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DEUTSCHE ZEITSCHRIFT
n FÜR
GESCHICHTSWISSENSCHAFT.
HERAUSGEGEBEN
VON
Xj. <^ TJ I T>JD E.
FÜNFTER BAND.
JAHRaANG 1891, BAND I.
FBEIBÜRO L B. 1891.
AKADEMISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG VON J. C. B. MOHR
(PAUL SIEBECK), fjy
W\
Druck der Dnton Deutsche Tei)kgig«Mlbciiaft in Stottgut
r
Inhalt.
Seite
Abhandlungen nnd Kleine Mittheilnngen.
Die Schrift des Aristoteles über die Athenische Staatsverfassung.
Von M. Frank el 164—167
Friede nnd Recht. Eine rechts- und sprachvergleichende Unter-
suchung. Von Ludwig Huberti 1 — 20
Die Waulsorter Fälschungen. Zur Abwehr. Von E. Sackur . 156 — 158
Die Lossagung des Bischofs Eusebius von Angers von Berengar
von Tours. Von W. Bröcking 361—365
Bajnlus, Podestk, Consules. Von Hans von Kap-herr. . . 21 — 69
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung. Entgegnung.
Von C. Koehne. Mit Replik von 6. v. Below . . . 139—156
Zum Deutschen Königsgut. Von J. Fritz 365—367
Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte. (1250 — 1292).
VII— Vm. (Schluss). Von 0. Hartwig . . . 70—120, 241—300
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate. Von G. 8 o m m e r-
feldt 159—164
Zu Arelat als Reichsland. Von K. Wenck 376
Zu den Pressburger Verhandlungen im April 1429. Von A.Chroust 367 — 371
Vicekanzellariat Schlickes. Nachtrag. Von K. Schellhass 167
Die Inquisition in den Niederlanden während des Mittelalters.
Von M. Philippson 371-374
Elisabeth und Leicester. Von Moritz Bros ch 121 — 138
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage in der zweiten
Hälfte des 18. Jahrhunderts. Fortsetzung. Von Fritz
Arnheim 301—360
Paul Usteri über K. E. Oelsner, 1799. Nachtrag zu ,K. E. Oelsner's
Briefe und Tagebücher«. Von A. Stern 374-376
Beriehte nnd Bespreehnngen.
Zur Geschichte Islands. Von K. Maurer 168—185
Neuere Literatur zur Geschichte Frankreichs im Mittelalter.
Von A. Molinier 185-208
Neuere Czechische Geschichtsforschung. Von H. Van&ura . 377 — 390
Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter. Von
F. Liebermann 390 — 462
1
IV Inhalt.
Seite
Nachrichten und Notizen.
Kr. 1-6. Berliner Akademie (5-6. Histor. Institut in Rom). —
7-8. Istituto austriaco di stadi storici in Rom. — 9. Ge-
sellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte.
— 10-18. Deutsche Provinzialvereine : Posen, Niedersachsen,
Westfalen, Berg, Lothringen, OberAranken, Aargau, Salz-
burg, Böhmen. — 19. Versammlungen. — 20-24. Limes-
conferenz. — 25-31. Universitäten und Unterricht : 27-31.
ünterrichtsreform in Baiern.-— 32-38. Zeitschriften.— 39-48.
Lehr- und Handbücher, Nachschlagewerke. — Literatur-
notizen zur ausserdeutschen Geschichte: 49-53. Skandi-
navien; 54-64. Grossbritannien, Neuzeit. — 65-77. Preis-
ausschreiben, Stipendien etc. — 78-88. Personalien . . 209 — 237
Nr. 89-101. Monumenta Gennaniae historica. — 102-104. Deutscher
Geographentag (Central-Commission und Verein für wissen-
schaftliche Landeskunde). — 105-112. Gesellschaft für
Rhein. Geschichtskunde. — 113-119. Deutsche Provinzial-
vereine: Berlin, Breslau, Dresden, Mecklenburg, Osna-
brück, Frankfurt a. M., Kärnten. — 120-128. Auswärtige
Gesellschaften: England, Frankreich, Italien. — 129-145.
Archive, Bibliotheken, Museen. — 146-154. Literatur-
notizen zur ausserdeutschen Geschichte: Spanien (und
Portugal). — 155-160. Personalien. — 161-170. Todesfälle.
— 171-173. Preisausschreiben und Stipendien .... 463 — 490
Antiquarische Kataloge 288, 490
Eingelaufene Schriften 238-240
Bitte um Auskunft 240
Bibliographie znr Dentschen Geschichte.
Gruppe I: Literatur von Anfang April bis Ende December 1890.
— Gruppe II und III: Literatur von Ende Juli bis Ende
December 1890* Unter Mitwirkung der Redaction be-
arbeitet von Dr. 0. Masslow ♦l— *59
L Allgemeines, Nr. 1-88, p. 1-6. — II. Mittelalter, Nr. 89-579,
p. 6-25. — UI. Neuzeit, Nr. 580-1360, p. 26-59.
Gruppe n und III : Literatur von Ende December 1890 bis Mitte
März 1891. Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet
von Dr. 0. Masslow *60-*92
n. Mittelalter,. Nr. 1361-1644, p. 60-73. - III. Neuzeit,
Nr. 1(H5-1988, p. 73-92.
I
Friede und Recht.
Eine rechts- und sprachvei^leioliende Untersnehung.
Von
Lndwlg Huberti.
Die Universalgeschichte und mit ihr die Rechtsgeschichte
hat eine ungeahnte Bereicherung erfahren, seitdem im Oefolge
der übrigen Hilfswissenschaften die Wissenschaft der vergleichen-
den Rechtsgeschichte und die vergleichende Sprachwissenschaft
in den Kreis der historischen Forschung eingetreten sind, und
diese Bereicherung ist in der neuesten Zeit vor allem auch un-
serer Deutschen Rechtsgeschichte zu gute gekonmien.
Der Zweck dieser beiden Wissenschaften besteht kurz darin,
auf methodischem Wege die Ausgangspunkte der Entwicklung
des Rechts beziehungsweise der Sprache aufzudecken. Ihre Be-
deutung für die Deutsche Rechtsgeschichte beruht in ihrer kriti-
schen Verwerthung, um die Lücken in der Ueberlieferung des
ältesten Deutschen Rechts auszufüUen. Zeigt sich beispielsweise,
dass ein Rechtsinstitut bei den verschiedenen Stämmen, Völkern,
Völkergruppen oder allen Völkern bei getrennter Rechtsentwick-
lung in gleicher Weise vorkommt, so lässt sich unter bestimmten
Voraussetzungen annehmen, dass es in der Zeit vor der Tren-
nung gemeinsames Besitzthum war. Oder lässt sich feststellen,
dass ein gewisser Rechtsausdruck den Nordischen und Deutschen
oder den Gesammtgermanischen oder den Arischen oder allen
Sprachen gemeinsam ist, so liefert diese Thatsache einen be-
achtenswerthen Fingerzeig für das Alter und die Bedeutung der
dadurch bezeichneten Rechtseinrichtung.
Deutsche Zeitschr. f. GeschichtBw. 1891. V. l. 1
2 L. Huberti.
Die wesentlichsten Dienste leisten aber bei methodischer
Verwerthung diese Hilfswissenschaften in ihrer Anwendung auf
die Untersuchung des Alters und der Herkunft yon Rechtsbe-
griflFen; sie füllen also nicht nur die Lücken in der Ueberliefe-
rung des ältesten Rechtes aus durch Herbeiziehung verwandter
Rechtssätze in der oben geschilderten Weise, sie gestatten viel-
mehr in dieser Beziehung die Rechtsbegriffe in ihre Urgeschichte
hinein zu verfolgen und so ihre ursprüngliche Bedeutung auf-
zuklären. Um nicht etwas gut Gesagtes zu wiederholen, sei hier
auf V. Amira's Schrift: Ueber Zweck tmd Mittel der Germani-
schen Rechtsgeschichte, verwiesen.
Im Folgenden soll nun der Versuch unternommen werden,
di)3 ursprüngliche Bedeutung der Worte Recht und Friede, die
ja die Grundlage aller späteren sich daran anschliessenden Be-
griffe sind, durch Herbeiziehung verwandter Wortwurzeln in den
übrigen Arischen Sprachen aufzuklären und ihre Bedeutung von
ihrem ersten Vorkommen an bis in die jetzt lebenden Sprachen
hinein zu verfolgen. Im Anschluss daran soll dann in kurzer
Uebersicht gezeigt werden, welche Entwicklungsphasen der Friede
thatsächlich bis auf den heutigen Tag durchlaufen hat.
I.
Ob die Worte „Recht** und „Friede** sich auf eine Sanskritwurzel
rij, die von den Indischen Grammatikern auch mit der Bedeutung
fixum esse, valere, aufgeführt wird, bezüglich Sanskritwurzel prt
mit der Bedeutung placere, voluptate frui, sich zurückführen
lassen, ist nur auf Grund der vergleichenden Sprachwissenschaft
festzustellen möglich und muss füglich dieser überlassen werden.
Geht man davon aus, dass sich die Wurzel eines Wortes ergibt,
wenn man den allen Indogermanischen Sprachen gemeinsamen
Theil herausschält, nach Entfernung der einzelnen Endungen,
Afßxe, Suffixe, so scheint dies richtig zu sein. (Die näheren
Ausführungen im Sanskritwörterbuch von Böhtlingk und Roth ^
und im vergleichenden Wörterbuch der Indogermanischen Sprachen
* Sanskritwörterbuch, herausgegeben von der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften, bearbeitet von 0. Böhtlingk und R. Roth. Peters-
burg 1855—1875.
Friede und Recht. 3
von Fick ^) Ebenso kann hier nicht eingegangen werden auf
die Frage, die auch im Deutschen Wörterbuch von Grimm auf-
geworfen ist, ob nicht die Vorstellung Friede aus der sinnlichen
des Zaunes und Geheges abgezogen wurde.
Reichere Ausbeute bietet dagegen eine Untersuchung der
Worte in den Arischen Sprachen, die dieselbe Wurzel oder we-
nigstens dieselbe Bedeutung wie unser heutiges Wort Friede
haben.
Im (jothischen wird elpijVTj (siehe hierüber Curtius *) aus-
gedrückt durch gayairpi, welches dem Althochdeutschen giwurt
(oblectatio) gleicht, aus gafripön (placare) lässt sich aber auch
auf ein Nomen schliessen, das wahrscheinlich fripus lautete und
dem Althochdeutschen fridu entsprach. Uebrigens findet sich
auch im (Jothischen das Wort frei«, frij ei Freiheit, frei-hals; die
Wurzel prei-, die hieraus wie auch aus dem Gothischen freidjan
schonen, sich enthalten, gafripön versöhnen zu erschliessen ist,
ist identisch mit der aus frijön lieben, frijapwa Liebe sich er-
gebenden Wurzel prei-, sorgen für, lieben (das Nähere bei Schulze ^,
DiefenbachS Meyer ^ Feist*).
Im Althochdeutschen findet sich das Wort fridu, woraus
dann im Mittelhochdeutschen vride wurde (yergl. Graff^ und
Schade »).
Neben diesem Gothischen fripus und Althochdeutschen fridu
findet sich im Altsächsischen frithu (Schmeller ^) , im Nieder-
ländischen vrede (Dufflaei Etymologicum ^®), im Angelsächsischen
* Pick, Vergleichendes Wörterbuch d. Indogerm. Sprachen, besds.
Theil VII: Wortschatz der German. Spracheinheit 8. Aufl. 1874.
* Curtius, Grundzüge der Griech. Etymologie. 5. Aufl. 1879.
* E. Schulze, Gothisches Glossar, 1847; Gothisches Wörterbuch 1867.
*L. Diefenbach, Vergleichendes Wörterbuch der Gothischen
Sprache. 1861.
* L. Meyer, Die Gothische Sprache, ihre Lautgestaltung insbes. im
Verhältniss zum Altindischen, Griechischen und Lateinischen. 1869.
* S. Feist, Grundriss der Gothischen Etymologie. Inaug.-Diss. Strass-
burg 1888.
' E. G. Graff, Althochdeutscher Sprachschatz oder Wörterbuch der
althochdt Sprache, 1834 ff. III S. 783 unter fri.
' 0. Schade, Althochdeutsches Wörterbuch, 2. Aufl. 1872—1882
(Steinmeyer und Sievers).
® A. Schmeller, Glossarium Saxonicum. 1840 (Heyne).
^^ Kiliani Dufflaei Etymologicum. Ultraj. 1623 (Verwijs en Verdani).
4 L. Huberfci.
schwankeDd fridu, daneben freodo, freod, im Englischen erloschen
und durch peace vertreten (Ettmüller^, Bosworth^ Toller und
Bosworth^, Wright*), im Altnordischen fridr (Möbius^), Schwedisch,
frid, fred (Schlyter«), Dänisch fred (Lund^.
Diesem Germanischen fripus, fridu steht in urverwandten
Sprachen nichts zur Seite. Der Slavische Ausdruck ist «mir**,
Lett. meers; ein anderer pokoi, Lit. pakajus, das an pax mahnt,
aber für ein Compositum erklärt und zu einem nirgends erschei-
nenden koi = quies gehalten wird (das Nähere im Lexicon
Palaeoslovenico-Graeco-Latinum ® und im etymologischen Wörter-
buch der Slavischen Sprachen von Miklosich ^).
Die Lateinischen Ausdrücke pax, pacare, pacisci stimmen
zum Gothischen fahöds (gaudium); zu faginön (gaudere), weil
Friede auch Freude, Ruhe, Wonne ist (Vanitschek ^^).
In Betreff der Romanischen Sprachen endlich ist zu ver-
weisen auf Diez^^.
Man darf also fripus zum Angelsächsischen frid, Altnordi-
schen fridr nehmen und auf einen Stamm fraipan, fraip, fripum
(fridum) rathen, welchem auch freidjan parcere zufallt, ganz wie
sich scönön schonen (parcere) mit scöni schön (pulcher) berührt.
Höherer Zusammenhang mit frei und froh kann nach Grimm
nicht wohl geleugnet werden.
Aus dem Althochdeutschen fridu finden wir im Mittelhoch-
deutschen vride (Müller imd Zaracke^*, v. Lexer^*); im Mittel-
niederdeutschen vrede (Schiller und Lübben**), bedeutend Friede,
* EttmüUer, Lex. Anglosaxonicum. 1851 (Grein, Schmid, Groschopp).
' Bosworth, Anglo-Saxon and English Dictionary. 1866.
' Toller and Bosworth, An Anglo-Saxon Dictionary based on etc.
1882 ff.
* Wright, Anglo-S, and old English vocabularies, 2 ed. byWülcker. 1884.
•'^ Th. MöbiuB, Altnordisches Glossar. 1866.
" Schlyter, Ordbok tili Sämlingen af Sweriges gamla Lagar. 1877.
^ Lund, Det aeldste danske Skriftsprogs Ordforraad. 1877.
** Miklosich, Lexicon Palaeoslovenico-Graeco-Latinum. 1862 — 1865.
^ Miklosich, Etymolog. Wörterbuch der Slavischen Sprachen. 1886.
*° Vanitschek, Etymolog. Wörterbuch der Griech. und Latein. Sprache.
*' Diez, Etymolog. Wörterbuch der Roman. Sprachen. 4. Aufl. 1878.
'« Müller und Zarncke, Mittelhochdeutsches Wörterbuch. 1854 ff.
^^ V. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch, 1872—78. III. Bd.
'* Schiller und Lübben, Mittelniederdeutsches Wörterb., 1872—81.
Friede und Recht. 5
Waffenstillstand, Ruhe, Sicherheit, Schutz; Busse für Friedens-
bruch; Einfriedigung, eingehegter Raum, Bezirk. Neben ersterem
Worte bei Heinzelein von Konstanz^ und Martina von Hugo
von Langenstein ^ das Wort vrit; als fiiet in den Chroniken der
Deutschen Städte ^. Hervorzuheben ist es in folgenden Formen:
,vride bannen* im jüngeren Titurel* und in der Rabenschlacht ^;
,vride swem*, „vride brechen** im Schwabenspiegel ^; „si ranc nach
satzunge ßwecliches friden** im Leben der hl. Elisabeth^); „gotes
vride muoz mit eu sin" bei ApoUonius von Tyrland*; „vierzec tage,
daz was eines keisers vride** in den Deutschen Predigten des
13. Jahrhunderts^; „wan ich ez klegeliche clage, daz du mich
niht mit vride last** im Trojanischen Krieg von Konrad von Würz-
burg und ,des riebe mit gemache stat und einen vrien vride hat
ui liuten und an lande** ebendort^^; „ez sol chain rihter an dem
gerihte sitzen, er habe den frid teusche bl ime geschriben** in
den Monumenta Wittelsbacensia ^ ^, u. A.
In der modernen Sprache findet es sich einmal in der Be-
deutung von Gegensatz des Kriegs = Waffenruhe, Aufhören des
Kri^s; sodann = Ruhe, Stille, Gnade, Freude; endlich = Schirm,
Schutz, Zaun, Gehege (Grimm ^* und Kluge ^^).
* Heinzelein von Konstanz, hrsg. von F. Pfeiffer. Leipzig 1852.
(116. 5, 5.)
' Martina von Hugo von Langenstein, hrsg. von Keller. Stuttgart
1856. (43, 2.)
» Chroniken der Dt. Städte vom 14. bis ins 16. Jh. Leipzig 1862 ff.
Bd. Vm S. 76, 9.
^ Der jüngere Titurel, hrsg. von Hahn. Quedlinburg 1842. (910.)
* Die Rabenschlacht, hrsg. von Martin. Berlin 1866. (228. 469.)
* Der Schv^abenspiegel, hrsg. von Wackernagel. I. Zürich 1840.
(89, 5. 205.)
' Das Leben der heiligen Elisabeth, hrsg. von Rieger. Stuttgart
1868. (9028.)
' ApoUonius von Tyrland, ged. von Heinrich von Neuenstadt. Gothaer
Handschrift (14968).
* Deutsche Predigten des 18. Jahrhunderts, hrsg. von Grieshaber.
Stuttgart 1844-46. (2, 84.)
*® Trojanischer Krieg von Konrad von Würzburg, hrsg. von Keller.
Stuttgart 1858. (19298, 16903.)
" Monumenta Wittelsbacensia, hrsg. v. Witt mann. München 1857—61.
(59, 32, a. 1255.)
" J. und W. Grimm, Dt. Wörterbuch. 1854 ff. unter Friede.
" Kluge, Etym. Wörterbuch der Dt. Sprache. 1884.
0 L. Huberti.
In Betreff der Etymologie des Wortes Recht kann ich mich
kürzer fassen unter Hinweis auf die erschöpfende Behandlung
dieses Gegenstandes in der Deutschen Eechtsgeschichte von Brunn er
im Abschnitt über das Recht und seine Erkenntnissquellen und
unter Verweisung auf die einschlägigen Abhandlungen in den
bereits angeführten etymologischen Wörterbüchern, im Besonderen
aber auf die vortreffliche Zusammenstellung der massgebenden
Ausdrücke bei von Amira in Paul's Grundriss der Germanischen
Philologie ^
Als Bezeichnungen der Rechtsordnung überliefern uns die
Germanischen Sprachen die Ausdrücke lag, 6wa, vitoth.
Während das Hochdeutsche den ersteren Ausdruck nur in
der Zusammensetzung urlac mit der Bedeutung fatum, decretum
tiberliefert, ist uns die Wurzel lag in der Bedeutung von lex bei
den Niederdeutschen und Skandinavischen Stämmen bezeugt. Es
ist zu verweisen auf Graff =*; dann für das Altsächsische lag, lagu,
und das Nordische lag und utlegd auf die oben angegebene Li-
teratur; für das Mittelniederdeutsche auf Schiller und Lübben^;
für das Altfriesische laga und lag, log und laow, auf v. Richt-
hofen* und Doornkaat-Koolman ^ ; für das Angelsächsische lagh
und utlagare auf Schmid *^, für das Englische law auf Bosworth,
Wright: über das nach Jordanes'^ Gothische belagines mit
der Bedeutung Gesetze, welches Wort J. Grimm ® auf ein Gothi-
sches bilaghian zurückführt und ein Gothisches bilagineis,
Satzungen, vermuthet, vergleiche Brunner ^ und v. Amira *^;
* H. Paul, Grundriss der Germanischen Philologie etc. IL Bd. 2. Abth.
Lfg. 1. Strassburg 1889. S. 41.
- Graff, Althochdt. Sprachschatz. II, 96.
'^ Schiller und Lübben, a. a. 0. II, 608.
^ K. V. Richthofen, Altfriesisches Wörterbuch. 1840. S. 883.
■'' J. ten Doornkaat-Koolman, Wörterbuch der Ostfriesischen
Sprache. 1879 ff.
® R. Schmid. Glossar in dessen Gesetze der Anglosachsen. 1858.
S. 621.
^ Jordanes, c. 11: propriis legibus vivere fecit, quas usque nunc con-
scriptas belagines nuncupant. Vgl. hierzu vor allem die Erörterungen von
Müllenhof f. (Anmerkungen zu Mommsen's Ausgabe.)
^ J. Grimm, Geschichte der Deutschen Sprache. I, 453.
» Brunn er, Dt. Rechts-G. I, 109. Note 2.
*'^ V. Amira, a. a. 0. S. 50 und S. 72. Note 95.
r
Friede und Recht.
über das Niederländische gibt Brunner ^ in dem vierten Bande
der Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte fol-
gende AusfQhrungen : In den Fri^dloslegungsformeln der beiden
Dingtalen von Dordrecht und von Südholland erscheint die Fried-
loslegung unter der Bezeichnung «tuntlaghen slants leggen**, welche
dem Anglonormannischen utlagare entspricht. Derselbe Ausdruck
findet sich auch anderwärts in Holland, z. B. in Heusden, also
auf einem Boden, der zweifellos immer Fränkisch war. Im Frie-
sischen kommt das Wort nicht vor, es kann nur Niederfränkisch
sein und setzt die aus dem Nordischen, Friesischen und Angel-
sachsischen bekannte Wurzel lag mit der Bedeutung Recht (lex)
Yorans, welche hiermit auch für die Fränkische Rechtssprache
nachgewiesen ist.
üeber die den Nordgermanen fremde, aber allen Westgermanen
gemeinsame Wurzel unseres Wortes Ehe, Gothisch aivs, dem
Lateinischen aevum entsprechend, welche im Sinne von lex Alt-
hochdeutsch als ^wa. Mittelhochdeutsch ewe, 6, friesisch als ä,
^^ Angelsächsisch als sew, se und ä. Altsächsisch als ^o erscheint,
vergleiche Grimm* und Grein ^.
Als Ausdruck für Gesetz, Norm begegnet uns endlich im Alt-
hochdeutschen wizöd, wizzut; Beispiele hierfür bringt Brunner aus
der Capitularienübersetzung, wie: then vuizzut haue; thie theru
seluem vuizzidi leuen; vuizzethahtia saJa (Boretius, Cap. I. 381);
im Gothischen vitoth, vitöp, Altsächsisch witod, Altfränkisch witut
(vergl. Heyne, Altniederdt. Denkmäler, Glossar unter uuitut, uuitut-
dragere [legislator] und GrafF I, 1112).
An Stelle dieser Ausdrücke, von denen sich in unserer Zeit
nur das Wort Ehe in der sehr verengten Bedeutung von matri-
monium und in einigen veralteten Zusammensetzungen bewahrt
hat, ist in der Neuhochdeutschen Sprache das Wort Recht, im
Lateinischen rectum, Mittellat. directum, drictum. Althochdeutsch,
Mittelhochdeutsch und Altsächsisch, Altfränkisch, r6ht. Friesisch
riucht, Angelsächsisch riht. Altnordisch r^ttr, im Gothischen nicht
vorhanden, getreten, welches nach Brunner verhältnissmässig
jüngeren Ursprungs zu sein scheint und zunächst die durch die
» Brunner, Z. d. Sav.-Stiftg. f. Rechts-G. IV, 237.
- Grimm, Bt. Wörterb. IE, 39.
' Grein, Angelsäcbs. Sprachschatz. I, 11. 63.
g L. Huberti.
Rechtsordnung den einzelnen zugewiesene Stellung, den Rechts-
anspruch und die Rechtspflicht, im weiteren Sinne die Rechts-
ordnung überhaupt bezeichnet. (Das Nähere bei Graff, zweiter
Teil, S. 397; v. Richthofen, S. 994; v. Amira, Obligationenrecht»
S. 55 ff.; Ghrimm, VIU. S. 364. Die weiteren Bezeichnungen
bei T. Amira, n. 2. 3. 41.)
Das Wesen des alten Rechts charakterisirt y. Amira wie
folgt: „Rechf, im Deutschen substantiTirtes Verbaladjectiv, ist
zunächst das „Gerichtete'', in gehöriger Richtung Befindliche,
Gerade , nämlich das geordnete Lebensyerhältniss , wovon das
sogenannte subjectiye Recht ein Hauptbeispiel. Andererseits ist
Recht die gerade «Richtung*' eines solchen Verhältnisses, weiter-
hin aber auch der Inbegriff aller so geordneten und „abge-
grenzten* Verhältnisse oder der richtigen „Lagen'' und insofern
der Inbegriff aller Regel, die sich in diesem Anschaulichen äus-
sert, oder das Recht im objectiyen Sinn, daher endlich „das zu
Beobachtende*. Noch in der älteren historischen Zeit erschien das
Recht fast nur in der Anwendung und schien es daher dem Volk
in soweit als das „Herkömmliche" so, wie es allererst unter
Blutsverwandten ist, wesswegen es auch mit der Sippe den Namen
theilte. „Gemachtes^ Recht oder „gesetztes*, beschlossenes, ge-
korenes, vereinbartes in erheblicher Menge wurde erst durch
wirthschaftliche , politische, religiöse Umwälzungen veranlasst.
Und noch später blieb das Recht wenigstens zum grösseren Theil
Gewohnheitsrecht, „ Landlauf *, Brauch, Sitte.
Soweit man durch Kombination des analytisch Festgestellten
Schlüsse ziehen kann, ergibt sich als Resultat dieser Untersuchung,
einmal dass die Worte Friede und Recht aus getrennten Sprach-
wurzeln hervorgewachsen sind, sodann dass die Begriffe Friede
und Recht sprachlich niemals als gleichbedeutend sich vorfinden.
Mit Nothwendigkeit ergibt sich daraus, dass beiden Worten von
ihrem ersten Vorkommen an eine verschiedene Bedeutung zu
Grunde gelegen haben muss, denn der Sprachgebrauch ist ja,
um ein bekanntes Wort zu gebrauchen, immer philosophisch.
Schon Lehmann ^ hat auf Grund der Nordgermanischen
Rechtsquellen, die das Wort Friede für Recht schlechthin nie-
mals anwenden, darauf hingewiesen, dass es demnach nicht zu-
* K. Lehm am, Der Königsfriede der Nordgermanen. 1886. S. 2. Notel.
Friede und Recht. 9
treffend sei, wenn Wilda ^ und v. Amira ^ behaupten, Friede und
Recht seien gleichbedeutend. Es gilt dies aber auch allgemein.
Nur scheint mir gegenüber der mehr philosophischen Con-
stniction des Begriffs Friede, beziehungsweise Recht durch Leh-
mann, auf Grund der Sprachgeschichte und Sprachvergleichung
noch eine genauere Abgrenzung der Begriffe Friede und Recht
möglich.
Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen dem
Begriff Friede imd dem Begriff Recht von ihrem ersten Vor-
kommen an, entsprechend ihrer Entstammung von verschiedenen
Wurzehi. Erinnert man sich an die oben angeführten Worte
von Grimm, dass ein höherer Zusammenhang des Wortes „Friede**
mit frei und froh, in weiterer Ausdehnung Freude, Ruhe, nicht
wohl geleugnet werden könne — so auch Wilda — vielleicht auch
an die Versuche der ZurückfÜhrung des Wortes auf die Sanskrit-
wurzel pri mit der Bedeutung placere, voluptate frui — so bei
QxbS^ — so wird man nicht fehl gehen, auf seine ursprüngliche
Bedeutung zu schli essen als „Zustand der Ruhe**, beziehungsweise
«gegenseitige Schonung**. Gegensatz ist der Unfriede, der Frie-
densbruch, der Streit, der Krieg, der Kampf Aller gegen Alle.
Dieser rein thatsächliche Zustand des Ruhens vom Kriege hat
cum Hintergrund die thatsächliche Macht, sei es nun des Ein-
zelnen oder schon von Mehreren. Scheint diese Macht dem sie
Ftürchtenden oder ihr schon Unterlegenen nicht mehr stark genug,
80 verlockt sie ihn zum Kampfe.
Daneben schafft der Zusammenschluss der Menschen zu
Rechtßgemeinschaften bedingend und bedingt einen rechtlich ge-
schützten Zustand. Die Störung desselben ist Unrecht, Rechts-
bruch, Rechtsverletzung, Verbrechen. Als Stützpunkt dieses Zu-
standes dient der Rechtsgemeinschaft die Rechtsordnung, „die
Ordnung**, beziehungsweise „die Befugniss**. Dies mag wohl
die ursprüngliche Bedeutung der Worte, die unser heutiges „ Recht '^
* Wilda, Strafrecht der Germanen, S. 225, und im Rechtslexikon von
Weiske VI S. 248.
' V. Amira, Das Altnorwegische Vollstreckungsverfahren, S. 2, und
Nordgernianisches Obligationenrecht, I S. 141. PauTs Grundriss II, 2, S. 41 :
Daher auch , Friede", d. i. die gegenseitige , Schonung" der Menschen, zu
einem Namen des Rechtes wird.
' Graff, Althochdt. Sprachschatz HI S. .783 vgl. mit S. 794.
10 L. Hubeiii.
bezeichnen, gewesen sein, wenn man mit der Sprachwissenschaft
sie auf die oben augeführte Wurzel mit der Bedeutung fizum
esse, valere zurückführte
Das Recht der Rechtsgemeinschaft tritt schützend neben die
thatsächliche Macht der Einzelnen oder Mehreren. Es umfasst
aber nicht alle Beziehungen der Einzelnen zu den Einzelnen und
der Rechtsgemeinschaft zu den Einzelnen oder anderen Gemein-
schaften, sondern nur einen kleinen abgegrenzten Kreis. Den
Schutz der rechtlich nicht geschützten Einzelbeziehungen im In-
neren überlässt es der persönlichen Macht oder der Macht der
Sippe; nach Aussen hin steht die Rechtsgemeinschaft bald im
Kampfe, bald im thatsächlichen Frieden, verbürgt durch die ge-
schlossene Macht, die hinter ihr steht
Es herrscht also ein „ Rechtszustand ", geschützt durch die
Rechtsordnung, und ein „thatsächlich er Zustand" des Friedens, ge-
schützt durch die Macht, neben einander ; Rechtsbruch und Fiie-
densbruch bilden die Kehrseite. Dabei ist ein öfteres Herüber-
und Hinübertreten über die Grenze leicht möglich, da ja kein
Lebensgebiet eines Volkes mechanisch abgeschnitten ist und die
verschiedenen menschlichen Beziehungen einander beeinflussen
oder durchdringen.
Dadurch entsteht eine Uebergangsform, die, je nachdem das
eine oder andere Element überwiegt, bald hierhin bald dorthin
sich neigt, und, bedingend und bedingt dadurch, auch der Unter-
schied zwischen dem sogenannten öffentlichen und dem soge-
nannten privaten Strafrecht; hinter ersterem der Schutz der
Rechtsordnung, hinter letzterem vor allem die thatsächliche Macht
der Verletzten, und nur eventuell und subsidiär die Rechts-
ordnung.
In fortschreitender Entwicklung sucht dann die Rechts-
ordnung den durch sie geregelten Kreis von Beziehungen aus-
zudehnen; so sucht das öffentliche Strafrecht das sogenannte
private Strafrecht zu absorbiren, oder wenigstens seine Stütze,
die eigene thatsächliche Macht, in gewisse Schranken zu bringen.
Naturgemäss wird dadurch der bisher in eigenartiger absteigen-
der Entwicklung neben dem Rechtszustand einhergehende Frie-
denszustand innerhalb der Rechtsgemeinschaft zurückgedrängt
* Vgl. Graff, a. a. 0. IT S. 397.
Friede und Recht 11
und mehr und mehr auf das Verhältniss der Rechtsgemeinschaft
nach Aussen 'hin, gegenüber den Ungenossen, beschränkt.
Diese Ausdehnung gelingt am ersten in Staaten mit stark
centralisirender Tendenz, so in der Fränkischen Monarchie Karl's
des Grossen; denn die Karolingische Verfassung bot eine ge-
nügende Handhabe, um die Rechtsordnung wirksam werden zu
lassen. Dagegen führte das Fehlen einer straff gespannten öffent-
lichen Gewalt in der Nachkarolingischen Zeit zuerst in Frank-
reich und theflweise auch in den Nebenländem Italien, Spanien,
England, und dann in Deutschland mit vorübergehenden Aus-
nahmen zu jenem Rückschlag, als dessen charakteristisches Merk-
mal die sogenannten Friedensbestrebungen des Mittelalters zu
bezeichnen sind, die unter den yerschiedensten Namen auftreten,
ich erinnere nur an die wichtigsten, Gottesfrieden und Land-
frieden, denen allen aber gemeinsam ist jene ursprüngliche Be-
deutung, welche dem Worte Friede zu Grunde liegt: „die that-
sächliche Macht** vorwiegend vor der »Rechtsordnung", natürlich
unbeschadet der mannigfachsten Schattirungen , die in den da-
maligen so verschieden gearteten Zeitverhältnissen nur zu er-
klärlich sind.
Und als dann diese Zeit wenigstens äusserlich ihren Ab-
schluss fand in dem ewigen Landfrieden Kaiser Maximilian's im
Jahr 1495, und als im weiteren Verlaufe das Recht alle Be-
ziehungen innerhalb der Rechtsgemeinschaft regelte, einen all-
gemeinen rechtlich geschützten Zustand schuf, . soweit dies natür-
lich die jeweilige Lage der Dinge erheischte, verschwindet aus
dem Sprachgebrauch der bisherige Gegensatz zwischen Friedens-
zustand und Rechtszustand für die Beziehungen innerhalb der
Rechtsgemeinschaft (ich verweise auf die oben in reichlichem
Masse angeführten Belegstellen), und es ist von einem Friedens-
zustande nur noch die Rede im Verhältnisse der Rechtsgemein-
schaft nach Aussen hin: ein thatsächlicher Friedenszustand, wenn
verbürgt durch die geschlossene Macht, mit welcher die Rechts-
gemeinschaft nach Aussen auftritt, ein Kampfeszustand , wie
ehedem zwischen den Einzelnen, wenn dies nicht der Fall.
Eine Schattirung nach der Seite des Rechtes hin, ähnlich
wie die in früherer Zeit schon erwähnten Nüancirungen, ist der
Yölkerrechtliche Friede. Doch für Weiteres verweise ich den
Philosophen vom Fache auf die bekannte Abhandlung von Kant
/^
12 L. Huberti.
zum ewigen Frieden, den Juristen auf die völkerrechtliche
Literatur.
Es hat diese historische und etymologische Untersuchung
der Worte Friede und Recht in Betreff des Begriffes Friede und
hier wieder besonders im Sinne der Friedensbestrebungen des
Mittelalters genau zu dem Endpunkte hingeführt, wie die rechts-
historische und rechtsvergleichende Untersuchung des Gegen-
standes.
Untersucht man in diesem Sinne von dem oben ge-
schilderten Standpunkte aus die Erscheinungen des Mittelalters,
so erscheint die Ansicht derer als völlig unrichtig, welche im
Fehderitter des Mittelalters schlankweg nach dem Oeiste unserer
Zeit einen Dieb und Räuber sehen, und die nach den jeweiligen
Zeitverhältnissen so verschiedentlich gearteten Friedensordnungen
als Rechtsordnungen in unserem Sinne betrachten, gerichtet gegen
derlei Rechtsverletzungen. Von ihm aus erscheint vielmehr jene
ganze Bewegung als ein „Kampf ums Rechf^. Jene zahlreichen
und in unendliche Schattirungen sich zersplitternden Friedens-
ordnungen suchten jenes Gebiet, das bislang der persönlichen
Macht zum Schutze überlassen war, mit einem Worte, das ganze
Gebiet der Selbsthilfe mit all ihrem nicht geringen Anhängsel
zu verdrängen und dafür einen allgemeinen rechtlich geschützten
Zustand zu schaffen, in dem alle wichtigen menschlichen Be-
ziehungen rechtlich geregelt sind und jede Eigenmacht und Selbst-
hilfe ausgeschlossen erscheint. Daher ihr eigenthümHcher Cha-
rakter, der weniger an unsere modernen Rechtsordnungen und
Rechtssatzungen, als vielmehr an eine Art völkerrechtlicher Rege-
lung gemahnt.
II.
^Friede** und „Recht" sind also nicht gleichbedeutend. Friede
ist ein Zustand und Recht eine Ordnung. Friede ist der rein
thatsächliche Zustand des Ruhens vom Kriege. Als dessen Stütz-
punkt erscheint die thatsächliche Macht. Recht ist selbst Macht.
Recht ist das machtvertheilende Gesetz des menschlichen Gemein-
lebens. Recht ist die anerkannte und durch die Gemeinschaft
geschützte Ordnung der menschlichen Interessen. Das Recht
schafft dann seinerseits einen Rechtszustand, in allgemeinerer
Bezeichnung, und hierin beruht das beiden Begriffen Gemein-
r
Friede und Recht. 13
same, einen «Zustand der Ruhe und Ordnung*'. Es berühren
sich demnach lediglich Friedenszustand und Rechtszustand, und
der Sprachgebrauch hat auch, indem er auf Grund des gleichen
Zweckes die beiden Worte Friedenszustand und Rechtszustand
sowohl in cumulativen als disjunctiyen Bezeichnungen identificirte,
neben dem besonderen einen weitem Begriff „Friede*^ geschaffen.
In diesem Sinne heisst es schon in einzelnen mittelalterlichen
Quellen: der König oder Kaiser habe pacem et iustitiam in
seinem Reiche hergestellt. Doch hier spielt unwillkürlich noch
der Gredanke herein, dass man als nächsten Zweck, der in dem
Worte Friede angedeutet liegt, die Abschaffung der Fehde be-
trachtet, wenn dieser Begriff hier auch auf andere mehr recht-
liche Zwecke weiter auszudehnen sein wird. Hierher gehört,
was die prosaische Kaiserchronik ^ von Ludwig dem Frommen
erzahlt: ,Wir lesen von keiser Ludewige, daz der vride als guot
was bt im, als bi sinem yater." Ebenso die Stelle im Trojani-
schen Krieg des Konrad von Würzburg^: ^des rtche mit gemache
stat und einen vrlen vride hat an liuten und an lande.** Ebenso
die Stelle im Görlitzer Stadtrechtsbuch ^ von 1434: „Desse noch-
geschrebne gebot und statuta sind alhir zu Görlitz von alders
zu haldin, der stat zu fromen und nutze und zu eren, arm und
reich zu frede imd zu gemache gesazt und vorwillet.**
Der moderne Sprachgebrauch hat dann diese verallgemeinerte
Bedeutung allgemein angenommen, nachdem der geschilderte
Gang der Rechtsentwicklung den unterschied zwischen Friedens-
zustand und Rechtszustand innerhalb der Rechtsgemeinschaft
hatte verblassen lassen. Dies war der Fall, als das Recht alle
wichtigeren Beziehungen innerhalb der Rechtsgemeinschaft ge-
regelt und einen allgemeinen rechtlich geschützten Zustand ge-
schaffen hatte. Mit dem Wegfallen des Scheidungsgrundes
schwand die Scheidung. In diesem allgemeinen Sinne scheint
mir auch die Behauptung v. Jhering's ^ aufzufassen zu sein, dass
' H. F. Mas 8 mann, Der Keiser und der Eunige baoch oder die sog.
Kftiserchronik. Quedlinburg u. Leipzig 1849. III S. 1048.
* Konrad v. Würzburg, Trojanischer Krieg; hrsg. von Keller. Stutt-
gart 1858. 16908.
* G. Ph. Gengier, Dt. Stadtrechte des Mittelalters. Erlangen 1852.
S. 1.54.
* R. V. Jhering, Der Kampf ums Recht. Wien 1889.
I
14 L. Huberti.
das Recht zwar vielfach aus dem Kampfe hervorgegangen sei,
dass aber als sein Ziel zu bezeichnen sei der „Friede**; eine
«friedliche geordnete Gemeinschaft", wie Hugo Grotius sich aus-
drückt. In dem Sinne spricht man gegenwärtig allgemein von
einem „ Friedens- und Rechtszustand in Deutschland **. Hierher
gehören auch in gewissem Sinne die „ strafbaren Handlungen
gegen den öffentlichen Frieden'', eine Bezeichnung, die sich, in
den modernen Strafrechtssystemen anknüpfend an frühere Ver-
hältnisse erhalten hat ^
Im völkerrechtlichen Leben dagegen hat das Wort « Friede*
seine ursprüngliche besondere Bedeutung beibehalten. Während
man auf Grund der allgemeinen Bedeutung des Wortes Friede
im modernen Sprachgebrauch von einem „Frieden in Deutsch-
land* sprechen kann, und darunter einen allgemeinen rechtlich
geschützten Zustand der Ruhe und Ordnung versteht, muss man
hier von einem „Friedenszustand zwischen Deutschland und
Frankreich" sprechen, als dessen letzter Stützpunkt doch immer
noch die thatsächliche Macht erscheint.
Dies ist die Entwicklung des Begriffs Friede überhaupt
und seine Abgrenzung gegenüber dem Begriff Recht. In dieser
Abhandlung haben wir uns nur mit der ursprünglichen und
engeren und besonderen Bedeutung des Wortes Friede zu be-
fassen: „Friede ist die Negation der Fehde". Hierher gehören die
technischen Begriffe pax, pacare, pacisci, pacificare, vridebuoch,
vridebrief, vridelös, vride bannen, vride swem, vride brechen,
befrieden, Friedenssatzung, Gottesfriede, Landfriede, Friedens-
gebot, Friedensbruch und andere. Diese Bedeutung liegt zunächst
den mittelalterlichen Rechtsquellen zu Grunde, mit denen wir
uns zu beschäftigen haben.
Wie bei dieser ursprünglichen Bedeutung des Wortes Friede
ein Unterschied zu machen ist zwischen Friedensordnung und
Rechtsordnung, vridebuoch und röhtbuoch, Friedenszustand und
Rechtszustand, friedlos und rechtlos, vridelös und rähtelös, so ist
auch zu unterscheiden zwischen „Friedensbruch* und „Rechts-
^ Das Nähere über diese Entwickluog findet sich bei Wilda in
Weiske's Rechtelexikon unter ^Landfriedensbrueh*, eine Bezeichnung, die
zwar nicht mehr in der ursprünglichen, sondern in ganz bestimmter ein-
geschränkter Bedeutung heute noch für § 125 R.-St.-G.-B. in Anwendung ist.
Friede und Recht. 13
bruch*. Auf diese Gegenüberstellung haben bereits v, Wächter*,
Wilda'; Maurer^ aufmerksam gemacht. In diesem Sinne kann
man sagen: Die Rechtsordnung begreift durch ihre positive Aus-
dehnung in sich, wie weit der Friede reicht; sie setzt die Grenzen
fOr das Gebiet der Selbsthilfe; aus ihr l'asst sich die Unter-
scheidung gewinnen zwischen der Selbsthilfe, die gestattet ist, be-
ziehungsweise, die nur den Frieden verletzt, und jener, die als
widerrechtliche Gewalithat gilt. Dagegen lässt sich hieraus nicht
der Schluss ziehen, als handle es sich dabei nur um eine Fär-
bung der Ausdrücke.
Als „Friedensbrüche" im eigentlichen Sinn erscheinen die-
jenigen Verletzungen, die ein Recht der Fehde, eventuell einen
Ansprach auf Busse begründen. Es sind Verletzungen, welche
den Thäfcer und die Seinen nur der Feindschaft des Verletzten
und seiner Sippe preisgeben, so dass es diesen gestattet ist, im
W^e der Selbsthilfe Rache zu üben, ohne dadurch ihrerseits
einen Friedensbruch zu begehen. „ Rechtsbrüche '^ dagegen sind
normwidrige schuldhafte Handlungen, die wegen ihrer Unverein-
barkeit mit wesentlichen Grundlagen des Gemeinlebens durch das
bestehende Recht mit öffentlicher Strafe bedroht sind. Der Ver-
brecher hat sich die Gesanmitheit der Volksgenossen zum Feinde
gemacht.
Charakteristisches Merkmal der ganzen Friedensbewegung
ist nun das Aufgehen der Friedensbrüche in den Elechtsbrüchen.
An Stelle der Fehde und Busse tritt allgemein die öffentliche
Strafe. Und gerade hier ist es sehr bezeichnend, dass auch das
Rechtsbewusstsein des Volkes die allgemeine Einführung der Strafe
auf die Gottesfrieden zurückführt. Es ergibt sich dies aus einer
Stelle in der Kaiserchronik *, in der von Ludwig dem Frommen
erzahlt vnrd: ,Mit rate also w^sllchen rihte der kunic dö daz
flehe . er gebiet einen gotis vride: nach dem scächroube irteilde
man die wide, nach dem morde daz rat (hei welich vride dö
wart!), dem roubaere den galgen, dem diebe an die ougen, dem
* V. Wächter, Beilagen zu Vorlesungen über das Dt. Strafrecht.
1881. Beil 22: Das Germ. Fehderecht und die Compositionen. S. 79.
* Wilda, Geschichte des Dt. Strafrechts. I S. 268.
' K. Maurer, üeber Angelsächs. Rechtsverhältnisse: 4. Das Fehde- und
Wergeidwesen. Kritische üeberschau. in S. 30.
* Massmann, Der Keiser und der Kunige buoch. II S. 397 f.
1() L. Huberfci.
vridebrechel an die hant, den bals umbe den brant. Der vride
wuochs dö in dem riebe."
Es ist dies jedoch nicht so zu verstehen^ als ob hier zum
ersten Male die öffentlichen Strafen überhaupt zur Anwendung
gekommen wären. Die Anfange des öffentlichen Strafensystems
fallen zusammen mit den ersten Anfängen des Staates, des
Rechtes. Es handelt sich hier vielmehr um eine allgemeine An-
wendung und weitere Ausdehnung des öffentlichen Strafensystems
gegenüber dem Fehde- und Bussensystem.
Im einzelnen war sicherlich das Verhältniss weder bei den
einzelnen Stämmen, noch zu verschiedener Zeit überall gleich.
Im ganzen aber hat je länger desto mehr eine allmähliche Ein-
schränkung stattgefunden, in demselben Mass, in welchem der^
Staat zu Kräften kam, bis es endlich — nach der gewöhnlichen
Annahme und rein äusserlich betrachtet im Jahre 1495 auf dem
Reichstage zu Worms, thatsächlich aber und nach der richtigen
Ansicht erst bedeutend später — gelang, das Fehderecht ganz
auszuschliessen. Bestimmungen gegen das Princip der Selbst-
hilfe finden sich beispielsweise noch in Artikel 129 der Consti-
tutio criminalis Carolina und in verschiedenen späteren Reichs-
abschieden, ebenso im westfälischen Frieden (J. P. 0.) V § 1
und XVII § 7.
Die alte volksrechtliche Gesetzgebung war nun in erster
Reihe dem Bedürfniss entsprungen, durch Aufstellung fester
Buss- und Wehrgeldstaxen das Fehdewesen, wenn auch nicht recht-
lich, so doch thatsächlich „ einzuschränken *" ^. Hand in Hand
damit ging die Ausdehnung des öffentlichen Strafensystems.
Immerhin hat es die volksrechtliche Gesetzgebung auch in dieser
rein thatsächlichen Einschränkung durchaus nicht zu einem ab-
schliessenden Ende gebracht. Die meisten Volksrechte gestatten
in gewissen Fällen und unter gewissen Einschränkungen die
Geltendmachung der Fehde.
Entschiedener ging das Karolingische Eönigsrecht gegen
die bis dahin noch allgemein zu Recht bestehende Fehde vor.
Einmal haben die Karolinger die Neuerung eingeführt, dass der
Graf die fehdelustigen Parteien von Amtswegen zum Abschluss
eines Sühnevertrags zwingen dürfe. Gegenüber der volksrecht-
' R. Schröder, Lehrb. der Dt. Rechts-G. Leipzig 1889. S. 331 u. 6U.
Friede und Recht. 17
liehen Anerkennung der Fehde wurden die Beamten angewiesen,
die Sühne zu Termitteln und denjenigen, der die Zahlung des
Wergeids oder die Annahme der Zahlung verweigerte, vor den
König zu bringen, der die Bestrafung des Widerstrebenden seinem
Ermessen vorbehielt. Dem Ungehorsamen wurde insbesonders
Verbannung bis zum Eintritt der Nachgiebigkeit, dem die Zah*
long weigernden Todtschläger auch Vermögenseinziehung ange-
droht. Eine andere Neuerung ist die, dass die nach Volksrecht
straffreie Fehde durch das Eönigsrecht mit der Strafe des Banns
bedroht wird. Karl der Orosse droht für die faida als solche
die Strafe des Königsbanns von 60 solidi, dann auch die Strafe
von 100 solidi, ja durch das capitulare Saxonicum von 797 wurde
dem König das Recht, eine noch höhere Strafe bis zu 1000 solidi
zu verhängen, vorbehalten, üeber das Verhältniss dieser Be-
stimmungen zu der volksrechtlichen Anerkennung des Fehde-
rechts ist zu verweisen auf Sohm \ Schröder *, Brunner ^ und
die dort angegebene Literatur«
Diesen Bestimmungen über Fehde entsprechen die analogen
Bestimmungen über die Selbsthilfe im Privatrecht. Sowohl das
Langobardische als das Sachsische Recht haben noch ein ausser-
gerichÜiches Pfandungsrecht des Gläubigers gekannt. Das Fränki-
sche Königsrecht verbot die Ausübung desselben bei Strafe des
Königsbanns. Karl der Grosse setzte in der capitulatio de par-
tibus Saxoniae für Sachsen, Pippin in einem ungefähr gleich-
zeitigen Capitular für Italien die Bannstrafe auf die ausserge-
richÜiche Pfändung^.
Doch hat sich das Königsrecht auf die Dauer nicht durch-
zusetzen vermocht. So hat sich in Italien die eigenmächtige
Pfändung trotz des königsrechtlichen Verbots erhalten^. Und
in Nachfränkischer Zeit finden wir gerade in den alten Sitzen
der Salfranken die Geschlechterfehde in vollster Blüthe*.
Es konnten eben diese königsrechtUchen Reformen im Rechts-
^ R. Sohm, Die Altdeutsche Reichs- und Gerichtsverfassung. Bd. I.
Weimar 1871. S. 104 f. und Anm. 6.
* Schröder, Dt. Rechts-G. S. 343 f. und Anm. 76.
» Brunn er, Dt. Eechts-G. I, 156 f.; 280 f.
* Sohm^ Reichs- und Gerichtsverfassung. S. 105 und Anm. 7.
* Wach, Der Italienische Arrestprocess. S, 24 f.
* Brunn er. Dt. Rechts-G. I, 281.
Dentiche Zeitschr. 1 Geflchichtsw. 1891. V. 1. 2
18 L. Huberti.
bewusstsein des Volkes noch nicht durchdringen. Die Gewohn-
heit, sich selbst sein Racherecht zu schafien, war zu sehr in das
Germanische Blut eingelebt, ebenso wie die Selbsthilfe im
Privatrecht.
Eine andere Erscheinung tritt uns im Mittelalter entgegen,
mit ausgeprägtem Charakter, bestimmte Zeit andauernd, ein fest-
gesetztes Ziel verfolgend : „ die mittelalterlichen Friedenssatzungen * .
Diese Friedensaufrichtungen bilden einen Theil der Elechts- und
Verfassungsgeschichte des Mittelalters, der zu den wichtigsten
gehört. Sie haben den Ausgangspunkt für die mittelalterliche
Reichs- wie Landesgesetzgebung gebildet. Sie erscheinen das
ganze Mittelalter hindurch als der eigentliche Kern der Gesetz-
gebung, um den sich allmählich immer weitere Materien legen,
die in mehr oder weniger losem Zusammenhange mit Friede und
Fehde stehen, zum Theil eines solchen Zusammenhanges ganz
entbehren. So findet sich schon in einer der frühesten Deutschen
Friedensaufrichtungen ^ die uns erhalten sind , dem undatirten
Frieden bei Waitz (Urk. 12), nebenbei ein Verbot des Pferde-
exports, und neben anderem das Gebot, Streitigkeiten um Eigen
und Lehen vor den herzoglichen Beamten zu verhandeln, Be-
stimmungen, die wir später wiederholt in ähnlichem Zusammen-
hange finden werden.
Wenn man von den Friedenssatzungen des Mittelalters spricht,
so hat man vor allem zu unterscheiden zwischen den sogenannten
Gottes&ieden und den sogenannten Landfrieden. Letztere eine
mehr Deutsche und mehr von rechtlichen Gesichtspunkten aus
zu betrachtende Institution, erstere eine mehr specifisch Fran-
zösische, mehr unter rein historischen Gesichtspunkten zu be-
trachtende Erscheinung. Beide Institute hängen in manchen Be-
ziehungen ebenso sehr miteinander zusammen, als sie in vielen
Beziehungen scharf von einander zu trennen sind.
Der „Gottesfriede" war eine kirchliche Einrichtung Franzö-
sischen Ursprungs, bestimmt zur Bekämpfung des Fehdewesens,
die Fehde bekämpfend nicht durch gänzliches Verbot, sondern
durch indirecte Beschränkungen, lediglich vertraglicher, nicht
gesetzlicher Natur, bestimmte eigenartige Mittel anwendend, das
* Waitz, Urkunden zur Dt. Verf.-G. im 10., 11. und 12. Jh. 2. Aufl.
1886. S. 30 (ürk. 12).
Friede und Recht. 19
kirchliche Moralgebot der Friedenshebe überführend in das
öffentliche Recht, weniger durch rechtliche Strafen als durch
kirchliche Disciphnirung wirkend, charakterisirt durch die Be*
friedung gewisser Personen, Gegenstände und Zeiten.
Der „ Landfriede " war eine weltliche Einrichtung Deutschen
Ursprungs, dem Gottesfrieden zeitlich nachfolgend, sowohl gegen
die Fehde gerichtet, als besonders in ihrer späteren Entwicklung
zum Theil förmhche Strafgesetzbücher, theils die Fehde indirect
beschränkend durch Befriedung gewisser Personen und Gegen-
stande, selten durch Einführung gewisser Friedetage, theils sie
ganzlich verbietend, vorwiegend gesetzlicher Natur. Das sind
andeutungsweise die Hauptunterschiede.
Diese Friedensordnungen, die man sich nach der gewöhn-
lichen Anschauung als einander völlig ähnlich oder doch wenig-
stens gleichartig vorstellt, waren jedoch nicht bloss nach diesen
zwei Hauptkategorien, sondern gerade innerhalb derselben durch-
aus verschieden und in unendliche Schattirungen sich zersplitternd.
Pfister^ hat Recht, wenn er sagt: „faute de les avoir distinguös,
on est tombä dans la confusion^. und doch hat das Unter-
scheiden von jeher weniger Schaden gebracht als das Zusammen-
werfen.
Besonders innerhalb der zweiten der oben charakterisirten bei-
den grossen Gruppen finden sich noch eine Anzahl der verschieden-
sten Formen, in welche die Friedensbestrebungen sich kleideten,
von beschworenen Friedensvereinigungen bis zu vertragsmässigen
Bündnissen, von landschaftlichen Friedenseinigungen bis zu förm-
lichen Reichsfriedensgesetzen. Es herrschten aber nicht nur ört-
lich die grössten Unterschiede, sondern auch in demselben Ge-
biete griff man in zeitlicher Aufeinanderfolge zu den verschie-
densten Mitteln.
Zum anderen ist man mit der Bezeichnung Gottesfriede und
Landfriede bislang ganz willkürlich umgesprungen. Beide Namen
finden sich erst von einem ganz bestimmten Zeitpunkt an in
den Quellen, und zwar für ganz bestimmte Verhältnisse. Trotz-
dem hat man sie entgegen dem Sprachgebrauch in den Quellen
schon auf die ersten Anfangsstadien angewendet.
Abgesehen hiervon stösst man bei genauerer Untersuchung
* Pfister, ^tudes sur le regne de Robert le pieux. S. 165.
20 L. Huberti. Friede und Recht.
noch auf eine Masse ungelöster Fragen. So über die Ursachen
dessen, dass man gerade diesen eigenthümlichen Weg der Be-
friedung einschlug, so über die Arten dieser Friedenssatzungen, ins-
besondere über den Zusammenhang und den Unterschied der Gottes-
frieden und Landfrieden, dann über die Art und Weise ihrer
Entstehung und ihres Y erschwindens , über ihre Ausbreitung in
die benachbarten Länder, über ihren Zusammenhang mit früheren
Rechtsinstituten und ihre Fortentwicklung in späteren, über ihre
Wirksamkeit und ihren Ersatz. Was hat das Mittelalter durch
diese Friedenssatzungen zu erreichen gesucht und was hat es
wirklich erreicht?
Die Lösung dieser Fragen und die nähere Ausführung und
Begründung — Fragen, die, wenn auch in gewisser Richtung
ein allgemeines^ so doch im besonderen vor allem rechtshistori-
sches Interesse darbieten — , muss ich mir yersparen auf eine
besondere rechtsgeschichtliche Abhandlung über die in der Rechts-
geschichte eine so eigenthümliche Stellung, einnehmenden Friedens-
aufrichtungen des Mittelalters, die man gemeinbin unter dem
Namen „Gottesfriede^ und ^Landfriede* zusammenzufassen pflegt.
Bajulus, Podestä, Gonsules.
Von
Hans Ton Kap-herr.
Die hier veröiBFentlichte Untersuchung ist vor sechs Jahren
geschrieben worden. Sie zeigt, dass die Normannische Ver-
fassung in Unteritalien die Grundsätze der Byzantinischen Pro-
vincialverfassung beibehalten hat, welche hier vor der Norman-
nischen Herrschaft in Gültigkeit waren. Sie weist sodann nach,
dass Friedrich I. bei seinem Versuche einer Italienischen Staats-
gründung sich den Normannischen Staat zum Vorbild genommen
hat, und zeigt schliesslich, dass auch die Consulatsverfassung von
den Einrichtungen der Süditalienischen Byzantinischen Städte
ihren Ursprung genommen hat.
Als ich diese Abhandlung schrieb, stand ich unter dem Banne
des von Brunner und Sohm in die Wissenschaft eingeführten
Receptionsgedankens. Mir ist die Stunde noch in lebhafter Er-
innerung, da Sohm in seinem CoUeg über Deutsche Rechtsge-
schichte an die Brunner'schen Forschungen anknüpfend die Ge-
danken entwickelte, welche er in seinen „Prolegomena zur
Deutschen Rechtsgeschichte* ausgeführt hat^ Fränkisches und
Römisches Recht sind die beiden Weltrechte, welche sich um
ihr Herrschaftsgebiet streiten. Das Recht der Salischen Franken
wird von Frankreich nach Deutschland, nach Italien und nach
England getragen; das Römische Privatrecht, welches sich in
Itahen zunächst dem Fränkischen Rechte gebeugt hatte, gewinnt
hier mit dem 12. Jahrhundert an Boden und nimmt im 16. und
* ZeiUchxift der Savigny- Stiftung. I.
22 H. V. Kap-herr.
17. Jahrhundert im ganzen Abendlande den Kampf mit dem
Fränkischen Rechte auf\ in Italien und Deutschland siegt das
Römische Recht, Frankreich und England wissen sich gegen den
fremden Eindringling zu schützen und tragen ihr einheimisches
Recht in die Neue Welt*.
Dagegen bleibt auf dem Gebiete des öffentlichen Rechts das
Fränkische Recht unbestrittener Sieger. Die Verfassung der
Franken wird die Verfassung des Französischen und Deutschen
Königreichs. Durch die Normannen wird sie nach England ge-
tragen. Auch nach Italien wird sie durch die Franken und
speciell nach Süditalien durch die Normannen verpflanzt.
Hier hat Brünneck^ den Siegeszug der Fränkischen Ver-
fassung zu verfolgen versucht; er meint, Sicilien sei nach Frän-
kischem Vorbild in Grafschaften getheilt gewesen ^ die justi-
ciarii itinerantes, welche Brunner als Nachfolger der Fränkischen
missi dominici auffasst, findet er in Sicilien wieder. Auch darin
erblickt Brtinneck ^ eine Uebereinstimmung der Französisch- Nor-
mannischen und der Sicilischen Rechtsentwicklung, dass sich in
Sicilien, ähnlich wie in der Normandie, die Umwandlung des
Vicecomitats in das Amt des Bailli vollzogen habe. Brünneck
spricht sich nicht darüber aus, ob er hier auch an eine Re-
ception von Frankreich denkt. Ebenso, wie in Frankreich, so
meint er, sei in Sicilien „mit der Conceutration und Steigerung
der Staatsgewalt das Bedürfniss hervorgetreten, an Stelle der in
Feudalherren umgewandelten vicecomites, Baillis, Amtleute im
eigentlichen Sinne des Wortes*, einzusetzen.
Aehnlich hatte sich auch Brunner® über den Ursprung des
Bailliamts ausgesprochen; die Einsetzung von Baillis wird als
eines von den Mitteln betrachtet, durch welche es dem Franzö-
sischen Königthum gelungen ist, den Feudalismus zu brechen^.
* a. a. 0. p. 77.
' a. a. 0. p. 69. Ostindien, Afrika, Australien, Nordamerika stellen
Provinzen Altfranzösischen Rechts dar.
' Brünneck, Siciliens mittelalterliche Stadtrechte. 1881.
* p. 203. » p. 156.
® Entstehung der Schwurgerichte p. 156—157.
' Vgl. Schmidt, Geschichte von Prankreich, p. 564 ff.; p. 576 ff.;
vgl. auch F ick er, Forschungen zur Reichs- und Rechtsgeschichte Italiens
I, Prol. XLY.
Bajulus, Podesta, Gonsules. 23
Die herrschende Ansicht lässt den modernen Staat in continuir-
licher Folge aus dem mittelalterlichen Staate hervorgehen; der
üebergang vollzieht sich gleichsam im Rahmen des geltenden
Fränkischen Rechts: aus dem Rechte der Salischen Bauern wird
ein Recht, welches den Bedürfnissen städtischer Gultur, auf die
sich das moderne Leben gründet, zu genügen vermag.
Diese letzte Anwendung des Receptionsgedankens hat mir
von vornherein nicht eingeleuchtet. Sie widersprach meiner Vor-
steUung von dem Zusammenhang der Verfassung eines Volkes
mit seiner Cultur. Die Formen des öffentlichen und privaten
Rechts, meinte ich, seien abhängig davon, wie das Volk lebt,
Tor allem davon, wie es die einfachsten Bedürfhisse befriedigt,
also, wie es geniesst und wie es arbeitet, um zu gemessen. Da
schien es mir nun nicht wahrscheinlich, dass ein Eleid, welches
dem Bauern und dem Lehnsherrn gepasst hat, nun auch dem
Handwerker und dem Kaufmann gepasst haben sollte. Der
Städter braucht einen neuen Rock aus anderem Tuche als der
Bauer, dem sein Leinenkittel genügt, und auch das ritterliche
Wams wird ihm nicht zusagen.
In dieser Vorstellung wurde ich durch SchmoUer bestärkt.
Da ich mich damals für die Frage nach dem Ursprung der
Deutschen Stadtverfassung interessirte , gab mir SchmoUer die
Anregung, dem nachzuforschen, wann und wie das feudale Be-
amtenthum in den Deutschen Städten durch Beamte mit Geld-
besoldung ersetzt worden sei. SchmoUer mochte wohl der An-
sicht sein, dass sich auf den Gegensatz von Nationalwirthschaft
und Geldwirthschaft der entscheidende Umschwung zurückführen
lasse, der den mittelalterlichen Bauemstaat von dem modernen
' Staate trennt.
Indem ich diesen Gedanken mit dem Receptionsgedanken
combinirte, schloss ich, dass der moderne Staat ein passenderes
Vorbüd in dem antiken geldwirthschaftUch organisirten Staats-
wesen gefunden haben möchte, als in dem feudalen Staate des
Hittelalters. Wenn das moderne Leben in Kunst und Wissen-
schaft, wenn es in dem Privatrecht an die Ueberlieferung der
Antike anknüpft, soUte sich nicht auch auf staatlichem Gebiete
eme Periode der Renaissance nachweisen lassen?
Als ich nun in einer Chronik von Bari den Griechischen
Strategen als bajulus bezeichnet fand, glaubte ich die Brücke
24 H. y. Kap-herr.
gefunden zu haben, die von dem Staate des Alterthums zu dem
Staate der Neuzeit hinüberführt.
So entstand die vorliegende Arbeit.
Weitere Ermittelungen ergaben dann, dass sich der Bailli
in Spanien und Frankreich, in England, ja sogar in Deutschland
und in Polen nachweisen lässt, und zwar so, dass aus dem Vor-
kommen des Namens bajulus in verschiedenen Ländern auf eine
Uebertragung von Verfassimgsinstitutionen nicht zu schliessen ist.
Bajulus ist ein vulgär-lateinisches Wort, es bedeutet den
Pfleger, bajula ist die Amme, die das Eand pflegt, bajulus auch
der Erzieher der Kinder und der Vormund, dann weiterhin der-
jenige, dem ein Auftrag zur pflegsamen Ausfilhrung anvertraut
wird, z. B. der Briefträger, der Dienstmann, schliesslich der-
jenige, dem ein Land oder Volk zu Schutz und Pflege anvertraut
wird, der Landpfleger. Bajulus entspricht dem in Deutschen
Quellen üblichen Vogt, es wird ebenso wie dieses Wort sowohl
fbr das persönliche Verhältniss des Vormunds zum Mündel, als
zur Bezeichnung des Beamten in seinem Verhältniss zu dem
seiner Pflege (bajulia) anvertrauten Volke, als auch zur Bezeich-
nung eines obersten Schutzherrn verwendet. In diesen Bedeu-
tungen lässt sich das Wort in Italien, Spanien, Frankreich und
England, und zwar schon in frühen Documenten nachweisen,
die die Möglichkeit einer Uebertragung des Sprachgebrauchs aus-
schliessen.
Bei diesen Forschungen traten sehr verschiedenartige Formen
der Amtstechnik zu Tage: GoUegialität der Beamten, jährlicher
Wechsel, kurze Amtsdauer, Anstellung auf Lebenszeit, Pacht des
Amtes und feste Besoldung, die Bestimmung, dass der Beamte
nicht aus dem Orte stammen durfte, da er seines Amtes waltete^
und wiederum die entgegengesetzte Bestimmung kehrte zu ver-
schiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten wieder; und zwar
so, dass eine uebertragung ausgeschlossen schien. Wiederum
solche Erscheinungen der Amtstechnik, welche man geneigt ist
für specifisch feudal zu halten: Erblichkeit des Amtes, Besoldung
durch einen Antheil aus dem Ertrage des Amtes fanden sich zu
Zeiten entwickelter Geldwirthschaffc.
Die Voraussetzung, dass es ein Amtsrecht für die Periode
der Geldwirthschaft und ein anderes für die Periode der Natural-
wirthschaft gibt, hat sich nicht bestätigt. Auch unter der Herr-
Bajulus, Podesta, Cllonsules. 25
schafk der Geldwiiihschaft kommt eine Gewinnbetheiligung der
Beamten, eine Besoldung durch Tantiemen vor, auch hier kann
sich der Beamte die ihm ursprünglich amtsweise anvertrauten
Rechte und Einkünfte zu eigener Verfügung und zu erblichem
Besitz erwerben.
Es erwies sich, dass die Hilfsmittel der herrschenden histo-
rischen Methode zur Lösung des Problems nicht ausreichten^
Die Methode, welche sich zur Feststellung historischer That-
sachen bewährt hat, genügt nicht zum Verständniss derselben.
Es kommt nicht bloss darauf an, Thatsachen chronologisch ein-
zureihen, man muss verwandte Thatsachen vergleichen, und zwar
ans verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Völkern. Die
Oeschichtschreibung muss die systematische Methode neben der
historischen anwenden, wie die Naturgeschichte die historische
Methode neben der systematischen verwendet hat, um zu Ge-
setzen zu gelangen. Denn historische Gesetze gibt es trotz alle-
dem, and es lohnt sich keine historische Forschung, es hat auch
keine historische Forschung gegeben, welche nicht bewusst oder
unbewusst Gesetze gesucht hat.
Die Deutsche Verfassungsgeschichte hat das Gesetz der Ent-
wicklung Deutscher Verfassung in der Eigenthümlichkeit Deut-
schen Geistes gesehen: sie ist beherrscht von dem nationalen
Gedanken, sie sucht in der Deutschen staatlichen Vergangenheit
die Manifestation Deutschen Geistes.
Diese Auffassung ist nun meines Erachtens nicht berechtigt.
In der vergleichenden Betrachtung der verfassungsgeschichtlichen
Entwicklung der Europäischen Gulturnationen tritt die Gleichartig-
keit der Institutionen und ihrer Geschichte deutlich zu Tage —
und zwar eine Gleichartigkeit, die sich nicht etwa auf eine ge-
meinsame Germanische Wurzel zurückführen lässt, oder auf Ent-
faltung gemeingermanischer Rechtsgedanken. Sie findet sich
auch dort, wo nachweislich Germanisches Recht keine Rolle ge-
spielt hat. Dieselben Institutionen lassen sich auch in dem Alt-
römischen Rechtsleben nachweisen. Aber auch auf die Reste
Römischen Lebens, welche sich im Mittelalter erhalten haben,
lasst sie sich nicht zurückführen: wir finden analoge Institutionen
im Skandinavischen Norden wieder. Die Uebereinstimmung in
der Geschichte der Institutionen ergibt sich aus der Gleichartig-
keit der culturgeschichtlichen Entwicklung. Nationale Gegen-
26 H. V. Eap-herr.
Sätze spielen hier zweifellos eine Bolle, aber keineswegs die ent-
scheidende. Ein Volk wird durch die Cultur erzogen, die Cultur
bildet sich den nationalen Charakter, viel mehr als dass der
nationale Charakter die Cultur und die aus der Cultur erwach-
senden socialen Bildungen bestimmt. Der Volkscharakter spielt
gleichsam die Rolle des Metalls^ aus dem das Kunstwerk des
socialen Baues geschmiedet wird.
Ein culturgeschichtlicher Umschwung bedingt nun unzweifel-
haft die verfassungsgeschichtliche Entwicklung, deren erste
Phasen hier gezeichnet sind. Durch den Uebergang von
Naturalwirthschaft zu Geldwirthschaft wird er nicht ausreichend
charakterisirt. Neben dem Geld spielt die Sclirift und das
Rechnen die entscheidende Rolle. Der Germanische Laienstaat,
der sich auf die uncontrolirte Treupflicht seiner Beamten ver-
lassen musste, verschaffte sich in Geld, Schrift und Rechenkunst
die Hilfsmittel der Controle seiner Beamten, die ihm bisher
gefehlt hatte.
Es sind dies Hilfsmittel städtischer Cultur, die er sich mit
dem Aufblühen städtischen Lebens zu eigen machte — auch
ohne Nachahmung eines fremden Vorbildes — auch ohne Re-
ception. Aber allerdings hat die Nachahmung eines fremden
Musters die Entwicklung gefördert und modificirt: sie gibt zwar
nicht den entscheidenden, aber einen mitbestimmenden Factor in
der Entwicklung der Dinge.
Wie die heutige, specifisch so genannte sociale Frage in Eng-
land, Deutschland, Frankreich und Amerika jeweilig verschieden
auftritt, und doch im Wesen dieselbe ist, so ist es auch dieselbe
sociale Bewegung, welche in den verschiedenen Staaten Europas
den Feudalstaat des Mittelalters gestürzt hat. Und wie heute
die Stände verschiedener Staaten, und die Staaten selbst ihre
Einrichtungen gleichsam zur Vereinfachung des Verfahrens nach-
ahmen, so geschah es auch im Mittelalter. Eine viel grössere
Rolle, als die Reception staatlicher Einrichtungen hat die Re-
ception städtischer Verfassung und städtischen Privatrechts von
Stadt zu Stadt, von Land zu Land gespielt: die sociale Frage,
welche damals die Völker bewegte, war zugleich eine Frage der
Organisation staatlicher Arbeit und der Organisation wirthschaft-
licher privater Arbeit. Ihre Lösung fand sie hier wie dort in
einer Aenderung der Verhältnisse von Capital und Arbeit, hier
Bajulus, Podesta, Consules. 27
in einer Neuordnung der Staats- und Gemeindeyerfassung, dort
in einer Neuordnung privaten Rechts.
Die Geschichte dieser socialen Bewegung lässt sich vorläufig
noch nicht schreiben, aber als eine Vorarbeit mag die vorliegende
Arbeit dienlich sein.
I. Bajnlüs und Strategus.
In der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts schien es, als ob
die Reste Griechischer Herrschaft in ünteritalien, welche sich in
den Kämpfen mit den Langobarden behauptet hatten, dem Vor-
dringen der Araber und der Franken erliegen sollten. Die Araber
hatten seit 827 in Sicilien Fuss gefasst und die Insel allmählich
erobert, im Jahre 840 war auch in Apulien eine Arabische
Herrschaft aufgerichtet worden: jetzt vermochten die Griechen
nur noch einige Städte zu behaupten. Als dann Kaiser Lud-
wig II. die Arabische Herrschaft in Apulien vernichtete, fand
er Unterstützung durch eine Byzantinische Flotte; aber sogleich
nach der Eroberung von Bari erwachte die Griechische Eifer-
sucht und verbündete sich mit dem Verrath der Langobarden
gegen die Fränkische Vorherrschaft. Die Griechen verstanden
es, sich die Erfolge der Franken zu nutze zu machen, im De-
cember 876 wurde Bari für die Griechen gewonnen, und von
dort aus drangen sie erobernd vor, bis sie die beiden südlichen
Halbinseln Italiens unterworfen hatten. Diese wurden seitdem
als die Provinzen (Themata) Langobardien und Calabrien von
Griechischen Statthaltern verwaltet.
Der Griechische Feldherr, welcher im Jahre 876 Bari ein-
nahm, und später Apulien als Statthalter verwaltete, wird bajulus
genannt. Lupus Protospatharius ^ schreibt: Intraverunt Graeci
in Baro — - Gregorius stratico, qui et bajulus dicebatur.
Erchempertus ^ erwähnt ihn zu dem Jahr 877 als bajulus im-
perialis Grecorum. Denselben Gregorius können wir auch ur-
kundlich nachweisen. Im Jahr 885^ nennt er sich primicerius
imperiaUs protospatharius et bajulus. Die Urkunde stammt aus
dem Register des Petrus Diaconus; sie ist gleichzeitige officielle
' Mon. Germ. SS. V, 52 f.
' Mon. Germ. SS. rer. Langob. p. 249.
* Trinchera, Syllabus membran. Graec. p.
28 H. V. Kap-herr.
üebersetzung des Griechischen Originals, wie alle in dem Re-
gister enthaltenen Urkunden, die aus dem Griechischen Ünter-
italien stammen ^.
Im Jahre 888 wird in einer Chronik von Monte Cassino*
ein gConstantinus augustorum balivus'' erwähnt.
Im 10. Jahrhundert trat an die Stelle des Strategen der
kaiserlichen Provinz Langobardien der Eatapan von Italien^;
auch dieser wird als bajulus bezeichnet. Der Katapan Basilius
schreibt^: „haec civitas per multos annos destructa a nobis ba-
Julis [statt bajulo ^] domino imperatoris restaurata est ita
nos bajuli [statt bajulus] domini imperatoris divisimus -.
Neben dem Katapan fungirt als Zeuge in der Urkunde ein ,Leo
de Maralda bajulus domini imperatoris ''. Wenn nach Lupus
' Vgl. Trinchera, Proleg. p. XVIII. Im Archiv von Monte Cassino
sind zwei bilingue Originalurkunden erhalten (Trinchera p. 11 und p. 25).
deren Lateiniüche Ausfertigung wörtlich mit der im Register erhaltenen Copie
übereinstimmt. Die Urkunde von 885 ist in demselben barbarischen Latein
abgefasst, wie die bilinguen Originalurkunden ; wenn die Üebersetzung von
Petrus Diaconus herrührte, würde er sich eines eleganteren Latein bedient
haben.
2 Mon. Germ. SS. lü, 262.
* Den ersten Eatapan Italiae finde ich in einer Urkunde von 975
erwähnt, Trinchera p. 5.
* Oder vielmehr der Verfasser der Urkunde lässt ihn schreiben, denn
die Urkunde Trinchera p. 21—22 ist höchst wahrscheinlich eine Fälschung
auf Grund der Urkunde von 1019 (Trinchera p. 19). Die Grenzbeschrei-
bung von Troja stimmt nicht mit der in der vorhergehenden Urkunde
gegebenen, aber die Zeugenreihe ist wörtlich mit allen orthographischen
Fehlem herübergenommen. Die Fälschung ist alt, jedenfalls aus Byzan-
tinischer Zdt, wahrscheinlich nicht sehr spät nach dem Datum der Urkunde;
dies folgt aus dem corrupten Latein der Urkunde und aus dem Umstand,
dass die Jahre der Kaiser richtig angegeben sind. Sie gibt also für die
Erkenntniss der Verfassungsverhältnisse authentisches Zeugniss. Vielleicht
ist sie auch eine Neuanfertigung der Urkunde von 1019 mit Herübemahme
der Zeugenreihe: die Byzantinischen Kanzleigebräuche sind mir nicht bekannt
Ferd. Hirsch, welcher die Urkunde in den GGA Jg. 1867 p. 186 ver-
dächtigt hatte, hat sie später Forschungen VIII, 249 Note 4 zu vertheidigen
versucht. Die Uebereinstimmung der Zeugen scheint Hirsch übersehen zu
haben.
^ Wegen der grammatischen Fehler vgl. man die Zeugenunterschriften
der Urkunde und etwa Trinchera p. 20: Cläre facio, quia domni basiliüm-
periali protospatharii et catapano italie, qui et bugyano dicitur, deman-
davit mihi etc.
Bajalus, Podesta, Gonsules. 29
bajulus ein anderer Ausdruck für GzpazTf(6<; ist^ so werden wir
nicht fehl gehen, wenn wir in Leo de Maralda den Strategen
der Byzantinischen Provinz Calabrien erblicken^. Beide sind
Statthalter des Kaisers: bajuli domini imperatoris. Das Wort
bajulus fand gleichermassen auf den Eatapan von Italien
{= Langobardien ^) und auf den Strategen von Calabrien An-
wendung.
Ebenso sind in der Normannischen Verfassung Stratege,
Bajulus und Eatapan gleichbedeutende Ausdrücke für das-
selbe Amt.
In einer Urkunde vom Jahre 1126* verspricht; Herzog Wil-
helm von Apulien (der Sohn von Herzog Roger) dem Abte von
Monte Cassino: quod nuUus straticotus vel balivus aliquis das
Castell betreten solle, welches er dem Kloster schenkt. König
R(^er verpflichtet sich in der Stadt Trani keinen straticotus vel
balivus einzusetzen*, der nicht die Rechte der Traneser halten
werde. Im Jahre 1172 gibt Oaufridus Syracusae stratigotus
Rechenschaft de bajulia sua^ Eine Urkunde von 1228^ be-
ginnt: cjtpatTjYsoovTOc xa[i,oo MaptCvoo xal'AvSp^oo; in der Unter-
schrift stehen die Strategen als: Martinus tunc bajulus und
Andreas de Paganoto tuuc bajulus. Auf der Rückseite der Ur-
kunde steht: tö iTcStXTWtöv toö otpa-cTj^oö x^s.
Den Normannischen Baüli-Strategen finden wir hie und da
auch als Katapan bezeichnet. Aus Oletta haben wir Urkunden
aus den Jahren 1163, 1164, 1170 und 1178; abwechselnd nennt
sich der Bailli Stratege und Katapan.
1163. Temporibus piissimi domini nostri regis Guglielmi
et strategi Olettae magistri Basilü ferrarii filii presbiteri Ni-
colai Capelli'.
* Das Amt des Katapan von Italien ist nur durch den Titel von dem
Amt des Strategen von Calabrien verschieden: beide sind selbständige
ProTinzialstatthalter, vgl. Ezcurs I.
* Vgl. Excurs I.
' Gattula, Accessiones ad histoiiam abbatiae Cassinensis p. 231.
* Vania, Cenno storico della cittä di Trani. (Barletta 1870) p. 49.
^ Gusa, I diplomi greci ed arabi di Sicilia I, 1 p. 487; Spata, Le
pergamene greche edstente nel grande archivio di Palermo p. 442.
' Cusa p. 443-445,- Spata p. 315.
' Trinchera p. 215.
30 B. V. Kap-herr.
1164. Temporibus piissimi domini nostri regis Guglielmi
et catapani Olettae Lupini Pappacarbune ^.
Im Jahre 1170 war Basilius, welcher das Amt schon 11(53
bekleidet hatte, wieder Stratege geworden: eine Urkunde wird
unterschrieben: Temporibus piissimi domini nostri Comitis Orrici
et strategi Olettae magistri Basilii filii presbjteri Nicolai de
CapeUo«.
Im Jahre 1178 wird eine Urkunde ausgestellt: temporibus
comitissae nostrae Adelasiae et catapani civitatis Olettae Gu*
glielmi filii Nicolai Thepenti^.
Die Stadt Noha hatte im Jahre 1118 einen Strategen*, im
Jahre 1175 nannte er sich Eatapan^. Der letztere Titel ist ia
Normannischen Urkunden viel seltener als der Titel Stratege,
ich finde ihn in Unteritalien ausser in Noha und Oletta nur
noch in Croton*^, Acherontia', Cesina® und Brindisi®.
Der Stratege kommt in den frühesten Normannischen Ur-
kunden vor: Urkunde Robert Guiscard's a. 1082: Regii Neapoli-
tani archivii monumenta V p. 100; Herzog Roger a. 1086: Del
Giudice, Codice diplomatico del re Carlo d'Angio app. p. XXV;
a. 1087: Di Meo, Annali critico-diplomatici del regno di Napoli
VIII p. 289; a. 1088: Ughelli, Italia sacra VIH p. 450; Ur-
künde Sichelgaita's, der Gemahlin Robert Guiscard's a. 1089: Pirro,
Sicilia sacra I p. 75; Graf Roger a. 1090: Cusa p. 385; a. 1099:
Pirro n p. 1003.
Selten finden wir in den älteren Urkunden den Titel bajulus.
1 Trinchera p. 216.
2 Trinchera p. 233.
' Trinchera p. 251.
* Trinchera p. 113.
* Trinchera p. 241.
'^ Trinchera p. 208. ' Trinchera p. 232.
^ Trinchera p. 195. Hier ist der Stratege des Jahres mit dem Rata-
pan eines früheren Jahres in einer Urkunde zusammen. Hugo Falcandos
nennt die Katapane auf einer Stufe mit den Justiciarii, Gamerarii, Strati-
goti. Del Re, Chronisti napoletani p. 340. Katapane werden erwähnt in
einer Urk. König Roger s a. 1143. Riccio, Saggio di codice diplomatico I
p. 282: neque a nostris judicibus, comitibus, castaldis, catapanis neque &
quibuscunque actoribus. Femer Del Giudice, Codice diplomatico del re
Carlo d'Angio app. p. XXIII ein Katapan in der Stellung des b%jnlns.
* Winkelmann, Acta imperii. a. 1199. p. 471.
Bajulus, Podeeta, Consules. 31
Ich kann ihn zuerst in einer Urkunde Robert's, Grafen von Lori-
telli, a. 1100 nachweisen^. Im Jahre 1117 nennt sich der Consul
Leo Yon Fundi: dei gratia bajulus Fundanae civitatis^; es folgt
dann die schon erwähnte Urkunde Herzog Wilhelm's vonll26^
und eine Urkunde König Roger's von 1133*. Häufiger wird
der Titel erst seit König Roger*: in den Normannischen Ge-
setzen*^ findet sich nur der Ausdruck bajulus.
Der Name des Normannischen Amtmanns ist aus der By-
zantinischen Verfassung entlehnt: es gilt jetzt zu untersuchen,
wie weit das Wesen des Byzantinischen Amtes den Normannen
als Vorbild gedient hat.
n. Bjrzantinische Provlnzialverfassung.
Nach der neuesten Darstellung der „Geschichte des Griechisch-
Römischen Rechts" ' scheint die Byzantinische Verfassung von
den Grundsätzen modemer Staatsverwaltung nicht weit entfernt
gewesen zu sein. Zachariae findet in dem Griechischen Reich,
wie es sich mit der Einführung der Themenverfassung gestaltet
hatte, ein ausgebildetes System von Fachbeamten, eine dreifache
Eintheilung des Reiches nach den Bedürfnissen der Heeres-, Ge-
richts- und Steuerverwaltung*.
Die ältere Römische Verfassung hatte eine solche scharfe
Scheidung der Competenzen ihrer Beamten nicht gekannt: das
imperium als eine zeitweilige Uebertragung der Souveränität des
Volkes umfasste die ganze Regierungsgewalt. Dieses Princip
wurde im Allgemeinen auch in der Kaiserzeit aufrechterhalten*.
Diocletian und Constantin hatten eine Abtrennung der Militär-
* üghelli Vm p. 250. ' Monumente Neapolitena VI, 33.
» Gattula, Accessiones 231. * üghelli IX, 32.
^ Daher hat man bisher diesem König die Einsetzung der ersten
Baillis zugeschrieben.
* Huillard-Bräholles, Hiatoria diplomatica Friderici IL T. IV, 1,
p. 37 ff.
^ Zachariae von Lingethal, Geschichte des Griechisch-Römischen
Reehts. 2. Auflage. Berlin 1877. Vgl. jetzt auch Ludo Moriz Hart-
mann, Untersuchungen zur Geschichte der Byzantinischen Verwaltung in
Italien 540—750. Leipzig 1889. Namentlich p. 70 und p. 103 ff.
« p. XI ff.; p. 329 ff.; p. 353 ff.
* Vgl. Bethm an n -Hollweg, Handbach des Civilprocesses III p. 39 ff.
32 H. V. Kap-herr.
gewalt versucht, Jusfcinian hatte sie im Orient grossentheils wieder
beseitigt, aber für die neuerworbenen westlichen Provinzen bei-
behalten. Zur Zeit des Kaisers Heraklius wurde nun eine Neu-
eintheilung des Reiches nach Themen {^i^aza) vorgenommen;
jeder dieser militärischen Districte, so meint Zachariae^ wurde
unter einen militärischen Befehlshaber, den Strategen, gestellt.
Das neue Thema umfasste meistens melirere der alten Provinsen
(lirapxtat), welche für Gerichts- und Verwaltungszwecke unter
den xpitoci bestehen blieben, während den finanziellen Abtheilun-
gen (ifTiaxd^sic) verschiedenartige Beamte, insbesondere TcpdxTopec
vorstanden.
Diese ganze Auffassung ist verfehlt, es lässt sich in der
Byzantinischen Verfassung keine principielle Abweichung von
dem System Justinian^s nachweisen.
Zachariae^ wundert sich selbst, dass in der Notitia des
Philotheus^, welche die kaiserlichen Beamten dem Range nach
aufzählt, die Verwaltungs- und Gerichtsbeamten der Provinzen
gänzlich fehlen. Der Stratege nimmt einen hohen Rang ein,
aber es fehlt der xpiTYjc und auch der itpdxTwp *, und doch werden
die xpitat täv lirap^Ccov und die irpdxtopec häufig genug in den
Gesetzen der Byzantinischen Kaiser erwähnt.
Die Basiliken reproduciren im sechsten Buche * den grössten
Theil der Justinianeischen Provinzialgesetzgebung. Zachariae wird
dies begreiflich finden ; da die alte Eintheilung in Eparchien f&r
Gerichts- und Verwaltungszwecke nach seiner Meinung erhalten
wurde, konnten auch die alten Gesetze bestehen bleiben. Aber
die Basiliken erneuern auch diejenigen Gesetze Justinian^s, welche
für einzelne Orientalische Provinzen eine Vereinigung der Militär-
und Civilgewalt anordnen^. Diese Provinzen werden lirapxiat
genannt, ihr Vorsteher irpaiTwp: er vereinigt nicht nur Militär-
' Zachariae, Geschichte etc. a. a. 0. ' p. 853.
* Bei CoDBtantinus Porphyrogenitus, De caeremomis. Editio Bonnenns
p. 712 ff.
* p. 717 sind zwar elf verschiedene Rangclassen von Beamten aufge-
führt, die dem XofodiTiqc xoo fsvixoo unterstellt sind; Zachariae halt sie
für Provinzial-, Steuer-, Zoll- und Domänenbeamte. Wie kommt es aber,
dass hier der icpdxtu>p nicht genannt wird?
* Basilica ed. Heimbach T. I p. 189 ff,
« Basilica p. 180 ff.
Bajalus, Fodesta, Consules. 33
und Gerichtsgewalt, auch die Erhebung der Steuern gehört zu
seinen Pflichten K Nun hat der Verfasser der Basiliken mit der
dem Byzantiner eigenen Zähigkeit in dem Festhalten veralteter
Ansprüche auch solche Gesetze reproducirt, welche sich auf Pro-
vinzen bezogen, die zur Zeit Kaiser Leo's schon verloren waren,
aber dies gilt nicht von allen: in der notitia des Philotheus,
welche auch aus der Zeit Kaiser Leo's stammt, werden die Statt-
halter von Cappadocien, Armenien, Thracien und Paphlagonien
als Strategen erwähnt^. Sollten diese verschieden sein von den
Pratoren der Basiliken, welche Militär- und Civilverwaltung
der Provinzen vereinigten? Schon in einer Novelle Justinian's,
welche in die Basiliken aufgenommen ist, wird bemerkt, dass
der Prätor Paphlagoniens auf Griechisch azpazri'^6<^ genannt
wnrde^; der Griechische Name hatte seit der Zeit Justinian's den
Lateinischen aus der Geschäftssprache verdrängt^; in den Ge-
setzen, welche sich genau an die Justinianeischen anschlössen, blieb
der alte Ausdruck bestehen; ebenso ist ^i^a nur ein neuer
Name ftir die alte Eparchie: dieselben Provinzen, welche bei
Constantinus Porphyrogenitus als Themen erscheinen, sind in den
Basiliken als Eparchien aufgeführt^. Das Thema der Insel
Cypern wird auch bei Constantinus Porphyrogenitus ausdrücklich
als Eparchie bezeichnet^.
» z. B. Basilica VI tit. 8, IV, p. 182; tit 9, V, p. 186. Von dem
Statthalter als einem npaixcup hören wir auch in der Denkschrift des Michael
Aoominatas an Alexius III. (1195 — 1203) beiEllissen, Michael Acominatas
p. 119 ff. Der hier erwähnte npaitwp ist offenbar der Stratege des Thema
Hellas. Er hat die Steuern zu erheben Auch in den Briefen des Psellus
(geb. 1018) findet sich der icpatxmp gleichbedeutend mit oxpftnqYo^ und xpixYjc.
Vgl Sdd-a^, Meoatiovtx-}^ ßtßXto^-rjxY) Bd. V. Der Brief p. 279 ist an BYjpo; den
xpsnrj^ xÄv 6p^xY)oi(oy adressirt; p. 282 lautet die Aufschrift: xcj) «paixopt
xÄv 9paxir|OMov x<b Eirjp<j); p. 267 ist adressirt an den xpixt)^ von Peloponnes
und Hellas; p. 344 lautet die Aufschrift: an den Tcpaixwp von Peloponnes und
Hellas. Seine Provinz wird p. 268 als seine licap^ia bezeichnet. Dagegen
findet sich p. 276 die Provinz des xpixir|^ 'O^^ixiou als sein di^a.
* Constantinus Porphyrogenitus, De ceremon. p. 713.
^ Nov. 29. Basilica p. 197.
* Constantin. Porphyr., De thematibus. Editio Bonn. p. 13: xal iXki]'
vtCov«5 xal x4]v icaxpiav xal 'Ptofj.atx'^v f^wxxav iitoßdtXovxe;.
* Constantin. Porphyr,, De themat. p. 17 ff.
* De thematibus p. 39: ^^ xö xaXoupLsvov Inap^^ia Koicpoo. Zachariae
p. 330 will die bei Theophanes erwähnten itoXtxixi ö-spiata, welche zu den
DautBche Zeitschr. für Öeschiohtsw. 1891. V. 1. 3
34 H. V. Kap-herr.
Dass diese Provinzen, nicht etwa als Ausnahmen zu be-
trachtdli sind, beweist die Epanagoge legis Basilii et Leonis et
Alexandri vom Jahre 886, welche allgemeine Bestimmungen über
die Provinzialstatthalter gibt ^. Der Titel VI Trepl dcTcXoöc ap^^vtcov
reproducirt im wesentlichen den Digestentitel de officio praesidis.
Der Name äp^wv bedeutet nach der Epanagoge xal ozpoLVfffbv.
xal ivd-ÖTuaTOv xal iravra«; tooc kizapyiiby SiotXTjTd«;. An erster Stelle
unter den &(jyo'i/zz(; der Eparchie wird also der Stratege ge-
nannt ^ der ivd-ÖTuatcx; ist nur durch den Titel von ihm ver-
schieden: der Stratege ist der äp^wv r^c i^ap^iac, dessen Pflichten
die Epanagoge und ausführlicher Basilika VI tit. 1 * darlegen, er
hat für gerechtes Gericht* und für pünktliche Steuerzahlung*
zu sorgen.
Die Ausdrücke Tcpdxtcop und xpltTjc sind nicht Titel von be-
stimmten Beamten, sondern bezeichnen höhere und niedere Be-
amte in ihren richterlichen und finanziellen Functionen*. Die
1
xaßoXXapixa ^e^aia in Gegensatz gebracht werden, als Verwaltungsbezirke,
Eparchien in seinem Sinne, betrachten. ^i\La blieb natürlich nach wie vor
auch ein militärischer Terminus, ausser den politischen Themen gab es rein
militärische Themen.
^ CoUectio librorum juris Graeco-Romani, ed. Zachariac p. 73.
' Ebenso z. B. Zachariae, Jus Graeco-Romanum : Novellae. Coli. 11
Nov. 84, p. 181. " p. 189.
* Den Strategen als Richter Rnde ich z. B. Zachariae, Jus Gr.-
Roman,: Novellae. Coli. II Nov. 44, p. 137.
* z. B. Basilica VI tit. 3 XLIIT, p. 167. Die äp/ovie; tcuv ^icapxto>v sollen
sTtavaYpüTtstv t^ tAv SY]{xoatu>v (popiuv slaTtpd^ei. Die Strategen als Steuer-
erheber, z. B. Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 49,
p. 429. Constantin. Porphyr., De administr. imp. p. 222—223.
« Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. IV Nov. 49, p. 428.
Eine Novelle Kaisers Johannes trägt folgende üeberschrift : 'Iwiwoo xob
Ko^yY|vou ypoaoßouXXov $ioptC6{Ji.8vov ^jLirjSev xc dTcaiTsiv xöv npdxtopa anb
WvXfpifx^ x^8. Im Text heisst es dann: o5x liiaxai toivuv 3t:cö xoö :rapovxo^ o5ts
xpixat^ olSxs d^va^pa^peüotv, ooxe npÄxxopaiv, ouxe 8oö$iv^ oute axpax'qY^>( •) ^^^^
KpovoYjxat?, 00X8 SXXoi^ xtsl 5Y)|jLoataxag BooXeiag x^. Alle diese Beamten
gelten also als icpaxxopt«;: am Schluss werden sie wieder unter der all-
gemeinen Bezeichnung zusammengefasst: {xy) pivxot sie* d^sia^ ^X^^^ '^^^ itpdx-
topa--. — Eine Novelle ManuePs: Zachariae, Jus Graeco-Romanum:
Novellae. Coli. IV Nov. 61 , p. 454 spricht von den den icpAxxops;
ÖKcxBipitva O-sjiax'jt. — üeber den Ausdruck judex vgl. Hegel, Geschichte
der Italienischen Stadtverfa^sung I, 143 Note 1. Ebenso wird xptry)^ ge-
braucht, z. B. Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. II 44, p. 137
Bajulus, Podesta, Consules. 35
Steuererhebung erfolgte auch in Byzantinischer Zeit durch die
Statthalter und die städtischen Behörden auf Betrieb der yon
der Centralbehörde in die Provinzen geschickten Unterbehörden ^.
m. Die Reeeption der Byzantinischen Verfassung.
Die wichtigste Quelle für die Normannische Verfassungs-
geschichte ist die Constitutio Sicula Friedrich's IL In ihr sind
mehrere Gesetze ausdrücklich den Normannischen Königen zu-
geschrieben; aber auch diejenigen, deren Fassung von Kaiser
Friedrich herrührt, sind ihrem Inhalte nach theilweise auf ältere
Gesetze zurückzuführen.
Eine Reihe von allgemeinen Bestimmungen, welche sich auf
die Sicilischen Beamten beziehen, gelten auch für die Byzantini-
schen. Die Beamten Friedrich's IL sind im allgemeinen besoldet *,
sie haben beim Antritt des Amtes einen Eid zu leisten^, sie
haben Ferien*; das Amtsjahr beginnt mit dem Griechischen
Jahresanfang ^ ihr Amt wechselt jährlich^; während der Amts-
dauer sind ihnen alle Geschäfte untersagt, sie dürfen vor allem
keine Güter an dem Sitz ihres Amtes erwerben''; nach Ablauf
des Amtsjahres sollen sie fünfzig Tage an dem Orte ihrer Thätig-
keit bleiben®, um sich wegen Klagen, die etwa gegen sie er-
hohen werden, zu verantworten.
o! T8 oipanj-j-ol xal ol xad-' ^doTv^v iicap^tav xpixai. Der Stratege von Hellas
f&hrte den Titel xptxT)? "EXXaSo?. Constantin. Porphyr. , De ceremon. II 44,
p.657. Derselbe kommt auch bei den Italienischen Strategen vor. Trinchera
p. 23: xpttTfj^ Xa'fYoßapSSa^ xal xaXaßpta^. Ein xpEnrj^ ^pqixirj^ xal }jLax6§oviac :
Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. IV Nov. 20, p. 348.
* Bethmann-Hollweg, Civilprocess III, p. 75 ff. Die bei Constantin.
Porphyr., De ceremon. p. 717 aufgezählten Ünterbeamten des Xo^o^f/];
Toö ftvixo5 sind Beamte der Centralbehörde, nicht Provinzialbeamte. Vgl.
Mortreuil, Histoire du droit byzantin p. 150. Vgl. Hartmann a. a. 0.
p. d3 ff. Hartmann kommt von anderen Materialien ausgehend zu ana-
logen Resultaten.
^ Huillard-BrehoUes, Historia diplomatica Friederici IL Tom. IV,
1. p. 202, p. 208 u. a.
* Huillard-Breholles p. 41—42.
* Huillard-Breholles p. 204.
» Huillard-Bröholles p. 43.
« Huillard-Breholles p. 187—189.
' Huillard-Breholles p. 189.
« Huillard-Breholles p. 188.
36 H. V. Kap-herr.
Alle diese Bestimmungen, von denen sich in Germanischen
Gesetzen nichts findet, lassen sich in Byzantinischen öesetzeD
nachweisen^; man kann sagen: die Amtstechnik der Sicilischen
Verfassung ist der Amtstechnik des Römischen Kaiserreichs nach-
gebildet.
Aber der Beamte Friedrich's II. ist nicht ohne Weiteres mit
dem Beamten Robert Guiscard's auf eine Stufe zu stellen. Es
ist bekannt, dass in der Constitutio Sicula sehr viel Römisches
Recht enthalten ist; sollte etwa Friedrich II. ebenso, ^e er
privatrechtliche Bestimmungen aus den Römischen Rechtsbüchem
entlehnte, auch die Amtsverfassung Justinian's sich zum Vorbild
genommen haben? In einem Falle lässt sich die spätere Ent-
lehnung einer Römisch -rechtlichen Bestimmung nachweisen.
König Roger hatte auf Bestechlichkeit der Beamten Todesstrafe
gesetzt^ — sein Gesetz ist in die Constitutio aufgenommen — :
Friedrich II. milderte die Harte dieser Satzung, indem er nach
Römischem Vorbild die Strafe des Quadruplum einftlhrte '*.
Es gilt, die einzelnen Beamten Friedrich^s II. in die Norman-
nische Zeit zu verfolgen.
1. Bajulus.
Wir wissen, dass die Namen des Griechischen Statthalters
bajulus, strategus und catapan auf den Normannischen Bailli
übergegangen sind. Aber eine wesentliche Aenderung hat so-
gleich Robert Guiscard an dem Griechischen Amte voi^enommen,
indem er aus dem Provinzialamt ein Stadtamt machte^. Der
Bailli in der Constitutio Sicula ist der städtische Richter für
Civiisachen und kleinere Criminalvergehen, zugleich ist er Finanz-
* ßesoldang der Beamten vgl. unten p. 38. — Eid der Beamten: Nov. 8,
c. 7; Baeilica VI tit. 1, c. VI. - Ferien: Cod. III, 12; Dig. II, 12. — Jähr-
licher Wechsel : vgl. Bethmann-HoUweg, Civilprocess III p. 37. — Verbot.
Güter za erwerben : U 1 p i a n , De j ure fisci 4a; Huschke, Jurisprud. Ante-
Justin, p. 597; Cod. I 53; Basilica VI tit. 3, c. 51. — Die Bestimmung fiber
die 50 Tage: Cod. I 49; Nov. 8, c. 9; Basiüca VI tit. 3, VIII.
* Huillard-Bröholles p. 117.
' Huillard-ßreholles p. 184 u. p. 195; Nov. 161, c. 1; Leuncls-
viuB II p. 91.
* Schon der erste Normannische Stratege, den ich erwähnt finde, ist
ein Stadtbeamter: c. ann. 1070. Malaterra, Historia Sicula II cap. 44.
Muratori V, 573.
Bsgulus, Podesta, Consales. 37
beamter^. Im Griechischen Text wird er durchweg durch
zpoixztüp wiedergegeben ^ wie wir wissen: die Bezeichnung des
Griechischen Beamten in seiner finanziellen Thätigkeit. Dieser
Name rührt nicht von Friedrich IL her, er steht auch in den-
jenigen Gesetzen, welche ausdrücklich den Normannischen Königen
zugeschrieben werden*. Auch findet sich irpdxtwp für bajulus
schon in Normannischen Urkunden ^ ; in einer bilinguen Urkunde
der Königin Margarita werden die bajuli von St. Marcus durch
zpdxtops^ zffi "/copa? a7ioo Mdpxoo wiedergegeben^. Auch in
Staufiscfaer Zeit kommt der Titel noch vor, vor König Roger
lässt er sich nicht nachweisen.
Es L'egt die grösste Schwierigkeit für Untersuchung Nor-
mannischer Verfassungsverhältnisse darin, dass die Beamten in
den Gesetzen oft unter anderen Namen erscheinen, als in den
Urkunden. Wahrscheinlich rührt diese Umänderung von König
Boger her: als dieser die einzelnen Normannischen Reiche, deren
Beamte mit sehr verschiedenen Namen benannt wurden, unter
seiner Herrschaft vereinigte und nun zuerst allgemeine Bestim-
mungen für alle Beamten erliess, fand er es für gut, neue
Namen einzuführen, damit jeder Gastalde, Vicegraf, Stratege und
Emir wisse, dass die neuen Gesetze auch auf ihn Anwendung
fanden; in den Urkunden blieben die alten Namen erhalten.
Bei dem Bailli mochte König Roger einen besonderen Grund
haben, nach einem neuen Namen zu suchen, denn der Griechische
Titel TcpaT7]7Ö^, der Name des Byzantinischen Feldherrn, ent-
sprach nicht mehr dem Wesen des Amtes, seit dieses seine mili-
tärischen Functionen verloren hatte; der Normannische Bailli
> Huillard-Bröholles p. 41 u. 42; p. 73.
^ Carcani, Constitutiones regum regni utriusque Siciliae. Neapel 1786.
' Hnillard-Breholles p. 37 tit. 65 ff". Carcani p. 67. An und für
sich ist kein Grund vorhanden, den Griechischen Text derselben für weniger
ureprünglich zu halten, als den Lateinischen, denn da die meisten Urkunden
Kg. Roger's in Griechischer Sprache abgefasst sind, ist anzunehmen, dass er
auch seine Gesetze Griechisch publicirt habe. Thatsächlich ist das einzige
Gesetz Roger's, welches im Original enthalten ist, in Griechischer Sprache
abgefasst. Gedruckt zuletzt bei Brunn eck, Siciliens ma. Stadtr. I p. 204.
* A. 1132 Cusa p. 514; a. 1134 Cusa p. 517; a. 1142 Cusa p. 311;
a. 1143 Cusa p. 561; a. 1149 Trinchera p. 514; a. 1193 Cusa p. 489.
• Cupa p. 421.
38 H. V. Kap-herr.
ist im Gegensatz zu seinem Griechischen Vorbild durchweg Civil-
beamter.
Als oTiiatr^Yot werden in der Constitutio Sicula nur die Baillis
von Messina und Salemo bezeichnet ^ ; sie nehmen eine Aus-
nahmestellung unter den übrigen Baillis ein, da sie die volle
Gerichtsbarkeit in ihrer Stadt ausüben. Die höhere Criminal-
gewalt ist zur Zeit Friedrich^s II. im allgemeinen in den Händen
des Justiciarius ^ dessen Amt König Roger geschaflFen hatte ^.
Nur Messina und Salemo (dazu noch Neapel) waren von der
Gewalt der Justiciarii eximirt^; hier hatte der Stratege mit seinem
alten Namen die volle Amtsgewalt, wie er sie vor der Reform
König Roger's geübt hatte, bewahrt. Den Bailli zur Zeit Robert
Guiscard's haben wir uns, wie den Griechischen Strategen, mit
voller Gerichtsbarkeit zu denken.
Der Bailli erhält sein Amt entweder in credentiam oder in
gabellam, d. h. er bezieht entweder jährlichen Gehalt oder er
verwaltet die Gefälle des Amtes zu eigenem Nutzen und zahlt
einen jährlichen Tribut (= gabella) ^. Der Griechische Stratege
war im allgemeinen besoldeter Beamter ®, aber die Strategen der
westlichen Provinzen nahmen ihr Amt in Pacht': für die Ein-
* Huillard-Br^holles p. 44; Garcani p. 72.
* Huillard-BrehoUes p. 47.
' Romuald v. Salemo Mon. Germ. 8S. XIX p. 428: Rex autem Roge-
rius - - - pro componenda pace camerarios et justiciarios per totam terram
instituit.
* Huillard-Breholles p. 72. Friedrich II. hob dieses Privileg auf.
Dass alle Strategen vor der Reform Roger's die höhere Gerichtsbarkeit gehabt
haben müssen, folgt daraus, dass es keine höheren Gerichtsbeamten gab.
* Huillard-Breholles p. 37. Für die Bedeutung der Ausdrücke
vgl. z. B. Winkelmann, Acta imperii p. 669, p. 671, p. 682. p. 683.
® Bethmann-Hollweg I, 58. Becker-Marquardt III p. 302. und
neuerdings J. Merkel, Abhandlungen aus dem Gebiete des Römischen Rechte,
Heft HI.
^ Constantin. Porphyr., De cerem. p. 696. gibt eine Liste der Ge-
hälter, welche die Strategen der verschiedenen Provinzen zur Zeit Kaiser
Leo's bezogen. Die Strategen des Oecidents beziehen keinen Gehalt, oii to
Xajjißdvsiv a^TOü^ anb Td»v I5tü>v aitcuv O-Sfiatcuv xa? lo''ag abTcwv oüvirjd'eta;
xött' £to<;. — De administr. imperio c. 27 p. 119: die beiden Italienischen
Strategen Ixs/souv xax' fxo? xw ßaot/.ei xa vsv6}j.to|jLa xö» $T,fjL03t<|). Das Wort
oo\rfj^ta wird meist fttr Sportel gebraucht, so z. B. Constantin. Porphjrr., De
ceremon. p. 708 ff., und in den Novellen Constantin s. Vgl. Zachariae. Jus
Bajulus, Podestii, Consules. 39
künfte der Provinz entrichteten sie jährlich eine feste Geld-
zahlung nach Byzanz; zu ihnen gehörten auch die beiden Ita-
Uenischen Strategen: sie verwalteten ihr Amt in gabellam.
Wie für die Griechischen Beamten überhaupt, so war auch
für die Provinzialstatthalter jährlicher Amtswechsel die Regel ^
Auch der Normannische Bailli verwaltete sein Amt regelmässig
nur ein Jahr lang^.
Gr.-Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 9. Es steht auch für Tribut: Trine hera
p. 22. Es bedeutet überhaupt die gewohnheitsmässige Abgabe; ebenso wird
tot vtvojuajia gebraucht.
^ Dass diese Bestimmung speciell auch für die Strategen gegolten hat,
beweist eine Stelle aus Constantinus Porphyrogenitus, De ceremon. II p. 788.
Es werden die Sportein aufgezählt, welche die Strategen bei ihrem Amts-
antritt zu zahlen haben: wenn sie in ihrem Amte bleiben, fährt der Autor
fort, — d. h. über das Amtsjahr hinaus — haben sie dieselben Sporteln
zu entrichten. Es hing von der Gnade des Kaisers ab, ob er das Amt
erneuern wollte. Thatsächlich finden wir die Strategen von Italien und
Calabrien öfters mehrere Jahre hintereinander im Amt. Vgl. auch Psellus'
Briefe bei la^a?, MeoawuvtxTj ßißXioiS-rjxrj Bd. 5 p. 423: ein Beamter xat*
b'.ootov in die ÄstToupYta bestellt.
' In Oletta ist der jährliche Wechsel aus den Urkunden ersichtlich:
a. 1148 Richardus Burreus als Stratege, Trinchera p. 193; a. 1152 Johannes
deCorte,Trincherap.l96;a.ll60BasiliusdeCalo, Trincherap.212, p.213;
1161 Leo de Thepento, Trinchera p. 214; 1 1 63 Basilius de Capello, Trinchera
p. 215; 1164Lupinus Pappacarbune, Trinchera p. 216; 1168 Octavianus,
Trinchera p. 228; 1170 wieder Basilius de Capello, Trinchera p. 233; 1178
Guilehnus Thepento, Trinchera p. 251. — Ebenso in Messina: a. 1171 Stepha-
nus, Cusa p. 364; a. 1172 wieder Stephanus, Cusa p. 325 u. 330; a. 1176 An-
dreas, Cusa p. 369 u. 371; a. 1177 wieder Andreas, Cusa p. 331; a. 1178 Con-
stantinus, Cusa p. 351; a. 1183 Constantinus und Hugo, Strategen von Messina,
Cusa p. 632; a. 1186 Johannes de Arcara, Cusa p. 336; 1188 Constantinus
deTauromenis, Spata, Diplomi greci di Sicilia, Turin 1871, p. 89; a. 1192
Joannellus, Cusa p. 340; a. 1197 Aberardus, Cusa p. 376; a. 1202 Bonavasallus
Burrellus. Cusa p.354; [a. 1137 Johannes, Cusa p.522; a. 1148 Nicolaus, Cusa
p. 621; a. 1162 Riccardus, Cusa p. 630]. — Das Beispiel von Messina zeigt,
dass die Strategen dennoch öfters länger als ein Jahr im Amte blieben, die
Erneuerung des Amtes hing von der Gnade des Fürsten ab, im Normanni-
schen Reiche ebenso wie in Byzanz, vgl. Constit. Sicula. I tit. 95, Huillard-
BrehoUes p. 187: Herum officialium omnium tempora --- anni circulo
precipimus terminari, nisi vel eminens administrationis industria vel sub-
stitaendi defectus nobis aliquando - - - temporis spatium de necessitate
suaserit prorogandum.
40 H. V. Kap-herr.
2. Judex, Vicecomes und Turmarcha.
Die Constitutio Sicula kennt zwei Arten von richterlichen
ünterbeamten des Bailli, die sie theilweise als judices zusammen-
fasst, theilweise als judices et notarii unterscheidet ^; die ersteren
werden als judices de questionibus cognoscentes ^, oder als ju-
dices, qui causarum cognitionibus presint ^, die zweiten als judices,
qui gesta conficiant^ oder als notarii actorum bezeichnet*; beide
sind besoldete Beamte®, die judices wechseln jährlich, während
die Notare auf Lebenszeit ernannt werden '.
Dieselben Beamten finden wir in der Byzantinischen Ver-
fassung, und zwar in denselben Functionen, wie sie das Gesetz-
buch Friedrich's IL beschreibt; der judex (xpiT'irj(;), der Nachfolger
des Justinianeischen judex pedaneus ^ begegnet uns häufig in den
Urkunden von Trani bei Geschäften der niederen Gerichtsbarkeit ^,
er ist ein besoldeter, jährlich wechselnder Beamter ^°, wie der
judex, qui causarum cognitionibus presit, in der Constitutio
Sicula; der Notar dagegen, ebenfalls ein besoldeter Beamter^',
bekleidet sein Amt auch schon in Byzantinischer Zeit auf
Lebensdauer^*.
* Huillard-BröhollesV, lp.60: bajulu8,judexatquenotariu8; ebenso
p. 198.
» p. 57-58. » p. 187. * p. 187.
* p. 198. « p. 202 ff. ' p. 187.
• Den Ausdruck judex pedaneus oder yajjLaiSixaorrj? kann ich in Unter-
italien nicht nachweisen, wohl aber in dem Römischen Fragment, aus dem
10. Jahrh. Mon. Genn. LL. IV, 664. Die hier beschriebene Römische Ge-
richtsverfassung stimmt, wie wir sehen werden, noch vollständig mit der
Byzantinischen überein. Noch in späterer Zeit kommt in Sicilien ein judex
pedaneus vor. Brünneck, Siciliens mittelalterliche Stadtrechte II p. 216
Note 6. Die Justinianeische Gesetzgebung über den judex pedaneus ist in
den Basiliken ^viederholt, vgl. Basilica III tit. 1, p. 240 ff.; vgl. auch Con-
stantin. Porphyr., De cerem. p. 717 die xpixat täv psYscuvcuv.
• Beltrani, Docuraenti Langobardi e Greci p. 4, p. 5-6, p. 7, p. 8,
p. 18, p. 15. p. 21, p. 26, p. 27, p. 28.
»0 Bethmann-Hollweg III p. 122.
^* Ueber die Besoldung der Gehörte des Statthalters vgl. Bethmann-
Hollweg I p. 171-172. Die judices pedanei und die Notare waren bis
auf Kaiser Leo theils auf festen Gehalt, theils auf Sportein angewiesen.
Kaiser Leo schaffte die Sportein für die judices ab. Zachariae, Jus Gr.-
Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 9.
" Johannes Curcusius fungirt als Notar a. 1033: Trinchera p. 32;
Bajulu», Podestä, Consules. 41
Wenn wir bloss die Byzantinische und Stauiische Gesetz-
gebung ins Auge fassen, scheint es, dass die unteren Oerichts-
beamten Siciliens als Nachfolger der Byzantinischen Beamten
aufzufassen sind; um so auffallender ist es nun, dass wir in
Normannischen Urkunden ganz andere Beamte in den Functionen
der judices vorfinden. Hier begegnet uns der vicecomes in den
Geschäften der niederen Gerichtsbarkeit ^, und zwar regelmässig
als ünterbeamter des Bailli^. Der Titel kommt auch noch in
Staufischer Zeit, wenn auch selten, vor. Friedrich II. richtet ein
Schreiben an den CasteUan, Vicecomes und Prätor (so hiess hier
der Bailli) von Palermo^, und auch noch im Stadtrecht von
Palermo finden wir vicecomites als die niederen Richter der Stadt,
welche Civilsachen, die einen bestimmten Werth nicht über-
schreiten, zu entscheiden haben ^. Es liegt nahe, anzunehmen,
dass der Titel vicecomes gleichsam nur als eine Erinnerung an
a.l04o: Trinchera p.42; a. 1047 p. 43; a. 1049 p. 45; a. 1052p. 49; a. 1054
p. 52. Ebenso in Normannischer Zeit: Basilius filius Comitis a. 1184:
Trinchera p. 154; a. 1141 p. 170; a. 1142 p. 175; a. 1148 p. 193; a. 1160
p. 213; a. 1161 p. 214; a. 1163 p. 215; a. 1164 p. 216; a. 1168 p. 227;
ä. 1170 p. 233. — Für den urkundlichen Nachweis, dass die judices in der
Byzantinischen Provinz Italien jährlich gewechselt, reicht das Material nicht;
es ist aber kein Grund daran zu zweifeln.
^ Cusa a. 1096 p. 367; a. 1109 p. 404; a. 1112 p. 407; Vicecomites in
Sicilien werden noch erwähnt: Cusa a. 1099 p. 643; a. 1102 p. 551; a. 1146
p. 619: a. 1188 p. 530.
- Trinchera a. 1129 p. 138: temporibus gloriosi nostri comitis
Nicolai et strategi Guilelmi Pepe et vicecomitis Ursi; p. 212: temporibus
piissimi domini nostri regis Guilelmi et strategi Olettae ßasilii et vice-
comitis Joannes Gitzi, und so öfters, z. B. Trinchera p. 73, p. 74, p. 137,
p. 138, p. 195, p. 212 ff., p. 369; für Sicilien vgl. z. B. Cusa p. 530 a. 1188:
Ausaldus stratigotus Pactensis, Willelmus vicecomes Pactensis. — Gregorio,
und die ihm folgen, Amari, Brünneck, La Lumia (storia da Guilelmo
il bnono p. 25) sind daher im Irrthum, wenn sie bajulus und ricecomes
identificiren. In der von Gregorio p. 147 angefahrten späten Urkunde
(sie scheint noch nicht publicirt zu sein) ist Vicecomes wahrscheinlich
Eigenname. Cusa p. 628 nennt sich ein -vpapaS oder 'xxipaxt tyj^ ^aktia<;
xai Jiswuopi'a^ 6ir(ioo Maopoo, er unterschreibt sich dann einfach als ßewxcufjLYi? ;
ich kann mir die Stelle nur erklären, wenn ich annehme, dass der Vicecomes
von St. Maurus zeitweilig auch das Amt des Bailli bekleidete.
' Huillard-Breholles IV p. 454. Sonst finde ich einen vicecomes
in dieser Zeit nur noch Cusa p. 603 a. 1242.
* Brünneck, Sicilische Stadtrechte I p. 43.
42 H. V. Kap-herr.
den alten Normannischen Beamtennamen auf den judex über-
gegangen ist, umsomehr da der neue Normannische vicecomes
die feudalen Gewohnheiten seiner Französischen Heimath abge-
legt hat, und nur ein Jahr im Amt bleibt, wie ein Byzantinischer
Beamter ^.
Aber hier ergibt sich eine neue Schwierigkeit. Gleichbe-
deutend mit vicecomes scheint der Titel turmarcha gebraucht zu
werden ^. Der Turmarcha ist der dem Byzantinischen Strategen
unterstellte militärische Befehlshaber*; wie kommt der Nor-
mannische Richter dazu, den Namen eines Griechischen Officiers
anzunehmen?
Wir müssen einen Schritt in die Geschichte der Byzantini-
schen Provinzialverfassung zurückthun, um diese eigenthümliche
Erscheinung zu erklären. Justinian hatte, wie wir wissen, in
Italien ebenso, wie in Sicilien und Afrika die Militärgewalt
von der Civilgewalt getrennt, dem Exarchen von Ravenna
^ So ist z. B. in Oletta im J. 1129 Ursus Vicegraf (Trinchera p. 137.
p. 138); im folgenden Jahre Johannes filius Boni (Trinchera p. 143): im
J. 1160 Johannes Gitzi (Trinchera p. 212); im J. 1161 Satrianus Proximus
(Trinchera p. 213); a. 1164 Petrus Gitzi (Trinchera p. 214), der das
Amt im J. 1169 (p. 228) wieder bekleidete.
^ Wenn der Normannische Fürst einen Privilegirten in seinem Rechte
schützen will, so ergeht sein Befehl entweder an die Strategen und Tur-
marchen (z. B. Trinchera p. 66, p. 69, p. 115), oder an die Strategen
und Vicegrafen (z. B. Trinchera p. 73, p. 137, p. 138, p. 195, p. 212 ff.,
p. 369; Pirro, Sicilia Sacra II p. 1022, p. 1028) oder an die Strategen, Vice-
grafen und Turmarchen (z. B. Trinchera p. 74, p. 78, p. 81). In Sicilien,
dessen Verfassung sonst mit der Apulischen übereinstimmt, kann ich nur
einmal einen Turmarcha nachweisen: Cusa p. 643 a. 1099. Sehr häufig
dagegen judex und Vicegraf. In ünteritalien kommt der Turmarcha in
den frühesten Normannischen Urkunden vor: Urk. Robert Guiscard's a. 1080
(Gattula, Accessiones ad bist. abb. Cassin. p. 183: turmarchis seu vice-
comitibus); gleichzeitig in einer Privaturkunde in Gravina, Monum. Neapol-
V, 377: a. 1086 in einer Urkunde der Herzogin Sikelgaita, Gattula 1. c. p. 193;
a. 1087 in einer Urkunde Boemund's von Tarent, Trinchera p. 6Q. Femer
in Urkunden Herzog Roger's Trinchera p. 69; Mon. Neap. V p. 138, p. 143;
Graf Roger's Trinchera p. 74, p. 78; femer Trinchera p. 81, 115 etc.
* Vgl. z. B. Constantin. Porphyr., De themat. I p. 17; De administr.
imp. p. 201, p. 209. Das ^jjta {- oTpexiYjYt?) war in militärische Bezirke,
die man Toöp|j.at nannte, getheilt, De adrain. imp. c. 50, p. 224 ff.: 'Htlov
?u T, Toö XaptGxdvoü CTpaxYjYt? Toopfxa vjv xö «ötXalov x*tj^ tiov 'Ap|jL8v:axü*y
Gxpax7]Yt3o;. Vgl. auch Theophanes contin. p. 125.
Bajulus, Podesta, Consules. 43
waren in den Italienischen Provinzen duces, den duces tribuni
unterstellt, während dem „praefectus praetorio per Italiam**
praesides oder judices provinciarum untergeordnet waren, welche
wiederum in ihren Bezirken judices pedanei für die niedere Ge-
richtsbarkeit bestellten ^. Nun hat aber die Trennung der mili-
tärischen und civilen Gewalt nicht lange Bestand gehabt; es
scheint, dass die Officiere die Civilbeamten aus ihren Functionen
verdrängt haben *. Schon in der Zeit Gregorys des Grossen finden
wir Tribunen in richterlichen Functionen ^; da nun das militärische
Amt des toopjidpyr^C demjenigen des Justinianeischen tribunus ent-
spricht, so mag es eine Erinnerung an die Vereinigung zweier ur-
sprünglich getrennter Aemter sein, wenn wir in Byzantinischen
Urkunden des 11. Jahrhunderts die Titel turmarcha et judex ver-
einigt finden *. Auch in Normannischen Urkunden findet sich
der Doppeltitel turmarcha et judex ^, daneben auch vicecomes
^ Vgl. über die Verfassung Italiens zur Zeit Justinian's Hegel, Stadt-
Terfassung I. p. 127 iF., p. 140, p. 176 ff., p. 222 ff. Die Präfecturen von
Italien, Sicilien und Afrika haben wir uns als Conglomerate von Provinzen
ZQ denken, die allgemeinen Sätze der Justinianeischen Gesetzgebung über
den praeaes provinciae beziehen sich auf die ünterbeamten der Präfecten:
die consulares in Afrika und die judices provinciarum in Italien. — Weder
die Basiliken noch die späteren Novellen kennen einen anderen richterlichen
Vertreter des Statthalters als den assessor und den judex pedaneus; vgl.
2. B. Zachariae, Jus Gr.-Roman.: Novellae. Coli. III Nov. 7, p. 257 ff.
* Dies ist die Ansicht von Hegel p. 181 u. p. 222 ff., mit der auch
Armbrust, Die territoriale Politik der Päpste, Göttingen 1885, p. 86 ff.
übereinstimmt. Vgl. jetzt auch L. M. Hartmann, Untersuchungen zur
Geschichte der Byzantin. Verwaltung in Italien, 540 u. 750. Leipzig 1889.
* Vgl. Armbrust p. 103. Dem Lateinischen tribunus entspricht der
Griechische ToüpjjidpyY^?: im J. 999 bestimmt der Katapan Gregorius, dass
Streitigkeiten des Klerus vom £rzbischof von Bari jieia täv xata xov xaipöv
'patxovTiuv toupjia^yuiv zu entscheiden seien. Beltrani, Documenti Lango-
bardi e Greci 12, vgl. p. 19 und Trinchera p. 20, wo Turmarchen in
richterlicher Thätigkeit. Vgl. auch Hegel p. 181 u. p. 182 Note 2; auch
Armbrust p. 101.
* Beltrani p. 17: Maraldus judex et turmarcha, derselbe p. 18 einfach
als turmarcha; ein xpttif]<; 2irj}iiqv6TO? toüp^apyT); p. 20; loidw-r]; SKinX-rjaei
ilavdioo xai itptrrj^ oxe BüCavfr^oo xoopjjLdpyYji; p. 29.
* Derselbe Johannes judex et turmarcha, welcher das Amt im J. 1072
unter Byzantinischer Herrschaft bekleidet hatte, führte es im J. 1075 unter
Kotmanni8che:r Herrschaft (Beltrani p. 29 u. 30). In einer Urkunde des
Grafen Goffrid von Monopolis (Monum. Neapel. V p. 108—109) vom J. 1086
findet sich ein Scribo imperialis spatharocandidus et kritis et turmarcha
44 H- V. Kap-herr.
et judex \ und so kann es wohl nicht zweifelhaft sein, dass der
Normannische Turmarcha-Vicecomes dem Byzantinischen toop-
•xÄp/7)(; xal xpiTT)? entspricht.
Aber der doppelte Titel bezeichnete jetzt keinesfalls mehr die
Vereinigung militärischer und civiler Amtsgewalt: ebensowenig wie
beim Normannischen Bailli, lässt sich beim Normannischen Turmar-
cha eine militärische Stellung nachweisen. Neben dem Byzantinischen
Turmarcha finden wir in den Urkunden noch mehrere xpitai erwähnt,
die bloss diesen Titel führen ^, der Turmarcha ging ihnen, wenn
auch nicht an Competenz, so doch jedenfalls an Rang und An-
sehen^ voran. Ebenso stehen dem Normannischen vicecomes
mehrere judices zur Seite*, die wohl nur dem Range nach von
ihnen verschieden waren: so ängstlich schlössen sich die Nor-
mannen an die von ihnen vorgefundene Amtsorganisation an,
dass sie den Titel eines Amtes beibehielten, nachdem sie dem
Amte die Eigenschafken genommen hatten, welche in dem Titel
zum Ausdruck kamen.
In der Constitutio Sicula suchen wir vergeblich nach Vice-
comes und Turmarcha. Die späteren Gesetze Friedrich's IL be-
stimmten, dass in einer Stadt nur ein Bailli zu ernennen sei,
dem ein Judex als Assessor beigegeben werden sollte*; die äl-
teren Gesetze gestatteten höchstens drei Baillis und drei Judices ®.
In der frühesten Normannischen Verfassung finden wir auch nur
— vielleicht auch ein früherer Byzantinischer Beamter, aber nicht sicher,
denn die Byzantin. Kaiser pflegten auch die Normannischen Beamten mit
ihren Ehrentiteln zu schmücken, vgl. die Urk. bei Cusa p. 58; vgl. auch
noch Byz. Titel a. 1090: Cusa p. 384; a. 1123: Cusa p. 472; a. 1186 p. 41R.
Trinchera p. 63, p. 65, p. 73.
* Trinchera p. 101: üt3xo|jL7|TOü Kaxidvoo KovcTavxivoo xoö xpixoo; p. 13*):
ütoxofJL'fjTOü Kovoxavxivoi) xoo xptxoü.
* Vgl. die citirten Urkunden bei Beltrani, Documenti Langobardi
e Greci.
* Dies ist aus der Urkunde des Katapan Gregorius, Beltrani p. 12,
die ich eben citirt habe, zu schliessen.
* z. B. Trinchera p. 227.
■' Huillard-Breholles IV, 1, p. 187, p. 198.
« Huillard-Breholles IV, 1. p. 43, p. 54, p. 59-60; p. 60, 1 ißt
die Lesart Carcani's herzustellen. Friedrich II. hatte überhaupt das Be-
streben, an Beamten zu sparen: statt der 6 Notare, die er früher gestattet
hatte, erlaubte er später nur 3. Huillard-Breholles p. .54, p. 187.
Bajulos, Podeste, Consules. 45
einen Bailli in jeder Stadt ^, ihm waren aber ausser dem Vice-
comes mehrere Judices unterstellt. Nachdem das Bailliamt durch
die Reformen König Roger's seine frühere Bedeutung eingebüsst
hatte, mochte es zweckmässiger erscheinen in einer Stadt meh-
rere Baillis zu ernennen, denen jetzt je ein Judex beigegeben
wurde-. So verschwand der Unterschied zwischen judex und
ricecomes, der richterliche ünterbeamte des späteren Bailli
mochte sich nach Belieben judex oder vicecomes nennen.
3. Topoteretes und Castellan.
Neben dem Turmarcha begegnet uns der Topoteretes am
häufigsten in den Urkunden aus der Zeit der Byzantinischen
Herrschaft. Für die Erkenntniss des Wesens des Amtes haben
wir hier nur ein Zeugniss: der T(MtoT7)pi(jT7)(; Leo de Maralda
unterschreibt sich in einer Urkunde als custos civitatis^. Aber
dieses Zeugniss ist unzweideutig: Wächter der Stadt ist der
Stadtcommandant, der Befehlshaber der Stadtbesatzung. Damit
stimmt, was wir aus Byzantinischen Schriftstellern und Glossarien
über das Amt erfahren. Wie das Thema in Toöpiiat, war die
Toopjia in toffOTTjpTjotai oder ßdvSa eingetheilt * ; ßAv8ov bezeichnet
ebenso wie M^ und Toöp|ia sowohl eine militärische Abtheilung
als einen ländlichen Bezirk, alte Glossen geben es durch xoo-
QtdiSia wieder^, xoootcoSia ist die Mannschaft, welche das
^ In den älteren Normannischen Urkunden findet sich stets nor ein
Bailli erwähnt; selbst die grössten Handelsstädte Trani, Messina und Salemo
haben nur einen Bailli. Vgl. das Diplom von 1139 für Trani bei Vania,
Cenno storico della cittä di Trani p. 49. Messina hat nur im J. 1183 vorüber-
gehend 2 Strategen, Cusa p. 632. Ueber die Strategen von Messina und
Salemo Huillard-Breholles IV, 1, p. 72.
' Es war dies der Zustand, wie ihn Friedrich IL vorfand. Mehrere
Baillis finden sich z. B. a. 1183 in Gentiripus (Cusa p. 432); a. 1173 und
1178 in Petralia, Cusa p. 654—658.
' Trinchera p. 20. Als eine militärische Charge begegnet uns der
Topoteretea bei Lupus, Mon. Germ. SS. V p. 57 ann. 1018, vgl. auch Ano-
nymus Barensis, Murat. V p. 150.
* Constantin. Porphyr., De admin. imp. c. 50, p. 224 ff.: 'loxeov 8xi
E«: AcovTO^ TOü ^piXo^ptotoü Se^ROTot) äizb toö ^jJLttto^ xüiv BooxcXXapicuv et?
to KamcGiSoxaiv ^|jLa fj.eT6T8d-r]aav Toräta xa ßdv$a, TJxot 4j xoKOTY)p*r)aia Bap^xa?,
\ toicoxirjpirjoia BaXßd8u>vo? - - - xal l-^ivovxo xaöxa xa iicxa ßdvoa - - - xo5pp.a
jua. ^ vöv xa xopifiaxa XeYOfjiv'r).
* Du Gange, Glossarium Gr. Barb. citirt Lexicon Cyrilli etc.: Koüoxa*8ta
^0 9;9dt)oybQ«, oiccp ol Pu>}iatot ßdvSov xexXrjOxooot xal xaXoOat. — KoüaxwB'.a
46 H. V. Kap-herr.
Stadtgefängniss bewacht * : der toTrotrjpTjTr^? ist der custos civitatis.
Einem custos et munitor civitatis begegnen wir in einer
frühen Normannischen Urkunde*; im Griechischen Text derselben
wird der Titel durch cpoXa^ übersetzt.
Den yoXaS können wir nun auch in der Constitutio SicuJa -^
nachweisen, als xaotpoyoXa^ steht er hier in einem Gesetze König
Wilhelm's; im Lateinischen Text wird er durch custos, meist aber
durch castellanus wiedergegeben: er ist wie der Griechische
Topoteretes Befehlshaber der Stadtbesatzung und Hüter des Ge-
fängnisses.
Ein höherer Titel ist magister castrorum; als xaoTeXXdvoc
und (la^oTüDp xaotsXXoo, oder auch Ix tt)^ aoT£0(;, oder rwv ßoop-
7ia)v, auch einfach [xasoTOöp begegnet uns der toäottjptjtt^s häufig in
Normannischen Urkunden*; den Titel T07rot7)p75T7)(; kann ich da-
gegen erst in späten Staufischen Urkunden nachweisen*. Der
alte Name war wahrscheinlich deswegen selten geworden, weil
er in dem Sinne von Stellvertreter gebraucht wurde — der
T(wcoT7]p7]T7](; galt als der städtische Vertreter des Strategen in
seiner militärischen Eigenschaft; da nun der Normannische Castellan
selbständig neben dem Strategen stand, mochte der Name nicht
mehr der Bedeutung des Amtes entsprechen.
oxpaxtüJTntov ax-ri^o?, o ßdvSov Pu>)i,aIoi xaXoöoi. — In der eben citirten Stelle
aus Constantin. Porphyr, werden die Topoteresien nach Städten benannt. —
Theophanes, Editio Bonn. p. 604: xotaxpov oi»v &TC'r)p)^8v sxsios xö XryöjjLtvov
StSiqpov, 6v <i) TjV xoicoxTfjp-fjXTjg ^apaap.dyi6(; xi;. — Ebenso finden sich die
Topotereten als Stadtcommandanten bei Anna Comnena, Editio Bonn. III,
9, p. 171.
^ Lexicon Adespota bei Du Gange: KouoxiuSia xö xip ^to^uiyztpu^
aicixeifjLsvov sxpdx60{j.a. • Trinchera p. 98.
» Carcani p. 93. Huillard-Bröholles p. 44 ff.
* Im J. 1130 ein jjLaSaxpo? £x xTjg «Stoxso«: in Oletta, Trinchera p. 143;
a. 1133 ein fjLaeaxpo^ xa3X6X.Xoo in Stylum, Trinchera p. 153; [1134 ein
|iatepo^ in Oletta, p. 154; femer p. 170, p. 175; in Acta ein ji.o«oxa>p
xaox^XXoo p. 167; ein xaaxe/vXdvog in Miletum a. 1182 p. 278; ebenso in
Croton p. 313; in Nicotera p. .331, p. 339; in Squillace p. 341; in Seminarae
p. 393; in Castrum Vetus p. 399. — In Sicilien: a. 1133 Robertus magister
castelli Jacinensis, Pirro II p. 774; fjiaiaxcup xaoxiXkoo Tpatvag, Cusa p. 320;
vgl. auch p. 600 u. p. 620, p. 670; fiatoxpoü ßoüpYeo'.av und xwv ßoopYtflöv,
Cusa p. 302, kein Bürgermeister, wie Gregorio p. 204 und Amari wollen;
vgl. noch Cusa p. 85, p. 426, p. 448.
* Trinchera p. 360, p. 362, p. 372. SoUte nicht Cusa p. 327 statt
bnovfiprjvrii xoirox'rjpYjXYj*; zu lesen sein?
1
Bajulus, Podesta, Consules. 47
Das Amt des Castellan wechselt jährlich^, er ist ein be-
soldeter Beamter^, die unter ihm dienenden servientes sind
Soldaten.
Als ein Feind staatlicher Ordnung, als räuberischer Aben-
teurer, der die Kühe von des Nachbars Weide treibt, um sich
nothdürftigen Unterhalt zu verschaffen, nicht wie ein Mann, der
mit Sorgfalt und Bedacht ein Staatswesen zu begründen gedenkt,
hatte Robert Guiscard seine kriegerische Laufbahn begonnen.
Als dann seine Eroberung von Stadt zu Stadt allmählich vor-
geschritten war, dachte er nicht an eine einheitliche Organisation
des unterworfenen Gebietes^; die Städte seines Reiches sollten
ihm dazu dienen, die Verdienste seiner Getreuen zu belohnen,
oder ihm Mittel zu neuen Eroberungen zu liefern'*; die alten
Beamten mochten so lange in ihren Aemtern bleiben, als sie für
pünktliche Zahlung der Tribute sorgten^. Bald aber fand er, dass
er bei einer Verwaltung durch eigene Beamte seine Einkünfte be-
* Auch hier wieder sind uns die Urkunden von Oletta nützlich. Im
J. 1138 ist in Oletta Argyrus ]xaicT(up •x.doxi'K'koo, Trinchera p. 143; a. 1188
Leo filius Nicephori, Trinchera p. 154; a. 1141 Nicolaus filius Leonis
Thepenti p. 170; 1142 filius Nicepbori p. 175. — Die Formel xaxA xöv
uaipov, welche fQr die jährlich wechselnden Beamten charakteristisch ist,
findet sich Trinchera p. 96 und 98 beim custos civitatis.
« Huillard-Breholles p. 208; vgl. Carcani p. 404 u. p. 410 Ur-
kunden Friedrich's IL, in welchen Besoldung fQr den Castellan und seine
servientes angewiesen wird. — Dass die Byzantinischen Officiere ebenso
wie die Beamten überhaupt und die Soldaten besoldet waren, versteht sich
von selbst; in der pragmatischen Sancüon Justinian's für die Provinz Afrika
(Codex I, 27) ist für die militärischen und die civilen ünterbeamten des
Statthalters Gehalt vorgesehen.
* Daraus erklärt sich das eigenthümliche Verfahren bei den Thei-
longen mit seinem Bruder Roger. Als er diesem die Hälfte von Calabrien
abtrat, theilte er nicht etwa das Land in zwei Gebiete, sondern er gab
ihm die Hälfte von jeder Stadt. Malaterra II c. 28 bei Muratori Y p. 566 £.
Ebenso theüen die Brüder später Palermo p. 596 E. Natürlich war es
hierbei nur auf die Einkünfte der Städte abgesehen.
* Meist wird den Städten nur tributum und servitium auferlegt.
Malaterra a. a. 0. 599 A. Die Malfetaner weigern sich, tributum et servitium
statatum zu zahlen; ebenso p. 581 die Jacenser; dann: Calabrenses coeperunt
servitium, quod jurarunt, et tributum minime persolvere. GuiUelmus
Apulns I, Murat. y p. 26, 1 c: Jamque rebellis eis urbs Apula nulla remansit,
omnes se -dederunt aut vectigalia solvunt. ^ Vgl. p. 43 Note 5.
48 H. V. Kap-herr.
deutend erhöhen könne. Die Quellen charakterisiren diesen Ueber-
gang durch den Bau einer Burg neben der Stadt, oder durch
die Verlegung einer Normannischen Besatzung in die Torhandene
Burg^; hier richtete sich der Castellan mit seinen Söldnern ein
und gab den Befehlen und Forderungen des Strategen unten in
der Stadt Nachdruck *.
Die Unteritalienische Stadt stand jetzt in dem gleichen Ver-
hältniss zu den Normannischen Fürsten, wie früher die Unter-
italienische Provinz zu dem Byzantinischen Kaiser: wie der
Kaiser seine Provinzen, so verpachtete der Herzog seine Städte.
Die Verpachtung der Einkünfte, welche in Byzanz als ein Sym-
ptom des Verfalles der antiken Geldwirthschaft und der auf sie
begründeten Staatsorganisation zu betrachten ist, erleichterte hier
dem ersten modernen Staate den Uebergang zur Geldwirthschaft:
* Robert und Roger hatten die Stadt Geracia unter sich getheilt
Malaterra p. 566 £; als dann Roger nach einem Aufstande ein Oaatell
neben der Stadt errichten wollte, ut plus ab eis extorqaeat (sagt Malaterra),
kaufen sich die Geracenser von dem Bau des Castells los. — Die gewöhnliche
Formel, wenn Robert und Roger eine Stadt in eigene Verwaltung nehmen,
lautet: pro libitu suo disponit. Malaterra 526 A: urbe pro velle sao
firmata custodibus divei-sis, equestri exercitu apud Messanam relicto; p. 577:
urbem autem sua in virtute retinens castellis et munitionibus pro libitu
suo aptavit; p. 5G7c.: Ordinatis itaque rebus suis et urbe melius ad suum
libitum firmata; p. 594: Die Notenser hatten jährlichen Tribut zu zahlen:
als sie sich nach einem Aufstand im J. 1090 unterwerfen, erlässt ihnen
Roger den Tribut, aber urbe suscepto, castello munit, proque libitu suo
in patria fidelitate disponit. — Für den Burgenbau Robert Guiscard's vgl.
noch Malaterra II 38, p. 571: turribus et propugnaculis accuratissime fir>
mavit — Dux Robertus — apud Russanam dolentibus urbicolis castellom
firmavit; III, 1, 3, p. 576 nach der Ergebung von Amalfi: quattuor Castella
in ea firmavit, militibus suis munit. — Guillelmus Apulus III 467: nach der
Einnahme von Salemo munivit summam fidis custodibus arcem^ inferiore
situ fit inexpugnabile castrum.
* Vielleicht erklärt sich aus der verschiedenen Art und Weise in der
Behandlung der unterworfenen Städte die eigenthümliche Bestimmung^ dass
der Bailli nicht aus der Stadt sein durfte, über welche er gesetzt wurde.
Den Normannischen Fürsten, welcher früher die einheimischen Beamten
hatten bestehen lassen, mochte es jetzt darauf ankommen, gerade einen
Fremden einzusetzen, von dem sie nicht zu fürchten brauchten, da« er
mit den Stadtbewohnern gemeinsame Sache machen würde. Bald aber
wurde die Massregel, welche ursprünglich zur Sicherung der Normannischen
Herrschaft hatte dienen sollen, als eine Garantie für die Unbefangenheit
der Beamten betrachtet; so schon in dem Privileg für Trani von 1139.
Bajulus, Podestä, Consules. 49
sie war die bequemste Form der Staatsverwaltung und entsprach
am besten dem unruhigen Geiste der ersten Normannischen
Fürsten. Die directe Besoldungsmethode, wie sie bei den unteren
Beamten: CasteDan, Turmarcha und Judex von vornherein be-
standen hatte, wird sich erst allmählig mit der Consolidation
des Reiches auf die oberen Beamten ausgedehnt haben. Fried-
rich IL hat sie für alle Baillis durchzuführen versucht S er be-
ruft sich dabei ausdrücklich auf das providum et salubre consi-
lium antiquorum , d. h. seiner Vorgänger im Römischen Reich,
deren Willen er aus der ihm vorliegenden Gesetzessammlung
kennen lernen konnte.
Allmählich verschwand der abenteuerliche Zug, welcher die
Anfänge der Normannischen Staatsgründung charakterisirt hatte.
Es kam eine Zeit, da der Abendländer mit Neid auf das halb-
orientalische Reich blickte, in dem der Friede eine sichere Stätte
hatte*. König Roger hatte die einzelnen Normannischen Herr-
schaften zu einem grossen Reiche vereinigt, die Städte, welche
in verschiedenartigem Verhältniss zu der Krone standen, wurden
in Provinzen geordnet und unter ein allgemeines Gesetz ge-
beugt. Schon begann der junge Normannische Staat, welcher
die Elemente geldwirthschaftlicher Staatskunst bei den Griechen
gelernt hatte, sich von seinem Vorbild zu emancipiren. Als
König Roger das Amt des Gamerarius und Justiciarius einführte,
that er den ersten Schritt zur Ausbildung eines Systems von
provinziellen Fachbeamten, wie sie der Byzantinische Staat nicht
gekannt hatte; in der Verfassung Friedrich's IL sind dann die
Geschäfte, welche der Byzantinische Stratege in seiner Person
vereinigt hatte, auf eine Reihe von Fachbeamten, den Justiciarius,
Camerarius, Magister fundicariorum, Magister portulanorum,
'Huillard-Br^holles IV, 1, p. 202 ff.
* Vgl.deo Brief Peter's von Clugoy bei Migne T. 189 ci Nr. 37: „Sicilien,
Calabrien, ApuHen, vordem Schlupfwinkel der Saracenen und Räuberhöhlen,
nnd nun durch Euch Friedenstätten, ein Hafen der Ruhe und das herrlichste
Reich geworden, in welchem gleichsam ein zweiter friedfei-tiger Salomo
herrscht. Möchten doch auch das arme unglückliche Tuscien und die um-
liegenden Gegenden Eurer Herrschaft hinzugefügt und jene verlorenen
linder in die Grenzen Eures Friedensreiches gezogen werden". So übersetzt
die Stelle Giesebrecht IV p. 200. Im Allgem. vgl. Amari, Storia dei
Masulmamd III p. 441 ff.
Deatsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. Y. 1. 4
50 H- ^' Kap-hcrr.
Provisor castrorum und die Rationales vertheilt. Immerhin war
auch hier das Byzantinische Beispiel von Bedeutung. Als König
Roger das Amt des Justiciarius einführte, mochte er sich bewusst
sein, dass er damit einen Ersatz für den Byzantinischen Pro-
vinzialstatthalter scha£fte, und so war es natürlich, dass er all-
gemeine Vorschriften, v^ie er sie für diesen in der Justinianeischen
Gesetzsammlung vorfand, auf den neuen Beamten bezog. Er
verbot ihm z. B. sich einen Vicar zu bestellen ^; dieselben Er-
mahnungen und Vorschriften, durch welche die Byzantinischen
Kaiser die Integrität des Beamtenthums zu sichern yersucht
hatten, finden sich auch in den Sicilischen Gesetzen^.
Neben den Byzantinischen wirkten Arabische Einflüsse auf
die Gestaltung des Normannischen Staatswesens. Amari ' hat
bewiesen, dass die Normannen das Arabische Eatasterwesen mit
den Arabischen Beamten übernommen haben. Vielleicht wird
sich die Normannische Provinzialeintheilung Siciliens, vielleicht
auch manche Einrichtung im Zoll- und Steuerwesen auf Arabi-
sches Vorbild zurückführen lassen; mag nun hier das Griechische
oder das Arabische System überwiegenden Einfluss gehabt haben,
beide gehen in letzter Linie auf die Ueberlieferung der antiken
Gultur zurück. Sowie wir einige Schriften des Aristoteles zuerst
aus Arabischen Uebersetzungen kennen gelernt haben, haben die
Normannen in SiciUen antike Institutionen in Arabischem Gewände
vorgefunden; das Katasterwesen, welches sie von den Arabern
übernahmen, ist charakteristisch für dieses Verhältniss; gerade
so, wie unter Normannischer Herrschaft Arabische Beamte die
Kataster fortführten, sind zur Zeit der Arabischen Eroberung
> Conet. Sicula. Huillard-BrehoUes IV, 1, p. 52 u. p. 178. Vgl.
das in den Novellen häufig wiederkehrende Verbot, sich einen Topotereta zu
bestellen, z. B. Nov. 8 c. 4, Nov. 128 c. 19 u. 20, Nov. 17 c. 10, Nov. 134 c. 1.
* Nov. 8 c. 1 u. 7; Basil. VI tit. 3, 1—6. Epanagoge Basilii Leoni»
et Alexandri tit. VII in Collectio libr. juris Graeco-Romani ed. Zachariae
p. 74 flF. - Constit. Sicula. Huillard-BrehoUes IV, 1, p. 195 u. p. 196.
^ Vgl. die Abhandlung Amari's in der Reale Accademia dei Lincei.
Rom 1878: Su la data degli Sponsali di Arrigo VI. e su i divani; lettera
da O.Hartwig e memoria daAmari. Schlagend sind die Ansichten von
Stnbbs und Hartwig über den Zusammenhang des Englischen scaccarium
mit dem Sicilißchen Schatzamt zurückgewiesen. Zu viel will Lumia, Storia
da Guilelmo il Buono p. 32, Arabischem Einfluss zuschreiben.
Bajulus, Podesta, Consules. 51
SjrieBS die Griechischen Beamten so lange in ihren Aemtern
geblieben, bis die Araber von ihnen die Kunst des Kataster-
wesens gelernt hatten ^
IV. Der Podestä.
Wir haben bisher einen Namen des Normannischen Amt-
manns, der uns schon unter mehrfacher Gestalt begegnet ist,
ausser Acht gelassen. Gleichbedeutend mit azpazr(^6<;, bajulus,
spdxTiop und xatazdv wird das Wort £SoootaoT7J(; gebraucht. In
bilinguen Urkunden finden wir bajulus durch sfio^oiaatTjc wieder-
g^eben. So schon im Jahre 1154 in einer Urkunde König
Wilhelm's (Trinchera p. 202): Justiciariis et universis bajulis
— KLpvcaiq xal iionoiaozal<;. In einer bilinguen Urkunde von
1171 (Cusa p. 421) wird bajulus einmal durch Äpdxtwp und
dann durch iSoi)otaor)f](; übersetzt; ebenso in einer Urkunde von
1180 (Cusa p. 489): Gioffredus universis bajulis = itäoi toic
i^Gootaatali;. Auch für ^TpaT7]7(5<; findet sich iJoüataatTjc. In
emer Urkunde von 1183 (Cusa p. 432) nennt sich der Amtmann
von Centuripus bald atpa-crjöc xsvcoopöttoo, bald e^oüoiaotYji^ xsv-
tGoposoD. Die beiden Strategen der Stadt unterschreiben der
eine als sJowJtaGtTJc , der andere als otpatTjYÖc. Ebenso unter-
schreibt sich im Jahre 1198 der im Text als ISooataoTii]^ be-
zeichnete Amtmann von Nicotera als strategus Nicoterae (Trin-
chera p. 330). Umgekehrt Wilhelm von Palermo im Jahre 1244
(Trinchera p. 411) im Text als atparrjÄv, in der Unterschrift als
sJo!>aia(Tn]^. In der schon früher erwähnten Urkunde von 1224
(Cusa p. 443), in welcher sich die Ausdrücke ^pdxTCöp, atpatTjYÖc
nnd bajulus gleichbedeutend gebraucht fanden, fehlt auch nicht
der ISoootaomjC : i^jtstc Ss ol avo>T^po>C ^t^svTS^ Ttpaxtope^ — .
Der Titel l$oootaoT'K]<; begegnet uns in den älteren Norman-
nischen Urkunden, und zwar schon früh, gleichbedeutend mit
'j:panfj7Öc; wenigstens ist doch wohl anzunehmen, dass der l^oo-
T-aan^, den wir im Jahre 1116 in der Stadt Noha finden, mit
dem OTpaxTjifdc, der uns zwei Jahre später in derselben Stadt
begegnet (Trinchera p. 106 und p. 113) zu identificiren ist. Viel-
leicht hat das Wort iSoootaoTTj?, welches den Machthaber be-
^ Vgl. die eben citirte Abhandlung von Amari p. 22.
52 H. V. Kap-herr.
zeichnet ^ zunächst auf den Normannischen Beamten im Allge-
meinen als den Träger der fürstlichen Gewalt ^ Anwendung ge-
funden, die Beschränkung auf den Bailli, als den wichtigsten der
Normannischen Beamten, dürfte sich dann erst später ergeben
haben. Die Fassung der ältesten Urkunden, in denen der Titel
vorkommt, legt die allgemeinere Bedeutung nahe. Es sind dies
die folgenden: Urkunde Herzog Roger's a. 1091? 1106 P (Trin-
chera p. 68). Urkunden des Grafen Roger a. 1094 (Cusa p. 390):
ßapoovstOK;, (püp(üOTdp7j(;, ozpa'zi^Ql<; xal ßsaxö|JLY)Ta^ xal toix; xatd
TTjv f^ftdpav iJooataoTd^; a. 1097 (Trinchera p. 78): otpatTjÄv, ota-
xo{JL7]T(üV, TOop|JLap"/(Jt)V xal XtTCwv ^avTWV iJoDOiaoTÄv ; a. 1101 (Cusa
p. 395): ijooaiaotdi; aTpaTrj7o6<; xal ßsaxö(i.7]ta<;. Urkunden Ade-
lasia's (Cusa p. 402): ISoix^iaatatc, ßsoxoixiijTaK; xal xaltec; a. 1110
(Spata ,Pergamene greche p. 222): irepl xm kioMOiaoim sjjlcöv xal
youpTjotaplcov xal Xoi^tcdv; a. 1112 (Cusa p. 410) IJooataaTdi;, axpa-
Tqox xal ßeoxöjxirjTai; ; a. 1121 (Cusa p. 294): wapd Ttvö<; twv
f^ixeidpcov ISoDOtaatcov.
Der Titel e$oüotaaTYj<; findet sich nun auch in der Constitutio
Sicula ^, aber hier auffallenderweise nicht für den bajulus, sondern
für den potestas, den städtischen Beamten, dessen Wahl durch
die Stadtgemeinden der Kaiser verbietet. Zugleich wird auch
der Normannische ISo^oiaonjg in einer im Jahre 1235 an-
gefertigten officiellen Uebersetzung einer Urkunde des Grafen
* So z. B. wird TheoiDhanes, Editio Bonn. p. 562, von einem hohen
Byzantinischen Beamten gesagt , xupiov xal i^ouoiacT'y^v Xiav ovra aipioßopov
xal aitir)vYj. Der Titel ISoüotaorrj^ wurde in der Byzantinischen Kanzleisprache
befreundeten auswärtigen Fürsten beigelegt: so wird z. B. der Alanenfurst.
der Fürst der Abasgen als eSoüoiaarfj? angeredet, vgl. Constantinus
Porphyrogenitus, De ceremoniis II c. 46 p. 679; c. 48 p. 688; vgl. auch
De administr. imperio c. 10, c. 11, c. 45, c. 46. — In der allgemeinen Be-
deutung »Machthaber'* scheint das Wort in der Urkunde des Grafen von
Bulcina (Trinchera p. 122) v. J. 1123 zu stehen; aber die Stelle ist
verstümmelt oder falsch gelesen.
' Diese pflegt in den Urkunden als eSoooia bezeichnet zu werden.
' Carcani, Constitutiones Siciliae p. 50: öpiCojjiBv &kö toö vöv HoootaiTcai.
xovooüXot xÖ-e. (Huillard-Bröholles IV 1, p. 54). Auch Nicephoras
Gregoras IV 5, Bonn. Ausg. p. 97 , gibt potestas durch ISoootaorri^; wieder.
Er spricht von den Vorständen der Handelscolonien in Byzanz: 6 jjlIv w
Bevexia^ xaXetxat ^7caiooXo(; (bajulus), 6 81 ex IIioo^? xoüvooüXü^, 6 8s ex
Fsvoüa^ KOiiataxo^, aicep el^ T*r]v "EXXaSa ^wvtjv {jLeTaY6}j.6va tö ^^v xuiv ovo-
{xdxiuv xaXeitai eitiTpoitog, xb hk fcpopo?, xi ^k sjoootaax-fj?.
Bajulus, Podesta, Consules. 53
R(^er von 1115 durch potestas wiedergegeben ^ Berücksichtigen
wir, dass im Jahre 1235 der Titel sJoo(3iaoT"i(](; für den Bailli
noch durchaus üblich war, dass er sogar in bilinguen Acten gleich-
bedeutend mit bajulus gesetzt wird, so werden wir schliessen
müssen, dass der Uebersetzer der Urkunde sich bewusst war,
einen vielleicht veralteten, aber doch nicht missverständlichen
Ausdruck für den Normannischen Bailli gewählt zu haben.
Potestas ist also nicht bloss die wörtliche und correcite, sondern
auch die thatsächlich übliche Lateinische Uebersetzung des Griechi-
schen l^oo-iiaoTTi]^. Wenn sich der Titel potestas für bajulus in
den mir bekannten Normannischen Urkunden nicht nachweisen
lässt*, so ist zu berücksichtigen, dass lioryaiaazffi vornehmlich
in Sicilien vorkommt, wo nur sehr wenige Lateinische Original-
urkunden erhalten sind.
Der e^O'jataoTTjc der Constitutio Sicula ist der gewählte Prä-
sident der Oberitalienischen Stadtrepubliken, der sich zuerst im
Jahre 1135 in Bologna nachweisen lässt. Besteht irgend eine
Gemeinschaft zwischen dem Normannischen ISGoataarnjc; und dem
OberitAlienischen Podesta?
Wir haben gesehen, dass die Normannische Amtstechnik
bis ins Einzelnste dem Römischen Vorbild nachgeahmt ist; ein
Satz des Normannischen Staatsrechts scheint dagegen durchaus
den Grundsätzen der Römischen Verwaltung zu widersprechen:
Der Bailli sollte nach der Constitutio Sicula nicht aus der Stadt
gebürtig sein, welcher er als Amtmann vorstand ^. Gerade um-
gekehrt hatte Justinian in dem Gesetz, welches die Verwaltung
Itahens ordnete, bestimmt, dass die judices provinciarum nur
aus den Einheimischen genonomen werden sollten; hierdurch
glaubte er die Provinzialen am besten vor Erpressung und will-
* üghelli IX 478.
' Vielleicht steht in den beiden sehr schlecht gelesenen Urkunden
üghelli VII p. 77 statt praefecti: potestates. Es sind officielle Ueber-
eetznngen einer Urkunde des Grafen Claramonte von 1126 und König
Roger^s von 1132, welche im J. 1154 angefertigt wurden. Der Titel praefectus
ist mir in Normannischen Urkunden nicht begegnet.
• Huillard-Br^holles IV, 1, p. 198: qui non sint de ipsorum locorum
aliquo mnnicipes vel etiam oriundi. Diese Bestimmung galt auch für die
Justiciare, sie durften nicht aus der Provinz stammen, der sie vorstanden,
die gleiche Anforderung wurde an den Assessor des Justiciars gemacht.
Huillard-Breholles p. 189—190.
54 H. V. Kap-herr.
kürlicher Ausbeutung schützen zu können ^ Die Normanneu
waren anderer Ansicht. Die Constitutio Sicula betrachtet es als
eine Garantie für die Unbefangenheit des Richters, dass er der
Stadt und der Provinz fremd sei, in der er sein Amt führt*.
und dieselbe Auffassung muss schon im Jahre 1139 in Trani
massgebend gewesen sein, als die Bürger der Stadt sich von
dem Sohne König Roger'» ausbedangen, dass der Bailli, den er
über sie setzen wolle, nicht aus ihrer Gegend stamme^. Der
gleiche Grundsatz gilt für das Amt des städtischen Podestä Ober-
italiens, es ist charakteristisch für dasselbe, dass es stets von
Fremden versehen wurde *'. Eine ähnliche Erwägung, wie in
der Constitutio Sicula, finden wir schon auf dem Roncalischen
Reichstag Friedrich's I. ausgesprochen. Ragewin ^ sagt, der Kaiser
» Vgl. Bethmann-Hollweg III § 136 p. 88. Dass in der That auch
die unteren Beamten in Byzantinischer Zeit aus den Einheimischen genom-
men wurden, geht aus einer Urkunde aus Istrien hervor. Ughelli V, 1097.
In den Griechischen Urkunden Unteritaliens aus Byzantinischer Zeit finden
wir häufig, dass die Griechischen Beamten ihren Namen Lateinisch unter-
schreiben — ein Beweis, dass sie des Griechischen nicht mächtig waren. —
Das Gesetz Justinian's wurde von Kaiser Justin auf die Östlichen Provinzen
ausgedehnt (Zachariae, Jus Gr. -Rom. Novellae. Coli. I Nov. 5 p. 11); in dieser
Form wurde es in die Basiliken aufgenommen, ed. He im b ach VI tit. 3 § 43.
In der älteren Römischen Verwaltung scheint allerdings der entgegengesetzte
Grundsatz der herrschende gewesen zu sein. Vgl. Julii Pauli Sententiae
V, 12, 5 bei Huschke, Jurisprudeniia antejustinianea, 3. Ausgabe p. 50S:
in ea provincia, ex qua quis originem ducit, officium fiscale administrare
prohibetur, ne aut gratiosus aut calumniosus apud suos esse videatur. Vgl.
auch Codex I 41: Nemo Augustalis vel proconsul, vel vicarius vel comes
Orientis in patria provincia fiat, nisi specialem ejus rei jussionem meruerit:
und dazu Cassiodor, Varia lib. 1 Nr. 3 (Paris 1579) p. 7; vgl. jetzt auch Hart-
niann, Untersuchungen p. 41.
" a a. 0. p. 190.
' Vania, Cenno storico della citta di Trani p. 49. Doch findet sich auch
das entgegengesetzte Verlangen der Städte. In einer Urkunde von 1191, in
welcher Kg. Tancred den Gaetanem die Privilegien Kg. Roger's erneuert,
verspricht er den Bailli aus ihren Mitbürgern zu wählen. Riccio, Cod.
diplom. I 285.
* Hegel II, 242 ff.
» Gesta Frid. IV c. 5 p. 284 (d. kl. Ausg.). Ausführlicher bei Ligurinas
lib. 8:
Cunctasque per urbes
Electos in jure vires, verique sequaces
Imposuit, medio qui cuncta negotia juris
Bajulus, Podesta, Consules. 55
habe zur Erledigung der zahlreichen ihm vorgetragenen Klagen
Richter bestellt, welche nicht aus der Stadt waren, in welcher sie
ihr Amt verwalteten, sondern entweder aus anderen Italienischen
Städten, oder vom Hofe ; denn, wenn ein Bürger über seine Mit-
bürger zu richten hätte, wäre zu befürchten, dass er sich von
parteilicher Vorliebe oder Abneigung leiten liesse. Die Richter,
welche der Kaiser einsetzte, wurden potestates oder bajuli ge-
nannt \ aber den Grundsatz, welchen Ragewin als massgebend
für die kaiserliche Verwaltung hinstellt ^, scheint Friedrich gegen-
über dem Widerstreben der Städte nur theilweise geltend ge-
macht zu haben. Gerade in der Lombardei wurden die kaiser-
lichen Podesta. aus den Bürgern der Stadt genommen^.
Andere Eigenthümlichkeiten des Amtes des Podesta zeigen
eine merkwürdige Uebereinstimmung mit der Römischen Amts-
technik. Der Podesta wechselt jährlich im Amte *, wie der By-
zantinische Stratege und der Normannische Bailli. Vor allen
Dingen: er ist, wie diese, besoldeter Beamter^. Wir wissen,
dass bei dem Byzantinischen Strategen sowohl als bei dem Nor-
Limite dißcuterent, uec eos ex urbibus iisdem,
Ne favor aut odium sensus corrumpat eoram
Sed luagis ex aliis ad munera pulcra vocatos
Elegit, Sacra vel delegavit ab aula.
^ Die Bezeichnung des Podesta als bajulus findet sich schon bei Ro-
muald von Salemo, Mon. Germ. SS. XIX p. 430 zum Jahre 1159; vgl. ferner
die Urkunde des Vertatiges von Anagni, M. G. LL. II p. 149: Christian von
Mainz läast den Kaiser versprechen: praecipiemus etiam ballivis suis
univereie et aliis nobilibus per terras et castra constitutis. Für die spätere
Zeit vgl. z. B. die Urkunden Kg. Philipp's für Assisi a. 1205 bei Ficker IV
p. 263: et curia mittet per comitatum bajulos suos.
* Ficker, Forschungen II p. 185 Note 22 will die Stelle nicht auf die
potestates, sondern auf Richter beziehen, die der Kaiser damals für den
Einzelfall delegirte. Sie beweist jedenfalls, dass der Normannische Ver-
waltongsgrundsatz damals am Hofe Friedrich's bekannt war. Für die
Romagna weist Ficker selbst auswärtige Podesta nach.
* Vgl. Ficker a. a. 0.
* Hegel II, 242 ff.; Ficker, Forschungen II p. 424 u. p. 549.
^ Landes Papiae, Murat. SS. XI col. 24: Olim civitas per solos consules
gabernabatur, nunc autem eligitur per sapientes illos omni anno rector,
qoi vocatur potestas ad certum salarium, qui sit de alia civitatie. Vgl. auch
OcqIqs pastoralis, Murat, Antiquit. IV p. 96, und die Statuten von Siena,
ibid. IV p. 82; vgl. jetzt im allgemeinen La Mantia, Storia della legis-
lazione italiana Bd. 1 p. 290.
56 H. V. Kap-herr.
mannischen Bailli eine doppelte Besoldungsmethode üblich inrar,
die Besoldung in credentiam und in gabellara: beide Formen
lassen sich auch beim Podestä nachweisen; die Amtspacht nur
beim kaiserlichen Podestä, und auch hier nur an einem Beispiel S
öfters , wenn auch immerhin selten, bei den consules ^, w^elche
der Kaiser in gleicher Stellung mit dem Podestä einzusetzen
pflegte. Auch hier scheint der Kaiser mit den Massregeln, die
er nach Normannischem Beispiel einzuführen gedachte, nicht
durchgedrungen zu sein. In den Verträgen, welche Friedrich
mit den ihm befreundeten Städten abzuschliessen pflegte, über-
gab er die Regalien gegen eine jährliche Geldzahlung der
Stadtgemeinde und überliess ihr die Bestellung ihrer eigenen
Beamten ^. Im Frieden von Constanz wurde das Recht der Coni-
munen auf Wahl ihrer Beamten allgemein anerkannt. In diesem
Falle haben wir ims die städtischen Podestä und consules als
direct besoldete Beamte zu denken ; auch die kaiserlichen Podestä,
welche Otto IV. und Friedrich IL später einsetzten*, erhielten
eine jährliche Geldbesoldung.
Die charakteristischen Eigenschaften des Normannischen
Bailli: jährlichen Amts Wechsel, Geldbesoldung und Amtspacht
finden wir bei dem Podestä wieder. Dazu kommt noch die
eigenthümliche Bestimmung, nach welcher der Podestä nicht aus
der Stadt gebürtig sein durfte, der er vorstand. Ich glaube, es
kann nicht mehr zweifelhaft sein, dass der Oberitalienische
Podestä dem Unteritalienischen Podestä nachgebildet ist, und so
schliesslich auf das Römische Vorbild zurückgeht.
Schon früher ist einmal der Versuch gemacht worden , die
Entstehung des Amtes des Podestä mit Römisch-rechtlichen Ein-
flüssen in Verbindung zu bringen. Hegel* hat gemeint, der
Podestä, der auch rector genannt wird, sei dem rector provinciae^
welchen die gelehrten Bolognesen in den Pandecten beschrieben
fanden, nachgebildet, da dem potestas ebenso, wie dem rector
* Ughelli, It. Sacra IV, 366: Friedrich's Vertrag mit Asti von 1159.
* Vgl. Stumpf 3931; 3955; 3990; Acta 227. Zwischen Podestä und
Consul wurde damals kaum ein Unterschied gemacht. Auch Podest-a
wurden in der Mehrzahl bestellt. Vgl. Hegel II p. 244 Note 4 und F ick er
n p. 184.
» Ficker II p. 187.
^ a. a. 0. p. 534, III p. 321 ff. ^ II p. 247.
Bnjalus, Podesta, Consules. 57
provinciae, ein assessor beigegeben zu werden pflegte. Ficker *
dagegen leugnet den Zusammenhang des Amtes des Assessors
mit dem Amte des Podesta, er weist Assessoren schon früher
in geistlichen Gerichten nach, und meint, dass zum wenigsten
der Name hier zuerst im Anschluss an Römisch-rechtliche Stu-
dien Eingang gefunden habe. Vielleicht ist es aber nur ZufalL
dass wir den Assessor zuerst im geistlichen Gericht nachweisen
können, die Assessoren des Erzbischofs von Ravenna sind immer-
hin später als der erste Podesta in Bologna. Jedenfalls verdient
es Beachtung, dass wir in der Constitutio Sicula dem Bailli
geradeso einen Assessor beigesellt finden, wie dem Oberitalieni-
schen Podesta^.
V. Consules.
Für die Geschichte der städtischen Emancipation im 11. und
12. Jahrhundert lässt sich zweifellos ein Zusammenhang zwischen
den revolutionären Vorgängen in den verschiedenen Ländern
Europas wahrnehmen, ein Zusammenhang, wie er in analoger
Weise bei den Staatsumwälzungen der neueren Zeit beobachtet
ist. Es liegen überall der städtischen Bewegung die gleichen
colturgeschichtlichen Voraussetzungen zu Grunde, aber in dem
Fortschritt der Bewegung durch die Länder Europas möchte man
meinen, dass der aufrührerische Geist ansteckend gewirkt habe;
vor allem ist dem Beispiel einer fest ausgeprägten Verfassungsform
auf die Nachbarstaaten eine verführerische Kraft zuzuschreiben.
Denn es war niemals leicht, Revolution zu machen, im
Hittelalter so wenig als in der Neuzeit; den herrschenden Mächten,
so sehr sie mit den Bedürfnissen der Zeit in Widerspruch ge-
rathen sind, steht die mächtige Autorität der Vergangenheit zur
Seite. Dieser gilt es eine neue Autorität in einer Verfassungs-
fonn entgegenzustellen, die sich anderwärts schon bewährt hat.
Man kennt die Rolle, welche die Französische Verfassung von
1793 in dieser Richtung gespielt hat; eine ähnliche Rolle spielte
in der städtischen Bewegung des Mittelalters die Consulatsver-
fassung in Italien, Südfrankreich und Deutschland.
Die neue Form schloss ein gemeinsames Band um die früher
' m p. 821 ff., vgl. p. 308-315.
- Huillard-Br^hoUes IV, 1 p. 198.
58 H. V. Kap-herr.
vereinzelten Bestrebungen städtischer Emancipation, und wirkte
zugleich anregend auf die Entwicklung des einheimischen Ge-
meinwesens. Aber sie konnte nur dort recipiii werden, wo die
culturgeschichtliche Entwicklung für sie gereift war, und ihren
Ursprung werden wir dort suchen, wo sich am frühesten die
Bedürfnisse städtischen Lebens gezeigt haben.
Den Ursprung der Consulatsverfassung hat man nach den For-
schungen Pavinsky's in dejQ Toscanischen Städten, speciell in Pisa
gesucht. Früher als in Mittel- und Oberitalien ist in Venedig
und in den Unteritalienischen Städten, in Neapel, Amalfi, Gaeta,
in Bari und Trani der Handel zur Bltithe gekommen, und hier
begegnen wir thatsächlich den ersten consules civitatis.
Ich citire eine Urkunde aus Siponto vom Jahre 1063 *:
In nomine Domini nostri Jesu Christi quarta anno regnante
imperio domno Constantino Duca sanctissimo imperatore nostro
mense Majo 2 indictione. Ideoque nos, quos nomina sumus
Jaquinto filius Ursi, et Urso fili Cotungi judice, et Guisenolfus
fili Guisenolfi, qui sumus Cofisis civitatis Sipontinae etc. Die
Consuln bezeugen, dass Pandolfus vor seinem Tode sie berufen
habe, um ihnen 50 Schritt fischbaren Wassers im Meer per
fustem zu tradiren, mit der Bestimmung; dass sie der Abtei
von Monte Cassino übergeben würden.
Die Urkunde ist unzweifelhaft echt. Die Daten sind correct,
der in der Urkunde erwähnte Erzbischof Girardus lässt sich auch
sonst nachweisen^; die grammatischen Fehler im Text ent-
sprechen durchaus den Fehlern, wie wir sie auch sonst bei den
Urkunden aus dem Griechischen Unteritalien antreflfen.
In demselben Jahre erlassen die Consuln von Trani die als
Ordinamenti di Trani bekannten handelsrechtlichen Gesetze. Sie
sind uns nur in einer späten Italienischen Uebersetzung über-
liefert, bei welcher aber die alte Lateinische Ueberschrift und
Datumszeile erhalten ist *. Die Ueberschrift lautet: Ordinamenta
* Gattola, Ad hißt. abb. Casainensis Accessionee. (Venedig 1734)
p. 171 ,ex regesto Petri Diaconi Nr. 352 fol. 153".
2 Ughelli, Italia sacra VII p. 823.
® Vgl. Pardessus, Collection des lois maritimes V,237 und Allianelli,
Delle antiche consuetudine e leggi maritime nelle prov. nap. p. 53. Die
Authenticität des Datums ist von Volpicella (bei Allianelli p. 25 ff.) be-
zweifelt worden, »aber ohne genügenden Grund; vgl. dagegen Allianelli,
Bajulus, Podesta, CoDSules. 59
et cousuetudo maris edita per consules civ. Trani. In der Datums-
zeile heissen die Gesetzgeber electi consules in arte di mare, im
Text werden sie mehrfach als consules de mari bezeichnet.
Diese consules sind nicht identisch mit den consules der
Italienischen Stadtrepubliken. In diesen finden wir mehrfach neben
den «consules majores" oder „consules de communi" noch „consules
de mari' oder „consules mercatorum* erwähnt, welche, von Kauf-
leuten gewählt, als Richter und Gesetzgeber in handelsrechtlichen
Streitigkeiten auftreten, gerade so wie die consules de mari in
Trani \ Es ist nun wohl der Rückschluss gestattet, dass auch
die Consuln in Siponto und Trani nicht von der Gemeinde,
sondern von den See- und Kaufleuten der Handelsstadt gewählt
wurden; aber trotzdem ist das Byzantinische Meeresconsulat das
Vorbild für das Italienische Stadtconsulat geworden. Der Beweis
liegt in der Byzantinischen Amtstechnik des Italienischen Con-
sulats. Die consules de communi sind besoldete ^ jährlich wech-
selnde Beamte, wie die Byzantinischen Staats- und Gemeinde-
beamten, sie bilden ein Collegium, wie die Byzantinischen
consules de mari.
Vielleicht lässt sich Gaeta als diejenige Stadt bezeichnen,
in der sich der Uebergang vollzogen hat. Die Zeugnisse über
das Consulat von Gaeta sind freilich sämmtlich jünger als die
frühesten Erwähnungen dieses Amtes in Toscana, zum ersten
Oonsaetadine e statuti napoletane p. 47 ff. und Bei trani, Sugli antichi ordi-
namenti di Trani (Barletta 1873). — Das Datum ist jetzt durch die gleich-
leitige Urkunde aus Siponto vollständig gesichert.
* In einer gefälschten Urkunde für Messina (1129) gestattet Roger:
eonsnles per navigiorum primates et mercatores eligendi, qui cognoscant
de marinis negotiis. Qui consules de usibus marinis et modo regen di curiam
valeant capitula statuere. Lünig, Cod. dipl. Ital. II, 846. Ueber den
ZuRammenhang der consules mercatorum mit den consules civitatis vgl.
Pflugk-Harttung, Iier Italien m p. 536. Die consules mercatorum von
Cometo a. 1177 heissen a. 1144 (p. 533) einfach consules de Corneto. Pflugk-
Harttung vermuthet, dass die Monum. hist. patriae. Chartae II, 997 er-
wähnten consules mercatonim von Rom identisch seien mit den consiliarii,
dem Rath von Rom.
* Vgl. Bonaini, Statuti inediti della cittä di Pisa p. 12: Extra feudum
menm [d. h. des Consuls] quod erit librarum duodecim. Vgl. auch Ficker,
Forschangen IV p. 162. Die Consuln von Piacenza versprechen den Abt
von S. Sisto cum suis stipendiis zu unterstützen.
60 H- V. Kap-herr.
Mal finde ich im Jahre 1103 einen Consul in Gaeta^, den ich
mit Sicherheit für einen Gemeindebeamten erklären möchte.
Dennoch halte ich das Gaetener Consulat für eine frühere Form
des städtischen Consulats, es steht gleichsam in der Mitte zwi-
schen dem Meeresconsulat und dem Consulat de communi.
Ich citire zunächst eine Urkunde vom Jahre 1124 ^i in
quinto anno ducatus atque consulatus nostri Riccardi Dei gratia
consul et dux - -. nos quidem Joannes judex et consules Gaetani
videlicet Magnus Fara fracta, Mirus Leonis, Gregorius Castanea
et Constantinus Gattola cum omni populo Gaetano majori atque
minori - -. hanc cartulam plenariae securitatis confirmare facimus
tibi Bello Romano et tuis rebus vestrisque navidiis cum Om-
nibus bonis vestris in perpetuum in mari et in terra, per
pacem et guerram sine omni occasione et in omnibus nostris
pertinentiis et in omni loco, ubi nostra potentia esse videatur
eundo et redeundo, ambulando [etc].
In demselben Jahre schliessen dieselben Consuln mit einem
Gaetaner Bürger einen Vertrag über die Höhe seines Hauses ^.
Im folgenden Jahre quittirt ein Bürger von Salerno in
Gegenwart des judex Salernitanus den Consuln und dem Volke
von Gaetä über eine Waarenmasse, welche während eines Krieges
zwischen Gaeta und Salerno mit Beschlag belegt worden ist**.
Aus der Urkunde geht hervor, dass unterdessen die Consuln ge-
wechselt haben.
Im Jahre 1134 schliesst Marinus, Herr von Monte Circejo,
einen Vertrag mit dem judex, den Consuln und dem gesammten
Volk von Gaeta ab, in welchem er den Gaetanern Schutz und
Handelsfreiheit in seinem Gebiet zusichert. Er verpflichtet sich,
ohne Genehmigung der Gaetaner keinen Frieden mit den Terra-
cinensern zu schliessen, im Falle eines Krieges wolle er Gaeta
gegen Terracina Hilfe leisten^. Die Consuln von Gaeta sind
genannt, sie sind verschieden von denjenigen von 1124 und 1125.
Im Jahre 1132 schliesst Gaufrid von Aquila einen Vertrag
mit dem Volk von Gaeta: proclamatione facta consulibus civi-
^ Fe derlei, Degli antichi duchi o hypati di Gaeta. Napoli 1791 p. 454.
* Dominici Georgii hist. diplom. Cathedrae episcopalis civitatis
Setiae (Rom 1751) p. 222 app. V.
^ Federici p. 486. * Federici p. 488.
^ Dominicus Georgius p. 225.
Bsy'ulus, Podesta, Consules. 61
tatis seu judici. Gaufrid von Aquila war im Kriege mit dem
Herzog von Gaeta, er hatte den Kaufleuten von Gaeta Schaden
zagefUgt, und schloss nun einen besonderen Vertrag mit den Ver-
tretern der Bürgerschaft^.
Einen ähnlichen Vertrag hatte im Jahre 1129 (oder 1128?)
der Herzog von Neapel mit dem Volke von Gaeta abgeschlossen^:
reclamationem facio aut facere facio judici Gaetae et bonis homi-
nibtts. Von dem Herzog von Gaeta ist in dem Vertrage gar
nicht die Rede. Auch nicht in dem Vertrage, durch welchen
im Jahre 1105 Tolom'äus Graf von Frascati den Krieg mit dem
Volke von Gaeta beendete^.
Die Consuln bilden in Gaeta ein CoUegium von gewählten ^,
jährlich wechselnden Beamten, welche zunächst als Vertreter der
Uandebinteressen der Seestadt, daneben aber auch in polizei-
licheo und administrativen Functionen auftreten. Im Jahre 1187
schreibt der königliche Camerarius ^ an den BailU und die Con-
suln von Gaeta in einer Zoll- und Steuerangelegenheit; in dem
Privileg König Tancred's von 1191, welches die Vergünstigungen
König Roger's erneuert, wird die Ausprägung der städtischen
Münzen als eine Pflicht der Consuln erwähnt **. In polizeilichen
Functionen finden wir die Consuln in der erwähnten Urkunde
von 1124, in welcher die Höhe eines Hauses festgesetzt wird. Die
Consuln von Gaeta haben die Functionen der consules de mari
erweitert, sie vertreten hier nicht mehr die Kaufmannschaft, son-
dern die Gemeinde von Gaeta, eine Gemeinde, welche durchaus
selbständig mit auswärtigen Fürsten verhandelt, selbständig über
Krieg und Frieden verfügt '. Hier scheint mir der Punkt zu
sein, von dem aus sich das Consulat aus einer kaufmännischen
* Federici a. a. 0. p. 501.
*Del Giudice, Codice diplomatico app. p. VII.
* Federici p. 462.
* Die Wahl der consules geht hervor aus der ürk. Kg. Tancreds 1191:
videlicet consulatum commutandum et eligendum omni tempore sicut
soliti estia pro voluniate vestra sine licentia curie. Riccio, Codice diplom.
I p. 285. Ob die Wahl von der Gemeinde oder von der Kaufmannschaft
Torgenommen wurde, ist aus dem mir bekannten Material nicht ersichtlich.
^ Riccio a. a. 0. Supplem. I p. 21.
* Riccio I p. 285.
' Gerade so wie die consules mercatorum von Rom selbständig einen
Vertrag mit Genua schliessen. Monumenta bist, patriae. Chartae II, 997.
62 H. V. Kap-herr.
zu einer communalen und wiederum aus einer communalen zu
einer staatlichen Behörde umgewandelt hat.
Der Handel war damals in viel höherem Grade als heute
von der Politik abhängig, die Freiheit des Handelsverkehrs in
fremdem Lande war nicht ein allgemein anerkanntes Recht, son-
dern eine Gunst, die oft mit dem Schwerte erkämpft, durch
Verträge gesichert werden musste \ die kaufmännische Waare
* üeber solche Handelsverträge vgl. Heyd, Geschichte des Levante-
handels I p, 79, p. 82—83, p. 91 etc. Die stehende Formel in den Handels-
verträgen der Italienischen Städte lautet etwa: salvabo z. B. Jannenses,
et res eorum coutra omnes homines defendam. Beispiele bieten Monumenla
hist. patriae. Chartae I p. 835, p. 858, p. 878; H p. 997. Liber jurium
1 p. 123. p. 125, p. 167, p. 171, p. 192 ff.: Verträge zwischen Genna and
Lucca , Mailand, Terdona und Genua. — Ferner Vertrag zwischen Venedig
u. Bari a. 1122: Muratori SS. XXH col. 964. Vertrag zwischen Pisa and
Amalfi: Archivio storico Ser. ITI, 8 p. 5 a. 1127. — Makuscev, Monum.
hist. Slav. meridion. I, 1 p. 424: Vertrag zwischen Ancona und Zara: personas
et res vestras, uti nos ipsos diligere et honorare tenemur. Dies war auch
die Formel, welche bei politischen Bündnissen unter den Städten verwendet
wurde: Handelsvertrag und Bundesvertrag war identisch, vgl. die Urkunden
bei Vignati, Storia della lega Lombarda p. 49, p. 52, p. 105, p. 114,
p. 115, p. 127, p. 129, p. 155. Ein solcher Handelsvertrag war es, den
Mailand mit Pavia abachloss, von dem Landulf, Mon. Germ. SS. XX c. 38 p. 34
sagt, dass er das apostolische Ansehen und die kaiserliche Majestät gleich
sehr beeinträchtige (Heyd I p. 185). Wenn sich eine Stadt verpflichtete,
eine andere gegen Jedermann zu vertheidigen , so war hier nicht, wie im
Lehensvertrage, der obei-ste Lehensherr ausgeschlossen. — Ueber Handels-
kriege vgl. W. Heyd, Geschichte des Levantehandels Bd. I p. 208—207,
p. 213, p. 319; vgl. ferner Annales Pisani zum Jahre 1144: der Krieg
zwischen Lucca und Pisa wegen des Castellum Agiuolfi und der via
Francisca. Ueber die Ursachen des Krieges zwischen Mailand und Lodi
Muratori SS. XVIII p. 588; vgl. das Privileg für Lodi: Stumpf 3832. —
Durch Handelsverträge wurde der Handel von Concurrenten lahm gelegt,
so z. B. verband sich Venedig mit Rimini, um den Handel von Ancona
lahm zu legen. Dandolo p. 301 ; Chron. di Marco p. 264; so verpflichtete
sich z. B. König Bareso v. Sardinien gegenüber Genua, die handeltreibenden
Pisaner von seinem Gebiet auszuschliessen. Mon. hist. patr. Chartae II p. 1031.
Die Folge eines Sieges im Handelskriege war eine commercielle Beschrän-
kung der unterliegenden Stadt, oder auch eine vollständige commercielle
Knechtschaft, wie sie z. B. Savona und Nizza durch Genua auferlegt wurde,
Mon. hist. patr. Lib. jur. I p. 166, und wie sie Mailand seinen Nachbarstädten
Como und Lodi aufzulegen versuchte, vgl. Gesta Friderici p. 218 (d. kl.
Ausg.). So wurden durch Handelsbündnisse und Handelskriege Verpflich-
tungen und Abhängigkeiten begründet, welche mit den Verpflichtungen der
Bajulus, Podesta, Consules. (53
musste nicht bloss gegen räuberische Piraten, sondern auch
gegen neidische Concurrenten vertheidigt werden. Die Interessen
des Handels waren mit den wichtigsten Lebensinteressen der
Stadt yerknüpft; wo es sich um Krieg und Frieden handelte,
musste die gesammte Gemeinde befragt werden. So wurden die
Vertreter der Kaufmannschaft Vertreter der Gemeinde. Wo aber
eine Gemeinde die Waffen selbständig fuhrt, ist sie von dem
Anspruch auf volle Souveränität nicht mehr weit entfernt.
Diese zweite Umwandlung des Consulats scheint sich in
Toscana vollzogen zu haben. Als einfache Communalbeamte finden
wir die Consuln bei ihrem ersten Auftreten in Pisa; die Herr-
schaft der Markgräfin war noch ungebrochen, als im Jahre 1087 ^
der Vicegraf Hugo, „das Haupt der Stadt**, in Gemeinschaft mit
den Consuln den Seekrieg gegen Genua leitete ^. Bei seiner Wande-
rung durch Italien und Deutschland erhebt das Consulat überall
den Anspruch auf municipale Souveränität ^, einen Anspruch, den
es mit grösserem oder geringerem Erfolge durchzuführen weiss.
Städte gegenüber einer einheitlichen Reichsgewalt unvereinbar waren. Die
neoen Verhältnisse von Treue und Unterwürfigkeit zersetzten den Lehens-
verband; auch wenn sie in den alten Formen der Lehenstreue abgeschlossen
wurden, wurde auf den Lehensherm keine Rücksicht mehr genommen, vgl.
z.B. die Urkunde ans Cremona bei Galan tino, Storia di Soncino III p. 4:
Die sieben belehnten Ritter verpflichten sich Soncino ,a quolibet mortali
sine differentia personae** zu vertheidigen.
* Wüsten feld citirt in einem Briefe an C an tu (Archivio storico, Nuova
seriaXII p. 6 nt. 2) eine Inschrift angeblich vom Jahre 1063 bei Gründung von
S.Mftria: cumPisano consule et tota adstante civitate (gedruckt bei Martini,
Tbeair. Basil. Pisan.). Die Inschrift erwähnt imperator Henricas augustus,
sie kann also erst nach 1084 abgefasst sein; fraglich, ob sie überhaupt
edit ist — Wenn man die Inschrift auch für ein authentisches Zeugniss
för das Vorkommen des Consulats in Pisa im Jahre 1063 halten wollte, so
würde ich doch keinen Aagenblick zweifeln, dass das Consulat aus den
Byiantinischen Provinzen entlehnt ist; den Byzantinischen Ursprung be-
weist der Amtscharakter.
* VgL AnemüUer, Geschichte der Verfg. Mailands (Halle 1881), bes.
p.52— M, der nachweisen will, dass die Consaln noch im Jahre 1112 keine
consDles de commani in den späteren Befugnissen gewesen seien. Seine
Grande sind nicht immer zutreffend. Dazu Wüsten feld in dem Brief
an Cantu.
' Ich brauche wohl nicht zu sagen, dass ich das Wort Souveränität
nicht in der technischen Bedeutung des heutigen Staatsrechts gebrauche.
Ein allgemein gültiger Begriff der Souveränität lägst sich nicht aufstellen.
(34 H. V. Kap-hen*.
Als Friedrich I. die lieichsrechte in Genua geltend zu machen
versuchte , wurde ihm von den Genuesen erwidert ^, dass sie
diese Rechte nicht anerkennen wollten, da sie vom Reich kein
Stück Land in Besitz hätten, von dem sie leben könnten, sie
müssten ihren Bedarf von weither herbeischaffen und selbständig
gegen die räuberischen Barbaren vertheidigen ; das Reich gebe
ihnen nichts dazu, im Gegentheil, es wäre ihnen Dank daför
schuldig, dass auf der ganzen Küste zwischen Rom und Barce-
lona jeder friedlich und sicher unter seinem Feigenbaum und
Weinstock ruhen könne *.
Wir sehen, die Städte Italien« hatten eine neue Heimath ge-
funden \ das Reich war nicht mehr der Boden, in dem sie wurzelten;
ihren Erwerb und ihre Sicherheit dankten sie den Handels- und
Kriegsfahrten ihrer Kaufleute. Der neuen Interessen hatten sich
die alten Mächte, Grafschaft, Bisthum und Reich, deren Autorität
wesentlich auf agrarer Grundlage beruhte, nicht zu bemächtigen
verstanden ; überall wurden Fehden geführt zur Ausbreitung und
zum Schutze des Handels und der aufblühenden Industrie, Handels-
bündnisse wurden geschlossen und gelöst^: aus neuem Hass und
neuer Liebe war ein junges Staatswesen erwachsen.
Anders war die Entwicklung in Süditalien vor sich ge-
Als Souverän werden wir in den verschiedenen Ländern und Zeiten den-
jenigen betrachten, welcher die grössere Summe der Regieningsgewalt in
sich vereinigt. Die Städte und Fürsten des späteren Mittelalters waren
jedenfalls thatsächlich in höherem Grade souverän als die jetzigen Dentschen
Bundesfürsten.
» Cafaro, M. G. SS. XVIII p. 26.
' Einen Ausdruck für den erwachenden Municipalpatriotismns finde
ich Liber jur. Genuensium I p. 220 : Posthabita etiam fide , qua naturali
jure patriae fuerant obligati. — Das Bürgerrecht ruhte auf der Gemein-
schaft in der Kirche und auf dem Schiffe, vgl. Bonaini, Statuti inediti
p. 18; dem Friedensbrecher wird die Gemeinschaft in ecclesia et navi ver-
sagt. Vgl. auch die Urkunde Liber jur. I p. 190 , in welcher die Consuln
von Genua einem Placentiner, welcher eine edle, aber arme Genueserin ge-
heirathet hat, facultatem et potestatem mittendi laboratum per mare, quo-
cumque voluerit, libras centum quinquaginta singulis annis, also gleichsam
-ein beschränktes Bürgerrecht ertheilen. — üeber den Municipalpatriotismns
vgl. Ficker II p. 268.
' Wüstenfeld in dem Briefe bei Galantino, Storia di Soncino II
p. 492, meint, das Bedürfniss guter Feldherren in inneren und äusseren
Kriegen habe zur Einrichtung des Consulats geführt, vgl. oben p. 62 Note 1.
Bajnlus, Podesta, Consules. 65
gaDgen. Hier ist es der starken Regierung der Normannen ge-
lungen, die freiheitliche Bewegung im Zaume zu halten. Der
Sieg des Normannischen Fürstenthums war entschieden, als es
die feudalen Traditionen aufgab und eine nach Byzantinischem
Moster organisirte bürgerliche Beamtenschaft einführte. Als
Friedrich I. mit denselben Mitteln das Beispiel der Normannen
in Oberitalien nachzuahmen versuchte, war es schon zu spät,
er unterlag in dem Kampfe mit den Italienischen Communen.
Während Oberitalien durch fortwährende Fehden der Ge-
meinden zerrissen wurde, wetteiferten die Städte Süditaliens in,
friedhcher Concurrenz^; die Normannen und Staufer versuchten
hier ein einheitliches Staatswesen herzustellen, ohne die commu-
nale Selbstverwaltung der Städte gänzlich zu beseitigen. Die
städtischen Obrigkeiten ünteritaliens können wir allerdings erst
in der Constitutio Sicula * und deutlicher in den Sicilischen Stadt-
» Vgl. Raumer III p. 261. Urk. K. Roger's für Salerno a. 1237: Ughelli
VII, 399. Die Uandelsvortheile der Salernitaner in Byzanz werden auf die-
jenigen der Sicilianer daselbst ermässigt.
* Vgl. Huillard-Breholles IV, 1 p. 154. Die hier charakterisirten
Beamten, welche die Verkehrspolizei und die Aufsicht über die Gewerbe
imie haben, werden als acathapani bezeichnet, z.B. in Messina, Huillard-
Breholles V p.813. In Palermo heissen sie auch magistri plateae; vgl. Stadt-
recht Ton Palermo c. 61 bei Brunn eck p. 40, c. 81; ibid. p. 63. Es ist zu
oBtersachen, ob sie mit den in Normannischen Urkunden mehrfach erwähnten
platearii identisch sind. Ihr Amt entspricht vielleicht den Griechischen
biaiwictsi^ , den episcopi in Dig. L. 4 de muneribus tit. 18 § 7, vgl. bei
Trinchera, p. 20: Falcus turmarcha et episkeptites (a. 1021); Beltrani,
p. 25 (a. 1059): Maraldus turmarcha et episkeptites. Die bei Constantinus
Porphyr, p. 717 erwähnten iittaxeirrfjxat sind ünterbeamte des Generalpost-
meisters, und p. 718 des Stadtpräfecten von Byzanz, wo die Stadtverwaltung
ebenso wie in Rom durchaus kaiserlich, nicht communal organisirt war. Die
aeathapani in Syracus vgl. Brünneck p. 158, in Noti vgl. p. 171. üeber die
acathapani von Palermo vgl. noch De Vio, Privilegia Panormitana p. 114
bis 124 (nach Brünneck). — In Palermo finden sich nach dem Stadtrechte
praefecti vigilum oder xurterii, Brünneck p. 39; nach Hartwig, Stadtr.
V. Messina p. 43 , eine Corruption des Arabischen Saheb-es-sciorta , des
Polizeipräfecten; in Palermo sind sie Nachtwächter. — Femer die magistri
merci, welche die Controle über den Viehhandel ausüben, vgl. Brünneck
p. 52. — Dazu die Jurati, vgl. Brünneck p. 364, welche die Verwaltung
des Stadt Steuer- und Kassen wesens inne haben (Brünneck citirt Testa,
Cap. Regni Sic. I p. 106—108, und De Vio, Privil. Panorm. p. 40).
Ueber jurati und ojiditat vgl. Cusa p. 445 (a. 1223), Trinchera p. 327
und sonst mehrfach. — Eigenthümlich ist die Stellung der syndici von
DeatBohe Zeitschr. f. Qeschiohtew. 1891. Y. 1. 5
^
66 H. V. Kap-herr.
rechten nachweisen, aber es ist kein Grund vorhanden, sie nicht
mit den übrigen staatsrechtlichen Bestandtheilen der Constitutio
Sicula für die Normannische Zeit zu beanspruchen, vielleicht
gehen sie sogar auf Byzantinische Gemeindebeamte zurück. Sie
werden von der Gemeinde gewählt und besoldet, und verwalten
ihr Amt ein Jahr lang. Das königliche Bestätigungsrecht ist
streng gewahrt ^ Wir sehen hier das Verhältniss zwischen Staat
und Gemeinde in derjenigen Form geordnet, welche im modernen
Staate herrschend geworden ist.
Excurs 1.
Der Narae „Italien*.
Im 10. Jahrhundert finden wir die Reste der Griechischen Herr-
schaft in Italien in zwei Themen eingetheilt, das Thema von Galabrien
(oder Sicilien) und von Langobardien '. Im Jahr 975 taucht zuerst
der Name eines Eatapan von Italien auf. Es ist dies nur ein neuer
Titel des Strategen von Langobardien , der Katapan ist nicht etwa
ein neuer Beamter, der über die beiden Italischen Themen gesetzt
wurde. „Langobardien" war für die Griechen die Bezeichnung der
Palermo, Stadtrecht c. 78 bei Brünneck p. 59, sie entspricht vollständig
derjenigen des antiken und Byzantinischen oüvSixog = exStxo^ = defensor:
vgl. Kuhn, Verfassung I p. 45. Dig. L. 4, 18, 13: Defensores, quos Graeci
syndicos appellant. Basilica VI, 18. Die Syndici von Palermo vertreten und
schützen die Gemeinde gegenüber den Uebergriflfen der königl. Beamten.
Diea ist auch das Amt der bei Winkelmann, Acta I Nr. 335 p. 297; Nr. 817
p. 633 erwähnten syndici. In Oberitalien sind die syndici im 12. Jahrhundert
ad hoc eingesetzte Vertreter der Gemeinde.
* Stadtr. V. Palermo c. 60, c. 61, c. 71. Constit. Sicula bei Huillard-
BrehoUes IV, 1 p. 154.
^ Constantinus Porphyr., De administr. imp. p. 118, p. 225; De
themat p. 58. Als Sicilien von den Arabern erobert wurde, siedelte der
Patricius von Sicilien nach Galabrien über, welches zu seiner Provinz ge-
hört hatte, und nannte sich seitdem Stratege von Galabrien. Gonstantin.
Porphyr, p. 225 sagt, Galabrien wäre früher ein Dueat von Sicilien ge-
wesen. Die Nachricht ist wohl glaubwürdig, obgleich zur Zeit Justinian's
nur ein Dux in Sicilien gewesen zu sein scheint. Später aber nahm dieser
den Titel eines Präfecten und Patricius an, welcher Würde mehrere Dnces
unterstellt zu werden pflegten. Auch der Dux von Neapel steht unter dem
Patricius von Sicilien, vgl. God. Carolinus ed. Jaffe ep. 66 p. 209.
Bajulus, Podest a, Consules. 67
Italischen Halbinsel \ seitdem sie zum grössten Theil von den Lango-
barden erobert worden war, daneben blieb der alte Name bestehen;
Calabrien, welches zur Provinz Sicilien gehört hatte, wurde nicht zu
Italien gerechnet*, daher nannte sich Argyrus, welcher zeitweilig die
beiden Themen vereinigte, dux Italiae et Calabriae ^ ; ebenso wird in
der Vita S. Nili Eupraxius als xpix-r)? IxaXia«; xal KaXaßpia; bezeichnet^;
auch Robert Guiscard führte noch den Titel dux Italiae et Calabriae \
Im Allgemeinen pflegen die Griechischen Urkunden zwischen den
Themen Langobardia und Calabria zu unterscheiden^: einmal aber
tindet sich auch das Ö-s^ia 'lxaKia,(; erwähnt^; da nun O-s^a nicht die
Bezeichnung eines beliebigen Districts, sondern ein scharf abgegrenzter
Begriff ist, lÄsst sich der Ausdruck nur erklären, wenn er gleich-
bedeutend mit ^sjia AorfYoß^p^ta? steht. Dem entsprechend finden wir
in den verhältnissmässig zahlreichen Urkunden, welche uns für die
Griechischen Provinzen Italiens erhalten sind, den Katapan niemals
bei Amtshandlungen in Calabrien. So erklärt es sich, dass der Latei-
nische Titel für den Katapan * von Italien und für den Strategen
von Calabrien derselbe war, beide waren bajuli domini imperatoris.
* So in dem Vertrage zwischen Venedig und Byzanz vom Jahre 992.
Zachariae, Jus Gr.-Rom.: Nov. p. 305, und bei Anna Comnena.
* Dieser Sprachgebrauch ist schon von Pellegrinus bemerkt worden,
Tgl. Müratori SS. V p. 43 Note 89 und p. 87 Note 9.
' Trinchera p. 53.
* Acta SS. Sept 26. Ausgabe von 1867, Bd. VII p. 292B.
^ Monnmenta archivii Neap. V, 98: Robertus dux Italiae, Calabriae
et Sidliae. Gleichbedeutend ist der Titel dux Apuliae, Calabriae et Siciliae
p.97 u. p. 99. Ebenso Herzog Roger. In der bilinguen Urkunde, Trinchera
p. 85, steht im Griechischen Text ooü5 'IiaXia^, KaXa^pta? xal l^ixsXia^, im
Latein. Text dux Apuliae, Calabriae, Siciliae.
* Trinchera p. 23, p. 24, p. 57.
* Trinchera p. 11.
* Oefters war allerdings Langobardien und Calabrien unter einem
Strategen vereinigt, so z. B. Trinchera p. 5: Marianus strategus Calabriae
etLangobardiae p. 23: Leo xpix-r)^ XaYYoßapSia^ xal xaXaßpia^. Ebenso der schon
angeführte Enpraxius in der vita S. Nili. Eine solche Vereinigung mehrerer
Themen kam auch sonst öfters vor, z. B. Zachariae. Jus Gr.-Rom.: Nov.
rV, 20 p. 848 xpiTTj? 0paxiq^ xal MaxeBovia<; ; Sympathisius ist gar Stratege
von Thracien, Macedonien, Kephalonien und Langobardien: Trinchera
p. 2. — Der Titel Katapan kommt auch sonst bei den Strategen der
Byzantinischen Provinzen vor: ein Katapan von Paphlagonien, Constantinus
Porphyr., De ceremonüs p. 788, vgl. Anna Comnena, Alexias II, 489. Der
Titel Katapan findet sich auch bei Vorstehern von Städten.
68 H. V. Kap-herr.
Excurs 2.
Bajulus in England und in Frankreich.
Die Verfolgung Normannischer Amtstechnik in England und
Frankreich liegt ausserhalb der Aufgabe dieser Abhandlung.
Man pflegt anzunehmen , dass diejenigen Sätze der reformirten
Französischen Amtstechnik , welche mit Römisch-rechtlichen Bestim-
mungen übereinkommen, aus dem Römischen Gesetzbuch entnommen
seien, wahrscheinlich ist es aber doch, dass das Vorbild der Norman-
nischen Verfassung , wie für Friedrich I. , so fnr die Französischen
Könige massgebend gewesen ist. Allerdings aus dem Namen des
Bajulus ist nichts zu schliessen, er ist in Frankreich viel älter, als
eine Einwirkung der Normannischen Verfassung möglich ist. Er
bezeichnet überhaupt den Beamten und wird im Allgemeinen für
den rechenschaftspflichtigen, absetzbaren Beamten der Grundherrschaft
verwendet. Die neueren Staatsbildungen nehmen in Frankreich,
Spanien und in England ihren Ausgangspunkt von der königlichen
Domäne, diese ist nach den Grundsätzen der grundherrlichen Ver-
fassung organisirt, sie wird von rechenschaftspflichtigen Ministerialen
verwaltet.
Das entscheidende Moment, welches den Uebergang zu den neueren
Staatsbildungen bezeichnet , ist darin enthalten , dass mit der Ver-
breitung der Geldwirthschaft und der Schriftkunde die Rechenschafls-
pflichtigkeit und Controle der Beamten auf weite Gebiete ermöglicht,
und dass so die Organisation eines Grossstaates auf neuer Grundlage
erleichtert wurde. Bei diesem Uebergang haben die Grundsätze
Byzantinisch-Normannischer Amtstechnik gute Dienste gethan. In
den Gesetzen Ludwig's d. Heiligen finden wir die Bestimmung, dass
der Bailli, welcher sein Amt theils in Pacht, theils in Sold verwaltet,
jährlich wechseln soll; er darf während seiner Amtszeit nichts er-
werben, er darf nicht aus dem Orte stammen, in welchem er sein
Amt versieht, er muss sich beim Antritt seines Amtes verpflichten,
keine Geschenke anzunehmen, ausser etwa Nahrung für einen Tag
(geradeso wie der Sicilische Bailli); er hat 40 oder 50 Tage nach
Ablauf seines Amtes am Ort zu bleiben, um sich zu verantworten.
Der Bailli durfte sein Amt erst nach 3 Jahren wieder bekleiden,
eine Bestimmung, die in Sicilien zwar nicht gesetzlich fixirt, aber
thatsächlich in üebung war*.
* Vgl. die Urkunde bei Huillard-Br6hollü8 IV p. 55: annuales
judices, qui judicatus officium anno proximo precedenti non gesserint, und
dazu Brünneck, Sicilische Stadtrechte p. 220, das Citat aus De Vio,
Privilegia Panorniitana p. 67, und das Stadtrecht von Syracus^ Constitnt.
Bajulus, Podest-a, Consules. 69
Der SherifF oder Vicecomes nimmt in England eine ahnliche
Stellung ein, wie in Frankreich der Bajulus; als Bailli wird hier ein
Unterbeamter des Vicecomes bezeichnet, das Wort kommt aber auch
in der allgemeinen Bedeutung für den Beamten überhaupt vor. Die
ProTisionen von Oxford, welche Heinrich III. im Jahre 1258 erliess,
enthalten Bestimmungen, die wohl unzweifelhaft mit der Byzantinischen
Amtstechnik in Zusammenhang stehen. Der Sheriff ist besoldeter
Beamter, sein Amt wechselt jährlich, er leistet einen Eid, dass er
während seiner Amtsthfttigkeit keine Geschenke annehmen will \
Noch im 15. Jahrhundert berichtet Portescue*, dass das Amt des
Sheriff jahrlich wechselt, und dass ein Sheriff erst 8 Jahre nach Ab-
lauf des Amtsjahres zu dem gleichen Amte bestellt werden darf.
Sogar bis nach Schottland scheinen diese Bestimmungen gedrungen
m sein. Das Gesetz „Quoniam attachiamento" bestimmt, dass alle
Beamte, utpote justitiarii, camerarii, vicecomites, locopositi et ballivi,
40 Tage nach Ablauf ihres Amtes am Orte desselben verbleiben sollen :
,Tit pateat omnibus libera facultas contra eos queremoniam commo-
vendi*'.
XXXIII, bei Brünneck a. a. 0. p. 158. Vgl. auch Ficker, Forachungen IV
p. 292. Es wird für den bajulus von Assisi im Jahre 1210 bestimmt:
quicanque fuerit bajulus pro segnoria civitatis hoc anno non sit bajulus
dehinc ad tres annos.
* Tgl. Stubbs, Constitut. history II, 215, und Select charters p. 395.
- Vgl. Du Gange, ed. Favre VIII, 313 v. Vicecomes.
^ Vgl. Skenaeus, Leges Scottiae p. 131. „Quoniam attachia-
mento* c. 101.
Es wird für die Leser dieses Aufsatzes von Interesse sein, zu erfahren,
dass im übernächsten Hefte der Zeitschrift ein kurzer Artikel von R. David-
sohn erscheinen wird, der die Frage der Entstehung des Consulats in Italien
TOD einer anderen Seite angreift. Der Verfasser leitet, gestützt auf urkund-
liches Material, das Consulat im Comitat von Florenz aus ursprünglich
Germanischen Einrichtungen ab, die indess auf Italienischem Boden eine
eigenartige Ausgestaltung erfahren haben. Es braucht wohl kaum bemerkt
M werden, dass diese Andeutung nicht etwa auf die lange zuvor ver-
schwundenen Scabini als Vorgänger der Consuln hinweisen soll.
Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
(1250—1292.)
Von
0. Hartwig.
(Fortsetzung.)
VII.
Der grosse Reiz, welchen das Studium der Geschichte von
Florenz ausübt, beruht vor allem darauf, dass sich in ihr All-
gemeines und Besonderes wie kaum anderswo durchdringen, das.s
hier das Individuelle sich unwillkürlich für das betrachtende Auge
zum allgemeinen Gesetze ausgestaltet und die klar umrissene
Entwicklung eines local und geschichtlich eigenartig bestimmten
kleinen Staatswesens zu einem Paradigma für die Geschichte der
Europäischen Menschheit wird. Die Möglichkeit dieser Entwicklung
beruhte hier neben manchen mehr zufälligen und untergeordneten
Bedingungen ohne Zweifel auf dem uranfänglichen Vorhandensein
eines besonders günstig veranlagten, hochbegabten Menschen-
schlags, welcher in dem Widerspiel der Kräfte und Interessen,
die hier zusammenstiessen, alle Neubildungen des politischen und
socialen Lebens in rascher Folge und in scharfer und reiner Ab-
grenzung hervortrieb, sich selbst aber doch trotz alles Wechsels
der Formen niemals in diesen ganz verlor, vielmehr Jahrhunderte
lang bei aller Ausscheidung nicht mehr brauchbarer Elemente
und trotz zahlloser nicht immer unblutiger Revolutionen und
schwerer äusserer Heimsuchungen sich in seinem inneren Wesen,
ich möchte sagen in seiner geistigen Legirung, rein behauptete
und nur das äussere Gepräge wechselte.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 71
So gewiss wie die beiden grössten Geister, welche Florenz
der Welt geschenkt hat, und die wie gewaltige Thürhüter an
dem Ein- und Ausgange der grossen selbstherrlichen Epoche
der Arnostadt stehen, Dante Aleghieri und Michel Angelo Buo-
narotti, bei aller zeitlich bedingten Verschiedenheit sich in ihrer
geistigen Physiognomie, in ihrem tiefsinnigen Brüten über die
letzten Fragen des menschlichen Seins bei aller fast das
menschliche Mass Oberschreitenden Lebensenergie und künstleri-
scher Gestaltungskraft als die Söhne Einer Mutter ausweisen, so
trägt auch die Gesammtgeschichte dieser Mutter selbst einen
grossen einheitlichen Zug an sich. Und dieser lief darauf hinaus,
die Fesseln, welche die mittelalterliche Cultur um die Euro-
päische Menschheit geschlagen hatte, auf allen Lebensgebieten
zu sprengen und die moderne Welt aus sich heraus zu setzen.
Einem so kleinen Staatswesen, wie Florenz war, und der
Natur seiner örtlichen Bedingungen nach bleiben musste, konnte
das selbstverständlich nicht auf allen Lebensgebieten gelingen.
Aber es gibt kaum eine bedeutende Frage, welche die moderne
Welt in Bewegung gesetzt hat, zu der nicht in der Florentini-
schen Geschichte ein Vorspiel vorhanden wäre. Auf dem Ge-
biete des politischen Lebens gibt es kaum eine Staatsform, zu
der hier am Arno nicht eine analoge Erscheinung nachweisbar
wäre. Allen diesen Entwicklungen aber musste der grosse Act
der Loslösung aus den Banden der mittelalterlichen Feudalwelt
vorausgehen, welchen wir in den Jahrzehnten, die wir zu er-
zählen begonnen haben, wenn auch nicht in allen seinen that-
sächlichen Consequenzen , so doch im Principe vollständig sich
vollziehen sehen.
Gleichzeitig mit dem Tode Kaiser Friedrich's IL und dem
Zusammenbruche der Reichsgewalt in Italien, welche trotz ein-
zelner fast modemer Züge, die ihr letzter grosser Repräsentant
an sich trägt, doch die festeste Stütze des feudalen, jeder ge-
ordneten Staatsgewalt widerstrebenden Adels gebildet hatte, war
das Bürgerthum in Florenz siegreich auf dem Plane erschienen
(1250). Der Volksrath (consiglio del popolo) löste den Rath der
Stadtgemeinde (consiglio del comune), in dem der Adel noch
seinen Platz behauptete, an Einfluss und Macht ab. Der Gegen-
schlag gegen diese erste siegreiche Erhebung des Bürgerstandes,
des popolo vecchio, durch die bisher herrschenden Gewalten er-
72 0. Hartwig.
folgte fast in vernichtender Weise durch den Sieg der Gegner
bei Montaperti und die Wiederherstellung des aristokratischen
Stadtregiments (1260). Nichtsdestoweniger war nach einem
halben Menschenalter die unaufhaltsam aufstrebende Bürgerschaft
wieder so weit erstarkt, dass sie ohne Blutvergiessen durch die
Einsetzung der Prioren das Stadtregiment vollkommen an sich
brachte (1282). Trotzdem nun der Guelfische Adel in Verbindung
mit der sich ihm anschliessenden Geldaristokratie grossen Einfluss
auf diese neue Signoria gewann und seine äussere Machtstellung
sich durch den letzten grossen und entscheidenden Sieg, den er
in erster Linie über die Ghibellinische Partei Tusciens bei Camp-
aldino (1289) gewann, wieder gehoben hatte, musste er dennoch
wenige Jahre darauf dem unwiderstehlichen Andringen des in
den Zünften organisirten Btirgerthums weichend, ohne ernsten
Widerstand leisten zu können, jene sogenannten Ordnungen der
Gerechtigkeit über sich ergehen lassen, welche ihn als Stand zum
bürgerlichen Tode verurtheilten (1293).
Nachdem wir die beiden ersten Phasen dieser Entwicklung
in diesen Blättern in ihren wichtigsten Wendungen kurz erzahlt
haben, bleibt uns jetzt noch die dritte, inhaltsreichste und ent-
scheidendste in ihren Hauptzügen zusammenfassend darzustellen
übrig.
Wie in dem Leben eines jeden aufstrebenden Staatswesens
alle die in ihm in Thätigkeit gesetzten Potenzen einander durch-
dringen und bedingen, die ursprünglich treibenden Kräfte sich
durch die Rückwirkung der erreichten Erfolge auf sie in ihren
Tendenzen verstärken, aber auch modificiren und umbilden, so
sehen wir auch in der, man darf sagen mit wahrhaft staunens-
werther Energie sich emporringenden Volksgemeinde von Florenz
ein Spiel von Wechselwirkungen sich entfalten, das auf manchen
mitlebenden Zeitgenossen nur den Eindruck fieberhafter Unruhe
und krankhafter Hast machen musste, uns aber als die Früh-
lingsstürme einer neuen Zeit erscheint. Und nicht alle sahen
die Entwicklung ihrer Stadt, wie Dante, als die eines Fieber-
kranken an, der auf seinem Pfühle keine Ruhe finden kann.
G. Villani preist im Gegensatz hiermit den Zustand der Stadt
nach der Schlacht von Campaldino als den besten, den sie je
erreicht, und rühmt das Wachsen ihrer Einwohnerzahl und ihres
Reichthums, den sie aus Handel, Industrie und Gewerbe (mer-
Florentiner Geschichte 1250—1292. 73
canzia, arte e mestieri) gewonnen habe. Männer und Frauen
hätten sich dieses Wohlergehens erfreut. Die schönen Maifeste
hätten die jungen Männer an verschiedenen Orten der Stadt in
prächtig ausgestatteten Höfen (Corti) gefeiert, Frauen und Mäd-
chen seien in festlichen Zügen, Blumen in den Haaren und Reigen
tanzend, durch die Strassen gezogen. Und das erzählt der gute,
sonst etwas philisterhafte Popolano, nachdem er kurz vorher be-
richtet hat, wie zahlreiche Kriege, eine arge Hungersnoth (1286)
und Brände und üeberschwemmungen durch den Arno die Stadt
(1287—88) heimgesucht hätten!
Gewiss hat eine jede dieser Auffassungsweisen, die des
grossen, persönlich aber tief verstimmten Dichters und die des
wackeren Geschäftsmannes und Chronisten ihre Berechtigung.
Aber so wenig der auf die überall herzustellende Gesetzlichkeit
and Gerechtigkeit, auf die Abstellung alles gewaltsamen Wesens
in Staat und Gesellschaft gerichtete Sinn der Florentiner, welcher
sich in das für die Zeitstimmung so überaus charakteristische
Schlagwort zusammenfasste, dass die „Raubsucht des Wolfes und
die Zahmheit des Lammes gleichen Schritt halten und beide in
einer Hürde friedlich und ruhig miteinander wohnen sollten* ^
eines idealen Hintergrundes entbehrt, und er sich der bei der
Eindämmung alles Frevels nicht zu vermeidenden Härten unbe-
wusst geblieben ist, so wenig ist auch zu verkennen, dass die
Hachtentfaltung der Stadt und ihrer Bürgerschaft unmöglich ge-
wesen wäre, wenn diese sich nicht im Besitze grosser äusserer
Mittel befunden hätte, wenn sie nicht in rasch wachsendem
^ Zur Motivirung eines [ungedruckten] Statuts von Florenz von 1291
heisst es:-- - ut civea et comitatini Florentiae non opprimantur, sicut hactenus
oppresei sunt, et nt hominum fraudibus et malitiis, que circa infrascripta
committi Bolen t, debitis remediis obvietur et. resistatur, quod quidem videtur
nnllo modo fieri posse, nisi juxta sapientis doctrinam , dicentis quod con-
traria suis purgantur contrariis^ ideoque volentis lupinas cames salsamentis
caninis involvi et castigari debere, ita quod lupi rapacitas et agni maii-
soetudo pari passu ambulent, et in eodem ovili vivant paeifice et quiete,
infraacripte constitutionea - - - edita fuerant. Die Phrase von der rapacitas
lupi et mansuetudo agni, unter der die Gegensätze von Adel und Volk
symbolisirt sind, kehrt in den Einleitungen der Volksstatuten (statuta sa-
crata et sacratissima) von Bologna, Pistoja und Prato wieder. In Prato
hatte man auch eine Stadtfahne mit einem Bilde angefertigt, auf dem Wolf
uBd Lamm zusammen weiden. Wir kommen später hierauf zurück.
74 0. Hartwig.
Wohlstande, ja im Verhältnisse zu anderen gleichzeitigen Staaten
und Comunen, sogar in Reichthum gelebt hätte und sie nicht
für die Ehre, den Ruhm und die Interessen der Heimath die
schwersten Opfer zu bringen bereit gewesen wäre.
Würde es uns nicht von G. Villani ausdrücklich bezeugt *,
dass sich der Wohlstand von Florenz in unserer Epoche sehr
gehoben habe, wir müssten es aus der ganzen Entwicklung der
Stadt erschliessen. Das aber haben wir angesichts dieses Zeug-
nisses nicht nöthig. Wir wissen sogar aus welchen Quellen den
Florentinern jetzt ganz besonders reichlich Schätze zuströmten.
Je näher die Aera der Kreuzzüge ihrem Ende war, desto
mehr verdoppelten die Päpste ihre Anstrengungen, um die letzten
der den Christen im heiligen Lande gebliebenen Reste diesen zu
erhalten. Auf dem Concil von Lyon (1274) hatte sich desshalb
Gregor X. auf eine Reihe von Jahren den Zehnten von allen
geistlichen Einkünften in der Christenheit als Beisteuer zum
Zuge gegen die Ungläubigen bewilligen lassen. Man kann sich
denken, dass dieser Zehnte von der Geistlichkeit im allgemeinen
höchst ungern gezahlt wurde und dass es grosser Künste be-
durfte, um die ungeheuren Geldsummen rechtzeitig und sicher
nach Rom abfliessen zu machen. Waren nun auch hier und da
Geistliche mit der Eintreibung derselben betraut, so mussteu
doch Tuscische, d. h. jetzt vor allem Florentinische Banquiers
Hilfe hierbei leisten. Diese liefen denn auch den grossen Siene-
sischen und Pistojesischen Bankhäusern, den Buonsignori,
Salimbeni u. s. w. bald den Rang ab. Nun wird Niemand
glauben, dass diese zum Theil unsicheren und gefährlichen Ge-
schäfte von den Mozzi, Frescobaldi, Spigliati, Alfani, Abbati,
Baccarelli und wie diese Florentinischen Geldleute alle heissen
mögen, deren Namen wir in den Registern Hororius* IV. imd
seiner Nachfolger aufgezeichnet finden, unternommen worden sind,
ohne dass ein grosser Theil der Summen in ihren Beuteln hängen
geblieben wäre.
Es lässt sich das zum Theile noch genau verfolgen. So
erfahren wir, dass die Alfani, welche für den Papst im Spole-
tanischen und dem südlichen Tuscien, aber auch im fernen Nor-
wegen coUectirten , ihren Beuteantheil durch den Ankauf von
' Lib. VII. 132.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 75
Nutzungen des Reichsguts in Sicherheit zu bringen suchten ^
Nicht minder als die Curie bedurften deren Schützlinge, die
Konige von Neapel, für ihre stets geleerten Kassen der Hilfe
der Florentinischen Geldleute, die auch in Frankreich und Eng-
land den Höfen unentbehrlich wurden. Das für ihre Zeit co-
lossale Vermögen der Handelsgesellschaften der Bardi und Pe-
razzi^ begann sich in dieser Zeit zu bilden. Das Banquierhaus
der Cerchi, die aus dem Sievethale gekommen durch ihre Ver-
bindung mit den Scali in die Höhe gekommen waren, stand
schon jetzt als eins der „ersten Geldinstitute der Welt" da und
hatte seine Filialen in Rom und Frankreich^. Die Verbindung,
in welcher Florenz durch seine Banquiers mit der ganzen Welt
stand, kam natürlich auch dem gesammten Handel und der sich
grossartig entwickelnden Industrie zu gute. Alle Gewerbe fanden
hier einen goldenen Boden *. Selbstbewusstsein, Bürgermuth und
klugen praktischen Sinn finden wir, freilich auch mit dem Revers
dieser Tugenden gepaart, in den Berathungen der Körper-
schaften sich aussprechen, welche die Geschicke der Stadt leiteten.
Denn kein wahrhaft bedeutender Mann hat auch nur für die
^ Les Registres d'Honorius IV., publ. par M. Prou, LXV. F ick er,
Forschungen IV, 487. Perrens, Histoire de Fl. II, 265, Anm. 1.
' Den ersten Peruzzi, Pazzino Peruzzi, finde ich in den Rathsversamm-
lungen, in welchen er als angesehener Mann spricht, zum 27. Juli 1285
(Le Consulte I, 267) erwähnt. Ihr Geld machte kurz darauf Philipp dem
Schdnen den üeberfall Bonifacius' VIII. allein möglich. Ueber die Be-
siehungen der Florentiner zu Frankreich handelt eingehend Perrens II,
354 Q. f. Das Handlungshaus der Franzesi spielte hier eine grosse Rolle.
' Die Schilderung, die Villani von den Cerchi gibt (VIII, 39), zeigt
sie als rechte Emporkömmlinge, voll von Undankbarkeit, bäurischer Sitte
ond Protzenhaftigkeit (bizarra salvatichezza).
* Es könnte dem zu widersprechen scheinen, dass es in der Motivirung
zur neuen Steuerveranlagung (extimum, estimo) im Jahre 1285 heisst, seit
der letzten Schätzung, wahrscheinlich 1233, seien Viele reicher. Unzählige
aber ärmer geworden (Le Consulte I, 179). Aber abgesehen davon, dass
stets in Zeiten wachsenden Wohlstandes die, welche nicht gleichen Schritt
mit den am stärksten Vorangekommenen halten, behaupten, sie seien zurück-
gekommen, so verschwinden im Jahre 1288 in derselben Motivirung diese
innumerabiles und werden einfach auch zu multi. Es ist sicher, dass in
dieser Zeit eine Verschiebung des Vermögensstandes stattfand. Namentlich
zahlreiche adliche Familien waren ärmer geworden. Dante hebt ja auch
wiederholt, z. B. im sechzehnten Gesang des Inferno, dies Wachsen des
Reichthums in Florenz und die mit demselben verbundenen Gefahren hervor.
76 ^- Hartwig.
Dauer weniger Jahre damals einen bestimmenden Einfluss auf sie
zu gewinnen gewusst. Wie einst in der besten Zeit Roms ging
hier die Bewegung des ganzen Staatswesens nicht von einzelnen
hervorragenden Führern, sondern »von einer breiten vorwärts-
drängenden Masse aus.
Die politischen Tendenzen dieses „Popolo" bewegten sich, wie
bei allen vorzugsweise Handel und Gewerbe treibenden Staaten,
in der. Richtung auf Erhaltung des Friedens im Innern wie nach
Aussen. Aber so waren die Zeiten nicht geartet, dass man diesen
Frieden ohne schwere und heftige Kämpfe gegen die äusseren
Gegner \ die gewaltthätigen Störer der inneren Ruhe und die
Feinde einer gleichradssigen Vertheilung der Rechte und Pflichten
der Bürger hätte durchsetzen können. Wenn sich unbändige
Leidenschaften des Selbsterhaltungstriebes von der Einen Seite
der Ausgleichung der Stände und der Herstellung einer ge-
sicherten Rechtsordnung entgegenstellten, so überschritten dann
auch von der anderen die hiergegen ergriflPenen Repressivmass-
regeln selbst jeden Schein der Billigkeit. Es waren wahrlich
keine „Lämmer" mehr, die sich hier den räuberischen „Wölfen"
zur Wehr entgegensetzten.
Betrachten wir zunächst, wie die Comune ihrer äusseren
Feinde Herr zu werden wusste.
Der nächste Angriff, den die Comune gegen ihre äusseren
Feinde unternahm, war gegen die traurigen Reste der Reichs-
gewalt gerichtet, die in Tuscien noch dann und wann ein Lebens-
zeichen von sich gaben, die aber jetzt schon fast mehr den Ein-
^ Als H. Leo in seiner Jugend die Geschichte des fimporkomroens der
Italienischen Comune darstellte, imponirte ihm diese Bewegung so ge-
waltig, dass er, einseitig wie immer, meinte, die Deutschen Kaiser hätten
ihr gegenüber nur siegreich bleiben können, wenn sie dem Welthandel eine
andere Richtung zu geben im Stande gewesen wären. „Denn*, so schreibt
der spätere Agrarier, der den Handel, wie Andere nach ihm, für ein un-
productives Gewerbe erklärte und nur noch von einem ackerbautreibenden
Staat etwas wissen wollte, «Handel und Bildung, also üeberlegenheit
in pecuniärer und geistiger Hinsicht, sind die Mutter Erde, welche die
bedrohte Nation nur fest unter ihren Füssen zu haben braucht, um getrost
die grössten Heeresmassen verlachen zu können, die wohl einen einzelnen
Sieg erfechten, oder auf kurze Zeit zu Boden schlagen , nie aber ganz be-
siegen können, solange jener goldene Bach des Handels immer von Keuem
erfrischende Wellen hervortreibt". Geschichte Italiens IT, 114.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 77
druck eines gespenstigen Wesens, dem das Leben entflohen, als den
einer wirklichen Macht hervorriefen. Doch konnte man sie noch
nicht ganz ignoriren, da sie immer wieder das Bindeglied für die
noch lebenskräftigen Gegner der Comune werden konnten, welche
in Tnscien selbst, im oberen Arnothale und am Ausflusse des
Stromes ins Meer, der Stadt noch immer gefährlich waren.
Hatte Florenz schon den Generallegaten des Königs Rudolf,
der noch dazu mit päpstlicher Unterstützung die Reichsrechte in
ihr hatte geltend machen wollen, schnöde genug behandelt \ so
flösste ihr der von diesem am 28. Mai 1283 bestellte Stadtver-
treter Diethalm von Guttingen womöglich noch weniger Respect
ein. Bei der Berathung neuer Statuten erklärte man die reichs-
unmiitelbaren Ortschaften Poggibonzi und Catignano der Juris-
diction von Florenz unterstellt. Nur ganz vereinzelte Stimmen
sprachen sich noch gegen diese Verletzung der Reichsrechte aus^.
Dann, nachdem sich der Generalvicar vergeblich für die beiden
Gemeinden verwendet hatte, und der König selbst, an welchen die
Gemeinden Bitten um Schutz gerichtet hatten, die Comune in
einem Schreiben aufforderte, von ihrem Vorhaben abzustehen,
erklärte man dem Boten Diethalm's, der dieses Schreiben über-
brachte, zum Scheine, dem königlichen Gebote nachkommen zu
wollen. Nichtsdestoweniger beschlossen die Florentiner wenige
Monate darauf das Gegentheil. Nirgends tritt aber die Tendenz
der herrschenden Partei gegen das Reich deutlicher hervor, als
in dem Antrage des heissblütigen Corso Donati vom 26. Februar
1285^. Er beantragte im Parlamente, alle an das Florentinische
Gebiet grenzenden Ortschaften des Reiches zur Grafschaft der
' S. oben II, 81 u. 95.
* Le Gonsulte I, 155. Ein Alfani, der eben Reichsnutzungen gekauft,
sprach dagegen. Das hier genannte Catignano, di Gambassi genannt, hatte
sich 1268 an Poggibonzi angeschlossen. Da die Consulte nach dem Stylus
Ilorentinas datirt sind, müssen die Briefe, die Ficker, Forschungen IT,
483; 484 mittheilt, vorausgegangen sein.
' Le Consulte I, 169 — 70. C. Donati beantragt: quod omnes terrae que
sant de Imperio et confinant cum territorio Florentino veniant ad juris-
diciionem comunis Floren tie, et faciant exercitus et cavalcatas et solvant
libra« et factiones cum comuni Florentie. Salvo quod per hec aliquod
jus alicujus civis Florentini, quod haberet in aliqua dietarum terrarum pro
aiiqua prestancia, quam fecisset [z. B. jener Alfani] nee toUatur sibi nee
sibi diminuatur.
78 0. Hartwig.
Stadt zu schlagen und nur die Rechte, welche in ihnen einzelne
Florentiner schon erworben hatten, vorzubehalten. Der Führer
der Corso Donati entgegenstehenden Adelspartei, Bonaccorso Bel-
lincioni degli Adimari, beantragte freilich hiergegen, diese Neue-
rungen (novitates) nicht sofort durchzuführen, und scheint mit
der Unterstützung Bindo's del Baschiera della Tosa hiermit
durchgedrungen zu sein. Beide betonen aber ausdrücklich, dass
man nur „ad praesens** von diesen Neuerungen, von denen in ihren
Consequenzen vor allem Arezzo betroffen werden musst«, ab-
stehen wolle. Wie sollte man auch in Florenz Respect vor einem
Könige haben können, der sich seine Statthalter von dem Papste
ernennen liess? Denn kaum ist es zweifelhaft, dass, nachdezD
der von König Rudolf zu seinem Generalvicar in Tuscien er-
nannte Johann von Avesnes ^ sein Amt nicht angetreten hatte,
der Papst seinen Capellan, den Subdiakonus Percival de' Fieschi
zum Reichsverweser in Tuscien bestellte und Rudolf diesen, nach-
dem er schon ein Jahr amtirt hatte, dann am 22. November
1285 bestätigte^. Dieser Reichsstatthalter gehörte einer der
ersten Guelfischen Familien Genuas an, und desshalb brachten
ihm die Ghibellinen Tusciens wenig Vertrauen eni^egen. Mög-
licherweise war das dem Könige doch auch zu Ohren ge-
kommen und er liess desshalb durch seinen Gesandten an den
Papst, den Bischof Heinrich von Basel, dem Cardinal Matteo
Rosso aus der mächtigen Familie der Orsini das wichtige Amt
anbieten. Aber entweder wollten die Orsini sich jetzt nicht in
diese Händel mischen, oder der Papst erhob Einsprache, Percival
blieb Reichsstatthalter und hatte als solcher die Florentiner zum
Gehorsam gegen das Reich zurückzuführen^. Das war aber
eine unfruchtbare Arbeit. Obwohl Papst Honorius IV. durch
ein Schreiben vom 17. April 1286, das Petrus von Pipemo,
Canonicus von Soissons , überreichte , alle Stände Tusciens auf-
* 1. Mai 1284. Diethalm von Gnttingen amtirte im Sommer des
Jahres ruhig weiter, dann trat, so scheint es, ein Interregnum ein, aus dem
wir nichts wissen. Percival ist in seiner neuen Würde schon im December
1284 nachweisbar.
* Ficker, Forschungen IV, 485.
' Vielleicht war schon damals Percival selbst nach Deutschland zn
Rudolf gereist und hatte ihn umgestimmt. Villani VIT, 112. Der Cardinal
Orsini war gut Ghibellinisch gesinnt. Bei der Wahl Martinas IV. hatten
ihn die Viterbesen misshandelt.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 79
forderte, dem von dem Eonige der Römer Rudolf eingesetzten
General Percival Grafen von Lavagna Gehorsam zu leisten, sah
sich Florenz so wenig als Siena veranlasst, diesem Befehle zu
willfahren*. Es blieb dem Vertreter der Reichsgewalt, der im
Hochsommer des Jahres mit Gefolge nach Tuscien gekommen
war und seinen Sitz auf der Reichsburg von San Miniato del
Tedesco aufgeschlagen hatte, dann aber über Lucca ^ und Florenz,
wo er bei den Mozzi abstieg, nach Arezzo gegangen war, doch
nichts anderes übrig, als Siena und dann Florenz in hohe Geld-
strafen, 30000 und 50000 Mark, zu verurtheilen und in den
Reichsbann zu erklären. Siena und dann auch Florenz, am
20. October 1280, appellirten hierauf an den Römischen König,
den Papst und jeden anderen zuständigen Richter. Der ganze
Handel nimmt sich wie eine Komödie aus, welche die Florentiner
mit dem Reiche spielten. Denn obwohl sie durch königliche
und päpstliche Schreiben doch zur Gentige von der Bestellung
Percival's zum Reichsvicar unterrichtet waren, stellen sie sich in
ihrer Appellationsschrift an, als ob er lediglich ein Prätendent
dieser Würde sei^. Sie beriefen sich dabei auf angebliche Pri-
vilegien, die uns aber nicht mitgetheilt werden, geschweige denn
erhalten sind. Percival war nicht im Stande, gegen die Floren-
tiner den Reichsbann zu vollstrecken, und verschwand aus Tus-
cien. Er begab sich abermals (?) nach Deutschland zu König
Rudolf, sicher nicht um diesen von der ünhaltbarkeit der Floren-
iinischen AppeUationsschrift zu überzeugen, sondern um ihm zu
sagen, dass ohne Waffengewalt seine „Getreuen* in Tuscien
nicht zum Gehorsam zu bewegen seien.
Diese Reise des Generalvicars, von der die Florentiner Chro-
nisten berichten, scheint sich bis in das Frühjahr 1287 ausge-
dehnt zu haben. Denn erst im Sommer erfahren wir etwas von
* In den Registres etc. publ. p. Prou ißt dieses Schreiben nicht von
Rom, sondern von Tivoli, nnd nicht vom 17. April, wie bei Ficker IV, 488,
äOBdem vom 27. Juni 1286 datirt.
^ Nach Ptolemäus von Lncca kaufte damals Lucca die Reichsrechte
von Percival für zwolftausend Gulden ab. Doch verlegt Ptolemäus in
seinen beiden Werken das nach 1288. Siena hatte auch ein Gebot ge-
macht, tausendfönfhundert Goldgulden, war aber damit abgewiesen worden.
' Ficker IV, 495: qui dicit se pro Romano imperio in Tuscia vi-
carium generalem.
80 0. Hartwig.
seiner Anwesenheit in Arezzo ^ Dass die Florentiner von seiner
Rückkehr für sich nichts Gutes erwarteten, beweist ihr weiteres
politisches Vorgehen. Auf ihre Anregung hin wurde am 2. April
1287 in der Kirche des heiligen Laurentius zu Castel Fiorentino
von den Vertretern von Siena, Pistoja, CoUe, San Gemignano,
Poggibonzi, Volterra und San Miniato ein neuer Bundesvertrag
mit den Florentinischen Gesandten, Rainerius Hostigiarii de Pillüs
und dem bekannten Judex Ildebrandinus de Cerreto unterzeichnet.
Da man, wie sich aus dem Vertrage selbst ergibt, nicht nur den
Generalvicar , sondern den König selbst in Tuscien erwartete.
schien es den Florentinern sehr gerathen, rasch vorzugehen und
ein möglichst grosses Bundesheer auf die Beine zu bringen.
Lucca, das sich an der Taglia diesmal nicht betheiligte, weil
es ja die Reichsrechte erworben hatte, soll doch so gut wie
Arezzo zur Theilnahme aufgefordert werden. Ebenso sollen
Montepulciano und Chiusi angegangen werden, zur Erhaltung der
Ehre und des gegenwärtigen Zustandes in Tuscien beizutragen.
Die Florentiner^ sollen hierhin eine Gesandtschaft senden. Andere
Boten sollen an den Papst und die befreundeten Cardinäle gehen,
„occasione adventus regis Alamannorum et vicariatus Tnsciae*
und um anderer gemeinschaftlicher Interessen willen^. Selbst:
nach Deutschland wollen die Florentiner zuverlässige Kundschafter
schicken, um die Macht und die Lage des Königs zu erforschen
* Alle Ableitungen der Gesta Florentinorum bringen diese Nachricht
von der Reise fant wörtlich übereinstimmend. Sie variiren nur in Jahren,
bald 1285, bald 1286. Paolino Pieri, der in der Zeit irrt, und der Pseado-
Brunetto Latini (Hartwig, Quellen etc. II, 229) wissen von seiner Rück-
kehr nach Arezzo im Jahre 1287, wo er Truppen gegen Siena und Florenz
jifesanimelt habe. Pseudo Brunetto gibt die Strafsummen , die der Vicar
gegen die Tuscischen Städte erkannt habe, auf hundertfünfzigiausend
Mark an.
* Durch diese Gesandtschaft der Florentiner nach Arezzo wurden viel-
leicht die Verhandlungen mit den Guelfen dieser Stadt angeknüpft, die
dann einige Monate später zu deren Vertreibung führten. Auch der Zug
der A retiner gegen Chiusi erklärt sich hieraus. Mit den Nachrichten von
der Vertreibung des Podestä Forese degli Adimari, eines Florentiners, aus
Arezzo und der Absendung eines Syndicus von Florenz nach Arezzo (Le
Consulte I, 273) im August 1285 vermag ich nichts anzufangen.
^ Honorius IV. starb einen Tag nach dem Abschlüsse des Bundes und
es folgte eine elfmonatliche Sedisvacanz, bis am 22. Februar 1288 Ürban IV.
gewählt wurde.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 81
und über seine Ankunft in Tuscien und der Elomagna die Bundes-
gUeder sofort zu benachrichtigen. Der Bund, welcher seine
standigen Truppen auf 500 Reiter, und wenn Lucca beitritt, auf
000 Reiter bringt, die man durch Werbung aber auf 1500 Mann
erhöhen will, hat den ausgesprochenen Zweck, die Geltend-
machung der Reichsrechte in Tuscien unmöglich zu machen.
Keine Comune darf desshalb einen Podestä, Rector u. s. w.
annehmen, der nicht in herkömmlicher Weise gewählt, sondern
von einem Dritten eingesetzt ist. Niemand soll auch eine solche
Einsetzung annehmen, wie denn überhaupt jede Aufnahme eines
Bectors, dominus u. s. w., welcher behauptet, ein „dominium gene-
rale* oder eine „jurisdictio generalis* in Tuscien zu haben, unter-
sagt wird. Um den Widerstand gegen das Reich durchzusetzen,
geloben die Bundesglieder, einer dem anderen zu Hilfe zu
kommen; in den Gemeinden selbst soll Friede hergestellt werden
und jede ihre Bürger und Districtualen, die Freunde der Römi-
schen Kirche sind, durch einen Eidschwur zum Frieden oder
doch wenigstens zu einem Waffenstillstand auf fünf Jahre ver-
pflichten. Da Streitigkeiten zwischen dem Kriegshauptmann der
Ts^lia, Rinuccius Pepponis de Farnese, der nur um der Kirche
willen sein Amt verwaltet, und den Comunen von Pistoja, Colle
und Prato bestanden, weil diese ihre Bundescontingente nicht
yertragsmassig zimi Heere gestellt hatten, sollen diese sofort be-
glichen werden ^
Die Florentiner hätten nicht nöthig gehabt, den Abschluss
dieses Vertrages, welchen mit einigen namhaft gemachten Clau-
sehi die Vertreter der contrahirenden Comunen unterzeichneten
und durch ihre Rathsversammlungen (consilia opportuna) aner-
kennen zu lassen versprachen, allzu lebhaft zu betreiben. Denn
König Rudolf kam auch dieses Mal nicht nach Italien und sein
Stellvertreter brachte so wenig Truppen mit nach Arezzo, dass
er nichts ausrichten konnte. Im Frühjahr 1288 berief der Papst
dann den Reichsvicar zu sich, der im Mai in Rieti auftaucht,
um Reichsrechte in Prata in der Diöcese von Volterra zu Lehen
zu geben, üeber einen Brief von ihm, die Guelfen von Chiusi
^ Dieser Auszug nach Wüstenfeld, der die im Sieneser Archive vor-
handene Urkunde excerpirt hat.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtiw. 1891. V. l. 6
82 0. Hartwig.
betreffend, wird dann am (i. August in Perugia verhandelt".
Schliesslich finden wir ihn wieder in Arezzo, wo er am 22. März
1289 ein Hospital in seinen Schutz nimmt. Von diesem Augen-
blick an verschwindet der Reichsstatthalter aus der Geschieht*
Tusciens. Zur Zeit der Schlacht von Campaldino ist er vielleicht
schon todt, jedenfalls in Tuscien nicht mehr anwesend gewesen.
Die Florentiner hatten abermals die Einmischung des Reiches in
die Geschicke Tusciens verhindert.
Wollten sie diese aber för immer unschädlich machen, dann
blieb ihnen jedoch nichts anderes übrig, als auch die Comunen
Tusciens, an welchen die Reichsgewalt noch immer eine gewisse
Stütze fand, entweder ganz zu sich herüberzuziehen oder, wo
dieses bei dem grimmigen Parteiwesen nicht möglich war, ganz
zu brechen. Das war schon theilweise während der Jahre, da
die machtlosen Stellvertreter des Deutschen Königs in Tuscien
amtirten, geschehen, sollte ihnen aber dann gar bald darauf fast
voUständig gelingen.
Die Guelfische Partei Tusciens, und an ihrer Spitze Florenz,
hatte ihre grossen Erfolge zum guten Theile durch die Ver-
nichtung der Staufischen Herrschaft in ünteritalien errungen.
Der Niedergang der Angiovinischen Sieger durch die Sicilische
Vesper und die Besitzergreifung Siciliens durch die Aragonesen
konnte daher auch nicht ganz ohne Rückwirkung auf die Macht-
verhältnisse der sich befehdenden Parteien Mittelitaliens bleiben.
Nur den Einfluss, dessen sich die Anjous bei allen Guelfen er-
freuten, gewannen die Aragonischen Könige, soweit sie selbst
ihrer Fahne treu blieben, jedoch niemals auf die Ghibellinen. Sie
konnten Ghibellinisch regierte Städte nicht davon abhalten, sich
untereinander in wüthendsten Kämpfen fast bis zur Vernichtung
zu zerfleischen und vermochten siegreichen Parteigenossen, wie
z. B. dem kriegstüchtigen Guido von Montefeltro, keine Unter-
stützung zu gewähren, während die Guelfen tiberall einander zu
Hilfe kamen und die Streitigkeiten der Ghibellinen zu ihrem
Vortheile ausbeuteten. So wurde der Montefeltrier auf die Bitten
des Papstes Martin IV. hin^ von den Florentinern mitbekriegt
und besiegt, und in dem Kampfe zwischen den beiden Ghibelli-
' Nach Wüstenfeld. Siehe die Urkunden bei Ficker IV, 498 o. f.
- Le Consalte I. 141 vom 15. April 1283.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 83
nisch regierten Seestädten, Genua und Pisa, wussten sie auch
jrar sehr ihren und ihrer Partei Vortheil zu wahren.
Schon längst lebten die beiden grössten Seemächte des west-
lichen Mittelmeerbeckens, Pisa und Genua, in wüthendster Eifer-
sucht. flCome per le femmine,* sagt G. Villani. In der ganzen
Levante, wie in Sardinien und Corsika kämpften sie mitein-
ander. Von Sicilien bis zu den Balearischen Inseln war das
Meer von den schnell segelnden Piratenschiffen der Genuesen
voll, die Ober die Pisanischen Galeeren herfielen und selbst sich
an Schiffen vergriffen, die ftlr den Kirchenstaat bestimmt waren.
Sie waren in Italien, wie auch später, da man ihre Stadt die
Hure Spaniens nannte, verhasst. Die Frage Dante's: Ahi Geno-
vesi perch^ non siete voi del mondo spersi ? drückt wohl die
Volksmeinung Tusciens über die gewaltthätigen Beherrscher des
Tyrrhenischen Meeres aus. Aber das Glück war ihnen günstig
und der politische Hass der Guelfischen Städte Tusciens gegen das
Ghibellinische Handelsemporium an der Mündung des Arno noch
lebhafter. Mit wechselndem Glücke war der seit 1282 besonders
wegen Corsika entbrannte Kampf zwischen den beiden See-
städten geführt worden. Da gelang es Genua, seinem Rivalen
einen fast vernichtenden Schlag beizubringen. Am 6. August
1284 wurde die fünfundachtzig Segel starke Flotte Pisas zwi-
schen Livomo und dem Felseneilande Meloria von hundertund-
sieben Genuesischen Schiffen total geschlagen^. Die Genuesen
erbeuteten neunundzwanzig Galeeren ihrer Gegner und bohrten
sieben in den Grund. Die Zahl der in der Schlacht umgekommenen
Pisaner wird auf eintausend sechshundert bis fünftausend angegeben.
Sicher ist, dass damals über neuntausend Gefangene, unter ihnen
die Blüthe des waffenfähigen Adels von Pisa, in die Gefängnisse
nach Genua kamen. Der Genueser Annalist J. Auria (Giovanni
Doria) gedenkt des damals umlaufenden Sprichwortes, dass wer
Pisa sehen wolle, nach Genua kommen müsse. Hatte der Adel
von Pisa, wie die Sage will, in dem Kriegsrath vor der Schlacht
darauf bestanden, den Kampf mit der überlegenen Flotte aufzu-
nebmen, damit es nicht heisse, die Genuesen hätten den Hafen
* Die Angaben des Tagebuches des Guido de Corvaria (Muratori SS.
XXIV, 692) und die Genueser Annalen (Mon. Germ. SS. XVIII, 308) stimmen
im wesentlichon überein. Vgl. auch Salimbene, Chronicon p. 306.
84 0. Hartwig.
von Pisa gesperrt, so musste er jetzt schwer für seinen Stolz
büssen. Es erweckt noch heute schmerzliches Mitgefühl, wenn
man in der Liste Roncioni's bei den Namen so vieler edler Pi-
saner die kurze, aber unsägliches Elend verrathende Notiz: morse
in prigione liest. Dass Tausende gefangener Pisaner in den
Kerkern umkamen, ist aber nur ein Tropfen des Unheils, das
über die Stadt jetzt hereinbrach.
Der Podestä und Admiral der Pisanischen Flotte, ein Morr»-
sini aus Venedig, war in die Genuesische Gefangenschaft gefallen.
Sein Sohn, ein junger Mann, sollte nun als Stellvertreter die
fremde Stadt regieren. Das war an sich unmöglich, und wäre
auch unmöglich geblieben, wenn die Genuesen den Pisanem, die
im ersten Schrecken alle Bedingungen ihrer Feinde annehineu
wollten ^ den Frieden gewährt hätten. Aber weit hiervon ent-
fernt, schlössen sie am 12. Oc tober in Florenz ein Bündniss mit
dieser Stadt und Lucca ab, um die schon halb gebrochene Stadt
nun auch noch vom Lande her einzuschliessen und womöglich
zu erobern. Die Vorverhandlungen zu dieser Allianz waren,
wahrscheinlich auf Ansuchen von Lucca ^ und der Guelfischen
Partei von Florenz nicht lange nach der Schlacht von Meloria
in Rapallo begonnen worden. Jetzt erfolgte ihr Abschluss in
der Badia zu Florenz. Neben Mainetto Benincasa führte der
gewandteste Florentinische Diplomat seiner Zeit, Brunetto Latini,
die Sache der Stadt, und man schloss ein Bündniss auf fünfund-
zwanzig Jahre ab. Fünfzehn Tage nach dem Abschlüsse des-
selben, sollen die Truppen von Florenz und Lucca gegen Pisa
im Felde stehen. Dann folgen die üblichen Versicherungen, dass
keine der contrahirenden Mächte ohne die andere Frieden schlies-
sen wolle, Bestimmungen über die Vertheilung der zu machenden
* Der Genueser Annalist erzählt, das sei geschehen, nachdem die Pi-
saner von dem Bunde Genuas mit Florenz gehört hätten. Es ist möglich,
dass es nach den Besprechungen von Rapallo geschah. Doch waren die
Anerbietungen der Pisaner auch nicht genügend. Wie sich aus den Floren-
tinischen Consulten ergibt, wollt« den Pisanem die Abtretung Sardiniens
lange nicht in den Sinn.
' Diese Stadt, die Pisa noch feindlicher gesinnt war, hatte schon am
11. August, fünf Tage nach der Schlacht von Meloria, ihren Syndicus mit
Vollmacht zur Verhandlung mit Genua versehen. Im October verlangte der
Bischof der Stadt von den Pisanern Auslieferung der Castelle, die seinem
Bisthum gehörten. Guido de Corvaria ad. h. ann.: Salimbene p. 307.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 85
Gefangenen und dergleichen mehr. Der Grund, dass der Vertrag
gerade in Florenz abgeschlossen wurde, ist wohl in dem Um-
stände zu suchen, dass derselbe vielfache Interpretationen und
Modificationen des Handelsvertrages enthielt, der am 7. Fe-
bruar 1281 zwischen Florenz und Genua vereinbart worden war,
zu denen die Einwilligung der Rathsversammlungen von Flo-
renz nothwendig war. Die Handelsinteressen bedingten ja durch-
aus das politische Verhältniss beider Städte. Selbstverständlich
wurde der Beitritt zu diesem Bunde den übrigen Mitgliedern der
Tuscischen Taglia, die man im August 1284 zu Siena erneuert
hatte, offen gehalten. Er erfolgte auch von Seiten von Prato,
Pistoja, San Miniato, Poggibonzi, San Gemignano und Siena
am 14., 15. und 20. October. Man hatte aber noch nicht genug
Theilnehmer an ihnen. Zwanzig vornehme Pisaner, von denen
der Graf ügoliuo de' Gherardeschi und dessen Söhne \ soweit
sie nicht in der Gefangenschaft der Genuesen waren; und Nino
dei Visconti, der Judex von Gallura auf Sardinien, namentlich
genannt werden, sollen unter gewissen Bedingungen ihm bei-
treten können. Es waren die Häupter der Guelfischen Partei
Pisas, die mit ihrer Vaterstadt schon wiederholt in offener Fehde
gestanden hatten, die man zu sich herüber ziehen wollte *. Oder
wollte der schlaue Brunetto Latini, der die Florentiner lehrte,
ihre Republik „secondo la politica" zu leiten ^, schon nach einer
Anknüpfung mit Pisa suchen, um die für Florenz so wichtige
Seestadt vor der Wuth ihrer Feinde zu retten und sie nur ins
Gueltische Parteilager hinüber zu führen? Fast scheint es in der
That so. Der Graf ügolino, der sein Judicat in Sardinien statt
von seiner Vaterstadt von Genua zu Lehen nehmen sollte, nahm
fbnf Tage nach dem Abschluss des grossen Bündnissvertrags in
Florenz die Würde eines Podestä von Pisa an. Die Stadt war
* Ein Sohn Ugolino's, Lotto, war nach einer Rathsverhandlung von
Florenz vom 17. Juli 1292 noch mit den Genuesen in Unterhandlung wegen
Aufbringung seines Lösegeldes, nachdem man ihn in diesem Jahre zum
Bürger von Genua gemacht und mit einer Spinola verheirathet hatte. Er
hatte seine Besitzungen in Genua verkaufen sollen. Die Florentiner stellten
einen Bürgen mit tausendfünfhundert Gulden für ihn.
' Der Vertrag im Liber jurium II, 60 u. f.
' Villani VIIF, 10.
86 0. Hartwig.
damit Guelfisch geworden ^ Nichtsdestoweniger begannen die
AUiirten ihren Zug gegen die unglückliche Stadt. Alle Floren-
tiner mussten sie am 10. November verlassen. Unter der Füh-
rung des Hauptmanns der Tuscischen Taglia, Nello J. de' Pan-
nochieschi, zogen die Florentiner und Sienesen von Südwesten
her aus dem Gebiete von Volterra in das Thal der Era,
während die Lucchesen von Nordosten her vordrangen. Zahl-
reiche Burgen und Ortschaften fielen den AUiirten in die Hände-
Der Bischof von Volterra, der von den Pisanern viel zu leiden
gehabt hatte, übergab den Florentinern allein sechsundzwanzig
Castelle. Doch kam es beim Herannahen des Winters zu keinem
AngriflF mehr auf die Stadt Pisa selbst. Er sollte im nächsten
Frühjahre erfolgen.
Diesem Angriffe die Spitze abzubrechen, war die überaus
schwierige Aufgabe des neuen Podestä von Pisa. Er, der Führer
der numerisch schwachen Partei der Guelfen, war zwar jetzt
auch von den in der Genuesischen Gefangenschaft schmachtenden
Ghibellinischen Adlichen als Helfer in der Noth anempfohlen
worden. Aber durfte er seine alten politischen Gegner jetzt j*o
rasch in die Heimath zurückkehren lassen und hier seine Feinde
damit verstärken? War doch der mächtige Erzbischof der Stadt
ein enragirter Ghibelline. Er that also in dieser Richtung zu-
nächst nichts und suchte nur seine persönliche Stellung zu be-
festigen. Im Februar 1285 liess er sich desshalb zum Podesta
und Volkshauptmann seiner Vaterstadt auf zehn Jahre ernennen
und nahm gegen das Ende dieses Jahres seinen kaum der Mi-
norennität entwachsenen Neffen Nino Visconti, Judex von Gallura,
zum Mitherrscher in das Stadtregiment auf. Darauf suchte er
das Bündniss der Feinde seiner Heimath zu lockern. Er begann
bei den Florentinern, unter ihnen hatte er persönliche Freunde
* Bis 1278 war Ugolino in offener Feindschaft mit Pisa gewesen. Da
hatte unter Anderen der von Dante (Purgatorio c. 6) genannte Rechte-
gelehrte und Dichter Marzucco degli Scomigiani den Frieden mit den
Guelfen Tueciens und seine Aussöhnung mit der Vaterstadt zu Stande ge
bracht (Fragmenta hist. Pis. bei Muratori SS. XXIV, 646). ügolino hatte
sich in der Schlacht bei Meloria gerettet. Dass er seine Landsleute hier
verrathen habe, hat nur der Parteihass erfunden. Die Familie war ur-
sprünglich Ghibellinisch , wie denn ein Onkel Ugolino's mit Conradin in
Neapel enthauptet wurde.
Florentiner Geschiebte 1250-1292. 87
von früheren Zeiten her ^ Und die Handelsinteressen ihrer Stadt,
um derentwillen man ausgesprochener Massen den Krieg mit Pisa
allein führen wollte ^, waren sie nicht vielleicht besser geborgen,
wenn unter Ugolino's Leitung die Guelfen dort herrschten, als
wenn sich am Ende die Genuesen dort festsetzten oder die Luc-
chesen übermächtig würden? Und welche Störungen brachte ein
Auszug des Florentiner Btirgerheeres im Handel und Wandel der
Stadt mit sich! Man musste dann in einer Zeit, in der die
Oesehäfte aufblühten, alle Comptoire und Lagerhäuser schliessen ^
und sich den Gefahren eines Feldzuges aussetzen. Alles Gründe,
die dafür sprachen, sich mit Anstand von der Allianz zurück-
zuziehen und den Frieden mit Pisa zu schliessen, wenn man seine
Zwecke doch erreichen könne. Ich glaube, diese Motive haben
auf die Florentiner stärker einge wirkt; als das Gold, das ügolino,
nach ViUani, in Flaschen voll goldgelben Weines nach Florenz
zur Bestechung der einflussreichsten Männer geschickt hat. Es
mag sein, dass persönliche Einwirkungen des Herrn von Pisa
auf Guelfische Adliche von Florenz stattgefunden haben. Aber
das Gold in dem goldigen Wein* sieht doch etwas novelli-
stisch aus.
^ Oben U, 62. Der Führer der Truppen der Tuscischen Taglia im
Jabre 1285 war ein Verwandter seiner Frau, Margherita de' Pannochieschi.
' Le Consulte I, 253: — quod in honorem comunis Florentiae et
defensionem mercancie exercitus fiat contra Pisanos ad Portum Pisanum.
Die Störung der Zufuhr von Wolle , Lebensmitteln u. s. w. für Pisa , und
damit auch für Florenz, welche die Genuesischen Kaperschiffe verursachten,
mochte den Florentinern auch nicht behagen. Man hatte auch mit den
Genneaen allerlei Händel wegen der Salzzufuhr aus der Provence. Le
Consulte I, 244.
^ Le Consulte I, 241 : - - • quod placeat vobis facere firmari omnes et
smgulas apothecas et fundaco» mercatorum et omnium artificum civitatis
ilorentie, sine mora, donec moveat exercitus - - - etc.
* Ben Vino vernaccio, der in Florenz besonders besteuert war, bezog
man hier allerdings über Pisa, wie manche Provisionen erweisen; die Pi-
«ner erhielten ihn aus der Nähe von Genua. Am Schluss einer schweren
ßathssitzung trank man wohl in Florenz ein Fässchen von ihm , worüber
noch Verwilligungen erhalten sind. Am 24. Juli 1290 wurde ein barile
gro880 di vino greco in den Rath des Podesta gebracht, als die Feigen
(wahrscheinlich die ersten) aus Rubbiana angelangt waren und dafür sechs
Libbre verwilligt. Am 5. October 1294 wird festgesetzt ein halbes quar-
tnccio Griechischen Weines dürfe nicht mehr als achtund zwanzig Denare
88 0. Hartwig.
Die Verhandlungen zur Wiederherstellung des Friedens in
Tuscien wurden auf Betreiben Ugolino's von Florenz aus officiell
geführt und in den Rathsversammlungen discutirt. Man operirte
einstweilen noch nach beiden Seiten. Während im März 1285
noch Vorkehrungen getroflfen wurden, die Castelle an der Pisaner
Grenze in Kriegszustand zu setzen, waren gleichzeitig hiermit
schon Friedensverhandlungen im Gange. Die Florentiner, mit
Ugolino schon im Einverständnisse, riethen vertraulich ihrem
alten Parteigenossen, vor allem die Kriegslust der Lucchesen
durch freiwillige Abtretung von Viareggio und Ripafratta za
massigen. Die Lucchesen frugen auf die hierauf bezQgliclieD
Anerbietungen ügolino's hin bei den Florentinern an, ob sie die
Offerte annehmen sollten. Natürlich bejahten diese das '. Die
Podestaten von Florenz und Lucca hatten eben mit grösserem
Gefolge in Empoli Elaths über diese Angelegenheiten gepflogen.
Eine Gesandtschaft nach Genua wurde gleichzeitig abgeschickt.
Hier war man aber spröde und verlangte namentlich die Aus-
lieferung der Citadelle von Cagliari (Castrum Castri) auf Sar-
dinien, ohne die es keinen Frieden gebe, wie man die Pisaner
wissen liess*. Die Lucchesen liessen sich in ihrer stets etwas
kosten. Es gab Verordnungen, welche untersagten bis zu zweihnndert
Ellen weit von den Orten, in denen sieb die Räthe versammelten, Wein
auszuschenken. Das wurde aber schon am 17. April 1297 wieder auf-
gehoben.
* Le Consulte I, 196 Berathung vom 31. März; I, 216 Berathnng-
vom 14. Mai. Nach Ptolemäus von Lucca soll er auch Bientina damals
an Lucca gegeben haben. Das ist aber unrichtig. Bientina fiel 1285
wohl in die Gewalt der Lucchesen, aber ohne des Grafen Schuld. Wenn
dann Roncioni, Istorie Pisane I, 630, und nach ihm Andere behaupten,
Ugolino habe gleichzeitig hiermit Santa Maria in Monte, Fucecchio, Castel-
franco, Santacroce und Montecalvoli an die Florentiner gegeben, so wissen
weder die gleichzeitigen Florentiner Urkunden und Chronisten, noch die
Pisaner hiervon etwas. Die Angabe wird dadurch geradezu ausgeechloesen,.
dass die Florentiner (Le Consulte I, 196) das Castell von Lecore im Amo-
thale in Yertheidigungszustand setzen, was ganz unnöthig gewesen wäre^
wenn sie im Besitz von den weiter abwärts gelegenen Burgen gewesen
wären.
^ Le Consulte 1 , 216. Da Genua damals von der Ghibellinischen
Partei regiert wurde (J. Auriae annales ad a. 1282), woraus sich die Auf-
stände der Fieschi, Grimaldi^ de Castro u. A. im Laufe dieses Jahrzehnt»
erklären^ so wollte man vielleicht mit dem nun Guelfisch gewordenen Pisa
erst recht unbarmherzig umgehen.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 89
bäurischen Selbstsucht nun zwar die Abtretung jener beiden
wichtigen Küstenorte von Pisa gefallen, machten aber dennoch
auf Antreiben der Genuesen, welche dem Octobervertrage gemäss
eine grosse Flotte zur Eroberung von Porto Pisano ausrüsteten.
auch ihr Heer mobil. Das setzte die Pisaner natürlich in nicht
geringen Schrecken, und sie sandten eine Gesandtschaft nach
Florenz. Hier war man in grosser Verlegenheit, wie man von
dem auf fünfundzwanzig Jahre geschlossenen Octoberbündnisse
schon nach einigen Monaten mit einigem Anstände loskommen
könne. Die Doppelstellung musste vorläufig noch beibehalten
werden: es wurde einerseits beschlossen, die Rüstungen zum Kriege
ihren Gang gehen zu lassen, andererseits aber das Resultat einer
an den Papst abgeschickten Gesandtschaft abzuwarten.
Was war es denn, was man über diese Dinge mit dem
am 2, April dieses Jahres gewählten Honorius IV. schon zu
verhandeln hatte? Die Sitzungsberichte der Rathsversamm-
lungen geben uns hierüber keinen directen Aufschluss und in
den ausführlichen Registern des Papstes findet sich keine An-
spielung auf diese Abmachungen. Aber der Erfolg beweist zur
Genüge, welche Wege die Florentiner betreten hatten. Konnte
nicht von dem neuen Stellvertreter Gottes auf Erden ein Verbot
des Krieges mit Pisa erwirkt werden? Durfte man dann nicht
den vor sechs Monaten abgeschlossenen Bundesvertrag als un-
ausführbar erklären? Unsicher schwankten die RathscoUegien
in ihren Entschliessungen hin und her. War man am 9. April
noch der Meinung, wegen des bevorstehenden Krieges allen Ver-
kehr mit Pisa abzubrechen, so ist am 8. Mai die Rede davon,
die Rückkehr der Botschafter von der Curie abzuwarten^. Ob-
gleich man nun in ungezählten Rathsversaromlungen über die
Modalitäten des Heereszuges gegen Pisa discutirte und nament-
lich die Frage erörterte, ob man mit dem ganzen Heere (eser-
cito) oder nur mit den Reitern (cavalcata) ausrücken solle , war
* Le Consulte I, 205 u. 214. Am 30. März war in einer Raths-
versammlung die Rede davon, eine ständige Gesandtschaft bei der Curie
einzusetzen, welche täglich über die Vorgänge bei ihr und in ünteritalien
berichten solle. — Die Genueser Annalen sagen es ganz bestimmt, dass die
Florentiner die Einmischung des Papstes in diese Angelegenheit provocirt
hätten. Doch möchte ich nicht glauben, dass auch die Lucchesen hierbei
betheiligt waren. Die Initiative ging jedenfalls von Florenz aus.
90 0, Hartwig.
man am 4. Juni sicher, dass der Papst Briefe abgesendet habe
oder senden werde, in denen er der Comune von dem Kriege
gegen Pisa abmahne, so dass man eine legitime Entschuldigun<r
habe, den Kriegszug nicht zu unternehmen ^ Am 8. Juni waxen
diese Schreiben wirklich angelangt und es wurde der Inhalt der-
selben einer Versammlung von Vertrauensmännern des Capitano
am 11. Juni mitgetheilt *. Der Ueberbringer der päpstlichen
Willensmeinung war zugleich ein persönlicher Vertrauensmann,
der Bischof Jacob von Ferentino, der sich auf seiner Mission
nach Aragonien befand, wo er den päpstlichen Zehnten einziehen
sollte^. Er traf sich in Florenz mit einer Gesandtschaft der
Genuesen, welche den Auszug der gesammten Heeresmacht (ex-
ercitus generalis) auf Grund des vorjährigen Vertrages heischte *.
Es war eine bedenkliche Situation und die Stimmung in Florenz
noch getheilt. Ein Compromiss wurde jedoch für den Augen-
blick gefunden. Man entsendete eine Gesandtschaft nach Genua,
und bat den Termin des Ausmarsches zu verschieben; bis der
Bote zurückgekehrt sei, wurde die Entscheidung vertagt. Die
Gesandten von Genua, die nach Lucca weiterzogen, hatten
übrigens ein sehr starkes Pressionsmittel auf diese in ihrer Ge-
walt. Brach man den Bund mit der mächtigen und gewalt-
thätigen Republik, so waren die zahlreichen Florentiner, die sich
in Genua aufhielten, und die grossen Waarendepots derselben
dort gefährdet. Die Florentinischen Geschäftsleute in Genua
hatten sich darum auch schon nach der Heimath ängstlich ge-
wendet. Hatten doch auch die Genuesischen Gesandten in Lucca,
so scheint es wenigstens, in ihrem Grimme über die Winkelzüge
ihres Bundesgenossen einen Edelmann aus Florenz misshandelt
und beraubt^.
Desshalb durfte man doch noch nicht abbrechen. Die
Rathsversammlungen beschäftigten sich immer wieder mit den
Vorbereitungen zum Heereszuge und die am meisten geängsteten
Kaufleute legten einen Mobilmachungsplan vor*^. Darüber, wie
* Le Consulte I, 275 vom 4. Juni. * Le Consulte I. 243.
^ Les Registres publ. p. Prou S. 33. Von den Briefen an Florenz
findet sich hier nichts. Sie sind wohl als persönliche Schreiben nicht re-
gistrirt.
* Le Consulte I, 240. * Le Consulte I. 257.
* Le Consulte I, 241 : modus faciendi exercitum.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 91
den Kaufleuten am besten geholfen werden könne, waren die An-
sichten sehr getheilt. Die einen, z. B. Simone de Salto, schlugen
vor, man möge doch von Seiten der Comune ihnen zwanzig-
tausend Lire beisteuern, damit sie Reiterei und Fussvolk in Sold
nehmen und den Genuesen bei der Belagerung von Porto Pisano
Beistand leisten könnten. R. de' Tornaquinci rieth dagegen, den
Papst nochmals anzurufen; er solle den Genuesen bei Strafe der
Excommunication verbieten, gegen die Comune und die Kauf-
leute von Florenz vorzugehen ^. Am 29. Juni war man schon
so weit, dass in einem Parlamente der Antrag gestellt und auch
wohl angenommen wurde, eine Gesandtschaft nach Pisa abzu-
ordnen und die Stadt aufzufordern, über ihre Streitigkeiten mit
Genua Florenz zum Schiedsrichter zu bestellen und sich dem
Schutze (defensioni et protection!) dieser Comune anzuvertrauen;
den Genuesen solle dagegen die Versicherung gegeben werden,
dass Florenz das, was es in diesem Jahre aus Mangel an
Kriegsrüstung (defectu apparatus) nicht habe leisten können,
in der Zukunft nachholen werde, und derartiges mehr^. Die
Genuesen, welche seit Juni mit einer grossen Flotte vor der
Amomündung erschienen waren, sich aber der Unterstützung
ihrer Bundesgenossen bei der Belagerung von Porto Pisano ^ be-
raubt sahen, suchten wenigstens die Lucchesen zur Einhaltung
des Vertrags zu bewegen. Aber diese benahmen sich nach beiden
Seiten noch treuloser als die Florentiner. Nicht genug, dass
sie Viareggio und Ripafratta , die ihnen nur abgetreten waren
für den Fall, dass sie Frieden mit Pisa hielten, wie selbstver-
ständlich für sich behielten, zogen sie gegen die Castelle der
Pisaner im Serchiothale , Cuosa und Avana, welche die Pisaner
räumen mussten, um die Besatzung von Porto Pisano zu ver-
stärken. Denn dieses Bollwerk der Pisanischen Macht bedrängten
die Genuesen jetzt von der Seeseite aufs lebhafteste und nahmen
den Leuchtthiuni am Hafeneingange. Sie wurden nicht müde,
* Le Consulte I, 252.
' Le Consulte J, 257: et alia dicautur [Pisanis] quae videbuntur con-
venire.
* Die Lage von Porto Pisano ist jetzt bei den grossen Anscbwem-
mxmgen des Arno kaum noch zu erkennen. Die Hauptfeste lag auf dem
linken Flussufer, San Rossore gegenüber, an der alten Landstrasse von Pisa
nach LiTorno.
92 0. Hartwig.
die Lucchesen selbst nach Monate langem Warten zu einem An-
griffe auf den Hafen von der Landseite zu bewegen. Dazu aber
waren diese nicht zu haben. Der Papst hatte sie ja auch unter-
dessen von der Bekriegung Pisas abmahnen lassen, und so ver-
krochen sie sich hinter ihn und die Florentiner. Diese Hessen
sie Ende Juli in der That zur Theilnahme an dem Zuge auf-
fordern; aber jetzt hatte hier, wie sie wohl wussten, die Friedens-
partei das volle üebergewicht. Als sich in den ersten Tagen
des August die Rathsversammlungen mit dieser Botschaft be-
schäftigten, beantragte Oddo Altoviti zu erklären, die Floren-
tiner würden gern zu Diensten stehen, wenn sie nicht persönlich
und materiell in der Gewalt des Papstes ständen; die Römische
Curie habe ihnen und ihren Kaufleuten schon den grössten
Schaden zugefügt, und ihr müssten sie gehorchen. Desshalb möge
man sie entschuldigen, wenn sie ihnen dieses Mal nicht zu Willen
seien. Dieser Antrag wurde angenommen und damit hatte die
Sache ein Ende. Am 5. August lichteten die Schiffe der Genue-
sen vor der Arnomtindung die Anker und Pisa war gerettet '.
Das Zureden des päpstlichen Legaten, der sich von Lucca nach
Genua begeben hatte, scheint auf die Entschliessung der Genue-
sen nur geringen oder gar keinen Eindruck gemacht zu haben*.
^ Le Consulte J, 271 und die Annalen von Genua ad h. ann. Die
Nachriebt Villani's (VII, 98), dass die Sienesen den Pisanem auf Betreiben
der Florentiner ihre Reiterei zu Hilfe geschickt, scheint mir nicht verborgt.
Villani ist in der Chronologie der Vorgänge auch sehr unsicher. Die
Sienesen scheinen sich den Pisanem gegenüber eher feindlich benommen
zu haben. Sie hatten sich Vignale's in der Marittima, das den Gherardeschi
gehörte, bemächtigt und wollten dort einen Hafen anlegen (Wüstenfeld).
Die Notiz TommasTs (Storia di Siena ad h. ann.) ist offenbar Villani
entlehnt.
* So berichtet der Genueser Annalist ausdrücklich. — Ich glaube
nicht, dass der Ausdruck desselben „stetit exercitus in portu Pisano per
40 dies' eine Einnahme der Hafenstadt bedeuten soll. Es ist nur von der
Zerstörung des Leuchtthurmes «prope ligumam modico spatio", wie Pertz
liest, die Rede. Unter ligumam ist wohl sicher Liburnum (Livomo) zu Ter-
stehen, wo der Leuchtthurm für die Amomündung nach der Zerstörung von
1291 auch wieder erbaut wurde. Jedenfalls ist Livomo gemeint, wie ad
a. 1290 unter Lugumam, Englisch Leghorn, diese Stadt verstanden ist
1291 eroberten die Genuesen Porto Pisano wirklich. Es gibt in Genua auf
einem Marmorrelief, das Peruzzi, Storia di commercio App. S. 76 hat ab-
bilden lassen, eine Darstellung des Hafeneingangs von Porto Pisano.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 93
Tielmehr die Erkenntniss, dass Porto Pisano, oder gar Pisa selbst,
ohne den Beistand eines grossen Landheeres nicht genommen
werden könne, allein den Ausschlag für den Abbruch der grös-
seren Kriegsoperationen in diesem Jahre gegeben zu haben.
Dieses Mal waren es die Florentiner gewesen, welche ihre
alte, jetzt tief gedemüthigte und heruntergebrachte Rivalin ge-
rettet hatten. Das war nicht aus uninteressirter Liebe geschehen;
sondern kluge Berechnung und Parteitaktik, wenn wir von per-
sonlicher Einwirkung absehen dürfen, hatten dabei den Ausschlag
gegeben. Es wäre wirklich nicht klug gewesen, das grosse
Handelsem porium von ganz Tuscien zum grössten Vortheile der
eifersüchtigen Seestadt Liguriens ganz zu vernichten. Hatte es
doch jetzt auch auf lange Zeit, so schien es wenigstens, einen
Guelfischen Herrn, der mit den vornehmen Faroihen seiner Partei
aus Florenz schon manchen WafPengang gegen seine Ghibelli-
nische Heimath gemacht hatte. Der Adel von Florenz war es,
der die Entscheidung zu Gunsten Pisas gegeben hatte. In den
Rathssitzungen dieser Zeit sehen wir bei Behandlung der Pi-
saner Frage daher die Tomaquinci, Buondelmonti, Adimari, Do-
nati und andere Granden das grosse Wort führen, und kaum
wird je um diese Zeit in ihnen so oft auf die Zuziehung der
Magnaten für die Auswahl der Vertrauensmänner verwiesen, als
bei ihr. Die Kaufmannschaft war ja auch in ihrem Interesse ge-
iheilt Denn nachdem man einmal die Curie glücklich in diese
Händel verwickelt hatte, war ein Widerstand gegen diese in mancher
Beziehung gefährlicher als die Feindschaft Genuas: an die Curie
waren doch noch grössere Geldsummen zu verlieren, als Waaren-
vorräthe an die Genuesen. Desshalb einigte man sich schliess-
lich auch dahin, eine Gesandtschaft an den Papst abgehen zu
lassen, damit dieser den Vertrag mit Genua ganz annuUire ^ Um
sich den Rücken hierbei zu decken, sollte ein Parlament mit den
Abgeordneten des Tuscischen Bundes, namentlich mit Lucca,
abgehalten werden, auf dem die Angelegenheit zu einer ganz
Tuscien verpflichtenden gemacht werde. Der diplomatische Sieg,
den die Florentiner über die Genuesen davon getragen hatten,
war denn auch so vollständig, dass eine Gesandtschaft von diesen,
^ Antrag Ruggiero's de* Tomaquinci vom 10. August. Le Consulte
L276.
94 O. Hartwig.
welche für die Curie bestimmt war, in Florenz im September
vorsprach und sich Empfehlungen an die Botschaft der Floren-
tiner in Tivoli, dem Sitze der Curie, ausbat. Die Rathscollegien
waren hierzu jetzt nicht einmal recht bereit und beschlossen, dort
die Genuesischen Gesandten zwar ehrenvoll empfangen, aber nur
so weit unterstützen zu lassen, als die eigenen Interessen da^s ge-
statteten K
Das Selbstbewusstsein der Bürgerschaft von Florenz und vor
allem ■ des Guelfischen Adels war durch den glücklichen Aus-
gang dieser misslichen Angelegenheit nicht wenig gehoben. Und
doch war der Erfolg ein mehr scheinbarer als wirklicher. Hinsr
er doch ganz von der Entwicklung der Dinge in Pisa ab. TJnd
diese nahm gar bald einen für die Guelfische Partei nichts
weniger als günstigen Verlauf. Ihr Schützling, der Graf Ugolino
de' Gherardeschi , ein Mann schon ganz von dem Schlage der
Italienischen Tyrannen des 14. und 15. Jahrhunderts, suchte den
Frieden zwischen seiner Vaterstadt und Genua, welchen die in
der Gefangenschaft schmachtenden Pisanischen Adlichen und
deren Angehörige betrieben, so lange als möglich hinauszuschieben.
Die Rückkehr des Ghibellinischen Adels nach Pisa und der Ver-
lust der Basis seiner Machtstellung, welche ihm durch den
Frieden insofern drohte, als er sein Judicat auf Sardinien als
Genuesisches Lehen annehmen sollte, schienen ja dann unver-
meidlich. Das hätte den übermüthigen , hochfahrenden Mann
nun bestimmen dürfen, sich wenigstens mit seinen nicht allzu
zahlreichen Guelfischen Parteigenossen in der Heimath zu ver-
tragen. Aber auch dazu war er zu herrschsüchtig. Kurz nach-
dem endlich im April 1288 der Friede mit Genua zu Stande
gebracht war ^, wurde durch seine Ränke und Ungerechtigkeiten
der gleichfalls ehrgeizige Judex von Gallura, ügolino de' Vis-
conti, aus der Heimath vertrieben''. Dieser floh zu den ihm
* Le Consulte I, 296 vom 7. September. Man beschJoss formell die
Sache dem Podestä, Capitano und den Prioren zu überlassen. Die oben
gegebene Ansicht wurde aber in der RathsversammluDg ausgesprochen und
wird wohl dem Beschlüsse des Podesta u. s. w. zur Richtschnur gedient
haben.
* Das Friedensinstrument mit den Vorvertragen im Liber jurium von
Genua II, 114—183.
' Zu dieser Zeit fehlen uns leider alle Consulten und fast alle Pro-
visionen, wir sind also fiir diese Sache fast ausschliesslich auf die im
Florentiner Geschichte 1250—1292. 95
nahe befreundeten Florentinern und fand die Hilfe der Quel-
fischen Taglia, während Ugolino de' Gherardeschi sich mit seinen
ihm an List und Treulosigkeit gewachsenen neuen Ghibellinischen
Verbündeten in der Heimath überwarf. Nach einem erbitterten
Strassenkampfe blieben die Ghibellinen unter der Führung des
Erzbischofs Ruggiero degli übaldini Sieger und ügolino wurde
mit zwei Söhnen und zwei Enkeln gefangen genommen und in
den Thurm der Gualandi geworfen, in dem er im März 1289
sein grausiges Ende fand.
Die Kräfte der zerrütteten Stadt schienen sich gänzlich auf-
zehren zu müssen. Und das um so mehr, als die Lucchesen und
die Tuscische Eidgenossenschaft in Verbindung mit dem ver-
triebenen Judex von Gallura und anderen Verbannten ihr alle
Besitzungen auf dem Festlande bis auf drei Burgen wegge-
nommen hatten ^ Desshalb beschloss der Erzbischof Ruggiero
den alten, kriegserfahrenen und verschlagenen GhibellinenfQhrer
der Romagna, den Grafen Guido von Montefeltro, aus seiner frei-
wiUigen Verbannung in Asti nach Pisa zu rufen und ihm die
Detail nicht zuverlässigen Berichte der Chronisten angewiesen. Nach einer
Florentiner Provision vom 12. Juli 1288 verwilligt man den Lucchesen und
dem Judex Nino hundert Reiter und dreihundert Fussgänger aus Greti zum
Krieg gegen Pisa. Am 10. Juli verbietet man auf Verlangen der Lucchesen
allen Florentinern den Verkehr mit Pisa. Der Krieg ist also von Lucca
ausgegangen und die Florentiner schlössen sich dann an.
^ üeber das Verhältniss der beiden Guelfischen Magnaten von Pisa
zu einander, über ihre in den Jahren 1285 — 88 in der unglücklichen Stadt
geübte Schreckensherrschaft — Bonaini nennt die von ihnen ausgegangenen
Statuten „veri codici di tirannia* — ; über die Schicksale Nino's, t 1296, der
Mch «Vicecomes, judex Gallurensis et tertie partis regni Eallaretani dominus"
nennt, seiner Frau und seiner einzigen Tochter, vergleiche G. Sforza im
Propugnatore II, 1 S. 46 u. f. und den interessanten Aufsatz Del Lungo's
in seinem Buche: Dante ne' tempi di Dante, S. 273—376. — Dante war
mit dem Judex von Gallui-a wohl bekannt und hat ihm in dem achten Ge-
sänge des Pnrgatorio ein Denkmal gesetzt. Der Poet fühlte deutlich, dass
er den Verräther seiner eigenen Heimath hätte in das Inferno setzen müssen.
Ingeniös weiss er das zu vertuschen^ indem er selbst seine Freude darüber
ausspricht, ihn im Pnrgatorio zu finden. Der durchaus subjective Charakter
des Urtheils des grossen Poeten über seine Zeitgenossen tritt kaum irgendwo
80 bestimmt hervor wie hier. Der Genuese J. Auria (Doria) meint, der
Judex habe doch noch ein Gefühl des Schmerzes über die Verwüstung
Pisas im Jahre 1290, an der er theilnahm, gehabt. Monumenta Germ.
Vin, 334.
9(3 0. Hartwig.
Vertheidigung der Stadt anzuvertrauen. Wenige Tage vor dem
Tode Ugolino's de' Gherardeschi kam der Condottiere, den die
Genuesen ruhig aus ihrem Hafen hatten abfahren lassen, in Pisa
an und liess sich auf drei Jahre zum Podestä, Gapitano und
Heerführer ernennen. Die Florentiner mussten nun energischer
als bisher in den Krieg eingreifen. Sie beschlossen zweitausend
Pferde auszuheben und eine Anleihe von wenigstens vierzig-
tausend Goldgulden zu erheben, welche durch die Erträge der
neuen Steuerumlage gedeckt werden solle ^. Es war auch um so
nöthiger, sich zu rüsten, als in Arezzo sich um den Reichsstatt-
halter Percival die Ghibellinische Partei dichter zusammen zu
schaaren begann und den Pisanern von Süden her schon die
Hand zu reichen drohte. Die Siege, welche die Aragonesen über
die Anjous in Unteritalien erfochten hatten, belebten noch einmal
den Muth der Ghibellinen Tusciens.
In Arezzo, einer Stadt, über deren mittelalterliche Geschichte
wir sehr schlecht unterrichtet sind, hatte sich, wie wir sahen.
der Reichsstatthalter Percival de' Fieschi am längsten aufge-
halten. Was ihm die Stadt besonders genehm gemacht hatte.
musste doch deren politische Stellung sein. Sicher war der
Adel in ihr noch mächtiger als in anderen Städten Tusciens.
Hier in der Nähe, im Casentino, im Val d*Ambra und im
Apennin, hatten die Grafen Guidi ihre grossen Besitzungen, im
Arnothale unterhalb der Stadt sassen auf zahlreichen Castellen
die Pazzi und andere gewaltthätige Herren vom Adel. Doch
hatte sich das Adelsregiment innerhalb der Stadt nicht
ohne Kämpfe behaupten können. Der greise Bischof der Stadt,
Guglielmo, aus dem Geschlechte der übertini, hatte, wetter-
wendisch und treulos, wie er war*, es mit allen Parteien ver-
<lorben. Er, der die politische Intrigue und das Getümmel des
Feldlagers noch in seinen alten Tagen mehr liebte als die Ge-
* Provision vom 26. August. Wo ich beim Citiren der Provisionen
nichts als das Datum beifüge, sind die libri delle prowisioni des Archivs
von Florenz als Quelle gemeint.
* Oben I, 42. Die Übertini waren eine Seitenlinie der Pazzi di Val-
damo, im Unterschied von den Florentinischen Pazzi so genannt. Dieser
Familien Zusammenhang erklärt es, dass der Bischof bald den Pazzi, bald
den übertini zugezählt wird. Hierauf hat S. Bongi zuerst im Archivio
stör. Ital. Ser. IV. Vol. VII, 378 aufmerksam gemacht.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 97
sänge der Chorknaben, musste sich auf sein Schloss Bibbiena
im Casentino flüchten. Dort belagerten ihn die Aretiner im
Jahre 1284, doch, wie es scheint, ohne Erfolg. Wir erfahren
dann von ihm, dass er im October 1285 mit Hilfe von fünf-
hundert exiUrten Ghibellinen das durch seine feste Lage wichtige
Casiell von Poggio Santa Gecilia an der Grenze der Grafschaften
von Siena und Arezzo revoltirt häbe^. Die Sienesen, denen das
Castell gehörte, obwohl es kirchlich Arezzo unterstellt war,
wandten sich an ihre Tuscischen Bundesgenossen um Beistand.
Im October und November finden wir die Rathsversammlungen
von Florenz in vollster Thätigkeit, um über den den Sienesen
zu leistenden Zuzug zu beschliessen ^. Nachdem man Ende No-
vember die Feste zu belagern begonnen hatte, wurde sie mit
Hilfe der Florentiner und der Truppen des Tuscischen Bundes
unter dem Oberbefehl Guido's von Montfort eingeschlossen. Ein
Entsetzungsversuch des Bischofs schlug fehl, und nun konnten
sich ihre Vertheidiger nicht mehr halten. In der Nacht vor dem
Palmsonntag 1286 stahlen sie sich durch die Belagerungslinie
und nur Wenige von ihnen fielen in die Hände der Sienesen,
die sie als Rebellen hinrichten liessen^.
Der Kampf um Poggio Santa Cecilia hatte das Signal zu
Uuruhen in ganz Tuscien gegeben. Freilich hatten sich die
Sienesen und der mit ihnen verbündete Guelfisch gesinnte Theil
des Grafenhauses der Guidi am 19. December 1286 einander die
Erlaubniss gegeben, mit dem Bischöfe von Arezzo Frieden zu
^ Annales Aretini bei Muratori SS. XXIV, 861.
* Le Consulte I, 319; 326; 332; 333; 336.
* Die Einnahme erfolgte am 6. April 1286 nach einer Belagerung von
vier Monaten nnd achtzehn Tagen, wie Paeudo-Brunetto Latini berichtet
'Hartwig, Quellen II, 228). — Während Villani VII, 110 sagt, es seien
bei der Eroberung viele gefangen und getödtet worden, sagt Paolino
Pieri .andaronsene con poco danno*. Villani ist bei der Erzählung der
Kämpfe mit Arezzo ganz besonders parteiisch. Die Chronik Dino Com-
pagni's ist viel unbefangener, aber, wie sie uns jetzt vorliegt, gibt sie
tein zusammenhängendes Bild der Vorgänge. Der Ueberarbeiter muss hier
sehr stark gekürzt oder umgestellt haben. Versuche, einzelne Fehler der
Erzählung, z. B. den über das Verhältniss von Poggio Santa Cecilia zu
Siena. zu retten, können nur durch gewaltsame Verdrehungen des Textes
gelingen. Scheffer-Boichorst, Zeitschrift für Romanische Philologie
IX. 110.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 1. 7
1
98 0. Hartwig.
schliessen ^ und die Florentiner , die sich schon wiederholt mit
den Angelegenheiten von Arezzo beschäftigt hatten*, waren
augenblicklich nicht so sehr von der Haltung Arezzos abhängig,
als wohl früher. Hatten sie doch, da Siena Guelfisch war, einen
guten Weg nach Rom und dem Süden offen. Aber bald nahmen
sie wieder einen sehr lebhaften Antheil an Arezzo, weil sich
diese Stadt in gleicher Weise wie die ihrige demokratisch zu
entwickeln begann, und ihre Händel mit dem Reichsstatthalter
es wünschenswerth machten, dass dieser in Tuscien überhaupt
keinen Stützpunkt für seine Bestrebungen finde. Es hatte sich
nämlich in der sonst aristokratisch regierten Stadt auch eine Volks-
gemeinde, ein Popolo, gebildet, und zwei Luccheseu waren 1 287
auf sechs Monate an ihre Spitze berufen worden: Guelfo Falconi
als Capitano oder, wie man hier sagte, als Prior, und Bemardo
Lanfredi als Podestä. Die populäre Verfassung konnte sich nur
im Anschlüsse an die demokratische Vormacht Tusciens, an Flo-
renz, behaupten. Diese Stadt sah jetzt ihre Stellung in Arezzo
nur gesichert, wenn auch hier die Ghibellinen ausgetrieben waren.
Aber der Hass des Guelfischen Adels gegen das Volk war in
Arezzo noch lebhafter als seine Feindschaft gegen die Ghibel-
linen. Beide Adelsfactionen schlössen sich desshalb zusammen,
machten dem Popolo den Garaus und ermordeten seinen „Prior*
in schmählicher Weise. Kaum aber war hier die Adelsherrschaft
wieder hergestellt, so hetzten die Florentiner die Guelfen gegen
die Ghibellinen auf, und diese sahen sich desshalb gezwungen,
den Bischof Guglielmo zurückzurufen, mit dem sie dann ver-
eint die Guelfen aus der Stadt jagten^. Jetzt erstarkte hier die
Florenz feindliche Partei um so mehr, als sich nun auch der
Reichsvicar mit einem Haufen Leute hier niederliess* und die
* Urkunde darüber im Archiv zu Siena nach Wüstenfeld.
2 S. oben S. 80, Anm. 2.
' Ich folge in dieser zusammenfassenden Darstellung dem Berichte
Dino Compagni's, der ausdrücklich sagt, die Guelfen von Florenz hatten
die von Arezzo aufgestachelt (stimolati). Die Ghibellinen von Arezzo
hatten die Uberti, Pazzi und den Bischof erst herbeigerufen, als sie sich
von den die vertriebenen Guelfen beschützenden Florentinern bedroht ge-
sehen hätten. Nach Yillani haben natürlich die Ghibellinen die Guelfen
schmählich verrathen.
* Nach Villani hatte der Reichsvicar alquanta gente mitgebracht,
nach Pseudo-Brunetto Latini dagegen una gran quantitade. Nach Paolino
Florentiner Geschichte 1250—1292. 99
Ghibellinen der Umgegend und die Florentinischen Exilirten
so einen festen Mittelpunkt fanden. Da die aus Arezzo ver-
triebenen Guelfen, welche sich der Burgen von Rondine und
Monte San Savino bemächtigt hatten, Schutz und Beistand von
Florenz und dem Tuscischen Bunde erhielten \ bereiteten sich
grössere kriegerische Ereignisse im oberen Arnothale rasch vor.
Die kampflustigen und kriegstüchtigen Schaaren des Ghibellini-
schen Adels, zu denen sich auch Bonconte, der Sohn des Monte-
feltriers gesellte, unternahmen schon im Februar 1288 einen
Ritt in die Grafschaft Florenz; dann zogen sie nach dem Süden
gegen Chiusi, wo die Guelfen aus der Stadt gejagt wurden.
Die Florentiner durften sich die Verwüstung ihrer Grafschaft
nicht gefallen lassen und konnten der immer stärker werdenden
Ansammlung ihrer geschworenen Feinde in einer benachbarten
Grafschaft nicht passiv zusehen. Der Ausbruch eines grossen
Krieges stand für den Sommer 1288 bevor. Vergeblich bemühte
sich der soeben gewählte Papst Nicolaus IV. denselben zu be-
schwören. Im April sendete er seinen Capellan Ruggiero von
Salemo mit Briefen an die Guelfen von Florenz, Siena und
Arezzo und forderte sie auf, Syndici an ihn zu einem Termin
abzusenden, den ihnen sein Bote angeben werde, um seine Ent-
scheidung über die Streitigkeiten und die argen Scandale, die
in der Provinz Tuscien zum Ausbruch gekommen seien, zu ver-
nehmen. In gleicher Weise wurde der Bischof von Arezzo nach
Rom beschieden und dem Reichsstatthalter aufgegeben, sich inner-
halb fünfzehn Tagen persönlich in Rom zu stellen, die feind-
lichen Parteien aber von jedem gewaltsamen Zusammenst^oss ab-
zuhalten^. Jetzt waren aber die Florentiner nicht so geneigt
auf die Friedensworte des Papstes zu hören, wie vor drei Jahren.
Sie zogen vielmehr ein grosses Heer aus Tuscien und der Ro-
m^a zusammen und brachten eine Truppenmacht in Bewegung,
Pieri nahm er cavalieri e pedoni in seinen Sold und bekriegte mit ihnen
Florenz nnd Siena, d. h. er suchte die Reicheacht zu vollstrecken.
* Am 17. October 1287 kamen die Syndici der verschiedenen Partner
des Toscischen Bundes in San Giovanni in Florenz zusammen und be-
schlonen, den vertriebenen Aretinern fQnfhundert Reiter zur Unterstützung
zo geben und ihre Truppenmacht auf die stipulirten tausendfQnfhundert
Reiter zu bringen. Salvi, Storia di Pistoja I, 241.
* Vom 13. April. Potthast Nr. 22 654 u. f.
1
100 0. Hartwig.
wie sie sie seit dem unglücklichen Zuge zur Verproviantirung
Montalcinos im Jahre 1260 nicht ins Feld gestellt hatten ^. Am
23. Mai wurden die Fahnen der Republik feierlich in das Haupt-
quartier gebracht, das bei der Badia von Ripoli, auf dem linken
Arnoufer wenige Miglien vor den Thoren der Stadt stromaufwärt:*
aufgeschlagen war. Der Krieg wurde den Aretinem feierlich und
förmlich angesagt. Nochmals versuchte der Papst, der Kriegs-
lust der ^treuesten Söhne" der Römischen Kirche Einhalt zu
thun. In einem Schreiben vom 29. Mai ^ forderte er die Floren-
tiner und Sienesen auf, sich jedes Angriffs auf Arezzo zu ent-
lialten, da er die Ordnung der Angelegenheiten dieser Stadt
selbst in die Hand genommen habe. Obwohl den Bischöfen von
Florenz und Siena durch besondere Briefe empfohlen worden
war, den Frieden kräftig zu unterstützen, fruchtete jetzt nichts
mehr. Das Heer, zweitausendzweihundert Reiter und zwölf-
tausend Mann Fusstruppen, setzte sich am 1. Juni in Marsch.
Einer solchen Uebermacht fühlten sich die Aretiner doch nicht
gewachsen. Sie zogen sich hinter die Mauern ihrer Stadt zurück.
Diese regelrecht zu belagern, waren ihre Gegner zu ungeschickt
und zu schwach, und so begnügten sie sich damit, das flache
Land in der Grafschaft Arezzo und dem den Grafen Guidi ge-
hörigen Val d'Ambra zu verwüsten. Dazu sollen sie vierzig
Burgen und bewaffnete Ortschaften erobert haben. Dass Lupo
degli Uberti ihnen das wohlverproviantirte Laterina auslieferte,
ist der einzige Makel, der an der Waffenehre dieser tapferen
Familie haftet. Die Sienesen, die dann noch mit vierhundert
Reitern und dreitausend Mann Fussvolk zu dem Hauptheere stiessen,
fanden kaum noch etwas zu thun, wenn man nicht Arezzo selbst
stürmen wollte. Das war aber eine zu schwere Aufgabe. Die
üblichen Verhöhnungen des Gegners: das Wettlaufen unter den
Mauern der Stadt, die Ertheilung des Ritterschlags an viele
junge Cavaliere und dergleichen mehr Hessen sich leichter vor-
nehmen. Nachdem dies besorgt war, trennten sich die AUiirten.
Die grosse Heeresmasse zog wieder das Arnothal hinab und kam
unversehrt nach Florenz. Schlimmer ging es den Sienesen.
1 Yiilani Vil, 120. Er zg,hlt die Bestandtheile des Heeres einzeln
auf. Die Guelfen von Pisa unter dem Judex von Gallura mit vielen vor-
nehmen Adlichen aus ganz Mittelitalien werden genannt.
2 Potthast Nr. 22724 u. f.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 101
Kaum vier Miglien von Arezzo entfernt, fielen sie bei Pieve del
Toppo in einen ihnen von den kriegskundigen Aretinem ge-
legten Hinterhalt und wurden trotz heldenmüthiger Tapferkeit
Einzelner sehr übel zugerichtet. Es blieben allein dreihundert
der vornelmsten Adlichen der Stadt und der Landschaft, unter
ihnen der vorjährige Capitano der Tuscischen Taglia, Reinuccio
Famese, und der durch Dante berühmt gewordene Lano.
Diese empfindliche Niederlage der Sienesen hatte alle Ver-
luste der Aretiner wieder ausgeglichen. Die Florentiner unter-
nalinien desshalb im September einen neuen Zug gegen sie. Das
Heer war dieses Mal nicht so gross wie im Sommer. Immerhin
bestand es aus tausend Reitern und viertausend Fussgängem. Von
Laterina aus, das die Florentiner besetzt gehalten hatten, boten
sie den Aretinern eine Schlacht an. Aber die einen wie die
anderen wollten den Arno nicht durchwaten, obgleich er wenig
Wasser hatte. Nachdem das Heer wieder eine Anzahl Burgen,
namentlich der Pazzi, eingenommen und die Gegend nochmals
verwüstet hatte, ging es nach Hause zurück. Ihm folgte die
Reiterei der Aretiner bald nach. Bis nach Ponte a Sieve, zehn
Miglien von Florenz (13. October 1288) Hessen nun diese die
Grafschaft von Florenz und Fiesole in Rauch aufgehen.
Glücklicher als hier gegen Osten waren die Florentiner im
Westen gewesen. Hatte der Reichsstatthalter nach dem Abzüge
der Florentiner von Arezzo im Sommer des Jahres den von
den Lucchesen und Florentinern hart bedrängten Pisanern etwas
Luft zu schaffen versucht und eine von ihm geworbene Reiter-
abtheilung vom Süden her denselben zu Hilfe geschickt, so war
das erfolglos geblieben. Am 14. August wurde der Befehlshaber
dieser Schaar, der Conticino von Elci aus der Familie Panno-
chieschi, bei CoUe Salvetti in der Maremme von Pisa von den
Truppen der Tuscischen Taglia schmählich in die Flucht ge-
schlagen^. Hatte sich der Führer des Reichsvicars in dem
* Die Gesta Florentiiiorum bringen diese Nachricht, wie wir aus Pao-
lino Pieri und dem Codex Neapolitanus ersehen. Die Fragmenta bist. Pi-
sanae, bei Muratori, SS. XIV, 654, beschuldigen den Conticino der Feigheit
während der Befehlshaber der Florentiner, Bernardo von Rieti, von den
Rathscollegien wegen seines Sieges ein Geschenk von fünfhundert Gold-
galden erhielt Provision vom 28. August 1288.
102 0. Hartwig.
Treffen feige gezeigt, so war der Führer der Söldner der Floren-
tiner um so tapferer gewesen.
Der Winter machte hierauf den kriegerischen Operationen
ein Ende. Aber kaum trat das Frtihjahrswetter ein, so re^en
sich die Ghibellinischen Schaaren von Arezzo. In den Tagen,
in welchen den Guelfen in Guido von Montefeltro in Pisa ein
gefahrlicher Feind erwuchs (13. März 1289), zogen die leichten
Truppen von Arezzo gegen Montevarchi und die Burgen des
oberen Arnothaies, drangen sogar bis sieben Miglien von Florenz,
bis San Donato in CoUina vor. Wie die Florentiner vor Arezzo
die Stadtulme gefällt hatten, hieben die A retiner auch jetzt hier
das Wahrzeichen des Ortes an. Man sah in Florenz ostwärts
die Rauchsäulen aus dem hochgelegenen Dorfe aufsteigen, rührte
sich aber nicht. Denn die Stadt war so von Parteihader zer-
rissen, dass der Verdacht bestand, die Feinde seien im Einver-
ständniss mit den einheimischen Verräthem so weit gekommen.
Hatte doch der Prior Arrigo di Grazia mit Zustimmung seiner
CoUegen am 28. Februar den Beschluss durchgesetzt, dass eine An-
zahl verdächtiger Personen, namentlich aus der Classe der Mag-
naten theils aus der Grafschaft, theils nur aus der Stadt aus-
gewiesen wurden ^
Aber solche Streifzüge bis fast vor die Thore ihrer Stadt
durften die Florentiner doch nicht ungerächt geschehen lassen.
Nur hatte es seine schweren Bedenken, einen grossen Heereszug
auch in diesem Jahre wieder zu unternehmen. Einmal hatte die
Stadt schon im vorigen Jahre eine grosse Anleihe aufnehmen
müssen und die Auflagen wurden immer drückender. Durch die An-
häufung von zahlreichen Schaaren adlicher Reiterei schien die Partei
der Magnaten in der Stadt zu sehr die Uebermacht zu gewinnen.
Dazu zeigte sich der Papst sehr übel gesinnt. Hatte er doch
^ Es wird berathen und beschlossen im Consiglio des Capitano und
<ler zwölf Zünfte die Verdächtigen ex majoribus et potentioribus civitatis
auszuweisen. Provision vom 28. Februar 1288 und 1289. Villani weiss
auch etwas von dieser Exilirung. Nach ihm waren es natürlich Ghibellinen
(VII, 127). Li dem Volksbeschlusse ist aber von Ghibellinen, die sonst
wohl noch genannt werden (z. B. 14. September 1290. Le Consulte
I, 463), mit keinem Worte die Rede. Dass besonders Grandi ausgewiesen
sind, verschweigt er gänzlich. Der Classenkampf war damals sehr lebhaft
entbrannt. Wir würden hier klarer sehen, w^enn uns nicht sämmtliche Con-
sulte und viele Provisionen verloren gegangen wären.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 103
einen Führer von vierhundert Reitern, Balduino von Soppino,
welchen Florenz in Sold genommen, verhindert, seinen Zusagen
nachzukommen ^
Aber ea Wieb doch nichts anderes übrig, als zum Kriege
zn rüsten, und die Ankunft König Karl's IL in Florenz schaffte
der kriegerisch gesinnten Adelspartei vollends das üebergewicht.
Am 2. Mai 1289 traf der Herrscher von Neapel nach vierjähriger
Gefangenschaft auf seiner Reise von Aragonien in Florenz ein.
Den Sohn des Fürsten, der die Guelfen Italiens zur freilich noch
umstrittenen Oberherrschaft auf der ganzen Halbinsel geführt
hatte, sahen die Florentiner als ihren natürlichen Vorkämpfer und
geborenen Parteichef an. Der Gegensatz gegen das Deutsche
Reich, das noch immer seine Ansprüche, wenn auch in den be-
scheidensten Formen, geltend zu machen versucht hatte, steigerte
jetzt die Anhänglichkeit an den Angiovinen. Darum hatten schon
im vorigen Jahre die Florentiner bei ihrem grossen Auszuge
gegen Arezzo die Standarte des Königs unter ihre Feldzeichen
aufgenommen, während die Aretiner unter dem Reichsadler
fochten. Jetzt baten sie den König ausdrücklich um Verleihung
seiner Fahne und Abtretung eines tüchtigen Heerführers. Solchen
Wünschen kam Karl IL gnädig entgegen und überliess ihnen den
jugendlichen Amerigo (Aymeric) von Nerbona (Narbonne), der mit
einem Haufen von hundert Französischen Rittern unter der Lei-
tung eines ergrauten Kriegsmannes, Guglielmo Berardi von Dur-
fort, in die Dienste der Comune trat *. Nur drei Tage hielt sich
der König in der Stadt auf, durch Geschenke und Feste hoch
geehrt ^. Als sich das Gerücht verbreitete, die Aretiner wollten
^ So Dino Compagni. Villani verschweigt die Einmischung des Papstes,
den er nur im allgemeinen als Ghibellinisch bezeichnet. Bass der Papst,
der sich gegen Karl 11. sehr gnädig erwies, auf die Florentiner wegen ihres
Ungehorsams im Jahre 1288 nicht gut zu sprechen war, begreift sich leicht.
Der .Guelfismo* Villani's tritt überall hervor.
* Schon am 4. Januar 1288 hatten die Florentiner durch Ugolino di
Tomaquind und Francesco di Forte von Certaldo in Neapel um einen von
vier namhaft gemachten Kriegern als Führer der Tuscischen Taglia gebeten.
Damabi hatte man es besonders auf Giovanni Novelle di G. d*Appia abge-
sehen. Man verlangte einen Franzosen oder einen anderen Ultramontanen.
Provision vom 4. Januar 1287. ^
' Nach einer Provision vom 5. (?) Mai sollen bis tausendzweihundert
Goldgulden für den Empfang des Königs ausgegeben werden. Es wurden
viele Berathungen hierüber gehalten.
104 0. Hartwig.
den König in der Grafschaft Siena sammt seinem kleinen Ge-
folge aufheben, zog ein Bürgerheer hinter ihm drein und be-
gleitete den königlichen Bundesgenossen bis zur Ghrenze des
Patrimoniums Petri ^ Triumphirend kehrten diese Schaaren
darauf nach der Heimath zurück, um sich gegen Arezzo zu
wenden.
Ehe es aber hier zum Schlagen kam, sollte zuvor noch einmal
ein Intriguenstück aufgeführt werden, das uns die tiefe Zerklüf-
tung der Ghibellinischen Partei und die Ursache ihres Unter-
liegens deutlich verr'äth.
Der alte verschmitzte Bischof Guglielmo von Arezzo wollte
noch einmal die Farbe wechseln, wie er das schon wiederholt
gethan hatte. Er mochte wohl gefunden haben, dass die Guelfi-
sche Partei doch in Tuscien die mächtigere sei, und bei einem
neuen Heereszuge derselben die Verwüstung seiner Burgen und
des Bisthums fürchten. Vielleicht hatte er auch kein Vertrauen zur
Führung seiner Bundesgenossen. Und das mit vollem Rechte.
War doch der Graf Guido Novello Podestä von Arezzo I That-
Sache ist, dass er mit den Prioren von Florenz Verhandlungen
anknüpfte ; diesen versprach er mit seinen Leuten Arezzo zu ver-
lassen und ihnen seine Burgen als Unterpfand zu übergeben,
wenn ihm eine Jahresrente von 3000 Goldgulden, die das Bank-
haus der Cerchi verbürgen solle, ausgezahlt werde. Die Signoria
von Florenz war solchen Anträgen gegenüber sehr getheilter
Meinung. Die Kriegs- und die Friedenspartei widerstrebten ein-
ander. Schliesshch siegte die friedliebende Partei der Bürger,
und man einigte sich dahin, die Burgen von dem Bischof anzu-
nehmen und nicht zu zerstören.
Der Prior Dino Campagni wurde mit der Führung der hier-
auf bezüglichen Verhandlungen betraut^. Dieser sendete den
* In den Provisionen finden eich zahlreiche Geldanweisungen, die
sich auf dieses Geleite beziehen. Es werden Tagegelder für sieben Tage
angewiesen.
* So liest jetzt Herr J. del Lungo nach der einzig brauchbaren Ash-
bumham'schen Handschrift in der Ausgabe von 1889. Früher las er Dino
di Giovanni, d. i. der Demagoge Dino Pecora, den Herr Perrens ab und zu
mit Dino Compagni confundirt. Vor einigen Jahren wurde noch sehr zu-
versichtlich behauptet, dass eine auf die Ashburnham'sche Handschrift
zurückgehende Ausgabe der Chronik Dino Compagni's keine sachlichen Ver-
besserungen gegen den textus receptus ergeben werde. Dass die Angaben
Florentiner Geschichte 125C— 1292. 105
M. Durazzo Vecchietti, welchen der Bischof vor nicht langer
Zeit zum Ritter geschlagen hatte, an diesen ab. Das Abkommen
war dem Abschluss nahe. Da theilte der Bischof seine Ver-
handlungen den Führern der Ghibellinischen Partei mit und
forderte sie auf, gleich ihm Frieden zu schliessen; er wolle sein
Schloss Bibbiena im Casentino gegen die Florentiner vertheidigt
sehen, sonst mache er definitiv Frieden mit diesen. Zorn und
Schrecken ergriff die von dieser Kunde Ueberraschten. Man
plant« den Treulosen zu erschlagen. Das wollte aber des Bi-
schofs Neffe, Guglielmo de' Pazzi, jetzt nicht mehr zugeben.
Hätte man ihm vorher nichts davon gesagt, meinte er, so würde
er nichts dagegen gehabt haben, so aber wolle er sich nicht mit
einer solchen Blutschuld beladen. Um den zweifelhaften Bischof
fest zu halten, zogen jetzt die Aretiner ohne weitere Berathung
mit ihrer ganzen Heeresmacht, achthundert Reiter und acht-
tausend Mann Fusstruppen stark, ins Casentino und lagerten sich
hier zwischen dem Heere der Florentiner und dem bischöflichen
Schlosse.
Die Florentiner hatten wieder ein überaus stattliches Heer
ins Feld gestellt. Die Zahl der Ritter betrug dreizehnhundert.
Villani zählt sogar sechshundert mehr. Das Fussvolk war zehn-
tausend Mann stark. Die Guelfen ganz Tusciens, ja darüber
hinaus, die Bolognesen und Romagnolische Edle waren zur Heer-
fahrt erschienen. Am 2. Juni setzte sich von der Badia von
Ripoli aus, wie das Jahr zuvor, der siegreiche Carroccio von
Florenz in Bewegung. Im Kriegsrath der Verbündeten hatten
sich anfanglich zwei verschiedene Ansichten über die einzuhal-
tende Richtung geltend gemacht. Die Einen wollten den sicheren
Weg wählen und im Arnothale aufwärts ziehen, die Anderen
über das Gebirge direct ins Casentino hinabsteigen und Arezzo
im Rücken fassen. Die Verhandlungen mit dem Bischof hatten
gezeigt, was diesem besonders anv Herzen lag, und so wurde in
geheimer Abstimmung mit Kugeln beschlossen, den beschwer-
lichen und gefahrlichen Weg zu wählen und gegen Bibbiena
zu marschiren.
in unserer Chronik, auch wenn ihre heutige Fassung nicht die ursprüng-
liche iäf durch di«8e Lesart an Glaubwürdigkeit sehr gewinnen, unterliegt
deinem Zweifel. Die Namen der Prioren vom 15. April bis 15. Juni 1289
daselbst p. 19 der neuen Ausgabe.
n
106 0. Hartwig.
An der Spitze des Florentinischen Heeres stand, wenn in
unserem Sinne von einem Oberbefehlshaber des ganzen Heeres
gesprochen werden kann , Amerigo von Nerbona ^. Aber auch
der Podestä der Stadt, Ugone de' Rossi, befand sich beim Heere.
Die Hilfstruppen der Lucchesen und Pistojesen befehlige der
stürmische Corso Donati aus Florenz, Podestä von Pistoja. Wer
die Aretiner commandirte, ist nicht sicher. Es scheint fast so.
der alte kriegerische Bischof Guglielmo selbst. Doch war er
schon sehr kurzsichtig.
unter ihm fochten eine ganze Anzahl der kriegskundigsten
Führer der Ghibellinischen Partei, wie vor allem Guglielmo de'
Pazzi aus dem Amothale, der junge Montefeltrier und viele
tapfere Männer, die viel zu gewinnen, aber nichts als das Leben
zu verlieren hatten. Schlimm war es aber, dass man dem
Podestä von Arezzo, dem stolzen und feigen Grafen Guido Novello.
einen Theil der schon schwachen Reiterschaaren hatte unterstellen
müssen.
Die Aretiner fühlten sich dieses Mal dem Feinde gewachsen.
Im Amothale. am Fusse des Hügels von Poppi, der die Burg
Guido Novello's noch heute in Trümmern zeigt, stellten sie sich
im Blachfelde von Campaldino zum entscheidenden Kampfe auf.
Am 11. Juni, an dem Tage des heil. Bamabas, wurden die Heere
handgemein. Das Heer der Florentiner war in vier TreflFeu ge-
theilt, zunächst die Vorhut, leichte Reiterei und Fussvolk, die
sogenannten Feditori, unter dem tapferen Bankier Vieri de Cercbi:
dann kam das Gros des Heeres; ihm folgte die Masse des die
Bagage führenden und bewachenden Trains. Die Nachhut, etwas
seitwärts aufgestellt, bildete ein Haufen von zweihundert Reitern
und Fussvolk, vorzugsweise Lucchesen und Pistojesen, unter dem
energischen Corso Donati. Aehnlich waren die Aretiner geordnet,
die den Angriff mit ihrer aus den tüchtigsten Soldaten gebildeten
und sehr starken Vorhut eröffneten. Die Florentiner nahmen
ihn ruhig stehend in der Defensive auf. Ihre Vortruppen wurden
von den übermächtig vorstossenden Feinden rasch auf das Haupt-
heer zurückgeworfen, in das die Aretiner siegreich eindrangen,
die Pferde der Reisigen mit Dolchen von unten durchbohrend;
^ Pseudo - Brünett 0 Latini bezeichnet ihn ausdrücklich als capitano
generale dell' oste dei Fiorentini. Hartwig, Quellen II, 230.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 107
das Mitteltreffen der Florentiner wich zurück. Diesen Augen-
blick nahm jedoch Corso Donati wahr, um sich mit der Nach-
hut in das Getümmel zu stürzen. Ihm war bei Todesstrafe ver-
boten, sich ohne Befehl in den Kampf zu werfen. Als er aber
seine Freunde weichen sah, brach er hervor mit dem Rufe:
Werden wir geschlagen, so will ich mit meinen Landsleuten
sterben; siegen wir, so komme Einer nach Pistoja, um mich zu
bestrafen! Sein Angriff entschied die Schlacht, da der Graf
Guido Novello, statt sich ihm entgegen zu werfen, mit seinen
Reisigen davon ritt, um seine Burgen zu schützen. Die Aretiner,
von den beiden Flügeln des Mitteltreffens der weit zahlreicheren
Florentiner umfasst, erlitten eine furchtbare Niederlage. An
siebzehnhundert Todte bedeckten den Kampfplatz. Unter ihnen
befanden sich fast sämmtliche Führer: der alte, fast blinde Bischof
selbst, sein Neffe Guglielmo de* Pazzi, der Montefeltrier ^ und
zahlreiche Glieder der Familien der Uberti, Abbati, Griffoni u. A.
Auch der Trager der kaiserlichen Standarte, Guideretto d'Ales-
sandro von Orvieto, fiel. Ueber zweitausend Gefangene fielen
in die Hände der Sieger. Doch entwischten von ihnen viele in
der Nacht und es kamen nur siebenhundertundvierzig gefesselt
in die Gefängnisse von Florenz ^.
Li den Provisionen sind zahlreiche Beschlüsse enthalten,
die sich auf diese Gefangenen beziehen. Es wird Umtausch
gegen gefangene Sienesen und Florentiner, die in Arezzo sind,
beschlossen, Miethe für Häuser verwilligt, in denen die ge-
fangenen Aretiner untergebracht sind u. s. w. u. s. w. Nach
Paolino Pieri starb die Mehrzahl in der Gefangenschaft. Es
werden aber auch erkrankte Gefangene in die Hospitäler gebracht,
vm sie zu curiren.
Die Florentiner büssten nur wenige hervorragende Ritter
ein. Unter ihnen befand sich Guglielmo von Durfort, der Bailly
Amerigos von Nerbona^.
* Dino Coinpagni nennt zwei Montefeltrier, Buonconte und Loccio.
lauterer war von Toscanella. Der Helm und das Schwert des Bischofs
»nrden fünf Jahrhunderte hindurch in San Giovanni zu Florenz aufbewahrt.
* So Villani. Dino Compagni erzählt, es seien viele von ihnen zum
Schaden von ganz Tuscien nach der Schlacht getödtet worden.
' lieber das Testament dieses tapferen Condottiere, sein Grabmal
I ond anderes handelt Del Lungo. Dante ne' tempi di Dante S. 135 f.
108 0. Hartwig.
Die Trümmer des geschlagenen Heeres flüchteten sich, von
den Söldnern der Feinde der Beute wegen eine Strecke verfolgt
nach Arezzo zurück. Die Stadt wurde sofort in Vertheidigungs-
zustand versetzt, so dass, als die Florentiner, welche sich mit
der Eroberung und Zerstörung Bibbienas acht Tage aufgehalten
hatten ^, vor deren Mauern erschienen, auf kräftigen Widerstand
stiessen. Von Florenz sandten die Prioren, von denen zwei zum
Heere abgesendet wurden, kräftigen Nachschub, und auch die
Sienesen kamen herbei, um sich an der Belagerung zu betheiligen.
Diese aber machte keine Fortschritte. Ein Sturm auf die Festungs-
werke wurde abgewiesen und die Belagerun gsthürme der Floren-
tiner in der darauffolgenden Nacht in Brand gesteckt. So niusste
* Dino Compagni setzt die Eroberung Bibbienas einige Wochen spater
an, nach dem Johannestage, offenbar unrichtig. Er hat noch folgende
merkwürdige falsche Angabe. Er sagt, die beiden Prioren, die zum Heer
gegangen seien, wären desshalb lebhaft (forte) getadelt worden spcrche
non era loro ufficio, ma di gentili uomini usi alla guerra*. Diese beiden
Prioren sollten aber gar nicht in die Kriegsführung hineinreden und gingen
auch gar nicht auf eigene Faust, sondern in Folge eines Beschlusses des
kleinen Volksrathes vom 21. Juni 1289, der mit fünfuud fünfzig gegen 8ecli5
Stimmen gefasst war, und eines fast einstimmigen Beschlusses des Consiglio
generale. Die Prioren, die zu Hause blieben, sollten gerade so beschlust-
fähig sein, als wäre die Signoria vollzählig versammelt: et illam eandem
bailiam, auctoritatem et officium habeant in omnibus et singulis Uli Priores
qui ibunt, ut praedicitur, ad exercitum, et quod ipsi Priores ituri ad ipsam
exercitum possint eisque liceat ducere in dicto exercitu illam societatem
peditum et ecjuitum quam ipsi domini Priores voluerint, qui equites et
pedites quos ipsi Priores voluerint ire debere ad dictum exercitum effectna-
liter compellaretur ire et stare in dicto exercitu secundum provisionem et
voluntatem ipsorum dominorum Priorum, non obstante aliquo privilegio et
immunitate Priorum et non obstante aliquo capitulo Constituti in hiia
quomodolibet contradicente, et hoc cum dicatur ex dicto itinere utilitatem
et honorem dicto Comuni Florentic non modicum obvenire. So der Wort-
laut des Beschlusses. Provvisioni II c. 10 — 11. Wie konnte man also die
beiden Prioren tadeln, da sie nur thaten, was von ihnen mit Aufhebung
ihrer Privilegien von dem Rathe verlangt wurde? Da Dino Compagni, der
bis zum 15. Juni Prior gewesen war, den Beschluss des Rathes gekannt
haben muss, ist seine Angabe um so auffallender. Noch auffallender ist
freilich, dass J. del Lungo, der sonst alles, was mit der Chronik Dino Com-
pagni's auch nur im entferntesten zusammenhängt, aus den Provisionen
herangezogen hat, diesen Rathsbeschluss II, 45 und auch sonst nirgends,
so weit ich sehe, berührt. Die Chronik Dino Compagni's gibt uns mitunter
Räthsel auf, wie die Memoiren des Fürsten Mettemich.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 109
man sich damit begnügen, eine Anzahl kleinerer Castelle einzu-
nehmen, vor den Mauern der belagerten Stadt die üblichen Um-
züge zur Verhöhnung der eingeschlossenen Gegner vorzunehmen
und die ganze Grafschaft zu verwüsten*. Am 24. Juli zog das
Heer wieder in Florenz im Triumph ein.
Die leitenden Männer der Comune mochten wohl geglaubt
haben, dass mit dem entscheidenden Siege über die Aretiner die
kriegerische Thätigkeit für dieses Jahr abgeschlossen sei. Der
sieggekrönte Führer der Französischen Söldnerschaar, Amerigo
di Nerbona, trat aus dem Dienst der Republik in den des Tus-
cischen Bundes, zu dessen Hauptmann er am 21. Juni gewählt
wurde, und die Consiglien beschlossen an demselben Tage, Ge-
sandte nach Campanien zu senden, um Verträge mit zwei Con-
dottieren, deren Hilfe man nun nicht mehr nöthig zu haben
glaubte, rückgängig zu machen. Das Geld, das sie schon er-
halten, sollten sie wo möglich zuiUckzahlen , oder Waffen und
Pferde dafür liefern ^. Aber zwischen diesem Datum und dem
12. Juli scheint der Wind wieder umgeschlagen zu sein. Es
wurde beschlossen, eine neue Anleihe zum Kriege gegen Arezzo
zu machen, und kurz darauf sendete man auf Verlangen der
Lucchesen vierhundert Reiter und zweitausend Fusssoldaten zum
Kampfe gegen Pisa. Es ist begreiflich, dass die Pisaner den
Abzug der Lucchesen gegen Arezzo benutzt hatten, um ver-
schiedene Burgen, welche ihnen entrissen waren, zurück zu er-
obern. Es enisprach das ganz der vorsichtigen Kriegsführung
G\rido's von Montefeltro, der seine Gegner nicht zur Ruhe kom-
men liess, aber jeder grösseren Entscheidung hinter den Mauern
Pisas auswich. Er hatte das Castell von Caprona eingenommen.
Nun zogen die Truppen des Tuscischen Bundes herbei, nahmen
dieses Castell nach achttägiger Belagerung am 12. August wieder
ein, mussten aber nach Verwüstung verschiedener in den Pisani-
* Wie weit Villanrs Angabe richtig ist, die Capitani, die Führer
der Soldtmppen, hätten beim entscheidenden Angriff per quadagneria
zun RackzQge blasen lassen, darauf sei das popolo nicht mehr geneigt ge-
wesen zu kämpfen, müss ich dahin gestellt sein lassen. Die Söldner und
die Bürger werden einander wohl die schwierigsten Aufgaben zugeschoben
luben.
^ Prov. von diesem Tage. Die Prov. vom 12. Juli findet sich gedruckt
'bei Sundbv-Renier, Brunetto Latini S. 239.
110 0. Hartwig.
sehen Bergen gelegener Landstriche und Verhöhnung der Pisaner
von der Belagerung Vico-Pisanos abstehen und nach Hause
.gehen. Dieser Eriegszug hatte fünfundzwanzig Tage gedauert.
Da eröffnete sich plötzlich den Florentinern die Aussicht, Arezzo
durch einen Handstreich zu nehmen. Die Ghibellinen waren
dieses Jahr fast überall und fast vernichtend geschlagen worden.
Waren sie doch auch in Chiusi, wo sich ein Uberti und ein
Buondelmonti einander gegenüberstanden, unterlegen. Da konnten
wohl Bewohner von Arezzo daran denken, ihre Stadt den Floren-
tinern auszuliefern. Im November wurde auf eine hierüber ein-
gelaufene Nachricht hin die ganze berittene Mannschaft der
Stadt plötzlich aufgeboten und gegen Arezzo in Bewegung ge-
setzt. Schon war die Schaar bis Civitella, neun Miglien von
Arezzo, gekommen, als die Verschwörung in Arezzo durch einen
Zufall entdeckt und unterdrückt wurde. Darauf zogen sich die
Florentiner rasch zurück ^
Nicht einmal den Winter hindurch konnten diese in voller
Ruhe verbringen. Der unglückliche Judex von Gallura benach-
richtigte im Februar die Florentiner von Verhandlungen, die
zwischen Lucca und seiner Vaterstadt geführt würden, und bat
um Rath. Die Pisaner hatten wohl auch versucht, mit ihren
nächsten Feinden Frieden zu schliessen. Denn auch die Volter-
•raner sollten sich in Verhandlungen mit ihnen eingelassen haben,
wie in Florenz bekannt wurde*.
Der heimathlose Pisanische Aristokrat ruhte nicht eher, bis
wieder der Krieg gegen seine Vaterstadt in vollem Gange war.
Im März benachrichtigte er im Verein mit den Lucchesen die
Florentiner von Truppenbewegungen zu Gunsten der Pisaner,
dann ist er selbst in Florenz, um den Krieg, der seine persön-
lichsten Angelegenheiten betraf, zu betreiben. An Corso Donati
fand er einen gleichgearteten Freund, der sich seiner Sache warm
* Villani (VII, 178) sagt, nachdem sie einige Tage in Civitella ge-
ruht hätten. Am 20. Mai 1280 wird den am Zuge Betheiligten nur Sold
für vier Tage ausgezahlt. Prov. zu diesem Tage. Vielleicht hing diese
Verschwörung mit dem Auszug der Pazzi aus der Stadt zusammen. Diese
haben damals Arezzo wirklich verlassen und sich in Verbindung mit Flo-
renz gesetzt, wie aus einer Consulta vom 12. Januar 1290 (Sundby-Renier.
Brünette Latini S. 244) hervorgeht. Ich finde diese Consulta bei Ghe-
rardi nicht.
' liC Consulte I, 362 und 370.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 111
annahm. Da konnte es nicht fehlen, dass die Führer der Yolks-
partei anderer Meinung waren und den Krieg mit Arezzo zu-
nächst zu Ende geführt sehen wollten. Doch erhielt der Judex
im Frühjahr und im Sommer eine Schaar von berittenen Söldnern
zu seiner Verfügung, um den Krieg gegen Pisa vertheidigungs-
weise fortzuführen. Er commandirte die Florentinischen Schaaren
im unteren Arnothale, wie Amerigo von Nerbona die im oberen
Amothale gegen Arezzo operirenden.
In dieser Stadt hatten sich die Verhältnisse nach dem un-
glücklichen Ausgange des Krieges natürlich sehr geändert. Die
Ghibellinen hatten eine Gesandtschaft an den Papst geschickt,
der einen neuen Bischof, Ildebrandino von Romena, aus dem
Guelfischen Zweige der Grafen Guidi, eingesetzt hatte, und sich
bereit erklärt, seinen Befehlen zu gehorchen. Darauf hatte der
Papst die vertriebenen Guelfen aufgefordert, einen Bevollmäch-
tigten an ihn abzusenden. Sie fragten desshalb bei den Floren-
tinern an, diese aber antworteten vorsichtig, sie müssten ja am
besten wissen, was ihnen fromme; man sei mit allem einver-
standen, was sie thun würden, wenn nur dadurch die zwischen
ihnen bestehenden Verträge nicht verletzt würden ^. Der Befehls-
haber der Florentinischen Soldtrupperi im oberen Amothale wurde
jedoch angewiesen, den Guelfischen, aus der Stadt verbannten
Aretinern zu Diensten zu stehen. Doch die Verhandlungen der
Parteien zerschlugen sich. Auch die Vermittlungsversuche des
Bischofs von Arezzo hatten keinen Erfolg. Abermals sollte ein
grosser Heereszug des ganzen Tuscischen Bundes gegen Arezzo
unternommen werden. Die Gesandten zum Parlament der Taglia,
das in Empoli im April tagte, wurden dem entsprechend instruirt.
Schon im Mai sollte der Zug nach der Ansicht Einiger unter-
nommen werden. Aber so rasch ging es doch nicht. Am 1. Juni
setzte sich das Heer, eintausendfünfhundert Reiter und sechs-
tausend Mann Fusstruppen, in Bewegung. Dieses Mal sollte es
den Arno aufwärts ziehen und die Grafschaft von Arezzo aber-
mals gründlich heimsuchen. So geschah es auch. Der Führer
der Ghibellinen von Arezzo, ein Tarlati, hielt sich in der Stadt,
» Le Consulte 1, 372 u. f. Da diese Vorgänge auf den Gang der
Entwicklung der Stadt nicht von grosser Bedeutung sind, gehe ich hier
nicht auf alle Einzelheiten ein , welche man aus den Consulten und Pro-
viaonen ja entnehmen könnte.
112 0. Hartwig.
weiche die Florentiner nicht zu belagern unternahmen ^ Ob
Anghiari anzugreifen sei, also dem Heereszuge eine grössere
Ausdehnung gegeben werden sollte, war der Gegenstand sehr
lebhafter Verhandlungen in den Rathsversammiungen zu Florenz,
als das Heer schon längst im Felde stand ^. Schliesslich be-
gnügte man sich damit, die Landschaft zu verwüsten, und auf
dem Rückzuge durch das Casentino die Burgen des Grafen Guido
Novello, darunter Poppi, einzunehmen und zu schleifen'. Dar-
auf kehrte das Heer nach neunundzwanzig Tagen nach Florenz
zurück.
Für einen Frieden war damit nicht viel gewonnen. Aber
die Aretiner Guelfen waren bessere Patrioten als die Pisaner
Aristokraten. Statt die Florentiner immer von Neuem gegen
ihre Vaterstadt aufzureizen, wie dieses der Judex von Gallura
und der nun auch in den Tuscischen Bund aufgenommene Conte
Guelfo de' Gherardeschi, ein Sohn Ugolino's, thaten, suchten sie
Frieden zu stiften. Durch wiederholte Botschaften versuchten
sie die Florentiner zu bestimmen, ihnen zur Aussöhnung mit
den Ghibellinen ihrer Vaterstadt die Erlaubniss zu geben und
Frieden mit dieser zu schliessen. Hatten sie doch ihren eigenen
Podesta und waren durch Vertrag an Florenz gekettet. Sie
stiessen dabei am 13. und 21. September auf Widerstand bei den
Räthen und mussten im November und December neue Ver-
handlungen einleiten*. Erst seit dem 7. Februar 1291 kam
es zu einer Art von Friedensschluss. Die Gefangenen wurden
freigegeben und die Strassen für den Verkehr geöffnet. Von
* Le Consulte J, 399.
' Le Consulte I, 407. Anghiari liegt im oberen Tiberthale. Fast
scheint es so, als ob Anghiari damals doch belagert wurde. Psendo-Bro-
netto Latini (bei Hartwig, Quellen II, 271) hat die Nachricht, die Fest«
sei nach einer Belagerung von drei Monaten und achtzehn Tagen im Sep-
tember genommen worden.
' Le Consulte I, 409. Dem Vetter Guido Novello's, dem Grafen Guido
von Batifolle, welcher den dritten Theil von Poppi und anderen Caatellen
gekauft hatte, werden dreitausend Goldgulden Schadenersatz hierfilr zuge-
sichert. Später wurde der Schadenersatz auf tausendzweihundert Gulden
herabgesetzt, aber auch dieser nach einer Bemerkung in dem dritten Bande
der Provisionen vom 5. December 1290 nicht gezahlt.
* Le Consulte I, 461; 464; 501; 509; 519. Hier auch die verschiedenen
Gesandten der Guelfen von Arezzo genannt.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 113
den genommenen Burgen blieben wenigstens einzelne im Besitz
der Florentiner. So kam Laterina erst 1304 wieder an Arezzo^
Während nun so im oberen Arnothale der Friede eingezogen
war und die verwüsteten Aecker, abgehauenen Olivenbäume und
verbrannten Weinberge wieder nachwachsen konnten, wüthete
an der Mündung des Flusses der Krieg immer weiter. Die Luc-
cbesen hatten einen Vertrag mit den Genuesen abgeschlossen,
nach dem sie einen Theil des Soldes für die Schiffsmannschaft
zahlen und dafür den dritten Theil der Beute und die Hälfte
der Gefangenen erhalten sollten. Nachdem die Insel Elba von den
Genuesen glücklich erobert war^, verständigte man sich über einen
gemeinsamen Angriff auf Porto Pisano. Die Lucchesen wollten
dazu die Landarmee stellen und forderten die Florentiner auf,
ihnen Zuzug zu leisten. Der Judex von Gallura war wiederholt
in Florenz, um die Angelegenheit persönlich zu betreiben und
es wurde schliesslich am 18. August beschlossen, den Capitano
Ämerigo di Nerbona mit seinen Schaaren und einer Anzahl Flo-
rentinischer Ritter und tausend Mann auserwäUter Fusstruppen
abzusenden. Die Sienesen und Pistojesen sollten aufgefordert
werden, während des Eriegszuges für die Sicherheit der Grafschaft
Florenz zu sorgen*.
Das Resultat dieses Kriegszuges ist bekannt. Die Genuesen
* Keine Urkunde berichtet, so viel wir wissen, über diesen Frieden.
Die Consalte, die za dieser Zeit erhalten sind, schweigen über ihn wie
G. Villani. Aber Paolino Pieri ad a. 1291 gibt die Bedingungen an,
^e den vorausgegangenen Verhandlungen entsprechen, und Simone della
Tofii hat das genaue Datum, freilich mit der falschen Jahreszahl 1290.
DelLungo (Dino Compagni I, 74) scheint die Angabe der Chronisten über-
sehen zu haben. Da in den Verhandlungen, welche dem Frieden zwischen
Pisft und Florenz vom 12. Juli 1293 vorausgehen, von dem Verhaltnisse zu
Arezzo die Rede ist (J. del Lungo, Dino Compagni I, documenti XXXI u. f.
auch I, 88) und demnach damals kein Frieden bestand, so scheint es so,
als ob 1291 mit Arezzo nur eine factische Waffenruhe eingetreten war,
wie sie die Verhandlungen vom December 1290 schon in Aussicht stellten.
Im Jahre 1291 fiihrten die Aretiner nach den Annal. Aret. (Muratori
SS. XXIV, 851) Krieg mit den Sienesen. Ueber den Frieden mit Florenz
1298 finde ich auch nichts.
^ Der Bote, der dieses glückliche Ereigniss in Florenz meldet, erhält
voB der Rathsversammlung am 24. Juli drei Lire zwanzig Soldi verwilligt.
Prov. von diesem Tage.
* Le Consulte I, 444-46.
Deatache Zdtschr. L Qescfaichtew. 1891. V. l. 8
114 0. Hartwig.
forcirten den Hafeneingang von Porto Pisano, eroberten die den-
selben beschützenden Thürme, deren Besatzung in Pisa Weiber
und Kinder als Unterpfänder hatte lassen müssen, dass sie sich
nicht übergeben würden. Damals wurde die Hafenkette, die
man jetzt im Campo Santo in Pisa sieht, im Triumph mit nach
Genua geschleppt und der Hauptarm des Arno durch ein ver-
senktes Schiflf gesperrt. Eine Belagerung von Pisa selbst trauten
sich die Verbündeten jedoch nicht zu, und so zogen sie kurz nach
der Mitte September wieder ab ^
Kaum aber hatten die Florentiner sich nach Hause gewendet,
so brach der rastlose Guido von Montefeltro, „mehr Fuchs als
Löwe" nach Dante, wieder aus Pisa hervor und nahm ihnen
eine der von ihnen eroberten Burgen nach der anderen wieder
weg, so dass sich ihre Söldner nochmals zu einem Kriegszuge
im Spätherbste verstehen mussten.
Dazu kam noch, dass in Volterra ein Streit unter den
Guelfen ausbrach und sich eine Partei derselben um Unter-
stützung nach Florenz wendete. Eilig wurde Amerigo de Ner-
bona mit seinen Schaaren nach dort gesendet, der sich auch der
Stadt bemächtigt hat. Damit war aber dem Hader noch kein
Ziel gesetzt. Schliesslich gelang es aber doch Florenz, sich in der
wichtigen Bischofsstadt, von der aus die Pisanische Maremme
überwacht und jeder Zuzug für die bedrängte Stadt von Süden
her abgeschnitten werden konnte, festzusetzen und für die in
sie zu legende Besatzung eine feste Burg (cassero) zu erhalten K
Gegen Pisa nahm dann der Krieg im Herbste (October)
1291 auf Betreiben der Lucchesen und der Guelfischen Pisaner
seinen Fortgang. Doch erlahmte er ersichtlich. Die Consulteu
(z. B. H, 44 vom 10. Juli) zeigen, dass man in den Rathsver-
* Die Florentiner traten bei diesem Heereszuge so gegen die Lucchesen
zurück, dass sie 6. Doria in seiner ausführlichen Beschreibung dieses
Kriegszuges gar nicht erwähnt. Am 13. September war die Nachricht von
der Eroberung der Hafenthürme nach Florenz gekommen, am 20. September
kam die Flotte von Genua in der Heimath an. Le Consiilte I, 461; Annal.
Januenses, Mon. Germ. SS. XVIU, 334. Ich lasse mich auf Einzelheiten auch
hier nicht weiter ein.
' Le Consulte I, 481 u. f.; 487; 494 und Pseudo-Brunetto Latini >
Hartwig, Quellen etc. II, 232. Die Anmerkung 3 daselbst erledigt eich
hierdurch von selbst.
Florentiner Geschichte 1250—1292. • 115
^mmlungen die Beschlüsse nicht mehr mit den sonst üblichen
grossen Majoritäten fasste. Welchen Nutzen hatte die Bürgerschaft
von Florenz auch von diesen ewigen Scharmützeln ihrer Söldner mit
den Schaaren des Montefeltrier's? Nur Unkosten und nicht selten
Schande. Denn die Bewohner der den Pisanern abgenommenen
Burgen, welche die Florentiner zum Theil noch befestigt und aus-
gebaut hatten, hielten es im Geheimen mit ihren alten Herren und
verriethen diesen die neuen. Die Schattenseiten des Söldnerwesens
zeigten sich jetzt auch schon deutlich. So wurde die von den
Florentinern als neue Grenzfeste angelegte und erweiterte Burg
von Pontedera, von der Villani wohl übertreibend sagt, sie sei
das festeste Castell Italiens von allen in der Ebene gelegenen
gewesen, am 23. December 1291 von Guido von Montefeltro in
der Nacht im Einverständnisse mit einem zur Besatzung ge-
hörigen Pisaner überfallen und genommen, weil der Coramandant
kaum den dritten Theil der Truppen effectiv gehalten hatte,
welche er von Florenz bezahlt erhielt. Eine andere Burg,
Vignale di Gamporena, war von den Pisanern gleichfalls ge-
nommen worden. Als die Florentiner dann diese den San Minia-
t-esen gehörige Burg mit grosser Heeresmacht einschlössen und
ihre Uebergabe bevorstand, gelang es der ganzen Besatzung sich
zur Nachtzeit durch die Reihen der Feinde zu schleichen.
Um diesem unnützen Blutvergiessen ein Ende zu machen,
sandte der Papst eine Gesandtschaft nach Florenz. Ihm lag die
Wiederherstellung des Friedens jetzt doppelt am Herzen. Sein
Bestreben, nach dem Fall von PtolemaYs einen Kreuzzug zu Stande
zu bringen, wurde durch die fortwährenden Kämpfe in seiner
nächsten Nähe von vornherein vereitelt. Am 14. Januar wurde
beschlossen, die Mitglieder des Tuscischen Bundes aufzufordern,
beglaubigte Botschafter nach Florenz zu senden, um über die
Vorschläge der Curie zu verhandeln ^ Darauf werden am 12. April
zwei Syndici für dieses Parlament in Florenz gewählt, M. Ranieri di
Ostigiani de' Pigli und M. Albizzo Corbinelli, der Eine ein Ad-
licher, der Andere ein Rechtsgelehrter*. Gleichzeitig wird aber
auch dem Podestä, Capitano und den Prioren Vollmacht gegeben,
* So nach Del Lungo, Dino Compagni I, 82. Es wird beschlossen,
vier Gesandte an den Papst zu senden. Provisionen vom 8. Februar und
12. April.
' Provision vom 12. April (Tom. III, 57).
■"1
11(5 0. Hartwig.
alle Vorbereitungen zu einem Kriegszuge gegen Pisa zu treffen.
Wenn nun gleichzeitig hiermit auch dem Papste versichert wurde,
man werde seinen Befehlen Folge leisten, so kann man Ange-
sichts dieser Rüstungen wohl ermessen, was die damals noch
herrschende Partei gegen Pisa wirklich im Schilde führte. Da
nun Nicolaus IV. schon am 4. April gestorben war, hatten die
Freunde kriegerischer Actionen ganz das Uebergewicht. Im Juni
1292 setzte sich ein Heer gegen Pisa in Bewegung, wie es der
Tuscische Bund kaum je ins Feld gestellt hatte. Nicht weniger
als zweitausendfünfhundert Reiter und achttausend Mann Foss-
truppen zogen unter Gentile degli Orsini von Rom stromabwärts,
verheerten die Umgebung Pisas von Neuem aufs gründlichste,
kehrten dann aber, nachdem sie dreiunddreissig Tage im Felde
gestanden hatten, wieder nach Hause zurück.
Die Unfruchtbarkeit und Kostspieligkeit einer derartigen,
Jahre hindurch fortgesetzten Kriegsführung musste schliesslich
doch die Mehrzahl der Bürger von Florenz auf den Gedankec
bringen, derselben ein Ende zu machen. So lange man mit
Pisa keinen Frieden hatte, gab es keine Ruhe in der Grafschaft.
Die aus der Stadt Verbannten hatten bei dem Sohne Guido No-
vello's, Manfred, Aufnahme gefunden und beunruhigten von dessen
Burgen Ampinana und Raggiolo aus das Mugello und Casentino.
Wurden diese auch eingenommen und geschleift ^, so blieb den
Verbannten doch immer noch Pisa als Schlupfwinkel übrig. Hier
hatten sich die von der Familie Uberti noch überlebenden Männer,
vor allen Tolosato degU Uberti, eine angesehene Stellung er-
kämpft. Mit grossem Erfolge hatte er gegen die abgefallenen
Judices auf Sardinien die Sache Pisa's verfochten *.
Und wer hatte allein Gewinn von diesen ewigen Scharmützeln
und Kriegsfahrten ? Die Partei in Florenz, die gewaltthätig und
» Prov. vom 27. März, 29. April 1202. Villani Vli, 150.
•^ Ueber diesen Tolosato degli Uberti, wie über diese ganze Familie
ist jetzt die gründliche Einleitung zu vergleichen, die R. Renier seiner
Ausgabe der Liriche - - - di Fazio degli Uberti als Capitel 1 vorausgeschickt
hat. Tolosato war nach Fanineta wohl der bedeutendste Mann dieser Fa-
milie. Ueber den Familienbesitz der Familie ausserhalb Florenz hat auch
Renier nicht« beigebracht. Ich glaube, die Territorien der Uberti in der
Grafschaft lagen im oberen Amothale, wo die ^Casuberti* mehrfach in den
Provisionen genannt werden.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 117
herrschsüchtig, wie sie war, keinen Frieden in der Stadt auf-
kommen lie8s, die, Familie gegen Familie, untereinander sich bis
aufs Blut bekämpften, aber einig waren^ den arbeitsamen, steuer-
zahlenden Bürger hochmüthig und rechtlos zu vergewaltigen.
Diese adlichen Herren, noch dazu nicht immer zuverlässig und
dem Golde der Feinde nicht unzugänglich, wie das Volk glaubte,
hatten ihre gute Bezahlung für ihre Dienste im Kriege, da sie
für jeden Verlust, der sie an ihren Pferden u. s. w. traf, reich-
lich entschädigt wurden. Sie führten in den Parlamenten das
grosse Wort und leiteten die diplomatischen Verhandlungen,
alles Dinge, welche der Masse der Gewerbetreibenden, die daran
waren, der Zügellosigkeit und der ünbotmässigkeit dieser Granden
enge Schranken zu setzen, nicht behagen konnten. Die Friedeus-
partei in der Stadt musste unter diesen Umständen rasche Fort-
schritte machen. Und das um so mehr, als auch die Pisaner
sich überzeugten, dass sie, wenn es so weiter gehe, dem sicheren
Unt-ergange verfallen seien. Der grosse Reichthum der Stadt
schwand immer mehr zusammen, die Söldner verzehrten den letzten
Rest der Habe. Von hier aus gingen daher die Friedensanträge
im Winter 1293 aus.
Anfang Februar hatten die Florentiner eine Gesandtschaft
nach San Miniato del Tedesco geschickt, wo eine Verhandlung
zwischen Abgeordneten des Tuscischen Bundes und Vertretern
von Pisa und anderen Ghibellinen stattfand. Am 12. Februar
wurde in einer Rathsversammlung auf die Anfrage dieser Ge-
sandten eine Instruction berathen. Es war in der Zeit der höch-
sten Spannung der Parteigegensätze. Giano della Bella trat drei
Tage später in die Signoria, welche die „Ordnungen der Gerech-
tigkeit' einführen sollte. Dass die Parteigruppirungen in Betreff
der wichtigen inneren Fragen sich auch der äusseren bemäch-
tigen mussten, liegt in der Natur der Dinge. Nur hatten die
Granden in der Behandlung der äusseren Politik noch viel vor
den Popolanen voraus. Sie setzten sich also hier fast stärker
zur Wehre als bei der Einführung jener furchtbaren neuen Ge-
setze. Die Berathungen verliefen daher wiederholt (10. und
1 1 . Februar) resultatlos, und am 22. Februar kam es zu einem
heftigen Conflicte in einer Rathsversammlung zwischen dem hitz-
köpfigen Vertreter der Aristokratie Berto Frescobaldi und dem
,Kleon* von Florenz, Dino di Giovanni genannt Pecora, einem
118 O. Hartwig.
Fleischer. Am 3. und 10. März wurden neue Versammlungen
gehalten, in denen sich vor Allen Dino Compagni, wie
schon früher, vermittelnd und im Interesse des Friedens aus-
sprach. Am 10. März wurden die Streitfragen in Anwesenheit
der drei nach San Miniato abgeschickten Botschafter genauer
präcisirt. Man stritt besonders noch um drei Punkte. Die Pi-
saner wollten den Ort Buti den Lucchesen nicht lassen. Sie
wollten sich auch ihr neues Stadtregiment wählen, so lange ihr
jetziger Podestä Guido von Montefeltro noch da sei, während
der Judex Nino von Gallura, jetzt Befehlshaber des Tuscischen
Bundes, verlangte, diese Wahl solle erst stattfinden, nachdem
der Graf die Stadt verlassen habe; der dritte Punkt betraf die
Reform von Arezzo, wo die Guelfen noch nicht mit den Ghibel-
linen ausgesöhnt waren, oder sich schon wieder überworfen hatten.
lieber diese Fragen wurde einzeln abgestimmt. Die Parteien
hielten sich fast das Gleichgewicht; mit verschiedenen zum Theil
winzigen Mehrheiten siegte bald die Friedens- bald die Kriegs-
partei. In einer neuen Versammlung am folgenden Tage drang
aber die Friedenspartei in allen Fragen durch. Damit war frei-
lich der Frieden noch nicht erreicht. Denn die Lucchesen waren
mit diesen Bedingungen keineswegs einverstanden und der Judex
Nino erst recht nicht. Am 19. Mai, am 8. und 12. Juni kam
es zu neuen Verhandlungen, zuletzt in Anwesenheit einer Tusci-
schen Gesandtschaft. Die Friedensaussichten schienen sich zu
verdunkeln. Da brachte der Wechsel der Prioren am 15. Juni,
an deren Spitze als Gonfaloniere dellaGiustiziaDinoGompagni stand,
die Entscheidung im friedlichen Sinne. Die • Lucchesen hatten
sich durch Vermittlung der Florentiner mit den Pisauem ver-
ständigt, und so kam am 29. Juni in Florenz ein endgültiger Be-
schluss zu stände, auf Grund dessen dann in dem alten Schlosse
von Fucecchio am 12. Juli der definitive Frieden zwischen Pisa
und den Theilhabem des Tuscischen Bundes, Lucca, Florenz,
dem Grafen Ugolino de' Visconti und den Guelfischen Pisanem,
Siena, Pistoja, Volterra, Prato, San Gimignano, San Miniato, CoUe
und Poggibonzi, endlich abgeschlossen wurde. Die Contrahenten
geben einander die gemachten Gefangenen frei, die Bürger der
verschiedenen Städte haben Handels- und Bewegungsfreiheit in
Pisa und umgekehrt; die Pisaner wählen einen Podestä und
Capitan auf ein Jahr aus einer der übrigen Tuscischen Comunen.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 119
doch keinen aus den von dort Verbannten; innerhalb eines Mo-
nats verlässt Guido von Montefeltro mit allen in Pisa seit der
Verbannung des Judex von Gallura sich aufhaltenden Ghibellinen
die Stadt; Pisa stellt hierfür fünfundzwanzig Geiseln, die acht
Tage nach dem Ausmarsch des Montefeltrier's und der Einsetzung
der neuen Regierung zurückgegeben werden. Von der Gluth
des Parteihasses, der noch immer in Pisa glimmte, legt die
Thatsache ein beredtes Zeugniss ab, dass sofort im Eingang der
Urkunde die beiden noch lebenden Söhne des verhungerten ügo-
lino, Lotto und Guelfo, und dessen Enkel und alle Nachkommen
von diesem Frieden ausgeschlossen sind, ebenso wie die üppe-
zinghi, die Grafen von Collegarli und Montecucchari. Diese
letzteren können aber von Pisa wieder zugelassen werden, wenn
ihre Burg unter die Botmässigkeit der Pisaner zurückgekehrt
sein wird ^.
Man wird zugeben müssen, dass diese Friedensbedingungen
für Pisa so günstig wie möglich waren, wenn man auch nicht
sagen kann, dass der Frieden eher von den Ghibellinen dictirt,
als von ihnen angenommen sei ^. Denn es war doch ein grosser
Gewinn für den Tuscischen Bund, dass nun Pisa zur Guelfischen
Partei übertrat. Freilich wurden durch ihn die Guelfischen
Pisaner aufgeopfert, wie schon Ptolemäus von Lucca richtig her-
vorhebt. Denn wenn es auch dem Grafen Nino freistand, nach
Pisa zurückzukehren, so getraute er sich doch nicht das zu thun,
sondern begab sich nach Genua, wo er sich zum Bürger machen
liess, aber schon 1296 noch jugendlich mit Hinterlassung einer
Wittwe und einer einzigen Tochter starb. Pisa hatte es dem
grossen Geschick Guido's von Montefeltro zu verdanken, dass es
nicht zu Grunde gerichtet worden ist. Wie er die Stadt als
Kriegsherr, »mehr Fuchs als Löwe**, geschickt vertheidigt hatte,
so hat er sie auch bis zuletzt vor den Intriguen der eingeborenen
Guelfen zu bewahren gewusst, die ihr Vaterland den Verbündeten
lieber gefesselt als frei zum Friedensschlüsse ausgeliefert ge-
^ Ich gebe dieses Resum^ nach den von J. del Lungo a. a. 0. I, 2,
docmnenti XXII u. f. veröfifentlichten Urkunden und der ausführlichen Dar-
flteliimg I, 81 u. f.; das Friedensinstrument nach Fl. dal Borgo, Scelti
diplomi Pisani, S. 279 u. f.
* .]. del Lungo, a. a. 0. S. 74.
120 0. Haartwig. Florentiner Geschichte 1250—1292.
1
sehen hätten K Aber auch das grösste politische und militärische
Genie hätte Pisa nicht retten können, wenn seine Feinde nidit
aus verschiedenen Gründen des Eriegens müde gewesen wären.
Das haben wir jetzt in einem anderen Zusammenhange zu be-
trachten.
^ Die Fragmenta historiae Pisanae, Muratori SS. XXIV, 664 u- f.,
handeln ausführlich hiervon. Die Pisaner entliessen ihren Retter mit fest-
lichem Geleite und die Florentiner Hessen ihn friedlich, wenn anch nicht
ohne Argwohn, durch ihr Gebiet ziehen. Guido, des kriegerischen Lebens
müde, trat bekanntlich in den Franciscanerorden und starb 1298, di cni
graziosa fama volö per tutto 11 mondo. Dino Compagni II, XXXIII. Dante
hat ihn in die Hölle verwiesen, weil er Bonifaz Vm. den bekannten Rath
gab, wie er die Colonna unterwerfen könne.
(Schluss folgt.)
Elisabeth und Leicester.
Von
Moritz Brosch.
Um die Hand der Königin Elisabeth von England haben
in den ersten zwei Jahren ihrer Herrschaft König Philipp H.
Ton Spanien, Erzherzog Karl, Kronprinz Erich von Schweden
und der Schottische Graf Arran vom Geschlechte der Hamilton's,
das die Thronfolge nach den Stuart's beanspruchte, sich vergeb-
lich beworben. Ausserdem werden als schneller abgethane Freier
namhaft gemacht: der Herzog Adolf von Holstein und ein Bruder
Johann Friedrich's von Sachsen. Nachdem also Elisabeth ein
halbes Dutzend von Körben ausgetheilt hatte, holte auch das
Französische Königshaus der Valois sich den seinigen. Die Be-
ziehungen zwischen England und Frankreich waren damals
(Ende 1560) der Schottischen Wirren halber so gespannt, dass
die Valois Bedenken trugen, sich der Königin direct mit einem
Heirathsantrag zu nähern. König Franz H. und die ihn be-
herrschenden Gxiisen schoben den Herzog Emanuel Filibert von
Savoyen als Brautwerber vor. Dieser entsandte Herrn v. Morette
als seinen Botschafter nach England, angeblich mit dem Auf-
trage, der Königin zur Thronbesteigung Glück zu wünschen;
Morette aber hatte auch Befehl, in Elisabeth zu dringen, sie
möge einen Französischen Prinzen heirathen, und zwar den Her-
zog von Nemours ^. Als Throckmorton, der Englische Gesandte
' Ueber die Sendung Morette's vgl. Miscellaneous State Papers (Hard-
wicke Pap.) Lond. 1778, I, 146. — Mignet, Hist. de Marie Stuart. Vol. I
cap. 2. — Ricotti, Storia della Monarchia Piemontese. Firenze 1861. IT, 206.
- Calendar of St. Pap. Foreign 1560—1561 p. 545.
122 M. Brosch.
an Frankreichs Hofe, den Staatssecretär Cecil von dem Varhaben
in Kentniss setzte , mit dem Morette nach England gehe , lies?
er die Bemerkung einfliessen : die Könige von Spanien und Frank-
reich seien für die Werbung des Herzogs von Nemours ; aber
der päpstliche Nuntius habe ihm, dem Throckmorton , gGSSLgtz
Elisabeth stehe auf dem Punkte, ihren Stallmeister zu heiratben.
ünd dieser päpstliche Nuntius hatte mit dieser seiner Meinung
in eben dem Zeitpunkte vollkommen Recht.
Der Oberst-Hofstallmeister der Königin war Lord Robert
Dudley. den sie später zum Grafen von Leicester erhoben hat,
unter welchem Namen er durch Schiller unsterblich gemacht
ist. Dieser Lord, der „süsse Robin **, wie ihn Elisabeth haib
kosend, halb spottend zu nennen pflegte, war drei Jahre vor ihr.
aber gleichfalls am 7. September und in derselben Tagesstunde
wie sie geboren und in früher Jugend ihr Spielgenosse gewesen.
Die Beiden hatte unter Herrschaft von Elisabeth's älterer Schwester,
der Königin Marie Tudor, ein gemeinsames Schicksal verbunden:
sie sassen im Tower gefangen — er als Sohn jenes Herzogs
von Northumberland , der Johanna Grey auf ein paar Tage zur
Königin gemacht hatte und dafür im Beginne der Regierung
Mariens geköpft worden war ; sie auf Tod und Leben processiert,
weil sife der Theilnahme an einer gegen ihre Schwester gerich-
teten Rebellion verdächtig war. Aller Wahrscheinlichkeit nach
ist Elisabeth im Laufe dieser Gefangenschaft auch von Eros ge-
fesselt worden und in heftiger Liebe zu ihrem Kerkergenossen
entbrannt. Aber die erste urkundliche Erwähnung des Liebes-
verhältnisses zwischen beiden wird uns mehr als vier Jahre
später, in einem Schreiben Feria's, des Spanischen Botschafters
in England, vom April 1559^; die zweite, sehr bedeutsame, vom
Mai desselben Jahres datirt, in der Depesche des Venezianischen
Botschafters an Philipp's Hofe, welche die Meldung enthält,
dass Lord Robertos Frau krank sei und leicht sterben könne,
worauf Elisabeth ihn wahrscheinlich zum Manne nehmen würde *.
Wir ersehen hieraus, dass jenes am Englischen Hofe in Umlauf
gesetzte Gerücht, welches Dudley's Frau krank sagte, um ihren
durch Gift geplanten Tod nicht auffällig erscheinen zu lassen,
* Bei Mignet, a, a. 0. I cap. 4; ausführlicher beiFroude, Hist. of
Engl, since the Fall of Wolsey. VIT, 85.
^ Depesche d. P. Tiepolo, Brüssel 4. Mai 1559, im Venet. Archive.
Elisabeth und Leicester. 123
ein Gerücht, über das Cecil anderthalb Jahre später gegen den
Spanischen Botschafter Quadra sich ausliess, schon damals unter
die Leute gebracht war und seinen Weg bis Brüssel ge-
funden hatte.
Verlieren wir den Gang des Liebeshandels zwischen Elisa-
beth und Dudley vorerst aus dem Auge, und beschäftigen wir
uns mit diesem Gerüchte. Ganz unfraglich ist, dass es kursirte
und dass Cecil, der Staatssecretär der Königin, es Quadra, dem
Botschafter einer fremden Macht, gegenüber zur Sprache gebracht
hat. Ob jedoch Cecil dies in dem Zusammenhange und mit den
Elisabeth wie Lord Robert gleich sehr blossstellenden Aeusse-
rungen gethan, die sich in Quadra's Depesche finden ^ ist eine
offene Frage. Cecil mag über Dudley's grossen und immer wach-
senden Einfluss noch so erbittert gewesen sein, mag noch so
sehr mit dem Gedanken sich getragen haben, seinen Abschied
zu nehmen, die Königin und England und den ihm theuem Pro-
testantismus ihrem Schicksal zu überlassen: so unvorsichtig, ja
leichtsinnig kann er nicht gewesen sein, dass er den Spanier
zum Vertrauten gewählt und demselben Mittheilungen gemacht
hätte, welche dieser in einem oder dem andern Falle auch gegen
ilm, den Staatssecretär, zu verwerthen in der Lage war. Seine
Worte müssen anders gelautet, eine andere, ungleich weniger
schroffe Fassung gehabt haben, als Quadra sie verstanden und
referirt hat. Wäre aber solch ein Missverständniss von Seite
eines Botschafters in solch einem wichtigen Falle auch nur mög-
lich? — Der Beweis, dass es möglich und durchaus nichts Un-
erhörtes war, lässt sich an einem flagranten Beispiele erbringen.
Der Venezianische Botschafter in Frankreich, Michiel Surian,
berichtet einmal, es habe der dortige Englische Botschafter
(Throckmorton) ihm gesagt, dass eine Heirath seiner Königin
mit dem Prinzen von Oranien, dem grossen Schweiger, im Zuge
sei, dass die Herzogin von Arschot, Oraniens Schwester, mit
Katharina von Medici in Reims zusammengetroffen sei und die
* Den Text dieser Dep. gibt in Engl, üebersetzung Fronde VII, 277 ff.
Die leichten Üebersetzungsfehler, die sich bei ihm eingeschlichen haben,
sind zu corrigiren nach Gairdner, The Death of Amy Robsart, in der
f^ngl. Historical. Review, Apr. 1886 p. 235 ff. — Das Spanische Original
ist jetzt allgemein zugänglich, in Kervyn de Lettenhove's Relat. pol.
d« Pays-Bas et de 1' Anglet. II, 529 ff.
124 M. Brosch.
Sache, die schon weit gediehen wäre, betrieben habe*- So hat
Surian den Engländer verstanden; aber aus einem Schreiben
Throckmorton's an Elisabeth, vom gleichen Datum, erhellt, dass
derselbe nicht also gesprochen haben kann, weil er vielmehr
die Heirath des Oraniers mit Maria Stuart fürchtete und sich
aus dem Grunde an den Besuch der Herzogin von Arschot am
Französischen Hofe stiess *. Surian hat ihn genau so falsch
verstanden, wie Quadra den Staatssecretär Cecil falsch Ter-
standen haben kann. Und dies ist beide Male nicht so vrunder-
lich, als es auf den ersten Blick aussieht. Surian verkehrte mit
Throckmorton , Quadra mit Cecil in einer Sprache, welche die
Muttersprache keines von ihnen gewesen ist: das in fremder j
Sprache Gehörte übersetzten sie dann in ihre beimische und brachten 1
es so zu Papier. Es liegt auf der Hand, dass bei diesem Ter- j
fahren sich Irrthümer nicht nur einschleichen können, sondern |
auch gar schwer vermeiden lassen; denn es ist die aus dem 6e- j
dächtniss gemachte Uebersetzung eines in fremder Sprache Ge-
hörten, und wer da glaubt, eine solche könne wort- und sinn-
getreu ausfallen, könne genau und nur dasjenige wiedergeben,
was zu dem üebersetzer in fremder Sprache gesprochen wurde,
der setzt bei diesen Diplomaten eine Gedächtnisskraft, eine Ruhe
und Sammlung bei der Abfassung ihrer oft in grosser Eile
niedergeschriebenen Depeschen voraus, über die man billig in
Erstaunen gerathen müsste. Noch erstaunlicher freilich wäre
der Köhlerglaube, den es erfordert, die Aussagen auch der ehr-
lichsten, aber unter so schwierigen Umständen arbeitenden, so
leicht dem Irrthum ausgesetzten Diplomaten für vollgültig und
beweiskräftig anzusehen.
Wenn demnach Quadra dem Englischen Staatssecretär die
Worte in den Mund legt: „Sie geben (und das „sie* scheint auf
Elisabeth und Dudley zu zielen) die Frau Lord Robert's für krank
^ L'Ambasciator de Inghilterra, il quäl mette gran diligentia, per
intender le cose dove la sua Regina puo haver qualcbe interesse, mi 2ia
fatto iutender , che si tratta di maritarla nel principe d*Oranges. — Ha
inteso che la duchessa d'Arescot, la quäl e sorella del principe d'Oran^es
^ stata ultiniamente a Reims, et questo fa credere, che la cosa sia inolto
avanti. Dep. Mich. Surian, Paris ult. März 1561.
2 Throckmorton an Elis. 31. März 1.561: Cal. of St. Pap. For. 1561 bis
1562 p. 45.
Elisabeth und Leicester. 125
ans: aber dieselbe ist gesund und vor einer Vergiftung auf der
Hut; Gott wird dieses Verbrechen nicht zulassen und eine der-
massen verruchte Verschwörung hintertreiben; Dudley hat sich
zum Gebieter gemacht über den Staat und die Königin; er will
diese heirathen, richtet sie aber unfehlbar zu Grunde" — so sind
das eben Ausdrücke, wie Quadra sie sich zurechtgelegt oder sich
ihrer erinnert hat, erinnert haben will. Sie bilden seine
Version von Cecil's Worten und sind nicht die eigenen Worte
des letzteren.
Dass Quadra den Staatssecretär missverstanden, vielleicht
absichtlich missverstanden hat, lässt sich denken und würde mit
des Spaniers vorgefassten Meinungen übereinstimmen. Zählte er
doch zu jenen Spanischen Staatsmännern, die Elisabeth's Hand-
langen auf die Eingebung nackter Verruchtheit und diabolischer
Berechnung zurückführten, oder auch, sich selbst widersprechend,
als unbegreifliche Thorheiten erkennen wollten. Von einem
Diplomaten dieses Schlages wurde sicherlich im schlimmsten
Sinne ausgelegt, was in Cecil's Worten eine doppelte Deutung
zoliess.
Dass aber Cecil die eigene Königin einem fremden Bot-
schafter mittelst durchsichtiger Andeutung als Mitschuldige an
einem geplanten Giftmord oder wenigstens, falls man der Depesche
Qnadra's eine mildere Auslegung geben will, als diejenige Person
bezeichnet habe, die aus dem Verbrechen Nutzen zöge, indem
sie den Verbrecher heirathen würde, klingt ganz unglaublich,
ist kaum für möglich anzunehmen. Eine solche Handlungsweise
bei ihm voraussetzen, hiesse alle unsere historische Kenntniss
von seinem Charakter vergessen. Dagegen um Quadra des Miss-
verstäodnisses, der Entstellung und Steigerung gehörter Worte,
der kritiklosen Aufnahme jeder Beschuldigung Elisabeth's für
fähig zu halten, bedarf es nur der Auffrischung alles dessen,
was wir von seinem Charakter, seinen Ansichten und Leistungen
wissen. Die Depesche des Spaniers würde nicht den geringsten
Glauben verdienen, wenn ihr am Schlüsse und in einer Nach-
schrift nicht der Bericht über eine Thatsache angehängt wäre,
die den Inhalt des ganzen Schreibens zu bekräftigen scheint.
,Den Tag nach diesem Gespräche (mit Cecil) ** — so schreibt
Quadra — „sagte mir die Königin; von der Jagd zurückkehrend,
4»8S Lord Robertos Frau todt oder im Sterben sei, und bat mich.
126 M. Brosch.
davon zu schweigen. Es ist sicherlich eine Sache voll Schmach
und Schande . Seitdem dieses hier geschrieben worden, hat
die Königin den Tod von Lord Robertos Frau öffentlich bekannt
gegeben. Die Königin sagte auf Italienisch, que si lia rotto il
coUo: sie hat den Hals gebrochen. Es scheint, dass sie Ober
eine Treppe hinabgestürtzt sei."
Amy Robsart, Dudley's Frau, hat am 8. September loGO,
auf einem, etwa drei Englische Meilen von Oxford geleg-enen
Herrensitz, wo sie getrennt von ihrem Mann lebte, durch einen
Sturz von der Treppe den Tod gefunden. Am 9. oder 10. des-
selben Monats, als die Königin mit dem Botschafter sprach, war
die Sache bloss als Gerücht an den Hof gedrungen, oder aber
wollte Elisabeth sie geheim halten; doch vor Ablauf des 1 1. Sept,
welches Datum Quadra's Depesche trägt, hat die Königin selbst
die Veröffentlichung der Nachricht angeordnet ^
Es bedarf geringen Scharfsinns, um sich die Meinung zu
bilden, dass diese Thatsachen einer Bestätigung dessen gleich-
kommen, was Quadra über kurz vorher gefallene Aeusserungen
Cecirs berichtet. Der Englische Staatssecretär , heisst es bei
Quadra, habe gesagt, die Frau Lord Robertos nehme sich vor
einer Vergiftung in Acht, und sie hat sich offenbar so gut ia
Acht genommen, dass ihr Gift nicht beizubringen war; sie fand
dennoch ein gewaltsames Ende, das Lord Robert, den Cecil durch-
schaut und dem Spanier richtig geschildert hatte, durch eine ihm
befreundete oder von ihm bezahlte Hand ihr bereiten liess. So
viel wäre aus Quadra s Depesche, wenn man sie in Zusammen-
hang bringt mit den soeben verzeichneten Thatsachen, ohne viel
Mühe herauszulesen. Allein, was ohne viel Mühe gewonnen ist,
zerrinnt einem oft zwischen den Fingern; was für eine leicht
fassbare geschichtliche Wahrheit gilt, ist oft nur die Frucht
einer Täuschung, deren wesenloser Bestand sich nach genauer
Prüfung, des Objectes herausstellt.
Auch wenn nicht bekannt wäre, dass Robert Dudley von
jeder Schuld am Tode seiner Frau durch gerichtliche Erhebung
entlastet wurde, müsste es auffallen, dass nichts von dem ein-
getreten ist, was mit dem Verbrechen, wenn es begangen wor-
den wäre, beabsichtigt sein konnte. Der einzige Beweggrund,
^ üeber die Chronologie diese.- Vorgänge s. Gairdner a. a. O. p. 242.
Elisabeth und Leicester. 127
der Lord Robert zu der grauenvollen That getrieben hätte, wäre
die Hoffnung gewesen, Elisabeth zu heirathen, wenn er erst
zum Wittwer geworden. Nun waren sie am Ziele, er und die
Königin, nun stand ihrer Ehe die Amy Robsart nicht mehr im
Wege; dennoch aber kam es zu dieser Ehe nie. Sich leiden-
schaftlich lieben, aus Leidenschaft ein Verbrechen begehen und^
nachdem es vollendet ist, während die Leidenschaft fortglüht,
die dazu getrieben, nicht die Hand ausstrecken nach dem
Preise, um den man gerungen hatte und der jetzt so leicht zu
erreichen war: alles dieses heisst dem Wilden gleich einen Baum
fallen, um dessen Früchte zu pflücken, aber auch dem rohesten
Wilden sehr ungleich die Früchte liegen lassen, wenn der Baum
schon gefallt ist.
Dudley selbst drang brieflich auf die eingehende Unter-
suchung des tragischen Ereignisses, gab sich mit dem Verdict
der Jury, demzufolge der Tod seiner Frau durch reinen Zufall
herbeigeführt worden, nicht zufrieden, ordnete eine wiederholte
Untersuchung an — und er pries sich glücklich, dass die Jury-
männer, die ihr Verdikt abzugeben hatten, ihm sämmtlich Fremde
seien. Nebstdem sandte er Appleyard, den Halbbruder, und
Arthur Robsart, den Bastardbruder seiner Frau, an Ort und Stelle,
auf dass sie durch ihre Gegenwart bei Vornahme der Unter-
suchung dem Verdachte, als würde dieselbe zu seinen Gunsten
geführt, zuvorkämen. Dem gegenüber lässt sich nicht sagen,
dass er bei Zusammensetzung der Jury seine Hand im Spiele
gehabt, oder den Spruch, mit dem sie ihre Thätigkeit abschloss,
beeinflusst habe. Und wenn Froude eine nach Jahren gefallene
Aeusserung jenes Appleyard in entgegengesetztem Sinne deutet^
80 ist ihm nachgewiesen worden \ dass diese seine Deutung auf
Heranziehen einer einzelnen Stelle aus einer Handschrift beruhe,
während das Ganze der Handschrift vielmehr den evidenten Be-
weis enthält, dass Appleyard gestanden habe, die Untersuchung
über den Tod seiner Schwester sei mit voller Unparteilichkeit
geführt worden. Wollte man auch alle diese Zeugnisse in den
Wind schlagen, es stünde doch Eines fest: Lord Robert konnte
und durfte in die Untersuchung sich nicht einmischen; denn er
^ Von Gairdner a. a. 0. p. 249 fif.
128 M. Brosch.
hatte viele und mächtige Feinde bei Hofe, die aus jedem Ver-
suche seiner Einmischung Kapital gegen ihn geschlagen hätten.
Zieht man heutzutage die über den Fall erhaltenen Nach-
richten unbefangen in Erwägung, so kann man sich der Binsiclit
nicht erwehren, dass ein Beweis für Lord Dudley's Schuld nicht
vorliegt. Wie aber dachten Dudley's Zeitgenossen in dem Punkte?
— Die es zunächst angeht und die ihre Eenntniss aus Berichten
erster Hand schöpfen, nehmen seine Beschuldigung ziemUcIi un-
gläubig auf; die nach Hörensagen urtheilen, machen Andeutungen,
geben Winke, aus denen sich schliessen lässt, dass sie an seine
Schuld glauben, oder den Glauben an dieselbe vorgeben und bei
anderen voraussetzen. Für beide Sorten fehlt es nicht an, so-
zusagen, classischem Zeugnisse.
Als im Jahre 1565 der zum Grafen von Leicester erhobene
Robert Dudley der Königin Maria Stuart von Elisabeth zum
Gemahl vorgeschlagen war, äusserte Chantonuay, der Spanische
Gesandte am Wiener Hofe, zum Kaiser: Es sei anzunehmen, die
Königin von Schottland werde sich des Sturzes erinnern, den die
Frau Mylord Robert's über die Treppe gethan habe. Der Kaiser
erwidert darauf scherzend: Maria Stuart würde einen Gemahl
nicht geschenkt, sondern nur auf einige Zeit geliehen erhalten '.
Man sieht, dass Chantonnay mit seiner Erwähnung des Treppen-
sturzes auf Leicester's Schuld hinzielt und der Kaiser dies weder
ablehnt noch gutheisst. — um dieselbe Zeit, in welche dieses
Gespräch fällt, wurden die Unterhandlungen über die Heirath
Erzherzog Karl's mit Elisabeth, auf welch letztere jede Schuld
Leicester s einen Schatten geworfen hätte, kaiserlicherseits wieder
aufgenommen und durch Entsendung eines eigenen Botschafters
nach London ernstlich betrieben.
Als die Statthalterin der Niederlande, Margaretha von Parma.
durch deren Hände die Correspondenz der Spanischen Botschaft
in England mit Philipp II. ging, die Depesche Quadra's vom
11. September zu lesen bekam, hat sie ihre Gedanken darüber
in einem Schreiben an den König Philipp niedergelegt*. Von
Entrüstung oder Erstaunen über den durch Quadra mitgetheilten
* Granvelle, Pap. dEtat, ed. Weiss. IX, l:j2.
^ S. dasselbe, vom 7. Oet. 1560, bei Gachard, Correspond. de Marg.
d'Autriche, Duchesse de Parme avec Phil. II. Bruxelles 1867. I, 310 flF.
Elisabeth und Leicester. 129
Vorsatz einer Ennordung der Frau, die der Ehe Dudley's
mit Elisabeth hinderlich war, zeigt dasselbe kaum eine Spur.
Ebensowenig verräth es yon dem Glauben an Quadra's Wahr-
haftigkeit. Elisabeth — so schreibt Margaretha — ist jetzt der
Versuchung ausgesetzt, Dudley zu heirathen; aber sie ist sehr
Teranderlich, ohne sich irgendwie Zügel anzulegen. Wenn man
sie richtig behandelt, wird sie gegen Lord Robert sich ändern:
König Phihpp woUe desshalb Elisabeth ermahnen, einen Prinzen
cu nehmen, dessen Verwandtschaft ihr Unterstützung leihen kann,
wo möglich einen Erzherzog. Ist das, frage ich, ein Rath, den
die Herzogin hätte geben können, wenn ihr Quadra's Insinuation
einer Mitschuld Elisabeth's am Tode von Dudley's Frau auch
nur das Geringste bedeutet hätte? Es .wäre dann ein Rath ge-
wesen, der, wenn er befolgt wurde, so gut wie keinen Erfolg
verhiess, und wenn er, wider Erwarten, guten Erfolg gehabt
hätte, dazu fuhren musste, ein Mitglied des Hauses Habsburg
einer Mörderin zu vermählen. Man kann nicht anders als an-
nehmen, dass Margaretha von Parma durch Quadra's Depesche
nichts weniger als überzeugt worden ist, dass sie Dudley's Schuld
dahingestellt sein und vollends die angebliche Thatsache einet
Mitschuld Elisabeth's ganz ausser jeder Berechnung Hess und
als erträumt behandelte.
Kehren wir nach dieser nothgedrungenen Abschweifung zur
Betrachtung der mehr heiteren Seite zurück, welche das Ver-
haltniss Elisabeth's zu ihrem Oberst- Hof Stallmeister darbietet.
Die Königin hatte ihn seit ihrer Thronbesteigung so augenfällig
bevorzugt, dass es in Hof kreisen Aergemiss erregte und bald
auch in Volkskreisen bekannt wurde. Es kam zur Ausstreuung
Ton Gerüchten, welche zusammengefasst eine Skandalchronik er-
geben, die aus Wahrheit und Dichtung gewoben und in diese
ihre Bestandtheile nicht mehr zerlegbar ist. Elisabeth konnte
nicht umhin, von dem Gerede der bösen Zungen Notiz zu neh-
men, demselben entgegenzutreten, wenn es sich gar zu unbequem
machte; doch es ward ihr die Erfahrung, dass sie zwar über
die Herzen der Engländer herrsche, aber nicht über ihre Zungen,
und dass es vergebhch sei, diesen Ruhe zu gebieten, während
ihnen Stoff zur Bewegung immerfort geliefert wurde.
Einmal wiU die Königin dem Spanischen Botschafter so
recht 7or Augen führen , dass die Fama , welche sie und Lord
Deatsche Zeitscfar. f. Oeschichtsw. 1891. V. l. 9
130 M. Brosch.
Robert schon wie Mann und Frau zusammenleben lasse, über-
treibe: sie zeigt dem Spanier, dass Lord Robert's Schlafzimmer
im Palaste von dem ihrigen entfernt gelegen sei. Was lialf
dies aber? — sein Schlafzimmer ward kurz darauf feucht
und ungesund befunden und ein anderes ihm angewiesen, nächst
dem ihrigen. Ein andermal, während die Unterhandlung betreflfe
der Heirath mit Erzherzog Karl im Zuge war, drückt die Königin
gegen Quadra die Besorgniss aus: wenn der Erzherzog nach
England komme, werde er vielleicht an den Scandalen Anstoss
nehmen, die hier über sie verbreitet würden. Der gewandte
Diplomat redet ihr das aus, findet aber doch für gut, in dem
Berichte, den er an den Kaiser leitet, um diesen nicht kopf-
scheu zu machen, lieber von der Sache zu schweigen. Den
üblen Ausstreuungen zuvor zu kommen, hätte Elisabeth ihrem
Oberst-Hofstallmeister den Abschied geben müssen; allein der
Entschluss dazu ging vielleicht über ihre Kräfte und lag sicher-
lich nicht in ihrem Willen. „Kein Mensch wagt es*, schreibt
Throckmorton an Cecil \ „ihr den Rath zu geben, dass sie von
dieser Thorheit lasse *"; Cecil möge es thun. Aber auch Cecil
liess das fein bleiben. Wer dieses Liebesverhältniss stören wollte^
hielt es noch für das Gerathenste, jeder Einwirkung auf Elisa-
beth zu entsagen und Lord Robert in's Gewissen zu reden oder
ihm Angst zu machen, ihm etwa den Text zu lesen, weil er
sich herausnehme, der Königin beim Ankleiden das Hemd zu
reichen und sie unaufgefordert zu küssen^.
Namentlich der Herzog von Norfolk liess in den Versuchen,
dem Günstlinge Vernunft zu predigen, nicht nach, und Lord
Robert gab sich zuweilen die Miene, auf ihn zu hören, seinen
Ermahnungen Folge zu leisten, sich gar vom Hofe zu entfernen:
aber dies letztere stets nur auf kurze Zeit, nach deren Verlauf
er der Königin doppelt willkommen war. Eine der Scenen zwi-
schen diesen Lords ist zu kostbar, als dass ich sie übergehen
dürfte, was um so weniger gerechtfertigt wäre, als sie bisher
nirgends erzählt ist. Norfolk und andere Herren nahmen Lord
Robert ins Gebet und setzten ihm mit Bitten zu, diel auch mit
' Cal. of St. Pap., For. 1560-61 p. 475.
* La Mothe P4n61on, Corresp. diplom. ed. A, Tenlet, London-PanV
1840. II, 120 f.
Elisabeth und Leicester. 131
Drohungen untermischt waren: er möge in sich gehen und ihre
Majestät durch seine fortwährende Huldigung nicht länger ver-
hindem, einen Gemahl zu wählen, auf dass dem Königreiche
eadUch ein legitimer Erbe werde. Gerührt oder eingeschüchtert
sog sich Lord Robert, , schmerzerfüllt über den Verlust des An-
bhcks einer so grossen Fürstin*, vom Hofe zurück; doch nach
14 Tagen ward ihm seitens der Königin Befehl, wieder zu er-
geheinen. Nun aber bestürmten ihn Norfolk und die übrigen
mit so heftigen Vorstellungen, dass er sich neuerdings entfernte
und über einen Monat ausblieb. Als er hierauf zum zweiten
Male wiederkehrte, wollte man bemerken, dass zwischen ihm und
der Königin „die Sachen bedeutend abgekühlt wären; allein viele
glaubten, es sei dies nur scheinbar der FalP.
So weit der Bericht eines Venezianischen Botschafters in
Frankreich \ dem die Geschichte von dem dort beglaubigten
Englischen anvertraut worden; anderen Nachrichten zufolge wäre
die hier erwähnte zeitweilige Entfernung Lord Robert's aus Eifer-
sacht erfolgt, die er, wirklich oder zum Scheine, auf den Grafen
Onnond geworfen hätte ^. Wie dem auch sein mag, des Günst-
lings Stellung blieb uu erschüttert , der Königin Liebe zu ihm
teelt unverändert Stand.
Diese Liebe muss sinnlichen Ursprungs gewesen sein; denn
an ihm war überhaupt nichts als seine Schönheit, und wenn
Schönheit gleich auf den äussern wie den innem Sinn wirkt, „so
daas. wer sie erblickt, sich mit sich selbst und mit der Welt in
üebereinstimmung fühlt und nichts üebles ihn anwehen kann** ^,
so stellt sich doch das Uebel von selbst ein und hört jene
üebereinstimmung auf, wenn zur reinen Wirkung der Schönheit
der Reiz der Begierde hinzutritt. Ob nun Elisabeth durch solche
; natQrliche Begierde auch bis zu sinnlicher Hingebung getrieben
worden, ist keineswegs ausgemacht. Es fehlt nicht an der Behaup-
tong, dass sie des Sinnengenusses dieser Art gar nicht fähig war.
Am deutlichsten und anatomisch am begreiflichsten hat Ben Jonson,
ier Zeitgenosse Shakespeare's, dies ausgesprochen ^. Man muss
' Dep. Giac. Surian, Paris 11. Mai 1566.
* Mignet, Eist, de Mar. Stuart I eh. 4.
' Wahlverwandtschaften l, Cap. 6.
* Notes on Ben Jonson's Conventations with Will. Druxnond. (Lond.,
^kakespeftre Soc. 1842) p. 23: She had a membrana on her, which made
132 M. Brosch.
sich bescheiden, seine Aussage einfach zu verzeichnen und die
Frage nach Elisabeth's Eignung zu Zwecken der Geschlechts-
liebe als ein unlösbares Problem stehen zu lassen. Aber die
Zeitgenosj^en der Königin haben die Lösung sich sehr leicht ge-
macht: was an Einsicht und Augenschein ihnen fehlte, hatten
sie an Vermuthung und Lästerung die Fülle.
Schon im August 1560 kam das Gerücht auf, dass EUsa-
beth in Folge ihres Verkehrs mit Dudley guter Hoffnung sei^
vom Januar 1563 wird uns der Bericht über eine Untersuchung,
die wegen der verleumderischen Ausstreuung geführt worden,
dass die Königin Lord Robert's Geliebte sei und während ihres
Aufenthalts in Ipswich ein Aussehen gehabt habe, als ob sie
gerade vom Kindbett aufgestanden wäre^; im Jahre 1581 wurden
ihr schon fünf Kinder gegeben, die ihr sämmtlich Graf Leicester
gemacht hätte: wenn sie auf Reisen gehe, so geschehe es nnr,
um insgeheim zu entbinden ^. Selbst das absurde Gerücht fand
Gläubige, dass Leicester einen dieser Bastarde zur Thronfolge
bringen wolle; gierig hat der katholische Sander es aufgegriffen
und der kirchliche Annalist Raynald, welcher das doch besser
wissen konnte, ihm nachgeschrieben^.
Alles solches, das in England bekannt genug war, muss
schlechterdings auch den vielen fürstlichen Persönlichkeiten, die
sich als Freier um Elisabeth bemühten, zur Kenntniss gekommen
sein: sie mochten es nicht glauben, weil sie vielleicht besser unter-
richtet waren, und wenn sie auch nur den zehnten Theil davon ge-
glaubt hätten, wäre es unerklärlich, dass sie trotzdem nicht nach-
gelassen haben, die Königin mit Heirathsanträgen zu bestürmen.
Das notorische Yerhältniss zu Leicester mag ihnen immerhin, wie
Gk)ethe in einem ähnlichen Falle es ausdrückt, eine „harte Mitgift'
her incapable of man, ,though for her delight she tryed many. At the
comming over of Monsieur (Alen9on) ther was a French chinirgion who
took in hand to cut it, yett fear stayed her, and his death. — Und das
klingt etwas wahrscheinlicher als die Aussage des Cardinais D'Ossat, Lett.
ed Amelot de la Houssaie. (Amsterdam 1708) I, 399: Elle n'avait
point de vulve.
* Cal. of St. Pap., Dornest. 1547—80 p. 157.
• Cal. of St. Pap., Dornest. Addenda 1547-65 p. 584.
• St. Pap. Domest. 1581—90 p. 12.
* Annal. Eccl. ad a. 1565, § 22.
Elisabeth und Leicester. 133
gewesen sein, aber eine Mitgift, die eben durch grosse Vortheile auf-
gewogen werden kann. Und ob dieses Verhältniss ein reines war
oder nicht, wer konnte es damals wissen und wer weiss es heute?
— Damals yielleicht Frau Ashley, der Königin intimste Vertraute;
heute kein Mensch. Zwar hat Cecil dem Französischen Gesandten
de Foix, als dieser für Karl IX. um Elisabeth's Hand geworben
hat betheuert, dass Leicester von der Königin nur wie ein Bruder
geliebt werde ; ja Elisabeth selbst hätte, wie Quadra vermeldet \
als sie blatternkrank aus einem Fieberparoxismus erwachte und
sich im Starben wähnte, es ihr erstes Wort sein lassen, dass sie
Lord Robert liebe, aber zwischen ihnen niemals etwas Unschick-
liches vorgekommen sei. Allein Cecil war ganz der Mann, im
Laufe einer diplomatischen Unterhandlung Dinge vorzubringen,
die, auch ohne strict wahr zu sein , ihm zweckdienlich schienen,
und Quadra war ganz der Mann, kritiklos niederzuschreiben, was
ihm erzahlt wurde. Nach seinem Berichte hätte Elisabeth,
wieder zu Sinnen gekommen, jenes Wort gesprochen und die
Bitte hinzugefügt, dass Lord Robert nach ihrem Tode zum Pro-
tektor des Königreichs ernannt werde. Eins von beiden muss
da unwahr sein: entweder sie war bei Sinnen, und dann kann
sie die Bitte nicht gestellt haben, weil Lord Robert als Protector
ebenso unmöglich war wie der Papst ; oder sie war nicht bei Sinnen,
und dann hat Quadra Erlogenes berichtet, wenn er sagte, dass
sie es sei. Wir stehen demnach rathlos vor der Frage , wie
weit die zwei Liebenden, die Königin und ihr Oberst- Hofstall-
meister, sich miteinander eingelassen haben. Wir wissen nur,
dass er ihre Liebe niemals verdient und doch unwandelbar durch
lange Zeit besessen hat.
Nachdem Lord Robertos erste Frau ihr plötzliches Ende
gefunden hatte, mussten diejenigen, welche früher Dudley's Ein«
fluss bekämpft, an seinem Verhältniss zur Königin Aergemisa
genommen hatten, ernstlich mit der Eventualität rechnen, dass
Elisabeth ihn heirathen werde. Die vorsichtigsten unter ihnen
Wten sich desshalb, ihren Uebergang auf Seite des glücklichen
nnd, nach ihrer Meinung, zum höchsten Glücke bestimmten Witt-
wer» zu bewerkstelligen, seinen HoflFnungen nicht weiter ent-
gegenzutreten, seine Pläne nicht zu durchkreuzen. Ja, sie
Bei Froude VII, 430.
134 M. Bro8ch.
scheinen in dem Grade, in welchem sie ehedem sich ge^en ihn
erhitzt haben, nun für ihn und seine Sache in Hitze gerathen
zu sein. Was sie nicht hindern konnten, das wollten sie fordern
helfen, um solche Förderung bei dem künftigen Königin -GeiDahl
sich als Verdienst anzurechnen.
Cecil machte noch im Todesmonat der Amy Robsart, Sep-
tember 1560, seinen Frieden mit ihrem Wittwer. Graf Sussex, der
die Heirath Elisabeth's mit ihrem Stallmeister widerrathen und
bekämpft hatte, ward jetzt vorübergehend anderer Meinung und
sprach sich für diese Verbindung aus, um freilich später abermaU»
mit Leicester zu zerfallen. So oder ähnlich hielten es auch andere.
Im November wollte der Spanische Botschafter, wenn wir ihm
glauben dürfen, von Cecil erfahren haben, dass Elisabeth undDudlej.
in Gegenwart eines Bruders des letzteren und zweier Kammer-
frauen, bereits die Ehe geschlossen hätten — was dem Vorhaben
Cecil's, welcher die Königin um die Krone bringen und statt
ihrer. den Grafen von Huntingdon auf den Thron setzen woJJe,
zu gute kommen werde. Aber ach, wenn wir Quadra glauben
dürften! Was er von Huntingdon erwähnt, beruht sicherlich auf
einem abermaligen totalen Missverständniss ; nicht weil dieser
Graf, der ein eingefleischter Protestant war ^ dem Staatssecretär
äussersten Falls nicht als König gepasst hätte, sondern weil
Cecil, wenn er in solche hochverrätherische Machenschaften ver-
flochten gewesen wäre, vor allen Dingen Sorge getragen hätte,
dass sie dem Spanier nicht bekannt würden. Was aber Quadra
von Elisabeth's und Lord Robert's geheimer Ehe berichtet, stellte
sich binnen kurzer Frist als unwahr heraus. Zu jener geheimen
Ehe war es nie gekommen, vielmehr wurde alsbald eine öffent-
liche alles Ernstes betrieben.
Dudley's Aussichten hatten sich zwar gebessert, die Reihen
seiner Gegner gelichtet. Aber was von diesen übrig geblieben
war, hielt um so fester zusammen. Es fehlte nicht an ernster
Warnung vor den Gefahren, welche die geplante eheliche Ver-
bindung dem Throne bringen müsse, nicht an der Befürchtung,
* Huntingdon war dem königl. Hause York verwandt, pin NeflFe des
Cardinais Pole und steifer Protestant ; später ein Parteigänger der Puritaner.
Darum nennt ihn Sander, Schiern. Anglic. L. 3: Optimi Card. Poli pessi-
mus nepos.
Elisabeth und Leicester. 135
dass die Warner selbst Hand anlegen würden, solche Gefahren
heraufzubeschwören oder zu erhöhen. Woche um Woche, Monat
QiD Monat verging, und Lord Robert rückte seinem Ziele nicht
näher. Im Januar 1561 wurde er ungeduldig, Elisabeth wurde es
gleichfalls : die Beiden kamen zu dem Entschlüsse, allen Wider-
stand, dem sie da noch begegneten, mit Hilfe einer auswärtigen
Allianz niederzuwerfen. Durch Vermittlung seiner Schwester,
Lady Sidney, liess Dudley dem Spanischen Botschafter den An-
trag stellen: Philipp H. möge seine, Lord Robert's Heirath mit
Elisabeth befürworten und vermitteln ; dagegen würde die Königin
bereit sein, den Katholicismus wieder herzustellen und eine po-
litische Richtung einzuschlagen, mit der dem Spanischen Herr-
scher gedient wäre. Der Botschafter, es war der oben öfter er-
wähnte Bischof Quadra, legte Elisabeth die Frage vor, ob der
Antrag mit ihrem Einverständniss erfolgt sei, und sie bestätigte
dies oder gab eine Antwort, die als Bestätigung sich wenigstens
deuten liess, wenngleich ihre Versicherungen im Punkte der
Religion nicht so weit gingen, als Quadra gewünscht hätte. Die
Sache wurde natürlich nach Spanien vermeldet, und König Philipp
hatte mm zu überlegen, was er ihun solle. Seiner Gewohnheit
gemäss übereilte er sich nicht — erst im März wurden die er-
forderüchen Weisungen nach England gesendet. Sie lauteten
w\e folgt:
Elisabeth möge durch eigenhändige schriftliche Erklärung
ach verpflichten, in den Schooss der Kirche zurückzukehren;
möge ferner die auf ihren Befehl gefangen genommenen katholi-
schen Bischöfe in Freiheit setzen und der Feier des katholischen
Gottesdienstes auf Englischem Gebiete stattgeben. Dann werde
der König ihrer Ehe mit Lord Robert alle mögliche Förderung
aagedeihen lassen ^. Dass Philipp mit der also getroffenen Ent-
scheidung nur gethan, was er nicht lassen konnte, sagt uns
seine Schwester, Margaretha von Parma, als später das ganze
bei Quadra angeregte Project ins Wasser gefallen, aber doch
noch immer von einer ehelichen Verbindung der Königin mit
ihrem Stallmeister die Rede war: auch wenn Eure Majestät,
schreibt sie dem Könige, sich in die Sache nicht einmischen, ist
es doch wahrscheinlich, dass sie zu Stande kommt und die Heirath
• Freude VII, 308 ff.; 32(3 ff.
136 M. Brosch.
geschlossen wird; sich da den Lord Robert zum Danke ver-
pflichten, wäre doch das kleinere Uebel ^
Aber Philipp , Margaretha , Quadra , Lord Robert , sie alle
rechneten mit Wahrscheinlichkeiten, die Königin mit gegebenen
Grössen. Die Bedingungen Philipp's begegneten einer Wendung
der Englischen Politik : Elisabeth verzichtete auf die von ihr ehe-
dem begehrte Heirathsvermittlung, wie auf die Heirath selbst, und
Lord Robert musste sich trösten. Sie liebte ihn, mag ihre Hand
ihm versprochen haben, in der Absicht vielleicht das Versprechen
zu halten; aber ihre Liebe zu ihm kämpfte mit ihrem Hass
gegen den Ehestand und ihrem tiefgehenden Verständniss der
Englischen Interessen. Die Entscheidung dieses Kampfes mag
durch Augenblicke geschwankt haben, nicht weil Elisabeth in
Ungewissheit war, welchen Entschluss sie fassen solle, sondern
weil es ihr widerstrebte, einen von vornherein feststehenden Ent-
schluss auszusprechen. Sie ist unverkennbar eine von jenen
Englischen Damen, deren Byron spottet, weil ihnen die Liebe
im Kopfe sitzest im Herzen sass ihr die Herrschsucht. Von
dieser Leidenschaft ganz erfüllt, wollte sie keinen Glatten, der
seinen Theil an der Herrschaft begehre. So beiläufig äussert
von ihr der Cardinal Bentivoglio ^, und er hat in dem EHmkte
sehr richtig geurtheilt. Man kann diese Königin so wenig eine
Heilige als eine genusssüchtige Frau nennen. Der Besitz der
Macht war ihr Wirklichkeit, der Liebe Lust und Schmerzen
waren ihr ein Traum. Sie träumte ihn noch durch Jahre mit
Leicestem, dann mehr spielend und zum Zeitvertreib mit Anderen,
aber stets wachenden Auges, das unverwandt hinüberblickte Hüf
das, was ihr Nutzen bringe und England vor Schaden bewahre.
Als Elisabeth im Jahre 1565 in ernsten Verhandlungen mit
dem Kaiser stand, die den Abschluss einer Ehe zwischen ihr
und dem Erzherzog Karl bezweckten, tröstete man sich am kaiser-
lichen Hofe mit der Nachricht, dass Leicester, der schon graue
Haare bekomme, als Concurrent nicht mehr zu fürchten sei.
Allein die grauen Haare des Grafen hinderten nicht, dass des
^ Gachard, Corresp. de Marguörite I, 546.
* Don Juan C. 11 st. 34.
* Ella, piena di spiriti dominanti, senza curarsi di prole non havcva
mai volnto ricever compagnia di marito, per non avere appresso dije
compagno di regno. Guerra di Fiandra. P. 3, L. C in fine.
Elisabeth und Leicester. 137
Eizherzogs grüne Hoffnung auch diesmal eine trügerische war:
sie hinderten ebenso wenig, dass die Huld und Gnade der Königin
auch dem Graugewordenen bewahrt blieben. Durch volle 30 Jahre,
bis zu seinem Tode hat er sich seiner bevorzugten Stellungen
und der königlichen Gunst erfreut. Was er immer sündigen
mochte , durch zwei heimliche Vermählungen , die seine Untreue
ausser Zweifel setzten, durch Unbotmässigkeit in politischen
Dingen und Unfähigkeit in militärischen — alles wurde ihm ver-
ziehen. Selbst als Elisabeth's Bedarf an Schwärmerei oder Ge-
nuss durch jüngere Kräfte gedeckt wurde, hat dies an Umfang
und Nutzungen seiner Günstlingschaft nichts geändert. Es ist
unleugbar, dass solches von seiner Seite einige Geschicklichkeit
und Kunst erforderte, auf Elisabeth's Seite aber eine grosse
Liebe zur Voraussetzung hatte — eine Liebe, die dem Spott der
Feinde, der Warnung ergebenster Freunde Trotz geboten, und
was ungleich mehr sagen will, sich stärker erwiesen hat, als die
Wirkungen der Zeit.
Nachdem Vorstehendes zum Druck gegeben war, kam mir Bekker's
Essay über Elisabeth und Leicester zur Hand \ Es sei mir desshalb
gestattet, mit dessen Verfasser mich hier in kurzem auseinander-
zusetzen.
Der Punkt von Belang , in dem wir diflFeriren , betrifit den Tod
Amy Robsart's und die Frage nach Leicester's und Elisabeth*s Schuld
an demselben. Was Bekker dessfalls aus dem Leicester-Blount'schen
Briefwechsel und den Bekenntnissen Appleyard 's folgert, kann ich
wohl auf sich beruhen lassen. Diese Actenstücke lassen, wie aus
Gurdner's oben citirtem Aufsatz erhellt, eine der Bekker 'sehen völlig
entgegengesetzte Auslegung zu, und es will mir scheinen, dass so-
wohl Bekker als auch Gairdner mit ihren Auslegungen einen Beweis
erbringen wollen, für welchen es in den Briefen, wie in dem Be-
kenntnisse an einem festen, über alle Zweifel erhabenen Anhaltspunkte
fehlt. Wer billig urtheilen will, darf nicht übersehen, dass weder
Fronde noch Bekker aus dem Briefwechsel und Appleyard's Confession
ihre Schlüsse auf Leicester's Schuld gezogen hätten, wenn die Aeusse-
* Giesaener Studien auf dem Gebiet der Geschichte V: Elisabeth and
Leicester. Beiträge zur Geschichte Englands in den Jahren 1560—1562.
Giewen, Ricker. 1890. 131 p. 8 M.
n
138 M. Brosch. Elisabeth und Leicester.
rungen des Span. Botschafters de Quadra unbekannt geblieben wären«
Ich sehe diese Aeusserungen mit kritischem Auge an, Bekker dagegen
glaubt dem Quadra aufs Wort. Und doch kann uns eine gerade
von Bekker (8. 108) citirte Stelle aus Quadra's Depeschen belehren,
dass dieser Diplomat Irrthümern, selbst groben Irrthümern unter-
worfen war: wir sehen ihn von einem Bischof von Windsor sprechen —
und es hat niemals einen solchen gegeben; Windsor war kein Bischofs-
sitz. Liegt es da nicht nahe anzunehmen , dass Quadra , wie er in
diesem Falle geirrt, auch in manch' anderem Irrthümliches berichtet
habe? dass die betreffende Aussage Cecil's von ihm falsch verstanden
oder auch maliziös zugerichtet worden? dass Cecil ihm die Nachricht
von dem meuchlerischen Vorhaben gegen Amy Robsart nicht als
feststehende Thatsache, die er, der Staatssecretär , für wahr halte,
sondern als ein Gerücht mitgetheilt habe, welches in Folge der Inti-
mität zwischen Elisabeth und Leioester seinen Lauf genommen? —
Die Erklärung, wie solche Versehen und Verkehrtheiten in diplo-
matische Depeschen sich einschleichen konnten, glaube ich oben ge-
geben zu haben; wie nicht minder den Beweis, dass sie thatsächlich
vorgekommen sind. Ich halte auch dafür, dass es, behufs Ermitte-
lung der historischen Wahrheit, weniger gefährlich ist, die Aussagen
eines Diplomaten scharf ins Verhör zu nehmen, als — wie Bekker
es thut — der eigenen Phantasie die Zügel schiessen zu lassen. Denn
was er (S. 61) als Thatsache gibt, dass die Leiche der Amy Robsart
mit gebrochenem Genick an den Fuss der Treppe gelegt worden, kann
doch nur Ausgeburt der Phantasie sein und entbehrt jedes wie immer
gearteten quellenmässigen Beleges.
Kleine Mittheilungen.
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung. Entgegnung.
Der im vorletzten Hefte der Deutschen Zeitschrift für Geschichts-
wissenschaft erschienene Aufsatz G. v. B e 1 o w's ist nicht sowohl
eine Kritik meines darin besprochenen Buches, denn der Recensent
wäre Richter in eigener Sache, als viel mehr eine Vertheidigung
gegenüber dem Urtheile, welches ich in ebendiesem Buche über die
Arbeiten des Herrn Prof. v. Below zu fällen gezwungen war. Da
der grösste Theil der Leser dieser Zeitschrift mein Buch schwerlich
gelesen oder bei der Leetüre dieses Below'scben Aufsatzes zur Prüfung
herangezogen hat, so erachte ich es für geboten, die Art etwas näher
zu beleuchten, wie v. Below meine „Polemik" als „haltlos" zu er-
weisen meint.
Gerade die schwerwiegendsten Beweise für meine Charakteristik
seiner Forschungen hat v. Below überhaupt nicht erwähnt. Ich
habe z. B. S. 378, 379 meiner Arbeit den Nachweis erbracht, dass
T. Below die angebliche Unterwerfung der Sklaven unter das öffent-
liche Gericht im Frankenreiche durch Berufung auf G. Meyer, Sickel
und Schröder zu erweisen sucht , während der erstere Forscher an
dem von Below citirten Orte etwas ganz anderes über diesen Gegen-
stand sagt, Sickel und Schröder aber an den angeführten Stellen
gerade entgegengesetzter Ansicht wie Below sind. Ueber diesen
schwerwiegenden Punkt meiner Anklage schweigt v. Below in seiner
Vertheidigungsschrift. Ebenso habe ich behauptet und erwiesen, dass
V. Below Röscher als Gegner der Ansichten Gierke's und Anhänger von
Maurer's hinstellt und sich dafür auf eine Stelle beruft, in welcher
sich der grosse Nationalökonom gerade in entgegengesetzter Weise
ausspricht*: auch hierüber geht die Vertheidigungsschrift schweigend
binweg.
* S. meine Arbeit (fernerhin als „Ursprung" citirt) S. 380, 381. Gar-
nicM erwähnt sind aach die von mir S. 368, 369 nachgewiesene Verzerrung
140 Kleine Mittheil angen.
Noch charakteristischer ist, dass v. Below öfters aus der Art
und Weise, wie er meine Ausfahrungen bekämpft, ganz deutlich
erkennen lässt, dass er nichts Stichhaltiges gegen sie einzuigenden
vermag. Als Beispiel diene seine Vertheidigung gegen meine durch
eine Reihe von Beweisstellen gestützte Behauptung, dass er oft als
, herrschende Meinung" darstellt, was nie von einem Forscher ver-
treten ist. Er zweifelt nicht, „dass der junge Doctor bei weiterer
Ausdehnung seiner Leetüre zu einer anderen Meinung gelanfs^en wird^.
Sicherlich hätte v. Below in Bezug auf die S. 382 meiner Arbeit
zusammengestellten Beispiele, in denen er auf die angegebene Art
eine »herrschende Meinung" ganz zu Unrecht constatirt, wenigstens
jetzt Citate gebracht, — wenn nur überhaupt jemals irgend Jemand
die von ihm als , herrschend* bezeichneten thörichten Ansichten ver-
treten hätte ^
Ich hatte mehrfach Gelegenheit zu constatiren, dass v. Helow
die Ansichten derjenigen Forscher, gegen welche er polemisirt, sovrie
ihre entscheidenden Argumente derart verzerrt, dass sie nicht mehr
zu erkennen sind. So ist es jetzt auch manchen meiner Behauptungen
ergangen. Ich hatte z. B. S. 379 die Thatsache gekennzeichnet, dass
V. Below Lamprecht's Ausfuhrungen über die Vogt ei als blosse
Urkundenzusammenstellung charakterisirt; ich behauptete, dass, wer
diese Ausführungen Lamprecht's oder auch nur die wohlgeordnete
Disposition derselben (Wirthsch.-leben Bd. I Th. 2 S. VI, VII) gelesen,
meine Verwunderung über eine derartige Bezeichnung dieser For-
schungen theilen muss. Jetzt spricht Below ^ nur von seinem , ver-
werfenden Urtheil über Lamprecht's Ausführungen über die Vogtei'
und gibt sich den Anschein , seine frühere Behauptung durch den
Hinweis darauf rechtfertigen zu können , — dass Lamprecht's
Forschungsergebnisse in dieser Hinsicht nicht allgemeine Zustimmung
erfahren haben ^.
Auch da, wo überhaupt von einem Versuche, meine Behauptungen
zu widerlegen, ernstlich die Rede sein kann, ist Below wenig glücklich.
der Ansichten Ei eh ho rn*8, Arnold's und Heusler's über die Folgen der
Ottonischen Privilegien, sowie die S. 381 besprochene Veränderung der
von Below unter Anführungszeichen falsch vriedergegebenen Stelle
Jastrow's etc.
* Ganz ähnlich ist auch die Widerlegung S. 116 Z. 42—44, S. 114
Z. 13—15, S. 118 Z. 1-4. ^ S. 120.
' Aehnlich ist es zu beurtheilen, dass nach v. Below's Ausführungen
S. 114 und 117 jeder Leser glauben muss, ich hätte Nitzsch's Gildetheorie
ohne Weiteres acceptiert, während ich doch z. B. S. 53 gegen Nitz8ch*s
Ansicht polemisiere, dass die Gilde eine specifisch Sächsische Einrichtung eei.
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung (C. Koehne). 141
1. Ich hatte nachgewiesen, dass Below den von Heusler und
(rierke festg'estellten methodischen Grundsatz vielfach verletzt hat,
dass für Fragen der Entstehung der Stadtverfassung nicht erst ganz
spät zur Entwicklung gelangte Flecken und Städtchen herangezogen
werden dürfen , auf welche vielleicht nur das anderwärts seihständig
erwachsene Stadtrecht übertragen ist. Darauf antwortet v. Below
jetzt namentlich durch Berufung auf Sohm, der „in der Benutzung
von Urkunden kleiner StUdte aus dem 13. Jahrhundert eher noch
weiter gegangen sei als'' Below selbst. Dieser Einwand kann aber
nur bei einer oberflächlichen Betrachtung zutreffend scheinen. Bei
Sohm handelt es sich vorzugsweise um die Constatirung von Rechts-
sitten und Rechtsbräuchen, bei denen Nachweise für spätere Zeit, da
der Ursprung in Einrichtungen der Fränkischen Periode überzeugend
dargethan ist, die Nachweisungen für die Zeit der eigentlichen Stadt-
entstehung ergänzen und hie und da wohl auch ersetzen können ^
Der gegen von Below's Methode erhobene Tadel betrifft hingegen
Äosfülirungen , in denen z. B. eine Stelle des ersten Strassburger
Stadtrechtfi ohne Weiteres durch die Analogie von Verhältnissen zu
Hameln im 18. Jahrhundert erklärt % oder der Uebergang von
angeblich den Landgemeinden zustehenden Functionen auf die Stadt-
Gemeinde durch das Beispiel von Lippstadt, Medebach, Emmerich
und Büren * bewiesen wird. Wendet v. Below ein , dass die bei
letzterer Gelegenheit gegebenen Urkundenstellen nur als Neben beispiele
neben den vorher ausführlich behandelten 6 Städten Hameln, Halber-
stadt, Quedlinburg, Soest, Strassburg, Köln fungiren, so sind seine
^ Da Sohm das Asylrecht als die Grundla^ge nachgewiesen hat. auf
welcher das Markt-, resp. Stadtrecht zur Bildung gelangte, so konnte er
auch (Entsteh, des Dt. Städtew. S. 62 Note 85) in der Frage nach der Zeit
der Entstehung städtischen Gerichtes und Rechtes Below's Behauptungen
gegen meine Ausfahrungen vertheidigen. Es lagen aber, als ich Below 's
Beweisführung aus Gründen der Methode tadelte, diese Forschungen
^ohm'8. sowie die ihnen zu Grande liegende Radolfzeller Urkunde noch
nicht vor. Uehrigens ist es zu einem besonderen Gericht über städtische
Immobilien und demnach auch zu einem besonderen städtischen Immobilien-
recht „in den alten Römerstädten'', gerade nach Sohm's Ausführungen
(ibid. S. 75, 76), erst später, z. Th. nach dem 12. Jahrh. gekommen; dem-
nach werden meine mit denen Below's im Widerspruch stehenden Aus-
filhrangen über das Verhältniss von Eigenthum und Freiheit in Worms,
•Speier und Mainz (11. Jahrh.) durch Sohm's Forschungsergebnisse garnicht
berührt.
* Stadtgem. S. 36, vgl. meine Bemerkung ürspr. S. 49 Note 4.
* Solche Orte, nicht die von Below S. 114 Z. 9 genannten, habe ich
als „Städtchen* bezeichnet.
142 Kleine Mittheilungen.
Ausführungen doch nur bei dem erstgenannten Orte einleuchtend: je
grösser der von Below behandelte Ort ist, desto mehr muss er den
Quellenstellen Gewalt anthun, um sie für seine Theorie passend zu
machen \
2. Below führt ferner an, ich selbst hätte diejenige Methode
befolgt, die ich an ihm tadele, weil ich zur Erforschung der Gerichte
der Wormser und Mainzer Kaufleute im 11. Jahrhundert eine
gleichseitige Urkunde des Ortes Allensbach heranziehe, , welcher nie
zu einer wirklichen Stadt geworden ist". Dabei habe ick jedcM^h
ausdrücklich hervorgehoben, dass ich dazu desshalb berechtig zn
sein glaube, weil in dieser Urkunde ausdrücklich ausgesprochen ist,
dass alle Kaufleute diejenigen Jurisdictionsrechte haben, welche den
AUensbachem damals verliehen wurden, und ausserdem spedell Wormser
und Mainzer Recht zum Vergleich herangezogen ist '. Noch weniger
darf darauf hingewiesen werden, dass ich selbst von der Medehacfaer
Urkunde von 1165 Gebrauch gemacht habe, aas der Below viel zu
weit gehende Analogieschlüsse zieht. Es handelt sich bei mir nur
darum, dass damals zuerst der Name consules für Stadtvorstände
gebraucht ist*, während v. Below die Stadtentwicklung in ^ede-
bach und z. B. Köln für gleichartig hält.
3. Wo V. Below zum Beweise des Hervorgehens der Stadt ans
der Landgemeinde die dabei zumeist in Betracht kommenden Compe-
tenzen der letzteren festzustellen sucht, hat er sich dazu nur dreier
Quellenstellen bedient, von denen eine dem 13.^, eine andere dem
Ende des 14., die dritte gar dem 17. Jahrhundert angehört*. Meiner
Einwendung, dass aus diesen Stellen gewiss nicht die Befugnisse der
' Below*8 Behauptung, dass die Kölner Richerzeche ein Communal-
organ und ganz ohne Zusammenhang mit der Gilde sei, wird von dem
neuesten Bearbeiter der Richerzeche (Liesegang in Z. d. Sav.-Stiftg. XI
S. 1—61) mit Recht nicht einmal erwähnt. Gegen Below's angebliche
Rechtfertigung seiner Methode (Stadtg. S. VII), auf die er sich jetzt S. 114
Z. 27 beruft, vgl. meine von ihm nicht berücksichtigten Ausführungen
(ürspr. S. 377 Note 1).
« Vgl. Urepr. S. 57. » Ibid. 8. 297.
^ Sogar diese Stelle ist nach Sohm S. 74 Note 104 für das von Below
Behauptete nicht beweiskräftig, muss also ausgeschieden werden.
'' Nur auf Leser, welche die Citate nicht nachschlagen, kann die
beigefügte Bemerkung Eindruck machen, auf die sich jetzt .v. Below
S. 115 Note 2 wieder beruft: „Andere Beispiele in den angeführten Werken*.
Es sind eben in diesen keine Beispiele dafQr zu finden, dass die Land-
gemeinden die betreffenden Competenzen schon in filterer Zeit besessen
haben; bestätigt wird diese Wahrnehmung dadurch, dass von Below aucb
jetzt keine genaueren Citate bringt.
Zum Ursprung der Deutschen Stadtverfassung (C. Koehne). 143
Landgemeinden zur Zeit der Entstehung der Stadtverfassung fest-
^Testellt wei-den können, entgegnet er, es verrathe „geringe Eenntniss
unserer Nachrichten über ländliche Verhältnisse*, wenn ich , Quellen
über die Competenz der Landgemeinden vor dem 18. Jahrhundert"
verlange. Allerdings fehlt es, während aus der Zeit vor dem 18. Jahr-
hundert doch nicht wenige Zeugnisse über die Gemeinwirthschaft der
Markgenossenschaft und daraus unmittelbar entspringende Befugnisse
dieses Verbandes vorliegen , ganz an solchen , aus denen ein Recht
von Ortsgemeinden, Mass und Gewicht zu ordnen und über falschen
Kauf zu richten, hervorginge. Allein, dass aus dieser Thatsache gerade
folgt, dass die genannten Competenzen der Landgemeinde sich wohl
erst ausgebildet haben, als durch den Einfluss der Städte auch auf
dem Lande die reine Naturalwirthschaft beschränkt wurde, das will
oder kann Below nicht einsehen.
4. Was meine S. 384 gemachte Bemerkung betriflPt, dass es sinnlos
sei, den Kirchspielkirchen Einfluss auf das Aufkommen der Städte
zozuscbreiben , so halte ich dieselbe vollkommen aufrecht. Below's
Behauptung wäre ja überhaupt nur dann richtig, wenn mindestens
ein beträchtlicher Theil der Landleute in den Städten eingepfarrt
gewesen wäre. Es genügt auf die Dai*stellung von Hinschius *
und Friedberg* zu verweisen, nach welcher die Gründung von
städtischen der von ländlichen Pfarrgemeinden erst geraume Zeit nach-
folgte, indem die letzteren ihre Pfarrkirchen selbstverständlich auf
dem Lande hatten. Dass hie und da Landgemeinden in der Stadt
eingepfarrt waren oder noch sind, kann sicher an der Thatsache nichts
lindem, dass die Deutsche Landbevölkerung bis auf einen ganz unbe-
deutenden Tbeil, um eine Pfarrkirche zu besuchen, nicht in die Stadt
zu kommen brauchte. Oder hält Below die Darstellung der citirten
Kanonisten für unrichtig?
5. Es bleiben noch die Einwendungen, welche Below S. 115, 116
(in der Note) gegen meine Beweisführung erhebt. Er erklärt hier, ein
Theil der ihm gemachten Vorwürfe erledige sich dadurch, dass mir
,das Verständniss fär Ironie' fehle, bei einem anderen lägen „einfach
unrichtige Angaben" meinerseits „vor". Als Beispiel für ersteren
Tbeil verweist er auf meine Ausfuhrungen über eine S. 378 wieder-
gegebene Stelle seines zweiten Aufsatzes. In dieser erweckt Below
die Vorstellung, dass er sich bei einem tadelnden Urtheil über Nitzsch
der Zustimmung Schmoller's erfreut; dass Schmoller gerade das
Gegentheil von dem sagt, was Below behauptet, wird nur demjenigen
Leser klar, der das Citat Below's nachschlägt. Für diese Ironie
Kirchenrecht S. 262—69: 278 ff. * Lehrb. d. Kirchenr. § 71.
144 Kleine Mittheilungen.
fehlt mir wirklich das Verständniss ; vielmehr glaube ich, dass wenn
hier die nachträgliche Erklärung, die Stelle sei „selbstverständlich
ironisch gemeint", bei irgend Jemand helfen könnte, Heinricli Heine
mit der paradoxen Bemerkung recht hätte, man könne Jede Dumm-
heit gleichsam ungeschehen machen und sogar in Weisheit umge-
stalten', wenn man erklärt, „man habe" sie „bloss aus Ironie be-
gangen und gesprochen". Nicht mehr als von dieser Berufung auf
Ironie ist endlich auch von der auf falsche Angaben meinerseits zu
halten; selbst wenn solche in den S. 116 Note angegebenen Fällen
sämratlich vorliegen würden — was durchaus nicht der Fall ist — ,
so könnte dieser umstand doch an dem aus meinen ZusaIn^len8te^
lungen sich ergebenden Urtheil über die Below'sohen Arbeiten nichts
ändern ^
Ausser durch Einwendungen gegen die einzelnen Ausfuhrungen
meiner Polemik sucht Below dieselbe auch dadurch zu bekämpfen,
dass er ihren Autor als Jungen" Doctor, sein Buch als .erweiterte
Doctordissertation" bezeichnet, indem .er sich dafür auf die Biblio-
graphie dieser Zeitschrift beruft. In Hinsicht hierauf brauche ich
den Leser wohl kaum auf die herrlichen Ausfuhrungen Lessing's
im 57. seiner antiquarischen Briefe zu verweisen, in welchem für alle
Zeiten festgestellt ist, dass wer ein Buch wissenschaftlich kriti-
siren will, den Autor nur wegen solcher Thatsachen tadeln darf, die
er aus dem Buche selbst erfahren konnte. Uebrigens hätte für
Herrn Prof. von Below ein Blick auf das Titelblatt meines Buches
genügt, um zu erfahren, dass ich ausser in der philosophischen auch
in der juristischen Facultät — beiläufig schon vor 5 Jahren — pro-
moviert bin, ein Blick auf das Deckelblatt, dass das Buch keine
Erstlingsarbeit ist. Also bleibt nur die Thatsache, dass ein Theil
^ Es wird genügen, zur Kennzeichnung dieser Berufung auf , unrichtige
Angaben ** meinerseits den von Below S. 116 Z. 14—21 erörterten Fall ins
Auge zu fassen. Der Passus, um welchen es sich handelt (Stadtg. S. 65)
konnte von mir nach dem Zusammenhang, so sehr es Below jetzt auch be-
ätreitet, doch nur so aufgefasst werden, dass er sich damit in erster Linie
gegen Schmoller's in seiner «Weberzunft* gemachte Bemerkungen
i-ichtet; denn letztere gehen unmittelbar der betreffenden Stelle voraus, und
ihrem Wortlaut entnimmt Below die „Bussordnungen*, an welche er seine
«Ironie* anknüpft. Es ist ausserdem aber garnicht einzusehen, was geändert
wäre, wenn Below's Polemik sich auf die Stelle in „Straasburgs BlQthe
S. 11* beziehen würde, wie er jetzt behauptet. Hier gibt Seh moller
dem Gedanken Ausdruck, dass das spätere Gewerberecht z. Th. aus dem
geistlichen Gericht über Fälschung erwachsen sei. Das ist doch etwas ganz
anderes, als was Below ihn behaupten lässt.
Zum ürspruBg der Deutschen Stadtverfassung (G. Koehne). 145
meines Werkes der hiesigen philosophischen Facult&t zu Promotions-
zwecken vorgelegt und von ihr angenommen ist; schwerlich wird dies
bei einem anderen als Below für die Anerkennung wissenschaftlichen
Werthes meiner Arbeit, wofern sie solchen überhaupt besitzt » ein
Hindemiss bilden. Jedoch glaube ich in Hinsicht auf solchen Tadel
berechtigt zu sein, Below vorzuwerfen, dass er statt der Auskunft,
die ihm die Bibliographie dieser Zeitschrift über den Autor gab, lieber
die in dem Buche selbst klar angegebene Ursache der Entstehung des
s^ne Arbeiten kritisirenden Anhanges hätte erwähnen sollen. Zur
Publication dieses Anhangs bin ich nämlich durch folgende Thatsaohen
gezwungen worden : Damit die Darstellung der Verfassungsentwicklung
der drei Städte Worms, Speier und Mainz die mit der Entstehung
des Deutseben Städtewesens verbundenen wissenschaftlichen Fragen
ihrer Lösung näher bnnge, schien es mir nicht zu genügen, alle die-
jenigen Schriften, welche sich mit diesen Fragen beschäftigen, kennen
zu lernen, sondern ich hielt es auch für nöthig, überall da, wo ich
auf Grundlage des vorliegenden Materials von den in diesen Schriften
vertretenen Ansichten abweichen zu müssen glaubte, meine Ausführungen
eingehend zu begründen. Dies Verfahren zeigte sich aber den Auf-
sätzen von Below's zur Stadtverfassung gegenüber, die, während ich
mit dieser Arbeit beschäftigt war, erschienen, als ganz undurchführbar.
GrOsstentheils wohl in Folge der überstürzten Hast, mit der v. Below
nach seiner eigenen Angabe diese Aufsätze veröffentlichte, bestehen
zwischen diesen Veröffentlichungen z. Th. auch von Below selbst
offen eingestandene Widersprüche S während er sich doch noch fort
und fort auf jede seiner früheren Arbeiten beruft, als ob er mit allen
darin vertretenen Ansichten übereinstimme. Ausserdem führten mich
gelegentliche Nachprüfungen einzelner Below'scher Untersuchungen
zu ähnlichen Ergebnissen wie die überzeugenden Nachweise Höniger's
in seinem in der Berliner historischen Gesellschaft am 6. Febr. 1888
über Below's Aufsätze gehaltenen Vortrage*. Leider ist jedoch von
diesem Vorti-ag nur ein kurzes Referat gedruckt. Femer sah ich
an, dass die Fadenscheinigkeit der meisten von Below für seine
Behauptungen angeführten Beweise nur denjenigen ohne weiteres ein-
lenchten würde, die Zeit fänden seine Gitate nachzuschlagen. Kurz,
ich sah mich gezwungen, mich innerhalb des Bahmens meiner Arbeit
anf die Widerlegung einiger der wichtigsten Behauptungen Below's*
za beschränken, die Ergebnisse einer eingehenden Untersuchung seiner
' Vgl. ürspr. S. 361, 362.
* Vgl. die Sitzungsberr. d. Gesellschaft zu diesem Datum.
» Vgl. z. B. S. 49 Note 4; S. 296; S. 354.
Deutsche Zettschr. f. Oeschicfatsw. 1891. V. 1. 10
1
146 Kleine Mittheilungen.
Forschangsweise hingegen in einem besonderen Anhange meiner Arbeit
mitzugeben.
Below aber erwähnt jetzt zwar, dass seine Aufsätze nach meiner
eigenen Angabe „nur an sehr wenigen Stellen '^ meiner eigeBtlichen
Arbeit , berücksichtigt*' sind, yerschweigt aber, dass ich mit diesen
Worten nur die Berücksichtigung behufs Widerlegung ab-
gelehnt habe, die unnöthig und zu weitläufig erschien.
Endlich enthält der Below'sche Au&atz auch noch eine Beihe
von Angriffen auf meine eigene Arbeit. Nun ist ja gewiss eine kräftige
Offensive oft die beste Vertheidigung und ich war desshalb darauf
gefasst, dass meine Arbeit von Below stark getadelt werden würde.
Nur das konnte ich nicht erwarten, dass er mir den unwürdigen
und ganz grundlosen Vorwurf machen würde, ich hätte zahlreiche
Ausfuhrungen und Nachweise von ihm übernommen, ohne ihn zu
nennen. Der Vorwurf wäre, wenn berechtigt, so schwerwiegend, dass
ich es als mein Recht und meine Pflicht betrachten muss, alle Yon
Below zur Bekräftigung dieser Behauptung herangezogenen That-
Sachen zu erörtern und ihre völlige Wirkungslosigkeit nachzuweisen.
1. Nur in Bezug auf einen einzigen der von Below erwähnten
Punkte habe ich wirklich eine von ihm schon geltend gemachte Auf-
fassung durch meine Specialforschung bestätigt gefunden — ohne
dass mir übrigens der eigentliche Nachweis dadurch von ihm erspart
wäre — , nämlich in Bezug auf die Beurtheilung der Thätigkeit de»
bischöflichen Officialates und des Stadtgerichtes bei Bekundung von
Tmmobiliengeschäften. Natürlich habe ich auch , was Herr v. Beloir
verschweigt, ausdrücklich und zwar S. 403 Note 3 auf seine For-
schungen verwiesen'.
2. Da V. Maurer und Schaube die Ableitung des Bathes ans
dem Schöffencolleg speciell für Speier desshalb in Abrede stellen, weil
in unserer Ueberlieferung an diesem Orte keine Schöffen ausdrücklich
bezeugt sind, so habe ich mich bemüht, diesen Forschern gegenüber
die Existenz eines SchöffencoUegs in Speier wahrscheinlich zu madien*.
Es ist wirklich höchst sonderbar, wenn es v. Below jetzt mit seinen
(nach Maurer's und Schaube's erschienenen) Forschungen in Ver-
bindung bringen will, dass ich anerkannt habe, dass «von einem Zn-
' In Hinsicht auf diesen und ein paar andere Fälle, in denen ich
V. Below jedesmal ausdrücklich angeführt habe, bemerkte ich auch bei
Zusammenfassung der Ergebnisse meiner Prüfung der Below^schen Aufsätze^
dass diese Arbeiten bie und da auf noch nicht genügend berücksichtigte
Probleme aufmerksam machen und auch an einigen Stellen eine wirkliche
Bereicherung unserer Erkenntniss bieten (s. ürspr. S.
« Ibid. S. 74.
Zum Ursprong der Deutschen Stadtveriassung (G. Koehne). 147
saaunenhange des Bathes mit dem SchöffencoUegium nur da die Bede
sein könne, wo es überhaupt ein SchöffencoUegium gab**.
3. Ebenso kann es doch auch nur komisch wirken, wenn
T. Below mit seinen Arbeiten die Thatsache in Verbindung bringt,
daas ich zwischen bürgerlicher und Kirchspielgemeinde unterscheide.
Es muss dies um so mehr auffallen, als ich S. 81 bei Formulirung
der Frage, ob bei den nach Kirchen genannten Sondergemeinden die
Pfan^emeinschaft das eigentlich Massgebende ist, ausdrücklich bemerke,
dass Warnkönig diese Frage in Bezug auf die Flandrischen Stftdte
bejaht. Voll bäum sie in Bezug auf Erfurt verneint. Ich verdanke
also die Hinweisung auf dies Problem den eben genannten Forschern,
w&hrend v. Below an der Stelle, die er offenbar im Auge hat —
einer erst w&hrend der Drucklegung meiner Arbeit erschienenen
Becension (GGA 1889, S. 841 Note 6) — , nur die von Vollbaum
för Erfurt wahrscheinlich gemachte Thatsache, dass daselbst die
Specialgemeinden, obgleich sie Parochien genannt werden, doch mit
den eigentlichen Kirchspielen nichts zu thun haben, kritiklos verall-
gemeinert.
4. Auch die Thatsache, dass ich die Bedeutung der Ottonisohen
Privilegien nnd des Hofrechts für Ausbildung der Stadtverfassung
nntersucht, hat mit den Below'schen Ausführungen gar nichts zu
thun. Bedurfte es, um auch in diesem Punkte die Ansichten der
Üteren Literatur einer kritischen Prüfung zu unterziehen, überhaupt
ooch einer besonderen Anregung, so würde diese jedenfalls nicht
%xii V. Below, sondern auf Höniger zurückzuführen sein, der seit
einer Beihe von Jahren in seinen Vorlesungen und Uebungen die
Ansichten der älteren Forschung in Bezug auf Hofrecht und Otto-
nische Privilegien bek&mpft. Wie wenig dieser Gelehrte von dem
länfluss der genannten Momente auf die städtische Entwicklung hält,
geht daraus hervor, dass er in seinem — lange vor v. Below's ein-
scblägigen Untersuchungen erschienenen — Aufsatze „üeber den Ur-
sprung der Kölner Stadtverfassung' ^ weder die Ottonischen Privilegien
noch das Hofrecht mit einem Worte zu erwähnen für nöthig hielt.
5. In gleicher Weise ist es endlich auch völlig unberechtigt,
wenn v. Below S. 113 Zeile 2 ff. es als Wiederholung seiner Aus-
fahnmgen zu charakterisiren wagt, dass auch nach meiner Darstellung
^ Nicht ernst zu nehmen ist es, wenn v. Below S. 117 Z. 18 — 20
sich aof das Urtheü Jastrow's über diesen Aufsatz beruft, das in der
Bicht rechtzeitigen Erwähnung in den Jahresberichten liege. Jastrow hat
diesen Aufsatz, wie er Mitthh. a. d. bist. Lit. XVII S. 108, 109 ausdrücklich
erklärt, nur desshalb nicht erw&hnt, weü er ihn übersehen hat. Davon,
das» er ihn für nichterwähnenswerth hielt, kann nicht die Rede sein.
148 Kleine Mittheilangen.
0 Handel und Industrie die Grundlage der städtischen Entwicklunig;'
gewesen** seien. Allerdings stehen die Endergebnisse meiner Arbeit
mit dieser Anschauung wenigstens in Zusammenhang. Aber die A.zi-
sieht, die Below jetzt wieder als sein alleiniges Eigenthum in An-
spruch nimmt, war schon der älteren Forschung durchaus nicht fremd,
wie ich gerade im Gegensatz zu Below bewiesen habe'; ausserdem
beherrscht gerade dieser Gesichtspunkt auch Höniger's Auffassung^
der städtischen Entwicklung. Es genügt, dafür auf den erwähnten
Aufsatz über Köln und auf Höniger's kritische Bemerkungen in
seinen wirthschaftsgeschicbtlichen Jahresberichten ' zu verweisen.
So kann denn davon, dass ich , Auffassungen'' oder , Nachweise'
von V. Below übernommen habe, ohne ihn zu erwähnen, gamicht
die Rede sein ; jedoch veranlassen mich diie zuletzt besprochenen Punkte
noch ein Wort über mein Verhältniss zu den Forschungen Anderer,
besonders Höniger's hinzuzufügen, da v. Below sich berechtig^
glaubt, meiner Arbeit in Folge zu grosser Abhängigkeit von früheren
Auffassungen das Prädicat der , Unreife" geben zu können. Ich habe
es, wie schon bemerkt, nicht versäumt, die frühere Literatui" kennen
zu lernen und bin selbstverständlich älteren Ansichten da gefolgt, wo
die von ihren Vertretern gegebenen Nachweise mich überzeugten oder
das mir vorliegende Quellenmaterial ihre Berechtigung ergab. Dass
ich auf die letztere Weise die Richtigkeit mancher Behauptungen
Höniger's erkannte, zu deren eingehender Begründung er selbst
noch nicht gekommen ist ', kann als Zeichen von Unreife doch gewiss
nicht betrachtet werden.
Im Uebrigen genügt es, wenn ich mich gegenüber v. Below's
in eigener Sache abgegebenem Urtheil übejr meine Arbeit auf die
Kritik competenterer Eecensenten* berufe. Nur möge es mir, um
* Urapr. S. 384.
* Vgl. z. B. Jbb. f. Nationalök. N. F. VI S. 569 Absatz 2, wo schon
lange vor dem Erscheinen der Below'schen Arbeiten die alte Eintheilnng
in Bischofs-, Pfalz- und Landstädte abgelehnt wird. HOniger schlägt daftkr
vor, anch bei der verfassungsgeschichtlichen Gnippirung der Deatschen
Städte von dem Unterschiede zwischen Handels- und Industriestädten aus-
zugehen.
" Vgl. z. B. Urspr. S. 291. In manchen Punkten bin ich auch au
Ansichten gekommen, die von denen Höniger's ganz abweichen, vgl. z. B.
S. 400—404.
* Sohm, Entsteh, des Städtew. S. 16; AI. Schulte in Z. f. G. d.
Oberrh. V S. 408; Lamprecht in DLZ XI, 1462 ff., vgl. insbes. 1464 Zeile
25 — 28 in Bezug auf die mir von Below vorgeworfene Unreife. Ueber
meine Ausführungen über die Specialgemeinden (Kirchspiele) — auf welchem
Zum Ursprung der Deutschen Siadtverfassung (C. Eoehne). 149
ein Beispiel des Wertbes von Below's Ausstellmigen an einzelnen
BefaaaptiiDgen meiner Arbeit zu geben, erlaubt sein, zum Scblnss die
Aufmerksamkeit noch auf die Stelle zu lenken, welche Below'
.selbst für eine Doctordissertation etwas stark'' findet. Ich sagte
S. 1 meiner Arbeit: »Gommunale Entwicklung, d. h. Ausbildung
einer Gemeinde Verfassung finden wir ja auch auf dem Lande". Um
nur dies zu erwähnen , so ist doch z. 6. als hervorragend wichtiger
Theil der Ausbildung einer Gemeindeverfassung das Aufkommen eines
ständigen Ausschusses der Gemeindemitglieder zu betrachten ; die Ent-
stehnng solcher Ausschüsse fand jedoch nach Lamprecht ^ nicht
vor dem 13. Jahrhundert statt, und auch Below' ist ihm in dieser
Ansicht gefolgt. So finden wir also .communale Entwicklung" im
Sinne der ^ -Ausbildung einer Gemeindeverfassung" auch auf dem
Lande. Below aber citirt den Satz, gegen den er sich wenden will,
onvollst&ndig und legt ihm eine Bedeutung bei, welche er, richtig
citirt, gar nicht haben könnte, um dann mit leichter Mühe gegen ihn
zu polemisiren. So bestätigt t. Below hier und an anderen Stellen
durch die Art, wie er seine tadelnden Bemerkungen gegen meine
Arbeit begründet, nur die Berechtigung aller gegen seine Polemik
erhobenen Einwendungen. C. Eoehne.
Replik. Ich könnte mich damit begnügen, die Entgegnung des
Herrn Koebne durch den Hinweis darauf zu erwidern, dass von an-
gesehenster Stelle aus ein ähnliches ürtheil über sein Buch gefällt
worden ist, wie ich es gefällt habe. Prof. Edgar Loening, bekannt-
lich einer nnserer angesehensten Juristen, der sich namentlich auch
durch ein allseitig abwägendes ürtheil auszeichnet, hat K.'s Arbeit
in Lit CBL 1890, Sp. 1468 ff. eingehend besprochen*. Er gelangt,
indem er im einzelnen K. Anerkennung zu Theil werden lässt, zu
dem Gesammtresultat, dass K. „in den Hauptpunkten die Forschung
nicht gefördert hat"'. Er hebt femer energisch hervor, dass die
Gebiete mir nach Below die einfachsten Kenntnisse fehlen — Sohm a. a. 0.
S. 93 Note 132.
' S. 119. * Dt. Wirthschafteleben I, 318 ff.
' Stadtgem. S. 9—10.
* K. beruft eich auf die anerkennenden Worte, welche er von Sohm,
Schulte nnd Lamprecht erhalten. Loening's Recension, die nur 8 Tage
nach deijenigen Lamprecht^s erschien, verschweigt er wohlweislich.
* Die Hauptfrage in den Controversen über die Entstehung der Stadtr
Terfaarang lautet: woher stammt die Stadtgemeindegewalt? oder mit an-
deren Worten: ist die Ordnung der wirthschaftlichen Verhältnisse im
Mittelalter Sache des Staates (der öffentlichen Gewalt) oder der Gemeinde?
150 Kleine Mittheilungen.
Polemik E.'s gegen micb weder unbefangen noch gerechtfertigt ist.
Und zwar findet er sie um so angerechtfertigter, als K. von meinen
Untersuchungen .nicht unbeeinflusst sein wird* ^
Wie bemerkt, der Hinweis auf Loening könnte als Replik ge-
nügen. Ich will indessen ein Uebriges thun und K.'s Verfaliren
analysiren. Ich muss jedoch die Verantwortung dafür, dass hier der
Polemik so breiter Baum gelassen wird, einzig und allein auf K.
schieben; er hätte, bei grösserer Vorsicht in seinen Aeusserung^eD,
lange Auseinandei-setzungen überflüssig machen können.
1. R. erklärt, dass das, was ich als , herrschende Meinung' be-
kämpft habe, in Wahrheit von Niemand behauptet worden sei; er
bestreitet, dass überhaupt jemals irgend Jemand die von mir als
herrschend bezeichneten .thörichten'' Ansichten vertreten habe. Er be-
streitet (Ursprung S. 382) speciell, dass es eine „herrschende Ansicht
von der massgebenden Bedeutung der Frohnhöfe* gebe, dass Jemand
angenommen habe, „den Grundstock der städtischen Bevölkeran^
hätten Hörige gebildet''. Kennt K. thatsächlich keinen Schrift-
steller, der diese Anschauung vertreten hat? Ist ihm, um von Nitzscb
und von Schmoller zu schweigen, Arnold *s „Aufkommen des Hand-
werkerstandes im Mittelalter"', Stieda's Aufsatz „zur Entstehung des
Deutschen Zunftwesens*' unbekannt'? Statt hier mit vielen Citaten
aufzuwarten, will ich nur auf Gothein verweisen, welcher (Wirth-
schafts-6. d. Schwarz Waldes, S. 17) bemerkt: „Am verbreitetsten,
von den hervorragendsten Forschern vertreten, ist die Ansicht, welche
Sohm behauptet das erstere, ich das letztere. K. hat zur Lösung dieser
Frage nichts beigetragen; er wirft sie nicht einmal auf. Er glaubt die
Frage nach der Entstehung der Stadtverfassung mit dem trivialen Satse
beantworten zu können, dass die letzten entscheidenden Gründe die „Rechts-
anschauungen und Interessen der kaufmännischen Kreise* seien. Damit ist
gar nichts gesagt; denn es handelt sich ja darum, unter wessen Leitung
(des Staates oder der Gemeinde) Handel und Gewerbe sich entwickelt haben.
Uebertreibe ich, wenn ich behaupte, dass dem Urtheil E.^s noch die Reife
fehlt?
' Sohm, Die Entstehung des Dt. Städtewesens S. 10 Anm. 4, deutet
auch bereits die Abhängigkeit K.*8 von meinen Ausführungen an.
' Arnold vertritt in diesem Büchelchen (Basel 1861) bekanntlich die
Ansicht von dem stufenmässigen Aufisteigen der Handwerker von der Hörig-
keit zur Freiheit.
' Lövinson, Beiträge z. Verf.-G. d. Westf. Reichsstiftsstädte, vertritt
noch heute die Ansicht, dass die Ministerialen massgebende Bedeutung in
den Städten gehabt haben. K. kennt diese Schrift; er lobt sie sogar
(MHL 17, 256). Vgl. dazu freilich DLZ 1889, Sp. 1579 ff., u. W. Schröder,
Die älteste Verfassung der Stadt Minden. Mindener Programm 1890.
Deutsche Stadtverfassung : Replik (G. v. Below). 151
don Ho&ecfat der Bischöfe den hauptsächlichen Antheil an der
Entstehnng der Zünfte zuschreibt". Während E. einfach bestreitet,
dass dasjenige, was von mir als herrschende Ansicht bekämpft ist,
▼on Andern behauptet worden sei, findet er es andererseits damit
TereinbaTy Höniger das Verdienst zuzuschreiben, „die Ansichten der
älteren Forschung in Bezug auf Hofrecbt und Ottonische Privilegien"
beseitigt zu haben. Also nur Höniger hat das Recht, die ältere An-
sicht zu bekämpfen ! Mit der Behauptung, dass Höniger ein Verdienst
auf diesem Gebiete zukomme, steht nun aber K. gewiss allein ^
8ohm hat in seiner Schrift über die „Entstehung des Deutschen
Städtewesens* (S. 1 bis 17) die Arbeiten näher skizzirt, welche in der
neuesten Zeit die Erforschung des Ursprungs der Deutschen Stadt-
Verfassung gefördert haben: Höniger's ist darin mit keiner Silbe ge-
dacht. Dagegen findet sich der Satz: „Durch v. Below ist die Ansicht
von 'Nitisch , welche die städtische Entwicklung aus dem Hofrecht
abzuleiten sich bemühte, endgültig beseitigt worden" *. Und ähnlich
druckt sich Gothein aus (a. a. 0. S. 18). K. schiebt freilich die
Vorlesungen und üebungen Höniger's vor. Was darin vorgegangen
ist, entzieht sich natürlich öffentlicher Kenntniss. Ich glaube indessen
doch behaupten zu dürfen, dass K. irrthümlich berichtet sein muss.
Denn Höniger hat die Interpretation des ältesten Strassburger Stadt-
rechtes durch Nitzsch als zutreffend angesehen (Hist. Z. 58, 205
Anm. 2). Wenn K. sich auf Höniger's — übrigens kaum 21 Seiten
langen — Aufsatz über den Ursprung der Kölner Stadtverfassung
beruft, so habe ich mein geringschätziges und bisher nicht bean-
standetes Urtheil über denselben schon in meiner , Stadtgemeinde"
(S. 120) formuHri
Eine etwas andere Fassung hat Lamprecht in seiner Besprechung
des K.^schen Buches' dem von K. gegen mich erhobenen Vorwurf
^ Lamprecht hat in einem Referat über E.'s Buch (DLZ 1890, Sp.
1462 ff.) allerdings auch bemerkt, dass mit der „Meinang, dass das kauf-
ndkmusche Dasein die tiefste Kraft der städtischen Entwicklung gestellt
bsbe, vor K. fast nur Höniger Ernst gemacht hat*. Wenn das der Fall
^be, 00 hätte Höniger die Ansicht von Nitzsch und Schmoller, dass der
Kufinann eich am liebsten um den Schöffenstuhl herumdrückte, bekämpfen
mtaea. Das hat er indessen nirgends gethan.
' Und dabei ist K.'8 Arbeit vor Sohm's Buch erschienen! Ich nehme
jenes Verdienst nicht für mich allein in Ansprach. Hegel hat die Ansicht
von Nitasch für Köln widerlegt Baltzer hat femer gezeigt, dass in Strass-
boig die Ministerialität nicht die Bedeutung gehabt hat, die ihr von der
älteren Theorie zugeschrieben worden war.
» DLZ 1890, Sp. 1462 ff.
152 Kleine Mittheilangen.
gegeben. Lamprecht bestreitet nicht, dass die von mir bekämpften
Ansichten thatsächlich von Anderen aufgestellt worden sind. Aber
er meint, mir komme nur das Verdienst zu, „die Theorien Nitzsch'
für ein grösseres Publicum beseitigt zu haben". Er sagt: .N^itzsch
hatte durch seine Forschungen über die Gilde die frühere Stufe seiner
städtegeschichtlichen Anschauungen schon selbst innerlich längst aber-
wunden*. Es ist indessen weder richtig, dass die Nitzsch'sche Ansicht
nur noch im grossen Publicum, d. h. also doch nicht mehr unter
den Gelehrten lebte S noch dass er selbst sie innerlich überwunden
hatte. Jastrow bemerkt in seinem von K.' sehr gelobten biogxaphi*
sehen Artikel' über Nitzsch: „Nitzsch ist in der festen Ueberzen^^ng'
gestorben, dass der Grundgedanke seiner ,Ministerialität* trotz allen
anfänglichen Widerspruchs schliesslich in allem Wesentlichen so gut
wie allgemeine Annahme gefunden habe". Wenn Lamprecht sich
auf die Aufsätze von Nitzsch über die Gilde- beruft, so hat er diese
wohl lange nicht mehr eingesehen; Nitzsch vertritt gerade hier mit
grosser Bestimmtheit die hofrechtliche Hypothese. Er erklärt (Monate*
berichte der Berliner Akademie 1879, S. 11): „Es steht namentlich
für die Städte des Deutschen Südens und Westens die zum grossen
Theil hofrechtliche Verfassung der Gewerbe und ihr unmittelbarer
Zusammenhang mit der herrschaftlichen Hofhaltung fest*.
2. Es ist unrichtig, dass ich auf den Einwand hinsichtlich meiner
Methode „namentlich durch Berufung auf Sohm** antworte; ich bitte
meine Worte nachzulesen. Es ist unrichtig, dass Sohm eine andere
Methode wie ich befolgt. Will K. es ignoriren, dass Sohm von den
Urkunden von Medebach und Hameln einen ausgedehnten Gebranch
(und zwar nicht etwa bloss für die „Constatirung von Bechtsaitten
und Rechtsbräuchen*) macht? Wesshalb soll es mir ferner verwehrt
sein, Medebacher Urkunden für die Darstellung der Geschichte des
Rathes zu verwerthen, während K. es erlaubt ist?* Wesshalb soll bei
^ Schmoller sagt eben erst jetzt (Jahrbach f. Gesetzg. 1890 S. 1002):
,Ich leugne, dass die Ansichten von Nitzsch über den Einflnss der Bischöfe
als grosser Gmndherren in den Städten endgültig beseitigt seien*. Schmoller
gehört also anch nicht zu den Lamprecht'schen Gelehrten. Vgl. ferner
Gothein a. a. 0. Lamprecht selbst hat in seinen volle sieben Jahre
nach Nitzsch's Tode erschienenen Skizzen zur Rheinischen Geschichte (S. 100)
mit grösstor Bestimmtheit die hofrechtliche Hypothese vorgetragen. S. auch
Hist. Z. 59, 198 Anm. 2. • Ursprung S. 385.
> Jahrbuch f. Gesetzg.; B. 8 S. 872 f. Jastrow sagt in der AUg.
Dt. Biogr. (Art. Nitzsch, Bd. 23 S. 738) von den Aufsätzen über die Gilde
ganz richtig: .Hiermit knüpfte er wieder an die »Ministerialitäf an*.
* lieber Menden zieht K. es jetzt vor zu schweigen.
Deutsche Stadtverfassung : Replik (G. v. Below). 15S
der CoDstatirrmg von , Rechtssitten und Rechtsbräuchen '^ eine andere
Methode zulässig sein, als bei der von Verfassungseinrichtungen? Es
ist unrichtig, dass ich die Verhältnisse von Hameln für die „Er-
klftruDg* des ersten Strassburger Stadtrechtes herangezogen habe.
Davon kann schon desshalb keine Rede sein, weil ich das Strassburger
Stadtrecht in der Bist. Z. Bd. 58 ausführlich interpretirt habe, ehe
das Urkunden buch von Hameln erschienen war*. Die Behauptung,
dass ich «den Quellenstellen Gewalt anthue', ist eine eitle Erfindung;
es fehlt jeder Schatten eines Beweises. Wenn K. dann bemerkt:
,v. B. hält die Stadtentwicklung in Medebach und z. 6. Köln für
gleichartig*, so weiss ich nicht, für wen eine solche Aeusserung be-
rechnet ist. Ich halte selbstverständlich die Entwicklung aller
Deutschen Städte im Grossen und Ganzen für gleichartig, weil sie
sämmtlich auf denselben Grundlagen 'erwachsen sind. Aber ich habe
andererseits nirgends behauptet, dass die Entwicklung von Köln und
Medebach in jeder Beziehung gleichartig sei.
8. Es ist unrichtig, dass die von mir citirten Werke keine an-
deren als die von mir mitgetheilten Stellen über die Oompetenz der
Landgemeinde für Mass und Gewicht enthalten; ich verweise auf
Lamprecht, Deutsches Wirthschaftsleben II S. 481. Es ist auch wenig
loyal, wenn K. mir vorrückt — als ob ich es nicht selbst hervor-
gehoben hätte! — , dass Sohm meine Erklärung des Sachsenspiegels^
' Nachtraglich habe ich dann in meiner „ Stadtgemeinde " S. 36 be-
merkt, dass ,in Strassburg ganz in derselben Weise wie in Hameln die
homines ecdesie den Sterbfall zahlen **. Davon ist aber meine Interpretation
des Strassburgv^r Stadtrechtes ganz unabhängig.
' K. meint diesen mit der .Quellenstelle aus dem 13. Jahrhundert".
leh habe übrigens nicht selbst diese Interpretation aufgestellt, sondeni mich
nar der von Planck gegebenen angeschlossen. Warum polemisirt nnn K.
nidit gegen Planck? Warum nicht gegen Lamprecht? Lamprecht hat es
mir znm schweren Vorwurf gemacht, dass ich ihn nicht als unbedingten
Oesimnmgsgenossen aufgeführt habe. Vgl. darüber GGA 1890, S. 322
Aam. 3. E. weiss das sehr wohl ; er citirt die betr. Stelle mit der höchsten
ZuAammung (Ursprung S. 380 Anm. 2). Wamm rührt er trotzdem gegen
Lamprecht nicht einmal den kleinen Finger und richtet seine Angriffe einzig
imd allein gegen mich? Man sieht eben, wie ftkr K. die Sache hinter der
Person verschwindet. Dasselbe erkennt man aus K.'s Bemerkungen über
SchmoUer's Bussordnungstheorie. K. verwirft diese selbst; aber [trotzdem
nicht er Schmoller zu vertheidigen. Dabei wird natürlich auf genaue
Wiedergabe der Worte kein Werth gelegt. Während Scfamoller thatsäch-
lieh gesagt hat: .aus dem geistlichen Gericht ging der grösste Theil des
«p&teren Gewerbe- und Znnftrechts hervor", lässt K. ihn nur behaupten.
154 Kleine Mittheilungen.
verwirft. Vor allem aber macht es sich K. mit der Widerlegung
der Ansicht von dem Zusammenhang der Stadt- und der Landgemeinde
gar zu leicht. Forscher wie Sohm und Gothein * haben es für ndthig
gehalten, sich mit dieser Ansicht sehr eingehend auseinanderzusetxeii.
4. In seinem Buche wxisste (S. 384) E. schlechterdin^ noeh
nichts davon, dass es Landgemeinden gegeben hat und noch gibt,
deren Pfarrkirche in einer Stadt liegt. Nachdem ich ihn in meiner
Kritik auf seinen Irrthum aufmerksam gemacht, räumt er jetrt
wenigstens ein', dass ,hie und da" Landleute zu einer städtischen
Pfarrkirche gehören. Es ist nun freilich nicht bloss ,»hie und da'
der Fall ; eine Statistik würde das Gegentheil beweisen. VoUkommieB
unklar ist aber, was die Berufung auf Hinschius und Friedberg be-
deuten soll. K. hat deren Darstellung, die sich nebenbei nur auf
bischöfliche Städte bezieht, einfach nicht verstanden, üebrigens habe
ich kein entschiedenes Gewicht auf die Bedeutung der Pfarrkirchen
für das Aufkommen der Städte gelegt, sondern nur bemerkt (Hist.
Z. 58, 224): .die Kirchspielskirchen haben unendlich viel grössere
Bedeutung für das Aufkommen der Städte als die Frohnhöfe''. Die
Frohnhöfe haben nämlich gar keine Bedeutung dafür.
5. Es ist unrichtig, dass ich mich über den Unterschied zwischen
bürgerlicher und Kirchspielsgemeinde erst in einer in den GOA
erschienenen Becension geäussert habe. In meiner , Stadtgemeinde'
(S. 54 f.) findet sich eine eingehende Auseinandersetzung darüber.
Daselbst habe ich auch nicht .nur über Erfurt" gesprochen, vielmehr
von anderen Städten. Von einer .kritiklosen Verallgemeinernng*
ist also nicht die Rede.
6. Ich habe nicht bloss darauf hingewiesen, dass Lamprecht's Ergeb-
nisse nicht allgemeine Zustimmung erfahren haben. Ich habe viel-
mehr B. Schröder citirt, welcher in üebereinstimmung mit mir ge-
rade die stoffliche Anordnung bei Lamprecht tadelt*.
dass das Gewerberecht .zum Theil* aas dem geistlichen Gericht erwachsen
sei. — Bei dieser Gelegenheit richte ich an Herrn K. eine dringende Bitte.
Ihm sind .nicht wenige Zengnisse'* über die Gompetenz der Landgemeinden
aus der Zeit vor dem 18. Jahrhundert bekannt Er hat wohl die Freund-
lichkeit, diese umgehend bekannt zu machen.
' In seiner Wirthschaftageschichte des Schwarzwaldes.
* Er ist jedoch weit entfernt davon, seinen früheren Irrthum einzu-
gestehen.
' Schröder in der SavZ 24 S. 248: »Ein weiterer Grundfehler be-
ruht darin, dass der Verfasser (Lamprecht) Stiftsvogtei und Schirmvogt«
nicht genügend auseinanderhält, dafür aber nach anderen, weit weniger
charakteristischen Gesichtspunkten verschiedene Vogteiformen unterscheidet*.
Deutsche Stadtverfaeaung : Replik (G. v. Below). 155
7. Völlig unyerstKndlicb ist mir, was E. mit seinen langen, durch
ein Citat aos Lessing gewürzten Mittheilungen über seine Doctor-
promotion bezweckt. Meine Bemerkung, dass K. ein junger Doctor
sei, sollte selbstverständlich keinen Tadel aussprechen, sondern einen
Mildeningsgrand angeben. Dass R. in zwei Facultäten Doctor ge-
worden, hatte ich dem Titelblatt entnommen. Dass er aber die eine
Doctorwnrde schon vor 5 Jahren erworben, konnte ich weder dem
Titelblatt noch dem Umschlag noch dem Inhalt des Buches ent-
nehmen. Da ich nun jedoch davon in Kenntniss gesetzt bin, so lasse
ich jetzt natürlich keine mildernden umstände mehr gelten.
8. Ich habe Eist. Z. 58, 228 Anm. 1 über meinen ersten Aufsatz
zur Entstehung der Stadtverfassung gesagt: „Mit Arbeiten aus ganz
anderen Gebieten beschäftigt, konnte ich dieser nur wenige freie
Stunden widmen*. Auf Grund dieser Stelle bringt K. es fertig, zu
behaupten: ,v. B. veröffentlichte seine Aufsätze nach seiner eigenen
Angabe mit überstürzter Hast* ! Die anderen Kritiker haben an
meinen Arbeiten jedenfalls nichts von „überstürzter Hast", vielmehr
das Gegentheil wahrgenommen. Vgl. z. B. Lit. CBl. 1889, Sp. 571 f.
und Sohm a. a. 0. Hiernach mag man auch ermessen, ob sich wirk-
lich so namhafte „Widersprüche* in meinen Arbeiten finden, wie es
K. darzustellen beliebt. Ich habe an einer oder zwei Stellen frühere
Angaben (die für das Ganze der Darstellung ohne Bedeutung sind)
berichtigt, was Niemand auffallend finden wird, da meine Ausfüh-
rungen in drei einzelnen Stücken im Laufe von zwei Jahren gedruckt
worden sind.
Hiermit beschliesse ich meine Beplik. Es würde zu geringes
'Vertrauen zu meiner Sache verrathen, wenn ich auf alle Einzelheiten
der K.'schen Ausführungen antworten wollte ^ Dass keine „schwer-
wiegenden Beweise' gegen mich vorliegen, entnehme ich der ein-
müthigen Anerkennung, die meine Arbeiten bei allen unbefangenen
lud sachkundigen Forschern gefunden haben. K. freilich scheint zu
fordern, dass ich auf alle einzelnen Punkte Bescheid gebe. Indessen
^ Ich will nur noch hervorheben, dass ich mit keiner Silbe Röscher
tis Gegner von Gierke bezeichnet habe, dass E. durch die Vertheidignng
Ansichten aber „communale Entwicklung* seine Position nur ver-
icUechtert, dass er im übrigen gegen meine Kritik seiner Ansichten
8ch]echterding8 nichts vorbringt, daes er meine so hart angefochtene Be-
merkong über das Verhältniss der Sklaven zum öffentlichen Gericht im
wesentlichen selbst theilt (Ursprung S. 48), dass Jastrow, den K. (Ursprung
8. 80 Anm. 2) als Autorität bezeichnet, Höniger's Aufsatz doch wohl nicht
ernft^h .übersehen ' h&tte, wenn derselbe wirklich ein so glänzendes Meteor
w4re, wie K. behauptet.
156 Kleine Mittheilungen.
warum handelt er denn nicht nach diesem Princip? Er hatte mit
Emphase behauptet, dass ich nie Nitzsch citire. Ich hatte ihm dann
nachgewiesen, dass ich das im Gegentheil wiederholt gethan habe.
Hier ist jede subjective Auffassung ausgeschlossen; es liegt ein ein-
faches Factum vor. Warum gesteht nun K. nicht offen seinen Irr^
thum ein? Warum erneuert er ferner nicht Lamprecht's Zenderei-
theorie? Warum ist er jetzt zu einem so kleinlauten Vertreter der
Gildetheorie geworden?
G. V. Below.
Die Waulsorter Fälschungen. Zur Abwehr. Herr Lahaje,
Gonservateur des Staatsarchivs von Namur, hatte den Druck seiner
, Etüde sur Tabbaye de Waulsort" * nahezu vollendet, als er in den
Besitz meiner in der , Deutschen Zeitschrift für Geschichtswissen-
schaft* II S. 841 ff. veröffentlichten Abhandlung über den Bechts-
streit der Klöster Waulsort und flastiere gelangte. Da es ein höchst
unerfreuliches Ding ist, im Augenblick der Veröffentlichung einer
grösseren Arbeit die wissenschaftlichen Grundlagen derselben auf-
gewühlt und von der Kritik fast vollständig zerstört zu sehen, so
kann man Herrn Lahaye den Unmuth darüber nicht eben verargen.
Was blieb ihm schliesslich übrig, als einfach alles abzuweisen, was
seinen eben abgeschlossenen Untersuchungen theilweise völlig den
Boden entzog? Lahaye leugnet also alles ^ und nicht nur das, was
ich über die Urkundenfälschungen und die Hist. Walciod. bemerkt,
sondern auch das, was bereits von Ficker, Giesebrecht und Bernbardi
über die ünechtheit der Urkunde Lotbar's von 1136*, von Sickel über
die Interpolation des Privilegs Otto's I. von 969 gesagt worden war
— nicht etwa, weil Herrn Lahaye triftige Gegengründe zu Gebote
^ Zuerst im Bulletin de la soci^t^ d'art et d'hist. du dioc^e de Liege
V (1890), dann besonders Liege 1890.
' In einem Excurse betitelt: ,La critique allemande et les sonrces de
l'histoire de Waulsort" S. 284—291.
^ Lahaye meint zwar S. 290, dass das in Namur befindliche Original
dieser Urkunde zu keinen Zweifeln an seiner Authenticität Anlass gäbe.
Ich gestehe, dass mir die einfache Versicherung des Gegners nicht genügt,
bemerke aber schon jetzt, dass auch die Echtheit des Siegels, die L. betont>
nichts beweisen würde. Denn wenn es vorkam, dass Siegelungen hinter
dem Rücken des Siegelinhabers (vgl. meine Abhandlung S. 349), dass Fäl-
schungen in der kaiserlichen Eanzlei selbst erfolgten (Br esslau, Urkunden-
lehre I S. 78, 79), wenn es Thatsache ist, dass Wibald die Siegel Friedrich'g I.
selbst anfertigen liess (Bresslau, Urkundenl. I S. 926), so wären bei den
Beziehungen, die er zum Hofe hatte, in unserem Falle irgendwelche Durch-
stechereien durchaus nicht ausgeschlossen.
Die WauUorter Fälschungen (E. Sackur). 157
standen, sondern weil ihm bisher ganz entgangen war, dass einige
Deutsche Forscher über einige Kaiserurkunden einmal etwas ge-
sehrieben hatten nnd weil er durch meine Arbeit erat davon Kennt-
oiss erhielt zu einer Zeit, als es zu spät war, die Ergebnisse für sein
Buch zu Yerwerthen. Herr Lahaye wendet sich nun nicht etwa gegen
meine Vorgänger, soweit ich ihnen gefolgt bin, sondern lediglich gegen
mich, einmal verrauthlich weil er nicht in der Lage war, sich um-
gebend ihre Bücher zu beschaffen, dann aber weil es ihm wahr-
sebeinVicb ungleich leichter schien, gegen meine Person, als gegen
Gelehrte von solchem Ruf, wie Ficker, Sickel, Bernhardi und Giese-
hrecht zu polemisiren. Da nun Herr Lahaye in dieser seitenlangen
Verlegenheitspolemik ^ — soweit überhaupt wesentliche Punkte in
Betracht kommen — nicht ein erhebliches Moment vorbrachte und
ich in den von dem Herrn Archivar von Namur angefochtenen Punkten
nichts zurücknehme, so könnte ich mir gänzlich ersparen auf den
Gegenstand zurückzukommen, wenn mir Herr Lahaye nicht in ver-
steckter Weise den Vorwurf der Fälschung gemacht hätte.
Wenn meinem Gegner in der kleinen Belgischen Provinzialstadt
die neue Ausgabe der Diplome Otto's I. von Sickel nicht zu Gebote stand,
80 ist das für ihn als Geschichtsforscher der Ottonischen Zeit sehr
schlimm, aber es wäre immerhin entschuldbar. Wenn er aber den Spiess
omdreht und, statt sich wegen dieses Mangels zu entschuldigen, mir,
der ich natürlich den von Sickel verbesserten Text benutzte, vorwirft,
ich hätte die von den Ausgaben (Herr Lahaye kennt nur die schlechten)
überlieferten Worte willkürlich verändert, so vermeide ich absichtlich
jede Charakterisirung eines derartigen ungerechtfertigten Vorwurfs,
.l^ous ne pouvons donc pas', sagt Herr Lahaye, „nous rallier ä,
^ um das Verfahren des Gegners zu charakterisiren, will ich nur auf
einen Ponkt hinweisen. Ich hatte gezeigt, dass £ilbert nicht in einer
einagen authentischen Urkunde des 10. Jahrhunderts comes genannt wird,
logleicb aber selbst auf eine unedirte, in der Form sicher falsche Urkunde
angewiesen, in der das geschieht. Auf diese Urkunde beruft sich nun Lahaye
gegen mich, ohne mit einer Silbe zu erwähnen, dass und warum ich sie
fti tmecht erklärt hatte. Femer fahrt er fQr die Behauptung, dass Eilbert
von der Mit- und Nachwelt comes genannt worden sei, eine Reihe von
Ciaellen an: aber die Quellen, in denen Eilbert als Graf erscheint, sind
lauter solche vom Ende des 11. oder 12. Jahrhunderts und in der einzigen
wm Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts, der V. S. Eloquii,
^e Herr Lahaye den Lesern vorföhrt — kommt Eilbert überhaupt
nicht ?orI Man erkennt, dass mit einer derartigen Argumentation alles
n»8glich ist So geht es durchweg. Meine Argumente werden entweder
verschwiegen oder mit ein paar Phrasen wegdisputirt.
1
158 Kleine Mittheilungen.
l'opinion de M. Sackar, mais ce que nous pouvons moiiis admettne
encore, c'est le proc^dö dont cet aateur se sert: le diplöme d'Otton
l^ dans sa premiöre partie, parle d'Eilbert en ces termes: »Vir
quidem Eilbertos cum coniage sua Heresinde«; M. Sacknr cite oe
passage et il le modifie ainsi: »Vir quondam Eilbertns«. Pas nn
mot pour justifier ce changement; pas nn mot pour laisser sonp^onner
au lecteur, que M. Sackur le premier de son autorite privee, fait
mourir Eilbert avant 969.*
Der erste bin ich allerdings, der Eilbert vor 969 sterben iMast
— und ich freue mich dieser für die Kritik der Hist. Walciod. und
Vita Forannani^ höchst wichtigen Entdeckung — allein keioesir^
thue ich das auf Grund meiner „ autorite privöe* . Ich brauche nicht
ausdrücklich zu bemerken, dass die Monumentenausgabe so bietet \ wie
ich angegeben, und zwar mit vollem Recht auf Grund der bandschrift-
lichen üeberlieferung. Es bleibt also dabei trotz des Herrn Labaje mid
seines gelehrten Buches: Eilbert war 969 bereits todt und alle von
mir aus dieser Thatsache gezogenen Folgerungen bleiben vorläußg
zu Recht bestehen.
Ich bedaure lebhaft, Herrn Lahaye die Freude an seinem nenen
Buche etwas verdorben zu haben: um so lieber gestehe ich zu, da»
es für die späteren Zeiten manches WerthvoUe enthält. Eine Menge
Urkunden aus dem Cartular von Waulsort sind beigegeben, ebenso
einige Tafeln mit schönen Stichen von Abtsiegeln.
Ernst Sackur.
^ Da ich gerade bei der Sache bin, will ich eine Bemerkung nach-
holen, die ich bei Besprechung der Vita Forannani in meiner Abhandlung
hätte machen sollen. Auf dem bischöflichen Stuhle von Armagh in Irland
sasB vor der Mitte des 9. Jahrhunderts in der That einmal ein Bischof
Faranan (Garns, Ser. episc. p. 206; Archdall, Monasticon Hibemicom
I, d3), der natürlich nicht der Heilige von Waulsort gewesen sein kann.
Sehr leicht möglich ist aber, dass die Irischen Mönche Bischofslisten, Necra-
logien oder Confratemitätsbücher nach Frankreich brachten, denen man
später den Namen dieses Faranan entnahm, um ihn mit dem ähnlich
heissenden Abte von W. zusammenzuwerfen. Die Hypothese wird noch
wahrscheinlicher, wenn man bedenkt, dass der Bischof in der That resignirte.
Die üebersetzung von Domnachmor mit ^occlesia maior' ist jedenfalls die
richtigere ; in der Grafschaft Antrim gab es mehrere Kirchen mit ähnlicher
Znsammensetzimg: Domnachbruin, Domnachcoinre; auch Domnachmor kommt
vor; vgl. Archdall I p. 10.
' „Quidem" ist zudem sinnlos; höchstens wäre «quidam* mdgticb,
das aber gar nicht belegt ist. Ich bemerke Übrigens, dass das .quondam'
in die Urkunde Konrad^s UI. ebenfalls übergegangen ist, diese also deo
SickeFschen Text vollauf bestätigt.
Zur Lebens^eschicht« des Johannes de Cermenate (G. Sommerfeldt). 159
Zvr Lebensgeschiehte des Johannes de Cemiemite. Bis
Tor karzem lag die Mailänder Chronik des Johannes de Cermenate
nnr in mangelhaften, den Anforderungen der Neuzeit nicht genügenden
Dmekeo vor. Diesem Uebelstande ist nun durch Prof. L. A. Ferrai's
im Jahre 1889 erschienene, im allgemeinen recht anerkennenswerthe
Ausgabe ^ abgeholfen. Was jedoch Ferrai in der „Prefazione'' über
das Leben des Mailänder Chronisten sagt, ist zum Theil recht zweifel-
hafter Natur; einige Bemerkungen dürften desshalbhier am Platze sein.
Auf Grand der ziemlich reichlichen Nachrichten, die Cermenate
in seiner Chronik über sein eigenes Leben gibt, ist mehrmals, so
TonMuratori, über unsern Notar gehandelt worden; daneben existiren
urkundliche Erwähnungen und einige Notizen mehr chronistischer Art,
die als Material für die Lebensgesohichte Cermenate's verwandt werden
können.
Betreffs der Abstammung Cermenate*s nun verweist Ferrai ganz
mit Recht als besten Beleg auf den Namen selbst. Die Familie Cer-
menate stammt unzweifelhaft aus dem gleichnamigen kleinen Ort bei
Como. Ferrai glaubt freilich noch weiteres bezüglich der Herkunft
Tmseres Autors nachweisen zu können. Insbesondere dass sein Vater
den Namen Lorenzo geführt, sieht er als gesicherte Thatsache an,
wlbrend man bisher meinte, einer diesbezüglichen Notiz bei Arge-
lati, Bibliotheca Script. Mediolanensium I p. 410 C wenig Glauben
beimessen zu sollen. Die Zuverlässigkeit der Angabe Argelati's er-
achtet Ferrai als durch einen von ihm gemachten Fund bestätigt. Er
dnickt p. xxiij — xxv eine Urkunde vom 9. März 1344, die hand-
schriftlich in zwei Copien des Archivio notarile zu Mailand, gedruckt
in den Miscellanea der Brera-Bibliothek erhalten ist. Den Notar , Jo-
hannes de Cermenate filius qu^ndam Laurentii^, der dort begegnet,
idenlifiolrt Ferrai unbedenklich mit unserem Autor.
Nun liegt aber ein eigentlicher Grund dazu ausser in dem höchst
bedenkliehen Zeugnisse des Argelati nicht vor. Liesse sich nach-
weisen, dass Argelati seine Nachricht alter Mailänder Localtradition
Terdankt, so würde dieselbe etwas gelten, indessen nimmt Ferrai
p. liy Note 2 selbst an, dass Argelati «trasse le notizie — da un
instromento'. Sollte es nun am Ende dieselbe Urkunde gewesen
sein, die jetzt Ferrai entdeckt und durch die er es unternimmt, die
Angabe Argelati 's zu stützen?
Was die Urkunde selbst anlangt, so scheint mir dieselbe mehr
Merkmale dafür zu enthalten, dass ein anderer Johannes de Cerme-
^ Fonti per la storia d'Jtali». Scrittori Nr. IT, vgl. Bibliogr. Jg. 1889
»r. 2902 und Jg. 1890 Nr. 939.
1
1(50 Kleine Mittheilungen.
nate, als dass nnser Autor gemeint ist, wiewobl zuzugeben, dass an
sich das Jahr 1344 keinen Anstoss zu erregen brauchte, da eine
Reihe anderer Urkundenzeugnisse es allerdings ausser Frage zu. stell^i
scheinen, dass der Chronist Cermenate ein hohes Alter erreiclxte.
Das Bedenkliche an der Identificirung ist überdies, dass ^weder
der Stand jenes Cermenate noch der Vorname Johannes etwas zur
Unterstützung der Hypothese Ferrai's beitragen. Wie Ferrai selbst
p. xvj Note 8 anmerkt, lassen sich nicht wenige Beispiele daför
nachweisen, dass Angehörige der Familie Cermenate sich dem Herufe
als Notar widmeten, andererseits erhellt aus zwei ebenda von Ferrai
angeführten Beispielen, die sich bei genauerer Forschung wahrschein-
lich noch vermehren Hessen, dass der Name Johannes im Hanse Cer-
menate erblich, jedenfalls keine Seltenheit war.
Der Freundlichkeit des Herrn E. Motta in Mailand verdanke
ich die Mittheilung, dass sich am 4. September 1388 dort ein Notar
Johannes de Cermenate nachweisen lasset Ob derselbe identisch
ist mit dem von Ferrai (a. a. 0.) zum Jahre 1394 erwähnten Gio-
vannino da Cermenate, oder, was wahrscheinlich, als dessen Vater zu
betrachten ist, oder ob er gar identisch ist mit dem zum Jahre 1344
erwähnten , mag späterer Forschung überlassen bleiben ; wir sehen,
dass die Frage der Abstammung des Mailänder Chronisten sich mehr
und mehr zu einer genealogischen zuspitzt, die nicht ohne erneute ein-
gehendere Durchforschung der Mailändischen Archive für Zwecke der
Geschichte des Hauses de Cermenate gelöst werden kann. Insbeson-
dere dürfte dabei der Gesichtspunkt ins Auge zu fassen sein, ob das
^ Die betreffende Urkunde findet sich im Mailänder Archivio notarile
unter den , Acten '^ des Notars Marcelo Golasecca. Die Unterschrifb lautet:
Actum in atatione que tenetur per Johannem de Cermenate notarium sita
in parochia Sti. Michaelis ad galum porte Cumane Mediolani. Ferrai ist
überhaupt in der Verwerthung seines auf Cermenate bezüglichen Fundes
nicht mit genügender Sorgfalt verfahren. Seine Mittheilung, dass dieselbe
von neun Notaren unterzeichnet sei, ist falsch, es sind vielmehr acht. Die
beiden von ihm genannten Notare „Jacobus dictus Minitius, Cuminios filius
quondam Tomasii*^ vereinigen sich zu einem einzigen: »Jacobns dictus
Minettus Cuminins filius quondam Tomasii". Diese Eenntniss verdanke
ich nächst Herrn Motta auch der gütigen Mittheilung des Herrn P. Ghin-
zoni in Mailand, der gleichfalls *80 freundlich war für mich Nachforschungen
anzustellen. Jene Urkunde hat Übrigens die Namen der acht Notare nicht
nur im Texte, sondern ist auch mit den gesonderten. Unterschriften eines
jeden von ihnen versehen. — Erwähnt sei hier noch, dass Ferrai's Urkunde
vom Jahre 1344 nicht zu .den Acten eines Notars Carlo Ripa di Giovanni
gehört, derselbe vielmehr Carlo Riva di Giovanni heisst.
Zur Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate (G. Soinmerfeldt). 161
fi^ame Geschlecht oder nur einzelne Angehörige desselben ihren Wohn-
sitz in dem nördlichen Theile Mailands in der Nähe der Porta Comana
hatten; dort nämlich soll, nach Argelati's freilich wenig verbürgter
Angabe, der Vater anseres Chronisten [oder gar dieser selbst?] seinen
Wohnsitz gehabt haben und dort ünden wir auch jenen Johannes
Tom Jahre 1388 und den Giovannino vom Jahre 1394 ansässig, wäh-
rend für den Joannes filius qnondam Laurentii das Stadtviertel in
der citirten Urkunde nicht angegeben wird.
Wenn nun Ferrai weiter p. xij Note 7 (vgl. jedoch seine ab-
weichende Bemerkung p. xvj) vermuthet, dass jener angebliche Vater
Lorenzo ursprünglich in Como ansässig gewesen, so ist das eine Be-
hauptung, die anderer Beweise bedarf, als sie von Ferrai hier vor-
gebracht werden. Ferrai's Gründe sind: erstens überhaupt das Vor-
handensein eines Geschlechtes de Cermenate in Como in der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts^ zweitens die Aehnlichkeit des Berufes
der Mitglieder der Familie in Como, drittens eine Stelle bei Giovio,
tili uomini della Gomasca etc., die direct für Einwanderung aus Como
sprechen soll.
Dass es in Como eine Familie namens Cermenate gegeben, ist
genügend bezeugt. Ausser dem Jacobus und Beltramus, die Ferrai
zu der angegebenen Zeit dort aufweist, hätten sich bei Durchsicht der
Statuten von Como und der dort angefugten, meist der Ambrosiana
entstammenden ürkundenstücke (in Monumenta historiae patriae, edita
jossu Caroli Alberti. T. XVI), die jedoch von Ferrai nicht verwerthet
XU sein scheinen, zu den Jahren 1282—1297 noch ein Ayroldus
[resp. Arialdus] und ein Carolus de Cermenate — letzterer vermuth-
lich ein Sohn des oben genannten Beltramus [richtiger Bertramus] —
nachweisen lassen (vgl. a. a. 0. p. 454, 460 und 467). Ebenda
p. 263 findet sich auch eine Anmerkung A. Ceruti's, die das Vor-
handensein noch anderer Urkundenbelege betreffs des Beltramus de
Cermenate bezeugt. Dass Ferrai jene Urkunden unbekannt geblieben,
ist in seinem eigenen Interesse um so bedauerlicher, als diejenige von
p. 454 einen immerhin bemerkenswerthen Anhalt für seine Aufstel-
lungen betreffs der Comasker Herkunft der Mailänder de Cermenate
hitte geben können. Dort erscheint am 25, April 1282 jener Ayroldus
als eifriger Anhänger der Ghibellinischen Partei der Rusconi, die
wiederholt zu den Mailänder Visconti's in engen Beziehungen ge-
Auf die Gleichheit des Namens femer ist in diesem unseren Falle
nichts zu geben. Die damaligen Familiennamen in Italien sind be-
ständigen Schwankungen unterworfen. Es gehörte keineswegs zu den
Seltenheiten, dass Jemand bei Veränderung des Wohnsitzes seinem bis-
Bentsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. l. 11
1(32 Kleine lüttheilangen.
herigen Namen den Ort des früheren Aufenthaltes oder auch der Ge-
burt einfach zufügte. Als Beispiel dafür, wie wenig de Cermenate
ursprünglich Gentilname war, führe ich an, dass in Urkande vom
14. November 1283* zu Bulg9.ro Grasso ein „Martinus ÄTulinarius
filius quondam Alberti de Pateo de Cermenate* genannt wird, dessen
Zugehörigkeit zu der Comasker Familie man doch unmöglich wird
behaupten wollen.
Nicht viel besser steht es mit den andern Gründen Perrai's.
Der Aehnlichkeit des Berufes wird man ein grosses Gewicht nicht
beimessen können, weil wir erstens über den Stand jenes angebliehen
Vaters Lorenzo nicht das Mindeste wissen', zweitens die Zahl der
Familien, aus denen Mitglieder sich dem Notariatsstande widmeten,
in den Lombardischen Städten meist ziemlich gross war und die Be-
schaffenheit unseres Quellenmaterials für diese Zeit es mit sich bringt,
dass uns gerade jene am meisten an die Oeffentlichkeit tretenden
Personen besonders bekannt werden.
Das Citat endlich aus Giovio hätte Ferrai besser ganz bei
Seite gelassen; dasselbe lässt — eine offenbare Fabel! — nicht den
Lorenzo, sondern unsern Chronisten in Mailand einwandern. Zudem
spricht das Citat, wie mir scheint, sich nicht darüber aus, ob die
Einwanderung von Como oder etwa nui* von dem Comasker Districte
her erfolgt sei. Vermuthlich verdankt Giovio seine Weisheit einfach
einer von ihm oder einem seiner Gewährsmänner angestellten Com-
bination aus dem Namen Cermenate's.
Besondere Beweise glaubt dann Ferrai für die Mailänder Geburt
unseres Chronisten [die an sich zwar aus allgemeinen Gründen wahr^
scheinlich, aber keineswegs sicher bezeugt ist, so wenig als etwa die
Comasker Herkunft seines Geschlechtes] anführen zu sollen. Die
Sicherheit, welche er seiner Beweisführung beimisst, leuchtet hervor
aus den Worten p. xiv: »Tutto infatti induce a credere che Gio-
vanni da Cermenate non trasportasse giä l'arte sua a Milane, ma vi
sia nato in sullo scorcio del secolo 13". Er argumentirt: Cermenate
sei von seinen Mitbürgern im Jahre 1813 * [in Wirklichkeit vielmehr
1312!], wie bekannt, mit zwei andern Mailändern zusammen als
Syndicus zum Statthalter Heinrich 's VIT. nach Lodi geschickt worden.
^ Monumenta bist, patriae a. a. 0. p. 4<)1.
■^ Wäre Lorenzo gar als Notar schon in Como thätig gewesen, so
könnte man selbst geneigt sein zu vermuthen, dass seiner zusammen mit
jenem Beltramus in den Statuten Como's Erwähnung gethan wäre, was
jedoch nicht der Fall.
' Vgl. Prefazione p. xiv und xv.
Zar Lebensgeschichte des Johannes de Cermenate (G. Sommerfeldt). 163
Mit diesem Amte hätte nur Jemand betraut werden können, der seit
lange dem Mailänder Rathe angehörte. Die Zugehörigkeit zum Rathe
setzte Ortsangehörigkeit voraus. Letztere aber wurde nur für be-
sondere Verdienste und zwar, den Mailänder Statuten vom Jahre 1211
zu Folge, an Auswärtige erst nach 30jährigem Aufenthalte verliehen.
Cermenate aber sei im Jahre 1313 nur etwa 39 Jahre alt gewesen.
Jener ganze scheinbar so sichere Beweis nun stürzt in sich zu-
sammen, auch wenn wir von der ganz willkürlichen Ansetzung von
Cermenate's Lebensalter absehen, durch eine einfache Erwägung:
Cermenate ist damals, im Jahre 1312, nicht in Folge seiner Zugehörig-
keit zum Rathe, dessen Mitglied er allerdings zu jener Zeit schon ge-
wesen sein dürfte, nach Lodi geschickt worden, sondern, wie er selbst
sagt (Cap. XLV p. 101), ,ut syndicus* ; das heisst in jenem Zusammen-
hange als „rechtskundiger Beirath", eben als Notar ^ In der That
ist denn auch nicht er, sondern sein Mitgesandter Francesco da Gar-
bagnate der Sprecher in Lodi. Dass ferner in jenen kampferfüllten
Zeiten der Romfahrt Kaiser Heinrich 's YII. auf Bestimmungen der
Statuten von 1211 wenig oder gar keine Rücksicht genommen wurde,
bedarf nicht des Beweises. Jener Francesco da Garbagnate selbst
war erst durch Matteo Visconti im Jahre 1311 in Mailand zu An-
sehen gelangt, vorher hatte er als wenig bekannter Ghibell inischer
Flüchtling in Padua gelebt (vgl. Cap. XVI p. 30).
Was übrigens die Rathsangehörigkeit unseres Chronisten betrifiFt,
so dürfte er, wie sein Freund Francesco da Garbagnate, im Jahre
1311 oder 1312 durch den Visconti in den Rath gelangt sein, sicher
nicht früher, denn 1302 bis Ende 1310 waren in Mailand die Guelfen
am Ruder, die ein sehr straffes Regiment fährten und Männer von
so ausgesprochen Ghibellinischer Gesinnung wie Cermenate schwerlich
in den Rath gelangen Hessen.
Wenn Ferrai p. xvj noch die »tradizione costante degli storiei
posteriori* für die Mailänder Geburt Cermenate's in Anspruch nimmt,
80 ist oben am Beispiele des Giovio gezeigt, welcher Art diese »Tra-
ditioE* ist. Ferrai selbst führt keine Belegstellen an, abgesehen
von dem schon erwähnten Citat aus Argelati, das uns ausser dem
tarnen des Vaters gar auch das Geburtshaus unseres Chronisten
kennen lehren will. An jener Stelle dürften Bestandtheile verschie-
scliiedener Art und, wie erwähnt, von sehr ungleicher Zuverlässigkeit
durcheinander gearbeitet sein ; diese müssten auf kritischem Wege ge-
^ hl derselben Eigenschaft kann er auch von den Gewaltthätigkeiten
^es Vicais Niccolo de* Buonsignori, welche er Cap. XIX p. 42 ff. beschreibt,
die persönhche Anschauung gewonnen haben, welche ihm Ferrai zuschreibt.
X(j4 Kleine Mittheilungen.
sondert werden, ehe an eine Verwerthung der Stelle in dem von
Ferrai angestrebten Sinne gedacht werden kann.
Zum Schluss noch eine mehr gelegentliche Bemerkung. Ferrai
rechnet, vielleicht nicht mit unrecht, unseren Germenate, obwohl
dessen Darstellung überall die grösste Leidenschaftlichkeit atbmet,
zu der ^Schaar jener friedfertigen Ghibellinen*, denen der liebe
Friede über alles ging. Als Beweis dafür sieht er an, dass Cerme-
nate im Jahre 1311 (gemäss seiner Angabe in Cap. LXIII p. 126)
sich im Lager Heinrich's VII. vor Brescia aufhielt. Ferrai sa^^t nicht,
in welcher Weise er sich den Vorgang denkt; und warum jenes ge-
schehen sein soll „coi principali fautori di Matteo Visconti" (Ferrai
p. xviij— xix), ist mir nicht klar. Die nächstliegende Erklärung
aber dürfte sein, dass Cermenate's Aufenthalt vor Brescia ein unfrei-
williger war und er zu den Geiseln gehörte, die Heinrich VII. aus
Mailand als Bürgschaft für die Erhaltung des Friedens in dieser Stadt
mit sich fühiie. Das würde darauf führen, dass Cermenate schon
für das Jahr 1311 als eines der einflussreichsten Häupter der Mai-
länder Ghibellinenpartei anzusehen ist.
G. Sommerfeldt.
Die Schrift des Aristoteles über die Athenische Staats-
verfassung \ Der geschichtlichen Alterthumswissenschaffc ist ein
unermessliches, ungeahntes Heil widerfahren: dem zähe bewahrenden
Boden Aegyptens haben wir seit dem Jahre 1847, wo er uns vier
mehr oder weniger vollständige Reden des vorher nur aus einem
Bruchstückhaufen bekannten Hypereides geschenkt hat, für so manches
werthvolle Papyrusfragment aus untergegangenen Schriften dankbar
sein müssen ; aber wer hätte zu hoffen gewagt, dass er uns auch das
Werk hergeben würde, das wir uns von allen verschwundenen Qnelleii
Griechischer Geschichte zuerst gewünscht hätten, wäre uns von einem
Gotte die Wahl frei gestellt worden? Die Bedeutung des nenen
Fundes zu hoch anzuschlagen ist gar nicht möglich, waren doch nahe-
zu die gesammten literarischen Quellen für eine systematische Er-
kenntniss der Attischen Staatsverfassung nichts als durch SchriftsteUer
niedrigsten Banges: Grammatiker, Lexikographen und Scholiasteo,
* 'Aö-rjvatü>v KoXitsta. Ariatotle on the Constitution of Athens, edited bj
F. G. Kenyon. Printed by order of the trustees of the British Museum.
London 1891. 8^ ^190 S. 7 sh. 6 d. - [Mit der obigen kurzen Anzei^,
die ursprünglich für die , Nachrichten und Notizen" bestimmt war, hatte
der Herr Verfasser die Güte, einer Bitte der Redaction um schleunige
Abfassung eines Berichtes zu entsprechen.]
Die Schrift des Aristoteles über die Athen. Staatsverfassung (M. FriUikel). 1 65
übermittelte Fetzen aus dem uns jetzt zu einem grossen Theile wieder-
gegebenen Werke ; jetzt da der Forscher aus dem edlen Strome selbst
schöpfen kann, anstatt aus den schlechten Canälen, in welchen er mit
allerlei argem Schlamm durchsetzt und vielfach ganz verfälscht worden
war, muss diese ganze Disciplin von neuem durchgearbeitet werden:
eine Menge von Streitfragen, über die nie eine Einigung erzielt werden
konnte, erhalten ihre bündige Erledigung und wir empfangen neue
Aufschlüsse, die wir nicht ahnen konnten.
Die Wissenschaft kann sich glücklich schätzen, dass dieser Schatz
gehoben ist, aber auch dass er in Hände fiel, die seiner würdig sind.
Ans welchem Theile Aegyptens das British Museum die kostbare Er-
werbung gemacht hat, wird nicht mitgetheilt; deswegen aber einen
Tadel auszusprechen wäre ein Beweis starker Unbilligkeit oder starker
Unkunde. Denn der Wissenschaft liegt an dieser Kenntniss recht
wenig, aber unendlich viel liegt ihr daran, dass der Wettbewerb der
Alterthumshändler um etwaige weitere Schätze derselben Fundstätte
abgewendet wird, da die Araber in solchen Fällen die Geschäftspraktik
befolgen durch Zerschneiden der Papyri möglichst vielen Kauflustigen
etwas bieten zu können. Wenn sich das British Museum zudem auch
Ton dem Motiv seines eigenen Nutzens leiten lässt, so ist ihm dies
durchaus nicht zu verdenken ; es ist vielmehr die einfache Pflicht der
Verwaltung und um so mehr auch ihr Recht, als sie das nobile
officium eines solchen Besitzes voll erfüllt: sie hat uns schnell eine
offenbar mit Sorgfalt angefertigte Ausgabe geboten und wird in wenigen
Wochen die Möglichkeit voller wissenschaftlicher Mitarbeit durch Ver-
öffentlichung photographischer Facsimilia gewähren.
Herr Kenyon hat den Text transscribirt , kleinere Lücken er-
gänzt, manchen Schreibfehler berichtigt und er hat nicht nur eine Ein-
latung vorausgeschickt, welche die nöthigen thatsächlichen Angaben
über die Papyri und eine üebersicht des Inhalts mittheilt, sondern
aaeh ziemlich ausführliche Anmerkungen hinzugefügt, welche in über-
aus dankenswerther Weise durch fleissige Zusammenstellung der bis-
herigen antiken Quellen und theilweise auch der modernen Ansichten
die Würdigung des historischen Gewinnes ausserordentlich erleichtern.
Femer gibt er in einem Anhange eine Üebersicht über die aus der
Schrift vorher vorhandenen Fragmente nach Rose*s Sammlung und
drackt die in dem neu erstandenen Werke nicht erhaltenen ab : von
den gesammten 91 Nummern Rose's finden sich 78; von den 58,
velcbe ihre Herkunft ausdrücklich angeben, sind 55 vorhanden.
Selbstverständlich kann man, nachdem von Kenyon der mühselige
erste Grund gelegt ist, über das von ihm Gebotene hinauskommen:
manchen Fehler der üeberlieferung wird der kundige Leser sich gleich
166 KleiDe Mittheilungen.
verbessern S manche weitere Emendation und Ergänzung wird durch
eingehende Arbeit gewonnen werden können ; aber der Herausgeber
verdient alles Lob gerade auch dafür, dass er lieber die Gefahr des
Irrthums auf sich nehmen |ils das Werk so lange der Allgemeinheit
vorenthalten wollte, bis er diese Gefahr nach Möglichkeit verringert
hätte. Es wäre höchst ungerecht, seine Leistung durch Hervorhebung
der Versehen, wie der für uns auffallenden in den Accenten , herab-
setzen zu wollen.
Die Handschrift umfasste, wie die Einleitung bemerkt, nie das
ganze Werk; es fehlte ihr immer der Anfang, da vor der ersten
Columne freier Raum ist. Es sind vier Papyrusrollen; die erste, die
vollständig und 7 (Englische) Fuss 2^/2 Zoll lang ist, enthält 11 breite
Columnen Schrift, die späteren in guter Erhaltung, die vorderen oft
schwer zu entziffern. Die zweite Bolle, 5 Fuss 5*/2 Zoll lang, hat
13 engere Columnen in durchweg vorzüglichem Zustande. Von der
dritten Rolle, 3 Fuss lang, konnten 6 Columnen aus einer grossen An-
zahl von Fragmenten zusammengesetzt werden, die eine jedoch ist
sehr unvollständig und auch die anderen lückenhaft. Die vierte Rolle
ist ganz fragmentarisch, bis auf die letzte Columne, und die Schrift ist
jämmerlich mitgenommen und vielfach ganz unlesbar. Die Höhe der
Papyri ist durchgängig etwa, 11 Zoll, nur der vierte misst jetzt kaum
10 Zoll.
Da Wilcken Vorder- und Rückseite eines Papyrus zu unterscheiden
gelehrt hat, ist erkennbar, dass unser Text auf dem Verso steht, und
da der Recto Rechnungen aus dem 11. Jahre des Kaisers Vespasian
enthält, so muss das Exemplar des Aristotelesbuches nach diesem
Jahre geschrieben sein, und zwar hat man einen gewissen Zwischen-
raum anzunehmen, bis jene Abrechnungen werthlos wurden; der
Herausgeber setzt die Handschrift daher in das Ende des ersten oder
den Anfang des zweiten Jahrhunderts*.
* Hier einiges von Andern (vgl. Athenaeum 1891 S. 217 ; 251. Academy
S. 186) meines Wissens noch nicht Veröffentlichte. S. 26, 8 ftvd'pc[Tq KXstoJtac.
35, 2 ü> [xal] ÖYjXov : so Papyr. Berol. — 35, 9 (u. öfter) ^tXovetxtav. 39, 1 XsY***'
[fjVüssv o5]0^v? 44, 8 ex^Xeooev. 44, Ende ?ji.8tv8 [5px<ov xal S]x'. 55, 8 ««t
[oüv]87]ji6Ta(;. 74, 9 irpÄxov. 76, 7 xu)v i:oXe|ita>v (neutr.). 81, 15 wg 06 [icdtvrco^] hf^'^^j'
Ttx-rjv. 90, 10 p-iaO-o^popov. 93, 3 oXtfapxta?- 112, 12 ^atipcuv [xfiv tt]?. 116, 8
ipxatpeoia? (das voranstehende Ssx ist Dittographie). 117, 13 l&v r.vo;.
122, 15 SixaoT[ai, xopia 4| xjptotg. 123, 17 tojv Ntxwv. 130, 14 fjuaptöpia'-f
äXX[atd ^- 139, 11 iv' eav xt?. 139, 14 xiv XiD-ov, e<p' oh xa xojita. 141, 8
xal &pxt[0-su>piv t]ü). 158, 5 eloaYYsXta. 159, 4 ^o\äq 6I5 oixa {JtipY).
* Dem Herausgeber föllt es auf, dass der in den Rechnungen auf-
tretende Monat Ssßaaxo^ nicht mit dem August identisch ist, sondern dem
Die Schrift des Aristoteles über die Athen. Staatsverfassung (M. Frankel). 1 67
Abgeschlossen ist die Schrift in den letzten Jahren des Stagiriten,
Dach dem Jahre 329 y. Chr., dessen Archont Kephisophon angefahrt
wird (S. 137). Der Inhalt zerfällt in zwei Theile : der erste enthält die
EDtwicklungsgeschichte der Athenischen Verfassung yon den ältesten
Zeiten bis zur Vertreibung der Dreissig (S. 1 — 104) ; den Uebergang
mm nächsten Theile bildet ein zusammenfassender üeberblick über
die elf grossen Veränderungen, welche das Attische Staatswesen im
Laufe der Zeiten erfahren hatte (S. 104 — 107). Das zweite Haupt-
stück enthält eine eingehende systematische Darstellung der im Jahre
des Archonten Eukleides gegebenen und zu Aristoteles' Zeiten in
Kraft siebenden Verfassung (S. 107—170). Die Handschrift beginnt
mit dem Ende des Berichtes über die Verschwörung Kylons und der
knrzen Erwähnung der von Epimenides vorgenommenen religiösen
Reinigung der Stadt und endet mit der sehr verstümmelten Darlegung
des Gerichtsverfahrens. Das Buch gewährt überall den Eindruck,
dass es mit der peinlichsten Genauigkeit aus den urkundlichen Quellen
geschöpft ist, und die Sorgfalt erstreckt sich auch auf die stilistische
Form, die von wundervoller Klarheit und bei Vermeidung des Hiatus
oline jede erkennbare Künstelei fein durchgebildet ist.
Soviel muss für jetzt genügen, um die ausserordentliche Bedeutung
des neuen Fundes hervortreten zu lassen ; den der Wissenschaft er-
blühten Gewinn nur eibigermassen im Einzelnen darzulegen, würde
eine nicht so schnell zu lösende Aufgabe sein.
M. Fränkel.
Yicekanzellariat Schlicks. Nachtrag. Laut Mittheilung der
Herren Seeliger in München und Winter in Wien wird Schlick in kgl.
Briefen von 1431 Juli 20 und Okt. 5 „unser vicecancellir" genannt:
Wien Registr.-buch J fol. 150» u. 162^. Seine Erhebung zum Vice-
hnzler filUt demnach zweifellos schon ins Jahr 1431. In der Unter-
schrift eines königl. Briefes vermag ich ihn freilich vor dem 6. Mai
14S2 bisher ebenso wenig wie Lindner (Archv. Z. 9, 177) in dieser
Würde nachzuweisen. Lindner hat übrigens in dem angeführten
Aufsatz, der mir leider erst spät zu Gesichte kam, bereits die Züricher
Urkunden benutzt. Sein Versuch, das Auftauchen des Vicekanzler-
titels im Juni mit der bisherigen Annahme in Einklang zu bringen,
wird nunmehr als widerlegt betrachtet werden dürfen.
K. Schellhass.
Aegyptischen Thout entspricht, der erst am 29. August begann. Aber in
Asien beginnt der zu Ehren des ersten Kaisers benannte Monat und damit
^ Jahr an seinem Geburtstage, dem 23. September: die Aegypter hatten
init etwas minderer Schmeichelei wenigstens den ersten Monat ihres Jahres,
in welchen der Geburtstag des Augastus fiel, nach ihm benannt.
1
Berichte und Besprechungen.
Zur Geschichte Islands.
Die eigen thümliche Blüthe ihres geistigen Lebens während der
Zeit ihrer Selbständigkeit, dann ihr trauriger Verfall in Fol^e einer
verkehrten Handelspolitik während ihrer Verbindung mit Norwegen
und Dänemark gibt der Insel Island eine geschichtliche Bedeutung,
welche weit über das ihr mit Rücksicht auf ihre Entlegenheit und
ihre geringe Einwohnerzahl gebührende Mass hinausgeht. Aus diesem
Grunde mag hier einiger neueren Arbeiten gedacht werden, welche
sich in bemerken swerther Weise mit dieser Geschichte beschäftigen.
1. Oversigt over de geografiske Kundskaber over Island
fer Reformationen, von Th. Thoroddsen (in der Geografisk Tids-
skrift, X, (1889 — 90) S. 103—36 ; ich benütze einen eigens paginirten
Separatabzug). Schon früher hatte man sich mehrfach mit der Ge-
schichte der geographischen Kunde von Island beschäftigt, wie deno
z. B. Chr. U. D. Eggers in seiner Physikalischen und statistiscbeo
Beschreibimg von Island (Kopenhagen 1786) S. 21—152 sich sehr
eingehend über die von der Insel handelnden Schriften, dann S. 184
bis 217 noch speciell über die Karten derselben und die daselbst
vorgenommenen Vermessungen aussprach, und neuerdings Olafar
Davidsson in einer eigenen Abhandlung sich mit der Besprechung
Islands und der Isländer in der älteren ausländischen Literatur be-
schäftigte (Timarit hins islenzka bokmenta^elags , VIII S. 100
bis 173, 1887). Jetzt aber gibt der Geognost und Geograph Thor-
valdur Thoroddsen, welchem wir so viele treflFliche Arbeiten über die
Topographie und Naturkunde seiner Heimath verdanken, unter obigem
Titel eine sehr interessante üebersicht der geographischen Vorstel-
lungen, welche von den ältesten Zeiten ab bis auf die Reformations-
zeit herunter über Island herrschten.
Die Frage, ob die Insel Thule des Pytheas mit Island zu identi-
ficiren, und ob somit dieses den Alten bereits bekannt gewesen sei,
Island (K. Maurer). 169
erklärt der Verfasser, meines Erachtens mit Recht, für nicht mit
Sicherheit lösbar. Erhalten sind uns die Nachrichten über des Py-
theas Fahrten eben nur in Angaben aus zweiter und dritter Hand,
welche mehrfach durch spätere Vorstellungen und eigene Ver-
muthungen der Berichterstatter getrübt, und in Folge dessen voller
Widersprüche sind; die späteren Autoren aber bezeichnen als Thule
je das nördlichst« ihnen bekannte Land, also je nach Umständen die
Shetlandsinseln , Theile von Skandinavien, oder selbst die Orkneys.
Beiläufig bemerke ich, dass Jordanes, De origine actibusque Getarum,
cap. 1 (ed. Mommsen, S. 55) nicht etwa die nördlichste unter den
Orkneys als ^Thyle" bezeichnet, wie der Verfasser, S. 3, angibt,
sondern anter diesem Namen eine Insel versteht, die er zwar zu-
nächst nach den Orkneys nennt, aber doch von diesen unterscheidet.
Ebenso verwirft der Verfasser mit Recht als apokryph die berüch-
ügten Fälschungen des Hamburger Stuhles, welche den Namen der
Insel in einer Zeit nennen, in welcher dieselbe noch nicht bekannt,
oder doch wenigstens noch nicht benannt war, sowie die durch sie
bedingte Angabe späterer Bremischer Quellen, dass schon der heilige
Anskar (f 865) den Isländern das Evangelium verkündigt habe;
femer die Erzählungen des Galfried von Monmouth und gar mancher
späterer Chroniken, Historien oder Bomane, welche Island mit ver-
schiedenen Artussagen in Verbindung bringen, — - die Legende, welche
den heiligen Kentigem Missionäre nach Island schicken lässt, und
Dänische Volkslieder, welche oft genug Island und dessen Könige
nennen, — endlich auch den Versuch, die heilige Sunnifa und deren
Bruder Albanus mit der Insel in Verbindung zu bringen. Sieht
man aber von diesen Fabeleien ab, so ist der erste Schriftsteller,
welcher bestimmte Kunde über Island bringt, der Irländer Dicuil
(um 825). Er hatte von einigen Geistlichen gehört, dass sie vor
etwa 30 Jahren eine Insel hoch im Norden besucht hatten, welche
er für Thule hielt, und welche nach ihren sehr bestimmten Angaben
über den Sonnenstand nur Island gewesen sein kann ; hiermit stimmt
auch die Angabe Isländischer Quellen des 12. und 13. Jahrhunderts
überein, dass die ersten Norwegischen Einwanderer auf der Insel
einzelne Keltische Christen vorfanden, welche sie Papar, d. h. Pfaffen
nannten. Theils in geschichtlichen Berichten, theils in Ortsnamen
lassen sich die Spuren solcher Papar auch auf den Faröern, auf
Shetland und auf den Orkneys nachweisen; allerwärts aber, und so
zumal auch auf Island, zogen sie sich vor den heidnischen Ein-
wanderern sofort zurück. — Bezüglich der Entdeckung Islands durch
die Nordleute, welche von jenen Keltischen Fahrten ganz unabhängig
gewesen zu sein scheint, ist zweifelhaft, ob der Schwede Gar darr
1 70 Berichte und Besprechungen.
oder der Foering Naddodr der erste Entdecker war; für den letzteren
spricht nur die auf Sturla Thördarson zurückzuführende ältere Land-
näma, welche sich allerdings auf das Zeugniss des Ssemundr frodi
beruft, für den ersteren dagegen die Landnäma des Haukr Erlendsson,
«ine sämmtlichen Texten der Landnäma gemeinsame gelegentliche
Bemerkung, die Njala, der Mönch Theodorich und das Breve chro-
nicon Norvegiae, so dass also Gardars Anrecht doch wohl das besser
bezeugte ist. Ihnen folgte Flöki Vilgerdarson, von welchem das Land
seinen derzeitigen Namen (Island, d. h. Eisland) erhielt; wenig später
aber, im Jahre 874, nahm Ingölfr Arnarson als der Erste auf der
Insel seinen bleibenden Wohnsitz, und zwischen diesem Jahre und
etwa dem Jahre 930 vollzog sich im wesentlichen die Besiedelung
des Landes, welches um die Mitte des 10. Jahrhunderts schon ziem-
lich in demselben Umfange bewohnt war wie jetzt. Die Ansiedelungen
zogen sich von der Küste über die Niederungen und die Thäler auf-
wärts, während das Hochland im Innern der Insel jederzeit un-
bewohnt blieb, und nur dessen Ränder etwa wie noch heutzutage
als Sommerweide für wildgehende Schafe benutzt wurden. Die
äusserste Grenze des bewohnten Landes war dabei stets eine schwan-
kende, indem Missjahre, vulkanische Ausbrüche und schwere Epi-
demien gerade hier die schlimmsten Verheerungen anrichteten (Bei-
spiele hiervon siehe S. 9 u. 10) ; die Bergwege aber, welche heutzutage
durch das öde Innere führen, waren auch schon in der Vorzeit be-
kannt und begangen, und einzelne unter ihnen wurden sogar erst
neuerdings wieder entdeckt.
Von jetzt ab kam die Insel bald in vielfache Berührungen mit
dem Auslande. Auf der einen Seite führten Vikingerfahi*ten , und
mehr noch Handelsreisen und der Besuch auswärtiger Fürstenhöfe,
dann in der christlichen Zeit Pilgerfahrten und Studienreisen wandere
lustige Isländer in grosser Zahl ins Ausland; auf der andern Seite
kamen auch Ausländer schon frühzeitig nach Island, und zwar doch
wohl in grösserer Zahl als der Verfasser dies annehmen will (S. 11,
vgl. S. 14). Dass die Isländischen Sagen oft genug des Besuches
von Angehörigen anderer Nordischer Reiche auf der Insel gedenken,
ist eine bekannte Sache, und nicht minder, dass einheimische wie
ausländische Quellen übereinstimmend von Deutschen, Englischen und
Irischen Missionären, ja selbst von Angehörigen der Orientalischen
Kirche berichten, welche auf der Insel wirkten; von dem ersten Bi-
schöfe von Holar, Jon ögmundarson (1106—1121) hören wir, dass
er einen Schwedischen und einen Französischen Priester mit dem
Unterrichte an seiner Domschule betraute, und selbst die Rechts-
bücher nehmen auf die Möglichkeit Rücksicht, dass Ausländer, und
Island (K. Maurer). 171
zwar nicbt bloss Nordischer Nationalität, auf der Insel eines natür-
lichen Todes sterben oder getödtet werden könnten, — sie bestimmen
femer, unter welchen Bedingungen ausländische Bischöfe oder Priester
hier kirchliche Functionen verrichten dürfen, und wenn sie nur den-
jenigen A.usländer zum Richteramte zulassen, der entweder schon- in
seiner Kindheit die gemeinsame Sprache des Nordens gelernt, oder
aber seit mindestens drei Jahren im Lande gewohnt hat, so lässt
auch dieses auf öftere und längere Besuche von Fremden schliessen.
Auf beiden Wegen gelangte einerseits die Bekanntschaft mit dem
Auslande und die Gelehrsamkeit des Südens und Westens nach Is-
land und fasste hier rasch festen Fuss, da die angesehensten Häupt-
linge des Landes vielfach ihre Söhne studiren und in den geistlichen
Stand eintreten Hessen, und wurde andererseits auch dem Auslande
manche Nachricht über die Insel zugeführt, wenn dabei auch der
Natur der Sache nach gar mancherlei Missverständnisse und Fabeleien
mit unterlaufen mochten. Die Isländischen Quellen aus der frei-
staatlichen Zeit geben zwar im einzelnen gar manche topographisch
und geographisch erhebliche Nachricht, aber keine zusammenhängende
Beschreibung der Insel im Ganzen; erst um die Mitte des 14. Jahr-
hunderts, also gegen den Schluss des ersten Jahrhunderts der Nor-
wichen Herrschaft, bringt der Abt Arngrimur Jönsson von Thing-
eyrar (f 1361) eine solche am Eingange seiner Bearbeitung der
Gndmundar biskups saga, und zwar schildert er in dieser das Land
nüchtern und richtig so, wie es noch ist. An der Spitze der aus-
ländischen Berichte über die Insel stehen aber zwei, welche beide
aus Deutschland stammen, und beide an die kirchlichen Beziehungen
des Landes mit Deutschland anknüpfen. Den einen bietet Meister
Adam von Bremen in seiner Geschichte der Erzbischöfe von Ham-
burg, welche in den Jahren 1072 — 1076 geschrieben zu sein scheint,
und zwar ist seine Schilderung der Zustände der Insel, obwohl allzu
optimistisch gefärbt Und zum Theil auch mit offenbaren Fabeln
Termischt, doch im wesentlichen richtig, was sich ja auch leicht
begreift, da die betreffenden Angaben recht wohl auf Isleif
Oizurarson zurückgehen mochten, welcher im Jahre 1055 in Bre-
men als Bischof für die Insel geweiht worden war. Den zweiten
Bericht gibt dagegen das unter dem Namen ^Meregarte* bekannte
Gedicht. Unser Verfasser, S. 5 — 6, will dasselbe zwar zu den
apokryphen Nachrichten rechnen; indessen doch wohl nicht mit
Äecht. Allerdings erzählt der Dichter wunderliche Dinge von der
Insel; aber das Wunderlichste, das brennende Eis nämlich, wird auch
bei dem ziemlich gleichzeitigen Meister Adam erwähnt, — das Fehlen
des Sonnenscheins ist nur eine übertriebene Wiedergabe der schon
172 Berichte und BesprechuDgen.
bei Plinius und Beda auftretenden Angabe, dass auf der Tnsel Thule
6 Monate lang keine Sonne scheine, — endlich wird nicht gesagt,
dass Korn, Wein und Holz dort üppig wachse, sondern nur, dass es
reichlich zu haben sei, und da sofort vom Kaufen des Holzes xun
theueren Preis die Bede ist, lässt sich wohl annehmen, dass alle
diese Güter nur als auswärtige Einfuhrartikel erwähnt sein wollen.
Die Bezugnahme auf den Priester Reginbert, welcher selber anf
Island gewesen sei, und die bestimmten Angaben über Ort und Zeit
des Verkehrs mit ihm scheinen vielmehr einige Gewähr für den
Bericht zu geben, dessen fragmentarischer Zustand freilich seinen
Werth sehr beeinträchtigt. Es Hesse sich etwa noch eine dritte
Nachricht beifügen, welche Pertz im Archiv, VI S. 888, aus einer
Leydener Hs. des Solinus aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts mit-
theilt, und welche ebenfalls des brennenden Eises gedenkt. In N'or-
wegen, wo man doch mit der Insel wohl bekannt war, nennt zwar
der Mönch Theodorich (1177—1180) Island und die Isländer, aber
ohne eine Beschreibung des Landes zu geben; dagegen gibt der
Engländer Gerald de Barry (Giraldus Oambrensis) am Schlüsse des
12. Jahrhunderts in seiner „Topographia Hiberniae* einigen Bescheid
über dasselbe, theils auf Grund der von Meister Adam bezogenen
Angaben, theils, wie es scheint, auf Grund anderweitiger Nachrichten,
welche ihm wohl der damals bereits nachweisbare Handelsverkehr
zwischen England und Island geliefert haben mochte; er erwähnt
bereits der Isländischen Falken, aber auch der vulkanischen Ans-
brüche auf der Insel. Wenig später bringt auch der Däne Saxa
Grammaticus einen Bericht über Island, der Wahres und Fabelhaftes
wunderlich mischt; er erwähnt, neben einem feuerspeienden Berge,
auch der heissen Quellen und ihrer versteinernden Kraft, der Spring-
quellen, der Sauerbrunnen u. dgl. Aehnliche Angaben wiederholt
wenig später das Breve Chronicon Norvegiae, sowie auch der Königs-
spiegel; die Walfische der Isländischen See werden in diesem be-
sprochen, sowie die Vulkane, welche hier als die Wohnstätte der
Verdammten bezeichnet werden, während Saxo sie in das Treibeis
verwiesen hatte, — ferner wird der Lavaergüsse und der Erdbeben
gedacht, der heissen Quellen mit ihrer versteinernden Kraft und ihren
Ausbrüchen, der Sauerbrunnen und der Sumpferze, also einer Reihe
von Dingen, welche bei früheren Schriftstellern nur theilweise und
nur vereinzelt erwähnt worden waren. Endlich weiss auch noch die
Chronik von Lanercost einiges Einschlägige zu erzählen, und zwar
auf Grund von Mittheilungen, die Bischof Wilhelm von den Orkneys
im Jahre 1275 gemacht haben sollte; allerdings besteht dabei das
Bedenken, dass damals ein Bischof Peter den Stuhl inne hatte, welcher
Island (K. Maurer). 173
nach den Isländiscfaen Annalen im Jahre 1270 geweiht wurde und
im Jahre 12S4 starb; da indessen nach denselben Annalen im Jahre 1310
ein Bischof Wilhelm für die Orkneys geweiht wurde, von dessen im
Jahre zuvor erfolgter Wahl auch eine Urkunde weiss (Diplom, norv.
IX Nr. 83 S. 103—104), wäre immerhin denkbar, dass die Chronik
dem Manne nur zu früh seinen späteren Titel beigelegt hätte.
In Folge der Vereinigung Islands mit Norwegen (1262 — 1264)
gerieih das Land rasch in Verfall. Waren schon zuvor die Handels-
beziehungen der Insel mit Norwegen wiederholt durch vom König
erlassene Verkehrsverbote gestört worden, gegen welche man sich
im Unterwerfungsvertrage vergeblich innerhalb gewisser Grenzen zu
schützen suchte, so ging jetzt die einheimische Schifffahrt auf Island
wie in Norwegen rasch zurück. Nur ausnahmsweise besuchten noch
einzelne Isländer das Ausland, und zusehends erlahmte das geistige
Leben und die originale Schriftstellerei auf der Insel; des Handels
aber mit derselben bemächtigten sich zunächst die Engländer. Schon
bis über den Schlnss des 12. Jahrhunderts lassen sich die Anfänge
des Handelsverkehrs mit England zurückverfolgen, wie denn schon
um das Jahr 1200 (1500 beim Verfasser, S. 24, ist ein Dnickfehler),
die Englische »yard" unter dem Namen „stika'^ auf der Insel als
gesetzliches Normalmass eingeführt wurde. Obwohl der Isländische
Handel schon im 14. Jahrhundert von den Norwegischen Königen
als Regal erkläi*t und an Bergen als alleinigen Stapelplatz gebunden
worden war, fuhren doch nach wie vor manche Englische Schiffe mit
königlicher Bewilligung, andere aber, und noch weit mehrere ohne
solche nach Island, und vom Anfange des 15. Jahrhunderts an gelangte
der Handel dahin fast ausschliesslich in die Hand der Engländer. Aller-
diogs brachte dieser Handel als solcher dem Lande Vortheil; aber
doch war er, zumal soweit er gesetzwidrig betrieben vnirde, von gar
manchen Räubereien und anderen Gewaltthaten begleitet, von denen
der Verfasser, zumal Finn Magnussen 's lehrreicher Abhandlung in
der Nordisk Tidsskrift for Oldkyndighed, II S. 112—169 und G. Schanz's
eingehenden Bemerkungen in seiner Englischen Handelspolitik, I
8.251—266 folgend, mehrfache Beispiele anführt. Natürlich musste
dieser Verkehr in England bald einige Kunde von Island verbreiten,
Ton welcher das um 1436 entstandene „Libell of Englishe Policye''
ein deutliches Zeugniss gibt: derselbe setzte sich aber bis in den
Anfang des 16. Jahrhunderts fort, und ihm mag wesentlich auch die
kune Beschreibung von Island zu verdanken sein , welche Andrew
Boorde in „The Fyrst Boke of the Introduction of Knowledge* ge-
geben hat (1547; nach zwei weiteren Auflagen nochmals heraus-
gegeben im Jahre 1814, und neuerdings von F. J. Furniwall für die
174 Berichte und Besprechungen.
Early English text society, 1870). Der Verfasser bemerkt übrigens,
S. 26 — 27, mit vollem Recht, wie dies schon vor ihm G. Storm in seinen
„Studier over Vinlandsreiserne" (Aarbeger for nordisk Oldkyndighed
og Historie, 1887, S. 369-371) gethan hatte, dass keinerlei Omnd
für die Annahme vorliegt, die Entdeckung Amerikas durch Chr. Co-
lumbus sei durch diese Englischen Handelsverbindungen mit Island
beeinflusst worden. Die in der Lebensbeschreibung dieses Letzteren,
welche seinem Sohne Fernando zugeschrieben wird, enthaltene An-
gabe, dass der Entdecker im Februar 1477 volle 100 Meilen nördlich
von „Thule'^ vorbeigefahren sei, welche Insel von den Engländern
fleissig besucht werde, mag zwar an sich nicht völlig unglaubhaft
sein; sie lässt uns aber darüber ganz im Ungewissen, ob und wo
derselbe auf der Insel gelandet sei , und ob er hier irgendwelche
Nachrichten über die frühere Entdeckung Nordamerikas durch die
Nordleute erhalten habe, während andererseits der von ihm bei seiner
Entdeckungsfahrt eingehaltene Curs deutlich zeigt, dass solche Nach-
richten keinenfalls für ihn bestimmend gewesen sein koonten. —
Noch im 15. Jahrhundert hatten auch die Hanseaten angefanf^en,
Island zu besegeln, und schon frühzeitig kam es darüber zu erbitterten
Kämpfen zwischen ihnen und den Engländern; in der ersten Hälfte
des IG. Jahrhunderts gelang es ihnen, diese vollständig zu vertreiben,
und damit traten sie in den ausschliesslichen Besitz des Handels auf
Island, welchen sie bis in den Anfang des 17. Jahrhunderts hinein
behaupteten. Die Nachrichten über die Insel aus dem 16. Jahrhundert
sind demnach fast ausschliesslich Deutsche, und zwar zumeist blosse
Schiffernachrichten. Jacob Ziegler's , Schondia*' (zuerst Strassburg,
1532), Sebastian Münster's „Cosmographey" (zuerst Basel, 1544)
und Albert Krantz's „Regnorum aquilonarium Chronica' (zuerst Strass-
burg, 1546) geben, soweit sie nicht ältere Quellen wie Adam von
Bremen, Saxo oder Giraldus Cambrensis ausschreiben, nur derartige
Fabeleien. Weit ausführlichere und zum Theil selbständige Nach-
richten über die Insel bringt dagegen der Schwedische Bischof Olaus
Magnus in seiner „Historia de gentibus septentrionalibus'^ (zuerst
Rom, 1555); doch sind auch sie vielfach durch Miss Verständnisse und
Uebertreibungen entstellt, wie denn z. B. die Angabe, dass der Dänen-
könig zum Schutze der Isländer gegen die Gewaltthaten fremder
.Kaufleute ein Corps gepanzerter Ritter errichtet hätte, auf einer
missverstandenen Erinnerung an den Ritter Björn Thorleifsson beruhen
mag, welcher im Jahre 1467 bei Rif im Breidifjördur im Kampfe mit
Englischen Kaufleuten gefallen war. Eine ältere von Olaus im
Jahre 1539 veröffentlichte Karte des Nordens, welche auch Island ein-
gehend behandelt, hat erst vor wenigen Jahren Professor 0. Brenner
Island (K. Maurer). 175
auf der Münchener Hof- und Staatsbibliothek wieder aufgefunden und
in den Verhandlungen der wissenschaftlichen Gesellschaft in Christiania
herausgegeben (1886, Nr. 15).
Binige unsichere und mehr oder minder fabelhafte Reiseberichte
wie die des Nicolaus von Lynn (1360), der Zeni (1890 — 1405), dann des
Johann Scolnus oder Scolvus (1476, vgl. über ihn G. Storm in der
Norwegischen Historisk Tidsskrift, II. Reihe V. Band S. 385—400)
erklärt der Verfasser (S. 28 Anm.) ausser Betracht zu lassen, weil
sie keinen unmittelbaren Ertrag für die Kunde von Island abwerfen ;
dagegen beschäftigt er sich noch eingehend mit dem Kartenwesen
(S. 19 — 23), nachdem er zuvor schon (S. 13 — 14) einige interessante
Bemerkungen über die Art gemacht hatte, wie die alten Isländer
in Ermangelung aller Instrumente die Polhöhe einzelner Orte be-
stimmten. Als Ausgangspunkt dient dabei der Satz, dass auf Island
wie anderwärts im christlichen Mittelalter für die Anschauungen über
die Gestalt der Erde zunächst die Aussprüche Augustin's und anderer
Kirchenväter bestimmend waren. Demgemäss dachte und zeichnete
man sie allenfalls als eine runde Scheibe, in deren östliche Hälfte
man Asien setzte, während man von der westlichen die obere Hälfte
Europa und die untere Afrika zuwies ; die einzelnen Länder eines jeden
Erdtfaeiles aber, soweit man sie überhaupt kannte und bezeichnen zu
sollen glaubte, schied man entweder durch gerade Linien voneinander^
oder man Hess sie auch wohl ganz ohne feste Begrenzung. Einen
ersten Fortschritt in der Kartenzeichnung brachte erst der allgemeine
Crebraucb des Compasses seit dem Anfange des 14. Jahrhunderts; es^
entstanden jetzt Portulane, die aber freilich nur von den Küsten dea
M^ittelmeeres ein einigermassen leidliches Bild zu geben vermochten^
wogegen das innere Land und entferntere Gegenden von diesem Fort-
abritte wesentlich unberührt blieben, da man von der Missweisung
des Compasses noch nichts wusste und auch weder astronomische Orts-
bestimmungen noch eine richtige Projectionsmethode kannte. Erst
zu Anfang des 15. Jahrhunderts veranlasste das Bekanntwerden des
Griechischen Textes des Ptolemäus den Versuch, die Länder in Grad-
netze einzutragen und deren wirkliche Lage zu bestimmen. Genauere
Breitebestimmungen ermöglichte sodann zumal die Erfindung dea
Jacobsstabes und die Verbesserung des Astrolabiums durch Regio-
montanus (tl476); die nördlichen Meere wurden indessen hierdurch
zunächst nur wenig berührt, und demgemäss geben die Karten des
späteren Mittelalters die Polhöhe Islands noch sehr verschieden an.
Die erste wirkliche Berechnung derselben erfolgte erst im Jahre 1585-
durch Bischof Gudbrandur Thorläksson von Holar, und mit den Längen-
bestimmungen kam man vollends erst im 18. Jahrhundert zu einiger
170 Berichte uud Besprechungen.
Sioherheit, da man vorher verlässiger Instrumente entbehrte, wenn
man auch die richtigen Methoden kannte. Der Verfasser gibt eine
Uebersicht über die ihm bekannt gewordenen Karten von Island,
welche freilich auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen kann,
da ihm umfangreichere Bibliotheken nicht zugänglich waren. Mit
einer Angelsächsischen Karte aus dem 10. Jahrhundert beginnend,
bespricht er, zumeist an Lelewel, Peschel, Rüge und Nordenskjöld
sich anlehnend, eine Reihe von Karten bis in das 16. Jahrhundert
herab, unter welchen die des Edrisi (Mitte des 12. Jahrhunderts} und
des Marino Sanuto (1320), die Catalonische Weltkarte (1375), die
Karte des H. Martellus (Anfang des 15. Jahrhunderts) und des Clan-
dius Clavus (1427), des Fra Mauro (1459) und des Nikolaus Denis
(1482), dann der Globus des Martin Behaim (1492; vergl. jetzt S.
Günther, Martin Behaim, 1890, S. 37—44), endlich die Karten det
Laurent Frisius (1522 und 1524) und des Jacob Ziegler (1532) sL^
die wichtigsten hier genannt werden mögen. Bald unter ihrem wirk-
lichen Namen, bald als Thyle oder als Frislandia bezeichnet, wird die
Insel vielfach hin und her verlegt, und mit den verschiedensten Formen
ausgestattet, bis sie endlich durch Cilavus und Donis einen einiger-
massen richtigen Platz angewiesen erhält.
Zu richtigeren Vorstellungen über Island gelangte man übrigens
im Auslande erst in einer Zeit, auf welche des Verfassers Abhand-
lung sich nicht mehr erstreckt, seit dem Ende des 16. und Anfange
des 17. Jahrhunderts nämlich, als mehrfache, mrkliche oder erdiehtete
Reisebeschreibungen den gelehrten Isländer Arngrimur Jonsson (f 164S)
zu eingehenden Widerlegungen veranlassten, und damit zur Darstel-
lung der Geschichte der Insel und ihrer Zustände auf Grund eigener
Anschauung und sorgsamen Studiums der einheimischen Quellen. Es
wäre dringend zu wünschen, dass der ebenso kritische als wohlunter-
richtete Verfasser auch dieser späteren Zeit, der Zeit der Isländischen
Benaissance, eine gründliche Untersuchung zuwenden möchte, deren
sie, nach mehr als einer Richtung hin, ebenso bedürftig als würdig
wäre.
2. Karl Tannen, Island und Grönland zu Anfang des
17. Jahrhunderts kurz und bündig 'nach wahrhaften Be-
richten beschrieben von David Fabricius, weil. Prediger
und Astronom zu Osteel in Ostfriesland (Bremen 1890).
Vor wenigen Jahren erst hat sich W. Seelmann das grosse Verdienst
erworben, das zuerst im Jahre 1561 erschienene Gedicht des Qories
Peerse »Van Island*' durch einen Wiederabdruck im Jahrbuche des
Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung, Jahrgang 1883, wieder
zugänglich gemacht zu haben; jetzt wird uns ein zweites auf die
Island (K. Maurer). 177
Insel bezügliches Werk in Neudruck geboten, welches zuerst im Jahre
1616 veröffentlicht und dann nochmals im Jahre 1639 aufgelegt
worden war. Mit Peerse's Gedicht lässt sich dieses Büchlein allerdings
an Werth nicht vergleichen; während jenes schon als die erste er-
haltene Reisebeschreibung über Island, dann aber auch darum von
erheblicher Bedeutung ist, weil es den ersten Anstoss zu der epoche-
machenden Beschäftigung des Arngrimur laerdi mit der Geschichte
and Cnltor derselben gab, ist dieses nur die „schlichte Arbeit*' eines
gelehrten Mannes, der seine Nachrichten aus anderen Quellen (z. B.
Olaus Magnus, Münster und Krantz, Gories Peerse, Ditbmar Blefken
TL A.) zusammengetragen, und dabei die wunderlichsten Missverständ-
nisse begangen hat, wie er denn z. B. in Cap. 3 die Entdeckungs-
fahrt, welche Friesische Edelleute nach Adam Brem. IV, Cap, 39 unter
Enbiscbof Adalbert's Vorgänger Bezelin Alebrand (1035—1043) nach
dem Norden unternahmen , in das Jahr 1400 setzt (vielleicht freilich
nur ein Schreib- oder Druckfehler, 1400 für 1040), und die Isländer,
nach Blefken, im Jahre 1398 unter der Regierung König Valdemar^s II.
(1202—1241) zum Christenthum bekehren lässt, u. dergl., was um
so auffälliger ist, weil der Verfasser aus Amgrim's Schriften sich
bereits eines Besseren hätte belehren können. Immerhin scheint der-
selbe indessen auch einige selbständige Nachrichten benutzt zu haben,
was bei dem damaligen lebendigen Verkehre der Hansa mit Island
nicht zu verwundern ist. Die Ausgabe bietet übrigens neben dem
Plattdeutschen Texte (S. 9 — 27) und einer sehr überflüssigen, über-
dies sehr ungenauen Hochdeutschen üebersetzung (S. 29 — 44), eine
Einleitung (S. 5 — 8), welche über die Person des Verfassers einigen Be-
scheid gibt, und 10 Anmerkungen (S. 45 — 47), von denen die 6 ersten
sich auf die Einleitung beziehen, während von den 4 anderen 3 über
die in der Schrift behandelten Dinge keine oder eine falsche Aus-
hinft geben.
8. Ernst Baaseli, Die Islandsfahrt der Deutschen, na-
mentlich der Hamburger, vom 15. bis 17. Jahrhundert.
(Hamburg 1889, Haupttitel: Forschungen zur Hamburgischen
Handelsgeschichte, I.) Oben war bereits Gelegenheit, auf die
Bedeutong des Handels hinzuweisen, welchen die Hansestädte im 15.
Md 16. Jahrhundert mit Island trieben. Wer Jon Espolin's Isländische
Jahrbücher durchblättert, wird oft genug auf einschlägige Berichte
stossen; wer Island bereist, wird selbst heutigen Tages noch in Kirchen
and Privathäusern auf manche Geräthe stossen, welche durch Deutsche
Handelalente in jener Zeit dahingekommen waren. Dennoch hatte
I sieh bisher Niemand die Geschichte dieses Handels zum Gegenstande
angehenderen Studiums gewählt, sei es nun, weil die Aufgabe zu
Deotsche Zeitachr. f. Oeschichtsw. 1S91. V. l. 12
178 Berichte und Besprechungen.
unbedeutend oder weil sie zu schwierig schien. Herrn Baasch blieb es
vorbehalten, einen ersten Versuch in dieser Richtung zu wagen und
damit zwar nicht eine endgültig abschliessende, aber doch eine tüchtige
vorbereitende Arbeit zu liefern.
In der ersten Hälfte seiner Schrift (S. 1—57) gibt der Verfasser
einen geschichtlichen Ueberblick, zu welchem fünf Anhänge
urkundliche Belege bringen (S. 123 — 140). üeber die Zeit des
Isländischen Freistaats und das erste Jahrhundert nach der Unter-
werfung der Insel unter den Norwegischen König ist wenig zu sagen.
Dass schon im 13. Jahrhundert Deutscherseits Handel mit dieser be-
trieben wurde, ist allerdings daraus zu ersehen, dass bereits vom
Jahre 1294 ab in Privilegienbriefen und Verordnungen der Norwegi-
schen Könige der Betrieb dieses Handels nördlich von Bergen, oder
in den königlichen Schatzlanden, oder auch speciell in Island aus-
drücklich verboten wird ; indessen fehlen bestimmtere Zeugnisse über
ihn. Dagegen wissen wir, dass der Handel auf Island, wie auf den
übrigen Schatzlanden Norwegens seit der Mitte des 14. Jahrhunderts
eine sehr eigenthümliche Einrichtung erhalten hatte. Er war zu
einem Regale geworden und durfte darum nur mit besonderer Ei>
laubniss des Königs betrieben werden, wogegen der unerlaubte Betrieb
strenger Strafe unterlag; diese Erlaubniss musste ferner durch besondere
Leistungen an des Königs Kammer erkauft werden; endlich bildete
die Stadt Bergen den alleinigen Stapelplatz für diesen Handel, und
nur von ihr aus durfte derselbe betrieben werden. Diese Vorschriften
wirkten nun aber nach verschiedenen Seiten hin in sehr verschiedener
Weise. Die eigenen Unterthanen des Königs, auf Island sowohl als
in Norwegen, zogen sich von der Tslandsfahrt mehr und mehr zurück,
wie denn in Norwegen selbst der Handel mehr und mehr in Deutsche
Hand gerieth, und es sind fast nur noch die Schiflfe einzelner vor-
nehmer Herren oder geistlicher Stifter, welche uns als Island besuchend
genannt werden. Ganz ebenso stand es auch mit Dänemark nnd
Schweden, zumal seitdem diese Beiche in die Union mit Norwegen
getreten waren. Die Hanseaten, welche sich bereits seit der Mitte
des 18. Jahrhunderts dauernd in Bergen festgesetzt hatten, und deren
Contor daselbst sich bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts hinauf verfol-
gen lässt, konnten mit der Einrichtung, wie sie sich um dieselbe Zeit
herausgebildet hatte, zunächst ganz zufrieden sein, da die Concentrirang
des gesammten Fischhandels von Norwegen und seinen Schatzlanden
in der von ihnen völlig beherrschten Stadt Bergen auch ihnen erheb-
liche Vortheile bot. Anders stand die Sache dagegen für die Eng-
länder. Ausser Stand, in Bergen gegen die Hanse aufzukommen,
soweit diese nicht etwa vorübergehend mit den Unions-Königen auf
Island (K. Maurer). . 179
feindlichem Fusse stand, musste ihnen das Bestreben um so näher
liegen, durch directen Verkehr mit Island an dem einträglichen Fisch-
handel Antheil zu gewinnen, zumal da ihre geographische Lage hier-
für günstig war, und der Betrieb der Fischerei sie ohnedies nach der
Insel führte. So kam es, dass die Engländer sich vom Anfange des
15. Jahrhunderts ab mit aller Energie auf den Handel mit Island
verlegten, und zwar betrieben sie diesen vorwiegend widerrechtlich,
d. h. ohne eine Licenz des Unions-Königs einzuholen, und ohne die
ihm gebührenden Abgaben zu entrichten. Wiederholte Reclamationen
bei der Englischen Regierung hatten zur Folge, dass diese ihren Unter-
thanen den Betrieb des Isländischen Handels nur noch unter der Be-
dingung gestattete, dass sie neben der Licenz des Ünions-Königs noch
eine zweite von ihr lösten; dem Schleichhandel wurde freilich auch
durch diese Vorschrift kein Ende gemacht. Unter diesen Umständen,
und bei den so vielfach sich kreuzenden Interessen gestalteten sich
nun die Zustände des Isländischen Handels sehr wechselvoll, zumal
da auch die jeweiligen politischen Beziehungen der Unions-Könige
zu der Hanse einerseits und zu England andererseits wesentlich auf
dieselben einwirkten. Schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts sehen
wir einzelne Hansische Kauf leute an der Besegelung Islands betheiligt,
und im Jahre 1475 werden zum ersten Male die Hamburger als da-
bei thätig erwähnt ; aber deren Fahrten scheinen mit der Licenz der
(Jnions-Könige vor sich gegangen zu sein, welche den Ausländern
nur verwehrten, auf der Insel zu überwintern, und Beschwerden gegen
diese Fahrten wurden demnach nur etwa vom Contor zu Bergen, dann
Tom Norwegischen Reichsrathe erhoben, wogegen man sich dann
freihch auf des Königs Verwilligungsrecht berief, oder auch von der Be-
TÖlkerung Hamburgs selbst, welche von der Kornausfuhr nach Island
Thenerung befürchtete, oder endlich von der Englischen Regierung
wegen des feindlichen Verhaltens der Deutschen gegen die Engländer,
wobei aber allerdings zuweilen dahinsteht, ob die Beschwerden gegen
Deutsche Kauf leute sich richten, oder gegen Deutsche Freibeuter in
Dänischem Dienste. Während seitens der Hanse wiederholt Verbote
gegen die Islandsfahrt erlassen wurden, sehen wir die Unions-Könige
»itweise sogar generelle Verwilligungen derselben gewähren, wie
denn z. B. König Hans, obwohl er in seiner Handfeste vom 1. Fe-
bruar 1483 sich verpflichtet hatte, den Hansestädten die Besegelung
der Insel nicht zu gestatten, nicht nur den Engländern mittelst eines
j Vertrages vom 20. Januar 1490 diese vorbehaltlich der ihm gebüh-
renden Abgaben auf 7 Jahre erlaubte, sondern auch den Holländischen
Städten diese unter dem gleichen Vorbehalte durch Privileg vom
*28.Mfirz 1490 verwilligte, und zwar „gelijck anderen der Dudeschen
IgO Berichte und Besprechungen.
hansze kopluden", worauf dann auch ein Alldingsbeschluss Tom
1. Juli 1490 den Engländern sowohl als den Deutschen, „welche des
Königs Brief für sich haben*, den Betrieb des Handels auf der Insel
verstattete. Es begreift sich, dass jetzt auch die Hanse selbst das
Bergener Contor nicht mehr in früherer Weise in Schutz nahm. Auf
den Hansetagen von 1494 und 1505 sehen wir nur noch die Fahrt
nach den Orkneys, Shetland und den Faröern verboten, dagegen nicht
mehr die nach Island; im Jahre 1513 aber sehen wir König Chri-
stian n., und zwar auf Verlangen Lübecks, zwar den Städten wieder
im Interesse des Contors die directe Fahrt zwischen Island und Dentsch-
land verwehren, dagegen aber das Ueberführen des Fisches von
Island nach England gestatten, wie dieses seitdem noch öfter verstattet
wird, — natürlich weil hierdurch nur den Engländern, nicht dem
Bergener Contor, Concurrenz gemacht wurde. Ja durch Alldings-
beschlüsse der Jahre 1526 und 1533 wurde den jungen Deutschen,
welche den dortigen Handelsbetrieb erlernen wollten, sogar der Winter-
aufenthalt auf Island verstattet. Daran ist indessen nicht zu denken,
dass damals den Hanseaten oder anderen Fremden an der Gesetz-
gebung des Landes irgendwelcher Antheil zugestanden hätte, wie der
Verfasser, S. 20, dies annimmt. Wir wissen, und der Verfasser hätte
dies aus Jon Arnason's „Historisk Indledning til den gamle og nje
Islandske Roettergang*' (1762), oder aus Jon Sigurdsson's Schrift
«Om Islands statsretlige Forhold'' (1855) ersehen können, dass die
gesetzgebende Gewalt damals theils vom König, theils vom Allding
im Vereine mit dem Statthalter und den Lögmännem des Königs ansr
geübt wurde, und dass letzteren Falls seitens des Alldings zunächst
die „lögrätta'', und neben ihr allenfalls auch noch die übrige Lands-
gemeinde die Beschlüsse zu fassen hatte. Für ausländische Kauflente
war weder dort noch da Raum zur Betheiligung, wogegen diesen
natürlich unbenommen blieb, in Sachen, welche ihre eigenen Interessen
berührten, sich mit Gesuchen an den König oder an das Allding zu
wenden, und allenfalls auch überlassen werden konnte, die vom König
oder Allding erlassenen Satzungen ihren eigenen Angehörigen zn
publiciren.' Wenn ferner Erzbischof Olaf von Drontheim in den Jahren
1531 und 1532 sich über eine „Verlehnung" Islands an die Ham-
burger beschwert, so kann hierunter wohl nur die Verwilligung des
(ausschliesslichen?) Handelsbetriebes gegen eine bestimmte Abgabe
zu verstehen sein, da als Grund der Beschwerde angeführt wird, dass
der Entgang der Isländischen Waaren Norwegen sehr beschwerlich
falle (Diplom, norv. VIII, Nr. 707 S. 746 und IX, Nr. 670 S.682),
und überdies das Amt des Statthalters zu jener Zeit nachweisbar
nicht in der Hand der Hamburger war (vgl. des Propstes Jon Hall-
Island (K. Maurer). 181
dorsson Hirdstjora annäll, im Safn til sögu Islands II S. 668—675;
Finnur Jonsson, Hist. eccles. II S. 255—256 und S. 264—265). —
War dazumal das Verbältniss der Hanseaten auf Island zum Dänen-
kooige ein friedliches, so entstanden dafür blutige Kämpfe derselben
mit den Engländern, wobei aber des Königs Beamte auf Deutscher
Seite standen; der Rath vom Hamburg sah sich im Juli 1533 durch
solche Gewaltthätigkeiten sogar zum Erlassen eines eigenen Reglements
för den Betrieb des Handels und der Fischerei auf Island veranlasst,
welches der Anhang mittheilt. Ganz offen und ungestört wird jetzt
Ton Deutschen wie von Engländern der Handel daselbst betrieben,
nnd unter den Winterliegern werden auch andere als Kaufleute er-
wähnt; Jon Espolin z. B. erwähnt in den Jahren 1528 und 1538 einen
Deutschen Bartscherer oder Arzt, Lazarus Mattheusson, welcher eine
Isländerin heirathete und auf Island sich niederliess (III. Gap. 65
S. 90 und Cap. 87 S. 116), und im Jahre 1587 wird wieder ein solcher,
M. Hans Thyslrnr, als Heilkünstler dort genannt (Annälar Björns ä
Skardsa, I. S. 296), während ein Alldingsbeschluss vom 30. Juni 1545
gerade die Bartscherer von dem Verbote des Wintersitzens ausnimmt
(Lovsamling for Island, I. S. 63). Bald trat nun aber eine Wendung
in den Verhältnissen ein und zwar in zweifacher Richtung. Einer-
seits traten bereits in den Jahren 1538—1589 die ersten Spuren einer
feindlichen Concurrenz der Hamburger, welche neben den Bremern
den Isländischen Handel vorzugsweise betrieben, mit den Lübeckern
auf, nnd ein Hamburgischer Recess aus dem Jahre 1548 bestimmt
geradezu, dass Hamburgische Schiffe nur nach Hamburg von Island
ans fahren, und den Isländischen Fisch nur dann anderswohin ver-
bandeln dürfen, wenn er vorher in Hamburg vergeblich ausgeboten
worden sei, — dass femer kein Hamburger anderswohin, und sei es
auch in eine andere Hansestadt verziehen dürfe, um von dort aus
nach Island Handel zu treiben. Damit war aber, wie der Verfasser
8. 38 sehr richtig bemerkt, mit der alten genossenschaftlichen Politik*
der Hanse formell gebrochen und zumal die Lübischen Islandsfahrer
hatten sofort wieder bitter über Chicanen der Hamburger zu klagen.
Andererseits suchten die Dänen-Könige den Isländischen Handel ihren
eigenen Unterthanen zu sichern. Schon im Jahre 1547 verpachtete
König Christian III. (1534—1559) die Insel auf 10 Jahre der Stadt
Kopenhagen, und wenn sich zwar diese Verlehnung nicht aufrecht
halten liess, weil * die Vögte der Stadt bei den Islandern so wenig wie
tei den Deutschen Kauf leuten Achtung fanden , so war doch immer-
hin bedeutsam, dass in den Verhandlungen mit den widerspenstigen
Bamburgem seitens des Königs seit langer Zeit zum erstenmale
wieder auf die alte Regalität des Isländischen Handels mit Bergen als
182 Berichte und Besprechungen.
alleinigem Stapelplatze und der Beschränkung des Handelsbetriebes
auf die besonders Concessionirten zurtickgegriflFen wurde. Schärfere
AngriflFe erfolgten unter König Friedrich II. (1559—1588). Zunächst
beschloss dieser, die Ausfuhr des Schwefels aus Island ausschliesslich
sich selber vorzubehalten (1561); dann erfolgte derselbe Schritt be-
züglich des Thranes (1562), und endlich auch bezüglich der Pferde,
der Puchsbälge und der Bärenfelle, sowie bezüglich der Walross-
zähne (1563). Natürlich handelte es sich dabei für den König nur
um eine Finanzoperation, ganz ebenso wie bei seiner späteren Drohung,
den Hamburgern die Islandsfahrt ganz zu verbieten, oder bei seinem
Vorschlage, ihnen gegen ein Darlehen von 100000 Thalern 10 Häfen
auf der Insel zu öffnen; immerhin liegt aber allen diesen Massregeln
ein principielles Zurückgreifen auf die alte Regalität des Isländischen
Handels zu Grunde. Bemerkenswerth ist ferner, dass an die Stelle
der früheren generellen Concessionen zum Betriebe dieses Handels
jetzt die besondere Verwilligung einzelner Häfen an einzelne Berechtigte
tritt. Natürlich sollte damit die bessere üeber wachung des Isländi-
schen Handels ermöglicht werden, nachdem sich Bergen als alleiniger
Stapelplatz für denselben nicht mehr aufrecht erhalten liess ; die Neuerung
führte aber zu vielfachen Streitigkeiten zwischen den Hamhnrgern
und den Bremern oder Lübeckern sowohl als auch zu zahlreichen
Conflicten mit deü Dänischen Beamten. Ueberdies wurden gelegent-
lich einzelne Häfen den Hamburgern abgenommen und Dänischen
Kaufleuten zugewiesen, welche jetzt anfingen, sich häufiger an der
Besegelung Islands zu betheiligen, oder es wurde diese auch wohl den
Hamburgern ganz verwehrt (1574), bis endlich die Verträge von
Flensburg und von Kiel vom 5. Juli 1579 und 8. September 1580
wieder einen leidlicheren Zustand herstellten. Von durchgreifender Be-
deutung war aber die Regierung König Ghristian's IV. (1588 — 1648).
Schon im Jahre 1601, also fünf Jahre nach seinem Begierungsantritte,
'feröffnete er den Städten Hamburg und Bremen, dass er beabsichtige,
den Isländischen Handel ausschliesslich seinen eigenen ünterthanen
vorzubehalten, und am 20. April 1602 wurde wirklich den drei Städten
Kopenhagen, Malmö und Helsingör der Monopolhandel auf der Insel
eingeräumt, und zwar für jeden einzelnen Hafen je von dem Zeit-
punkte an, in welchem die betreffenden Privilegien der Deutschen Kauf-
leute abgelaufen sein würden. Natürlich fügten sich die Hanseaten
nicht sofort gutwillig der Neuerung ; es kam zunächst zu vielen gegen-
seitigen Klagen, und wiederholt regte Hamburg die Wiederherstellung
des früheren Zustandes an. Aber der König blieb unerschütterlich:
im Jahre 1614 erneuerte er den Vertrag mit den drei Dänischen Städten
und am 16. December 1619 errichtete er die Isländische Compagnie
Island (K. Maurer). 183
in Kopenhagen; der gesetzliche directe Handel der Hamburger hatte
damit sein Ende gefunden. Dagegen erhielt sich nicht nur ein Deut-
seher sowohl als ein Englischer und Holländischer Schleichhandel nach
der Insel, sondern es fuhren auch Hamburger Schiffe noch auf Dänische
Bechnung dahin, theilweise sogar direct von Hamburg aus, gleichwie
der Eonig auch Dänischen Schiffen die directe Fahrt von Island aus
nach Hamburg gestattete ; doch suchte dieser der Verwendung fremder
Schiffe oder doch deren Auslaufen von fremden Häfen aus, ja sogar
dem Verkaufe Isländischer V^aaren in Hamburg, möglichst entgegen-
zuwirken. Nachdem er Glückstadt angelegt hatte (1616), erklärte er
diese Holsteinische Stadt zum Stapelplatz fiir alle Isländischen Waaren
(1623), und hier sollten, seit 1645, alle Islandsfahrer ihre Waaren
niederlegen und verkaufen; aber auch dieses Hinderniss wussten die
Hamburger zu umgehen, und im 18. Jahrhundert traten dieselben
sogar ganz offenkundig in ein Vertragsverhältniss zu der Isländischen
Compagnie in Kopenhagen ; im Grunde wurde in neuer Form nur der
alte Handelsbetrieb fortgesetzt.
Die zweite Hälfte der Schrift setzt sich aus sechs Abschnitten
zusammen, welche einzelne Seiten der Islandsfahrt noch besonders ins
Auge fassen. Zuerst wird die Fischerei behandelt (S. 58—61), an
welcher indessen die Deutschen nur geringen Antheil nahmen, wo-
gegen dieselbe vorwiegend in der Hand der Engländer lag, neben
den Isländern selbst. Dann wird der Handel besprochen (S. 61 — 94),
and zwar zuerst die Kaufsetzung mit ihren Waarentaxen, sowie den
Massen und Gewichten, dann die Belastung des Handels durch Steuern
und sonstige Leistungen, endlich der Waaren verkehr ; letzteres
ein ganz besonders lehrreicher Abschnitt. Weiterhin wird von der
Schifffahrt gehandelt (S. 95-105), von den Isländischen Häfen
(8.105—110), wobei auch die Deutsche Kirche im HafnaQördur er-
wähnt wird; dann wird die Gerichtsbarkeit in Rechtssachen, die
«ich zwischen Einheimischen und Fremden oder Fremden untereinander
ergaben, besprochen (S. 111 — 112), und schliesslich noch die Islands-
fahrergesellschaft und -Brüderschaft in Hamburg abgehan-
delt (S. 119—121).
Ein Ueberblick über die Arbeit ist damit gegeben ; über die Art
ihrer Ausführung wäre etwa Folgendes zu sagen. Dietrich Schäfer
tat bereits in einer Besprechung des Werkes (Deutsche Literatur-
«eitnng, 11. Jahrgang Nr. 24 S. 890—891) bemerkt, dass der Ver-
iasser nicht nur das gedruckte Material auch aus entlegenen Quellen
herangezogen, sondern auch viel Neues aus Hamburger, Bremer und
Lübecker Archiven beigebracht hat ; aber er hat auch darauf aufmerk-
sam gemacht, dass aus einzelnen Dänischen Werken wohl noch Ein-
184 Berichte und BesprechnngeD.
zelnes heranzuziehen gewesen wäre, und dass auf Darstellung^ und
saubere Einzeldurchfährung noch mehr Fleiss hätte verwendet werden
sollen, insbesondere auch bezüglich der Gorrectheit der ao^eftihrten
Text«. Ich kann mich diesem ürtheile des bewährten Kenners der
Hanseatischen und Dänischen Geschichte nur anschliessen; möchte dem-
selben aber noch einige eigene Bemerkungen beifügen. Sehr f&hlbar
macht sich zunächst der Mangel an Beherrschung der Isländischen
Sprache und Literatur, zu welchem der Verfasser sich in seinem Vor-
worte selbst bekennt. Die Isländischen Oertlichkeiten z. B. , auf die
er zu sprechen kommt, treten durchaus unter den verunstalteten Be-
zeichnungen auf, welche sie bei Hanseatischen oder Dänischen Schiffern
führten , und sogar da , wo der Verfasser die von den Deutschen be-
segelten Häfen zusammenstellt (S. 106 — 107), nimmt er sich nicht die
Mühe, sie zu berichtigen, was doch mit Hilfe von Kr. Kaalond's Bi-
drag til en historisk-topografisk Beskrivelse af Island (1877 — 1882)
sehr leicht gewesen wäre ; wer will aber in Akernisse, Bossande, Boden-
stede, Haneforde, Kummerwage, Gronelwick etc. Akranes, Bätsendar,
Büdir, Hafnafjördur , Kumbaravogur, Grindavik wiedererkennen?
Die Landsgemeinde der Insel heisst immer der Althing (S. 19, 83
Anm. 3, 68, 64, 111), während doch Thing, Ding, im Isländischen wie
im Deutschen Neutrum ist. Den Statthalter Otte Stigsson nennt der
Verfasser consequent Otto Stiges (S. 63, 67 Anm. 6, 111), weil er
Deutschen, den Tili Petursson aber Tylius (S. 21 Anm. 2), weil er
Lateinischen Quellen folgt, welch' letzteren er auch die Bezeichnung
,Präfect" für den Statthalter entlehnt. Die Isländischen Aynalen
sowohl (S. 58), als die Graugans (S. 64), benutzt er in der Lateinischen
Uebersetzung, obwohl er die ersteren nach G. Storm's Ausgabe citirt»
der keine solche beigegeben ist, u. dgl. m. Schlimmer als solche Aeus-
serlichkeiten sind einzelne sachliche Verstösse, welche die Unbekannt-
schaft mit den Isländischen Quellen verschuldet hat. Den Bischof
Gizur bezeichnet der Verfasser (S. 1) als in Deutschland geboren;
aus der Hüngrvaka, cap. 5, hätte er ersehen können, dass derselbe
vielmehr zu Skälholt auf Island das Licht der Welt erblickte».
S. 64 heisst es, die Graugans wisse nichts von Englischem und Deut-
schem Handel auf Island ; die oben (S, 170—71) erörterten Bestimmungen
über das Premdenrecht dürften doch ein Anderes zeigen. Wenn S. 78
Anm. 2, von »druttich wete visckes* die Rede ist, so gibt dies nicht
80, sondern 1200 Fische, da deren 40 auf die vaett gehen. Ueber
den Handel mit Isländischem Schwefel hätten Isländische Schriften, wie
zumal Päll Vidalin's »Deo, regi, patriae" (im Auszug erschienen zu
Soröe 1768), S. 223—228, und Bischof Hannes Finnsson's Abhandlung
in den „Bit thess Islenzka Laerdöms-Lista-fölags*, Bd. IV (1784),
Island (E. Maurer). 185
S. 1—48, reiches Material geboten; von einem „ungeheueren* Reichthum
der Insel an Schwefel hätte der Verfasser (S. 81) wohl nicht reden
sollen, n. dgl. m. Auch sonst wären noch manche Flüchtigkeiten zu
rügen. In dem Citate auf S.92 bedeutet „farina* doch wohl Mehl, nicht
Zucker, nnd auf S. 106 Anm. 10, ,in meridionali littore* an der
Südküsie. Auf S. 106 Anm. 18, sagt der Verfasser, dass er „Revet",
d. h. Rif , im Jahre 1528 zuerst erwähnt finde ; aber gerade hier fiel
Björn riki im Kampfe gegen die Engländer, dessen , Ermordung* auf
8.6 erwähnt wird, und die Eyrbyggja, Cap. 50 S. 92, lässt bereits
im Jahre 1000 einen Dublinfahrer mit Irischer und Hebridischer Be-
mannung dort liegen. Endlich aber, und dieses Bedenken wiegt ent-
schieden am schwersten, sind die Schätze der Kopenhagener Archive
und Bibliotheken unbenutzt geblieben, ohne deren Benutzung eine
Geschichte des Isländischen Handels schlechterdings unvollständig blei-
ben muss. Indess darf in diesem wie in anderen Fällen der Wunsch
des Besten nicht die Anerkennung des Guten beeinträchtigen, und trotz
aller einzelnen Ausstellungen fühle ich mich darum gedrungen, dem Ver
fasser för seine sehr verdienstliche Arbeit meinen Dank auszusprechen
Zum Schlüsse wäre noch der überaus anregenden Arbeit Vilh
Finsen's, Om den oprindelige Ordning af nogle af den is
landske Fristats Institutioner (Vidensk. Selsk. Skr., 6. Raekke
bist, og philos. Afhdlg., 11, 1, 1888), sowie zweier vortrefflicher Ab
Handlungen Björn Magnüsson Olsen's über des Ari frödi Islen
ding ab 6 k (Aarböger for nordisk Oldkjndighed og Historie, 1885, und
Timarit hins islenzka bökmentafjelags , X. Jahrgang 1889) zu ge-
denken; indessen habe ich über die erste, vorwiegend rechtsgeschicht-
liche Arbeit bereits in der , Kritischen Vierteljahresschrift für Gesetz-
gebung und Rechtswissenschaft'', XXXII, S. 381 — 356 eingehenden
Bericht erstattet, und gedenke mich über die beiden anderen, zunächst
literargescbichtlichen Untersuchungen demnächst in einer unserer Ger-
manistisefaen Zeitschriften auszusprechen, so dass ich hier füglich nach
beiden Riehtungen hin schweigen kann.
München, den 23. November 1890. K. Maurer.
Neuere Literatnr zur Geschichte Frankreichs im Mittelalter*
In dem gegenwärtigen Berichte über die auf Französische Geschichte
des Mittelalters bezüglichen Werke, welche von November 1889 bis
^ov. 1890 erschienen sind, werden wir wie letztes Jahr^ alle die-
' Vgl. den Bericht Bd. III p. 143 ff. — Als Erscheinungsjahr ist dieses-
mal 1890 anzunehmen, als Verlagsort Paris, als Format 8^
186 Berichte und BeBprechungen.
jenigen unerwähnt lassen, welche rein localgeschichtl. oder popul&rer
Natur sind; wir werden vorwiegend Arbeiten anführen, durch welche
neue Quellen bekannt gemacht sind oder in denen selbstäudig'e Ideen
vorgetragen werden.
I. Bibliographie, Quellenkunde und Hilfswissensehaften. Das
Repertorium von B. de Lasteyrie und Eugene Lef^vre-Pontalis
erscheint weiter, aber ziemlich langsam ^ Ein fünftes Heft, das erste
von Band II, ist 1890 erschienen ; es enthält das Verzeichniss der tob
den gelehrten Gesellschaften der folgenden Departements veröffent-
lichten Schriften: H^rault, lUe-et-Vilaine, Indre, Indre-et-Loire, Isäre,
Jura, Landes, Loir-et-Cher, Loire, Loire-Inferieure, Haate*Lioire,
Loiret, Lot, Lot-et-Garonne, Lozöre, Maine-et-Loire. — Für die Inven-
taires sommaires^ des archives departementales communales et lio-
spitali^res fehlen uns genaue Notizen, da der officielle Bericht noch nicht
erschienen ist. Der Handschriftenkatalog' endlich ist um folgende
Bände bereichert worden: Arsenal T. V, Mazarine T. III; Departe-
ments T. XL Der letztere Band enthält die Handschriften der Biblio-
thek von Chartres, die eine der reichsten in Frankreich ist und dem
alten Ruf der Capitelsschule dieser Stadt durchaus entspricht.
Während diese bibliographischen Arbeiten officiellen Charakters
sind, haben die Belgischen Jesuiten ihrerseits es unternommen, die
hagiographischen Manuscripte der Pariser Nationalbibliothek auszu-
beuten. Der erste Band ist erschienen * ; er enthält die Beschreibung
von 274 Latein. Mss., mit zahlreichen Verweisungen auf gedruckte
Werke. Im Anhang haben die Herausgeber den Text der wichtigsten
unedirten Stücke, welche sie anführen, mitgetheilt. — Die Arbeit des
Abbe U. Chevalier ist weit specieller; der Autor hat sich begnügt,
liturgischen Büchern und Specialsammlungen , geschriebenen und ge-
druckten, soweit sie ihm zugänglich wurden, die verschiedenen in
der Römischen Kirche üblichen Gesänge^ zu entnehmen und nach
dem Alphabet zu ordnen. Dieses trockene Verzeichniss wird allen
denen gute Dienste leisten, welche sich mit der Geschichte der La-
' Bibliographie des travaux bist, et archl. Vgl. a. a. 0. 143 Note L
« Vgl. jedoch Bibliogr. '91, 72.
' Catalogue gön^ral des mss. Vgl. Bd. IIl p. 143 Note 3.
^ Catalogus codd. hagiograph. Latinoram antiquorum saec. 16., qui
asservantur in bibl. nat. Parisiensi. Picard. 600 p. 15 fr.
^ Repertorium hymnologicum : catalogue des chants, hjmnes, proses,
sequences, tropea en usage dans l'eglise latine. Louvain, Lefever. 1889. 272 p>
10 fr. Vgl. Bibliogr, '90, 3705 d.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 187
teinischen Poesie im Mittelalter beschäftigen. Das erste erschienene
Heft enthält die Buchstaben A — D. — An dieser Stelle ist zu erwähnen
die sehr wichtige Arbeit Barthölemy Haureau's^ des einzigen oder
fast des einzigen Gelehrten in Frankreich, welcher sich ernstlich mit
den Lateinischen Schriftstellern des eigentlichen Mittelalters beschäftigt
hat. Dem grossen Publicum sind jene Autoren unbekannt und selbst
von unseren Geistlichen werden dieselben nur selten durchgeblättert. In
der Form von Handschriftenbeschreibungen vereinigt nun Haureau
eiae Menge brauchbarer Notizen über diese heutigen Tages sehr ver-
nachlässigte Literatur zu einem ersten Bande. In jenen dunklen
Conimentaren und schwer zu verstehenden Tractaten werden die Ge-
danken, die Ideen der Gebildeten des 11. und 12. Jahrhunderts, also
derjenigen, welche damals die Angelegenheiten der Christenheit leiteten,
zu Blieben sein.
Das beim Unterrichtsministerium bestehende Oomitedestravaux
historiques et scientifiques hat es für nothwendig erachtet, seinen
Provinzialcorrespondenten neue Instructionen zu ertheilen. Zwei Hefte
sind erschienen. Das eine, von L. Delisle, handelt über Literatur
und Geschichte des Mittelalters ^ ; Verfasser gibt treffliche Regeln über
das Aufsuchen und Commentiren unbekannter Documente und ver-
öffentlicht eine gewisse Anzahl von Texten, die aus den Manuscripten
der Nationalbibliothek sorgfältig ausgewählt sind. Das andere, von
E. Leblant verfasst, ist eine üebersicht über die Regeln der Kritik,
welche heute von den Epigräphikern beim Studium christlicher Denk-
vaJBler befolgt werden*.
Wir erwähnen noch das Repertoire des sources iraprimees
de la numismatique frangaise von Engel und Serrure*, wel-
ches nunmehr einschliesslich des Registers vollständig vorliegt; und
eine Untersuchung des Abbe Douais über eine Handschrift der Ge-
scbichtswerke des Bemard Gui^, sowie eine Abhandlung desselben
Ver^Eissers über die Handschriften des Schlosses Merville ^. In letzterer
findet man mehrere für die Geschichte Südfrankreichs wichtige Stücke
ziemlich ausführlich beschrieben, u. a. auch eine bisher unbekannte
Copie der in ProvenQalischer Prosa geschriebenen Chronik des Albi-
* Notices et extraits de manuscrits latins de la bibl. nat. I. Klinck-
aeck. 406 p.
» Leroux. 116 p. 3 fr. 50.
* Leroux. 140 p. 4 fr. — Vgl. Nachrr. '90, 280.
* Vgl. Bibliogr. '89, 1671 u. '90, 4370.
* Vgl. Bibl. '90, 938. " Annalea du Midi, fasc. 4 et 5.
Igg Berichte und Besprechungen.
M. Prou's Manuel de pal^ographie* fallt eine empfindliclie
Lücke aus. Man hatte in Prankreich bisher kein Buch, welches den
AnCängern die Elemente dieser so wichtigen Wissenschaft darbot;
die Curse der Paläographie an den Universitäten sind heute nocb
wenig zahlreich, und man kann von einem gewöhnlichen Studenten
doch nicht verlangen, dass er sich in dem umfangreichen Traitö de
diplomatique der Benedictiner, oder gar in den Elements de paleo-
gi'aphie von N. de Wailly zurechtfinde. Prou's Werk ist ein gutes
Handbuch und steht auf der Höhe der Wissenschaft; man hat ihm
nur den Vorwurf gemacht, dass die Vertheilung des Stoffes wenig über-
sichtlich sei und die mehrmaligen Abschweifungen auf das Gebiet der
Diplomatik oder Chronologie nicht zur Sache gehörten. Bei einer
neuen Auflage wird der Verfasser diese geringfügigen Mängel leicht
beseitigen können. Das Verzeichniss von Abkürzungen, welches den
Band schliesst, wird gleichfalls den Anfängern gute Dienste leisten,
wenn es sie auch nicht der Mühe überheben wird, auf Special werke,
wie Walther 's Lexicon diplomaticum, zurückzugreifen.
Zum Schluss dieses Abschnittes sei noch eine neue Zeitschrift
angezeigt, welche im November 1889 ins Leben trat, die Archives
historiques^ Diese Sammlung wird von zwei ehemaligen Schülern
derEcole des chartes, B. Prost und Welwert, redigirt und scheint
lebenskräftig zu sein. Die Herausgeber wollten eine Zeitschrift
schaffen, in welcher Jedermann die Documente, auf welche er bei
seinen Forschungen gestossen, ob lang oder kurz, veröffentlichen
könnte. Man kann dem Unternehmen nur guten Fortgang wünschen.
Die im 1. Bande erschienenen Artikel sind fast alle beachtenswertfa,
für mittelalterliche so gut wie für neuere Geschichte ; und wenn jeder
Band ein sorgfältiges Register erhalt, so wird diese Zeitschrift eine
wahre Fundgrube sein und den Gelehrten nur empfohlen werden
können.
IL Allgemeine und Verfassungs-Gesehiehte. Der im April ver-
storbene Ad. Tardif hatte es unternommen, eine Oescbichte des
Französischen Rechts zu schreiben, welches er seit nahezu 40 Jahren an
der Ecole des chartes lehrte. Nur zwei Bände konnte er noch erscheinen
lassen, einen über das kanonische Recht (1887), den anderen über
den Römischen Ursprung des Französischen Rechts'. Dieser
letztere ist der weitaus bessere; er zeichnet sich durch klare und
» Vgl. Bibliogr. '90, 4300 u. die Anzeige Nachrr. '&0, 132.
2 Monatlich ein Heft. — Vgl. Nachrr. '90, 61 b.
•' Vgl. Bibliogr. '90, 3583.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 189
präcise Darstellung aus und bietet jungen Historikern, zumal solchen,
welche sich nicht speciell mit dem Bechtsstudium befasst haben, alle
nur wünscbenswerthen Aufschlüsse über die Quellen, die Glossatoren
nod die Commentatoren des Bömischen Rechts. Es ist sehr zu be-
dauern, dass der Tod den Verfasser hinwegraffte und uns so des
3. Bandes beraubte, welcher die Quellen des Französischen Gewohnheits-
rechts behandeln sollte, ein Gebiet, auf welchem Tardif eine staunens-
werthe Kenntniss besass. — Allerdings wird in einem gewissen Masse
das Werk P. VioUet's* diesen 3. Teil von Tardifs Handbuche er-
setzen können. In einem früheren, sehr beifällig aufgenommenen
Bande hatte der gelehrte Rechtshistoriker das Privatrecht behandelt;
jetzt beschäftigt er sich mit dem Staatsrecht, und der 1. Band
erstreckt sich bis an das Ende der Fränkischen Zeit, d. h. bis
an das Ende des 9. Jahrhunderts. Der Verfasser beherrscht die
Literatnr seines Gegenstandes: er hat eine gewaltige Anzahl von
Werken gelesen und die Quellen selbst studirt. Auch dieses Werk
ist in jeder Hinsicht empfehlenswerth. Man wird wohl über viele
Einzelheiten anderer Ansicht als VioUet sein, gewisse von ihm ent-
wickelte allgemeine Ideen verwerfen, z. B. seine Bewunderung für den
durch den Untergang des Römischen Reiches geschaffenen Zustand
übertrieben finden können, aber selbst die, welche den einen oder den
anderen von diesen Punkten für anfechtbar erklären, werden an dem
Autor die Lauterkeit der Gesinnung und sein Wissen bewundern
müssen und werden seine Auseinandersetzungen mit Nutzen lesen.
Nur wenige Bücher sind gleich anregend und nutzbringend; man
kann dasjenige VioUet's Anfängern empfehlen, sie werden darin viel
Richtiges und eine unparteiische Darstellung finden.
Dagegen wird man derselben Classe von Lesern nicht die Werke
Fusters de Coulanges empfehlen können. Ein merkwürdiger
Schriftsteller! Man hat ihn ohne allzu grosse Uebertreibung mit Montes-
quieu verglichen, und er kam sicherlich Guizot gleich; aber er besass
eine solche rein persönliche Arbeitsmethode, eine solche wenigstens
scheinbare Geringschätzung vor ihm erschienener Arbeiten, eine solche
Scheu vor den durch andere Gelehrte entdeckten Wahrheiten, dass
von seinem Geschichtswerk mehr Negatives als Positives übrig bleiben
wird. Er hat gewiss seine Verdienste, besonders dadurch, dass er die
schwachen Seiten der von ihm bekämpften Theorien aufzeigte, aber
er hat mehr vernichtet als aufgerichtet. Jedoch zeichnen sich die
beiden nach FusteFs Tode von pietätvollen Schülern veröffentlichten
Bände' in dieser Hinsicht vor den vorhergehenden aus. Zwar ver-
^ Vgl. Bibliogr. '90, 824. « Vgl. Bibüogr. ^90, 77 u. 2786.
190 Berichte und Besprechungen.
liert sich der Verfasser, indem er sich nicht damit begnügt, seine
eigenen Ansichten über den Ursprung des unbeweglichen Eigen-
thums auseinanderzusetzen, in langathmige Erörterungen gegen die
Verfechter eines ursprünglichen CoUectiveigenthums. Aber gerade
die Uebertreibungen in seinem System machen dasselbe wenig gefähr-
lich, und die Ansicht, welche Fustel über den Ursprung des Lehns-
wesens und die Lage von Land und Leuten zur Merovingerzeit
äussert, scheint sich nicht wesentlich von derjenigen zu unterscheiden,
welche G. Waitz aufgestellt hat; und man weiss, dass des Lietzteren
System jetzt fast allgemein angenommen worden ist.
Einer der Gegner Fustel's , dem er am übelsten mitspielte , war
E. Giasson, Professor in der Juristenfacultät zu Paris, der den
Versuch gemacht hat, gegen ihn das Vorhandensein von Gesammt-
eigen in Frank reich zur Merowingerzeit zu erweisen. Die Beweise
erscheinen ziemlich überzeugend, aber offen gestanden, die Frage ge-
hört kaum in das eigentliche Gebiet der Geschichte ^ Das grosse
Werk von H. d'Arbois de Jubainville über den Ursprung der
Ortsnamen in Frankreich* ist sehr wichtig; der gelehrte Verfa-sser
weist nach, dass die meisten den Namen der ersten Eigen thüraer
der Fundi der Römischen Zeit entlehnt und in gewissen Fällen mit
Gallischen Suffixen versehen worden sind. Diese Thatsache war schon
bekannt, aber man hatte sie nie im Zusammenhang studirt, und die
neuen Gesichtspunkte, welche d'Arbois bezüglich der Beschaffenheit
des Grundeigentbums in der Gallischen und Gallorömischen Zeit er-
öffnet, bestätigen in gewissen Punkten, berichtigen in einigen anderen
die Ansichten seiner Vorgänger.
Das Werk von A. Luchaire über die Französischen Ge-
meinden zur Zeit der Capetinger ist ein Ueberblick, verfasst
von einem tüchtigen Historiker, der im Stande ist, auf Grund der
in neuester Zeit , aufgestellten Theorien über die Entstehung dieser
interessanten Bildungen sich seine eigene Ansicht zu bilden und die-
selbe zum Ausdruck zu bringen '. Der Verfasser kennt die Begeben-
heiten und die Menschen des 12. Jahrhunderts sehr gut, und versteht
es, unter jeifen auszuwählen und diese zu beurtheilen. Selbst die
Gelehrten werden aus der Leetüre dieses Buches, das bescheiden als
populäre Darstellung für das grosse Publicum bezeichnet wird, Nutzen
ziehen. — Weit weniger wichtig ist der dem Kriegsdienst der
Boturiers im 11. und 12. Jahrhundert gewidmete Artikel von M.
' Vgl. Bibliogr. '90, 2797.
« Vgl. Bibliogr. '90, 2796 a u. '91, 230.
^ Vgl. Nachrr. '90, 136 d.
Frankreich, Mittelalter (A. Moliaier). 191
Prou'- Das Meiste von dem, was der Verfasser erwähnt, ist längst
bekannt, und der ganze Aufsatz scheint lediglich za dem Ende ge-
schrieben zu sein, das Buch von Championniöre über den Besitz-
wechsel, ein unvollkommenes, ganz veraltetes Werk, das einige darin
enthaltene originelle Ansichten kaum vor der gänzlichen Vergessen-
heit schützen, in Erinnerung zu bringen.
Man gestatte dem Verfasser des vorliegenden Berichtes beiläufig
seine eigene Abhandlung über die Französischen Nekrologien
im Mittelalter zu erwähnen*. Bei diesem Werke, welchem ein
umfangreiches Verzeichniss handschriftlicher und gedeckter Nekro-
logien des alten Frankenreichs beigefügt ist, wird der Versuch gemacht,.
Ursprung und Gebrauch jener Register darzulegen und zum Gebrauch
für Gelehrte, welche damit zu thun haben, kritische Grundsätze auf-
zustellen. Ein Theil desselben Gegenstandes ist in einem kürzlich in
Deutschland erschienenen Buche von Ad. Ebner' behandelt worden ;^
der Verfasser schliesst mit der Earolingerzeit, d. h. gerade mit dem
Zeitpunkte, um welchen die Nekrologien zum Vorschein kommen.
Man wird in dieser Arbeit und in derjenigen von A, Molinier viel
Verwandtes finden; sie werden sich gegenseitig ergänzen können.
In einer Abhandlung über die Anfänge des Parlamentes'*
zeigt Ch. V. Langlois, wie der Hof des Königs, das Parlament des
13. Jahrhunderts, allmählig aus der alten curia regis der ersten
Capetinger, einer Versammlung von Getreuen des Königs, welche
beauftragt sind, die richterliche Gewalt im Namen des Königs aus-
zuüben, hervorgeht. Vom 12. Jahrhundert ab besitzt dieser Gerichts-
hof bereits eine eigene Rechtsprechung und feststehende Satzungen;,
im 13. Jahrhundert nimmt seine Zusammensetzung eine bestimmte
Form an, er organisirt sich. Gleichwohl dauert es bis zur Regierung
Philipp*s des Schönen, ehe man authentische Bestimmungen über die-
Thätigkeit dieser grossen politischen Körperschaft findet. — F. Au-
bert hat es unternommen, die Geschichte eben dieses Parla-
mentes von 1314 bis 1422 zu schreiben. In einem ersten Bande,
welcher 1887 erschien, hatte er die Organisation des Gerichtshofes
erforscht; der zweite behandelt die Zuständigkeit desselben^. In diesem
Bande, ohne Frage dem besten des Werkes, zeigt Aubert, dass das
Parlament von Paris, als Erbe der alten curia regis, zugleich ein
^ Vgl. Bibliogr. '91, 338.
' Impr. nationale. 358 p. 7 fr.
» Vgl. Bibliogr. '90, 3727.
* RH 42, 74-114; vgl. DZG HI, 214.
* Vgl. Nachrr. '90, 186h.
1
192 Berichte und Besprechungen.
Gerichtshof und ein Verwaltungstribunal ist. Es entscheidet als
oberste Instanz alle Processe des Reiches und gleichzeitig beaufsichtigt
es die Schulen, die Universitäten und die Gemeindeverwaltung' Ton
Paris, beschäftigt sich mit den Hospitälern, dem Strassenwesen und
der Verproviantirung der Hauptstadt. Als eifrige Stütze der Prä-
rogative der Krone kämpft es scharf und ausdauernd gegen den Klerus
und die grossen Herren, und arbeitet mit aller Kraft daran, das
Aufkommen des Absolutismus, den Sieg der Ansprüche des König-
thums vorzubereiten.
Die von A. Franklin veröfif^tlichten drei Bände über da&
Privatleben von ehemals* ermfcgeln nicht des Interesses; Ver-
fasser spricht von den Mahlzeiten, von der Lage der Handwerker
und von der Hygiene. Viele der angegebenen Facten datiren aas
den letzten Jahrhunderten, doch hat der Verfasser durchgehends sein
Augenmerk darauf gerichtet, den Ursprung der von ihm mitgetheilten
Gebräuche zu erforschen. Das Bild, welches er von dem Leben der
Franzosen von ehedem entwirft, ist nicht sehr verführerisch; dass das-
selbe zutreffend, ist bestritten worden, gleichwohl muss man zugeben,
dass man im Mittelalter gewöhnlich mit den Fingern ass, dass Com-
munalverwaltung und Sanitätswesen auch in den reichsten Städten
viel zu wünschen übrig Hessen, endlich, dass der Handwerker trotz
des Schutzes und der Hilfe, die er durch die Zünfte erhielt, nicht
glücklicher war, als heute.
in. Geschlehte einzelner Perioden. Man weiss, wie sehr sich
die Werke über die sogenannte vorgeschichtliehe Zeit seit einigen
Jahren vermehrt haben ; es wäre an der Zeit, zu versuchen, aus dieser
wirren Masse von gewagten Hypothesen und scharfsinnigen Beob-
achtungen die wirklich annehmbaren Thatsachen hervorzuheben. SaL
Rein ach hat es versucht, in seiner Einleitung zum Katalog der
Alterthümer des Museums von S.-Germain-en-Laje. Seine
lichtvolle, mit peinlicher Kritik verfasste Abhandlung wird ein treff-
licher Führer für die zahlreichen Historiker sein, welche sich mit
diesen entlegenen Zeiten beschäftigen; sie ist ein guter Wegweiser
für das Studium der Anthropologie, soweit es sich dabei um Frank-
reich handelt '.
Christliche Urzeit. Die Untersuchungen des Abb^L. Duchesne
über die alten Bischofskataloge der Diöcese Tours' scheinen
über die alten, noch heute von den Anhängern des apostolischen
^ Les repas. — Comment on devenait patron. — L'hygiene. Plön, a 8 fr. 50.
« Vgl. Nachrr. '89, 223 b. » Thorin. 109 p. 5 fr.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 193
Ursprungs der Gallischen Kirchen hartnäckig verth eidigten Legenden
definitiv das ürtheil gesprochen zu haben. Soweit es sich historisch
wahrscheinlich machen lässt, ist der westliche Theil des alten Lyon-
nais erst ziemlich spät christianisirt worden. Der hl. Gatian, der
erste Bischof von Tours, scheint zu Constantin's Zeiten gelebt zu
haben; der hl. Martin, welcher 397 starb, fand das Heidenthum in
diesem Theiie des Kaiserreiches noch in Biüthe, und wenn es in Ar-
morica auch schon früh Christen gab, so sind doch Bischöfe dort erst
ziemlich spät eingesetzt worden: in Rennes und Vannes ini 5., in
Alet, Dol etc. im 8. und 9. Jahrhundert. Man darf hoffen, dass der
gelehrte Akademiker derselben kritischen Prüfung auch die Bischofs-
listen der anderen Gallischen Diöcesen wird unterziehen können, z. B.
die von Sens und Reims. — Die Schriften des hl. Avitus sind
erst kürzlich in den Monum. Germ, von Neuem herausgegeben
worden; die neue Ausgabe der Homilien, Gedichte und Briefe
dieses Bischofs von Vienne, welche der Abbe ül. Chevalier soeben
erscheinen liess, wird der Französischen Forschung zu gute kommen \
Die Feststellung des Textes ist mit peinlicher Sorgfalt erfolgt, die
geschichtlichen Erläuterungen sind zahlreich und die Einleitung ist
sehr instructiv; auch für die Geschichte des Königreichs Burgund
wird man gut thun, die Daten, welche der neue Herausgeber für die
Briefe des hl. Avitus gibt, zu beachten.
Die Herowlnglsche Zeit ist der Gegenstand einer Anzahl werth-
Yoiler Arbeiten geworden. Die Schrift von Max Bonnet über die
Sprache Gregor's von Tours* ist die wichtigste unter denjenigen,
deren Gegenstand das Werk dieses Vaters der Französischen Geschichts-
schreibung seit einigen Jahren gewesen ist. Vom rein philologischen
Standpunkte aus beleuchtet Bonnet von Neuem die Geschichte des
Vulgärlateins in Gallien im 6. Jahrhundert; er gibt eine Fülle feiner
und treffender Bemerkungen, deren Werth ein bleibender sein wird
und welche ebenso wohl den Historiker wie den Sprachforscher in-
teressiren. — Die Abhandlung von G. Kurth über dieGesta regum
Franc orum* ist nicht von derselben Bedeutung, aber sie bietet
einige neue und, wie es scheint, sichere Facten; der Verfasser hat,
wohl schärfer als seine Vorgänger, die der epischen üeberlieferung
entlehnten Theiie des Werkes von denjenigen geschieden, welche
jüngere volksthümliche Üeberlieferung enthalten.
Die Reihe der .Questions mörovingiennes" von J. Havet
ist 1890 um zwei neue Abhandlungen bereichert worden. Die erste
» Vgl. Bibüogr. '91, 187. * Vgl. BibUogr. '90. 2754.
» Vgl. Bibliogr. '90, 46.
Oenftsche Zeitscfar. f. Oeschiohtsw. 1891. V. 1. 13
194 Berichte und Besprechungen.
behandelt die Anfänge von Saint-Denis^; Havet stellt hier fest, dass
das Kloster von Dagobert, dem damaligen König von Austrasien,
zwischen Januar 622 und Juli 625 gegründet wurde und dass die
Uebertragung der Keliquien Dienatag den 22. April 626 stattfand; die
eigentliche Abtei des hl. Dionysius muss von der ^basilica S. Dionisii%
welche Gregor v. Tours wiederholt erwähnt, getrennt werden. Der
hl. Dionysius hatte das Martyrium in dem Orte Catulliacns, wie
Saint-Denis früher hiess, und nicht auf dem Montmartie erlitten.
Alle diese Resultate wird man, scheint es, annehmen müssen, aus-
genommen vielleicht das letzte, das man aus verschiedenen archäo-
logischen Gründen wird bestreiten können. — In der zweiten Ab-
handlung^ zeigt Havet an einigen Beispielen, wie man die Texte
Merowingischer Urkunden mit Hilfe palftographischer Regeln be-
richtigen kann, und stellt die Echtheit einer Urkunde Chlotar's L
von 629, welche alle früheren Herausgeber unter die acta spnria
verwiesen haben, fest.
Charles Nisard, der im Laufe des Jahres 1890 gestorben ist,
hatte zum Gegenstande seiner letzten Arbeiten den Dichter Fortunat
gemacht. Sein Buch, betitelt »Fortunat, panegyriste des rois
merovingiens"', enthält in ebenso geschmackvoller wie besonnener
Formulirung ein allgemeines Urtheil über den Menschen und den
Dichter. Diese sämmtlichen Arbeiten Nisard's sind jetzt vereinigt in
einem besonderen Bande und unter eigenem Titel erschienen ^
Für die Karolingisehe Zeit haben wir nur die Ausgabe der
Gesta Aldrici von den Abbes Charles und Froger* anzuführen.
Die Arbeiten Simson's über den Entstehungsort. und die Entstehungs-
zeit der falschen Decretalen haben die Aufmerksamkeit der Gelehrten
von Neuem auf diese merkwürdige Quelle gelenkt. Die neue Ausgabe,
welche mit Sorgfalt nach der einzigen in Le Maus aufbewahrten Hand- •
Schrift veranstaltet ist, wird also willkommen sein, doch haben die
Herausgeber leider nicht versucht, das Echte vom Unechten zu
scheiden. Alderich war zweifellos ein Fälscher, die Geschichte der
Urkunden von Saint-Calais beweist es, aber man weiss noch nicht,
welche von jenen Stücken er erfunden und welche er nur interpolirt
hat. — Interessant ist die Abhandlung von J. Desilve über die
Klosterschule von Saint- Amand^; man findet dort gute Angaben
über die hervorragenden Schriftsteller, welche ihr im 9. und 10. Jahr-
hundert zum Ruhm gereichten: Milo, Hucbald, Giselbert und Folcuin,
' Vgl. Bibliogr. '90, 2759. * Vgl. Bibliogr. '91, 192.
» Vgl. Bibliogr. '90, 47. * Vgl. Bibliogr. 90, 803 a.
* Vgl. Bibliogr. 90, 2767. « Vgl. Bibliogr. '90, 2780.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 195
anch eine treffliche Studie über die alte Klosterbibliothek, welche
jetzt theils in Valenciennes, theils in der Pariser Nationalbibliothek
aufbewahrt wird. — Führen wir noch eine Abhandlung des Abbe
U. Chevalier an, betitelt: La plus ancienne chronique de
Feglise de Vienne'; sie ist nach einer Handschrift saec. 10 in
Bern Mried ergegeben und bietet ein gewisses Interesse für die alte
Geschichte der Provinzen Arles und Vienne.
11. und 12. Jahrhundert. Das Leben des hl. Hugo, Abtes
von Clugny, von P. Lhuillier, ist weniger ein Geschichtsbuch
als ein Panegyricus "^ Der Verfasser nimmt ganz in der Auffassungs-
weise älterer Zeit ohne Zaudern die phantastischsten Erfindungen der
L^endenschreiber des 1 1 . Jahrhunderts an ; doch ist aus dem dicken
Bande eine gute Studie über Gilo*s bis auf Lhuillier nicht benutzte
Biographie des hl. Hugo hervorzuheben. Das Buch ist übrigens in-
teressant zu lesen und gibt eine sehr sorgfältige Uebersicht über die
Schriften der alten Hagiographen. — Das Werk P. Ragey's über
den hl. Anselm' ist wissenschaftlicher ; man findet darin zwar breite
und überflüssige Auseinandersetzungen, aber der Verfasser hat es
doch verstanden, ein hinlänglich klares und im ganzen interessantes
Bild von der Thätigkeit dieses grossen Heiligen zu entwerfen, der zu
den regsten Geistern seiner Zeit zählte und noch heute einer der
am besten bekannten Philosophen des Mittelalters ist. — Weniger
wichtig ist sicherlich die Biographie des Dichters und Bischofs von
Rennes, Marbod, von L. Ernault*. Verfasser hat es nicht vermocht,
ein kritisches Verzeichniss der Werke dieses Mannes herzustellen ; doch
muss man anerkennen, dass er umfassender als seine Vorgänger das
Leben des Prälaten studirt hat.
Die Jahrbücher der Regierung Ludwig's VI. vonLuchaire
nehmen unter den Erscheinungen des Jahres 1890 eine hervorragende
Stelle ein *. Das Werk besteht aus zwei getrennten Theilen : einer um-
fangreichen Einleitung und Regest«n. Diese letzteren sind nicht ganz
vollständig; man merkt, dass der Verfasser sich nicht an jene Genauig-
keit gewöhnt hat, welche man heutzutage von einem Gelehrten
verlangt. In der Anordnung der Vorweisungen und in den Urkunden-
anszfigen zeigt sich bisweilen eine gewisse ünerfahrenheit. Gleich-
* Bulletin d'histoire eccles. du diocese de Vienne, Valence etc. 1890,
tept-oct.
' Vgl. DZG III, 223 u. Bibliogr. '89, 261 u. 90, 861.
* Histoire de S. Anselme, archev. de Cantorbery. Paris et Lyon,
Delhomme. 2 vol. 556; 499 p.
* Vgl. Nachrr. '90, 136e. * Vgl. Bibliogr. '90, 867.
1
19(3 Berichte und Besprechungen.
wohl werden diese Begasten, die Fracht langer und aosdaaernder
Forschungen, gute Dienste leisten, und die Einleitung ist, alles m
allem, ein vortrefTliches Stück geschichtlicher Darstellung, besonnen
und elegant geschrieben; sie ist reich an neuen Anschauungen über
die Geschichte des 12. Jahrhunderts. Seit Michelet dürfte der Cha-
rakter Ludwig's VI. nie mit gleichem Glück gezeichnet sein und kein
Geschichtschreiber mit gleicher Gründlichkeit die Ursachen der Grösse
des Oapetingischen Hauses erforscht haben. Ohne Frage ist es das
beste Werk Luchaire's; wir ziehen es selbst seiner Geschichte der
Französischen Verfassung unter den ersten Capetingern vor. — Die
Geschichte der Ehescheidung Ludwig's VII. und Eleonore^s von
Poitou ist noch immer wenig bekannt. Der Abbe Vacandard
hat nun die Rolle, welche das Papstthum in dieser Angelegenheit
spielte, untersucht; seine Resultate sind etwas unbestimmt und er
scheint vergessen zu haben, dass im 12. und 13. Jahrhundert die
Päpste in Angelegenheiten dieser Art sehr oft grösseres Gewicht auf
die Anforderungen der Politik als auf kanonische Fragen legten \
Selbst die Rolle des hl. Bernhard in dieser Sache ist im Ganzen wenig
bekannt, üebrigens ist dies nicht der einzige Punkt, welcher in der
Geschichte des Lebens und der Werke des berühmten Schriftstellers
aufgeklärt werden muss; so zeigt z. B. HaureauS dass die nacb
Angabe der Zeitgenossen von ihm verfassten Gedichte jedenfalls
verloren sind und dass man dem Stifter von Clairvaux streng
genommen keinen von den jämmerlichen Versen wird zuschreiben
dürfen, welche unter seinem Namen von den sachkundigsten Editoren,
selbst von Mabillon veröffentlicht worden sind.
V. Mortet*s Biographie des Maurice de Sully, Bischofs
von Paris, Stifters von Notre-Dame und Reformators des Rlei-us der
Diöcese, ist ein ausgezeichnetes Geschichtswerk '. Ein wissenschaftlich
gebildeter Prälat wird uns hier gezeigt, der es versteht, mit der könig-
lichen Macht auf gutem Fusse zu bleiben und seine Kirche weise zu
leiten, dabei doch seine Tafelgelder vortrefflich verwaltet und ge-
waltige und kostspielige Projecte zu einem guten Ende führt.
Vom 18. bis Anfang des 14. Jahrhunderts. Universitäts-Gt-
schichte. Die Bemühungen der Behörden um die Reorganisation des
höheren ünterrichtswesens in Frankreich beginnen unleugbar ihre
Früchte zu bringen. Die Geschichte der alten Universitäten steht bei
den Gelehrten in grosser Gunst und wir haben auf diesem Gebiete
' RQH 47, 408-32. « Vgl. Bibliogr. '90, 2881.
» Vgl. Bibliogr. '91, 864.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 197
drei Werke anzuzeigen, von denen zwei im Auftrage der Centralver-
waltang veröffentlicht sind. Das erste und beste ist das Chartu-
lariuTQ nniversitatis Parisiensis von H. Denifle und E.
Ch&telain^ Band I erschien und umfasst die Jahre 1200-1286:
vermöge des Interesses, welches die hier veröffentlichten Urkunden
erwecken , und durch die auf ihre Herausgabe verwendete Sorgfalt
ist dieses Werk das beste unter allen, deren Gegenstand die Ge-
schichte der alten Pariser Universität seither gewesen ist. Fehler in
grösserer Anzahl hier nachzuweisen, würde schwer halten; die sehr
massvollen und umsichtigen Erläuterungen bekunden die tiefe Gelehr-
samkeit und den guten Geschmack der Herausgeber. — Das zweite
Werk, Die Statuten und Privilegien der Französischen Uni-
versitäten, hrsg. von Marcel Fournier^ ist gleichfalls sehr in-
teressant und wird gute Dienste thun. Aber vielleicht hat der
Herausgeber in dem Wunsche, die Ausgabe zu beschleunigen, nicht
genug Sorgfalt auf die Auswahl der zu veröffentlichenden Texte und
auf die Correctur verwendet: daher die vielen kleinen Fehler, welche
den schönen Band entstellen, allerdings ohne das Tnteresse daran
merklich zu schmälern. Man darf erwarten, dass die nächsten Bände
mehr nach Wunsch ausfallen. — Führen wir endlich das Werk des
Abbe P^ries über die Pariser Juris tenfacultät bis zu ihrer
Aufhebung im Jahre 1793 an'; dasselbe ist interessant, bietet
aber für das Mittelalter am wenigsten Neues. Der Verfasser hat
vorwiegend die neuere Zeit, das 16. und 17. Jahrhundert, studirt.
Für das 13. Jahrhundert haben wir sonst nur einige Zeitschrif-
tenartikel anzuführen; in erster Linie eine Notiz L. Delisle's,
welche die Entdeckung der Fragmente von Verwaltungsberichten
ans der Zeit Ludwig's des Heiligen in Bücherein bänden , die
ans dem Anfang des Jahrhunderts herrühren, meldet*; diese Frag-
mente datiren von 1247 und 1248 und betreffen die Picardie. —
Ch. V. Langlois hat einige Details aus f&r Frankreich wichtigen
Acten mitgetheilt, welche er in Englischen Bibliotheken und Archiven
gefanden hat\
Aus der viel reichhaltigeren Historiographie über das 14. Jahr-
hundert sei zunächst die Abhandlung Pirenne's über die Schlacht
Ton Courtrai 1302 erwähnt, in welcher die Französische und
» Vgl. Bibliogr. '90, 128 u. 2892.
» Vgl. Bibliogr. '90, 8770. » Vgl. Bibliogr. '90, 3771.
* CR de Tacad. des inscriptions. 1890, mars et avril.
* Docnments relat. ä TAgenais, au P^rigord et ä la Saintonge. (BECh
51, 298-304.)
198 Berichte und Beaprechangen.
die Vlämische Version des Schlachtberichtes untersucht werden ; beide
gehen bis ins 14. Jahrhundert zurück ^ Hier fuhren wir auch an einen
von Viard sehr sorgfältig veröffentlichten Text*; es ist eine etwa
1329 für die Rechnungskammer angefertigte Liste aller könig-
lichen Beamten in Frankreich mit Angabe der Höhe ihrer Ge-
hälter.
Zweite Hälfte des 14. JaliPhunderts. Einer der Artikel des
Vertrages von Brötigny (1360) bedang die Freilassung König
Johann's gegen eine hohe Summe aus; als Garantie für die Zah-
lung dieses Lösegeldes stellte der König von Frankreich eine be-
stimmte Anzahl Bürgen. Sir Duckett hat eine Anzahl inter-
essanter Berichte über die Ausführung dieser Olausel zusammengestellt :
sie sind theils dem reichen Lyoner Stadtarchiv, theils Docnmenten
entnommen, welche kürzlich der Herzog de la Tremoille der Pariser
Nationalbibliothek geschenkt hat'. — S. Luce, der wohlbekannte
Herausgeber der Chronik von Froissart, vereinigt jetzt unter einem
Gesammttitel mehrere hier und da von ihm veröffentlichte Abhand-
lungen, die sich ausnahmslos auf die Geschichte Frankreichs
während des hundertjahrigenKriegesbeziehen*. Der Verfasser hat
geglaubt, den kritischen Apparat, Anmerkungen und Verweise weg-
lassen zu müssen ; aber trotz dieses Entschlusses wird der Band eben-
sowohl und vielleicht noch mehr das Interesse der Gelehrten als der
Laien erregen. Jede dieser Abhandlungen, fär sich genommen, ist
interessant und enthalt wichtige Thatsachen und neue Ansichten.
Man hat aber dem Verfasser die üble Neigung zum Vorwurf gemacht,
auf ganz moderne Vorgänge anzuspielen, zu voreilig vom Besondeni
aufs Allgemeine zu schliessen , zu oft — bei jedem Anlass und auch
ohne solchen — seine persönliche Ansicht zu geben.
Die Fragen der Wirthschafts- und Socialgeachichte sind
heute für den Historiker von grossem Interesse; er findet mannig-
fache Belehrung in dem Contobuch der Gebrüder Bonis,
welches E. Forest ie veröffentlicht hat*. Die Bonis waren Bankiers
und Commissionäre in Montauban um die Mitte des 14. Jahr-
» Vgl. Bibliogr. '91, 408.
» BECh 51, 238—67.
' Original documents relat. to the hostages of John king of
France and the treaty of Br^tigny, 1360, ed. by sir G. F. Ducke tt. Lon-
don, Selbstverl. 78 p.
* Vgl. Nachrr. '90, 136 i u. Bd. IV, 176.
* Livre de comptes des fr^res Bonis, marchands montalbanais du
14. siöcle. Champion, ccxiij 246 p. 10 fr.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 199
honderts, und ihre Unternehmungen erstreckten sich auf die ver-
ecbiedenartigsten Dinge: Ein- und Verkauf von Möbeln, Kleidungs-
stücken und Ausrüstungsgegenständen, von Pferden, Spezereien und
Medicamenten, Darlehen und Einziehung von Steuern und Zinsen.
Ihr von Forestie veröffentlichtes Contobuch wimmelt von werthvoUen
Nachrichten über die Lebensweise der Bewohner von Quercy und
Toulouse in der Zeit von 1345—1368, über Umlauf und Werth der
Münzen und über den Preis der unumgänglich nothwendigen Pro-
ducta, sowie der einheimischen und fremden Marktwaare. Die Vor-
rede des Herausgebers ist sorgfältig und sehr gelehrt; vielleicht
werden seine Folgerungen ein wenig optimistisch erscheinen. Nichts-
destoweniger scheint es sicher, dass dieser Theil Frankreichs zu
jener Zeit sich einer Wohlhabenheit, eines Reichthums erfreute, den
das ganze Land erst viel später gewann.
Die Abhandlung von Fr. Delaborde über die eigentliche
Chronik des Mönchs von Saint-Denis' zeigt, welcher Platz in
der Französischen Historiographie der berühmten Chronik über die
Regierung Karl's VI., deren Autor noch nicht sicher ermittelt
werden konnte, gebührt. Der Verfasser fährt den Nachweis, dass
der Mönch von Saint-Denis, ehe er die Geschichte der letzten Jahre
des 14. Jahrhunderts erzählte, eine grosse Universalgeschichte verfasst
hatte ; und von dieser Geschichte hat Delaborde zwei wichtige Bruch-
stücke wiedergefunden, von denen das eine von 768 bis 1065, das
andere von 1057 bis 1270 reicht.
De Circourt setzt seine Forschungen über die auswärtige
Politik des Herzogs Louis von Orleans fort*; in einer neuen
Abhandlung beschäftigt er sich mit den Beziehungen dieses Fürsten
zum Hause Luxemburg und zu König Wenzel; man wird darnach
das im vorigen Jahre hier angezeigte Werk von Jarry in einigen
Punkten ergänzen und berichtigen können.
EFSte Hälfte des 15. Jahrhunderts. Coville's Werk über den
Pariser Aufstand von 1413 ist zweifellos eines der besten Ge-
schichtswerke, welche in Frankreich innerhalb des verflossenen Jahres
erschienen sind'. Das Buch beginnt mit einem Gesammtbild des
Zustandes des Königreichs in den ersten Jahren des 15. Jahr-
' BECh 51, 9a— 110.
* Docmnents luzembourgeois a Paris concernant le gouvem. du duc
Loois d'Orl^ns. (Publl. de la sect. bist, de Tinstitut de Luzembourg,
T. XL [1889]).
' Les Cabochiens et Tordonnance de 1413. Hachette. 1888. xix456 p.
7 fr. 50. (Erschien erst Dec. 1889).
200 Berichte und Besprechungen.
hunderts. Man hat dem Verfasser den Vorwurf gemacht, er habe
zu schwarz gemalt. Mag dieser Vorwurf in gewisser Hinsicht be-
gründet sein und Coville sich haben hinreissen lassen, die Angaben
der Quellen zu sehr zu verallgemeinem : nichtsdestoweniger bleibt ein
bemerkenswerthes und, wie es scheint, im Ganzen zutreffendes Bild
bestehen. Weiterhin werden dann die vom Bürgerthum und den
Gebildeten bewirkten, durch die Verordnung vom Jahre 1413 be-
stätigten, aber durch die Gewaltthätigkeiten des Pöbels und die
Intriguen des Herzogs von Burgund, Johann ohne Furcht, wieder
beseitigten Reformen dargelegt. Nie scheiterte eine so weise nnd
so trefflich angeordnete Reform in einer so kläglichen Weise, Im 15.
wie im 18. Jahrhundert und überhaupt stets führten die Ausschrei-
tungen der rohen Volksmasse die Rückkehr aller Missbräuche und
eine blutige Reaction herbei. — Die Abhandlung Dognon's über
Languedoc während der Jahre 1416 bis 1420' zeigt, in welchen
Zustand das Land bald wieder zurücksank; durch einen neuen Auf-
stand aus Paris verjagt, musste der Dauphin, der spätere Karl VI!.,
im südlichen Frankreich einen Stützpunkt suchen und, von dem Adel
Nordfrankreichs verrathen, sich mit kaum noch Französischen Fürsten,
wie dem Grafen von Foix, verbünden.
Jedes Jahr mehren sich die Forschungen zur Geschichte der
Jeanne d'Ärc» Wir haben noch mehrere Werke über diesen Gegen-
stand zu verzeichnen, aber die umfangreichsten sind nicht die be-
deutendsten. Das Buch von H. Blaze de Bury, ein nachge-
lassenes Werk, dessen Herausgabe pietätvolle Hände für nützlich er-
achtet haben, ist ganz und gar werthlos*; der Verfasser war alles
eher, denn ein Gelehrter, und das Publicum würde wohl gerne darauf
verzichtet haben, seine Meinung über die Jungfrau von Orleans
kennen zu lernen. — Das Werkchen Lesigne's' ist nur ein
Paradoxon; der Verfasser, ein hervorragender Philosoph, behauptet,
dass Johanna gar nicht in Rouen verbrannt wurde, vielmehr aus der
Gefangenschaft entronnen, später unter dem Namen Jeanne des
Armoises wieder auftauchte, sich verheirathete und Familienmutter
wurde. Wir würden dieses wunderliche Buch gar nicht anfuhren«
hätten es nicht viele Journalisten, Französische wie fremde, ernsthaft
genommen. — Die vier Bände des Capitän Marin* haben ebenso-
^ Vgl. Bibliogr. '90, 2953. ' Vgl. Nachrr. '90, 136 k u. Bd. IV, 185.
' La fin d'nne lögende. Vie de Jeanne d'Arc. Bayle. 152 p. 2 fr. 50;
vgl. DZG IV, 185.
* Jeanne d'Arc, tacticien et stratögiste. Baudouin, 4 vol. 321; 330;
322; 324 p. ä 3 fr. 50; vgl. DZG IV, 185.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 201
wenig Wertb. Dass ein Franzose den Charakter der Jungfrau ver-
herrliclit, auch wohl ihren Antheil an den Ereignissen übertreibt, —
nichts natürlicher als das ; aber aus diesem heldenmüthigen Mädchen
eine Heerfahrerin, eine Schlachtenlenkerin zu machen, diese Zumuthung
ist denn doch zu stark. Der Verfasser kennt übrigens seinen Gegen-
stand nur unvollkommen und sein Werk ist verworren, zu weit-
schweifig nnd ermüdend zu lesen. Marin's wie Lesigne's Werke
werden hier lediglich erwähnt, um vor ihnen zu warnen. — Inter-
essanter ist die von Laneryd'Arc* veröffentlichte Quellensammlung;
sie enthält die zur Zeit des Rehabilitationsprocesses Johanna's von
den hervorragendsten Kanonisten und Theologen jener Zeit gelieferten
Denkschriften. Viele derselben waren von Quicherat, dem Heraus-
geber der Processacten, mit Fug und Recht weggelassen worden;
nichtsdestoweniger verdienen einige die Beachtung der Gelehrten.
Der neue Herausgeber hat den Text ohne jeden kritischen Apparat
gegeben ; er hätte vielleicht noch besser daran gethan , wenn er die
Wiederholungen und den grösseren Theil von dem Gerede seiner
schwatzhaften und über die Massen weitschweifigen Autoren gestrichen
h&tte. — Weit wichtiger sind die Ausführungen, welche Ch. de
Beaarepaire, Archivar des Departements Seine-Tnf^rieure, über die
"Richter der Jeanne d'Arc gibt*, ihre Persönlichkeiten schienen
zwar schon hinreichend bekannt, doch haben Beaurepaire's Nach-
ioTschungen in den ihm unterstellten Archiven es ermöglicht, zu den
filteren Nachrichten viele neue hinzuzufügen. — Unter jenen Richtern
befanden sich mehrere fromme Dominicaner. Diese schon von einigen
Andern bemerkte Thatsache hatte einen der neueren Biographen der
Jungfrau, einen von denjenigen, welche seit Quicherat das Meiste zu
unserer Kenntniss der Anfänge der Jeanne d'Arc beigetragen haben,
S. Luce, zu dem Schlüsse geführt, dass der Predigerorden der
Heldin gegenüber stets eine feindselige Haltung beobachtet habe.
Letzteres hat einen Dominicaner, den Pater Chapotin, gewaltig auf-
geregt, so dass er unternommen hat, jene Ausführungen zu wider-
l^en '. In mehreren Punkten scheint Chapotin Recht zu haben.
So weist er nach, dass Luce etwas leichthin behauptet habe, dass
* M^moires et consultations en faveur de Jeanne d'Arc par las juges
du proces de r^habilitation , d'apr^s les mss. authentiques. Picard. 1889.
600 p. 9 fr.
' Notes aar les juges et les assesseurs du proces de condamnation de
Jeanne d'Arc. Ronen, Cagniard. 185 p.
* In einer in den Etades historiques sur la province dominicaine de
France (Lecoffre. zx3g361 p. 5 fr.) wiederabgedruckten Abhandlung.
202 Berichte und Besprechungen.
Jean Petit Predigermönch gewesen sei nnd dass der genannte Domi-
nicanerorden mit Leib und Seele der Sache Burgunds ergeben ge-
wesen sei. Aber Ch. hat weder die Väter des Konstanzer Concil^
gegen den Vorwurf der Bestechlichkeit rechtfertigen können, noch
das Andenken des dem Johann ohne Furcht mit Leib und Seele er-
gebenen Martin Poiree wieder zu Ehren zu bringen vermocht. Luce's
Buch behält trotz einiger Irrthümer in der Hauptsache seinen vollen
Werth, und es scheint erwiesen, dass wir Jeanne d'Arc den Predigten
der Minoriten verdanken.
Um mit dem hundertjährig en Kriege zu Ende zu kommen,
erwähnen wir noch kurz einige Abhandlungen, welche einzelne Pro-
vinzen des Königreiches in der Mitte des 15. Jahrhunderts betreffen.
Zuerst eine gute Arbeit Andre Joubert's* über Maine; sodann
eine wichtige Abhandlung de Freminville's über die Schinder
in Burgund^; ferner einen umfangreichen Aufsatz des Abbe
R. Charles über die Englischen Einfälle in Maine in den
Jahren 1417 bis 1428'; endlich die interessanten Untersuchungen
Gaste's über die Volksaufstände in der Normandie. Letz-
terer bespricht ausführlich die Vaux-de-Vire des Olivier Basselin *.
Zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. 6. de Beaucourt, der
den Druck seiner grossen Geschichte Karl's VII. fortsetzt, hat
einige Bruchstücke von Bd. V.* veröffentlicht. Er behandelt
darin den Process des Jacques Coeur und sucht nachzuweisen,
dass der König seinen Minister nicht aus Feigheit preisgab. Es
dürfte schwer sein, diesen Theil so getrennt vom Ganzen zu beur-
theilen ; der Verfasser kommt zu dem Schluss, dass der Sturz Jacques
Coeur's aus schwer zu ermittelnden politischen Gründen erfolgt«.
Dies ist wohl möglich, doch dürfte de Beaucourt in diesem Punkte
wie in der Sache Jeanne d'Arc's Mühe haben, Karl VII. von jedem
Vorwurf der Undankbarkeit zu reinigen. — Die Beziehungen der
Französischen Könige zu den Italienischen Staaten im 15. Jahrhundert
sind noch lange nicht genügend bekannt; man wird daher die beiden
Abhandlungen P. M. Perret 's über die Gesandtschaft Jean 's
de Chambres an Venedig (1459)* — der Verfasser veröffentlicht
hier die Berathungen des Venetianischen Senates über die Vorschläge
des Königs — und über den am 9. Januar 1478 zwischen Ludwig XI.
» Vgl. Nachrr. '90, 136 o.
» Vgl. Nachrr. '89, 143h und Bibliogr. '89, 4750.
» Vgl. Nachrr. '90, 186n.
*• CR de l'ac. des sc. mor. et pol. 1889, oct-dec.
* RQH 47, 433-71. « BECh 50, 559-66.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 203
and dieser Republik geschlossenen Frieden ^ welcher den langen
Streitigkeiten zwischen Frankreich und Venedig ein Ziel setzte,
mit Interesse lesen.
Unter eben diesem Ludwig XI. wurde die Buchdrucker kun st
in Frankreich definitiv eingeführt. Diese Frage war im vergangenen
Jahre der Gegenstand mehrerer werthvoller Arbeiten. An erster
Stelle ist zu erwähnen die grosse Sammlung von Platten, welche
0. Thierry-Poux* herausgegeben hat. Man findet dort Schrift-
tafeln in Lichtdruck reproducirt, welche den ältesten Französischen
Drucken des 15. Jahrhunderts (1470—1500) entlehnt sind. Diese
Sammlung enthält zwar alles, was man heute von den Anfängen der
Buchdruckerkunst in Frankreich weiss, doch jeder Tag bringt neue
Entdeckungen , welche die eben gewonnenen Vorstellungen modi-
ficiren. In Avignon z. B. hat der Abbe Requin Urkunden ge-
funden, aus denen hervorgeht, dass in dieser Stadt 1444 — 1446 ein
gewisser Procope Waldfoghel lebte, welcher zum Zweck der Aus-
übung des Buchdrucks Gehilfen suchte ; er besass Pressen und beweg-
liche Lettern. Wenn man nun auch nicht wird behaupten können,
dass schon von dieser Zeit ab in Avignon Bücher gedruckt worden,
so beweisen diese Quellen doch, dass die neue Erfindung damals
bereits einen ziemlichen Weg zurückgelegt hatte*.
Für die Regierung Ludwig' s XI. haben wir nur noch den
die Jahre 1469 — 72 umfassenden vierten Band der Sendschreiben
dieses Fürsten anzuführen, welche Va es en ftir die Society de Thistoire
de France herausgegeben hat^, und eine sehr wichtige Abhandlung
von B. de Mandrot über Jacques d'Armagnac, Herzog von
Nemours*. Ausgedehnte Forschungen haben es dem Verfasser er-
möglicht, ein definitives Urtheil über ihn zu fällen. Er war ein
achwacher, treuloser Charakter, der es weder vermochte, Ludwig XL
offen zu verrathen, noch getreu sein Glück an dasjenige dieses Fürsten
zu ketten. Er besass allerdings daneben gute Eigenschaften, war auch
sehr gebildet und hatte eine prachtvolle Sammlung von Handschiiften,
von denen viele noch in Paris sind, zusammengebracht. Aber die
Ünentschlossenheit seines Charakters richtete ihn zu Gnmde. Ludwig XI.
verzieh ihm zwar ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit wieder-
holt, aber dafür Hess er auch, nachdem er sich einmal entschlossen,
ihn zu strafen, eine ungewöhnliche Strenge und Grausamkeit walten.
» Ebd. 51, 111—35. • Vgl. BibHogr. '90, 3080.
• Bibliogr. '90, 3081. — Vgl. L. Duhamel, Les origines de l'imprimerie
k Avignon. Avignon, Seguin. 15 p. 3 fr.
* Vgl. Bibüogr. '91, 432. » RH 43, 274—316. 44, 241-312.
204 Berichte und Besprechungen.
1
Ohne diese Ausschreitungen vertheidigen zu wollen, muss man freilich
zugeben, dass Jacques de Nemours ein Verröther war, und dass er
zu einer Zeit, zu welcher auf politische Verbrechen die Todesstrafe
gesetzt war, sein Schicksal verdient hatte. Ludwig's XI. strenges
Verfahren war um so unpolitischer, als es dem Herzoge von Nemonn
die Sympathien der Zeitgenossen verschaffte und seine Fehler ver-
gessen Hess.
Die Chronik Ludwig's XII. von Jean d'Auton war seit
Anfang des letzten Jahrhunderts nicht wieder in sorgfältiger Weise
edirt worden; die Ausgabe von deMaulde^ wird daher willkommen
sein. Die Herstellung des Textes war übrigens ziemlich leicht, denn
wir besitzen noch die Originalhandschrift des Werkes. Es handelte
sich also nur darum, dasselbe abzuschreiben und zu erläutern. Die
Erläuterungen, welche der neue Herausgeber gibt, scheinen etwas
ungleichmässig zu sein : bald sind sie zu zahlreich und überflüssig,
bald hinwiederum fehlen die Anmerkungen gerade da, wo sie nöthig
wären. Nichtsdestoweniger wird diese Ausgabe erwünscht sein,
zumal der Text unendlich besser als derjenige Godefroy's zu sein
scheint. Demselben de Maul de verdanken wir eine Geschichte
Ludwig's XII. , die umfangreich zu werden verspricht. Die beiden
ersten Bände, die bisher erschienen, reichen bis zu Karl's VIII.
Italienischem Feldzuge *. Verfasser hat viel gelesen und gesammelt,
und veröffentlicht nun das Resultat seiner Forschungen, doch ein
rechtes Buch daraus zu machen, versucht er nicht. Das Werk ist
weitläufig und lässt die Gestalt Ludwig's XII. nicht klar hervortreten.
Es scheint, als wolle de Maulde die gangbaren Ansichten über
Charakter und Bedeutung dieses Fürsten adoptiren , ohne Front zu
machen gegen die herkömmliche Bewunderung flir diese in jeder
Hinsicht sehr mittelmässige Persönlichkeit.
Loealgeschiehte. Des Abbe Lebeuf Geschichte von Stadt
und Diöcese Paris wird noch heute von den Gelehrten geschätzt;
zwar ist sie in ihrer Form zerrissen und in ihrer Anordnung unbe-
quem, indess der Verfasser hatte viele Urkunden gesehen und besass
in nicht geringem Grade Sinn für die alte Zeit. Jedenfalls konnte
es verdienstlich erscheinen , das Werk dem heutigen Stande der
Wissenschaft entsprechend zu vervollständigen. Vor 25 Jahren hatte
dies ohne Erfolg Hippol. Cocheries versucht ; seine Arbeit, die übrigens
unvollendet blieb, ist mangelhaft und schlecht entworfen. Bessere
Dienste wird die neue Ausgabe F. Bournon's leisten, von welcher
T. I. Laurens. 1889. 414 p. 9 fr. « Vgl. Bibliogr. '90, 965.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 205
soeben Heft 1 erschien. Die Zusätze des Herausgebers sind bequem
rertheilt und beschränken sich in massvoller Weise auf die Haupt-
punkte. Das Werk des Abbe Lebeuf wird aus seinen Händen mehr
als doppelt so stark und unendlich vollständiger hervorgehen *. —
Die von E. Coyecque veröffentlichten Texte sind den Berathungs-
Protokollen des Capitels von Notre-Dame in Paris entnommen. Sie
werfen ein ganz neues Licht auf die Geschichte des Krankenhauses
der Stadt ' ; der Herausgeber hat die von ihm abgedruckten Urkunden
nicht mit Anmerkungen versehen, doch ist hierfür zu beachten, dass
ein erster Band, der noch erscheinen soll, die Geschichte des Kranken-
hauses bis zum 16. Jahrhundert enthalten wird. Viele der von
Coyecque mitgetheilten Stücke scheinen übrigens von untergeordnetem
Interesse zu sein ; wir haben hier eine ein wenig ins Kleine gehende
Gelehrsamkeit vor uns. — Die Geschichte des Hospitals von
Bicötre von E. Richard' ist anziehend, bietet aber fiir das
Mittelalter nichts, was man nicht schon anderswoher wüsste. —
Endlich erwähnen wir zur Pariser Provinzi algeschichte noch einen
Artikel L. Sandret's über die Fähre von Conflans-Sainte-
Honorine im Mittelalter*, der Verfasser veröffentlicht hier einen
ziemlich interessanten Bericht vom Jahre 1467; ferner die Notes
historiques sur Saint Mande von Ul. Robert*. Letztere
Arbeit ist eine treffliche Monographie über dieses jetzt zu einem
blühenden Städtchen gewordene Dorf. — Von vielen Benedictiner-
abteien besitzen wir handschriftlich Geschichten, welche im 17. und
18. Jahrhundert von den Mönchen der Congregation de Saint-Maur
verfasst worden sind. Diese Ausarbeitungen bleiben sich an Werth
nicht überall gleich, man könnte vielleicht bei der Herausgabe der-
selben stark kürzen. Denn diese schriftstellernden Mönche waren so
weitschweifig als nur möglich, und viele der von ihnen mitgetheilten
Details sind jetzt von keinem Interesse. So verhält es sich mit der
Geschichte von Orbais, welche Nicolas du Bout im Jahre
1702 verfasste und E. Heron de Villefosse jetzt veröffentlichte®.
Die Zusätze und Anmerkungen des modernen Schriftstellers sind so
interessant und erheblich, dass sie den Werth des Originalwerkes
* Histoire de Paris ; rectifications et additions. Champion. 244 p. 10 fr.
' L'H6tel-Dieu de Paris au moyen-äge; hist. et docc. 1326—1539.
;Soc. de rhist. de Paris et de Tlle de France.) Champion. 449 p. 10 fr.
' Steinheil. 158 p. 6 fr.
* See. de Ihist. de Paris, Bulletin, 1889, sept. et oct.
* Saint Mande, Beucher. 158 p.
* Histoire de l'abbaye d'Orbais (Marne) par du Bout, publ. d'apres
lems. orig. par Et. Heron de Villefosse. Picard. 706 p. 20 fr.
20G Berichte und Besprechungen.
verdoppeln. Man findet namentlich viele interessante Einzelheiten
über die Kirche und die Klostergebäude. — P. Guilhermoz ver-
öffentlichte neue und sehr beachtenswerthe Stücke, die den mntter-
hurtigen Adel in der Champagne betreffend Man weiss, was
für Staub jene Frage aufgewirbelt hat. Mehrere Gelehrte glaubten,
dass es sich hier nur um einen privilegirten Bürgerstand handle;
andere dagegen haben behauptet, dass dieser Punkt des Gewohn-
heitsrechtes nie unumstösslich festgestanden habe. Die von Guil-
hermoz mitgetheilten Stücke beweisen nun, dass der fragliche Kechts*
satz zu Anfang des 14. Jahrh. vollkommen anerkannt war und dass
damit die für Leibeigene geltende Regel „le fruit suit le venire* auch
auf den Adel ausgedehnt war. Es gab also wie Leibeigene so auch
Adlige durch mütterliche Abstammung. — Endlich erwähnen wir für
die Geschichte der östlichen Provinzen Frankreichs noch die Abhand-
lungen Ch. Pfister's über die Legenden vom hl. Die und vom
hl. Hydulphe*. Der Verfasser stellt hier als Datum der Grandung
des Klosters Saint-Die das Jahr 669 und für das Kloster Moyen-
moutier den Anfang des 8. Jahrhunderts endgültig fest.
Die Geschichte der Provinz Perche ist bisher ein wenig ver-
nachlässigt worden. Zwei ehemalige Schüler der Ecole des cbartes,
0. de Romanet und H. Tournouer, haben zur Ausfüllung dieser
Lücke die periodische Veröffentlichung von Quellen über diese Provinz
unternommen ; diese Hefte erscheinen vierteljährlich. Man findet hier
Arbeiten der alten Geschichtschreiber des Landes, Urkunden und Ck>pial*
bücher, endlich eine Specialbibliographie'. Die ersten Hefte bieten
manches Interessante. — Für dieselbe Provinz können wir noch das
Chartular der Abtei La Trappe anzeigen, welches die Society hi-
storique de TOrne* herausgegeben hat. Der Text ist interessant ; un-
glücklicherweise haben aber die Herausgeber dem Chartular selbst
noch neun Stücke nach einer beglaubigten Abschrift vom Jahre 1741
hinzugefügt. Wenigstens eins von den Stücken dieses Anhanges, eine
Urkunde Ludwig's TX. von 1240, ist offenbar untergeschoben. Delisle
hat dies unwiderleglich nachgewiesen. Man begreift kaum, w^ie die
Herausgeber ein Stück in ihre Sammlung aufnehmen konnten, in
' Un nouveau texte rel. ä la noblesse matemelle en Champagne.
(BECh 50, 509-36).
2 Annales de TEst 1889, juilJ.-oct.
« Vgl. Nachrr. '90, 288 b. — Le Chevallier. a 2 fr. 50.
* Cartulaire de Tabbaye de Notre-Dame de La Trappe, publ. par le
comte de Charencey. Alen90n, Reinaut de Broise. 665 p. 10 fr. — Vgl.
BECh 51, 378 f.
Frankreich, Mittelalter (A. Molinier). 207
welchem unter diesem Datum von den „presides snramorum senatuum
totius Prancie* gesprochen wird. Die Abhandlung über die historische
Geographie der Bretagne von A. de laBorderie* ist viel wich-
tiger. Der Verfasser kennt die Provinz, von der er spricht, vortreff-
lich niid setzt, ohne das Detail zu vernachlässigen, in vorzüglicher
Darstellung die tiefliegenden Ursachen auseinander, welche im 10. Jahr-
hundert in der Bretagne die Feudalität mit ihren grossen Graf-
schaften und Grenzlehen herbeiführten, und zeigt, wie die Festsetzung
der Einkünfte von Penthiövre die Unterwerfung des Herzogthums
unter fremden Einfluss bewirkte.
Für das mittlere Prankreich können wir einen guten Bericht
L. Guibert *s über das Ohartular von Obazine anführend Dieses
Manuscript, das jüngst der Nationalbibliothek geschenkt wurde, ist
sehr werthvoU für die Geschichte von Limousin und La Marche.
Guibert's Abhandlung hebt die Wichtigkeit desselben genugsam
hervor und gibt ein Inhaltsverzeichniss. — Champeval hat die
Veröffentlichung der Chartulare von S. Martin du Tülle' und von
Uz er che*, die beide sehr wichtig sind, fortgesetzt. — Spont's Ar-
tikel über die Steuern in Languedoc von 1490—1515 ist eine
gute Einzeluntersuchung über die Französischen Finanzen gegen Ende
des Mittelalters*. Unter Ludwig XI. machte Languedoc die Hälfte
des eigentlichen Königreiches und sicherlich die reichere aus. Spont
ist im Stande gewesen, fär jedes Jahr die von den Landständen be-
willigte Summe und die vom König verlangten Hilfsgelder zu be-
stimmen. Man sieht, dass die grossartige Politik Ludwig's XI. und
die unsinnigen Feldzüge Karl's VIII. und Ludwig's XII. dem Lande
sehr theuer zu stehen kamen. Frankreich konnte diese Lasten ohne
Nachtheil ertragen dank dem wunderbaren Aufschwung von Industrie
und Handel am Ende des verderblichen 100jährigen Krieges.
Das von dem Domherrn Pottier bearbeitete Verzeichniss von ge-
druckten oder handschriftlichen ,Chartes de coutumes" der Ortschaften
des jetzigen Departements Tarn-et-Garonne wird gute Dienste lei-
sten*. Dieselbe Arbeit ist schon fär Ari^ge gethan worden und die Local-
historiker müssten ähnliche Verzeichnisse auch für die übrigen Pro-
' Rennes, Plichon. 1889. 198 p.
' See des lettres etc., de la Corr^ze, (siegeant ä TuUe). Bull. 1889.
livr. 4.
* Soc. archl. de Tam-et-Garonne, Bull., 1889. 4. trimestre.
* Soc. des lettre« de la Correze, Bull. 1889.
^ Ann. du Midi, 1890, juillet.
* Montauban. 29 p. (Soc. archl. de Tam-et-Garonne, Bulletin, 1889.)
1
208 Berichte und Besprechungen.
vinzen anlegen. — Wir können hier auch die Abhandlang Bebouis'
über die Coutumes von Agenais ^ einreihen, welcher zwei ange-
druckte Aufzeichnungen aus den Jahren 1256 und 1358 beigegeben
sind. — Ferner erwähnen wir an dieser Stelle die Untersuchung
A. Du com 's über die Geschichte und Verfassung der Gemeinde Agen
bis zum Vertrag von Bretigny*, und von Abbe Douais die Ausgabe
des Gewohnheitsrechtes von Montoussiu; im alten Toulousain west-
lich von der Garonne (1270), nach einer Handschrift des 15. Jahr-
hunderts *.
Das Syndicatsbuch von Bearn, das L. Cadier* veröffent-
lichte, enthält die Verwaltungsacten der Landstände dieser Provinz
von 1488 bis 1521. Die sehr gelehrte und schön geschriebene Ein-
leitung setzt den Werth dieser Quelle in das gehörige Licht; man
wird sie für die Geschichte der Beziehungen zwischen Frankreich und
Spanien zu Anfang des 16. Jahrhunderts mit Nutzen zu Rathe
ziehen, da die Beherrscher von Böarn bis 1515 das Königreich Navarra
(südlich der Pyrenäen) besassen.
In einer gehaltvollen Abhandlung erzählt uns noch Abbe
J. Chevalier die Geschichte der Kirche von Valence in der
Dauphine unter den Bischöfen Wilhelm und Philipp von Savoyen
1226—1267*. Diese beiden kriegerischen und unruhigen Prälaten
brachten ihr Leben in Streitigkeiten mit ihren Nachbarn hin und
mischten sich in alle politischen Händel ihrer Zeit. Philipp, der
gleichzeitig Bischof von Valence und Erzbischof von Lyon war,
wurde nie zum Priester geweiht, trat nach 25 Pontificatsjahren ins
Weltleben zurück, verheirathete sich und regierte 17 Jahre lang die
Grafschaften Savoyen und Burgund.
Paris, im December 1890. A. Molinier.
^ NRH de droit £ran9aiB, 1890, mai-juin.
' See. d'agriculture etc. d'Agen. (Recueil des travaox, 11, 11.)
^ NRH de droit 1890, juillet-aoüt.
* Auch, Cocharaux (Paris, Champion). 1889. Ivl99 p. 7 fr.
* Vgl. Bibliogr. '91, 322.
Nachrichten und Notizen.
Die Redaction der „Literatur zur ansserdeutschen Geschichte" (mit Ausnahme noch
d<er in diesem Heft gegebenen Zusammenstellung für Grossbritannien, Neuzeit) ist ganz an
I>T.O. Sommerfeld t übergegangen. Im übrigen ist für nicht gezeichnete Notizen nach
vrie vor der Herausgeber allein verantwortlich. Für Unterstützung bei Sammlung und
Sicfatong des Materials ist die Redaction dem standigen Mitarbeiter Dr. Strie dinge r in
Manchen und ausserdem Dr. Kaufmann in Rom zu Dank verpflichtet.
Berliner Akademie. In der öffentl. Sitzung vom 29. Januar folgten auf
eine Rede Prof. Momrosen's über die wirthschafbl. Politik Friedrich's d. Gr.
die Berichte über die wissenschaftl. Unternehmungen. Von ihnen gelten
uralten Gesehichie die Griech. Inschriften (Berichterstatter Hr. Kirchhoflf),
die Latein. Inschriften (Hr. Mommsen und Hr. Hirschfeld), die Prosopographie
der Rom. Kaiserzeit (Hr. Mommsen), die Aristoteles-Commentatoren (Hr. Zeller
o. Hr. Diels), das Corpus nummorum (Hr. Mommsen). Hier sei daraus nur
Einzelnes herrorgehoben. Von der Sammlung der Griechischen In-
schriften ist der von Prof. Eaibel redigirte Band, enthaltend die In-
schriften Italiens und Siciliens und in Form eines Anhangs die von Ger-
manien, Gallien, Britannien und Hispanien um die Jahreswende erschienen.
Von den Lateinischen Inschriften ist Bd. VI (Stadtröm. Inachrr.) durch
Dr. Hülsen bis zum 860. Bogen und zum Abschluss der Grabschriften ge-
ordert, Bd. XV (Stadtröm. Instrumentum) durch Dr. D res sei bis zum 66.
Bogen, so dass Th. I, die Ziegel umfassend, demnächst zur Ausgabe ge-
langt, Bd. XI, 2 (ümbria) durch Prof. Bor mann bis zum 104. Bogen. Der
Dmck des XIU. Bandes (Nordgallien und Germanien) dagegen, von dem
wir 1889 Nr. 92 berichteten, wird erst begonnen, bezw. weitergeführt werden,
warn die Herausgeber die von ihnen übernommenen Arbeiten für die Supple-
mente so weit gefördert haben, dass eine Unterbrechung des Drucks nicht
zu befürchten steht. Das Material für das massenhafte Instrumentum von
Germanien ist von Prof. Zangemeister in Heidelberg bei einem längeren
Aofenthalte in Holland vervollständigt und vonDr. Bohn, dem die Redac-
tion des Instrumentum dieses Bandes Übertragen worden ist, in Bearbeitung
genommen. ~ Daneben ist die Neubearbeitung des I. Bandes durch Dr. Hül-
sen gefördert, Supplemente zu Bd. II (Spanien) von Prof. Hübner u. III
(Dada, Moesia sup., Dalmatia) von Prof. v. Domaszewskiund Prof. Hirsch-
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtow. 1891. V. 1. 14
210 Nachrichten und Notizen Nr. 1—8.
feld sind 1891 zu erwarten, ebenso der 1. Halbband des VIIL Bandes
(Afrikan. Inschrr.) von Prof. Schmidt und Prof. Cagnat, während der
Druck des 1. Suppl. zu Bd. IV (Porapej. Wachstafeln von Prof. Zange-
meister) jetzt beginnen soll. — Die Herausgeber der Prosopographie
der Römischen Kaiserzeit, die Herren Klebs, Dessau und v. Roh-
den haben ihre Arbeiten revidirt und vervollständigt. Am 1. April wird
der Druck der 3 Bände beginnen. (1
üeber die Politische Correspondenz Friedrichs d. Gr. berich-
teten die Herren v. Sybel und Schmoller. Mit den Arbeiten war wie bisher
Prof. Alb. N au de betraut; gegen Ende des Jahres trat zunächst provisorisch
Dr. K. Treusch v. Buttlar als Hilfsarbeiter ein. Im Juni 1890 erschien von
Bd. 18 der 1. Halbband, dem der 2. im Februar 1891 folgen sollte. Dm
Kriegsjahr 1759 füllt mit polit. und militär. Correspondenz beide Halbbftnde.
Ausser dem Geh. Staats-A. und dem A. des Generalstabs wurden auch fremde
Sammlungen, besonders das Kriegs-A. in Wien, das Staats-A. in Stuttgart,
Bibll. in Darmstadt und Landshüt benutzt. — Der 3. Band der Staats-
Schriften, bearb. von Dr. Krauske, wird demnächst erscheinen. Ueber
seinen Inhalt ist früher berichtet. Die Forts, ist vorläufig sistirt, um alle
Kräfte den Acta Borussica und der Corresp. zu widmen. [t
Von den Acta Borussica naht nach dem Bericht derselben beiden
Herren Bd. I (171-322) der 1. Abth. (Acten der Centralverwaltung) , bearb.
V. Dr. Krauske, seiner Vollendung, so dass der Druck bald wird binnen
können. Dr. Kr. besuchte Archive in Ostpreussen, Pommern, Magdebnr]^,
Westfalen, Hannover, Prof. Schmoller (zugleich für allgemeinere Vorar-
beiten, und hauptsächlich um den Nachlass SeckendorfiTs zu prüfen) Wien
und Dresden. — Von der 2. Abth. (Preuss. Seidenindustrie des 18. Jh.) sind
die beiden ersten Bände, bearb. v. Dr. 0. Hintze, in der Hauptsache fertig-
gestellt, so dass für März oder April die Ausgabe zu erwarten ist. — Die
Bearbeitung der Preuss. Getreidehandelspolitik ist von Dr. W. Naud^ durch
Arbeiten im Geh.-St.-A., im A. d. Kriegsministeriums und Reisen nach Anrieh,
Münster, Düsseldorf gefördert worden. — Prof. Sc h m o 1 1 e r hat seineVorarbeiten
bezüglich der Brandenb.- Preuss. Wollindustrie und der Brandenb.-Säobs.
Handelsbeziehungen fortgesetzt, zeitweilig in Dresden durch Dr. Treusch
V. Buttlar unterstützt. — Dr. Hintze wird nach Vollendung der Seiden-
Industrie die Bearbeitung der Militärverwaltung beginnen. (8
Savigny- Stiftung. Die Arbeiten für den Supplement-Band der Acta
nationis Germanicae univ. Bononiensis hat Dr. Knod, jetzt in
Strassburg, fortgesetzt, z. Th. auf einer Reise in Bibll. und Archive Mittel-
und Norddeutschlands. — Zur Vorbereitung einer krit. Ausgabe der Libri
feudorum hat Prof. K. Lehmann eine grosse Zahl von Hss. verglichen
und eine Reise durch Nord-Frankreich und Belgien unternommen. Kin
Verzeichniss der 78 benutzten Hss. s. NA 16, 387-418. — Die Arbeiten
für das Wörterbuch der class. Rechtswissenschaft sind fortgesetzt
worden. [4
Ueber das Historische Institut in Rom berichtete Hr. v. Sybel
für die aus ihm selbst und den Herren Wattenbach und Lenz bestehende
Conimission. Die Arbeiten des Instituts haben im Jahre 1890 ihren stetigen
Berliner Akademie, Histor. Institut in Rom. 211
Fortgang gehabt. — Der 1. Assistent Prof. Friedensburg hat die Bearbei-
tung des I. Bandes der Nuntiaturberichte im wesentlichen vollendet. Näheres
über den Inhalt des Bandes s. in dem Berichte der Münchener bist. Comm.
1890, Nacfarr. 230. Der Druck wird . wie schon früher gemeldet, spätestens
im April 1891 beginnen. — Der 2. Assistent, Dr. Hansen, hat mit gleichem
Erfolge der Forschung in den Dt. Nuntiaturberichten aus den Jahren 1564
bii 1585 obgelegen. Es lassen sich hier fortlaufende Serien der Berichte
stehender Nuntiaturen und bedeutende Gruppen von Berichten grösserer
Specialmissionen unterscheiden. Eine solche Gruppe, den Kölnischen Krieg
gegoi den Kurfürsten Gebhard Truchsess betreffend, hat Dr. Hansen zu-
nächst in Angriff genommen und im Laufe des Jahres zum Abschluss ge-
bracht. Der Druck des sehr stattlich gewordenen Bandes wird um Ostern
beginnen. [Ein vollständigerer Bericht über die Thätigkeit des Instituts, der
die seit dem December eingetretenen Veränderungen berücksichtigt, wird
roraussicbtlich im nächsten oder übernächsten Hefte folgen können.] [5
Was den Personalbestand des Institutes betrifft, so ist der bisherige
Secretär. Prof. Dr. Schottmüller, als Geh. Reg.-Rath zum Hilfsarbeiter im
Unterrichtsministerium ernannt worden. An seine Stelle ist Prof. Dr. Quid de
in München, bisher mit der Herausgabe der Dt. Reichstagsacten des 15. Jh.
beschäftigt, seit Anfang Nov. 1890 getreten. Dr. Hansen ist von der Stadt
Köln an Stelle des Prof. Höhlbaum zum städt. Archivar ernannt worden
und wird mit Beginn der Vatic. Ferien, am 1. Juli, Rom verlassen. Es ist
alle Aussicht für die Gewinnung eines tüchtigen Nachfolgers vorhanden. —
AU Volontär ist seit dem October 1890 (u. zwar zunächst für die Zeit 1555 ff.)
Dr. A. Heidenhain beschäftigt. [6
Istitnto Anstriaco di stadii storici in Rom* Ueber die definitive
Begründung dieses unter der Leitung Hofrath Th. v. SickeTs stehenden
Instituts berichteten wir schon im vorletzten Heft, 1890 Nr. 172. Den MIÖG
entnehmen wir nun folgende weitere Angaben. Zunächst sind Dr. Starzer,
Priv.-Doc. Dr. Wahrmund und Gymn.-Prof. Dr. Friedwagner zu ord.
Mitgliedern ernannt worden. Als ao. Mitglieder haben sich die Landes-
stipendisten aus Böhmen Kollmann und Kratochvil angeschlossen. An
SteWe von Prof. Friedwagner wird im Febr. Prof. Werunsky aus Prag
treten. Ausserdem wurden für die zweite Hälfte des Studienjahres noch
^ei Staatsstipendisten, Dr. H. Schütter u. Dr. M. Tangl, ernannt, welche
bereits in Rom eingetroffen sind. Diesen Stipendisten ist auch in diesem
Jahre gestattet, von ihnen selbst gewählte Themata zu bearbeiten. Zugleich
haben sie sich aber an den gemeinsamen Arbeiten des Instituts zu be-
theiligen. [7
Waren für diese gemeinsamen Arbeiten bisher Partien aus der G.
Oesterreichs im MA. ins Auge gefasst worden, so hat sich immer mehr
herausgestellt, dass eine erschöpfende Behandlung derselben unmöglich ist,
solange nicht auch die grossen Schätze der beiden im Lateran befindlichen
Archive, wie in Aussicht gestellt worden ist, zugänglich gemacht sein wer-
den. Aus diesem Grunde war schon zu Beginn des Jahres 1889 die Anre-
psBg gegeben worden zu einem Thema aus der G. Oesterreichs nach 1500
212 Nachrichten und Notizen Nr. 8—14.
überzugehen, dabei aber auf die schon von anderer Seite begonnenen For-
schungen Rücksicht zu nehmen. Prof. v. Ottenthai, welcher im letzten
Winter den Vorstand des Instituts in Rom vertrat, hatte sieb schon bei
einem früheren Aufenthalte daselbst (1887—88) über die Hauptbestände der
im Vat. Archive befindlichen diplom. Acten des 16. Jh. orientirt und be-
gann nun die besonders zu berücksichtigenden Nuntiaturberichte aus dem
16. Jh. einer vorläufigen Durchsicht zu unterziehen. Mit dieser Arbeit weiter-
hin betraut legte Dr. Starzer seit dem Dec. 1889 ein Repertorium der
betreflFenden Nuntiaturberichte an, aus dem sich unter anderm ergab, daas
hier noch reiche Ausbeute für die G. Oesterreichs unter Maximilian IT. in
Aussicht steht. Da nach Mittbeilungen Prof. v. OttenthaVs, welche in dem
der k. Preuss. Ak. d. Wiss. in Berlin am 28. Jan. 1890 erstatteten ofBciellen
Bericht über die Arbeiten des Preuss. Instituts in Rom und in den Berichten
der Görres-G. ihre Bestätigung fanden, von diesen beiden Seiten die Jahre
1564 — 76 nicht in das Arbeitsprogramm einbezogen waren, und da von den
einzelnen Forschem, welche in der jüngsten Zeit das Material des Vat.
Archivs für die Jahre 1564—76 benutzt hatten, ein näheres Eingehen auf
die G. Oesterreichs unter Maximilian IL nicht zu erwarten war, wurde eben
dieses Thema für die gemeinsame Arbeit von Sickel in Vorschlag gebracht
und w^urde diese Wahl vom Ministerium gutgeheissen. An der Hand der
Notizen OttenthaFs und der Starzer'schen Excerpte war schon in Wien der
genaue Arbeitsplan entworfen worden, so dass die Stipendisten, nachdem
Sickel die Erlaubniss zur Benutzung des betreffenden Materials erwirkt
hatte, sofort nach ihrer Ankunft in Rom, d. h. in den ersten Tagen des
October, die ihnen übertragene Arbeit in Angriff nehmen konnten. fWie
sich aus einer Vergleichung dieses Berichts mit dem vorhergehenden der
Berl. Akad. Nr. 5 ergibt, ist die Zeit Kaiser Maxim ilian's 11. also sowohl
vom Preuss. Institut für die Ausgabe der Nuntiaturberichte aus Deutschland
wie vom Oesterreichischen speciell für Oesterreichische Geschichte in An-
griff genommen worden.] [8
Eine Gesellschaft fflr Deutsche Erziehnngs« und Schulgeschichte
ist Mitte December 1890 in Berlin gegründet worden. Es gelangt damit
ein schon im J. 1887 auf der Philologen- Versammlung zu Zürich gefasster
Beschluss zur Ausführung. Damals war ein Ausschuss zur Vorbereitung der
Gründung ernannt worden, dem u. a. die Professoren Rei ff er scheid, Uhlig
u. Dr. Kehrbach angehörten. Der neue Verein hat die von Eehrbach
begründeten Monumenta Germaniae paedagogica Übernommen and
beabsichtigt ausserdem noch die Herausgabe eigener „Mittheilungen**. Unter
Beistand eines Redactionsausschusses wird auch in Zukunft Dr. K ehr b ach
sowohl die .Monumenta*' als auch die , Mittheilungen " der Gesellscfaaff
redigiren. [9
Deutsche ProTinzialvereine. Die Gen.-Vers. der Historischen
Gesellschaft für die Provinz Posen am 20. Mai vor. J. constatirte
die Zahl von 965 Mitgliedern und eine ansehnliche Vermehrung der Samm-
lungen. Inzwischen hat dann ein weiteres erfreuliches Wachsthum der Ge-
sellschaft stattgefunden und ist die Mitgliederzahl von 1000 überschritten.
Istituto Austriaco, Dt. Gesellschaften u. Vereine. 213
Die Mehreinnahme gegen das Vorjahr betrug 1888-89 reichlich 1000 M.
— Um der Organisation in der Provinz einen weiteren Umfang als bisher
zu geben, wurde eine Anzahl von Männern, die sich bereits Verdienste nm
die Gesellschaft erworben, zu Geschäftsführern an den einzelnen Provinzial-
orten ernannt. Ueber den gegenw. Stand der drei grossen V.-Publl. ist zu
berichten^ dass Bd. I des Urkk.-Bochs zur G. d. Stadt Posen im Druck ziem-
lich weit vorgeschritten ist und wohl schon der im Mai d. J. stattfindenden
Gen.-Ver8. wird vorgelegt werden können. Prof. Hockenbeck hat das
,Urkk.-Buch der Köln. Klöster in Polen" fertiggestellt, es fehlen jedoch vor-
laufig die Mittel zur Drucklegung. Zu dem , Sagenbuch der Pr. Posen"-
endlich sammelt Oberlehrer Knoop das Material. Hervorzuheben ist noch,
dass der HV für den Netzedistrict, welcher bisher in einem engen Vertrags-
verhaltniss zu der Posener Ges. stand ^ dieses seit 1. Januar 1891 gelöst hat.
Vgl. unter Preisausschreiben Nr. 65. [10
Der Historische Verein für Niedersachsen hielt Gen.- Vers, am
12. Nov. 1890 zu Hannover (vgl. ZHVNiedersachsen Jg. 1890). Veröffent-
licht ist der Katalog der V.-ßibl.; Gymn.-Dir. Sommerbrodt in Lauban
L Schi, ist mit der Herstellung des Prachtwerks über die Ebstoifer Welt-
karte 80 gut wie fertig; von dem Oppermann'schen Atlas vorgeschtl.
Befestigungen wird Heft 8 in kurzem erscheinen; ebenso ist das 2. Heft
des HannoY. SiÄdtebuchs (Lüneburg, bearb. v. Dr. Jürgens) weit vorge-
schritten. Der V. zählt 371 Mitglieder. Wie auch früher, so wurden wie-
der die Alterthümer und Kunstwerke des Prov.-Museums durch den V. reich-
lich vermehrt. [11
Die Abtheilung Münster des Vereins für Geschichte und Alter-
thumskunde Westfalens hatte bei ihrer Gen .-Vers., die am 25. Juli 1890
unter dem Vorsitz von Domcapitular Tibus stattfand, 366 Mitglieder. Die
Provinz bewilligte dem V. 2000 M. zur Erweiterung des Museums, und
1500 M. zur Herausgabe des Westfäl. Ürkk.-Buchs. — Die Abth. Paderborn
kaufte für ihre Bibl. verschiedene wichtige Mss. und 100 Kurkölnische Urkk.,
die Westfalen angehen; ein Katalog der V.-Bibl. soll gedruckt werden.
Auch diese Abth. erhielt einen Beitrag von Seiten des Prov.-Landtags und zwar
in der Höhe von 1000 M. In Soest fand die Gen.-Vers. am 9. Sept. 1890
statt; die Mitgliederzahl beträgt 326. [12
Der Bergisehe O eschi chtsv erein erhielt im Laufe des J. 1890
dnen Zuwachs von 24 ord. Mitgliedern und seine Sammlungen wurden ver-
schiedentlich durch Geschenke bereichert. Der letzten Haupt- Vers, am
14. März 1890 in Elberfeld fehlte der langjährige Vorsitzende Crecelius (t).
An seine Stelle trat provisorisch Oberl. Lutsch und nach dessen Beförde*
rung zum Gymn.-Dir. in Kreuznach Gymn.-Lehrer Dr. C. Schmidt; nun-
mehr ist Gymn.-Dir. Prof. L. Scheibe endgültig zum Vorsitzenden gewählt.
Die Wiederherstellimg des Schlosses «Burg**, welche auf Anregung und
giösstentheüs auf Kosten des Vereins geschieht, hat bedeutende Forschritte
gemacht und wird voraussichtlich in etwa zwei JJ. mit einem Aufwand von
etwa 100000 M. beendet sein. [18
Der JB der Gesellschaft für Lothringische Geschichte (Jb.
der Ges. 2, 414-30) ergibt, dass der Verein eine rege Thätigkeit entfaltete.
214 Nachrichten und Notizen Nr. 14—21.
namentlich gemeinsame Ausflöge zur Erforschung prähistor. Alterthüiner
unternahm und im Laufe des Jahres um 25 Mitglieder zunahm. Zur Honori-
rung der fttr das Jb. bestimmten Beiträge wurde die reichsländische Regierung
um eine Unterstützung angegangen, mit Hinweis darauf, dass auch die ZGOber-
rhein eine fortlaufende Subvention geniesst. Ihre Sammlungen hat die Ges.
unter Eigen thumsvorbehalt der Stadt Metz überwiesen. (14
Dem JB des Historischen Vereins von Oberfranken (in AG-
Oberfr. 17, 256-8) entnehmen wir, dass derselbe i. J. 1889 seine besd. Thätig-
keit der prähistor. Forschung zuwandte, von 525 Mitgliedern auf 504 zurück-
ging, und den Studienlehrer Dr. Bruuco an Stelle des verstorbenen Obeurt
Eckmeyer zum Secretär wählte. 115
Die historische Gesellschaft des Cantons Aargau, die zum
letzten Male am 14. October 1889 zu Laufenburg zusammentrat, beschloss
ihre Jahres- Versammlung ins Frühjahr zu verlegen und die nächste im Mai
oder Juni 1891 abzuhalten. Ihre antiquarischen Sammlungen erhielten einen
neuen Conservator in Prof. Hunziker, der sofort deren Neuordnnn^r tmd
Katalogisirung in Angriff nahm. Die Bibliothek wurde der des Cantons
einverleibt. Die Gesellschaft hat die Publication eines «Aargauischen Flur-
namenbuches* in Aussicht genommen, wozu die Vorarbeiten schon seit
Jahren begonnen haben. Geplant wird ferner die Herstellung e. Museum»
und die Restaurirung der Kirche in Königsfelden. [16
Nach 5jähriger Pause hat die Gesellschaft für Salzburger Laftdes-
künde i. J. 1890 einen neuen, den II. Theil von F. V. Zillner's G. der
Stadt Salzburg im Druck erscheinen lassen. Die eifrig betriebene Fort-
setzung dieser Stadt-G. macht es dieser Gesellschaft vorläufig unmöglich,
den zwei Anregungen zu entsprechen, die gelegentlich ihrer am 9. Oct
abgehaltenen Jahres-Versammlung von einigen Mitgliedern gegeben wurden:
ein Salzburger Regestenwerk, sowie ein Register über die ersten 25 Bände
der M. f. Salzb. Ldkde. herauszugeben. Nichtsdestoweniger stellte Herr
Dr. Wie dem an n fQr letzteren Plan seine Kräfte zur Verfugung. \\7
Der Verein für Geschichte der Deutschen in Böhmen hat jetzt
1263 Mitglieder, also etwas weniger als zur Zeit unseres letzten Berichten*
[s. '90, Nr. 38]. Die dort angezeigten Unternehmungen schreiten erfreulich
vor. Im 28. Vereinsjahr betrug das Vereinsvermögen 10 190 fl. — Einen
wichtigen Schritt hat der Nordböhmische Excursionsclub — dessen
M. auch historisch interessante Aufsätze enthalten — gethan. Kr
fasste auf Antrag von Prof. Paudler am 27. Februar 1890 verschiedene
Resolutionen, deren Tenor war, es solle nunmehr, angesichts der Begründung
einer Czechischen Akademie in Prag, staatlicherseits auch den Deutschen
Culturinteressen eine weitergehende Unterstützung zugebilligt werden. Dem
entsprechend beschloss man femer, an den Böhmischen Landtag eine
Petition zu richten, es möge auf Landeskosten ein Urkundenverzeichniss
für die Land- und Lelientafel bis zum J. 1260 sammt Ortsverzeichniss und
Namenregister hergestellt und gedruckt werden. Eine ähnliche Petition
reichte der Verein für G. der Dt. in Böhmen bei derselben Stelle ein. Der
Landtag genehmigte für diesen nicht, wie ursprünglich beantragt, jährlich
3000, sondern nur 1500 fl.; die Petition des Excursionsclubs überwies er
Deutsche Provinzialvereine, Versammlungen. 215
am 21. Nov. dem Landesausschusse zur Begutachtung. — Erwähnt sei hier
noch die unlängst in Prag erfolgte Begründung einer Gesellschaft zur
Yörderung^ Dt. Wissenschaft, Kunst u. Literatur in Böhmen.
Zum Programm dieser Gesellschaft gehört auch die Herausgabe eines
,Jahrbuche8«. [18
Tersammlaiigeii des laufenden Jahres« Die Versammlung des
Hansischen Geschichtsvereins wird in diesem Jahre am 19. Mai in
Lübeck zusammentreten. — Die 41. Versammlung Dt. Philologen und
Schulmänner findet vom 20.-23. Mai in München statt. Vorträge sind
bis zum 1. Mai bei dem Präsidium (Prof. Christ u. Gymn.-Rector Arnold),
resp. den Sectionsvorsitzenden anzumelden. Die archl. Section ist durch
Prof. V. Brunn vertreten; eine eigentlich histor. Section fehlte bekanntlich
bei den drei letzten Philologenversammlungen, sie kann jedoch diesmal
noch nachträglich errichtet werden, sobald sich 20 Theilnehmer dafür finden.
— Auch die Historische Commission bei der Münchener Akademie
hat ihre Plenar^•ersammlung, die bisher im Herbst stattfand, auf die Pfingst-
woche verlegt und tagt in diesem Jahr zum ersten Mal in diesem Zeitpunkt.
—Vom 11.-15. August tagt in Bern ein internationaler geographischer
Congress, verbunden mit einer geogr. Ausstellung (August 1-15), die aus
drei Abtheilungen bestehen soll : intemat. geograph. Schulausstellung, inter-
nat Alpine Ausstellung, Schweizer, histor.- kartograph. Ausstellung. — Der
9. Dt. Geographentag findet vom 1.-3. April in Wien statt und ist
gleichfalls mit einer Ausstellung verbunden. — Die Görresgesellschaft
(vgl. *90, 238-45) wird ihre Jahresversammlung im August in Hildesheim
abhalten, der Gesammtverein der Dt. G.- u. Alth.-Vereine die seine
vom 7.-9. Sept. in Sigmaringen, während der Orientalistencongress
(s. '90, 123) im ersten Drittel Sept. in London u. Oxford tagt. [19
Limesconferenz. Am 28. Dec. 1890 traten in Heidelberg auf Ein-
ladung Prof. Zangemeister's Delegirte der betheiligten fünf Staaten unter
Prof. Mo m ms ans Vorsitz zu Berathungen über einheitliche Erforschung
des Römischen Limes zusammen. Anwesend waren die Herren Wagner
und Zangemeister für Baden, v. Brunn (Münchener Akademie) für Baiem,
Kotier für Hessen, v. Leszcynski (Gr. Generalstab), Mommsen (Berliner Ak.),
Nissen für Preussen, v. Herzog und Paulus für Württemberg ; verhindert war
der Baier. Vertreter Generalmajor Popp ; hinzugezogen wurden noch Kreis-
richter Conrady und Baumeister Jacobi. Die Versammlung nahm das Be-
d&rfniss einer einheitlichen Zusammenfassung und Ergänzung der Einzel-
forecbungen, einerlei ob durch das Reich oder durch ein üebereinkommen
der betheiligten Staaten als anerkannt an und verständigte sich über folgende
Vorschläge. [20
Es soll eine Commission eingesetzt werden, bestehend aus wenigstens
sieben Mitgliedern, mit dem Sitz in Heidelberg, die aber, soweit möglich,
DöT zu Beginn der Arbeiten zusammentritt und nachher die Angelegenheiten
diirch Umlauf erledigt. Die Leitung der Arbeiten wird zwei zu remuneri-
renden Dirigenten übertragen, einem Archäologen oder Architekten und
cmem Militär, von denen der erstere sich in den Ausgrabungszeiten ganz
21 G Nachrichten und Notizen Nr. 21—29.
dieser Aufgabe zu widmen hat. Das Limesgebiet wird, abgesehen Ton der
Sonderung in Obergerman. u. Bätischen Limes und von der Scheidung in
die fünf staatlichen Sectionen, in »Strecken" eingetheilt, för welche durch
die Gommission Strecken-Commissarien bestellt werden; diesen lieg^ die
speciellere Ausführung der Arbeiten und Mitwirkung an dem Gesammtr
bericht ob. [31
Es werden ins Auge gefasst: Aufnahme des Limes (mit Langes- und
Querprofilen), Untersuchung der Castelle, Wachthäuser und Wachtthflrme,
der Baulichkeiten ausserhalb der Castelle und der bürgerl. Niederlassungen
im Rücken des Limes, der Befestigungen und Ansiedlungen jenseits des
Walles resp. der Mauer, und der Strassen (welche parallel mit dem Limes
oder nach auswärts und einwärts führen, eventuell die doppelten Linien
verbinden), soweit diese Ansiedlungen und Strassen in unmittelbarer Be-
ziehung mit dem Limes stehen. Die Direction der Limes-Erforschung soll
das Material für die kartographische Eintragung sämmtlicher Fundstellen
Rom. Ueberreste liefern, die Fundstücke sollen an den betr. Staat übei^
lassen, Abbildungen der wichtigeren dem Gentralmuseum in Mainz ein-
verleibt werden. Für Erhaltung der ueberreste, dauernde Freilegung* der
wichtigeren, Bezeichnung der zugeschütteten Ruinen etc. ist Fürsorge zu
treffen. [22
Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll in Einzel heften über die
einzelnen Strecken, mit Karten, Plänen, Profilen, Abbildungen etc., unter
Nennung des leitenden Streckencommissars erfolgen. Frühere beaügliche
Forschungen sind dabei nachzuweisen und eventuell zu reproduciren. Für
alle diese Arbeiten sind fünf Jahre in Aussicht genommen. Eine zusammen-
fassende Darlegung der beiden Dirigenten soll dann noch den Abschluss
bilden. Ueber den Fortgang der Arbeiten ist jährlich vor dem 1. Juli de»
folgenden Jahres zu berichten. [2S
Die im Druck vorliegenden, aber nicht in den Buchhandel gekommenen
Beschlüsse der Conferenz sind begleitet von specielleren Arbeitsplänen und
Kostenanschlägen, für Baiem der Rätische Limes von K. Popp, Obergemi.
Limes von Conrady,' Württemberg von E. v. Herzog und E. Paulus,
Baden von E. Wagner und K. Zangemeister, Hessen von Fr. Kofier,
Preussen von L. Jacobi, und femer von einer üebersichtskarte. Die Kosten-
anschläge sind natürlich nur sehr ungefähre ; sie führen auf eine Gesammt-
ausgabe von gegen 150000 Mark. Man darf wohl erwarten, daas die
Regierungen auf Grund dieser Vorschläge das Werk durchführen werden. [24
UniTersitäten nnd Unterricht« Im neuen Preussischen Etat ist die
Errichtung einer ordentl. Professur für neuere G. in Berlin vorgesehen.
Es handelt sich dabei um etatsmässige Ordnung der nach Weizsäcker'»
Tode erfolgten Berufung zweier Ordinarien. — Daneben findet sich noch ein
neues Extraordinariat für mittlere und neuere G. in Münster in W. [25
An der Johns Hopkins-Universität in Baltimore (Maryland)
besteht seit mehreren Jahren ein historisch-politisches Seminar unter der
Leitung von Prof. H. B. Adams. In demselben werden die Studien nach
Deutschem Muster betrieben. Die Mitglieder sind zum grössten Theil junge
Limesconferenz, Universitäten a. Unterricht. 217
Leute, welche die gewöhnlichen Universitätsstudien bereits hinter sich haben.
Zu der regelmässigen Thätigkeit der Mitglieder gehört auch die Bericht-
entattung aber die neuesten Erscheinungen der histor. Literatur unter
Leitung ihrer Lehrer. Ein grosser Theil der Berichte über die historische
Literatur Amerikas in angesehenen Europäischen Zeitschriften sind aus
derartigen Seminararbeiten hervorgegangen. Die bisher nur zerstreut ge-
druckten Referate sind jetzt zu einem Büchlein vereinigt, welches ein
Doppelheft der rühmlichst bekannten , Johns Hopkins University Studies in
historical and political Science *" bilden. (Eighth Series. Xl-XIL Seminary
notes on recent historical literature by Dr. H. B. Adams, Dr. J. M. Vincent,
Dr. W. B. Scaife^ and others. Baltimore, Johns Hopkins Press.) Die
Referate geben ein anschauliches Bild von den gegenwärtigen Strömungen
in der Amerikanischen Geschichtsforschung. J. [26
Unter richtsreform in Baiern, Zur selben Zeit, in welcher die
Berliner Schulconferenz tagte, trat in München auf Veranlassung des
Cttltusministers von Müller der Baierische .Oberschulrath' zu Verhandlungen
über eine Reform des höheren Schulunterrichts zusammen. Auf Grund der
Beschlüsse dieser Versammlung sind dann Ende Januar Bestimmungen er-
lassen, welche sich auf die verschiedensten Fragen des Gymnasialunterrichts
beziehen. [27
Eine der wichtigsten Reformen, welche für die Gestaltung des Ge-
schichtsunterrichts auf Baierischen Schulen und für den Betrieb der histori-
schen Studien im Lande von weitti-agender Bedeutung werden kann, betrifft
die Prüfungsordnung für das Lehramt der humanist. und techn.
Cnterrichtsanstalten. Bisher hatte der Lehramtscandidat, um an der
Schule zu den höheren Stellen vorrücken zu können, ein „Hauptezamen'* in
den verschiedenen Fächern und dann für die humanist. Studien noch ein
»Specialezamen'^ ausschliesslich in dass. Philologie zu bestehen. Er konnte
zwar ein Specialexamen auch in Deutsch oder Geschichte statt in alten
Sprachen ablegen, aber dieses gewährte ihm weiter keinen Vortheil als für
den Deutschen oder historischen Unterricht vor anderen nicht daraus ge-
geprüflen Candidaten bevorzugt zu werden, während ihm ohne philologische
Specialprüfung der Zugang zu der Gymnasial-Professur (die dem Preussiscben
aOberlehrer" entspricht) verschlossen blieb. Die Folge war, dass fast Niemand
die .Specialprüfung" in Deutsch oder Geschichte ablegte, der Unterricht
in diesen beiden Fächern vielmehr fast ganz in den Händen der classischen
Philologen ruhte, welche für Deutsch und Geschichte nur die in der ,Haupt-
prüfung" geforderten allgemeinen Kenntnisse nachgewiesen hatten. [28
Ein Referat Prof. v. Lexer's gipfelte nach Darlegung dieser Verhält-
nisse in dem Antrage, dass bezügl. der Specialprüfung die Germanisten
und Historiker den class. Philologen gleichgestellt, d. h. jenen wie diesen
durch die bestandene Specialprüfung der Zugang zum regulären Gymnasial-
Professor-Ordinariate eröffnet werden soll. Damit würden, so heisst es
weiter in dem Referat, auch an den Baier. Universitäten die Philologie und
die Geschichte in den Kreis der Berufswissenschaften einrücken und die
betreffenden Studien an Vertiefung gewinnen, was um so nothwendiger er-
scheint, als bei der endgültigen Lösung der schwebenden Schulfrage ohne
218 Nachrichten und Notizen Nr. 29—34.
Zweifel in Baiern und anderwärts der Deutsche und geschichtl. Unterricht
mehr aus dem Hintergrunde hervortreten und eine Erweiterung und Ver-
tiefung erfahren wird. Man kann und wird einwenden, dai» -wir auf die«
Weise dem , Fachlehrersystem" zusteuern. Das würde aber nur dann der
Fall sein, wenn auch an den Gymnasien wie an den technischen Unterrichte
anstalten ein Lehramt der Deutschen Sprache, der Geschichte und Geographie
eingeführt und eine darauf bezügliche Haupt- und Specialprüf an g Tor*
geschrieben würde. Der in den Gymnasialclassen thätige Germanist und
Historiker wird aber nach wie vor auch zum Unterrichte in philolo^chen
Lehrfächern verwendet werden müssen, aus denen er die HauptprOfung ht-
standen hat. Zu dem Zwecke aber und damit es nicht den Anschein ge-
winne, als ob auf die Ablegung der Deutschen und historischen Speda]-
Prüfung eine Prämie gesetzt sei, sollen die Candidaten zu dieser Special-
prüfung nur zugelassen werden, wenn sie die Hauptprüfung mit der ersten
oder zweiten (nicht auch mit der dritten) Note bestanden haben. [Die gleiche
Bestimmung gilt nämlich auch für die philolog. Specialprüfung.] [21^
Diesem Antrage, der noch eine theilweise Ergänzung in einem Referate
Prof. J. V. Müller's erhielt, entsprechen dann die folgenden Bestimmungen:
I. In der Hauptprüf ung tritt fortan an die Stelle der mündlichen Prüfung aus
der Geschichte eine schriftliche. Die Aufgabe ist so zu stellen, dass sich
daraus erkennen lässt, ob sich der Candidat ein historisches Urthexl
gebildet hat. II. Mit Wirkung ebenfalls schon für das laufende Jahr wird
hinsichtlich der Befähigung zur Verwendung und Anstellung als Ordinarius
in allen Classen eines humanist. und eines Realgymnasiums die Special-
prüfung aus der Geschichte und jene aus dem Deutschen der
Specialprüfung aus der classischen Philologie gleichgestellt. Die Zu-
lassung zu einer dieser drei Prüfungen mit der vorbezeichneten Wirkung
hat jedoch zur Voraussetzung, dass die Candidaten sich vorher in der
Hauptprüfung aus den philologisch-historischen Fächern die Note I oder II
erworben haben. [90
Von den den Schulunterricht direct berührenden Bestimmungen
betrifft dann noch folgende die Geschichte: Für die mündliche Absolutorial-
prüfung tritt die Aenderung ein, dass in der Prüfung aus der Geschichte,
abgesehen von einer übersichtlichen Kenntniss der hauptsächlichsten Tha^
Sachen der allgemeinen Geschichte, nicht mehr eine genauere Kenntniss der
Römischen, Griechischen und Deutschen Geschichte, sondern nur eine ge-
nauere Kenntniss der Deutschen Geschichte gefordert wird ; von derBaierischen
Geschichte sind, wie seither, besonders die Partien zu berücksichtigen, welche
in das Gebiet der allgemeinen und Deutschen Geschichte eingreifen. Auch
die Tendenz dieser Aenderung berührt sich mit den in Preussen angestrebten
Reformen, welche wir im vorigen Heft besprachen, nur dass von einer Ve^
bindung mit social politischen Zielen hier nicht die Rede ist. (81
Zeltschriften. In die Redaction des Historischen Jahrbuche
sind zur Entlastung Prof. Grauert's als Mithemusgeber Prof. Pastor in
Innsbruck und Prof. Schnürer in Freiburg (Schweiz) eingetreten. — Von
der Aenderung in unseren eigenen Redactionsverhäitnissen sei hier
Schulreform, Zeitschriften, Sammelwerke. 219
auch noch kurz Notiz genommen. Der Herausgeber behalt während seines
Bömiflchen Aufenthaltes nur die allgemeine Leitung bei, während der eigent-
hche Sitz der Redactioh in München verbleibt, wo Dr. G. Sommerfei dt
den Herausgeber vertritt. Als ständiger Mitarbeiter ist Dr. J. Striedinger
eingetreten. [32
Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft ist
soeben Bd. XI (1888) ausgegeben worden. (Berl., Gärtner. xxl35; 459; 321;
254 p. 30 M.) £8 ist mit diesem Bande, der wie schon die früheren J.Jastrow
zum alleinigen Herausgeber hat, eine Aenderung in der Vertheilung des
Stoffes eingetreten. Die bisherige im ganzen chronologische Eintheilung wurde
durch eine mehr systematische ersetzt, und zwar traten an Stelle der bis-
herigen drei Haoptabtheilungen Alterthum, Mittelalter, Neue Zeit vier andere :
Älterthum, Deutschland, Ausland, Allgemeines (darin auch Kirchen-G.,
Paläographie, Diplomatik). Die neue Einrichtung dürfte sich als praktisch
bewähren. In mancher Hinsicht wäre freilich zu wünschen gewesen, dass
die Abtheilung „Allgemeines* lieber an der Spitze geblieben und die auf
gewisse einzelne Länder bezüglichen Abschnitte des „Alterthums* der Ab-
theilung , Ausland* angegliedert worden wären. — Verbesserungen sind an
dem neuen Bande vielfach wahrnehmbar, so besonders die etwas veränderte
Druck einrieb tung, welche das schärfere Hervortreten der Disposition in den
Referaten bezweckt. Wa« die Referate selbst angeht, so wird in erster Linie
dasjenige J. Jastrow^s über Verf.- Geschichte 1887/88 (II, S. 376-453) die Auf-
merksamkeit der Gelehrten auf sich lenken. Neu eingetreten sind Referate
über Urgeschichte (Dr. R. Scheppig in Kiel), über Niederlande (Dr. Heeres im
Haag), über England, Mittelalter (R. L. Poole u. W. H. Stevenson in
Oxford); der lange vermisste Bericht über die Kreuzzüge erscheint wieder
(von Dr. P. Richter) ; wesentlich umgestaltet und z. Th. erweitert sind die
über Nordamerika und Islam. Von bisher fehlenden Referaten werden
femer fQr nahe Zukunft in Aussicht gestellt u. a. solche über Russland,
Romänien, Neugriechenland, über Südslaven, über China und Japan. Die
Zahl der im Bande besprochenen Schriften beträgt „ungefähr 10000*.
Lücken entstanden durch diesmaligen Ausfall der Referate über Salier,
Brannschweig- Hannover, Böhmen, Byzanz, Indien, Afrika. Sehr dankens-
werthist (TV p. 199-243) ein sehr exact gearbeitetes Verzeichniss der c. 1300
Zeitschriften, welche in letzter Zeit histor. Beiträge enthielten, mit Angabe
^on Herausgeber und Verleger. Auch ist das Verzeichniss der Siglen und
Abkürzungen (IV, 244-253) sehr vermehrt, „consequenter durchgeführt und
Iwreichert*. G. S. [88
Das 1. Heft der Zeitschrift des Vereins für Volkskunde (s. '90,
174) ist kürzlich erschienen. (Berlin , Asher. 127 p. mit Abbildungen etc.
ä Jg. in 4 Heften 15-16 M.) Sie bezeichnet sich als Neue Folge der Zeit-
schrift für Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft; letztere
vird mit einem Generalregister über die erschienenen 20 Bände abschliessen.
— Die neugegründete Z. wird eingeleitet durch einen Aufsatz des Heraus-
gebe« Prof. Weinhold, worin das Programm des Vereins für Volks-
ionde entwickelt und ein durchdachtes, werthvolles Schema für den Arbeiter
auf diesem Gebiete g^eben wird; Prof. Stein thal, der Mitbegründer der
220 Nachrichten und Notizen Nr. 34—39.
früheren Zeitschrift, widmet dem neuen Unternehmen einen sympathischeii
Artikel und vertritt hierin noch einmal eingehend seine wissenscbafÜicbe
Anschauung Über , Völkerpsychologie '. Der sonstige Inhalt des Heftes stellt
die £igenart der noch jungen Disciplin vor Augen: Konr. Maurer fOlirt
uns nach Island, Maria Rehsener nach Tirol, ü. Jahn u. A. Meyer
Cohn nach Pommern; Rein h. Köhler weist für ein anscheinend Deutschet
Mäi'chen ein Französ. Original nach u. s. w. Ständige Rubriken abd:
1. Kleine Mittheilungen, 2. Bücherau zeigen und 3. Bibliographie, letztere
bearb. von Friedr. Back. J. Str. [ti
Der Vorstand der Geographischen Gesellschaft zu Grei&wald gibt
seit 1891 ein ^Archiv für landes- und volkskundliche Literatar
der Deutschen Ostseeländer* heraus, worin die gesammte diesbezüg-
liche Literatur des vorangegangenen Jahres in übersichtlicher Ordnung ge-
geben und namentlich auch Prähistorie, sowie Landes- und Volkssitte berück-
sichtigt werden wird. Zusendungen hiefür sind an Prof. Crednerin Grcifo-
wald zu richten. — lieber verwandte Bestrebungen des Mecklenburg. GY
werden wir im nächsten Heft berichten. [S5
Zwei neue periodische Unternehmungen sind in der atatistisehtn
Wissenschaft begründet worden, a) Der Director des statistischen Amts
der Stadt Breslau, Dr. M. Neefe, gibt in Verbindung mit Directoren der
statistischen Aemter anderer Grossstädte ein Statistisches Jahrbuch
Deutscher Städte heraus (Breslau, Korn. Jg. I. 6 M.50). — b) Dr. Georg
V. Mayr hat ein Allgemeines statistisches Archiv begründet (Tüfaing..
Laupp), welches sich zur Aufgabe macht, , einerseits ein literarischer Mittel-
punkt für wissenschaftliche statistische Thätigkeit zu sein, und andererwitp
der fortlaufenden Verarbeitung des heutzutage massenhaft anfallenden sta-
tistischen Materials für einen grösseren Kreis der Gebildeten aus den ver-
schiedensten Ständen zu dienen, welche nach Lebensstellung und Beruf das
Bedürfoiss empfinden, in Fühlung mit den hauptsächlichsten Ergebnissen
der Statistik zu verbleiben." Der einleitende Aufsatz des Mayr'schen
Archivs, über den Unterricht in der Statistik, ist von Prof. v. Inama-
Sternegg verfasst. — Die eigentlich histor. Forschung liegt beiden Unter-
nehmen schon ziemlich fem; sie sammeln und sichten das Material zur
G. der Gegenwart. J. [86
Theologie. Die Zeitschrift für katholische Theologie gab dem
Schlusshefte ihres 14. Bandes ein Register über Bd. 10-14 (Jg. 1886-90)
bei. — Der Theologische Jahresbericht, hrsg. v. R. A. Lipsins, ist
mit Jg. 9 aus dem Verlage von Mohr in demjenigen von Schwetschke &
Sohn in Braunschweig übergegangen. — Eine Zeitschrift für Theologie
u. Kirche wird im Verlage von Mohr in Freiburg erscheinen (ä Jg. 6M.).
Dieselbe richtet ihr Absehen auf »Erfüllung des kirchlichen Zweckes der
Theologie*, auf die Förderung der prakt.-kirchl. Thätigkeit; trotzdem sind
in erster Linie auch geschichtliche Arbeiten und Betrachtungen in Aussicht
genommen. Zu den Herausgebern gehören ausgesprochene und bekannte
K.-Historiker wie Harnack u. Kaftan in Berlin, Seil in Bonn, die
Redaction führt Prof. J. Gott seh ick in Giessen. [S7
Sammelwerke und Zeitschriften. 221
Philologie und Literaturgeschichte, a) Von Oldenbourg's Verlag (München
IL Leipzig) wird angekündigt ein Erit. Jahresbericht über die Fort-
sehritte der Boman. Philologie, hrsg. von Prof. K. Vollmöller in
Göitingen, redigirt von R. Otto in München. Aus dem vorliegenden Pro-
gramm beben wir den Satz hervor, die Romanische Philologie bedürfe mehr
und mehr der Resultate der Grenzwissenschaften, sie werde nicht umhin
können, auch von der Theologie, den G.- und Rechtswissenschaften, der
Coltur- und Kunst-G. zu lernen. Der Jahresbericht erscheint jährlich sechs-
mal, jedem Heft ist ein „Anzeigeblatt" beigegeben, das ein Verzeichniss
der eingelaufenen Schriften und eventuell auch Repliken enthält. — b) Dem
Goethe-Jb. stellt sich jetzt ein »Jahrbuch derGrillparzer-Gesellschaft*
(Wien, Konegen. ä Jg. 5 fl.) an die Seite. Dasselbe nimmt auch Beiträge
sur G. der literar. Zeitgenossen Grillparzer's in Oesterreich auf. — c) Ein
im Princip gleichartiges Unternehmen wurde für die Portugiesische Lit.
durch Joaquin de Aranjo ins Leben gerufen, nämlich ein ,Circulo
Camoniano", ausschliesslich dem Studium vonCamoSns' Leben und Werken
gewidmet. — d) Das Magazin für Literatur des In- und Auslandes hat sich
in ein Magazin für Literatur verwandelt und erscheint jetzt bei F. &
F. Lehmann in Berlin. Redacteur ist 0. Neumann -Hof er. Seit dem
1. Januar ist mit demselben Organ auch die Wochenschrift »Deutschland'
Tenchmolzen worden und gleichzeitig der bisherige Redacteur der letzteren,
F. Hauthner, der Redaction beigetreten. [88
Lebr- und Handbllcber« Nacbscblagewerke« Besonders in den von
Bedüifoissen des Büchermarktes ausgehenden Sammelwerken, daneben aber
aoch als Einzelpublicationen, sind in der letzten Zeit so viele, z. Th. vortreiT-
lidie zusammenfassende Darstellungen erschienen, dass man bald nicht
mehr von einem zu ausschliesslichen Ueberwiegen der Einzelforschung bei
im« wird sprechen können, wenn allerdings auch den darstellenden Werken
noch ziemlich viel vom Charakter der Specialforschung anhaften dürfte.
Wir hoffen bald eine Uebersicht über diese Litei-atur der letzten Jahre,
«oweit sie die Deutsche Geschichte betrifft, folgen lassen zu können; — an
dieser Stelle müssen wir uns im wesentlichen auf die eigentlichen Lehr-
imd Handbücher beschränken. — Dass die beiden grossen Weltgeschichten
Ton Schlosser und Weber in neuer Aufl. vorliegen, zeigt unsere Biblio-
graphie (s. Nr. 78 u. 79), ebenso, dass von dem auf kathol. Standpunkt
stehenden Weiss' sehen Werke eine neue Auflage im Erscheinen begriffen ist
(a. Bibliogr. '90, 739. '91, 80). - Das Oncken'sche Sammelwerk nähert
sich seinem Abschlüsse, und mit Freuden wird man begrüssen, dass das
Re gi 8 1 e r zu erscheinen beginnt. Der 1 . Theil, bearb. von HenneamRhyn,
wurde ausgegeben (Bibl. Nr. 101). Auf die zum Abschluss gelangten einzelnen
Theile dieses Unternehmens, ebenso auf die fertig gewordenen Bände der
Bibliothek Deutscher Geschichte einzugehen, müssen wir uns auf
die geplante Uebersicht versparen; nur im Vorbeigehen sei es auch ge-
stattet, noch darauf hinzuweisen, dass neben diese Sammelwerke sich jetzt
im 1. Bande des Lanip recht 'sehen Buches der höchst bemerkenswerthe
^emch eines Einzelnen gestellt hat , eine Deutsche Geschichte aus
1
222 Nachrichten und Notizen Nr. 39-47.
Einem Gusse zu schaffen, welche im Sinne der jüngeren Richtung die mate-
riellen Grundlagen der Entwicklung besonders betont. — Näher liegen uns
hier die populären Bearbeitungen: eine Dt. G. von Kämme 1 (BibL *89,
2723 u. '90, 743), der Anfang einer 3bändigen G. d. Dt. Volkes von G. Ditt-
mar (Bibl. Nr. 88), deren vollständiges Erscheinen, obschon der Verfasser
durch den Tod abgerufen wurde, gesichert ist, und Bd. I einer G. d. Dt.
Volkes u. s. Cultur im MA. von Gerd es (s. Bibl. Nr. 209), die weder zq
besonderem Tadel noch zu grossem Lobe Anlass zu geben scheint. [S9
Mit den Zeiten des späteren Mittelalters beschäftigt sich die jüngst
erschienene Abtheilung der neuen Ausgabe von Dr. Assmann^s Hand-
buch d. allg. G. (s. Bibliogr. Nr. 99a). Dass die Herausgeber £. Meyer
und L. Viereck durch die Neubearbeitung dieses in den Jahren 1853-1859
ei-schienenen Handbuches, — eine keineswegs leichte Aufgabe — , sich ein
Verdienst erworben haben, ist nicht zu verkennen. Wenn aber im Titel
gesagt wird, das Buch solle „zur Förderung des QuellenstadiuniB , für
Studirende und Lehrer der Geschichte, sowie zur Selbstbelehrung' für Ge-
bildete' dienen, so muss betont werden, dass das Werk von diesen Zielen
schwerlich eines ganz erreicht. Die Literaturbenutzung ist (speciell was
neuere Literatur betrifft) eine mangelhafte; Zusammenstellungen and
Charakteristiken der Quellen für die einzelnen Perioden werden zwar am
Eingange von Hauptabschnitten gegeben, sind aber nicht immer frei von
Einseitigkeit. Das Bestreben, die , Wechselwirkung zwischen Menschenleben
und Natur** in der Geschichte darzuthun, kommt nur an wenigen Stelieo
zum Ausdruck ; übrigens findet in dieser Abtheilung nur die Geschichte von
Deutschland, Italien und Schweiz Berücksichtigung, die anderen LSLnder
sind der Schlussabtheilung vorbehalten. G. S. [40
Allgemeine Encyklopäd i'en. Zum Abschluss gelangt ist vor
kurzem Herbstes bekannte Encyklopädie der neueren Geschichte
(Gotha, Perthes; s. Bibliogr. '89, 533 u. '90, 300), ein vielfach gelobtes und
sehr brauchbar gefundenes Nachschlagewerk. {41
In Griechenland ist das Erscheinen des ersten Conversations-
lexicons in Neugriechischer Sprache ein literar. Ereigniss. Der
Autor desselben ist N. G. Polites, die unternehmende Verlagsbuchhand-
lung Barth & v. Hirst in Athen; der genaue Titel des mit Illustrationen
versehenen Werkes lautet: Acjixov efxoxXoicaiSixoy ex^i^o^isvov rg su(i,ic{>d$e*.
aoXXduy emoxirijiovwv bnb N. F. noXixoo. Der bis jetzt vorliegende erste Band
kostet 22 M. Besonders wichtig sind die auf originaler Forschung be-
ruhenden Artikel über Mittel- und Neugriechische Geschichte. [42
Bibliographisches, a) Unter dem Titel »Wolfs Vademe-
cum* erscheinen in Leipzig Literaturzusammenstellungen für die ver-
schiedensten Wissenschaften. Nr. X, 1 ist das ,his torische Vademecum'
(189 p. 1 M. 75) — , ein verständnissloses, überdies fast nur Literatur des letzten
Jahrzehntes enthaltendes Buch, das für wissenschaftliche Zwecke nicht
empfohlen werden kann. Das relativ Beste daran ist die Zusammenstellung
historischer Zeitschriften p. 175-184. — b) Viel brauchbarer ist die Biblio-
theca historica Italica (Catalogo Nr. 68) der Mailänder Buchhand-
lung von U. Hoep 1 i (1891. 380 p ). Auf ein engeres Gebiet (Die G. Itaüens)
Lehr- und Handbücher. Nachschlagewerke. 223
beschränkt, ist diese Zasammeuatelhing, die gar nicht den Anspruch erhebt,
ein wissenschaftliches Handbuch zu sein, wegen ihrer sorgfältigen Durch-
arbeitung und wegen ihrer Reichhaltigkeit (über 7000 Werke) an Werth
keineswegs unbedeutend. — c) Von Fetrik's Bibliographia Hungariae
(s. '90, 69 e) verzeichnen wir Bd. H, Lfg. 2-5 (Sp. 161-960). — Von den
Jahresberichten d. G.-Wiss. war oben die Rede. G. S. [48
Biographische Lexica, a) Die laut dem letzten Bericht (s. '90,
232) verzögerten Lieferungen 147-150 (Schluss v. Bd. 30) der Allgem.
Deutschen Biographie wurden Ende 1890 ausgegeben. Seitdem er-
schien Bd. 81 (Lfg. 151-155, bis ,K. Schmidt*). — Femer sind zu notiren :
b) Stephen u. Lee, Dict. of national biogr. (s. '89, 128b u. '90, 133b).
XXIV u. XXV (bis .Henry I.«). 446 u. 458 p. ä 15 sh. — c) Bricka,
Dansk biogr. Lexicon (s. '90, 133 c). Hft. 28-33 (bis Art. «Falster«). -
d) Svenskt biografiskt Lexikon. N. F. X. 266 p. Stockh., Beijer.
::JKr. — e) Biogr. Woordenboek der Noord- en Zuidnederlandsche
letterkunde. 2. Aufl. I, Lfg. 1-7. Amsterd., Veen. p. l-44a 6 fl. 65. [44
Beeht8' und Staatswissenschaften, a) Für die Vollendung von
Stintzing^s G. d. Dt. Rechtswissenschaft hat die Münchener histor.
Comm. jetzt in Prof. Landsberg in Bonn, einem Schüler St's, der
& Z. schon die Herausgabe der 2. Abth. aus St-'s Nachlasse besorgte, einen
Bearb^ter gefunden. — Die verschied, lexical. Handbücher werden fortge-
setzt: b) Handwörterbuch d. Staatswissenschaften (s. '89, 129a
ii.'90, 134 a). Heft 9-11: Bd.H, p. 229-800: Baugenossenschaften— Büsching.
— e) Staatslezicon der Görresgesellschaft, hrsg. v. A. Bruder (s. '89,
I29c u. '90, 134c). Heft 11-14: Bd. II, Sp. 1-480: Deutschland— Ehrenrechte.
-d)v. Stengel, Wörterbuch d. Dt Verwaltungsrechts (s. '89, 129b) liegt
mit Lfg. 21 abgeschlossen vor (895 u. x^j 1040 p.). — e) Von Say u. Chailley,
N. dict d'economie polit (s. '90, Nr. ioQ) kam Bd. I: A-H (25 fr.) zum
Äbschluss. (45
Th eo l og is e h es. a) Von Wetzer u. Weite's Kirchenlexicon (s. '89,
191b u. *90, 134 b) erschienen Lfg. 69-72 der 2. Auflage bis zum Artikel
Krenziüge (Bd. VII, Sp. 385-1152). — b) 0. Werner hat seinem kathoL
Kirchenatlas (Freib., Herder. 1888. 14 Karten. 5 M.) einen Oommentar
folgen lassen, den unsere Bibliographie unter Nr. 1303 verzeichnet [46
Wörterbücher, a) Schweizer. Idiotik on (s. '90, 67a). Hft. 18-19
^ Bd. II, p. 1329-1648: Buchstabe H. — b) E. Verwijs en J. Verdam.
Mittelnederlandsch woordenboek. HI, Lfg. 5-6 : Hoere-Hulpi. 'sHage, Nyhoif.
p. 481-736, äLfg. Ifl. — c) Henry Bradley besorgte eine neue Autlage
des Mittelenglischen Wörterbuchs von Strathmann. (Lond., Clarendon Pr.
1^1. 726 p. 31 sh. 6d.) — d) Von Bosworth's Anglo-Saxon Dict hat
Prof. T. N. Notter den vierten Band folgen lassen. — e) A. Hatzfeld
Q.A. Darmesteter, Dict. g^n. de la langue fran9. du commenc. du 17. s.
jnsqa'änos jours; avecle concours de M. A. Thomas. Fase. 1-2: Buchstabe A.
Paris. Delagrave. xxvy p. u. p. 1-144. 1 fr. (vollst in 30 Lfgn.); das Werk
^firdvon der Kritik (RC '90, Nr. 28; Ath. Nr. 3292; Bull, crit 15. sept.)
äMtimmig als hervorragend wichtig bezeichnet. — f)Godefroy, Dict. de
Ittic langue fran?. (s. '90, 67 b), fasc. 61-64: Bd. VII, p. 1-320. —
II
224 Nachrichten und Kotizen Nr. 47—50.
g) Szarvas u. Simonyi, Lexicon linguae Hungaricae (s. '89. 219 c).
Lfg. 11-13: Bd. II. Sp. 1-480 (6 M.). [47
Aus dem Bereiche der eigentlichen historischen Hilf9iciss ensch aften
sei dieses Mal nur erwähnt, dass F. v. Löher seine früher in der Archv. Z.
und sonst zerstreut ei-schienenen Aufsätze überarbeitet und unter dem
Titel A rch i V 1 e h r e zu einem Buche vereinigt hat. Eine kurze Besprechung
hoffen wir im nächsten Hefte geben zu können. Auch auf andere Er-
scheinungen wird sich dann Gelegenheit finden noch einzugehen. (4H
Literatur zur aasserdeatschen Gescliiclite.
Jahr des Erscheinens : 1890 oder in der Zusammenstelliing über Grosabiitannien auch Is«.
Format: 80, Yerlagsort bei Engl. Büchern: London, bei Franzis. Paris.
SkandinaTien. Schweden (mit Finland), Ällgemeineff , QaelUnj
polit, Geschichte, a) Schwedische Literatur bis Ende 1890 stellte C. 8il-
verstolpe in Svensk bist, tidskr. Jg. 10-11, bibliografi p. 91-118, zu-
sammen. — Einen Bericht über d. Lit. d. J. 1888, von L. Heiander, s. JBG
11, III, 202-213; über 1888-89 von E. Beauvois: RQH 49. 281-93. —
b) Svenskt Diplomatarium (s. '90 Nr. 79c). III, 4 u. 6. p. 293-528. 2 Kr. 50:
3 Kr. — c) Pergamentsbref frän medeltiden i Stockholms rädhusarkiv, ed.
S.ßergh. (Meddelanden Mn Svenska rikearkivet 13, 295-305.) [Regeaten.]
— d) C. A. Klingspor, S voriges rikes ridderskape och adels vapenbok.
Stockh. u. Upsala, Lundeqvist. 50 Kr. — e) R. Kjell^n, Om eriksgatan.
Upsala, Hyckerström. 1889. 79 p. 1 Kr. 50. — f) K. Key- Ab erg.
Ytterligare nagra ord om eriksgatan. (Svensk hißt, tidskr. 10, 364-8.) —
g) J. M ankell, öfversigt af Svenska krigens och krigsinHlttningamas bist. I:
Hednatiden och medeltiden. Stockh., Milit.-fÖren. xiv578 p. u. 9 Taf. 6 Kr.
— h) Wieseigren, KrÖnikoma om Gustaf Vasa. (Svensk bist, tidskr. 10,
41-60.) — I) Handlingar rörande Sveriges bist. 1. ser.: K. Gustaf Fs
registratur genom V. Granlund (s. '90, 79d). XII: 1538-89. 319 u. 48 p.
5 Kr. 75. — k) Övenska riksdagsakter, cd. E. Hildebrand (s. '89
Nr. 139h). II, 1: 1561-68. 1889. p. 1-180. 3 Kr. 50. - I) Sveriges trak-
tater, ed. 0. S. Rydberg (s. *89, 139i). V: 1572-1609. 160 p. 5 Kr, —
m) A. Zettersten, Svenska flottans bist., 1522-1634. Stockh., Seligmaon.
ig 511 p. 7 Kr. -- d) S. Ingman, Studien zur G. Nord-Finlands, 1595 bis
1635. [Finnisch.] — o) Svenska riksridets protokoll (s. Bibliogr.
'89, 2334). VI, 1: 1636. 400 p. 5 Kr. 25. — p) L. Grottanelli, La
regina Cristina di Svezia in Roma. (Sep. a. Rassegna nazion. XII.) Firenze.
111 p. — q) E. Fries, Erik Oxenstiema; biogr. studio. Stockh., Norstedt
1889. 374 p. 5 Kr. — r) Förteckning öfver Acta Suecica. I: ,a col-
lection of the state papers of John Thurloe* af Kr. Setterv^all [1638 bis
60]. (Beigabe zu Svensk bist, tidskr. X.) Stockh., Norstedt. 24 p. — 8) Be-
rättelser om Sveriges krig. II: 1655-79. (Kongl. bibl. handlingar XII.)
Stockh., KgL bibl. xy p. und p. 129-218. 2 Kr. — t-n) J. E. Nordwall,
Svensk -Ryska underhandlingar före fireden i Kardis, 1658—1661. Mas.
Upsala, Almquist & W. xl40 p. — Sverige och Ryssland efter fireden i
Kardis. L (Svensk bist, tidskr. 10. 229-52.) — v) Sveriges ridderskap»
Literaturnotizen: Schweden (mit Finland). 225
och adele rikdagsprotokoll (s. '90, 79f). XII u. XIII, 1 (JJ. 1739-43.)
XXXV 774 u. 320 p. 9 Kr.; 3 Kr. 50. — w-z) L. Stavenow, Om riksradsvalen
luider frihetstiden. Dies, üpeala, Akad. bokh. 156 p. 1 Kr. 50. — Om for-
rnerna för utskottsval under frihetstiden. Upsala, Akad. bokh. 40 p. 75 öre.
— Ett förelag Mn frihetetiden om inrättande af en särskild högeta domstol.
(SreiuBk biet, tidskr. 10, 137-54.) — Till belysning af partietriden vid rikedagen,
1746-47. üpeala, Almquist & W. 57 p. 1 Kr. [49
Femer zu Schweden, polit. Geschichte, a) Vessberg, Om Svenska
riksdagen. deee sammansättning och verksamhetsformer, 1772-1809. Akad.
afk Stockholm, Häggström. 1889. 4^ 144 p. [Etec: Svensk bist, tidskr. 10,
Öfrers. 72-76.] — b)Comtesse d*Armaill4, La comtesse d'Egmont fiUe
du mai^hal de Richelieu d'apr^s ses lettres k Gustave III. Paris, Perrin
x307p. 3 fr. [Vgl. Svensk bist, tidskr. 10, 155-63.] — c) [A. Hammar-
skjöld], Gustaf EI om 1790 Srs qökrig. (Svensk bist, tidskr. 10, 270-5.)
— d) Sveriges krig ären 1808 och 1809, utg. af generalstabens krigsbist.
afdeln. I. Stockh., Looström. ix 873 p. in. 25 Beill. 6 Kr. 50. — e) M.
Sandegren, Till historien om statsbvälfningen i Sverige 1809. Diss. Göte-
borg. 4®. 86 p. 2 Kr. — f) J. R. Daniels on, Finlands förening med Ryska
Tiket; med anledning af K. Ordins arbete , Finlands underkufvande". Borgä,
Söderstram. 196 p. 2 Kr. 75. — g) Bergh, Finlands statsrättsliga utveckling
efter 1808. Helsingf., Edlund. 1889. 101 p. 2 fr. — b) F. ü. Wrangel,
Mn Jean Bemadotte^s ungdom. Stockholm^ Norstedt. 107 p. 1 Kr. 50.
[Rec:HZ 66, 186 f. Ambeim.] — i) Ose. Alin, Den Svensk-Norska Unionen;
upsatser och aktstycken. I: UnionsfBrdragens tillkomst. II: Frägor om
Nonka grundlagens «Normalexemplar". Stockh., Norstedt. 1889 u. 1891.
136; 364; 47 p. (1:6 Kr.) — k) H. Forsseil, Minne af statsministem
giefve G. af Wetterstedt. (Sep. a. Svenska akad. handlingar '86, III, 53-492.)
Stockh., Norstedt. 1889. [Rec: Svensk. bist, tidskr. 10, 85-106 u. HZ 66,
188 f. Ambeim.] — 1) G. Ljunggreen^ Svenska vitterhetens häfder efter
Gustaf in's död. IV: Striden mellan gamla och nya skolan, 1809-14. Lund,
Gleerup. 652 p. — m) C. Holmberg-Biäth, Carl XV som enskild man,
konnng och konstnär. Hfl. 1-7. Stockh. , Fablcrantz & K. 4^. p. 1-386.
3 Kr. — n) V. £. SvedeliuB, Representationsreformens historia. Stockh.,
Fahlcrantz & K. 1889. 591 p. 7 Kr. 50. — o) In der HZ 66, 182-8 u. 559-67
recensirte Ambeim folgende von uns früher angefahrte Werke: Malm-
6tr5in, Smärre skrifter (vgl. Letterstedtska tidskr. '89, 662 f.); Sveriges
traktater ed. Rydberg (vgl. Svensk bist, tidskr. 8, öfvers. 76-80 Hilde-
bland); Svenska riksdagsakter; Schybergson, Finland*s bist. (vgl. GBl
^89, 1639). — Vgl. ausserdem Bibliogr. '90, 3214; 67; 85; 86; 89. 3312-14; 33.
:5445. 8934, 4006. 4346 a, 4468. '91, 746-68; 92; 93. 892-4. 965. [60
Hingewiesen sei hier noch auf 0. Blümcke's ^Pommern während des
Nordischen siebenjähr. Krieges". (Vgl. Bibliogr. Nr. 790). Dasselbe ist eine
lecht verdienstvolle Arbeit mit sorgsamer Verwerthung der ausländischen
gedruckten Literatur und von bisher unbenutzten Arcbivalien aus dem
Stettiner KgL St-A. und den Stadtarchiven von Stettin, Stralsund und Greife-
wald. Der abenteuerliche Zug Erich's v. Braunschweig 1563, die Pommerschen
imd kaiserlichen Vermittlungsversuche 1563-70, der Stettiner Friedens-
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 1. 15
226 Nachrichten und Notizen Nr. 50p — 53.
congress, die Nordische Politik der Pommerschen Fürsten und Städte, vor
allem aber die Beziehungen Erich'e XIV. von Schweden zum Dt. Reiche,
spec. zu Pommern erscheinen in durchaus neuer Beleuchtung. Die aasztüg-
lich mitgetheilten Berichte des Hansischen Legaten Georg Strauzitz, eines
Augenzeugen der Absetzung Erich's XIV., ergänzen und berichtigten die
bisher bekannten Quellen in mehreren wesentlichen Punkten. Die hohe Be-
deutung des Krieges für Pommern liegt, wie der Verf. zur Evidenz beweist.
darin, dass unter Erich XIV. „die ersten Fäden jener Verbindunf^ geknüpft
worden sind, welche später die Schwedische Herrschaft zu einer so gern
begrQssten und so> zähe festgehaltenen machen sollten". Der Verf. bestätigt
überhaupt die von uns in dem Aufsatz: Erich XIV. von Schweden als
Politiker (HZ 64, 430-75) vertretene Auffassung, namentlich da, wo er nicht
sklavisch den neueren Schwedischen Darstellungen folgt. [F. Amheim.] [50p
Schweden, Territorial-G, u, Cultur geschichtliches. — a-b) Stock-
holms stads jordebok, 1475-98. — Stockholms stads skottebok, 1502-10.
utg. af kongl. samfundet för utgifvandet af hss. rörande Skandinaviens
bist, genom H. Hildebrand. 1889. ä 256 p. a 3 Kr. 75. — c) G. Djur-
klou, Arfstvisten mellan Nils Nilssons tili Traneberg och fi*u Ingegerd»
tili Öja afkomlingar. (Svensk bist, tidskr. 10, 1-21.) — d) V. Örnberg.
Förteckning pa äldre hss. i Strengnäs läroverks bibl. och Södermanlands
fornminnes förenings samlingar. (Bidr. tili Södermanlands äldre kulturhist
7, 111-51.) — e) Bidrag tili kännedom ora Göteborgs och Bohusläns
forminnen och historia, utg. pä f5ranstaltande af länets fomminnes-f^rening.
I-IV. Göteborg, Wettergren & K. 5 Kr. — f) E. Seil in, Vadstena,
Omberg och Alvastra. Hist. och topogr. anteckningar. 112 p. Vadstena,
Jansson. 1 Kr. 25. — g) üpsala universitets konstitutioner at
är 1655, utg. af Annerstedt. (Ups. univ. ärsskr. '90.) Ups., Akad. bokh.
XV 55 p. 1 Kr. 25. — h) Ur Finlands bist; publl. ur de Alopaeiska
papperen; redig. af A. Neovius; Hft. 1-4. Borgl, Söderström. 336 p.
und 2 Taf. 4 Kr. 50. — i) S tan. Bor maus, Les Wallons en Su^e.
(Bull, de rhist. archl. liegois 21, 127 flF.) — k) 0. Monteli us, Em
Bronzealters-Grab in Südschweden. (Prähist. BU. 2, 81-4.) — l-m) J. de
Baye, Archäologie scandinave: la necropole d'Habblingbö (Gotland). Sep.
a. Ann. de la soc. d'archl. de Bruxelles. Brux. 1 fr. — Note sur quelques
antiquites decouvertes en Suede. Sep. a. Mem. de la soc. des antiqu. de
France. 2 fr. — n) A. U. Bääth, Nordiskt forntidslif. Stockh. 241 p.
3 Kr. 50. — 0) K. Schuck, Svensk lit.-hist. l. Stockh., Geber. 648 p. 9 Kr.
— p) 0. Q uens el, Bidrag tili Svenska liturgiens historia. I. II, 1. üpsala.
Lundeqvist. 137 p. u. p. 1-64. 2 Kr. 50; 1 Kr. — q) K. Warburg.
Hedlinger. Ett bidrag tili frihetstidens konsthistoria. (Sep. a. Göteborgs
K. Vet. och Vitt. Samh. handl.) Göteborg, Bonnier. 182 p. u. 4 Taf. 3 Kr.
— Vgl. Bibliogr. '90, 3711 a; 32; 64; 97. 3947; a; 68; 69. '91, 1321. [51
Dänemark und Norwegen, a) Einen Bericht Über neuere Dänische
G.-Lit. gibt J. Steenstrup: RH 44, 136-55; über Dan. u. Norw. G.-Lit.
d. J. 1887 berichtet H. Schjöth: JBG 11, HI, 181-202, des J. 1888
E. Beauvois: RQH 48, 257-70. - b) Literaturübersichten für die JJ. 1888
und 1889 von W. Christensen: Dansk bist. Tidsskr. 2, 166-213 u. 443
Literaturnotizen : Schweden etc., Dänemark u. Norwegen. 227
^3 61. — c) Bibliotheca Danica, udg. ved C. V. Bruun. VII: Hi-
storie. Hft 2 [bis 1830]. Kopenh., Gyldendal. 4^ 306 p. 5 M. [System.,
äo^ert wichtiges Verzeichniss d. Dan. Lit. von d. Anfängen bis 1830.] —
dl Corpus constitutionum Daniae 1558-1660 (s. '90 Nr. 80d). IL
(I-II: 30 Kr.) — e)H. Matzen, Danske Kongers Haandfaestninger ;
iudled. Undersogelser. xy 174 p. [Wahlcapituiationen]. — f)Norske Rigsregi-
stranter tildels i Uddrag, udg. for det Norske bist, kildeskriftfond. XI, 2:
1655-56. udg. ved E. A. Thomle, Christiania, Mailing. 3 Kr. —
g] Von Thrige's Danmarks Bist. (s. '89, Nr. 140b u. '90, 801) ist Bd. II
abgeschlossen. (9 Kr. 75; Bd. I u. II: 21 Kr.) — h) C. S. Sidgwick,
The Storj' of Denmark. Lond., Longmans. 314 p. 3 sh. 6 d. — I) H. Wei-
temeyer, Denmark, its bist, and topogr., language, lit., fine-arts, social
life and finance. Kopenh., Host. 278 p. 9 Kr. — k) M. Galschiot,
Danmark i Skildringer og Billeder af Danske Forfattere og Kanstnere.
Lfg. 1-41. Kopenh., Philipsen. 4°. ä Lfg. 24 p. ä 1 Kr. 50. — 1) Kirke-
historiske Samlinger, 4. Raekke, udg. af Selskabet for Danmarks Kirke-
hiat ved H. F. Rordam. I, 3. Kopenh., Gad. 176 p. 2 Kr. ~
m) C. Bruun, Kjebenbavn. En illustr. Skildring af dets Historie
Mindesmaerker og Institutioner. Lfg. 1-30. Kopenh., Philipsen. ä Lfg.
4S p. a 90 Öre. — n) L. Daae, Det gamle Christiania. Med Illustr. og
Karter. Hft. 1. Christ., Cappelen. 64 p. 80 Öre. — o) E. Vedel, Bom-
hohnske Undersogelser med saerligt Hensyn til den senere Jemalder.
(Aarbsger for Nordisk eldkyndighed 5, 1-140.) — p)N. Nicolaysen,
Gm relikviegjemmer i Norske kirker. (Norsk bist. Tidsskr. 1, 141-64). —
q) JqL Lange, Bemaerkninger om Roskilde Domkirkes alder og stil.
(.Sep. a.: Aarb. for Nordisk Oldkyndighed 5, 105-84.) — r) H. Petersen,
Hvor laa kongesgarden i Roskilde? (Dansk bist. Tidsskr. 2, 319-58.) —
s) P. B. du C h a i 11 u , The viking age : the early bist. etc. of the Engl.-
speaking nations. Lond. , Murray. 2 vol. xix 591 ; 562 p. 42 sh. [Reich
ülustrirt, meist populär.] — t) G. S t o r m , En upaagtet beretning om Kampe
meDem Eskimoer etc. paa Grönland. (Norsk bist. Tidsskr. 1, 381-3.) —
1) W. Schar 1 in g, Kirketallet og folktallet i Denmark i det 13. aarhun-
drede. (Dansk bist. Tidsskr. 2, 264-318.) [Antikritik d. statist. Combina-
tionen Prof. Erslev's J — T-w) Kr. E r s 1 e v , Erik Plovpenings Strid med
.Vbd. (Ebd., 359-442.) — Unionsbrevet fra Kalmaimodet, 1397. (Aarboger
f. Nord. Oldkyndighed 2, 101-48.) [Betr. Echtheit d. Documentes.] —
X) E. Beauvois, Les voyages transatlantiques des Zeno. (Museon 9,
352-71; 459-74.) [Reisen Venetian. Edelleute; Verkehr zwischen Amerika
Q. den Faröer habe im 14. Jh. stattgefunden.] [52
Femer Dänemark u. Norwegen, Neuzeit, a) Der allmähliche Verfall
der katii. Kirche in Dänemark (HPBU 106, 344-51 ; 431-43; 508-20; 659-80.)
— b)H.F.R0rdam, Hißt. Samlinger och Studier verdrorende Danske Forhold
og Personligheder isaer i det 17. og 18. Aarh. I, 1. Kopenh., Gad. 192 p.
•:JKr. — c) T. H. Aschehoug, Statistiske studier over folkemaengde og
jordbnig i Norges landdistrikter i det 17. og 18. Aarh. Christ., Aschehoug.
190p. 2 Kr. — d) H. C. B. Liisberg, Christian IV., Danmarks og Norges
Konge. Hft. 1-4. Kopenh., Bojesen. 4". 128 p. 8 Kr. 40. [Populär, doch
228 Nachrichten und Notizen Nr. 53—57.
qn.-mässig.] — e) S. B. Smith, Univ.-Matrikel Kjebenhavn's (s. Bibliogr.
'90, 1913). I, 2-4. — f) J. A. Fridericia, Studier over Ejebenhavns Befol-
kningsforholt i det 17. Aarh., saerlig orokring 1660. (Dansk bist Tidsakr.
2, 219-63.) — ?)J. P. Jergensen, Landsognenes Forraltning fra 16<>0
til 7ore Dage. Et kommunalhist. Bidrag. Kopenh., Gad. 196 p. 2 Kr. —
h) C. H. B rasch, Prins Georg af Danmark i hans Aegteskab med Dronning
Anna af Storbritannien. Kopenh., Reitzel. 108 p. 3 Kr. 50. — i) A. Hammar-
skjöld, Om Tordenslgöld och svenskame. (Svensk bist, tidskr. 10, 340-6a.
11, 1-72.) — k) E. Holm, Danmark-Norges Hiat. i Frederik IVs. sidste ti
Regeringeaar, 1720-30. Hft. 1-2. (Auch u. d. Tit.: Danm.-N. Hist fra den
Store Nordiske Krigs Slutning til Rigemes Adakillelse, 1720-1814. I, 1-2.)
Kopenh., Gad. a 224 p. ä 3 Kr. — I) L. Koch, Bidrag til censurens Historie
under Fredrik V. (Dansk hist. Tidsskr. 2, 67-94.) — m) Y. Nielsen, Grev
Herman Wedel Jarlsberg og hans samtid, 1779-1840. 2. Aufl. Hft. l-S.
Christ., Cammermeyer. p. 1-192. 3 Kr. — n) C. Blangstrup, Christian Xll
og Caroline Mathilde. Kopenh., Gyldendal. 244 p. 5 Kr. [Verfasser, be-
kannt als üebersetzer d. Buches Wittich's über Struensee, urtheilt wie
Wittich]. — o) Gregersen. Foredrag over Norges Hist. i 1814, holdt i
Trondlvjem. Christ, Eriksen. 213 p. 2 Kr. — p) Y. Nielsen, Diplomatiske
Aktstykker vedkommende Norges Opgjer med Danmark, 1818-19. (Sep. jl
Christ. Videns.-Sels. Forhandlinger.) Christ., Dybwad. 77 p. 1 Kr. 25. [Acten
gegenseit. Liquidation.] — q) D. Thrap, Bidrag til den Norske kirkes bist,
i det 19. Aarh. II. Christ, Steen. p. 213-402. 2 Kr. 20. [I erschien 1885,]
r) C. E. Bardenfleth, Livserindringer udg. ved J. Bardenfieth. Kopenh.
Reitzel. 200 p, 3 Kr. [Minister i. J. 1848.] — 8) N. Neergard, Under
Junigrundloven. Hft. 4-7. [JJ. 1849 ff.] Kopenh., Philipsen. a 64 p. m, Abb.
ä 75 öre. — Wir erwähnen endlich noch zwei Werke allgem. volkskund-
lichen Inhalts: t) Danmarks gamle Folkeviser efter Forarbejder af Svend
Grundtvig, udg. af A. Olrik. V, 2 [Scbluss]. Kopenh. 208 p. m. 3 BU.
— li)E. T. Kristensen, Danske Ordsprog ag Mundbold. Hft 1-2. Kopenh.,
Kolding. 400; 274 p. 7 Kr. — Vgl. ausserdem Bibliogr. '90, 2999. 3184.
3345. 3516; 87. 3968; 69; 97. 4377i. 4469. '91, 128. 329. 915; 17:
41. 1028. 1152. 1202-3. 1219. — Vgl. auch oben Nr. 44 c. • [58
GroBsbritannien, Nenseit. Allgemeines. Literatur- und Queüen-
nachweise, Qudlenpublicationen. Bei der Ausdehnung unserer Berichterstat-
tung zur mittelalt G. Englands lassen wir hier fast alle allgemeinen Werke,
welche zugleich für das MA. in Betracht kommen bei Seite. — a) Ueber
Literatur v. 1886-8 zur G. Englands berichtet L. Mangold: JBG 9, III
163-205. 10, m, 185-242. 11, HI, 124-81; J. Moyes: RQH 49, 274-80.-
b) In den Appendices zum 12. Report der Historical Manuscript Commtssion
(vgl. '89, 40 u. 141 b) erschien nebst anderem ein Bericht über die Mss.
of the House of Lords (hrsg. von E. F. Taylor und F. Skene bis zum
October 1691), endlich der 3. (Schlu88-)Th. von Fane's Calendar oftbeCoke
Mss. at Melbourne Hall (für Regierung Annas u. Georg s I.) — c) Die Ac
meldete in Nr. 965 die Auffindung wichtiger Mss. aus d. Zeiten von Hein-
rich IV. bis Karl IL zu Barwick in Norfolk. — d) H. Irwin, War medala
Literatnmotizen : Dänemark u. Norwegen; Grossbritannien, Neuzeit. 229
and decorations issaed to the Brit. military and naval forces, 1588-89.
Ulli. 192 p. 7 sh. 6 d. — e) Fiske, Books printed in Irland 1578-1844;
a 2* supp). to the Brit. Mus. Cat. Florence, Le Monnier. 28 p. — f) C. ühde,
Baadenkmäler in Grossbritannien und Irland (in 4-6 Lfgn.) Lfg. 1. Berl.
Wachsmuth. gr. fol. 25 BU. 25 M. — Vgl. Bibliogr. '89, 4347. 57. [54
Bearheitungev. a) Erwähnen swerth ist vor allem, besonders für Deutsch-
land^ dass die Lappenberg-Pauirsche Geschichte von England (in
d. Heeren-ückert'schen Sammlung bei Perthes in Gotha) eine Fortsetzung
findet^ welche Moritz Brosch übernommen hat. Der 1. Bd. (Bd. 6 des
ganzai Werkes xv648 p. 13 M.) umfasst das 16. Jh., das fast ganz von den
Regierungen Heinrich's YIIl. und Elisabeth's ausgefüllt wird: das ZA. der
Reformation, Shakespeare's und der Grundlegung der Engl. Weltstellung.
Wir lassen unten eine kritische Anzeige des Buches folgen. — b) In der ge-
meinsamen mit Powell u. Mackay unternommenen History of England be-
handelte T. F. Tout den 3. Theil: William and Mary to the present time.
Rivingtons. 308 p. 2sh. 6d. — c) J. Mackin tosh, Scotland from the ear-
liest times to the present cent. (Story of the nat.) Fisher ünwin.
^336 p. 5 8h. — d) Die Engl. Uebers. von Gneisfs Engl. Verf.-G. (von P.
A. Ashworth) erschien in 2. Aufl. Clowes. 990p. 32 sh. — e) H. R. Clinton,
From Crecy to Assy; being five cent. of the military bist, of England.
Warne. 720 p. 6 sh. — f-g) A. Bellesheim, G. d. kath. K. in Irland
II: 1509-1690. Mainz, Kirchheim. xxxv772 p. 16 M. 60. — Hist. of the cath.
church of Scotland [vgl. Rec: DZG 2, 204], transl. by 0. H. Blair. III.
Blackwood. 1889. 510 p. 12 sh. 6 d. — h) A. H. Drysdale, Hist. of the
presbyterians in England, their rise, decline and fall. Office. 644 p. M. 9. —
i)Lon gm ans' Handbook ofEngl. lit., by R. McWilliam. V: from Burke
to the present time. Longmans. 140 p. ä 1 sh. — k) L. Boucher, Hist.
de la litt, anglaise. Garnier. 512 p. 3 fr. 50. [55
Biographische Sammelwerke, a) In der Sammlung der EnglishMenof
action (MacmiUan. ä 2 sh. 6 d.) erschienen: W. Buttler, General Gor-
don. Th. Hughes, Livingstone. G. Ho Oper, Wellington. J. Corbett,
.Monk. A. Lyall, Warren Hastings. W. Besant, Captain Cook. C. Wilson,
Lord Olive. A. J. Church, Henry V. R. Temple, Lord Lawrence. C.
Rassel, W. Dampier. H. D. Traill, Lord Strafford. W.Stebbing, Peter-
boiougb. A. Forbes, Sir H. Havelock. W. F. Butt 1er, Sir Charles Napier.
- b) Auch die Bande der Statesmen Series (Allen ä c. 200-250 p.
ä 2 sh. 6 d.) behandeln fast sämmtlich Staatsmänner der neueren Zeit:
Dunlop, Henry Grattan. A. Hassel, Bolin gbroke; Mirabeau; Hamilton;
Palmerston. F. E. Kebbel, Beaconsfield; Derby. Fr. Hill, Grey. C. B.
Malleson, Mettemich; Wellesley. P. T. Marzials, Gambetta. Mon-
tagne, PeeL L. J. Trotter, Dalhousie. H. 0. Wakeman, Ch. J. Fox.
Cb, M. Yonge, Prince Albert. — Beide Sammlungen haben einen stark popu-
lären Charakter. [5tt
Tudors 1485-ie03. Quellen. a)Calendar of Letters, Despatches and
State Papers relating to the negot. betw. Engl, and Spain, preserv. in the
weh. at Simancas etc. V, 2 und VI, 1. Henry VIII.: 1536-38; 1538-42;
230 Nachrichten und Notizen Nr. 57—61.
ed. by Pasc. deGayangos. (Governm. Publl.) a 15 sh. — b) Calendar
of St. Papers and Mss. rel. to Engl, aflairs existing in the arch. and coUec-
tions of Venice etc. VII: 1558-80; ed. by R. Brown and G. C. Bentinck.
(Gov. Publl.) xxxviy 745 p. 15 sh. — c) Calendar of St. Papers rel. to Ireland«
of the reign of Elizabeth, Oct. 1592— Juni 1596: ed by H. Cl. Hamilton.
(Gov. Publl.) 15 sh. - d) J. R. Dasent, Acts of the Privy Council of England;
N.S.Iu.11: 1542-50. (Gov. Publl.) Th.I:620p. ä 10 sh. - e)TheHamilton
Papers; letters and papers illustr. the polit. relations of England and
Scotland in the 16 cent. Vol. I: 1532-43. ed. by J. Bain. (Gov. Publl.:
Scotch Records ) c\j770p. 15 sh. — f) Letters and papers, foreign and
domestic of the reign of Henry VIII., arr. and catal. by J. Gairdner. VoL
XII, 1 (Cal. of St. P., Gov. Publl.) xl609 p. 15 sh. - g) Registrum Magni
Sigilli regum Scotorum, 1593-1608; ed. by. J. M. Thompson. (Gov. Publl.)
1142 p. 15 sh. — h) Rotuli scaccarii regum Scotorum, ed. G. IBuTnett
(8. '89, 1418). Vol. XII: 1502-7. Ixiy 889 p. lOsh. — f) Aske's examination:
ed. by M. Bateron. (EHR 5, 550-73.) — k) J. 0. Maddox, H. Harvey witb
Essex in Irland; extracts from a diary 1559. Smith. 302 p. 7 sh. 6 d. [57
Bearbeiiungen. a) R. Bagwell, Ireland under the Tudors. Long-
mans. Vol. III. 510 p. 18 sh. — b) G. W. Child, Church and state under
the Tudors. Longmans. 429 p. 15 sh. — c) H. Worsley, The dawn of
the English reform., its friends and foes. Stock. 392 p. 10 sh. 6 d. — d) F.
A.Gasquet, Henry VIII. and the Engl, monasteries [s. DZG I, 458]. Vol. IL
Hodges. 619 p. 10 sh. — e) F. E. Bridget, Life of Be. J. Fisher, bishop
of Rochester etc. under Henry VIII. Burns & Gates. 508 p. 7 sh. 6 d.
In Französ. Uebers. von J.'Cardon. Lille, Soc. de St. Augustin. xxij424p.
4 fr. — f) F. A. Gasquetu. E. Bishop, Edward VL and the Book ot
Common Pray er. Hodges. 460 p. 12 8h. — g) F. de Schickler, Le r^fugie
Jean V^ron coUab. des reformateurs angl., 1548-62. (Soc. de Ihist du Pro-
test. fran9. 39, 437-46; 481-93.) — h) J. H. Pollen, Dr. Nicholas Sander.
(EHR 6, 36-47.) — I) H. Brown, G. Buchanan, humanist and reformer;
a biography. Hamilton. 898 p. 12 sh. — k) Th. Gr. Law, A bist, sketch
of the conflicts between Jesuits and Seculars in the reign of Queen Eliza-
beth. Nutt. 320 p. 15 8h. — l)UeberBekker, Elisabeth u. Leicester (Gieasener
Studien V), s. oben p. 138. — m) Kervyn de Lettenhove, Marie Stuart;
Foeuvre puritain, le proces, le supplice (1585-87). 2 voL Perrin. 1889. 464;
540 p. 15 fr. — n) H. G. Bell, Life of Mary Queen of Scota. 2 vol. Edin-
burgh, Brown. 606 p. 6 sh. - o) H. Glassford, Life of Mary Queen of
Scots. 2 vol. Simpkin. 606 p. 6 sh. — p) Jul. Sharman, The libraiy of
Mary Queen of Scots. Stock. 15 sh. — q) E. T. Bradley, Life of Udy
Arabella Stuart. 2 vol. Bentley. 570 p. 24 8h. — r) Cl. R. Markham, Life
of John Davis. (World's great explorers.) Philipp. 4 sh. 6 d. — 8) Th. Ziegler,
Thom. Morus u. s. Schrift v. d. Insel Utopia. Rede. Strassb., Heitz. 1889.
15 p. 50 Pf. — t) Shakespeare's Sonnets, ed. with notes and introd.
by Th. Taylor. Nutt. xix316 p. 8 resp. 12 sh. — u) W. Klöti, Shake-
speare als relig. Dichter. Zürich, Höhr. 107 p. 1 fr. 70. — v) K. Ehe,
W. Shakespeare; a liter. biography. Bell. 1889. 5 sh. — w) R. Dickson
u. J. Ph. Edmond, Annais of Scottish printing from the introd. of tbe
Literatumotizen : Grossbritannien, Neuzeit. 231
ait in 15(»7 to the beginning of the 17. cent. Macmillan 4*^ xvj580 p. —
Vgl. Bibliogr. Nr. 586. [58
Eine Fortsetzung des Werkes von Lappenberg u. Pauli liefert M. Brosch
mit seiner ^Geschichte von England* (vgl. oben 55 a). An wissensohaft-
lichem Werth steht das Buch erbeblich hinter seinem Vorgänger zurück. Wie
Paali selbst es beabsichtigt hatte, ist in einem Bande das Zeitalter der
Reformation bis zum Tode Elisabeth^s behandelt. Doch gibt der Verf., ohne
zu wesentlichen neuen Resultaten zu gelangen, nur eine Skizze der inhalt-
reichen Geschichte Englands im 16. Jahrh. Er hat sich im allgemeinen
auf die Benutzung des allerdings reichlich vorliegenden gedruckten Materials
beschränkt, und auch die wie in früheren Werken desselben Verf. 's heran-
gezogenen Venetianischen Relationen bereichem nur in einzelnen Fällen unsere
Kenntniss (z. B. S. 388, 422, 471 f., 585, 605, 650). Am ausführlichsten
ist die Darstellung der Geschichte Heinrich 's VIIL, am dürftigsten die Regie-
nmgsgeschichte Maria's behandelt. Am wenigsten ist es wohl dem Verf.
gelungen, die Stellung der Bevölkerung zur kirchlichen Frage in ihren ver-
schiedenen Phasen von der Aufrichtung der königlichen Suprematie durch
Heinrich Vlll. bis zur wirklichen Einführung der Reformation durch Elisa-
beth zum Verständniss des Lesers zu bringen, und gerade die katholische
Beaction unter Maria wird nicht genügend erklärt. Mit einem Gleichniss,
wie der Verf. es auf S. 439 bringt, ist es nicht gethan. [W. Michael.] [69
Stuarts, 1603-1688. Quellen, a) The Register of the Privy Council
of Scotiand, ed. by D. Masson. Vol. IX: 1610-13. (Gov. Publl.) 1889.
15 sfa. — b) Galen dar of State Papers: Dom. Series, of the reign of
Charles L; ed. by W. D. Hamilton. Vol. XX: 1644-45. (Gov. Publl.) Stat.
Off. XXJ703 p. 15 sh. — c) S. R. Gardiner, The constit. docc. of the
Paritan revolution, 1628-60. Clarendon press. 442 p. 9 sh. — d) Calendar
of the proceedings of the committee for compounding etc., 1643-60: Cases
1643-46 ed. byA.Everett Green. (Gov. Publl.) 1635 p. 15sh.—e)T.Hobbes,
Bebemoth, or the Long Parliament, ed. for the Ith time from the or. ms.
by F. Tonnies. Simpkin. 216 p. 7 sh. 6 d. — f) Dorothy Osborne,
Letten to Sir W. Temple, 1652-54; ed by Edw. Parry. Griffith & Farran.
316 p. 6 sh. — g) Sam. Pepys, Memoirs; comprising bis diary from 1659
to 69, and a selection from bis priv. corresp.; ed. by Lord Braybrooke.
Warne. 806 p. 3 sh. 6 d. — h) J. Evelyn, Diary 1641-1705/6, with me-
moir; ed. by W. Bray. Gibbings. 610 p. 7 sh. 6 d. — i) Essex papers, ed.
by Oam. Airy. Vol I: 1672-79. Camden Soc. xij326 p. [60
Bearbeitungen, a) P. M. Thornton, The Stuart dynasty; short stu-
dies etc. Ridgway. 500 p. 12 sh. - b) C. H. Firth, The last days of John
Hampden. (Ac. Nr. 913 u. 914.) — e) Fel.Salomon, Frankreichs Beziehgn.
zu d. Schott. Aufstand 1637-40; m. e. Excurs über d. Fälschung d. Gfn.
dTstrades. Berl., Speyer & Peters. 58 p. 1 M. 80. [Besprechung folgt.] —
4)ClLBorgeaud, Premiers programmes dela d^mocr. moderne en Angle-
terre, 1647-i9. (Ann. de T^cole libre d. sc. pol. 290-325). - e) F. Honig,
OÜver Cromwell. Bd. 111. (Schluss.) Berl., Luckhardt 1889. 399 p. 10 M. —
0 F. D. Palgrave,' Ol. Cromwell the Protector. Low. 359 p. 10 sh. 6 d.
-%) St. J. Weymann, Ol. Cromwell's kinsfolk. (EHR 6, 48-60.) ^ h) C.
232 Nachrichten und Notizen Nr. 61—70.
H. Firth, A speech attrib. to Ol. Cromwell. (Ac. Nr. 933, 206-7, bespricht
W. Michael's Aufsatz in der HZ.) — i) E. Jenks, The constit. experiments
of the Commonwealth, 1649-60. (Cambr. Hist. Essays Nr. 3.) Cambridge.
Warehouse. 140 p. 2 sh. 6 d. — k) AI. C. Fräser, Locke. (Philos. Classics).
Blackwood. 308 p. Ssb. 6d. — 1) R. Garnett, Life of John Milien. (Great
Writers.) Scott. 230 p. 2 sh. 6 d. - Vergl. Bibl. Nr. 746. 810. 813. 865. [61
18. Jahrhundert a) Galen dar of treasury papers, 1720—28, pree-
in the Record Office. (Gov. Publl.) 15 sh. — b) Correspondence between
the right hon. Will. Pitt and Charles Duke of Rutland, lordlieuten. of Ire>
land, 1781-87, with introd. by John Duke of Rutland. Blackwood. 18d p.
7 sh. 6 d. — c) S. Osborn, Political and social leltere of a lady of the
18.cent., 1721-71; ed. by E. F. D. Osborn. Mit 4 lllustr. Griffith, Farrao.
186 p. 21 sh. — d) J. Mc Carthy, A hist. of the four Georges.' VoL U.
Chatto & Windus. 402 p. 12 sh. — e) W. E. H. Lecky, Hist. of Engl,
in the 18. cent. Vol. VII-VIII. Longmans. 1200 p. 36 sh. — f) Von dem
Verfasser der Juniusbriefe handelte W. Fr. Rae in Ath. Nr. 3270 u. 3276. —
g) G. A. Aitken, The life of Rieh. Steele. 2 vol. Isbister. 1889. 880 p.
32 sh. — h) R. Green, John Wesley. Wesleyan Conference office. 198 p.
1 sh. 6 d. — i) A. Join -Lambert, Londres et les Anglais en 1771, d'apres
des notes de voyage etc. Impr. Roussel. 56 p. — k) Frances Burney.
Early diary 1768-78; ed. by A. R. Ellis. 2 vol. Bell. 790 p. 82 sh. -
1) L. J. Trotter, Warren Hastings. Clarendon Press. 220 p. 2 sh. 6 d. —
m) Ch. Chabaud-A mault, Les expeditions d'Irlande sous le directoire,
1796-98. (üniv. cath. 5, 321-52; 526-37.) — n) J. Morley, Walpole.
(12 Engl. Statesmen). Macmillan. 251 p. 2 sh. Öd. — Vgl. Bibliogr. '90, 3382.
4344 a. '91, 911. 920. 977. 1103. [62
Neueste Zeit. Allgemein, u. polit. Geschichte, a) Lord Melbour-
ne's papers, ed. LI. C. Sanders with a preface by Cowper. Longmans.
552 p. 18 sh. — b) Reports of the state trials; new series II: 1823-31, ed. by
J. Macdonell. Stat. Off. 10 sh. — c) G. L. Brown, Wellington; publ. and
priv. life etc. Soc. prom. Christ, knowl. xxv381 p. 5 sh. — d) P. H. Stan-
hope, Notes of conservation with the duke of Wellington [1831-51]. Mur-
ray. 7 sh. 6 d. — e) Stanley Lane-Poole, Life of lord Stratford de
Redcliffe. Longmans. 890 p. 7 sh. 6 d. — f) Edw. Hamley, The war in
the Crimea. Seeley. 312 p. 5 sh. — g) Zu der Sammlung Queen's Prime
Ministers (Sampson Low.) gehören : Dunckley, Lord Melbourne. Ösh. — J.A.
Froude, Beaconsfield. x268 p. 3 sh. 6 d. — h) A. Lang, Life, letters and diaries
of Sir Stafford Northcothe (Earl Iddesleigh). Blackwood. 740 p. 31 sh. 6 d.
— I) J. B. Smith, The life of W. E. Gladstone. Ward. 604 p. 3 sh. 6 d. -
Vgl. Bibliogr. '90, 3446; 58; 59. 3512. 91, 1112; 20; 32a. [6«
Social- u. Literaturgeschichte d. 19. Jh. a) G. v. Schulze-Gaever-
nitz, Zum socialen Frieden; e. Darstellung der sodalpol. Erziehung d.
Engl. Volkes im 19. Jh. 2 Bde. Lpz., Duncker & H. xvj 367 u. 510 p. 18 M. -
b) J. Ashton, Soc. England under the regency. 2 vol. Ward & D. 770 p.
30 sh. — c) LI. Jones, Life of Rob. Owen, ed. by W. E. Jones. L Sonnen-
schein. 203 p. 6 sh. — d) W.L. Garrison, The sto^of his life, 1806-79.
IIMV (1841-79). Fisher ünwin. 30 sh. — e) Diaries of Sir Mose« and
Literatumotizen : Grossbritannien, Neuzeit. 233
Lady Hontefiore etc., 1812-83, ed. by L. Loewe. 2 vol. Grifiith. 770 p.
42 sh. — f) G. Saintsbury, Essays in Engl, literature, 1780-1860. London,
Percival. — g) H. Taine, Histoire de la litter. anglaise. V et complemen-
taire: les contemporains. Paris, Hachette. 484 p. 3 fr. 50. — h) H. R. Noel,
Life of Lord Byron. (Great Writers.) Scott. xxxviij216 p. 2 sh. 6 d. —
i) Early Letters, of Jane Welsh Carlyle, together with a few of later
jears, and some of Th. Carlyle, ed. by Dav. G. Ritchie. Sonnenschein.
30x832 p. 12 sh. — k) 0. Browning, Life of George Eliot. (Great Writers.)
Scott. zivl68 p. 2 sh. 6 d. [04
Frelsaosschreiben 9 Stipendien etc. Von der Histor. Gesell-
schaft für Posen wnrde der Termin des Preisausschreibens für eine Arbeit
zur Grosspolnischen oder Posen'schen Provinzial-G. bis zum 1. October ver-
längert, da die beiden eingelaufenen Arbeiten nicht genügten. [05
Erinnert sei an folgende Termine älterer, vor längerer Zeit von uns
erwähnter Ausschreiben : Beneke-Stiftung (s. '89, 192) am 31. Aug. 1891:
Hannover 1806-13. — Jablonowski'sche Gesellschaft (s. '89, 65 u. 193.
'90, 166) am 30. Nov. 1891 : Griech. Genossenschafls- und Vereinswesen ; am
80. Nov. 1892: Colonisation und Germanisirung der Wettiner Lande; am
30- Nov. 1893: Einführung der Dt. Sprache in die Urkunden. — Verein
für Hamburger Geschichte (s. '89, 160) am 1. Mai 1892: Hamburgs
Antheil an der Dt. Literatur, 1. Hälfte 18. Jahrh. — Wedekind-Stiftung
(8. 89. 63) am 14. März 1895: Ausgabe des Eberhard Windeke und G.
des Hzgth. Schwabens. [00
Studienlehrer u. Privatdocent Dr. K. Krumbacher in München erhielt
ein Eeisestipendium im Betrage von 1440 M. ; Studienlehrer Dr. A. Ipfel-
kofer daselbst ein solches von 2160 M. zum Besuche der archäol. Institute
in Rom u. Athen, endlich Dr. J. Striedinger ebendort König Ludwig's II.
Stipendium zur Förderung des G.-Studiums (727 M.). — Aus der Albrechts-
«tiflung in Leipzig femer erfolgten Verleihungen an die Historiker Prof.
Dr. W. Busch und Priv.-Doc. Dr. F. Gess. [07
Die Berliner Akademie hat dem Gymn.-Lehrer Dr. J. Bolte eine
Beihilfe zur Herausgabe einer Sammlung geistlicher Schauspiele des 14. bis
16. Jahrh. bewilUgt. [08
Holland. Die Teyler'sche theologische Ges. zu Haarlem
wiederholt ihre fOr 1888 ausgeschriebene Preisaufgabe: ,G. d. Rijnburger
oder Collegianten'*; Termin ist der 1. Jan. 1893. [09
Schweden, Der Hist. Tidakr. entnehmen wir folgendes: a) Der König
Ton Schweden hat bewilligt: 1000 Kr. dem Reichsantiquar H. Hildebrand
zur niustrirung seines Werkes ober „Gotlands medeltidskonst" ; 500 Kr.
dem Dr. A. Blomberg zu Vorstudien für die Biogr. Delagardie's; 500 Kr.
dem Kammerherm C. Silfverstolpe zur Fortsetzung des grossen Unter-
nehmens «Förteckning ä tryckta handlingar rör. Sveriges hist. tili 1718* ;
und lOOO Kr. dem Rector H. Hernlund zur Fortführung seines Werkes
»Bidrag tili den Sv. skollagstiftningens historia, 1718-1809*. — b) Auch
an der Universität Upsala kamen verschiedene Preise zur Verth eilung.
Den Geijer'schen Preis, der alle drei Jahre für die beste üniv.schrift („Gradual-
234 Nachrichten und Notizen Nr. 70—82.
abhandlung") verliehen wird, erhielt K. H. Karlason für den 1. Band von
«Den Svenska konungens domsrätt etc. und er medeltiden". Zugleich erhielt
der Docent J. Nordwall in Upsala 300 Kr. für die Abhandlung .Svensk-
rjska underhandlingar före freden 1 Kardis**. Das ebenda bestehende
Docentenstipendium fiel Hm. L. Stavenow zu für seine von uns oben
(Nr. 49 z) erwähnte Abhandlung, mit der gleichzeitigen Bedingung, iv^ährend
des Winters über «Oesterreich u. Preussen 1813-15* zu lesen. (70
Frankreich, Wiederum sind zahlreiche Preisverleihungen von Seiten
der Academie fran9aise zu erwähnen, a) Prix Bordin vertheilte aich
unter die Literaturhistoriker A. Marchand (1500 fr. für ,Le8 poetes lyriqnef
de TAutriche**), Pal^ologue, Abbe Fahre u. G. Sarrazin (je 500 fr.) —
b) Mit dem Preise Guerin (1500 fr.) wurde de la Sicoti^re's , Louis de
Frott^" (s. DZG III, 178) preisgekrönt; aus demselben Fonds erhielten Ramon
Fernandez, Phil. Godet, G. Pellissier Preise von je 1000fr. u. de
la Rocheterie (für seine „Marie-Antoinette" s. Bibl. '90, 1398) einen solchen
von 500 fr. - c) Aus dem Concours Montyon gingen als Sieger hervor
Paul Girard (mit 2000 fr. für sein Buch ,I/education atb^ienne'),
Lacour-Gayet (1500 fr. für »Antonin le Pieux"), Aug. Vita (filr »ein
, Paris"), de Pomairoles (für , Lamartine") und Abb^ Pauthe (fttr sein
Buch über die la Valli^re) ; die drei letztgenannten Preisträger erhielten je
1000 fr. — d) Die Guizot'schen Preise fielen u. a. nn J. Delarbre (1000 fr.
für das Buch über Tourville, s. bei uns III, 172), G. Pallain (500 fr.
Talleyrand ä Londres, s. III, 166) und C. Rabaud (500 fr., über den Convents-
deputirten La Source, s. III, 179). [71
Die Academie des sciences morales et politiques hat einen
Preis der Arbeit von Deloume über , Manieurs d'argent ä Rome* zuerkannt.
Der Prix Bordin, welcher für die beste Arbeit über G. und Charakter de«
Grundeigen thu ms bei den Griechen ausgesetzt war, wurde PaulGuiraud
verliehen. [72
Die Academie des inscriptions hat für den 1893 fälligen Preis
Bordin zwei Aufgaben gestellt, erstens: Kritik jener Urkk., welche auf An-
leihen der Kreuzfahrer Bezug haben ; und zweitens : Studie über die Franzds.
Uebersetzungen von Profan-Schriftstellem unter Johann II. und Karl dem
Weisen. [7S
Die Academie des Arts setzte ihren Bordin-Preis von 1892 aus für
eine Studie Über den nationalen Charakter der Französ. Sculptur vom 13. Jh.
bis zur Revolution. [74
Vgl. Französ. Preisausschreiben im letzten Jg. Nachrr. 82-84 u. 207-8.
Belgien. Es sind noch einige Preisaufgaben der Belgischen Aca-
demie (s. 90, Nr. 209) nachzutragen. Je 600 fr. sind ausgesetzt für eine
G. der Bekämpfung der Französ. Politik durch die Spanische in den Nieder-
landen, 1635-1700, und ferner für eine Untersuchung Ober die Stellung der
Grafen von der Zeit Chlodwig's bis zum Vertrag zu Verdun. Der kleine
Preis Stassart von 1000 fr., ist der besten Biographie des Malers u. Bau-
meisters Lambert Lombard (1506-66) bestimmt. Termin für diese drei
Aufgaben: 1. Febr. 1892. Der grosse Preis Bergmann ist erst i. J. 1897
(Termin: 1. Febr.), und zwar für die beste Brabanter Local-G. fällig. [75
Preisausschreiben, Stipendien etc. 235
Italien. Die Accademia di scienze politiche in Neapel hat
den Einlieferungstermin für die Preisaufgabe „Carlo d'Angiö e i snoi tempi*
bis zum 80. Juni 1893 hinausgeschoben und ausserdem noch Preise von je
5000 fr. für drei weitere Arbeiten ausgeschrieben, die bis zum 30. Juni 1895
einzureichen sind: 1. polit. Doctrinen der Neap. Schriftsteller 15.-18. Jh.;
2. relig. Reformbewegung in den Neap. Provinzen, 16 Jh.; 8. Neap. Schulen
im MA. bis zur Gründung der Universität. — Vgl. Ital. Preisausschreiben
im Jg. 1890 Nr. 86. 168. 210. [76
Dass in Spanien zur Centenarfeier der Entdeckung Amerikas grosse
internationale Preise ausgeschrieben sind^ für die der Termin am 1. Januar
1892 abläuft, sei nochmals kurz ei-wähnt; vgl. *89, 198 u. '90, 85. [77
Personalien* Akademien etc. Die Akademie d. Wiss. in Berlin
ernannte den päpstl. Unterarchivar Dr. H. Denifle zum correspond. Mit-
gliede. — Die Pariser Acad^mie des inscriptions zu correspond. Mitgliedern
Geh.-RÄth Prof. W. Wattenbach in Berlin und Prof H. Schuchardt in
Graz. — Die Acad^mie des sc. morales et politiques in Paris den dortigen
Historiker de Lu^ay und den Hallenser Nat.Oekonomen Prof J. Conrad.
— Gleichfalls zu corresp. Mitgliedern wählte die Petersburger Akademie
Prof. G. Schmoller in Berlin und P. de Lagarde in Göttingen, femer
den Französ. Lit-Historiker Prof G. Paris und Herrn Ä. Leroy-Beaulieu
in Paris. — Die Schwedische Vitterhets-Historie-och-Antiquitets-Akademi
nahm als Mitglieder auf Oberbibliothekar Dr. C. Annerstedt und Prof
O. Alin in Upsala, sowie den Archivar Dr. E. Hildebrand in Stockholm
und den Univ.-Bibliothekar E. Tegner in Lund. [78
In die Centraldirection der Monumenta Germaniae historica wurde an
Stelle des zurückgetretenen Prof. A. Hub er von der Wiener Akademie Prof.
E. Mühlbacher gewählt. — Von den Ernennungen des Deutschen Archl.
Instituta erwähnen wir diejenige Prof. W. Gurlitt's in Graz zum ord.
Mitgliede. [79
Auszeichnungen. Der Titel eines Geh. -Rathes wurde verliehen dem
Prof. d. Gesch. F.X. v. Wegele in Würzburg, dem Prof. d. Archl. H. v. Brunn
in München und dem ehem. Director des dortigen Nat.-Museums Prof.
Dr. J. H. V. Hefner- Alteneck. — Monsignore J. Wilpert (Katakomben-
forscher) in Rom wurde zum päpstl. Cameriere segreto ernannt. — Nach-
getragen sei hier noch die Verleihung des Prof.titels an Dr. Ad. Wohlwill,
Decentan der Gesch. in Hamburg. Dieselbe ist bereits älteren Datums. [80
Der bekannte Historiker Prof. Pasq. Villari übernahm in dem Italien.
Oabinet Rudini-Nicotera das Ministerium des Unterrichts. [81
Universitäten. Berufen sind: als ord. Prof Dr. K. Lamprecht
aus Marburg nach Leipzig und Prof. G. v. d. Ropp, der erst vor kurzem
nach Breslau ging, von dort nach Marburg, an seine Stelle nach Breslau
Prof G. Kaufmann in Münster. — Zum ao. Prof. wurde Privatdocent
Dr. A. Naud^ in Berlin ernannt. — Der bisherige ao. Prof. A. v. Doma-
«zewaki in Heidelberg zum ord. Prof. f. alte G. — Prof. Dr. A. Birch-
Hirschfeld geht aus Giessen nach Leipzig, als Nachfolger Ebert's, da
Schuchardt den dorthin an ihn ergangenen Ruf (vgl. Nachrr. '90, Nr. 303)
n
23(> Nachrichten und Notizen Nr. 82—88.
abgelehnt. — Als ord. Prof. d. Natökonomie wurde Prof. Dr. L. Brentano
aus Leipzig nach München berufen, als Honorarpro f. für dasselbe Fach«
gleichfalls aus Leipzig nach München, Priv.-Doc. Dr. W. Lotz; als ao. Prof.
d. Nat.-Oek. Priv.-Doc. Dr. K. J. Fuchs aus Sti-assburg nach Greif£wald;
ferner der ord. Prof. Dr. G. Jellinek aus Basel als Lehrer des Völkerrechtes
nach Heidelberg. — Dr. A. Timon, ord. Prof. f. Ungar. Verf.- u. KechtB-G.,
von Baab nach Budapest. — K. Müller, ord. Prof. d. Kirchen-G-, von
Giessen nach Breslau. — Sein Nachfolger vrurde der bisherige ao. Prof.
Dr. G. Krüger in Giessen. — Ernannt wurde ferner d. ao. Prof. d. Kirchen-G.
Dr. C. Mirbt in Marburg zum ord. Prof. daselbst. — Gymn.-Lehrer Dr. H.
V. Schubert in Hamburg zum ordentl. Prof. f. Kirchen-G. in Strassburg.
— Priv.-Doc. Dr. £. Skrochowski in Krakau zum ord. Prof. d. Kirchen-O.
in Lemberg. — Zum ord. Prof. d. K. rechtes in Würzburg der dortig ao.
Prof. Dr. C. M eurer. — Zu ao. Professoren ernannt wurden die Privat-
docenten Lic. F. Barth und Dr. E. Blösch, beide in der theol. Facultät
zu Bern. — Habilitirt haben sich Dr. E. Liesegang für Geschichte in
Berlin; Dr. B. Bess u. Dr. J. F ick er in Marburg bezw. Halle f. Kirchen-G.;
Dr. F. Leitschuh in Strassburg f. Kunst-G.; Dr. H. Winckler in Berlin
f. Assyriologie ; Dr. P. Barth in Leipzig f. Philosophie. — Nachträj^hch
erwähnt sei noch die schon vor längerer Zeit erfolgte Habilitirung Dr. K.
Kruse's in Breslau für Geschichte. [8^
Archive, Geh. Staatsarchivar Dr. P. Bailleu in Berlin erhielt den
Titel Archivrath. — Zum Archivar L Classe wurde Archivar Dr. A. Hag-e-
mann in Wiesbaden ernannt. — In die durch Eicken's Tod erledigte Stelle
eines Staatsarchivars in Aurich rückte Archivar Dr. P. Wagner aus Koblenz
auf. — An Stelle des letzteren trat der bisherige A.- Assistent Dr. W. Rib beck
in Düsseldorf. — Nach Düsseldorf kam als A.- Assistent Dr. 0. Redlich
aus Marburg. — Dr. J. Kretzschmar trat als Hilfsarbeiter beim Staats- A.
zu Marburg ein, desgleichen beim Staats-A. zu Münster Dr. R. Krumbholtz.
— Femer wurde jetzt ein Nachfolger Höhlbaum's am Stadt- A. zu Köln
ernannt, A.- Assistent Dr. J. Hansen, zur Zeit am Preuss. bist. Institut in
Rom thätig. — Archivar der Stadt Krakau wurde Dr. St. Krzyzanowski.
— Wir erwähnen noch, dass Archivrath E. v. Destouches in München
geinen erbetenen Abschied aus der Stellung als Geh.-Secretär beim k. Geb.-
Staats-A. erhalten und dass Dr. M. Mayer in die bisher gleieh^eills von
Destouches innegehabte Stellung als Secretär des Baier. Hausritterordens
S. Georg eingerückt ist. — Dem Director des Münchener Staatsarchives,
Dr. L. Trost, wurde der Titel eines Geh.-Legationsrathes verliehen. [83
Bibliotheken. Zum Nachfolger des Wirkl. Geh.-Rathes Dr. Greiff
als Vorsitzenden des Curatorinms der k. Bibl. zu Berlin wurde Minist.-
Director de la Croix ernannt. — Eine sehr wichtige Veränderung i«t
femer der Rücktritt des Directors der Wiener Hofbibl. E. v. Birk und die
Ernennung Hofrath Dr. W. v. HarteTs zum Leiter dieses Instituts. —
Dem Vorstand der Erlanger Univ.-BibL Dr. M. Zucker wurde der Titel
eines Oberbibliothekars verliehen. — Denselben Titel erhielt der Bibliothekar
Prof. Dr. 0. Gilbert in Greifswald, während der dortige erste Custos
Dr. W. Müldener zum Bibliothekar ernannt wurde. — Als Oberbibliothekar
Personalien. 237
nach Königsberg kam der Bibliothekar Dr. K. Gerhard in Münster, als
Bibliothekar nach Münster der Gustos Dr. C. Molitor in Göttingen. -
An der Landesbibl. zu Detmold hat Geh. Oberjustizrath 0. Preuss sein
Amt als Bibliothekar niedergelegt und wurde zu seinem Nachfolger Gymn.-
Lehrer Dr. E. An emulier daselbst ernannt. — An der st&dt. Bibliothek
zu Wien wurde Dr. K. Schalk zum Cuatos, W. Engelmann zum Scriptor
ernannt; Dr. H. Vieh ig trat ebenda als Volontär ein. — Zum Araanuensis
an der Üniv.-Bibl. in Wien rückte Dr. J. Donabaum auf, zum Praktikanten
da^lbst Dr. A. Scbtierich. [84
Museen, Geh. Reg.-Rath Dr. W. Bode trat in die erledigte Director-
stelle an der Berliner Gemäldegalerie ein ; derselbe führt daneben auch die
Direction der Abtheilung für Bildwerke des christl. ZÄ. fort. — Dem
Director des Grünen Gewölbes und des Münzcabinets in Dresden, Hofrath
Dr. J. Erbstein, wurde die dortige Porzellansammlung unterstellt. — Zum
Director des bist. Museums und der Gewehrgalerie ebenda wurde der
Hauptmann z. D. v. Ehren thal ernannt. — Der Bibliothekar am kgl. Kunst-
museum zu Berlin, Dr. Max Fränkel erhielt den Titel Professor. — Dr. E.
Wernicke in Breslau wurde als Secretär in das kgl. Heroldsamt nach
Berlin berufen; in die von ihm bisher innegehabte Stellung e. Assistenten
am Museum Schles. Althh. zu Breslau trat Dr. J. Seger ein. [85
HUftor. Institute u. Unternehmungen, An das Histor. Institut d. Görres-
Ges. in Rom wurde Dr. H. V. S au er 1 and, z. Z. in Trier, berufen. Auch
Dr. £u Hayn wird am 1. April seine Stellung an diesem Institute wieder
einnehmen. — Zu den Personalien d. Preuss. Instituts (s. oben Nr. 5 u. 6)
ist noch nachzutragen, dass Archivar Dr. R. Arnold aus Berlin von Ostern
an fiir den Rest der Arbeitsperiode dem Preuss. Institut mit einem Special-
auflrage für Preuss. G. beigegeben wurde. — Bei der Redaction der Dt.
Reicfastagsacten (ältere Serie) ist in München seit Ende 1890 Dr. H. Herre
aus Dessau thätig; am 1. Mai wird Dr. G. Beckmann, z. Z. in Osnabrück,
\)ä dem Unternehmen eintreten und in Rom arbeitet z. Z. Dr. J. Kauf-
mann für dasselbe. [86
Schulen. Studienlehrer Dr. G. Schepss in Würzburg wurde zum
Gymn.-Prof. in Speier ernannt. — Gynm.-Lehrer Dr. W. V arges in Frank-
furt a. M. ist nach Ruhrort versetzt. [87
Jubiläen etc. Geh.-Rath A. v. Arneth in Wien feierte am 27. Dec. 1890
seb .5Qjähr. Amtsjubiläum. Eine mit zahlreichen Unterschriften bedeckte
Adresse huldigte dem berühmten Gelehrten, und durch eine Medaille mit
seinem Bildniss wurde das Gedächtniss des Tages festgehalten. — Eine
ähnhche Feier des Rückblickes auf eine segensreiche, von allen Seiten an-
erkannte Wirksamkeit konnte Dr. A. v. Essenwein am 1. März, dem
25. Jahrestage seiner Ernennung zum Director des German. Museums in
Nürnberg, begehen. — Das Fest seines 90. Geburtstages feierte am 8. Dec. 1890
PTof. A. Jäger, früher Director des Instituts für Oesterr. G.forschung. —
h den Ruhestand getreten unter Verleihung des Titels eines Geh.-Rathes
Bt der Orientalist Prof. Dr. F. v. Spiegel in Erlangen. [88
Todesfälle stellen wir für das nächste Heft zurück-.
238
Antiquarische Kataloge. — Eingelaufene Schriften.
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.
Th. Ackermann, München. Kat
303 a: G. u. Geogr. 38 p.
L. Au er, Donauwörth. Kat. 103
G. u. Geogr. 1968 Nrr.
J. Baer, Frankfurt a. M. Kat. 272
Rheinland u. Westphalen. 791 Nrr
— 273: Bibliotliekswerke, Abth. IV
300 NiT. — 274: Kunstarchäologie
des Alth. 1236 Nrr. — Anzeiger 409
Miscellanea, z. Th. Gesch. 598 Nrr. —
410 : Kunst-G. Frankreichs. 8230 Nrr.
Th. Bertling, Danzig. Kat. 80
G. m. Hilfswiss. 1917 Nrr.
Carlberg, Stockholm. Kat. 18
Historia, Geografi, Resor. 1809 Nrr.
L. Clouzot, Nioi-t (Deux-Sevres)
Cat. 239: Ouvrages rel. ä l'Angou
mois, k la Saintonge, au Poitou etc.
1575 Nrr.
Dittmer, Lübeck. Kat. 2: G
nebst Hilfswiss. 1695 Nrr.
C. Dülfer, Breslau. Kat. 3: Ver
Bchiedenes, z. Th. G. u. Silesiaca,
1220 Nrr.
J. Eisenstein, Wien. Kat. 9
6500 Werke (darin 08 p. G.)
G. Fock, Leipzig. Kat. 46: Staats
wiss. 2419 Nrr.
J. St. Goar, Frankfurt a. M. Kat
81 : Miscell. (meist Cultur-G.) 714 Nrr.
0. Harrassowitz, Leipzig. Kat
171: Mss., Incunabeln, Holzschnitt
werke. 586 Nrr.
0. Haugg, Augsburg. Kat. 106
Versch., meist Cultur-G. 1143 Nrr.
H. Helbing, München. Kat. 12
Porträts. 1497 Nrr.
L*. Hoepli, Mailand. Cat. 68
Storia d'Italia. 7101 Nrr.
Th. Kampffmeyer, Berlin. Kat.
322: G.-Werke, Militärwissenschaften
u. Kriegs-G. 72 p.
Kirchhoff & Wigand /Leipzig.
Kat. 866-869: G. 1 (Allgemeines u.
Hilfswiss.), n (Dtld.), III (Andere
Europ Staaten) u. IV (Ausserearop.
Länder u. Byzanz). 1352; 2657; 2166;
718 Nrr.
W. Köbner, Breslau. Kat. 208:
Verschiedenes (499 Nrr. G.)-
H. Lesser, Breslau. Kat. 2S5:
Histor. Hilfswiss. 562 Nrr. — 236:
Kunst-G. 550 Nrr.
List & Franke, Leipzig. KaL
224: Dt. G. 3079 Nit.
P.Neubner,Köln.Kat.29: Cultwr-,
Sitten- u. Rechts- G. 4788 Nrr.
Otto, Erfurt. Kat. 422: Gesch.
1280 Nrr. —423: Kriegs-G., AtJan^en
u. Karten. 550 Nrr.
A. Picard, Paris. Cat. 52: Diaser-
tationen etc. 1708 Nrr.
R. L. Prager, Berlin. Kat 119:
Dt. Rechts- u. Cultur-G. 1699 Nrr.
F. Roh räch er, Lienz. Kat. 23:
n. Ungarns G. etc. 425 Nrr.
A. Schulz, Paris. Cat. 1: hivre»
d'occasion (c. 300 Nrr. Gesch.)
R. Siebert, Berlin. Kat. 204:
Biografik. 2207 Nrr.
J.A.Stargard, Berlin. Kat. 182:
Numismatik, Sphragistik. 589 Nrr.
A. ünflad, München. Kat 150:
G., Geogr., Reisen.
P. Vergani, Milano. Cat. 67:
Versch. (435 Nrr. Gesch.).
H. Welter, Leipzig. Kat 4: G.
u. Geogr. 1236 Nrr.
H. Welter, Paris. Cat 50: 1147
Nrr. (meist Gesch.)
A. Westphalen, Flensburg. Kat.
40: Schleswig- Holstein, Lauenburg;
Hamburg u. Lübeck. 33 p.
Eingelaufene Schriften.
Das letzte derartige Verzeichniss siehe Band m p. 457 f. Von den seitdem to
Ende December 1890 eingelaufenen Schriften geben wir hier nur ein NachtragsverzeichniM;
denn die schon im vorigen Jahre redactionell berücksichtigten Schriften stehen im
Register des letzten Jahrganges und sind desshalb hier nicht aufgeführt. Ebenso werden
wir in diesem Jahre ver&hren.
0. Adauiek, Beitrr. z. G. d. Byzant. Kaisers Mauricius, 582-602,
Th. 1. Progr. Graz. 32 p. -- W. Assmann, G. d. MA. 2. Autl. AbÜi.
m, 1, s. Bibliogr. Nr. 99 a u. Nachrr. Nr. 40. — A. Bach mann. Zur Dt.
'Königswahl Maximilians 1., s. Bibl. Nr. 45L ~ E. Bekker, Elisabeth
Eingelaufene Schriften. 239^
n. Leicester (Giessener Studien auf d. Gebiet d. G., V.), s. oben p. 138. —
Below, Jena, s. Bibl. Nr. 1114. — G. v. Below, G. d. directen Staatssteuem
in Jülich u. Berg. I., 8. Bibl. Nr. 476. — J. ßernays, Petrus Martyr, s. Bibl.
Nr. 434. — Prähistor. Blätter (s. Bibl. Nr. 105). II, 5-6. p. 65-96. —
Blätter f. Württemb. K.-G. (s. Bibl. '89, 1155 u. m 4167). V, 11-VI, 1.
p- 81—96; 1-8. — 0. Blümcke, Pommern während des nordischen 7jähr.
Krieges, s. Bibl. Nr. 790 u. Nachrr. Nr. 50p. — M. Brosch, G. v. England. VI^
6 Nachjr. Nr. 59. — W. Burghard , Die Gegenref. auf d. Eichsfelde, s. Bibl.
Nr.804.— Joan. Canabutzae inDionysiumHalic. commented.M.Lehnerdt.
Lpz., Teubner. xjg97 p. — Ces. Cantü, Storia univers., 10. ed. Disp. 169
u. 174, 8. Bibl. Nr. 82. — Chiniqui, 50 JJ. in d. Rom. K. Barmen, Wiemann.
3v853 p. 9 M. — A. Crivellucci, Della fede stör, di Eusebio. Livorno,
Giosti. 1S88. 145 p. — H. Diemar, üntersuchgn. über d. Schlacht bei Lützen,,
s. Bibl. Nr. 752. — Original Documents relat. to the hostages of John
king of France etc. edited by G. F. Duckett, s. oben p. 198. —
J. Y. Döllinger, Die Papstfabeln d. MA.; e. Beitr. z. K.-G. 2. Aufl., hrsg.
T. J. Friedrich. Stuttg., Cotta. 3 M. 80. — Kleinere Schriften, hrsg. von.
F. H. Reusch. Stuttg., Cotta. 11 M. 80. - A. Dresdner, Cultur- u. Sitten-G.
d. Ital. Geistlichkeit im 10. u. 11. Jh., s. Bibl. Nr. 276. — G. F. Duckett,
Visitations of Engl. Cluniac foundations. Lond., Paul. 52 p. — Rieh. Gf.
Dti Moulin-Eckart, Leudegar, Bisch, v. Autun, s. Bibl. Nr. 197. —
R. Fester, Rousseau u. d. Dt. G.-Philosophie, s. Bibl. Nr. 3. — Dav. Gans'
chronikartige Welt-G., s. Bibl. Nr. 722. — Georgii Cyprii descriptio
orbis Romani, ed. H. Geiz er. Lpz. , Teubner. 3 M. — Ch. Gross, The
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240 Eingelaufene Schriften.
1
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u. z. Dt. G. im 14. Jh., s. Bibl. Nr. 413. - Votsch, ül. v. Hütten, s. BibL
Nr. 640. — S. Widmann, Geschichtsei, s. Bibl. Nr. 25.
Bitte um Auskunft. Am Schluss des lU. Bandes brachten wir eine
Bitte des Herrn Dr. E. Marcks in Berlin um Auskunft über den Verbleib
eines Briefes von ^Albanus^ (betr. Ermordung des Franz v. Gaise 1563?)
zum Abdruck. Ueber jenen Brief handelt jetzt ein Aufsatz Dr. M.'s im
Bull, de la soc. de Thist. du protest. fran9ais v. 15. März 1891 (xl p. q.
p. 144-64), und dort ist p. 144-152 der Brief sammt Französischer Ueber-
setzung abgedruckt. Indem wir auf diese Publication verweisen, emeaern
wir die Bitte, dem Original des Briefes nachzuforschen.
Ein Menschenalter Florentinischer Geschichte.
(1250-1292.)
Von
0. Harti^ig.
(8chlu88.)
VIII.
Die Florentiner führten in der zweiten Hälfte des drei-
zehnten Jahrhunderts ihre zahlreichen grösseren Kriege mit
Heeresmassen , welche sich aus drei Bestandtheilen zusammen-
setzten. Das eigentliche Gros der Armee bildete die waffenfähige
städtische Bürgerschaft. Diese zog theils als einfache Infanterie
ins Feld, theils zu Specialwafifendienst ausgebildet. Daneben
gab es aber auch eine Reiterei von Bürgern, in der nach
Villani die Blüthe des Adels, il fiore della buona gente di
Firenze, diente. Diese Reiterschaar wurde dadurch gebildet,
dass hervorragenden Bürgern der Stadt das Halten eines oder
mehrerer Pferde zum Kriegsdienste gegen Entschädigung, na-
mentlich bei dem Verluste der Pferde, auferlegt wurde. Es
waren nicht mehr die alten milites, welche hoch zu Rosse ins
Feld zogen , sondern städtische Reiterschaaren , unter denen die
Söhne des alten Geschlechtsadels neben den Sprösslingen der
jungen bürgerlichen Aristokratie einherritten.
Bei dem sich durch viele Jahre hinziehenden Kriegszustande,
in dem sich die Comune mit den ihr feindlichen Nachbar-
städten befand, und bei der grösseren Schlagfertigkeit, die sich
die Deutschen , Französischen und später auch die Spanischen
Berufssoldaten angeeignet hatten, wäre es nöthig gewesen, dass
Deutsche Zeitschr. f. Ceschichtsw. 1891. V. 2. 16
242 0. Hartwig.
Florenz stets einen Theil seiner Bürgerschaft unter Waffen ge-
halten hätte, um die Grenzfesten besetzt zu halten und den
plötzlichen Einfällen von feindlichen Reiterschaaren und fliegen-
den Corps mit Erfolg entgegenzutreten. Das war aber nicht
nach dem Sinn der grossen Masse der Bürgerschaft. War diese
auch wohl noch zu bewegen, auf einige Wochen sich aus einer
gewerbetreibenden Bevölkerung einer Industriestadt in ein
tapferes Kriegsheer zu verwandeln, so war sie doch durchaus
nicht gewillt, diesen Kriegsdienst Jahre hindurch auf sich zu
nehmen und sich im Sommer und Winter den Feinden zu stellen.
Der Uebergang, der sich in der Cultur der Stadtbevölkerung
im allgemeinen vollzog, und der darauf hinaus lief, überall
grössere Stetigkeit und Gesetzlichkeit in alle Verhältnisse zu
bringen und die Standesunterschiede auszugleichen, wirkte vor
allem auf die Ausbildung des Milit'arwesens zurück. Wie man
aber in der Ordnung der gesammten politischen Institutionen
nicht zu der Idee einer wirklichen ßepräsentativverfassung ge-
langen konnte, sondern bei der Bildung von politischen Körper-
schaften stehen blieb, die aus der Vertretung von kleineren, sei
es localen, sei es berufsmässigen Corporationen erwachsen waren,
so vermochte man auch nicht, nachdem sich die alte Ordnung
des Kriegswesens mit den neuen Culturbedingungen als unver-
einbar herausgestellt hatte, eiile Organisation eines comunalen
Wehrsystems zu schaffen, das die Vertheidigung der Heimaih
in neuen Formen auf die Schultern der Bürgerschaft gelegt hätte.
Dem bedenklichen Auskunftsmittel, das bei den zurückgeblie-
benen Zuständen der Nachbarvölker nahe lag und das überall
da ergriffen worden ist, wo rasch aufblühender Handel und
Gewerbfleiss eine grosse pecuniäre Ueberlegenheit und eine ein-
seitige Pflege dieser Ueberlegenheit hervorgerufen hat, ist auch
Florenz erlegen: es nahm Söldner in seinen Dienst. Waren
die Schaaren des tüchtigen popolo vecchio bei Montaperti vor
allem den Streichen der kleinen reisigen Schaar, die König
Manfred nach Siena entsendet hatte, erlegen, so suchte man
jetzt, diesen geftirchteten Deutschen. Geschwadern die Haufen
von gemietheten Französischen und anderen „ ultramontanen*
Reitern entgegenzustellen, die jahraus jahrein im Dienste der
Comune den Angriffen der Feinde entgegentreten und bei
grösseren Kriegsfahrten den Kern des Heeres bilden sollten.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 243
Die Existenz des Bundes der Guelfischen Städte Tusciens be-
günstigte hier in mancher Beziehung noch die frühe Ausbildung
des Söldner- und Condottieriwesens. Es war viel einfacher, die
Contingente der einzelnen Bundesglieder zusammen zu halten,
wenn diese aus Soldtruppen bestanden, als wenn die Bürger-
heere der verschiedenen Städte ins Feld ziehen mussten. Denn
waren diese wohl für die eigene Heimath noch in Bewegung
zu setzen, so versagten sie doch zu leicht, wenn sie zur Verthei-
digußg einer gar häufig noch mit Eifersucht und stiller Furcht
betrachteten Bundesgenossin ins Feld ziehen sollten. Darum
hat auch Florenz von dem Zuzüge der Bürgerheere seiner Ver-
bündeten, welche bei jeder grösseren Expedition den dritten
Bestandtheil des Heeres bildeten und mit der Hauptmacht nur
in einem losen Verband standen, wenig wirkliche Unterstützung
gehabt. Nur wenn derartige Hilfstruppen zufällig unter dem
Befehl tapferer Florentiner standen, wie bei Campaldino, wo
Corso Donati als Podestä von Pistoja die Schaaren dieser Stadt
und die Lucchesen commandirte, war efifectiver Beistand in
der Stunde der Gefahr zu erwarten^. Vollzog sich daher die
Ausbildung des Söldnerwesens für Florenz mit einer Art von
Natumothwendigkeit als das Product der merkantilen Entwick-
lung der Stadt, so wirkte dieselbe umgekehrt dann wieder mit
derselben Nothwendigkeit als ein wesentlicher Factor auf die
ganze innere Organisation der Comune zurück. Hatten die
Bürger nicht mehr die Neigung und auch in ihrem grösseren
Theile nicht mehr die Fähigkeit, sich persönlich für ihre Stadt
m schlagen und ihr Opfer an Zeit und Blut zu bringen, so
mussten sie jetzt hierfür mehr von dem geben, was sie hatten,
* üeber die Organisation der Heeresverfassung und -Verwaltung von
Florenz aus dem Anfange unserer Periode (1260) sind wir jetzt durch die
aosgezeichnete Publication des sog. Libro di Montaperti durch C. Paoli
im 9. Bande der Documenti di Storia Italiana - - - per le provincie di
Toscana so genau unterrichtet wie über die keiner anderen Comune des
Mittelalters. Denn dieser Libro di Montaperti enthält, wenn auch nicht
TolUtäodig, die Acten über die Mobilisirung der grossen Florentinischen
Armee, welche sich 1260 zur Verproviantirung von Montalcino gegen Siena
in Bewegung setzte, bis zum Tage vor der Schlacht. Ich habe auf Grund
desselben Materials unter dem Titel : „Eine Mobilmachung in Florenz* u. s. w.
in den «Quellen und Forschungen* II, 297 ff. einen Auszug hiervon zu
geben versucht. Vgl. oben Band IV S. 342-45.
244 0. Hartwig.
1
sie mussten stärker für die Comune zahlen. Es ist ganz be-
zeichnend, dass die erste genauere Nachricht, welche wir über
des Florentinische Steuerwesen von einem Chronisten überliefert
erhalten haben, in Verbindung mit einer Nachricht über die
Bezahlung von Reiterschaaren auftaucht, die zum Theile sicher
Soldtruppen waren. Das führt uns zu einer Betrachtung des
Finanzwesens der Comune in dieser Periode überhaupt \
^ Die Finanzgeschichte irgend einer mittelalterlichen Comune Italiens,
geschweige denn die irgend einer Periode der Italienischen Geschichte, ist
noch nicht geschrieben. Die bis in unsere Tage herabreichende Zerstückelung
des Landes, in welchem die ersten Versuche zu statistischen Ermittelungen
und zur Yerwerthung derselben für das Staatsleben gemacht worden sind, trägt
einen guten Theil der Schuld hiervon. Wenn man aber, was zunächst nöthig
gewesen sein wfirde, noch keine wissenschaftlichen Einzeluntersuchungen in
dieser Richtung angestellt hat, so hat das verschiedene Ursachen. Dass in
dem Königreiche Neapel vor 1860 keine wissenschaftlich freie Untersuchung
über das Finanzwesen des Landes angestellt werden konnte, begreift sicli
leicht. Das Werk von Bianchini, das wir darüber besitzen, beweist das
deutlich. Die fiscalischen Tendenzen desselben sind so stark als die Quellen-
forschung schwach. Für den Kirchenstaat eine Finanzgeschichte zu schreiben,
düifte allerdings zu den kaum lösbaren Aufgaben gehören; dagegen würden
wir wohl eine, wenn auch nicht allen berechtigten Ansprächen genügende
Darstellung, wenigstens eines Theiles von Florenz und Toscana, erhalten
haben, wenn es Giuseppe Canestrini vergönnt gewesen wäre, sein aller-
dings von vornherein zu weitläufig angelegtes Werk: La Scienza e Karte
di Stato (1862) zu vollenden. Was jetzt nämlich von ihm vorliegt, ist nur
ein Theil eines Theiles von • ihm, indem von dem Finanzwesen nur der erste
Band erschienen ist, welcher von der Besteuerung (Imposta) des beweglichen
und unbeweglichen Vermögens in Florenz bis in die Zeit der Mediceischen
Grossherzöge hinein handelt. Canestrini, der sein Buch auf eine Auf-
forderung der provisorischen Regierung von Toscana hin im Jahre 1860
auszuarbeiten begonnen hatte, war freilich in dem Actenmateriale de?
grossen Staatsarchives zu Florenz wohl zu Hause, jedoch besser in dem der
späteren Mediceischen Zeit , als in dem der älteren Republik. Da wir a
hier aber nur mit den Anfängen zu thun haben, hat das Werk Cane-
strini's auch nicht zu viel Ausbeute geliefert. Wichtiger als dieses ganze
Werk war für diese Untersuchung die Abhandlung von A. Gherardi:
L'antica camera del Comune di Firenze e un quademo d'uscita de' snoi
camarlinghi dell' anno 1303. Archivio storico Italiano. Ser. IV, T. XVI.
Zur Vergleichung war wichtig die Abhandlung, die in derselben Zeitschrift
Ser. m, T. VII, 2 S. 53 u. f. L. Banchi unter dem Titel: La lira. la
tavola delle possessioni e le preste nella repubblica di Siena veröffentlicht
hat. In Siena sind die Urkunden der älteren Zeit viel vollständiger e^
halten als in Florenz und geben uns über manche Zustände, die in allen
Florentiner Geschichte 1250-1292. 245
Die Stadt Florenz bestritt in der Zeit, von welcher wir
hier sprechen, ihre Ausgaben aus denselben Einnahmequellen,
welche noch heutigen Tages von den modernen Staaten in An-
spruch genommen werden: durch directe und indirecte Be-
steuerung ihrer Bürger, durch Anleihen und durch Einnahmen
aus eigenem Besitz. Wir finden die verschiedenen BesteueTUngs-
weisen schon am Anfange unserer Epoche vor. Es ist nur die
Frage, wann und wie sie entstanden sind.
Wir können uns hier nicht tiefer auf die Controverse ein-
lassen, welche sofort bei dem Eintritt in diese Untersuchung
jedem Forscher winkt und die desshalb um so unerquicklicher
ist, weil sie theilweise wenigstens mit nationalen Vorur-
theilen zu kämpfen hat. Denn es erhebt sich hier sofort die
Frage nach dem Fortleben der Römischen Municipalverfassung
und des Römischen Steuerwesens in den mittelalterlichen
Comunen. Sind die Italiener im allgemeinen leicht bereit, die
historischen Bildungen ihrer mittelalterlichen Geschichte in die
engste Verbindung mit dem antiken Römischen Staatswesen zu
bringen, schon weil ihnen das aus ihrem nationalsten Dichter
ganz geläufig ist, so haben sie in dieser Auffassung bekanntlich
noch von auswärts die kräftigste Unterstützung erhalten. Wenn
nun auch eine eindringendere Forschung gezeigt hat, auf wie
schwachen Füssen die Beweisführung von dem Fortwirken der
politischen Triebkraft des antiken Roms in den mittelalterlichen
Comunen Italiens beruht, und es meines Erachtens kaum
fraglich ist, dass es für die Italienische Nation ehrenvoller sei,
die Grundlagen des modernen Staatswesens aus sich heraus neu
erzeugt, statt sie von Rom oder richtiger von Byzanz ererbt zu
haben, so kann man doch nicht sicher darauf rechnen, dass eine
objective historische Forschung einem bestehenden nationalen
Vorurtheile gegenüber leicht durchdringen wird. Völker sind,
^e die Individuen vielfach, auf ererbten Besitz noch stolzer
als auf selbst erworbenen. So stösst man denn auch an der
Comunen Tusciens ziemlich gleichartig waren, erwünschten Aufschlnss.
Per r eng ist in seinem weitschweifigen Werke: Histoire de Florence der
heiklen Aofgabe, eine Finanzgeschichte der Comune zu geben, ganz aus
dem Wege gegangen und bringt wie Gius. Capponi erst für eine spätere,
weit entwickeltere Periode einige Canestrini entnommene Notizen. Vol. IV
S. 508 zum Jahre 1858.
1
246 0. Hartwig.
Schwelle des Werkes von Canestrini sofort auf die Behauptung
von dem Fortwirken und Wiederaufleben der hier im Herzen
Italiens niemals erloschenen Römischen Tradition, wenn er das
auch weniger direct behauptet als manche Andere, welche das
Fortleben der Römischen Municipalverfassung mit den scholae
und collegia u. s. w. in Florenz fast als selbstverständlich ansehen.
Denn er sagt nur: sembra ch* abbia voluto rinnovare [in Florenz]
la forma e la base dell' antico censo romano con quelle istituzioni
rlie chiamö allibrazione lira o estimo ^. Aber auch dieser Schein
ist trügerisch. Ohne in Abrede stellen zu wollen, dass sich in
nitizelnen Gegenden Italiens das Römisch-Bjzantinische Steuer-
system bis ins Mittelalter hinein erhalten hat, ist so viel sicher,
ilass es in Florenz nicht fortgelebt hat. In einer Stadt, welche,
^vie jetzt auch Ausgrabungen unwiderleglich bewiesen zu haben
^^eheinen, an zwei Jahrhunderte in Trümmer gelegen haben muss
und nur sehr schwach bevölkert gewesen sein kann*, können
sich unter der Herrschaft der Langobarden unmöglich Römische
Traditionen lebendig oder gar in praktischer Uebung erhalten
haben. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass auch hier
die ältesten städtischen Steuern als Abgaben entstanden sind, die
un die Markgrafen und dann an das Reich zu entrichten waren.
Wir besitzen allerdings keine dieses beweisende Urkunde. Aber
warum sollte es hier anders gewesen sein als z. B. in Lucca,
\V(t IIGO die markgräflichen Rechte und 1162 die Regahen
^^egen eine jährliche Geldzahlung abgelöst wurden ^. Dass es
* Canestrini, La scienza e l'arte di Stato I S. 15, die Nachahmang
betzt doch Kenntniss voraus, die man dann schwerlich aus Biichera
schöpfen konnte.
* Es finden sich, wie neueste Ausgrabungen im Centrum der RömischeD
St4idt erweisen, über Römischen Mauerresten Ablagerungen des Arno, weicht
nur sehr allmählig entstanden sein können. Von der Geschichte von Florenz
^on 558 bis tief in das 8. Jahrhundert hinein weiss man auch gar nichts.
Auch auf Florenz passt das Wort des Agnellus vollkommen: „ABasiliinamque
tempore consulatum agentis (541) usque ad Narsetam patricium provinciales
Ht>mani ubique ad nihilum redacti sunt" (Liber Pontificalis etc. in den
Mon. Germaniae SS. rer. Langob. S. 338), und das andre: »Narses gessit maltas
vjetorias in Italia cum denutatione omnium Romanorum Italiae*. Das Wieder
iMitleben der Italienischen Race im 12. und 13. Jahrhundert geht von den
unteren Volksschichten aus. Dante klagt genug über die zugezogenen
Heuern. ^ Memorie di Lucca I, 174 u. 186.
r'
Florentiner Geschichte 1250—1292. 247
in Florenz im 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
schon städtische Umlagen gab, geht übrigens aus zahlreichen
Urkunden hervor, nach denen sich Comunen und Ortschaften
und Burgen der Grafschaft nur unter der Bedingung unter-
warfen, dass sie von der städtischen libra oder dem estimo
befreit blieben ^. Schon 1203 wurden alle Geistlichen und
Laien der Grafschaft besteuert und 1208 wird schon ein um die
Comune verdienter Mann von allen Abgaben auf ewige Zeiten
befreit. Jeder Heerd (focolare) und so jede Haushaltung der Graf-
schaft hatte um diese Zeit sechsundzwanzig Denare jährlich als
Herdsteuer zu zahlen ^. Die erste systematisch durchgeführte Ein-
schätzung aller Grafschaftsbewohner (libbra, lira, allibratio, ex-
timum) ist wohl mit der Volkszählung im Frühjahr 1233 ver-
banden gewesen. Ein Capitel der Statuten von Florenz, das am
24. Februar 1233 beschlossen wurde, ordnete an, dass im Mai
dieses Jahres sich alle Bewohner der Grafschaft nach der Stadt
zu begeben hätten und dort vor dem dazu bestimmten Notare
des Sesto, zu dem die Ortschaft des Declarirenden gehörte, zu
erklären hätten, ob sie milites aut nobiles, factitii vel aUoterii
seien ^. Es kann kaum einem Zweifel unterliegen, dass dieser
Standeserklärung und Volkszählung der Bewohner der Grafschaft
eine ähnliche Aufnahme der Stadtbevölkerung vorausgegangen
sein wird, und dass diese nicht aus rein statistischen Interessen
' Canestrini a. a. 0. S. 16. In Siena hat die erste Lira, d. h. Steuer-
anleguDg 1198 stattgefunden u. 1208 bezahlte man zuerst die nach ihr gleich-
Ms Lira genannte erste Steuerquote. Banchi a. a. 0. S. 54 u. 55.
* Wenn von dem Fortleben einer Römisch-Byzantinischen Steuer die
Rede sein kann, so ist das m. E. bei der sogen. Herdsteuer der Fall. Denn
ich möchte in ihr die Byzantinische Rauchstener (xasvtxeJv) wieder erkennen,
welche als Ueberrest der alten Kopfsteuer von jeder Feuerstelle der ple-
bejischen Familien auf dem Land erhoben wurde. Zachariae v. Lingen-
thal, Memoires de FAcad^mie de St. Petersbourg. VII. Ser. T. VI. Nr. 9.
S. 13, 14. Diese Steuer war in ganz Mittelitalien und der Romagna ver-
breitet
^ Rondoni, I piü antichi frammenti del Costituto Fiorentino S. 16;
Hartwig, Quellen etc. II, 90. Ich bemerke noch, dass in der Steuerbe-
freiung von 1202 (Delizie degli Erud. Tose. VII, 179) noch von keiner Lira,
sondern von einem datium, accatus u. prestantia gesprochen ist; der Sache
nach mag es dasselbe gewesen sein wie die Lira, aber die neue Form der
Einschätzung war wohl noch nicht da.
248 0. Hartwig.
hervorgegangen ist, vielmehr mit einer Regelung der directen
Abgaben zusammenhängt. Die Stadt hatte ja auch damak
grosse Ausgaben zu den Kämpfen mit Siena zu machen und
später hat sie Kaiser Friedrich IL ordentlich in Contri-
bution genommen. Denn zu der Zeit, als dieser die Verwal-
tung Tusciens neu ordnete (1238), war ja auch Florenz ihm
unterworfen und hatte direct Podestaten von ihm eing'esetzt er-
halten ^. Der Podestä musste sammt seinen Truppen von der
Stadt bezahlt werden, und der Kaiser forderte ausser einem
Hilfscorps, z. B. zur Belagerung von Faenza, noch die Abliefe-
rung der Reichssteuem in seine Kasse. Da damals die Ghi-
bellinische Partei die herrschende in der Stadt war, fiel das
Odium dieser Abgaben ihr zur Last, obwohl der Kaiser es war,
der sie verlangte und verbrauchte. Villani gibt daher als Ur-
sache der ersten und entscheidenden Umwälzung in der Stadt
und der Bildung der alten Volksgemeinde (popolo vecchio) die
Bedrückung der Comune durch unerträgliche „gravezze, libbre
ed imposte" von Seite der Ghibellinen an. Libbra oder Lira
ist aber der technische Ausdruck sowohl für die Steuerveran-
lagung als für die auf Grund dieser Veranlagung von den Ein-
wohnern der Stadt und Grafschaft von allem Einkommen von
beweglicher und unbeweglicher Habe erhobene Steuer selbst*.
Diese libbra schaffte man nun aber nach Beseitigung des kai-
serlichen Regiments 1250 keineswegs ab. Denn wir finden
dieselben technischen Ausdrücke in Urkunden von 1254 und
1256 wieder, nach denen der Bischof von Florenz für seine
Güter mit 30000 Lire jährlicher Einkünfte eingeschätzt war und
dem Einsammler der Lira im Jahre 1256 300 Lii*e nachzahlen
musste, zu denen er 1254 bei einer Umlage „ad rationem soldorum
viginti pro centenario sine quarto** herangezogen war, die er aber
bis dahin noch nicht gezahlt hatte. Und in demselben Jahre
zahlte der Kämmerer des Bischofs dem Erheber der Lira för
das Sesto der Porta del Duomo 125 Lire als Quote fÖr das
Jahr 1256».
Wenn G. Villani nun als Grund der Unzufriedenheit mit
' Hartwig, Quellen II, 174.
* Banchi a. a. 0. S. 55, Canestrini a. a. 0. S. 18.
3 Lami, Lezioni S. CXXV.
i
Florentiner Geschichte 1250—1292. 249
dem Regimente des General vicars von Tuscien, dem Grafen
Guido Novello, die Umlage einer Lira von 10 Soldi auf das
Hundert angibt, so kann das nur ein Vorwand gewesen sein>
wenn der Graf nicht kurz zuvor schon einmal dieselbe Steuer
ausgeschrieben hatte ^. Denn 1254 hatte man ja 20 Soldi vom
Hundert eingetrieben. Doch scheint es so, dass diese Steuer
besonders verhasst war. Denn das Colleg der sechsunddreissig
Rathsmänner, aus den sieben oberen Zünften gebildet, um für
die Geldbedürfnisse der Comune zu sorgen, war ja bereit, das
zur Bezahlung der Reiterschaaren nöthige Geld auf andere Weise
als durch eine Lira zu beschaffen. Wahrscheinlich wurde be-
sonders die AusfQhrung der Umlage als eine ungerechte em-
pfunden, denn ihre Neugestaltung bildete auch einen Theil des
Reformprogrammes des Cardinais Latinus vom Jahre 1280, der
aber auch nicht sofort zur AusfQhrung kam*. Denn erst ein
Beschluss des Parlaments, welcher am 26. Februar 1285 auf
Antrag des Dominus Bindo del Baschiera della Tosa und des
Schusters Neri in der Kirche Santa Reparata gefasst wurde,
brachte die Angelegenheit in Fluss*. Am 13. März 1285 be-
gannen die Verhandlungen über die wichtige Angelegenheit in
einer Sitzung der Vorstände der oberen zwölf Zünfte und zahl-
reicher Rathsmänner in Anwesenheit des Volkshauptmanns und
der Prioren. Es müsse eine neue Einschätzung (extimum, estimo)
in Stadt und Grafschaft vorgenommen werden, so wurde hier
ausgeführt, damit die Umlagen (libbre) und Anleihen (prestanzie)
gerechter vertheilt werden könnten; die zur Zeit noch geltende
Einschätzung sei vor langer Zeit (diu) gemacht, und seitdem
habe sich der Besitzstand der Bürger stark verändert; viele
seien reicher, unzählige ärmer geworden. Die grossen Geldbe-
dürfnisse der Stadt veranlassten daher viele Ungerechtigkeiten
in der Besteuerung der Einzelnen und hätten desshalb endlose
Beschwerden in den Rathsversammlungen hervorgerufen; eine
neue Steuerveranlagung sei daher flir die Comune durchaus
nützhch und nothwendig; der Capitano (Balduino degli Ugoni)
verlange daher den Rathschlag der Anwesenden : quid, quomodo
' Vülani VIT, 17 u. 13. S. oben I S. 45.
* Rondoni a. a. 0. S. 38. Oben II, 77.
^ Le Conflolte I, 170. Bindo fiel in der Schlacht von Campaldino.
1
250 0. Hartwig.
et qualiter et qua forma videtur et placet Consilio providere
et provideri debere utilius pro Comuni predicto in predictis et
circa predicta ^.
Die verschiedensten Ansichten machten sich bei der Be-
rathung sofort geltend. Die Technik des Einschätzungsverfahrens
war in Vergessenheit gerathen, was nicht Wunder nehmen kann,
wenn die letzte Veranlagung, die ja vor langer Zeit (diu) stattge-
funden hatte, im Jahre 1233 ins Werk gesetzt worden war.
Es wurde desshalb wiederholt der Antrag gestellt, es möge eine
Commission nach Lucca, Siena, Pistoja, Arezzo u. s. w. ge-
sendet werden, welche die dort üblichen Methoden der Steuer-
veranlagung studiren solle; erst wenn dieses geschehen sei, solle
man Beschlüsse fassen^. In der That war es hier auch noch
besonders schwer, einen gerechten Besteuerungsmodus zu finden.
Denn die Bürgerschaft war noch keineswegs eine einheitliche,
sondern in Classen geschiedene. Die Versammlung, welche jetzt
über die neue Steuerveranlagung beschloss, gehörte ausschliessUch
den Zünften und der Bürgerschaft an, in welche sich wohl
einzelne Adliche hatten aufnehmen lassen. In ihr, sowie in dem
Rath der Comune (des Podestä) bildete der Adel numerisch
einen verschwindenden, vielleicht den sechsten Theil der Mit-
glieder. Die Magnaten schätzten sich desshalb selbst ein und
verhandelten mit der Bürgerschaft über die von ihnen aufzu-
bringende Quote ^. Nicht weniger hatte die Volksgeraeinde in
Verbindung mit dem Rath des Podesta über den Antheil an der
Steuersumme, die umgelegt werden sollte, für die Grafschaft zu
befinden, und man kann sich leicht denken, dass bei der herr-
* So die solenne Formel. Le Consulte I, 179.
* Le Consulte I, 780 u. 84: mittatur Lucam etc. et habeatur copia
et exemplum forme et modi servati in extimo suo faciendo. Im Archiv von
Florenz befindet sich noch eine Veranlagung von Vol terra vom 30. October
1265, welche vielleicht damals eingezogen wurde.
' Le Consulte I, 180 und 189: et coram eis [magnatibus] dicatur.
quod extimum vult fieri, et ab eis habeatur consilium de dicto extimo et
parte extimi dandi inter magnates. Et intelligantur magnates illi, qni
satis dant apud Comune pro magnatibus, d. h. die untereinander im Gegen-
satz zu der in Zünften geordneten Bürgerschaft in Geschlechtsverbänden
standen und der Comune füreinander Bürgschaft leisten mussten. —
Später wurden die Magnaten häufig doppelt so hoch besteuert als die Bürger
von Florenz.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 251
sehenden Selbstsucht man mit dieser nicht allzu glimpflich
umging. Sollte z. B. eine Umlage von 20000 Goldgulden ge-
macht werden, so wurde beantragt, hiervon 11000 Gulden auf
die Stadt zu werfen und 9000 Gulden auf die Grafschaft, eine
Vertheilung der Lasten, die sicher ganz ungerecht war.
Die Verhandlungen über die neue Einschätzung verloren sich
üeit dem März ganz ins Detail. Schliesslich einigte man sich
jedoch darüber, dass eine neue Veranlagung nothwendig sei,
dass bei ihr alle constitutionellen Factoren, die „consigUa oppor-
tuna*, mitzuwirken hätten, zunächst aber eine Volkszählung und
Aufzeichnung auch alles Hausgeräthes (massaricie) vorzunehmen
sei. Erst nachdem diese stattgefunden habe, sollte über die
Höhe der aufzubringenden Umlage, deren Veranlagung und Ver-
theilung beschlossen werden. Der Podesta, der Capitano, die
Prioren und die von fern zuziehenden Rathsherren sollten alles
vorbereiten ^
Die ganze Angelegenheit wurde auf diese Weise in die
Länge gezogen und verschleppt. Im Juli 1285 wollen Einige,
dass Geldsummen noch nach der alten Einschätzung aufgebracht
werden sollen, während Ajidere dieses ganz unbestimmt auf die
Zeit verlegt sehen wollen, bis die neue Veranlagung vollendet
sein werde*. Diese aber Hess auf sich warten. Leider lassen
uns für die nächsten Jahre die Bücher der Consulte sowohl als
die Provisionen im Stiche. Sie sind verloren gegangen. Nur
das eine wissen wir indirect, dass im April 1286 ein wichtiger
Beschluss in Betreff der Steuerverhältnisse gefasst sein muss.
Denn in zahlreichen späteren Rathsbeschlüssen wird der April
1286 als die Grenze für die Eintreibung der noch nicht be-
zahlten directen Steuern festgehalten, während die vor diesem
Normaltermin rückständigen Abgaben fallen gelassen werden^.
» Le Consulte I, 190—91,
* Le Consulte I, 234 u. 249: quando libra nova facta fuerit.
* Beschlüsse vom 9. April 1294, 24. Mai 1294, 28. Juni 1296 u. 24. Juli
1298. — Alle Steuern und Abgaben gingen in Florenz nur theilweise und
whr schwer ein. Den £rhebem (executores) der libbra, der Zölle und
Geldbnssen wird ohne Unterlass eingeschärft, streng und rücksichtslos vor-
lugeben. Rückständige Schuldner werden schliesslich befreit, wenn sie nur
einen Theil der Summen bis zu einem bestimmten Termine zahlen. Den
Pachtern der indirect en Steuern werden beträchtliche Summen nachgelassen.
1
252 0. Hartwig.
Wahrscheinlich hat man damals aber nur beschlossen, die alte
Steuerveranlagung von ihren gröbsten Fehlern zu reinigen.
Denn es werden in einer Urkunde Beamte aufgeführt, die hierzu
bestellt waren ^ OflFenbar war das Widerstreben eines grossen
Theiles der Bürgerschaft gegen eine ganz neue Steuerveran-
lagung sehr lebhaft. Da aber die Räthe, worüber auch jetzt
schon, wie später, lebhaft geklagt wird, bei Verwilligung von
Ausgaben sehr freigebig waren, mussten sie doch auch wieder
Geld herbeischaffen. Es half nichts, da auch die zu den Kriegen
gegen Arezzo und Pisa nöthigen Geldsummen stets anwuchsen«
man musste eine neue Steuerveranlagung über sich ergehen
lassen. Nachdem schon im Sommer 1288 verschiedene Beschlüsse
in Betreff der Beitreibung der rückständigen Steuern gefasst
worden waren (z. B. am 20. Juli), welche aber wenig gefruchtet
haben werden, und die Aufnahme einer Anleihe (?) von 40 OOO Gold-
gulden, zu der der Adel der Grafschaft „50 solidi pro centenaro*,
beisteuern sollte und „animo et spe rehabendi* zahlte ^ decretirt
worden war, trat man am 5. August in die Berathung über
die für nothwendig erklärte Reform der alten Steueranlage
wieder ein. Die Partei, welche gegen dieselbe war, gab aber
auch jetzt noch ihren Widerstand nicht auf. Es erhoben sich
verschiedene Redner, welche die Beschlussfassung bis zum AUer-
heiligentage verschoben sehen und abermals die Einschätzungs-
niethode benachbarter Tuscischer Städte studirt wissen wollten.
Andere Redner gefielen sich in Empfehlungen sehr verschiedener
und künstlicher Veranlagungsweisen. Schliesslich beschloss der
Rath, wie vor drei Jahren, dass eine neue Einschätzung vorge-
nommen werde, den Modus derselben aber der Podestä, der
Capitano, die Prioren und die von ihnen nach Belieben zu wäh-
lenden Vertrauensmänner (buoni uomini) ausarbeiten und den
wenn sie vor dem Verfalltermin zahlen, was häufig mit Hilfe von Banquiers,
die Zinsen erhalten, geschieht. Alle derartigen Geldgeschäfte dürfen aber
nur mit Zustimmung der Consiglien gemacht werden, so dass wir über
zahllose Einzelheiten der Finanzverwaltung unterrichtet sind, während die
wichtigsten Vorgänge uns unklar bleiben, weil die Acten über sie verloren
gegangen sind. Wir wissen z. B. von ungezählten Abschriften von Statuten
des Podestä und des Capitano, wieviel deren Anfertigung gekostet hat, keine
dieser Abschriften aber ist erhalten.
^ Nach einer bei Canestrini S. 18 citirten Urkunde von 1304.
* Delizie degli Eruditi Toscani X, 226.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 253
beiden Käthen des Capitanos und der Zünfte (Consilium generale
et speciale) zur endgültigen Beschlussfassung vorlegen sollen.
Jetzt ging man endlich auch ans Werk.
Ob schon bei dieser Einschätzung der später sicher übliche
Modus beliebt wurde, wage ich nicht mit Bestimmtheit zu be-
haupten. Doch ist es wahrscheinlich. Dieser Modus ist nun
folgender. Von bestimmten dazu ernannten und bezahlten
Beamten (Officiales deputati ad allibrandum) wurden alle Im-
mobiUen und Mobilien auf ihren jährlichen Ertrag nach Gut-
dünken niedrig eingeschätzt. Dieser Ertrag wurde zu fünf oder
sechs Procent capitalisirt. Hatte man so das Vermögenscapital
(Talsente) gefunden, so gewann man die Steuereinheit (das
Simplum), indem man ^/4 bis 1 Procent, in der Regel We Procent,
oder wie man es ausdrückte : denari due per lira (nach Earolingi-
schem Münzfusse: 1 Lira = 20 soldi = 240 denari) hiervon
als Einheit annahm und dann diese je nach der Höhe des
taxirten Vermögens vervielfachte. Diese so gewonnene Summe
wurde in den Büchern der Einschätzer (Allibratoren) zu den
Kamen der Steuerzahler gesetzt und diente als Basis (regula,
Inme) der nach der Gesammtsumme der aufzubringenden Steuer
(lira) oder Anleihe (prestanza) für den einzelnen Fall zu zah-
lenden effectiven Abgaben ^. In der Regel betrug die Steuer-
* So Canestrini S. 17—27: Facevasi la stima di tutti i beni mobili
e immobili al piü basso valore, calcolandone la rendita e da queeta tro-
rando il valsente o capitale a ragione di cinque ed anche di sei per cento,
ed allibravasi cioe registravasi alla respettiva posta il proprio estimo, a
ragione generalmente deir uno per cento» tal volta anche dei tre quarti per
centOi ma per lo piü, stando alle cifre dei documenti , a ragione di denari
due per lira o circa cinque sesti per cento, perche 2 : 240 = 1 : 120. Nach
L Banchi a. a. 0. S. 55 u. f. ernannten die Sienesen allibratores nach den
Terzi der Stadt, bis zur Zahl 150. Diesen mussten alle Einwohner der
Stadt und der Grafschaft- (die cives silvestres) unter Eidschwur allen beweg-
lichen und unbeweglichen Besitzstand angeben. Selbst die Vermögens-
ansstande, auch wenn sie für verloren galten^ mussten genannt werden.
Abgezogen durfte werden, was fUr die Erhaltung des Hausstandes und den
Heeresdienst, also auch die Kriegsrosse, erforderlich war. Diese Angaben
^wden von den Allibratoren in ihre Bücher notirt und den Allibrirten
stand hiergegen Einspruchsrecht zu. Diese Einschätzung wurde in Siena
alle zwanzig, später alle fünf Jahre vorgenommen. Nach einer Verordnung
von 1292 mussten die alten Einschätzungsbücher nach Herstellung der neuen
verbrannt werden. Auf Grund dieser Aufzeichnungen wurden dann die
1
254 0- Hartwig.
Umlage den zehnten Theil der eingeschätzten Rente, oder wie
man es ausdrückte, dieci lire la lira. Später wurde die Steuer
auf 2 Denare für den Gulden festgelegt und es waren alle Köpfe
vom 15. bis 70. Jahre taxirt^.
Man kann sich leicht denken, dass bei dem herrschenden
Parteigeiste und der ungewohnten Arbeit viele Fehler und Un-
gerechtigkeiten bei dieser Einschätzung begangen wurden ^
Nachtragsbestimmungen und Verbessertmgen wurden sofort
uöthig. Davon sind uns aber nur einzelne bekannt geblieben,
z. B. die, dass die Leistungen der Gemeinden, welche das von
den Pisanern erworbene Pontedera bewacht und besetzt gehalten
hatten, bei der Besteuerung in Anschlag gebracht werden sollen
(25. August 1288). Man kam daher mit der definitiven Fest-
setzung auch keineswegs rasch zu Ende. Wir haben zwar ein
Zeugniss, dass im Mai 1289 eine zum Sesto del Duomo ge-
hörige Ortschaft eingeschätzt war^, aber aus einer Provision
vom 12. Juli d. J. ergibt sich, dass die neue Einschätzung noch
nicht überall durchgeführt ist. Erst im Jahre 1290 scheint
dieselbe ganz durchgeführt gewesen zu sein. Doch war man
keineswegs einig, die neue Veranlagung sofort ganz durch-
greifend anzuwenden. In einer Berathung des Volksrathes am
25. October wurde vorgeschlagen, die Hälfte der Steuer nach
dem alten, den Rest nach der neuen Veranlagung einzuziehen,
und dergleichen mehr. 'Da man sich nicht einigen konnte,
beschliesst man, die Sache dem Podesta, dem Capitano, den
Prioren und ihren Vertrauensmännern zu überlassen *. Fest steht
Umlagen gemacht. In Siena waren die reichen Bürger gegen die neuen
Einschätzungen, von denen sie Steuererhöhungen zu befürchten hatten. In
Florenz führte man erst zwei Jahrhunderte später (1427) die Katastrirung
aller Habe durch.
* Das Nähere bei Canestrini S. 28.
^ Um dem Leser ein lebendiges Bild von den Verhandlungen dec
Räthe über diese Einschätzung zu geben, lasse ich die, soviel ich sehe,
ungedruckte Provision vom 5. August 1288, in welche die Verhandlungen
aufgenommen sind, am Schlüsse als Beilage abdrucken.
» Delizie degli Erud. Tose. X, 227.
* Le Consulte I, 486. Einer schlug auch vor, die Stadt nach der
neuen, die Grafschaft nach der alten Schätzung zu veranlagen. Im November
(Ebd. 491—92) kehren dieselben Vorschläge wieder. Es ist da die Rede
von der «libra, quam habent illi de comitatu* im Gegensatz zur „libra nova
Florentiner Geschichte 1250-1292. 255
nur, dass mau den Eriegszug gegen Arezzo (1289) durch eine
Libbra deckte, die über 36000 Goldgulden eintrug.
Diese Summe ist gewiss eine hohe, und sicher waren schon
jetzt die Einnahmen der Stadt Florenz so gross, wie die manches
Königreichs, mit denen sie Yillani ein Menschenalter später zu-
sammenstellte Und doch genügten sie nicht in diesen Zeiten
eines fast permanenten Kriegszustandes und bei der leichtsinni-
gen und unüberlegten Verwilligung von Ausgaben, für die man
dann keine Deckung zu schaffen wusste. Hiergegen musste sich
also, wenn dem üebel gesteuert werden sollte, zunächst eine
Reaction geltend machen. Es geschah dies auf eine, nach un-
seren Begriffen höchst merkwürdige Weise. Denn man sollte
denken, die Florentiner hätten mit ihren Uathsversammlungen,.
Ton denen wir, ausser Vorbesprechungen und dem Parlamente,
die beiden Räthe des Capitano und des Podestä in fortwährender
Thätigkeit sehen, wirklich genug gehabt, und es hätte bei ihrer
sonstigen Sparsamkeit mit der Zeit, die sie dazu trieb, sich alle
Mühewaltungen für die Comune in klingender Münze bezahlen
zu lassen , kein Verlangen bestanden , noch ein neues Raths-
coUegium einzurichten. Aber fast noch merkwürdiger ist, dass
yon der Gründung des Rathes der Hundert, der für die Be-
handlung aller finanziellen, ja aller wichtigen Fragen zu der
Comune für die nächste Zeit von der grössten Bedeutung
wurde, weder bei den zeitgenössischen Chronisten, noch den
neueren Historikern der Stadt die Rede ist*. Und doch datirt
in civitate*. Die erste war vielleicht immer noch nicht fertig; die Kriegs-
züge kamen dazwischen. In einer Provision vom 10. April 1297 ist die
Bede vom extimum vetas von 1288 und dem von 1289 als von zwei ver-
schiedenen. — Die Gesammtsumme der Lira von 1289 oder 90 nach Vil-
laniVll, 132: tutta la spesa della detta oete si fomi — per una libbra
di libbre sei e soldi cinque il centinaio. Ich möchte das für eine Zwangs-
aoleihe halten. Yillani rühmt dabei, wie der estimo und .die anderen
Einkünfte der Stadt wohl geordnet gewesen seien.
* Villani XI, 92. Der Banquier Villani versichert, die Könige von
Neapel, Sicilien und Aragonien hätten keine so hohen Geldeinnahmen gehabt,
«Is die Comune Florenz.
* Die Verfassungsgeschichte von Florenz, namentlich die des Verhält-
nisses der verschiedenen Consiglien zu einander, ist fQr unsere Zeit durch
<üe falsche Angabe Villani's (VII, 16) verdunkelt worden, dass der Rath
der Hundert schon 1267 reformirt worden sei, während an ihn vor 1287
n
256 0. Hartwig.
die Entstehung des Rathes der Hundert aus dem September 1289.
Wir wissen nicht, von wem die Bildung dieser vorberathenden
Finanzcommission der Comune ausgegangen ist, kennen aber
sehr wohl die hierbei massgebende Tendenz. „Da die allru
schweren und grossen Geldausgaben, welche der Comune Florenz
häufig wegen der unvorsichtig und in vielleicht schlecht besuchten
Rathsversammlungen beschlossenen Ausgaben erwachsen*" , so
heisst es in. der Einleitung der Rubrica 14 der von Gherardi
auszugsweise mitgetheilten Eämmereiordnung von 1289, „die
Taschen der Bürger fast unerträglich leeren, und es billig er-
scheint, dass die zunächst die Nützlichkeit der Ausgaben genau
prüfen, welche wohlhabend die Lasten der Ausgaben vorzugs-
weise zu tragen haben , so wird beschlossen" u. s. w. ^. Hier
wird, so weit ich sehe, zum ersten male im Mittelalter, ein
steuerpolitisches Princip theoretisch ausgesprochen, das die Ent-
wicklung nicht nur der Stadt Florenz, sondern aller modernen
Verfassungsstaaten aufs Tiefste beeinflusst hat: die Einwirkung,
welche die verschiedenen Classen der bürgerlichen Gesellschaft
auf die Leitung der Staatsangelegenheiten direct oder indirect
dadurch ausüben, dass sie die Steuerbewilligung in die Hand
bekommen, ist nicht mehr abhängig von der Angehörigkeit der
Bürger an einen durch Geburt oder sonst wie bedingten Stand
Niemand gedacht hat. In den Consulten kommt er bis dahin nie vor. Du
dieselben aber von 1286—90 eine grosse Lücke haben, erfahren vrir leider
nichts von den Verhandlungen über seine Einsetzung. In den erhaltenen
Consulten wird zuerst zum 13. Januar 1290 eine Verhandlung von ihm mit-
getheilt (I, 347), dann sehr viele andere weiterhin. Wenn man die Ver-
wirrung sieht, die diese falsche Angabe Villani's bei den Historikern von
Florenz, z. B. Perrens, angerichtet hat, wird man doppelt dankbar gegen
A. Gherardi, der durch seinen Aufsatz: L'antica camera del Comune di
Firenze etc. im Arch. stör. ital. Ser. IV. T. 16 und seine Auszüge aus der
Handschrift, welche die Provvisioni canonizzate della Camera enthält, zuerst
Licht in diese Materie gebracht hat. Dieser Rath der Hundert bestand bis
zum Jahre 1329, wo die fünf Räthe dann in zwei, die des Capitano und
des Podesta, zusammengezogen wurden. Gherardi a. a. 0. S. 324 Anm. 2;
Perrens IV, 155. Das Parlament sollte unter jedem Priorate nach den
Statuten einmal wenigstens zusammenberufen werden. Doch wurde durch
Rathsbeschlüsse die Signoria häufig hiervon entbunden.
* De Consilio Centum virorum super deliberatione expensarura ed ar
duorum negotiorum ist diese Rubrik überschrieben. Gherardi a. a. 0. S. 822
Anm. 2.
Florentiner Geschichte 1250— 1292. 257
deiselben, soodern von der Höhe der von ihnen individuell ge-
leisteten Geldbeiträge zur Erhaltung des Staatshaushaltes.
Damit ist ein Census für die Wahlen eingeführt ^ Dem ent-
sprechend wird der Rath der Hundert von den Prioren nach
den Sesti aus den Bürgern auf sechs Monate gewählt, die mit
1(»0 Lire oder höher eingeschätzt und mit ihren Steuern nicht
im Rückstände waren. Zu einer gültigen Beschlussfassung
mussten von ihnen Siebenzig in der Sitzung anwesend sein^.
Sie mussten jedesmal zusammengerufen werden, wenn es sich
um Ausgaben handelte, die die Kämmerer zu leisten hatten und
die denselben nicht ausdrücklich durch die Kämmereiordnung zu
machen erlaubt war. Diese Zahlungen sind einzeln genannt und
beziehen sich nur auf die Gehalte der ständigen und unständigen
Beamten der Comune, gewisse Ehrenausgaben für die Stadt
und für Wohlthätigkeitszwecke. Für den Titel: Insgemein, wie
wir etwa sagen würden, oder für die spese facoltative, wie die
Italiener heutigen Tages sagen, also für unvorhergesehene Aus-
gaben, die der Kämmerei zu leisten erlaubt waren, sind täglich
nur zehn Soldi zu machen gestattet, so jedoch, dass dieselben
von einem Tag auf den andern übertragbar waren -^^ Jede
andere Ausgabe musste durch die Majorität der anwesenden
Mitglieder des Rathes der Hundert durch geheime, sorgfältig
überwachte Abstimmung mit Kugeln beschlossen werden. Gewann
ein Antrag nicht die Mehrzahl der Kugeln, so durfte er gar nicht
an die andern Rathsversammlungen gebracht werden und auch
nicht vor sechs Monaten, also nicht bei denselben Rathsherren, die
* Ich verniuthe, dass Branetto Latini, der dem ersten Collegium der
Cento angehörte und in ihm sehr oft das Wort ergriff', bei der Bildung
dieses neuen Rathes lebhaft betheiligt war. Es ist nicht unmöglich, dass
mittelbar Theoreme des Alterthums, z. B. des Aristoteles, bei dieser Ein-
führung des Census mitgewirkt haben.
* In den uns erhaltenen Consulten des Rathes der Hundert sind daher
die Äbstimmungsverhältnisae genau bemerkt, um die Legalität derselben
nachzuweisen. Im Laufe der Zeiten stellte sich aber auch bei diesem Rath
schwacher Besuch ein. Am 6. Mai 1298 wird desshalb der Signoria Voll-
macht gegeben, dem Rathe neue Mitglieder bis zur Höhe von fünfundzwanzig
m snbstituiren.
* Die regelmässigen Ausgaben der Kämmerei sind in der Rubrik 13
der Prowisioni canonizzate zusammengestellt und Gherardi gibt sie a. a. 0.
S. 320—22 wieder.
Dentache Zeitschr. f. Qeschichtsw. 1891. V. 2. 17
258 0. Hartwig.
schon einmal über ihn abgestimmt hatten, neu eingebracht ^werden.
In dringenden Fällen konnten die Prioren mit dem Rath der
Hundert , ohne die anderen Rathsversammlungen zu fragen , die
Auszahlung von 25 Lire verfügen. Doch durften in einem
Monat nicht mehr als 100 Lire angewiesen werden.
Damit hatten die Prioren sich einen Rath geschaffen, den
aus den Höchstbesteuerten der Stadt zusammengesetzt, nicht
nur in die Finanzangelegenheiten derselben wirksam retardirend
eingriff, sondern auch bald fast alle wichtigeren Angelegenheiten
vor sein Forum zog. Um seinen Bestand zu sichern, -wurde
sein Fundament, die Kämmereiordnung, mit ganz ausserordent-
lichen Garantien umgeben: Alle Behörden, Podesta, Capitano
und Prioren waren gehalten, sie unverbrüchlich zu beobachten,
und jeder, der etwas unternehme oder nur anrathe, das ihnen zum
Abbruch gereichen könne, in eine Strafe bis zu 500 Lire ver-
fallen und für immer infam erklärt; die Vorstände der zwölf
oberen Zünfte wurden in einem festgesetzten Turnus für die
Vertheidigung derselben ganz besonders verpflichtet und jede
Zunft erhielt desshalb eine Abschrift derselben ^
Es kann wohl keinem Zweifel unterliegen, dass der Rath
der Hundert, wenigstens in seinen Anfängen, der ihm gewordenen
Aufgabe, die Ausgaben der Comune in etwas einzuschränken
und in ein besseres Verhältniss zu den Einnahmen zu bringen,
entsprochen haben wird. Gehörten ihm doch auch von seiner
Entstehung an die einflussreichsten Berather der Comune an.
Brunetto Latini ergriff im ersten halben Jahre fast in allen
Zusammenkünften das Wort; neben ihm Paccino Peruzzi, ein
Tornaquinci, der sich aus der Reihe der Granden einer Zunft
angeschlossen hatte. Dass der Rath der Hundert bei seinen
Geldbewilligungen aber nicht kleinlich und knauserig verfuhr»
beweisen die grossen, ja übergrossen Summen, welche in den
nächsten Jahrzehnten nicht nur für die Bezahlung der Sold-
truppen, sondern vor allem zur Herstellung der neuen Stadt-
mauern, zum Umbau und der Wiederherstellung der Amobrücken,
zur Verbreiterung und Canalisirung zahlreicher Strassen und
^ Gherardi a. a. 0. S.324. Der Ausdruck ordinamenta canonizzata för
solche Ordnungen, die als besonders wichtig doppelt geschätzt wurden, kehrt
auch bei den Ordnungen der Gerechtigkeit wieder. Er war damals in Mittel-
italien mehrfach gebraucht, wie etwa in unserem Jahrhundert Grundrechte.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 259
öffeDÜicber Plätze und Erbauung der öffentlichen Paläste und
Kirchen, die den architektonischen Charakter der schönen Arno- '
gtadt bis auf den heutigen Tag bestimmt haben, durch den
Kath der Hundert neben vielem Anderen, das in anderen
Landern erst in viel späterer Zeit Berücksichtigung fand, mit
grossen Majoritäten genehmigt worden sind. So wenig die ein-
zeben Bürger geneigt sein mochten, ihre Dienste unentgeltlich
der Comune zu widmen^, und so viele Abgaben, Strafgelder
u. s. w. an die Kämmerei nicht freiwillig eingezahlt, sondern
durch die härtesten Straf bestimmungen beigetrieben werden muss-
ten, es geht in diesen Jahrzehnten doch durch die ganze Ver-
waltung der Comune, man kann nicht anders sagen, ein gross-
artiger, rastlos vorwärts drängender Zug, der alle Kräfte zur
Hebung und Ausschmückung der Vaterstadt einsetzen lässt^.
* Dass die Besitzer von kriegstauglichen Pferden, deren um diese Zeit
2üOO in der Stadt und Graüschaft waren, diese im Ytarlust- und Beschädigungs-
falle Ton der Comune ersetzt erhielten, wird man bei dem hohen Preise
dieser Thiere, die bis zu 70 Goldgulden bezahlt wurden, begreiflich
finden. Dass aber auch die Behörde, welche diese Verluste abschätzte und
zaveilen nar über ein oder wenige Pferde zu taxiren hatte, von den Raths-
versammlungen für ihr kaum mühsames Geschäft Zahlungsanweisungen er-
bielt, erscheint doch kleinlich.
' Man weiss ja, wie Dante diese Zeiten in den Schlusstenunen des
6. Gesangs des Purgatorio beurtheilt hat. Sicherlich haben sich in ihnen
nicht allzuviel Florentiner persönlich ganz wohl gefühlt. Die fieber-
hafte G^etzmacherei , der Umschwung in allen socialen Verhältnissen
die sich stets steigernden Geldbedürfnisse der Comune haben das Volk
nicht zum Genüsse schon erworbener Güter kommen lassen. Nichtsdesto-
weniger war es eine Zeit grossartigen Aufschwungs der Comune. Das,
was von ihr übrig geblieben ist, beweist das. Nicht zum Wenigsten der
Dichter selbst, der mit seiner rastlos arbeitenden Phantasie ein Bild dieser
gährenden Zeit war und auch in der Beziehung ihr echter Sohn ist, als er,
noch ganz ein Kind des Mittelalters, doch schon über es hinaus in eine
nene Zeit hineinragt. Der Vorwurf, dass viele sich weigerten, öffentliche,
Dienste auf sich zu nehmen und das Volk stets mit dem Rufe „Jo mi
sobbarco" bereit sei, alles, Steuern u. s. w., über sich ergehen zu lassen
kann sich nicht auf unsere Zeit, sondern nur auf eine etwas spätere beziehen.
Da Dante unter den Dingen, welche in ewigem Wechsel begriffen seien,
auch das Geld, die moneta, nennt, während doch der Goldgulden eine für
s^eZeit ganz ausserordentlich feststehende und sichere Münze war, kann
ädi der Tadel des Dichters nur auf das allerdings sehr schwankende Ver-
hlltniw der Scheidemünze zum Gold beziehen. Da hier doch einmal von
den Finanzen, also auch vom Geldwesen der Comune die Rede ist, mögen
2G0 0. Hartwig.
n
Wie es aber in der Regel der Fall ist, dass, wenn neue Finanz-
massregeln getroffen werden, es zunächst ein Deficit zu decken
einige Daten über diese Valutaschwankungen beigebracht werden, nament-
lich da sich in manchen Werken falsche Angaben hierüber finden.
Der Goldgulden sollte ursprünglich gleich einer nominellen Lira oder
zwei Silbergulden oder 20 Solidi oder 240 Denaren sein. (Die Angabe
oben I S. 9, dass er 120 Denare gezählt habe, ist ein Schreibfehler. Die
Lira war eine imaginäre Münze, welche erst 1539 unter diesem Nameo
ausgeprägt wurde. Peruzzi, Storia di commercio di Firenze S. 100.) Das
Verhältniss von Gold- und Silbermünzen behauptete sich aber nicht in
dieser Weise. Schon 1271 stand der Goldgulden 30 (für 20) Solidi. Es
traten daher die fünf Zünfte der Kaufmannschaft zusammen und fisirten
den Guts des Goldguldens auf 29 Solidi und verordneten., dass man diese
fiorini piccioli nenne. Ordinäre corso al fiorino di soldi ventinove e chesi
chiamassero e dicessero fiorini, fiorini piccioli quelli. Et incominciaro ad
mercatare ad fiorini ed ordinaro di non fare mercato se non ad quella
moneta, e cos\ d'allora innanzi mercataro ad fiorini, e cosi ebbe cor&o
(Paolino Pieri ad a. 1271). Aber der Goldgulden that, offenbar in Folgt
der starken Nachfrage von Aussen, den Herren Zunftvorstehem nicht
den Gefallen, auf 29 Soldi stehen zu bleiben. Nach einem Paragraphen
des Statute des Capitano galt er vom 14. Juli 1279 an schon 33 Soldi
1290 46 Soldi, dann bis 1296 42 Soldi, dann bis zu dem unbekannten
Datum des Statuts, dem diese Angaben entnommen sind, 487« ^\^
und 1303 schon 52 Soldi. (Rondoni a. a. 0. S. 139 u. 66.) Man kann
sich vorstellen, dass bei derartigen Schwankungen das ganze Rechnungs-
wesen ungemein erschwert war, wesshalb auch die Capitani von Or San
Michele diesen Stand des Goldguldens in ihr Statut aufnahmen, damit
die zu verschiedenen Terminen in kleiner Münze contrahirten Schulden
richtig in Goldgulden umgewandelt werden könnten. Um diese Schwankungen
einzuschränken, beschloss man, einen dem Goldgulden ähnlichen Silbergulden
aus feinem Silber gleich der venetianischcn Legirung zu prägen, der zwei
soldi de fiorini piccioli werth sei. Die Bürger, welche Silber in die Münze
liefern, erhalten das Pfund Silber mit 13 Soldi und 11 Denaren bezahlt.
Ausgeprägt sollte das Pfund Silber einen Werth von 14 Soldi und 3 Denaren
haben, also von jedem Pfund nur 4 Denare Prägegeld genommen werden
(Provision vom 4. October 1296). Am 13. März 1297 traten die Signoren
und 19 der eraten Handelsherren der Stadt zusammen und schlugen vor.
1. dass der neuzuprägende Silbergulden gleich 2 Soldi di fiorini piccoH sei,
2. dass der Goldgulden keinen festen Werth haben sollte. Hierfür erklärten
sich 12 Stimmen, während 7 Stimmen für Festlegung des Goldguldens auf
40 Soldi waren. Die Silbermünzen von Cortona und Volterra, die Turonesi
und die Silbercarliiae sollten an dem Tage ausser Curs gesetzt werden, an
dem die neue Münze ausgegeben wird (Provision vom 13. März 1297).
An demselben Tage berathen auch die Häupter der 21 Zünfte mit der
Signoria über diese Angelegenheit. Es sei nur noch bemerkt, dass die
Florentiner Geschichte 1250—1292. 2(31
gibt, SO hatten auch die Hundertmänner, welche am 1. October
1289 den neuen Rath eröflFneteu, sich mit Anleihen zu befassen,
welche die DiflFerenz zwischen den Einnahmen und Ausgaben
ausgleichen sollten. Man stand im Februar 1290 vor einem
Deficit von mehr als 20 000 Gulden, und Geld zur Bezahlung der
Soldtruppen war nicht vorhanden. Die zunächst liegende Aus-
hilfe war, eine solche Summe bei dem Schatz der Parte Guelfa
zu borgen. Erhielt diese doch auch relativ geringe Zinsen.
Aber auch diese reiche Kasse war zu leeren. Dann kamen die
grossen Geldcompagnien in Betracht. Diese nahmen schon
höhere Zinsen in Anspruch und verlangten Sicherheiten, z. B.
Anweisungen auf fallige Zolleinnahmen u. dgl. Versagten auch
diese, dann blieb nichts anderes übrig, als eine Zwangsanleihe
zu machen, welche fast nur eine Nebenform der gewöhnlichen
Umlage war und sich von dieser, welche ja auch nicht in regel-
mässigen Zwischenräumen erhoben wurde, dadurch unterschied,
dass sie höher gegriffen war als diese und zurückgezahlt werden
sollte. Ob dieses regelmässig gehalten worden ist, möchte ich
bezweifeln, und man griff desshalb auch nur im äussersten Noth-
falle zu einer prestancia. Am 22. Februar 1289 rieth Brunetto
Latini unter der Beistimmung fast aller Hundertmänner, von
einer Zwangsanleihe abzusehen und dem Podestä, Capitano und
den Prioren das gewiss nicht leichte Geschäft, Geld zu finden,
zu überlassen; sie sollten den Banquiers Anweisungen auf die
Einkünfte und Zölle der Comune geben dürfen und so viel
Zinsen verwilligen, als ihnen gut scheinet In der That hatte
Versuche, die Zahlungen der Comune immer mehr auf den Silbergulden
Tfi bringen und nur gewisse in Goldgulden zu belassen, in der nächsten
Zeit immer scheiterten. Von der Prägung der Goldgulden hatte die Co-
mune übrigens eine schöne Einnahme. Von jeder Unze Gold mussten nach
der Provision vom 24. März 1299 2 Soldi abgegeben werden und von
jeder Unze geprägter Goldgulden (florenorum auri incisorum) 2 Soldi
florenorum parvoram. Wie viel auf diese Weise einkam, wissen wir nicht
för unsere Zeit. 1336 kamen aus der Münze von der Prägung der Gold-
gulden 2300 Goldgulden, aus der des Silbers und Kupfers nur 1500. Das
Gewicht des Goldguldens wurde auch um 1300 von 72 Gramm auf 70V«
^«abgesetzt. Der Beamte, der die Goldmünzen auf ihren Gehalt und Ge-
richt prüfte, erhielt mit seinem Gehilfen und den Lehrlingen jährlich bis
*250 Gulden Gehalt (Provision vom 27. Juli 1299).
* Bei Gelegenheit der Verhandlungen über die Beschaffung der 20000
Goldgulden für rückständigen Sold, die sich durch die verschiedenen Räthe
2(72
0. Hartwig.
die Comune aus Zöllen und anderen Quellen hohe regelmässige
Einnahmen. Ich will dieselben jetzt hier in der Reihenfolge
aufzählen, in der sie in den Einnahmeregistern der Kämmerei
gebucht wurden ^.
Da sind zuerst genannt die Einkünfte aus den Strafzahlungen
der Verurtheilten, die Erträge aus den Gütern der Verurtheilten
und A'ertriebenen, die Loskaufsummen (riscatti) für die zur Ver-
wüstung verurtheilten Besitzungen und die Taxen für die Rück-
kehr der Ausgewiesenen und Verurtheilten. Die widerwärtigste
Seite des politischen Lebens der Comune tritt uns mit ihnen
entgtgen. Denn abgesehen davon, dass die fiscalischen Zwecke
der Rechtsprechung, welche nur zu deutlich aus den Strafbe-
wtimmungen des Criminalrechts der Zeit sprechen, sich hier vor
allem bemerklich machen, werden wir durch sie an die jedem
höheren Rechte hohnsprechenden barbarischen Massregeln er-
innert, welche die herrschenden Parteien gegen die ihr unter-
legenen Opfer zu ergreifen pflegten. Sind die Strafsätze für
reine Polizeistrafen schon hoch gegrififen, so überschreiten die
Strafgesetze für politische Vergehen fast alles Mass, namentHch
wenn sie gegen die Magnaten in Anwendung kamen. Doch
werden wir hierüber in einem anderen Zusammenhange zu reden
haben. Hier, wo wir nur von der finanziellen Seite dieser Zu-
stände sprechen wollen, mögen folgende Bemerkungen genügen.
Wir wissen für unsere Zeit nicht, wie hoch sich der aus diesen
Strafen für den Stadtsäckel ergebende Reinertrag belief. Dass
er in ihnen, wo noch so viele Ghibellinen ausserhalb der Stadt
lebten, nicht gering war, lässt sich aber leicht denken. Wenn
vom h. Januar bis zum 22. Februar (Consulte I, 852 — 67) hinziehen,
E^ieht uiän deutlich in die Finanzlage der Stadt hinein. Wenn Caneetrini
IL. ii. D, 8. 32 sagt, dass die prestanze in die Bücher des Monte Comune ein-
getragen seien und Zinsen getragen hatten, so bezieht sich das nicht auf
unsere Zeit. Denn der Monte C. wurde ja erst 1345 ins Leben gerufen. —
Die Pijrte Guelfa musste zuweilen Capital vorstrecken, ohne Zinsen zu
fdialteu (Provision vom 22. Januar 1288). Am 10. April 1290 werden
ihr dagegen 13000 Goldgulden Capital und 1300 Gulden Zinsen zurück*
ge^iiklt, hatte man damals doch auch eine Umlage „soldorum cento pro
centenario" gemacht (Le Consulte II, 8—9). Später stiegen die Zinsen veit
böhpr. Als man die Juden nach Florenz berief, um den Wucherzinsen xu
steuern, wurde ihnen nur 20 % Zinsen zu nehmen gestattet.
' Oherardi a. a. 0. S. :U7.
Florentiner Geschichte 1250-1292. 2(33
man nur liest, dass im Jahre 1291 dem Notar Tommaso di
Matteo für die Anlage einer vollständigen actenmässigen Zu-
sammenstellung der seit 1279 Verbannten die Summe von
40 Groldgulden ausgezahlt wird, dann mag man sich eine Vor-
stellung davon machen, wie viele dieser Unglücklichen gewesen
sein mögen. Natürlich wurden auch über die Personen, welche
zu reinen Geldstrafen aus irgend welchen Gründen verurtheilt
waren, Bücher gefUhrt. Nur die Namen derer, die zu einer
Strafe unter 25 Lire verurtheilt waren, wurden in diese nicht
aufgenommen, wenn sie ihre Busse sofort erlegten. Die der
Comune aus diesen trüben Quellen erwachsende Gesammtein-
nahme betrug ein Menschenalter später, als die alten Par-
teiungen sich fast gelegt hatten, 7000 Goldgulden jährlich aus
den Gütern der Verbannten und 20000 Goldgulden aus den
Strafgeldern. Die Einnahmen aus der Justizverwaltung lieferten
1338 fast den zehnten Theil der gesammten Einkünfte!
War diese höchste Strafgewalt, welche die Comune seit
der Vernichtung der Deutschen Reichsgewalt an sich gebracht
hatte, mit ihren Geldbussen zum Besten der Stadtkasse früher
eine Regal gewesen, so waren dieses auch die in den folgenden
Rubriken eingetragenen Einnahmeposten aus der Münzprägung,
aber die schon gehandelt ist, und aus dem Ertrag der Salinen
und des Salzmonopols. Hatte man dieses früher so gehandhabt,
dass man Salzmagazine anlegte, welche auf Kosten der Comune
namentlich mit Seesalz aus der Provence und der Romagna
gefüllt wurden \ und aus denen jeder Bürger der Stadt und
Bewohner des Contados seinen Bedarf entnehmen musste, so
verpachtete man schon 1299 den Salzverkauf an einzelne Bürger
und Gesellschaften und setzte einen Maximalpreis, 12 Soldi
ideiner Münze für den Scheffel, fest, zu dem die Pächter das
Salz liefern mussten. Sechsmal musste diese Verpachtung aus-
geschrieben und dann dem Höchstbietenden zugesprochen werden.
Jeder Salzschmuggler hat 100 Lire Strafe zu zahlen, von
denen die eine Hälfte an die Comune, die andere an den
Pachter des Monopols zu entrichten war. Später stieg der
Preis des Salzes auf 40 Soldi für die Stadtbewohner und 20
* Siehe die Verhandlungen hierüber von 26. Juli 1285 in Le Consulte I,
B; II, 52. Die Prioren hatten das Salz gekauft.
1
2ti4 0. Hartwig.
für die Landbevölkerung, und das Salzmonopol warf em Viertel-
jahrhundert darauf jährlich 14350 Goldgulden ab.
Der Weinzoll, der in der folgenden Rubrik der Einnahmen
fis4urirt, wurde von allem in Florenz ausgeschenkten Weine er-
hiiben. Ein gewisses Quantum Wein durfte sich jeder vor dem
L November einlegen; vom 1. November an, an welchem Tage
*\ev neue Wein zuerst verschenkt werden durfte , hatten die
Weinwirthe Taxen, die nach den Terminen, bis zum 1 . Februar,
K Mai und 1. November festgesetzt waren ^ Später war die
Wejnsteuer verpachtet und trug z. B. im Jahre 1298 nicht
wt-niger als 11225 Lire ein*. Im folgenden Jahre, so scheint
es wenigstens, ging man zu einem anderen Erhebungsverfahren
tlber. Man setzte fest, dass von jedem Fass (congio) Wein so
viele Soldi Kleinmünze zu zahlen sei, als das Quart Wein Denare
koHte. Nur für den Wein aus Griechenland, den Vino vemaccia
und den der Riviera, die übrigens nicht in unbeschränkter Quantität
nn die Einzelnen ausgeschenkt werden diu'ften, wurden höhere
Abgaben normirt. Für jede Salma von dem Vernaccia waren
20, ttlr den Griechischen und den Rivierawein 10 Lire zu zahlen.
Im Jahre 1328 warf dieser Weinzoll jährlich 58300 Gold-
gulden ab.
Eine weitere Rubrik nahm die Einkünfte auf, welche aus der
^vendita dei mercati e di quella dei divieti**, wie es bei Gherardi
lieiöst^ einkamen. Unzweifelhaft, wenn man Abgabenverzeich-
nisse späterer Zeiten damit vergleicht, erwuchs diese Einnahme
au^ dem Verkaufe von Marktgerechtigkeiten an die Orte der
tirafschaft, die auch Wochenmärkte hielten, und aus den Ge-
Inlhren, welche die Verkäufer namentlich von lebenden Thieren
dort entrichten mussten. Die Erhebung dieser Abgaben vnurde
jährlich an die Höchstbietenden verpachtet^. Einen der wich-
* Weitläufige Verhandlungen hierüber am 14., 18 und 20 Juli 1285.
CoDöulte I, 261; 266—68. II, 57. S. auch J. delLungo, Dino Compagni U
y. ]hQ Anm. 14. Einige Sorten Wein, z. ß. Vinum tribianum (von Trebbio im
Chijinti?), wurde erst im März ausgeschenkt (Consulte vom 12. März 1292)*
2 Provision vom 14. Februar 1298. ' Gherardi a,a. 0. S. 318.
^ Es war mancherlei in den Comunen verboten, was man durch
B<i?2^ahlung einer C4eldsumme erlaubt erhielt, z. B. das Tragen von Waffen.
Aber vielleicht sind auch Polizeistrafen hier zu verstehen, die sich auf
gewisse Verbote, z. B. in einer Kneipe (tabema) zu speisen, bezogen. Doch
ist mir nicht klar, wie hier diese Strafsummen verpachtet werden konnten.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 2Ü5
tigsteu Einnahmeposten bildeten aber die Abgaben, welche von
den in die Stadt eingeführten und ausgesandten Waaren erhoben
wurden. Jeder Fremde, der Waaren ein- und ausführte und
keine directe Steuer (Lira) in Florenz zahlte, musste den Zoll
für seine Waaren entrichten, welchen seine Vaterstadt er-
hob und das Pedagium bezahlen^. Die einzelnen Gegenstände,
welche bei ihrem Eingang in die Stadt verzollt werden mussten,
hier aufzuzählen, würde zu weit führen. Es war in der That
fast nichts ausgenommen^. Dafür warf dieser Thorzoll aber
auch 1338 mehr als 90000 Goldgulden ab.
Wenn man glauben wollte, dass mit diesen Einnahmen alle
Abgaben, welche die Florentiner am Ausgange des 13. Jahr-
hunderts in klingender Münze zu zahlen hatten, erschöpft seien,
so würde das ein grosser Irrthum sein. Abgesehen von Ein-
nahmen, welche die Stadt aus Verkauf von eigenem Grundbesitz
und Verpachtung von Häusern, Lagerstätten, Ländereien, den
Boutiquen auf den Arnobrücken ^ , Bogengängen und Vorbauen
über die Strassen hatte, kamen noch bedeutende Summen aus
allen möglichen Steuern ein. So wurde eine Abgabe von jedem
öffentlichen Verkaufe von Grundstücken und Häusern erhoben;
von einer Mitgift, die eine Frau mit in die Ehe brachte, musste
der Gatte drei Denare von jeder Lira zahlen ; für das Tragen
von Pretiosen, Perlen und edlen Metallen in der Form von
Kronen und in anderen Fassungen hatte jede Florentinerin jähr-
lich 50 Lire zu entrichten, auch wenn die Kostbarkeiten nach-
gemacht waren; alle Empfänger von Geldsummen aus der
Kämmerei mit Ausschluss der höchsten Beamten, hatten eine
Art Zählgeld zu entrichten, indem sie von jeder ausgezahlten
Lira 4 Denare abzugeben hatten; jeder, der mit einem andern
handgemein geworden war, jedoch ohne dass es zur Anwendung
von Waffen und anderen Werkzeugen gekommen war, musste.
^ Am 20. September 1298 hob man das für die Lucchesen und Pisto-
iesen auf, so lange ihre Heimath Reciprozitat übte.
* Vergleiche auch Pertile a. a. 0. II, 1 S. 449.
' Der Pacht der Boutiquen u. 8. w. war 1299 nach Quadratellen des
i-Tachenraums festgesetzt und variirte nach der Lage der vermietheten
Bäome. Früher wurden die Boutiquen auf der Arnobrücke insgesammt auf
mehrere Jahre an einen Pächter vermiethet. So im Jahre 1288 auf drei
Jahre für 1600 Lira Kleingulden (fiorini piccioli).
266 0. Hartwig.
sobald die Sache zur Anzeige gekommen und ein Instrument
über die Aussöhnung aufgenommen war, 40 Soldi zahlen;
und endlich, um dieser schon zu ausgedehnten Aufzählung ein
Ende zu machen, waren alle, welche die Wasserkraft der Flü&$«
und Bäche der Stadt und Grafschaft zu Mahlmühlen oder Walk-
mühlen verwendeten, zu einer nach der Lage der Mühle abge-
stuften Abgabe für jedes getriebene Rad verpflichtet.
Alle diese Einnahmen flössen in der Kämmereikasse zu-
sammen, welche am Ende des Jahrhunderts von vier Kämmerern,
von denen einer dem geistlichen Stande angehörte und der
Reihe nach aus bestimmten Mönchsorden genommen wurde,
verwaltet. Das Alter derselben, die Dauer ihres Amtes, ihr
Wahlmodus, ihr Gehalt u. s. w. waren genau bestimmt. Dazu
kamen noch zwei Zahlmeister, verschiedene Notare und zahlreiche
andere Beamte. Diese Beamten mussten sämmtlich Bürgen
stellen und dem Volkshauptmann schwören, ihr Amt gewissenhaft
erfüllen zu wollen. Einnahmen und Ausgaben wurden in zwei
verschiedenen Büchern eingetragen, und jährlich wurde ein Ab-
schluss über das Guthaben und die Schulden der Comune gemacht
Diese Uebersicht über die Einnahmen der Stadt Florenz,
welche leicht mit noch weit mehr Details hätte belastet werden
können ^ , bezeugt vor allem die Energie , mit der die VolLs-
gemeinde (popolo), welche fast alles aufbrachte, die finanzielle
Leistungsfähigkeit und damit die politische Machtstellung der
Comune steigerte. Viele Florentiner jener Tage werden wohl
schon damals mit G. Villani in den Stossseufzer ausgebrochen
sein, in den dessen berühmte Darstellung des Finanzhaushaltes von
Florenz aus der Zeit des grossen Krieges mit Mailand ausklingt;
„Mässiget, meine Liebsten, Euer ungeordnetes Begehren und
Ihr werdet Gott gefallen und nicht das unschuldige Volk be-
drücken ! •*
Dies viele Geld, das die Bürger aufbringen mussten, schreckte
sie vor den „tollen Unternehmungen" (foUe imprese) ab. Nicht
minder trieb es aber auch die Steuerzahler an, eine grössere
Gerechtigkeit und Billigkeit in der Vertheilung der Lasten an-
' Wer sich noch epecieller, als hier geschehen konnte, über die Steuer-
umlage (libra) unterrichten will, mag die Verhandlungen über dieselbe im
Februar 1291 nachlesen, die im 2. Band der Consulte stehen.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 2(57
zustreben. Der Kampf gegen die Privilegirten wurde dadurch
auch auf diesem Gebiete entzündet. Den Beamten, welche mit
Veranlagung und Beitreibung der Umlagen beauftragt waren,
wird nichts mehr eingeschärft, als alle vermeintlichen Privilegien
aufs Sorgfaltigste zu prüfen und gegen die mit Strafen vorzu-
gehen, die um ihrer vermeintlichen Privilegien willen Steuern
hinterzögen. Dass die Beamten hierbei gegen die Magnaten,
namentlich in der Grafschaft nicht immer gerecht und billig
vorgegangen sein werden, lässt sich bei dem Charakter dieser
Commissare aus der Bürgerschaft und dem hochfahrenden und
gewaltthätigen Sinne dieses in ganz anderen Traditionen aufge-
wachsenen Adels leicht begreifen. Die alten Parteigegensätze
zwischen Guelfischen und Gbibellinischen Familien, und solche
gab es auch unter der Bürgerschaft, haben gewiss auch nicht
dazu beigetragen, dem Laufe der Gerechtigkeit die Bahnen zu
ebnen. Wie entschlossen die Bürgerschaft aber war, da, wo
wirkliche Ungerechtigkeiten und Ungesetzlichkeiten begangen
wurden, Wandel zu schaffen, ersieht man aufs Deutlichste aus
dem allerdings nicht gelungenen Versuche, die sich immer mehr
steigernden Missbräuche, welche aus der rechtlichen Sonder-
stellung der Geistlichkeit erwuchsen, einzuschränken.
In Florenz bedeutete ein guter Bürger so viel als ein Freund
der Komischen Kirche. Alle höheren Beamten der Comune
mussten schwören, gute Guelfen und Freunde der Römischen
Kirche zu sein. Das verhinderte aber die Bürgerschaft nicht,
über ihre Rechte, oder richtiger gesagt, was sie für ihr gutes
Recht hielt, eifersüchtig zu wachen. Zu diesen Rechten gehörte,
dass die Comune Eigenthümerin des Kirchengutes war und
in Folge davon weder der Bischof der Stadt noch irgend eine
geistliche Corporation etwas von dem Kirchengut veräussern
oder vertauschen durfte, wozu nicht die Comune ihre Ein-
willigung gegeben hatte ^. Früher hatten , so scheint es , die
Geistlichen auch in Florenz, wie in anderen Tuscischen Städten,
wegen Vergehen oder in Vermögenssachen keinen eximirten
' Die Comune hatte wiederholt dem Bischof Geld gegeben, um
Guter, z. B. des Grafen Guidi, für die Kirche zu erwerben. Lami, Monu-
menU II, 862; Lezioni CXXIV. Hatten ünterthanen des Bischofs Streit
mit ihren Grundherren, so erkannte hierüber der Podestä. Der Bischof zahlte
ja auch die Lira von dem Kirchengut.
208
0. Hartwig.
Öerichtsjstaud gehabt. Das war aber im Laufe der Zeiten anders
gewordtin. Die Geistlichkeit suchte ihren Gerichtsstand überall
au^^KiiJehiien: die Laien in Sachen, welche früher den geist-
lidieu Gerichten nicht unterstellt gewesen waren, sich zu unter-
werfen, mch selbst aber von den weltlichen Gerichten immer
mehr zu emancipiren. Die Heranziehung der Geistlichkeit zu
den StBatsabgaben wurde auch der Gegenstand von Streitigkeiten ^
Brachen diese nun irgendwo zwischen der Comune und der
Klerisei aus, so pflegte diese mit ihren geistlichen WaflFen sofort
gegen die Vertreter der Rechte der Comunen vorzugehen und
sie mit ihren Censuren zu belegen, nöthigenfalls diese über die
ganze Comune zu verhängen, worauf diese dann mit der Er-
klilruiig rler Friedlosigkeit über die Geistlichkeit zu antworten
ptiegte. Bis zu welchem Grade nicht selten die Gereiztheit
zwii^cheii der Bürgerschaft und der Geistlichkeit in dieser Zeit
anwucliy, beweist der bekannte Beschluss des Rathes von Padua,
der auf *lje Ermordung eines Klerikers die Strafe von 32 Denaren
festsetzte, worauf eine Menge Geistlicher erschlagen wurden *.
In der That waren die Zustände, welche sich aus dem
Zusiimnienwohnen von zwei Classen von Bürgern ergaben, die
ganz verschiedenen Gesetzen unterstanden und von verschiedenen
Pernofien ihr Recht empfingen, selbst in dem Falle ganz ausser-
ordentlich schwierige, wenn von beiden Seiten die bestehenden
gesetzlichen Bestimmungen ganz legal innegehalten und ange-
wendet wurden. Wie aber jedes Privilegium Auswüchse erzeugt,
die €8 dem von ihm nicht Geschützten noch verhasster machen
müssen, so war auch in den mittelalterlichen Städten durch die
Vorrechte, die die Kleriker genossen, ein Unfug eingerissen, der
^ Ueber manche dieser Dinge sind wir wegen des Fehlens älterer
Statuten lüeht sicher unterrichtet. In Bologna waren die Geistlichen von
ihrtjin Privatvermögen in der Mitte des 13. Jahrhunderts besteuert. Statuti
de! popolo di Bologna pubbl. p. c. di A. Gaudenzi S. 10. Das Anwacliscn
des Privilegium fori seit der Zeit Alexander's 111. kann man am besten vei^
folgen, Avenn man die Statuten einer Stadt» z. B. die Pistoja«, aus dem
12. Jahrhundert mit dem aus dem Ende des 13. vergleicht. In Bologna
wurden dit» Geistlichen, welche sich an einem Popolano vergriffen und den)
Püdentii fler Stadt nicht zu Recht stehen wollen, für friedlos erklärt, durch
die Stittuti.-n von 1282. Statuti del popolo di Bologna p. p. c. di A. Gau-
denai S. 24.
^ Pieitile, Storia del diritto Ital. 111, 140.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 269
allen ernsten und die Gerechtigkeit; liebenden Männern uner-
träglich werden musste. Jedermann kennt ja die Prachtexemplare
von PfaflFen, die Boccaccio verewigt hat. Gab es deren schon
genug unter den wirklichen Geistlichen, so waren die „falschen
und erdichteten" Pfaffen noch viel schlimmer. Sie waren eine
wahre Landplage für die Städte und die Grafschaften und
werden desshalb in den Statuten der verschiedensten Comunen,
z. B. in denen von Bologna, geradezu für rechtlos erklärt. Es
waren diese „clerici falsi et ficticii* Menschen, die, wenn sie
irgendwo die unteren Weihen empfangen und nicht die Urkunden
hierüber gefälscht hatten, nur von den Vorrechten ihres Standes
Gebrauch machten und sich dem Arme der weltlichen Obrigkeit
entzogen, wenn sie irgend ein Verbrechen begangen oder
Bankerott gemacht hatten ^ Waren sie in allen Comunen der
damaligen Zeit verbreitet, so hatten sie in Florenz, wo die
kirchliche Disciplin durch eine lange Sedisvacanz des bischöf-
lichen Stuhles stark gelockert sein musste*, um diese Zeit be-
sonders grosses Aergerniss gegeben. Es ist von den „malleficia
^ In den Statuti del popolo di Bologna. Gli ordinamenti sacrati e
sacratissimi pubbl. p. c. di A. Gaudenzi S. 89-' »De ficticiis clericis et con-
versis* wird gesagt-, dass „niulti de civitate et districtu faciant sibi instrumenta
clmcatns et conver&arie (?) in fraudem comunis". Sie werden „excepti ex
protectione comunis B.*, wenn sie nicht innerhalb fünfzehn Tagen vor
einem Notare des Capitanes auf ihre geistliche Würde verzichten oder nicht
wirkliche Geistliche sind. In einer Rathsversammlung von Florenz definirt
ein Redner die ,clerici falsi et ficticii et simulati'' als solche ,qui non stant
in ecclesüs continue tamquam rectores vel canonici et deferentes arma et
non portantes habitum clericalem et tonsuram et etiam nescientes officium
divinum*. Consnlte I, 288.
' üghelli, Italia sacra. III, 166; Lami, Monumenta I, 80. Die hier
gegebenen Daten sind nicht genau. Die Sedisvacanz in Florenz dauerte
1274 bia 1286, weil das Domcapitel, in Ghibellinen und Weifen gespalten,
sich über keinen Candidaten einigen konnte. Die Einen wollten einen
Cbaldini, die Anderen einen aus der Familie della Tosa wählen. In
den Domcapiteln hatte sich der Adel noch fest erhalten. In der Stadt
empfand man die Sedisvacanz sehr unangenehm. Im Parlament vom 26.
Februar 1285 beschloss man einen Gesandten pro habendo episcopo an den
Papst zu schicken. Le Consulte I, 170. Der vom Papste ernannte Bischof
Jacob von Perugia muss bald gestorben sein. Delizie degli Erud. Tose. X,
224. Sein Nachfolger Andreas gehörte der Familie Mozzi an. Er wird am
26. December 1286 ernannt. Vgl. auch Pro u, Les registres de Honorius IV,
'ivw und .502.
p
1
270
0. Hartwig.
et enorinia delicta** dieser falschen Priester in den Debatten der
Ratbähe rren von Florenz wiederholt die Rede, und man scheint
kurz vor 1280 in den Statuten der Stadt besonders scharfe Be-
stinimuiigen gegen sie aufgenommen zu haben. Denn der Car-
dinal Latinus, ein unzweifelhaft frommer, aber doch von den
hierarchischen Ideen seiner Zeit erfüllter Priester, fand in seinem
^Frieden* für nöthig, alle gegen die kirchlichen Freiheiten etwa
gerichteten Bestimmungen der Statuten für aufgehoben zu erklären.
Wenn nun schon in einem Paragraphen dieses Statuts, von
dem uns eine Abschrift aus dem Jahre 1267 vorliegt*, fest-
gesetzt war, dass kein Podesta oder Richter einen Geistlichen
in Civil- oder Criminalsachen vor sein Forum ziehen dürfe,
wenn es sich nicht um Processe wegen Schulden, die vor dem
Eintritte in den geistlichen Stand contrahirt seien, handle, sondern
ihn seinem Bischöfe zur Verurtheilung überlassen müsse, und
dass kein Podesta einen Geistlichen gegen den Willen des
Bischofs in den Klöstern verhaften lassen solle, so hatte man
sich wohl zur Zeit des Friedens des Cardinais Latinus nicht
um die Statutenparagraphen gekümmert und ihn vielleicht durch
einen neueren anderen ersetzt, der ihn beschränkte oder aufhob.
Wie nun auch das ganze Friedens werk des Cardinais nicht von
langer Dauer war, so blieben auch den thatsächlichen Verhalt-
nissen gegenüber seine Cautelen gegen die Beschränkungen der
kirchlichen Freiheiten nicht von Bestand. Die Bürgerschaft
war über das Treiben der unwürdigen Geistlichen, die sich in
den Kneipen herumtrieben, würfelten und nicht nur allerlei
Unfug, sondern auch schwere Verbrechen begingen, so empört,
dass bei der Berathung der neuen Statuten sofort Anträge auf-
tauchten , diese übertriebenen Freiheiten des Klerus einzu-
schränken.
Als am 2(5. März 1281 eine Statutenberathung vor dem
Stadtrath und den Vorständen der sieben oberen Zünfte stattfand,
stiess man auf das heikle Capitel, das De facto clericorum
' Rondoni a.a.O. S.37.WennPertile a. a.O.III S. 1.39 Anm.l7, ohne
eine Quelle anzuführen, sagt, i. J. 1224 hätten die Florentiner die Vorrechte
der Gei^t]icllkeit beschränkt, so weiss ich nicht, ob diese Angabe begründet
ist. In lUesem Jahre hatten die Florentiner meines Wissens niu: einen
Hantlei mit dem Bischöfe von Fiesole. Die Podestaten beschworen bei ihrem
Amtsantritt«, die Freiheiten der Kirche zu wahren.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 271
handelt^. Ueber den Inhalt dieses Paragraphen sind wir leider
nicht unterrichteL Wir können denselben nur aus der Dis-
cnssion erscliliessen. Zwei Parteien standen einander gegenüber :
Gegner und Vertheidiger der klerikalen Ansprüche. Von diesen
macht Simone di Salto geltend, das Statut, das mit den Worten
, anhebe ^Ne nostra jura municipalia'' sei zu tilgen, da es gegen
die kirchlichen Freiheiten Verstösse. Ihm entgegen rieth ein in
RathsTersammlungen damals häufig auftretender Redner, Lotto
degli Agli , diesen Paragraphen nicht nur bestehen zu lassen,^
sondern auch alle ihm entgegenstehenden übrigen Bestimmungen
aufzuheben. Dieser Meinung war auch ein Grande Adimare
degh Adimari. Schliesslich einigte man sich, wie es öfter zu
geschehen pflegte, wenn man über die Sache selbst nicht zur
Uebereinstimmung kommen konnte, dahin, die Angelegenheit
der Executive, dem Podesta, Capitano u. s. w. zur Vorberathung
zu überlassen: die von diesen gefassten Beschlüsse sollten dann
dem Stadtrath zur definitiven Beschlussfassung vorgelegt werden.
Am 31. März wurde dann weiter beschlossen, an den Papst
einen Syndicus der Comune abzusenden, der Briefe zur Ver-
theidigung der Comune und ihrer Rechte gegen alle wider sie
erhobenen Angriffe erhalte.
Wir wissen nicht, ob dieser Syndicus wirklich abgegangen
ist; die ganze Angelegenheit scheint ihre praktische Bedeutung
verloren zu haben, wenn selbstverständlich auch in den Statuten
etwas festgesetzt sein musste. Ich möchte glauben, dass die
klerikale Partei den Sieg damals davongetragen hat. Denn sonst
hätte der Streit einige Jahre später nicht wieder so heftig ent-
brennen können. Wenn auch das Object 1285 nicht mehr ganz
dasselbe war, wie 1281, sondern sich auf die „clerici ficticii"
beschrankte, so erwuchs der Streit doch aus derselben Quelle und
entzündete sich wieder bei der Berathung der Statuten am
30. Juni 1285. Die Bürgerschaft im engeren Sinne nahm sich
diesmal der Sache und zwar mit Eifer an. Die Beschluss-
fassung musste freilich bis auf den 1. September vertagt werden.
Aber schon am 28. August kam es zu anderen Verhandlungen,
deren gereizter Ton das Rubrum des Protokolls zur Genüge
verräth. Man discutirt „super facto clericorum ficticiorum et
^ Le Consulte I, 34
1
272 ^' Hartwig.
comitkiitium malleficia et alia enormia delicta, volentium se
defeiiclere praetextu clericalis beneficii** ^ Ein durch einen un-
genau iiten Kleriker begangenes Verbrechen hat offenbar den
Eiler des Volksraths angefacht. Der Pfaffe , der sich in der
Öewalt des Podestä befand und den der Bischof von Volterra
aus dem Klerus stossen sollte, wurde von der weltlichen Obrig-
keit mit Strafe bedroht. Schon am 28. August rieth einer der
Kath^herren, wenn der Bischof den verhafteten und geständigen
Verbrucher nicht aus dem ordo entferne, mit ihm lediglich als
einem Laien zu verfahren. Der Klerus war darüber aufgebracht
und giiff zu den üblichen Hilfsmitteln zur Vertheidigung seiner
Vorrechte, und drohte die Executivbeamten der Stadt, den
Podestii und seine Räthe u. s. w., und dann die Stadt selbst mit
den kirchlichen Censuren zu belegen. Jetzt wurden Elathsver-
siimnilungen über Rathsversammlungen gehalten, zu denen vor-
zugsweise Kenner des bürgerlichen und canonischen Rechtes
zugezogen wurden. Aber auch Adliche, Kaufleute und Hand-
werker ergreifen das Wort. Die Magnaten stehen meistens auf
Seiten des Klerus. Nur Bonaccorso Bellincioni degli Adimari
räth Kur kräftigsten Abwehr der geistlichen Ansprüche. Dabei
wird er von dem fortgeschrittensten Mitglied der damaligen
Popolanen, dem Schlachthausbesitzer Dino di Giovanni, genannt
Pecora, aufs Kräftigste unterstützt. Dieser rieth schon am
3(J. August, allen Staatsangehörigen zu untersagen, den Kle-
rikern ihre Ländereien zu bebauen und in deren Häusern zu
wohnen; den verbrecherischen Pfaffen, den man in der Hand
habe, solle man nach dem Rechte strafen^. Noch kraftigere
Massregeln schlägt er am 10. September vor. Wenn die
Kleriker nicht binnen drei Tagen den Process zurückzögen,
den sie gegen die Comune angestrengt haben sollten, so möge
man ihnen den Rechtsschutz der Comune entziehen, so das>
sich jeder an ihnen vergreifen könne*. Soweit beabsichtigte
aber die Mehrheit der Rathsherren keineswegs zu geben. Die
Geistlichkeit, welche besonders darüber aufgebracht war, dass
man jene Paragraphen der Statuten, die von ihren Privilegien
handelten, getilgt hatte, schritt dagegen zum Aeussersten und
' Le Consulte I, 258 u. 284. * Le Consulte I, 287.
^ Le Consulte I, 298.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 273
Terhangte das Interdict über die Stadt. Keine Messe wurde
gelesen. Doch der Papst hatte noch nicht gesprochen und
diesen zu gewinnen war das Bestreben der Mittelpartei. Denn
in dieser Weise pflegten häufig Conflicte zwischen den Städten
und ihrem Klerus beigelegt zu werden, dass man die Curie
für sieh gewann und dann die kirchlichen Censuren aufgehoben
wurden. Da in der Regel eine derartige Mediation nicht ohne
bedeutende Geldopfer von Seiten der Comune zu Stande kam,
war es doch vielleicht kürzer, sich untereinander zu verständigen.
Aber wer sollte den Anfang machen? Die Comune mit der
Zurückziehung der Streichung des Statutenparagraphen oder
der Klerus mit Zurückziehung der geistlichen Censuren? So
gerieth die Streitfrage immer mehr in die Hände der Juristen,
wenn auch einzelne Geschäftsmänner, wie der tüchtige Seiden-
händler und Prior Dino Compagni, nicht ohne Erfolg sich um
sie bemühten. In Conferenzen der Sachwalter der Comune
mit dem Propste und bischöflichen Vicare kam es zu einem
Vei^leich. Dieser stand am 22. October im Grossen Rathe des
Capifcans zur Verhandlung. Nach ausführUchen Mittheilungen
über den Verlauf jener Conferenzen' und der Vorschläge des
Capitels der Plorentinischen Kirche machten sich zwar noch
verschiedene Ansichten geltend, aber es überwog doch das Frie-
densbedürfiiiss. Ein Rathsherr wollte sofort zu den Klerikern
geschickt sehen, damit noch an demselben Tage die Messe
wieder gelesen werde. Schliesslich übertrug man den Rectoren,
Prioren und Rathsherren die Reformation des Statuts, von dem
der ganze Streit ausgegangen war. Dafür hatte sich das Capitel
herbeigelassen, eine Verordnung gegen die clerici ficticii zu er-
lassen. Der gegen dieses Statut Zuwiderhandelnde könne die Hilfe
des Capitels nicht anrufen, so wird am Schlüsse desselben erklärt,
nachdem vorher im Einzelnen aufgezählt ist, was diesen Priestern
alles verboten ist: das Tragen von Waffen, das Betreiben welt-
licher Geschäfte u. s. w. Dieses Zugeständniss des Klerus an
die bürgerliche Rechtsordnung wurde in die Statuten der Comune
aufgenommen und hat in allen späteren Redactionen derselben,
z. B. von 1324 und 1355, seine Stelle behauptete Damit aber
* Abgedruckt bei J. del Lungo, Dino Compagni I, 55 Anm. In der
«og. Castrensiseben Ausgabe der Statuten Lib, III, 43.
Deatsche Zeitschr. l Geschichtsw. 1891. V. 2. 18
^
274 0. Hartwig.
war der Streit noch keineswegs zu Ende. Der Klerus verlangte
eine feierliche Erklärung von den Stadthäuptern, dass sie seinen
Befehlen (mandatis) in Betreff der streitigen Paragraphen der
Statuten Folge gegeben. Noch einmal machten sich die alten
Gegensätze in einer ßathsversammlung im Priorenpalaste am
4. November geltend^. Francesco Torselli rieth, Gewalt gegen
die Kleriker zu gebrauchen und alle Rechtsfragen bei Seite
zu lassen, da diese gegen alles Recht ihre Sentenz gegen die
Rectoren der Comune und diese selbst geschleudert hätten.
Wieder rietheu einige Adliche zur Nachgiebigkeit, doch überwog
jetzt die Ansicht, wirklich eine Gesandtschaft an den Papst zu
senden und diesem den Thatbestand klar zu legen. Das scheint
jedoch nicht nöthig geworden zu sein. Der Papst, bei dem sich
eine Abordnung des Klerus aufhielt , die, wie man schon am
4. November wusste, Briefe, wenn auch noch nicht untersiegelte,
f(lr die Comune erhalten habe, sendete am 5. November Raj-
mund Algier, Decan von Puy *, als seinen Legaten nach Florenz.
Dieser sollte die Stadt, welche sich neuerdings Statuten gegeben
habe, die den kirchlichen Rechten zuwider seien, auffordern,
binnen vierzehn Tagen durch Gesandte sich vor ihm in Rom
zu verantworten. Am 28. November fand in dem Hause der
Prioren eine sehr besuchte Rathsversammlung statt, in welcher
Lapo Saltarelli^, ein in jener Zeit viel genannter eleganter
Jurist, es durchsetzte, dass eine Deputation von sechs Ver-
trauensmännern (sapientes) an den Legaten abgeschickt werde,
welche demselben in Anwesenheit der Canonici ihre Vergleichs-
vorschläge so zu unterbreiten hätten, dass auch diese erklärten,
sie seien mit der Comune im Einverständnisse. Daraufhin kam
denn auch der Frieden jetzt zu Stande: der Klerus concedirte
seinen Erlass gegen die clerici ficticii, welcher im Grunde selbst-
verständlich war, und die Comune opferte ihren Statutenpara-
graphen, der gegen die Freiheiten und Rechte der Kirche Verstössen
sollte. Freilich war auch hiermit kein dauernder Frieden zwischen
» Le Consulte I, 321.
^ Potthaet, RegestaNr. 22319; Las Registres etc. par Prou Nr. 167
u. S. LXXXVI.
' Dante kennt ihn and scheint sehr wenig von dem stutzerhaften
Juristen zu halten. Paradiso XV, 126; Dino Compagni 1, 20; Le Con-
sulte I, 387.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 275
den beiden Gewalten hergestellt. Einige Jahre später mussten die
Florentiner längere Zeit Gesandte bei der Curie halten, die sie
in den Händeln mit der Klerisei vertreten sollten^. Und ein
Nothbehelf und der ganzen Richtung der sonstigen Rechtsent-
wicklnng der Comune widersprechend war auch die Auskunft,
die man jetzt dahin traf, dass wenn ein Geistlicher (praesbiter,
elericus vel religiosa persona) einen Laien aus der Stadt, der
Grafschaft und dem Districte angegriffen habe oder habe an-
greifen lassen, sein Vater, Bruder, Sohn, Neffe oder Onkel,
wenn er solche Verwandte habe, die Strafsumme, welche der
Angreifer hätte zahlen müssen, wenn er ein Laie gewesen wäre,
aufbringen musste^.
Florenz befand sich damals nicht in einem Zustande, welcher
ihm einen Sieg über die einer bürgerlichen Rechtsordnung wider-
strebenden Elemente des Klerus hätte sichern können. Finanziell
war ein guter Theil der Bürgerschaft von der mächtigen Be-
schützerin aller Sonderrechte der Klerisei, der Römischen Cmrie,
abhängig, und wenn einmal das umgekehrte Verhältniss eintrat,
und diese momentan die Unterstützung der geldkräftigen Stadt
dringend bedurfte, wie zur Zeit, als Bonifacius VIII. in seinem
Kampfe gegen die Colonnas sich auf die Beihilfe von Florenz
angewiesen sah, und die Comune dann diese Situation sofort
auch för ihren Kampf gegen die Durchbrecher aller Rechts-
ordnung mit Erfolg auszubeuten verstand, so war dieser Vortheil
doch nur ein vorübergehender. In einem Moment, in dem sich
der Papst anschickte, alle Consequenzen des Systems zu ziehen^
(las den Sturz der Reichsgewalt herbeigeführt hatte, konnte sich
' Provision vom 6. und 25. August. Es werden 25 Libre für zwei
Syndici der Comune, Reddito und Todino, welche die Comune in Rom
vertraten, bewilligt. Le Consulte II, 55. Hier ist eine Lücke im Texte. —
Am 22. October 1293 erhielt die Signoria die Ermächtigung, Ordnungen
gegen die Kleriker zu machen, welche behaupten, sie seien der Jurisdiction
der Comune nicht unterstellt und desshalb die Rectoren nicht anerkennen.
Doch diese Entwicklung gehört schon der folgenden Periode an.
* Statuta populi Florentiae, Lib. III, 44; Tom. I S. 261. Dass diese
Bestimmung schon damals getroffen wurde, geht daraus hervor, dass sie
sich in den nach den Florentiner Statuten gearbeiteten Statuten von Pistoja
von 1296 findet. Statutum potestatis Pistorii, ed. Zdekauer S. 149. —
Man griff damit auf eine Germanische Rechtsidee zurück; bei den Mag-
naten ergab sich diese von selbst, aber nicht für jeden Florentiner.
276 0. Hartwig.
keine auch noch so lebensvolle und kräftig aufblühende Stadt
den praktischen Folgen desselben entziehen. Und waren es
nicht gerade die Florentiner gewesen, welche, so viel an ihnen
lag, der Kirche zu ihrem Siege über das weltliche Regiment
verholfen hatten? Freilich hatten sie sich nicht der Politik
der Curie auf Gnade und Ungnade ausliefern wollen, hatten ge-
legentlich den Päpsten Trotz geboten und sich sogar an so
vornehmen Geistlichen, wie dem Abte von Vallombrosa vergriffen.
Das aber hatten sie gethan, als der Kampf der Curie mit den
Staufem noch nicht beendet war, und mit der Erschlagung eines
vermeintlich Ghibellinisch gesinnten Abtes hatte die fanatisirte
Masse wohl noch ein gottgefälliges Werk zu thun geglaubt. Jetzt
aber, nachdem die Curie fast in ganz Italien Siegerin geblieben
war und auch noch hoffen durfte, in Sicilien die letzten schwachen
Sprossen des Staufischen Hauses zu knicken, mussten auch die
Florentiner die Consequenzen ihres eigenen Thuns tragen und
auf eine Herstellung geordneter Rechtszustände in ihrer Stadt,
so weit der Klerus dabei in Betracht kam, verzichten. Der
überlegene Florentinische Geist hat sich dafür an den Siegeni
gerächt, dass er sie durch Boccaccio der Welt auf ewige Zeiten
lächerlich gemacht hat. Dante hat die letzten Gründe derar-
tigen Streites grimmiger an ihren Wurzeln angegriffen, aber
auch nichts ausgerichtet.
Viel günstiger als in diesem Zwiste mit der Klerisei lagen
von vorneherein die Chancen der Bürgerschaft in deren Kampfe
mit den Magnaten oder Granden der Stadt und der Grafschaft
Denn einmal hatten diese Vertreter der Germanisch-mittelalter-
lichen Gesellschaftverfassung keinen Rückhalt mehr an der
Deutschen Kaisermacht, und dann hatte der Adel durch seine
Streitigkeiten und Kämpfe untereinander sich so geschwächt
und herabgebracht, dass er der geldmächtigen, nach einer durch
Gesetze und nicht nach persönlicher WiUkür regierten Büi^er-
schaft als Stand ganz unterliegen musste. Trotzdem dass jeder
umsichtige Mann von Adel leicht wissen konnte, wohinaus die
Entwicklung, welche die Stadt seit einem Menschenalter ge-
nommen, dränge, und dass man dem drohenden Untergang nur
dann entgehen könne, wenn man sich einmüthig verbunden der
drohenden Gefahr entgegenstelle, so herrschte jetzt nach wie
vor der grösste Zwiespalt unter diesen dem Untergang geweihten
Florentiner Geschichte 1250—1292. 277
Familien. Villani hat uns die Namen der miteinander hadernden
Geschlechter, von denen sogar einzelne gespaltene Sippen ein-
ander in tödtlichem Hasse verfolgten, aufbewahrt *. Die Comune
mosste sich in einzelnen Fällen in diese Fehden vermittelnd ein-
mischen. So sind uns in den Consulten und Provisionen zahl-
reiche und genaue Nachrichten über einen langjährigen Streit
enthalten, den die Ouelfischeu Familien della Tosa mit den we-
nigstens früher gut Ghibellinisch gesinnten und jetzt im Aus-
sterben begriffenen Lamberti wegen einiger Ortschaften (terrae)
föhrten. Die Bürgerschaft Hess sich den Abschluss des Friedens
noch Geld kosten*. Denn derartige Händel störten die Ruhe
in den Strassen der Stadt und erfüllten die Grafschaft mit
Mord und Todtschlag. Aber noch schlimmer als diese Friedens-
störungen aus den Zerwürfnissen der Geschlechter waren die
Gewaltthätigkeiten, welche sich die auf ihre Geburt stolzen und
durch ewige Kriege noch dazu verwilderten Adlichen gegen die
Bürger und das Volk erlaubten. Man kann sich den Ueber-
muth, die Roheit und Rachsucht namentlich der adlichen Jugend
schwerlich zu arg vorstellen. Hätten wir hierüber directe Zeug-
nisse nicht genügt, so würde man den Grad derselben schon
' G. Villani VIII, 1.
* La Consulte I, 360; 362; 395; 396 u. s. w. Der Frieden soll
durch fihebündnisse, zu deren Ausstattung die Comune 1400 Lire bei-
steuerte, besiegelt werden. Man weiss auch, welches Salair die 4 Advo-
caten, die zu dieser glQcklichen Transaction mitwirkten, von der Comune
erhielten: 30 Lire. Provision vom 11. u. 14. April u. 4. August 1290.
' Hegel, Geschichte der Stödteverfassung II, 275 u. II, 164, wo aus
dem Manipulus Florum des Galvaneus Flamm a c. 145 mitgetheilt wird,
wie der Mailänder Adel sich an dem Ritter Lungo, der das Volk gegen ihn
gefiihrt hatte, gerächt haben soll: et cum tecti tegula stercoribus plena
hunanis gnttur crjus impletur et dictum est ei: Cum stercore in populo con-
jimctus fdisti, cum stercore coenabis! Vgl. auch Galvaneus Flamma c. 291,
wo erzahlt wird, wie ein Adlicher einen Popolanen, dem er viel Geld
schuldet, zum Essen einladet, dann aber erschlägt und den Leichnam ver-
steckt; wie dann das Volk diesen findet, ihn in die Stadt schleppt und ruft:
Wehe! So mordet inan die Menschen, die ihr Recht suchen!, worauf dann
der Erzbiflchof und der Adel vertrieben werden. Wie diese Barone in
Florenz hausten, wenn sie nur konnten, davon erzählt uns Dino Com-
pagui II, 30 erbauliche Beispiele aus der Zeit der Vertreibung der Weissen
&QS der Stadt. Die Bostichi Hessen in ihrem Hofe köpfen und foltern, als
toen sie hohe Gerichtsbarkeit.
278
O. Hartwig.
1
aus der Erbitterung und der Ungerechtigkeit schliessen können^
luit der die Bürgerschaft die Magnaten behandelte, nachdem sie
ihrer einmal Herr geworden war. Die Florentiner sind gegen
ihren Adel übrigens nicht härter verfahren als die Bürger an-
derer Italienischer Comunen. Ja sie haben das Vorbild zu der
Gesetzgebung, durch welche sie ihren Adel knebelten, von
Aussen empfangen. Durch die Geschichtschreiber, welche sehr
viel zur ^'t*rherrlichung ihrer Vaterstadt vor allen Städten Italiens
beigetrap^en haben, ist die Kunde von den überaus harten Mass-
regehi, welche die Bürgerschaft der Stadt gegen den Adel
ergriff und die schon ein zeitgenössischer Annalist nicht ordinamenta
justitiae, siondern tristitiae nannte \ nur weiter als die ganz
"ähnlichen Satzungen anderer Comunen in alle Welt getragen
worden.
Schon zum Jahre 1280 ist bemerkt worden^, dass der
sog. Frieden des Cardinais Latinus im wesentlichen nur eine
Copie des Versöhnungsversuches war, welchen der fromme
Kirchenfürat in derselben Zeit in Bologna angestellt hatte.
Die politischen Zustände in beiden Städten hatten auch trotz
der Verschiedenheit der socialen Bedingungen derselben, — dort
die grosse Universität, hier die grossen Kaufherren und Fabri-
^ Faolino Pieri ad a. 1293: — fecero certi ordinamenti, li quali fecero I
chiamare di giuatizia, avvegnache di vero si potiei:o dire di tristizia per
queüa. che n'e sequitato.
* 8. oben II, 70 Anm. Die Beziehungen zwischen der Gesetzgebung von
Bologna und den sog. Ordnungen der Gerechtigkeit in Florenz bat zuerst,
so viel ich fn;lie, Pertile a. a. 0. II, 216 bemerkt. Er bezieht sich hierfür auf
Statuten von Bologna aus den Jahren von 1271 u. 74, welche noch Savioli
gekannt hat, die aber Gaudenzi nicht mehr hat auffinden können (Statati
del popolo di Bologna ed. A. Gaudenzi S. V Anm. 1). Die Aehnlichkeit
in der Methode, den gewaltthätigen Adlichen beizukommen, die in Bologna
und Florenz eingeschlagen wurde, ergibt sich dagegen jetzt klar ans den
von Gaudenzi zum ersten Male (1888) veröffentlichten Statuti del popolo
von 128*2 mit ihren Ergänzungen von 1284. Wenn man nun auch das Wort
de@ Odofredus über die Statutenmacherei der Bolognesen kennt — non plos
vocant prudentes quam asinos et ideo ipsi faciunt talia statuta quae nee
habent Latinum nee sententiam — und desshalb sicher annehmen darf,
dass auch diese Statuten von 1282 nicht gerade mustergültig redigirt sind
und der A^^äuhreiber des erhaltenen Exemplars oft gedankenlos copirt und
sich verschrieben hat (s. S. 56 Anm. 1), so sind sie doch auch von Gaudenzi
nieht iviuj^tergültig herausgegeben.
r'
Florentiner Geschichte 1250—1292. 279
kanten, — viel Aehnliches. Es soll dieses hier nicht im ein-
zelnen verfolgt und die analogen Erscheinungen in der Ent-
wicklung nicht nachgewiesen, sondern nur hervorgehoben werden,
dass die demokratische Bewegung in Bologna im allgemeinen
der von Florenz um einige Jahre voraus war. Hatte sich doch
auch Bologna siegreich gegen Kaiser Friedrich II. zu behaupten
rermocht, während ihm Florenz unterlag. In Bologna wurde
daher aucli die Friedensstiftung des Gardinais Latinus, kaum
dass sie abgeschlossen war, durch die gewaltsame Austreibung
der Ghibellinischen Lambertazzi wieder zu nichte gemacht, und
das Volk der Stadt gab sich in demselben Jahre, in welchem
man in Florenz das Priorat einführte (1282), Statuten, welche
schon Bestimmungen in Betreff der von den Adlichen gegen das
Volk begangenen Gewaltthätigkeiten enthielten, die an Härte
den in Florenz 11 Jahre später erlassenen in nichts nachstehen.
Das wird ein kurzer Auszug aus ihnen erweisen. Wenn irgend
ein Angehöriger des Volks von Bologna, — so heisst es in der
Rubrik der Statuten, welche von den Processen des Adels und
des Klerus handeln, die ein Mitglied der Volksgenossenschaften
(societates) angegriffen haben — von einem Magnaten oder
Ä.dlichen Oberhaupt oder den Söhnen und Brüdern eines solchen
Terwundet, getödtet oder gefangen genommen ist, so soll der
Podesta so rasch als möglich, womöglich noch an dem Tage,
an welchem die That begangen ist, eine Untersuchung anstellen
und das Zeugniss des Angegriffenen soll gegen den Angreifer,
seine Helfer und Hintermänner gültig sein. Der Magnat wird
nach dem Grade der Verwundung des Bürgers in eine Strafe
von 1000, 500 oder 300 Pfund Lire Bologneser Münze verur-
theilt. Ist der Popolano erschlagen, so soll dessen Erben, be-
ziehungsweise seinem Sohne, Bruder, Verwandten oder Zunft-
genossen Glauben geschenkt werden. Erfolgt von den zur
Anzeige Verpflichteten diese nicht, so werden sie von den Capi-
tano in Strafe genommen. Das Haus dessen, der einen Ver-
brecher aufnimmt und nicht ausliefert, wird zerstört und nicht
wieder aufgebaut und der Besitzer bestraft, als hätte er selbst das
Verbrechen begangen. Ebenso wird der Sohn oder Bruder
oder ein dem vornehmen Geschlecht Angehöriger an Stelle des
Uebelthäters bestraft. Aber auch die Magnaten, welche einen
Popolano nur mit Worten beleidigen, werden hart bestraft und
Prf^?P^'':
280 0. Hartwig.
der Podestä von Bologna, der acht Tage nach der Anzeige des
Verbrechens die hier angeordneten Bestimmungen gegen den
Schuldigen nicht angewendet hat, um 500 Lire gebüsst und
abgesetzt. An seine Stelle tritt der Capitano und wenn auch
dieser säumig ist, die Zunftvorstände. Alle öffentlichen Geschäfte
werden inhibirt» bis dem Rechte Genüge geschehen ist. Und
wenn ein derartiger Verbrecher nicht in die Gewalt der Obrig-
keit kommt, wird er von dem Podesta in den Bann gethas,
aus dem er unter keinen Umständen gelöst werden kann, und
sein Namen ins Buch der Verbannten eingetragen.
Nicht weniger scharf sind andere Strafbestimmungen dieser
ordinamenta sacrata et sacratissima Bolognas zum Schutze tod
Wittwen und Waisen der Volksangehörigen und der Klöster
und der Bauern. Der Umstand, dass sie gleichzeitig gegen den
Adel und den Klerus gerichtet sind, beweist, dass man es hier.
wie in Florenz, mit einer Zeitströmung zu thun hat, welche auf
die Durchführung gesetzlicher, von der Obrigkeit gegen die
privilegirten Stände auf alle Weise zu beobachtender Ordnungen
gerichtet war. Desshalb mussten auch die Angehörigen des
Adels, deren Namen in dem Statut selbst aufgezeichnet sind,
dem ^Podesta für sich und ihre Angehörigen, Väter, Söhne,
Brüder und Enkel, für 1000 Lire Bologneser Münze und darüber
nach dem Willen des Podesta diesem innerhalb eines Monats
nach der Publication dieser Ordnungen gute und sichere Bürg-
schaft stellen, dass sie alles das beobachten wollen, widrigenfalis
sie verbannt werden sollen ^.
Ich habe hier diesen kurzen Auszug aus den umfangreichen
Statuten des Volks von Bologna aus dem Jahre 1282 nur ge-
geben, um zu zeigen, dass nicht die Florentiner allein g^a
ihren Adel mit den schärfsten Strafmassregeln vorgingen,
sondern dass nach dem Schlagworte dieser Zeit, dass der räu-
berische Wolf und das zahme Lamm gleichen Schritt halten
sollen ^, überall da, wo dieselben Uebelstände bestanden, in ganz
gleicher Weise gegen die Urheber derselben vorgegangen wurde.
* Statuta del popolo di Bologna a. a. 0. S. 21—27; 32; 40 u. s. w. Diese
Statuten gelten für die nächsten zehn Jahre mit Aufhebung aller entgegen-
stehenden Statuten. S. 49.
' Volentes et intendentes quod lupi rapaces et agni niansueti ambu-
lant pari gradu providerunt, ordinaverunt etc. a. a. 0. S. P,2.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 281
Der hier sich entzündende Kampf ums Recht, d. h. um die Her-
stellung geregelter Rechtszustände musste einmal ausgefochten
werden. Es war dazu nöthig, alle von den Gewaltthätern Ge-
schädigten zu zwingen, ihr Recht zu suchen und ihnen die
Beschaffung von Zeugen zu erleichtem, den Uebelthätem aber
jede Unterstützung durch Helfershelfer und durch säumige und
pflichtveigessene Beamte zu entziehen. Es waren revolutionäre,
unsichere Zustände, aus denen sich eine neue sociale Gestaltung
der Gesellschaft und eine wenn auch immerhin unvollkommene
Rechtsordnung entwickeln wollten ^.
Wie es nun überall in solchen Zeiten zu geschehen pflegt,
das», wenn einmal irgendwo ein Heilmittel gegen die vorhandenen
üebel gefunden zu sein scheint, dieses leicht überall zum Gebrauch
anlockt, so mag wohl auch die Einführung der ordinamenta
sacrata et sacratissima in Bologna ihre Rückwirkung auf Florenz
ausgeübt haben. Bei der engen Verbindung, in welcher die
beiden grossen Guelfischen Städte diesseits und jenseits des
Apennin standen und die sich auch darin ausdrückt, dass
' Wie die sociale Lage zahlreicher Bewohner der Grafschaft von der
Entwicklung der grossen Ereignisse abhing, mag aus folgendem Beispiel er-
hellen, das ich einer Provision vom 5. Oct. 1294 entnehme. (Delizie degli
Emditi Tose. YII1, 282 findet sich ein Auszug hieraus, der aber die Namen
der Einzelnen nicht enthält.) Nach der Schlacht von Montaperti hatten die
Ghibellinen Castelnuovo d'Avane im Amothale arg heimgesucht, die Pazzi
hier viele freie Einwohner durch Drohungen und Gewaltthaten sich unter-
thänig gemacht und das auch durch einen Schiedsspruch des Durazzo di
M. Guidelotto de' Vecchiatti, eines Freundes des Bischofs von Arezzo und
der Pazzi (s. oben S. 105), bestätigen lassen. Nach der Schlacht von Benevent
und Tagliacozzo erhoben sich nun diese Bewohner von Castelnuovo gegen ihre
Bedränger, die Pazzi zogen aber mit Heeresmacht gegen sie, Hessen sechs
Gefangene vor den Mauern der Stadt, die ihnen ihre Thore nicht öfi&ien
wollte, hinrichten , worauf der Bischof Wilhelm von Arezzo zum Schieds-
richter gewählt wurde. Dieser erkannte natürlich für seine Vettern, und
die Bürger von Castelnuovo bezahlten nun bis 1294 ihre Abgaben u. s. w.
an die Pazzi. Nach der Einführung der Ordnungen der Gerechtigkeit
wandten sich die Unterdrückten nach Florenz. Die Prioren machten jetzt
kurzen Process, entzogen die Sachen den Gerichten, da diese auf Grund
der beiden Schiedssprüche g^en die Castelnuovesen erkennen könnten,
erklärten diese für freie Leute, schlugen die zwischen ihnen und den Pazzi
schwebenden Processe nieder und bedrohten diese mit Strafen, wenn sie
die Bürger von Castelnuovo fernerhin als ihre Vasallen ansehen und be-
handeln würden.
282 0. Hartwig.
Bologna wiederholt PodesTaten und Capitani, z. R Cor!»«
Donati (1285), von Florenz verschrieb, kann das gar nichtl
anders gewesen sein. Aber wenn man sagt, die Ordnungen
der Gerechtigkeit seien, wie alle Institutionen in Florenz, nur
Nachahmungen (imitazioni) von Bologneser Einrichtungen^, so
geht man viel zu weit. Das beweist schon die allmähliche
Entstehung der Ordnungen der Gerechtigkeit. Und auch nach
ihrer formellen Seite hin sind sie keine „Nachahmung'' der ud-
geschlachten Bolognesischen Statuten.
Die ersten Massregeln gegen die sich immer mehr steigernden
Verbrechen, die wegen der Schwäche der von ihnen BetrofiFenen
ungestraft blieben, stellte am 7. Juni 1285 der Prior Lotto
deglr Agli^. Er beantragte, dem Volkshauptmann Baldovino
degli Ugoni bis zum 1. September des Jahres Vollmacht za
geben, jedes Verbrechen zu untersuchen und nach den Bestim-
mungen der Statuten oder nach eigenem Ermessen zu bestrafen,
wenn der betreflfende Fall in diesen nicht vorgesehen sei. Diese
offenbar in die richterlichen Befugnisse des Podesta eingreifende
Bestimmung wurde von den Volksräthen nicht für schon be-
gangene, sondern für zukünftig stattfindende Verbrechen ange-
nommen, und man befand die Massregel so praktisch, dass sie
jmi 7. Juli bis zum 1. October und am 2. October bis zum
1. November verlängert wurde. Gleichzeitig wurden die Straf-
bestimmungen in Betreff der mit Verbannung Bestraften geschärft.
Doch genügten diese Verordnungen nicht. Gerade ein Jahr nach
dem letzten der hier angezogenen Rathsbeschlüsse ging man
gegen den Adel systematisch vor*, indem man dem Capitano
Monaldo dei Monaldeschi von Orvieto bis zum 1. Januar die
^ Gaudenzi a. a. 0. hierüber S. V: in genere i rivolgimenti e gli ordini
<]i Firenze non furono che rimitazione di quelli di Bologna.
* Le Consulte I, 237, 283, 308. Bei der Kürze der Fassung dieser
Sitzungsberichte würden wir nichi, erkennen, um was es sich hier gehandelt
hat. wenn uns nicht die Provisionen in dem ersten Bande derselben von
den genannten Tagen erhalten wären.
' Dieses hier angezogene Statut über die vom Adel zu leisienden
Bürgschaften kann übrigens nicht das früheste gewesen sein. Denn schon
oben ist auf eine Consulta vom 15. März 1285 hingewiesen, nach der
die adlichen Familien ftlr ihre Mitglieder Bürgschaft, stellten. Wann
dieses zuerst eingefahrt ist und in welchem Zusammenhang, wissen wir
aber nicht. .
I
Florentiner Geschichte 1250—1292. 283
Blmacht ertheilte, alle die Magnaten, welche einen Popolano
Hiriirten oder in der Bewohnung ihrer Häuser und Bebauung
pr Ländereien belästigten, persönlich und an Hab und Gut
[personaliter et realiter) zu strafen und sie zu zwingen, jenen
las strittige Object zu einem angemessenen Preise abzukaufen.
Die einfache , durch emen Eidschwur bekräftigte Aussage des
Popolano genügte als Beweismittel gegen den Magnaten. Gleich-
zeitig wurde verfügt, dass alle Adlichen, deren Namen aufge-
öhlt waren, für sich, ihre Söhne und Brüder, die 15 Jahre
alt, eine Bürgschaft über 2000 Lire zu deponiren haben und
versprechen müssen, diesem Statut unverbrüchlichen Gehorsam zu
leisten. Verschiedene Strafen wurden gegen die üebertretungen
und Umgehungen desselben festgesetzt ^ Zehn Tage darauf
wurden diese Massregeln gegen die Magnaten noch weiter aus-
gedehnt, wenn sie den Verkauf von Grundstücken, auf die sie,
angebhch mit Unrecht, Rechtsansprüche erhöben, verhinderten.
Einstimmig nahmen die Volksräthe die hierzu nöthigen Statuten-
^ Wir haben hierüber in den Provisionen Lib. J, 27 — 31 ein sehr
ausführliches Statut, das jedoch nicht mehr vollständig erhalten ist, da drei
Blätter herausgeschnitten sind. — Das was unser RechtsgefQl am stärksten
an diesem Statut verletzt, ist das einseitige Werthlegen auf das Zeugniss
des Klägers. Das machte sich auch damals sofort sichtbar. Denn es traten
viele falsche Ankläger auf und es wurden zahlreiche Meineide geschworen.
In den Räthen wurde vielfach über die falschen Anklagen verhandelt. Und
doch Hess man es bei diesem Verfahren, nur dass man die Zeugenzahl
später doch erhöhte. Wer da weiss, wie es der heutigen Justizverwaltung
in Italien, vor allem aber in ünteritalien, unendlich schwer geworden ist,
\^i den schwersten, am hellen Tage, auf offener Strasse begangenen Ver-
brechen Zeugen aufzutreiben, wird es leicht verstehen, warum am Ende
des 13. Jahrhunderts in Florenz die Männer, welche gesetzliche Zustände
einführen wollten, sich mit so geringem Beweismaterial begnügen mussten.
Es war eben sehr schwer, wenn nicht unmöglich, gegen die gewaltthätigen
*jTanden Zeugen zu finden. — Dass man die adlichen Familien eine Art
^iesammtbürgschaft für ihre Glieder übernehmen liess, hat auch nichts allzu
Auf&Uendes. Die Familien lebten sehr häufig noch mit ungetheiltem Ver-
mögen zusammen, jede Beleidigung, die ein Glied der Sippe traf, wurde
von der Familie gei-ächt. Der Germanische Geschlechterverband hatte sich
Wer in seinen Ausläufern noch erhalten. Vgl. hierüber Villari in der Nuova
Antologia XI S. 451. (Die Abhandlungen, welche Villari in dem Journal
H Politecnico 1867 über diese Zeit veröffentlicht hat, habe ich leider
nicht einsehen können. Doch ist wohl in dem hier citirten Aufsatze: La
repubblica Fiorentina al tempo di Dante die Quintessenz derselben enthalten.)
284 0. Hartwig.
^
Veränderungen an. Die Räthe des Podestä, in denen die Mag-
naten noch Sitz und Stimme hatten, wurden, soviel ich sehe,
nicht gefragt.
Man wird es dem Adel nicht verübeln dürfen, wenn er
sich gegen diese Vergewaltigung erhob. Der Podestä und der
Capitano und deren Oefolge wurde von ihm insultirt. Aber so
kräftig erwies sich das Stadtregiment, dass der Podestä Bertoldo
degli Stefaui von Rom und der Capitan an demselben Tage,
wo diese Excesse begangen waren , am 30. October , noch die
Consiglien des Podestä und des Capitano zusammenberiefen, und
der Capitano in denen des Podestä und dieser in denen jenes
Anträge stellten, nach denen einige Statutenparagraphen bis
zum 1. Januar 1287 aufgehoben werden sollten, durch welche
sie in ihren richterlichen Machtbefugnissen gegen die Magnaten
eingeschränkt wurden, und verlangten, dass man sie am Schlüsse
ihrer Amtsperiode nicht wegen ihres Vorgehens gegen diese
belangen dürfe. Das wurde beschlossen, ohne dass, wie es
scheint, der Adel irgend welchen Einspruch erhob. Am
18. Januar 1287 wurden diese Ordnungen verlängert, jedoch
nicht ohne dass man sie in einigen Punkten wenigstens modi-
ficirte. Man fand sie doch zu hart und unausführbar. Namentlich
wurden die Satzungen über die Bürgschaft reformirt. Wenn der
Vater für den Sohn und der Bruder für den Bruder und umgekehrt
gebürgt hatten, so sollte dann je Eine Bürgschaft genügen ^
Mit diesen Bestimmungen scheint man sich die nächsten
Jahre beholfen zu haben. Es sind uns wenigstens keine Ab-
änderungen derselben bekannt. Die kriegerischen Ereignisse,
welche sich in dieser Zeit abspielten, hatten die Gedanken der
Bürgerschaft auch mehr nach Aussen gelenkt. Aber gerade
durch Erfolge im Felde musste ja die Macht und das Ansehen
der Granden, die noch immer die geborenen Führer im Feld-
lager und bei den diplomatischen Verhandlungen waren, sich
von selbst wiederherstellen und von Neuem kräftigen. Und so
^ Warum man gegen die Regel zuerst den Rath des Podestä befragte,
ist unsicher. Vielleicht weil man ihn früher gar nicht befragt hatte.
Perrens II S. 346 Anm. 1, wo auch die Belegstellen aus den Acten dtirt
sind, meint, man habe die Sache überstürzen wollen. Die von den Magnaten
deponirten Bürgschaften hatten eine besondere Verwaltung, über deren
Wahl und Bedeutung sich in den Provisionen mancherlei Material findet.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 285
geschah es auch jetzt. Die beiden Chronisten der Zeit,
6. Yillani und Dino Compagni, stimmen darin ganz überein,
dass der Guelfische Adel durch die Siege über Arezzo und Pisa
noch hochmüthiger und gewaltthätiger geworden, das Volk
»Ober das gewohnte Mass hinaus* belästigt habe. Die beiden
Chronisten sind allerdings gute Popolani und parteiisch gesinnt ^.
Aber die Logik der Thatsachen spricht für die Richtigkeit ihrer
Behauptungen. Um die Macht der adlichen Familien zu brechen
und das Uebel mit der Wurzel auszurotten, beschlossen die
Führer der Volkspartei daher zunächst, die Bewohner der Graf-
schaft für sich ganz zu gewinnen, indem sie die am härtesten
vom Adel Gedrückten aus der Knechtschaft desselben befreiten.
Zwei Monate nach dem Siege von Campaldino wurde am
6. August 1289 durch einen im Hause des Giani Forese ge-
fassten Beschluss der Prioren und Rathsmänner, denen durch
die Consiglien hierzu Vollmacht gegeben war, die Leibeigenschaft
im Machtbereiche der Comune aufgehoben. „Denn die Freiheit**,
so hebt dieses Statut an, , durch welche eines Jeden Willen nicht
Ton einem fremden, sondern von dem eigenen Gutdünken abhängt,
wird durch das natürliche Recht vielfach verherrlicht, durch sie
werden Staaten und Völker (civitates et populi) vor Unter-
drückung bewahrt und in ihrem Rechte geschützt und vermehrt.**
Desshalb soll Niemand auf irgend eine Weise weder für immer
noch auf Zeit hörige oder sonst wie abhängige und unfreie
Leute kaufen, und Niemand, welchem Stand er auch angehören
möge, derartige Leute verkaufen. Alle Verträge hierüber sind
an sich nichtig und rechtswidrig und die, im Betreff deren sie
abgeschlossen, für sich und ihre Nachkommen freie Leute.
ADe Richter und Notare und Zeugen, welche bei der Ausfertigung
von ürkimden über derartige Verkäufe mitwirken, werden um
1000 Lire Kleinmünze gestraft. Dagegen kann Jeder der
Comune von Florenz Hörige u. s. w. verkaufen und seine Rechte
an ihnen übertragen, wie sich denn auch die Hörigen von ihren
Herren loskaufen können und diese ihre Hörigen zu diesem Zwecke
verkaufen und für frei erklären können. Dieses Gesetz soll seine
Gültigkeit vom 1. Januar 1289 an haben ^.
« Vülani VII, 132; Dino Compagni I, 5 u. 11.
' Die Urkunde ist schon wiederholt gedruckt, am besten bei Rumohr,
Ureprung der Besitzlosigkeit der Colonen im neueren Toscana S. 100. Die
286 0. Hartwig.
n
Hiermit waren die Bande, welche die Hörigen u. s. w. an
die Scholle gefesselt, gesprengt, der Zuzug zur Stadt freige-
geben und der Mobilisirung des Grund und Bodens freies Feld
geöffnet. Denn wie Viele wollten denn noch als Hörige dem
Adel und Klerus die Felder bestellen? Und diese sahen sich
desshalb gezwungen, ihre Grundstücke an die Stadt oder die
Städter, welche sie bezahlen konnten und durch freie Arbeiter
sie bestellen Hessen, zu verkaufen. Dem Besitzstand des Adel^
war damit eine nie wieder vernarbende Wunde geschlagen.
Doch damit glaubte man noch nicht genug gethan zu haben,
um die bisher geübte Präpotenz des Adels zu brechen. Waren
doch viele dieser freien Herren im Besitze von kaiserlichen und
anderen Privilegien, welche ihnen einen besonderen Gerichtsstand
gewährten und die Leute ihrer Güter und Ortschaften ihrem
Gerichtsstand unterstellten. Auch diese Ausnahmestellung wollten
die Bürger von Florenz nicht mehr ertragen, und so wurde denn
am 31. Januar 1291 ein sehr ausführliches Statut in zehn
Rubriken gegen alle die, welche den Gerichtsstand des Podestau
des Capitano und der übrigen Beamten der Comune nicht als
den ihrigen und einzig gesetzmässigen anerkennen wollten, ,za
Ehren und zur Stärkung des Regiments des Herrn Podesta und
des Capitano und des Amtes der Herren Prioren der Zünfte,
und zur Stärkung und Vertheidigung der Handwerker (artificum)
und Zünfte, und damit die Bürger und Grafschaftsbewohner
nicht femer, wie bisher geschehen, unterdrückt würden", erlassen.
Das Gefühl, dass mit diesen sehr ausführlichen, ins Detail nach
allen Möglichkeiten eingehenden Bestimmungen doch des Guten
etwas zu viel geschehen sei, scheint den Redactoren derselben
doch vorgeschwebt zu haben. Denn sie berufen sich auf den
Satz eines Weisen, nach dem man nur »Widriges mit dem
Widrigen* ^ austreiben könne. Auch hier werden die Geschlechts-
Stadt kaufte die Hörigen auf, um sie gegen das Kaufgeld frei zu lassen.
Im Februar 1291 verkauften die Domherren von Florenz unter diesem sanften
Drucke ihre Güter und deren Angehörige in MngeUo (Provision vom S. Febr.
1291 im 2. Band der P. c. 162 tergo u. Rumohr S. 103). — Durch das
Statut wurde übrigens nur eine Bewegung, die schon im Gang war, legali-
ßirt. Denn schon im Juli 1289 bitten einige Gemeinden im Mugello, welche
an die übaldini verkauft werden sollten, um Ankauf durch die Comune.
* S. oben S. 73 Anm. 1 den einen Theil der Einleitung dieses Statuts im
Wortlaute. Es steht in Band 2 der Provisionen S. 175 u. f. Dies Stat*it
Florentiner Geschichte 1250—1292. 287
genossen gegenseitig für einander verantwortlich gemacht und
die Renitenten mit harten Strafen belegt und für rechtlos erklärt.
Angesichts dieser Statuten und der Thatsache, dass die
Granden keine Versuche machten, diese Gesetzgebung principiell
zu bekämpfen, könnte es scheinen, dass nur die innere Consequenz
der einmal eingeschlagenen Richtung oder Schlimmeres , das
Verlangen nach Rache und kein wirkliches, begründetes Bedürf-
niss, die Führer der Volkspartei angetrieben habe , noch weiter
in der Beschränkung und Vernichtung der Privilegien des
Adels zu gehen. Und doch möchten hier die Dinge etwas
anders liegen, wenn auch keineswegs geleugnet werden soll^
dass es damals schon in Florenz gewissenlose Demagogen und
kalte Rechtsfanatiker gegeben hat. Da der Adel in den Räthen
des Gapitano und des Podestä entweder gar nicht zum Worte
kam oder doch stets in der Minorität blieb, desshalb also auf die
legale Bekämpfung dieser Statuten keinen Werth legen konnte^
trieb ihn das, abgesehen seiner inneren Zerklüftung und seiner abso*
luten numerischen Schwäche ^ zu einer um so erbitterteren per-
sonlichen Bekämpfung dieser neuen Ordnungen auf Nebenwegen
oder auf den Bahnen der Gewalt. Die Ausführung der Gesetze
durch die Beamten der Comune liess jedenfalls viel zu wünschen
übrig. Wozu wären auch sonst die harten Strafandrohungen
gegen sie in jedem Gesetze nöthig gewesen ? Manche Magistrate
ist so ermüdend weitschweifig und detaillirt, dass sogar den Bartkratzern
(barbitonsoribus) und ähnlichen Gewerbetreibenden bei 25 Lire Kleinmünze
Terboten wird, die renitenten Privilegirten zu bedienen.
' Wenn an irgend einer Stelle das Fehlen der alten Florentiner
Statuten recht unangenehm sich bemerkbar macht, so ist es hier. Wie in
den Statuten des Gapitano von Bologna die Namen der Familien der
Onuden genannt waren, so auch in denen von Florenz. Das sagen die
Ordinamenta justitiae ed. Bonaini (Archivio stör. ital. N. S. Vol. I S. 66)-
ganz bestimmt. Desshalb zählen sie sie nicht auf. Da wir diese Statuten
nicht haben und die Chronisten sie nicht nennen, so kennen wir ihre Zahl
nicht sicher. J. del Lungo hat zu Dino Compagni die hierüber erhaltenen
Notizen U, 50 Anm. 17 zusammengestellt. Damach schwanken die Angaben
zwischen 33 oder 37 und 59—60. Da die in den Delizie degli Eruditi
Toscani IX, 279 aufgezählten Namen notorisch solche enthalten, z. B. die-
Uberti, die damals gar nicht in Florenz existirten, hat man es wohl mit
zwei Listen zu thun, von denen die kürzere nar die Namen der wirklich
in Florenz domicilirten Granden enthielt. Mit dem bis jetzt bekannten
Material kann man nicht weiter kommen.
288 0. Hartwig.
scheinen freilich höchst summarisch alle ihnen zur Aburtheiluug
Zugewiesenen bestraft zu haben, so dass dann die Processe der
Verurtheilten wieder aufgenommen werden mussten. Ob die
Herabsetzung der Amtsdauer des Podesta, die im Sommer 1289,
ohne dass wir etwas Näheres darüber erfahren, yon einem Jahr
auf 6 Monate bleibend verringert wurde, mit derartigen Dingen
zusammenhängt, die uns die Provisionen ^ melden, bleibt ungewiss.
Jedenfalls gestattete die von Dino Compagni mit den stärksten
Ausdrücken gebrandmarkte Nichtswürdigkeit vieler Richter dem
Adel leicht und oft, die Statuten zu umgehen. Einzelne "Granden
mochten es wohl auch nicht für unmöglich halten, durch ihren
Einfluss und ihr Ansehen bei dem niederen Volke zu gelegener
Zeit diese ganze Gesetzgebung über den Haufen zu werfen.
Wenn der hochmüthige und zu jeder Gewalithat und Intrigue
fähige Corso Donati auf stolzem Streitrosse durch die Stadt ritt,
und die Volkshaufen: Der Baron, der Baron! ihm zuriefen, da
mochte der scrupellose Aristokrat wohl hoffen, mit den WolJ-
krätzem und Plusmachern eines schönen Tages noch gründlich
abzurechnen. Und er hat das in seiner Weise, jedoch ohne
seine letzten Zwecke zu erreichen, auch gethan. Aber gerade
derartige Erscheinungen liessen die Führer der Bürgerscfaafi
nicht mit dem schon Erreichten sich begnügen, sondern nach
noch stärkeren Sicherheiten für ihre Errungenschaften trachten.
Sie fanden dazu auch, wie es häufig in solchen Zeiten der
€Iassenkämpfe geschehen ist, einen der Aristokratie angehörigen
Mann, der sich an die Spitze der populären Bewegung gegen
den Adel stellte.
Giano di Messer Tedaldo della Bella gehörte einem der
sieben ältesten Adelsgeschlechter von Florenz an, welche in
der Badia von Florenz ihr Erbbegräbniss hatten. Die Familie
war ursprünglich Ghibellinisch gewesen, Giano hatte sich aber
in eine Zunft eintragen lassen und war Guelfisch geworden.
In der Schlacht von Gampaldino hatte er Ritterdienste ge-
than und sein Pferd verloren. Verschiedene Impulse bewegten
seine Seele. Er war von einem lebhaften Selbstbewusstsein
* Proviaion vom 10. und 11. Juli 1289. Am 27. Juli werden schon
die Syndici bezahlt, die den Podeste Rosso de' Gabrielli, den letzten Po-
<3e8tä mit einjähriger Aratsdauer, revidirt hatten.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 289
beherrscht und daher empfindlich für Kränkungen und zu
Rachsucht geneigt. Dagegen aber auch uneigennützig und ein
Freund der Gerechtigkeit. «Gern vertheidigte er, was Andere
aufgaben, und sprach aus, was Andere verschwiegen; die Rec-
toren der Comune fürchteten ihn so, dass sie sich hüteten, die
Verbrecher ungestraft zu lassen* ^ Kurz, eine herrische, ihres
guten Willens sich bewusste Natur, ohne hervorragende poli-
tische Begabung. Vielleicht hatte den stolzen Mann eine schwere
Beleidigung, welche ihm einer der vornehmsten und hitz-
köpfigsten Granden, Betto de' Frescobaldi, in (einer Rathsver-
Sammlung?) der Santa Reparata damit zugefügt hatte, dass er
ihn an der Nase ergriff und sie abzuschneiden drohte, wenn er
auf einer Privatforderung bestehe, ganz in das Lager der
eifrigsten Popolanen und schlimmsten Feinde der Granden ge-
trieben^. Durch seine Verwandtschaft mit den einflussreichen
Magalotti, die sehr eifrige Popolanen waren, wiurde er vielleicht
auch noch bestimmt. Nachdem er 1289 vom 15. August au
dem Priorencolleg angehört hatte und zu grossem Ansehen
bei der Bürgerschaft gelangt war, trat er in Verbindung mit
den Führern der Volkspartei, unter denen uns namentlich
Duccio und Cione Magalotti, Corso Mancini, Lapo Talenti,
Donato Alberti, Albizzo Corbinelli, Boninsegna Beccanugi, Baldo
RnfibU, Giova Aglioni, Rosso Bacherelli unter vielen anderen
vornehmen Popolanen namentlich überliefert sind^. Eine Codi-
^ Dino Compagni 1, 12. G. Villani YIII, 8, der Giano sonst preist,
hebt seine Rachsucht besonders hervor. Ebenso der von Villani ganz unab-
hiingige Psendo-Brunetto Latini. Hartwig, Quellen II, 234. Sein rasch
zugreifendes Wesen hat ihm auch seine Excommunication von Seiten des
Bischofs Ton Pistoja zugezogen, als er dort 1294 als Podestä fongirte und
mehrere Kleriker in Strafe genommen hatte. Er musste Pistoja verlassen,
ohne die Amtszeit ausgehalten zu haben. Am 5. October 1294 ertheilten
ihm die Florentiner Repressalienrecht gegen die Pistojesen, welche ihn
nieht vollkommen bezahlt und versprochen hatten, die Aufhebung seiner
Exoommimication zu erwirken, ohne das zu halten. Diese Repressalien-
ertheüimg wurde nach seinem Sturze, am 12« April 1295, zurückgezogen.
* Dieses Vorkommniss erzählt nur Pseudo-Brunetto Latini a. a. 0.
' Diese Namen sind uns allein von Pseudo-Brunetto Latini a. a. 0. S. 233
geoannt Es sind die Namen von Popolanen, die in jener Zeit viel genannt
öftren, zum Theil die Priorenwürde bekleidet und sich in den Geschäften
<ler Comune hervorgethan haben, üeber ihre Geschicke und spätere Partei-
stelltmg gegen Giano della Bella gibt J. del Lungo in seinem Werke Über
Dentwhe Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. V. 2. 19
290 0. Hartwig.
1
fication der einzelnen Bathsbeschlüsse, welche das V^olk gegen
die Unterdrückung durch die Oranden schützen sollten, eine
weitere Ausdehnung und Verschärfung derselben in den Strafbe-
stimmungen gegen die Granden und in Verbindung hiermit eine
neue Redaction aller der Bestimmungen, welche seit der Ein-
führung des Priorats die Herrschaft des Popolo befestigt hatten,
erschien diesen Männern als das zu erstrebende Ziel. Gegen
das Ende des Jahres muss die volksthümliche Bewegung ihres Er-
folges sicher gewesen sein, denn die letzten Prioren dieses Jahres,
unter denen sich jedoch keiner der genannten Freunde Giano's
befand, brachten einen Entwurf von Ordinamenta canonizzata
am 10. Januar 1293 im Rathe der Hundert ein, welchen in
ihrem oder ihrer Amtsvorgänger Auftrag drei Rechtsgelehrte,
Donato di M. Alberto Ristori, M. Ubertino della Strozza und
M. Baldo Aguglioni ^ ausgearbeitet hatten. Sofort wurde im
Rathe der Hundert mit 72 gegen 2 Stimmen der Entwurf mit
einigen Abänderungen genehmigt und am 18. Januar nach seiner
Annahme in den übrigen Räthen zum ewigen Gesetze der
Comune Florenz erhoben. Dieser Entwurf enthielt die Ordi-
namenta justitiae, wie sie jetzt genannt wurden. War bei der
Redaction derselben ein näherer Parteigenosse Giano's, Alberto
Ristori, in erster Linie thätig gewesen, so wurde er selbst mit
zwei anderen Freunden, M. Albizzo Corbinelli und Baldo de'
Ruflfoli, in die nächste Signoria am 15. Februar 1293 gewählt
Baldo bekleidete das erste Gonfalonierat der Gerechtigkeit
eine Würde, welche durch diese Ordnungen mit grossen Macht-
befugnissen ausgestattet, ins Leben gerufen wurde. Der Podest»
Tebaldo Brusciati von Brescia und der Capitano Corrado de Sorre-
cina waren der Neuerung offenbar günstig gestimmt.
Dino Compagni genügende Auskunft Der einzige, der von ihm nicht er-
wähnt wird, ist Corso Mancini, der aber bei Lami, Monumenta I, 401 mm
Jahre 1294 als Mitglied einer Plorentinischen Gesandtschaft genannt wird.
' Diese drei Redactoren von Dino Compagni genannt I, 12. Der erste
von ihnen war später ein hervorragender Parteigenosse Dante's, fiel den
Florentinern aber in die Hände und wurde 1303 schmählich hingerichtet.
Dino Compagni II, 30. Der dritte ist Dante besonders verhasst (Paradiso XVI}
und sicher einer jener Plorentinischen Juristen , deren weites Gewissen mit
dem Wachsen ihres Scharfsinns gleichen Schritt hielt. Er gehörte 1295
auch der Verschwörung gegen Giano della Bella an. Die Daten nach
Bonaini im Archivio stör. ital. N. S. I, 8 u. 78.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 291
Sind diese Ordnungen auch nicht genau in der Fassung
erhalten, in welcher sie aus den Gonsiglien am 18. Januar 1293
hervorgingen, so sind wir doch so vollständig über sie unter-
richtet, wie kaum über irgend ein anderes Product der gesetz-
geberischen Thätigkeit der Florentiner. Denn wir besitzen noch
den Entwurf derselben, wie er den Käthen vorgelegt wurde, und
eine Ausfertigung aus dem Jahre 1295, welche sich von der
am 18. Januar 1293 genehmigten nur durch einige wenige Ab-
änderungen unterscheidet. Jener liegt in dem Abdrucke vor,
den uns Bonaini im Archivio storico zugänglich gemacht hat,
diese in der Ausgabe von Fineschi^
In den achtundzwanzig Rubriken, in denen der nicht ganz
homogene Stofp dieser Ordinamenta justitiäe untergebracht ist,
werden zunächst die einundzwanzig Zünfte ^ , die zwölf oberen
and neun unteren, der Reihe nach aufgezählt und diese aufge-
fordert, durch einen Eidschwur ihrer Syndici die Aufrechter-
haltung dieser Ordnungen feierlich zu geloben und zur Aus-
fiihrung derselben auch dadurch bereitwillig mitzuwirken, dass
sie jede einem ihrer Zunftgenossen angethane Beleidigung zur
Anzeige zu bringen versprechen. Ausser dieser beschworenen
Einigung sollen bei schweren Strafen keine anderen Verbin-
dungen und Eidgenossenschaften unter den Zünften erlaubt sein.
Der folgende Artikel handelt von der Wahl der Prioren und ist
von der einschneidendsten Bedeutung. Denn hier wird fest-
gesetzt, dass Niemand zum Prior gewählt werden könne, der
^ Ich uDterlasse es, auf das Detail hier einzugehen^ da über die hier
in Betracht kommenden Fragen Hegel, Die Ordnungen der Gerechtigkeit
in der Florentinischen Republik: Universitätsprogramm von Erlangen 1867,
und Villari, N. Antologia XI, 456 u. f. (1869) gehandelt haben. Der be-
deutendste Unterschied zwischen den Fassungen von 1293 und 1295 besteht
darin, dass die i. J. 1293 auf zwei festgestellte Zahl der Zeugen gegen die
Granden auf drei erhöht wird , während der ursprüngliche Entwurf noch
keine Zahl genannt hatte. — Fineschi hat seine Ausgabe in den Memorie
istoriche degli uomini illustri del Convento di S. Maria Novella di Firenze
S. 186 n. f. veröffentlicht. Eine officielle Uebersetzung der Statuten ins
Italienische vom Jahre 1324 hat P. E. Giudici im Appendix zu seiner
i^toria dei Municipi italiani S. 303 u. f. publicirt.
' Dino Compagni hat vierundzwanzig Zünfte. Dieses ist sicher falsch;
da 1378 zur Zeit des Aufstandes der Ciompi die Zünfte vorübergehend auf
die Zahl von vierundzwanzig erhöht wurden, muss die Ueberarbeitung der
Chronik nach dieser Zeit gesetzt werden.
292 0. Hartwig.
nicht ein Handwerk wirklich dauernd betreibe und einer ZonA
angehöre, und Niemand, der ein Ritter (miles) sei K Damit war
der Adel dauernd von der Betheiligung an der Signoria, der ein
besonderer Bannerherr der Gerechtigkeit (vexillifer justitiae) hinzu-
gefügt wird, ausgeschlossen ^. Dieser GonfaJoniere wird besonders
gewählt, hat aber Sitz und Stimme in der Signoria wie die
übrigen sechs Prioren. Seine Aufgabe war die Aufrechterhaltung
der Ordnung der Gerechtigkeit gegen die Magnaten mit der ihm
jährlich zur Verfügung gestellten Schaar von tausend erlesenen
Popolanen zu erwirken. Hatte man sich durch diese bewaffiiet«
Truppe, die von der von dem Capitano befehligten Bürgerwehr
der Zünfte streng geschieden ist, ein Instrument geschaffen, den
Gewaltthaten des Adels entgegenzutreten, so liess man nun
diese auch das Uebergewicht einer in den Besitz der Allein-
herrschaft gekommenen Partei recht hart empfindeiL
Jede Tödtung oder tödtliche Verwundung eines Popolanen
durch einen Magnaten bestraft der Podestä mit Hinrichtung des
Thäters und Zerstörung oder Einziehung seiner Habe. Ist dieser
^ Eine der ersten Vorbedingungen des Sieges des Popolo über den
Adel war die Einigkeit der Zünfte untereinander und der Friede innerhalb
der einzelnen Zünfte. Daher finden wir das Bestreben der Signoria in dieser
Zeit immer auf diese beiden Punkte gerichtet. Als die Zunft der Eaufleut«'
di Porta S. Maria und die Seidenweberzunft 1288 in Streitigkeiten gerathen
sind, mischt sich der Capitano ein und stiftet Frieden (Provision vom
5. August 1288). Als die reichen Kauf leute Abmachnngen untereinander
schlössen, die Preise der Waaren zu binden und die ärmeren Zunftgenossen
zu drücken — wir würden sagen , Ringe* bildeten — , wurde oflficiell hier-
gegen eingeschritten und Spione in den Dienst genommen, die derartige ye^
schwörungen aufspüren und anzeigen sollten (Provision vom 80. Juni 1290).
* Die übrigen Bestimmungen dieser Rubriken über die Wahl der
Prioren, der Gonfalonieren di giustizia u. s. w. sind nicht von langem
Bestände gewesen. Wenige Jahre darauf wurde erst am letzten Tage vor
Ablauf einer Signoria, also am 14. des betreifenden Monats, der Wablmodo?
für die am folgenden Tage stattfindende Priorenwahl festgesetzt, offenbar
um Wahlmanöver nicht aufkommen zu lassen. Andere Bestimmungen sind
hier nur aus früheren Gonsiglienbeschlüssen aufgenommen. So war die
auch hier decretirte Ausschliessung eines Priors von der Wiederwahl anf
drei Jahre festgesetzt , wie dieses schon am 27. Juli 1290 bestimmt war.
Früher genügten zwei Jahre. Ich kann nicht auf alle Einzelheiten der
Ordinamenta hier eingehen. Es kommt mir nur darauf an, die Bestim-
mungen hervorzuheben, welche die in ihnen zum Ausdruck gekommene
politische Richtung besonders kennzeichnete.
Florentiner Geschichte 1250—1292. 293
entflohen, so ist sein Bürge für die Strafsumme haftbar, kann
sich dafür aber an den Gütern des Thäters schadlos halten.
Ist ein Popolano von mehreren Magnaten erschlagen, so werden
auf die Anzeige der Angehörigen des Ermordeten der Urheber
des Anfalls und der Todtschläger mit dem Tode, die übrigen
mit schweren Geldbussen bestraft. Unterlassen die Angehörigen
die Anzeige, so haben die Rectoren einzuschreiten^. Verwun-
dungen eines Popolano durch einen Magnaten werden je nach
dem Qrade der Verwundung durch Strafen bis zu 2000 Gulden
Eleinmünze gebüsst. Diese Strafen werden kurzer Hand von
dem Podesta auf Anzeige des Geschadigten oder wenn er ge*
todtet ist, auf die Aussagen seiner Angehörigen oder zweier
glaubwürdiger Zeugen^ erkannt. Jede friedliche Privatverstän-
dignng (pax) der in Händel Gerathenen ist diesen Bestimmungen
gegenüber als nicht vorhanden zu betrachten. Wenn ein
Popolano sich in Händel der Magnaten einlässt und dabei ver-
wundet wird oder als Diener eines solchen von diesem verletzt
ist, hat der Podesta nach dem gemeinen Strafrecht zu er-
kennen.
Wie in Bologna hat der Capitano, wenn der Podesta nicht
gegen die Magnaten einschreitet, den Process gegen sie zu
flihren und das Urtheil zu vollstrecken. Versäumen beide
Rectoren ihre Pflicht, so tritt der Gonfaloniere di Giustizia ein,
beide Rectoren werden abgesetzt und hart bestraft. Bis die
Vollstreckung des Urtheils durch den Gonfaloniere vollzogen ist,
schliessen dann alle Zunftgenossen ihre Magazine (apothecae)
und treten unter die Waffen. Andere Bestimmungen sind gegen
die Vergewaltigungen des Volks durch die Magnaten in Betreff
des Grundbesitzes gerichtet. Den Magnaten wird zu Gunsten
der Popolanen der Erwerb von Grund und Boden erschwert.
Zur Berichtigung von Geldbussen darf kein Popolano einem
Adlichen Geld leihen und jeder Popolano ist bei Geldstrafe ver-
pflichtet, jede Vergewaltigung von Seiten eines Magnaten zur
Anzeige zu bringen. Die Rectoren sollen durch Kundschafter
die Befolgung dieser Anordnung überwachen lassen und anonyme
' Diese BeBtimmung fehlte im Entwürfe.
* Sp&ter (1295) wurden es drei Zangen. Damals wurde auch die
schon im April 1293 erhShte Mannschaft des Gonfaloniere nochmals gemehrt.
294 0. Hartwig.
1
Denunciationen , die in zwei Kästen deponirt werden können,
annehmen. Falsche Angaben und falsche Zeugen sollen bestraft
werden. Das nahm man gegen den ursprünglichen Entwurf
doch in die Ordinamenta auf. Aber bezeichnend genug überlies-s
man die Festsetzung des Strafmasses den Rectoren^
Um die den Magnaten angedrohten Strafen, wenn auch
nicht sämmtlich, so doch zum guten Theile vollstrecken zu
können, haben sämmtliche Magnaten vom 15. bis 70. Lebens-
jahre, deren Geschlechtsnamen in den ofüciellen Magnatenver-
zeichnissen eingetragen sind, jährlich am 1. Januar Bürgschaft
zu leisten, wie dieses schon in dem Statut der Comune (vom
2. October 1286) vorgesehen war^. Keinem der wegen eines
Vergehens gegen einen Popolanen bestraften Magnaten darf
diese Strafe erlassen werden; selbst das Begnadigungsrecht der
Comune, welche alljährlich mehrmals an kirchlichen Feiertagen
dem Schutzpatrone der Stadt zu Ehren Gefangene frei gab,
wurde für sie ausgeschlossen.
Ausser diesen hier nur in ihren wichtigsten politischen
Bestimmungen kurz wiedergegebenen Festsetzungen finden wir
noch einige andere Massregeln angeordnet, die sich nur zum
Theile noch auf die Magnaten direct beziehen. Sie dürfen sich
* Das Spionenwesen war in Florenz schon jetzt sehr ausgebildet.
Gegen die feindlichen Nachbarcomimen waren immer Spionen im Felde,
wie wir aus den ihnen angewiesenen Geldanweisungen ersehen. Sie werden
ja bis nach Deutschland geschickt. Aber auch innerhalb der Stadt fungirten
zahlreiche Geheimpolizisten gegen Steuer- und ZoUdefraudationen und
verbotene Associationen (s. S. 292 Anrn. 1). Wenn nun auch gegen die
Magnaten Spione bezahlt werden, so hat das nichts Auffallendes und rer
räth keine besondere Härte gegen sie.
* Es wird hier Bezug genommen auf ein Statut der Comune, das am
der Provision des genannten Tages hervorgegangen ist und mit den Worten
begann ,üt in effrenata praecipue Magnatum". Es trug die üeberschrift
„De securitatibus praestandis a Magnatibus Civitatis Florentiae*. Es hat
seinen Platz in den Statuten mit den nOthigen Veränderungen auch für die
Folgezeit behauptet und ist auch in der sog. Castrensischen Ausgabe der-
selben I S. 448 abgedruckt. Die Namen der Magnatenfamilien sind hier
weggelassen — sie existirten schon nicht mehr — , und wer weiss, ob nicht
ihre Nennmig in der Handschrift des Provisionenbandes I c. 32 die Ursache
der Verstümmelung desselben gewesen ist. — Von dem Magnatenverzeicb-
nisse wurden jährlich vi6r Abschriften genommen und an die verschiedenen
Behörden vertheilt. (a. oben S. 287 Anm. 1.)
Florentiner Geschichte 1250—1292. 295
ohne besondere Erlaubniss nicht an dem Orte zeigen, wo die
Rathsversaromlungen des Capitano gehalten werden; beleidigen
sie ein Mitglied der Signoria und deren Beamte, so werden sie
mit der doppelten Strafe belegt, welche gegen sie erkannt
worden wäre, wenn sie einen einfachen Popolano angegriffen
(offendere) hätten. Verbalinjurien der Magnaten gegen die
Bectoren der Stadt, in deren Anwesenheit oder dritten Personen
gegenüber oder in Rathsversammlungen begangen, werden von
diesen nach Gutdünken mit bleibender oder vorübergehender
Ausweisung bestraft. Um sich die ihnen auferlegten Straf-
suramen zu verschaffen, darf kein Magnat eine Anleihe bei
Strafe bei einem Popolano machen. Ob die Bestimmungen,
welche gegen die Corruption der Bürgerschaft erlassen wurden,
und durch die ein jeder, der Bestechung und Betrug und
Verrath ^ an der Comune begangen hatte , für unwürdig erklärt
wurde, ein Amt der Republik zu bekleiden, imd allen nicht in
Florenz Geborenen verboten war, als Anwalt in der Stadt auf-
zutreten, mit den nächsten Aufgaben der Ordinamenta näher
zusammenhängen, oder mehr zufällig in diese Sammlung ge-
rathen sind, mag dahingestellt bleiben. Vielleicht täuschten sich
die Gesetzgeber auch nicht über die moralischen Wirkungen,
die diese Eampfgesetze gegen die Gewaltthätigkeiten des Adels
heraufbeschwören mussten, und man wollte damit allen Um-
gehungen derselben durch bedenkliche Auslegungen und Be-
stechungen des Richterstandes einen Riegel vorschieben. Die
Stellung dieser Bestimmungen an den Schluss der Ordinamenta,
denen dann in einer Constitutio generalis der Vorrang vor allen
übrigen Gesetzen der Comune, ihre Rechtsbeständigkeit und
Unveränderlichkeit für alle Zeiten in den stärksten Ausdrücken
\md unter den schwersten Strafandrohungen feierlich bestätigt
und zugesichert wird, macht es wahrscheinlich, dass auch sie
als Bollwerke für die legale Durchführung des Gesetzeswerkes
dienen sollten.
Mit dem Inkrafttreten dieser Ordnungen der Gerechtigkeit ist
eine Entwicklungsperiode der Geschichte von Florenz zum Abschlüsse
gekouunen, in welcher diese Comune aus einer von feudalen In-
stituten ganz durchsetzten Gemeinde zu einem, wenn auch nicht
Alles das schliesst das Wort baratteria in sich ein.
296 O. Hartwig.
n
durch überall billige und gerechte Gesetze, immerhin aber doch durch
Gesetze gebundenen Staatswesen sich in überschiessender Lebens-
kraft hindurch gekämpft hat. Es ist die Epoche, in der Dante Alli-
ghieri geboren wurde und heranwuchs, der Mann, der diesem Ge-
meinwesen noch das Zweite, das nach Thomas von Aquino neben
dem Bestände von geordneten Rechtsverhältnissen zur Bildung eines
Culturstaates nöthig ist, die Literatur in der Volkssprache, in nie
übertroffener Grösse schuf. Wie aber dieser gewaltige Geist, der
mit allen Fasern seines geistigen Seins im Mittelalter wurzelte, sich
mit der ihm zeitgenössischen Entwicklung seiner heissgeliebten
Vaterstadt nicht befreunden konnte, so wollten auch die mittel-
alterlichen Herren dieser Stadt, die «räuberischen Wölfe", sich
nicht von den „zahmen Lämmern*^ durch eine schwere HOrde
festgefügter und harter Gesetzesbestimmungen, die man über sie
geworfen hatte, ersticken lassen. Der Kampf um den Bestand
der Ordnungen der Gerechtigkeit bestimmte den Charakter der
folgenden Epoche der Florentinischen Geschichte.
Beilage.
Beschluss des Käthes der Stadt Florenz betreffs der
Steuerveranlagung. 1288 August 5.
Archivio di State di Firenze. Archivio della Repubblica. ProvvinonL
Libro 1^ Garte 92 (tergo).
In dei nomine amen, anno sue salutifere incarnationis miUesimo
cc^lxxxviij^', indictione prima, die quinto intrante mense augnsti.
Precona convocatione campaneque sonitu nobilis vir dominus Gerardos
de Josano de Cremona defensor ai*tificum et artium capitaneus et
conservator paois civitatis F]orentie suum consilium speciale et capi-
tudinum duodecim majorum artium civitatis predicte in ecclesia
Sancti Petri Scheradii fecit more solito congregari. in quo qoidem
consilio, presentibus et volentibus dominis prioribus artium, posi
debitam provisionem super infrascriptis per ipsos dominos priores
solemniter factam predictus dominus defensor et capitaneus infrascripta
proponens , consilium sibi pro communi petiit exiberi , videlicet si
videtur dicto consilio et capitudinibus utile fore pro communi Plorentie
teneri et fieri opportuna consilia super extimo et de extimo de novo
per commune Floren tie presentialiter faciendo vel saltem de refo^
mando et reaptando extimum, quod nunc est in dicto communi, et
Florentiner Geschichte 1250—1292. 297
hoc cum dicatnr, predicta fore utilia imrno expedientia dicto com-
mani multis rationibus et causis et maxime eo, quod dictum presens
extimum editum et factum fuit nullis in eo ordine justitia vel equali-
täte servatis, et quia multi a tempore citra, quo ipsum extimum
factum fuit, valde ditiores effecti sunt et e contra multi, qui tunc
in divitiis abundabant, a dicto tempore cito effecti sunt pauperes et
egenL
Dominus Ugho Altoviti judex surexit et arengando consuluit,
utile fore pro communi Florentie teneri et fieri opportuna consilia
super predictis supra propositis, secundum quod in ipsa propositione
plenius eontinetur.
In reformatione cujus consilii preaudito consilio in predictis exi-
bito et demum per ipsum dominum defensorem et capitaneum ex-
quisita voluntate dicti consilii et capitudinum, primo faciendo partitum
ad sedendum et levandum et postmodum ad pissides et ballottas
super predictis supra propositis secundum formam statutorum placuit
et Visum fait xxxv^ ex dictis consiliariis et capitudinibus, utile fore
pro communi predicto teneri et fieri opportuna consilia super pre-
dictis supra expressis secundum formam propositionis jamdicte; nam
ipsi xxx^ hoc volentes posuerunt ballottas in pisside albo, in quo
scriptum est ^sic*, illi vero, quibus predicta displicuerunt, ponentes
ballottas in pisside mbro, in quo scriptum est »non*, in contrarium
faere solummodo xj<^"^ numero computati, extractis de dictis pissidibus
mis et nuraeratis dictis ballottis in ipsius consilii presentia et con-
spectu.
Item incontinenti et immediate die predicta in consilio generali
et speciali ejusdem domini defensoris et capitanei et capitudinum
artium predictorum precona convocatione campaneque sonitu mandato
dicti domini defensoris in dicta ecclesia more solito congregatis,
presentibus et volentibus dominis prioribus artium, predictus dominus
defensor et capitaneus predicta omnia et singula in predicto consilio
speciali et capitudinum supra proposita provisa et deliberata proposuit,
supra hiis consilium pro communi sibi petens: videlicet quid et
quomodo videtur et placet dicto presenti consilio in predictis et de
predictis providere et firmare utile pro communi.
Item proposuit dictus dominus defensor et capitaneus et sibi pro
communi consilium petiit exiberi, quomodo et qua forma eligi debeant
xviij^ officiales per formam statutorum communis eligendi ad pen-
siAdnm pro ipso communi granum et bladum et etiam farinam, quod
et que pensatur et pensari debet ad pensas dicti communis, dummodo
in ipsa electione servetur forma ordinata super bajusmodi officialium
electionem per formam statuti nuper editi in predictis.
298 0. Hartwig.
Ser Cione Ballionis [?] surexit et arengando consuluit, quod in
presenti consilio firmetur de novo extimo faciendo per commnoe
Florentie et qaod iiij^' extima fiant, item qaod ipsi officiales ad
pensas communis eligendi, ut dictum est, eligantur hoc modo: scilicet
quod tres ex ipsis officialibus eligantur pro quolibet sextu, secandum
quod consiliarii et capitudines sextuum super ipsa electione facienda
concordes fuerint.
Bindus Nigri Ambroxii surexit et arengando consuluit, quod
per commune Florentie fiant solum tria extima, quorum quodlibet
duret solummodo per unum annum, et dirimatur brevium sorte, ad
quod ipsorum extimorum primo anno et ad quod secundo anno et
ad quod tertio anno libre imponi debeant pro communi predicto,
dummodo anno finito incontinenti comburatur extimum, ad quod pro
ipso tunc preterito anno impositiones librarum facte fuerint, et quod
ad ipsa tria extima facienda procedatur hoc modo : videlicet quod per
d ominös priores artium eligantur iiij*^'' pro canonica et duo pro
cappella ad quodlibet ipsorum extimorum faciendum.
Ser Torna de Kemulo notarius surexit et arengando consuluit.
quod in presenti consilio firmetur de novo extimo per commune
Florentie faciendo, verumtamen modus, via et forma faciendi ipsum
extimum liberaliter et totaliter remaneat et sit in dominis potestate,
capitaneo et of&cio dominorum priorum artium et sapientium virorum ;
quos et quot semel et pluries habere voluerint ad predicta, et valeat
et teneat et firmum sit, quod fecerint in predictis, ac si per presens
consilium factum esset.
Dominus Bardus Angiolerii judex surexit et arengando consuluit,
quod ad presens supersedeatur in dicto extimo faciendo de novo et
hoc differratur usque ad festum omnium sanctorum; tarnen interim
exquiratur et procuretur de habendis modis et formis, quos et qaas
communia Luce Senarum Pistorii et Prati servant in eorum libris
faciendis, et interim etiam provideatur de quantitate extimi civitatis
et comitatus et quomodo dividi et partiri debeat inter magnates et
populäres.
Dinus filius Jannis surexit et arengando consuluit super predictis
supra propositis, quod in presenti consilio firmetur de extimo de novo
faciendo, et sit et fiat dictum extimum ita, quod sit in quantitate
et secundum qua est presens extimum tam in civitate quam comf-
tatu; et ad ipsum extimum faciendum hoc modo procedatur: vide-
licet quod per dominos priores artium eligantur sex boni et discreti
vir! populäres et artifices pro quolibet sextu, qui provideant viam et
raodum, secundum quem et quam dictum extimum fieri debeat et
partiri, et totidem sapientes et boni viri eodero modo ad predicta
Fiorentiner Geschichte 1250—1292. 299
proridenda per ipsos priores de magnatibus civitatis Florentie eligantur,
quomm provisiones ad simile consilium reducantur et tunc secundum
Toluntatem dicti consilii procedatur.
Cinus Paganuccii surexit et areDgando consuluit, quod extimum
de novo fiat et fiant xij^i"* extima, ita tarnen quod ultro unam libram
non possit imponi ad aliquod ipsorum extimornm ; et fiant ipsa extima
hoc modo : scilicet quod quodlibet eorum fiat per xij®"*^ iiijor > pro
eanonica et per xij^*™ coppias pro cappella; quibus extimis factis
deponantur ipsa extima apud aliquod locum religiosum.
NofiPas Quintavalle surexit et arengando consuluit, quod extimum
de novo fiat, tamen non fiat certa summa extimi et etiam aliqua
divisio non fiat inter sextus vel populos.
Miglacius Pelliparius surexit et arengando consuluit, quod super
modo et forma dicti extimi faciendi capitudines xij<^"" majorum artium
habeant consilia suarum artium, que consilia supra predictis per ipsas
artes exibenda reducantur in scriptis et postmodum ad presens con-
äliam reducantur, et secundum quod tunc dicto consilio placuerit, in
predictis procedatur.
Albiczus Orlandini surexit et arengando consuluit, quod extimum
de novo fiat et sit ipsum extimum in summa triginta centonar. miliar. ;
et de ipsa quantitate extimi predicti fiat divisio inter civitatem et
comitatum, secundum quod videbitur dominis prioribus artium et
sapientibus viris, quos ad hoc eligere voluerint; et in dicta summa
et quantitate fiant iiij**' extima per illos, quos et quot domini priores
ad hoc eligere voluerint et habere; et non possit imponi nisi una
libra pro quolibet ipsorum extimorum, ita quod ad ipsa extima exactis
iiij^' libris ipsa extima sint cassa et vana, et tunc ad extimum de
novo faciendum procedatur.
Dominus Lapus Saltarelli surexit et arengando consuluit, quod
super predictis supra propositis hoc modo procedatur: scilicet quod
per dominos priores artium eligantur xviij® vel xxiiij^r boni et legales
viri magnates, populäres et artifices et coram eis proponatur, si eis
videtur et placet, quod extimum de novo fiat; et si eis videbitur,
provideant modum et formam, secundum quem et quam dictum ex-
timnm fiat; et quod per eos in hiis provisum fuerit, reducatur ad
presens consilium.
In reformatione cujus consilii, preaudito consilio in predictis
exibito et demum per ipsum dominum defensorem et capitaneum
factis et revolutis partitis ad sedendum et levandum, super predictis
supra propositis particulariter secundum formam statutorum placuit
' Wahrscheinlich: quaternas.
300 0. Hartwig. Florentiner Geschichte 1250—1292.
decem partibus et ültro jamdicti consilii et per eos obtentam et fir-
matnm fait, qnod hüjns consilii auctoritate firmum sit de novo ex-
timo ad presens per commune Florentie faciendo ; vemmtamen modus,
forma et via ipsius novi extimi faciendi, et que circa predicta provi-
denda et facienda sint, pro dicto extimo bene et equaliter faciendo
remaneant et sint in provisione et determinatione dominomm potesta*
tis, defensoris et capitanei et dominomm priomm artium presentimn
vel fatnrornm iina cum illis sapientibus et bonis viris, qnos et qnot
ad predicta semel et pluries et quotiens eligere volnerint et habere:
per quos possint et debeant presentis consilii auctoritate provideri et
firmari in predictis et circa predicta, quecumque eisdem placuerint
et secundum quod eis videbitur con venire, dumtamen omnia et singnla
per eos in predictis providenda et facienda reducantur et proponantar
ad generale et speciale consilium domini defensoris et capitudinnm
artium predictarum, et secundum quod tunc per ipsum consilimn
provisum fuerit, firmitatem habeat et eflfectualiter observetur.
Item quod predicti xviij^ officiales eligendi ad pensas communis
Florentie, ut dictum est, eligantur hoc modo et forma : scilicet qnod
tres ex ipsis officialibus eligantur per consiliarios et capitudines cujus-
libet sextus presentis consilii, secundum quod concordes fuerint de
ipsa electione facienda, dummodo in hoc servetur forma super hujus-
modi electione ofßcialium ordinata.
Presentibus testibus domino Bonaccurso de Cremona milite capi-
tanei et Daviczo Bollietti precone dicti domini defensoris et aliis. et
ego Bonsegnore olim Gueczi civis Mutinensis imperiali auctoritate
notarius et nunc consiliorum communis Florentie et domini defensoris
scriba hiis omnibus interfui et ea publice scripsi.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage
in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Von
Fritz Arnheim.
(Fortsetzung.)
IIL
DaB Russisclie Project einer Nordlsdien Allianz und die Parteien
in Schweden \
Die Annäherung der Freiheitspariei an die Königin Ulrike
im späteren Verlaufe des Stockholmer Reichstages 1760 — 62
hatte den lebhaftesten Unwillen der Französischen Regierung
erregt, welche ihre ehemaligen Anhänger laut des Verraths und
des Abfalls 7on den ehemaligen Principien beschuldigte und von
jeder Rücksichtnahme auf die irüher mit Schweden eingegangenen
feierUchen Verpflichtungen und Verträge sich frei und ledig
erachtete. Zwar war der langjährige Vertreter Frankreichs zu
Stockholm, Marquis d'Havrincourt, uneigennützig genug, die
Wiederversöhnung seiner Freunde mit der Schwedischen Königin
nach Kräften zu fordern *. Aber ein Augenzeuge der völligen
' Für die folgenden Capitel habe ich mein Material beträchtlich
vermehren IcGmien, theils durch Benutzung verschiedener Publicationen in
Roisucfaer Sprache, theils durch Verwerthang der im Berliner Geheimen
Staatsarchiv befindlichen Depeschen der Preussischen Gesandten in Stock-
holm, sowie der an dieselben gerichteten Mediat- und Immediaterlasse
Friedrichs d. Grossen, deren Durchsicht Herr Wirkl. Geh. Oberregierungsrath
Prof. H. V. Sybel gütigst mir gestattet hat. Cap. I u. II s. Bd. II p. 410 ff.
' Am 16. August 1762 schreibt d'Havr. an den Schwedischen Kanzlei-
pr^denten Ol. Ekeblad: «V. Exe. - - - sait que Tabandon, la trahison de
302 F. Arnheim.
1
Vernichtung des von ihm zur Blüthe gebrachten Französischen
Systems wollte er nicht sein, bat um seine Abberufung und
verliess schon Oktober 1762 die Schwedische Hauptstadt. An
die Stelle der früheren Intimität zwischen dem Versailler Hofe
und der Schwedischen Regierung trat darauf eine gleichgültige,
fast feindselige Kühlfe ^. Der Botschafterposten in Stockholm
blieb unbesetzt und die vertragsmässige Subsidienzahlung wurde
von Frankreich gänzlich eingestellt^.
Ein fühlbarerer Schlag konnte die Schwedische Regierungs-
partei kaum treffen. Denn der mit Preussen leichtfertig be-
gonnene Krieg hatte das ohnehin arme Land in eine so beträcht-
liche Schuldenlast verwickelt, dass ein Staatsbankerott fast un-
vermeidlich erschien. Desshalb liess der Schwedische Botschafter
am Pariser Hofe, Ulr. Scheffer, es auch nicht an Vorstellungen
und Bitten fehlen, um die Auszahlung der rückständigen Sub-
sidiensummen zn erwirken. Aber der Herzog v. Praslin (Choiseul)
wollte sich nur zu einem neuen zehnjährigen, von 1764 an ge-
rechneten Bündniss verstehen, laut welchem Frankreich sich zur
Zahlung von einer Million Livres für 1763 und von anderthalb
Millionen für die folgenden zehn Jahre verpflichten, Schweden
hingegen für den Kriegsfall zwölf Kriegsschiffe der Französischen
Regierung zur Verfügung stellen sollte. Dieser Französische
Vorschlag erregte in Schweden überall den lebhaftesten Unwillen.
Er wurde Sept. 1763 von dem Reichsrath verworfen, und man
beschloss einstimmig, an den alten Forderungen festzuhalten und
quelques gens regaid^s longtemps comme amis, rindifpi^renee de quelques
autres^ si peu analogue k mes sentiments pour eux, n*ont pas die les moim
sensibles de mes chagrins". Stockh. Reichsarch.
* Graf Bemstorff schreibt am 19. Februar 1763 dem Dänischen Ge-
sandten Schack zu Stockholm : ,Depuis quelque temps dejä le Roi s'aper^oit
ou croit s'apercevoir que le Ministere de France - - - se lasse de la Suede
ou au moins du parü qu'il y a eu jusqu'ici et qu'il juge que la forme du
Gouvernement, teile qu'elle est ^tablie avgourd'hui dans ce Royaume, Ini
rend son alliance peu utile**. Correspondance ministerielle du Comte LH.
E. Bemstorff 1751—1770, p. p. P. Vedel II, 114 (Kopenhagen 1882).
'2 Den Depeschen Schack's (18. Januar u. 1. März 1763) zufolge sollte
der Herzog v. Praslin geäussert haben, „dass es sich nicht lohne, aa
Schweden Subsidien zu zahlen, so lange dieses Land seine jetzige unbrauch-
bare Regierungsform behalte**. Grev v. d. Ostens Gesandtskaber in: Dansk
Hist. Tidskr. Raekke IV, Bind 1, 613—14 (Kopenhagen 1869—70).
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 303
einen ausserordentlichen Reichstag einzuberufen, wofern der nach
Paris abgesandte Kurier mit einer abschlägigen oder unbefrie-
digenden Antwort des Herzogs zurückkehren würde \
Wenn man erwägt, dass Panin, der allmächtige Günstling
der Kaiserin Katharina, bereits als Gesandter am Stockholmer
Hofe den Hass gegen das Französische System in vollen Zügen
eingesogen hatte, dass sein ganzes politisches Glaubensbekenntniss
in der Abneigung gegen Frankreich und in der Ueberzeugung
gipfelte, ein Kampf gegen dieses Reich sei geradezu unver-
meidlich, so erscheint es begreiflich, dass die im Sept. 176ä
auftauchenden Schwedisch-Französischen Allianzgerüchte in der
Russischen Hauptstadt nicht geringe Bestürzung hervorriefen^;
mu so mehr, als gleichzeitig auch aus Stockholm eine Depesche
eintraf, in welcher Graf Osterman auf Grund einer Unterredung
mit dem Reichsrath Löwenhjelm die Einberufung eines ausser-
ordentUchen Schwedischen Reichstages als eine Angelegenheit
-von sehr delikater Natur** bezeichnete^.
Am 13. Oct. 1763 fand in Petersburg unter dem Vorsitze
der Kaiserin eine Conferenz statt, an welcher u. a. Bestuchew-
Rjumin, Panin und der Vicekanzler Qalitzin theilnahmen, und
in welcher nach Verlesung einer Anzahl von Stockholmer Ge-
sandtschaftsberichten sowie nach langer, lebhafter Diskussion
schliesslich einstimmig verschiedene Beschlüsse gefasst wurden ^,.
welche der nordischen Politik Russlands ein gänzlich verän-
dertes Aussehen gaben, was am deutlichsten in den Rescripten
lu Tage tritt, die gleichzeitig (2. Nov.) an die Russischen Be-
vollmächtigten in Stockholm, Kopenhagen und London abgingen*
^ Vgl. Malmström, Sveriges politiska historia etc. V, 239 — 47
Stockholm 1877).
- Am 4./15. October 1763 schreibt der Preussische Gesandte Graf Solms
aus Petersburg, Panin habe ihm von den Französischen Allianzvorschlägen,
an Schweden Mittheilimg gemacht und hinzugefügt: ,qu'il sera tr^s neces-
saire de prendre un concert pour prevenir ce coup*. Sbomik Imperators*
kago russkago istoritscheskago obschtschestwa XXII, 127 (Petersburg 1878).
' Depesche Osterman's, Stockholm, 26. AugU8t/6. September 1763; ab-
gedruckt bei Solowjew, Istorija Rossiji sdrewnjäiBchich wremjen. XXV,.
•3:^-31 [Russ.] (Moskau 1881, 2. Aufl.).
* Dag ConferenzprotokoU vom 2./13. October findet sich abgedruckt im.
Sbomik etc. LI, 1-3 [Russ.] (Petersburg 1886).
304 *'• Arnheim.
Mit Hinweis auf die Französischen Intriguen in Schweden
und die drohende Einberufung eines ausserordentlichen Reichs-
tages hiess es in dem Erlasse an Osterman, er solle zur £r^
munterung der „wohlgesinnten Patrioten" sowie zum Beweise
der aufrichtigen Freundschaft des Russischen Hofes die Bereit-
willigkeit der Kaiserin betonen, die seit 1746 rückstandigen
Subsidiengelder im Betrage von 300000 Rubeln ratenweise ab-
zuzahlen, und die « Patrioten*' des kräftigsten Beistandes rer^
sichern, wenn sie sich bestreben wollten, auf einem etwaigen
ausserordentlichen Reichstage das Gleichgewicht zwischen König,
Reichsrath und Reichsständen den alten Fupdamentalgesetzen
gemäss aufrecht zu erhalten. Auch wurden ihm zur „Aufmun-
terung** seiner Freunde 30000, an Tischgeldern monatlich 50(^
zur Reichstagszeit 1000 Rubel zugesichert, damit er „durch
häufige Gastmähler und andere Lockmittel* neue Freunde ge-
winnen und den Plänen Russlands geneigt machen könne K
Vorsichtiger musste man in Dänemark zu Werke gehen,
da Frankreich dort noch immer über zahlreiche Freunde ver-
fügte. Desshalb begnügte sich die Russische Regierung auch
zunächst damit, dem durch sein brutales Benehmen in Stockhohn
uns schon bekannten Freiherrn v. Korff den Befehl zu über-
mitteln, er solle beim Kopenhagener Hofe in diskreter Weise
insinuiren, dass die vereinten Bemühungen Russlands und Däne-
marks am ehesten die von Dänemark so sehr gefürchtete Wieder-
herstellung der Souveränität in Schweden verhindern könnten,
und dass die beiden Länder infolge ihrer übereinsümmenden
Interessen in gleicher Weise auf Erreichung dieses Zieles kraftig
hinarbeiten müssten*.
Die allerschwierigste Aufgabe harrte der Russischen Diplo-
matie aber in England, wo, wie schon im zweiten Kapitel er-
wähnt, noch wenige Wochen zuvor ein Bündniss mit Russland
hauptsächlich an dem auf Schweden bezüglichen Geheinuirtikel
gescheitert war, so dass man kaum hoffen durfte, das Londoner
Ministerium werde sich zu einem einträchtigen Zusammen-
wirken mit Russland behufs Aufrechterhaltung der Schwedischen
Regierungsform von 1720 und zur Aufwendung von Geldern zu
* Petersburg 22. October/2. November [Russ.], Sbomik LI, 44—49.
« Petersburg 22. October/2. November [Russ.], Sbomik LI, 49-50.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 305
diesem Zwecke verstehen. Gleichwohl liess die Kaiserin Katha-
rina nichts unversucht, was eine lebhaftere Betheiligung Englands
an den Schwedischen Angelegenheiten herbeiführen konnte, und
ertheilte ihrem Gesandten Ä. Woronzow den Befehl, die Auf-
merksamkeit des Grossbritannischen Hofes auf die verzweifelte
Lage Schwedens und die für England so nachtheiligen Französi-
schen Aliianzvorschläge zu lenken, um, wenn möglich, durch
solche Insinuationen die Englische Regierung wenigstens zur
Absendung eines Bevollmächtigten nach Stockholm zu veran-
lassen^. Die Nachrichten Woronzow's lauteten freilich wenig
tröstlich. Ein Englischer Gesandter ohne Subsidien werde kaum
den Abscbluss einer Französisch-Schwedischen Allianz verhindern
können, und auf Subsidien Englischerseits sei um so weniger zu
rechnen, als das Londoner Ministerium vom Parlamente keinen
Credit zu fordern wage*. Auch persönliche Interventionen in
Petersburg bei dem Gesandten Buckingham hatten wenig Erfolg \
und es hatte den Anschein, als werde Russland bei seinen Be-
strebungen zur Aufrechterhaltung der Schwedischen Verfassung
auf Englische Hilfe gänzlich verzichten müssen. Aber wider
Erwarten erstand den Russen in ihren Todfeinden, den Franzosen,
ein unfreiwilliger, aber wirksamer Helfer.
Die energische Antwort der Schwedischen Regierung auf
die Französischen Bündnissvorschläge machte nämlich in Paris
einen nachhaltigen Eindruck, da ein ausserordentlicher Reichstag
m Stockholm unter den obwaltenden Umständen nichts anderes
als den Yölligen Sturz des Französischen Systems in Schweden
bedeutete. Der Herzog v. Praslin sah sich desshalb zur Nach-
giebigkeit den Schwedischen Forderungen gegenüber genöthigt
' Rescript vom 22. October/2. November [Russ.], Sbornik LI, 50—51.
« Solowjew XXV, 340—341.
• Am 4. November schreibt B. an den Staatssecretär Sandwich, Be-
ätttchew habe ihm erklärt, ,that the Empress is determined to oppose the
views of the Prench in Sweden and hoped for the concurrence of England.
He abio confirmed, what I had already heard from another quarter, that
She is sending remittances to that Country". Am 23. November berichtet
derselbe von einer Unterredimg mit Panin, der ihn fragte, ,if I thought my
Court might be induced to assist Her Imp. Maj. with some sums of money"
und in Folge der ablehnenden Haltung B.'s bemerkte^ „that surely it was
an object to prevent Sweden from becomiug an absolute Monarchy*.
Sbomik XII, 141 u. 145 (Petersburg 1873).
Deotsdie Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 20
306 F. Amheim.
und erbot sich, auch ohne Abschluss einer Allianz, zur Be-
zahlung von einer Million Livres für 1763 und von zwei Millionen
für das folgende Jahr, unter der einzigen Bedingung, dass die
Einberufung eines Reichstages um jeden Preis vermieden würde.
Ja, bevor es den Anhängern Frankreichs gelungen, einen den
Wünschen des Herzogs entsprechenden Beschluss im Reichsrath
zu erzielen, wurde der Stockholmer Botschafterposten von neuem
besetzt, und zwar mit dem ehemaligen Bevollmächtigten am
Petersburger Hofe, Baron Breteuil, einer Persönlichkeit, welche
zur Genüge bewies, dass der Versailler Hof sein ungetheiltes
Interesse den Schwedischen Angelegenheiten wieder zu widmen
gewillt war^
Die Nachricht von der Absendung Breteuil's rüttelte das
Englische Ministerium aus seiner Unthätigkeit auf. Denn man
erkannte in London, wie sehr es bei der taglich sich ver-
grössemden Spannung zwischen England und den Kontrahenten
des Bourbonischen Familientractats noth wendig war, von den
Machinationen Frankreichs in Stockholm durch an Ort und
Stelle abgefasste Berichte authentische Kunde zu erhalten.
Nachdem daher auf Veranlassung Osterman's und durch Ver-
mittlung der „Patrioten" die Ernennung des Preiherrn v. Nolcken
zum Schwedischen Gesandten am Londoner Hofe erfolgt war
(Nov. 1763), säumte das Grossbritannische Ministerium niclit
länger, zum Vertreter für den seit 1748 verwaisten Stockhohner
Gesandtschaftsposten den Chevalier Goodricke zu ernennen, der
bereits 1758 für diesen Posten in Aussicht genommen war, und,
nachdem die Versuche zur Wiederanknüpfung der alten Bezieh-
ungen gescheitert, in Kopenhagen sich aufhielt*.
» Vgl. Malm ström V, 247 u. 248. Die Instruction för Breteuil von)
8. October 1768 ist neuerdings abgedr. in: Recueil des instructions, doim^es
aux Ambassadeurs et Ministres de France etc. II. Suede, p. p. A. Geffroy
S. 402—6 (Paris 1885).
2 Vgl. Malmström IV, 347 u. V, 248. — In dem Rescript anOster
man vom 24. October/4. November [Russ.] heisst es, er solle in Stock-
holm die sofortige Absendung eines Bevollmächtigten nach London anregen,
da „die Anwesenheit eines Englischen Gesandten in Stockholm durchaus
Unsem Absichten und Interessen entspricht". Sbornik LI, 56. — Aus An-
lass der Ernennung Goodricke*s schreibt Sandwich an Backingham: ,Yott
will take the earliest opportunity of acquainting the Czanna with the fresb
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 307
Die Absendung Breteuil's und Goodricke's musste um so
eher allgemein die Vermuthung erwecken, dass in Schweden
eine grosse Aktion der Europäischen Mächte sich vorbereite,
als man gleichzeitig vernahm , auch der Preussische König be-
absichtige, wieder einen Bevollmächtigten nach Stockholm zu
entsenden.
Seit dem Sommer 1757 hatte eine diplomatische Vertretung
Preussens in Schweden nicht bestanden, und noch im August
17Ö2 erklärte Friedrich der Grosse auf eine diesbezügliche An-
frage seiner Schwester das Halten einer ständigen Gesandtschaft
am Stockholmer Hofe als für die Preussischen Finanzen vor-
läufig zu kostspielig K Das Verlangen Ulrikens wäre daher auch
sicherlich noch längere Zeit unerfüllt geblieben, hätte nicht,
wie im vorigen Capitel gezeigt worden, die Mitwirkung Preussens
in Schweden bei den Allianzverhandlungen mit Russland eine
so hervorragende Rolle gespielt, und hätte König Friedrich sich
nicht so bereitwillig den Wünschen der Russischen Regierung
gef>^, um die Kaiserin Katharina möglichst eng an seine
Seite zu fesseln. Besonders charakteristisch für die Haltung,
welche er in Schweden zu beobachten gedachte, erscheint seine
Instruktion für den nach Stockholm als Gesandteü beorderten
Generallieutenant Baron Cocceiji, in welcher er diesen davor
warnte, die persönlichen Absichten des Schwedischen Königs-
hofes bezüglich der Wiedereinführung der Souveränität zu be-
günstigen, während er ihm gleichzeitig einen freundschaftlichen
Verkehr mit dem Grafen Osterman anempfahl, wie dies dem
mark of His Majesty's friendship and Hie attention to what She judges so
essential to the interests of Her C^owIl^ Sbomik XII, 149.
' Friedrich an Ulrike, 20. August 1762 : , Je sens bien qu'il aerait bon
d>n7oyer de ma part un Ministre en Suede, mais dans ce temps-ci cela ne
ferait qn'ane grande depense et nous ne sommes pas assez riches pour
y subvenir*. Abgedr. in F er sens Historiska Skrifter, utg. af Klinckow-
ßtröm Vin, 298 (Stockholm 1872).
* Solms schreibt am 12./23. September 1768 aus Petersburg: «Pour ce
qai regarde les affaires de Suede, le Comte Panin se trouve flatt^ que
S. M. [Pmssienne] approuve aes ideee par rapport a T^tablissement d*un
I^aiti oppos^ d, celui de France. II est persuadä qu*il prendra bientöt de
la conrid^ration des qu'on verra les deux Ministres agir de concert, tenir le
meme langage et frequenter les memes personnes". Sbornik XXII, 120»
808 F. Arnheim.
1
guten Einvernehmen zwischen Preussen und Russland ent-
spräche ^
Bei der Ankunft Cocceiji's (22. Febr. 1764) hatte die Ver-
wirrung der Parteien in Schweden ihren Höhepunkt erreicht
Hüte und Mützen befehdeten einander heftiger denn je zuvor,
und die Zersplitterung innerhalb der einzelnen Parteien machte
täglich reissende Fortschritte. Um die Gunst der Königin
Ulrike buhlten sie alle, theils aus Furcht vor ihren Intriguen,
theils in der Hoffiiung, durch Entgegenkommen und Nach-
giebigkeit sie den eigenen Interessen dienstbar zu machen.
Aber sie fanden in der Königin ihre Meisterin. Denn sie vor
allen verstand es, alle Wege sich ofiPen zu erhalten, indem sie
Versprechungen und Zusicherungen freigebig nach allen Seiten
hin ertheilte, gegen jeden Vertraulichkeit erheuchelte und sogar
ihre früheren Gegner mit ausgesuchter Liebenswürdigkeit und
Zuvorkommenheit behandelte *. Vergebens warnte Panin die
' In dieser Instraction (Goncept vom 7. November 1763) heisst es u. A. :
Cocce\ji solle versuchen „de gagner la confionce de la Reine Ma Soeiir';
denn hierdurch werde es ihm leicht gelingen „d^apprendre ce qni se passe
ä la Conr de Stockholm et ce scra m^me la le meilleur moyen d'y menager
Mes int^röts avec succ^s". Doch solle er es vermeiden ,d'entrer dans les vues
particuli^res que la Cour pourrait avoir relativement ä la Souverainete ou
ä d'autres arrangements interieurs du Royaume" und sich zu keinem
Schritte fortreissen lassen ,qui pourrait indisposer la Nation contre Moi
ou Me commettre avec les Puissances voisines, interess^es au maintien des
constitutions de la Suede". Mit allen Gesandten solle er einen „commerce
de politesse et de socidte* unterhalten, aber mit keinem ,d*une manike
particuliere" sich liiren ,a Texception du Ministre de Russie - - -, auquel
il [Cocc] fera bien de dire dans sa premiere visite, qu'il avait ordre d'entre-
tenir les liaisons les plus ^troites avec lui et de lui marquer une cod-
fiance conforme aux sentiments d'amitie et ä Theureuse intelligence entre
lea deux Cours".
" Schon am 27. December 1763 schreibt Schack an BemstorflF, Ulrike
gäbe den Hüten fortdauernd ^mille demonstrations de bienveillance - - •
II est naturel de juger qu'il s'agira d'accorder de certains avantages a la
Cour, car pourquoi changerait-Elle de principes, si Elle n'avait [pas] cette
esp^rance?" 0. Nilsson, Blad ur Konung Gustaf IH's och Drottning Sofia
Magdalenas giftermalshistoria in: Svenskt Historiskt Bibliotek, utg. af
C. Silfverstolpe V, 124—25 (Stockholm 1879). — Auch der Preussische
Gesandte schreibt am 13. März 1764: ,La moderation avec laquelle S. BL
la Reine pense pr&entement, ne peut faire qu'un tr^s bon eflfet sur la
Nation. Bien loin de traiter durement ceux dont Elle a sujet de n'etre
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 309
Mützen vor der , Dissimulation" ülrikens und der Unwahr-
hafligkeit «ihrer Sentiments*. Seine „getreuen Patrioten* liessen
sich dennoch anfangs von ihr täuschen und priesen ihr Lob in
allen Tonarten ^
Da der ungewisse Ausgang der Polnischen Frage die Auf-
merksamkeit Russlands noch in vollstem Masse beanspruchte,
hatte der Grosskanzler Panin am 21. März 1764 den Grafen
Ostennan angewiesen, hinsichtlich des von den » Patrioten" häufig
ausgesprochenen Wunsches nach Einberufung eines ausserordent-
lichen Reichstages wie »ein guter Hausvater" zu verfahren,
d. h. nicht ohne «die äusserste Noth wendigkeit ** «entschiedene
Massregeln zu ergreifen**, sondern, wenn möglich, durch weise Ver-
mittlung zwischen den Parteien die Einberufung eines solchen
Reichstages zu hintertreiben^. Osterman handelte demgemäss;
aber er erwarb sich hiermit bei seinen Freunden wenig Dank,
weil sie von einem ausserordentlichen Reichstage grosse Vor-
theile ftir sich erhofften; und sicherlich wäre das geschehen,
was Panin unter allen Umständen vermieden zu sehen wünschte,
wären nicht die Anhänger Frankreichs nochmals als Helfer in
der Noth erschienen, indem die Französisch gesinnte Mehrheit
im Schwedischen Reichsrath am 1. Mai mit einer Stimme
Majorität den Beschluss durchsetzte, die Reichstagsfrage bis zum
Herbst gänzlich ruhen zu lassen, womit die Gefahr vorläufig
beseitigt war^.
Freilich hatte Russland nur wenig durch diesen Beschluss
gewonnen. Ja, der Umstand, dass König Adolf Friedrich mit
der Minderheit, d. h. den Mützen, stimmte, zeigte die bedenkliche
Schaukelpolitik des Schwedischen Hofes in klarstem Lichte.
Denn gleichzeitig sah man seine Gemahlin die Freunde Frank-
reichs und den Baron Breteuil durch liebenswürdiges Entgegen-
kommen und Gunstbezeugungen aller Art besonders auszeichnen^.
pas Contents - - -, Elle use d'une politesse generale qui ne peut que Lui
gagner les coeurs".
* Solowjew XXVI, 94—95 (Moskau, 1883; 2. Aufl.).
* Rescript vom 10./21. März 1764 [Rusa.], Sbornik LI, 231 f. Vgl. auch
Solowjew XXVI, 95 f.
» Malmström V, 249.
^ Es ist an dieser Stelle geradezu unmöglich, die verschiedenen hoch-
interessanten Phasen des sog. «Parteiwirrwarrs 1763 u. 1764** im einzelnen
310 F. Arnheim.
1
Wie wir früher gesehen, hatte Frankreich in Schweden
stets die Gegner einer Vermehrung der königlichen Machtbe-
fugnisse unterstützt, indem es von dem Grundsatze ausging, dass
eine Schwächung der königlichen Gewalt ihm weit bessere Ge-
legenheit zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten
Schwedens und zur Erhöhung seines dortigen Einflusses ge-
währe. Aber die letzten Jahre hatten mit vernichtender Klarheit
die Fehlerhaftigkeit dieses Princips erwiesen. Grosse Geldsummen
waren an die Freiheitspartei verseifwendet worden, ohne ein
anderes Resultat, als dass das Schwedische Königthum, nur
wenig geschwächt, mit Russland liebäugelte, der Französische
Einfluss aber mit jedem Tage mehr an Bedeutung verlor. Man
musste sich daher nothgedrungen in Frankreich die Frage vor-
legen, ob nicht vielleicht mit Hilfe des Eönigthums besser und
schneller das zu erreichen sei, was doch unbedingt als die
Hauptaufgabe Frankreichs in Schweden zu betrachten war:
Die Vernichtung des täglich wachsenden Russischen Einflusses.
In der That sehen wir den Herzog v. Praslin bald zu
Breteuil äussern, er solle, da die Vermehrung der Königsmacht
in Schweden „nützlich und nothwendig" erscheine, »unmerklich
und mit weisester Umsicht^ die Gemüther hierzu bearbeiten, und
auch die Anhänger des Französischen Systems in Schweden er-
achteten es für „unerlässlich'*, „einige Veränderungen zu treffen,
welche gewissermassen dem Hofe zum Vortheil gereichen" '.
Demgemäss suchte sich Breteuil der Königin zu nähern, freilich
nur mit der grössten Vorsicht, da er von vornherein ihren Zu-
sicherungen und Versprechungen* nicht recht traute, und ihr
zu verfolgen. Schon am 11. Februar 1764 schreibt Bemstorff an Schack über
die Schaukelpolitik Adolf Friedrich's und Ulrikens: ,La pr^tendue mes-
intelligence ou division de principes entre le Roi Son ^poux et Elle m'est
un nouveau motif de 80up9on. Cette division n'est pas naturelle pour qni
connalt Tascendant pris d'une part et la diflPörence de g^nie de Tautre, et
ne me parait par consequent qu'un jeu concerte entre Eux pour essayer de
S'acquerir par lä du credit dans les deux partis et d'en r^unir le b^nefice
en faveur de l'autorite Royale". Corr. minist. II, 162.
' Depesche BreteuiVs vom 12. Februar 1764; citirt bei Malmström
V, 257 Anm. 3 und bei Raumer, Beiträge zur neueren Geschichte III, 214
Anm. (Leipzig 1839).
• Anfang Januar 1764 äusserte er zu Schack: ,Que la Reine tenait
en toutes occasions des propos tres convenables, excusant Sft conduite passee
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 311
Tertraulicher Umgang mit dem Englischen Gesandten Goodricke,
ihre eifrige Befürwortung eines ausserordentlichen Reichstages
(Frühjahr 1764) ^ seine Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit noch er-
heblich vermehren musste. Aber gerade dieses zurückhaltende
Benehmen des Französischen Gesandten gegenüber der Schwe-
dischen Königin verdoppelte den Argwohn der fremden Regie-
rungen, namentlich der Dänischen^ und der Russischen, welch'
letztere der Ansicht Osterman's, die Zurückhaltung BreteuiFs sei
nur Verstellung, völlig beipflichtete und seine Besorgniss theilte,
Frankreich werde durch seine scheinbare ünthätigkeit alle „ein-
schläfern*' , dann aber plötzhch sein eigenes System mit dem-
jenigen der Hofpartei in Einklang bringen und so der Königin
.unmerklich* die Mittel zur Habhaftwerdung der Souveränität
in die Hand legen; wesshalb man ihm aufs dringendste anbefahl,
mit Hilfe seines Credits bei der Hofpartei Ulrike davon abzu-
bringen, in die von Breteuil und seinen Freunden gestellte Falle
zu gehen, den „wohlgesinnten Patrioten* aber davon abzurathen,
ihrem etwaigen Groll gegen den Hof schon jetzt freien Lauf
zu lassen^. Beides gelang ihm scheinbar mit leichter Mühe.
Denn Mitte Juli versicherte ihm die Königin in einer Unter-
redung «unter den kräftigsten Ausdrücken* ihre unbegrenzte
Verehrung für Katharina und ihren sehnlichen Wunsch, sich
die werthvoUe Freundschaft derselben zu sichern, und auch die
a leur [Chapeaux] egard par la fougue de la jeunesse, qui L'avait emport^e,
ßar la vivacite de Son caractere et par les prejuges qu'on Lui avait inspires,
et promeitant de redresser le toat par la conduite qu'Elle tiendrait ä
Tavenir, qui serait entieremeiit conforme aux principes qu'on dösirait
qnElle suivit, et de la v^rit^ et de la justice desquels Elle ne pouvait
qne couTenir*. Corr. minist. II, 162 Anm. 1.
* Cocceyi berichtet am 13. März 1764 über ,1a futare diete" folgender-
massen : »La Cour travaille — ä la faire ouvrir des le printemps [1765] et
eile ee promet de grands ayantages de cette anticipation. Le grand but
que 8. M. [Ulrike] Se propose, est la r^union des esprits*.
* Bemstorff an Schack, 11. Februar 1764: Er befürchte ,que la Reine,
en flattant d'abord les amis de la France et puis la France elle-meme, ne
parrienne enfin ä pereuader ä cette Puissance qu'il est de son interet r^el
d'angm enter le pouvoir Royal en Suede". Man müsse daher Breteuil
beobachten und versuchen ,de d^couvrir jusqu'oü les avances et les cajo-
leries de la Reine feront Impression sur lui'. Corr. minist. II, 163.
* Rescript vom 8./14. Mai [Russ.]. (Antwort auf O.'s Depesche vom
1V3Ö. März), Sbomik LI, 332-35. Vgl. auch Solowjew XXVI, 96.
312 F. Arnheim.
1
Mützen erklärten ihm feierlich, sie setzten volles Vertrauen in
Ulrike, welche in den früheren Jahren hinreichend die ünzu-
verlässigkeit der Französischen Verftihrungskünste erprobt habe
und desshalb ihre Hoffnungen stets allein auf die Russische
Kaiserin setzen werde, wie sehr man sie auch Französischerseits
zu einer Meinungsänderung zu bestimmen suche *. Gleichwohl
konnte man sich am Petersburger Hofe nicht länger verhehlen,
dass die Dinge in Schweden mehr und mehr einer schweren
Krisis entgegentrieben, die für Russland um so gefährlicher er-
schien, als gleichzeitig auch die Frage der Polnischen Köm'gs-
wähl noch immer ihrer Lösung entgegensah.
Am 7. Sept. 1764 fiel in Polen die Entscheidung, indem
der Russische Candidat, Fürst Stanislaus Poniatow^ski, zum König
erwählt wurde, ein Ereigniss, dessen Rückwirkung auf Schweden
nicht hoch genug angeschlagen werden kann. Denn jetzt hatte
die Russische Regierung wieder freie Hände, jetzt konnte sie
von neuem eine active Politik in Stockholm beginnen und die
alten Pläne zur Bildung einer „Nordischen Allianz" mit ver-
stärktem Eifer und erneuter Kraft in Angriff nehmen.
Der erste Gedanke einer „Nordischen Allianz" wird Russi-
scherseits dem Gesandten Baron von Korff in Kopenhagen zu-
geschrieben, der in seiner Depesche vom 7. März 1764 — wie
er selbst sagt, nach mehr als zweijährigem Nachdenken — die
Frage aufwarf, ob man nicht gegen den Bourbonischen Famihen-
traktat, welcher wahrscheinlich binnen kurzem durch den Beitritt
Oesterreichs noch einen weiteren Zuwachs erhalten werde, ein
grosses Bündniss aller Nordischen Mächte unter den Auspicien
der Kaiserin Katharina zu Stande bringen könne ^. Wir selbst
glauben freilich, dass nicht Korff, sondern Panin der Vater des
„Nordischen Systems" gewesen. Denn gleichzeitig mit dem
steigenden Einflüsse des letzteren sind die ersten Anzeichen eines
» Solowjew XXVI, 96 u. 97.
* Depesche Korff 's vom 25. Februar /7. März 1764. Solowjew
XXVI, 105. — Prof. Hiärne in ^Öfversigt af Sverigee stallning tili frÄm-
niande makter vid tiden för 1772 ärs statahTälfning* (üpaala 1884) S. 9
Anm. 1 citirt eine Depesche Korff 's vom 23. Februar 1763 nach Solowjew
XXVI, 110. Vermuthlich hat fliärne die erste Auflage benutzt, während
uns bereits die zweite, verbesserte zu Gebote stand. Alle Schlussfolgeningeii
Hiärne's aus der Depesche vom 23. Februar 1763 sind natürlich hinfällig.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 313
bestimmt formulirten Nordischen Programms bei der Russischen
Regierung wahrzunehmen.
Schon gelegentlich der Preussisch-Russischen AUianzver-
handlungen im Herbst 1763 hatte Panin dem Grafen Solms
Torgestellt, ob man nicht England in dieses Bündniss hinein-
ziehen und eine Tripelallianz schliessen könne ^. Aber König
Friedrich war keineswegs geneigt, mit einem Ministerium neue
Verbindungen einzugehen, dessen «Infamie^ er noch vor kurzem
zur Genüge kennen gelernt hatte, und er liess daher erwidern^
er wünsche keine Allianz mit England; wenigstens, solange
dort nicht ein Ministerwechsel eingetreten oder die Europäische
Lage mehr geklärt sei*.
Aber Panin liess sich durch die Zurückhaltung Preussens
nicht entmuthigen , die er um so leichter zu tiberwinden hofifte,
als er der festen üeberzeugung lebte, England, Schweden, die
protestantischen Fürsten Deutschlands und Dänemark würden
nach Abschluss der Preussisch-Russischen Allianz freiwillig
Schritte unternehmen, um dem Doppelbunde beizutreten. Genug,
nach wie vor arbeitete er aufs eifrigste an dem Zustandekommen
des Vertrages mit Preussen , der den anderen gewissermassen
als .Modell und Muster** dienen sollte, und suchte zu gleicher Zeit
an den verschiedenen Europäischen Fürstenhöfen für seine Nor-
dischen Pläne Propaganda zu machen^.
In Uebereinstimmung mit dem früher erwähnten Rescript
?om 2. Nov. 1763 hatte Korff (Anfang Dec.) dem Grafen
BemstorflF in einer Unterredung die Erneuerung des Dänisch-
Russischen Traktats von 1746 und ein gemeinsames Vorgehen
* Solms an Friedrich, 25. November/ 6. December 1763. Sbornik
IXU, 168.
' Friedrich an Solms, 23. December 1763: Im Hinblick auf die Eng-
lischen Parteikämpfe, die zurückhaltende auswärtige Politik des dortigen
Ministerinms und ,1a grande ligue qui semble etre formte contre TAngle-
terre par les liaisons des diff^rentes branches de la Maison de Bourbon avee
Celle d'Autriche* erachte er für das Beste «d'attendre ä voix plus claire
daiw la toamure que prendra le Systeme de l'Europe avaut que de renoii-
^eler Mes liaisons avee T Angleterre' . Sbornik XXII, 174.
* Solms an Friedrich, 2./13. März 1764: ,L'ambition du Cte. Panin
est de rendre sa Cour le mobile de la balance entre les Puissances Euro-
peennes; il söuhaiterait de pouvoir opposer ä cette ligue du Sud une union
4« Puissances du Nord". Sbornik XXII, 221.
314 i^' Arnheim.
1
in Schweden vorgeschlagen. Wenn man erwägt, dass diese
Insinuation zu einer Zeit geschah, wo die Gerüchte von einem
geheimen Einverständniss zwischen Ulrike und Katharina, einer
Preussisch-Russisch-Schwedischen Tripelallianz u. s. w., wie wir
im vorigen Capitel ausgeführt haben, allgemein geglaubt wurden^
so kann es nicht befremden, dass Bemstorff anfangs die Auf-
richtigkeit der Russischen Vorschläge bezweifelte. Doch gelang
es Korff, im Verlaufe ihres Gespräches* alle Bedenken zu be-
seitigen, und am 7. Jan. 1764 erhielt der Dänische Gesandte
Osten die Weisung, bei der Russischen Regierung die Erneue-
rung des früheren Defensivbündnisses zu beantragen und über
das Zusammenwirken in Schweden Näheres zu vereinbaren.
Natürlich war Panin über das unverhofft günstige Ergebniss
der Bemühungen Korffs hocherfreut, überschüttete ihn mit
Lobesworten und versprach bei Erneuerung der Allianz auf die
Dänischen Wünsche möglichste Rücksicht nehmen zu wollend
Seine Freude war indessen nur von kurzer Dauer. Denn
schon nach wenigen Tagen stellte es sich heraus, wie sehr man
die Macht der Anhänger Frankreichs am Dänischen Königshofe
unterschätzt hatte. Man erfuhr nämlich, dass der Oberhof-
marschall Graf Moltke von dem Inhalt der Unterredung zwischen
Korff und Bernstorff dem Französischen Gesandten Ogier in
Kopenhagen Mittheilung gemacht hatte, welcher sofort den
Baron Breteuil hievon benachrichtigte, so dass man befürchten
musste, letzterer werde die günstige Gelegenheit benutzen, um
der Königin Ulrike Misstrauen gegen die Absichten Russlands
einzuflössen und in Schweden allgemeine Beunruhigung zu er-
regen.
Natürlich war man in Petersburg über diesen Vertrauensbruch
tief empört. Sogleich wurde Korff angewiesen, in scharfen
Worten bei Bernstorff über das zum mindesten unüberlegte
Verfahren Moltke's Klage zu führen und darauf hinzuweisen,
dass eine so frühzeitige Offenbarung der beiderseitigen ünter-
^ Noch am 5. November 1763 schreibt BemstorflF: ,Le Roi souhaite
vivement l'amitiö et ralliance de Tlmperatrice, mais c'est la realite qu'II
en Bouhaite et non Vapparence''. Corr. minist. II, 164 Anm.
• Ueber dieses Gespräch vgl. Solowjew XXV, 333.
• Rescript an Korif vom 27. Jantiar/7. Februar [Russ.], Sbornik LI,
494 ff.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 315
handlungen dem Abschluss einer Allianz zweifelsohne schwere
Hindemisse in den Weg legen, das Misstrauen des Schwedischen
flofes gegen die Russische Kaiserin noch steigern und vielleicht
sogar den Anhängern Frankreichs in Schweden die beste Ge-
legenheit zur Ausführung ihrer schändlichen und schädlichen
Absichten gewähren werde. Gleichzeitig aber — um nach
Möglichkeit den etwaigen üblen Folgen dieser Indiscretion vor-
zubeugen — erhielt Osterman die Weisung, nöthigen falls in-
direct durch einen seiner Freunde in der Hofpartei oder direct
in einer Audienz dem Schwedischen Eönigspaar zu erklären, dass
überhaupt keine Allianzverhandlungen zwischen den Höfen von
Petersburg und Kopenhagen stattgefunden, sondern einzig die
Gerüchte von der Einberufung eines ausserordentlichen Reichs-
tags zu jener Unterredung Veranlassung gegeben hätten ^.
Die Befürchtungen Panin's erwiesen sich in der Folge als
nicht unbegründete Sie genügten, um auf die Verhandlungen
zwischen den Höfen von Petersburg und Kopenhagen zunächst
lähmend einzuwirken, und erst nach Abschluss des Bündnisses
mit Preussen sehen wir das Russische Project einer Nordischen
AlUanz von neuem aufbauchen.
Ende April 1764 hatte nämlich Panin eine Unterredung
mit Solms, in welcher er die Nordische Allianz als eine „Idee"
bezeichnete, „die von ihm allein herrühre**, und deren Hauptzweck
,die Bewahrung der Ruhe und des Friedens im Norden* sein
sollte. Nach seiner Ansicht unterliege die Nützlichkeit eines
^ lieber diesen Zwischenfall vgl. die Rescripte an Eorff und Osterman
Tom 24. Februar/6. März [Russ.]. Sbornik LI, 220—22.
- In einem undaUrten, ganz neuerdings im Stockholmer Reichsarchiv
aafgefandenen Schreiben (Ende Februar oder Anfang März 1764) des Peters-
borger Specialgesandten Ulrikens, C. W. v. Düben, an den Grafen N. Gylden-
stolpe heisst es nämlich, Fanin habe versucht, die Nachricht Ogier's an
Bieteuil hinsichtlich eines Dänisch-Russischen Einverständnisses als „nouvelle
&ü8se* hinzustellen. ,11 [Panin] reitera a cette occasion les assurances les
ploa fortes sur Tintention oü etait Tlmperatrice de concourir avec le Ro
«n toüt ce qui pourra rendre sa Situation plus favorable et mettre nos
alEuree sur un pied solide et durable. Je le remerciais beaucoup de la
confidence qu*il m'avait faite - - - Mr. Panin protesta que rien n'etait plus
reel qae Tintention oü ^tait Tlmp^ratrice de r^tablir l'autorite du Roi et
de remedier aux inconvenients de notre Constitution qu*il convint etre
näeose de toute fa^on".
316 F. AiTiheim.
derartigen „Systems** keinem Zweifel und handele es sich nur
um eine nähere Prüfung der Höfe, welche bei der Bildung
dieser Allianz in erster Linie zu berücksichtigen seien*. Be-
sonders viel verspräche er sich von einer Mitwirkung Dänemarfa,
mit dessen Beistand es ein Leichtes sein werde, den Französischen
Einfluss in Schweden zu brechen und ein System zu begrOndea
welches dieses Land zu „einem der wichtigsten Glieder* der
grossen Nordischen Allianz machen könne. Und zwar hoffe er
um so eher auf den Anschluss des Kopenhagener Hofes, als
Verhandlungen mit demselben bereits eingeleitet seien und
Russland ausserdem in Gestalt der Holsteinischen Frage ein
vorzügliches Mittel in Händen habe, um die Dänische Regierung
gefügig zu machen. Schwieriger stehe es mit Schweden, in Folge
des Uebergewichts der Freunde Frankreichs, die sicherlich mit
aller Kraft einer Nordischen Allianz sich widersetzen würden.
Jedoch glaube er, auch diesen Widerstand mit Dänischer Hilfe
überwinden zu können, wofern es nur erst gelungen sei, in
Uebereinstimmung mit dem soeben zwischen Preussen und
Russland vereinbarten, auf Schweden bezüglichen Geheimartikel
eine Antifranzösische Partei daselbst zu gründen. Am wenigsten
rechne er auf England. Gleichwohl sei es immerhin mdgiicb,
dass auch diese Nation schliesslich die Augen öffnen, die Gefahr
ihrer Isolirung bemerken und freiwillig Schritte zum Anschluss
an die Nordische Allianz unternehmen werde, für welche sie
„nicht nur durch ihre thatsächlichen Kräfte, sondern auch durch
ihr Geld* „ein nützliches Mitglied** werden könne*.
Die Hauptschwierigkeit, welche sich der Ausführung dieser
„Idee** entgegenstellte, war die schon früher erwähnte heft^
Abneigung Friedrich's des Grossen gegen ein Bündniss mit Eng-
land und seine kühle Zurückhaltung gegen Dänemark ^ Denn
ohne Preussen war eine -Nordische Allianz** nur ein Phantasie-
' Bezüglich dieser Allianz heisst es u. a.: ,L*alliance concloe deja
entre V. M. et la Russie servirait de fondement ä cet edifice. Celles qui
se feront ä Tavenir avec les autres Cours, seraient reglees sur le luöme pied*.
^ Die obige Schilderung gründet sich auf die Depesche von Solms an
Friedrich vom 28. April. Sbomik XXII, 241—46.
' Friedrich an Solms, 18. April 1764: ,Une alliance de la Russie a?«
le Danemarc ne saura nuire, mais ne pas aussi procurer grand bien*.
Sbornik XXII, 224.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 317
gebilde. Mithin galt es vor allem, den Widerstand und die
Bedenken des Preussischen Königs zu beseitigen, indem man
anter sorgfaltiger Schonung seiner Empfindlichkeit ihm die Ge-
neigtheit der übrigen Mächte für ein Nordisches System in
allerrosigstem Lichte zeigte.
Dies geschah in einer zweiten Unterredung mit Solms
(Ende Juli), in welcher Panin zunächst erklärte, England sei,
nachdem das Bündniss zwischen Frankreich, Oesterreich und
Spanien bekannt geworden, weit mehr geneigt, sich mit Russland
zu Terbünden und seine guten Dienste sowie Gelder zur Unter-
stützung der Antifranzösischen Partei in Schweden anzubieten.
Buckingham habe Vorschläge gemacht und Erklärungen verlangt,
welche deutlich bewiesen, dass man in London zur Begründung
eines , guten Systems* in Schweden und sogar zur Verschaffung
Ton Vortheilen für den dortigen Hof beitragen wolle. Trotz
aller dieser »Avancen* sei er jedoch gleich dem Preussischen
König der Meinung, dass man sich hiermit nicht zu übereilen
brauche, zumal das Englische Ministerium zur Zeit selbst das
Bedürfniss fühle, „sich auf gute Allianzen im Norden zu stützen*,
und er gäbe die feierliche Versicherung, dass Russland niemals
mit England sich verbünden werde, bevor dieses nicht 500000 Rubel
dem Chevalier Goodricke zur Beförderung der gemeinsamen In-
teressen in Schweden übersandt habe. Nachdem das Gespräch
auf die Verhandlungen mit Dänemark gekommen, äusserte Solms
voller Besorgniss, ob Russland sich nicht der Gefahr aussetze,
allzusehr „den Hochherzigen gegen den Kopenhagener Hof zu
spielen* , der eine ersichtliche Vorliebe für Frankreich zu be-
kunden scheine, — worauf Panin entgegnete, er werde sofort alle
Unterhandlungen abbrechen, wenn das Dänische Ministerium
bezüglich der Schwedischen Angelegenheiten Ausflüchte zu
machen suche. Völlig einverstanden erklärte er sich mit dem
Preussischen Vorschlage, in ein Russisch-Dänisches Bündniss
eventuell einen Geheimartikel einzufügen, laut welchem Däne-
mark sich verpflichten sollte, auf dem zukünftigen Schwedischen
Reichstage im Einverständniss mit Russland die Regierungsform
von 1720 wiederherzustellen, indem er gleichzeitig zur Beschwich-
tigung von angeblichen Besorgnissen des Dänischen Ministeriums
eine Erklärung befürwortete, dass weder Russland noch Preussen
noch England zur Einführung der Souveränität in Schweden
318 F. Arnheim.
jemals die Hand bieten würden, sondern nur „gemäss den alten
Gesetzen und Gewohnheiten dieses Landes* «ein vernünftige«
Gleichgewicht zwischen der königlichen und der reichsräthlichen
Gewalt zu schaffen beabsichtigten"^.
Gleichzeitig mit seinem Bericht über diese Unterredung
übersandte Solms auf Wunsch der Preussischen Regierung ein
von ihm ausgearbeitetes Promemoria, in welchem er die Nor-
dische Politik Panin's in knappen, treffenden Zügen zeichnete.
Der Grosskanzler — so führte er aus — glaube, die Verhütung
einer Wiedereinführung der Souveränität in Schweden li^e
um so mehr im Interesse der beiden AUiirten, als zu befÜrchteD
sei, dass die Französische Regierung eine solche Wiederein-
führung sogar begünstigen werde, da sie durch die Erfahrung
belehrt worden, wie wenig die Anhänger Frankreichs der Hof-
partei gewachsen seien. Demnach käme es zur Zeit vor allem
darauf an, Dänemark von den redlichen Absichten der Alliirien
zu überzeugen und auf dem nächsten Schwedischen Reichstage
zur Mitwirkung behufs Wiederherstellung der Regierungsfonn
von 1720 und Annäherung Schwedens an das Preussisch-
Russische System zu bestimmen, um dieses Reich ,zu einem
interessirten und nützlichen Mitglied^ der Nordischen Allianz zu
machen. Hinsichtlich des ersten Punktes habe Panin vorge-
schlagen, auf dem kommenden Reichstage die Verfassungsbe-
stimmung, welche den Reichsständen das Recht zur ^nzlichen
Umwandlung und Umwälzung der Regierungsform verleihe,
dahin abzuändern, dass diese Glausel in Zukunft nur für for-
melle Bestimmungen, nicht aber für solche Paragraphen gelten
solle, „die recht eigentlich die Machtvertheilung zwischen König
und Reichsrath festsetzen'' und daher „als ewiges, unabänder-
liches Gesetz" bestehen bleiben müssten, sowie alles das rück-
gängig zu machen, was auf dem Reichstage 1755—56 von den
Ständen gegen den König beschlossen und veröffentlicht worden.
Denn nur hierdurch könne man sich die Zuneigung des Hofes
erwerben und eine Partei in Schweden schaffen, welche den
Freunden Frankreichs das Gleichgewicht zu bieten und schliess-
lich auch auf dem Reichstage das Uebergewicht zu erlangen
* Ueber dieses Gespräch handelt der Bericht Solms' vom 1:3.,>24 Joli»
Sbomik XXIT, 271—75.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 31i>
Tennöge. Schwieriger gestalte sich die Ausführung des zweiten
Punktes, die auf der Geschickhcbkeit und dem harmonischen
Zusammenwirken der Gesandten Preussens, Russlands und Eng-
lands, besonders aber auf einer jährlichen Subsidienzahlung des
Londoner Hofes an Schweden beruhe. Denn ohne Subsidien
werde Schweden niemals auf die Vortheile verzichten, welche
eine Allianz mit Frankreich ihm gewähre. Russland und Eng-
land trügen sich daher mit der Absicht, zunächst ihre Bevoll-
mächtigten am Stockholmer Hofe mit Geldern zur Bestechung
solcher hervorragenden Persönlichkeiten zu versehen, „die au»
dem Verkauf ihrer Stimmen ein Gewerbe machen" , während
man von der «Güte*' des Preussischen Königs erhoffe, er werde
durch wiederholentliche, freundschaftüche Rathschläge und Vor-
stellungen ^ seine Schwester Ulrike von der Nothwendigkeit zu
überzeugen wissen, von dem Parteigetriebe fern zu bleiben und
alle Thätigkeit ihren Freunden und den Gesandten der drei
Hofe zu überlassen, die mit gleichem Eifer und besserem Er-
folge an der Vollendung des geplanten Werkes arbeiten würden ^.
So ungefähr lauteten die Vorschläge, welche Panin durch
Vermittlung des Preussischen Gesandten Friedrich dem Grossen
unterbreiten liess. Dieser war mit der dem ersten Punkte zu
Grunde liegenden Idee völlig einverstanden, weil sie dem Inhalt
des Geheimartikels in dem Preussisch-Russischen Bündniss von
1764 durchaus entsprach, und weil er mit gutem Grunde hoffen
durfte, seine Schwester werde die Vortheile zu würdigen wissen,
welche die Abschaffung der Reichstagsbeschlüsse 1755 — 56 für
die Erweiterung der königlichen Machtbefugnisse in sich schloss.
Für eine Annäherung Schwedens an das »Nordische System**
oder für eine grosse Nordische Allianz vermochte er hingegen
* Wörtlich: ,En Lui representant la necessit^ absolue de Se tenir*
tranqaille, de ne point paraitre ouvertement dans les manigances qu'on
iera oblige de faire, de ne point outrer Ses pretensions, de ne pas Se
forxner nn parti separe qu'EUe pretend gouverner seule, de ne pas donner
pftr \k snjet ä des scissions dans le parti g^neral, de ne pas faire & Sa
Cour des distinctions trop marquees entre les personnes des factions diff^-
rentes et, en un mot, de Se tenir entierement hors du jeu".
* ,Mämoire sor les affaires de Su^de** (Beilage zur Depesche vom
13.;24. Juli, auf Grund der Preussischen Mediaterlasse vom 23. Juni und.
l H\\ abgedr. in: Sbomik XXII, 277—81.
^20 J?'- Amlieim.
1
sich ebensowenig wie früher zu erwännen. Da aber Panin zu
Solms im Verlaufe der zweiten Unterredung selbst kleinlaut ge-
äussert hatte, jene Allianz werde wohl ,, Jahre" bis zu ihrer
Vollendung erfordern, so hütete der Preussische König sich wohl-
weislich, seine wahre Gesinnung schon jetzt kund zu thun. Im
Gegentheil liess er in seinen Schreiben nach Petersburg den
Wunsch durchblicken, England möge zu den Kosten des Wahl-
feldzuges in Schweden freigebig beisteuern und in treuer Gemein-
schaft mit Russland dem Französischen Einfluss ein Ziel setzen \
und erschöpfte sich in Liebenswürdigkeiten gegen Panin, indem
er ihm die Berichte Cocceiji's abschriftlich übersandte* und
diesem nochmals einschärfte, mit Osterman einen freundschaft-
lichen Verkehr zu pflegen und, wofern Frankreich in der That
den Schwedischen Hof mit gutem Erfolg durch „chimärische
Hoffnungen* zu „ködern* versuche, mit den Majestäten ver-
traulich zu reden und sie „auf gute Weise* von „Projecten'
abzubringen, „die, anstatt ihre Lage zu bessern, ihnen nur die
ärgerlichsten Ungelegenheiten zuziehen könnten* *.
Dieses Vorgehen des Preussischen Monarchen erregte in
Petersburg, wo es Anfang September bekannt wurde \ allenthalben
lebhafteste Befriedigung, zumal schon wenige Tage später aus
Stockholm die Kunde eintraf, dass der Zusammentritt eines
ausserordentlichen Reichstages vom Reichsrath endgültig auf den
15. Jan. 1765 anberaumt worden war^ Denn jetzt galt es
^ Preussische Ministerialnote, 24 September (über .les affaires de
SuMe*): ,11 n'est pas douteux qu'elles ne soyent d'une bien plus grande
importance pour TAng^leterre que pour la Russie et qu'il ne serait pas just«
que celle-ci y mit seule les frais qui devaient bien plus naturellement re-
tomber sur la premi^re." Forschungen zur Deutschen Gesch. IX, 123. —
Friedrich an Solms ^ 9. September: ,Je suis charme de la fa^on de penser
du Cte. Fanin sur les affaires de la Suede, par Tinteret que j'y prendii ä
cause de la Reine Ma Soeur, et il serait ä soubaiter que TAngleterre put
en etre melee*. Sbomik XXII, 311.
* Bemstorff an Schack, 22. September. Corr. minist. 11, 181.
' Preussische Ministerialnote vom 19. October an Cocceyi.
* Vgl. den Gesandtschaftsbericht aus Petersburg vom 4. September l>ei
Raumer III, 386.
^ Der Reichstag 1760—62 hatte die Eröffnung des Reichstages erst
für Mitte October 1765 festgesetzt, und die Hüte versuchten alles, am seine
„Anticipation" zu verhindern. Aber die Finanznoth Schwedens zwang auch
sie schliesslich, einer verfrühten Einberufung zuzustimmen, so dass der Be*
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 321
für Russland, schnell den gesammten diplomatischen Apparat
in Bew^ung zu setzen und unter Berufung auf die Bereit-
willigkeit Preussens auch Dänemark und England zu thätigem
Beistand auf dem neuen Reichstage zu veranlassen, um, wenn
möglich, dem Französischen System in Schweden den Todes-
streich zu versetzen.
Anfang September richtete Korff an die Dänische Regierung
unter der Hand die Anfrage, ob sie mit Russland, Preussen und
England in nähere Verbindung zu treten geneigt sei, um auf
dem neuen Schwedischen Reichstage die Verfassungszusätze von
1756 abzuschaffen und „das wahre Schwedische Grundgesetz '^
von 1720 wiederherzustellen. Zunächst verhielt Bemstorff sich
dem Vorschlage Panin's gegenüber kühl und misstrauisch, da er
aus demselben schliessen zu müssen glaubte, es sei der Königin
Ulrike gelungen, nicht nur Preussen und Russland zu täuschen
und zur Beförderung ihrer Interessen und ,,Passionen^ zu be-
stimmen, sondern auch „die Führer der guten Partei" völlig
einzuschläfern, um sie alsdann in dem Augenblick, wo sie sich
am sichersten fühlten, aufs schmählichste zu verrathen^ Wie
weit seine Befürchtungen gingen, erhellt aus dem Umstand, dass
er es nicht verabsäumte, seine Freunde in Schweden eindringlich
vor den Bänken und Schlichen ihrer Königin zu warnen und
sie gleichzeitig seines Beistandes gegen die Einführung der Sou-
veränität zu vergewissern. Als aber Adolf Friedrich und seine
Oemahlin feierlich ihre Unschuld betonten und durch ihre leb-
hafte Unruhe bekundeten, dass sie von den Plänen ihrer kaiser-
lichen Nichte zum mindesten eine nur unvollkommene Kenntniss
besassen^, als der mit Bernstorff innig befreundete Reichsrath
&chlu88 einstimmig erfolgte. Vgl. N. Tengberg, Om kejsarimian Gatha-
rina II's Isyflade stora nordiska Alliance. S. 29 (Lund, 1863).
* Bemstorff an Seback, 22. September. Corr. minist. II, 179—81.
* Tengberg a. a. 0. S. 30 behauptet, dass Adolf Friedrich und Ulrike
,voii dem ganzen Plan überhaupt keine Kenntniss besassen". Dies geht
wohl allzu weit. Wenigstens berichtet Cocce^ji am 2. November: ,S. M. la
Reine dans un des premiers entrctiens - - - me demanda jusqu'ä quel
point de vue je croyais que Y. M. fut bien aise de voir l'autorit^ Koyale
remise en Suede. Je ne balan9ai pas ä Lui r^pondre que Yous regardiez,
3ire, le reglement de Tann^e 20 comme la base fondamentale du Gouverne-
ment*. Femer geht uns aus den Depeschen Cocce^ji's vom 29. Mai und
4.S^tember sowie dem Berichte Osterman's vom 24. August/4. September
DsntBche Z«itschr. ffir Geschichtsw. 1891. V. 2. 21
322 F. Arnheim.
1
K. ScheiFer zu Gunsten des Schwedischen Königspaares in die
Schranken trat ^ und als auch der Dänische Gesandte v. d« Ost^n
in seinen Petersburger Berichten ^ fortwährend betonte, dass die
Vorschläge der Russischen Regierung ernst und ehrlich gemeint
seien, — da musste der Leiter der Dänischen Politik die Grund-
losigkeit seiner Befürchtungen einsehen. Er gab daher seine
Zurückhaltung auf, indem er in einem Schreiben an Osten
(Ende Oct.) die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwischen
König und Reichsrath als das Hauptziel der Dänischen Politik
in Schweden hinstellte^. Schlagender konnte kaum bewiesen
werden, dass Russland und Dänemark, im Grunde genommen,
in Schweden gleiche Interessen verfochten, Genug, es kam bald
in Petersburg zwischen den beiden Mächten zu Besprechungen
und Verhandlungen, deren erstes Ergebniss ein Russisches^
Contraproject * zu dem Dänischen Allianzvorschlag bildete,
welches einen von Katharina eigenhändig verfassten, auf die
Schwedische Regierungsform bezüglichen Geheimartikel enthielt
und am 3. Dec. von Panin dem Dänischen Gesandten überreicht
wurde. Auch erhielt Korff wenige Tage später die Weisung,
den Kopenhagener Hof von seinen „trügerischen Illusionen* be*
züglich Frankreichs abzubringen und zu versichern, Rassland
wünsche nicht minder, dass in Schweden weder König noch
Reichsrath noch einer der vier Reichsstände das Uebergewicht
erhielten, sondern dass alle »das Gleichgewicht gegen einander
behaupten und so alle Versuche des einen oder anderen zur
Verletzung der Regierungsform verhüten und zunichte machen"
könnten ^.
Gleichzeitig sehen wir die Russische Diplomatie auch in
eifrigster Thätigkeit, um England zu einem energischen Eingreifen
in Schweden zu veranlassen.
In einer Unterredung mit Buckingham (Anfang Sept)
(S olowje w XXVI, 97) hervor, dass Ulrike von dem Inhalt des auf Schweden
bezüglichen Geheimartikels in dem Preussisch-Russischen Bündniss Kenntniss
erhalten hat.
» Vgl. v. d. Osten's Gesandtskaber in: Dansk Hist. Tidskr. IV, 1 p. 626.
' Dieselben sind bei Tengberg S. 30 citirt
' Vom 27. Ootober. Con*. minist. II, 184.
* Abgedr. in: Sbomik LVII, 109—12.
■^ Rescript vom 28. November/9. December [Buss.], Sbomik LVII, 116-18.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 323
bezeichnete Panin das Gleichgewicht zwischen König und Reichs-
lath in Schweden und demzufolge die Wiederherstellung der
Regierungsform von 1720, ohne die Zusätze von 1756, als ein
gemeinsames Interesse Rasslands und Englands. Als er aber
weiter insinuirte, England solle behufs Errichtung eines festen
Systems im Norden die Subsidienzahlung auf sich nehmen,
welche Frankreich bisher an Schweden geleistet, erklärte der
Gesandte freimüthig, die Englischen Finanzen seien derart „er-
schöpft* , dass man „ohne die dringendste Nothwendigkeit*^
sich niemals zu einer derartigen Subsidienzahlung verstehen
werde*.
Unterdessen waren aber Depeschen* des seit Ende April
in Stockholm residirenden Englischen Gesandten Goodricke in
London eingetroffen, welche die nachtheiligen Folgen eines
Franzosicfa-Schwedischen BQndnisses f&r England in grellen
Farben schilderten und in Folge der Käuflichkeit der Parteien eine
Vereitelung dieses Projects ohne Vertheilung beträchtlicher Geld-
sommen als ganz unmöglich bezeicl^ieten. Wenn man erwägt,
dass das Hauptziel der Englischen Politik in Schweden in der
Vernichtung des dortigen Französischen Einflusses bestand und
dass der Französische Allianzvorschlag von 1763 mit seiner
Forderung von Schwedischen Schiffen fQr den Fall eines Krieges
eine indirecte Drohung gegen den Grossbritannischen Hof ent-
tnelt, so erscheint es begreiflich, dass die AUarmnachrichten
öoodricke's keineswegs in den Wind gesprochen waren, sondern
dass der Staatssecretär Sandwich schon Mitte September dem
Russischen Gesandten Gross die Bereitwilligkeit Englands er-
klärte, die Hälfte der Ausgaben übernehmen zu wollen, welche
die Hintertreibung der Absichten des Versailler Hofes erfordere ^,
während zugleich ausführliche Instructionen in ähnlichem Sinne
an Buckingham ergingen, der am 15. Oct. in einer längeren
Conferenz ihren Inhalt zur Kenntniss des Russischen Vicekanzlers
Salitzin brachte. Dieser äusserte sich freilich bezüglich der
* Bmcbt Backingham's vom 8. September. Sbornik XII, 180—82. —
Uebrigens faeisst es bereits in dem Immediaterlass Friedricfa's an Cocceiji
tom 8. Juli: ,J"avone que J'ai pen d'^feperance que TAngleterre voudrait
lieber de Targent aax Suedois".
* Vom 31. Angnst u. 28. September; abgedr. bei Raum er III, 209.
'Vgl. Solowjew XXVI, 111.
^
324 F. Amheim.
Englischen Vorschläge in ziemlich zurückhaltender Weise, indem
er dieselben zwar nicht als unannehmbar bezeichnete, aber sehr
energisch betonte , dass der Londoner Hof weit mehr als der
Petersburger ein Interesse an der Verhinderung der Französisch-
Schwedischen Allianz besitze, was sich wohl kaum ohne eine
bedeutende Subsidienzahlung Englands an Schweden bewerk-
stelligen liesse \
Die Zurückhaltung Galitzin's erklärt sich leicht daraas,
dass die Russische Regierung sich der „Krämerpolitik'' ^ des
Londoner Ministeriums wohl bewusst war, welches nicht nur
mit möglichst geringem Kostenaufwand ein Bündniss zwischen
Frankreich und Schweden zu vereiteln, sondern namentlich auch
einen Handelsvertrag mit Russland abzuschliessen beabsichtigte,
um dort das Erbe der Holländer anzutreten, die bis zur grossen
Amsterdamer Handelskrise von 1763 den Russischen Handel fast
ausschliesslich beherrscht hatten. Man suchte daher in Peters-
burg seinen Beistand möglichst theuer zu verkaufen, zumal man
von der Erwartung ausging, die seit Herbst 1764 von den Eng-
ländern regelmässig aufgefangenen Französischen Gesandtschafls-
berichte aus Stockholm und Petersburg mit ihrem für die
Grossbritannischen Interessen ungünstigen Inhalt würden den
Londoner Hof zu weiteren Concessionen bewegen^. Und in der
That erwiesen die neuen Verhaltungsbefehle an Buckingham^
auf Grund seiner Schilderung der Conferenz mit Galitzin, wie
richtig die Berechnung der Russischen Regierung gewesen.
Denn nunmehr äusserte sich Sandwich bezüglich der Subsidien-
frage noch entgegenkommender als früher und sprach sogar vod
einer gemeinsamen Englisch-Russischen Action auf dem kom-
menden Schwedischen Reichstage, als deren Hauptpunkte er die
* Vgl. Solowjew XXVI, 108. — In Bezug auf diese Conferenz heisst
es in der Preussischen Ministerialnote an Cocceyi vom 10. November : »Panin
pense d'ailleurs que ce n'est pas tant ä la Russie qu'a TAngleterre a faire
des efforts pour Tetablissement d'un Systeme en Su^de, dont ceUe-la tirerait
seule le plus d'utilitä', eine Reflexion, die durchaus jjuste* erscheine. Vgl.
auch Ministerialnote vom 18. November.
2 Bezüglich des Englischen Vorschlags einer Kostentheilung zwischen
Russland und England bemerkt Panin beissend: «C'est ce qu*on ditnegoder
en vrai marchand". Solowjew XXVI, 112.
' Vgl. die ausführliche Darstellung bei Malm ström V, 266 u. 267.
* Vom 12. October. Sbomik XII, 183—87.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 325
Landmarschallswabl , die Schaffung einer Antifranzösischen
Majorität im Geheimen Ausschuss und die Hintertreibung einer
Französisch-Schwedischen Allianz bezeichnete.
Während diese Verhandlungen sich abspielten, waren die
fremden Gesandten in der Schwedischen Hauptstadt geschäftig,
sich der Unterstützung der Königin Ulrike und ihrer Freunde
zu vei^gewissem , um mit deren Beistand einen den Wünschen
ihrer Regierungen möglichst entsprechenden Reichstag zu Stande
zu bringen ^ Einen günstigen Ausgang versprachen anfangs
die Bemühungen Goodricke's, der von seinem Eopenhagener
Aufenthalt her bei Ulrike persona gratissima war*. Anfang
JuU hatte derselbe durch Vermittlung Cocceiji's auf dem Schlosse
Karlberg eine lange geheime Unterredung mit der Königin, die
über ihre Stellung zu den Parteien und über ihre Zukunftspläne
sich in so massvoUer Weise äusserte, dass Goodricke später
hochbefriedigt dem Preussischen Gesandten erklärte, er werde
sofort bei dem Londoner Ministerium die Nothwendigkeit einer
wirksamen Unterstützung des Schwedischen Königspaares ener-
gisch betonen*. Aber in London war man anderer Meinung*,
und zwar mit Recht. Denn schon nach wenigen Wochen stellte
83 sich heraus, dass die friedlichen Versicherungen Ulrikens
nichts weiter als eitles Blendwerk gewesen. Auf Befragen
Osterman's musste nämlich ein hervorragender Führer der Hof-
' Wenige Wochen, nachdem wir die obigen Zeilen niedergeschrieben,
iat dem Stockholmer Reichsarchiv eine grössere Anzahl von bisher unbekann-
ten, höchst werthTollen Actenstücken überwiesen worden, ans denen u. a. zur
EndeDz hervorgeht, dass zwischen der Königin Ulrike und der Kaiserin
Katharina 1764 und 1765 geheime Unterhandlungen behufs Erweiterung
der königlichen Machtbefugnisse in Schweden stattgefunden haben. Als
Vermittler fhngirte anfangs der Russe Stachiew, später der Schwedische
Gesandte, Graf C. W. Düben in Petersburg, welcher mit dem Vertrauens-
mann Ulrikens, dem Kammerherrn N. Ph. Gyldenstolpe, einen eifrigen Brief-
weehsel in Chiffem unterhielt.
* Friedrich an Cocceiji, 28. April: Goodricke habe zu dem Preussischen
Gesandten Borcke in Kopenhagen geäussert, er glaube sich ,autorisirt'' ,ä
teehercher autant qu^il est possible, les bonnes grä,ces de Ma Soeur".
' Bericht CocceyTs vom 6. Juli. Vgl. auch die Ausführungen Malm-
«tröm's V, 256 — 57 auf Grund der Depeschen Goodricke's.
* Friedrich an Cocceyi, 9. August: ,Le Gouvernement präsent de
TAngleterre n*a du tout envie de lächer de Targent ä la Cour de Su^de,
de BOrte que vous ne laisserez pas d'en pr^venir codvenablement Ma Soeur".
326 F. Araheim.
partei, Reichsrath Graf Löwenhjelm , eingestehen, dass er mit
seinem Vorschlage, den Hof bei den bevorstehenden Reichtags-
wahlen zu strenger Neutralität zu veranlassen, bei Ulrike nur
wenig Anklang gefunden und sogar wahrgenommen habe, dass
dieselbe mehr denn je zuvor den Einflüsterungen der Anhänger
Frankreichs, insbesondere des Grafen Fersen, Gehör schenket
eine Wahrnehmung, die bald auch von anderen Seiten bestätigt
wurde ^.
In der That hatte die Französische Regierung der Königin
eine grosse Geldsumme für den Fall angeboten, dass sie und
ihre Anhänger Frankreich ihren Beistand leihen wollten, und es
war um so mehr zu befürchten, der Hof werde seiner ^ beträcht-
lichen Schulden wegen auf dieses Anerbieten eingehen^, als
Ulrike in jener Zeit einmal zu Löwenhjelm äusserte, sie könne
in der Russischerseits versprochenen Wiederherstellung der Re-
gierungsform von 1720 allein keine wesentlichen Vortheile för
sich erblicken und werde daher vorzugsweise alle die unter-
stützen , welche weit mehr als Russland zum Vortheil des Hofes
beitragen zu wollen versprächen*.
Vornehmlich war die Missstimmung Ulrikens wohl durch
das Betragen Goodricke's hervorgerufen worden, der seit Anfang
September seinen Instructionen gemäss* im Einvernehmen mit
Osterman häufig ihren persönlichen Interessen entg^enarbeitete.
In heftigen Worten beklagte sie sich bei Cocceiji über den Eng-
lischen Gesandten, weil er ohne ihre Genehmigung mit der Nation
» Vgl. Solowjew XXVI, 98.
* Beispielsweise berichtet Cocceiji am 26. October: „Le General
Fersen - • • est rentr^ en ville. II conserve les debors avec la Cour et ses
fr^quentes alUes et venues ä Drottningholm me fönt soup^onner qn'il s'est
chargä de faire des propositions. G'est un hemme fin et ambitieux. an
fond du coear le partisan le plus zele de la France; on ne saarait &tre
assez en garde**.
' Vgl. Kaum er III, 211 und die Depesche Cocceiji's vom 2. November.
* Vgl. Solowjew XXVI, 100 u. 101.
* Sandwich an Macartnej in Petersburg (26, Februar 1765): .The
Orders which have been from time to time sent to that Minister [Goodi.j
have been uniformly and steadily the same, always tending to oooperate
with the Court of Russia, to proceed with them pari passu in every plaa
of Operations, for the common good*". Sbomik XII, 196; vgl. 187 (Sandwich
an Buckingham, 12. October 1764). Das Datum der veränderten Haltong
G.'s ergiebt sich aus der Depesche Gocceiji's vom 4. September.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 327
verhandle und Geld unter ihre Gegner Tertheile, sowie nicht
minder über die Mützen, gdie nach einander Engländer, Bussen,
Nationalpartei und Hofpartei gewesen wären, aber trotz aller
dieser Veränderungen stets nur den eigenen Nutzen im Auge
gehabt hätten'', und sie schloss ihre Rede mit einer Drohung:
Bisher habe sie noch nichts Bindendes mit der Französischen
Regierung abgeschlossen und werde dies auch nur ungern
thun. Wenn sie sich aber einmal genöthigt sähe, einen ent<-
scheidenden Entschluss zu fassen, so werde sie sich auf die
Seite stellen, wo sie die grösste Sicherheit fände. Vergebens
betheuerte der Preussische Gesandte die Unschuld der Mützen
und Goodricke's, vergebens versicherte dieser, „der einzige Zweck
seiner Mission sei die Vernichtung des Französischen Systems*' und
er werde getreulich zu des Hofes Gunsten wirken, „wofern der-
selbe sich nicht auf die Seite der Französischen Partei schlage'', —
die „Wärme*', mit welcher Ulrike wiederholentlich erklärte, man
werde sie zu einem entscheidenden Schritte zwingen, liess nur
allzu deutlich ihre Geneigtheit zur endgültigen Annahme der
Französischen Propositionen erkennen \
Kaum waren freilich die von der Russischen Regierung
,zur Förderung der Operationen** bestimmten 50000 Rubel in
Stockholm angelangt *, als (23. Nov.) der Oberst Sinklaire, der
beste Vertraute Ulrikens und das einflussreichste Mitglied der
Hofpartei*, sich bei Osterman einfand, dem er im Namen des
Königspaares eidhch versicherte, dasselbe traue keineswegs den
Einflüsterungen der Freunde Frankreichs, werde mit ihnen binnen
kurzem gänzlich brechen und alle späteren Schritte mit den
Forderungen und Wünschen der Russischen Kaiserin in Einklang
bringen. Da er gleichzeitig darauf hinwies, dass man Fran-
zösischerseits unverzüglich mit Bestechungsversuchen beim Adel
beginnen werde, wesshalb der Hof ein gleiches Mittel in Bereit-
* Vgl. die Depesche Cocceiji'8 vom 13. November und den Bericht
Ooodricke*8 gleichen Datums bei Raum er III, 211 u. 212.
* Vgl. das Reecript vom 28. October/8. November [Russ.], Sbornik
LVII, 51, — Ueber das Datum der Ankunft s. Malmström V, 265 Anm. 3.
' Cocceyi berichtet am 28. Februar, schon bei der ersten Audienz
habe Ulrike ihm gesagt, ,qne le Colonel Sinklaire etait un homme de con-
fiance a qni je pourrais m^adresser toutes les fois que j'aurais quelque chose
a liui faire parvenir* .
328 F- Arnheim.
Schaft halten müsse, so erachtete der Russische Gesandte es für
angemessen, dem Abgesandten der Königin 24000 Thaler
(Kupfermünze) für diesen Zweck mitzugeben, indem er ausserdem
in Gemeinschaft mit Goodricke * am Anfang der folgenden Woche
die doppelte Summe auszahlen zu wollen versprach, was denn
auch in der That geschah*.
Zuerst hatte es den Anschein, als seien die Yersiclierangen
Sinklaire's wahrheitsgetreu gewesen, und als sei das Königspaar
wirklich gesonnen, den Anhängern des Französischen Systems
für immer den Rücken zu kehren. Denn als der Reichsrath
Ende November nach heftigen Kämpfen und Debatten mit einer
Mehrheit von nur einer Stimme die Verlängerung des 1768 ab-
laufenden Schwedisch-Französischen Allianzvertrages bis zoid
Jahre 1772 gegen die Verpflichtung Frankreichs zur Zahlung
von 12 Millionen Livres in jährlichen Raten genehmigte^, befand
sich König Adolf Friedrich mit seinen beiden Stimmen unter
der Minderheit, und als Goodricke*, Osterman und die Mützen
mit den Bestechungsversuchen für die Reichstagswahlen be-
gannen, fanden sie in Sinklaire* einen scheinbar aufrichtigen
Förderer ihrer Absichten. Wir sagen: scheinbar; denn dem
Baron Breteuil erklärte er, die Russischen Gelder nur desshalb
angenommen zu haben, um die Intriguen Osterman^s und die
gefährlichen Projecte der Russischen Kaiserin vereiteln zu können.
^ 4000 Pf. St. waren ihm von London aus designirt worden.
» Nach Solowjew XXVI, 101 u. 102 soll Osterman zuerst 20000,
dann 24000 Thaler (6000 Platten) gegeben haben. Die letztere, anch von
Cocceiji in seinen Berichten vom 11. u. 18. December genannte Summe ist
wohl die richtige. Ob Goodrike, wie Cocceyi am 11. December meldet
schon das erste Mal 24000 Thaler gegeben, mnss dahingestellt bleiben.
Nach Solowjew XXVI, 101 wenigstens hat er das Verlangen Sinklaire's
damals mit der Begründung abgewiesen, er dürfe ohne vorherige Verab-
redung mit Osterman nichts auszahlen.
» Ausführlicher bei Malm ström V, 261—64.
* Cocceiji schildert ihn am 4. September folgen dermassen: „Cest üd
homme tr^s capable. Comme il s'est beaucop m616 des ^lections en Angle*
terre, les men^es et les tracasseries de ce pays-ci [Suede] ne lui sont pa»
etrang^res et, si on lui foumit de Targent, ce qui n'est pas incroyable, et
qu'il se trouve ^paul6 par la Cour et par le Ministre de Russie, je ne deute
pas qu'il ne taille de la besogne ä FAmbassadeur [Breteuil].*
* Am 23. März sagt Cocceyi, Sinklaire besitze „une grande connais-
sance du manege des dietes*.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 329
Den Hüten aber, die sich durch das Verhalten des Königs schwer
gekrankt fühlten, betheuerte Ulrike, die Abstimmung ihres Gre-
mahls sei gegen ihren persönlichen Willen erfolgt, und sie selbst
werde die Sache der Französischen Partei völlig zu der ihrigen
machen ^.
Freilich konnte diese Zweideutigkeit nicht lange unbemerkt
bleiben. Die nach wie vor von den Engländern aufgefangenen
Berichte Breteuil's, welche ausführliche Nachrichten über seine
Yerhandlmigen mit der Königin und Sinklaire enthielten, waren
keineswegs geeignet, dem Londoner und Petersburger Ministerium
Zutrauen hinsichtlich der Aufrichtigkeit des Stockholmer Hofe»
einzuflössen, und es erscheint daher auch völlig begreiflich,
wenn Osterman und Goodricke, weit entfernt davon, dem
Wunsche Ulrikens nach „absolut freier Verfügung* über die
Bestechungskasse Statt zu geben, sich Anfang Jan. 1765 sog&r
Teranlasst sahen, Sinklaire von der Verwaltung der Russisch-
Englischen Gelder gänzlich auszuschliessen ^.
Ungefähr zu gleicher Zeit trafen endlich aus Petersburg
die von Osterman langersehnten Verhaltungsbefehle für den
nahe bevorstehenden Reichstag ein, in denen „die unverbrüch-
liche Aufrechterhaltung der gesetzlich festgestellten freien Re-
gierungsform von 1720*, der „Widerstand gegen die Einführung
der Souveränität* sowie 1755—56 die Abschaffung der Reichs-
tagsbeschlüsse von 1756 als das Hauptinteresse Russlands be-
zeichnet, ,jede weitere Verbesserung der Regierungsform" hin-
gegen ,bei der gegenwärtigen verwickelten Lage Schwedens
nicht nur für unnütz, sondern sogar ftir die nationale Freiheit
schädlich" erachtet wurde. Femer enthielt die Instruction den
Befehl für Osterman, mit Goodricke und Cocceiji gute Freund-
schaft zu pflegen, die Schritte des ersteren zu unterstützen und
das Vertrauen des letzteren zu erlangen, »der den Befehl er-
halten hat, mit Euch in allem übereinstimmend zu handeln und
iei Euch besonders bei der Beruhigung und Zurückhaltung der
Schwedischen Königin dienlich sein kann". Eine derartige Zu-
* Vgl. den Immediatbericht Cocceiji's vom 22. Februar 1765 auf Grund
^er von Groodricke ihm vorgelegten Gopien von Breteuirs Depeschen an
^en Herzog v. Praslin.
' Cocceüi» 8. Januar 1765.
330 F. Arnheim.
rUckhaltuDg erscheine nämlich äusserst noth wendig, da jede
directe Thätigkeit des Hofes bei der Nation Verdacht errege,
und schon der Name „Hofyartei'* dazu geführt habe, verschiedene
^unabhängige* Patrioten den königlichen Interessen abtrünnig
zu machen. Um so mehr erfordere daher die aufrichtige Freund*
Schaft der Russischen Kaiserin, den Schwedischen Majestäten
von jeder Einmischung in das Parteigetriebe und von jeglichem
Misstrauen gegen die Absichten der , wahren und wohlgesinnten
Patrioten* abzurathen. Letztere, so hiess es schliesslich, solle
Osterman «nicht nur durch Rathschläge, sondern auch durch
Geld* auf alle Weise unterstützen und zu einer besonderen^
mächtigen Partei vereinigen, deren Führung dem Grafen Löwen-
hjelm, als dem „klügsten und am meisten erfahrenen* der
„Patrioten*, übertragen werden solle und mit deren Beistand er
sich bemühen müsse, „den üebermuth der Hofpartei, besondere
ihres Chefs, des Obersten Sinklaire, zu zügeln*, den Geheimen
Ausschuss mit „redlichen und erfahrenen Männern* zu besetzen
und so dem Französischen System in Schweden den Todesstoss
zu versetzen \
Wenn wir uns den Charakter und die Bestrebungen ülrikens
vergegenwärtigen, so werden wir es verstehen können, dass die
' Diese Isstructioii vom 29. November/ 10. December 1764 (aa»-
gefertigt am 9./20. December) [Russ.] findet sich abgedr. in: Sbornik LVU,
126—32, auszüglich bei Solowjew XXVI, 98—100. — Wenn Malm-
ström Y, 268 sagt, dass diese Instruction »dem Englischen Cabinet mit-
getbeilt wurde*", so erscheint mir dies nicht zutreffend. Denn das Rescript
Panin's an Gross vom ld./24. November ([Russ.], Sbornik LVII, 90—98).
welches zur Kenntniss des Londoner Ministeriums gelangen sollte, enthült
nur einen ^ theilweise sogar abweichenden Auszug aus der einige Wochen
später an Osterman übersandten Instruction. Viel schärfer ist in der
Depesche an Gross die Stellung des Petersburger Hofes zu Ulrike prÄcisirt.
Es heisst (S. 91): «Da das Temperament Ihrer Majestät der Königin und
Ihre bekannten Projecte zur Erlangung der Souveränität • - - mit Recht
befürchten lassen, dass diese Fürstin • • - alle Ihre Krilfte und die Ihrer
Anhänger zur Erweiterung der königlichen Gewalt über die festgestellten
Grenzen der Regierungsform hinaus verwenden wird', so solle Osterman
zwar für den Vortheil des Hofes wirken, «aber unabhängig von der Königin
und zusammen mit den aufrichtigen Schwedischen Patrioten, welche weder
eine VergrÖsserung noch Verringerung der Königsgewalt über jene Grenzen
hinaus wünschen und desshalb den Hof und seine Partei gewissermaßen
im Zaume halten wollen*.
I
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 331
in dieser Instruction ausgesprochenen Grundsätze, welche ja die
Königin u. a. von jeder Theilnahme an den Reichstagsangelegen-
heiten ausschlössen, ihren Beifall nicht finden konnten und früher
oder später eine Erisis herbeiführen naussten. Zeigte sich doch
gerade damals, wie sehr es den Hetzreden Sinklaire's» der über
seinen Ausschluss von der Parteikasse der Mützen tiefen Un-
willen empfand, und den Intriguen eines Fersen und Her-
mansson, der treuen Freunde Frankreichs^, gelungen war, der
Königin unüberwindliches Misstrauen gegen England, Kussland
und die Mützen einzuflössen und sie zur Annäherung an das
Französische System zu bestimmen. In einer Unterredung mit
Cocceiji (Anfang Jan.) erneuerte sie mit grosser Heftigkeit ihre
früheren Klagen gegen Goodricke, den sie sogar der Falschheit
bezichtigte, gab lebhaften Argwohn gegen die Pläne Panin's
und Osterman's zu erkennen, bezeichnete die Mützen mit Aus-
nahme weniger als „ein Gemisch (rassemblage) von Leuten ohne
Verstand (t6te), ohne Benehmen, ohne Plan und ohne System",
.dass mit ihnen verhandeln nichts Anderes hiesse, als sich an
die Spitze von Narren und Aufruhrern stellen'*, und dem wolle
sie sich keineswegs aussetzen, uad schloss mit der Drohung/
,in drei Tagen werde ich mit den Mützen brechen**, eine
Drohung, die sie buchstäblich wahr machte, indem sie am
11. Januar dem Baron Breteuil gelobte, auf dem neuen Reichstage
^e Französische Partei unterstützen und dem Russischen System
entgegenarbeiten zu wollen'.
So standen die Dinge bei Eröffnung des Stockholmer
Reichstages. Ohne einer Uebertreibung sich schuldig zu machen,
darf man sagen, dass die Blicke von ganz Europa am 15. Januar 1765
auf die Schwedische Hauptstadt gerichtet waren. Denn dort
* Friedrich an Cocceiji, 5. Janaar 1765: »Las amie damnds de la
* Die letzten Worte nach dem Immediatbericht Cocceüi's vom 18. Januar,
^T übrige Inhalt der Unterredung nach seiner Depesche vom 8. Januar 1765.
' Das Datum ergibt sich aus Breteuil's Depesche vom 11. Januar
(MalmstrGm V, 268 Anm. 6) und aus einer Preussischen Ministerialnote
vom 18. Mai 1765 an Cocceiji, in welcher es heisst: „On pr^tend - - - ä
Petenbourg quo la Reine Ma Soeur s'est engag^c quatre jours avant la
diete envers l'Ambassadeur de France ä j favoriser de Son mieux le parti
de w Cour et ä agir d'une maniere tr^s contraire au systäme adopte par
URnssie. On en ii ete informe par une piece interceptee [Breteuil's]*.
332 F. Arnheim.
sollte jetzt der grosse Kampf zwischen Frankreich und Russland-
England zum Austrag gebracht werden. Mit anderen Worten:
der Sieg des Französischen oder Russisch-Englischen Systems
in Schweden hatte eine weit mehr als locale, eine Europäische
Bedeutung.
IV.
Der Stookliolmer Reichstag 1765—66 und die Europäisclieii Mächte.
Mit einem glänzenden Erfolge der Russen begann die
Reichstagssession. Denn bei den Sprecherwahlen siegten ihre
Candidaten in allen vier Ständen mit grosser Mehrheit, und die
wenigen Anhänger Frankreichs, die — wie z. B. der bei der
Landmarschallswahl unterlegene Graf Fersen — in den Geheimen
Ausschuss Eingang fanden, verdankten Sitz und Stimme einzig
der Onade ihrer Gegner, welche hierdurch erweisen wollten, dass
bei ihnen nicht „der Geist der Verfolgung und persönliche]]
Hasses*^, sondern „die wahre patriotische Richtung* vorherr-
schend sei ^.
Dieser Sieg des Antifranzösischen Systems in Schweden
wurde für die Haltung Dänemarks zum Petersburger Hofe ent-
scheidend. Bereits Ende Januar versicherte Graf Bemstorff in
klarer Erkenntniss der neuen Sachlage, er sei jetzt der Sorge
völlig überhoben, dass Russland in Schweden die Souveränität
wiederherzustellen beabsichtige ^ und die beiderseitigen Verhand-
lungen gingen glatt von ^tten, da die Dänische Regierung an
dem Russischen Gontraproject vom 3. Dezember 1764 nur wenig
auszusetzen fand^.
Am 11. März wurde zu Petersburg der Allianztractat unter-
zeichnet, welcher einen für die Geschichte der „Nordischen Frage'
hochbedeut«amen Geheimartikel enthielt. In Anbetracht der
Störung nämlich, „welche das gesetzmässige Gleichgewicht
zwischen den drei Hauptständen* in Schweden „diurch die seit
einiger Zeit in sothanem Reiche eingerissene fremde Influenz in
dessen Geschäften* erfahren, und mit Rücksicht auf die Gefahr
^ Rescriptan Osterman vom 17./28. März 1765 [Russ.], Sbomik LYn,202.
* Bemstorff an Schack, 29. Januar, Corr. minist. II, 191.
' Ueber diese Einwände vgl. die Rassische Note an den D&oiscbeD
Hof vom 21. Februar/4. März [Franz.], Sbomik LVII, 184—86.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 333
einer ydlligen Zerrüttung* der ^in Betracht der Nationalfreiheit
und der Beichsimmunitäten ebenso heiligen als für die Nachbarn
wichtigen und unveränderlichen Constitution* verbanden sich die
beiden Contrahenten „einstimmig und einmüthig, darauf bedacht
zu sein, dass eine solche der unwandelbaren Fundamentalcon-
stitution des Schwedischen Reichs bevorstehende Zerrüttung nach
dem wahren Sinn und den Grundsätzen solcher Legislation in
die gehörige Ordnung gebracht werde* \
Mit Recht ist dieser Vertrag als „der zweite Schritt Katha-
rina's auf dem Wege zur Herrschaft im Norden" bezeichnet
worden, ,auf welchem die Preussisch-Russische Allianz der erste
Schritt gewesen* *. Denn durch ihn war der ^fremden Influenz*
Frankreichs ein zweiter Riegel vorgeschoben worden, durch ihn
hatten die Bestrebungen der Russischen Kaiserin — ,,sich so
viel als möglich mit den Nordischen Mächten durch unmittelbare
Bündnisse zu vereinigen und hierdurch mit Uebergehung der
Höfe von Bourbon und Oesterreich ein festes Gleichgewicht in
den Europäischen Angelegenheiten zu begründen* * — einen
Denen glänzenden Sieg erfochten.
Inzwischen hatten freilich die Dinge in Schweden eine be-
drohliche Wendung genommen. Anstatt sich nämlich mit den
Siegern auszusöhnen, die früher grösstentheils zu den eifrigsten
Anhängern des Hofes gezählt und, wie der neugewählte „wür-
dige* ^ Landmarschall Rudbeck, bei der Verschwörung von 1756
in entscheidender Weise mitgewirkt hatten, begegnete die
Königin am Tage nach der Landmarschallswahl dem Obersten
Rndbeck bei seiner Antrittsaudienz mit ausgesuchter Schroffheit *,
erklarte kurz darauf «ganz trocken*, sie verlange die Anwesen-
heit von sechs Mitgliedern der Französischen Partei im Geheimen
^ Der Wortlaut des dritten Geheimartikels bei Tengberg (Beilage C).
* Tengberg S. 35.
' So heisst es in einem Rescript Panin's vom 10./21. November 1764
(Ems.], Sbomik LVII, 63.
* Rescript an Osterman vom 7./18. Februar 1765 [Russ.], Sbomik
LVU, 172. Die Berechtigung dieses Ehrentitels erweisen die Worte Good-
ricke's Tom 11. Mai 1764 (Malmström V, 280 Anm.) und die Aeussenmg
Coccegrg vom 6. November 1764: „Quelqu'mi en me parlant de lui [Rudbeck],
me dit que le Roi de France n'^tait pas assez riebe pom: racheter/
' Vgl. Solowjew XXVI, 182.
334 F. Arnheim.
Ausschuss oder sie werde sofort Stockholm verlassen^ und fertigte
die Einwände Gocceiji's durch die beissende Antwort ab, sie habe
ja jederzeit das Unglück gehabt, die Gesandten ihres königlichen
Bruders eine von der ihrigen abweichende Meinung vertreten zn
sehen ^.
Vergebens bemühte sich der Preussische Gesandte wieder^
holentlich auf Befehl seiner Regierung und auf Wunsch des
Petersburger Hofes, durch geschickte Insinuationen die Vor*
Stellungen Osterman^s und Goodricke's bei der Königin zu unter-
stützen und dieselbe von der Noth wendigkeit einer besonnenen^
massvollen Haltung zu überzeugen ^. Vergebens suchte König
Friedrich in zahlreichen Schreiben seiner Schwester die Lauter-
keit der Absichten Russlands und Englands und ihren ehrlichen
Wunsch nach Wiederherstellung der Privilegien des Schwedischen
Königs zu beweisen^. Vergebens endlich bemühten sich ver-
schiedene ehemalige Anhänger Ulrikens, wie die Grafen Bielke
und Hom, zwischen den beiden feindlichen Parteien zu vermitteln *.
Die zwischen dem Hofe und der Russisch-Englischen Partei be-
stehende Kluft erweiterte sich trotz alledem mit jedem Tage,
und Anfang März begaben sich König und Königin, wie sie
früher angedroht hatten, nach dem Lustschlosse Ulriksdal, an-
geblich, um „die grossen Fasten" dort zu verbringen und den
Prinzen Karl in aller Stille zur Coinmunion vorbereiten zu lassen,
in Wahrheit jedoch, um dem Stockholmer Publicum ihr Miss*
vergnügen über die Erfolge der Mützen zu bekundend
In Petersburg war man über das Benehmen Ulrikens und
den Aufbruch des Hofes nach Ulriksdal im höchsten Grade un-
* Cocceiji, 22. Janaar, vgl. öolowjew XXVI, 182.
* Friedrich an Cocceyi, 5. und 29. Januar, 2. Februar; Preussische
Ministerialnote an Cocceiji, 22. Januar; vgl. Solros an Friedrich 15./26. Januar,
Sbornik XXII, 358, sowie Rescript an Osterman vom 7^18. Februar [Russ.],
Sbomik LVII, 422 (Antwort auf O.'s Depesche vom 14./25. Januar).
' Vgl. die neuerdings im Stockholmer Reicfasarchiv aufgeAmdenen
Briefe des Preussischen Königs an Ulrike vom 27. December 1764, 26. Januar
und 3. März 1766. Der in Fersen's Bist Skrift. DI, 380—31 (Stockhohn
1869) abgedruckte Brief ist derjenige vom 3. März 1765.
* Cocceiji, 11. u. 29. Januar, I.März; Preussische Ministerialnote vom
9. März an Cocceiji.
* Bericht Osterman's, citirt bei Solowjew XXVI, 184.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 335
gehalten ^, wie Damentlich aus einem eigenhändigen Billet Eatfaa-
rina's* an Panin hervorgeht, in welchem sie diesen beauftragte^
, durch dritte Hand"* den Schwedischen Majestäten zu eröffnen^
äie habe wegen der ^inconsequenten Reise* derselben nach Ul-
riksdal den Grafen Osterman angewiesen, in Zukunft nicht mehr
zu Gunsten der königlichen Interessen „einen unnützen oder
compromittirenden Schritt zu unternehmen***. Ja noch mehr!
Wenige Wochen später beschwerte sie sich bei König Friedrich
über die «Intriguen* Sinklaire's »gegen ihre guten und aufrich-
tigen Intentionen* für den Schwedischen Hof, beklagte die
«Irrungen* des Eönigspaares , sprach die Befürchtung aus, das
perfide Benehmen Sinklaire's werde «die gute Partei* gegen die
Majestäten vollends „aufbringen*, sie selbst aber ausser Stand
setzen, denselben nützlich zu sein, und ersuchte daher den
Preussischen Monarchen, bei seiner Schwester die Entfernung
eines Mannes durchzusetzen, der sie und ihren Gemahl noch ins
Verderben stürzen werde*.
Friedrich der Grosse, welcher von der Verstimmung des
Petersbui^er Hofes durch die Depeschen des Grafen Solms
bereits wohl unterrichtet war ^, gerieth bei Ankunft des Schreibens
^ Depesche Osterman's vom 24. Februar/7. März: Die Inslouationeiir
die er auf Grund des Rescripte vom 26. Januar/6. Februar Über die ün-
zaverlässigkeit der Französischen Versprechungen gemacht, seien vom Königs-
paar sehr kalt und misstrauisch aufgenommen worden. Sbomik LVIl, 231 r
vgl auch Solowjew XXVI, 182—83, sowie Cocceyi, 22. Februar u. 1. März.
* Abgedr. in FranzSsischer Sprache in: Sbomik LVII, 232.
' Das Rillet schloss mit den Worten: ,Si vous d^approuvez cela,-
dechirez ce billet!* Panin zerriss das Billet jedoch nicht, sondern sandte
am 8./19. April ein Rescript [Russ.] an Osterman, in welchem er, mit Rück-
sicht darauf, dass „die Schwedischen Majestäten" niemals aufhören würden,
.sich durch die trügerischen Versprechungen der Creaturen der Französischen
Partei fangen zu lassen*, die Gründung einer der f^ranzösischen überlegenen
»patriotischen" Partei auf dem Reichstage und die Erlangung der Stimmen-
mehrheit im Reichsrath behufs Bewahrung des üebergewichts auch nach
ReidistagsBchluss als die Hauptziele der Russischen Politik in Schweden
bezeichnete und erklärte, es den Mützen völlig anheim zu stellen, ob sie
trotz der feindseligen Haltung des Königs noch jetzt um Wiedererlangung
der ihm zustehenden Rechte und Privilegien sich bemühen wollten. Sbomik
LVII. 232—35.
< Katharina an Friedrich, 4. Mai, Sbomik XX, 218-19 (Petersburg 1877).
' Am 16. April meldete Solms, Panin habe bei ihm über das Betragen
rin'kens Klage geführt, die nach wie vor in Schweden eine besondere dritte
336 F. Amheim.
«einer kaiserlichen Bundesgenossin in lebhafte Unruhe, betonti
in seiner Antwort seinen „tödtlichen Schmerz'' über das Be-
nehmen Ulrikens, welche „ infolge einer Art von momentaner
Geistesverwirrung" (par je ne sais quel esprit de vertige) sich
den heilsamen Absichten Russlands widersetze, sprach von seinen
zahlreichen Ermahnungsbriefen, deren Fruchtlosigkeit ihm diej
Wahrheit des alten Satzes gezeigt, „dass die Abwesenden Un-
recht haben", versprach, wenn irgend möglich, den nZauberbann''
brechen zu wollen, welcher den Hof seinen eigenen Feinden in
die Arme treibe, und schloss mit der Bitte, die Kaiserin möge
wenigstens vorläufig ihre Gunst noch nicht seiner Schwester
•entziehen, die er durch Vorstellungen und Ermahnungen von
ihrer „verhängniss vollen Verblendung" zu erretten hoffe *.
Dass diese Versprechungen ernst und ehrlich gemeint waren,
bewies der Brief, den er schon am folgenden Tage zusammen
mit einem Auszug des kaiserlichen Schreibens der Königin über-
sandte, und in welchem er ihr in herzbewegenden Worten die
Gefahren vorstellte, welche ihr und ihrer Familie bevorstanden,
wenn sie noch weiter den Plänen Russlands entgegenarbeite.
Ihre Verbindungen mit der Französischen Partei seien durch die
aufgefangenen Depeschen Breteuil's überall bekannt geworden,
und er selbst habe aus denselben zu seinem Bedauern ersehen,
dass sie ihr Vertrauen Leuten schenke, die nur ein frivoles
Spiel mit ihr trieben ^. Um alles in der Welt beschwöre er sie,
den Russischen Hof nicht noch mehr zu erzürnen, denn ein
drohendes Unwetter sei gegen sie im Anzüge, welches nur
dadurch beschworen werden könne, dass sie fortan jeden bösen
Partei unterhalten wolle, bei keiner Gelegenheit ihr Miasvergnügen über
ihre Ausschliessung von der Parteikasse verheble und mit der Französischen
Partei noch immer Verbindungen unterhalte. Er werde sich daher genöthigt
sehen ,pour ne pas perdre les avantages qu*il esperait d*obtenir - - • df
laisser le Roi dans les bomes oü la di^te de 1756 L'avait mis*. Ami. Mai
übersandte Friedrich einen »extrait sommaire* dieses Berichts an Coccevi
zur Uebergabe an Ulrike „afin qu'ElIe y r^fl^chisse a Son gre*. Dieser von
der Depesche Solms' ein wenig abweichende £xtrait ist kürzlich im Stock-
holmer Reichsarchiv aufgefunden worden.
* Friedrich an Katharina, 1. Juni, Sbomik XX, 223—24.
' Der Immediatbericht Cocceiji^s vom 22. Februar und die Preuasische
Ministerialnote an Cocceiji vom 18. Mai ergeben, dass Friedrich in der
That von dem Inhalt der Depeschen BreteuiFs Kenntniss erhalten.
Beiträge zur Geschichte, der Nordischen Frage. 337
Schein meide und einen Unterschied zwischen denen mache,
die ernstlich in ihrem Interesse arbeiten wollten, und denen, die
durch eine perfide Sprache sie zu hintergehen trachteten ^.
Am 14. Juni Nachmittags 4 Uhr traf das Schreiben des
Königs per Courier in der Schwedischen Hauptstadt ein und
wurde noch am Abend von Cocceiji dem Oberkammerherm
Grafen Gyldenstolpe übergeben, einem von Uhrike häufig zu
Tertraulichen Aufträgen benutzten Führer der nach Beginn des
Reichstags reorganisirten Hofpartei. Die Schwedische Königin
war sich des Ernstes der Situation völlig bewusst, liess dem
Preussischeu Gesandten sagen, er möge sich ein wenig gedulden,
da der Brief ihres Bruders ^ Dinge enthalte, welche Nachdenken
erforderten* , und entbot, da Gyldenstolpe inzwischen erkrankt,
ihre Vertrauten Sinklaire und Schwerin zu sich, um mit ihnen
über weitere Schritte zu berathen*. Schlechter konnte sie
freilich bei der Wahl ihrer Rathgeber kaum verfahren; denn
gerade Sinklaire war es ja, dessen Beseitigung Katharina vor
allem verlangt hatte, und der desshalb natürlich eine Wieder-
versöhnung zwischen Kaiserin und Königin unter allen Umständen
2u hintertreiben suchte; und zwar mit gutem Erfolge. Denn
in ihrem Antwortschreiben an Friedrich schlug Ulrike einen
hochfahrenden, anklägerischen Ton an, bestritt die Echtheit der
aufgefangenen Depeschen Breteuil's, bezeichnete ihre angeblichen
Unterhandlungen mit demselben als leeres Gerede 'und erklärte
schhesslich, sie sei nur Gott und ihrem Gemahl, nicht aber auch
der Bussischen Kaiserin Über ihr Benehmen Rechenschaft
schuldig und werde niemals einen Eingriff in ihre königlichen
Rechte dulden, welche ihr völlige Freiheit in der Wahl ihrer
Vertrauten gewährten^.
» Friedrich an Ulrike, 2. Juni. Fersen's Hist Skrift III, 331—33.
Recht interessant ist auch das Schreiben Friedrich^s an seine Schwester vom
25. April 1765 (Fersen^s Hist. Skrift. HI, 324—25), welches nach Ansicht
Kl inckow Stromes vom Jahre 1762 (!) datirt sein soll. Dieser Brief, sowie
Briefconcepte Ulrikens an ihren Bruder vom 12. Februar, 12. April und
23. Mai 1765 befinden sich unter den dem Stockholmer Reichsarchiv neuer-
dings überwiesenen Acten.
^ Cocce^i, 14. Juni, und ein undatirtes Biliet Ulrikens an Gyldenstolpe,
in welchem es zum Schlüsse heisst: „Dieu sait oü tout cela nous menera!"
Stockholmer königl. Bibl.
« Das Ck>ncept abgedr. in Fersen's Hist. Skrift. IIl, 333—35. —
Deatsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 22
338 y- Arnheim.
Die Gründe, welche ausser der Rücksicht auf Sinklaire das
Verhalten Ubikens in jenen Tagen bestimmten, waren ihr Un-
wille über den gleichsam in der Luft schwebenden Angriff der
Freunde Russlands auf die Französisch gesinnte Mehrheit im
Reichsrath und ihre Besorgniss vor der Verwirklichung des
Heirathsprojects zwischen ihrem Sohne Gustav und der Dänischen
Prinzessin Sophia Magdalena.
Bereits Ende April tauchte in der Schwedischen Hauptstadt,
das Gerücht auf, die Führer der Mützen hätten in einer Con-
ferenz auf Veranlassung Osterman's die Absetzung von sech»
Franzosenfreundlich gesinnten Reichsräthen beschlossen, ein (3e-
rücht, welches sich bald bestätigte, obwohl der Russische Ge-
sandte die ihm zugeschriebenen Absichten feierlich dementirte^
In der ersten Erregung erklärte die Königin, sie werde unter
keinen Umständen dulden, dass die etwa für schuldig befundenen
Reichsräthe Männer zu Nachfolgern erhielten, die dem Russi-
schen System geneigt seien ^. Aber bald erkannte sie, dass
dm-ch Gewalt nichts, durch List vielleicht alles zu erreichen sei.
imd ersann daher einen anderen Plan. Anstatt sich nämlich
an Osterman persönlich zu wenden, befahl sie den seit Anfang
Februar zu Stockholm befindlichen Ministerresidenten A. Stachiew,
der in Schweden als Gesandtschaftssecretär bereits unter Panin
thätig gewesen und mit diesem innig befreundet war, am
21. Juni zu' sich nach Drottningholm und bat ihn in einer
Unterredung, an welcher auch ihr Gemahl Theil nahm, unter
Ableugnung jeglichen Wunsches nach Wiedererlangung der
Souveränität und jeden Einverständnisses mit den Hüten, unter
lebhafter Betheuerung ihrer Ergebenheit gegen Katharina, sowie
unter heftigen Ausfallen gegen Osterman um seine Vermittlung
bei letzterem, damit derselbe den „fanatischen Jähzorn'' der Mützen
bändige und die Ausstossung der Anhänger Frankreichs aus dem
Senat verhindere'.
Zwar hatte Ulrike die Genugthuung, dass Stachiew bei seinem
Malmström V, 317 Anm. deutet mit Recht an, dass das Original vom
20. Juni eine weniger schroflTe Fassung erhielt. Das Datum des Briefe»
ergibt sich aus der Depesche Cocceiji's vom 21. Juni, vgl. auch Osterman's
Bericht vom 10./21. Juni [Russ.], Sbomik LVII, 429—30.
* Cocceyi, 3. Mai. « Cocceyi, U. Juni.
» Vgl. Solowjew XXVI, 188—90 und Cocceiji, 25. Juni.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 339
CoUegen und bei Panin sich zu ihrefi Gunsten verwenden zu
wollen versprach. Aber sie hatte die Rechnung ohne den Wirth
gemacht. War Ostennan schon über die ersten Zomesworte
der Königin „sehr pikirt* gewesen *, so wurde er von noch viel
heftigerem Unwillen erfasst, als er vernahm, dass sie mit Ueber-
gehung seiner Person sich an seinen «Subdelegirten^ gewandt,
beklagte sich bei Cocceiji bitter über Stachiew, „der mit
verdächtigen Personen liirt sei" und ihn bei dem Eönigspaar
•auszustechen'' (supplanter) suche, wies die von Ulrike vor-
geschlagenen Vermittler Schwerin und Gyldenstolpe wegen
ihrer Zugehörigkeit zur Französischen Partei zurück, und er-
klärte »kurz und bündig" (nettement), er werde in Anbetracht
der »gegenwärtigen Disposition" des Hofes keinesfalls vor Ab-
schluss der Reichsrathsangelegenheit einen Schritt zu Gunsten
der königlichen Interessen unternehmen^; eine Erklärung, die
er um so eher abgeben durfte, als er vor kurzem ein in noch
riel schärferer Tonart abgefasstes Rescript aus Petersburg er-
halten hattet
So erhob sich denn ein erbitterter Streit zwischen den
Mützen, welche schonungslos gegen die Franzosenfreunde im
Senat vorzugehen beabsichtigten, und den Hüten, welche den
Kampf energisch aufzunehmen gewillt waren und von mehreren
Seiten kräftigen Beistand erhielten, so von der Dänischen Re-
gierung, welche trotz des wenige Monate zuvor mit Russland
' So sagt Cocceiji in der Depesche vom 14. Juni.
> Cocceiji, 25. Juni, 2., 5. und 16. Juli.
* In dem Reecript vom 28. Mai/8. Juni [Russ.] heisst es: „In gleicher
Weise sehen Wir einen nicht geringen Nutzen für die Zukunft auch darin,
dass die Hauptstützen Frankreichs, die Senatoren Ekeblad und Scheffer,
aoä dem Senat ausgeschlossen und andere aus der Zahl der Wohlgesinnten
an ihrer Stelle gewählt würden. Durch eine solche Operation und den
freiwilligen Abgang gewisser anderer aus der Französischen Partei werden
die Wohlgesinnten überall das Uebergewicht behalten.** Sbomik LVII,
269—70. — In einem späteren Erlass (80. Juli/10. August [Russ.]) wird
zwar ,die kluge Antwort" Stachiew*s auf die Aeusserungen des EOnigspaares
gebiQigt, gleichzeitig aber bezweifelt, «dass diese Worte eine Wendung
zmn Bessern in den Ideen und dem Benehmen Ihrer Mf^'estäten herbeiführen
werden*. 0- erhält daher die Weisung, dieselben ihrem Loose zu über-
lassen und sich einzig um die Aufrechterhaltung des Uebergewichts der
»wohlgesinnten Partei** zu bemühen, wozu namentlich die Stimmenmehrheit
im Reichsrath beitragen könne. Sbornik LVII, 430.
340 F- Amheim.
abgeschlossenen Traktats 400000 Thaler (Kupfermünze) am
alter Anhänglichkeit zur Rettung der Reichsrathe Scheffer,{
Ekeblad und Fleming heimlich dem Französischen Botschaftei
übermitteln liess^, so von diesem selbst, welcher die ihm Toml
Versailler Hofe übersandten Gelder mit vollen Händen ausstreute^!
um die Mehrheit in den vier Reichsständen den Mützen abtrüni
zu machen^, so endUch von der Königin, die schon Mitte Ji
sich durch einen förmlichen Vertrag mit Breteuil zur Aufrecht-
erhaltung des Französischen Systems verpflichtet hatte ^ und
nicht nur den Obersten Sinklaire anwies, mit der einige 70 Stimmen
zählenden Hofpartei für die bedrohten Reichsrathe zu stimmen
sondern auch durch persönliche Intervention bei dem Land-
raarschall Rudbeck und seiner Gemahlin — freilich vergebens —
das Loos jener zu mildern suchte^.
Nur an einem Haar hing die schliessliche Entscheidung, da
die von den Freunden der Reichsrathe vertheilten Geldsummen
eine so beträchtliche Anzahl von Mützen ins eigene Lager fain-
überzulocken vermocht hatten, dass am 17. August bei der Ab-
stimmung des Adels die Französische Partei mit grosser Mehrheit
siegte, im Bürgerstand nur zwei Stimmen weniger als die Gegner
aufwies, während bei den Priestern sich Stimmengleichheit
herausstellte und bei den Bauern überhaupt kein Beschluss
erzielt wurde. Der folgende Tag aber war ein Sonntag, und in
diesen 24 Stunden setzten die Mützen Himmel nnd Hölle in
Bewegung, um den früheren Beschluss wieder rückgängig za
machen. Mit welchen Mitteln sie arbeiteten, das erwiesen die
triumphirenden Worte Goodricke's vom 19. August, die Priester
seien von Neuem gewonnen*; mit welchem Erfolge, das zeigte
die neue Abstimmung am Montag, wo die Mützen in den drei
unteren Ständen einen so glänzenden Sieg davontrugen, dass die
Reichsrathe Rosen, Seth, Hamilton und Fleming sich bald
(27. Aug.) veranlasst sahen, dem Beispiel Ekeblad's und
^ Vgl. P. Vedel, Den aldre Grev Bemstorffs Ministeriuin, S. 269-71
(Kopenhagen 1882).
» Malmström V, 320 Anm. und Solowjew XXVI, 186—87.
« Ausführlicher bei Malmström V, 317—18.
* Cocceiji, 26. u. 30. Juli, 2. August, vgl. Solowjew XXVI, 185-86,
* Vgl. Malmström V, 330 Anm.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 341
ScbeflFer's zu folgen, die schon am 5. August ihre Entlassung ge-
nommen
1
Nachdem der Sturz des Französischen Systems somit end-
gültig besiegelt, säumten die Mützen auch nicht länger, von ihrer
Uebermacbt Gebrauch zu machen, erkoren einen der Ihrigen,
den klugen und energischen, seit langer Zeit in Russischem
Solde stehenden Reichsrath Grafen Löwenhjelm* zum Canzlei-
präsidenten, d. h. zum Leiter der auswärtigen Politik Schwedens
(2. Sept.) und zwangen Adolf Friedrich, die leergewordenen
Reichsrathssitze mit Angehörigen der Russischen Partei zu be-
setzen.
Gleichzeitig mit diesen Kämpfen spielte sich in Schweden
ein Vorgang ab, der mit dem Parteienstreit zwar in keinem
Zusammenhang stand, aber nichtsdestoweniger viel Staub auf-
* Eine eingehende Darstellung bei Malmström V, 320—34.
* MalmströmV, 335 glaubt nicht an die Bestechlichkeit L/s, nennt
dieses Gerücht »sicherlich übertrieben* und sucht V, 336 Anm. 9 zu be-
weisen, dass er , viele Beschuldigungen gegen L., aber wenige Beweise in
den Acten gefunden*. Aus den neuerdings im Sbomik veröffentlichten
Acten ergibt sich indessen zur Evidenz, dass L. in Russischem Solde
gestanden. Auf Grund einer Relation O.'s vom 19./30. März 1764 spricht
nämlich Panin von der Noth wendigkeit, L. in Abhängigkeit von der
Rassischen Regierung zu erhalten. ,Er ist unter den Frankreich nicht Er-
gebenen der Einzige mit geradem Verstand, hervorragenden Eigenschaften
and ein gediegener Mensch. Aber es ist unmöglich, ihn anders als durch eine
iihrliche Pension an Uns zu fesseln", worauf Katharina vom 12./23. April eigen-
händig bemerkt: «Ich willige stets in alles, was das Landesinteresse bedingt".
[Rnas,], Sbomik LI, 296. In dem Rescript an 0. vom 3./14. Mai [Ruas.]
wird der „patriotischen Sentiments* L.*8 rühmend gedacht und der Wunsch
aosge^rochen, .diesen klugen Senator in Abhängigkeit von Uns zu er-
halten'. 0. solle desshalb sondiren, „mit welcher Pension er zufrieden-
gestellt werden könne*, abgesehen von einer .genügenden Unterstützung"
Vi Tafelgeldem während des Reichstages. Sbomik LI, 335. Nach der
Instruction ttbr 0. vom 29. November/10. December [Russ.] belief sich
die Pension L. s anfangs auf 6000 Platten = 3000 (?) Rubel. Sbomik LVII,
132. Ein halbes Jahr später hebt 0. die Noth wendigkeit hervor, die
Pension von ,Nr. 1* (Chiffre für L.) auf 5000 Rubel zu erhöhen, was Panin
un 15./26. October 1765 mit dem Zusatz genehmigt, L. könne «weitere
Beweise Unserer Milde und Unserer Protection erwarten". Sbomik LVII, 382
▼gl 419. Zur Ergänzung der Notiz bei Malmström V. 489 Anm. sei
achliesslich noch bemerkt, dass auch Reichsrath Friesendorff eine Russische
Pension erhalten hat. Sbomik LVII, 382 u. 419.
342 F. Arnheim.
wirbelte, da es sich um die persönlichsten Interessen und Wünsche
Ulrikens handelte.
Schon im Winter 1750—51 war nach langem, vergeblichem
Widerstände des damaligen Thronfolgerpaares die Verlobung
des Schwedischen Erbprinzen Gustav mit der Dänischen Prin-
zessin Sophia Magdalena zwischen den Höfen von Stockholm und
Kopenhagen rechtskräftig verabredet worden. Je näher indessen
der Zeitpunkt heranrückte, wo entweder eine officielle Verlobung
oder eine endgültige Absage erfolgen musste, desto heftigeren
Widerwillen äusserten Adolf Friedrich, Ulrike und vor allem
Kronprinz Gustav gegen die geplante Ehe ^ , und im Sommer
1764 wandte sich die Königin unter bitteren Klagen über die
ihr so verhasste Dänische Heirath an ihren Bruder Friedrich,
um durch seine Vermittlung die Verlobung Gustav's mit einer
Preussischen Prinzessin herbeizuführen, entweder der damab
dreizehnjährigen Wilhelmine, Tochter ihres Bruders August
Wilhelm, oder ihrer Nichte Philippine von Schwedt. Aus der
Antwort des Preussischen Königs scheint hervorzugehen, dass er
einer Verbindung des Schwedischen Kronprinzen mit Philippine
nicht abgeneigt war, und dass deren Mutter Sophie eine solche
Heirath sogar sehnlichst wünschte *. Ein energisches Eingreifen
seinerseits war aber um so weniger zu erwarten, als sich täghcb
die Anzeichen dafür mehrten, dass der Kopenhagener Hof ihn
des geheimen Einverständnisses mit seiner Schwester beschul-
digte und die Heirath nöthigenfalls mit Gewalt zu erzwingen
gedachte *.
In heftigen Klagen erging sich Bemstorflf über Ulrike wie
über das Schwedische Ministerium, welches aus niedriger
Schmeichelei die Vermählung Gustav's mit einer nach Preussi*
^ So berichtet Cocceyi am 20. Juli 1764.
' Ulrike an Friedrich, 12. August 1764 (Concept), Stockholmer Reichs-
archiv, erst neuerdings aufgefunden. Antwort FriedricVa vom 7. Sep-
tember [1764]. Fersen's Hist. Skrift. III, 350—51. Die von übike später
hinzugefügte Jahreszahl 1766 und die von Malm ström V, 373 Anm. aus-
gesprochene Yermuthung, es müsse 1765 heissen, sind demnach in gleicher
Weise irrig. Das richtige Datum erhellt übrigens schon aus dem Inhalt
des Schreibens selbst und aus der Depesche Cocceiji's vom 28. September 1764-
• Preussische Ministerialnoten an Cocceyi vom 3. Juli, 31. October ü.
3. November 1764, auf Grund der Preussischen Gesandtschaftsberichte aus
Kopenhagen.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 343
sehen Grundsätzen erzogenen und von den Decreten des Berliner
Hofes abh'ängigen Prinzessin begünstige ; und da er der Meinung
war, dass man, es koste, was es wolle, „einen so unbilligen und
für die Ruhe im Norden so gefährlichen Plan" vereiteln müsse,
«der augenscheinlich nur die Befestigung und andauernde Er-
haltung der Preussischen Vorherrschaft in Schweden bezwecke" \
ersuchte er Anfang März durch Osten die Russische Regierung
mit ,grosster Offenherzigkeit", sie möge aus „Gerechtigkeits-
liebe*, ^Grossmuth" und mit Rücksicht auf die Bewahrung der
Ruhe ira Norden den Grafen Osterman mit „hinreichenden* In-
structionen versehen, damit derselbe die Intriguen der Königin
im Geheimen Ausschuss hintertreiben und dessen Mitglieder ver-
anlassen könne, die Verwirkhchung des Heirathsprojects bei
dem Königspaar aufs dringendste zu befürworten^.
In Petersburg war man anfangs über diese Insinuation
wenig erfreut, und Panin äusserte vertraulich zu Solms, seine
Monarchin wolle „in jener Affaire völlig neutral bleiben" *.
Bald aber machte sich die Erwägung geltend, ob man nicht aus
Dankbarkeit und zur Belohnung für den Abschluss des Traktats
vom 11. März wenigstens zur moralischen Unterstützung des
Eopenhagener Hofes verpflichtet sei, und so liess man dem
Grafen Osterman die Weisung zukommen, er möge seinen
Freunden im Geheimen Ausschuss „in Form eines vertraulichen
Raths" erklären, die Russische Regierung wünsche dringend die
Vollziehung der früher festgesetzten Ehe, wofern der Kron-
prinz nicht einen natürlichen Widerwillen dagegen bekunde*.
» Bematorff an Schack, 9. März 1765. Corr. minist. II, 197—204.
' Rescript an Osterman vom 30. Män/10. April [Rass.], Sbornik LVII, 228.
' Friedrich an Cocceiji, 8. April, auf Grand d. Mittheilungen von Solms.
Vgl. Preussische Ministerialnote an Cocceiji vom 9. April. — Am 23. April
meldet Cocceiji, welcher den Befehl erhalten, die Aensserungen Katharina's
der Königin mündlich oder schriftlich mitzutheilen, er habe Ulrike schrift-
lich hiervon in Kenntuiss gesetzt, ohne jedoch seine Quelle zu verrathen.
* Rescript vom 30. März/10. April [Russ.], Sbornik LVÜ, 229, vgl. 425.
— Am 24. April/5. Mai ging ein Erlass [Deutsch] an Eorff: Es sei auch
schon Graf Osterman „mit denen gemessensten Verhaltungsbefehlen ver-
sehen worden, imd es wird selbiger in Gefolge dessen es an seiner sorg-
fältigen Bestrebung, so viel es in einer so delicaten Sache mit Anständig-
keit — nur immer thunlich sein wird, gewiss nicht ermangeln lassen*.
Sbornik LVII, 243.
344 ^' Arnheini.
1
Kaum hatte indessen diese Instruction den Boden Russlands
verlassen, als aus Stockholm eine Depesche eintraf, des Inhalts,
Gustav sei nach wie vor zur Vermählung mit Sophia Magdalena
wenig geneigt und wünsche weit mehr eine eheliche Verbindung
mit einer Brandenburgischen, Braunschweigischen oder Englischen
Prinzessin. Mit dieser Nachricht trat die Heiraths&age für den
Petersburger Hof in ein völlig neues Stadium. Die Kaiserin
schrieb an den Rand der Depesche: „Die beste der drei Bräute
ist anscheinend die Englische. Das ist den Intentionen Frank-
reichs diametral entgegengesetzt" ^ , und in ähnlichem Sinne
äusserte Panin zu Osterman, er solle, „wofern die Dänischen
Bemühungen nicht schliesslich die Abneigung Ihrer Schwedischen
Majestäten überwinden'', „insgeheim** bei Goodricke insinuiren,
„ob der Londoner Hof nicht Lust habe, aus einem solchen um-
stände Nutzen zu ziehen und den Schwedischen Kronprinzen mit
einer der eigenen königlichen Prinzessinnen zu verheirathen',
worüber man sich in Dänemark um so eher zu trösten wissen
werde, als Kronprinz Christian ja mit einer Englischen Prin-
zessin verlobt sei, und man ausserdem dann nicht mehr in
Kopenhagen die Verbindung Qustav's mit einer HohenzoUem-
Prinzessin zu befürchten brauche '.
Sicherlich würde Panin einen viel schärferen Ton ange-
schlagen haben, hätte er etwas von dem schweren Vertragsbruch
geahnt, den, wie früher erwähnt, gerade in jenen Tagen Bem-
storff sich zu Schulden kommen liess , indem er eine grosse
Geldsumme heimlich dem Französischen Botschafter zur Rettung
Ekeblad's und Scheffer's anwies. Denn als man Anfang August
durch den Umweg über England von jener Geldsendung am
Petersburger Hofe Kunde erhielt, erhob sich in Russland ein
wahrer Sturm der Entrüstung. Panin, welcher das Benehmen
der Dänischen Regierung um so weniger entschuldbar erachtete^
als Russland dieselbe in der Heirathsangelegenheit jederzeit „auf
alle mögliche Art und Weise ** unterstützt habe, sprach grollend
davon, in Zukunft „auf den Dänischen Hof nicht weiter zu
^ Ein Auszug aus 0/b Relation vom 8719. April und die halb BussiBcfae,
halb Französische Randbemerknng Katharina^s abgedr. in: Sbomik LYIl
271-72.
' Rescript vom 28. Mai/8. Juni [Russ.], Sbomik LVII. 267-68.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 345
rechnen", da man ja jetzt gesehen, „dass weder auf sein Be-
jahen noch Leugnen ein sicherer Fond zu machen -sei" , und
erklärte, ,dass gewiss kein ander Mittel sei, diese Scharte aus-
zuwetzen^ als dass der [Dänische] König . . . wenigstens
40—50000 Thaler Banko nach denen Absichten des hiesigen
Hofes gleichfalls in Schweden verwenden müsse, um den Schaden,
welchen das Dänische Geld dem hiesigen Hofe verursachet,
dadurch wiederum zu vergüten" \ Zwar entfaltete BernstorflT
seine ganze diplomatische Begabung, um sein Vorgehen zu recht*
fertigen, erging sich in versteckten Anklagen gegen Osterman, dem
die Hauptschuld an dem gespannten, wenig vertraulichen Ver-
haltniss der beiderseitigen Gesandten in Stockholm zuzuschreiben
sei, und betonte ausserdem das Demüthigende der Russischen
Forderung für seinen Monarchen*. Aber Panin beharrte bei
seiner Forderung und versicherte kurz und bündig, „dass dem
Dänischen Hofe, es mag derselbe so viel Winkelzüge machen,
wie er wolle, und ebenso viel weit hergesuchte Ausflüchte er-
sinnen, um sein schändliches Betragen zu beschönigen, dennoch
kein anderes Mittel übrig bleibet, das Vergangene wieder gut zu
machen". Nur hinsichtlich der Form wollte er sich zu Con-
cessionen herbeilassen, da es ja gleichgültig sei, „unter was für
einer Rubrik*' die Dänische Regierung „Unserm Verlangen ein
Genüge leisten wolle" ^.
Den Bemühungen des Holsteinischen Günstlings der Kaiserin,
K. V. Saldem, und des neuen Dänischen Gesandten am Peters-
burger Hofe, Graf Asseburg, gelang es jedoch bald, den Sturm
zu beschwichtigen, und schon Ende October zog Panin in einem
Erlasse, der dem Kopenhagener Hofe zur Kenntnissnahme unter-
breitet werden sollte, weit mildere Saiten auf. Er gab nämlich
die Versicherung, an dem dritten Geheimartikel des Traktats
vom 11. März unverbrüchlich festhalten zu wollen, welcher ja
Tor allem die Zerstörung des fremden, d. h. Französischen Ein-
flusses in Schweden bezwecke, wies nicht ohne Ironie darauf
hin, dass die dem Baron Breteuil zur Rettung der drei Reichs-
« Panin an Korff, 5./16. August [Deutsch], Sbornik LVII, 302-10.
^ 6. an Drejer in Petersburg, 81. August und 21. September, Con-.
minist. II, 230—84, 288—45.
» Depesche an Korff (October?) [Deutsch], Sbornik LVII, 373-77.
346 F. Arnheim.
räthe zur Verfügung gestellte Summe wohl kaum zum Vortheil
der Autifranzösisch gesinnten Mützen beigetragen habe, hob
wahrheitsgemäss hervor, dass Osterman erst vor wenigen Tag«i
mit ,,noch viel positiveren Instructionen'* zur Förderung des
Dänischen Heirathsprojects versehen worden sei \ da man in
Erfahrung gebracht habe, dass Gustav trotz aller Intriguen und
Bemühungen seiner Eltern die Zustimmung zu der geplanten
Ehe nicht mehr versagen wolle, und verlangte schliesslich die
Auszahlung der 50000 Thaler als des besten Mittels zur schnellen
und wirksamen Durchführung des dritten Geheimartikels und
zur Consolidirung des guten Einverständnisses zwischen der Dä-
nischen und Russischen Regierung^.
Diese massvollen Worte übten auf Bernstorff die günstigste
Wirkung. Er zögerte nicht länger, die Forderung Panin's zu
befriedigen ^, und das Endergebniss des Zwischenfalls war eine
noch festere Verbindung, eine noch innigere Harmonie zwischen
den Höfen von Petersburg und Kopenhagen in der Heiraths-
frage *.
Unter solchen Umständen wäre es sicherlich für Ulrike das
Beste gewesen, dem Beispiel ihres Sohnes Gustav zu folgen, welcher
Ende September endlich gute Miene zum bösen Spiel gemacht
und seine Zustimmung zu der beabsichtigten Ehe gegeben hattet
^ Rescript an 0. vom 15./26. Oetober [Ruös.J: Er solle die Dänische
Werbung unterstützen, damit der Yersailler Hof nicht nach Schlnss des
Reichstages die Heirathsaffaire benutzen könne, „um zwischen Schweden
und Dänemark unangenehme Scherereien herbeizuführen, aus denen f&r
heide Seiten schlimme Folgen, fiir Uns aber neue Sorgen entstehen könnten'.
Sbomik LVII, 879—381. In einem Privatschreiben Panin's an 0. gleichcD
Datums [Russ.] heisst es: 0. solle den „Majestäten' zeigen, dass, hätten
Sie nicht durch Ihr Benehmen die freundschaftliche Mitwirkung der
Kaiserin verscherzt, sicherlich nichts zu einer Heirath Sie hätte nöthigen
können, die Ihnen so zuwider sei. Sbomik LVII, .381, vgl. Solowjew
XXVI, 191.
* Panin an Korff, 20./31. Oetober [Franz.], Sbomik LVII 386—97.
' Panin an Korflf, 15./26. Januar 1766 [Deutsch]: Die Dänischen Gelder
seien «würklich nach Stockholm remittiret'. Sbomik LVII, 486.
* Bernstorff an Schack, 3. December: «Cette tracasserie, en nom
engageant ä des explications avec la Russie, nous a uni plus fortement
avec eile." Corr. minist. U, 253 Anm., vgl. P. Vedel a. a, 0. S. 271—73.
^ Gustav an Bielke, 20. September, Gustavianska Sämlingen. Upsalenaer
Universitätsbibliothek. — Auszüglich bei E. G. Geijer, Des Königs Gustaf III.
nachgelassene — Papiere, I, 40 — 42 (Hamburg 1843).
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 347
Aber der Unwille der Königin war stärker als ihre Selbstbe-
herrschung. Der Abneigung gegen Sophia Magdalena lieh sie
nach wie vor in ungeschminkten Worten Ausdruck, und in ihrem
Auftrage musste sich Gyldenstolpe zu Cocceiji und Stachiew be-
geben, um Über die Absichten Preussens und Russlands in der
HeirathsaflFaire nähere Kunde einzuholen. Freilich konnte jener
Ober das Resultat seiner Nachforschungen nur wenig Erfreu-
liches berichten. Denn der Preussische Gesandte erklärte ihm
trocken, die Königin sei vermuthlich durch die Privatbriefe
ihres Bruders über dessen Absichten weit besser als er selbst
unterrichtet, und Stachiew versicherte zwar, Katharina habe ihm
noch kurz vor seiner Abreise erklärt, sie beabsichtige „in keiner
Weise dem Geschmack des Prinzen einen Zwang anzuthun",
und sprach die Hoffnung aus, seine Monarchin werde bald „von
den Vorurtheilen zurückkommen" , welche die „stark aufgetra-
genen ** Berichte Osterman's ihr eingeflösst hätten, betonte aber
gleichzeitig die Nothwendigkeit weiterer Auseinandersetzungen
mit letzterem , da er selbst nur wenig auszurichten vermöge ^
Die mehrfachen Unterredungen freilich, welche, wie Stachiew
angerathen, zwischen dem Russischen Gesandten und verschie-
denen Persönlichkeiten des Hofes im Verlaufe des October statt-
fanden ^ verliefen sämmtlich resultatlos, da das Königspaar unter
keinen Umständen das Verlangen der Kaiserin nach sofortiger
Entfernung des Obersten Sinklaire erfüllen wollte, während die
Schwedische Forderung, die Russische Regierung solle öffentlich
erklären, dass sie niemals die Vermählung Gustav's mit einer
* Gyldenstolpe an Ulrike, 25. September, Fersen'ß Hist. Skrift. III
340 — 43, vgl. Cocceiji, 24. September.
* Am 15. November 1765 schreibt Düben aus Petersburg hierüber an
ii/ldenstolpe: Mit grossem Bedauern habe er von diesem , Schritte" ver-
nommen, ,qui non seulement est inutile, mais qui ne fera que compromettre
LL. MM. d*une maniere d^sagreable, puisque cette Cour, loin de vouloir
«*oppo8er ä une affiiire qu'Elle regarde comme avantageuse ä la Suede et
propre ä consolider la tranquilht^ du Nord, tächera au contraire d'y con-
tribaer et de s'en faire un m^rite aupr^s de la Cour du Danemarc, qui d*un
aatre c6te, instruite de cette tentative, ne pourra qu'en etre fort irrit^e".
Die Antwort Gyldenstolpe's vom 28. Januar 1766 ist in sehr heftigem Tone
gehalten. Beide Schreiben finden sich in der oft genannten, die geheimen
Verhandlungen zwischen dem Stockholmer und Petersburger Hofe betreffen-
den Actensammlung im Stockholmer Reichsarchiv.
348 F. Arnheim.
Dänischen Prinzessin gestatten werde, naturgemäss in Peters-
burg auf den heftigsten Widerstand stiess^. Genug, seit Mitte
November sehen wir den Grafen Osterman in treuer Gemeinschaft
mit Schack und den Mützen das Dänische Heirathsproject auf
dem Stockholmer Reichstage betreiben, und der Widerstand
Ulrikens musste um so schneller erlahmen, als binnen kurzer
Zeit es sich deutlich herausstellte, dass sogar ihre eigenen
Freunde eine Heirathsverbindung mit Dänemark für Schweden
vortheilhaft erachteten, und dass Friedrich der Grosse keineswegs
gewillt war, aus der bisher von ihm beobachteten Zurückhaltang
zu Gunsten seiner Schwester herauszutreten^. Kein Wunder
daher auch, dass die von Russland kräftig unterstützten ^ Wünsche
Dänemarks eine schnelle und günstige Erledigung fanden. Am
4. Februar 1766 erklärte der Geheime Ausschuss die von dem
Königspaar 1750—51 eingegangenen Verpflichtungen für bindend
und rechtskräftig, und am 3. April wurde die Verlobung in der
Schwedischen und Dänischen Hauptstadt feierlich verkündet*.
Es ist eine eigenthümliche Fügung des Schicksals, dass un-
mittelbar, nachdem durch das Eingreifen des Geheimen Aus-
schusses die Heirathsfrage in Dänischem Sinne entschieden
worden, sich in der Schwedischen Hauptstadt ein anderer i&r die
Entwicklung der Nordischen Frage hochbedeutsamer Act vollzog,
der Abschluss eines Englisch-Schwedischen Bündnisses, mit dessen
^ Gyldenstolpe an Ulrike, 4. October, Fersen's Hist. Skrift. UI, 343-45.
vgl. Cocceiji, 4., 18.. 25. u. 29. October.
' Priedrich an Cocceiji, 31. October: .Voua devez bien observer Ä
rester tout-ä-fait neutre dans tout ce dont il s'agit entre le Cte. Ostermaa
avec le Sr. Gyldenstolpe et sur ce qui regarde les insinuations qn'on vow
fait relativement au mariage du Prince Royal de Suede.* Vgl. Friedrich
an Cocceji, 30. November; Cocceiji, 22. October, 12. u. 15. November.
' Vgl. z. B. das Schreiben an Osterman vom 6./17. Januar 1766 [Boss.].
Sbomik LVIT, 432—33. Auszüghch bei Solowjew, Istorija Rossii [RubbJ
XXVn, 204 (2. Aufl. Moskau 1884).
* Es hätte an dieser Stelle zu weit geführt» die verschiedenen hoch-
interessanten Phasen der Heirathsangelegenheit bis ins Einzelne zu ver-
folgen. In einer grösseren Monographie über die Königin Ulrike hoffe ich
bald das Versäumte nachholen zu können. Einen trefflichen Ueberblick
über die ganze Frage auf Grund Dänischer Archivalien gibt 0. Nilsson,
Blad ur Konung Gustaf IIPs och Drottning Sofia Magdalenas giftermUs-
historia, in: Svensk Historiskt Bibliotek, utg. af C. Silfverstolpe, Bd.V
und VI (Stockholm 1879).
Beitrage zur Geschichte der Nordischen Frage. 349
Vorgeschichte wir uns um so eingehender zu beschäftigen haben,
als dieselbe einen vorzüglichen EinbUck in die so mannig-
Gütigen Nordischen Interessen der Europäischen Mächte gewährt.
Wie früher erwähnt, waren England und Russland schon
vor Beginn des Reichstages darin einig gewesen, dass man unter
jeder Bedingung dem Französischen Einfluss in Schweden
Schranken setzen müsse. Aber hinsichtlich der Massregeln zur
Erreichung des gemeinsamen Zieles herrschte die grösste Mei-
nungsTerschiedenheit. Denn weder in Petersburg noch in London
war man geneigt, d,\e Subsidienzahlung zu übernehmen, welche
Frankreich bisher an Schweden geleistet, und ohne welche dieses
Reich fftr die Alliirten nur einen unnützen, ja gefährlichen
Ballast bildete; und während das Grossbritannische Ministerium
erklärte, es wolle in der Subsidienfrage gern dem Petersburger
Hofe den Vorrang Überlassen, behauptete dieser, der Londoner
Hof habe an einer Systemsänderung in Schweden ein weit be-
deutenderes Interesse als Russland und sei daher auch zu gros-
seren Geldopfem verpflichtete Wie wenig die Vorstellungen
Panin's bei dem Englischen Ministerium anfangs fruchteten, das
erweisen die Vorgänge bei Beginn des Reichstages. Denn wenn
Ooodricke seinen Russischen Collegen auch durch Rathschläge
und durch Mittheilung der aufgefangenen Berichte Breteuil's in
dankenswerther Weise unterstützte, so vermochte er doch nicht
einen Pfennig in die gemeinsame Bestechungskasse abzuliefern,
da er seit der Sendung von 4000 Pf. St. im November 1764 von
seinem Ministerium trotz wiederholter Bitten nichts erhalten
hatte und sich daher seit Anfang Februar 1765 selbst völlig
,auf dem Trockenen" befand^. Ja, die Indolenz des Gross-
^ Preussische Ministerialnote an Cocce^i vom 18. December 1764.
iteacripte an Gross vom 13./24. November und an Osterman vom 5./16. De-
cember [Russ.}, Sbomik LVII, 91—93, 125. ßuckingham schreibt am
6. November an Sandwich: ,It is evident from all my conversations with
Mr. Panin, that, though he is very deeirous of uniting the Powers of the
Notth to awe the House of Bourbon, yet he is determined to throw as
mach of the expense as poasible upon England **. Sbornik XII, 188.
* Cocce\ji, 5. Februar 1765: Der letzte Courier für Goodrike „au lieu
<i6 lui porter de Targent, n'a apport^ que de nouvelles difficultes eur le
plan propos^ par la Rossie. Le Chev. G. se trouve a sec - - -. Le Cte.
Osterman reste seul charg^ de la d^pense — ".
350 F. Amheim.
britannischen Ministeriums ging so weit, dass Lord Sandwich
Mitte Januar dem Russischen Gesandten in London erklärte, es
sei ihm völlig gleichgültig, ob die Französisch-Schwedische
Allianz zu Stande käme, da er jederzeit in der Lage sei, die
von Schweden den Franzosen versprochene Hilfe zur See durch
die Englische Flotte unwirksam zu machen^; wesshalb Panin sich
bereits mit dem Gedanken einer Erneuerung der Schwedisch-
Französischen Allianz vertraut machte und für diesen „äussersten
FalP den Grafen Osterman anwies, bei den «Wohlgesinnten*
dahin zu wirken, dass der neue Vertrag Schweden nur zum
Beistand zur See verpflichten solle, da eine solche Verpfiich*
tung sich «weniger direct^ auf Russland beziehe und ausserdem
der Englischen Regierung einen heilsamen Schrecken einflössen
könne ^.
Die glänzenden Erfolge indessen, welche Russland in den
ersten Wochen der Reich tagssession davontrug, machten den
Londoner Hof bald gefügiger, und Mitte März erkundigte sich
der neue Gesandte in Petersburg, Macartney, im Auftrage seiner
Regierung, eine wie grosse Summe wohl jährlich nothwendig sei,
wenn England behufs Aufrechterhaltung des Nordischen Systems
ein Bündniss nebst Subsidienvertrag mit Schweden abschUessen
wolle; worauf Panin ihm erwiderte, ausser den Einzelpensionen
würden wohl 200—250000 Rubel genügen ».
Es hatte in der That den Anschein, als sei man in London
ernstlich gesonnen, den früheren Fehler wieder gut zu machen
und das Versäumte nachzuholen, zumal Anfang April ein Rescript
nach Petersburg abging, in welchem Sandwich mittheilte, dass
Goodricke „mit Vollmachten und Instructionen*' versehen worden
sei, um » unverzüglich '^ , unter Beiseitelassen aller unnöthigen
und heiklen (embarassing) Punkte'' eine solche Defensivallianz
mit Schweden abzuschliessen , wie sie am besten sich mit der
Absicht einer Vereinigung mit Russland und einer »respectablen
Nordischen Allianz" vertrüge*.
^ Rescript an Osterman vom 7./18. Februar [Russ.], Depesche Galitzins
an Gross, 8./19. Februar [Franz.], Sbomik LVII, 173—77.
^ Brief Panin's an Osterman, 7./18. Februar [Russ.], Sbomik LVII, 421-22.
^ Rescript an Osterman, 17./28. März und Depesche Galitzin's an
Gross, 19./30. März [Russ.], Sbomik LVII, 206—8. 217.
* S. an Mac, 9. April, Sbomik XII, 197—98.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 351
Unter diesen Umständen war es kein Wunder, wenn in Peters-
burg anfangs heller Jubel herrschte, wenn Panin seinen Lieblingfe-
traum einer Nordischen Allianz der Verwirklichung nahe wähnte und
daher dem Grafen Osterman befahl, bei den Wohlgesinnten auf so-
fortige Annahme der Englischen Bündnisspropositionen hinzu-
wirken \ Nur die Preussische Regierung bezweifelte in Anbetracht
der , Indolenz*^ des Londoner Ministeriums in der auswärtigen
Politik und mitRücksicht auf die starke parlamentarische Opposition
in England von vornherein die Aufrichtigkeit der Englischen
Vorschläge^, und zwar mit Recht. Denn es stellte sich bald
heraus, dass Goodricke von seiner Regierung nur 2000 Pf. St.
sowie den ausdrücklichen Befehl erhalten hatte, den Schweden^
keine Aussicht auf Bewilligung von Subsidien zu geben ^, und
dass es dem Grossbritannischen Ministerium weit mehr um den
Abschluss des Handelsvertrages mit Russland, als der Defensiv-
allianz mit Schweden zu thun war.
Erst nachdem zu London ein Ministerwechsel erfolgt
und Herzog Grafton als Staatssecretär an die Spitze des Nor-
dischen Departements getreten war, schien sich ein etwas
frischerer Zug in der Englischen auswärtigen Politik geltend zu*
machen. Denn abgesehen davon, dass schon im August eine —
{leilich geringe — Geldsendung aus England nach Stockholm
abging, und dass Grafton in Bälde ^neue Mittel zur Förderung
der Schwedischen Angelegenheiten" an Goodricke senden zu
woUen versprach ^ so kam endlich auch (Mitte Aug.), namentlich
in Folge der Bemühungen des Russenfreundlichen Gesandten
Macartney ^, in Petersburg ein Handelsvertrag zwischen England-
» Rescript vom 8./19. April [Russ.j, Sbornik LVII, 235—37.
* Preussische Ministeriabiote an Gocceiji vom 6. April.
' Relation Osterman's vom 3./U. Mftrz [Russ.j, Sbornik LVII, 232.
Auch Gocceiji schreibt am 19. April: ,Le longage que le Chev. Goodricke
me tieot et toutes ses demarches ne rae donnent pas le moindre lieu de
croire que sa Cour veuille accorder des subsides k la Sudde. Tout au
contraire c^est lui qui souhaite que cette Couronne prenne la r^solution de
^^ passer enti^remenf.
* Gocceiji, 27. August, und Brief Panin's an Osterman, 2./13. October
(RmbI, auf Grund der Mittheilungen von Gross, Sbornik, LVII, 372.
* Panin an Gross, 24. Augusiy4. September [Russ.]: Macartney sei-
»ein Minister mit ganz vortrefflichen Eigenschaften, erfüllt von patriotischen
Gefühlen für beide Höfe und von rühmenswerthem Eifer für die Beveahrung
352 ^' Arnheim.
und Russland zu Stande, und Panin, welcher nunmehr alle
Schwierigkeiten für gehoben erachtete, ertheilte Gross die
Weisung, bei Grafton zu insinuiren, «dass jetzt die beste Zeit
zur Erneuerung des Englisch -Russischen Bündnisses gekonunen ^
sei, und dass der Londoner Hof behufs eines schnelleren Ab- i
Schlusses der Defensivallianz mit Schweden seinen Gesandten '
in Stockholm mit wenigstens 40000 Pf. St. versehen müsse'' ^
Aber wiederum war die Freude in Petersburg nur von
kurzer Dauer. Denn der neue Staatssecretär lobte und billigte
zwar den Russischen Vorschlag einer Nordischen Allianz in
überschwenglichen Worten, bezeichnete aber gleichzeitig die ?od
Panin gemäss den früheren Verträgen mit Preussen und Däne-
mark geforderte Subsidienzahlung an Russland im Falle eines
Türkischen Angriffskrieges als für den Londoner Hof unannehm-
bar, da sie die Englischen Handelsinteressen schädige^, und be-
fahl dem Gesandten Goodricke, entgegen seinen früheren Ver-
sprechungen, mit Eröffiiung der AJlianzverhandlungen so lange zu
zögern, bis er von Macartney «die Nachricht von dem wirklichen
Austausch der auf den neuen Handelsvertrag bezüglichen Rati-
ficationen** erhalten, ein deutlicher Beweis, wie geringen Werth
er einem Englisch- Schwedischen Defensivbündniss beimass'.
Natürlich war man am Petersburger Hofe über diese neue
Verzögerung sehr ungehalten, und die Russische Kaiserin lieh
ihrem Unwillen in scharfen. Worten Ausdruck, indem sie ao
Panin schrieb, er solle sich bemühen, dass Goodricke endlkh
„angemessene Instructionen* empfinge, und ausserdem Macarinej
sagen, dass die Engländer „alles Gute, was Wir auch immer
anfangen, mit ihren Krämerseelen verderben**. Gleichwohl
erhielt Goodricke erst Anfang December endlich die Erlaubniss zur
ihrer beiderseitigen Freundschaft und Allianz. Ich persönlich kann mich
seines Vertrauens rühmen - - - und freue mich übrigens, dass ich es mit
einem so redlichen und aufgeklärten Manne zu thnn habe'. Sbomik LT/i,
331, vgl. 314 u. 344.
* Panin an Gross, 9./20. August [Russ.], Sbomik ^VII, 314.
* Vgl. Solowjew XXVI, 193 und Tengberg a. a. 0. S. 51-52.
' Rescripte an Gross und Osterman, 4./15. u. 15./26. November [Ross.].
Sbornik LVII, 404—9.
^ Eigenhändige Russische Randbemerkung auf der Depesche Ostennan's
vom 18./29. November, Sbomik LVII, 412—13.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Fra^fe. 353
Brofinung der Unterhandlungen und ausserdem eine Summe von
2000 Pf. St., jedoch mit dem ausdrücklichen Befehl, dieselbe
erst nach Unterzeichnung des Vertrages auszutheilen ^ Was
das Englische Allianzproject selbst angeht, so war es ungemein
farblos gehalten und entsprach so am besten den Wünschen der
Schwedischen Regierung, welche; wenn irgend möglich, einen
Bruch mit Frankreich vermeiden wollt.e. Desshalb nahmen auch
die Verhandlungen einen schnellen Verlauf, und schon am
5. Februar 1766 wurde das Defensivbündniss unterzeichnet, in
welchem die beiden Contrahenten sich lediglich zur eventuellen
Leistung der „bona officia'' verpflichteten, und in welchem
TOD einer Subsidienzahlung Englischerseits gar nicht die
Rede war^
Die Kunde von dem Abschluss der Schwedisch-Englischen
Defensivallianz erregte am Petersburger Hofe lebhafte Befriedi-
gung, und sogar die übermüthige Antwort Grafton's auf die Glück-
wünsche des Russischen Gesandten ^ vermochte dieser Freude nur
geringen Abbruch zu thun, da man der Meinung war, dass jenes
BOndniss immerhin einen nicht unwichtigen Schritt auf dem Wege
zur grossen , Nordischen «Allianz'^ bedeute, einer Meinung, welche
durch andere günstige Umstände, wie die Thronbesteigung des
mit einer Englischen Prinzessin verlobten Dänischen Kronprinzen
Christian und die bevorstehende Verlobung Gustav's mit Sofia
Magdalena, noch neue Nahrung erhielt. Kein Wunder daher
anch, dass Panin seine alten Lieblingspläne, welche durch die
Vorgänge auf dem Schwedischen Reichstage einstweilen in den
Hintergrund zurückgedrängt waren, nunmehr mit frischen Kräften
wieder aufnahm und für die „Nordische AlUanz'^ überall Stim-
mung zu machen suchte.
Das Haupthindemiss , welches sich bisher einer Verwirk-
' Cocce\ji, 17. Januar 1766. Vgl. die sehr interessante Depesche Oster-
inan's vom 1./12. December 1765 [Russ.], Sbornik LVIT, 414—15.
' Ausführlicheres über die Englisch-Schwedischen Verhandlungen bei
Malmatröm V, 378-79.
• Depesche von Gross, 17. /28. Februar 1766 [Franz.]: Graf ton habe ihm
,&anchement* erklärt, ,que la nouvelle de la signature du trait^ en question
leor ^tait des plus indifferentes*'. Katharina schrieb an den Rand: „Tout cela
«t fier et rodomont.* Sbornik LVII, 472, vgl. auch die scharfe Antwort
Panin's vom 27. März/7. April [Russ.], Sbornik LVII, 491.
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. Y. s. 23
354 F. Arnheim.
lichung seiner Idee eines Nordischen Systems entgegengestellt
hatte, war, wie schon früher erwähnt, die andauernd heftige
Spannung zwischen den Höfen von Berlin und London gewesen.
Ja, der Hass gegen Preussen bildete einen so wichtigen Factor
der damaligen Englischen Politik, dass eine Versöhnung der beiden
Oegner als eine Herkulesarbeit, wenn nicht als gänzlich aus-
geschlossen erscheinen musste.
In der That erwiesen sich die Russischen Yermittelungs-
versuche im Jahre 1765 als wenig wirksam. Denn das Qross-
britannische Ministerium suchte, freilich vergebens, dem Grafen
Panin zu beweisen, wie wenig Verlass auf den Preussischen König
und wie nothwendig es daher für Russland sei, sich durch ein
Bündniss mit England »zu stärken" ^, während Friedrich der
Grosse eine solche Allianz unter allen umständen vermieden zu
sehen wünschte und beispielsweise nach Bekanntwerden de»
Russisch-Englischen Handelsvertrages dem Grafen Solms schrieb,
es sei nicht im geringsten daran zu denken, dass er seinerseits
neue Verbindungen mit England eingehen werde, bevor sich nicht
ein „solider Ministerwechsel* in London vollzogen habe *.
Aber je mehr sich Graf Panin von der Abneigung des
Preussischen Königs gegen England und überhaupt gegen ein
M Nordisches System '^ überzeugen musste, desto eifriger bemühte
er sich, demselben die Nothwendigkeit und Nützlichkeit eines
solchen Systems begreiflich zu machen. So äusserte er An£ang
Februar 1766 zu Solms, nach seiner Ansicht müsse man in
die Preussisch-Russische Allianz alle Mächte und Fürsten auf-
nehmen, welche zu Gegenmassregeln gegen die Pläne der Häuser
Bourbon und Oesterreich ihre Hand bieten wollten^, und wenige
Wochen später erhielt der Günstling Katharina's, der uns schon
bekannte Kaspar v. Saldern, den Befehl, bei seiner Reise über
Polen nach Dänemark in Berlin Halt zu machen, um dort König
Friedrich zu den Ideen der Russischen Regierung zu bekehren,
eine Aufgabe, die um so schwieriger erschien, als schon wenige
^ Englischer Gesandtschaftsbericht, Petersbarg, 20. September: bei
Raumer a. a. 0. III, 408.
* Friedrich an Solms, 5. September, Sbomik XXII, 408, vgl. Macartney
an Grafton, 23. August/S. September, Sbomik XII, 219—20.
' Solms an Friedrich, 26. Januar/ 6* Februar 1766, Sbomik XXII,
429—80.
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 355
Tage nach seiner Abreise ein umfangreiches Schriftstück in
Petersburg eintraf, in welchem der Preussische Monarch auf
Grund der Unterredung zwischen Panin und Solms im Anfang
Februar die einzelnen Fürsten und Mächte Revue passiren liess,
mit denen Preussen-Russland eventuell eine gegen den Bourboni-
schen Familientractat gerichtete Allianz eingehen könne, und in
welchem er zu dem betrübenden Resultat gelangte, dass ausser Polen
keine Macht in Europa gegenwärtig für einen engeren Anschlust
an das Preussisch-Russische Bündniss geeignet sei ^. Aber der Opti-
mismus war nun einmal am Petersburger Hofe unausrottbar, und
die Russische Kaiserin hoffte ihren Bundesgenossen durch eigen-
händige ^M^ditations" zu dessen „Observations" eines Besseren
belehren zu können, die sie am 29. April nebst dem Original
dem Grafen Solms zur Weiterbeförderung übermitteln und an
demselben Tage ihrem Bevollmächtigten Saldern als Richtschnur
filr seine Konferenzen mit Friedrich dem Grossen abschriftlich
zustellen liess ^.
Am 19. Mai hatte Saldem in Charlottenburg seine erste
Audienz bei dem Preussischen Könige, welcher ihn zunächst über
die Zustände in Polen ausforschte und dann eingehend erörterte,
dass Russland und Preussen keiner weiteren Allianz bedürften,
während der Russische Abgesandte mit Hinweis auf die Ver-
bindung der Häuser Bourbon und Oesterreich energisch die ent-
gegengesetzte Meinung vertrat und in längerer Rede die Noth-
wendigkeit und Nützlichkeit einer Nordischen Allianz darzulegen
suchte. Als er aber u. a. Preussen, Russland und England
als die .drei aktiven Mächte" des Nordens bezeichnete, rief
Friedrich lachend, der Englische König sei „der schwächste
Mensch von der Welt", , wechsle seine Minister, wie er seine
^ Dieses bekannte Actenstück ist abgedr. in Forschungen z. Deutschen
Geschichte IX, 169—71 und in: Sbomik XXII, 439-44. Noch weit schärfer
äussert sich Friedrich in seinem Erlasse an Solms vom 25. März über die
Nordische Allianz, indem er u.a. sagt: .Celle des Busses me suffit; car---,
si je reste uni avec la Russie, tout le monde me laissera intact et je conserve
la paix.' Forschungen z. Deutschen Geschichte IX, 185 und Schlözer,
Friedrich d. Gr. und Katharina II, 185—86 (Berlin 1859).
* Die Ab^ndung einer Copie der ^Observations" Friedrich's und der
»Meditations'' Katharina's ergibt sich aus dem Französischen Postscriptum
Panin's an Saldem vom 18./29. April. Sbomik LVII, 509.
856 F. Arnheim.
1
Hemden wechsle *", und auf das Grossbritannische Ministerium sei
erst recht kein Verlass. Vergebens versicherte Saldem, es könne
eine Zeit kommen, wo England anderen Ansichten huldigen
werde, und lenkte die Aufmerksamkeit des Königs auf Schweden,
Dänemark, Hessen, Braunschweig und Sachsen, die man ak
„passive Kräfte* für ein Nordisches System bezeichnen dürfe.
Kaum hatte Friedrich den Namen Sachsens vernommen, als er
unwillig auffuhr und „mit blitzenden Augen* erklärte, der
Dresdener Hof stehe mit Oesterreich und den Bourbonen in so
enger Verbindung, dass ein solcher Plan als „Chimäre*' bezeichnet
werden müsse. Genug, die Unterredung verlief in ihrem letzten
Theile äusserst gereizt und völlig resultatlos ^
Noch geringeren Erfolg erzielte eine zweite Audienz am
24. Mai, deren Gedankengang völlig dem Schriftstück entsprach,
welches, wie oben erwähnt, Friedrich im März an Katharina
übersandt hatte. Wiederum erklärte der Preussische König, dass
von Oesterreich und seinen Verbündeten wenig zu befürchten
und eine Erweiterung der Russisch-Preussischen Allianz daher
unnöthig sei. Wiederum bezweifelte er den Anschluss Dänemark
wegen seiner kläglichen Finanzlage und eine Theilnahme der
Deutschen Fürsten aus gleichem Grunde, denn „kein Geld, keine
Deutschen*. Ja, er nannte die „Krämerrepublik* England und
ihre Bewohner „miserabel* und sagte höhnisch, als die Bede auf
die Schweden kam, man dürfe denselben nicht die Ehre anthnn,
sie überhaupt als „Nation* zu rechnen; so tief seien sie gesunken.
Vergebens suchte Saldern durch seine Einwendungen die Vor-
urtheile Friedrich's zu besiegen. Hartnäckig beharrte derselbe
bei seinen Ansichten, und, als der Abgesandte gar die Un-
geschicklichkeit beging, im Namen Katharina's ihm „gute Nach-
barschaft* mit dem Dresdener Hofe zu empfehlen, da kannte der
Zorn des Königs keine Grenzen. In den heftigsten Worten
äusserte er seinen Groll gegen Sachsen und verabschiedete Saldem
mit den Worten: „Mein Herr, ich glaube, Sie haben es eilig,
und wünsche Ihnen daher eine glückliche Reise ^!"
^ Vgl. den Bericht Saldern's [Russ.] bei Solo wjew XXVII, 191-94
* Depesche Saldem's bei Solo wjew XXVII, 194—99. Dieselbe wurde
später dem Dänischen Kabinetssecretär Schuhmacher in Petersburg vorgelegt
und von diesem, mit einigen gehässigen Ausschmückungen und VerSnde-
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. 357
Hofüclier^ aber gleichfalls durchaus ablehnend waren die
Worte des Schreibens, welches er noch am Tage dieser Unter-
redung an die Russische Kaiserin richtete^. Und konnten seine
Worte etwa anders lauten, wenn wir in seinen Memoiren lesen,
dass er eine Nordische Allianz für unvereinbar mit den Interessen
PreussenSf einen Anschluss Schwedens, Dänemarks und Sachsens
an das Preussisch-Bussische Bündniss ohne eine Subsidienbeihüfe
für ^nichtig** erachtete, dass er mit dem „perfiden*^ England
keinesfalls eine engere Verbindung eingehen und seinen Einäuss
auf Katharina mit Niemandem theilen wollte^?
So scheiterte denn die Mission Saldem's in kläglicher Weise.
Auch zu Stockholm hatten gerade in jenen Tagen die Dinge
eine f&r Russland ungünstigere Wendung genommen. Es machte
sich eben die alte Erfahrung geltend, dass die siegreiche Partei
in Schweden nur so lange fest und treu zusammenhielt, als sie
sich einer starken parlamentarischen Opposition gegenüber be-
fand. Genug, schon im Herbst 1765 gewannen persönliche
Interessen bei den Mützen die Oberhand, und die Hüte sowie
Ulrike hatten leichtes Spiel, die Uneinigkeit bei den Gegnern
baftig zu schüren und zu heller Flamme zu entfachen. Zwar
Tertheilte der Russische Gesandte nach wie vor beträchtliche
öeldsummen', um seine Freunde bei guter Laune zu erhalten;
aber dennoch konnte er es nicht verhindern, dass viele derselben
im Laufe der nächsten Monate ins Lager des Hofes übergingen,
80 dass beispielsweise die Absetzung K. Rudenschölds, der letzten
Stütze der Französischen Partei im Reichsrath, erst nach den
heftigsten Kämpfen und mit knapper Mehrheit erfolgte
(13. Mai 1766).
nmgen versehen, nach Kopenhagen abgesandt Der Bericht Sch.'s in Fran-
ifioscher Sprache findet sich abgedr. als Beilage zu dem Aufsatz von £.
Holm, Caspar v. Saldem och den dansk-norske regering, in: Dansk His-
iwiak Tidskrift, Raekke IV Bind 3. S. 188—90 (Kopenhagen 1872—73).
' Begleitschreiben Katharina's für Saldem, 12. April, und Antwort des
Königs vom 24. Mai, Sbomik XX, 280—83.
* Oeuvres de Frederic le Grand VI, 14. Von Saldem heisst es, er sei
ä& Maim gewesen ,qui n*avait ni manieres ni souplesse dans Tesprit".
' Nach den Rescripten an Osterman beliefen sich die Ausgaben Russ*
luvdfl (ausser den Pensionen) während des Reichstages bis Ende Mai 1766
anf 325000 Rubel.
358 F. Arnheini.
Unter solchen Umständen kann es nicht befremden, da^
die Russische Partei und Osterman von panischem Schrecken er-
griffen wurden, als am 16. Mai die Kunde vom Ausbruch eines
Bauernaufruhrs in Westergötland nach Stockholm gelangte. Ob-
wohl der Aufstand durchaus ungefährlich und schon nach vier
Tagen unterdrückt war, glaubte der Russische Gesandte in dem-
selben das erste Anzeichen einer grossen Revolution in Schweden
erblicken zu müssen und versicherte seiner Regierung, das einzige
Mittel zum Schutze der bestehenden Verfassung sei die üeber-
gabe einer gemeinsamen Declaration Russlands, Preussens, Eng-
lands und Dänemarks ^, während die drei unteren Stände in der
ersten Bestürzung die Einsetzung einer ausserordentlichen Stande-
commission zur Aburtheilung der Empörer beschlossen. Dieser
gesetzwidrige Beschluss beschwor die heftigsten Scenen im
Reichstage herauf. Denn das in seiner Mehrheit nunmehr aus
Anhängern Frankreichs bestehende Ritterhaus versagte hart-
näckig seine Zustimmung, da es in jener Commission mit Recht
nichts Anderes als eine gegen die eigene Partei gerichtete Waffe
erblickte.
Binnen kurzem gewann jedoch bei den Führern der beiden
feindlichen Parteien eine versöhnlichere Stimmung die Oberhand,
theils infolge der allgemeinen Reichstagsmüdigkeit, theils infolge
der Erkenntniss, wie nothwendig die friedliche Beilegung eines
Zwistes war, der zu den schärfsten Verfassungsconflicten und
vielleicht sogar zur Einmischung des Auslandes führen konnte.
So kam denn ein Compromiss zu Stande, indem die Hüte ihren
Widerstand fallen liessen, die Mützen dagegen den Wirkungs-
kreis der Commission eng begrenzten; und als aus London und
Kopenhagen die Erlaubniss für Qoodricke ^ und Schack * eintraf,
^ Depesche O.'s vom 8./19. Mai [Russ.], Sbomik LVII, 587—38.
' Cocceiji, 8. Juli: ,Le demier Courier arrivi au Chev. Goodr. doit
lui avoir porte l'ordre d'appuyer la declaration que le Cte. Osterman etait
intentionn^ de faire, en cas que les etats se fuasent portes ä commettre dea
violences lea uns contre les autres*.
* Schack hatte schon am 8. März und 24. Mai die Weisung erhalten.
,ä concerter avec le bon parti — et avec le Cte. Osterman les meeuiee
qu'il serait necessaire de prendre*, für den Fall ,que la Cour et ses ad-
h^rents — m^ditent de porter, surtout ä Taide de quelque erneute popn-
laire, du changement ä la Constitution de TEtat et ä la forme du Goo-
Beiträge zur Geschichte der Nordischen Frage. ; 359
im EinYemehmen mit Ostennan die zum Schutze der Schwedischen
Begienmgsform nothwendigen Massregeln zu ergreifen, als dieser
aus Petersburg endlich den Wortlaut der Declaration nebst
weiteren Verhaltungsbefehlen erhielt S herrschte auf dem Reichs-
tage bei den Verhandlungen eine derartige Ruhe, dass die Ueber-
lieferung der Declaration als gänzlich überflüssig erscheinen
musste und daher bis auf weiteres unterblieb*.
Dies war das letzte Aufflackern des Parteikampfes während
des Reichstages. Denn die in den folgenden Monaten von den
Mützen vorgeschlagenen Verfassungsänderungen, „welche das In-
siegel auf die Bedeutungslosigkeit der Eönigsherrschaft in Schweden
drückten" 3, wurden nach kurzer Debatte in allen vier Ständen
zum Beschlüsse erhoben*, und am 15. Okt. erfolgte endlich der
von der Russischen Regierung so sehnlich begehrte Schluss der
Reichstagssession.
Ternement*. Am 28. Juni wird dieser Befehl von Bemstorff erneuert. Corr.
minist 11, 273-74, 280.
* Vgl. Depesche Panin's vom 19./30. Mai [Russ.], Sbomik LVU, 539-41.
In der Declaration selbst (S. 542) heisst es u. a.: „Que S. M. Imp. — ne
pent voir avec indiffi§rence qu'il soit arriv^ chez une nation voisine et alliee
des tronbles qui attaquent la forme legale et la Constitution du Gouverne-
ment et qui ^branlent immanquablement le repos g^neral et le bonheur
de tont le Nord. Qu^enfin, si - - - les esprits turbulents continuent et
poorroivent leurs vues et leurs entreprises pemicieuses, S. M. Imp. - - -
Se croira absolument obligee d'employer tous les moyens que Dieu Lui a
donn^, a däfendre les vrais patriotes et ä retablir en leur faveur les lois,
le droit et la liberte, afin de d^toumer par lä le danger qui menace tout
le Nord*. Friedrich d. Gr. scheint eine Betheiligung Preussens an dieser
Declaration nur im äussersten Nothfalle gewünscht zu haben; vgl. die Re-
lation 0.*8 vom 8./19. Mai [Russ.] mit der Französischen Randbemerkung
Eatharina's (Sbomik LVÜ, 536), die obengenannte Depesche Panin's, den
Beiicht Cocce^jrs vom 10. Juni und die Preussische Ministerialnote an
Cocoeöi vom 21. Juni.
* Auafiihrlichere Angaben bei Malmström V, 396—406 und Teng-
berg S. 42-43.
' So heisst es bei Tengberg S. 49.
* Vgl. die Darstellung bei Malmström V, 441—46. Friedrich an
Cocceiji, 12. September: ,0n derangera et avilira en sorte le Gouvernement
ei la dignit^ du Roi que la Nation n^aura plus aucune consideration dans
tonte rEurope'.
360 F. Arnheim. Beita^ge zur Geschichte der Kordischen Frage.
1
Aber die Zurückhaltung, welche die Hofpariei in jenen
Tagen zur Schau trug, war nicht eine Grabesruhe, sondern eine
Gewitterschwüle, und schon standen am fernen Horizont die
drohenden Wolken eines festgefügten Bündnisses zwischen dem
Schwedischen Eönigspaar und der Französischen Regierung,
welche sich langsam näherten, um sich endlich in wuchtigen
Schlägen über den Anhängern Russlands zu entladen.
(SchlusB folgt.)
Kleine MittheUimgeii.
Die Lossagimg des Bischofs Eusebius von Angers Ton
Berengar Ton Tours. In seinen .Studien zur Geschichte des zweiten
Abendmahlstreit^* (Leipzig 1887) vertritt L. Schwabe die Ansicht',
dass der Bischof Ensebins von Angers, der eine Zeit lang ^ einer der
eifrigsten Anhänger der Berengar'schen Abendmahlslehre und der
Tomehmste Gönner und Schützer Berengar*s von Tours unter der
hohen Geistlichkeit Frankreichs gewesen ist, sich in dem Zeiträume
zwischen 1062 und 1065, also geraume Zeit vor der Römischen Synode
Yon 1079, welche in Sachen Berengar's das letzte officielle Wort ge-
sprochen hat, von seinem bisherigen Schützlinge losgesagt und damit
die Sache, der er über ein Jahrzehnt so treu ergeben gewesen war,
schmählich preisgegeben habe'. Schwabe bringt diesen Gesinnungs-
wechsel des Bischofs in Zusammenhang mit den politischen Verhält-
nissen in der Grafschaft Anjou in dem angegebenen Zeiträume und
schildert uns Eusebius als einen Mann, dessen Lehrmeinungen ab-
hängig waren von den politischen Conjuncturen. Er habe sich kein
Qewissen daraus gemacht, wie er einst ein Parteigänger des dem
Berengar günstig gesinnten Grafen Gaufred Martell gewesen war, so
ach nunmehr in der Zeit bald nach 1062, als der Nachfolger Mar-
teFs, Gaufred Barbatus, feindselig gegen Berengar von Tours vor-
zugehen begann, dem neuen Herrn zuzuwenden, sich dafür von Be-
rengar abzuwenden und ihn seinem Schicksale zu überlassen^.
Diese Ansicht Schwabens, welche, wie man sieht, den Charakter
des BischoÜB Eusebius in keinem besonders günstigen Lichte erscheinen
Ifisst, hat, soviel ich sehe, bisher keinen Widerspruch gefanden. Sie
fordert einen solchen indessen heraus, denn sie stützt sich auf eine
* S. p. 99 f. ' Wie lange, werden wir weiter anten sehen.
' S. Schwabe a. a. 0. p. 100, Note 1.
* a. a. 0.
3G2 Kleine Mittheilungen.
von Sudendorf in seinem „Berengarius Turonensis* (Hamburg und
Gotha 1850) ausgesprochene Annahmei welche, wie im Folgenden da^
gelegt werden soll , jeder Begründung entbehrt. Die Lossagnng des
Eusebiu3 von Berengar wird uns nämlich in einem Briefe überlieferi
welchen der Bischof in Beantwortung eines an ihn gericht-eten Schrei-
bens Berengar's an diesen gerichtet hat. Der Brief des Eusebins,
auf den es hier bei unserer Untersuchung vor allem ankommt, ist
u. a. gedruckt in ,S. Augustini - - - adversus Julianum - - - libri II
posteriores - - - opera ac studio Glaudii Menardi'' [ohne Ortsangabe
1616], p. 74 b*. Berengar hatte sich über das Treiben eines Gegners
seiner Abendmahlslehre beschwert', der unter den Augen des Bischöfe^
einem öffentlichen Bekenntnisse zuwider, welches dieser auf einer
kirchlichen Versammlung zu Angers im Jahre 1062* abgelegt, Pro-
paganda mache für die falsche Lehre Lanfranks vom Abendmahl,
und hatte den Eusebius gebeten, ihm mit dem erwähnten Gegner
vor einem von Eusebius zu ernennenden Richter eine Disputation zu
gestatten. Eusebius antwortet hierauf ablehnend; er geht in seinem
Briefe behutsam über sein von Berengar erwähntes Bekenntniss hio-
weg, gibt eine Darlegung seines von dem Berengar'schen abweichenden
dogmatischen Standpunktes, erwähnt die Behandlung der Sache auf
drei Provinzialsynoden, verweigert kategorisch jede erneute Verhand-
lung der Angelegenheit und droht sogar allen denen, welche trotz-
dem sich zu einer erneuten Verhandlung der Abendmahlslehre ver-
sammeln würden, mit der Excommunication *, und zwar mit Berufung
auf die dreifache Verhandlung der Angelegenheit vor Provinzial-
synoden und auf eine von einer Römischen Synode unter Vorsitz de»
Papstes gefällte Entscheidung.
Dieser Brief soll nun, wie Sudendorf annimmt, noch vor dem
10. Mai des Jahres 1066 geschrieben sein, und zwar einzig und allein
desshalb, weil der Brief Berengar's an Eusebius noch vor diesem
Tage geschrieben sei. Nachdem Sudendorf nämlich nachgewiesen zu
haben glaubt, dass Berengar's Brief vor dem 10. Mai 1066 geschrieben
sein müsse, fährt er wörtlich fort: „Vorliegender Brief (Berengar's)
und die Antwort des Eusebius müssen also vor dem 10. Mai
* Sudendorf citirt — a. a. O. p. 4 — eine Pariser Ausgabe des
Werkes von 1617 ; in ihr soll sich der Brief p. 499 f. finden.
' S. den Brief Berengar's bei Sudendorf a. a. 0. p. 219 f.
' Das geht aus dem Briefe hervor.
* S. Sudendorf a. a. 0. p. 140 u. 141.
^ „(confluentibus humilitatis meae personam subtraham, confligentibus
audientiamO perseverantibus communionem". Menardus a. a. 0.
Eusebius v. Angers u. Berengar v. Tours (\V. Bröcking). 363
1066 - - - geschrieben sein**. Dies ist der ganze Beweis, den
Sndendorf für seine Annahme beibringt und den Schwabe principiell,
nur mit Aenderung des Jahres 1066 in 1065 — diese Aendening
geht auf Bishop zurück *, — acceptirt '. Thatsächlich ist jene Folge-
rung falsch , selbst wenn die Voraussetzung Sudendorfs , dass Be-
rengar's Brief vor dem genannten Termine geschrieben sei, richtig
wäre^, denn der Brief des Eusebius bietet nicht den geringsten An-
haltspunkt, um den von Sudendorf beliebten Schluss zuzulassen'.
Wir werden vielmehr sehen, wenn wir nunmehr den Wortlaut des
Briefes des Eusebius genauer ins Auge fassen, dass er bedeutend
später, als Sudendorf und Schwabe annehmen, geschrieben sein muss.
Wie schon erwähnt, spricht Eusebius in seinem Schreiben von
drei Provinzialsynoden , auf welchen über die Berengar'sche Abend-
mahlslehre verhandelt worden sei. Nach Darlegung seiner Auffassung
der Abendmahlslehre sagt der Bischof nämlich: »hoc concilio* quaeri-
monia, quae in praesentia Domini Gervasii tunc capti apud Turonum
emersit, sedata est. Hoc concilio® eodem tumultus, qui in audientia
Domini Eldebranni in eadem civitate efferbuit, sopitus est, hac viridica
confessione exactioni principis huius nostri in capellula, cuius in
vestra epistola mentionem fecistis', satisfactum est et rediviva pestis,
quae nescio quorum improbitate exagitata caput extulerat, Domini
Bisonticensis Archiepiscopi — auctoritate calcata est* ®.
Unter den drei Synoden, von welchen hier die Rede ist, sind,
wie Sudendorf überzeugend nachweist *, die von ihm für das Jahr 1050
angesetzte**^ Synode von Tours**, ferner die unter Vorsitz Hildebrand's,
* S. Bereng. Türen, p. 141, vgl. auch p. 34, 35.
* S. Hifit. Jahrb. d. Görrea-Ges. 1 p. 277, Note 1.
* ^Studien* p. 100, Note 1.
* Dass sie es nicht ist und dass der Brief Berengar's gar nicht un-
bedingt vor dem 10. Mai 1066 geschrieben zu sein braucht, gedenke ich in
einer anderen Untersuchung nachzuweisen.
' Weder Sudendorf noch Schwabe haben es für uöthig gehalten,
den Brief daraufhin näher anzusehen.
* i. e. consilio, wie Sndendorf a. a. 0. p. 35 u. 36 näher ausfuhrt.
Es entspricht im folgenden dem „hac viridica confessione'^, s. Sudendorf
a. a. 0.
' 8. Berengar's Brief bei Sudendorf a. a. 0. p. 220.
' S. Menardus a.a. 0.
» a. a. 0. p. 33, 34, 36, 140, 141. *° a. a. 0. p. 123.
" Ich denke am anderen Ort meine Ansicht begründen zu können,
dass die Synode im Frühjahr oder im Sommer 1051 gehalten worden ist.
364 Kleine Mittheilangen.
1
also im Jahre 1054', zu Tours gehaltene , und schliesslich die unter
Vorsitz des Erzbischofs Hugo von Besan9on im Jahre 1062 zu Angers
abgehaltene Synode zu verstehen. Auf diese drei Synoden wird nui
am Schlüsse des Briefes noch einmal Bezug genommen* mit den
Woi-ten: ^est enim causa' ter provinciae nostra(e) judicio terminata*,
und hinzugefügt wird: „quarto sedis apostolicae synodi sententia
extincta" *,
Dies .quarto", welches sich auf das vorhergehende »ter* bezieht
hat schon ganz seltsame und unmögliche Interpretationen hervor^
gerufen, welche Sudendorf a; a. 0. p. 34 anfuhrt. Es heisst ganz
einfach, wie Sudendorf zuerst richtig hervorgehoben hat% «Yiertens*,
,an vierter Stelle", und demgemäss wird also in der soeben im Wort-
laut angeführten Stelle so klar und deutlich, wie man so etwas übe^
haupt nur ausdrücken kann, gesagt, dass auf die drei Provinzial-
Synoden, welche die Angelegenheit schon geregelt hätten, viertens
eine Synode des päpstlichen Stuhles gefolgt sei, welche die ganze
Frage endgültig beseitigt habe. Nun fÄllt die letzte der drei er-
wähnten Provinzialsynoden, wie wir sahen, in das Jahr 1062, es kann
also unter einer Synode des päpstlichen Stuhls, welche die Sache znr
Entscheidung brachte, nur eine solche gemeint sein, welche später
als 1062 stattgefunden hat^ Nach 1062 gibt es aber nur eine
Römische Synode, auf welcher der Berengar*sche Abendmahlsstreit
noch einmal wieder zur Sprache kam und in einem Berengar feind-
lichen Sinne entschieden wurde, das ist die unter Gregor VTL zn
Ostern (24. Mäi-z) 1079 zu Rom abgehaltene Synode. Auf ihr hat
die Kirche in Sachen Berengar's officiell das letzte Wort gesprochen,
und von ihr allein kann man sagen, dass sie den Streit endgültig
beigelegt habe^
Wenn nun also in dem Briefe des Eusebius der Römischen Oster-
* S. darüber Sudendorf a.a.O. p. 41-47. Vgl. Schwabe, .Studien',
p. 81.
' Vgl. Sudendorf a. a. 0. p. 34 oben.
' d. h. die Abendmahlsstreitigkeit.
* MenarduB a. a. 0. * a. a. 0.
* Es bleibt unverständlich, dass Sndendorf, der das «quarto* gans
richtig übersetzt, zu dem Schlüsse kommen konnte, die Römische Synode,
von der hier die Rede ist, sei die im Jahre 1059 unter Nicolaus II. gehaltene
(s. a. a. 0. p. 84).
^ Hätte Eusebius die Synode von 1059 im Sinne gehabt, so hätte er
von ihr fQglich nicht sagen können, auf ihr sei der Streit endgültig bei-
gelegt worden, denn er kennt und erwähnt ja die im Jahre 1062 in cle^
selben Sache abgehaltene Synode von Angers.
Eusebius v. Angers u. Berengar v. Tours (W. Bröcking). 3G5
Synode von 1079 Erwähnung geschieht, so kann er erst nach Ostern
1079, also nach dem 24. März 1079 geschrieben sein ^ Daraus folgt
des Weiteren, dass die ausdrückliche Lossagung des Eusebius von
Berengar nachweislich erst nach dem 24. März 1079 stattgefunden
hat Ist dies der Fall, so hindert uns — da sonst kein Beweis vom
G^rentheil vorliegt* — nichts, anzunehmen, dass Eusebius bis zum
Eömiscben Concile von 1079 noch auf Seiten Berengar's gestanden
und sich erst durch den entscheidenden Spruch dieser Synode, nicht
aber schon bald nach 1062 aus Rücksicht auf den Grafen von Anjou,
veranlasst gesehen hat, die Verbindung mit seinem bisherigen Schütz-
linge Berengar ein für alle Mal zu lösen. Es ist klar, dass darnach
anch der Charakter des Bischofs uns in einem anderen Lichte er-
scheinen muss als in demjenigen, in welchem ihn die Schwabe'sche
Darstellung zeigt.
W. Bröcking.
Zum DeutseheB KSnigs^t. Unsere bisher recht mangelhafte
Kenntniss dieses Gegenstandes hat in jüngster Zeit beachtenswerthe
Bereicherung erfahren. A. Meister hat in seiner Schrift «Die
Hohenstaufen im Elsass* (vgl. Bibliographie 1891, Nr. 306) das
königlich Staufische Gut in dieser Westmark des Reiches behandelt.
Yonüge und Mängel dieser Arbeit sind bereits an anderer Stelle be-
sprochen worden (GGA '91, 55—67). Dem kirchlichen Theile des
K5nigsguts und zwar vorerst dem niederen Kirchengut zur Zeit
Priedrich's II. hat nun H. Geffcken' seine Studien zugewandt.
Doch will er dasselbe nicht nach Lage, Grösse und Umfang
feststellen, sondern nur im allgemeinen die rechtlichen Beziehungen
der Krone zu demselben klarlegen.
* Der gleiche Schiusa Mabillon's (s. Veter. anal. T. II , p. 485) ist.
wissenschaftlich desshalb ohne Werth, weil er bei falscher Interpretation
des ,qnaTto* — M. fasst es als Ordinalzahl und ergänzt dazu aus dem
Yoiiiergehenden „concilio*, was in diesem Falle grammatisch ganz un-
möglich ist (s. den Wortlaut der Stelle) — nur durch den zufälligen Um-
stand, dass das Römische Concil von 1079 gerade auch das vierte gegen
Berengar zu Born gehaltene ist, ermöglicht wird.
* Ein von Alexander II, zwischen 1061 u. 1068 an Bartholomäus von
Tonra u. Eusebius von Angers gerichteter Brief, den Bishop im Görres-Jahrb.
I p. 274 edirt hat, würde eher dafür sprechen, dass in der angegebenen
Zeit zwischen Eusebius und Berengar kein gespanntes Verhältniss bestanden
hat Die Angaben des Briefes genügen aber nicht, um daraus einen sicheren
Schlnss zu ziehen.
* Vgl. BibHographie '90, 2873b.
306 Kleine Mittheüungen.
Dass G. die Zeit Friedrich 's IL gewählt hat, liegt wohl daranJ
däss nur für diese eine grössere Vorarbeit, C. Prey's Schicksale des
Königsguts unter dem letzten Hohenstaufen vorliegt. 6. constatirt
und beschreibt im I. Theil drei Arten niederen Kirchenguts: 1. Grund-
herrlichkeit und Patronat, 2. Vogtei, 3. Defensio specialis, und schil-
dert im II. Theile die von Friedrich II. gegen sie geübte Güterpolitik.
Während er bezüglich 2 und 3 auf Grund zahlreicher ürkundeu
durchaus ein Anwachsen, eine planvoll durch Neuerwerbung oder
Erweiterung erzielte Vermehrung königlichen Besitzes erweisen kann,
muss für die königliche Grundherrlichkeit und Patronat eine ent-
schiedene Minderung durch Friedrich II. und seine Söhne festgestellt
werden. Wie steht es mit diesen Rechten? Verfasser geht im ganzen
von der vielumstrittenen Ficker'schen Ansicht aus, dass dem Gründer
oder Ausstatter kirchlicher Anstalten, besonders also dem König, wo er
dies ist, das volle Obereigenthums- nnd Verfdgungsrecht über die
verschenkten Güter verbleibt. Obwohl der Geistlichkeit oft unbequem
und lästig, überdauerte dies Verhältniss unverändert Jahrhunderte
und selbst „aus tactischen Gründen" die Zeit des Investiturstreites.
Erst nach dem Wormser Concordat tritt immer deutlicher (vor allem
nachdem Alexander III. in seinen aus Anlass Englischer Verwicklungea
erlassenen Decreten das Patron atsr echt als ein jus spirituali annexnm
erkläi*t hatte) das Bestreben der Curie und der Geistlichkeit über-
haupt hervor, dieses Recht zu bestreiten und zu vernichten. Trotzdem
besteht dasselbe noch zu Friedrich^s II. Zeit. Aber Spuren des langen
Kampfes zwischen Germanischer und Römischer Auffassung dieses
Rechtsverhältnisses sind unverkennbar (p. 12). Sie zeigen sich in der
Umwandlung des aus der Grundherrlichkeit folgenden einseitigen Laien-
PfaiTsatzes in ein Vorschlagsrecht des Grundherrn, Der Pfarrsatz
erscheint nicht mehr als eine blosse Vergabung, donatio, sondern der
kirchlichen Anschauung entgegenkommend, spricht Friedrich II. meist
von einer ,ordinatio" oder «repraesentatio". Vollständig erhalten aber
ist die Verfügungsfreiheit über den gesammten Grundbesitz der be^
treffenden Kirche, vor allem die unbeschränkte Nutzung kirchlicher
Einkünfte während der Pfarr-Vacanz. Dieses beweist die 1223 er-
folgte Vacanzverleihung aller königlichen Patronate aD den Deutscfaen
Orden, jenes die zahlreichen meist an kirchliche Institute gescheheneo
VergabuDgen der Kirchenpatronate selbst durch Friedrich IL und
seine Söhne.
Aber warum haben die letzten Staufer dies also noch recht werth-
voUe Recht in solchem Umfange vergabt, dass fast nur noch die
grossen Reichspropsteien übrig blieben und der Vorwurf grosser Ver-
schwendung (p. 19 u. 55) ein sehr naheliegender wurde? Verf. versucht
Zum Deutschen Königsgul (J. Fritz). 367
die Beantwortung. Jenem allerdings oft erhobenen Vorwurfe kann er
nieht zustimmen. Nicht sinnlose Verschwendung liegt hier vor, son-
dern die ganz verständige Massregel eines Realpolitikers, der es für
besser halten musste, die niederen Eirchenpatronate, solange sie noch
einigermassen werthvoU waren, als freundewerbende Gabe zu ver-
schenken , statt sie im nie erlahmenden Ansturm kirchlicher Ansprüche
allmählig ebne Entgelt zu verlieren (p. 60 if.). Auch die sonstige
Politik Friedrich's IL und seiner Söhne gegen die niederen Kirchen
glaubt Verf. in Schutz nehmen zu müssen. Denn zahlreiche königliche
Gnadenerweise an niedere Kirchen seien nur lehnsherrliche Bestäti-
gungen von Vergabungen ministerialer Grundstücke an Kirchen und
somit keine Verringerung königlichen Gutes, andere wirkliche Ver-
Schenkungen königlicher Grundstücke, £rlass von Abgaben und dergl.
oft nur specielle Anwendungen allgemein gültiger Exemtionen oder
viel zu unbedeutend, um mit Rücksicht auf damit erlangte kaiser-
freundlichere Stellung als Minderung königlichen Besitzumfanges gelten
zu können. Zu besserer Controle aller Aufstellungen gibt G. im
Anhang eine chronologische und eine systematische Tabelle von 298
bezüglichen Staufei-Urkunden aus den Jahren 1210—1240 (p. 73—108).
Für die ebenfalls noch wenig bekannte Verwaltung des Deutschen
Königsgutes möchte ich auf die interessante Abhandlung des National-
Ökonomen In am a-Stern egg (in d. Festschrift f. Hansen, vgl. Bibliogr.
'90, 148) aufmerksam machen, die bereits in den GGA 1889 durch.
Weiland eine sachgemässe Besprechung gefunden hat. Leider sind
auch durch sie die schwebenden Fragen nicht befriedigend gelöst.
J. Fritz.
Zu den Pressburger Verhandlungen im April 1429« In
dem cod. lat. chart. s. XV. 8®, Nr. 4971 der Wiener Hofbibliothek, der
eine Sammlung der verschiedensten Actenstücke zur Geschichte der
Goneile des 15. Jahrhunderts enthält, findet sich auf fol. 128 ein
Schreiben der Hussitenführer an König Sigismund, das geeignet scheint
auf die Friedensverhandlungen, die kurz nach Ostern 1429 zu Press-
bnrg zwischen dem König und den Hussiten aller Parteien geführt
wurden, neues Licht zu werfen.
Wir haben eigentlich nur spärliche und ausserdem einseitige
Berichte über diese ersten Verhandlungen grösseren Stils zwischen
den genannten Gegnern, die dem nunmehr zehnjährigen Kampfe, der
auch die Kraft der Hussiten allgemach zu erschöpfen begann, ein
Ende bereiten sollten. Unsere Kenntniss davon stammt abgesehen von
dem Wenigen, was die Chronik des Bartoschek bietet, im wesentlichen
ans dem Bruchstück der supplementa des Andreas von Regensburg^
308 Kleine Mittheil angen.
1
das Palacky mitgetheilt (urkundliche Beiträge zur Geschieht« des
Hussitenkrieges , II, 8. 22 ff.) und aus dem dialogus desselben Ver-
fassers, den Höfler herausgegeben hat (Pontes rer. Anstr. SS. II,
8. 565 ff.)^; ferner liegen in 'einer Anzahl Ausschreiben Sigismund's
an verschiedene Reichsstände Aeusserungen über jene fruchtlos ge-
bliebenen Verhandlungen vor (zum Theil gedruckt in Palacky^s urkund-
lichen Beiträgen etc. II, 8. 27 ff. , hauptsächlich aber im 9. Band
der Deutschen Beichstagsacten S. 290 ff. und 8. 306), die aber ganz
allgemein gehalten, von dem Verlauf jener Verhandlungen wenig er-
kennen lassen; dasselbe gilt von dem Bericht der Breslaaer Stadt-
boten (RTA IX, 8. 294) und dem Schreiben des Kaspar Schlick an
den Kurfürsten Friedrich von Brandenburg (a- a. 0. 8. 303).
In der Hauptsache erfahren wir nur, dass der König den Hos-
siten nahe legte, sich der Entscheidung des künftigen Goncils zu unter-
werfen , bis dahin Frieden zu halten und der Krone wie der Kirche
die entrissenen Güter zurückzustellen. Die beiden letzteren Ansinnen
wiesen die Hussitcn kurzer Hand von sich, bezüglich des erstereo
Vorschlages verschoben sie eine endgültige Entscheidung bis zum
Prager Landtag im Mai 1429, da die unter Prokop vor Presaborg
Lagernden, obgleich unter ihnen alle Parteirichtnngen vertreten waren,
sich nicht für berechtigt hielten, ohne Zustimmung der zu Hanse
Gebliebenen Verträge zu schliessen oder Verbindlichkeiten einzugeheD.
Nur dann dürften sie es wagen, Sigismund ihre Unterwerfting and
dessen Anerkennung in Böhmen zuzusichern, wenn er die Lehrmeinang
der Hussiten annehme. Darüber zerschlugen sich natürlich die Ve]>
handlungen, und der König entschloss sich, trotzdem er den Prager
Landtag zu beschicken versprach, gegen den Johannistag einen neuen
Feldzug gegen die Hussiten zu unternehmen.
Dieser Sachverhalt, wie ich ihn in den wesentlichsten Zügen
darlegte, findet in den von mir aufgefundenen Schreiben der Hussiten-
führer an Sigismund seine Bestätigung (was für die Glaubwürdigkeit
unserer Hauptquelle, des Andreas von Regensburg, von. Belang ist),
in einzelnen, nicht unwichtigen Punkten aber auch eine Ergänzung.
Wir erfahren aus jenem Schreiben vom 6. April 1429, dass nicht
lange vor dem Pressburger Tag der König mit den Hussiten anzn-
knüpfen gesucht und versprochen hatte, eine Versammlung der Hus-
siten zu Krumau, von der wir sonst nichts wissen, zu beschicken^
was er aber dann unterliess. In Krumau wurden dann Vertreter
der Hussitischen Parteien zu weiteren Verhandlungen mit dem König
^ Die auf die Pressburger Verhandlung sich beziehende Stelle beginnt
auf S. 580.
Pressburger Verhandlungen von 1429 (A. Chroust). 369
bevollmächtigt, aber nur so weit, dass sie von ihm verlangen sollten,
dass er and seine ünterthanen sich zu den vier Artikeln bekehrten;
wenigstens aber sollten sie als Preis eines Waffenstillstandes die üeber-
gab« aller jener Schlösser verlangen, die Sigismund und sein Schwieger-
^hn Albrecht in Böhmen und Mähren inne hätten, lieber alle anderen
Angelegenheiten, namentlich über die Beschickung eines Concils,
sollten sie sich in keine bindenden Abmachungen einlassen. — Ganz
abgewiesen wird aber die Theilnahme an einer allgemeinen Kirchen-
Tersammlnng schon jetzt nicht, hauptsächlich anstössig ist ihnen die
Uebergewalt des Papstes und des Klerus auf demselben gegenüber
den Weltliehen.
üeberhaapt hat der Brief wenig oder nichts von jener ablehnenden
Schroffheit an sich, die die Hussiten nach der sonst sehr zuverlässigen
Darstellung des Andreas von Regensburg zur Schau tragen. Man
fühlt, dass es auch den Hussiten daran gelegen war, den Faden der
Unterhandlungen nicht abbrechen zu lassen, darum schliesst das
Schreiben auch mit dem Hinweis auf weitere künftige Verhandlungen,
über deren Zeit und Ort am 6, April noch nichts bestimmt war; die
Bemerkung kann offenbar nur auf den Prager Landtag bezogen
werden. — Aus der Nachschrift geht hervor, dass in Pressburg auch
eine theologische Disputation , wahrscheinlich zwischen den mehr-
fach erwähnten Pariser Doctoren und dem Engländer Payne, statt-
gefunden hat.
Eines auffallenden Mangels möge hier noch Erwähnung geschehen;
das Schreiben trägt die Unterschrift dreier Hussitenhauptleute , die
zwar eine hervorragende Bolle spielten, keineswegs aber mit ihrem
Einflnss an Prokop oder Meinhard von Neuhaus heranreichten, welche
beide mit nach Pressburg gekommen waren ; wesshalb die beiden den
Brief nicht mit unterzeichneten, ist mir verborgen geblieben.
Drei genannte Hussitenführer und deren Genossen
schreiben an König Sigismund über die Ausgleichsver-
handlungen in Krumau und Pressburg und wünschen ins-
besondere Erklärungen wegen des Waffenstillstandes und
des Concils. 1429 April 6 in campis Austrie'.
Aus der Wiener Hofbibl. cod. lat. 4971, fol. 128-128' mit der fol. 127'
vorausgehenden Üeberschrift: Reeponsio Hussitarum ad regem Ro-
manorum, cum esset in Businio anno domini 29^^ die quo infra.
Serenissime princeps. vestre gratie affectum omnis boni. nuntia-
mns quemadmodum nuntios nostros ad vota vestra miseramus ex
parte nostra et aliarum communitatum , que iam in conventione in
* D. i. in der Ebene von Pressburg.
Deutsche Zeitsohr. f. Geschichtsw. 1S91. V. 2 24
370 Kleine Mittheilungen.
1
Chrunnaw^) cum plana potestate faerunt in illa dieta dignitatem
vestram expectantium , ita vestra gratia prefigendo illam dietam
neglexit eam. attamen prmsqnam disgregati fuemnt nobiscnm in
illo residerunt. quod si vestra gratia utique affectaret illnd, quod
extunc nuntios nostros ad eandem vestram gratiam mitteremns, et
quando vestra gratia illud desideraverit , illnd fecimns, qui a nobia
et Ulis, qni sunt in Bohemia, habuerunt potestatem in commissis,
quod a vestra gratia desiderarent, quod eadem vestra gratia ad veri-
tates dei et signanter ad qnatnor articuloSy pro quibos omnibns ei
dono dei nos opposuimus, vellet acoedere unacum snbditis vestris, et
si illud gratie vestre grave videretur ex certis causis^ quod tarnen
gratia vestra unacum filio vestro dnce Austrie disponeret, quod eastra,
que in Bobemia et Moravia tenetis, se nobiscum unirent et ad veri-
tates dei accederent et quod super illo vellemus nos cum gratia vestra
et filio vestro pacificare ad certum tempus et in illo videre, an cum
adiutorio dei nos finaliter pacificare possemus. quod totom vestre
gratie non videbatur acceptandum, quem admodum nuntii nostri no5
de illo informarunt, sed illud vestra gratia a nobis per nostros et
vestros nuntios affectat, quod cum eadem vestra gratia pacem et
treugas iniremus. 2^. affectat vestra gratia, quod ad illam conven-
tionem, que celebrari debebit pro reform atione totius Christianitatis
in illis, qui de illa indigent, nuntios nostros mitteremus. super quo
vestre gratie tale damus responsum, quod vobiscum de illo sine cob-
silio communitatum Bobemie et Moravie ad veritates dei affectantiam
finaliter loqui nescimus. nam in Cbrunnaw et aliis congregationibns
nobis invicem commisimus, quod illas res, que omnes communitates
tangunt, unus sine alio non debet peragere; sed illud vestre gratie
scribimus a nobis ipsis in causa, quod vestra gratia desideraret tren-
gas cum Omnibus illis, qui sunt contra vos'^) in hiis causis, ut, vestra
gratia, non videtur nobis, quod commanitates, que nobiscum emnt,
in tali conventione ad huiusmodi treugas consentient. 3^^), si iUa con-
gregatio transire debebit solum sub potestate pape et aliorUm sacer-
dotum, et quod vestra gratia et alii reges et principes non debebunt
habere potestatem ad illud, quod certificatum et approbatnm fuerit
ex Sacra scriptura et scriptuiis sanctorum doctorum, qui veraciter et
invincibiliter se fundant in scripturis legis ^) dei, et quod vestra gratia
non deberet adiuvare contra quemcumque, qui illud approbatum in
illa generali congi-egatione acceptare rennuerit, extunc formidamus,
a) Voraus geht in der Handschrift noch das Wort: Chawnaw; der Ortsnamen schdat
dem Abschreiber nicht geläufig gewesen zu sein.
b) cod. : nos. c) cod. : QP. d) cod. : legea.
Pressburger Verhandlungen von 1429 (A. Chroust). 371
qnod commtmitates difficnlter nuntios suos ad illam congregationem
transmittent. idcirco vestra gratia super illo bene deliberet et nobis
significet litteris suis sigillo sno sigillatis. si aatem vestre gratie
Don yidetnr nobis ad statim litteris suis fore respondendum, attamen
nnntiis yestris, qnos ad nos super illa dieta destinabit, committat,
qnod nos et communitates diserte informent, cum quo treuge esse
debeant, et quibns modis et conditionibus ista congregatio transire et
qnali ordine illa reformatio disponi debebit. quando autem nostra^)
oonventio esse debebit et quo die , illud notificabimus ad Korlstain
domino^) Sedesioro* servitori vestro. datum feria quarta post con-
dnctum' pasche in campis Austrie.
Subscriptio: Jacobus de Komessin', Volek de Brezenice*, Pran-
dscus de Kotbicz'^, capitanei barones milites et clientes in campis
Austrie pro liberatione legis dei iacentes.
Subscriptio^): Serenissimo principi ac domino* domino Sigismundo
Bomanomm regi semper augusto Ungarie Croatie Dalmatie regi.
[Nachschrift:] Et scripta, que nostri nuntii dizerunt vestre gratie
Teile transmittere, ut illa daret doctoribus, cum quibus ante vestram
gratiam locuti sunt, ecce illa mittunt nuntium per presentem, prout
ftd presens recolligere potuerunt non habentes apud se commoditatem
librorum ; ut confidimus de gratia vestra, prout nuntiis nostris dizit,
qnod similiter scripta illorum doctorum per eundem nuntium nostrum
transmittet nobis vice versa.
A. Chroust.
Die Inquisition in den Niederlanden wShrend des Mittel-
alters. Das historische Interesse hat sich neuerdings der Geschichte
der Inquisition im Mittelalter zugewendet, und zwar um so mehr, als
dieselbe auch ein helles Licht auf die Entwicklung der antikirchlichen
Strömungen im Volksleben jener Jahrhunderte wirft. Vor drei Jahren
a) cod.: fol. 12S'. b) cod.: dominns.
e) So die Handschrift und zwar als Ueberschrift inmitten der Zeile.
^ Gemeint ist Herr Zdeslav Tluksa von Barenic, der tapfere Ver-
theidiger des Earletein.
' Vgl. den Artikel bei Du Gange IV, 525 womach das Wort gleich-
bedeutend ist mit clausa m pasche, dem letzten Tag der Osteroctave.
' Jakob Kromesin von Brezovic, vgl. v. Bezold, Reichskriege 11, 164.
ni, 175; Palacky, Gesch. Böhmens IIl, 2, 409; 449.
*.Bolek Kaudelnik von Breznic; vgl. Palacky IIl, 2, S. 449.
•'• Franz von Kotwicz, vgl. Palacky a. a. 0.
^ Vgl. den dialogus des Andreas v. Regensburg a. a. 0. S. 582 .ipsi
Hugsite non nominamnt eum regem sed dominum principem**.
372 Kleine Mittheilungen.
erschien das umfassende Werk des Amerikaners Lea über die .Ge-
schichte der Inquisition im Mittelalter* , und die Leser dieser Zeit-
schrift erinnern sich zweifellos mit Vergnügen der Aufsätze Ton
Herman Haupt über „Waldenserthum und Inquisition im südöst-
lichen Deutschland'', die hier in den Jahren 1889 u. 1890 veröffent-
licht wurden. Gerade an das entgegengesetzte Ende des alten Beiches
führt uns der erste Theil des Corpus documentorum inquisitioziis
haereticae pravitatis neerlandicae, den Paul FredericqS der als
Geschichtschreiber und Lehrer gleich hochverdiente Professor an der
Universität Gent, herausgegeben hat (Gent u. Haag 1889). Dieser
Band umfasst die Jahre 1025—1520, bis zur Reformation und der
Neubegründung der Niederländischen Inquisition durch Kaiser Karl V.
In 446 Nummern werden uns hier zum ersten Male die vollständigen
Materialien zur Geschichte der Ketzerei und ihrer Unterdrückung in
den Niederlanden vorgeführt, gesammelt aus den Archiven von Brüssel,
dem Haag, Lille, Mons, Gent, Brügge, Tournai und Alkmaar, den
Handschriften mehrerer Bibliotheken und 214 gedruckten Werken.
Die Anordnung des Stoffes ist die chronologische, sicher die beste,
ja einzig zulässige für ein zusammenhängendes Studium, während ein
sehr vollständiges und sorgfältiges Sach- und Namenregister das Auf-
suchen einzelner Persönlichkeiten und Vorgänge ermöglicht. Ein-
gehende Vorbemerkungen und Zusätze bei jedem der Actenstücke
erläutern dieselben, bringen sie in den richtigen Zusammenbang und
klären jeden Zweifel des Lesers von vornherein auf. Rühmlich ist
auch der Muth, mit dem Prof. Predericq, einer der namhaftesten
literarischen Vorkämpfer Germanischen Wesens in Belgien, den zu-
sätzlichen Text seines Werkes, ohne Rücksicht auf Beschränkung
seines Leserkreises und materielle Opfer, in Niederländischer Sprache
verfasst hat. Nur einen, übrigens nebensächlichen Tadel möchten
wir aussprechen : nämlich dass der Herausgeber eine Reihe von längst
bekannten päpstlichen Bullen, Concilienbeschlüssen, kaiserlichen Con-
stitutionen u. s. w., die sich auf die Ketzerei und deren Unterdrückung
im allgemeinen richten und keine besondere Beziehung zu den Nieder^
landen haben, noch einmal vollständig zum Abdruck bringt; und
zwar scheint dies um so weniger angemessen, als die Auswahl
solcher Gesetze ziemlich willkürlich ist und mit demselben Rechte
noch weit mehr hätte ausgedehnt werden können. Hier wäre, wenn
überhaupt die Erwähnung nöthig schien, eine kurze, regestenartige,
aber vollständigere Anführung wohl besser am Platze gewesen.
Die frühesten Spuren der Ketzerei in den Niederlanden finden
» Vgl. Bibliogr. '89, 3G24 und '90, 3738.
Inquisition in den Niederlanden (M. Philippson). 373
sich schon im ersten Viertel des 11. Jahrhunderts, nnd scheinen ihre
Lehren ans Italien dorthin verpflanzt worden zu sein. Die Schuldigen
wurden übrigens noch mit grosser Milde behandelt und durch Be-
lehrung in den Schoss der Kirche zurückgeführt (Nr. 12). Fünfzig
Jahre später üben die geistlichen Behörden bereits grössere Strenge, wie
denn der Bischof von^Cambrai 1075 einen gewissen Ramihrd verbrennen
Hess, nur weil er sich weigerte, von Priestern, die in Unzucht und
Simonie lebten, das Abendmahl zu empfangen (Nr. 7). Im Beginne
des 12. Jahrhunderts tritt dann in Flandern und Antwerpen der
räthselhafte Tranchelm auf, der durch seine hinreissende Beredsamkeit
alles Volk des Küstenlandes bis nach Utrecht hin um sich schaart
and mystische Lehren verbreitet, die unmittelbar gegen die herrschende
Kirche und deren Organisation gerichtet sind; er wurde schliesslich
1115 von einem Priester ermordet (Nr. 11, 14—22). In der zweiten
Hälfte desselben Jahrhunderts und in der ersten des folgenden* er«
scheinen in den Niederlanden zahlreiche Katharer; sie bieten schon
1162 dem Erzbischof von Reims sechshundert Mark Silber, wenn er
sie in dem zu seiner Kirchenprovinz gehörigen Flandern dulden wollte.
Sechs Männer und zwei Frauen dieser Secte, die sich nach Köln ge-
flüchtet hatten, wurden dort 1163 durch Erzbischof Reinald verbrannt*
Im Jahre 1182 fand dann eine grosse Verfolgung der Katharer in
Flandern und Artois statt, der auch viele Edelleute und Geistliche
zom Opfer fielen. In Folge der Albigenserkriege flüchteten sich zahl-
reiche Katharer nach Welschflandern, wo sie auf Anregung der Päpste
mit grösstem Eifer aufgespürt und verbrannt wurden. Der strengste
Inquisitor war ein bekehrter Albigenser, der Dominicaner Robert,
der, obwohl von König Ludwig IX. beschützt, schliesslich seinen Ver-
folgangseifer mit dem Leben büsste (Nr. 34. 37. 38. 40. 42. 48. 52.
90. 94—98. 100. 104. 106. 108. 109. 116. 117. 121). In geringerer
Zahl zeigten sich die Waldenser, seit dem Jahre 1241, zumal in Ant-
werpen, wo ein ehemaliger Domherr, Wilhelm Cornelisz, ihre An-
schauungen zu verbreiten suchte (Nr. 119. 125. 126).
Das 14. Jahrhundei-t ist in den Niederlanden durch das Wieder-
erbrachen des Mysticismus gekennzeichnet, der sich damals mit
schlimmster Unsittlichkeit paarte : worüber Prof. Fredericq zahlreiche
buchst belehrende Actenstücke beibringt. Was man zu jener Zeit in
den Französisch redenden Landen Vaudoisie nannte, war nichts anderes
als Zauberei und Teufelsdienst und hat mit dem eigentlichen Waldenser-
thum nichts zu thun. Diese ganze Richtung verschwindet dann im
lo. Jahrhundert ; die Secte der ^Turlupinen", die noch den Mysticismus
pflegte und deren Führer ein gewisser Alfons von Portugal war,
umfasste im Grunde ganz friedliche und ungefährliche Leute (Nr. 219.
374 Kleine Mittheilungen.
1
332. 333. 336. 348—368). Sehr bemerkenswerth ist im Beginne des
16. Jahrhunderts das Erwachen des kritischen Geistes, der ein Er-
gebniss des Humanismus ist und sich gegen die Gesammtbeit der
kirchlichen Lehren kehrt. Hermann von Kyswyck leugnete überhaupt
alles Wunderbare und Uebernatürliche , das in der Bibel enthalten
ist, und wurde dafür, nachdem er mehrfach mit Kerkerstrafen belegt
worden, im Jahre 1512 im Haag von dem berüchtigten Jakob von
Hoogstraten und dem Dekan Jakob Ruysch dem Feuertode überliefert
(Nr. 400. 417). Geradezu als Vorläufer Luther's ist der Dominicaner
Walther zu betrachten, der schon 1510 in Utrecht ganz im Sinne
des Reformators predigte (Nr. 408).
Diese kurzen Ausführungen werden wenigstens eine Andeutung
des reichen Inhaltes des vorliegenden Bandes geben, dem hoffentlich
bald der zweite folgen wird. Möge uns Prof. Fredericq dann auch
eine geschichtliche Darstellung der Inquisition in den Niederlanden
geben, zu deren Abfassung sicherlich Niemand so berufen ist, wie er.
M. Philippson.
Paul Usteri über K. E. Oelsner, 1799. Nachtrag zu dem
Aufsatz: K. E. Oelsner's Briefe und Tagebücher; eine vergessene Quelle
der Geschichte der Französischen Revolution. (Bd. III p. 100 — 127.)
Der Güte von Hrn. Dr. Johannes Strickler in Bern verdanke ich
den Hinweis auf die folgende Stelle aus dem , Neuen Helvetischen
Tagblatt" (Fortsetzung des Schweizerischen Republikaners) heraus-
gegeben von Escher und Usteri, Mitgliedern der gesetzgebenden Bftthe
der Helvetischen Republik, Band I, Nr. LXIII vom 24. August 1799,
S. 248 (Bern und Zürich bei H. Gessner 1800):
„Der helvetische Ami des Loix*.
9 Dieser mein guter Freund wird seinen alten Bekannten nicht
untreu, wenn er auch neue Allianzen schliesst: er theilt freundlich
seine Gaben zwischen Poultier und Lacombe , damit keiner auf den
andern eifersüchtig werde. In Nr. 1449 des Pariser Blattes (v. 29. Tber-
midor) finde ich folgende Stelle: »»Die Partei der Föderalisten in
Helvetien ist sehr thätig; man versichert, sie bediene sich als ihres
Agenten eines gewissen 0 eisner, eines Schlesiers und grossen Freundes
des Senator usteri, welcher die Seele dieser Partei ist. Der Bürger
Oelsner bildet sich ein, bei dem Fränkischen Directorium sehr wohl
angeschrieben zu sein, allein dasselbe wird solchen kleinen Intriguen
kein Gehör geben und unter seinen Gliedern wird die föderative Ver-
fassung der Schweiz, die wieder zur oligarchischen Tyrannei führen
würde, keine Anhänger finden. Der Bürger Oelsner kann also seine
Projecte nur aufgeben.""
P. üsteri über K. E. Oelsner 1799 (A. Stern). 375
Der Director Sieyes, der, wenn man gewissen Leuten glauben
soll, mit dem Helvetischen Ami des Loix in einer sehr ununter-
brochenen Correspondenz steht, wird sich bei demselben sonder Zweifel
in seinem nächsten Schreiben für den freundschaftlich warnenden
Wink gar höflich bedanken.
Ich meinerseits finde mich durch die Stelle, die der Ami des Loix
mir anzuweisen beliebt , ungemein geschmeichelt , und. will ihm zum
Dank eine kleine Geschichte erzählen. Die alte Zürcher Regierung
hat vor 4 Jahren schon meine Verhältnisse mit Oelsner * gar sehr
verdächtig gefunden. Dieser besuchte mich damals auf meinem kleinen
Landhäuseben am Zürichersee und wir lebten einige der Freundschaft
geweihte köstliche Herbstwochen zusammen. Mein Freund war nur
wenige Tage bei mir, als wir eines Mittags vor einen der ehemaligen
hochgeachten Herren Statthalter gerufen, und von diesem unterrichtet
wurden: ,es wäre diesen Morgen in der Sitzung des geheimen Rathes
von uns die Rede gewesen, und man wünsche zu wissen, was eigentlich
Herr Oelsner bei mir thue; man könne nicht bergen, dass seine An-
kunft aus Paris, die gerade mit der Ankunft verschiedener Ochsen-
händler aus Schwaben zusammentreffe, dem geheimen Rathe sehr ver-
dächtig vorkomme*. Mein Freund, der von Contrebande und von
Ochsenhandel ungefähr so viel verstund, als ich (und wer mich kennt,
der weiss, wie ganz entsetzlich wenig das ist) konnte sich der gra-
vitätischen Perücke, die vor uns über stund, unerachtet, nicht ent-
halten, laut aufzulachen, — und ich danke dem Himmel, dass unser
damaliger Examinator einen der Grundsätze des Helvetischen Ami des
Loix noch nicht kannte, in Kraft dessen, wer über eine absurde Zu-
mnthung lacht, dadurch seine Schuld beweist; sonst würde ich
«ft vergebens versucht haben , ihn zu überzeugen , dass mein Freund
an der Ankunft der Ochsenhändler sehr unschuldig sei. Es gelang
nur für eine Weile, aber am Ende ward es den gnädigen Herren
doch zu lang, Oelsner musste Zürich verlassen; er hielt sich eine
Weile in Bern auf; aber auch da war für den guten Mann kein
laDges Bleiben — und so vertrieben die ehemaligen Oligarchen ihren
aufrichtigsten Freund, und Hessen sich nicht träumen, dass er 4 Jahre
' I Oelsner hat seit 1789 beinahe immer in Paris gelebt, und eine Zeit
lang die Interessen der Stadt Frankfurt daselbst besorgt. Er ist einer der
geistvollsten und scharfsinnigsten Beobachter der Revolution. In den Jahr-
gangen 1792 und 93 der Minerva und in der Klio sind zahlreiche Briefe,
die er aus Paris schrieb, abgedruckt, imd überdem hat er in zwei besonderen
Werken: Bruchstücke aus den Papieren eines Augenzeugen zur
Geschichte der Französischen Revolution, seine Erfahrungen und
Beobachtungen bekannt gemacht."
376 Kleine Mittheilangen.
später, wenn sie längst gefallen waren, als Agent des Senator üsteri, ßr
ihre Wiederherstellung beim Fränkischen Directorium arbeiten würde.
Doch zum Schlüsse ein kleines Wörtchen ernsthaftem Inhalts an
den Helvetischen Ami des Loix: Nur ein Verräther kann in Frank-
reich Agenten haben, durch die er, ohne Wissen der Regierung seines
Vaterlandes, auf die öffentlichen Angelegenheiten desselben Einfloss
haben will; nur ein Verräther kann den Agenten, die seine Regiemnjr
an die Fränkische mit Aufträgen und Vollmachten versehen, abgesandt
hat, durch besondere Agenten und Correspondenten entgegenzuwirken
suchen. üsteri/
Die Notiz Usteri's bedarf keiner Erläuterung. Nur hinsichtlich
der beiden von ihm erwähnten Franzosen Poultier und Lacombe sei
darauf hingewiesen, dass der erste, der die Pressfreiheit im Rathe
der Fünfhundert vertheidigt, sein Journal ,Ami des Loix* zeitweise
durch Fouche unterdrückt sah, während der zweite, nachdem er sich
als Scherge des Terrorismus in Bordeaux verhasst gemacht hatte, da-
selbst am 15. August 1794 guillotinirt wurde. Höchst bemerkens-
werth ist, dass, wie nunmehr feststeht, Oelsner schon im Jahre 1799
öffentlich als Autor der Bruchstücke und des Lucifer genannt
war, was völlig übersehen oder vergessen wurde. Ich fuge noch hinzu,
dass die in meinem Artikel angekündigte Arbeit von Hm. Dr. Kracauer,
die u. a. Oelsner's diplomatische Thätigkeit zu Gunsten der Stadt
Frankfurt a./Main beleuchtet, inzwischen im Archiv für Frank-
furts Geschichte und Kunst, dritte Folge, dritter Band, S. U2
bis 216 unter dem Titel »Frankfurt am Main und die Französische
Republik 1795-1797« erschienen ist. ^^^^^^ g^^^^
Zu Arelat als BeichslandL Paul Fournier, Prof. in Grenoble,
rühmlich bekannt durch ein gutes Buch über die Ofücialitäten und
durch manche andere Arbeiten rechtsgeschichtlichen und kirchenrecht-
lichen Inhalts, fasste mehrjährige, z. Th. schon in Zeitschriften ver-
öffentlichte Studien über das Königreich Arelat zusammen in dem
kürzlich erschienenen Buche, Le royaume d'Arles et de Vienne,
1138—1378 (s. Bibliogr. Nr. 1477). F. gibt eine G. der kaiserlichen
Autorität über die Länder des Arelats von der Stauf. Zeit an bis zum
Tode KarUs IV., der als der letzte Dt. Herrscher der kaiserlichen
Gewalt an der Rhone noch einige Geltung verschaffte, aber kurz vor
seinem Tode den Französ. Thronfolger zum Reichsstatthalter im Arelat
ernannte. In gründlicher und ansprechender Darstellung unter rühmens-
werther Benutzung auch der Dt. Lit. und archv. Materials kommt F.
zu dem Ergebniss, dass die Oberherrlichkeit des Reichs über das Arelat
die meiste Zeit nur Name und Form war und nur zufällige Beziehungen
einzelner Herrscher ihnen wirkliche Autorität verliehen.
K. Wenck.
Berichte und Besprechungen.
Neuere Czeehische Geschichtsforsehniig.
Es scheint, dass der Schwerpunkt der Czechischen Geschichts-
forschnng in den letzten Jahren allmählich in die neuere Periode
nach dem J. 1526 übergeht. Bei diesem Jahre ist Palacky bei seiner
wissenschaftlichen Bearbeitung der Böhm. Geschichte stehen geblieben.
Der berühmte Böhm. Landeshistoriograph hatte zwar um Fortsetzung
seines Werkes Sorge getragen, indem er zur Sammlung und Sich-
tung des überaus reichen, aber zerstreuten Quellenmaterials im J. 1862
die Gründung des Böhm. Landesarchives bewirkte. Prof. A. Gindely,
damals schon durch seine Geschichte der Böhm. Brüder bekannt,
sollte als Landesarchivar zur künftigen neueren Geschichte Böhmens
wissenschaftliche Vorbereitungen treffen. Bemerkenswerth ist, dass
auch nach dem Tode Palacky's die heimische Geschichtsforschung
die ältere Periode der Böhm. Geschichte mit besonderer Vorliebe
pflegte. So mächtig war der Einfluss des grossen Geschichtswerkes,
in welchem der Glanz der staatlichen Selbstständigkeit und der Ruhm
des reichen geistigen Lebens im 14. — 15. Jahrhundert mit grosser
KüDst und Kraft gezeichnet wurden, dass die besten Kräfte der Böhm.
Historiographie sich der Erweiterung, Vertiefung und Verbesserung
der älteren Böhm. Geschichte widmeten (Tomek, Dudik, Goll, Emier).
Die Sorge um die neuere Geschichte wurde indessen Prof. Gindely
als dem Director des Böhm. Landesarchives überlassen. Allein der
Wunsch Palacky's bei Gründung dieser Anstalt, dass „das Böhm.
Volk am frühesten den Spiegel seiner ganzen Vergangenheit er-
halte', wurde bisher nicht erfüllt. Schon zwei Jahre nach seinem
Tode hat Prof. Gindely seiner bist. Forschung engere Grenzen gesetzt.
In der Vorrede zu der Czech. Bearbeitung seiner Geschichte des
SOj&brigen Krieges erklärte der gelehrte Verfasser den Gang der Er-
eignisse bis zum Todesjahre Waldstein's hinzuführen ; unbestimmt und
mit kargen Worten wurde dabei noch die Bearbeitung des 16. Jahr-
378 Berichte und Besprechungen.
hunderts als unmittelbare Fortsetzung der monumentalen Greschichte
Palacky's zugesagt. Dass auch nach dieser aufrichtigen Erklärung
Gindely's die entscheidenden wissenschaftlichen Kreise Böhmens im
Laufe der langen zwölf Jahre keine Vorbereitungen trafen, um bei
dem Landesarchive neben Prof. Gindely andere neue frische Erfifte
zu fördern und zu gewinnen zur Weiterflihrung und VoUendong der
neueren Böhm. Geschichte, würde uns als ein pures Rätsel erscheinen,
wenn uns die Desorganisation der heimischen wissenschaftlichen Arbeit
in Böhmen nach dem Tode Palacky's nicht bekannt wäre. Diese
Nachlässigkeit war desto schädlicher und verhängnissvoller, je grösser
sich die Bedeutung der neueren Geschichte für die öffentlichen und
culturellen Zwecke des Böhm. Volkes erweist. Der politische Um-
sturz, der in Böhmen durch die absolutistischen Neuerungen Fe^
dinand's IL, dem sein Ahne Ferdinand I. den Weg bahnte, und durch
die centralisirenden Reformen Maria Theresiens und Josefs IL geschah,
hat den Zusammenhang mit dem früheren staatlichen und geistigen
Leben des Böhm. Volkes unterbrochen und ein neu aufgewecktes
Leben auf neue Grundlagen gestellt, auf welchen heutzutage um die
Erhaltung und Förderung seiner nationalen Individualität gestrebt
und gefochten wird.
Während die Deutsche histor. Literatur in Oesterreich für die
neuere Geschichte der Böhm. Länder zahlreiche inhaltsvolle Quellen-
publicationen und wissenschafbliche Bearbeitungen aufweist (d'Elvert,
Hallwich; Ghlumeckj, Arneth etc.), herrscht in der Czechischen Historio-
graphie für diese Zeit die tiefste Leere und Finsterniss, deren schäd-
liche Wirkungen sich sowohl in der histor. Wissenschaft als auch
in dem ganzen öffentlichen Leben von Tag zu Tag immer schroffer
zeigen. Hyperreligiöse und hypernationale Schulen, deren Verfechter
eine oberflächliche wissenschaftliche Ausbildung tragen, verbreiten
indessen falsche Theorien und Anschauungen, erdichten ganze Reihen
von histor. Legenden, begehen zahlreiche Fehler, ja oft sichtbare
histor. Unwahrheiten. Ohne Berücksichtigung der analogen Entwick-
lung der neueren Ungarischen Geschichte, wo durch Erhaltung der
alten politischen und religiösen Freiheiten das herrschende Magya-
rische Volk heutzutage immense materielle und culturelle Fortschritte
macht, sucht in Böhmen eine historische Schule in der Niederlage
der Böhm. Stände auf dem Weissen Berge ein besonderes Glück des
Böhm. Volkes und in der gewaltthätigen katholischen Gegenreformation
die zum neuen künftigen Wiederaufleben (!) nöthige Kräftigung. Ohne
Berücksichtigung des grossen Fortschrittes, der sich mit dem Umsturz
der herabgekommenen mittelalterlichen ständischen Verfassung und
mit deren Ersetzung durch die neuen modernen Einrichtungen des
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 379
politischen nnd socialen Lebens in Böhmen vollzog, was damals ohne
Ceotralisation und Befestigung der herrschenden Gewalt nicht ge-
schehen konnte, werden oft die berühmten Reformen Maria Theresiens
und Josefs II. als das muthmassliche Grab der Böhm. Nationalität
dargestellt. Und doch muss man in dem Fortschritte des materiellen
Wohlstandes und in der Herausgabe des Toleranz- und Robotpatentes
K. Josefs n. die Gründe für das Aufleben des Czechischen Geistes
Sachen, dem auch die Germanisirenden Tendenzen des Kaisers keinen
besonderen Schaden gethan, ja durch Erweckung der Gegenströmung
einen neuen Aufschwung verliehen hatten.
Allein die Wirkungen eines immer mehr sich erweiternden und
dnrdigreifenden wissenschaftlichen Lebens in Böhmen, welches durch
die Gründung der Gzech. Hochschule in Prag (1882) geweckt wurde,
teigen sieb hoffnungsvoll auch in der neuesten Geschichtsforschung.
Die Stellung der jüngeren Generation der Gzech. Gelehrten in dem
wissenschaftlichen Streite um die Echtheit der Königshofer und Grün-
berger Handschrift, von dessen Verlaufe und Erfolge in dieser Zeit-
schrift bereits* ausführlichere Berichte gegeben wurden, kann man
als ein freudiges Symptom der neuen Richtung annehmen: der reinen
wissenschaftlichen Wahrheit werden ohne Erbarmen und Mitleid alle,
selbst die glänzendsten Illusionen und phantastischen Produote der älteren
romantischen Periode geopfert. Aus diesen idealen und aufopfernden
Bestrebungen der jüngeren Gzech. Gelehrtenwelt sind auch die neuesten
Tenmche um systematische Bearbeitung der neueren Böhm. Geschichte
hervorgegangen. Es Ist ein grosses Verdienst des Prof. A. Rezek,
dass er in wahrer Würdigung des dringenden Bedürfnisses einer
neoeren Geschichte Böhmens, dieses Schlüssels zum Verständniss der
neueren Entwicklung der politischen und socialen Stellung des Böhm.
Volkes, seine Forschung auf die Periode des 17. und 18. Jahrhunderts
concentrirt- Schon in seiner Geschichte der volksthümlichen religiösen
Bewegung in Böhmen, deren I. Band die Zeit der gewaltthätigen
kath, Gegenreformation (1620 — 1781) enthält, wurde das werthvollste
Material zur Böhm. Oulturgeschichte dieser für das Böhm. Volk so
traurigen Periode gesammelt und erläutert. In unserem ersten Be-
richte haben wir auch das andere Unternehmen des fleissigen Ge-
lehrten gewürdigt, die Portsetzung der Böhmisch-Mährischen
Chronik. Diese Publication, welche jetzt auf einer ganz veränderten
Onmdlage basirt ist, dient nicht nur den früheren Bedürfnissen als
ein für die weitesten Kreise zugängliches Geschichtswerk, sondern bietet
anchj/einen Leitfaden für die Czech. Historiker, Literaten und Politiker;
' Siehe Bd. U S. 180—82 u. Bd. IV S. 144—46.
380 Berichte und Besprechungen.
den wissenschaftlichen Anforderungen wird Genüge gethan dnrdi
gewissenhafte Aufzählung der benutzten Quellen. In dem eben be-
endeten 5. Buche ^ führt Prof. Bezek die Schilderung der Ereignisse
seit dem J. 1627 bis zum Westfälischen Frieden 1648. Aus
dem kostspieligen iUustrirten Werke wurde ein Theil in einem be-
sonderen Abdrucke ohne Bilder und im Octavformate herausgegeb^L
Auf Grundlage des allseitigen Studiums des gesammten gedrackten
Quellenmaterials wie auch der selbständigen archivalischen Durch-
forschung wird in der Böhm, histor. Literatur von Prof. Bezek zum
ersten Male die systematische Schilderung der letzten 20 Jahre des
30jährigen Krieges unternommen, jener düsteren und traurigen Zeit,
in welcher die Böhm. Emigration mit Hilfe der Sächsiscben (1631
bis 1682) und Schwedischen Einfälle (1639, 1642, 1645, 1648) die
letzten verzweifelten Anstrengungen machte, um das neue Staat»*
regime, welches in Böhmen der Weissenberger Sieger aufoctroyirte,
umzustürzen. Durch die heldenmüthige Vertheidigung Prags, wo dnrd
die Anstrengung des kath. Klerus, besonders des rührigen Jesuiten-
ordens, ein voller Umschwung der religiösen Anschauung der städ-
tischen Bewohner eintrat (1648J und Bürger wie Studenten auf-
opfernde Hilfe leisteten, wurde der schwere Kampf um die Bestitutios
der alten politischen und religiösen Freiheiten zu Gunsten der nenen
absolutistischen und katholischen Ordnung entschieden, die für das
Schicksal der Czech. Nationalität so verhängnissvolle Folgen hatte.
Verarmt und zugleich der Intelligenz und des nationalen Adels beraubt
fiel das Böhm. Bauernvolk unter das Joch des fremdländischen Adels
und wurde durch die Gewalt der berüchtigten Dragonaden zur An-
nahme der katholischen Beligion gezwungen.
Obwohl die Beschreibung der neuen politischen und religiösen
Ordnung nach dem J. 1627 eine ausführliche ist, wird dadurch die
Schilderung der kriegerischen Ereignisse nicht im geringsten beein-
trächtigt. Gründlich und ausführlich werden da die Einfälle und
Feldzüge der Sachsen und Schweden in den Böhm. Ländern, die
meisterhaften Bückzüge Banner's, Torstenson's geschildert. Auf Grund-
lage der Kriegspläne und des betreffenden Terrains wird der Verlauf
der grossen Schlachten beschrieben, wobei scharfe, aber verdiente
Kritik an der kaiserlichen Kriegsfuhrung geübt wird. Bei der An-
führung der Literatur wird sub linea in zahlreichen Anmerkungen
* Cesko-Moravskä Kronika (Böhm.-Mähr. Chronik) V. Prag- 1372 p.
14 fl. Separat daraus unter dem Titel Deje Cech a Moravy za krile Ferdi-
nanda III. az de miru Westfalskeho (G. Böhmens und Mährens unter K.
Ferdinand III. bis zum Westf. Frieden). — Vgl. Bibliogr. '90, 3282.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 381
viel werthvoUes Material zur Kritik des Theatrum Enropaeum bei-
gebracht, zugleich werden sehr viele Fehler und Irrthümer der ver-
schiedenen beimischen und fremden Monographien aufgezeigt und
verbessert. Wenn Prof. Gindely eine nicht hinreichende Berücksich-
tigang der heimischen Geschichtsquellen, sowie auch eine Zersplitterung
seiner Darstellung, deren Schauplatz weit über die Grenzen der Böhm.
L&nder binausreicht, vorgeworfen wurde, meidet Prof. Rezek in seinem
Werke diese Mängel. Dass aber seine Schilderung nicht auf so vielen
arcfaivalischen Studien beruht, das muss man durch die Ungunst der
eben herrschenden Böhm. Literar Verhältnisse erklären. Nur sehr ungern
berühren wir die unheilvolle Folge des unlängst geführten handschrift-
lichen Streites. Die Partei der Strenggläubigen, welche in der Hitze
d^ Kampfes in der königl. Böhm. Gesellschaft der Wissenschaften dem
berühmten Slavisten Prof. Gebauer die Subvention zur Beendigung
des Altböhmischen Wörterbuches entzog, weil sich dieser nicht fürchtet«,
die Wahrheit über die berüchtigten Altböhm. Falsa auszusprechen,
besteht fast aus lauter' älteren Böhm. Historikern (Tomek, Gindely,
Emier, Kalousek), beherrscht alle beimischen wissenschaftlichen An-
stalten und zeigt sich, nach erlittenen Niederlagen indolent, apathisch
gegen die Forderungen und Bedürfnisse der jüngeren beimischen Ge-
lehrtenwelt. Prof. Rezek ist einer der hervorragendsten Repräsen-
tanten dieser neueren Richtung und dadurch muss man sich erklären,
dass seine Erforschung und Bearbeitung der neueren Böhm. Geschichte
ohne alle Hilfe der heimischen wissenschaftlichen Institute bleibt.
Bezeichnend ist für unsere gegenwärtige literar. V^erhältnisse , dass
Rezek's Geschichte der volksthümlichen religiösen Bewegungen in
Böhmen auf eigene Kosten des Verfassers herausgegeben wurde,
und dass die erste wissenschaftliche Bearbeitung der neueren Ge-
schichte Böhmens in die Böhmisch-Mährische Chronik, die eigentlich
ein volksthümliches Geschichtswerk war, Zuflucht nehmen musste.
Allein trotz dieser drückenden Ungunst der Verhältnisse ist der
erste Versuch einer systematischen Darstellung der neueren Böhm. Ge-
schichte als gelungen und vortrefflich zu bezeichnen. Weitere, aus-
führlichere archivalische Studien werden gewiss verschiedenes neues
Detail entdecken, neues Material zur ausführlicheren bestimmteren
Charakteristik der hervorragenden histor. Persönlichkeiten liefern,
allein wir glauben, dass an der glücklich angelegten und objectiv
vorgenommenen Conception, welche Prof. Rezek von den letzten zwei
Decennien des 30jährigen Krieges entwirft, in der Hauptsache nichts
verändert wird.
Bevor Prof. Rezek in der Fortsetzung seines Werkes weiter fort-
schreiten wird, kann man als einen zeitweiligen Ersatz zur Geschichte
382 Berichte und Besprechungen.
1
Böhmens unter K. Ferdinand III. die neu erschienene Dissertation
von Dr. F. Snjan^) dankbar annehmen , in welcher unter den drei
Gruppen der damaligen Habsburger Monarchie eine besondere Auf-
merksamkeit den äusseren und inneren Verhältnissen der Böhm. Läudor
gewidmet wird.
Die Periode der politischen und socialen UmwälzungeD
Maria Theresiens und Josefs IL, die für die mittelalterliche stän-
dische Verfassung und staatliehe Selbständigkeit der Böhm. Krone
so verhängnissvoll waren, wählte sich Dr. B. Bieg er zum Gegen-
stande seiner Geschichtsforschung. Die eigentliche Charakteristik und
die Zwecke des aufgekläi*ten Absolutismus und die Entwicklung des
modernen Staatswesens zu dieser Zeit erhellen am besten ans der von
der grossen Kaiserin in den Böhm, und Oesterreichischen Ländern als
erster Instanz neu organisirten Kreisverfassung. Während früher
die Ausfuhrung der staatlichen Verordnungen in den Händen der
patrimonialen Herrschaften lag, wobei oft die guten reformatorischen
Intentionen der Regierung durch Widerwiliigkeit der Stände nicht
vollzogen wurden , wurde durch die Einrichtung der Kreisämter ein
wichtiges Regierungsorgan zwischen die Landesregierung und du
Landvolk eingeschoben, welches die patrimonialen Herrschaften
mediatisii^te und zum wirksamen Apparate der neuen Staatsthätigkeit
wurde.
Der Böhm. Gelehrte lenkte sein Augenmerk auf diese KreisTe^
fassung hauptsächlich von dem Gesichtspunkt aus, dass diese berahmte
Einrichtung Maria Theresiens in Böhmen eigentlich keine Neuerung
war, sondern ein Resultat langer historischer Entwicklung eines wich-
tigen Gliedes der früheren Böhm, ständischen Verfassung, welches
nach dem J. 1627 allmählig für die Staatsdienste gewonnen und ver
wendet wurde, bis es von Maria Theresia gänzlich verstaatlicht nnd
nach dem Muster der Böhm. Länder auch in die Oesterreichischen Erb-
länder eingeführt wurde.
In dem I. Bande Rieger's ^ wird die historische Entwicklung der
Kreisverfassung in Böhmen nach den vier Perioden geschildert. In
der ersten, Vorhussitischen Periode werden die Anfänge der neuen
Einrichtung seit der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, als die
Altslavische Burgverfassung in vollem Verfalle sich befand, verfolgt:
schon im 14. Jahrhundert entwickelten sich eigene Kreisgemeinden
mit ihren Kreisversammlungen; die executive Gewalt wurde von dem
' Rakoueko po valce tncetilet^ (Oesterreich nach dem SOjährigen Kriege
1648—1658).
' Zri'zeni krajsk^ v Cechach (Die Kreisverfassung in Böhmen, 1889).
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vanßura). 383
popravci krajsti (Kreisgerichtsherren) ausgeübt, indem dem vornehmen
im Kreise ansässigen Adel eine gewisse Polizei- und Criminalgerichts-
gewalt znfiel. Der zweite Abschnitt behandelt die Veränderung,
welche die Hassitischen Kriege in der Kreis Verfassung verursachten,
als vom K. Sigmund anstatt der sistirten Landesbehörden die In-
stitution der Landfrieden mit gewählten Kreishauptleuten eingeführt
wurde, mit deren Amte allmählig die Gewalt der Kreisgerichtsherren
verschmolz. Unter der Regierung der Jagellonen erreichte die Kreis-
verfassung ihren Gipfelpunkt, indem sie mit ihren Kreisversammlungen,
an denen besonders der niedrigere Adel tbeilnahm, eine breite Grund-
lage für die Entwicklung der ständischen Autonomie bildete. In der
dritten Periode wurde diese Blüthezeit der sttodischen Kreisverfassung
von K. Ferdinand I. lahmgelegt durch das Verbot der Kreisversamm-
langen, und umsonst erstrebte der Böhm. Adel bei den Nachfolgern
Ferdinand's I. die Widerrufung desselben. Die „verneuerte Landes-
ordnung* Ferdinand's 11. bestätigte im Gegentheil dieses Verbot und
in der darauf folgenden absolutistischen Zeit wurde das Amt der
Kreishauptleute, ursprünglich eine ständische Einrichtung, immer mehr
der Staatsgewalt unterworfen und ihren Aufgaben dienstbar gemacht,
bis im J. 1740 von der K. Maria Theresia der letzte Schritt mit
deren gänzlicher Verstaatlichung geschah , wovon der ausführlichste
und interessanteste Abschnitt unseres Werkes handelt.
Wenn man erwägt, dass der junge Gelehrte sich auf ein grössten-
theils noch unbebautes Feld wagte, dass er für die neuere Zeit
meistentheils selbständige archivalische Studien unternehmen musste,
tritt die Bedeutung der vollbrachten Arbeit noch heller hervor. Es
wird da das werthvollste Material vorgeführt für die Erkenntniss der
alten Böhm, ständischen Verfassung, die am Ende des 15. und am
Anfange des 16. Jahrhunderts ihre Blüthezeit erreichte, aber seit der
Begiemng Ferdinand's I. in unaufhörlichem Verfalle sich befand, so
dass sie den grossen Umwälzungen des 18. Jahrhunderts keinen Wider-
stand zu leisten vermochte. Mit grösster Hoffnung und Spannung
kann man der Fortsetzung der begonnenen Arbeit entgegensehen, die
ans die Einrichtung und Wirksamkeit der Kreisämter in Böhmen im
lanfe eines halben Jahrhunderts (1740 — 1790) schildern wird. In
Grenzen der neuen Kreisverfassung wird man die Belehrung bekommen,
wie der aufgeklärte Absolutismus in seinen Bestrebungen um die
Hebung des materiellen und culturellen Wohlstandes der niederen
Stande das Bedürfniss nach neuen Organen fühlte und zu diesem Zwecke
Äie mittelalterlichen Formen des ständischen Staates durchbrach und
die landesfürstliche Bureaukratie schuf, welche noch heutzutage die
Grundlage der politischen Verwaltung Oesterreichs bildet. Es ist
384 Berichte und Besprechungen.
1
kein Zweifel, dass die Geschichte des öffentlichen Rechtes, sowie die
neuere Böhm. Culturgeschichte, ans dem Geschichtswerke Bieger's viel
Nutzen schöpfen wird.
Dankenswerthes Material für die neuere Culturgeschichte Böhmern
enthält auch das Werk von Dr. Sigm. Winter' über das Cultur-
leben der Böhmischen Städte. Der voluminöse I. Band schilderl
in vier Büchern das öffentliche und private Leben der Böhm. StAdte
zur Zeit der Alleinherrschaft des Böhm. Elementes (1420 — 1620),
Volle Anerkennung verdient der Fleiss des Verfassers, was die Auf-
suchung und Ansammlung des Quellenmaterials anbelangt, weniger
hat uns die systematische Anordnung und Bearbeitung befriedigt;
auch der Stil ist oft mehr belletristisch und humoristisch als histo-
risch gehalten. Mit grösster Spannung erwarten wir die zum Drucke
bereits vorbereiteten Werke: von Prof. Rezek die Fortsetzung der
Geschichte der volksthümlichen religiösen Bewegung in Böhmen
nach dem J. 1781, und von dem emeritirten Director Th. Bilek die
Geschichte der Jesuiten in Böhmen, jenes Ordens, der unter König
Ferdinand I. in unser Land kam, hier den Boden für die kath. Gegen-
reformation vorbereitete und nach dem J. 1620 lange Zeit hindurch
hier alleinmächtig waltete, wobei er auch ein immenses Vermögen
gewann. Der Autor der Böhm. Confiscationen hat auch für dieses
Werk die umfassendsten archivalischen Studien vorgenommen.
Die katholische Gegenreformation im Sinne seines Ordens
hat auch der Jesuitenpriester J. Svoboda behandelt', üeber die
Oensur, welche in den Böhm. Ländern lange Zeit von dem Jesuiten-
orden ausgeübt wurde, schrieb F. Mencik eine interessante Ab-
handlung ^.
Die Bearbeitung der älteren Periode der Böhm. Geschichte vor
clem J. 1526 weist in den letzten zwei Jahren kein grösseres Werk
auf. Erst in den letzten Tagen wurde dem Drucke übergeben der
Vin. Band von Tomek's Geschichte Prags, welche die inter-
essante Schilderung des grossen durch den Hussitischen Krieg ver-
ursachten Umsturzes in der Verwaltung des Böhm. Staates und seiner
Hauptgemeinde und die Zeit des neuen Aufschwunges der haupt-
städtischen Commune unter K. Georg und Wladislaw IL enthalten
wird.
Die Frage über das Verhältniss der Waldenser zu den
* Kulturni obraz ceskych mest. (Ein Culturbild der Böhm. Städte.)
' Katolicka reformace a Marianskä Druzina v Kralovstvi Cesk^m. (Kath.
Beformation und Mariencongregation im K. Böhmen). Vgl. Bibliogr.'89,3165.
■ In dem Vestnik Kr. ücen^ Spolecnosti Öeske. (Anzeiger der kgl. Böhm.
Ges. d. Wi88.) Vgl. Bibliogr. '90, 1972.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 385
Hussiten, besonders zu den Taboriten und später zur Unität, die in
der Böhm, historischen Literatur zuerst Palacky im J. 1868 aufge-
worfen hat, hat von neuem Prof. J. GoU in seiner lehrreichen Ab-
handlung * angeregt. Es wird darin eine retrospective Uebersicht der
älteren Literatur gegeben (Herzog, Dieckhof), darauf folgen die kri-
tischen Berichte über die neuesten Publicationen Montet's (1885),
E. Comba's (1887), K. MuUer's (1887); auf Grundlage dieser neuesten Ar-
beiten wird ein instructives Bild von den Anfängen und von der
weiteren Entwicklung der Waldenser in Italien, Frankreich und
Deutschland entworfen und zuletzt ihrer Berührung mit Böhmen.
Die Resultate der älteren Arbeiten darüber von Zeschwitz, Palacky, so-
wie der neuesten Publicationen von Haupt, Preger, K. Müller werden
von dem Böhmischen Gelehrten auf Grundlage selbständiger Studien
heimischer Quellen geprüft, corrigirt, ergänzt und erweitert. Auch
in dieser Abhandlung wird mit dem grössten Nachdrucke auf die
Mahnung des unvergesslichen Palacky, alle zahlreichen Denkmäler deg
B(3hm. Geistes auf dem Gebiete der Theologie im 15.— 16. Jahr-
hundert zu sammeln und zu publiciren, hingewiesen. Ohne Druck-
legung des wichtigeren Materiales — und dazu würde in erster
Reihe das reiche Archiv der Ünität gehören -— wird die genauere
wissenschaftliche Forschung auf die Dauer umso schwerer. Dieser
Wunsch, der den Böhm. Gelehrten in den JJ. 1868 und 1888 unaus-
führbar schien, soll er auch nach der Gründung der Böhm. Akademie
noch länger ein pium desiderium bleiben?
Zu der Geschichte des Böhm. Predigtwesens liefert einen inter-
essanten Beitrag L. Klicman, in der literarhistorischen Studie über
Johann Milic von Kremsier, einen bekannten Vorgänger Huss' in
der Böhm. Reformation*. Milic wurde als Vorbote und Muster des
Thomas von Stitny auch in der Abfassung von Böhm, religiösen
Schriften betrachtet. Allein nach genauer Durchforschung aller ihm
zugeschriebenen Böhm. Werke wird vom Verf. der Beweis geliefert,
<lass diese fremden, späteren Autoren gehören, und der Schluss ge-
xogen, dass der berühmte Mährer gerade so wie Konrad Waldhauser
und Mathias von Janov nur mit lebendigem Worte auf die weiteren
Kreise wirkte; was er schrieb, wurde in fremder Sprache verfasst
und blieb auf engeren Kreis der Gebildeten beschränkt. Dadurch
V
steigt noch höher die Bedeutung Stitnys in der Geschichte der Böhm.
* Nove spisy o Valdenskych. (Neue Werke über die Waldenser)
im Böhm. Athenäum 1888. (Deutsche Bearbeitung kann man in den MIÖG
1888 nachlesen). VgL Bibliogr. '89, 1151 u. '90, 1882.
' In der Böhm, philologischen Fachzeitschrift pListy filologicke* 1890.
Deutsche Zeitsefar. f. Geschiohtsw. 1891. V. 2. 25
1
386 Berichte und Besprechungen.
I
Reformation, weil dieser zaerst die Fessel der Lateinischen Gelehrten-
sprache zerschlug und die edlen reformatorischen Gedanken in die
weitesten Massen des Böhm. Volkes verbreitete.
Einen hochinteressanten Beitrag zur Altböhm. Galtur- und Literar-
geschichte lieferte Dr. A. Kraus in der Vorrede seiner Ausgabe des
Altdeutschen Gedichtes Johann von Michalovic^ Es wird da :
die wichtige Frage der culturellen Mission des Deutschen Elementes
in Böhmen behandelt, ausfuhrlicher über die Wirksamkeit der Deot-
sehen Sänger an den Höfen der Böhm. Könige und des höchsten
Adels berichtet und eingehender der Einfluss der Deutschen Literatur
auf die Altböhmische Poesie geschildert, wie er sich in der Materie
und Form zeigte und auch durch die grosse Hussitische Bewegung
nicht ganz begraben wurde. j
Unter den grossen Quellensammlungen, die in den Böhm. Länden \
erscheinen, verzeichnen wir zunächst den Xu. Band des Codex diplo- \
maticus et epistolaris Moraviae, der vom Mährischen Landes- -
archivar V. B ran dl auf Kosten des Mähr. Landesausschusses heraus- \
gegeben wurde*. Von den 565 Urkunden, die grösstentheils Lateinisch ■
und Deutsch geschrieben sind, sind für die Böhm. Geschichte die-
jenigen von Bedeutung, die den Streit des K. Wenzel IV. mit dem 1
Böhm. Herrenstande betreffen, für die Mährische Geschichte jene, ]
welche den Kampf zwischen den Markgrafen Jodocus und Prokop j
beleuchten. ]
In Böhmen wurde unter der Redaction Dr. J. Kalousek's der
IX. Band des Archiv Cesky' publicirt, welcher aus dem Wittinganer
und Neuhauser Archive werthvolles Material vorführt, besonders die
amtliche und pnvate Correspondenz des einstigen Oberstburggrafen
Sdenco Leo von Rozmital aus den JJ. 1508 — 1535 (ed. F. Dvorsky),
die Urkunden des Neuhauser und Rosenberger Hauses (ed. A. Rezek
und F. Tisch er), Auszüge aus den Registern der Kanzlei der Glatzer
Grafen und aus den Registerbüchern des Kammergerichtes in Prag
(ed. J. Oelakovsky) und die Urkunden des Saarer Klosters (ed.
V. Brandl).
Von der grossartigen für die Geschichte des 16. Jahrhunderts
unerschöpflichen Quellensammlung Snemy ceskö (Die Böhm. Land-
tage) enthält der neue VI. Band^ die Verhandlungen und Beschiosse
der Böhm. Landtage aus den JJ. 1581—1585; aus heimischen und
» Vgl. Bibliogr. '90, 3058.
2 Ebd. 4272.
» Vgl. Bibliogr. '90, 4260.
* Vgl. Bibliogr. '89, 1610 u. '90, 2668.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 387
fremdeD Archiven wurde auch hier ein reiches einschlägiges Quellen-
material zusammengehüuft.
Die Bauern- und Dorfangelegenheiten, sowie das Leben
der untertbänigen Städte in Böhmen erhalten yiel Beleuchtung aus
der Qaellensammlung, die Dr. J. Kalousek herausgegeben hat^ Be-
merkenswerthe Beiträge zur Geschichte des Bauemvolkes in Böhmen
hat auch J. Peisker gelieferte Die religiösen Streitigkeiten des
stürmiscben 15. und 16. Jahrhunderts in Böhmen stellt uns in klarem
Lichte das Manualbuch des M. Wenzel Koranda' dar. Schon im
VnL Bande des Archiv Cesky veröffentlichte A. Pater a die wichtige
Relation dieses hervorragenden utraquistischen Geistlichen über die
Bemühungen der Böhm. Gesandtschaft K. Georges von Podiebrad in
Rom um Bestätigung der Gompactata. Koranda wurde später zum
Haupte der utraquistischen Kirche erwählt und besass diese Würde
in den J. 1471—1519. Seine rege literai-ische Thätigkeit betraf die
Vertheidigung der alt utraquistischen Kirche gegen die Katholiken
und gegen die Böhm. Brüder. Aus dieser Polemik ist eine ganze
Beihe von Tractaten und Correspondenzen hervorgegangen, die, mit
fremden Schriften vermischt, in einer alten schon vermoderten Hand-
schrift der Prager Universitätsbibliothek aufbewahrt, im J. 1888 vom
Scriptor dieser Bibliothek Jos. Truhlaf sorgfältig herausgegeben
wurde.
Studien auf dem Gebiete der Rechtsgeschichte in Böhmen führten
Prof. Dr. Jaromir Celakovsky zur Forschung über die Register
der königl. Böhm. Kanzlei*. Die königl. Registratur in Böhmen
wurde schon in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts durch den
berühmten Henricus Italiens gegründet; zur Zeit Karl's IV. war sie
einige Zeit mit der kaiserlichen Römischen Kanzlei verbunden, aber
im J. 1361 wieder losgetrennt. Neben der berühmten Landtafel
wBien die königl. Register ein Kleinod des Königreichs, ein Beweis
der ruhmvollen Theilnahme dieses Landes an den culturellen Bestre-
\nmgen Mitteleuropas. Von den älteren königl. Registern ist heutzutage
I wenig geblieben. Die bedeutendsten Ueberbleibsel bewahrte das Dresdener
^ In den Abhh. der kgl. Böhm. Ges. der Wiss. (1890) unter dem Titel:
Listiny a zäpisy Belske 0 vecech mestsky ch a selskych z 1 et 1345
bis 1708. (Urkunden und Aufzeichnungen von Weisswasser über Stadt- und
Dorfangelegenheiten aus den JJ. 1345—1708.) Vgl. Bibliogr. '90, 4259a.
' Zadniga im Prachiner Kreise , im Böhm. Athenäum 1889. — Die
KnechtBchaft in Böhmen, vgl. Bibliogr. '90, 3627 a.
' Mannalnik M. V^cslava Korandy.
* 0 registrech domäcich a cizfch (Von den heimischen und fremden
^giatem), in den Abhh. d. Böhm. Ges. d. Wiss. 1890. Vgl. Bibl. '90, 4259 d.
"388 Berichte und Besprechungen.
Staatsarchiv in den Registern der vereinigten Römisch-BöbmiscbeD
Kanzlei Karins IV., welche 586 Urkunden aus den JJ. 1360—1361 ent-
halten, und die fiirstlich Lobkovicische Bibliothek zu Raudnitz in dem
originalen Registrum K. Sigmund's, welches 63 Lateiniscbe und 42
Deutsche Urkunden aus den JJ. 1436 — 1437 umfasst. Ausserdem sind
zwei ausführlichere Sammlungen von Excerpten aus den älteren königl.
Registern in dem Elaborate der ständischen Commission aufbewahrt,
welche am Ende des 15. Jahrhunderts die Aufzeichnung der Böhm.
Landesordnung unternahm. Aus den erhaltenen Ueberbleibseln ver-
sucht Dr. J. Celakovsky das Bild der alten königl. Böhm. Register
zu restauriren. Als instructive Belege werden in der I. u. II. Beilage
Excerpte aus den alten Registern des 14. — 15. Jahrhundert angeführt
über die Krön- und Kirchengüter, soweit sich dieselben in etlichen
Handschriften erhalten hatten; die III. Beilage enthält eine sorg-
fältige Abschrift des originalen Registrums K. Sigmund's aus den
JJ. 1436—1437.
Dagegen sind die Register der königl. Böhm. Kanzlei beinahe
in ununterbrochener Reihe seit der Zeit K. Ferdinand's I. in Originalen
oder Abschriften erhalten. Zu diesen überaus reichen Quellen der
heimischen Geschichte tritt noch eine ganze Reihe von Regesten-
büchern, welche bei den neuen königl. Aemtern eingeführt wurden,
besonders bei der königl. Böhm. Kammer und bei der königl. Böhm.
Statthalterei.
Von diesen wichtigen Registerbüchern entdeckte Dr. J. Cela-
kovsky die kleineren Register der königl. Böhm. Kanzlei, in welche
Urkunden mit kleinerem königl. Siegel eingetragen wurden, in
dem Archive der königl. Böhm. Statthalterei \ Nach einer nur ober*
flächlichen Durchsicht fand er da fünf Czech. originale Register der
öffentlichen Briefe oder Patente aus den JJ. 1545 — 1606 und zwei
Deutsche aus den JJ. 1541—1606 ; von den Registern der Sendbriefe oder
Missive 22 Böhm. Bücher aus den JJ. 1533—1613 und 33 Deutsche
aus den JJ. 1530—1601; ein Theil dieser königl. Böhm. Registratur
aus den JJ. 1554—1556 wird in der Prager Universitätsbibliothek,
ein anderer aus den JJ. 1564 — 1566 in dem Wiener Adelsarchive auf-
bewahrt.
* Wir können es nicht unterlassen, der traurigen Raum Verhältnisse de«
Böhm. Statthaltereiarchives Erwähnung zu thun, dessen für die neuere Ge-
schichte Böhmens unerschöpfliche Quellen in der unterirdischen kalten
Gruft der heil. Niclaskirche auf der Prager Kleinseite aufbewahrt sind,
so dass das Quellenstudium hier mit den grössten Schwierigkeiten, beinahe
mit Lebensgefahr verbunden ist.
Neuere Czechische Geschichtsforschung (H. Vancura). 389
Nach den grösseren Registern der königl. Böhm. Kanzlei, in
welche Majestäts- und andere Briefe mit grossem königl. Siegel ein-
getragen wurden, forschte Dr. Celakovsky längere Zeit erfolglos
nach, bis ihn endlich ein glücklicher Zufall in das Wiener Adelsarchiv
fahrte. Von den Originalregistern wurden fünf Czech. Bücher aua
den JJ. 1531—1570, von den Deutschen eines aus den JJ. 1530—1538
entdeckt; ans den JJ. 1580-1749 sind 76 grosse Folianten aber späterer
Abschriften erhalten. Unbekannt bleibt, wohin die Originalregister
von Majestäten K. Ferdinand's I. (Czech. aus den JJ. 1527 — 1530,
Deutsche ans den JJ. 1527—1529, 1539—1564), ebenso wie die Original-
register der folgenden Jahrhunderte verschwunden sind.
Die Registerbücher der königl. Böhm. Hofkammer und der Böhm..
Statthalterei nach dem J. 1620 werden heutzutage in dem Böhm.
Statthaltereiarchiv aufbewahrt.
In dem Wiener Adelsarchive ist noch eine Menge von Register-
büchem der Oesterreichischen Kronländer erhalten, von welchen beson-
ders die Xiederösterreichischen von besonderer Wichtigkeit sind;
denn alle Staatsurkunden , welche die Habsburger kraft ihrer könig-
lichen oder ei-zherzoglichen Gewalt ausstellten, und welche alle ihre
Länder betrafen, wie z. B. Friedensurkunden, internationale oder erb-
liche Verträge etc., wurden in diese Bücher eingetragen. Daraus ist
zu ersehen, was für ein riesiges Material für politische Geschichte und
für die Rechtsgeschichte aller Länder der Habsburgischen Monarchie
hier aufgespeichert ist.
Auch das Archiv der gewesenen Hofkammer, des jetzigen k. k.
Beichsfinanzministeriums, enthält eine ungewöhnlich grosse Anzahl
dieser Bücher, von welchen die Böhm. Registratur allein 83 dicke
Folianten zählt, in welchen ein ungemein reiches Material nicht nur
lu der Geschichte der Finanzen und Politik, sondern auch zur Rechts-
und Gultnrgeschichte der Böhm. Länder enthalten ist. Von diesem
unerschöpflichen Reichthum ausgezeichneter Geschichtsquellen kann
man eine genauere Einsicht aus der IV. Beilage des Celakovsky'schen
Werkes bekommen, welche übersichtliche Verzeichnisse der einschlägigen
Archive und deren Registerbücher umfasst.
Durch die Erfolge seiner mühsamen Forschung hat sich Dr. J.
Celakovsky grossen Dank unserer Geschichtsforscher verdient, welcher
noch gesteigert wird durch die interessante Abhandlung über die
Geschichte der Entwicklung der Registerbücher seit der ältesten Zeit,
wobei den Böhm, und Oesterreich. Verhältnissen die gebührende Auf*
Bierksamkeit gewidmet wird.
Herbe Verluste erlitt die Böhm. Geschichtsforschung in dem ver-
gossenen Jahre durch den Tod. Am 18. Januar 1890 starb der
390 Berichte und Besprechungen.
Mährische Landeshistoriograph Beda Dudik, dessen Verdienste um
Bearbeitung der älteren Mährischen Geschichte wir bereits gewürdigt
hatten. Ihm folgte am 29. Juni 1890 Fr. J. Zoubek, der eifrige
Biograph und begeisterte Dolmetscher Lateinischer Schriften Komensky's.
Noch in den JJ. 188ö— 1886 veröffentlichte er in der Böhm. Museal-
zeitschrift eine bemerkenswerthe längere Studie über die theologischen
Polemiken Komensky's. Von ihm wurde auch eine neue ausführliche
Lebensgeschichte des grossen Pädagogen erwartet zur Feier des
300jährigen Geburtstages, zu welcher mit dem Böhm. Volke eine
ganze Reihe von christlichen Völkern Vorbereitungen trifft. IHese
Hoffnung ist leider durch den vorzeitigen Tod des Biographen ge-
scheitert.
Kolin, den 6. Januar 1891. Dr. Heinrich Vancura.
Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter.
L Besprechungen einzelner Werke.
Schriften, denen * vorgezeichnet ist, wurden der Bedaction oder dem Befereotei
eingesandt. Das Format ist, Mis nicht Qegentheil bemerkt wird, 8<).
*6. E. Howard, On the development of ihe king's peace
and the English local peace-magistracy. (Sep. aus Nehrasca-
University-studies I, 1890.) 65 p. — Verf. beginnt mit dem Kampfe
des Staats gegen die Geschlechterfehde, zeigt, wie an die Stelle der
Bache das Wergeid tritt, die Selbsthilfe darchs Gericht eingeengt
wird, das Verbrechen als Beleidigung des Gemeinwesens zu gelten,
ein besonderer Schutz das öffentliche Amt zu umgeben beginnt, und
so staatlicher Friede eintritt anstatt der archaischen «Mond* der
Sippe [der Anglonormann. Uebersetzer von 1114 sagt^ in der That
stets pax für Angelsächsisch mund]. Seit dem 9. Jahrhundert wird
der Volksfriede, den der Fürst bisher nur verwaltet hatte, zum K5nigs-
frieden. Ein zweiter Abschnitt behandelt ,die Entstehung der ört-
lichen Friedensverwaltung'' in England seit ^thelstan, anfangs durch
verschiedentliche Organe, schliesslich, seit 1195, durch besondere Beamte.
Das letzte Capitel .Der Friedensrichter'', seit 1360, reicht bis zur
Gegenwart. — Verf. benutzt verständnissvoll eine weite wohlgewfthlte
Literatur, auch Deutsche [doch nicht Neuestes wie Brunner und
Schröder; er brauchte Rogge nicht mehr zu bekämpfen]. Die be-
kannten Ergebnisse der Engl. Verfassungsgeschichte, die er gelehrt
mit fremder Culturentwicklung vergleicht, gibt er kurz und mit
einer Durchsichtigkeit, die juristische Schulung (an seiner Darstellung
der American. Localverfassung) verräth.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 391
Za p. 6 *: mnnd heisst nie im Angelsächs. Recht: Hand. — Zu p. 9 ^: Cnut
ist Quelle für Leges Henrici, die nichts autoritativ herstellen, sondern privat
abidireiben. Aethelred YIII, 28 widerspricht nicht II Eadmund 1; denn
dieeer entlässt die Sippe ihrer Wergeidpflicht nur, wenn sie sich vom Uebel-
thSter lossagt. Noch lange nach Einführung der Busszahlung konnte Fehde
antreten» wenn die verletzte Sippe Geld verschmähte; weigerte der Yer-
bredier aber die Zahlung, so lud er weit Schlimmeres als bloss private
Fehde aaf sich« Wite (Strafe) stammt nicht vom Preise für das Schieds«
genchi. Verf. braucht state (Staat) weiblich.
^Ednu Bassenge, Die Sendung Augustinus zur Bekehrung
der Angelsachsen (^596— 604). Lpz., Fock. 1890. 75 p. Verf. bevor-
zugt mit Recht die Gregorbriefe vor den historiographischen Quellen.
Allein dass der Briefwechsel vollständig erhalten sei, worauf er
mehrere Schlüsse baut, ist wohl an sich unwahrscheinlich. Mit Ewald
stellt er es als einen Irrthum Beda's hin, wenn dieser als Fundort
seiner Gregorbriefe das Lateranregister nennt; aber die Erzählung
von Nothelm sei keine Fabel : aus den Goncepten zu Rom habe dieser
GewlSührsmann Beda's geschöpft, und nur dorther kenne Beda die
Schreiben an ^thelberht , Etherius , Virgilius ; für die fünf übrigen
benutie Beda neben Nothelm's Conceptabschriften die Originalien in
Canterbury. Auch die Quellenuntersuchung über die Viten Gregorys
verdient Beachtung; in Beda's Recapitulatio möchte Verf. Heroische
Anoalen aufspüren [?]. Die Gesetze lässt er unerwähnt. Wichtige
Entdeckungen waren auf dem vieldurchfurchten Boden nicht zu er-
warten; die allgemeinen Zustände der Angelsachsen, die rituellen
Gegenältze Roms zu den Briten untersucht Verf. nicht; um so ein-
gehender möchte er in Ort und Zeit und im Persönlichen jede Einzel-
lieit [genauer als die Quellen erlauben] feststellen. Gregor allein
habe die Bekehrung angeregt, ohne jeden [?] Antheil der Königin
Bertha oder der Frtokischen Bischöfe, die, im Gegensatz zu ihren
Fürsten, vielmehr der Mission abhold waren. [Das Fortleben Letard's
und Bertha's in der Engl. Hagiologie bliebe unerklärlich, wenn diese
nicht mindestens den Boden für die Bekehrung bereitet hätten!]
By|)erkritisch will Verf. Gregor's Auftrag zum Ankaufe Englischer
Sklaven behnüs Bekehrung nicht als Zeichen eines schon bestehenden
Bekehnmgsplanes gelten lassen und in einem also tendenzlosen Los-
kaufe den einzigen [?] historischen Kern der Sage von Gregor's Be-
gegnung mit Sklaven aus Deira erkennen. [Soll die Zeitangabe vor
Gregor's Pontificat eine blosse Folgerung aus dem Wortspiel auf
Ma sein?] Bedeutend weicht Verf. in der Chronologie von bis-
herigen Darstellern ab: Augustin's ei*ste unvollendete Reise setzt er
Jnni 596 [wohl zu spät], die Bischofsweihe Ende 598, die Taufe
1
392 Berichte und Besprechungen.
iEthelberht's erst 601/2 [?], so dass dieser, im Gegensatz zu Chlodo-
vech, nicht seinem Volke bestimmend voranginge; unter Pelagius de
Turnis sei Toulon zu verstehen. [Statt Tanatos lies Thanet; Haddan
and Stubbs, Councils III hätten benutzt werden müssen.]
*H. C. Hareh, An examination of Lord Selborne's Appendix II
on the ancient apportionment of tbe tithe. Rochdale. 1887.
24 p. — Verf. vertheidigt gegen Selborne's „Church of England* die
Authenticität des Gesetzes Aethelred's über Dreitheilung des Zehnten,
ein Drittel für die Armen, Mit vollem Recht, theil weise schlagenden,
theilweise aber unglücklichen Gründen! Verführt durch Thorpe's
falsche Angabe, meint er, der betreffende Satz 6 stehe in zwei Has.
[aber er ist nur in Einer enthalten], und die Latein. Sammel-Üeber-
Setzung, der das ganze Aethelred'sche Gesetz fehlt, entstamme dem
13. Jahrhundert und sei eine unter mehreren [sie ist von 1114 und
die einzige]. Das Datum des Gesetzes, 1014, ist Ende des 11. Jahr-
hunderts beigefügt. Verf. folgt auch Allen 's In-thum, wenn er meint,
das Gesetz werde vom Compilator der Leges Henrici benutzt: wo
diese jenem ähneln, fussen sie nur auf Cnut in jener Quadripartitus-
Version von 1114. Auch auf den falschen Ingulf sollte er sich nicht
berufen. In Cnut's Gesetz ist der Norweger-Titel interpolirt. Werth-
voU sind die Parallelen von Geboten zur Armennnterstützung ans
gleichzeitigen Homilien. Und auch darin hat Verf. Recht, dass in
Cnut's NichtWiederholung jenes Satzes keine Spur einer Abwendung
von Aethelred's „gieriger Mönchspartei* sich berge. Der Hauptgrund
für die Echtheit von Aethelred's Zehntgesetz bleibt, dass es den Kanon
Eadgar's wiederholt. — Das Schriftchen dieses Mediciners würde im
ganzen an Schärfe und Fleiss jedem Historiker Ehre machen und
entbehrt nur der Literaturken ntniss.
Aelfric's Lives of saints -- ed. from ms. Julius E. Vll •• bj
W. W. Skeat. Part III, commencing vol. 11. Early Engl, text soc-
1890. 224 p. — Unter den Heiligenleben dieses Theiles [Band I er-
schien 1881'5] handelt nur Eines von einem Engländer, Oswald von
Northumbrien, p. 125—144. Es war zuerst von Sweet, Anglo-Saxon
reader (5. ed., 1885, p. 98) gedruckt, wird hier in alliterirende Zeilen
getheilt, mit den Hss. Cambridge Univ. Ji 1, 88 und Cotton VitelL
D 17 verglichen und von Englischer Uebersetzung begleitet. Aelfric
citii*t darin zweimal Beda und überträgt ihn genau; für , Germania*
(Beda III, 13) setzt er „Francland*. Die Peter-Paulskirche zu Win-
chester nennt er Altmünster, im Gegensatz zu Newminster, der Stif-
tung des 10. Jahrhunderts, und bemerkt zum Schluss, dass Oswald'»
Gebeine lange nach Beda's Zeit nach Gloucester in Mercien übertragen
England, Mittelalter (F. Liebermann). 393
wurden [vgl. meine ^Heiligen in England* II, 5], Er weiss auch,
ebenfalls aas Beda, dass Cuthberht als Knabe sah, wie Engel Aidan^s
Seele gen Himmel trugen.
^L. Delisle» Littärature latine et bistoire du MA. Paris.
1890. 116 p. A. u. d. T.: Instructions du Comit^ des trav. histor.
Das Meiste unter diesen 50 Ineditis betrifft Frankreich, mebreres das
Reich und einiges, theilweise wichtiges, England: Des Pierre le Peintre,
Canonicus you St. Omer, Lobgedicht auf Flandern [1110—8] preist das
Land als .tamor Anglorum'*, Wiege der Mathilde, Gm. Wilhelm's I, also
Ursprungsland der jetzigen Kaiserin [Mathilde]; p. 29. — Das Bestehen
einer Schenkung ffir La Fleche zu Elemosina legitima, gegen Anfechtung
.in curia Henrici et Alienoris adiudicatum fuit Andegavis, audentibus
Hngone de Cleeriis, Ghalone preposito Andegavensi" (um 1160); p. 35. —
^ Schutzbrief Ludwig's YIL beginnt: „Cum Joscinus de Londoniis rediret
lerosolimis, proposuit nobis, quod Guillelmus de Londoniis, filius suus, et
OsbertuB de Colecestria, cognatus et alumpnus eins, in terra nostra manere
volebant.' Er privilegirt sie und ihre Erben, aus Liebe zu Joscin, 1175;
p. 38. — Richard I. bestätigt Savigny das von Heinrich II. im Walde des
Passais geschenkte Land, durch Breve an den Seneschall der Normandie,
.apnd Marsiliam 5. die Aug.** (1190); p. 50. — Ein [anderen Französ.
Rundschreiben verwandter] Bericht über die Schlacht bei Bouvines, damals
aufgenommen ins Obituar von Heilly (bei Corbie), meldet u. a.: Die Ver-
bündeten hatten 4000 Ritter, Philipp IL kämpfte mit 3500, wegen des
Sonntags nur ungern; unter den Gefangenen war Wilhelm Longaspata „et
frater eins [Ralf ßigot]"; Hugo de Bova floh; p. 50. — Des Wilhelm von
Drogheda Lehrbuch des kanon. Processes für Engl. Praxis kennt Delisle
p. 67 aus Hb. Tours 655, vom 13. Jahrh. [andere Hss.: Schulte, Quellen
^anon. Rechts U, 113]; er citirt daraus Formeln von 1239, Breven des ^Decanus
Sexon [?]■ an Decan und Cantor von Hereford, mit Siegel ,W. de Drokedis,
rectoiis ecclesiae de Pethae [?]", und E[dmund'8 von Canterbury] an „mag.
W. de Drokede, regen ti in legibus Exonie* , was er als Exeter versteht.
Allein Ms. Vatican Palatin 796 liest „Oxonie*, und Schulte kennt Wilhelm
als Oxforder Legisten. [Offenbar war er identisch mit dem 1245 oder kurz
Torber verstorbenen Advocaten für die Coventry'sche Bischofswahl des Ale-
xander von Montpellier 1242—5, den Matheus Pans, ed. Luard IV, 423,
Drouhedale nennt]. — Vom Französ. Lager bei Karthago, 21. Aug. 1270,
schreibt Peter von Cond^ an St. Denis: Eadward wollte von Aigues-Mortes;
la Ludwig IX. segeln, soll aber mit Castilien, Portugal u. a. Fürsten [gegen
Frankreich] intriguiren; p. 73. [Edward wollte etwa im Juli allerdings
Castilien besuchen; er traf in Aigues-Mortes erst nach Ludwig*s Tode ein.] —
Das Obituar von St. Martin zu Seez, p. 83, gibt u. a. folgende Todesdaten:
SO.M&rz .Albert Gresse, frater archiepiscopi [?] Gantuariensis" ; 1. [sie] Mai
»Hatillidis regina Anglorum" [Gm. Stephan's]; 8. Mai ,Robertus comes de
Belismo'; 4. Juni , Isabel mater Henrici [IH] regis"; 11. Juni „Henricus rex"
[Sobn Heinrich's ü.]; 14. Juli .Roger comes [von Shrewsbury], qui dedit
894 Berichte und Besprechungen.
1
sobis noatram domum Lancastrie; Hugo comes, filiuB Rogeri comitis*;
4. Sept. „Ricardus rex*^ [?]; 7. Sept. ^Gaufridus comes Andegavis [Vater
Heinrich's II.]; dedit nobis libertates per totam terram saam". — LatebL
Verse eines Mönches von Jumi^ges beklagen die Niederlage bei Cr^, die
Einnahme von Calais «Angla fraude' und den Schwarzen Tod; p. 90. —
Die Schott Garnison zog von Tours ab, nachdem Archibald Graf Dou^
Herzog von Touraine am 17. August 1424 bei Vemeuil geftüJen war; ihr
Lieutenant erhielt von Karl VII. 500 Francs, die dieser sich von der Kirche
und der Stadt Tours vorschiessen liess. Quittung und Befehle st^en p. 103.
Willelmi HalmesbiFiensIs De gestis regnm, ed. W. Stubbs
[genauer Titel DZO II, 467 zur Anzeige des ersten Bandes]. IL
1889. cxlii p. u. p. 283—666. — Dieser Band bringt die drei letzten
Bücher der Reges, die Bistoria novella, einen reichen Index (bei
diesem häufig abschweifenden Chronisten besonders erwünscht) und,
statt Sachanmerkungen, die die Rolls series verbietet, eine Vorrede,
welche an gelehrtem Fleiss, Forschungschärfe, anmuthiger Form und
Wichtigkeit einzelner Ergebnisse sich Stubbs' früheren Meisterwerken
ruhmvoll anreiht. Freilich den Geist eines längeren Zeitabschnitts
im Zusammenhang entwickelt er dieses Mal nicht, wie er das za
den Annalen Heinrich's II. und seiner Söhne in Epoche machender
Weise that, sondern untersucht von 82 fp. ix ff. verzeichneten) Einzel-
nachrichten Wilhelm's die Quelle und den historischen Werth.
Für Reichsgeschichte' z. B. behandelt er die Frage, welche Hss. der
Briefe Bonifaz' und Alciiin*s Wilhelm vorlagen; die Fränkischen arg ver-
wirrten Nachrichten des 8. — 10. Jahrhunderts; Aelfred's Romreigen und ge-
lehrte Freunde Grimbald und Johann; die Sagen von Gerbert» den Wilhelm
mit Johann XYI. zusammenwirft, Heinrich III.' (theilweise vielmehr IT.),
Gregor VI. und Fulda; den (wohl Cluny 'sehen) Bericht von Hildebrand; den
Hagiographen Gozelin von St. Bertin; den Lothringer Walcher, Prior von
Malvern, einen Mathematiker Arabischer Schule, dessen Uebersetzung von
Petri Ebrei De dracone vorhanden ist, und der Wilhelmen wohl u. a. von
Gerbert's Naturkunde und Rheimser Dampf orgel erzählte; Walcher's Epitaph
steht p. xc. — Des ersten Kreuzzugs Geschichte umschreibt Wilhelm kunst-
voll, aber mit wenig eigener Zuthat, aus Fulcher, vielleicht nebenher Gesta
Francorum benutzend. Zu Berengar*s Abendmahlstreit citirt er Paschadas.
Femer braucht er ausser den DZG 11, 467 ff.* genannten Quellen: Am-
^ Dass der als Bischof vielbeschäftigte Hrsg. nicht überall neueste Aus-
gaben heranzieht, darf nicht auffallen: man weiss, wie langsam fest-
ländische Literatur in England bekannt und von wie wenigen Bibliotheken
ausgeliehen wird.
• Die Sage vom Sachs. Eirchhoftanz schrieb eigenhändig auf Ordericos
Vitalis; vgl. L. Delisle, Ann. Bull. Soc. bist. France I, Vers attrib. ii Or-
deric p. 3.
» Das 472, 28 erwähnte Gedicht fand Stubbs bei Dum4ril gedruckt.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 395
bi08 De obita Theodosii , Gildas , Bernardi mon. Itinerarium Hieroso lym.,
den Briefwechsel Leo's III. und Kenulf's, Fulk's von Rheims fiiupfeblung
Grimbaid's, Odo Glnniac. De reversione s. Martini Turon. , Genealogien
Aogelsächs. Könige, zum Brande Oxford's 1004 vielleicht die (wohl nur in
der Form) verderbte ürk. Kemble 709, Radulf Glaber, Wilhelm von Poitiers
^vielleicht vollständiger als uns erhalten), Eadmers Vita Anselmi und Hist.
Dovonim, Florenz von Worcester [?] oder de.ssen verlorene Quelle über Eadgar
und Harthacnat, Osbem's V. Dunstani, Gozelin's Tranalatio Augustini und
VV. SS. Müdrethae, Eadgythae. Hist. de s. Cuthberto, vielleicht Biographien
Ton Goar , Kenelm und Wistan , endlich (Gehorsams-) Pi-ofessiones für den
Enbiscbof von Canterbury. Von uns verlorenen Quellen benutzte Wilhelm
eise Version der Angelsächs. Annalen neben denen von Peterborough , Ge-
dichte über ^thelstan (neben dem Carmen, das Stubbs erst um 1000 an-
setet) und über die Ermordung des Normannenherzogs Wilhelm, femer die
such Osbert vorliegenden Stoffe zur Biographie Eadburg^s und Eadward
des Bek. (neben Harley 526), sodann Quellen des Chron. Turonense und der
Gesta cons. Andegav., endlich Stiftskalender für Eadward's I. Nachkommen.
Da er Entliehenes zumeist in seine Sprache umformt, lassen sich die Quellen
oft nur schwer feststellen. Doch hat er von Werken seines und des vor-
hergehenden Jahrhunderts, die ihm hätten dienen können, sicher nicht ge-
kumt: die früheren Biographen Dunstan's, Oswald's, Cnut's, Wibert von
Hogent, Sigebert und den ihm so vielfach ähnlichen Ordric. Zu Wilhelm's
Gewährsmännern zählen Kreuzfahrer, ein Klosterbruder aus Aquitanien über
Oerbert, und über Citeaux vielleicht Stephan Harding aus dem Wilhelm
nahen Sherbome. — Die schwierigen Punkte Engl. Gesch. des 8.-12. Jahr-
bonderts, die Stubbs ausserdem untersucht, betreffen: die Nachfolger Wih-
tned's von Kent, ^thelwult's fromme Stiftung, die als Zehnt missverstanden
^rtod, den Unterkönig iEthelstan von Kent, iElfred's Geburtsjahr, Consular-
schmuck und Indischen Gesandten Sighelm, den Wilhelm mit dem Bischof
^on Sherbome wohl irrig identificirt, As&er, die Neuordnung der DiÖcesen
imter Eadward, die Angelsächs. Hagiographie und Osbert von Cläre, Prior
ton Westminsier. Der Abt von Malmesbury , welcher an Alexander IIl.
über Eadward des Bek. Heiligsprechung schreibt , wird ,G[regoriu8]* statt
»GoiUelmus" zu lesen sein. Aus Einer Hs., derjenigen der Petersabtei zu
Gloücester, druckt Stubbs p. 521 deren Beschenkung durch Wilhelm's Patron
Boger von Gloücester, bestätigt von Heinrich I., die dort in die Reges ein-
geachoben wurde.
Wilhelm zeigt reiche literarische Bildung, schreibt Latein leicht
und drückt sich geschickt und öfters, besonders in epigrammatischen
Spitzen, mit Kraft und Geschmack aus. Zur Sammlung des Stoffes
ans dem Alterthum befähigt ihn eine treffliche Bibliothek und eine
warme Liebe für alles Antiquarische; über seine Gegenwart vermag
CT, wenn er es nur will, durch hohe Freunde Kunde alles Wichtigen
zu erlangen. Mit dem Blick des Menschenkenners durchschaut er
Gbaraktere; mit echt historischer Begabung weiss er aus den Einzel-
396 Berichte und Besprechungen.
erscheinungen die leitenden Strebungen abzuziehen und die Ergebnise
überschauend zu beurtheilen. Allein zum Schaden seines Wertb»
als Quelle ist er zu sehr Künstler , um kleine Begebenheiten ohne
inneren Zusammenhang trocken annalistisch aufzureihen; so enttäuaeht
er uns gerade im zeitgenössischen Theile seines Werkes, weil er die
allmählich unter der Oberfläche wirkenden, für uns heute als wichtig
leicht erkennbaren Entwicklungen, wie z. B. die Verschmelzung der
Normannen und Engländer, noch nicht bemerken konnte und Einiel-
daten, etwa den Aufenthalt des Königs, nicht beachten wollte. Was
er bringt, ist höchst wichtig, aber — zu wenig. Eine dichterische
Ader treibt ihn an, sein Werk, statt es nach der Zeitfolge öder streng
logisch zu ordnen, mit bunt wechselnden Blumen der Sage und de»
Märchens zu schmücken. Was er da genial einstreut, ein Rest f«^
bigen Reizes von höchstem Werth für die Kenntniss damaligen Glaubens
und die Erklärung späterer Dichtungstoffe, der nur nicht in wissen-
schaftliche. Geschichte gehört, hat die Gesta regum für ihre Zeit mund-
gerecht gemacht. Arthur ist für Wilhelm ein historischer Held, die
Sage von ihm aber nicht glaubwürdig. Auch gegen jene Märchen,
wie gegen die Fälschungen von Glastonbury und Malmesburj, die
nicht etwa er erst erfand, äussert er bisweilen ein leises Misstrauen.
Dass in den letzten Jahren Heinrich's I. die Gesta so mager aus-
schauen, mag an Wilhelm's eifriger Bibliotheksarbeit liegen, die zur
Geschichte keine Müsse liess; die Historia novella entbehrt der Voll-
endung. Wilhelm ist kein Schmeichler vor dem Hofe [?]; doch über
die Eroberung urtheilt er nur als halber Engländer, angeblich neutral,
thatsächlich schwankend und mit deutlicher Missgunst gegen Godwine
und Harold.
*Hub. Hall, Court life under the Plantagenets (reign
of Henry II.). With 5 col. plates. London, Sonnenschein 1890.
271 p. — Dieses Buch gibt sich bescheiden als historischer Roman,
bietet aber ein Culturbild, bei dem jede einzelne Gruppe und Farbe
aus genau gleichzeitigen Quellen belegt werden kann. Wie unhisto-
risch Körner's Rosamunde, Scott's Ivanhoe, Meyer's Heilige mit den
Gestalten, den Ideen, dem Kostüm, vollends mit den Thatsachen jener
Zeit umspringen, lehrt jede Seite dieses Werkes. Erfunden ist hier, aber
auf winzigen Raum beschränkt, nur der verbindende Faden, die Reise
eines begüterten Ritters, der alles sieht oder (in etwas alterthümlicher
Sprache) hört oder sagt, was Leser lernen soll: Richard von Anesty
(dessen Autobiographie in Palgrave's , Commonwealth* steht, und der
um 1198 starb) ist dieser Held, und 1177 das Jahr, dessen Zustand
vorgeführt wird, doch so, dass die Redenden, die nur selten handeln,
öfters von den vier vorigen Menschenaltern erzählen.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 397
Von dem Reichthum des Inhalts gibt leider kein Index und die ein-
. sübige Capitelüberschrift selten eine Ahnung: hier einige der behandelten
Themata: Landwirthschaft (p.8), Steuern (9. 136), Gutsgericht (22), London
ß8) mit Bürgerhaus (28). Markt (29) und Hafen (31), Juden (32), Wucher (34),
Londons Privileg (39) und Gilden (40), Fremde (42), Schule (52. 187), Sport
(55. 89. 144). Königspalast zu Westm inster (67), Heinrich's II. Erscheinung
(70) und Politik (74), Concilium und Curia regia (81. 88), Straf- und Im-
mobiliarprocess (92. 98), Einzahlung, Abrechnung und Münzprtifung am
Eichequer (114. 131. 140), Offenbarung der Amphibalus-Reliquien (171) und
Klosterleben zu St. Alban's (175. 189. 194), Pharmako- und Dämonologie
(181—4). Grössere wörtliche Uebersetzungen sind eingeflochten aus dem
Pialogus de Scaccario (c. 9), ungedruckten Pipe-Rollen, Anesty, Walter
Map (64. 76), Jordan Fantosme (152), Alexander Neckam (177), der Gesch.
Ton Waltham (166), Passio s. Albani (192. 198), Vita s. Godrici (195) und
dem MirakeLspiel vom h. Nikolaus (48).
Dass romantische Seelen das Liebespaar und den irrenden Ritter
Tennissen werden, entschuldigt Verf. damit, dass seine Quellen nichts
davon melden, und dass Heinrich's Regierung weiblichen Einfluss
ausschloss. [Allein Rosamunde, auf die Verf. nur einmal vei-steckt
hindeutet, ist historisch, und gerade als Frau scheint Königin Eleonore
sich beleidigt gefühlt und zur Zerstörung des Plantagenetischen Reiches
dessbalb den ersten Anstoss gegeben zu haben. Vgl. Heinrich's Un-
treue in Garnier.]
Dass England nur einen Theil des mächtigsten Reiches in West-
europa ausmachte, in seiner höfischen Bildung und Sprache (von der
Verf. nichts sagt) gänzlich von Frankreich abhing, den tragischen
Zwist in der reich begabten Dynastie, den Streit zwischen Kirche und
Staat, die grösste Dichtergestalt unter Heinrich's Unterthanen Bertran
de Born — alV das kann der Leser leicht aus vielen Büchern er-
gänien. Was hier der kenntnissreiche Londoner Staats- Archivar aus
den ihm naheliegenden, z. Th. trocken geschäftlichen, Quellen glück-
lich zu beleben weiss, ist gerade jene weit schwerer zu erforschende
(jnindlage der Wirthschaft und des Rechts, an denen oberflächliche
Essayisten gerne vorbeischlüpfen. — unter den Tafeln gehen den
Pailographen an : Facsimiles jener [wohl nicht autographen] Process-
Rolle Anesty 's, einer Bulle Alexander's HI. für ihn, des Chirographs
Idas gewöhnlich nicht Shtarra heisst] eines Juden von 1206 (p. 231
übersetzt) , und einer Seite aus Faustina B IV um 1200 [aus Holm-
cullTam, also nicht das Exemplar von St. Alban's, geschweige Auto-
giapb]. Die 40 Bilder sind grossentheils geschickt gewählt; nur die
^nminem I, 1. 2; 12. 35 können verleiten, zu 1177 die Haartracht,
Helmform und Heraldik von etwa 1300 anzusetzen. — Des Verfassers "
»trengwissenschaftliohe Forschung zeigt sich in der Appendix von
398 Berichte und Beeprechungen.
unschätzbarem Werthe (mehr als ^'a des Werkes), wo er ungedrockte
Archivalien erklärt oder zu statistischen Tabellen und far die Ver-
fassungsgeschichte wichtigen Schlüssen verwerthet.
Er behandelt da den Stammbaum der Anesty (209), das befetrtigte, doch
nicht ganz burgartige Herrenhaus (218), Wilhelm den Engländer (Richard
Fitz Neal's Bruder), Gutswirthschaft um 1350 (217), Preise von Vieh, Ge-
treide u. Käse für 1166—87 (221), den Wucher (230), die Pflugstener (223),
des Königa Recht an Grund und Boden (133), die 29 Städte, wo damab
Juden wohnten (234; die früheste Erwähnung eines EOnigs-AImosenB för
getaufte findet Verf. unter 1188; p. 230); Westminsters damalige Banlidh
keiten (236. 266). Als Aufbewahrungsort des Schatzes (262) wird 115^—87
in 29 Fällen Winchester, in 22 Westminster genannt; hier war jedenfalls
seit 1175 das ständige, von ünterbeamten auch in den Ferien bewohnte
(259) Hauptquartier für Exchequer und Schatz, während in Winchester
wohl wesentlich die Metallreserven und die (jedenfalls später vom Geldschats
getrennten) Regalien lagen [vgl. DZG III, 224]. Aus einer Fronfao&oDe
übersetzt Verf. Anesty's Gutsgerichts- Verhandlung von 1360 (226), ans der
Pipe-Rolle von 1177 verzeichnet er alle RechtsfUUe und Eanzleigeschäfte. aog
denen der Fiscus Einkünfte bezog. Ferner übersetzt er p. 244 die Gehälter-
liste der Hofbeamten vom Kanzler bis zum Küchenjungen, aus dem über
niger Scaccarii (ed. Hearne 1728) unter Benutzung des z. Th. besseren Liber
rubeus Scaccarii. — Ref., der dem Buche eine zweite Autlage wünscht, schlägt
einige Verbesserungen vor: p. 6 Danalaga als Sonderrecht galt 1050 noch:
p. 24. 74. 125. 136 statt „Saxon" lies English; p. 52 Arfelard, 106 Fiteri»,
135 Ff camp ; (p. 33) Juden sind in England nicht vor Wilhelm I. nachweisbar;
(62. 165) die Gesta Henrici hat schwerlich der Peterborougher Abt eigen-
händig abgeschrieben^ und Richard Fitz Neal sie nicht verfasst; (152) Fan-
tosme war kein Italiener; (125) Glanvilla compilirte nichts aus Angelsäcfai.
Gesetzen; dass er die sog. Leges Edwardi Conf. aufnahm, liest man viel-
leicht nur missverständlich aus Hoveden heraus und ist höchst wahrscheinlich
falsch, ein Regierungsbeamter um 1177 konnte jene vor zwei Menschenalten
entstandene Privatarbeit nicht für authentisch ausgeben; (150) dass der
Aufstand von 1173 für Kirche und Volk kämpfte, konnte Niemand glauben,
und ein Regierungsschreiber wie Walter Map das nicht sagen; (93) in Einem
Strafprocess traten niemals dreierlei Beweismittel: Jury, Eeeselfang and
Eideshelfer, ein. Vgl. Sat. R. 1III90, 271; Elton, Ac. 8II90, 92; The Nation
1306; HJb XT, 637; EHR 1891, 378.
*J. H. Round, Ancient charters, royal and private, prior
to a. D. 1200. Printed from the Originals in the custody of --the
Master of the Rolls. (Public, of the Pipe roll society X. Part I.)
London, Wyman. 1888. xivl33p. [Vgl. DZG 111, 207.]— Unter diesen
69 Originalurkunden ist nur Eine von Wilhelm 11. , die übrigen ge-
hören dem 12. Jahrhundert an. [Der Eroberer fehlt wohl, weü jede
Urkunde, die anderswoher kommt als aus dem Staatsarchiv, selbst
England, Mittelalter (F. Liebermann). 399
ein Original, dem Engl. Recht nicht als Public record gilt.] üeber
die Hftifle entstammt dem Archiv des einstigen Herzogthums Lan-
easter. Etwa ebensoviele rühren von den Königen und Kaiserin
Mathilde her, die übrigen von Engl. Grundbesitzern, geistlichem und
weltlichem Adel, je eine von der Normandie (Nr. 18) und von Inno-
cenz n. für Farleigh, aus Ronen 10. Mai 1131. [Des Papstes dor-
tigen Aufenthalt bezeugt JafFö-Löwenfeld, Heg. pont. p. 849.] Der
Inhalt der weitaus meisten Stücke ist ganz neu, der der anderen aus
schlechteren Texten oder Registern nur theilweise bekannt. Der
Facsimile-Dmck mit den Siglen, Initialen, Interpunctionen , Wort-
trennungen des Originals liest sich wenigstens anfangs unbequem
[deabet = de Abetot! quietumclamare schon in Einem Wort] und
verbirgt leider des Hrsg.'s Meinung, welche Lesung der Schreiber sich
dachte. [Ein ,sic* sollte nur hinter (besser unter) unabsichtlichen
Fehlem stehen (nicht zu relligio, pubblicus), und statt unerklärter
,mxo, s:<onte* lieber m[e]o, 8[p]onte mit Noten. Pag. 61, 10 lies sub-
rogare: 60,3 iunco, denn j wird von i damals nicht unterschieden.]
Mit einer für England beispiellosen Sorgfalt und Kenntniss der Einzel-
heiten, mit tadellos sicherer Methode, stellt Verf. die oft recht schwer
zu limitirenden Daten fest und erklärt (z. Th. nur kurz im Index)
die Personen und Orte. Auf die zahllosen neuen Aufschlüsse zur
Oesch. des Anglonormann. Adels, seiner Titel und Baronien, der
Prälaten, der Kirchen und staatlichen Ortsverbände kann hier nur
bewundernd hingewiesen werden. Aber auch für die Geschichte im
grossen Sinne interessirt, erspäht der Hrsg. mit scharfem Blick für
Fehler und Lücken selbst der angesehensten Bücher, aus jeder Ur-
kunde den Gewinn für Itinerar und Politik der Könige, Verfassung,
Recht und Wirthschaft, Gesellschaft und Sitte, Beamten folge und
Diplomatik.
Gleichsam in Fortsetznsg der Normann. Erobenmg bringt der Herzog
der Bretagne als Graf von Richmond Bretonen mit nach England (p. 55),
imd folgt ein Normanne dem Eadric, Sohn Eetil's, eines Königsthegns um
1066, im Landeigenthum nach (p. 18). Doch sitzt unter Heinrich I. Odard,
Sohn Lignlf 8 und Enkel Eadwulf s , als Baron und Sheriff in Northumber-
Und; von ihm heissen die Nachkommen le Yiscount (p. 33). Schon spaltet
äch eines Anglonormannen Erbe in einen Engl, und einen Normann. Theil
(p. 92). Auf Rassenmischung deutet bei Ralf Fndai wenigstens der Name
(p. 61). Gattunasoca. heisst damals noch Ga^^ton, die einst der Gemahlin
Eadward's des Bek. gehörige Immunität (p. 55). Neben vielem Gallolatein
begegnen überaus selten Engl. Wörter: ausser den formelhaften infange-
neiheof, saca, 8[e]ire, soc, team, toi, nur roda (p. 105, V« Acker) und (aus Nor-
dischem) tofta (p. 70, Stück Land) und gersum (Geld, p. 105). Während
die Latein. Buchschrift damals noch vielfach die Angelsächs. Buchstaben
400 Berichte und Besprechungen.
1
für tb, dh, w in Engl« Namen anwendet, finde ich sie hier nii^ends: auch
dies ein Zeichen, dass Normann. Schreiber mit der üeberlieferang^ Gallischer
Kanzlei diese Urkunden fertigten. — Mehrere Urkunden berühren allgemeine
Geschichte: die von 1121 ist datirt anno quo rex duxit in uxorem filiam
ducis de Luvain (p. 9). Verfügt die Krone 1121 über Land in Wales« lo
schreibt sie fidelibns totius Angliae et Waliae (p. 8, auch Nr. 26). Milo
von Gloucester blieb bis 1139 König Stephan treu (p. 37). Stephanie Flandri-
scher Condottiere Wilhelm von Ypern bezeugt Urk. Nr. 28 und beschenkt
ein Londoner Stift (Nr. 32). Als Stephan Roger von Salisbury 1139 und
dessen Sohn, den Kanzler, stürzte, gab es vielleicht eine Kanzleivacanz
(p. 41); er confiscirte damals auch das Bisthum Lincoln, wo Bo||^er*8 Neffe
Alexander Bischof war. Als seine Gegnerin Kaiserin Mathilde siegt, unter-
schreiben Roger's anderer NeflFe Nigel von Ely, und Bernhard, einst der
Oaplan ihrer Mutter, jetzt Bischof von St. David's^ ihre Urkunden (Nr. 24.
27). Was sie damals verschleuderte, selbst mit Heinrich's Beistimmusg,
nahm dieser nach der Thronbesteigung zurück (p. 47), wie alles zur Zeit
.regis Stephani, ablatoris mei, multa a dominus regni abalienata' (p. 85).
Bisweilen heisst er schon damals Henricus secundus (p. 80. 90). Er setzte
die Beamten des Grossvaters wieder ein (Nr. 36). Die Feinde Beckers stehen
bei einander in der Urk. Nr. 40. 1188 wird datirt „postquam rex cruoem
Domini suscepit ad eundum Jerusalem" (p. 90). Wer ftlr den (dritten) Krenz-
zug Land verpfUndet, bleibt zins^ei (p. 95); die Engl. Grossen des Zuges
Urkunden p. 99. Richard I. nennt sich (wie Mathilde ,Anglonim domina*
gewesen) in den Wochen nach des Vorgängers Tode bis zur Krönung do-
minus Anglie (ebenso 1199 Johann). Er entscheidet einen Erbschaftsstreit
mit schamloser Bestechlichkeit (p. 98), stattet von Messina aus seinen Bastard-
bruder Wilhelm mit Land aus (p. 95), datirt 16. April 1194 .die 2. coro-
nationis nostrae", nennt 15. Juni 1198 sein Chäteau Gaillard: bellum castrum
de Rupe Andelii und lässt 1198 die Urkunden neu bestätigen (p. 112; vgl
DZG III 233); deren 23 zählt Hrsg. p. viij auf. Des Königs Schatzmeister
Richard Fitz Neal heisst weiterhin nur thesaurarius, auch nachdem er Bischof
von London geworden ist (p. 96). Hubert de Burgfa, später König Johannas
Minister, ist 1198 dessen Kämmerer (p. 110). — Die Politik der Krone
gegen die Feudalen bleibt die Wilhelm's L: sie salvirt sich die Fidelitas
auch beim Homagium ligium (p. 8. 47) und hält den Grundsatz des Domesday
fest: non licet terram alicui habere nisi regis concessu (p. 2). Sie vergibt
Hand und Erbgut der Tochter ihres Barons (Nr. 6. 22) und erlaubt diesem
über dessen Afterlehnsträger, die auch Barone heissen (p. 9), «custodias vas-
letorum et donationes puellarum* (p. 97). Ein Scaccarium hält nicht bloss
der König, sondern auch der Graf von Leicester (p. 60). Auch Prifate
beschenken Kirchen mit Land in liberam elemosynam (p. 71. 87. 99. 103).
Selbst die Anhänger werbende Kaiserin verschenkt „Bnrgum" nur ,sine forti-
tudine facienda *" (p. 46). Basset erhält 1198 vom König das Recht der Jagd
durch ganz England, doch nur auf Fuchs, Hasen und Katze (p. 113). Auch
in England regten sich die Keime zur Erblichkeit der Aemter: Schati-
meister, Kämmerer, Commandanten von Lincoln entstammen je Einer Familie
England, Mittelalter (F. Liebermann). 401
(p. 97). Ritterdienst als Lehenleistung erscheint seit 1121/3 (p. 9. 19).
Gegenstand eines Lehns bildet eine Mühle mit anhängender Mahlgerech-
tigkeit und Gerichtsfolge (p. 106). Aus Angel sächs. Zeit erhalten ist das
Grafschaftsgericht , vor dem man, ebenso wie vor den neuen Reiserichtem
zQ Barking (p. 105), Landschenkungen beurkundet (p. 73). Aus einem
Bezirk ^de 7 hundredis de Grimboldes-essa** (die nocl^ bestehende Hundert-
schaft Grimbold's ash hiess im Domesday noch Grimbold's stow) und aus
haiimeto (Gutshallen-Gemot) de Hawkesbury (Gloucestershire) wird eine
dortige Landschenkung bezeugt (p. 81). Die thatsächliche Ausdehnung eines
Gutes wird von der nominellen, der zur Grundsteuer eingeschätzten, aus-
drücklich unterschieden (p. 105). Eine Hide in Essex fasst 60 Aecker (um
1165, p. 68). Von Sussex wich die See zurück, denn Salzpfannen standen
am jetzigen Adur (p. 17). Ein Gutsertrag zerfUllt in Pacht und Opus, d. h.
Abkaufsrente einstiger Fronden (p. 11). Noch wird oft in Naturalien ge-
zahlt, 1197 mit einem Schimmel und einem Schecken (p. 108). Oefters
wird die Entwicklung Londons erhellt (p. 53); die dortige Knightengilde
überträgt ihren Immunitätsbezirk der Dreifaltigkeits- Chorherren -Priorei
(p. 25). Zu Westminster liegt (nahe dem Königs- und Regierungssitz) domus
Gregorii dapiferi 1141 (p. 41). Londoner Juden wuchern (in einer Hebräisch
indoreirten Urk. Nr. 51) 1185 bis 44^0 jährlich. Da Wucher dem Christen
verboten ist, nimmt dieser für das zinslose Darlehen (p. 90) Land zu Pfand,
neht den Nutzen und schreibt dem Schuldner eine nur nominale Kleinigkeit
jährlich gut, so den Sinn des Wucherrerbots umgehend. Zur Rechtsgesch.
dient die Landverpföndung (p. 82. 95), die Bestimmung benannten Wittums
(p. 20), die Ausstattung von Töchtern mit Land (p. 22), die Bestellung eines
Treuhänders an Stelle der Ehefrau, weil an diese ihr Mann nicht Land
rerschenken kann (p. 23). Der Vergabende leistet Gewähr gegen etwaige
Angriffe auf den Rechtstitel des Empfängers (p. 70. 73. 94. 106); damit der
Vertrag [durch Causa zweiseitig] gültig erscheine, empfängt er eine kleine
Gegengabe (p. 67). Bisweilen beschwört er die Schenkung auf Altar und
Evangeliar (p. 70). Eine Schenkung ,donec*, d. h. bis eine andere Ver-
sorgung eintrete, wird 1191 beurkundet (p. 96). Auf die Sitten der Geist-
lichen wirft es Licht, wenn in Sussez «terram tenent Alwinus presbiter et
filids eius' (p. 10), wenn man die Residenz des Pfarrers fordert (p. 72), und
die Abtei in Leicester dort eine CoUegiatkirche gründet, deren Klerus „sit
unmunis ab omni fomicatione pubblica vel convincibili et ab omni usura'^ ;
eine Rente dient ihm ,ad stemendam ecclesiam estate iunco, hieme straraine*^
(p. 60). Der Erzbischof von Canterbury wagt als Primas to ti us Britanniae
auch in der Torker Provinz Besitz zu bestätigen (p. 16) , er nennt in der
Datumzeile, ebenso wie der Bischof von Chichester in der entsprechenden
gleichzeitigen Urk. von 1121, den Papst. Der Domprior zu Canterbury
Dietrich (p. 17) ist wohl Anselm's Secretär [Epist. IV, 42. 52. 70; ein Gedicht
von ihm: Lambeth 59]. Ein Brief seines Nachfolgers Alan steht p. 78; Peter
vonBlois befindet sich 1175 unter Zeugen in Sussex (p. 72); Ralf de Disceto
heisst de Disci (p. 77), so dass Hrsg. die Ableitung von Diss (p. 75) für richtig
hält. — Eine frühe Datirung nach des Königs Regierung^ahr bietet die
DentBche Zeitsehr. f. Oeschichtsw. 1891. Y. 2. 26
402 Berichte und Besprechungen.
^
Urk. Nr. 49, von 1181, und ein Breve „Liberate de thesauro* Nr. 58, to»
1191; das erste Liberate-Breve scheint 1184 vorzukommen (p. 97). Richard L
spricht von sich im Pluralis majestatis noch nicht 1189, aber 1191 (p. 91. 951
Kleine Kinder bezeugen Urkunden (p. 20).
An der Hand dieses Werkes Hesse sich eine Anglonormann. Diplo-
matik in Angriff nehmen. Wenn ihr Regesten, zunächst der Könige,
folgten, so würde eine wissenschaftliche Geschichte von England im
12. Jh. allmählig möglich werden, wie sie aus den oftmals ausgeklaubten
Chroniken allein sich niemals ergeben kann. Vgl. EHR 1891, 376.
*Seleet Clvü pleas. I: 1200-1208. Ed. for the Seiden soc
[deren Band HI] by W. P. Baildon. Lond., Quaritch. 1890. 4«. xxijp.;
103 Doppelseiten ; p. 104—28. — Die hier gedruckten 256 Protokolle
waren bisher nur theilweise bekannt aus einer lücken- und fehler-
haften, 1619 — 26 verfassten und 1811 edirten Abbreviatio placitorom
[Concordanz p. xiii]. Sie betreffen die Civilprocesse vor dem Königs-
gericht, erstens die in Westminster zu Hilarius, Ostern, Trinitatis
und Michaelis, zweitens die vor den dorther entsandten Reiserichtem
verhandelten; von letzteren sind nur die Assisen zu Launceston (in
Cornwall), Lincoln, Bedford und Northampton vorhanden. (Jene Ver-
handlungen am Centralgericht heissen jetzt Curia*regis-Rollen , die
anderen in den Provinzen: Assize-roUs , various series; Concordanz
dieser neuen Eintheilung mit der früheren Coram-rege-Bezeichnnng
steht p. xi). Verfahren und Zuständigkeit beider waren gleich. Die
Inrotulirung geht vermuthlich auf den ümbildner des Englischen
Processes, Heinrich 11. , zurück ; auf die Rolle de primo anno Ricardi
beruft man sich 1203 (Nr. 155); erhalten sind erst einige etwas spätere
des 12. Jahrhunderts, die die Pipe roll society herausgeben wird.
Einige Protokolle sind auf drei verschiedenen Rollen eingetragen,
deren Lesarten einander ergänzen. [Wurden sie also drei Klerikern
gleichzeitig dictirt? Maitland, Bracton I, 65, bemerkt, dass die Du*
plicate nicht Copien sind.] Kanzlistenfehler begegnen häufig (p. xiv)^
obwohl ein Schreibfehler, wie sororum für sociorum, eine Vorladung
ungültig machte. Anordnung und Ausdruck folgen fast stets festem
Schema. Nur höchst selten wird vom Thema abgewichen mit Notizen,
die man auf ganz anderen Rollen suchen würde: Alanus medicus dat
regi 20 sol. pro licencia remanendi, ne transfretet pro feodo V« militisY
Nr. 220; verfolgt wird Jemand, der eine Erbtochter aus des Königs
Vormundschaft ohne dessen Zustimmung geheirathet hat, Nr. 108; ein-
mal ist eine private Verkaufsurk. inrotulirt, 66 ; erst nach 1205 kann
Nr. 183 notirt sein. Die Sprache ist Latein Nordfranzösischer Sebnle,
fast gänzlich ohne Englische Färbung, mit Ausnahme natürlich der
Namen und sehr weniger technischer Wörter. Die Siglen der Originale
England, Mittelalter (F. Liebermann). 403
behSlt dieser Druck bei, normalisirt aber, was der Leser dankbar
empfindet, die Initialen [p. 75, 3. 2 v. la. lies qn statt qü; letzte Z.
sce: p. 27, 9 debnt]. Dem Texte gegenüber steht eine, die Erklärung
gut ersetzende, Englische Uebertragung, die fast überall genau, doch
für den Laien wohl zu wörtlich lautet; sie braucht gern veraltete
and juristische Ausdrücke (wie to defend: ableugnen; to make the
law: Eidesbeweis erbringen; to remain: unterbleiben). [Für namia
lies: Pfänder, nicht Namen Nr. 9 ; official statt officer 92; für visnetum:
Ortsgericht (vgl. I Wil. 21 f; Henr. 78, 2) statt Nachbarschaft i:04.]
Das Glossar umfasst nur 12 Wörter [in portimot ist i nicht Genitiv,
sondern abgeschwächtes ge aus gemot]; um so reicher ist der Index
der Klagen (nach den Brevia zur Processeinleitung), der Beweismittel,
der Gerichtsverfassung, der Einreden und vieler in den Verhandlungen
berührten Rechissätze und Kategorien von Berufsständen, Dingen,
und Ideen. Für Familien- und Localgeschichte sind reiche Indices
der Personen und Orte beigegeben. Dass dennoch bei manchem Stück
der zu Grunde liegende Sachverhalt dunkel bleibt, liegt an der Lücken-
haftigkeit des Stoffes. [Oeftere Verweisung wäre erwünscht; z. B. ge-
boren Nr. 22 und 30 zusammen.]
Einige Male wird allgemeine Geschichte berührt: Lanfranc heisst
Capitalis justiciarius 45; eine der letzten Sessionen unter Glanvilla wird
Nr. 250 erwähnt, mit Fehlern in den Namen der Beisitzer; Reginald von
Comwall (t 1175) besass in dieser Grafschaft omnia que ad regem per-
tinebant de vita, membris, aliis rebus, Nr. 188. Auf ein Marschenrecht an
der Themsemündung aus Heinrich's IL Zeit bezieht sich Nr. 98. Des (dritten)
ILreuzzuges geschieht mehrfach Erwähnung; vgl. Index: Jerusalem. Tempus
quo b. Thomas martiriura suscepit (62) gilt als Epoche, wie König Richard's
weite Krönung oder die Johann's zu Canterbury (286). Anfang October
1200 ist Graf David [von Huntingdon] der Terminpflicht ledig , weil er [zu
seinem Bruder König Wilhelm] nach Schottland in Königsdienst verreist
ist, Nr. .36.
Im Ganzen scheint die Justiz ordnungsmässig die Geleise, die ihr
Heinrich U. gewiesen, innezuhalten; doch wird königliche Willkür sicher
öfter eingegriffen haben als man ahnt aus seltenen Protokollvermerken
wie .das ürtheil schwebt auf Königs Wunsch" , 194. Der fiscale Ertrag
der Rechtspflege tritt häufig in den Vordergrund : für die Beweismittel und
andere Processvortheile des königlichen Amtsrechts wird Geld geboten
und genonmien. Die Strafsumme ist oft viel höher als die Entschädigfung,
224. 236. — Weitaus die meisten Parteien gehören dem höheren Mittel-
itande an und streiten selten um , persönliche" Klagen^ meist um Recht an
Land, Wasser, nutzbare Gerichtsbarkeit, 183, Marktzoll, 27. 136, Kirchen-
patronat; nur ist auch darunter mancher Zahlungsunfähige, 213. 218; der
Weine Mann, vollends der Bauer, und der Anspruch auf Fahrhabe unter-
band zunächst dem Gericht des Orts, Hundred, Lehenguts oder der Graf-
404 Berichte und Besprechungen.
Schaft. Villanes Land, selbst auf KönigsdomSjie, die doch bereits eine Jojt
von Villanen kennt, untersteht dem Manorbrauch (Hofrecht), nicht dem
Reichsrecht, 123. Vor dem Königsgericht gelten Arme und Villane in
Geschworenen für untauglich, Nr. 126. 221. 253. — Die Richter wenden acfa,
wenn unschlüssig, an den König, d. h. wohl immer im Staatsratfa, oder
den Oberrichter, p. xviij. Die Strafsumme für einen Kronbaron wird za
Westminster festgesetzt, 224. Selbst kirchliche Stifter streiten um ein
Kirch enpaü'onat oder eine Einsiedelei vor der Curia regis, Nr. 24. 35. 245.
Sie weist einmal einen Patronatsprocess vor das kirchliche Gericht, wohl
aus besonderen Gründen. Der Sheriff zwingt den landbegüterten Kleriker
durch Execution zum Erscheinen vor den Königsrichtem; an den landlosen
aber muss der Bischof die Gitation vermitteln, Nr. 75. Die Gültigkeit einer
Ehe entscheidet zwar der Ofßcial der Diöcese (92), selbst dies Urtheil kann
aber im Königsgericht gescholten werden, 109. Der Bischof, der einen vom
Laienpatron präsentirten Pfarrer zu bestätigen weigert, wird hier verklagt
und muss sein Erscheinen wie jeder andere verbürgen, 94. Doch darf das
Domcapitel während bischöflicher Yacanz die Antwort weigern, Nr. 232. Ein
Aussätziger erbt nicht und erscheint nicht vor dem weltlichen Gericht,
Nr. 157. Für den Abt tritt öfters der Mönch vor Gericht auf, für andere
nur ein Weltgeistlicher oder Laie. Die Ehefrau vertritt der Mann, Nr. 170,
die Un vermählte meist ein Attomey, doch manche «vult sequi loquelam saam
in propria persona", 143; eine auf Herausgabe anvertrauter Urkunden Ver-
klagte soll mit 11 Helfern schwören, sie habe die Urkunden nicht erhalten,
137. Die Verhandlungen im Grafschaftstage protokoUirt Rotulus vice-
comitis, 231. Vom Grafschaftsgericht wird an das königliche appellizt
(38. 231), von diesem eine Sache in die Grafschaft verwiesen, Nr. 90. Den
Grafschaftspruch recordiren vier Ritter dorther zu Westminster, 38. Ein
Graf mit viceköniglicher Gewalt ,perdonat utlageriam' (hebt die öffentliche
Aechtung durch die Grafschaft auf), aber ,non potuit reddere terram quae
fuit escaeta" (heimgefallen an des Verbannten Lehensherm), 188. Wer den
Grafschaftspruch beweislos schilt, verfällt in Strafe, 38. Das Lincolner
Burgmot und das Yorker Portmot werden 226 f., 179 berücksichtigt Nur
wenn Verklagter den Entacheid im Baronialgericht zur Gewähr zieht, anter-
lässt die Königsassise einen neuen Beweis in der Sache, 22. 169. Kein
Mann darf bürgen zu Gunsten des Processgegners seines Herrn, 129. —
Als Beweismittel erscheint selten die alte Lex Angliae, das einseitige Gottes-
gericht, Nr. 104, im Gegensatz zum oft angebotenen [Normannischen] Zwei-
kampf. Als ein auf Raub Verklagter den Kämpen des Klägers besiegt hat, be-
langt er diesen wegen Verleumdung, da der König die Inzicht aus Missgunst
entsprungen erklärt, Nr. 181. Für das Erscheinen der zum Zweikampf ver-
sprochenen Kämpen muss Bürgschaft gestellt werden. Durch Eideshelfer
Mrird bewiesen, 137. 146. — Besonders reichen Stoff bietet diese Sammlung
für die frühe Gesch. des Geschworenengerichts; vgl. p. zix. Auf ein vom
Kläger erwirktes Königsbreve an den Sheriflf veranlasst dieser, dass in ad-
ventu justiciarum veniant 4 milites ad eligendum 12 (Nr. 17. 33). Die Ge-
schworenen dürfen den Parteien nicht verwandt (21. 158), arm oder rillan
England, Mittelalter (F. Liebermann). 405
sein, brauchen aber nicht mOites^ sondern können alii probi et diacreti
sein, 258. Den Sprach einer Jury kann eine andere (grössere, von 24 Rittern)
uiBstossen, 224. Einmal wird eine Jury von 18, je sechs von jeder Partei
und den Richtern, gev^ählt, 183. Der Beklagte weigert sich, den Wahi-spruch
einer Jury anzuerkennen, weil der Gegenstand der Frage 100 — 70 Jahre
zurückliegt, 41. Für falschen Spruch werden die Geschworenen bestraft,
226. Ein Augenzeuge, der seine künftige Abwesenheit bei etwaigem
Fraglichwerden einer Sache voraussieht, kann Wissen und Zeugniss-
pflicht einem anderen urkundlich übertragen, p. xvij. — Vom Erscheinen
vor Gericht entbindet der Königsdienst, auch schon die Entsendung
vertretender Ritter zum Heer, 125; eine missbräuchliche Berufung darauf
deckt des Königs Brief auf, 39. »Malum lecti^ als Sunne wird ge-
richtlich in Augenschein genommen, 23. Der Kläger der nach Erwirkung
des Writs den Process nicht verfolgt, verlallt in Strafe, 119. Das Breve
muss genau mit der mündlichen Forderung ina Process stimmen, 16; klagen
mehrere Erben, so müssen sie alle im Breve genannt sein, 112. — Zahl-
reiche Fälle betreffen Aussteuer, Wittum, Erbrecht: ein Drittel vom Lande
bei Freien gilt als Wittum, Nr. 15, aber nicht von Villanen, Nr. 14. Ein
jüngerer Bruder möchte vergeblich eine Inquisitio von der Curia regis er-
kaufen^ ob das väterliche Erbe, das der ältere besetzt hat, nicht theilbar
sei, Nr. 61. Theilbares Land (Gavelkind, aus Kent bekannt) bemerkt Hrsg.
in Norfolk und Rutland p. xv. Die Serganteria [maior], die ein halbes
Schiff zum Königsdienst stellt, ist nntheilbar und vererbt, wo ein Sohn
fehlt, auf die älteste Tochter, 112. Der Sohn eines Sokmanns und der
Erbin eines Ritters gehört [kraft ritterlichen Landbesitzes] unter Vor-
mundschaft des Herrn des Ritters, Nr. 82. Ein Witwer beansprucht seiner
Frau Aussteuerland als Erbe seines ^angeblich lebendig gewesenen Secbs-
monatkindes, bei dessen Geburt die Mutter verstarb, 184. Ein Schuldner
zahlt mit der Hand seiner Erbtocbter oder der Nutzung seines Landes, 8.
Verschollen heit für 7 und 20 Jahre wird als Grund angeführt für die An-
nahme der Verstorbenheit, p. xix. Als Auflassungssymbol dient ein zer-
brochenes Messer, p. xvj, als Quittung ein Kerbbolz, p. xvij. Zur G. des
Weinbaus siehe 174, der Falknerei 101, der Stadt London 60, der Juden 3,
der Zollfreiheit 27. — Vgl. SatR 28II91, 267.
*Braeton's Note book ; a collection of casesdecided in the
king's courts during the reign of Henry III., annotated by a
lawyer of that time, seemingly by Henry of Bratton. Ed. by F. W.
Maitland. 3 Bde. London. 1887. xxiv 337 p.; 720 p.; 723 p. [vgl
schon DZG 11, 231]. — P. Vinogradoff entdeckte 1884 gelehrt und
scharfsinnig [vgl. I, 276] in der Hs. 12269 des British Museum
eine Sammlung von Rechtsfällen , die Heinrich von Bracton , behufs
Herstellung seines Bechtsbuches (des besten aus Englands MA.), aus
den Staatsgerichts-ßollen ausziehen Hess. Maitland bietet nun in
Bjwid 2 und 3 den genauen Abdruck jener Original-Hs. und in den
Anmerkungen erhebliche Varianten ihrer Quelle, der Rollen, soweit
406 Berichte und Besprechungen.
diese noch im Staatsarchiv liegen, ferner Sacherklärung mit besonderer
Rücksicht auf Bracton's Rechtsbuch und auf noch offene Fragen der
Engl. Rechtsgeschichte. — Der erste Band, Apparatus, be^nnt mit
einer Gesch. jener Entdeckung [vgl. I, 12] und schliesst mit sorg-
fältigen Orts- und Personenregistern , enthält aber aucb wichtige
Tabellen 1. der Richter, die 1218-72 zu Westminster auf der Bank
(später Common pleas genannt) sassen; 2. der von Bracton citirten
Sprüche königlicher Gerichte 1218-62 in chronologischer Ordnung und
mit Angabe, ob und wo sie auch im Notebook oder auf den Archiv-
rollen stehen; 3. der in Fitz Herbert's „Graunde abricigement* (1514)
citirten Processe von 1217—63, welche zeigen, dass auch dieser, der
die Engl. Rechtsgesch. der Neuzeit einleitet, aus jener Zeit fast nur
das Notebook kannte. Ein fernerer „Index of actions* ordnet die
Nummern des Textes systematisch nach den Klageformeln, mit dem
sich aus dem Writ ergebenden Verfahren und den Einreden, gibt
also den Rahmen zu einem Grundriss des damaligen Rechts, der ans
Beispielen des Notebook leicht herstellbar wäre. Der alphabetische
^Index of things'' genügt dem Erforscher der politischen und allgemeinea
Rechts- und Sittengesch.; der Antiquar und der Philolog würden zahl-
reichere Glossen wünschen, wie dignerium 916. 1103; esperver 1063;
baybote 691; heriot 1230; hordarius 1287; husbote 691; lagedag 753:
lex Eideshelferschaft J436; visnetum 1041. 136; wodeward 1230.
Die fleissige und geistvolle Einleitung weist nach, wie Bracton für
die Engl. Rechtsgesch. Epoche macht. Er fand das Recht in einer
Entwicklung vor, die noch nicht von den festen Klageformeln ein-
geengt war, bevor die Richter von dem auf die Kronjustiz eifer-
süchtigen feudalen Parlament gezwungen wurden, dem Gescbäftsleben
künstliche Rechtswege zu suchen. Er lernte durch Römisches Recht
hauptsächlich nur das Englische zu verstehen und theoretisch dar-
zustellen.
Sein unvollendetes Rechtsbuch ist zwar neuestens wieder, aber
höchst unkritisch herausgegeben: da sind Spuren noch währender
Nacharbeit, die in frühen Codices am Rande stehen, nach späteren Hss.
in den Text gerathen und bisweilen falsch eingeordnet, ebenso
vielleicht manche spätere Glosse und Interpolation. Eine solche (viel-
leicht unechte, doch vor 1290 entstandene) Einschaltung ist der von
den Rebellen des 17. Jahrb. citirte Satz, der König stehe unter seiner
Adelscurie; denn er widerspricht Bracton's sonstiger Anscbanaog,
dass der König nur Gott verantwortlich sei, und würde, falls echt,
eine Sinnesänderung, vielleicht nach Montfort's Umwälzung, bezeichnen.
Bracton ist falsche Schreibung für Bratton (bisweilen Bretten),
den Namen mehrerer Orte in Devonshire. Hier herum wohnten
England, Mittelalter (F. Liebermann). 407
Bracton's Freunde: bei den Assisen des südwestl. Englands wirkte
«r als Reiserichter ; in Cornwall besass er (und wohl nicht ein Gleich-
nauniger) ein Ritterlehen und am Dom zu Exeter erhielt er 1264 den
Eizdiakonat über Barnstaple, dann die Eanzlerwürde , endlich, wohl
1268, kurz vor dem Herbst, jedenfalls vor 1272, Grab und Seel-
«tiftnng. Er war nie reich wie mancher College, dessen Bestechlichkeit
er mit Grund beklagt, doch besass er in London ein Haus, ein Ge-
schenk vom König. Als königlicher Richter diente er bei den Reise-
Assisen mindestens 1245 — 67 und Coram rege (beim Gericht, das dem
Hofe folgt und aus besonders tüchtigen Kronjuristen besteht) min-
destens 1248 — 59, dagegen wahrscheinlich niemals auf der Bank zu
Westminster. Er galt als ehrlich, rechtsgelehrt und unparteilich,
ward daher auch 1259 von der Regierung der Barone verwendet und
gehörte im Frühjahr 1267 zur Commission über die Ansprüche der
Enterbten, d. h. der Anhänger Montfort's. (Eine gleichzeitige Staats*
archivalie, welche meldet: Henricus de Brattona interfectus foit apud
Lewes, meint einen Namensvetter oder, was wahrscheinlicher, ver-
wechselt ihn mit einem der 1264 umgekommenen Königsrichter.)
Sein Rechtsbuch schloss Bracton nicht mit einem Male ab, ver-
sprach vielmehr manches Capitel, das fehlt, für später und trug wieder
anderes erst nach. Doch arbeitete er sicher 1254 daran. [Das Be-
dingnngsbeispiel .wenn Richard König der Deutschen wird* stammt
m. £. von Ende 1256 oder Anfang 1257 , war nicht schon seit 1250
för allgemeinen Gebrauch möglich. Ereignisse von 1259 dagegen
sind dem Verf. an einigen Stellen sicher unbekannt und überall unbe-
rücksichtigt.] In diese unmittelbare Gegenwart, bis 1254, reichen
nun nur äusserst wenige der von Bracton angezogenen Processe hinab;
er bevorzugt als classischere Beispiele vetera iudicia der Richter
Martin PateshuU (Decan von London, f 1229) und Wilhelm Raleigh,
der bis 1237 in Hofgunst stand, dann gegen des Königs Willen
Bischof von Norwich und später Winchester ward, und 1250 starb.
Die Rollen dieser beiden , aus denen er geschöpft hatte , musste er
1258 dem Archiv zurückliefern. Diese seltsame Auswahl [aus der
jedoch seine Abneigung gegen Segrave*s Justiz nicht nothwendig
folgt] eignet nun auch dem Notebook, das Rechtsfälle 1217 — 40 bringt.
Es ist von 4 — 5 Schreibern um 1250 eilig aus den Rollen
copirt Der Leiter der Arbeit, der Juristenhand um 1250 schreibt,
verbesserte und machte Randbemerkungen. Die Originalrollen zeigen
noch die Striche, durch welche er den Abschreibern das fürs Note-
book Auszuhebende bezeichnete, und bisweilen ein Wörtchen, wodurch
er die Kategorie angibt, für welche er das Stück brauchte. So konnte
Maitiand ein verlorenes Blatt des Notebook (von dem auch das erste
1
408 Berichte and Besprechungen.
Blatt jetzt fortgerissen ist) aus den Rollen ergänzen. Das Notebook
enthält 1982 Nummern , das Rechtsbuch 500 Processe , 200 decken
sich. Bei der Legion von anderen Processen ist es zu unwahrscheinlich,
dass zwei Autoren unabhängig gerade aus dem vorigen Mensch«!-
alter dieselben Beispiele herausfischten, denn nicht nur dieselbe Rolle,
sondern dasselbe Zehntel einer Rolle benutzen Notebook and Recbti»-
buch. Den Rest der Processe mag Bracton aus einem zweiten an»
verlorenen Bande [oder nur Theile] des Notebook geschöpft haben.
Kein Reohtsgelehrter ausser Bracton hat damals wissenschaftlich Fälle
gesammelt, und sein Werk ist ohne vorherige CoUectaneen nach Art
des Notebook undenkbar; das Notebook ist einzig in seiner Art, mit
der postulirten Vorarbeit Bracton 's also höchst wahrscheinlich identisch.
Innere Gründe beweisen ferner, dass der Text des Notebook
1240 — 56 und fast gleichzeitig die Randnotirung entstand ; der Verf.
der letzteren hat nämlich die ausführliche Gesetzgebung von 1259
bis 1274 nicht berücksichtigt. Er kritisirt scharf und kühn die ürtheile
als Error oder Optimum, stellt gelehrte Vergleiche an, deckt sidi
mit Bracton in der juristischen Anschauung überall, gebraucht mehr-
fach dieselben eigenthümlichen Wendungen, spinnt ähnlich wie Bractoa
denselben Rechtsfall theoretisch weiter und citirt ganz kurz Namen,
die zu Bracton 's Kreise von Orten und Menschen, zu Bracton's Gnts-
besitz und Richterwirksamkeit in Beziehung stehen, endlich verwirrt
er wie Bracton Datum und Text eines Statuts. Maitland's Beweis-
führung, ein Muster logischen Aufbaus und durchsichtiger Darstellung,
hat nirgends Widerspruch gefunden und wenigstens mich überzeugt,
dass das Notebook von Bracton herrührt.
Sie behandelt nebenher mehrere für die Englische Verfassung d&
13. Jahrhunderts wichtige Punkte, so die Echtheit des Statut« von
Merton [vgl. Winogradoff, Law Quart. R. 1888, 437] und die Inrotulirnn^
der Gesetze p. 105; die königlichen Gerichtshöfe und ihre Rollen p. 57;
die Festsetzung des Brodpreises je nach dem Kompreis^ die im Latein,
Text auch sonst, hier aber Französisch überliefert ist (das einzige nicht
Latein. Stück des Notebook) p. 82.
Ganz von Bracton abgesehen, bildet das Notebook eine wichtige QueUe
für die Engl. G., denn etwa die Hälfte der Rollen, aus denen es abgeschrieben
ward, fehlt jetzt. Ferner erhalten wir hier nicht bloss gleichsam einen Qaer-
durchschnitt durch das Rec)\t um 1225, sondern dank der Kritik am Rande
blicken wir auch in den lebendigen Meinungsstreit der Gelehrten, in welchem
es weiter entwickelt wird. Da wenigstens eine der Parteien in den meisten
dieser Processe zu Adel oder Gentry gehört und um Grundbesitz streitet,
so finden Familien- und Ortsgeschichte hier reichen Stoff; allgeraein
wichtiger Einzelereignisse 1216—83 geschieht nebenher Erw&hnang. Hait-
land deutet I, 129 das Merkwürdigste an, ebenso die Nummern, die Neues
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 40^
ergeben für die Stellung der Krone besonders zur Justiz^ die kirchlichen
nnd Selbstverwaltnngs- Gerichte, den Process, das alte Gebrauchsrecht, da«
Recht am Boden und die Klagen auf Land. Ueberall erfasst Maitland die
Einzelheit im Rahmen der grossen Entwicklung; dieser Abschnitt, klar
und kurz dargestellt, lockt zur Uebersetzung, duldet aber keinen Auszug,
Unter den vielen lobenden Kritiken des Buches, wie J. G. Black
(RH 1889, 387), vergleicht Winogradoff (Law Quart. R. 1888, 436) die Eng.
liscbe mit der Franz. Rechtsentwicklung im 13. Jahrh. C. Elton (EHR
1889, 154) zeigt den Sieg der possessorischen Klage mit der summarischen
königlichen Rechtshilfe über das [Eigenthum petirende] Writ of rights
and geht auf das Erbrecht an Land ein: Jüngstenfolge deutet nicht überall
auf villanen Besitz; Socagium fiel unter Heinrich II. bald dem Aeltesten^
bald dem Jüngsten zu, ward meist nach Gavelkind getheilt, ward dagegen
um 1240 dem Aeltesten zugewendet, wo nicht gegentheiliger Ortsbraucb
(wie in Kent und anderswo) nachgewiesen war. H. Brunner (Sav. Z. f.
Rechtsg. X Germ., 240) betont den Antheil der Engl. Geistlichkeit an
der Entwicklung des nationalen Rechts, vergleicht zur Schelte des Graf-
scbaftsrecords Friesisches Recht, geht auf die Verfolgung des Gestohlenen
und den Gewährzug ein nnd hebt eine Inquisitio de odio et athia heraus,
bei der der Gerichtshalter die Anwendung der Jury ohne königlichen
Befehl entschuldigt als nothwendigen Ersatz für das veraltete Ordal.
Aus der Ueberfülle merkwürdiger Einzelheiten sei hier der Bewei»
durch vorgeladene Sachverständige (in diesem Fall acht Frauen, über
Schwangerschaft) in Nr. 137 erwähnt. Eine wichtige Geschichtsquelle ging
anter in dem Grundbuch, worin „episcopus Ricardus [von Winchester^
1174—88, einer der ersten Regierungsbeamten] ad commodnm conventu»
[seines Doms] imbreviari fecit quantitates terrarum et nomina tenencium
et servicia eorum tam in villenagio quam in libero feodo", Nr. 1287.
üeber Villane handeln etwa 70 Processe, aus denen ich folgende»
erschliesse: Ein Villan heirathet eine Freie (475. 702. 1228); diese erlangt,
sobald sie Witwe wird, das Recht zurück, freies Land zu erben und
vor dem Königsgericht zu klagen, welches Recht während der Ehe ruht^
weil es ein Villan nicht für sie (die der Ehemann vertreten müsste) aus-
üben kann (702. 1010. 1139); sie heirathet sogar einen Ritter, 702. Die
Kachkommenschaft des Villans ist villan, 702. Heirathet ein Freier eine
Tillane (1041. 1902), so bleibt seine Nachkommenschaft frei (1041), ausser
wenn er auf dem villanen Gutshof der Frau haust, 1839. Ein Villan
wird verkauft ai67) für 40 Shilling, 1103. Mancher kauft sich frei, 31.
343. 1837. 1918. Er kann den Freilasser zwingen , ihm die Freiheit zu
gewährleisten, die (wie Bracton am Rande gegen seine Collegen bemerkt)
gegen Jedermann gilt, 1749. Der Villan darf nicht ohne des Herrn Er-
lanbniss Hönch werden (1139> oder in die Stadt ziehen und kann durch
seinen Herrn binnen Jahresfrist aus der Stadt zurückgefordert werden
(wo er als Mercator itinerans eine Bürgerstochter geheirathet hatte, 1228).
Mancher Villan besitzt — also unter einem zweiten Herrn — freies Land
in Pacht (1837) oder sogar als Feodum (63. 1025. 1263, und verleiht Land
410 Berichte und Besprechungen.
pro homagio wie ein Freier 1833). Durch solch liberum tcnementam
wird er rechtsfähig vor dem Königsgericht ^ 63. 1025. Aber ein VilUn
erbt nicht freies Land von Freien, sei es von der freigeborenen Ifatter
(702) oder vom freigekauften Bruder, 343. Eines Villanen villanes Land
kann dessen Nachkommenschaft als Erbe gegen den Grundherrn nicht vor
dem Königsgericht einklagen, 225. Ein Freier kann villanes Land^ selbst
mit Fronden und Merchet (Abgabe für die zu verheirathendc Tochter),
besitzen, ohne dass sein Personenstand leidet, 70. 88. 211. 1411. Wtr
ihn als Villanen anspricht (88. 281. 1210. 1242), oder der Villan, der falsch
behauptet, frei za sein, vergilt in Strafe, 343. 1230. 1885. In den meisten
Fällen bekennt sich der Villan selbst, wohl niemals gerne, zu seinem
Stande (1139. 1914), und er oder ein Nachkomme kann dann durch die
Königsgerichts-Rollen der Unfreiheit überführt werden, 1411. Aber häufig
ist der Stand zweifelhaft (225); die Braut eines Villanen und der
Käufer seines Landes meinen mit einem Freien zu thun zu haben, 1139.
1203. 713. Wer den Verdacht des Villan-Standes abwehren will, erbittet
vom König ein Breve „De libertate probanda", umgekehrt der Herr gegen
den Unfreien ein „De nativo habendo" (I, p. 184). Es gibt deutliche Zeichen
der persönlichen Freiheit bei villanem Besitz, namentlich das Recht,
das villane Land verlassen zu dürfen; und umgekehrt beweist die Ge-
bundenheit an das villane Land persönliche Unfreiheit (70. 88; vgl. I,
p. 86). Aber ein in der Fremde arbeitender Handwerker, der [weil land-
los?] nur „redit quando voluerit*, bleibt dennoch villan, 632. Die Richter
erklären gern für frei, so wenn der angebliche Herr Jemanden zum Villan
beansprucht und den Termin versäumt (1934) oder Merchet und willkür-
liche Besteuerung (Taille) nicht als Brauch erweisen kann, 1210. 1225.
Sie entscheiden über den Stand, meist auf die Aussage eingeschworener
Nachbaren hin (1167), je nach dem un bezweifelten Stande des Vaters,
Grossvaters und ihrer Nachkommen (1005. 1030. 1041. 1167. 1812. 1885.
1887), nach der Genossenschaft (ob der Mann gemeinschaftlich mit Villanen
für den Herrn front, 1894) und nach dem Besitzrecht. Während nun zum
Erweise freien Besitzrechts das Homagium genügt, erkennt man die villane
Natur des Landes weit schwerer. Villanes Land heisst des Herrn Domäne,
im Gegensatz zu dem, was er zu freiem Besitz ausgeliehen hat, 1701.
Villanes Land kann der Herr zu liberum tenementum (1902), etwa gegen
Zins (1814. 1837) oder Naturalabgabe (1918) umwandeln; seine Urkunde
genügt zum Beweise; der Freilassung des besitzenden Villans bedarf C5
nicht.» Villanes Land kann wieder über servicia rusticoram suorum, also
über abhängige Hintereassen, gebieten, 1715. Das Villenagium geräth all*
mählig in Vergessenheit, wenn, besonders w&hrend langer Verpachtung,
das Dorf Dienste gegen Geld oder feste Renten abkauft, 1237. Wohl gelten
Abgaben, besonders von Naturalien (1005. 1210, wie Geflügel und Eiern,
1103. 1819), und noch mehr Fronden als servil (1819), und heisst „defendere
terram per furcam et flagellum" sein Besitzrecht für villan erklären (1419);
allein diese Lasten begegnen auch bei freiem Besitz Freier, 1834. Die
Fronden bestehen in Schmieden (879), Bauen (1661), Botendienst (1041),
England^ Mittelalter (F. Liebermann). 411
oamentlich aber landwirthlicher Beihilfe durch Fahren (1041. 1062), Vieh-
häten and vor allem Ackerdienst (63. 1030. 1062); bisweilen mass des
fiaaem tota familia ezcepta uxore (916. 1661) bei des Herrn Ernte helfen;
and Gebraachsrecht bestimmt^ wie weit der Yillan, wie weit der Herr die
Arbeiter beköstigt (1819. 1103); so drückend die Dienste sein mögen, sie
Bifid rechtlich doch begrenzt. Verbinden sich nan diese Lasten mit der
Ptlicht, vor Verheirathang der Tochter oder Schwester die Einwilligung
des Herrn einzuholen (1062. 1661) oder statt dessen Merchet („gersam** steht
1819, Angelsächs.: Geldabgabe) za zahlen (63. 70. 88. 916. 1030. 1041. 1210.
1230, was bisweilen eine feste Samme ist, 281. 1003), oder mit der Taille
(AaxUiam, 1661), so gilt Villenogiam des Baaerhofes als erwiesen. Die
Taille setzt der Herr meist jährlich fest (524. 784. 1041. 1062), d. h. also
eie wechselt in der Samme, and das Dorf legt sie anter sich um, 70. 88.
10O5. 1041. 1167. An sich ist sie selbst in dieser Willkür kein Zeichen
des Villenagium, sondern kann als „de gracia* (freiwillig) gewährt gelten,
1661; erst wenn „contra voluntatem villanorum** erhoben, beweist sie
Tillanität des Landes, 1230. — Eine feste Jahressteuer, in die sie später
meist überging, wird damals der Taille entgegengesetzt, 1210. Mit der
Pacht fallt sie wenigstens ursprünglich nicht zusammen. Die Gastung
<916. 1103) steht nur neben villanen Lasten, ebenso das Besthaupt zum
Heriot und die Abgabe für das auf des Herrn Weide getriebene Vieh,
1230. 1661. Das Jüngsten-Erbrecht spricht nur dann für Villenagium
«nes Hofes, wenn es bei den Villanen der Nachbarschaft herrscht, 1005.
1062. Der Besitzer darf vom Villenagium ohne des Herrn Erlaubniss
kein Stück Land veräassem (879. 1203), etwa eine Urkunde darüber (1419)
oder Wittum daran bestellen (475), auch bisweilen nicht einen Ochsen
oder ein Hengstfohlen davon verkaufen, 63. 1661. — Verweigert einer
die seinem villanen Gute anhaftenden Lasten, so wird vom Herrn sein
Vieh als Pfand (1062) in Beschlag genommen, oder er wird gefangen ge-
setzt (1041)^ oder vom Hofe gejagt. So lange dagegen der Besitzer die
coDsnetadines erfüllt, hat er ein Recht auf sein villanes Land, 1103.
Schraubt der Herr die willkürliche Taille und Leistungen über das racio-
Dsbile, so dass divites villani (632) verarmen und gar ihren Hof in Stich
lassen (691), so ist das zwar rechtswidrige „destructio hominum", wegen
deren er aber nur, falls er zeitweiser Niessnutzer war, vom Grundherrn,
den er vertrat, verklagt werden kann, 485. 574. Das Königsgericht muss
die Klage eines villanen Dorfs gegen dessen Herrn abweisen, ausser wenn
es einst zur Krondomäne gehörte, 1237. 1661. Ein Anspruch an villanes
Und ist zunächst beim Hofgericht des Grundherrn anzubringen; hat dieser
Aber, gleich als handle es sich um freien Besitz, nicht widersprochen, als
die Klage vor die Grafschaft gebracht wurde, so kann er die Sache nicht
ftn sein Hofgericht zurückziehen, 1681. Vor dem Königsgericht klagt der
Villan Dicht selbst (1650. 1681), obwohl er jeden ausser seinem Herrn zu
Gewahr ziehen kann (1749), sondern durch seinen Herrn, der ihn und
sein Land gegen Civilklagen vertritt (334. 466. 591. 652. 1411. 1531), auch
für das Losegeld seines im Bürgerkrieg gefangenen Villans haftet, 713.
412 Berichte und Besprechungen.
Bei einer Landübertragung heisst es, dass der Veräusserer dem Erwerber
^fecit seisinam de villanis, ita quod [der neue Grundherr] cepit fidelitatem
a villanis et exigebat redditum suum; omnes dederunt aliqnid de in-
gressu", 524.
*Flores hlstorlarum. Edited by H. R. Luard. (Rolls series.)
3 Bde. London. 1890. Ivij599; 505; xxj 673 p. Wenn die kleine
Gemeinde der Erforscher des Engl. MA. diese neue Ausgabe Luard's,
vielleicht die schwerste und mühevollste unter seinen bändereicben
Meisterleistungen, mit gespannter Erwartung begrtisste, so bangte
ich, der für Mon. Germ. 28 einiges Wenige multo cum labore non
tarnen sine haesitatione 1884/6 aus den Flores ausgezogen hatte, die
Arbeit von Monaten durch dieses spätere Werk von ebensoviel Jahren
nicht bloss überflüssig gemacht, sondern umgeworfen zu finden: denn
nur wenige Tage hatte ich einige der vielen Hss. einsehen können.
Zum Glück bestätigt Luard 's abschliessende Forschung meinen Ver-
such in allen wesentlichen Zügen: der zu verwerfende Autorenname
Matthaeus von Westminster ruht nur auf Einer Handschrift* um 1400,
und scheint aus Matheus (Paris, — der Vorlage des Werkes) und dem
Orte der Fortsetzung zusammengesetzt. Das Werk ward zu St. Alban's
vor 1259 mit der SchÖpfungsgesch. begonnen und ursprünglich bis
1250, dann bis 1265 geführt. In unserer Textgrundlage, der Chetham-
Hs., trug die Annalen 1241—9 des Matheus Paris Schreibgenosse ein
und mehrere Randnoten Matheus selbst. [Ich halte daher Matheus
mindestens für den Veranlasser und allgemeinen Leiter des Werkes.]
Fehler und Widersprüche gegen Matheus* sonstige Werke, Ansichten
und Arbeitsart beweisen aber, dass nicht er der Compilator war.
Dagegen ist dieser vielleicht identisch mit dem ersten, absichtlieh
anonymen. Fortsetzer des Matheus, einem Anhänger der Barone, der
für 1259—65 höchst werthvolle genau gleichzeitige Nachrichten bringt,
mit deutlicher Absicht, Matheus wenigstens äusserlich nachzuahmen,
und von den späteren Albanensern (Rishanger und Opus chronicomm)
geplündert wird.
Die Quellen des Compilators sind: Matheus sammtliche Werke, also
Cronica maiora [wie Luard zeigt, in beiden Codices], Historia Angloram,
Abbreviatio cronicorum, Liber additamentorum und, nach Luard, Geste
abbatum, ferner die verlorene Vorlage der Wendover-Codices [d. j. nach
Luard eine Compilation des Abts Johann, m. E. aber nur Wendover's
Autograph], sodann eine grosse Anzahl der Bücher, die schon den Haas-
Chronisten in den zwei vergangenen Menschenaltern gedient hatten [näm-
lich ausser den in Mon. Germ, genannten: Isidor, Charta Edwardi Conf. ro
a. 1049, Florenz, Malmesbury, Aelred's Vita Edwardi Cf.. Will. Cantuar. Vit»
B. Thomae, Robert v. Torigni, Annalen von S. Edmund's und Southwark,
Ralf von Coggeshale].
England, Mittelalter (F. Liebermann). 413
Bis 1066 schreibt der Compilator fast nur wörtlich ab, später
indert er den Stil, meist um zu kürzen, und bietet bis 1216 äusserst
wenig Selbständiges , darunter einiges Locale [Luard I , xxxv ff. ; III,
p. xj: zu 1066 gibt Wilhelm's I. Vorgefühl, „progenies regnabit libere
150 annis', nur M. Paris' Ansicht von Johann's Lehenseid]. 1216—49
begegnen öfter eigene Urtheile als neue Mittheilungen eines Zeit-
genossen, 1250 — 9 ist das Werk blosse Copie aus Abbreviatio und
Cronica des Paris. — Das Chetham-Ms. wanderte nach 1265 nach
Westminster, für welches Stift es vielleicht angelegt war [die früheste
Textnotiz für Westminster steht nach Luard zu 1222]. In West-
minster ist das Werk fortgesetzt worden, nicht in Einem Zuge. Der
erste Fortsetzer ist Royalist. Sein Name und die der Fortsetzer bis
1307, wo die meisten Hss. enden, fehlen. — Die hauptsächliche
Nebenclasse der Hss. neben der Chetham-Hs. vertritt der Etoner
Codex aus Merton, dessen Text also mit jenem nicht vermengt werden
darf. Viele andere Schreiber schwärzten je ihre Localnachrichten in
die Flores ein.
Hier nun endet meine üebereinstimmung mit Luard. Ich
behaupte gegen seinen Widerspruch: Hs. Arundel schöpft nicht
allein aus Chetham (vgl. III, 2 Ar. richtig trufatorium, Ch. tran-
satorium, was Luard in transitorium ändert), und Nero nicht allein
ans Arundel (vgl. III, 83 wo N einige Zeilen mit Eton und B gegen
Ar. hat; auch III, 43 Angliam), und Harley nicht allein aus Eton
(III, 314 weicht es mit der Classe I von ihm ab; deutlicher Mon.
Germ. 28, 502 c), und Claudius nicht allein aus Regius (III, 114 über-
springt C51. mit Chetham Worte offenbar des Autors, die Re. hat). In
diesen vier Fällen nehme ich eine gemeinschaftliche mir unbekannte
Vorlage an, bin also über die nahe Verwandtschaft mit Luard einig.
Meine Argumente hat Luard nicht einmal erwähnt, selbst einen Stamm-
baum der Hss. herzustellen aber nicht versucht. Aus seiner Aus-
gabe einen solchen zu machen, wenn es der Mühe lohnte, wäre zwar
schwer (denn mit Fug und Recht hat er die Variantennoten nicht
mit zahllosen Schreiberfehlern überlasten wollen), ist doch aber fortan
möglich, da man nun Chetham und Eton vollständig gedruckt hat.
Luard's Classification widerspricht sich selbst; z. B. ordnet er Codices
Bodl. Mus. 149 und Westminster unter Chetham „from which all the
others have been derived*, jedoch „after 1298 Mus. corresponds more
witb Merton (= Eton); from 1298 Westminster follows the other
recension; Merton in many instances gives more correct readings*.
Dass ein Mertoner unabhängig die verlorene Vorlage Wendover's
benutzt habe, genügt durchaus nicht zur Erklärung: wieso ahnte er,
welche Stellen daraus der Flores-Compilator ausgewählt haben wollte?
414 Berichte and Besprechungen.
Um ein verlorenes Flores- Autograph, das Chetham und Eion vorlag,
kommt man also nicht herum.
Als Quellen der zweiten Ausgabe und späteren Bearbeitang^ wofür
ich das Eton-Ms. halte, nennt Luard: Prosper, Historia miscellft^ Sigebert,
Galfrid^ Florenz, Huntingdon, Diceto, Coggeshall, Soathwark [alle diese
Werke besass St. Alban's!], Aurea legenda, Martin JVincenz?] and far
1245 — 59 Matheus Paris. — Ausser den von Luard beschriebenen und grossen-
theils benutzten 19 Hss. nennt Hardy, Descr. Cat. III, 314 zwei mehr; daza
kommen Lambeth 419; Douce 207; College of arms 20. Luard zuerst hat
die verschiedenen Hände und Absätze in den beiden wichtigsten 2 Hss.
gesondert und den Saint Alban's-Theil so trefflich herausgearbeitet, dass
hierfür eine Verbesserung mir nicht möglich scheint. Für den Theil 1265
bis 1807 möchte der Literarhistoriker für die Quellenkunde wohl noch
einige Räthsel gelöst haben [Bdmont, RC '91, 50 versucht nach den Jahres-
anfängen die Verfasser zu sondern]; doch alles irgendwie für die Geschichte
selbst Wichtige liegt nunmehr aus zahlreichen Hss. verlässlicli gedruckt
vor. Mit Hilfe des trefflichen Index überwindet man leicht den Uebelstand,
dass man aus eingeklammerten Zeilen oder selbst Worten im Text, aus
Anmerkungen, aus Anhängen, ja selbst mitten aus der Vorrede I, xxxij und
Kachträgen III, 672 die dem Autor fremden Interpolationen der einzelnen
Hss. zusammensuchen mnss. Lieber hätte man z. B. die Rochesterschen
Nachrichten der dortigen Hs. und die Ostanglischen Fasten der Norwicher Hs.
ebenso beisammen, wie Luard Merton's Prioren aus Hs. Eton I, lij aus-
hebt. Die hier meist zuerst gedruckten Einschaltungen bringen viel Merk-
würdiges, auch für Reichsgesch. Z. B. aus Holme: 1134 Kaiserin Mathilde
wollte den Vater morden und floh vor ihm zum Anjon [ähnliches gegen
Heinrich V. legt ihr eine andere Sage zur Last]; aus Rocheeter: Ale-
xander's III. Privileg für Rochester, Velletri 6 idus Aprilis 1180; 1237 „Nuncii
Roffensis ecclesie - - steterunt in curia [Romana], per totum annum im-
pediti per guerram inter dominum papam et imperatorem Alemannomm';
aus Westminster: „1261 mense Augnsti, 5. die eiusdem, apud Wynchel-
seiam obiit Ricardus, nepos regis Henrici, cognominatus de Paris, eo qaod
Parisius natus erat; et sepultus est apud Boloniam*' (»this was a son of
Richard of Cornwall", Luard). Zu 1239 „Frethericus dotes ecclesiae invadcDB"
bemerkt ein Engländer um 1400: «Nota Fredericum amicum Wyclyf*.
Fast alle Sätze der aus vielen Quellen zusammengestoppelten Parker-
schen Edition weist Luard nun aus Hss. nach, ausser der Nachrichtj dsM
Grosseteste zu Stradbroke geboren sei.
Aus einem bisher unbekannten Geschichtswerk des Reginald vod
Wroxham citirt der Holmer Interpolator Stellen die sich mit Matheus
Paris' Chronik und Historia decken. Wenn er den Reginald Gresi, Pfarrer
von Wroxham meint, dessen Tod er zu 1235 bemerkt, so hätten wir hier
(nach Luard I, xxiij) eine unbekannte Quelle des Matheus.
Von den gesammten Flores ist nur etwa ein Sechstel nicht aus ans
erhaltenen Büchern entlehnt; und dies ist (wie leider auch der fr&here
Theil) aus den schlechten Ausgaben häufig benutzt worden. Als erster
England, Mittelalter (F, Liebermann). 415
iber konnte Luard hier zwei Fortsetzungen von bedeutendem Qaellenwerth
▼eröffentlichen, nämlich III, 328-48 eine aus Tintern für 1305—23 [die
0. a. das Wittum der Alice von Hennegau und £dward'8 IL Krönung vor
den Fürsten von Savoyen und Brabant meldet] und III, 137—235 die weit
wichtigere aus Westminster, bis 1325. Letztere, im Chetham-Ms., ist vom
dort 1325 verstorbenen Mönch Robert von Reading verfasst (mit Ausnahme
der drei letzten Seiten, die aus Murimuth und Higden angehängt sind).
Er nimmt heftig Partei gegen Edward II, Gaveston, die Despenser, Erzb.
Reynolds^ die Templer und die Dominicaner (vgl. I, xiv; III, xvij); sein
dankler Stil zeigt den Verfall der Engl. Geschichtschreibung des 14. Jahr-
hunderts. Seine Nachrichten für Reichsgeschichte sind: Heinrich's VII.
Bestätigung durch Clemens V. und Vergiftung durch Dominicaner in castro
Polchchrano bei Pisa, das Concil von Vienne, der Flandrische Krieg 1315,
die Verschwörung der Aussätzigen, Deutschland zu vergiften 1321, Henne-
gsu's Parteinahme für Mortimer, Ludwig's IV. Wahl und des Papstes
Iiitrigoe. — Aus dem Liber additametitorum von St. Alban^s druckt
Laard III, 349 Alexander's IV. Brief an Heinrich III., Viterbo 22. Dec. 1258,
betreffs Englischer Schulden bei Italienischen Bankiers des Papstes, und
ein Randschreiben des Erzb. Bonifaz von Canterbury an den Engl. Klerus
(Lambeth, 16. Juli 1259) über diese für Rom zu sammelnden Gelder.
Nach löblichem Engl. Brauch verschmäht Luard nicht die unsägliche
Mähe, 300 Seiten Index zu liefern, und mit geradezu rührender Bescheiden-
heit entschuldigt er etwaige Fehlerchen. Vgl. SatR 61X90, 301. [Am 29. April
hoffte Lnard diese Anzeige, deren Correctur er im Bette sah, eingeiiend
za beantworten \ am 2. Mai meldete man mir seinen Tod.]
*Sir G. F. Duckett, Visitations of English Cluniac foun-
dations in 1262, 1275—6, 1279, translated from the original records
in the National library of France [Nouv. acq. lat. 2280]. London,
Paul, Trench. 1890. 52 p. — Der um Englands Cluniacenser-Gesch. schon
durch andere Arbeiten (vgl. DZG III, 189) verdiente Verf. übersetzt
biet ,dem Sinne nach genauestens" [zu frei: RC '90, 278] drei
Rollen, die frühesten Visitationen, die man von England kennt, in
denen die Visitatoren, je ein Pranzös. und ein Engl. Prior, den Be-
fand von etwa 22 Klöstern berichten. Aus ihnen erhellen die Namen
der Stiftsbeamten, die Anzahl der Mönche, der Gottesdienst, das
innere Klosterleben, die Orts- und Wirtbschaftsgeschichte.
Die Stifter erscheinen vielfach bedeutend verschuldet, darunter Wenlock,
weil sein Prior den Bischofstuhl von Kochester erstrebt; dieser, der erst
1275 Vißitator gewesen, erfuhr nun, 1279, arge Rügen. Der Prior von
Careswell wird, «obwohl ein Engländer", gelobt. Gänzlicher Verfall wird
Dar einmal, p. 26, gerügt, sonst meist nur hier und da ein kleinerer Ver-
stoss gegen die Regelstrenge. Doch von Montacute reiten die Mönche im
Lande umher, essen und trinken mit Laien, und über des Priors üblen
leamond kann nur viva voce berichtet werden; aus Thetford werden zwei
416 Berichte und Besprechungen.
Mönche verbannt wegen unanständigen Lebens und Dienstboten-lfissband-
lung. Monk-Bretton muss durch den Sheriff auf des Königs Befehl ge-
zwungen werden, die Visitatoren einzulassen, und wird wegen verweigerter
Auskunft excommunicirt. Im Ganzen erscheint der Zustand dieser Klöster
Ende des 13. Jahrhunderts als geordnet und regelgemäss. Ein Process
gegen das Domcapitel von Lichfield kostet viel^ weil Männer von Ein-
iluss und aus des Königs Umgebung darin sitzen. — Verf. übersetzt als-
dann eine Uebersicht über Ciuny*s Britische Töchter aus dem 15. Jahr-
hundert, die Visitationen von 1298^ 1890^ 1405 auszieht; und hinter den
Aeissigen Index stellt er (ntich L. Delisle's Abschrift aus dem Original,
Bibl. nat. , Lat. add. 2566) eine Verfügung des Priors Johann von La
Oharite von 1247: damit pro defunctis gebetet werde, wird einer seiner
Mönche zwei Tage nach jedem Todesfall diesen den Französ. Gellen melden,
zuletzt Longueville nahe Dieppe; und dieses wird die Nachricht nach Eng-
land bringen und dorther die Obitmeldungen Englischer Tochterstifte an
La Charit^ befördern. — Eine kurze Einleitung verzeichnet die Engl.
Stifter Cluny's und behandelt den Zweck der Visitation und die Entstehung
der Generalcapitel, meist aus Pignot. Vgl. Antiq. Jul. '90, 38; Ath. 14VI90.763.
*Sir G. F. Duekett, Original documents relating to the hostages
of John king of France and the treaty of Bretigny in 1360.
Edited with histor. notices. London, printed for the author. 1890. 78p.
— Nach einer Abschrift L. Pajot's erscheint hier aus den Originalen
im Thouarser ürkundenschatz, den Herzog de la Tremollle neuerdings
der Bibliotheque Nationale * übergab, 1. einBefehl KarrsV. (von Vincennes,
17. Mai [1866]) an [Engerger] d'Amboise, er solle als Geisel in England
ein Jahr lang statt Veit von Blois eintreten [der für die Erfüllung
des Vertrages von Bretigny unter anderen vornehmen Franzosen
den Engländern haftete]; 2: -die ablehnende Antwort und 8. deren
Begründung: Amboise war selbst bei Poitiers 1356 gefangen, hatte
den Engländern hohes Lösegeld gezahlt, und gegen die Krone Schnld-
forderungen, gegen Blois Klagepunkte. Dieser Widerspruch siegt«:
Veit von Blois ward 1367 frei, indem er die Grafschaft Soissons an
Edward III. für dessen Schwiegersohn Ingelram von Coucy übertraf.
Der Wortlaut dieser für Französ. G. wichtigen Urkk. ist Französisch und
in der Einleitung ausführlich mit grossem Fleisse erklärt. Besonders
über Genealogie, Heraldik und Ortsalterthümer zur G. der Mitte des
14. Jh. (um 1340 — 70) verbreitet sich Verf. gern; neuere Literatur oder
kritische Methode wendet er nicht überall an. Das weitaus Meiste
betrifft den Französ. Adel, einiges den ihm verschwägerten Lothringi-
schen, nur wenig England.
Die Appendix enthält 4 Stücke: , König Johannas Lösegeld* behandelt
den Versuch, diese Riesensumme aufzubringen, grösstentheils nach Lyoner
^ VgL Delisle, Catal. des mss. du fonds De la Tremo'ille. Paris. 1S89.
Eogland, Mittelalter (F. Liebermann). 417
Docamenten in Guigues «Guerre de cent ans**. «Geiseln aus der Stadt
lyon* erhielten in England Darlehen vom Antonspital der Londoner City,
einer Celle des St. Antoine de Viennois (Isere), die 1231 an Stelle einer
Synagoge entstand, und deren Geschichte Verf., z. Th. ans üngedrucktem, bis
zum 16. Jahrhundert überblickt. Es folgen : „Nachträge aus Rymer's Foedera*
cnd „Jean le lieingre dit Boucicauf* c. 1364—1421. Ein trefflicher Index
hilft durch die Masse der Namen und verschiedenen Dinge durchzufinden.
Vgl. Ath. 13Xn90, 812; DZG V, 198.
A. W. PoUard, English Miracle plays, Moralities and
Interludes; specimens of the Pre-Elizabethan drama, edit. with an
introduction . notes and glossary. Oxford, Clarendon Press. 1890.
Ix u. 250 p. — In einer handlichen Ausgabe erscheinen hier aus der
Zeit vor Heinrich VII.: ,,Lucifer's Fall" aus den Yorkspielen, .Noah's
Flutb* und , Opferung Isaak^s* aus den Chesterspielen , ,, Anbetung
•der Hirten" aus Towneley's Hs., ,, Englischer Gruss" aus den Coventry-
spielen, , Magdalena" aus Digby's Hs., und (nur dies zum ersten Male
gedruckt) ,Burg der Beharrlichkeit** aus Macro's, jetzt Gurney's, Hs.
tDeren Bahnenplan von etwa 1450 hätte eine Zeichnung leicht, und
besser als die Beschreibung, veranschaulicht]; ferner in der Appendix:
,Christi Höllenfahrt" (ed. Mall, Berlin. 1871), „Abraham und Isaak"
aus Broome in Suffolk, alles Bisherige im Englisch des 14.— 15. Jahr-
hunderts, endlich Lateinisch mit Nordfranzös. Kehrreim: ,Ludus s.
Nicolai* des Hilarius, eines (vielleicht Englischen) Schülers von Ab6-
lanrd. Die Einleitung (kurz, aber anschaulich, ohne viel Neues, doch
stets selbständig prüfend) zeigt die Entwicklung des Engl. Theaters
seit etwa 1100 aus österlichem Kirchenbrauch; ein Sepulcrum, einst
für die Bestattung des Crucifixes gebaut, findet sich noch in mancher
Kirche. Eine fast zweihundertjährige, für uns dunkle Kluft trennt
diese Latein. Ritualspiele von den Engl. Aufführungen städtischer
Gilden. 48 Gewerke zu York spielten 1415 zu Fronleichnam die
heilige Geschichte von der Schöpfung bis zu Maria Himmelfahrt;
jedes führte ein Bild auf; die Liste steht p. xxxj. Dass man um
1200 Französisch spielte, kann nur vermuthet werden. [Zur Nord-
französ. Bühne des 12. Jahrh.s vgl. W[ilmote] in Moyen-äge, 1890,
59. J Hrsg. wählt seine Beispiele, um die Darstellung des Historischen,
Hnmoristischen , Tragischen im Mirakel vorzuführen; er betrachtet
den Stoff vom Standpunkt der Bühnengeschichte, ausdrücklich nicht
von dem des Historikers religiöser [und moralischer] Volksanschauun-
gen. Dass auch dieser hier viel zu schöpfen findet, bedarf keines
Erweis«5; z. B. in „Jedermann* (c. 1480 — 1500) heisst es stark hier-
archisch: , Priesterschaft übertrifft alles; kein Kaiser hat von Gott
«in Amt so hoch wie der geringste Priester". Vgl. Ac. 8X190, 417;
Mittbh. a. Engl. Spr. '90, 196; DLZ 1890, 1762.
Deatsche ZeiUchr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 27
1
418 Berichte und Besprechungen.
IL Kurze Hittheilnngen über die Literatnr von etwa 1888—90.
ForteetzuDg zu DZ6 II, 500 ff. ^ Eine o vor dem Titel bedeutet, dass Referent das Buch
nicht selbst eingesehen hat. Ziffemgruppen wie 21XII89 bedeuten Daten (21. December IWt:.
Verlagsort, wo nicht das Gegentheil bemerkt wird, ist London.
Bibliographie; Histor. Zeitsohriften; Gesellschaften; Rolls
^The English catalogueofbooksfor 1889 [bezw. '90]. - - list of all tbe
books published in Great Britain and Ireland in - - '89 [*90]. — G. W. Porler,
List of bibliograph. works in the reading room of the British maseam^ gab
°G. Fortescue 1890 revidirt heraus. — Books of reference in the rea-
ding room of the British museum, eine treffliche Auswahl von Kachschlage-
büchern, begründet von W. Jones, setzte fort Bullen, •S. ed., 1889. Vgl
DZG III, 261. — Year-book of the scientific and leamed societies of
Great Britain and Ireland: comprising lists of the papers read during 1887
[bezw. 1888] before societies engaged in all [bezw. 14] departments of re-
search with the names of their authors. [With appendix comprising a list
of the leading scientific societies throughout the world-, dies fehlt ^]^
Compiled from official sources. V. [bezw. VI.] annual issue. Griffin, 1888
[bezw. 1889] 256 [bezw. 234] p. Für Brit. MA. bieten in ,§ 1. Science and
literature** die acht Londoner Gesellschaften nichts, jedoch Einiges zur
Prähistorie: 1888, p. 19; '89, p. 16; die 65 der Provinz druckten zwar
theilweise histor. Vorträge, von denen jedoch äusserst wenige aus Aator-
namen oder Titel ürforschung vermuthen lassen; solche, wenn nicht rein local,
ordne ich unten ein. ,§ 6. Economy** bietet nichts, ,10. Law* sehr wenig.
Weitaus das meiste hierher Gehörige steht unter „11. Literature and hisf^
und ,13« Archaeology**. Leider fehlen noch bei vielen Gesellschaften die
Titel der Aufsätze, ein Verzeichniss der Verfasser oder der Gegenstände
ihrer Veröffentlichungen. -• An index to the Archaeologia or Ifiscel-
laneous tracts rel. to antiquity from vol. I— L [1887], publ. by the Soc.
of antiquaries of Londoil (1889, 806 p. 4), grösstentheils von £. Peacock
und M. Stephenson, umfasst nicht nur Namen der Verff. und behandelten
Orte, Personen, Völker, sondern auch citatenreiche Sachartikel, wie archi-
tecture, arms, church, folklore, heraldry, inscriptions, gild, sanctnary. Ad-
gehängt ist eine Liste der Abbildungen. [Leider fehlt eine Liste der Titel
aller Aufsätze nach Bänden. Ina müsste mit Ini, Ethelred mit iEthelred
zusammengefasst werden.] — Eine gute Bibliographie Engl. Gesch.^
auch mit Angabe der Recensionen gibt der Jahresbericht über die Er-
scheinungen - - der German. Philologie hrsg. Ges. f. Dt. PhiloL sn Berlin
1-X: 1879—88 (Berl., bezw. Lpz. 1880-9) unter Cap. 16. Der neueste
Band über 1889 (1890) citirt bereite oft DZG. — <^£. H. Gurney, Reference
handbook for readers, students and teachers of Engl, bist., Boston 1890. -*
Die Anglia bringt seit April 1890, von Band 13 (N. F. 1) ab monatlich ein
Beiblatt: „Mittheilungen aus dem gesammten Gebiete der Engl. Sprache
und Litteratur", das öfters Historisches bespricht. — Die Revue de»
questions histor., Tables des t. I ä XX (1866—76), Paris 1887, aoaly-
sirt ausführlich für Engl. MA. u. n. folgende Aufsätze: de Neuville über
Normann. Eroberung; Puymaigre über Blondel; G. 3Iasson über Qaellea ^
i
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 419
ood neoere Literatur. Wichtiger sind die Arbeiten tiber zunächst Französ.
Stoffe^ von denen z. B. die Beaucourfs zum 15. Jahrhundert England nahe
t&gchen. — The Gentleman^s magazine library; • - chief contents of
the G. m. 1781--1868, ed. G. L. Gomme. Bibliograph. Notes, ed. A. C.
Bickley C89X betreffen Curiositätenkram aus der Literatur von allen mög-
lichen Landern ^ Zeiten und Gegenständen , fleissig gesammelt und sorg-
fältig indicirt, aber Nichts für Brit. MA. — ^Review of reviews, ed.
W. T. Stead, monatlich seit Jan. 1890, beschreibt und zieht kurz aus die
Aufsätze in Zeitschriften Englands und des Auslands^ laut Ac. 21X1189,
405. — ^Northern notes and queries or the Scottish antiquary, ed.
A. W. C. Hallen, brachten Nr. 9—13 (Edinb. 1890) heraus^ sie betreffen
lant Ath. 30 VIII 90, 286 meist nur Schottland. — <>The Critical R. of
theo] Gg. and philosoph. literature (I, 1 Edinburgh. 1891) gibt unpartei-
liche, volksthtimliche, wesentlich Schottische Kritiken, seltener über Histo-
risches: ThLZ '91, 1. — Die Archaeological review brachte März 1888
bis Jan. 1890 in 4 Bänden unter Leitung von G. L. Gomme fleissige
Bibliographie, z. B. die Titel der Artikel in Brit. archl. Zeitschrr. von
1886,-7 nach Verfassern geordnet, mehrere hervorragende Forschungen zur
Engl. Verfassungs-G. und Sammlungen histor. Einzelheiten, alles mit über-
sichtlichem Index vor jedem Bande. — Leider verschmolz sie (vgL Archl. R.
Jan. '90, 4475 l^ZG IV, 408) mit Folk-lore, a quart. R. of myth, tra-
ditioD, institution and custom, incorporating the Archl. R. (V, 1) and the
Folklore Jl. (VIII, 1). Dies erscheint als Organ der Folk-lore soc, die
A. Lang, Gomme, Jacobs, A. Nutt leiten, bei D. Nutt, London, seit
Man 1890. — Ein Folklore congress wird 23.-27. Sept. 1891 zu London
tagen und Verfassung und Sitte neben Volksliteratur und Mythos behandeln;
Folkl. Dec. "90, 507. — The Antiquary wird seit 1890 von J. C. Cox
redigirt, der von The Reliquary zurücktritt; Ac. 16X189, 319. — Die
Scottish bibliograph. society zu Edinburgh bereitet eine vollständige
Bibliographie Schottlands vor, druckt aber ^Verhandlungen nur für ihre
60 Mitglieder; Ath. 8II90, 181. — Der Royal histor. soc. verlieh^die
Königin, ihre Patronin, Corporationsrecht; Ac. 10VIII89, 86; vgl. DZG III,
440.— Britanniens Alterthumsforscher-Vereine haben 15X11888 eine
Einigung erzielt, nach der sie als Societies in Union künftig bei der
Londoner Society of antiquaries ihre Register und Veröffentlichungen
niederlegen. — Weitergehende Wünsche, besonders betr. Orts-Museen und
Handbücher, bringt Archl. R. III, 284, Jan. '90, 445. — The Henry Brads-
hiw liturg. text soc. wird ma. Ritualien u. a. Stoff zur Vorgesch. des
Book of common prayer drucken; Ath. 15X190, 665. Vgl. DZG IV, 146.
V, Nftchrr. 58 f. — üeber »The Genealogist s. DZG III, 259. — Die
Holt 8 series der Brit. Chroniken , trotz Planlosigkeit und vereinzelter
Mi«8grifife in der Auswahl der Herausgeber [vgl. DZG IV, 222], weitaus
die bedeutendste Editionsleistung Grossbritanniens, die Stubbs und Luard
»Mitarbeitern zählt, ward neuerdings angegriffen, im Bestände bedroht
[Archl. Jl. 45 ('88) 318] und in den Mitteln beschränkt.
HandBchriftenkataloge. The catalogue of [2026] additions to the
mag. in the British museum [vgl. DZG IIT, 257] verzeichnet u. a. Gesta
420 Berichte und Besprechungen.
Cotttonis und Aelfric's Vocabular^ beide vom 11. Jahrhundert; Adam v.
Murimuth 1338 — 46; Chartnlare von Cokersand, Furness, Aberbrothoci
St. James' Hospital bei Canterbury, ürkk. für Burton on Trcnt und Ed-
wards d. Bek. für Coventry, s. DZG 11, 223. — ®W\ D. Macray., Annalf
of the Bodleian library, Oxford, with a notice of the earlier librarr ol
the University [seit 1439]; 2. e^., contin. 1868—80, Oxford 1890, verMichnet
die Brit. u. Ir. Stifter, denen die Codd. Bodleiani entstammen; vgl, BC
1891, 7; L. Delisle, BECh 51, 313; Ath. 20Xn90, 848. — U Taylor, Hifl
of the transmission of ancient books to modern times, new ed. 1889.
Gelehrtengeschichte. Von Brit. Erforschern des Engl. MA. starbeB
du Boys, Burnett, Campkin, Clayton, Edwards, Hardwick, Uatch^ Kewmaa,
Rogers [vgl. Ac. 18X90, 341; Westminster R. Dec. '90], Selby, Simcox,
Smith [vgl. Antiq. Sept. '90, 94], Vigfusson; vgl. DZG I, 504; II, 53ö f;
III, 270 f; IV, 237. 418. — R. W. Church, Dechant des Londoner Doma^
Biograph Anselm's, starb 9XII90; vgl. Ac. 13X1190, 565. — Ueber Tho.
Kerslake, den Erforscher des frühesten südwestl. England, vgl. Ath.
10191 ; Notes Qr. 17191, 60. — üeber Green, Grote, Guest, Haddan, HaJlam
und Halliwell-Phillipps handelt L. Stephens and S, Lee, Dictionary of
national biography [vgl. DZG I, 486; III, 444] in Band 23 f. (1890).
Chronologie, ^i. A.Timm is, Chronolog., histor. and lieraldic Charts
of the royal house of England from K. Egbert to the present time (1890 £|,
bringt für MA. zahlreiche Fehler [lange Liste in SatR 14VI90, 749]- legt
z. B. den Angelsächs. Königen Wappen bei, bietet aber schöne herald.
Bilder; Ath. 2VIII90, 161. — Haydn's Dictionary of dates and universal
Information, rel. to all ages and nations [dessen frühere Auflage für MA.
wenig brauchbar] wurde stark verbessert in der ®19. ed. by B. Vincent
to 1889. Doch citirt SatR 26X89, 468 arge Schnitzer. — «Tlie boolc of
dignities; lists of the official personages of the British empire from the
earliest periods, - - sovereigns and rulers of the world - v founded on Beafr
son's Political index C1806), remodelled by J. Haydn; contin. by fi.
Ockerby (1890), 1170 p., mit 200 p. Index, bringt Listen von allen Regenten
(von Trapezunt bis Südamerika) und Englands höchsten Beamten, Ad-
liehen, Richtern, Prälaten, Londoner Magistraten, Ritterorden, See* und
Heeresofficieren , Präsidenten gelehrter Gesellschaften. Höchst braocbbar
für neueste Zeit, sei es für MA. fehler- und lückenhaft; EHR Jan. *91,
191; SatR. 16VIII90, 210.
Paläographie. Die Paleograph. soc. brachte Angelsächs. Schrift
iii '»Ser. IL part 3. — «M. Prou, Manuel de paleogr. [vgL DZG 111, 443 f.;
Bibl. 4300; V, 188], behandelt in c. 1, Tafel 2 Irische und Angels. Schrift,
genügt aber für Engl. Siglen nicht; J. Taylor Ac. 9VIII90, 113, — ®E. Chate-
lain, Paleogr. des classiqnes, facsimilirt einen Lucrez des 9. Jahrh. mit
Correctur Angelsächs. Hand; JBG 1886, II, 358. — •A. C. Ewald, Paper
and parchment [histor.-antiquar. Aufsätze], bespricht die früheren Schreib-
stoffe. — <>W. Blades [f April 1890], Bibliograph, miscellaniet», behandelt
die Blattzeichen in Hss. seit dem 9. Jalirhundert and angekettete Sucher
in Wimborne Minster; SatR 12VII90, 60. — U W. Bradley, A dictio-
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 421
Barr of miniatnrists, illaminators^ calligraphers and copyists - - to the
18. Cent. - -, frona various sources^ many hitherto inedited (3 Bde. 1887 — 89),
lichtet den massenhaften Stoff seit den Anfängen der Kirche, auch aus
•bgelegenen E^östern, mit Kunstartheil, Schriftkunde und eigener Unter-
laehang; Delisle BECh 50, 476; Ath. 81190, 185. — • Die Ozforder Ciaren-
dOD press wird künftig auf Bestellung Photographien von Codices der
Bodleiana liefern*, massigste Preise verzeichnen Ath. 3191, 21; Mitthh.
k Engl. Spr. '91, Febr. 329.
Mflnse. W. S. Thorburn, A guide to the coins of Great Britain
ind Ireland from the earliest period (^. ed. 1890). Dies Buch war 1884
lar Einführung für spätes MA. höchst praktisch. Die posthume, verb. Auf-
lage sei etwas veraltet; Ath. 61X90, 328. — ^A. de Bart hei 6my, Manuel
de namism. ancienne, behandelt p. 103 — 29 Kelt. Münzen, auch Britan-
niens: R. Celt. 11, 375. — *J. A. Blanchet, Nouveau manuel de numis-
matiqae (Paris 1890), stellt in Bd. II die Münzen Englands, Schottlands,
Irlands dar; vgl. M. Prou, Moyen-äge 1890, 123.
Concrete Denkmäler. ^T. Ely, Manual of archaeology 1890. -*
•W. B. and W. S. Weatherley, Ancient sepulchral monuments (1887),
darin viele Britische; laut ArchlJl 45, 209. — ^J. Hunnewell, Englands
cfaronicle in stone (1886) beschreibt, laut G. Masson, RQH 44, G66,
nach eigener Anschauung die noch bestehenden Reste von allerlei Bauten
Kit Draidenzeit bis Victoria, mit besonderer Bücksicht auf ma. Gesell-
•eWt, — J. R. Allen, The archaeology of lighting appliances (Proc. soc.
antiq. Scotl. 22, 1888, 79), schreibt die G. der Lampe, nicht bloss in Bri-
tannien. — °R. Brydall, Art in Scotland, its origin and progress (Edinb.
1889), behandelt MA. ganz kurz; Ac. 28X1189, 426.
Sprache. G. Körting, Encyclop. u. Methodol. der Engl. Philologie
(Heübr. 1888); vgl. CBl '88, 1049. — J. Earle, The philology of the
ßiglish tongue (4. ed. Oxf. 1887) erzählt die Gesch. der Engl. Sprache
gemeinverständlich, lebendig und geistvoll. Dass Englisch der Name der
gesammten Inselgermanen wurde, liege an dem, namentlich literar., Vor-
wiegen des Anglischen Northumbriens seit Mitte des 7. Jahrh. Die von
Beda gerühmte Nordangl. Lyrik blühe noch in Bums. Auf Northumbr.
CoUnr baue Aelfred's Prosa weiter und nenne sich in Anerkennung dessen
Englisch. Auf dem Markt des 12. Jahrhunderts sprach der Korn- und
Vieh-Verkaufer Englisch, der Käufer Französisch, beide verstanden
beides, wie heute an der Grenze von Wales. Als Französisch in England
Ma weitesten modern war, um 1350, besass es keine tiefe Wurzel mehr,
wie ein Fluss oft verflacht, wo er am breitesten sich ausdehnt. Die Engl.
Proclamation von 1258 ist von einem Beamten künstlich aus dem Französ.
übertragen, archaistisch und nicht der lebenden Unterhaltung entnommen.
Au8 den Bedeutungen des um 1200 von den Normannen eindringenden
Wortschatzes will Verf. deren rücksichtslose Ehr- und Gewinnsucht heraus-
lesen. [? Es folgt nur, dass sie die Herrschaft und den Reichthum besassen.]
G*M besonders betont Verf. den Einfluss des Königshofes und des Hof-
dichtcrs Chancer auf die Sprache; nur so erkläre sich die plötzliche Nieder-
422 Berichte und Besprechungen.
läge der Dialecte^ nur daraus die Redensart „des Königs En^^lisch*" [die
aber mit des Königs Heerstrasse nicht parallel geht], was anfangs die
Sprache der Regierung und Urkunden bedeute. Höchst brauchbare Tabellen
Dänischer Lehnwörter [weshalb foster, slit?] und Französischer uid
Indices erleichtern die Uebersicht; so zeigt p. 34 wie für Einen Begriff
die Engl. Sprache drei Wörter, aus German.^ Roman, und Renaissance-
Cultur, sich aneignete. Neueste Literatur besonders Deutsche^ ist nicht
tiberall berücksichtigt. — H. Sweet, A bist, of English sounds froni
the earliest period with fall word-lists (Oxf. 1888), bietet eine Geschichte
der Laute, aber auch ihrer Darstellung, also der Schrift (p. 64, Runen
p. 95). Dialecte (p. 99. 154), Einfluss des Nordischen (p. 153) und Franzöä.
(p. 156) spiegeln die Verschiedenheit der eingewanderten Rassen wieder.
— ^W. W. Skeat, Principles of English etymology; I: native element:
Oxf. 1887. — "^A new English dictionary on histor. principles - -, coli.
by the Philolog. soc, ed. by J. A. H. Murray (Oxf.) reicht 1890 bis £.
— F. Flügel, Allgem. Engl .-Deutsch es und Dt.-Engl. Wörterbuch; Lfg. 1-2.
Braunschw. 1891. — Ferneres s. unter Keltisch, Angelsächs. , Anglonor-
mann., Mittelenglisch.
VolkBknnde. Vgl. o. p. 419. — G. L. Gomrae, The Folklore h-
brary, a retrospect. review (Archl. R. I, 62), sammelt aus alten, selten mehr
gelesenen Buchern Spuren früheren Volksglaubens. — •Ders. , The hand-
book of Folklore (1890), erklärt den Begriff der Volkskunde, thetlt sie dann
ein in Aberglauben, der haftet an grossen Naturdingen, Pflanzen, Tbiereo.
Zwergen, Hexen, in Arzenei, Zauber, das Leben nach dem Tode, Fest-
brauche, Spiele, Ortssagen, Märchen, Räthsel, Kinderreime. Einzelne Capitel
sind von anderen fleissigen Sammlern, wie : Brabrook, Hartland, Jacobs. —
®J. Jacobs, English folktales, z. Th. für Kinder, nimmt auch Schot-
tisches auf-, SatR 8X190, 537 vergleicht verwandte Märchen. — 'E. S. Hart-
land, English folk and fairy tales ('90), sammelt aus Büchern und Zss., nicht
aus Volksmund, Märchen (meist ohne Orts- und Personennamen) and
Sagen. Dass solche auch im modernisirten England, im Puritan. Wales,
wenn auch nicht so häufig wie im Gael. Schottland und Irland, lebeo.
behauptet SatR 10V90, 574. — °Ders., The science of fairy tales; ao
inquiry into fairy mythology. 1891. — R. C. Hope, Holy wells; their legend«
and superstitions; Antiq. '90, XX, 30. 40. 66. 161: XXI, 23. 93. 144. 19o.
265. Die Quellen sind nach Grafschaften geordnet; kirchliche Verbote sie
zu verehren treffen manch' heidnisches Ueberlebsel.
Acta Banctornm Novembris, coli, a C. de Smedt, G. v. Ho off et
J. de Back er; I (Dies 1—3), (Paris 1887, fol.) bringen Viten der hh. Aedh,
Aidan, Ailtin, Bigill, Brenan, Bragac, Canan, Carpreus, Cill-Tedil, iwei
Colman [150 Heilige des Namens gibt es], Coeman, Coomhog, Corcunutaa,
Gronau, Ercus, Fiuntina, Lonan , Lugad, Martan, Muirdebhar, Rumwold,
Wenefreda. Von den 25 Irischen Geistlichen des Martyrologs ist meist
nicht einmal der Ort, wo sie lebten, geschweige ihr Zeitalter bekannt.
Vgl. Krasch, HZ 63, 98.
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 423
DarateUnngen des ganzen Zeitraums. ^£m ertön [vgl. DZG II,
^] ist ein Schulbuch, das Oultur und Quellen berücksichtigt; Kurth RQH
Jan. '90, 323. — **G. G. Zerffi, Studies on the science of general hist,;
II: mediaeval, wird verurtheilt EHR Oct. '89, 806. — S. R. Maitland,
The Dark ages: essays illustr. - - religion and literat. in the 9. — 12. cent.
♦Kew ed. by F. Stokes (1889) sei nicht wesentlich verändert, also überholt;
^kR5X89, 388. — A. J. Church, Early Britain ward von C. Elton,
Ac. 8II90, 91, mehr gelobt als von EHR July '90, 607; SatR 28X1189,
746; Ath. 15II90, 118 und mir DLZ '90, 847. — °D. G. Mitchell,
English lands, letters and kings; from Celt to Tudor CN'York '89) liefert
einem weiteren Kreise ein geschickt anregendes Lesebuch mit Quellen-
proben, beschreibt MA. aus Scott und Tennyson [entbehrt also wohl eigener
Forschung]; Mod. lang, notes '90, 45; Kingsford, Ac. 1III90. — °S. R. Gar-
diner, A stndent's hist. of England from the earliest times to 1885; I:
b, C. 55—1509 (1890) fand allseitig Beifall. Er bietet, namentlich zum
Examen, etwa der Universitätsreife, die Ergebnisse neuester Forschung
{wie die von Stubbs über Verfassung, von Cunningham über Wirthschaft),
von hohem histor. Standpunkte gesehen, lesbar und (auch durch Biblio-
graphie, Indices, Tabellen und Typenwechsel) höchst übersichtlich. [Die
ürtheile über Thomas von Canterbury und Edward I., angeführt in Ath.
-29X190, 732, lauten klar und bestimmt.] Die Bilder erhellen besonders
gut kirchliche Baukunst. Eine Karte fehlt. Ueber genauesten Einzelheiten
soll der Leser den wichtigsten Fortschritt (nach dem der Raum vertheilt
ist, obwohl die Capitel nach den Königen geordnet sind,) nicht vergessen
und mit dem Stoffe politisches Denken lernen. So Ac. 4X90, 291; B^mont
AHtlan. 1891, 151; SatR 8X190, 539, wo [bei diesem riesigen und dem
Verf. nicht völlig eigenen Felde unvermeidliche] Fehler gebessert sind.
^ Von E. A. Freeman's Histor. essays, First ser., erschien 1888 4. Ed.
und Ucbersetzung „Zur Gesch. des MA.", von C. J. Locher. (Straasb. 1886),
Tgl. Riess, HZ 63, 291. Hierher gehören daraus: „Myth. and romantic
-Clements in early Engl, hist.* , bezw. „Folgerichtigkeit der Engl. Gesch.**
4LEd ^Beziehung zwischen England und Schottland".
Biographie. Stephen s [s. o. p. 420] Band XXV (1891) umfasst Harris
big Henry I. — <^L. B. Phillips, Dict. of biograph. reference, new ed. augm.
1889, 8. DZG II, 242. — Wil. Smith and H. Wace, A diction. of Christ,
biography, literature during the first 8 cent., IV^ (1887): N-Z, enthält Werth-
volles; z. B. unter N— 0 über Nennius, Ninian [beide Artikel und überhaupt
^l Keltisches von J. Gammack] , Nothelm v. Canterbury , Offa v. Essex,
•Ofe V. Mercien, Oftfor v. Worcester, Ordbriht v. Westminster, Osa v. Selsey,
Oshere und Osric v. d. Hwiccii, Oslafe v. Kent, Osmund v. London, Westminster,
Suoex, Osthryd v. Mercien [air dies von Stubbs], Osfrith, Osmund, Osric,
■Oswald, Oewy [diese und die meisten Artikel über Nordengländer von
J. Raine]. Diese Probe beweist, dass man früh-Ags. Gesch. nicht ohne
<lies Nachschlagebuch behandeln darf. In der Verfasserliste findet man
au88Crdem Forscher Brit. Gesch., wie Bailey, Bradshaw, Bright, Bryce,
Forbes, Haddan, Mullinger, Reeves. — Ueber Encyclopädien s. DZG I, 487.
1
424 Berichte und Besprechungen.
Literaturgeschichte. M. Manitius, Rom. Dichter im MA.: Persins
(Philologus 47, 713-20) wird benutzt bei Aldhelm, Beda, Alcuin, Scdal,
Dudo, Orderic, Wilhelm v. Malmesbui^, Johann v. Salisbury, Peter v. Blois
(diese beiden kannten auch die Vita Persii), Map, Richard v. Deme?,
Rieh. T. London (Itin. Ric), Matheus Paiis und R. Baco. -• ^R. M. Moorsom,
A histor. companion to hymns ancient and modern. Originale, auch
Deutsche, der noch gesungenen Hymnen, mit chronol. Angabe der \ erfasset.
Die Lateinischen des MA. sind meist den Breviarien von Sarum, Hercford.
York, Aberdeen und dem Durhamer Ags. Hymnar entnommen. So Note«
and Quer. 4190, 19.
Krieg. *'?, England's battles by sea and land; a complete record --
from the eai-liest period, 1890. — ^C. R. Lo w, Battles of the British army; - •
continuous bist, of its Services, defeats and victories from the earliest times,
1889. — °Serr<^, Les marines de guerre de lantiquite et du MA., R. mari-
time Oct.-Nov. '90.
Wirthschaft. Handel. \V. Cunningham, The growth of Engiisb
industry and commerce during the Early and M.-ages (Cambr. 1890), ist
eine völlige ^Umarbeitung des 1882 erschienenen Werkes. SatR 9Vin90, 175;
Ath. 17V90, 634 und L. T. Smith, Ac. 31V90, 364 rühmen den bedeutenden
Fortschritt. Verf. betrachtet echt historisch die Wirthschaft nur als ein
Organ der Politik und bringt daher das gesammte Gesellschaftsleben unter
den Ökonom. Gesichtswinkel: die Erhaltung des Menschenlebens, Familie,
Stadt, Nation. Er verbindet und prüft die meist von anderen aus den Hr-
quellen geholten Factoren überall selbst, wo er aber von Rogers und See-
bohm abweicht, stellt er doch unparteilich deren Theorie dar. Englands
Cultur im frühen MA. knüpft er an Tacitus' Germania an ; die Dorfgemein-
schaft Freier weiche vor der Normann. Eroberung der Gutsherrschaft. Be-
sonders gelobt wird die ausführliche Bibliographie und die Darstellung de»
Stadtlebens und auswärrtigen Verkehrs. Dies beides zu heben trugen die
Dänen bei. — Edward I. richtet die bisher nur der Stadt dienende Oekonomik
auf den Staat. Edwards III. Gesetze wollen den Wohlstand heben durch
billige Einfuhr und die vom Ausland hoch bezahlte Ausfuhr. Er zieht fremde
Käufer Engl. Wolle an. Darunter litten der Engl. Händler und der Engl, arme
Verbraucher groben Tuches. Der Schwarze Tod raffte die halbe Bevölkerung,
2' -2 Million, hin. Die Lohngesetze waren tyrannisch, nur weil die Preise
in Folge der Münzverschlechterung stiegen. Das 15. Jahrb., das auf Handels-
macht und Geldschatz (nicht wie Edward III. auf Materialfülle) abzielt,
nimmt den Fremden den Handel und gibt ihn dem Engl, Kaufmann. —
*J. Mavor, Economic bist, and theory, Edinb. 1890. — Von St. Dowell, A
bist, of taxation and taxes in England—1885, 4 Bde., erschien •2Aufl.
— W. Götz, Die Verkehrswege im Dienste des Welthandels (Stuttg. 1888)
fördert Engl. Gesch. bis 1492 nicht. Im Rom. Britannien (p. 351) erscheine
nur London im Strassennetz massgebend ; da Wege an und zu den Küsten
mangelten, gab es noch wenige Häfen oder Seehandel. [Die von Cäsar e^
wähnten Fahrzeuge aus Korbgeflecht, mit Leder Überzogen, dienten den
Gaelen fast bis zur Gegenwart]. Für späteres MA. (p. 541. 555) unterschitit
Britische Inseln: Allgemeines (F. Liebermann). 425
Terf. Englands Wichtigkeit: er erwähnt nicht einmal Dover, Yarmouth^
Nonrich, die Verbindung mit Normandie und Gascogne, die bekanntesten
(vesetze über Seefahrer, Kaufgilden und WoUausfiihr. — L. Korth, Köln
im MA. (Ann. HV für Niederrhein 50, 1890, p. 8. 15), überblickt Kölns Engl.
Beziehungen kurz, doch mit gutem Literaturnachweis.
Kirchengesch. des ganzen Zeitraums. ^Herb. Story, The church
of Scotland past and present; I: J. Campbell, Römerzeit bis c. 1070, stehe
auf der Höhe neuester Forschung, verarbeite zuerst zahlreiche Z.-Aufsätze
mit Vollständigkeit und unparteilich; SatR 28VI90, 807; HJb 12, 168. —
Bellesheim, Church of Scotland (4 Bde., 1889 ff.); Ac. 17V90, 334 lobt
^Blair's Uebersetzung, tadelt aber die Unselbständigkeit des Verf. und seine
Art Kelt Hagiographie zu benutzen, nachdem er ihr das allzu Groteske
abgestreift bat (vgl. DZG II, 204. 503). — ^ransactions of the Aberdeen
ecclesiolog. soc; IV: '89 (Aberd. '90) behandeln flaut Scot. R.) Kirchen des
MA., besonders Keltische, und Riten zu Dunkeid u. Deer. — °A. Bellesheim,
Gesch. der kathol. Kirche in Irland; I: 432-1509 (Mainz 1890); scheint
Pflugk-Harttung CBl 1890, 1729 wegen Stofffülle und fleissiger Literatur-
benutzung höchst beachtenswerth ; doch fehle scharfe Quellenkritik an den
Heiligenleben, eigene Vertiefung, freies Urtheil. Selbständigkeit, Genauig-
keit in Chronologie und Textverständniss vermisst Mac Carthy, Ac. 23VIII90,
158. Sonstige Kritiken: AKKR 65, 181; HPBll 106, 7, 1890; Lit. Handw. '90.
14; LitRs. kath. '90, 9; HJb 1890, 803; ZKTh 14, 3; DLZ *91; 3. Bd. II
(1890) reicht bis 1690. — U D. Breen, The church of old England 1886;
vgl. 0. Zöckler, JBG '86, II, 177. — ®?,The church in the British isle^
from the earliest times to the Restoration ; lectures in '89 under - - - the
Church Club of New York (NT. 1890). — K. H. Digby, Mores catholici or
Ages of faith, ausgezogen in **A. Kobler, Kathol. Leben im MA. flnnsbr,
1887), wird als parteilich und unkritisch gescholten von V. Schultze, JBG
'87. II, 181 ; '88, IV, 48.
Wallfahrten. °A. G. Hill, Pilgiumages to English shrines in the
MA., Newbery house magaz., July '90. — ®R. Röhricht, Bibliotheca geo-
grapk Palaestinae; chronolog. Verzeichniss der auf die Geographie des h.
Undes bezügl. Literatur 333—1878 (Berl. 1890), erwähnt mit reichster Biblio-
graphie von Quellen des Engl. MA.: Beda, Blickling homilies, Saewulf,
Malmesbury, [sog.] Benedictus, Hoveden, Diceto, Itinerar Ricardi I, Expugn.
Terrae Sanctae, Rad. Niger, Petrus Bles., Ger\'as. Tilbur., Wendover, Mat
Paris [zu dessen Karten vgl. Mon. Germ. 28, 100], Baco, Mandeville, Itinerar.
Anglici a. 1344. Barthol. <51anvilla, Walter Wiburn, Heinrich (IV) Graf
Derby, Thomas Bry gg et T. Swinbum, Ralf Iklingham, Altengl. Gedicht von
1426. Wilh. Wey, Ynformacion of Hierusalem (Nr. 531) u. a.
Kirchenrecht. Ad. Tardif, Hist. des sources du droit canonique
(Paris 1887). Dieser nützliche Abriss braucht für Brit. MA. meist nur be-
ktnnteste Literatur [jedoch nicht: Haddan and Stubbs, Councils; Wasser-
schieben, Irische Canon, in 2. Aufl.: Sebass, Columban]. Die Angaben über
Brit Bussbücher des 6.-10. Jahrh.s stehen nicht auf der Höhe der Wissen-
ichaft. Schmitz' Meinung von deren Rom. Quelle wird referirt, doch
426 Berichte und Besprechungen.
1
zweifehid ; allerdings stelle Regino dem Theodor ein Poenit. Romannm
voran. Der Verf. des Ordo judiciarius Bambergensis sei vielleicht vom Hofe
des Erzbischofs von Dublin, den eine seiner Formeln nennt (p. 300). Eigene
Forschung ist zu Theodor, Egbert, Bonifaz, Richard, Gilbert, Alan, Joh.
Oualensis, Wilhelm nicht angestellt; aus Schulte fortgelassen sind von Engl.
Canonisten Lorenz und Elias. Unter den Concordaten geschieht des Brit
MA.'s keine Erwähnung, auch nicht des Vertrages von 1106, oder der an-
schliessenden Schriften des Ivo von Chartres und Hugo von Flenry, die das
Wormser Concordat vorbereiten. — *A. H. Lewis, A critical bist of
Sunday-legislation 321—1888, 1888; vgl. JBG '88, IV, 28.
Recht und Verfassung. H. 6. Stevens and R. W. Haynes, Biblio-
theca legum, a catal. of law books to 1865--- with a suppl. of the
workspubl. 1865-88 (1889). Buch h ändlerkatalog fttr heutige Praxis; Rechts-
gesch. des MA. fehlt ganz. — Ein Verzeichniss wichtiger Aufsätze zur
Brit. Rechts gesch., geordnet nach Verfassern und Gegenständen, bieten die
Tables de la R. de legislation anc. et mod. et de la NRH de droit franfais
et ^tranger (1870—85). Paris 1888. — *^R. R. Cherry, Lectures on - - criminal
law in ancient [Ir., Agsächs.] communities, 1891. — Glaser, Handbuch des
Strafprocesses I, 130 und Wagner, Handbuch des Seerechts I, bieten treff-
liche Auswahl auch der Brit. Literatur. — °F. W. Maitland, English legal
bist., Polit. science QR, IV, 496, Sept. '89. — ®J. K. Hosmer, A short
bist, of Anglo-Saxon freedom: the polity of the English speaking race. —
Von T. P. Taswell-Langmead, English constitut. bist, from the Teutonic
€onquest to the present time, erschien H. ed., rev. [mit stark vermehrten
Appendices] by C. H. E. Carmicbael, 1890. — ^Hanns Taylor, The origin and
growth of the English Constitution, I (1889) : the making of the Constitution
[bis 1485], verarbeite, sorgfältig und ausführlich, doch ohne Originalität, die
beste Literatur zu lesbarem Handbuch; LawQR April '90, 223; SatR 24V90,
^46. — G. L. Gomme, The literature of local institutions (1886, 248 p.),
verzeichnet eine grosse Zahl von Büchern über Englands frühere und heutige
Provinzial- und Ortsregierung. Vollständigkeit erhoffte Verf. selbst nicht
[vgl. G. Gross, RH 36, 195], immerhin bietet er einen höchst willkommenen
Wegweiser. Wenigstens auf dem Festlande wird kein Forscher aus localen
Zss., privaten Publicationen, Regierungs-Reports und alten Drucken nur an-
nähernd einen so reichen Katalog zusammenstellen können: die Scottish
burgh records [seit 1124!] besitzt nicht einmal das British museum. Wichtig
ist natürlich die Liste auch für Literatur der Ortsgesch. : London behandeln
46 Nummern. Obwohl Verf. »Gneists great work the best account* der aU-
gemeinen Orts Verwaltung nennt, hat er Deutsche Literatur arg vernach-
lässigt. Statt verfrüht Ungarn, Russland und Bengalen zu vergleidien,
sollte er sich erst in die Germanistik vertiefen. Es fehlt aber so gut wie
alles über Agsächs. (geschweige Deutsche) Gesetze, ürkk., Rechtsgeschichte.
Ein glückliches Ahnen und weite Belesenheit in Volkskunde u. Alterthümern
hält zwar den Verf. ab, Coote oder Seebohm den Rom. Ursprung der Engl.
Städte, Gilden und Rittergüter zu glauben (nur in London führe neben und
über der German. Freienversammlung ein Rom. Ausschuss ein Schatten-
Britische--Iiiseln: Schottland (F. Liebermann). 427
dasein [V]), doch wagt er eigene Theorien über die Verfassungsursprünge
nicht, sondern citirt vorsichtig anerkannte Autoritäten. Gegen radicales
Nii-elliren fordert er von den Gesetzgebern zunächst das historisch Er-
wachsene zu verstehen — wohl zu spät. Nach einer Einleitung über das
Zusammenfassen ursprünglich selbständiger Localgewalten in der Central-
regienmg (das begünstigt ward durch die Rom. Schulung der Juristen und
deren Unkenntniss von Genn. Recht, sowie durch den Normann. Eroberer)
folgen 7 Capitel je über Gesch., Archive und Literatur der Localverfassung
allgemein, der Grafschaft, des Hundert (von 799 Hundred-Namen gehören
Dur 362 gleichzeitig einer Ortschaft: es war anfangs persönlich, nicht
territorial), der Stadt (die mit dem Dorfe das Gemeineigenthum am Lande
theilt), der Gilde (der Familie nachgebildet), des Ritterguts mit den Ge-
richten über Unfreie und Hintersassen, und des Kirchspiels ; hier gibt Verf.
Beispiele für Weidegemeinschaft von August bis April auf dem im Sommer
pnvat besessenen Acker; von aussenliegenden Enclaven waren einige einst
Waldbesitz der Gemeinde. L^ebersichtlich und klar, wird das Büchlein auch
ein weiteres Publicum zur Erhaltung und Erforschung der vielen in unserem
Jahrh. untergehenden Reste z. Th. uralten Gebrauchsrechtes anregen können.
— Der 8., Archl. R. I, 77, verzeichnet Glossare für Recht und Brauch des
Engl. MA., die anderen Werken angehängt sind. [Es fehlt das wichtigste:
das in Schmid's Gesetzen der Angelsachsen.]
Schottland. T. Morgan, Early Scottish bist., Jl. Brit. archl. assoc.
öec '89, 348; March '90 [p. 29-41 vom 9-14 Jh.!] hält den Ort, wo Egfrith
von Northumbrien fiel für Dunnichen, nördl. vom Firth of Tay, meint, Alfrid
stürzte in Folge seines Widerstandes gegen Wilfrid, glaubt an Ninian's
fiomreise und Kentigern's Besuch beim hl. David und siebenfältige Romfahrt
^ohne die längst begründeten Zweifel auch nur zu erwähnen], wird nur
zuletzt etwas ausfuhrlicher, doch ohne Quellenangabe. — ®D. Keith, A
bist of Scotland, civil and eccles. - - to - • 1153 (2 Bde., Edinb. 1890), ein
Compeudium, das neben neuester Forschung Urquellen benutze. Keltisches
ZD wenig und Nordischen Einfluss zu stark betone; Notes Quer. III 90,
99. — •J. Mackintosh, Scotland from the earliest times to the present
Cent (Story of the nations, 1890) diene (laut Scot. R., Oct. '90, 390; SatR
19MI90, 91) zur ersten Einführung, sei fürs MA. zu kurz und unbestimmt.
— "Miss Corner, Hist. of Scotland, new ed., [zu wenig] revised, 1889, für
Kinder; SatR 11190,49. — ®J. C. Shairp, Sketches in hist. and poetry,
ed. J. Veitch (Edinb. 1887) bebandelt Schott. MA. ohne neue Forschung;
Scot R. Jan. '88, 190. — G. Burnett [t], Scotland in times past, Scot R.
Jan. '88, 1, bespricht des °Duke of Argyll „Scotland, as it was and as it
ia" (Edinb. 1887), der gegen Laudsocialismus das private Grund eigenthum,
dessen Alter und Zweckmässigkeit, mit Benutzung neuester Forscliung ver-
focht, und knüpft daran einen bedeutsamen Abriss der Ethnologie, Ver-
fassung, Gesellschaft und Wirthachaft im Schott. MA. : Der Geschlechterstaat
entstand in der Zeit der Weidewirthschaft und des Mutterrechts und diente
noch den Anfängen des Ackerbaues bis um 1100. Der Häuptling, König
nnd Feldherr, vom Geschlecht beköstigt und später mit Amtsland aus-
428 Berichte und Besprechungen.
gestaltet, ward erwählt aus der ältesten Linie unter des Stamm vaten Nadi*
kommen. Beim Verlassen des Nomadenzustandes eignete sich das Geschlecht
eine bestimmte Landschaft zu, und mit dem Ackerbau bildete ee, nach
einer Stufe periodischer Ackerverloosung , privates Grundeigenthum ans.
Dieses richtete sich nach der Grösse der von jeher privat besessenen Heerdeiu
Der „Viehherr* erwarb ausschliessliches Eigen an Acker und Weide und
den Häuptlingsrang, indem er die Leute seines Geschlechtes leihweise mit
Vieh versah und dagegen zu Abgaben, Fronden und Huldigung verpflichtete.
Er beherrschte ausserdem unterworfene Unfreie und sippenlose Fremde, die
er ansiedelte. Mehrere Geschlechter bildeten einen Stamm unter einem
erblichen Kleinfürsten. Diese Fürsten, anfangs vielleicht 7, dann 14^ wurden
allmählig abhängiger vom OberkGnig. Diese Kelt. Verfassung stand also
schon der Feudalität nahe; und bereits das 14. Jahrh. hielt irrig schon
Malcolm U. (f 1034) für den echten Eigenthümer und Verleiher alles Schott
Bodens. Seit etwa 1058 trieben die EGnige 70 Jahre Angelsächa. Politik,
bis David I. die Normann. Verfassung einführte. Im 13. Jahrh. entstammte
der Adel einer Mischung von Kelt., Engl, und Normann. Blute, und war
die mittlere, besonders die städtische Classe germanisirt; nur in Ross und
Moray musste man die Kelten Über die Berge treiben; sonst forderten
Stifter und Städte (diese durch Flamänder, p. 11) die Oultur friedlich.
Landschenkungen, an Kirchen schon vorher üblich und ein Beweis für
Privatgrundbesitz, wurden seit etwa 1100 beurkundet und bedingten seit
etwa 1150 feudale Gegenleistung (Ritterdienst). Diese Begrenzung der
Dienste förderte den Frieden, allein die Gastung des Königs, bis um 1200
manchmal vorbehalten, veranlasste noch oft Plünderungen. Jene Kleinfürsten
wurden im 12. Jahrh. Grafen, vom König zu Rathe gezogen und mit ihrem
Stammland belehnt; des Königs Sheriff duldeten sie neben sich als Richter;
die Häuptlinge wurden Thane, das Geschlechts- Gemeindeland ward Königs*
domäne. Seit Robert I. wurden die Thanschaften zu Ritt-erlehen. So drang
die Feudalität, auch mit Afterlehnbiiefen, zu den fernsten Hochlanden. —
Ackerbau trieb zuerst der Columba-Mönch, dann der erblich am Boden
haftende oder persönlich commendirte Leibeigene (der 1200 — 1400 frei ward
durch Uebersiedlung auf Neubruch oder kirchliche Freilassung oder ein-
jährigen Sitz auf Stadtboden), endlich der freie Erbzinsbauer und der
Pächter. Zeitpacht kommt seit 1190 vor. Kirche und Krone hoben die
Landwirthschafb, die aber um 1300 mit aller Cultur zurückging. Das Ge-
treide bestand zumeist in Hafer, die Ausfuhr in Wolle, besonders nach
Flandei-n. Laut Zollrechnungen besass Schottland um 1350 etwa V/t Million
Schafe und nahm etwa £ 10 000 Ausfuhrzoll ein (Vis von Rinderhäuten,
den Rest von Wolle), der aber seit etwa 1380 mehrere Jahrzehnte lang
sank. [Dies und das Gebrauchsrecht der Kronguts- Verpachtung um 14<)0
arbeitet B. aus den ürkk. selbst heraus.] Die Hochlande waren nur der
Theorie nach anglonormannisirt. Denn die dortigen Clans, Splitter der
einstigen Geschlechter, bewahrten Kelt Wildheit, versanken seit 1384 über
ein Jahrhundert in die alte Barbarei^ plünderten grausam ausser England
auch das Schott Tiefland, noch 1411 in geschlossener Masse, und sich gegen-
seitig noch weit später. Der Clanshäuptling, lange von der Krone be-
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 429
kämpft^ ward erst im vorigen Jahrhundert Land verpachtender Grundeigen-
thOmer. — J. Mackenzie, Hist of Scotland, 1888. — Dass nach König
£ad w ine von Nordhumberland Edinburgh heisse, wird neuerdings bezweifelt.
CJegen P. Miller's Erklärung, edin sei Gaelisch Hügelseite, Abhang, wendet
«ch mit Recht Antiq., July '90, 32 wegen der Mischung mit dem Angl. burgh.
TorkeltiBche Spuren. ^H. d*A rb ois de Jubainville, Les premiers habitants
de lEurope, 2. ed. 1889; vgl. [ausser DZG III, Bibl. 749] J. Loth, R. Celt.
11, 228. ^ •H. Mac Lean, The ancient peoples of Ireland and Scotland,
JL anthropolog. instit. Nov. '90. — ®J. Beddoe, On the stature of the older
nices of England as estimated from the Longbones, ebd. 17, 202. — L. G o m m e,
The conditions for the survival of archaic custom, Archl. R.Jan. '90,422.
Trotz Fortfichrit der oberen Classen bewahren Unterworfene manchmal prä-
histor. Sitte, so die Iren, wohl theilweise in Folge [?] Nichtarischer Ab-
stammung. — Solche Reste wilder Barbarei dort und in Kelt. Gegenden
Britanniens weist er Archl. R., Dec. '89 nach; unter Römerherrschaft lebte
dort noch ein neolith. Volk, was Ausgrabungen beweisen. — Präarisch [?]
scheint ihm, Archl. R. July '89, das Brit. Märchen von Pflanze und Thier. —
*Bryant'8 [DZG II, 506] Speculation über Irlands (allerdings Vorkelt.) Ur-
einwohner schilt Nutt {s. u. p. 436) verfrüht und unsicher. — **Sir H. E.
Maxwell^ Studies in the topography of Galloway, -- 4000 names of
places with remarks on their origin. Edinb. 1887. Laut Scot. R. Oct. '87,
424 leitet Verf. die Ortsnamen ab aus den Sprachen 1. der Ureinwohner,
schwarzhaariger, langschädliger Iberer, vorchristl. Zeit, die erst nach langem
Kampfe verschwanden; 2. der Goidhelen; 3. der Brythonen, wohl zwischen
6.— 11. Jahrhundert aus dem benachbarten Strathclyde eingeführt; 4. der
Angeln; 5. der Skandinaven; 6. der Niederschotten seit 13. Jahrhundert.
Ooidhelisch, das man hier bis 1500 sprach, klingen weitaus die meisten
Namen. Vielleicht also vor Scoten aus Dairiada [Nordost -Iren] wichen
die Ureinwohner. Die Sprache der Picten hält Verf. der Dalriada's gleich;
Scot R. bezweifelt dies: die Picten eroberten Galloway, als dort ein Kelt.
Volk die Orte schon benannt hatte. Vgl. R. Celt. IX, 411. — Auch H.
d'Arbois h< die Picten für Kelten und stellt ihre Sprache zwischen Britisch
und Irisch; R. Celt. '91, 173. — Hyde Clarke, The Picts and Preceltic
Britain (Tr. roy. hist. soc, N. S. III, 243), will die Picten den Iberern zuweisen
and ihre Erbfolge durch Exogamie, nicht Polyandrie erklären. Druiden
und ihre Denkmäler seien Piktisch [?], durch die Kelten nur übernommen.
— "K. Blind, Uralte Germanen in Schottland, MLIA 82 ('88), setzt Picten
gleich Peuken; was Kossinna JBG '88, II, 263 mit verdienten ! ! versieht.
— Macandrew: The Picts (Tr. Gaelic soc. Inverness 13, 230) seien nicht
in Nördl. und Südl. gespalten, sondern einheitlich Gaelen nach Stamm [?]
tmd Sprache [Verf. ist nicht Philolog und erklärt Beda und Adamnan
m. E. unzulässig]. — Auch C. Elton, Archl. R. I, 48, hält die Pict. Sprache
dem Gaelischen verwandt, dagegen A. Macbain (Celtic magaz. '87) dem
Wallisischen. — D. Mac Ritchie, The Finn-men of Britain (Archl. R.
Aug. '89) und Earthhouses and their inhabitants (ArchL R. Dec. '89;
Jan. '90). Primitivste Erdwohnungen im nördl. Schottland heissen Häuser
430 Berichte und Besprechungen,
1
zwergenhafter Picten ; Nord. Sagas erzählen ihre Plünderung durch Norweger.
Diese kleine Rasse gebe Anlass zu den Elfenniärchen [?], sie sei dunkel, da>
Finnen verwandt [?], und bestehe gesondert [?], wenn auch vor den Kelten
weichend, in histor. Zeit. Als Stoffsammlung haben die Aufsätze Wertfa;
bei der Erklärung springt aber Verf. mit Quellen und Etymologie unwissen-
schaftlich um. Vgl. A. Nutt, Folklore June '90, 259; Ac. 10Vni89, 87.
— J. Rhys: A non-Aryan element in the Celtic family (Scot R. July '90)
erhelle aus Personennamen in Irland und Nordschottland; sie zeigen Tote-
mismus, namentlich Verehrung des Hundes; H. d'Arbois, R. Celt. Oct '90,
503, weist aber ähnliche Namen bei vielen anderen Völkern nach. — J. Rhys,
The mythograph. treatment of Celtic ethnology (3. Rhind lecture on arcbaeo-
logy, Scot. R. Oct. '90, 240). Der vom eingewanderten Arier unterworfene
Eingeborene heisst im Irischen Mythos Emer (= Ever, d. i. Ivemier); er
wird erschlagen vom jüngeren, von Norden kommenden Bruder Erem (d. h.
Pfiüger). Der Pictus Nordbritanniens (dies ist nur das Latein für Cruithne,
wie Scottus für Goidhel) ist, wie seine den Eingeborenen Irlands gleichen
Namen beweisen, ebenfalls Ivemier; nur er, der Heidenthum und Ivern.
Sprache länger bewahrte, behielt auch ferner den alten Namen, wShrend
der Dalriader, der andere Theil derselben Rasse, seitdem er KeU. Sprache
und dann das Christenthum annahm, als Goidhel galt. — ^R. Munro, Tfae
lake d wellers of Europe (Rhind lect.) '90. Kelten verpflanzten den befestigten
Holzbau im See aus Mittel-Europa nach Irland und Schottland und ver-
theidigten sich darin von neolith. Zeit bis um 900 gegen Römer, Angeln,
Picten und Scoten. So SatR 18X90, 454. — R. Henning, Die Germanen
im Verh. zu den Nachbarvölkern (Westdt. Z. 8, 29), meint, die Britischen
Inseln weisen keine Vorkeltischen Spuren auf und seien von den Kelten
wohl zuerst [?] besiedelt. Der Name Welsch, Angelsächs. Wealh, komme
vom Frühgerman. Worte Wolkos, da der Germane die Kelten benenne
nach den Volcae; mit diesen Kelten, an oberem Main und Weser, berühre
er sich zuerst; vgl. Müllenhoff, Deutsche Alterth. II.
Kelten allgemein. Die Anerkennung der jungen Keltologie drückt
sich u. a. darin aus, dass die University of London auch für sie fortan
zum Magister artium gi-aduirt; Ac. 2X189, 287. — Die wichtigste Literatur
zur Gesch. der Kelt. Nebenländer Englands und der Anfänge Britanniens
vermerkt bis 1885 G. Dottin, Table des 6 premiers voL de la Revue Celt,
hinter deren Band VII. — **The Celtic magazine, Mtschr. zu Invemesg,
seit 1886 unter A. Macbain, behandelt wesentlich Altschott. u. Irische
Literatur, Sprache und Alterthümer; R Celt. III, 129; 145. VII, 449. VUI,
189; 402. IX, 144; 293; 418; 497. — ^W. H. Stevenson, Records of Celtic
occupation in local names, Notes Qr. 89, 9. — J. Rhys, The early eth-
nology of the Brit. Isles; Scot. R. Apr. '90, 233. Vor aller Geschichte
zerfallen die Kelten in zwei Gruppen. Die langschädlige, welche q spricht
(macq, wo die andere Gruppe p in [m]ap sagt), wandert aus der Arischen
Urheimath (an der Ostsee) zuerst und am weitesten westwärts: ein TheiJ,
die Goidhelen, nach Irland und Hochschottland, der andere, die Celticaner,
nach West- und Südgallien. Die zweite P-Gruppe drängt den Q-Sprecheni
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 431
xoch, zu ihr gehören die Gallier, mit den Belgiern, die zu Gäsar's Zeit über
die Celticaner herrschen, und die Brythonen in Südbritannien, die Kurz-
gchädelaus Vorgerman. Gräbern Englands, r- A. Nutt, Folklore June '90,
^, zählt danach ^war Gallier und Brythonen zur zweiten Eelt. Wanderungs-
welle, zweifelt aber, ob auf Mythos und Volksbrauch diese Ansicht sich
itützen lasse; vielmehr hänge Irische und Brit. Sage doch wohl ursprünglich
zosammen. — J. Loth, Rapprochement entre T^popee Irland, et les tra-
ditioDS Galloises (R. Gelt. 11, 345). Irische Sage lässt das Eisenhaus, wo
Cochnlinii mit den Ulsterem schläft, glühend machen, und des Riesen Augen
Beben der Nase wie zwei Seen um einen Berg erscheinen ; beide Züge bietet
aoch das Walliser Mabinogi von Branwen. — H. d'Arbois, R. Gelt. '91,
162: Donnotarvos, d. i. fürstlicher Stier, heisst das Eroberungsziel im
Ir. Epos Tain bö Güalgne und ein princeps Helviorum bei Gäsar, B. Gall.
VJI, 6o. — J. Rhys: The Eglwys Gymun stone (Archla. Gambr. '89, 225)
zeigt in Rom. Majuskeln die Inschrift: „Avitoria filia Gunigni** u. in Ogam:
.Anttoriges inigina [Goidhelisch : Tochter] Gunigni*^, ein Zeichen Irischer
Besiedlung von Südwales. — H. Omont, Gatal. des mss. Gelt de la
Bibliotheque nat [Paris], R. Gelt. Oct. '90, 389 (auch sep., Ghartres 1891),
V^chreibt von den 29 Irischen Hss., deren weitaus meiste neu sind, ausführ-
lich die älteste, Nr. 1, vom 14. Jahrhundert, die z. Th. Heiligenlegenden
aithäli — H. Bradshaw, Oldest written remains of the Welsh language.
Coli, papera [vgl. DZG IV, 146; über den Verf. auch Breul, Engl. Stud.
Xni, 162] 281. 453. Er zählt älteste Walliser und Breton. Sprachreste
von 820—1100 auf aus Hss., Engl., Französ., Irischen, der Lichfielder und
einer Luxemburger, die er genau beschreibt. Er erst erkannte durch Schei-
dung der Dialekte und Schriftarten manches für Wallisisch Gehaltene als
ßretonisch-Gomisch (dessen älteste Niederschrift nicht vor 900 sicher datir-
bar ist). Mehrere dieser Untersuchungen betreffen Kelt. Pönitentialien.
Irische Q uellen. E.Meyer, Irish mss. atGheltenham (Ac. 10 V90,
321), verzeichnet Nr. 9194 Annalen; 9195 Annalen; Book of rights, das mit
dem Vorrecht des Königs von Cashel beginnt — °Ders. , Ms. 40 Edinburgh,
Mittelirisch, Geltic Magaz. XII, 208. — M. Nettlau, Irish texts in Dublin
and London mss.; additions to the published lists (R. Gelt. X^ 456), notirt
meist Dichtungen, auch historische. — G. Jacob, Ein Ar ab. Berichterstatter
ans dem lO./ll. Jahrhundert übertragen (Berlin 1890), übersetzt p. 19
aas dem Kosmographen Qazwini des 13. Jahrhunderts : «Irlanda". Darüber
sagt ,Al-üdhri (nach p. 7 ein Spanier 1003 — 85): Die Normannen haben
keinen festen Wohnsitz ausser dieser Insel. Die Bewohner stehen unter
Normann. Herrschaft. Die Vornehmen tragen Mäntel mit Perlen besetzt *".
Er beschreibt dann das Barpuniren der Walfische. [Offenbar sah der Maure
oder sein Gewährsmann Dublin unter Dan. Königen. Perlen erhielt auch
Aiuelm aus Irland]. —• ^Annala Uladh, Annais of Ulster, otherwise An-
nalaSenait, Annais of Senat, a chronicle of Irish affairs 431—1540, ed. with
a translation and notes by W. M. Hennessy [t]; I: 431—1056, Dubl. 1887.
Hrsg. zieht der 1826 von O'Gonor, Rer. Hib. SS., ungenau gedruckten Raw-
ÜMon Hs. die Dubliner Trin. H 1, 8 vor. Dies Werk ward Ende des
432 Berichte und Besprechungen.
1
15. Jahrhunderts compilirt und bis Mitte 16. Jahrhunderts fortgesetzt. Toi
den z. Th. verlorenen, wie es scheint schon im 7. Jahrhundert gleichzeitigen,
<2uellen citirt es für 467—628 Cuana aus der Abtei Trevet (f 738). f%r
-628—1021 Erzb. Dubdalethe v. Armagh (t c. 1061,5), ferner Maucteus. t
Patricii discipulus (t 534/6). Zu Anfang lautet die Sprache fast nur Latein,
aber mit Spuren des frühesten Irisch. So d'Arbois, R. Celt. IX, 402; SatB
8191, 22; eine grosse Menge Fehler in Text, Uebersetzung und Sadh
bemerkungen besserte W. Stokes, Ac. Sept. Oct. 1889, 207; 228; 241.
Dieser behandelte vor der Philological soc 6VI90 [beachtenswerth u. a. f&r
G. der Yikinger um 900] sprachliche Entlehnungen in 15 Ir. Annalenwerken
des 10.— 16. Jh. aus Latein, Normanno- Französisch , Biythonisch, Picti^ch.
Nordisch, Angelsächsisch; Ath. 14VI90, 774; Ac. 21VI90, 431; R. Celt. *91.
172. — Irische Texte mit Üebersetzunj?en - - hrsg. von Wh. Stokes u.
E. Windisch, 2. Ser. (Lpz. '84 — 7) enthalten zwar keine datirbare Thatsacbe
zur Irischen Geschichte; aber, neben einer Augustin-Glosse aus Reichend«
und den Troja- und Alexanderromanen [letztere edirt K. Meyer], welche auf
4em Latein des Vergil, Dares, bezw. Gros, Priscian, Rufin und der falsches
Alexanderbriefe [nach Zimmer auch dem Agnorm. Benoit?] ruhen, auch weite
Bildung eines Geistlichen um 1000 bezeugen, erscheinen hier zuerst zuv«-
lässig übersetzt mehrere heimische Sagen, meist des ConchobaivKreisee, die
öfters Griechische Berichte über Keltische Sitten bestätigen, vorchristlichen
Ursprung deutlich verrathen und wichtige Angaben, z. B. über älteste Topo-
graphie, blutige Bankette, Gastung, Ogamschrifb, Blutrache, Brautreob,
lockere Ehe, Eampfsitte zu Wagen, dann zu Pferde, enthalten. Diese Sag»
sind: „Fest des Bricriu*, drei Plünderungs- Abenteuer, (nämlich „Raub der
Kühe der Dartaid", „Flidais*, und des „Regamon" [in Vieh, nicht in Land
besteht der älteste Werth; SatR 3191, 23]), endlich .Tod der Söhne Uu-
nech's", der bereits Schottland und Norwegen erwähnt, also nach 800 die
vorliegende Form erhielt. Vgl. D[ottin], Moyen-äge '88, 145. — "W. Stokei,
Lives of saints from the Book ofLismore (Anecdota Oxon., mediaeval ser.
V, Oxf. '90, 4°), eine vielfach gepriesene Leistung. Das Buch, 1814 ver
mauert gefunden in Lismore Castle, das dem Herzog von Devonshire gehört
ward 1450—1500 für Finghin Mac Carthaigh Riabhach von mehreren Schrei-
bem gefertigt. Es vertritt uns das Book of Mounsterboice u. a. Verlorenes.
Es enthält Marco Polo, Lombarden-Gesch., Irische Sage, Dichtung, Rechte
Abhandlung, Moralsätze neben den wunderreichen Heiligenleben. Von dieaei
•edirt St. und übersetzt aus dem Irischen: Patrick, Columba, Brigitta. Senan,
Finian, Brendain, Ciaran von Clonmacnois, Mochua von Balla und Findchua (d.h.
Weisshund, von Brigown, ein kriegerischer Heiliger mit den Zügen der Sagen-
helden : sein Zorn verursacht Feuer, und sein Blick gewinnt die Schlacht). Nor
die Wunder, mit werthvollen Merkmalen für Gesellschaft und Religion cUi
MA., haben originalen Werth; die Biographien sind uns anderswo authen-
tischer überliefert. Oft tritt die Liebe zu den Thieren bei diesen Kelt
Heiligen hervor. In der Einleitung geht Hrsg. alles für die Cultur Wichtige
systematisch durch: p. cv Religion; cig Familie; cxiij Staat. Vgl. NaH
Folklore June '90, 247; Rolleston Ac. 27X1190, 609; SatR 19Vn9Ö. 83;
R. Celt. XI, 242; Melusine Juni '90, 70; RC 1890, Nr. 49; HJb 1890, 804;
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 483
AÜi. 16Vin90, 218. — Zu den Irischen Heiligenleben aus Salanaanca
[DZO U, 466] vgl. Zimmer GGA '91, 154; R. Celt. XI, 874: viel daraus
druckten Haddan und Stubbs, Councils H, 292. — ^R. Atkinson, The
pasaiona and the' homilies from the Leabhar breac [der gesprenkelte
Liber]; text, translation, - - Irish lexicography (R. Irish Acad., Todd ser. II,
2, Lond. & Dnbl. 1887). Diese 15 Passionen, deren einige Latein und Irisch
mischen, folgen festländ. Latein, z. Th. bekannten Quellen, und betreffen
alle keine Iren. Vgl. R. Celt. IX, 127. Die üebersetzung besserte Stokes,
Beitr. Indogerm. Spr. XVI, 29 und Tr. Philolog. soc. '89. — ^G. Schirmer,
Die Kreuzes- Legenden im Leabhar breac. Lpz. Diss 1886. — H. Gaidoz,
Le d^bat du corps et de Täme (R. Celt. XI, 463) und Echos de la litt^r.
Äüt au MA. (Melusine Oct. '90, 107), druckt die gemeinsame Quelle des
Leabhar, der Latein. Verse Vis io Fulberti und des Angelsächs. Dialogs
der verdammten Seele mit dem abgestreiften Leib. Ihr Schreiber ist Ire, da
er i hinter den Vocal schiebt (ainima mailis ingreiditur suirgite respoindit);
die Idee begegnet zweimal bei Plutarch, nach welchem Demokrit gegen
die Seele, Theophrast gegen den Leib entschied. — J. D. Bruce, The
body and soul-poems in English (Mod. lang, notes '90, 385), vergleicht
Angelsächs. und Mittelengl. Dichtung, mit weiter Benutzung namentlich
Dentscher und Französ. Untersuchungen. ^- Windisch, Das Altir. Ge-
dicht im Codex Boemer [Dresden A 145b] und Altir. Zauberformeln
<Berr. Sachs. Ges. Wiss., Phil. CL, 1890, 1, 83), bringt zwei Strophen ethischen
Inhalts und aus Codex St. Gallen coli. 1395 Besprechungen des Harnzwangs
und Kopfwehs. — Dies übersetzt H. d'Arbois, R. Celt. Jan. '91, 153. —
Wh. Stokes: Old Irish glosses (Ac. 18190, 46) stehen über Peüi epist. II
in Irischer Hand des 9. Jahrhunderts im Ms. Turin F 4, 24, aus Bobbio.
— Wh. Stokes, Hibemica, Z. f. vgl. Sprachforsch. 31, 232, Irische Glossen :
1. zum Psalter Palatin. 68 [vgl. DZG II, 507]; 2. zum Buch von Armagh,
das Ferdomnach 807 schrieb, im Trinity Coli., Dublin; 3. Die Notiz des
^. Jahrhunderts in Hs. Würzburg Mp. th. f. 61: Sillän, Abt von Bangor,
lernte den Computus von einem Griechen, u.Mo-chuaroc maccu Neth-Semon
gehrieb ihn nieder, auf einer Waldinsel bei Down-patrick ; 4. Im Carlsruher
Beda, aus Reichen au, nennt ein Ire des 9. Jahrhunderts Cronän Sohn Lugaed's,
der auch Mochua von Clondalkin heisst. 5. Aus des Marianus Scotus
Antograph [vgL DZG II, 506]: Irische Königsliste, Verse über Adam,
die Rache gegen den Stamm Benjamin, und Dialog zwischen Patrick
und Brigitten [vgl. DZG II, 506]; 6. Glossen aus Bodley 70; 7. aus
Land 460. [Selbst diese Glossen bringen bisweilen für die Cultur Merk-
würdiges: z. B. das dreimalige Untertauchen bei der Taufe. Dies nach
SatR 3191, 22, die auf geschichtl. Gehalt der Keltologie der letzten Jahr-
zehnte hinweist.] Vgl. R. Celt. '91, 171. — ^n codice Iriandese dell' Am-
brosiana, ed. G. J. Ascoli (Roma 1878—89). [Hier seufzt der Schreiber
über dünne Tinte und mangelhaftes Pergament; ein anderer beklagt (z. B,
in Bodley Land 610) Copistenqual und Wassertrinken statt Weines, erstaunt
über Märchen im Text oder entrüstet sich über Christi Verleugnung durch
Petrus; SatR ebd.]. — ^W. M. Hennessy [f], Mesca ülad or The intoxi-
-cation of the Ultonians translated, Dubl. 1889, enthält, laut A. Nutt,
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. Y. 2. 2^
434 Berichte und Besprechungen.
n
Archl. R. in, 206, zwei Irische Bearbeitungen um 700 von einer Helden-
that Cuchulaind s. Nutt hält Personen und Begebnisse, aber nicht die Zu-
stände far unhistorisch. — ''H. d'Arbois de Jubainville, L'ejcil des fil*
d'üsnech [vgl. o. p. 432J, R. trad. popul. III, 199, leitet L. Ponsinet»
üebersetzung dieser r. Sage des Conchobar-Kreises ein. — °K. Meyer,
Cath Finnträga (Anecd Oxon., Oxf. 1885) bringt «Die Schlacht von Ventry*
aus Hs. Bodley Rawlinson B 487 [vollständigere Texte erwähnt SatR
3191, 24J : Darius greift Irland an , wohin König Finn Mac Cumaill die
Tochter des Königs von Frankreich entführte , wird aber abgeschlagen. —
Ders., The oldest version of Tochmarc Emire (R. Celt. Oct. '90, 423) inid
The wooing of [um] Emer [durch Cachulin] (Archl. R. I, 68; 150; 231; 2981
druckt, bezw. übersetzt (aus der Hs. Bodley Rawlinson B 512, vom 15. Jahr-
hundert, die einem Buche des 11. Jahrhunderts folgt) eine der ältesten
Irischen Sagen, deren Form vor dem Eintritte Nord. Einflusses, vielleicht
seit dem 6. Jahrh. aufgezeichnet ward, obwohl sie erst in Hss. des 11. und
13. Jahrh. begegnet. [Interpolirt also wäre eine Strophe, wonach der
Held mit einem Mädchen Nährkind bei Wulfkin dem Sachsen war.] Der
Held Cuchulin aus dem Kreise des Königs Conchobar von Ulster, der om
Christi Geburt gelebt habe, erringt nach vielen Abenteuern (in denen Hrsg.«
Zimmer auch hier gegen Rhys folgend, keinen Sonnenraythos sieht) seine
Braut; sie aber muss zuerst sleep with Conchobar; for witli him is the
deflowering of virgins before the men of Ulster ever. [Jus primae nodäsl
worüber zuletzt F. Liebrecht, Germania 35, 350.] — Wh. Stokes, R. Celt
Vni, 47, übersetzt aus dem Irischen Book of Leinster (um 1150): Die
Belagerung von Howth, bei Dublin. Die Helden dieses Kampfes zwischen
Leinster und Ulster sollen im 1. Jahrhundert gelebt haben, und die barbar.
Cultur in der Sage ist jedenfalls noch heidnisch. — Ders., The voyage of
Mael Duin, R. Celt. IX, 447; X, 50 druckt (aus 4 Hss. seit 1100) und
übersetzt die Seefahrtsage, deren Verf. Aed the Fair, Hauptweiser Irlands,
sein soll. Er scheint Laie zu sein, kennt aber Vulgata und Yirgil, und
benutzt hauptsächlich die Latein. Navigatio s. Brendani [s. dagegen unten
Kelt. Kirche, Brendan]. — Ders., The second battle of Moytara, R. Celt
1891, 52, druckt aus Ms. Harley 5280, vom 15. Jahrh., eine höchst märchen-
hafte Sage in Mittelir. , schon Nordisch beeinflusster, Form , die daher so
nicht älter als 1000, vielleicht selbst 1300, ist, aber Spuren früherer Sprache
und Panarischer Volkskunde birgt: Die Tuath De landen in Irland und
besiegen die Fir Bolg, deren Reste zu den Fomoriem auf den Hebriden
fliehen, wählen Bres zum König, vertreiben ihn aber, als er sie besteuert,
und besiegen die Fomorier, die er zu Hilfe ruft. Eine späte [werthlose]
Randnote setzt diese Schlacht der Zerstörung Troja's gleichzeitig, [unter
den ständigen Beamten des königl. Hofes beim National fest zu Tara er-
scheint auch der Dichter-Chronist.] Ferneres s. unten: Kirchliche Quellen.
Literatur über Irlands Mythos und Sage. ^Rhys' Celtic heathen
dom [vgl. DZG II, 503] ward analysirt in Scot. R. '88, 190; Archla. Cambr.
'88, 358 und von ^H. d Arbois, R. de Thist d. relig. 22. 1, Juli *90: Rhy»
habe zu viele Sagengestalten in's Kelt. Pantheon erhoben, wie er denn
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 435
Merlin als Brython. Zeus, Arthur als Culturheros, Stonehenge als Kelt.
Zeustempel betrachtet. Jenes Pantheon herzustellen, urtheilt Loth, R. Celt.
XJ. 484, gelingt nicht, so viele Anregung und Einzelnes auch der Sprach-
und ifythosforscher von Rhys gewinne. Mindestens als Versuch bleibt
das Werk Epoche machend. Vgl. JBG 88, III, 114. — °A. Mau'ry, Jl Sav.
'^, 330; 429 analysirt: ^'H. d'Arbois, Cycle mytholog. Irland., '84. —
Dies Gall. System deckt sich wenig mit Rhys' Irischer Mythologie, was
Nntt (Archl. R. II, 110) aus deren heroischer Fonn erklärt. — Die für
Geschichte weitaus bedeutendsten Fortschritte der Keltologie in den letzten
Jahren bestehen in H. Zimmers Forschungen: Kelt. Studien, Z. ver-
gleich. Spr. 28, 318. 417; Kelt. Beiträge, ZDA 32, 196; 462. 33; 129;
2ü7 [vgl. JBGerm. Phil. X, 117] und Kritik gegen Nutt [vgl. DZG II, 221]
6GA 90, 488. Die Iren entwickeln sich vor dem Beginne aller Sagen
Ton den Britanniem gesondert. Ihre älteste Sage, die von Cuchulin, knüpft,
soviel mythische Züge ihre Helden auch tragen, an Historisches um Christi
Gebort an. Sie war um 500 6to£flich fixirt und mindestens in Theilen
bereits um 650 aufgezeichnet. Aber erst um 1025 waren die uns verlorenen
Quellen geschrieben (mit Spuren der Sprache von 850), auf welche unsere
zwei ältesten Dubliner Hss. zurückgehen, die der Ir. Academie, geschrieben
Ton Moelmuire (llOti zu Clonmacnois) , und die im Trinity College (vor
1160, aus Leinster). Allein schon diese vorchristliche Sage zeigt ihren rein
beimischen Kern organisch durchsetzt mit Erinnerungen an die zweite Ge-
Bchichts-Periode der Iren, 360-603 (Beda IV, 26), in der sie kriegerisch nach
Nord-Britannien übergriffen und hier gegen Römer, Walliser, Picten und
Angeb kämpften. (Sie zeige dass. Einflüsse der Herculessage schon seit
etwa 650 [?].) Einen späteren und abtrennbaren Zusatz erhielt sie aus
Nordgerman. Stoffen, seitdem Irische Barden zur Vikingerzeit German.
Namen, Wörter, Motive und Sagen, z. B. von den Nibelungen, um 1000, auf-
nahmen; auch manch' Irischer Brauch, wie die Blutsbrüderschaft, entstamme
nur [?] dem Norden. Die Heroen der Urzeit, ja des Mythos von Irland,
werden unter dieser Umbildung des 9. Jahrhunderts zu Nordischen Recken.
[K. Meyer bekämpft zwar Zimmer's Theorie vom Ten ton. Einfluss philo-
logisch ; aber vom Tochmarc Emire, o. p. 434 , gibt es eine Vor- und eine
Nachnordische Form.] Die hier ausführlich dargelegten Beziehungen der
Iren zu Insel- und Festlands-Gennanen und Nordmannen im 7. — 10. Jahr-
hundert (durch Politik und Heirath der Fürsten, durch Glaubensboten, Lehrer,
Rompilger aus Irland, durch Skalden am Dubliner Skandinavenhofe) machten
solche Entlehnung möglich. [David, Heinrich 's V. Historiograph, ward aber
nicht in Irland Bischof.] Der Historiker erhält hier nicht nur eine gelehrte
kritische Sammlung weithin zerstreuter Einzelheiten (zur Gesch. des Irischen
Heros, der den Haup tantheil hatte an der Aufzeichnung der Volkssage,
ond seiner Mission bis Island hin, zum Exil der Söhne ^dilfrid's in Irland,
zur Geschichte Dalriada's), sondern auch Einzelbegebenheiten aus Spiege-
lungen in Irischer Sage zuerst nachgewiesen, z. B. die Trennung Nord-
britanniens durch den Dorsus Britanniae in zwei Reiche der Iroscoten und
Picten; so enthält Cath Ruiss den Niederschlag davon, dass Ulster's Clan-
hanptlinge die Jarle der Orkneys zu Hilfe riefen gegen andere Iren.
n
43(5 Berichte und Besprechungen.
(Haeredha, in den Ags. Ann. 787 [aber nicht den ältesten!], sei Hardangtr-
Qord [jedenfalls Norweger]). Die Irische Pseudo-Geschichte von grauer Ur-
zeit, abgeschlossen in Nennius, ist eine Fälschung der Irischen Gelehrten
des 8.— 10, Jahrhunderts aus der Irischen Mythologie (die ausserdem in der
Volkssage steckt): sie stempeln Göttervorstellungen zu vorchristl. EroW-
rungen um. [Irlands dreitausendjähriges Alterthum in den Annalen heirrl
den heutigen Geschichtsforscher wohl nicht mehr]. Im Gegensatze zur
Cuchulin-Sage, die sich um Ulster und dessen Kämpfe in Alba dreht, be-
trifft die weit jüngere Ossiansage Leinster und Munster. Sie knüpft an
Finn, den angeblich 273 gefallenen Vater Oissin's^ an, entstand erst nach
Vikingerzeit , da sie mit Nordischem unentwirrbar verquickt ist, ahmt
Cuchulin nach, lebt zwar sicher seit dem 11. Jahrb., lautet aber (mit Aus-
nahme kleiner Episoden, die in jenen Sammelhss. stehen) Mittelirisch um
1350; die älteste Hs. ist vom 15. Jahrh. Finn sei [?] der Norweger Caittü
Find, 857 vom Dänenfürsten Amlaib von Dublin vernichtet, der Held d«-
bald keltisirten Norweger in Südirland, um 900 als heidnisches Nordgermanen-
Ideal verherrlicht, um 970 mit Kelt. Sage verbunden und fortan die Pani?ael.
Heldengestalt; Fenier (Nordisch: Feind) heisst Wiking [?]. [ZDA 35, 1 fuhrt
Verf. dies näher aus.] Arthur (s. u. Wales) ward nur äusserlich in die Finn-
sage hineingezogen, wie die Iren sich denn seit 1000 viele Literaturdenkmäler
aneignen, so die von Troja und Alexander (nach dem die Schotten ihren
König nennen; vgl. o. p. 432). Sie übersetzen um 1070 Nennius, horchen
um 1400 auf Bovon de Hamtone u. Gui de Warwick und bearbeiten die
Sagen von Graal, Tafelrunde, Löwenritter im Finn-Stile. Daher sei an der
heutigen Volkserzählung der Gaelen nur weniges uralt und Kelüscb, das
meiste aus fremden Büchern, eingemengt durch Erzähler, die phantastisch
irei die Märchen weiterzubilden länger als irgendwo in Europa Zeit hatten:
denn erst seit 1770 wird Gaelisch gedruckt. Des Verf.'s zahlreiche Uebe^
Setzungen und Auszüge aus alten Irischen Sagen behalten ihren Werth f&r
den Geschichtsforscher, auch abgesehen von den kühnen Combinationen. *
A. Nutt dagegen erblickt (Folklore June '90, 258) in der Irischen Volks-
sage eher die Grundlage [?] als das Ergebniss mittelalt. Epen; er leugnet
(Archl. R., Jan. '90, 448) den Einfluss der German. Heldensage und vollends
der class. Cultur auf die Keltische; wie der Gallier einen Thor ähnlichen
Donnergott besitzt, mag manches dem Norden Verwandte doch ohne Ent-
lehnung dorther im Kelt. Mythos stecken (Folklore '90, 248). In zwei klarai.
weitblickenden und unparteilichen Uebersichten ,Geltic myth and saga*
(Archl. R. II, 110 und Folklore June '90, 234) über die neuesten Arbeiten
von Rhys, Stokes, Zimmer, Gaidoz, d'xYrbois, Paris, Schirmer, O'Rorke,
Bryant, Ferguson, Golther, Othmer, Wilde, Macinnes, Curtin. MacRitchie,
Macbain und ihm selbst [Titel z. Th. oben, z. Th. weiterhin] betont
er mit Recht den unvergleichlichen Wertli der Keltensäge für Europas
älteste Volkskunde, Rechtsgesch. und Epik, weil [vielmehr insofern] sie
sich von Hellen, und Hebrä. Einllusse frei erhielt. Er bleibt dabei, dass
Glaube, Brauch und Dichtung in den Sagen echt Keltisch-heidnisch seien
und im heutigen unteren Volke Spuren hinterliessen. um so skeptischer
gegen die Fabel, bezweifelt er, dass Wirkliches der ältesten Sage zu Grande
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 437
liege: Conchobar, Cuchulinn, ihren Kreis hält er mit Rhys für mythisch. Die
gusfährliche örtlich bestimmbare Erzählung über sie beweise nicht eine
erste rein heimische Periode Irischer Geschichte; vollends darf man nicht
etwa das Wunderbare jenen Gestalten abstreifen und den Rest (kaum mehr
als das Dasein) als historisch betrachten; denn nachweislich ist das Wunder
keine romantische Zuthat, sondern umgekehrt hat die Gelehrsamkeit um
1000 die Sagen rationalisirt und reine Mythen in Annalen gezwängt. Diese
»weifelte denn auch schon Tighemach (f 1088) an. Der Historiker also
dürfe erst für Zimmer^s zweite Periode etwas aus den Sagen schöpfen,
ond auch da nur Spiegelbilder allgemeinster Umrisse von den Irischen
Seefahrten, Siedelungen in Wales und der Gründung Dalriada's. Ossian sei
ebenso echt Keltische Volksüberlieferung , mindestens schon des 10. Jahr-
hunderts wie sein angebliches Vorbild aus Ulster, berge aber, da die An-
nalen über ihn stark abweichen, auch nicht sicher einen historischen Kern.
— 'M. Curtin, Myths and folklore of Ireland (Boston 1890), sammelt aus
dem Munde des Gael. Volkes in Westirland 20 echte, alte, meist nach
Person und Ort bestimmte, Sagen, die oft die Stoffe des Schott. Hochlandes
varüren [ein Beweis einstiger Volkseinheit, bemerkt Gaidoz, Melusine Oct.
>J, 119]; vgl. Notes Quer. 17V90, 400. Die Parallelen weist A. Nutt,
Folklore June '90, 256 nach, z. Th. Feniersagen; die Schottensage lautet
malerischer und heldenhafter, durch mehr Berührung mit Germanen oder
ihre wechselreichere, wilde Landschaft. — A. Macbain, The heroic and
Ossian ic literature (Tr. Gaelic soc. of Invemess XII, 180), vergleicht die
Aasgestaltung der drei Goidhel. Sagenkreise bei Schotten und Iren. Mit
dem vielleicht ursprünglich mythischen Fionn verbindet die Volksphantasie
hier den h. Patrick, dort die Nord. Eroberung mit Erinnerung an Magnus
Barfoss (f 1103). Macpherson schöpfte zu seinem Ossian kaum ein Drittel
aus echten Balladen; er schuf seinen Fingal frei dichterisch. [So auch
»his. in Celtic magaz. '87.] Die frühesten Jahrhunderte der Irischen An-
naloasind unhistorisch. — *^Lady Wilde, Ancient eures, charms and usages
of Ireland (1890), unterhält anmuthig mit reichem, z. Th. im Kern werthvoUera,
aber künstlerisch ausgeschmücktem Stoff, ohne Kritik oder archäolog. und
literar. Strenge. Vgl. Jl. Royal soc. antiq. Irel. '90, 173; Folklore June '90,
M; F. Myles, Ac. 271X90, 266. — D. Fitzgerald, Le folklore dans
les lies Britann. (R. trad. popul. I, 126), vergleicht gelehrt Volks-Gedichte,
•Redensarten, -Sagen, -Glauben und -Bräuche entlegenster Länder. [Zur histor.
Benutzung bedürfte es Ordnung nach Ort und Zeit und Zurückführung auf
Nächstliegendes: so knüpft die Ballade vom Judenmädchen an die Anklagen
gegen Juden auf Kindermord, besonders den Mord Hugo's von Lincoln 1244,
an, nicht an Brunnenmythos.] — Ders., Legendes Celt. (eb. III, 602)
^ouGoban dem Erbauer der Irischen Rundthürme und Logh, dem Vater
Cöchalaind's. — ^Ders., Origines de la tradition Celt., eb. V ('90), 10. —
l'eber Irischen und Breton. Glauben an Werwölfe, im 12. Jahrhundert, vgl.
R. Celt XI, 242. — ^D. Hyde, Beside the fire; a collection of [15] Irish
Gaelic folk stories. Ed., transl. and annot. by A. Nutt 1891. Vgl. Folklore
II 119.
n
488 Bericht« und Besprechungen.
Darstellung Irischer Geschichte. °A. G. Richey, ed. Kane. A short
hist. of the Irish people down to the - - plantation of Ulster [1600] '87, hjele
bis 1172 wenig Eigenes, sei aber für spatere Zeit tüchtig; R. Celt. IX, 147. —
^Bryant, Ireland [vgl. oben p. 429] speculirt über die Vorkelt. Rasse un-
kritisch, stellt wenigstens die Cultur aus nur theilweise alten, dem 9. Jabr
hundert gehörigen Texten klar zusammen, ist aber von modemer Keltolo^e
wenig, um so mehr von der Vortrefflichkeit der durch die Eroberer nor
erstickten Irencultur durchdrangen; Folklore June '90, 240; Ac. 31VIII8^.
128. — °Lady Ferguson, The story of the Irish before the conque«!;
mythical period to - - Strongbow (2 ed. rev. Dubl. 1890), für Anfanger, ver-
webt Sage und Dichtung kritiklos in die Geschichte; Ath. 19VII90, ^h:
Folklore June '90, 246. — ^T. O'Rorke, Sligo town and county [vgl. DZG
IV, 203], schildert mit Recht das von Dichtern und Patriotq^ als goldene
Zeit gerühmte Alterthum Irlands als Barbarei; nur in den Klöstern fand
der Nordmann Cultur zu vernichten; die Irische Kirche war und blieb iniMA.
weltfremd [?] und konnte daher wenig erziehen; ein O'Donnell des 14. Jahr-
hunderts verbrennt in wenigen Monaten 14 Kirchen. So Ath. 3lVni89,
278, wo die Arbeit als fleissig, klar und offen und frei von prähistorischen
Fälschungen gelobt wird.
Insel Man. A. W. Moore: The early connexion of the Isle of Man with
Ireland (EHR Oct. *89, 714) erhellt aus frühester Irensage, aus den gleichen
mythischen Helden und Festen, aus den Ir. Annalcn die seit 254 hier Ereig-
nisse datiren, aber freilich für damals unglaubwürdig [s. o. p. 436] sind.
Zu Orosius' Zeit herrschen hier Scoti (d. i. Goidhelen), wohl über Unter-
worfene anderer Rasse. Das Christenthum kam wohl aus Irland (und zwar,
nach V. Patr. tripart., durch einen von Patricius Bekehrten, MacCuil nach
dem viele Manxer Coole heissen); denn älteste Kirchen, kleinsten Umfangs,
also wohl Einsiedeleien, sind Patrick und seinen Nachfolgern geweiht; auch
Rundthurm und älteste Ogamschrift finden sich hier wie in Irland. Northom-
brien eroberte (neben Anglesey) vielleicht Man [das scheint mir Beda zn
meinen], verlor es aber mit Nordwest-Kngland bald. Man stand im Ganzen
wohl unter Ulster und zahlte noch im 10. Jahrhundert Tribut nach Tara
(laut Book of rights), doch kaum regelmässig. Denn seit 798 erscheinen
Nordmannen und herrschen seit c. 850. Die Skandinav. Dynastie zu Dublio
trennte Man, selbst wenn sie es nicht beherrschte, jedenfalls \on Irland.
Damals besiedeln Nordleute Man; nur vorübergehend holt 1060 Murchadh
von Munster, nachdem er die Dänen aus Dublin verjagt hatte, Tribut
aus Man, das 1079 von Godred Crovan erobert wird und 1103 den Kelten
Donald (den 1096 Murchadh , Irland's Oberkönig, als Vormund für Godred'a
Sohn Olaf eingesetzt hatte) vertreibt. Der Zug Magnus' von Norwegen
befestigt Godred's Dynastie, die sich Irenkönigen als gleich verbündet
Reginald huldigte 1218 K. Johann, 1270 fällt Man an Schottland. Von
Maus Orts- und Personennamen sind 65°/o Goidhelisch, mehr Irischen als
Schott. Dialekts, 20% Skandinavisch, der Rest Englisch. Die Sprache steht
dem Schott. Gaelisch näher als dem Irischen. — ®Ders., Manx names,
a handbook of place- and surnames of the Isle of Man, with introd. ••)•
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 439
Rhys (1890), enthält Wichtiges für Kelt. und Nord. Volkskunde: Spuren
Ton Sonnendienst und Thieropfer finden sich hier noch im vorigen Jähr»
hundert An der sandigen Küste sassen im 17. Jahrh. (in dem die Pfarr-
register beginnen) Nachkommen der Yikinger, und im Südwesten, Irland
gegenüber, Hibernisirte Anglonormannen wie MacWilliam. Auf dem Tinwald-
(Thingv9llr-)Hügel wählen die Deemsters am 24. Juni die würdigsten Frei*
sassen zu Gesetzgebern; diese Keise bilden das House of Keys; der Um-
stand der Gemeinen bestätigt die Gesetzgebung. Auch methodologisch
empfiehlt dies Buch SatR 131X90, 320; Antiq. Sept. '90, 132; Notes Quer.
11X90, 300. — D. Campbell, The Isle of Man (Tr. Gaelic soc. Inveniess
XII, 167), findet das Volk körperlich dem Walliser ähnlich, Nord. Spuren
nur [?J in Ortsnamen und dem „Andenken tyrannischer [?] Einrichtungen"
[s. dagegen Moore; unten Vikinger], bringt Einiges zur Sprache bei, über-
blickt die Gesch. nur kurz und erwähnt die Beziehung zur Nord. Kirche
gar nicht. — J. Rhys, Ogam stones in the Isle of Man (Ac. 16VIII90, 134).
Eine Inschrift bedeute : ^Dovaido Sohn des Druiden* ; Reste von Druiden seien
noch jetzt die erblichen und gesellschaftlich wichtigen Besprecher und
Kräuterärzte auf Man. [Aehnlich Stokes, Lismore, vgl. o. p. 432: Der Kelt.
Heilige, Prophet und Wunderarzt ist oft nur ein christlich getünchter Druide.]
— Ueber Man\s Nord. Denkmäler s. unten : Concrete Denkmäler.
Kalt. Nordbritannien. Von W. F. S k e n e , Celtic S c o 1 1 a n d , a bist,
of ancient Alban erschien °neue Ausg., 3 Bde. 1890. •— C. Elton, The Picta
of Galloway, Archl. R. I, 48, behandelt Agricola und Dalriada im 6. Jahrh.
— Miss Rüssel, Glasgow and Cumbria (Jl. Brit. archl. ass. March '90, 43),
berührt das 5,-10. Jahrh. — A. Bisset, The Gael: his characteristics
<Tr. Gaelic soc. Inv. XI, 288. XII, 287) seien Frömmigkeit, Treue, Vater-
landsliebe, Tapferkeit [welche Nation rühmt sich dessen nicht?]. — D. Cam p-
bell, The imperial idea in early British bist. (ebd. XIV, 276), leitet Finn-
Uüd Arthursage von den Röm.-Brit. Imperatores ab : der Brit. Einheits-
gedanke [?] habe vielleicht den Carausius zum Ideal des Fionn erlesen; Finn
'heisse auf Gaelisch Kaiser u. s. w. , ohne Philologie oder Kritik. —
Ä. Cameron, Gaelic Ossian ballads, collected by John Macdonald 1805,
<ebd. XIII, 297). Kurze Inhaltsangabe steht Englisch vor jedem der 9 Gedichte,
in denen Erinnerung an Nordische Wikinger deutlich nachklingt. — Prof.
Mackinnon, Ossianic ballads [gesammelt in Perths. um 1750] by Jer.
^tone (ebd. XIV, 314), namentlich Heldenthaten der Fians u. a. gegen Dänen.
Die Gedichte sind Gaelisch, nur die üeberschriften Engl, übersetzt. —
"Waifs and strays [Findlinge] of Celtic tradition ; Argyllshire (Folklore soc).
In Band I bringt °Lord Ar eh. Campbell 17 Sagen, theilweise von histor.
€\ans, ihrer Fehde und Blutrache, Feenmärchen u. dgl. Die Kriegstracht sei
die des 15. Jahrh., noch ohne Feuerwaffen ; vgl. Hartland, Folklore I, 108 ;
Ath. 22VI89, 790; Gaidoz, M^lus. Sept. '89. — II: <>D. Macinnes, Folk
and hero tales of Argyllshire with notes by A. Nutt '90. M. gibt
12 Gael. Erzählungen eines Schusters zu Oban (der den Stoff von einem
«Schneider auf MuH hatte) und die Uebersetzung. Nutt's treffliche Einleitung
2ur vergleichenden Sagengeschichte versucht das Volksmässige vom Lite-
440 Berichte und Besprechungen.
rarischen zu scheiden, Die Fenier seien zwar keine Irische Heereeorgani-
i^ation aus Heidenzeit, aber auch nicht Wikinger. Vielmehr sei die Finnsage
eine rein Gael. Variante des allgemein Arischen Mythos, ums 9. Jahrb. in
Irland euhemerisirt, später politisch zugespitzt, als Ende des 10. Jabrh.
Brian Boru die Dänen in Leinster bekämpfte; vgl. SatR 1ÖV90, 574;
Monthly gaz. liter. Apr. '90, 1; R. Celt. XI, 242; Melusine Juni '90. 72.—
A. Macbain, Populär tales and Highland superstition , Tr. (Taelic s^x.
XIII, 103. XIV, 232. — W. J. N. Liddale: Kinross-shire place name^
(Tr. Gaelic soc. XIV, 158) seien rein Goidelisch, was durch die allerdinj?*
auch Brython. Damnonii und Devon nicht erschüttert werde. — °[J. C. Roger],
Celtic mss. in relation to the Macpherson iraud [Pseudo-OssianJ ; with ü
review of Freeman's criticism of [Du Chaillu's] The Viking age, bj the
author of ,Celtici8m a myth', 1891.
WaUiser Sage. Spuren der Arthursage (seinen Stuhl, ^fumus* und
Glauben, dass er noch lebe) vor Galfrid v. Monmouth weist E. Muret
Romania Oct. '88, 608 bei Hermann von Laon (Migne Patrol. 156, 983) nach.
[Vgl. auch Wilhelm von Malmesbury, oben p. 396. Des Grafen David
(späteren Königs) von Schottland Urkunde für London, 1108 — 24, bezeugt
ein Radulfus filius Arth[uri nur ergänzt] bei Bain, Cal. of Scotland I, 557,
Nr. 2. Den Namen Arthur in Ital. Urkk. (DZG HI, 226, letzte Z.) fand
Rajna, Romania XVII, 161; 355]. — Zu den vier Mabinogion [vgl. DZ(.i
II, 507] und dem anderen Stoffe des Rothen Buches von Hergest, um 1400.
verzeichnet Inhalt und Quellen Zimmer GGA 1890, 488. Diese sind Latein,
und Französ. Sagenbücher. [Ueber die Bruts s. u. Walliser Gesch.] Also
wird künftig vieles daraus zwar dem Brython. Alterthum abgezogen werden
müssen [vgl. DZG III, 227]; das Brython. Grundelement der Arthur- und
Parzivalsagen hält jedoch auch Zimmer fest, obwohl er leugnet, dass Nutt
[DZG II, 221; vgl. Moyen-äge '89, 1] einen Kymr. Ursprung auch für den
Gral aus späten, und daher durch Nichtkeltisch-Fremdes schon vielleicht
beeinflussten , Quellen erweisen könne. [Nutt, dessen allgemeine Betrach-
tungen wie einzelne Vergleiche auch hier verdiente Anerkennung finden,
wird in R. Celt. 1891 den Kelt. Ursprung der Artusromane gegen Zimmer
und Förster vertheidigen.] Arthur sei nicht Pankeltisch [wie Nutt, Folklore
June '90, 250 wiederholt, weil fast alle Scenen des Arthur-Mythos seit
mindestens dem 11. Jahrb. in Irland nachweisbar sind], sondern eine Britische
Gestalt, erwaclisen aus wirklichen Kämpfen Cumbriens gegen die Angel-
sachsen um 500, und 800 — 1100 in Britannien ausgebildet mit Benutzung
fremder Sagenstoffe; nicht aus dem Keltischen stamme das im Arthur nnd
Gral mit der Finnsage Parallele [?] : so sei im FranzÖs. Gral die Alte,
welche gefallene Krieger belebt, die Nordgerman. Hilde. Das spät« Walliser
Mabinogi hole keinen Altkeit. Stoff selbst herbei, auch nicht zum Perceval
[s. u.], sondern bearbeite fremde Vorlagen. Wohl aber berge die älteste
Arthursage wahrscheinlich manchen Altkeit. Zug: Zu den Blutstropfen im
Schnee, zum Schwert Calibum, zur Hitze Kei's, zu den Maifesten, zur Tafel-
runde finden sich Irische Parallelen; und Parcival's Jugend ähnelt der
Cuchiilinn's. Eine Altkymr. Sage etwa des 10. Jahrb. sei vielleicht Arthnr's
Britische Inseln: Kelten (F. Liebennann). 441
Eberjagd, mit Nennius § 78 zu vergleichen, in der der Held noch kämpft
(nicht, wie im Französ. Ritterroman, den müssigen Grosskönig spielt), und
zwar nicht gegen den Sachsen, sondern gegen ein Ungethüm, gemäss der
Stimmung Vorrömischer Zeit ohne Kationalgegner. Die Nordfranzosen
hörten die Artbursage von Bretonen [solche Armorican. Quellen nimmt
Förster, Litbl. Germ. Philol. '90, 265 jetzt auch an, nicht mehr Galfrid
V. Monmoath allein]; ihnen entnahm Wace die Tafelrunde, die dem ältesten
Kjrmr. Arthur fehlt ; und die Bretonen übermitteln ungeändert ihren Nach-
barn, was sie ans Britannien herübergebracht hatten, dass Arthur zu Carlisle
hauste, während der Walliser, in Folge des ferneren Kampfes gegen Eng-
land, Arthor's Schauplatz nach Caerleon on Usk verschob; Karadigan, das
Crestieus als Arthufs Hof nennt, sei nicht Cardigan, sondern wohl Kaer-agned,
wie Oppidum montis Agned, jetzt Edinburgh, geheissen haben wird; auch
die Namen des Französ. Epos stehen dem Breton. Dialekt näher als dem
Walliser , e. B. Yvain näher zum Breton. Even als zum Walliser Ovein. —
*Ders., Breton. Elemente in der Arthur-Sage des Gottfried von Monmouth,
Z. Französ. Spr. XII, '90. — W. Förster (LBl Germ. Philol. '90, 265) macht
gegen G. Paris' Ansicht von der Ueberlieferung Kelt. Stoffe an die Franzosen
durch Anglonormannen pZG III, 190] geltend, dass die Anglonormannische
Literatur um 1150 keine Artusdichtung aufweist, überhaupt nur platt nach-
ahme, formeU und inhaltlich plump und ärmlich, und keine in England
gerKhriebene Hs. eines Französ. Artusromans vorhanden sei. [Diese Gründe
widerlegen Paris nicht. Unglücklich zieht F. Huntingdon heran: dass der
in England über Artus nichts erfahren konnte, beweist nur, dass 1129 die
Sage nicht bis Ostengland, die Germanischste Gegend, gedrungen war ; dass
er aber an der Grenze der Bretagne über ihn nichts Bretonisches, sondern
einen Auszug aus Galfrid von Monmouth aufnahm, spräche eher gegen
Bieten. Ursprung.] — E. Muret (RC 1890, 66 zu Förster, Yvain [DZG III, 227])
will Paris' Ansicht nur einschränken. [Er stimmt diesem auch DLZ 1890,
1461 bei, dass Gral und Parzival, ursprünglich rein weltlich, erst später zu
einer christlichen Legende umgearbeitet wurden.] Und sicher nicht frei
erfunden aus Französ. Geiste des 12. Jahrb., sondern übernommen aus Kelt.
Älterthum, welcher Stamm es auch vermittle, habe Christian neben Namen,
unwichtigen Zuthaten und zerstreuten Einzelheiten (deren er einige anführt)
aoch die abenteuerliche Weltanschauung überhaupt: erst als der Kelt.
Roman, der, im Grunde vordeistisch, Menschengeschick durch übernatürliche
Kräfte zweiten Ranges entscheidet, in die Chansons de geste eindringt,
wird deren Held, der bis etwa 1150 ein ernst aristokratischer, auch national
und historisch gefärbter, Baron war, zum zwecklos Unerwartetes erlebenden
Liebling der Feen. — A. Nutt (Folklore June 90, 253) gibt zwar die Ueber-
seUung des Mabinogi aus Christians Erec [DZG III, 227] zu; doch könne
intens Christian Kelt. Lais benutzen, und zweitens vermerke Othmer selbst
einiges Selbständige im Mabinogi aus Keltischem Motivschatz. Und dazu
gebore auch die Heroine, in der älteren Zeit erhaben, erst später [?] als
onkenach satirisirt. [Letzteres gegen Paris' Arthurromane in Hist. litter.
dela France XXX ('88), deren allumfassende Gelehrsamkeit und hohe eigene
Bedeutung er nach Gebühr preist.] Er findet (ebd. 251) im Deutschen
^
442 Berichte und Besprechungen.
, Manuel" und beim Anglonormannen Andr^ de Coutances Arthurs Tod darch
einQ Katze, bezw. durch Capalu; beides entstammt Walliser Erzählung: eine
Katze wird im , Merlin" von Arthur, und Cath Palug in Literatur um 1200
von Arthur bezw. Kai bekämpft. — ^Puech, Les Mabinogion et la legende
Galloise, Ann. de Bretagne IT, Apr. '89, 452. — **Loth's Französ. UeWr-
Setzung und Erkläning der Mabinogion [DZG II, 507] und Parallelieining
mit Französ. Tafelrunde-Romanen lobt Dottin, Moyen-äge '90, 274. —
^Jacobsmühlen, Charakter des Artus im Altfranzös. Kunstepos, IHss.
Marburg 1890. — W. Golther, Chrestien's Graal im Verhältnise znm
Wälschen Peredur und Engl. Sir Perceval (SBMünchener Ak. . Phil. 1890,
II, 174; auch sep.) In der Hauptsache sind die Altfranzös. Gedichte die
Quelle der Walliser. Eine Anglonormann. Dichtung nach Keltischer Sage
sei nur ftlr den Tristan Christian's Quelle. Wie den Ywain [vgl. DZG II,
227] und Erec, so entnahmen die Mabinogion auch den Percival nicht ao^
verlorener Anglonormann. Vorlage, wie Paris meint, sondern nur [?] aoä
Christian, der volksthümliche und vielleicht gar nicht [?] Kelt. Sagenelemente
literarisch zuerst verarbeitete. Wohl aber k^^mrisirt der Walliser manche
Zug, wie er blondes Haar in schwarzes ändert, und schiebt Stücke ein
z. Th. Kymrischer Herkunft, aber ohne Bezug auf Percival (von dem er
nichts Heimisches weiss), z. Th. aus Christian's Fortsetzen!, vielleicht aus
Mennessier, um 1220. Der Engl. Sir Perceval of Galles, dessen Hb. nm
1440 entstand, ruht auf Christian, entnimmt Abweichendes keinem älteren
Epos, sondern der Yolkserzählung ; diese konnte Nutt theilweise mit Kelt.
Sage parallelisiren. — °Ders., Perceval und der Gral, Allgem. Z., Beil. 175,
30VII90. — ^Ders., Beziehung Französ. und Kelt. Literatur im MA.: Ent-
stehung der Arthur-Epen, Z. f. vergl. Lit.-G. III, leugnet [zu weitgehend] die
Kelt. Basis des Arthur-Epos [vgl. dagegen J. Rhys, Scot. R. Apr. '90, 249]-
— Der 8., Lohengrin, Roman. Forsch. V, 103, folgt in der Erklärung des
Schwanritters Hoffory [vgl. DZG IT, 502; das Attribut des Vogels legt Heinzel
anders aus; Detter DLZ '89, 1609]. Guiot, dem Wolframs Parzival folgt,
polemisire gegen Christian (neben dem er ältere Quellen brauche) und ver-
knüpfe den Schwanritter mit dem Gral, vielleicht aus Schmeichelei gegen
die Anjous : Heinrich's IL Grossvater sass auf dem Throne Gottfried's von
Bouillon, an den sich die Schwanrittersage hing. — A. Nutt, Old Irish,
Ac. 19X89, 256, findet die Botin des Gralkönigs der Conchobar s nachgebildet
(und zwar »noch mehr bei Wolfram, also Guiot, als bei Christian), was auch
fttr Zusammenhang des Nordfranzös. Stoffes mit Irland, also für PankHt.
Herkunft des Arthur-Romans, spreche. — J. Loth: Les noms Tristan et
Iseut en Gallois (Romania 19, 455) seien nicht Gaelisch, bezw. Fränkisch,
sondern Wallisisch. — M. Wilmotte, Moyen-äge 1890, 8, bespricht klar
und kurz die Erscheinungen seit 1887 von •Muret, ^Golther, ^'Wamecke und
®Löseth zur Tristansage [für deren Ursprung in England und gegen die
Verbindung mit der Sigfridsage E. Muret, Moyen-äge '88. 143. eintrat]:
Die Tristan- Gedichte scheide Golther zu streng in zwei Gnippen : die eine
vertritt B^roul, die andere der u. a. aus Engl. Uebei-setzungen herstellbare
Thomas. Aber im sog. B^roul-Fragment erkennt W. zwei Theile ver-
schiedener Verfasser, deren Einer zur anderen Gruppe neigt. Dagegen folgt
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 443
er (iolther wenigstens einigermassen [nur zu sebr; Nutt, Folklore June '90,
255], indem er manche für Keltisch gehaltene Züge als Panarisch erklärt.
— ^'F. Novati, Un nuovo ed un vecchio frammento del Tristran di Tom-
maso [entdeckt zu Turin] (Studi filolog. Romanza, Fase. VI, 369), beweise,
dass Thomas den Galfrid von Monmouth benutzte. Thomas, fügt Wil motte
ebd. hinzu, lasse Govemal, ebenso wie Christian's (?) ^Guillaume d'Engleterre" '
den Wilhelm , als Kaufmann verkleidet in England landen und von der
Königin durch den Ring erkannt werden. In dem Ineditum zeige sich
Thomas als grosser Psycholog. —John Veitcb, Merlin and the Merlinian
poema (Jl. Brit archl. ass. 45, 130. 209), meint, ohne eigene Quellenkritik,
einen wirklichen Merlin, mit starkem Gefühl für Natur und gegen Kirch-
liciikeit, aus Gedichten zu entdecken [die ein halbes Jahrtausend und mehr
jünger sind als Arthur!]. — L. Johnson, Ac. 201X90, 238, bemerkt einiges
zum Einflüsse Altkymr. Stoffe auf den Engl. Geist in der neuzeitlichen
Literatur. — K. Blind, Volksmären in Shetland u. Wales (Voss. Ztg. 1890,
Sonnt.-BL 5. 9 f.), behandelt Brit. Ethnologie [mit zu viel luftigen Hypothesen]
und German. Volkskunde in Südwales, namentlich Wassersagen, welche Nord-
männer und die durch Heinrich I. nach Pembroke verpflanzten Flandrer
mitgebracht haben sollen. [Schon Wright, Archl. essays II, 142, führt auf
Fläm. Aberglauben zurück die Mädchensitte bei Haverford, sich den Ehe-
mann ans einer Widderschulter zu prophezeien. Zur Etymologie liegt doch
Englisches näher ; z. B. heisst der Seehund zwar in Pembroke und im Fläm.
«Seekalb*, aber auch sonst in England.] Den Flandrem verdanke das Volk
noch heute festen Hausbau und Tuchmacherei. [Dies vielleicht gelehrte
Verwechselung mit Niederländ. Webern im England des 14. Jahrb.; denn
Girald Cambr., Mon. Germ. 27, 414. 443. 446, rühmt nur die Schafzucht
jener Flandrer]. — G. Heeger, üeber die Trojanersage der Briten,
Münchener Diss. 1886. Die Nennius genannte Compilation, die Verf. um
1025 [m. E. zu spät] zusammengestellt glaubt, birgt eine Historia Britonum
im engeren Sinne, deren zweiter Theil den Ursprung der Briten bifarie be-
handeln will, aber auf viererlei Art erzählt. Also zwei Varianten sind später
hinzugefagt. Dass Nr. 4 die eine Interpolation sei, darüber stimmt Verf.
mit La Borderie; dieser hält Nr. 3 für die andere, Verf. dagegen Nr. 2, die
auch den meisten Hss. fehlt. Auch Nr. 1 und 3 sind nicht gleichzeitig;
vielmehr ist 3 der allein ursprüngliche Bericht, und diesem fehlt Troja
ganz. Nr. 3 steht in der Irischen Uebersetzung denn auch vor Nr. 1,
vermuthlich gemäss einer uns verlorenen besseren Vorlage. Er ist theils der
Frank. Völkertafel von 520, und zwar in der Reichenauer Form des 8. Jahrb.,
verwandt, theils verquickt er Wallisische und biblische Namen. Dagegen
der Urspnmgsbericht Nr. 1, die früheste Quelle der Brit. Trojasage, ver-
muthlich erst vom Ende 11. Jahrhunderts, citirt Annales Romani nur zur
T^ofichung, ruht theilweis, aber gerade im Trojastück nicht, auf Hieronymus.
Er wird um 1180 verbreitet durch Huntingdon und namentlich Galfrid von
Monmouth. [Ein Jahrzehnt früher benutzt Malmesbury den Nennius,
ohne Troja zu erwähnen.] Die Walliser Quellen, die bisher als vor Gal-
frid abgefasst galten, sind vielmehr aus ihm übersetzt. Aber auch die
Historia Britannica, die La Borderie neuerdings als Mittelquelle zwischen
1
444 Berichte und Besprechungen.
Neunius und Galfrid auffasste, ist nur dieser letztere selbst. Aach da»
spätere 12. Jahrh. schöpfte den Trojabericht nur aus Galfrid; die ErzAhlanir
entstammt also nicht früher und echter Kelt. Sage, sondern gelehrten E^
findem. [Yerf. hätte durch Benutzung neuerer Ausgaben, z. B. HtmtingdoiiV.
und Kelt. Forschungen manche Mühe erspart; fQr die Untersuchung ile^
Nennius, die erst durch eine kritische Ausgabe zu erledigen ist, und des
Galfrid liefert er dankenswerthe Beiträge.] — °Greif, Zur Sage von Troj»
im MA., Z. f. vergl. Lit.-G. II, 118. — Loth, Romania 89, 281, bestätigt
nach £. Phillimore (Cjmmrodor IX), dass erst spate Walüser (relehrte die
Fabel von der Abstammung der Briten von Troja einschwärzten. ^ Sayce,
The legend of king Bladud (Cymmrodor X, 207). Nach der Localsage
von Bath ward der aussätzige Prinz Bladud Hirt zu Eeynsham, steckte
seine Schweine an, sah sie in warmen Quellen genesen und gründete als
König dort Bath. Gottfried v. Monmouth berichtet nur diese GrOndung
und verbindet damit Solin's Nachricht vom Minervatempel. Doch überging
er (wie ausdrücklich bei der Gründung Shafbesbury's durch Hudibras) die
Sage vielleicht mit Absicht; sie ist zwar erst im 17. Jahrh. nachweisbar,
birgt aber Spuren hohen Alters [?] im Namen Keynsham, worin der der
Brit. Quellen-Heiligen Keyna stecke, ferner in dem Schweine, dem Unta>
weltsthiere des Kelt. Mythos, das die Heilkraft der Erde bezeichne, endlich
im Brit. Namen Bladud; dieser sei wohl identisch mit dem zu Bath ver-
ehrten Brit. Sonnengott. Die Sage konnte, trotz der frühen Eroberung voä
Bath durch Wessez, fortleben in einer benachbarten Walliser Siedelnng, die
Verf. aus dem Namen des nahen Walcot (= Wala-cotu) [?] erschliesst.
Walliser Geschichte. °R. B. Holt, Reliability of the ancient Britisb
records; Royal soc. liter. Lond. 1888. — ^'Ders., On the culture of the ancient
Britons; ebd. 1887. — * Annales Cambriae [vgl. Mon. Germ. 27, 442, st.
37 ff.] edirte J. B. Phillimore aus der einzigen Hs. Harley 3859 buch-
stäblich, Cymmrodor IX. Dies widerholt ^Loth im DZG II, 501, 15 genannten
Buch. — ''The text of the Bruts from the Red book of Bergest; ed.
J. Rhys and J. G. Evans (Oxf. 1890, Forts, zu dem Werke DZG II, 507, 12)
enthält die Walliser Uebersetzung des Dares und des Galfrid, den Brat y
tywysogion and Saeson [800—1382; vgl. Mon. Germ. 27, 444], Liste der
Hundertschaften von Wales, Evans' Vorrede über die Hs,, Rhys' Einleitung
über Galfrid's Legenden und die Sprache, Facsimiles der beiden Hengwrter
Hss. und der des British museum 19 709 und Index; EHR Jan. 1891, 169.-*
<>W. B. Dawkins, The place of the Welsh in the bist, of Britain, 1890.—
W.Edwards, Settlemen t of Brittany ( A r m o r i c a, durch Briten), Cymmrodor
Jan. '91, wesentlich nach la Borderie und Loth. — E. Mac Cläre: Early
Welsh (in relation to other Aryan) personal names (Archla. Cambr. Oct
'90, 257) sind gebildet aus Bezeichnungen für Krieg, Thiere, See, Gestalt
Farbe, gesellschaftliche Beziehungen, Mythologie. Der Gebrauch Keltischer
Namen nimmt seit 1400 immer mehr ab ; vgl. H. d'Arbois, R. Celt. '91, 17(1
— H. Bradley, The etymology of Lichfield, Ac. 9X189, 305. Dies sei
das Walliser, bisher als Lincoln missverstandene, Cair Luitcoit im 10. Jahrb.
— G. R, Wright: Aquae Solis (Ath. 30V1II90, 298), der Rom. Name fflr
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 445
Buth, sei keine Verdrehung von Acumanensis regio, sondern Aquae bedeute
njgelrecht: Quellen. W. de G. Birch, ebd., bleibt dabei, dass Sul die
Minerva bedeute. — E. Phillimore (Cymmrodor IX) meint, das Wort
Cjinry sei zuerst beim Angelsächs. Chronisten ^thelweard [um 990] zu
875 nachweisbar. [Der tibersetzt damit ,Strathclyde-Wälsche* der Angels.
Annalen, meint also Cambrier.] — Ferneres s. u. p. 448.
EeltischeB Recht. F. Bernhöft, Zur Gesch. des £urop. Familienrechts,
Z. f. vergl. Rechtswiss. I, IGl. 384, verzeichnet reiche Brit. Literatur zur
ältesten Irischen Verfassung. Mutterrecht sei zu folgern aus der Vererbung
der Königs würde auf den Neffen bei den Picten, aber nicht aus der Polyandrie,
die Cäsar [B. Gall. V, 14] den Briten beilegt, in der das Kind dem ersten
Ehemann der Frau folgt. Strabo's Nachricht über Hibemia's Sittenrohheit
sei aber zu bezweifeln [so urtheilt auch Rhys, Celtic Britain 56 über Cäsar !].
Gregorys I. Verfügung an Augustin über Keuschheit in der Ehe entstamme [?]
der Verachtung des Beischlafs in einer Zeit, die noch keine Ehe kenne.
[Ändere Erklärungen, so aus Orient. Askese, bleiben unerwähnt]. —
R. Dar est e, H. S. Maine (Jl. Sav.'89, 54), citirt aus Maine's Rechtsvergleichung,
dass in Indien wie in Irland [vgl. ebd. p. 650] die ungetheilte Familiengenossen-
schaft besteht, der Gläubiger den Schuldner durch Fasten vor dessen Thür
zur Zahlung zwingt, wie bei Iren und Germanen der Todtschläger Wergeid
an die Familie des Getödteten zahlt, und seine Familie für ihn haftet.
Iren und Gaelen befolgen Tanistry-Erbrecht : nicht der älteste Sohn, sondern
der älteste Agnat folgt in der hausherrlichen Gewalt, die Güter gehören
der Familie gemeinsam. Die Ergreifung eines Pfandes durch den Gläubiger
ist zur Einleitung eines jeden Processes auch im Irischen, wie im ältesten
German. Recht nothwendig; ebd. p. 651. -* Ders., Etudes d'hist. de droit
(Paris 1889), Nr. 16: Le droit Celtique; Tlrlande [vgl. auch Jl. Sav. '87, 473],
äberblickt lichtvoll den Geist der Ancient laws of Ireland (1865—79,
4 Bde.) und die Forschungen O'Curry's, Maine's u. d^Arbois'. Das erste
Werk jener Sanunlung ist Senchus Mor; seine früheste Hs. entstammt erst
dem 14. Jahrb., aber Anfang des 10. Jahrh. ward es schon citirt und es
zeigt vorchristliche, dem Indischen verwandte Grundzüge, prähistorische
Parallelen zu Irischen Canones des 5. u. 8. Jahrh. und Spuren poetischer
Form, mag also Mitte des 5. Jahrh. zuerst redigirt sein [?; um 800 nach
dArboia, NRH droit fran9, IV, 157; 513. VIII, 34], freüich nicht, wie die
£inleitung vorgibt, durch Patrick bald nach 482. Es beginnt mit dem
Process: Kläger fangt ihn an, indem er dem Beklagten Vieh nimmt, zu-
nächst in Sequester, sodann in sein Eigenthum. Dem entgeht Beklagter,
indem er sich verbürgt zu Recht zu stehen oder durch Zweikampf. Ist
Beklagter besitzlos, so wird er gefesselt; ist er höheren Standes, so wird
er durch des Klägers Fasten vor des Gegners Thür g^ezwungen, zu Recht zu
stehen. [Im Lismorebuch (o. p. 432) fastet ein Geistlicher gegen den Herrgott,
der ihm einen anderen Geistlichen vorzieht, um Gott zur Gerechtigkeit zu
zwingen.] Dadurch gewinnt Kläger Processvortheile oder, wenn er ver-
htingert, schuldet Beklagter Wergeid für ihn. Ist Beklagter fremden
Stammes, so fängt Kläger aus diesem Geiseln ab, die sich an ihrem
440 Berichte und Besprechungen.
schuldigen Landsujann schadlos halten. Das zweite Werk, AicilK angeblich
theils vom 3. [?] Jahrhundert, ist nur in Hss. des späten MA. erhalteor
verräth aber auch Zustände höchsten Alterthums: hier entwickelt sich ans
der Privatrache die Busse [d'Arbois fixirt ihr Alter (vgl. DZG II, 507, 6 und
R. Celt. 8, 158) vor der Möglichkeit German. Einflusses aus der Confessia
Patricii und den Irischen Canones] ; diese besteht aus festem Leibgeld, näm-
lich 1 Mann = 7 Sklavinnen ~ 21 Rinder, und aus der Angesichtsbusee je
nach Rang des Erschlagenen. Die Kinder erzieht im alten Irland meiit
nicht der Vater, sondern gegen Nährlohn und Verantwortong ein Fremder
[entlehnt von Nordgermanen?]. Das Land gehört der Gens, deren erwählter
Häuptling es erst veräussern darf, nachdem er es den Mitgliedern angeboten
hat ; er vertheilt es ihnen, doch nur zum Besitz. Auch vom Personen- und
Strafrecht zieht Verf. kurz Bezeichnendes aus, häufig im Vergleich mit
anderen Indogerm. Alterthümern. In heidnischer Zeit kannte der Ire eine
Ehe auf ein Jahr, meist vom 1. Mai ab. Die Verwandtschaft ist rein
agnatisch; doch bedeute „Sohn" hier nicht Einen, sondern alle Söhne. Ah
Bild des Stammbaums dient auch hier der menschliche Rumpf mit seinen
Gliedern; die vier Gruppen sind Parentelen. Sodann betrachtet Verf. die
Irischen Kirchenrechtsquellen vom 5.-8. Jahrb., die, wie das Brehon-Recht,
auch noch Werthe in Sklavinnen ausdrücken (sieben kostet die Verletzung
eines Königs oder Bischofs) und ihm auch sonst ähneln, und zum Schln»
das Beweisrecht. i—J. Declareuil, La justice dans les coutnmes primitivem
(NRH droit fran9. 13, 153), berührt auch der Iren Recht. — H. d'Arboi»
de Jubainville : Termes du droit communs au Celt. et au German. (ebd. Oct
'90, 704) sind Reich, Amt, Bann, frei, Schalk^ Eid, Geisel, leihen. Erbe,
Werth, magus (Sklave), liugan (heirathen), dulgs (Schuld), Walh (Kelte,
Romane). Aus Kelt. ambactos (Diener, Trabant) ward Althochdeutsch
am bäht (Diener, Verwalter), daraus Amt. In Britannien bedeuteten, als
unter den Römern die Kelten ihre kriegerische Gewohnheit ablegten,
„ambacti* Wagenknechte, jetzt in Wales: Landarbeiter. Die Germanen hätten
jene Worte vermuthlich den Kelten entlehnt, während sie ihnen unterworfen
waren. -— Ders. (R. Celt. '91, 160) behandelt die Längenmasse der alten
Iren: 12 Zoll zu 3 Korn machen 1 Fuss, 144 Fuss'(aber nach einem anderen
Text der Gesetze 576 Fuss) 1 Forrach. 6 Forrach (oder 1 Airchenn) war
das eine Sklavin werthe Ackerfeld breit, 12 lang. Airchenn scheint da-
neben eine Fläche zu bedeuten und so dem Gall. arepennis zu entsprechen.
— Ders., Le duel conventionnel en droit Irlandais et chez les Celtib^riens,
NRH droit fran9. 13, 729. Die Iren kennen den gerichtlichen Zweikampf
nach einem Vertrage, den die Parteien vor Zeugen eingehen, über den
Gegenstand des Streites und die Wirkung des Kampf ergebnisses auf ihn.
Tödtet der Geforderte den Gegner, so schuldet er kein Wergeid ; todtet der
Forderer, so ist er nur dann der Zahlungspflicht an die Familie des E^
schlagenen ledig, wenn letztere dem Kampf beiwohnen konnte; ihre Bei*
Stimmung war hierfür, wie für das Aufgeben der Freiheit oder des Erbes,
nothwendig. Ein solcher vertragsmässiger Zweikampf spiele 206 v. Chr.
zu Carthagena vor Scipio (Africanus): zwei, wohl Celtiberische , Vettern
machen aus, dass dem Sieger im Zweikampf die Stadt gehöre; der Eine
Britische Inaeln: Kelten (F. Lieber mann). 447
Corbis trage einen Kelt. Namen. — ''Ders., Note de la composition pour
crimes et delita chez les Celtes, R. gener. du droit "89, 289. Das Kelt.
Recht weist dem Herrn ein. Drittheil der Busse der Hörigen zu. Daher [?]
vielleicht stamme derselbe Bussantheil von Freien für den Frankenkönig.
^ ^Ders., La saisie immobiliere dans le Senchus Mor, R. gen^r. droit
XIV. 97, auch sep. 1890. — °Ders., Recherches sur l'orig. de la propri^te
fonciere, Paris 1890. Individualeigen an Land lernten die Gallier erst unter
den Römern kennen, da alle Namen bewohnter Orte von Personen- und Ge-
schlechtern hergeleitet und nicht Vorrömisch sind; vgl. oben p. 190; G. Paris,
Romania 19, 464. — Ders., R. Celt. XI, 493, citirt aus Fustel de Coulanges
den alteu Brauch, dass eine Familie, wo sie ihre Todten begrub, sich das
Land auf ewig zueignete, als Erklärung datiir, dass Columba, als er Hy be-
siedelte, einen seiner Mönche aufforderte, sich sofort dort beerdigen zu
lassen. [Spur vom Menschenopfer behufs Baufestigkeit ; Elton, Origins 265.]
— '^W. E. Montgomery, Hist. of land tenure in Ireland (Yorke prize
essay.^ Cambr. 1888) , laut EHR Apr. '90, 397 mehr weit als tief, beginnt
mit dem Landbesitzrecht der Urarier, das im Brehon-Recht ungeändert, ohne
Einfluss der Römer oder der Kirche, sich wiederfinde. — H, Clarke, Pro-
perty in trees (Jl. anthropolog. inst., Nov. 89, 199). In Irland gab es ein
Privateigenthum am Baum auf dem Grund und Boden des Stammes: eine
uralte, wohl Präkeltische [*?] Stufe auf dem Wege zum privaten Landeigen-
thum. — H. Gaidoz, Ransom by weight (Cymmrodor X, 1). Als Sühne,
Wergeid, Strafgeld für den König, Gelübde Kinderloser für Geburt eines
Sohnes, Abkauf einer Wallfahrt und als Preis für Rettung eines Menschen
kennt der Altkeit., ursprünglich Indoeurop. Brauch eine Zahlung so vielen
Edelmetalls, als der Geber oder der zu Bezahlende oder der Empfänger
wiegt, oder eines seinem Körper gleich hohen Silberstabes oder eines seinem
Gesicht gleich breiten Silberbeckens. Aehnliches fügt R. Celt. XI, 377
hinzu; vgl. Urquell III ('90) 2. [Vgl. Ordric Vital III zu 1066: mater
Guillelmo duci pro corpore Heraldi par auri pondus obtulit. H. Brugsch,
Voss. Ztg., Sonnt. 22II91 : Ein Aegypt. König verheirathet die Tochter nur
dem., der sie ihm in Gold aufwiegt.] — Auf Verbot der Verwandtenehe
[und auf künstliche Verschwisterung durch Bluttrinken] im ältesten Kelt.
Recht deutet Cuchulaind's Wort, als er die Wunde der ihn Liebenden aus-
saugt: «Ich werde dich nicht heirathen, denn ich habe dein Blut gesogen";
»oSatR 10V90, 574 zu Nutt, Argylesh., vgL o.p. 439. — Blutsbrüderschaft
in Irland weist SatR 3191, 23 in Windisch, Texte (o. p. 432) p. 19 nach,
(was mit Annales IV magistr. a. 1015 zu vergleichen) und Irische und Walliser
Nährbrüderschaft auf p. 51. — J. Loth, Mabinogi de Kulhwch, R. Celt.
Oct. 90, 495: Walliser Edelkindem ward das Haar zum ersten Male vom
Vater oder dem Schutzvater geschnitten. Langes Haar bedeutet Minder-
jährigkeit und Jungfräulichkeit auch bei den Franken [und Angelsachsen u. a.].
— L. A. Gomme: A Highland folk-tale (Folklore June '90, 197) von der
Keale, womit man den Alten tödten soll, der alle Habe den Kindern ab-
getheilt hat, und vom Brauche des Alten, abwechselnd auf den Höfen der
Sohne zu leben, mit Parallelen von vielen, auch Deutschen Stämmen. —
?Jhe earliest Scottish coronations (Scot. R. Jan. '88, 60) bestehen
448 Berichte und Besprechungen.
erstens in der Platz ergreifnng auf einem bestimmten Steine, für Dalria^k
auf Dunadd, der einstigen Königsveste bei Crinan (wo der Fels eine Ver-
tiefung für einen rechten Fuss zeigt, wie sie. auch sonst gefhnden ward),
und für Pictenland in Scone, dessen Krönungsstein dort heimisch sei, weil
[?] sein Mineral auf Dunadd oder Hy fehle; zweitens das kirchliche Cere-
monial erkenne man a) aus König Aidan's Ordination durch Columba« die
früherem Iroscotischen Brauche [?J folge, und b) aus dem Northumbrisehen
Pontificale des [sog.] Egbert. Dieses nämlich laute nicht Römisch; büt
durch spätere Einschiebungen [?] erwähnt es, was beides Dalriada fremd [.'],
die Anlegimg der weltlichen Insignien und die Salbung. Letztere allein
mag Römischem Einfluss entstammen; Gildas bezeugt sie för Britannien
[vielleicht nur rhetorisch]. Dass Northumbrien den König Gaelisch krönte,
folge [?] schon aus seiner Bekehrung durch Hy. [Ref. bezweifelt angesichts
der Verschiedenheit in Rasse und späterem Kirchenbrauch solche Ueber-
tragung; Verf. hat sie jedenfalls nicht wahrscheinlich gemacht.] — A. N.
Palm er, Relics of the ancient field-system of North Wales (ArchaeoLR.
I, 17) bespricht die noch vorhandenen Quillets (Ackerparzellen) in Erbistock
bei Wrexham, deren ein Theil (durch die in Wales einst allgemeine Erb-
theilung unter Söhnen) verschieden , der andere , normale, je ein Cyfar
{= 2560 D Yards) gross ist. Dies Wort heisst Gemeinsam-Pflügen, d. L
mit einem Gespann, zu dem mehrere die Ochsen stellten. Seit Offa's Zeit
siedelten zwar hier Engländer, die aber seit dem 11. Jahrh, wieder WaUisera
wichen; diese übernahmen von den Merciem nur einige Namen, nicht das
Acker-System. ^ Fr. Seebohm: The Celtic open-field system (Vortrag
in Cymrarodorion soc. laut Ath. 22III90, 373 ; Ac. 4190, 14) sei von Deutschen
undurchforscht und von Fustel de Coulanges vergeblich im alten Grallien
gesucht; dieser wollte zuletzt die Ackergemeinschaft als Germanisch er-
klären. Sie bestehe aber im nw. Frankreich vor Frank. Einfiuss ; denn die
heutige Bewirthschaftung, landwirtschaftl. Ausdrücke und Chartulare der
Bretagne zeigen ein mit Comwall und Wales, dann auch mit Irland, ver-
wandtes, also Keltisches System (das mit dem German. höchstens den Ur-
sprung, in Arierzeit, gemeinsam habe) mit offener Flur. Deren Zeichen
sind: 1. Dauernd eingehegt waren nur die Hofstellen des Dorfes: 2. Wiese
und Ackerland dienen gemeinsamer Weide, ausser wann Gras und Korn
wachsen; 3. Ackerland ist Privateigenthum ; 4. Wiese und Acker sind in
Hunderte von schmalen Streifen getheilt, von denen 30—60 an verschiedenen
Stellen je einem Dörfler gehören. — H. Lewis [f 1884], ed. J. E. Lloyd,
The ancient laws ofWales, viewed especially in regard to the light they
throw upon the origin of some English institutions (1889. xvj558p-). Der
erste Theil, über die alte Walliser Verfassung, ward als wohlgeordnete
Stoffsammlung gelobt [SatR 1II90, 148; Elton, Ac. 81190,91; Ath. 1XI9Ö,
58; Notes Qr. 18190, 60; Antiq. Febr. '90, 85]. Verf. nützt mit juristischem
Geist, gründlicher Kenntniss von Wales, [nur zu] grosser Vorliebe daför
und langjährigem Fleisse ausser der Urkunde von Carnarvon die Kymr.
Gesetzgebung aus , die . im 10. Jahrh. noch frilhere , aus Kirchenrecht m
parallelisirende , Zustände fixirte. Sie ward aus drei örtlich geschiedenen
Bearbeitungen, deren früheste Hs. um 1200 datirt, 1841 edirt. Vieles non
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 449
in dieser Schilderung [die an und für sich nach Ath. doch gründlicher
fiesserong bedarf] widerspricht manchen allgemein zugegebenen Seiten der
Angelsachs. Verfassung deutlich : die ümtheilung des Erbes unter den
Enkeln nach Absterben der Söhne, und unter den Urenkeln nach Absterben
<ler Enkel ; die Abgabe an den Häuptling (König) bei der Ehe ; das Fehlen
«ines Wittums; das eheliche Güterrecht besonders bei der Scheidung; die
Erhebung des Goncubinats durch siebenjährige Dauer zur rechten Ehe ; die
Vollfreiheit der Kinder eines Minderfreien aus der Ehe mit einer von ihrer
<Sippe angetrauten Freien; der Mangel eines [dem Eorl entsprechenden]
Adels zwischen Fürst und Haushaltsvorstand ; die Aufnahme zugewanderter
Flüchtlinge erst in das Recht Beschützter, später der Vollfreien u. s. w.
Vieles von England Verschiedene übergeht Verf., wohl unabsichtlich, aus
Mangel an Literaturkenntniss : den ganz anders abgestuften Friedensschutz,
den der Walliser König bis herab zum Knecht ertheilt ; die Busse des treu-
losen Gatten an die Frau ; das Fehlen der Todesstrafe für die Ehebrecherin ;
die Vormundschaft durch mütterliche Verwandte u. v. a. Ausführlicher
wünschte man die Landeinth eilung, -Bewirthschaftung und -Grenzen vor der
Angelsachs. Zeit festgestellt, weil hierin am ersten deutlich Vorgermanisches
und Germanisches sich vergleichen Hesse. Das Verhältniss des Bauern zum
Outsherm und zu dessen Gericht schildert Verf. genau ; da ergibt sich wohl
Aehnlichkeit EngL Zustande, aber keine Entlehnung. Aus Mangel an
Kritik und philolog. Schulung benutzt Verf. fragwürdige Quellen und spielt
«nit der Etymologie [gegen beide Schwächen muss schon der Hi'sg. in Ein-
leitung und Anmerkungen protestiren. Ayve et tray ve (avo et triavo) hänge
z.B. mit trev, Kymr. Gesammtfamilie, zusammen!]. Er ahnt auch wenig
von neuerer Rechtsgesch. und Rechtsvergleichung: durch einen Blick auch
nur in Grimmas RA hätte er sich überzeugt, dass auf seine Gründe hin
e>>enso gut wie Englands auch ganz Europas Brauch aus Wales geschöpft
wäre, dass vielmehr das Verwandte nur gemeinschaftlicher Indogermanischer
<iuelle entfloss. Er kannte weder Deutsche Bücher noch die sie benutzende
neueste Literatur Englands. Nicht aus Flüchtigkeit, sondern aus der irrigen
Einbildung, Recht und Sprache der Angelsachsen besser zu verstehen als
ihm vorliegende Erklärungen, geht eine Fülle gröbster Fehler hervor; z. B.
.tha the bewitan" bedeute „eum quem regit*, oder »bot" [emendatio] sei
-borg*, worauf Verf. dann leere Phantasien stützt. Durch künstliches
Pressen liest er z. B. aus II Eadward 2 und II Cnut 73. 79, Folkland sei von
^er Hundertschaft verliehen und werde, gemäss Walliser Recht, zu erblichem
Familieneigen durch Besitz Einer Generation und falle nur, wenn verlassen,
dem Staate heim. Endlich hätte Verf. den zu vergleichenden StoflF Englands
aus Denkmälern der Angelsachsen, allenfalls noch ürkk. des 12. Jahrh.s, und
nicht Rechtsbüchem des 13. entnehmen sollen. Vom Walliser Recht leitet
also der Verfasser ab: Englands Hundertschaft, Fronhof, Gutsgericht, Copyhold,
Zehntschaft (^trev), Rechtsbürgschaft, Abgabe der Hörigen bei Heirath,
Jury, Jüngstenerbrecht, so gut wie Gleichtheilung und Aeltesten-Erbrecht,
Flächenmass u. v. a. Für die unteren Classen der Briten habe die Unter-
werfung der regierenden unter den German. Eroberer kaum Verfassung und
^denbesitz gestört. [Elton führt mit Recht dagegen an: dann hätte kein
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. V 2. 29
450 Berichte und Besprechungen.
Walliser Prophezeiungen erdichtet, dass sein Volk Britannien ausser Wale»
verlieren werde.] Wohl überraschen den Leser ursprüngliche HypotheKii:
die drei Hundertschaften, vor denen dreifacher Reinigungseid erfolgt^ sollen
z. B. einen dauernden Bezirk bedeuten, der vom Walliser Trichant gleich
3 CantrevB, stamme und in Riding erhalten sei. Nur schade, dass Angeli.
Trithing nicht 3 Hunderte, sondern V» heisst, nur in der wenigst Kelt
Gegend Englands, im Nordosten, vorkommt, und in Yorksbire drei Ridings»
aber nicht 9 Hundertschafben bestehen. Ich habe keine einzige Ableitang
erwiesen gefunden und halte den Engl. RechtsursprÜnge betreffenden TfaeQ
des Werkes für verfehlt. — °H. d'Arbois de Jubainville, R^um^ dun
cours de droit Irlandais, (auch R. gener. droit 1888.) Paris 26 p.
Concrete Alterthttmer der Kelten. Vgl. oben p. 439. ^E. Mantz.
Etudes iconograph. et archeolog. sur le MA. (Paris 1887), IV: La miniatare
Irlandaisc. Die Bandverschlingung komme schon bei Syrern und Römern,
die Spirale (in Hallstatt vielleicht bei Kelten des 2. Jahrh. vor Chr.) bei
Chaldäem u. auf Rhodus vor; R. Celt. IX, 408. Mit Recht hält A. M., Moyes*
ä,ge '88, 80i daran fest, dass Irland nationale Kunst verrathe durch VerbindoAg
von allerdings Indogerman. Grundstoffen zu eigener Omamentation. — V. C.
Roger, Celticism a myth (2. ed. 1890), leugnet der Kelten eigene Kuart
u. Sprache [!]: erst Skandinaven fQhi-ten Cultur in Schottland und hrla&d
ein [?]; SatR 30X189, 626; Notes Qr. 15II90, 140. — m. Brydall, Hist of
art [s. oben p. 421], verzeichnet und beschreibt, voller als Frühere, Künstler
und Kunstwerke Schottlands seit prähistor. Steinen (deren einige von Kelt
Missionaren nur umgeweiht wurdenl und RundthÜrmen (seit dem 10. JahrL).
In Metallarbeit verräth sich Nord. Einfluss. Der Kelt. Stil weicht seit
David I. dem Normann., und fortan folgt die Schott. Kunst der allgemein^
Europäischen, nur noch weit langsamer als England. Nur die Holzschnitzerei
sondert sich volksthümlich ab. Im 15. Jahrh. zeigt sich Vläm. Einfluss,
besonders in dem mit Brügge handelnden Aberdeen ; die Edinburger AIta^
flügel mit Bildnissen Jacob*s IIL u. IV. gehören der Zeit und Schule Hugo'i
V. d. Goes. Der erste berühmte Schott. Maler ist Jamesone, Rubens*
Schüler; SatR 23VIH90, 236. — G. Bain, The stone circles at Cla?»
(Nairns.), Tr. Gaelic soc. XIII, 122. — Zu ^Pitt-Rivers* Excavations an
der Grenze von Dorset und Wilts., und zu ^Martin, Sligo [DZG II, 501).
vgl. Antiq., Nov. '89, 280, bez. Ath. 17VIII89, 281; JBG '88, I, 8. — «S. F.
Milligan, Sepulchral structures of ancient Ireland (Belfast nat. hist
soc, laut Antiq. 19,-227), weist eine über Erwarten grosse Zahl von Crom-
lechs nach, die neueren Handbüchern fehlen. — * F. W. Stubbs, Antiqnities
of Dromiskin , Louth; Jl. hist. assoc. IreL, Oct. '89, 271. — G. H. KinahaSr
Ancient structures: Kilmacrenan, co. Donegal, ebd. 277. — A. J. Evans:
Stonehenge (Archl. R. II, 812) sei ein Grabmal, theilweise aus fernher
gebrachten Steinen, nicht auf einmal, aber sicher vor dem Schlosse der Bond*
hügel- und Bronze-Periode um 300 vor Chr. erbaut. Es bezeichne den
üebergang von der Grabesverehrung zum Ritus; Ac. 19189, 40. — Der«.,
Laie Celtic pottery from Aylesford, Kent (Soc. Antiq. laut Ac. 21X1189»
410). Diese Urnen, mit Italo-Griech. Bronzen von etwa 100 v. Chr., zeigen
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 451
knen Gallisch-Belgischen Typ, der in den Ostalpen Illyro-Ital., hauptsächlich
Venet., Einfluss erfuhr. Das Ornament fahre auf Bronzearbeit zurück,
Näfarend echt Britische Töpferei Flechtwerk mit LehmfQllung nachahme,
tfit dieser sp&tkelt. Urne verbreite sich Leichenbrand (statt früherer Voll-
attung) von Illyrien durch Gallien. — Zu John Evans, The coins
f«f the ancient Britons, erschien ^Supplement 1890. "— Th. Rein ach: Les
chars armes de faux (R. Celt. X, 122) der Gallier seien (trotz Frontin und
Mela) den Britanniem, die nur Kriegswagen brauchten [über welche d'Arbois
ebd. IX, 391 handelt], unbekannt. [Scythe chariot kommt aber vor in
K. Meyer's üebersetzung (Archl. R. I, 305 ; vgl. o. p. 434) der uralten Irischen
EmerSage.] — ^H. Balfour, Das Kelt. Pibcorn (Hompfeife); Jl. anthro-
polog. instit. Nov. '90. — AI. Ross, Old Highland Industries (Tr. Gaelic
soc XII, 387), behandelt Spuren höchsten Alterthums in Wohnung, Werk
zeug, Ackerbau, Nahrung, Kleidung, Luxus^ Handelsartikeln. — ^J. R. Allen
Early Christian symbolism in Great Britain and Ireland before the 13. cent
(Rbind lect in archaeology for '85; '87); behandelt die Darstellung durch
ureprflnglich malerische, dann stereotyp gewordene Formen in den Kata-
komben, auf Röm.-Brit Grabsteinen (50—400) und auf Keltischen (400-1066),
Irische Kreaze des 10. Jahrb., Normann. Sculptur an Kirchen des 11. u. 12. Jh,
zum Schluss die Thierbücher des MA., aus deren mystischer Zoologie, die
seit dem 8. Jahrh. zur Erziehung diente, die Thierfiguren an Kirchen er-
klärt werden. Der Kirchenbau ändere unter Kdward d. Bek. seinen bisher
Bjzantin. [d. h. altchristl.] Stil, und die Eroberung beschleunige nur diesen
Uebergang zum Romanischen. Die Grabsteine zerfallen in rohe Pfeiler,
TDit XP oder dem Kreuz in Relief, bis etwa 700, und spätere mit ein-
gegrabenem Ornament. Erstere tragen bisweilen, letztere meist Inschriften :
in provinzialer Capitale, öfter in Irischer ünciale. Von diesen finden sich
180 in Clonmacnoise, davon 80 datirbar: 628—1273. Um 700 wandere ihr
Stil nach Britannien. Vgl. Jl. Brit. archl. ass. 43, 1402; Jl. soc. antiq. Irel.
90, 95, ausführlich, mit Bildern aus dem Werk. — °Ders., The monu-
mental bist, of the early British church (Soc. prom. Christ, knowl., '90).
— Ders.: Early Christian inscribed monuments in Scotland (JL Brit.
archl. ass. Dec. '89, 299) gibt es wenige, während (und vielleicht weil) viele
Steine Symbole tragen. Nach der Buchstabenform kann man sie gruppiren:
4 mit Rom. Capitale von 460 - 650, südlich vom Forth ; 10 mit Ogam, 7.-9. Jh.,
im NO., Shetland, Orkney; 3 Iro-Sächs., 8.-10. Jh.; 2 Röm.-Angl., 8.-9. Jh.;
ein Stein zeigt Anglische Rune; 5, auf den Schott. Inseln, bieten spätere Runen
ans Dänenzeit, vom 9.— 11. Jh., und stellen Sigurd, Fafnir, Loki, Wiland
dar. Da jede der Gruppen an anderen Orten häufiger nachweisbar ist,
darf keine als in Schottland entstanden gelten. "— Ders., Ath. 15III90, 848,
behandelt Vomormann. Steine im westl. Yorkshire, meist um Leeds, deren
Ornament sonstigem Nordengl. ähnelt und wohl aus Lindisfame stammt.
Ein Grabstein scheint dem 867 getödteten Osbert zu gehören. — Ders.:
i Pre-Norman sculptured stone at Llanrhidian, Gower (Archla. Camb.
'88, 173) stellt einen Menschen in der Kelt. Weise des Book of Deer (9. Jh.,
ed. Stuart) dar : geometr. Figuren ersetzen die Zeichnung von Gliedern oder
Falten. ^ Ders.: [3] Stones at Llantwit major, Glamorgans. (ebd. '89, 118),
452 Berichte und Besprechungen.
Kreuze mit Kelt. Ornament und Kymr. Minuskel um 900, in verderbtem
Latein, errichtet für die eigene Seele oder die eines Verwandten. Die Namen
lauten : Samson, Tltet, Samuel, Ebisar, Houelt [Sohn des] Res f vielleicht der
894 zu Rom t Herr von Glamorgan), Arthmael, König Juthael (von Glamorgan,
seit 843). — Ders.: The cylindrical pillar [ebendort] (ebd. 320) zeige Flccht-
werk-Ornament in Entartung, nämlich mit Vorkommen eines Ringes, was
der Irische Künstler stete vermeide. Verf. verfolgt die Entwicklung des
Ornaments. —Ders. und J. Rhys : Stones at [1] Egremont, Caermarthens. and
[2. 3] at Llandilo, Pembrokes. (ebd. 304. 311) mit Inschriften: 1. Carantacus;
2. Coimagni fili Caveti; 3. Andagelli iacit fili Caveti, letztere auch in
Ogamschrift: A. macv Cav. — J. L. Robinson, Celtic remains in Eng-
land (Jl. soc. antiq. Irel. '90, 31), schliesst sich Allen an, dem er auch die
Bilder entnimmt. Schlüsselomament und BandverschUngtmg erhalte der
Angelsachse (dessen Kreuze verglichen werden) vom Iren, der Ire aus dem
Osten; jenes heiTsche noch in Abessynien, China, Japan, diese in der
Nestorian. Kirche; vgl. R. Celt. XI, 379. — A. G. Langdon, Celtic Orna-
ment on the Grosses of Cornwall, Jl. Brit. archl. ass. Dec. '89, 318. Die
Bandverschlingung kennen freilich viele Völker, allein nicht als Hanpt-
ornament und nicht so künstlich ausgearbeitet wie die Inselkelten im
9.— 11. Jahrh. Die verwickeltsten Muster erscheinen nur auf leicht zu be-
hauendem Stein, nicht auf Granit, wie er in Cornwall herrscht. Die
Gruppirung dieser Schlüssel- und Rollen-Muster, je mit t3rpischem Bild,
scheint ein bedeutender Fortschritt für die Kunstgesch. Die beste Literatur
anderer Brit. Länder ist verglichen. — Ders., Coped stones of Cornwall
(Ath. 29X190, 742). Grabsteine in Form eines umgekehrten Bootes waren
aus Nordengland und Wales bekannt. Die hier vorgeführten drei ans
Granit sind für Cornwall die ersten, die man bemerkt hat; sie sind mit
Bandverschlingung imd Schlüsselmuster ornamentirt. *- R. Mo wat, Epitaphe
Britann. chretienne (R. Celt. XI, 344): „Brigomaglos iacit", vom 4. — 6. Jh..
gefunden zu Chesterholm , der einstigen Hadrianwall-Station Vindolana. —
G. R. Hall, Pre-conquest memorial crosses (Archla. Aeliana '89, 252), in
Nord-England; sie waren z. Th. aus Stephen's Runic monumenis bekannt. —
T. S. Muir sammelte (theilweise schon, aber zerstreut gedruckte) ^Ecclesiolog.
notes on some of the islands of Scotland (Edinb. 1885), archl. und hagio-
graph. Werthes, von Forschungsreisen durch 24 Inseln 1850—71; R. Celt
IX, 123. — G. F. Browne [vgl. DZG II, 501 f.], Ogams and rune* in
Man, Ac. 18X90, 343. Der Stein zu Kirk Michael trägt zwischen 2 Run.
Inschriften eine Ogamschrift und auf der Vorderseite, unter einem Kreuz,
ein Ogam- Alphabet. Die Ogamschrift entstamme vielleicht einer Finger-
sprache : ihr Buchstabe bilde in Strichen Zahl und Lage der Finger Einer
Hand nach, die sich an die andere legen. In Malew und Andreas finden
sich Sculpturen der Sigurd-Sage; in Andreas auch Münzen der Dubliner
Dänenkönige, wie Onlaf's. Diese, die auch Northumbrien beherrschten, haben
gewiss auch Man besucht. Auf die Sage von Sigurd, Olafs Ahn, beziehe
sich wohl der Runenstein zu Leeds mit Symbolen und der Inschrift Kuns
Onlaf. Verf. erklärt sich gegen Vigfusson's Runen-Lesung für ^P. Mc. Ker-
mode's Catalogue of the Manx crosses [vgl. DZG II, 221], der 70 Kreuze
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 453
aas der Zeit vor 1266 verzeichnet. 23 tragen Inschriften, theilweise spätere
Wikinger- Runen , einige stellen die Sigurd-Sage dar; diese alle stammen
aas Nord. Zeit, nach 888, meist nach 1066; Archla. Cambr. '88, 74. — J. R.
Allen: The [50] early Christian monuments of the Isle of Man (JI. Brit.
archl. as8. 43, 240) gehören mit Einer Ausnahme der späteren Kunst, nach
703. mit Bandverschlingung and Spirale, an ; die stets Nordischen Inschriften
zeigen Irische Minaskel, Angelsächs. Gapitale oder Skandinav. Rune. Mit
den übrigen von Nordleuten eroberten Theilen Britanniens besitzt Man
einige von Skandinavien abweichende Runen. Der Inhalt gibt Kelt. und
Nord. Namen des Verstorbenen und des Denkmalsetzers an und ihre Ver-
wandtschaft, mehrfach durch Adoption: »Besser einen guten Fostr-[Nähr-]
söhn als einen schlechten Sohn zu hinterlassen'^ , lautet eine Inschrift.
Dargestellt ist u. a. die Sigurd-Sage. — G. F. Browne: A sculptured Stone
in the Isle of Man with representation of Sigurd Fafni's baue [Tod], (Proc.
30c, ant Scot 1887, 325), gefunden zu Kirk Andreas, stellt mitten in Nord
Band- und Drachenverschlingungen einen Mann dar, der (das Herz Fafni's)'
brät und den Finger zum Munde führt, nebst dem Vogel (dessen Sprache
er dadurch versteht). Sigurd darin zu erkennen, ermöglichen mehrere
[zweifellos gemeinsamem Muster entlehnte] deutlichere Darstellungen der-
selben Sage in Skandinavien und Nord-England, i— Sir S. Ferguson [t]>
Ogham inscriptions in Ireland, Wales and Scotland, Edinb. 1887 (laut
Archl. Jl. 44, 96 die Rhind-Vorlesungen , die der Präsident der Irischen
Academie 1884 zu Edinburgh hielt). Von den hier vollständigen, etwa
230 (leider nicht abgebildeten) Inschriften entfallen 200 auf Irland, nur
2 auf Südengland. Den Schlüssel zur Schrift gewährt Irische Ueberlieferung
und die Zwiesprachigkeit der Walliser Denkmäler. Ob die Schrift aus Ir-
land und ob sie aus dem Heidenthum stammt, ist fraglich. Scot. R. Oct.
87, 427 glaubt an erst christl. Ursprung. Archla. Cambr. "88, 251 gibt das
ßuchstabensystem an, doch seien die Ergebnisse F.'s, der nicht Philolog war,
nnsicher. — <*M. Stokes, Art in Ireland [vgl. DZG II, 221] erschien auch
unter den billigen South Kensington museum art handbooks. Sie behandelt,
mit trefflichen Bildern, gedrängt: Hss. (auch festländische), Metall, wie
Glocken (ans Schmiedeeisen seit dem 5. Jh. und Bronzeguss seit 10. Jh.)
und Goldschmiedekunst, Steinkreuze, Dolmen, altchristl. Kirchen und die,
seit dem 9. Jh., nach dem Muster festländischer [altchristl.] Kirchen, gegen
die Nordmannen erbauten Rundthürme, die zur Wacht und Bewahrung des
Klosterschatzes, erst später für die Glocke und zum Gefängniss dienen.
Ihren Vertheidigungszweck beweist die Lage der Thür, 14 Fuss über der
Erde. Im 11. Jh. beginnt in Irland Roman. Stil. Vgl. Dublin R. Apr. '89, 221.
Brythonische Kirche. ?, Member of Cambrian archl. assoc, Angli-
canism and early British Christi anity, an histor. comparison (Dublin R.
Jan. '90, 48), zweifelt nicht [!], dass Eleuther 4 Missionare Britischer Nation
Ju Lleirwg, dem Häuptling der Silures, sandte, also die alte Britische Kirche
von Rom abhänge, im Gegensatz zum Anglicanismus. Verf. sammelt kritiklos
Bekanntes über Mönchthum, Heiligen- und Marienverehrung, Wunder, Fege-
feoerglaube, Chrisma in der Altbrit. Kirche; deren Ablehnung Augustin's
454 Berichte und Besi)rechungen.
1
sei nur ein Aufruhr gegen Verbesserung von Missbräuchen. Er zählt die
Erwähnungen Roms in den Quellen Walliser Geschichte auf [viele Romreisea
dichteten aber späte Hagiographen ihren Heiligen an]. Die Antwort Dunawd's
an Augustin ist Fälschung. [In der Grundverschiedenheit der alten Bnt
Kirche von der Anglicanischen des 16. Jhs. hat Verf. Recht.] — M. Manitiatt,
Philologus 47, 720: Gildas benutze von alten Dichtem nur Vergil —
Tout, Gildas in Stephen, Dict. ofnat. biogr. — J. Loth: S. Amphibalus;
(R. Celt. XI, 348) heisst seit Galfrid von Monmouth und dann in St Alban«
[vgl. Mon. Germ. 28, 6] der (zuerst bei Gildas erwähnte) christliche Gast-
freund, für den der von ihm bekehrte Alban das Martyrium duldet, indem
er das Gewand mit jenem tauscht. Amphibalus ist [so erklärt schon Ussher]
eine Gasula ; Galfrid missverstehe das Gewand als einen Eigennamen , ver-
führt durch die falsche Lesart der Epistola Gildae 2: ,8Ub sancto abbate
Amphibalo* statt „sancti abbatis amphibalo*. [Es fehlt noch ein Glied zor
Kette: die Mittelquelle zwischen Gildas und Galfrid müsste aamphibalo*
statt Gildas' „vestibus" gehabt haben.] i— Ders., S. Branwalatr (R. Ceh.
Oct. *90, 490), handelt, anlässlich meiner „Heiligen* [vgl. DZG II, 465], von
der Verehrung dieses (Bischofs von Dol?) und der hh. Melor, Petroc, Congar,
Ju^oc in Bretagne. Branwalatr's Reliquien seien wahrscheinlich durch
Armorican., vor den Normannen geflüchtete, Mönche nach England ge-
kommen : K. JCthelstan liebte solche Geschenke. — ^. Kerslake [t], Brans-
combe dedication: St. Win f red (The Western antiq., Apr. '83). Dieseo
früheren Namen des hl. Bonifaz trägt in Branscombe und Manaton je eioe
Kirche, in Crediton, seinem Geburtsort, ein Quell — alle in Devonshire. Brans-
combe kam wohl [!] durch K. iBthelstan an die Kirche Ezeter, die den Bonifaz,
ihren Schüler, auch sonst ehrte ; der König wandelte dabei wohl [?] den bisher
Keltischen Schutzheiligen in einen Angels. um. Jener Keltische war ['?]
Brangwalator, denn das erkläre vielleicht [!] den Namen Branscombe.
und jEthelstan hob unter den Kelten in Süd-Dorset eine zweite Brang-
walator-Kirche : Middleton (Milton), wo des Heiligen Kopf ruhte, wohl [I] tob
^thelstan dorthin übertragen, i— Ders.: S. Sidwell (Ac. 25190, 65) sind
Kirchen und eine Quelle zu Exet er geweiht. Sie hiess Sativola, Angek
Sidefulla. [Vgl. meine .Heiligen« p. 17 f.] — E. Peacock, The dedi-
cations of churches (Archaeol. R. II, 268), stellt aus 14 Grossbritann.
Grafschaften, deren Kirchen patrone in hier citirter Literatur verzeichnet
sind, die Liste der Heiligen her, denen dort Kirchen geweiht waren, und
zählt, wie viele in jeder Gegend. Hagiologie, femer die Zeit der Kirchen-
gründung, die Art der Ausbreitung des Glaubens linden hier eine wichtige
Quelle : so zeigen die Namen der Patrone in Schottland deutlich dessen Be-
kehrung durch Iren. — A. N. Palmer, B an gor Is y Coed (Cjmmrodor
X, 12). Die früheste Mönchsniederlassung, die nur ein Menschenalter, bis
607 oder 613, dauerte, bestand aus Einzelhütten, ohne Gesammtkloster.
,Bangor* kann Hochchor bedeuten, aber auch Ruthengeflecbt [Kelt. Bauart ;
DZG II, 502, 1]. Denkmäler oder Ortsnamen geben nicht Eine sichere Spar
von jenem Stift, und nur unrichtig verband die Legende mehrere Walliser
Heilige mit ihm. Dennoch bleibt Beda's Angabe von 7 Abtheilungen za
300 Mönchen glaubhaft [?]. ^thelfrith von Northumbrien zerstörte zwar
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 455
4ias Stift, eroberte aber nicht das Land, vielleicht in Folge einer (von
Wallisem berichteten) Niederlage bei Bangor. Den Namen ihres Gründers,
des Abtes Dnnawd, trug die Kirche zu Bangor wohl nicht von Anfang
an, sondern erhielt ihn vielleicht erst in der zweiten Walliser Periode, im
11. Jh., als, nach völliger Anglisirung dieser Gegend im 9. — 10. Jh., das
Walliserthum zurückfluthete. Darüber s. Ferneres unter 11. Jh. — **W. L.
Alexander, Ancient British church, 1889. — °E. J. Newell, A populär
bist of the ancient British church , spec. - - Wales (Soc. prom. christ.
knowL), 1887.
Die Brythonen in Armorica beleuchtet J. Loth, R. Celt. VIII ('87)
158. VgL Hagiographie in °R. K er vi 1er, Repertoire g^neral de bio-biblio-
grapbie Bretonne (Rennes seit 1886), und die Verhandlungen der Versamm-
lung der Cambrian archl. association in Bretagne, Archla. Cambr. '90,
80. 161. -* H. Bradshaw, Le ms. Luxemburgeois des Hisperica famina
Hjum glosais Britann., um 900, R. Celt. XI, 219. — °J. Loth, Chrestomathie
Bretonne, l: Ar mo ricain (Paris 1890). Da von ganz Breton, geschriebenen
Werken das Mysterium von Ste. Nonn des 15. Jh. das älteste ist, so föhrt
Verf. die frühesten Sprachspuren vor aus Glossen des 9. — 11. Jh. und Kamen;
er liefert p. 381 — 430 eine Liste Gallischer Orte und Personen aus Römischen
Inschriften (Frankreichs und Ogamritzungen), aus Breton. Chartularen und
Heiligenleben seit dem 11. Jh. Vgl. Zimmer, DLZ '91, 9; Ann. de Bretagne
IV f. ('89 f.) — Ders., Les anciennes litanies des saints en Bretagne
{R. Celt. XI, 135), liefert aus 5 gedruckten Quellen des 9.— 11. Jh. eine Liste
von 85 Breton. Heiligen, deren ursprüngliche Namen er herstellt. Sie ent-
stammen g^ossentheils den Brit. Inseln. — F. E. Warren (R. Celt. IX, 88)
druckt aus der Hs. 180 des Salisburyer Doms, vom 10. Jh., Litaneien, in
denen sonst unbekannte Breton. Heilige vorkommen; Schrift und Ritual
sind Gallicanisch. — ^F. Piain e, La tres-ancienne Vie in^dite de s. Samson
de Dol (Par. 1887: auch Anal. Rolland. VI, 77J, Quelle der bisher bekannten.
— •Ders. edirt Translatio S. Maglorii, einen Reliquiendiebstahl des 9. Jh.
auf Serk, zu Gunsten der Mönche von Lehon bei Dinan, aus Hs. des 12. Jh.,
Anal. Bolland. VUI, 4. — ®C. de Smedt druckt Vita S. Win waloci auct.
Wurdestano, ebd. VII, 1-3 (vgl. DZQ II, 505; JBG '88, II, 16; NA XV, 614),
and Viten Ronan's und der Brüder Gwenole's, Jacu und Guethnoc, im Catal.
Vit. SS. Bibl. nat. Paris. I (vgl. R. Celt. XI, 242). — Zu «A. de la Borderie,
Vies de s. Tudual (Paris 1887) bezweifelt H. d'Arbois (R. Celt. '89, 253), ob
<ler zweite Biograph, der kaum vor 1100 schreibe, wirklich ein Irisches
Leben INiduaPs las: ein solches könnte erfunden sein aus dem Beinamen
Scotigena, der nur [?] Transmarinus zu bedeuten brauche. — L. Duchesne:
La vie de S. Malo (R. Celt. Jan. '90) ist wichtig wegen ihres Alters (des
höchsten in Breton. Hagiographie ausser Samson) und frühesten Belegs für
Brandan's Seefahrt, aus der, wie aus mancher anderen Legende, Züge auf
Malo übertragen wurden. Zu "Rennes erschienen 1884 zusammen Maclorii
Vita I (um 870 von Bili, dem Diacon von Alet, ed. Plaine) und Vita 11 (auf
die eich eine Translatio vom Anfang des 10. Jh. bezieht, ed. de la Borderie);
nach I war Malo in Britannien nur Priester und ward zu Tours Bischof
450 Berichte und Besprechungen
von Alet, nach II war er in Wales Bischof. Beide Viten folgen Einer
Quelle, der uns verlorenen, von Bili citirten Vita eines Sapiens von etwa
830, fär den schon Rom., nicht mehr Gall., Liturgie in Bretagne galt
Dieser schrieb also lange nach Malo, dem eine Lebenszeit von 133 Jahren, der
mystischen Zahl wegen, nur angelogen werde, ebenso wie die Verwandt-
schaft mit Samson und der ganze Anfang der Legende. Historisch bleiW
nur, das» Malo aus Kloster Llancarvan kam, in Alet Mönchsthum lehrt«.
unter den Bretonen als Bischof wirkte und Schwache gegen Gewalt schirmte,
nach dem Tode König Judicael's, also nach 637, aus Alet in Frank. Land
wich, zu Saintes von B. Leontius (t vor 650) empfangen ward und hier
friedlich starb. Dass die Vita II aus Saintes stammt, bezweifelt Verf.
IrosGotisclie Kirche. '^J. Malone, Invocation of saints in the
ancient Irish church, Irish eccles. record, Dec. '86. — ^G. T. [so bessere
DZG II, 221] Stokes, Ireland and the Celtic church, nimmt fiir die Kelten
stark Partei und ist nicht vollständig; vgl. JBG '87, II, 173; Jl. soc. antiq.
Irel. '90, 171. — ^J. Healy, Insula sanctorum et doctorum, or Ireland's
ancient schools and scholars (Dublin 1890), bringt Biographien von Patrick.
Brigitta, Columba, Colgan, Virgil, Joh. Scotus Er., beschreibt ihre Wirkung^
statten und bespricht ihre Schriften und die paläographisch merkwürdigen
Iren-Mss. von Armagh, Keils, Burrow, Lismore, Bobbio unparteiisch, doch
mehr mit literar. als histor. Kritik; SatR 19VII90, 83; JL soc. antiq.
Irel. '90, 170. — **K. Walsh, Fingaland; its churches; an bist, sketch ot
the foundation and struggles ofthe church of Ireland in --Dublin (Dobl.
1888). — The Tripartite life of Patrick, with other doc. rel. to that saint:
ed. W. Stokes (Rolls ser. 1887). Der hier zuerst gedruckte Irische Text
sei im 11. Jh. compilirt nach Schriften des 10. Jh., erhalten fast nur in
Hs. Rawlinson B 512, um 1400. Hrsg. beschreibt diese und die Hss., wie
das Buch von Armagh und das Hymnar der Franciscaner, denen er viel»
wichtige Zeugnisse von und Über Patrick, seit dem 5. Jh., z. Th. zuerst,
entnimmt, genauestens, schildert Patrick's Leben und (was allgemein ge-
rühmt wird) die gesammte Cultur des frühchristlichen Irland [leider au«
Quellen verschiedener Zeitalter ; d'Arbois, R. Celt. X, 249, vgl. 140]. Er be-
antwortet Ac. 10VIII89, 88 MacCarth/s Kritik. Von P.'s Schriften hält St für
echt : Confessio, Epist. ad Corotic, Dicta [?] und vielleicht Lorica. — ^£.Hogan,
s. J., Index et glossar. Hibem. (1890), ergänzt dies Irische Leben Patrick's. von
dem er aus dem Buch v. Armagh (Anal. Bolland. I, 530. II, 35 ; 213) Bruch-
stücke edü-te; vgl. R. Celt. XI, 240; RC '90, Nr. 49. — <^C. H. H. Wright [und
G. T. Stokes], The writings of Patrick the apostle of Irland: a revised
[erste Ausg. 1887] translation with notes critical and historical (Religious
tract soc. 1889); als echt gelten hier Lorica, Confessio, Epist. ad Corotic
Auch die zweifelhaften Stücke seien (nicht immer genau) übersetzt; die
histor. Bemerkungen zeigen gute Literaturkenntniss ; so Scot. R. July '89, 201:
Ac. 23X189, 337. — °E. J. Newell, St. Patrick, bis life and teaching, Soc.
prom. Christ, knowl. 1890. — ^'A. Ryan, St. Patrick, ap. of Ireland 1890.—
B. W. Wells, St. Patrick's earlier life (EHR '90. 475), folgt meist
W. Stokes' Ansicht über die Echtheit der Schriften und Datirung der Quellen.
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 457
Der Apostel sei identisch mit Palladius bei Prosper, aber nicht mit dem
früheren Sohn des Calphumius, sei um 374 geboren, lande um 397 in
Britannien, besuche Gallien, aber nicht Rom [Prosper verbindet aber
Pallad mit dem Papst persönlich], obwohl er von Cölestin ausgesandt sei,
kehre 432 nach Irland zurück. [Die Angels. Annalen dürfen hierfür nicht
citirt werden ; sie übersetzen nur Beda. Verf. hat jene Identität nicht be-
wiesen}. — ^Morris, The life of S. Patrick; »ohne wissenschaftl. Gewinn*,
JBO *88, IV. 39. — H. d'Arbois de Jubainville; S. Patrice (R. Celt. IX,
111) der Geschichte sei 457 gestorben; dagegen der legendarische Patrick
erst 489 oder 493, 120 oder 122 Jahre alt. Dieses Alter wie viele andere
Züge der phantastischen Irischen Heiligenleben ist nicht aus Vita eines anderen
Heiligen geschöpft (es gab solcher Vitae um 670, als Patrick's Leben ent-
stand, nur wenige), sondern aus der Bibel. Spätere Hagiographie setzt dann
diesen erdichteten Patrick zum Todestag des echten, dem 17. März, und
nimmt för den geschichtlichen Patricius als Heiligentag den 24. Aug. an,,
weil ein in Gallien überarbeitetes Martyrologium des Hieronymus, das um
600 nach Irland kam, zum 24. Aug. einen zweiten Patricius vermerkte.
Aehnlich wird des Patricius' Lehrer German von Auxerre, t 31V1I448, im
Felire Oengusso mit German von Paris, t 28V576, verwechselt. — Ed. Mall,
Zur G. der Legende vom Purgatorium des hl. Patricius (Rom. Forsch. VII,
139), druckt die Latein. Quelle des „Purgatoire* der Marie de France nach
US. Bamberg und Arundel 292. ^ ^?, Brigida, die kathol. Heilige als Eelt.
Göttin dargestellt, Evang. KZ '90, Nr. 8. — Ueber die hh. Erc (ß. v. Slane
t 512.^) und Lugad, Patrick's Schüler, und Abt Aidan in Ulster (blüht 525)
geben Acta ss. Nov. I, 557; 562; 564 keine eigenen Viteu, sondern Nachrichten
aus anderer Literatur. ^ Patrick's Weissagung, Brendan werde 120 Jahre
nach ihm geboren werden, erklärt R. Celt. X, 143: nasci stehe hier für .
heilig werden, sterben [?]. — ®J. de Goeje, La legende de s. Brendan
(Leiden 1890, auch Acten des 8. Orientalisten - Congresses Stockholm): in
eine ältere Vita Brendani seien Episoden eingefügt, u. a. aus Sindbad dem
Seefahrer, etwa durch einen Irischen Orientpilger; R. Celt. '90, 505. —
H. Zimmer: Brendan's Meerfahrt (ZDA 33, 129; 257) beschreibt die Wunder
des Oceans und das Verheissungsland (die Seeleninsel) na^h dem Mythos
vom Kelt. Jenseits, Die älteste SchifPersage Irlands, Mael Duin [s. o. p. 434]
ist noch wenig christianisirt, die nächste, die Fahrt der O'Corra, schon ganz ;
der Substanz nach gehören beide dem 7. — 8. Jh. Nachdem die westliche
Oceanreise literarisch verarbeitet und an andere Heilige angeknüpft war,
ward sie am 900 Brandan zugeschrieben. Sie steht noch nicht in der alten
Vita Brandani., die nur eine Bussfahrt nach Britannien kennt, sondern ist
erst später da eingeschoben. Um 1050 ist die uns erhaltene Navigatio
Brendani verfasst, die um 1100 einer Irischen Erzählung und bald darauf
Engl., Französ., Deutschen, Latein. Bearbeitern vorlag [vgl. DZG II, 506].
Sie benutzt den Mittelirischen Hymnus Colman's. Der Aufsatz zählt voll-
ständig die Irischen Meerfahrt-Quellen auf und ist reich an Auszügen und
Uebersetzungen aus jenen und verwandten Irischen Quellen, z. B. aus der
Paradiesfahrt des Book of Lismore, und an allgemein culturgeschichtlichen
Bemerkungen, z. B. über den arg unzüchtigen Zug der Irischen Sage [wohl
458 Berichte und Besprechungen.
1
sonst stark 1
aus der Zeit vor der Ehe]. A. Nutt, Folklore '90, 234, der
von Zimmer abweicht und für die Irische und Britische Heldensage Frei-
heit von fremden Einflüssen, Wirksamkeit auch in Britischer Volkskunde
und Französ. Dichtkunst und Entstehung aus Pankelt. Götterlehre behauptet,
ehrt sich hier selbst durch freimüthige Anerkennung des Gegners. Er be-
tont, dass die vorchristliche Cultur Irlands zu eigen thümlicher Literatv
entwickelt gewesen sein muss, denn unmöglich konnten Irische Geistliche des
5. — 8. Jb. eine im Ganzen und Einzelnen heidnische Heldensage erfinden,
damit ihre Nachfolger bis zum 13. Jh. die Mühe hätten, dieselbe zu christiani-
siren. — Macandrew, The early Celtic church in Scotland, Tr. Gaelic
soc. of Inverness XII (1886), 15, von Ninian bis Columban. Er versucht
Beda zu kritisiren, aber ohne neueste Forschung zu kennen und mit Hilfe
einer Stelle der Angelsächs. Annalen, die erst im 12. Jh. eingeschoben
ward. Auch unterschätzt er für das 6. Jh. die Beziehung zur übrigen
Lateinischen Kirche. — Pinkerton's Vitae sanctorum Scotiae, *rev. and
enlarged by W. M. Metcalfe (2 Bde., Paisley 1889). Die Hss. sind noch-
mals collationirt, die Texte fleissig erklärt. Fast jedes Heiligenleben war
seit Pinkerton von Forbes, Reeves, Skene, Innes, Hinde neu gedruckt. 6o
Ninian, Kentigem, Serf, Margareta ; nur einige Bruchstücke und Litorgieen
erscheinen hier zuerst; Ath. 10V1II89, 188. — H. Russell, The early church
dedications of the south of Scotland (Archl. R. III, 165), betriflft besonders
S. Ninian zu Whithern. — C. J. Bates, The dedications of the churches
in the diocese ofNewcastle (Archla. Aeliana '89, 317) betrifft Hagiologie und
Bekehrung Northumbriens. — ^M. T. Hall, Builders of the church in
Northumbria 1890. — A. E. P. Gray, The origin of Christianity in Wirral
[um Birkenhead], Jl. Brit. archl. ass. 44, 29. Kentigem bekehrte hier um
560. Der Glaube hielt sich unter Briten-Resten, als das Land nach 613
Englisch ward, drang zu den Engländern um 650 durch Aidan oder Ceaddt
und litt nur eine schnell verwischte Einbusse durch Nord. Einwanderer vor
1000. — J. Rhys (Scot. R. '90, 233) erklärt als Kentigern's Gael. Namen:
Munchu (lieber Hund), Deschu (südlicher Hund) und wohl Glaschu (grauer
Hund), wonach seine Bischofsstadt Glasgow heisse. — Den gewaltigen Ein-
druck von Columba's Jona beweist die Gaelische Prophezeiung: .Hi meines
Herzens, Hi meiner Liebe ! Ehe die Welt endet, soll Hi werden, wie es war.*
D. Massen, Archl. R. II, 50, hörte sie am Huronen-See aus dem Munde
eines Mannes von der Hebriden-Insel Mull. Ganz anderen Sinn hat das
Gedicht im Westhochland, vermehrt mit Vers 2: , Statt Mönchsstimme wird
Kuhgebrüll sein", wo es als Seufzer Columba's gilt; eb. 11, 108. — Ausgaben
und Hss. der AI tus -Hymne Columba's bis 1885 notirten Dümmler u. a
R. Celt. VII, 237. — W. Gundlach, lieber die Columban-Briefe (NA
XIII, 256. XV, 497), behandelt üeberlieferung, Echtheit und Entstehnngs-
zeit der prosaischen und poetischen Briefe des Gründers von Luxeuil; zu
ersteren zählt Instructio c. 5. Hinter dieser bietet die Turiner Hs. das
Pönitential [vgl. unten Schmitz]. P. 506 wird Columban*s Leben vorgeführt.
Auch die poetischen Briefe gehören dem letzteren, nicht etwa Columba ton
Hy oder Aldhelm. — ^Suchet, Les po^tes Latins ä Luxeuil, 6. — 10. s.; Ac.
Besan9on 1887. — M. Manitius: Columban's Gedichte (Rhein. Mus. Phil.
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 459
44, 552) empfehlen Weltverachtung, häufig in Citaten aus Uoraz, Juvenal,
Prodentius; Adonische Verse und Hexameter baut Columban lichtig. —
^Stokea, Columban's Exegese ; The Expositor Aug. '89. — H. J. Schmitz,
(AKKR59, 209; vgl. DZG II, 221). Die vermisste Ergänzung des Poenitentiale
steckt nicht im zweiten Theile (von c. 10 an) der Regula coenobialis der
ßchottenklöster, deren beide Recensionen, gleich unauthentisch [vgl. dagegen
Haack, JBG 84, II, 181], obwohl schon im 7. Jh. [!] benutzt, nicht von
Columban verfasst sind ; mit der Obsenanz Hy's stimmen wesentliche Theile
jener Regel : so steht das Über Columba Bekannte mit c. 1. 4 der sog.
Regula Columbani in Einklang. — Der s., Die Bussbücher (1883), fand 1888
bei H. Hahn JBG '88, II, 39 Beistimmung [der ich mich mit Zöckler, ebd.
I, 118, nicht anzuschliessen vermag]. — Der Auffassung A. Hauck's [DZG
II, 223], dass Columbans Irenmönche auch auf das Volk zu wirken suchen,
während bisher die Frank. Klöster nur stille Zufluchtsstätten gewesen,
schliesst sich W. Schnitze JBG '87, H, 18 an. — ''Healy , St. Cummain the
Tall von Clnainfert, t 661, Irish eccles. record Jan. '86; ^Monahan,
St.Manchau, 7. Jh., ebd. März. — E. Sackur, Waulsort (DZG II, 341), be-
handelt die Gründung v. St. Michael en Thierache durch Iroscoten, von
denen der Albanier Kadroe [vgl. Haddan and Stubbs, Councils II, 188] die
Benedictinerregel in Fleury [ein Jahrzehnt vor dem Angelsachsen Oswald,
dem späteren Erzb. v. York] lernte. Sie gründeten auch Waulsort am Grabe
des Iren Eioquius, der im 7. Jh. auf dem Festland Klöster gestiftet haben
soll. Die Vita s. Forannani ist lügenhaft, sein Bisthum [nach einem B. Faranan
vonArmagh; oben p. 158] erfunden. — H. Zimmer, lieber die Bedeutung
des Irischen Elements für die ma. Cultur, Pr. Jbb. 59, 27. Gegenüber der
Christenthum und Römercultur zerstörenden Völkerwanderung retten Iren
im 5 —6. Jh. die Griech.-Röm. Bildung in christlicher Form. Um 600 lesen
Scoten noch Griechisch. Verf. beschreibt ihre Mission nach England und
dem Festland. Auch Wictberct, beide Hewald. Willibrord sind, obwohl
ADgelsachsen, in Irland theologisch gebildet, wo viele ihrer Landsleute
lernten. Auch die Irischen Lehrer in den Karlingerreichen und ihre
Schriften, wie Dicuils bis Island reichende Kunde, geht Verf. durch.
(Manches, wie über Vita Findani und Irenhss. in St. Gallen und Reichenau
verräth gründlichste Forschung des Keltologen.] Aus Brodneid wurden
diese mit Recht eingebildeten Fremden verspottet; seit Ende 10. Jhs. ist ihre
Mission erfüllt. Sodann bespricht Verf. das Sehottenkloster in Regensburg,
und dessen Filialen, die Scot. Wanderungen nach Kiew, Bulgarien, Polen
im 11.— 13. Jh. Diese späten Scoto-Benedictiner aber, streng gegen die
Heimischen abgeschlossen, (während ihre Vorfahren im Gegentheil den
Deatschen Platz gemacht hatten, sobald letztere gebildet waren), leisten
nicht mehr wie die festländischen Benedictiner. Sie entarten mit den
letzteren gleichzeitig und z. Th. schneller, seitdem Irlands selbständiges
Leben durch die Englische Eroberung erstarb. Trunk und Laster verderben
«eit 18. Jh. das Schott. Mönchsthum. Im Ganzen seien noch über 200 Manu-
«cripte Irischer Hand, davon 38 mit Spuren Irischer Sprache, auf dem Fest-
land nachweisbar. Ausser Johann Scotus war zwar kein originaler Kopf
nnter jenen Scoten ; allein als Lehrer begründeten sie höhere Cultur auf dem
460 Berichte und Besprechungen.
Festland. — ^E. Beauvois [vgl. DZG II, 504], Les Chretiens d'Islande-
aux 9 et 10 s., Mus^on VIII f. ('88 f.) studirt, laut Moyen-§^e '90, 212, das
früheste Nordatlant. Christen thum : Skandinaven [?8. o. p. 169], in Schott-
land, Irland und auf den Hebriden bekehrt, gründeten seit 867 Colonieu auf
Island, die bis zum 10. Jh. christlich blieben. — K. Blind, Irische Spuren in
Amerika (Voss. Ztg., Sonnt. 9X190) behandelt Kelt Seefahrersagen [die-
nicht hierher gehören ; vgl. o. p. 457] und die Berichte der Isländer in Win-
land vom 10. Jh. über ein schon früher von Weissen besiedeltes »Gross-
Irland" weiter südlich. — ^G. Storm erklärte dies Gross-Irland für un-
historisch, ^E. Svensen für eine Bezeichnung der Bretagne, laut JBG *88,^
III, 189; 295. — C. C. Grant, The Culdees, Scot. R. Apr. '88, 217. Das
Gael. Wort heisst Gottes Verlobter (Commendirter, Zinsbauer auf Herren-
gut). Es übersetze weder Servus Dei (Mönch) noch Deicola (Einsiedler,,
doch nicht immer) [dies, und dass die Culdeer weder Einsiedler noch Fort-
setzer der Columba-Mönche waren, scheint mir vom Verf. gegen Skene er-
wiesen]. Die Culdeer waren nicht der früheste Iroscot. Clerus; ihr Narae^
begegnet seit etwa 750. Von Columba's Mönchen unterschieden sie sieb
schon dadurch, dass sie nicht kraft ihres Standes Seelsorge übten, wenn
sie auch Pfarreinkünfte besessen und Beichtväter waren. Sie lebten in
Conventen, mehr stiftsherrlich als mönchisch, und gingen vom 12.— 15. Jh.
meist in Canoniker auf. Sie waren theils Laien, theils in niederen Weihen,
theils Priester, höchstens letztere vielleicht alle ehelos. Dass mehrere
Häuser (deren man in Schottland 13, in Irland 9, in Wales 1, in Yorkshire 1
kennt) zur Congregation sich je verbanden, oder dass sie im Osterstreit auf
Roms Seite traten, ist unerwiesen. Verf. stellt [ohne genügende Beweise}
die Behauptung auf, sie zielten wesentlich auf Eirchengesang und Arnien-
und Krankenpflege und hiessen deshalb Gottes- Verwalter. Vielleicht sei der
hl. Moling, Gründer von St. Mullin's (Carlow), der 697 starb, ihr Stifter [?J
— ^J. Jamieson, A histor. account of the ancient Culdees [?] of lona.
Populär ed. 1890.
Irische kirchliche Literatur. W. Stokes, Ac. 22III90, 207: Muirchi»
benutzte des Josephus Antiq. Juda. in der Vita s. Patricii (ed. Anal. BoUand.
I, 576) zu der Nachricht, dass die Sachs. Königstochter Moneisen Gott er-
kannte aus vemunftmässigem Suchen nach dem Schöpfer der Natur,.
, Abraham secuta exemplum**. Also las der Ire des 7. Jh. Griechisch.
R. Celt. XI, 370 findet das möglich. — Ders.: CHATAIOC CKOTTOC EFu^
EFPA^A, auf einem Griech .-Latein. Psalter des 9. Jh.'s im Arsenal zu Paris,,
bezeichnet wohl den damaligen Dichter Sedul Scotus; R.Celt. IX, 108.
— *E. Du mm 1er, Christian v. Stavelot (SB Berl. Ak. '90, 940) nennt neben
diesem die Iren Sedul und Johann Scotus als fast die einzigen Kenner des
Griechischen im Karling. Kreise. Chr. benutzte nur Beda's Commentar
zu Lucas und suchte vergeblich den zu Marcus; der mache ferneres Com-
mentiren überflüssig; p. 950. — A catalogue of the printed books and
mss. in the library of the cathedral church of Lieh fiel d, 1888. unter de»
30 Handschriften ist B. Chad's [t 672] Evangeliar in Irischer Halbunciale
um 720, früher dem Dom zu Llandaff, seit spätestens 960 Lichfield ge-
Britische Inseln: Kelten (F. Liebermann). 461
hörig, sonst lur Mittelalter nichts Historisches oder Weltlichgesetzliches
ausser .Hist. eccl. Lichfieldensis a. D. 1570". — °Codex s. Ceaddae
Latinus, Euangelia — complectens, c. 7/8 s. scriptus, in eccl. Lichfieldensi
servatus. Cum cod. Amiatino contulit F. H. A. Scrivener (Cantabr. 1887.
fol.), mit Facsimile der Schrift, vielleicht Ceadda's [?]. Dieser mit 162
Italalesarten versetzte Vulgatatext bezeichnet den Uebergang zur Vorherr-
schaft des Hieronymustextes. Vgl. ThLZ 1890, 80. — 0. v. Heinemann,
Handschriften der herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüttel I. Cod. Helmstädt 560,
Lex Alamannorum , zeigt Altirische Schrift des 8. Jahrh.; E. Lehmann,
Mon. Germ. Leg. V, 12, nennt ihn ,A. 8*. ^ üeber ein Irisches Evangeliar
aus Tours, früher Libri, dann Asbbumbam gehörig, um 700 von Hol-
<'imd geschrieben, vgl. Delisle, Notices et extr. 31, 1, 19. — ^H. Hagen,
Leber die krit. Zeichen der alten Berner Horaz- und Servius-Hs. (Verhandl.
Dt Philol. Zürich, Lpz. 1888). Die Hs., facsimilirt bei E. Chatelain, Pal^ogr.
des classiques tab. 76 f., ist geschrieben im 9. Jh. von gelehrten Iren der
Gesellschaft, welcher der Dichter Sedulius angehört hatte, und die jetzt in
Mailand hauste; vgl. W. Wattenbach, JBG '88, IV, 51; 55. Dieser nennt
«bd. 54 die Nordfranzös. Schrift des 9. Jh. mit Irischem Ornament, die
Delisle als Franco Saxonne bezeichnet (vgl. DZG II, 517), Irisch-Fränkisch
und bespricht ebd. '86, II, 359 die Bibel Karl's des Kahlen mit Fränkisch
umgestalteter Ir. Omamentation und 357 das Maihinger Evangeliar Irischer
Art. ^ **M. R. James, Illustration ot" the Bible in the 9. — 13. cent., Antiq.
^•89, 80. 178 ; vgl. DZG II, 508. — Ueber das Irische Missale, einst zu Stowe,
jetzt im British museum, handeln B. MacCarthy, Tr. Ir. Ac. 27, 135, und
Zinmier, Z. f. vergl. Spr. 28, 381. — A. Nürnberger, Würzburger Hs. der
Irischen Kanonensammlung (AKKR 60, 1). Theil I, von Angels. Hand
8. Jhs., enthält einen Auszug aus der von Wasserschieben hrsg. Ir. Kanonen-
sammlung und zwar fast nur von (nicht allen) Stücken, die aus Ambros.,
Aagustin, Gregor L, Gregor Naz., Hieronymus stammen. Verf. vergleicht ihren
Inhalt und den der Hs. München 4592 mit Wass., weist nach, dass die
Hibemensis den vorgratian. Sammlungen und Gratian vorlag. Einen An-
hang dazu bildet Theil III, der nur durch den Buchbinder jetzt davon ge-
trennt ist, und im Bonifazischen Kreise entstanden scheint. Die Hs. gehört
Zum Nachlass der hh. Bonifaz und Burchard. Verf. sucht wahrscheinlich
zu machen, dass Bonifaz selbst die Irische Kanonensammlung verfasste
(H. Hahn, JBG '88, II, 12 nennt dies möglich]. Die Zeit stimmt: denn
noch Theodor (t 690) wird erwähnt, aber nichts von Beda, und mehrere
llss. entstanden auf dem Festland im 8. Jh. Besonders viel Irische Tendenz,
wonach die Sammlung erst in der Neuzeit Irisch heisst, leugnet Verf., denn
Irische Canones sind von Angelsachsen auch sonst benutzt. [Bonifaz' Corre-
spondent Pechthelm von Whitherne war aber kein Schotte, sondern Angle.
Zu verwundem wäre doch, dass Bonifaz in anderen Schriften so selten
Scoten citirt, wenn er jene Kanones selbst gesammelt hätte.] — H. Brad-
«ha w (Collected papers, p. 410) schrieb an Wasserschieben über diese CoUectio
canonum Hibernensis einen Brief, den dieser schon in deren 2. Ausg. 1885
abdruckte. Br. hielt das Werk für Bretonisch und wollte (p. 420) den DZG
II, 221 angeführten Colophon zuletzt „Cucummne ex Darinis* verbessern.
462 Berichte und Besprechungen.
Hiervon unabhängigen Werth behalten seine Untersuchungen mehrerer Hss.,
p. 487. — B. MacCarthy: The CoUectio canonum Hibernensis (Ac.
9X189, 305) rühre nicht her von Cummeanus abbas in Scotia ortus, dem
Verf. des Pönitentials. Dieser ist also nicht identisch mit dem Cucuimne
im eben genannten Colophon; vgl, R. Celt. X, 139. — H. d^Arbois de
Jubainville: Le jeüne du mercredi et du vendredi chez les Irlandais (R. Celt.
IX, 269) findet sich in der eben genannten Hibernensis, als Fortsetzung des
bis zu Innocenz I. [Jaffe-Kalten brunner, Reg. pont. 311] allgemeinen Brauches
der Urkirche.
Nachrichten und Notizen.
Monnmenta Germaniae historica« Die 17. Plenarversammlung der
Central direction wurde vom 9.-11. April in Berlin abgehalten. Von den
12 Mitgliedern waren 9 erschienen, entschuldigt hatten sich Hofr. von Sickel
und Prof. Holder-Egger, beide z. Z. in Rom, und Reichs- A.-Dir. von
Rockinger in München. Prof. Bresslau in Strassburg betheiligte sich
diesmal als ausw. Mitglied und an die Stelle Prof. Huber's war als Vertreter
der Wiener Ak. durch ihre Wahl Prof. Mühlbacher getreten. Als neues
Mitglied wurde Prof. Scheffer-Boichorst in Berlin gewählt. — Voll-
endet wurden im Laufe des Jahres 1890-91: 1) in der Abth. Auetores
antiquissimi: IX, 1, enth. Chronica minora saec. 4-7, ed. Mommsen
! I, 1 ; femer in der Abth. Scriptores: 2) Dt. Chroniken V, I, enth. Ottokar's
Oesterr. Reimchronik, von Seemüller. 1. Halbband; 3) Libelli de lite imp.
et pontif. saec. 11 et 12, tom. I.; 4) Reginonis abb. Prüm. Chron. cum cont.
Trev-, recogn. Kurze in 8^; 5) in der Abth. Leges: Sectio IT, Capitularia
I reg. Franc., ed. Boretius et Krause II, 1; 6) als Ergänzung zu allen bis-
herigen Bänden: Indices eorum quae tomis hucusque editis continentur,
8crips. Holder-Egger et Zeumer; 7) von dem Neuen Archiv der Ges.
Bd. XVI. — unter der Presse befinden sich 1 Folioband, 14 Quartbände,
1 Octavband. [89
j Die Abth. der Auetores antiquissimi nähert sich ihrem Abschl uss.
Von der Ausg. des (Jaudianus von Prof. Birt in Marburg ist der Text voll-
I endet und ein grosser Theil der umfänglichen Prolegomena gedruckt, mit
j Einschluss der Indices kann das Werk bis zum August fertig werden. —
Von Ca«8to(7or's Variae ist der Text durch Prof. Mommsen ebenfalls aus-
' gedruckt, die ausgedehnten Prolegomena befinden sich im Satz, aber es
fehlen noch einige Anhänge und die unter Mitwirkung Dr. Traube's und
Prof. Schröder*g zu bearbeitenden Indices. — Obgleich von den auf
mindestens 2 Bände zu veranschlagenden kleinen Chroniken, welche wir so
lange schmerzlich vermissen mussten, die 1. Hälfte des 1. Bandes soeben
ausgegeben forden ist, schreitet der Druck dennoch ununterbrochen fort
und wird zunächst Froaper, Potemius Silvius, Hydatius umfassen. Einij^e
Vergleichungen hat für Spanien Dr. Bernays übernommen. [90
In der Abth. Scriptores [Quartserie] hat Archivar Krusch in
Hannover seine Vorarbeiten für die Ausg. d. Merow. Heiligenleben mit gleichem
404 Nachrichten und Notizen Nr. 91—98.
Eifer fortgesetzt und 61 auswärtige Hss. an seinem Wohnorte benutzt, fQr
deren Beschaffung wir theils dem Ausw. Amte theils den Bibl.-Ver^'altungen
zu grösstera Danke verpflichtet sind. Am meisten lieferten Paris u. Brüssel,
aber auch Ha\Te, Namur, Turin boten etliche sehr werthvolle Stücke dar.
Neben der vorläufigen Bearbeitung einzelner Texte können die Vorbereitungen
auf diesem Wege noch längere Zeit fortgesetzt werden, um endlich, ergänzt
durch eine Französ. Reise, zum Abschluss der grossen^ auf 2 Bände be-
rechneten Sammlung zu führen. [91
Von den für Kirchen-G. wie für Kirchenrecht überaus wichtigen
Schriften zum Investiturstreite ist der 1. Band, über dessen Inhalt
wir schon im vorigen Jahre berichteten, unter eifriger Mitwirkung der
Herren Holder-Egger und S a c k u r glücklich an sein Ziel gelangt. Die
bedeutsame Schrift Wido's v, Fen'ara de scism. Hildebrandi musste darin
leider nach dem früheren Drucke wiederholt werden, weil die noch 1855
nachweisbare Hs. seitdem verschwunden ist. — Der Druck des 2. Bandes,
welcher durch die Schriften Bemold's, hrsg. von Prof. Thaner in Graz,
eröffnet werden soll, steht unmittelbar bevor. Die folgenden Streitschriften,
an deren Herausgabe sich ausser den Mitarbeitern K. Francke und Sackur
namentlich auch Prof. Bernheim in Greifswald u. Dir. Schwenken-
becher in Sprottau betheiligt haben, sind soweit vorbereitet, dass eine
Unterbrechung des Druckes nicht stattzufinden braucht. [92
In dem 1. Bande der Deutschen Chroniken sind auch die Fort-
setzungen der von Prof. Schröder bearbeiteten Kaiserchronik gedruckt
worden und es fehlen daher nur noch Register und Glossar. — Der Druck
der von Prof. Rödiger übernommenen Ausg. des Annoliedes, welches sich
unmittelbar daran anschliessen soll, kann im Sommer beginnen. — Die für
den 3. Band bestimmte, bisher ungedruckte Weltchronik EnikeVs, hrsg. von
Prof. Strauch in Tübingen, wird als 1. grössere Hälfte desselben im Herbst
erscheinen. — An Ottokar' s Oesterr. Reimchronik von Prof. S e e m ü 1 1 e r
in Innsbruck im 5. Bande wird rüstig f ortgedinickt : sie soll in einem
2. Halbbande nebst Einleitung und Register zum Abschluss gelangen und
damit eine der neben Cassiodor's Varien am frühesten ins Auge gefassten
und am längsten entbehrten Aufgaben unserer Sammlung. [98
Von der durch Prof. Holder-Egger geleiteten Fo lioausgahe der
Scripta res ist der seit 1888 dem Drucke übergebene 29. Band nur lang-
sam vorgerückt, weil die nunmehr vollendeten IsWnd. Kxcerpte sehr lange
aufhielten. Für die darauf folgenden Auszüge aus Poln, und Ungar.
Chroniken^ sowie aus der Hennegauer Chronik des Jacques de Gutjse und für
die Braunschie. Fürstenchronik ist ein rascherer Fortschritt des Druckes und
vielleicht die Beendigung innerhalb dieses Rechnungsjahres zu gewärtigen.
— Vornehmlich für die umfangreichen Ital. Chroniken des 13, Jh., welche
den 30. u. 31. Band füllen sollen, hat Prof. Holder-Egger im März eine
mehrmonatliche Reise nach Italien angetreten , auf welcher er gleichzeitig
auch unentbehrliche Vergleichungen für die Leges und Epistolae auszuführen
gedenkt. — Abhandlungen Über Joh. Codagnellus und über mehrere Sachs.
Chroniken im NA dienen diesen Arbeiten zur Ergänzung. [94
Monumenta Germaniae hifitorica. 465
In der Reihe der Handausgaben ist die krit. Bearbeitung der
Chronik Regina' s von Prüm u. s. Fortdetzers von Dr. Kurze in Stralsund
erschienen, der neue verbesserte Abdruck der Ann, Altahenses von Freih.
£. von Oefele beinahe vollendet. Ebenfalls druckfertig ist eine kritische
Aasgabe der Ann, Fuldenses von Dr. Kurze, welche schon seit Jahren
heabsichtigt war und einen völlig umgestalteten Text bringt. [95
In der Abth. der Leg es hat der Druck der von Prof. von Salis
in Basel übernommenen Leges Burgundionum seit kurzem begonnen und
wird noch in diesem Jahre fertig gestellt werden. — Von dem 2. Bande
•der CapUuiarien ist durch Dr. Krause im Anschluss an Prof. Boretius
das 1. Beft ausgegeben worden, welches bis in die Ostfränk. Capitularien
hineinreicht, das 2. und letzte hofft derselbe bis zum October druckfertig
zu machen. — Durch Prof. Zeumer wurde eine Handausgabe der Legea
Euriei imd der Lex Beekissuinthiana zum Drucke vorbereitet. — Die 1. Abth.
der Regesten der Gerichtsurkunden Frankreichs und Italiens von Dr. ÜÜbner,
die Vorarbeit einer künftigen Ausgabe, wird als Beilageheft der Z. der
Savignystiftang soeben gedruckt. — Die Sammlung der Beichsgesetze , für
welche noch manche Vergleichungen nachzutragen waren, hofft Prof.
Weiland in Göttingen im Spätsommer der Presse zu übergeben. — Da*
gegen hat der Druck der Synoden des Merow. ZA., unter der Leitung Hofr.
Maasson's von Dr. Bretholz in Wien bearbeitet, schon seit mehreren
Wochen begonnen und dürfte im Laufe des Jahres sein Ende erreichen. [96
In der Abth. Diplomata hat Hofr. von Sickel in Folge seiner
Uebersiedelung nach Rom die Leitung nur noch bis zum Schlüsse der Urkk.
Otto's IIL beibehalten, die Ausführung der Arbeit selbst aber grösstentheils
in die Hände von Dr. U h 1 i r z und Dr. E r b e n gelegt, die den Druck dieses
Halbbandes noch vor dem Ablaufe dieses Jahres zu vollenden hoffen. Das
Register wird von Dr. Tan gl angefertigt. — Für die Urkk. Heinrieh' s IL
hat Prof. Br esslau seine vorbereitenden Arbeiten eifrig fortgesetzt und
auf die ihm zunächst zugänglichen Dt. Archive, vor Allem das so überaus
reiche Münchener, mit dem günstigsten Erfolge erstreckt. Neben den noch
femer in Deutschland, der Schweiz und Oesterreich vorhandenen, leicht zu-
gänglichen Stücken wird der Rest des Materiales doch erst durch eine
später zu unternehmende Ital. Reise erschöpft werden können. — Noch
weniger als an diese ist in Folge der Knappheit unserer Mittel an die
schon längst ersehnte Herausgabe der Karolingerurkunden durch Prof.
Mühlbacher zu denken, welche eine der empfindlichsten Lücken unserer
Sammlung ausfüllen würde. [97
In der Abth. Epistolae ist der Druck des 1. Bandes, welcher die
ersten 7 Bücher des Begistrum Gregorii umfassen soUj durch Dr. L. H a r t-
mann in Wien wieder aufgenommen worden, nachdem er Jahre lang ge-
ruht hatte, und wir dürfen seinem Erscheinen in Jahresfrist entgegensehen.
— In dem 3. Bande befindet sich im Anschluss an die Merow. Briefe der
von Dr. Gundlach bearb. Codex CaroUnus unter der Presse, dessen Wiener
Hs. auch nach Jaff^ noch einmal benutzt werden musste. Da ausserdem
nur noch einige kleinere Anhänge fehlen, dürfte dieser Band bis zum Herbst
an's Licht treten. Von dem stetig fortschreitenden 3. und letzten Bande
Deutsche Zeitachr. f. Geschichtsw. 1891. V. 8. 30
466 Nachrichten und Notizen Nr. 98—105.
der Epistolae poniificum dea 13. Jh. ist durch Dr. R o d e n b e r g etwa gerade
die Hälfte gedruckt. [98
Von den zu den sogen. Antiquitate8 zählenden Partien nähern
sich die Salzburger Todtenbücher (Necrol. Germ. II)i hrsg. von Dr. Herz-
berg-Pränkel, langsam ihrem Abschluss. — Von dem 3. Bande der
Karoling, Dichter j bearb. von Dr. Rarster und Dr. Traube, sind eine-
Anzahl Bogen gedruckt, welche die bisher meist unbekannten Gedichte aus
St. Riquier und Agius enthalten; die Forts, ist gesichert. [99
Das längst versprochene ausführliche Inhaltsverzeichniss sämmilieher
Bände, das wir den Herren Holder-Egger und Zeumer verdanken,,
selbst ein stattlicher Band, ist vor etlichen Monaten ausgegeben worden. —
Die Redaction des nunmehr auf 16 Bände angewachsenen Neuen Archics
verbleibt auch femer in den bewährten Händen Prof. Bresslau^s in
Strassburg. [100
Einzelne Vergleichungen oder Abschriften wurden im verflossenen
Arbeitsjahre freundlichst besorgt von den Herren A. Molinier in Pari»
und Ch. Molinier in Toulouse, Kaiinka in Paris, E. Ouverleaux
in Brüssel, E. M. Thompson, Jeayes und Wild in London, Quid de
in Rom, Tangl in Wien, Brambach in Karlsruhe, Simonsfeld in
München u. s. w. — Hss. wurden theils mittelbar theils unmittelbar aas den
Bibll. auch Belgiens, Frankreichs, Italiens, der Niederlande, Oesterreichsr
der Schweiz in so grosser Zahl zur Benutzung eingesendet, dass ihre Auf-
zählung hier zu weit führen würde. Die hzgl. Bibl. zu Wolfenbüttel hat
cbenfaUs unter angemessenen Vorsichtsmassregeln die Versendung ihrer hs.
Schätze wieder aufgenommen und die Wiener Hofbibl. will unter der neuen
Leitung Hofr. W. von Harte Ts in dankenswerthester Weise in unmittel-
baren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten. — So sind auch im
verflossenen Jahre die Arbeiten in allen von uns begonnenen Richtungen rüstig-
fortgesetzt worden, aber das Arbeitsfeld selbst ist unabsehbar gross and
eine Erweiterung oder Beschleunigung unserer Thätigkeit, für welche es an
geeigneten Kräften nicht fehlen dürfte, würde reichere Mittel als die bisher
verfügbaren erfordern. [101
Der 9« Deutsche Geographentag hat in den ersten Tagen des April
in Wien stattgefunden. Verbunden war mit demselben eine unter Prof.
Penck*s Oberleitung arrangirte geograph. Ausstellung, die auch mancherlei
historisch interessante Karten und Pläne seit dem 16. Jh. bot, vorzugsweise
natürlich aus dem jetzigen und früheren Habsburgischen Ländergebiet, da-
neben u. a. auch eine von Prof. Tomaschek veranstaltete Sammlung für die
Balkanhalbinsel. Von den Vorträgen sind hier zu erwähnen deijenige Prof.
W. Tomaschek's über die heutigen Bewohner Macedoniens, der die G»
des Landes von der Römerherrschaft bis auf unsere Tage verfolgte und
auf Grund von Dialektforschungen die Bevölkerung vorwiegend der Slovenisch-
Bulgar. Sprachgruppe zuwies ; ferner ein solcher Dr. Oberhummers Über
die künftigen Aufgaben der histor. Geographie, der für intensive Pflege
dieser Wissenschaft unter Berücksichtigung der Anthropogeographie , für
histor. Quellenstudium der Geographen und histor. Betrieb der sogen, polit.
Der 9. Deutsche Geographen tag. 467
Geographie eintrat. — Für den nächsten Geographentag, der in den Oster-
tagen 1892 stattfindet, wurde Stuttgart als Ort der Versammlung fest-
gesetzt. [102
Ueber die Arbeiten der Centralcommission für wissenschaftliche
Landeskunde berichtete Prof. Penck. Da die Commission, über deren
Arbeiten und Organisation wir im Jg. 1889 unter Nr. 176-7 (vgl. auch '90, 63)
eine Notiz brachten, jetzt in eine anders geartete Vereinigung überführt
werden soll, sei ein kurzer Rückblick auf ihre bisherige Thätigkeit gestattet.
Sie wurde eingesetzt durch den 2. Dt. Geographentag zu Halle 1882 und
stellte sich in erster Linie zur Aufgabe, die Sammlung von Materialien für
eine landeskundliche Bibliographie Deutschlands anzuregen. Dank dieser
Anregung sind bereits auch schon über verschiedene Theile des Dt. Reiches
und Oesterreichs, z. B. über Bayern, Württemberg, Hessen, Sachsen, Mecklen-
burg, Ober-Oesterreich und Steiermark, Bibliographien erschienen, und eine
Bibliographie der auf das Deutsche Reich bezüglichen Arbeiten ist seitens
der Commission selbst in Angriff genommen. Später begann die Commission
mit der Herausgabe der „Forschungen zur Dt. Landes- und Volkskunde*, von
welchen nunmehr fQnf Bände vorliegen. Dieselben umfassen im wesent-
lichen rein geograph. Aufsätze, von welchen manche auch histor. Interesse
beanspruchen, wie z. B. Bi der mann, Die Nationalitäten in Tirol und die
wechselnden Schicksale ihrer Verbreitung 1886; Weinhold, Die Verbreitung
und Herkunft der Deutschen in Schlesien 1887; Bidermann, Neuere
Siavische Siedlungen auf Süddt. Boden 1888; Krones, Die Dt. Besiedlung
der östl. Alpenländer 1889; Nordhoff, Haus, Hof, Mark und Gemeinde
Nordwestfalens im histor. Ueberblicke 1889; Birlinger, Rechtsrheinisches
Alamannien; Grenze, Sprache, Eigenart 1889 ; Schurtz, Der Seifenbergbau
im Erzgebirge und die Walensagen 1890. [Vgl. unsere Bibliogr. '89, 3888 a.
'90, 2181. 3978.] Neben den , Forschungen", welche in zwanglosen Heften
erscheinen, gibt die Commission auch Handbücher zur Deutschen Landes-
und Volkskunde heraus, von welchen bislang E. Richter's Gletscher der
Ostalpen, und zwei Lieferungen einer Geologie von Deutschland von
R. Lepsius veröffentlicht wurden. [108
Cm den „Forschungen" ein bestimmtes Absatzgebiet zu sichern und
um die Forscher enger aneinander zu schliessen, schlug die Commission jetzt
dem Geographentage die Gründung eines Vereines für Deutsche Landes-
kunde vor, welcher Vorschlag zum Beschlüsse erhoben wurde. Dieser Verein
soll sich auf breitester Grandlage aufbauen und über alle Dt. Lande verbreiten,
er soll die Bildung von Gauen zulassen und gestatten, dass sich ihm ganze
Vereine anschliessen. Der Mitgliedbeitrag dürfte auf ca. 5 Mark festgesetzt
werden. [104
Gesellschaft ffir Rheinische Geschichtsknnde« Am 18. März
wnrde die 10. J.- Versammlung in Köln abgehalten. Durch die Berufung
von H ö h l b a u m nach G iessen und von Lamprecht nach Marburg verlor
die Gesellschaft ihren 1. Vorsitzenden und ihren Schriftführer; deren
Geschäfte wurden von ihren Stellvei-tretem Landesgerichtsrath A. Ratjen
n. Geh.-Rath Prof. Dr. H. Lorsch weitergeführt. Die Generalversammlung
468 Nachrichten und Notizen Nr. 105—112.
ergänzte durch Neuwahl von Prof. Dr. E. Gothein u. Prof. Dr. R. Koser
den Vorstand, und wählte Höhlbaum zum Ehrenmitglied desselben. —
Als Patron trat der Ges. auch der Kaiser bei. — Commerz. -R. Dr. G. v.
Mevissen stiftete ein Capital von 30000 M. und schenkte ausserdem noch
die Summe von 3000 M., beides zum Zweck der Ausschreibung von Preis-
aufgaben aus der Rheinisch-Westphäl. Geschichte. [105
Von den wissenschaftlichen Unternehmungen ist zunächst zu berichten,
dass „Die Legende Karls d. Gr." hrsg. v. G. Rauschen, mit einem
Anhang von H. Lorsch, ausgegeben wurde (vgl. Bibl. Nr. 214). — Geber
den Fortgang der sonstigen Unteniehmungen, Qber welche wir schon früher
'90, 115-21) referirten, ergibt sich aus dem der J.-Vers. erstatteten Bericht
das Folgende. [106
Zur Gesammtgeschichte der Bheinprovinz. Prof. C. Menzel
setzte seine Vorarbeiten für die Ausgabe der ältesten Rhein. Urkk. in
Coblenz und Trier fort; ausserdem wurden im A. zu Luxemburg die Originale
der Echtemacher Urkk. und in der Landesbibl. daselbst die Abschrift des
Liber aureus verglichen. — Für den 1. Bd. der von Geh.-R. Lorsch
geleiteten Ausgabe d. Rhein. Weisthümer konnte d. Mitherausgeber Dr.
P. Wagner die hist.-topogr. Einleitungen noch nicht zum Abschluss biingen.
Es ist aber trotz der Versetzung Dr. W.'s nach Aurich zu hoflPen, dass das
Ms. im Lauf d. Jahres in den Druck gehen kann. Von der Heranziehung
eines ständigen Hilfsarbeiters ist vorläufig abgesehen worden, da sich eine
geeignete Persönlichkeit nicht gefunden hat. — Die Herausgabe der Rhein.
Urbare ist Prof. Lamprecht endgiltig übertragen worden. Zunächst musste
ein Ueberblick über die Ueberlieferung und zwar für den Norden der Provinz
(da für den Süden die Arbeit in L.'s ^Wirthschaftsleben* erledigt ist) ge-
wonnen werden. Die betr. Auftiahmen Prof. L.'s sind in dem Marb. Univ.-
Progr. gedruckt worden, s. Bibl. '90, 3647 a. Seit dem I.Januar haben Dr.
W. Bahr dt aus Göttingen und Dr. Bart el aus Düsseldorf die Bearbeitung
der eigentlichen Ausgabe übernommen. Mit der nördlichen Hälfte der
Provinz ist der Anfang gemacht worden. [107
Die Karte der Rheinlande in der Französ. Zeit, bestimmt für den
geschichtl. Atlas der Rheinprovinz, ist durch Gymn.-Lehrer
Const. Schulteis wissenschaftlich soweit durchgearbeitet, dass die Re-
construction der Cantone erfolgen konnte und nur noch vorwiegend tech-
nische Schwierigkeiten zu tiberwinden sind. Für die Ausarbeitung des
Textes sind zahlreiche Notizen gesammelt. Dr. W. Fabricius in Darm-
stadt bearbeitete für die Kart« v. 1789 (also unmittelbar vor der Revolution)
die westl. Theile des Reg.-Bez. Trier und begann dann den Bez. Aachen.
Hauptsächlich benutzt wurden von ihm die Archive in Luxemburg u.
Düsseldorf, sowie Vorarbeiten des Grafen W. v. Mirbach. Seitdem hat Dr. F.
die Kurköln. u. Jülichschen Landestheile im Reg.-Bez. Düsseldorf, sodann
Preuss. Geldern, Kleve, Mors, die Stiftsgebiete von Essen u. Werden be-
arbeitet und mit dem Hzth. Berg begonnen. Es erübrigen noch die im Reg.-
Bez. Köln belegenen Kurköln. u. Jülichschen Aemter, worauf schliesslich eine
Revision des Ganzen folgen soll. — Die Commission für die Denkmälei^
Statistik hat Dr. P. Giemen mit der Beschreibung der Kunstdenkmäler
Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. 469
beanftragt; dieser bereiste, nach Durchsicht der einschlägigen Lit, den
Kreis Kempen und lieferte den Text zu den hier von Baumeister Wiethase
gemachten Aufnahmen, so dass der Druck eines 1. Heftes der Statistik
beginnen kann. Druck und Erscheinen des 2. Heftes, das den Kreis Geldern
umfassen wird, ist für die Mitte dieses Jahres in Aussicht genommen.
Kleve u. Mors sollen auch noch 1891 bearbeitet werden. [108
Quellenpublicationen für grössere Territorien. Nachdem
Bericht Prof. Bitteres hat Prof. G. v. Below nunmehr die abschliessende
Redaction der Jülich-Bergischen Landtagsacten nachdrücklich
in Angriff genommen, nachdem er seine vorbereitenden Untersuchungen
abgeschlossen und z. Th. schon veröffentlicht hat (vgl. Bibl. Nr. 476). Er
wird dem 1. Bande eine hierauf fnssende Einleitung vorausschicken. —
Für die Geh.-R. Harless übertragene Bearbeitung der II. Abth. der Jülich-
Bergischen Landtagsacten hat im abgelaufenen Jahre wesentliches nicht
geschehen können. Doch ist für 1891 eine entschiedene Förderung der
Arbeiten zu erhoffen. — Für die Regesten der Erzbischöfe von
Köln bis 1500 hat Prof. C. Menzel da« ältere Kurköln, ürkk.- u. Kanzlei-
wesen bis 1100 weiter durchforscht: die Arbeiten für das 12. Jahrh. erlitten
durch den Militärdienst Dr. Knipping's eine Unterbrechung, sollen aber
in diesem Jahre fortgesetzt und beendet werden. [100
Zur Geschichte der Stadt Köln. Dr. Höniger beabsichtigt,
das vollständige Ms. für den 2. Bd. der Kölner Schreinsurkk., der
durch mancherlei Schwierigkeiten d. handschr. Ueberlieferung u. der
Registerarbeiten aufgehalten wurde, bis zum Beginn des Wintersemesters
fertig zu stellen. — Hingegen sieht sich Prof. Höhlbaum durch seine
akademische Thätigkeit verhindert, den Erläuterungsband zum
Buche Weinsberg, für den im Laufe des Jahres die Materialsammlung
erheblich vermehrt wurde, noch 1891 zu vollenden. Prof. H. denkt daran,
aus den sehr umfangreichen Sammlungen zur G. d. auswärt, u. allgem.
Beziehungen d. Stadt Köln im 16. Jh. nur einen Theil für den Band
zuaammenzufassen» den Rest aber dem Vorstande zu weiterer Yerwerthung
zu überlassen. — Derselbe Forscher hat auch die Leitung der Arbeiten der
Zunfturkk. der St. Köln vorläufig beibehalten. Die Sammlung des
Rohstoffes ist durch Herrn K. Keller im wesentlichen abgeschlossen worden.
Die Ausarbeitung aber ist mit grossen Schwierigkeiten verknüpft, z. Th.
in Folge der räumlichen Entfernung zwischen dem Leiter und dem Be-
arbeiter, so dass über die Art der Fortführung des Werkes erhebliche
Zweifel bestehen. [110
Von dem I. Bande der älteren Matrikeln der Univ. Köln
liegen Matrikeltezt, sämmtliche Tabellen, Beilagen und Register, ebenso die
Erläuterungen druckreif vor. Der Druck wird nach Verarbeitung des für
die Einleitung gesammelten Materials in Bälde beginnen, die Publication
ohne Zweifel im Laufe d. Jahres erfolgen. — Als neues Unternehmen
kommt hinzu die Herausgabe einer 2. Aufl. der , Nachrichten von
dem Leben und den Werken Kölnischer Künstler" mit Be-
nützung der hinter! assenen Materialien des verstorbenen Dr. J. J. Merlo. [111
Zur Geschichte der Stadt Aachen. Nachdem die neuen Räumlich-
470 Nachrichten und Notizen Kr. 112—119.
keiten d. Aachener Stadtarchives im Sommer 1890 bezogen worden, kann nun-
mehr eine Förderung der Ausgabe der Aachener Stadtrechnangen
in Aussicht genommen werden. [112
Deatsclie ProTliiEialvereine. Vom 25. Stiftungsfest des Vereine
für die G enchichte Berjüns (s. '90, 24) ist nachzutragen, dass bei
dieser Gelegenheit die Herren Dr. P. Clausewitz, Th. Fontane und
Prof. Dr. A. Stolz el zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt wurden.
Im Laufe des J. fanden regelmässig Vereinssitzungen u. Ausflüge statt ; die
Veröffentlichung der ,Mittheilungen" wurde fortgesetzt. Andere Unter-
nehmungen, die früher geplant wurden, wie die Fertigung von Abschriften
aus dem Breslauer Archiv und die Ausnutzung der Berliner Hypotheken-
bücher (die jetzt jedoch im Geh. Staats-A. sehr gut aufgehoben und bequem
zugänglich sind), blieben in den ersten Anfängen stecken. Der Verein,
dessen Mitgliederzahl übrigens wieder gewachsen ist, hat die Initiative zu
der jetzt im Werke befindlichen Errichtung eines Denkmals Kurfürst
Friedrich's I. in Friesack zur Erinnerung an die Bezwingung Dietrich
V. Quitzow's ergriffen. Die durch das Ableben Brose's (s. '90, 311) er-
ledigte Stelle eines Archivares des Vereins wurde neu mit Herrn Wilh.
Weber besetzt. 1118
Der Verein für das Museum Schlesischer Alterthümer
zählt gegenwärtig nahezu 600 Mitglieder. Die Provinz erhöhte ihren Zu-
schuss für denselben von 3000 auf 6000 M., die Stadt Breslau den ihren
von 1200 auf 3000 M.; hierdurch sah sich der Verein in stand gesetzt, an
je einem Tage wöchentlich freien Eintritt ins Museum zu gewähren, wovon
bis Ende 1890 schon 3584 Personen Gebrauch machten. Vergl. auch
Personalien, Nr. 85. [114
Kgl, Sächsischer Alterihumsverein zu Dresden (vgl. '90
Nr. 175). In den während des Winters meist unter Vorsitz des Prinzen
Georg stattgehabten Sitzungen hielten Vorträge Dr. Wuttke über Sachs.
Wirthschaftspolitik unter August dem Starken und den Sächsisch-Preussischen
Handelsvertrag von 1728, Oberregierungsrath Dr. v. Seidlitz über die
Spitzner'sche Sammlung Alt-Meissner Porzellane, Dr. Steche über die
Inventarisation der Bau- und Eunstdenkmäler in der Amtshauptmannschaft
Borna, Dr. R. Eade über Winckelmann's Aufenthalt in Dresden und R.
Freiherr von Mansberg über die Grafschaften Groitsch und Rochlitz
im Gau Chutizi. [115
In der 1890er Generalversammlung des Vereins für Mecklen-
burg, Geschichte und Alterthumskunde, die am 11. Juli zu
Wismar stattfand , regte Pastor Dr. Krüge r die Sammlung der Mecklen-
burg. Volksdichtungen u, Volksreime an. Mit anerkennenswerther Schnellig-
keit trat infolge hievon eine Commission zu diesem Zwecke zusammen,
deren 1. Vorsitzender der Staatsminister v. Bülow und deren Secretär
Archivrath Dr. H. Grotefend ist Diese Commission hat dann im Febr.
ds. J. einen Aufruf erlassen, in welchem zur Sammlung der Volksüber-
lieferungen in Sprache und Lied angefeuert wird. In mehreren tausend
Exemplaren wurde dieser Aufruf an alle Personen verschickt, bei denen
Deutsche Pro vinzial vereine. 471
irgend ein Interesse für die Sache oder ein £influ8s auf weitere Volks-
kreise zu erwarten war; er wurde begleitet von einem Schreiben^ das zu
weiterer Verbreitung des Aufrufes aufforderte und zugleich auf die Ankunft
«ines Abgesandten des Vereines vorbereitete, der, um alte Lieder, Sagen
und Gebrftuche zu sammeln, das Land durchzieht. Diese systematische,
von einem Einzelnen betriebene Forschung, die der Gymn.-Lehrer Wossidlo
in Waren übernommen hat, muss natürlich das feste Rückgrat des Unter-
nehmens bilden, während die unmittelbaren Beiträge Vieler, zu denen der
Aufruf anregt, wohl eine Menge werth vollen Materials, aber für sich allein
■doch nur sehr ungleichen und ungesichteten Rohstoff beibringen. [116
Die vom Verein für Geschichte und Landeshunde zu Osna-
JjrUck in der Generalvers, vom Dec. 1889 beschlossene Herausgabe der
-Osnabrücker Geschichtsquellen ist soweit gediehen, dass im
Herbst d. J. die Latein. Bischofschronik des Bürgermeisters und bischöfl.
Raths Ertwin Ertman (15. Jh.), hrsg. v. Dr. H. Forst, gleichzeitig die ersten
Lfgn. des Osnabr. ürkundenbuches, bearb. von Dr. Fr. Philippi, im Druck
erscheinen werden, woran sich unmittelbar die Herausgabe der Niederdt.
üebersetzung und Forts, des E. Ertman durch Dieterich Lilien, bearb.
TTon Gymn.-Lehrer Fr. Runge, und der Iburger Klosterchronik des Abtes
Maurus Rost, bearb. durch Dr. C. Stüve, anschliessen wird. — Aus den im
"Winter 1890 — 91 zuei-st eingeführten monatl. Sitzungen des genannten
Vereins ist die Bildung eines , Vereins für Erhaltung und Restaurirung der
Osnabrücker Kunstdenkmäler" , nach dem Vorbild Hildesheims , hervor-
gegangen. [117
Der Verein für Geschichte u, Alterthumshunde zu Frank-
furt a. M,, über den wir zuletzt im Jg. '90 Nr. 31 berichteten, ist in den
4etzten 2 Jahren von 441 auf 421 Mitglieder zurückgegangen. Das J. 1890 ging
johne neue Veröffentlichungen vorüber, hingegen erschien schon zu Anfang
des laufenden Jahres Bd. 3 des „Archivs* und zwar mit finanz. Unterstützung
für beigegebene Tafeln aus dem J. F. Böhmer'echen Nachlass. Die städt.
Subvention für die Herausgabe der Inventare (jährlich 1000 M.) ist auch
für die nächsten Jahre gesichert. Bd. III derselben soll Ende 1891 er-
scheinen und die Privilegien, Kaiserschreiben, Copialbücher, Wahltagsacten
und R-eichstagsacten bis 1499 enthalten. — Von den Publicationen der
Böhmer-Administration, die wir '90, 32 erwähnten, ist bisher noch nichts
^erschienen. [118
Auf der diesjährigen Gen.-Verslg. d. Kärntnerischen Geschieht»-
Vereins berichtete der Ausschuss über die ins Leben getretene neue Organi-
sation der Vereinszeitschrift. Die ,Carinthia" erscheint seit Anfang 1891
<Jr. 81) in zwei selbständigen Theilen, der „Carinthia I" für die Mittheilungen
-des G.-V., und der „Carinthia II* für die des naturhistor. Landesmuseums.
Die Carinthia I soll die vor Jahresfrist gegründete und nunmehr als solche
-eingehende , Neue Carinthia* (vgl. Nachrr. '90, 87) fortführen; sie steht wie
diese unter Red. von S. Laschitzer, erscheint aber in zweimonatl. statt
in nerteljährl. Heften. — In Angriff genommen wurde ein ürkundenbuch
Ton Gurk, das 1894 zur Ausgabe gelangen soll. Man beschloss Fortsetzung
472 Nachrichten und Notizen Nr. 119—127.
der früheren Ausgi-abungen in FrÖgg bei Bosegg. Die Mitgliederzahl he^
trägt 316, das Jahresbudget für 1890 belief sich auf nahezu 4300 fl. [119
Auswärtige Oesellschaften und Institute. Die Arbeiten der
Becord Society (s. '90, 39a u. 124c) leitet CM. Phillimore, der
bei der Gründung dieser Gesellschaft hervorragend betheiligt war; nach
seinem Plane wird zunächst ein Verzeichniss der von 1383—1558 in Somerset-
house notariell beglaubigten Testamentsurkunden durch C. Smith publi-
cirt werden. [120
Eine neugegründete Englische Gesellschaft — sie nennt sich Henry
Bradshaw Society nach einem gelehrten Bibliothekar von Cambridge
— hat sich die Aufgabe gestellt, das ganze Gebiet der christl. Liturgie
allmählig durch den Druck zugänglich zu machen. In erster Linie gedenkt
man natürlich die Englischen Liturgien des MA. aus den Hss. ans Licht
zu ziehen, aber auch die anderer Völker und Zeiten bis herab zu den
»Agenden* der protest. u. reformirten Kirchen Dtlds. kommen in Betracht.
Die Gesellschaft beschränkt ihre Mitgliederzahl von vornherein auf höchsten»
250 und gibt ihre Publicationen nicht in den Handel. [121
Die 1. Provinzialversammlung der von uns früher schon kurz charak-
terisirten Soci6t4 hihliographique fand vom 18.-20. Nov. in Caea
unter zahlreicher Betheiligung statt. Die 1868 gegründete Gesellsch. zählt
jetzt 8200 Mitglieder, ihr Vorsitzender ist de Beaucourt, ihr Organ da»
Polybiblion; in den Provinzen ist sie durch Comites locaux organisirt-
Bisher hielt sie Congresse 1878 u. 1888 in Paris. Die Versammlung theilte
sich in drei Sectionen, eine tilr Fragen der Organisation und der Publi-
cationen, eine zweite für wissenschaftliche Angelegenheiten, die dritte für
Propaganda. Zu den Unternehmungen, welche die Gesellsch. fördert, ge-
hören neben dem Polybiblion u. a. die Revue des quest. bist., das Repertoire
des sources bist, du MA. (von ü. Chevalier) und V. Gay's Glossaire archL
du MA. et de la renaissance. Die Verhandlungen der 2. Section leitete der
Historiker P. Allard, Es wurden dort Vorträge gehalten und Berathungen
über Einrichtung von populären Vorlesungskursen und Cantonsbibliotheken
gepflogen. Aus dem etwas schönrednerischen Bericht der RQH (49, 294-8)
geht hervor, dass die Versammlung im ganzen mehr der kirchlich-politischen
Propaganda als wissenschaftlichen Zwecken diente. — Dieselbe Richtung^
vertrat der 2. Congr^s scientifique internat. des catholiques, der
unter grosser Betheiligung auch von selten Deutscher Gelehrter vom
1.-16. April in Paris abgehalten wurde. Derselbe bildete auch eine histor.
Section unter Vorsitz des Abbe Duch^sne. Vgl. PolybibL 61, 372. [122
Die Commission der ^coles fran^aises d'Äth^nes et de Borne
hat über die Arbeiten der Jahre 1889-90 am 30. Jan. *91 durch Hrn. Alfr.
Croiset der Ac. des inscr. et b.-lettres einen Bericht erstatten lassen^
(Druck von Firmin-Didot. 4^ 16 p.). Neben Publicationen vonP. Jamot,
B^rard, Legrand, A. Baudrillart, Audollent, welche alle in das
Gebiet der Archäologie u. der ihr verwandten Wissenschaften gehören»
wird für G. des MA, u. der Neuzeit nur Jordan's Abhandlung über die-
Finanz Verwaltung des Franz Sforza kurz besprochen, an ihr wird die Unter>
Auswärtige Gesellscliaften und Institute. 473
sachung gelobt, der Abdruck des zu Grunde liegenden Budgets von 1463
aus der Ambrosiana aber bemängelt. Der Bericht erwähnt endlich den
Backtritt F 0 u c a r t*s von dem Athen. Directorposten. An seiner Stelle wurde
Th. Homolle ernannt. [128
Ueber die Ecole fran9ai8e de Rome sind wir in der Lage» noch
Näheres mitzutheilen. Während des letzten Winters stand dieselbe wie
im Torigen Jahr unter der Leitung Dir. Geffroy's. Von Histonkem (für
mittlere u. neuere G.) gehörten ihr an die Herren Jordan, Guiraud,
Rolland. Hr. Jordan, den wir oben schon erwähnten, ist mit der Publ.
der Bullenregister P. Clemens' IV. beauftragt und beschäftigt sich daneben
mit der G. EarPs v. Anjou, vornehmlich unter dem Gesichtspunkt der
auswärtigen Politik. Hr. Guiraud hat seine Studien der G. d. Christen-
thums in den ersten Jhh. nach d. Romerherrschaft zugewandt und sich
ganz besonders mit den Pilgerreisen zu den Basiliken u. Katakomben bis
auf Karl d. Gr. abgegeben. Zugleich hat er zahlreiche Urkunden zur G.
d. Papstthums im 14. Jh. gesammelt u. die Publ. der Register Gregorys X.
u. Eugen's IV. unternommen. Hr. Rolland hat sich specieller der G. d.
16. Jh. gewidmet u. kürzlich eine Studie über den Card. Giov. Balviati,
Nuntius bei Franz I., vollendet. — Dazu kommen der Kunsthistoriker
Enlart (der die Entstehung u. Entwicklung d. gothischen Kunst in Italien
stadirt) u. drei Archäologen resp. class. Philologen u. Historiker: Toutain,
in Deutschland bekannt als Uebersetzer von Mommsen*s 5. Band, beschäftigt
sich mit Rom. G., speciell der Rom. Civilisation in Nordafrika (Afrika, Numidien,
Mauretanien), Courbaud mit Darstellungen auf Rom. Sarkophagen u.
Grabdenkmälern, und Dorez mit der G. d. Philologie u. der Entwick-
lung der liter. Kritik im MA. u. in der Renaissance. [124
Ohne der Ecole anzugehören, doch in nahen Beziehungen zu ihr,
arbeiteten femer diesen Winter in Rom die Herren Prof. P. Fournier
aus Grenoble und N. Valois vom Pariser Nationalarchiv, gegen Ende 1890
auch zwei Monate lang Hr. d'Herbonnez, ehem. Schüler d. Ecole des
chartes, der als Mitarbeiter d. Hrn. Delaville le Roulx von diesem mit
Sammlung aller in Italien befindl. auf die G. d. Malteserordens bezügl.
Documente beauftragt war, endlich Pater Th^denat, einer der Redacteure
des Bulletin critique u. durch epigraph. u. archl. Arbeiten bekannt. [125
Die letzte Plenarversammlung des Istituto storico italiano
fand, wie (*90, 182) berichtet, am 3. u. 4. Juni 1890 statt; einen ausführ-
lichen Bericht hierüber brachte nun erst vor kurzem das Bull. delP istit
(Nr. 10, p. vij-xxxix), woraus wir Folgendes über den Stand der Arbeiten
entnehmen. Veröffentlicht war zur Zeit der Versammlung ausser den von
uns schon genannten Werken Bd. I der Annali genovesi von L. T. Bel-
grano (s. Bibl. Nr. 315). Auch der 1. u. der 3. Bd. der von S. Bongi
heranszugebenden Cronaca del Sercambi sind bereits fertiggestellt; es be-
gann der Druck des Epistolario di Coluccio Salutati, hrsg. v. F. Novati
u. von Bd. II der'Statuti bolognesi, hrsg. v. A. Gaudenzi. [126
Nach einem Vorschlag der Societa napoletana wird das Chron. Vultur-
nense nach e. Codex der Barberiana in Rom von Montanari publicirt
werden; mit seiner Hilfe bereitet Cipolla die Neuherausgabe der Hist.
474 Nachrichten und Notizen Nr. 127—184.
des Ferreto Vicentino vor. Ebenso steht eine neue Ausgabe der Chronik
des Giov. Villani in der Bearbeitung von V. Lami in Aussicht. Andere
kritische Neudrucke z. B. des Salimbene und des Sicard sind für fernere
Zukunft ins Auge gefasst. Die Herausgabe der ^Respublica Mutinensis*,
des Diario di Roma von Anton Petri, der versificirten ^Conquista delle
isole Baleari* und der Spedizione Sforzesca in Francia (1465-66) wurde
zum Beschluss erhoben ; das letztgenannte Werk hat bereits P. Ghinzoni
übernommen. Endlich wird C. Gipolla eine Ausgabe der Cronaca della
Novalesa besorgen. — Die Geldmittel zur Durchfuhrung all' dieser Projecte
wurden pro 1891-92 durch ministerielle Verfügung vom 20. Oct. um
ÖOOO L. vermehrt. [127
In Rom ist eine Soctetä storica italiana nnier R. Bonghi^s Vor-
sitz in Bildung begriffen. Es handelt sich dabei um eine durchaus private
Vereinigung von Lehrern der Geschichte, welche die histor. Studien in
Italien fördern und für die zersplitterten Bestrebungen der zahlreichen
Society di storia patria einen Sammelpunkt abgeben soll. [128
Archire, Bibliotheken n. Mnseen. Der Münchener Reichsarchiv-
aasessor Dr. P. Witt mann hat im vorigen Sommer während einer privaten
Forschungsreise durch Schweden festgestellt, dass in den Archiven und
Bibliotheken dieses Landes Archivalien Bairischer Provenienz, welche
dem Gerüchte nach in grosser Zahl während des 30jähr. Krieges dorthin
verbracht sein sollen, nicht mehr zu finden sind. Hingegen schien sich
ihm zu bestätigen, dass der grösste Theil der Bücher der ehemaligen
Würzburger üniversitätsbibL in Upsala noch vorhanden und in
die dortige Bibliothek eingereiht sei. Mit Hilfe des Oberbibliotbekars
Dr. Annerstedt stellte er ein genaues Verzeichniss dieser Bestände
(508 Bände) her, das in seiner Schrift , Würzburger Bücher in üpsala*
(Würzb., Stürtz. 51 p., zugleich AHV Unterfranken 34) zum Abdruck ge-
langte. Angeschlossen hat sich hieran in d. N. Würzb. Ztg. Nr. 95 u. 109
eine Polemik zwischen dem Verf. und Oberbibl. Kerl er, der den Beweis
dafQr vermisst, dass diese Bücher, die meist des Fürstbischof Julius Stempel
tragen, der damals überhaupt noch nicht existirenden Univ.-Bibl. angehörten,
und sie vielmehr der Hof-Bibl. zuweist. Vgl. auch GBl 690. Zu erklären
bleibt dann aber noch die in Nr. 192 des Verzeichnisses und in einigen
jetzt zu Strengnäs befindlichen Büchern eingezeichnete Signatur „Bibl.
academiae Herbipol." [129
Der Ausnutzung Russischer Archive und Bibliotheken sind durch
die Gensur besondere Schranken gezogen, die in anderen Ländern fort-
fallen. Neuerdings ist nun den dortigen historischen Zeitschriften noch
besonders eingeschärft worden, die Veröffentlichung von Actenstücken zu
unterlassen, welche dem Ansehen des Kaiserhauses schädlich sein könnten.
Anlass dazu gab der verbotene 2. Band von Bilbassoff s G. d. K. Katharina.
Es stellte sich heraus, dass ein dort abgedrucktes Actenstück, an dem der
Kaiser Anstoss nahm, in dem , Archiv des Fürsten Woronzoff* schon ver-
öffentlicht war. [180
Soeben geht uns von den schon angekündigten Archives de Thist
Archive und Bibliotheken. 475
4ie France, hrsg. v. Ch. V. Langlois und H.Stein Fase. 1 zu (Manuels
4e bibliogr. bist I. Paris, Picard. xv^ 304 p.)- Der Halbband behandelt in
4 Capiteln, deren letztes jedoch noch nicht abgeschlossen ist, die Archives
nationales, des ministeres, d^partementales und municipales. Der Schluss
des Buches, c. 400-500 p. soll noch vor Ende des Jahres zur Ausgabe ge-
langen und wird zunächst in der Uebersicht der einheimischen Archive
fortfahren, sodann nach Ländern geordnet die für Französ. G. wichtigen
Arcluve des Auslandes behandeln und mit einer Uebersicht der bedeutenderen
Franzis, u. ausländ. Bibll., soweit sie für archv. Forschung von Wichtigkeit
«ind, abschliessen. Vorausgeschickt ist dem Werke ein kurzer Abriss der
G. Französ. Archiveinrichtungen. Die Bestände jedes Archivs werden dann
^^harakterisirt, die gedruckten und hs. Inventare verzeichnet und auch die
Übrigen einschlägigen Publicationen zusammengestellt. Das anscheinend
«ehr sorgfältig gearbeitete Buch wird gewiss ein sehr brauchbares Hilfs-
jniitel arcfaival. Forschung werden. [181
Italienische Archive, Seit Jahren brachten zahlreiche Nummern
des A. stör. it. als Beilage je einen Bogen des grossen Katalogs der Carte
Strozziane im Florentiner Staatsarchiv (vgl. Bibl. '89, 79; 1830;
2720). Dieses Werk wird im Laufe des Jahres mit dem Schluss des IF. Bandes
Abgeschlossen vorliegen. Die in Regestenform mitgetheilten Archivalien,
worunter besds. Papiere der Medici, beziehen sich auf den Zeitraum von
1480-1680 und sind von hoher Wichtigkeit für die Italienische 6., theil-
weise, vor allem im Anfang des 16. Jh., selbst für allgemeine Europäische
Verhältnisse. [182
In Bergamo sollten, wie durch die Presse lief, durch einen Brand
im Rathhause auch die dort untergebrachten Archive, welche z. Th. unersetz-
liche Urkunden enthielten, vernichtet worden sein. Genauere Erkundigung
ergab, dass das historische Archiv ohne bemerkenswerthen Schaden ge-
rettet wurde und dass die verbrannten Acten ohnehin bei nächster Gelegen-
heit cassirt werden sollten. [188
In der Beilage zur AZtg Nr. 112 ist ein Arikel über die „Verhältnisse
am Vaticanischen geh. Archiv*' erschienen, der zunächst ausführt,
<da8s die Oeffnung des Archives durch den jetzigen Papst einen alle Er-
wartungen übersteigenden Erfolg erzielte. Die grosse Zahl der Benutzer
und einige ihrer wissenschaftlichen Arbeiten werden erwähnt; dann aber
^-erbreitet sich der Verf. über die nach dem Tode des Card. Hergenröther
aufgetauchten Befürchtungen, über einen Systemwechsel, der in der Archiv-
verwaltung eintreten könne, über Personalien, die damit zusammenhängen,
und allerhand „Vaticanischen Klatsch". Wir erwähnen hier diesen Artikel
besonders, weil der Verf., der zu den augenblicklichen Archivbenutzem ge-
hören will, sich den Anschein gibt, als stehe er mit „unserer Preussischen
Histor. Station ** in irgend einer Verbindung. Dem gegenüber ist zu constatiren,
dass das Prenss. Institut mit diesem Artikel in keinen wie auch immer ge-
arteten Zusammenhang gebracht werden darf, der Verf. vielmehr augei-
«cheinlich mit der Andeutung seiner persönlichen Verhältnisse den Leser rar
irrefahren will. Inzwischen hat auch eine Erklärung H. v. Sybel's in
Kr. 128 der AZtg jede Beziehung des Preuss. Instituts zu dem Artikel ab-
476 Nachrichten und Notizen Nr. 134—140.
gelehnt; der Verf. aber glaubte sich, wohl unter Verkennung der that-
eftchlichen Verhältnisse, in Nr. 130 eines Erfolges seines Alarmrafes rühmea
zu können, und Hess schliesslich in Nr. 144 noch einen dritten, ähnlichen Artikel
folgen. — Statistische Angaben über die Benützung des Archivs hat man
übrigens demnächst von P. Denlfle selbst in einer neuen FranzGs. Zeit*
Schrift für Bibliothekwesen (Jl. des biblioth^ques) zu erwarten. [IM
Bibliotheken, Die in dieser Zeitschrift schon mehrfach erwähnte
Verfügung, dass eine Versendung von Handschriften der Wolfen-
büttelerBibliothek künftig nicht mehr stattfinden soll, gestattet, wie
neuerdings bekannt wird, doch gewisse Ausnahmen. Man muss sich aber
mit der Bitte um Versendung nicht an die Bibliotheksverwaltung, sondern
an dos hzgl. Ministerium wenden, und dieses entscheidet nach Lage de»
einzelnen Falles. — Der Monumentenbericbt, den wir oben abdrucken, erwähnt
ausserdem auch, dass die Wiener Hofbibliothek, deren Handschriften
bisher nur durch diplomatische Vermittlung verschickt wurden, in anmittel-
baren Austausch mit auswärtigen Bibliotheken treten will. [185
Es wird von einer neuen Entdeckung in der Zwickauer Baths-
schulbibl. berichtet: daselbst fanden sich gelegentlich der Revision durch
Dr. 6. Buchwald eine Anzahl musikalischer Incunabeld rucke aus d. 16. Jh.
und andere werth volle Musikalien, worunter, wie Dr. Vogel aus Wien als
Sachverständiger constatirte, manche ünica. Musik-Dir. Vollhardt wird
einen Katalog hievon aufstellen. [136
Eine Zusammenstellung der uns erhaltenen Eatalogemittelalter-
licherBibliotheken bildet den Kern des mit Unterstützung der Wiener
Ak. erschienenen Werkes von Th. Gottlieb ,üeber ma. Bibliotheken*
(Lpz., Harrassowitz. zij 520 p. 14 M. ; vgl. künftig in I, 2). Der Abschnitt
, Kataloge der Bibll." (p. 17-273) ist nach Ländern und in diesen territorialen
Untergruppen alphabetisch nach Ortsnamen geordnet. Von den Katalogen
sind Anfangs- und Schlussworto, Quellen und Drucke angegeben. Geschieden
von den Katalogen, Nachlassinventaren etc., welche den Bestand einer Bibl.
vollständig verzeichnen^ sind andersgeartete urkundliche Quellen, Theil-
verzeichnisso , die durch Schenkungen, Ausleihen etc. veranlagst wurden.
Dieselben sind als »Miscellen* (p. 363-435) in ähnlicher Weise wie die
Kataloge geordnet. „Indirecte Quellen'', d. h. literarische Zeugnisse über
Bücherkenntniss und Bücherbestände behandelt ein anderes Capitel (p. 437
bis 449) nur beispielsweise. Daneben gibt der Autor (p. 381-361) noch
„Beiträge zur G. einiger Bibll," durch Zusammenstellungen über den Ver-
bleib und Identificirung der Hss., besonders von Lorch, Reims, St. Maximin
und Reichenau, handelt (p. 299-329) von der ^Anordnung d. Bibll. im MA."
und ihrer Katalogisirung (wobei auch verschollene Kataloge zusammengestellt
werden) und gibt (p. 275-298) , Muster zur Herausgabe alter Kataloge*
durch kritischen und erläuterten Abdruck der Kataloge von Stavelot und
A.rnstein. Ein , Anhang ** (p. 451-66) bringt Nachträge und Verbesserungen;
Uad weitere Ergänzungen kündigt Verf. für eine Schrift «Krit. Beiträge zu
alleren BibL-Verzeichnissen" an. Sorgfältige und ausgiebige Indices (über
BiUiotheken, Namen und Sachen, und benutzte Hss.) machen die Masse der
in Qixn Buche mit mühsamer Forscherarbeit zusammengeti-agenen und, wie
Bibliotheken. 477
man sieht, öfter zersplitterten Notizen leichter zugänglich. — Zu erwähnen
ist endlich noch, dass der Verf. dafür eintritt, dass zunächst von allen Seiten
weitere Beobachtungen in den geeigneten Organen (für Deutschland : CBl f.
Biblw.) niederzulegen seien, dann aber «die Herausgabe dieser alten Biblio-
theksdocumente in befriedigender Form durch eine gelehrte Genossenschaft*
zu geschehen habe, «ein Plan, dessen Ausführung von der Redaction der
Mon. Germ. bist, ins Auge gefasst war, nach dem Tode Bethmann's aber
fallen gelassen wurde **. [187
Italienische Bibliotheken. Prof. G. Mazzatinti hat den Anfang eines
grösseren Unternehmens erscheinen lassen: luven tari dei mss. delle
biblioteche dltalia; pubbl. bimestrale. (Jg. I, fasc. 1 .) V enezia, Olschki
(in Comm.). 1891, p. 1-48. ä Jg. 9 L. Während die vom Ital. Ministerium
hrsg. .Indid e cataloghi" zunächst die grossen Sammlungen katalogisiren,
soll dieses Werk die Inventare der kleineren Bibliotheken enthalten, ähnlich
wie U. Robertos Inventaire sommaire den Catalogue g^n^ral ergänze. Fasc. 1
bringt Inventare der Bibl. comunale zu Forli. [188
Von einigen Deutschen und Französ. Fachzeitschriften war im vorigen
Jahre berichtet, dass die Bibl. Laurenziana in Florenz einen Zuwachs
von 200 (oder gar 2000) Handschriften aus aufgehobenen Klosterbibliotheken
erhalten habe, die C. Paoli katalogisiren werde. Das Missverständniss, das
dieser Notiz zu Grunde lag, haben wir nicht aufklären können; nach den
von uns eingezogenen Erkundigungen sind aber weder in die Laurenziana
(deren letzte Erwerbung die Asbumham-Hss. bilden), noch in eine andere
Florentiner Bibl., noch in das dortige Staatsarchiv seit Jahren derartige
Handschriften gekommen. Mit Eatalogisirung der Ashbumham-Hss. ist
in derThat C. Paoli beschäftigt. — üebrigens finden gegenwärtig in den
Kebenräumen der Laurenziana bauliche Veränderungen zu bequemerer und
beä^erer Ordnung der Hss.-Schätze statt und in dem berühmten Euppelraum,
dem Lesesaal, wird man eine kleine Handbibliothek (die erste in Florenz)
aufsteUen. — Die Biblioteca nazionale in Florenz hat gegen Ende
vorigen Jahres 3881 Bände und Broschüren, z. Th. seltene Drucke, erworben,
-«-eiche sich auf die G. des Risorgimento, d. h. der Italien. Einigungskämpfe
in unserem Jh. beziehen. Die Aussichten auf Errichtung eines Neubaus für
diese Bibl. sollen, seit P. Villari das Unterrichtsministerium übernommen,
sehr gestiegen sein. [189
In M o d e n a . der Stätte vod Muratori's langjähriger Wirksamkeit ist
im Anschlüsse an die Biblioteca Estense ein Archivio Mura*
toriano in Gründung begriffen, das alle erreichbaren, auf den Vater der
Italienischen Geschichtswissenschaft bezüglichen Documente in sich vereinigen
soll. Die Anregung dazu geht von dem Bibliothekar Cav. Franc. Carta
aus. Das von diesem am 4. März erlassene Rundschreiben hat schön eine
stattliche Zahl von Italienischen und auswärtigen Instituten und Privaten,
wie uns aus Modena berichtet wird, veranlasst, ihre Gaben dem Muratori-
Archiv einzuliefern oder zuzusagen. Aus Briefen M.'s, Porträts und anderen
bildlichen Denkn^lem, Publicationen, die ihn betreffen, und Materialien zur
Entstehungsgeschichte und Kritik seiner Werke, z. Tli. in Originalen, z. Th.
in Oopien, setzt sich der bisherige Bestand zusammen. Auf Einzelheiten
478 Nachrichten und Notizen Nr. 140—147.
einzugehen, müssen wir uns versagen, gern aber geben wir der Bitte um
Zusendung von einschlägigen Materialien auch unsererseits weitere Ver>
breitung. [140
Museen, Das Märkische Provinzialmnseum in Berlin wird
voraussichtlich in der ehem. Waarenbörse untergebracht werden. — Das im
Entstehen begriffene Braunschweig, vaterländ. Museum hat schon
so viele Zuwendungen erhalten, dass Anfang Februar mit der provisorischen
Aufstellung begonnen werden konnte. — Das histor. Museum in Frank-
furt a. M. erfährt eine ansehnliche Vergrösserung durch Hinzuziehung des
sogen. Leinwandhauses, welches mit dem A.-Gebäude, wo die Sammlungen
jetzt untergebracht sind, durch einen Gang verbunden werden wird. [141
Der Jahresbericht des Römisch-German. Centralmuseunis in
Mainz für 1889/90 gelangte im KBIGV v. Oct. (38, 90-92) zum Abdruck.
Seitdem sind insofern wichtige Neugestaltungen vorgekommen, als die von
der städt. Verwaltung zur Verfflgung gestellten zwei neuen Säle bezogen
wurden, in welchen die so reich vertretenen Alterthümer der Völkerwande-
rungszeit (Abth. 4 des Ganzen) Aufstellung fanden. Nach Beendigung dieser
Arbeit hat die Erneuerung der übrigen Sammlungsräume und die Neu-
ordnung der dort aufgestellten Alterthümer (von der Rom. Kaiserzeit an
bis aufwärts in die Zeit vor dem nachweisbaren Gebrauch der Metalle) be-
gonnen, für deren übersichtliche Anordnung jetzt der nothwendige Raun»
gewonnen ist. Die Hessische Regierung hat sich bereit erklärt, ihren Zu-
schuss von 1200 auf 3000 M. zu erhöhen. Durch zahlreiche verkäufliche
Nachbildungen gibt das Museum bekanntlich, was für Unterrichtsanstalten
von besonderem Interesse ist, seinen Schätzen die weiteste Verbreitung. [142
Im Baierischen Nationalmuseum in München waren ursprüng-
lich die Säle des ersten Stocks, welche die Wandgemälde enthalten, nicht
zur Aufnahme von Sanunlungen bestimmt; da jedoch der übrige Raum
nicht ausreichte, mussten sie bereits vor langer Zeit dazu herangezogen
werden. Jetzt ist das ganze Gebäude derart überfüllt, dass schon seit
Jahren grössere Erwerbungen , darunter auch verschiedene Zuwendungen von
privater Seite, nicht aufgestellt werden konnten ; auch fehlt die genügende
Sicherheit gegen Feuersgefahr. Daher tauchte in Landtagskreisen der Plan
auf, bei passender Gelegenheit die Mittel für einen Neubau zu bewilligen;
indessen hat sich dafür eine sichere Mehrheit nicht gefunden, so dass das
Project fallen gelassen wurde. Man ist freilich der Ueberzeugung, dass
dasselbe in Anbetracht der geschilderten Verhältnisse doch wieder auf-
gegrifiPen werden muss. — Demselben Museum haben neuerdings acht
Münchener Bürger 5700 M. übergeben zur planmässigen Erweiterung der
Sammlung von Baier. Volkstrachten und Baier. Volksalterthümern. [148
Ueber den Sitz des Schweizerischen Landesmuseums haben
Ständerath und Nationalrath sich bisher nicht einigen können. Der erstere
entschied sich mit ziemlich erheblicher Mehrheit für Zürich (die Minderheit
stimmte für Luzem), in letzterem behielt Bern mit wenigen Stimmen die
Oberhand, und beide Versammlungen blieben in viermaliger Beschluss-
fassung bei ihren Voten stehen; doch behielt sich der Nationalrath eine
neue Abstimmung für die Junisession vor. [144
Museen; Literatilrnotizen : Spanien. 479
Der am 22. Dec. in Kairo verstorbene Genfer Professor G. Revilliod
hat. der Stadt Genfein grosses Vermächtniss hinterlassen, dessen Hau ptbestand-
theü sein in Varembe unweit Genf gelegenes Museum Ari an a ist. [146
Literatur znr ansserdeutschen GescMchte.
Spanien. Allgemeines, a) Ueber Literatur zur G. Spaniens be-
richten K. Häbler: JBG 11, III, 46-65; R. Altamira: RH 46, 100-23;
A.Rubio y Lluch: R. dabist. dipL 5, 143-8. — b) Bd. VII der Bibliotheca
Arabico-Hispana enthält Aben Alfaradhi's Historia virorum doctorum
Andalusiae (dictionarium biographicumj, hrsg. v. Fr. Codera. I. Madrid,
Mnrillo. 4^ 428 p. 21 pes. — c)Coleccion de docc. ineditos para la bist,
de Espana (vgl. '89, Nr. 52 u. '90, 165e). Bd. XCV-XCVIII, s. unten Nr. 151 m; q.
— d) Actas de las Cortes de Castilla. XV-XVIL Madr., Rivadeneyra. 774;
721; 602 p. [1596-98; femer cedulas reales etc. u. Register über XII bia
XVI.] — e) Historia general de Espana escr. por individuos de nümero de
larealaa de la bist, bajo la direcc. de A. Canovas del Castillo. (Madr.,
Progresso edit. 4^) besteht bis jetzt aus folgenden Einzelpublicationen :
I. J. Vilanova y Piera u. Juan de Bios de la Rada y Delgado,
Geologia y prehistoria ibericas ; II. F. Fernandez yGonzales, Primeros
pobladores histoi-icos de la peniusula iberica; III. A. Fernandez Guerra
Q. Eduardo de Hinojosa, Hist. de Espaüa desde la invasion de los
pueblos german. hasta la ruina de la monarquia visigoda. — f) M. Lafuente,
flist gen. de Espana (s. '89, Nr. I52b u. '90, 150c), contin. p. J. Valera,
con la colabor. de A. Borrego y A. Pirala. XIX-XXIV. — g) Sabina
deAIvear, Historia Hispano-Americana; algunas observaciones sobre el ms.
deD. J. Maria Cabrer. (Bol. de la r. ac. de la hist. 18, 1-19.) — h) J. Laurent,
Reyes de Espana ; retratos de los reyes de Espaiia desde el rey godo Ataulfo
hasta Alf onso XIIL Madr., Alvarez. 4^ xx94p. 5 pes. 50. — I) F. Bar ad o,
Litei-atura militar espanola. IL Barcelona. 4®. 741 p. 28 M. 50. [I erschien
1886.] -— k)D. AlcaldePrieto, Introducciön al estudio del decrecho
dvil espanol. Zaragoza. 4^ 450 p. — 1) Altami rayCrevea, Hist. de la
propriedad comunal. Erweit. Diss. Madr., Camacho. xv366 p. 3 pes. 50. [betr.
Gemeindeland.] — m)J. Puiggari, Estudios de indumentaria esp. concreta
y comparada [besds. 13. u. 14. Jh.]. Barcel.^ Jepus. 4°. x380 p. m. 42 Abb.
26 pes. — Von wichtigeren Hilfsmitteln erwähnen wir: n) F. Fernandez
deBethencourt, Anales de la nobleza de Espana. Madr., Simon. [Dieses
Werk entspricht etwa unserem , Gothaischen Taschenbuch".] — o) R. del
Castillo, Gran diccion. geogr., estadistico e histor. de Espana y sus pro-
?incias. I: A-D. BarceL, Henrich, fol. 752 p. 20 pes. — p) J. Muäoz y
Rivero, Chrestomathia palaeogr., scripturae Hispaniae veteris specimina.
I: Scriptura chartarum. Madr., Hemando. 192 p. 5 pes. — Vgl. auch Nachrr.
'90, 187 e. [146
Der 2. (resp. 5.) Band von Schirrmache r's Gesch. Spaniens (Gesch.
Spaniens vornehmlich im 14. Jahrh. Gotha, Perthes. xyj538 p. 10 M.)
behandelt den Kampf Aragon's mit Frankreich am Ende des 13. Jh. u. die
G. Castiliens im 14. Jh. bis zum Tode Peter's des Grausamen. Die Regierung
dieses Herrschers wird besonders ausführlich dargestellt (sie nimmt die Hälfte
480 Nachrichten und Notizen Nr. 147 — 151.
des Bandes ein), da der Verf. ihn gegen Ayala, auf den sich die gangbare
Anschauung stützt, zu vertheidigen sucht : zum Theil mit GlQck ; doch fehlt
es auch nicht an advocatorischer Einseitigkeit. Vor Allem vermisst man
ein Eingehen auf die innere Entwicklung des Landes, ohne die ein tieferes
Verständniss der Aufstände, mit denen der König zu k&mpfen hatte, un-
möglich ist Uebrigens ist eine kritische 6. Peter 's, die neues Material
beibringen wird, von J. Catalina Garcia zu erwarten. [J. B.] [147
Mit reichem Material und grosser Umsicht behandelt H. Ch. Lea»
Chapters from the religious bist, of Spain connected with the Inquisition
(Philadelphia, Lea Brothers a. Co. 1890. 522 p.), zunächst die Ausbildung
der Censur im 16. Jh. und schildert anschaulich die Beschränkungen, denen
sie die Schriftsteller unterwarf. Der zweite Theil ist den Mystikern und
Illuminaten gewidmet und beschreibt das schwankende Verfahren der In-
quisition gegen diese Schwärmer. (Lea hat Martyr's Angaben in ep. 489
über die beata v. Piedrahita übersehen, üeber die iluminados von Llerena
enthält die Madrider Nat-Bibl. [Ms. S 121 fol. 54-67] einige weitere An-
gaben; ib. Ms. Cc 42 fol. 196-201 ist im Wesentlichen das bei Barrantes
abgedruckte Stück.) Zum Schluss folgen kleinere Aufsätze über die Be-
sessenen und die schon veröffentlichten über das santo nino de la Guardia,
den angeblichen Mord eines Christenkindes durch die Juden am Ende des
15. Jh., und über den Process der ßrianda de Bardaxi. [J. B.] [148
Die Frage der Entstehung des Consulates des Meeres in Valencia und
Barcelona behandelt A. Schaube, Neue Beitrr. z. G. d. Consulats des
Meeres (Progr. Brieg. 1891. 4®. p. 7-12). Er hält gegen Jastrow daran
fest, dass jene Einrichtung von Valencia auf Barcelona übertragen sei und
im allgemeinen Pisa als Vorbild gedient habe. [149
Ein Werk sorgfältigen Forscherfleisses ist J. Bernays' .Petrus Martyr
Anglerius und sein opus epistolarum" (vgl. Bibliogr. Nr. 484). Seite 1-37
handeln auf Grund reichen Materials über Leben und Charakter Matyrs.
Der weitaus grösste Theil des Buches jedoch ist der Kritik erwähnter Brief-
sammlung gewidmet. Anknüpfend an Ranke, Heidenheimer, Gerigk, Mari^jol
weist B. die Arbeitsmethode unseres Autors, welcher, zuletzt zum Abt von
Jamaica ernannt, im Jahre 1526 starb, als eine höchst leichtfertige nach.
Die Angaben Martyrs führen oft — namentlich auch in chronologischer
Hinsicht — den Leser geradezu irre und bedürfen strengster Controle. Der
Quellenwerth des Opus epistolarum ist in mehr als einer Hinsicht nur ein
bedingter. [150
Politisches, a) H. d'Arbois de Jubainville, Notice sur les Celtes
d'Espagne. (CR 18, 219-29.) — b) H. Sir et, Les coutumes funeraires des
populations prähist. du midi de TEspagne. (Ann. de Tac. deBelgique5, 481-45.)
— c)M.Hernä.ndezVil]aescusa, Reccaredo y la unidad catölica. Barcelona.
xj440p. 6 pes. — d) C. R. Beazley, James I. of Aragon, the Lothian. Lond.,
Simpkin. 98 p. 2 sh. 6 d. - e) F. Fita, Las cortes de Barcelona en 1327.
(Bol. de la r. ac. de la bist. 17, 342-9.) - f) W. H. Prescott, Hist. of the
reign of Ferdinand and Isabella. 3 vol. London, Routledge. 6 sh. —
g) H. Grätz, La police de l'inquisition d'Espagne ä ses d^buts [1485 ff.].
(R. d. audes juives 20, 237-43.) — h) S. Raineri, Chr. Colombo, la sua
Literatumotizen : Spanien; Allgemeines. 481
persona ed i suoi ritratti nella letteratura dei secoli. Roma, Forzani. 82 p.
— I) Colecciön de docc. in^ditos relativos al descubrimiento, conquista
y organizaciön de las antiguas posesiones espanolas de Ultramar. Segunda
parte (s. *89, Nr. 228 e). V: Los docc. legislativos. Th. 1. 4^ cxxix359 p.
13 pes. 50. [Verfügungen Über Verwaltung, bis 1511.] — k) R. Cappa,
Estudios eriticos acerca de la dominacion espanola en America. II, 4: Las
guerras ciyiles ; III, 5-7 : Industria agricola-pecnaria etc. ; Industria fabril etc.
Madr., Murillo. 321 ; 448 ; 401 ; 403 p. ä. 3 pes, — 1) A. Mich et, La r^forme
de Feglise en Espagne au 16. si^le. (Pr^cis bist. '89, 389 ff.). — in-n)F. Fita,
San Luis Gonzaga en Zaragoza y Madrid etc. — Alonso de Montalvo y Ignacio
de Loyola. (Bol. de la ac. de la bist. 18, 55-75; 75-79; 167-77.) — o) Cor-
respondenciade los principe« de Alemania con Felipe II. y de los embaja-
dores de este en la corte de Viena, 1556-98. T. I : bis Oct. 1563. (Col. de
docc. ined. Bd. XCVIII.) Madr., Murillo. 4°. 526 p. 12 pes. — p) C. F.
Duro, Estudios bist, del reinado de Felipe IL, 1560-61. — A. Perez en
Inglaterra y Francia, 1591-1612. (Col. de escr. castellanos. Vol. LXXXVIII.)
Madr., Murillo. 460 p. 5 pes. — q) F. A. Tello, Crönica miscelanea y
conquista espiritual etc. de la provincia de Xalisco en el nuevo reino de
la Galicia y Nueva Vizcaya, escr. en 1659. Lfg. 16-18. Guadalajara, republ.
literar. 4®. p. 481-576. ä 2 pes. 50. — r) M. Gömez Imaz, Algunas
noticias referentes al fallecimiento del principe D. Juan y al sepulcro de
Fr. Diego Deza su ayo. Sevilla, Rasco. 1890. 4^ 97 p. — s) Cartas de
D. Pedrode Toledo y Osorio al rey Felipe IlL, 1616-18; cartas de Felipe FV.,
1644-47, relat. a la guerra de Cataluna. (Colecc. de docc. ined. XCVI u.
XCVn.) Madrid, Murillo. 521; 525 p. 12; 13 pes. - t) Cronica escrita
por Miguel Parets, 1626-60. Band III: 1640-41. (Memorial bist, espaiiol
T. XXIL) Madr., Tello. xxx 482 p. 3 pes. 50. — n) Memoria de los
accidentes mas notables sucedidos en la guerra pasada dnrante el gobierno
del duque de Villahermosa, 1675-8. (Colecc. de docc. ined. XCV.) Madr.,
Murillo. 521p. 9 pes. — v) M. Danvila, Cortes de Madrid, 1655-58 y
1660-64. (BoL de la r. ac. de la bist. 17, 273-321.) — w) De Courcy,
Un grand inquisiteur ä la cour de France. [Fran9ois del Giudice.] — Les
debuts d^une nouv. reine. [Maria Anna.] (I-ie Corresp. 161, 1-29; 231-57 etc.;
981-1015.) — x) A. Morel-Fatio, Grands d*Espagne et petits pdnces
allemands au 18. siecle d'apr. la corresp. du comte de Fernan NuÄez avec
le prince Emm. de Salm-Salm et la ducbesse de Bq'ar. (j^tudes aur TEspagne
II.) Paris, Bouillon, xiv 4.54 p. 5 fr. 50. [Vgl. Nachrr. '89, 59.] — y) A. Paz
y Melia, Conquista de Napoles y Sicilia [1734] y relaciön de Moscovia [1731]
por el duque de Berwick. (Colecc. de escr. castellanos. LXXXVII.) Madr.,
Murillo. cviy468 p. 5 pes. — z) M. Garcia del Barrio, Sucesos milit.
de Galicia en 1809 y operaciones de la presente guerra etc. (Bibl. gallega
XXV.) Coruiia, Casa di misericordia. xv204 p. 3 pes. [Wiederabdruck des
Originals v. J. 1811.] — m) Colecciön de los tratados convenios y docc.
intemacionales, celebr. con los estados extrai\jeros desde el reinado de doüa
Isabel II., publ. par de Olivart. I: 1834-48. Madr., .Progresso editorial*.
4«. xxiy429p. 15 pes. Vgl. femer Bibliogr. '90, 3169. 3299. 3301. 3680.
'91, 258. 350; 54. 418; 34; 35; 55. 502; 90-4; 96. 605; 14; 17; 82. 744.
Deutsche Zeitechr. f. Geschichtsw. 1891. V. 2. 31
482 Nachrichten und Notizen Nr. 151—157.
814; 78. 1120. 1695. 1736; 39; 50 u. Nachrr. '90, 164; 65. '91, 55a.
63c-d. [161
Literatur- und Kunst' G es chichte. a) F. Sanchez de Castro,
Lecciones de literatura general y espahola. II. Madrid. 4^. 665 p. 16 M.
[I erschien 1888.] — b) Ad. Schaff er, G. d. Spanischen National dramas.
I-II: Lope de Vega — Calderon. Lpz., ßrockhaus. xv464; 341 p. 10 pea. —
c) DePuymaigre, Les vieux auteurs castillans; hist. de Tanc. litt, espagn.
2. S6r. Paris, Savine. xiv327 p. 3 fr. 50. — d) Franc. Asenjo Barbieri,
Cancionero musical de los siglos 15 y 16. Madr., Murillo. 4®. 638 p. —
e) Macias y Garcia, Poetas religiosos in^d. del siglo 16. Madr. 4^ 193 p.
4pe8. — f) Le gesta del Cid, racc. e Ordinate da A. Restori. Milano,
Höpli. 772 p. 6 L. [Span. Text m. Ital. Noten.] — g) Guillen de Castro
[1631], Mocedades del Cid. I: publ. d'apr. Ted. princeps par £. Merimee.
Toulouse, Privat. cxvijl67p. 4 fr. — h)Obras de Lope de Vega, publ.
por la r. ac. espanola. I: Nueva biografia por C. Alb. de la Barrera.
Madr., Rivadeneyra. fol. 718 p. 20 pes. — 1) A. Retortillo y Tornos,
Poesia lirica espanola del siglo 17; examen crit. del gongorismo. Diss.
Madr., Fortanet. 4^ 47 p. — k) M. Jos^ Quintana, Hist. del Gran Capitan;
hrsg. V. Ad. Kressner. (Bibl. Span. Schriftsteller IX.) Lpz., Ringer. 77 p.
1 M. 40. — 1-m) A. Baumgartner, Das Wiederaufleben d. Catalanischen
Poesie. — Die Atlantis d. Dichters Jac. Verdaguer. (Laacher St. 39, 61-77
u. 40, 216-32.) — n) J. Fastentath, Catalan. Troubadours d. Ggw., ver-
deutscht u. m. e. Uebersicht d. Catalan. Lit eingeleitet. Lpz., Reisaner.
lxx^512p. 8 M. — o) DeOuguella, Gil Vicente. Lisboa, Ferin. 304 p.
— p) Milä. y Fontanals, Obras completas, por M. Men^ndez y Pelayo.
IIL Madr., Murillo. 565 p. 8 pes. 50. — (|) J. P^rez de Guzmän, La rosa;
manojo de la poesia castellana [16.-19. Jh.] Bd. I. (Colecc. de escr. castelL
LXXXV.) — r) M. Junghändel, Die Baukunst Spaniens in ihren hervor-
ragendsten Werken dargest. Lfg. 1-4. Dresden, Gilbers. fol. ä 2 p. u.
25 Taf. k 25 M. 60. — s) T. de Wyzeva, Les grands peintres de TEspagne
et de TAngleterre. Paris, Didot. 6 fr. — Vgl. femer Bibliogr. Nr. 723.
953. 1693. [152
Territoriales, a) A. E. de Molins, Diccionario biogr. y bibliogr.
de escritores y artistas catalanes del siglo 19. I, Lfg. 1-17. Barcelona. 4^.
p. 1-528. ä Lfg. 1 pes. — b) G. de Beugny d'Hagerue, Les villes arabes
d'P^spagne: Tolöde, S^ville, Cordoue, Granade. Lille, Danel. 19 p. —
c) S. Sampere y Miquel, Topografia antigua de Barcelona. Barcel.,
Henrich. 2 vol. 4^ 322; 633 p. - d) Ed. Toda y Güell, Bibliografia
espanola de Cerdena. Madr., Murillo. 4^ 326 p. 6 pes. — e)S. Botety
S i s ö , Condado de Gerona, los condes beneficiarios. Ger., Torres, 4*. 80 p.
2 fr. 25. — f) J. Bassegoda, La catedral de Gerona; apuntes para una
nionografia de este monumento. Barcelona, Giro. 4®. 83 p. 4 fr. 50. —
g)F. Fita y Juan Vilanova, Espolla y Colera, antiguedades de aquella,
regiön pirenäica. (Bol. de la r. acad. de la hist. 17, 120-52.) — h) Jac.
Vilardaga y Canellas, Hist. de Berga y breves noticias de su comarca
desde los tiempos primitivos. Barcel., Tasso. 4®. 376 p. 5 pes. 50. —
i) M. Pano, Nuinismätica de ürgel y de Rivagorza. (Bol. de la r. acad.
Literaturnotizen : Spanien; Portugal. — Personalien. 483
de la hist 17, 160-5). — k)A. yP. Gascön deGotor, Zaragoza artistica,
monumental y histörica. Zaragoza, Arino. 4°. Lfg. 1-4. k 1 pes. —
1) li. Tramoyeres Blasco, Instituciones gremiales, su origen etc. en
Valencia [introd. p. PujoL] Valencia, Domenech. 1889. 444 p. —
m) F. CanovasyCobeno, Hist. de la ciudad de Lorca. Lfg. 1-15. Madr.,
Murillo. 4^ p. 1-480. ä Lfg. 1 pes. 25. — n) E. Hübner, Granada. (Dt.
Rs, 64, 358-77.) — o) C. Justi, Aus d. Capilla real zu Granada. (Z. f.
Christ Kunst 3, 203-10.) — p) G. Negro, Tngresso deir imperatore Carlo V.
in Granada, 4. giugno 1526. Venezia, Fontana. 4°. 15 p. — q) J. Mora-
leda yEsteban, Numismätica toledana. Madr., Murillo. 30 p. 1 pes. 25.
— r) H. Peiiasco de la Puente, Las sisas de Madrid; apuntes para
escribir su historia. Madr., S. Martin. 54 p. 1 pes. [Verbrauchssteuern.]
— s) A. Maestro y Alonso, Paginas de la hist. patria. [Alcala.]
(Revista de Espana 133, 102 ff.] — t) M. Aiiibarro y Rives, Intento de
un dicdonario biograf. y bibliogräf. de autores de la provincia de Burgos.
Madr., Murillo. 4^ 570p. 10 pes. — n) J. de Moret, Anales del reino
de Navarra. [Neudruck]. I-V. Tolosa. 4^ xvj383; 409; 412; 414; 404 p.
a 5 pes. [158
Portugal. a)Documents in^dits conc. Vasco de Gama; relation
adr. a Hercule d'Este, duc de Ferrare etc. Mäcon, Protat. 67 p. — b) G. W.
Towle, Vasco deGaraa; bis voyages etc. (Heroes of hist) Lond., Nelsons.
186 p. 1 sh. 6 d. — c) F. H. H. Guillemard, The life of Magellan and
the first circuranavigation of the globe, 1480-1521. Lond., Philip. 353 p.
4 sh. 6 d. — d) W. Storck, Luis de Camoens' Leben. Paderb., Schöningh.
xvj 702 p. 8M. — e)J. Ramos-Coelho, Hist. do infante D. Duarte, irmäo
d'el rei D. Joäo IV. (s. *90, Nr. 153c). IL 900 p. — f) B, Duhr, Die Be-
richte des k. Gesandten Starhemberg über den Portug. Hof u. d. 1. Verwaltg.
Pombals. (Laacher »St. 38, 183-95.) — Vgl. auch Bibliogr. '90, 4064 a.
'91, 455. [154
Personalien* Akademien. Die Belgische Ak. d. Wiss. ernannte
Prof. E.Hübner in Berlin zu ihrem Mitgliede. — A. Delattre wurde von
der Acad. fran9. zum corresp. Mitgliede gewählt; H. D oniol zum Mitgliede
der Ac. des sciences mor. et polit. [166
Universitäten, Prof. Alex. Brückner in Dorpat ist verabschiedet
worden. — Prof. M. Philippson hat seine Brüsseler Professur aufgegeben
und nimmt vom nächsten Herbst ab seinen Wohnsitz in Berlin. — Die
Leipziger Professoren R. So hm und W. Maurenbrecher und Prof.
Dr. G. Meyer in Heidelberg erhielten den Titel Geh. Hofrath. [156
Als Nachfolger Prof. Kaufmannes im Ordinariat ist der ao. Prof. G.
V. Below in Königsberg nach Münster berufen worden. Das in M. neu
errichtete Extraordinariat wurde dem Privatdocenten Dr. H. Finke Über-
tragen. — Der Germanist Prof. M. v. Lexer in Würzburg wurde nach
Münc]ien berufen. — Oberbibl. Hofrath Prof. K. Zangemeister in Heidel-
berg ist zum 0. Honorarprof. ernannt worden, der ao. Prof. d. class. Archl.
F.Studniczka in Freiburg i. B. zum o. Prof. — Ebenso d. ao. Prof. d.
Geogr. Dr. R. Credner in Greifswald. — Priv.-Doc. Dr. L. Neu mann in
484 Nachrichten und Notizen Nr. 157 — 162.
Freiburg i. B. zum ao. Prof. d. Geogr. — Der das«. Philologe Dr. M. Bonnet
in Montpellier wurde zum Prof. in der dortigen Faculte des lettres bef5rdert.
— Der Romanist Priv,-Doc. Dr. K, Appel in Königsberg wurde mit Ver-
tretung des erkrankten Prof. A. Gaspary in Breslau beauftragt. — Prof.
Fr. Novati in Genua wurde als Prof. d. Lit-G. nach Mailand berufen,
C. Salvioni zum Prof. der vergl. Sprach wies, in Pavia ernannt. [157
Habilitirt haben sich Dr. M. Herrmann aus Berlin für Dt. Lit.-G. in
Berlin, Dr. A. Lei tz mann aus Magdeburg in Leipzig für Germ. Philologie
(Probevorlesung über Geo. Forster), Dr. Sartorius aus Erlangen in Bonn
für Kirchen- u. Staatsrecht, Dr. H. Schurtz aus Zwickau in Leipzig
für Geographie. [168
Archive, Bibliotheken^ Museen etc. Ernannt wurden : A.-Rath
Dr. Schildt in Schwerin an Stelle des t Dr. IJndig zum Dir. des grossh.
Statist. Amts zu Schwerin; der Assessor am Generallandes- A. zu Karlsruhe,
Dr. K. 0 b 8 e r , zum A.-Rath ; Gymn.-Lehrer Dr. W o 1 d. L i p p e r t in Dresden
zum A.-Secretär am dort. Staats-A. ; A.- Assistent Dr. H. v. Egloff stein
in Magdeburg zum grossh. Bibliothekar in Weimar; J. Ouverleauz an
Ruelens' Stelle zum Conservator d. Hss. an d. Brüsseler Bibl.; C de Boor,
2. Gustos an d. Bonner Univ.-Bibl. zum 1. Univ.-Bibliothekar in Breslau;
der 1. Secretär Dr. G. Nick in Darmstadt zum Bibliothekar; Dr. H.
Wen dt, bisher Assistent am Germ. Mus. zu Nürnberg, zum Gustos d.
Stadt-Bibl, zu Breslau; Dr. W. Seelmann, bisher 3. Gustos d. Üniv.-Bibl.
in Berlin, zum 2. Gustos daselbst; Dr. A. Buchhol tz in Berlin zum
Assistenten an Bibl. u. Archiv d. Stadt Berlin. — Als Volontär trat bei
der Leipz. Üniv.-Bibl. Dr. J. Trefftz ein. — An d. Pariser Nat-Bibl. ist
M. Deprez, Viceprilsident der soc. de Tecole d. chartes, zum Gonservator,
L. Auvray zum Unter-Bibl. ernannt, beide im departement des mss. —
Der Director des StadeFschen Instituts in Frankfurt a. M., Dr. H. T h o d e,
legte seine Stelle nieder. — Der Dir. d. Schweriner Kunstsammlungen Hof-
rath Dr. Schlie erhielt den Prof. -Titel; ebenso der Musikscfarifbsteller
J. Sittard in Hamburg; endlich Dr. H. Riggauer am Münzcabinet in
München den Titel eines kgl. Gonservators. [159
Schulen, Gymm.-Dir. Dr. A. Proeksch in Eisenach wurde in
gleicher Eigenschaft nach Altenburg versetzt, Gymn.-Lehrer Dr. A. Nürn-
berger desgl. von Neisse nach Breslau. — Ernannt wurden: Gymn.-Dii,
Dr. K. Fischer in Dillenburg zum Dir. des Real-Gymn. in Wiesbaden;
Prof. M. Rottmanner in München zum Rector d. Gymn. in Landshut;
die Gymn.-Lehrer Dr. G. Hertel in Magdeburg und Dr. Gehl mann in
Hannover zu Oberlehrern ; Hilfslehrer Dr. R. R e e s e in Bielefeld zum Gymn.-
Lehrer; der Hilfslehrer Dr. W. Fuchs zum ord. Lehrer in Memel; der
Lehramtscan didat Jos. Schmidt in Marktbreit zum Assistenten an der
Kreisrealschule in Passau; Dr. Fr. Thunert aus Danzig zum Hilfslehrer
am Schullehrer-Seminar zu Tuchel. — Den Prof.-Titel erhielt Oberlehrer
Dr. R. Hassencamp in Ostrowo. — In den Ruhestand ist Prof. Dr. Don-
dorff am Joachimthal'schen Gymn. in Berlin versetzt. [160
Todesf&lle* Deutschland mit Oeaterreich, Schweiz, Ost'
seeprovinzen. Am 9. Febr. starb in Hamburg. 79 J. alt, der Senats-
Personalien, Todesfälle. 4§5
eecretär und Archivar Dr. 0. A. Beneke, Verf. der culturhist. Studien
»Von unehrl. Leuten* u. der „Hamburg. Geschichten u. Denkwürdigkeiten",
auch Mitarbeiter der ADB. — Am 18. Mai in Wien, 81 J. alt, Geh. Hofrath
E. V. Birk, bis vor kurzem Director d. Wiener Hofbibl., Herausgeber der
Basler Concilschronik des Joh. de Segovia. — Am 5. Febr. in Frankfurt a. M.
der Rabbiner Dr. N. Brüll, Herausgeber der ,Jbb. f. Jüd. G. u. Lit* — Am
11. März Dr. F. Budczies, wissenschaftlicher Beirath des Mark. Prov.-
Museums und 2. Vors. des VG Berlins, Verf. von kleineren genealog. und
localhistor. Beitrr. — Am 19. März in Königsberg der Vorstand d. dortigen
Alth.Ge8. Prussia, Prof. Dr. G. Bujack, 55 J. alt, bekannt durch zahl-
reiche, meist locale Arbeiten zur Prähistorie und z. G. d. Dt. Ordens. —
Am 4. April in Friedberg i. H. Gust. Dieffenbach, Erforscher Hess. Althh.
— Am 15, Jan. in Cottbus der dortige Gymn.-Dir. G. Dittmar im 52. Lebensj.,
soeben mit d. Herausgabe e. ,G. d. Dt. Volkes* (s. Nr. 39) beschäftigt. 1161
Am 1. Mai ist in München Ferd. Gregorovius, 70 J. alt, aus dem
Leben geschieden. Die seltene Vereinigung künstlerischer u. historischer
Talente, welche den Geschichtschreiber der Stadt Rom schmückten, hat erst
kürzlich in dieser Zeitschrift an dem Referenten über seine O. d. Stadt
Athen einen begeisterten Lobredner gefunden. Gr. hat bei dieser seiner
eigenthümlichen Begabung, die doch mehr nach der schriftstellerischen
Thätigkeit hinneigte, das erklärliche Schicksal gehabt, unter den Fach-
genossen nur zögernd und bedingt Anerkennung zu finden. Er war aus
Neidenburg in Ostpreussen gebürtig, studirte in Königsberg Theologie,
wurde von der freiheitl. Bewegung der Zeit lebhaft ergriffen u. ging dann
zur Geschichte über. Sein erstes grösseres Werk — wenn wir von literari-
schen und poetischen Arbeiten absehen — war eine G. Hadrian's (1851;
2. Aufl. 1884). Seit 1852 weilte er dauernd in Italien, namentlich in Rom.
Die Natur von Land und Volk berührte sympathisch viele Saiten seines
Wesens, während er der Entwicklung der polit. Verhältnisse in der Heimath
lange mit entschiedener Abneigung gegen herrschende Richtungen und
Persönlichkeiten folgte. So empfänglich er für Anerkennung war, so un-
abhängig erhielt er sich doch in seinen Gesinnungen. Den schönsten Ehren-
titel gab ihm das Ehrenbürgerrecht der Stadt Rom^ den ^civis Romanus ",
den er seinem Namen beizusetzen liebte. Erst 1874 siedelte er nach München
über. Aber auch fortan zog es ihn aUjährlich über die Alpen. Die Ein-
drücke Italiens verband er mit den Ergebnissen seiner Studien in den
, Wanderjahren in Italien*. In Rom selbst wuchs auch sein bekanntes
Hauptwerk heran, die G. der Stadt Rom im MA. (8 Bde. 1859-72; 4. Aufl.
1886 ff.): voraus ging ihm eine kleine Schrift , Grabdenkmäler der Päpste*
(1857; 2. Aufl. 1881). Es folgten von grösseren histor. Arbeiten noch:
Lucrezia Borgia (1874), ürban VIII. im Widerspruch zu Spanien und zum
Kaiser (1879), Athenais (1882) und endlich ein Seitenstück zu seinem Haupt-
werk, die G. der Stadt Athen im MA. (1889). Der Dichtungen Gr.'s zu
gedenken, ist hier nicht der Ort, und auch von Abhandlungen (besds. in
den SBMAk) erwähnen wir nur noch die letzte Rede Über die grossen
Monarchien. Sie schloss sein literar. Wirken mit einem al fresco gemalten
welthistorischen Ueberblick ab. [162
486 Nachrichten und Notizen Nr. 163-167.
Am 9. Januar in Reval Th. W. Greiffenhagen, früher Syndicu»
und Stadthaupt in Reval, 69 J. alt; seine Schriften (, Belagerg. u. Capitul.
Revals, 1710*, „Conflicte m. Gust. Adolph**, , Archangel als. Handelaconcur-
rentin Revals", ^Das Esthländ. Oberlandgericht* u. s. f., vgl. auch Bibl. '89,
1297. 2357. 3401. '90, 432. 1185. 1263. 3000. 4004a) beschäftigen sieb
ausnahmslos mit Liv- u. Esthländischer G. — Am 24. April in Kiel Prof.
Dr. G. H. Handelmann, 64 J. alt, Director d. Schlesw. Holstein. Museums
vaterl. Althh.; Verf. werth voller localhistor. Arbeiten. — Am 1. Januar in
Chur der Rhätische G.-Forscher Dietr. Jecklin; er schrieb: Volksthüm-
liches a. Graubünden (1874-78), G. d. Kirche St. Georg bei Räzöns (1880),
Sammlung d. Wappen der in Chur verbürgerten Familien. — Am 19. Juni
1890 zu Hofgastein Frhr. Rup. v. Imhof, 69 J, alt, Localforscher auf
dem Gebiet der Salzburger G. u. Ldkde.; erwähnt seien seine ,Beitrr. z. G.
d. Jagdwesens in Salzburg* (1888). — Am 26. April in Greifswald Dr. J. W.
Lewis, ord. Prof. d. Jurisprudenz, Verf. von Arbeiten, die 'sich mehrfach
mit G. berühren. — Am 7. März in Wien im Alter von 77 J. das Herrenhaus-
mitglied, Hofrath Fr. v. Mi kl o sich, der beste Kenner der Slav. Sprachen,
welcher durch seine Werke, vor allem seine vergleichende Grammatik der
Slav. Sprachen, den Grund zu der heutigen Slav. Philologie gelegt hat. Er
edirte auch Quellen, so den Rusa. Chronisten Nestor u., zusammen mit
J. Müller, „Acta et dipll. Graeca medii aevi* (vgl. DZG 4, 207 f.). —
Am 24. April Feldmarschall Graf H. v. Moltke, 91 J. alt, dessen an dieser
Stelle als Historikers zu gedenken ist wegen seiner Werke über den Russisch-
Türk. Feldzug von 1828 u. 29 (1845. 2. Aufl. 1877) und über die Zustande
und Begebenheiten in der Türkei 1835-39 (1841, 3. Aufl. 1877), nicht zu
vergessen seines Antheils an den Generalstabswerken über die Feldzüge von
1859, 1866 u. 1870-71. — Am 22. Dez. 1890 in Frankfurt a. M. der dortige
Stadtpfarrer geistl. Rath E. Münzenberger, 57 J. alt, wohlbewandert auf d.
Gebiete ma. Kirchenarchitektur u. hierin auch schriftstellerisch thätig. [168
Am 2. Februar zu Boppard a. Rh. der Breslauer Univ.-Bibl. Prof. Dr.
H. Oesterley, 57 J. alt, bekannt durch seine beiden Handbücher, deren
sich hoffentlich bald eine andere Hand zur Veranstaltung von zweiten neu-
bearbeiteten Auflagen annimmt, das „Hist.-geogr. Wörterbuch d. MA.* und
den „Wegweiser durch die Lit. d. Urkk.-Sammlgn." — Am 17. Jan. in
Dresden der frühere Bibliothekar des Königs von Sachsen, Hofrath Dr. J u 1.
Petzhol dt, 79 J. alt, Bibliograph von Bedeutung (,Bibl. bibliographica*;
„Katechismus der Bibl.-Lehre" 3. Aufl. 1877) u. s. w.; schrieb auch „Aus dem
Nachlasse König Johann's" (1880). — Am 27. Dec. in Nürnberg, 75 J. alt,,
der Custos der dortigen Stadtbibl. J. P. Priem, der neben poetischen
Erzeugnissen eine „G. Nürnbergs** (1873) und e. Sammlung von „Nümb.
Sagen u. Geschichten* (2. Aufl. 1877) veröffentlicht hat. — Am 15. April
in Strassburg, ^Q J. alt, Prof. Dr. Ed. Re uss, hervorragender prot. Theologe
Herausgeber der Schriften Calnn*s, Vei-f. einer „Hist. de Teglise chr^tienne
au siecle apostolique* (3. Aufl. 1864), einer „G. d. hl. Schrr.* (vgl. Bibl.
'90, 3701) und anderer Werke zur G. d. Urchristenthums. — Am 23. Märe
in Eichstätt der geistl. Rath R a y m. S c h 1 e c h t , 80 J. alt, Verf. einer „G. d.
K.-Musik* (1871) u. noch nicht publicirter localhistor. Aufzeichnungen. [164
Todesfälle. 487
Am 26. Dec. in Neapel kurz vor VoUeudung seines 69. Leben^ahrea
Heinr. Schliemann, weltberühmt durch seine Erforschung der Schau-
plätze sagenhafter Griechischer Vergangenheit. Geboren am 6. Jan. 1822
tu Neubuckow in Mecklenburg, hatte Schi, nach einem wechselvollen Leben
im kaufmännischen Berufe erst im reifen Mannesalter an seine Lebensauf-
gabe gehen können; im J. 1871 begann er mit seinen Ausgrabungen auf
der Stätte des alten Troja. Die überraschenden Ergebnisse dieser Tliätig-
keit, das anfängliche Widerstreben besonders der Deutschen Fachkreise,
mit denen der vorwärts stürmende Enthusiasmus des Autodidakten zu
kämpfen hatte, die allmählige Klärung der Ansichten, Schl.'s sich steigernde
Erfolge, die Funde in Mykenae, auf Ithaka, in Orchomenos u. Tiryns, das
alles ist in frischer und allgemeiner Erinnerung. In einer Reihe von
Publicationen sind SchL's Forschungen niedergelegt: Ithaka, der Peloponnes
ö. Troja (1869); Trojan. Alterthümer (1874); Mykenae (1878); Ilios (1881):
Orchomenos (1881); Reise in d. Troas (1881); Troja (1883); Tiryns (1886).
Aas dem Nachlasse erschien vor kurzem: Ausgrabungen in Troja (1891).
Die Trojan. Sammlungen sind bekanntlich ein Bestandtheil des Berliner
Mus. f. Völkerkunde geworden — eine grossartige Schenkung, durch welche
dieser weltbürgerliche Geist die fortdauernde Anhänglichkeit an die
Deutsche Heimath bethätigte. [165
Am 2. Jan. in Dresden A.-Secretär Dr. L. Schwabe, 29 J. alt; er
war durch s. Arbeiten üb. d. 2. Abendmahlsstreit u. üb. Sachs. G. im
16. Jh. rasch bekannt geworden. — Am 31. Mai, 65 J. alt, in Leipzig der
Prof. der Kunst-G. Ant. Springer, bekannt durch bist. u. kunsthist. Werke,
auch polit. Schriftsteller. — Am 28. Nov. 1890 in Friedrichshafen, 69 J. alt,
der frühere Gymn.-Prof. Alb. Steudel, ethnolog. u. archäolog. Schrifb-
fiteller. — Am 4. März in Frankfurt a. M. der prakt. Arzt Dr. W. Stricker,
75 J. alt; er schrieb u. a. eine „G. d. Heilkunde in Frankfurt". — Am 6. April
in Czemowitz, 81 J. alt, der Finanzrath F. A. Wickenhauser, verdient um
Oeschichte d. Bukowina (vgl. Bibliogr. '89, 4332). — Am 7. Jan. in Strassburg
der Prof. der K.-G. R. Zopf fei, 47 J. alt; von seinen rein bist. Werken
nennen wir .Die Papstwahlen im 11.-14. Jh." und seine Rectoratsrede über
Job. Sturm (1887). [166
Skandinavien, England, Xordamerila etc. Am 17. Jan. zu
Washington im Alter von 90 J. der frühere Amerikan. Gesandte in Berlin,
0. Bancroft, der sich um die Verbreitung der Kenntniss Dt. Wissenschaft
in seiner Heimath ausserordentlich verdient gemacht hat; er übersetzte
Heeren's Polit. System Europas und schrieb eine grundlegende „G. der Ver-
einigten Staaten von der Entdeckung Amerikas bis auf die Gegenwart". —
Am 11. Nov. 1890 in Clifton Archäolog B. H. Black er, 69 J. alt, Gründer
der seit 1879 erscheinenden „Gloucestershire's Notes and Queries". — Am
10. Dec. in London, 76 J. alt, Dr. R. W. Church, Dechant der Londoner
Kathedrale St. Paul, Verf. eines Werkes üb. den hl. Anselm, mehrerer
Essays über Dante, Spencer, Bacon u. s. f. — Am 14. Nov., 97 J. alt, der
auch historisch thätige Sinologe John Fr. Davis. — Im Nov. Dr. Fr.
B. Dexter, Amerikanischer K.-Historiker, Verf. v. ,A sketch of the bist,
«f Yale university* (1887). — Am 8. Jan. zu Stockholm der Generaldirector
488 Nachrichten und Notizen Nr. 167—171.
L. B. Falkmann, 82 J. alt; er verfasste ausser anderen, rein statistischeD
Werken auch solche üb. Schwedische Wirthschafts-G. — Am 4. Jan. in
Kopenhagen Dr. K. Gislason, ord. Prof. d. alt-nord. Sprache an d. dort.
Univ., 83 J. alt, Autor zahlreicher Publicationen zur altnord., besds.
Island. Sagen-G. — Ende Dec. in London der Journalist Fr. Hit ch mann ;
von ihm liegen vor: ,18 cent. studies*, und verschiedene Werke zur Zeit-
G., u. a. über Beaconsfield u. Pius IX. — Am 2. Jan. in London A. W.
Kingslake, 89 J. alt, d. Verf. e. stark antifranzös. gefärbten G. d. Krim*
krieges (in 8 Banden). — Am 1. Mai in Cambridge R. L. Luard, 66 J»
alt, rühmlichst bekannt besonders durch seine zahlreichen und ausgezeich-
neten Qn.-Publicationen zur G. des MA. Ueber seine letzte Arbeit, die
»Flores historiarum"* vgl. oben S. 412 S. — Am 19. Dec. in Rochdale der
Canonicus W. N. Molesworth, 73 J. alt, Autor einer „G. England»
1880-74'*, e. „G. der Reform-Bill** u. anderer historischer Schrr. [167
Frankreich, Belgien u, Franz, Schweiz. Am 22. Jan. in
Paris der höhere richterl. Beamte Alexandre, erster Üebersetzer von
Mommsen's Rom. G., 74 J. alt. — Am 2. Mai in Paris Ad. Chöruel, 82 J-
alt, Prof. d. G. in Rouen, seit 1849 auf dem Gebiete des Französ. Schul-
wesens thätig, Verf. e. „Hist. de Rouen* (2 Bde. 1844) u. vieler, z. Tb. um-
fangreicher Arbeiten zur polit. G. Frankreichs im 17. Jh. Ueber seine Ausgabe
d. Mazarinbriefe vgl. DZG III, 163 f. — Am 4. Jan. in Schaerbeek (Belgien)
P. de Decker, Staatsmann u. Nat.-Oekonom, 78 J. alt; auch historisch
thätig, z. B. als Verf. einer ,Etude polit. sur le vicomte Charles Vilain XIV*,
von ,Episodes de Thist. de Tart en Belgique* , u. e. »Biogr. de Henri
Conscience*. — Am 10. Jan. in Paris der Senator L. A. Foucher de
C a r e i 1 , im Alter von 64 J. ; er hatte sich ganz der Leibnizforschung ge-
widmet: eine krit. Ausgabe der Werke Leibniz* mit verschiedenen Nach-
trägen von Ineditis, und Studien zu dessen Biographie sind seine hervor-
ragendsten Werke. — Am 13. Jan. in Paris der ehemalige Seine-
präfect G. A. Haussmann, dessen Memoiren 1890 erschienen. — Am
1. April in St. Michel bei Brügge der Präsident der Belgischen bist. Com-
mission J. B. M. K. Kervyn de Lettenhove, 73 J. alt; derselbe war
seit 1850 Mitglied der Brüsseler Akad. , 1870-71 klerikaler Minister de»
Innern, ausgezeichneter Kenner der Europ. Archive, verdient besds. durch
zahlr. Editionen, hervorragend mehr durch schriftstellerische Vorzüge als durch
krit. Forschung. Von seinen grösseren Werken seien angeführt die ,Histoire
de Flandre*, die Froissart- Ausgabe mit den krit. Studien hierzu, «Lettres et
n^gociations de Phil, de Commines* , „Relations des Pays-Bas et de TAn-
gleterre sous Philippe IV.*, , Marie Stuart, oeuvre puritaine". — Am 17. Febr,
in Paris, fast 90 J. alt, der Secretär der Ac. des beaux-arts A. Lenoir,
Verf. von ,L'architecture byzant.*, ,La statistique monumentale* (1867),
,L'archl. monastique* (1852-56). — Im Jan. in Paris A. Macö de Lepi-
nay, von 1849-66 Prof. in Grenoble, Autor von ,De Agobardi archiepis-
copi Lugdunensis vita et operibus" (1846), «Cours d'hist. des tempa
modernes* (1840), „Des lois agraires chez les Romains". — Am 8. April
in Paris, 67 J. alt, der Senator Edm. D^choult de Fressens^, be-
rühmter prot. Theologe, Kanzelredner U.Politiker; von ihm, dem Gründer
Todesfälle; Preisausschreiben. 489
der R. chr^tieBne u. des Bull. thMog., auch hist. Werke, wie .Hist. des
trois Premiers si^cles de Teglise ehret", «J^sus-Christ, son temps, sa vJe,
son oeuvre*, ,Le concil du Vatican*. — Am 22. Dec. in Kairo Prof. Gust.
Re^illiod aus Genf, Aegyptologe und Verf. verschied. Abhh. zur Schweiz.-
Französ. Secien- u. Ref.-Geschichte. - Am 8. Dec. 1890 in Brüssel, 70 J.
alt, Ch. Ruelens, H8s.-Con8eryator der kgl. Bibl. daselbst, Autor mehrerer
Werke üb. Bibl.-Wesen u. über Rubens, femer einer Schrift betr. Columbus
(1885) u. einer über die Peutinger^sche Karte (1884). [168
Italien. Am 22. Oct. 1890 im 75. Lebensj. zu S. Fiorino bei Godogno
der General Franc. Garrano; seine Werke zur Zeit-G. sind u. a. : La
difesa di Yenezia (1850), La vita di Gugl. Pepe (1851), Le ricordanze
stör, del risorgimento italiano (1885). — Am 24. Jan. in Genua Yinc.
Marchese 0. P., Kunsthistoriker u. selbst ausübender Künstler; er ver-
öffentlichte u. a. ,Memorie degli arkisti dominicani*. — Am 22. Febr.,
64 J. alt, der Lombard. Localhistoriker Giov. Martinazzi in Mailand.
— Am 1. März in Mailand, 75 J. alt, der Senator Giov. Morelli, be-
kannt als Kunstschriftsteller unter dem Pseudonym Iwan Lermoljeff
durch seine sämmtiich in Dt. Sprache abgefassten u. in Dtld. erschienenen
Schriften : sein berühmtestes Buch .Die Werke Ital. Meister in d. Galerien
von München, Dresden u. Berlin' (1880), womit er der krit. Kunst-G. ganz
neue Wege wies, femer ,Die Galerien Borghese u. Doria Pamfili in Rom*
(1890) u. .Die Galerien zu München u. Dresden" (1891). — Am 17. Mai
1890 in Rom, 48 J. alt, Prof. Cam. Re, Herausgeber der „Statuti di Roma«
u. Autor einer Studie über die .Regioni di Roma nel m.-evo*. — Am
2. Aug. in Mailand AI. Riccardi, Localhistoriker, speciell fiir Lodi u.
Umgebung. — Am 14. Febr. in Turin, 67 J. alt, G. Roberti, bekannt
durch seine Forschungen auf d. Gebiet der Ital. Musik-G., darunter .La
musica ital. antica a Lipsia*. — Am 22. Febr. in Perugia Prof. Ad. Rossi
im 70. J., Verf. von Arbeiten zur Kunst-G. von Foligno u. Peragia. [169
Slavische Länder, Aug. Dozon, Südslavischer Folklorist,
Sammler Serb. u. Albanes. Volkspoesien, üebersetzer Bulgar. Lieder ins
Französische. — Am 27. Febr. in Lemberg, 63 J. alt, Dr. F. X. Liske,
Prof. d. G. an d. Universität, Autor von „Studien zur G. d. 16. Jh.** u. eines
Werkes über Ausländer in Polen [beide Pohl. 1867 u. 76], Editor der Grod-
u. Landgerichtsacten a. d. Zeit der Republik und Hrsgeber des Kwartalnik
historycEny, in Dtld. besonders bekannt als langjähr. Mitarbeiter der Eist. Z.
— Etwa Anfang April in Petersburg der archäolog. u. kunsthistor. Schrift-
steller Peter Nikolaj. Petrow, hervorragendes Mitglied d. Petersb.
hist. Gesellschaft. — Am 19. März (n. St.) in Petersburg der Gelehrte u.
Staatsmann P. G. Redkin, Prof. an der Moskaaer u. später an der Peters-
burger Univ., 88 J. alt; er gab seine „Vorlesgn. a. d. G. d. Rechtsphilo-
sophie* in 6 Bänden heraus (1889-91). [170
Prelganggehrelben und Stipendien. Deutschland. Die philos.
Facultät inC^Öttingen verlangt als neue „Ben eke'sche philosoph. Freis-
aufgabe* eine .G. der Dt. kaiserlichen Kanzleisprache bis auf Maadmilian".
Einlieferungstermin ist der 81. Aug. 1893; der 1. Preis beträgt 1700, der
zweite 680 M. (Näheree s. GBl 670-72.) [171
490 Nachrichten Nr. 172—173: PreisaaBschreiben. •— Antiquar. Kataloge.
Die phil.-hiBt. Claese der Berliner Akademie hat bewilligt: 3000 M.
dem Prof. H. Finke in Münster zur Sammlung von ürkk. z. G. d. Kostnitzer
Concils in England, Spanien, Italien u. s. w., femer 1850 M. dem Prof.
E. Hübner in Berlin &r seine Monumenta lingnae Ibericae. [172
Belgien. Der König verlieh auf Vorschlag der dafür eingesetzten
Preisgerichte den grand priz fär allg. Geschichte dem Prof. G. Kurth an
der Univ. Lüttich für sein Werk .Les origines de la civilisation moderne*,
den grand prix in Belgischer Geschichte den Herausgebern ' der Bibliotheca
Belgica (s. Bibl. '89, 1394 u. Bd. IV, 388), F. van der Haeghen, J. Arnold
u. R. van den Berghe; diese beiden Preise werden nur alle fünf Jahre
vertheilt und betragen je 25 000 fr. — Zu den bereits gemeldeten , 1892
fälligen Preisaufgaben der Belg. Akademie (s. Nr. 75) kommt noch die
folgende : Studie über die staatlichen und privaten Beziehungen zwischen
d«n Römern und den Juden bis zur Eroberung Jerusalems durch Titas
(Preis: 2750 fr.). [17$
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von
Schweizer. Antiquariat. Zürich,
Kat. 152: Helvetia.
J. Baer , Frankfurt a. M. Kat 276 :
G. u. Lit. V. Spanien u. Portugal.
1166 Nrr. — Anzeiger 411: Miscell.
(fast ausschliessl. Gesch.) 585 Nrr. —
412: Gesch. 600 Nrr.
J. L. Beners, Utrecht. Kat. 132:
Gesch. u. Geographie von Europa;
Heraldik, Genealogie u. Numismatik.
774 Nrr. — 133: Aussereuropäische
Gesch. u. Geographie. 746 Nrr.
C. Clausen, Turin. Cat.88: Storia
d'Italia. 2651 Nrr.
J. Deibler,Wien. Antiq. Verkehr,
Anhang 1 : G. u. Hilfswiss. 1970 Nrr.
Dorbon, Paris. Oat. 92: Livres
d'occasion (meist Gesch.). 859 Nrr.
F. Edelbeck, Münster. Kat 43:
Gesch. etc. 420 Nrr.
L. Gougy, Paris. Cat 11: Livres
d'occasion (meist Gesch.). 676 Nrr.
R. H ach fei d, Potsdam. Kat 80:
Gesch., Geogr. 197 Nrr.
J.Hess, Ellwangen. Kat. 32 : G esch .,
Geogr. etc. v. Oesterr.-Ungarn. 806 Nrr.
K. W. Hiersemann, Leipzig.
Kat 76: Trachten. 868 Nrr.
W. J aco b so hn, Breslau. Kat. 103 :
Vermischtes (22 p. Geogr. u. Gesch.).
S. Kende, Wien. Kat 5 u. 6: BibL
d. Gf. Dann u. d. Gf. Sylva-Taroucs.
476 u. 628 Nrr.
Kubasta & Voigt. Wien. An-
zeiger 47: Gesch. 53 p.
K.F.Köhler, Leipzig. Kat 503:
Auswahl, darunter 1293 Nrr. Gesch.
G. Lau, München. Kat 13: Por-
traiU. 437 Nrr.
W. Koch in Königsberg.
M. Lempertz, Bonn. Kat. 180:
Gesch. 4437 Nrr.
R. Levi, Stuttgart Kat 67:
Württembergica. 1321 Nrr.
P. Neubner, Köln. Kat 30: Dt
Gesch. u. Landeskde. 1126 Nn\ —
31 : Dt G. bis z. Untergang d. Mero-
winger. 651 Nrr.
Nicolai, Berlin. Angebote für
Bücherfreunde, Nr. 34 : Geschichte u.
Geogr. 751 Nrr.
R. L. Prager, Berlin. Kat 120:
Rechts- u. Staatswiss., Gesch. 1254 Nrr.
F. Rohr ach er., Lienz. Kat 26:
Wissenschaftl. Zeitschriften u. Bibl.-
Werke. 330 Nrr.
L. Rosenthal, München. Kat zur
Bücherauction v. 21-25. Juli. 1369 Nrr.
R. Siebert, Berlin. Kat 205:
Seltenheiten ; wissenschaftl. Zeitschrr.
2146 Nrr.
M. Spirgatis, Leipzig. Kat 1:
Vermischtes, z. Th. Gesch. 824 Nrr.
P. Vergani, Milano. Kat. 68:
Vcrsch., worunter Diplomatik, Biblio-
graphie. 1015 Nrr.
K. Th. Völcker, Frankftirt a. M.
Kat 178 u. 179 : G. d. Europ. Staaten.
4478 Nrr. — 180: Kunst-G. 1922 Nrr.
Volckmann & Jerosch, Rostock.
Kat 6: Mecklenburgica. 420 Nrr.
W. Weber, Berlin. Kat 165:
Gesch. (Bibll. v. Weizsäcker u. M.
Duncker). 135 p.
A. W ü r z n e r , Xeipzlg. Kat 124 :
Gesch., Geogr. etc. 16 p.
V. Zahn & Jänsch, Dresden. Kat
34 : Versch., meist Gesch. 620 Nrr.
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe I: Literatur von Anfang April bis Ende Deoember 1890.
Gruppe n u. ni: Literatur von Ende Juli bis Ende Deoember 1890.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
TorlMMcrkvAg. üeber Plan u. Anordnimg der Bibliographie s. in Bd. I, p. S07-8,
ober die äussere Einrichtung derselben Jahrg. 1890, Bibliogr. p. 1. Erscheinungsjahr ist
in diesem Heft ia90, in den nächsten Heften 1891, wenn nichts anderes bemerkt ist. Heft 2
dieses Jahrganges soll Gmppe H u. III; Heft 8 Gruppe I-HI; Heft 4 Gruppe lY-YH
bringen. Seitens der Redaction ist jetzt nicht mehr der Herausgeber, sondern nur noch
Dr. O. Sommerfeldt, unterstützt von Dr. J. Striedinger als ständigen Mitarbeiter,
an der Bearbeitung der Bibliographie betheiligt. Ftkr regelmässige Beiträge aus einzelnen
Zeitachrift;en ist die Bedaction den Herren Dr. G. Buchholz in Bonn, Dr. J. Fritz in
StrasBbnrg, Dr. W. Gr otefend in Kassel, Dr. 0. Heuer in Frankfturt a. M., Dr. J. Kauf-
mann z. Z. in Rom und Dr. E. Maroks in Berlin zu Dank verpflichtet.
I. Allgemeines.
I. GescMehtsphüosophie, Me^
thodik, Geschichte der Ge-
schichtstüissenschaft*
G.-Philos. u. allgemeine Staatslehre 1-19;
Theorie (Methodik) d. G.-Wiss. u. d. Unter-
richts 20-38a; Gesch. d. G.-Wiss., Biogra-
phien V. Historikern etc. 89-54.
^ Pfhigk-Harttuiig , GeBchichtsbe-
trachtgn., s. '90, 678 a. Rec; GBl
1124; Lit. Hdw. 29, S42 f. Hohoff;
BULÜ 540f. Schnitze; HJb 11, 607 f.;
Dt. R. 15, IV, 128; RC 30, 191 f.
Pfister; Lpz. Ztg. Beil. 280; Grenzb.
49, IV, 90-3. [1
Berr, H., Essais aar la science de
riiist. (NR 64, 516-27; 724-46.) [2
Fester, R., Routiseaa o. d. Dt.
0.-Philo8ophie; e. Bcitr. z. G. d. Dt.
Idealismus. Stuttg., Göschen. z340 p.
5 H. 50. ^Würdigt p. 31-309 den
Deutsche SSeitschr. f. Geschichtsw. 1891
Einflnss Ronssean's auf Dt. G.-Philo-
sophen (Herder — W. v. Hnmboldt);
p. 310-^32: «die Idee des ewigen
Friedens im 18. Jh."; p. 333-340:
ckronol. Verzeichniss d. benutzten
Qn. (1750-1856). — Vgl. Nr. 5. —
Rec: NtZtg 43, Nr. 630; Ggw. 88,
364; BllLü '91, I, 12 f. Groben. [3
Barth, P., Die G.-Philos. HegeVs
u. d. Hegelianer bis auf Marx u.
Hartmann. Lpz. Habil.schr. Lpz.,
Reisland. 149 p. 3 M. ^Rec: GBl
1363 f.; BllLü652f. Hermann; Jbb.
f. Nat.ök. 21, 523 f. Diehl; Dt.
Warte 10, Nr. 5 Wirth; Selbstanz.:
Vjschr. f. wissenschaftl. Philosophie
14, 371. [4
Fester, R., Arth. Schopenhauer u.
d. G.Wissenschaft. (DZG 3, 48-64.)
•^ Mit Verändergn. wiederabgedr. in
F.'s grösserer Schrift (s. oben Nr.3). [5
V.l. 1
*2
Bibliographie Nr. 6—46,
Niemirycz, J., Pbilos. d. 6. d. PoId.
Nation. 1. II.*[Poln.] Krakau, Selbst-
Verl. 1888. *Rec.: HZ 64, 861;
Kwart. hißt. '88, 61B ff. Korzon. [6
Ghrzanow8ki, T., Forschgn. aus d.
Historiosophie: I. II. [Poln.] War-
schau & Krakau, Selbstverl. 1888-89.
^Rec: HZ 64, 861 .mathemat.
Schrulle"; Kwart. bist. '88, 613-24
Korzon. [7
Federici, R., Les lois du progr^s.
Paris, Alcan. 1888. 216 p. *Rec.:
RQH 47, 682. [8
Ratze i, F., Die anthropogeogr. Be-
griffe; geschichtl. Tiefe u. Tiefe d.
Menschheit. (Berr. d. Sachs. Ges.
d. Wiss. 41, 301-24.) [9
Pollock, F., An introduction to the
hist. of the science of politics. Lond.,
Macmillan. 130 p. 2 sh. 6 d. -^ Rec. :
Ath. 3291. [10
Hensctiel, Herrn., Allg. Staatslehre.
Lfg. 1: Berl., Siemenroth & W. p. 1
bis 96. 4 M. ^Ersch. in 5 Lfgn.
(2 Bde.); Buch I betr. „die natürl.
Grundlagen d. Staates". — Rec: Jbb.
f. Nat.-Oek. 21, 325 Löning. [11
Lingg, Em., Empir. Untersuchgn.
z. allgem. Staatslehre. Wien, Holder.
xv236 p. 61/L. ^ Rec: CBl f. Rechts-
wiss. 9, 375 f. Rettich. [12
Coota-Rooetti, Jul., Die Staatslehre
d. Christi. Philos. (Sep. a.: Philos.
Jb. der Görres-Ges.) Fulda. 91 p.
1 M. 50. *Rec: StMBCO 11, 708
Kurz. [13
Leroy-Beaulieu, P., L'^tat moderne
et ses fonctions. Paris, Guillaamin.
463 p. 9 fr. ^Ygl '89, 2690. —
Rec: Jl. des 4con. 49, 284-9 Du
Puynode; K. g^n^r. du droit 14, 561-4
Lefort. [14
Waicker, K., Politik d. constitut.
Staaten. Karlsr., Macklot. 300 p.
8 M. [15
Ratto, Lor., Stato e libertä.; saggio
di scienza politica. Savona, Ricci.
xijllS p. [16
Cappellazzi, Andr, Le moderne
libertä^ esaminate secondo i principl
della filosofia scolastica. Crema,
Cazaamalli. 242 p. [17
Röscher, Willi., Umrisse z. Natur-
lehre d. Demokratie. (Sep. a. Abhh.
d. Sachs. Ges. d. W.) Lpz., Hirzel.
148 p. 6 M. [18
Gregorovluo, F., Die grossen Mon-
archieen oder d. Weltreiche in d.
G. Festrede. Münch., Franz. 4**. 26 p.
80 Pf. - Auch AZtg Nr. 319 f. [1»
Zur Geschichtsphilosophie u. allg. Staats-
lehre vgl. *90, 2896. 3565; 73; 98.
•^ Bernheim, Lehrb. d. hist. Me-
thode, s. '89, 2691 u. '90, 689. Rec:
MAL 18, 289 92 Krüner; DLZ 11,
1384-7 Klebs; RC 30, 147-9 Lefranc;
RQH 48, 602 Pastor. [20
Rogge, H. G., De wetenschap der
geschiedenis en hare methode. Kede.
Amsterd., Rogge. 42 p. 0,50 11. [21
^Bourdeau, L'histoire etc.^ s. '89,
13 u. 1782. Rec: R. philos. 27, 89
bis 94 Seignobos; M.-Age 2, 284;
RQH 47, 682-4. [22
Voltz, H., Ueb. d. hist. Skepsis des
17. u. 18. Jh. in Frankr. u. üb. ihre
Bedeutg. für die fortschreit. Ent-
wickig. d. histor. Kritik. Proer.
Köln. 4^ 10 p. [23
Weleengrön, P., Verschiedene G.-
Auffassgn.; ein Vortr. Lpz., Wigand.
60 p. 80 Pf. *Rec: BllLü 731
Schnitze; Lpz. Ztg. Beil. 416. [24
Widmann, S., Geschieh tael; Miss-
verstandenes u. Miss verständliches a.
d. G. Paderb., Schöningh. 1891.
xxiij298p. 2 M. 80. ^Seitensttick
zu : n Geflügelte Worte** u. ^ Treppen-
witz d. Welt-G.» - Rec: Krit. R.
a. Oesterr. Hft. 6, 31 Lederer. [25
Adler, Sigm., Ueb. Staats- u. Ver-
waltungs-G. u. ihre Pflege in Dtld.
etc. (JbGVV 14, IV, 4358.) [26
Schaffner, S., Zum G.- Unterricht.
Progr. Gumperda. 4^ 10 p. [27
Goldmann, Th., Zum G.-Unterr. d.
Gymn. Progr. Darms t., Winter. 4^
48 p. IM. [28
Browning, 0., The teaching of hist.
in schools, together with a report
of the confer. on the teaching of
hist. in schools. Lond., Longmans.
1887. 20 p. Ish. *Rec:MHL18,
193 f. V. Kalckstein. [29
Schilling, Max, Qn.-Lectüre u. G.-
Unterricht; e. pädag. Zeit- u. Streit-
frage. Berl., Gärtner. 48 p. IM.
* Rec: DLZ 12, 197 Holländer. [30
Dörpfeid, F. W., Die Gesellschafts-
kunde e. nothwend. Ergänzg. d. G.-
Unterrichts. Begleitwort zur 3. AuÜ.
d. „Repetitoriums d. Gesellschafts-
kunde**. Gütersloh, Bertelsmann. 40p.
60 Pf. ^Rtc.i Lpz. Ztg. Beil. 411. [31
I^ 1. G.-PhiIo6ophie, Methodik u. Geschichte d. G.-Wissenschai't. *3
Maydorn, B., Der G.-Unterr. als
Vorbereitung auf d. prakt. Leben.
(Pädag. A. 32, 226-40.) [82
Lattmann , J. , Eine ausgleichende
Lösung d. Keformbewegungen d.
höh. Schulwesens. Gott., Vanden-
hocck & R. 20 p. 60 Pf. *p. 6 ff.
üb. G.-Ünterricht. [33
Lobr,F.,Archl.An8chauung8unterr.;
zugleich als Beispiel d. Verwendg.
geschichtlicher Heimathskde. (Lehr-
proben u. Lehrgänge Hft. 25.) [34
Asbach, Gliederg. d. Unterr.stoffes
f. d. G. d. neuesten Zeit. Progr.
Prüm. 4r 8 p. ^5
RauscheOi G., Der Unterricht in d.
alten G. auf d. oberen Classen d.
Gymnasiums. L Progr. Andernach.
4^ 15 p. [36
Haupt, C, üeber die Verwerthg,
d.LiviasimG.-Ünterr. Progr. Witten-
berg. 4^ 62 p. [37
Schmidt, K. A., Beitrr. zu e. Reform
des geschtl. Unterrichts an d. Ober-
realschnle. Progr. Wien. 40 p. [38
Gorge, S., Bemerkgn. z. Behandig.
d. neuer. G. in d. Mittelschule ▼.
Oesterr. Standpunkte. (Z. f. d. Real-
schulw. 15, Hft. 6.) [38a
Biographien Dt. Historiker in ADB
Bd. XXX (hier nach d. Geburtsj. ge-
ordnet): a) p. 9-11. V. Liebenau,
Melch. Russ, Luzern. Chronist 1450
bis 1499. — b) 1979. J. Bächtold,
Hans Salat 1498-1552. - c) 62.
Wegele, Geo. Rüxner (Rixner). —
d)661f. Wattenbach, H.Schedel
i 1514. - e) 13 f. Carstens, J.
Russe, Dithmars. Chronist 1517 bis
1558. — f) 307 f. Koche, J. Sam-
bucus 1531-84. — g) 581-3. Eisen-
hart, 8. Schard 1535-73. — h) 15 f.
Schiemann, B. Russow, Livländ.
Chronist 1540-1601. — 1)495. Mar-
tin, Oseas Schadaeus oder Schad
1586-1626. — k) 345-347. Otto
Schmid, Ant. Sander, Belg. Histo-
riogr. 1586-1664. — 1) 459 f. Car-
stens, Petr. Saxe 1597-1648. —
m-n) 615; 171. Wegele, Nicol.
Schaten 1608-76. — Casp. Sagittarius
(Schütze) 1643-94. - 0)172f. Wagen-
mann, P. Mai-tin Sagittarius 1645
bis 1694. — p) 388. Hoche, Joh.
Sartorius 1656-1729. — q)571. v. L.,
Kirchenhistor. J. M. Schamel 1668
bis 1742. - r) 571 f. v. Schulte,
J. Frdr. Schannat 1683-1739. —
8) 231 f. Hoche, Kirchen hist. Chr.
Aug. Salig 1692-1738. - t) 756-9.
Beruh. Bauer, J. G. Schellhom
1694-1773. — u) 409 f. Eug. Schnei-
der, Chr. F. Sattler 1705-85. —
T) 710-2. Frensdorff, Chr. Ludw.
Scheidtl709-61. — w)482. Schnorr
V. Carolsfeld, K. A. G. v. Schach-
mann, Numismat. 1725-89. — - x)28o f.
Bergan, J. 0. Salver 1732-88. —
y)390-4. Frensdorff, G. Sartorius
Frhr. v. Waltershausen 1765-1828.
— «) 52 f. Ant. Weis, Kirchen-
hist. J. Ruttenstock 1766-1844. [39
Weiter desgl. ebd. a) 251-8. Schu-
mann, Gf. K. H. V. Salisch 1769
bis 1838. — b) 598 f. Schaf fl er,
K. G. Scharold 1769-1847. — c) 248 f.
V. Wyss, J. U. D. V. Salis-Seewis,
Graubünd. Histor. 1777-1817. —
d) 102 f. Frensdorff, Frdr. Saal-
feld 1785-1834. — e) 525 f. Haupt,
Heinr. Schäfer 1794-1869. — f ) 146 f.
V. Weech, Rechtshist. R. K, Sachsse
1804-59. — g) 643. Poten, E.
Schaumburg 1807-82. — h) 527.
Flathe, K. W. Schafer 1807-69.—
I) 638-41. Frensdorff, A. F. H.
Schaumann 1809-82. — It) 51. 0.
Schmid, H. G. Rntjes 1811-86. —
1) 19 f. Nottbek, F. W. Russwurm
1812-83 [Halt. G.]. — m) 521-4. As-
bach. Am. Dietr. Schäfer 1819-83.
— n) 354 f. Eisenhart, Rechts-
hist. G. Sandhaas 1823-65. — 0) 177 f.
Horawitz,H.F.Sailer 1837-69. [40
B., S., Dom Mabillon u. d. Mau-
rin ercongregation (s. '90, 706). Forts,
u. Schlu88. (HPßll 105, 412-21; 561
bis 572 etc. 106, 397-417.) [41
Du Boya, Em., Deux correspondants
limousins de Baluze; lettres in^dites
de Pradiihon de St. -Anne et de Malon
du Verdier [1692-95]. Limoges, Du-
courtieux. 32 p. -^Rec: R. de Sain-
tonge. Bull. 11, 80. [42
Knoll, Roh., Herm. Conring als Histo-
riker. Diss. Rostock. 1889. 89 p. [43
Muratori, L. A. , Lettere ined. al
P. Gins. Bianchini. (Atti e mem. d.
dep. di stör, patr, 5, 413-82.) ^^ 1780
bis 1749. — Rec. : A. della soc. rom.
13, 253 f. ; Cultura 9, 393 f. Cozzo. [44
Cozzo, S., Lettere del Murarori a
Gian Maria Mazzucchelli. (Spicil.
Vatic. 1, 143 59.) -5^1738-48. [45
^ Kluckhohn , Lorenz v. Westen-
♦4
Bibliographie Nr. 46—81.
rieder, 8. *90, 710 a. Rec: AZtg Nr.
87; NtZtg 43, Nr. 509-, CBl 849 f.;
Dt. Rs. 64, 317 f. [46
Wolf, G., Alfred Ritter v. Arneth.
(N. freie Presse '90, Nr. 9460 u. NtZtg
48, Nr. 700.) [47
Hart, A. B., Herrn, v. Holst. (Polit.
sc. quart. 5, 677-87.) [47a
Abhandlungen und Aufsätze über
kürzl. verstorb. Historiker. Ueber
J. WeiMäcker: ft) Cornelius (SBM-
Ak '90, U, 34 f.). — üeb. W. v.
Giesebrecht: b) R. Reass (RH 44, 222
bis 224). — c) E. Ferrero (Atti d.
r. acc. d. sc. di Torino 25, 332-4).
— üeb. J. V. DöUinger: d) Reuss
(RH 44, 224-6). — e) Acton, Döl-
linger's bist, work (EHR 5, 700-44).
— f) Mücke, Erinnerungen an D.
(Ggw. 38, 195-8). - g) E. Z[irn-
giebl], (Dt. Merkur 21, 25-8 etc.;
129-32). — h) Mc Coli (Contemp.
R. 47, 325-38). — 1) Ath. Nr. 3247.
— üeb. V. Hehn: k) Delbrück
(PJbb 66, 32-62). — I) D e h i o (Grenzb.
49, III, 309 17). — Dl) Ellinger
(Nation 7, 654-7). - üeb. B, Dudik:
n) Cornelius (SBMAk '90, II, 87
bis 40). - o) K., M., Der Mähr.
Landeshistoriogr. B. D. Brunn, Wi-
niker. 22 p. 1 M. 60. [48
Friedrich Broee, d. Archivar d. V.
f. d. G. Beriins. (MVGBeriin 7,
169 f.) [49
Nagel, A., Dr. Heinr. Alb. v. Erb-
stein. (Bll. f. Mtinzfreunde 26, 1566
bis 1571.) [50
MOlinen, W. F. v., Todtenschau
Schweizer. Historiker. 1889. (Anz.
f. Schweiz. G. 21, 126-8.) [51
Heueier, Andr., Wilh. Vischer.
(Basler Jb. '91, 1-9.) [52
Girgeneohn, J., Herrn. Hildebrand.
(Halt. Mtschr. 37, 622-33.) [53
Delisie, L et P. üeyer, Adolphe
Tardif. (NRH de droit 14, 787
bis 797.) [54
Zur G. d. O.-Wiss. vgl. "»O, 4068a; 80.
4813 b; 58 a; 58 O. 4861c. 'S!, 408. 588 a. 658 b.
7666. 848. 9<6;48a;y; 440. 1088 T. L876. 1838.
2. Literatur" u. QueUenkundem
Bibliographie und Literatarkande 55-59;
Bibl.wesen (Kataloge) und Archivwesen
(Bepertorien), Qnelleukiuide 60-76.
Jahreeberiolite d. G.-Wissenschaft,
s. »89, 4512 u. '90, 721. Rec: The
library Jl. 15, 147; Beri. phil. Wschr.
10, 1215 f. Justi; KBIWZ 9, 281-3;
MHL 18, 292-4 Rethwisch. [55
Pastor, L. [Bericht üb. Dt. G.-Lit.] :
RQH 47, 627-34. 48, 60210. [56
•df Monod, Bibliogr. de Thist. de
France, s. '89, 50 u. '90, 722. Rec. :
Bibl. un. 46, 662; Polyb. 58, 260-5;
R. polit. et lit. 48, 448 Rauni^; LBI
f. German. u. Rom. Philol. 10, 36;
Bull, archl. et bist, de la soc. de
Tarn-et-Garonne 17, 141 Rebouis. [57
Laeteyrie, R. de et E. Lef^vre-
Pontalie, Bibliogr. des travaux bist,
et archl. (s. '89, 1809). II, 1. p. M84.
2 fr. 50. [58
^ Stein, Inyent. somm. des tablea
g^n. des p^riod. bist, en langue
fran9., s. '89, 1811. (Sep. a. CBl f.
Biblw. V.) Rec: BECh 50, 593-7
Grand. [59
Eyesenhardt, F., M. a. d. Stadtbibl.
zu Hamburg (s. '90, 724). VII. 108 p.
2 M. 40. — Vgl. '90, 3344. 3382. [60
Heiaemann, 0. v.. Die Hss. d. hzgl.
Bibl. zu Wolfenbüttel (s. '89, 62 u.
2711). IV, Abth.2: Die Augusteischen
Hss. I. Wolfenb., Zwissler. xj321 p.
u. 4Taf. 15 M. ^Rec: HZ 63, 881
bis 383 Haupt; HPBll 106, 73-80
Grube; CBl. f. Biblw. 7, 556 f. Hart-
wig; CBl '90, 1649 u. '91, 247; R. de
philol. 12, 192 Chatelain. [61
^KeufTer, Verzeichn. d. Hss. d.
Stadtbibl. Trier. Hft. 1, s. '89, 1816.
Rec: HZ 65, 358 f. Haupt; CBl f.
Biblw. 6, 121 f. G. Meier. [62
Catalogue codicum mss. , qni in
bibl. monast. Mellicensis servantur.
I. Wien, Holder. 1889. xiij362 p.
14 M. *Rec.: StMBCO 11, 159-62
Goldmann; Z. f. Oestcrr. Gymn. 41,
623-9 Jnngwirth; vgl. ebd. 1060. [63
Haureau, B., Notices et extraits de
quelques mss. latins de la bibl.
nation. I. Paris, Klincksieck. 406 p.
^Rec: BECh 51, 528-32 Delisie. [64
Catalogue g^n. ded mss. des bibl.
publ. de France: a) Paris: Bibl. de
r Arsenal (s. '89, 63 u. 2714. '90,
728). T. V. 1889. 487 p. 12 fr. —
b) Departements XI: Chartres. 1889.
1J571 p. 15 fr. - *Rec.: RC 29,
332-7; Polyb. 59, 67 f. Ledoa. [65
Catalogue codicum hagiographorum
Latin, antiq. saec. 16., qai asserv. in
bibl. Paris.; edd. hagiographi Rol-
land. I. Paris, Picard. 4^ 606 p. 15 fr.
I, 2-3. Literatur- a. Qaellenkunde, Universal-G.
*5
*Rec. : Poly b. 58, 356-8 Douais; RQH
48,693 f. Delvigne; Bull. crit. Nr. 7
Duchesne. [66
Cataiogue de la bibl. de la vjlle
d'Auxerre. II: Sect. d'kist., par M.
Qoantin et F. Molard. Auxerre,
Gallot. xl828 p. [67
Cataiogue of additions to the mss.
of the Brit. Museum in the years
1882-87. London, Brit. Mus. 1889.
xxll40p. ^Rec: DLZ 11, 1085f.
Wattenbach. [68
Palma di Ceanola, Aleaa., Catalogo
di mss. ital. nel Museo Brit. di Londra.
Torino, Roux. 210p. 4L. ^Rec:
Giorn. stör. d. lett. it. 15, 418 28
Renier; A. stor. lomb. 17, 475-80
Motta; R. crit. d. letter. it. 6, 114-7
Frati; R, stor. it. 7, 345 f.-, 11 biblio-
filo 11, Nr. 4; Gazetta letter. di Torino
14, 127. [69
Indid e cataloghi (s. '90, 729).
a) IV: Gentile, I codici palatini
d. bibl. naz. centr. di Firenze. II, 2.
p. 81-160 [*Rec.: Giorn. stor. d.
lett. it. 15, 414-18 Renier; N. Antol.
26, 576 f.; R. crit. d. lett. it. 6, 54 f.].
— b) V: Mazzatinti, Invent. d.
mss. ital. d. bibll. di Francia. III.
1888. 732 p. 6 L. [*Rec.: R. crit.
d. lett. ital. 5, Nr. .5 Carini; Giorn.
stor. della lett. it. 12, 468-71; N.
Antol. 19, 164-71 Torraca.] — c) X:
Bianchi, Relaz. e catal. dei mss.
dlFil.Pacini. 1889. xxxvj288p. [70
P^llasler, G., ün inyentaire des
mss. de la bibl. Corsini ä Rome
dress^ par la Porte du Theil. (M6-
langes d'archl. 9, 389-429.) [71
Saokur, Reise nach Frankreich s.
'90, 2694.
Inventaire aommaire des archives
d^partement. ant^r. k 1790: Depar-
tem. de la Lorraine, publ. p. Ed.
Sauer. Strassb., Trübner. 4**. 284 p.
*Rec.:DLZ 11, 1056-8 Wiegand. [72
Cataiogue des mss. du fonds de
Tremo'ille, par L. Del i sie. Paris,
Champion. 51 p. [73
Simonsfeld, Reise n. Italien s. '90,
2695.
Bacha, Eug., a) Les coUections bist,
des archives du Vatican. — b) Les
archiyes Farn^iennes de Naples.
(CR de la comm. de Belg. 16, 517
bis 528; 529-37.) [74
Carte Strozziane (s. '89, 1830 u.
2720). p. 689-768. (Beil. zum A. stor.
it. Ser. 5, T. IV-VI.) [75
Huggenberger, Joa., Die Pflicht d.
Urkk.-Bdition nach d. Reichscivil-
prozessordng. u. d. Entwürfe eines
bürgerl. Gesetzbuches f. d. Dt. Reich;
m. Anhang: A.-Benützg. in München.
München, Ackermann. 1889. 72 p.
1 M. 60. *Rec.: CBl 1676. [76
Zur Bibliographie, zum Bibl.- u. Arcfaiv-
wesen vgl. 'S»0, :!900. 3065. 3575; 76. 3S12;
28; 87. 3703; 48; 79-83. SS^2. 8953. 4012-U;
57; 88; 96; 97 a. 4180. 4816; 26.
S, Universaigeschie/Ue u. allgem.
Deutsehe Geschichte.
^ Ranke, Welt-G., s. '89, 82a u.
'90, 735. Rec: PJbb 60, 153-80
Rössler; HZ 65, 288-93 Bresslau;
HZ 65, 293-6 Lehmann; Nation 5,
578 ff. u. 6, 413 f. Stern. - Vgl.
a) Michael, Ranke's Welt-G., s. '90,
735a. [*Rec.: RC 29, 392 f. Pfister;
vgl. ebd. 30, 17 f.; HPBll 105, 951 f.;
ThQschr 72, 346 f. Funk; ZKTh 14,
349-52 J&ger; GBl 1398 f.; MHL 19, 1
W. Schultze.] [77
Schloaaer, F. C, Welt-G. f. d. Dt.
Volk. 4. Ausg. (s. '89, 83.) 21. Auü.
1.-79. [Schl.-]Lfg. (Bd. I-XIX). 1889
bis 1890. äLfg. 1 M. (kBd. 5M.25.) [78
Weber, Allg. Welt-G. 2. Aufl. (s.'89,
84 u. '90, 736). Register 3 u. 4: zu
Bd. IX-XII u. XIII-XV. 149 u. 147 p.
k 1 M. 50. *Rec.: DLZ 12, 13(ff.
Köcher. [79
Weltgeachichte, AUgem., v. Fla the
etc s. '90 4424.
Welee, Welt-G. (s. '90, 739). Lfg. 4
bis 30. Bd. I: Ixxxviij p. u. p. 385
bis 688; Bd. II: 912; Bd. UI: 839 p.;
Bd. IV: p. 1-336. *Rec.: Grenzb.
49, II, 527; HJb 11, 796; KBIGV 38,
63 u. 118 f.; HZ 65, 83-85 Neumann;
Lit. Rs. 16, 280 f. Haas. [80
Aeamann, Handb. d. allg. G. Th.
II, 9. Nr. 99a.
Jäger, Welt-G. (s. '89, 86 u. '90„
737). 2. Aufl. II, s. Nr. 100.
Geachichte, Allgem., in Einzeldar-
stelign., hrsg. v. Oncken, s. '90,
4412.
Riancey, H. de, Hist. du monde,
continu^e par A. de Riancey et
A. Rastoul. Bd. XI-XU (Schlnss).
Paris, Palm6. 1888-90. x531 ; 607 p.
k 6 fr. [81
*6
Bibliographie Nr. 82—118.
Cantu, C, Storia nnivers. (b. '89,
87 u. '90, 740): Disp. 169-181. (Let-
teratura delle nazioni. T. I-lIl.)
p. 353-550; 320 p. u. p. 1-254. —
Dt. üebersetzg. v.M. Brühl. Lfg. 4
bis 36. (Bd. I-VlII). p. 529-723; 684;
932; 1028; 1104; 1076; 796 p. n.
p. 1-48. [82
Lavisse, E., Vae g^n^r. de Thist.
polit. de r£urope. Paris, Colin.
243 p. 3 fr. 50. -JfRec: HJb 11,
554-64 Graaert; Nation 7, 728; RH
43,97 Monod ; LaCultura 11, Nr. 13 f.
Bonghi. [83
Geachlchte der Europ. Staaten, hrsg.
V. Heeren u. ükert, s. '90, 4413.
«Stöckel, G. d. MA. u. d. Neu-
zeit, 8. '89, 4531. Rec: Z. f. d.
Gymnw. 44, 153-5 Hoflfmann. [84
Seidlitz, v., Porträtwerk (s. '89,
1838 u. '90, 741). Lfg. 111-120
(Schluss). [85
Galleria stör, univers. di ritratti
(8. '89, 1839 0.4532). disp. 44-54. [86
Bibliothek Dt. G., hrsg. v. Zwie-
dinech-Südenhorst, 8. '90^
4403.
^Kämmel, Dt. G., s. '89, 2723 u.
'90, 743. Rec: MIÖG 11, 453-7
V. Krones; MHL 18, 311 Anemäller;
HZ 65, 131 ; Z. f. Gymnw. 44, 767 f.
Bernhardi; JB Genn. Philol. 11, 57
Böhm ; Bll. f. Bair. Gymnw. 26, 375. [87
Dittmar, G., G. d. Dt. Volkes. Lfg.
1 u. 2. Bd. I, 1-240 u. xvj p. Heidelb.,
Winter. 1891. & 1 M. ^Erschien
in 3 Banden. — Rec: Mag. f. Lit-
59, 807. [88
n. Mittelalter.
1» AUgemeines.
Monumenta Germaniae historica:
Legam Sectio II, T. II, 1, s. Nr. 200.
— Scriptoram, qui vernacula lingua
usi sunt V, 1, 8. Nr. 388. — Libelli de
11 te impp. et pont. I, s. Nr. 284. —
Indices eorum quae mon. Germ,
bist, tomis hucusque ed. continentur;
scrips. O. Holder-E^ger et G.
Zeamer. Berlin, Weidmann. 4^
xij 254 p. 12 M. [89
Geechiclitechrelber, Die, d. Dt. Vor-
zeit (8. '89, 91 u. '90, 2696) : Lfg. 88
bis 89, 8. Nr. 314 u. 299. — 2. Ge-
samratausg. Bd. XXVIII-XXX, s. Nr.
268-70. [90
Könige- u. Papet- Urkunden, Un-
edierte, mitg. v. A. Chroust. (NA
16, 135-68.) *Aas Hs. 5077 d.
Wiener Hofbibl. [91
Sclium, W., Di una raccolta di
pergamene ital. acquist. per la bibL
univers. di Halle. (A. stör. it. 5,
476-82.) [92
Henning, Rud., Die Ortsnamen auf
•as in d. Latein. Urkk. d. MA. (Z.
f. vergl. Sprachf. 31, 297-308.) [93
üanitiue, M., Geschichtliches aus
alten Bibl.katalogen. (NA 16, 171
bis 174.) [94
Wattenbacli, W., Le fonti stör, della
Germania nel m.-evo: versione delle
pagine concern. l'Italia, per L. C.
Bald e.s Chi. AscoliPiceno, Cardi.
71 p. [95
Battaglino, J. ü. e J. Cailigaria, In-
dices chronol. ad antiq. Ital. Mura-
torii (8.'90,4). Fase II-III. p. 61-180.
ä7L. 50. '5fRec:RH45, 119f. [96
Carmi m.-evali inediti, pubbl. da
A. Gaudenzi. (Bull. stör, dell'ist.
8tor. it. 7, 39 95.) [97
^ Mas Latrie, de, Tresor de chro-
no!., 8. '89, 4536. Rec: HZ 65, 86
bis 90 Buchholz; RH 42, 119 f.;
136 f. Reinach u. Monod; Lit. Rs.
16, 174-8 Bäumer; R. de l'hist. d.
religions 20, 116 f.; RQH 48, 310 f.;
L'univ. cath. 1, 609-19 Allain. [98
Prutz, H. u. J. V. Pflugk-Harttung,
Mittelalter (s. '89, 1847 n. 4537). II
(Allg. Welt-G. V). p. 1-400. [99
Assmann, W., G. d. MA., 375-1492
(Assmann, Handb. d. allg. G. Th. II).
2. Aufl. V. E. Meyer. Abth. 3: Die
2 letzten Jhh.; Dtld., Schweiz, Italien
(von E. Meyer u. L. Viereck).
Lfg. 1. Braunschw., Vieweg. 284 p.
5 M. 60. [99a
Jäger, 0., G. d. MA. 2. Aufl. (Jäger,
WeltG. II.) Bielef., Velhagen & Kl,
561 p. 8 M. [100
Henne am Rliyn, 0., Namen- und
Sachregister z. 2. Hauptabth. (G. d.
MA.) d. Allg. G. in Einzeldarstellgn.,
hrsg. V. Oncken. (Oncken, Allg. G.
11, 1-2. Mittelalter, AllgemeiDes; Germanische Urzeit.
Abth. 180.) Berlin, Grote. 160 p.
3 M. [101
Lanpreoht, K., Dt. G. 1. Berlin,
«ärtner. 1891. xvij864p. 6M. '^f Be-
bandelt Urzeit, Völkerwanderung u.
Merovingenreich , unter besd. Beto-
nung ▼. Verf.-, Gesellsch.- u. Geistea-
ieben. Noch 6 Bde. sollen folgen. —
Reo.: DLZ 12, 165 f. Kap-herr. [2
•X^NItzsch, K. W., G. d. Dt. Volke«.
Rec: PJbb 66, 215-24 Neumann. [3
^Weasel, Lehrb. d. G. I, s. '89,
4539. 2 M. 40. Rec: Z. f. Gymnw.
44,561 Braumann; Lit. Rs.l6,312f.',
R. stör. it. 6, 811. [104
VgL '90, 3571; 76; 79; 80; 83; 92. 3627;
33; 34; 55; 58; 68; 69. 3707; U; 39; 68;
70; 75. 3801; 4; 17; 56a; 70; 84; 96. 3903;
6; 12; 17; 26; 87; 46. 4116a; 26v; 92. 4244.
4314. '91, 809. 210.
2> Urzeit u* Föikerwanderung
bis c. 500.
Prähistorie 105-20; Oerm. Urzeit 121-36;
Beröhrg. m. d. Römern (Kriege n. Rom. Be-
aiedelang) 137-58 ; Völkerwanderang 159-69 ;
Kirchen-O. 170-186.
Blätter, Prähistor. (s. '90, 2698).
II, 5-6 p. 65-96: a) Eulenstein,
Grabhägelfunde a. d. Gegend d. ober.
Donaulanfes. — b)72-6; 87-94. Äus-
grabgn. und Funde. — c) 84-6. L.
Zapf, Ein Bronzefund im Fichtel-
gcbirge. — d) 86 f. H. Scheide-
mantel, Ausgrabg. b. Schrotzhofen.
- Vgl. Nr. 116. 125. 163. [105
Hostmann, Chr., Studien z. vor-
geschtl. Archäologie; ges. Abhh., m.
Vorw. V. Lindenschmit. Braun-
schweig, Vieweg. 221 p. 7 M. [6
•^Schrader, Sprachvergleichg. u.
Ui^G. , s. '90, 747. Reo.: A. f. An-
throp. 19, 277-9 Brenner; Z f. ver-
gleich. Rechtfiwiss. 9, 203-14 Bem-
höft; GGA 897-927 v. Bradke; Berl.
phil. Wschr. 10, 1565-7 Bruchmann;
M. d. anthrop. Ges. Wien 19, 203 f.
Much; CBl 440. [7
Bradke, P. v., a) Ueb. d. Arische
Alth.-wis8. Rede. — b) Beiträge zur
Kenntn. d. vorhist. Entwickig. uns.
Sprachatammes. — c) Ueb. Methode
u. Ergebnisse d. Arisch. Althwiss.
Oiessen, Ricker. 1888-90. 52; 38;
xxij350p. IM. 20; 2M.; 7 M. 50.
^Rec: DLZ 11, 1830-2 Hartmann;
WschrKlPh 7, 1362-7 Schrader; LBl
f. Germ. u. Rom. Philol. 11, 298-7
Wackernagel. [8
•^Taylor, Origin of the Arrians,
8. '90, 748. Rec: Ath. Nr. 3267;
SatR 69, 22 f.; Berl. phil. Wschr. 10,
1276-80 Justi; RQH 48, 244 Moyes;
Lit. World, march 21; Christian at
Work, june 19; Science, march 28;
N.-Y. Times, june 23; Folk-Lore 1,
395-97 Jacobs. [9
Arboia de Jnbainville, Les Pre-
miers habitants de TEurope, s. '90*
749. — Vgl. a) S. Reinach, Les
HyperborÄens. (R. celt. 12, 163-6.)
HcBec: R. celt. 11, 228-35 Loth; R.
archl. 13, 122-4 Bertrand; Polyb. '89,
503 f. Gaidoz; RC 27, 497-500; Scott.
R. 3, 437-9; Bull. crit. 10, 291-4 Van
den Gheyn. [10
Anders, J., Die Rundwälle der
oberen Lausitz. (M. d. Nordböhm.
Excurs.-Club8. 13, 281-6.) [11
Nordhotr, J. B., Das Westfalen-
Land u. d. urgeschichtl. Anthropo-
logie. (Römerspuren, Erd- u. Stein-
denkmäler, Kleinwerke, Höhlen u.
ethnograph. Althh.). Munster, Regens-
berg. 50 p. m. 1 Kte. 1 M. 60. [12
Bernhardt, C, Les peuples pr^hist.
en Lorraine. Nancy, Cr^pin-Leblond.
163 p. [13
Martimpery de Romecourt, Edm.,
Les s^pultures sous tumulus de la
Nagu^e. (M6m. de la soc. d'archl.
lorraine 17, 75-85.) [14
Reber, B., Die Einwohner d. Schweiz
in vorgeschichtl. Zeit. Genf, Georg.
22 p. 50 ct. [15
Göringer, H., Ausgrabgn. d. bist.
V. f. Schwaben u. Neuburg in Augs-
burg. I : Grabhügel bei Bobingen u.
Leipheim (Prähistor. Bll. 2, 1-4; 17
bis 19; 41-3.) [16
Ulrich, A., Die Ausgrabgn. auf d.
Lindenberge bei Kempten, 1888-89.
Mit 2 Plänen. (Allgäuer G.freund
3, 117-28.) Sep.u. d.Tit.: 2. Bericht
üb. d. V. d. Allgäuer AlthV vorgen.
Ausgrabgn. etc. Kempten, Kösel. 4®.
17 p. m. 2Plänen. *Vgl.'89, 1891.[16a
Chiingenaperg-Berg, M. v.. Das
Gräberfeld v. Reichen hall in Ober-
baiern. Reichenhall. 164 p. m. Abb.
*Rec.; Prähist. Bll. 2, 76-9 Naue;
Z. f. Ethnol. 22,. 105 f. Virchow. [17
Woainsky, M., Das prähistorische
Schanzwerk v. Lemygel; seine Er*
bauer u. Bewohner. I. IL Budap.,
*8
Bibliographie Nr. 118-172.
Kilidn. 1888-90. 96; 221 p. m. 24 a.
23 Taf. 6 u. 8 M. — Vgl. ft) V irch o w,
Ezcarsion nach LemygeL (Verbdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. 97-118.) [118
^Zimmer, Die bemalten Thon-
gefässe Schlesiens aus vorffeschtl.
Zeit, 8. '90, 755. Rec: A. f. Anthro-
pol. 19, 272 f. Baschan; Z. f.Ethnol.
22, 44 f. Virchow. [19
Mortiilet, de, Origines de la chasse,
de la pdche et de ragricultore.
(Bibl. anthropol. XII.) Paris, Lecros-
nier. xiij516 p. 9 fr. 'JfRec: RH 44,
842 f. Molinier; Ausland 64, 54-9;
71-5 Mestorf. [20
MOIIenhotr, K., Dt. Althkde. 1. Neuer
venu. Abdruck yon M. Rödiger.
Berlin , Weidmann, xxxv 544 p.
14 M. ^Rec: RC 30,501 f. d'Arbois
de Jubainville. [21
Bu8Chaii,Geo., Germanen u. Slaven;
e. arcbl. -anthrop. Studie. (Sep. a. :
Natur u. Offenbarg. Bd. 36.) Münst.,
Aschendorff. 49 p. m. 1 Kte. u. 4 Taf.
1 M. [22
^Unden8Chmit, Das Röm.-Germ.
Centr.-Museum, s. '90, Nr. 6. Rec:
CBl 1053 f.; Z. f. Ethnol. 22, 45 f.
Virchow; R. de l'instr. publ. en Belg.
33, 59; Bull, des comro. d'art et
d'archl. 28, 299 Piot. [23
•^Henning, Dt. Runendenkmäler,
s. '89, 4544. Rec: KBIWZ 8, 254
bis 257 Kossina; CBl 704 f.; JB
German. Philol. 11, 53 Hartmann;
A. f. Anthropol. 19, 279-83 Brenner;
Z. f. Ethnol. 22, 76-86; HZ 65, 824 f.
Wrede; ZDA 16, 866-79 Holthausen;
ZDPh 23, 354-60 Gering. [24
Söderberg, S., Eine neu entdeckte
Allemannische Runeninschrift. (Prä-
histor. Bll. 2, 33-41; 68.) [25
Mey«r, Chr., Die alt. Dt. Ansiedlgn.
als Grundlage d. Dt. Bauernstandes.
(VjschrVPK 27, IV, 43-78.) [26
Bau, M., German. Althh. in dem
Angelsächs. Exodus. Leipz. Diss.
1889. 36 p. [27
Golther, a) Studien z. Germ. Sagen-
G. I u. II, 8. '89, 2872 u. '90, 765.
[^Rec: LBl f. Germ. u. Rom. Philo!.
11, 218-8 Symons; Bibl.-krit. Anz. f.
Roman. Spr. 1, 221 f.].— b) Les mythes
et les contes des Germains du Nord
(M.-Age 3, 34-7).- Vgl. ü) R. 8 tep h en.
Nigra Germ, myter i ny beiysning
(Nord, tidskr. f. vetensk. etc. '89.,
291-311). [28
KaiifTmann, F., Dt, Mythologie.
Stuttg.,Göschen.l07p. dOPf. ^Rec:
AZtg Nr. 308 Golther. [29
Knoop, 0., Die neu entdeckten
Göttergestalten u. Götternamen d.
Norddt. Tiefebene. (Z. f. Volkskde.
2, 449 ff.) [30
Jäkel, H., Ertha Hladana. (ZDPh
23, 129-45.) [31
Pleijte, W., Geloftesteen aan de
godin Hludana. (Versl. en mededeel.
d. ak. d. wetensch. 6, 58-63.) [32
Weinhold, K., Ueb. d. Mythus vom
Wanenkrieg. (SBBAk 611 25.) [33
* Franz, Mythol. Studien II, s. '89,
2735. Rec: Berl. phil. Wschr. 9,
1376 f. Röscher; DLZ 10, 1778 f.
Rödiger; Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 90
Christ; R.de rhi8t.d.relig.20, 126. [34
Blind, K., German. Fenerbestatt^.
(N. fr. Presse Nr. 9323.) [35
Bartlielemy, F., Mat^riaux pour
serv. ä l'^tude des temps pr^-romains
en Lorraine. (Mem. de la soc. d'archl.
lorraine 17, 141-364.) [36
^ Hübner , Rom. Herrschaft in
Westeuropa, s. '90, 767. Rec: Berl.
phil. Wschr. 10, 857-9 Wolff; Dt.
Rs. 64, 477; RC 30, 131 Cagnat;
HJb 11, 608. [37
Hirsclifeld, 0., Zur annalist. Anlage
d. Taciteischen G. werk es. (Hermes
25, 363-73.) [38
Lieaenberg, Fr., Die Sprache d.
Ammianus Marcellinus. Progr. Blan-
kenburg. 1888-90. 4^ 83; 21; 17 p.
-X-Rec: A. f. lat. Lexikogr. 7, 306. [39
Klövekorn, H., Die Kämpfe Cäsars
geg, d. Helvetier, 58 v. Chr. Progr.
Lp2.,Fock.l889. 25 p. *Rec: MHL
18, 195 Foss. [40
Harroy, E., Les Eburons k Lim-
bourg; le v^ritable Aduatuca Caslel-
lum. Namur, Roisin. 1889. 108 p.
1 fr. 25. ^Rec: Bonner Jbb. 89,
205 f. SchaafThausen. [41
Hirachfeld, 0., Zur G. d. Pannon.-
Dalmat. Krieges. (Hermes 25, 851
bis 862.) [42
Riese, AI., Die Sueben. (Rhein.
Museum. 44, 381-46.) ^Rec: JB
d. phil. Vereine Berlin '90, 808 An- '
dresen. [43
•^ DOnzelmann , Varusschlacht, s.
'89, 1874 u. '90, 18. Rec: HZ 64,
11^ 2. Bertihrnngen mit den Römern \ Völkerwanderung.
♦9
124 f. Härtens ; Bll. f. Bair Gyronw.
54 Rottmanner; JBGerm. Phil. 11,
71 Böhm; JB philol. V. Berlin '90,
297-9 Andreeen. [144
Sehrader, K., Miscellen z. Varus-
schlacht. Progr. Düren. 4^ 40 p. [45
Deppe, Aug., Die Varian. Truppen-
vertheilg. (KBl d. Dt. Ges. f. An-
thropol. 20, 57-63.) ^Rec: JB d.
philo!. V. Berl. '90, 301 Andresen. [46
^X^Neubourg, Oertlichkeit d. Varus-
schlacht. 8. '89, 116. Rec: MHL 16,
291-4 Abraham; Bonner Jbb. 85,
127 ff. Ihm; Gymnas. 6, 197 f.
Branf ert. [47
Kirely, P.y Der Dakenkrieg Marc
Aurelius\ I. (Szizadok 22, 812-28.) [48
Schneider, C, Beitrr. z. G. Cara-
callas. Diss. Marburg. 41 p. -^Rec:
MHL 18^ 305 f. Falckenheiner. [49
Mommsen, Th., Die einheitl. Limes-
fowchg. (Nation 8, 168-70.) [50
Sehneider, J., a) Heer- u. Handels-
wcge d. Germanen (s. '89, 1880 u.
'90, 778). Hft. 8-9. Düsseid., Bagel.
32; 36 p. 8 u. 2 M. [^Kec: CBl
1027 f.; JBGerm. Pliilol. 11, 59 Böhm ;
Z. f. Ethnol. 22, 47 f. Virchow;
Bcrl. phil. Wschr. 10, 1538 f.; Cham-
balo], — b) Römerstrassen im Reg.-
Bezirk Aachen. II. (ZAachGV 12,
148-62.) [51
ik Riese, Rheinlande in d. Römer-
feit, 8. '89, 2745 u. '90, 15. Rec:
Bonner Jbb. 88, 280 f. Wiedemann;
KBIWZ 9, 94-8; JB d. philol. V. z.
Bcrl. '90, 303-5 Andresen. — Vgl.
•) Riese, üeb. d. Glaubwürdigkeit
d. Florus (KBIWZ 9, 216-8.) [52
RSssler, G. v., Die Bäder d. Grenz-
castelle. (WZ 9, 25579.) [53
Panis, E., Zur Granussage. (MV
f. Kde. d Aach. Vorz. 2, 21-6.) [54
Miller, K., Karte d. Rom. Strassen
u. NiederlasBgn. in Oberschwaben.
Ravensb., Maier. 80 Pf. —Vgl. '90, 16a.
«►Rec: KBIWZ 9, 196 f.; WschrKlPh
7, 491-493; Berl. phil. Wschr. 11,
53-55 Wolff. [55
Berger, F., Die Septimer-Strasse;
krit. Untersuchgn. üb. d. Reste alter
Römerstrassen. (Jb. f. Schweiz. G.
14, 1-180.) [56
Demaezeweki , v., Studien zur G.
fl. Donaaprovinzen. I: D. Grenzen v.
Moesia superior u. d. Illyr. Grenz-
zoll. (ArchL-epigr. M. a. Oesterr.-
üng. 13, 129-54.) [57
Jenny, S., Bauliche üeberreste v.
Brigantium. (M. d. Centr.-Comm. 16,
194-6.) *Vgl. '90, 776. [58
^Sidonii £piBtulae etc. rec. Luet-
Johann, s. '89, 129 u. '90, 22. Bec:
Z.f.0estcrr.Gymn.41, 481-97 Engel-
brecht; GBl '88, 1197-9. [59
^Oroeil adv. paganos libri VII,
rec. Zange meist er, s. '90, 23.
Rec: CBl 559; Berl. phil. Wschr.
10, 626 8 ▼. Domaszewski; DLZ 11,
717 f. Kubier; HJb 11, 370; NA 16,
208; ClasB. R. 314 Cooke. [60
KQbler, B., Isidorusstudien. (Her-
mes 25, 496-526.) [61
Frick, C, Die Weltchronik v. J.
452. (Rhein. Mus. 46, 106-11.) [62
TrSItech, v., Der Goldfund v. Szi-
lägy-Somlyö; Denkm. der Völker-
wanderg. (Pr&histor. Bll. 2, 53-60;
67-72.) [63
Weber, Die Hunnen. (KLex 6,
421-9.) [64
Caraccio, Marc., I Germani e la
loro coltura. Padova, Sacchetto.
176 p. 5 L. [65
Sickel, W., Die Reiche d. Völker-
wand erg. (WZ 9, 217-54.) [6Q
Koch, J., Claudian u. d. Ereignisse
d. JJ. 395 8. (Rhein. Mus. 34, 575
bis 612.) [67
Hofler, C. V., Kaiser Honorius. (KLex
6, 267 r.) [68
Kraliöek, A., Hercynia, Fergunna,
Krokonose; e. Beitr. z. G. d. Völker-
wand erg. Progr. Kremsier. 25 p. [69
GUIdenpenning , A., Die K.G. d.
Theodoret v. Kyrrhos; eine ünter-
suchg. ihr. Qn. Halle, Niemeyer.
103 p. 2 M. ^Rec: CBl 1082. f.;
WschrKlPh 7, 1374 f. Hirsch; Berl.
phil. Wschr. 10, 1648-50 Runze. [70
^Tertuiliani opera, rec. Reifi'er-
scheid et Wissowa. I, s. '90, 787.
Rec: ThLZ 15, 301-3 Jülicher; Berl.
phil. Wschr. 10, 822-4 Petschenig;
CBl 1017 f.; HZ 65, 122 5 Nöldechen;
RC 30, 114 f. Lejay; Lit Rs. 16,
274 f. Weyman; A. f. lat. Lexikogr.
6, Nr. 3 u. 4 v. Dombart; Z. f. wiss.
Theol. 33, 512 Hilgenfeld; DLZ 11,
1409-12 Kubier. [71
Tertniliani Apologeticus adv. gen-
tes pro Christianis, ed. by T. H.
Bindley. Oxford, Clarend. press.
^10
Bibliographie Nr. 172—215.
1889. xxxl72p. 6 8h. ^X-Rec: Berl.
ph. Wschr. 10, 1384 f. Petechenig. [172
Hartel, W. v., Patrist. Stadien (s.
^90, 788 u. 2743). IV: Zu Tertullian
de oratione^ de baptisrao, de padi-
citia etc. (Sep. a. SBWAk.) 90 p.
1 M. 60. *Rec.: CBl 1425 f. [78
Nöldechen, E., Tertullian. Gotha,
Perthes. 496 p. 9 M. ^ Rec: CBl
'91, 144 f. ; Ev. KZtg874 f. Zöckler ; HJb
12, 156 f. — Vgl. Nachrr. '90, 298 1. [74
Zahn, G. d. neutest. Kanons (s. '89,
4573 u. '90, 35). II: Urkk. u. Belege
2U I u. III, 1. 408 p. 10 M. 80.
^Rec: ThLBl 105-7 Bonwetsch;
ThLZ 15, 656 f. Reusch; Z. f. wiss.
Theol. 34, 129-97 Hilgenfeld. -
Vgl, a) W. Koppel, Der Zahn-Har-
nack'eche Streit üb. d. G. d. neutest.
Kanons. (ThStK 64, 102-57.) [75
Krüger, G., Die Bedeutg. d. Atha-
nasias. (Jbb. f. prot. Theol. 16,
338-56.) [76
Paret, Fr., Priscillianus, e. Refor-
mator d. 4. Jh.; e. kirchengeschtl.
Studie, zugl. Commentar zu d. erhalt.
Schrr. Priscillians. Würzb., Stuber.
1891. 302 p. 6 M. [77
Amelineau, Le ms. copte de la
bibl. nation., contenant les actes du
concile d'Eph^se. (CR 18, 212-9.) [78
-^Roasi, de, Inscript. Christ, urb.
Homae. II, 1, s. '90, 782. Reo.: ThLZ
15, 30310 G. Ficker; ThQschr 72,
179-208 Ehrhard; Lit. Hdw. 29, 239
bis 243 Ehrhard; HJb 11, 512-31
Kirsch; RQschr 2, 502-10 Waal;
ZKTh '89, 90-152 Grisar; Repert. f.
Kunstw. 12, 404 f. Kraus. [79
Kraus, Frz. X., Die christl. Inschrr.
d. Rheinlande. I: Die christl. Inschrr.
T. d. Anfangen d. Christen th.'s bis
Mitte d. 8. Jh. Freib., Mohr. gr. 4^
ix 171 u. 8 p. 30 M. *Rec.: RQschr
4, 388 f. de Waal; Bull. crit. 11,
418 f.; Katholik 3, 182-6; HJb 12,
151 Kirsch. [80
Tachirn, Die Entstehg. d. Rom.
K. im 2. christl. Jh. (ZKG 12, 215
bis 247.) [81
^ Neumann, Der Rom. Staat u. d.
allg. K. bis auf Diocletian I. s. '90,
784. Rec: CBl 954; Andov. R. '90,
june Curtis; HJb 11, 609 f.; Lit. Rs.
16, 301 f. Funk; DLZ 11, 1682-4
Zöpffcl; GGA '91, 23-30 Wissowa;
Z. f. wiss. Theol. 34, 235-43 Görres;
Oesterr. Lit. CBl '90,Nr.l5 Scherer. [82
Görres, Frz., a) Kirche n. Staat
V. Decius bis z. Reg.- An tritt Dio-
cletians, 249-84. (Jbb. f. prot. Theol.
16, 454-72; 594-619. 17, 108-23.) —
b) Zur G. d. Dioclet. Christen Ver-
folgung. (Z. f. wiss. Theol. 33, 469
bis 479.) [83
Allard, P., La pers^cntion de Dio-
cl^tien et le triomphe de Teglise. I.
II. Paris, LecoflFre. xlviij459; 442 p.
12 fr. *Rec.: Polyb. 59, 153-6. [84
Brlschar, J. N., Innocenz I. (KLex
6, 718-22.) [85
Manitlus, M., Beitrr. z. G. früh-
christl. Dichter im MA. (s. '89, 2771).
II. (Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempeky.
30 p. 60 Pf. [186
Zur G. d. Zeitraums vgl. '90, 3727. S6S0
bis 8835; 546 ; 59a. 3994IL 4005h; k; 1;
p; 63 b. 4109b; 42c; d; 46c; e; .5Sb; 82c;
91h; 92k; o; p; 98a. 4200a; 31d; g; h;
36a; d; 38b; c; e; f; 48a. 4308. *91, 108.
825 ; 86. — Zur ältesten Kirchen-G. s. auch
Nachrr. 1890 Nr. 298.
3. Fränkisches Reich
c. 500—918.
Herovinger 187-199 ; Karolinger, Qn. 200-807 ;
ELarolinger, Bearbeitungen 808-819; Yer&s-
sung 8ao-2Sl; Papstthum und Kirche 8S8
bis 857 ; Italien (Gothen u. Langobarden) 258
bis 267.
Avlt, evSque de Vlenne, Oeuvres
complötes ; p. U. Chevalier. Lyon,
libr. g^ner. cath. Ixxix363 p. ¥: Rec. :
RH 44, 339 f. Molinier; HJb 11,
801 •, StMBCO 11, 708 f. Hurch. [187
•^Ni8ard, Le po^te Fortanat, b.
'90, 803a. 3 fr. 50. Rec: RQH 48,
649 f. Allard; HJb 11, 650; RC 30,
447. [88
Corra, G. M., Vita di 8. Venanzio
Fortunato valdobbiadense , veficovo
di Poitiers. Padova, tip. del semi-
nario. 19 p. [89
-^Arbeonls vita 8. Emnkerammi,
ed. Sepp, 8. '90,48. Notae: Annal.
BoU. 8, 356 f. — Rec: StMBCO 11,
358 f. [90
Gundlach, W., Der Anhang des
3. Kpistolae-Bandes d. Hon. Germ.
bist.: Epietolae ad res Wisigothorum
pertin. (NA 16, 9-48.) [91
Havet, J., Questions m^roving. (r.
'89, 155 u. '90, 2759). VI: La donation
d'Etr6pagnj. (BECh 51, 213-87.)
^Rec V. V: NA 16, 208 f.; RQH
48, 303 de Fontaine ; CBl 1796 f.; RH
45, 212. [92
II, 2-3. Christliche Urzeit, Fränkisches Reich.
*11
Proi, M., Invent. sornm. des mon-
oaies m^roTing. de la collect. d'Am^-
coort, acq. par la bibl. nation. (RN
8, 145-240; 273-353.) *Rec.: CR 18,
419 f. Delisle. [193
Beifort, A. de, Deecript. g^n^r. d.
monoaiea xneroving. (Ann. de la
BOc. fran9. de nam. 14. 846-91.) [94
Morel-Fatio, A., Catal. raisonnö
de ia collect, de deniers m^rov. des
7. et 8. siöcle de la trouvaille de
Cimiez, publ. p. A. Chabouillet.
Paris, Rollin & Feaardent. xviij68 p.
et 11 pl. <df Rec: Ann. de la soc.
fran^. de num. 14, 395 f. de Bel-
fert; CR 18^ 419 Delisle. [95
Heeger, G., üeb. die Trojanersagen
d. Franken u. Normannen. Progr.
Landau. 38 p. ^Qn.-Üntersuchgn.
betr. Fredegar u. Dudo. [95a
Uppert, Woid., Beitrr. z. alt. G.
d. Thüringer. III: D. Tod Hermina-
frids. — Zur G. d. hl. Radegunde.
Anhg. — Die Sprache in d. Thüring.
Gedichten d. Venant. Fortunalas.
(ZVThürineG 7, 3 38.) [96
Du Mouim-Eckart , R., Leudegar,
Bischof V. Autun ; e. Beitr. z. Frank.
G. d. 7. Jh. Bresl., Köbner. 108 p.
2 H. 80. p. 1-42 Bresl. Diss. ^Von
besond. Interesse in den auf die
Qn.frage bezüglichen Theilen, die
eine neue Auffassg. zu begründen
suchen. [97
Gell, J., 6amo u. d. Karan tischen
Slaven. (MIÖG 11, 443-6.) [98
Oelsner, Samo. (ADB 30, 309 f.) [199
Capitulariaregum Francorum denuo
edid. A. Boretius et V. Krause.
II, 1. (Mon. Germ. bist. Legum Sectio
II. T. II, 1.) Hannov., Hahn. 4^
ixl92 p. 7 M. [200
Seebass, 0., Ueb. d. Statuta Mnr-
bacensia. (ZKG 12, 322-32.) [201
Diploma di Lodovico Pio e Lotano
del 10. luglio 826, pubbl. da P.
Vayra. Torino, Bocca. 14 p. [2
^Loup, Servat, Lettres, s. '89,
1952. (Bibl. de T^cole des hantes
Stades fasc. 77.) 236 p. Reo.: BECh
50, 97-101 Le Vavasseur ; RQH 48,
324 f. Ledos; DZG 3, 149 f. Mo-
linier; CBl '89, 1744; DLZ 12, 274 f.
Meyer v. Knonau. [3
BiBDiker, W., Hncbald. (KLex 6,
333 f.) [4
Chroust, A., Zu d. „Annales Ful-
denses» [Topogr. Erklärgn. III.] s. '90,
4244. [5
Manitiue, M., Zur Karoling. Poesie.
(NA 16, 175-7.) [6
Serrure, R., Note sur une trou-
vaille de monnaies caroling. (Ann.
de la soc. fran^. de num. 14, 339
bis 345.) [7
M- Richter u. Kohl, Ann. d. Frank.
Reiches, s. 89, 180. Rec: DLZ 9,
809-11 Holder-Egger; Z. f. Gymnw.
32, 495-8 Stöckert; KBIGV 36, 9 f.;
MUL 19, 9 f. Löwenfeld; MIÖG 12,
181-85 V. Ottenthai. [8
Gerdee, G. d. Dt. Volkes u. s.
Cultur z. Zeit d. Karol. u. Sachs.
Könige (s. '90, 2774). (Gerdes, G.
d. Dt. Volkes im MA. I, 2-13) xvjp.
u. p. 65-709. 12 M. ^Rec: Lpz.
Ztg. Beil. 272: CBl '91, 197 f. [9
Bröcker, L. 0., G. d. Dt. Volkes u.
DtReiches. II: 882-1024. Braunschw.,
Bruhn. xj327 p. 2 M. 40. [10
Bröcker, L. 0., Dtld. vor 1000 JJ.;
e. Culturbild. Braunschw., Bruhn.
1889. 85 p. 1 M. ^Rec: Z. f. Dt.
Cultur-G. 1, 110. [11
Melangee Caroüagiene par Bardot,
Pouzet et Breyton; prdface par Ch.
Bayet. (Bibl. de la fac. des lettres
de Lyon VII.) Paris, Lerouz: a) G.
Bardot, Remarques sur un passage
de Richer. 39 p. — b) Ph. Pouzet,
La succesaion de Charle magna et le
trait6 de Verdun. 92p. — e) A. Brey-
ton, Remarques sur la conquSte
franque en Lombardie. 31 p. [12
Schröre, a) Erzb. Hincmar v. Reims.
— b) Bisch. Hincmar v. Laon. (KLex
6, 8-12; 6-8.) [13
Rauschen, Gerh., Die Legende Karl's
d. Gr. im 11. u. 12. Jh., mit e. An-
hang über Urkk. Karl's d. Gr. u.
Friedrich's I. f. Aachen, v.H. Lorsch.
(Publl. d. Ges. f. Rhein. G.kde. VIL)
Lpz.,Duncker&H. xviij223p. 4M. 80.
•^Krit. Ausg. d. bald nach 1165 von e.
[Aachener?] Klerik. verf. Vita Karoli ;
p. 129-48: Excurse üb. Einzelfragen.
— Rec: HJb 12, 172-82 Grauert. [14
Curicque, J. M., M6m. bist, sur le
culte eccles. du bienheureux empe-
reur Charlemagne depuis sa mort
jusqu'ä nos jours. (Sep. a. M^m. de
l'ac. de Metz 67, 216-74.) MeU. 1888.
60 p. *Rec..- ZAachGV 12, 336
Lorsch. [15
42
Bibliographie Nr. 216—267.
Giemen, P., Die Porträtdarstellgn.
Karl'8 d. G. (s. '90, 818 a u. 2779 b).
HI. IV. (ZAachGV 12, 1- 147.) 87 p.
auch Strassb. Dies. '^Rec: NA 16,
223; Sammler 12, 124-6. [216
Rhoen, Karol. Pfalz zu Aachen,
6. '89, 4606. Rec; MHL 18, 24-6
Hahn; NtZtg Nr. 812 Frey. [17
Beissel, St., Die Schreibkünstler
an d. Karoling. Hofschule zu Aachen.
(ZAachGV 12, 315-17.) [18
Leitschuh, Frz. Fr., Eine Karoling.
Elfenbeinlafel. (H. a. d. Germ. Nat.-
Museum 3, 43-7.) [19
^6ia88on, Hist. du droit etc., s.
'89, 200 u. 4617. Rec: BECh 51,
161 f. Aubert; DZG 3, 146 f. Mo-
linier; R. intern, de l'enseign. 18,
216 f. d'Arvert; SavZ 9, Rom. Abth.
194 Hirschfeld. [20
Piaton, G., Le mallas ante theoda
vel thnnginum et le mallas legiti-
mus. Bord., Chollet. 1889. 46 p.
*Rec.: RC 29, 352 f. Pfister; SavZ
11, 206 f. Branner. [21
Brandileone, La rappresent. nei
giudizi sec. il diritto mediev. fs. '90,
81). IL (Studi e docc. 11, 3-23). [22
Brunner, H., Ueber absichtslose
Missethat im Altdt. Strarrechte.
(SBBAIc '90, 815-42.) [23
Opet, 0., Geschlechtsvormundschaft
in d. Frank. Volksrechten. (MIÖG
Erg.bd. 3, 1-37.) [24
Needon, R., Von d. Entstehg. d.
Dt Königthums. (Lpz. Ztg. Beil.
429-32.) [25
Mommsen, Th., Das Römisch-Germ.
Herrscherjalir. (NA 16, 49-65.) [26
Krause, V., Hissi dominici (s. '90,
2795). Berichtigg. (MIÖG 11, 664.) [27
Patetta, F., Suir introduz. in Italia
della collez. d'Ansegiso e sulla data
del cosi detto Capitulare Mantuanum
duplex, attrib. all' a. 787. (Sep. a.
Atti d. r. acc. di Torino. XXV, disp.
15.) Torino, Clausen. 42 p. [28
POokert, Die sogen. Notitia (Con-
stitutio Hludovici Pii) de servitio
monasteriorum. (Berr. d. Sachs.
Ges. '90, 46-71.) [29
^ Arbols de Jubainviiie et Dottln,
L'origine de la proprj^t^ fonci^re
et des noms de lieux habit^s en
France, s. '90, 2796a. Rec: NRH
de droit 14. 669; JL des ^conom.
'90, III, 283-5 Lefort; Romania 19,
464 77 Paris; R. archL 16, 132; RH
44, 349 f. Monod; RC 30, 489-45
Reinach; Z. f. Roman. PhiloL 15^
266 9 Thameysen ; R. celtiqae 12^
168-70 Cagnat. — VgL Arboie de
J a b a i n V i 1 1 e, a-b) Observations aar
les noms de lieu en France. — Genülea
romains dans les noms de liea. (CR
17, 6 f.; 27-29.) — c-d) Noms de
lieux fran^. en ins (R. de pat. gallo-
rom. 2, 241-56; R. celt. 10, 153 77).
— e) Note sur le nom de Nancy
(R. celt. 10, 229-81). [30
HufTscIimid , M., Die Ostgrenze d.
Lobdengaues im Odenwalde. (ZG-
Oberrh 6, 105-18.) [31
•^Liber diu raus, ed. Sickel, p.
'89, 1995a u. '90, 826. Rec: MHL
18, 216-20 Köhler; HZ 65, 126-9
Kehr; Bibl. d. sc. it. 1, Nr. 7 Ci-
polla; Atti d. acc. dei Lincei 5^ I,
392-4; RH 45, 113 f. Cipolla. [32
JUiicher, Ad., Zum Liber Diurnus.
(ThLZ 15, 628 30.) [33
Knöpfler, A., Papst Hormisda8.
(KLex 6, 281-7.) [34
Hasenstab, B., Studien zu Ennodius;
e. Beitr. z. Völkerwanderg. Progr.
München. 66 p. ^Rec: HJb 11,
801. [35
Feiten, Die Päpste Johann I. bis
Joh. X. (KLex 6, 1556-71.) [36
Scheid, N., D. Weltanschauung d.
Boethius u. s. „Trostbuch". (Laacher
St. 39, 374-92.) [37
Conrad, F., Vigilius u. Justinian
im Dreicapitelstreit; e. Beitr. z. alt.
Papst-a. Berl. Diss. 33 p. [38
Grisar, H., a) Rom u. d. Frank.
K., vom. im 6. Jh. — b) Gregorius
praesul meritis et nomine dignus.
— c) Hat Gregor d. Gr. d. K.ge-
sang reformirt? (ZKTh 14, 447-93;
552-6; 377-80.) [39
Grisar, H., Honorias L (KLex 6,
230-57.) [40
Bassenge, Edm., Die Sendg. An-
gustin's z. Bekehrg. d. Angelsachsen,
569-604. Diss. Lpz., Fock. 75 p.
1 M. 50. [41
Balan, F., II centenaro di S. Gre-
gorio Magno. Verona, Marchiori.
40 p. [42
Testa, 0. M., La chiesa di Napoli
nei suoi rapporti con papa Gre-
gorio I. (Sep. a. R. stör. it. 7, 457
11^ 3. FräDkisches Reich.
*13
big 488.) Torino, Bocca. 2L. ^Rec:
N. Antol. 30, 177-9. [243
^DopITel, Kaiserth. u. Papstwechsel,
8. '89, 2000 u. '90, 83. Rec: ThLZ
15, 283 f. Hauck; R. de Thist. d.
religions 20, 361 f.; DLZ 11, 1056
Kaufmann; GGA 609-26 Hartmann;
AZtg Nr. 221 ; AKKR 65, 154. — Vgl.
DZG 4, 340 f. [44
Piaion, Le donazioni barbariche
ai papi. Roma, Civelli. 4^ 242 p.
6L. 'SfRcc: N. Antol. 28, 742-5. [45
Loenlng, L, Die Eutstehg. d. Kon-
stantin. Schenkgsurk. (HZ 65, 193
bis 239.) [46
Patetta, F., 8opra 2 mss. della
collezione p8.-i8idoriaDa. (Sep. a.:
R. ital. di sc. giuridiche X, 1.) Ronoa,
Loescher. 11 p. [46a
SiBSon, B. V., Ein Schreiben Döl-
Hoger's üb. d. Entstehg. d. Ps.isidor.
Decretelen. (ZKG 12, 208 f.) [47
Thaner, F., Zu Pseudoisidor. (MIÖG
11, 626 f.) [48
Pflugk-Harttung, J. v., Ueb. Archiv
Q. Registratur d. Päpste, s. künftig
in IV, 3.
Fischer, 0., Der Zeitpunkt d. 1.
AuBtras. Synode. (DZG 3, 128-34.) [49
Arbeliot, Les sources de l'hist. des
origines chr^t. de la Gaule dans
Gregoire de Tours. Limoges, Du-
courtieux. 27 p. '^Rec: R. deSain-
tonge 11, 74. [50
Loeok, Geo., Die Uomiliensammlg.
d. Paulus Diaconus, d. nnmittelb.
Vorlage d. Otfridischen Evangelien-
bachs. Kieler Diss. Lpz., Fock. 47 p.
1 M. 50. [51
Tesch, L, Zur Entstehgs.-G. d.
Evangel.buches v. Otfried. I. Greifs-
walder Diss. 62 p. [52
Walafrldl Strabonia Über de ex-
ordiis et increroentis quarundam in
Observation ibus eccles. rerum, rec. A.
Knöpf 1er. Hünch., Stahl. xviijlUp.
2 M. 40. *Rec.: HJb 12, 160 f. [53
Duanler, E., Ueber Christian y.
Stavelot u. s. Auslegung z. Matthäus.
(SBBAk 935-52.) -»Rec: HJb 11,
805 f. [54
^ Chrodegaiigi Metensis regula
canonicorum , s. '90, 88. Rec: N.
phil. Rs. 169 f. Rüfs^ Lit. Rs. 16,
237 f.; MIÖG 11, 498 f. [55
^fiandlaeh, Streit d. Bisthümer
Arles u. Vienne, s. 89, 2801 u. '90,
835. Rec: CBl 958; RC 29, 5035
Pfister; MHL 18, 306-10 Stern; Theol.
Qschr. 72, 693-5 Funk; DLZ 11, 1837
Kaltenbrunner. — Vgl. Bemerkg.
Gundlach's. (NA 15, 619.) [56
Ladewig, P., Die Bischöfe v. Kon-
stanz: a) Salomo I., 838 [839?] -71.
— b) Salomo II., 875 89. — c) Sa-
lomo III., 890-919. (ADB 30, 276
bis 81. [57
^Bradley, Story of the Goths, s.
'89, 132. Rec: DLZ 9, 1500 Kauf-
mann; RH 39, 401; The Antiq. 18,
85; SatR 65, 633. [58
Nicaatro, G., Teodorico il grande;
studio stor.-crit. I: fino alla presa di
Ravenna. CaItagirone,Scuto. 75 p. [59
Wrede, Ferd., üeber d. Sprache d.
Ostgothen i. Italien. (Qn. u.Forschgn.,
hrsg. v. ten Brink etc Hft. 68.)
Strassb., Trübner. 1891.208p. 4M. [60
Chrouet, A., Zu Paulus Diaconus
[Topogr. Erkl&rgn. I] s. '90, 4244. [61
^Tamaaela, Le fonti deir editto
di Rotari, s. '89, 4643. Rec: A.
ffiurid. 44, 254; R. stör. it. 7, 136 f.
Chiappelli; A. stör. it. 5, 451-4; RH
45, 112 f. CipoUa. [62
Nostitz-Rleneok, R. v., Zur Frage
nach d. Existenz e. ^Liber Papiensis".
(HJb 11, 687-708.) [63
•^Roal, Langobardi e chiesa rom.,
s. '90, 2819. Rec: A. stör. it. 6,
318-20; R. stör. it. 7, 531 f. Schipa. [64
<$f Diehl, L'administr. byzant., s. '89,
2019 u. '90, 843. Rec: HZ 65, 180-9
Geizer; CBl 1124; Studi e docc 11,
115; Bull. crit. 11, 324-33 Fahre; RH
45, 132-41 Fahre. - Vgl. DZG 4, 210
Fischer. [65
^ Hartmann, Byzant. Verwaltg. in
Ital., 8. '89, 2808 u. '90, 844. Rec:
MHL 18, 214 f. Hirsch ; EHR 5, 579 f.
Balzani; CBl 1124 f.; DZG 4, 210
Fischer; RC 30, 175-7 Diehl; HZ 65,
368 f. Hirsch; RH 45, 141-4 Diehl. [66
«dfTeaia, 0. M., II ducato di Napoli
nella prima met& del 9. secolo. Nap.,
Detken. 1887. 109 p. Rec : N. Antol.
30, 179 f.; R. stör. it. 6, 530 f. Ca-
passo. [267
VsL '90, 87S7. S8ft9a. 4048 a. 4109 b-d.
'91, 94. 102; 8«; 27; 33; 66; 80.268; 79. 332.
^4
Bibliographie Nr. 268-319.
^. SäcFisiscFie und SaUsehe
Kaiser 918^1125.
Allgemeines u. 10. Jh. 268-288; 11. (-12.) Jh.
384-298. Verf. a. Kreuzzüge s. in 11, 5.
Fortsetzung, Die, d. R e gi n o ; übers.
V. H. Büdinger. 2. Aufl.; neu be-
arb. V. W. Watten bach. (G.-Schrr.
d. Dt. Vorz. 2. Ausg. Bd. XXVIII.)
Lpz., Dyk. x42 p. 80 Pf. [268
Ruotger's Leben d. Erzb. Bruno
Y. Köln, übers, v. J. v. J asm und.
2. Aufl., bearb. V.W. Wattenbach.
(G.-Schrr. d. Dt. Vorzeit 2. Ausg.
Bd. XXX.) Lpz., Dyk. xij 76 p. 1 M. [69
Aus Liudprand's Werken ; übers, v.
K. V. d. Osten-Sacken. 2, Aufl.;
neu bearb. v. W. Wattenbach.
(G.-Schrr. d. Dt. Vorz. 2. Ausg.
Bd. XXIX.) Lpz., Dyk. xx 94 p.
2 M. 80. [70
Monticoio, 6., I mss. e le fonti
della cronaca del Diacono Giovanni.
(Bull, deli' ist. stör. it. 9, 37-828.)
*Rec.: R. stör. W. 7, 678-80 Cipolla;
N. Antologia 29, 174-8. [70a
Lippert, W., Ein Diplom K. Rudolfs
V. Westlrancien f. Orleans. (MIÖGll,
446 f.) [71
Wlohmann, Adelbero's I. Schenkgs.-
ürk. für d. Arnulfs-Kl. u. ihre Fälschg.
(Jb. f. Lothr. G. 2, 306-19.) [72
Schreiben, Ein, über d. Tod d.
MajoluBv. Cluny; mitg.v.E.Sackur.
(NA 16, 180 f.) [78
SIckei, Th. v., Zur Urk. K. Otto HI.
f. d. Bischöfe v. Halberstadt v. 20. April
997. (ZHarzV 28, 351-3.) [74
Gedichte, Zwei, an e. Bischof; aus
e. Trierer Hs. mitg. v. H. V. Sauer-
land. (NA 16, 178 f.) *Vermuth-
lich an Heribert v. Köln. [75
Dresdner, Aib., Cultur- n. Sitten-G.
d. Italien. Geistlichkeit i. 10. u. 11. Jh.
Bresl., Köbner. xvj 392 p. 10 M. —
82 p. Berl. Diss. «^SchäCzenswerther,
auf gründl. Qn. -Studium beruh. Bei-
trag; erwünscht wäre noch gross. An-
passung a. Verständn. weiterer Kreise
gewesen. [Red.] — Rec. : NtZtg 44,
Nr. 32 u. 38 Seeliger; GBl '91, 229 f.;
BllLU '91, I, 76 W. Schnitze. [76
Kauien, Der Investiturstreit. (KLex
6, 844-63.) [77
Feiten, Die Päpste Jobann XI. bis
Joh. XVI. (Ebd. 1572-80.) [78
Wagner, P., Erzbischof Rntger
[Ruotger] v. Trier. (ADB.30, 39-41.) [79
Bettoni-Cazzago, F., GH Ottonl e
le origini del comune bresciano.
(Ateneo di Brescia '89, 8-14.) ^ Aus
seiner G. Brescias. [80
^Jörres, Die 6656 Hufen d. Abtei
St. Maximin (s. '90, 150). Rec:
MIÖG 11, 502 f. [81
Lot, F., Geoffroi Grisegonelle dans
r^popee. (Romania 19, 377-93.) [82
Sickei, Tli. v., Die Anfänge des
Klosters Heeslingen. (ZHVNieders.
'90, 1-20.) [83
Monumenta Germaniae: Libelli de
lite imperatorum et pontificum saec.
11. et 12. conscripti. I. Hann., Hahn,
gr. 4^ 666 p. m. 2 Taf. 24 M. [84
Urkunden, Lombardische, d. 11. Jh..,
aus d. Sammig. Morbio auf d. Univ.-
BibL zu Halle, hrsg. v. A. Hortz-
schansky u. H. Perlbach. Halle,
Niemeyer. x98 p. 2 M. 80. [84a
Gorgas, R., Ueber d. kürzeren Text
▼. Anselm's Gesta pontificum Leo-
diensinm. Hallenser Diss. 37 p. [85
L5wenfeld, S., Der Dictatus Gre-
gor's VII. u. e. Ueberarbeitg. deas.
im 12. Jh. (NA 16, 193-202.) [86
•^Sdralelc, Altmann v. Passau u.
Wezilo V. Mainz, s. '90, 2833. Rec. :
DLZ 11, 1613 f. Bernheim; ThQschr
72, 692 f. Funk; Lit. Rs. 16, 302-5
Feiten ; Anzeige-Bll. f. d. kath. Kleraa
V. Paderb. '90, Nr. 3; Laacher St.
40, 130; MHL 19, 15 f. Volkmar;
ThLZ 16, 13-6 Mirbt; GBl '91, 164;
Lit. Anz. f. d. kath. Oesterr. 15. Nov.
V. Haas. — Vgl. a) Em. Michael,
Prof. Sdralek üb. Altmann ▼. Passaa
u. Gregor VII. (ZKTh 15, 81 ff.) [87
^Sigeboto's Vita Paulinae, s. '89,
2825 u. '90, 2834. Rec: ThQschr
72, 691 Funk; HZ 65, 354-7 Buch-
holz; L'univers. cath. 4, Hft. 6 Pon-
celet;DLZll,1803f.Holder-Egger.[88
MittermOiler, Hugo v. Flavigny.
(KLex 6, 887 f.) [89
Teige, J., Einige Bemerkgn. ab. d.
1. Fortsetzer d. Cosmas [Tschech.].
(SB d. Böhm. Ges. *89, 311-16.) [90
Feiten, Die Päpste Joh. XVIL bis
Joh. XIX. (KLex 6, 1580-3.) [91
Grosoii, H., Bnrchard I., Bisch, v.
Worms. Lpz. Diss. 82 p. [92
Bäumer, Hugo d. Gr., Abt v. Clnny.
(KLex 6, 372-82.) [93
TuBbyit, G., Gf. Eberh. v. Nellen-
II, 4*5. Sächsische, Sslische, Staufische Kaiser.
nb
bürg, d. Stifter v. Allerheiligen in
Scbaffhausen.(Z60berrh5,426-42.)[94
MofTat, A crisis in the m.-ages.
(Piipers of the Americ. soc. of church
hist. 1, 175-81.) ^Canossa. [295
3tcOhiy, Königth. u. Fürsten z. Zeit
Heinrich's IV., I, s. '89, 2831. Rec:
MHL 18, 196 f. Foss; HZ 65, 380 f.
Ausfeld. [96
Bockenheiner, Erzbisch. Ruthard
V. Mainz. (ADB 30, 44 f.) [97
Pailer, Zur Eroberg. Croatiens u.
Dalmatiens (s. 90. 865). II. (Szäzadok
22, 320-34.) [298
Vgl '90, 3856 k. 4244. 4&4XC. '91, 94. 809;
10; 14; 31; 359a.
5. Staufische Epoche
1125-1254.
Allgemeines u. 18. Jh. 899-313 : 13. Jh. 814
bis 889 ; Yeifaasimg 330-340 ; Ereuzzäge n.
Orden 341-359 a; Geistiges Leben 10.-18. Jh.
8S0-387.
Albert v. Stade, Chronik, übers, v.
Frz. Wächter. (G.-Schrr. d. Dt.
Vorz. Lfg. 89.) Lpz., Dyk. 133 p.
1 M. 80. [299
Herre, Herrn., Ilsen barger Annalen
als Q. d. Pöhlder Chronik; e. Beitr.
z. Kritik ma. G.-Qn. Lpz., Hinrichs.
107 p. 2 M. ^Mit Benutzg. d. Ox-
forder Orig.-Hs.; Rosenf. od. Nien-
burg. Ann. liegen nicht za Grande. [300
Undner, Th., Zam Chronicon Ur-
spergense. (NA 16, 115-34.) [301
Katoerurkunden , Die, des Germ.
Kat.-Maseam8. 1. II: hrsg. ▼. M. Ben-
diner; III: hrsg. V. H. Wen dt.
(M. a. d. Germ. Nat.Mas. 3, 1-14;
80-40; 73-96.) * Bis 1410. — Rec;
ZGOberrh 6, 188; NA 15, 621 u. 16,
218. [2
Brief, Ein anbekannter, d. Pisaner
an Konrad III., mitg. y. L. v. Heine-
mann. (NA 16, 182 f.) ^1151. [3
Urkunde, Ungedr., Ueinrich's VI.;
mitg. V. W. S c h u m. (Ebd. 184 f.) [4
Brieohar, J. N., a) Honorins II. ^
b) Innocenz II. (RLez 6, 257-60;
722-6.) [5
Meister, AI., Die Hohenstanfen im
Elsass; m. bes. Berücks. d. Reichs-
besitzes a. d. Familiengutes derselben
im Elsass, 1079-1255. Strassb. Diss.
Strassb., Träbner. 159 p. 3 M. 50.
-^Enth. mancherlei topogr. a. sachl.
Fehler: namentl. Ueberschätzg. d.
Privat- u. falsche Beurtheilg. des
Königsgates. Die Beill. enthalten
angedr. ürkk. a. Regesten. [Red.] —
Rec: RQH 48, 603 Pastor; ZGOberrh
5, 544 f.; HJb 11, 818 f.; CBl »91, 6
GGA '91, 55-67 Fritz. [6
Bossert, G., Die Ministerialen d.
Staufer in ihr. Schwab. Heimath a.
in Franken. (Württ. Vjhfte 13, 76
bis 80.) [7
Hug, K. W., Die Kinder Friedr.
Barbarossa's. Heidelb. Diss. Würzb.,
Röhrl. 58 p. m.lTab. *Rec: MIÖG
11, 634-42 Scheffer-Boichorst. [8
sie Menadler, Denkmünze Heinr. d.
Löwen, s. '89, 2847. Rec: A. f.
Bracteatenkde. 1, 332-5 Höfken. [9
Hellwig, L, LöwensUdt. (AVG
Lanenburg 3, 50-61.) *1156. [10
Spaonolettl, R. 0., Raggiero, ultimo
conte normanno di Andria. (Sep. a.
Rassegna Pugliese.) Trani, Vecchi.
62 p. 1 L. ^Rec: N. Antol. 26,
372 4; A. stör, napol. 15, 691-3. [11
Perlbach, M., Sambor I., Fürst ▼.
Pomroerellen. (ADB 30, 306.) [12
Brieohar, J. N., Innocenz III. (KLex
6, 726-36.) [13
Matthäue v. Parle, Aaszüge a. d.
gross. Chronik ; tibers.v.G.G r an d a u r
u. W. Wattenbach. (G.-Schrr. d.
Dt. Vorz. Lfg. 88.) Lpz., Dyk. ix
311 p. 4 M. [14
Annall genovesi di Caffaro e dei
sooi continuatori (1099-1213), ed.
L. T. Belgrano. I. (Fonti per la
storia d'Italia.8crittori Nr. XI). Roma,
Istitato. (Löscher), cviij 266 p. 16L.50.
<K*Rec: A. stör. it. 6, 320-2 Rossi;
N. Antol. 29, 371-3; R. stör. it. 7>
683-9 Cipolla. [15
^Llber censanm de T^l. rom. de
Cencius Camerarias, ed. P. Fahre,
s. '89, 4688. Rec: RC 29, 444 f.; R.
stör. it. 7, 50-2 Cipolla; MIÖG 11,
505 f.; BECh 51, 536-8 Berger; RH
45, 114 f. Cipolla. [16
4c Regletrl dei cardin. Ugolino
d'Ostia e Ottaviano degli Ubaldini,
s. '90, 2865. Rec: N. Antol. 28, 745-7^
NA 16, 217; HJb 11, 809; R. stör. it.
7, 681 f. Cipolla. [17
^Marx, Die Vita Gregorii IX., s.
'90, 131. Rec: MHL 18, 130 Noel ;
LaacherSt. 38, 600 f. ZKTh 14, 352 6
Blötzer ; R. stör. it. 7, 814 Tocco. [18
^ Halbe, Friedr. U. a. d. Päpste^
^16
Bibliographie Nr. 319—373.
s. '89, 316 u. '90, 130. Rec: RH 44,
166-8 Blondel; R. stör. it. 7, 368. [319
Brlsohar, J. N., a) Honorius III. —
b) Innocenz IV. (KLex 6, 259-65*,
736-43.) [20
Mlohael, E., Papst Innocenz IV. u.
Oeeterreich. (ZKTh 14, 300-23.) [21
Chevalier, J., 40 ann^es de l'hist.
des ^vSques de Valence au MA.
[Guill. et Philippe de Savoie, 1226
ä. 1267.] (Sep. a. Bull, d'hist. eccl^s.
du dioc. de Valence.) Paris, Picard.
1889. 107 p. 2 fr. 50. ^ Rec: RH
43, 368 f. Molinier; BECh 51, 543-6
Prudhomme. [22
Lohmeyer, K., Herrn, v. Salza. (ABB
30, 287-9.) [23
Peribaoh, M., Sambor IL, Hzg. v.
Pomxnerellen. (Ebd. 306 f.) [24
firadmann, Eug., Zur Entetebgs.-G.
<ier Reutlinger Marien-K. (Württ.
Vjhfte. 13, 47-69.) [25
Gittermann, J. M., Ezzelin v. Ro-
mano. I: Die Gründg. d. Signorie,
1194-1244. Freiburger Diss. Stnttg.,
Kohlhammer, xvj 164 p. 2 H. 40. [26
Merkel, C, Un qnarto dl secolo di
vita comm. e le origini della domi-
nazione angioina in Piemonte. (Sep.
a. Mem. d. acc. d. sc. di Torino II,
40.) Torino, Löscher. 4°. 181 p.
*Rec.: R. stör. it. 7, 544-9 Calli-
garis; HJb 11, 831-3; R. stör. it. 7,
544-9 CalHgaris. [27
<^Baohfeld, Die Mongolen in Polen,
Schlesien etc., s. *90, 135. Rec:
MVGDBöhmen 28, Lit. Beil. 75-77
Loserth ; CBl 1055 f. [28
Er8lev,Kr., ErikPlovpennings strid
med Abel. (Dansk bist, tidsskr. 2,
359-442.) [29
Stütz, Uir., Das Verwandtschafts
bild d. Sachsenspiegels n. s. Bedeutg.
f. d. Sftchs. Erbfolgeordng. (Unter-
suchgn. z. Dt. Staats- u. Rechts-G.,
hrsg. V. Gierke. Hft. 34.) Breslau,
Köbner. 84 p. 2 M. 40. [30
Rockinaer, L v., Hss. d. sogen.
Schwabenspiegels (s. '90, 147 u. 2869).
XV.(Sep.a.SBWAk.)80p.lM.50. [31
Boreh, L. v.. Zu d. Förstenrechten.
I: Zur Reichsgewalt n. d. Landes-
hoheit. II: Reichsst&nde U.Aufzeich-
nungen d. Sachsenspiegels. (Z. f. d.
^es. SUatswiss. 46, 375-410.) [32
Zaillnger, 0. v., Das Würzburger
flerzogthum. (MIO Gl 1,528-73.) [33
Amlra, K. v., Investitur d. Kanzlers.
(Ebd. 11, .521-7.) [34
^K5hne, Ursprg. d. Stadtverfassg.^
s. »90, 145. Rec: ZGOberrh 5, 408;
NA 15, 618; €B1 1468-70; DLZ 11,
1462-4 Lamprecht; MHL 19. 11-14
Liebe. — Vgl. a) G. v. Below, Zum
ürsprg. d. Dt. Stadtverfg. (DZG 4,
112-20) u. Erwiderg. K5hne'ä. (Ebd.
5, 139-49.) — Replik Below's. (Ebd.
150-156.) [35
Civltae, Die, d. Slaven u. Fonde
aus Feldberg. (Jbb. d. V. f. Mecklenb.
G. 55, 279-86.) [36
Meyer, Chr., Das Aufkommen d.
Dt. Stadtfreiheit im MA. (Frankf.
zeitgem. Broschüren XI, 11.) Frkf..,
Fösser. 32 p. 50 Pf. [37
Prou, M., De la nature du service
militaire, dd par les roturiers au 11.
et 12. s. (RH 44, 313-27.) [38
Recht, J. P., La soci^t^ f^odale
teile qu^elle est repr^sent^e dans lee
fabliaux du 13. et du 14. si^cle.
Progr. Augsburg. 43 p. [39
Hartmann, L M., Bemerkgn. z.
Codex Bavarus. (MIÖG 1 1, 361-71.) [40
He Anonymi Gesta Francoruro, ed.
Hagenmeyer, s. '90, 137. Rec.: DLZ
11, 509 f. Kugler; MHL 18, 224-7
Hoogeweg; CBl 989 f.; R. de Tinstr.
publ. en Belg. 33, 153-60; DZG 4.
204 Fischer. [41
^ Haur^au, Des po^mes latins at-
trib. h, Sl Bernard, s. '90. 2881.
Rec. : RC 30, 99 Molinier ; Ac. Nr. 958
Simcox ; Romania 19^ 373 ; Bull. crit.
Nr.9; ätudes relig. etc. Hft. 9 Ch^rot;
DLZ 11, 1801 f. Httmer ; RQH 49, 218
bis 31 Vacandard. [42
Neander, Aug., Der hl. Bernhard
(s. '90. 139). IL Gotha, Perthes.
292 p. 2M.40. ^ Empfehlenswerther
Neudruck. In der Einleitg. zu Bd. I
Ausführungen Prof. Deutsch's, die
von Interesse. —Rec. : ThLZ 15, 479 f.
Harnack. [43
^Wattenbaoh, Die Briefe d. Guido
Y. Bazoches, s. '90, 886. Rec: RC
29, 390 Dorez; Romania 19, 501;
HJb 11, 789. - VgL a) Watten-
bach, Aus d. Briefen d. Guido v.
Bazoches. (NA 16, 67-113.) [44
Hoooeweg, H., Eine neue Schrift
des Kölner Domscholasters Oliver.
(Ebd. 186-92.) [45
II, 5. Staufer, Kreuzzüge, Verfassung, geist. Leben i. 10.-13. Jh. *17
Paris, G., Robert Courte-Heuse ä
la 1. croisade. (CR 18, 207-12.) [346
Hodinka, A., Das Verh. des Serbisch.
Fürsten thums zu Ungarn u. Byzanz
währ. d. 12. Jh. (Tört^nelmi Tdr 12,
142-50 u. 208-29.) [47
Hoogeweg, H., Die Kreuzpredigi d.
J. 1224 in Dtld. mit bes. Rücksicht
auf d. Erzdiöcese Köln. (DZG 4,
54-74.) [48
Muiier, H., Der Longobardenkrieg
anf Cypern, 1229-33; mit bes. Be-
rücksichtig, d. gestes des Chiprois
des Phelippe de fJovaire. Hallenser
Diss. 63 p. [49
Röhricht, R., Der Kreuzzug König
Jacobs I. V. Aragonien, 1269. (MIÖG
11, 372-95.) [50
Marchand, J., Le commerce de Mar-
seille av. le Levant pend. les croisades. j
Mars., Barlatier & B. 48 p. [51
Naef, F., Recherches sur les opi-
nions relig. des Templiers. Nimes^
Chastanier. 54 p. [52
Rahienbecli, C. A., La justification
des Templiers. (R. d. Belgique 66,
102-73.) [53
^ Lippert, Des Ritterordens v. San-
tiago Thätigk. f. d. hl. Land, s. 90.
142. Rec: ThLBl 211 f.; BECh 51^
538 Delaville Le Roulx; RC 30, 470 f.
Pfister. [54
Uhihom, 6., Die Culturthätigk. d.
Cisterzienser in Niedersachsen. (ZHV
Nicders. '90, 84-110.) [55
Stiflungabrief d. Schottenklosters
z. hl. Kreuz in Eichstädt. (Sammelbl.
d. HV Eichstätt4, 1-3.) *1194. [56
Constitutionen, Die, d. Prediger-
ordens in d. Redact. Raimund's v.
Penafort; verötf. v. H. Denifle. (A.
f. Lit.. u. K.-G. d. MA. 5, 680 64.) [57
Ludgar, L., Ueber d. Ursprung d.
Ordens d. regulirten Chorherren v.
St. Augustin. (StMBCO 11,407-13.) [58
Zucker, M., Fragm. e. Lorscher
Sacramentarinms in der Erlanger
üniv.bibl. (Repert. f. Kunstw. 14,
34-42.) [59
Bernheim, L, Zur Sage v. d. Päpstin
Johanna. (DZG 3, 412 u. 4, 342.)
* Rec. : N. AntoL 29, 779. [59a
Abälardi, Petri, Planctusl-Vl; hrsg.
▼. W. Mey er. Erlangen, Junge. 19 p.
1 M. ^Rec: CBl 1745. [60
Stölzie, R., Abälard's verloren ge-
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891,
glaubter Traktat „De unitate et trini-
tate divina". (HJb 11, 673-86.) [61
Meyer, E. H., Völaspa. Berl., Mayer
&M. 1889. 298 p. 6 M. 50. ^Rec:
Anz. f. Dt. Alth. 16, 341-9 Heinzel ;
Lit. Rs. 17, 18-21 Baumgartner. [62
Gebhart, E., L'Italie mystique;
hist. de la renaiss. relig. au MA.
Paris, Hachette. 327 p. 3 fr. 50.
^Rec: RH 43, 371-3 Monod; S6an-
ces et trav. 34, 248 f.; R. de l'art
chr6t. 1, 254; RQH 48, 674 f.; Ath.
Nr. 3281: Ac. Nr. 941; Etudes relig.
'90, aoüt Rivi^re; RC 30, 375 f.
Pelissier; Giorn. stör. d. lett. it. 16,
470 f.; Fanfulla della Domencia XII,
Nr. 37 u. 40 Salvador!; La bibL d.
scuole it. II, Hft. 11; R. polit. et
litt6r. 45, Nr. 16 Barine. [63
Hortet, V., Maurice de SuUy,
ev^que de Paris, 1160-96; etude sur
Tadministr. ^pisc. pend. la 2. moitie
du 12. s. (M^m. de la soc. de Thist.
de Paris 16, 105-318.) [64
Digard, G., La papaut^ et Tetude
du droit romain au 13. s., & propos
de la fausse bulle dlnnocent IV.
.Dolentes«. (BECh 51, 881-419.) [65
Berliere, D. U., Le moine Baudoin
d'Alne. (Ann. du cercle archl. de
Mons 22, 487-96.) [66
Antoniadee, B., Die Staatslehre d.
Thomas ab Aquino. Lpz., Robolsky.
127 p. 2 M. 50. *Rec.: DLZ 11,
1644 f. Baumann; Lpz. Ztg. Beil.
424; Lit. Hdw. 29, 763 6 Esser. —
Vgl. '90, 2896. [67
Zarnclie, Beitrr. z. Ecbasis captivi.
(Berr. d. Sachs. Ges. d. W, '90, 109
bis 126.) [68
INartin, E., Zum Hildebrandsliede.
(ZDA 34, 280 f.) — Vgl. a) M. Rö-
d i g e r. Nochmals z. Hildebrandsliede.
(Ebd. 35, 174 6.) [69
Nibeiungen-Lied; the fall of the
Nibelungers, transl. by W. N. Lett-
som. 3. ed. Lond., Williams & N.
7 sh. 6 d. [70
Kettner, E., Der Einfluss d. Nibe-
lungenliedes auf d. Gudrun. (ZDPh
23, 145-217.) [71
Hartmann v. d. Aue; hrsg. v. Fed.
B e c h. II : Lieder; Die Klage ; Büch-
lein; Grögorjus; Der arme Heinrich.
(Dt. Classiker d. MA. , begründ. v.
Pfeiffer. V.) Lpz., Brockhaus. 1891.
367 p. 3 M. 50. [72
Sarrazin, 6., Zur Geogr. u. G. d.
V. 1. 2
^18
Bibliographie Nr. 373-420.
Tristan -Sage. (Roman. Forschgn. 4^
31732.) [373
-^f Strnadt, Der Kirnberg bei Linz
u. d. Kiirenbergmythus^ s. '89, 4302
u. '90, 922. Reo.: DLZ 11, 879 f.
Burdach; LBl f. Germ. u. Roman.
Philo). 11, 218 f. Behaghel; ZDPh
23, 361 f. Vogt. [74
-d^Huroh, ZurKrit.d.Küreiiberger'8,
8. '90, 922a. Rec: DLZ 11, 880 f.
Bardach; LBI f. Germ. u. Roman.
Philol. 11, 219 Behaghel; BllLü
593 f. Schröter; HZ 65, 333; Z. d.
Ges. etc. v. Freiburg 9, 103-8 PfaflF. [75
-^ Schönbach, Walther v. d. Vogel-
weide, 8. '90, 2910. Rec: BllLü
594 Schröter; DLZ 11, 1759 f. Röthe ;
Dt. Rs. 65, 160; NtZtg 43, 505
Werner; Nord u. Süd 55, 285; Lit.
Rs. 17, 52-54 Herter. [76
Burdach, a) Hugo v. Salza. ■—
b) Hartwig v. Rute. — c) Heinr. v.
Sax. — d) [ülr.] v. Sachsendorf.
— e) V, Scharfenberg. (ADB 30,
289. 38. 457 f. 146. 774-7.) [77
Röthe, 6., Der fahrende Sänger
Zielies (Cäcilius) Sayn. (ADB 30,
464.) [78
Dobbertin, Aug., Der Gute Gerhard
V. Rud. V. £ms in s. Bedeutg. f. d.
Sitten G. Rost. Dise. 1889. 52 p. [79
Manlik , Hart. , Die volksthüml.
Grundlagen d. Dichtg. Neidhart's v.
Reuen thal. I u. IL Progr. Lands-
kron. 1889 u. 90. 31; 25 p. ^Rec:
Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 378. [80
^Keinz, Fr., Helmbrecht u. s.
Heimath. Lpz., Hirzel. 1887. Rec:
D. Bayerland 1, 116 ff. Ratzinger. [81
Rauschen, Die Legende Karls d.
Gr. 8. Nr. 214.
ifr Lecoy de la Marche , A. , Le
13. si^cle, s. '90, 170. Rec: BECh 51,
171-3 Virey; M.Age 3, 55 f. Muret;
Polyb. 59, 101 f. de Nolhac; R. stör,
it. 7, 737-47 Carotti. [82
Löher, Frz. v., Entstehg. u. Aus-
bildg. d. Roman. Baustils. (AZtg
Nr. 299.) [83
Oechelhäueer, A. v., D. Bilderkreis
zum Wälschen Gaste des Thomasin
von Zerclaere; nach d. vorband. Hss.
beschrieben. Heidelberg, Köster. 4**.
87 p. m. 8 Taf. 15 M. [84
Neumann, W. A., Der Reliquien-
schatz d. Hauses Braunschweig- Lüne-
burg; m. 144 Holzschn. v. F. W.
Bader. Wien, Holder. 1891. x368p.
90 M. H^Rec: Z. f. christl. Knust
8, 293-6 Schnütgen; Dt. Rs. 66, 114-7
Lessing; GGA'91, 1-8 Kraus; Oesterr.
Lit. CBl 7, Nr, 17 Schnerich. [85
Harleea, Woid., Ein Recept a. d.
9.-12. Jh. (Alera. 18, 138 f.) [86
Weiland, L, Beitr. z. Hezenglauben
im MA. (ZKG 12, 332-4.) [387
Vgl. '90, 3621; 22. 3810a; d; Soa; b; 36;
I 51 f; 57b; f. 4071c. 4100d;2d;i; 16c; 26av
39 d; 66b; f; i; k. 4293. 4343b; 45i; n;
t; v; X. '91, 94. 126. 221 ; 23; 63; 86. 4SI ; 93.
6» Vom Interregnum bis zum.
ffrossen 8chifnn€i 12Ö4-137S»
Interr. bis Heinr. YIL 388-410; Lndw. d. B.
u. Karl rv. 411-420; Verfassung etc. s. m
öruppe II, 7.
Ottokar'8 Oesterr. Reimchronik;
I nach d. Abschrr. F. Lichtenstein's
I hrsg. V. J. Seemüller. 1. Halbbd.
I (Mon. Germ, bist., Dt. Chroniken d.
1 MA. V, 1.) Hannov., Hahn. 4^ 720 p.
24 M. [388
I Fiorea historiarum, ed. by H. R.
I Luard (s. "90, 2856). III: 1265-1326.
! xxj673p. lOsh. *Hec.: RC31,50-57
I B6mont. [89
' Flnke, H., Eine Papstchronik des
! 15. Jh. (RQschr 4, 340-62.) [90
Wolfram, 6., Eine Hs. v. Königs-
hofen's Strassburger Chronik. (ZG-
Oberrh 6, 98-104.) [91
Lami, Vitt., Di nn compendio ined.
della cronica di Giov. Villani nelle
sue relaz. con la stör, fiorent. mali-
spiniana. (A. stör. it. 5, 369-416.) [92
Reaietree, Les, de Nicolaus IV.;
par E. L a n g 1 o i 8 (s. '89, 363), fasc. 4.
(Bibl. des 6c. fran(j. d 'Äthanes et de
Rome 2. s^r. V, 4.) Paris, Thorin.
4^ p. 401-544. 10 fr. 80. ^Rec;
Jl. des savants '90, 498-505 u. 784 f.
Haur^au. [93
Denkschriften, Die, der Colonna
geg. Bonifaz VIIL u. d. Cardinäle
geg. die Colonna, mitg. v. H. De-
nille. (A. f. Lit.- u. K.-G. d. MA.
5, 493-529.) [94
Dominicanerbriefe aus d. 13. Jh.,
mitg. V. H. Finke. (ZGOberrh 5,
534-40.) * 1270-94. [95
Warschauer, A., Mitthh. a. e. ma.
Formelbuche. (ZGJuden 4, 275 bis
280.) m
^ Zeller, Les empereurs du 14. s.,
8. '90, 2920. Rec: RH 44, 344 IV
11^ 6. Vom Interregnum bis zum grossen Schisma.
^9
Monod; RC30, 228-33 Pfister; Polyb.
59, 255 f. [397
Brischar, J. N., a) Innocenz V. —
b) Honorius IV. (KLex 6, 743 f.;
625-7.) [98
Bethaz, P. J., Le pape Innocent V.,
est-il fran^is ou Italien? reponse a
Borrel. Aoste, Mensio. 62 p. —
Vgl. a) J. E. Borrel, Patrie du
pape Innoc. V.; 2. repunse & M.
Bethaz. Moutiers^ Garnet. 47 p. —
*Vgl. '90, 934. [399
SanesI, J., Giov. di Procida e il
vespro siciliano. (R. stör. it. 7, 489
bis 519.) [400
^Schipa, Carlo Martello, s. '90,
935. Sep. Napoli, Giannini. 226 p.
Rec: N. Antol. 27, 781-3; R. stör,
it. 7, 552-6 Capasso. [401
Susaann , Herrn. , Adolf v. Nassau
u. Albr. V. Oesterreich vor Kenzingen.
(Z. d. Ges. etc. v. Freiburg 9, 47
bis 70.) [2
Widmann, Wem her v. Saniheim
[Sauwilnheim]. (ADB 30, 417 f.) [3
Fischer, Th. , Heinr. d. Löwe v.
Mecklenburg. Rostocker Diss. 1889.
75 p. — Vgl. a) K. Kopp mann,
D. Erwerbung d. Landes Stargard
durch Fürst Heinr. II. (Jbb. d. V.
f. Mecklenb. G. 55, 197-236.) [4
Mirbacli, W. v., Beitrr. z. G. d.
Gff. V. Jülich (s. '90, 2416 f). VIL
VIH: 1283-1328. (ZAachGV 12, 163
bis 226.) [5
Cattier, Fei., La guerre privee
dans le comt^ de Hainaut aux 13.
et 14. siecles. (Sep. a. Ann. de la
fac. de phil. de Brux. 1, 197-292.)
Brux., Weissenbruch. 3 fr. [6
Funl(, Zur Bulle «Unam Sanctam^.
(ThQschr 72, 640-7.) [7
Pirenne, H., La verslon flamande
et la Tersion l'rani^aise de la bataille
de Courtrai, 1.302. (Sep. a. CR de la
comm. royale d'histoire de Belg.
17, 11-50.) Bruxelles, Hayez. 42 p.
^Rec: RC 30, 44 Chuquet-, BECh
51, 321 f. Langlois; NA 16, 212;
Mess. des sc. bist. 232 f. Bergmans;
RQH 48, 614 f. Lahaye. [8
Cipolla, C. e Giov. Filippi, Diplomi
inediti di Enrico VII. e di Lodovico
üBavaro, tolti dall' a. comunale di
Savona (Sep. a. Atti e mem. d. soc.
savonese. II). Savona, Bertolotto. 46 p.
<^Rec.: Giorn. lignstico 17, 400, [9
Seeiiger, Gerli., Kanzleistudien. II:
Das Kammernoiariat u. d. archv.
Nachlass Heinrich's VII. (MIÖG 11,
396-442.) ^Rec: NA 16, 218 f.
Bresslau. [10
Ferra!, L. A., a) GH „Annales
Mediolanenses^ e i cronisti lombardi
del sec. 14. (A. stör. lomb. 7, 277
bis 313.) — b) Benzo d'Alessandria
e i cronisti milanesi del sec. 14.
(Bull, dell' ist. stör. it. 7, 97-137.)
— c) Le cronache di Giov. Fiamma
e le fonti della Galvagnäna. (Ebd.
10, 93-128.) *Rec. v. a u. b: R. stör,
it. 7, 671-3 Cipolla; La letteratura V,
Nr. 14. [11
•^ Epiatolario di Cola di Rienzo,
a cura di A. Gabrielli, s. '90,
2938. Rec: N. Antol. 28, 367-9;
HJb 11, 833; CBl 1798; BECh 51,
547-51 Auvray; Giorn. stör. d. lett.
it. 16, 401-6 Ferrai; R. stör. it. 7,
664-71 Cipolla. - VgL Cipolla,
a) Cola di Rienzo e il movimento
francescano. — b) Cola di Rienzo
mattoide. (Fanfulla della Domenica
5. Oct. u. 9. Nov.) [12
Simonefeld, H., Beitrr. z. päpstl.
Kanzleiwesen im MA. u. z. Dt. G. im
14. Jahrb. (SBMAk '90, II, 218-84.)
Münch., Franz. 57 p. «^Rec; MlÜG
12/ 187 91 Tangl. [13
Feiten, Job. XXII. (KLex 6, 1584
bis 1595.) [14
Finice, H., Die Stellg. d. Westlal.
Bischöfe u. Herren im Kampfe Lud-
wig's d. Baiern mit Job. XXII.
(ZVtG [Westfalens] 48, 1,209-31.) [15
Blöacli, E., Rudolf v. Erlach bei
Laupen. Bern, Wyss. 44 p. 80 ct.
*Rec.: HJb 12, 188. [16
Mabiiie, P., P6trarque et l'emper.
Charles IV [Correspondance], Angers,
Lach^se & D. 181 p. [17
Höfler, C. V., Kais. Karl IV. u.
Kais. Karl V.; e. Parallele. (MVGD-
Böhmen 29, 30-49.) [18
Briacliar, J. N., Innocenz VL (K.-
Lex 6, 744-6.) [19
Krone«, F. v., Gf. Ulrich L v.
Schaunberg. (ADB 30, 644-6.) [420
Vgl. '90, 4041 a ; 71 0 ; 87. 4112 f ; 4S b ; 43 a ;
66 k; 77; 78; 91a. 4206 b; 53 a. 4317. *91, 99.
302; 24; 27; 39. 421; 22; 89.
*'20
Bibliographie 15r. 421 — 472.
7 • Vom grossen Schis m a bis z ur
Reformation 1378-1517.
Wenzel, Buprecht, Sicrmund 421-481; Al-
breeht, Friedrich in., Maximilian 432-464;
Recht, Verfassung, Wirthschaft im 13.-15. Jh.
465-509; kirchl. Entwickig. im 1S.-15. Jahrh.
510 536 ; Bildung, Literatur (mit Buchdruck),
Kunst etc. 537-579.
Tummulillis, A. de, Notabilia tem-
porum, a cura di Const. Cor vi-
sier i. (Fonti per la stör. d'It. Scrit-
tori, sec. 15, Nr. VII.) Roma, Istit.
ator. it. (Löscher). xv309 p. 7 L.
*Rec.: N. Antol. 28, 561 f.; HJb 11,
833 f.; A. stör, napol. 15, 698-9; R.
stör. it. 7, 683 Cipolla. VgL Nach-
richten '90, 204 i. [421
Ebendorfer'8, Thom., Chronica reg.
Romanorum; hrsg.v.A. F. Pribram.
(MIÖG Erg.-Bd. 3, 38-213.) ^Rec:
DLZ 12, 340 f. Bachmann. [22
Monumenta Vaticana hist. regni
Hungariae illustr. (vgl. '90, 2682).
1. Ser. III u. IV: Bullae Bonifacii IX.,
1389-1404. Budap., Franklin. 1889-90.
xxxviij365; 655 p. 5; 6 fl. [23
Katzerow8ky, W., Formelbuch a.
d. 14. Jh. (MVGDBöhmen 29, 1
bis 30.) [24
Lövinson, Herrn., Die Minden'sche
Chronik des Busso Watensted; e.
Fälschung PauUini's. Paderborn,
Schöningh. xij64 p. ^ Mit Vorwort,
das g^%, Below gerichtet; Anhang üb.
d. Fälscher des Chron. Corbejense. [25
Weizeäcker, J., Zur Absetzg. K.
Wenzel's; a. d. Nachl. mitg. v. L.
Quid de. (DZG 3, 134-40.) [20
Finke, H., Ein Gutachten Zara-
bellas üb. d. Absetzg. d. Rom. Königs
Wenzel. (MIÖG 11, 631 f.) [27
Pyl, Th., Karsten Sarnow, Bürger-
meister V. Stralsund. (ADB 30, 374
bis 376.) [28
Brandenburg, Er., Kg. Sigmund u.
Kf. Friedr. I. v. Brandenb., e. Beitr.
z. G. d. Dt. Reiches. Berl., Mayer &
Müller. 1891. 220 p. 4 M. — 34 p.
Berl. Diss. [29
Romano, G., Filippo Maria Visconti
e i Turchi. (A. stör. lomb. 7, 585
bis 618.) [30
Lohmtyer, Paul v. Russdorf, Hochm.
d. Dt. Ordens. (ADB 30, 1M3.) [31
Louis XI., Lettres; publ. par J.
Vaesen et E. Charavay. IV: 1469
bis 1472; publ. p. J. Vaesen. (Pub-
lic, de la soc. de Thist. de France.)
Paris, Laurens. 382 p. 9 fr. [32
Knuth, C, Beitrr. z. Kritik d. ü.-
Schreibers Jean d'Auton, Hofhisto-
riograph Louis' XII. v. Frankreich -
Greifsw. Diss. 46 p. [83
Bernays, J., Petrus Martyr Angle-
rius u. s. opus epistolarum. Strassb.^
Trübner. 1891. xvj247 p. 6 M. *Rec.:
DLZ 12, 307 Bernhardi. [34
Gerigk, J. , Das Leben des Petru««
Martyr, vorzügl. nach s. opus epi-
stolarum. I. Progr. Posen. 33 p. [35
Sanuto Marino, I diar! (s. '89, 448
u. '90, 2960). T. XXVIII-XXX, fasc.
129-34. col. 593-768; 1-672; 1-288. [36
Perret, P. IN., Les r^gles de Cicco
Simonetta pour le dechiffrement des
6crit. secr^tes. (BECh 51, 516-525.)
^ Schlüssel zu Ital. Depeschen. [37
Hanserecesoe, hrsg. v. V. f. Hans.
G. 2. Abth.: 1431-76. bearb. v. ü.
v. d. Ropp (8. '89, 2138 u. 4752).
Bd. VI: 1466 ff. xiij634 p. 22 M.
^Rec: Altpr. Mtschr. 27, 662 f.
Perlbach; von 1. Abth. VI (hrsg. v.
Koppmann): HZ 65,509; v. 3. Abth.
iV (hrsg. V. Schäfer): CBl 957 f.;
Altpr. Mtschr. 27, 149 f. u. 661 f.
Perlbach; MHL 18, 341-43 Fischer. [38
Kraus, V. v., Dt. G. im Ausg. d.
MA., 1438-1519 (s. '89, 451). Lfg. 2.
(Bibl. Dt. G. Lfg. 57.) p. 81-160. [39
'^^Gähtgens, Beziehgn. zw. Bran-
denburg u. Pommern unter Kurf.
Friedr. IL, s. '90, 2967 {vvo falsch:
Preussen statt Pommern). Strassb.
Diss. Rec: FBPG 3, 634 f. [40
Finot, J. , Projet d'exp^d. contre
les Turcs prepar6 par les conseillers
du duc de Bourgogne, Philippe le
Bon, janv. 1457. (Sep. a. M6m. de
la soc. des sc. de Lille.) Lille,
Quarrt. 51 p. [41
Co&nki, D., Magyarorszag tört^-
nelmi földrajza [Histor. Geogr. Un-
garns im ZA. d. Hunyady]. Budap.,
Akad. 788 p. [42
Fraknöl, V., Hunyadi Matvas, 1458
bis 1490: G. des Königs Math. Hu-
nyadi I. Hft. 1. Budap., Mehner.
p. 1-136. 3 M. [43
Rachfahl, F., Der Stettiner Erb-
folgestreit, 1464-72. Bresl., Köbncr.
xij299 p. 40 p. 8 M. Bresl. Diss.
"$f Vereinigung Pommerns mit der
Mark ; nach reichhaltigen Acten. [44
Schenk-Geyern, Rud. v., Die Wahl
II, 7. Vom grossen Schisma bis zur Reformation.
*21
d. Bisch. Wilhelm v. Reichenaii im
J. 1464. (Sammelbl. d. HVEichstätt
4, 102-5.) [445
Ghinzonl, P., Spedizione sforzesca
in Francia, 1465-66. (A. stör. lomb.
17, 314-45.) [46
^ Witte, H. , a) Die Armagnaken
im Elsass, s. '90, 227. Rec: DLZ
11, 713 f. Holländer; CBl 990: HZ
66, 100 f. — b) Lothringen u. Bur-
gund. [Karl d. Kühne.] (Jb. f.
Lothr. G. 2 , 1-100.). — c) Zur G.
d. Burgunderkriege; d. Konstanzer
Richtg. u. d. Kriegs-J. 1474. (ZG-
Oberrh 6, 1-81.) [47
Frederichs, J., Une lettre de Marie
de Bourgogne au parlement de
Malines. (Hess. d. sc. hist. 354-6.) [48
Pilk, G., Der Ueberfall in Kessel,
1475. (M. d.Nordböhm. Excurs.-Club
13, 316-20.) [49
Krones, a) Graf Bernhard IX. v.
Schaunberg. — b) Gf. Ulrich III. v.
Schaunberg. (ADß30,644-,646 f.) [50
Bachmann, Ad., Zur Dt. Königs-
wahl Haximilian*8 I. (Sep. a. AuG
76, 557-606.) Wien, Tempsky. 80 Pf.
•^Friedrich III. nie Gegner d. Wahl,
trat seit Sommer 1485 bei Aussicht
auf Erfolg offen für sie ein. [51
Striedinger, J., Der Kampf um
Regensburg, 1486-92. Th. 1. (Ver-
hlgn. d. HV V. Oberpfalz u. Regensb.
44, 1-88.) — Auch Münchener Diss.
*Rec.: HJb 12, 184. [52
Wotechitzky, F., Beitrr. z. G. d.
Krieges Erzhz. Siegmund's mit Ve-
nedig, 1487. Progr. Bielitz. 43 p. [53
Moralt, E. V., Hans Waldmann's
Ende-, nach bisher ungedr. Berr.
(Anz. f. Schweiz. G. 21, 75-8.) [54
BauB, Aug., Die Demarcationslinie
Papst Alexander's VI. u. ihre Folgen.
Bonnenser Diss. 54 p. [55
Lvzio, Aiess. e Rod. Renier, a) Fran-
cesco Gonzaga alla battaglia di For-
novo (1495) sec. i docc. mantovani.
(A. stör. it. 6, 205-46.) — b) Delle
relazioni di Isabella d'Este Gonzaga
con Ludov. e Beatrice Sforza. (A.
stör. lomb. 17, 346-99; 619-74.) [56
Kindt, B., Die Katastrophe Ludo-
vico Uoro's in Novara im Apr. 1500;
e. qn.krit. üntersuchg. Greifs w. Diss.
Halle, Niemeyer. 100p. 2M.*Schilde-
rung d. Ereignisse Jan. — April 1500;
übt besds. an Morone Qn.-kritik. [57
Schiecht, Joe., Ein Ablassbrief
Julias' 11. f. Maximilian I. (RQschr
4, 278) *4. Mai 1507. [58
*^ Ulmann, Max.'s Absichten auf
d. Papstthum, s. '89, 464 u. 2148.
Rec: MIÖG 10, 332 f. Huber; HJb
9, 576; RH 44, 175 f. Blondel. [58a
Maulde, R. de, L'entrevue de Savone,
1507. (R. d'hist. dipl. 4, 583-90.) [59
Filippi, 6., a) II convegno in Savona
tra Luigi XII. e Ferdinando il Cat-
tolico. — b) Ancora del convegno di
Savona. Savona, Bertolotto. 1890-91.
40; 6 p. [60
Voltelini, H. v.. Die Bestrebgn.
Maximilian^s I. um d. Kaiserkrone,
1518 (s. '90, 970). II. (MlÜG 11, 574
bis 626.) [61
Fileer, W., Kais. Maximilian I. in
Kanfbeuren. (AUgäuer G. freund 3,
90-4.) [62
Beck, P., Heerführer Hans Ulr. v.
Schellenberg. (ADB 30, 767 f.) [63
Fiecher, Joe., Domherr Bernhard
Adelmann von Adelmannsfelden,
t 1523. (Sammelbl. d. HVEichstätt,
4, 4-15.) [64
Schum, W., Rom. Recht in Thü-
ringen um 1300. (SavZ Rom. Abth.
11, 304-6.) [65
Sammlung alt. nach Eisleben er-
gangener Rechtsbescheide d. Magdeb.
Schöppenstahls; mitg. v. H. Gröss-
ler. (ZHarzV 23, 171-201.) [6t>
Dingbrief, Der sog. Leidringer, v.
1399; nach e. im Staats-A. befindl.
Abschr. d. 16. Jh. mitg. v. v. Al-
berti. (Württ.Vjhfte 13, 137-42.) [67
Meuienaere, Ö. de, Docc. in^d. p.
servir k la biogr. de Jehan Bou-
tillier, auteur de la ,SommeRurale".
(CR de la comm. de Belg. 17, 220
bis 267.) [68
Lindner, Tli., Die Vemeprocesse
geg. Hz. Heinr. d. Reichen. (DZG
3, 65-99.) [69
Zarncke, Fr., Causa Nicolai Winter;
e. Bagatellprocess bei d. Univ. Leip-
zig, Mitte d. 15. Jh. (Sep. a. Abh.
Sachs. Ges. d. Wiss.) Lpz., Hirzel.
114 p. 4 M. [70
'^ Seeliger, Erzkanzler u. Reichs-
kanzleien, s. "89, 2979. Rec: DLZ 11,
556 f. Schum; CBl 923 f.; MHL 18,
327-30 Volkmar. [71
Krzyzanoweki, S., Dyplomy i kance-
laryja Przemyslawa II. [D. Urkk.-
wesen u. d. Kanzlei Przemyslaw's II,
'^22
Bibliographie Nr. 472—530.
V. GroBspolen.] (Denkschrr. d. Krak.
Ak. 8, 122-92 m. 12 Taff.) ^Rec:
Anz. d. Ak. d. Wies, in Krakau '90^
206-14. [472
<K* Müller, Entwickig. d. Landes-
hoheit in Geldern, s. '90, 279. Rec:
CBl 1029; MHL 18, 840 f. Rütlen;
HZ 65, 499 f. [78
Heldmann, A. , Die Hess. Pfand-
schaften im Köln. Westfalen im 15.
u. 16. Jh. (ZVtG [Westfalens] 48,
II, 3-78.) [74
"^Mack, Finanzverwaltg. d. St.
Braunschweig, s. '90, 285. — 38 p.
auch Berl. Diss. 1889. — Rec: DLZ
11, 959 f. V. Below, MHL 18, 324
bis 327 u. KBIGV 38, 119 f. Schaer. [75
Below, G. V., G. d. directen Staats-
steuern in Jülich u. Berg bis z.
Geldr. Erbfolgekriege [Ende 14. Jh.];
e. Beitr. z. alt. Staaterecht u. z.
Wirthsch.-G. Dtlds. (ZBergGV26, 1 bis
84). Sep. Düsseid., Voss. 3 M. [76
Heberegister u. Rechngn. d. Augu-
stiner-Chorherrenstifts in Seeberg a.
d. 15'. Jh.; mitg. v. Jellinghaus.
(ZSchlesw.- Holst.- Lauen bG 20, 55
bis 79.) [77
Luechln v. Ebengreuth, A., Kleine
Beitrr. z. Oesterr. Münzkde. d. 15. Jh.
(NZ 21, 459-80.) [78
Lampel, Joe., Salzburger Goldwerth
um 1284. (M. d. Ges. f. Salzb. Ldkde.
30, 114-34.) [79
Pllk, G., 2 Falschmtinzerwerkstätten.
(M. d. Nordböhm. Excurs.-Olubs 13,
219-22.) ^ Mitte 15. Jh. [80
Lieeegang, Er., Zur Verf.G. v.
Magdeb. u. Salzwedel. (FBPG 3,
329-97.) *Rec.: AZtg '91, Nr. 29
Egelhaaf. [81
Sello, G., Magdeburger Festungs-
inventarien des 15. Jh. (GBll für
Magdeb. 25, 253-6.) [82
Tecklenburg, Aug., Wie die Harz-
burg unter die Göttingen'sche Lehns-
hoheit kam. (Harzer Mthfte. 82 f.) [83
Krauee, Dietr. Schaper. (ADB30,
572-75.) ^Lüneb.Prälatenkrieg. [84
Krauee, K. E. H., Zur Entwicklgs.-
G. d. Lüneb. Sülze. Vortr. (10.-13. JB
d. Mus.-V. f. Lünebg. 1-20.) *Salz-
queUe. [85
Stadtbuch, Das alt. Stader, hrsg.
V. V. f. G. u. Althk. zu Stade. Hft. 2:
1322-39. Stade, Pockwitz. p. 145
bis 292. [86
Lange, Rud., Hans Runge u. d.
inneren Kämpfe in Rostock z. Z.
d. Domfehde. (HansGBll '88, 99
bis 132.) [87
Teohen, F., Die Wismar'schen Ud-
ruhen im 1. Drittel d. 15. Jh. (Jbb.
d. V. f. Mecklenb. G. 55, 1138.) [88
Vander Linden, H., Revolution d^-
mocrat. du 14. si^cle ä Louvain.
Louv., Fon tey n. 44 p. ^ Rec. : BECh
51, 322 f. u. RC 31, 39 Prou. [89
Geuer, F., Der Kampf um die
Essendische Vogtei. (Festschr. d.
Essener Realgymn. p. 60-99.) [90
Felioie Fabri tractatus de civitate
Ulmensi, de ejus origine, ordine,
regiraine etc. ; hrsg. v. G u s t. V e es e n-
meyer. (BibL d. lit. V. in Stuttg.
CLXXXVl.) Tübing., Verein. 1889.
xij251 p. ^Rec: NA 16, 214. [91
Landau, E., Aus d. Raths- u. Ge-
richtsbüchern V. Zürich. (ZGJuden
4, 281 f.) [92
Maurer, H., Ursprg. d. Adels in
Freiburg i. B. (ZGOberrh 5, 474
bis 504.) [98
Bachmann , Ad. , Dt. Adelsnamen
in Böhmen im 15. Jh. (M. d. Nord-
bühm. Excurs.-Clubs 13, 105-12.) [94
Klimeech, J. M., Die alt. Sitze der
Harracher. (MVGDBöhmen 29, 158
bis 182.) [95
Stavenhagen, Ose, Freibauern u.
Land freie in Livland währ. d. Orden s-
herrsch. 1: bis z. Mitte d. 14. Jh.
(Beitrr. z. Kde. Esth-Liv. u. Kurland^
4, 295-335.) [96
^ Keutgen, F., Beziehgn. d. Hansa
zu England, s. '90, 2998. Strassb.
(nicht Götting.) Diss. [97
Berg, Guet., Lübecks Stellg. in d.
Hansa bis z. Mitte d. 14. Jh. Ro-
stocker Diss. 1889. 58 p. [98
Nirrnheim, Hane, Hamburg u. Ost-
friesl. in d. 1. Hälfte d. 15. Jh.; e.
Beitr. z. Hans.-Fries. G. Strassb.
Diss. Hamburg, Meissner. 157 p.
2 M. <K* Schildert d. zeitweil. Besitz-
ergreifg. Ostfrieslands durch Ham-
burg,dortigemSeeräuberwesen wurde
gesteuert. [499
Ordnungen, 2, d. Rathes zu Ro-
stock für s. Kaufleute in Oslo u.
Tönsberg, mitg. v. K. Koppmann.
(HansGBll '88, 163-7.) * 1452 u.
1472. [500
Rüge, S., Storia dell'epoca delle
scoperte; versione ital. di D. Val-
II, 7. Verfassung, Wirthscbaft, Kirche i. 13.-15. Jh.
*23
busa. (Oncken , Storia univers.
fasc. 210-13). Milano, Vallardi. 1891.
4^ 708 p. 21 L. [501
Belioy, A. de, Chr. Colomb et la
decoav. du nouveau monde. Lyon,
Pitrat. 4*». 255 p. *Rec.: R. stör,
it. 7, 567-9 Tarducci. [2
Harrisse, H., Le lieo d'origine de
Chr. Colomb. {RH 42, 182-4.) *Vgl.
RH 44, 87-9 [betr. Brief Peretti's]. [3
Desimoni, Com., Di alcuni recenti
giudizi intorno alla patria di Crist.
Colombo. Genova, Sordomuti. 96 p.
2 L. [4
Harrisse, H., Chr. Colomb, les
Corses et le gouvemement frangais.
Paris, Welter. 32 p. 3 fr.. -X-Rec:
CBl '91, 42; DLZ 11, 99 Rüge ; Giorn.
iignsi, 17, 240. [b
<^Neuwirtli, Wochen rechngn. , s.
90, 1029. Rec: Repert. f. Kunstw.
13, 320-4 Horcicka; MlüG 11, 462
bis 466 Horcicka; M. d. Gesten*.
Mus. 5, Nr. 4; Kunstchron. 1, 530 f.;
DLZ 11. 1727-29 A. Schult»; CBl
1651 ; KBl f. d. kath. Clerns Oesterr.
'90, Nr. 21. [6
Warschauer, A., Die alt. Gross-
poln. Innungs-Urk. (ZHGPosen 5,
295-302.) [7
Fritz, Job., Der Ausstand d. Ober-
rhein. Schuhinachergesellen, 1407.
(ZGOberrh 6, 132-40.) * Mit bisher
unbek. Belegen d. JJ. 1387-1426. [8
Zeiler, Jul. , L'antis^mitisme . en
Allemagne au 14. si^cle. (Seances
et travaux 34, 356-76.) [9
Scliönbach, A. E. , Ueb. e. Grazer
Hs. Lateinisch- Dt. Predigten. Fest-
schr. Graz, Leuschner & L. 143 p.
3 M. 20. ^Rec: CBl 1613. [10
Predigt auf Johannes d. Täufer,
mitg. V. A. Jeitteles. (Germania
35, 170-81.) *Hs. d. Innsbr. üniv.-
Bibl. [11
Bessert, 6., Das Predigtamt in
Saulgau. (Bll. f. Württemb. KG 5,
56.) [12
Eubel, C. , Der Registerband des
Card.-Grosspönitentiars Bentevenga
[1279-89]. (AKKR64,3-69.) * Buss-
wesen. — Rec: HJb 12, 164. [13
Vernet, F., Martin V. et Bernardin
de Sienne; un chapitre de Thist.
des discussions relig. au 15. si^cle.
(L\üniv. cath. 4, 563-94.) [14
Dräselie, J., Zu Marcus Eugenicus
V. Ephcsus. (ZKG 12, 91-116.) [15
VerliOndigungeii am Sonntag in d.
Pfarrkirchen ums J. 1500, hrsg. v.
F. F. (Katholik 2, 381-4.) [16
Statuten, Die, d. Prager Erzbisch.
Wolfram v. 1399, mitg. v. J. Emier.
(SB d. Böhm. Ges. '89, 293-310.) [17
Heller, J., a) Die Passauer Dlöc-
Synode v. J. 1435. — b) Die Statuten
d. Pa^sauer Diöc-Synode v. J. 1437.
(ZKTh 14, 362-8; 545-552.) . [18
Reinfried, K. , Eine Gründonners-
tagsstiftg. f. d. Pfarr-K. zu Gber-
achern, 1470. (Freiburger Diöces.-A.
21, 302-7.) -df Fusswaschg. u. Be-
schenkg. d. Armen. [19
Finke, H. , Zur Biogr. d. Domini-
caner Herm. v. Minden, Herrn, v.
Lerbeck u. Herm. Korner. (MIÖG
11, 447 50.) [20
Straganz, M., Zur Statistik des
Franziscanerordens im J. 1493. (HJb
11, 729 f.) [21
Henne am Rhyn, 0., Die evang. Ge-
meinden vor d. Ref. (Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 161-87.) [21a
Haupt, H., 2 Tractate geg. Beginen
u. Begharden. (ZKG 12, 85-90.) [22
Luksch, a) Joh. Hus. — b) Husiten
u. Husitenkriege. (KLex 6, 434 69;
470-507.) [23
Krause, Mag. Nicol. Rutze [Rus].
(ADB 30, 60-2.) [24
SIee, V., Holland. Priester Herm.
V. Ryswick. (ADB 30, 66 f.) [25
Savonarola , Hier. , Ausgewählte
Predigten; m, einleit. Monographie
in Dt. üebersetzg. hrsg. v. W. v,
Langsdorff. (Predigt d. Kirche,
hrsg. V. Leonhardi XI.) Lpz., Richter.
xxxijl51 p. 1 M. 60. [26
Valois, N., L'^lection dTrbain VI.
et les orig. du grand schisme d'Oc-
cident. (RQH 48, 353-420.) [27
^Hefele, Concilien-G. 2. Auü. VI,
s. '90, 3042a. Rec: ThLBl 353 f.;
ThQschr 72, 656-8 Funk; Lit. Hdw.
29, 577-84 Finke; CBr91, 1 ; Laacher
St. 40, 105- 13 Pfülf; MIÖG 12, 201-8
Scheffer -Boichorst (Replik, gegen
Knöpfler). [28
Bess, B., Joh. Gerson u. d. kirchen-
polit. Parteien Frankreichs vor d.
Concil zu Pisa. Marburger Hab.-Schr.
43 p. [29
Cliroust, A. , Zu den Konstanzer
Concordaten. (DZG4, 1-13; 375.) [30
♦24
Bibliographie Nr. 531—579.
-^ Pastor , G. d. Päpste seit d.
Ausg. d. MA. II, 8. '90, 258 u. 3049.
Rec: ZKTh 14, 516-27 Rattinger;
NA 16, 217; R. de l'art ehret. 33,
258 f. ; Etudes relig. philos. etc.,
jüin Mury; DLZ 11, 1541-3 Bach-
mann; EHR 5, 782 f. Garnett; MIÖG
11, 656-8 V. Krones; RQschr 4, 385-8
Finke; ThLZ 15, 425-7 K. Müller;
M.-Age 2, 147; CBl "91, 102 f.; Nation
8, 848. — Bd. I ersch. in Ital. lieber-
setzg. V. Cl. ßenetti. Trento, Arti-
ganelli. xxiv717 p. — Vgl. a) Pastor,
Die Originalhs. v. Platina's G. d.
Päpste (DZG 4, 350-56). [531
Felten,PapstJoh.XXI.u.Joh.XXIlI.
(KLex 6, 1583 f.; 1595-8.) [32
Vatois, N., Raymond Roger, vi-
comte de Turenne, et les papes
d'Avignon, 1386-1408; d'apr. un doc.
decouv. par Rivain. Paris, Picard.
64 p. [33
Brischar, J. N. , Innocenz VII. u.
VIII. (KLex 6, 747-50.) [34
Sägmiiller, J. B., Die Papstwahlen
u. die Staaten v. 1447-1555 (Nicol. V.
bis Paul IV.); eine kirchenrechtl.-
histor. Untersuchg. üb. d. Anfg. d.
staatl. Rechtes d. Exclusive in d.
Papstwahl. Tübing., Laupp. 238 p.
4 M. 80. *Rec.: Cßl '91, 164 f.; HJb
12, 209-13 Pastor; ThQschr. 73, 158
bis 66 Kober. [35
Ehrle, Frz., Zur G. d. päpstl. Hof-
ceremoniells im 14. Jh. (A. t*. Lit.-
u. K.-G. d. MA. 5, 565-602.) [36
Statuten, Die ältesten, d. theol.
Facult. in Freiburg; nach d. Orig.-
Hs. hrsg. V. König, (Freiburger
Diöce8.-A. 21, 1-23.) [37
Brieoer, Th., Die theolog. Promo-
tionen auf d. Univ. Leipzig, 1428
bis 1539. Rectoratsschrift. Leipzig,
Edelmann. 4®. x79 p. 2 M. -^f Rec:
ThLBl 449-51 G. Müller. [38
Voita, Z., Dei gradi accad. con-
feriti nello »Studio Generale* di
Pavia sotto il dominio visconteo.
(A. stör. lomb. 7, 517-84.) [39
Fournier, M., Les bibliotheques des
Colleges de Tuniv. de Toulouse.
(BECh 51, 443-76.) [40
Lecoy de la Marche, Le baguge
dun etudiant en 1347. (Sep. a.
Mem. de la soc. nation. des an-
tiquaires de France t. L.) Paris,
Daupeley-Gouvcrneur. 23 p. [41
Llbusaa's Wahrsagung, raitg. v.
G. Pilk, 1269. (M. d. Nordböhm.
Excur8.-Club 13, 325 f.) *Acten-
stück im Dresdener Archiv. [42
Sello, 6., Des PfafTen Konemann
Gedicht v. Kaland zu Eilenstedt am
Huy. (ZHarzV 23, 98-170.) [48
Zeidier, V., Die Legenden d. hl.
Ludwig V. Toulouse. (ZDA :34, 285
bis 241.) [44
Jostes, F., Die Schrr. d. Gerh. Zer-
boldt V. Zutphen „De libris Teutoni-
calibus" (nicht Teutonicis, wie falsch
'90, 1000). Schluss. (HJb 11, 709
bis 717.) [45
Zerbolt v. Zutphen, De pretioe.
vestibus; medeg. door J. M. Wüsten-
hoff. 'sGravenh., Nijhoff. 48 Bl.
^Rec: TliLB1465f. L.Schulze. [46
Bioaraphien v. Dichtern in ADB
30: a) p. 583 6. P. Hamburger,
Albr, V. Scharfenberg. — b-d) 97
bis 100; 457; 146-52. G. Röthe,
Meister Rumsland. — Bruder Eberh.
V. 8ax. — Henu. v. Sachsen heim. [47
Gedichte, Pseudoovidische, d. MA.;
mitg. V. W. Wattenbach. (ZDA
34. 270-80.) [48
Mourek, V. E., a) Prager Bruch-
stück e. Pergament-Hs. d. Rosen-
gartens. — b) Neuhauser Bruch-
stücke e. Pergament-Hs. Altdt. Ge-
dichte ernsten Inhalts. (SBBOhm.
Ges. '89, 118-30; 131-76.) [49
Meyer, K., Meister Altswert; e.
lit. Untersuchg. Götting. Diss. 1889.
48 p. [50
VolkabOcher, Dt., a. e. Zürcher Hs.
d. 15. Jh.; hrsg. v. A. Bach mann
u. S. Singer. (Bibl. d. lit. V. in
Stuttgart. CLXXXV.) Tübingen, Lit.
Verein. 1889. cxx509 p. [51
Liederbuch, Ein Augsbnrger, v.
J. 1454; mitg. v. J. Bolte. (Ale-
mannia 18, 97-127; 203-37.) [52
Geiger, L., Zur Lit. d. Renaiss. in
Dtld.. Frankr. u. Ital. [Litber.] (s.
'90, 3062). Forts. (Z. f. vergl. Lit.-G.
4, 145 54.) [53
Funk, [Abhdlg. üb. :] Humanisten.
(KLex 6, 399-411.) [54
Lombardo, Emm., L'umanesimo in
Italia ed in Germania. Modica,
Avolio. xv31 p. [55
Luzio, A. e R. Renier, I Filelfo
e Tumanismo alla corte dei Gonzaga.
(Giorn. stör. d. lett. it. 16, 119
bis 217.) [56
II, 7. Kirche u. geistiges Leben i. 13.-15. Jh.
*25
Albrecht v. Eyb, Dt. Schrr., hrsg.
V. M. Herrmann (s. '90, 3068). II:
Die Dramen Übertragungen Bachides',
Menaechmi, Philogenia. (Schrr. z.
Germ. Philo!., hrsg. v. Rödiger. V.)
xliijl56p. 7 M. — Berichtig, v. Herr-
mann (Anz. f. Dt. Alth. 17, 80). —
^Rec: CBl 1746. [557
Brief, Ein ungedr., Reuchlin's;
initg. V. L. Geiger. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, le54-7.) [58
Hartfelder, K., Zur Gelehrten-G.
Heidelbergs am Ende d. MA. (ZG-
Oberrh 6, 141-71.) *Pet. Luder;
Matth. V. Kemnat; Joh. v. Dalberg
(Camerarius)-, Joh. Vigilius; Pallas
Spangel; Jod. Gallus aus Ruffach;
Otmar Nachtigall (Luscinius); Joh.
Herbst. [59
Neff, Joe., Ulrich Zasius; e. Frei-
burger Humanist. (Z. d. Ges. etc.
V. Freiburg 9, 139.) Auch Freib.
Progr. ^Rec: CBl f. Rechtawiss.
10, 10 V. Salis; Berl. phil. Wschr.
11, 183-5. [60
7f Briefsammluna > ^ie Yadian.,
hrsg. V. Arbenz. I, s. '90, 3070a.
Reo.: ZGOberrh 5, 543 Hartfelder;
GGA 992-5 Meyer v. Knonau; CBl
'91, 70-2. [61
Galloie, L, Les g^ographes alle-
mands de la renaiss. (Bibl. de la
fac. des lettres de Lyon. XIII.)
Paris, Leroux. xx270 p. [62
Huber, Alf., Aus d. Leben eines
Professors d. Medicin im 15. Jh.
(Bist. Taschenb. 10, 271-83.) *Joh.
Tichtel. [63
Leibarzt d. Gf. Adolf IV. v. Cleve-
Mark, 1412. (ZBergGV 26, 226.)
* Vertrag. [64
Heyck, Ed., Beitrr. z. G. Joh.
Schusters u. Recepte von ihm. (Z.
d. Ges. etc. v. Frei bürg 9, 41-6.) [65
Kotelmann, L. , Gesundheitspflege
imMA.; culturgeschtl. Studien nach
Predigten d. 13.-15. Jh. Hamb., Voss.
276 p. 6 M. [66
^Dziatzko, a) Guten bergfrage, s.
89, 2997 u. '90, 3075. Rec: CBl
f. Biblw. 7, 407-24 Wyss. — b) Guten-
berg's früheste Druck erpraxis, s. '90,
1040. Rec: CBl f. Biblw. 7, 425-9
Wyss u. 8, 66-8 Spirgatis; CBl 1812
f. V. Heinemann; ThLBl 408; The
library 435 f. [67
Faulmann, K., Die Erfindung der
Buchdruckerkunst nach d. neuest.
Forschgn. Wien, Hartleben. 1891.
156 p. 4 M. [68
Bruun, Chr., De nyeste underse-
gelser om bogtrykkerkunstens opfin-
delse. Kjobenh., Philipsen. 1889. 4**.
92 p. u. 6 Taf. 14 M. [69
Falk, Frz., Die Dt. Sterbebüchlein
von d. alt. Zeit d. Buchdruckes bis
z. J. 1520. (V.-Schr. d. ÜörresG. '90,
Nr. 2.) Köln, Bachern. 83 p. IM. 80.
*Rec.: HJb 11, 810; Laacher St.
40, 131. [70
Campbell, M. F. A. 6., Annales de
Typographie n^erlandaise au 15. siecle;
4. suppl. LaHaye, Nijhoff. 50 c. [71
-^ CaetellanI, La stampain Venezia,
8. 90, 1041. Rec: CBl f. Biblw. 7,
332 f.; Ath. Nr. 3283; Arte e storia
9, Nr. 2 Vernarecci ; BulL du biblio-
phile '90, 93-5 Ephrnssi; L'Atteneo
veneto 1, 125-7; RH 45, 238; B. delle
bibl. 2, 180-82 Sacconi. [72
Lehrs, M., Der Dt. u. Niederländ.
Kupferstich d. 15. Jh. in d. kleiner.
Sammlgn. (Repert. f. Kunstw. 14,
9-20.) [73
Csontoei, Bildnisse d. Kg. Matth.
Corvinus u. d. Kgin. Beatrix (s. '90,
3086). Schlusfi. (Ungar. R. 10, 571
bis 588.) [74
Lübke, W., Die Wandgemälde in
d. Schlosscapelle zu Obergrombach.
(ZGOberrh 6, 82-97) [75
Neuwirth, Jos., Beitrr. z. G. d.
Malerei in Böhmen währ. d. 14. Jh.
(MVGDBöhmen 29, 49-73.) [76
Merlo, J. V., Rutger v. Köln, Bau-
meister in Campen. (ADB 30,
41 f.) [77
Beck, P., Burkh. Engelberg ii. s.
Schüler Hans Lutz v. Schussenried
in Botzen. (ülmer Münsterbll. 5,
52-64.) [78
Beck, P., Bildschnitzer. Jac Russ
(Ru[olss). (ADB 30, 3-e5). [579
Vgl. '90, 3588 c; 97. 3648; 64. 3722; 31;
40; 92. 3810a; 24; 53c; 56h; 1; 57a; e;
60a; b; e-h; o. 8916m; 94k; 98a. 4003;
5g; 6; 7; 13; 54; 64a; d; e; 66a; 77; 83a;
980 ; 99a. 4100d: h; k; I; 12k; 22a; 26c;
46a; 1; t7a; 56a; 64a; 66a; f; k; 7ic; 77;
91b; 92n; 98a; 99. 4209a; b; lOe; 52f;
55e; 58a; b; 59a; 72. 4317; 35; 39d; 4in;
46s; 48n; .^Og; 77x. '91, 39a; d; 99. 302;
25; 32; 33; 55; 65; 77e; 85; 95; 96. 597.
658 c; i; 68; 88. 713-5; 17; 22.
^26
Bibliographie Nr. 580—625.
in Neuzeit
1. Aligenieines.
Monod, G. et L. Farges, [Lit.ber.]
France: Hist. relig. et temps moder-
nes. (RH 45, 83-109.) [580
Schilling, M., a) Quellenbuch z. G.
d. Neuzeit. 2. Aufl. [-Jf Rec: Polyb.
58, 245 f. Ledos; Nord u. Süd 55,
143 f.; CBl '90, 790]. - b) üeber-
setzgn. zu d. Qnbuch. Berl., Gärtner.
XVJ496; 70 p. 5 M.; 80 Pf. [81
Reckling, M., Repetitorium d. Qn.
u. Forschgn. z. G. d. Neuzeit fiir
Stadirende. Gotha, Thienemann.
51 p. 1 M. [82
Bechstein, L, 300 Bildnisse und
Lebensabrisse berühmter Dt. Männer:
neu bearb. v. G ädert z. 5. Aufl. Lpz.,
Wigand. 4°. 5 BU. 300 p. 8 M. H« Rec. :
CBl 1566; NtZtg43, Nr. 639; Sammler
12, 104; 154. [583
Vgl. '90, 8«35; »8. 4295. '91, 81. 1216.
2. JReformationszeit 1517-55.
Allgemeines 584-590; polit. Entwicklung
591-619; kirchl. EntwicKlang, Leben und
Schriften der Reformatoren etc. 620-650;
Wissenschaft, Literatur, Kunst, Handel etc.
657-682; Territoriales 683-720.
Stern, A. , [Lit.ber.] Allemagne:
Publications relat. k Thist. de la
r^forme. (RH 44, 384-402.) [584
Winter, Geo., Neuere Darstelign.
d. ZA. d. Ref. (VjschrVPK 27, IV,
133-54.) [85
Moore, A. L., Lectures and papers
on the hist. of the ref. in £ng].
and on the continent. London,
Trübner. xix525 p. 16 sh. -X-Rec:
Ac. Nr. 978 Galton ; Ath. Nr. 3299. [86
Egelhaaf, Dt. G. im 16. Jh. (s.
'89, 540 u. '90, 3095). Lfg. 1M2,
Bd. II, 113-272. (Bibi. Dt. G. Lfg.
54 u. 58.) ^Rec: MHL 18, 343-5
Pistor; DLZ 11, 1764 f. Friedens-
burg. [87
^Janssen, G. d. Dt. Volkes (s.'89,
641 u. '90, 1047a). Rec: HJb 11,
621; HZ 65, 141-52 EUinger; RQH
46, 291 Pastor; Lit. Rs. 15, 51-4
Haas; L'univers. 3, 613-5 u. 4, 469
bis 472 Allain; BllLÜ 530-5 Schröter;
NtZtg 43, Nr. 374 Lübke. — Vgl.
a) Reichensperger-Janssen u.
d. Kunsthist. W. Lübke. Frankfurt,
Füsser 1891. 36 p. 50 Pf. — b) F.
Strucks berg, Eine ultramontan.
Teztesfälschg. oder Pseudoisidorus
redivivus. Flugbl. Auch erweit. sep.
Giessen, Münchow. 15 p. 40 Pf.
[* Rec: ThLBl '91, 13 f. u. 56.] [88
Coignet, Mme. C., La reforme
frany., 1512 99. Paris, Fischbacher.
297 p. 3 fr. 50. [89
Wilkens, C. A., G. d. Span. Pro-
testantismus im 16. Jh.; d. Literat,
d. JJ. 1848 88. m. (ZKG 12, 21-66.
— Vgl. 9, 105 ff. u. 341 ff.) [90
Nam^che, A. J., L empereur Char-
les V., et son regne. T. 1-V. Lou-
vain, Fonteyn. 1889. 1921 p. 20 fr.
*Vgl. '89, 4082. - Rec: Polyb.
59, 161-3 Baguenault dePuchesse. [91
Prescott, W. H., Hist. of the reign
of Charles V. (Excelsior series).
2 Vol. Lond., Routledge. 4 sh. [92
Gebwiller, H., Panegyris Carolina,
1520; übers, v. Th. Vulpinus.
(Jb. f. G. Els.-Lothr. 6,. 5-10.) [93
Mendez de QuIJada Karl's V. Mayor-
domo u. Vertrauensmann. (HPBIl
106, 477-94 etc.; 913-28.) [94
Kropf, Ludw., Zur Lebens-G. d.
Maxim. Transy Ivan US. (Szäzadok 23,
52-7.) [95
Bacha, Eug., Nouv. recherches sur
Adrien d'ütrecht [Papst Hadrian VI.].
(CR de la comm. de Belg. 17, 125
bis 133.) [96
Hänie, S., Die Tödtung d. Gfn.
Joach. V. Oettingen durch Thomas
V. Absberg. (Bayerland 1, 18 f.;
27 f. etc. 2, 63 f.) [97
Tschackert, P., Frz. v. Sickingen's
^Gehülfen*, welche bei d. Einnahme
V. Landstuhl am 6. Mai 1523 ge-
fangen wurden. (ZKG 12, 210 f.)
^ Aus Hs. d. Königsb. Archivs. [98
Brasse, E., Die G. d. Speierer
Nationalconcils v. 1524. Hall. Diss.
62 p. *Vgl. '90, 3102. [599
Vogt, Wilh., Christ. Schappeler.
(ADB 30, 576-81.) [600
Zwenger, F., Episoden a. d. G. d.
Bauernkrieges in d. Stiftslanden v.
Fulda u. Hersfeld. (Hessenld. 4, 79
bis 81; 108-11; 123-5.) [601
111, 1-2. Neuzeit; Reformationszeit, Politisches.
*27
Keller, Ludw., Mich. Sattler, Wort-
führer u. Märtyrer d. T&ufer. (ADB
30, 410-3.) [602
Rldder, Alfr. de, Les droits de
Charles V. au duche de Bourgogne;
un chap. de Thist. diplom. du 16.
siecle. (üniversit^ de Louvain: Re-
cueil de travaux etc. fasc. 3.) Lou-
vain, Peeters. 160 p. [3
Vlrgili, A., Dopo la battaglia di
Pavia, marzo-giugno 1525. (A. stör,
it. 6, 247-66.) [4
Negro, C, Ingresso di Carlo V.
in Granata li 8. giugno 1526. Ve-
nezia, Fontana. 15 p. [5
Analecten z. G. d. Reichstags zu
Speier, 1526; mitg. v. J. Ney. (ZKG
12. 334-61.) [6
Fenicclo, Franc, e la guerra di
Firenze del 1529-30, raccolta di scritti
e docc. rari pubbl. p. cura del comi-
tato per le onoranze a Franc. Fer-
mei; pref. di Fr. Curzio. Firenze,
tip. di Pellas. 1889. xviij539 p. u.
9 Taf. [7
Brieger, Th., Beitrr. z. G. d. Augs-
burg. Reichstages V. 1530; archv. M.
I-III: Die Verhdlgn. d. Kaisers u. d.
altkirchl. Mehrheit d. Stände nach
d. Debergabe d. evang. Bekennt-
nisses. — Zur Confutatio Pontificia.
— Ein unvollend. Entwurf e. kais.
Edictes geg. Luther. (ZKG 12, 123
bis 126; 136-78; 178-87.) [8
Hcker, Joh., Die Confutation des
Augsb. Bekenntnisses. Hall. Habil.-
Schr. Lpz., Barth. 1891. 51 p. [9
Rossi, Ag., La elezione di Cosinio
i Medici; studio stör. (Atti del r.
istit. veneto 38, 369-435.) [10
Rondolino, Ferd., Pietrino Bello;
saa vita e suoi scritti. (Miscell. di
stör. it. 28, 513-76.) [11
Rady, J. B., Die Reformatoren in
ihr. Beziehg. z. Doppelehe d. Ldgfn.
Philipp. Frkf.. Fösser. 131 p. 2 M. 25.
^Rec: Katholik 2, 570-3; Lit. Hdw.
30, 84-6 Moser. [12
Kaulen, Das Regensburger u. Augs-
burg. Inierim. (KLex 6, 825-9.) [13
Documents musulmans sur le si^ge
d' Alger en 1541, publ. p. R. Basset.
Paris, Leroux. 48 p. "X-Rec: CR 18,
418 f. Barbier de Meynard. [14
Wadner, Eug., 3 Briefe v. Joh.
Hoffmeister. (ZGOberrh 6, 172-7.)
^Reichstag v. Worms. [15
Iseleib, S., Die Gefangennahme d.
Landgfn. Philipp v. Hessen, 1547.
(NASächsG 11, 177-244.) [16
Zeller, B. (s. '90, 345 u. 3114),
a) Henri IL et Charles V.; siege de
Metz, bataille de Renty, 1552-55. —
b) Montluc et le sidge de Sienne,
abdication de Charles V., tr^ve de
Vaucelles, 1554-57. — c) Henri IL,
Philippe II; bataille de St.-Quentin,
reprise de Calais, 1556-58. [Extraits
de Salignac, de Rabutin, de Mont-
luc etc.] Paris, Hachette. ä 191 p.
ä 50 c. *Rec. v. '90, 345: Polyb.
50, 170 f. [17
Brief Mkgf. Albr. d. Jüngeren
zu Brandenb.-Kulmbach vom
13. Juli 1553 nach d. Schlacht v.
Sie vershausen; mitg. v. Bosser t.
(JB d. HVMittelfranken 43, 113 f.) [18
<^Wolf, Augsburg. Religionsfriede,
s. '90, 3127. Rec: CBl 1669; BllLü
684 Sallmann; Grenzb. 49, IV, 140;
Lpz. Ztg. Beil. 388. [19
^Hefeie, Concilien-G., fortg. v.
Hergenröther. IX, s. '89, 482 u.
'90, 3128. Rec: ThQschr 72, 654-6
Funk; ThLBl '90, 345-7; MHL 18,
345 8 Schmitz; HPBll 106, 631-40
Bellesheim; AKKR 65, 179 Geigel;
Lit. Handw. 30, 13-16 Pastor; Laacher
St. 40, 233-6 Braunsberger. [20
Brecher, Ablassprediger Beruh.
Sarason. (ADB 30, 311 f.) [21
Staupitz, Predigten in Salzburg;
mitg. V. H. Aumüller. Forts. (Jb. f.
G. d. Prot, in Oesterr. 11, 113-32.) [22
-df Luther'8 Werke; Krit. Ges.ausg.,
s. '89, 2216 u. '90, 1075. Rec: GGA
481-8 Kolde. — Vgl. a) E. Nestle,
Zum 1. Bd. V. Luther's Werken.
(Theol. Stud. aus Württ. '89, 311
bis 313.) [23
Luther'8 Werke f. d. christl. Haus,
hrsg. V. Buchwald, Kawerau,
Köstlin, Rade, Schneider. Hft.l
bis 16: Reform, u. polem. Schrr.
420; 511 ; 449 p. u. p. 1-84. (Bd.I-IV, 1).
BrauTischweig, Schwetschke. ä Hft.
50 Pf. *Rec: BllLÜ 586 Sallmann;
Lpz. Ztg. Beil. 159; ThLBl '91, 6 f.
Bossert. [2i
Pafnter, F. V. N., Luther on edu-
cation; a histor. introd. and a trans-
lation of the reforraer's 2 most im-
portant educat. treatises. Philad.,
Luth. pubL soc 282 p. 1 Doli. [25
*28
Bibliographie Nr. 026—668.
Beck u. Buchwald, Die Zwickauer
Rathsschulbibl. u. d. neuesten Luther-
fande. (Lpz. Ztg. Beil. 369 f.) ^Vpl.
'90, 3134. [626
Meier, Th., Der Brief Dr. Mart.
Luther 6 an die Herrn Dt. Ordens
a. d. J. 1528. (SB d. AlthGes. Prus-
ßia 89, 30-38.) [27
Nestle, E., Ein verschollener Luther-
brief an H. Honold z. Augsb. v. J.
1530. (Theol. Stud. aus Wtirtt. '89,
301 4.) [28
Lutherbriefe, 3, mitg. v. Enders.
(ThStK '91, 370-4.) * An Sixtus
Oelhafen 1539. [29
Warnecke, F., 2 Siegel M. Luther's.
(Dt. Herold 21, 22.) [30
Evers, Martin Luther (s. '89, 2229).
Lfg. 13 (Bd. VI, 1-368). 3 M. 45.
"JfRec.: CBl 91, 65 f. [31
Wieser, Joh., Zur Charakteristik
Luther's. — (ZKTh 14, 617-46.) [32
Walther, Wllh., a) Luther i. neuesten
Rom. Gericht 111: Luther's Beruf.
(Schrr. d. V. f. Ref.-G. Nr. 31.) Halle,
Nieraeyer. 157 p. 1 M.20. — b) Luther's
Bibelübersetzg. kein Plagiat, (z. Th.
aus: N. kirchl. Z.) Leipzig, Deichert.
1891. 47 p. 80 Pf. *Rec.: ThLBl
'91, 37 f. Bossert. [33
Bertheau, C. , Noch einmal die
Luther'sche Erklärung d. 4. Bitte.
(ThStK 64, 1, 161-71.) *Vgl. '90,
3147. [34
Steuer, C. 6., Martinus Lutlierus
quomodo impugnaverit potestatem
papae inde ab anno 1517 ad a. 1520
explicatur. JenenserProgr. 61p. [35
Reindell, Wilh., Luther, Crotus und
Hütten; e. qn.mässige Darstellg. des
Verh. Luther's z. Humanismus. Mar-
burg, Ehrhardt. 134 p. 2 M. 70.
-X-Rec: Harzer Mthfte. 2, 20. [36
Haupt, 0., Luther u. Rabelais in
ihren padagog. Beziehgn. Leipzig,
Diss. 47 p. [37
Majunke, P. , a) Luther's Lebens-
ende, s. '90, 1087. [* Rec: Allg.
Ev.-Luth. K.-Ztg 1121-3-, NtZtg 43,
495.] — b) Ein letztes Wort an die
Luther-Dichter; nebst neuen Nachtrr.
üainz, Kupferberg. .52 p. 75 Pf.
[-^f Rec: ThLBl '90, 400.] — Vgl. c)
Kolde, Luther's Selbstmord, s. '90,
1087a. 3. Aufl. 45 p. 60 Pf. [*Rec.:
ThLZ 15, 384 f. Thena; Antw.
Kawerau's ebd. 412; DLZ 11, 1713
Knaake; Dt. Merkur 21, 199 f.; Dt.
R. 15, II, 252 f.; Christi. Welt 4,
308; Lpz. Ztg. Beil. 167; NtZtg 43,
Nr. 495.] — d) Kolde, Noch ein-
mal Luther's Selbstmord, s. '90,
3151. [^ Rec: HJb 11, 811 f.
Grauert.] — e)Kawerau, Luther'»
Lebensende, s. '90, 3150. [* Rec:
BllLÜ 584 Sallmann: NtZtg 43, Nr.
495.] — f) Sallmann, Luther's an-
gebl. Selbstmord nach P. Majunke'a
Geschichtslüge. Cassel, Brunnemann.
16 p. 50 Pf. [*Rec: ThLBl '91, 27 f.
Walther]. — g) E. Blümel, Luther's
Lebensende. Barmen, Klein. 80 p.
75 Pf. [*Rec.: Lpz. Ztg. Beil. 581.]
— h)G. Rietschel, Luther's seliger
Heimgang. (Schrr. f. d. Dt. Volk,
hrsg. V. V. f. Ref.-G. Nr. 12.) Halle,
Niemeyer. 35 p. 15 Pf. [38
Schall, Jul., Ulrich v. Hütten; e.
Lebensbild aus d. Zeit d. Reform.
(Schrr. f. d. Dt. Volk, hrsg. v. V.
f. Ref.-G. Nr. 7.) Halle, Niemeyer.
59 p. 15 Pf. *Rec: ThLBl '90,
403 Bossert. [39
Votsch, Ulr. V. Hütten nach 8.
Leben u. s. Schriften. Hann., Hahn.
x73p. *B11LU '91, 1,109 Schröter. [40
Melanchthon, Empfehlungsbrief i*.
Heinr. EfFeren; mitg. v. 0. v. Heine-
mann. (ZKG 12, 213 f.) [41
Briefe, Ungedruckte, an Melanch-
thon ; mitg. V. K. H a r t f e 1 d e r.
(Ebd. 187-207.) * 1531-57. [42
Thieme, C, De normis bonorum
operum quid existimaverit Melanch-
thon tempore Confessionis Augusta-
nae ejusque Apologiae. Leipzic^er
HabiLschr. 50 p. [43
Meinhof, H., Dr. Pommer Bugen -
hagen u. s. Wirken. (Schrr, f. d.
Dt. Volk; hrsg. v. V. f. Ref.-G. Nr.
9.) Halle, Niemeyer. 40 p. 15 Pf.
* Rec: ThLBl '90, 403 Bossert. [44
Rost, J. R., Die pädag. Bedeutg.
Bugenhagen's. Leipz. Diss. 74 p. [45
Reformatorenbriefe, 2, mitg. v. H.
Wäschke. (MVAnhaltG. 5, 602 f.)
-^ Zwingli 1523 u. Oecolampadius
1528. [46
CalvinI opera (s. '89, 567 u. '90,
3166). XLII-XLIV. (Corpus reform.
LXX-LXXn.) 000; 590; 498 Sp. a
12 M. [47
Calvijn, Joh., Uitle^ging op de
zendbrieven; met register door A.
M. Donner. Lfg. M8 (Bd. I-III,
1-114). Leiden, Donner, k 25 ct. [48
III, 2. Reformationszeit, kirchl. u. literar. Leben.
''29
Shields, Ch. W., The doctrine of
Calvin concern. infant salvation.
(Presbyt. and Reform. R. 634-51.) [649
^Cornelius, C. A., a) Die Ver-
bannang Calvin's aus Genf 1588.
München 1886. Rec; HZ 64, 301 f.
Wenck. — b) Die Rückkehr Calvin's
nach Genf, s. '89, 569 u. '90, 1089.
Rec: HZ 65, 472 f. Wenck; CBl
1018 f. [50
Muller, Nie, Ein Beitr. z. G. d.
ältest. prot. Eherechts. (ThStK 64,
374-83.) [51
Mosen, P., Hieron. Emser, d. Vor-
kämpfer Roms geg. die Ref. Lpz.
Diss. 77 p. [52
Janssen, J., Bockspiel Mart. Luther's.
(Katholik -89, I, 184-92.) *Verf.
Hier. Emser, nicht Cochläus. [53
Hoogeweg, H., Eine Westfäl. Pilger-
fahrt nach d. hl. Lande 1519 (s. '90,
316). Schluss. (ZVtG [Westfalens] 48,
I, 55-84.) [54
Legg, J. W., The divine Service in
the 16. Cent.; illustr. by the bre-
viary of the Humiliati in 1548. (Sep.
a. Transaction of the S. PauFs eccles.
soc. 2, 273-93.) Lond., Alabaster. 4^
*Rec.: CBl f. Biblw. 7, 489 f.
Brambach. [55
- Becker, W., Inaman. Tremellius;
e. Proselytenleben im ZA. d. Ref.
(Schrr. d. Instit. Judaicum in Berlin.
Nr. 8.) 2. Aufl. Lpz., Hinrichs. 1891.
60p. 75 Pf. * Rec. : ThLBl '90, 434 f.
Bessert; ThLZ 16, 100 f. Dalman. [56
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh.; hrsg. v. M. Herr mann
u. S. Szamatolski. I: Guilelmus
Gnapheas Acolastus; hrsg. v. Joh.
Bolte [*Rec.: CBl 1649J. — II:
Eckius dedolatus; hrsg. v. S. Sza-
matolski. Berl., Speyer & P. 1891.
xxvij83; xv52 p. 1 M. 80; 1 M. —
*Vgl. DZG Nachrr. '90, 286 a. [57
Biographien v. Gelehrten, Dichtern
u. Künstlern in ADB XXX: a) p. 566.
Joh. Schneider, Ev. Theol. Mart.
Schalling. - b) 107-11. G.EUinger,
Philol. u. Neulat. Dichter Geo. Sa-
binus. - c) 369-71. G. Knod, Joh.
Sapidos. - d)461. R. Hoche, Hu-
manist Joh. Saxonius. — e) 417 f.
G. Bauch, Geo. Sauermann. —
f) 721-9. Ph. Strauch, Kaspar
Scheit. — g) 653 f. Röthe, Nürn-
berg. Meistersänger Jörg Schechner.
— h) 39. J. Bächtold, Schweiz.
Dramatiker Hans v. Rute. — i) 624
bis 634. Chr. Mayer, Maler H. L.
SehäufeHn. — k)549f. Wintterlin,
Maler Mart. Schaffner. — I) 737-45.
H. S., Maler Sebast. Schel. —
m-n) 653; 310 f. R. Eitner, Com-
ponist Hans Schechinger. — Nieder-
länd. Componist Samson od. Sanson.
— 0) 270-2. Schletterer, Sigm.
Salminger. [58
Haupt, K., Der Stand d. geist.
Lebens an d. Univ. Wittenberg, dar-
gest. an d. Quaestiones u. d. Scripta
publica aus d. JJ. 1530-46. (In:
Festschr. z. Einweihe, d. Gymnas.
zu Wittenberg. 18880 *Rec.: HZ
65, 471 f. Kawerau. [59
Köstlin , J. , Die Baccalaurei und
Magistri d, Wittenb. philos. Facul-
tät 1538-46 u. d. veröffentl. Disputa-
tionen derselben JJ. Univers.- Progr.
Halle. 24 p. [60
^ Raemdonck, Gdrard Mercator, s.
'90, 4106d. Rec: Mess. des sc. bist.
109 f. ßergmans. [61
Fiorini, M. , Gerardo Mercatore e
le sue carte geogr. (Sep. a. Boll. d.
soc. geogr. it. '90, gennaio e febbr.)
Roma,Civelli. 88p. ^Rec: Bibliofilo
11, Hft, 5 Lozzi. [62
Heyer, Aifr., 8 Mercator- Karten in
d. Breslauer Stadtbibl. (Z. f. wiss.
Geogr. 7, 380-9 ; 474-84 ; 507-28.) [63
Buananno, G., I due rarissimi globi
di Mercatore nella bibl. govern. di
Cremona. Cremona, „Interessi cre-
monesi". 39 p. * Rec: HJb 11,
843; The library '90, 473. [64
Erictison, A., Ein neues Dokum.
über Beatus Rhenanus. (ZKG 12,
211-3.) ^ Brief d. Sapidus Bucero
1526. [65
Heinrictis, R., Der Niederrhein.
Humanist und Schulmann Mathias
Bredenbach u. s. ürtheil üb. d. Ref.
(Frankf. zeitgem. Broschüren. XI,
12.) Frankf. , Fösser. 30 p. 50 Pf.
^Rec: StMBCO 11, 721. [66
Winckelmann, 0., Neue Beitrr. z.
Lebens-G. Thomas Murners. (ZG-
Oberrh 6, 119-31.) [67
Kawerau, W., Thom. Murner u. d.
Kirche d. MA. (Schrr. d. V. f. Rel.-
G. Nr. 30.) Halle, Niemeyer. 103 p.
1 M. 20. ^Rec: ThLZ 16, 45
Bossert. [68
*30
Bibliographie Nr. 669-721.
Lauchert, Fr., Studien zu Thom.
Murner. (Alem. 18, 139-72-, 283-8.
19, 1-18.) [669
Riess, M., Qn.studien z. Thom.
Murner's didact. Dichtgn. I. Diss.
Berl., Heinrich & K. 37 p. 1 M. 20. [70
Liitzelberger, E. K. J., Hans Sachs ;
8. Leben u. s. Dichtg. 2. Aufl., be-
arb. V. C. Frommann. Nürnberg,
Ballhorn. 1891. xij283 p. 3 M. [71
Drescher, C, a) Studien zu Hans
Sachs I: Hans Sachs u. d. Helden-
sage, Abschn. 1 u. 7 (1. Th.). Berl.
Diss. 39 p. [*Pec.: BllLÜ 470
Fränkel.] — b) Hans Sachs (AZtg
Nr. 307.). [72
Crusius, 0., Zur Comedia Bile. u.
zu Hans Sachs. (Hermes 25, 469
bis 471.) [73
Schröder, Edw., Jac. Schöpper v.
Dortmund u. s. Dt. Synonymik,
Marb. Univ.-Schr. 1889. 4^ 37 p. [74
Bongi, S., Annali di Gabr. Giolito
de' Ferrani da Trino di Monferrato.
I, 1. rindici e catalogi Nr. 11.)
Roma. cxiiiöO p. 2 L. -Jf Rec: CBl
r. Biblw. 8, 76 f. Hartwig. [75
Lange, Konr., Der Papstesel; e.
Beitr. z. Cultur- u. Kunst-G. d. Ref.-
ZA. Götting. , Vandenhoeck & R.
118 p. 4 M. *Rec.: CBl 1735 f.;
% Grenzb. 50, I, 42 f. j ThLZ 16, 42-4
Kawerau. [76
Curtius, A., Zu d. Aufsatz ,Albr.
Dürer in Aachen 1520". (ZAachGV
12,332. * Vgl. dort 9, 149.) [77
Händcke, B., Nicol. Manuel Deutsch
als Künstler. Frauenf., Huber. 1889.
116 p. m. 4 Taf. 3 M. 20. *Rec.:
Rep. f. Kunstw. 13, 483-7 Janit-
schek ; M. d. Oesterr. Mus. 5, Hft. 5.
— Vgl. Händcke's Zusätze: Kunst-
chron. 1, 460-2. [78
Hefner-Alteneck, J. H. v.. Dt. Gold-
schmiede-Werke d. 16. Jh. (s. '90,
3188). Lfg. 2-5. p. 9-18 u. Taf. 7
bis 30. [79
Lamprecht, K., Grosshandel und
Bürgerthum zur Ref.-Zeit. (Z. f.
Handel u. Gewerbe 3, 57-66 u. 91
bis 101.) -Jf Problem d. Ungunst. Lage
d. Massen im 16. Jh. [80
Rtthl, LTeb. d. Hess. Postwesen im
16. Jh. (M. d. V. f. Hess. G. '89,
43-9.) [81
Schmidel, Ulr., Reise nach Süd-
Amerika in d. JJ. 1534-54; nach d.
Münch. Hs. hrsg. v. Val. Lang-
mantel. (Bibl. d. lit. V. in Stuttg.
CLXXXIV.) Tübing., Verein. 1889.
162 p. *Rec.: CBl 1470. [82
Urkundenbuch z. Ref.-G. d. Hzth.
Preussen, hrsg. v. P. Tschacker t.
I: Einleitg.; II u. HI: ürkk. 1523
bis 1549. (Publl. a. d. k. Preuss.
Staatsarchiven Bd. XLIII-XLV.) Lpz.,
Hirzel. xij389; 436; 373 p. 28 M.
^Selbstanz: GGA '91, 103-12. [83
Prutz, H., Hrz. Albr. v. Preussen.
Festrede. (PJbb 66, 184-95.) [84
Joachim, E., Des Hochmeisters
Albr. V. Preussen erster Versuch e.
Annäherung an Luther. (ZKG 12^
116-22.) [85
Pyl, Th., Barthol. Sastrow, Bürger-
meister V. Stralsund. (ADB 30, 398
bis 408.) [86
Bostel, F., Piotrkower Constitution
V. J. 1525; e. Beitr. z. G. d. Poln.
Handels. Progr. Lemberg. 20 p. [87
^ Treusch v. Buttlar, Kampf
Joachim's I. v. Brandenb. geg. d.
Adel, s. '90, 356. Leipz. Diss. Rec:
CBl 1287; DLZ 11, 1417 f. Fischer;
HZ 65, 513-5 Heidemann ; FBPG 3,
314 f. [88
^HUIeae, Card. Albrecht, Kurf. u.
Erzb. V. Mainz u. Magdeb., u. Hans
Schleinitz, s. '89, 4869. Sep. 8:^ p.
SelbstverL Rec: MHL 18, 164 f.
Zschech. [89
Briefe d. Reformators u. Musikers
Autor Lampadius (Lampe) v. 1537
bis 1550 ; mitg. v. E. Jacobs.
(ZHarzV 23, 342-51.) ^ Vgl. '90,
1072. [90
Bahrdt, W., G. d. Ref. d. St. Han-
nover. I. Gott. Diss. 1889. 52 p. [91
Krause, Theol. Wilh. Sandfurt.
(ADB 30, 353 f.) [92
Sarre, Fr., a) Der Fürstenhof zu
Wismar u. d. Norddt. Terracotta-
Architectur im ZA. d. Renaiss. m.
Anhg.: Künstler u. Werkmeister i.
Mecklenb., 1550-1600. Berl., Tro-
witzsch. fol. 53 p. u. 17 Taf. 10 M.
[^Rec: KBIGV 39, 12 f.] - b) Die
Renaissance in Mecklenburg. (KBIGV
38, 105-8.) [93
Darpe, Fr., Bochum im 16. Jh.
(ZVtG [Westfalens] 48, II, 79 bis
139.) [94
SIee, V., Job. Sartorius, Förderer
d. Ref. in d. Niederlanden. (ADB
30, 387 f.) [95
III, 2, Reformationszeit, Cultur u. Territoriales.
*31
Ris Lambers, C. H., De kerkher-
vorroing op de Veluwe, 1523-78;
bijdr. tot de gesch. v. het protest.
inKoord-Nederland.Barneveld,Boon-
stra. 209 u. 405 p. 3 fr. 20. [696
Kaltr, G. d. Nederl. letterkunde
(8. 90, 1118). II. 396 p. 3 fl. 75.
#Rec.: DLZ 11, 1872 f. Bolte, HJb
11, 639. [97
Kratrt, K., Zur Erinnerg. an Nicol.
Bnscodacensis, Schulm. u. Super-
intend. zu Wesel im 16. Jh. (ZBerg-
GV 26, 213-25.) [98
Winckelmann, 0., Beitrr. z. G. d.
Staatsrecht!. Beziehgn. Lotbringen's
zum Reich im 16. Jh. [mit Nachtr.
V, G. Wolfram.] (Jb. f. Lothr. G.
2, 185-213 u. 214-30.) [699
Braun, F., Zur Lage Memmingens
im Febr. 1529. (Allgäuer G.freund
3, 76-80.) [700
Vogt, Wilh., Gereon Sayler [Sailer].
(ADB 30, 462-4.) [701
Bosaert, G., a) Ein unbekannter
Brief V. Joh. Brenz. [<^ 21. Juni 1524
an die Städte Rotten bürg, Hall etc.]
— b) Zur Ref.G. v. Ravensburg. —
e) Ein Actenstück z. G. Rottweils.
(BU. f. Württ. KG 5, 70 f.; 63 f.;
64.) [2
Schön, Th., Beitr. z. G, d. Ver-
breitg. d. protest. Lehre in Würt-
temberg. (Ebd. 5, 57-60.) [3
Baumgarten, Fr., Wie Wertheim
evangelisch wurde. (Schrr. f. d.
Dt. Volk; hrsg. v. V. f. Ref.G. Nr.
8.) Halle, Niemeyer. 66 p. 15 Pf.
^Rec: ThLBl 403 f. Bossert. [4
•^Gerbert, Strassburger Sectenbe-
wegung, 8. '89, 2309 u. '90, 378.
Rec: HZ 64, 289 f. Wrede. — Vgl.
a) 6. Bossert, Hans Bünderlin's
Vor-G. (Jb. f. G. d. Protest, in
Oesterr. 11, 161.) [5
^ Holländer, Strassburg im Franz.
Kriege 1552, s. '89, 603 u. '90, 380.
Rec: Ann. de TEst '89, 602 f. Pfister.
— Vgl. a) Holländer, Ein Schrei-
ben d. Connetabel v. Montmorency
an die Stadt Strassb. (ZGOberrh 6,
180-2.) [6
Tanner, A., Die Einführg. d. Ref.
in Genf nach Kampschulte's Calvin.
(Kathol. Schweizerbll. '90, 582-47.) [7
Linde, A. van der, JUichael Servet,
e. brandoiTer der gereformeerde in-
qnisitie. Groningen, Noordhoff. 326 p.
3 fl. 20. [8
LIebenau, Th. v., Hans Junker v.
Rapperswyl. (Anz. f. Schweiz. G.
21, 78-81.) [9
^ Platter, Thom., Briefe an seinen
Sohn Felix; hrsg. v. Burckhardt,.
8. '90, 384. Rec: CBl 698; DLZ 11,
1418 f. Kaufmann; HZ 65, 549 f. u.
ZüOberrh 5, 404 Hartfelder. [10
Bosch, H., D. Nothpfennig d. St.
Ingolstadt. (M. a. d. Germ. Nat.
raus. 3, 51-59.) [11
Weiss, N., Une journ^e k Chambery ;
notes et docc. in^d., 1541-57. (Bull,
de la soc. de l'hist. du prot. frang.
39, 464-9.) [1^
Sch., Niclas I., Gf. zu Salm. (ADB
30, 258-60.) [13
Jäkel, J., Kirchl. u. relig. Zustände
in Freistadt währ. d. Ref.-ZA. Frei-
stadt. Progr. 1889 u. 90. 30 u. 38 p.
* Vgl. '89, 4884. [14
Penn, H., Primus Trüber, d. Slo-
veniache Luther. (Bll. f. Württ.
KG 5, 81 f.; 89-91.) [15^
Acsädy, Ign., A magyar nemesseg
s birtovkviszonyai [Der Ungar. Adel
u. s. Besitzverhh. nach der Schlacht
beiMohäcs]. Budap., Akad. 84 p. [16-
Pettkö, B., Aus d. Nachlasse Sza-
mosközys. (Tört^nelmi Tar 12, 299^
bis 325.) [17
ZsUfnszki, Mich., Franz Patöcsy.
(Szäzadok 22, 611-22; 714-29.) [18
Karacsonyi, J., Der Geburtsort
Patöcsy's. (Ebd. 23, 121-31.) [19
Schuller, Rieh., Andr. Beuchel; e.
Beitr. z. Bistritzer Stadt-G. im ZA.
d. Thronstreites zw. Ferdinand 1.
u. Zapolya. (A. f. Siebenb. Ldkde.
23, 5-72.) [720
Vgl. '90, 3597. 376». 3820 c; 5« e ; 74.
3915; Itfg; n. 4013; 58b; c; h: 64a; 66h;
68c-e; 83 a; 98h; 99a. 4102e; 26y; 42 f.;
46g; 68f; i; 91c; 92g; 4212b. 4344b; 60b;
c. '91, 39b; c; e;i. 418; 84; 85; 61; 63; 64;
74. 560; 61. 722; 32. 805; 11; 15; 28; 34.
3* Gegenreformation und
SOJähr. Krieg 1555'164S.
Gegenref. 721-741: 30jähr. Krieg 742-758;
AUg. Cnlturgeschichtliches 759-89; Terri-
toriales und Locales 790-860.
Ritter, Dt. G. im ZA. d. Gegenref.
11. d. 30j. Kr. (s. '89, 640 u. '90^
3210). Lfg. 9. Bd. II, 1-80. (Bibl.
Dt. G. Lfg. 55.) *Rec.: NASächsG
11, 333-7 Wolf; Lpz. Ztg. Beil. '90,
63. [721
*32
Bibliographie Nr. 722 — 705.
Gans', Dav., Chronikartige WeltG.
u. d. Tit. „Zemach David" verf. 1593;
zum 1. Male in's Dt. überlr. u. m.
Anraerkgn. versehen v. G. Klem-
perer, hrsg. v. M. Grünwald.
Prag, Selbstverl. 136 p. 3 M. 50.
-^ WerthvoU wegen einzelner Notizen,
die von culturhist. Interesse. [722
Loyola, San J. de, Cartas (s. '90,
1136). T. VI. 706 p. 8 pes, — Vgl.
a) F. Fita (Bol. de iar. ac. de la bist.
17, 492-520). [23
Braunsberger, 0., Streiflichter auf
d. schriftstellerische Wirken d. sei.
Petrus Canisius. (ZKTh 14, 720
bis 744.) [24
•^ Heidenhain, Unionspolitik Phi-
lipp's v. Hessen, s. '90, 3211. Rec:
HJb 11, 822; RC 30, 376-8 Pfister;
MHL 19, 40-4 Falckenheiner. [25
^Müiler, Th., Conclave Pius' IV.,
s. '89, 647 u. 4889. Berührt d. ganze
Enrop. Politik; M. aus Simancas-
papieren durch Mauren brechen —
Rec: RC 30, 132 f. Pfister; ThLBl
463-5; Ev. KZtg 573-8; Lpz. Ztg. Beil.
319 f.; CBl 1288 f. [26
Dembinaki, B. , Rzym i Europa
przed rozpoczeyiem trzeciego okresu
soboru trydenckiego [Rom u. Eu-
ropa vor Eröffng. d. 3. Periode d.
Trienter Concils]. I. Krakau, Akad.
264p. -Jf Rec: Anz. d. Krak. Akad.
235-51; HJb 12, 167. [27
B., 0., Zur G. d. Trienter Concils.
(RQschr 4, 279-85.) -Jf Zwei Briefe
a. d. Stadtbibl. zu Trier. [28
Questione, Una, di precedenza al
concilio di Trento; lettera del ve-
scovo di Fiesole al duca di Firenze,
1562. Firenze, tip. cooperativa. 4°.
14 p. [29
Hauser, H., Ant. de Bourbon et
TAllemagne, 1560-61. (RH 45, 54
bis 61.) [30
Ruble, A. de, Le coUoqne de Poissy,
sept.-oct. 1561. (Sep. a. Mem. de la
soc de rhist. de Paris. T. XVI.)
Paris, Champion. 1889. 56 p. -^f Rec:
RH 45, 216. [31
;$fSyivain, Hist. de St. Charies
Borrom^e, cardinal-archeveque de
Milan. 3 Vol. Lille. 1884. Rec: ZKTh
14, 504-6 Schäfer. [32
Sambeth, J. G., Die Constanzer
Synode v. 1567. (Freib. DiÖces.-A. 21,
50-160.) [33
Krebs, Rieh., Die polit. Publicistik
d. Jesuiten u. ihrer Gegner i.d. letzten
J.zehnten vor Ausbruch d. 80j. Kr.
(Halle'sche Abhh. z. neueren G. XXV.)
248 p. 6 M. ^ Erstrebt, wenngleich
nicht immer erfolgreich, Objeetivität.
Die Fülle des Materials, das trotz-
dem einer Erweiterung noch fähig,
schadete zuweilen der Üebersichtlich-
keit. [J. S.] — 30 p. Hall. Diss. — Rec :
CBl 1701; MVGDBühmen 29, lit. Beil.
24 f.; ThLBl '91, 38 f. [34
Fosaati, Cl., La riviera e la batta-
glia di Lepanto, 1571. Sal6, Center.
4^ 27 p. [35
Neri, A., Lettere di Antonio e Gian
Andrea d'Oria. (Giorn. ligust, 16.
390-4.) [:36
Aubigne, A. d', Hist. univ. (s. 90,
1145). IV: 1573-5. 398 p. 9 fr. [37
Manfroni, C, Carlo Emanaele I. ed
il trattato di Lione. (R. stör. it. 7,
217-55.) [:38
Henri IV., Lettres an comte de La
Rocheport, ambass. en Espagne, 1600
bis 1601; publ. p. P. Laffleur de
Kermaingant. Paris, Chamerot.
1889. XV117 p. *Rec. : RQH49,335. [39
Henri IV., Lettres inM. ä M. de
B^thune, ambass. de France k Rome,
2.janv.-25. f^vr. 1602; publ. par E.
Halphen. Paris, Champion. 47 p.
^Rec: RQH 49, 335. [40
Pioiin, P., Le cardinal de Richelieu
dans ses rapports avec les b^n^ictins
de la congr^g. de 8t-Haur. (RQH 49.
128-66.) [41
Reltzenatein, K. v.. Der Feldzug d.
J. 1622 am Oberrhein u. in West-
falen bis z. Schlacht V. Wimpfen. I:
Vom Ausg. d. J. 1621 bis z. Hervor-
treten d. Mkgf. Geo. Friedr. v. Baden.
Münch., Zipperer. 1891. 188p. 2M.80.
•^ Wichtige, sorgfältig gearb. Mouo-
f^raphie, zumeist freilich Actenreferat.
G. S.j — Rec : ZGÜberrh 6, 184 f.
Obser; CBl '91,44; HJb 12, 230. —
Vgl. a) P. H., Eine Rettung der 400
Pforzheimer (AZtg Nr. 321.) [42
Weakamp, A., Das Heer der Liga
in Westfalen zur Abwehr d. Gfn.
Mansfeld u. d. Hz. Christian v. Braun-
schweig, 1622-23. Münster, Regens-
berg. 1891. 371 p. 6 M. [43
Van de Castelie, Quelques d^tails
hist. se rapport. k la bataille de
Fleurus, 1622. (Mess. des sc. hist. •
197-206.) [44
III, 3. Gegenreformation u. SOjähr. Krieg.
*33
Fagniez, 6., a) Richelieu et l'Alle-
magne, 1624-30 (RH 45, 1-40.) -
b) Le pere Joseph et Riclielieu: la
d^heance polit. et relig. da protest.
€t la 1. campagne d'Italie, 1627-38.
(RQH 48, 471-521.) *S/89,4899. [745
Rydforas, A., De diplomatiska för-
bindelserna mellan Sverige och Eng-
land, 1624- 1630. üppsalaerDiss. 154p.
1 Kr. 75. [46
Klopp, 0., Die Frage d. Vorranges
zw. Tilly u. Wallenstein im Beginn
d. Dan. Krieges, Ende 1625. (HPBll
107, 20-33.) [47
Ritter, M., Untersuchungen z. G.
Wallenstein^s, 1625-29. (DZG 4, 14
bis 53.) — Vgl. a-b) B. Duhr, Rand-
glossen zurWallen8tein-Lit,—Wallen-
stein's Schuld. (Laacher St. 40, 63-78;
195-206.) [48
6indeiy, Ant., Die maritimen Pläne
d. Habsburger u. die Antheilnahme
K. Ferdinand's II, am Poln.-Schwed.
Kriege, 1627-9. (Sep. a Denkschrr.
d. Wiener Akad.) Wien, Tempsky.
4«. 54 p. 2 M. 80. [49
^ Rezek, G. d. Sachs. Einfalls in
Böhmen, s. '89, 3086. Rec: MVGD-
Böhmen 27, lit. Beil. 26 f.j HJb 10,
448; MIÖG 11, 487 Mares. [49a
Wittich, K., Dietr. v. Falkenberg.
(GBll f. Magdeb. 25, 129-252.) [50
Biilow, Phil. Sattler, gen. v. Salneck,
Geheimschreiber u. dipl. Agent Gustav
Adolfs. (ADB 30, 413.) [51
Diemar, Herrn., Untersuchgn. über
d. Schlacht bei Lützen, 16. Nov. 1632.
Marb.Diss. Lpz., Fock. 95 p. IM. 50.
«^Zalür. kritische Einzelergebnisse,
mit erheblichen Abweichungen von
Droysen. [52
MQIIer, H., Der Tod Gustav Adolfs.
(Katholik 2, 313-25.) [53
Benoit, A., Les premi^res ann^es
de la guerre de 30 ans dans le Saar-
thal, 1633-40. (Jb. f. Lothr. G. 2,
301-5.) [54
* Kreb«, Hans ülr. v. Schaffgotsch,
s. '90, 406 u. 3226. Rec: HZ 65,
474-6 u. MHL 19, 50-6 E. Fischer. —
Vgl. Krebs, a) Schaffgotsch. (ADB
30, 541-5.) — b) Schaffgotsch bei d.
Zusammenk. d. Waldstein'schen Gene-
rale zu Pilsen. (Jß d. Schles. Ges.
f. vaterl. Cnltur ß6, 239 f.) [55
Bodemann, Ed., Zur G. d. 30j. Kr.
in Niedersachsen; e. Schreiben d. Hz. 1
Wilh. v. Braunschw.-Lüneb. a. seinen |
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtaw. 1891.
Kanzler J. v. Drebber, 1635. (ZHV
Niedersachsen 217-23.) [56
Jüdel, Arth., Verhandlgn. über d.
Kurpfalz u. d. Pfalz. Kurwürde v.
Oct. 1641 bis Juli 1642. Hall. Diss.
60 p. [57
Oxenstierna's Skrifter och bref-
vexling (vgl. '89, 2335) II, 2: Hugo
Grotii bref, 1633-39, red. af J. F. Ny-
ström. 1889. x678 p. 9 Kr. -^fRec.
(auch d. früh. Abthlgn.): RH 45, 164 f.
Waddington-, HZ 63, 518-22 Irmer;
MIÖG 11, 181-3 u. 12, 193 f. D.Schäfer;
R. d'hist. dipl. 4, 295 f. [58
Project, Ein finanz- u. socialpolit.,
a. d. 16. Jh. rz. f. d. ges. Staats-
wiss. 46, 717-35.) *Berth. Holz-
schuher. [59
Bessert, 6., Zur G. d. Verkehrs-
wesens. (Württ. Vjhfte. 13, 112 f.) [60
Trog, H., Das Reisebüchlein des
Andr. Ryff. (Basler Jb.'Ol, 182-222.) [61
Schnedermann, Werthsendgn. vor
300 JJ. (Jb. d. Ges. f. bild. Kunst etc.
zu Emden 9, 100-3.) [62
Elkan, Eug., Das Frankf. Gewerbe-
ffericht v. 1617-31; e. Beitr. z. G. d.
uewerberechts im 17. Jh. Tübing.,
Laupp. ix 183 p. 3 M. 60. [63
Bosch, H., Nürnberger Buchsen-
meister, Büchsenschmiede u. Feuer-
schlossraacher des 16. Jh. (M. a. d.
Germ. Nat.-Museum 3, 70-3.) [64
Biographien von Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern etc. in ADB XXX:
a) p. 161. Jan icke, Siegfr. Sack. —
b) 129 f. A. Schumann, Mich.
Sachs. - c e) 273 f.; 379 f.; 274.
Geo. Müller, Heinr. Salmuth. —
Balth. Sartorius. — Joh. Salmuth. —
f) 170, Krause, Gerh. Sagittarius.
— g-h) 413-5 u. 96 f. Wagenmann,
Joh. Saubert. — Mart. Ruarus. —
i) 272 f. Cuno, Frdr. Salmut. —
k) 339 f. Reu seh, Maxim. Sandaeus
(van d. Sandt). — I) 700-2. Döring,
Christoph Scheibler. — m-r) 688.
173. 172. 466-74. 63. 42-4. R. H o c h e.
Zach. Scheffter. — Thom. Sagittarius.
— Kaspar Sagittarius. — Joseph
Just. Scaliger. — Just. Rycquius. —
Joh. (Janus) Rutgers. — s) 419 f.
Reimer, Abrah. Sauer. — t-Y) 718
bis20;536f.;461. Günther, Christ.
Schleiner. — Adam Joh. Schall. —
Peter Saxonius. — w) 361. R. Box-
berger, Laz. Sandrub. — x) 208-10.
V. 1. 3
KU
Bibliographie Nr. 765—816.
H. Pro hie, Frdr. Salchmann. —
y) 396 f. D. Jacoby, Joh. Sas-
cerides. [765
Weiter desgl. ebenda a-e) 613;
352 f.; 663; 420; 662 f. J. Bolte,
Matth. Scharschmid. — Joh. Sanders.
— Geo. Schedius. — Andr. Saarius.
— Elias Schedius. - f g)74-6; 79-85;
M. V. Waldberg, Mart. Rinckhart.
— Joh. Rist. — h)397. Carstens,
Nicol. Sass. — I) 552 f. G. W es ter-
ra ay er, Sim. Schaidenreisser. [66
Bruno, Giord., Opera latine con-
scripta, ed. F. Tocco et H. Vitelli.
II, 2 u. III. Florentiae, Le Monnier.
1890-91. 366; Ixiij 706 p. [67
Bruno's, Giord., Gesammelte philos.
Werke. I: Reform d. Himmels, übers.
V.L. Kuhlenbeck. Lpz., Raaert u. R.
1889. xv377 p. 15 M. [68
Dreyer, J. L E., Tycho Brake ; a
picture of scientific life and work in
the 16. Century. Lond., Black. 418 p.
12 sh. 6 d. [69
Galilei, Gallleo, Opere; ediz. naz.
sotto gli auspic. di sua maestä il re
d'Italia. I. Firenze, Barbera. 4^
XXX423 p. 5 L. [70
Wolyn8ki,A., Galileo Galilei aRoma,
1624. (Atti d. r. acc. dei Lincei 5,
h 578-80.) [71
Kelleter, H., Arnold Mercator. (MV
f. Kde. d. Aach. Vorz. 3, 47.) [72
Flohr, Geo., Beitr. z. Simplicissimus-
Forschg. (Hessenld. 4, 271 f.) [73
Paludan, J., Aeltere Dt. Dramen in
Kopenhag. Bibliotheken. (ZDPh 23,
226-40.) [74
Schlue, Joacli., Comedia Von dem
irommnen, Gottlurchtigcn u. gehor-
samen Isaac. Aller frommen Kinder
u. Schöler Spegel. 1606; hrsg. von
Freybe. (Festschr. d. Gymn. zu
Parchim.) Norden, Soltau. 88 u. 39 p.
^Rec: Ev. KZtg '90, 529 f. [75
Gesuch d. Univ. Wittenberg an d.
Kf. Joh. Georg I. zu Sachsen vom
9. Dec. 1614 um Befehl zur Ablieferg.
V. Studienexemplaren, mitg. von Fr.
Kohlmann. (CBlf.Biblw.8,64f.)[76
Ehrle, F., Zur G. d. Katalogisirg.
d. Vaticana. (HJb 11, 718-27). [77
Segers, G., Joost Van den Vondel.
Anvers, Kennes. 399 p. 3 fr. 50. [78
Haek, D., Justus van den Vondel;
e. Beitr. z. G. d. Niederl. Schrift-
thums. (Sammig. gem.-wiss. Vortrr.
Hft. 108.) Hamb., Verl.-Anst. 44 p.
1 M. «$f Lebensbild , zugleich lit.-
histor. üeberblick. [79
Schenk zu Schweinsberg, 6. v.. Ein
unbekannter Marburger Druck^ 1564.
(Hessenld. 4, 186 f.) [80
Biographien von Künstlern in ADB
XXX: a-k) p. 62; 253; 454 f.; 167;
168 u. 168 f.; 62 f.; 164-6; 167; 455.
Wessely, Piet. Corn. v. Ryck. —
Ant. S. Sallaert. — Roelandt Savry.
— Piet. Saenredam. — Com. u. Herrn.
Saftleven. — Dav. Ryckaert. — Joh.
u. Raph. u. Egid. Sadeler. — Jan
Saenredam. — Salomon Savry. —
1) 358 f. W. Stricker, J. v. Sand-
rard. — m-s) 475 f.; 464 f.; 390;
715-8;707f.;712-4;494f.R.Eitner,
Ant. Scandello. — Lamb. de Sayve.
— Paul Sartorius. — Joh. Herrn.
Schein. — Heinr. Scheidemann. —
Sam. Scheidt. — Abr. Schadaeus
(Schade). — t)382. Carstens, Erasm.
Sartorius. — n) 162 f. Creizenach,
Thom. Sackeville. [81
Rooses, Max, L'oeuvre de P. P.
Rubens; hist. et descript. de ses
tableaux et dessins. III. Anvers, Maes.
337 p. et pl. 170-250. 40 fr. [82
^Pazourek, Karl Screta, s. '90, 424.
Rec: AZtg Nr. 81 Ltibke; MVGD-
Böhmen 28, lii Beil. 62 f.; Grenzb.
49, II, 95 f.; Repert. f. Kunstw. 13,
486 f. Janitschek; Kunstchronik 1,
532 f. [83
Ammann, Jost, Allegorie auf den
Handel, aigentl. Abbildg. d. gantzen
gewerbs d. Kaufmannschaft etc.: nach
d. Orig.- Holzstöcken, Text nach d.
Orig.-Abdr.im Baier. Nat-Mus. Ausg.
V. 1622. Münch., Hirth. 1889. fol.
6 Bll. m. 1 Bl. Text. 4M. 50. [84
Drach, C. A. v., Der Hessische Will-
komm, e. Prachtpokal v. 1571 im
Schlosse zu Dessau. Marb., Elwert.
32 p. m. 1 Taf. 6 M. [85
Kade, R., Chr. Demant. (Vjschr.
f. Musikwiss. 6, 469-552.) [86
SelfTert, M., Nachtr. zu d. Psalmen-
compositionen von Statins Oltbof.
(Ebd. 466 8.) ^ Vgl. '90, 1177. [87
Budde, K., Ein bisher unbek. Strass-
burg. Gesangbuch. (Z. f. prakt.TheoJ.
12, 224-29.) -5^1568. [88
Janssen, J., Zur Sitten-G. d. 16. Jh.
(Katholik '89, I, 41-6.) * Laster-
haftigkeit bürgerl. Kreise. [89
IPW*
III, 3. Gegenreformation etc., Cultur u. Locales.
*35
Blumcke, 0., Pommern währ. d.
nordischen 7jähr. Krieges. [1563-70].
(Sep. a. Balt. Stud.) Stettin, Saunier.
44-5 p. -X- Provinzieller Beitr. z. G.
d. Balt. Frage, m. Benutzg. neuer
Archivalien. [790
Diederichs, D. Livländ. Superint.
Herrn. Samson. (ADB 30, 312-5.) [91
Actenstucke betr. d. Vermittlg. d.
Kf. Joh. Georg v. Sachsen in d. Ver-
hagln, weg. Restituirg. Hz.Wilhelm's
V. Kurland, 1617-19; mitg. v. E. Sera-
phim. (M.a. d.Livl.G. 14, 467-88.) [92
Correspondenz, Die, Gustav Adolfs
mit d. St. Riga um d. Zeit d. Be-
lagerg. V. 1621; mitg. v. A. Buch-
holtz. (Ebd. 14, 389 409; 515.) [93
Kleinwächter, H., Paulus Gericius,
Dt. Prediger Augsb. Confesslon ; ein
Beitr. z. G. d. Protest, in Posen. (ZHG-
Posen 5, 219-44.) [94
Auszüge a. d. Chronik e. Habel-
schwerdters, nebst Forts, e. Ober-
langenauers bis 1663-, mitg. v. A.
Skalitzky. Forts.: 1622-46. (Vjschr.
f. Glatz 9, 184-90 etc. 10, 183-91.) [95
Schwabe, Ludw., Kursächs. Kirchen-
politik im 30). Kr., 1619-22. (NA-
SächsG 11, 282 318.) [96
Bertling, K., Die Dresdener Maler-
innung. (Ebd. 263-81.) [97
Duncker, H., Beitrr. z. G. d. Anhalt.
Kirche in d. JJ. 1570-1606. (MV-
AnhaltG 5, 657-601.) [98
Förster, H., Der Magdeburger
Sessionsstreit. Bresl. Diss. 115 p.
"X» Unter Verarbeitg. der schon von
Ranke herangezogenen Acten des
Magdeb. Archivs. [799
Wittich, a) Magdeburg als kath.
Marienburg; e. Episode a. d. 30j.
Kr. (HZ 65, 415-64 u. 66, 5289.) —
b) Der 1. Versuch z. VViedererbauung
(]. St. Magdeb. nach ihrer Zerstörg.,
1631. (GBII f. Magdeb. 25, 1-14.) [800
Kuhlenbeck, Ludw., M. üb. d. Hzz.
Julius u. Ueinr. Jul. v. Braunscbw.-
Wolfenbüttel. (Harzer Mthfte. '90, 85-7
u. 102-4.) [801
Bodemann, Ed., Die Verheirathg.
der Prinz. Sophie Hedwig v. Braun-
schweig-Wolfen büttel 1577 u. der
Briefwechs. m. ihrem Vater Hz. Julius,
1577-85. (ZHVNieders. 181-216.) [2
Zimmermann, P., Basilius Sattler.
(ADB 30, 408 f.) [3
Burghard, Wilh., Die Gegenref. auf
d. Eichsfelde. 1574-78. I: Bis zum
Schluss d. Regensburger Kurtages,
1575. Marb. Diss. Lpz., Fock. 52 p.
80 Pf. — Auch in ZHVNieders. 21
bia 66. — '^ Verwerthet Materialien
des Marburger Archives. — Th. II
soll in Jahresfrist erscheinen. [4
Pauli, GttSt., Die Renaissancebauten
Bremens im Zusammenhang m. d.
Renaiss. in Kordwestdtl. (Beitrr. z.
Kunst-G. N. F. XI.) Lpz., Seemann.
120 p. 3 M. [5
Loesen, M., Erzbisch. Heinr. von
Bremen u. d. Haus Oesterreich im
Münsterschen Postulationsstreit, 1579
bis 80. (SBMAk '90, 85-108.) [6
StOve, C, Briefe d. Osnabrücker
Bürgerm. G. Schepeler a. Münster
i. J. 1647. (MVGOsnabr. 15, 303-39.) [7
Schnedermann, Die Schulden d. St.
Emden um's J. 1581. (Jb. d. Ges.
f. bild. Kuijst etc. zu Emden 9,
97-100.) [8
Blök, P. J., Lodewijk v. Nassau.
Haag, Nijhoff. 1889. 6 u. 118 p.
1 fl. 25. ^Rec: HZ 66, 126 f. [9
Fruin, R., De Nederlandsche bal-
lingen in Engeland, betrokken in den
opstand hunner landgenooten tagen
Spanje, 1568 70. tBijdrr. voor vaderl.
gesch. en oudheidkde. 6, 57-74.) [10
Nameche, A. J., Guillaume le Taci-
turne, prince d'Orange, et la revol.
des Pays-Bas au 16. siecle. I. II.
Louvain,Fonteyn. 252; 240 p. 5 fr. [11
Ritter, M., Wilh. v. Oranien u. d.
Genter Paeißcation, 1576. (DZG 3,
28-47.) [12
Relations polit. des Pays-Bas et de
l'Angleterre (s. '89, 707 u. '90, 451).
IX: Gouv. de Don Juan. I: 3. nov.
1576 — 8. octobre 1577. (Collect, de
chroniques beiges in6d.) xxxvj 580 p.
^Kec: RQH 48, 613 Lahaye; HJb
11, 839. [13
Correspondance du card. de Gran-
velle, publ. p. Ch. Piot (s. '90,
452). VIII : 1580-81. Ixxij 670 p.
* Reo.: SatR 70, 54; RQH 48, 612 f.
Lahaye; Bull, de l'ac. des sc. de Belg.
20, 151-3 Piot; Jl. des savants 656. [14
Cuno, Fr. W., Franc. Junius d. alt.,
Pastor u. Prof. d. Theol., 1545-1602;
s. Leben u. Wirken. Amsterdam,
Scheffer. xj 416 p. 6 11. * Rec. : ThLBl
499 Zahn. [15
Bijdragen tot de gesch. d. hervormde
kerk te Gent, 1578 84; medeg. door
V. van der Haeghen. (Bijdrr. en
*36
Bibliographie 816—874.
meded. v. h. hist. genootsch. te Ut-
recht 12, 182-280.) * Vgl. a) H. G.
Kl eyn^Bijvoegsel. (Ebd. 281-3.) [816
Mededeelingen uit de handelingen
der classis van Dordrecht omtrent
d. toestand van hetonderwijs binnen
hare grenzen in d. 1. tijd d. hervor-
ming; medeg. d. H. G. Kleyn. (Ebd.
284-306.) [17
H., V. V., a) Interrogatoires an
sujet de propos Ii^retiques, 1583. —
b) Sentence capit. rendue contre un
h6r6tique en 1582. (Messag. des sc.
hist. 360-4; 365 f.) [18
Claeys, P., Chanteurs publics au
16. si^cle. (Ebd. 340-4.) [19
Martin, E., Bilder z. Siegfriedslied
V. 1580. (Jb. f. G. Els.-Lothr. 6, 84
bis 95.) "Jf Holzschnitte. [20
Harless, W., Elisabeth v. Kuilen-
burg. (ZBergGV 26, 227-33.) [21
Lossen, Salentin, Gf. v. Isenburg,
Erzbisch, u. Kurf. v. Köln. (ADB 30,
216-24.) [22
Ribbeck, Gf. Werner v. Salm. (Ebd.
254 f.) [23
Tagebucli, Das, d. Aachener Stadt-
Bvnd. Melchior Klocker, 1602-8, hrsg.
V. K. Wieth. (MV f. Kde. d. Aach.
Vorz. 3, 1-11; 17-24; 33-41.) [24
Sctiutzbrief d. Gen.-Feldmarschalls
Joh. V. Werth für d. Gut Schönau
bei Richterich, hrsg. v. K. Wieth.
(Ebd. 3, 13). *23. Oct. 1642. [25
Bretagne, A., Medaille de St. Hivier
de 1623. (M^m. de la soc. d'archl.
lorraine 17, 62-4.) [26
Kracauer, Die Juden Frankfurts im
Fettmilch'schen Aufstand (s. '90, 3273).
Schi. (ZGJuden 4,319-65. 5, 1-26.) [27
Reimer, Hess. Kanzler Reinhard
Scheffer. (ADB 30, 682 f.) [28
Heldmann, Das Verh. Hessens zu
d. Truchsessischen Wirren im Erz-
stifte Köln, 1582-84. (M. d. V. f.
Hess. G. '89, 50-3.) [29
MOlier, Geo., Zwei Unterrichtspläne
f. d. Hzz. Joh. Friedr. IV. u. Joh.
zu Sachs.- Weimar. (NASächsG 11,
245-62.) [30
Sclineider, Joli., Theol. Mart. Schal-
ling. (ADB 30, 566-9.) [31
Horchler, Ad., Ein Beitr. z. G. d.
J. 1628 in Kempten. (Allgäuer G.-
freund 3, 108-11.) [32
Bessert, 6., Eine Frank. Dorfordng.
V. 1595. (BU. f. Württ. K.-G. 5, 71.) [33
Geschichte, Kurze, der Ein- und
Durchführg. d.Ref. in d.K.-Gemeinde
Neidlingen, v. 19. Juli 1590 an. (Ebd.
65 f.; 73 5.) [34
Adam, A. E., Zur G. d. Bad. Land-
stände. (ZGOberrh 6, 178-80.) [35
Gessler, Alb., Fei. Platter'sSchildrg.
d. Reise d. Mkgf. Geo. Fr. zu Baden
u. Hochberg nach Hechingen zur
Hochzeit d. Gf. Joh. Geo. v. Hohen-
zollern im J. 1598. (Basler Jb. '91,
104-46.) [36
Memorabilia quaedam Argentorati
I observata; mitg. V.A.Tille. (Jb. f.
I G. Els.-Lothr. 6, 62-8.) -X-1582-1604. [37
j Letz, Fr., Auszug a. d. Chronik d.
I St. Ingweiler: Der 80j. Krieg. (Ebd.
I 69-75.) [38
Wyss, 6. V., a) Herkules v. Salis.
— b) Frhr. Rud. v. Salis. — c) Ulysses
v. Salis-Marschlins. (ADB 30, 238
bis 40.) [39
Bernus, A., Pierre Ramus k BAle,
1568-69. (Bull, de la soc. de l'hist.
du prot. frang. 39, 508-23.) [40
Ramus, Lettre k Rod. Gwalter et
Louis Lavater k Zürich, de Bäle,
1569, pubL par H. Omont et A.
Bernus. (Ebd. 524-30.) [41
Trog, H., Andreas Ryff. (ADB 30,
63 f.) [42
Rohan, Heinr. v.. Vier Briefe ; mitg.
V. Tb. v. L i e b e n a u. (Anz. f
Schvireiz. G. 21, 122-4.) [43
Schiecht, J., Zum Baier. Concordat
V. 1583. (RQschr 4, 363-76.) [44
Chiapusso, F., Relazione antica
dello stato di Piemonte e Savoia,
1571. (Mise, di Btor. it. 28, 577-602.) [45
Scheichi, Fr., Bilder a. d. Gegenref.
in Oesterr., 1564-1618. Gotha. Perthes.
50 p. 1 M. [46
Sch., Herrn. Chr. Gf. v. Rnsworm,
kais. Feldmarsch, n. geh. Rath. (ADB
30, 16-9.) [47
Kaufmann, D., Die letzte Vertreibg.
d. Juden a. Wien u. Niederöstcrr.,
ihre Vor-G. (1625-70) u. ihre Opfer.
Wien, Konegen. 1889. 228 p.3 M.60. [48
Safr&ncl(, J., Matthäus Hosins v.
Hohenmauth. [T8chech.]Progr. Kolin.
13 p. ^ Biogr. Beitr. unter Mit-
theilg. V. Stücken a. Hosius' üeber-
setzg. von Guagnin's Werk üb. Rass-
land. [49
Rebhann, Ant., Armirung, Defen-
dirg. u. Demolirg, d. Brüxer Schlosses,
III, 3-4. Siebzehntes Jahrhundert.
^37
16:39-53. I. IL (MVGDBöhmen 29,
79-100; 183-98.) [850
firadi, Heinr., Das Graslitzer Berg-
buch, 1590-1614. Grasl.^Pohl. ^Rec:
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 30. [51
fiindely,A., Zur G. Gabriel Bethlen's.
I: B.'s Ueirath m. Kathar. v. Branden-
burg. — II : Erhebg. Ferdinand's III.
auf d. Ungar. Thron. (Ungar. R. 10,
549-62.) [52
Clindely, A. u. J. Acsady, Bethlen
Gabor ^s udvara. [Gabr. Bethlen u.
8. Hof.] (Ung.-histor. Biographien,
Jg.l890.)Budap.,Mehner. 264 p. [53
Denik6, Kolom., Beitrr. z. G. Stef.
Bäthorys. (Tört^nelmi Tar 12, 609
bis 26.) [54
Gergely, S., Die diplom. Beziehgn.
Gco. Raköczy's I. zu Frankreich. I.
(Ebd. 686-707.) [55
Szilagyl, A., Briefe u. Urkk. z. G.
Geo. Räkoczv's IL (Ebd. 326 ff.;
451 ff.; 637 ff*.) [56
Karolyl, A., Artikel XXII [1604].
(Ungar. R. 10, 713-60.) [57
Isilinazky, M., A linczi b^kekötes
[G. d. Lintzer Friedens u. d. kirchen-
polit.Gesetzgebg. V. J. 1647]. Budapest,
Homyanszky. 460 p. 6 M. 40. ^Rec:
ThStK 64. Jg. 1, 199 Szlävik ; ThLZ
15, 205 Szlävik. [58
Georg Thurzo, Der Burgherr v.
Ärva; e. Bl. a. d. Ungar. Ref.-G.
(Ev. K.-Ztg 557-60.) [59
Barabäs, S., Urkk. a. d. Udvar-
helyer Comitats-A. I-II. (Törtenelmi
Tar 12, 119 ff.; 352 ff.) -5^1615-61. [860
Vgl. '90, 3648. 3704 b. 3854 g; 56 e; 57 d;
601; i; 74. 3915; I6d; g; i; 1; 3930b; e;
75; 9ie; f. 4005o; p; 38a; c; 41b; 44d;
48a; 63c; d; 64b; 66g; «7; 7li; k; n;
S8g. 4100a; b; e; f; 2f-h; 5; 6d; e; 8c;
16b; 26q;x; 44a; 46a; d; 47e:58a; c; 63b;
64c; 67; 68c; 91d; e; 1; m. 4813b; 38f;
SSg; 52e; 58e; 61; 67; 43-11 a; b; f; 44c;
48i; r; s; 77o. '91, 589. 611; 17b; c; 63;
71; 73; 81; 94; 97. 703; 17. 861; 77. 909;
12a; 16; 44b; n; u; 50.
4. Farn Westfäl. Frieden bis z.
Tode Ka/rVa VI. und Friedr.
WUhelm'8 I. 1648-1740.
Allgemeines; Beziehgn. za Frankreich 861
bis 80 ; Türkenkriege n. Oesterreich-Ün^nam
881-890; Nordische Verhältnisse n. Branden-
bnxg-Prenssen 891-905; Andere Territorien
906-935; Allg. Culturgeschichtllches 936-957.
Omont, H., Invent. somnti. des mss.
de la collect. Renaudot, conserv. &
la bibl. nation. (BECh 51, 270-97.) [861
^ Recueil des instruct. donnees aux
ambass. etc. de France (s. '89, 2392
u. '90, 3286). Rec. v. Russie I: HZ 66,
153-5 Pribram; Bibl. un. 48, 657 f.;
RQH 49, 336 f. Martinov- R. de
Saintonge 11, 62 f. — Rec. v. Abth.
Baviere etc.: EHR 5, 792-8 Lodge;
HZ 65, 554-6 Pribram; R. de Sain-
tonge 61 f. [62
Erdraannsdörffer, Dt. G. (s. '89, 722
u. 4938). p. 321 464. (Oncken, Allg.
G. Abth. 181.) Berl., Grote. 6M. [63
Zwiedineck-Südenhorst, Dt. G. im
Zeitr. d. Griindg. d. Preuss. Kgth.
(8. '89, 723 11. '90, 474). Lfg. 8 u. 9.
Bd. I, p. 561-88 u. xij p. Bd. II, p. 1
bis 112. (Bibl. Dt. G. Lfg. 51 u. 56.)
^Rec; MHL 18, 351-5 Hirsch; PJbb
66, 301-6 Dangers ; HPBll 105, 852-8-,
DLZ 11, 1508 f. Kocher; CBl 1564;
Nation 7, 556. [64
Mahan, A. F., The influence of sea
power lipon bist., 1660-1783. Lond.,
Low. 557 p. 18 sh. ^ Rec. : Ac.
Nr. 951; SatR 69, 778; Edinburgh R.
172, 420-53; Ath. Nr. 3274. [65
^DlefTenbach, Französ. Einfl. in
Dtld. unt. Lndw. XIV., s. '90, 1229.
Rec: HZ 65, 480 f. Pribram; CBl
1289; B11LU362 Schnitze; Lpz. Ztg.
Beil. 163 f.; Nation ö, 270 Jeep. [66
Laif, J., Nicol. Foucquet, procureur
g6n6r. etc. de Louis XIV. Paris, Plön.
585; 575 p. 16 fr. * Rec: Bull. crit.
11, 347 ff.; L'univ. cath. 5, 448-50
AUain. [67
Rousaet, Cam., Le surintendant
Foucquet. II: la disgrace. (R. des
2 mondes 102, 840-64.) [68
Heigel, C. Th., Neue Beitrr. zur
Charakteristik K.Leopold'sL (SBMAk
'90, II, 109-47.) [69
Gehrke, K., Joh. Phil. v. Mainz u.
das Marienburger Bündniss, 1671.
Rostocker Diss. 1888. 50 p. [70
Brischar, J. N., Innocenz XL u.
XIII. (KLex 6. 753-8; 760 f.) [71
Janke, A., Die Belagergn. d. Stadt
Trier 1673-75 u. d. Schlacht an d.
Conzer Brücke, 11. Aug. 1675. Trier,
Lintz. 108 p. 4 M. [72
Peiissier, L. 6., Le card. Henri de
Noris et sa correspondance. (Sep.
a. Studi e docc. 11, 25-64; 253-332.)
Rome, impr. du Vaticane. «^fRec:
RC 31, 70 f. [73
Greppi, comte, Notes de voyage
du comte Giandemaria, envoye du
*38
Bibliographie Nr. 874—928.
duc de Parme a la cour de Louis XIV.,
1680. (R. d'liißt. dipl. 4, 352-67.) [874
Mobilmachung, Eine^ des Dt. Reiches
vor 200 JJ. (Allg. Mil. Ztg. 1889,
Nr. 102 f.) ^ 1688. [75
Lettres d'un cadet de Gascogne
sous Louis XIV., Fran9oi8 de Sar-
ram6a; publ. par F. Abbadie.
(Archives hist. de ]a Gase. fasc. 21.)
Paris, Champion. xix90p. H^Verf.
kämpfte am Rhein u. in d. Niederl.,
1694-1722. — Rec: RC 80, 378
Chuquet. [76
Lonchay, H., La principaute de
Liege, la France et les Pays-Bas au
17. et au 18. si^cie; 6tude d'hist.
diplom. (Sep. a. Möm. couronnds.
XLIV.) Brux., Hayez. 191p. *Be-
DUtzt Flugschrr. u. ungedr. Correspon-
denzen d. Lütticher Univ.-bibl., Brüs-
seler u. Pariser Archive. — Rec:
Bull, de l'ac. de Belg. 17, 388-98 Le
Roy, Piot et Bormans. [77
^ Baudrillart, Philippe V. et la
cour de France (s. '90, 1240). II:
Phil. V. et le duc d'Orleans. 1891.
615 p. Rec. V. I: RH 43, 111 Farges;
Polyb. 58, 447 50 Gandy; RQH 48,
653-5-, R. d. Saintonge et d'Aunis 10,
348 f. [78
Merooires de M. deBonac, 1715,
pubL p. Ch. Sc he f er. (R. d'hist.dipl.
4, 607-19. 5, 82-97.) [79
Correspondance de mad. duchesse
d'Orleans; extr. de ses lettres orig.,
publ. p, L. W. Holland; trad. p. E.
Jaegl4i. 3 vol. Paris, Bouillon. 283;
293; 297 p. ^Rec: RC 31, 34-6; RH
44, 98 f. [80
Starhemberg, E. Rild. v., Vertraul.
Briefe an s. Vetter Gf. Gundacker
v. Starhemberg. 1682-99; veröff. v.
Vict. v. Renner. Wien, Gerold.
100 p. *Rec.: MHL 18, 356 f. [81
Pauls, E., Ein in Aachen entstand.
Schauspiel u. Siegeslied z. Feier d.
Befreiung Wiens v. d. Türken, 1683.
(MV f. Kde.d. Aach. Vorz. 2,10-12.) [82
Mens!, Frz. v.. Die Finanzen Oester-
reichs v. 1701-40; nach archv. Qn.
Wien, Manz. xv775 p. 12 M. ^Ueber-
raschende Fülle neuen, z. Th. ent-
legenen Materials ; dazu klare Gliede-
rung u. schöne Darstellung. [G.S.] [83
Krebs, J., Christ. Leop. Frhr. v.
Schaffgotsch. (ADB 30, 541.) [84
Speiers, E. B., The Salzburgers.
(EHR 5, 665-99.) [85
Hammerl, Bened., Die Einfalle der
Kuruczen in die Gegend an derMarch,
1703-6. (Bll. d. V. f. Ldkde v. Nieder-
österr. 24, 284-301.) [86
Teglas, Gabr., Die Höhlen d. Comi-
tates Hunyad. (Szäzadok 28, 19-30.)
-$f Türkenzeit, [87
Schönherr, J., Gesuch d. Klausen-
burger Bürger um Entfemg. d. Dt.
Söldner truppen. (Tört^nelmi Tdr 12,
204-6.) ^1663, [88
Torma, K., Die Meroorabilien des
Sigism. Szanislö, 1682-1711. L IL
(Ebd. 230-69; 503-22; 708-27.) [89
Zieglauer, v., Gf. Sachs v. Harten-
eck [Joh. Zabanius]. (ADB 30, 134
bis 42.) [90
^ Pribram, Oesterr. Vermittelungs-
Politik, s. '90, 1256. Rec. : MHL 18,
268 u. HZ 65, 364 f. Hirsch; DLZ 11,
1058 f. Meinecke; RC30, 103 f. Auer-
bach ; CBl 1798 f. [91
Döring, P., Die Eroberg. Alsens
durch d. gr. Kurfürsten. Sonderburg,
La Blotte. 45 p. 60 Pf. [92
Friese, K., Ueb. d. äuss. Gang d.
Verhandlgn. beim Frieden v. Oliva.
Kieler Diss. 64 p. u. 2 Taf. [98
Stanislaus Poniatovskis berättelse
om sina öden tillsammans med
Karl XII. (Svensk hist. tidskr. 10,
181-228.) [94
Paczkowski, Jos., Der gr. Kurf. u.
Chr. Ludw. v. Kalckstein (s. '90, 502
u. 3317). m. (FBPG 3, 419-63.) -$f Rec:
AZtg '91, Nr. 29 Egelhaaf. [95
Joret, Ch., Pierre et Nie Formont;
un banquier et un corresp. du grand-
^lecteur k Paris. Paris, Picard. 80 p.
^ Reo.: RH 45, 217; Bull, de la soc.
du prot. fran?. 39, 666-8 Douen; RC
31, 30 f.; Nation 8, 347. [96
Seidel, P., Die Beziehgn. d. gr.
Kurf. u. K. Friedrich I. zur Niederl.
Kunst. (Jb. d. kgl. Preuss. Kunst-
sammlgn. 11, 119-49.) [97
Lavisse, E., Le p^re du grand
Fred^ric. (R. des 2 mondes 101,
578-621.) [98
Bericht üb. d. Einnahme d. Festg.
Moers durch Fürst Leopold v. An-
halt-Dessau, 7. Nov. 1712; mitg. v.
Wächter. (ZBergGV 26, 234-71.) [899
L[ehmann], M., Zur Preuss. Finanz-
G. (HZ 65, 274 f.) [900
III, 4. Vom Westfäl. Frieden bis z. Tode KarFs VI.
*39
Berlin u. s. Hof i. J. 1696, Reise-
erinnergD. des Fra Aless. Bichi
aas Siena. (Grenzb. 50, I, 20-80;
71-81.) [901
Bolte, J., Ein Holland. Urtheil üb.
Berlin a. d. J. 1700. (MVGBerlin
7, 127 f.) [2
<X> Berlnouier, Oolonieliste ▼. 1699,
8. '89, 2418. Rec: MHL 17, 292 f.
Beheim-Schwarzbach ; MVGBerlin 6,
20-2 Koch ; HZ 65, 362 f. Meinecke. [3
Streit, Der, zw. Preuss. u. d. St.
Köln üb. d. Zalassg. Calvin. Gottes-
dienstes. (Katholik '89, II, 39-54.) \4:
Jungnitz, J., Sebastian v. Rostock,
Bisch. V. Breslau. Bresl., Aderholz.
1891. 282 p. 3 M. [5
Haucll, E., Beitrr. z. G. d. Pest in
Glatz, 1688. (Vjschr. f. Glatz 9, 125
bis 32: 288-41.) [6
Distel, Tli., Zur Chronik Dresdens
u. zu e. verschollenen Ms. Anton
Weck's. (NASächsG 11, 160 f.) [7
Biedermann, K., Aus d. Glanzzeit
d. Sächsisch -Poln. Hofes. [Relation
üb. d. Verbrauch d. Gfn. v. Flemming,
1722.] (Z. f. Dt. Cultur-G. 1,214-8.) [8
Wuttiie, R., Die Einführg. derLand-
Accise a. der Generalconsumtions-
iiccise in Kursachsen. Heidelb. Diss.
124 p. [9
BertrandjJ., UneamiedeDescartes,
Elisabeth, princesse de Boheme. (R.
d. 2 mondes 102, 98-122.) [10
Muciie, E., Aus d. Erinnergn. d.
Hzgin. Sophie v. Hannover. Progr. j
Schneidemühl. 4^ 36 p. ^ Bei guter
Lit.-benutzung nicht viel neue Resul-
tate. [G. S.] [11
Bodemann, Ed., a)Neue Beitrr. z. G.
d. Hannov. Prinz. Sophie Dorothee
(v. Ahlden). — b) Höhere Töchtei^
erziehg. im 17. Jh.: e. Testament d.
Frau V. Quitzau. (ZHVNieders. '90,
111-30; 309-13.) [12
Lechner, K., Ein Beitr. z. G. d.
Hannoverischen Mission. Kremsier.
Progr. 17 p. * 1718-19. Casp. Ign.
Gf. V. Künigl, Erzbisch, v. Brixen,
1718-19. [13
Grotefend, H., Aus d. Jugend d.
Schauspieldirect. Conr. Ernst Acker-
mann. (Jbb. d. V. f. Mecklenb. G.
55, 288-92.) [14
Woltr, A., Flensburg in d. Kriegsjj.
1657-60. (ZSchle8w.-Holst.-Lauenb. G.
20, 81-130.) [15
Wehrmann, C, Das Schuldenwesen
d. St. Lübeck nach Errichtg. d. Stadt-
kasse. (HansGBll '88, 63-97.) [16
Ueboldt, J., a) Auszüge a. Acten-
stücken d. k. Archivs zu Dresden v.
J. 1686 betr.d. Ueb erf all Chris tian's V.
V. Dänem. geg. Hamburg. — b) Die
1686 Hamburg zu Hilfe gesandten
Brandenb. Truppen. — c) D. Altonaer
Vertrag v. 20./30. Juni 1689. - d) Eine
Medaille auf d. Alton. Vertrag. (MV
Hamb. G. 12, 346 51; 365-8; 384-6;
477-9.) — e) Drei Hamburg. Festungs-
commandanten a. d. 17. Jh. (Vjschr.
f. Wappen-, Siegel- etc. Kunde 18.
256-64.) [17
Beneke, Joh. Fr. Schaffshausen,
Hamburg. Staatsmann. (ADB 30,
550 f.) [18
Gorges, M., Beitrr. z. G. d. ehem.
Hochstiftes Paderborn i. 17. Jh. unter
Dietr. Ad. v. d. Reck. Münsterer Diss.
1889. 31 p. [19
Krämer, F. J. L, Maria IL Stuart,
gemahn van Willem III.; hi8t.-biogr.
schets. ütrecht,Beijers. 292p.8fl.25.[20
Vignols, L, Le commerce hollandais
et les congr^gations juives h la ßn
du 17. si^cle. (RH 44, 327-30.) [21
Wiesener, L, Etat de Hollande au
commenc. du 18. siecle. (Soc. des
^t. bist.) Amiens, Delattre-Lensel.
11 p. [22
De Dubor, Geo., La guillotine en
Hollande en 1658. (NR 67, 606-8.) [23
Extraits de la Gazette de Hartem,
1691-97; publ. p. A. J. Ensch^de.
(Bull, de la soc. de l'hist. du protest.
frang. 39, 373-9.) [24
Braun, J., Buchdr. Gereon Arn.
Schauberg i.Köln.(ADB30,620 f.) [25
Pick, R., Zur Biographie d. Pfarrers
Heinr. Brewer. (MV f. Kde. d. Aach.
Vorzeit 2, 12-14.)^ [26
Feisenhart, J., Etudes bist, sur le
duche de Luzembourg et le comt^
de Chiny; relations de la prov. de
Luzembourg avec le gonvemement
g^n^r. desPays-Bas antrieb., 1716-44.
(Public, de Tinst. archl. du Luxemb.)
Arlon, Brück. 1885-88. 83; 50; 102;
88 p. [27
Guyot, H., Les j^suites et les biens
des refugi^s ä Metz, 1708. (Bull, de
la soc. de Thist. du prot. fran^. 39,
432-7.) [28
"40
Bibliographie Nr. 929—967
Schneider, Eug., Wärtt. Geheim-
rath Joh. Th. v. Scheffer. (ADB 30,
681 f.) [929
Hönes, Buhl contra Wimpfen; ein
ergötzl. Rechtsstreit a. d. Anfang d.
18. Jh. (Württ. Vjhfte. 13, 117-22.) [30
Lieder, Drei, auf StrassburgsUeber-
gabe, 1681; mitg. v. J. Bolte u.
E. Martin. (Jb. f. G. El8.-Lothr.
6, 76-83.) [31
Maag, R., Bürgermeister Waser.
(Anz. f. Schweiz. G. 21, 125 f.) [32
Bernus, A., La famille parisienne
des Formont dans le refuge. (Bull,
de la soc. de Thist. du protest. fran^.
39, 609-11.) [33
Briefe d. Hzgin. Marie Anna Chri-
stina V. Baiern, vermählt. Dauphine
V. Frankr., mitg. v. L. v. Beckh-
Widmannstetter. (Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 188-213.) [34
En8Clied6, A. J., Les Vaudois 10 ans
apr^s la glorieuse rentr^e; requötes
addr. aux Etats-g^n^raux de Hollande,
1699-1702. (Bull, de la soc. du prot.
fran^. 39, 469-77.) [85
Kul(Ula, R. C, Die Mauriner Aus-
gabe d. Augustinus; e. Beitr. z. G.
d. Lit. u. d. Kirche im ZA Lud-
wigs XIV. L II. (Sep. a. SBWAk
CXXI.) Wien, Tempsky. 106; 66 p.
1 M. 80; 1 M. 30. *Rec.: HC 30,
189-91; ThLZ 15, 573 Keusch. [36
Franl(, Gust., DieWertheimer Bibel-
übersetzg. vor d. Reichs hofralh in
Wien. (ZKG 12, 279-302.) [37
Becker, Bernli., Zinzendorfs Be-
ziehgn. z. Rom. Kirche. (ThStK '91,
321-55.) [38
Reuter, H., Gf. Zinzendorf u. d.
Gründg. d. Brüdergemeinde. (ZKG
12, 1-20.) [39
Carini, le., Lettere di Em. Schel-
strate. (Spicil. Vatic. 1, 135-40.) [40
Lettres ined. de divers savants de
la ün du 17. et du commenc. du
18. siecle publ. par E. Gigas. I:
Choix de la corresp. de Pierre
Bayle, 1670-1706. Kopenh., Gad.
(Paris, Didot.) 1890. xviij 728 p.
10 Kr. -^f Nach d. Originalen in d.
Kopenhag. Bibl. — Rec: RC 30,
472-5. [41
Laube, G. C, Ein berühmter Zinn-
wälder. (MVGDBöhmen 29, 198-200.)
^Joh. Christ. Scheider, Prof. d.
Medicin in Leipzig. [42
Biograpliien von Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern und Künstlern in
ADB XXX: a-d) 587 f.; 170 f; 586 f.;
553-5. Wagenmann, Joh, Scharff. —
Joh. Christfried Sagittarius. — Goltfr.
Balth. Scharff. — Jos. Schaitberger.
— e)337f. E. Friedländer, Christ.
Sand. — fh) 78 f.; 202 f.; 200 f.
A. Schumann, Joh. Hnr. Ringier.
— Joh. Jac. Salchli. — Joh. Rud.
Salchli. — 1)762. Th. Schott, Joh.
Hnr. Schellenbauer. — k-1) 161 f.;
415 f. P.Zimmermann, Jac. Sack-
mann. — Joh. Saubert. — m) 342 f.
C. A. V. Hase, Beruh, v. Sauden,
d. ältere. — n) 354 f. Carstens,
Casp. Herm. Sandhagen. — o) 175 f.
Günther, Chr. Sahme. — p) 527 f.
H. A. Li er, Melchior Schäfer. --
q) 199 f. Cuno, Joh. Chr. Salbacü.
— r) 684 f. 0. Schmid, Joh. Jac.
SchetTmacher. — 8-v) 363; 395 f.;
570 f.; 614. v. Schulte, Beruh.
Sannig. — Corn. t'Sas. — Joh. Chr.
Scham bogen. — Oddo Schanz. —
w-y) 480 f.; 583; 643 f. Eisenhart,
Quir. Schacher. — G. K. v. Scharen -
hörst. — Joh. Gottfr. Schaumburg.
— z) 491. Häckermann, Joh.
Schack. [43
Ferner ebenda a-b) 561; 709 f.
Zopf fei, Joe. Schaller. - Balth.
Scheidt. —cd) 680 f.; 551. R.
H o c h e , Joh. Gerb. Scheffer. —
P. Schaffshausen. — e) 364. G.
Winter, Joh. Casp. Santoroc. —
f) 676. Cantor, Mich. Scheffelt. —
g) 676. Pyl, Chr. St. Scheffel. —
h) 712. F. Ratzel, Hier. Scheidt.
— i)612 f. Bresslau, Karl Schar-
schmidt. — k) 734. Poten, Bernb.
V. Scheither. — I) 648 f. v. Bülow,
Hnr. Schaevius. — m) 111-3. M. v.
Waldberg,G.W.Sacer. — n-p)551f.;
555; 65. Wessely, G. Schagen. —
G. Schalken. — Piet. Rysbrack. —
q-r) 736 f.; 737. Beneke, Matth.
Scheits. — Andr. Scheits. - s) 647 f.
P. Beck, Joh. Chr. Schaupp. —
t) 760 f. R. Ei tu er, Joh. Schelle.
— u) 690-2. H. Welti, Joh. Ad.
Scheibe. [44
Bodemann, Ed., a) Nachtrr. zu
„Leibnizens Briefw. m. d. Minister
V. Bernstorf n. andere Leibniz betr.
Briefe". (ZHVNieders. '90, 131-68.)
III, 4. Vom Westf. Frieden bis 1740, Culturgeschichtliches. *41
— b)firiefe Leibnizens u. ofßc. Acten-
stücke z. G. d. Antoinette Bourignon.
(ZKG 12, 362-80.) [945
Stein, Ludw., Leibniz u. Spinoza;
e. Beitr. z. Entwickl.-G. d. Leibniz.
Philosophie; mit 19 ineditis a. d.
Nach!. V. Leibniz. Berlin, Reimer.
XVJ362 p. 8 M. <X^Rec.: AZtg Nr.
344. [46
Hiiygens, Chr., Oeuvres compl^tes,
publ. p. la 80C. hollandaise des
Sciences. III: correspondance, 1660
bis 1661. La Haye, Nijhoff. 4°. 563 p.
m. Abb. 15 fl. ^ Rec; DLZ 12, 279 f.
Gerland. [47
Hofmanswaldau und HarsdörfTer,
Briefwechsel; mitg. v. Jos. Ett-
linger. (Z. f. vergl. Lit.-G. 4, 100
bis 103.) [48
Zschokke, E., Der Toggenburger
Epigrammatiker Joh. Grob, 1643-97.
Züricher Dies. 75 p. [49
Neubaur, L, Georg Greflinger.
(Altpreuss. Mtschr. 27, 476-503.) [50
Kade, R., Sperontes, singende Muse
an der Pleisse, 1736. (Lpz. Ztg. Beil.
421-3.) [51
Paula, E., Ein Aachener Schul-
drama d. 18. Jh. (MV f. Kde. d.
Aach. Yorz. 2, 75-7.) [52
Dessotr, A., Ueb. Spanische, Ital.
ü. Franz. Dramen in d. Spielver-
zeichnissen Dt. Wandertruppen. (Z.
f. vergl. Lit.-G. 4, 1-16.) [53
Jouin, H., Charles ]e Brun et les
ans eons Louis XIV.; le premier
peinrre, sa vie etc. Paris, Laurens.
1889. 4^ 818 p. 60 fr. *Rec.: Po-
lyb. 59, 98400 de Nolhac. [54
Michel, Em., a) Hobbema et les
paysagistes de son temps en Hol-
lande. — b) Ruysdael et les paysag.
de r^cole de Harlem. (Les Artistes
c^libres.) Paris, libr. de Tart. 54;
92 p. 2 fr. 50; 3 fr. 50. -Jf Rec:
Polyb. 59, 111 de Nolhac; Hess,
des sc. bist. 114 u. 495-7. [55
Bodemann, Ed., Nicol. Seeländer,
Kurhannov. Biblioth.-Kupfer8techer,
1716-44. (ZHVNieders. '90, 169 bis
180.) [56
Schultz, Aiw., Alltagsleben e. Dt.
Frau zu Anf. d. 18. Jh. Lpz., HirzeL
278 p. m. 33 Abb. 6 M. <«► An-
ziehende, aber nicht immer er-
schöpf. Schrift, vorn, auf Grund von
Amaranthes' Frauenzimmer- Lexicon.
[G. S.J — Rec: CBl '91, 72 f. [957
Vgl. '90, 8742; 43. 38541; 57h; 59c; g; p;
s; 6üi; 88. 3906; 16a; b; e; h; 30b; 37b;
55li; 94m; 99i. 4004a; 5e; 44h; i; 58d; e;
6Sf; 64c; 66i; 71ni; 98f; h. 4100g; 2h;
26d; Slc;ö8a; e; 9in. 4239f; 52a; c; 58d;
74:77; 84; 85. 4341f;l; 46a; 61. '91, 89in-t;
41-44. 765; 66g; 74; 79. 805; 39c; 50; 60.
995. 1001 ; 11; 14.
5. Zeitalter Friedrich^s d. Gr.
1740--1789.
Allgem. u. Kriegs-G. 958-978; Friedr. d. Gr.
u. iTreusBen 979-998; Oesterreich 999-1011;
Andere Territorien 1012-1027; Geist. Leben
i. 18. (a. Anf. d. 19.) Jh. 1028-1067.
•^Kriege, Die, Friedrich's d. Gr.;
hrsg. v. gross. Generalstabe. I, s»
'90, 3352. Rec: CBl 1500 f.; Ggw.
38, 166-8 Rosenstein; Dt. R. 15, IV,
126 f.; DLZ 11, 1585 f.; NtZtg 43,
Nr. 520 u. 529; FBPG 3, 640-3;
MHL 19, 61-3 v. Kalckstein; Dt. Rs.
66, 152-4; N. miL Bll. 38, 177 f. [958
Fränkel, Ludw., Zu d. Sammelbde.
Jud.-Dt. Schrr. üb. d. 1. u. 2. Schles.
Krieg. (ZGJuden 4, 28C-9.) - Vgl.
'90, 1782s. [59
Koser, R., Zur Schlacht bei Moll-
witz. (FBPG3,479.91.)* Rec: AZtg
'91, Nr. 29 Egelhaaf. [60
Auszug a. d. K.-Büchern d. evang.
K.' in Ohlau. (Dt. Herold 21, 110 f.)
-X-Bei Mollwitz gefall. Officiere. [61
Volkslieder, Eistor., a. d. Oesterr.
Erbfolgekriege; mitg. v. K. Obs er.
(Germania 35, 181-5.) [62
Broglie, Duo de, ^tudes diploma-
tiques: Fin de la guerre de la suc-
cession d'Autriche I-III. (R. des
2 mondes 102. 768-808 u. 103, 241-71 ;
524-48.) ^ Vgl. '90, 527 u. 3356. [63
Naude, A., Die Besetzg. d. Berliner
Commandantenstelle vor d. 7jähr.
Kriege. (FBPG 3, 618 f.) [64
Arnheim, Fr., Preussen u. Schweden
beim Ausbruch d. 7jähr. Kr. (Ebd.
611-8.) [65
Schneider, Nor., Aus d. Nachlas»
d. Kursächs. Artilleriehauptm. Joh.
Gottl. Tielke; e. Beitr. z. Qn.kritik
d. G. d. 7jähr. Krieges. (Ebd. 493
bis 554.) [66
Kerler, Dietr., Aus d. 7jähr. Kriege.
Tagebuch d. Preuss. Masketiers Do-
minicus; nebst ungedr. Kriegs- u.
Soldatenliedern. Münch., Beck. 1891.
xvl25p. 2M. 25. ^Sehr dankens-
werthe u. interess. Publication a. d.
*42
Bibliographie Kr. 967—1022.
Würzb.Bibl. ; meist objectiver Bericht.
(G.S.J - Rec: Leipz. Ztg. Beil. 583 f. ;
N. mil. Ell. 38, 178 f. f967
Winter, Geo., Die Strategie Fried-
rich's d. Gr. in d. Feldzügen v. 1756
u. 1757. (Hist. Taschenb. 10, 105
bis 185.) [68
Feldbibliothek, Die, des Fürsten
V. Soubise. (Grenzb. 49, III, 160
bis 167.) [69
La Morinerle, La prise de Tile
d'Aix. (R. de Saiutonge, Bull. 9,
117-28.) [70
Schenk, Steph., Descriptiointineris
obsidum rel. mon. Ossecensis a milite
Borassico abductoram [18. Nov. 1759],
hrsg. V. Ath. Wolf. (StMBCO 11,
47-57; 214-23.) [71
WIeth, K., Der Vogelfang bei
Maxen, 20./21. Nov. 1759. (MV f.
Kde. d. Aach. Vorz. 2, 80.) -Jf Flie-
gendes Blatt. [72
<K^Wengen, Karl Gf. zu Wied, s.
'90, 1302. — Benutzte hs. Material,
z. Th. a. d. Wied'schen A.; wichtig
besds. f. 1760-62. Rec: FBPG 3,
321 f.; Jbb. f. Dt. Armee 76, 99;
ßllLü362f. Schnitze; DLZ 11, 1101 f.;
HJb 11, 863; Lpz. Ztg. Beil. 220;
MHL 19, 16 f. Foss. [73
Volkslied, Ein, auf d. Schlacht
bei Freiberg, 29. Oct. 1762; mitg.
V. Ed. Hey den reich. (M. v. Freib.
Alth.-V. 26, 62 f.) [74
Gerlach, H., Weitere Erinnergn. a. d.
Schlacht bei Freiberg.(Ebd.26,63.) [75
Barmen im 7j. Kriege; e. Beck-
mann*sche Chronik, hrsg. v. C. Span-
nagel. (ZBergGV 26, 85-212.) [76
Michael, Woifg., Englands Stellung
z. 1. Theilung Polens. Freiburg.
Habil.schr. Hamb., Voss. 91 p. 2 M.
— •$(► Nach Londoner u. Berliner
Archivalien; betrifft bes. e. Conflict
Friedrich's des Gr. mit England. —
Rec: FBPG 3, 645 f.; BllLU 732
Schultze. [77
Unzer, Ad., Eertzberg's Antheil
an d. Preuss.-Oesterr. Verhdlgn.,
1778-79. Kieler Habil.-Schr. Frkf.,
Reitz & K. 182 p. 4 M. [78
^Koaer, Friedr. d. Gr. I, s. '90,
1311. Rec: HZ 65, 525-8 Fechner;
Mil. Lit.-Ztg. 71, 149 f.; NtZtg 43,
Nr. 139; Dt. Rs. 65,474 f. Naud6. [79
Reimann, Ed., Ueb. 3 von M. Leh-
mann [HZ 60, 255-68] veröffentl.
Actenstticke Friedr.'s d. Gr. (JB d.
Schles. Ges. 67, 206-17.) *Vgl. '89,
827. [80
Ranke, Leop. v„ Gutachten üb. d.
polit. Testamente Friedrich's d. Gr.
(Ranke, Werke Bd. LIII/LIV, 667
bis 670.) [81
Friedrich d. Gr., Musikal. Werke,
hrsg. V. Ph. Spitta (s. '89, 4992).
Lpz., Breitkopf & H. fol. xxij307 p.
40 M. ^ Rec. : FBPG 3, 639 f. —
Vgl, a) Spitta in Vjschr. f. Mnsikw.
5, 350-62 [auch sep. Lpz., Breit-
kopf &H. 30 Pf.]. — b) Spitta, Zur
Ausg. d. Compositionen Friedr.'s d.
Gr. (Vjschr. f. Musik'w. 6, 430t6.) [82
Winterfeld, F. A. v., Friedrich's
d. Gr. Thronbesteigung. (Westerm.
69, 347-56.) [83
Lavisae, E., Les premi^res annies
du grand Fr^d^ric. (R. polit. et litt.
1. u. 8 Nov.) [84
Unter Friedrich dem Gr.; aus d.
Memoiren d. Aeltervaters , 1752-73,
hrsg. V. Helene v. Hülsen. Berl.,
PäteL 207p. 4M. «K-Rec: NtZtg43,
Nr. 700; Lpz. Ztg. Beil. 596. [85
Boas, Ludw., Friedr.'s d. Gr. Mass-
nahmen z. Hebg. d. wirthsch. Lage
Westpreussens. Berl. Diss. 32 p. [86
Schwartz, Frz., Die Prov. Posen
als Schauplatz d. 7jähr. Krieges.
(Sep. a. ZHGPosen 5, 245-94.) Posen,
Jolowicz. 1 M. 20. [87
Griinhagen, Schlesien unt. Friedr.
d. Gr. (s. '90, 539 u. 3369). Lfg. 8
bis 10. Bd. II, p. 1-240. ^Rec:
NtZtg 43, Nr. 481; CBI 1669 f.;
FBPG 3, 644 f. Nand^; M VGDBöhmen
29, lit. Beil. 17-9; Dt. Rs. 66,
154 f. [88
GrQnhagen, Phil. Gotth. Gf. v.
Schaffgotsch, Fürstbisch, v. Breslau.
(ADB 30, 545-8.) [89
Meisaner, H., Die Hzgin. Maria
Anna v. Baiern u. d. Preuss. Reichs-
tagsgesandte V. Schwarzenaa; ein
Beitr. z. G. d. Preuss. Diplomatie,
1778-85. Festschr. Jauer. 4«. 34 p. [90
Ring, V., Asiat. Handlungscom-
pagnien Friedrich's d. Gr.; e. Beitr.
z. G. d. Preuss. Seehandels n. Actien-
wesens. Berl. , Heymann. 336 p.
4 M. 50. * Rec: FBPG 3, 644;
JbGVV 14, IV, 290-2 Schmoller;
Grenzb. 49, IV, 200; Selbstanz.: A.
f. bürgerl. Recht 4, 402. [91
III, 5. Zeitalter Friedrich's dos Grossen.
*43
Fechner, H., Ureprg. , Wesen u.
Bedeutg. d. Philosophie Friedrich's
<J. Gr. (Hist. Taschenb. 10, 187
bis 225.) [992
Thommen, R.,£in censurirterKönig.
{Basler Jb. '91. 224-7.) ^Friedr. d.
Gr. 1789. [93
Garlitt, C, Friedr. d. Gr. als Archi-
tect. (Westerm. 69, 100-29.) [94
Natzmer, 6. E. v., Ein Jugend-
freund Friedrich's d. Gr. : Carl Dubie-
lav V. Natzmer. (FBPG 3, 465-78.)
*Rec.: AZtg'91,Nr.29 Egelhaaf. [95
Poten, B. , Die Preuss. Generäle
Fr. Christ, u. Wilh. v. Saldern u.
Const. Nath. v. Saleumon. (ADB 30,
211-16.) [96
L[6hmann], M., Torck's Entlassung
aas d. Preuss. Dienst (HZ 65, 468 f.)
*Vgl. '90, 3374. [97
Lemcke, P., Die Kordhäuser Gei-
seln in Magdeburg, 1760. (GBll f.
Magdeb. 25, 47- 128.) — Auch ge-
kürzt: ZHarzV 23, 213 34. [98
Streber, Joseph IL (KLex6, 1845
bis 1865.) [999
Freund , Ein , einer Kaiserin.
(Laacher St. 39, 322-6.) ^X^Graf
Sylva-Taronca. [1000
Horvath, Eug., Der General Frz.
Kadasdy u. die Familien bibl. d. Ka
dasdy. (Szazadok 22, 412-25.) [1001
Wolfsgruber, Cöl., Chr. Ant. Kardi-
nal Migazzi, Fürsterzbisch. v. Wien.
Lfg. 1. Saulgau, Kitz, xij p. u. p. 1
bis 96. 1 M. 50. *In 10 Lfgn. [2
Sforza, 6., U viaggio di Pio VI.
a Vienna, 1782; docc. ined. (Giorn.
ligust. 15, 436-44.) [3
Böhm, F., K. Joseph 11. als Refor-
mator d. Oesterr. Volksschulwesens.
Znaim, Fournier & H. 21p. 40 Pf. [4
Kirchenberger, S., Kais. Joseph II.
als Reformator d. Oesterr. Milit.-
Sanitäts Wesens. Wien . Gräser, xj
108 p. 2 M. *Rec.: BllLü 378 f.
Kurs; DLZ 11, 1877 f. Kratter. [5
Szalatnay, J. 6. A., Bilder aus d.
Toleranz-Zeit im Königr. Böhmen.
Barmen, Klein. 99 p. 1 M. 20. *Rec. :
ThLBl 405; BllLU '91, I, 12 Sall-
mann. [6
Maaaburg, F. v., Die Strafe der
Schiffsziehens in Oesterreich, 1783
bis 1790. Wien, Manz. 92 p. 2 M. 40.
*Rcc.: MVGDBöhmen 29, lit. Beil.
28 f. [7
Klement, K., Einige Notizen üb.
d. Magistrat v. Mährisch-Neustadt
im 17. , bes. 18. Jh. Progr. Neu-
stadt. 32 p. [8
Abaei, L. , Ein Beitr. z. Hora-Be-
wegung. (Hazank 8, 157-9.) [9
Szentkl&ray, Eug., Die socialen u.
culturellen Verhh. d. Torontäler Co-
roitates im verfloss. Jh. '(Ebd. 8, 1
bis 27.) [10
Szerdahelyi , S., Szönyi Benjamin
etc. Benj. Szönyi u. d. Gemeinde
Hödmezöväsärhely, 1717-94. Budap.,
Prot.-liter. V. 224 p. [11
Instructionen, Die, d. Baltischen
Ritterschaften f. d. gesetzgeb. Com-
mission v. 1767; mitg. v. R. Hassel-
blatt. (Balt. Mtschr. 37, 668-93.) [12
<^ Transehe-Roseneck, Gutsherr u.
Bauer in Livland, s. '90, 3325. Rec. :
JbGVV 14, IV, 296-8 Schmoller;
Grenzb. 49, IV, 141. — a) Daraus
sep.: Die Reform d. bäuerl. Ver-
hältnisse in Livland, 1765-1804.
Münch. Diss. 63 p. [13
Winkler, Feldmarsch. Frdr. Aug.
Gf. Rutowsky. (ADB 30, 51 f.) [14
Bilbassow, B. , Jeanne-Elisabeth,
princesse d'Anhalt-Zerbst, m^re de
Catherinen. Petersburg. 1889. 205 p.
* Rec: R. d'hist. dipl. 4, 294 f. [15
Flugblatt, Hannoverisches, a. d. J.
1740; mitg. v. Ed. Bodemann.
(ZHVNieders. 305-9.) [16
Poten , B. , Geo. Heinr. Albr. v.
Scheither , Braunschweig.-Lüneburg.
Generalmajor. (ADB 30, 729-31.) [17
Handelmann, Kasp. v. Saldern.
(Ebd. 30, 213 5.) [18
Strack v. Weissenbach, Der regie-
rende Gf. Wilh. zu Schaumburg-
Lippe. Bückeb., Frommhold. 1889.
176 p. 3 M. [19
Nijhofr, D. C, De hertog v. Brun-
swijk; e. bijdr. tot de gesch. van
Nederl., 1750 84. La Haye, Nijhoff.
1889. xiv341 p. 3 fl. 60. *Rec.:
HZ 66, 128-31. [20
Du Pac de Bellegarde, Coup d'oell
sur Tanc. ^glisecathol. deHoUande etc.
sou8C16mentXIV.,publ.p.R.J.Hooij-
kaas. La Haye, Nijhoff. 59 p. 60 ct.
*Rec.: RC 30, 68; ThLZ 15, 451
Reusch. [21
Cumont, 6., M^dailles jet^es au
peuple lorsque Marie -Th^r^se et
Joseph IL prirent possession k Gand
"~1
*44
Bibliographie Nr. 1022-1053.
du comt^ de Flandre. (R. beige de
num. 46, 555-7.) [1022
Rathgeber, Jul., Der letzte Dt. Fürst
V. Hanau-Lichtenberg, Ldgf. Lud w. IX.
V. Hessen- Darmst. Stra88b.,Ver].-Anst.
50 p. 60 Pf. [23
Trauer musique zu d. Exequien
Weyland d. Glorwürdigsten Kaisers
Francisci Stephan! ; mitg. v. Hörn.
(Wtirtt. Vjhfte 13, 114.) [24
Hunziker, Ulyss v. Salis Marschlins.
(ADB 30, 240-4.) [25
Tröltsch, Walt., ßeltrr. z. Finanz-G.
Münchens in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.:
Derstädt. sogen.Bierpfennig. (Finanz-
A. 7, I, 249-315.) [26
Peetz, Hartw., Der Haushalt d.
Klost. Fölling im 18. Jh.; e. Altbaier.
Wirthsch.- u. Verwaltgs.-Studie. (Jb.
f. Münch. G. 4, 315-404.) [26a
GebQhrenordnung für den Scharf-
richter, 1773; hrsg. v. Ch. Schnepf.
(Bayerland 2, 48 f.) [27
Ronning, F., Rationalismens Tids-
alder, sidste Halvdel af 18. Arh. ; en
liter.-hist. Fremstilling. II: detEwald-
WesselskeTidsrum, 1770-85. Kopenh.,
Schonberg. 492 p. 6 Kr. 50. [28
Wundt, Wilh., Ueber d. Zusammen-
hang d. Philosophie mit d. Zeit-G. ;
e. Centenarbetrachtg. Rede. Lpz. 1889.
4^ 32 p. [29
Mahrenholtz, R. , Jean Jacques
Rousseau; Leben, Geistesentwickelg.
u. Hauptwerke. Lpz., Renger. 1889.
176 p. 4 M. *Rec.: LBl f. German.
u. Roman. Phil. 11, 339 f. v. Sall-
würk; DLZ 11, 128 9 Wätzoldt; BllLÜ
'90, 276 f. Groben; Bibl. krit. Anz.
f. Roman. Spr. 1, 265 f. [30
Rohr, P., Platner u. Kant; e. Beitr.
z. G. d. Philos. Lpz. Diss. 70 p. [31
Credaro, L, I mss. di Kant. (R
ital di filosofia 5, II, 88-102.) [32
Jacoby, Dan., a) Zur Mendelssohn-
Lit. — b) Mendelssohn u. Feder.
(ZGJuden 4, 366-8; 369 f.) [33
Geiger, L, Eine bildl. Darstellg.
M. Mendelssohn's. (Ebd. 5, 105 f.) [34
Guillaume, J., Pestalozzi ; ^t. biogr.
Paris, Hachette. 455 p. 3 fr. 50. [35
Nietzold, F. F., Wolke am Philan-
thropin zu Dessau; e. Beitr. z. G.
d. Pädagogik im 18. Jh. Lpz. Diss.
143 p. [36
Lötze, Curt, Joach. Heinr. Campe
als Pädagog; e. Beitr. z. G. d. Päda-
gogik im ZA. d. Aufklärg. Lpz. Diss.
Dresden, Beyer. 57 p. 1 M. [37
Biographien Ton Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern und Künstlern in
ADB XXX : a)p.381 f. Wagenmann,
Chr. Frdr. Sartorius. — b d) 203-5;
205-8; 537-9. A. Schumann, Job.
Salchli. — Rud. Nicol. Salchli. —
W. Frdr. Schäffer. — e) 389 f. G.
Winter, Joh. Geo. Sartorius. —
f-g) 373 f.; 340-2. 0. Schmid, J. K.
Sardagna. — A. Sandbichler. —
h-k) 178-92; 308 f.; 397 f. Reusch,
Joh. Mich. Sailer. — J. A. Frz. M.
Sambuga. — Rein. Sasserath. —
I-m) 378; 422. v. Schulte, Jos.
Sartori. — Jos. Ant. Sauter. —
D) 708 f. Eisenhart, Hnr. Gottfr.
Scheidemantel. — o) 300. Martin,
Joh. Dan. Salzmann. — p) 493 f.
Liepmann, Joh. Bapst. Schad. —
q-8)460 f.; 768-70; 363 f. R. Hoche,
Chr. Saxius. — J. J. G. Scheller.
— Laur. Santen. — t) 293-7. Binder,
Chr. Gotth. Salzraann. - n) 693.
Günther, Joh. Ephr. ScheibeL —
Y-w) 24; 20 4. Hosäus, Joh. Ldw.
Ant. Rust. — Fr. Wilh. Rust. —
X) 361 f. E. S c h m i d t , C. Fr. Sänger-
hausen. — y) 299 f. Box berger,
Fr. Rud. Salzmann. — z) 245-8. Frey,
Joh. Gaud. v. Salis-Sewis. [38
Weiter ebda: a) 347 f. Brummer,
Chr. Lävin Sander. — b) 672-6.
Wintterlin, Phil. Jac. Scheffauer.
— c) 762-5. C. Brun, Joh. Rudf.
Schellenberg. — d) 226-31. Dietz,
Ant. Salieri. — 6)486-9. Schlettercr,
Bened. Schack (Cziak). — f) 111.
Schienther, Johanna Sacco, geb.
Richard. [39
Palmieri, Greg., Viaggio in Ger-
mania, Baviera, Svizzera, Gianda e
Francia, 1761-63; diario del cardin.
Gius. Garampi. Roma, tipogr. Vatic.
1889. xxij328 p. *Rec.: R. stör,
it. 7, 95 f. Tononi; CBl f. Biblw. 7,
481-5 G. Meier. [40
Elirle, Frz., Die Uebertragung d.
letzten Restes d. päpstl. Archivs v.
Avignon nachRom. (HJb 11, 727-9.)[41
Albreclit, F., Leszing's Plagiate.
1-111,1. Hamb., SelbstverL p. 1-1118.
k Bd. 2 M. <X^Rec.: DLZ 11, 1833 f.
E. Schmidt. [42
HaufTe, 6., Herder in s. Ideen z.
Philos. n. G. d. Menschheit. Borna,
Jahnke. 127 p. 1 M. 50. [4:^
••■M'
III, 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang d. 19. Jahrh.'s. *45
Grisebach, Ed., Das Goethe'sche
ZA. d. Dt. Diclitg. \ m. Briefen Heinse's
u. Brentano'e. Lpz., Engelmann. 1891.
197 p. 3 M. 50. *Rec.: PJbb 67, 228;
BlILü '91, I, 68-70 Bucliner. [1044
Suphan, B., Aus Carl Augost's Früh-
zeit: zwei Briefe an Wieland. (Vjschr.
f. Lit.-G. 3, 611-5.) [45
Goethe's Werke, hrsg. im Auftr. d.
Grhzgin. Sophie v. Sachsen [kleinere
n. grössere Ausg.]. Weimar, Böhlau.
1887-90: a) Abth. I: Bd. MII; VI
bis VIII; X; XIV; XV, 1 u. 2; XXVI
bis XXVIII: XLItl; XLIV. — b) Ab-
theil. II: Naturwiss. Schrr.: Bd. MI.
— c) Abth. III: Tagebücher: Bd.I-IlI
(JJ. 1775-87; 1790-1800; 1801-8.) -
d) Abth. IV: Briefe: Bd. I-VI u. VIII
CJJ. 1764 bis Dec. 1784 u. Aag. 1786
bis Juni 1788). ^Rec: ZDPh 23,
294-349 Düntzer. [46
Schriften d. Goethe-Ges., hrsg. v.
B. Suphan. V: Zur Nach-G. d. Ital.
Reise: Goethe's Briefwechsel mit
Freunden in Italien, 1788-90 ; hrsg. v.
O. U a r n a c k. Weimar, Goethe-Ges.
xxxvj 259 p. -X-Rec: Grenzb. 49, IV,
581-3Stern;NtZtg44Nr.l7Werner.[47
Goethe-Jahrbuch, hrsg. v. Ludw.
Geiger. Xu. XI, s. '90, 3403: a) 10,
3 45. Briefe v. Goethe u. Christiane
V. Goethe etc. an Aug. v. Goethe
1808-9, mitg. v. Wein hold. —
b) 46-105. Anfang e. fantast. Ro-
mans V. Lenz, mitg. v. W e i n h o 1 d. —
c) 106 16. Orig.-M. z. G. d. Theater-
leitg. G.'s, veröff. v. C. A. H. Burk-
hardt. — d) 117-38. Eine Denkschr.
Knebel's üb. d. Dt. Lit.; mitg. von
K. E. Franzos. — e) 139 68. M. v.
Zeitgen. üb. Goethe, 1774-1835; mitg.
V. Brahm, Distel etc. - f) 169 95.
H.Dechent, Streitigkeiten d. Frankf.
Geistlichk. m. d. Frankf. gel. Anz.
1772. — g) 196-211. H. Schreyer,
Goethe's Arbeit an Hermann u. Doro-
thea. — h) 212-32. J. M i n o r, Classiker
u. Romantiker. - i) 253-6. v. Hoff-
mann, Zu Goeihe's Verwandtenkreis
in Frankf. — k) 11, 3-18. Goethe's
Ghasel auf d. Eilfer in urspr. Ge-
stalt; hrsg. V. K. Burdach. —
1) 24-41. Briefwechsel zw. Goethe
u. V. Diez; hrsg. v. C. Siegfried.
— m) 42 63. Briefe v. Reinhard an
Kanzler Müller, m. Anm. v. Geiger
u. m. Anh.: Auszüge v. Brr. Rein-
hard's an Wessenberg, hrsg. v. W.
Lang. — ii) 64-70. F. Zarncke, Zu
G.'s Schles. Reise, 1790. — o) 71 120.
49 Briefe von, 9 an Goethe, 1 Brief
V. G.'s Eltern u. 1 Brief v. Frau Rath;
mitg. V. Burckhardt, Elias etc.
— p) 123-34. B. Suphan , Karisbad,
1785. — q) 135-44. G. v. Löper, Zu
G.'s Sprüchen in Prosa. — r) 145-58.
M. Büsgen, Ueb. G.'s botan. Studien.
— 8) 159 64. H. Dechent, D. Seel-
sorger d. G.'schen Familie. — t) 174-6.
G. V. Löper, Zu Dichtg. u. Wahrh.
— n) 185-92. AI. Herrmann, Leipz.
Theater währ. G.'s Studienzeit. —
Y) 10, 269-347. 11, 207-79. Biblio-
graphie. [48
Zeitschriften-Aufsätze betr. Goethe:
ft)M.K och, Neuere Goethe u.Schiller-
Lit. (Berr. d. fr. Dt. Höchst. 6, 547-74.)
Vgl. '90, 1368a. — b-c) L. Geiger,
Französ. Arbeiten über Goethe. —
Goethe's Schwester. (Ggw. 38,218-20.
Westerm. 69, 41-53.) — d) Stamra-
buchbll. a. Goethe's Nachlass ; mitg.
V.W. Vulpius. (Dt. Rs. 63,348-63.)
— e) J. R. Haarhaus, Goethe's
Verhältn. zu Käthchen Schönkopf.
(Lpz. Ztg. Beil.497-9.)--f) E.Martin,
D. Goethehügel bei Sesenheim. ^Jb.
f. G. Els.-Lothr. 6, 97-108.) - g) 0.
Bulle, Goethe e Tltalia. (N. AntoL
26, 613-36.) — h) G. V. Locella,
Goethe u. Ital. (Berr. d. fr. Dt. Höchst.
7, 28*-46*.) — i) Rh. Köhler,
Goethe u. d. Ital. Dichter Domen.
Batacchi. (Berr. d. Sachs. Ges. d. W.
'90, 72-8.) - k) L. W. Ro gge,
Goethe in Kassel. (Hessenld. 4, 66-8.)
— 1) Herzfeld er, Goethe in Baiern.
(Bayerland 1, 250 f. etc.; 269 f.; vgl.
2, 84.) - m) K. Kochendörffer,
Goethe's Glaubwürdigkeit in Dichtg.
u. Wahrh. (PJbb 66, 539 63.) [49
Goethe's Briefwechsel mit e. Kinde,
hrsg. V. Her m. Grimm. Berl., Hertz,
xxxij 546 p. 6 M. [50
Vogei, Th., Goethe's Selbstzeugnisse
üb. 8. Stelig. z. Religion u. z. relig.-
kirchl. Fragen. Lpz., Teubner. 1889.
198 p. 2 M. 40. -Jf Rec: R. de l'hist.
des religions 21, 131 f. [51
Henkel, Herrn., Goethe u. d. Bibel.
Lpz., Biedermann. 84 p. 2 M. •$(► Rec:
GBl 1341 f.; ThLB1373; DLZ 12, 56
Werner. [52
Brunnhofer, Herrn., Goethe's Bild-
kraft im Lichte der ethnolog. Sprach-
u. Mythen-Vergleichg. (Neue Goethe-
*46
Bibliographie Nr. 1053—1093.
schrr. Nr. I.) Lpz., Rauert & R. 57 p.
1 M. 50. [1053
Heusler, A., Goethe u. d. Italien.
Kunst. Base], Reich. 41 p. 1 M. [54
Froitzheim, Joh., Lenz u. Goethe;
m. ungedr. Briefen v. Lenz^ Herder,
Lavater, Röderer, Luise König. Stuttg.,
Dt. Verl.-Anst. 1891. 132 p. 2M. 50.
-X-Rec: PJbb 07, 227; AZtg 91, Nr. 9
Geiger. [55
Knebel-Döberitz, H. v., Karl Ludw.
V. Knebel. Weimar, Böhlau. xj 183 p.
2 M. 80. * Rec: PJbb 66, 534-6; Dt.
R. 16, I, 255; Nord u. Süd 56, 139;
BllLÜ '91, I, 33-7 Buchner. [56
Minor, J., Schiller (s. '90, 564 u.
3416"). IL 629 p. 10 M. -JfRec.: Z.
f. Oeaterr. Gymn. 41, 781-9 Hauffen;
NtZtg 43, Nr. 617 u. 619 Seliger;
PJbb 66, 650-2; BllLU 803-5 Groben;
RC 30, 508-15 Veyssier: Dt. R. 16,
126; Mod. lang, notes 5, 289-91 K.
Francke; Lit. Rs. 17, 21 Hellinghaus;
Nord u. Süd 56, 138 f.; Nation 8,
317 f. Falkenheim. — Vgl. a) L.
Geiger, Zu Schillers Don Carlos.
(AZtg '91, Nr. 33.) [57
Fischer, Kuno, Schillerschriften. I:
Sch.'s. Jugend- u. Wanderjahre in
d. Selbstbekenntnissen. 2. Aufl. v.
.Sch.'s Selbstbekenntn.** Heidelb.,
Winter. 1891. 262p. 4M. <X^Rec.:
AZtgNr.361 Me3'erv. Waldeck; ßllLü
'91, I, 129 f. Groben. [58
Schwenlie, P., Kleine Beitrr. zur
Schiller-Lit. (Festgruss f. J. Schom-
burg.) Weimar, Hof-Buchdr. 25 p.
^Urkdl., sehr interess. Mittheilungen
aus Schiller's Nachlass. [59
Köster, A., Schiller als Dramaturg;
Beitrr. z. Dt. Lit.-G. d. 18. Jh. ßerl.,
Hertz. 1891. 343 p. 6 M. ^ Rec. :
PJbb 66, 652-4; AZtg Nr. 345; BllLU
805 f. Groben. [60
Birlinger, Zu Schiller's Wallenstein
u.TelI.(Alem. 18, 187-91. 19,67-73.)[61
GeiMler, K. W., Schillers dramat.
Entwürfe. (Lpz. Ztg. Beil. 537-40.) [62
KUlin, P., Schiller's Verh. zu Charl.
V. Kalb. (Ebd. 965-8.) [63
Koliut, A., Theod. Körner ; s. Leben
u. 8. Dichtgn. ; mit zahlr. Gedichten,
Briefen etc,Berl.,Slottko.l891.x319p.
4 M. -Jf Rec: Lpz. Ztg. Beil. 579 f.;
BllLU 91, I, 110 Schröter. [64
Distel, Tli., Ein Stammbuchbi. u.
e. Brief a. Körners Studienzeit. (M. v.
Freiberg. Alth.-V. 26, 65 f.) [05
Latendorf, F., Th. Körner i. Mecklen-
burg. Schweriner Progr. 4®. 36 p. [66
Rauch u. RietSChel, Briefwechsel,
hrsg. V. Eggers (s. "90, 1364). IL
1891. x607 p. 10 M. ^Rec: Dt.
Rs. 64, 316 f.; Grenzb. 49, II, 47 f.;
Nation Nr. 26 Geiger; BllLU '91, I,
97-9 Portig; Dt. Rs. 66, 314-7. [1067
Vgl. '90, 8820 d; e; 26; bSo; 88. 3905 d;
16c; e: 21; 29: 53: 99c. -iOOoe; i; 38e; 46c;
d; 66d; p; 68b; 7ld; h. 4l08f; ?6n; r; s;
w; 47e; I; 63d; 67b; 9if. 42S8c; S9f; 58e;
74; 78. 4361. '91,23. 39 m: t-y. 40 0. 44. 45.
862; 77. 900; 25; 44a; d; g; 53. 1134; 46.
1216. I322n; 28x; 24e; g; h; n; v; 27.
6. Zeitaiter der Franzöa. Be-
volution und Napoleon^s^
1789—1815.
Allgemeines, die Revolution u. ihre Kin-
wirKung auf £aropa 1068-1096 ; Revolntions-
u. Napoleonische Kriegel097-il34;Territorial-
G. 1135-77. Culturgeschichtliches wurde in
die chronol. una territ. Gruppe eingeordnet ;
vgl. auch m, 5 n. m, 7.
^Memoires, du duc des Cars. s.
'90, 3425. Rec: HZ 66, 162 f.
Schulte; RH 45, 95 Farges; RQH 49,
338-40; NtZtg43, Nr. 557 Witte; DLZ
12, 245 Stern. [1068
Journal d'un ^tudiant pend. la
revol. , 1789-93; par G. 3iaugras.
Paris, Lcvy. xj393 p. 3 fr. 50. -^Rec:
RQH 48, 658 Pierre; Polyb. 61, 69 f.
de la Rocheterie. [69
Stern, Alfr., Konr. Engelbert Oels-
ner's Briefe u. Tagebücher; e. ver-
gess. Q. (DZG 3, 100-27.) [70
Oncken, L'epoca della rivol. 1789
bis 1815 (s. '90, 572 u. 3427). Disp.
14-17. p. 1105-1214; xvj p. u. p. 1
bis 114. [71
Taine, H., Les origines de la France
contemporaine. V: Le regime mo-
derne I. Paris, Hachette. 454 p.
7 fr. 50. *Rec.: AZtg Nr. 354-56
u. V. Landan ebd. '91, Nr. 50; BibL
un. 49, 387-9; Ath. Nr. 3298; Nation
8, 324-7; 337-40 Gildemeister. — Vgl.
übersetzt: a) D. Uebergang von d.
Republik z. Kaiserthum. — b) Napo-
leon Bonaparte. (Lpz. Ztg. Beil. 361-4
etc.; 625-7.) — c) Die Vertheilg. d.
Rechte a. Pflichten durch Bonaparte.
(Mag. f. Lit. 59, 813-5.) — Vgl. auch
Grenzb. 50, I, 306-15. [72
Hericault, C. d', La revolution.
(Hist. anecdot. de la France. V.)
Paris, Bloud & B. 498 p. 5 fr. [73
111, 6. Zeitalter der Französ. Revolution u. Napoleons.
H7
^Pressense, L'eglise et la revol.
frany., s. '90, 1388. xliv580p. 7 fr. 50.
Rec: RH 44, 119 Farges; Bnll. crit.
11, 361-7; HJb 12, 170. [1074
^ Gradnauer, Mirabeau's Gedanken
üb. Franz. Staatswesen, s. '90, 3435.
Rec: MHL 18, 360-2 Mahrenholtz;
HZ 66, 161 f. Kriegsmann; DLZ 11,
849. [75
^Guglia, Die conserv. Elemente
Frankreichs etc., s. '90, 1391. Rec:
MHL 19, 63-7 Mahrenholtz; CHI
«1472 f.; BllLÜ 761 f.; Lpz. Ztg. Beil.
215 f.; D. Archiv 3, 159 f. v. Kalck-
slcin; Grenzb. 50, 1, 343-53; Lit. Rs.
17, 78-84 Gottlob. [76
Becker, Die Grund principien der
Französ. Revol. v. 1789 u. d. soc
Frage d. Ggw. (N. kirchl. Z. 1,
17390.) [77
Heinzig, Bernli., Die Erklärg. d.
allg. Menschen- u. Bürgerrechte in
Frankr. (Grenzb. 49, m, 262-71.) [78
Courcelie-Seneuil , £tude crit. de
la d^claration des droits de l'homme.
(Seances et travaux 34, 391-413.) [79
Sorel, Alb., Madame de Stael.
Paris, Hachette. 216 p. 2 fr. ^Rec:
SatR 70, 214 f.; CBl 1513; Nation
8, 94; AZtg Nr. 329; HZ 66, 163-5
Schulte; RC 31, 74-9. [80
Dejob, Ch., Mad. de Stael et l'IUlie,
avec une bibliogr. de Tinfluence
fran^. en Italie de 1796-1814. Paris,
Colin. 276 p. 3 fr. 50. *Rec: Dt.
Rs. 64, 478; Bull. crit. 11, 457 f.
Firmery; N. Antol. 28, 167-70. [81
^la Rocheterie, Hist. de Marie
Antoinette, s. '90, 1398a. Rec: Brbl.
un. 46, 660 f.; RH 43, 374 f. Monod;
Polyb. 58, 338 f. Pierre; L'univers.
cathol. 4, 417 f. Allain; RC 30,
206 Chuquet; Corresp. 161, 1203. [82
•^Nolhac, Marie Antoinette, s. '90,
1398. Rec: RH 43, 375 f. Monod;
Polvb. 58, 339-42 de la Rocheterie;
N. Antol. 28, 30217 Molmenii; M.
d. Oesterr. Mus. 5, 132. [83
Recueil des actes du comit^ de
salut public, avec la correspond.
offic. des repr^sentants en mission
et le registre du conseil provis.,
publ. p. F. A. Aulard. I-III: 1792
jusqu'ä 5 mai 1793. Paris, Hachette.
1889-91. Ixxvij512; 634; 653 p. ä 12 fr.
^Rec: RQH 47, 335 u. 49, 342;
R. de Saintonge 10, 204 f.; RC 28,
206-8 Chuquet. — Vgl. DZG 3, 164
Farges. [84
Walion, H., Les representants du
peuple en mission (s. '90, 1393).
V: La Lorraine, le Nord elc 426 p.
7 fr. 50. i^ Rec: RC 30, 122 f.
Chuquet; RH 44, 102 Monod; Polyb.
58, 255-7 u. 59, 259-61 Pierre; RQH
48, 655 f. de la Rocheterie. [85-
Tofl , L. F. , Robespierre's Fald ;
Studie fra den Franske Revolution.
Kopenh., Gad. 380 p. 4 Kr. 50. [86-
Heigel , K. Th. , Antoine Barnave.
(Westerm. 69, 415-30.) [87
Besson, E., Le parlemen t de Franche-
Comt6 et la r^vol. fran9. (Sep. a.
M^m. de la soc d'^mul. du Doubs
1890.) Besan^on, Dodivers. 50 p-
*Rec: Polyb. 61, 184. [88
Lambert, Maur. , Les f^derations
en Franche-Comt6 et la föte de la
fed^ration du 14. jnillet 1790. Paris,
Perrin. 119 p. 3fr. 50. *Rec: RC30,
399 Funck-BrenfAno ; RH 45, 218. [89»
Chenot, A. , Les eglises des sei-
gneuries de la principaute de Mont-
b^liard pend. la revol. frany. Mont-
b61iard, Barbier. 254 p. — Vgl.
») A. Lods, Le pasteur Kilg et les
Eglises protest. de la princip. de
Montb^l., 1789-1802. (Bull, de la
soc. de l'hist. du prot. fran^. 39,
337-59.) [*Rec: RC 30, 480J. —
b) A. Lods, Un conventionnel en
mission: Bernard de Saintes, et la
r^nnion de la principaute de Montb.
k la France, f M6m. de la soc. d'^mul.
de Montb. XIX.) Paris, Fischbacher.
1888. 304 p. [-Jf Rec: RQH 45,
339; Bull. crit. '89, Nov. 26; R. de
Saintonge 9, 61-9; R.-magazin 3,
Nr. 8 Passy.] [90<
Fournler, A., Rambervilliers pen-
dant la revoL (Ann. de l'Est '89,
III, 187-228.) [91
Seinguerlet, E., L'Alsace frang.:
Strasbourg pend. la revol. Paris,
Berger- Levrau lt. 1889. 364 p. 6 fr. [92
Correspondance dipl. de Talley-
rand; publ. p. G. Pallain (s. '89,
3303 u. '90, 586). [II:] Minist^re
de Talleyrand sous le direct. 1891.
Ivj465 p. 8 fr. ^Rec: AZtg Nr.
327; RH 45, 102 f. Monod; R. de
geogr. 14, 469-71 Drapeyron; Ath.
Nr. 3289 u. 3304 : R. polit. et litt. 47,
23-25 Filon. — Rec v.I: HZ 64, 549*
HS
Bibliographie Nr. 1093—1139.
bis 552; AZtg Nr. 162 u. 173; Edinb.
R. 172, 546 ff. [1093
'^Forneron, Hist. g^n^r. des emi-
gr6s, s. "90, 1402. Rec. : RQH48, 659-61
Pierre; RH 45, 97 f. Farges; Le
Corresp. 62, 940-44 Lavoll6e; Polyb.
59, 52-4 de la Rocheterie. [94
Röpell, R., Zur Genesis d. VerJg.
Polens V. 3. Mai 1791. (HZ 66. 1
bis 52.) [95
Zöltowski, St. V., Die Finanzen d.
Hzth. Warschau, 1806-15; vorzugsw.
nach archv. Qn. bearb. I. Leipz.
Diss. 125 p. [96
Hartwig, 0., Zur G. d. Franz. Revol.-
Kriege, 1792-93. (Barr. d. fr. Dt.
Höchst. 6, 476-84.') [97
Foucart, P. et J. Finot, La defense
nation. dans le Nord, 1792-1802. I.
Lille, Lefebvre-Ducrocq. xv675 p.
^Rec: Jl. des savants '90, 768. [98
Merat, P., Verdun en 1792; Epi-
sode hist. et milit. des guerres de
la r6vol. frang. 2. ^d. Verdun, Renv6-
Lallenaant. 230 p. [1099
Chuquet, A., Jemappes et la con-
qußte de la Belgique, 1792-93. (Chu-
quet, Les guerres de la revol. IV.)
Paris, Cerf. 295 p. 3 fr. 50. *Rec.:
RH 45, 99 f. Monod. [1100
Wacker, C, a) Zur G. d. Stadt
Aachen i. J. 1793: St. Beissel u.
<jeneral Dampierre. — b) Ein re-
publicanisches Siegesfest in Aachen,
16. Febr. 1795. (MV f. Kde. d.
AachVorz. 3, 54-63.) [1101
Spaidlng, Suvöroff. Lond., Chap-
man & H. 243 p. 6 sh. -Jf Fach-
männische Darstellg., mit lebhafter,
bisweilen weitgehender Anerkenng.
d. militär. Verdienste. [G. S.J — Rec. :
Ath. Nr. 3291. [2
Browne, G. L, The public and
private life of Hör. Nelson, viscount
Nelson, as told by himself. Lond.,
Fisher Unwin. xxxj472 p. 18 sh.
*Rec.: Ath.Nr.3295; Ac. Nr. 980. [3
Plebanl, C, II generale Fr. Bruno
di Tornaforte commandante la for-
tezza di Ceva nel 1796. Torino,
Paravia. 1889. 37 p. • [4
Sanesi, 6. R. , 11 generalissimo
Buonaparte a Firenze, 29 giugno
1796. (A. stör. it. 6, 461-4.) [5
Reuter, E. V., Erinnergn. e. Preuss.
Artillerieofficiers, 1798-1815. (Beihft.
i.Mil.Wochcnbl. '90,7.) Berl., Mittler.
p. 239-82. 75 Pf. *Rec.: MHL 19,
68-70 Klewning. [6
Dufour, La guerre en Suisse 1799:
bataille de Zürich; invasion russe,
publ. p. B 0 i 1 1 o t. Beme, libr. milit.
1891. 32 p. 1 fr. 50. [7
Winkelmann, Fr., 2 Schriftstücke
a. d. Kriegs-J. 1800. (Sammelbl. d.
HV Eichstätt 4, 105 f.) [8
Tatiatchetr, S., Alexandre I. et
Napol. d'apr. leur corresp. in^d. de
1801 k 1812. Paris, Perrin. 1891.
600 p. 7 fr. 50. [*Rec. : Ath. Nr. 3303.^
— Vgl. a) Tatistcheff, Alexandre
I. etc., 8. '90, 3444. Schluss. (NR 66,
250-66.) [9
Genard, P., 2 docc. conc. les pro-
jets de fortification d'Anvers de Tem-
pereur Napoleon I. (CR de la comm.
de Belg. 17, 72-80.) [10
Welschinger, H., L'Europe et Texe-
cution du duc d'Enghien. (Sep. a.
R. de la soc. des etudes hist. 1890.)
Amiens, imprim. Delattre-Lenoel.
47 p. [11
Prothero, G. W., The battle of
Trafalgar. (EHR 5, 767-9.) ^ Brief
V. Badcock. [12
Lettow-Vorbeck, Ose. v., Der Krieg
V. 1806 u. 1807. I: Jena u. Auer-
stedt. Berl., Mittler. 1891. xiv441 p.
10 M. ^Krit. Darstellg., anschlies-
send an Höpfner's Werk und die
Publicationen Foucart's. — Rec. : CBl
^91, 294. [13
Below, Jena. Vortr. Berl., Mittler.
21p. 50 Pf. •^Skizze mit patriot.
Tendenz. [14
Foucart, P., Campagne de Prusse,
1806 (s. '89, 887 u. 2523). II:
Prenzlow — Lübeck. Paris , Berger-
Levrault. xxvj960 p. 12 fr. ^Rec:
DLZ 12, 250 f. [15
Trousaet, J. , Hist. d'un si^cle (s.
'90, 1392 u. 3441). V-VI: 1807-15.
1890-91. 360; 359 p. a 7 fr. 50. [16
Grabe, Königsberg i. Pr. währ. d.
Schlacht V. Pr.-Eylau. (SB d. Alth-
Ges. Prussia '89, 63-71.) [17
Napoleon u. Alexander in Tilsit.
(NtZtg 43, Nr. 567.) * Kurze Wieder-
gabe d. tendenz. Darstellg. v. VV.
Schilder in „Russ. Alth." [18
Vandal, Alb., Napoleon et Ale-
xandre I.: L'alliance russe sous le
premier empire. I: De Tilsit k Er-
furt. Paris, Plön. xxiii333 p. 8 fr.
— Vgl. a) Negociations avec la
III, 6. Zeitalter der Französ. Revolation u. Napoleons.
*49
Russie relat. an 2. mariage de Napol.
I. (RH 44, 1-42.) Paris, Daupeley-
Gonverneur. — b) Docc. relat. au
partage de TOrient, n6goci6 entre
Napol. et Alexandre I., 1808. (R.
d'hist. dipl. 4. 421-70.) [1119
Lageliijelm , 6., Napol. och Wel-
lington pä Pyreneiska halfön, 1808
bis 1810; krigshist. betrak. Stockh.,
Norstedt. 1889. 213 p. [20
Varges, W., Die Hess. Legion im
J. 1809. (Herr. d. fr. Dt. Höchst.
Ö, 484-93.) [21
Solignac, A. de, La B^r^zlna; Sou-
venirs d'un Soldat de la grande
armee. Limoges, Ardunt. 252 p. [22
Schmidt, W. Ad., G. d. Dt. Ver-
fassungsfrage währ. d. Befreiungs-
kriege u. d. Wiener Congresses,
1812-15; aus d. Nachlasse hrsg. v.
Alfr. Stern. Stuttgart, Göschen.
497 p. 7M.50. ^Reiches u. interess.
neues Material in krit. Verarbeitg. —
Das Schlusscapitel s. in DZG 3, 277
bis320. - Rec.: CBl 1768 f.; ZGJuden
5, 112; Grenzb.49,IV, 5504 Schäfer;
Nation 8, 22-4 u. 36-38 Bulle; BULU
732 f. Schnitze. — Vgl. a) G. W i n t e r.
Zur G. d. Dt. Verf.-frage. (Ggw. 39,
102 f.; 117 21.) [23
^Boyen, Erinnergn., s. '90, 592
a. 3456. Rec: MHL 18, 365-70 v.
Grüner; N. milit. Bll. 37, 241 f.;
Ggw. 38, 184-6 Gebhardt; PJbb 66,
430 f.; VjschrVPK 27, IV, 126-8;
CBl 1437 f., Mil.-Ztg. Nr. 33 u. 34;
Allg. Mil.-Ztg. Nr. 33-36; NtZtg 44,
Nr. 47. [24
Förster, G. d. Befreiungskriege
1813-15 (s. '89, 903 u. '90, 3457).
Lfg. 56-70. [Schluss.] (Bd. III, 617
bis 1352 u. xvj p.) [25
Bremen, W. v., Die entscheidenden
Tage vor Leipzig: 4.-14. Oct 1813.
(Beihft. z. Mil.-Wochenbl. '89, Hft.
9.) Beri., Mittler. 1889. p. 361-88.
60 Pf. ^ Rec: MHL 18, 364 f.
Hirsch. [26
Davousi, Marechal, prince d'Eck-
miihl, Memoire au roi sur le siege
de la defense de Hambourg. [Nach
e. Pariser Druck v. J. 1814]. Paris,
Waröe. 127 p. [27
Gädechena, C. F., Ueb. d. Verthei-
digung Hamburgs 1813-14. (MV-
HambG 12, 414-6.) [28
Regge-Ludwig, W., Der Ausmarsch
d. Hess. Truppen i. J. 1814 in dem
Dentüche Zeitscbr. f. Geschichtsw. 1891
Feldzug geg, Frankr. (Hessenld. 4^
5-7; 21-23.) [29
Antheil, Der, d. Schles. Heeres an
d. Schlacht v. Paris am 30. März
1814 u. an d. ihr vorausgeh. Bewe-
gungen seit d. Schlacht v. Laon.
(Kriegsg. Einzelschrr., hrsg. v. Gen.-
Stabe Bd. III, Hft. 13, 5-98.) Berl.,
Mittler. ^Rec: CBl 1799 f.; DLZ
12, 317 f. [30
Helfert, v. , 1814: Ausgang d.
Französ. Herrschaft in Ober-Italien
u. Brescia-Mailänder Milit.-Verschwö-
rung. (Sep. a. AÖG.) Wien, Tempsky.
151 p. 2 M. 30. [31
Benaducci, G., La battaglia di
Tolentino, 1815. Tolentino, Filelfo.
44 p. [32
Cappelletti, Lic, Waterloo; a pro-
posito di alcune recenti pubblica-
zioni. (Ann. del rr. istit. di Livomo.
Vol. VII.) Livorno, Meucci. 55 p. [32a
Gneisenau, 3 Schreiben a. d. Feld-
zuge V. 1815. (HZ 66, 90-4.) [33
V. d. Goltz, Colmar, Rosbach et
J^na; recherches sur Tetat physique
et intellect. de Tarm^e prubs. pend.
Tepoque de transition du 18. au
19. si^cle , trad. par C h a b e r t.
Paris, Hinrichsen. 486p. 10fr. *Rec.:
Milit. LZ 71, 305. [34
HUfTer, Herrn., Die Cabinetsregierg.
in Preussen u. Joh. Wilh. Lombard;
e. ßeitr. z. G. d. Preuss. Staates,
vomehml. in d. JJ. 1797-1810. Lpz.,
Duncker & H. xxviij 579 p. 12 M.
•5$- Neben Biogr. Lombard's auch G. d.
Cabinets bis auf d. neueste Zeit (vgl.
bes. Beil. 29), behand. ferner die polit.
Lit, d. JJ. 1807-9. — Rec: NtZtg43,
Nr. 644 ; Nation 8, 301 f. Stern. [35
HiifTer, H., Anast. Ludw. Mencken,
d. Grossvater d. Fürsten Bismarck
u. die Cabinetsregierg. in Preussen.
Rede. Bonn, Strauss. 27 p. 1 M. [36
Gelger, Ludw., a) Empfang der
Prinzessin Louise durch d. Berliner
Judenschaft, 1793. - b) Berl. Bürger-
garde, 1809. f ZGJuden 4, 370-2;
372.) [37
Materialien z. Lebensbeschreibg.
d. Gf. Nikita Petrowitsch Panin,
hrsg. V. A. Brückner. [Russ.] II.
Petersb., Akad. xvj 506 p. ^X^Rec:
FBPG 3, 646 f. [38
Cavaignac, G. , La Prusse apr^s
Tilsit. I: Les d^buts de la r^forme
V. 1. 4
*5()
Bibliographie Nr. 1139—1187.
sociale. II: La reforme milit. (R.
d. 2 mondea 100, 852-76; 101, 387
bis 411.) [1139
Grüner, J. v., Der Eindruck d.
Schiirschen Ausmareches in Berlin.
(DZG 4, 121-4.) [40
Bornhak, Conr., Die Preuss. Finanz-
reform von 1810. (FBPG 3, 555
bis 608.) *Rec.: AZtg 91, Nr. 29
Egelhaaf. [41
Petrich, Herrn., Job. Aug. Sack,
Preuss. Verwaltgs.-Beamter. (ADB
30, 152 f.) [42
Poten, B., a) Preuss. Generallieuten.
Gerb. Job. Dav. v. Scharnborst. —
b) Wilh. Karl v. Scback, Preuss.
Gen.major. — c) Gen.lieuten. Ant.
Fr. K. V. Ryssel. (ADB 30, 588-97;
152 f.; 65 f.) [43
Kluckhohn, Aug., Karl v. Clause-
witz. Rede. Gott.,* Dieterich. 4^
22 p. [44
Humboldt, Wilh. v., 2 Schreiben
an Altenstein u. Hardenberg, 1809
u. 1810, mitg. V. C. Varren trapp.
(HZ 65, 277-84.) [45
Brenning, E., Joh. Geo. SchefTner.
(ADB 30, 685-8.) [46
Wagenmann, J., Theol. Joh. Christ.
Salfeld. (Ebd. 30, 224 f.) [47
Paul, Fr., Nordhausen im J. 1806.
(Harzer Mthfte. '90, 53 ff.) [48
KlUgel , A. , Friedr. Wilh. , Hz. v.
Braunschw.- Lüneburg -Oels. (Ebd.
146 ff.) [49
Rogalla v. Bieberstein, A., Das
Königr. Westphalen u. J^rome Bo-
naparte. (Nord u. Süd 54, 325
bis 345.) [50
Busch, J. G., Brief an d. Gesandten
d. Franz. Republik Bourdon, 1798,
mitg. V. 0. Krebs. (MVHambG 12,
351-5.) [51
Geachäftsbrief aus Kopenhagen v.
J. 1801, mitg. V. Th. Schrader.
(Ebd. 457-62.) [52
Levaux, J., Quelques mots sur Tar-
restation de I'abbe Jehin. (Bull, de
linst. Ii6g. 21, 41-50.) -$^1786. [53
Naveau, L, 5 decorations ined. de
la r^vol. liegeoise, 1789-94. (R. beige
de num. 47, 101-18.) [54
Thys, Aug., De belgische conscrits
in 1798 en 99. Louvain, Peeters.
433 p. 4 fr. 50. [55
Verhaeghen, A., Le cardinal de
Franken berg, archeveque de Malines,
1726-1804. Bruges, Desclee. 429 p.
4 fr. *Rec.: RQH 48. 619 Lahaye;
Lit. Hdw.29, 633-5 Bellesheim; HJb
12, 169. [56
Journaal, Politicq, van d. 15. tot
d. 19. Januarij 1795, medeg. door
L. Wich er 8. (Bijdr. en meded. v.
het genootsch. te Utrecht 12, 33
bis 92.) [57
Poten, B., Grosshzl. Hess. General -
lieut. Joh. üeo. Frhr. v. Schäffer-
Bernstein. (ADB 30, 539-41.) [58
Stamford, C. v., Albr. Chr. Ludw.
V. Bardeleben, Kurhess. Gen.lieute-
nant, 1777-1856. (Hessenld. 4, 1-4;
18-21 etc.-, 234-6.) [59
Nebelthau, Die Meuterei d. Fuldaer
Landwehr- Bataillons, 1814. (M. d.
V. f. Hess. G. '89, 53-5.) [60
Sauer, W., Nassau unter d. Mi-
nister V. Marschall. I: K. F. vom
Stein u. d. Entstehg. d. Nase. Verf. ;
Die 1. Ständeversammlung 1818.
(AnnVNassAlth 22, 79-117.) [61
Gelger, L, Die Ertheilungd. Bürger-
rechtes an d. Juden in Frankfurt^
1811. (ZGJuden 5, 54-74.) [62
Geiger, Ludw., Lit.-polit. Polemik
Rückens a. d. J. 1814. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, 118 f.) ^ Gegen d. Süd-
deutschen. [63
Funk, Zur Vor-G. d. Diöc. Rotten-
burg. (Württ. Vjhfte. 13, 43-6.) [64
Schneider, Eug., Gf. Georg ▼.
Scheler. (ADB 30, 755.) [65
Weech, F. v., Sigm. Karl Joh. Frh.
V. Reitzenstein, Bad. Staatsminister.
(Ebd. 69 f.) [66
Poten, B., Badischer Generallieuten.
u. Präsid. d. Kriegsminist. Konr.
Rud. V. Schaffen (Ebd. 534-6.) [67
Ludwig, Herrn., a) Die letzte Hul-
digung d. Hanauer Ländchens an s.
Landesherrn (27.-29. Mai 1790); e.
Beitr. z. G. Ludwig's (X) I. v. Hessen -
Darmst. u. d. Hess. Besitzgn. im
Elsass. Strassb., Schmidt. 32 p. 1 M.
[-Jf Rec: DLZ 12, 140]. — b-d) Die
Elsäss. Sprachenfrage zu Beginn d.
Französ. Revol. — Der Tempel d.
Vernunft in Strassburg; zeitgenöss.
Schildergn. u. Belege. — Eine Ton-
dichtg. d. Strassb. Revol.zeit. (Lpz.
Ztg. Beil. 9-11; 289-92; 562 f.) [68
Zur (4. Französ. Grenzterritorien vgl.
oben Nr. 1085 u. 1088-92.
Lang, Wilh., K. Fr. Reinhard als
Gesandter in d. Schweiz, 1800-1801.
(HZ 05, 385-414.) [(59
III, 6-7. Revolution u. Napoleon ; Restauration.
*51
Meyer v. Knonau, Vinc. Rüttimann,
Schultlieiss v. Luzern. (ADB 30,
57-60.) [1170
Tröltsch, W., Montgelas' Rechensch.-
bericht üb. innere Verwaltg. Baierns^
1799-1817. (AZtg Nr. 322.) [71
^Tharheim, Ludw. Fürst Starhem-
berp 8. '89, 2585. Rec: MHL 18,
68-70, Bloch; MIÖG 11, 345 f. Pri-
bram; HZ 65, 533-5 Tupetz. [72
Geschichte d. k. k. Kriegs-Marine.
II: 1797-1849. Bd. I: G. d. Oesterr.-
Venetian. Kriegs-Marine, 1797-1802*,
im Aoftr. d. Ministeriums verf. v.
Jos. V. Lehn er t. Wien, Gerold.
1891. XVJ464 p. 8 M. [73
Seh., Geo. Frhr. v. Scheither, k.
k. Generalmajor. (ADB 30, 731
bis 734.) [74
Schz., Karl Frhr. v. Scheibler, k.
k. Feldra.-Lieut. (Ebd. 704-7.) [75
Vfiedemann, Th., Die relig. Bewe-
gung in Oberösterreich u. Salzburg
heim 6eg. d. 19. Jh. Innsbruck,
Wagner. xij405 p. 6 M. 40. [76
Roller, C. , Welmor, genannt d.
Salzburger; e. denkw. Charakterbild
a. d. Ende d. letzten u. Anf. dieses
Jh. Heilbr., Weber. 1889. 154 p.
2 M. [1177
Vgl. '90. 3826. S9»9C. 40ü5a; 9b; 6«C;
98i;r. 4l24e; 51a; 46b: 47b; f; 68b; 94n.
Ii52l. 43481; 52 ü; 77 q. '91, 3. 23. 46. 993.
1025; 29; 38 z. 1216.
7. Neueste Zeit seit 1815.
All^meines. Restaaration , Einheits- u.
Freiheitsbewegung 1178-1208; Eorop. Verhh.
d. 1850-60 er Jahre 1209-121 &; Begründung d.
Reichs 1215-1218 : Kriege v. 1864-70: 1219 bis
1232: Preussen u. d. neue Dt. Reich 1233 bis
1250; Mittelstaaten. Schweiz u. Oesterreich
1251-1285; Culturgeschichtliches 1286-1360.
Debidour, A. , L'hist. diplom. de
TEurope dep. l'ouverture du congres
de Vienne. 2 vol. Paris, Alcan.
1891. xij456; 600 p. 18 fr. * In an-
zieh. Darstellung inleress. Bild d.
Thätigkeit Europ. Diplomatie ; Verf.
plant e. grösseres Werk üb. d. Gegen-
stand. - Rec: RH 45, 103-6 Monod;
R. de geogr. 14, 75-7 Drapeyron;
Corresp. 161, 1203. [1178
Volz, B., 6. Dtlds. im 19. Jh. (s.
'90, J^89). Abth. 5-6. p. 417-622.
i IM. *Rec.: BllLü668f. Müller;
Nord u. Süd 55, 142 f.; Westerm. 69,
705 f.; Polyb. 61, 74 f. Spont. [79
^K^BIedermann, 25 U, Dt. G., s. '90,
615. Rec: GBl 581; BULU 733 f.
Schultte; Lpz. Ztg. Beil. 35 f. u.
507 f.; Z. f. d. Gymnw. 44, 707 f.
Wagner; N. Hannov. Nachrr. Kr.
1413; Nord u. Süd 55, 451 f.; NtZtg
43, Nr. 545 Döhler; Bll. f. Baier.
Gymnw. 26, 495 f. Simonsfeld. —
Rec. V. '89, 970: VjschrVPK 26, I,
106 f. [80
Ranke, L. v., Zur eigenen Lebens-G. ;
hrsg. y. A 1 f r. D o v e. (Ranke's
Werke 2. u. 3. Ges.ausg. Bd. 53 u.
54.) Lpz., Duncker & H. xij731 p.
10 M. -5f Rec: NtZtg 43, 690; 694
Winter. — Vgl. «) Wegele, Kg.
Max II. V. Baiern u. Leop. v. Ranke.
(AZtg '91, Nr. 12.) [81
^Hyde de Neuville, M^moires et
Souvenirs II, s. '90, 1438. Rec: AZtg
Nr. 182; SatR 69, 423; RH 44, 108 f.
Monod; DLZ 11, 1279 f. Stern;
Polyb. 59, 262 f. de la Rocheterie;
R. d'hist. dipl. 4, 486 Pingaud; Bibl.
un. 48, 660; RC 30, 461 f.; HZ 66,
168-70 Schulte; RQH 49, 342-4. [82
'X- Correspondance dipl. du comte
Pozzo di Borgo I, s. '90, 3492. Rec. :
RH 45, 106 f. Farges; DLZ 12, 59
Stern; Le Corresp. 160, 1004; RC31,
117f. Decrue. — Vgl. a)P.Puglie8i-
Conti, La v^ritd sur l'ambassadeur
Pozzo di Borgo. (Sep. a. R. de la
France mod., dec.) Paris, Schlaeber.
1891. 23 p. - b") de Valori, Les Czars
et la France. (NR m^ 225-49.) [83
Maggiolo, A., Corse, France et
Russie: Pozzo di Borgo, 1764-1842.
Paris, Levy. 450 p. 3 fr. 50. *Rec.:
DLZ 12, 59 f. Stern. [84
Castro, Glov. de, I ricordi auto-
biogr. ined. del marchese Benigno
Rossi. (A. ßtor. lomb. 17,894-937.) [85
Confalonieri, Fed., Memorie e let-
tere, pubbl. da G. Casati. 2 vol.
Milano, Hoepli. 298; 423 p. 8 L.
-X-Rec: AZtg Nr. 270 f.; Nation 8,
311-4 Stern. [86
Orleans, Ferd. Phil, duc d': a) Let-
tres 1825-42, publ. p. ses fils. Paris,
Levy. 1889. xij341 p. 3 fr. 50. —
b) Extr. des lettres; av. une pr6f.
de son fils. Paris, Libr. nat. 64 p.
*Rec: HH42, 141 f. Monod; DLZ
11, 511 Stern; Bibl. un. 48, 664 f.;
HZ 66, 177-9. — Vgl. e) 0. de Val-
lee, Pages d'hist.; les lettres du
*52
Bibliographie Nr. 1187-12^2.
diic d'Orl^ans (Sep. a. Le Corresp.
1889, dec.) Paris, Soye. 27 p. [1187
Baumgarten, H., Karl Ludw. Sand.
(ADB 30, 838 f.) [88
Revoite, Die, d. Semenow'schen
Garderegiments; e. Beitr. z. G. d.
Troppauer Congresses, 1820. (AZtg
'91, Nr. 34.) [89
Thureau-Dangin , P., Bist, de la
monarchie de julllet. V. Paris^ Plön.
1889. 591 p. 8 fr. ^Rec: HZ 66,
172-7; RH 40, 127-9 Monod^ R. d'hist.
dipl. 4, 274 f. Lavollöe; Lit. Rs. 16,
115-7 Haas; DZG 8, 181-, RC 28,
511-4 Sorel. — Vgl. a) Etudes sur
Thist. contemporaine; les demi^res
ano^es de la monarchie de juillet.
(Corresp. 160, 85-109; 641-80; etc.
161, 477-506.) [90
Roaaier, Edm., Louis Philipp's £in-
fluss auf d. äussere Politik Frank-
reichs. Erlanger Diss. 100 p. [91
H-n., Zur Erinnerg. an d. Polen-
revolution, 1830. (AZtg Nr. 329.) [92
Vicini, 6., La rivoluz. deir o. 1831
nello stato romano; memorie stör,
e docc. Imola^ Galeati. 1889. xxiv-
454 p. 5 L. -Jf Rec: N. AntoL 25,
825-8; A. d. soc. romana 13, 267
Fontana; A. stör. it. 5, 474 f. Bruni;
R. stör. it. 7, 330 f. Rinaudo. [93
Braun, K., Kais. Augusta u. Arn.
Rüge. (VjschrVPK27,IlI,85-9.) [94
Wohlwill, Ad., Nachtrag zu d. M.
üb. d. Hamburg. Zustimmungsadresse
an die 7 Gott Professoren. (MV-
HambG 12, 387 f.) * VgL '89,
2596. [95
Stratz, R., Die Revolutionen d.
JJ. 1848 u. 49 in Europa (s. '89,
972). II: Die Re^'ol.-Ereignisse d.
öommers 1848. Heidelb., Winter.
1891. xij350 p. 5 M. [96
^Maurice, C. E., The revol. mo-
vement of 1848-49 in Italy, Austria-
Hungary, and Germany. London,
Bell. 1887. 540 p. 16 sh. Rec: EHR
5, 188 f. Fyffe. , [97
Costa de Beauregard, Epilogue
d'un r^gne: Les dernidres ann^es du
roi Charles Albert. Paris, Plön, xvj
587 p. ^Rec: RQH 49, 348 f.; R.
stör. it. 7, 774-7; SatR 69, 750;
Fanfulla d. domenica 12, Nr. 25 Ber-
sezio; Dt. Rs. 66, 318 f. [98
Maai, E., II secreto del r^ Carlo
Alberto. (N. Antol. 29, 201-19; 436-58;
637-65.) [1199
Ottolini, V., Le 5 giornate milanesi,
18.-22. marzo 1848, con nuovi docc.
e coli' aggiunta delle 5 giom. par-
ticolari di porta Ticinese. Milane,
Hoepli. 1889. 160p. IL. 50. ^Rec:
DLZ 11, 1581 Stern. [1200
Bortolotti, V., Storia dell' esercito
sardo e dei suoi alleati nelle cam-
pagne di gaerra 1848-49, compil.
sopra docc. ined. Torino, Pozzo.
1889. 448 p. 5 L. [1201
Levetzow, F. v., Vor-G. d. Erhebg.
des Hzth. Schlesw-Holstein gegen
Dänemark n. d. Krieg 1848 (s. '90,
1476). Lfg. 2. (Levetzow, Erinnergn.
1, 2.) 1891. p. 151-273. 1 M. 20. [2
Abercron, F. v., Die Schlacht bei
Idstedt 24.-25. Juli 1850. (ZScblesw.-
Holst.-LauenbG 20, 283-382.) [3
Poschinger, H. v.. Ein 48er; Lotbar
Bacher's Leben u. Werke, (s. '90,
3503). II. 1891. 362 p. 2 M. 50. [4
Fröbel, Jul., Ein Lebenslauf; Auf-
zeichngn., Erinnergn. u. Bekennt-
nisse. I. Stuttg., Cotta. x598 p. 10 M.
*Rec.: CBl '91, 8-11; AZtg Nr. 143;
Nation 8, 141 f. [5
Clericus, L., Ein Werthpapier von
1849. (Sammler 12, 65-7.) *, Frei-
will. Anleihe zu Gunsten d. Dt.
Republik«. [6
Thim, J., Der Ausbruch d. Serben-
erapörung in Südungam , 1848.
(HazÄnk 8, 220-30.) [7
Beer, Ad., Die Dt. Politik d. Fürsten
Schwarzenberg bis zu d. Dresdener
Conferenzen. (Hist. Taschen b. 10,
1-104.) [8
Minghetti, Miei ricordi (s. '89^ 2598
u. '90, 1472). III: 1850 59. 607 p.
5 L. ^Rec: NtZtg 43, Nr. 547;
575; 577; 605; R. stör. it. 7, 777-9
Rinaudo; Fanf^nlla d. domenica 12,
Nr. 22 Ferrera; Gazetta lett, artist.
e scient. 14, Nr. 41 Frassati. [9
Bulle, G. d. 2. Kaiserreiches u. d.
Kgr. Italien (s. '90, 624 u. 3511).
p. 481-624. (Oncken, Allg. G. Abth.
182.) [10
Maugny, Comte de, Souvenirs du
2. empire: la fin d'une 80ci6te.
Paris, Kolb. 309 p. 3 fr. 50. ^Rec:
Ath. Nr. 3297. [11
Herieeon, Maur. v., Tagebuch a.
d. Ital. Feldzuge 1859; aut. üeber-
III, 7. Einheits- u. Freiheitskämpfe, Neugründung d. Reiches. *53
?etzg. Augsb. , f^eichel. xv849 p.
*Vgl. '90, 626. [1212
Langdon, W. Gh., Italy and the
Vatican : The polit.-ecciesiast. policy
of Baron Ricasoli. (Polit. sc. quar-
terly 5, 487-506.) [13
Jankotr, Th., Die Europ. Inter-
vention in Mexiko n. d. Annahme
der Mexikan. Kaiserkrone durch
Maximilian v. Oesterreich. Diss.
Bern, Haber. 50 p. 50 Pf. fl4
'^ Ernst II., Aus meinem Leben,
s. '89, 966 u. '90, 627. Rec: Lpz.
Ztg. Beil. 57 60. — Engl, üebersetzg.
V. III II. IV durch Andreae. Lond.,
Remington. 644 p. 25 8h. [-^fRec:
Ath. Nr. 3272; SatR 69, 679; Ac. Nr.
955 Morris.] — Vgl. a) G. Deppin g,
Une episode de Thist da 2. empire:
L'attentat d'Orsini. (R. polit. et litt^r.
45, Nr. 17.) — b) Schmitz, Ernst U.,
s. '90, 627 d. [-X-Rec: CBl 857.] -
Vgl. auch Grosse, '90, 2270c. [15
Jastrow, J., G. d. Dt. Einheits-
traumes u. s. Erfüllg. 3. Aufl. Berl.,
V. f. Dt. Lit. 400 p. 6 M. -X-Method.
Nachweis d. wichtigsten Momente d.
Entwicklgs.ganges von d. Vielheit
zur Einheit. [1(5
<^Sybel, Begründg. d. Dt. Reiches,
s. '90, 628 u. 3526. Rec: RQH 48,
586-601 Spont; DLZ 11, 1652 f.
Koser; Nord u. Süd 55, 430 f.; Lpz.
Ztg. Beil. 145-8, 241-4, 305-8; BlILü
699-703 Bienemann; QR 171, 329-65.
— Ersch. auch in Lfg.-Ausgabe. [17
Eberstein, Alfr. v., Krit. Bemerkgn.
üb. H. V. Sybel's Begründg. d. Dt,
Reiches durch Wilhelm L 2 Thle.
Wiesbad., Schellenberg. 219; 287 p.
9 M. [18
Feilberg, N. L, En Praestegaard
i Sundeved ander Krigen 1864;
Breve. (Sep. a, „Museum**). Kopen-
hagen, Bergmann. 132 p. 2 Kr. [19
Kunz, Herrn., Der Feldzag der
Mainarmee 1866. Bcrh, Luckhardt.
230 p. 5 M. *Rec.; Milit. LZ 72.
23-6. [20
Zikan, H. , Der Kampf um die
Adria i. J. 1866. (StreflFleurs Z. 31.
III, 158-76.) [21
Feldzugsplan Erzherzogs Albrecht;
Stärkeverhältnisse, Schlacht bei Cu-
stozza. (Mii.-Ztg. Wien. Nr. 43.) [22
Kriege, Die Dt., in wohlfeil. Be-
ar beitg. nach d. Gen.8tabswerken
(s. '90, 632). III: Krieg zw. Frkr. u.
Dtld. 1870-71, bearb. v.J. Scheiber t.
2. Aull. 1891. ix428 p. m. 44 Ktn.
etc. u. 22 Portr. 4 M. 80. *Rec.:
Jbb. f. d. Dt. Armee 74, 140 f.; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 16; Streffleur's Z. 32,
I LitBl Nr. 1. [23
Fechner, Der Dt.- Franz. Krieg 1870
bis 1871. 4. Aufl. (s. '90, 1490).
Lfg. 3-7. p. 321-1068. * Rec: Milit.
LZ 71, 293 f. [24
Quesnay de Beaurepaire, A., De
Wissembourg k Ingolstadt, 1870-71.
Paris, Didot 1891. 313 p. 4 fr. -X-Hec:
RH 45, 109; Polyb. 59, 497 f.
Visenot. [25
Kunz, Herrn., Die Schlacht v. Wörth
6. Aug. 1870. Berlin, Luckhardt.
137 p. 3 M. [26
Tendering, Fr., Die Schlacht bei
Spichern am 6. Ang. 1870. Vortr.
2. Aufl. Saarbr., Klingebeil. 32 p.
80 Pf. [27
Oree, F., Combat d'Epinay-ßur-
Seine, 30. nov. 1870. Paris, Dupont.
36 p. [28
Operations de la 6. division de
cavalerie en Sologne, 6.-16. dec. 1870.
Le detachement de Boltenstein dans
la vallee du Loire, 26.-27. dec. 1870
(Monographies, publ. par la redaction
histor.du grand 6tat- major allemand),
trad. p. Ch. Kussler. Paris, West-
hausser. 1889. 94 p. 3 fr. *3f Rec:
Polyb. 59, 116 f. de Ganniers. [29
Surprlse, La, de Fonten03''-sur-
Moselle (22. janv. 1871); Les com
bats de Failly, Servigny et Noisse-
ville, 31. aoftt 1870. (Monographies
etc.), trad. fran^aise deCh. Kussler.
Paris, Westhausser. 1889. 124 p.
4 fr. -X-Rec: Polyb. 59, 116 f. de
Ganniers. [30
Osterberg, Antheil d. kgl. Würt-
temb. Felddivision am Kriege 1870
bis 1871. (Württ. Jbb. f. Statist, u.
Landeskde. '89, I, 3.) Stuttg., Kohl-
hammer. 4°. 176 p. ^Rec: CBl
'91, 166 f. [31
Kriegs -Tagebiicher etc 1870-71:
a) Starcke, Mein Kr.-Tagebuch.
Uelzen, Starcke. 49 p. 80 Pf. —
b) G. v. Niethammer, Feldzugs-
briefe an seine Mutter. (Sep. a.
Württ. Krieger-Ztg.) Stuttg., Kohl-
hammer. x84 p. 1 M. — [c-g: Manch.,
*54
Bibliographie Nr. 1232—1278.
Beck], .c) H. Dinckelberg, Kr.-
£r1ebnis8e eines Kais. Alex.-Garde-
Grenadiers. 252 p. 2M.25. [*Rec.:
Milit. LZ 71, 370; Lpz. Ztg. Beil.
416; BllLU '90, 794 f. Kurs.] -
d) E. Stier, Unter Prz. Friedr.
Karl; Erlebnisse e. Musketiers vom
10. Armeecorps. 2. Aufl. 1891. 226 p.
2 M. — e) Geo. Koch, Bei den
Fahnen d. 3. (Brand.) Armeecorps
V. Metz bis le Mans. 243 p. 2 M. 25.
— f) K. Geyer, Erlebn. e. Württ.
Feldsoldaten. 240 p. 2 M. 25. [* Rec:
Jbb. f. d. Dt. Armee 74, 275.] —
g) Th. Gümbel, Erinnergn. eines
freiw. Krankenpflegers. 225p. 2 M.26.
[-^ Rec, : ThLBl 270.] - h) 0. L e i b i g,
Erlebnisse e. freiw. Jägers. 2. Autl.
Nördl., Beck. 1889. 242 p. 2 M. 25.
— I) Unter d. Fahne d. Regiments
Nr. 76; Tagebuchbll. e. Füsiliers.
Hamb., Eckardt & M. 335 p. 4 M.
— k) R. Wilkens, Kriegsfahrten
e. freiw. Bad. Dragoners. Karlsr.,
Reiff. 1891. 119 p. 1 M. 20. —
1) W. Bussler, Aus meinem Kr.-
Leben. Gotha, Schlössmann. 2. Aufl.
192 p. 2 M. [*Rec.: Mil. LZ 71,
394 f.] — m) G. Masson, Sou-
venirs de captivite. Alen9on, Renan t-
de-Broise. 101 p. 2 fr. — n) E.
Guers, Recits et Souvenirs de 1870
jusqu'ä 1871: Les soldats fran^. dans
les prisons d'Allemagne. Paris,
Bloud & B. x378 p. — Auch ins
Engl, übers, v. H. Ray ward. Lond.,
Dean. 388 p. 7 sh. 6d. [*Rec.:
SatR Nr. 1828.] - o)G. Tissandier,
Souvenirs et recits d'un aerostier
milit. de Tarmee de la Loire. Paris,
Dreyfous. 35G p. [1232
Denkwürdigkeiten a. d. Leben d.
Fürsten Bismarck; Darstellg. d. ges.
polit. Wirksamkeit etc. Lpz., Renger.
1109 p. 14 M. *Rec.: Lpz. Ztg.
Beil. 207 f. [33
Hahn, Ludw., Fürst Bismarck; s.
polit. Leben u. Wirken [vollst, prag-
mat. geordn. Sammlung d. Reden,
Depeschen, wicht. Staatsschrr. u.
polit. Briefe]; fortg. v. C. Wipp er-
mann. 5. [Schl.-]Bd. 1885-90. Berl.,
Hertz. 1891. xj653 p. UM. -Jf Rec:
Dt. Rs. ß6. 149. [34
Jahnke, Herrn., Fürst Bismarck, s.
Leben u. Wirken. Lfg. 1-16. Berl.,
Kittel, p. 1-616. ä 50 Pf. * Bietet
bei flüssiger Darstellg. meist schon
Bekanntes. — Rec: BllLU 605 f.
Bienemann; Lpz. Ztg. 247; Jbb. f. d.
Dt. Armee 76, 352 f. [35
Thudichum, Fr., Bismarck's Par-
lament. Kämpfe u. Siege. Abth. 2.
Stuttg., Enke. xj372 p. 8 M. *Hec:
N. mil. BU. 38, 33 f. [36
Documente z. G. d. Wirthschafts-
politik in Preussen u. im Dt. Reich
lll: Fürst Bismarck als Volkswirth
(8. '90, 1526). II: bis 1884. — IV:
Actenstücke z. Wirthsch.politik d.
Fürst. Bismarck (s. '90, 1527 = Docc.
II). IL BerL, Hennig. xxiijl98; xv
178 p. 7 M. 50; 6 M. [37
Kaicksteln, v. , Das System Bis-
marck. (VJ8chrVPK27,II, 155 81.) [38
Unterricht, Der gewerbliche, unter
d. Handelsminister Fürsten Bismarck.
(JbGVV 14, III, 121 87.) [39
Grand-Carteret , J. , Bismarck en
carricatures. Paris, Perrin. 314 p.
3 fr. 50. *Rec: SatR 69, 810;
NtZtg 43, Nr. 429 Zabel. [40
^Lebon, Etudes sur TAllemagne
polit., s. '90, 1521. Rec: S6ances et
trav. .34, 234-6 Boutmy; Bull. crit.
11, 312 f.; R. d'hist. dipl. 4, 491;
Polyb. 59, 444-6 d'Avril; Ann. de
r^c libre 5, 70-103 Boutmy. [41
Tzsclioppe, W. V., G. d. Dt. Reichs-
tagswahlrechts. Lpz., Duncker & U.
69 p. 1 M. 60. ^ Rec. : Lpz. Ztg.
Beil. 252. [42
Kaulbars , Rapport sur lärmte
allemande adr. h S. A. le grand-
duc Nicolas, au retour de sa mis-
sion militaire a Berlin , 1875-76,
trad. p. Le Marchand. 3. ed. Paris.
Baudoin. 390 p. 5 fr. ^Rec: Polyb.
59, 118 f. de Ganniers. • [43
Batsch, Admiral Prinz Adalbert
V. Preussen; e. Lebensbild. Berl.,
Brachvogel. 1891. 311 p. 4M. 50. [44
Risley, H. H., The idea ol' a grea-
terGermany. (AsiaticQR 1890, Nr. 4.)
^üeh. Dt." Colonialbestrebgn. [45
MUller, Wilh., a) Preussen u. Dtld.
in d. JJ. 1887-90. - b) Die Süddt.
Staaten u. Sachsen im 9. J.-zehnt.
(Uns. Zeit '90, II, 237-65. '91, l
107-28.) [46
Taylor, L. , „Fritz" of Prussia,
Germanys 2. emperor. London,
Nelsons. 512 p. 3 sh. 6d. [47
Schellbach, K., Erinnergn. an d.
Kronprinzen Friedr.Wilh.v, Preussen.
III, 7. Neueste Zeit: Preussen u. d. Reich^ Einzelstaaten.
(Sep. a. Dt. R.) Bresl., Trewendt.
:)0 p. 60 Pi\ [1248
Schrader, 0., Augusta, Hzgin. zu
Sachsen^ d. 1. Dt. Kaiserin; Züge
u. Bilder a. ihrem Leben u. Cha-
rakter., nach ungedr. Qn. Weimar^
Bühlau. 92 p. 1 M. ^Rec: Mag.
f. Lit. 59, 742 1'. Besser. [49
Wippermann, Dt. G.Kalender (s.
"89, 2642 u. 90, 1532). 1890, Bd. I.
xviii434 p. 6 M. ^Rec. v. 1889,
II: CBl 1473 f. [50
Janicke, K. , Dahlmann's Antheil
am Hanno V. Staats-Grundgesetz v.
1833. (ZHVNieders. 224-96.) [51
Frensdorff, F., a) Geo. Vict. Diedr.
Frhr. v. Schele. — b) Ed. Aug. Fr.
V. Schele. (ADB 30, 751-5 ; 747-51 .) [52
Sander, F., Friedr. Lücke, Abt zu
Bursfelde u. Prof. d. Theol. zu Göt-
tingen, 1791-1855. Hannover, Manz.
1891. 240 p. 6 M. *Rec.:.ThLBl
*91. 9 f. Bendixen; ßULü 91, I,
10 Sallmann ; Grenzb. 50, 1, 334. [53
Hirschfeld, L. v., Friedr. Franz IL.
Grhz. V. Mecklenb.-Schwerin u. s.
Vorgänger-, nach Staatsacten, Tagebb.
n. Corresp. 2 Bde. Lpz., Duncker
& H. 1891. 416; 394 p. 15 M. 60. [54
Stelndorff, E., Karl Friedr. Luc.
Samwer, Schlesw.-Holst. Publicist u.
Staatsmann. (ADB 30, 326-37.) [55
Weideren Rengers, W. J. v., Schets
eener parlement. geschied, v. Neder-
land sedert 1849. I. Haag, NijholL
1889. 170 p. 111.90. *Rec.: HZ 66,
131-3. [56
Gunning, J. H., Het protest. Neder-
land onzer dagen. Groning., Wolters.
1889. 144 p. Ifl. 90. -JfRec.: ThLZ
15, 596-98 Axenfeld. [57
Poten, B., Grhzl. Hess. General
Friedr. Wilh. Frhr. v. Schaff er-Bern-
stein. (ADB 30, 539.) [58
Binder, Karl Adolf Gottl. Schellen-
berg, Organisator d. Nassauisclien
Schulwesens. (Ebd. 765-7.) [59
Scilimmelpfeng , Ad., Kf. Friedr.
Wilh. I. V. Hessen u. s. Politik im
J. 1866. Hannover, Schulbüchhdlg.
31 p. 30 Pf. [60
Wippermann, Kurhess. Staatsmann
Friedr. Heinr. Ernst Leop. SchefFer.
(ADB 30, 676 80.) [61
Sclioti, Die Versuche e. Verf.-
Revision in Württemberg. Ulm, R)bner.
157 p. 1 M. 60. * Rec: CBl f.
Rechtswiss. 10, 72 f. Gaupp. [62
Philippovicli, Badischer Staatshaus-
halt, s. '89, 5118. -JfRec: Finanz-A.
7, I, 345 f. Vocke; DLZ 11, 1392 f.
Eheberg-, JbGVV 14, III, 285-8 Phi-
lippovich; A. f. öff. Recht 5, 607-9
Seidler. [63
Weecli, V., Adf. Sander. (ADB
30, 344 f.) [64
Bertrand, G. , La reforme de la
legislation de cabarets en Als.-Lor-
raine depuis 1870. (Ann. de Tee,
libre 5, 422 45.) [65
R., August Stöbers Leben U.Wirken;
e. Beitr. z. Elsäss. Cultur-G. d. 19. Jh.
(AZtg Nr. 289 u. 293.) - Vgl. a) J.
Rathgeber, Einige unffedr. Ge-
dichte Aug. St.'s. (Jb. f. G. V. Els.-
Lothr. 6, 108-12.) [ßiy
Grucker, M. , Le pasteur Oberlin.
(Ann, de l'Est '89, 492-512.) [67
Zedlitz, Jos. Cli. v., Ueb. K. Ludwig
u. Baiern, 2 ungedr. Sendschreiben
d. Dichters; mite. v. Eug. v. Mor-
Sunnegg [1830J. (AZtg Nr. 141 f.)
— Vgl. a) J. H e r z f e 1 d e r , Kg.
Ludwig I. u. s. Verh. zu d. zeit-
genöss. Dichtern. (Bayer land 2,7
bis 11.) [68
Lampert, Friedr., Ludwig II., Kg.
V. Baiern. Münch. , Franz. gr. 4**.
236 p. 30 M. [69
Pölnitz, M. V., Das Selbstverw.-
Recht d. Gemeinden im rechtsrhein.
Baiern seit Maximilian I. Erlanger
Diss. 118 p. [70
SeifTert, K., Beitr. z. G. d. Steuer-
wesens mit bes. Beziehg. auf Baiern.
(Jbb. f. Nat.-Oek. 21, 622-34.) [71
Bauernfeind, Joh. Scharrer. (ADB
30, 601-12.) [72
Huber, Alfr., Die Entwickig. d.
eidgenöss. Zollwesens vom Beginn
d. ersten Tarife bis z. Bundes verfg.
d. J. 1848. Berner Diss. 243 p. ^X^Rec:
Finanz-A. 7, I, 348-51 Schanz. [73
Wartmann, a) F. Sarasin. — b) K.
Sarasin. (ADB 30, 371-3.) [74
Wyss, G. V., Joh. Ulr. v. Salis-
Soelio. (Ebd. 349-51.) [75
Sclineider, A., J. J. Rüttimann.
(Ebd. 53-7.) [76
Droz, N., Un magistrat r^publi-
cain: G. F, Hertenstein. (Bibl. univ.
49, 5-30.) [77
B., J., Jos. Ant. Salzmann, Bisch.
V. Basel. (ADB 30, 290-93.) [78
*56
Bibliographie, Nr. 1279—1322.
Migerka, Frz., Skizze d. Entwickig.
<\. Industrie u. d. Verkehrs in Oester-
reich währ. d. letzten 4 Jahrzehnte.
Vortr. Wien. 1888. 29 p. ^Bec:
JbGVV 14, 805 Schmoller. [1279
Matlekovit8, A. v., Die Zollpolitik
d. Oesterr.-Üngar. Monarchie u. d.
Dt. Reiches seit 1868 u. deren nächste
Zukunft. Lpz., Duncker & H. 1891.
9(;3 p. 21 M. *Rec.: JbGVV 15,
1, 275-8 Schmoller; GBl "91, 237 f. [80
Bobek, F., Vzpominka na rok 1866
[Erinnerg. an 1866]. Progr. Chru-
dim. 1889. 21 p. [81
Schulz, G., Aus StoUe's Chronik.
(M. d. Nordböhm. Excurs.-Club 13,
313 f.) ^1820-36. [82
üngg, Em., Die staatsrechtl. Stellg.
Bosniens u. d. Herzegowina; e. Beitr.
z. Kritik d. Lehre von d. Staaten-
verbindgn. (A. f. öflF. Recht 5, 480
bis 528.) [83
Chelard, R., La Hongrie contempo-
raine. Paris, Kugel mann. 382 p 5 fr.
-5^ Rec: AZtg '91, Nr. 38. [84
Teut8Ch, G. D., Frz. Frhr. v.Salmen,
Gf. d. Sachs. Nation. (ADB 30, 260
bis 270.) [85
<^Duboc, 100 JJ. Zeitgeist in Dtld.,
s. '89, 3422 u. '90, 1554. Rec:
NtZt^ 43, Nr. 135 Glogau; Grenzb.
49, III, 113-17; Ggw. 38, 233-5
AbeL [86
Eucken, R., Die Lebensideale zu
Beginn u. am Schluss d. 19. Jh.
(AZtg Beil. '91, Nr. 2 f.) [87
Brie, Siegfr., Die Fortschritte d.
Völkerrechts seit d. Wiener Con-
gress. Rede. Bresl., Schletter. 28 p.
1 M. 20. «SfBec. : R. de droit intern.
22, 527 Rivier. [88
Laband, Das Staatsrecht d. Dt.
Reiches (s. '89, 1040 u. '90, 3532).
11,2. p. 497-838. 8 M. -$f Rec: Mil.-
LZ 71, 417 f. [89
Schulze-Gävernitz, H., Das Preuss.
Staatsrecht (s. '89, 5126). II, 2.
Schluss. 2. Aull. xj p. u. p. 283-734.
8 M. ^Rec: A. f. off. Recht 5, 587
bis 589 Störk; GBl 1706 f. [90
Demay, C, Bist, de la colonisalion
allemande. Paris, Bayle. 1889. 216 p.
70 c. [91
Catellani, E. L., La colonizzazione
tedesca ed italiana. (Giorn. degli
ecouomisti 5, 72-152.) [92
^ Block, Les progr^s de la science
econom., s. '90, 3545. Rec: JbGVV
14, IV, 281-3 Schwiedland-, RH 45,
90 f. Farges; Polit. sc. quart. 5,
533-6 SeJigman; Seances et trav.
33, 799 f.; Z. f. Privat- u. öff. Recht
18, 273-7 Feilbogen. [93
Ruppert, Job., Das sociale System
Bazard's; Beitr. z. Zeit-G. Eri. Dias.
Würzb., Bucher. 40 p. 60 Pf. [94
Verrljn Stuart, C. A., Ricardo en
Marx; e. dogm.-hist. Studie. 'sHage,
Nijhoff. 100 p. 1 fl. 25. [95
Quack, De socialisten (s. '89, 2660).
III, 2. p. 351-752. 3 11. 75. [9<>
Savy, Ch., Le socialisme en Alle-
magne. (Le Corresp. 160, 442-77) [97
Schaack, Mich. J., Anarchy and
anarchists: a iiist. of the red terror
and the social revol. in America
and Europe. Chicago, Schulte. 1889.
698 p. 3 Doli. 50. [98
Groaaeteate, Les premieres voies
ferrees en Alsace. Chemin de fer
de Mnlhouse h Tliann. Mulhouse^
Dettlosse. 6 M. [1299
Pflelderer, 0., The development
of theology in Germany since Kant
etc.; transl. by J. F. Smith. Lond.,
Sonnenschein. 402 p. 10 sh. 6d. [1300
Nippold, Handb. d. neuesten K.-G.
(s. 90, 1566 u. 3549). III, 6-7. p. 401
bis 623. * Rec. : Allg. Miss.-Z. 18,
42; GBl 91, 291. [1301
<^ Brück, G. d. kath. Kirche, s. *89,
1047 u. '90, 1565. Rec: Kathol.
Schweizerbll. '89, Hft. 4 Stillbauer;
Lit. Rs. 16, 136-8; Theol. Lit.-Ber.
Nr. 6; ZKTh 14, 324-8 Schäfer;
Katholik 1, 145-72 Stillbauer; Laa-
cher St. 39, 196-203 Baumgartner;
HZ 66, 308 f.; HJb 12, 151. [2
Werner, 0., Orbis terrarum catho-
licus, sive totius ecclesiae cath. et
occidentis et orientis compectus geo-
grapli. et statisticus. Freib., Herder,
gr. 4°. 266 p. 10 M. ^Rec: GBl
'91, 2; HJb 12, 150. [3
DQrm, Ch. v., Vicissitudines polit.
du pouvoir temporel des papes de
1790 ä nos jours. Lille, Desclee.
460 p. 4 fr. 'Jf Rec: RC 31, 14 f.
Pfister; RQH 49, 330. [4
Acta et decreta sacr. oecum. con-
cilii Vaticani. acced. permulta alia
docc. (Acta et decreta. CoUectio La-
censis. VII). Freiburg, Herder. 4^
III, 7. Neueste Zeit : Staat u. Gesellschaft, Kirche, Bildung. *57
XX p. u. 1942 Sp. 26 M. ^Eec. : AKKR
65, 179 f. Geigel; CBI '91, 193 f.;
Univ. cath. 6, 125-36; HPBll 107,
356-72 Beilesheim ; Polyb. 61, 47 f.
Peries. [1305
^DSIIinger, Briefe u. Erklärgn.
üb. d. Vatican. Decrete, s. '90, 3553.
Rec; DLZ 11, 1337 f. Weizsäcker;
€81 1361 f.: RC 30, 155 f. Pfisler;
PJbb m, 437 f.; Th. Lit.ber. Nr. 10
V. Rönnekc; HJb 11, 814-6 Grauert;
ThLZ 15, 636 Fav: Critic. R. of
theol. 1, Nr. 1; QR 172, 33-64. [6
Haae, K. v., Jugenderinnerungen.
Ideale u. Irrthümer. Erinnergn. an
Italien m. Briefen an d. künft. Ge-
liebte. (Ges. Werke XI, 1 [21. Halb-
band].) Lpz., Breilkopf&H. xiij203
«. 272 p. 5 M. * Rec: CBI '91, 39 f.;
NlZtg 43, Nr. 579. — Vgl. a) A. H.
Braasch, Aus K. v. Hase's vergess.
Schrr. (Dt. R. 15, II, 117-23.) [7
Delitzsch u. V. Hofmann, Theolog.
Briefe; hrsg. etc. v. W. Volck.
Leipzig, Hinrichs. 1891. xiv233 p.
5 M. 60. ^Rec: ThLBl 441-443
Luthardt. [8
Kleinschmldt, A., D. polit. Glaubens-
bekenntniss v. D. Fr. Strauss. (Dt. R.
15, III, 244-7.) ^ 1848. [9
6reanl,0.,Edmond Scherer. Paris,
Hachetie. 236 p. 3 fr. 50. [10
^ Grundemann , Entwicklung der
«vang. Mission 1878-88, s. '90, 1571.
Rec: ThLBl 235 f.; Allg. Miss. Z.
'90, März, V. Wameck; Z. f. Miss.kde.
"90, Hft. 3 u. Prot. KZtg Nr. 30
Arndt; Verhdlgn. d. Ges. f. Erdkde.
17, 184 f. Büttner. [U
DIesterweg'a, Ad., ausgew. Schrr.;
hrsg. V. Ed. Langenberg. 2. Autl.
I. Frkf., Diesterweg. 400 p. 3 M.
— Vgl. a) Langenberg, Meine
Erinnergn. au Ad. Diesterweg. Ebd.
107 p. 1 M. [12
Wilke, E., Diesterweg u. d. Lehrer-
bildg.; e. Beitr. z. G. d. Volksschul-
lehrerstandes. Berlin, Weidmann.
144 p. 2 M. 50. ^Rec: CBI 1615;
Grenzb. 49, II, 574. [13
-X^Varrentrapp, Joh. Schulze, s.
W, 1574. Rec: DLZ 11, 1269 73
Hertz; Lpz. Ztg. Beil. '90, 37 f.;
Berl. phil. Wschr. 10, 1629-35 Cauer;
Philos. Mtfte. 27, 232-8 Ziegler; HZ
6ö, 322-5 Hartfelder. — Vgl. a) Fr.
Paulssen, J. Schulze u. d. Preuss.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
Gymnasien. (Pädagog. A. 32, 595 bis
609.) [14
Nöldecke, Erinnergn. a. meinen
Lern- u. Lehrer-JJ. Leipziger Progr.
46 p. [15
Pick, Herrn., Urkdl. Materialien zu
e. G. d. gfl. Lodron'schen Collegien,
Marianum u. Rupertinum in Salz-
burg (s. '90, 2607 d) Schluss. (M. d.
Ges. f. Salzb. Ldkde. 30, 1-113; 169
bis 220.) [16
Hartmann, Ed. v., Krit. Wandergn,
durch d. Philos. d. Gegenwart. Lpz.,
Friedrich. 311 p. 6 M. -^ Rec:
BllLÜ 203 Portig; GBl 955 f.; Philos.
Mthfte. 26, 623-6 Melzer. [17
* JodI, G. d. Ethik. II, 8. '89, 3441.
Rec: CBI 388-90; üGA '89, 681-98
V. Gizycki; Ggw. 37, 168-70 Bolin;
Lit. Rs. '90, Nr. 3 Weiss; Z. f. exacte
Philos. 18, 204-21 Thilo. [18
Briefe, 5, Schopenhauer's, mitg. v.
M. B r a s c h. (Grenzb. 49, III, 498
bis 505.) [19
Wailace, W., Life of Schopenhauer
(Great writers). Lond., Scott. 218 p.
2 sh. 6 d. 'Sf Rec. : Ac Nr. 979. [20
Nybiaeua, A., Den filosoßska fors«
knin^en i Sveriga frän slutet ai
18. arhund. framstäld i sitt sam-
manhang med ßlosofiens all man na
utveckllng. III: Jacobi , Schleier-
macher, Biberg, Grubbe. Th. 2.
Lund, Gleerup. p. 129-320. 3 Kr. [21
Biographien v. Gelehrten, Theo-
logen, Dichtern, Künstlern etc. in
ADB XXX: a) 425-52. E. Lands-
berg, Friedr. K. v. Savigny. —
b) 324 f. Inama, Ad. Samter. —
C) 715. V. Schulte, Jos. Scheill.
— d) 34-6. G. Poten, Frdr. Wilh.
Rüstow. — e-f) 92-4; 350-52. G.
Frank, Joh. Frdr. Röhr. — Imm.
Frdr. Sander. — g-h) 153-61; 382
bis 387. D. Erdmann, Karl Heinr.
Sack. — Ernst Wilh. Sartorius. —
i) 734-6. Götzinger, Pet. Scheitlin.
— k) 29-34. Joh. Schneider, Is.
Rust. —1)131-3. Dav. Kaufmann,
Mich. Sachs. — iii)72-4. E.Kautzsch,
Ed. Riehm. — n-p) 699 f.; 289 f.;
720. 0. Schmid, Geo. Scheiblein.
— Jos. Salzbacher. — Jos. Scheiner.
— q) 599 f. Linsenmann, Frz.
Ant. Scharpff. — r-t) 688-90; 649
bis 651; 194-7. Knöpi'ler, Pet. Joh.
Schegg. — Lor. Const. Frhr. v,
Schäzler. — Jac Salat. — n) 663 f.
V. 2. 5
♦58
Bibliographie Nr. 1322-1360.
Bäumker^ Matth. Jos. Scheeben.
— t) 103-6. Siegfried, Jos. Levin
Saalschütz. — w)562 f. Liepmann,
Jul. Schauer. — x-y) 615 f.; 569 f.
Pröhle, Wilh. Schatz. — Geo.
Schambach. — z) 356 f. A. Schu-
mann, Melch. Sandmeier. [1322
Weiter desgl. ebd.: a-g) 524 f.;
618 f.; 376; 45-7-, 418 f.; 692 f.;
576. Hoche, Gottfr. Hnr. Schäfer.
— J. Chr. Fr. Schaub. — Gast. Chr.
Sarpe. — E. Ferd. Ruthard t. — Gust.
Alb. Sauppe. — K. Fr. Scheibe. —
K. Jul. Hnr. Schaper. — h) 300-304.
Binder, Joh. Chr. Salzmann. —
I) 772-4. Rohmeder, Th. Schacht.
— k) 68 f. Ratzel, Fr. Aug. Raven-
stein. - l-D) 100 f.; 376-8; 364-9.
Schlossar, G. K. W. v. Rnmy. —
Frz. Sartori. — Mor. Gottl. Saphir.
— oq) 47-9; 623 f.; 482-6. Wunsch-
mann, Joh. Fr. Ruthe. — Joh. Konr.
Schauer. — Hermann Schacht. —
r) 394f. V. Gümbel, Wolfg. Frhr.
Sartorius von Waltershausen. —
g-w) 619 f.; 617 f., 664 f. Günther,
Joh. Konr. Schaubach. — Frz. v.
Schaub. — L. Scheeffer. — y) 25-9.
Gurlt, Joh. Nepom. Rust. -- w) 94 f.
Bollinger, Fr. Heinr. Roloff. —
x-y) 350; 492 f. Boxberger, Joh.
Dan. Sander. — Chr. Konr. Schad.
— z) 85-91. W. V. Biedermann,
Joh. Fr. Rochlitz. [28
Weiter desgl. ebd. a-c) 557 f.;
666 f.; 641-3. Brummer, K. Schall.
— K. Scheele. — Heinr. Schaum-
berger. — d) 667-72. Wölk an,
Leop. Schefer. — e) 560 f. Martin,
Goitfr. Jac. Schaller. — f) 771-91.
J. Braun, Jos. Vict. v. Scheffel. —
gm) 498-512; 513 f.; 497, 515-20;
520 f.; 559 f. v. Donop, Joh. Gott-
fried Schadow. — K. Zeno Rudf.
Schadow. — Albr. Dietr. Schadow.
— Fr. Wilh. V. Schadow. — Felix
Schadow. — E. Joh. Schaller. —
B-t) 561 f.; 563-5; öJS f.; 362 f.;
173-5; 634-7. Holland, Joh. Nep.
Schaller. — Ldw. Schaller. ■— Ed.
Schaller. — Ant. Schaller. — Franc.
Sanguinetti. — G. H. Sagstätter. —
Hipp. Aug. Schaufert. — n) 683 f.
Krause, Aug. K. Scheffers. —
T-w) 637 f.; 720 f. Lier, H. G.
Schaufuss. — K. S. Scheinert. —
x) 5-7. Schi ossär, Karl Russ. —
y) 770-72. P. Beck, Frz. Jos. Sauter-
leute. — z) 529 f. W. Schmidt,
Eug. Schäffer. — [24
weiter desgl. ebd. a)745-7. Eitner.^
Joh. Nepom. Schelble. — b e) 528 f.;
651-3. Welti, Aue. Schäffer. —
Agnese Schebest. — d) 476-8. Stern-
feld, Emil Scaria. — e) 654-61.
Schletterer, Nanette Schechner-
Waagen. — f) 50 f. Schienther,
Joh. Ferd. Rüthling. — y) 49 f.
Bernstein, Bernh. Rüthling. —
h) 71 f. V. Weilen, Julie Rettich,
geb. Gley. [25
Schwartz, K., K. H. G. v. Meuse-
bach, Lebensnachrr. (s. '90, 1584).
III: Koblenz, 1814-19. IV: Berlin,
1819-47. (AnnVNa8sAlth22,l-64.) [26
Steig, R., Wilh. Grimm u. Herder.
(Vjschr. f. Lit.-G. 3, 573-89.) [27
Basch, Vict., Wilh. Scherer et la
philol. allem. (Sep. a. Ann. de TEst.)
Paris, Berger-Lcvrault. 1889. 148 p.
3 M. 36. -5^ Rec: Dt. Rs. 64, 478-6
Pniower; Z. f. Oesterr. Gymn. 41,
1014 f. Hauffen; DLZ 12, 13-5 Bur-
dach. [28
Hehn'8, V., Briefe v. 1876 bis zu
sein. Tode 23. März 1890 an seinen
Freund Herm. Wich mann. Stuttg.,
Cotta. 203 p. 3 M. [29
Hartwig, 0. u. A. MQIIer, Joh. Gilde-
meister. (CBl f. Biblw. 7, 503-9.) [30
Lohde-Böttlcher, Clar., Aus dem
Leben Karl Bötticher's. Gotha, Per-
thes. 119 p. 2 M. 40. ^ Rec:
BllLÜ 553 f. MÄhly; Dt. R. 15, IV,
127. [31
Hiilaen, Hei. v., Erinnergn. a. e.
Heimgegangenen (Prof. Ad. Schott-
müller). Berl., Eckstein. 56 p. 1 M.
^Betr. Sch.'s Beriiner Lehrthäti^k.
u. poet. Erzeugnisse. [32
Falke, J. v., Joh. Falke: e. Lebens-
skizze. (AVGLauenburg 3^ 71-3.) [32a
Wolter, E., Litauische Schriftsteller
des 19. Jh. II: Simon Dowkont
(M. d. Litauischen lit. Ges. 8, 260
bis 312.) [83
Schamberger, G., Ein vergessener
Forscher. (Bayerland 2, 140-2.)
^Dr. Dom. Mettenleiter. [84
Dllling, Guet., Heinr. Gust. Reichen-
bach; e. Skizze s. Lebens. (Sep. a.
Jb. d. Hamburger wiss. Anstalten.)
Hamb., Gräfe. 20 p. 1 M, [35
III, 7. Neueste Zeit: Wissenschaft, Literatur u. Kunst.
*59
Brandes, Geo., Die Lit. d. 19. Jh.
in ihren Hauptströmgn. dargest. VI:
Das junge Dtld. Lpz., Veit. 462 p.
8 M. ÖO. — Dasselbe Dänisch: Kopen-
hagen, Gyldendal. 580p. 7 Kr. ^Kec:
BllLü '91, I, 54 f. Schröter. [1336
Klincksieck, Fr., Zur Entwicklgs-G.
d. Realismus im Französ. Roman d.
19. Jh.; e. lit-hist. Versuch. Marb.,
Elwert. 1891. 56 p. 1 M. 20. [37
Wetzstein, 0., Die relig. Lyrik d.
Deutschen im 19. Jh.; e. Beitr. z.
Lit.-G. d. Neuzeit. Neustrelitz, Barne-
witz. 1891. 336 p. 4 M. [38
Litzmann, C. C. T., Friedr. Hölder-
lin's Leben in Briefen von u. an
Hölderlin. Berl., Hertz. ix684 p.
10 M. *Rec.: Mag. f. Lit. 60, 5-8
Widmann; Grenzb. 50, 1, 238 f.; PJbb
67, 226; Nation 7, 248-50; 265-7
Servaes; CBl 91, 385. [39
Wiibrandt, Ad., Fr. Hölderlin. —
Fritz Reuter; 2 Biographien. (Füh-
rende Geister; hrsg. v. A. Bettel-
heim. II.) Dresd., Ehlermann. 146 p.
2 M. *Rec.: BllLÜ '91, 1, 110
Schröter; Nord u. Süd 56, 278 ; Nation
8. 248-50; 265-7 Servaes. [40
Knaake, Em., Max y. Schenkendorf,
d. Dt. Kaiserherold; s. Leben u. 8.
Bedeulg. Tilsit, Reyländer. 49 p.
*Rec.: Altpr. Mtschr. 27, 665 f. [41
SeufTert, B., Heine's , Heimkehr".
(Vjschr. f. Lit.-G. 3, 589-601.) [42
Hebbel'8, Fr., Briefwechsel m.Freun-
den u. berühmt. Zeitgenossen, hrsg.
V. F. Bamberg. I. Berl., Grote.
xiv460 p. 12 M. *Rec.: AZtg Nr.
313 f.; PJbb 67, 121 f.; NtZtg 43,
Nr. 698. [43
Beyer, C, Frdr. Rückert; e. Lebens-
u. Dichterbild. Stuttg., Snddt Verl.-
Inst. 52 p. 1 M. .50. *Rec.: AZtg
Nr. 308 Büchner. [44
Franzoe, K. E., a) Aus Briefen von
und an Ernst Schulze. — b) Aus
Briefen Berth. Auerbach's. (ZGJuden
4, 378-84; 385-91.) [45
Mahrenhoitz, R., Frz. Grillparzer.
Lpz.^ Renger. 199p. 4M. 50. ^Rec:
BllLü 91, I, 45 f. Schlossar. [46
Trabert, A. , Frz. Grillparzer; e.
Bild s. Lebens u. Dichtens. VVien,
Drescher. xij373p. 5 M. 60. 'JfBec.:
BllLIT '91, 1, 93 f. Schlossar; Laacher
St. 40, 239-43 Baumgartner. [47
Spielhagen, Finder u. Erfinder (s.
'90, 1598). IL xj447p. 6 M. *Rec.:
PJbb 66, 105 f.; NtZtg 43 Nr. 371;
BllLU 596 f. Schröter; Mag. f. Lit.
60, 83-5. [48
Frenze!, C, Dt. Kämpfe. (Ges.
Werke IL) Lpz., Friedrich. 2 Bde.
480; 515 p. ä 5 M. -^fRec: AZtg
Nr. 193 Nerrlich; NtZtg 43 Nr.
413. [49
Wachenhueen, H., Aus bewegtem
Leben; Rrinnergn. aus 30 Kriegs-
u. Friedensjj. Bd. I u. II. Strassburg,
Verl.-Anst. 317; 367 p. 7 M. [50
Klelnert, K. E., Rob. Hamerling.
(Sammig. gemein v. wiss. Vortrr. Hft.
89.) Hamb., Veri.-Anst. 1889. 63 p.
1 M. [51
Servaee, Frz., Ludw. Anzengruber.
(PJbb 65, 641-65.) [52
Stern, B., Bauernfeld; ein Dichter-
porträt. Lpz., Schulze. 152 p. 2 M. [53
Rodall, H. A., Beethoven. (The
great musicians.) Lond., Low. xl65 p.
3 sh. 'Sf Rec: SatR 76, 204 f. [54
Briefe , Ungedr. , Mendelssohn's,
roitg. V. La Mara. (Lpz. Ztg. Beil.
^90, 129-31.) 'Jf 1835 ff. [55
Schumann, Rob., The life ol Rob.
Schumann, Fold in his letters, transl.
from the German by May Herbert.
2 Vol. London, Bentley. 560 p.
21 sh. [56
Schmid, 0., Edm. Kretschmer; s.
Leben, Schaffen u. Wirken. Dresd.,
Hönsch & T. 161 p. 3 M. 60. [57
Rubinetein, Ant. G., Autobiograph.
Erinnergn. [Rnss.] Petersburg. 97 p.
4 M. [58
Heiland, Hyao., Theod. Horschelt.
(Baier. Bibl. XX.) Bamberg, Buchner.
112 p. 1 M. 40. *Rec.: AZtg '91,
Nr. 5. [59
Krätacheli, Job., Die Wiederauf-
nahme d. Gothischen Baukunst in
Dtld. im 19. Jh. (Zeitfraeen d. christl.
Volkslebens. Hft. 1090 Stuttgart,
Belser. 72 p. 1 M. 20. * Rec:
ThLBl '91, 29 f. V. Schnitze. [1360
Vgl. *90, 3569; 88; 99. 8601-8; 28; 35;
48a; b. 8795. 3805; 26; 54a; d; 1. 8981; 84;
89; 78a. 4004b: 5b; d; 57a. 4184f;48e: 47d;
g; 68a; h; 93g. 4208a; 8f; 39d; 54. '91, 4.
5. 14. 18. 89y; Z. 40. 46-54. 1089; 38h; p;
39a; b;e; 77. 1148; 47; 58; 59; 61; 66; 67;
70; 71.
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe n n. ni: Literatur voitEude Dec. 1890 bis Mitte März 1891.
Unter Mitwirkung der Redaction. bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
n. Mittelalter.
1. Allgemeines.
Cipolla, C, [Lit.-Ber.:] Italie: Publi-
cations relat. ä, l'hist. du MA. (RH
45, 110-26.) [1361
Döberl, Monumenta Germaniae
selecta, s. Nr. 1479.
Ge8Chicht8Chrelber, Die, d. Dt. Vor-
zeit (d. '89. 91 u. '91, 90). Lfg. 90,
8. Nr. 1574.
DelUle, L, Litterature latine et
bist, du MA. (Instr. addr. aux cor-
resp. du min.) Paris, Leroux. 120 p.
3 fr. 50. *Vgl. DZG 5, 187. [62
Dove, Alfr., Dei Wiedereintritt d.
nationalen Princips in d. Welt-G.;
Festrede. Bonn, Strauss. 1890. 27 p.
1 M. *Kec.: HZ QQ, 309 T. [63
Langer, 0., Sklaverei in Europa
währ. d. letzten Jhh. d. MA. Progr.
Bautzen. Lpz., Fock. 4^ 46 p. 2 M.
•^Nachweis ausgedehnter Sklaven-
wirthsch. m. kirchl. Bewiliigg. [63a
Döliinger, J. v., Die Papstfabeln des
MA. 2. Aufl., hrsg. v. J. Friedrich.
Stuttg., Cotta. 1890. 188 p. 3 M. 80.
•3f Vermehrt durch Erganzgn. u. ein-
zelne Berichtiggn. in d. Anm. — Rec:
CB1644-, AZtgNr.lO; Dt.Merk.22,51 f.;
59-61 ; ThLZ 16, 151 f. Harnack. [64
Villarl, P., II comune di Roma del
med. evo. (Villari, Soggi stör, e crit.
97-264.) -^fAusEncycl.Brit.XX. [64a
^ Recenalonen v. Arbeiten z. allg.
G. d. MA.: a) Pflugk-Harttung,
MA. I, s. '89, 1847 u. 4537: CHI '90,
924 f.; Dt. LBl 11, 196 f. Pfleiderer.
— b) Zell er, Hist. resum., s. '89,
98 u. 2730, 729 p.: Pulyb. 58, 54-6
Kurth. — c) Emerton, Introd. to
the study of the MA., s. '89, 127 u.
2728 : HZ 64, 262 f. Erhard t ; RQH 47,
323 Kurth. — d) Lamprecht, Dt.
G. I., 8. Nr. 102: Nation 8, 288;
BllLÜ 91, I, 75 f. W. Schultze; Z.
f. Dt. Cultur-G. 1, 344 f. Steinhausen;
Dt. Warande 3, 596-602 Bruder; Jb-
GVV 15, II, 295-7 Schmoller; GBl
648 f. [1865
2. Urzeit u, Völkerwanderung
bis c. 5O0.
Prähistorie 1366-1374; Genn. Urzeit 1875
bis 1882: Kriege, Rom. Be&iedelung, Tölker-
wanderung 1383-UOO; Kirchen-G. 1401-1417.
Scheppig, R., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Ur-G. d. Menschengeschlechts. (JBG
Bd. 11. L 1-21.) [1366
Zeitschriftenaufsätze zur Prähi-
storie: [a-m: in Verhdlgn d. Berl.
Ges. f. Anthrop. '89.] a) p. 227-44.
G. Buschan, Anfänge d. Weberei
in d. Vorzeir.. — b) 468-74. Mestorf,
Steinaltergräber. — c) 721-4. Alt-
richter, UrnenlViedhof bei Leddin
r
n, 1-2. Mittelalter^ Allgemeines; Germanische Urzeit.
*61
(Kr. Rnppiii). - d) 217-23. H. Schu-
mann^ Grab v. Lebehn (Pommern).
— e) 752-7. Treichelt, Prähist.
Fundstellen (Berent , Pr.-Stargardt
etc.). — f) 522-5. Virchow, Aus-
grabungen in Ostpreussen. — g) 110
bis 112. Lemke^ Präh. Begräbn.-
Plätze in Kerpen etc. (Ostpreussen).
— h) 355-7. Grempler, Präh. Funde
a. Schlesien. — ij 223-6. Jentsch,
Vorgeschtl. Funde a. Sachsen und
Brandenb. — k) 357-63. Nehring,
Feuerstein-Werkzeuge aus Thiede
(Braunschw.). — 1)443-56. Cermak,
Präh. Ansiedig. in Czäslau (Böhmen).
— 111)431-8. Olshausen, Knochen-
terlen v. Nakel in Mähren etc. —
n-p: in Beitrr. z. Anthrop. u. Ür-G.
Baiems VIIL] n) p. 22-36. Fr. Weber,
Besiedelung des Alpengebietes. —
0) 127-46. Schneller, Vorgeschtl.
Spaziergänge (bei München). — p)8-21.
H. Schiller, Dpr Römerhügel bei
Kellmünz; e. Begräbn .-Platz. — [q-r:
inM. d.Centr.-Comm.XVL] q) p.253.
Spöttel, Funde in Nieder-Oester-
reich. — r) 231-3. Szaraniewicz,
Erdbanten in Galizien. — 8)Beltz,
Vorchristi. Funde in Mecklenburg.
(KB1GV38, 122-30.) - t) Pichle r,
Zur Ur-G. v. Gleichen bei g. (MHV-
Steiermark .38, 158-78.) -^ n) A.
Paodler, Vorgeschtl. Funde. (M. d.
Nordb. Exc.clubs 14, 48-53.) [1367
Rendall , 6. H., The cradle of the
Arryans. Lond., Macmillan. 1889.
58 p. 3 sh. ^Rec: Class. R. 4, 46
Jevons. [68
Bu«ohan, G., Ueb. prähist. Gewebe
n. Gespinnste; Untersuchungen etc.
Münch. Diss. Kiel, Guevkow & v.
G. 1889. 4^ 32 p. 2 M. 50. *Rec.:
KBiG V 38, 99. — Vgl. auch B u s c h a n,
(A. r. Anthrop. 18, 235-62). [69
^ Jentsch , Präh. Althh. Gubens,
s. '89, 3967 u. 90, 750a. Rec: A.
f. Anthrop. 19, 270 f. Buschan; JB-
Germ. Philol. 11, 52 f. Böhm. [70
Bissinger, K., Bilder aus d. Ur-G.
d. Badischen Landes. (Bad. Neuj.bll.
Bl. 1.) Karlsr., Braun. 60p. IM. [71
Ohienschlager, F., Prähist. Karte
V. Baiern. 5. (Schl.-)Lfg. München, 1
Lit.-artist. Anstalt 3 Bll. m. 23 p.
Text. 5 M. -5^ Rec. : AZtg Nr. 79
Arnold. [72
Radlmsk]^, V. u. J. Szombathy, Ur-
geschtl. Forschgn. bei Wies in Steier-
mark. (Sep. a. M. d. Anthrop. Ges.
in Wien.) Wien, Holder. 4^ 169 p.
m. 9 Taf. 10 M. [73
Häuser, K., Ueb. d. Methode d. Ur-
ge8ch.forschg.(Carinthia 80,31-5.) [74
Kossinna, G., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Germ. Urzeit bis 500 n. Chr. (JBG
Bd. 11. II, 260-70.) [75
Bug, Ose, Schles. Heidenschanzen,
ihre Erbauer u. d. Handelsstrassen
d. Alten. 2 Bde. Berlin, Calvary.
1890. 504 p. m. 2 Ktn. 10 M. [76
Zapf, L. , a) Alte Befestiggn. zw.
Fichtelgebirge u. Frankenwald, zw.
Saale und Main. — b) Slav. Fund-
stätten in Franken. (Beitrr. z. An-
throp. u. Ur-G. Baierns 8, 41-8;
107-15.) [77
Rydberg, V., Undersoekningar i
Germanisk mythologi. Fase. 7-10
(II, 128 512). Stockh.,Bonnier. 1889.
k 2 Kr. *Rec.: A. f. Nordisk filo-
logie 2, 108-12 Detter. [78
HofTory, Jul., Eddastudien. I. Berl.,
Reimer. 1889. 175 p. m. 3 Taf. 4 M.
^Rec: GBl '89, 1417 f.; DLZ 10,
1608 f. Detter. [79
Hirschfeld, M., Untersucfagn. zur
Lokasenna. (Acta Germanica I, 1.)
Berl., Mayer & M. 1889. 88 p. 2 M. 50.
^Rec: GGA 90, 857-62 Heusler;
LBl f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 1-3
Golther; Anz. f. Dt. Alth. 17, 1 f.
Heinzel. [80
Bangert, Fr., Od u. Oda. (ZSchlesw.-
Holst.-Lauenb.-G. 20, 213-44.) [81
•^ Recensionen y. Arbeiten z. Dt.
Urzeit: a) Toma8chek,Skyth. Nor-
den, 8. '89, 106: M. d. geogr. Ges.
Wien 32, 318 f. Rodler; 111. Z. f.
Länder- und Völkerkunde 56, 273-7
Sieger. — b)Fre88l, Die Skythen-
Saken, s. '89, 4543: Entgegnung
Tavlor's auf ßlind's Rec. u. Antw.
Bl.*'s, Ac. Nr. 897 u. 98. — c) M ü 1 1 e n-
hoff, Beovulf, s. '90, 762: ZDPh 23,
110-13 Koppel; LBl f. Germ, und
Roman. Phil. 11, .370-73 Holthau-
sen; M.-Age S. 266 f. Logeman. —
d) Mehlis, Aelt. G. d. Rheinlande,
s. ^89, 1383 u. 4052 : Berl. phil. Wschr.
9, 1116-8 Wolff. — e)Kirchmayr,
Quaden, s. 89, 1862: MVGDBöhmen
28, lit. Beil. 27-32 Werner; Münch.
N. Nachrr. '90, Nr. 593. — f)Bugge,
Nord. Götter- u. Heldensagen, s. '89,
4546 u. '90, 766: A. f. Anthrop. 19,
*02
Bibliographie Nr. 1382-1420.
264-70 Golther; Z. f. Volkekde. 2,
325 f. Veckenstedt; Z. f. Oest. Gymn.
41, 765-81 Detter; Mod. lang, notes
5, 29-33 Groth. — [Vgl. Sepp, Die
Nord. Edda u. ihre cliristl. Wurzel
in AZtg Nr. 80.] [1382
TacitI Germania ; erl.v.S c h w e i z er-
Sidler. 5. Aufl. Halle, Waisenh.
1890. xviijl05 p. 2 M. ^Rec: Berl.
phil. Wschr. 10, 1530 Walter; Wschr.-
KlPh 8, 44-6 Zernial; Z. f. Oesterr.
Gymn. 40, 1444 Prammer. — Vgl.
a) C. Thiaucourt^ Sur ce que
Tacite dit des juifs. (ß. des et.
juives 20, 312-14.) [83
Welnberger, Ign., Die Frage nach
Entstehg. und Tendenz der Tacit.
Germania. Progr. Olmütz. 1890.
p. 10-30. [84
^ Hochart, Annales de Tacite, s.
'90,2718. Rec: JB PhilV Berlin
'90, 290-2 Andresen; R. stör. it. 7.
624-31 Callegari; R. de phil. 14, 128
Chatelain; R. di filol. 19, 302-10
Gabotto; Cultura 11, 207-9 Bonghi;
A. d. soc. rom. 13, 539-44; Studi
e docc. 11, 431. [85
Arbola de Jubainville, H. d', Recher-
ches sur la plus ancienne bist, des
Teutons. (R, ccltique 12, 1-19.) [86
Jeillnghaua, H., Arminius u. Sieg-
fried. Kiel & Leipzig, Lipsius & T.
38 p. 1 M. -^f Total verkehrte, un-
wiss. Schrift, die nichts Neues bringt,
nurV igfusson*s Hypothese u.Schieren-
berg's krause Phantasien wiederholt.
[G.]. - Rec: GBl 547. [87
Deppe, A., Sommerlager d. Varus
in Dtld., 9 n. Chr. (Bonner Jbb. 89,
72-104.) [88
TiefTenbach, R., üeb. d. Oertlich-
keitd. Varus-Schlacht. Berl., Gärtner.
31 p. 80 Pf. "df Vertheidigt mit Um-
sicht u. Klarheit (z. Th. mit neuen
Gründen) gegenüber Ranke u. Momm-
sen die Ansicht Knoke's. [F.] [89
Kurtz, D. Name Teut im Lippischen ;
e. Beitr. z. Erforschg. d. Platzes d.
Tarusschlacht. Düsseid. , Schrobs-
dorff. 1 M. [90
Patach, K. , Zur G. d. Legionen
XIll-XX. (WZ 9, 332-9.) — YgL a) A.
v.Domaszew8ki,ZurG.d. Legionen
XIII-XX. (KBlWZ 10, 59-63.) [91
•^Bahr, Schlacht auf Indistaviso,
s. '89, 119: Berl. phil. Wschr. 9,
123 f. Wolff; JB Germ. Piniol, 10,
67 Böhm. [92
Zeitschriftenaufaätze Römische Be-
sied elung etc. betr.: a) Jentsch,
Provinzialröm. Funde in d. Nieder-
lausitz. — Gräberfunde bei Reichers-
dorf, Kr. Guben. (Verhdlgn. d. BerL
Ges. f. Anthrop. '89, 342-52; 659-63.)
— b) V. Rössler., Bader d. Grenz-
castelle (s. Nr. 153). Schluss. (WZ 9,
315-32.) — c) Wulff, Rom. CJeber-
reste z. Obercassel b. Bonn. (Bonner
Jbb. 89, 234-8.) — d) J. Klein,
2 Inschrr. aus Bonn. (Ebd. 210 13.)
— e) Schaaffhausen, Eine Rom.
Aedicula v. Garden a. d. Mosel. (Ebd.
135-50.) — f-g) Mehlis, Ausgrabgn.
auf d. Heidenbnrg bei Kreimbach,
Pfalz. (KBlWZ 9, 242-6.) — Römer-
Funde a. d. Vorderpfalz. (Ausland
64, 158.) — h) Popp, Römer-Castell
bei Pfünz. (Beitrr. z. Anthrop. u.
Ür-G. Baierns 8, 117-26.) — I) H.
Arnold, Denkmale d. Jupiter Do-
lichenu8.(Ebd.l79-201.)-k)Schuch-
hardt, Ausgrabgn. auf d. Wittekinds-
burg bei Rnlle. (MVGOsnabr. 15. 369
bis 88.) [*Rec.: KBlWZ 10, 37-43.]
— 1) A. Riese, Die Sueben-, e. Ent-
gegng. (WZ 9, 339-44.) [93
Beschlösse d. Limes-ConTerenz in
Heidelberg am 28. Dec. 1890 mit
11 Beill. Heidelb., v. Emmerlini^.
4^ 28 p. — Vgl. Nachrr. Nr. 20-24 ;
femer a) M o m m s e n, Einhei tl. Limes-
forschg., s. Nr. 150. Auch in KBlWZ
9, 287-94. , [94
GImazane, J., Etüde sur le 4. siecle :
Ammien Marcellin, sa vie et son
Oeuvre. Toulouse, Privat 1889. 432 p.
*Rec.: RQH 49, 326 f. Allard. [95
Schneider, J., Neue Beitrr. z. alten
G. u. Geogr. der Rheinlande: Die
alten Grenzwehren im Kr. Düssel-
dorf. (Sep. a. Jb. d. Düsseid. GV. V.)
Düsseld., Bagel. 1890. 16p. 1 M. 50. [96
^Wolf, Gasten Alteburg bei Köln,
8. '89, 4566. Rec: HZ 65, 497 f.;
KBlWZ 8, 249-53; D. Archiv 2, 505
V. Kalckstein. — Vgl. a) C. Könen^
Das Verh. d. Alteburg zu d. Römer-
lagern etc. (BonnerJbb. 89, 218 bis
227.) [97
Drexler, W., DerCultus der Aegypt.
Gottheiten in den Donauländem.
(Drexler, Mythol. Beitrr. Hft. 1.)
Lpz., Teubner. 1890. 152 p. 4 M. 40.
II, 2. Rom. Einflüsse, Völkerwanderung, Christliche Urzeit. *63
*Rec.: Cßl 115-7; WschrKlPh 8,
169 f. Krebs; JBPhilVBerlin 17, 57 f.
Engel mann; Berl. phil. Wschr. 11,
307 f. Steuding. [1398
Klee, G., Die Zeit d. Völkerwan-
derung. (Klee, Bilder a. d. alt. Dt.
G. 2. Reihe). (Vgl. '90, 2704.) xij
400p. 4M. ^Rec: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 28. [1399
Du Chaillu, P., The Vikinf age:
the early hist. etc. of the English
speaking natlons. Lond., Murray.
1889. xix591; 562 p. 42 sh. *Rec.:
<iR 170, 347-69; RQH 48, 245 f.
Moyes; Mag. f. Lit. 59, 558*60 Blind;
Mod. lang, notes 6, 10913 Dodge. —
Vgl. DZG 5, Nachrr. 52 s. [1400
Ludwig, D. A., Quellenbuch z. K.-G.
I: Bis z. Allein herrsch. Constantin's
d. Gr. Bavos, Richter. 331 p. 4 M. 80.
-X-Rec. : ThLBr91,75 V.Schultze. [1401
Justin's d. Märtyrers Apologieen,
hrsg. V. G. Krüger. (Sammlung
ausgew. Qn.schrr. Hft. 1.) Freiburg,
Mohr. x84 p. 1 M. 50. [2
Schmidt, J., Beitr. z Chron. d. Schrr.
TertuUian's u. d. Proconsuln v. Afrika.
<Rhein. Mus. 46, 77-98.) [8
Zahn, G. des neutestamentlichen
Kanons (s. '89, 4573 u. '91, 175). II:
Urkk. u. Belege zu 1 u. III. 2. Hälfte,
1. Abth. p. 409-624. 5 M. 70. *Rec.:
GGA 8J-103 Weizsäcker; Ev. KZtg
35 f. Zöckler; A. f. Lat. Lexicographie
7, 463; ThLZ 16, 220 3 Jülicher. [4
-^ Libeilue de aleatoribus , ed.
Hilgenfeld, s. '89, 4575 u. '90,
791. Rec: Ath. '90, 80. Aug.; RC
30, 364 f. Lejay. - Vgl. a) Hilgen-
feld, Vom Kriegsschau platze de
aleat. [geg. Krüger, Jülicher u. Lejay].
<Z. f. wiss.Theol. 33,382-4 u.34,256.) [5
Le Blant, Edm., L'epigraphie ehret,
en Gaule et dans l'Afrique romaine.
{Instr. addr. aux corresp. du minist.)
Paris, Leroux. 1890. 140 p. 5 pl.
4 fr. [6
Courdaveaux, V., Saint Ir^n^e. (K.
de rhist. d. relig. 21, 149 57.) [7
Ducheane, Mem. sur Torig. des
dioc. ^piscop. dans Tanc. Gaule.
(Sep. a. M^m. de la soc. des anti-
quaires 50.) Paris, Daupeley-Gouver-
neur. 82 p. [8
Schmitz, Herrn. Joe., Das Vikariat
V. Arles; e. hist.-kirchenrechtl. ünter-
anchg. I. (HJb 12, 1-36.) [9
Seefelder, Zur Chronol. d. Päpste
Cornelius u. Luzius I. (ThQschr 73,
68-94.) [10
R[eiohlin v. Meldegg], A[dolfine],
Die Historie v. 8t. Quirinus. Münch.,
Huttier. 1890. 106p. 2M.50. -X» Reo.:
HPBll 105, 319 f. [11
Klinkenberg, J., Studien z. G. d.
Kölner Märterinnen (s. '90, 795 8).
Forts. (Bonner Jbb. 89, 105-34.) —
Vgl.H. Duntzer, (Ebd. 151-63.) [12
4f- S. Silviae Aquitanae pereffH-
natio ad loca sancta, ed. J. F. 5 a-
murrini. Romae 1887. Rec: PJbb
66, 491-505 Krüger. - Vgl. a) P.
Geyer, Krit. Bemerkgn. z. S. Silvae
Aquitanae peregrinatio. Augsburger
Progr. Lpz., Fock. 1890. 60 p.
1 M. 20. [Rec: A. f. Lat. Lexikogr.
7, 461 f.] [13
Koch, A., Die Auctorität des hl.
Augustin in d. Lehre v. d. Gnade
u. Prädestination. (ThQschr 73, 95
bis 136.) [14
Thackeray, F. St. J., Trans] ations
from Prudentius. Lond., Bell. 1890.
Ixxiij231 p. 7 sh. 6 d. ^Rtsc: Class.
R. 4, 470-72; SatR 69, 771; Ath.
Nr. 3277; Ac Nr. 952 Ellis. [15
Zaniol, A., Aur. Prudenziano de-
mente poeta cristiano. Venezia, tip.
Emiliana. 1889. 38 p. [16
Kraue, F. X., Christelijke beeid-
werken. (Dl. Warande3,453-6.) [1417
3. Fränkisches Reich
c. Ö00—918.
Merovinger 1418-1422; Karolinger 148S-1436;
Yerfiftssung, Papstthum u. Kirche 14S7-1450;
Italien (Gothen u. Langobarden) 1451*1456.
Schnitze, W., [Lit. d. J. 1888, betr.] :
Merowinger. (JBG Bd. 11. II, 1
bis 10.) [1418
•^Sonnet, Le latin de Gregoire
de Tours, s. '90, 2754. Rec: Berl.
phil. Wschr. 11, 209-11 Petschenig;
NA 16, 432-4 Krusch; DLZ 12, 413
bis 417 Meyer-Lübke; DZG 5, 198
Molinier. — Vgl. a) A. Prost, Saint
Servais; examen d'une correction etc
(M^m. de la soc. d'antiqu. 50.) Paris,
Daupeley-Gouverneur. 114 p. [19
Zeitechriftenaufsätze zur Mero-
wingerzeit: a) Th. Mommsen, Zu
d. Ann. Vedastini. (NA 16, 430 f.)
— b) B. Krusch, Das Leben des
*64
Bibliographie Nr. 1420-1470.
Bißchoffl V. Cambrai. (Ebd. 225-34.)
— C) F. Spencer, The poetrj' of
the Francs. (Mod. lang, notes 5, 449
bis 459.) — d) Ph. Delamain, Le
eimeti^re meroving. d'Herpes. (R.
d. Saintonge 10, 373-82.) — e) Mon-
naies franques decouv. dans 168
cimetiöres d'Eprave. (Ann. de la soc.
archl. de Namur 18, Nr. 4.) —
f) A. Duplan, ün tiers de sol ined.
(Ann. de la soc. fran^. de num. "90,
330 f.) — g) M. Deloche, Etudes
8ur quelques cachets etc. (s. '89,
1926 n. '90, 58). Forts. (R. archl.
15, 1-7 etc.; 365-89.) [1420
Prou, M. , Fabri de Peiresc et la
numismat. merov. Toulouse, Privat.
1890. 35 p. *Rec.: RC 30, 344-6;
RN 8, 495 f. Blanchet. [21
Caraven-Cachin , A. , Les origines
de Gaillac. Le cimetiere merov, du
Gravas. Gaillac, Dugourc. 60 p. [22
Hahn, H., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Karolinger. (JBG Bd. 11. II, 10
bir* 30.) [23
^ Böhmer, Regesta imperii. I:
Karolinger, bearb. v. Mühlbacher,
8. '90, 59. Rec: HZ 65, 326 f.
Rosenmund; CBl 37 f. [24
Hupfeld, D., Bonifatius, d. Apostel
d. Deutschen. (Allg. Missions-Z. '90,
447-58; 481-95.) [25
Adam v. Maamiinater, Gedicht an
Karl d. Gr. um 814; übers, v. Th.
Vulpinus. (Jb. f. G. Els.-Lothr.
6, 1 f.) [26
•^Gaaquet, L'empire byzantin. etc.,
8. '89, 1966. Rec: Phil.Wschr. 9,
1001-4 Krumbacher; RC 30, 226-8
Schlumberger; R. de Thist. d. relig.
22, 233 f. [27
Benolt, A., Les courses cyneg^-
tiques de Charlemagne. (Mem. de Tac.
de Metz 67, 309 13.) [28
Ancona, AI. d', Tradizioni Caro-
lingie in Italin. (Atti d. acc. dei
Lincei 5, 1, 420 7.) -5f Rec: N. Antol.
25, 177 Torraca. [29
Ranke, L. v., Zersetzg. d. Karoling.,
Begründung d. Dt. Reiches. 4. Aufl.
(Ranke, Welt-G. VI, 1. 2.) Lpz.,
Duncker&H. 337;278p. 17M. [30
^ Walahfridi vita b. Galli , hrsg.
V. Thuli, 8. '90, 2780a. Rec: GGA
'90, 990-2 Meyer v. Knonau; CBl
70. [31
PIlioy, Le cimetiere carolingien
d'Essigny-le-Petit. (Comit^ des trav.
bist.; bull, archl. '90, Nr. 1.) [32
Humann, G., Der VVestbau d. Mün-
sters zu Essen. Essen , Bädeker.
1890. 4^ 44 p. m. 3 Taf. 4 M.
^Rec: KBIWZ 9, 285-7 Clemen;
Z. f. Christi. Kunst 3, 263 Schnütgen;
Laacher St. 39 , 454 ; Lit. Hdw. 29,
488 Reichensperger ; Rep. f. Kunstw.
14, 161 3 Dehio. [33
Traube, L., 0 Roma nobilis; philol.
Untersuchgn. a. dem MA. (Sep. a.
AbhMAk XLX, 2.) Münch., Franz.
4^ 99 p. -Jf Gedichte n. Schriftsteller
vorwiegend d.9.Jh., besds.Angilbert
V. St. Riquier u. Sedulius Scottus. [34
Keary, C. F., The Vikings in westem
Christendom, 789-888. Lond., Fisher
Unwin. 1890. xiv510p. 16 sh. -^f Rec:
SatR Nr. 1836; Ath. Nr. 3308. [35
Lorange, A. L., Den yngre Jernal-
ders Svaert; et bidrag til Vikingc-
tidens bist, og teknol.; udg. ved
Ch. Delgobe. Bergen, Museum.
1889. 4^ 80 u. 17 p. *Rec: Z. f.
Ethnol. 22, 30-40 Olshausen; Vidar
'89, 284-90 ündset; A. t. Anthrop.
19, 371 f. - Vgl. a) J. de Baye,
Note SU r des epees trouv^es en Suede
et en Norw^ge. (Bull, monum. 6r
164-9.) — b) J. ündset, Aus der
jünger. Eisenzeit in Norwegen. (A. f.
Anthrop. 20. 1-16.) [36
Pustel de Coulanges, Eist, des in-
stitutions polit. de Tanc. France (s.
'89, 1984 u. 90, 2786). La Gaule
romaine, par C. Jullian. xiv333 p.
7 t'r. 50. -^Rec. früher. Abtheilgn.:
RH 44, 345-52 Monod ; L'univ. cath.
5, 435-40 AUain; Jl. des econ. 5,
125-7 Seneuil. [37
Vanderkindere, L, Introduction 6
rhist. des institutions de la Belg.
au MA. iusqu'au trait^ de Verdun.
Brux., Leb^gue. 340 p. 6 fr. [3S
Opet, 0., (j. d. ProcesseinleitgF.-
Formen im ordentl. Dt. Rechtgang-
Abth. 1: Zeitd. Volksrechte. Bresl.,
Köbner. 1890. xvjl92p. 5M.20. [39
^ Calisee , C. , Diritto ecclesiast.
e diritto longobardo. Ron)a,Forzani.
1888. 137 p. Rec: A. stör. it. br
451 f.; RH 45, 110 f. Cipolla. [40
Kuntze, J. E., Die Dt. StadtgrUn-
dungen od. Römerstädte u. Dt. Städte
im MA. Lpz., Breitkopf & H. 79 p.
1 M. 50. [41
r
11^ 3. Fränkisches Reich.
*65
Erben, Wllh., Die alt. Immanitäten
für Werden u. Corvei. (MIÖG 12,
46-54.) [1442
«Hauck, K.-G. Dtld.'s, s.'89, 209
u. '90, 2806. Rec: RC 30, 317-21
Pfister; Th. Lit.ber. '90, 9 Hupfeld;
CBl 90, 17613; ThLZ 16, 126 30
Loofs-, MHL 19. 113-16 Hahn. - Vgl.
a)D.Hupfeld,Hauck'sK.-G.Dtld.8.
(Allg.Missions-Z. 18, 49-63 a31-4.) [43
Legiise, St. Ennodius et la suprem.
pontif. (s. '90, 85). Forts. (L'üniv.
cath. 2, 569-93. 3, 513-23. 4, 55-66.)
Auch Sep. Lyon, Vitte. 1890. 86 p. [44
Pfiater, Gh., a) Les legendes de
St. Di6 et de St. Hidulphe. —
b) Le duch^ merovingien d'Alsace
et la legende de S. Odile. (Ann.
de l'Est '89, 377408; 536-88 u. '90,
433-65.) [45
Günther, 0., Krit. Beitrr. zu den
Acten d. Rom. Synode v. 12. Apr.
732. (NA 16, 235-49.) [46
Schröder, A., Chorbischöfe d. 8. u.
9. Jh. (ZKTh 15, 176-8.) [47
Lavilie, L, Claude de Turin; ^t.
sar le protest. au 9. si^cle. Toulouse,
Chauvin. 1889. 84 p. [48
Stuckeiberg, E. A.,' Das älteste
Pedum d. Schweiz. (Anz. f. Schweiz.
Althk. 24, 430-32.) [49
Egli, E., Das sog. Fintan-Martyro-
logium. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
136-41.) [50
Clpolla, C, a) Appnnti sulla storia
di Asti dalla caduta dell* impero
romano sino al princ. del 10. sec.
(Atti del. ist. veneto 38, 345-68;
685-709.) — b) Per la leggenda di
re Teoderico in Verona. (A. stör,
it. 6, 457-61.) [51
Calligarle, 6., Di un nuovo ms.
della liist. Langob. di Paolo Dia-
cono. (Bull, dell' istit. stör. it. 10,
31-92.) 'X-Rec: R. stör. it. 8, 88-90
Merkel. [52
Pantano, Ad., Paolo Diacono e le
compilazioni di Giustiniano. Catania,
Martinez. 21 p. ^ Qn.-krit. Studie. [53
Pellini , S. , La Vendetta di Rosa-
mande. Bologna, Azzoguidi. . 1889.
78 p. ^ Rec: RH 45, 11 f. Ci-
polla. [54
Seh., Heriman; nach e. Mitthlg. Th.
Mommsen's. (ZDA 35, 172-4.) [55
Jenny, A., G. d. Langobard. Hzth,
Spaleto, 570-74. Basler Diss. 1890.
88 p. [1456
4. SäcliMsche und SaUsche
Kaiser 918—1126.
10. Jh. 1457-1465; 11. (-1«.) Jh. U66-UV4.
Yeif. u. Kreuzzüge s. in n, 5.
Ilwof, Fr., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Ottonen, 911-1002. (JBG Bd. 11. II,
30-5.) [1457
^Thietmari chronicon, ed. Eurze^
8. '89, 4647. Rec: BECh 51, 157 f.
Lot; M.-Age 3, 245 f. [5S
^ Jacob, E.Arab.Ber.er8tatter,s.'90,
2830. Rec: DLZ 11, 1922 f.; MHL 19,
14 Ilwof; HZ 66, 547 f. Bemheim. [5^
Boubnov, N., La collection des
lettres de Gerbert (s. '89, 2026 u.
'90, 102). II, 1. 1889. XX481 p. 10 fr.
.'Jf Rec: Polyb. 61, 61-6 Martinov. [60
Caron, E., Monnaies semi-royalea
frappdes au Pay. (RN 8, 446-51.) [61
Löher, Frz. v., Vergrösser ung Dtld.s
umd.HälfteimMA. (AZtgNr.43f.)[62
Lippert, Jul., Die Anfänge der
Staatenbildg. in Böhmen. (MVGD-
Böhmen 29, 105-58.) [63
Neumann, W. A. , Bernward v.
Hildesheim in seiner Zeit. (M. d.
Oesterr. Mus. f. Kunst 5, 1-80; 97
bis 104 etc; 168-73.) [64
Sohlumberger, G., Un empereur
byzantin au 10. si^cle: Nic6phore
Phocas. Paris, Didot. 1890. 4®. 780 p.
24 fr. *Rec: RQH 49, 206-17
Martinov; Jl. des savants '91, 30-45
u. 162-74 Girard; Berl. phil. Wschr.
11. 176-9 Krnmbacher. [65
DlefTenbacher, J., Lambert v. Hers-
feld als Historiograph ; e. Beitr. zu
8. Kritik. Heide] b. Diss. 1890. 129 p.
*Rec: NA 16, 211; DLZ 12, 460-2
Meyer v. Knonau. \ß^
Sepp, Bernh., Der Verf. d. Annolie-
des. (Bayerland 2, 106-8.) *Abt
Kuno V. Sigeberg. [67
Saokur, E., Zu d. Streitschrr. des
Deusdedit u. Hugo v. Fleury. (NA
16, 347-86; 446 f.) [68
Slraguea, G. B., La „brevis histo-
ria liberationis Messanae^: ms. del
sec. 16. (A. stör, sicil. 15, 1-21.)
^ Rec : A. stör, napol. 16, 219. [69
^ Receneionen v. Werken betr.
Heinrich IV.: a) Giesebrecht, Dt.
Kaiserzeit III, 1 u. 2, s. '90, 862a:
*66
Bibliographie Nr. 1470—1520.
DLZ 11, 1907-9 Meyer v. Knonau.
— b) Meyer v, Knonau, Jbb. d.
Dt. Reiches, s. '90, 2841: MHL 19,
16-26 Matthäi; M.-Age 3, 222 i\
Prou; NA 16, 216 u. 222; CBl 451 f.;
DLZ 12, 546-8 Bernheim. — c) Di e ck-
mann, Heinrich IV., s. '89, 4667:
HZ 65, 381 Ausfeld. - d) Mirbt,
Absetzg. Heinrich's IV., s. '89, 4668:
R. stör. it. 7, 789 f. — e) Kiemer,
Krieg Heinrich's IV., s. '89, 4669:
MHL 18, 197 Foss. — f) Luchai re,
Louis VL le Gros, s. 90, 867: HZ
66, 149 f. Sternfeld; L'univers. cath.
3, 603-6 AHain. [1470
Michael, E., Wie dachte Gregor VII.
über Ursprung n. Wesen d. weltl. Ge-
walt? (ZKTh 15, 164-72.) [71
Märten«, W., War Gregor VII.
Mönch? [M8.gedr.] Danzig. 52 p. [72
Spor, L, Ueb. d. polit. u. publi-
cist. Wirksamkeit Gebhard's v. Salz-
burg. Hall. Diss. 71 p. [73
Robert, Ul., a) Calixte II., bullaire;
essai de restitution. l-II: 1119-1224.
— b) Hist. du pape Calixte II. Paris,
Picard. c397; 539; xxvij262 p. 30 fr.
*Kec. von a u. b: RH 45, 354 f.
Molinier. [1474
5. Staufische Epoche
1125-1264.
Allgemeines u. 12. Jh. 1475-1484; 13. Jh.
1485-1493; Verfassung 1494-1506 ; Krenzzüge
n. Orden 1507-1512; Geistiges Leben, lo. bis
18. Jh. 1513-1585.
Schum, W. u. F. Kohlmann, [Lit.
d. J. 1888]: Hohenstaulen, 1125-1273.
(JBG Bd. 11. II, 35-42.) [1475
Holder-Egger , 0., Ueb. d. histor.
Werke d. Joh. Codagnellus v. Pia-
cenza. (NA 16, 251-346.) [76
Fournier, P., Le royaume d'Arles
et de Vienne, 1138-1378. Paris,
Picard. xxij554p. 12 fr. ^SfRec: RH
46, 144-8 Blondel; DZG 5, 376 K.
Wenck. [77
•^ Baer, Bezielign. Venedigs, s.
'89, 292 u. 2842. Rec; RH 44, 168
bis 170 Blondel. [78
Döberl, Monumenta Germ, selecta
(8. '89, 1842 u. '90, 2835). IV: Zeit
Lothar 8, Konrad's III. u. Friedrich'« I.
1890. 307 p. 5 M. 50. [79
Beruatto, S., Arnaldo da Brescia.
Venezia, Sarpi. 1890. 46 p. [80
Hauarath, Ad., Arn. v. Brescia.
(N. Heidelb. Jbb. 1, 72 144.) [81
SchefTer-Boichorat, P., Eine angedr.
ürk. Friedrich's I. u. e. Zug ins Kgr.
Bnrgund. (MIÖG 12, 149-54.) [82
Balzani, U., De pace Veneta relatio.
(Bull. dellMst. stör, it 10, 7-16.)
"^1177. Correcterer Abdr. als Mon.
Germ. XIX. [83
Delehaye, H. , Pierre de Pavie,
legat d'Alexandre III. en France.
(RQH 49, 5-61.) [84
Registrea, Les, d'Innocent IV.; par
E. Berger (s. *89, 312). fasc. 9.
(Bibl. des 6c. d'Ath. et de Rome
2. s6r. I, 9.) p. 1-152. 9 fr. 50. [85
Monacl, E., du la Gemma purpurea
e altri scritti volgari di Guido Fava
o Faba. (Atti d. acc. d. Lincei 4^
II, 899-405.) * Rec: NA 16, 453 f;
Z. f. Roman. Phil. 13, «44 Gröber;
N. Antol. 25, 173 Torraca. [86
Liblin , J. , Ancien necrologe de
TÄglise de Strasbourg, tir6 des rass.
de Grandidier, 1181 1293. (R. d'Al-
sace 41, 244-61.) [87
Del Giudice, G., Rice. Filangieri
al tempo di Federico II. etc. (A. stör,
napol. 15, 766-807. 16, 93-139.) [88
Wertner, Mar., Die hl. Elisabeth,
Ldgfm. V. Thüringen. (Dt. Herold
22, 20 2.) ^Aus „Geneal. d. Arpa-
den^ [89
Mollenip, W., Miniatures repr^s.
la batailie de Bornhöved. (Mem.
de la soc. des antiqu. du nord '89.
427-38.) [90
Clpolla, C. e C. Merkel, Iscrizione
del 1236 e la origine di Fossano.
Torino, Bocca. 1889. 38 p. ^Rec:
Giorn. ligust. 16, 76-8 Filippi. [91
Maoaulay, G. C., The captnre of
a gen. Council, 1241. (EHR 6. 1
bis 17.) [92
^ Recenaionen v. Publicationen z.
G. d. 13. Jh.: a) Röster, Wormser
Annalen, s. '89, 306: HZ 64, 489 f.
Wanbald. — b) Vernet, Etüde sur
les Sermons d'Honor. III., s. '89,
2852: RH 40, 344 Molinier. —
c) Michael., Salimbene u. s. Chro-
nik, s. '89, 2853 u. '90, 876: R. ßtor.
it. 7, 729-36 Merkel; RH 45, 117 f.
Cipolla; CBI '90, 758-60. - d) Ap-
vray, Les registres de GregoirelX.,
s. '90, 880: RC 30, 14953 Prou. -
e) Köhler, Friedrich IL, s. "89, 816
11, 4 5. Sächsische, Salische, Staufische Kaiser.
*67
u. '90, 129: RH 44, 166-8 Blondel.
— f)Brentari, Eccelino da Romano,
s. '89, 2064 u. 4696: Giorn. stör. d.
lelt. it. 14, 279 f.; RH 45, 116 Cipolla.
— gr)Mielke, Zur Biogr. d. lil. Eli-
sabeth, s. '89, 308: HZ 64, 490
Wanbald. [1493
Lehmann, K., Die Libri Feudorum.
(NA 16, 387-418.) [94
inama-Sternegg , C. Th. v.. Dt.
Wirthschafts-G. II: 10.-12. Jh. Lpz.,
Duncker & H. xx518 p. 13 M. [95
Braunholtz, A., Das Dt. Reichszoll-
wesen währ. d. Regierg. d. Hohen-
ßtaufen n. d. Interregnums. Berl.
Diss. 1890. 57 p. [96
Kallseu, 0., Die Dt. Städte im
MA. I: üründg. u. Entwickig. Halle,
Waisenhaas. x710p. 7M.50. -Jf Ver-
sucht .auf Grund d. vorlieg. Forschgn.
d. Wissens wertheste von nnsern ma.
Städten vorzuführen*. [97
Kaufmann, G., Zur Entstehg. d.
Städtewesens. I. Münst. Üniv.-Progr.
4^ 30 p. -H-Verh. v. Markt u. Stadt,
anknüpfend besds. an Schulte u.
Sohm. — Rec: ZGOberrh 6, 329 31
Schulte. [98
Köhne, C. , Zum Ursprung d. Dt.
Stadt-Verf., Entgegnung; u. Replik
von G. V. Below. (DZG 5, 139
bis 156.) [1499
Obst, A., Ursprg. u. Entwickig. d.
Hamburg. Raths-Verf. bis z. Stadt-
recht V. 1292. Berl. Diss. 82 p. [1500
Schröder, Rieh., Die Landeshoheit
üb. d. Trave. (N. Heidelb. Jbb. 1,
32-51.) [1501
Schwind, E. v., 2:ur Entstehgs.-G.
der freien Erbleihen in den Rhein-
gegenden u. d. Gebieten d. nördl.
Dt. Colonisation des MA. (Ünter-
suchgn. z. Dt. Staats- u. Rechts-G.
Hft. 35.) Bresl., Köbner. xviijl82 p.
5 M. <^Bei Vorherrschen Jurist. Con-
Btruction ansiührl. Zusammenstellg.
hist. Materials. [2
Muller, S., Over claustraliteit;
bijdr. tot d. gesch. v. d. grondeigen-
dom in de ma. steden. Amsterdam^
Müller. 1890. 4^ 239 p. 2 11. 50. [3
Bretholz, Berth., Studien zu d.
Traditionsbüchern v. S. Emmeram
in Regensburg. (MIüG 12, 1-45.) [4
Sackur, L, Die Waulsorter Fäl-
schungen; zur Abwehr. (DZG 5, 156
bis 158.) *Vgl. '90, 895. [5
Luchaire, A., Les communes fran9.
k Tepoque des Cap^tins directs.
Paris, Hachette. 1890. 299 p. 6 M.
•^Hec: Mess. des sc. hist. 115; Dt.
Rs. 64, 477 f.; RQH 48, 651 f. La-
bande; L'univ. cath. 5, 446 l. Allain;
CBr91,259f.; EHR6, 375 f. Hitton. [6
Röhricht, R., a) Zur Correspondenz
d. Päpste mit d. Sultanen u. Mon-
golenchanen d. Morgenlandes im ZA.
d. Kreuzzüge. (ThStK '91, 359-69.)
— b) Sagenhaftes aus d. G. d. Kreuz-
züge. (ZDPh 23, 412 21.) [7
Apografo, L', veronese vaticano
sulla impresa di Saladino contro
Terrasanta, pubbl. da C. Cipolla.
Casaie, Cassone. 1890. 22 p. [8
Tibua, Der Gregorianische Zehnte.
(ZVtG [Westf] 48, 1, 235.) [9
Langiola, Ch. V., Le proces des
Templiers. (R. des 2 mondes 103,
382-421.) ^Zugl. Besprechung d.
Werke v. Schottmüller, Prutz, Lea,
Delisle. [10
Gaaparitz, A., Renn im 12. Jh.
(MHVSteiermark 38, 3-25.) [11
Honorius III., Schutzbrief f. Kl.
Allerheiligen auf d. Schwarzwald,
3. Juli 1216; mitg. v. Ph. Ruppert.
(Freiburger Diöces.-A. 21,311-3.) [12
Schnitzer, Jos., Berengar v. Tours,
s. Leben n. s. Lehre. Diss. Münch..)
Stahl. 1890. XVJ415 p. 6 M. [13
Faivre, E. , La question de l'au-
torite au MA.: Berenger de Tours.
These. Toulouse, Chauvin. 60 p. [14
Mooaherr, Th. , Die Versöhnungs-
lehre d. Anselm v. Canterbury u.
Thom. V. Aquino. (Jbb. f. prot.
Theol. 16. 167-262 ) [15
Feldner, Die Lehre Thomas' v.
Aquino üb. d. Willensfreiheit. Graz,
Moser. 1890. 274 p. 4 M. *Rec.:
ZKTh 14, 328-47 Kern. [16
Virchow , R. , Slavische Gräber
bei Sobrigau. (Verhdlgn. d. Berl.
Ges. f. Aiithrop. '89, 596-8.) [17
Wieth, K., Das LandschifT v. Cor-
neliniünster i. J. 1133. (MV f. Kde.
d. Aach. Vorz. 2, 113-23.) -X» Nach
Gesia abb. Tnidonen. ad a. 1133. [18
Werner, R. M., Bruchstücke mhdt.
Dichtungen aus Poln. Bibliotheken.
(ZDA 34, 242-63.) [19
Wattenbach, W., Latein. Gedichte
a. Frankreich im 11. Jh. (SBBAk
*68
Bibliographie Nr. 1520-1560.
97-114.) 'SfBeeds.Godefrid V.Reims,
aus Berl. n. Lnxb. Hs. [1520
Traube, ORomanobilis, s.Nr. 1484.
Nibelungen, Die^ hrsg. t. P. Piper.
Bd. II. (Kürschner's Dt. Nat.-Lit.
Lfg. 599; 602 a. 622.) Stuttgart,
Union. 1890. p. 1-288. ä 50 Pf. [21
Holz , Geo. , Zum Rosengarten ;
üntersuchg. d. Gedichtes. II. Lpz.,
Fock. 1889. 151p. 4M. *Rec.:
Anz. f. Dt. Alth. 17, 35 43 Singer. [22
Zimmer, H., Keltische Beitrr. III:
Nordgerman. Einflüsse in der ältest.
Ueberlieferg. d. Irischen Heldensage.
(ZDA 35, 1-172.) [23
Wolfram v. Eechenbach, hrsg. v.
P. Piper. Bd. I. (Kürschner Nat.-Lit.
Lfg. 621; 628 f.; 631.) Stuttg., Union.
1890. 376 p. k 50 Pf. [24
Nutt, Alfr., Studies on the legend
of the holy Grail. (Folk-Lore Society
28.) Lond., Nutt. 1888. xvj281 p.
^Rec. : GGA '90 , 488-528 Zimmer. [25
Giöde, 0., Noch einmal zur Tristan-
sage. (Germania 35, 344 f.) <^Vgl.
'90, 176. [26
Böhme, 0., Die Uebereinstimmgn.
zw. d. Wigaloistexte u. d. Lesarten
d. Hss.- Gruppe Bb in Hartmann's
Iwein. (Ebd. 257-86.) [27
Schutze, K., Die Lieder Heinrich's
V. Morungen auf ihre Echtheit ge-
prüft. Kieler Diss. 1890. 83 p. [28
Hamann, E., Der Humor Walter's
V. d. Vogelw. Diss. Rostock, Stiller.
1889. 37 p. 1 M. 20. -5f Rec: Lit.-
Bl. f. Germ. u. Rom. Phil. 11, 254
Holle. [29
Oehlke, Alfr., Zu Tannhäuser's
Leben n. Dichtgn. Diss. Königsb.,
Koch. 1890. 71 p. 1 M. 20. [30
Grimme, F., Die Schweizer Minne-
sanger. (Germania 35, 302 39.) [31
Borfneki, K., Zur„ Wamong«. (Ebd.
286-302.) [.32
Konrad v. Wiirzburg, Engelhard;
e. Erzählung mit Anmerkgn. v. M.
Haupt. 2. Aufl., bes. v. E. Joseph.
Lpz., Hirzel. 1890. xvj320 p. 5 M. [33
Bielechoweky, Alb., G. d. Dt. Dorf-
poesie im 13. Jh. 1: Leben u. Dichten
Neidhart's v. Reuenthal. (Acta Ger-
manica. II. 4.) Berl., Mayer & M.
294 p. ^Rec: CBl '91, 244 f. [34
-^ Receneionen v. Pablicationen z.
geist. Leben d. 10.-13. Jh.: a) Char-
tulariumuniv. Paris., ed. Denifle,
8. '90, 128 n. 2892: RQH 48, 577-86
Douais; EHR 6, 170-72 Rashdall. —
b) Wiesener, Christi. K. in Pom-
mern, s. '90, 897: Allg. Miss. Z. '90,
Jan. Kasten. — c) Froh schäm m er,
Philos. d. Thom. v. Aquino, s. '90,
901: DLZll, 1643 f. Baumann;
Vjschr. f. wiss. Philos. 14, 486-94;
ThLZ 15, 444-6 Gottschick; Philos.
Jb. 3, Hft.2Gutlerbet. - d)Nolen8,
Leer van d. hl. Thom. v. Aquino,
s. '90, 902: Laacher St. 39, 102. —
e) Kelle, Die St. Galler Dt. Schrr.,
s. '90, 903: GGA '89, 785-91 Wil-
manns; LBl f. Germ. u. Rom. Phil.
12, 52 f. Behaffhel; DLZ 12, 242 f.
Erdmann. — fjSchepss, Conrad!
Hirsaug. dialogus, s. '89, 4711 n.
'90, 904: Lit. Hdw. 29, 588 f. Ehr-
hard; TliLßl '90, 428. — g) Gelb-
haus, Freidank's Bescheidenheit,
8. '90, 920: LBl f. Germ. u. Rom.
Phil. 11, 298 f. Leitzmann. — h) Do-
rn anig, D. Klösenaere Walther's v.
d. Vogelw., s. '89, 4715: ZDPh 23,
479-81 F. Vogt; Z. f. Oesterr. Gymn.
41, 231; JB Germ. Philol. 11, 210
Henrici; Lit. Rs. 17, 52-4 Herter.
— I) Anzoletti, Walther v, d.
Vogelw., s. '89, 4716: Z. f. Oesterr.
Gymn.41,184f.Khull.— k)Orendel,
hrsg. V. Berger, s. '89, 2089 u. 4719:
ZDPh 22, 468-91 Vogt u. Entgegng.
V. Beer m. Erwiderg. Vogt's ebd. 23,
493-7. — 1) Reinmar's v. Zweter
Gedichte, hrsg. v. Röthe. Lpz. 1887:
Anz. f. Dt. Alth. 16, 97-108 Strauch.
— m) Spitta, Die Musica enchi-
riadis, s. '90, 930: Vjschr. f. Mus.-
Wiss. 6, 293-7 Kornmüller u. Spitta's
Antw. ebd. 297-308. [1535
6*. Vota Interregnum bis zum
grossen Schismii 1204^1^8,
Bis Heinr. YII. 1586-1546 : Ludw. d. B. a.
Karl lY. 1549-1557. YerfassoDg etc. 8. in
Gruppe II, 7.
Altmann, W., [Lit. d. J. 1888, betr.J:
Habsburger u. Luxemburger, 1273
bis 1400. (JBG Bd. 11.IL42-48.M1536
Bueson, Arn., Die Schlacht bei
Alba zw. Konradin u. Karl v. Anjou,
1268. (DZG 4, 275-340.) [37
Merkel, C, Sordello e la sua di-
mora presso Carlo I d'Angio. Torino,
Bona. 1890. 32 p. *Rec.: Giorn.
ligust. 17, 475-7 Filippi ; Giorn. stör,
d. lett. it. 17, 126-8. [38
II, 5-6. Geist. Leben i. 10.-13. Jh.; Interregnum bis Schisma. *69
Hartwig, 0., Ein Menschenalter
Florentin. G., 1250-92 (s. '89, 2105).
Forts, u. Schluss. (DZG 2, 38-96. 5,
70-120; 241-300.) [1539
^ Actenstiicke z. G. d. Dt. Reiches,
hrsg. V. Kalten biunner, s. '90,
181. Rec: RH 45, 116 f. Cipolla;
HJb 11, 819 21. [40
Blume, E., Qnellensätze zur G.
unseres Volkes. III: Von d. Zeit
Rudolfs V. Habsb. bis z. Schlüsse
d. M.A. Cötlien, Schulze. 103; 365 p.
6 M. 50. [41
Redlich, Oew., Wien in d. JJ. 1276
bis 1278 u. K. Rudolfs Stadtrechls-
Privilegien. (MIÖG 12, 55-63.) [42
Stichert., Aug., Kicolaus v. Werle.
Th. 1. Progr. Rostock. 4^ 30 p.
-X- Schildert Streitigkeilen Meklenb.
Dynasten. [42a
Kindier, E., Benedict XI., 1303-4.
Th. I. Berl., Diss. 32 p. [43
^Souchon, Papstwahlen, s. '89,
360 u. '90, 936. Rec: HZ 65, 325
bis 341 Wenck; GGA '90, 960-68
Finke. [43a
Flamare, de, Le pape Clement V.
a Nevers. (Comit^ des travaux bist.
'90. Nr. 1.) -X» Schreiben v. J. 1306. [44
Sommerfeldt, 6., Zur Lebens-G. d.
Johannes de Cermenate. (DZG 5,
159-64.) [45
Ferrai, L A., Enrico VII. di Luxem-
burgo e la repubbl. veneta. (R. stör,
it. 7, 692-714.) [46
Schirmer, W. C, Dante Alighieri's
Stellung zu K. u. Staat, Kaiserth.
u. Papstth. Düsseid., SchrobsdorflF.
35 p. 1 M. 20. [47
Koppmann, K. , Die Ereignisse in
Rostock V. 17. Sept. 1311-21. Jan.
1314. (Begrüssgs.schr. z. General-
vers, in Schwerin, 1890.) [48
Weiland, L, Beitrr. z. Kenntniss d.
liier. Thätigkeit d. Mathias v. Neuen-
burg. (Sep. a. Abhh. d. Gott. Ges.)
Göti., Dieterich. 4^ 29 p. 1 M. 80. [49
Debidour, A. , Les chroniqueurs.
2. ser.: Froissart, Commines. Paris,
Lecene & 0. 1890. 239 p. *Rec.:
Ann. de TEst '90, 325-7 Pfister. [50
Kaiser- Urliunden, Dt., mitg. v.
F. VV. E. Roth. [1349-1418]. (NA
16, 435 f.) [51
Regeeten d. PfalzgfT. am Rhein,
1214-1400 (8. '89, 362 u. 2115). Lfg.
4 u. 5: 1374-1400. 1890. p. 241-380.
ä 4 M. [52
Amablle, A. , La corte di Roberto
d'Angio e il secondo viaggio del
• Petrarca a Napoli. Nap. , Mornüle.
1890. 52 p. [53
Brandi, B., Nuovi mss. delle Con-
stiiutiones Aegidiauae. (Bull. d. ist.
stör. it. 10, 17-29.) [54
Geieer, K., Der Bund d. St Bern
mit d. Waldstätten, 6. März 1353.
(Berner Taschenb. 40, 1-25.) [54a
Lindner, Th., Karl IV. u. d. Witteis-
bacher. (MIÖG 12, 64-100.) [55
Noväfeelc, V. J., K.Karr8lV. Aufent-
halt zu Avignon i. J. 1865. [Tchech.]
(Sep. a. Böhm. Museums-Z. LXIII.)
Prag, Selbstverl. 29 p. [56
•$f Recensionen betr. Qn. z. G. Ludw.
d. B. u. Karle IV.: a) Cbronicon
Galfridi le Baker de Swynebroke,
ed. Thompson, s. '90, 940: EHR
5, 775 9 Tout. - b) Böhmer, Re-
gesta imperii. VIII. Addit. 1, hrsg.
V. Huber, 8. '90, 203: CBl '90, 655 f.
— C) Päpstl. Urkunden u. Re-
gesten 1353-78, ges. v. Kehr und
Schmidt, 8. '89, 2116: HZ 63, 339 f.
Fiathe; MHL 18, 137 f. Döbner. —
d) Hansisches Urkunden buch, be-
arbeitet V. Höhl bäum. III. Halle
1886: MIÖG 11, 653 6 ühlirz. [1557
7. Fom grossen Schismabis zur
Refannation 1378-1517.
Wenzel, Ruprecht, Sigmund 1558-78; Al-
brecht , Friedrich III., Maximilian 1574-91 ;
Recht, Verfassung, Wirthschaft im 13.-15. Jh.
1592-1602: kirchl. Entwickig. im 13.-15. Jh.
1603-10; Bildung, Literatur 1611-82; Buch-
druck 1633-37 ; Kunst 1638-44.
Altmann, W., Lit.-Bericht 1273-1400,
s. Nr. 1536.
Bachmann, A., [Lit. d. J. 1888,
betr.]: 15. Jh. (JBG Bd, 11. II, 270
bis 282.) [1558
Buch, Das Rote, v. Weimar; iirsg.
u. erl. V. 0. Franke. (Thüring.-
Sächs. G.bibl. II.) Gotha, Perthes.
168 p. 4M. ^Um 1400 verf. Auf-
zeichng. d. Bcbitzgn. etc., die den
Ldgff. V. Thüringen durch d. Gff. v.
Orlamünde abgetreten wurden. —
Hec: BllLU '91, II, 233 W. Schnitze;
Lpz. Ztg. Beil. 143: Dt. Herold 22,57;
KBIGV 39, 39 f.; ZHarzV23,512. [59
Kaiaerurkunden, Die, d. Germ. Nat.-
*70
Bibliographie Nr. 1560—1607.
Mus. (8. Nr. 302). IV: bis 1519, l)r6g.
V. Wen dt. (M. a. d. Germ. Nat.-
Mu8. 3, 97-116.) [1560
GradI, Aus d. Egerer A. (s. '90, 205
u. 2949). Forts. (MVGDBöhmen 29,
73-9.) 'Jf Bis 1416. [61
Frenoh in Italy and their imperial
project. (QR 170, 443-75.) * 1379
bis 1415. [62
Kehrmann, C, Frankreichs innere
K.-Politik V. d. Wahl Clemens' VII.
bis 1409. Lpz. Diss. 1890. 130 p. [63
^ Keuaaen, Kölner Revolution,
1396, 8. "89, 438. Rec: HZ 64, 496;
CBl '89, 1436 f. [64
Wertner, M., Ein Heirathsproject
K. Sigismund's. (Szäzadok 23, 772
bis 779.) ^ Margarethe v. Brieg. [65
Ovary, L, K. Sigismund u. d. Ital.
Diplomatie. (Ebd. 273-94.) [66
Bataillard, P., Les debuts de Tim-
migration des Tsiganes dans TEurope
occid. au 15. siöcle. (Bull, de la soc.
d'anihrop. 1, 290-318.) [67
Doinel , J. , Receptions d'ambassa-
deurs ä Orleans au MA. (R. d'hist.
dipl. 5, 98-102.) [68
Perret, M., L'amhassade de Tabhe
de St.-Antoine de Vienne et d'Alain
Chartier k Venise, 1425. (RH 45,
298-307.) [69
Schellhaas, K., Das Vicekanzel-
lariat Kasp. Schlicks. (DZG 4, 347
bis 350 n. 5, 167.) [70
^ Battistella , Conte Carmagnola,
8. 89, 4749. Rec: A. lomb. 16, 970
bis 991 Ferrai. — Vgl. a) F. Stefani,
Nuovi appunti sul conte Carmagnola.
(Atti del ist. veneto 38, 1143-71.) [71
Papaleoni, 6., Rime di anonimo
suUa sollevazione di Trento, 1435.
(A. trentino 8, 167-207.) [72
Vogt, F., Zu Hz. Fried rieh's Jeru-
salemfahrt. (ZDPh 23, 422-4.) ^ Vgl.
'90, 2954. [73
Griinpeck, Jos., Die Geschichte
Fried rieh's III. u. Maximilian's I.,
übers, v. Th. Ilgen. (G.-Schrr. d.
Dt. Vorz. Lfg. 90.) Lpz., Dyk. xix
72 p. 1 M. 20. [74
^Tommaainl, II diario di Stefano
Infessura, s. '90, 959 a und 2959.
(Fonti sec. 15, Nr. IV.) Rec: Giorn.
etor. d. lett. it. 16, 471; DLZ 12,
97 f. Bernhardi; Rass. di lett. pop.
1, 17-20 Sabatini ; R. stör. it. 6, 555
bis 557 ; Polyb. 61 , 358 f. — Vgl.
a) Tommasini, Nuovi docc. illastr.
Stef. Infessura. Roma, Soc rom. 1889.
36 p. [75
Denis, E., Fin de Tindependance
boheme. I: Georges de Podiebrad,
les Jagellons. — II: Les premiers
Habsbourgs, la defenestration de
Frague. Paris, Colin. 437; 567 p.
15 fr. ^Rec: Polyb. 61, 152 f.
Pisani. [76
Joaohimaohn , Gregor Heimbnrg,
s. Nr. 1610.
F., F., St. Johann v. Capistrano
in Dtld. (Katholik 3, 149-54.) [77
Du Freene de Beaucourt, Hist. de
Charles VII (s. "89, 453 u. 2142).
V : Le roi victorieux, 1449-53. Paris,
Picard. 1890. 480 p. -5^ Rec: RH
45, 358-60 Molinier; Polyb. 61, 66
bis 68 Bourmont; RQH 49, 661-3. [78
Aateeano, Ant., Epistola a Carlo VIL
per lacquisto di Genova, ed. P.
Vayra. (Giorn. ligust. 17,311-6.) [79
MUlveratedt, A. v., Der Oberlaus.
Adel im Preuss. Bundeskriege, 1454
bis 66. (NLausMag 66, 262-72.) [80
Koch, E., Noch e. Beitr. z. urkdl.
G. d. Sachs. Prinzenraubes Festschr.
Meiningen, v. Eye. 4®. 35 p. 2 M.
*Vgl. '90, 2968. [81
Nerlinger, G., Pierre de Haj^enbach
et la domination bourguignonne en
Alsace, 1469-74. (Sep. a. Ann. de
TEst, wo Schluss 42, 62-109 etc.)
Nancy, Berger-Levrault. X 172 p.3fr.50.
— Vgl. '89, 4759 u. '90, 2970. ^Rec:
RH 45, 452. [82
Moltzer, Frederik III. eu Karel de
Stoute te Trier 1473. Groningen,
Wolters. 71 p. 1 fl. [83
Klaje , H., Die Schlacht b. Guine-
gate, 7. Aug. 1479. Greifsw. Diss.
1890. 72 p. [84
Zeitachriftenaufaätze betr. spätere
Zeit Friedrich s ill. n. d. Zeit Maxi-
milian's I.: a) L. Frati, Una lettera
di Bona di Savoia a papa Sisto IV.
[beim Tode Gal. Mar. Sforza's.] (A.
stör. lomb. 17, 940-43.) — b) P.
AI, Perret, Le renouvellement da
trait6 du 9 janv. 1478 entre la France
et Venise 1484. (BECh 51, 6-30
bis 651.) [Vgl. '90, 2974.] — c) L.
Oväry, Aus d. Archiven v. Modena
u. Mantua. (Szäzadok 23, 392-402.)
[Zusammenk. des K. Matthias mit
Wladisl. V. Polen.] - d) J. Strie-
dinger. Der Kampf um Regensbnrg^
11^ 7. Vom grossen Schisma bis zur Reformation.
•^71
1486-92 (8. Nr. 452). IL [Schluss]. (Ver-
handlungen d. HV V. Oberpfaiz u.
Regensb. 44, II, 97-205.) — e) K.
Szabö, Aufstand d. Szekler gegen
Stef. Bathory, 1493. (Szdzadok 23,
701-10.) — f)Seb. ßrant, Gedicht
an K. Mazimil. 1495*, übers, v. Th.
Vulpinus. (Jb. f. G. Els.-Lothr.
Ö, 2-5.). — g) Fr. Soldan, Der
Zweikampf Maximilian's I. zu vi^orms
fl495j. (Westerm. 69, 665-68.) —
h) P. Ghinzoni, II castello di Cari-
maie. (A. stör. lomb. 17, 789-810.)
— i) L. Beltrami, Notizie sconos-
ciute SU Pavia e Milano al principto
del secolo 16. (Ebd. 408-24.) - k) A.
Med in, 2 questioni rel. air assedio
di Padova, 1509. (Sep. ans Atti e
mem. etc. di Padova IV, disp. 3.)
Päd., Randi. 1890. 11 p. [1585
Jean d'Auton, Chroniques de
Louis XIL, publ. p. R. de Maulde
La Claviere. T. I u. IL Paris,
Uurens. 1889-91. 414; 410 p. ä 9 fr.
^Rec: Atti d. acc. dei Lincei 6, L
144; RH 45, 360 f. u. DZG 5, 204
Mol inier. [86
Pelissier, L. G., Docc. sur la 1. an-
nee du r^gne de Louis XII. Paris,
Leroujc. 1890. 78 p. -Jf Rec: A. stör,
lomb. 17, 955 f. [87
Maulde-La-Ciaviöre, R. de, Les ori-
gines de la r^vol. fran9. au 16. si^cle.
Paris, Leroux. 1889. iji287 p. 8 fr.
•d^Rec: Atti d. acc. dei Lincei 6,
L 145 Geffroy; Jl. des sav. '89, 446;
Bull. cht. 11, 156 60 de Lanzac de
Uborie; RQH 46, 672 4. [88
Maulde-La-Claviere, R. de, La con-
qu^te du Tessin par les Suisses,
1500-3. Turin, Bocca. 1890. 47 p.
*Rec.: RH 45, 91 1\ Monod; RQH
49, 299. — VgL a) Ch. Kohler,
La conquSte du Tessin. (RH 45, 308
bis 328.) [89
Briefe Kasp. V^inzerer's II u. III;
mitg. V. Aug. Hartman n. (Ober-
baier. A. 46, 195-217.) [90
RIezIer, S., Der Hochverraths-
process d. hzgl. Baier. Hofmeisters
Hieron. v. Stauf, Reichsfreih. zu
Emfels. (SBM Ak '90, II, 435-506.) [91
Sprengeil, a) Verzeich n. v. Stellen-
besitzem in Bardowik, 1450. —
1») Landschatzpflichtige Höfe in d.
Gohen zur Oldenbrügge etc. — c) Der
Geh zu Ebstorf u. d. Vogtei zu Biene-
büttel. (Jb. d. Mus.-Lüneburg 10/13
38-40; 41-56; 57-66.) [92
^ Stadtrecht, Das Freiberger, s.
'90, 279 a. Rec; NASächsG 11, 162
bis 166 Schum; HZ 64, 498 f. v. d.
Ropp; MIÖG 12, 160 f. Lippert. [93
Jecklln, Fr. v.. Die OefTnung v.
Winkel. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
142-9.) [94
Stöckert, G., Die Reichsunmittel-
barkeit d. Altstadt Magdeburg. (HZ
66. 193-240.) [95
Höniger, R., Die Volkszahl Dt.
Städte ira MA. (JbGVV 15, I, 103
bis 130.) [96
Stadtrechnungen von Osnabrück,
mitg. V. C. Stüve (s. '90, 286). Forts.
(MVGOsnabr. 15, 75-164.) [97
Rekeningen d. stad Gent: Tijdvak
van Philips v. Artevelde, 1376-89;
mitg. d. J. V u y 1 s t e k e. Lfg. 1.
Gand, Hoste. 256 p. 6 fr. [98
Haneeacten aus England 1275-1412,
bearb. v. K. Kunze. (Hansische G.-
Qn. VI.) Halle, Waisenhaus, xiv;
xlviij404 p. 8 M. [1599
Oeeterreich, H., Die Handelsbe-
ziehgn. d. St. Thorn zu Polen. I:
1232-1577. (Z. d. ViTestpreuss. GV
Hft. 28.) Danzig, Bertling. 1890. ix;
iij91p. 2M. ^VgL'90,3655. [1600
Scheuner, R., Ein Groschen d. St.
Görlitz. (N. Lausitz. Mag. 66, 305
bis 307.) [1601
Monticoio, G., II piü antico regi-
Btro uffic. degli statuti delle arte
veneziane. (Bull. dellMst. stör. it.
10, 1-6.) [2
Langer, Sklaverei in Europa, s.
Nr. 1363 a.
Erneing, R., Zu dem Leben u. d.
Werken Dietrich Kölde's. (HJb 12,
56-68.) [3
WolfTgram, H., Neue Forschgn. z.
W. Rolevinck's Leben u. Werken.
(ZVtG [Westf.] 48, 1, 85-136.) *Vgl.
'90, 3033. [4
WyclIfTe, De dominio divino libri
III, etc., ed. by R.L.Poole. (Wyclif
Soc.) Lond., Trübner. 1890. xlix
492 p. [5
Clark, W., Savonarola, his life
and times. Chicago, McClurg. 1890.
352 p. 1 Doli. 50. [6
Villarl, P., a) Una n. quest. sul
SavonaroJa. — b) Altre questioni
int. alla storia di Sav. etc. (Villari,
n
•«72
Bibliographie Kr. 1607—1645.
Saggi Btor. e crit. 297-368 aus R.
Btor. it. 1884 u. A. Btor. it. 1888.)
*Vgl. '89, 489. [1607
Dräseke, Joh. , Der Kircheneini-
gungsversuch K. Michaers III. Pa-
läologus. (Z. f. wiss. Theol. 84, 325
bis 355.) [8
•df Gottlob, Aus d. Camera apost. d.
15. Jh., s. '90, 259 u. 3048. Rec:
Laacher 8t. 39, 302-5 Ehrle; R. stör,
it. 7, 561-5 CipoUa; ThOschr 72,
«53 f. Funk; RQH49, 329 f.; Giorn.
lignst. 17, 296 f. Papaleoni; GGA
67-74 Kehr; R. de Thist. d. relig.
21, 244 f. [9
Joachimoohn, P., Gregor Heimburg.
(Hisl. Abhh. a. d. Münch. Seminar.
Hft. 1.) Bamb., Buchner. xiv228p.
SM. «K'Umfass. Zeitgemälde: Basler
Concil, kurf. Neutralität, Mantuaner
Congress etc.; bisher ungedr. Acten
im Anhang. — p. 1-79 erschien als
Disö. (vgl. Bibliogr. '90, 261.) [10
Keuooen, H., Die St. Köln als Pa-
tronin ihrer Hochschule. (WZ 9,
344-404.) [11
Liebenau, Th. v., Zur G. d. Univ.
Basel. (Am. f. Schweiz. G. 22, 149
bis 152.) [12
Heyck, Ed., Ans d. ma. Studenten-
wesen. (Burschensch. Bll. 4, 269
bis 273.) [18
Hartfelder, K., Das Katharinenfest
d. Heidelberger Artistenfacultät. (N.
Heidelb. Jbb. 1, 52-71.) [14
Giorgi, Fr., Rodrigo Borgia (poi
Alessandro VI.) allo studio di Bo-
logna. (Atti e mem. etc. di Ro-
magna 8, 159-95.) [15
Alberti Magnl Opera omnia, edd.
<Ju6tif et Echard, rev. Aug.
Borgnet(8. '90, 3051). Vol. II- VII.
1890 91. 756; 673; 839; 759; 802;
694 p. [16
Bevan, F., Trois amis de Dien:
Jean Tauler, Nie. de BAle, Henri
Suso. Lausanne, Mignot. 1890. 360 p.
3 fr. 50. [17
Seydiitz, R. v., Die Orientfahrt d.
Ritters A. v. Harff. (Z. f. wiss. Geogr.
Erg. hft. 2.) Weimar, Geogr. Inst.
53 p. 3 M. ^ Rec: AZtg Nr. 23. [18
Petere, E., Heinrich d. Vogler, d.
Verf. V. Dietrich's Flucht u. d. Raben-
schlacht. Progr. Berl., Gärtner. 1890.
4^ 24 p. 1 M. [19
Rode, Alb., Ueb. d. Margareten-
legende d. Hartwig v. dem Hage.
Kieler Diss. Lpz., Fock. 1890. 58 p.
1 M. 50. [20
Steinhäuser, P., Wernher's Harien-
leben in s. Verh. zum Liber de in-
fantia S. Mariae etc. Rostocker Dias.
Berl., Mayer & M. 1890. 57 p. 1 M. 20.
•$f Rec: A. f. neuere Spr. 85. 320
Weinhold. [21
Brulnler, J. W., Krit. Studien zu
Wernher's Marien liedern. Greifs w.
Dias. 1890. xj246 p. [22
Herrmann, M., Die letzte Fahrt
Oswald 's V. Wolkenstein. (Vjschr.
f. Lit.-G. 3, 602-8.) [23
Jeilinghaua, H., Das Spiel vom
jüngsten Gerichte. (ZDPh 23, 426
bis 436.) [24
Dehler, Die Bedeutg. d. Humanis-
mus f. d. Ref. u. d. Protestantiam.
(Prot. KZtg 121 36; 145-58.) [25
NovatI, F., Umanitä genovesi del
sec 14. (Giorn. lignst. 17, 23-41.) [26
Gabotto, F., II trionfo deir umane-
simo nella Venezia del quattrocento.
(Ateneo veneto 14, II, Hft. 3-4.) [27
Zannoni, G., Per la „Storia di due
amanti** di Enea Silvio Piccolomini.
(Aui della acc. dei Lincei 6, I^ 116
bis 127.) [27a
-^ Recenelonen v. Publicationen z.
G. d. Renaiss. etc.: a) Marc- Mo li-
nier, Lit-G., s. '89, 2169 u. 4780:
DLZ 11, 164 f. Wiese; Th. Lit.ber.
12, 67 Riemann. — b) Voigt, II
risorgimento deir antichita class.,
s. '90, 3063: Giorn. stör. d. lett. it.
16, 448 f.; N. Antol. 29, 358-60. —
c) Klette, Gelehrtenrenaiss., s. '89,
2168 u. '90, 3066: R. crit. d. lett.
it. 6, 20; L' Alighieri 1, 188 Sabba-
dini; RC 29, 75 Nolhac; CBl '90,
1337-9; Berl. phil. Wschr. 10, 1345 f.
— d-e) Nolhac, Bibl. de F. Orsini,
8. '89, 2965 u. 4788: RC 28, 353 6
Legrand; Z. f. Oesterr. Gymn. '88,
995-1001 Hauler; RQH 48, 694 f.
Digard. — Erasme en Italie, s. '89,
496 u. 2967; Giorn. stör. d. lett. it.
11, 272 f.; DLZ 9, 632 Horawitz;
Lit. Rs. 16, 58 Kraus. — f) v. Mo-
rawski. Humanismus in Polen, s.
'89, 4781: Berl. phil. Wschr. 10,
1015 f. Hartleider. — g) Holstein,
Reuchlin's Comödien, s. '89, 2174 u.
'90, 3072: Anz. f. Dt. Alth. 17, 48
bis 52 V. Weilen. [28
II, 7. Kirche u. geistiges Leben i. 13.-15. Jh.
"^73
Pecci, B., Contributo per la storia
•degli Umanisti nel Lazio. (A. d.
fioc. rom. 13, 451-526.) [1629
Schaff, Ph., Laur. Valla, a pioneer
of histor. criticisiD. (Presbyt. and
ref. R. '91, 82-6.) [30
Briefwechsel, Der, des Conradus
Uatianus^ges.d.brsg.v.K.Gillert.
iG.qn. d. Prov. Sachs. XVm.) Halle,
Hendel. 1890. ]xiv4d6 u. 372 p.
16 M. [31
Bahder, K. v., Grandlagen d. neu-
hoehdt. Lautsystems; Beitrr. z. G.
d. Dt. Schriftsprache. Strassburg,
Trübner. 1890. zx284p. 6M. ^(Rec.:
CBl '91, 465 f.; Mod. lang, notes 5,
373-6 Primer; Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 146-9 Joh. Schmidt. [32
Zeitschriftenaufeätze d. Buchdruck
-etc. betreffend: [a-f: CBl f. Biblw.
VIIL] a)80. Falk^ Ein neuer Beleg
f. Qatenberg als Erfinder d. Buch-
^Imckerkunst. — b) 78 f. J. G6ny,
Zar Datirung eines Druckes v. Joh.
Mentel. — e) 30-48. Busch, Ver-
zeichniss d. Kölner Incunabeln zu
Darmstadt (s. '90, 1961), IV. —
d) 70 f. F. W. E. Roth, Zur Biblio-
graphie unbek. Kölner Drucke. —
e) 77 f. F. J. Schilfermann, Zu
Ulms früh. Buchdruck.-G. — f) 81 f.
R. Sc h m i d t, Sei teuer Lyon erWiegen-
^ruck. — g-h) C. Ruepprecht,
Ueb. Incunabeln. (KBIGV 39, 38 f.
- Vgl. ThLBl 110.) — Die Münch. In-
cunabeln. ( AZtg Nr.l20.)- 1) J.B r a u n,
Joh. Schauer [auch Froschauer],
wandernder Buchdr. (ADB 30, 621 f.)
— k) L. Delisle, Le libraire Fr6d.
d*£gmont et la marque paris. aux
initiales FE et JB. (BECh 51, 305
bis 309.) [33
Ree, P. J., Gutenberg. Festrede.
Nürnb., Raw. 1890. 18 p. [34
Ihme, F. A., Gutenberg u. d. Bnch-
druekerkunst im Elsass. Strassb.,
^Schmidt. 52 p. 80 Pf. "SfRec: BllLU
'91, 1, 154 Jentsch. [35
Renier, Rod., II primo tipografo
mantovano. Torino, tip. Bona. 1890.
15 p. ^de'Micheli 1472. [36
BIblia pauperum. Facs.-Repioduc-
tiori nach d. in d. erzhzl. Albrecht-
schen Kunstsammlg. befind!. ExempL
V. A. Einsle; m. histor.-bibliogr.
Beschreibg. v. J. Schönbrunner.
Wien, Hartleben. 16 p. m. Tafeln. 17 M.
*Rec.: CBl f. Biblw. 8, 51 f. [37
Burckhardt, G. d. Renaiss. in Ita-
lien. 3. Autl. (s. '90, 3064). Lfg. 2
bis 10. xvj p.u.p. 49-404. älM.20. [38
Blanc, C, Rist, de la renaiss. nr-
tist. en Italic. MI. Paris, Firmin-
Didot. 1889. xxiij488; 325 p. *Rec.:
NR 62, 827-34 Richard; Polyb. 59,
104 f. de Nolhac; R. stör. it. 7, 756
bis 763 Melani. [39
Zeitechriftenaufeätze z. Kunst.-G.:
a) W. Lübke, Zur G. der Renais-
snnce. (AZtg Nr. 8). — b) E. Turba,
Spät-gothische Knnstbestrebgn. im
Kl. zu Kaaden, Böhmen. (M. d. Centr.-
Comm. 16, 251 3.) — e)H. Herzog,
Die Restauration d. Kirche in Zo-
fingen 1513-16. (Anz. für Schweiz.
Althk. 24, 435-40.) — d) Faller,
Die Mauritius-K. in Zofingen. (Ar-
govia 19, 81-98.) — e) A. Heiss,
Jean deCandida, m^daillenr et diplom.
sous Louis XI. (RN 8, 453-479.) [40
Tbode, H., Die Malerschnle v. Nürn-
berg im 14. u. 15. Jh. Frkf., Keller.
XVJ332 p. 32Taf. 12M. *Rec.:Lit.Rs.
17, 85-90; DLZ 12, 709 v. Seidlitz. [41
Kölitz, K., Hans Suess v. Murbach
u. 8. Werke. (Beitrr. z. Kunst-G. N.F.
XII.) Lpz., Seemann. 80 p. 3 M. [42
^Wolfram, Reiterstatuette KarFs
d. Gr., a. '90, 3088. Rec: Repert.
f. Kunstw. 13, 481 f. Giemen; RC
30, 238 Curzon; Ann. de l'Est *90,
616 Bourgeois; RQH 45, 225; Kunst-
chronik 1, 530; Bonn. Jbb. 89,
843 f.; CBl 549 f. [43
Mollnier, E., La c^ramique ital. au
15. si^cle. Paris, Leroux. 1890. 88 p.
3 M. 50. ^Rec: M. d. Oesterr.
Mus. f. Kunst 5, 175. [1644
in Neuzeit
1. AUgetneines,
^ Levy-Bruhi , L'Allemagne dep.
Leibniz, s. '90, 3092. Rec: Ann. de
r^c. libre 5, 536-9 Romieu; Jl. d.
Dentsohe Zeitschr. f. Geschlohtsw. 1891
sav. '90, 525-41 Janet; Polyb. 59,
434-6 St.-Albin; RC 31, 9-14; R.
philos. 31, 197-205; EHR 6, 231-34
Getfcken ; AZtg Nr. 100 Egelhaaf ; HZ
66, 558 f. Flathe. [1645
V. 2. 6
•^74
Bibliographie Nr. 1646-1087.
2m BefarmtitionszeU 1517-55.
Allgemeines u. poUt. Entwicklung ie46-64;
kirchl. Entwicklung, Leben und Schriften
der Reformatoren 1665-78; Wissenschaft,
Literatur, Kunst, etc. 1673*86; Territoriales
1687-92.
Winter, Geo., [Lit. d. J. 1888. betr.]:
Reformation u. Gegenref., 1517-1648.
(JBG Bd. 11. II, 48-72.) [1646
Janasen, 6. d. Dt Volkes (s. '89,
641 u. '91, 588). ni: Die polit.-
kirchl. Revol. 15. Aufl. xliv792 p.
7 M. [47
Märkel, P., Ref. u. Revolution.
(Sep. a. kirchl. Mtechr.) ßerl., Vose.
22 p. 50 Pf. [48
Arenbergh, van, Charles V. Bd. I.
IL Bruges, Desclee. 198; 214p. [49
Profeaaione, A. , La politica di
Carlo V. nelle 2 legazioni del Carac-
ciolo e deir Herrera a Venezia e a
Roma. (La bibl. delle scuole it. I,
Nr. 9 u. 10.) [50
Briefe Winzerer's, s. Nr. 1590.
Liebenau, Tb. v., Franz v. Sickingen
u. d. Eidgenossen. (Anz. f. Schweiz.
G. 22, 152-4.) [51
Zimmermann, W., Dt. Bauernkrieg,
hrsg. V. Bios (8. '90, 3105). Lfg. 4
bis 26. p. 97-816 n. xvj p. [62
Biedermann, K., Die Bauernartikel
V. 1525. (Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 241
bis 269.) [53
Braun, Fr., 3 Actenstücke z. G. d.
Bauernkrieges (s '90, 2460k). Forts.
(Bll. f. Baier. KG 3, 9-16; 24-32.) [54
Guerra, La rustica, nel Trentino,
1525; docc. e note publ. da G. B.
di Sardagna. Venezia. 1890. 4^
406 p. — Vgl. a) Documenti per
la storia della guerra rustica nell*
Trentino, 1525. (A. trentino 3, 94
bis 166 etc.; 9, 5-48.) [55
Alfonao d'Este, [Schreiben an s.
Gesandten bei Karl V.; mitg. v. A.
Neri]. (Giom. ligust. 15, 202-5.) [56
R-Cb, 0., Das Marburger Religions-
gespräch, 1529. Christi. VITelt '91,
123-6 etc.; 21116.) [57
Viliari, P., Un n. libro snll' assedio
di Firenze [1529-30]. (Viliari, Saegi
stör, e crit., aus N. Antol. 1886.) [58
Renier, R., Lettere di 2 fuorusciti
fiorent. del sec. 16. (Giorn. ligust.
15, 194-202.) [59
Cataiogue des actes de Fran^ois I.
(s. 89, 2260 u. 4851). T. III u. IV:
1535-1545. 1890. 773; 792 p. *Rcc.:
R. de Saintonge, Bull. 9, 45 f. u,
400 f. — Vgl. a) H. Lemmonier,
Quest. d'hist. k propos de Frangois I.
(R. intern, de l'enseignem. 21, 1-20.) [60
Le iNang , R. , Die Darstellung d.
Scbmalkald. Krieges in d. Denk-
würdigkeiten K. Karl's V. L Lm,
Diss. 1890. 87 p. [61
Fiecber, Gerb., Die persönl. Stelig.
u. polit. Lage Ferdinand's I. vor u»
währ. d. Passauer Verhdlgn. d. J.
1552. Diss. Königsb., Koch. 71 p.
1 M 20. [6^
Grieaadorf, J., Der Zug K. KarFs V.
geg. Hetz, 1552. (Halle'sche Abhh.
z. neuer. G. Hft. 26.) Halle, Nie-
meyer. 55 p. 1 M. 20. — 32 p. auch
Hallenser Diss. [63-
Trefftz, Job., Knrsachsen u. Frankr.,.
1552-57. Diss. Lpz., Fock. 164 p.
2 M. 50. [64
Denis, Fin de l'ind^pendance bo-
h^me 8. Nr. 1576.
Luther'a Briefwechsel, bearb. v.
Enders (s. '89, 2218 u. '90, 1077)-
IV: Sept. 1522 bis Aug. 24. 888 p.
4 M. 50. [65
Pens, Bart., Mart. Lutero rifor-
matore, la sua vita etc. Firenze,
tip. Claudiana. 1890. 428 p. 3 L. 50.
«X^Rec: ThLBl 89 f.; Italia evang.
19. Jan. Comba. [66
Paulus, N., Zu Luther's Romreise.
(HJb 12, 68-75.) *1511. [67
Kolbe, AI., Beitrr. z. Würdigg. d.
Dt. Bibel u. d. kleinen Katechismu»
Luthers. Progr. Treptow. Leipz.,
Fock. 4^ 16 p. 60 Pf. ^fRec:
ThLBl 118. [68
Frani(e, C, Luther's Streitschrr.
(Z. f. d. Dt. ünterr. '90, 524-88.) [69
Katecblsmen, 2 älteste, d. Lutb.
Ref. (v. P. Schulz u. Chr. Hegen-
dorO; neu hrsg. v. G. Kawerau.
(Neudr. Dt. Lit. werke d. 16. u. 17. Jh.
92.) Halle, Niemeyer. 60 p. 60 Pf.
*K>Rec.: ThLBl 115 f. Müller. [70
Lecoultre, H., Calvin d'apr. son
commentaire sur le de dementia de
86n^que, 1582. (R. de theol. et de
philos. '91, 51 77.) [71
^Recensionen von Publlcationen
t\xm Leben der Reformatoren etc.:
a) Schaub, Niederdt. Uebertraggn.
d. Luth. Uebersetzg. d. N. T., 8. '89,
3022; auch Greifsw. Diss. 1889: Anz.
III^ 1-2. Neuzeit; Reformationszeit.
•^75
f. Dt Alth. 15, 370 Unruh; LBl W
Germ. u. Rom. Philol. 11, 335 Jostes.
— b) T ach ackert, Predigten Lu-
thers, s. ^89, 549 u. 2220: CBl '90,
937. — c) Luther u. Emser, Streit-
schriften, 8. '90, 324: CBl '90, 1052.
- d) Kolde, Luther, s. '89, 2227
n. 4836: CBl '89, 1698. — e) Keller,
Staupitz, 8. '89, 553 u. '90, 3130:
ThLZ 15, 632-6 Enders. - f) Frey-
tag, Lutherus quem ad m. in Cae-
sarem se gesserit, s.'90, 329: HZ 65,
155 f. — (?) Di eck hoff, Luther's
Lehre, s. "89, 554: ThLZ 15, 565-8
Kawerau. — h) Ritschi, Christi.
Lebensideal etc., s.'89, 3025: ThLBl
'89, 413 Schmidt; Th. Lit.-Ber. 12,
323. — I) Franke, Schriftsprache
Luther's, s. '89, 2241 u.4842: ThLBl
'90, 191 Bossert. — k) K ö 1 tz s c h,
Melanchthon's Ethik, s. '90, 339:
DLZ 11, 946-8 Ziegler. — 1) Hart-
felder, Aberglaube Melanchthon's
8. '89, 559: Z. f. vergl. Lit.-G. 3,
264 Geiger. — m) Bugenha-
ge n's Briefwechsel, s. '89, 560 u.
*90, 3156: MIÖG 12, 191-3 Thom-
men. [Vgl. Thommen, 3 Briefe
Bagenhagen's ebd. 12, 154-9.] —
■) Hering, Bngenhagen, s. '89, 561
u. 4846: MtbL d. Ges. f. Pomm. G.
'89, 15 f.; Prot. KZtg. '88, Nr. 32
Vogt. — o) Baur, Zwingli's Theol.,
8. '89, 2250 u. '90, 3157: DLZ 12,
81-3 Holtzmann. — p) Calvin, In-
stitution de la relig. ehret. , ed.
Baumgartner, s. '89, 2253: ThLZ
15, 203 Lobstein. — q) Lefranc,
La jeanesse de Calvin , s. '89 , 568
u. 2254: ThLZ 15, 240-42 Schott;
RC 28, 257-61; R. poHt. et litt. 44,
711-15 Viguie. —r)Stricker, Calvin
als Pfarrer zu Strassb., s. '90, 3167:
ThLZ 15, 592 Schott; ThLBl '90,
452. [1672
^Briefwechsel d.BeatusRbenanus,
hrsg. V. A. Horawitz u. K. Hart-
felder. Lpz., Teubner. 1886. Rec:
HJb 11, 731-42 J. Schmid. [73
Schultheise, A., Pietro Aretino als
Stammvater d. mod. Literaten thums.
(Sammig. gemein v. Vortrr, Hft. 114.)
Hamb., Verl.anst. 1890. 48p. IM. [74
6eener, Conr., Lettre ä Dav. Chy-
traeus, 1543; publ. p. H. Omont.
(CBl f. Biblw. 8, 122 f.) [75
Wolkan, Böhmens Antheil an d.
Dt. Lit. d. 16. Jh. (s. '90, 3172) II:
Ausgew. Texte, ix 208 p. 5 M. 20.
"Jf Rec: MVGDBöhmen 29, lit. Beil.
8; Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 50-52
Hauffen; Dt. R. 16, II, 128; 255. [76
Holstein, H., Zur Lit. d. Latein.
Schauspiels d. 16. Jh. (ZDPh 23,
436-51.) [77
Götze, Edm., Hans Sachs. (Baier.
Bibl. XIX.) Bamb., Buchner. 1890.
76 p. 1 M. 40. [78
Drescher, Studien zu H. Sachs. L
(Acta German. II, 3.) Berl., Mayer
AM. 105p. 3M. *VgLNr.672. [79
DIJrer,Albr.,a)Kupferstiche. Marien-
bilder. — b) Passion Christi. Nümb.,
Stein. 1890. fol. in 17 resp. 16 Mo-
tiven u. je 2 Bl. Text. 12 u. 9 M.
*Rec.: ThLBl 93. [80
Cantor, M., Albr. Dürer als Schrift-
steller. (N. Heidelb. Jbb. 17-31.) [81
^Griin, Skizzenbuch, s. '90, 1068.
Rec: Z. f. bild. Kunst 24, 289-93
Stiassny. — Vgl. a) Händke, Einige
Handzeichngn. v. H. Bald. Grün.
(Kunstchron. 24, 465-7.) [82
Wolfrum, Ph., Die Entstehg. etc.
des Dt. evang. K.-Liedes in musik.
Beziehg. Lpz., Breitk. & H. 1890.
xiv250 p. 5 M. [83
Prüfer, A., Untersuchgn. üb. ausser-
kirchl. Kunstgesang in d. evang.
Schulen d. 16. Jh. Lpz., Fock. 1890.
67; 236 p. 4 M. ^Rec: Vjschr. f.
Musikw. 7, 126-31 v.Liliencron ; Mthfte.
f. Musik-G. 23, 30-32. [84
Mohl, R. V., Sitten u. Betragen d.
Ttibing. Studirenden i. 16. Jh. 2. Aufl.
Freib., Mohr. 79 p. 1 M. [85
BazzI, T., Da un processo di streghe.
(A. stör. lomb. 7, 879-93.) [86
Zeltschriftenaufeätze zur Territo-
rial-G. d. Zeitraums: a) Th. v. Riek-
hoff, Studien d. Lit. Altlivlands.
(Balt. Mtschr. 38 , 47-70.) — b) F.
Friedensburg, Schles. Münzen K.
Ferdinand's vor 1546 (s. '90, 3192).
Nachtr. (ZN 17, 282-4.) - c) Baum-
gärtel, Beitrr. z. Ref.-G. Bautzens.
(NLaus. Mag. 66, 200-8.) — d)-6d.
v. Even, Renseignements inconn.
sur Pierre Phal^se, imprimeur de
musique k Louvain, 1546-73. (Bull,
de l'ac. des sc. de Belg. 20, 200-15.)
— e) Capitulum Coloniense, an
episode in the ref. (Church QR Jan.
419-37.) - f) Ad. Horchler, Eine
♦76
Bibliographie Nr. 1687—1717.
Allgäuer Münzvereinigung v. 1553.
(Allg. G.freund 3, 85-9.) - g) J.
Schall, Anna Maria. Gemahlin Hzg.
Christoph's. (Bll. f. Württemb. K.-G.
6, 5-8.) — h) G. Bossert, Theolog
u. Reformator Ulms, Konr. Salm.
(ADB 30, 304-6.) — 1) C. Conrad,
Martin Batzer, e. Reformator Strasa-
burgs. (Schrr. d. prot. liber. V. in
EJsass Lothr. Nr. 85.) Strassburg,
Treuttel & W. 1890. 50 p. 50 Pf.
— k) C. Schmidt, Laurent Fries,
de Colmar, m^decin etc. (Ann. de
l'Est '90, 523-75.) — 1) Hans Sach-
se n 8 bisher verschollener Lobspruch
d. St. München, hrsg. v. K. Traut-
mann. (Jb. f. Münch.-G. 4, 429-81.)
— m) L. Zapf, Buschklepperthum
im 16. Jh. (Bayeriand 1, 273-5.) [1687
Seklucyana, J., Oeconomia albo
Gospodarstwo , 1546, wydat Zygm.
Celichowski. (Bibliot. pisarzy pols-
kich Livr. 9.) Cracovie. 1890. 78 p.
^f Rec: Anz. d. Krak. Ak. '91, 3 f. [88
Hoizhaua, C. A., Hz. Heinrich der
Fromme, d. Gründer Marienbergs.
Marienb., Engelmann. 1889. 89 p.
*Rec.: MIÖG 12, 162 f. Lippert. [89
Günther, C, Zur Cultur-G. Lauen-
burgs im 16. Jh. Progr. Lanenburg.
1890. p. 49-70. <$f Nach gedr. Mate-
rial^ besds. Strafrechtspflege. [90
Below, V., G. d. directen Staats-
steuern, 8. Nr. 476.
i^ Leiat , Auswärtige Vertretung
Baierns, s. '89, 4883. Rec: BllLU
'90, 362 Schnitze; Bayerland 2,
214 f. Achleitner; D. Archiv 3, 167
Filly. [91
Sohuller, R., Wolfg. Förster-, Bi-
stritzer Stadtgeschichten a. d. An fg.
d. 16. Jh. Progr. Schässburg. 1890.
4^ 41 p. [1692
•V. Gegenreformation und
iimahr. Krieg 1555-164S.
Gegenref. 169S-1701: sojähr. Krieg 1702-16;
Allg. Cultiirgeschiclitliches 1717-86; Terri-
toriales und Locales 1727-48.
Winter, [Lit. d. J. 1888], s. Nr. 1646.
Clair, C, La Vie de S. Ignace de
Loyola d'apr. Pierre Ribadeneira,
Bon premier historien. Paris.. Plön.
1890. 458p.u.l5pl. 20 M. ^ Pracht-
werk, Text des R. mit Commentar.
— Rec: Corresp. 62, 786; Polyb.
59, 489 f. Visenot; Laacher St. 40,
363 f.; Univ. cath. 6, 452 f. AUain.
— Vgl. a) N. Nilles, Asterisken i.
G. d. Ordination d. hl. Ignatius v.
Loyola[1537]. (ZKTh 16, 146-59.) [1693
Falk, F., Zu Witzers [Wicelius]
Monographie. (Katholik 3, 129 bi»
138.) [94
Trefftz, Kursachsen u. Frankreich,
s. Nr. 1664.
Zeller, B. (s. '90, 345 u. 91, 617),
a) La r^forme ; la cour sous Henri II. ;
paix de Cateau-Cambr^sis. — b)Fran-
90is II., 1559-60. — [Extraits du
Bourgeois de Paris, Louis Regnier
de la Planche etc.] 189; 180 p.
k 50 ct. [95
Wahrmundy L, Beitrr. z. G. d. Ex-
clusionsrechtes bei d. Papstwahlen
aus Rom. Archiven. (Sep. a. SBWAk
Bd. CXXIL) Wien, Tempsky. 1890.
54 p. 1 M. ^Rec: HJb 12, 213 f.
Sägmüller. [96
Pieriing, P., Un arbitrage pontif.
au 16. si^cle entre la Pologne et
la Russie; mission diplom. de P.
PoBseTino, 1581-84. Brux., soc. beige
de libr. 1890. 274 p. 3 L. [97
Maag, R., Ein Project betr. d.
Franc he- Com t^. (Anz. f. Schweiz.
G. 22, 159 f.) [98
Gontaut BIron, Jean de, baron de
Salignac, Ambassade en Turquie,
1605-10; corresp. dipl. etc. publ. p.
Th. de Gontaut-Biron. (Archives
hist. de la Gascogne '89, fasc. 19.)
Paris , Champion. 1890. xiv451 p.
12 fr. ^ Rec: RCJH 48, 226-31
Pingaud. [1699
Patech, K., Alb. v. Waldstein's
1. Heirath. [1608.] Prag, Ehrlich.
1889. 16 p. 50 Pf. ^Rec: HZ 65,
474; MVGDBöhmen 28, liter. Beil.
4 f. [1700
OvÄry, Llp., Ueb. d. diplom. Ver-
bindungen Gabriel Bethlen's. [Cng.]
Bndap., Akad. 1889. 86 p. [1701
Prlbram, A. F., [Lit. d. J.
betr.]: 30jähr. Krieg. (JBG Bd. 11.
II, 725.) [2
Denis, Fin de Tind^pendance bo-
b6me s. Nr. 1576.
Klopp, 0., D. 80 j. Krieg bis z. Tode
Gust. Adolfs, 1632. L (2. Ausg. d.
Werkes: Tilly im 30j. Kr.) Paderb.,
Schöningh. xxiv633p. 10 M. ^Um-
arbeitg. u. Erweiterg.; neues Material
III, 3. Gegenreformation u. SOjähr. Krieg.
IC77
wird in nennenswerthem Umfange
nicht beigebracht. [R.] [1703
Vogt, H., Dt. Reiterleben im 30j.
Krieg. (Vogt, G. d. Dt. Reiterei Hft. 5.)
Rathenow , Babenzieu. p. 137-75.
1 M. [4
Hamann, K., Bildnisse einiger be-
rühmter Persönlichkeiten d. SOjähr.
Krieges auf Münzen u. Medaillen.
Progr. Hamb., Herold. 4^ 11 p. 2M. [5
^Reoenalonen v. Pablicatlonen z.
G. d. SOjähr. Kr.: a) Tröger, Me-
moiren d. Marsch, v. Grammont, s.
'89, 2SS6: HZ 63, 151. — b) Cor-
respondance in^d. da comte
d*Avaax, publ. p. Boppe. Paris,
Plön. 1887: R. d'hist. dipl. 4, 279
bis 281 Bertrand. — c) Bälde, Der
wieder z. Leben erwachte Tilly, s.
'89, 3087: MHL 18, 51 3 Fischer;
Bll. f. Baier. Gymnw. 26, 199 f. —
d) Gindely^ Waldstein's Vertrag m.
d. Kais., s. '90. 401 : RC 30, 91-3. -
e) Täglichsbeck. Gefechte bei
Steinaa, s. '90, 402: MHL 18, 255-7
Fischer; FBPG 3, 315. — f) Laugel,
Henri de Rohan, s. '89, 4900 n. '90,
1154: Edinb. R. 171, 389-428; Soc.
de rhist. da prot. frang. Bull. 39,
493-6 Weiss; HZ 66, 330 f. Mayr
Deisingcr; SatR Nr. 1838. — g) Des
Robert, Campagne de Charles IV.,
s, '89, 2349 u. »90, 1155: Ann. de
l'Est '89, 283 f. Parisot. — h) Lam-
mer t, G. d. Seuchen etc., s. '90,
410 u. 3229: HJb 11, 843 f.; BllLU
'90, 749 Bienemann; CBl 136 f.; HZ
66, 528 E. Fischer. [6
Fletcher, C. R. de, Gast. Adolphus
and the struggle of protest. for
existence. London, Arnold. 1890.
xviij316 p. 5 sh. *K*Rec.: Ac. Nr.
979; Ath. Nr. 3300. [7
Bratt, C, Gustaf II. Adolf som
fsltherre, försök tili karakteristik.
Stockh., Norstedt. 120 p. 1 Kr. 75. [8
Röckl,S., Qn.-Beitrr. z. G. d. krieger.
ThätigkeitPappenheim's. [Breitenfeld
bis Lätzen.] Progr. München. 1889.
82 p. *Rec.: HPBU 106, 554-6;
HJb 12, 230 f. [9
FSrtecknIng öfver rikskansleren
Axel Ozenstiernas skrifvelser tili
regeringen och rädet, Nov. 1632 tili
Joni 1^6, nppr. af Per Sonden.
(Meddelanden frän Svenska riksarki-
vetlS, 306-45 o. 14, 377-410.) Stock-
holm, Norstedt. 1889 n. 1891. 2 Kr. [10
Oxenatierna'a Skrifter och bref-
vexling (vgl. »89. 2335 u. '91, 758):
III, 1: Gabriel Gustafsson O.'s bref
1611-40; III, 2: Per Brahes bref,
1633-51. 597 p. 8 Kr. [11
Bain, F. W., Christina, queen of
Sweden. Lond., Allen. 1890. xxiij
382 p. 7 sh. 6 d. ^Rec: RC 31,
110-12 Auerbach. [12
Riksrädeta Protokoll, Svenska (s.
'89,2334). VI, 1: 1636. 1889. 400 p.
5 Kr. 25. *Rec. v. IV u. V: HZ
66. 348 Arnheim. [13
Avenel, G. d', Richelieu et la roo-
narchie absolue. Paris, Plön. 4 Bde.
1884-90. Bd. IV. 435 p. 7 fr. 50.
^Rec: RC 29, 374-9; RH 43, 109 f.
Farges; DLZ 11, 884 f. Schirren. [14
Wiedemann, Th., Ueb. d. Zeit der
Abfassung d. Schrift Rohan's: De
Tinterest des Princes et Estats de la
Chrestienl^. (HZ 66, 496-9.) [15
Briachar, J. N., Innocenz X. (KLex
6, 751 f.) [16
Zeltaohriftenaufaätze betr. Cultur-
Gesch. d. Zeitraums: a) H. Grotii
oratio in laudem navigationis; een
onbek. werk uit zijn vroege jeugd;
door J. So Uten dam. (Oud-Hollnnd
10,293-7.) — b)Th. Funck-Bren-
tano, Le fondateur de l'^con. polit.^
Anth. Montchr6tien ; son trait^, 1615.
(R. pol. et litt. 44, 340-5; 371-4.)
— c) A. Favaro, Intorno ai ser-
vigi prestati alla republ. veneta da
Gal. Galilei. (Atti del ist. veneto
38, 91-109.) — d) C. Le Paige, ün
astronome beige au 17. sidcle : Godel'r.
Wendelin. (Bull, de l'ac. de Belg.
20,709-28.) — e) L. A Ilacio, Lettre
relat. au transport k Rome de la
bibl. de Heidelberg; publ. p. H.
Omont. (CBl f. Biblw. 8, 123 f.l
— f) A. Englert, Zum Glückhaftem
Schif Fischart's. (Alem. 18, 238-44.)
— g) M. Beck, P. Fleming's Eis-
chen. (Lpz. Ztg. Beil. '90, 417-20.)
— h) R. Buch holz, Erkl&rgn. u.
Emendationen zu d. 3 Königsberger
Zwischenspielen, 1644. (Altpreuss.
Mtschr. 27, 585-98.) [Vgl. '90, 3247.]
— I) H. F. W^agner, Das Schul-
drama in Salzburg. (Z. d. Salzb.
Lehrer-V.) Salzb., Dieter. 1890. 7 p.
0,30 fl. ["SfRec: Anz. f. Dt. Alth.
17, 75 f. Werner.] - k) J. Favier,
Jean Appier et J. Appier dit Hanzelet.^
^
•^78
Bibliographie Kr. 1717—1740.
graveurs lorrains. (M^m. de la soc.
d*archl. Corr. 1890.) Nancy, Sidot.
47 p. et 4 grav. — 1) F. Ritter,
Ueb. einige Scheibenrisse v. Dan.
Lindtmayer. (M. d. Oesterr. Mas.
49, 5-11.) — m) J. Gall6, La trans-
Position du clavier 1626-.S3; pabl.
p. Van de Casteele. (Mess. des sc.
hist. m 308-18.) [1717
Tocco, F., Le opere latine di Giord.
Bruno, confr. con le italiane. (Real
ist. di Stadt super.) Firenze, Le
Monnier. 1889. 420 p. 10 L. -»-Rec.:
Atti d. acc. dei Lincei 5, I, 918 f.;
La Cultura 11, 43-5 Bonghi. [18
Martinis, R. de, Giord. Bruno.
Napoli, AccattoncelH. 1889. 272 p.
* Rec: La Cultura 10, 585 f.
Bonghi. [19
«K^Bischoff, J. B. Schupp, s. '90.
3235. Rec. : HZ 65, 476 f. Fischer;
DLZ 11 , 1614 f. Ziegler; CBl '90,
1484 T.; Th. Lit.ber. '90, Nr. 8. —
Vgl. a) P. Stötzner, Beitrr. zur
Würdigg. V. J. B. Schupp's lehrreichen
Schrr. Lpz., Richter. 95 p. 1 M. 80. [20
•^Bergmana, L'autobiographie de
Jnste Lipse, s. '89, 4904 u. '90, 416.
Auch sep. Gand, Van der Haeghen.
1889. 69 p. 2 fr. 50. Rec: RC 30,
8 f. Lejay; CBl '90, 1137; Mess. d.
sc. hist. '90, 47-57. [21
Waldberg, M. V., Die Dt. Renais-
sance-Lyrik. Berl., Hertz. 1888. 247 p.
4 M. 60. ^ Rec. : Z. 1'. Oesterr.
Gymn. 40, 664 Minor; Lit.Bl. f.
Germ. u. Rom. Phil. 10, 409 f.Frey. [22
^Stricker, DeDüdescheSchlömer
hrsg. V. Bolte, s. '89, 4906. Rec:
Anz. f. Dt. Alth. 16, 329 f.; RC 30,
86 f. Chuquet; Lit.-Bl. f. Germ. u.
Rom. Phil. 11, 335 f. Sprenger. —
Vgl.a)R.Sprenger,ZumDädeschen
Schlömer. (Jb. d. V. f. Niederdt.
Sprachforschg. 15, 91-4.) [23
Jeep , E. , Hans Fr. v. Schönberg^
d. Verf. d. Schildbürgerbuches u.
d. Grillenvertreibers. Wolfenbüttel,
Zwissler. 1890. xivl48 p. 3 M. —
69 p. auch Götting. Diss. 1889. [24
Eyaaenhardt, Frz., Arzneikunst u.
Alchemie im 17. Jh. (Sammlg. ge-
meinv. wiss. Vortr. Hft. 96.) Hamb.,
Verl.-Anst. 32 p. 60 Pf. [25
Schaubach, H., Eucharius £3'ring
u. s. Spruch wörtersamm lg. L Progr.
Hildburgliausen. 1890. 4^ 32 p. [26
Zeitachriftenaufaltze zur Terri-
torial-G.: a) C. Stichler, Aus d.
Vorzeit Brand.-Preuss. Heeresent-
stehg. [1638]. (N. mil. B11.38, 10-13.)
— b) J. Sembrzycki, Die Reise
d. Vergerius nach Polen, 1556-57,
8. Freundeskreis n. s. Königsb. Flng-
schrr. (Sep. a. Altpr. Mtschr. 27, 513
bis 584.) Königsberg, Beyer. 72 p.
1 M. 80. — c) R. Fischer, Der
Preuss. Nusskrieg 1563. [Zug Erich*8
V. Braunschweig; archv. Material.]
(Altpreuss. Mtschr. 28, 38-7.5.) —
d) Danneil, Ein Görlitzer Straf-
process, 1575. (N. Laus. Mag. 66.»
283-99.) - e) Gf. [Joach. Andr.]
Schlick an die Oberlau sitz [20. Sept.
1620]. (M. d. Nordböhm. Excura.-
Clnbs 13, 273 f.) — f) A. W. Stell-
zig. Superint. H. Opitius a. Lobendau
[fl591]. (Ebd.32-6.) — g)A. Schir-
mer. Eisenberg im 30j. Krieg. (M.
d. GVEisenberg 6, 1-81.) — h) J.
Skenaeus, Lettre ä Th. de B^ze:
Le duc d'Anjon k Wittemberg, 1574;
publ. p. N. Weiss. (Bull, de la soc.
du prot. fran?. 39, 416 f.) — i) D.
Kaufmann, La truie de Witten-
berg. (R. des 6t. juives 20, 269-74.)
— k) Sam. Walther, Hist, litter.
ezcidii Magdebnrgici; hrsg. v. U.
Dittmar. (GBllMagdeb. 25, 364
bis 428.) - 1) W. Zahn, Zur G. d.
Kipper u. Wipper im Erzst. Magdeb.
(Ebd. 325 34.) - m) 3 Schrift-
stücke z. G. Lüneburgs im 30j.
Kr. (JBd.Mus.-V. f. Lüneburg 10/13,
213.) - n) H. Forst, Bischof
Johann IV. v. Osnabrück in Unter-
handlungen m. Elisabeth v. Engl.,
1560. (MVGOsnabr. 15, 397-9.) —
o) H. Veitmann, Aufzeichngn. üb.
alte, jetzt verschwundene Uhren d.
St. Osnabr. (Ebd. 232-302.) — p) P.
G6nard, 2 docc. conc. la famille
d^Egmont. (CR de la comm. de
Belg. 17, 213-19.) — q) E. Feys,
Les d^put^s de la Flandre k Madrid,
1572. (Ann. de la soc. d'^mnl. de
la Flandre 2, 1-51.) — r)M.Keuffer,
6 Briefe in Niederdt. Sprache. (KBl-
WZ 9, 200-6.) — 8) Reusch, Mart.
Rythovius, Bisch, v. Ypem. (ADB
30, 67 f.) - t) van Slee, Kari
Rvckewaert, Prediger zu Utrecht.
(Ebd. 64 f.) — o) N. Beets, Ovcr
Jan van Foreest, Latijnsch dichter.
(Versl. en meded. d. ak. d. wetensch.
III, 3. Gegenreformation u. BOjähr. Krieg.
^^79
43, 154 65.) - T) J. Th. deRaadt,
Albert, etc. de Berg, marqnis de
Berg-op-Zoom. (Mess. des sc. bist,
m 356-9.) — w) F. Falk, Wie Kf.
Friedr. lll. v. d. Pfalz in d. vorderen
Ofscb. Sponheim d. Calvinismus ein-
führen wollte. 1. (HJb 12, 37-55.)
— x) XX, Job. Joacb. v. Rusdorf,
Staatsm. u. Diplomat. (ADB 30, 1-3.)
— y) Pbilippi Heinbofer's pa-
tricii Angastani Bedencken über
Oebenw zu Bibliotheck, Kunst- u.
Ru<«t-Kammern,nnitg.v.O sc. Döring.
{1615.] (Sammler 12, 87 f.) [1727
Femer: a) G. Bosse rt. Die Visi-
tation sprotokolle d. Diöc. Konstanz,
1574 81. (Bll. f. Württ. KG 6, 1-5;
17-19.) — b) Bilder aus Württem-
bergs Leidens- G. nach d. Schlacht
bei Nördlingen. (Ebd. 20 f.) —
<) Fr. Schmidt, Ueb. d. auf Er-
ziehg. der Prinzen d. Baier. Regenten-
hauses sich beziehenden Instruc-
tionen. (Bil. f. d. Baier. Gymnw. 26,
121-42.) - d-h) K. V. Reinhard-
«töttner. Zur G. d. Humanismus
in München unter Albrecht V. —
Georgius Balücus. — K. Traut-
mann, Aus Hz. Wilhelm's V. Drucker-
werkstatt. — J. B ölte, Friedr. Ger-
«chow üb. München, 1603. — Ad.
Baff, Der Witteisbacher Brunnen
in München u. d. Augsb. Rothgiesser
Hans Reisinger. (Jb. f. Münch. G.
4, 45-174; 437 f.; 405 22; 428-7; 2
bis 14.) — i) Höfler, Die Pest in
Oberbaiern [1633-4]. (Bayerland 2,
«1-4.) — k) A. Ilg, Urkundliche«
z. Kunst-G. v. Klosterneuburg, 1616
bis 1629. (Herr. u. M. d. Alth.-V.
Wien 26, 105-28; 161 f.) — 1) J.
W astler, Die prot K. zu Schar fenau.
<MHVSteiermark 38, 123-43.) —
m) A. Lnschin v. Ebengreuth,
Das lange Geld oder d. Kjpperzeit
in Steiermark. (Ebd. 26-58.) —
n) H. Tan ber, Beschreibg. d. Sleier.
Münzen, 1617-23. (Ebd. 59 75.) —
•o) V. Zirbt, Correspondenzen betr.
■d. Verkauf u. d. VerschiflFen v. Salz
auf d. Moldau 1591-99. (SB d. Böhm.
-Ges. '89, 317-407.) — p) A.Paudler,
Aus Frumald's Wetterberr., 1589
bis 1604. (M. d. Nordböhm. Ezcurs.-
Clubs 13, 40-4.) — q) S. Rako vszky,
Tagebuch d. Joh. Guzics. (Tört^nelmi
Tdr 12, 434-50.) -r)A.Komdromy,
Die Armierg. d. Festg. Sempte u.
Galgocz 1622. (Szäzadok 23^ 410-6.)
— R-t) L. Kem^ny, Ein Kaschauer
Buchdrucker. [Valenr. Gevers.] (Ebd.
779-81.) — Zur G. d. Buchdr.kunst.
CTört^nelmi Tar 12, 200.) [28
Lohmeyer, K., E. polit. Flugschr.
a. d. 1. Zeit Hz. Albr. Friedrich's
v. Preussen. Königsberg, Härtung.
24 p. ^ 1575. — Aus d. Berliner
Staats-A. [29
Katechiemue, Der, d. Jac. Ledesma,
hrsg. v.J. Bvstron. Krakau. 1890.
4^ 131p. ^Rec: Altpr. Mtschr. 27,
360 f. Sembrzycki. [30
Bodeckere Chronik Livl. u. Riga-
scher Ereignisse, 1593-1638; bearb.
V. J. G. L. Napiersky. Riga, Kym-
mel. 1890. xixl58 p. 4M. *Rec.:
Balt. Mtschr. 38, 73-8. [31
Tieeenhaueen, Heinr. v., d. Aelteren
V. Berson , ausgew. Schrr. u. Auf'
zeichngn. Lpz., Hobbing. 1890. 4®.
xxxvj, xxvij, 100; xxvij, xix, 185 p.
30 M. [32
•^Ruge, Landesvermc(ssg. Sachsens,
s. '90, 434. Rec: NASächsG 11,
319-32 Kirchhoff; Lpz. Ztg. Beil. '90,
131 f.; MIÖG 12, 171 Lippcrt. [33
Eulltz, E., Schloss Waldheim, 1588
bis 1716. Waldh., Seidel. 1889. 46 p.
* Rec. : MIÖG 12, 165 f. Lippert. [34
Kreyenberg, G., Ernst d. Fromme;
ein Lebens- u. Culturbild. Frkf.,
Diesterweg. 1890. 104 p. 1 M. [35
^Rflbeam, Joh. Bapt. v. Taxis,
8. '90, 1206. Rec: StMBCO 11, 359
bis 361 Kinter; Laacher St. 39, 94
bis 96 Spillmann; GBl 1055 f.; Polyb.
58, 347-9 Kurth; CR de la conim.
roy. 17, 8-10 Piot; RQH 48, 672 f.
Ledos; HZ 66, 179-82 Lossen; AZtg
'90, Nr. 352 Hassencamp; Lit. Rs.
17, '111-4 Schmidt. [36
Ulrich, W., Sind die Zweifel an
d. Ehrenhaftigkeit d. Philip v. Marnix,
Baron v. St. AJdegonde begründet?
Berner Diss. 1890. 38 p. [37
Lhermite, Jeh., Le passetemps de;
publ. p. Gh. Ruelens. I. Anvers,
Busschmann. 1890. xlivdl4 p. [38
Vlncart, El coronel Franc. Ver-
dugo, 1537-98: nuevos datos biograf.
y relacion de la campaiia de Flandes
de 1641; publ. p. A. R. Villa. Ma-
drid. 1890. -OfRec: Bull, de l'ac.
de Belg. 20, 153-5 Piot. [39
Veen, S. D. van, Zondagsrust en
zondagsheiliging in 17. eeuw. Nij-
*80
Bibliographie Nr. 1740—1780.
kerk,Callenbach.l889. 190 p. 1fr. 50.
^Eec: ThLZ 15, 576 f. Eck. [1740
Herold, M., Alt-Nürnberg in sein.
Gottesdiensten; ein ßeitr. z. G. d.
Sitte u. d. Cultus. Gütersloh, Bertels-
mann. 1890. 338 p. 4 M. ^Rec:
ThLBl '90, 452 f. Lindenborn; AZtg
Beil. '90, Nr. 342 v. Liliencron. [41
Daszynska, S., Zürichs Bevölkerg.
im 17. Jh.; e. Beitr. z. Kenntn. d.
bist. Städtestatistik. Bern, 1889. 4^
47 p. *Rec.: Jbb. f. Nat.-ök. 56,
184-6 Höniger. [42
Neudegger, Die Hof- u. Staats-
Personaletats d.Wittelsbacher. Abth.l
(s. '90, 885). Forts. (Verhdlgn.d.HV
f. Niederbaiern 26, II, 1-173.) Sep.
als Beitrr. (s. '89, 2304). III. 833 p.
10 M. -5f Rec: HJb 11, 847; CBl
2.30. [1743
4. Vom fVegtfüh Friedeti bis z.
Tode KotVh VI. und Friedr.
WiUhelm's I. 1048-1740.
Allgemeines a.Beziehgn. zn Ftankreicfa 1744
bis 52 ; Türkenkriefi« n. Oesterreich-Ünenxn
1753-68 ; Nordische Verhältnisse u. Branden-
bnrg-Preassen 1763-69; Andere Territorien
1770-79; Allg. CttltargeschichtUches 1780-98.
Pribram, A. F., [Lit. d. J. 1888,
betr.]: Das Jh. nach d. Westfäl.
Frieden, 1648-1740. (JBG Bd. 11.
II, 282 92.) [1744
Bliard, P. , Les memoires de St.-
Simon et le Pfere Le Tellier, con-
fesseur de Loais XIV. Paris, Plön.
481 p. 7 fr. 50. [45
Geradorff, G. v., Die Memoiren d.
üarquis de Montglat; e. Beitr. z.
Qn.kde d. Französ. G. im 17. Jh.
Hall. Diss. 1890. 46 p. [46
Mazarin, Lettres pend. son mini-
stÄre (s. '89, 3168). VI: Sept. 1653
bis jain 55. (Coli, de docc. in ed.
1 s^r.) xiv771 p. 12 fr. ^Vgl. DZG
3, 163 f. Farges. [47
Parnell, Arth., Dean Swift and the
memoirs of captain Carleton. (EHR
6, 97-151.) [48
Prutz, H., Louvois u. d. Verwüstg.
d. Pfalz, 1688-89. (DZG 4, 239-74.)
-»►Rec. : ZGOberrh 6, 326 f. Schulte. [49
^ Landau , Karl VI. als Kg. v.
Spanien, s. '90, 488. Rec: MHL 19,
58 f. Hirsch; HZ m, 335-7 ^äbler;
CBl '90, 886 f.; NtZtg 43, Nr. 254
Wolf; DZG 3, 448 f. [50
WIeth, K., Die Beiagerg. v. Lille
(MV f. Kde. d. Aach. Vorz. 8, 81 f.)
«X^ Volkslied 1711. [51
Weber, Ottok., Der Friede ▼. Ut-
recht; Verhdlgn. zw. England, Frank-
reich, d. Kaiser u. d. Generalstaaten,
1710-13. Gotha, Perthes. xt485 p.
9M.^Rec.:Norddt.AZtg30,199. [52
Kriegs • Chronik , Oesterr.-Ungams^
III (s. '89, 2414 u. '90, 494). Forte,
(M. d. k. k. Kriegs- A. 5, 225-818.)
^f 1709-91. [58
FeidzUge Eagen's v. Savoyen (s.
'89, 744 u. 8182). XVI u. XVII: L.
Matuschka, Der Türkenkrieg 171&
bis 1718. 374 u. 184; x490 u. 278 p.
60 H. ^Rec: HZ 68. 181 f. n. 65,
581 f. Tupetz; Mil.LZ71, 189-41. [54
•$f Nottebolim, W., Moniecaccoli u.
d. Legende v. St. Gotthard, 1664.
Progr. Beriin. 1887. Rec: HZ 65,
482 Meinecke. [.55
Kaufmann, D., Les victimes de la
prise d'Ofen, 1681. (R. des et. juives
81, 18840.) [5^
Zahn, Die Halerconfratemität zu
Graz wider Joh. Miessl. (MHVSteier-
raark 38, 144-52.) [57
Kootz, J., K.- Visitationen im Sieben-
btirg.-Dt. Unterwald; ein Beitr. z.
G. d. 17. Jh. Progr. Mühlbach. 1890.
4». 32 p. [58
Kropf, L, Zur Biogr. d. Js. Basi-
rius. (Tört^nelmi Tar 12,491-500.) [5^
Kvacaaia, J., Ein falscher Prophet
d. 17. Jh. (Szäzadok 23, 745-67.>
<)f Nie. Drabnik. [60
Majiäth, B., Zur G. d. Burg Regecz
in d. 2. Hälfte d. 17. Jh. (Törtö-
nelmi Tär 12, 1-26.) [61
Baiiagi, A., Budapest vor 170 JJ.
(Ungar. R. 11, 7582.) [6^
Berichte d. Schwed. Geschäfte-
trägers Bened. Skvtte aus Sieben-
bürgen 1651-52. (üng. R. 10, 841
bis 858.) [63-
Nordwall, J. E., Sveriffe och Ryss-
land efter freden i Kardis. (Svensk
hidt. tidskr. 10, 229-52.) [64
Brock, L, Das Brandenb. Heer in
d. Kriegen 1688-97 (s. '89, 2425).
III. Progr. Königshütte. 4^ 40 p. [65^
Baskakow, W., Der Nordische Krieg
1700-1721: Grodno bis Poltawa, 1706
bis 1709. [Russ.] Lfg. 1. Petersburg.
1890. 264 p. [66-
III, 4. Vom Westfäl. Frieden bis z. Tode Karls VI.
*81
Diederichs, H., Hz. Jacob^s v. Kar-
land Colonien an d. Westküste v.
Afrika. (Festschr. d. Kurland. Ges.)
Mitau, Steifenhagen. 1890. 4^ 71 p.
^Rec: Balt. Mtschr. 38, 71-3. [1767
Cablnetaordrea Kg. Fr. Wilh/s I.
(a. '90, 1259 a). Forts. (MVGBerlin 7,
105 f. etc.; 8, 51 f.) [68
^ Recensionen t. Publicationen z.
G. d. Nordischen Verhältnisse etc.:
«) Hoppe, G. d. 1. Schwed.-Poln.
Krieges in Preossen, s. '89, 694 a.
4912: Svensk hist. tidskr. 10, 13-6
Sonden. — b) Stille, Danmarks
Politik, 8. '89, 4960 u. '90, 1258:
HZ 66, 185 f. Arnheim. — c) Jungfer,
Kriegsdienste Friedr.*8 v. Homburg,
8. '89, 761 u. 2423: MHL 17, 365 f.
Pistor. — d) Schuck, Colonialpoli-
tik, 8. '90, 500 u. 3316: Z. f. d. ges.
Staatsw. 46, 602 f.; JbGVV 14, IV,
289 f. Schmoller; A. f. bürgerl.
Recht 4, 400-2 Ring. — e) Belling,
Der Gr. Kurf., s. '89, 3200: DLZ 10,
1272 f. Schüddekopf. — f) v. Fried-
berg, Criminalproc. wid. Mich. v.
Kiemen t, s. '89, 4957: AZtg '90, 260.
— g) B r e y 8 i g, Process gegen
Danckelman, s. '89, 2429 u. 4962:
HZ 65, 363 f. Meinecke; DLZ 11,
1347-9 Brode; VjschrVPK 27 , I,
231 f. [69
Zeitschriftenaufsitze betr. Terri-
torien: a) B. Poten, Braunschw.
Gen.lieuten. Amaury de Farcy de
St.-Laurent. (ADB 80, 192 f.) —
b) Krause, Geh.-Rath Joh. £.
Schaper. (Ebd. 375.) — c) St[üveJ,
Brief des Pfalzgrafen Karl Ludwig
an Abt Jac. Thorwarth. (MVGOsna-
brück 15, 411 f.) — d) A. Chenot,
Un catholique frang. r^fugi^ en Hol-
lande. (Soc. du prot. fran^. , Bull.
50, 51-3.) — e) L. Vignolo, Un
prqjet fran§. pour enlever aux Hol-
landais leur colonie du cap etc.
[1716]. (R. d. g^ogr. 14^ 43-8.) —
f) J. Rouyer, Points divers de
rhist. metallique des Pays-Bas. (R.
beige de num. 47, 25-87.) — g) S.
Günther, Der Begründer d. Frank.
Geognosie [J. J. Baier in Altdorf].
(Bayerland 2, 53-56.) - h) A.
Benoit, Jean Vivant, suffragant de
Strasbourg. (R. d'Alsace 41, 237
bis 243.) — 1-k) H. Ttirler, Der
Process geg. Landvogt S. Tribolet,
1653-54. — Culturgeschtl. Notizen
a. d. Bern. Staats-A. ^Bemer Taschen-
buch 40, 143-81; 234-44.) — 1) A.
Haag, Buchdrucker in d. St. BieL
(Ebd. 55-76.) — m) D. Kaufmann,
Une famille de m^decins juifs de
Vienne et de Posen. (R. d. 6t. juives
20, 275-86.) [^ L. Winkler-Löb.] [70
^ Acta quae in archivio minist,
rerum exter. Galilei ad Joannis IIL
regnum spectant, 1677-88, ed. C.
Waliszewski. (Acta bist, res gestas
Poloniae illustr. III. V. VII.) Krakau,
Friedlein. 1879-84. Rec: R. d'hist.
dipl. 4, 471-83. [71
Krauahar, Ai., Sprawa Zy^munta
Unruga; epizod hist. z czasow Sas-
kich , 1715-40. Cracow, Gebethner.
1890. 274; 252 p. -5f Rec: Ac. Nr.
959 u. 962 Morfill u. 961 Naak^. [72
Tollin, H., Die Hugenotten In Magde-
burg. (G.bll. d. Dt. Hugenotten-V.
Hft. 1.) Magdeb., Faber. 1890. 40 p.
^Populär; interess. Erzählg, von
Einwanderg., Gründg. d. Colonie u.
den dem Lande erwachsenen Vor-
theilen. [H.] [73
Mitaukuri, G., Engl.-Nlederiänd.
IJnionsbestrebgn. im ZA. Cromweirs.
Tüb., Laupp. 107 p. 2 M. [74
Elaevier, D., Brieven aan Nicol.
Heinsius 9. Mei 1675—1. Juli 79.
Amsterd., v. Kampen. 1890. 95 p.
•^Rec: Berlin, philos. Wschr. 11,
216 f. [75
Pringaheim, 0., Beitrr. z. wirthsch.
Entwicklgs.-G. der Niederlande im
17. u. 18. Jh. (Staats- u. socialw.
Forschgn. X, 8.) Lpz., Duncker & H.
1890. 126 p. 2 M. 80. *Rec.: CBl
415 f. [76
Peliaaler, L. L., Documenta annotes.
Dijon. 72 p. -^ Correspondenz d. JJ.
1677-1701. [77
^ Sammlung, Amtl., d. alt. eid-
genöss. Abschiede, hrsg. v. J. K a i s e r.
VI, 2. Einsied., Wyss. 1882-88. Rec:
HZ 65, 543 f. Meyer v. Knonau. [78
Geiaer, K. , Beitrr. z. Bemischen
Cultur-G. d. 18. Jh. (Neuj.-Bl. d. lit.
Ges. Bern, 1891.) Bern, Wyss. 1890.
4^ 42 p. 1 M. 20. [79
Zeltachriftenaufaätze betr. Culiur-
eeschichtliches des Zeitraums : a) M.
Keyserlinjr, Les h6braissants clir^-
tiens du 17.si^cle. [Scaliger etc.] (R. d.
et. juives 20, 261-8.) — b-c) R. M.
*82
Bibliographie Nr. 1780-1824.
Werner^ Abraham a Sta Clara als
Kanzelredner. — Aus e. Stammbuch
d. 17. Jh. (Vjschr. f. Lit.-G. 3, 60811
u. 4, 155 f.) — d) E. Krause, Ueb.
d. Ursprung d. K.-Liedes : „Nun Gott-
lob' etc. (Ev. KZtg '90, 891-3.) [H.
Schenck.] — e) J. P. N. Land,
A. Geulincx n. d. Ges. -Ausgabe s.
Werke. (AG-Philos. 4, 86-108; Mind
16, 223-42.) — f) M.Jellinek, Hoflf-
man nswaldau's Helden briefe. (Vjschr.
f. Lit.-G. 4, l-40.)-p)K. Trautman n,
Faustaufführgn. in Basel u. Nürn-
berg. (Ebd. 156-9.) — h) J. Ber-
thold, Bibliogr. Beitrr. z. Frage üb.
d. Entwickig. d. lOOj. Kalenders.
(CBl f. Biblw. ö, 89-122.) [1780
^ Kawerau, Aus Halles Lit.leben,
8. '89, 2479. 1888. 860 p. Rec:
HZ 63, 340 f. Flathe; CBl '89, 1348;
RC 29, 34 f. Chuquet; AZtg '90,
Nr. 305 Geiger. [81
Stephan, J. G., Urkdl. Beitrr. zur
Praxis d. Volksschulunterr. im 18. Jh.
Progr. Nossen. 1889. 40 p. ^Rec:
NASächsG 11, 337 f. Müller. [82
Cramer, J. A., Abr. Heidanus en
zijn Cartesianisme. These. Utrecht.
1889. *Rec.: R. de l'hist. d. relig.
20, 106 f. [83
«^Bodemann, Briefwechsel Leib-
niz's, s. '89, 4973. Rec: RC 29, 435
bis 438 Herr; HZ 65, 479 f. Köcher;
DLZ 11, 1797-9 L. Stein. — Vgl.
a) K.J. Gerhardt. Leibniz in Lon-
don. (SBBAk 157-76.) - b) B.
Deppe^ Leibniz üb. d. Studium d.
Wiss. in d. Klöstern. (Katholik 3,
97-129.) [84
Zimmermann, R., Leibnitz bei Spi-
noza; e. Belenchtg. d. Streitfrage.
(Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempsky.
1890. 64 p. 1 M. 20. [85
Dräaeke, J., Joh. Rist als kais. Hof-
n. Pfalzgraf. Progr. Wandsbeck. 1890.
4^ 22 p. [86
Ulrich, W., Ueb. d. Zustand der
dram. Poesie DtldJs in d. 2. Hälfte
d. 17. Jh. Leipz., Friedrich. 44 p.
1 M. ;lc Rec: BllLU '91,1,295. Lier. [87
Gelimiicli, E. , Christ. Reuter, d.
Dichter d. Schelmuffsky. Leipzig,
Richter. 59 p. 1 M. 20. *Rec: CBl
507 f.; BllLU '91, 1, 295 f. Lier. [88
Heitmüiler, Ferd., Hamburg. Dra-
matiker z. Z. Gottscheds u. ihre Be-
ziehgn. zu ihm. Jenenser Diss. Dres-
den, Pierson. 1890. 101p. 2M.40. [89
Scliacliinger , R., Die Bemühgn.
P. Placidus Amon's um d. Dt. Spraclie
u. Lit. Progr. Melk. 1888. 50 p.
^ Rec: Z. f. Oesterr. Gymn. 42,
88 f. Prosch. [90
Biock, J. C, Das KupferstichWerlL
V. Wilh. Hondius. Danzig, Kafe-
mann. 1890. 80 p. 10 M. <K*Mit
Reproductionen. [91
Zeile, Fr., J. W. Franck; e. Beitr.
z. G. d. Dt. Oper. Progr. Berl., Gärtner.
1889. 24 p. 1 M. [1792
5. Zeitalter FriedrlcW*» d. €hr»
1740-17S9.
AUgem. u. Kriegs-0. 1793-1804 ; Friedr. d. Or.
u. Preussen l»05-14; Oesterreich 1815-80;
Andere Territorien 1821-31; (ieist. Leben
im 18. (u. Anf. d. 19.) Jh. 1H32-55.
ScIlUitze, W., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Niedergang d. Reichs-, Aufkommen
Preussen 8, 1740-1815. (JBG Bd. 11.
II, 75 91.-) [1793
Actenatücke, Milit. u. polit.. z. G.
d. 1. Schles. Krieges 1741, hrsg. v.
Duncker (s. '89, 782 u. 2440).
Forts. (M. d. k. k. Kricgs-A. 5, 209
bis 839.) [94
Aiexicli, Die freiwill. Aufgebote
a. d. Ländern d. Ungar. Krone (s.
'90, 525). II: Pressburger Landt.-
beschlüsse etc. 1741/42. (Ebd. 109
bis 207.) *Rec: Jbb. f. Dt. Armee
75, 124. [95
Röseler, A. v., a) Die AngrifTspläne
Friedrich's d. Gr. in d. 2 ersten
Scliles. Kriegen. — b) Die Vertheidi-
gungspläne Friedrich's d. Gr. etc. (Bei-
iieft z. Mil.-Wochenbl. Hft. 3, p. 67
bis 98.) Berl., Mittler. 75 Pf. [96
Wagner, F., Der Mähr. Feldzng
Friedr.'s IL, 174142. Marb. Disa.
97 p. [97
Czekeliua, Die Theilnahme d. &ie-
benb. Sachsen an d. Schles. Kriegen^
1741-46 (s. '90, 526). Schluss. Progr.
Hermannstadt. 1890. 4^ 34 p. [98
Volkmer, Aus d. Tagebuche Peter
Treffner's, 1742. (Vjschr. f. Glatz
10, 91 f.; 174-6.) [1799
Roberti, M. G., Carlo Emmanuele
III. e la Corsica al tempo della
guerra di success. austriaca. Tarin^
Bocca. 1890. 34 p. [1800
III, 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen.
*83
^ Danielson, Nord. Frage 1746-51,
8. '«9, 788 u. '90, 528. Rec: MHL
19, 184-t) Voigt; Letterst. tidskr.
'89, 52-t)7 Hjäme. — Vgl. a) Hjärn e,
Storpolit. villobilder fr&n irihets-
tiden. (Nord, tidskr. f. vetensk. 2,
^-43; 89-1020 [1801
Reciieil des instruct. donndes aax
ambass. etc. de France (s. '89, 2392
u. '91, 862). IX: Rassle II, 1749-89.
«22 p. 25 fr. *Rec.: SatR Nr.
1840; Polyb. 61, 342 f. Pierling. [2
Massiowaki, Der 7j. Krieg nach
Russ. Darstellg. (s. '89, 2446 u.
'90, 1306). II: D, Feldz, d. Gf. Fer-
mor 1757/59, übers, v. A. v, Dry-
g a 1 8 k i. Berl., Eisenschmidt. xt391 p.
12 M. 13
L, Gr., Des grossen Königs Winter-
quartier 1758-59. (N. milit. Bll. 38,
1-9.) [4
Laviaae, E., La jeunesse du grand
Fr6d6ric. Paris, Hachette. xv452 p,
7 fr. 50. — Vgl. a) Gr. L., Friedr.^s
d. Gr. kronprinzl. Avancement. (N.
milit. Bll. 38, 86.) [5
Tayaen, A. v., Die äussere Erscheing.
Friedrich's d. Gr. u. d. nächsten An-
gehörigen 8. Hauses. Berl., Mittler.
Lex. 8^ 60 p. 6 M. * Führt, ohne
Vollständigk. zu erstreben „dem G.-
n. Vaterlandsfreunde die Gestalt d.
Königs vor Augen". [6
Winter, F., Ein Gedicht d. Neuberin
auf d. Vermählg. Friedrich's d. Gr.
(Vjschr. f. Lit-G. 4, 159 66.) [6 a
Dickei, K., Friedr. d. Gr. u. die
Processe d. Müllers Arnold. (Dicke!,
Beitrr. z. Preuss. Rechte, Hft. 1.)
Marb., Ehrhardt xijl47 p. 3 M. [7
Mommaen, Th., Die volkswirth-
schaftl. Politik Friedr.'sd. Gr. (SBBAk
77-85 u. JbGVV 15, II, 1-9.) [8
Scharfenort, v., Friedr. d. Gr. u.
d. Erziehg. d. milit. Jugend. (Sep.
Ä. Mil.-Wochenbl.) Berl. , Mittler.
35 p. 60 Pf. [9
Edict Friedr.'s d. Gr. wider d.
Missbranch d. Studirens. (Pädag. A.
32, 286.) [10
•^ Recenaionen v. Publicationen z.
O. Friedr.'s d. Gr.: a) Bratuschek,
Erziehg. Fr.'s d. Gr. Berl., Reimer.
1885: HZ 65, 523-5 Fechner. —
b) Scheele, Die „lettres d'un olU-
cier prnss.", s. '90, 1315. [Auch Strass-
burgcr Diss. 1889]: FBPG 3, 320 f.;
GBl '90, 959 f. — c) Stadelmann,
Aus d. Reg.thätigk., s. '90, 1312 u.
3368: CBl '90, 1501; DLZ 12, 98 f.
Naud6. - d) Wiegand, Fr. d. Gr.
im Urth. d. Nachwelt, s. '89, 824:
MHL 17,367 Naud6.—e)Burchardi,
Preuss. Festungssyst. unter Fr. d.
Gr., s. '89, 3256: MilLZ 70, 196 f.;
Jbb. f. Dt. Armee 72, 326. [11
Knapp, Geo. Fr., Leibeigenschaft
im öst. Dtld. (PJbb 67, 233-49.') [12
Maaaon, F., Berlin il y a cent ans.
(R. d'hist. dipl. 5, 28-65.) ^ Erinnen.
des Diplomaten de Gaussen. [13
Relchenau, Ed., Erinnergn. a. d.
Leben eines Westpreussen. Gotha,
Perthes. 1890. 336 p. 5 M. *Rec.:
BULU '91, I, 24-6 H. Müller. [14
Meyer, Chr., Oesterreich u. d. Dt.
Cultur im vor. Jh. (Z. f. Dt. Cultur-G.
1, 270-300.) [15
Oocionf-BonafTona, G., Insurrezioni
popolari a Hovigno nell' Istria., 1752
bis 1796. (Atti del ist. veneto 38,
777-96.) [16
Claretta, G., L'imperat. Giuseppe II.
a Torino, 1769. (A. stör. it. 6, 386
bis 425.) [17
Schwicker, Joseph IL u. d. Siebenb.
Sachsen. (AZtg Nr. 37.) [18
Schwarz, Ign., Ungarn betr. Sani-
täts-Verordngn. Josefs IL (Ungar.
R. 11, 49-75.) [19
Berichte, Die, des 1. Agenten
Oesterreichs in den Ver. Staaten v.
Amerika, Baron de Beelen-Bert-
holff,1784-89;hr8g.v.H.Schlitter.
(Fontes rer. Austriae. 2. Abth. Bd.
XLV, 2.) Wien, Tempsky. p. 225
bis 891. 9 M. «^f Acten betr. Be-
mühungen d. Oester. Regierg. um
Handelsvertr. m. Nordamerika. [20
Kareiev, N., Les causes de la
chute de la Pologne. (RH 45, 241
bis 289.) [21
Endemann, J., Verzeichn. d. ad-
lichen Hausbesitzer zu Breslau seit
Anf. d. Preuss. Regierg. bis z. J.
1763. (Vjschr. f. Wappen-, Siegel-
u. Familienkde. 19, 16-23.) [22
Beaufort, W. H. de, D^m^l^ entre
le Stadhouder et le baron de Bre-
tenil, ambass. de France aupr. des
Provinces-Ünis , 1768. (R. d'hist.
dipl. 4, 566-74.) [23
Delplace, L, Joseph IL et la r^vol.
*84
Bibliographie Nr. 1824—1860.
braban^onne. Bruges, Beyaert-Storie.
1890. 200 p. 3 fr. ^Rec: RQH
48, 615 Lahaye ; Dt.Warande 4, 217-iil,
Mathot; HJb 12, 199 f. Rattinge r. [1824
Cumont, G., Un ajueteur jure des
poids et balances de l'hötel des mon-
naies k Bruxelles au 18. stiele. Brux.
1890. 19 p. ^Rec: R. beige de
num. 46, 437 f. de Witte. [25
Schulmeisterwahlen. (Bll. f. Württ.
KG 5, 95 f.) * Schreiben v. 19. Nov.
1782. [26
Funck, H., Lavater u. Mkgf. Karl
Friedr. v. Baden. Freib., Mohr. 1890.
58 p. 1 M. -^Mit Benutzg. ungedr.
Tagebücher u. Briefe; d. Mkgf. er-
scheint im Banne d. religiösen u.
mystischen Anschauungen L.'s bis zu
dessen Tod. [S-t.] — Rec. : ZGOberrh.
6, 327. [27
Brugger, H., Der Freiburger Bauern-
aufstand od. Chenauz-Handel, 1781.
Diss. Bern, Nydegger AB. 121 p.
1 M. 25. - Vgl. a) J. Keller, Ein
Stück Altfreiburgischer G. (Bern er
Taschenb. 40, 76-93.) [28
Hadorn, Ad., Die polit. u. soc. Zu-
stände im Ct. Zürich geg. Ende d.
18. Jh. u. J. H. Waser's Process.
Diss. Bern, Huber. 1890. 95 p.
1 M. 50. [29
Reindrsche Chronik, Die, von Mün-
chen (s. '90, 2602d). II: 1742; hrsg.
V. Chr. Häutle. (Jb. f. Münch. G.
4, 257-314.) [30
GUckei, M., Heinr. Braun u. d.
Baier. richulen, 1770-81. Erlanger
Diss. 109 p. [31
^ Germann, Altenstein, Fichte u.
d. Univ. Erlangen, s. 89, 3268. Rec:
Philos. Mthfte. 26, 242-4; Th. Lit.ber.
12, 160 Pfau; Grenzb. 48, III, 188;
DLZ 11, 707 f. Kaufmann. [32
Briefe, 5, d. Gebrüder v. Humboldt
an Job. R. Forster, hrsg. v. F. J on as.
Berl., Oehmigke. 1889. 48p. IM 50.
-X- Rec: AZtg "90, Nr. 285 Geiger.
— Vgl. a) P. Schwenke, Aus W.
y. Humboldts Studienjj. (Dt. Rs.
66. 228 51.) [33
Wiedemann, K. A. , Die pädagog.
Bedeutg. d. Abt Ignaz's v. Felbiger;
Leipziger Diss. 1890. 52 p. — Vgl.
a) Volkmer, Felbiger u. s. Schul-
reform. (Vjschr.f.Glatz9,67-lll.) [34
Stephan, Guet., Hofmeister u. Gou-
vernanten; e. Beitr. zur Cultur-G.
d. 18. Jh. (Z. f. Dt. Cultur-G. 1,
301-16.) [35
Sandler, Chr., Die Homännischen
Erben. (Z. f. wiss. Geogr. 7, 333
bis 355; 418-48.) [36
Jankö, Joh., Mor. Benyovsky als
geogr. Forscher, (üng. R. 11 , 97
bis 119.) [37
Goedeke, K., Grundr. z. G. d. Dt.
Dichtg. 2. Auü. V. Edm. Götze
(s. '90, 549). Hft. 9. (Bd. IV, 145-7^
u. 209-416.) 5 M. 20. *Rec.: CBl
'90, 670; DLZ 11, 1504-6 Hirzel;
AZtg '90, Nr. 305 Geiger; CBl f.
Biblw. 7, 385 f.; Anz. f. Dt. Alth.
14, 279-81 Strauch. [38
Hartmann, C, Fr. C. Cas. v. Crenz
u. 8. Dichtungen. Lpz. Diss. 1890.
Heidelb.,H()rning88p.lH.80.^Rec:
BllLU '91, I, 296 Lier. [39
Wölfnin, H., Sal. Gessner, m. unge-
druckten Briefen etc. Frauenf., Huber.
1889. 163 p. 4M. * Rec: DLZ.
12, 463 f. Dehio; Dt. Rs. 16, I, 318;
Repert. f. Kunstw. 13, 488 Janau-
schek ; AZtg '90, Nr. 305 Geiger. [40
Lang, W. , Von u. aus Schwaben
(s. '89, 2703 u. '90, 2471). Hfl. 7:
Gottl. Dav. Hartmann; e. Lebensbild.
Stuttg., Kohlhammer. 1890. ixl32 p.
1 M. 50. [41
Schlösser, R., Zur G. u. Kntik ▼.
Fr. W. Gotter's Merope. Lpz., Fock.
1890. 142 p. 2 H. s(; Rec: CBl
428 f. [42
Desaoir, M. , K. Ph. Moritz als
Aesthetiker. Berl., Duncker. 1889.
57 p. 1 M. ^Rec: CBl 325 f. —
Vgl. a) Oessoir, K. Ph. Moritz.
(AZtg '90, Nr. 242 u. 45.) [4a
Zeitachriftenaufaätze betr. Goethe
u. Schiller: A) M. Koch, Neuere
Goethe- u. Schillerlit. (vgl. Nr. 1049a).
II. (Berr. d. fr. Dt. Höchst. 7, 161
bis 99.) — b) Morsch, Aus d.Vor-G.
V. G.'s Iphigenie. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 80-115.) TVgl. ebd. B. Seuffert,
Merope u. Elpenor.] — c) 0. Har-
nack, Beitrr. z. G. d. Faustparali-
pomena. (Ebd.l69-73.) — d)P. Hoff-
mann, Untersnchgn. üb. G.'s ewigen
Juden. (Ebd. 116-52.) — e) G. Wit-
kowski, „Pastor Amor** u. „So
ist der Held, der mir gefallt«. (Ebd.
3, 509-30.) - f) G. Kettner, G.'s
Elpenor. (PJbb 67, 149-72^ — g) Th.
G&dertz, Ein unbek. Gedicht v.
Goethe. (Ggw. 39, 68 f.) — h) V.
III, 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen.
*85
Valentin^ Ein eigenh. Brief Goethe's
[1785]. (Bern d. fr. Dt. Höchst. 7,
206 f.) — i) K. Heinemann, Frau
Christiane v. Goethe^ geb. Vnlpius.
(Westerm. 808-16.) — k) L. Geiger,
G.'s Beziehgn. zu Italien, 1788-90.
(^Nation 8, 262-5.) -- 1) B. Zumbini,
II Mnseo Goethiano nazion. in Wei-
mar. (Atti d. acc. di Napoli 15, I^
193-209.) [Rec: N. Antol. 26, 762 fj
— m) G. Kettner, Der Mohr in
ßchiller's Fiesko. (Vjschr. f. Lit.-G.
3, 556-73.) — n) A. Edelmann,
Schiller u. d. München. Hofbühne.
{Bayerland 2, 186-9.) [1844
Herzfefder, J., Goethe in d. Schweiz ;
Stadie zu Goethe's Leben. Lpz., Hir-
zel. 221 p. 3 M.60. ^ Rec: Ggw. 39,
239; BllLü '91, 1,259-61 Bnchner. [45
Wagener, Br., Shakespeare's Ein-
flnss auf Goethe in Leben u.Dichtg. I.
Diss. Halle, Niemeyer. 1890. 54 p.
1 M. *Rec.: Z. f. Volkskde. 3, 193
Veckenstedt. [46
Kühn, W., Goethe's Leben u. sein
Faust; e. Untersuchg. Berl., Mayer
A M. 32 p. 80 Pf. [47
Morsch, H., Goethe u. die Griech.
Bühnendichter. Lpz., Fock. 4°. 53 p.
2 M. 50. [48
Friedrich, J., Der Glaube Goethe's
u. Schiller's. Halle, Kämmerer. 87 p.
2 M. *Rec.: ThLBl 62. [49
Fischer, Kuno, Schillerschriften (s.
Nr. 1058). U: Schiller als Komiker.
2. Aufl. 115 p. 2 M. *Rec.: AZtg
Nr. 49 Meyer v. Waldeck. [50
Elster, E., Zur £ntstehgs.-G. d.
Don Carlos. Halle, Niemeyer. 1889.
74 p. 2 M. *Rec.: ZDPh 23, 481
bis 486 Kettner. [51
^Herrlich, Jean Paul, s. '90, 569.
Rec: Z. f. d. Gymnw. 44. 331-8
Bartels; Altpr. Mtschr. 27, 352-60
Jung; PJbb 66, 165-83 Rössler; RC
30, 394 Chuquet. [52
<^Scbiegei'8, Frdr., Briefe an s.
Bruder Aug. Wilh., hrsg. v. Walzel,
B. '90, 570. Rec: DLZ 12, 457-9
Werner; AZtg '90, Nr. 285 Geiger ; RC
30, 515 amquet. — Vgl. a) Walzel,
Neue Qu. z. G. d. alt. romant. Schule.
(Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 103-8.) —
b) £. Guglia, Die Brüder Schlegel
währ. d. Befreiungskriege. (AZtg
^90, Nr. 128 f.) [53
BriefWechsei J. G. Müller's u. J. v.
Müller's, s. Nr. 1895.
Even, Edw. v., Jan Bapt. Cupers,
Vlaamsche dichter van het einde der
18. eeuw. (Sep. a. Verslagen der
K. V. A.) Gand, Siifer. 1890. 20 p.
75 ct. [54
Burichardt, C. A. H., Das Reper-
toire des Weimar. Theaters unter
Goethe's Leitg., 1791-1817. (Theater-
geschtl. Forschgn., hrsg. v. Litz-
mann, I.) Hamb., Voss. xll52 p.
3 M. 50. ^Rec: CBl 509 f.; AZtg.
Nr.l02KiIian. — Vgl.a)H.Düntzer,
Zur Jubelfeier d. Weimar. Theaters.
(Grenzb. 50, II, 175-85.) [1855
6. Zettiiiter der Fvanzös. Be-
volution und Kapoleou'*Sf
1789—1815.
Allgemeines, die Revolution n. ihre £üi-
wirkung auf Europa 1856-1864 ; Bevolutions-
u. Napoleonische Kriegel865-i887;Territorial-
Qr. 1888-99. Goltargeschichtliches wurde in
die chronol. and terrlt. Gruppe eingeordnet;
vgl. auch m, 6 u. m, 7.
Schultze, [Lit. d. J. 1888,] s. Nr. 1793.
Taileyrand, H^moires, publ. p. le
duc de Broglie. I u. II. Paris,
L^vy. xxxij467 ; 573 p. 15 fr. ^ Rec. :
AZtg Nr. 82 f. F. Vogt; Ath. Nr.
3306; Nation 8, 450-3; 463-6; 481-4
Gildemeister. — Vorrede des Werkes :
Corresp. 63, 409-27: vgl. ebd. 209
bis 251: Uentrevue d'Erfurt, 1808.
— Dt. üebers. v. Ad. Ebeling.
Bd. I. Köln, Ahn. xliv348 p. 6 M.
[^Rec: Krit. R. a. Oesterr. Hft. 11,
4-12 Willfort; Grenzb. 50, II, 71-9.
— Vgl. auch AZtg Nr. 40 f.] - Engl,
üebers. v, R. L. d e Beauf ort, with
introd. by W. Reid. Vol. L Lond.,
Griffith. XJ342 p. 21 sh. [*Rec:
Ac Nr. 989 Stephens.] [1856
Correspondence of William Aug.
Miles on the French Revolution,
1789 1817, ed. by Ch. P. Miles
2 vol. Lond. Longmans. 912 p. 32 sh.
^ Rec: Ath. Nr. 3302; SatR Nr.
1840; Edinb. R. 173, 299-331. [57
Du BIed, V., Les causeurs de la
r6vol.; av. pr6f. du duc de Broglie.
2. 6d. Paris, Levy. 1890. 422 p.
3 fr. 50. «^fRec; La r^vol. fran9.
18, 380 f. [58
Häuaaer, L, G. d. Franz. Revol.
1789-99; hrsg. v. W. Oncken. 3. Aufl.
Berl., Weidmann. xxiv606p. 12 M. [59
^ Nordenflycht, F. 0. v.. Die Franz.
Revol., 8. '89, 861. Rec: HZ 6.5, 556-8
*86
Bibliographie Nr. 1860—1899.
Schultze; Z. f. Oesterr. Gymn. 40,
635 f. Mayer; Th. Lit.ber. 12, 67 f.
Mendelson. [1860
Revolution, Die Französ./u. ihre
Bedeutg. 1*. d. mod. Staat. (Dt. R.
15, IV, 42-67. 16, I, 83-111; 202-18;
11, 72-87; 191-9.) [61
•^Ferraz, Uist. de la philos. peod.
la r^vol., 8. '90, 1394. Rec: R. phiJos.
30, 87-93 Bertrand; Polyb. 58, 406
bis 408 Couture; Ann. de la pliilos.
chr6t. 21, Hft. 5. [62
^Blennerhasoett, Frau v. Stael,
8. '89, 2500 u. '90, 1397. Rec: DLZ
12, 462 f. Minor; Bull. crit. 12, 136 f.
Firmery. — Ersch. auch in Franz.
üebers. v. Aug. Di t tri eh. 3 vol.
Paris, Weßthausser. 624; 592; 699 p.
22 fr. 50. [Rec: Corresp. 160, 478
bis 488 Doumic; RH 44, 123 f.
Farges.] [63
Fournel, V., L'6v6nement de Va-
rennes. Paris, Champion. 1890. 404 p.
7 fr. 50. *Rec.: RC 31, 72 f.
Chuquet. [64
Lettre« d'un chef de brigade, 1793
k 1805, publ. p. A. d'Uauteri ve. Pa-
ris, Baudoin. ix209 p. 4 fr. [65
GrifTithe, A., French revolutionary
generals. Lond., Chapman & H. 258 p.
7 sh. 20 d. [66
Haueenblas, Oesterreich im Kriege
gegen d. Franz. Revol., 1792. (M. d.
k. k. Kriegs-A. 5, 1-107.) [67
Krebe, L. et H. Morie, Campagnes
dans les Alpes pendant la r^vol.,
d'apr. les archives des ^tats-majors
frangais et austro-sarde , 1792-93.
Paris, Plön. cxyij399 p. m. 5 Ktn.
15 fr. *Rec.: RC §1, 299 f. [68
Buaslöre, G. et Em. Legoule, Le
gen^ral Michel Beaupny, 1755-96.
Paris, Alcan. 246 p. 3lr.50. * 1755
bis 1796; befehligte seit 1793 am
Rhein u. in d. Vendee, fiel beim
Rückzug durch das Höllen thal. —
Rec: RC 31, 305-7 Chuquet. [69
Aufenthalt, Der, Französ. Emi-
granten-Truppen in Celle etc., 1695;
a. d. Tagebuche d. Landsch.-Directors
C. L. 0. V. Lenthe. (Jb d. Mus.-V,
Lüneburg 10/13, 24-35.) [70
Pingaud, L, Voyages des eures
de Plombiöres et de Vielverge dans
l'Allemagne du Nord et en Su^de
1794-95. (Bull, d'hist. etc. de Dijon
'90, maijuin.) [71
Vermeil de Conohard, Intervention
frang. en Suisse 1798. Paris, Bau-
doin. 12 p. [72
^ Barante, de, Souvenirs. L, s. '90,
3442. Rec: RH 44, 106 f. Farges-,
Polvb. 59, 580 f. Pierre; AZtg Nn
13;' DLZ 12, 341 f. Stern; Bibl. un.
49, 656-61; Nation 8, 126. [73
Lettre« d'un jeune officier k sa
möre 1803-14; publ. p. H. Fare.
Paris, Delagrave. 1889. 365 p. 6 fr,
*Rec: MilLZ. 70, 273-5; Bull,
crit. 1889, Nr. 21 ; Polyb. 59, 1 14. [74
Hirzel, Sal., Briefe a. d. JJ. 180»
bis 1815 , mitg. v. A d. B ü r k 1 i.
(Zürcher Taschenb. 14, 70-147.) [75
Grauert, Die Operationen an d.
Weichsel, 1806. (Beihft. zum Mil.-
Wochenbl.'90, Hft. 10.) Beri., Mittler.
1890. p. 395 417. 75 Ff. [76
Zwiedlneck-SOdenhorat, H. v., Das
Gefecht bei St. Michel u. die Ope-
rationen Erzhz. Johannas in Steier-
mark, 1809. (MIÖG 12, 101-48.) [77
Bertrand, F., Projet de mariage
de Napol. I. av. la grande-duchesse
Anne de Russie; correspond. secr,
de Champagny et de Caulaincourt.
(Correspond. 62, 845-76.) [78
Aue dem Tagebuohe Erzhz. Johann's
v. Oesterr., 1810-15; zur G. d. Be-
freigs.kriege u. d. Wiener Congr.,
hrsg. V. Fr. v. Krön es. Innsbr.,
Waener. 251 p. 4 M. 80. «^ Wichtige
Q., leider unvollst, edirt, mit werth-
vollen Erläutergn. — Rec: N. fr.
Presse Nr. 9567; AZtg Nr. 103
Schwicker. [79
SchteoherbatofT, Leben u. Thaten
des General feldmarschalls Fürsten
Paskewitech (vgl. '89, 5045). I u.
IL [Russ.] Petersb. , Beresowskij,
1888-90. 396 u. 139; 331 u. 278 p.
6 u. 5 Rbl. * Rec. : DLZ 12, 514 f. [80
Roy , J. J. E. , Les Fran^ais en
Russie; Souvenirs de la campagne
de 1812 et de 2 ans de captivit^ en
Russie. Tours, Marne. 1890, 204p. [81
Sohrader, H., Das Mansielder Pio-
nierbataillon in den Befr.kriegen.
Eisl., Gräfenhain. 56 p. 40 Pf. [82
Pierron, Napoleon de Dresde k
Leipzig; et. strat^gique. Paris, Bau-
douin. 40 p. [83
Langree et les m^moires de M.
de Metternich: Les allies k Langrea
en 1814. (Sep. a. Jl. de Central]-
III, 6. Zeitalter der Französ. Revolution u. Napoleon's.
*87.
sateur '90, avril.) Langres, Lepitre-
Rigollot. 14 p. [1884
RolofT, G., Die polit. Streitigkeiten
unter d. Verbündeten währ. d. Feld-
zuges V. 1814 u. ihr Einfluss auf
die Kriegführg. Berl. Diss. 30 p. [85
Parmentln, E. 0., Un conscrit de
l'empire, Episode etc. de 1815. Li-
moges, Ardant. 1890. 192 p. [86
Romano, G. , Ricnrdi Murattiani.
Pavie, Fusi. 1890. 4^ 45 p. -X-Rec:
RC 31, 36. [87
Zeitochriftenaufsätze betr. Terri-
torien: a) R. Rosenmund, Die
Preusfi. Reformen (1807-13) u. d. Dt.
BurscheuBchaft. (Burschensch. EU.
5, 1, 4-8 etc.; 73-6.) — b) M. PaUo-
logae, Louise, reine de Prusse: la
naissance d'une legende. (R. d. 2 mon-
des 103, 600-31.) — c) öievert.
Die Geburtsstätte d. Kgn. Louise v.
Preussen. (ZHVNieders. "90, 297
bis 304.) - d) E. G. Bardey,
Fam.-Erinnergn. a. Napoleon. Zeit.
(MVGBerlin 7, 125 f.) - e) AI.
Morpurgo, Lettere ined. d. conte
Dom. Comelli^ ciamb. del rk Stan.
Poniatowsky, circa i falti di Polonia,
1792-93. (Arclieogr. triest. 16, 231
bis 258.) - f) E. Weinhold, Die
Banernnnruhen 1790, bsds. in d.
Gegend v. Chemnitz. (Chemnitzer
Tagebl. '90, Nr. 209 f.) - g) A.
Klein Schmidt, Dr. Isr. Jacobsohn.
(ZHarzV 23, 202-12.) — h) P. C 1 a e y s,
Les chanteurs publics sous Tempire.
(Mess. des sc. bist. '90, 471-6.) —
1-k) A. B i r 1 i n g e r , Aus Jauner-
Listen. — Eine Hauptquelle d. Ver-
derbens der Deutschen [aus e. Baier.
Ztg., München c. 1805]. (Alem. 19,
73-96. 18, 202.) - 1-m) R. Reuss,
L'Alsace pend. la r^vol. frang. —
J. Liblin, Centenaria Alsatiae super
chronicalia. (R. d'Alsace '90, 289
bis 313; 395-428.) — n-o) Ein Ber-
nisches Pfarrhaus in d. Märztagen
1798; nach e. Tagebuche von Pfarrer
J. Möller, hrsg. v. K. Geiser. —
K. Geiser, Ein Volksfest in Sumis-
wald vor 90 JJ. (Berner Taschenb.
40, 109-42; 281-91.) — p) J. Vuy,
1814-16; 4 piäces contempor. (Bull,
de rinst. nat. genevois XXX.) — q)
V. Humbert, Souvenirs d'unjeune
homme zuricois, pensionn. & Neu-
chätel en 1806. (Mus. neuchdt. 18
Nr. 1.) [88
^Maiiiroth,Preu88.Staat8besteuerg.
I, 8. '90, 1441 u. 3466. Ree.: Vjschr-
VPK 27, IV, 214-21; FBPG 3, 647
bis 650 Schnitze: Jbb. f. Nat.ök. 21.
645 Cohn; CBl 422 f. [89
Braunschweig in d. JJ. 1806-15.
Hft. 1; 3: 4. Wolfenb., Zwissler. 1890.
xll7; 52; 22 p. ä 1 M. [90
Sillem, J. A., Dirk vau Hogendorf,
1761-1822; naar onuitg. bronnen.
Amsterd., van Kampen. xx374 p.
4 fl. 25. [91
Beoier, L W. A., De muntmeesters
en hun muntslag van d. Vereen.
Nederl. etc. van het koningr. Hol-
land tijdens de inlijving bij het
Fransche keizerrijk. Utrecht. 131 p.
^Rec. : R. beige de nnm. 46, 562 f. [92
Snieders, Aug., Onze Boeren; Too-
neelen uit den boerenoorlog van
1798. Antwerpen, Van Os. — De Wolf
1889. *Rec.: Dt. Warande 4,' 106
bis 111 Micheels. [93
^^Sammlung, Amtl., d. Acten a. d.
Zeit d. Helv. Republ., bearb. v. J.
Strickler III, s. '90, 1459. Rec:
ZGOberrh 5, 544 Obser; HZ 65, 544
bis 546 Meyer v. Knonau. — Vgl.
«J. Kaiser, Repert. d. Eidgen.
igsatzgn. 1803-13. 2. Aufl. Bern
1886. Rec: HZ 65, 546 f. Meyer
V. Knonau. [94
Müller, J. 6eo. u. Joh. v. Müller,
Briefwechsel; hrsg. v. Ed. Hang.
I: 1789-99. Frauenf., Huber. xij218
u. 57 p. 5 M. 'JfBeitr. z. Zeit-G.;
auch literari8ch wichtig (besds. betr.
Herder). - Rec: BllLÜ '91, I, 120
bis 122 Hans Müller; Nation 8, 332. [95
^ Briefwecheel zw. Steinmüller u.
Escher v. d. Lint, hrsg. v. Di er au er,
F. '89, 3357. Rec: HZ 66. 121-3
Meyer v. Knonau; DLZ 10, 1541 f.
Tobler; CBl '89, 1303. [96
PIngaud, L. , Brissot et Tacad. de
Besan^on. Bes., Jacquin. 16 p. [97
Duhamel, L, Docc sur la r^union
d'Avignon et du comtat Yenaissin
6 la France, 1790-91. Paris, Picard.
133 p. [98
Bouvy, Eug., Le comte Pietro Verri
1728-97, ses id^es et son temps.
Paris, Hachette. 1889. xij300 p.
7 fr. 50. *Rec:CBr90,1764f. [1899
*88
Bibliographie Kr. 1900—1934.
7. Neueste Zeit seit 1815.
Restauration, Elnheitß- u. Freiheitsbewe-
^ng 1900-1911; Kriege v. 1866-70: 1919 bis
1921 ; Preussen a. d. neue Dt Reich 1982 bis
1930; Mittel- u. Kleinstaaten, Oesterreich
19S1-1948; Culturgeschichtliclies, Staats- u.
Wirthschaftsleben 1949-1954; Kirche, Unter-
richt , Wissenschaft 1955-1972 ; Literatur u.
Kunst 1973-1988.
Hermann, J., [Lit. d. JJ. 1887-88
betr.]: Dt. Bund u. Neues Reich,
1815 88. (JBG Bd. 11. II, 293 bis
303.) [1900
Tr08ka, Ferd., Die Publicistik z.
Sachs. Frage auf d. Wiener Congress.
<Halle'8che Abhh. z. neuer. G. Hft.27.)
Halle, Niemeyer. 48 p. IM. 20. —
Auch Hall. Diss. 33 p. [19Ö1
D., E., Die Friedensfeier zu Jena,
1816. (Burschensch. Bll. 4, 327-9.)
— Vgl. a) 0. Schnaudigl, Karl
Ludw. Sand. (Ebd. 5, 1, 56-9; 77-80.)
— b) Die Auflösungd. Jenaischen
Burschenschaft. (Ebd. 5, 1, 132 f.) —
€) Studentische Excesse zu Jena,
1832-33. (Ebd. 5, II, 29-32.) [2
Correspondance diplom. de Talley-
rand: ambassade k Londres, 1830
• bis 1834. I-, av. introd. etc. p. G.
Pallain. Paris, Plön. xvj448 p.
8 ir. - Vgl. ^89, 3303 u. '91, 1093.
*Rec.: SatR Nr. 1842; Polyb. 61,
345-7 de la Rocheterie; RH 46, 87 f.
Monod. [3
Hübner, Alex, v., Ein Jahr nneines
Lebens 1848 49. Lpz. , Brockhaus.
xij379p. 6 M. 'Jf Farbensatte Bilder
grosser u. kleiner Ereignisse, nach
d. Tagebuch d. Verf. [J. S.] Rec:
HJb 12, 422 f. ; Lpz. Ztg. Beil. Nr. 54;
BllLü '91, I, 281 f.; Grenzb. 50, II,
57-63; A.Ztg Nr. 123. — Franz. üebers.
Paris, Hachette. 581 p. 7 fr. 50.
[Abdr. einzelner Stücke in S^ances
et travaux 35, 632-60. — Rec. der
Franz. Ausg.: Ac. Nr. 968 Duff.] [4
Meyerinck, v.. Die Thätigkeit d.
Truppen währ. d. Berl. Märztage,
1848. (Beihft. z. MiLW^ochenbl. '91,
Hfl. 4-5. 99-168.) Berlin, Mittler.
1 M. 60. 15
Wichmann, W., Denkwürdigkeiten
a. d. 1. Dt. Parlament. N. Ausg. d.
„Denkwürdigk. a. d. Paulskirche*
<vgl. '89, 971). Hannov., Helwing.
xiv568 p. 10 M. — *Rec.: CBl '90,
1603; Lpz. Ztg. '90, Beil. Nr. 146. [6
Locascio, Fr., La fallita ital. ribel-
lione del 1848 e Tinvas. piemontese
in Sicilia, 1860. H, disp. 8-9. Pa-
lermo, p. 1-256. h,\L, [7
ProcÖS des accus^s du Haut-Rhin
dans l'affaire du 14 juin 1849.
Strassb., Noiriel 1889. 198 p. ^ Rec.:
Ann. de TEst. '89, 450nPfi8ter. [8
Lovei, KL, Die Räköczy-Truppe.
(Hazänk 8, 241-67.) [9
Bergee, V., Krigsminder fra Feh-
togene i vore forste Frihetsaar : Monter
og Medailler. 4^ 24 p. u. 4 Taf.
* 1848-50. [10
Gläaaing, C, Der Antheil d. Dt.
Burschenschaft an den Schleswig-
Holst. Verf.kämpfen. (Burschensch.
Bll. 4, 315-9.) [11
KriegstagebQcher u. Zeitschriften-
aufsätze: a) Fr icke, Aus d. Feldzuge
1866: Briefe etc. Lpz., Richter. 248 p.
3 M.'[Rec.: NorddtAZtg. 30, 199.]
— b) Tanera, Erinnergn. eines
Ordonnanzofficiers im Feldz. 1870-71.
I u. IL 4. Aufl. München, Beck.
221; 230 p. ä 2 M. 40. — c) Er-
innerungen e. ehem. Pfalz. Res.-
Lieutenants. Kaiserslautern, Crusius.
283 p. 2 M. 40. — d) Fr. Ehren-
berg, Kleine Erlebnisse in grosser
Zeit. Strassb., Heinrich. 1890. 162 p.
IM. — e) Hager, Auch ein Jubi-
läum ; a. d. Kriegstagebuche, e. Arztes.
(Bursch. Bll. 5,1, 111 f. etc.; 217-22.)
— f) Der kleine Krie^ am Ober-
rhein im Sept. 1870. (Allg. Mil.-Ztg.
»90, Nr. 79 ff.) — g) Das 1. Baier.
Corps u. d. 22. Inf.-Division bei
Orleans. (N. mil. Bll. 38, 319-36.)
— h) P. Lehautcourt, Faidherbe
et la defense nationale. (Sep. a. R.
d'infanterie.) Paris, Lavauzelle. 1890.
24 p. 50 ct. — i) Die Badischen
Truppen 1870-71: Das 14. Corps
bei Dijon u. d. Gefecht bei Nuits
18. Dec. (Bad. Landesztg. '90, Nr. 298
u. 304.) — k) Das Gefecht bei
Nuits 18. Dec. 1870; v. e. Mitkämpfer.
(Konstanzer Ztg. '90, Nr. 296-8.) —
1) Knnz, D. Schlacht vor d. Mont
Valerien. (Beihft. z. Mil. Wochenbl.
*91, 1-48.) - m) Ch. Nanroy, Aus
d. letzten JJ. d. 2. Kaiserreiches,
Erinnergn. (Dt. R. 15, III, 318-26.)
— n) Arth. Kleinschmidt, Ad.
Thiers. (Westerm. 69, I, 545-57.) -
o) E. Köngi, Beust u. Andrassy
III, 7. Neueste Zeit.
*'89
1870-71. (Dt. R. 15, II, 1-28; 147
bis 165.) [1912
Zehn Jahre in Krieg u. Frieden,
1866-76, vom Verf. der Jagender-
innerangen e. alten Sachsen. Dresd.,
Hackarath. 1889. 14Xp. 2M. ^Rec:
Lpz. Ztg. '90, 68. [13
Martin, P., Guerre de 1870: Ba-
iailles sur la Lauter, la Sauer et la
Sarre, Wissembourg, Reichshoffen,
Forbach. Paris, Noirot. 292 p.
7 fr. 50. [14
Pottllin, M., Les forteresses fran^.
•en 1870-71; tableau de la guerre.
I. II. Paris, Bloud & B. 1890. xxxix
596; 390 p. [15
Ledettll-d'EnquIn, J., Guerre franco-
^lero. de 1870-71: Les drapeaux
prussiens pris k Rezonville et Dijon;
iocc. indd. Paria, Dubois. 48 p. [16
Brunei, J. M., Le g^n^ral Faid herbe.
Paris, Delagrave. 356 p. 10 fr. [17
Betrachtungen üb. d. Operationen
•d. Französ. Ost-, West- u. Nord-
Armee im Jänner 1871, vom Verf.
•d. strateg. Skizze üb. d. Feldz. 1866
in Böhmen. Wien, SeideL 1890.
105 p. m. 3 Ktn. 6 M. [18
Honig, Fr., GefechtsbiJder a. d.
Kriege 1870-71. I: Die Gefechte v.
la öarionni^re und Villechauve,
7. Januar 1871. Berl. , Luckhardt.
xiijl36 p. m. 1 Plan. 8 Hl. [19
Rechteabmarech, Der, d. 1. Armee
«nter Gen. v. GGben auf St. Quentin,
Jan. 1871. — Die Verfolgg. nach d.
■Schlacht bei Le Maus durch d. De-
tachem. d. Gen. v. Schmidt, 13. bis
17. Jan. 1871. (Kriegsgeschtl. Einzel-
^chrr. , hrsg. v. Gen.stabe, Hft. 14,
Bd. III, 99-161; 162-89.) Beri., Mitt-
ler. 2 M. 25. [20
Weil, 6. D., L'attitude de l'An-
^leterre vis-&-vi8 de la France en
1870-71: Le Cabinet Gladstone et
Topinion publique. Paris, Marpon.
^2 p. [21
Zeitschriflenaufeätze z. Preuss.-Dt.
0. a) W. Schwartz, Die Preuss. Kö-
nige als Künstler. [Handzeichngn.
Friedr. Wilhelm's IIL u. IV.] (Samm-
ler 12, 25 f.) — b) Wippermann,
K. Fr. V. Savigny. (ADB 30, 452 4.)
— C-f) B. Poten, W. v. Scharn-
horst. — H. W. V. Schack. — K.
W. H. V. Salviati. — Ad. v. Schell.
— F. C. J. Nep. V. Salm-Salm. (Ebd.
Deutsche Zeitschr. für Oeschichtsw. 1891
597 f.; 489 f.; 286; 759 f.; 253 f.) —
g) v. Haslingen, Gf. Wrangel u.
Prinz Albr. v. Preussen üb. Aus-
bildg. d. Cavallerie. (Jbb. f. d. Dt.
Armee 75, 158-68.) — h) G. Zernin,
Erinnergn. an v. Fransecky. (AZtg
'90, Nr. 159.) — i) Brecher, G. H.
Rindfleisch. (ADB 30, 76-8.) -
k) K. Braun, Otto Michaelis. (Vjschr-
VPK 28, I, 115; 13046.) - I) A.
Soetbeer, Vertheilg. d. Preuss.
Volkseinkommens. (Ebd. 118-29.)
— m) D. Erdmann, J. G. Scheibel.
(ADB 80, 693-9.) [22
Landfermann , D. W., Erinnergn.
a. s. Leben. Lpz., Bädeker. 1890.
389 p. 4 M. *Rec.: PJbb 67,
314 f. [23
Berger, L. M., Der alte Harkort;
e. Westfäl. Lebens- u. Zeitbild. Lpz.,
Bädeker. 1890. xvj650p. 7 M. [24
Freytag, 6., Reminiscences of mjr
life, transl. from the German, by
Kath. Chetwynd. 2 vol. Lond.,
White. 18 sh. <^Rec.: Ath. Nr.
3292; Ac. Nr. 976. — Rec. d. Dt.
Originals: HZ 63, 326 f. [25
^X-Blnding, Norddt. Bund, s.'89, 2615
u. 5104. Rec: HZ 64, 316 f. Flathe;
Ggw. 38, 159 de Jonge; Z. f. d. ges.
Staatswiss. 46, 562-5 Fricker. [26
GefTcken, F. H., The unity of Ger-
many. (EHR 6, 209-37.) [27
Busch, Bismarck u. seine Leute.
7. Aufl. (Vgl. '89, 2627). 635 p.
6 M. [28
Wippermann, Dt. G.-Kalender (s.
'89, 2642 u. '91, 1250). 1890, Bd. II.
xv464 p. 6 M. *Rec.: GBl '91,
754. [29
Schulthese, Europ. G.-Kalender (s.
'89, 2643 u. '90, 1533). VI; 1890.
ix373 p. 8 M. *Rec. v. V: GBl
'90, 1473 f. [30
Eck, Sam., Die kirchl. Lage in d.
Balt. Provinzen Russlands. Vortr.
Diirmst., Waitz. 47 p. 1 M. [31
Bock, W. V., Reinh. Job. Ludw.
Samson v. Himmels tjerna. (ADB
80, 317-24.) [32
Lobe, E. , Der Staatshaushalt d.
Kgr. Sachsen. Lpz., Veit. 1889. 272 p.
7 M. ^Rec: MIÖG 12, 176 f. [33
Dammers, G. F. F., Erinnergn. u.
Erlebnisse. Hannov., Helwing. 1890.
260 p. 6 M. ^ Letzte Zeiten d.
Kgr. Hannover. — Rec: NtZtg 43,
V. ». '7
*60
Bibliographie Nr. 1934—1973.
Nr. 658; Vedette '90, 16. Nov.; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 588. [1934
Rosenkranz, A., Die Schlesw.-Hol-
stein. Post (1848-52) u. deren Post-
schillinge. Lpz., Heitmann. 76 p.
m. 10 Taf. 2 M 50. [35
Planck, 0., D. Badgetrecht d. Belg.
Verf., hist-krit. beleuchtet. Münch.,
Ackermann. 1889. 71 p. 1 M. 60.
#Rec.: Z. f. d. ges. Staatsw. 46,
601 ; Krit. Vjschr, f. Gesetzgebg. 14,
280-5 Seydel; Z. f. Privat- u. öflF.
Recht 18, 548-51 Tezner. [36
Miru8, A., Frh. Aug. v. Lo6n; e.
Beitr. z. G. d. Hoftheaters zu Weimar.
Weimar, Thelemann. 1889. 67 p.
1 M. 50. ^3.ec.: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 32. [37
Kniapel, H., Das grosshzgl. Hof-
theater zu Darmstadt, 1810-90; m.
. geschtl. Rückblick. Halbbd. I. Darm-
stadt, Zemin. 288 p. 6 M. [38
Palm, Ad., Kgin. Pauline v. Würt-
temberg, Gem. Wilhelm's L Stuttg.,
Bonz. 126 p. 2 M. 60. [39
Funk, F. X., Die kath. Landes-
univere. Ellwangen u. ihre Verlegg.
nach Tübingen. (Sep. a. Festgabe
d. Univ. Tübing. 1889.) Ttib., Laupp.
1890. 4«. 29 p. 2M. ^Rec: HZ
65, 164. — Vgl. a) Geschichte d.
Tüb. Burschenschaft. (Burschensch.
Bll. 5, I. 203-6; 228-30.) [40
Schmitz, M., Fürst K. Ant. v.
Hohenzollem u. d. Bedeutg. seiner
Familie f. d. Zeit-G. 3. Aufl. Neu-
wied, Heuser. 1890. 94 p. 2 M. [41
^Heer, 6., a) Landammann u. Bun-
despräsident J. Heer. Zürich, Schult-
hess. 1885. — b) Landammann D.
Schindler. Ebd. 1886. Rec: HZ 66.
123-6 Meyer v. Knonau. [42
Herzog, E., Rob. Kälin, Pfarrer in
Zürich. Vortr. Zur., Müller. 88 p.
2 M. [43
^Maximilian II. u. Schelling, Brief-
wechsel, hrsg. v.Ludw.TrostjS. *90,
3541. Rec: BllLU 1890, 625-8 Groben ;
PJbb 66, 436 f.; NtZtg 43, Nr. 521;
CBl 36 f.; DLZ 12, 131 f. Heigel;
Dt. Rs. 66, 318; HJb 12, 452. [44
RäOter, D., G. Oesterreichs, 1848
bis 1890; m. bes. Berücks. d. Verf.-
Entwicklg. Wien, Perles. 103 p.
1 M. 20. [45
Rlarchet, 6., 1848-88; e. Rückblick
auf d. Entwickig. d. Oesterr. Agrar-
verwaUg. Wien, Frick. 1889. 101 p.
1 M. 60. ^Rec: Z. f. d. ges. Staats-
wiss. 46, 374 v. d. Goltz. [46
Szichenyl, St., Briefe; hrsg. v.
B. Majlath. IL [Ung.] Budapest.
Akad. 729 p. 10 M. ^Rec: Üng.
R. 11, 119-45 Silberstein; HJb 12,
201. [47
Bartlia, B^ia, Statist. Studien a.
d. Gebiete d. Ungar. Protestantismns.
[üng.] Budapest. 1890. 165 p. 1 fl. 10.
HsRec: ThLBl 75 f. Szlavik. [AS
Faicke, Die Hauptperiode d. sog.
Friedensblokaden, 1827-50; e. völker-
rechtl. Studie. Lpz., Rossberg. 92 p.
2 M. 60. [4^
LimanowakI, B., Historya ruchu
spolecznego w 19. wieku. [G. d.
Socialbewegg. im 19. Jh.] Lemberg.
1890. 498 p. 10 M. [50
Winterer, L, Der intern. Sodalis-
mus V. 1885-90; a. d. Franz. v. Job.
Ber|. Köln, Bachem. 188 p. 2 M. [51
Scnmoüer, G., Zur Social- u. Ge-
werbepolitik d. Ggw.; Reden u. Auf-
sätze. Leipzig, Duncker & H. 1890.
xij472 p. 9 M. ^Kec: VjschrVPK
28, I, 228-34. [52-
Werner, B. v.. Dt. Kriegsschiffs-
leben u. Seefahrtkunst. Lpz., Brock-
haus. xviij450 p. m. 4 Ktn. 9 M.
^Rec: CBl 469-71. [bS-
Pole, W., Wilh. Siemens. Berl.,
Springer. 1890. 485 p. 8M. 'JfRec.:
CBl 503 f. [54
Zeitschriflenaufaätze z. Kirchen-G.^
Gelehrten-G. etc.: a) C. E. Carstens,.
Zur G. d. Harms'schen Thesen Streites.
(ZSchleswHolstLauenbG 20, 269-81.)
— b) 0. M 0 1 d e n h a u e r, Begeg-
nungen m. Dav. Fr. Strauss. (Dt.
R. 16, 65-8.) — c)D.v. Buchruck er,
Chr. Seybold. (N. kirchl. Z. 2, 231
bis 246.) — d) Aus d. Leben eines
Jesuiten-Generals. [Joh. Phil. Root-
haan 1829 53.] (HPBll 105, 254-66.
106,182-97.) — e)C.Fuchs,Schopen.
hauer und Wagner. (Grenzb. 49, II,
461-71; 501-10.) — f) 0. M., K.
Herm. Scheidler. (PJbb. 67, 379-88.)
— [g-k: Annuaire de Tac. de Belg.
57, 359-436.] g) T. J. Lamy, J. J.
E. A. V. Weddingen. — h) F. Du-
pont, L. G. de Koninck. — i) E.
Guglia, Ranke u. Gentz. (Grenzb.
50, I, 409-17.) - k) M. Bernays.,
Zur Kenntn. Jac. Grimmas. (AZt^
III, 7. Neueste Zeit.
♦91
S
Ur. 55-58.) — 1) J. v. Lieb ig, ßiogr.
Aufzeichogn. (Dt. Rs. 66, 30-9.) —
i) F. V. Duhn, H. ScbliemanD.
" Heidelb. Jbb. 1, 145-64.) — n) L.
eiger, Aus Ed. Gans' Frühzeit.
<ZGJuden 5, 91-99.) [1955
^Alaux, Le probUme relig. au
19. si^cle, 8. 90, 3550. Rec: S^ances
et trav. 34, 630-6 Levlqae; R. philos.
30, 637 f. Venies; Philos. Mthfte.
27, 367-71 E. Köolg. [56
Braun, Fr., Erinnergn. an Karl
Gerok. Lpz., Richter. 63 p. IM. [57
Conrad, J., Die Frequenzverhh. d.
Ünivereitäten d. Europ. Calturländer
[seit 1831]. (Jbb. f. Nat.ök. 56, 376
bis 94.) [58
Ule, W., G. d. k. Leopold.-CaroÜD.
Dt. Akad. d. Katarforscher, 1852-87,
m. e. Rückbl. auf d. früh. Zeit. Lpz.,
Engelmann. 4°. 258 p. 8 M. [59
Stillbaner, J., Das Volksschalwesen
in Dtld. währ. d. 3 ersten Decennien
d. 19. Jh. (Frkf. zeitgem. Bro-
schüren XII, 5.) Frkf., Fösser. 32 p.
50 Pf. [60
Andreae, C. , üeb. die Bedeutung
Diester weg's f. d. Dt. Volksschule u.
ihre Lehrer. Kaisersl., Tascher. 1890.
23 p. 50 Pf. -^fRec: DLZ12, 452f.
Bliedner. [61
Richter, K., Ad. Diesterweg; nach
8. Leben u. Wirken. Wien, Pichler.
1890. 260p. 3M. ^Rtc: CBl 181. [62
Rolbe, A., R. H. Hiecke. (Kolbe,
Lebensbilder v. Schulinännern d.
Neuzeit. Hft. 1.) Bresl., Hirt. 36 p.
^Rec: Z. f. Oesterr. Gymn. 42,
371. [63
Manmaa, V., Les philosophes con-
tempor. I. Paris, Lecotfre. 528 p. [64
Saliwiirk, L v., Herbart's Lehrjj.
(Sammig. pädag. Vortrr., hrsg. v.
Meyer-Markau, Bd. lU, 1.) Bielef.,
Helmich. 1890. 24 p. 60 Pf. ^Rec:
Philos. Mthfte. 27, 238-40. [65
Rinn, H., Schleiermacher u. seine
romant. Freunde. (Sammig. gemeinv.
Vortrr. Hft. 111.) Hamb., Verl.Anst.
1890. 30 p. 60 Pf. [66
Gosche, R., Erinnergs.bll. für s.
Freunde; Biographie u. ausgew. Auf-
satze. Halle, Hendel. 1890. zzxix
120p. 4M. *Rec.: DLZ12, 546f.
Weinhold. [67
Cohn, Leop., W. Studemund; e.
Lebensabriss. (Sep. a. Biogr. Jb. f.
Althk.) Berl.,Calvary. 24 p. 1 M. 20. [68
Landple, H., Annette y. Droste-
Hülshoif als Naturforscherin. Paderb.,
Schöningh. 1890. 67 p. 1 M. [69
Sieber, F., G.-Tafeln zu Gabeis-
berger's Leben u. d. Entwickig. s.
Werkes, 1789-1889. Basel, Kreis,
1890. 48 p. 1 fr. [70
Briefwecliael W. Stolze's u. die auf
s. Person bezügl. Docc. (K&ding^
Stolze-Bibl. VII u. VIII.) Berlin,
Mittler. 130 p. 2 M. [71
Kramsall, E., Hist. (Jebersicht üb.
d. Verwerthg. d. Stenographie in
Parlamenten. Progr. Wien. 1889,
64 p. «äf Rec: Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 191 f. Tomanetz. [12
Zeiteehriflenaiftätze z. Lit.- und
Knnst-G. : [a-c: Grenzb. 50,1.] a) p. 121
bis 128. H. Pröhle, Zur Ehren-
rettung E. Th. W. Hoffmann's. —
b) 31-8; 81-90. Ad. Stern, Otto
Ludwig in Leipzig. — c) 232-6. J.
Gen sei, Aus W. Taubert*s Jugend-
zeit. — [d-f : Westerm. 68.] d) 676
bis 692. E. Wechsler, Nie. Lenau.
— e) 334-50. A. Stern, Gust. Frey-
tag. — f) 189-205. A. Reissmann,
Fr. Schubert. — g) G. Manz, Aue
Mich. Beer's ungedr. Correspond.
(AZtg '90, Nr. 310.) - h) B. Wild-
berg, Wilh. Jordan u. d. Dt. natio-
nale Epos. (Das 20. Jh. 1, 365-71.)
— i) G. H. 8„ Eingabe d. Bürgerm.
Reuter [1834]. Burschensch. BU. 5,
II, 1-3.) — k) Fr. Reuter, ün-
ged ruckte Briefe, mitg. v. K. Th.
Gädertz. (Nord u. Süd 53, 319-35.)
— 1) A. Gh. Kali sc her, Grillparzer
u. Beethoven. (Ebd. 56, 63-99.) —
m) MüUer-Guttenbrunn, Erinne-
rungen an Grillparzer; nach M. v.
0. Prechtler. (Mag. f. Lit. 60, 35
bis 41; 59 f.) — n) K. Landmann,
Das goldene Vliess u. d. Ring d.
Nibelungen. (Z. f. vergl. Lit.-(7. 4,
159-73.) — 0) J.Th. Rad oux, Henri
Vieuxtemps. (^Annuaire de Tac. roy.
des sc. de Belg. 57, 213-394.) —
p) Portig, Ist Rieh. Wagner d.
Messias d. neuer. Musik? (Balt.
Mtschr. 37, 639-67.) — q) Ferd.
Meyer, Der Kupferstecher Bolt.
(Sammler 12, 198-200.) — r) W.
Robert-tornow, Ferd. Robert- tor-
now. (Dt. Rs. 65, 428-46.) — 8) J.
V. Kuli, Der Medailleur AI. SUnger.
(Z. d. Münchener AlthV 3, 23-6.) [73
♦92
Bibliographie 1974—1988. Neueste Zeit.
Briefwechsel zw. Midi. Enk v. d.
Burg u. £. Frh. v. Münch-Belling-
hausen (Fr. Halm); hrsg. v. Rud.
Schachinger. Wien, Holder. 1890.
228 p 6 M. ^ Rec. : CBl 272 ; NtZtg
43 Nr. 710 Seliger; DLZ 12, 784 6
R. M. Werner. [1974
GUnderode, Die. Ausg. v. 1840.
Berl., Hertz. 442 p. 4 M. ^Rec:
NtZtg 43, Nr. 621; BllLü '91, I,
37 f. Buchner; Dt. Rs. 17, II, 313;
Nation 8, 371-3 Jeep. [75
Kelter, H., Frz. Grillparzer. (Frankf.
zeitgem. Broschüren XII, 3.) Frkf.,
Foesser. 1891. 35 p. 50 Pf. [76
Jeru8alen,Wllli.,Grillparzer'8Welt-
u. Lebens- Anschauungen. Festrede.
Wien, Eisenstein. 21 p. 60 Pf. [77
Gärtner, Fr., Friedr. Gull; e. Bild
8. Lebens u. Wirkens. München,
Kellerer. 1890. 72p. IM. ^Rec:
ThLBl '90, 453. [78
Helgel, K. v., Karl Stieler; e. Beitr.
z. s. Lebens-G., nebst ungedr. Jugend-
gedichten u. Briefen. (Baier. Bibl.
XXIII.) Bamberg, Buchner. 108 p.
1 M. 40. [79
Möeer, Alb., Meine Beziehgn. zu
Rob. Hamerling u. dessen Briefe an
mich. Berl., Lüstenöder. 1890. 70 p.
1 M. 20. [80
Bettelheim, A., Ludw. Anzensruber.
(Führende Geister III, 8.) Dreed.,
Ehlermann. 1890. 245p. 2M. ^Rec:
DLZ 12, 347-53 E. Schmid; Krit. R.
a. Oesterr. 10, 21 f.; SatR Nr. 1846;
NtZtg 43 Nr. 708 Werner. — Vgl.
a) M. Neck er, L. Anzengruber.
(Grenzb. 50, II, 34-49.) [81
Roener, L, Erinnergn. an Anzen-
gruber. Lpz. u. Wien, Klinkhardt.
61 p. IM. 20. *Rec.: DLZ 12, 347-53
Er. Schmidt; Grenzb. 50, 1, 480. [82
Dahn, Fei., Erinnergn. Buch 1*.
Bis zur Universität, 1834-50. 2. Aufl.
Lpz.^ Breitk. & H. 1890. 322 p. 5 M.
*Rec.: AZtg '90, Nr. 345; Nord u.
Süd 56, 136-8 Koch; BllLÜ '91, I,
122 H. Müller. [83
Groth, Klaus, Lebenserinnerungen ;
hrsg. Y. Eug. Wolff. Kiel, Lipsius
& T. 125 p. 3 M. -X- Rec: AZtg
Nr. 14 Werner. [84
Eggere, Fr. u. K. Eggere, Chr. Dan.
Rauch. V. Berl., Fontane. xvl80 u.
vj p. 30 M. *Rec.: AZtg. Nr. 74
Lübke; Dt. Rs. 66, 314-7; Uns. Zeit
'91, I, 372-84. [85
Adam: Das Werk d. München.
Künstlerfamilie Adam; Reproduc-
tionen nach d. Originalen., hrsg. v.
S. Soldan m. Text v. H. Holland,
Abth. 1. Nürnb., Soldan. 1890- fol.
14 Bl. m. iij2 p. Text. 33 M. <$fRec.:
AZtg Nr. 85. [86
Steinte, A. M. v., Edw. v. Steinle
u. Aug. Reichensperger in ihr. ge-
meins. Bestrebgn. f. d. christl. Kunst.
(Schriften d. GörresGes. '90, HL)
Köln, Bachern. 1890. 104 p. 2 M.
*Rec.: Lnacher St. 40, 479 f. [87
Donop, L. V., Fr. Geselschap u. s.
Wandgemälde in d. Rahmeshalle.
Berl., Wagner. 1890. 4^ 24 p. 2 M.
*Rec.: Mil. LZ 72, 32 f. [1988
r
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GESCHICHTSWISSENSCHAFT.
HERAUSGEGEBEN
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SECHSTER BAND.
JAHRGANG 1891, BAND H.
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AKADEMISCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG VON J. C B. MOHR
(PAUL SISBECE).
Druck der Onion Dentache VerlagegesellBchaft in Stuttgart.
Inhalt.
Seite
Abhandliugen und Kleine Mittheilnngen.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. Von R. Fester. . . . 235—256
„Naturwissenschaftliche* Geschichtsforschung? Von E. Bern-
heim, mit Entgegnung von F. Stieve 356 — 358
Die Schlacht bei Adrianopel am 9. August 378 n. Chr. Von
W. Judeich 1—21
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. Von J. Dieffen-
bacher 301-355
Die Entstehung des Deutschen Städtewesens. Eine Kritik der
Sohm'schen Theorie. Von E. Bernheim 257—272
Weichbildsrecht und Burgrecht. VonW. Varges 86—90
Entstehung des Consulats. Mit besonderer Berücksichtigung des
Comitat Florenz- Fiesole. Mit Nachtrag: Consules und boni
homines. Von R. Davidsohn 22—39, 358—360, 381
War der Dichter der Göttlichen Komödie der Verfasser der
Schrift De Monarchia? Von F. X. Wegele 78—80
Zur Oberrheinischen Historiographie des 14. Jahrhunderts. Von
Th. Wiehert 90—92
Dietrich von Niem und das Konstanzer Concil. Von A. Ohroust 360 — 366
Zur Trierer Zusammenkunft im Jahre 1473. Von K. Schellhass 80—85
üeber Franz' I. Gefangennahme am 24. Februar 1525. Von
E. V. Borries 366-373
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. Von
H. Baumgarten 273—300
Herzog Maximilian von Baiern uud die Kaiserkrone. Von
F. Stieve 40—77
Frankreich und die Witteisbacher nach Französischen Gesaudt-
schaftsinstructionen. Von K. Th. Heigel 92—94
Die Sendung des Herrn von Pechlin nach Petersburg im Jahre
1760. Von R. Schmitt 94--101
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz. Von H. Hüffer 102 — 104
Ueber die Transscription Russischer Namen. Von B. Minzes . 373 — 381
Bericlite nnd Besprechnngen.
Nenere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter. Von
F. Liebermann 113—176
Neuere Literatur zur Geschichte Englands seit dem 16. Jahr-
hundert. Von M. Brosch 105—113
Belgische Geschichtsliteratur des Jahres 1890. Von E.Hubert 382—390
Naohriehten und NotiKen.
Nr. 174-186. Münchener Histor. Commission. — 187-193. Histor.
Commission der Provinz Sachsen. — 194-196. Württemb.
Commission für Landesgeschichte. — 197-199. Hansischer
Geschichtsverein. — 200. Comenius-Gesellschaft.- 201-202.
Versammlung Dt. Philologen und Schulmänner. — 203-204.
Anthropologencongress. — 205-212. Deutsche Provinzial-
vereine. — 213-220. Auswärtige Gesellschaften. — 221-244.
IV Inhali.
CMte
Unterricht, a. a. : Archäol. Feriencorse ; Debatten der
Philologen Versammlung; Schulreform in Preussen und
regressive Methode; Lehrpläne. — 245-258. Archive, u. a.:
Vorlegung von Repertorien; Löher, Archivlehre. — 254-268.
Bibliotheken^ u. a. : Versendung von Hss. ; Adressbuch Dt.
Bibll.; Katalogisirung von Uss.; Bodleiana; Vaticana. —
264-269. Museen, u. a.: German.Nat.-Mu8.; Bibl. u. Mus. der
Stadt Wien. — 270-287. Zeitschriften. — 288-319. Lehr- u.
Handbücher: Bibliographisches; Biograph. Lexica; Leh-
mann; Altmann u. Bernheim; Theolog; Nachschlagewerke;
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zur ausserdeutschen Geschichte: Russland. — 885-348.
Preisausschreiben und Stipendien. — 344-352. Personalien.
- 353-803. Todesfälle, u. a.: G. Voigt f. — 364. Be-
richtigung, von W. Bröcking. — 365-369. Entgegnung
auf Erklärung der Göttinger Gesellschaft der Wissen-
schaften, von R. Wackernagel 177—2:34
Nr. ii70-374. Gesammtverein der Deutschen Geschichtsvereine.
— 375-377. Görresgesellschaft. — 378-382. Badische Histor.
Commission. — 383-398. Deutsche Pro vinzial vereine. ~
399-405. Auswärtige und internationale Gesellschaften. —
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täten, Unterrichtsfragen und Lehrbücher, u. a.: Quellen-
anszüge im Unterricht; Handbuch von Gebhardt; Lorenz.
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Geographische Hilfsmittel. — 442-450. Zeitschriften. —
451-462. Literaturnotizen zur Geschichte Italiens, I. Theil:
Allgemeines, Literatur- u. Kunstgeschichte. — 463-471. Preis-
ausschreiben u. Stipendien. — 472^5. Personalien. —
486-500. Todesfälle, u. a.: Druffel f, Jäger f, Janssen f.
Löwenfeld f , Zarncke f 391—435
Antiquarische Kataloge 234, 435 — 436
Eingelaufene Schriften 436—438
Bibliographie zur Deutsohen Gesehiohte.
Gruppe l-lll.. u. zwar Gruppe I: Literatur von Ende Decbr. 1890
bis Ende Juni 1891; Gruppe II u. III: Literatur von Mitte
März bis Ende Juni 1891. Unter Mitwirkung der Redaction
bearbeitet von Dr. 0. Mass low •93-*172
I. Allgemeines, Nr. 1989-2057 p. 93-98. — IL Mittelalter,
Nr. 2058-2345. p. 98-123. - lU. Neuzeit, Nr. 2346-2805,
p. 123-172.
Gruppe IV- VII: Literatur von Anfang October 1890 bis Ende
November 1891. Unter Mitwirkung der Redaction be-
arbeitet von Dr. 0. Masslow ♦173-*B10
IV. Cultureeschichte, Nr. 2806-3481, p. 173-239. - V. Terri-
torial- und Localgeschichte, Nr. 3482-4068, p. 239-298. —
VI. Hilfswissenschaften, Nr. 4069-4143, p. 298-300. —
VU. Anhang: Sammelwerke und Zeitschriften, Nr. 4144
bis 4226, p. 306-310.
Register 1-17
Verzeichniss von Abkürzungen 18
Die Schlacht bei Adrianopel am 9. Aug. 378 n. Chr.
Von
Walther Judeieh.
Üie Schlacht bei Adrianopel bildet das Vorspiel für den
Untergang der antiken Welt. In. ihr wirken die beiden Mächte
entscheidend zusammen, die schon Jahrhunderte lang den Bau
des Römischen Kaiserreiches erschüttert haben, Germanenthum
und Christenthum. Und doch liegt der Verlauf dieses weltge-
schichtlichen Ereignisses noch immer im Dunkel, nur der trau-
rige Ausgang zeigt sich in erschreckender Deutlichkeit.
Die Schwierigkeiten, welche die Ueberlieferung uns sonst
in der ausgehenden Römischen Kaiserzeit bietet , steigern sich
hier. Kaiser Valens, der in dieser Schlacht kämpft und fällt,
ist Arrianer, er hat keinen so warmen und beredten Anwalt ge-
funden wie der Scheinchrist Constantinus, wie der Heide Julianus,
eine Arrianische Ueberlieferung fehlt, Ammianus' Bericht ist
mangelhaft; wir müssen aus einer widersprechenden und zum
grössten Theile parteiischen Ueberlieferung mühsam das Thatsäch-
liche zu gewinnen suchen.
Aber gerade diese Schwierigkeiten locken immer wieder die
Lösung zu wagen: ihr gilt auch der folgende Versuch.
Im Jahre 363 starb Kaiser Julianus und nach Jovianus'
kurzer Zwischenregierung wurde Valentinianus vom Rathe der
Officiere zum Herrscher bestimmt. Er selbst übernahm das
Westreich, im Osten setzte er als Mitkaiser seinen Bruder
Valens ein.
Die beiden Brüder waren sehr verschieden: Valentinianus,
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. 1
2 W. Judeich.
von Jugend auf Soldat, verleugnete nicht das Illyrische Bauem-
thum, dem er entstammte, ohne grosse geistige Gaben, rück-
sichtslos bis zur Grausamkeit, aber ein guter Officier und Regent.
Den kirchlichen Bewegungen der Zeit, namentlich dem grossen
Kampf der Arrianer und Athanasianer, steht er ziemlich theil-
nahmelos gegenüber. Valens bekannte sich mit Leidenschaft
zum Arrianischen Glauben. Ohne unkriegerisch zu sein, besass
er nicht in so hervorragendem Masse wie sein Bnider eine müi-
täxische Begabung, aber er ist vor allem ein ausgezeichneter
Verwalter, ein Mann, der nach Kräften seiner schweren Pflicht
gerecht zu werden sucht, der ohne eigenen Ehrgeiz sich dem
älteren Bruder zum Wohl des Ganzen willig fügt. Und Einig-
keit, Tüchtigkeit that noth: das Westreich war von den Ala-
mannen bedroht, die auf die Nachricht von Julianus' Tode sich
zu einem neuen Vorstoss rüsteten, Britannien von Pikten und
Skoten überschwemmt, Paunonien von Quaden und Sarmaten
gefährdet; im Osten drangen die Neuperser unter ihrem alten
König Schäpür in Armenien ein, um sich dort wieder das Ueber-
gewicht zu sichern. Valentinianus begab sich sofort an die
Nordwestgrenze, für Valens war die Persergefahr am dringendsten;
ihr wollte er auch zuerst begegnen. Doch da er kaum seiner
Hauptstadt den Rücken gekehrt hatte, brach, durch die bei dem
Thronwechsel zurückgesetzte Partei des Constantinischen Hauses
angezettelt, ein Aufstand aus, der Procopius, den letzten männ-
lichen Verwandten des Hauses, auf den Thron erhob.
Die Empörung wurde, obwohl sie sich weit verbreitet hatte,
schnell unterdrückt und der Thronprätendent enthauptet. Aber
auch jetzt konnte Valens noch nicht seinen ursprünglichen
Plänen nachgehen: ihn hielt ein Krieg mit den Gothen zurück,
bei denen Procopius Unterstützung gefunden hatte. Es war
nicht das erste Mal, dass sich Römer und Gothen begegneten.
Schon lange sassen diese, in Ost- und Westgothen getheilt,
nördlich der Donau in der alten Römischen Provinz Dacien, die
seit nahezu 100 Jahren aufgegeben war, und weiter nördlich
und nordöstlich. Auf die Zeit heftiger Angriffe war eine Ruhe-
pause gefolgt, und friedliche Beziehungen hatten in den letzten
Jahrzehnten sich angebahnt. Eine Verletzung des Friedens warf
man sich jetzt gegenseitig vor, dadurch kam es zum Kriege.
Drei Jahre gingen über den Kämpfen hin ; die Römer waren
Die Schlacht bei Adrianopel. 3
siegreich ; aber in dem Frieden vom Jahre 369 wurde wesentlich
der alte Besitzstand beiderseits beibehalten, nur das Betreten
Römischen Gebietes ward den Gothen streng untersagt. Danach
lebte das frühere freundschaftliche Verhältniss wieder auf; die
Gothen erbaten sich christliche Missionare, die ihnen, und zwar
auf des Kaisers Wunsch Arrianer, auch zugeschickt wurden.
Valens konnte jetzt ohne Sorge sich den Armenisch-Per-
sischen Verhältnissen widmen, die dringend seine Anwesenheit
erheischten. Er hielt Hof in Antiochia, wo zufällig damals auch
sein späterer Geschichtschreiber Ammianus Marcellinus weilte.
Da kam das Jahr 376. Ein wildes Mongolisches Reitervolk,
von dem man bis dahin kaum gehört hatte, die Hunnen, hatte
seine Heimath , die grossen Steppen Centralasiens verlassen und
war in das Land nördlich der Donau hereingebrochen. Die
Germanischen Stämme, welche dort sassen, hatten ihrem Anprall
nicht widerstehen können, der alte Ostgothenkönig Ermanarich
war gefallen, die Ostgothen zersprengt; von den Westgothen
flüchtete ein Theil in das Karpathengebirge , ein anderer Theil
unter den Gaufürsten Alaviv und Frithigern sammelte sich mit
Weib und Kind am Donauufer und bat klagend um Schutz und
Aufnahme in das Römerreich, Heeresfolge und Treue gegen den
Kaiser gelobend. Zu Valens selbst ging eine Gesandtschaft ab,
und dieser gab Befehl, unter bestimmten Bedingungen die Flüch-
tigen aufzunehmen und ihnen Gebiete in den entvölkerten
Grenzlanden anzuweisen ^.
Man hat in alter und neuer Zeit mit einem durchaus
falschen Schlüsse aus den folgenden Ereignissen den Kaiser
wegen dieser Entscheidung getadelt und darauf das kommende
Unheil zurückgeführt ^. Valens verfügte hier nur, was im Westen
seit den ersten Anfängen des Kaiserthums Sitte war, Germanen
in den Grenzprovinzen anzusiedeln, um mit Germanen Germanen
zu bekämpfen. Noch jüngst hatte in Pannonien Constantinus
der Grosse sogar einem Theil der Sarmaten, Constantius in
Mösien Ulfilas mit seiner Christenschaar Land gegeben.
* Die Stellen bei Tillemont, hist. des empereurs. ^Valens** Art. XVII.
'^ Ammianus XXXI. 4, 4. 6; Socrates hist. eccl. IV, 34; Sozomeuus hist.
eccl. VI, 37; Eunapius Frgm. 42. 43 Müller; Gibbon, übers, v. Sporschi 1.
(Leipzig 1837) Cap. 26 Sp. 855. 862.
4 W. Judeich.
Bei der grossen Masse, die hier erschien — bei 200000
wehrfähige Männer werderr uns genannt — waren nur eine
richtige Vertheilung und gewisse Vorsichtsmassregelu nöthig;
beide waren vom Kaiser anbefohlen, beide wurden aber von
den beauftragten Beamten unterlassen. Ja diese gingen noch
weiter, sie reizten und quälten das Volk auf jede Weise, er-
pressten Geld und Geldeswerth, vernachlässigten die Verpflegung.
Dabei wurde das Verbot der Waffeneinfuhr lässig gehandhabt,
und als man landeinwärts gezogen war, die Donaugrenze schlecht
bewacht. So gelang es Ostgothischen Haufen, denen Valens die
Aufnahme verweigert hatte, ungehindert über den Strom zu
kommen^. Endlich versuchten die beiden Oberbefehlshaber
Lupicinus und Maximus nach der oft mit Glück angewendeten
Regel die Gothen ihrer Führer zu berauben. Sie luden diese
zu einem Gastmahl nach Marcianopolis ein, dabei sollten die
Gothischen Fürsten fallen, aber der Anschlag misslang ^.
Erst jetzt war die Gothengefahr wirklich entfesselt, erst
jetzt lehnten sich die Gothen, die bis dahin alles geduldig ge-
tragen hatten, offen auf. Das Heer, welches man ihnen ent-
gegenstellte, wurde geschlagen. Die Getödteten lieferten Rüstungen
und Waffen, und verwüstend und plündernd ergossen sich die
Gothischen Schaaren in die Thrakische Provinz und weiter.
Nur an den Mauern der Städte prallte ihre Kriegskunst ab^.
Valens erkannte sofort die grosse Gefahr; er eilte, mit den
Persern einen vorläufigen Frieden zu schliessen, auch gingen
Boten an seinen Neffen Gratianus, der im Jahre 375 nach
Valentinianus' Tode die Herrschaft des Westreiches übernommen
hatte. Den vereinigten Ost- und Weströmischen Truppen gelang
es, die Gothen über den Balkan zu drängen und in den Sümpfen
der Donaumündungen einzuschliessen, aber die Schlacht bei der
kleinen Stadt ad Salices im Herbst des Jahres 377, welche den
Feind vernichten sollte, blieb unentschieden : die Römer mussten
sogar auf Marcianopolis zurückgehen. Immerhin gelang es
* Ammianus XXXI 4,9—5,3; Hieron. z. J. 378 (Jord. h. G. § 131 ff.
Mommsen); Eunap. a. a. 0. (Zosim. IV, 20).
' Ammianus 5, 4 — 7 (Jord. 135 ff.)- Biese Ereignisse fallen in die zweite
Hälfte des Jahres 376.
^. Ammianus 5, 8 — 6, 7; vgl. S. 6 Anm. 1.
Die Schlacht bei Adrianopel. 5
ihnen, als die Gothen in ihrer Wagenburg zauderten, die wich-
tige natürliche Vertheidigungsmauer der Balkanhalbinsel, die
grosse Kette des Balkan, zu besetzen und zu befestigen. Aber
während man im Winter rüstete und die Sperre durch Stand-
lager am Fusse des Gebirges zu stärken strebte, gelang es den
Gothen, durch Hunnische und Alanische Haufen verstärkt, am
Meere durchzubrechen^. Es ist vielleicht kein zufälliges Zu-
* Amm. 7. 8; Fasti (Tdat.) z. J. 377. Die hier akizzirte Vorgeschichte des
zweiten Gothischen Einbruchs ist trotz Ammianus' unklarer Erzählung kaum
anders zu denken. An dem Text der Erzählung mnss nur 8, 1 gebessert werden.
Ammianus berichtet vorher, wie der Gothische Herzog Frithigern beim An-
rücken der Römischen Streitkräfte alle seine Leute in der Stellung am
Halmyris-See sammelt (7, 7. 8), die unentschiedene Schlacht bei ad Salices
(7, 10—16), den Rückzug der Römer auf Marcianopolis und die siebentägige
Rast der Gothen in ihrer Wagenburg (8, 1), dann fährt er fort: ideoque opor-
tuniicUem müites nancti, imm^sas alias barbarorum catervas inter Haemi-
monUtnas angustias clauserunt aggerum objectu celsorum. Dieses alias ist, da
die Westgothen bei ad Salices vereinigt waren und dieselben Westgothen
später Durchbruchsversuche machen (8, 4), einfach sinnlos. Man muss mit ganz
leichter Aenderung schreiben illas. Die Römer setzen lediglich ihren
Ruckzug von Marcianopolis fort und befestigen, während die Gothen von
dem vorausgehenden Kampfe erschöpft in der Wagenburg bleiben, die
Balkanpässe. — Die auf diese Ereignisse folgenden Bewegungen der Römi-
schen Truppen lassen sich nur mit Vergleichung der Karte begreifen. Die
Stellungen des Barzimeres in der Nähe von Debeltus (8, 9) und des von
Gratianus gesandten Feldhenn Frigerith bei Beroea (9, 1) weisen auf eine
planmäsftige Vertheilung. — Debeltus oder Dibaltus, unweit des heutigen
Golfes von Burgas in Ostrumelien gelegen (Jirecek, Archl.-epigr. Mitthh. aus
Oesterreich X, 166 f.; 204), befindet sich ziemlich am Ende einer Strasse,
welche bald hinter Philippopel die alte grosse Heerstrasse von Belgrad
nach Constantinopel verlässt, um über Beroea, Cabyle dem Schwarzen Meere
zu zu ziehen (tab. Peut. VII B. Desj.). Beroea, heute Eski Zagra, liegt an
dem Punkte der Sti-asse, an welchem diese eine aasgeprägt östliche, statt der
bis dahin verfolgten nordöstlichen Richtung einschlägt (Jirecek, Monatsberr.
der Berl. Ak. 1881 S. 446 ff.). In dieser Gegend mündet ausserdem der über
den Schipkapass fuhrende Balkanweg. — Die Römischen Truppen halten
also ihrer gewöhnlichen Taktik nach eine durch eine Heerstrasse verbundene
Linie mit grösseren Abtheilangen besetzt. Wahrscheinlich werden wir
Ammianus' Worte (8, 5): quo cognito Saturninus (der von Valens gesandte
Oberfeldherr) — iam enim aderat et praetenturas stationesque dhponehat agrarias
— paulatim conligens sitos, digredi parabat consilio non absurdo: ne subita
multltudo nti amnis inpulsu undarum obicibus ruptis entisstiSf convelleret levi
negoiio cunctos, suspecta loca acutius observantes dahin zu verstehen haben,
dass Saturninus im Anschluss an Frigerith's Stellung bei Beroea diese zweite
6 W. Judeich.
sammentreffen, dass die Gothen denselben Punkt zum Durchbruch
wählten, wie Anfang dieses Jahrhunderts der Russische General
Diebitsch, der für seinen Balkanübergang den Ehrennamen
Sabalkansky davontrug : von Frithigern ist kaum die That selbst
überliefert.
Die ganze Römische Vertheidigungsstellung wurde so auf
dem rechten Flügel umfasst und damit vollkommen aufgerollt.
Aufs neue kamen Verwüstung und Elend über das blühende
Thracien: ja bis an die Thore von Constantinopel drangen die
plündernden Haufen der Gothen vor^
Das Römische Heer konnte und wollte nichts thun, es war
zucht- und muthlos geworden von den obersten Führern an.
und zwar die Hauptvertheidiguugsiinie vernichtete. Satuminus zog dafür einen
Theil der Truppen von den Pässen zurück; dass er aber, wie es nach Ammianus'
Erzählung (8, 6) scheinen könnte, die Pässe ganz geräumt hat, ist eine mili-
tärische Ungeheuerlichkeit, die wir einem erprobten Römischen General schwer-
lich zutrauen dürfen. Jedenfalls konnte Satuminus die Pässe nicht vollständig
räumen, bevor nicht seine neue Aufstellimg ganz fertig war. Und dass sie
nicht fertig war, geht daraus hervor, dass zunächst Barzimeres, dann
Frigerith überfallen werden (8, 9 ff.). Demnach muss also ein Burchbruch
der Gothen erfolgt sein und zwar über einen der östlichsten Balkanpäsee. —
Beachtenswerth ist es, dass Moltke, Der Russisch-Türkische Feldzug in der
Europäischen Türkei 1828 und 1829, (Berlin 1845) S. 52 f., eine ähnliche
Art der Vertheidigung wie wir sie für Satuminus vorausgesetzt haben, für
die militärisch wirksamste erklärt. — Ueber Diebitsch' Uebergang vgl. ebd.
S. 335 ff., auch Über die Balkanpässe S. 55 ff., und Jirecek, Die Heerstrasse
von Belgrad nach Constantinopel und die Balkanpässe, (Prag 1878) 139 ff.
^ Amm. 8, 6—8; Socr. IV, 35. 38; Sozom. VI, 37. 39; Hieron.
z. J. 378 (Gros. VII, 33, 11); Theoph. S. 64 f. de Boor z. J. d. W. 5870
(Cedren. I, 548 ed. Bonn.; Zonar. XIII, Iß, 3); Rufin. bist. eccl. II, 13 bei Migne,
Patrol. L. XXI, 214. — Eunapius Frgm. 42 (Zosim. IV, 22) erwähnt hier
schon fälschlich die Zurückweisung der Gothen durch Sarazenische Reiter,
die erst nach der Schlacht von Adrianopel gehört: vgl. Amm. XXXI,
16, 4 ff.; Socr. V, 1; Sozom. VII. 1; Teoph. a. a. 0. - Die Oströmischen
Truppen scheinen auf Constantinopel zurückgewichen zu sein , wo wir
wenigstens später Trajanus und Satuminus finden. (Ammianus XXXII,
1. 13, 9, vgl. S. 11 f.) Der Weströmische General Frigerith hatte Noth, sich
durch das Gebirge nach der Provinz Illyricum zurückzuziehen. — Die zuletzt
von Tocilescu, Archl.-epigr. Mitthh. aus Oesterr. VI, 1882, 45 ff., veröffent-
lichte Inschrift aus der Dobrudscba, die von einem Sieg des Valens über
die Gothen berichtet, auf diese Zeit zu beziehen, wie es T. versucht, ist
unmöglich.
Die Schlacht bei Adrianopel. 7
Bezeichnend für die damaligen Verhältnisse ist die Entschul-
digung, welche von Trajanus, einem der geschlagenen Oströmi-
schen Generale überliefert wird; er wagte es, auf des Kaisers
Vorwürfe zu antworten, der Himmel sei gegen ihn gewesen»
weil Valens nicht den rechten Glauben bekenne \
Valens selbst hielt sich noch immer in Antiochia auf; er
suchte in seiner Umgebung vergeblich den Mann, der es ver-
standen hätte, wieder Ordnung und Zucht in das verwilderte
Heer zu bringen, die doch die ersten Bedingungen für den be-
vorstehenden Kampf waren. Endlich verfiel er auf den West-
römischen General Sebastianus, einen erprobten tüchtigen Sol-
daten, der an Gratianus' Hofe aber nicht gern gesehen war, weil
man gefürchtet hatte, die Truppen würden ihn zum Kaiser aus-
rufen. Zu aller Zufriedenheit sandte ihn jetzt Gratianus nach
dem Osten und bereitete sich selbst vor, im Frühjahr mit
Heeresmacht seinem Oheim zu Hilfe zu ziehen ^.
Valens' Truppen sammelten sich, den Zugang zur Hauptstadt
deckend, bei dem kaiserlichen Lustschlosse Melanthias, das an
der alten Heerstrasse von Byzanz nach Sirmium, 3^/4 Dt. g. Meilen
westlich von Constantinopel lag^. Im Laufe des April d. J.
378 brach auch der Kaiser von Antiochia auf und traf am
30. Mai in Constantinopel ein*.
' Theodoretus hist. eccl. IV, 33, vgl. Amm. XXXI, 11, 1. Diese Ge-
schichte, welche Theodoretus mit solchem Stolze erzählt, ist durchaus
glaubwürdig; sie passt vortrefflich zu der kurzen Charakteristik, welche Am-
mianus von den beiden im Jahre 377 gegen die Gothen fechtenden Generalen
Trajanus und Profuturus gibt (XXXI, 7, 1): ambo rectores, anhelantes quidem
ahius sed imbellis. Auch die Nachricht Theodoretus', dass die Generale
Victor und Arintheus Trajanus' Worten Beifall zollten, hat viel innere
Wahrscheinlichkeit: alle drei gehören der orthodoxen kirchlichen Partei an
und stehen mit dem Bischof von Cäsarea Basilius in einem besonders
freundschaftlichen Verhältniss. Beweis dafür geben des letzteren Briefe bei
Migne, P. G. XXXII an Trajanus Br. 148, 149, an Victor 152, 153, an Arin-
theus 129, an Arintheus' Gattin nach seinem Tode bei Adrianopel 269.
« Amm. XXXI, 11, 1, vgl. 5; Eunap. Frgm. 47 (Zosim. IV, 22).
' Jirecek, Heerstrasse 53.
* Fasti (Idat.) z. J. 378; Soor. IV, 38; vgl. Amm. a. a. 0. Da wir
annehmen müssen, dass Valens die grosse directe Heerstrasse über Tarsus,
Tyana, Ancyra, Nicomedia nach Constantinopel gezogen ist und diese nach
übereinstimmenden Angaben des Itinerarium Antonini 1.39-147 und Hierosoly-
miUnum 571—581 (vgl. tab. Peut. Segm. IX ff.) rund 150 Dt. g. Meilen beträgt.
8 W. Judeich.
Murrend empfing ihn das Volk, ja bei den Circusspielen,
die Valens zur allgemeinen Beruhigung und Ablenkung hatte
austeilen lassen, brach es in laute Schmähungen aus. Der
feige, verwöhnte Pöbel der Hauptstadt hatte sich im Laufe der
Zeit angemasst, bei politischen und religiösen Fragen seine
höchsteigene Meinung kundzugeben und war nicht selten damit
durchgedrungen. Er versuchte es auch diesmal, von den Nicänischen
Priestern aufgehetzt: feig und weibisch schalt er den Kaiser und
schrie prahlerisch nach Waffen.
Valens war aufs tiefste verletzt und gekränkt, er brauchte
seine Truppen aber jetzt zu wichtigeren Dingen, als die verdiente
Züchtigung auszutheilen : nur drohende Worte schleuderte er
gegen das aufrührerische Volk und verliess schon am 11. Juni
wieder die Städte
Das Heer suchte er auf jede Weise zu ermuthigen und für
die kommenden schweren Aufgaben vorzubereiten: den Ober-
befehl über das Fussvolk gab er an Sebastianus, der auch sofort
mit seiner Beform begann. Aus ausgewählten Leuten schuf er
sich eine kleine Kerntruppe, die leicht beweglich und unbedingt
zuverlässig den Gothen im kleinen Krieg begegnen sollte^.
Da es Gratianus' Anmarsch abzuwarten galt, musste Valens
vorläufig eine Vertheidigungsstellung einnehmen. Die eigentliche
Vertheidigungsbasis, die grosse Balkankette, war längst verloren,
aber wenig nördlich und nordwestlich von Adrianopel zieht
ebenfalls westöstlich eine andere Gebirgskette, welche heute dort
Ostrumelien vom Türkischen Gebiete trennt und auch jetzt noch
grosse militärische Wichtigkeit besitzt. Ein bestimmter Name
ist für diesen Gebirgszug nicht vorhanden, er verbindet das
80 lässt sich die Zeit des Abmarsches ungefähr berechnen. Der gewöhnliche
Reisende brauchte, um diese Strecke zurückzulegen einen reichlichen Monat
(Itin. Hieros. a. a. 0.), und der Kaiser wird nicht viel weniger gebraucht
haben, da es doch wahrscheinlich ist, dass er mit einer Heeresabtheilung
marschirte. Demnach wird Yaleus um Ende April von Antiochia auf-
gebrochen sein.
1 Zeit des Abmarsches: Socr. IV, 38; (fast. Idat.) z. J. 378. vgl. Amm.
a. a. 0. — Die Ereignisse in Constantinopel : Socr. a. a. 0.; Sozom. VI, 39;
Theoph. a. a. 0.; Cedren. I S. 548 ed. Bonn. Gibbon a. a. 0. Cap. 26
Sp. 876 betont ganz richtig die Wirkung dieser Vorgänge auf Valens'
EntSchliessungen.
2 Eunap. Frgm. 46. 47 (Zosini. IV, 22) ; Amm. 11, 1. 2.
Die Schlacht bei Adrianopel. 9
Rhodopegebirge (Despoto-Dagh) mit dem „Thrakischen Randge-
birge*, das gewönlich Istrandscha-Dagh genannt wird^.
Diese Kette wird in der Hauptsache nur von zwei grossfen
Flussläufen, auf eine Strecke von wenig über 5 Dt. g. Meilen
durchbrochen, durch die von Westen kommende Maritza (den
alten Hebrus) und die Tundscha (den alten Tonsus), die von Norden
kommt und bei Adrianopel in die Maritza mündet. In dem
Stromgebiet der Maritza und der Tundscha liegen die Uebergänge
nach Adrianopel. Diese Linie musste wennmöglich gewonnen
werden.
Valens liess die Hauptmasse seiner Truppen mit den nö-
thigen Anweisungen an dem alten Lagerplatz und rückte nur
mit einem Theil, dabei Sebastianus und seine Kerntruppe, auf
der grossen Heerstrasse nach Sirmium vorwärts bis beinahe
4 Meilen vor Adrianopel, zu dem kleinen Orte Nike oder Nice,
der nach einem Siege des Constantinus so getauft war*. Ob
^Theob. Fischer, Die Südosteuropäische (Balkan-) Halbinsel in
.Unser Wissen von der Erde* 1890 S. 257.
* Aniniianus 11, 2: Valens' persönliche Oberleitung bei diesem Vor-
stoss bestätigt durch Soor. IV, 38; Soz. VI, 40. Zosinius' Schweigen darüber
(IV, 23) erklärt sich aus der Parteinahme seines Gewährsmannes für Se-
bastianus. — Die statio Nice begegnet häufig in der patristischen Literatur
und wird gewöhnlich in die Nähe von Adrianopel versetzt; nur eine einzige
Stelle ermöglicht uns aber, seine Lage genauer zu bestimmen. Hilarius
Frgm. VIII (Migne P. L. X S. 690): cum conaedissent episcopi mansionis
^Icaeaey quae antehac (Modizo rocabatur, in provincia Thracia. Demnach ist
also Nice oder Nike mit Ostudizus, das an der grossen Heerstrasse Con-
stantinopel— Sirmium 18 mpm. (3^5 Dt. g. Meilen) vor Adrianopel liegt
(Itin. Ant. 137), gleichzusetzen. Wenn nach Ammianus XXXI, 12, 3 die
Gothen 1.5 mpm. von Adrianopel entfernt sich anschicken, Nice anzugreifen,
60 lässt sich das sehr wohl damit vereinigen. Dasselbe Nice nennt auch das
Itinerarium Hierosolymitanum 569, doch sind hier gerade vor dieser Station
eine civitas (Hadrianopolis) und eine mutatio ausgefallen (vgl. u.) ; ausserdem
mu83 mit den besten Handschriften ebd. Arhodizo für Tarpodizo gelesen
werden, vgl. W. Tomaschek, Zeitschr. f. d. Oesterr. Gymnasien XVIII (1867)
S. 711 f. — Der Zeitpunkt von Valens' Abmarsch aus Melanthias lässt sich
ungefähr auf die erste Hälfte Juli bestimmen. Valens trifft am 11. Juni
erst in Melanthias ein (vgl. o.) und hält sich einige Zeit dort auf (Am-
mianus 11, 1). Auf den Marsch bis Nice, 26 Dt. g. Meilen (Itin. Ant.
137. 138) müssen wir etwa 6 Tage rechnen (Jirecek, Heerstrasse 48), auf
den weiteren Vormarsch mindestens 4 Tage (vgl. u.). Ausserdem ist Valens-
spätestens in den ersten Augu?ttagen wieder auf dem Rückmarsch gegen
10 W. Judeich.
er dabei eine günstige Vorbedeutung für seinen künftigen Sieg
schaJBFen wollte, wissen wir nicht; jedenfalls beherrschte er von
hi^r aus in gleicher Weise den Maritzapass, durch den die Heer-
strasse weiterläuft, westlich und die Tundschapässe nördlich,
von allen nur zwei Tagemärsche entfernt. Zur weiteren Auf-
klärung und Säuberung der Gegend wurde Sebastianus mit seiner
Eerntruppe entsandt. Er wählte die festen Plätze, zunächst
Adrianopel als Stützpunkt, um einzelne Gothische Raubschaaren
zu überfallen, und errang damit schnell grosse Erfolge. Die
Gothen wichen zurück und wagten sich nicht aus ihrer fest ver-
schanzten Hauptstellung hervor ^.
Diese Stellung war an sich meisterhaft gewählt: den Mittel-
punkt bildete das blühende, wasserreiche, durch seine Rosen
berühmte Thal von Kazanlyk, zwischen dem Südabhang des
Balkan und einem niedrigeren parallelen Höhenzug (Tschema-
Gora oder Earadscha-Dagh) unterhalb des wichtigen Schipka-
passes gelegen. Nach Norden jenseits des Passes waren zur
Deckung einzelne Haufen bis Nicopolis, südlich andere Schaaren
bis Beroea vorgeschoben *. Aber unter den gegenwärtigen Ver-
hältnissen musste die Lage hier gefährlich, ja unhaltbar werden.
Durch Sebastianus' geschickte Kriegführung wurde die Zufuhr
nach diesem abgeschlossenen Gebiete sehr erschwert, und von
allen Seiten zog das Netz sich hierher zusammen.
Der Süden war durch Valens und Sebastianus geschlossen,
den bedeutendsten Gebirgsübergang westlich, die wichtigen Pässe
Nice begriffen (vgl. S. 12 Anm. 1). Und schliesslich liegt zwischen dem ersten
Eintreffen in Nice und dem Aufbruch von dort wieder einige Zeit (vgl. o.).
So kommen wir etwa auf den angegebenen Zeitpunkt, Vgl. auch S. 12 Anm. 2.
— Die Synchronismen, welche Ammianiis (10, 20. 11. 1—6. 12, 1) bietet,
sind zu allgemein, um damit etwas anfangen zu können.
» Ammianus 11, 2-5; Socr. IV, 38; Sozom. VI, 40: Zosim. IV, 23.
' Diese Stellung der Gothen ist durch Ammianus' Worte 11, 2:
popularibus jüngere festinant (die vor Sebastianus zurückweichenden Gothischen
Streifschaaren), circa Beroeatu et NicopoUm agentibus praeaiiUis fixin, deutlich
umgrenzt. — Eine treffliche Schilderung des Thaies von Kazanlyk gibt
Moltke, Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei etc. (Berlin
1841) S. 138 ft\ (vergl. Jirecek, Heerstrasse 152 f.). üeber Beroea s. S. 5
Anm. 1, über Nicopolis ad Haemum (nördlich von Timowa) Kanitz, Donau-
Bulgarien und der Balkan (Leipzig 1875) II, 60 ff. — Auch den Grund des
Abzuges merkt Ammianus 11, 5 an, vgl. Zosim. IV, 23.
Die Schlacht bei Adrianopel. H
von Succi hielten Gratianus' Truppen besetzt ^ und von Norden
nahte jetzt Gratianus selbst. Ein Einbruch der Linzgau-Alamannen
hatte ihn verhindert, seinem ursprünglichen Plane gemäss nrit
dem Frühjahrsbeginn aufzubrechen, aber er hatte den Angriff
schnell und kräftig abgeschlagen, den Feind sogar in das eigene
Land verfolgt und zog nun in Eilmärschen heran ^. Gleichzeitig
mit Sebastianus' Siegesnachrichten traf diese Kunde beim
Kaiser ein.
Valens brannte vor Begier, nun auch seinerseits etwas zu
leisten: die Schimpfworte der frechen Menge klangen ihm noch
in den Ohren. Schon jetzt wollte er über die Vertheidigungs-
linie hinaus zum Angriff übergehen , in der Hoffnung , dass es
ihm gelingen möchte, die Gothen in ihrer Stellung zu erdrücken
oder über den Balkan zu jagen. Sebastianus rieth ab: man
solle warten und den kleinen Krieg fortsetzen, bis die Gothen
durch Hungersnoth mürbe würden. Aber die Oströmischen
Generale, die sich doch selbst so schlecht bewährt hatten,
schmiegten sich geschickt den Wünschen des Kaisers an : ausser
dem persönlichen Hass und der persönlichen Eifersucht gegen
den Weströmer Sebastianus, dem sie hatten weichen müssen,
trieb sie der unselige Hass der Christen gegen den Heiden Se-
bastianus. Und ihre sittlich und sachlich gleich zu verdammenden
Umtriebe hatten Erfolg. Trajanus, der seine Unfähigkeit einst
* Amm, 10, 21.
* Der Einbruch der Linzgau-Alamannen ft,llt erst in den Februar 378
(Ammianus 10, 4). Gratianus' Abmarsch von der Rheingrenze erfolgt
spätestens mit dem Beginn des Juli. — Dieser Zeitpunkt ergibt sich daraus,
dass Richomer von Gratianus aus Castra Martis in Mösien gesendet, am
7. oder 8. August bei Valens eintrifft (S. 14), also Gratianus spätestens
in den ersten Angusttagen in Castra Martis angelangt ist. — Für den
Anmarsch, dessen Richtung wir genau kennen (Ammianus 10, 20. 11, 6),
ist mindestens ein Monat zu rechnen : Marsch von Arbor Felix am Bodensee
bis Lauriacum an der Donau (ungefähr 67 Dt. g. Meilen nach Itin. Ant. 249 ff.,
vgl. 255 ff.), Donaufahrt bis in das Mösische Küstengebiet mit viertägigem
Aufenthalt in Sirmium, Marsch bis Castra Martis. — Die Lage des letzt-
genannten Ortes ist nicht sicher zu bestimmen. Jedenfalls lag er im nörd-
lichen Mösien (Sozom. bist. eccl. IX, 5, vgl. Ammianus a. a. 0.) und weder
unmittelbar an der Donau, noch an einem ihrer rechtsseitigen Nebenflüsse
(Procop. de aedif. IV, 6 S. 291 ed. Bonn.); Hierocles (655), Jordanes ed.
Mommsen § 265, Hilarius (op. bist. Frgm. II, 15 bei Migne P. L. X, 643)
sind für die Localisirung werthlos.
12 W. Judeich.
SO trefflich entschuldigt hatte, wurde sogar wieder zu Gnaden
angenommen. Der Kaiser befahl den Vormarsch und liess die
Hauptmasse des Heeres von Melanthias herankommen^.
In dieser Entscheidung, nicht in Valens' Entscheidung für
die Schlacht von Adrianopel, wie man bisher angenommen hat,
liegt, soweit wir die Sachlage zu überschauen vermögen, ein
strategischer Fehler, vielleicht sogar eine Schuld, aber eine
Schuld, die sehr milde zu beurtheilen ist nach dem, was voraus-
gegangen war: die tiefe Kränkung, der lebhafte Wunsch, durch
eine grosse That sich vor sich selbst zu rechtfertigen, Hessen
den Kaiser zu einem Entschlüsse kommen, den er durch seinen
Tod genugsam gesühnt hat.
Das Heer durchschritt den Maritzapass westlich in der
Richtung auf Philippopel, um sich dann nordwärts gegen die
Gothische Stellung zu wenden *. Da geschah etwas Unerwartetes
* Zosimus JV, 28, vgl. Eunap. Frgm. 46. Zosimus (Eunapius) nimmt
einseitig für Sebastianus Partei, doch werden seine Angaben über die
erfolgreichen Umtriebe der christlich-Oströmischen Partei durch die gnädige
Wiedereinsetzung des Trajanus und die Ereignisse selbst (Ammianus 12, 1
vgl. 6) bestätigt. Ammianus' Gewährsmann war Sebastianus keineswegs
wohlgesinnt: er ist wohl in dem Kreise der Oströmischen Officiere und
zwar vermuthlich in der Umgebung des bei Adrianopel gefallenen Potentius
(13, 18) zu suchen, zu dessen Vater Ursicinus Ammianus die engsten Bezieh-
ungen hatte. — Das e Melanthiade sigtta commorit (Ammianus 12, 1) geht
natürlich auf den vom Kaiser gesandten Befehl zum Vormarsch; er selbst
stand ja bereits in Nice vgl. S. 9 Anm. 2. — Wann Valens den Befehl ertheilt
hat, wissen wir nicht bestimmt; da er Anfang August schon wieder auf
dem Rückmarsch nach Nice begriffen ist (vgl. u. S. 14 Anm. 2), andererseits
auf den Anmarsch des Heeres einige Zeit gerechnet werden muss (S. 9 Anm. 2),
so kommen wir etwa auf Mitte Juli.
' Dieser Vormarsch des Kaisers, den keiner der antiken Schriftsteller
unmittelbar überliefert, keine der modernen Darstellungen annimmt, folgt
doch mit zwingender Noth wendigkeit aus Ammianus' Bericht, der offenbar
hier seinen Gewährsmann nicht verstanden hat. In ihm liegt der Schlüssel
far das Verständniss der Schlacht bei Adrianopel. Der Kaiser steht in
Nice, er will zum Angriff gegen die am Schipkapass lagernden Gothen Über-
gehen und lässt das Gros nachrücken (Ammianus 12, 1), da erfährt er
durch seine Avantgarde, dass ihm die Gothen die Pässe verlegen wollen,
durch welche seine Zufuhren gehen. Auf diese Nachricht entsendet er sofort
eine Schaar leichter Truppen, die sich der Pässe bemächtigt. Drei Tage
später greifen, wie Valens' Vortruppen melden, die Gothen Nice an; Valens
selbst verschanzt sich bei Adrianopel (Ammianus 12, 2—4). Es hat dem-
Die Schlacht bei Adrianopel. 13
und Unerhörtes. Der schlichte Germanische Herzog Frithigern,
der vorher schon mit seiner geschickten, entschlossenen Führung
die Römischen Eriegspläne oft durchkreuzt hatte, zeigte sich
hier als ein Feldherr ersten Ranges. Sobald er von des Kaisers
Anmarsch wusste, zog er mit der Hauptmasse seines Volkes
ostwärts dem Laufe der Tundscha folgend nach dem alten Cabyle
in die Ebene von Jamboli, welche sich etwa 16 Meilen nördlich
von Adrianopcl, da wo die Tundscha iliren südlichen Lauf nimmt,
ausbreitet. Hierher Hess er auch seine Streifschaaren sammeln ^.
Nur nördlich des Balkan scheint er Alanische Reiterschwärme
zurückgelassen zu haben, um den anrückenden Gratianus zu be-
schäftigen ^.
nach eine Bewegung des Kaisers drei Tagemärsche von Nice vorwärts und
eine Rückbewegung in der Richtung auf Nice stattgefunden. Diese Be-
wegung vorwärts kann sich nur gegen die Gothische Stellung gerichtet haben,
also ist Valens jedenfalls die grosse Heerstrasse nach Sirmium weiter-
gezogen, um dann nördlich gegen Beroea und den Balkan auszubiegen.
Die Entfernung von Nice bis Subzupara (Castra Rubra?), bei dem die Strasse
sich nordwärts wendet, beträgt mindestens 13 Dt. g. Meilen (Itin. Ant. 231
vgl. 137; Hieros. 568 f.; Jirecek, Heerstrasse 44 ff.; Archl.epigr. Mitthh.
X, 94 ff.; 206), also ungefähr drei Tagemärsche. Die Pässe, welche die
Gothen besetzen wollen, sind die wichtigen Maritzapässe zwischen Burdipta
und Subzupara, heute etwa zwischen Mustafa Pascha und Timowa. — Mit
Valens' an sich durchaus verständlichem Angriffsplan kann man vergleichen
den Vorstoss Suleiman Pascha's gegen die unter Gurko bei Kazanlyk und
im Schipkapass stehenden Russen im Juli 1877 (Hinze, Gurko und Sulei-
man Pascha, Berlin 1880 S. 49—118).
* Ammianus 11, 5. 12, 2. 3. Die Lage von Cabyle am Tonsus in
der Ebene von Jamboli ist gesichert (Jirecek, Archl.-epigr. Mitthh. X, 133 ff.);
hier sind die regiones patulae vgl. Moltke, Der Russ.-Türkische Feldzug
5. 346 ff.; Ami Boue, Die Europ. Türkei, Ausg. d. Wien. Akad., Wien 1889
6. 70 f.; Jirecek a. a. 0. 129. 131. — Vermuthlich ist die Hauptmacht der
Gothen auf der im Itinerarium Antonini 175 verzeichneten directen Strasse
zwischen Cabyle und Adrianopel gezogen. Den gleichen Weg marschirte
wohl auch General Diebitsch, vgl. Moltke S. 357 ff., und im Russisch-
Türkischen Kriege von 1877/8 sind die Tundschapässe wieder benutzt worden.
Ueber die Bodengestaltung vgl. Jirecek a. a. 0. 140 ff". Da Frithigern Valens
in der Besetzung der Strasse nach Constantinopel zuvorkommt, muss sein
Aufbruch aus der alten Stellung mindestens mit dem des Valens aus Nice
zusammenfallen, also nach Mitte Juli erfolgt sein. Die Schaar von etwa
10000 Mann, auf welche die Römischen Vortruppen bei Nice stossen (Amm.
12, 3), ist wahi-scheinlich vorausgesandt worden.
* Wahrscheinlich wird diese Vermuthung, weil Gratianus auf seinem
Marsche nach Castra Martis überraschend durch Alanenschwärme angegriffen
14 W. Jadeich.
Dann zog er südlich den Fluss abwärts, um durch die
Tundschapässe in die Vertheidigungslinie einzudringen, die
Valens eben durch das andere Einfallsthor , den Maritzapass,
verlassen hatte. Er wollte sich so zwischen den Kaiser und
dessen Hauptstadt schieben, und der kühne Flankenmarsch, den
ein ganzes wanderndes Volk ausführte, gelang. Widerstand
scheint in den Tundschapässen nicht geleistet oder doch über-
wunden worden zu sein;' jedenfalls war der Rückhalt, den bis
dahin das bei Nice lagernde Gros abgegeben hatte, verschwunden.
Valens erfuhr die Umgehung zu spät: er kehrte sofort um,
aber seine leichten Truppen konnten sich nur noch des Maritza-
passes versichern, die Vorhut der Gothen stand bereits bei dem
alten Lagerplatz des Kaisers, bei Nice.
Mit einem Schlage hatte sich die ganze Lage geändert und
zwar für die Römer sehr zum Schlechten. Valens machte bei
Adrianopel Halt und verschanzte sich dort, auf die Verstärkungen
seines NeflFen Gratianus wartend. Doch der lag fieberkrank
noch bei 50 Meilen entfernt in Castra Martis an der Mösischen
Donaugrenze: nur der Fränkische Graf Richomer, der schon in
der Schlacht bei ad Salices mitgefochten hatte, erschien von ihm
gesendet und bat zu warten ^.
Kriegsrath auf Kriegsrath wurde gehalten; die Oströmisch-
christliche Partei rieth zu warten, Sebastianus und sein Anhang
zu schlagen. Und zu schlagen war auch die einzige Möglich-
keit, wenn man nicht Frieden schliessen wollte. Die directe
Strasse nach Constantinopel war gesperrt, die Zufuhren waren
abgeschnitten, und von Tag zu Tag erhielten die Gothen neuen
Zuzug. Wie lange Gratianus noch zögerte, ob er unterwegs
nicht Widerstand finden werde, war zweifelhaft. So entschied
der Kaiser, den man sehr mit Unrecht desshalb getadelt hat,
in durchaus richtiger Erkenntniss für die Schlacht ^. Während
wird (Ainm. 11, 6). Die Vereinigung der Gothen mit Alanen wird ja besonders
hervorgehoben (Amm. 8, 4), Ostgothische und Alanische Reiterschaaren sind
kurz vor der Schlacht von Adrianopel noch fem und werden sehnlichst er-
wartet (Amm. 12, 12. 17). Schliesslich dehnte sich die erste Gothische
Stellung bis Nicopolis nördlich des Balkan aus (Amm. 11, 2). Aehnliclies ver-
muthet schon richtig Bessell in Ersch u. Gruber R.-E. S. I Bd. 75
.Gothen" S. 176. * Amm. 12, 4. 5.
^ Amm. 11, 6. 12, 8. 5 — 7. Gratianus scheint nach der Schlacht von
Adrianopel noch nicht weiter vorgerückt gewesen zu sein , vgl. Zosimus
Die Schlacht bei Adrianopel. 15
man im Lager die nächsten Vorbereitungen dafür traf, bot
plötzlich Frithigern unerwartet einen Vergleich.
Im Gothischen Kriegsrath hatte gerade die entgegengesetzte
Meinung wie im Römischen geherrscht, und auch hier hatte der
Führer gegen dieselbe nach seinem eigenen besseren Wissen
entschieden. Frithigern war sich des Werthes seiner Stellung
wohl bewusst, aber gegenüber dem stürmenden Kriegseifer seiner
Schaaren wollte er in ruhiger Erwägung eine unnöthige, blutige
Entscheidung mit einem grossen, trefflich gerüsteten Römischen
Heere nicht heraufbeschwören. Auch für ihn und sein Volk
stand alles auf dem einen Wurf!
Frithigern versprach gegen Anweisung fester Sitze in Thracien
ewigen Frieden. Aber Valens wies den Gesandten, einen Arria-
nischen Presbyter — man hat an ülfilas gedacht — ab; er
traute ihm nicht, und noch hoffte er auf Sieg^.
So brach der Morgen des 9. August, des denkwürdigen
Tages an^. Alles war zur Schlacht vorbereitet: das Gepäck
blieb unter dem Schutze der Besatzung im Lager vor Adrianopel,
Kriegskasse und Kronschätze waren in der Stadt selbst unter-
gebracht worden; man wusste, dass man einen Kampf kämpfte
auf Tod und Leben.
Mit dem ersten Morgengrauen setzten sich die Truppen in
Bewegung und erreichten nach einem vierstündigen beschwer-
lichen Marsch ihre Stellungen. Niemand wagte den Aufmarsch
zu stören : nur von Ferne erschaute man die mächtige Gothische
Wagenburg und hörte die rauhen, schwermüthigen Kriegsgesänge
der Germanen. Der rechte Römische Flügel, im ersten Treffen
IV, 24; Theophanes S. 65 f. de Boor. Erfunden ist die Nachricht, dass
Gratianus die Hilfeleistung abgelehnt habe (Zonaras XIII, 17, Mich. Glykas
S. 473 ed. Bonn.). — Das Eintreffen Richomer's muss, da sich der entscheidende
Kriegsrath, der am 8. August gehalten worden ist, unmittelbar anschliesst,
auf oder kurz vor diesen Tag fallen.
* Ammianus 12, 8. 9. vgl. 14 suo miait arhitrio.
^ Das Datum ist gesichert durch Ammianus 12, 10, Socrates IV, 38
und die Fasti (Idatiani) z. J. 378. Ausserdem wird dasselbe bestätigt durch
Ammianus' Worte nullo splendore hmari nox fulgens (13, 11), denn der
astronomische Neumond trat am 9. August 8 Uhr Abends bürgerlicher Zeit
von Adrianopel ein; deutlich sichtbar wurde die Mondsichel erst in der
Abenddämmerung des 11. August. Ich verdanke diese Berechnung meinem
Freunde Walter Wislicenus in Strassburg.
1(5 W. Judeich.
die schweren Reiter, im zweiten die grosse Masse des Fussvolks
war vorgenommen, er sollte den Hauptstoss führen und den
Feind auf jeden Fall von der Heerstrasse nach Constantinopel
abdrängen, der linke Flügel stand weiter zurück^.
Aber bis zum Beginn der eigentlichen Schlacht verging
noch eine lange Zeit. Frithigem versuchte es noch einmal mit
Unterhandlungen; diesmal freilich mit einem doppelten Zweck:
entweder wirklich einen Vergleich zu erlangen, oder, wenn die
Entscheidung bevorstand, doch Zeit zu gewinnen, bis er alle
seine Kräfte gesammelt hätte : namentlich die Ostgothischen und
Alanischen Reiter standen noch aus. Ja Frithigem versprach,
sobald von Römischer Seite Bürgschaft gestellt würde, selbst
als Geisel in das Römische Lager zu kommen.
Man war dort Verhandlungen nicht abgeneigt, aber aller-
hand kleinliche Nebenfragen, die Wahl der Geiseln und Ge-
sandten auf Römischer Seite zögerten den eigentlichen Beginn
hinaus *.
Unterdessen brannte die Augustsonne heiss auf die vom
Marsche erschöpften Truppen; Lebensmittel waren nicht zur
Stelle, man hatte wohl keine mehr gehabt. Dazu zündeten die
Gothen, um die Gluth zu mehren und den Rauch den Römern
entgegen zu treiben, rings trockenes Gras und Reisighaufen an^.
Endlich hatte der kaiserliche Kriegsrath sich geeinigt, der
hochherzige Richomer, neben Sebastianus eine der anziehendsten
Erscheinungen in dieser Zeit des Verfalls, hatte sich erboten,
als Geisel in das Gothische Lager zu gehen. Schon brach er
auf, da eröflEheten plötzlich die Römischen Vorposten, die sich
nicht länger halten liessen, auf eigene Hand ein Gefecht mit
den ihnen gegenüberstehenden Gothen: der Weg war nicht
mehr frei'^.
* Ammianus 12, 11. 12. Die Les«irt der Handschrift octaro Utndem
hostium carpenta cernuntur etc. ist beizubehalten. Dass nach den Fasti
(Idatiani) die Schlacht 11 mpni. (nahezu 27« Dt. geogr. Meilen) vor Adrianopel
geschlagen worden ist, steht, wie schon Gibbon S. 869 Anm. 2 richtig
betont, damit keineswegs in Widerspruch. Ueberdies ist dieses octaro (sc.
miliano) natürlich als Standpunkt der Römischen Truppen zu denken. —
Die Stellung der Gothen muss eine sehr feste gewesen sein: Sozoni. VI. 40
vgl. Amm. 12, 12. ^ Amm. 12, 12—15.
» Amm. 12. 13: Liban. or. XXIII Reiske II S. 31.
* Amm. 12, 15—17.
Die Schlacht bei Adrianopel.
17
Aber schon dieser erste Kampf war von böser Vorbedeutung,
die Römer wichen, und zu gleicher Zeit warfen sich frisch vom
Marsch die Ostgothischen Reiter unter ihren Fürsten Alatheus und
Safrax in mächtigem Anprall auf den rechten Römischen Flügel,
dessen Absicht, selbst den Angriff zu übernehmen, dadurch gänzlich
vereitelt wurde. Die Römischen Reiter hielten den Stoss nicht aus
und wandten sich feige zur Flucht. Glücklicher hatte der linke
Römische Flügel gefochten: bis an die Gothische Wagenburg
waren die Reiter vorgedrungen. Dort stand das Gefecht. Aber
da jede Unterstützung des anderen Flügels fehlte, konnte der
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891 VI. 1. 2
18 W. Judeich.
AngriiBF nicht durchgeführt werden und wurde abgeschlagen.
In regelloser Flucht jagten auch hier die Reiter davon. Noch
stand das Fussvolk, von jeher der Kern und Stolz des Römi-
schen Heeres, fest und unerschütterlich und wies in guter Ord-
nung den Anprall der wild andringenden Qothischen Haufen ab.
Endlich begannen auch bei ihm sich die Reihen zu lockern und
zu lichten. Auf allen Seiten von den Gothischen Reitern über-
flügelt und im Rücken gefasst, strebte jeder bald nur sein
eigenes Leben so theuer als möglich zu verkaufen. — Bis in
den Einbruch der Nacht hatte man gestritten; jetzt stob auch
der noch lebende Rest des Römischen Heeres in wilder Flucht
auseinander ^.
Der Kaiser mochte wohl schon bei dem Weichen seiner
Reiter gesehen haben, dass an einen Sieg oder auch nur an
eine Wiederherstellung der Schlacht nicht zu denken sei.
Dennoch hatte er muthig bis zuletzt bei den Fusstruppen aus-
gehalten. Als aber auch die letzten und besten Schaaren
wankten, da warf er, alle Versuche zu seiner Rettung abweisend,
verzweifelnd den kaiserlichen Purpur von sich und stürzte selbst
in den vordersten Kampf. Von einem Pfeilschuss tödtlich ge-
troffen, sank er nieder, und nie hat Jemand eine Spur von ihm
gefunden.
An diesen Tod des Kaisers knüpft sich ein Märchen, auf
das kurz einzugehen nöthig scheint, weil man dasselbe bisher
mit wenigen Ausnahmen geglaubt hat^
Die besten, meist gleichzeitigen Berichte verschiedenster
Richtung, der Rhetor Libanius, der Soldat und Historiker
AmmianuS; der Kirchenhistoriker Socrates lassen Valens in der
^ Der vorzeitige Angriff der Römer steht fest nach Ammianus 12,
16. 17. Ebenso in der weiteren Entwicklung der Schlacht (Ammianos 18,
1—11) die schmähliche Flucht der Römischen Reiterei und zwar, wie aus
Amm. lS,2{areliquo equitatu desertum) hervorgeht, der Reiterei des rechten
vorgeschobenen Flügels: Socr. VI, 38; Sozomentis VI, 40; Hieron. chroD.
z. J. 378 (Orosius VII, 33, 13). Ueber den Grund der Flucht urtheilt ähnlich
wie oben Ranke, Weltgeschichte IV, 1 S. 162 A. — Man vergleiche die
verschiedenen Urtheile über die Schuld an der Niederlage bei Libanius or.
XXIII Reiske I S. 29 ff.; Zosimus IV, 24; Sozomenus VI, 40.
' Zu den Ausnahmen gehören nur Kaufmann, Deutsche Geschichte
bis auf Karl d. Gr. I S. 274 und Ranke, Weltgeschichte IV, 1 S. 163.
Die Schlacht bei Adrianopel. 19
Schlacht fallen und verschwindend Dem gegenüber steht die
grosse Masse der kirchlichen Ueberlieferung, mit dem Zeitge-
nossen Hieronymus beginnend, welche den Kaiser in einer Hütte
verbrennen Vässt *. Es ist hier , wenn irgend wo das Wort am
Platze, „mtLU soll die Stimmen wägen und nicht zählen* ! Und
lehrreich ist der Fall besonders dadurch, dass wir der Ent-
stehung und Weiterbildung dieses Märchens nachgehen können.
Einer von des Kaisers Leibwache hatte sich wie die meisten
seiner Genossen aus dem Kampfgewühl geflüchtet und in ein
Haus verkrochen; als dieses in Brand gesteckt wurde, log er,
um seine Tapferkeit leuchten zu lassen, den Gothen und später
seinen Landsleuten vor, in dem Hause sei der Kaiser gewesen
und mitverbrannt ^.
In dieser Zeit der schärfsten religiösen Gegensätze hat sich
dann die Athanasianische kirchliche Ueberheferung mit einem
wahren Entzücken dieser Tradition bemächtigt und sie vveiter
ausgeschmückt. Der Arrianer und Ketzer Valens hatte also schon
bei Lebzeiten die ihm gebührende Höllenstrafe erduldet ^ !
Zu dem sachlichen Berichte des Zeitgenossen Hieronymus,
der Kaiser sei verwundet in einem Hause untergebracht worden
und ohne Wissen der Gothen dort verbrannt, fügt 20 Jahre
später Rufinus den Zug, der Kaiser sei ex hello trepidus nach
einem Landgut geflohen und verbrannt, Johannes Chrysostomus,
der berühmte Kanzelredner derselben Zeit lässt ihn schon ver-
brennen |ieÄ' Tätcüöv xal ätjXäv xal twv äXXa>v iÄdtvxcüv. Wieder
fünfzig Jahre weiter flieht der Kaiser in ein Dorf und geht dort
sammt allen Einwohnern zu Grunde, oder er erwartet in einem
> Liban. or. I ed. Reiske IS. 117 u. or. XXm Reiske 11 S. 37 ff-
(abgefaset um Mitte 379); Amm. XXXI, 13, 12 ff.; Socrates IV, 88 vgL
Fasti (Idat.) z. J. 378; Eunap. vitae spph. ed. Boissonade-Wyttenbach:
Maximus S. 63.
2 Hieron. z. J. 378 vgl. Br. 60 (Migne P. L. XXII S. 599). Eine»
ähnlichen Bericht geben nebenher auch Ammianus und Socrates a. a. 0,
Zosimus IV, 24 erzählt ebenfalls von der Verbrennung, giebt hier aber
seine bis dahin benutzte Quelle (Eunapius) auf.
' Ammianus 13, 16. Die Verbrennungsfabel wurde durch die Kriegs-
list der Gothen S. 16 Anm. 3 glaublich gemacht.
* Rufin bist. eccl. II, 13; Oros. VII, 33. 15 ff.; Isid. chron. z. J. 378;
CyriU. vita S. Euthymii in Cotelerii eccl. Graecae monum. IV. p. 8.
20 W. Judeich.
Dorfe fern vom Kampfplatz, wie wohl die Schlacht ablaufen
würde und wird dort verbrannt u. s. f. \
Dazu werden die Vorzeichen für diesen Tod vielfach er-
weitert. Da erscheint der Mönch Isaac, der dem Kaiser bei
seinem Auszuge aus Constantinopel sein Ende vorausgesagt hat
und nach einer Quelle des 9. Jahrhunderts bereits in der 6e-
fängnisszelle, in die er wegen seiner Prophezeiung gekommen war,
die Verbrennung gerochen haben soll^. — In Wahrheit hat
Kaiser Valens den ehrlichen Soldatentod gefunden, den er ge-
sucht hat.
Die Niederlage der Römer war furchtbar; mit der von
Cannä wird sie von den alten Historikern verglichen ; das grosse
Heer vollständig vernichtet: zwei Drittel lagen auf der Wal-
statt, darunter der Kaiser selbst, die beiden Generale Sebastianus
und Trajanus und 35 hohe OflBciere^.
Starres Entsetzen erregte die Botschaft, wohin sie auch
kam, in dem weiten Römischen Reich. Der Rhetor Libanius, der
Zeitgenosse, berichtet uns recht anschaulich, wie er, als die
Trauerkunde gekommen sei, sich vor die Stirne geschlagen, sich
die Haare gerauft und immer wieder über die Ursache gegrübelt
habe, die solches Unglück herbeigeführt^. Und der Schlag, den
das Römische Reich hier empfangen hatte, bedeutete auch mehr
als die furchtbare Niederlage, der furchtbare Verlust an Menschen
und die furchtbare Verwüstung, welche der Thrakischen Provinz
warteten. Ein anderer Zeitgenosse, der Kirchenhistoriker Rufinus
sagt (a. a. 0.) nüchtern und richtig: qtiae pugna initium mali
Rmnano imperio tunc et deinceps fuit.
Es war das erste Mal einem Germanischen Volke gelungen,
einzudringen und sich zu behaupten innerhalb der heiligen
Reichsgrenzen, die Augustus gezogen hatte, und damit war der
^ Rufin a. a. 0.; Joann. Ghrjsost. homil. XV und epist. ad viduam;
Zosim. a. a. 0.; Theodoret. bist. eccl. IV, 36.
' Theophan, S. 65 (de Boor). Im Allgemeinen vgl.: Ammianus
XXXI, 1. 14, 8; Sozom. VI, 40; Theodoret. IV, 34. 35; Cedren. I, 549 ed.
Bonn.; Zonar. XIII, 16; Glykas 473 ed. Bonn. Aus erhaltenen Quellen sind
sicher abgeleitet Orosius; Idatii, Cassiodori, Isidori Chronica; Jordanes.
' Amm. 13, 18; Hieron., Soor., Sozom., Zosim., a. a. 0. vgl. Liban.
or. XXIII a. a. 0.
* Libanius or. II ed. Reiske I, 189.
Die Schlacht bei Adiianopel. 21
Zusammenbruch des Reiches entschieden. Endigen doch auch
die folgenden Gothenkriege des grossen Theodosius nur mit dem-
selben Frieden, den Frithigern schon vor der Schlacht von
Adrianopel geboten hatte: Ueberlassung von Wohnsitzen in
Thrakien und Bündniss mit Rom. Ein Alarich, ein Athaulf
sind aus diesen Gothen hervorgegangen und haben den Herulern
und Ostgothen die Wege geebnet, um das Römische Weltreich
zu stürzen.
Und noch eine andere folgenschwere, tragische Entscheidung
knüpft sich an diese Schlacht. Die Germanen Arrianischen
Glaubens hatten gegen den Kaiser geschlagen und gesiegt, der
der Hort und die Stütze des Arrianismus war. Mit Valens^ Tod
erhielt auch die Sache der Arrianer den Todesstoss; sie haben
sich unbewusst selbst ihr Geschick bereitet.
Entstehung des Gonsulats.
Mit besonderer Berücksiclitigiuig des Gomitat Florenz-Flesole.
Von
Robert DaTidsohn.
Von der Entwicklung der Italienischen Städte ging ein Glanz
aus, in dessen Strahlen das moderne Culturleben seine frühesten
und einige seiner schönsten Blüthen gezeitigt hat. In dem Trotz,
welchen die äusseren Kämpfe erforderten, in Grimm und Leiden-
schaft des inneren Haders erschöpfte die reiche Volkskraft sich
nicht und die Gläubigkeit der Gemtither schwächte weder die
Kraft des Gedankens, noch verminderte sie die Schärfe der Kritik;
wohl aber gab sie dem Empfinden einen bestimmten Gehalt und
dem künstlerischen, dem dichterischen Schaffen Stoff und Schwung.
Dieses Zeitalter voll tragischer Momente, voll wilden Streites,
das kommenden Geschlechtern gleichwohl ein unvergängliches
Erbe zu hinterlassen vermochte, musste immer einen Gegenstand
liebevoller Betrachtung bilden. Doch hat man sich mehr darin
gefallen die glänzenden Erscheinungen in Cultur und Kunst, die
wechselvollen und spannenden Kämpfe zu beobachten, als den
im tiefen Grunde der Zeiten ruhenden Wurzeln nachzugraben,
aus welchen die Selbständigkeit der Städte — Vorbedingung und
Nährboden dieser wundervollen Cultur — erwuchs. Dem Ver-
fasser dieser Erörterung, der mit den Vorarbeiten zu einer Ge-
schichte von Florenz und zwar zunächst der Zeiten bis Anfang
des 13. Jahrhunderts beschäftigt ist, musste sich als eines der
schwierigsten Probleme dieses entgegenstellen: wie die Selb-
ständigkeit der Stadt sich entwickelt habe, denn von dessen
Entstehung des Consulats in Florenz. 23
Lösung hängt das Verständniss der politischen und bürgerlichen
Verhältnisse in älteren Zeiten ab. Längst hat man versucht,
dieses Dunkel zu erhellen. Aber nachdem die Illusionen Savigny's
von der Fortdauer Römischer Städteverfassung vor der Kritik
zerrinnen mussten, ist v^enig Positives für Beantwortung der Frage
nach dem Entstehen der Italienischen „ Städtefreiheit ", wie die
Forscher vor 50 Jahren sich auszudrücken pflegten, beigebracht
worden; wenig, und für Florenz, dessen innere Entwicklung später
doch die Aufmerksamkeit am meisten auf sich lenkt, nichts.
Für Pisa ist von Pawinski ^ nachgewiesen, wann das Cousulat
sich entwickelte, dass dasselbe nach langen inneren Kämpfen in
die Erscheinung trat, und dass die Consuln dem Stadtadel an-
gehörten. Aber aus welchen Wurzeln entstand das Consulat,
aus welchen Keimen entwickelte sich die Selbständigkeit der
Stadt? Die verdienstvolle Forschung bleibt uns die Antwort auf
diesen Kern der Frage schuldig. Und ist das Entstehen der
Selbständigkeit der Städte mit dem Auftreten des Consulates zu
identificiren ? Es wird meist angenommen, während doch innere
Kämpfe um das Stadtregiment bereits eine mindestens relative Un-
abhängigkeit voraussetzen. Aus den folgenden Erörterungen wird
hervorgehen, dass, als der Name der Consuln auftritt, derselbe
wohl ein erhöhtes Mass an Selbstgefühl der Gemeinden zum
Ausdruck bringen mochte, dass aber die Stellung, welche das
Wort später bezeichnet, weit früher vorhanden zu sein scheint.
In dem angedeuteten grösseren Zusammenhang soll dann für
Florenz auch urkundlich nachgewiesen werden, dass die Stadt
sehr lange vor dem Auftreten von Consuln auf weite Entfernung
innerhalb der Grafschaft Gerechtsame ausübte, mithin ein in
gewissen Grenzen selbständiges Glied der damals kraftvoll re-
gierten Markgrafschaft Tuscien war.
Ficker ist in seinen bedeutsamen Forschungen zur Reichs-
und Rechtsgeschichte Italiens der Frage über das Entstehen des
Consulats aus dem Wege gegangen. Neuerdings hat in diesen
Blättern Kap-herr dieselbe betreffs der Süditalienischen Seestädte
behandelt. Er leitet für sie die Entwicklung des Consulats aus
den Organisationen der Kaufleute her. Wenn er der Annahme
' Pawinski, Zar Entstehungs-Gesch. des Consulats in den Comunen
Nord- u. Mittelitaliens. Berlin 1867.
24 R. Davidsohn.
Ausdruck gibt, in Tuscien hätten sich die Dinge ähnlich voll-
zogen, so kann der Verf. dieser Erörterung ihm für das nächste
Gebiet seiner Forschung durchaus nicht zustimmen. Abgesehen
dayon, dass die consules mercatorum erst viele Jahrzehnte später
als die Consuln der Stadt nachv^reisbar sind, — wie liesse sich
von jenem Ausgangspunkt her erklären, dass Consuln in den
kleinsten ländlichen Kreisen des Comitat Florenz und seiner
Nachbarschaft frühzeitig begegnen ^ in Orten, wo von einem
Vorwalten kaufmännischer oder gewerblicher Elemente nicht
die Rede sein kann?
Für die Entstehung des Consulats in der Stadt Florenz,
wie in Orten der Grafschaft geben uns chronistische Aufzeich-
nungen nicht den geringsten Anhalt. Wohl sind wir durch sie
für jene Zeiten, in welche nach herkömmlicher Annahme das
Entstehen städtischer Selbständigkeit gesetzt wird, darüber unter-
richtet, wie die Florentiner diesem oder jenem Feudalherrn die
Burg brachen, oder dass ein Brand in der Stadt wüthete. Aber
von einem Ereigniss, das doch seine tiefe Bedeutung nicht erst
in der Zukunft offenbaren konnte, von dem plötzlichen Hervor-
treten städtischer Autonomie schweigen diese Quellen hier, wie
in anderen Städten! Sollte nicht auch ex silentio sich schliessea
lassen, dass nicht an ein plötzliches Entstehen zu denken sei,
sondern an ein allmähliges Werden, an eine den Zeitgenossen
unmerkbare langsame Entwicklung? Die erzählenden Quellen
schweigen, aber die Urkunden sprechen; sie sind für den be-
sonderen Zweck bisher nicht genügend ausgenützt. Die folgende
Darlegung fusst auf einer Zahl von 280 Urkunden, welche, in über-
wiegender Zahl freilich nur sehr indirect, zur Aufklärung der
Frage beizutragen vermögen; nur die eine oder die andere der-
selben ist gedruckt und keine von denen, welche ein etwas
helleres Licht verbreiten. Vielleicht dass es gelingt auf diesem
* Dass die Consuln hier nicht etwa, wie in späteren Zeiten die potestates
von der Stadt aus jjesetzt waren, könnte im Einzelnen nachgewiesen werden,
würde aber an dieser Stelle zu weit führen. — Consuln in Ganghereto
1159 Dec. (Arch. dipl. Flor., Acquisto Mariotti). — In Passignano 1173
Oct. 12. (A. dipl. Flor., Provenienz Passign.). — In Figline vor 1192 Apr. 20.
(Zeugenaussagen, die sich auf frühere Zeit beziehen. Der sie enthaltende
Rotulus, Proven. Passign. Arch. dipl. Flor., trägt die Arch.-Bezeichnung
,8ec. X11-.)
Entstellung des Consnlats in Florenz. 25
Wege, zunächst für einen räumlich begrenzten Bezirk zu einer
klareren Auffassung yon der Entstehung des Consulats zu gelangen.
Jene kleinen und kleinsten Bezirke, sie eben mögen den
Ausgangspunkt der Erörterung bilden.
Die Grafschafts-Gerichte sind Gegenstand umfassender und
scharfsinniger Forschung gewesen. Doch ist derjenige, dem wir
für Italien das Beste darüber verdanken ^, auf Ermittlung kleiner
Gerichtssprengel innerhalb der Grafschaftsjudicarien nicht ein-
gegangen, und soweit der Verf. sieht, ist von jenen nirgendwo,
die Rede.
Wie sich der Grafen-Gerichtsbezirk mit dem Umkreis der
bischöflichen Diöcese zu decken pflegte*, so deckte sich der
Umfang jener kleinen Gerichtsbezirke mit dem des Pfarrsprengels^.
Wir finden in dem Bereich unserer Forschung die „judicaria de
plebe" sechs Mal und für fünf verschiedene Ortschaften erwähnt*.
Im Allgemeinen waltet allerdings der Ausdruck „territorium
plebis" vor, wie das Wort »territorium** ja auch für den Sprengel
des Grafeng^ichts sehr häufig an Stelle der Bezeichnung „judi-
caria*, oder »comitatus** tritt.
Das Zusammenfallen von kleinsten Gerichtsbezirken und
Pfarrsprengeln wird von selbst auf die Erklärung des sonst
' Ficker, Forschungen.
* Die Grafschaft Florenz war frühzeitig mit der von Fiesole vereint
worden. (Erste arknndl. Erwähnung der Vereinigung 854 Aug. 17. Urk.
im Spoglio Strozziano d. St.-Arch. Flor. 11, 158.) — Sie umfasste somit
zwei Diöcesen.
' Es sei darauf hingewiesen, dass in dieser Darlegung stets, wo
Gegentheiliges nicht bemerkt, von Verhältnissen des Comitat Florenz-Fiesole
oder der nächsten Nachbarschaft die Rede ist. Diese Einschränkung kann
nicht an jeder Stelle besonders wiederholt werden.
* Judicaria de plebe S. Petri sito Sillano. 1018 März und dieselbe
1019 März. — Judicaria de plebe S. Stefani sito Campo Pauli 1021 Juni.
Die Orte im Comitat Florenz. Die Urk. Arch. dipl. Flor., Proven. Passi-
gnano. — Femer Judicaria de plebe S. Antonini de Socana 1038 (Spoglio
d. ürk. V. S. Flora e Lucilla von Arezzo im St.-Arch. Flor. ; Orig. Cap.-Arch.
Arezzo). — 1040 Dec. Judicaria de plebe S. Casciani sito Stratiana. (Arch.
dipl. Flor., Proven. Camaldoli). Die beiden letztgen. Orte im Comit. Arezzo.
— Femer noch 1107 Apr. 23 judicaria de plebe de Decimo im Luchesischen
(Erzbischöfl. Arch. in Lucca A. B. 5).
26 R. Davidsohn.
schwer verständlichen Namens „plebs** (ital. ^pieve**) für den
Pfarrsprengel führen. Die „plebs** ist zunächst kein kirchlicher,
sondern ein bürgerlicher BegriiF. Es ist nicht nur ein Anknüpfen
an alte Verhältnisse, sondern wahrscheinlicher eine Fortdauer
derselben, wenn später, i. J. 1250, die Grafschaft von Florenz
nach 96 „pivieri" kriegerisch organisirt wurde ^. Denn auch in
der Stadt selbst wird die militärische Organisation nach i^populi"
— städtischen Kirchensprengeln — i. J. 1178 als etwas Ge-
wohntes bezeugte
In Langobardischer Zeit mögen vielleicht Centenare in diesen
Pfarrsprengeln des richterlichen Amtes gewaltet und Verwaltungs-
befugnisse geübt haben. Wir finden solche i. J. 746 an der
Spitze einer plebs der Ordination eines Presbiter zustimmen^.
Aber die Stellung der Centenarien sank zu der von Bagatell-
richtern herab ^. Die judices dieser Bezirke werden später viel-
mehr Eönigsrichter gewesen sein und es finden sich einzelne
Urkunden solcher in diesen Kreisen, ohne dass sich indess die
Beziehung zu einem bestimmten Sprengel feststellen liesse. Die
Fortdauer von „Dorfgerichten'* wird jedenfalls für das erste
Viertel des 12. Jahrhunderts ausdrücklich bekundet, hier im
Gegensatz zum Gericht in der Stadt, oder „in castello" *.
^ Villani VI c. 39.
' Zeugenaussagen auf 1178 bezüglich bei Cianfogni, Mem. ist. della
basil. di S. Lorenzo. Fir. 1804. p. 102 Anm. 2. — Auf den Unterschied
zwischen ^populus** (städtischer Kirchsprengel) und „plebs* (Pfarrsprengel)
hier näher einzugehen, verbietet der Raum. Die Stadt (Flor.) ist zunächst
für ältere Zeiten als eine plebs zu fassen, anknüpfend an die eine Tauf-
kirche, wie dies aus der Bezeichnung von Ländereien im Territor. der plebs
S. Reparatae sich nachweisen lässt. (Auch auf den für die Stadtgeschichte
wichtigen Zusammenhang der Taufkirche S. Joh. und der eben genannten
Kirche kann hier nicht eingegangen werden.) In diesem Sinne stand die
Stadt rechtlich wahrscheinlich jenen ländlichen plebes gleich und erst der
Gang der Verhältnisse hat sie zu anderer Stellung emporgehoben. Auf sehr
weiter Strecke verläuft die Entwicklung, aber jedenfalls parallel.
» Brunetti Cod. dipl. Tose. I, 518 Nr. XXXV.
* In der Lombardahandschrift Cod. Vatic. Lat. 3845 saec. XII mit
gleichzeitigen Glossen findet sich f. 89' die folgende: „• - - centenarii
erant, qui cognoscebant vilibus rebus, ut de ovis et de gallinis.*
* Casignano 1117 Aug. 12 (Arch. dipl. Flor., Cartap. delle Riformag.).
Der eine Contrahent verpflichtet sich dem anderen Strafe zu zahlen, wenn
er ihn belästige „sive in placito seu extra placitum, sive in elvi täte, seu
in castello, seu in villa.
Entstehung des Consulats in Florenz. 27
Die Urkunden, in welchen Berufsrichter Recht sprechen,
sind für unseren Bezirk überaus selten. Um so zahlreicher aber
ist eine andere Kategorie von Urkunden, welche sich auf Ent-
scheidung oder Beilegung von Rechtsstreitigkeiten beziehen. Statt
des Urtheils von Richtern erfolgt ein Schiedsspruch durch boni
homines. Bei Verletzung desselben hat der verletzende Theil
gewöhnlich das Doppelte des Streitobjects zu vergüten und über-
dies Geldstrafe zu zahlen. Später pflegt ausdrücklich erwähnt
zu werden, dass der nicht Vertragstreue Theil vor den jeweiligen
ordentlichen Gerichten für jene Bussen zu belangen ist.
In etwas kann der Zufall dabei mitwirken, dass auf eine
sehr grosse Zahl vorhandener Urkunden, welche die von boni
homines gefällte Entscheidung oder die unter ihrer Theilnahme
erfolgende friedliche Beilegung (oft nach bewaffneten Zwistig-
keiten) bezeugen, bis zur Entwicklung der Gonsulargerichts-
barkeit nur vereinzelt der Rechtsspruch eines judex kommt.
Der Hauptsache nach wird man bei diesem Verhältniss schliessen
müssen, dass der Austrag von Rechtsstreit auf diesem schieds-
richterlichen Wege geradezu die Regel, die Anrufung des ordent-
lichen Gerichts die Ausnahme bildete.
Als „breve recordationis et diffinitionis, securitatis ac firmi-
tatis pro futura ostensione** , oder „. . refutationis", oder, wenn
Gewaltthätigkeiten vorgekommen, auch „. . perdonationis" sind
diese Urkunden gewöhnlich gefasst und die perdonatio erstreckt
sieh unter Umständen selbst auf den Mord eines angesehenen
Mannes. Gegen Zahlung einer hohen Summe an den Bruder
des Getödteten soll keine weitere Belästigung eintreten ^ Die,
sagen wir friedensrichterliche, Thätigkeit der boni homines — die
in späterer Zeit gelegentlich boni viri genannt werden — wird
in dem Prooemium einer Urkunde ^ einmal dem richterlichen
Wirken gleichgestellt. Es heisst da: „Ideo judiciarius rigor sive
et quinque compromissum bonorum virorum arbitratu tractandum
in medio posita sunt, ne quis sibi ulctionem permittat et ne po-
puläres furore vel iracundi provocati ad bella vel rixas temere
* Buecotto 1193 Juni 30. (Arch. dipl. Flor., Proven. Passign.)
' 1186 Apr. 27. (Arch. dipl. Flor., Acquisto di Luco.) — Die Fassung
der von einem höher gebildeten Notar geschriebenen Urk. weicht überhaupt
von dem herkömmlichen Formular ab.
28 R- Davidsohn.
vel injuste prorumpat" ^ In der That geht die Thätigkeit der
judices in einzelnen Fällen in die schiedsrichterliche der boni
homines über; so wenn von 5 „homines** * „et alii plures* , vor
denen ein Streit geschlichtet wird („finitio") einer judex ist*,
oder wenn der judex Ordinarius Inghilbertus in Florenz in einer
Streitsache vor „homines** als cognitor et mediator controversie
entscheidet^. Andererseits kommt auch die Entscheidung eines
judex cum acordamento eines anderen judex in Gegenwart von
16 „homines* vor, wo die letzteren mehr als Beisitzer im Ge-
richt zu betrachten sind, wovon später die Rede sein wird.
Ihre Stellung an der Spitze der Urkunde weist ihnen aber doch
eine erhebliche Bedeutung zu^
Doch sind dies eben Ausnahmen. Gewöhnlich befindet sich
kein judex unter den streitschlichtenden boni homines und über-
haupt kein Rechtskundiger von Beruft. Es lässt sich keine
Regel dahin aufstellen, dass der Spruch etwa von einem der
* So in d. Urk. — die Zahl von 5 b. hom. mag als erforderliche
Mindestzahl gegolten haben. Genannt sind sehr oft nur 3 «et alii plares**,
was freilich zumindest 5 ergibt. Oft ist die Zahl weit grösser. Ein be-
stimmtes Herkommen hat sich hier nicht feststellen lassen.
* Es muss bemerkt werden, dass in den Urkunden, welche hier in
Rede stehen, häufig der abgekürzte Ausdruck , homines* für boni homines
gebraucht wird. Ob es heisst „Breve recordationis - - cet qualiter factum
est Florentie (oder in loco - -) in presentia bonorum hominum", oder nur
„hominum* oder ob es im Eingange von Urkunden dieser Kategorie heisst,
,. . - qualiter factum est in presentia — '^ mit darauf folgenden Namen,
und zum Schluss , factum est hoc in presentia de jamdictis bominibus'',
oder ob die Bezeichnung nur in der Subscription erscheint („Sign. man.
de predictis hominibus**), macht keinen Unterschied. Denn häufig findet
sich im Eingang die Formel mit »in presentia bonis hominibus*, oder
p bonorum ominum** und in derselben Urkunde in der Subscription «Sign,
man. de suprascriptis hominibus**. Wir verweilten bei diesem Umstände,
weil er ftir die Beurtheilung einiger hier besonders in Frage kommenden
Urkunden nicht ohne Bedeutung ist. Als Beispiele für boni hom. im Ein-
gang und „homines* am Schluss, oder in der Subscription seien unter den
vielen vorhandenen angeführt: (sämmtl. Arch. dipl. Flor.) 1033 Dec. und
1080 Oct. 29 (Proven. Passignano). — 1087 Oct. (Prov. S. Lorenzo di
Coltibuono).
' Catignano 1118 Oct. 30 (Arch. dipl. Flor., Proven. Olivetani).
* Flor. 1175 Sept. 2 (Arch. dipl. Flor., Proven. Passignano).
•' Figline 1144 Nov. 9 (ibid).
" Kinige Male unter den b. h. Notare; einmal Flor. 1117 Mai 24
Bellunzio legis doctor (Arch. dipl. Flor., Proven. Monast. de Rosano).
Entstehung des Consulats in Florenz. 29
boni homines unter blosser Zustimmung der anderen, oder von
allen gemeinsam gefällt sei. In den wenigen Fällen, in welchen
überhaupt klar hervortritt, wer die Entscheidung abgibt, be-
gegnet sowohl diejenige eines einzelnen, wie auch der gemeinsame
Spruch allerg Auch entscheidet wohl ein einzelner, der in der
Reihe der übrigen boni homines nicht genannt ist, mit diesen
gemeinsam^. Bei solcher Mannigfaltigkeit ist somit nicht von
feststehendem Brauch zu sprechen.
Die boni homines werden zur Streitschlichtung für den ein-
zelnen Fall von den Parteien erwählt^.
Für unseren nächsten Zweck genügte es festzustellen, dass
die überwiegende Mehrzahl der Streiterledigungen durch ein
schiedsrichterliches Verfahren erfolgte, und dass das schieds-
richterliche Amt von boni homines geübt wurde.
Auf die Frage, wen denn der Ausdruck „boni homines"
bezeichnen mochte, hatte man früher ohne Zögern die Antwort
bereit: dies seien freie Langobarden, Arimannen. Dass dieser
Bescheid für die Zeit von 3 oder 4 Jahrhunderten nach dem
Sturz der Langobardischen Herrschaft nicht befriedigen kann,
liegt auf der Hand. Bald werden wir finden, dass die Bezeich-
nung späterhin in Wahrheit überhaupt; keine Beziehung auf die
Nationalität, noch auch auf das Recht hatte, nach welchem der Be-
trefiPende lebte.
Boni homines werden uns zuerst im Merovingerreich be-
kannt. Wir finden sie dort Anfang des 6. Jahrhunderts er-
* Von 6 boni omines ,et alii plures* entscheidet der erstgenannte
Latoreo 1074 Oct. (Arch. dipl. Flor. — Proven. Vallonibrosa). — Bei der
Kirche S. Andrea sito Tosi schwören 1181 zwei Benannte vor 5 homines
betr. eines Streites mit Vallombrosa zu thun, was die homines vorschreiben
wfirden. Diese entscheiden den Streit als laudatores und legen den Be-
treffenden einen Eid auf, die Personen jenes Klosters weder durch Brand,
noch durch Raub oder Diebstahl zu schädigen.
* S. Donato in Poci (Arch. dipl. Flor., Proven. Passign.).
' Casignano 1117 Aug. 12 (Arch. dipl. Flor., Cartap. delle Riform.).
Bei einer Streitbeilegung vor boni hom. gibt derjenige, dem die streitigen
Häuser refutirt werden „quadraginta solid, bon. denarior. Lucensium in
laude bonorum hominum quales ipsi (die Streitenden) elegerunt.
30 R. Davidsohn.
wähnt ^ und lernen sie in Ausübung schiedsrichterlicher Thätig-
keit im 7. Jahrhundert kennen^. Es sind die ringsumher
wohnenden Nachbarn, die Angehörigen derselben Pfarrei % oder
es werden die Gaugenossen ^ darunter verstanden. Immer hat
der Ausdruck Bezug auf nachbarlichen Zusammenhang. Sie geben
durch ihre Unterschrift gültiges Zeugniss, und ihr Urtheilsspnich
wird einmal neben dem des Königs, wie es scheint als von
gleicher Verbindlichkeit, genannt ^ wie wir ihn so viele Jahr-
hunderte später und in anderem Lande dem des Richters gleich-
gestellt sahen. Wir finden im Frankenreich um die Mitte des
8. Jahrhunderts^ erwähnt, dass dem Bruder eines Ermordeten
von dem Mörder Wergeid gezahlt wird, wogegen der Empfänger
vor boni homines verspricht, jenen nicht weiter zu belangen,
und wir lernten eben 400 Jahre später das gleiche Versprechen,
in dem gleichen Falle ebenfalls vor boni homines gegeben, in der
Grafschaft Florenz kennen '. Die Germanische Einrichtung dieser
friedens- und schiedsrichterlichen Thätigkeit der boni homines
hat eine ausserordentliche Langlebigkeit bewährt.
In den Gesetzen Langobardischer Könige (Ed. Roth. 146
«de incendio*") sind vicini bone fidei homines einmal erwähnt.
In dem engeren Bezirk unserer Forschung finden wir boni ho-
mines zuerst im Jahre 790 genannt®. Vor judices und boni
homines sollen die Aussteller der Urkunde, wenn sie die über-
nommene Verpflichtung nicht innehalten, drei- oder viermal zur
Entschädigung aufgefordert werden. Wenn sie dieselbe nicht
leisten, verfallen sie in Geldstrafe.
Das Vorkommen von boni homines in anderen Theilen Italiens
als Beisitzer im Gericht des Kaisers soll nur flüchtig erwähnt
^ Formulae Andegavenees ed. Zeumer, M. G. Leg. sectio V a. 514—15
u. 675—76. (Siehe dort p. 2.)
* 1. c. form. 39 (p. 17).
' 1. c. form. 31 (p. 14) ,unde necesse fuit advocare vicinis circa
manentis seu et universia parocia illa -- Proinde petiit ad ipsos boni
hominibus - •• Cet.
* Form. Marculfi 33 u. 34 (1. c. p. 63 seq.) ergeben beim Zusammen-
halt die Identität von boni hom. n. pagenses.
* Form. Marculfi II, 9. — 1. c. p. 80 (Ende 7. Jahrb.).
^ Form. Turonenses 1. c. p. 156. • ^ Vgl. S. 27 Anm. 1.
' Flor. 790 Juli 14 (Arch. dipl. Flor., Proven. Vallombrosa. Copie des
11. Jahrb.).
Entstehung des Consulats in Florenz. 31
werden ^. Wir lernen sie, was für unsere Zwecke wesentlicher,
auch aus Kaiserurkunden des 9. und 10. Jahrhunderts als „cir-
cuinquaque manentes**, als Nachham, Ortsgenossen kennen^.
Vor diesen in sehr vielen Fällen Recht zu suchen, Streitig-
keiten nach gemeinsamem Uebereinkommen ihrer Entscheidung
anheimzustellen, war, wie wir sehen, alter Brauch, der neben
dem Walten des Gesetzes einherging. Je weniger gesichert das
Rechtsleben war, um so wichtiger erschien dieser bequeme Be-
helf, um so lebhafter wurde er benutzt.
Dass Unterschiede der Nationalität hierbei nicht mitsprachen,
dass die Bezeichnung boni homines neben Langobardisch Leben-
den auch solche umfasst, die nach Römischem Recht leben, ist
schon angedeutet. So gut Geistliche^ wie Laien werden uns
als boni homines genannt und die Geistlichen lebten nach Römi-
schem Gesetz; doch auch von als boni homines bezeichneten
Laien lässt sich nachweisen, dass sie Römisch lebten^. Nicht
nur vollziehen femer Römisch Lebende häufig vor boni homines
Rechtshandlungen, sondern es ist (mindestens im Florentiner
Comitat) Regel, dass Schenkungen Römisch Lebender durch
mündliche Erklärung vor Zeugen und boni homines erfolgen^.
^ Urkunde Otto's I. in Marsi 970 Sept. (M. G. Dipl. I).
2 Otto I. Pavia 962 Apr. 9 fQr S. Pietro in delo d'oro dorts. (M. G.
Dipl. I.) Die betr. Stelle entspricht der Vorurkunde König Hugo's. — Ders.
Patemo 964 Febr. 18. Die Stelle nach der Vorurkunde Ludwig's IL von 867.
' Der grossen Häufigkeit wegen werden keine Beispiele angeführt.
* Flor. 1085 Sept. (Spoglio d, Bibl. Ricardiana 3157 p. 834). Zwei
Rom. Lebende machen Schenkung an das Kloster S. Benedict in Bifurco
«coram testibus et bonis hominibus'. In der Subscription als Zeugen
drei Geistliche und drei nach Köm. Recht lebende Laien, also nur Rom.
Lebende. — - Castro de Roffiano 1085 Febr. (Arch. dipL, Prov. Passign.)
Schenkung eines ,ex nazione** Rom. lebenden Mannes und einer „ex nazione**
Langobardisch, aber „pro ipso viro meo** Rom. lebenden Frau an das Kloster
Passignano. In der Subscription fünf Zeugen, von denen vier Rom., einer
Langob. lebend. Mithin mindestens, da mehrere b. h. erwähnt, einer ein
Rom. lebender. Einer von den hier als Römisch lebend bezeichneten, kommt
aber auch 1086 März (Archl. dipl. Flor., Proven. Passign.) als (bonus) homo
bei einer Refutation vor.
^ „Per vim vocis*. Die Beispiele sind sehr zahlreich, aber die in
voriger Anm. angeführten mögen genügen. — In der judic. Senensis finden '
wir auch eine nach Salischem Recht lebende Frau, die vor judices und
boni hom. eine Schenkung macht (1036 Dec. 18. Arch. dipl. Flor., Proven.
Badia di Fit.). Auch solcher Beispiele Hessen sich mehrere beibringen.
32 R« Bavidsohn.
Konnten als boni homines Geistliche oder Weltliche, Lango-
bardisch oder Römisch Lebende bezeichnet werden, so schloss
auch die Ausübung eines Handwerks den Betreflfenden von dieser
Bezeichnung keineswegs aus. Wir finden als bonus homo in den
Jahren 1089, 1098 und 1117 je einen faber, im Jahr 1134 einen
Schneider, und einen Glockengiesser in einer Urkunde von 1141^
Einen Ministerialen, wohl des Grafen Guido Guerra, sehen wir
1132 als bonus homo genannte
Auf so weite Lebenskreise sich nun auch die Bezeichnung
erstreckt, so vielfaltig die Rechtshandlungen sind, bei denen
boni homines auftreten, der Kreis dieser Rechtshandlungen er-
scheint doch fest begrenzt. Ausser in schiedsrichterlicher Thätig-
keit und bei Bezeugung von Schenkungen Römisch Lebender
finden wir boni homines als Beisitzer im markgräflichen, wie
im Missat-Gericht ^, als Schätzer bei Tausch von Gütern* und
als Schätzer überhaupt, bei Investituren, die regelmässig, auch
wo an voraufgegangenen Streit, beziehentlich an Reinvestitur
nicht gedacht zu werden braucht, vor boni homines erfolgen,
und wir begegnen ihnen endlich als Berathern bei Errichtung
von Testamenten ^
* Sämmtliche Urkunden Arch. dipl. Flor. — Passignano 1089 Mai u.
1098 Nov. (Proven. Passign.). — . Casignano 1117 Aug. 12 (Cartap. delle
Riform.). — Flor. 1134 Sept. 1 (Gleiche Proven.). - Bei Flor. 1141 Juli 8
(Proven. Vallombr.). — Die Frage, ob der b. h. Grandbesitzer sein musste,
lässt sich für den Comitat Florenz so wenig beantworten, wie Waitz
(Verf.-Gesch. V, 394) sie für Deutschland entscheiden zu können erklärte.
* Corella 1132 (Arch. dipl. Flor., Acq. Soderini mit irrthümlichen
Arch.-Bezeichn. Mai 10).
» Flor. 1077 (Spoglio d. Bibl. Ricardiana 3157 p. 42). Vor GastaldcD
der Mathilde, die ,in mallo residebant*", machen in Anwesenheit von boni
homin. und Zeugen nach Ripuar. Recht Lebende eine Schenkung. — Im
Modenesischen 1082 Mai 20 b. h. Beisitzer im Gericht eines Mathildischen
judex (Ficker , Forsch." IV Nr. 84). - Flor. 1038 Mai 11 b. h. Beisitzer
im Gericht eines missus Gonrad's. (Arch. dipl. Flor., Proven. Olivetani.
Arch.-Bezeichn. irrthüml. März 11.)
* Leges Langob. M. G. Leg. IV p. 599 „boni extimatores*; b. hom.
hier nicht genannt.
'^ Flor. 1050 März 28. Die Urkunde bei Lami Mon. eccl. Flor. II, 1422
mangelhaft. Hier nach Spoglio 3157 der Bibl. Ricard, p. 297 verwendet. —
In castello de monte aureo 1104 Sept. 7 (Arch. dipl. Flor. Proven. Camaldoli.)
— Schon in den Form. Senonens. v. 768 — 775 (1. c. p. 187) wird Errichtung
von Testament vor boni hom. erwähnt.
Entstellung des Consulats in Florenz. 33
Es sind, wie man bemerken wird, von der Thätigkeit als
Beisitzer im Gericht abgesehen, durchweg schiedsrichterliche Hand-
lungen und Acte freiwilliger Gerichtsbarkeit, die unter Theilnahme
der boni homines vollzogen werden.
In anderer Hinsicht lernen wir sie in bischöflichen Urkunden
kennen. Bei erheblichen Schenkungen von Bischofsgut finden
wir in den Diöcesen Florenz und Fiesole die Zustinunung der
Laien neben der der Geistlichen regelmässig erwähnt. Und nicht
nur bei Veräusserung von Gut erscheint diese Zustimmung er-
forderlich, sondern bei wichtigen Handlungen der Bischöfe über-
haupt, sofern dieselben nicht rein geistlicher Art sind. Als der
Bischof V. Fiesole im Jahre 1028 seinen Sitz von weit ausserhalb
der Stadt in dieselbe verlegt, erwähnt er in der bezüglichen
Urkunde die Billigung der Geistlichen und der Laien \ Diese
sind nun gelegentlich näher bezeichnet. Eine Schenkung des
Bischof Atho v. Florenz erfolgt 1038 mit Zustimmung der Geist-
lichen und ffin praesentia judicum et interventu bonorum homi-
num*'-. Fast ein Jahrhundert später gedenkt der Bischof von
Fiesole bei einer Schenkung nicht mehr der Zustimmung von
Laien im Allgemeinen, sondern an die Stelle der Gesammtheit
ist ein Ausschuss getreten. Neben dem Rath der Geistlichen
wird der dreier Laien erwähnt, „qui proprii soUertia ingenii sepe
consueverant admitti episcopalibus gestis** ^.
Lässt sich hier zwar nicht nachweisen, dass die drei Ge-
nannten einen Ausschuss gerade der boni homines bilden, sc
liegt doch, da früher in dem benachbarten Florenz bei ähnlichem
Anlass die Zustimmung derselben besonders erwähnt wird, eine
solche Annahme ziemlich nahe.
Aus der urkundlichen Erwähnung der Zustimmung der boni
homines bei Veräusserung bischöflichen Gutes erhellt jedenfalls noch
eine andere Seite ihres Wirkens als jene, die in ihrer schiedsrichter-
lichen Thätigkeit und bei Acten der freiwilligen Gerichtsbarkeit
hervortritt. Wir lernen dieselbe indess weit besser kennen, wenn
wir boni homines an der Spitze des Volkes einer Ortschaft Verträge
* Ughelli-Coletti. ,It. sacra* III, 224.
^ Lami 1. c. 11, 1132.
» Fiesole 1181 März 24 (Arch. dipl. Flor., Prov. Sma Annunziata). —
Ein judex ist nicht unter den genannten.
Deutsche Zeitschr. f. Geschiditsw. 1891. VI. 1. 'A
34 ~ R. Davidsohn.
für die Gesammtbevölkerung abschliessen sehen ^. oder wenn wir
finden, dass solche den Abt eines Klosters mit den Leuten ihres
borgo investiren *. Im ersteren Falle wird in der Urkunde erwähnt,
dass sie über die Leute ihres Gebietes Gewalt ausüben, im
zweiten ergibt sich dies aus der Rechtshandlung selbst.
Nur eine Verschiedenheit des Namens, nicht mehr ein
Unterschied der factischen Gewalt besteht zwischen den hier auf-
tretenden boni homines und den Consuln. Doch verschwindet
auch jene und wir finden boni homines als Consulu, die Cousuln
als gegenwärtig dieses Amt übende boni homines bezeichnet.
Eine Urkunde aus Borgo S. Gimignano v. 1147 Juli*, die
von entscheidender Bedeutung für die uns beschäftigende Frage
ist, ein „scriptum recordationis" enthält die Investition eines
Geistlichen, der dieselbe Namens aller Leute von 3 benannten
Dörfern empfangt; keine Investition mit Land, sondern eine
^ In eccl. S. Michaelis prope burgum Senensem 1132 März 20 (Arch.
dipl. Flor. — Proven. Passignano). Sechszebn benannte versprechen dem
Abt von Vallombr. und dem von Passign. das Kloster S. Michaelis in monte
S. Donati nebst dessen Besitzungen zu schützen. Es heisst da «Preterea
res onines - - quas prenom. S. Mich, ecclesia nunc habet - - vel - - habuerit
ab Omnibus hominibus de nostro sfortho et quibus vim verbi
vel facti in ferro valemus defendere promittimus". —In einer Urkunde
V. 1173 Oct. (gleiche Proven. — Arch.-Bezeichnung irrthümlich 1181) wird
jene Urkunde bezeichnet als „facta a bonis hominibus et populo de
podio S. Donati*. (Dieser Ort damals ausserhalb Siena's später zur Stadt
gehörig.)
^ Im Kloster S. Reparata (im Apennin an der Grenze von Toscana
und Romagna) 1126 Jan. 22 (Arch. dipl. Flor., Proven. Badia di Ripoli).
Femer zu erwähnen: Zwei benannte boni homines von Petrognano (Graf-
schaft Arezzo) schliessen mit dem Abt Joh. von S. Flora und Lucilla einen
Vertrag für ihren Ort. Zwischen 1127 u. 57. (Zeit, in welcher der Abt in
Urkunden. — Das Stück ohne Zeitangabe Spoglio der Urkunden von S. Flora
und L. im Staats-Arch. Flor.) Vor denselben beiden und anderen boni
homines werden 1135 Zwistigkeiten geschlichtet und die Freilassung des
einen Theiles aus der Gefangenschaft des anderen vereinbart — Es mag
hier, wo von dem Auftreten von boni hom. in Vertretung der Bevölkerung
die Rede ist, noch auf die Stelle Gesta Inn. III, c. 141 hingewiesen sein.
Bei den Streitigkeiten zwischen dem Papst und einem Theil der Römer
stehen an der Spitze der letzteren ,illi qui se nominant boni homines
de communi".
' Infra burgo' S. Geminiani 1147 Juli ind. 9 (!) (Arch. dipl. Flor.,
Prov. Badia di Fir.) Borgo S. G. gehörte zum Comitat Volterra, doch hatte
die Florentiner Badia (S. Maria) dort Besitzungen.
Entstehung des Consulats in Florenz. 35
solche mit Rechten und Pflichten. Ein Henrigus marchionem ^
und sein Sohn sichert den Leuten zu, über gewisse jährliche
Abgaben an Geld und Naturalien hinaus nichts von ihnen zu
erheben, auch die Dörfer nicht zu verpfänden, noch sie zu Lehen
zu geben. Fanden nun sonst Investitionen aller Art, wie wir be-
merkten, fast stets vor boni homines statt, so heisst es hier, ganz
im Rahmen des sonst üblichen Formulars'^: „Scriptum recorda-
tionis pro futuris temporibus ha memoriam habendum vel retinendimi
qualiter factum fuit infra burgo S. Geminiani in presentia
bonorum hominum scilicet Quartarii f. Pagani et Signoritti
f. Rainerii et Riccardini f. Gregorii et Pazonis de Florentia,
qui tunc erant consules et aliqui plures.**
Wir sehen die Consuln aus den Reihen der boni homines
hervorgegangen und wir finden sie als b. h. „qui tunc erant
consules'* för eine gewisse Zeit ihr Amt üben. Wir sehen sie
zugleich bei einem Act freiwilliger Gerichtsbarkeit in derselben
Art thätig, wie in hunderten früherer Fälle die nicht als Consuln
bezeichneten boni homines: wir werden auf Grund dieser
Urkunde die Consuln als einen Ausschuss der boni
homines bezeichnen dürfen.
Vermittelst der einmal gewonnenen Erkenntniss werden sich
andere Beweise zur Unterstützung dieser Auffassung, die in
nicht geringer Zahl vorhanden sind, würdigen lassen. Es gehört
hierher, wenn eine Streitbeilegung vor sieben Benannten und
anderen, bezeichnet wird als geschehen, „sup tutela et cura et
defensione consulum et omnium bonorum ominum ibi astantium^;
oder wenn eine andere Finition in Florenz an dem Ort, an dem
vorzugsweise die Rechtsprechung der Consuln vollzogen wird,
in der curia S. Michaelis i. J. 1183'* in der altüblichen Form
vor dem consul civitatis Gianni de la Filippola und anderen Be-
nannten erfolgt, und diese sämmtlich ganz wie bei den Streit-
beilegungen, von denen früher die Rede war, im EschatokoU als
„predicti homines ^ ibid. rogati testes" bezeichnet werden. Es
* So in den Urkunden.
* Nur , scriptum'* statt des sonst üblichen ,breve**.
* Ganghereto 1159 Dec. ind. 9 [!] (Arch. dipl. Flor., Acq. Mariotti).
' Flor., Or S. Michele 1183 März 15 (Arch. dipl. Flor., Proven.
Olivetani).
* Vgl. das S. 28 Anm. 2 Bemerkte.
36 R- Davidsohn.
ergibt sich hieraus der Uebergang der friedensrichterlichen Thätig-
keit der boni homines in die Gerichtsbarkeit der Consuln, wie
sich aus anderen Urkunden, die einzeln zu besprechen der zu-
gemessene Raum verbietet, das Fortbestehen der ersteren neben
der letzteren nachweisen lässt. Allmählich wird diese Art Ton
Streitbeilegungen indess angesichts der strafferen Consulargerichts-
barkeit seltener und seltener. Eine Erwähnung verdient noch
eine Urk. v. 1199. Die Consuln und Rectoren von Nipozzano,
drei an Zahl, schlichten als Schiedsrichter coram maiori parte
bonorum hominum de Nepotiono einen Rechtsstreit zwischen Vater
und Sohn^
Neben der gerichtlichen Wirksamkeit der Consuln, neben
ihren politischen Befugnissen kommt auch ihre administrative
Thätigkeit in Betracht. Die letztere scheint in Florenz nicht
von den sämmtlichen Consuln der Stadt gemeinsam geübt zu
sein, sondern getrennt je von den Consuln eines Stadtbezirks
(zunächst nach den vier Thoren der älteren Stadt benannt).
1180 März 31 kaufen die 5 consules portae S. Pancratii Namens
und zu Nutzen aller Männer und Frauen ihres Bezirks einen
Weg ausserhalb des Thores, der fortan von Menschen, Vieh und
Lastthieren soll begangen werden dürfen *. Finden wir nun in
Florenz, wie in anderen Städten consules portae, so bemerken
wir 180 Jahre früher und auch sonst einen bonus homo da porta
oder de porta ^. Lässt sich nichts Näheres über ihn feststellen,
so drängt sich doch die Analogie zwischen „consul portae** und
„bonus homo de porta" von selbst auf, nachdem wir einmal
wissen, dass die Consuln aus den Reihen der boni homines hervor-
gingen. Auch finden wir, dass in älterer Zeit in einer Reihe
von boni homines gerade einem die persönliche Bezeichnung
-bonus homo" zu Theil wird ^ Man darf wohl auch hier an-
^ Nipozzano, 1199 Juli 18 (Arch. dipl. Flor., Acq. Passerini). —
In den Form. Marcuifi, im 7. Jahrh. im Merovin gerreich entstanden, finden
wir eine Formel, die sich auf Austrag eines Rechtsstreites zwischen Vater
und Sohn vor boni homines bezieht.
' Flor. 1180 März 30 (Arch. dipl. Flor., Proven. S. Maria nuova).
' Flor. 1050 März 14 u. 1076 Apr. 2 (Arch. dipl. Flor., Proven. Badia
di Fir.). — Es wird nur Landbesitz des BetrelFenden erwähnt.
* Flor. 1088 Mai 11 (Spoglio Bibl. Ricard. 3157 p. 246). Unter den
Entstehung des Consulats in Florenz. 37
nehmen, dass diese besondere Hervorhebung einer besonderen
Stellung unter den übrigen entspricht, dass der Betreffende specielle
Functionen übte. Hatte die Stadt ein Eigenthum an Mauern^
und gewiss auch an öffentlichen Strassen und Plätzen, so kann
es eben nicht ganz an Verwaltungsorganen gefehlt haben. Die
Annahme, diese Verwaltung, die später nach ihrem Stadtbezirk,
ihrer »porta* benannte Consuln führten, hätten früher ,boni
homines de porta'' besorgt, liegt überaus nahe.
W^ir haben aus den im Merovingerreich entstandenen Formeln
die »vicini circa manentis seu et uni versa parocia" (mithin die
zu einer parocia gehörenden Nachbarn) als boni homines be-
zeichnet gefunden^. Consuln einer „vicinanza** oder „vicinia**
— und zwar eines städtischen Kirchsprengeis — kommen in
Lucca noch 1153 und 1198 vor^.
Eine Eintheilung der boni homines oder, wie die Bezeich-
nung später lautet, boni viri nach einzelnen Bezirken innerhalb
der Städte , nach Strassen , Pfarrbezirken oder Stadtgegenden,
finden wir auch noch im 13. Jahrh. allgemein vorausgesetzt*.
Wir haben gesehen, wie boni homines als Schiedsrichter
auftreten, wie sie bei Acten freiwilliger Gerichtsbarkeit thätig
sind, wie sie dieselben Befugnisse üben, welche später den Consuln
zustehen, wie die Consuln gemeinsam mit boni homines erscheinen,
wie erstere als Ausschuss der letzteren bezeichnet werden und in
den alten Formen bei Handlungen freiwilliger Gerichtsbarkeit
neun benannten Beisitzern im Gericht des Bertoldus comes missus Curradi
imperat., die als boni homin. bezeichnet werden, .Johannes, qui et bonomo
vocatur*. An eine Nebenbezeichnung, die nur durch die Häufigkeit des
Taufnamens veranlasst wäre, ist nicht zu denken, weil noch zwei andere
Johannes ohne jede Nebenbenennung unter den b. h.
* Vgl. Ficker, Forschungen I, 256.
* Formulae Andegav. 31.
' 1153 Aug. 6 »consules de vicinanza S. Michaelis** (Urk.-Ausz. des
Bern. Baronius. — Lucca Bibl. publ. Nr. 919). — Lucca 1198 Febr. 23
..consules et rectores vicinie S. Marie de via**. (Arch. dei beneficiati della
catedrale. C. 45.)
* ,Liber de regiinine civitatum' verfasst in Flor. 1. Hälfte d. 13. Jahrh.
Cod. Laur.-Strozz. 63 f. 31^: „- - per bonos viros cuiusque contrate vel
parochie seu regionis'.
38 R. Davidsohn.
thätig sind, ganz wie vorher die boni homines. Aus der auf
ältestem Germanischem Brauch beruhenden üebung schiedsrichter-
licher Thätigkeit und freiwilliger Gerichtsbarkeit durch boni
homines hat sich die Consulargerichtsbarkeit entwickelt ^
Die Regierungsbefugnisse (man gestatte den Ausdruck) der
Consuln haben indess offenbar einen anderen Ursprung. Die
^»nobiles* oder ^maiores* der Stadt werden wir mit den boni
hominis identificiren dürfen, denn wie die boni homines zur
Schlichtung von Rechtsstreit berufen werden, so die nobiles in
dem gleichen Sinne*. Wie die boni homines für ihren Ort
Verträge schliessen, so üben für Florenz „maiores Florentie
clerici et laici* politische Befugnisse, wobei eine Verquickung
der Interessen von Stadt und Bisthum sehr bemerkenswerth hervor-
tritt^. — „Maiores et minores", wo sie zusammen genannt
werden*, scheinen dem Begriff „boni homines et populus* durch-
aus zu entsprechen.
^ Die consules placiti von Siena lernt man in Ausübung von Acten
freiw. Gerichtsbarkeit kennen durch das kürzlich veröffentlichte Statut der-
selben («II constituto dei consoli del placito del comune di Siena* pubblic.
da Lodovico Zdekauer. Siena 1890).
' Arch. dipL Flor., Proven. Badia di Fir. — Arch.-Bezeichnungen des
andatirten Stücks ^sec. XI*^. Dasselbe ist wahrscheinlich 1101 — 3 zu setzen.
(Die Erörterung der Zeitbestimmung würde zu weit führen.) Es ist ein
Bericht über gewaltsame Wegnahme eines, der Kirche S. Martini in Florenz
gehörigen Zehnten durch gewisse Fiesolaner. „Ex hac causa custodes [der
genannten Kirche] querimoniam fecerunt. Semel etiam altercatio
fuit inter ipsos custodes et episcopum Johannem [v. Fiesole] ante plures
nobiles Florentine civitatis [folgen fünf Namen] et alios cives. Der
Bischof verhindert eine Entscheidung durch dieses Bürgergericht, indem er
erklärt: „modo dimittamus et in proximo tempore simus ante sapientes
homines, qui hanc rem audiant et dif&niani" Jedenfalls sind unter den
letzteren Berufsrichter zu veratehen.
' Arch. dipl. Flor., Proven. Bonifazio Nr. 25. Minuta eines Briefes
an den (nicht benannten) Papst. Wegen Erwähnung anderweit zu be-
stimmender Persönlichkeiten gegen 1131 zu setzen. Bezieht sich auf Streitig-
keiten wegen einer Kirche in Monte Stipule. Die von Marturi (Poggibonsi)
führen dorthin „maiores Florentie clericos et laicos, ut interdicerent illis
(denen von M. Stipule) nullo modo signum Vulterrarum ecclesie ibi fieri*.
Der Berg liege in der Diöcese Florenz. Die von M. Stipule geben nach,
weil sie fürchten, die Florentiner würden gemeinsam mit denen von Poggi-
bonsi Krieg gegen sie anfangen.
* So Flor. 1061 Jan. 4. — F ick er, Forschungen IV Nr. 68.
* Vgl. S. 34 Anm. 1.
Entstehung des Consulats in Florenz. 39
Aus jenen herrschenden Kreisen, aus denen der angesehenen
Ortsgenossen, als welche wir die boni homines ohne Rücksicht
auf Nationalität, Rechtsprofession oder Beruf betrachten müssen,
gehen im Sinne unserer Erörterung diejenigen hervor, vor denen
die Rechtsstreitigkeiten in überwiegender Mehrzahl geschlichtet
werden. Sie sind zugleich die hauptsächlichen Träger der frei-
willigen Gerichtsbarkeit und diese Functionen gehen allmählich
auf einen Ausschuss der boni homines, auf die Consuln über,
in deren Amt dann politische, richterliche und administrative
Befugnisse zusammenfliessen, von denen wir theils vollständig klar,
theils weniger deutlich fanden, dass sie vorher von boni homines
geübt worden sind. Wie die schiedsrichterlichen Functionen zu
richterlichen wurden, wie zur freiwilligen die streitige Gerichtsbar-
keit, sei es auf Grund von Verleihung oder etwa durch Usurpation
hinzutrat, wäre für jeden einzelnen Fall zu untersuchen. Dies*
berührt mehr die Frage der weiteren Entwicklung des Consulats,
als seiner Entstehung. Zur Aufhellung des Dunkels, in welchem
die letztere lag, vermochte die Forschung, an deren Abschluss
wir stehen, vielleicht beizutragen.
Herzog Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone.
Von
Felix Stieve.
Zwei Arten der Geschichtsschreibung sind vorzugsweise im
Brauch: die quellenmässig statistische und die construirende.
Die erste sucht die Thatsachen mit philologischer, oft äusserst
scharfsinniger, aber nicht selten an der Oberfläche haften bleibender
Kritik aus den Quellen festzustellen und reiht sie der Zeitfolge
nach aneinander, ohne weiter nach ihrem Ursprünge und Zu-
sammenhange zu fragen, als die Antwort in den Quellen aus-
drücklich gegeben ist. Die zweite dagegen legt sich die ge-
schichtlichen Entwicklungen und das Wirken der geschichtlichen
Persönlichkeiten nach bestimmten, mehr oder minder willkürlich
gewählten Gesichtspunkten zurecht und benutzt dabei die Quellen
nur insoweit oder nur in dem Sinne, wie es ihrer Auffassung
entspricht.
Beide Weisen dürften nicht zu voller Befriedigung des nach
lebenswahrer Geschichtskenntniss Lechzenden führen. Die eine
dringt nicht in den Kern der Dinge ein und übersieht vor lauter
Quellenmässigkeit, dass oft das Wichtigste nicht in den Quellen
gesagt wird, dass der Berichterstatter nicht selten die Erzeug-
nisse seines Denkens oder seiner Einbildungskraft als That-
sachen hinstellt und dass auch ein Zeitgenosse, welcher sehr
gut unterrichtet sein könnte, es oft nicht ist und Un-
wahres erzählt, weil der Trieb, die geschichtliche Wahrheit
festzustellen und zu überliefern, in weiten Zeiträumen gefehlt
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 41
hat^. Die construirende Geschichtschreibung aber wird in der
Regel . einseitig und häufig willkürlich; die unendliche Mannig-
faltigkeit der im Leben der Völker und der Einzelnen wirkenden
Kräfte tritt nicht in die Betrachtung und die Persönlichkeiten
erscheinen nicht in ihrer Eigenart, sondern nur als — mitunter
geradezu automatenhafte — Vertreter von Bewegungen und Ge-
danken, oder werden mit der umfassenden Einsicht und dem
zielbewussten Streben, welche dem späteren Geschichtschreiber
selbst eigen sind, ausgestattet^.
Vielleicht möchte es sich daher empfehlen, die Forschungs-
weise der Naturwissenschaften auch auf die Geschichte anzu-
wenden. Ich meine hiermit nicht jene angeblich naturwissen-
schaftliche Methode, welche jedes Zielstreben, jeden einheitlichen
Fortschritt in den Entwicklungen leugnet; diese Methode ist
doch im Grunde wohl nichts anderes als das alte theologisch-
philosophische Recept in verneinender Ausfertigung und sie ur-
theilt über eine Frage, welche der menschliche Verstand ver-
muthlich nie zu entscheiden im Stande sein wird. Ich denke
auch nicht an jene Methode, welche die Naturentwicklung durch
innere Gesetze unabweichbar und mit zwingender Nothwendigkeit
bestimmt werden lässt, denn für die Geschichte erscheint die
Annahme einer solchen Gesetzmässigkeit durch die Thatsache
der menschlichen Willensthätigkeit ausgeschlossen. Was ich im
Auge habe, ist vielmehr die empirische Forschungsweise, die
Methode, ganz voraussetzungslos in die Untersuchung einzutreten
und erst auf Grund möglichst zahlreicher, durch prüfende Beob-
achtung gewonnener Thatsachen Schlüsse zu ziehen, dann aber
auch sich nicht mehr durch „Autoritäten** binden zu lassen und
die Erscheinungen in ihrer Ganzheit und in ihrem organischen
Zusammenhange mit anderen aufzufassen. Wie diese Methode
den Naturwissenschaften ihre grossartigen Erfolge verlieh, so
würde sie wohl auch der Geschichte reiche Früchte zeitigen und
* Sehr bezeichnende Belege hierfür bietet mein: Oberösterreichischer
Bauernaufstand des Jahres 1626. Bd. I S. XIX ff.
^ Was für gewaltige Staatsmänner hat man z. B. aus dem phantasti-
schen Träumer Karl V. und dem beschränkten Ferdinand II. gemacht, und
wie wenig rechnet man überhaupt mit der Unwissenheit, dem Unverstand
und den aus Stimmungen und Zufälligkeiten entspringenden Willen sbeirrungen
politischer Persönlichkeiten!
42 F. Stieve.
dieselbe der vollen Erkenntniss der Wahrheit und insbesondere
dem Verständnisse der Persönlichkeiten, deren Individualität denn
doch wohl, wie 0. Lorenz in seinen geistreichen Büchern über
die Geschichtswissenschaft betont, das wichtigste Element in den
Entwicklungen bildet, näher bringen.
Der Gedanke, die naturwissenschaftliche Methode der Ge-
schichtsforschung anzueignen, ist ja nun keineswegs neu und
grundsätzlich dürfte seine Berechtigung sogar allgemein aner-
kannt sein. Mit seiner Verwirklichung ist indess nur selten
rechter Ernst gemacht worden. Diese setzt ja äusserst mühsame
und ausgedehnte Vorarbeiten voraus und macht desshalb zugleich
die rasche Gewinnung und VeröflFentlichung von Ergebnissen un-
möglich. Sie erheischt ferner eine starke Zurückdrängung der
Individualität des Forschers und wehrt den Genuss, grosse Zeit-
räume mit kühnem Fittig zu durchfliegen und die frisch auf-
schwellende Gedankenfluth in vollem Gusse ausströmen zu lassen.
Obendrein ist sie auch durch die Befähigung, sich ganz in fremde
Gedankenkreise und Persönlichkeiten einzuleben, bedingt, und
diese Gabe lässt sich nicht durch den Drill eines wohlgeleiteten
Seminars erwerben, sondern muss angeboren sein und durch
mühselige Selbstzucht entwickelt werden. Endlich erfordert
sie, obwohl ihre feste Grundlage durch die Erforschung von
Einzelheiten gewonnen wird, eine gewisse Vertrautheit mit der
ganzen Geschichte und mit dem menschlichen Leben, denn erst
aus dem Vergleich mit den Erscheinungen in diesem und in jener
kann das volle und sichere Verständniss für die Vorgänge und
Persönlichkeiten auch eines enger umgrenzten Schauplatzes er-
wachsen, ja wo die Quellen dürftig fliessen, wird oft ausschliesslich
der Parallelismus in der Menschheitsentwicklung den Schlüssel
zur inneren Werkstätte der Geschichte bieten.
Aus diesen Gründen, von welchen die einen hier, die anderen
dort wirksam waren, möchte es zu erklären sein, dass sowohl
die genialen wie die nichtgenialen Geschichtschreiber sich der
naturwissenschaftlichen Forschungsweise in der Regel enthalten
haben.
Die grössten Schwierigkeiten stellen sich ihrer Anwendung
auf dem Gebiete des Alterthums und Mittelalters durch die Dürftig-
keit und Einseitigkeit der Quellen entgegen. Nicht geringe Hinder-
nisse findet sie indess auch auf dem Gebiete der neueren und
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 43
neuesten Geschichte in der ungeheuren Masse und Zerstreutheit
des Stoffes. Wer sich ihr dort ergeben will, muss sich zur Zeit
von vornherein entsagend bescheiden, lediglich Bausteine zu
liefern, aus welchen einst ein genialer Kopf ein nicht nur glänzendes,
sondern auch festgefügtes Gebäude umfassender Darstellung auf-
zuführen vermögen wird. Vorläufig ist ein solches wohl nicht
ausführbar, denn man muss doch erst einmal wissen, was ge-
schehen ist und wie die handelnden Persönlichkeiten ihrem Wesen
und Denken nach geartet waren, wenn man aus dem willkürlichen
Construiren herauskommen will. Es bleibt dem naturwissen-
schaftlich Forschenden also nichts übrig, als in der verachteten
Kaste der „Spezialisten* zu verharren. Dafür begünstigt aber
auch eben die reiche FüUe und Zuverlässigkeit der Quellen sein
Verfahren und erleichtert die Gewinnung sicherer Ergebnisse.
Ich gestehe daher ungescheut, dass ich mich nach dem geringen
Masse meines Könnens und Wissens mit Vergnügen bemühe,
auf dem beschränkten Felde meiner Quellenforschungen die
naturwissenschaftliche Methode zu befolgen, und weit entfernt,
die Ergebnisse meines Strebens für unanfechtbar zu halten, hoffe
ich dennoch, den Kärmerdienst für den Königsbau der Zukunft
nicht völlig nutzlos zu verrichten.
Zu seinen Früchten zähle ich die zu den früher herrschenden
Anschauungen im Gegensatz stehende Auffassung der Persönlich-
keit und Politik des Herzogs und späteren Kurfürsten Maximi-
lian's I. von Bayern. Für diese ist nun die Angelegenheit, welche
ich hier behandeln will, von besonderer Bedeutung.
Trieb nämUch Maximilian, wie ich behauptet habe, bis
zum Jahre 1608 lediglich Territorialpolitik im engsten Sinne,
so erscheint es befremdlich, dass er sich um die Kaiserkrone
bewarb, deren Besitz ihn in der Ordnung der zerrütteten Ver-
hältnisse seines Landes behindern und in unabsehbare Verwick-
lungen führen musste. Es hat sich mir daher, als ich zuerst
über seinen Kaiserplan berichtete \ die Vermuthung aufgedrängt,
dass derselbe von seinem Vater, Wilhelm V, welcher die Regie-
rung 1598 niedergelegt hatte, sich aber auch später noch ab
* In dem Aufsatze: Die Verhandlungen über die Nachfolge Kaiser
Rudolfs n. in den Jahren 1581—1602, Abhandlungen der Baierischen
Akademie d. Wiss. III. Classe XV, I, 1 ff. Ich führe denselben weiterhin
mit , Nachfolge" an.
44 F. Stieve,
und zu in die politischen Angelegenheiten mischte, ausgegangen
sei und dass auch die weitere Betreibung der Sache vorzugs-
weise durch jenen vielgeschäftigen und mit kurzem Blick nach
Vortheil und Ehre für seine Familie suchenden Herrn erfolgt sei.
Diese Annahme wird jetzt durch eine Reihe von Schrift-
stücken, welche mir erst vor kurzem bekannt wurden ^ vollauf
bestätigt, ja es erweist sich, dass Maximilian sich anfangs gegen
die Anregung seines Vaters durchaus ablehnend verhielt. Da
nun jene Acten auch sonst viel Wissenswerthes mittheilen, möge
es mir gestattet sein, hier über ihren Inhalt zu berichten und
einige von ihnen zu veröffentlichen.
Im Sommer des Jahres 1600 schickte König Heinrich IV.
von Frankreich den Marschall Boisdauphin mit verschiedenen
Aufträgen ^ zu Kaiser Rudolf II. Er hegte damals die Absicht,
die Kaiserkrone für sich zu erwerben ^ und sein Gesandter suchte
daher bei den Reichsfürsten, welche er auf der Hin- oder Rück-
reise ansprach, Stimmung für seinen Herrn zu machen ^. Seltsam
unvorsichtige Aeusserungen, welche er oder seine Leute in Prag
fallen Hessen, lenkten aber auch dort die Aufmerksamkeit auf
Heinrich's Absicht und man nahm dieselbe um so ernster, da
man Nachricht hatte, dass der König bereits beim Kurfürsten
von Trier Schritte zu ihrer Verwirklichung gethan habe. Als
nun Boisdauphin heimkehrend von Prag nach München reiste,
entstand am kaiserlichen Hofe der Verdacht, dass er den Baieri-
schen Herzog für die Wahl seines Königs bearbeiten wolle,
und wie man einmal Vermuthungen nach München zu richten
begann , lebte auch der früher schon öfter ^ gehegte Argwohn
* Sie finden sich im Münchener Staatsarchive, schwarze Abtheilung
Nr. 134/1. Im Folgenden führe ich sie mit Ma. 134/1 an.
* Vgl. Briefe und Acten z. Gesch. des 30j&hrigen Krieges V, Register.
' Nachfolge 73.
* Vgl. unten. Der Kurkölnische Secretär Flöcker schrieb am 22. Dec. 1600
an Speer: «Den ambasciator aus Frankreich betreffend, sagen J. chfl. D*.
das es wahr, das derselbe bei Mainz gewesen, aber sie ime niemals apart
audienz geben wollen, sondern inen jederzeit in publicis gehört, aber wie
hoch er seinen könig globt und wie stark er sich mit freundlichkeit ver-
bunden und das sich auch Mainz seinen könig bevolchen sein lassen wolle,
mit andern vielen complimentis, das Mainz dieses J. chfl. D'. selbsten an-
gezeigt." Ma. 134/1, 258 eigh. Or. mit Ziffern.
^ Vgl. Briefe und Acten IV, Register unter Baiern, Kaiserkrone.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 45
auf, dass Maximilian für sich selbst nach dem Kaiserthum
trachte.
Niemand war misstrauischen Vermuthungen in Bezug auf
die Wahlfrage zugänglicher als der Kaiser selbst. Ohne Zweifel
geschah es daher auf seinen Befehl, dass man die Anwesenheit
eines Baierischen Gesandten, des Hofrats Heinrich v. Haslang ^
zu benutzen suchte, um denselben auszuholen.
Am 16. August besuchte der kaiserliche Oeheimrath Johann
Hildebrand Mecker ^ den Gesandten ohne jede geschäftliche Ver-
anlassung und sagte nach einleitenden Bemerkungen über einen
anderen Gegenstand^, „die Französischen abgesandten Leute ^
hätten, «bei dem Fürstenbergischen Frauenzimmer"* öffentlich ge-
äussert, ihr Herr werde zum Römischen Könige erwählt werden ;
man wisse nun wohl, dass Heinrich insbesondere mit dem Kur-
fürsten von Trier stark habe verhandeln lassen, hoffe jedoch, dass
Herzog Maximilian die Krone viel eher dem Hause Oesterreich
als Frankreich gönnen werde; der Herzog selbst sei der einzige
Reichsf&rst, der nach der Krone trachten oder dafür vorgeschlagen
werden könne, indess werde sich ihm vermuthlich der Kurfürst
von der Pfalz stark widersetzen.
Haslang erwiderte, dass er weder von der Bewerbung Frank-
reichs wisse, noch an eine solche von Seite seines Herrn glaube,
dagegen gehört habe, dass die Brüder des Kaisers um die Nach-
folge stritten, und von diesen werde leicht Einer den Andern
* Vgl. Briefe und Acten V, 106.
* S. über ihn Nachfolge, Register.
^ Es befremde den Kaiser sehr^ dass Mazimilian's Schwager, der Herzog
von Vaudemont, von den Venetianem Bestallung angenommen habe, für
diese Französisches Kriegsvolk ohne vorherige Anzeige durch Vorderöster-
reich und zwar gerade zu der Zeit, als Erzherzog Albrecht dort nach den
Niederlanden durchgereist sei, geführt habe und dasselbe nun gegen die
Zengger und üskoken und also gegen Erzherzog Ferdinand verwenden
lasse. — In dem gleich zu erwähnenden Gutachten der Baierischen Geheim-
räthe wird daraufhin empfohlen, Maximilian solle durch Haslang in Prag
erklären lassen, Vaudemont müsse wegen der Unzulänglichkeit seines Ein-
kommens fremde Dienste suchen, werde aber am liebsten dem Kaiser dienen ;
andererseits aber möge Maximilian seinen Schwager zur Rücksichtnahme
auf den Kaiser ermahnen.
* Es ist wohl die Witwe des kaiserl. Oberststallmeisters Grafen Albrecht
von Fürstenberg gemeint; vgl. Nachfolge Anm. 129.
46 F. Stieve.
hindern können. Mecker stimmte der letzteren Bemerkung bei
und fügte hinzu, „es wäre besser, wenn Erzherzog Maximilian
Römischer König werden könnte, denn sonst möchte die Krone
Böhmen vom Hause Oesterreich kommen" ^
Zu einer Begründung dieser auffallenden Besorgniss ver-
mochte ihn jedoch Haslang nicht zu bewegen; nachdem er sich
überzeugt hatte, dass der Gesandte nichts zu enthüllen habe,
brach er das Gespräch ab.
Haslang berichtete über dasselbe sofort nach München ^ und
sein Herr, welcher gerade auswärts weilte, forderte seine Geheim-
räthe zum Gutachten über die Anzapfungen Mecker's auf. Jene
empfahlen ihm darauf, er möge in Prag auf etwaige neue An-
fragen ausdrücklich erklären lassen, dass er die Kaiserkrone dem
Hause Oesterreich lieber als irgend einem Andern gönne. Offen-
bar lag ihnen also der Gedanke, dass Maximilian selbst nach
der Krone trachten könne, völlig fem. Indem sie aber an die
Nachfolgefrage erinnert wurden, kam ihnen zum Bewusstsein,
dass deren baldige Ordnung höchst wünschenswerth sei, weil
Kaiser Rudolf seit zwei Jahren in wachsendem Masse an Trüb-
sinn und nervöser Erregung litt und sogar sein Leben gefährdet
erschien^. Sterbe er vor der Neuwahl, meinten sie, so drohe
durch den Türkenkrieg und die in Deutschland „emporgehenden
Empörungen" dem Reiche und der katholischen Religion das
grösste Unheil, wenn nicht völliger Untergang. Ganz besonders
beunruhigte sie die Bewerbung des Französischen Königs. An
der Ernsthaftigkeit derselben zweifelten sie nicht, denn Bois-
dauphin, der inzwischen bei Herzog Maximilian gewesen war,
hatte von dem Wunsche seines Herrn Andeutungen gemacht
und erwähnt, dass derselbe vor kurzem bei den meisten prote-
stantischen Fürsten Gesandte gehabt habe^. Es schien ihnen
daher „sonnenklar", dass er seine Wahl bereits angelegentlich
^ Dass hier Erzherzog Maximilian genannt wird, ist so befremdlich,
dass ich an einen Schreibfehler Haslang's glauben möchte. Andernfalls
bleibt nur die Annahme, dass Rudolf Mecker beauftragt hatte, durch die
Nennung Maximilian's zu erkunden, ob Baiem den Erzherzog Matthias zu
unterstützen gedenke.
^ 16. August 1600, Ma. 134/1, Anhang fol. 9 eigh. Or.
3 Nachfolge 33 ff.
* Das Nähere über seine Aeusserungen s. Beilage III.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 47
betreibe, und sie fanden die Lage um so bedenklicher, als der
König von den Deutschen Protestanten, „hoch ästimirt** werde
und zu einem grossen Kriege rüste. Dass er die Waffen, wie
er vorgebe, gegen Savoyen oder für die Holländer erheben wolle,
hielten sie nicht für glaublich, weil Boisdauphin versichert habe,
dass der Streit mit Savoyen beigelegt sei, und weil der Friede
von Vervins noch zu jung sei, als dass Heinrich ihn wieder
brechen könne. Gewiss, meinten sie, seien also des Königs Rü-
stungen ^auf nichts anders als auf unverhofften fal futurae suc-
cessionis angesehen*.
Auff Grund dieser Ausführungen befürworteten nun die Räthe,
dass Maximilian die Aeusserungen Boisdauphin's dem Kaiser
durch Courier mittheilen, denselben zur Ordnung der Nachfolge
ermahnen und sich erbieten solle, nach äüssersten Kräften zu
derselben mitzuwirken, ja auf Wunsch Rudolfs zu eingehender
Erörterung der geeigneten Massnahmen persönlich nach Prag zu
kommen. Ausserdem empfahlen sie, der Herzog möge, da Bois-
dauphin erwähnt habe, ein Gesandter seines Oheims, des Kur-
fürsten Ernst von Köln sei in Paris, um- Auskunft über den Zweck
dieser Gesandtschaft und um Unterstützung seiner an den Kaiser
gerichteten Vorstellungen bitten '.
Maximilian fand die Angelegenheit so wichtig, dass er, wie
er es in solchen Fällen zu thun pflegte, vor seiner Entschliessung
durch den Oberstkanzler Donnersberg den Rath seines Vaters
einholte*. Wilhelm stimmte den Geheimräthen zu und wies
Donnersberg an, die beiden vorgeschlagenen Briefe zu verfassen.
Nachdem ihm jedoch dieselben * vorgelegt worden waren, kamen
er, Donnersberg und der inzwischen von Maximilian's Hoflager
nach München zurückgekehrte Hofkanzler Gailkircher überein,
dass das Schreiben an den Kaiser zurückzuhalten sei, bis man von
Kurfürst Ernst Antwort erhalten habe, da dieser, der sich früher
^ Gutachten vom 26. August 1600, Ma. 134/1, Anhang fol. 11 Cpt.
und fol. 30 Or. von Donnersberg's Hand.
* Wilhelm wurde dabei um die strengste Geheimhaltung, welche auch
den Geheimräthen eingeschärft worden war, gebeten; er versprach, nicht
einmal mit seiner Frau davon zu reden, „dan ob sie wol ain verstendige
förstin, so nemb sie sich doch um dergleichen Sach wenig mehr an, sonder
wart irer andacht ainig und allain aus**.
' Ma. 134/1 Anhang fol. 15 und 22 Cpt. von Donnersberg.
48 F. Stieve.
in der Nachfolgesache „vil und heftig bemuet" \ sich vielleicht
beleidigt fühlen werde, wenn sein NeflFe ohne seinen Bath vor-
gehe. Zugleich äusserte nun Herzog Wilhelm den Wunsch,
„man mechte in besagtem concept [an Ernst] auslassen, da.s"
sein Sohn „zur cron nie kain gedanken gehabt und auch noch
nit habe* *.
Aus dem Mitgetheilten erhellt, dass Wilhelm anfangs nicht
an eine Bewerbung für Maximilian gedacht hatte und erst bei
weiterem Ueberlegen aus sich selbst auf einen Plan zurück-
gekommen war, den er schon zehn Jahre früher vorübergehend
gehegt hatte *.
Bei Maximilian fand er indess damit keinen Beifall. Der
Herzog, welcher auf seinen Vater stets die grösste Rücksicht
nahm, tilgte allerdings die von jenem beanstandete Stelle, fügte
jedoch dafür zweimal eine gleichbedeutende Wendung ein. Sein
Verlangen ging eben damals noch lediglich nach jenen allge-
meinen Zielen, welche er seinem Oheim Ernst bezeichnete, indem
er ihm versicherte, die Ordnung der Nachfolge werde ihnen und
ihrem Hause grosses Verdienst vor Gott, ewigen Dank des Vater-
landes und hohes Ansehen bei Jedermann verschaffen*.
Als Kaiser Rudolf gleich danach Auskunft über die W^er-
bung Boisdauphin's, der angeblich Baiems Unterstützung für die
Wünsche seines Königs nachgesucht habe, begehrte und Mit-
theilung weiterer, auf diese Angelegenheit bezüglicher Nach-
richten verlangte ^, theilte Maximilian nicht nur alle Aeusserungen
des Franzosen getreulich mit, sondern erklärte sich auch unter
eifrigen Betheuerungen seiner Treue und Willfährigkeit zu weiterer
Verständigung durch einen Vertrauten bereit*'.
» Vgl. Nachfolge 21 ff.
' Donnersberg an Herzog Maximilian 9. September 1600, Ma. 134/1
Anbang fol. 26, eigh. Or.
' Nachfolge 83. * S. Beilage I.
* 13. September 1600, Ma. 134/1, 238 Or.
^ 22. September 1600. A. a. 0. Anhang fol. 28 Cpt. v. Donnersberg
mit eigenhändigen Aenderungen und Zusätzen Maximilian's. Das. 240 Gopie
von Donnei-sberg's Hand. Urftprünglich enthielt das Schreiben das Anerbieten
zu persönlicher Besprechung. Maximilian änderte es in der oben angegebenen
Weise, denn er mochte es seiner Würde nicht angemessen erachten und
Misstrauen des Kaisers besorgen, wenn er sein Kommen ohne W^eiteres
antrüge.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 49
Seine Antwort gelangte indess nicht an den Kaiser. Ein
eigenhändiger Vermerk Maximilian's * meldet: „Diss schreiben ist
Dr. Gailkhirchern, J. M\ ad manus proprias zu liefern, zugestellt
worden. Weil dan Gailkhircher von J. M'. befelch empfangen,
solches nit von seinen handen zu geben, sondern dass es J. W,
von ihm selbs empfangen welle, also hat er vast in 4 monat
zugewart, hemacher abgereist und das schreiben ohnerbrochen
wider eingelifert. Weil dan von J. M*. seither nie angemant
worden, also ist es verbliben und nit weitter abgangen."
Ende September 1600 gedieh Rudolfs Krankheit zu jenem
heftigen Ausbruche, welcher die Entlassung seiner Minister Rumpf
und Trautson herbeiführte, ihn nahezu völlig unzugänglich machte
und seinen Tod in unmittelbare Nähe zu rücken schien *^. Ohne
* Auf der in der vorstehenden Anmerkung erwähnten Copie.
* Vgl. Nachfolge 48 ff. 60. Einige weitere Nachrichten über
Rudolfs Zustand geben Berichte des Nuntius zu Graz, Grafen Hieronymus
Portia, deren Mittheilung ich Hm. Dr. K. Mayr-Deisinger verdanke, und
ein Brief des Kurkölnischen Geheimsecretärs M. Plöcker. Ich stelle die-
selben hier zusammen. Portia an Hz. Maximilian: Graz 1600 Oet. 30.
,Dello stato di S. M<* sempre si dice il medesimo, che sia pericoloso et
in dies dat inditia melancoliae et opinantur aliqui, quod Imperator morietur
ex iraprovifo. Patitur ex nocte periculum suffocationis propter repletionem
et quia precipuus medicüs volebat occurrere aliqua medicina, est dimissus - -.
Dicitur noster Imperator suspicari, ne daret venenum. Qualis miseria!
Auditur etiam, quod S. M. mandaverit, ut capucini discederent ex Praga,
sed archiepiscopus cum nobilibus regni aliquo modo se opposuit." Ma. 311/23,
63 eigh. Or. mit Ziffern. — Flöcker an Ulrich Speer: Butzbach 1600
December 11. , Wegen Jrer M*. hat J. chfl. L^ secretarius [wohl der unten
erwähnte Khain; vgl. Nachfolge 62], so die mundliche anbringung von
erzh. Mathias gehabt, schier eben dieselbe zeitung einbracht, wie E. V.
nberschrieben, allein über dasselbe referiert, das als Mathias zu Prag an-
komen und audienz begert, dieselb aber lang nachher erlangt, das J. M*.
den erzh. Mathias gar unlieblich und sauren gesichts empfangen und ge-
sagt, ob erzh. Mathias derwegen ankomen were, J. M'. aus irer dignitet
zu setzen und umbs leben zu bringen. Hiebei hat nun erzh. Mathias ver-
meldt, das hiebevorn ein contractus im königreich Böheim gemacht worden
were, da J. M». ableibig wurden, das alsdan der nechst bnieder succedirn
solle und were solcher contractus nit bei der band, so weren auch die
meiste herren, so denselben underschriben , verstorben; begert also erzh,
Mathias bei J. chfl. D*. wie auch von Mainz und Trier dero rat, wessen
er sich hierin zu verhalten, und hat Mathias an J. chfl. D^ und Mainz,
item an Trier in gleichem Inhalt geschriben, wie E. V. ab disem neben-
ligenden schreiben [vgl. Nachfolge S. 62 ff.] zu sehen und solches wieder-
Deuteche Zeitschr. f Geschichtsw. 1891. "VI. 1. 4
50 F. Stieve.
Zweifel rührte es daher, dass der Kaiser den Brief Maximilian's
weder in andere Hände gelangen lassen wollte, noch sich zu
dessen persönlicher Entgegennahme entschliessen könnt«.
Die Steigerung seines Leidens trieb nun aber um so dringen-
der zur Neuwahl und vermehrte die ßesorgniss vor einem Zwischen-
reiche, während sich zugleich zeigte, dass er durchaus abgeneigt
sei, irgend einen seiner Brüder zum Römischen Könige erheben
zu lassen, unter diesen Umständen kam man in München auf
den Plan, die Deutsche Krone für Maximilian zu erwerben,
zurück.
Gewiss gab dazu nicht die — leider nicht erhaltene —
Antwort des Kurfürsten von Köln auf die oben erwähnte An-
frage Maximilian's Anlass; Ernst's späteres Verhalten schliesst
eine solche Vermuthung aus. Maximilian selbst aber dürfte den
Gedanken anfangs wiederum bekämpft haben, denn ein Gutachten
umb zurückzusenden. — So waren J. M^ auch unversehens di nacht nacher,
als dises vorgelaufen, im bett aufgewischt und gesagt, es weren erzh.
Mathias vorhanden, J. M^ umbs leben zu pringen, bevelhen dero wegen, das
man in die statt gehen und fünfhundert man pringen solle, so J. M^ ver*
wachten möchten. So were auch J. M*. camerdiener ins zimer gangen und
hete darinen ein geschirr underm bett gefunden, so voll underschiedlicher
kreutter gewesen. Hat man also die meinung, das es durch die co neubin
geschehen sein solle. Sonsten hetten auch J. M^ bei der elevation in der
mess kein ruhe. Auch were eines tags der camerdiener hineinkomen und
hette J. M^. gefunden, das sie die spitze von der wöhr an die brüst gesetzt
und das gefess auf die erden. Also, da er nit darzu komen, vielleicht
J. M^ sich erstochen hetten^ das also grosse gefahr dabei ist." Ma. 184;1, 254
eigh. Or. grossenteils in Ziffern. — Portia an Uz. Maximilian: Graz
1600 December 19. «Bello stato del Imperator semper peius habetur et quo
tandem res veniet, ignoratur cum timore. Quod scriptum fuit de capucinis
idem habetur tentatum esse aliquid contra Jesuitas, sed uihil adhuc ess&
deliberatum. Dictum est, Imperatorem vehementer horrere S. S^em et
nuntium et quasi a papa omnem suum morbum procedere, quod S. S^^ a
multo tempore tractaverit, ut fieret rex Romanus, et propterea fuisse pro-
curatum malefieium ab illo, et similes nugas. Ideo maxinie verendum de
aliqua tragedia. S. S^as, ut mihi scribitur, cogitavit de mittenda aliqua
persona ad electorem Coloniensem secretissime , ut precaveatur, quantum
fieri potest." Ma. 311/23, 77 eigh. Or. meist in Ziffern. — Derselbe an
denselben: Graz 1601 April 11. „De sanitate Caesaris eadem prout
hactenus res. Dictum est etiam, quod singulis noctibus ipse Caesar ebrius
ferat cubitum et quod nimis multum et comedat et bibat, ita ut consequentia
non possit esse bona." A. a. 0. 106 desgl.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 51
des Oberstkanzlers Donnersberg ^ welcher sich in der Regel mit
den Anschauungen und Absichten seines Herrn vertraut zeigt,
sprach sich, die Wahl des Erzherzogs Ferdinand befürwortend,
aufs Entschiedenste gegen die ßaierische Bewerbung aus und
wollte eine solche nur in dem Falle zulassen, wenn die Erhebung
eines Oesterreichers unmöglich, dagegen die eines Ausländers
oder Ketzers wahrscheinlich sei.
Wir dürfen also annehmen, dass auch diesmal von Herzog
Wilhelm die Anregung ausging und dieser es war, welcher den
von Donnersberg widerrathenen Entschluss durchdrückte. Hier-
für zeugt mit grösstem Gewichte der Umstand, dass in der Folge
vorzugsweise Wilhelm, welcher sich sonst politischen Arbeiten
stets entzog, und sein Vertrauter, der Geheimrath Ulrich Speer,
die Verhandlungen über die Wahlfrage führten ^.
Welche Gründe Maximilian's Einwilligung erwirkten, erfahren
wir nicht. Vielleicht bestimmte ihn überwiegend die Rücksicht
auf seinen Vater, indess ging diese doch nicht sÄ weit, dass er
sich auf ein Unternehmen eingelassen haben würde, welches ihm
unausführbar oder mit den Pflichten seines Fürstenamtes unver-
einbar erschienen wäre. Mithin muss er den von Donnersberg
vertretenen Anschauungen entsagt haben. Er war ja auch erst
27 Jahre alt und die übergrossen Lasten und Sorgen der Regie-
rung hatten ihm noch nicht Zeit gelassen, sich von der über-
lieferten Kurzsichtigkeit deutscher Territorialpolitik zu befreien
und Verständniss für die Bedeutung der in Deutschland und in
Europa wirksamen politisch-kirchlichen Gegensätze zu gewinnen.
Anderseits besass der althergebrachte eifersüchtige Groll seines
Hauses gegen die Habsburger gerade in seiner Brust besondere
Stärke und wie sein hochstrebender Ehrgeiz durch den Glanz
der Kaiserkrone gelockt werden mochte, so dünkte es vielleicht
seinem ständischen Bewusstsein nach dem Beispiele so vieler
anderer Reichsfürsten räthlich, das Kaiserthum nicht im Habs-
burgischen Hause erblich werden zu lassen. Mit voller Seele
gab er sich freilich wohl noch immer nicht dem Plane der Be-
werbung hin; sonst würde er seiner Art nach die Ausführung
* S. Beilage II. Es scheint mir zweifellos, dass die Schrift in diese
Zeit gehört.
* Vgl. auch Nachfolge Anm. 283.
52 F. Stieve.
desselben mit grösserem Nachdrucke betrieben haben: aber That-
Sache ist, dass Speer sowohl in seinem wie in seines Vaters
Namen zu Kurfürst Ernst gesendet wurde, um dessen Unter-
stützung zu erbitten.
Dieser kluge und erfahrene Herr trug sich mindestens schon
seit dem Beginn des Jahres 1600 mit dem Gedanken, die Krone
dem Erzherzog Albrecht, dem Statthalter der seinen Stiften be-
nachbarten Spanischen Niederlande, zuzuwenden und gegen die
Münchner Wünsche hegte er sicher von vornherein jene durch-
schlagenden Bedenken, welche von seinen Vertrauten oflfen da-
wider geäussert wurden '. Vermuthlich hielt er es jedoch für
vergeblich, gegen den Eigensinn und die Begehrlichkeit seines
Bruders zu kämpfen, und besorgte er, durch Abmahnungen ledig-
lich dessen Unwillen zu erregen und sich die Möglichkeit der
Leitung und Ueberwachung des Münchner Vorgehens zu ent-
ziehen Er begann daher ein böses Trugspiel. Speer wurde
mit dem Versprechen abgefertigt, dass der Kurfürst sich die von
demselben vorgetragene Sache und das Beste des Baierischen
Hauses treulich angelegen sein lassen werde ^ ; anderseits aber
setzte Ernst die schon vorher begonnenen Bemühungen, die Ab-
haltung eines Wahltages zu bewirken **, fort, obgleich auf der
Hand lag, dass die Bewerbung Baierns keinen Erfolg haben
könne, so lange Kaiser Rudolf lebe und sein Ansehen zu Grünsten
seines Hauses geltend machen könne*.
Eine Zusammenkunft der drei geistlichen Kurfürsten, welche
den Wahltag vorbereiten sollte, fand auf Ernst's Drängen An-
' Vgl. Nachfolge 67 und 84 f.
* Rückbeglaubigungen für Speer an die Baierischen Herzöge, Hirsch-
berg [in Westfalen] den 3. November 1600, Ma. 134/1, 244 und 246 Orr.
Der Kurfärst bemerkt darin, er habe sich mündlich offen gegen Speer er-
klärt, doch kann das nach dem oben mitgetheilten Inhalte der Schreiben
und nach dem weiteren Verhalten der Baiern nicht wahr sein.
' Vgl. Nachfolge Anm. 219. Nach einem im Wiener Staatsarchiv,
Keichstagsacten fasc. 30 vorliegenden Auszuge aus den Mainzer Wahlacten
schlug Kaspar von Fürstenberg schon am 25. September 1600 zu Aschaffen-
burg im Auftrage Emst's eine Besprechung der geistlichen Kurftirsten vor
und wurde dieselbe von Mainz für den 3. October bewilligt. Wesshalb sie
nicht stattfand, ist nicht ersichtlich.
•» Vgl. Nachfolge 85.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 53
fang December 1600 zu Aschaflfenburg statt ^. Kurz vorher war
sein SecretÄT Khain aus Prag zurückgekehrt, welchen dort Erz-
herzog Matthias mit Beglaubigungsschreiben an die geistlichen
Kurfürsten ausgestattet und beauftragt hatte, den Zustand des
Kaisers zu schildern und zu bitten, dass die Kurfürsten zur Ver-
hütung des daraus drohenden Unheils mitwirken möchten *. Ernst
stellte nun in Aschaffenburg seinen Amtsgenossen die Briefe des
Erzherzogs zu und theilte ihnen den Bericht des Kaisers mit.
, Habens Mainz und Trier cum admiratione et dolore angehört
und die credenz in buessen gesteckt, sonsten aber von keiner ant-
wort wenig oder viel nichts merken lassen.* Das damals lebende
Geschlecht betrachtete wie jede obrigkeitliche Würde so insbesondere
die höchste weltliche Krone als unmittelbar von Gott übertragen,
gestützt und überwacht, und war daher gegen deren Inhaber von
tiefster Ehrfurcht erfüllt. Besonders stark waltete dieses Gefühl
im Kurfürsten von Mainz; er war „durchaus der opinion, man
solle Ihre Majestät toleriem, Gott möcht's zur besserung schicken**,
und sogar den Vorschlag Ernst's, dass man den Administrator
von Kursachsen bewegen solle, nach Prag zu reisen und den
Kaiser zur Ordnung der Nachfolge zu drängen, verwarf er un-
bedingt, weil ein solcher Besuch den Zorn und die Schwermuth
Rudolfs steigern werde. Der Kurfürst von Trier stimmte ihm
bei ^ und er sowohl wie Mainz enthielten sich jeder Aeusserung
* Die über diese Nachfolge 69 mitgetheilten Nachrichten ergänze
ich hier aus folgenden Briefen : Kurfürst Ernst an Herzog Wilhelm 11. Dec.
1600, Ma. 134/1, 256 eigh. Or. Ernstes Secretär M. Flöcker an Speer
22. und 28. December und 17. Januar 1601, das. 258, 266 und 260 eigh.
Orr. mit Ziffern.
' Vgl. Nachfolge 63. Den dort mitgetheilten dunklen Schlusssatz der
Briefe des Erzherzogs deutete Kf. Ernst nach Flöcker's Schreiben vom
28. December dahin, dass es dem Kaiserthum, dem Hause Oesterreich und
der katholischen Religion Schaden bringen werde, wenn der Kaiser abgesetzt
würde oder sich selbst umbrächte.
' Eine ähnliche ergebungsvolle Zurückhaltung beobachteten die beiden
Kurfürsten auch in einer anderen, für das Reich höchst wichtigen An-
gelegenheit. Die Eroberung der Grenzfestung Kanisza durch die Türken
hatte den Hz. Maximilian bewogen, sich wie an andere Fürsten [vgl. Briefe
und Acten V, 552] so auch an die geistlichen Kurfürsten mit der Mahnung
zu wenden, dass man die Wiedergewinnung des Platzes mit allen Kräften
anstreben müsse. Flöcker an Speer 11. Dec. 1610, Ma. 134/1, 254 eigh. Or.
Kf. Ernst vertrat die Sache in Aschaffenburg mit Eifer, aber Mainz und Trier
54 F. Stieve.
über den etwa zu wählenden Nachfolger ^ Ernst erreichte trotz
allen Bemühungen nichts, als dass der Administrator von Eur-
sachsen um Rath gefragt wurde, ob ein Kurftirstentag zu be-
rufen sei; man wollte es ihm überlassen, „der Katze die Schelle
anzuhängen**, war jedoch von vornherein überzeugt, dass auch
er es nicht wagen werde, ja Mainz und Trier hofften dies ohne
Zweifel sogar. Ersterer war nicht zu bewegen, dass er die
Punkte, welche auf dem Kurfürstentage berathen werden sollten,
bezeichnete, und als Kurfürst Ernst seinen Geheimrath Arnold
von Bucholz nach Dresden abordnen wollte, um den Admini-
strator zu Gunsten des Wahltages zu bearbeiten, sträubte sich
Mainz dagegen und gab zu verstehen, dass er als Erzkanzler
die Leitung in der Wahlangelegenheit für sich allein beanspruche.
Das hielt freilich den Kölner nicht von der Gesandtschaft ab,
mit Befriedigung konnte er indess gewiss nicht auf die Aschaffen-
burger Verhandlungen zurückblicken.
Nichtsdestoweniger versicherte er seinen Verwandten, dass
lehnten es ab, eine Mahnung der sämmtllchen Kurftirsten an den Kaiser zu
veranlassen, ^dan solche Sachen von dahero folgen müssen und seie nit der
prauch, das die churfürsten den kaisser diesserhalb ansuchen sollen ''. Hier
wirkte freilich auch wohl die Scheu mit, den Türkenkrieg zur Reichssache
zu machen und eine Steuerpflieht des Reiches zu begründen. — Die Be-
mühungen Maximilian 's für Kanisza könnte man übrigens vielleicht davon
ableiten, dass er sich durch seinen Eifer gegen die Türken mr die Kaiser-
krone habe empfehlen wollen ; er betrachtete indess die Abwehr jener längst
als eine für das Reich und insbesondere für Baiern höchst dringliche An-
gelegenheit. Vgl. Briefe und Acten IV, 76 und 429 Anm. 1, sowie an
vielen anderen im Register des IV. und V. Bandes unter Baiem, Stellung
zum Türkenkrieg und Maximilian L, Türkenkrieg bezeichneten Stellen.
* Flöcker erwiderte am 28. December auf hierher bezügliche Be-
merkungen Speeres: «Dass Speer schreibt, das Mainz so secret sei und das
er sich nichts hab lassen lauten, non est mirum iis, qui norunt ejus ingenium.
Von Trier non habetur ex ore ipsius, sondern von seinem canzler [Peter
Schneid] und glauben J. kfl. DK [Ernst] gar nit, quod sit ex aifectione
sonder vilmehr propter qualitates, dan Jhrer M*. brüder humores, die sein
nunmehr im reich also bekannt, das es keins andern disciferim [!]. bedarf.
Offenbar hatte Flöcker vorher eine dem Hz. Maximilian günstige Aeusserung
IViers berichtet und wollte nun die in München dadurch erweckten Hoft-
nungen abschwächen, dass er sagte, sie sei nicht aus der Neigung Triers,
Maximilian zu wählen, hervorgegangen, sondern beziehe sich nur auf die
Schätzung der Eigenschaften Maximilian's im Vergleich zu denen der Erz-
herzöge.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone.
bij
die Zusammenkunffc ziemlich gut abgelaufen sei und er mit Hoff-
nung in die Zukunft blicke, gab sich den Anschein, als erwarte
er den baldigen Zusammeni^tt eines allgemeinen EurfÜrstentages,
und stellte in Aussicht, dass seine Räthe dort die der anderen
Kurfürsten ausholen und für Baiem gewinnen würden. Nur in-
sofern gab er seiner wahren Gesinnung Ausdruck, als er be-
merkte, die weltlichen Kurfürsten würden gewiss wie Mainz bei
Lebzeiten des Kaisers nicht wählen wollen, und als er betonte,
dass man mit grösster Verschwiegenheit und Vorsicht zu Werke
gehen müsse. Man soUe „praetendiem*, rieth er, doch müsse
es geschickt und behutsam geschehen, damit, wenn die Sache
misslinge, Baiem keine Schande oder Feindschaft erwerbe, und
vor allem sei nicht zu eilen, da keine Gefahr im Verzug liege.
Bei den Münchnern, oder wir dürfen wohl sagen, bei Herzog
Wilhelm war jedoch keine Geduld vorhanden. Der Geheimrath
und Speierer Domherr Adolf Wolf von Gracht, genannt Metter-
nich, würde nach Heidelberg geschickt, um bessere Beziehungen
zu dem reformirten Witteisbacher anzubahnen ^, und Ernst wurde
gedrängt, zur Beförderung des Kurfürstentages nach Prag zu
reisen.
Der Kurfürst erklärte es für unzulässig, diesem Ansinnen
zu entsprechen, denn er werde sich dadurch seinen Amtsbrüdern
verdächtig machen und hinfort „kein instrumentum in dieser
Sachen sein können*. Dabei betheuerte er aber seinen Eifer für
den Münchner Plan und versicherte keines Sporns zu bedürfen*.
Als er dann Anfang Januar 1601 aus München die Nachricht
erhielt, dass die Erzherzöge Matthias und Ferdinand des Letz-
teren Geheim secretär Peter Casal an ihn abgeordnet hätten, um
ihn zur Reise nach Prag zu bewegen ^, und als er nun von seinen
' üeber das Ergebnisa der Gesandtschaft bemerkte Flöcker in seinem
Briefe vom 17. Januar 1601 : «Des Metternich Verrichtung ^ei Pfalz ist eben,
wie J. chfl. D^ [Ernst] alzeit gesagt hat, nemblichen das sich Pfalz umb
nichten nit annemen; die rät führen das ganz wesen und hat J. chfl. D^
gleichwoU gern gehört, das sich, der canzler [Kristof von der Grün] inter
conversandum soweit ausgelassen, das er selbst bekennen muss, man hab
vil unnötiger streit und Unrichtigkeiten und das diese gefahren die herrn
müssen zusammenpringen. Die zeit und erfahrenheit wirds mitpringen, wie
sie zu frieden und einigkeit und zu remedierung dieser gefahr geneigt sein**.
« Kf. Ernst an Hz. Wilhelm 23. Dec. 1600, Ma. 134/1, 242 eigh. Or.
» Vgl. Nachfolge 66.
56 F. Stieve.
Verwandten ermahnt wurde, den Besuch zu versagen, liess er
denselben melden, er werde keineswegs einwilligen und es sei
auch nicht zu besorgen, dass die andern geistlichen Kurfürsten
ihn zu der Reise beauftragen würden, ^dan Mainz seie nit allein
so timidus als ein hass vor der trommel, sondern er tragt J. M^
solchen respect, das er sich nicht leicht werd bewegen lassen,
J. W, im geringsten etwas proponim zu lassen, so den kaiser
offendim möcht, dan er vorhin woU weiss, wie odiosa diese materia
sei, sonderlich auch J. M^ in privatis actionibus mass oder ord*
nung zu geben und vorzuschreiben*; ebenso werde sich „ Trier,
der novus ist^ und in vil weg J. M^ gnad bedarf, woU hüeten,
dem kaiser sich zu opponim*; er selbst aber müsse , gedenken,
wan in rebus conscientiae der confessarius beim kaiser nichts
kan ausrichten, welches doch sein principale officium ist, der
auch mehr macht hatt als ein ander, mit im zu reden, so werden
dergleichen officia weiter nichts effectuirn, als des kaisers ewig
ungenad auf den hals zu legen *". Als sein Ziel bezeichnete
Ernst nach wie vor die Abhaltung des Kurfürstentages und in
München musste man in dem Glauben, dass er dort Maximilian's
Wahl betreiben wolle, dadurch bestärkt werden, dass er den
Erzherzog Matthias, welcher als der älteste unter den Erzherzögen
den nächsten Anspruch auf die Krone besass, für unfähig er-
klärte *.
Casal erhielt nun auch wirklich von Ernst eine durchaus
abschlägige Antwort^. Dieselbe war indess entweder von vornherein
* Der Kf. Lothar von Mettemich war am 7. Juni 1599 erwählt worden.
'^ „Mit erz. Matthias ist Coln durchaus der mainiing, das er nit aptus
seie,** heisst es in dem oben benutzten Briefe Flöcker's vom 17. Januar 1601.
Es wird dort auch bemerkt: Speer hat von einer Vermuthung, „das erz.
Matthias erzh. Ferdinand's muetter ein hoffnung gemacht habe", geschrieben;
der Kf. meint, dass man sich fleissig danach erkundigen müsse. Es handelt
sich hier wohl nicht um* eine Heirath des Matthias mit der alten Erzherzogin
Maria, sondern um die mit einer ihrer Töchter, doch ist auch von letzterem
Plane sonst nichts bekannt
' Vgl. Nachfolge 71. Flöcker berichtete am 23. Januar 1601 im
Auftrage Emst's an Speer über die Verhandlungen mit Casal und bemerkte:
,So vil seinen herren [Erzherzog Ferdinand] betrifft, hat er nit bekennen
wollen, das er praetendier; er hab gar kein ambitiosum huraorem; doch
sovil zu verstehen geben hisce verbis : wan das gluck wollte, so würd mans
nit ausschlagen." Ma. 134/1, 269 eigh. Or.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 57
nicht aufrichtig gemeint und bezweckte nur, dem Argwohn des
Kaisers auszuweichen, oder Ernst liess sich doch rasch durch
Erzherzog Albrecht und durch die sich ihm aufdrängende Qe-
wissheit; dass der Eurfürstentag nicht zu Stande kommen werde \
umstimmen. Schon ehe noch zwei Wochen verstrichen waren,
bemühte er sich darum, eine Einladung vom Kaiser zu erhalten ^
und sobald dieselbe im Mai 1601 eingetroffen war, brach er
nach Prag auf.
Er gab davon seinen Verwandten Nachricht und stellte
ihnen anheini, ihm in Eger durch einen Gesandten Mittheilungen
machen zu lassen. Da zeigte sich nun wieder, dass Herzog
* Vgl. Nachfolge 70. In dem oben S. 52 Anm. 3 erwähnten Aus-
zage wird auch ein nach dem Aschaffenburger Tage verfasstes Gutachten
des Mainzer Secretärs Peter Eraich erwähnt, welches ausführte, dass zu
einer bei Lebzeiten eines Kaisers zu haltenden Wahl stets dessen Zustimmung
als unerlässlich betrachtet worden sei; wolle man aber den Kurfürstentag
auf Grund des Kurvereins berufen, so stehe im Wege, dass Pfalz und Trier
noch nicht Mitglieder des Vereins seien; auf Grund der Goldenen Bulle
endlich könne Mainz einen Kurfürstentag nur nach dem Tode des Kaisers
anberaumen.
* Vgl. Nachfolge 82. Den Anlass zu Ernst's Anerbieten an den
Kaiser gab ein Schreiben Rudolfs vom 27. December 1600, welches lautete:
,Ich bin bericht worden, das E. L. und die geistlichen churfürsten neulich
zu AschafFenburg beisammen gewesen sein sollen. Ob ich nun woU nit
zweifele, weiln Sie es alle mit mir guet und treulich meinen, es werde von
Inen nichts, so mir nachteilig sein möcht, gehandlet sein worden, so wolt
ich dannoch gern wissen, was die ursach Irer Zusammenkunft und was Sie
dorten mit einander tractiert. Und ist deshalb mein freund vetterlich be-
geren an E. L., Sie wollen mir solches vertraulich zu wissen thuen und da
vielleicht E. L. und den andern churfürsten allerlei, wie dan die weit nit
feiert, furkommen sein möchte, solchem kein glauben geben, sondern sich
zu mir alles guets und treuherziger, vetterlicher affection, damit ich Dero-
selben woU zugethon versehen. E. L. gutwilliger vetter Rudolf." Ma. 134/1,
265 Copie. Flöcker bemerkt dazu in seinem Briefe vom 17. Januar 1601 :
«J. chfl. D'. ist gar pei-plex, was darauf zu antworten sei. Hat dem werk
noch nit reiflichen gnueg können nachsinnen und es muss doch unverzogen-
lich antwort druf erfolgen, woU änderst Colin sich selbst nit in grossen
verdacht stecken.* Da Ernst dann doch erst nach der Rückkehr seines ver-
trautesten Rathes Bille aus Brüssel antwortete, so ist zu vermuthen, dass
er durch diesen den Rath des Erzherzogs Albrecht einholte und dem Kaiser
gegenüber den Verzug seiner Antwort auf dessen am 16. Januar empfangenes
Schreiben mit einer Reise nach Lüttich, welche er am 18. antrat, ent-
schuldigte.
58 F. Stieve.
Wilhelm die eigentliche Triebfeder der Wahlbemühungen war
und wie sehr ihm dieselben am Herzen lagen. Er erhielt die
Anzeige seines Bruders zu Mallersdorf in Niederbaiem. Nur
noch wenige Tage waren bis zu demjenigen, an welchem Ernst
in Eger eintreffen wollte, übrig, und Wilhelm scheute weltliche
Mühen nicht minder, als er mit Aengstlichkeit darauf bedacht
war, dem Gottesdienste ausgiebig abzuwarten. Gleichwohl brach
er am 18. Mai in der Frühe auf und reiste mit Speer und nur
drei anderen Begleitern, verkleidet, bei Tage fast ununterbrochen
reitend, Nachts auf Einzelhöfen einkehrend und sich am Sonn-
tage nur eine einzige stille Messe gönnend, nach Tirschenreut,
wo er am Sonntag den 20. Abends eintraf. Von dort schickte
er am nächsten Morgen Speer nach Eger voraus, um zu er-
kunden, wann Ernst eintreffen würde.
Speer fand in der Böhmischen Grenzstadt die Kölner Ge-
heiraräthe Bille und Groisbeeck. Dieselben hatten soeben ein
Schreiben des kaiserlichen Geheimsecretärs Barvitius erhalten,
welches bat, der Kurfürst möge seinen Besuch in Prag noch
verschieben, da gerade eine Gesandtschaft protestantischer Reichs-
stände beim Kaiser eingetroffen sei ^ und die Feste Pfingsten und
Fronleichnam vor der Thüre ständen. Sie waren daher überzeugt,
dass ihr Herr einstweilen in sein Bisthum Freising gehen werde,
und da sie besorgen mochten, dass eine Besprechung mit einem
Baierischen Rathe, wenn sie bekannt werde, den Argwohn Rudolfs
oder der anderen Kurfürsten erwecken könne, so drangen sie,
einen Auftrag Ernst's vorgebend, darauf, dass Speer sogleich
abreisen solle; von Freising aus werde ihr Herr mit den Baieri-
schen Herzögen zusammenkommen. Die Mittheilung, dass Herzog
Wilhelm bereits in der Nähe sei, liess sie ihr Verlangen auch
auf diesen ausdehnen, und der Kurfürst selbst wiederholte es,
nachdem er am selben Tage bis auf fünf Meilen von Eger heran-
gekommen war, und seine Räthe ihm Bericht erstattet hatten.
Erst nach mehrfachem Briefwechsel willigte er ein, mit seinem
Bruder in Mallersdorf, wohin derselbe zurückkehren soUe, wie
zufallig zusammenzutreffen. Das geschah dann auch am 27. Mai,
und am folgenden Tage fuhren beide Fürsten gemeinsam nach
Freising.
> S. Briefe und Acten Y, 541.
Maximilian yon Badern und die Kaiserkrone. 59
Bille hatte Speer in Eger gesagt, „es sei des herrn chur-
fÜrsten reis in effetto auf nichts anders angesehen als auf lautere
compimenti und auf sodisfattion , die man dem papst und hauss
Oesterreich geben wollte, die so stark begert haben, das J. D*.
zum kaiser ziehen sollen^; item, das J. D^ sich bei chur- und
fÜrsten, auch in und ausser reichs in der opinion erhalten, das
sie ir das gemaine wesen treulich lassen angelegen sein, das sie
auch bei J. M*. wol angesehen sein. J. D^ werden aber doch
(sonderlich ultro) dem kaiser weder von der wal eines römischen
königs noch von ichts anderm sagen, so auch nur ein wenig
unlustig sein mechte und werden also beim kaiser, wie man
etwan bei Osterreich meinen mechte, gar nit ein pedante [!]
vertretten; es werde villeicht das maist gesprech von der alchi-
mia und dergleichen dingen sein/
Diese Angaben erscheinen gegenüber den uns sonst vor-
liegenden Nachrichten ^ und gegenüber der Thatsache, dass Ernst
dem Papste als Zweck seiner Prager Reise ausdrücklich die Ord-
nung der Nachfolge bezeichnet hatte', als durchaus unwahr.
* Flöcker theilte Speer am 17. Jan. mit, der Kurfürst habe Nachricht,
dass der Papst seinen Gesandten Wachtendonck [vgl. Stieve, Witteisbacher
Briefe IV, 168] gar heimlich zu sich berufen und demselben allerlei Auf-
träge in Bezog auf den Zustand des Kaisers und der Christenheit gegeben
habe. Eine Bestätigung hierfür liegt nicht vor. Clemens VIII. selbst schrieb
dem Kurfaraten am 23. Juni 1601 : Wir freuen uns stets über Deine nicht
nur klugen und frommen, sondern auch sehr eifrigen Briefe, worin Du be-
zeugst, für die überaus wichtige Ordnung der Nachfolge aus allen Kräften
arbeiten zu wollen; ganz besonders aber freut uns Dein letztes Schreiben
aus Hirschberg, worin Du uns Deine Reise nach Prag ankündigest. Wir ver-
trauen, dass Du Rudolf zur Ordnung der Nachfolge bewegen wirst, welche
für die katholische Kirche und die christliche Welt ebenso nothwendig ist,
wie für das Haus Oesterreich ,nam quibus periculis obnoxia sit augusta
domus illa, si imperii miy'estate destituatur, abhorret animus cogitare."
Ma. 134/1, 298 Copie. Dies Schreiben deutet nicht darauf, dass Clemens
auf die Reise gedrungen oder dem Kurfürsten vorher Aufträge ertheilt habe.
Es beweist auch nicht, dass er die Wahl eifriger, als ich Nachfolge S. 91
vermuthete, betrieben habe, bestätigt dagegen, dass er die Uebertragung
der Krone auf einen Habsburger wünschte. ^ Vgl. Nachfolge 86 f.
' Vgl. oben Anm. 1. Dass die päpstliche Antwort den Baiem mit-
getheilt wurde, war eine Unvorsichtigkeit, wie sie von Köhier Seite
mehrfach begangen wurde. Vgl. unten. Auch das oben erwähnte Schreiben
des Barvitius wollte Bille nicht mitgetheilt wissen; er gab vielmehr vor,
der Kurfürst sei von vornherein gesonnen gewesen, nach Freising zu ziehen.
60 F. Stieve.
Bille wollte also die Baiern täuschen, und warum er es wollte,
können wir leicht vermuthen, wenn ^ir erwägen, dass er kurz
vorher im Auftrage seines Herrn mit Erzherzog Albrecht Ver-
handlungen gepflogen hatte, worüber den anderen Geheimräthen
nichts mitgetheilt wurde ^, und dass ihm, wie Groisbeeck gegen
Speer ausschwatzte, Albrecht jüngst ein eingezogenes Gut,
welches 40 bis 50000 Gulden werth war, für 10000 überlassen
hatte. Bille besass aber bei Ernst unter allen Käthen desselben
am meisten Einfluss und Vertrauen. Wir werden daher um so
zuversichtlicher annehmen dürfen, dass der Kurfürst selbst die
Erhebung Albrecht's wünschte^. In jedem Falle ist gewiss,
dass auch er bei der Besprechung mit Wilhelm nicht ehrlich zu
Werke ging.
Er bleibe bei der Ansicht, sagte er seinem Bruder, dass
dessen Sohn „praetendieren** möge und solle, die Wahl indess
bis nach Rudolfs Tod verschoben werden müsse ^. Falls er
wirklich noch nach Prag reise, werde er dem Kaiser gute Gründe
vortragen, wesshalb derselbe bei seinen Lebzeiten keine Wahl
gestatten solle*. Er glaube, Kudolf wolle den Erzherzog Mat-
thias befördern und auch Erzherzog Albrecht solle diesen be-
günstigen ^ „obs im wol etwas selzam für soll kommen sein,
das der Casal die Werbung änderst gethan, als S. D^ gewust
gehabt''^. Als dann Herzog Wilhelm die Besorgniss äusserte,
Bille, welcher von Eger nach Prag gereist war, „dörfe sich dort
etwas vertiefen und zu schaden handien, weil er dem kaiser
etliche schöne und selzarae Sachen bringe und dahero vermuetlich
zu I. JVP. kommen würd, oder das er doch mit dem Barvici etwas
abreden oder sich an andern orten verreden dörft**, erwiderte
der Kurfürst, das „solle und werde nit geschehen*; Barvitius
* y. Nachfolge Anm. 274.
2 Vgl. Nachfolge 86.
^ In dem oben S. 53 Anm. 1 erwähnten Briefe vom 11. December
hatte Ernst die gegentheilige Ansicht angedeutet und diese bildete ja auch
angeblich die Voraussetzung seiner Bemühungen um die Berufung des Kur-
fürstentages.
* In Prag that er dann das Gegentheil, s. Nach folge 87.
'' Sicherlich kannte er die wahre Sachlage besser.
* Das bezieht sich wohl auf die Aenderung der zu Schottwien ge-
fassten Beschlüsse; vgl. Nachfolge 63 f.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. (31
selbst habe dem Bille empfohlen, „sicli disfalls neutral zu halten*.
Ueber Herzog Maximilian äusserte sich Ernst zugleich sehr
günstig, versprach austf freien Stücken, dass er sich „diss werk
treulich wolle angelegen sein lassen* und sagte seinem Bruder
beim Abschiede, er möge „dissfalls nur mit rue schlafen*.
Etwas offenherziger oder unvorsichtiger erwies sich Grois-
beeck, welcher schon vorher — vielleicht aus Eifersucht auf
Bille — dessen Bedenken gegen die Bayerische Bewerbung nach
München mitgetheilt hatte ^ Bille, vertraute er Speer an, hege
die Sorge, dass Maximilian, falls er nicht auch Böhmen bekäme,
nicht die Mittel zur Bestreitung der Kosten des Kaiserthums
besitzen und dass er sich des Türkenkrieges nicht so eifrig wie
ein Oesterreicher annehmen werde. Ferner bemerkte er, Erz-
herzog Albrecht trachte zwar nicht nach der Krone, werde sie
indess nicht ablehnen. Daneben nährte aber auch er die Täu-
schung der Baiem, indem er versicherte, sein Herr würde tausend
Thaler darum geben, wenn er nicht mehr nach Prag zu gehen
brauchte, und indem er Speer mittheilte, der Kurfürst wünsche,
dass Herzog Wilhelm sich in Bezug auf die Wahlsache „noch
etwas deutlicher und besser aufthäte*^.
Wilhelm und Speer scheinen denn auch kein Misstrauen
geschöpft zu haben ^. Als der Herzog seinem Sohne einen aus-
führlichen Bericht über seine Reise und die Begegnung mit
Ernst ^ zusandte, rieth er demselben, den neu erwählten Kur-
^ S. Nachfolge 143 f.
* Hierzu bemerkte Speer: ^Das verstehet man nit, wie es gemaint
oder ob es im in ernst also seie, dann J. D^ haben rund gnueg gehandelt."
^ Wenigstens zeigt sich keine Spur davon in dem gleich zu erwähnen-
den Berichte. An dessen Schlüsse wird nur bemerkt: „Wan diser man
[Bille] widerkumbt, da last sich alles bösser abreden und beschliessen, J. chfl.
D*. ziehen gleich fort nach Prag oder nit.**
* , Kurze relation von der rais nach Eger und von der Verrichtung
beim h. churfürsten", Ma. 134/1, 248 Cpt. von Speer. Aus dem Inhalte sei
noch erwähnt: Der Kurfürst meint, Maximilian solle sich beim König von
Frankreich ,jeziger gelegenheif* durch eine Gesandtschaft oder auch persön-
lich ,per posta" insinuiren, doch werde hierin sein Schwager, der Herzog
von Lothringen, am besten rathen können. Der Kurfürst hat ausser Grois-
beeck, nur zwei Adliche, den Massini [s. Witteisbacher Briefe V Register],
zwei Edelknaben und die Kammerdiener bei sich. , J. chfl. D K sehen bleich
and übel aus; wollen jetzt medicin brauchen.*
02 F. Stieve.
fürsten A^on Mainz ^ schleunigst und freundlichst durch einen
Brief oder eine Gesandtschaft zu beglückwünschen, was o£Fenbar
die Kronbewerbung begünstigen sollte/ und als Ernst einige
Wochen später nach Prag ging, lieh man ihm in München Geld
dazu^
üeber den weiteren Verlauf der Wahlangelegenheit fehlen
längere Zeit alle oder doch eingehende Nachrichten. Wir er-
fahren nur, dass Kurfürst Ernst Anfang Juli 1601 in Prag ein-
traf und im Gegensatz zu den seinen Verwandten gemachten
Mittheilungen die baldige Ordnung der Nachfolge betrieb, dass
er jedoch nichts erreichte und erst einige Wochen nach seiner
Abreise einen unbestimmten Auftrag zur Förderung eines Wahl-
tages vom Kaiser erhielt, und dass er dann auf diesen hin neue
Verhandlungen mit dem Kurfürsten von Mainz anknüpfte, als er
denselben Anfang November 1601, von Freising an den Rhein
heimkehrend, besuchte*. Auch über die Besprechung mit dem
Mainzer sind wir nur ungenügend unterrichtet^, doch ist ein
Schriftstück erhalten, welches den klaren Beweis liefert, dass
Ernst seine Verwandten in der Wahlsache hinterging.
Es wurde jenen mitgetheilt als Gutachten, welches Ernst
dem Mainzer hinterlassen habe, und befürwortete mit einer Reihe
von Gründen die Verschiebung der Wahl *. Es findet sich aber
nicht in den Mainzer Acten über die Wahlverhandlungen, ob-
wohl dieselben vollständig erhalten sind^, und in den dortigen
Aufzeichnungen über Ernst's Auslassungen sind nur diejenigen
Gründe des Gutachtens aufgeführt, welche ebensowohl zur Be-
fürwortung wie zur Bekämpfung einer baldigen Wahl dienen
konnten; ja diese erscheinen dort als Erwiderung auf die Be-
* Am 15. Mai war Johann Adam von Bicken Kurfürst geworden. Die
^knrze Relation" bemerkt: ,der herr coadjutor zu Cöln ist mit disem
electo gar wol bekant und vertraut**.
2 S. Nachfolge Anm. 289.
» S. Nachfolge 82 und 87 f. * a. a. 0. 88.
* ,Jrer chfl. D*. [von Köln] guetachten, so Mainz churf. hindedassen
worden. In reditu e Bavaria mense novembre an. 1601.* Ma. 134/1, 275,
von Speers Hand geschrieben.
^' Dies darf um so zuversichtlicher behauptet werden, als auch in dem
oben S. 52 Anm. 3 erwähnten Auszuge, welcher sehr eingehend berichtet,
keine anderen Schriftstücke aufgeführt werden als die, welche noch jetzt
vorliegen.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 63
hauptung des Kurfürsten von Mainz, dass die Berufung eine»
Wahltages unbedingt vom Kaiser ausgehen müsse und ein selb-
ständiges Vorgehen der Kurfürsten unzulässig sei ^. Mithin er-
gibt sich, dass Ernst in Wahrheit das Gegentheil von dem an-
strebte, was er seinen Verwandten vorspiegelte, und dass das
Schriftstück, welches er denselben zustellte, eine Fälschung war.
Bei der Aengstlichkeit, womit die Wahlverhandlungen allen
nicht zum Kurcollegium Gehörenden verheimlicht wurden, hatte
Ernst nicht zu besorgen, dass sein Trugspiel den Münchnern
von Mainz her bekannt werden würde. Einige Monate später
lüftete jedoch die unvorsichtige Redseligkeit Groisbeeck's den
Schleier, womit jenes verhüllt wurde.
Das kümmerliche Ergebniss der Verhandlungen, welche Ernst
mit Mainz und Trier pflog, bildete schliesslich eine gemeinsame
Mahnung der geistlichen Kurfürsten an Rudolf, dass er die
baldige Ordnung der Nachfolge bewirken möge. Mit diesem
Schreiben wurde Groisbeeck nach Prag geschickt*. Auf der Heim-
reise kam er nach München und erzählte Speer, er habe jenes
Schreiben dem Kaiser persönlich überreicht und dann ohne Be-
glaubigung von den Amtsgenossen seines Herrn angezeigt, die
drei Kurfürsten seien in der Nachfolgesache bereit zu thun, was
der Kaiser wolle, und wünschten, mit der Wahl in seinem Hause
zu bleiben.
Deutlicher konnte er die wahre Gesinnung seines Herrn
kaum mit bewusster Absicht verrathen. Seine Aeusserung fiel
denn auch dem Baierischen Rate auf. Seltsamerweise zog jedoch
dieser nicht die nahe liegende Folgerung daraus. Der Kurfürst
rieth durch Groisbeeck wiederum, man solle bei Lebzeiten des
Kaisers nichts versuchen, sondern höchst vorsichtig verfahren,
und er empfahl, Maximilian solle, um den in Prag aufgetauchten
Verdacht, dass er selbst nach der Krone trachte, zu beseitigen,
den Kaiser ermahnen, dass er auf die Ordnung der Nachfolge
zu Gunsten des Oesterreichischen Hauses denken möge. Daher
glaubte Speer vielleicht, dass auch die Aeusserung Groisbeeck's
nur die Täuschung Rudolfs bezweckt habe. In jedem Falle scheint
* Vgl. Nachfolge Anm. 297. Der vorstehend erwähnte Auszug ent-
spricht völlig der vorliegenden Aufzeichnung.
» S. Nachfolge 118.
64 ' F. Stieve,
ihn dieselbe lediglich wegen der Bestimmtheit ihrer Zusage, nicht
aber wegen ihres Gegensatzes zu den in München abgegebenen
Erklärungen des Kurfürsten befremdet zu haben. Nachdem er
Groisbeeck mit vieler Mühe zu dem Versprechen bewogen hatte,
dass er den Herzog Wilhelm in Schieissheim besuchen wolle,
forderte er diesen nur auf, den Gesandten darüber zu vemehmen,
9 wies dannoch ein ding sei, das er dem kaiser gesagt, die drei
churfürsten begern bei Oesterreich zu bleiben, da doch J. chfl.
D*. und die zwei verstorbene churfürsten anno 1594 ^ so weit
nit gangen seien und da in dem schreiben kein wort darvon?*"
Obendrein stellte er dem Herzoge noch zur Erwägung anheim,
ob es überhaupt räthlich sei, die Sache „apud aures satis deli-
catas" zu berühren, und zugleich schlug er weitere Fragen vor,
welche nur in der Voraussetzung gestellt werden konnten, dass
Ernst sich gegen die Baierischen Herzöge offen und ehrlich er-
weise^.
Antheil an der Fortdauer der Münchner Vertrauenseligkeit
hatte übrigens vielleicht ein neuer Plan, welcher jetzt angeregt
wurde. Der Kaiser war wie gewöhnlich so auch diesmal durch
das Drängen zur Ordnung der Nachfolge veranlasst worden, an
seine eigene Verheirathung zu denken, und er hatte Groisbeeck
ein Schreiben mitgegeben, worin er den Wunsch äusserte, Herzog
Maximilian möge seine Schwägerin, die Prinzessin Katharina von
Lothringen, nach München kommen lassen, um ihre Vermählung
mit ihm einzuleiten. Wie es scheint, erbot sich nun Groisbeeck,
die Aufmerksamkeit Rudolfs auf die jüngste Tochter Wilhelm's V.,
Magdalena, zu lenken. Speer ging — ohne Zweifel mit Zustim-
mung Maximilian's — auf den Vorschlag ein. Die Baierische
Prinzessin zählte allerdings erst vierzehn Jahre und an der
* Vgl. Nachfolge 17 f.
* Speer an Hz. Wilhelm, München 11. März 1602, Ma. 134/1, 278
eigh. Or. und „Memorial für den h. Groisbeckb,* d. h. für Hz. Wilhelm
zur Besprechung mit G. das. 281 Cpt. von Speer. Das Memorial enthält u. a.
folgende Fragen: «Auf welchen erzherzog die wal am eheisten fallen möge?
Und ob aber J. chfl. D^ vermainen und glauben, das man mit dem erz-
herzog Mathia (als auf den ohn zweiil die andern hem churfürsten gehen)
versehen und das reich versorgt werde sein? Si ita, res salva; sin minus
(ut Barvitius cum aliis timet), so were die frag, obs J. chfl. D*. gegen Dero
collegis nit wolten melden? Quando? Ne nimis sero! Pro salute patriae.
Ex conscientia."
Maximilian von ßaiem und die Kaiserkrone. 65
Seite des fünfzigjährigen, geisteskranken Kaisers winkte ihr kein
freundliclies Loos; aber es gab ja keine vornehmere Heirath als
die mit dem höchsten weltlichen Haupte der Christenheit, nnd
wenn Magdalena dem Kaiser einen Sohn gebar und Rudolf, wie
es wahrscheinlich war, vor dessen Mündigkeit starb, dann fiel
ihrem Bruder als nächstem und ältestem Agnaten die Vormund-
schaft und damit eine grosse politische Stellung, welche auch
seinen Kaiserplan begünstigen musste, zu \ Je mehr nun der
Vorschlag Groisbeeck's den Baierischen Ehrgeiz kitzelte, desto
bereitwilliger mochte man in dem Vertrauen auf die gute Ge-
sinnung des Kurfürsten und seiner Räthe verharren, da man ja
auch ihrer Hilfe zur Verwirklichung des neuen Planes bedurfte.
Jenes Vertrauen widerstand sogar einem noch sl&rkeren
Stosse, als es durch Groisbeeck's Mittheilung über seine dem
Kaiser wegen der Wahl gegebene Zusage empfangen hatte.
Bald nach seiner Abreise erfuhr man in München, dass Bille
dem Erzherzog Albrecht von Baiems Absicht auf die Kaiser-
krone Mittheilung gemacht habe. Das liess sich nun doch nur
daraus erklären, dass Bille die Erhebung Albrecht's wünsche und
den Plänen Baiems entgegen sei, und bei dem Verhältniss des-
selben zu seinem Kurfürsten lag der Schluss nahe, dass dieser
^ In Speeres vorstehend angeführtem Memorial wird über die An-
gelegenheit bemerkt: .Was Groisbeckh tob der herzogin Magdalena wSll
schreiben? Ne videatur affectatum; ne fiat snspectam. Praesupponitur
autem, das es J. chfl. D'. [Ernst] rieten und das es zthuen were, cum vere
maximum sit, Imperatori nubere ? Annon enim illa optima Juliacensi ! Quali
vero! Si filium haberet, magna maneret tntela." Dunkel ist die den
Juliacensis betreffende Stelle. Es kann damit nur der wahnsinnige Herzog
Johann Wilhelm von Jülich gemeint sein. Wer aber ist „illa optima?*
Der Herzog war 1599 mit der Prinzessin Antonie von Lothringen vermählt
worden und es liegt weder eine Nachricht vor noch ist es denkbar, dass
vorher an seine Yerheirathung mit der am 4. Juli 1587 geborenen Magdalena
gedacht worden sei. Mithin würden Speeres Worte» obgleich man sie dem
Zusammenhange nach auf Magdalena beziehen müsste, wohl dahin zu ver-
stehen sein, dass er sagen will: Die Krankheit Rudolfs darf nicht ab-
schrecken, ihm Magdalena zu geben; hat man doch die treffliche Antonie
mit dem Jülicher verheirathet, der sich in einem viel elenderen Zustande
befindet. Schon 1599 hatte man übrigens in München eine Nachricht er-
halten, welche darauf deutete, dass Rudolf selbst an Magdalena denke;
vgl. Nachfolge Anm. 135 und 258. Ob jetzt die Sache weiter verfolgt
wurde, ist nicht ersichtlich.
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. VI. l. 5
6G F. Stieve.
die gleiche Gesinnung hege. Herzog Maximilian scheint denn
auch über die Meldung in heftige Erregung gerathen zu sein,
zumal die Bewerbung um die Kaiserkrone jetzt am Baierischen
Hofe so ernsthaft genommen wurde, dass der sich eben damals
in Prag aufhaltende Speer — allerdings auf fremde Anregung
hin und ohne Auftrag Maximilian's — sogar Verbindungen zur
Erlangung der Böhmischen Krone anzuknüpfen suchte^. Dauernden
Argwohn fassten indess weder Maximilian noch sein Vater. Viel-
mehr wurde Kurfürst Ernst in der Folge immer wieder in alter
Weise um seine guten Dienste angegangen.
Ueber diese späteren Verhandhmgen habe ich an anderer
Stelle berichtet ^ und ich habe hier nur die Mittheilung über ein
sehr merkwürdiges Actenstück, welches ich neuerdings fand,
nachzutragen.
Dieses Stück ist eine, unzweifelhaft in den ^ Anfang des
Jahres 1604 gehörende Anweisung zu geheimen Verhandlungen
mit dem kaiserlichen Feldmarschall Hermann Kristof von Ros-
worm', welcher seit langer Zeit in nahen Beziehungen und seit
1596 sogar als Oberst und Kämmerer in dienstlichem Verhältniss
zu den Baierischen Herzögen stand ^. Derselbe habe, wird ge-
sagt, dem jüngst zu Prag gewesenen ^ Baierischen Rathe Theodor
Viepeck im tiefsten Vertrauen anempfohlen, dass Herzog Maxi-
milian sich, wenn der Kaiser sterbe, um die Römische Krone
bewerben möge, und er habe sich anerboten, wenn der Herzog
ihm folge, diesem die Krone auf den Kopf zu bringen und ^bei
fi. yene und fi. die Sachen dahin zu practicirn, das diselben nit
allein dazu sollen helfen und J. D^ gelt darzu geben, sonder
» S. Beilage lU.
* Briefe und Acten V, 759 fg. Das das. S. 725 erwähnte eigen-
händige Schreiben des Kaisers vom 26. Juni 1603 findet sich in Abschrift
Ma. 184/1, 300. Ef. Ernst erwiderte am 25. Juli, nach der goldenen Bulle
und dem Herkommen müsse die Böhmische Krönung der Römischen voraus-
gehen. Das. 301 Gopie.
' ,Memoriall, nach dessen inhalt mit Chr. H. Roswormb aus dess
durchleuchtigisten fiirsten und herm, herzog Maximilian*in Bayern befelch
solle geredt und gehandlet werden/ Ma. 134/1, 290, von Viepeck's Hand
geschrieben.
* Vgl. A. Stauffer (H. Kr. Graf von Rusworm. München 1884), eowi«
Briefe und Acten V Register.
•"^ S. Briefe und Acten V, 762 Anm. 2.
Maximilian von Baiern and die Kaiserkrone. (j7
es villeucht so weit zepringen, das in hunc finem ein stadlich
summa gelts J. D'. vorher in der still zugeomdt mechte werden,
damit man in der eil sieb, da es vonneten \ desto ehender künt
gefast machen*^. Viepeck solle nun, nachdem er Rosworm durch
Handgelübde zu strengster Geheimhaltung verpflichtet und ihm
ebenso im Namen des Herzogs Verschwiegenheit gelobt habe,
erklären, dass Maximilian „dahin resolvirt, woverr er, Roswormb,
J. D^ solliche mitl und weg wurde zaigen, auch sich dieselben
wurden practicim lassen, das J. D\ unfälbar mechten die krön
erlangen, so wolten Sie sich darumb annemen, auch dabei alles
das thain, was zu erlangung und zu erhaltung diser krön von-
neten sein wurde, als vill Ir wurde möglich sein*. Rosworm solle
indess nichts ohne Vorwissen und Genehmigung des Herzogs
versuchen oder thun. Gelange dieser durch den Feldmarschall
zur Krone, so wolle er denselben nicht nur durch eine Standes-
erhöhung* sondern auch auf andere Weise zu voller Zufrieden-
heit belohnen; in dem Falle aber, wenn Rosworm es dahin
bringe, dass der Herzog die Krone sicher erlangen könnte, er
aber dieselbe freiwillig einem anderen überlasse, solle der Mar-
schall, wie er begehrt habe, ein Gut in Baiem, auf welchem
er wohnen könne, erhalten und zwar solle ihm das Gut Eckmühl
als Mannlehen übertragen und dabei dem daran haftenden Rechte
zur niederen auch das zur hohen Jagd hinzugefügt werden.
Aus den bestimmten und grossen Zusagen Maximilian's er-
hellt, dass es sich hier nicht etwa bloss darum handelte, Rosworm
auszuholen ^ sondern dass dessen Anerbieten sehr ernsthaft ge-
nommen wurde. Wer aber waren jene mit „fl. vene und fl."
bezeichneten Persönlichkeiten, auf weiche Rosworm wirken sollte ?
Gewiss waren es nicht thatsächlich mehrere, sondern ist der
Kaiser allein gemeint, bei welchem Rosworm in hohem Maasse
Gunst und Vertrauen genoss. Ihn sollte also Rosworm für Maxi-
^ D. h. wenn der Kaiser sterbe.
'^ Da Rosworm schon Graf war, kann man wohl nur an den Fürsten-
titel denken.
' Das hatte der Herzog wohl überhaupt nicht nöthig. Schon 1603
war dem Feldmarschall nach einem Besuche in München eine Zifferschrift
gesandt worden, welche ohne Zweifel zu geheimen Berichten über den
Kaiser und die Vorgänge am Prager Hofe dienen sollte; vgl. Stauffer
Anm. 2.
68 F- Stieve.
milian gewinnen, und wie er das zuwege zu bringen gedachte,
können wir vermuthen, wenn wir erwägen, dass Rudolf seinen
natürlichen Erben und Nachfolger, den Erzherzog Matthias,
je länger desto mehr hasste, und dass Rosworm aufs heftigste
mit diesem verfeindet war. Auch der Umstand, dass der Mar-
schall ein Gut in Baiem verlangt hatte, um darauf nach dem
Mis^lingen seines Anschlages. zu wohnen, deutet an, dass er sich
bewusst war, durch diesen Plan die Rache der Oesterreicher
gegen sich herauszufordern.
Treffen diese Yermuthungen zu, so sehen wir Maximilian
geneigt, mit der Anweisung für Viepeck den Weg sehr bedenk-
licher Ränke zu betreten. Das Schriftstück wurde indess wohl
nicht ausgefertigt. Es ist auf der Rückseite an den Herzog zu
eigenen Händen adressirt und also nur ein Entwurf^; Maximilian
aber nahm nicht die geringste Aenderung daran vor, während
seine Feder sonst bei wichtigen Actenstücken, welche ihm im
Entwurf vorgelegt wurden, stets sehr emsig in Thätigkeit ge-
setzt wurde, wenn dieselben zur Verwendung gelangen sollten.
Auch fehlt jegliche Spur, dass Viepeck, wie es die Denkschrift
in Aussicht nahm, alsbald wieder nach Prag geschickt wurde.
Soviel wir wissen, kam er erst im August 1605 dorthin, als
Rosworm beim Kaiser in Ungnade gefallen und in Haft jenem
Processe unterworfen war, der mit seiner Hinrichtung endete*.
Wir müssen daher annehmen, dass Maximilian die Anweisung
unbenutzt beiseite legte. Den in ihr unserer Vermuthung zufolge
ins Auge gefassten Plan hielt indess, wenn nicht er, so doch Viepeck
fest. Noch im October 1605 knüpfte dieser an Nachrichten
über die Verstimmung Rudolfs gegen seine Brüder die Bemer-
kung, jene dürfe wohl „desto mer befirderen die inclination, dahin
J. M'. wenden sich soll" ^.
Kurz darauf sprach jedoch Kurfürst Ernst endlich seine
wahre Meinung über den Baierischen Kaiserplan offen und nach-
drücklich aus*, und wenn nicht hierdurch, so wurde Maximilian
durch die Einsicht in die Reichsverhältnisse, welche ihm der
* Das bestätigt das ,8olte* in der oben S. 66 Anm. 3 mitgetheüten
Ueberschrift des Memorials.
« Stauffer 179 fF.
' Briefe und Acten V, 936 Nachtrag zu S. 846.
* A. a. 0. 761 ff.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 69
Donatiwörther Streit eröffnete, zum Verzicht bewogen. Als sich
ihm später Gelegenheit zur Erwerbung der Kaiserkrone bot,
lehnte er sie stets um des Reiches und der katholischen Kirche
sowie um der Wohlfahrt seines eigenen Landes willen ab.
Beilagen.
I. Herzog Maximilian von Baiern an den Kurfürsten
von Köln: Mahnung zur Wahl eines Kömischen Königs.
1600 September 12.
Ma. 134/1, Anhang fol. 22 Cpt. von Donnersberg. Die in eckige
Klammem eingeschlossenen Stellen enthalten Zusätze oder Aenderungen
Maximilian's.
Lieber her vatter und vetter. E. L. soll und mag ich in hegstem
vertrauen nit verhalten, das unlängst des kunigs aus Frankreich zu
der r. ksl. M*. abgesandter [mons' de Boisdaufin, marechal de France]
am zuruckraisen von Prag aus bevelch seines kunigs bei mir gewösen
[vnd] haubtsachlich [allerlai] complimenta verriebt, [auch sein khünig
bei mir durch vilerlei weg zur rhüemen vnd in ein gross praedicat
zubringen beflissen,] under andern [aber] dis vermeldt, [sein herr were
der hofnung,] ich wer mir sein wolmainen und lobliche intention,
[alss welche der religion, gemainem wesen vnd dem reich zum besten
gemaint weren,] gefallen und gelieben lassen, [dieselben auch befördern
helffen,] also auch hernach in andermals furgelofener conversation sich
discurrendo verlauten lassen^ es sei niemals bösser gestanden, als wan
die franzosische und römische cron beisamen und also beede reich
uniert gewesen. [So ist verner] durch ine gegen meinen leuten dise
weitere anregung geschehen, sein kunig hab in neulichkeit vast bei
allen protestierenden chur- und fursten gesandte gehabt; [zu wass
intent solches beschechen, hat er gleichwol nit vermeldt, ist aber
meines ermessens] leichtlich abzunemen, das besagter kunig nit allain
seine gedanken stark nach der römischen cron sezen, sunder auch
gewiss zu erlangung derselben allerhand practic fueren thuet. So dan
dis werk seiner wichigkeit nach bei disen schweren leufen, auch
allenthalb im reich entspringenden empörungen, insonderhait aber
J. M^ leibs ungelegenhait halb, [welche sich ye lenger ye mer starkh
erzaigen will.] wol in acht zu nemen, [vnd desto weniger zu feyren,]
dan soll J. M*. ante electionem und also on ainen gewisen successom
mit dodt, den der allmechtig gnedigelich lang verbieten wol, abgehen,
ist laider nichts gewiser als der undergang der catholischen religion
und eusserist verderben gemainen vatterlands zu befaren , welchem
70 F. Stieve.
schwebenden unhail aber in Jr. M^ Lebzeiten wol zu furkumen und
rat za schaffen, do J. M^. sich ehist mit dem collegio electorum
aines wahldags verglichen, damit den lauten bei Zeiten der gemachte
wan zur cron benumen und das romisch reich vor endlichem under-
gang verbiet wurde. So mir dan nit unbewust, das E. L. vor gueter
zeit das electionwerk ganz euferig und embsig bei J. M^. sollicitiei-t
und urgiert, hab E. L. in hohem [vertrauen vnd] gehaimb zuzu-
schreiben, nit unterlassen sollen, ganz freund-vetterlich [vnd vmb heyl
dess gemainen vatterlands wegen bei dissem aignen curier bittend t,]
E. L. wollen Ir dis hailsame werk noch [euferig vnd furderlich] an-
gelegen sein lassen und zuvorderst bei J. M^ also auch bei den andern
geist- und weltlichen churf. (do es änderst E. L. für thuen- und
ratlich halten , Deren mas und Ordnung vorzuschreiben, mir kaines
wegs geburen will) dahin zu handeln, damit man ainest der succession
vergewist, dan soll [ein] unverhoffter fal, [so bei diser yeziger Trer M*.
beschaffenheit in mehr weg leichtlich vnd vnfiirsehens geschehen mechte,
sich begeben, so müsste wol vnder über sich geen.] Und ob mir
wol vor disem furkumen, als wan J. M*. nit allerdings gern von
disen dingen horten, so bedunkt mich doch in so beschaffnen fälen,
das nit auf das privatum sonder publicum bonum zu sehen. Welcher
gestalt aber dises ganze werk anzugreifen, [gebürt mir E. L. nit
mass flirzuschreiben , sonder vilmehr von E. L. Dero guetbedunkhen
vnd rhat zu erwarten ; wass ich neben Derselben vnd andern catholischen
wolmainenden stenden bei der sach thun mechte, inmassen ich dann
hierin an mir nicht gern etwass wolte erwinden lassen, so soll es
gewislich beschehen, aber allen vmbstenden nach nunmehr die sach
lenger nit ersizen zelassen.] Allein halt ich darfur, das in diser sach
wol behuetsamb umbzugen, in hegster still und gehaimb zu halten,
damit dise unsere dem vatterland zum hosten treuherzige wolmainung
nit vor der zeit ausbreche und unserm haus zu nachtail und schaden
raiche, indem J. M'. ir dise gedanken schöpfen mechte, als wan [wir
unss selbs oder das vnsserig] bierunder suchten, [welches doch meine
gedankhen nit seindt] *. [Da dann ess E. L. also gefellig, in disser
sach mit mir vertreuliche correspondenz zu halten vnd disse Sachen
gemainem wesen zum besten befürdern zu helffen (inmassen ich Die-
selbe vmb gemains wesens wolfart bestes vleiss bitten thue), so sollen
E. L. hingegen spüren, das ich souil an mir ist vnd ich khan vnd
* Ursprünglich stand hier in Donnersberg's Entwurf: ,al8 wan man
was änderst hierunder suchte, dahin ich doch, wie E. L. wissen, den ge-
ringsten gedanken nie gehabt, auch noch nit hab und dise praeeminenz,
hehr und ochait vil lieber dem haus Oesterreich als mir selbst gunne, auch
sovil an mir gern befurdert sehen will*.
Maximilian von Baiem und die Kaiserkrone. 71
vermag, zu E. L. sezen, vnd diss haylsame werkh äusserst befiirdern
helffen wolle, inmassen ich dann (das Gott waiss) herunder nichts
sueche alss dess reichs erhaltung. Durch disses werkh werden wir
vnss vnd ynsserm haus bei dem almechtigen ein grossen verdienst,
bei dem vatterlandt ebigen dankh vnd bei menikhlich lob, rhuem
vnd grosses ansehen erlangen, so vnss in vil weg ersprüesslich sein
mag. Welches alles E. L. in vertrauen vnd höchster gehaimb ich
also anzufliegen khains wegs vmbgeen wollen, Derselben resolution bei
zaigern diss erwartendt, vnd thue etc.]*
IL Donnersberg's „Rationes pro et contra, ob ratsamb,
einen römischen König zu erwöhlen und ob auf ein in- oder
ausländischen anzutragen^.
Ma. 134/1, Anhang, fol. 1, Cpt. von Donnersberg, sehr flüchtig ge-
schrieben und zum Theil verblasst.
Zwei Fragen sind meines Erachten s zu erwägen: 1. ob jetzt noch
bei Lebzeiten des Kaisers eine Wahl vorzunehmen und 2. ob sie auf
einen ausländischen oder Deutschen Fürsten zu lenken sei.
Was die erste Frage betrifft, so genügt der Hinweis auf des
Kaisers Zustand, die Lage in Deutschland und den Türkenkrieg, um
die Wahl unbedingt nothwendig erscheinen zu lassen. Seit hundert
und mehr Jahren haben die Dinge nie schlimmer gestanden, und wenn
der Kaiser vor der Neuwahl stirbt, so ist der Untergang der katho-
lischen Religion und das äusserste Verderben des Vaterlandes gewiss.
Die zweite Frage belangend, hat mehrfach verlautet, dass der
König von Frankreich stark nach der Römischen Krone trachte. Ihm
ist jedoch aufs äusserste zu widerstehen, da er nicht aus Deutschem
Blute stammt. Das römische Reich ist von den Griechen [!] auf die
Deutschen übertragen worden und seit Karl dem Grossen, welcher
selbst ein Deutscher war, haben stets nur Deutsche die Kaiserkrone
getragen. Auch ist die Religion in Acht zu nehmen, denn, obgleich
der König sich äusserlich katholisch zeigt, halten doch viele das nur
für Trug, weil er die Calvinisten in Frankreich auch an Orten, wo
sie früher nicht geduldet wurden, einschleichen lässt. Daher ist zu
* Am 12. September 1600 schrieb der Herzog an Donnersberg : , Lieber
canzler. Hiebei das original an churfürsten von Cöln. Die copi ist corrigiert
hiebei ; die war wider durch Euch abzeschreiben vnd vleissigst gehaim auf-
zubehalten. So wollet alssbaldt ein curier abfertigen vnd fortschikhen,
dan ich schreib dem churfürsten, das ich ein curier schickhe.' Das. f. 24
eigh. Or. Hieraus erhellt, dass das Original des Briefes von Maximilian
eigenhändig geschrieben wurde.
72 F. Stieve.
besorgen, dass er als Kaiser der Religion in Deutschland ^connivendo''
grossen Schaden zufügen ivürde, und zwar um so mebri als er seine
Praktiken vornehmlich mit den Protestanten fuhrt und diese ihn ohne
Zweifel desshalb begünstigen, weil er sich ihnen der Religion halber
genügend erklärt oder ihnen doch sichere Zeichen seiner Gesinnung
gegeben hat. Auch weiss man, wie sein Leben beschaffen ist, „also
das zu besorgen, es werde durch ein solches haubt in die teutsch nation,
so je und almal vor anderen nationen und Völkern auf zucht und
erbarkeit achtung geben, aber nunmehr schier etwas von der alten
teutschen sitten redlichkeit abweichen will, zu dem alberait laider
emporschwebenden schaden und laster noch grössere Sünden ein-
schleichen; qualis enim rez, talis populus*.
Gegen die Wahl anderer ausländischer Fürsten spricht durch-
schlagend, dass sie nicht Deutsche sind und schwerlich ihren Sitz im
Reiche nehmen werden.
Nur Deutsche Fürsten können in Betracht kommen, von diesen
aber wieder nur diejenigen, welche nicht zur Vernichtung, sondern
zur Ausbreitung der katholischen Religion geneigt sind, also, da der
Herzog von Jülich durch Krankheit unfähig ist, die Fürsten der Häuser
Baiern und Oesterreich. Letzteres macht sich auf die Krone Hoff-
nung, weil es dieselbe schon seit so langer Zeit besitzt, indes» wird
mehr nach der Fähigkeit als nach der Abstammung des zu Wählenden
zu fragen sein.
Erzherzog Matthias beansprucht die Krone als Aeltester des Hauses.
Es würde jedoch seltsam sein, einen König zu wählen, der weder
Land noch Leute besitzt. Ferner soll er in der Religion „kühl gnueg*'
sein, was vielleicht durch sein Verhalten in den Niederlanden bestätigt
wird, und man meint, er werde die Geschäfte noch langsamer als
Rudolf erledigen und, »wo ainer anjezo in 3 monaten nit künde
audienz erlangen oder expediert werden, wurde er alsdan 5 oder
6 bedürfen. Ist auch wol in acht zu nemen, wie J. D^ in trao-
tandis rebus beschaffen, darzue nit ain blosser fürstennamen sonder
ain experienz und erfahrenheit requiriert wird, daran J. M*. selbst
gzweiflt, wie aus disem erscheint, das, als er/herzog Ernst nach
den Niderlanden veraist, J. M*. gedachtem erzh. Matthias aus aller-
hand bedenklichen Ursachen das governo der Ost. landen, ob J. D*.
gleichwol stark danach gerungen, nit anvertrauen wollen, sonder
ime seinen brueder, erzh. Maximilian preferirt." Endlich bedarf man
wegen des Türkenkrieges eines kriegstüchtigen Oberhauptes, »was aber
dis orts bei J. D*. zu hoffen, geben die vergangne ungai'ische expeditiones
nur zuvil an dag**.
Erzherzog Maximilian [ist Deutschmeister und wenn er sich auch
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 73
bereits — ohne Zweifel, um desto eher zum Kaiserthum zu gelangen —
Dispens zum Heirathen erwirkt hat, ,so befindt es sich doch, das
dergleichen dispensation nit gar gueten ausgang bekummen*^. ^] Ferner
ist er in Staats-, Regiments- und Beichssachen wenig erfahren, die ihm
vom Kaiser übertragene Verwaltung Oesterreichs hat er nicht sehr
löblich versehen, ja er hat ,wol auch in schlechten sachen von denen
personen und leuten , so vilmehr seines rats pflegen sollen , hilf und
beistand begert**. [,So ist er auch in kriegssachen was — ^, wie es
die actus zu erkennen haben geben, auch die discurs, so derentwegen
von ime spargirt worden, zu erkennen geben*' ^.]
Erzherzog Albrecht hat vornehme Lande löblich regiert, aber er
ist seit dem Spanischen Einfall bei einem Theile der katholischen
Stände und bei allen protestantischen zu sehr verhasst, wird die Nieder-
lande gewiss nicht verlassen und hat mit diesen so viel zu thun, dass
das Reich keine Hilfe von ihm zu erwarten hat, sondern ihm Bei-
stand leisten müsste.
Erzherzog Ferdinand besitzt bereits ansehnliche Lande und wird
vermuthlich alle Oesterreichischen Gebiete erben oder doch, falls er
Kaiser wird, die Böhmische Krone auch dann erhalten, wenn die Erz-
herzöge Matthias und Maximilian heirathen, denn der Böhmen Wahl-
recht ist unter Kaiser Ferdinand I. mit Einwilligung der Stände da-
hin beschränkt, dass sie beim Hause Habsburg bleiben müssen, so
lange dasselbe nicht ausstirbt, und die Verbindung mit der Kaiser-
krone ist für Böhmen sehr vortheilhaft. „Quoad animi dotes ist er
pmdens, justus*, sobrius, pius et cordatus princeps, in deme nit ge-
geringe hofnung zu finden - • - So mecht auch fnrgeworfen werden,
das bis anhero in seiner regirung vil sachen furuberglofen, daraus
dasjenig nit, so angedeut werden will, kan und mag abgenumen wer-
den; ist doch zu wissen, das die schuld disem hem ganz und gar nit,
sondern vilmehr etlichen personen, deren rat er aus gewisen Ursachen
volgen müssen ', beizulegen , welches aber inskonftig leichtlich abge-
* Diese Stelle wurde nachträglich gestrichen.
2 Das hier stehende Wort vermag ich nicht zu entziffern. Man könnte
.snetus" lesen, doch passt das nicht, weil ja offenbar ein Tadel ausgesprochen
wird; möglich wäre auch „fretus", doch kommt dieser Ausdruck schwerlich
im Sinne von tollkühn vor und diese Eigenschaft zeigt Maximilian's Kriegs-
f&hrung durchaus nicht; endlich Hesse sich an »feig" denken, doch kann
ich mich nicht erinnern, dass mir das Wort in jener Zeit begegnet wäre
und der Ausdruck wäre zu stark für ein Schriftstück wie das unsere.
' Diese Stelle wurde nachträglich gestrichen.
* Der Lesung dieses Wortes bin ich nicht sicher, doch vermag ich
kein anderes herauszubringen.
* Hier dürfte die Erzherzogin Maria, Ferdinand's Mutter, gemeint sein,
74 F. Stieve.
stelt werden kunt. Allein dregt man die beisorg , die jangste, vi
et armata manu [ex bono tarnen zelo] hergedossene reformation mechte
im in künftiger wal bei den protestirenden nit ein geringen Inhalt
geben/ indem dieselben ein entsprechendes Vorgehen im Reich be-
sorgen werden. Dem könnte man indess mit der Yorstellang be-
gegnen, dass auch Kaiser Budolt in Oesterreich stark reformirt habe,
ohne doch im Reich [^qnod tamen potins deplorandum quam pro-
bandum"'] Aehnliches zu unternehmen. JDo also das löblich haus
Bairn auf sich selbst nit gedacht, soll man in allweg auf alle miÜ
und weg gesinnet sein, jezbemelten erzherzog Ferdinand vor andern
hiezue zu promoviern, sintemal ausser der kurzerzelten Ursachen wissent-
lich, das er wegen der nahenden und anjetzo de novo erneuerten
freundschaft dem haus Bairn vorders gewogen.''
Von den Baierischen Fürsten sind alle Alters oder Standes halber
von der Wahl ausgeschlossen bis auf Herzog Maximilian. Dieser ist
würdig wie kein anderer und würde die Kione ohne Zweifel leicht
erhalten, wenn er sie suchte, denn zwei Kurfürsten gehören ja seinem
Hause an. Mit Pfalz hat man allerdings etliche Streitigkeiten,
namentlich wegen der Kurwürde, und Pfalz könnte etwa besorgen,
dass er diese als Kaiser seinem Hause beilegen werde; „so halt man
doch dafür, das disem wol zu furkummen. Zudeme wais man, das
etliche under den protestirenden churfursten und fursten sich zum
oftem sollen vernemen haben lassen, si für ire person wissen wol, das
si zu der cron nit kummen kinden, doch were inen alles gnug ge-
schehen, do si nur die cron von dem haus Osterreich ab und anderstwo
wenden kinden; aus deme dan zu schliessen'', das sie villeicht froh
sein würden, wenn Baiern nach der Krone trachtete.
„Ob aber dis zu thun, were wol in obacht zu nemen, dan die cron so
bald des loblichen haus Bairn undergang als aufhemen sein kunte,
dan je aimal zu ainem solchen hofstadt vil und über vil gehörig und
sich auf die reichscontribution wenig zu verlassen, dan, wie schwer si
denn welcher anderen Persönlichkeit wäre der junge Fürst zur Folgeleistung
verpflichtet gewesen? Auch passt dazu der Nachsatz, da zunehmendes Alter
dem Erzherzog grössere Selbständigkeit verleihen zu können schien. Be-
kanntlich hat sich aber die Hoffnung Donnersberg's nicht erfüllt. Offenbar
beurtheilte er also Ferdinand nicht richtig und sein gesammtes Lob kann
gegenüber den Zeugnissen des Grazer Nuntius Portia (vgl. besonders Briefe
und Acten V, 852 Anm. 2 und Nachfolge S. 63], sowie den eigenen Briefen
Ferdinand's nicht massgebend erscheinen. Vielleicht war er auch diut^h
seine Abneigung gegen die Baierische Bewerbung beeinflusst, indem er
zeigen wollte, dass im Hause Oesterreich ein würdiger Nachfolger nicht fehle.
^ Diese Worte sind erst nachträglich zugesetzt.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 75
Tolgen zu rettung der ganzen christenhait, je so schwerer werden si
aacb zu ander contribution zn bringen sein. Auf das kunigreicb
Bebamb ist wenig zu bauen, weil Behamb kein frei wal mehr hat,
sonder auf das haus Osterreich astringirt [ist]. Also ist das nit wenig
zu erwegep, das furkombt, wie tempore Maximiliani secundi die Chur-
^chsen herzog Albrecht die cron oflferiert und nur sein consens be-
gert, J. fl. 6n. aber habens rund abgeschlagen und das zweiflohn als
ein hocherleuchter, weltweiser fürst aus vernünftigen Ursachen, under
andern aber, wie furkombt, wegen der grossen zerrittlikait under den
stenden im reich ^ Hat das dazumal h. Albrecht erwogen , ist
es bei disen leufen wol mehr in obacht zu nemmen*, denn es steht
jetzt im Reiche schlimmer als je. Auch ist Zerwür&iiss und wol gar
ein Krieg mit Oesterreich zu befürchten. Welches Unheil aber dar-
aus namentlich bei dem jetzigen Türkenkriege erwachsen würde, liegt
auf der Hand. „Mecht also yilleicht retlicher sein, do nur auf ein
solchen kaiser gedacht [würde,] der inen [den Baiern] vorders ge*
wogen , als das si selbst in dise zerrittlichkait erfolgen selten. Do
man aber vermerken solle, das die election auf das haus Osterreich nit,
sondern villeicht auf ain externum oder haereticum welle gedacht
sein, soll Baim als columna catholicae religionis manibus et pedibus
wem und sich f — *
in. Ulrich Speer an Herzog Maximlian von Baiern. 1602
April 27 Prag.
Ma. 134/1, 284 eigh. Or. mit Ziffern.
E. fl. D*. zwei eigenhändige Schreiben habe ich gestern erhalten
„und were es freilich wol un tratto di Juda, wann der Billeo also
gehandelt hette. Das weiss ich zwar wol, dass er von stund an zum
erzh. Albrecht zogen ist, sobald er aus Baim gen Luttich komen.
Hat er's auch mit vorwissen des churf. Coln gethan oder gar aus
seim bevelch ? Es hat aber die mainung ghabt, (wie mir der Groisbekh
gesagt,) das er relatio soll thun, was bei J. M*. verriebt worden
seie^---* Und wird aber gwis vonnötten sein, das man mit dem
Billeo und seinesgleichen gar bhuetsam gehe, ja das man sie villeicht
berede , man frag der succesion nit mehr nach. - - - Barvitius sagt.
» Vgl. Nachfolge S. 144 Nr. 4.
> Das Wort ist nicht ausgeschrieben.
' Durch den oben S. 59 erwähnten Besuch des Kf. Ernst in Prag.
^ Hier und an der folgenden durch Striche bezeichneten Stelle stehen
Mittheilungen, welche den Türkenkrieg betreffen. Sie sollten offenbar nur,
falls der Brief in unberufene Hände geriethe, die Entzifferung desselben
erschweren.
76 F. Stieve.
er wiss wol, were dem kaiser E. D^ vorhaben entteckt hab^ Sagt
darneben stark von eim jurament. Es ist ein hohe person*. So-
vil mich gedankt, so werden sich Barvitins und Speer mit einander
gar nit vertiefen.
E. D^ kennen des Pistorii * köpf, discurs et lingua. Es were
gar guet, das Sie im etwan ein gnedigs briefi schriben. Were letst-
lich diss materi gnueg , das Si begerten , er soll Sie al ritomo be-
suchen. Dann er ist von wegen eines brief, den er neulich von E. D*.
gehabt^, zimlich tentatus'^. Ich ho£P gleich wol, es soll dem Speern
d'. Gewold° der sachen ein ffkcbl helfen geben. Er Pistorius discor-
rirt (wie er sagt) mit landhofmaister und obristen canzler von suc-
eession in Beheim. Er sagt, es mög sobald ein anderer als ein erz-
herzog konig werden. Sagt auch ridendo (sed ego ridens taceo) Be-
hem stiend wol bei Bairn. Es schadt bald ain wort, so nüzt bald
ains, sonderlich von bekanten personen. Ich hab von E. DK wegen
cum aliquo praetextu den hern obristen canzler, h. Sdenko Poppel
besucht; der erbeut gegen E. fl. D*. sich zimlich vil. H. Adam
Gall Poppel erzaigt sich so guet bajrisch als je vor; erbeut gegen
E. D^. sich gehorsamist ^
Der Huetter, so bei Spania ist, schreibt mir vom erzbischof von
Salzburg dise wort: »Die bewust person hat den almirante d' Aragon
als gschmirt und regalirt^, das er neben bemelter person sovil
offrescimento hereingeschriben , das der könig verobligirt ist gewesen,
ime mit dank zu correspondirn und mit wort in forma di compli*
mentos zu geben. Seidher ist der könig und seine ministri gnueg-
' Es kann offenbar nur der Kaieerplan Maximilian's gemeint sein:
vgl. auch den Schlass des Briefes.
' Diese Person war gewiss nicht Kf. Ernst, denn sonst würde Speer
hier sicher an die vorausgegangene Nachricht über Bille angeknüpft haben.
Die Bemerkung Über das Jurament wird bedeuten, dass Barvitius eidlich
gelobt hatte, den Namen zu verschweigen.
' Der bekannte Theologe und Beichtvater Rudolfs IL, Johann Pistorius;
vgl. über ihn Nachfolge, sowie Briefe und Acten IV und V, Register.
* Maximilian bemerkte am Rande: „Ess muess nur von seiner schuld-
sach wegen sein. Hat man ihme andeutt, man hett sich nit versehen, das
er so starkh in mich tringen werde, alss er gethan.*
* Zornig, vgl. Briefe und Acten IV, 480.
" Maximilian's Geheimsecretär, welcher das von Speer gewünschte
Schreiben zu entwerfen hatte.
' An eine ernste, von München aus befohlene Werbung um die
Böhmische Krone ist gewiss nicht zu denken ; Speer handelte offenbar aus
eigenem Antriebe auf die Anregung des Pistorius hin.
* Vgl. den Bericht Mendozas in Documentos ineditOR tom. 41.
Maximilian von Baiern und die Kaiserkrone. 77
sam informirt von seim leichtfertigen leben ' und wie wenig
J. kon. M^. oder andere vom haus Oesterreich sich seiner bedienen
können.«
Sovil ich am Barvitio spür, so ist des kaisers melancolei noch
in alten terminis." Datum Prag den 27. aprilis a^ 2.
[Nachschrift.] Wir* können Rosworm heute nicht treffen, Einige
meinen aber, er werde vielleicht plötzlich auf der Post zu E. D*. reisen'.
Er soll gesagt haben, E. D*. hätte insgeheim mit ihm handeln lassen,
dass er Ihr Marschall und Oberst über das Landvolk werden solle.
„Da sagt Barvitius, es hab bei J. M.\ den verdacht successionis vast
erneuert, sei aber wieder gestillt und es sei einmal ein freier mann.*
* Vgl. K. Mayr-Deisinger Wolf Dietrich von Reittenau, Erzbischof
von Salzburg S. 95 ff.
' Speer und der mit ihm nach Prag geschickte Hofrath Dr. Otto
Forst enheuser.
' Dass Speer und Forstenheuser zusammen Rosworm aufsuchen sollten,
schliesst die Annahme aus, dass ihr Auftrag die Nachfolgefrage betraf, denn
in dieser, die man so ängstlich geheim hielt, wurde Forstenheuser nie ver-
wendet Dass dem Kaiser durch Rosworm's Reden der Verdacht, Baiem
trachte nach der Kaiserkrone, erneuert wurde, hängt wohl so zusammen,
dass Rudolf in der Berufung des Generals die Absicht kundgegeben glaubte,
Baiern wolle seine Waffen für die Erringung der Kaiserkrone bereit machen.
Kleine Mittheilungen.
War der Dichter der Göttlichen KomSdie der Terfasser deip
Schrift De Honarchia! In neuester Zeit ist eine Abhandlung er-
schienen, welche dem Dichter der Göttlichen Komödie die Urheber-
schaft der bekannten Schrift De Monarchia — „über die Weltmonar-
chie* — abspricht \ Die Kenner des Mittelalters und alle Verehrer
Dante's werden über diese Behauptung um so lebhafter verwundert
sein, als sie im Grunde hier zum ersten Male ausgesprochen wird.
Es soll dem sogleich hinzugefügt werden, dass die Argumentation
des Verfassers meiner Meinung nach schwerlich viele überzeugen wird
und dass sie nicht minder viele Angriffspunkte bietet. Der Verfasser
tritt, um das anzuerkennen, allerdings nicht so zuversichtlich wie
manche andere vermeinte Entdecker zweifelhafter Wahrheiten auf,
er wird sich aber doch sagen lassen müssen , dass er seinen Gegen-
stand nicht im ganzen und wünschenswerthen Umfange beherrscht,
wie man das mit Grund in einem Falle wie der vorliegende vor allem
verlangen muss. Es soll an dieser Stelle, um dieses Urtheil zu recht-
fertigen, nur darauf hingewiesen werden, dass ihm die Ergebnisse
der neuesten Danteforschung in Italien nicht durchweg bekannt ge-
worden sind, sonst würde er die Nachricht von der dem Dichter
allerdings die längste Zeit zugeschriebenen Gesandtschaft zu Papst
Bonifaz VIII. nicht einfach wiederholen, da doch Bartoli, bezw. einer
seiner Schüler die Unhaltbarkeit dieser Ueber lieferung bereits vor
einem Jahrzehnt nachgewiesen haben. Die Beweisführung für seine
Hauptsätze eröffnet er überdies gleich in der bedenklichsten Weise.
Er verweist auf den ersten Druck der Monarchia (vom Jahre 1559),
welcher die Schrift zwar als ein Werk eines , Dante Alighieri Floren-
tinus'^ bezeichnet, aber zugleich hinzufugt: ,non vetustioris illius
Florentini poetae celeberrimi, sed philosophi acutissimi atque doc-
tissimi viri et Angeli Politiani familiaris quondam''. Der Verfasser
' A.Maa88,Dante'8 Monarchie. Hamburg, Druck v. R.Conrad. 1891. 56p.
[Tübinger Dissertation.]
Dante Verfasser der Schrift de Monarchia? (F. X. Wegele). 79
meint nun, dass dieser Zusatz wohl richtig sei, obwohl alle Dante-
forscher ihn ignorirt haben und auch seine Quelle nicht angegeben
ist. Man hätte nun wohl verlangen dürfen, dass der Verf. versucht
hätte, eine Spur jenes so scharfsinnigen und gelehrten Philosophen
aus Florenz mit Namen Dante, der zugleich ein Freund des weiland
Angelus Politianus gewesen sein soll, aufzufinden; und da würde er
gefunden haben, dass der letztere bekanntlich im Jahre 1496 gestorben
ist, woraus folgen würde , dass in diesem Falle die „Monarchie" in
der zweiten Hälfte des 15. Jahrb. abgefasst worden wäre, was der
Verfasser selbst zurückweisen müsste, da er an einer anderen Stelle
die Abfassungszeit derselben am liebsten in die Zeit des Bömerzugs
K. Ludwig's des Baiern setzen möchte. Auf einem so mehr als
schwachen Fundamente stellt er seine Hypothese auf. Ein anderer
Grund, den er für diese auffuhrt, ist, dass, weil die verschiedenen
Danteforscher über die Zeit der Abfassung sich nicht einigen können,
es mehr als unwahrscheinlich werde, dass Dante der Verfasser sei, eine
Argumentation, die von Seite einer unbefangenen Kritik wohl schwer-
lich zugelassen werden wird. Bocaccio, der der Zeit Dante's doch
nicht gar so fem gestanden und sich auch sonst mit ihm und seinen
Schriften mannigfach beschäftigt hat, schreibt ihm die , Monarchie"
zu, unser Verfasser bestreitet jedoch, ohne einen Grund anzuführen,
dessen Autorität. Dass die bekannte Grabschrift des Dichters, die
angeblich von ihm selbst herrühren soll, ihm auch die Urheberschaft
der , Monarchie* vindicirt, hätte, selbst wenn der Verfasser ihre
Echtheit bezweifelt, wenigstens erwähnt und discutirt werden müssen,
Dass gar nicht so viele Jahre nach Dante's Tod die in Frage stehende
Urheberschaft bereits fest geglaubt wurde und dieser Glaube ihm von
Seite eines Fanatikers beinahe die traurige Störung seiner Grabesruhe zu-
gezogen hat, weiss alle ViTelt. Der Verf. führt für seine Hypothese aller-
dings auch eine Beihe anderer Argumente ins Feld, die aber, wenn
auch eines und das andere sich hören lässt, in ihrer Gesammtheit nicht
beweisen, was sie beweisen sollen. Um nur bei einem stehen zu bleiben:
der Verfasser findet es auffallend und für seinen Satz sprechend, dass,
während der Dichter in der Göttlichen Komödie und auch sonst nur
mit Groll und wohl auch mit Abscheu von den Päpsten (Bonifaz VIII.)
spricht, er in der Schrift über die Monarchie einen ganz anderen,
milden Ton anschlägt. Dabei übersieht und vergisst er nur das Eine,
dass die ^ Monarchie" zu einer Zeit (1809) geschrieben sein wird, in
welcher Dante auf ein freundliches Verhältniss zwischen Papst und
Kaiser alle seine Hoffnungen setzte, und dass er seine Sprache änderte,
als er sich durch das treulose Benehmen des Papstes (Clemens V.) in
diesen seinen Hoffnungen getäuscht sah.
gO Kleine Mittheilungen.
Doch es sei genug dieser Discussion, die sich ja viel weiter aas-
spinnen liesse. Meiner Meinung nach wird der Verfasser die Unter-
suchung von beuem aufnehmen müssen, wenn er für seine Hypothese
Propaganda machen will.
Wegele.
Zur Trierer Zusammenkunft im Jahre 1473. Die Gründe,
die zum plötzlichen Bruche zwischen Kaiser Friedrich und Karl dem
Kühnen 1473 in Trier führten, sind trotz mancher Einzelforschungen ^
über die Trierer Zusammenkunft auch heute noch zum Theil in
Dunkel gehüllt. Bei dem wenig ergiebigen Quellenmaterial war man
gezwungen auf eine genaue Erkenntniss der Ursachen zu verzichten
und in Betrachtung der allgemeinen politischen Verhältnisse die Er-
klärung für manche Vorgänge, vornehmlich die Abreise Friedrich*8
aus Trier, zu suchen^. — Ein im folgenden zum Abdruck gelangen-
der Brief ist geeignet neue Aufschlüsse über den Gang der Verhand-
lungen zu geben.
Absender ist Baltasar Cesner secretarius, der dem Schreiben
nach zu urtheilen gewiss den Oesterreichischen Erblanden entstammte*
und vielleicht in Habsburgischen, wenn auch nicht gerade in kaiser-
lichen Diensten stand*.
^ Gottl. Krause, Beziehungen zwischen Habsburg und Burgund bis
zum Ausgang der Trierer Zusammenkunft im Jahr 1473. Gott. Diss. 1876. —
Frz. Lindner, Die Zusammenkunft K. Friedrich^s III. mit Karl dem Kühnen
von Burgund im Jahre 1473 zu Trier. Greifswald. Dias. 1876. — K. Rausch,
Burgundische Heirath Max*8. Wien. 1880. p. 81—96. — H. E. Moltzer,
Frederic UI. en Karel de Stoute te Trier 1473, in Bibliothek van Middel-
nederlandsche letterkunde (Groningen, Wolters. 1891. 35 p.) druckt nur
ein die Festlichkeiten in Trier beschreibendes Gedicht ab und bietet trotz
des vielverheissenden Titels für unsere Zwecke nichts.
' Vgl. Krause besonders p. 62 ff., Lindner p. 73 ff., femer Franz
Wiedemann, Die Reichspolitik des Grafen Uaug von Werdenberg 1466—86.
Greifswald. Diss. 1883. p. 39 f., auch Rausch p. 92 f. Krause sieht in
dem Widerspruche der Reichsfürsten das eigentlich entscheidende Moment,
welches die Zusammenkunft scheitern machte; Lindner in dem Misstrauen
Friedrich*s und dem Mangel an Muth, den drohenden Gefahren fest in*8
Auge zu sehen; Wiedemann vermuthet, dass die von Albrecht Achilles ver-
tretene Reichs Politik, den Schwerpunkt des Reiches nicht in den Westen
zu verlegen, von Haug von Werdenberg dem Kaiser gegenüber zur Geltung
gebracht sei; für Rausch ist das Ausschlaggebende der Widerstand der
Kurfürsten gegen die Burgundischen Pläne.
' Und sein die Türken ietz widerumb mit grosser macht in unser^
lande kerdts komen.
* Vgl. der tag ligt me[inen] herren zu nachent; und: ich west euch
Zur Trierer Zusammenkunft, 1473 (K. Schellhass). 81
Adressat ist der Frankfurter Bechtsgelehrte und Advocat Johann
Gelthaus, der durch seinen Aufenthalt am kaiserlichen Hofe als Ge-
sandter Frankfurts gerade in den Jahren 1472 und 73 wohl Gelegen-
heit gehabt hatte, Cesner näher zu tretend
Balthasar Cesner Secretär [in Oesterr. Diensten] an
Meister Johann Gelthaus in Frankfurt: u. a. über kaiserl.
Bemühungen im Kölner Bisthumsstreit in Köln, ferner über
die Stellung des Kaisers zum Herzog von Burgund. [1473]
Dee. 6 Köln.
P aus Frankfurt Stadtarchiv Reichssachen-Acten LXXX (1472 u. 1473)
Nr. 5808, 3 or. eh. lit. clausa c. sig. in verso impr. Für den Abdruck
waren die bei den Dt. Beichstagsacten geltenden Grundsätze mass-
gebend, üeberflüssige Schnörkel am Schluss der Worte sind meist
unberücksichtigt geblieben.
Juriseonsuite vir preceptor domine preaman[dissime]. ich waiss
ewer wirdigkeit hoffmer dissmals ander nit zu schreiben , dann das
sein k[eiserliche] g[nade] ietz den tag zu Augspurg erlengert hat
auf der heiligen dreier kunig tag', darzu sich der kunig von Ten-
mark gehorsamlich zu erscheinen erbotten hat*, und hat ietz sein
k[eiserliche] g[nade] den von Gallen^ und capitel mit der ritterschaft
ervorder und fargenomen gfttlich zu vereinen, und auf heut verhör
gehabt, verste ich sein k[eiserliche] g[nade] werde die sache auf et-
liche in stad' anstellen, dazwuschen mit dem legaten und sein[en]
retten mittel und gutikeit zu suchen, dann sein k[eiserliche] g[nade] hat
bei me[inen] g[nedigen] herren zu gefallen. Würde Cesner mit herren den
Kaiser gemeint haben^ so würde er sich sicher des Beiwortes allergnedigster
bedient haben.
* Juli 14, 1472 schreibt Gelthaus aus Neustadt bei Wien (Janssen,
Frankf. Reichscorr. 2, 283 Nr. 447); 1473 März 30 war er beim Kaiser in
S. Veit in Kämthen (Frankfurt St.-A. Reichasachen-Acten 80 Nr. 11).
* 1474 Jan. 6. Am 1. Dec. hatte dies der Kaiser Frankfurt mit-
getheilt: Janssen, Frankf. Reichscorr. II, 302 Nr. 460.
^ Eine Gesandtschaft des Königs war in Trier gewesen und hatte
Hilfe gegen den Türken und sein persönliches Erscheinen beim Kaiser zu-
gesichert: nach einem Briefe Ludwig's von Eyb von 1473 Nov. 28 an Mf.
Albr. V. Brandenburg in München Reichsarchiv Brandenburg.-Ansb. Reichs-
tagsacten 1414—93 Tom. 5 Nr. 148 or. — Die 1. Hälfte des Briefes auszugs-
weise gegeben bei Wiedemann a. a. 0. p. 113 u. 114.
^ Erzb. Ruprecht von Köln, dem Ritterschaft und Capitel von Köln
geführt vom Ldgfh. Hermann von Hessen gegenüberstanden.
* Stellvertreter.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. 6
g2 Kleine Mittheilungen.
auf den nächsten tag sich gen Ache * zu fÄegen und widerümb*)
her gen Gallen und die sache zu vertrag bringen, damit ir und ander
ferrer Schadens vertragen beleibet, dann es ist sag, der statt von
Frannkfart sollen des lantgraffen^) von Hessen gereissig die wein^) und
furleut , so ew zugefurt sein , gerawbet haben etc. lieber here.
ich kan euch nit warhaft zuschreiben, ob sein k[eiserliche] g[nade] zu
euch komen wil (es ist biseher offenbar gewesen), wann der tag ligt
me[inen]d) herren zu nachent epiphania domini, und sein die Tür-
ken ietz widerumb mit grosser macht in unser lande kerdts komen,
das ze furchten ist, sie werden unüberwindlichen®) schaden tftn etc.
Ich^) machte alte hoffmer zu sagen, als auf begeren und hoffen
des herzog von Burgundi und er sich mit aller köstlichkeit zu der
cronung des kunigreicbs Burgundi und darzu Friesslannd mit 26
banier dem kostlichen zepter und der crone darzu geschicket hett,
und auf sein begeren etlich herzogthumb und lande, als Sopbej^ und
Gelren' und auch ander n& furan*, von im zu lehen zu emphahen
und nicht vom s) riebe etc.: der und ander merclicher ursach und be-
geren hat sein k[eiserliche] g[nade] nicht tun wollen, und haben dar-
auf auf ein tag aufbrechen^ und hergetzogen. dann es was alle
zirlichkeit zu der cronung geschiket gewesen^ mit dem stul von
a) F eigentlich widerub. b) F im ersten n einen n-Strich zu viel.
c) F eigentlich weim.
d) F me mit Schnörkel, in dem das i zn suchen ist.
e) sie em., F nberwindlichen. f) in F kein Alinea,
g) man könnte auch von lesen.
^ Friedrich wollte angeblich eine Wallfahrt dorthin machen, vgl.
Baader im Anzeiger f. Kunde d. Dt. Vorzeit N. F. XI p. 241 Z. 16 f.
' Am 23. Oct. hatte Karl um Belehnung mit Savoyen durch seinen
Kanzler bitten lassen, vgl. den 8. Bericht an die Eidgenossen über den
Trierer Tag in Sammlung der Eidgenöss. Abschiede von Segesser Bd. 11*
p. 460.
" Die Belehnung mit Geldern und der Grafschaft Zütphen hatte am
6. Nov. stattgefunden; vgl. den bei Wiedemann gedruckten Brief der
Brandenburgischen Gesandten p. HO Z. 3 ff.; darnach ist Krause p. 57
zu verbessern.
* Insbesondere das Herzogthum Lothringen, das seit dem Tode Nico-
laus' von Galabrien als ein dem Reiche heimgefallenes Lehen angesehen
wurde, vgl. Krause p. 58 f.; femer die Bisthümer Utrecht, Lüttich und
Toul, Krause a. a. 0.
* Am 25. Nov., Krause a. a. 0. p. 68; Friedrich zog nach Köln,
Karl nach Luxemburg.
« Vgl. darüber Lindner p. 77 Z. 16 ff.
Zur Trierer Zusammenkunft 1473 (K. Schellhass). 83
nemen^ aufgerichtet in der tumbkirchen, das sich mit smach*) ver-
gangen hat. es ist sag, er sol zu Ache gecronet werden, non speratur
etc. solichs ir mir zu gut verstan wollet als zu ewerm getrewen.
lieber here m[ei8ter] Hans^), ich wolt, daz ire mich nit außslachet.
dann ich west euch bei me[inen]<^) g[nedigen] herren^) zu gefallen und
der loblichen statt sein, als ir zu mir vertrawen haben sollet, da-
t[iim] raptim ex Calonia ipsa die sancti Nicolai^,
[in verso] Jurisconsulto viro
magistro Johanni Gelthauss P[aternitatis] v[estre]
inclite civitatis Frankfordensis Baltasar Cesner
advocato domino preceptori secretarius.
colen[dissimo].
Die auf den Kölner Bisthumsstreit bezüglichen Nachrichten im
ersten Theil des Briefes mögen hier übergangen werden, da sie kaum
Neues über das Verhältniss des Kaisers zum Erzbischof Ruprecht,
der schon als Bruder des Pfalzgrafen Friedrich zu Karl dem Kühnen
hinüberneigte, beibringen werden.
Für die zweite Hälfte, in der die Mittheilungen über die bereits
festgesetzte Krönung mit der sonstigen üeberlieferung durchaus im
Einklang stehen, muss auf zwei bisher unbekannte oder nicht beachtete
Thatsachen die Aufmerksamkeit gelenkt werden.
Neu ist einmal, dass Karl für Friesland an eine gleichberechtigte
Stellung neben dem zu schaffenden Königreich Burgund^ gedacht zu
haben scheint. Hierzu stimmt das Gerücht über die beabsichtigte Krö-
nung des Herzogs von Burgund zum König von Friesland, das in dem
Briefe eines Läufers Hans Wetzel an den Strassburger Stadtschreiber
vom 20. Nov. 1473 erwähnt wird*, unter solchen Umständen ge-
winnen die Worte des im J. 1477 geborenen Geschichtschreibers Reini er
Snoy' an Bedeutung: Nam et ad eam [i. e. majestatem regiam]
a) folgt durchstrichen in stil. b) F eher Has.
0) F me mit Schnörkel, in dem das i zu suchen ist d) F herr mit Schnörkel.
1 Das heifist wohl: dos Gestühl, von dem herab Karl die Fahnen
(Fahnenlehen) in Empfang nehmen sollte.
* 1473 Dec. 6.
^ Krause's Bemerkung (a. a. 0. p. 58 Note), dass die meisten zeit-
genössischen und zwar die zuverlässigsten Quellen überhaupt noch von
keinem Namen des neu zu creirenden Königreiches sprechen, ist angesichts
dier bei Wiedemann gedruckten Brandenburg. Gesandtschaftsberichte
(p. 106 fiP.) und anderer Stellen nicht an&echt zu halten.
* In Strassburg St.-A. AA 266 or. chart. lit cl. c. sig. in v. impr.
•• Vgl. Krause a. a. 0. p. 58 Note unten, der diese Worte ohne
g4 Kleine Mittheilungen.
aspiraVe et ditiones suas velle in duo regna partiri visus Burgundiae
et Frisiae: in hoc HoUandia, Zelandia, Gelria, Brabantia, Limburgum,
Namurcum, Hannonia et dioceses Leodiensis, Cameracensis et Tra-
jectina: altero Burgundia, Luxenburgum, Arthesia, Flandria, eccle-
siaeque cathedrales Sadunensis, TuUensis, Verdunensis essent. Snoy
zufolge kam dieser Plan auch in den geheimen Verhandlungen zwischen
dem Habsburger und Burgunder zur Sprache^: loquutum etiam fe-
runt de regnis Frisiae et Burgundiae sibi constituendis, quae avidis-
simis auribus accepta visus non tarn negare imperator quam dissi-
mulare.
Alle Beachtung ferner verdient Cesner's Bericht, der als seine
Quelle ein am Hofe umlaufendes Gerede bezeichnet, mit der Mittheilung,
dass unter anderem auch des Burgunders Verlangen, Länder wie
Savoyen und Geldern nicht vom Reiche, sondern von Friedrich
(natürlich als Römischem Kaiser) als Lehen zu empfangen, den so
plötzlichen Abbruch der Verhandlungen verschuldet habe.
Was will diese bis dahin ganz unbekannte Unterscheidung, der nur
die im Anfang des 15. Jahrhunderts aufkommende Unterscheidung
zwischen den dem König und den dem Reich geleisteten Eiden ^ an
die Seite gestellt werden könnte? Bedeuten kann sie von Seiten des
Herzogs nur den Versuch einer Loslösung Deutscher Landestheile vom
Reich, die durch eine nichtige äussere Ceremonie, durch Empfangen
der Königskrone und der in Frage kommenden Länder aus den Händen
des Habsburgers den Zeitgenossen möglichst verborgen bleiben sollte.
Denn was hätte in Zukunft bei einer solchen Anschauung den je-
weiligen Burgundischen König verpflichtet, um Belehnung mit den
betreffenden Ländern beim jeweiligen Deutschen Herrscher einza-
kommen? — An Stelle des fehlenden Rechtes wäre die Macht der
Thatsachen getreten.
Um den Werth der Nachricht zu beurtheilen, Folgendes. Die Ver-
handlungen der Trierer Zusammenkunft, die sich von Ende September
bis zum 25. November hinzog und Ende October in Folge Uneinig-
keit zwischen Karl und Friedrich ein ergebnissloses Ende gefunden zu
haben schien, wurden Anfang November auf der Grundlage wieder
aufgenommen, dass der Herzog Hilfe gegen den Türken versprach,
Folgerungen daraus zu ziehen abdruckt, und F. Sweertius, Rerum Belgicar.
Annales tom. 1 (Prankfurt 1620) im IL Buche von Snoy's Werk De reboa
Batavicis p. 162.
* Vgl. Snoy a. a. 0. p. 163 Z. 9 von unten.
' Vgl. Weizsäcker, Der Pfalzgraf als Richter über den König (Ab-
handl. d. k. Ges. d. Wiss. zu Göttingen Bd. 33, auch separat) S. 61 ff. und
RTA. VI p. 63 Z. 3 ff., besonders Z. 14.
Zur Trierer Zusammenkunft 1473 (K. Schellhass). 85
falls man ihm Frieden mit Frankreich verschaffen werde, dass er
weiter zur Bekräftigung seines guten Willens, »sich mit allem dem
seinen zu dem reich zu thun", zuerst das Herzogthum Geldern zu
Lehen empfangen und dadurch zum Reich in Beziehung treten wollte,
und dass er schliesslich hat, ihn zu einem „konig zu Burgundien' zu
krönen. Das Königreich, dem er die Bisthümer Lüttich, Utrecht,
Toul und Verdun, sodann Lothringen, Savoyen und Cleve incorporirt
zu sehen wünschte, würden dann Karl und nach ihm seine Erben vom
Reiche zu Lehen tragen*. Im, Hinblick auf das Gewicht, das hier-
nach auf des Burgunders Zugehörigkeit zum Reiche gelegt wurde, ist
es durchaus glaublich , dass die Forderung Karls, mit den Ländern
nicht vom Reiche, sondern vom Kaiser belehnt zu werden, unmittel-
bar vor der Könung, die ihm seine eben berührten Wünsche erfüllen
zu sollen schien, das Scheitern des Trierer Tages veranlasst hat. Die
Aeusserung eines Zeitgenossen^ über den Abbruch der Verhandlungen
verdient, in diesem Zusammenhange gehört zu werden: „die sage ist
gewesen, darumb iss nicht vorgangen ist, der [Karl] hat daz anders
haben wolt, wan iss fore betraeht ist, und unser her im zumal vil
darumb nachgegebin hatt^.
Möglicherweise wird übrigens der Gegensatz zwischen einer Be-
lehnung von Reichs wegen und einer solchen vom Kaiser aus schon
im October, über dessen geheime Verhandlungen wir durchaus im
Unklaren sind', eine Rolle gespielt haben. — Wir dürften dann in
dem geflissentlichen Betonen Karl's Anfang November, zum Reich in
Beziehungen treten zu wollen, ein Einlenken seinerseits erblicken, das
in, der Belehnung mit Geldern am 6. November^ seinen sichtbaren
Ausdruck gefunden hätte. Und wir hätten ferner in jenem von
Cesner erwähnten Begehren des Herzogs eine Wiederaufnahme eben
der Pläne vor uns, die Ende October zu einer Verstimmung*, Ende
November aber zu einem definitiven Bruche auf beiden Seiten geführt
hatten. Karl Schellhass.
* So nach dem bei Wiedemann a. a. 0. p. 106 ff. gedruckten Be-
richt der Brandenburgischen Gesandten, vgl. p. 107 Z. 8 ff. von unten.
' Unbekannter Verfasser eines bisher ungedruckten Berichts Über Kaiser
Friedrich's Reise im Jahre 1473, der auch die Trierer Zusammenkunft, je-
doch nur auf Aeusserlichkeiten hin, schildert, in Frankfurt St.-A. Reichs-
sachen 1472—73 Nr. 5789. Wird von mir veröffentlicht werden im Archiv
fiir Frankfurts Gesch. u. Kunst. Dritte Folge IV (1892).
» Vgl. Lindner p. 66 Z. 18 ff. p. 71 u. 73. Krause p. 54 f. u. 56 Z. 13 f.
* Auf den 6. November fallt auch nach dem eben erwähnten Reise-
bericht die Belehnung.
•"' üeber die Gründe dieser Verstimmung schweigen die Quellen, siehe
Lindner p. 73.
g6 Kleine Mittheilungen.
Weichbildsrecht und Burgrecht. Herr Piofessor Dr. Sohm
macht in seiner Schrift Die Entstehung des Deutschen Städte wesens %
Leipzig 1890, S. 25 ff. den Versuch, die beiden Ausdrücke Weichbilds-
recht und Burgrecht, die sich neben Marktrecht fiür Stadtrecht finden,
zu identificiren. Nach ihm heisst Weich befestigtes Haus, Burg,
Weichbild also Burgbild, nicht Orts- oder Stadtbild, wie Schröder
will^ Weichbildsrecht und Burgrecht bedeuten ihm dasselbe, näm-
lich das Recht, das in einem befestigten Hause, in einer Burg, und
zwar in einer ganz bestimmten Burg, nämlich der des Königs gilt
(vgl. S. 28 ff.).
Die Erklärungen Sohm's sind nicht haltbar; einerseits heisst
Weichbild nicht Burgbild, sondern Stadtbild, Ortsbild; andererseits
bedeutet Burg, wie es uns in Burgrecht entgegentritt, nicht befestigtes
Haus, Ritterburg, Königsburg, sondern Ort, Stadt. Beide Ausdrücke
bezeichnen zwar denselben Oegenstand und sind identisch, aber nicht
im Sinne Sohm's. Sohm ist zu seiner Erklärung von Weichbild als
Burgbild durch das Wort Weichhaus, Wichhaus, wichhuz, wighus
veranlasst worden. Nun bedeutet freilich letzteres , befestigtes Haus'
— bekanntlich waren die Wichhäuser Vertheidigungsthürme auf den
Stadtmauern" — , wir können aber den Begriff Wichhaus nicht zur Er-
klärung von Weichbild heranziehen, denn beide Worte sind sprach-
lich nicht im geringsten verwandt. In wichhus tritt uns die Wurzel
wig kämpfen entgegen, vgl. got. weigan, weihan, ahd. wihan kämpfen,
mhd. wlgant der Kämpfer, eig. kämpfend, ferner wlgcot Kampfgott,
wigsaca Kampf, wigstat Kampfplatz, wigsalic kampfglücklich, sieg-
reich. Auch der Name Wichmann gehört hierhin. — Wig heisst
also Kampf, wighus demnach eigentlich Kampfhaus und nicht befe-
stigtes Haus. In Weichbild finden wir diese Wurzel wig kämpfen
nicht, sondern die Wurzel wich, — ahd. mhd. wich, as. afr. wie,
ags. vlc, an. vlk, hoU. wyk, wijk — , die immer Ort und nicht Haus
bedeutet. Brunswich ist der Flecken des Bruno, nicht das Haus, die
Burg des Bruno — vgl. niederl. wijk Stadtviertel — , Weichbild heisst
also Oi-tsbild. Nach den schönen Ausführungen Schröder's wird ja
wohl Niemand mehr an der alten Deutung „Heiligenbild* von wlh,
got. weihs heilig festhalten.
^ Eine eingehendere Auseinandersetzung mit der Sohm'schen Schrift,
aus der Feder £. Bernheim's, wird unser nächstes Heft enthalten. [Red.]
' R. Schröder, Weichbild, in: Historische Aufsätze dem Andenken
von Waitz gewidmet. 1886. S. 317. Femer Lehrbuch der Dt. Rechts-
geschichte. 1889. S. 591.
• Gen gl er, Stadtrechtsalterthümer S. 7: daz wichhuz ist eyne where,
die gebuwit wirt uf der stat muwer — vgl. S. 356.
Weichbildsrecht und Burgrecht (W. Varges). 87
Sohm hat die beiden Wurzeln wig kämpfen und wich Ort für
identisch gehalten, so entsteht sein befestigtes Haus, seine Burg. Be-
herrscht von einer vorgefassten Meinung gelangt er dazu, in wich
den Begriff der Befestigung, der Burg zu finden, weil er den
Sächsisch-Thüringischen Ausdruck Weichbild und Weichbildsrecht mit
dem Baierisch-Oesterreichischen Ausdruck Burg und Burgrecht in
Einklang bringen möchte. Unter bürg versteht er den Begriff, der
uns bei diesem Worte meist vorschwebt, nämlich den des befestigten
Hauses, der Ritterburg. Jede Stadt ist ihm eine Burg im Rechts-
sinne, welche ein besonderes Burgrecht, nämlich das Recht der Eönigs-
burg besitzt. Jede Stadt ist eine Burg des Königs. Diese Deutungen
erweisen sich aber leider als falsch. In Burgrecht liegt nicht
der Begriff des befestigten Hauses, der (Ritter-) Burg. Burgrecht be-
deutet dasselbe wie Weichbildsrecht, nämlich Stadtrecht, denn bürg
— got. baurgs, ahd. bürg, burc, burch, purg, pure, purch, mhd. bürg,
as. burug, ags. byrig, an. borg — bedeutet Ort, Stadt, urbs'. Das
Wort geht auf die Wurzel bergen, arcere — got. bairgan — zurück.
Burg ist also die bergende, schützende Stelle, an der sich das Volk
verbarg, wenn Gefahr drohte. Die oppida, die Cäsar erwähnt, waren
solche bürgen, es waren Zufluchtsorte nicht des Einzelnen, sondern
eines Dorfes, eines Gaues. Der Begriff des bergenden Hauses, der
Ritterburg hat sich erst spät entwickelt. Die Eönigsburg wird in
älterer Zeit immer als Pfalz bezeichnet. Neben bürg findet sich in
vielen Gegenden der Ausdruck haus. — Vulfila übersetzt «öUc, Stadt,
immer mit baurgs. Die Bedeutung von bürg = Stadt hat sich dann
besonders im Baierisch-Oesterreichischen Gebiet erhalten, vielleicht wirkt
hier Gothischer Sprachgebrauch nach, denn die Reste der Ostgothen sind
wohl in den Baiern aufgegangen. Der Baierische Ueberarbeiter - der
üebersetzung des Isidor braucht burc in Bedeutung von Ort, Stadt
(um 805), auch die Baierisch-Oesterreichischen Dichter des Nibelungen-
liedes und der Gudrun brauchten bürge und burc in gleicher Bedeutung.
Im Norden kommt bürg nur in Zusammensetzung von Städtenamen
vor. Burg bedeutet im Süden, wie Weichbild im Norden Ort, Stadt.
Der Begriff der Befestigung tritt zurück. Beide Ausdrücke sind
später durch stat, das ursprünglich nur Stelle, Raum, Gegend bedeutet,
verdrängt. Die gleiche Bedeutung der beiden Worte , die uns prä-
gnant in den Zusammensetzungen wichgraf, burggraf, wichfriede, burg-
friede entgegentritt, hat es dann ermöglicht, dass die Ableitungen
von bürg und dem latinisirten burgum, burgenses, borgere, bürger
auch im Norden Eingang fanden. Die Vorstellung, dass die Stadt ur-
* Gengier a. a. 0. S. 357.
gg Kleine Mittheilungen.
sprünglich eine Burg oder gar eine Rechtsbnrg sei, wirkte hier, wie
Sohm meint (S. 27), nicht nait, wohl aber der Gleichklang mit dem
nd. bar. Die Bewohner der Weichbilde bezeichnen sich ursprünglich
als buren, d. h. als die Zusammenwohnenden; vgl. bur Wohnung,
nahgebur der nächst Wohnende, Nachbar, auch unser Vogel-bauer.
Bürger werden heisst die burscop. Bauerschaft gewinnen. Aus Ober-
deutschländ ist — ob auf dem Umweg über Flandern, ist fraglich — «-
das Wort burgensis wahrscheinlich zuerst in lateinischen ürkundea
erst im 12. Jahrhundert nach Niederdeutschland gekommen. Doch
braucht man neben dem Worte noch lange Umschreibungen, um die
Bewohner der neuen socialen Gebilde, der Städte, zu bezeichnen, so
cives forenses (Halberstadt 1105, erst 1226 tritt der Ausdruck burgenses
auf), mercatores (1040 Quedlinburg, Goslar, Magdeburg), negociatores
((^edlinburg 1040). Nach dem Eindringen des Wortes burgensis,
bürger erlangte bur die generelle Bedeutung „Bauer*. Doch blieben
neben borgere noch lange die Ableitungen burscop, burding, burmal,
burkore, burmester bestehen. In den Braunschweiger Statuten tritt
erst um 1400 neben burscap borgerschop auf.
Wenn bürg Stadt bedeutet, kann Burgrecht nur Stadtrecht und
nicht das in der Königsburg herrschende Recht, für das man auch
nach Analogie des Wortes Pfalzgraf den Ausdruck Pfalzrecht oder Hof-
recht erwarten möchte, bezeichnen. Alle die bestechenden Ausführungen
Sohm's, in denen er die Entwicklung des Stadtrechtes aus einem könig-
lichen Burgrecht, das wieder auf dem Fränkischen Beichsrecht beruht,
beweisen will, sind daher hinfällig. Ebenso wie die Stadtgemeinde
aus der Dorfgemeinde hervorgegangen ist', so ist das Stadtrecht
überall aus dem localen Gewohnheitsrecht, das auf dem Volks-
recht beruht, entstanden. Das beweist das Privileg des Herzogs
Otto von Braunschweig für Münden von 1246 : civitas dicta, cum in
terra Pranconica sita sit, jure Franconico fruitur et potitur, quod
in ea nolumus immutare*. In Münden gilt also Fränkisches Recht,
während in den übrigen Städten Otto's Sächsisches Recht in Geltung
ist. — Das locale landrechtliche Gewohnheitsrecht hat sich unter dem
Einfluss des Handels und der Kaufmannschaft zu einem Handels- und
Eaufmannsrechte umgebildet. Je einflussreicher die Kaufmannschaft,
^ Braunschw. Urkundenbuch S. 119.
^ Privileg v. Radolfszell: die sich ansiedelnden Kaufleute erhalten
Theil an der Allmende, die früheren Besitzer werden aber entschädigt.
ZGOberrh 5, S. 142.
« Döbner, Städte- Privilegien Herzog Otto's des Kindes. 1882. S. 26,
gl. Privileg v. Grünberg i. H. Gengier, Stadtrechte S. 174. Stadtbuch
von Herford, ebd. S. 192.
Weichbildsrecht und Burgrecht (W. Varges). 89
je bedeutender der Handel an einem Orte war, desto mehr handels-
politische Bestimmungen werden in das betreffende Stadtrecht aufge-
nommen. Eine einfache Ackerstadt kann nicht ein solches Recht aus-
bilden, wie eine grosse Handelsstadt'. Der Handel und der Markt
sind es gewesen, die ein neues Recht, das Stadt-, Weichbilds-, Burg-
recht, einen neuen Stand, den der Bürger und Kaufleute — omnibus
oppidi villanis mercandi potestatem concessimus, ut ipsi et eorum posteri
sint mercatores' — schuf und das Dorfgericht, das Burding, in den meisten
Fällen zum Stadtgericht, d. h. zum Grafschaftsgericht umwandelte.
Das Stadtrecht des Mittelalters bat sich überall entsprechend den
localen Verhältnissen individuell entwickelt. Läge allen Stadtrechten
allein ein einheitliches Marktrecht, das aus dem Fränkischen Königs-
recht hervorgegangen ist, wie Sohm will (8. 15), zu Grunde, so wäre die
grosse Verschiedenheit , die die Deutschen Stadtrechte zeigen , uner-
klärlich. Nimmt man an, dass die Grundlage der Stadtrechte das Land-
recht und das locale Gewohnheitsrecht, das sich ja überall verschieden
entwickelte, ist, macht man sich klar, dass in den einzelnen Städten
und Stadtrechten der entstehende Handel mit seinen Normen auf
ganz verschiedene Weise seine Einwirkung ausgeübt hat, so kann man
sich die Mannigfaltigkeit der Deutschen Stadtrechte leicht erklären.
Sohm ist zu seinen Ausführungen über Burg- und Weichbilds-
recht, mit denen alle seine weiteren Folgerungen stehen und fallen,
veranlasst worden, weil ihn die Deutung Schröder's von Weichbild
als Ortsbild, die keinen für die Stadt eigenartigen Gedanken erkennen
lasse, nicht befriedigte. Doch gibt die Erklärung Schröder^s hin-
reichend dieses Charakteristicum. Das Weichbild oder Ortsbild ist
ein Abzeichen der Königsmacht. Es deutet an, dass der Ort, an dem
es errichtet ist, den Frieden und den Bann des Königs geniesst, wie
das ja auch die Bezeichnungen Friedekreis, Burgfriede, Stadtfriede
andeuten. Das gemeinsame Charakteristicum aller Städte ist eben
der Königsfriede, unter dem der Ort und dann auch die Einwohner
stehen. Wer diesen Frieden bricht und so gegen den königlichen
Bann handelt, bezahlt die Königsbusse von 60 solidi oder 60 scill.
ausser der rechtmässigen Strafe, die ihn trifft. Wer an einem solchen
befriedeten Orte sich niederlässt und Grundbesitz erwirbt, bezahlt dem
königlichen Richter die Friedensabgabe, die Friedepfennige oder ein
Quart Wein u. dgl. Ein Dorf ist auch ein Ort, wie ein Weichbild,
aber es geniesst nicht Königsfrieden und besitzt auch nicht das Sym-
* Vgl. die Stödte-Privilegien Otto's des Kindes. Döbner a. a. 0.
Varges, Gerichtsverfassung von Braunschweig. 1890. S. 12.
» Privileg für Aliensbach, ZGOberrh 5, S. 168.-
90 Kleine MittheilaDgen.
bol dieses Friedens, das Ortsbild. Durch die Errichtung eines Weich-
bildes, Stadtkreuzes, Rolandsbildes u. dgl. wird ein Ort in directe
Beziehung zum König gebracht, er wird eine civitas major, publica,
regalis. Weichbild und Weichbildsrecht haben demnach eine ganz
significante Bedeutung. Während die Ausdrücke Burgrecht und
Stadtrecht gar keinen für die Stadt eigenartigen Gedanken erkennen
lassen, während die Bezeichnung Marktrecht nur die sachliche Be-
deutung der Stadt angibt, bezeichnet Weichbildsrecht klar die recht-
liche Stellung der Stadt, denn ein Weichbild, und demnach jede Stadt
ist ein unter besonderem Königsschutz und Königsfrieden stehender Ort.
W. Varges.
Zur Oberrheinischen Historiographie des 14. Jahrhunderts.
Von Ludwig Weiland liegen in den Abhh. d. Gesellschaft d. Wiss.
zu Göttingen (1891) zwei „Beiträge zur Kenntniss der literarischen
Thätigkeit des Mathias von Neuenburg* vor: „Mathias' von
Neuenburg Fortsetzung der Chronik des Jacobus de Voragine" und
„Kritik der Vita Bertholds von Bucheck"*. Der letztere zeichnet sich
durch eine eingehendere und genauere Analyse (als sie einst vom Re-
ferenten gegeben wurde) der verschiedenen Theile der von Mathias
von Neuenburg abgefassten Biographie des Strassburger Bischofs aus;
so gewinnen wir nach W. einen klaren Einblick in deren Entstehungs-
geschichte sowohl als zugleich in die Arbeitsweise des Autors. —
Hervorzuheben ist ferner die von W. aus einer Colmarer Hs. des
14, Jahrhunderts hier zum ersten Male veröffeotlichte „Fortsetzung
der Chronik des Jacobus de Voragine": mit derselben beschäf-
tigt sich der erste Beitrag. Wiewohl dieser auch lehrreich ist, kann
dennoch Referent keineswegs der Ansicht W.'s beipflichten, dass wir
für den Urheber jener Fortsetzung, die sich als ein dürftiger „Auszug*
aus der bekannten Chronik des Mathias von Neuenburg (aus der
Strassburger Hs. A) — freilich vermehrt mit einigen nicht in der
Chronik vorkommenden Nachrichten — darstellt, eben den Mathias
selbst anzusehen haben. Der Charakter des Auszugs lässt sich nicht
recht mit der sonstigen literarischen Thätigkeit des Biographen Bert-
hold's von Bucheck vereinen; und gerade die betreflFenden Zusätze,
welche also in keiner der uns bisher bekannten Handschriften der
Chronik stehen, verrathen einen anderen Verfasser der Fortsetzung.
Was übrigens die in c. 13 derselben bezeichneten selbständigen
Nachrichten angeht, und dann besonders c. 17 die Bemerkung über
den Defensor pacis, „dessen in der Chronik [des Mathias von Neuen-
* Ein nachträglich erschienener Excurs zu denselben Beiträgen be-
schäftigt sich mit den „Baseler Nachrichten der Chronik".
Zur Oberrheinischen Historiographie (Th. Wiehert).
91
I.
Fortsetzung bei Weiland, S. 28:
barg] auffallender Weise nirgends Erwähnung geschieht': so mache
ich darauf aufmerksam, dass sich die betreffenden Angaben bei Olo-
sener, der aber die Chronik des Mathias von Neuenburg noch nicht
gekannt hat, wörtlich übereinstimmend wieder finden, und zwar als
dem Closener eigenthümliche. Wir lesen nämlich beiderseits:
IL
Clo s en e r's Chronik, hrsg. v. Hegel in
Deutechen Städtechroniken VÜI p. 68 :
Donoch do man zalt von gots ge-
hurt« 1820 jor, an dem mendag vor
unser frowen tag der jungem, do
koment die selben zwen erwele-
ten kunige gen Strosseburg, und
logent ussewendig der stat zu
SchaftoltzheimundufderBrusche
do zu lantwere gegen enander. Do
entweiche künig Ludewig dan-
nan. Des streich ime künig
Friderich noch nutze durch
forste.
Tandem hii duo reges electi
habitis multis conflictibus pro
imperio cum populis suis ad Brus-
cam flumen, fluens in Argentinam,
in Schaftoltzheim et circiter
se cum magno tremore ponunt.
Eine Ludewicus fugani dedit,
quem Fridericus cum suo exer-
citu sequebatur per silvam
Forst versus Wissenburg.
Fortsetzung bei Weiland, S. 29.
Isto tempore lib er appel latus
Defensor pacis edit*ur, in quo
describitur symonia et avari-
cia pape et cardinalium, et
quod papa subjectus sit im-
peratori.
Closener, ebd. p. 70:
In den ziten wart daz buch
gemäht, daz do heisset defen-
sor pacis. Daz bewiset mit rede-
liehen Sprüchen der heiligen geschrif^,
daz ein hobest under eime
keiser sol sin und daz er kein
weltlich herschaft sol hau. es be-
wiset ouch des bobestes und
der Cardinal grit und ire hofart
und ire simonie, die sü gewon-
lich tribent und sich des beschonent
mit falschen glosen.
Polglich muss an diesen Stellen ein gewisses Verhältniss zwischen
den Zusätzen des „Auszugs* und Closener obwalten; die originalen
Nachrichten Closener*s sind offenbar vom unselbständigen Verfasser
der Fortsetzung der Chronik des Jacobus benutzt worden, und letz-
terer steht darum dem Closener auch zeitlich nach. Wir gelangen
alsdann zu Königshofe n, von dem wir wissen, dass er vor seiner
deutschen Chronik auch eine lateinische compilirt hat und dazu allerlei
excerpirte, — so für die Zeiten vor Rudolf von Habsburg unter
anderem auch die als historia Lampartica öfter citirte Legenda Aurea
des Jacobus de Voragine [s. Hegel, Deutsche Städtechroniken Vin,
92 Kleine Mittheilungen.
S. 176], ferner für die folgende Zeit schrieb er Closener gänzlich aus
und benutzte ausserdem die Chronik des Mathias von Neuenburg (in der
verlorenen Strassburger Hs. A). — Der Schlusssatz jenes obigen von
W. edirten Auszugs endlich: „Hu jus Karoli tempore diver sa
sunt gesta et facta in Alsacia et Argentina, de quibus in
aliis libris scripsi, quare de eis hie causa brevitatis super-
sedeo" braucht nicht zweifelsohne mit W. auf Mathias von Neuen-
burg bezogen zu werden; ebenso könnte sich doch auch ein nicht-
originaler Schriftsteller, wie Königshofen, ausgedrückt haben, falls
er schon früher die Elsässer und Strassburger Ereignisse aus der Zeit
Karl's IV. darzustellen begonnen hätte, ehe er an's Excerpiren — zu-
mal gemäss seiner Deutschen Chronik in einer Weise, die sehr an
den Verfasser des obigen Auszuges erinnert — der Chronik des Mathias
von Neuenburg ging.
In einem nächsten Beitrage dürfen wir von Weiland den lange
ersehnten definitiven Aufschluss über die Wiener Hs. der Chronik
des Mathias erwarten!
Th. Wiehert.
Frankreich und die Witteisbacher nach Französischen Ge-
sandtschaftsinstructionen. Seit 1884 ist die ArchivCommission
im Ministerium des Auswärtigen in Paris damit beschäftigt, die In-
structionen herauszugeben, welche die Französische Regierung in der
Periode vom Westfälischen Frieden bis zur grossen Revolution für
ihre Gesandten entwerfen liess, um dieselben über die inneren Ver-
bältnisse der betreffenden Staaten und Höfe und die damit in Zu-
sammenhang stehenden diplomatischen Aufgaben aufzuklären. Der
vorliegende 7. Band ^ der sich auf die Gesandtschaften an den Höfen
von München, Mannheim und Zweibrücken bezieht, darf, obschon es
sich nur um Staaten mittleren Ranges handelt, wohl als einer der
interessantesten der ganzen Sammlung bezeichnet werden. Die Fürsten
des Wittelsbachischen Hauses im 17. und 18. Jahrh. huldigten ja
fast ausnahmslos jener Politik, welche aufrichtige Freundschaft jen-
seits der Deutschen Grenzen voraussetzte und sich, um vom Kaiser
unabhängiger zu werden, zu Vasallendiensten gegen den Fremden
bequemte. Mit welchen Mitteln die Fürsten von der Nothwendigkeit
und Fürtrefflichkeit der Anlehnung an Frankreich überzeugt wurden,
mit welchem Raffinement die Französische Diplomatie den Widerstand
der reichstreuen Elemente in Hof- und Beamtenkreisen zu brechen
* Recueil des inalructions etc. Baviere, Palatinat, Deux Ponts^ par
A. Lebon. Vgl. Bibliogr. '89, Nr. 4939.
Frankreich und die Witteisbacher (K. Th. Heigel). 93
verstand, darüber klären uns die hier zum ersten Mal veröffentlichten
Actenstücke auf. Schon Kurfürst Ferdinand Maria lenkte in Fran-
zösisches Fahrwasser ein. Zwar verhielt er sich noch kühl ablehnend
gegen die Anerbietungen, welche Herr von Vautorte bald nach Unter-
zeichnung der Westfälischen Friedensacte nach München überbrachte,
und auch die — auffälligerweise im vorliegenden Bande nicht berück-
sichtigte — Sendung des Herzogs von Grammont, der 1657 den Kur-
fürsten zur Bewerbung um die Kaiserkrone ermuthigen sollte, schlug
fehl. Doch bei Ausbruch des Revolutionskriegs gelang es Herrn von
Gravel, mit Hilfe des Ministers Hermann Egon von Fürstenberg und
des Vicekanzlers Kaspar von Schmid ein geheimes Abkommen zwischen
Frankreich und Baiern zu Stande zu bringen, und seitdem dauerten
die vertraulichen Beziehungen zwischen den Bonrbons in Versailles
und ihren Schützlingen an der Isar fast ununterbrochen fort. Baiem
bezog reiche Subsidiengelder und vertrat dafür entweder als Waffen-
genosse oder doch auf Wahl- und Reichstagen das Französische Interesse.
Zur Befestigung der Freundschaft wurden häufig eheliche Verbindungen
von Mitgliedern der beiden Familien ins Auge gefast , doch nur die
Heirathen der Schwester Max EmanueFs, Maria Anna, mit dem Dauphin,
und der Tochter Karl Ludwig*s von der Pfalz, Elisabeth Charlotte,
mit Philipp von Orleans gelangten zum Abschluss. Das in den In-
structionen gebotene Detail über diese und andere Verhandlungen
gewährt mannigfaches Interesse. Da für die Geschichte Baierns, die
ja z. B. gerade für die Zeit des Spanischen, sowie des Oesterreichischen
Erbfolgekriegs im Vordergrund der deutschen Geschichte steht, bisher
noch niemals die Pariser Archive benutzt wurden, erscheint jetzt erst
vieles in richtiger Beleuchtung. Das gilt hauptsächlich von der Charak-
teristik der Törring, Preysipg, Unertl und anderer einflussreicher Hof-
und Staatsbeamten, über deren Politik und Privatleben den Gesandten
die ausführlichsten und intimsten Mittheilungen zur Verfügung gestellt
wurden. Erfreulich sind allerdings diese Enthüllungen nur in seltenen
Fällen; nur allzu häufig stösst man auf Beweise für die Bestechlichkeit
der namhaftesten Staatsmänner und Hofbeamten. Unter anderem erhellt'
aus der Instruction für de la Haye, dass der angesehene Kanzler Kaspar
von Schmid, der als der eigentliche Leiter der Bairischen Politik
in den Jahren 1667 — 1683 gelten kann, vom Französischen Hofe
eine Jahrespension von eintausend Thalern bezog. Der Instruction
für Herrn von Folard, der 1756 den wenig geneigten Kurfürsten Max
Joseph zur Theilnahme am Krieg gegen Preussen bewegen sollte, ist
ein Verzeichniss jener Geschenke und Pensionen beigefügt, welche die
einflussreichsten Beamten und Hofdamen den Französischen Wünschen
zugänglich machten. Auch der Kanzler Kr eittmayr figurirt auf dieser
94 Kleine Mittheilungen.
Liste mit einem Geschenk von 10000 Francs und einer Jahrespension
von 3000 Francs. Der Beichtvater des Kurfürsten, der Jesnitenpater
Stadler, bezog von der Französischen Gesandtschaft alljährlich ein Be-
stimmtes an Zucker, Kaffee, Chocolade, Kerzen und Burgunderwein!
Wie ängstlich besorgt die Französische Uegiernng um das Wohl ihrer
, Freunde" war und auf welch wunderliche Aufgaben die Thätigkeit
der Französischen Diplomaten ausgedehnt werden musste, beweist die
Instruction für den Agenten Pfeffel von 1784. Um zu verhüten,
dass das Pf^zische Haus aussterbe und dadurch den begehrlichen
Plänen Kaiser Joseph's II. Vorschub geleistet werde, soll Pfeffel durch
geeignete Einflüsterung bei dem regierenden Herzog von Zweibrücken
und durch jedes andere Mittel zu erreichen suchen, dass der in Fran-
zösischen Diensten stehende Prinz Max Joseph dem bisherigen lockeren
Leben entsage und sich zur Ehe bequeme ; zu den Kosten des Haushalts
würde dann vielleicht auch der Französische Hof beisteuern. «Doch
ein bestimmtes Versprechen darf niemals gegeben, eine Verpflichtung
niemals eingegangen werden ; man muss sich darauf beschränken, die
Geneigtheit des Königs anzudeuten und zu versichern, dass der König
nur von treuer Zuneigung zum Pfälzischen Hause beseelt sei.'
K. Th. Heigel.
Die Sendung des Herrn yon Pechlin nach Petersburg im
Jahre 1760. Die schweren Verluste, die das Preussische Heer im
Jahre 1759 erlitten, Hessen es Friedrich dem Grossen immer mehr
wünschenswerth erscheinen, jede Gelegenheit zu benutzen, um einen
günstigen Frieden abzuschliessen. Freilich, die Hoffnung auf das
Zustandekommen des durch die Bijswijker Declaration angeregten
Friedenscongresses musste bald schwinden. Unter dem Eindrucke des
Sieges von Maxen stehend, war der Wiener Hof nicht geneigt, sich
seiner Wünsche auf Schlesien zu entschlagen, und auch in Frankreich,
wo man Grund genug hatte, kriegsmüde zu sein, behielt schliesslich
doch die Preussen feindliche Partei die Oberhand.
Es war nun von unendlicher Wichtigkeit, wenigstens Bassland
zur Einstellung der Feindseligkeiten zu bewegen. Dass in Petersburg
sich gewichtige Stimmen gegen Fortsetzung des Krieges erhoben, blieb
im Preussischen Hauptquartier nicht unbekannt. Zwar wusst« man,
dass der GrossfÜrst-Tbronfolger und seine Gemahlin nicht den Einfluss
und die Macht besassen, um ihre Preussischen Sympathien zur Gel-
tung zu bringen. Als man aber im October 1759 erfahren ', dass
der Grosskanzler Woronzow einem Frieden nicht abgeneigt sei, schöpfte
Schäfer, Geschichte des «iebei\jährigen Krieges 11, 1, 449.
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt). 95
man Hoffnung auf Aussöhnung mit dem zarischen Hofe. König
Friedrich beauftragte den General von Wylich, dem Russischen General,
mit welchem dieser über die Auswechselung von Gefangenen zu ver-
handeln hatte, zu erzählen, Frankreich sei bereit, Frieden zu schliessen,
die Küssen würden schliesslich noch von ihren Verbündeten im Stich
gelassen werden. Die Art und Weise, wie die Oesterreichischen Ge-
nerale sich im letzten Feldzuge benommen, sei ein Beweis, wie wenig
Rücksicht sie den Russen gegenüber brauchten ^
Auch wandte sich der Englische Gesandte am Preussischen Hofe,
Mitchell, an seinen Petersburger Collegen, Keith, um diesem von dem
Wunsch des Königs, den Grosskanzler Woronzow zu gewinnen, Kennt-
niss zu geben ; Keith möchte sich auch informiren, ob der Grosskanzler
oder andere einflussreiche Leute nicht geneigt wären , ein Geschenk
anzunehmen, und wie viel Geld man für diesen Zweck anwenden solle.
Am 4. December überreichte Keith in Petersburg die den Friedens-
congress betreffende Declaration. Sie soll zuerst nicht ungünstig auf-
genommen worden sein', allein am 12. December wurde ihm eine
Antwort ertheilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig Hess ^.
Die Zarin, hiess es darin, bedaure zwar recht sehr das viele Blutver-
giessen, aber die Ruhe von Europa werde dauernd nur dann wieder
hergestellt werden, wenn den beleidigten Theilen eine gerechte und
hinlängliche Genugthuung verschafft würde.
Die Entschädigung, an welche Bussland schon damals dachte,
würde Friedrich dem Grossen ein Opfer zugemuthet haben, das dieser
wohl kaum in der verzweifeltsten Lage gebracht haben würde. Der
Petersburger Hof wollte als Preis des Friedens die Abtretung des
Preussischen Preussens, das heisst also ungefähr das Gebiet des heu-
tigen Ostpreussens *, So wenig dem Wiener Hofe eine derartige Ver-
grösserung Busslands genehm war, so richtig man dort erkannte, dass
Friedrich alles aufbieten würde, um das Land, auf dem sein Königs-
titel beruhte, zu behalten, so konnte man doch nur mit grösster
Vorsicht versuchen, die Bussen, die sich als die nützlichsten Bundes-
genossen erwiesen hatten, anspruchsloser zu stimmen.
Während nun zwischen Wien und Petersburg über den Preis der
^ Mitchell an Keith, Görlitz, den 15. Nov. 1759. (Memoirs and papers
of Sir Andrew Mitchell — den sogenannten Mitchell Papers — , herausgegeben
von Bisset. Vol. H.)
* Schäfer II, 1, 450.
^ Abgedruckt in den sogenannten Danziger Beiträgen (Beyträge zur
neueren Staats- und Krieges-Geschichte) X, 132 und 133.
* von Arneth, GeRchichte Maria Theresia's VI, 78 ff.
96 Kleine Mittheil ungen.
Unterstützung gefeilscht wurde, blieben auch die Gegner des Russisch-
Oesterreichischen Bündnisses nicht unthätig.
In Hamburg lebte ein Freiherr von Bielfeld, der schon im Jahre 1 788
mit dem Kronprinzen Friedrich bekannt geworden, als dieser in Braun-
schweig in den Freimaurerorden aufgenommen wurde \ Im folgenden
Jahre folgte er einer Einladung nach Bbeinsberg. Auch als Friedrich
den Thron bestieg, bewahrte er Bielfeld seine Gunst. Fünf Jahre später,
1745, machte er ihn zum Gouverneur seines jüngsten Bruders, des
Prinzen Ferdinand. Als der Prinz heranwuchs, zog sich Bielfeld vom
Hof leben zurück und verliess 1755 Berlin, um sich der Verwaltungr
seiner Güter zu widmen; die Kriegsdrangsale veranlassten ihn aber
zwei Jahre später in Hamburg eine sichere Zuflucht zu suchen. Er
fand die gewünschte Buhe und veröffentlichte Ende des Jahres 1759
eine Anleitung zur Staatskunst, welche er verschiedenen regierenden
Fürsten übersandte. Der ehemalige König von Polen, Stanislaus, sowie
die Kurfürsten von der Pfalz, Baiem und Köln sandten ihm Dank-
schreiben, ebenso Voltaire, der auch mit einem Exemplar beehrt
worden war*.
Nachdem Bielfeld sich so in der Theorie erprobt, versuchte er
sich auch in der praktischen Politik. Er schrieb dem Prinzen Heinrieb
einen Brief ', in welchem er ihm, offenbar zunächst nur in vorsichtiger
Weise, von einem Project, den Frieden mit Russland zu erlangen,
Mittheilung machte. Da der Prinz aufmunternd geantwort^et zu haben
scheint, so richtete Bielfeld am 22. Febr. ein längeres Schreiben an ihn*.
Er berichtete darin, dass ihm ein Baron von Bangstoedt, welcher
Gesandter des Grossfürsten Peter bei dem Niedersächsischen Kreise
war*, versichei-t habe, nicht nur der Grossfürst sei dem Könige von
Preussen freundlich gesonnen — was ja längst bekannt war — , son-
dern auch die Kaiserin Elisabeth setze nur ungern den Krieg fort,
den sie fast gegen ihren Willen unternommen habe. Ihre Bathgeber
aber würde man bestechen können, denn in Petersburg sei alles käuflich.
Jetzt, wo die Oesterreichischen und Französischen Geldquellen zu ver-
siegen drohten, würde man Preussischen Geschenken gegenüber nicht
^ Ich schöpfe meine Angaben über Bielfeld aus seinen Briefen, ver-
öffentlicht in dem Buche: Friedrich der Grosse und sein Hof, oder so war
es vor 100 Jahren. In vertrauten Briefen des Freiherm von Bielfeld, ge-
schrieben von 1738—1760. I. und IL Theil. Breslau 1838.
* Die Antwort Voltaire's findet sich a. a. 0. II, 246 und 247.
' Dies ergibt sich aus dem Anfang des Briefes vom 22. Februar.
* Dasselbe kommt in der Beilage zum Abdruck.
* Grossfürst Peter war bekanntlich Herzog von Holstein-Gottorp.
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt). 97
spröde sieb erweisen. Man möge einen geheimen Unterhändler hin-
senden, der, ohne sich verdächtig zu machen, die Russischen Minister
durch Geld gewinne. Hierzu empfahl Bangstoedt den ehemaligen
Obersten von Pechlin. Derselbe sei ein sehr ehren werther, durcbaus
Preussiscb gesonnener Mann und ein gründlicher Kenner der Rus-
sischen Verhältnisse. Unter dem Vorwand, eine Anstellung zu suchen,
solle er, versehen mit einer ausführlichen Instruction, ausgestattet
mit 4000 Dukaten, nach Petersburg reisen. Weitere Summen sollten
ihm dort durcb Vermittlung des Englischen Gesandten Keith über-
geben werden. Alles in allem würde eine Million Thaler wohl für
den Zweck genügen, eine Bagatelle gegenüber den Schäden, die der
Krieg verursache. Herr von Pechlin würde, so bald als möglich,
abreisen und alles aufbieten, die Sache zu einem befriedigenden Ende
zu führen.
Der König verhielt sich dem Plan gegenüber ziemlich skeptisch.
Zwar schrieb er dem Prinzen Heinrich *, in der verzweifelten Lage,
in der man sich befände , dürfe man nichts unberücksichtigt lassen.
Allein er glaube, der Unterhändler zeige mehr guten Willen, als po-
litisches Verständniss , denn wenn er meine, man könne durch den
Grossfürsten etwas erreichen, so sei dies ein Irrthum. Peter Schu-
walow sei der einflussreiche Mann, der alles leite; wenn man diesen
kaufen könne, so gewinne man die anderen mit. Immerhin solle der
Versuch gemacht werden, Pechlin würde 4000 Dukaten und eine In-
struction haben. Keith würde ersucht werden, ein wachsames Auge
auf ihn und die Verwendung des Geldes zu haben.
Friedrich wandte sich dess wegen an Mitchell, der Keith benach-
richtigen sollte *.
Mitchell verhehlte sein Misstrauen nicht \ Er spracb sich auch
entschieden gegen den Vorschlag aus, dass Pechlin in Keith's Hause
seine Briefe schreiben solle, denn dies würde nur zur Entdeckung des
Geheimnisses führen und Keith in Verlegenheiten bringen*. Ebenso
^ Der König an den Prinzen Heinrich, Freiberg, den 29. Febr. 1760.
(v. Schöning, Der Siebenjährige Krieg IL)
* Ausführlich schreibt Mitchell hierüber dem Earl of Holdemeßse,
Freiberg, den 2. März 1760. (Mitchell Papers II, 137-140.)
" Schon dem König gegenüber sprach er sich zweifelnd aus; (a. a. 0.
II, 139), und am 19. März schreibt er an Keith: ,1 cannot help saying
that I lock upon this whole affair as a wild scheme of a needy projector
who wanted to go to Petersburg at the expence of his Prussian Majesty.*
(a. a. 0. II, 144.)
* Mitchell an Keith, Freiberg, den 28. März 1760. (a. a. 0. II,
147-151.)
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. 7
98 Kleine MittheilungeD.
ablehnend verhielt er sich gegenüber der Bitte, dass Pechlin im Falle
der Noth im Hause des Englischen Gesandten eine Zufluchtsstätte
finden sollte. Bei Hochverrath gebe es kein Asyl, antwortete er; die
eigene kluge Haltung müsse seine beste Sicherheit sein.
Mitchell erhielt auch die Instruction zu lesen *, die Pechlin be-
kommen, er bezeichnet sie als ausfuhrlich und klar, sie enthielte gute
Verbal tungsmassregeln. Auch hier hatte der König betont, dass er
zu einer Abtretung sich nicht verstehen würde. Schon während der
Unterhandlung möchte auf einen Stillstand der kriegerischen Opera-
tionen hin gewirkt werden. 500000 Thaler sollten zunächst in Ham-
burgischen, Holländischen und Englischen Wechseln an Keith geschickt
werden, dieselbe Summe würde bei günstigem Erfolge später nach-
folgen.
So reiste denn Herr von Pechlin ab, er kam auch glücklich nach
Petersburg, aber es gelang ihm nicht, auch nur den geringsten Vor-
theii dort zu erreichen. Nur zweimal traf er mit Eeith zusammen.
Nach verhältnissmässig kurzer Zeit entschloss er sich zur Abreise,
welche er Keith gegenüber damit motivirte, dass man in Petersburg
sowohl seine Ankunft, wie seinen Aufenthalt mit Argwohn betrachtet
habe^
Somit war der ganze Plan ziemlich kläglich gescheitert, und die
Zeitumstände wiesen nicht darauf hin, dass eine Wiederholung bes-
seren Erfolg haben würde. Keith bat desshalb, die für diesen Zweck
ihm zugewiesene Summe zurückzuziehen.
Fester und enger hatten sich inzwischen die beiden Kaiserinnen
wieder verbunden. Nach langem Widerstreben hatte Maria Theresia
endlich nachgegeben und Russland die Erwerbung von Preussen zu-
gesichert, falls Oesterreich in den Besitz von ganz Schlesien und der
Grafschaft Glatz käme '. Sie und Elisabeth liessen grosse Heere aus-
rüsten, um die fast erschöpften Kräfte Friedrich's matt zu setzen.
Aber das Misstrauen, das Saltjkow gegen Daun hegte, verhinderte
auch im neuen Feldzug eine erfolgreiche Cooperation.
R. Schmitt.
^ a. a. 0. — Auf eine an das königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin ge-
richtete Anfrage, ob diese Instruction, oder eine Copie, noch vorhanden
wäre, wurde mir geantwortet, dass das königl. geh. Staatsarchiv nicht in
der Lage sei, mir hierüber Auskunft zu geben.
' Mitchell an Holdemesse, Leubnitz, den 25. Juli 1760. (Mitchell
Papers II, 173.)
8 Schäfer II, 1, 493—505 und Arneth VI, 92 und 93.
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt.) 99
Beilage.
Brief des Freiherrn von Bielfeld an den Prinzen Hein-
rich von Preussen^ 1760 Februar 22 Hamburg.
Aus dem königl. geh. Staatsarchiv zu Berlin, Rep. 96, 106 E
Vol. XI fol. 51.
Monseigneur,
J'ai recü hier au soir assez tard la lettre que Votre Alt^sse
Rotale m'a fait l'honneur de m'ecrire de Wittemberg en date du 15.
de ce mois, et je me suis rendu ce mätin chez Tami qui m'avoit fait
la premi^re proposition dont j'ai eu Thonneur de faire ouverture
k Votre Altesse Royale le 9. du Courrant. Je Tai trouve constanunent
daus les meilleures dispositions da monde pour la cause du Roi et
plein de zele pour les interßts de Sa Majeste. II m'assura, qu'outre
son penchant naturel, il ne faisoit que suivre en cela les intentions
de son Maltre qui est, disoit-il, trös bon Prussien. Pour pouvoir
donc satisfaire avec quelque precision aux cinq questions que Votre
Altesse Royale m'addresse, voici Monseigneur, ce que je puis röpondre.
1^. L'ami susmentionne est Le Baron de Rangstoedt, Envoy6 du
Grand Duc de Russie au Oercle de la Basse Saxe. II m'a permis
de le nommer. C'est un parfaitement honnöte homme, qui peut
avoir cinquante ans, qui a ete beaucoup employ^ et qui est fort en
credit ä sa Cour.
2^. Je serai charme* d'etre nomm^ dans cette affaire pour que le
Roi Sache que ni le tems ni l'eloignement ne sont pas capables
d'affoiblir en moi Tardeur dont j'ai toujours ete anime pour Son Ser-
vice, et parce qu'il ne seroit guere possible d'aller plus avant dans
cette negociation sans mon concours ; M. de Rangstoedt ayant les plus
fortes raisons du monde pour cacher qu'il y coop^re, et ne voulant
traiter qu'avec moi, et n'osant point former publiquement les moindres
liaisons avec le Ministre Resident du Roi en cette ville.
3^. L'Espoir presque certain du succös de cette negociation est
fonde sur la connoissance intime qu'a M. de Rangstoedt de la fa^on
^ Ich fand diesen Brief in einem Band, in dem sich Bulletins des
Leibarztes Cothenius über den Gesundheitszustand des Prinzen Heinrich
befanden. Da die Genehmigung zur Abschrift erst einige Tage später mir
ertheilt wurde und ich von Berlin abreiste, so wurde mir vom königl. geh.
Staatsarchiv eine Abschrift besorgt. An ein paar Stellen vermuthete ich
Versehen des Copisten. Auf meine Anfrage erhielt ich durch ein Schreiben
des königl. geh. Staatsarchives die erbetene Auskunft, so dass ich diese
Fehler der Copie beseitigen konnte.
100 Kleine Mittheilungen.
de penser du Grand Duo, qui deviendroit sous main le premier n^go-
ciateur pour le Roi; pour peu que S. M. le voulut bien et qu'il fut
second^. Secondement sur les sentimens de rimperatrice möme, qui
a et^ entrainee presque malgre Elle ä la guerre et qui la continu^
ä contre coeur. Troisiemem* sur la persuasion tres fondee oü Ton
est que tout le Conseil de Russie est venal, comme en Turquie, que
La Cour de Petersbourg n'a fait agir ses trouppes que tant que
Mr. le Comte d*Esterhazy et Mr. le Marquis de THopital ont eu de
Targent k repandre ; mais comme aujourd'hui les ressources pecuniaires
de la Cour de Vienne commencent k tarir et que Celles de la France
sont entierement öpuisees, on feroit probablement tout ce qu'on vou-
droit avec un million d'ecus k Petersbourg pourvü que cette somme
ne fut pas distribuee directement par TEnvoy^ d'Angleterre qui est
trop suspect et trop observe. LMdöe de Mr. de Rangstoedt seroit
donc qu'on y envoyat un N^gociateur secrßt, et iJ propose pour cet
effet M, de Pechlin cidevant Colonel au Service du Grand Duc de
Russie k Kiel. Je connois ce sujet. II est fils du feu Conseiller prive
de Pechlin qui etoit premier Ministre de ce Prince et attache k Sa
Personne k Petersbourg. II a quitte le Service militaire par d^goüt
d'un passe droit, et ne veut plus y rentrer quoiqu'on lui aye offert
la place de Brigadier en Russie. C'est le plus zele Pnissien que je
connoisse et il a la reputation d'honnöte homme. II connoit la Russie
a fonds, y a sejourn^ longtems et y a eu les mains dans le tripot
des affaires. Avec un exterieur assez simple c'est un esprit oölie et
un nögociateur capable. On voudroit donc faire passer incessament
cet Emissaire k Petersbourg, sous prötexte qu'il iroit y chercber un
emploi dans l'etat civil auprös de son Maltre. II passeroit par le
Danemarck et par la Su^de et on s'engage k lui procurer les passe-
ports necessaires de ces deux Cours. II faudroit qu'il fut muni d'une
Instruction secrette et bien detaill^e des Inientions de Sa Majeste et
jusqu'oü il peut aller. Pour gagner du t6ms Mr. le Comte de Fincken-
stein pourroit lui envoyer ces Instructions ici.
4^®. Quant k l'argent il est certain qu'un Million fait une tres
grosse somme en elle-m^me, mais une bagatelle vis k vis du grand
objet qu'on se propose. Aussi ne voudroit-on pas risquer toute
la somme k la fois. Mr. de Pechlin ne demanderoit d'abord qae
quatre mille Ducats pour faire un petit equipage et 6tre en etat
de se presenter k la Cour de Peterebourg sur un pi^d convenable
pour se faufiler dans le grand, pouvoir vivre avec le grand Chancelier,
les Ministres etc. et former bien ses liaisons. Mais il seroit nöcessaire
que Mr. de Keyth, Ministre d' Angle terre eut k sa disposition le reste
de la Somme que Sa Majeste destine pour cet important objöt et que
Die Sendung des Herrn von Pechlin (R. Schmitt), 101
Pechlin en put faire usage ä mesure que la Negociation avanceroit
et qne Mr. de Keyth verroit lui-möme, qu'il seroit utilement employe.
Je me fais fort de faire passer h ce Ministre teile somme qu'on voudra,
soit par lettres de change, soit en nature par le Paquetboot de Lübeck.
Mais il faudroit que ce füt en vieux Louis d'or de France ou en Du-
cats d* Hollande, dont on trouve ici tant qu'on veut. Le nouvel argeut
de Brandebourg n'a point Gours en Rassle et seroit suspect.
5^ II est impossible de döterminer avec precision en combien de
teins cette negociation seroit achevöe. Cela dependroit beaucoup du
depart plus ou moins promt de M. de Pechlin, de la diligence qu'il
pourroit faire en route, de l'envoy de Targent et* Mais comme il
paroit que la ohose presse et qu'en faisant cette expedition avec une
grande cel^rite, on abr^geroit les ravages que les trouppes irregulieres
de Bussie fönt tous les jours sur le territoire de Sa Majest^, Mr. Pechlin
de son cot^ n'epargnera ni soins ni fatigues pour vojager vite et pour
venir ä bout de son dessein avec la-plus grande promtitude qui sera
humainement possible. Le reste dependra beaucoup du Roi. Enfin
Monseigneur, si Sa Majest^ juge ä propos de faire entreprendre cette
negociation, qui mettroit en deroute et confondroit toute la politique
de Ses ennemis, il seroit necessaire que nous fussions munis ici d'un
bon Chiffre; car je tremble möme en öcrivant ce detail-ci ä Votre
Altesse Royale, et je n'en garde ni Minute ni copie ; crainte d'accident.
II se trouve encore ici un Chijß&re que le feu Baron Wrangel a eu
avec M. le Comte de Pinckenstein. J'en puis disposer; car il est
entre les mains du Baron de Rangs toedt, pourvü que Sa Majest^ en
eüt le duplicat \k bas.
Voilä Monseigneur tout ce que je puis dire au moment present, et
ce que j'ai crü devoir rapporter ä Votre Altesse Royale en qualitö
d'honnöte homme et de fidele Serviteur du Roi. Elle en fera Tusage
qu'Elle jugera k propos; et Sa Majeste en disposera selon Son bon
plaisir; mais je ne puis m'imaginer que cette ouverture m'ait ete
falte par un Ministre public et tr^s ministerialement sans ordre et
sans dessein.
Je fais les voeux les plus ardens et les plus sincöres pour la
sante et la precieuse conservation de Votre Altesse Royale et j'ai
rhonneur d'ßtre avec le plus profond respect
Monseigneur
de Votre Altesse Royale
le tres humbie, tres-obeissant
et tres soumis Serviteur.
a Hambourg ^ ^ Bielfeld.
le 22 Fevrier 1760.
102 Kleine Mittheilungen.
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz. Selten ist einem
Gesandten eine Unterhandlung so sehr zum Tadel, ja zur Schmach ange-
gerechnet worden, als dem Grafen Haugwitz die Ergebnisse jener
Beise, die er nach dem Potsdamer Vertrag vom 3. November 1805
in das Hauptquartier Napoleon's unternahm. Dem Französischen
Kaiser sollte er Bedingungen vorschreiben, deren Nichtannahme voraus-
sichtlich den Krieg herbeiführen musste ; statt dessen kehrte er zurück
mit einem Vertrage, der Preossen mit allen Verbündeten entzweite
und dem Willen eines gleichwohl nicht versöhnten Gegners unter-
warf. Wie viel Schuld dabei den Minister trifft, was zu seiner Ent-
schuldigung angeführt werden kann, suchte ich vor kurzem in dem
Buche über „die Kabinetsregierung in Preussen* (S. 179 ff.) darzu-
stellen. Einen Punkt möchte ich hier etwas weiter, als dort geschehen
konnte, ausfuhren.
Jeder weiss, dass Haugwitz wenige Tage vor der Schlacht bei
Austerlitz, am 28. November, zu Brunn mit Napoleon eine erste,
mehrstündige, ergebnisslose Besprechung hatte, und dass die Bedin-
gungen des Vertrages vom 15. December in einer stürmischen Unter-
redung festgesetzt wurden, welche übrigens nicht, wie gewöhnlich
angegeben wird, am 13., sondern am 14. December in Schönbrunn
stattfand*. Ausserdem soll aber Haugwitz auch am 7. December in
Brunn eine Audienz erbeten und erhalten haben. Bignon, der von
Napoleon berufene Geschichtschreiber der kaiserlichen Diplomatie,
berichtet darüber: ,Le 7 d^cembre, le comte d'Haugwitz eut,
ä Brunn, une seconde audience de l'Empereur. S'il etait difficile k
cet envoy^ de ne pas exprimer quelque admiration sur le grand
evenement qui venait d*avoir lieu, il 6tait naturel que Napoleon
röpondit: »C'est un compliment dont la fortune a chang^ Tadresse«.
Bignon erzählt weiter, Napoleon habe zwar Vorwürfe gegen die
Preussische Politik nicht zurückgehalten, aber doch den Wunsch ge-
hegt, seine Beziehungen zu Preussen noch als freundliche erscheinen
zu lassen. In das Bulletin vom 7. December habe er zwar mit Be-
ziehung auf Preussen die Bemerkung einfliessen lassen: 150000 Feinde
mehr hätten den Krieg nur um einige Zeit zu verlängern vermocht ;
aber gleich folge dann: alle Intriguen der Russen und Engländer
seien machtlos gewesen gegen den verständigen Sinn und die hohe
Weisheit des Königs von Preussen*. Aehnliche Darstellungen finden sich
* Napoleon schreibt am 13. December von Wien aus an Talleyrand:
,Je n'ai pas encore vu M. de Haugwitz*. Am 14. berichtet er über die « Con-
ference d'aujourd'hui" ; vgl. Corresp. de Napoleon I. XI, 573 u. 581.
' Bignon, Histoire de France depuis le 18 Briimaire jusqu'a la paix
de Tilsit, Paris 1830, V, 13.
Haugwitz nach der Schlacht bei Austerlitz (H. Hüffer). 103
in späteren Werken ; unter manchen nenne ich nur die Memoires tir6s
des papiers d*un homme d'Etat (Paris 1835. IX, 45), die wenigstens
zum Theil nach Originalquellen sorgfältig bearbeitete Histoire des
cabinets de TEurope von Lefebvre (1845. II, 232) und Häusser's
Deutsche Geschichte (1862. 11, 663). Wer sollte bei so vielen über-
einstimmenden Angaben die Wahrheit der Thatsache bezweifeln?
Und doch lässt sich aus den sichersten Quellen erweisen, dass die
Conferenz, welche dem Preussischen Minister durchaus nicht zur Ehre
gereichen würde, niemals stattfand. Haugwitz hat freilich aus Wien
über seine Erlebnisse nur spärliche Nachrichten gegeben. Aber in
dem ausführlichen Bericht, den er gleich nach seiner Bückkehr, am
26. December, für den König verfasste, erzählt er umständlich, wie
er nach der ersten Unterredung in Brunn sich auf Napoleon's Wunsch
nach Wien begab, um dort die Ereignisse zu erwarten. »Am Morgen
des 5. December", fährt er fort, , erfuhr ich von Herrn von Talleyrand
die Zusammenkunft der beiden Kaiser in Folge der Schlacht bei
Austerlitz, und dass der Kaiser Napoleon wünsche, mich bei seiner
baldigen Rückkehr in Wien zu finden. Ich blieb mehrere Tage in
Wien in Erwartung der Ankunft des Kaisers, und verwandte dieselben,
um mich auf die Bolle, die ich auszufüllen hatte, vorzubereiten.
Endlich (am 13.) erfolgte sie^ und bald nachher wurde ich zur
Audienz berufen**. Kann man nach diesen Worten für möglich
halten, dass der Minister zwischen dem 5. und dem 13. eine Audienz
bei Napoleon in Brunn gehabt und eine so wichtige Thatsache ganz
und gar verschwiegen hätte? Dieser gleichzeitigen Darstellung ent-
spricht das Fragment der Memoiren, welches Haugwitz im Greisen-
alter aufzeichnete oder durch einen — leider wenig beftlhigten —
Vertrauten niederschreiben liess. Nach der Schlacht bei Austerlitz,
heisst es darin, wurde Haugwitz officieil eingeladen, die Ankunft
Napoleon's in Wien zu erwarten. Dort fand die erste Zusammen-
kunft des Siegers mit dem Minister statt". Auch Napoleon bestätigt
diesen negativen Beweis des Alibi, wenn er in dem oben erwähnten
Brief an Talleyrand vom 13. December schreibt: , Quant ä, la Prusse,
que veut-elle? je n'en sais rien. II paralt qu'elle envoie une arm^e
en Silesie. Je n'ai pas encore vu M. de Haugwitz"'.
Ist somit nach übereinstimmendem Zeugniss der beiden Haupt-
betheiligten die Zusammenkunft in Brunn am 7. December als eine
Fabel zu betrachten, so bleibt doch die Frage: wo liegt die Ver-
* Der Bericht abgedruckt bei Ranke, Denkwürdigkeiten des Fürsten,
Hardenberg. Leipzig 1877. V, 225.
» Minerva, ein Journal von Dr. Fr. Bran, 1837. IV, 10 ff.; 588 f.
' Correspondance XI, 573.
104 Kleine Mittheilungen.
anlassung des IiTthums? Auch diese lässt sich mit Sicherheit nach-
weisen. In dem Bulletin vom 10. December erzählt Napoleon, er
habe am selben Tage den Fürsten Repnin, Tags vorher den Friedens-
boten, Fürst Johann von Liechtenstein empfangen, und sein erster
Adjutant Junot habe nach der Abreise des Kaisers Alexander den
Kaiser Franz in Holics gesprochen. Weiter heisst es dann in dem
Bulletin: „Sa Majest^ a re^u ä ßrünn M. de Haugwitz et a paru trfes
satisfaite de tout ce que lui a dit ce pl^nipotentiaire* \ Daran schliesst
sich eine lange Expectoration über Preussen, welche unter anderem
die oben mitgetheilten , von Bignon angeführten Aeusserungen ent-
hält. Die von Napoleon zuerst erwähnten Begegnungen ereigneten
sioh sämmtlich nach der Schlacht und kurz vor Abfassung des
Bulletins. Jemand, der mit den Ereignissen nicht genauer bekannt
war, konnte desshalb, wenn er unmittelbar darauf von der Audienz
des Grafen Haugwitz las, auch diese für ein gleichzeitiges Ereigniss
halten. In der That bezieht sich aber Napoleon auf die Unterredung
mit Haugwitz in Brunn vom 28. November ; die Zeitbestimmung hat
er wahrscheinlich desshalb im Dunkeln gelassen, weil ihm daran ge-
legen war, gerade für die Zeit des 10. December eine freundliche
Begegnung mit Haugwitz in den Vordergrund zu stellen. So ist
Bignon getäuscht worden. Er begeht aber noch den weiteren Fehler,
dass er die Worte über Preussen, welche dem Bulletin vom 10. De-
cember angehören, in das Bulletin vom 7. December versetzt, welches
nichts dergleichen enthält. Und da nach seiner Auffassung eine
Audienz des Grafen Haugwitz unmittelbar vorhergegangen war, so
verlegte er eine solche auf den 7. December.
Die beiden Französischen Schriftsteller haben nur die Erzählung
Bignon's wiederholt ; deutlich erkennt man es daraus, dass sie gleich-
falls die Worte des Bulletins vom 10. December dem vom 7. zu-
schreiben. Auch Häusser konnte zu einer Zeit, wo vieles von dem,
was heute gedruckt vorliegt, nur mühsam in den handschriftlichen
Acten zu finden war, einem Schriftsteller folgen, der, im allgemeinen
glaubwürdig, nicht selten echten, nur ihm zugänglichen Quellen
eigene und richtige Mittheilungen entnommen hat.
Hermann Hüffer.
^ Correspondance XI, 568 f.
Berichte nnd Besprechnngen.
Neuere Literatur zur Geschichte Englands seit dem
16. Jahrhundert
Ein Rückblick auf die wichtigeren Erscheinungen der Literatur
über Englands neuere Geschichte muss sich zuförderst auf die unent-
behrliche Sammlung der State Papers lenken. Im Jahre 1890 war die
Vermehrung derselben eine weniger durch Zahl der Bände, als durch
Gewicht ihres Inhalts ganz ansehnliche. Die Domestic Series ist
um die Papiere von 1645 auf 1646, durch Hamilton edirt, bereichert
worden * : sie enthalten neue Aufschlüsse über den Lauf der Kriegs-
ereignisse, wie über das Bestreben Karl's I. und seiner Gemahlin,
welche gegen die puritanische Armee auswärtige Hilfsvölker aufbieten
wollten. — Einen andern Beitrag zur Geschichte der puritanischen
Revolution lieferte M. A. Green, die Herausgeberin der Papiere des
Comites für Geldvorschüsse im langen Parlament: sie hat nun die
Papiere der Commission, welche mit royalistischen Delinquenten be-
hufs ihrer Freisprechung um Geld zu verhandeln hatte, erseheinen
lassen *. Zusammengehalten mit Green's früherer Publication bietet
uns diese neue wohl das ganze zur Zeit vorräthige Material, das in
die finanzielle Gebahrung der Revolution Einsicht gewährt. — Die
constitutionellen Urkunden, welche auf den Gang der Revolution
Bezug haben , liegen jetzt in einem Bande vereinigt vor : der Name
des Herausgebers, S. R. Gardiner bürgt für die Vortrefflichkeit der
Edition^ — In der Colonial-Series hat Sainsbury die auf Amerika
* W. D. Hamilton, Calend. of State Papers. Dornest. 1645—1646.
Lond. 1890. Den vorhergehenden Band s. V Nachrr. 60b. — Wenn weiterhin
Dmckort und Datum des Erscheinens nicht angegeben sind, so ist stets London
und das Jahr 1890 zu verstehen. Für nähere bibliogr. Angaben (wie Verleger,
Seiten , Preis) ist in eckigen Klammern auf Nachrr. u. Bibliogr. verwiesen.
' M. A. Green, Calend. of the Proceedings of the Committee for
Compounding. [Nachrr. 60 d.]
'S. R. Gardiner, The Constitutional Documents of the Puritan
Revolution 1628—1660. Oxford 1889. [Nachrr. 60 c.]
106 Berichte und Besprechungen.
und Westindien bezüglichen Staatspapiere fortgesetzt und vom
Jahre 1669 bis 1674 geführt * : sie enthalten schfttzenswerthe, auch nach
Bancroft ins Gewicht fallende Beiträge zur Colon ialgeschichte , und
das zu einer der wichtigsten Epochen derselben. — Eine neue selb-
ständige Serie der State Papers scheint mit Publication der Register
des geheimen Rathes aus den Jahren 1542 — 1547 eröffnet zu sein *:
sie stellen nun ausser Zweifel, dass Heinrich VIII. gegen Schluss
seiner Regierung sich ganz entschieden der protestantischen Seite zu-
neigte. — Aus Rawdon Brown's Nachlass hat G. C. Bentinck einen
7. Band Venetianischer Staatspapiere, die Jahre 1558 — 1580
umfassend, erscheinen lassen * — Die neue Folge der zur Veröffent-
lichung gelangenden Staatsprocesse umfasst in einem zweiten Bande
die während der Jahre 1828 — 1831 vorgekommenen Fälle *. Der wich-
tigste darunter ist wohl der O'Conneirs; ausserdem stossen wir auf
vier Libellprocesse , deren seltsamster die Drucklegung von Byron's
Vision of Judgment durch John Hunt betrifft. — Eine andere wich-
tige Sammlung von Staatspapieren ist Referenten lediglich aus der
Besprechung in der Academy, Aug. 2, 1890 (n. 952) bekannt '^). Sie
bezieht sich, in Calcutta erscheinend, auf die Regierung Ostindiens
unter Warren Hastings, über dessen Thätigkeit sie zum Theile ganz
neue Aufschlüsse bringen soll.
Die Zeit der Herrschaft des Tu dor geschlechtes betreffend wäre
in erster Linie der Abschluss von BagwelTs Werk über die Irische
Geschichte jener Tage zu erwähnen. Der ausgegebene 3. Band ^ um-
fasst die letzten zweieinhalb Jahrzehnte der Tudorzeit und ist durch
die gleichen Vorzüge wie die früheren Bände ausgezeichnet. Die Un-
parteilichkeit, die ebenso umfassende, als tiefgehende Sachkenntniss
des Verfassers lassen die unvermeidlichen Fehler, in die er verfallen
ist, als leicht und nebensächlich erscheinen. — Ueber Kirche und
Staat unter den Tudors liegt ein Buch von Gilbert Child vor ^: es
* W. N. Sainsbury, Calend. of St. Pap. Colonial, America and
West Indies. [Bd. III Nachrr. 159 d].
* J. R. Dasent, Acts of the Privy Council. New Seriee vol. 1; 1542
to 1547. [Nachrr. 57 d.]
' R. Brown and Bentinck, Cal. of St. Pap. relating to Engl.
Affairs existing in the Arch. and collect, of Venice etc. [Nachrr. 57 b.]
* J. Macdonald, Reports of State Trials. New Series vol. 2: 1823
to 1831. Lond. 1889.
^ Selections from State Pap. in the Foreign Department of the Govern-
ment of India, 1772 to 1785. Edited by G. W. Forrest. In 3 vols.
Calcutta, Governm. Press.
^ Rieh. Bagwell, Ireland nnder the Tudors. Vol. 3. [Nachrr. 58a.]
' Gilb. W. Child, Church and State un der the Tudors. [Nachrr. 58b.]
England, Neuzeit (M. Brosch). 107
enthält 281 Seiten Text und 146 Seiten Documente. Die Auswahl der
letzteren ist als eine glückliche zu bezeichnen; die Verwerthung der-
selben zum Zwecke der ihnen vorausgeschickten Darstellung ist es
nicht immer. Am bedenklichsten geht des Verfassers Einleitung,
welche die Beziehungen zwischen Staat und Kirche vor der Refor-
mation erörtert, in die Irre. Dagegen ist seine Auffassung der Tudor-
zeit eine im ganzen correcte, wie auch im einzelnen selten anfechtbare. —
Die seit Milton's Zeit oft ventilirte Frage nach Entstehung und
Quellen des Common Prayer Book der Staatskirche wird viel-
leicht zur Ruhe gebracht sein dank den kürzlich veröffentlichten Ar-
beiten zweier Katholiken, Gasquet und Bishop *. Wie freilich schon
ehedem feststand, aber nicht so unzweifelhaft klar bewiesen wurde,
hat Granmer bei Abfassung des Comm. Pr. B. doch zumeist katho-
lische Muster zu Grunde gelegt, in erster Linie das Brevier des
Cardinais Quignon. Die Verfasser bringen jedoch zur Evidenz, dass
er sich nicht sklavisch an seine Originale gehalten habe und die schönsten
Bestandtheile des Gemeinen Gebetbuchs in der That seinem ebenso
kritischen, als in sprachlichen Dingen feinfühligen Verfahren zu dankea
sind. — Einen wichtigen Beitrag zur Geschichte der Renaissance und
Reformation gibt Hume Brown mit einer Biographie Georg Bu-
chanan's', des heftigen Gegners der Maria Stuart, dem ihr Sohn
seine gelehrte Erziehung zu verdanken hat. Der Verfasser hat die
Gestalt seines Helden und dessen zum Theile abenteuerlichen Lebens-
lauf in ein klares Licht gestellt; man wird vom parteiischen Stand-
punkt aus, wie ihn die jüngsten Vertheidiger der Maria Stuart ein-
nehmen, den Ausführungen H, Brown's gar manches, aber vom Stand-
punkt einer nüchternen Kritik sehr wenig entgegensetzen können. —
Die gleichzeitigen Aussagen über den bittern Streit, der im Schoosse
der Englischen Katholiken während der letzten Jahre von Elisabeth's
Regierung ausgebrochen ist, hat Tb. G. Law gesammelt*: er sendet
seinen Actenstücken eine sehr gelungene Einleitung voraus, welche
Ursprung wie Verlauf dieses Streites bei aller Knappheit der Dar-
stellung aufs deutlichste hervorkehrt.
Ueber die Misshandlung der Arabella Stuart durch Jakob L
verbreitet sich ein von einer Dame geschriebenes Buch, welches das
Leben Arabella's zum Gegenstand hat*. Die Verfasserin hat neues
* F. A. Gasquet and E. Bishop, Edward VT. and the Book of
Common Prayer: an Exam. into its Origin and Eearly Hißtory. [Nachrr. 58 f.]
' P. H. Brown, George Buchanan. Edinburgh. [Nachrr. 58 i].
* Th. Gr. Law, An Historical Sketch of the Conflicts between Jesuits
and Seculars in the Reign of Elizabeth. [Nachrr. 58 k.]
* E. T. Bradley, The Life of Arab. Stuart. 1889. [Nachrr. 58q.]
108 Berichte und Besprechungen.
Material zur Beleuchtung des Falles herangezogen und lässt keine
Entschuldigungs^ründe für des Königs Betragen gelten. Sie mag in
dieser Richtung etwas zu weit gegangen sein und die augenblickliche
politische Lage, die sich für Jakob derzeit bedenklich anliess, nicht in
Rechnung gezogen haben. Allein der Hauptsache nach hat Verfasserin
ohne Frage Recht : was immer eine dem Könige günstige Geschichts-
schreibung vorbringen mag, das Urtheil Hallam's steht dessfalls noch
heute unerschüttert fest; es lautet (Constit. Hist. I, eh. 6): ,Die Be-
handlung Arabella's zählt zu den grausamsten Massregeln des Des-
potismus, auch wenn sie nicht eine grobe Verletzung des Englischen
Rechtes wäre.* — Ein Buch über die Stuart-Dynastie gibt Auf-
schlüsse über den Versuch des Sohnes Jakob's IE., die Krone dem
Hause Hannover im Jahre 1715 zu entreissen *. Der Verfasser konnte
mit Erlaubniss der Königin einen Theil der in Windsor befindlichen
Stuart Papers veröfi^entlichen , insbesondere Briefe des Prätendenten,
des Herzogs von Berwick und Bolingbroke's. Der Charakter dieser
drei Persönlichkeiten, wie er gemeiniglich aufgefasst wird, tritt aus
dieser ihrer Correspondenz scharf und deutlich hervor: was wir von
ihnen wissen, wird im einzelnen vielleicht näher präcisirt, aber grund-
sätzlich neuerdings bestätigt.
Eines der interessantesten Oapitel Irischer Geschichte bezieht sich
auf die Universität Dublin, von deren historischer Entwicklung
J. W. Stubbs (nicht zu verwechseln mit seinem berühmten Namens-
vetter , Bischof Will. Stubbs) eine Darstellung liefert ". Das Buch
entbehrt nicht werthvollen, theilweise bisher unbekannten Materials.
Allein die Verarbeitung lässt manches zu wünschen und ein vollstän-
diges Bild des Universitätslebens bietet sie nicht. — Fast ausschliess-
lich auf Irische Geschichte hat die Correspondenz zwischen Pitt
und dem Herzog von Rutland Bezug, die ehedem nicht in den
Buchhandel gekommen war, jetzt aber in einer neuen allgemein zu-
gänglichen Ausgabe vorliegt'. Vorwiegend die Frage der Handels-
union zwischen Irland und England lässt sich auf Grund dieses Brief-
wechsels ins Detail verfolgen.
Lord Chesterfield's einst vielgelesenen Briefen an seinen natür-
lichen Sohn wurden jetzt die Schreiben angereiht, die er an sein Pathen-
» P. M. Thornton, The Stuart Dynasty: Short Studies of its Rise,
Course and Early Exile. [Nachrr. 61a].
« J. W. Stubbs, The Hist. of the Univers, of Dublin from its Foun-
dation to the End of the W^ Century.
' Correspondence between the Right Honourable Will. Pitt and
Charles Duke of Rutland. [Nachrr. 62b.]
England, Neuzeit (M. Brosch). 109
kind Philipp , den legitimen Erben seines Namens , gerichtet hat \
Sie sind in einer ausserordentlich luxuriösen Ausgabe erschienen und
zeigen den berühmten Verfasser eben nicht von einer andern Seite;
enthalten aber werth volle Mittheilungen sowohl über die geistigen
Bestrebungen der Zeit, als auch über hervorragende Persönlichkeiten
derselben, wie z. B, Bolingbroke's, des altern Pitt, Garrik's und anderer.
Mit den jüngst erschienenen Bänden 7 und 8 ist Lecky's clas-
sisches Werk zum Schlüsse gelangt *. Wie in den frühern Bänden
gönnt Verfasser auch den Gegnern seiner Ansichten das Wort und
verhüllt keine der Thatsachen, die seinen Schlussfolgerungen wider-
sprechen oder zu widersprechen scheinen. Abgesehen von der höchst
gediegenen Auffassung, die im ganzen Verlauf seiner Arbeit ihm kaum
jemals versagte, hat er diesmal auch unbenutzte Quellen erschlossen
und aus denselben mit voller Hand geschöpft. Die von Referent in
einem früheren Berichte (Bd. 1 S. 460) geäusserte Klage, dass die
Deutsche Uebersetzung des Lecky 'sehen Buches mit dem 4. Bd. ins
Stocken gerathen ist, wäre hier verstärkt zu wiederholen.
Zur Geschichte der actuellen Wirksamkeit des Parlamentaris-
mus in England ist das Buch von Todd, dessen 2. Bd. erschienen
ist ', auch nach Gneist's bahnbrechenden Arbeiten in diesem Fache
von vorspringender Wichtigkeit. Für diejenigen, welche die Geschäfts-
ordnung und deren Anwendung, wie überhaupt die Functionen des Eng-
lischen Parlaments oder die organischen, von den festländischen so grund-
verschiedenen Einrichtungen des Englischen Staates genau kennen lernen
wollen, bildet Todd einen niemals seinen Dienst versagenden Führer.
Ein Leben Lord Beaconsfield's verdanken wir der Feder
keines geringeren als Froude^. Es ist in der anregenden Art er-
zählt, welche diesem durch Formvollendung ausgezeichneten Historiker
eigen ist. Dabei geht es aber in die Tiefe, unter Benützung hand-
schriftlichen, wohl nur den wenigsten zugänglichen Materials.
Die seit einigen Jahren in England aufgekommene Mode, historische
Einzeldarstellungen, sofern sie sich auf eine bestimmte Kategorie
von Ereignissen oder Persönlichkeiten beziehen, in allmählig erschei-
nenden Serien zu verbinden, war und ist vom besten Erfolge. Serie
^ The Lettera of L. Chesterfield to his Godson, ed. by the Earl of
Carnarvon. Oxford 1889.
' W. E. Lecky, Hist. of England in the 18th Century. Vol. 7 u. 8.
[Nachrr. 63 g.]
' A. Todd, On Parliamentary Government in England; its Origin,
Development and Practical Operation. Vol. 2. 1889.
* J. A. Froude, Lord Beaconsfield. (In der Serie: The Prime Ministers
of Queen Victoria.) [Nachrr. 63 g.]
XXO Berichte und Besprechungen.
reiht sich an Serie, ein Band dieser volksthümlich gehaltenen Mono-
graphien folgt auf den andern. Da ist zuerst die Serie: „Geschichte der
Nationen*, welche von J. Mackintosh um eine Geschichte Schott-
lands von frühester Zeit bis auf die Gegenwart vermehrt wurdet
Ohne auf durchaus selbständigen Forschungen zu beruhen, ist dies
Buch doch mehr als eine Compilation. Verfasser weiss das Legen-
darische, das in Schottischen Geschichten eine so grosse Rolle spielt,
genau von streng Geschichtlichem zu sondern, und bei der Würdigung
hervorragender Personen, von Knox und Oliv. Crom well angefangen
bis auf Sir Robert Peel hält er sich an Thatsachen, die er geschickt
zu gruppiren versteht.
In der bei Putnam erscheinenden Serie „Helden der Völker*, wird
uns von Clark Rüssel das Leben Nelson's geboten*. An die viel-
gelesene und, was Kunst der Darstellung betrifft, unerreichte Nelson-
Biographie von Southey reicht Clark Russel's Buch nicht. Allein es
entschädigt dafür durch emsigen Fleiss in Auffindung und Aufhellung
des Thatsächlichen, durch sorgfältige Ausmalung der Schlachtenbilder.
Minder gelungen sind die politischen Parthien, wie uns denn über
Nelson's Betragen in Neapel nur wenig orientirende Mittheilungen
gegeben werden. Die typographische Ausstattung des Buches ist eine
vorzügliche. Ein anderes Leben Nelson's, eben erst selbständig, nicht
in Serienfolge erschienen', gründet sich auf die eigenen Depeschen
des berühmten Seemanns und andere gleichzeitige Schriftstücke, wie
auch auf die anschaulich gehaltenen Schilderungen, die der Franzose
de la Graviore von den Seeschlachten der Zeit gegeben hat. Es ist
ein gediegenes Werk, das den Thatsachen in objectiver Weise gerecht
wird und die Laufbahn seines Helden klar und voll zur Erscheinung
bringt.
Die Macmillan'sche„ Staatsmänner* -Serie brachte im J. 1888 einen
Wolsey von Creighton und im Jahre 1889 einen Walpole von John
Morley*: beides gleich ausgezeichnete Leistungen, die aus erster
Quelle geschöpfte Erkenntniss in populärer Form bringen. Als ge-
meinsamen, aber einzigen Fehler derselben dürfte man hervorheben,
dass sowohl Creighton als auch Morley in ihrer Vorliebe für die von
* J. Mackintosh, Scotland from the Earliest Times to the Present
Century (Ser.: Story of the Nations). [Nachrr. 55 c.]
* W. Cl. Rüssel, Horatio Nelson and the Naval Supremacy of Eng-
land (Ser.: Heroes of the Nations). [Bibliogr. 90. 1409a.]
' G. Lathom Browne, Nelson. 1891. [Bibliogr. '91, 1108.]
* Mand. Creighton, Cardinal Wolsey. 1888. — John Morley, Wal-
pole. 1889. [Nachrr. 62 n.] — (Ser.: Twelve English Statesmen.)
England, Neuzeit (M. Brosch). Hl
ihnen behandelten Staatsmänner etwas zu weit gehen und die unleug-
baren Schwächen Wolsey*s wie Walpole's nicht ganz ins klare setzen.
In der gleichfalls Macmillan'schen Serie von „Englischen Männern
der That* erzählt Stebbing das Leben Mordaunt's Lord Peter-
borough's^ Seine Schilderung dieses merkwürdigen Charakters
stimmt mit Noorden's Darstellung (Europäische Geschichte im 18. Jahr-
hundert II, 204 ff.) überein. Gleich dem Deutschen Forscher vindicirt
Stebbing dem Lord Peterborough den Ruhm der Einnahme Barcelona's,
der ihm zu Gunsten des Prinzen von Hessen streitig gemacht wurde. —
Einem andern in Englands Geschicke ungleich tiefer eingreifenden
Manne der That ist in derselben Serie ein Denkmal gesetzt: es ist
der viel gerühmte und viel verleumdete Monk, dessen Biographie
diesmal von Jul. Corbett geschrieben wurde ^. Man kann nicht sagen,
dass Verfasser ihn wesentlich anders auffasst, als von unbefangenen
Geschichtschreibern insgemein geschieht; aber das neue Buch über
Monk ist desshalb von Werth, weil es die schwersten gegen den Ge-
neral erhobenen Anklagen in der That entkräftet. Dabei würde es
gewonnen haben, wenn Verfasser über die schlimmsten Fehler und
Schwächen seines Helden nicht allzu leicht hinweggeschlüpft wäre.
Die Clarendon- Presse in Oxford lässt eine Serie: „Herrscher von
Indien" erscheinen. Zunächst ein Leben Warren Hastings' von
Trotter ', welcher schon vor 13 Jahren eine Warren Hastings-Biographie
veröffentlicht hat. Den Vergleich mit dem glanzvollen Essay, den
Macaulay im Jahre 1841 über Warren Hastings publicirte, hält Trotter's
Buch freilich nicht aus. Wenn es den berühmten Whig-Historiker
zuweilen an Gründlichkeit übertrifft, lässt sich doch nicht verhehlen,
dass eben die Grundlinien für eine Beurtheilung Hastings', wie Ma-
caulay sie gezogen hat, durch das Ergebniss von Trotter's Forschungen
nicht verwischt sind. — Ebenda erschien von Malleson ein Leben
des Franzosen Dupleix *. Darin werden die Hauptzüge jener wich-
tigen indischen Geschichtsepoche und der Gang der Französisch-Eng-
lischen Kämpfe um den Besitz der Halbinsel mit bestem Erfolge
zusammengefasst.
Eine bei Methuen erscheinende Serie hat Englische Religionsführer
zum Gegenstand. Sie bringt das Leben Cardinal Newman's von
Hutton. Der Verfasser ist Protestant, wird aber der Grösse des
zum Katholiken convertirten Newman in vollem Maasse gerecht.
* W. Stebbing, Peterborough. (Ser: English Men of Action. [Nachrr.
2 Jul. Corbett, Monk. 1889. 56a.])
' L. J. Trotter, Warren Hastings. Oxford. (Ser.: Rulers of India.)
* G. B. Malleson, Dupleix. Oxford 1889. [Nachrr. 621.]
112 Berichte und Besprechungen.
Am gelungensten sind die Theile seiner Arbeit, die sich auf Newman*s
literarische Thätigkeit beziehen, dank welcher der verstorbene Car-
dinal den Spracbgewaltigsten Englischer Zunge anzureihen ist. -—
Hierbei sei erwähnt, dass für Kenntniss der höchst interessanten Per-
sönlichkeit N.'s die eben erfolgte Veröflfentlichung seines Briefwechsels
von besonderer Wichtigkeit ist ^ Ein in der That pietätloser Angriff
auf Newman, vom Standpunkt anglikanischer Rechtgläubigkeit unter-
nommen , ist jüngsthin von seinem ßruder ausgegangen ^. Scheel-
süchtig wird darin des Cardinais Aufrichtigkeit bestritten und ohne
genügende Kenntniss seiner Schriften den Anschauungen desselben
entgegengetreten. Man kann diese Anschauungen so wenig theilen,
als Referent es thut, muss aber, wenn billig geurtheilt werden soll, der
lautern Gesinnung, in der sie vertreten sind, und der seltenen Kunst,
mit der sie dem Leser eingeschmeichelt werden, alle Anerkennung
zollen.
Von Deutschen Publicationen zur neueren Geschichte Englands wären
zu erwähnen: W. MichaeTs aus archivalischen Quellen geschöpfte
Habilitationsschrift über Englands Rolle bei der ersten Theilung
Polens*; eine Abhandlung Fei. Salomon's über Frankreichs Stel-
lung zu einem der schottischen Aufstände*, deren Verfasser
die Sage von Richelieu's Verbindung mit den Schotten aufs gründ-
lichste beseitigt; ferner eine wohl nicht auf Quellenforschungen be-
ruhende, aber bereits Erforschtes geschickt zusammenfassende Mono-
graphie über die Juden in England ^ endlich A. Zimmermannes
S. J, confessionelle Streitschrift über Maria die Katholische ^
in der das Angedenken dieser Königin hochgepriesen und die unter
ihr fortgehende grausame Ketzerverfolgung zu rechtfertigen versucht
wird. — Ein bleibendes Verdienst um Quellenforschung zur politischen
und Culturgeschiohte Englands hat sich F. Tönnies mit einer kri-
tischen Ausgabe von Hobbes' Behemoth und Elements of Law er-
' J. H. Newman, Letters and Correspond. ed. Anne Mozley. 2 Bde.
* F. W. Newman, Contributions chiefly to the Early Hist. of the
late Card. Newman. 1891.
' W. Michael, Englands Stellung zur ersten Theilung Polens. Ham-
burg und Leipzig 1890. [Bibliogr. '91, 977.]
^ F. Salomon, Frankreichs Beziehungen zu dem Schott. Aufstand
1637—1640. Berlin 1890. [Nachrr. 61c.]
'^ K. H. Schaible, Die Juden in England vom 8. Jahrhundert bis
zur Gegenwart. Karlsruhe 1890.
^ Ath. Zimmermann, Maria die Katholische. Eine Skizze ihres
Lebens und ihrer Regierung. Treib urg i. Br. 1890.
England, Neuzeit (M. Broach). 113
worben ^ Die Edition des Behemoth gründet er auf eine Oxforder,
von Hobbes selbst durchgesehene und stellenweise corrigirte Hand-
schrift, nach der nie zuvor gedruckte Stellen aufgenommen wurden;
die Ausgabe der Elements of Law beruht auf einer Textvergleichung
von fünf Handschriften des British Museum und einer zu Hardwick
befindlichen. Diese Tönnies'schen Editionen bilden ein sehr werthvolles
Supplement zu Molesworth's Ausgabe der Werke von Hobbes.
Letzthin ist eine Abhandlung über eine der interessantesten Fragen
aus Cromwell's Zeit erschienen': über die Englischen Bestrebungen
nämlich, welche die Herstellung einer staatsrechtlichen Union mit den
vereinigten Provinzen der Niederlande im Ziele hatten. Die Arbeit
ist eine der Sache auf den Grund gehende und beruht auf kritischer
Verwerthung der einschlägigen Deutschen, Englischen und Niederlän-
dischen Quellen, wie auch der an selbe anknüpfenden Vorarbeiten
anderer Forscher. Wenn der Verfasser, ein Japanese, sich eingangs
entschuldigt: man möge ihm als Ausländer Mängel in der Art des
Vortrags verzeihen, so bedurfte es dessen wahrhaftig nicht. Er schreibt
im ganzen genommen kein schlechteres Deutsch, als man es heutzutage
in manchem historischen Aufsatz zu lesen bekommt.
Nachträglich wäre zu erwähnen, dass die Deutsche Uebersetzung
von Green's Engl. Geschichte seit zwei Jahren vollendet vorliegt und
das grössere Publicum in Deutschland somit Gelegenheit hat^ das mit
Becht viel gepriesene Werk kennen und würdigen zu lernen'.
M. Brosch.
Neuere Literatur zur Geschichte Englands im Mittelalter.
L Besprechnngen einzelner Werke.
Ueber die Vorzeichnangen * und o, das Format und den Druckort s. Bd. V p. 390 u. 418.
Ch. I. Elton, Origins of English hist. 2. ed. rev. 1890. xxiv450p,,
10 Karten [aus geograph. Büchern des 15, u. 16. Jh.] Verf. sammelt
fleissig und klar beste Belege und Literatur [doch fehlen z. B. Seebohm,
Pollock, Scrutton, Gomme, Dareste, Loth] für Britanniens früheste
Geographie, Mythologie, Ethnologie, Prähistorie und Geschichte unter
* Th. Hobbes, Behemoth or the Long Parliament. Edited for the
First Time from the Original MS. by F. Tön nies. Lond. 1889. —
Th. Hobbes, The Elements of Law, ed. with critical Notes and selected
extracts from unprinted MSS. of Th. Hobbes, by F. Tönnies. Lond. 1889.
^ Englisch-Niederländische ünionsbestrebungen im Zeitalter Cromweirs.
Von Gempachi Mitsukury. Tübingen 1891.
' J. R. Green, Gesch. des Engl. Volkes, übers, von E. Kirchner.
Berl. 1889. 2 Bde. [Vgl. Nachrr. '89, 141 c]
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. 8
114 Berichte und BesprecUuugen.
Kelten, Römern und heidnischen Germanen. Ausführlich behandelt
dieser Rechtshistoriker das Erbrecht (nach Localbräuchen von 170 Orten),
besonders die Jüngstenfolge, die er einer Vorkeltischen, Pinnischen [?]
Rasse zuzuschreiben neigt. Und überall, von der Steinzeit bis um 600,
wird dies Handbuch dem Culturhistoriker zur ersten allgemeinen Orienti-
rung dienen; im Anhang sind die classischen Stellen über Nordwest-
Europa, von Pytheas bis Dicuil, abgedruckt , und die Autoren alpha-
betisch, mit der Seite wo Verf. sie benutzt, verzeichnet, Orts- und Sach-
index sind beigegeben. Ohne zwar selbst Philolog zu sein, beobachtet
Verf. mit offenem Auge die Ergebnisse der Sprachforscher, namentlich
der Keltisten, wie der Archäologie und Volkskunde. Vollständigkeit
(z. B. über die Blutsbrüderschaft) hat er wohl nicht einmal angestrebt.
Vorsichtig berichtet er die verschiedenen Theorien, wo er nicht Quellen
übersetzt, meist ohne sich fest zu entscheiden. Von den gelehrt er-
fundenen Sagen des Kelt. MA. ist er kritisch genug, sich gänzlich zu be-
freien. Der hauptsächliche Mangel des Buches besteht in der völligen
Unkenntniss von gegenwärtiger Deutscher Forschung ; und wohl dess-
halb ist das, allein ins MA. reichende, letzte Capitel, über die Ger-
manischen Eroberer und ihre heidnische Cultur, gar so dünn gerathen.
üeber Offa von Angeln z. B. und über Beowulf, über Runen und
Sagen der Germanen um 500 weiss Deutsche Alterthumskunde denn
doch mehr, als Elton bringt, der meint, deren Kostüm durch Nordische
Sagas des 12. Jahrh. von schwerterreichen Seekönigen zu erhellen.
*T. Eerslake [f], Saint Richard, the king of Englishmen and bis territory
a. D. 700—720; added: The Celt and the Teuton in Exeter. 1890. Clevedon,
Selbstverlag. 96 p. — Der um 721 zu Lucca begrabene Vater von Willibald,
Wunnibald und Waldburg aus Wessex heisst erst seit dem 11. Jahrh. in
Herrieden und Eichstätt König Richard, und sein Cult zu Lucca ward kurz
vor 1327 in Eichstätt nachgeahmt. Verf. bringt nur die bekannten Belege
bei (Mon. Germ. 7, 262; 15, 90; 25, 594 f.), und nicht in bester üeber-
lieferung. Ohne die [neuerdings von Holder-Egger MG 15, 90 gesammelten]
Gründe gegen die Authenticität des Namens, der Würde und der Heiligkeit
Richard's zu widerlegen — die Worte der Heidenheimer Nonne passen auf
keinen noch so kleinen König — , versetzt er Richard an die Spitze einer
Germanischen Ansiedlung in Devonshire, die dem Westsächsischen König
vorausgedrungen sei, ohne den Schatten eines Beweises. [Die Hagiographie
hat Übrigens den Angelsachsen noch einen Prinzen Richard nebst einem
König Hugo geschenkt; Mon. Germ. 15, 558 ff.] Auch über die Eltern des
Bonifaz baut Verf. luftige Hypothesen; dessen Geburtsort Crediton heisse
nach der Scotischen Heiligen Crida [?] ; Lundenwic bedeute Sandwich. [Für
die gewohnte Deutung London spricht Hlothaeres Gesetz am Schluss.] Zu
Bonifaz' Cultus in England verzeichnet Verf. zwei Winfridkirchen in Devon,
einen St. Winfrid's well zu Crediton [wie alt ist der aber?] und je eine
England, Mittelalter (F. Liebermann). 115
Bonifazkirche zu Bonchurch und Bunbury. Mit Recht betont Verf., dass
die Angelsächsischen Annalen [von Winchester] den parteiischen Bericht der
Westsächsischen Dynastie darstellen, und weist einstige Keltische Mission
aus den Namen der Kirchenpatrone in Devonshire nach. Er meint hier
von Südirischen Glaubensboten, im Unterschiede von Columbas Anhängern,
Spuren zu erkennen. — Der Ortsgeschichte und der Hagiographie dient
auch der zweite, zuerst 1873 erschienene Aufsatz über die Grenze zwischen
Westsachsen und Wälschen innerhalb Exeters, dessen Werth für die Er-
kenntniss der Germanischen Eroberung im Südwesten allgemein geschätzt
wird. — Man bedauert, dass dem fieissigen, gelehrten, selbständigen und be-
gabten Alterthümler Kritik und wissenschaftliche Schalung mangelten. Vgl.
Antiq. Oct. '90, 182.
*C. Gross, The Gild merchant ; a contributioD to British municipal
history. 2 Bde. Oxford 1890. xxiv332, xij447 p.
Dies Werk fordert die Brit. Geschichte der Genossenschaft, Stadt,
Wirthschaft und der meisten einzelnen Städte höchst bedeutend.
Grossentheils schafft es erst die Grundlage der eigenen und aller
künftigen Forschung durch Feststellung einer Riesenmenge von Einzel-
tbatsachen. Der ganze zweite Band enthält nämlich Urkunden für
93 Städte, vom 12.— 18. Jahrb., darunter üngedrucktes allgemeiner
Wichtigkeit, aus Londoner und Bodley*s Bibliotheken und zehn Stadt-
archiven. [Leider fehlt eine Anordnung naoh Zeitfolge.] Auch wo
Drucke vorlagen, brachte Nachvergleichung manche Besserung, selbst
an Arbeiten der Record-Commission. Neben den Quellen beherrscht
aber der Verfasser in einer für Englische Bücher beispiellosen Weite
die Literatur auch des Festlandes [natürlich ohne die neuesten, be-
sonders juristischen Arbeiten, die 1888 noch nicht nach der Harvard-
Universität, wo er Geschichte lehrt, gedrungen sein konnten; vgl.
DZG TI, 513]. Seine Literaturliste füllt I p. 301—32; und seiner
in Aussicht gestellten Bibliotheca von 4000 'Büchertiteln darf man
um so gespannter entgegensehen, als man bedeutendere Werke, z. B.
Schottischer Antiquare, bei uns kaum dem Namen nach kennt.
Wie bei einem Schüler Göttingens zu erwarten , zollt er nicht
nur Höhlbaum die verdiente Anerkennung, sondern versteht die fest-
ländischen Forschungen über Deutschlands und Nordfrankreichs Stadt
und Wirtbschaftsgenossenschaft gründlich: er vergleicht, natürlich
ohne für Deutschland neue Ergebnisse, in Kürze „Die Kaufgilde
des Festlands" (I, 282—300), die Bewidmung mit dem Rechte einer
älteren Stadt und den Rechtszug an den Oberhof der Mutterstadt
(267—300), und behandelt ausserdem Flandrische und Hanseatische
Beziehungen 108 f., 150, 192—9, 214. Um so mehr ist zu rühmen,
dass er sich von den Theorien eines Deutschen Volks wirths, der nur ver-
116 Berichte und Besprechungen.
einzelte Erscheinungen, ja die blosse Ausnahme, zur allgemeinen Regel
machte, überhaupt von den Vorurtheilen früherer Darsteller, die er
scharf nachprüft, und von den Analogien mit fremden Ländern nicht
irre führen lässt. Seine heftige Sprache gegen die Vorgänger klingt nur
zu — Deutsch.
Für die drei Jahrhunderte nach 1150 ist Verfasser zu klaren
abschliessenden Ergebnissen gelangt ; auf den Gebieten, wo die Quellen
reichlich fliessen, wo der Historiker mehr fleissig zu sammeln, über-
sichtlich zu ordnen und deutlich wiederzugeben hat, liegt des Verfassers
Stärke : der Jurist wird manches abstracter formuliren , und der Volks-
wirth zu vielen Erscheinungen die wirthschaftlichen Ursachen und
Folgen genauer aufspüren und über die Monopolsucht der Gilde und
ihre Unterdrückung des Unternehmungsgeistes, in Anbetracht der
damaligen Kindheit des Verkehrs, der fester Formen bedurfte, weniger
vom Standpunkte des modernen Freihandels aburtheilen. [Vgl. Som-
hart, Jbb. f. Nat.-Oekon. 3 F. I, 756: die Politik musste den noch
spärlichen Waarenstrom stauen, um ihn überhaupt lebendig zu er-
halten.]
Die Kauf(mann8)gilde auf den Britischen Inseln kommt [unter diesem
Namen] in Urkunden vor, die sicher seit 1108, wenn nicht einige Jahre
früher, datirbar sind; deren vielleicht früheste ist die für Canterburj [1106—8
laut Anselm's Epist. IV, 59; 61]; wenig früher können die Urkunden
für Wilton, Burford und Leicestar sein; es folgen Beverley [1126—33 be-
grenzbar] und York 1130/1. Verf. nennt 102 Städte in England, die eine
Kaufgilde hatten, 30 in Wales, seit 1227, und 38 in Irland, seit 1192. Unter
Edward I. hat mehr als ein Drittel aller zum Parlament berufenen 166 Städte
eine Kaufgilde; doch nicht immer die wirthschafblich bedeutendsten oder
im Parlament vertretenen oder reichsunmittelbaren besitzen sie. In London
[seit dem 12. Jahrb.], Kents Fünf Häfen, Exeter, Norwich, Northampton.
Colchester fehlt sie. Als erstes Stadium der Gilde nimmt Verf. einen
privaten, [rein?] wirthschaftlichen Verein an, der in zweiter Stufe zur Stadt
in Beziehung trat, weil [u. a.] bei überhaupt kleiner Volkszahl die Gilden-
brüder mit den einflussreichsten Bürgern, imd besonders die zum Regiment
fähigen Kreise unter beiden, dann aber bei damaliger Aehnlichkeit zwischen
den Strebungen der Stadtbewohner die Interessen der Gilde mit denen
der Stadt vielfach identisch waren. Durch l^mglands dynastische Ver-
bindung mit Französischen Territorien [durch nationale Einung] und pohzei-
liche Sicherheit unter der starken Normannenkrone erwuchs [besser: hob
sich] der Handel und mit ihm die Gilde seit dem Ende des 11. Jahrh.
Der Ortsbrauch wechselte im Englischen MA. so bunt, dass man ein all-
gemein zutreffendes Verfassungsrecht der Gilde oder der Stadt nicht
systematisiren darf; nicht einmal der Entwicklungsgang im Verhältniss
zwischen Gilde und Stadt läuft in den verschiedenen Orten parallel; in
dessen Beleuchtung liegt der Glanzpunkt von Gross' Werk.
England, Mittelalter (F. Liebermann). 117
Die Gilde hängt stets an der Stadt [und zwar je Eine an Einer], nie
am Dorf oder Flecken , und überflügelt sie nie ; meist bleibt sie ihr unter-
geordnet, unter ihrer Aufsicht ; sie ist nirgenfls der Keim der Stadt, sondern
ein Reis eigener Wurzel, das im 12. Jahrh. dem Stamme der Stadt auf-
gepfropft ward und als deren mächtiger Ast ihr Gedeihen f5rderte. Wenn
allerdings die Gildhalle, vor 1200 in doch nur wenigen Städten, zum Rath-
haus wurde, so lässt sich das leicht anders als mit der irrigen Annahme
erklären, die Gilde sei zur Stadt erblüht.
Ursprünglich ist die Gilde nirgends mit der Stadt identisch; und später
wird an manchen Orten ihr drückendes Monopol von der Gemeinde offen
bekämpft; die Krone wirft ihr vor, die Gilde werde reich, die Stadt arm.
Durch die Tyrannei der Gilde [wohl nur neben anderen Ursachen], meint
Verf., verlassen Handel und Gewerbe manche alte Stadt und wandern in
freiere Landstädte aus. Die Stadt entstand unter den Angelsachsen aus der
Festung [u. a. auch dem Markte!] durch Exemtion ihres Gerichts aus der
Hundert- und Grafschaft; sie erhob sich seit dem 12. Jahrh. durch könig-
lichen Freibrief zum Liber burgus, den nicht Ein Recht, sondern eine Summe
von Rechten (hier mehr, dort weniger) auszeichnet; zur Corporation ward
zuerst Coventry 1345; doch schon viel früher wirkte die Gemeinde that-
sächlich als juristische Person und wurde auch begrifflich als solche hin-
gestellt. Die Selbstpacht der dem König aus der Stadt erwachsenden Ein-
künfte, die Wahl eigener Beamten, das selbständige Gericht und Stadtrecht
und die Kaufgilde, neben der meist Zollfreiheit durch das ganze Reich
(vorbehaltlich früherer Vorrechte) steht, sind die Gerechtsame, auf Grund
welcher sich meist die Bürger zur ewigen Gemeinde verkörpern. Also die
Gilde ist nur Ein Recht der Stadt unter mehreren, allerdings das häufigst
erwähnte, aber bis um 1250 nicht das massgebende: mancher Liber burgus
wird ohne sie oder neben ihr privilegirt. Firma burgi (also eigene Gasse),
Gericht und Polizei verbleiben der Stadt; erst Ende des 13. Jahrh. ent-
wickelte manche Gilde aus dem anfänglichen blossen Schiedsgericht eine
Handelsgerichtsbarkeit.
Auch Verfassung und Verwaltung, Charakter und Aufnahmeart der
Mitglieder, Satzungen und Archiv gestalten sich anders bei der Gilde als
bei der Stadt. Der Zweck der Gilde ist [seit dem 12. Jahrh.] nur nebenher
fromm- wohlthätig und gesellig; in der Hauptsache regelt sie als ein Organ
der Stadtverwaltung Handel und Gewerbe ; sie soll Theurung und Betrug ver-
hindern. Ihr Mitglied geniesst die Freiheit des Handels ohne Zoll (kraft Gilden-
rechts zunächst nur am Ort, kraft Freibriefs im ganzen Lande), während
jeder andere in der betreffenden Stadt nur mit Erlaubniss der Gilde und
nur gegen Zoll oder Pauschalabgabe an bestimmten Orten und Zeiten, in
gewissen Waaren Handel treiben darf und besonders im Detailliren be-
schränkt wird. Auch im Grossen darf nur der Gildengenosse vom fremden
Händler einkaufen. Es gab also neben der Gilde bisweilen Händler, viel-
leicht Villane und Vaganten. Jeder Genosse zahlt der Gilde Schoss und
Loos (Woi*te die, auch einzeln gebraucht [seit etwa 1100], nur Beisteuer
bedeuten). Der Bürger ist dagegen zu Wach-, Geschworenen- und Amts-
118 Berichte und Besprechangen.
•dienet, zum Besitz eines stadtischen Grundstücks verpflichtet. Er wird durch
die Stadtversammlung aufgenommen. Die Gilde nimmt einen neuen Bruder
gegen Eintrittsgeld und Gehorsamseid in ihrer «Morgensprache' auf, die
alle Viertel-, Halb- oder Jahr sich versammelt, Beamte wählt, Verordnungen
erlässt, schätzt und schmaust. Auch diese Tagung und das Mitgliedsrecht
heisst Gilda. Keineswegs jeder Bürger oder gar Mitbewohner der Stadt
gehört zur Gilde; diese nimmt nur Zahlungsfähige und vorzüglich Ve]>
wandte (Erben) eines verstorbenen Gildemanns auf; das Mitgliedsrecht kann
verschenkt, erheirathet, ererbt, aber (in Andover) nicht verkauft werden.
Den Villan Hess nur manche Gilde zu; gehörte ihr einer Jahr und Tag
an, so war er frei (wie durch Stadtbewohnen). Auch Leute ohne Vollb ärger-
recht fanden Zutritt, so auf ezimirtem Boden in der Stadt oder auswärts
Wohnende, sodann Ritter und Frauen, klösterliche Stifter und Prälaten.
Weder zur Bürgerschaft noch zur Gilde zählten in der Stadt mancher
Immunitätsherr mit seinen Hintersassen auf ezemtem Grunde, die zahlreichen
Arbeits- und Hausgehilfen, die Villanen, die Juden. Viele Eaufleute gehörten
^u mehreren Eaufgilden. Im 12. Jahrh. war der Handwerker mit dem
Verkäufer noch meist identisch^ er bildete in der Kaufgilde bis zum
14. Jahrh. die Mehrzahl; nur wenige Städte schlössen Weber und Walker
vom Vollbürgerrecht aus. Der Gilde steht meist ein Alderman vor mit
2 — 4 Genossen; doch begegnen mannigfache andere Namen und Zahlen für
diese leitende Behörde.
Die Beziehung zwischen Gilde und Stadt wurde allmählich, doch in
verschiedenem Grade und zu verschiedenen Zeiten, namentlich im 14. Jahrh.
enger: nur als Gildenbruder oder nur mit Genehmigung der Gilde konnte
man das Bürgerrecht mancher Stadt erwerben; oder die Gilde setzte den
Bürgermeister ein, wahrte Gasse, Bücher und Gerechtsame der Stadt und
wurde selbst zum Bürgerausschuss (Stadtrath). Die Gilde wuchs zu solch
communaler Macht besonders früh in mittelbaren Städten, deren Gericht,
unter herrschaftlichem Vogt, wenig Ansehen genoss (während in König-
städten die Bürger selbst den Richter wählten und achteten) ; erst seit dem
14. Jahrh. hob sie sich überall in 'Folge der handelsfreundlichen Politik
des Königs. Eine völlig amtliche Verschmelzung von Gilde und Stadt, die
freilich das Volksbewusstsein oft verwechselte, bildet jedoch ebenso eine
Ausnahme wie der äusserste Gegensatz, der offene Kampf zwischen beiden.
Das Wort Hansa ist Hochdeutsch und bedeutet, wie die Angelsächsische
Form, hös, ursprünglich Schaar. Es erscheint in England, zuerst im Norden,
fast nur in Stadtfreibriefen (deren Verfasser 45 seit 1180 aufzählt), neben
der Kaufgilde. Es bedeutet Gilde (Hanshus = Gildenhalle) und später
Compagnie, femer Abgabe an die Gilde vom neu Eintretenden oder vom
Fremden für Handelserlaubniss oder vom Genossen zweiten Ranges, endlich
das Recht solche Abgabe zu fordern.
Die innere Verfassung der Stadt entwickelt sich vom 14. — 17. Jahrh.
allmählich und still zur Oligarchie, da bei vermehrter Einwohnerzahl viele
kleine Leute die Aemterlast nicht mehr tragen mochten. Wohl gewannen
die Gewerkzünfte auch in England an Bedeutung; aber mit Recht verwirft
England, Mittelalter (F. Liebermann). 119
OchenkowBki den Mythus, dass sie (wie auf dem Festland) gewaltsam gegen
die Gilde gestritten oder gar einen Sieg der Demokratie errungen hätten.
An den Kämpfen in Englischen Städten zwischen Rathsausschuss und Ge-
sammtgemeinde, zwischen Reich und Arm, nehmen Gilde und Zunft als solche
keinen Antheil. Nur in flinf Nordenglischen und drei Irischen Städten
rangen die Zünfte der Aristokratie (nicht der Kaufgilde) Antheil am Stadt-
regiment ab. Die Zunft wird urkundlich zuerst 1130 erwähnt; sie umfasst
nur Ein Gewerbe und bildet kein Glied der Stadtverfassung (also in beiden
Stücken unbedeutender als die Gilde). Doch übt sie Zunftzwang kraft
königlichen Freibriefes; seit etwa 1400 wird sie von der Stadt privilegirt.
Anfangs bilden die Zünfte Glieder der Gilde, sogen aber, als um 1350 Handel
und Gewerbe selbständig erstarkten, die wirthschafüiche Kraft des Ge-
sa^nmtkörpers allmählich auf, und übernahmen die GewQ^rbeordnung. Das
ermöglichte z. Th. der Untergang des Ackerbaues durch Bürger und der
Machtverlust der allgemeinen Stadtversammlung (Grossen Bürgerschaft) zu
Gunsten jenes Rathsausschusses. [Offenbar bleibt hier nq^h manches für
künftige Forschung aufzuhellen.] Seit dem 15. Jahrh. führt die Gilda
mercatoria kein unabhängiges Dasein mehr und wird immer seltener er-
wähnt. Hier zerfiel sie in Zünfte, dort gab sie nur den Namen für den
Zünfteverein, anderswo lebte sie als frommer und geselliger Verein weiter.
Nur in Preston wird sie noch alle 20 Jahre gefeiert.
Die Compagnie der Kaufleute übernimmt zwar die von den Zünften
nicht vollzogene Thätigkeit der Gilde^ ohne ihr doch zu entstammen. Sie
umfasst keine Handwerker mehr. Sie erscheint nie sehr zahlreich, meist
in der Neuzeit, gar nicht in London und wo belebter Handel Einzelzweige
ausbildete. — Die Compagnie der Stapler, zu der auch Fremde gehörten,
besitzen seit Edward I., oder etwas früher, das Vorrecht, Englands Roh-
producte, namentlich Wolle, in gewissen Häfen zu sammeln und nach
Niederländischen Märkten (seit Richard II. Calais) auszuführen. Die Krone
errichtet den Stapel des Zolles wegen und lässt dessen Beamte, die später
meist mit den Bürgermeistern identisch werden, den Fremden schnelles
Handelsrecht sprechen. — Der Privatverein der Merchant adventurers, nur
von Engländern, besass Ausfuhrmonopol auf gewisse Fabricate, namentlich
Tuch. Er behauptete, unter Heinrich III. vom Herzog von Brabant gestiftet
zu sein, erhielt den ersten Freibrief 1407 und ward imter den Tudors be-
deutend. Seine Seele und vielleicht Wurzel war die Londoner Mercers-
Compagnie.
Wie die starke Krone der Anglonormannen keine Freistädte, keine
Städtebünde, keinen offenen Krieg zwischen Patriciem und Zünften auf-
kommen Hess, so duldete ihre früh über das ganze Land hin erstarkte
Rechtsprechung auch keinen verpflichtenden Rechtszug der Tochterstadt an
einen Oberhof der Mutterstadt. (Richard'a I. Charte für die Bedforder steht
dem sehr nahe: „Si contenderint de judicio, quod cives Oxenefordie judi-
cabunt ratum habeant, quia sunt de eadem lege"). Und doch kam die
Affiliation von Städten von Angelsachsenzeit bis zum 18. Jahrh. vor; Ver-
fasser sammelt 196 Beispiele ; Londons Recht dient 28 Städten zum Muster,
120 Berichte nnd Besprechungen.
darunter 20 mittelbar und einer durch drei Zwischenglieder. Als die Eng-
länder Irland und Wales eroberten, ward Bristol, bezw. Hereford Muster flir
dortige Stadtverfassung. In Schottland fand Newcastle einige Nachahmung.
Verbrieft wurde solche Bewidmung mit fremdem Recht zuerst Glouoester,
1199. Die Tochterstadt liess sich oft von der Mutter deren Recht im Ein-
zelnen mittheilen; und auf diese Weise gelangte Ortsrecht zur Aufzeichnung
[wie in Deutschland; Schröder, Dt. Rechts-G. 636].
Die Schottische Stadtgeschichte entwickelte sich weit einheitlicher,
weil der Staat mehr eingriff, und Leges burgorum codificirt wurden. Die
Städte werden in königliche und baroniale mit oder ohne Jurisdiction ein-
getheilt; wie auf dem Festland bilden die königlichen Burgen einen Bund,
lassen ihr Recht vom Römischen beeinflussen und erleben (im 15. — 17. Jahrh.)
den Kampf zwischen der aristokratischen Gilde und der Zunft, die Selbst-
verwaltung und Antheil am Stadtregiment nur theilweise von den Eanf-
leuten erlangt. Die Gilde, die Verfasser in 66 Städten, seit David L, nach-
weist. Übt Handelsmonopol über eine ganze Landschaft, sie besteht, von der
Stadt gesondert, mehrfach noch jetzt. Diese völlige Verschiedenheit von
Englands Entwicklung erklärt Verfasser aus der Schwäche der Schottischen
Krone, ihrer Französischen Politik seit 1306 und dem Einflüsse Flandrischer
Einwanderer.
Des Verfassers Ansicht von der Entstehung der Kaufgilde aus der
Nachahmung der Nordfranzösischen nach der Eroberung theile ich nicht.
Mindestens widerlegt er keineswegs, dass die Gilde den Familienschutz er-
setze [man vgl. noch in der späten Kaufgilde die Erblichkeit der Ge-
nossenschaft und den Beweis durch Eideshilfe der Genossen], oder dass die
Gilde unter Ine und Alfred, unter JEthelstan und um 1100 nicht mit der
späteren Kaufgilde wurzelhaft zusammenhänge. Wäre die letztere durch
die Verbriefung erst geschaffen, so würde man sich unmöglich schon, unter
Sohn und Enkel Wilhelm's I. auf die Zeit vor der Eroberung als auf Muster
der Gilda mercatoria bezogen haben, auch nicht irrthümlich, wie Verfasser
seiner Theorie zu Liebe annehmen muss. Gänzlich misslingt der Versuch,
in ^ethelstan^s Gesetz den wenigstens theilweisen Charakter eines Gilde*
Statuts, die polizeiliche, communale Befugniss der Gilde, die Spitze des
Bürgers gegen den Adel darin zu leugnen. Die Angelsächsischen Ausdrücke
gildan, cepmanne-gilde, Gildhalle (-hus), wite, chepmannesela, scot, lot,
morgespeke, alderman, eldestuard, eldefad[r], (for)wardman, ferthingman
wären höchst auffallend, wenn die Gilde aus Frankreich käme. «Teuere
in gildam suam* kann nicht forterklärt werden als , Besteuerungsrecht be-
sitzen ** oder sgildscip* als kirchlicher Sprengel. Und wäre es denkbar,
dass zu Canterbury um 1107 das Domkloster, dessen Leiter ebenso wie die
bezeugende Obrigkeit Französisch sprachen und Lateinisch urkundeten,
einen Vertrag mit der Kaufgilde auf Angelsächsisch aufgesetzt hätte, wezm
diese nicht eine Altenglische Einrichtung war? Immerhin wird für die
fleissige Sammlung der Stellen und Ansichten auch Über die Angelsächsische
Gilde Jeder dankbar sein, selbst wer des Verfassers übrigens nur schwankend
vorgetragene Meinung hier nicht theilt. [Vgl. u. Angelsachsen ; Stadt.] Ebenso
England, Mittelalter (F. Liebermann). 121
wird Londons firühere Verf.-G., glaube ich, anders und nicht ohne die Gilde
zu verstehen sein; die Libertas civitatum muss dazu herangezogen werden.
Höchst werthvoU ist das reiche Glossar und Register. Im Einzelnen
bessere: II, 403En: ein; 395 basto: Weissbrot; 393 advocatus: königlicher
Stadtvogt; 407 hloter: schätzen; I, 79 Alderman als stadtischer Beamter
ist nicht zu erweisen durch Ann. Anglosaxon. a. 886, wo ein Graf gemeint
wird, oder durch Spelman, der einer Interpolation der sog. Leges Edwardi
Confessoris vom 13. Jahrh. folgt. Vgl. SatR 22X190, 594; Ath. 14II91, 210;
®W. Cunningham, Economic R I, Apr. 1891.
"^A deserlpüye catalogue of ancient deeds in the Public
Record Office. Prepared under the — Deputy keeper of the Records. I.
viij729 p. — Unter Leitung von H. C. M. Lyte verzeichnen hier
E. Salisbury, G. F. Handcock und C. H. Woodruff in ganz
kurzem Englischen Auszuge: A) 1819 Urkunden aus dem Schatz des
Exchequer-Empfangs, die früher im Westminster-Capitelhaus lagen,
B) 1798 aus der Court of augmentations [Behörde für die durch
Confiscation, namentlich der Klöster im 16. Jahrb., erweiterten Kron-
einkünfte] und C) 1780 aus dem Kanzleigericht, die früher im Tower
und in der Rolls Chapel ruhten. (Die ferneren Nummern dieser drei
Reihen und eine vierte Sammlung, die des Rememorator am Exchequer,
wird ein späterer Band verzeichnen.) Die frühesten dieser Urkunden
datiren vom 12. Jh., so A 231 ; 1042 f.; 1045; 1051 (alle für H. Trinity
zu London) ; 942 und wenige andere [unter den je ersten 150 Nummern
von A, B, C keine] ; die spätesten Urkunden entstammen Heinrich's VIII.
Zeit, die meisten dem 14. Jahrh. Verschwindend gering ist die Zahl
der vom König ausgestellten oder das öfFentliche Leben unmittelbar
berührenden Urkunden. Nur ausnahmsweise ist ein Actenbündel
derselben Herkunft im Archiv bei einander geblieben; auf welche
Grafschaft sich jede Nummer bezieht, bemerken die Herausgeber meist
am Rande. In die Hand der Staatsbehörden gelangte diese Riesen-
masse von Privaturkunden, weil sie theils aus säcularisirten Stiftern
stammten, theils zum gerichtlichen Beweise dienen, theils von der
Kanzlei inrotulirt werden sollten.
Der Inhalt ist überwiegend urkundliche Landübertragung, lebens-
längliche Verpachtung von Freigut, Rechtsverzicht zu Gunsten des
factischen Besitzers, mehrseitige Beurkundung (mit ausgezahntem
Blattrand), Quittung, Vertrag, Anwaltsbestellung, Schuldschein,
Testament. Also für die Geschichte des Englischen Privatrechts fliesst
hier eine wichtige Quelle. Die in den Urkunden häufig vorkommen-
den Ortsgewohnheiten auszuziehen, verbot dagegen Raummangel.
Einiges zur Culturgeschichte und zur Entwicklung der Englischen
Aemter verzeichnet der nur zu kurze Sach-Index p. 728 f. Volle
122 Berichte und Besprecbnngen.
160 Seiten, dem Orts- und Personen- Verzeichniss gewidmet, befriedigen
wohl den Localhistoriker und Biographen. Der Erforscher der all-
gemeinen Geschichte in Einer Periode wird jedoch schmerzlich eine
chronologische Concordanz zu diesen 5000 Archivalien vermissen ; der
Katalog folgt ihrer Numerirung, die auf Zeit oder Ort nicht Bück-
sicht nimmt.
Ferner wird man vielbeschäftigten Archivaren zwar billig die
Arbeit erlassen, ündatirtes aus der Literatur genau zu bestimmen und
anzugeben, ob und wo manche Urkunde auf den Bollen eingetragen
oder gedruckt erschienen ist. Allein um die leichte Mühe, das Zeit-
alter der Originalien aus paläographischem Augenschein ungefähr
anzumerken, mögen die Heransgeber hiermit gebeten sein! Immerhin
verpflichten sie die Wissenschaft zu lebhaftem Danke durch Willens-
kraft und Fleiss, mit denen sie endlich die erste Ordnung bringen in
einen Quellenstoff, der allein seiner üeberfülle und des mangelnden
Wegweisers wegen für die Geschichte bisher so gut wie undurch-
dringlich war.
Einzelnes herauszuheben ist rein willkürlich: Simon von Mont-
fort empfangt 1258 Bürgschaft für eine Heirath zwischen Lacj und
Longespee; B 194. Die Lage der Kölner Gildhalle in London 1235
bestimmt A 1791. Ledulf der Deutsche, Bürger von London, und sein
dort Grund besitzender Sohn Johann [im 14. Jahrb.] kommen C 1618
vor. Bichard L bestätigt 1189 zu Geddington [nicht Garsington]
St. Alban's Besitz und Becht, welche Bestätigung er am 12, November
1198 [nicht a. 7., sondern offenbar gleichzeitig mit der Neusiegelung
für St. Alban*s Celle Tynemouth, bei fiound, Ancient charters p. viy;
vgl. DZG V, 400] neu siegelte auf Grund der Deutschen Gefangen-
schaft; diese Worte lauten wie DZG III, 238. - Vgl. SatB 23V91,
630; Ath. 21III91, 375.
Edward Bums [t 1886], The coinage of Scotland, illustrated
from the cabinet of T. Coats of Perguslie and other collections. I:
1124-1406; II: 1406-1707; xxiv, 865; 556 p. ; IH: [79] plates
and descr. of the [1547] figures. Edinb. '87. gr. 4^
Dieser prächtige Catalogue raisonn^ ist von G. Sim fertig corrigirt
worden; auch dessen Tod (8X87) wird in der Anmerkung zur Vor-
rede vermerkt. Das Biesenwerk umfasst die gesammte Zeit der
Schottischen Münzprägung. Denn was auf Schottischem Boden an
Münzen aus der Zeit vor David I. gefunden ward, ist Bömisch,
Brythonisch, Angelsächsisch, Northumbrisch, Kufisch; und nur irrig
schrieb man früher einige Schottische Münzen David's Vater und
älterem Bruder zu. Aus den 3^2 Jahrhh. vor 1488 [Neuzeit beachte
England, Mittelalter (F. Liebermann). 123
ich hier nicht] werden etwa 650 verschiedene Typen verzeichnet.
Gegen frühere Forscher that Bums einen bedeutenden Fortschritt
(vgl. I, xx) in Einzelheiten ; leider fehlt eine historisch entwickelnde
üeberschau der Münzgeschichte, ebenso wie vergleichende Tabellen
nach Zeit, Zahl, Form, Metall, Schwere, Feingehalt. Zu einzelnen
Stellen des Katalogs, meist beim ersten Vorkommen eines Typus, zeigt
sich, dass Verf. die geschichtlichen Fragen verstand und deren Ant-
wort zu fördern vermochte ; nur die Zusammenfassung muss der Leser
selbst vollziehen ; der treffliche Index erleichtert dies und verzeichnet
z. B. die Gesetzgebung unter „Acts of parliament", die Literatur unter
„Authorities".
Präger sind nur die Könige (ausser Graf Heinrich v. Northumberland,
David's I. Sohn, der in Carlisle, Bamborough u. Corbridge münzt). Münz-
stätten waren anfangs Berwick, Roxburgh, sodann erst Edinburgh, Perth, Stir-
ling und noch später (auch, ausser Aberdeen, selten) 13 andere Orte (s. Index :
.mint*). [Deutlich drückt sich hierin aus, wie auch dieser Theil von
Schottlands staatlicher Cultur von den Anglonormannen imd dem Anglischen
Städteleben im Südosten abhing.] Währung, Stückelung, Form, Schrot
und Korn der Münzen ahmten von Anfang an England genau nach. David
führte als Münzpfund das Londoner ein zu 15 Unzen zu 20 Pfennigen zu
24 Gran; davon waren je 11 Unzen 2 Pf. fein. Zunächst wurden nur
Silberpfennige geprägt, seit Alexander III. auch halbe und viertel. Mit
Robert I. begann die Münzerleichterung: er schlug 315 (statt bisher 300)
Pfennige aus demselben Pfund, und David II. 1357 nach Englischem Muster
300 zu 18 Gran aus einem Zwölf-Unzenpfund, dann 1367 aber 352 zu
15*7-»* Gran; letzterer führte Grote ein zu 4 (und halbe zu 2) Pfennigen.
Seit Jacob I. herrschte das Troyes- Pfund zu 16 Unzen, Edward III. ver-
rief schon 1356 die Schottische Münze von 1351 als zu leicht; 1390 galt
sie in England nur die Hälfe des Nennwerthes. Die erste Goldmünze schlug
David IL: sein Nobel ähnelt dem Edward's III. und enthält ebenfalls
120 Gran 23 V» karätigen Goldes. Seit 1393 erscheinen Lions (auch Scuta,
Kronen, St. Andrews genannt), nach dem Muster des Französischen Ecu de
la couronne, um 3 Pfennige theurer als der Nobel. Schon imter demselben
Robert gibt es davon einen Demy, unter Jacob I. Halfdemies [merkwürdig
hybrides Wort !]. Die ebenfalls goldenen Rider und Unicom erscheinen um
1475 bezw. 1484, mit Halbstücken und Quarter-rider. (Ueber Schottische
Goldminen s. II, 251.) Billon (verfälschtes Silber) vermünzte zuerst Robert III. ;
und seit 1470 gab es Placks und Halfplacks, zugegebenermassen aus
solchem Mischmetall, das an Qualität später weiter sank. Endlich begann
1466 Kupfermünzung ; der Black penny werthete anfangs V^, dann V* Silber-
pfennig. Eine bedeutende Schädigung des Schottischen Metallreichthums
brachten die Lösegelder, welche Schottland an England für die gefangenen
Könige Wilhelm und David II. zahlen musste.
Die Inschrift auf den Münzen ist stets Lateinisch und nennt den König,
bisweilen den Mönzort, seltener den Münzer, und gibt bisweilen einen
124 Berichte und Besprechungen.
christlichen Spruch. Vom ist abgebildet des Königs Kopf in Profil (mehr-
fach bleibt der Stempel des Verstorbenen noch unter dem Nachfolger),
hinten ein Kreuz mit Verzierungen, die erst im 15. Jahrh. heraldischen Sinn
bergen. Der Schottische Löwe erscheint auf Münzen zuerst in dem Schilde,
den der sonst Edward dem III. zu Schiffe nachgebildete König auf dem
Nobel hält; alsdann ersetzt er den Königskopf auf jener Goldmünze, die
desshalb Lion heisst; deren Rückseite zeigt den Nationalheiligen Andreas
auf dem X-Kreuz, statt dessen auch das Andreaskreuz allein begegnet.
Unter Jacob III. ist des Königs Kopf bisweilen in halbem Profil dargestellt,
und auf dem Rider der König gewappnet zu Ross ; damals erst kommt die
Distel als Volksabzeichen und das Einhorn vor. Um 1280 scheinen an der
Schottischen Münze dieselben Meister beschäftigt, die Edward I. vom Fest-
land mitgebracht hatte; so sehr ähnelt ihr Pfennig dem Englischen. Um
1357 bezw. 1364 arbeiteten für sie die Florentiner Meister Jakob Mulekyn;and
Bonagius, der frühere Münzer des Bischofs von Durham. Vgl. Ath. 23VI88, 799.
Literae Cantuarienses ed. Sheppard [Nachtrag zu DZG IV, 156].
Unter den Formeln kommt vQr: „Forma qua utimur in manumissione
nativorum nostrorum (liberum fecisse cum bonis et catallis suis)'
[um 1400; vgl. im Index: Nativi], ferner des Königs Ladung zum
Parlament an den Erzbischof (und durch ihn Anfang 1406 an den
Klerus) von Canterbury; Bestellung von Procuratoren für Parlament
und Convocation durch das Domcapitel; Verbrüderungsbriefe. Auf
diese Formeln folgen eine Urkunde von 1213, dann 20 von 1296—1318;
ausführlicher wird das Register von 1320 an, bringt für 1365 etwa
875, und von da bis 1485 noch 175 Nummern. Weitaus die Mehrzahl
betrifft Rechtsgeschäfte des Capitels oder des Erzbiscbofs, meist mit
anderen kirchlichen Organen. Einige Proben aus Nr. 44 — 64: Sept.
1318 lädt Edward II. den Erzbischof nach York zum Parlament. Februar
1318 bestellt der Prior bei einem Kaufmann Proben verschiedener
Tuchsorten zu circa 73 — 40 Shilling [für 24 Ellen. Ein Riesenpreis:
Herausgeber schätzt I, Ixvij die Kosten der Livröe, die der Convent
jeden Sommer dem Gefolge austheilte, auf etwa 22000 Mark unseres
Geldes]. 1320 ergibt der Nachlass des Erzbischofs die Summe von
1713 i^. Der Bibellehrer, dessen Vortrag bisher im Krankenhaus
störte, erhält eine Zelle im Kloster, 1321. Der Convent bittet Thomas
von Lancaster, die Heiligsprechung des Erabischofs Winchelsey durch
Vermittlung des Königs von Frankreich zu befördern, 1321 [ein
antiroyalistischer Wunsch, den der Papst nicht erfüllte, obwohl Private
den Schrein jenes Steuerverweigerers noch 1375 verehrten ; I , liij].
Das Archiv der erzbischöflichen Provinz ist 1322 theilweise schon zu
Lambeth. Am 5. März 1322 schenkt der Convent dem König 100 Mark
zur Niederwerfung der Rebellen [Lancaster 's] u. bedauert durch Verlust
von 1000 Stück Rindvieh verarmt zu sein. Die wichtigen Urkunden
England, Mittelalter (F. Liebermann). 125
über die Ansprüche der Osterlinge und Hanseaten gegen Heinrich IV.
kamen vielleicht ins Domregister, wie Hrsg. III, xxxj meint, weil
wohl zu Canterbury 1407 der Englische Unterhändler Wilhelm Esturmy
(der auch das Wittum für Pfalzgräfin Bianca 1401 abschloss) vom
Tode überrascht ward. [Zu vgl. war Koppmann, Preuss. Engl. Bez.
— 1408, Hans. GBU '83, 111.]
Deutsches findet sich wenig: die Weihe des B. Gerhard Granson
für Verdun [1276] III, 186 durch Erzb. Kildwardby ; Johanna Gräfin
von Hennegau soll 1383 bei Philipp VI. für den Wein des Convents
eintreten ; der Prior schreibt seinem Erzbischof 1827 , er halte
Edward's III. Politik, mit Hennegauern Schottland zu bekriegen, für
gefährlich wegen deren Hochmuth. Der Herzog von Brabant mahnt
1341 den Erzbischof um eine Schuld, die dieser für Edward III. einging ;
III, 226. Vgl. im Index : Bardi, Hanse. Unter den zur Confraternität
Zugelassenen ist Wytfrid aus Island mit Familie Gutreda, Thorlac
u. s. w. III, 137.
Der Herausgeber hat am Rande den Inhalt kurz und deutlich be-
zeichnet und die Französischen Briefe übersetzt. Fortgelassen hat er mit
Recht aus den vielen Bänden alles oft Gedruckte (wie päpstliche Bullen für
die ganze Christenheit) und allzu Unwichtige (wie Einladungen zum Essen)
oder formelhafte Todesnachrichten und Bestallungen kirchlicher Organe.
Sein Index ist viel zu unvollständig. In der Einleitung berichtet er über
seine Quellen, die Diplomatik der Briefe und Register (I, zxvij, xxxi\j),
und gibt Biographien der Prioren. Daraus sei erwähnt: Wilhelm Sellyng,
Doctor von Bologna, seit 1472, vertrug sich mit der Stadt Canterbury,
führte das Studium des Griechischen und classische Orthographie (I, xxxvj)
wieder ein und sprach für Heinrich VII. vor Innocenz VIII. (die von Gairdner,
Letters of Richard III. gedruckte Rede) und vor Karl VIII. Herausgeber
ordnet die Stücke nach der Zeitfolge; das Datum ergibt sich bei den meisten
Nummern nur aus inneren Gründen; der Jahresbeginn ist der 25. März.
Femer erörtert Hrsg. einige Hauptgegenstände der Briefe : den Primat
Canterburys, die Weihe der Suffragane im Dom des Metropoliten; die
Gründung von Capellen und Stiftern III, 1; die Jubiläen des hl. Thomas;
die Geschichte der Befestigung Canterburys; Charakter und Stellung des
Erzb. Winchelsey (1, 1) gegen Edward L; den Kampf der Abtei St. Augustins
zu Canterbm-y gegen den Christ-church-Dom ; den Streit zwischen Erzbischof
und Convent um die Priorei zu Dover ; den Verkauf des von Angelsächsischen
Königen den Kathedralmönchen geschenkten Hafens Sandwich mit Einfuhr-
zoll an die Krone ; die königliche Ernennung von Pensionären des Convents ;
die Theilnahme von Mayor und Capitel Canterburys für Lancaster 1471,
die mit Besiegung und Hinrichtung des Mayors durch Richard von Gloucester
endete; die Absetzung Edward's IL, bei der mitzuwirken der feige Primas,
einst des Königs Lehrer, und sein listiger Rathgeber, der Prior, nur so
lange schwanken, bis der Erfolg sicher scheint, ohne einen Gedanken an
Pflicht oder Recht, ohne Liebe oder Politik, nur um den Frieden besorgt.
126 Berichte und BesprechungeD.
Im 15. Jahrh. halten sich die Prioren der Politik fem, wohl aus kluger
Berechnung, nicht aus Unfähigkeit. — Dommönche gah es im 18. — 15. Jahrh.
70 — 80, davon starben am Schwarzen Tod, dank guter Wasserleitung, bloss 4,
vielleicht selbst diese nur auf Reisen angesteckt; II, xxj. Zum Guardian
über die Studenten der Canterbury-Halle zu Oxford, die Erzbischof Islip
nicht bloss für Benedictiner stiftete, ernannte er Johann Wyclif, vielleicht
den Reformer; der Convent klagte gegen die Weltgeistlichen auf Allein-
besitz, und erhielt ihn von Urban V., 1370. 1837 behaupten Bauern im
Gute Risborough, sie seien frei und besitzen ihr Land nach Hofrecht, doch
mit freiem Verkaufsrecht. Der Prior, unterstützt von einem königlichen
Richter, entscheidet im Gutsgericht gegen sie, lässt die Rebellen fesseln,
einkerkern und zeitweilig ihres Landes entsetzen (so dass ein Fremder sich
erbietet, in die leeren Hofstellen als Unfreier einzurücken). Letztere klagen
in Eing's Bench, geben aber 1352 nach. [Herausgeber meint II, xxxvi\j,
auf Gleichheit des Zunamens gestützt, die Freiheit des Ahnen sei beim
Enkel vergessen worden; dagegen spricht, dass sich die Bauern darauf be-
riefen, das Gut sei einstige Krondomäne.] — Höchst willkommen ist des
Herausgebers Aufstellung über Einnahme und Ausgabe des Convente im
18. u. 14. Jahrh., seit 1207 (wo aber das Rechnungssystem bereits voll aus-
gebildet erscheint, also eine lange Reihe uns verlorener früherer Rechnungen
voraussetzt), II, xliv: so gross die Einktlnfte waren, musste doch baar Geld
geliehen werden, bisweilen ,de mercatoribus Florentinis (Romanis)', also
gegen Wucher, bisweilen so, dass vielmehr das Kloster den Bankier machte.
Und schon 1878 schmolz der Prior Gold aus Lanfrancs Gewändern und
Figuren des Becketschreins. Die Jahreseinnahme beträgt etwa 1500—2300 £\
die Schwankung liegt meist nicht an den allgemeinen Zuständen oder Preisen,
durch welche nur die Schreinsopfer von 300 — 460 jC variiren. Auch der
Ueberschuss über die Ausgabe, 48—45 jC, bleibt ziemlich fest. Von den
Opfern entfiel nur V«* a^^ andere Altäre als die Becket's; diesen liess der
schlaue Convent an vier Stellen, dem Grabe, Marterort, Schädelstück (Corona)
und Schreine, verehren. Nur Vs bis V« vo^i Hundert ging vom Opfergeld
für schlechte Münze verloren. — 1444 schrieb Karl VII. seinem .Nepveu
d'Angleterre", er erhoffe Frieden von den Verhandlungen zu Tours und biete
Geleit für Margarete von Anjou. Ludwig XL schenkte dem Convent
Bordeaux-Wein (den das Kloster sich kommen liess, während es das geringe
Gewächs von Poissy gleich dort verkauft hatte; HI, xx) und erwartete
dafür ,ein Zeichen vom h. Thomas am Hut zu tragen*. Hierbei und sonst
wirkte Dr. Langton (später Bischof von St. David's, Salisbury, Winchester
und 1500, da er starb, für Canterbury postulirt) als Agent des Klosters; er
schildert Richard III., dessen Gesandter zum Papst und König von Frank-
reich er war, als gottgesandten Wohlthäter der Armen, der freiwillige Ge-
schenke der Städte ablehne; Hrsg. III, xxvij weist nach, dass Richard das
Geschenk Canterburys zurückgab. [Da die Stadt es nun Langton schenkte,
so war wohl Richard's Grossherzigkeit mehr formell.] Vgl. Tout, EHR '91, 173.
Angelsachsen (F. Liebermann). 127
N
n. Knrze Mittheünngen über die Literatur von etwa 1888—90.
Fortsetzung zu DZG ü, 507 ff. — Ueber o und * vor dem Titel s. V, 390 u. 418.
Bibliographie. Germania, hrsg. v. 0. Behaghel 85 (1890) verzeichnet
die Erscheinungen zur Germanischen Philologie im weitesten (Literatur,
Alterthum, Kultur umfassenden) Sinne und widmet England je einen Sonder-
abschnitt. [Geschichtl. Zss. sind nicht vollständig berücksichtigt.] — H. Paul,
Geschichte der Germanischen Philologie (im ^Grundriss der Germ. Phil." I,
1889) p. 13, 17 f. zeigt, yde die Engländer des 16. Jahrb., anfangs vom
kirchlichen Standpunkt, MA. und Angelsächsisch studirten, betrachtet dann
die Leistungen des Junius, Voss, Hickes, Wanley und der Gelehrten in den
Menschenaltem um 1800 im Altenglischen (p. 26, 29, 40, 50), die neuen
Englischen Ausgaben von Denkmälern des MA. (110), die Arbeiten über
Englands Grammatik, Lexikographie, Literatur, Sage : das alles zwar kurz,
aber Wichtigstes von der Höhe des Verständnisses geschickt auswählend,
massvoll beurtheilend, im Rahmen Europäischer Wissenschaft. Da Englands
früheste Culturgeschichte von der Pangerman. Genese und Vergleichung un-
entbehrliches Licht, und von Deutschen Forschem die wichtigste Bearbeitung
oder Anregung bis heute empföngt, so findet wer Angelsachsen studirt hier
die vorzüglichste Einführung. — Vom Jahresbericht Germ. Phil, erschien
1891: Xn, 1 über 1890. — Vgl. DZG V, 418.
Allgemeine Darstellung Englischer Geschichte. Vgl. DZG V, 423. —
^L. Jackson, Ten centuries of European progress (1890), behandele, laut
Ath. 3191, 18, u. a. Kunst, Literatur und [mit groben Irrthümern] Angel-
sächsische Verfassimg, femer Wirthschaft und Besteuerung unter Edward lU.
WerthvoU sei die Sammlung der neuzeitlichen Fortschritte der Natur-
wissenschaft. — ^J. Fr. Bright, A bist, of England, I: 449-1485 erlebte
1887 die 4. Aufl.
Angelsächsische Geschichte allgemein; Rasse; Sprache; Erobemng
Britanniens. P. B. du Chaillu, The Viking age; the early bist., manners
and customs of the ancestors of the English-speaking nations; illustrated
from the antiquities discovered in mounds, caims and bogs as well as from
the ancient Sagas and Eddas; with 1366 illustr. and map. (2 vols. '89). Skandi-
navische Archäologie bildet den Hauptinhalt dieses prächtig ausgestatteten
Werkes, dargestellt aus übersetzten Saga-Stellen (die weit über die Hälfte
der 1160 S. füllen) und greifbaren Ueberresten. Die Abbildungen der
letzteren, die glücklich beobachtet sind mit dem scharfen Auge eines
Reisenden, der Über Fahrten znm Nordpol und äquatorialen Africa Bücher
verfasste, machen das* Werk für jeden Erforscher Germanischen Alterthums
werthvoll. Leider sind Fundort und jetzige Aufbewahrungsstätte oft nicht
angegeben. Eine Entwicklung der Technik oder des Ornaments darzulegen,
versucht Verfasser nicht; von fremder Beeinflussung (z. B. durch Iroscoten
Nr. 825 — 9) sagt er nichts (nur leider zu viel vom Vergleich Nordischer
Felsenskulptur mit Wandgemälden von Medinet Habu) ; selbst von den um
Britannien und Irland herum liegenden kleinen Inseln mit ihren reichen
128 Berichte und Besprechungen.
Spuren Nordischen Alterthums bringt er wenig bei, von England fast xiichts
als Taplow und Runensteine, aus Stephens. Ohne Gegend und Zeitalter zu
scheiden, reiht er Begleitstücke alter Römermünzen und Spätromanisches
(Nr. 1100—11) an einander: Nord- und Westeuropa von 200—1200 ist ihm
ein Ganzes. Zur Quellenkritik fehlt jeder leiseste Ansatz ; über Aethelred IL,
Cnut, Harald II. übersetzt er ohne Bemerkung, die Saga mit ihren längst
widerlegten Fehlem; Englische Münzen oder Gesetze der Danalaga erwähnt
er ebenso wenig wie Angelsächsische Historiker. Von neuerer Literatur kennt
er ganz wenige Bücher Nordischer Gelehrter, nicht Ein Englisches oder
Deutsches, und ahnt daher nichts von den Fragen der Rechts- und Sagen-
forscher. So würde das immerhin geschickt geschriebene und warme
Liebhaberei für Culturgeschichte bezeugende Buch eines fleissigen Dilettanten
hier unei-wähnt bleiben, wenn es nicht durch Titel und Einleitung sich auf
Englands Ursprünge zu beziehen schiene. Hier nämlich (glücklicherweise
nur hier) verficht Verfasser den Einfall, Britanniens Eroberer im 4. — 7. Jahrh.
seien Skandinaven, England heisse nach Engelholm im Eattegat, nur
die hohe Schmiedekunst des Nordens und nicht Niederdeutsche Barbarei
ohne [?] Seefahrt könne die Mutter der Angelsächsischen Cultur sein. Hierzu
hält es Verfasser für nöthig, in Etymologie herumzufischen und u. a. zu
vermuthen, dass die Lateiner «Suiones* als «Saxones* missverstanden hätten;
am Gegengrund der Sprache, wonach die Engländer Westgermanen sein
müssen, geht er harmlos vorüber. Mit Recht fand dieses neue Zerrbild
der frühesten Englischen Geschichte, die im engeren Sinne allerdings
auch im Einzelnen hier nirgends Gewinn erhält, allgemeine (vielleicht un-
nöthig erregte) Abweisung in der Englischen Kritik (zu der freilich Quart
R. Apr. '90, 347 sich nicht erhebt); SatR 2X189, 503; Ath. 16X189, 663;
ScotR Jan. '90, 55; Archl. R. Jan. '90, 454; Jl. soc. antiq. Irel. '90, 331.
''Vgl. Nord, tidskr. f. wet. 1890, 598; Dodge, Mod. lang, notes 1891, 109;
DZG BibL V, 1400. — *E. A. Freeman, The latest theories on the origin
of the English (Contemp. R. Jan. '90, 36), hält Jütland und Deutschlands
Nordwestküste als Heimath der Angelsachsen fest gegen Du Chaillu und
Seebohm. Wenn dieser Westfalen-Thüringen vorschlägt, so könne er sich
zwar [?] auf die hier angesetzten Angli berufen : aber Beda und die Sprache
zeugen dagegen. Wenn S. geltend macht, dass Dreifelderwirthschaft, welche
den Sachsen in Britannien bekannt war, in Nordwestdeutschland damals
noch fehlte (nach Hanssen), so erklärt Fr. die Aenderung der Wirthschaft
aus der Verschiedenheit des Bodens. [? Jenes System fehlt im 5. Jahrh.
weder bloss der Deutschen Küste, noch tritt es in England gleich nach der
Eroberung sicher auf; die neuere Sprach- und Rechtsgeschichte erweist die
Thüringischen Angli als verschieden von den Erobferem Britanniens.] —
Neueste Literatur zur ältesten Bevölkerung Schlewig-Holsteins geben
JBG *87, n, 10; '88, II, 222. — W. Seelmann, Zur Geschichte der Deutschen
Volksstämme Norddeutschlands (Jb. Nddeutsche Spr. XU, 1887 , 1), weist
nach, dass der Name Angeln mehrfach für Völker, die in einem „Winkel*
wohnen, begegne, also nicht für die ganz abzuweisende Annahme einer
Verwandtschaft zwischen den Ahnen der Engländer und den Suebischen
Angelsachsen (F. Liebermann). 129
Angeln in Nordthüringen anzuführen sei. Wenn der Dialekt einiger Nord-
thüringischen Gaue bisweilen näher dem Altenglischen als dem östlich
benachbarten Engrisch-Ost^l. steht, so liege das an gemeinsamem Nord-
elbischem Einfluss: Frisen und Sachsen wanderten nach England wie nach
Thüringen. Die Endung einiger Altenglischen Ortsnamen ,-la[e]w* sei
Nhd. „-leben**, erkläre sich nicht etwa aus „hlaw", Hügel, bedeute „Nachläse,
Erbland ''^ bezeichne also schon Sondereigen am Boden und stamme wohl
von Schleswigschen Warnen; dass eine Anzahl von diesen mit nachbar-
lichen Angeln und Sachsen nach Britannien gezogen, erhelle aus den mit
Weman.) Neuenglisch Warn , beginnenden Ortsnamen. Die Ethnographie des
Widsith erklärt Verf. S. 1; 57. — H. Bening, Welches Volk hat mit den
Sachsen Britannien erobert und diesem den Namen England gegeben?
(Zs. bist. Yer. f. Niedersachsen '88, 1): Nicht die Schleswigschen Angeln,
weil (!) sie Gildas nicht erwähnt, weil [heute!] das Land zu klein sei, nur
an der Ostsee liegt und [später!] Dänisch spricht, auch nicht, wie Ranke's
Weltgeschichte [leider !] sagt, die Thüringischen, sondern die Engern an der
Weser. [Widerlegung bedarf es nicht, da Verf. neuere Sprach- und Sagen-
forschung nicht beachtet, auch, selbst Beda, ungenau citirt.] E.E. H. Krause
und G. Kossinna weisen B. ebenfalls ab JBG '88, II, 222; 268. — H. Jelling-
haus. Das Englische in seinem Yerhältniss zu den Niederländ., Nddeutschen
und Jüt. Mundarten (A. Stud. neu. Spr. 78, 271), lässt die Angelsachsen aus
dem Süden der Zuidersee und Westfriesland stammen, auf Grund der Aehn-
lichkeit ihrer Mundart mit denen Utrechts, Hollands, Brabant» und der
Unterschiede von Schleswigschen und Jütischen Lauten. [Vgl. Korr.-Bl.
Nddeutsche Spr. '87, 48. Dagegen Krause JBG '87, II, 132.] — Ders.,
Zs. Dt. Philol. 28, 376, will unter den Frisen , die Procop in Britannien kennt,
Northumbrer verstehen, da Nennius das Meer zwischen Irland und Schott-
land „Frisicum* nennt, und ihre Sprache, wie das Frisische, Neuerungen
gegen andere Angelsächsische Mundarten zeigt. ^- 0. Bremer [vgL DZG
II, 222, auch JbV Nddeutsche Spr. XIII, 1] hält Helgoland, Amrum, Sild
für Ptolemaios' Saxeninseln, und findet Ambrum wieder in Nennius' 63:
omne genus Ambronum id est Aldsaxonum [ ? dies nur in Einer Hs. ; Nennius
folgt Beda II, 14; ten Brink und Moeller, Engl Stud. 13, 247 sehen in
den Ambrones Bernicier; kann Verschreibung für Umbrorum vorliegen?];
ihre Bewohner seien Nachkommen desselben Volkes wie die Sachsen in
England. Die sprachlich nächste Verwandtschaft der Nordfris. Insulaner
mit den Engländern betrachtet als sicher G. Kossinna, JBG '88, II, 269. —
T. Siebs, Zur Geschichte der Engl.-Fries. Sprache (Halle 1889) L Diese
sei Eine Tochter des Westgerman., gesprochen im 2. u. 3. Jahrh. und her-
stellbar aus der Summe der dem Angelsächs. und Fris. gemeinsamen Laut-
erscheinungeu. [Das bezweifelt Jellinek, Lbl Germ. Phil. 1891, 79.] Sie
spalte sich in Urangelsächsisch und Urfrisisch. Verf. geht in gründlicher
Forschung die Geschichte der Wurzelvocale durch und verzeichnet die be-
sprochenen Wörter im Index [leider in Nhd. Form, also ,eam, deore, ta'^
unter «Ohm, teuer, Zehe*]. Wenn Ein Engl. Dialekt, wie Northumbrisch,
dem Frisischen näher steht als andere, so sass der Stamm, der ihn sprach,
daheim den Frisen näher [?]. Procop's Stelle über Britanniens Besiedlung
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. i. 9
130 Berichte nnd Besprechungen.
meine Leute aus dem nun Frisischen Gebiete, nämlich Sachsen. Verfasser
sammelt dann Stellen über Frisen im 9. Jahrh. auf dem Festlande aus
Englischen Autoren und den Namen Frise bei Englischen Personen und
Orten [12, 12 bessere: 897 und Z. 15: dieselbe]. Die Auswanderer waren
Sachsen nördlich der Elbe neben Frisen, wahrscheinlich Chauken, deren
Name in Englischen Ortsnamen stecke [?]. Ebenso findet er Ambrones in
Namen, die Hannoverschen und Oldenburgischen ähneln. Unter Ambrones
verstehe Nennius Ansiedler, die schon auf dem Festlande zu den Altsachsen
gehörten, im Gegensatz zu den erst in Britannien mit den Sachsen vereinten
Frisen [?]. Auf Grund der Sprache haben wir „kein Recht, Schleswig als
Heimath der Angeln und Sachsen zu bezeichnen*. DLZ 1890, 1162 weigert
sich mit Recht, beglaubigte Nachrichten als Fabeln daraufhin zu verwerfen.
Vgl. CBl 1890, 669; Engl. Stud. XV, 108; ZDPh 23, 376; JBG 1888, II, 222. —
Franck Anz. Pt. Alth. 17, 189 zweifelt Schleswig als Heimath der Angel-
sachsen nicht an und spaltet Anglofrisisch mit Bremer in drei Zweige, deren
einer Angelsächsisch. —'^G. Stephens, IsEnglish a Ger man language ? 1891.
— Vgl.DZGV,421f. — F.Kluge, Gesch. d. Engl. Sprache [bis 1600] (Paul,
Grundriss I), zeichnet sich aus durch kürzeste aber klare Form, wissenscbaftl.
Methode, Benutzung neuester Literatur und eigene Weiterforschung, scharfen
Blick für das Wichtige und vorsichtiges Eingestehen der Lücken. Den Historiker
des MA. geht besonders die Einleitung an (p. 780—99) : über Heimath, Stämme,
Namen der Engländer, den Einfluss der Kelten, Lateiner, Kirche, Nordleute
und Altdeutschen auf das Angelsächsische und die Ausbildung der Schrift-
sprache. Verf. behandelt sodann p. 836 — 907 Lautgeschichte und Flexions-
formen. E. Einenkel fügt p. 907—930 eine Geschichte der Englischen
Syntax hinzu; das 14. Jahrh. bezeichnet auch hier den Abschluss der Auf-
nahme Französ. Elemente, die seit etwa 1250, besonders früh in London, ins
Mittelengl. aller Mundarten eindrangen. —> L. Weiland, Die Angeln. Ein
Cap. aus der Deutschen Alterthumskunde (Tüb. *89, auch in .Festgabe für
Haussen*), folgt besonders Müllenhoff [s. unten p. 135], Möller und Seelmann.
Dass Beda zuerst (so viel wir wissen) die Germanen in Britannien «Angli''
nennt, liege vielleicht daran, dass er, stolz auf seinen Stamm und dessen
Hegemonie, den Namen aufbrachte [?] , veranlasst durch Gregor's I. Sprach-
gebrauch, der von Inselgerraanen zuerst Angeln gesehen hatte, wie vor
Beda II, 1 die älteste V. Gregorii (ed. Ewald) meldet. Beda trennt aber
mit Recht die Angeln im engeren Sinne von den Sachsen. Sie sitzen im
jetzigen Angeln, westl. bis zur Nordsee ; sie sind nicht Sueben, wie Tacitas
will, nicht mit den Thüring. Angeln, nodi mit den Sachs. Engern identisch.
Die Angels. Epik füllt in unserer Kenntniss von ihnen die Lücke der Gesch.
vom 2. — 5. Jahrh. aus. Ihr König Offa erringt im Siege über Schwaben
(nach der „Weitfahrt**) die Eider als Südgrenze; er ist der Ahn der
Mercier-Könige. Warnen aus Nordschleswig und Frisen stellten den Er-
oberern Britanniens nur kleine Zuzüge. In Essex sitzen Nordeibische Sachsen.
Unter dem Namen Sachsen hatten die Chauken einen grossen Antbeil an
der Eroberung. Die Eroberer Kent«, Yte, Eutii, Euthiones, die man seit
Beda mit Jüten irrig verwechsele, seien die einst den Frisen benachbarten
Chauken; vielleicht sind die Saxones Eutii, die Theudebert von Austrasien
Angelsachsen (F. Liebermann). 131
beherrscht, Kenter. Auch die Northumbrer mache Beda mit Unrecht zu
Angebi: es seien hauptsächlich Chauken. [Ich halte die Altengl. Dialekt-
forschung noch nicht feststehend genug, um ihr zu Liebe Beda über Bord
zu werfen.] Die Angeln wurden nicht von den Dänen zur Auswanderung
gedrängt. — Zu Freeman, Teutonic conquest (DZG IV, 147) vgL JBG
88, III, 115; EHR '89, 189. — ^C. Kingsley, The Roman and the Teuton;
lectures before the üniv. of Cambridge. New ed., with pref. by Max Müller
— ®VV. H. Babcock, Two lost centuries of Britain (400—600), The Nation
Nr. 1318. — C. T. Martin, Hengist (in Stephen, Dict nat. biogr.) hält die
Angelsächs. Annalen für die beste Quelle und ignorirt neueste Deutsche
Philologie. — ,Vetta filius Victi* auf einer Inschrift Schottlands (ed.
Hübner, Inscr. Brit. Christ. 211) deutet Bruce, Archla. Cambr. '90, 234 auf
Vitta Vecting, den Grossvater Hengist's. Dem widersprechen mit Recht
R. Celt. Oct. '90, 504 und J. Rhys, Archla. Ael. '89, 371. [Vgl. Müllenhoff,
Beowulf 61.] — Kossinna, Anz. Dt. Altth. 34, 1 zieht Müllenhoffs
Deutsche Alterthumskunde eingehend aus. — > J. E. T. Rogers, Economic
interpretation of bist. 283 : Noch in meiner Erinnerung verachtete die Bauer-
schafb meines Heimathsdorfes in Hampshire die zweier Nachbardörfer und
ging keine Ehe mit ihr ein. Man meinte (ich glaube : mit Grund) : die ver-
achtete Rasse stamme vom Briten, den die Jütischen Ansiedler (es war mitten
unter den Meonwaras) nicht hatten aus den Morasten austilgen können. — >
•Th. Eerslake, Gyfla, the scir orpagus of the Ivel valley, Somerset, '87
[auch in Somersets, archl. soc.]. Die Vor-Aelfredische Liste der Gaue sagt:
»Gifla 300 hida*. Der Name, im Fluss Yeovil (Ivel, Yeo) erhalten, steht
auch in K. Aelfred's Testament. Somerset sei erst 658, nicht schon 577
mit Bath, von den Westsachsen eingenommen; ,set Peonnum' bedeute nicht
Pen, sondern Poinington Down[?]. Also stammt jene Liste frühestens vom
Ende des 7. Jahrh. [Beda muss aber etwas Aehnliches benutzt haben : Süd-
sacfasen zählt auch er zu 7000 Hiden. Andererseits beginnt die Liste mit
Mercien, was. auf das 8. Jahrb., die Zeit von Merciens Supremat, deutet]. —
^A. D. Crake, The Sazon conqueet of Berkshire; Quart. JL of the Berks.
archL soc. 1889. — ''Miss Russell, Acquisition of Lothian by Northumbria,
probably a suppressed chapter of Bede (Brit. archl. assoc.j, behandelt (laut
Ath. 28III91, 412) Römische und frühest christliche Einflüsse, gestützt auf
Namen der Kirchenpatrone, wie Helena. ^ S. 0. Addy, A glossary of
words - - of Sheffield; -- folklore, games and customs (Engl, dialect soc.
'88), bietet der Ortsgeschichte von Hallamshire gute Bibliographie, der Ger-
manischen Mythologie Feuer-Riten und a. Aberglauben und für die Aus-
dehnung der Westsächsischen Macht nach Nordengland den Nachweis, dass
827 die Northumbrer sich zu Dore bei Sheffield Egbert unterwarfen, dass
.Sheath*, der Fluss, der Derbyshire von Yorkshire trennt, , Grenzer" (der
einstigen Königreiche) bedeute, und dass mit dem »Weissquellthor*, wo
nach den Angelsächsischen Annalen Eadmund 942 Mercien unterwarf, ein
aus dem White Moss bei Dore entspringendes Wasser gemeint sei. Verf.
erhellt auch die Literaturgeschichte des 15. Jahrh. durch Forschungen über
Nordengl. Latein. Wörterbücher und Grammatikschulen. ^ Die Race der An-
siedler und manche andere Frage möchte man längst durch die Etymologie
132 Berichte und Besprechungen.
der Ortsnamen feststellen. Eine ergötzliche Blumenlese der dabei ge-
schehenen Missgriffe sammelt W. H. Stevenson, Archl. R. II, 104. So
ist einerseits das Wort »Gau* aus dem Englischen hinauszuweisen, anderer-
seits ^thorpe" (Dorf) nicht sicher als Nordische Einführung anzunehmen. —
J. Wright, Engl. Mundarten (in Paul, Grundr. Germ. Phil. I, 975), gibt
eine treffliche Bibliographie provinzialer Glossare. — °T. L. K. Oliphant,
Old and Middle English; 2. ed. rev. 1891. — J. Bosworth, [sehr beträcht-
lich] enlarged by T. N. Toller, An Anglosaxon dictionary (Oxf. 3. Lief.
'87; Lfg. 4 seit 3 Jahren angezeigt). — Alois Pogatscher, Zur Lautlehre
der Griech., Latein, und Roman. Lehnworte im Altengl. (Quellen u. Forsch,
z. Sprach- und Culturgesch. Heft 64. Strassb. '88). Verf. leitet mit metho-
discher Schärfe und klarer Anordnung etwa 700 Angelsächs. Wörter ans
dem Griech., Latein, und Roman, her. Davon gehören weitaus die meisten
der Kirche und Gelehrsamkeit an. Die Vorstellungen von Teufel, Engel.
Bischof, Kirche hätten die Westgermanen, wie der Lautstand der Lehn-
wörter ergebe, schon um 400, angenommen, die Angels. also schon mit-
gebracht [?]. Die Sprachforschung sucht durch datirbare Lautveränderungen
dem Lehnwort anzuhören, in welchem Jahrhundert es germanisirt ward;
die Frage also, mit welcher Cultur die Angelsachsen einwanderten, darf
nicht ohne philologische Hilfe behandelt werden. Die Einleitung betont
mehr als meist üblich [vorschnell; Wtilker CBl '90, 251] die Romanisirung
Britanniens und das Fortleben des Lateins, besonders in den Städten,
mindestens noch nach 600, was die Entlehnung der meisten [?] jener Wörter
schon um 500 [?] erkläre. Der Einwanderer nenne das Romanisch Britanniens
Latein, nicht Welsch, und bezeichnet mit Walen die Kelten. [Ueber die
Brit. Kirche 400 -- 600 ist nicht mehr Wright, sondern Haddan andStubbs,
Councils massgebend.] Vgl. Vamhagen, DLZ 1891,201. — F. Kluge, Alt-
germanisch (Paul, Grundriss Germ. Phil. I, 303 ff.), behandelt Entlehnung
Kelt. und Rom. Worte und classische Culturbezeichnungen. — ^M. Calla-
way: The absolute participle in Anglo-Saxon (Balt. '90) bilde sich nicht
aus der heimischen Sprache, sondern folge der entsprechenden Latein.
Ausdrucksform; laut Mitt. Engl. Spr. '91, 369.
Ronen. Paläographie. Zu <^L. F. A. Wim m er, übers, v. F. Holthausen,
Die Runenschrift (Berl. '87) machte Einwände R. Henning (Korr.-Bl. Westd.
Z. 6, 203), auch betreffend Angels. Inschriften. ^ *^R. Henning, Die
Deutschen Runendenkmäler (Strassb. '89), bespricht gelegentlich auch die
Engl. Zeichen, so den Werth des S-ähnlichen (= ,eo" oder ,i"), die Neben-
form des H mit doppeltem Mittelstrich; von seinem Stoff ist die Hälft«
Westgermanisch, 8 Inschriften vom 6.-8. Jalirh. Vgl. G. Kossinna KBIWZ 8,
254; 269; E. Brate, Z. f. Ethnol. 22, 69. — H. Logeman: The name of the
Anglo-Saxon rune y (Ac 2111191, 284) war ^wyn" [so schon Brate laut Ac.
11IV91, 348], da die Rune statt der ersten Sylbe in ,wyn8umia|): jubilate'
in Ms. Oxford Junius 27 steht. — W. W. Skeat: The Order of letters in
the Runic Futhork (Ac. 22X190, 477) folge dem Pater noster, das als
mächtige Zauberformel galt, in seiner Angels. Uebertragung ^Paeder ure,
thu on" u. s. w., sei also von einem Engländer erfunden. — J. Taylor,
Angelsachsen (F. Liebermann). 133
Ac. 29X190, 505, bemerkt dagegen, dass nach Skeat's Theorie die Entstehung
nur bis frühestens 700 hinaufdatirt, während Futhork um 400 vorkomme auf
der Broche von Charriay, dem Bracteaten von Vadstena und dem Schwert
aus der Themse. Das Futhork entwickle sich vielmehr allmählich aus dem
Griech. [?] Alphabet Skeat antwortet Ac. 6XII90, 530 : Die Zeit der Chamay-
Broche sei nicht sicher. Auch könne das Engl. Paternoster als Zauber-
formel schon von\ einem noch heidnischen Angeln auf dem Festland auf-
gezeichnet sein [?], wie denn die Angeln Lateinische Wörter („Wein, Weich
[bild], Wall, Pein, . Meile* und vielleicht »Strasse") schon mit nach England
brachten; das Alphabet müsse einen magischen Sinn bergen; sonst hätte
man es nicht eingeritzt. [? s. DZG V, 452u. Auch Wg. Smith (Ac. 20X1190.
594) bemerkt »superstitious use of the aiphabet ** auf einem Stein mit Rom.
Letten! von etwa 600 in Kerry.] — H. Bradley, Ac. 13X1190, 566, wider-
legt Skeat : die angenommene Üebersetzung ist unwahrscheinlich ; und wie
konnte ein Heide sie kennen, schreiben, mag^ch anwenden und dem Norden
aufdrängen? ^ In England scheint unbekannt F. Losch, Zur Runenlehre,
Germ. 34, 397. L. meint, Wimmer lege die Ableitung der meisten Runen
aus dem Latein, einleuchtend dar. Aber nicht daher stammen die ebenfalls
Runen heissenden, älteren, analphabet., mystischen Zeichen, nicht für Laute,
sondern für Begriffe. Diese seien benutzt zur Losung und angeordnet in
drei Reihen, deren erste , Glück, Unglück, Ruhm* bedeute. Die letzte Rune
binde den Sinn des ganzen Futhork, so dass dieses Glück verheisse [?]. — >
E. Sievers: Die Runen (in Paul, Grundriss Germ. Phil. 1, 1889, 238) seien am
besten von Wimmer erklärt. Pangermanisch, aus Lateinischem Alphabet
entstanden, wandern sie mit Angelsachsen nach Britannien. ,Run* heisst
collectiv Zauberschrift, erst nachher Geheimniss, Rath. Da man die eim-
geritzten Zeichen farbig malte, erhielt „teafor = Zauber* den Sinn Röthel.
,Bok* (Holztafel, Stab, Urkunde) kommt nicht von Buche; Schott. „Keevil*
(Loosholz) ist Nord. Lehnwort. Angelsächs. Lautwandel erklärt die Um-
änderung der Engl. Runen; sie werden auf der Tafel in Reihe 9 ff. ab-
gebildet. Alle Engl. Runen datiren nach 700, ausser der Goldmünze DZG
n, 201. — W. Arndt, Latein. Schrift (ebd. 261), behandelt die von päpst-
lichen Missionaren zu den Angelsachsen gebrachte Halbunziale (die später
zur Angelsächs. Minuskel umgebildet ward). Angelsächs. Halbunziale ward
in Alcuin's Schreibschule zu St. Martin in Toui-s bis zum 9. Jahrh. ge-
schrieben. Sie förderte die Ausbildung der Earoling. Minuskel um 820 und
vielleicht früher. Scriptura Scotica heisst auch Angelsächs. Schrift auf dem
Festland. — Der 8. tadelt CBl 1891, 349 Prou's Paleographie [DZG V, 420],
weil sie nur Eine Tafel mit Halbunziale bringt; Angelsächs. Schrift hielt
sich noch lange zu Luxeuil, Corbie, Tours.
Mythos und Sage. E. Mogk, Mythologie (Paul, Grundriss Germ.
Philol. I, 1891, p. 982), benutzt und erklärt von Engl. Quellen: Beowulf,
Herrscherstammtafeln, Beda, Bussbucher, Heiden-Bekehrer des 6. — 9. Jahrb..
-filfric, Cnut, Gervas v. Tilbury. Kelt. und Engl. Geist beeinflusste wohl
den Nord. Mythos, da die Wikinger seit 800 auf den Brit. Inseln verkehrten ;
aber nicht aus ihrem Missverstehen von Kelt. und Angelsächs. Wörtern seien
134 Berichte und BesprechuDgen.
Nord. Mythen erwachsen. Der Deutschen Sage gilt England als Aufenthalt
der seelischen Geister. An eine Nordmannenschlacht auf Irland knüpft
Hilde's allnächtliche Todtenerweckung zu neuem Kampfe an. Aus Englands
Alterthum erklärt Verf. die Kömerspende für den Todten, das Opfer am
Kreuzweg, die Nachtmar und Elfe, den Werwolf, das Schicksal (Meotod),
den bergentrückten König Artus — alles im Rahmen Germ. Aberglaubens.
— B. Symons, Heldensage (eb. II, 1889, p. 1), erörtert (namentlich aus
ßeowulf, Finsburg, Widsith, Waldhere, Deor) die Engl. Gestalt der Mythen
von Wiland, Wado, Hilde ^ dem Apfelschuss, der Sagen von Ermanarich
und Dietrich von Bern (die nur anfangs auseinander gehalten sind), Ton
Attila, den Burgunden, Offa von Angeln. Widsith veranschaulicht, wie der
wandernde Rhapsode um 600 die Helden des 4. — 6. Jahrh. verwirrte. Neben
der Geschichte des Geistes und der Sitten empföngt Englands Verkehr mit
dem Merowingerreiche Licht von der Sagenkunde ; von den Alamannen zog
die Waltersage nach England; von oder zu Frisen und Franken wanderte
die Hedeningensage, die England um 650 kannte; (Hug-, d. h. Franken-)
Dietrich ist Theodorich von Austrasien. Verf. schliesst zwar Gral und
Arthur [s. jedoch p. 63] aus, liefert aber nebenher eine Parallele zu Cuchu-
linn (p. 11), übernimmt von Zimmer, dass Irland durch Wikinger um 900
von den Nibelungen hörte, und erklärt Galfrid von Monmouth p. 60. Er-
gänzungen liefert F. T. Powell, Folklore 1890, 118. — A. Ebert, Allg.
Geschichte der Lit. des MA. III (Lpz. '87), erörtert in der Einleitung Welt-
anschauung und Einrichtungen der Angelsachsen, besonders so weit sie dem
Christenthum günstig waren. — K. Weinhold, Mythus vom Wanenkrieg
(SB Berliner Ac. 1890, 616), erkennt den Angelsächs. Wodans- Gült des
5i u. 6. Jahrh. aus den Königs-Genealogieen. — R. Heinzel, üeber die
Hervararsaga (SB Wiener Ac. 114, 417). Nordgallisch-Fränk. Ueberlieferung
trug die Sage von der Gothen- und Hunnenschlacht nach England in das
Widsith-Lied. ^H. Jäkel: Die Alaisiagen Bede und Fimmilene (ZDPhil.
22, 257, vgl. DZG II, 496) erklären sich aus dem Frisischen als Gesetz-
seherinnen (nicht , -Sprecherinnen"); Bede, die Kämpferin, und Fimmilene, die
Rächende, stellen Rechtsstreit und Strafe, Anfang und Ende des Gerichts
dar. — E. Veckenstedt: Wieland (Z. f. Volkskunde I, 263) war, laut
Beowull, Aelfred und Ortsnamen, auch den Angelsachsen bekannt, ursprüng-
lich ein Feuergott, Germanisch, ohneEinfluss class. Mythologie. — Ders. (eb.
II, 325) tritt gegen die Annahme der Entlehnungen aus Christenthum und
Classik in German. Mythologie auf. — üeber Sigurd und Wieland auf
Denkmälern der Brit. Inseln, s. DZG V, 451 ff. u. unten p. 144. — W. Golther:
Die Wielandsage (Germania 33, 449) entstehe bei den Franken im 6. Jahrh.:
dorther dringe sie um*s 9. Jahrh. zu den Nordleuten und zu den Angel-
sachsen, die auch andere Heldenlieder im 7. Jahrh. vom Frankenreiche
empfingen ; vgl. RH 40, 424. [G.'s Deutung des Namens lehnt Symons a. a. 0.
p. 61 ab; er hält Wiland für Niederdeutsch]. — F. Niedner: Die Wieland-
sage im Beowulf (ZDA 33, 35) ruhe auf einem Niedersächs. Liede. — Gegen
°W. Golther, Valkyrjenmythus, halten B. Symons (Litbl. Germ. Phil. '90,
215) und R. Henning (DLZ '90, 226) fest, dass die Angelsächs. Sigewif zu
den Walkyren gehört, deren eine Sigurdrifa heisst [G., DLZ 334, bleibt bei
Angelsachsen (F. Liebermann). 135
«Sturm"; Sjmons ZDPh 24, 5 identificirt sie mit Brunhild], und ebenso ver-
treten sie, dass der alte Germane lange vor Wikingerzeit an diese Sieg spenden-
den göttlichen Wesen, an Walhalla als himmlischen Heldensaal glaubte.
Henning führt die Glosse ^Walcyrge" zu „Eurynis* [und Tisiphone] aus
dem 8. Jahrh. an; und eine ursprünglichere Bedeutung „Todwählerin
Todesdämon'' folge nicht aus der Etymologie: «wal** heisst nicht Tod,
sondern Ags. Leichenhaufen und Ahdt. [aber auch Kentisch um 900, laut
Sweet, Oldest texts 182]: .clades«. [VgL E. Mogk a. a. 0. p. 1014 f.] —
H. Handelmann, Nord. Amazonen (Corr.-Bl. Anthropol. Mai *90, 89),
citirt zu der Ansicht [?], dass Walküre ursprünglich nur Eämpferin und nach-
weisbar erst seit 950 Helden-Erwählerin für Walhall bedeute, die Klage
des Henricus de Knighton zu 1848 über Damen, die zu Pferd mit Dolchlein
im Gürtel zum Turnier erschienen. [Das ist nur ausschweifende Tracht
späten Ritterthums und nicht etwa German. Mannweiberthum !]
Beöwnlf, hrsg. M. Heyne, 5. Aufl. v. A. Socin (Päd. '88), citirt auch
neueste Sach- Erklärungen in Fach-Zss. [eine Ausgabe zu bist. Zwecken
fehlt]; vgl. Anz. Dt. Alth. XV, 153. — E. H. Meyer (Z. f. Volkskunde I, 101)
tritt ten Brink [vgl. DZG II, 197] bei in der Annahme, dass Sage und Ge-
dicht von Beowulf Englisch seien. Doch sei Beiiw keine Hypostase eines
(bei Angelsachsen nicht nachweisbaren) Gottes Frea, sondern selbständig
aus Dämonenmythos entwickelt. — Karl Müllenhoff, Beovulf; Unter-
suchungen über das Angelsächs. Epos und die älteste Geschichte der German.
Seevölker. Berl. '89, xij 165 p. Des grossen Forschers letzte Ansicht liegt
hier vor, freilich nicht mehr von ihm einheitlich abgerundet. Vielmehr ist
p. 110 flf. «Die innere Geschichte des Beovulfs" nur Neudruck von ZDA
XIV, 193 [über die auf den Mercierkönig übertragene Sage vom Angl. Offa
vgl. p. 133; über die Angelsächs. Beziehung zu den Merovingern p. 159];
die .Einleitung zur Vorlesung- über Beovulf"* ist das CoUegienheft des Ver-
fassers, das F. Burg bearbeitete; E. Schröder schickt einen Ueberblick
über M.'s Angelsächs. Studien voraus, und H. Lübke hat das Ganze heraus-
gegeben und mit Namenregister versehen. I. „Der Mythus* [ähnlich schon
ZDA VII, 410] : Beäv sei ein jugendlicher Gott, der wettschwimmt mit Breca
(Hinstürmen), dem Herrscher der Brondinge (Brandung), gegen den Polar-
strom (d. h. das Frühjahr, das die Rauheit der Wintersee bricht [was
Symons a. a. 0. 21 annimmt]), ankämpft gegen Grendel (Nordsee) und dessen
Mutter (die Seetiefe) und den Drachen (strömende Gewässer). [Heinzel,
ZDA 34, 264, hält diese Deutimg für falsch: es fehle die den Besiegem
jener Elemente entsprechende Naturgewalt; ob die Alten das Begegnen
des Golf- und Polarstroms beobachteten, sei fraglich. Das Schwimmen
übertreibe wohl nur eine wirkliche That.] Dieser Nordseemythus gehöre
ursprünglich der Festlandküste; denn Beav steht in den uralten Königs-
Genealogieen der Angelsachsen (die der Dichter nur auf die Dänen ver-
schob), er begegnet in Engl. Ortsnamen [dass dies nichts beweist, weil
möglicherweise die Ort« nach gleichnamigen Menschen heissen, bemerken
mehrere Kritiker], und die Sage von Sceaf lebt auch bei Langobarden.
Dieser Sceaf (d. h. , Garbe", ein aus unbekannter Fremde auf dem Aehren-
136 Berichte und Besprechungen.
bündel zu Schiffe mit Waffen und Kleinodien landender Knabe, der zuerst
König wird) personificire die Einführung von Seefahrt, Ackerbau, Krieg und
Königthum. Nur Entfaltungen seines Wesens seien die Namen der Genea-
logie neben ihm: Schilddecker, Beav (ruhig Bauende) und der Anmuthige
(ebenso wie die Stammtafel der Ostsachsen mit Seaxneat-Mars beginnt und
in den Namen der Söhne nur die Momente der Schlacht entwickele). Der
Dichter verschiebe diese Stammvatersage der Nordsee-Ingävonen auf Seyld.
Sceaf oder Ing (der Ankömmling) aber sei nur eine andere Form des Freyr,
des freundlichen Frühlingsgottes, der die den Menschen feindliche Natur,
Winter und Meeressturm besiegt. [Den Namen Beav hält Symons für un-
erklärt und ihn für keinen Freyrshelden.] IL «Die geschichtlichen Elemente*.
1. „Die Geaten* Beowulf s seien Gauten, jetzt Götar in Südschweden. [Da-
gegen erklärten sich Fahlbeck und Bugge; Symons versteht: Juten.] Auf
einen ihrer Helden übertrage sich durch Namensähnlichkeit der Beavmythos.
Fabel sei Beowulf s 50jährige Herrschaft, also vielleicht auch alles von den
Vaegmundingen Viohstan und Viglaf Erzählte. Der Gautenkönig Hredhel,
dem der älteste Sohn Herebeald vom zweiten erschlagen wird, und der
im Ringen zwischen Blutrachepflicht und Sohnesliebe hinstirbt, findet eine
Parallele in der Deutschen Sage von Herbort. Sicher historisch ist Hygelac's
Seezug nach Friesland und Fall bei Hetwaren (Cleve-G eidern) durch die
Franken während der Vertheidigung der Beute ; dies bezeugen Gregor von
Tours Über Chochilac um 515, und Liber monstrorum ZDA XII, 287 weiss
von Hugilaic rex Getarum, den Franken auf einer Insel der Rheinmündung
tödten ; hier ward früh die grosse Bedeutung des Seekönigs ins Riesenhafte
übertrieben. Um 525 endet die Kenntniss der Angelsachsen von Nord. Ge-
schichte (ausser dass Northumbrer Ende des 8. Jahrh. Ingeld den Bösen von
Schweden besangen). [Das Folg. übergehe ich als zur Skandinav. Geschichte
gehörig.] Däne bedeutet in den Angelsächs. Annalen 787 , Nordmann" ; der
Name bezeichnet, einfach und als erstes Glied eines Compositum, auch bei den
Angelsachsen Personen. Die Headobarden seien Heruler; des historischen
Dänenkönigs Hrodgar, Kampf ende um 475, sein Heorot sei Lethra, sein
Ruhm im Norden übertragen auf den Neffen Hrodulf (Rolf Kraki), den die
Angelsachsen nur als jüngeren Gehilfen nennen, üeberall sei, wo Beowulf
und Dänische Ueberlieferung denselben Stoff bringen^ ersterer treuer ge-
schichtlich, letztere jüngere entwickeltere Sage. Den Heremod, der in Angel-
sächs. Sage und Genealogie begegnet, mache der Beowulf- In terpolator nnr
irrig zum Dänenkönig. 3. ,Die Angeln und Sachsen** sind zwar im
Beowulf nicht genannt ; dennoch entstehe das Epos bei ihnen aus lebendiger
mündlicher Ueberlieferung. Da die Dänensage aus dem Dunkel der Vorzeit
gerade dieselbe Epoche erhellt und im einzelnen vielfach mit dem Beowulf
stimmt, so sei sie (ebenso wie Hygelac's Zug) zu den Angelsachsen, etwa
600, wohl übertragen ; und zwar durch Frisen, die den Engländern in Bluts-
verwandtschaft, Sprache , Lage und Verkehr nächststehen und ihren Reich-
thum auch an Deutschen Liedern (Finn, Gudrun, Nibelungen, Ermenrich)
vermitteln ; allein das Mythische, den Hauptinhalt des Beowulf, besitze der
Angelsachse zu Eigen und verschmelze es mit dem Historischen seit 650
zum heutigen Beowulf, noch vor irgend welchem Hasse gegen die Dänen,
Angelsachsen (F. Liebermann). 137
also vor 800. Nur wenig Historisches nehme er bei der Wanderung aus
der Heimath mit. Zum Beweise dessen geht Verf. die gesammte einheimische
üeberlieferung durch, mit besonderer Ausnützung der Eönigsgenealogieen
mid des Widsith. der aus drei Liedern bestehe, welche in dem Jahrh. nach
568 (Alboin's Italienfahrt) entstanden. Die Angli sitzen in Schleswig. Hengst
und Hors seien nicht mythisch [Heinzel sieht in den Namen der Kent.
Genealogie die Bedeutung «Pferd* und erklärt [?] Baeldaeg als Baldr]; ihre
Juten können Ytas und müssen Deutsche sein, da Kent rein Angelsächsisch
redet. Der Undeutsche Name Cerdic beweise Berührung mit Kelten mindestens
schon zu des Vaters Zeit, und der Name Port Verkehr mit Romanen [?].
Also [?] kamen die Westsachsen von der öall. Nordküste [?]. Cerdic's Ahnen
seien mythisch. Die Angeln läast Engl. Üeberlieferung erst spät landen;
dagegen spreche aber Nennius und Procop[?]. Die Genealogie der Lindis-
faran bezieht sich auf Lindsey. [So auch Frühere ; vgl. Elton, Origins 379.]
Die Namen der Vorfahren Aella's von Deira bergen Angelsächs. Dichtung,
nicht Geschichte. Jedenfalls nicht durch kriegerisches Vordrängen von
Dänen werde die Anglische Wanderung verursacht; sonst könne Beowulf
nicht solche Vorliebe für die Dänen hegen, die sich auf uns unbekannte
Tbatsachen gründe. Der Angelsachse bringe ein fertiges Bild der Geographie
Germaniens nach England mit, das viele Völker noch an den Wohnorten
kennt, wo sie vor der Völkerwanderung sassen; eine grosse Reihe von
Stammesnamen des German. Festlandes localisirt der Verfasser. [Die Er-
klärung der Völkertafel berichtigt Heinzel a. a. 0.] Die Mercische Königs-
tafel allein verratbe festländ. Erinnerung ins 4. Jahrh. hinauf. Zwar
Withelgeat und Waga seien mythisch; aber Wihtläg und Nachfolger seien
historisch: in die Dan. Genealogie seien sie irrig erst im 11. Jahrh. ver-
schoben. Vollends über Offa von Schleswig und seine Frau Thrydho (d. h.
virago) erklinge echte Angelsächs. Sage auch im Vidsith, im Beowulf und in
den Fabeln, die die Vitae Offae I et II, in St. Albans geschrieben [die
Zeit setzt Verfasser zu früh, ohne Kenn tniss von histor. Untersuchungen,
vgl. Mon. Germ. g8, 97], dem Offa von Mercien und der Cynedrytha an-
hängen, durch irrige Uebertragung auf ähnliche Namen; die Albanenser
nehmen das Märchen vom Mädchen ohne Hände auf und melden von der
Königin den früheren Namen Drida, den Virago-Charakter und die Ankunft
Übers Meer, also drei Züge der Beowulf sehen Thrydho. Die Dan. Uffisage, die
dem Offa I. des Albanensers im Zuge der Stummheit in der Jugend ähnelt,
sei aus England, freilich nicht aus Büchern, durch Dänen zurückverpflanzt;
also für Merc. Ursprünge müsse Dan. Material unbeachtet bleiben. Schon
im 9. Jahrh. geschah die Uebertragung der Thrydhosage auf Cynedrytha's
Tochter Eadburg, bei Asser. Auch Garmund und Eoniaer blieben vom
Festland her in Angelsächs. Erinnerung. Da Penda, geb. 575, Offa^s I.
achter Nachfolger war, so sei dieser um 335 geboren [?]; die erste Hälfte der
zwischen beiden aufgeführten Namen klingt anders als die vier späteren,
folglich [?] falle ein Abschnitt 4 X 30 = 120 Jahre nach 335, also [?] schon
um 455 beginne die Anglische Wanderung. Da somit die Eroberung Britan-
niens (und vollends alle frühere eigne Gesch.) höchst undeutlich in der Angels.
üeberlieferung verschwimme, so hole sich das Angels. Volksepos fremden
138 Berichte und Besprechungen.
historischen Stoff, aus derselben Zeit 450-550. — Eine Fülle von Einzel-
Untersuchungen kann hier nicht einmal angedeutet werden. «Mare Fresicum*
bedeute (gegen Nennius) : Nordsee; ^Gewisse" ; Verbundene. Vgl. DZG in,
Bibliogr. 761 ; V, Bibl. 1382; Logeman , Moyen äge '90, 266; W[ülker] CBl
'90, 58. Fränk.-Fris. Vennittelung bezweifeln F. Holthausen, LitbL
Germ. Phil. '90, 370, und Koppel, ZDPh 23, 1, da schwerlich Hygelac von
denen, die er plünderte, gepriesen worden wäre, auch die Franken im Beownlf
schlecht fortkommen. ^-G. Sarrazin, Beowulf-Studien. Ein Beitrag zur
Geschichte Altgerman. Sage und Dichtung (vgl. DZG II, 520). Die Burg
Hrothgar's liege zu Lejre bei Röskilde [Möller, Engl. Stud. XIII, 247 hat
daraufhin Seeland besichtigt, aber nicht passend gefunden] ; Hjgelac's Sitz
sei Kongelf. Die Geatas seien (We8ter)göten. Landschaft und Kultur des
Epos sei [nur?] Nordisch. Im Bericht über Beowulfs Ahnen stehe dieses
näher zur Skandinav. als zur Angelsächs. Sage. Beowulf sei [?] der Dän.-
Isländ. Bödhvarr Bjarki; auf ihn, der wirklich Frisen, Franken, Schweden
bekämpft, wohl auch vormundschaftlich regiert und Gauten beherrscht
habe [?], übertrage sich der Baldrmythos des südwestlichen Schwedens.
Auch der ^ Grendelkampf" entstehe aus Gautischer Bearbeitung, .das Wett-
schwimmen mit Breca (= Brandung)* aus Skandinav. Sonnenmjthos. Der
Dänenkönig Schild, über See auf einer Garbe landend und todt mit goldenem
Banner scheidend, bedeute die Sonne, keinen Kulturheros. Baldaeg in der
Angelsächs. Genealogie sei lautlich verschoben aus Baldr [?]. Aus dem
Beowulf, aber nicht mehr aus dem Bödhvar bei Saxo, erkenne man noch
Historisches. Das verlorene Dan. Original [?] des Beowulf sei wahrschein-
lich vom greisen Skalden Starkad um 700 (nicht von mehreren Verfassern)
am Dan. Hofe gedichtet. Dass der Angelsächs. Beowulf in Stil, Wortschatz,
Gesinnung, Metrik Kynewulfs Werken ähnelt, erkläre sich dadurch, dass
dieser Nordost-Engländer den Dänen übersetzt und dann nochmals bearbeitet
habe [?]. Er benutze wohl die Angelsächs. Gedichte von etwa 700 (Genesis,
Daniel, Azarias), bilde sich aber an Dan. Epik. Wie arm die heimische
war, beweise die Macht des fremden [?] Beowulf; wie denn Beda, -Alfred,
die Angelsächs. Annalen keine Spur Engl. Geschichtslieder über das 5.-8. Jh.
verrathen [? solche erklingen vereinzelt noch bei Huntingdon]. Skandinav.
Sage und Skaldenstil beeinflusse auch die anderen Angelsächs. Dichtwerke [?],
dank friedlichem Verkehr, den der Angle noch seit der Wanderung mit
dem Dänen erhalte [?], bis unter der Feindschaft seit dem 9. Jahrh. die
Engl. Epik dahinwelke; auch deren Nachblüthe, Ende 10. Jahrh., erstehe
unter Skandinav. Einflüsse [?]. — Höchst werthvoU bleibt S.'s ästhetische
Würdigung der melancholischen Stimmung des Beowulf und der fleissige
Stilvergleich der verschiedenen Angelsächs. Gedichte: die Lieder in den
Angelsächs. Annalen noch des 10. Jahrh., findet Verf., klingen an Beowulf
und Kynewulf an, aber nicht mehr die des elften. — Viele Einzelheiten zur
Brit. Literaturgeschichte berührt Verf. nebenher: der Tristanroman, meint
er, fusse auf Altnormann. Thorsteinsage. Der Name von Wodan's Vater
Frealaf sei entstellt aus Freotholaf p. 191. [?In Westsächs. Genealogie
heissen Vater und Grossvater Frealaf und Frithewold, z. B. Textus Roffensis
ed. Heame p. 59]. ^ R. Heinzel, Anz. Dt. Alth. XV, 182, leugnet, dass die
Angelsachsen (F. Liebermann). 189
Beowulfsage ein Baldr-Mythos sei und, mit Koppel, Engl. Stud. XIII,
472, dass die Vorlage des Angelsächs. Epos Skandinavisch, die Sprache
Dänisch beeinflusst, der christliche ümdichter und Vermehrer Cynewulf sei.
Auch F. Holthausen, Litbl. Germ. Phil. '90, 14, lehnt S.'s Ergebniss im
wesentlichen ab: selbst dessen sprachliche Argumente, die Verzeichnisse
poetischer Formeln, die Vergleichung vieler Sagen, alles höchst werthvoU
an sich, beweisen nicht, was sie beweisen wollen. «^ Sarrazin (Engl. Stud.
14, 421) vertheidigt seine Localisirung Heorot's in Lejre und seine Annahme
«ines Dan. Originalepos, das Kynewulf umgearbeitet habe. Beides leugnet
nochmals Koppel (ebd. 427): Skandinavisch sei nur der historische Stoff
der Sage, nicht ihre dichterische Verarbeitung. — Gegen ten Brink's
Beovnilf (vgl. DZG II, 197; KöppelZDPhil. 23, 113) halt R. Heinzel,
Anz. Dt. Altth. XV, 158 Entstehung des Epos aus mehreren gleichzeitigen
Liedern über dieselbe Begebenheit und damit die Wanderung durch Nord-
und Mittelengland, für unbewiesen. Er warnt, aus heutigem Gefühl decretiren
zu wollen, in welche Widersprüche oder Wiederholungen ein Angelsächs.
Dichter nicht verfallen konnte. Analogieen fehlen für Altgerman. Einzel-
lieder und für Contamination zweier Erzählungen mit Bewahrung des
Wortlauts. [In Chroniken wimmelt's von letzterer!] Für Identität der Geatas
mit den Juten spreche [?] der Name des Geaten-Königs Hredel, da die
Juten im Norden Hreidgotar heissen. — H.Möller, Engl. Stud. XIII, 247,
liefert in seiner Kritik eine bedeutende Weiterarbeit. Er hält zwar auch
ferner strophische Natur der ältesten Theile noch in unserem Beowulf er-
kennbar, gibt aber Brink zu, dass Ein Ordner zwei Versionen contaminirte,
dass die Gauten im Beowulf keine Juten , die Jüt. Kenter, = Eutii, Yte
(Widsith 26), nicht Dänisch sind. Nur möchte er die Heimath dieser, da
sie zuerst in Britannien landeten , eher südwestlich neben die Frisen als in
das fernere Jütland setzen [ohne Beweis]. -^M. H. Jellinek u. C. Kraus:
Die Widersprüche im Beowulf (ZDA 35, 265), meist nur scheinbar, beweisen
nicht Verschiedenheit der Verfasser. Nur zum Grendelkampf erhelle Ur-
sprung aus älterem Liede deutlich. Mindestens redigirt sei Beowulf von
Einem besonnenen Dichter. — Ebert, Gesch. der Lit. des MA. III, 27, be-
handelt Beowulf [dies ist durch neuere Forschung überholt]. Weitfahrt und
Sänger's Trost. — üeber den Frisenkönig Finn, den das Altengl. Epos
besingt und die Genealogie Altengl. Könige nennt, vgl. T. Siebs, in Paul,
Grundriss Germ. Phil. II, 1, 494. — M. H. Jellinek, Zum Finnsburg-
fragment (Paul, Beitrr. G. Dt. Spr. XV, 428). Das Gedicht rede nur von
Dänen; der König der Guthdene, der Volkshirt sei Beugest. Verf. bessert
den Text und fasst die Handlung anders als Möller und Bugge.
Bekehrung; Kirche des 7. Jahrh. Vgl. DZG V, 425. — Von
E. Churton, The early English church [deren 2. Aufl., N.-Tork 1842, zur
Einführung brauchbar ist] erschien ®New ed. 1887. — °A. D. Crake, Stories
of the old saints and the Anglosaxon church. ^^Ed. Clausier, St. Gr6goire
le Grand (Lille '87). — ^F. W. Kellett, Pope Gregory the Great and hia
relations with Gaul, Prize essay of Cambridge, '89. — R. W. Church,
MiscelLessays ('87); darin: «Gregory L [„geistvoll" JBG '88IV31.1 — '»C. Wolfs-
140 Berichte und Besprechungen.
grub er: Gregor [vgl. DZG II, 517] wird erbaulich für weiteren Leserkreis
als Benedictiner gepriesen mit Benutzung von G.'s eigenen Schriften, ohne
Neues; vgl. DLZ 1891, 140; Dublin R. Oct. '90, 471; RQschr. IV, 301;
HPBll 106, 317; St. Bened. 168. — Aehnlicher Tendenz: «[Abt T. B. Snow],
St. Gregory, apostle of theEnglish; sketch for bis 13. centenary, Downside
1890; und **?, The centenary of St Gr. at Downside, 3 Predigten mit Auf-
zählung der Gregorskirchen Englands im Anhang. — *^G. Appia, Berthe
de Paris et la conversion des Anglais. Paris, Soc. ^coles dimanche, '88. —
üeber Augustin und Engl. Heilige und Fürsten vor 800 vgl. DZG V, 391,
423. — Routledge's Nachricht, dass Augustin auch zum Dom zu Ganter*
bury eine Brit.-Röm. Kirche benutzte [DZG II, 505], steht auch Antiq. 19,
228. — °E. H. Bousfield, The conversion of England, '90. — °M. H. Hall,
The builders of the church in Northumbria, , gelehrt und sorgfältig" über
Beda, Alcuin; Ac. 3191, 12. — 'T. B. Johnston, Evangelization of
Northumbria up to 664; Lancash. antiq. soc. 1889. — °R. C. Jenkins,
The life of St. Ethelburga the queen; Folkest. 1891. — K. Norgate,
Guthlac von Crowland, in Stephen, Dict. nat. biogr. — W. Hunt, Heddi,
Bischof der Westsachsen, ebd. — W. H. D. Longstaffe, SS. Cuthbert
and Bede (Archla. Ael. '89, 278), behandelt hauptsächlich die Reliquien und
Beda's Geburtsort Sunderland. — J. Raine, Wilfrid I. und IL, in Smith
and Wace, Dict. of Christ, biogr. — °Christlieb, Wilfrid in Real-Encycl.
prot. Theol. — J. I' Anson, St. Wilfrid (Jl. Brit. archl. ass. 43, 275), bringt
nichts Neues und kennt Obser's W. nicht. — W. Wattenbach, Die Hamil-
tonscheEvangelienhs. (SBBAk. '89, 153; vgl. DZG H, 517). Diese Hs. Wüfrid's
ist jetzt in Amerika; NA 16, 458. — ^W. N. üsher. An Anglo-saxon
cathedral; a handbook to Stow church near Lincoln (Line. '90), erblickt
in dieser grossen Angelsächs. Ejrche die einstige Kathedrale Sidnacester,
die jedenfalls in Lindsey lag; Ath. 9VIII90, 182. — °G. della Stua, Vita
di s. Osualdo, re di Nortumberland. Genova 1887. — H. Zimmer, ZDA
35, 13 [vgl. R. Celt. XII, 229; 297], erkennt in dem Angelsächs. Königsohn
Osalt, welchen der Irische Roman Bruiden da derga, etwa vom 8. Jahrb.,
im Heere des Irischen Oberkönigs Conaire dienen lässt, eine Erinnerung an
Prinz Oswald's Exil unter den Scoten (Beda III, 1; 3; 13). — Die Oswald-
sage, meint Symons (Paul, Grundr. Germ. Phil. IT, 56), sei bei den Kelten
ausgebildet und am Niederrhein mit der Hildesage verschmolzen. ^ üeber
Oswald vgl. DZG V, 392. — W. S. Simpson, St. Vedast (Jl. Br. archl.
assoc. 43, 56), zeigt Vaast in Gebeten, Bildern , Kirchenpatronaten besonders
des Englischen Mittelalters. — Von W. Bright, Chapters of Early Engl,
church bist, erschien ^2. Aufl., verbessert, '88: ,ein Realcommentar zu Beda",
JBG '881V25.
Biographieen des MA. von Heiligen des 7. — 9. Jahrh. A. Napier,
Ein Altengl. Leben des.h. Chad (Anglia X, 131), druckt aus Hs. Bodley
Junius 24, um 1125, eine Angl. Homilie, die um 925 (nach einer verlorenen
Latein, tibersetzt sei [?] und) wörtlich den Beda IV, 2 f. wiedergibt, mit
Ausnahme der erbaulichen Anfangs- und Schlusssätze. ■— G. Herzfeld,
Zu Leechdoms [Cockayne's Ausg. für Rolls ser. 1866] Uli 428 (Engl. Stud.
Angelsachsen (F. Liebermann). 141
13, 140). Die dort gedruckte Hs. Lambeth 427 sei um 1000 geschrieben, und
ihr Inhalt, die Legende von Sexburg, nach 950 verfasst [etwa Anfang
11. Jahrb., urtheilte ich, Heiligen Englands p. iv]. Dass mit der Aufnahme
einer Vornehmen in ein Kloster, wo ihre Mutter Aebtissin ist, Mildryth
gemeint sei, bezweifelt Verf. gegen Cockayne [mit unrecht]. Abfassungsort
sei Ostanglien [wahrscheinlicher Sheppe)»^ in ICent]. Als Bauer der vor-
mundschafÜichen Regierung Sexburg's über Kent emendirt Verf. „thrittig
wintra" in ,thri wintra" . Auch er erkennt die Verwandtschaft der Legende
mit Historia Eliensis [auch ed. Stewart für Anglia Christ. 1848. Dieser
Theil der Historia Eliensis ist etwa 50 Jahre älter als 1175. S. darüber
a. a. 0. p. V, wo als gemeinschaftliche Quelle die Kent. Königslegende nach-
gewiesen ist]. — Vita 8. Rumwoldi, Acta sanct. Nov. I, 682. Rumwold,
Tochtersohn des christlichen [!] Penda, befiehlt als neugeborenes Kind, er
wolle getauft sein in ,Suttunus, in quo etiam pagus situs est regiae dignitati
subministrans debita decreto tempore obsequia" (King's Sutton, Northamptons.)
und begraben werden erst in Braccalea (Brackley, eb.), schliesslich inBuchinga-
ham; er stirbt nach drei Tagen. ,Lstorum autem locorum noraina post
inultorum temporum curricula sunt cognita." Der also nicht gleichzeitige
Verf. versetzt Beda's Nachrichten auf falsche Personen und schreibt ein
Latein, das mir nicht über das XI. Jahrb., die Zeit der ältesten Hs., hinauf-
zureichen scheint. Die Bollandisten kennen auch keine frühere Erwähnung
Bumwold's. Sie drucken unter dem Strich den Auszug aus dieser Vita
durch Johann von Tinmouth (dem Capgrave's Legenda, ed. 1516, folgte).
Ihre Codices sind die von Hardy, Descr. catal. I, 256 genannten. — 'Vita
Bertuini episcopi, des Angelsächs. Missionars in der Provinz Namur um
700, in Anal. BoUand. VI, ist nach Holder-Egger (HZ 64, 133) eine
historisch werthlose Bearbeitung der in Acta sanct. Belgii V gedruckten
Vita und nicht vor dem 11. Jahrb. entstanden, da in ausgeprägter Reim-
prosa geschrieben. — Vita s. Swithuni Wintoniensis episcopi [852—62],
auct. Goscelino mon. Sithiensi ex Ebroic. cod. [101 L., 14. Jahrb.] ed. E.
P. Sauvage, Anal. Bolland. 7, 373. Diese Vita benutzt (wenigstens mittel-
bar) den Beda und Listen der Westsächs. Könige u. Bischöfe von Winchester,
spricht und denkt wie Autoren nicht vor 1100 [sagt statt Wessex z. B. Eng-
land], stimmt z. Th. wörtlich zu Wilhelm's von Malm. Pontif. II und Reg.
II, 109, erzählt nichts inhaltlich mehr als dieser, und verräth nirgends ihre
Abfassung durch Gozelin. Hrsg. (der ebd. IV, 372; V, 55 frühere Viten
Swithun's druckte) erklärt sie für älter als die durch Surius, Capgrave und
Acta sanct. Jul. I, 327 veröffentlichte. [Er citirt falsche ürkk. Croyland's,
ohne zu bemerken, dass ,presbyter Egberti 833*^ der Vita ,sub Helmstano
sacerdos' widerspricht. Mir fehlt zur Quellenuntersuchung Earle's Swithun
(1861), welches Buch Hrsg. nicht kennt. Vgl. Stubbs, Dunstan 369; Earle
Anglos. liter. 69; Ebert, Lit. MA. III, 497; Napier, Engl. Stud. 11, 63]. Vgl.
HJb XI, 152. — *^J. R. Thompson, Records of s. Edmund of East Anglia.
2 Theile. Bury S. Edm. 1891. — G. M. Dreves, Hymni inediti (Lpz. 1889),
druckt p. 241 aus Lüneburger Brevieren „De s. Suitberto: Olim apud nos
exsulem", worin Switberts Weihe zum Bischof in Mercien durch Wilfrid
[wörtlich anklingend an Beda V, 11] erwähnt wird; und p. 256 aus Prager
142 Berichte und Besprechungen.
Hss. »De s. Walburga: Ave flos virginum, soror magnorum Fratrum Willi-
baldi et Wunibaldi*. — Ders., Hist. rhythmicae I (Anal. hymn. MA.), Lpr.
1889, entnimmt p. 173 einem Düsseldorfer Brevier des 14. Jahrh. ein Reim-
officium „in festo duorum Ewaldorum'. Als Gewährsmänner citirt es
Beda [dessen Hist. eccl. V, 10 ihm die Worte lieh] und Anno, den Trans-
lator, „quem colit Colonia**. Aus einem Lüneburger Brevier des 14. Jahrh.
steht p. 226 ein Offiz De s. Swiberto, das ebenfalls Beda citirt
[V, 9; 11], und p. 273 aus Süddeutschen Hss. des 14., 15. Jahrh. ein Offiz De
s. Willibaldo, das aus der Vita Mon. Germ. SS. XV, 86 schöpft, jedoch
wohl nicht unmittelbar, da W. schon .stirpe regali editus' heisst: ein An-
satz zur späteren Legendenbildung; s. oben p. 114. — A. Ebert, Allg. Ge-
schichte der Lit. des MA. III ('87), behandelt: Fridegod's Wilfrid (er folgt
stofflich Eddi, sprachlich Virgil, liebt Gräcismen [übersehen ist die Aus-
gabe J. Raine, Historians of York, I, Rolls ser. '79]); Lantfred's und Wulf-
stan's Swithun [Lantfred's Dedicatio druckte auch Stubbs, Dunstan
p. 369; der Druck des Gedichts auf Swithun, durch Sauvage, Anal. Holland.
V ('86), 57, ist nachzutragen]; p. 59 f. bespricht er Biographieen Guthlac's.
— °J. Di offen b ach er, Lambert v. Hersfeld als Historiograph (Heidelb.
Diss., Würzb. 1890), untersucht u. a. die Vita Lulli archiep. Moguntini,
deren Quellen, so die VV. Bonifatii, Leobae, erhalten sind; DLZ
1891, 461.
Theodor. H. J. Schmitz, Das sog. Theo dorische Bussbuch in Ms.
[132] Hamilton - - - zu Berlin; AKKR 54, 381. [Vergl. JBG '85, II, 26.] P.
Ewald, NA VIII (1883), 334, bezeichnet die Hs. als Merowingisch mit
Earoling. Nachträgen und ordnet ihren Inhalt zu den Ganones-Sammlungen
der Pariser Hss. 3846 und 1455 ein. Aus diesen und mehreren anderen Hss.
hatte schon Stubbs, Councils and eccles. doc. lU (1871), 176, die Varian-
ten zu seiner Theodor-Ausgabe notirt. Schmitz entgingen leider beide
Werke. Er bemerkt richtig, dass Hamilton [ebenso wie Stubbs' Classe
e— m, und dessen immer noch bester Text] wichtige Lesarten ursprüng-
licher als Wasserschleben's und Schmitz' Bussbücher bietet, und dass der
Satz II, 12, 25, wonach Ehe im 3. Grade [so liest aber auch Stubbs' e, i,
1, m] ungeschieden bleibt, vor 726 (Jaff^-Ewald, Reg. pont. 2174) geschrie-
ben ist. Dagegen bevorzugt er m. E. falsch Ham. vor Stubbs an den an-
deren 6 Stellen: I, 13, 4; II, 3, 7; 6, 4 u. 11; 12, 8 u. 18. — Dass als Strafe
für Sonntagsarbeit im dritten Wiederholungsfälle der Freie ein Drittel
seiner Habe verliere, bestimmt Lex Alamann. 38 im Einklang mit dem
Bussbuch vom Mittheiler der Satzung Theodor's von Canterbury.
K. Lehmann, Lex Alam., Mon. Germ. Leg. V, 8, meint, mit Brunner,
SBBAk 1885, 165: Cummean brachte den Satz aus England ins Franken-
reich. [Doch findet sich derselbe auch in anderen Pönitentialien, die
Wasserschieben p. 21 (Stubbs, Councils III, 175; 209 zweifelnd) für früher,
zwar nicht als Theodor, aber als jenes Bussbuch hält. Wenn Schmitz,
Bussbücher 519, jenes Theodor-Buch nach 750 und die frühesten Citate
aus Theodor ins 9. Jahrh. setzt, so entging ihm Stubbs p. 174/6, der eine Hs.
des 8. Jahrh. druckt und Citate um 750 nachweist] — A. Nürnberger,
Angelsachsen (F. Liebermann). 148
Ungedruckte Kanonen Sammlung aus dem 8. Jahrb. - - - in Cod. Sangerman.
988 [Paris Lat. 12444, Corbei. 424]; Sep. aus 25. Ber. der Philomathie zu
Neisse. Mainz 1890. Diese Sammlung liefert frühen Beleg für folg. Brit.
Eirchenrechtsquellen: Gregorys I. Antworten an ^Agustinum episcopum in
Saxonia constitutum" (p. 7, 17); Buch II des Pönitential von «Teudorus
episcopus** p. 7, 18); die Irische Kanonensammlung. — Ders. wiederholt
RQschr. 1891, 28, dass Theodor*8 Pönitential in Bonifaz' Kreise heimisch
war: es steht im Angels. Ms. Würzburg th. qu. 32, das aus Burchard's
Bibliothek stammt. — Ferneres s. u.; , Kirchenrecht**.
Baedae Hist. eccles. gentis Anglorum ed. A. Holder, 2 Ausg.
Freib. ['90]. Der Text folgt dem um 737 in England geschriebenen Ms.
Cambridge Univ. Kk 5, 16, das einst Bischof Moore gehörte, nur ist des
Verf.8 Orthographie nach Bedae Liber de orthographia hergestellt Index
nominum ist beigegeben. — H. Zimmer, Zur Orthographie des Namens
Beda, NA XVI, 599. ,Beda% Northumbr. Koseform, ist für das 8. Jahrb.
gewöhnlich, schon bei den jüngeren Zeitgenossen des Historikers; dieser selbst
schrieb sich in der Jugend noch archaisch Baeda. — Beda benutzte
Gregorys II. Vita im Liber pontificalis schon vor dessen Tode; nach
»Duchesne's Ausgabe; JBG '86, U, 23 und ZKTh XI, 430. — Für die Briefe
der Päpste benutzte er schliesslich statt der für ihn in Rom gemachten
Abschriften doch die Originale; dies hält J. v. Pfiugk-Harttung (Archiv
d. Päpste ZKG 12, 259) durch Ewald NA 3, 542 für erwiesen. — U Kayser,
Beitr. zu — Karling. Hymnen, behandelt Beda's Sequenzen. — W. Hunt,
Bede, in Stephen, Dict. nat. biogr. — Den Beda benutzen u. a. das Chronicou
universale^ das um 801, wohl zu Flavigny, entstand (ed. Waitz, Mon. Germ.
SS. XIII), und Manegold von Lautenbach (ed. eb. Lib. de lite imper. I,
399). — Von Aelfred's Beda-Uebersetzung gab Th. Miller *>Theil I für
Early Engl, text soc. heraus. — Ferneres oben p. 140; unten p. 149.
Ceolfrid's Amiatinns. G. B. de Rossi's DZG II, 517 angeführte
Schrift Über Ceolfrid's Vulgata bildet einen Teil des U, 222 genannten
Folianten. Facsimile der Widmungseite ist beigegeben; ihre Worte .Petrus
Langobardorum* stehen auf Rasur, unter der Spuren von «Ceolfridus
Anglorum* noch erscheinen. Diese Verse stimmen fast wörtlich mit der
Widmung, welche der anonyme Biograph Ceolfrid's als dem Geschenk-
exemplar vorgesetzt überliefert. Da Ceolfrid dieses schreiben liess nach
einer aus Rom nach Jarrow 678 heimgebrachten Vulgata, so sehen wir
im Amiatinus die in Northumbrien um 700 geschriebene Unciale. Das
Geschenk brachte er dem Grabe Petri in der Vatican. Basilica, nicht der
päpstl. Bibliothek dar. Jener aus Rom nach Jarrow gebrachte Prototyp
war dem Cassiodor'schen Texte nahe verwandt, auch die Abbildung der
Bundeslade im Araiatin stimmt zur Beschreibung des Bildes in Cassiodor's
Bibel. [Vgl. hierzu Zöckler JBG '88, IV, 35.] Alcuin's Bibel, in der Valli-
celliana steht dem Amiatin am nächsten, weil Alcuin zur Bibelcorrectur sich
(letzterem wohl ähnliche) Vulgaten aus England kommen liess; vgl. ZKTh
Xn, 742; Watt«nbach, SB Berl. Ac. '89, 148. — Ders., De origine biblio-
thecae sedis apostol. (in Bibl. apost. Vatic. codd. mss. II, Palatin. I, 9),
144 Berichte und Besprechungen.
behandelt Ceolfrid und seinen Vorgänger Benedict Bisceop; vgl. JBG '86,
II. 20; 177; 357. '87, I, 80; 111; II, 289. ^ IV, 52. — m, J. White, The
Codex Amiatinus and its birthplace; in Studia bibl. et eccles., by members
of the Univ. of Oxford II, '90, 273. — «Sanday, Jtalian [?] origin of the
Codex Amiatinus, eb.; vgl. Ath. 22X190, 693. — °L. Delisle, Bible Amia-
tine, CR Ac. Inscr. 1887, 149.
Fernere Anglolateiner vor Aelfred. E. Loening, Constantin.
Schenkung (HZ 65, 223), bestätigt^ dass Aldhelm die Silvester- und Con-
stantin-Legende in einer jetzt unbekannten Fonn benutzte und vielleicht
danach einen Consul als Satrapen bezeichnete [Satrap und Consul stehen
in England häufig für Ealdorman]. — - M. Manitius, Beitrr. z. G. frQh-
christl. Dichter im MA. I. IL Wien 1889-90 (aus SB Wien. Ac. Phil. 117
u. 121) untersucht die Benutzung des Sedulius Scotus, Aldhelm (II, 28),
Columban (IL 30) und vieler anderer Dichter vor 900 bei einer Unzahl von
Schriftstellern, unter welchen die Brit. Inseln betreflfen: Columban, Ald-
helm, Beda, Alcuin, Lul, Aedilvulf, Cruindmel, Dungal, Fridegod, V. Aethel-
woldi, Osbem Cantuar., Osbem Gloss. Herbert Losinga, Malmesbury,
Huntingdon, Johann v. Salisbury, Map, Peter v. Blois, Epist. Cantuar. um 1187,
Richard v. London, Diceto, Hoveden, Paris, Baco, Oxenedes, Political songs^
Richard de Bury. — Ders., Zur Karoling. Poesie (NA 16, 176), weist
nach, dass die Weihinschrift Ine's zu Glastonbury (bei WilU Malmesb.
Antiq. Glast.) fast ganz aus Versen des Fortunat besteht. [Wie die
dortigen Urkunden Ine's gefälscht sind, wird auch diese Inschrift stark
anzuzweifeln sein.] — °Ders., Aldhelm, Dt. Dichterheim VI, Nr. 1 f. ^ Rossi
[s. 0. p. 143], p. 8, Nr. 2; p. 12, Nr. 1 behandelt Rom. Inschriften, die Engl.
Dichter seit Aldhelm nachahmten; vgL DZG II, 518. — Zu den frühen
Westsächs. Genealogieen vgl. Stubbs zu William of Malmesbury,
Reg. II, x^**. — H. Hahn, JBG \S6, II, 28, bespricht seine Arbeiten zu den
Räthseldichtem Tatwine von Canterbury und Eusebius, der identisch
sei mit Hwaetberht und dem Localhistoriker von Wearmouth, und Mani-
tius' Aldhelm u. Beda (vgl. DZG I, 179). — Diese und eigene For-
schungen verarbeitet A. Ebert [f], AUg. Gesch. der Lit. des MA. I,
^2. Aufl. — <>Schrödl, Egbert von York, in Wetzer und Welter, KLexicon.
— ^H. Littledales, The Durham Liber vitae; reprod. facs. by photolithog^. "91.
• Denksteine, Inschriften, Miniatnren. G. F. Browne: A runic inscrip-
tion inCheshire (Archl. Jl. 46, 395; vgl. Ac. 9X189, 306; Reliquary 1890, 50)
auf einem zu Upton nahe Birkenhead verbauten Steine lautet: ,Folc(ae) arser-
don becun; biddath fore Aethelmund*. [Volk errichtete Denkzeichen; betet
für A.!] — Ders., The Franks casket (Ac. 9V1II90, 111). Dessen neu auf-
gefundenes Bruchstück verbindet in der Darst-ellung Sigurd- und Völund-
saga, ebenso wie ein Kreuz zu Leeds. [Vgl. DZG V, 453.] In der
Kirche zu Leeds war ein Stein vermauert mit der Runeninschrift „Anlaf".
Vielleicht also [?] bezog sich auf König Anlaf auch das Kreuz, vielleicht
wollte dieser von Sigurd und Völund abstammen. Dann wäre auch das
Kästchen erst nach 800 in Northumbrien geschnitten. ■— Ders., Two
sculptured stones at Kirk Andreas (Isle of Man) with bindrunes (Proc. soc.
Angelsachsen (F. Liebermann). 145
ant. Scotl. 23, 332 ; vgl. ebd.). Sie werden abgebildet und beschrieben ; die
Bunen des einen Steines sind bisher räthselhaft; auf dem anderen steht:
«Thurvaltr errichtete dies Kreuz — '^, und ist ein Mann (Sigurd) mit einem
Adler abgebildet. — - J. R. Allen: The [95] early sculptured stones of
the West Riding of Yorkshjre (Jl. Brit. archl. assoc. 46, 156; 288) zeigen Scot.,
nicht Walliser, Eunsteinfluss, entstanden nach 627, wahrscheinlich nach 800,
und vor 1100. Reicher omanientirt als Durhamer Denkmäler um 675, bieten
sie neben Flechtmuster auch Figuren aus christl. Symbolik, ferner (wie das
Wiland-Kreuz zu Leeds) Nord. Saga und (bereits gedruckte) Inschriften, theil-
weise in Angl. Rune und Northumbr. Sprache. Sie finden sich an 27 Orten,
fitets in oder bei einer Kirche, fast alle in Flussthälem, zahlreich um Leeds
herum, und beweisen das Dasein von Angl. Stiftern, von denen unsere
Quellen schweigen. — Vgl. DZG V, 451 ff. — G. F. Browne, The Ruth-
well cross (Ac. 8III90, 170), liest einige Buchstaben neu. — A. S. Cook,
Oaedmon and the Ruthwell cross (Mod. lang, notes 1890, 153), stimmt
Bugge, dessen p. 494 ff. (in Brenner's Uebersetznng) er ins Englische über-
tragt, im Widerspruche gegen Stephens' Erklärung der Inschrift, bei. —
Ders.: The date of the Ruthwell cross (Ac. 1III90, 153) liege frühestens
um 950 [?] aus Gründen der Sprachgesch. ; ebenso setzt Sophus Müller das
Ornament später als 800 und wahrscheinlich um 975; Philologen und In-
schriftforscher nahmen bisher 7.-8. Jahrh. an. — ?,The Ruth well cross
(Reliq. '88, 85), folgt G. Stephens für Erklärung der Runen und J. M« Farlan,
,The Ruthwell cross" für die Beschreibung. -— E. Lentzner, Das Kreuz
bei den Angelsachsen (Leipz. '90, 28 p.), erkennt in den Kreuzen von Ruth-
well und BewcasÜe Ornamente unter Einfluss [?] der Kunst der Rom. Kata-
komben, vermittelt durch Benedict und Wilfrid. Er hält sie 670 — 700 ent-
standen. Er beschreibt die Sculptur genau, die Runen nach Stephens
und Zupitza, berichtet den Streit mehrerer Gelehrten, ob das Kreuz im
7. oder 8. Jahrh. entstand und der Traum vom hl. Kreuze von Caedmon oder
Oynewulf sei [ohne Entscheidung oder neue Gründe; s. u. p. 150 f.], und
sammelt einige wenige Stellen über Kreuz- Verehrung bei den Angelsachsen
aus „Helena" u. Homilien. Zum Schluss übersetzt er metrisch „Daa heilige
Kreuz". — H. Logeman, Ac. 28VI1I90, 150, fand auf der Silberfassung
«Ines Reliquiars der Brüsseler Kathedrale eine Angelsächs. Inschrift, die be-
sä^ zwei Brüder hätten es für die Seele eines dritten Bruders anfertigen
lassen. Hinten steht „Drahmal me worhte*'. -— Im Dom der einstigen Abtei
zu Peterborough fand man einen Angelsächs. Grabstein, omamentirt mit
Bandverschlingung, die ein vierfaches Kreuz bildet; Archl. R. II, 258. —
E. Dobbert recensirt GGA 1890, 865: A. Springer, Die Psalter-Illustr.
im frühen MA., bes. Utrechtpsalter 1880. Die Angelsächs. und Frank. Miniatur-
malerei des 8., 9. Jahrh. lässt das bei den Byzantinern vorherrschende
dogmatisch moral-theolog. Element zarücktreten, und stellt den Inhalt der
Verse unmittelbar dar, mit Vorliebe den kriegerischen. Im Utrechtpsalter über-
trägt ein Angelsachse des 9. Jahrh. (Wattenbach weist die Schrift dem
8. Jahrh. zu, die Bilder dem 9.) wesentlich selbständig [?] einzelne Verse
in Federzeichnungen, kannte aber auch ältere Röm.-christl. Kunst. Dobbert
weißt auch Benutzung Byzantin. Bilder nach. [Vom Kostüm scheinen mir
Deutsche Zeitschr. f. Oeschiohtsw. 1891. VI 1. 10
146 ' Berichte und Besprechungen.
manche Züge nicht Angelsächsisch.] -— A. Springer, Bilderschmuck in den
Sacramentarien des frühen MA. (Abhh. Sachs. Ges. Wiss. XI, 365),
weist die beiden Bilder vom triumphirenden und gekreuzigten Christus aus
einem Sacramentar (jetzt zu Auxerre, im 14. Jahrh. zu S. Julien de Tours),
die M. Prou (Gaz. arch^ol. 13, 138) publicirte, einer Angelsächs. Schule des
11. Jahrh., vielleicht Winchester, zu nach Kostüm, Heftigkeit der Be-
wegung, Streckung der Maasse, Fleischlosigkeit der Arme und Beine und
Zeichnung der Füsse: all das erinnere an Pseudo • Caedmon. Sie seien
älteren Kunstwerken Vorkaroling. Zeit verwandt, so dem Cambridger Evan-
geliar. — ^J. J. Tikkanen, Die Genesismosaiken in Venedig und die
Cottonbibel (Helsingfors '89, 4), leitet (laut Am er. Jl. archl. June '90, 151) .
die Angelsächs. Miniaturen im Caedmon, Aelfric, dem Psalter des 12. Jahrh.
von altchristl. Originaltypen ab.' Vgl. Dobbert, GGA '90, Nr. 22. — P. Clem en,
Studien zur Gesch. der Karoling. Kunst,!: Die Schreibschule von Fulda,
Rep. f. Kunstwiss. 13, 123. Die Hs. Fulda 3 ist von Angelsächs. Hand. [Die
Angelsächs. Bilder-Hs. in Ronen ist weit später als 9. Jahrh.] — ®L. v. Kobell,
Kunstvolle Miniaturen -- aus Hss. 4—16. Jahrh. -- zu München; I, be-
spricht (laut Prou, Mojen kge '91, 99) den Einfluss Ir. Schrift und Malerei,
die er mit damaliger Schmiedekunst vergleicht, auf England und Festland.
Das Lindisfamer Evangeliar des 8. Jahrh. zeige Byzantin. Einfluss [?]. Verf.
stellt die Irische Initiale mit Thieromament der Griech. gegenüber. In der
Karoling. Miniatur vereint sich antike. Irische, Angelsächs. Kunst. Facsimilirt
ist der Freisinger Augustin von Angels. Hand des 8. Jahrh.
Gewerbe. EostOm. ^'J. de Baye, Industrie Anglo-Sax. [vgl. DZG III,
Bibl. 73], reich illustrirt, kennt (laut Bull. crit. '89, 426 und Barthelemy,
CR 1889, 153) Englands Museen und Literatur gut, bringt viel neue
Einzelheiten und gelangt zu eigenen Erklärungen, indem er mit den
Funden, die sich nicht nach Stämmen unterscheiden lassen, Chroniken und
festländische Archäologie vergleicht: Frank. Waffen seien den Angelsäcb^.
ähnlich, Schmuck aber und Töpferei nicht. Die geschlossene Rohre um
den Lanzenschaft sei Dänisch, die seitlich offene Angelsächsisch [?].
Speer und Schild kommen allgemein, Helm, Panzer, Bogen und Pfeile
gar nicht [?] vor, Schwert und Schmuck bezeichnen Reichthum. Vgl. DZG
II, 508. Unter den Fibeln sei die kreuzförmige Anglisch, die Skandi-
naven nachmachten, die (sonst nicht vorkommende) tonnenförmige West
sächsisch; und die runde mit Steinen und (später) Zellenschmelz aus Kent
und Wight hänge von Ostgothenkunst ab. Verf. führt die Vermachung
eines Schwertes mit Silberspitze durch Offia, Aethelstan, ülfcytel, Wulfric,
Aethelric an. — 0. Olshausen bespricht H. L. Lorange [f], Den yngre
jemalders svaerd (Bergen '89), Zts. Ethnol. 22 ('90), 30. Die Formenänderung
der Nord. Altsachen in Wikingerzeit erklärt sich aus westl. und südl,
Einflüssen: hatte L. irüher bloss Irischen Schmuck und einschneidige
Schwerter für fremd erklärt, so wies er zuletzt nach, dass auch das zwei-
schneidige Wikingerschwert nach Norwegen nur (meist aus dem Frankenreich)
eingeführt war. Auf vielen Klingen fand er „Ulfberht" (was Fränkisch sei,
und von Undset „ülfbem" gelesen wird), auf einer Angelsächsisches ein-
Angelsachsen (F. Liebermann). 147
geschnitten. Norwegen verstand damals, nm 800, noch nicht Stahl herzu-
stellen; seine Aexte waren bei Angelsachsen und Iren berühmt, die ge-
fundenen aber sind nicht stählern. Die Wikinger führten anfangs nur das
Beil^ nicht das Schwert, und besiegten die Angelsachsen nur durch Ueber-
rnmpelung. Die von England kommenden Wikingerschwerter waren wohl auch
meist Fränkische Arbeit; denn 1. weiss man nichts über Herstellung von
Klingen in England [?] ; 2. zeigen Agsächs. Funde weiches Eisen, unvollkommene
Metallarbeit; 3. war das Schwert wohl nur Waffe der Angelsächs. Vornehmen;
das Volk trug Lanzen und später Nord. Aexte. Dagegen Griffbeschläge
mögen in England unter Irischem Einfluss gefertigt sein. Dass sich in
Norwegen so viel mehr Schwerter finden als in England, erklärt sich
daraus, dass man dort noch heidnisch, mit Beigaben, bestattete, hier die
Waffen schon vererbte. Die fremde Herkunft der Schwerter, emaillirter
und „Irischer^ Arbeiten aus Nord. Gräbern gibt 0. zwar L. zu, aber nicht
die aller höheren Geräthe, z. B. nicht der schalenförmigen Fibel, obwohl
sie in Nordbritannien und Ost-Irland auch begegnet. — Middleton, Proc.
Boc. Antq. Lond. '88, 134 (vgl. Archl. R. II, 51): Das Angelsächs. Gräberfeld im
Spielplatz des St. John's College zu Cambridge zeigt theils Skelette, theils
Aschenumen mit Bronze, Eisen und Rom. Münzen des 4. Jahrh. — Der Brauch,
Ross und Reiter beisammen zu bestatten, erhielt sich in christliche Zeit
hinein, Ath. 4X90, 454. — J. C. Cox, On the flabellum, Reliq. '87, 65.
Den Wedel bei der Messe hält in der Rechten in der Kirche zu Enville
(Staffordshire) eine Figur, die durch die segnende Linke und das Kreuz
auf der Brust als Geistlicher gekennzeichnet ist, während Gurt und enge
Hosen als Tracht auffallen. Verf. setzt das Relief um 700. -— L. Traube,
Wschr. Kl. Phil. 1891, 688, weist bei Aldhelm, wie bei Gregor v. Tours,
„Papyrus** als Lampendocht nach.
BanknnBt. ^C. Klöpper, Heorothall in - - - Beowulf, Festschr.
Rostocker Stadtschule '90. — G. T. Clark, Contribution towards a complete
list of moated mounds or burhs, Archl. Jl 46, 197. Ueber ganz England
zerstreut, und vereinzelt in WaWs und dem Schott. Tiefland, finden sich
an 400 kreisrunde, oben platte Erdwälle der Angelsachsen, bisweilen auf
Brit. u. Rom. Bauten, nicht auf Hügeln oder an Strassen, sondern im
Mittelpunkt von Grossgütem. Rings um den Wall führt ein breiter tiefer
Graben, dessen Ausschachtung den Rundwall lieferte. Die Höhe ist 30 bis
40 Fuss über dem Niveau, 50 — 70 über der Grabensohle, der Durchmesser
oben 60 — 120 Fuss. Aussen liegen ein oder zwei Einhegungen von V^ ^i^
2 Acres, in Lünettenform, umfasst von 10 — 20 Fuss hohem Erdwall mit
Graben, der sich dem Rundwallgraben anschliesst. — E. P. L. Broch be-
schrieb die Angelsächs. Kirche zuStevingtonin Bedfordshire; Ath. 31V90,
708. — Die Angelsächs. Kirchthürme zu Wickham (Berks.) und Apple-
ton-le- Street (Yorks.) beschreibt Antiq. Nov. '90, 188. — *^J. P. Har-
rison, The Pre-Norman date of the design of some of the stonework of
Oxford cathedral (Oxf. '91). Hieraus bringt Antiq. June '91, 266 Bilder;
aus Vergleich der Ornamente mit Engl. Miniaturen um 1000 weiss man
jetzt, dass der Angelsachse in Stein baute und an Schönheit die Normann.
148 Berichte und Besprechungen.
Kunst übertraf. — E. G. Bruton: The town walle of Oxford (Jl. Brit.
archl. assoc. '91, 109), mit Harrison's Bemerkungen über Angels. Steinbau
zu Oxford. — W. C. Sawyer-Milward und J. P. Harris on: St. Leonardas
Wallingford (eb. 132), eine Kirche mit Flechtwerk-Ornaraent an Bögen
und Capitälen, um 1025. — J. T. Irvine: Saxon stonework with painting
at Peterborough (eb. 184), ein Stück aus der 1116 abgebrannten Abtei-
kirche. — G. Bailey: The tympanum at Elstow (Antiq. Febr. '91, 69)
zeigt Jesus zwischen Petrus und Johannes«, eine Skulptur um 1000. ^
<— ''G. M. Li vett, Foundations of the Saxön cathedral at Rochester; Archla.
Cant. XYIU. — Die Apostel am Abteikirchenportal zu Malmesbuiy scheinen
Angelsächsische Arbeit und entstammen vielleicht der Zeit Aethelstan's, der
Malmesbury begünstigte; Antiq. Nov. *90, 222. — J. Kurse, St. Chad's,
Shrewsbury (Archla. Cambr. Oct. '90, 323), beschreibt die Ausgrabung
einer Angelsächs. Krypta, die nach Meinung der Shropshire archl. soc. noch
dem Ende des 7. Jahrb., der Zeit Chad's und K. Wulfhere's, angehört.
Dann wäre Salop schon damals, vor Offa, Englisch geworden; Antiq. March
'90. 93.
Münzen. Keary, English coins [s. DZG II, 201], ward kritisirt von
Bradley Ac. 27VIII87, 139 und F. Y. Powell EHR Jan. '90, 132. Dieser
bessert manches zur Runenkunde und Münzbuchstaben. Er stellt viele
Namen von Münzern her und folgert aus diesen, dass zur Zeit von Offa's
Dynastie Mercier für Kent, Canterbury und Ostanglien Münze schlugen, dass
in Ostengland seit der Skandinav. Eroberung eine Anzahl Fremder (Franken)
prägten. Also lag der Ostengl. Handel um 900 in der Hand Fremder.
Er glaubt den Namensformen die Gegend, der sie entstammen, ansehen zu
können. — Hey wood, Coinage of Elfwald II, 806/7; Numismat. chron. '87, 3.
— E. Gariel, Les monnaies royales de France sous la race Carolingienne
(Strassb. 1883 f.) I, 136, behandelt den Münzfund von Cuerdale (Lan-
cash.), bestehend aus Engl.. Dan., Arab., Italien., Lothring. und Französ.
Münzen, geprägt zwischen 866 und 929. Dass der Schatz einem Wikinger
gehörte, scheint unzweifelhaft. Ueber die dabei vorkommenden Seekönige
Sigfrid und Cnut folgt Verf. der Ansicht Serrure's. Er bildet nur die
Fränkischen ab. — R'. Schröder, Deutsche Rechtsgesch. 313, vergleicht
Engl. Währung mit Frisischer. Der Schilling von Wessex galt, wie der
Westfris. Denar, 5 Frank. Denare, der von Mercia, wie der Mittelfriß.
Denar, 4 Frank. Denare = 1 Trimse. — Robertson, The mint of Glou-
cester (Tr. Bristol archl. soc. X, 17), verzeichnet in Gloucester geprägte
Münzen seit Aelfred; vor diesem gehörte es Mercien, dessen Münze keine
Prägestätten nennt. Es gab damals nur Silberpfennige. In Gloucester
arbeitete wahrscheinlich nur Ein Münzer : unter den Orten mit mehreren
Prägestätten nennt es Aethelstan nicht. [Allein die 35 Prägungen schon
Aethelred's II. zu Gloucester, die Verf. anführt, nennen 5 Münzer.] Mit
der Umprägung von 1248 hört Gloucesters Münze und überhaupt die Nen-
nung der Münzer auf. Diese müssen als vermögend gelten. 1248 gab es 4,
deren jeder zwischen 1245 und 55 als einer der beiden Stadtbailiffs fungirte.
Doch stand Gloucester nur etwa an zwanzigster* Stelle unter den 86 — 57
Angelsachsen (F. Liebermann). 149
Münzstätten des 11. Jahrb.; von den bekannten Münzen lieferte es nur
etwa 200 Stück, d. b. ein Hundertstel aller. Der Eönigstitel fehlt unter
Heinrich I., lautet sonst ,rex (Anglorum)", unter Aethelstan ,Brit(annie?)".
Das Angelsächs. ,on Glo." bleibt bis zuletzt, wie denn bis zu Heinrich I. die
Münzemamen Angelsächs. lauten, und statt w die Rune wen geprägt wird. ^
H. Miller: A hoard of silver coins at Tarbat, Rossshire (Proc. soc.
ant. Scotl. 23, 814), wahrscheinlich von einem Wiking vergraben, enthält
u. a. einen Denar von ,£adgar rex*" mit Rückseite ,Flodol t eocerm [?]**
und 10 Denare von Ludwig dem Stammler 877—9. — J. W. Cursiter:
Silver coins discovered in the island of Burray, Orkney (eb. 318), von
Eadward L, Eadgar und Aethelred II. — N. Heywood: Northumbrian
stycas (Numism. chron. 1890, 335), mit den Namen Eardulf und anderer
Könige Northumbriens. — *^£ngel et Serrure, Tratte de numismatique du
MA. [5. — 10. Jahrb.], Paris, 1891. Sie behandeln die EngL Münze bis
Gnut, der zu sehr als Epoche machend dargestellt wird. Die Sceattas seien
gut abgebildet. Offa schreiben die Verff. Goldmünzung zu [mit Unrecht,
nach H. Montagu, Numism. chron. 1891, 114, der die Benutzung Hilde-
brand'fi und neue Forschung. vermisst, auch unsichere Theorieen der Engl.
Literatur zu getreu befolgt findet]. Selbständigkeit rühmt dem Werke
nach Annuaire fran9. numism. 1891, 153; 156 und erwähnt einen Gold-
solidus des Erzb. Wigmund von York (851 — 4) mit Aufschrift .Munus di-
vinum", eine Nachahmung Ludwig's d. Fr. — Vgl. DZG V, 421.
Natnrknnde. Wirthschaft. ®K. Eretschraer^ Die phys. Erdkunde
im Christi. MA. (Wien '89), behandelt u. a. Beda's und Bacon's Lehre von
der Kugelgestalt der Erde im Gegensatz zur frühen Kirche, femer Dicuil,
Wilhelm von Conches, Neckam, Johann von Holywood; so RC 7VII90, 7;
RH 46, 399. — R. v. Fleiscbhacker, Segen gegen Zahnweh, Anz.
Dtsch. Alt. 15 C89), 145: eine Latein. Beschwörung, die sich ähnlich Cfter
findet, aus Hs. Vespas. D 20 um 1100. — U Hoops, AltengL Pflanzen-
namen (Freib. Diss. '89), betrachtet (laut R. W[ülker], Mitth. aus Engl. Spr.
Beibl. z. Anglia, 1890, 33) Botanik, Naturgefühl und Aberglauben an
Pflanzen bei den Angelsachsen. — - ^Otto Lüning, Die Natur, ihre Auf-
fassung und poetische Verwendung in der altgerman. — Epik (Zürich 1889),
zeigt, wie unorganische und organische Natur, im Einzelnen und in Ver-
bindung mehrerer Theile bis zur Gesammtlandschaft , wie sodann ihre
Beziehung zum Menschen von den alten Germanen beobachtet und dich-
terisch verwerthet ward; der Angelsächs. Literatur gebührt dabei weiter
Raum; so Weinhold, ZDPh 22, 246; Fränkel, LBl Germ. Phil. 1890, 439. —
K. T. V. Inama-Sternegg, Wirthschaft (Paul, Grün driss Germ. Philol.
II (1889) p. 5 ff.; 15 f.; 24; 33), bietet systematisch und abstract nur all-
gemeinste Umrisse von Gesellschaft, Ackerverfassung, Stadt und Münze des
Engl. MA., ohne eigene Forschung, aber mit fachmännischem Urtheil.
Einzelnes wäre zu berichtigen. ^ Schwärmende Bienen nennt ein Angel-
sächsischer Zaubersegen «Sigewif [vgl. o. p. 134], nach B. Symons ZDPh
24, 5, vielleicht weil sie dem Krieger als gutes Omen galten.
150 Berichte und Besprechungen.
Literatur. Cynewnlf. Ebert, Lit, d. MA. III, behandelt p. 11 aus-
führlich Caedmon und die Angelsächs. Epen Genesis, Exodus, Daniel und
Judith; p. 40 Cynewulf und spätere theolog. und didakt. Dichtung der
Angelsachsen, überall national -eigenthüraliche Zusätze hervorhebend. —
^R. Seeberg, Die German. Auffassung des Christenthums in dem früheren
MA. nach - - - Gregor v. Tours, Kaedmon und Cynewulf; vgl. Z. f.
kirchl. Wiss. '88, 91, 148; .lehrreich« JBG '88, IV, 32; 45. — «W. Bode, Die
Eenningar in Angelsächs. Dichtung. Darmst 1886. Vgl. Nader, LBlGerm.
Phil. '87, 10. — A. S. Cook, Old English literature and Jewish leaming,
Modem lang, notes 1891, 142; 381. Zu Beda, sog. Caedmon, Cynewulf
dringe Rabbinische Kunde (wie die Beziehung von Hiob 29, 18 auf den
Phönix und poetischer Stil [?]) vielleicht durch Studien Engl. Geistlicher
in Frankreich oder durch Einfluss Gregor's I. oder durch Juden, die vor
Dagobert oder aus Spanien möglicherweise [?] nach England flüchteten.
[Hierfür fehlt jede Wahrscheinlichkeit; Cynewulf s Elene spricht eher gegen
Bekanntschaft mit Juden.] — ^H. Morley, English writers; an attempt
towards a bist, of Eng], literature; 11: From Caedmon to the Conquest
benutzt, laut Ath. 16II89, 210, fleissig gute Literatur [aber Neuestes nicht
vollständig oder kritisch], sei für weiteres Publicum höchst lesbar, fördere
die Forschung zwar in Fragen der Sprache oder Verfasserschaft selten,
wohl aber in den Nachweisen des Einflusses Anglolatein. und fremder Li-
teratur. — ^Bibliothek Angelsächs. Prosa, begr. von C. Grein. III: Homilien
und Heiligenleben hrsg. v. B. Assmann (Kassel '89), enthält 9 Stücke Aelfrics,
10 verwandte anonyme, darunter die Latein. Passio b. Margaretae, Pseudo-
Matthaei Evangelium, Jüngstes Gericht, Yindicta Salvatoris, Nathani Judaei
legatio. — ^A. J. Wyatt and H. H. Johnson, A glossary of Aelfric's
homilies. '91. — Chr. Grein, *^bearb. v. R. W ü 1 k e r, Bibliothek der Angelsächs.
Poesie. U. Kassel '88. — F. Kluge, Angelsächs. Lesebuch. Halle '88. —
H. Sweet, A second Anglosaxon reader: archaic and dialectic. Oxf. '87.—
°W. Deering, The Anglo Saxon poets on the Judgment day. (Lpz. Diss.).
Halle '90. — A. S. Cook: Cynewulf 's principal source for the third part
of , Christ' [Mod. lang. n. 1889, 341] sei die Hymne „Apparebit repentina dies
magna Domini', deren erste Strophe auch Beda citirt. — R. Wülker, Die
Bedeutung einer neuen Entdeckung [Napier's] für die Angelsachs. Lit.-G.,
Berr. Sachs. Ges. Wiss. Phil. 40 ('88), 208. Die auf Fata apostolorum
folgenden 28 Verse der Vercelli-Hs., von der Facsimile beiliegt, seien nicht
Schluss des Gedichts [s. u.], beweisen aber, dass Cynewulf sein Verf.
ist. [Vgl. DZG II, 223; ZDA 33, 70. Sarrazin [o. p. 138] entdeckte diese
Veifasserschaft aus Stilähnlichkeit; Quelle Cynewulf s sei der uns verlorene
Liber passionum 12 apostolorum, den auch Beda benutze.] Da Cynewulf sich
in mehreren seiner Werke in Runen nennt, habe er es wohl in allen ge-
than [?]; folglich [?] sei Namenloses nicht von ihm, wie Traumg^cht
vom Kreuz und Andreas, dessen Inhalt auch den Fata widerspreche [so
auch Anglia XII, 464 gegen Sarrazin, der meint. Andreas sei von Cynewulf
und setze die Fata fort.] Dass der jetzige Beowulf Cynewulf gehöre, ver-
liert also noch ah Wahrscheinlichkeit. Cynewulf dichte Heiligenleben,
Christ und Fata als ältlicher Mann. Mit letzteren, die dichterisch tief
Angelsachsen (F. Liebermann). 151
stehen, beginne er wohl seine geistl. Dichtung. -— E. Sievers, Zu Cy-
newulf (Anglia 13, 1), stellt jenes hinter Fata überlieferte Akrostichon
Cynwulf etwas anders als Napier her, zweifelt, ob es jenes Gedicht beschliesse
und nicht vielmehr zu einem verlorenen Werke Gynewulfs gehöre, stellt
fest, dass sich der Dichter stets, gem&ss dem Sprachgebrauch seit etwa 740,
G7n(e)wulf nenne, und dass der Name nie mit C[o]enwulf verwechselt werde.
Der Räthseldichter nennt sich dagegen Cyniwulf, und der Verf. der .Vision
vom Kreuz scheidet noch unbetontes i und ee, was beides ältere Sprache
kennzeichnet. Diese Werke seien also nicht Gynewulfs. [Der Beweis steht auf
Nadelspitze.] — *G. Herzfeld, Die Räthsel des Exeterbuches und ihr
Verf. (Berl. '90). Ausser dem Stück I, das kein Räthsel noch Gynewulfs
Namen enthalte, schrieb beide Räthselreihen Gynewulf in der Jugend, um
735. Denn Stil, Quellenbenutzung, Anschauung (von Krieg, See, Vasallität
p. 34) ähneln den vier Werken, als deren Verf. er sich nennt und [!] dem
Phönix, Andreas und Gnthlac ; H. corrigirt Text u. Auflösung der Räthsel. Vgl.
Ac. 4X90, 298. — 0. Gl öde: Die Quelle von Gynewulfs Elene (Anglia IX,
271) steht Acta sanct. 4. Mai nahe. — K. Merrill und G. F. Mc Glumpha,
The parallelisms of the Anglo-Saxon , Genesis' (Modem lang, notes 1890,
828) mit Beowulf, Gaedmon und Gynewulf, belegen wiederum, wie stereotyp
der poet. Ausdruck damals war, und wie wenig sich aus ihm allein die Ver-
fasserschaft erschliessen lässt. ^ Gegen Gook's Beziehung der «Judith* auf
Königin Judith [s. DZG n, 520] erklärt sich auch W[ülker] GBl '90, 594.
Urkunden. H. Bresslau, Handbuch der Urkundenlehre für Deutsch-
land und Italien. I (Lpz. *89), liefert für Engl. Gesch. (abgesehen vom metho-
dischen Muster für eine künftige Brit. Diplomatik) Bemerkungen : so p. 832
zur Indiction Beda's vom 24. Sept.; 936 zur Bleibulle Goenwulfs v. Mercien;
839 zur Urkundenausstellung durch den Empfänger ausserhalb der Königs-
kanzlei, die Mitte des 9. Jahrh. im Frankenreich beginnt, doch nicht noth-
wendig aus England kommt. Wohl aber stammt dorther die Ghirographirung
(504): man schrieb 2 — 3 gleiche Ausfertigungen Eines Vertrags auf Ein
Pergament, zwischen dieselben «Ghirographum* und schnitt dies Wort der
Iiänge nach durch; des einen Theilzettels Echtheit erwies sich später aus
genauem Anpassen an den anderen. Der Gontrahent erhielt je einen*, bis-
weilen verwahrte man einen im Königsschatz oder im Kirchenarchiv, so zu
Canterbury im Dom oder in S. Austins. Diese Art ist nachweisbar seit 854
[Verf. kannte nur die Abschrift, seitdem erschien das Ags. Original : Birch,
Cartular. Sax. 477]; 855; 904 [Birch 490; 609]. Der Name Ghirograph be-
gegnet früher, doch nicht sicher in jener Bedeutung. Dass das Verfahren
aber älter sei als sichere Belege, bleibt möglich, da die Ghirographirung
selten im Gontext angedeutet ward. Königsurkunden wurden meist in 1 Exem-
plar ausgefertigt, von Gerichtsurkk. wohl nur Vergleiche regelmässig doppelt.
Der Theilschnitt , anfangs gerade, ward später schlangen- und zahnförraig
gemacht; daher heisst der Zettel Indenture, jetzt »Vertragsurkunde". — Den
Namen Ags. [Dan.] Prinzessinnen, so den der Tochter Gnut's Gunhild, schrieben
Deutsche Urkunden hochdeutsch um; 581. Edward der Bekenner wird
das Mf^'estätssiegel aus Frankreich angenommen haben; 966. An der Sicil.
Regierung wirkten im 12. Jahrh. Robert von Selby [nicht Salisbury; Mon.
152 Berichte und Besprechungen.
Germ. 27, 49] und Peter von Blois; 426 f. Johann von Tilbury plante eine
Stenographie; 921. Savary von Bath erhalte den Titel des Burgund. Kanzlers
vielleicht von Richard I. 1193, übe jedenfalls kein Amt an Heinrich^s VI.
Hofe; 365. Die Französ. Kanzlei begann ihre Acten fisu registriren, als die
Engländer 11Q4 Philipp's II. Archiv erbeuteten; 104. Johann, 1206 Legat
in England, war 1205 päpstlicher Kanzler, Arnold, der Legat von 1811,
Vicekanzler; 201 ; 210. Heinridf s III. Quittung vom Datum der Schlacht bei
Lowes schrieb eigenhändig König Richard's Kanzler; 406. Johann von Peck-
ham erhielt ein Notariats-Lehrbuch gewidmet; 632. Ueber Hickes als
Diplomatiker s. p. 26. — Ders., JBG '88, IV, 76, stimmt mir zu über Earle,
Landcharters (vgl. DZG II, 508), den auch W. H. Stevenson JBG '88, III, 116 u.
Ath. iyi89, 690 mit Schärfe und Andrews, Mod. lang, notes '89, 875, kritisirten.
— W. de G. Birch, Charters of [a. 683—772] relating to Sussex (Jl. Br. archl.
ass. 42, 400), erklärt fleissig Ortsnamen aus seinem Cartularium Saxonicum
theils erfolgreich, theils mit gewagter Etymologie. — The cartulary of the
abbey of Winchcombe, Gloucesters., 811—1422, im Besitz des Lord Sher-
bome, wird privat gedruckt; Archl Jl. 45, 318. — Liber diu rnus Roman,
pontificum ed. T. E. ab Sickel (Vind. *89), f. 96 [vgl. p. xxviy] enthält die
Formel eines [an Offa gerichteten] Privilegs [Hadrian's I. von 786] ftir die
vom König gestifteten, Petrus geweihten Klöster, das „Cynedrid© regine et
natorum vestrorum* erwähnt. -• °W. H. Duignan, The Ags. will of Wulf-
gate of Donnington, Tr. Shropsh. archl. soc. 1891. — °A. S. Canham, On
the charters of Crowland abbey (Brit. archl. ass. 15190, laut Ath. 25190,
120), vertheidigt die angezweifelten Urkunden. Die Formfehler habe der
Abschreiber verschuldet, nachdem die Originale in Normannenzeit ver-
brannten. Der Inhalt sei richtig. Die Ortsangaben stimmen mit den Grenz-
kreuzen. -— Sheppard, Literae Cantuar. (s. o. p. 124) II, xxxv druckt und
erklärt die Urkunde ^er Königin Aelfgifu fQr Christ church von 997 über
Newington und die 995 bestätigte Yerp^Lndung Risborough's für Geld das
Erzb. Siric entlieh, um den Dänen die angedrohte Verheerung Canter-
bury's abzukaufen. ^ ®W, H. Stevenson, The charter of Wulfrun to
the monastery at Hamtun (Wolverhampton, a. 996, Monast. Angl. VI, 1448,
nicht bei Kemble); vgl. JBG '88, III, 117.
Kleinere Denkmäler Agsächs. Sprache. ^H. Hellwig, Unters, über
die Namen des Nordhumbr. Liber vitae [v. Durham]. I. Diss. Berl. '90. —
'^J. U. Hesseis, An eighth cent. Latin- Anglosaxon glossary, inCorpus Chr.
Coli. Cambridge Nr. 144 (Cambr. '90). Hrsg. gibt sorgfältigst den genauen
vollständigen Text dieses schwierigen Denkmals, von dem bisher nur das
Agsächs. öfters erschien; Verbesserung wie Erklärung und wichtige Lite-
ratur über Glossen stehen in der Einleitung. Die Hs. sei von etwa 725,
das Epinalglossar von 825. Vgl. Logeman, Moyen-äge *90, 246, der Sweet's
Ausgabe vergleicht; Lübke, Anz. Dt. Alth. 1891, 115; Holthausen, LBl. Genn.
Phil. 1890. 444; Ath. 2V91, 566. — Steinmeyer, Altengl. Glossen aus
Hs. Münster 271; ZDA 33, 242. — J. Zupitza, Mercisches aus Hs. Royal
2A20 im Brit. Museum, ZDA 33, 47. Von der Hs. gibt „Cat of ancient mss.'
Facsimile. Sie enthält 23 Latein. Gebete, geordnet nach Alphabet der An-
Angelsachsen (F. Liebermann). 153
fangsbnchstaben, vom 8. Jahrh. Dazu geben zwei Schreiber um 1000 Glossen
und Inhalt in der Sprache des Yespasian- Psalter , also Mercisch [nach
Kluge und Moelier, Englische Studien XIII, 247, yielmehr Deirisch]. Das
Latein druckt Z. nur soweit es glossirt ist; mehrere Gebete sind bekannt;
zuletzt steht Sedul, De natali Domini. — Ders., Altengl. Glossen (eb.
237): 1. aus Harley 526 zu Vita Cuthberti auct. Beda, um 900; 2. aus Bodley
163, f. 250, um 1025, Westsachsisch ; 3. aus Harley 107, Aelfric's Grammatik,
Vogel- und Fischnamen. <— Ders., Altengl. Miscellen (A. Stud. neu. Spr.
84, 323), druckt 2 Zaubersprüche aus dem 11. Jahrh. aus Us. Bodley Auct.
F 3, 6, Segen gegen Fieber aus Hs. Worcester Qu. 5 um 1000, Recepte aus
Hs. Robartes, 11. Jahrh. — Ders.: Oratio pro peccatis, Anglice, eine andere
Form des Anglia 12, 499 Gedruckten, aus Hs. Cambridge Corpus 391, die
Worcester entstammt, um 1064. — Ders., Bruchstück der Regularis Con-
cor dia in Altengl. Sprache (eb. 1)^ druckt dies aus Hs. Cambridge Corpus
201, um 1050, ab (mit dem Latein. Original^ das unter Dunstan [Migne,
Patrol. Lat. 137, 489 c -492 c] steht). Es bietet das Benedictiner-Ritual für
die Woche vor Ostern. Der Uebersetzer vermehrte es u. a. mit Zusätzen,
die für Frauenklöster passen. Er benutzte die etwas ältere zwischenzeilige
üebs. [s. u.] nicht. Ob er identisch ist mit dem Uebersetzer eines anderen
Bruchstückes desselben Werkes (Engl. Stud. IX, 294), bleibt fraglich; das
letztere ist sicher Aelfiic's unwürdig. —H. Logeman, De consuetudine
monachorum, Anglia XIII, 365, druckt aus Hs. Cotton Tiber A III den
Latein. Text mit der Angelsächs. Interlinearversion, und gibt Lezicon zu
letzterer. Einleitung und Sachanmerkungen wird Anglia XIV bringen. [Der
Latein. Text war mehrfach gedruckt; s. o. üeber dessen Verf., vom Ende
des 10. Jahrb., vgl. R. Wülcker zu Logeman, Rule of St. Benet (ütr. Diss.
'88) in Anglia XI, 541, und Ebert, Lit. des MA. III, 506.] — Ders., New
[Ags.] Aid heim glosses (Anglia 13, 26), zu De virginitate in der Hs. 38 des
Doms zu Salisbury, Anfang 11. Jahrh. Der Glossator, dessen Hand dem
Text gleichzeitig sein soll [und dessen Sprache noch auf vomormann. Zeit
deutet], setzt Nr. 41 über ,apparatu": „Saxonice gedhrece' [er nannte also
seine Muttersprache Sächsisch (nicht Englisch), was man neuerdings so arg
verketzert]. — A. Napier, Altengl. Glossen zu Isidor's Contra Judaeos,
Engl. Stud. XIII, 25. Die Hs., Bodley 319, ist vom 9. Jahrb., die Glosse
vom 11. [Der Glossator übersetzt ,azimas" mit «offiringdagas", kannte also
wohl nicht Mazzoth; was vielleicht gegen Anwesenheit von Juden unter
Angelsachsen spricht.] — ®Ders., Altengl. Glossen, A. Stud. neu. Spr. '90,
H. 3. — ®ü. Lindelöf, Die Sprache des Rituals von Durham (Hels. 1890),
laut A. Wallenskiöld, LitBl. Germ. Phil. 1890, 448 eine Altnordhumbr. Laut-
und Flexionslehre nach Stevenson's und Skeat's Drucken. — °G. Otten, The
language of the Rushworth gloss to the gospel of S. Matthew. I (Lpz. 1890),
bleibe, so urtheilt Bülbring, LitBl. Germ. Phil. 1891, 84, hinter Svensson,
Spräket i Rushworth-Hs., 1883, zurück: — ^Defensor's Liber scintillarum
with an interlinear Anglosaxon Version made early in the 11 cent. ed. £.
W. Rh od es (Early Engl. text. soc. *89). Diese Blumenlese aus Bibel und
Patristik, Anfang 8. Jahrh. von Defensor, einem Mönche bei Poitiers, ver-
fasst [Migne 88, 595], früher Beda zugeschrieben, erhielt in Hs. British
154 Berichte und Besp rechungen.
Mus. Reg. 7CIV eine Ags. Uebersetzung, die, bisher nur theilweise ge-
druckt, hier vollständig erscheint, wichtig für Ags. Wortschatz. So R.
W[ülker] Mitthh. aus Engl. Spr. '90, 65. — W. Stokes, Anglo-saxon pro«?
in the Vatican (Ac. 18190), benutzt die Bss. Regina 497, 946, 1283, die schon
Steinmeyer, ZDA 24, 192 druckte, und druckt Einiges aus Reg. 204: Ags.
Glossen zu Beda's Gedicht auf Cuthberi /Die Hs. Reg. 12, einst Buxy St.
Edmund's, 11. Jh., enthält im Kalender, zu Anfang, Angelsächs. Heilige. ^ *R.
von Fleischhacker: Ein Altengl. Lapidar (ZDA 34, 229) aus Brit. Museum
Tib. A 111, 101 [11. Jahrb.]; 22 Steine werden beschrieben mit Benutzung
des Beda, Plinius, Solin. — F. Holthausen: Angelsächsisches aus Kopen-
hagen [cod. 1519, um 1000] (eb. 228), eine kurze geistliche Ermahnung. —
Wulfstan's Homilie (ed. Napier p. 125) bringt im Vaterunser: „Lass uns
nicht vorsuchen all zu sehr". Achnlich liest Leabhar breac (ed. Atkinson
p. 259): «Führe uns nicht in unerträgliche Versuchung*. Aus sonstigen Aebn-
lichkeiten zwischen sog. Wulfstan'schen und Irischen Homilien möchte SatR
3191, 24 auf gemeinsame Lateinische Quelle schliessen. ^ G. Herzfeld:
Bruchstück einer Altengl. Legende (Engl. Stud. XIII, 142) von Christoph,
die im 11. Jahrb. aus dem Latein (ed. Acta sanct. Juli 25, p. 148) über-
setzt ward und hier aus Hs. Cotton Vitell A XV, um 1050, gedruckt wird.
Anglosaxon chronicles from 800—1001, ed. with introd., notes, glos-
sary by J. F. Davis, 1889. Hrsg. druckt nur zwei der Annalen, A und E.
also dieselben wie Earle (Two chron. parallel), und wohl nur aus ihm, nicht
aus Hss.; wenigstens bringt er a. 922 mit Thorpe und Earle ,geför*, während
A, laut Facsimile bei Thorpe, ngefor** hat. In der Erklärung folgt er meist
wörtlich Earle, den er bisweilen missversteht [p. vj, Z. 5 »the* statt «this*].
Neuere Literatur [z. B. über die Verschiebung der Chronologie!] benutzt
oder eigene Kritik versucht dies Schulbüchlein für Anfönger nicht. Aus
einer Eintragung im Peterborongher [spätesten!] Ms. über YT'odan schliesst
D. auf das Dasein einer Nordhumbr. Quelle Beda's [!J. Das Glossar ist
zwar vollständiger als Earle's, entbehrt aber der Stellennachweise. Vgl.
Ath. 11190, 46; SatR 19IV90, 480. — °W. H. Low, The Anglosaxon
chron. 787 — 1001; a translation, '91. — Kupferschmidt, Das Hand-
schriftenverhältniss der Winchester-Annalen (Engl. Stud- XIII, 187).
liefert eine werth volle Quellenuntersuchung. Er unterscheidet zwei Classen:
AGBC und DE; letztere benutzt öfter Beda's Historia, wo erstere nur die
Recapitnlatio braucht; hiemach sind Thorpe's Quellencitate zu bessern. In
Classe 1 trennt sich wieder AG von BC. Der sog. Asser benutzte ein Medium
zwischen diesen beiden Gruppen, Gaimar eines zwischen D und E. Die
Annalen der Aethelflaed übernahm Gruppe BC und D, ohne dass desshalb
eine Abhängigkeit zwischen BC und D folgte. E nehme Northumbrische
Partei [?]. A ist nicht original. C floss nicht aus B. [Im V^esentlichen
stimmt dies mit meiner Ansicht; nur möchte ich d (Quelle von DE) nicht
mit Y (Quelle von CB) aus Einer verlorenen Hs. ableiten, sondern y und a
(Quelle von AG) aus Einer. Auch halte ich es nicht für nothwendig, dass
jede Hs. nur Eine Vorlage hatte.] — ^Two of the Sazon chronicles parallel»
rev. (on the ed. of J. Earle) by C. Plummer. Oxf. '92.
Angelsachsen (F. Liebermann). 155
Bonifaz; Alcmn. H. Hahn: Die Namen der Bonifaz. Briefe im Liber
vitae Dunelm. (NA 12, 109), Domitian A VII f. 15—45, um 840, mit c. 3100
Namen [vgl. o. p. 144]. Die Gebetsverbrüderung kommt in England um 700
vor [vgl. Beda, V. Guthb. II, 47] und wandert durch Bonifaz und Genossen
nach Deutschland. Nach dessen Martyrium verbinden sich Engl, und fest-
länd. Stifter enger. Anfangs wird gegenseitige Fürbitte in Briefen ge-
wünscht, später durch Vertrag, auch für die Rechtsnachfolger, abgemacht.
Auch Namenlisten der Freunde übersendet man dem Fürbitter, die von Ver-
storbenen bisweilen mit deren Todesdatum. Spuren solcher Listen nun zeigt
Verf. im Durhamer Buch; erst dadurch gewinnt die Identification der Namen
Wahrscheinlichkeit. [Es wäre dringend erwünscht, wenn der ganze Liber
vitae ähnlich durchgearbeitet würde. Der Verf. ist allein dessen fähig. Dass in
Namen hun mit win, ealu mit aal identisch sei, dürfte nur durch Verschrei-
bung, nicht durch Abwandlung erklärt werden. Vgl. S. 152; 156.] — Ders.
verzeichnet Literatur über die Ags. Mission im Frankenreich JBG '86, 11, 34;
'88, II, 11, 14, 20, darunter den Inhalt der DZG II, 199 angezeigten Schriften
Traube's und Nürnberger's. Letzterer [vgl. eb. 518] hat ihn [u. V. Schnitze,
JBG '88, IV, 43] von der Echtheit der Bonifazischen Predigten nicht über-
zeugt. — ^Nürnberger: Die dicta Bonifatii (ThQschr *88, 287), gedruckt
aus Hs. St. Gallen 146 (10. Jahrb.), verwandt mit den Predigten. — Ders.,
Analecta Bonifatiann (RQschr 1891, 28), trägt zu seinen Publicationen
von 1881—8 Notizen über Authentidtät und Hss. der Werke des Bonifaz
nach, 80 über Ms. Vatican. Pal. 577 in Angelsächs. Schrift des 9. Jahrh.
mit Rom. Concilien, Ganones und Indiculus superstitionum. Im sog. Boni-
faz'schen Festverzeichniss stehen ausser Aller Heiligen nur Feste, die auch
sonst bei Gleichzeitigen vorkommen. Gegen die allerdings erst noch zu
erweisende Authenticität der Beichtfragen spreche nicht die (nur angeblich
erst spätere) Form. — Ueber Winfrid's Verehrung in Devon s. DZG V, 454;
VI, 114; über Bonifaz' Bücher V, 461. — «Schwalm, Boniface s. DZG IV,
Bibl. 817; 2775. — °D. Hupfeld, Bonifatius, Allg. Missions-Z. '90, 447, 481.
— ®L. V. Hammerstein, Winfried od. d. sociale Wirken d. Kirche, 3 Aufl.;
vgl. ZKTh 14, 2. — ®E. M. Thompson, Boniface, in Stephen, Dict. nat. biogr.
— A. S. Cook, Ger man 8 in England in the 8. cent. (Mod. long. n. '89, 475):
Liudger, Wizo-Candidus , Fredegis. — Jostes: Heliand (HJb XII, 76)
sei zu Werden gedichtet und zwar (nach Windisch) 822—30; Werden war
von dem Friesen Liudger gestiftet und wohl anfangs mit Utrechter Mönchen
besetzt; da die Utrechter Schule nur eine Vorschule der Yorker und Liudger
zu York gebildet war, erklären sich die Fries, wie die Angelsächs. Einflüsse
im Heliand. — H. Jellinghaus (Jahrb. f. Niederdt. Sprachf. '89, 61):
Heliand habe nicht nothwendig Beda und Alcuin zu Quellen und gehöre ins
8. Jahrh. [Die Berufung auf Ebrard's Iroschott. Mission verfUngt nicht.] — F.
Kluge (Paul, Grundriss German. Phil. I, 792) behandelt die Einführung
Altengl. geistl. Wörter in Deutschland. — <*F. Picavet, De l'origine de la
Philosophie scolast. en France (Bibl. ec. hautes et.; sc. relig. I. Par. 1889),
vertheidigt Alcuin als den Vater der Französ. Scholastik und behandelt
den Neuplatonismus im MA.; laut A. Gardner EHR July 90, 588; ThLZ 1891,
91. — L. Palustre, Bull. Cr. '89, 484, bezweifelt Rossi's Annahme, dass
156 Berichte und . Besprechungen.
Alcuin zu Tours den Epitaphmarmor auf Hadrianl. fertigte. — ®A. L ar-
ge ault, Inscriptions mötr. par Alcuin, Poit. '86. — °Prey, De Alcuini arte
grammatica, Progr. Münster '86. «- ^Alcuin's p ä d a g o g. Schriften - über-
setzte Freundgen, Päd. '89. — W. Gundlach, £in neuer Alkuinbrief
(NA 12, 506), druckt aus Ms. Cotton. Tiberius A XV: ^Epistola Albini ad
quendam ducem et uzorem illius in Francia**, moralisirend ohne Histo-
risches. — <>Berthault, Alcuin vgl. DZG III, Bibl. 813. — A. Hauck [vgl.
DZG II, 223], E.-G. II, '90, behandelt Alcuin u. a. Angelsachsen ausführlich,
mit wichtigen Urtheilen, wie seit 800 England in der Theologie überholt
ward [vgl. Hahn, MHL 1891, 116.] — ''Ders., Willibald, Willibrord
in Protest Real-Encyclopädie. — Biographieen letzterer auch in Smith
and Wace; vgl. DZG V, 423. — ^E. Dümmler, Alchvinstudien , SBBAk.
Phil. 1891, 495. Schon im MA. nützte man Briefe historisch aus, so Otloh
bezw. Wilhelm von Malmesbury die des Bonifaz und Alcuin. Alchwine
dictirte meist die Briefe, empfahl selbst deren wiederholte Leetüre und
Weiterabschrift und hielt sie mit seiner Zeit für Eunstprodukte.- Im Stil
ahmte er Hieronymus nach, schöpfte bisweilen aus Horaz und Gemeinplätzen,
oft aus Pseudo-Seneca. Nach Engl. Sitte gab er den Freunden, besonders
Engländern, spielend Beinamen oder übersetzte German. Namen, mit Stra-
tokies vielleicht einen Herebeorht. Er schärfte die Ohrenbeichte ein. Den
Erzbb. von Canterbury bezw. York empfahl er von theolog. Literatur Gregor s
Homilien und Pastorale. Zuletzt asketisch, schalt er auf die heidnische Poesie
selbst des einst verehrten Vergil. Englands Unsittlichkeit beklagte er ähn-
lich wie Wynfrith: für Habgier, ungerechtes Regiment, Bestechlichkeit, Ehe-
bruch, Putzsucht der Geistlichen und Frauen strafe der Himmel das Land
(das A. mit Citirung des Gildas warnt) durch frühen Tod der EOnige und
die Wikingerplage. Politische Wirren verleideten Alcuin die Heimath, die
er liebte und gerne belehrte; er hing da besonders an seinem Lehrer
Aelberht und Schüler Eanbald IL von York. Er war ein lehreifriger Schul-
meister, empfindlich gegen Tadel, ohne weltlichen Ehrgeiz, trotz der Unter-
handlung mit Offa kein Staatsmann, sondern von hohem Einfluss als Frank.
Rathgeber nur in Eirchlichem oder Persönlichem. Zur Datirung seiner
Briefe dienen von geschichtlichen Ereignissen Englands: die Verheerung
Lindisfame's 793, Eanbald's I. Tod 796, .£thelheard's Romreise 801. —
°A. Ebner, Die klösterlichen Gebetsverbrüderungen bis zum Ausgange
des Earoling. Zeitalters (Regensb. 1890), betrachtet die Confraternitilt im
Rahmen des kirchlichen Ritus, mit Benutzung von Cngedrucktem und auch
Engl, (so Durhamer) Necrologen. Rein klösterlich tritt sie zuerst Ende des
7. Jahrh. bei Columbans Scoten auf, als Verbrüderung zwischen Bischöfen
und Achten auf Synoden zuerst in England in der ersten Hälfte des 8. Jahrh. ;
zu den Franken kommt sie durch die Angelsachsen, namentlich Bonifaz und
Alcuin, der 794 zu Frankfurt auf Grund seiner wissenschaftlichen Verdienste
aufgenommen ward. Vgl. DZG V, 191; Hahn MHL 1891, 122; RQschr IV
299; EHR 1890, 606; Ath. 61X90, 318.
Wikinger. J. Taylor (NotQr 20X1190, 492): .Wiking* kommt von
wie, Bucht [so auch Deutsche Wbb.]. Nach W. G. Black (eb. 141191, 135)
Angelsachsen (F. Liebermann). 157
zeugt hierfür [?] die Aussprache von Wyk auf Föhr. — Dagegen Müllen-
hof f, Beovulf 95: Wikinger heissen lagernde, fest sich einnistende Ein-
brecher; auf Beute zog Urgerman. vornehme Jugend allgemein, Seeriluberei
herrschte auf Nord- und Ostsee seit mindestens 400. — F. Kluge, Nord. Ein-
fluss (Paul, Grundriss 1, 787), bezweifelt Nord. Entlehnung des Wortes. Er gibt
eine lange Reihe Nord. Lehnwörter im späten Angelsächsisch. Gegen 1200
stirbt die Nord. Sprache in England aus. Einzelne Gebiete sprachen um 1100
ein Nord.-Engl. Gemisch [?]. Dänen und Norweger sassen in England und
beeinflussten seine Sprache. — H. Zimmer, dessen kühne keltolog. For-
schungen die Nordischen Züge nicht bloss in Irland epochemachend erhellen
und seit dem DZG V, 435 Angedeuteten reich vermehrt wurden, wiederholt
GGA 1891, 154 seine Ansicht, die Wikinger kämen bis 848 vom Hardanger-
flord [dagegen u. a. Moeller, Altengl. Volksepos I, 8: ^Haeredas" im Widsid =
Nordmänner überhaupt; F. Kluge a; a. 0. 790: Harsyssel in Norc^ütland],
die späteren seien Dänen aus Laland [?]. — D. K. Dodge, Old Danish and
English (Modem lang, notes IV, 338): Engl. Wörter Dan. Herkunft. — ^J,
F. Palmer, The Scandinavian race in Britain, Tr. roy. soc. lit. V, 1889.
— J. C. Atkinson (Reliq. *90, 83): Field names auf „thorpe, thwait,
keld, toft, garth, holm, beck* gelten gewöhnlich als Zeichen Nord. Besied-
lung, sind aber recht oft neuzeitlich. — J. V. Gregory, The Northumber-
land burr, Archla. Ael. 1889, 223. Die Guttural- Aussprache des R im North-'
umbr. Dialect rühre nicht vom Dan. Einflüsse her, da sie den am meisten
Danisirten Grafschaften Lincoln und Norfolk fehlt, sondern, wenn sie über-
haupt so alt ist, von den Angeln. — ®C. F. Keary, The Vikings in We-
stern Christendom 789—888 ('91), schildert lebhaft und erschöpfend den letzten
Kampf der Westeurop. Christenheit gegen das Heidenthum mit weiter Ge-
lehrsamkeit, langjähriger Arbeit, genauer Kunde der Quellen und Oertlich-
keiten, gesundem Urtheil und philosophischem Blick, behandelt also auch
die Irische und Engl. Mission und den Vikingerglauben (den er von früherer
Mythos-Periode zu wenig trenne). England erhält hier eine schöne Gesch.
seiner Dänenzeit im Rahmen der allgemeinen Wikingerbewegung. Doch
geht K. auf das Ende der Karlinger ausführlicher ein als auf die Brit.
Inseln. Die ersten Vikinger- Einfälle geschahen 793 von Dänen. Diese
fahren anfangs der Küste entlang über Friesland theils nach Neustrien,
theils nach England und später nach Spanien und dem Mittelmeer. Ihnen
folgen erst, bald nachher, die Norweger quer durch die offene Nordsee; nach
820 wird Irland von Norwegern verheert und scheidet dann Dubh-Gaill und
Finn-Gaill, d. h. schwarze und weisse Fremde. Deutlich sondern sich die
zwei Perioden des Beutezugs und der Besetzung der Flussmündungen, der
Handelsadem. Verf. identificirt, gegen Green, den Frieden zu Wedmore mit
dem erhaltenen Vertrage Aelfreds mit Guthrum. Die Nordmannen hatten
überall den Vortheil der Offensive und des Ueberfalls, sie waren die besseren
Strategen und Seefahrer. Sie allein unter den Germanen treten noch während
der Bildung zu Nationen (nur die Süddänen heben sich schon national her-
aus) ins Licht Europ. Geschichte. Ursache, Ausgangsort und Führemamen
der Züge bleiben dunkel. Die Zähmung der Nordmannen geschehe durch
Sesshaftwerden , Privateigen und Christenthum. Karte, chronolog. und
158 Berichte und Besprechungen.
genealog. Tafeln sind beigefügt. So Dublin R. Apr. '91, 469 und die DZG V,
Bibl. 1435 angeführten Kritiken. •«- ®B. de Lagr^ze, Les Normands dans
les deuz mondes (Par. '90) behandelt die Züge des 9. — 12. Jahrh. bis Amerika
und Russland, ohne die Quellen neu zu durchforschen oder Sagenhaftes ab-
zusondern oder eigene Einzelheiten zu bringen, volksthümlich mit guter
üebersicht; so RC '90, 207; RH 44, 216. — ?, The Vikings, Scot R. Jan. '90,
55, folgt Du Chaillu [vgl. o. p. 127], Rydberg, Worsaae, Vigfusson. —
^T. Tindall Wildridge, Northumbria: a repository of antiquities of
Northumberland , Cumberland, Westmorland, Durham, Yorks., Lancas. and
the Borders of Scotland (HuU, '89) enthält laut Ath. 24Vni89, 254: Ross
über Angl. und Dan. Könige Northumbriens ; C. S.Wake über Liddisdale ;
Wildridge: 1. Misereres [Chorstuhlschnitzerei] in Ripon von 1489, z. Th.
humorist. Thiergestalten ; 2. Einbaumböte, darunter die neue Ausgrabung zu
Brigg. — J. C. A tkinson, Archl. R. I, 483; II, 199, sammelt aus Nord-York-
shire deutlich Nord. Ortsnamen, wie Odinberg, Thingwal, die (mit Aus-
grabungen und Sagen) Recht, Religion und Sprache jener Gegend im 11. Jahrh.
Dänisch erscheinen lassen. — ^J. G. Starke, Scandinavian habits and customs
in Scotland, Tr. Dumfriess. antiq. soc. '87. >*- John Mackaj: Suther-
land place names (Tr. Gaelic soc. Invemess 13, 43) lauten nur an der
Küste Nordisch, von den Norwegern, die hier vom 8. — 12. Jahrh. herrschten,
im bergigen Innern durchaus Gaelisch. n Südland ** wurde die Landschaft
von den Norwegern in Caithness (das die Wikinger, weil es ebener ist, weit
fester ergriffen) und den Orkneys benannt Wilhelm der Löwe vertrieb
die Skandinaven mit Hilfstruppen aus Moray und Galloway. Diese neuen
Besiedler sind die Ahnen der heutigen Murray bezw. Mackay. •*- W. Stokes,
Old-Norse names in the Irish annals (Ac. 201X90, 248), verzeichnet alpha-
betisch die vielen Namen und einige Wörter, welche aus dem Nordischen,
durch die Wikingerzüge nach Irland seit 795, in die Annalen von Boyle,
Inisfallen, Ulster, des Tigemach, der Quatuor magistri und das Buch von
Leinster eindrangen. Auch für Irisch-Nord. G. vom Ende des 9. bis Anfang
des 12. Jahrh. ist diese zunächst philologisch wichtige Liste beachtenswerth.
Ferneres s. DZG V, 431 ff. — S. Bugge, Studien über die Entstehung der
Nord. Götter- und Heldensage ('89), weist der Berührung der Wikinger mit
Britannien und Irland im 9. Jahrh. die angebliche Beeinflussung der Edda
durch christlichen und Griech. Mythus zu. Diese Hypothese nehmen an
W. Golther, Les mythes et les contes des Germains du Nord (Moyen äge
*90, 34), und M. Br^al, Premieres influences de Rome sur le monde Grer-
manique (Jl. savants Sept.-Nov. '89, auch sep.; vgl. RH 42, 188). Dagegen
lehnt sie im Ganzen ab [Mo]gk, CBl '90, 367, der aber die Achtung der
Wikinger vor christl. Religion und Bildung selbst belegt : König Cormak von
Munster verstand Griechisch, Latein, Hebräisch [?]. Bugge fand in Skandin.
Texten Altirische Lehnwörter [R. Gelt. XI, 496]. — E. H. Meyer, Yöluspa,
will christl. Elemente in den Mythus des Nordens nicht schon damals, son-
dern erst im 12. Jahrh. eindringen lassen. — B. Sijmons, Sigfrid, ZDPhil
24, 1. Die Nord. Nibelungensage wandere von Frankreich über Irland
zu den Skandinaven, nicht erst im 9. Jahrh. und sei keine späte Neuschöpfong
der Wikinger. — Vgl. o. p. 148 f.
Angelsachsen (F. Lieberraann). 159
Aelfred. F. Lot, Geoffroi Grisegonelle (Romania 19, 389), möchte in
dem Däuenriesen Hethelulf, yon dem Gotfrid (in den fabelhaften Gesta
cons. Andegav.) Frankreich befreit, eine Erinnerung au den Angelsächs.
König Aethelwulf sehen, der 855/6 in Frankreich war. — Simcox be-
handelt Aethelbald EHR Julj '87, 520. — Das Bruchstück der Hs. yon
Asser's Vita Aelfredi [vgl. DZG V, 72] weist Bradshaw, CoUected papers
467, dem 11. Jahrh. zu und hält ihre frühe Form Walliser Namen für einen
Gegenbeweis gegen die Annahme, sie sei erst damals gefälscht worden. ««
W.Stubbs, Willelmi Malmesber. Reg. lI,xxj^ macht auf Die taregis Aelfredi,
welche der Chronist von Worcester (Flor. Wigorn. ed. Thorpe I, 272) in
der Westsächs. Genealogie als Quelle citirt, aufmerksam. Vielleicht diese
verlorene Quelle diente Wilhelm von Malmesbury. Sie ist nicht identisch
mit dem Aelfred zugeschriebenen Fragmentum bist. Westsax., das Wheloc
(wohl aus Otho B XI) hinter Beda druckte; dies reicht auch in der ältesten
Hs. bis zu Eadward dem Märtyrer. — A. S. Cook, Alfred's prayermen.
warmen and workmen (Modern lang, notes 1891, 347). Aelfred nahm die
Einschiebung in seine BoethiusUebersetzung von den drei für einen König
nöthigen Stünden vermuthlich aus einer Stelle der Patristik über die drei
Thronstützen ^oratores, bellatores, laboratores", deren Benutzung Verf. nach-
weist auch in zwei späteren Angelsächs. Stücken : dem Anhang zu Aelfric's
Neuem Testament und einer Homilie bei Wulfstan ed. Napier 267. [Letztere
steht in besserer Form in Polity IV, bei (Thorpe) Ancient laws 807] —
®J. Steenstrup: Ottar's Bericht an Aelfred über Walross- und Walfisch-
fang in der Nordsee, Hist. tidskrift VI, II, p. 95. — 0. Hein, Altpreussische
Wirthschaftsgeschichte bis zur Ordenszeit (Zs. Ethnol. 1890, 146, 173),
trägt manches zur Kritik von Wulfs tan's Reisebericht in König Aelfred's
Orosius bei. — M. H. Turk, The legal code of Alfred the Great. Ed.
with an introduction (Leipz. Dies., Halle 1890: nur Einleitung). Im Rahmen
der Schriftstellerei, nicht der Gesetzgebung, will dieser Philolog ^Ifred's
Gesetze betrachten. In der Bibliographie sammelt er fleissig auch ferner
liegende Ausgaben [dazu: Sammes, Brit. antiqua 1676; Kemble, Brit. Rev.
73; (Haddan and) Stubbs, Councils III; Thorpe erschien auch Folio]. Die
Hss. beschreibt Verf. ausführlich, doch ohne neue Ergebnisse. [Dass Otho
am gleichen Orte wie E entstand, folgt aus dem gleichen Inhalte nicht;
G scheint mir im 14. Jahrh. Canterbury zu gehören laut Kritzelei auf Fol. 42;
den Textus Roffensis nannte ich (inhaltlich) ^verfasst* zu Canterbury, nicht
,written".] Mit Recht weist er B und H Einer Classe zu; er wird B, die
jüngste Hs., neben der ältesten drucken. [Ich plante früher, die Vorlage BH
herzustellen, werde aber nun columnenweise jede Hs. einfach abdrucken.] Da-
gegen leugnet Turk grundlos, dass Lambarde aus einer uns verlorenen, mit
der Vorlage des Quadripartitus verwandten, Angelsächs. Hs. schöpfte; er
beweist keineswegs, dass Lambarde den Bromton nur ins Angelsächsische
zurückübersetzte und einige Worte, die er mehr bringt als andere Hss.,
aus Erklärungen des 16. Jahrh. nahm. Die Untersuchung der „phonological
complexion of the niss.** p. 25—9, bestätigt nur deren verschiedene Zeit-
alter; aus den Sprachvarianten auf die Entstehungsorte schliesst Turk nicht.
Ine's Gesetze betrachtet er mit Recht als integrirenden Bestandtheil des
160 ' Berichte und BesprechuDgeo.
Werks, der nicht etwa fQr Mercien durch Offa's Recht ersetzt ward und
von Aelfred nur Ueberschriften, nicht (wie JSthelberht's Recht) umarbeitende
Revision empfing. Ausser den bekannten Gründen dafür (Sondereinleitung,
archaische Unordnung) macht Verf. geltend, dass Alfred Rechtsmaterien,
die in Ine folgen sollten, [meist] nicht behandelte. [Klingt nicht auch Ine's
Sprache älter?] Er vermuthet [ich meine, völlig grundlos], der Codex Ine's
zeige mehr als zur Hälfte Zusätze nnd Nacharbeit durch Könige zwischen
Ine und Aelfred, trage also Ine's Namen nur zur Ehre des ersten Gesetz-
aufzeichners. [Hätte dann Aelfred seinen Grossvater Ecgberht nicht nennen
müssen?] Literarisch imd biographisch werthvoll ist der ästhetische Nach-
weis, der sich auf Yergleichung mit des Königs sonstiger Schriffcstellerei
gründet, wie Aelfred vom Alten zum Neuen Testament, dann zur Gegen-
wart überleitete, auch hier sein Volk zu unterrichten trachtete, den z. Th.
fremden oder veralteten Culturstoff seinem England gemäss änderte, um-
schreibend erklärte und übersichtlich ordnete. Doch überschätzt Verf. den
literarischen Werth der Gesetze, wenn er sie für ein Rechtscompendimn aus-
gibt: so „incompetent* er damalige Richter halten mag — keine Frage, dass
sie dennoch die meisten Fälle entschieden, ohne Aelired oder überhaupt
geschriebenes Recht zu lesen. Eine unmittelbare Quelle, die genau Aelfred's
Zehn Geboten entspräche, fehlt. Hinter Acta apostol. 15, 28 setzt Aelfred
Einl. 49, 5: „Was ihr wollet, dass andere Leute euch nicht thun, thut ihr
das auch nicht anderen", nach Hort wohl aus einem in alten Vulgata-
texten öfters begegnenden Zusatz. Bisherige Herausgeber führten (wohl mit
Unrecht) die Worte auf Matthäus 7, 12 zurück, wie denn Aelfred dies Evan-
gelium bevorzugt. [Am nächsten steht Tob. 4, 16.] Die Abfassungszeit
setzt Verf. richtig hinter die der Gregor-Uebertragung , da Aelfred in den
Gesetzen das Latein schon freier versteht und mehr literarische Uebung
verräth; Verf. nimmt als Jahr 890 und die Beda-Uebersetzung als später
an [ohne Grund]. Im Einzelnen: Einl. 49, 9 „thas' verstehe ich: «die folgen-
den" und sehe kein Anakoluth, wenn das Komma hinter ,het" fortfällt;
El. 49 Pr. zu ngodum" bedarf es der Ergänzung , Gesetzen" nicht, wenn
man das folgende »und" mit Koerner [und dem Quadripartitus] für »scilicet*'
nimmt. *— A. Dewitz, Untersuch, über Aelfred's d. Gr. Westsächs. üeber-
setzung der Cura pastoralis Gregorys. Bresl. Diss., Bunzlau '89. Verf. sah
erst am Ende seiner Arbeit das gleiche Thema behandelt von Wack, vgl.
DZG II, 464. Er verbessert bisweilen Sweet's Uebersetzung. Aelfred's Helfer
Johann ist der Altsachse. Der König hielt sich eng ans Original, weil er
ehrfürchtig den Gregor, der auch einfachen Stil schreibt, zu ändern sich
scheute, und das Buch praktisch, d. h. niederen Geistlichen verständlich bleiben
sollte. Das Verbrechen an Urias malt Aelfred p. 35 schwärzer, indem er
Urias' erwähnt als David's «agnes holdes thegnes" (durch Vasalleneid ver-
bundenen Gefolgeritters). Statt der Urbes, die Moses 5, 19, 5 dem unabsicht-
lichen Todtschläger freigibt, setzt Aelfred 166: eine der »burga the to frith-
stowe gesette sint" [im selben Sinn, wie er Gesetze (Einl. 13) II, Moses 21,
12 erweitert. — Es würde nun lohnen^ systematisch zu ordnen, was Aelfred
an seinen Originalen geändert hat: daraus gewänne man für die Literatur-
Gesch. die Anschauung des Königs, und fUr die Germanist. Alterthumskunde
Angelsachsen (F. Liebermann). 161
manchen als Quelle willkommenen Satz.] — W. G. Plenderleath, White
Horse jottings (Wilts-archL magazine July '90, 57), will Aelfred's Zng von
878 localisiren und in den im Rasen ausgeschnittenen Pferdezeichnungen
dessen Siegeszeichen erblicken. •*- Einen Englischen Aesop, übersetzt von
K. Aelfred, citirt Marie de France als Quelle. ^J. Jacobs, The fahles of
Aesop, meint, sie verwechsele den König mit Alfredus Anglicus, der Philo-
sophisches aus dem Arab. ins Latein übertrug; dies lehnt ab L. Sudre,
Romania XX, 294 [setzt jedoch diesen Alfred um 1270, um mehrere
Menschenalter zu spät, an].
901-1066. Japhet (Notes Qu. 71191, 108) versucht die Abstammung
des Historikers Aethelweard von K. Aethered I. darzulegen. — J. Zupitza,
Die Romanze von Ath eiston (Engl. Stud. 13, 331; 14, 321), druckt dies
Gedicht neu aus der einzigen Hs. (Cambridge Caius Coli. 175 vom Ende des
14. Jahrb., die auch die Engl. Epopöen Richard I. und Beves von Hampton
enthält). Es zeigt die Sprache des nördl. Mittelengland um 1350. [Das
Parlament als höchstes Lords-Gericht, London-Bridge, London als Königs-
Resideuz, ein Literdict über England und eine Excommunication des Königs
in Angelsächs. Zeit zu verlegen, ward nicht vor etwa 1250 möglich.] Das
Werk folgt einem Französ. Roman [zur Feuerprobe wird, wider Englisches
Recht, die Flamme durchschritten], stützt sich nur selten auf Gesch. oder
echte Sage [bei Malmesbuxy] und lehrt für Aethelstan's Gesch. nur, dass
die Englische Nation dessen Namen noch lange feierte. — ^E. D. Green,
The Site of the battle of Brunanburh, Tr. roy. soc. lit V, 1889. — Der
dort besiegte Dänenfürst Olaf Cuaran, der dann lange zu Dublin herrschte,
ward 943 vom Erzb. von Canterbury getauft. Da nun, meint Zimmer
GGA 1891, 154, Armagh, welches den Primat über Irland erstrebte, hindern
wollte, dass Canterbury, wo sich Bischöfe für Dublin und Limerick bis zum
12- Jahrb. weihen liessen, hierarchische Gewalt über Irland gewinne, so
erfand es, in Fortsetzung früherer Fälschungen, Patrick habe die Dubliner
Dänen bekehrt. [? Canterbury beanspruchte im 11. Jahrh. keine Hierarchie
über Dublin im Besonderen (laut Anselmi epist. IV, 116; Hl, 72), sondern
nur einen Patriarchatus Britanniarum, ohne Beziehung zu jener Taufe.] -*
^T. Gottlieb, Mittelalt. Bibliotheken, berührt u. a. (laut Traube,
WschrKlPh 1891, 507) die K. Aethelstans.— Ebert, Lit. des MA. III, 499,
behandelt den Latein. Dichter Wulfstan und Aethelwold und Dunstan,
die Kirche und- Literatur [nach Gallischem Muster] umbildeten, mit
ihren Biographen. [Zu Dunstan hätte Stubbs* Ausg., Rolls ser. '74, be-
nutzt werden sollen.] Bridferht, den Commentator Beda's, trennt er von
Dunstan's Biographen B mit Recht. Bd. III, 507 geht Ebert auf Aelfric, die
geistl. Prosa des 11. Jabrh. (öfters mit neuer Angabe von Quellen) und die
Gedichte (in den Annalen und «Byrhtnoth's Tod") ein. — E. Mac Culloch
(R. trad. pop. '89, 407): Le folklore deGuernesey erinnere sich noch, dass
Herzog Robert beim Versuche, Cnut in England anzugreifen, auf Guemsey
ankerte, und führe darauf den Namen Lancresse zurück. — Die Hs. der
GestaCnutonis, einst Hamilton, dann Berlin gehörig, ruht nun im British
mus. Nr. 33241; vgl. DZG V, 420,i . — Auf Cnut zurückgehende Gesetze findet
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. H
162 Berichte und Besprechungen.
im Witherlag-Recht K. v. Amira (Paul, Grundr. II, 2, 90). — ^aranger,
D. AngeUaksikse kirkee indflydelse paa d. Norske 1891. «-E. Maurer, Zur
Norweg. G. DZG II, 444, behandelt Liturgien in natal. 8. Olavi mart, 29. Juli
[vgl. Warren, Leofric missal 271, 274]. — W. Hunti Harold I und Har-
dicnut (im Dict. of nat. biogr.), vereint eigene Forschung mit verst&ndigem
Urtheil; ausführlich behandelt ders. eb.: Harold II. «-E. Langlois, Mss.
fran^ais de Rome (Not. et extr. des mss. 33, 2, 10), druckt aus Ms. Reg.
Christ 489: Anfang und Ende der Vie de s. Edward (einer Uebersetzung
der Vita von Aelred), von der Luard, Lives of E. the Confessor 384, ein
Mittelstück brachte. — Petri Damiani Disceptatio synodalis (ed. L. v. Heine-
mann, Mon. Germ., Lib. de lite imper. et pontif. I, 91) nennt Graf Gerhard
[von Galeria] gebannt auf Nicolaus' 11. Synode [April 1061] , u. a. weil er
«ducem et archiepiscopum Anglorum, quos a B. Petri liminibus redeuntes
invasit, spoliavit et usque ad mille Papiensis monetae libras appendentia
rapuit.' Hrsg. bezieht dies mit Recht auf Ealdred von York und Earl
T ostig von Northumbrien , deren Beraubung eine Tagereise von Rom die
Chronik der Erzb. von York (die Th. Stubbs vorlag) meldet (ed. Raine,
Historians of York II, 346) neben anderen Engl. Quellen bei Preeman, Nor-
man conquest II, 457. — A. D. H. Leadman, The battle of Stamford-
bridge, Jl. Yorks, archl. assoc. 42 ('88—90); nach Ath. 12VII90, 69 ohne
neues Ergebniss. — C. Oman, Ac. 7III91, 230, behandelt die Engl. Bewaff-
nung bei Hastings. Die Engländer trugen Schilde, waren zur Hälfte leichte
Truppen ohne Axt. Die Uebrigen trugen die Dänische Schlachtaxt; diese
handhabte man mit voller Erafb im Handgemenge nur mit beiden Händen,
konnte dann also den Schild nicht gebrauchen. — Die Legende, dass H&r
rald II. noch unter Heinrich I. lebte, erzählt auch die Jatvardar [Ed-
ward's d. Bek.] Saga, ed. Vigfusson, Icelandic sagas I, xvj.
Wales und England im 11. Jahrhundert. A. N. Palmer [s. DZG
V, 448, 454], Welsh Settlements, east of Offa's Dyke during the 11. cent
(C3rmmrodor X, 29). Mercische Wrekin-Anwohner besiedelten seit dem 9. Jahrh.
die Dee-Mündung; um 1000 war alles östlich vom Gffas-Graben anglisirt
und Ortsnamen, selbst westlich bis um Bangor herum, sind seither Eng-
lisch. Allein im Anfang des 11. Jahrb., nachdem Englands AusdehnungB-
kraft von den Dänen geschwächt war, fluthete das Eeltenthum zurück bis
etwa vier Meilen östlich vom Graben (der erst nach 8 Jahrhunderten wie-
der Englands Grenze wurde). Epoche macht für diesen letzten Verstoss
der Brythonen gegen die Germanen der Walliser Einbruch um 1055: dem
König von Wales half da der verbannte Herzog von Ostanglien, Aelfgar.
So hatte Broxton in Cheshire noch unter Edward dem Bek. Englische
Grundbesitzer, lag 1086, wohl durch Walliser Verheerung, wüst und ward
kurz darauf, vielleicht auf Wunsch Normann. Oberherren, (und blieb biß
1400) Nordwallisisch. Edward der Bek. verlieh das rekeltisirte Bangor an-
fangs Gruffydd ap Llewelyn, dann dem Bisthum Lichfield : der Angelsächs.
Staat benutzte auch hier die Kirche zum Puffer gegen die Walüser. Da-
mals etwa theilte sich das Kirchspiel in ein Kymr. Commote, das zu Den-
bigh gehÖi*t und ein Sachs., in Flint. In dem einst ganz Englischen Shrop-
Angelsachsen (F. Liebermann). 163
shire wurden Pimhill und Oswestry in Sprache und Blut wieder Eymrisch,
obwohl sie England staatlich unterworfen blieben. Heinrich II. und Johann
verliehen EUesmere dem Fürsten von Nordwales, und die also damals
Kelt. Herrschaft zählte noch 1341 zu Wales und kam erst unter Heinrich VIII.
an Shropshire zurück. Oswestry unterstand auch kirchlich dem Walliser
Bisthum St. Asaph, und der Grenzbaron von Oswestry, freilich seit der Er-
oberung Normannisch, übte Kelt. Rechte über seine Hintersassen: diese
zahlen für die Erlaubniss, ihre Töchter zu verheirathen, und müssen, für das
Recht ihr Vieh bei Feindesgefahr in die Herrenburg treiben zu dürfen, des
Barons Hunde und Jäger beköstigen; noch 1802 gibt es da Familiengrund-
besitz, ohne Erbfolge des Erstgeborenen. Ja, selbst dortige Normann.
Rittergutsbesitzer, wie die Barone von Malpas, kymrisirten sich theilweise
durch Heirathen seit Ende des 12. Jahrb., laut ürkk. des 14. Jabrh. Bis
ins 19. Jahrh. sprach das westl. Shropshire Wallisisch.«— Eine methodisch
tadellose, fleissige und scharfsinnige Untersuchung! Vgl. Antiq. 19, 224. —
W. J. Andrew, Pedigree [Stammbaum] of Griffith ap Llewellyn,
prince of Wales 1039—63, Notes Qu. 9V1II90, 103. — G. Paris* Annahme,
dads Waliiser Dichter vor Angelsachsen im 11. Jh. Lieder über Arthur
sangen, scheitert, nach H. Zimmer GGA 1890, 785, an dem Hasse und
gerade seit 1063 wieder heftigeren Kampfe zwischen England und Wales.
Angelsächs. Recht. Allgemeines« Quellen, Sprache. R. v. Gneis t,
Die Entwicklung der Engl. P arl am ents Verfassung (v. Holtzendorff, Ency-
clop. der Rechtswiss. I^ 5. Aufl. 1890, p. 1379); I: Angels. Grundlagen [kür-
zester (und daher allzu schemat.) Abriss aus Gneist's Engl. Verfassungsgesch.].
— ^J. M. Stearns, The germs and developments of the law of Eng-
land, embracing the Anglo-Saxon laws from the 6. cent. — 1066. New- York
1889. — ^Z. Ross, Anglo-Saxon law from 450—1066, in Glasgow jurid.
SOG. 1887 [nur vorgetragen?]. — üeber ^E. Boutmy's Constitution
(s. DZG ni, 213) handelt Riv. sc. giurid. 8, 88. Das Buch ward übersetzt:
(E. B., The Engl, const., transl. J. M. Eaden; with introd. by F. Pollock 1891)
und von Pollock gerühmt wegen des neuen gesellschaftlichen und wirth-
scfaaftl. Gesichtspunktes. B. weigert sich, die Engl. Verfassung als rein
raesenhaft, das Engl. Volk als nach der Krisis von 1066 zur früheren Iden-
tität zurückgekehrt zu betrachten. — ^Hosmer (DZG V, 426) behandelt
laut Ath. 7II91, 184 für Schule und Volk die „Freiheit von inception bis
present condition" auch in Englands Tochterstaaten und Golonien. —
®M. Rau, German. Alterthümer in der Angelsächs. Exodus [Gedicht etwa
des 8. Jahrb.], Lpz. Diss. 1890. — Ferneres DZG V, 425 f. — H. Brunn er,
Ueberblick über die Gesch. der Französ., Normann. und Engl. Rechts-
quellen, in Holtzendorff, Encycl. der Rechtswiss. (5. Aufl. '89) p. 303.
Vgl. Maitland, Law QR Apr. '90, 218; DZG II, 462. — K. v. Amira in
H. Paul, Grundriss Germ. Philol. H, 2, 1889, p. 52 f., 57 berichtet über
die Angelsächs. Rechtsquellen zwar in gedrängtester Kürze, aber mit meh-
reren beachtenswerthen Bemerkungen. Zu den nRechtsalterthümem** (eb.
103—200) vergleicht er überall Angels. Einrichtungen, stets auf der Höhe
der Wissenschaft, mehrfach mit neuem Ergebniss. — £. Sievers (Paul und
164 Berichte und Besprechungen.
Braune, Beitrr. z. G. Dt Spr. 1887, 174) verzeichnet Spuren Altkent. Sprache
in den nur durch den Textus Roffensis vom 12. Jahrh. überlieferten Gesetzen
Aethelberht's^ Hlothar's und Wihtred's. — Die Lex Angliorum gehOrt
nicht zum Rechte Englands; vgl. neuerdings R. Schröder, HZ 65, 310. —
Ders., Deutsche Rechtsgesch. 611, bezeichnet das Frank. Recht, welches
mit der Normann. Eroberung England ergriff, als Riboarisch-Karolingisch,
das Sal. Elemente nur aufgenommen hatte. «- G. Neilson^ Mediaeval
words (Notes Quer. 41V91, 261) verzeichnet, namentlich aus Schott. Parla-
mentsacten, eine Reihe von Rechtsausdrücken, besonders des späteren
MA. Aus Angelsächs. Recht erklSxbar sind u. a.: flet, hiredman, inborh,
manbote, reflak, utborh, woh.
Landbesitz; Dorfgemeinschaft. Aug. Meitzen, Volkshufe und
Eönigshufe in ihren alten Massverhältnissen (Tüb. 1889), begründet und
zeigt als den Deutschen gemeinsam die Idee, Steuern über ganze Staaten
nach der Hufe zu vertheilen. Wie überall, wo Germanen kolonisiren,
brachten die Angelsachsen die Hufenverfassung als Grundkataster nach Bri-
tannien. Sie ist uralt volksthümlich , nicht durch allgemeine Anordnung
oder gar Herrenbefehl geschaffen. Das alte Feldmass der Volkshufe be-
zeichnet je nach Oertlichkeit eine verschieden grosse Fläche, wogegen die
Eönigshufe etwa 49 Hektar, die Virga regalis 4,7 Meter misst Wird auch
England nicht unmittelbar, nur zweimal, erwähnt, so mag diese Unter-
suchung doch vielleicht zur Erklärung der freien Dörfer und ungleich grossen
Hiden neben Grossgütem und Hiden bestimmter Fläche beitragen. [Hi[gi]de
ist aber nicht mit Haut identisch]. — ®J. B. Pearson, On the size of the
acre in early times, Cambridge antiq. soc. '87. — J. B. Nordhoff, Haus,
Hof, Mark und Gemeinde Nordwestfalens im histor. Ueberblicke (Stuttgart
1889) vergleicht älteste Engl. Wirthschaft und Gesellschaft S. 9*, 10*, 27», 30*
[sollte aber nicht Angeln mit Engem verbinden]; vgl. DLZ '90, 390. —
^Pustel de Coulanges, The origin of property in land, transl. by M.
Ashley, with introd. on the English manor by W. J. Ashley 1891. [•A.
leitet das Grossgut, wie Pustel und Seebohm, von den Römern her; SatR
13V191, 728.} «« ^G. L. Gomme, The village Community, with special
reference to the origin and form of its survivals in Britain (Contemp. science
ser.) 1890, mit Karten und Plänen. Besonders Volkskunde und Vergleichung
des Rechts der Arier, Semiten und Wilden ergebe die Dorfgemeinschaft als
eine nicht bloss wirthschaftliche Einrichtung historischer Zeit; sie sei älter
als der Staat, eine der Durchgangsstufen der allgemeinen Menschheits-
geschichte. In Britannien entfliesse sie der Stammesreligion Nichtarischer
Iberer [?]; diese (die auch in Gräbern, Erdbauten, Typus, Volkskunde Bri-
tanniens deutliche Spuren hinter liessen) wahrten unter Kelten-, Römer- und
Germanen-Herrschaft weiter als Ackerbauer und Arbeiter die Gemeinschaft
am Boden, freilich unter einem Obereigenthümer. Der Angelsächs. Tun sei also
nicht, wie Seebohm an dem einer Villa ähnlichen Hitchin erweisen wollte,
ein Römerrest; vielmehr verschwinde die Vüla mit den Römern; und manches
Dorf zeige Spuren des Taciteischen Gemeinbesitzes Freier am Land. — C.
V. Langlois, RH 46, 138 lobt die (nur manchmal etwas wirre) Herbei-
Angelsachsen (F. Liebermann). 165
bringung vieler Thatsachen und feiner Beobachtungen, findet Gomme's An-
sicht überkühn, vag, vielleicht nicht haltbar und mit theilvreise nichtigen
Gründen gestützt; gegen Römischen Ursprung des Manor, eines Dorfs mit
Nutzung ungetbeilten Landes unter herrschaftlichem Eigenthümer, und für
eine ursprüngliche Freiheit Besitzgleicher mache G. richtig geltend, dass die
Villanen noch unter dem Feudalismus Versammlungen unter freiem Himmel
zu Rath und Gericht, und ein Recht auf ihr Land hatten, welches Roman.
Juristen [seit dem 12. Jahrb.] vergeblich dem Herrn allein zuzusprechen
versuchten; L. leitet seine Kritik mit einem klaren Ueberblick über neueste
Theorien von der Herkunft der Dorfgemeinschaft ein. Zur Kelt. Aristokratie
über nur halb unfreie Präarier vergleicht er d'Arbois' Nachweis, dass auch
in Gallien die Adscripti glebae Domanium utile behielten, wo der Herr das
echte Eigen am Land erwarb. Vgl. Ac. ISIHOO, 186; L. T. Smith, Antiq.
June '90, 258. — L. Gomme, The village Community at Aston and
Cote in Oxfords., Archl. R. I, 29. Noch 1657 besitzen die , Sechzehn" von
Aston genau 16 Hiden zu je 4 Virgaten, verordnen (auch Geldstrafen, Pranger
und Tauchstuhl), setzen Beamte, verloosen Wiesen „genau wie (so klagt der
Gutsherr, der sich das Dorf unterwerfen möchte) anderswo das [patri-
moniale] Gericht des Barons''. Aus den Sechzehn werden 4 Grasvögte ge-
wählt, die Aston, als Submanor, im baronialen Obergericht Bampton ver-
treten. Die volle Bauemversammlung findet im Freien statt, am Kreuz mitten
im Dorfe; dort Verordnetes bindet die Einwohner. Die Sechzehn stellen
jährlich 4 Bullen während der Weidezeit auf die Gemeinweide und erhalten
für jede dort weidende Kuh eine Gebühr. Für das Recht des „Herrenstierb'^
hat man also ohne Noth einen Ursprung ausserhalb der Dorfgemeinschaft
gesucht. Die Fluren heissen Heuvogtfiheim, Wasservogtsheim u. s. w.: als
jeder Beamte führt Germanischen Namen und erhält Land, nicht Geld, als
Sold. Die Sechzehn verwalten femer Gemeindeland z. Th. fllr die Orts-
kasse, z. Th. für öffentliche Arbeiten. Obwohl 1657 schon das Yardland
(Virgata), und nicht mehr die Hide, die Besitzeinheit bildete, sieht Gomme
in den Sechzehn die Spur der einstigen Besiedlung durch Ein Ge-
schlecht von 16 Gruppen-[Familien]-Eigenthümem je einer Hofstelle. Das
Sechzehner-Gericht bestand noch 1848. Der Inhaber jedes Yardlands
(ursprünglich jeder Hofbesitzer) besitzt 20 Aecker auf der Gemeinflur,
4 auf der Gemeinwiese und darf 8 Kühe (oder 4 Pferde) und 16 Schafe
auf Gemeinweide treiben. Noch 1577 bestand jedes Yardland aus einem
Bündel über die Flur hin verstreuter Ackerstreifen. G. beschreibt auch die
Wiesenverloosung. Mit Recht erblickt er hier den Rest freier Angelsächs.
Dorfgemeinschaft. Dass sie archaisch erhalten blieb, dazu wirkten zu-
sammen die Lage im Walde, ohne Strassen, die Ausschliesslichkeit des Acker-
baus, endlich der Bauern Sieg über den Versuch des Manorherm sich das
Dorfrecht zu unterwerfen. Und ein solcher Sieg über Juristenrecht war ge-
wiss eine Ausnahme. So steht zu vermuthen, dass manche später hörige
Dorfgemeinschaft einst frei war. — Ders., Chippenham asavillage Com-
munity, Archl. R. 1, 102. Gh. sei ein Beispiel eines Ortes, der ohne Herrn,
als freie und unabhängige Genossenschaft Land besass und sich selbst regierte.
Da eine Rom. Niederlassung nicht vorhanden war, und zur Britischen die
166 Berichte and Besprechungen.
Wiltsetas ohne Beziehung blieben, so darf das Dorfrecht als Germanisch
gelten. [Die Deutung des Namens als ,Eaufmannsheim*, Marktort, scheitert
sprachlich an dem pp, nachweisbar in Ann. Anglosax. 878 und Aelfred^s
Testament, welches Kürze des Vocals beweist.] — W. Money, Lot meads
and commonable lands (Archl. R. Dec. '89, 344), druckt Protokolle über die
alle 5 Jahre wiederkehrende Verloosung des Bodens unter den Grundeigen-
thümem im Rittergut Sulhampstead-Abbots bei Beading, wie sie bis Ende
vor. Jahrh. bestand. Mehrere Kirchspiele hatten Eine Gemeinweide. Die
Eintheilung des Bodens des nahen Newbury, je nach der Bewirthschaftung, die
er erlaubte, wird genau beschrieben ; sie erscheint von der Angelsächsischen
wenig verschieden. — J. Taylor, „Land* [Notes Quer. 9Vin90, 113],
früher „ Terra *", heisst in Nordengland meist ein Stück Boden, 1—2 Ruthen
lang und breit. Eine Anzahl Terrae, in Gemenglage mit denen des Nach-
barn, gehörte zu jedem Hofe, zerstreut durch die (meist 8) Felder des Dorfes.
9 (Klein )lande machen in Torkshire ein Grossland = V' Oxgang nach dem
Grosshundert in einem Dreifelderdorf. — <^Sir Fred. Pollock, The English
manor, in , Oxford lectures* '90. — Sir F. Pollock, Das Recht des Grund-
besitzes in England [s. DZG 11, 213], übs. v. E. Schuster (Berl. '89). Die
Uebersetzung ist trefflich gelungen, wie das nur einem Fachmann möglich
war (der Die bürgerl. Rechtspflege in England '87 veröffentlichte). Im Vor-
wort zeigt Seh. die verfassungsgeschichtl. Wichtigkeit des Stofis: hier erhellt
die Gebundenheit des Einzelnen durch den Staat, der Sieg der Gewohnheit
über das Gesetz. Der Verf. hat zahlreiche Nachträge, über die Gesetz-
gebung bis '88, zugesetzt; neueste Literatur, auch Deutschen Rechts, wird
bisweilen verglichen, besonders in den Anmerkungen, von denen [nicht er-
kenntlich ist wie] viele vom Uebs. herrühren. Bei Citaten Kemble's und
Seebohm's hätte das Vorhandensein Deutscher Uebersetzungen erwähnt wer-
den sollen. Technische Ausdrücke sind meist mit Recht beibehalten; leider
nicht immer: so wird nicht jeder Deutsche , gemeines Recht* als Common law
verstehen. Allein »laws, der [!] Statute of, survey, Black death, James' Hessen
sich verdeutschen. St. Paul's erfordert für Nichtbriten den Zusatz „zu Lon-
don*. 260,1 lies 8ten; 269,8 v. u. fehlt: zu widersprechen; 8* vertausche
real und personal. Den Index wird mancher voller wünschen. Vgl. Ehe-
berg, DLZ 1891, 100. Wesentliche Ergebnisse zieht hieraus E. Elfisch,
Rechtsverhältniss des Grundbesitzes in Engl., Voss. Ztg., Beil. 23III90. —
Von Fr. Seebohm, The English vi Hage Community erschien ^4. Aufl. '90.
— E. Werunsky zieht MIÖG VIT, 665 ausführlich aus: Fr. Seebohm,
Die Engl. Dorfgemeinde, übs. v. Th. v. Bunsen, Heidelb. '85. Mit Recht
[?] schliesse Seebohm, dass die Dorfgemeinde zu Ines Zeit schon hörig war,
und stelle im einst Römischen Deutschland die ländlichen Verhältnisse der
Römerzeit und des früheren MA. in ununterbrochenen Zusammenhang^.
Cap. VITI sei Seebohm's Glanzpunkt, IX schwächer, wo die Grundlage des
Fronhofs im German. Besitz von Leibeigenen gefunden wird. Wer. tadelt
mit Recht, dass Seeb. aus Tacitus Germ. 16 Hofsiedlung der Häuptlinge und
Freien und Dorfsiedlung ihrer Leibeigenen herausliest, und findet unbegründet
die Erklärung Engl. Ortsnamen auf -ing durch Alemannen-Siedlung unter
Römerherrschaft. Wer. meint, die Angelsachsen fanden in Britannien Drei-
Angelsachsen (F. Liebermann). 167
feldei-wirthschaft [?] und Leibeigenschaft vor und behielten sie bei. — Ueber
das nicht auf Weiber vererbliche Stammgut Ethel, über den Cotsaeta,
den Häusler mit Garten ohne Acker, im Gegensatz zum Hufner, und ttber
den Squire im Gegensatz zum Ritter vgl. R. Schröder, Deutsche Rechte-G.
p. 319; 430; 459. — F. W. Maitland, The sumames of English villages,
Archl. R. 1889, 1. Wieso besitzt die Ortschaft (Dorf, Kirchspiel) in histo-
rischer Zeit kein eigenes Gericht (sondern höchstens eine Versammlung zu
Zwecken der Ackergemeinschaft), und ist das Hundert die niederste Körperschaft
mit Gericht? Das vorhist. Hundert versah vielleicht beides, Recht und Wirth-
schaft, m. a. W. Hundertschaft und Ortschaft fiel zusammen, bis Ortschaften
mit kleinerem Bezirk und Beruf aus jenem herauswuchsen. Denn nachweis-
lich war eretens mancher Ort so gross wie heute manches Hundert, beson-
ders im Südosten, zweitens zeigt der unterscheidende Zusatz zum sonst
gleichen Namen benachbarter Ortschaften, dass diese aus Einem Dorf er-
wuchsen. Jener Zusatz (z. B. Alt- und Neu- oder Königs- und Bischofs-)
nennt bisweilen die Herrschaftsfamilie, so die Bassets; da diese erst im
12. Jahrh. gross wurden, auch im Domesdaybuch noch Ein Name die heu-
tigen zwei Orte deckt, so erfolgte die Spaltung in mehrere Dörfer erst im
12. Jahrb., anderswo nachweislich erst im 13. — SatR 25X90, 487 ent-
wickelt aus M. Kovalevsky's Tableau des origines et de T^volution de la
famille et de la propri^t^ (Stockh. '90) die Gesch. der Russ. Dorfgemein-
schaft und Grundbesitz- Ausgleichung. Diese spreche gegen die Theorie, dass
der ähnliche Zustand in England aus der Sklaverei stamme. Die Aecker-
verloosung z. B. ist in Russland eine frühe Sozialist. Umwälzung gegen den
Versuch des Individualeigens an Land. Eine deutliche Dorfgemeinschafl in
Nordbritannien biete Newton-upon-Ayr. — Ueber das Flursystem vor
den Angelsachsen vgl. DZG V, 448.
Hnndred. Rape. £. Peacock (Notes Quer. 14II91, 125): In Lincoln-
shire sind jetzt 24 Wapentakes und 7 Hundreds. Auch der (amtlich?) als
Hundred bezeichnete Distrikt Lawress, einst Lauiris, gilt an Ort und Stelle
als Wapentake. — Fr. Em. Sawyer, Sussex Domesday studies; I: TheRapes
(Archl. R. I, 54). Diese 6 Bezirke seien (wie schon Palgrave behauptet)
erst von den Normannen eingeführt; der Name bedeute, wie Isländisch
hreppr, Land durch Messseil eingetheilt. Dafür spreche die nicht der Natur
folgende, geradlinige Begrenzung, und die Benennung nach den unter den
Angelsachsen noch unbedeutenden Hauptstädten; endlich beweise die Pflicht
der Gutsbesitzer zur Burgwacht, die später zur Schlosssteuer wird, militär.
Entstehung der Rapes. [Der Beweis ist keineswegs zwingend. Bramber
ist falsch erklärt, der Name begegnet für den Fluss schon in meinen
«Heiligen Englands* II, 48.] — J. H. Round, The Sussex rapes, Archl. R.
I, 229 f. Gegen Sawyer spricht 1. Analogie; die Normannen theilten sonst
nie in England neu ein und haben in Normandie keine Rapes [soweit auch
Howorth]; 2. ihre Rittergutsgrenzen decken sich keineswegs mit denen der
Rapes; und Domesday scheint bisweilen Angelsächs. Steuerfreiheit mit „foris
rapum" zu verbinden. — H. H. Howorth, eh., glaubt an Skandinav. Ur-
sprung. [Ohne Beweis. Das Wort spricht eher für Angelsächs. Entstehung:
168 Berichte und Besprechungen.
räp, masc, das der Schreiber mit rapus genau wiedergibt, entspricht Deut-
schem Reif, Nddt. rep: ersteres heisst auch Kreis, letzteres Flächenmass.
Die Bedeutung machte wie Kreis und Tun (town) den Weg von der um-
Schliessung zum Umschlossenen.] — Ueber die Bezirke Scipsocn (scipfylled),
meist aus je 3 Hundreds, auf die das Rüsten der Kriegsschiffe umgelegt
war, vgl. K. von Amira, PauFs Grundr. Grerm. Phil. II, 2. 106.
Sippe. Frauen. Blutsbruderschaft. Schröder, Deutsche Rechts-G.
behandelt aus dem Angelsächs. Recht den Entfall der väterlichen Gewalt
bei Volljährigkeit (p. 313), die Gesammtvormundschaft der Sippe (316), die
Parentelen (323), und sieht in der Morgengifu (302; 306; 686) eine
Wittwenversorgung, die dazu neigt, in gesetzlichen Antheil (Hälfte) des
Gesammtvermögens, nicht bloss der ehelichen Errungenschaft, überzugehen,
sobald ein Kind geboren ist; denn meist neben Kinderlosigkeit wird sie er-
wähnt. — Paul Gide's [t 1880] Condition privee de la femme gab
wenig vermehrt heraus A. Esmein, Paris '85. Dass die Muttermagen für
Todschlag. oder Tod ihres Verwandten an Zahlung bezw. Empfang des Wer-
geids Theil nahmen, ist aus Aelfred 27, dem einzigen Angelsächs. Citat, (und
a. Stellen) richtig gefolgert ; dass sie aber für ihn Fehde trugen, steht nicht
da. Für späteres Engl. Recht beschreibt Gide im Allgemeinen den Gegen-
satz zwischen strictem Common law und Equity, und p. 249 das Recht der
Frau, besonders im Erbrecht, schildert aber ihre Ausschliessung von Landeigen-
thum zu sehr als bei allen Tenures gleichmässig. Die Beschränkung der Hand-
lungsfreiheit wird mehr kurz dogmatisch hingestellt als historisch entwickelt
— L. Gomme, Widowhood in manorial law, Archl. R. II. 184. Das
Gemeine Engl. Recht gibt der Ehefrau von der Ehe ab das Recht auf ein
Drittel vom Vermögen des Ehemannes. Dagegen Gebrauchsrecht einiger
Rittergüter verleiht der Wittwe Freebench d. h. Erbrecht am ganzen oder,
je nach verschiedenen Gegenden, theilweisen Land, das der Mann im be-
treffenden Rittergute besass. Einige Rittergutsr echte bestimmen, dass, wenn
die Wittwe wieder heirathet oder unkeusch wird, sie das Land verliert.
Im letzteren Fall erhält sie es wieder, wenn sie ins Gutsgericht reitet, rück-
wärts sitzend auf schwarzem Schafbock, mit dessen Schwanz in der Hand.
[Der Bezweifler erfährt hier Tadel und sollte Angesichts Grimmas Rechts-
Althh. 453 vorsichtig sein.] Verf. erblickt, gestützt auf Parallelen mit Hindu-
Recht, im Erbrecht der Wittwe am ganzen Landbesitz eine Spur urältesten
Brauches, der trotz und neben den Ger man. Volksrechten local sich erhalten
habe und aus einer vorrömischen Dorfgemeinschaft entstamme [?]. — H.
G[aidoz]: La fratemisation (Melusine 1889, 330) erzeugte den Brauch, den
Engl. Dramen des 16. Jahrb. kennen, dass wer Jemandes Gesundheit trank,
den Arm ritzte und Blut in den Becher träufelte. «- Vgl. unten p. 171.
Eönigthum. Gefolge. Stände. J. v. Pflugk-Harttung, Zur Thron-
folge in den German. Stammesstaaten (Savigny Z. Germ. XI, 203), be-
merkt Bekanntes über die Thronfolge bei den Gaelen, und den Antheil der
Geistlichkeit an ihr: des Columba, Bonifaz' und der Northumbrer 796 [und
zwei Menschenalter früher]. — ^Garry, The coronation ceremonial of
Angelsachsen (F. Liebermann). 169
English kings, Quart. Jl. of the Berks. archl. soc. 1888. — ^Sir Fr. Pol-
lock, The king's peace, wird als wichtigster Aufsatz der «Oxford lectures** ('90)
bezeichnet, wegen Jurist, polit., hi^tor. u. allgemein literar. Grundlage, SatR
17X91, 77. — Ueber Howard, King's peace vgl. DZG V, 390. — Die
OferhyrnesB, overseunessa von 120 Shilling entspricht dem Frank. Eönigs-
bann; Schröder Rechts-G. 341. — Im Grund besitzenden Gesith der Ge-
setze Ine's 51, 63 erblickt Brunn er (SB Berl. Ak. 1885, 1189) einen Mannen,
der Land vom Herrn unter der Bedingung der Treue im [Krieg8]dienst er^
halten hat; löst er das Dienstverhältniss durch Fortzug oder bricht er es
durch Heerfahrt-Versitznng^ so fällt das Land an den Herrn zurück. In
ähnlicher Weise erklärt sich das Heergeräthe, welches beim Todesfalle
des Mannes dem Herrn zusteht, daraus, dass dieser bei Eingehung des
Dienstverhältnisses und für dessen Dauer Pferd und Waffen seinem Mannen
gegeben hat. Brunner vergleicht Westgoth. und Langobard. Recht. —
Rud. Eögel: Sagibaro (ZDA 33, 13) sei ein Eönigsdegen, der einem
höheren folgt und beisteht, ein Untergraf, des Grafen Hilfsbeamter; sagi-
gehört zur Wurzel seq (folgen); Angelsächs. secq (Mann) sei eigentlich Ge-
folgsmann; Gerefa, wie Graf, weniger Schultheiss als Zahlmeister. [? Mit
Unrecht citirt er Anglolatein. Rechtsquellen dafür, dass Baro sich mit
Eönigsdegen decke: sie entstanden erst nach 1100.] — A. G. Little, Gc-
siths and thegns, EHR '89, 723. Dass Gesith der Taciteische Gomitatus
sei, finde Bestötigung im Heriot, dem der Satz (Germ. 14) «ezigunt - - equum,
frameam" entspreche. Es begegnet a. 946—55 (Cod. dipl. 1178) und viel-
leicht Beowulf 1021 — 50. Die Freiwilligkeit erhellt aus wilgesidas, Beow. 23.
Das Institut verträgt sich nur mit der Eindheit des Staats und wird von den
Thegnas als den lebensfö.higeren verdi^ngt; nicht etwa bloss der Name ist
verändert. Thegn h eis st der gedeihende [?], wachsende. Junge; er ist ur-
sprünglich ein Hausdiener [nur?] im königlichen Hofhalt u. setzt den Liber-
tinus in Germ. 25 fort. Seine Bedeutung wächst mit der seines Herrn, des
Eönigs: mit Ecgberht von Wessex erscheint er zuerst in Urkunden wichtig. —
Die Gesith des 7. Jahrh. sind nicht mehr Tacitus* Comites, sondern erblich,
auch Grundbesitzer [bisweilen] in Beziehung zum Eönig. Wo Beda mit Comites
das ältere Gefolge meint, übersetzt Aelfred nicht wie sonst ,Gesid*, sondern
«(jeferan**. Beda's Ministri, milites, bei Aelfred Thegnas, sind noch des
Eönigs persönliches Gefolge (wo Milites als Rathgeber auftreten, Übersetzt
Aelfred «Witan"), das aber bereits Land als Lohn erhält für geleisteten oder
künftigen Dienst, (bisweilen) im Heer oder für die Thronfolge eines Präten-
denten. Mit Unrecht lese man aus Leod-gethincth und Wergild 2, 9 (Rechts-
denkmälem, die in spätere. Dänisch beeinflusste Zeit gehören) heraus, dass
blosser Besitz von 5 Hiden zum Thegn machte. Vielmehr ist die übrigens
auch dort erwähnte Beziehung zum Eönig das Wesentliche. (Aethelred
basirt 1008 den Eriegsdienst auf 8 Hiden; und Urkk. des 10., 11. Jahrh.
kennen Rustid mit 8 Hiden.) Vielmehr bildete Fünfhidenland die regel-
mässige Ausstattung und daher das technische Zeichen [?] des Thegn. Eönigs-
thegn, ausgestattet mit 5 Hiden, ist unter Ine 23 f. der sechshyndige Wal-
liser und der zwölf hjndige Sachse [?]. Denn letzterer entspricht dem Fränk.
Antrustionen und mnss, da der Germane durch Geburt doppelt soviel wie
170 Berichte und Besprechungen.
der Wale gilt, gleichen Amts rang wie jener sechshyndige haben, also,
was nur bei letzterem, dem erst kürzlich in's Königsgefolge Aufgenommenen,
erwähnt wird, ebenfalls mit 5 Hiden ausgestattet sein [?]. Die weite Aus-
dehnung der Thegnas seit dem 9. Jahrh. erkläre sich 1. durch Erblichkeit,
2. durch Aelfred's Heeresreform. Letztere bleibt unklar; wahrscheinlich
theilte er, ähnlich wie später Knut die Hauskerle, die Thegnas ein in
Bezirkscompagnien [?] mit einer Burg als Mittelpunkt, wo sie ihren Dienst
ableisteten [?]. Solche Eintheilung veranlasste vielleicht [?] Malmesbury^s
irrige Erzählung, Aelfred habe England in Hundert- und Zehntschaffcen
gegen die Feindeseinfälle eingetheilt; und dazu stimmt Asser's Nachricht
von den 3 Ministri-Cohorten, deren jede einen Monat bei Hofe, zwei zu Haus
blieb. — E. Hermann, Noch ein Wort über Mithio; eine rechtsgeschichtl.
Studie (Lpz., '90). Verf. versteht p. 46 in Ine 50 richtig ^inhiwan* nicht bloss
als Hausgenossen [ich tibersetze Gutsinsassen. Unter dem Strafsatz, der dem
Herrn bei regelmässiger Fürsorge über seine ünterthanen (d. h. wenn die
Sache überhaupt nicht vor's öffentliche Gericht kommt) zusteht, scheint mir
die Wette an ihn als den (patrimonialen) Richter gemeint]. Eine Unt«r^
Scheidung zwischen Inland- (Domänen) Bewohnern und .Folklandleuten*
finde ich in Ine nicht. Und der Northumbrer, der unter einem Grundherrn
Land besitzt, braucht keineswegs ein „Folklandbesitzer*^ (p. XI) zu sein;
auch könnte diese von Wessex weit entlegene, von Ine über 3 Jahrhunderte
getrennte Quelle schwerlich hierfür zur Erklärung dienen. Die Verbindung
von hrof (Dach), gerefa und Graf, p. 84, ist verfehlt. Legalis in Edward
Gonf. 23 ist nur rechtsfähig. Der Gegensatz von Inland (p. 45) ist Gafol-
(gesetjland, d. h. zu Pacht ausgethanes (keineswegs Folkland), und beides
zusammen, nicht bloss die Domäne, ist Bokland. Der Geneat in Rectitn-
dines 2 ist kein ^ireier ritterlicher Dienstmann*, p. 54 (vgl. Larking,
Domesday of Kent 331*), worauf wohl Verf. verfiel durch Ine 19; auch ist der
Cotsetla kein Freier, p. 62.
Stadt. Qilde. R. Sohm, Entstehung des Deutschen Städtewesens
(Lpz. '90), p. 35 f., führt die Gesetze Aethelberht 3 ff.; 8; 10 an für die
neben der ordentlichen Oomposition dem König zu zahlende Bannstrafe bei
einem Verbrechen in der Nähe des Königs; Ine 6 (wiederholt Grith 15) straft
peinlich den Burgfriedensbruch, wenigstens den schweren, in des Königs
Hause, ohne Rücksicht ob dieser anwesend war, und weicht damit früh
vom ursprünglichen Rechte ab. — °G. E. Fellows, The Anglo-Saxon towns
and their polity; Diss. Bonn 1890. — T. W. Shore, Early boroughs in
Hampshire (Archl. R. Nov. *89, 280). In Britische Zeit reichen die Wesi-
sächs. Städte, wie Winchester, Southampton, hinauf: die Angelsächs. Ge-
meinde übernahm Keltische Erdwerke; und da nach ihnen manche Hundert-
schaft heisst, so bestand vielleicht auch diese Eintheilung, dem Walliser
Cantred entsprechend, schon vor den Sachsen. — Max Pappenheim,
Ein Altnorweg. Schutzgildestatut (Breslau '88), hält p. 128 eine Beein-
flussung des Norweg. Gildewesens durch Engl. Vorbilder zwar im Einzelnen
für denkbar, aber weder für erwiesen, noch auch für nöthig anzunehmen,
da die Factoren im Norden zur Entwickelung der Gilde ausreichen, üebrigens
Angelsachsen (F. Liebermann). 171
hält er fest, die Blut«brüderschaft sei der Kern der Gilde [?], diese nehme
das ursprünglich heidnische Opfergelage nur in sich auf(p. 11). Ein Alder-
mann, der der Dänischen Gilde vorsteht, aber in jenem Norweg. Statut min-
destens nicht erwähnt ist, sei möglicher Weise vom Ausland übernommen;
p. 69. .. o£. R. A. Seligmann, Two chapters on the mediaeval guilds
of England (Publ. of the Amer. economic assoc, Baltim. *87). — J. B. Bone:
Borsholder (Notes Qu. 10191, 38), von Borhes ealdor, Burgschaftsvorsteher,
begegnen um 1570 in Eent, wofür die Westengländer Tithingman sagten.
Und noch heisst Dumb (stummer) borsholder eine mit Kragen und Binde
angeputzte Amtskeule, die bei (vielleicht nur noch komischen) Versamm-
limgen auf dem Tische liegt. — G. Newman, Kentish note-book (citirt ebd.
31191, 98), kennt in der Sakristei zu Wateringbury bei Maidstone einen noch
im Anfang des 18. Jahrh. gebrauchten Dumb borsholder, [üeber diesen
8. H. Stevens, Archla. Cant. II, 85.] Diesen Stab führte einst" der Bors-
holder der 12 Häuser, die das Rittergut Chart ausmachten und ein
Zehnschaftsgericht bildeten. Im Court leet der Hundertschaft) Twyford
wurde er jährlich gewählt und zuerst aufgerufen. — Ueber Gross, Gild
merchant s. o. p. 115. — K. von Amira a. a. 0. 146 leitet von der Bund-
brüderschaft, die bei mehreren Theilnehmem sich im Opfergelage aus-
drückte, die Gilde ab, aus der nur durch Spezialisirung des Verbandzweckes
Kaufgilde und Zunfb erwachse.
Strafrecht. H. Brunner, Absichtslose Missethat im Altdeutschen
Strafrecht (SB Berl. Ak. '90, 816), zeigt, wie der Beowulfdichter v. 2436
die ungewollte Tödtung als unsühnbar, todeswürdig betrachtet. Die Miseri-
cordia (mercy) der königlichen Billigkeit^ustiz nahm sich, wie Verf. an
Engl. Rechtsquellen des 12., 13. Jahrh. zeigt, des unfreiwilligen Todt-
schlägers an. [Der vermisste Fahrlässigkeitsbegriff folgt aus Aelfred 36, 1.]
Des Herrn ursprüngliche Verantwortung für seines Unfreien Schuld schwindet
anfangs theilweise, schon in Ine's Gesetzen gänzlich, durch dessen Aaslieferung
an die Sippe des Verletzten, oder selbst blosse Entlassung. Ueberall em-
pfängt älteres Engl. Recht durch Parallelen oder ürsprungsnachweise oder
Zurückführung des Einzelsatzes auf seinen allgemeinen Gedanken Licht,
auch wo seiner nicht (wie jedoch zum Deodand und namentlich zu LL.
Henr. 87, 90) Erwähnung geschieht. — Ders., Duodecimal- und Decimal-
system in den Busszahlen der Frank. Volksrechte (eb. '89, 1039), erklärt die
Busse 66 Schilling öV» Pf- für Auge, Hand und Fuss» bei Aelfred 47, 71
für Halbirung des Wergeids mit Abzug eines Drittels, wahrscheinlich des
Betrages der Magsühne. Die Busssysteme bei den Angelsachsen führen (aus
älterer Zeit) auf die Grundzahlen 12 und (jünger) 10 zurück, die Factoren
des German. Grosshunderts (hundtwelftig). — Ders., Abspaltungen der
Friedlosigkeit, SavZ f. Rechtsg. Germ. XI, 62. Das Angelsächs. Recht
kennt nicht bloss die negative Seite dieses Instituts, den Ausschluss aus
Sippe, Vermögen und Recht, sondern gemäss dem älteren Recht, das den
Staat zur Tödtung des Verbrechens verpflichtet, auch die Schuldigkeit jedes
Rechtschaffenen, ihn zu verfolgen, und später die amtliche Belohnung
für seine Niederwerfung; die Hundertschaft ist verpflichtet, den Dieb zu
172 Berichte und Besprechungen.
fangen and erhält die Hälfte vom Vermögen des Diebes. Eine Versäum'
nissstrafe begegnet wenigstens später. Wer den flüchtigen Dieb schont wird
friedlos, wer Gerüfte unterlässt, dessen Wergeid schuldig, wer Gerüfle ver-
sitzt, bussfällig. Der Staat geht activ gegen das Vermögen des Friedlosen
vor. So lange der Friedlose im Asyl weilt, unterliegt er nur der Nahrungs-
entziehung. Der dorther Ausgelieferte gewinnt das Leben, wird mit Wer-
geid, Knechtschaft oder Gefangenschaft gestraft, und die Kirche minderte
hier wie überall die Todesstrafen zu Gunsten von Bussen. Aaf handhaftes
Verbrechen stand Friedlosigkeit, bezw. Todesstrafe als deren Vollstreckung,
auch ohne amtliche Justiz, durch den Verletzten oder durch den Richter
ohne rechtsförmliche Klage. War die Friedlosigkeit zur Verbannung ge-
mildert, so trat sie bei Bannbruch wieder voll ein. Das Frank. Königthum
erklärte den Treueid seines Unterthanen schon gebrochen durch Ungerechtig-
keit und Ungehorsam, konnte daher fortan nicht mehr alle Fälle mit strenger
Friedlosigkeit strafen, und errang also eine arbiträre Strafgewalt. Wer dieser
verfiel, hiess, auch im Normann. und Agnorm. Tochterrecht, ,in misericordia
(merci)" des Herrn; er erkaufte diese Gnade durch Amerciamentum, dessen
Höhe später für viele Fälle fest bestimmt wird. Als Abspaltimg der Fried-
losigkeit steht Straf knechtschaft auf Sonntagsentweihung (die später nur
Geld büsst), was Brit. Glaubensboten nach Alemannien Überführen ; sie trifft
auch Frau und Kinder, mit deren Wissen der Vater stahl, den Dieb, den
Hurer, den wegen Missethat dem Verletzten ausgelieferten Knecht. Ein
Jahr lang kann die Sippe ihn lösen, sonst verliert sie den Anspruch auf
Wergeid für ihn. Er konnte freigelassen (was die Kirche empfahl) oder
verkauft werden. — "Holmes in Arch. giuridico 42 ('89) behandelt die
Verantwortlichkeit besonders mit Rücksicht auf Schadenszufügung durch
Sklaven, Thiere und Sachen, die man ursprünglich dem Geschädigten her-
ausgeben oder durch Geld lösen müsse (später düi*fe), so dass auch wo eine
Sache schädigte, ursprünglich Rache, später erst Ersatz geübt werde.
So Kleinfeller, GBl Rechtswiss. IX, 185. — ^'L. Günther, Die Idee der
Wiedervergeltung in der Gesch. und Philosophie des Strafrecbts. I:
Das Deutsche Recht ('89) belegt den Talionsgedanken durch Aelfred's Ein-
leitung. Brunn er weist dies ab, da Aelfred bloss die Exodus übersetzt; der
Indogermane besass den Gedanken der Entsühnung; das German. Recht folge
erst der Kirche, wie in anderen Rückschritten, zur Talion. — ®A. Blanche t,
L'amputation de la main dans les anciennes lois mon^taires [u. a. der Angel-
sachsen], Ann. soc. fran9. numism. '90, 226. — Schröder, Rechts-G., behandelt
(p 843) aus Angelsächs. Recht die nur wo Wergeid nicht erlangbar erlaubte
Fehde, die Spurfolge hinter Gestohlenem (847), Bussgeld im Gegensatz zur
Wita, die dem Friedensgeld entspricht (332). Der Halsfang, das Präcipuum für
des Getödteten nächste Verwandte, scheine eine Gebühr für den Friedens-
kuss [?] (384), die Trennung der Erbsühne (die der Todtschläger der engeren
Familie) von der Magsühne (die seine Sippe der weiteren Verwandtschaft
des Erschlagenen zahlt), das irrig mit Delatura gleich gesetzte Meldfeoh
und das Ersatzgeld neben der Diebstahlsbusse (337 ff.).
Angelsachsen (F. Liebermann). 173
Rechtsverfalireii. 0. Opet, Geschichte der Processeinleitungs-
formen im ordentlichen Deutschen Rechtsgang; I: Volksrechte (Bresl. '91).
Die bisher angenommene Vorladung des zu Verklagenden durch den Kläger
privatim (Mannitio) spricht Verf. den Angelsachsen ab. [Mit Unrecht; denn
Hlothaere 10 ordnet Klage und Bürgschaftsstellung zeitlich dem Erscheinen
vor Gericht voran (so urtheilt auch Mayer, GGA '91, 374) und spricht von
„anklagen und vor Gericht treffen', wahrscheinlich nicht im Sv hik güoIv]. Er
weist allerdings Fälle nach, in denen der Process erst im Gericht, gleich
mit der Klagerhebung, begann, aber er beweist seine Behauptung nicht,
dass mit dieser Einleitungsform (Mallatio) bis etwa 850 jeder Rechtsgang
angefangen habe, und aus ihr allein sich die Dingpflicht aller Freien er-
kläre. Dass die Mallatio der Angelsächs. Verfassung nicht widerspreche,
würde jeder zugeben, auch ohne dass Verf. ausführlich, doch ohne ein neues
j-ichtiges Ergebniss, die Angelsächs. Gerichte geschildert hätte. [Medel und
Thing kann Shire und Hundred nicht entsprechen, weil die Kenter nur in
Lathe, nicht in Hundred, Gericht hielten (Stubbs, Const. bist. I, 100) ; Prälaten
spielten in den Grossräthen der Kleinkönige ebensolche Rolle wie in der
späteren Reichsversammlung; Ine's Scirman kann Amtmann heissen ohne
Bezug auf spätere Shire]. Um ja der Dingpflicht keinen anderen Zweck
als die Mallatio zuzugestehen und letztere also zur nothwendigen Hypothese
zu stempeln, leugnet Verf. jeden Antheil der Dingleute an der Rechtsprechung,
gestützt auf die bekannten Stellen, die allerdings nur des Richters erwähnen
und ihm den Hauptantheil, nicht bloss die Verkündung des Urtheils, zuzu-
weisen zwingen [ohne doch eine Controle durch die Gemeinde auszu-
schliessen]. Die Urkunden späterer Zeit, die für die Urtheilsfindung durch
die Gemeinde sprechen, scheidet Verf. aus [mit Unrecht; oder er müsste
nun die spätere Entstehung des Volksantheils als eine Rückkehr zu alter
Sitte erklären]. Seit c. 850 gehe die Dingpflicht der Freien unter, so meint
Yerf. [und räumt die ihm deutlich widersprechenden Gesetzstellen des 10.
und 11. Jahrb. gewaltsam aus dem Wege]. , Vollständige Befreiung von
der Dingpflichf gewährt da« Forstrecht [ja, aber nur den Forstinsassen,
gerade gegen Gemein-Engl. Recht. Die Dingpflicht der Reichsunmittel-
baren schärfte Heinrich I. 1109—11 ein, und untersagte den nach Ver-
säumniei^strafgeldem gierigen Sheriffs, willkürlich Dinge zu gebieten, mit
ausdrücklichem Bezugnehmen auf Altengl. Recht; vgl. DZG III, 213. Die
Verfassungsgesch. des 12. Jahrb. müsste Verf. ganz umbauen, um Raum
zu schaffen für seine Hypothese, die nicht zu verwechseln ist mit der That-
sache, dass die Grafschaftsversammlung allmählich aristokratischer ward].
Später, im 10. und 11. Jahrb., bestehen für die Processeinleitung die zwei
früheren Formen fort: Kläger kommt mit Beklagtem zur Angehung des
Richters überein oder spricht den Unvorbereiteten im Ding an. Drittens
aber kann er ihn durch die Obrigkeit vorladen lassen. [Erst seit damals?
Auch Mayer hält die so späte Entstehung der Bannitio nicht für erweis-
bar.] Dagegen nicht wirklich existire die Privatladung, von der die Leges
Henrici 41, 2 berichten mit den Ausdrücken ,mannitio, soinus'', die [wie
im Quadripartitus] Frank. Rechte entstammen; das sei nur gelehrte Erinne-
rung des Gompilators an die Lex Salica. [Dazu berücksichtigt der Satz
174 Berichte und Besprechungen.
zu deutlich Anglonormann. Verhältnisse im Einklang mit anderen Stellen;
vgl. Bigelow, Hist. of proced. in Engl. , Norman 217. Die Formel Schmid
Ap. XI (besser Cockayne, Leechdoms III, 287) sagt von einem Erblasser:
.niemand sprach ihn klägerisch an in üundred oder anderer Versammlung,
in Marktplatz oder Eirchengemeinde'*, letzteres beides doch offenbar im
Gegensatz zum Gericht] Im Einzelnen: Henr. 7, 7 bestimmt Dorfabordnung
zur Grafschaft nicht allgemein, sondern nur an Stelle der Herrschaft, die
sonst regelmässig dort ihre Hintersassen vertritt; vgl. Maitland, EHR *88,
419. In p. 60 sehe ich keine Vorladung, in II Cnut 19 = I Wil. 44 Pf&ndung
behufs Ei*zwingung des Processbeginns, nicht des UrtheiisvoUzugs. ,Li su-
menour" heisst »die Vorlader* (laut II Cnut 25 obrigkeitliche), nicht der
Kläger. In HIothaere 8 kommt ,mote* nicht von motian (das allerdings
gerichtlich verhandeln heisst, so dass Earle ^motie^* bessern möchte), sondern
vom archaischen «moetan", belegbar nur bei Sweet, Oldest texts 650. Lege«
Henrici entstanden nicht nach 1152. Ueber Alfred 's Hundertschaften ver-
schlechtert (Pseudo!-) Ingulf nur Malmesbury's Bericht. Das p. 34 Ange-
führte ist eine Interpolation vom Ende des 13. Jahrh. im [sog.!] Edvrard
Confessor. Cnut's Forstrecht ist fraglos unecht, weil es die Versio (Col-
bertina) Cnut's benutzt. Die Angelsächs. Urkk. citire man lieber nach Birch
oder Earle, Hist. Eliensis und Ingulf nach neueren Ausgaben, p. XI, lo lies
Konrad Maurer; 5, ao Beklagten. Zum Theil diese Ijücken in historischem
Wissen verschulden die Fruchtlosigkeit dieses einen Abschnittes in der
fleissigen Arbeit eines Verfassers, der belesen, vorurtheilslos und juristisch
scharf, zum Rechtshistoriker sonst manche Eigenschaft mitbringt. Vgl. CBl
f. Rechtswiss. 10, 249. — E. Mayer, GGA '91, 345, macht gegen Opet für
eine Ladung zum Process durch die Partei die Angelsächs. Formel «crafian
7 cwidian*^ geltend, analog der Gulathingslög. Vielleicht regele HIothaere
nur zwei Ausnahmen von der Regel (dass der Process mit Ladung beginne
und Bürgen Stellung erst nach erhobener Klage erfolge); er gewähre nämlich
auch bei Klage ohne Ladung dem Kläger Bürgschaft und sichere der ausser-
gerichtlichen Bürgschaft dieselben Folgen wie der nach der Klage. In den
100 Schilling, die Verklagter, wohl dem König, verwirkt, wenn er trotz
Bürgenstellnng seine processuale Püicht bricht, findet er mit Recht das
Wergeid des gemeinfreien Kenters. Die Höhe der Summe gegenüber der
Strafe von nur 12 Schilling bei Bürgschaftsverweigerung erkläre sich aus
dem späteren Processstadium [?], wo Ungehorsam schwerer ins Gewicht fiel,
oder besser daraus, dass nunmehr der Bürge dem Gläubiger als Schuld-
knecht verfiel. [Mir scheint das Wergeid an Stelle der Friedloslegung zu
stehen^ die „eintrat, wenn eine Partei sich weigerte, Erfüllung des Urtheils
anzugeloben*; Brunner, Schwurger. 58.] — K. M[aure]r, CBl '90, 669, ver-
gleicht die Island. Ableistung desselben Reinigungseides in drei ver-
schiedenen Tempeln mit Aelfired's Gesetz 33 [über den Schvmr des Klägers
wegen gebrochener Gottverbürgung in 4 Kirchen, wogegen Verklagter sich
in 12 Kirchen rein schwört; vgl. auch die Reinigung in 3 hundretis I. Aethel-
red 1, 3; IL Cnut 22, 1^ 30, 2; Henric. 64, 9; 65, 3; 67, 1] und ähnlichen
Schwüren mancher anderer German. Rechte. — G. Bai st, Der gerichtl.
Zweikampf (Rom. Forsch. V, 442), citirt aus Gunnlaugsaga 7, dass der
Angelsachsen (F. Liebermann). 175
Isländer bei den Angelsachsen den privaten Gebrauch des Zweikampfs
bei Besitzstreitigkeiten wiederfand, obwohl Angelsächs. Rechtsdenkmäler ihn
nicht erwähnen, und das Normann. Kampf or dal in ausgesprochenem Gegen-
satz zu Englands heimischen Rechtsgewohnheiten erscheint. Der Zweikampf
im gerichtl. Beweisverfahren ist nicht Urgermanisch, den Angelsachsen
fremd und erst unter christl. £inllu8s eingetreten. — E. Hermann, Die - - -
Altgerman. Mobiliarvindication (Unters, z. Dt Rechts-G., hrsg. v. Gierke
20, '86) 41 fP., behandelt scharf und selbständig die Sparfolge verlorener
Fahrhabe im 10. Jahrb. £r schreibt der Obrigkeit (Polizei) dabei zu weite
Thätigkeit zu. Sein Widerspruch gegen Schmid, p. 43 S scheitert an thaer
up eode (dort hinauf ging, nicht: von dorther zugeführt sei). Zu p. 51:
team, Zug, hat nichts zu thun mit temian, zähmen. Zu p. YII : den Sequester
verstand auchHouard; aber ,1'om, 11, sa, sun, Ini'^ kann nicht Inhaber und
Kläger bedeuten, sondern nur ersteren; «vele* ist einfach dasselbe wie aequalis;
8. Littre s. v. egal. Zu p. 68: «swerian be" heisst Eid leisten je nach Höhe
von. Pag. 104» ist Schmid falsch verstanden, 180*; 151 ^ 104* mit Un-
recht getadelt, p. 103* schon von Toller verbessert. Pag. 105 ist »sun seinur"
nicht der EigenthQmer beschlagnahmten Viehes, sondern sein (des Ent-
wenders) Herr. Gegen p. 149 („ceapian* stets gewerbsmässig handeln) spricht
Atbt. 77. Pag. 150 heisst ,up* nicht öffentlich, sondern »auf dem Lande". Dass
von jeher jeder Kauf gerichtlich geschah, ist unbewiesen. — R. Schröder,
HZ 65, 308, stimmt Brunn er bei, dass im Angelsächs. Gericht die Be-
stätigung des vom Richter vorgeschlagenen Urth eil s durch die Gemeinde
nur theil weise zu bloss passiver Assistenz sank. — D e r s. behandelt, Deutsche
Bechts-G. p. 349 f., die Klage mit Anefang, den Treuhänder, das Verbot von
Unbekannten oder zeugenlos zu kaufen und 365 f. die Pfändung durch die
Partei auf Zahlungsbefehl des Richters nach nicht eingehaltenem GelÖbniss
der Urtheilserfullung.
Kirchenrecht. Zehnt. Asyl. Vgl. DZG V, 458; 461 f.; oben p. 142. —
J. H. R o u n d , The south porch (Archl. R. II, 215). Unter der S ü d t h ü r der
Kirche fand Wittumbestellung statt [wie in Deutschland unter der nördlichen
»Brautthür* EBeschliessung; Weinhold, Dt. Frauen I, 378], aber auch Pacht
Zahlung, sonstiges Rechtsgeschäft und sogar in Canterbury in Angelsächs.
Zeit Erledigung von Processen, die Hundertschaft, Grafschaft und Königs-
gericht nicht hatten beilegen können. Dies citirt Eadmer aus Leges vor
1066 [deren sonstige Spur fehlt. Die Stelle entnimmt Round der schlechten
Copie bei Gervas, die zweimal sinnlos lautet. Aus Eadmer selbst druckte
Raine, Lives of- - -York I, xlvj.] — J. Blötzer, Die geheime Sünde in
der altchristl. Bussdisciplin (ZKTh XI, 593), zeigt, dass Beda und Egbert
nur dem, der öffentlich sündigte, öffentliche Busse bestimmen, nicht dem
geheimen Sünder. — ^D. Tesoroni, The Anglo-Sazons at Rome, legt
nach ungedruckten päpstl. Archivalien die älteste Niederlassung des Angel-
sächs. Klerus nahe dem Vatican dar, schenkt aber nach Ac. 10VIII89, 87
einigen Angelsächs. Chroniken zu viel Glauben. — ^oundell earl of Sei-
borne, Ancient facts and fictions, concerning churches and tithes ('88).
Er behauptete bereits 1886 in A defence of the Church of England against
176 Berichte und Besprechungen.
disestablishment (3. Auü. '87), dass die Garchen unabhängig (vom
Staat nur bestätigt) begründet und begütert worden seien, dass die heutige
Anglican. Kirche die des MA. fortsetze und keine Schöpfung des Staate sei.
[Vgl. LawQR '87, 248; CBl Rechtswiss. Jan. '90, 160.] Hier durchforscht
er (nach A. T. Lyttelton.« EHR '89, 765) sorgfältig, genau und unparteilich
die Quellen des canon. Zehntenrechts und die Gesch. des Zehnten in der
Abendland. Kirche. In Theil II will er beweisen, die Dreitheilung des
Zehnten, von dem nur ein Drittel dem Klerus gehörte, war nie aDgemeines
Engl. Recht, sondern ruhe auf interpolirten oder fremden Sätzen eines Frank.
Capitulare, dem Excerptiones [Pseudo-] Egberti und Ganones Aelfrid, reine
Privatarbeiten, nur folgen. Diese Benedictiner setzen die Dreitheilung in
Aethelred's Gesetz unauthentisch ein [dagegen s. DZG Y, 892]. Des Verf.
Behauptung, erst Eadgar habe zum Zehnt weltlich verpflichtet, widerlegte
schon EHR [vgl. Stubbs, Councils III, 686]; Selbome wollte dazu dem Concil
von 787 mit unrecht den nationalen Charakter absprechen. Die Pfarren
erhielten ihren Zehnt je durch eine bestimmte Schenkung vom Grundherrn,
nicht durch allgemeine Gesetzgebung. Anfangs floss der Zehnt ganz an die
Mutterkirohe, seit Eadgar ein Drittel an die Landkirche; auch die übrigen
zwei Drittel fielen allmählich der Pfarre zu; ein Gesetz darüber ist nicht
vorhanden; um 1200 war die Entwicklung fertig. Mit Recht leugnet zwar
Verf. eine legislative Kirchspielgründung durch Theodor; aber die Anfönge
zu ihr weist ihm EHR bereits aus Eddi (über Wilfrid) und Beda (über
Cedd) nach. — Theilweise gegen ihn wendet sich *W. Easterby, The
bist, of the law of tithes in England (Torke prize essaj of — Cambridge
for '87); vgl. HJb X, 686; .ausgezeichnet* JBG'88, III, 122. — M.E. Bagnall-
Oakeley, Sanctuary (Tr. Bristol, archl. soc. '89/90, 131), verzeichnet die
Asyl- Gesetze seit Ine, sammelt werthvolle (auch Kelt.) Notizen [nur ohne
Ordnung und Kritik], und bildet Thürklopfer von Zufluchtskirchen aus dem
12. — 15. Jahrb. ab, die Hagoday hiessen; der älteste ist vom Durhamer
Dom, angeblich von 1140. — ®T. J. de Mazzinghi, Sanctuaries,
Staffordshire; vgl. Reliq. '88, 56; Antiq. 17, 275. — L. Fuld, Das Asylrecht
im MA. (Zs. vergl. Rechtswiss. 7, 151), meint, bei den Angelsachsen habe
sich das hier besonders frühe Asylrecht des fürstlichen Gebäudes bald zu
einem persönlichen der Nähe des Herrschers umgestaltet. [Ging nicht die
Entwicklung umgekehrt von der Person auf deren Haus Über? Vgl. oben
p. 170.] Verf. geht auf Einzelheiten des frühen Engl. Asyls wenig ein,
liefert ihm aber reiche Parallelen durch fremde Rechte.
Berlin, März 1891. F. Liebermann.
Nachrichten und Notizen.
Mftneliener Historiselle Oommission, Die Plenarversammlungen
sind, wie schon berichtet wurde, auf die Pfiugstwoche verlegt worden, und
demgemäss wurde die diesjährige 32. Versammlung vom 21. bis 23. Mai
abgehalten. In Verhinderung des Vorstandes Geh.-Rat v. Sjbel hatte der
Secretär Prof. Cornelius die Leitung der Verhandlungen zu übernehmen,
an denen ausser ihm von den ordentl. Mitgliedern theilnahmen die Herren
Baamgarten, v. Druffel, Dümmler, v. Hegel, Heigel, v. Kluck-
hohn, V. Liliencron, Riezler, v.Rockinger, v. Sickel, Stieve, Watten-
bach, V. Wegele, v. Wyss, von den ausserordentl. Mitgliedern die Herren
L essen und Quid de. — Seit der letzten Plenarversammlung von Ende
Sept. '90 sind folgende Publicationen durch die Commission erfolgt: 6. d.
Wiss.inDtld. Bd. XXI: G.d. Kriegswissenschaften v.M. Jahns. Abth. III.
(Schluss.) — Vaticah. Acten zur Dt. G. in d. Zeit Ludwig's d. B.; hrsg.
V. S. Riezler. — Allgem. Dt. Biographie, Bd. 31 u. 32. [174
Deutsche Städtechroniken. Von der Augsburger Chronik des
Hektor Mülich (1448-1487) nebst Zusätzen von Demer, Walther und Rem,
welche fttr Bd. XXII, Augsburg Bd. IH, bestimmt ist, sind 16 Bogen ge-
setzt, bezw. gedruckt, und es ist das Erscheinen des Bandes im Laufe dieses
Sommers zu erwarten. Femer werden die Arbeiten für Bd. 3 der Nieder-
rhein.-WestfUl. Chroniken durch Dr. Hansen alsbald, nachdem er seine
Stellung in Köln angetreten, wieder aufgenommen und voraussichtlich im
Laufe des Jahres zum Abschluss gefuhrt werden. [175
Hanserecesse. Dagegen ist Dr. Koppmann durch andere Arbeiten
verhindert worden, den Druck des 7. und 8. (Schlu6s-)Bandes der Hanse-
recesse schon in diesem Jahr, wie er gehofft hatte, beginnen zu lassen. [176
Jahrbücher, Auch Prof. 0 eisner hat die Umarbeitung des Bonneir-
sehen Buches über die Anfänge des Karoling. Hauses, welche er für die Jbb.
d. Dt. Reiches übernommen und deren Vollendung er ftir das gegenwärtige
Jahr in Aussicht gestellt hatte^ noch nicht zu Ende führen können. — Prof.
Meyer von Enonau ist mit der Forts, seiner Arbeiten eifrig beschäftigt
und gedenkt dem im vorigen Jahr erschienenen 1. Band der G. Heinrich's IV.
und V. schon 1894 den zweiten, der womöglich die Jahre 1070-1080 um-
fassen soll, folgen zu lassen. [177
Deutsche Zeitschr. f. Gesohichtsw. 1891. VI. 1. 12
178 Nachrichten und Notizen Nr. 178—185.
Von der Geschichte der Wissenschaften in Deutschland steht zu-
nächst die G. der Medicin zu erwarten. Geh. Rath Hirsch in Berlin, der
den grössten Theil des Werkes bereits vor einem Jahre dnickfertig gestellt
hatte, si)richt die bestimmte Hoffnung aus, bis zum nächsten Frühjahr das
Werk zum Abschluss zu bringen. Die G. der Physik in diesem Jahr zu
vollenden, ist Prof. Karsten in Kiel durch Krankheit verhindert worden.
Prof. V. Zittel in München glaubt mit Sicherheit voraus sagen zu dürfen,
dass er im J. 1894 die G. der Geologie vollenden werde. Die seit Jahren
schmerzlich vermisste Forts, von Stintzing's G. der Rechtswissenschaft hat
nun Prof. Landsberg in Bonn übernommen. Er hat sich bereit erklärt,
die G. der Rechtswissenschaft in Dtld. im 18. und 19. Jahrh. zu schreiben
und gedenkt im J. 1897 diese Arbeit zu Ende zu führen. [178
Die allgemeine Deutsche Biographie ist in rüstigem Fortgang
begriffen und wird, wofern keine unerwartete Störung eintritt, binnen
wenigen Jahren zum Abschluss gelangen. [179
Die Arbeiten für die ältere Serie der Deutschen Eeichstags-
acten erlitten durch die Berufung des Prof. Quid de nach Rom eine em-
pfindliche Störung, doch wurde sein Römischer Aufenthalt fBr das Unter-
nehmen in der Weise nutzbar gemacht, dass nach seinen Anweisungen
Dr. Kaufmann aus Wertheim eine Ergänzung der früheren Rom. Arbeiten
in Angriff nahm. Beim Beginn der Vatic. Ferien wird die Arbeit voraus-
sichtlich bis 1471 abgeschlossen, in einigen Punkten noch weiter hinaus-
geführt sein. Die Reisen des Dr. Schellhass in die Schweiz und des
Dr. Heuer in die Preussische Rheinprovinz im Oct. '90 ergaben befriedigende
Ausbeute, ebenso ein gelegentlicher Abstecher des Dr. Schellhass nach
Wolfenbüttel. Hss. wurden dann in Frankfurt durch Dr. Heuer, in München
durch Dr. Schellhass, mit gelegentlicher Unterstützung durch Dr. Som mer-
feldt, ausgenützt. In München trat Anfang Dec. Dr. Herre aus Dessau
und Anfang April Dr. Beckmann aus Osnabrück neu ein, und mit ihrer
Hilfe hat Dr. Schellhass dann die früher lückenhaft gebliebenen allge-
meinen literar. Vorarbeiten für den ganzen Umfang des Unternehmens ab-
geschlossen, zugleich auch weiteres Material für die 30-40er Jahre des
15. Jahrh. gesammelt. Die Schlussredaction des 10. Bandes ist von
Dr. Schellhass begonnen worden. Der Abschluss des Ms. wird allerdings
voraussichtlich durch seinen für den Herbst bevorstehenden Austritt eine
Verzögerung erleiden. Doch hofft Prof. Q u i d d e im Laufe des Winters die
Bearbeitung des Bandes wieder energischer aufnehmen zu können. [180
Die Vorarbeiten fftr die Herausgabe der Deutschen Reichstags-
acten der Reformationszeit, an welchen sich unter Prof. Kl uck ho hn's
Leitung Dr. Wrede, Dr. Merx, Dr. Saftien betheiligten, vornehmlich auf
Sammlung des Materials für die 20er Jahre gerichtet, konnten in der Haupt-
sache an dem Wohnort des Leiters, zu Göttingen, stattfinden, Dank den
umfangreichen Acten- und Hss.-Sendungen, die unter Vermittlung der Göt-
tinger Bibl.- Verwaltung aus den Archiven und Bibll. von Berlin, Goslar,
Arolsen, München, Bamberg, Speier, Stuttgart dorthin gelangten, sowie
Dank den zahlreichen Abschriften, welche die Arch.- Vorstände zu Weimar,
Karlsruhe, Innsbruck und vorzüglich zu Wien dem Unternehmen zur Ver-
Münchener Historische Commission. 179
fÜg^g stellten. Ausserdem wurden längere und kürzere Reisen ausgeführt
von Dr. Merx nach Marburg, München und Weimar, von Dr. Saftien
ebenfalls nach Weimar» von Prof. v. Eluckhohn nach Nordhausen, Merse-
burg, Zeitz, Naumburg. Da sich im Laufe dieser Arbeiten das Vorhanden-
sein einer Fülle von ausserordentlich wichtigen und bisher von der Forschung
kaum berührten Acten über die Verhandlungen mit den Kurfürsten über
die Wahl EarPs V. herausstellte, so verlangte und erhielt der Herausgeber
die Genehmigung der Commission für eine Abänderung des ursprünglichen
Planes des Unternehmens. Während nach diesem mit dem Tage der Wahl
KarFs V. der Anfang hätte gemacht werden sollen, werden nun die Wahl-
verhandlungen, beginnend mit dem Reichstag von Augsburg 1518, voran-
gestellt, und soll der 1. Band bis zum Reichstag in Worms 1521 reichen,
Üer 2. Band ausschliesslich diesem Reichstag gewidmet sein. Dadurch wird
der Beginn des Druckes hinausgeschoben; der Herausgeber hofft: nur um
ein halbes Jahr. Die Commission aber glaubte, von der Festsetzung eines
neuen Termines vorerst absehen zu sollen. [181
Dagegen ist die Sammlung der Nuntiaturb'erichte aus Deutsch'
land, die als „Supplement** zu den Dt. Reichstagsacten der Ref.-Zeit er-
scheinen soll, von Prof. Friedensburg in Rom so weit geftJrdert worden,
dass der Druck des 1. Bandes am 1. Juni beginnen, die Versendung hoffent-
lich um Michaelis stattfinden dürfte. Der 2. Band soll unmittelbar darnach
folgen und Ostern '92 gedruckt vorliegen. [182
Wittelshacher Correapondemen. Für die ältere Pfalz. Abth.
hat Prof. V. B e z o 1 d die Arbeit durch eine in diesem Frühjahr nach Berlin
gerichtete Reise wieder aufgenommen, welcher im Spätsommer eine Reise
nach Paris und Brüssel folgen soll, beide der Vervollständigung des Mate-
rials für den 3. Band der Briefe des Pfalzgrafen Joh. Casimir ge-
widmet [188
Für die ältere Baier. Abth. ist Prof. v. Druffel wieder thätig.
Er ist mit der Vorbereitung zur Drucklegung des 4. Bandes seiner Beitrr.
zur Reichs- G. beschäftigt. Zur Ergänzung des Materials wird er im
Herbst die Archive zu Wien und Dresden besuchen. — Ausserdem ist das
Anerbieten des Dr. Lossen, die Herausgabe der Correspondenzen
Hz g. Albrech t' 8 V. u. s. Söhne 1568-90 vorbereiten zu wollen, dankbar
angenommen worden. [184
Für die vereinigte jüngere Pfalz, u. Baier. Abth., die unter der
Leitun<( des Prof. Stieve steht, hat sein Mitarbeiter, Dr. May r-D eisin g er,
die Sammlung des Materials für die Jahre 1618-20 mit Eifer und grossem
Erfolg fortgesetzt. Prof. Stieve selbst hat in den Osterferien eine Reise
nach Wien unternommen und alle im dortigen Staatsarchiv befindlichen,
die Jahre 1611-20 betreffenden Acten durchgesehen und verzeichnet, daneben
eine Anzahl wichtiger Actenstücke aus den Jahren 1600-10 benutzt. Dann
wurde er durch die unvermuthete Entdeckung höchst wichtiger Acten des
Münchener Staatsarchivs veranlasst, sich nochmals zum Zweck einer er-
gänzenden Veröffentlichung mit den Jahren 1600-2 zu beschäftigen. Von
jetzt an wird er seine Kräfte gänzlich der Herausgabe des 6. Bandes der
«Briefe und Acten" widmen. Die geplante Reise des Dr. Mayr-
180 Nachrichten und Notizen Nr. 185—195.
Deisinger ist auf den Herbet verschoben and wird einer gründlichen
Aasbeutung der Archive Wiens und Dresdens gewidmet sein. Zur raschen
Förderung des grossen und weitschichtigen Unternehmens hat die Com-
mission beschlossen, dem Prof. Stieve die Berufung eines zweiten Mit-
arbeiters zu gestatten. [185
Femer hat die Oommission beschlossen, zwei neue Arbeiten in Angriff
zu nehmen: 1. Eine „Sammlung von Briefen und Acten zur 6.
Baierns in der Zeit der Reformation** wird unter die Leitung des
Prof. V. Druffel gestellt. 2. Für die Herausgabe von «Correspon-
denzen Dt. Humanisten d. 15. u. 16. Jahrh.*, und zwar vor allem
und zunächst derjenigen, die den Landschaften angehören, die heute den
Baier. Staat bilden, wird Prof. v. Bezold den Plan entwerfen und die
Leitung übernehmen. [180
Die Historische CommisBlon der Prorinz Sachsen hielt seit unserem
letzten Bericht (s. '89, 209-12) ihre 16. und ihre 17. ordentl. Sitzung, erstere
am 2. und 3. Juli 1890, letztere am 20. und 21. Juni 1891, beide in Halle,
ab. Vorsitzender ist Prof Th. Lindner. — Durch den Tod verlor die
Co mm. im letzten Jahre den Pastor emer. H. Otte zu Merseburg, an dessen
Stelle Dr. J. Schmidt zu Halle zum Mitglied gewählt wurde. Die Ver-
sammlung V. 1892 soll in Quedlinburg oder Naumburg stattfinden. [187
Von den Geschichtsquellen erschien der 1. Bd. des Erfurter
Ürk.-Buchs, bearb. v. K. Beyer, noch i. J. 1889 (s. Bibliogr. '90, 2447);
der 2., welcher bis zum Ende des 14. Jahrb. reicht, liegt druckfertig vor;
desgleichen der 1. Theil des Ürk.-Buchs von Goslar, bearb. v. Staatsanwalt
Bode. Auch das Urk.-Buch von Wernigerode von Ed. Jacobs kommt
binnen Kurzem zur Ausgabe; im Druck befindet sich Bd. 1 von G. HerteFs
Magdeburger Urk.-Buch, während das Halle'sche, woran F. Eohlmann
arbeitet, noch nicht so weit vorgeschritten ist. Von den übrigen „G.-Qn.
der Prov. Sachsen* ist durch K. Gillert die Correspondenz Mutian's her-
ausgegeben, durch Dr. Pabst die Sammlung von Regesten der Herzöge
von Sachsen- Wittenberg begonnen und endlich A. Hortzschansky^sRe-
gister zu den Erfurter üniversitätsmatrikeln seit längerer Zeit im Druck
befindlich. — Von neuen üntei-nehmungen werden ein Urk.-Buch d. Bisth.
Naumburg u. eines v. Zinna u. Jüterbogk geplant. — Der Vorsitzende, Prof.
Th. Lindner, verfasste für die Herausgabe der G.-Quellen eine Anweisung,
nach welcher in Zukunft verfahren werden wird. — Dr. W. Schnitze hat
einen Wegweiser durch die G.-Quellen d. Prov. Sachsen ausgearbeitet, der eine
Uebersicht Über das gedruckte Qaellenmaterial bis 1555 enthält. [188
Als Neujahrsblatt für 1891 sollte ursprünglich eine Abhandlung
von Pastor H. Otte über die Glocken der Prov. Sachsen erscheinen, die
nun nach dem Ableben des Verf zur Erinnerung an ihn, begleitet von
einer kurzen Bibliogr. (von J. Schmidt), besonders veröffentlicht wird. —
Das Neujahrsblatt für 1892 soll von Geh. Rath Dümmler Auszüge aus
dem Reisetagebuche eines Schweizers Landolt v. 1782 ff. bringen. — Als
Festschrift zum Jubiläum d. Univ. Halle 1894 ist eine Sammlung der kleinen
Dt. Schrr. des Thomasius in Aussicht genommen. [189
Histor. Commiasion der Prov. Sachsen; Württemb. Commission. 181
Von den Bau- und Eunstdenkmälern ei-schienen Hft. 12 u. 18;
das eine umfasst die Gfsch. Hohenstein von Jnl. Schmidt, das andere
StÄdt und Landkreis Erfurt vom Prhr. W. v. Tettau. Die nächsten Hefte,
welche in rascher Folge erscheinen können, behandeln Oschersleben, Maus*
feld, Gardelegen, Delitzsch, Bitterfeld, Schweinitz. — Auch wurde die Be-
arbeitung d. Stadt Magdeburg beträchtlich gefördert. [190
Gleichfalls 2 neue Hefte (10 u. 1 1) liegen von den Vorgeschichtl.
Alterthümern vor, enthaltend die vorgeschichtl. Burgen u. Wälle im
Thüringer Central-Becken und der Hain leite von P. Zschiesche. [191
Was den Geschichtsatlas und das Wüstungsverzeichniss
anlangt, so ist namentlich Archivar Dr. K r ü h n e in Magdeburg in letzterer
Richtung thätig gewesen; Prof. H. Grössler wird ein Wüstungsverz. der
Mansfelder Kreise in Angriff nehmen. [192
Die Leitung des Provinzialmuseums ist schon im Vorjahre aus
der Hand des Obersten a. D. v. B o r r i e s an Dr. J. Schmidt übergegangen.
Prof. C. Robert u. Major a. D. Förtsch sind zu Mitgliedern des Mus.-
Ausschusses gewählt worden. Mit der systemat. wissenschaftlichen Ordnung
ist begonnen, die Vermehrung der Sammlung auch durch Nachbildungen
fortgesetzt worden. Die von dem neuen Director zu erstattenden Jahres-
berichte sollen künftig gedruckt und vertheilt werden. — Im' Jahre 1890
wurde die Sammlung von Abdrücken der Stadt-, Gemeinde-, Kirchen- und
Innungssiegel beschlossen, die daraufhin der Commission zahlreich zuge-
gangen sind. [198
Wflrttembergiselie Commission für Landesgeschiclite« Die Aende-
rung in der Organisation der historischen Studien in Württemberg, die wir
im vorigen Jahre (Nr. 129a) ankündigten, ist jetzt vollzogen worden. Seit
1878 erschienen die Veröffentlichungen der histor. Vereine des Landes ge-
sammelt in den Württemberg. Vierteljahrsheften für Land'es-G.:
diese waren ein Beiblatt zu den , Württemb. Jbb. für Statistik u. Landes-
kunde", welche von dem kgl. statistischen Landesamte herausgegeben wer-
den. Das Vertragsverhältniss, das somit zwischen dem Landesamt einerseits
und dem Württemberg. Alterthu ms- Verein, dem Ulm-Oberschwäb. Verein, dem
Fränkischen Verein und dem Sülchgauer Alterthums- Verein andererseits be-
stand, wurde im Laufe des Jahres 1890 von Seiten der Vereine gekündigt.
Daher hören die Vierteljahrshefte mit Heft 4 ihres XIII. Bandes auf, in der
bisherigen Weise zu erscheineo. Sie werden aber als selbständige Zeit-
schrift fortgesetzt werden, und zwar als eine der Veröffentlichungen der
neugegründeten Württembergischen Commission für Landes-
geschichte. [194
Von ihr soll eine systematische Ordnung und Ausnutzung der kleineren
Archive und Registraturen ausgehen^ und ebenso erwartet man von ihr die
Herausgabe von Chroniken der vielen ehemaligen Reichsstädte in Württem-
berg, von Qn. zur G. des Fürstenhauses und von anderen landesgeschichtl.
Materialien — Unternehmungen, an welche ohne staatliche Unterstützung
nicht herangegangen werden konnte. Die staatliche Subvention beträgt
11000 Mark auf das Jahr. [195
182 Nachrichten und Notizen Nr. 196—202.
Zu Mitgliedern der Commission wurden ernannt: der Vicedirector des
Haus- und Staats- Archivs Dr. Aug. v. Schlossberger, Geh. ArchiTrath
Dr. P. Stalin, Archivrath 0. v. Alberti, die Tübinger Professoren Dr. B.
V. Kugler und Dr. Dietr. Schafer, Oberstudienrath Dr. W. v, Heyd,
Bibl. Prof. Dr. Aug. Wintterlin, Finanzrath und Conservator Dr. Ed.
Paulus^ Museumsvorstand Prof. Lud w. Mayer, Regierungsdirector Frhr.
H. V. 0 w-Wachendorf, Landgerichtspräsident a. D. Moritz Schad
V. Mittelbiberach in Ulm, Prof. Dr. G. E g e 1 h a a f, Pfarrer G. Bossert
in Nabern, Pfarrer Jos. Yochezer in Schweinhausen, si&ndischer Archivar
Dr. Eug. Adam, und endlich — als geschaftsf&hrendes Mitglied auf die
Dauer von 5 Jahren — Prof. Dr. Jul. Hartmann, ordentl. Mitglied des
statistischen Landesamtes. [196
Hansisclier Gesehlchtsrerelii. Die 20. Jahresversammlung fand am
19. und 20. Mai in Lübeck statt. Der Vorsitzende, Senator Dr. W. Brehmer,
verlas den Jahresbericht, welcher auch einen Rückblick auf die 20jahrige
Wirksamkeit des Vereins enthielt. Gegründet 1871 in Lübeck unter beson-
derer Mitwirkung von G. Waitz wurde derselbe von den ehemaligen Hanse-
siMten so bereitwillig unterstützt, dass er alljährlich über eine Einnahme
von 10-12000 Mark verfügen kann, wovon die grössere Hälfte von den
69 Städten, die kleinere von den Mitgliedern — z. Z. 504 an der Zahl -
gespendet wird. Damit konnten umfassende Forschungen vorgenommen
werden, als deren Ergebnisse jetzt vorliegen: Hansisches ürkundenbuch,
hrsg. V. C. Höhl bäum (3 Bde. bis 1360), mit Glossar v. P. Feit; -
Hanserecesse. H. Abth., hrsg. v. G. v. d. Kopp (6 Bde. 1481-68); — Hanse-
recesse, III. Abth., hrsg. v. Dietr. Schaf er (4 Bde. 1477-1504); — Hansische
G. Qn. (6 Bde.); — Hansische Geschichtsblätter (18 Hefte in 6 Bänden). -
Vorträge hielten auf der Versammlung Senator B r e h m e r über die Bau-G.
Lübecks, Prof. ülmann über die Baltische Politik d. Grossen Kurfürsten,
Dr. V. B i p p e n über die Gründung des Lübecker Ober- Appellationsgerichtes,
Prof. Ho ff mann über Lübecks Antheil an den Kriegsthaten Hansischer See-
macht. — Die nächst« Versammlung soll in Braunschweig stattfinden. [197
Ueber die Portsetzung desUrkundenbuchs berichten Dr. K. E un ze
und Dr. Fr. Br uns in den Nachrr. d. Hans. GV 19, xvüj-xxv; beide arbeiteten
selbständig im Kölner Archiv, das ihnen die denkbar reichste Ausbeute bot ;
daneben {wurde von ihnen die gedruckte Literatur gründlicher Durchsicht
unterzogen. Die Sichtung des gesammelten Materials, die Ergänzung aus
anderen inländ. u. ausländ. Archiven und die Drucklegung der Bände wird
von Giessen aus unter der Oberleitung von Prof. Höhlbaum erfolgen.
Dr. B r u n 8 hat auch für die Karte der Hansischen Verkehrsstrassen weitere
Beiträge 'gesammelt und für das östliche Deutschland nur noch wenige
Lücken offen gelassen. [198
Die Sammlung der R e c e s s e naht sich ihrem Endpunkte, dem Jahre
1530; für das umfangreiche Material der folgenden Zeit werden Inventare
aus den wichtigsten Archiven vorbereitet. — Für den 7. Band der Hansischen
Geschichtsquellen bearbeitet Prof. Stieda das bereits '90, Nr. 176
erwähnte Rechnungsbuch der Novgorodfahrer, fBr den 8. Bd. Stadtarchivar
Hansischer G.-Verein; Comenios-Ges.; Philologenversammlung. 183
Prof. Hänselmann ein 1503 von Herrn. Bothen angefertigtes Zollbueh aus
Braunschweig. Beide hoffen ihre Arbeiten bis zum Ende des Jahres zum
Abschluss zu bringen. [199
Oomenius-Gesellseliaft« Aus Anlass der Gedächtnissfeier an den im
J. 1592 geborenen Job. Arnos Comenius wurde die Gründung einer Gesell-
schaft ins Auge gefasst, deren Aufgabe es sein soll, die Schriften und Briefe des
Comenius, sowie seiner Vorgänger und Gesinnungsgenossen herauszugeben, die
G. der altevangelischen Gemeinden (Waldenser, Böhm. Brüder, Schweizer
Brüder u. s. w.) zu erforschen sowie die darauf bezüglichen Bücher, Hss.,
Urkk. etc. zu sammeln. Zunächst soll mit Herausgabe von „Monatsheften*' an
die Lösung dieser Aufgaben gegangen werden; später sollen die Quellen publi-
cirt werden. — Die Verfassung der Gesellsch. ist in ihren Grundzügen fest-
gestellt und ist mit dem Aufrufe, der von Gelehrten fast aller Europäischen
Länder und der Verein. Staaten unterzeichnet ist, bekannt gemacht worden.
Die Gomenius-Gesellschaft soll demzufolge ein über viele Länder verzweigter
Verband werden^ und nicht bloss aus Fachmännern, sondern aus Gebildeten
aller Stände bestehen. Das Zustandekommen der Gesellschaft ist finanziell
gesichert; die constituierende Versammlung wird im October in Berlin
stattfinden. Einstweiliger Geschäftsträger ist Archivrath Dr. L. Keller in
Münster in Westfalen. [200
Die 41. Tersammliiiig Deutselier Philologen und Schulm&nner
fand vom 20.-23. Mai unter Vorsitz W. v. Christas in München statt.
Zum ersten Male wieder seit 1885 bildete sich eine historische Section, unter
dem Vorsitz Dr. H. Simonsfeld*s u. G. EgelhaaTs. — Soweit deren
Verhandlungen geschichtsdidaktische Fragen betreffen, kommen wir unten
darauf zurück. Hier ist der Vorti*äge zu gedenken, zunächst des Vorsitzenden
«Zur Methodologie der Geschichte'' — einer Besprechung des Lorenz'schen
Buches, an welche sich eine längere Debatte knüpfte, femer von Wolfram
«über die Dt. Aufklärungsepoche und ihre Rückwirkung auf Baiern", und
des von Dr. Zimmerer über ,die Identität des Homerischen Scheria mit
dem heutigen Corcyra**. Im ganzen fanden 4 Sitzungen statt, die Zahl der
Mitglieder, die sich als Theilnehmer bei der Section einzeichneten, betrug
zuletzt 61. [201
Aus den Vorträgen, die in den allgemeinen Sitzungen der ganzen
Versammlung gehalten wurden, erwähnen wir: Fr. Ohlenschlager Über
die Röm.-archl. Forschungen der letzten 25 JJ. in Baiem, E. Schmidt,
Aufgaben und Wege der Faustphilologie, und R. v. Scala, Isokrates u. die
Geschichtschreibung. In der philologischen Section war für Historiker
besonders von Interesse ein Vortrag F. C a u e r's Über die kürzlich entdeckte
Schrift vom Staate der Athener. Die scharfsinnigen Darlegungen des Vor-
tragenden, der diese Schrift für nichtaristotelisch erklärt, stiessen freilich
in der Versammlung auf lebhaften Widerspruch. Weniger lebhaft discutirt
wurde ein Vortrag Vogel's über Text-G. u. Abfassungszeit d. Diodorischen
G.-werkes. Aus den Verhandlungen der pädagogischen Section verdient der
Vortrag E. Hartfeld er's: Das Ideal einer Humanistenschule, hervor-
gehoben zu werden, in der neusprachlichen Section behandelte H. Brey-
184 Nachrichten und Notizen Nr. 202—210.
mann das Thema: Der Kampf gegen das Engl. Drama der Restaurations'
zeit. In der archäologischen Section stellte H. v. Bronn Demonstrationen
an, die sich grossen Beifalls zu erfreuen hatten. — Die der Versammlung^
gewidmeten Textschrr., soweit histor. Inhalts, s. in unserer Bibliogr. — Die
nächste Wanderversammlung soll 1892 in Wien unter dem Vorsitze v. HarteTs
stattfinden. [202
Der 22. Anthropologencongress , der vom 3.-^. A.ugust, und zwar
(in Folge des Ablebens von Dr. 0. Tischler) in Danzig statt in Königs-
berg stattfand, war wieder bemerkenswerth durch die Fülle der dort ge-
haltenen Vorträge historischer Richtung. Es ist der Anlass wohl dazu
angethan, die „eigentlichen Historiker" auf diese Gelegenheit hinzuweisen,
mit einer Forschung Fühlung zu gewinnen, die, mit naturwissenschaft-
lichen Studien verschwistert, immer kräftiger in das Gebiet der Ge-
schichtswissenschaft eindringt, ihr neue Ergebnisse und neue Probleme
zuführend. Legt die letzte Bearbeitung der Anfänge Dt. Gesch. in Lamprecht's
Buch doch von diesen Einflüssen ein lebendiges Zeugniss ab. [203
Schon der einleitende Vortrag Virchow's bewegte sich sowohl auf
vorgeschichtl. als auf naturwissenschaftl. Boden, indem er den Stand der
wichtigsten schwebenden Fragen der prähistorischen Forschung skizzirte.
Dr. Lissauer schilderte dann die Entwicklung prähistor. Gultur and
Forschung in Westpreussen. Von den weiteren Vorträgen sind aufzufilhren :
Montelius über Chronologie der jüngeren Steinzeit in Skandinavien,
0. Helm über seine chemischen Untersuchungen piÄhistor. Bronzen, Mon-
telius über die Bronzezeit im Orient u. Südeuropa, Virchowüber
Kaukasische und Transkaukasische Alterthümer, Grempler über die Be-
ziehungen der Krim zum sog. Merovingerstyl , Szombathy über einen
neuen Bronzesitulafund , Busch an üb, Culturpflanzen der prähistor. Zeit,
Dorr üb. Steinkistengräber bei Elbing, Lissauer über den Formenkrei»
der Slavischen Schläfenringe, Jacob über die Waaren beim Arab.-Baltischen
Verkehr, Kleinschmidt über Ostpreuss. Schulzenstäbe. — Die nächst-
jährige Versammlung soll in Ulm stattfinden. [204
Deutselie ProTinzialTerelne« Eine beachtenswerthe Anregung findet
sich im 22. Heft der Grenzb. (50, 1, 440 ff)- ^ ^iner drastischen Schilderung
der Zustände in den Bibliotheken der G.-vereine, die aber so ziemlich in
jedem einzelnen Falle den Nagel auf den Kopf treffen wird, wird sehr
richtig auch hervorgehoben, dass die einzelnen Vereine durch ihren Schriften-
austausch immer nur das erwerben, was ihre Mitglieder doch nie benutzen
(weil es ihnen stofflich fem liegt), dass dagegen die öffentlichen grösseren
Bibliotheken selten in der Lage sind, die Vereinsschriften anzuschaffen,
obwohl diese gerade und zumeist nur in ihnen der Forschung zu gute
kommen würden. Die Grenzboten schlagen nun den Vereinen vor, bei der
Versendung auch die Staats- und Universitätsbibliotheken mit zu berück-
sichtigen, selbst ohne Tausch: man solle doch meinen, dass es den Ver-
einen weniger darauf ankommen müsse, Gegengaben nutzlos bei sich
aufzuspeichern, als ihre eigenen Gaben dankbar benutzt zu sehen. Wer
jemals mit allgemeineren Absichten auf territorialem Gebiete gearbeitet hat.
Anthropologencongrese; Dt. Provinzialvereine. 185
wird diesem vernünftigen Vorschlage sicherlich mit warmer Fürsprache bei-
treten. — Ein Nachtrag in Heft 24 (ebd. p. 534-5) empfiehlt den Vereinen,
ihre Veröffentlichungen auch dem CBl und der Centralstelle für Diss. etc.
(Fock in Leipzig) zuzusenden. [E. H.] [205
Der Verein für die G, von Ost- und Westpreussen hat im
Geschäftsj. 1890/91 keine Vereinsschrift herausgegeben; hingegen überreichte
er kurz nach Beginn des neuen J. seinen Mitgliedern die Fortsetzung der
Preuss. Chronik des Simon Grünau; Staatsarchivar Wagner in Aurich
wird die Ausgabe dieser Chronik denuiächst ganz zum Abschluss bringen.
Die erste, 16 Bogen starke Lfg. d. Urkk.buchs des Bisthums Samland,
bearb. von f Domvicar Wölky und Bibl.-Custos Dr. H. Mendthal, ist
soeben vertheilt worden, und Prof. Lohmejer's Publication, das Haus-
haltungsbuch des Caspar v. Nostiz, wird vor Ablauf des gegenwärtigen Vereins-
jahres druckfertig sein. Die Finanzlage des V. ist eine sehr günstige : laut
Abrechnung von Ostern 1891 besitzt er ein Vermögen von fast 12 000 M. —
Die Alter thumsgesellschaft Prussia, gleichfalls in Königsberg,
welche ihren Vorsitzenden Prof. G. Bujack durch den Tod verlor, wählte
zu dessen Nachfolger Prof. A. Bezzenberger. [200
Nach jeder Richtung hin günstige Ergebnisse verzeichnet der neueste
JB des Vereins für G, u. Älth, Schlesiens. Er publicirte i. J. 1889
den Liber fundationis episcopatus Wratislaviensis, den Prof. H. Markgraf
in Leyden entdeckte und zusammen mit J. W. Schulte herausgab (s. Bibl.
'89, 3955), femer C. Grünhagen's Wegweiser durch die Schles. G.-Qn.
(s. ebd. 8956) und H. Grotefend's Stammtafeln der Schles. Fürsten (s.
ebd. 3958), beide in 2. Aufl.; hierzu kamen 1890 die Acta Nie. Gramis,
hrsg. V. W. Altmann (s. Bibl. '90,, 988), und 1891 das Bresl. Tagebuch
Job. Geo. Steinberger's , hrsg. v. E. Träger. Von der Zeitschrift d. V.
erschien Bd. 24 u. 25. Die Mitgliederzahl wächst, sie beträgt jetzt 578;
zum Ehrenmitglied wurde Geh.-Rath Weinhol d, zu correspondirenden
Mitgliedern die Proff. N a u d ^ in Berlin u. £ m 1 e r in Prag gewählt. [207
Seit 1885 besteht ein Verein für G, von Ännaherg und Um-
gebung, der nahezu 100 Mitglieder zählt. Er gibt Mittheilungen heraus,
von denen jetzt zwei Bände erschienen sind, und hat ein Museum Erz-
gebirgischer Alterthümer ins Leben gerufen. [208
Der städt. Geschichts- u. Alterthumsverein zu Nordhausen
beschloss in s. Monatssitzung vom 9. März, die Aufsätze des 2. Bd. der
FOrstemann'schen , Kleinen Schriften" nach und nach herauBzugeben , sobald
sich ein Bearbeiter hierfür findet. Der Verein will auch den Plan der Stadt
Nordhausen v. J. 1785 durch Archivar P. Osswald herausgeben und hiervon
150 Exemplare in Lichtdruck herstellen lassen. [209
Die Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte veröffentlicht
nach 5 jähriger Pause endlich ein 8. Heft ihrer .Mittheilungen* (Die Stadt
Kiel u. ihr Weichbild im Munde der Vorzeit von K. Jansen), nachdem
eine gleichfalls seit längerer Unterbrechung am 25. Novbr. 1890 abgehaltene
J.-Verslg. die Wahl des Prof. K. J a n s e n zum Vorsitzenden, die des Buch-
händlers H. Eckardt zum Schriftführer und die Ersetzung des nach
Lübeck verzogenen Prof. Hasse im Vorstande durch Prof. Seh um gut-
186 Nachrichten und Notizen Nr. 210—217.
hiess. Bei dem günstigen Vermögensstande der Ges. befürwortet letzterer
die Hrsg. der weiteren Kieler Stadtbücher, und zwar um so mehr als von
den älteren derselben bereits eine Abschrift durch Gymnasiallehrer Reuter
in Wandsbeck angefertigt ist und andererseits wenig Aussicht besteht,
dass die von dem 1888 verstorbenen eifrigen Schriftführer, Dr. F. Vol-
behr, zurückgelassenen Vorarbeiten über die Topographie Kiels vom
Sohne desselben demnächst in druckreifer Gestalt vorgelegt werden. Auch
die Ordnung und Verzeichnung der V.-Bibl. durch den jetzigen Schriftführer
hat gute Fortschritte gemacht. Hoifentlich wirken die gegebenen neuen
Anregungen dauernd nach und macht sich das besonders an der Mitglieder-
zahl, die früher über 200 betrug, sich in den letzten Jahren aber um ein
Viertel verminderte, bemerkbar. [210
Der Verein für Hainburgisehe Geschichte veranstaltete im
vergangenen Winter einen Cjclus zusammenhängender Vorträge über Ham-
burgs Cultur-G. im Ausgang des 17. u. im Beginn des 18. Jh. auf Grund
eingehender Specialforschungen. Die schon lange geplante Herausgabe des
Geldersen'schen Handlungsbuches ist leider durch den Tod des
Dr. J. H. Hansen aufs neue verzögert worden; doch ifit vor kurzem
Dr. Nirrnheim für diese Publication gewonnen worden. Von der Be-
schreibung der Hamburg. Kirchen ißt der auf die Katharinen-K.
bezügliche Theil druckfertig. Kürzlich ist zur Ausgabe gelangt das vom V.
veranlasste Werk von C. H. W. S i 1 1 e m : Die Matrikel des akad. Gynm. in
Hamburg, 1613-1883. Von der „Zeitschrift* des V. erschien i. J. 1890
Bd. IX, Heft 1, und von den „ Mittheilungen " der 13. Jahrgang. Um
Pfingsten übernahm der Verein die Verwaltung der ^Bibliothek der
Theobald-Stiftung in Hamburg"". Dieselbe pflegt das Gebiet der
Niederdt. u. Fries. Sprachen und steht auch in Beziehungen zum Verein f.
Niederdt. Sprachforschung. Den Vertrag der drei Gorporationen s. im
KorrBlV Niederdt. Spr. 1891, pag. 49. [211
Der Histor. Verein des Canton Glarus kann, seit seine Samm-
lungen, das .histor. Cabinef, durch Dr. Fried r. Schindler katalogisirt
wurden und dieser Katalog zur Veröffentlichung kam, ein besonders er-
freuliches Anwachsen seiner Münzsammlung verzeichnen. Das histor. Cabinet
wurde dann i. J. 1891 aus den beschränkten Räumen der Landesbibl. in
Glarus nach Näfels in den von der Gemeinde kürzlich restaurirten Freuler-
sehen Palast überführt. Local und Inhalt bilden dort nun ein harmonisches
Ganze. — Der Verein hat die Fortsetzung des Urkundenbuchs d. Gant.
Glarus, von dem früher 2 Bände bis 1443 (hrsg. v. J. J. Blumer) erschienen
sind, in Angriff genommen ; im laufenden Jahre soll das 1. Heft d. 3. Bandes
erscheinen. [212
Italienische Gesellschaften. — Die Ziele der neugegründeten So-
cietä storica italiana, von der wir im vorigen Heft berichteten
(s. Nr. 128), werden durch das Programmrundschreiben erläutert, das die
R. stör. ital. (Bd. 8, 469 f.) mittheilt. Die Gesellschaft will darnach im
Unterschied von allen bestehenden Instituten nicht die Herausgabe von
Quellen, sondern die Bearbeitung derselben in Monographien fördern und
Auswärtige Gesellschaften. 187
«organisiren*. Ihr Organ ist die vom Vorsitzenden R. Bonghi herauagegehene
,Cultara*, die nach heträchtl. Vergrösserung ihres Umfangs eine ihrer Ab-
theünngen der G eselisch, zur Verfügung stellen wird. Die Rivista knüpft; an
jene ihre Mittheilung eine, wie uns scheint, nicht unberechtigte Kritik, da
in der That das entwickelte Programm nicht so ganz verschieden von dem
der bestehenden Gesellschafben ist, wie die Begründer der neuen Ges. be-
haupten. Die verschiedenen „Archivi**, die Akademie- und Gesellschafts-
publicationen bringen Abhandlungen in grosser Zahl, und auch Orgaue all-
gemeineren Charakters, welche als Sammelpunkte der Ital. Geschichts-
foiBchung dienen, sind im Archivio storico italiano und in der Rivista
vorhanden. Man kann desshalb bei dieser Neugründung wohl die Besorgniss
vor einer unnützen Zersplitterung hegen, — doch es gilt auch in diesem
Falle den Erfolg abwarten, der allein entscheidet. Mit Beginn des neuen
Jahres hofft die Ges. ihre Thatigkeit zu beginnen. [218
Die ColumbuS'Commission der geogr. Gesellschaft in Rom unter
Vorsitz von Vitelleschi bereitet ein grosses Werk vor, eine Sammlung
der Quellen zur Entdeckungsgeschichte Amerikas von Anfang an bis zum
Beginn des 17. Jahrh. Hauptmitarbeiter sind Desimoni, Belgrano
(beide in Genua) und ü z i e 1 1 i (in Turin) ; auch H a r r i s s e (Paris) ist dabei
betheiligt. Auf allen Italienischen Bibliotheken und Archiven waren im
letzten Winter Arbeiter der Commission eifrig mit Sammlung des Materials
beschäftigt: [214
Ueber die Thatigkeit der Societä storica lomharda im J. 1890
steht ein Bericht im A. stör. lomb. 8, 238-40. Ausser dem „Archivio* publicirt
die Ges. die „Iscrizioni milanesi" von Forcella. Es ist das eine Sammlung
von Inschrr. in den Kirchen (5 Bde.), auf d. Kirchhöfen (2 Bde. im Erscheinen
begriffen) und an den öffentl. u. privaten Gebäuden, die man im nächsten
Jahre abzuschliessen hofft. Auf Antrag der Ges. wurde durch das Istituto
stör. ital. die Publication eines von Ghinzoni gesammelten Epistolario
di Galeazzo Maria Sforza beschlossen. [215
Ueber die Jahresversammlung der Deputazione per le antiche
provincie e la Lomhardia in Turin berichtet die R. stör. ital. 8, 469.
Erschienen sind: Heft 4 der Indices Muratoriani, vonCipolla u. Manno,
2 Bände der Biblioteca stör, di Savoia, von M anno, Bd. HI der Relazioni
diplom. di Savoia, von Manno und Ferrero. Die Arbeiten für die Monu-
menta historiae patriae sollen in gutem Fortgang begriffen sein. [216
Die Krakaner Akademie hat während der beiden Jahre 1889-90 durch
Herrn Koneczny die früher in Rom begonnenen Arbeiten fortsetzen
lassen. Es wurden von ihm besonders die Briefschaften des Possevino aus
den Jahren 1577-81 (Nunz. di Germ. 92 u. 93) durchgearbeitet, dann Mate-
rialien zur G. d. Verhdlgn. v. 1583-84 über eine Ligue gegen die Türken
gesammelt. Diesem Zwecke diente ein mehrwöchentlicher Aufenthalt in
Florenz, Im letzten Jahr 1890-91 standen die Arbeiten unter Leitung des
Hm. V. Gzermak, der von Pater Biela unterstützt wurde. Dieselben be-
schäftigten sich (besds. auch in der Bibl. Barberini) mit der Nuntiatur
Filonardrs 1635-43. Vgl. den Bericht Smolka's in dem Anzeiger d. Krakauer
Akademie p. 136—42. [217
188 Nachrichten und Notizen Nr. 218—223.
Ende' 1889 wurde, dank den Bemühungen mehrerer Professoren und
Bocenten der dortigen Univ. , wobei Prof. C a r ö c v eine führende Stellung
einnahm, eine Petersburger Historische Gesellschaft gegründet. —
Dieselbe soll, wie wir dem Programm entnehmen, sich mit den Fragen
nicht nur der Russischen, sondern auch der allgemeinen Geschichte, in ihrem
ganzen Umfange, beschäfkigen , ferner auch mit den theoret. Fragen der
histor. Wissenschaft und des G. Unterrichte. — Die Bedeutung der neuen
Ges. erhellt schon aus diesem Programm; die bis jetzt in Russland wirken-
den histor. Gesellschaften widmen ihre Kräfte fast ausschliesslich den Fragen
der Russischen G. , wogegen die allgemeine sehr stiefmütterlich behandelt
wird, ebenso die Theorie unserer Wissenschaft. Die Ges. zählt bereits
217 Mitglieder und entwickelt, dank der Energie ihres Vorsitzenden, Prof.
Car^ev's, eine sehr rege und nützliche Thätigkeit. [218
Sobald die spärlichen Mittel es gestatten, will die Ges. ein eigenes
Organ gründen; einstweilen begnügt sie sich mit der Herausgabe eines
Sammelwerkes (welches aber, seinem Programme nach, eher eine Zeitschrift
genannt werden dürfte) unter dem Titel Istoriceskoe Obozrenie
(Histor. Rundschau), wovon bereits 2 Bände erschienen. Die Redaction fuhrt
Prof. CarSev. Eine Aufführung der bemerkenswerthen Artikel wird am
besten die Thätigkeit der Ges. charakterisiren. Die theoret. Fragen der
Geschichtswissenschaft sind durch die Arbeiten des Herausgebers vertreten:
, Bearbeitung der theoret. Fragen der G.- Wissenschaft * , „Philosophie, Ge-
schichte und Theorie des Foi-tschrittes", ,Polit. Oekonomie und Theorie des
Fortschritts in der Geschichte*. — Besonders reich ist die allgemeine G.
vertreten: Prof. Careev gibt eine Uebersicht der zahlreichen neueren
Publl. zur G. der grossen Französ. Revolution, 0 n u schrieb Über Josef IL,
Pogodin Über Macaulay als Historiker, Prof. Afanassjev über Paete
de Famine (die Untersuchung wurde von Levasseur der Ac. des sciences
mor. et polit. im Juli 1890 vorgelegt). Forsten behandelte auf Grund
eines reichen Archivmaterials (aus Stockholm u. a.) die «auswärtige Politik
Schwedens im 30 j. Kriege", Stepanov betrachtet die neuen Werke von
Fustel de Coulanges und Glasson über den Ursprung des Landeigenthums
bei den Franken. Pokrovskij gibt eine Uebersicht der neueren Arbeiten
(vornehmlich aus den Jahren 1889 und 1890) auf dem Gebiete der Alt-
griechischen Geschichte (Archäologie, Numismatik, Inschriftenmaterial etc.).
Prof. Buseskul schrieb über den neuentdeckten Codex der 'Aö-rjvauüv
rtoXixeta. — Ein grosser Theil aller dieser Arbeiten sind Vorträge, die in
den monatlichen Sitzungen der Gesellschaft gehalten wurden. — Von den
anderen Vorträgen, die entweder gar nicht oder anderwärts veröffentlicht
sind, heben wir hen'or : „Ueber Yauemwirthschaft in Lithauen (15. u. 16. Jh.)
von Prof. Berschadskij, zwei Vorträge zur Geschichte Iwan des Grau-
samen von Bjelov und Schmurlo und zwei über den G.-Unterricht von
Gurewitsch und Careev. Interessant ist der in dem ü. Bd. gedruckte
Vortrag W. Berkut's: „Die Programme des historischen Cursus in den
Russischen und einigen ausländischen Gymnasien." [219
Nicht ohne Nutzen werden wohl die System. Uebersichten der histor.
Literatur sein, welche die Redaction zu geben verspricht. In den erschie-
Auswärtige Geflellschaften ; Unterricht (archäolog. Curae). 189
nenen 2 Bänden haben wir eine interessante Darstellung des gegenwärtigen
Standes der Polnischen Historiographie, von Prof. Pawinskij, eine kurze
Uebersicht der histor. Zeitschriften Westeuropas und eine Uebersicht der
Literatur der Russ. G. für die Jahre 1889 und 90, von Braudo zusammen-
gestellt. Diese Uebersicht soll dann auch weitergeführt werden. — In der
Rubrik , Historische Chronik" finden wir Daten Über die Thätigkeit verschie-
dener historischer Gesellschaften Russlands, Thätigkeit der Archive^ der
provinziellen Archivcommissionen, der Congresse, Ankündigung neuer Werke,
Daten über die Stellung des historischen Unterrichts an den Universitäten und
Gymnasien u. s. w. Durch diese Rubrik gibt die , Historische Rundschau"
Aufschluss über die verschiedensten Fragen, die einen Russischen Historiker
nur interessiren können; eine Concentration solcher Daten in irgend einer
Zeitschrift fehlte für Russland bis jetzt beinahe gänzlich. [N.] [220
Unterricht. Die archl. Section der 41. Philologenversammlung be-
schäftigte sich in einer besonderen Sitzung auch mit der von Prof. Conze,
Generaldirector des Archäol. Instituts, gegebenen Anregung, die in Preussen
eingerichteten „archäologischen Feriencurse*' als ein dem Gymnasial-
unterricht reiche Früchte versprechendes Vorhaben auf das Dt. Reich aus-
zudehnen. Die Anregung fand freundliche Aufnahme; doch glaubte der
Vorsitzende der Section, Geh.-Rath von Brunn, mit anderen Rednern vor
der Gefahr des Dilettantismus warnen zu müssen, und empfahl seinerseits
die Verallgemeinerung der z. B. in Baiem bestehenden Vorschrift, dass den
Studirenden der Philologie eine bei Ablegung der Staatsprüfung nachzu-
weisende Orientirung auf dem Gebiete der Archäologie zur Pflicht gemacht
werde. In dieser Weise vorgebildete Gymnasiallehrer wären dann mit
ausreichender staatlicher Unterstützung und einem halbjährigen Urlaub zu
archl. Studien nach Italien und Griechenland zu senden. Dieser Gedanke
berührt sich, wie man sehen wird, übrigens nahe mit den Plänen des durch
Prof. Conze vertretenen Archäologischen Instituts. Die Section begrüsste
den Vorschlag einer Ausdehnung der archl. Feriencurse von Preussen auf
das Reich als ein vielversprechendes Vorhaben, hielt aber gleichzeitige Be-
rücksichtigung der angegebenen Gesichtspunkte für dringend wünschens-
werth. Die Verhandlungen hierüber gewannen noch dadurch an Wichtig-
keit, dass sich an ihnen pfficielle Vertreter von Baiem, Württemberg, Baden,
Hessen, Coburg-Gotha, Anhalt und Reuss j. L. betheiligten. [221
Ueber die ersten archäologischen Feriencurse in Bonn und Trier (wo
dieselben bekanntlich fttr den Westen der Monarchie stattfanden, während
sie für den Osten in Berlin abgehalten wurden) sind Mitteilungen in zwei
Schulprogrammen gegeben: dem des K. Wilhelms-Gymn. in Köln von
Dr. Hoeveler und dem des Warendorfer Gymn. von Prof. A. Buschmann.
Ersterer berichtet eingehender über die Vorträge mit Demonstrationen,
Letzterer erzählt von der durch jene Curse angeregten Begründung einer
Münz- und Alterth.-Sammlung in Warendorf. Der Besorgniss vor Förderung des
Dilettantismus kann man sich allerdings dabei nicht ganz erwehren. [222
Schon im Herbst d. J. wird der eben erwähnte Vorschlag einer archäolo-
gischen Studienreise, freilich in beschränkter Gestalt zur Ausführung
190 Nachrichten und Notizen Nr. 223—230.
gelangen. Das Deutsche Archäologische Institut veranstaltet im October
einen Cursus der Betrachtung antiker Kunst in Italien für Gymnasiallehrer
aus dem Dt. Reiche. Derselbe beginnt am 5. Oct in Verona, führt über
Florenz nach Rom (Ha aptauf enthalt Ton etwa 14 Tagen), von dort nach
Neapel (Pompeji, Pästum) und endet am 28. wieder in Verona. Es werden
etwa 15 Gymn.-Lehrer (angemeldet waren ungefähr doppelt so viel) aus
verschiedenen Bundesstaaten theilnehmen, denen zu Hause Vertretung und
im Institut zu Rom freie Wohnung gewährt wird ; die übrigen Reisekosten
fallen jedem einzelnen zur Last. Die Führung an den genannten Orten
werden die Secretäre des Rom. Instituts Prof. Petersen und Dr. Hülsen
sowie Prof. Mau übernehmen. — Bei günstigem Erfolg des Unternehmens
wird an regelmässige Wiederholung gedacht. [828
Wie vorauszusehen, hat die Frage der Unterrichtsreform die
Münchener Versammlung der Philologen und Schulmänner eingehend be-
schäftigt. Es kamen aus der Mitte der Versammelten selbst zahlreiche
Vorschläge zu Verbesserungen unseres Schulwesens; einmüthig jedoch, wie
bei ihrer Zusammensetzung sehr erklärlich, stand die Versammlung ein för
das Festhalten an den bisherigen Grundlagen unserer Gjnmasialbildung.
Hierfür zeugte die zahlreiche Betheiligung an der gleichzeitigen Gen.- Versig.
des Dt. Gjmnasial-V. und der lebhafte Beifall, mit dem Aeusserungen
in conservativem Sinne, wie die Worte des Cultusministers von Müller
über die Baier. Schulreform, aufgenommen wurden. Der Schwerpunkt dieser
Berathungen lag naturgemäss in der pädagog. Section; hier vertheidigte
Gymn.-Dir. Dr. 0. Jäger fünf umfassende Thesen, die nach längerer Debatte
einstimmig angenommen wurden. Wir heben daraus nur zwei Sätze her-
vor, welche mit den in dieser Zeitschrift ausgesprochenen Ansichten (s. '90,
268) sich wenigstens einigermassen berühren : Die Gefahr der Zersplitterung,
lautet der Schluss der 3. These, „ist durch die gegenwärtigen Reform-
bestrebungen, auch durch einzelne Beschlüsse der Berliner Dec.-Conferenz
erheblich gewachsen"; die 4. These aber sagt: ,FIine Vermehrung der
Dt. Unterrichtsstunden wird den nationalen Geist ebenso wenig stärken, als
die Vermehrung der Relig.- Unterrichtsstunden den religiösen oder Vermehrung
der Geschichtsunterrichtsstunden den historischen Sinn stärken würde*.
Die übrigen Aufstellungen Jäger's betrafen den Betrieb der alten und der
neuen Sprachen auf den Gymnasien. [224
Ueber den Unterricht in der Geschichte verhandelte nicht minder leb-
haft die histor. Section. Den Anstoss hierzu gab ein Vortrag von Prof.
W. Götz über .die didaktische Behandlung des geschtl. Lehrstoffes in
Mittelschulen*; auch dieser Vortrag gipfelte in mehreren Thesen, welche
mit wenigen Abänderungen gleichfalls von den Mitgliedern der betr. Section
gutgeheissen wurden. Charakteristisch ist hier wiederum das Hervortreten
eines gewissen Widerstandes gegen herrschende Strömungen, so wenn als
Ziel des G. -Unterrichts angegeben wird, „die Schüler zu einem sachlichen
VerständnisB und unabhängigen Urtheil über die Wirklichkeit und die
Tragweite öffentlicher Verhältnisse der Vergangenheit und der Gegenwart
zu führen", oder wenn weiter behauptet wird: »die aus pädagogischen
ünterrichtfirefonn auf d. Philologen tag. 191
Gründen zu erzielende Verstandes- und Gesinnungsbildung wird dadurch
ganz von selbst gewonnen **. [225
Die Thesen Ober , Stoff ** und «Methode' lehnen die sog. regressive
Methode stillschweigend ab; dieselbe musste aber in der Debatte einer
desto ausgedehnteren Besprechung unterzogen werden. Sie fand zahlreiche,
entschiedene Gegner, aber auch einen eifrigen Vertheidiger in Oberl.
Dr. Rethwisch, der sich auf seine günstigen, am K. Wilhelms.Gymn. in
Berlin gemachten Erfahrungen berief. [226
Die letzt« These von Prof. Götz empfahl, allerdings nur för die oberen
Classen, ein in den Händen der Schüler befindliches Quellenbuch als
Hilfsmittel für den Geschichtsunterricht. Aus der neueren Literatur
wären hierherzuziehen M. Schilling's Quellenbuch z. G. d. Neuzeit (Bibl.
581), mit der ergänzenden Schrift desselben Verf. Quellenlectüre u. G.-Ünter-
richt (Bibl. Nr. 30), Blume Quellensätze z. G. unseres Volkes (Bibl. 1541),
zu vergleichen etwa noch Ludwig's Quellenbuch zur Eirchen-G. Mangel
an Baum nöthigt uns aber, eine Besprechung der Frage hisior, Quellen-
lectüre in den Schulen und der einschlägigen Literatur zurückzustellen, [227
Passend reihte sich an die Ausführungen des Prof. Götz ein Vortrag
von Realschulrector Dr. J. B. Kr allinger, dessen Thema die »Geschtl.
Heimatskde. an Mittelschulen'' bildete. Kr. setzte an Stelle des zeit-
lich Nahen das räumlich Nächstliegende und zeigte, wieviel gutes Ma-
terial für intensiven Betrieb der geschtl. Kunde von der Heimat (des Schul-
ortes und seiner Umgebung) meist unbenutzt liegen bleibt und wie neben
dem gewöhnlichen Unterrichte ohne Erhöhung der Wochenstunden dieses
Material verarbeitet werden kann : durch Besichtigung einheimischer Denk-
mäler unter Leitung der Lehrer, geschtl. Excursionen und bildliche Dar-
stellungen. Zur Vertiefung seiner eigenen Kenntnisse wäre dem Lehrer zu
empfehlen, auch den archivalen Quellen der Orts-G. nachzugehen. [228
Seit wir im letzten Heft des 4. Jahrgangs die in Preussen geplante
Beform des Geschichtsunterrichts besprachen, sind einige Schritte
zur Verwirklichung derselben geschehen. Zunächst erschien von den .Er-
gänzungen zum Seminar-Lesebuche", welche auf die historische und
volkswirthschaftliche Bildung der Volksschullehrer und indirect also auf den
Geschichtsunterricht der Volksschule einwirken sollen, das 1. Heft „Vater-
ländisches* (Berlin, Hertz. 141 p.). Dasselbe ist in der That nicht etwa ein
Lehrbuch, sondern ein blosses «Lesebuch* stark erbaulicher Tendenz im
Preussisch-royal istischen Sinne. Die 42 Nummern beziehen sich fast alle
auf Preussens neuere und neuest« Geschichte, besonders den Grossen Kur-
fBLrsten, Friedrich d. Gr., die Zeit der Napoleon. Kriege und die Wieder-
errichtung des Reichs. Zwischen den Prosastücken stehen auch einige Ge-
dichte, und das „Verzeichniss der benutzten Schriften" weist in seinen
45 Nummern neben wissenschaftlichen Büchern auch rein populäre Literatur
(z. B. einen Artikel der , Gartenlaube") auf. [229
Nicht viel besser steht es mit einer zweiten Schrift, welche die
Reform auf einem anderen Gebiete einleitet, dem Lehr- und Lesebuch
der Geschichte von der Gegenwart bis auf Karl d. Gr., für die
192 Nachrichten und Notizen Nr. 230—234.
unteren Classen höherer Lehranstalten (s. Bibliogr. Nr. 2055). Die
vorliegende l.Lfg. enthält Abschnitt I, Lehrstoff f. Sexta: Der Hohenzollem
Thaten u. Leben in den letzten 500 Jahren von R. Stenzler und Abschnitt II,
Lehrstoff für Quinta: Lebensbilder aus der Dt. G. v. 1415 bis auf die
Karolinger von Fr. Lindner. Folgen soll noch ein 3. Theil: Lehrstoff f&r
Quarta: Lehrbuch der G. d. Europ. Reiche seit dem ZA. der Entdeckungen
von H. Landwehr. [280
Wir gehen auf das Buch hier weit ausführlicher ein, als die Bedeutung
der Publication an sich rechtfertigen würde; denn es handelt sich um die
ersten Schritte einer von mächtigen Einflüssen erzeugten Bewegung^ die sich
nicht auf die Unterclassen beschränken, sondern den ganzen G.-Unterricht
in ihrem Sinne umgestalten will. Das vorliegende Lehrbuch enthält laut Pro-
spect »die in der Schulreform angestrebte neue Eintheilung und Behandlung
des histor. Lehrstoffes'; es ist zwar zunächst für die Cadettenanstalten be-
stimmt, soll aber » durchaus für den Unterricht in den gleichen Classen
aller höheren Lehranstalten verwendbar" und ,80 zielbewusst und gehaltvoll
bearbeitet" sein, »dass es nur einer näheren Kenntniss desselben bedarf,
um ihm den Weg zum allgemeinen Gebrauche zu Öffnen". Veranlassung
zu besonders sorgfUltiger Kritik ist damit für die Fachkreise gegeben. — In
einem sehr wesentlichen Punkte allerdings dürfen wir die neuen Lehrbücher
nicht ohne weiteres als vorbildlich für die gesammte angestrebte Neuordnung
des G.-Unterrichtes behandeln. Ihnen ist, wie schon der Haupttitel andeutet,
die sogen, regressive Methode zu Grunde gelegt. Diese aber soll nicht,
wie man vielfach annahm, auf den ganzen Unterricht ausgedehnt werden,
sondern auf die Unterclassen beschränkt bleiben. Wir erhalten darüber von
bestinformirter Seite folgende Mittheilung, die sich zugleich über die Ziele
des Unterrichts äussert:
„Ueber den G.-Unterricht im Preuss. Cadettencorps und die dabei zur
Verwendung kommenden Hilfsbücher sind jüngst Ansichten verbreitet worden,
welche auf ünkenntniss der thatsächlichen Verhältnisse beruhen. Der eigent-
liche G.-Unterricht beginnt auch im Preuss. Gad.-Corps erst in Unter- III
und schreitet vom Alterthum zum Mittelalter bis zur neuesten Zeit fort:
U.-III: 2 Std. alte G. bis 476; 0.- HI: 2 Std. MA. und neuere Zeit bis 1648;
U.- II : 2 St. Neuzeit bis 1802; 0.- II : 4 Std. 1802 bis Gegenwart, Wiederholung
der gesammten, insbes. der Griech.-Röm. G.; ü.- 1: 3 Std. (zus. mit Erdkunde)
vaterl. G. im 18. Jahrb., mit besd. Berücksichtigung der Kriegs-G. sowie
unserer gesellsch. u. wirthsch. Entwicklung u. Gesetzgebung; O.-I: 3 Std.
(zus. mit Erdkunde) Vaterland. G. im 19. Jahrh. bis zur Gegenwart wie
in U.-L"
»In den unteren Classen soll neben der Begeisterung für alles Grosse
und Edle vorzüglich auch die Liebe zu Herrscher und Vaterland dadurch
geweckt werden, dass der Lehrer den Schülern aus der vaterl. G. geeignete
Beispiele dafür im Anschluss an die Lehrbücher erzählt. Im Einklang da-
mit steht auch der diesen Classen in der Erdkunde und im Deutschen zu-
gewiesene Unterrichtsstoff: VI: 1 Std. Lebensbilder a. d. Dt. G. von der
egenwart bis 1415; V: 1 Std. Lebensbilder a. d. Dt. G. v. 1415 bis ZA
d. Karolinger; IV: Darstellung der hervorragendsten Persönlichkeiten und
wichtigsten Ereignisse a. d. neueren und neuesten G. d. Europ. Reiche seit
dem ZA. der Entdeckungen. Also nur in der Vorstufe schreitet die Be-
trachtung von der Umgebung und Gegenwart wie in der Heimathkunde
vom zunächstliegenden rückwärts, wobei es sich weniger um ^Geschichte'
als um »Geschichten* handelt." [281
Unterricht: Stenzler u. Lindner, Lehr- u. Lesebuch. 193
Wir haben also dankbar davon Act zu nehmen, das« der G.-Ünterricht
von Tertia an wie bisher «vorwärts und nicht rückwärts schreiten soll, und
unsere Kritik demnach auf einen anderen Ton zu stimmen als sonst noth-
wendig wäre; aber es scheint uns doch nicht gerathen, die Frage desshalb
leicht zu nehmen; denn bei der Unberechenbarkeit sich kreuzender Einflüsse
und Einfälle stehen wir vielleicht eines schönen Tages plötzlich vor der
Ausdehnung der Methode auf unseren ganzen G.-Unterricht. Hat sich doch
sonst schon dieser Gedanke gerührt und vertritt soeben Herrn. Grimm
in einem Artikel ,G.-Unterr. in aufsteigender Linie* (Dt. Rs. 68, 437-56)
die Burchftihrung des Princips in der Art, dass der Unterricht in der Sexta
mit der jüngsten Vergangenheit seit 1870 beginnt, und erst in der Prima
zum Griechischen Alterthum gelangt. Das wäre also der Weg von Sedan
nach Mantinea ganz im grossen; doch in der einzelnen C lasse soll nach
Grimm vorwärts gegangen werden. Der nächste Reformer wird vielleicht
beide Methoden zu einer höheren Einheit zusammenschweissen. Principiis
obsta! [282
Es ist ja gewiss nichts so verkehrt, dass es nicht einen «berechtigten
Kern' enthielte. Diesen wird man hier in der Forderung finden dürfen,
dass der histor. Unterricht an lebendige Interessen anzuknüpfen hat. Der
Zusammenhang der Vergangenheit mit der Gegenwart, die Bedingtheit
der heutigen Verhältnisse durch die frühere Entwicklung soll kräftiger, als
das zur Zeit wohl meist geschieht, hervorgehoben werden. Es ist dies eine
der beiden Seiten und zwar die bedeutsamere, von der aus das Interesse
des Schülers und sein historischer Sinn geweckt werden müssen. Unter
diesem Gesichtspunkt wird es gewiss oft empfehlenswerth sein, in einer
Einleitung von dem Gegenwärtigen und Bekannten rückwärts zu schreiten,
in raschem Ueberblick das Problem der Entwicklung aufzuzeigen, um dann
auf umgekehrtem Wege die Lösung des Räthsels zu erbringen. [288
Etwas ganz anderes ist es um die rückwärts gewandte Geschichts-
darstellung, welche die hier durchgeführte Methode will. Es wird durch
sie zunächst jede Continuität aufgehoben. Natürlich ist ein consequentes
Rückwärtsschreiien einfach unmöglich ; es müssen Perioden gebildet werden,
innerhalb deren vorwärts gegangen wird. Die ganze Darstellung wird also
eine sprunghafte^ stets zwei Schritte zurück und einen vorwärts, wie bei
einer Springprocession : 1888-91, 1888, 1857-88, 1840-61, 1797-1840 u. s. w.
ist der Gang der Darstellung. Der Schüler wird also fortwährend an neue
Ausgangspunkte versetzt, fOr deren Verständniss ihm alle Vorbedingungen
fehlen. Man stelle sich nur vor, dass irgend eine , Erzählung für die reifere
Jugend' in diesem Stile abgefasst wäre. Würde man nicht das Erzähler-
talent des Verfassers höchst stümperhaft finden? Und hier ist der Fehler
ein viel schwererer; denn er berührt geradezu den innersten Kern der
Historie. Der Gedanke zusanmienhängender Entwicklung wird unterdrückt;
eines der Hauptziele des geschichtlichen Unterrichts, das Problem der
Freiheit und Bedingtheit menschlichen Handelns zuerst dem Empfinden,
dann dem Verständniss des Schülers nahe zu führen, wird direct geschädigt.
Man wende nicht ein, dass so hohen Amtes sich der Unterricht in der Sexta
und Quinta doch nicht unterwindet und dass sich falsche Vorstellungen
Deutsche Zeitschr. für Oeschichtsw. 1891. VI. l. 13
194 Nachrichten und Notizen Nr. 234—239.
nachher leicht beseitigen lassen. Die ganze Auffassung wird doch immerhin
in eine falsche Bahn gelenkt, und verwirrt Wozu falsche Yorstellangen
künstlich erzeugen, die man nachher wieder zu beseitigen hat? [284
Ein geschickter Lehrer mag diese Nachtheile sehr wesentlich mildern
können, aber unmöglich ist es ihm dieselben ganz aufzuheben, wenn er
nicht kurzen Process machen und in Anwendung dieser hüpfenden Methode
die Abschnitte des Buches in umgekehrter Folge vornehmen will. Die
Autoren gehen ihm dabei wenigstens insofern mit gutem Beispiel voran, als
sie ganz aus ihrer Rolle fallend, ihre chronol. Tabellen nicht rückwärts laufen
lassen und einen Stammbaum der Brandenb. Herrscher aufstellen, der ganx
altmodisch mit Kurfürst iViedrich I. beginnt und mit den sechs kaiserlichen
Prinzen endigt, statt umgekehrt für diese eine Art von „Ahnenprobe* auf-
zustellen. [285
Die Hauptschwierigkeit bei Anwendung der Methode ist natürlich,
dem Schüler stets verständlich zu bleiben. Die Nachtheile der sprunghaften
Darstellung nuchen die Verfasser durch ganz kurze Orientirungen bei jedem
neuen Ausgangspunkt zu überwinden. Dass dabei doch in allen Beziehungen
auf Vergangenes für den Schüler eine Menge des Unverständlichen bleibt,
ist nicht so sehr den Verfassern als der Methode zur Last zu legen. Man
gestatte aber, dass wir den Weg dieser principiellen Erörterungen für eine
Weile verlassen und auf Details des vorliegenden Lehrbuches eingehen ; die
Einzelheiten, die wir dabei beobachten können, sind in ihrer Art doch auch
wieder von allgemeinerer Bedeutung. [286
Es tUllt auf, dass auch in Dingen, die von der Methode an sich un-
abhängig scheinen, das Mitgetheilte dem Verständniss des Sextaners oft
wenig angepasst ist. Man höre nur: „Li dem Krümpersystem fand Scharn-
horst auch ein Mittel, eine grosse Anzahl von Mannschafben kriegsbrauchbar
zu machen, ohne die Bestimmungen des Tilsiter Friedens hinsichtlich der
Preussischen Heeresstärke zu verletzen. Alle im Volke vorhandenen Kräfte
kamen so in freiem Wettbewerbe auch dem Heere zu gute. Ueberhaupt
wurde jede Stelle im Staate ohne Ausnahme dem Verdienste, der Geschick-
lichkeit und Fähigkeit aus allen Ständen geöffnet' — An anderer Stelle
heisst es von den Niederlagen bei Jena und Auerstedt: «Das Ereigniss
schien unbegreiflich, gleich vielem, was nachher geschah. War es des Königs
Schüchternheit, welche das Heer nicht mit der rechten Kampfesfreude und Zu-
versicht zu erfüllen gewusst hatte? Waren die veralteten Herreseinrichtungen
an dem Zusammenbruch schuld? Oder lähmte der Glaube an Napoleon's
Unbesiegbarkeit jede Thatkraft bei den Preussen?* Soll der Sextaner etwa
diese Fragen beantworten? — Es zeigt sich, scheint mir, in diesem offen-
baren Conflict mit dem Verständniss des Schülers, wie der Ausgangspunkt
ein falscher ist. Eine falsch gestellte Aufgabe bedingt gequälte Lösunga-
versuche. Wenig glücklich ist auch die Auswahl der hie und da der Dar-
stellung eingereihten Verse: „Von Schanze eins bis Schanze zehn, König
Wilhelm, Deine Banner wehn"; „Die PreuBsen sind die alten noch; du
Tag von Düppel lebe hoch". Das ist ja gewiss nicht zu hoch für das Vei>
ständniss des Sextaners, dafür aber auch nicht sonderlich charakteristisch,
geist-, gemüth- oder geschmackbildend. Auch hier hat ein fremdes, nicht
Unterricht: regressive Methode. 195
der Geschichte und nicht dem Bildungsideal innewohnendes Interesse mit-
gewirkt
In der Auswahl des Stoffes zeigt sich eine bezeichnende Vorliebe für
Kriegsgeschichte und alles Militärische. Gleich anfangs scheint dem Ver-
fasser zur Kennzeichnung der Regententugenden des jetzigen Kaisers er-
wähnenswerth, dass derselbe sich oft unerwartet auch in entfernte Garnisonen
begibt und die Regimenter alarmiren lässt. Die Männer des Friedens und
der Cultur treten hinter den Herrschern und Soldaten vollständig zurück.
Auch wo dieser Gesichtspunkt nicht in Frage kommt, herrscht auffallende
Ungleichmässigkeit. £inige Deutsche Kaiser, wie Otto II. u. III., Heinrich IL,
Heinrich V., Heinrich VI.. Philipp u. Otto, Adolf v. Nassau, Heinrich VH.,
Wenzel, bleiben ganz unerwähnt oder verschwinden so gut wie vollständig
in einem kurzen Nebensatze. Und darunter sind doch einige der für Ge-
schieh ts- und Geschichtenerzählung werth vollsten Gestalten. Kaum wird ein
Lehr- und Lesebuch, das chronologisch fortschreitet, so verfahren; denn
das Ueberspringen ist ihm schwerer. [287
Handelt es sich hier um Ungleichmässigkeiten ohne bestimmtere Ten-
denz, so steht es anders mit der folgenden Bemerkung. In dem ersten
Abschnitt tritt die Preussische Geschichte ausschliesslich in den Vorder-
grund, allgemein-Deutsche Verhältnisse werden kaum berührt. In dem
kindlich- empfänglichen Sinn des Schülers werden dadurch die Grundlagen
für eine ganz schiefe Auffassung der Deutschen Entwicklung gelegt. Er-
leichtert wird diese Behandlung naturgemäss durch die regressive Methode,
die von der gegenwärtigen Machtstellung Preussens im Deutschen Reiche
den Ausgang nimmt und nun ohne viel Zwang der HohenzoUem Leben und
Schalten als Kern der neueren Geschichte erscheinen lässt. Wer vom Ende des
Mittelalters ausginge, könnte unmöglich so an der Reformation und dem
dQj. Kriege oder an Maria Theresia und Joseph IL, schwer auch an der
gemein-Deutschen Entwicklung der neuesten Zeit vorbeigehen. Diese Ver-
schiebung des Standpunktes ist in diesem Falle natürlich beabsichtigt; sie
ist aber auch eine der unwillkürlichen Consequenzen der regressiven Methode
and wäre eine Hauptgefahr bei Anwendung derselben auch in den höheren
Classen. [238
Wie hier die Tendenz hervortritt, bei Anlage des ganzen Unterrichts
Preussens Bedeutung zu betonen, so im Einzelnen das Streben nach Ver-
herrlichung der Preussischen Herrscher. So beginnt die Uebersicht über
die , Anfänge der HohenzoUemherrschaft in Brandenburg'^ 1415-1640 (oder
vielmehr 1640-1415) mit der Frage: «Was verdanken wir nun diesen Kur-
fürsten im Einzelnen?*, worauf die Antwort allerdings mit dem Bekenntniss
anhebt: „Georg Wilhelm vermochte nichts gegen das Elend des 30j. Krieges".
Weiterhin wird dann aber den Herrschern alles zum Verdienst angerechnet,
was unter ihrer Regierung im Lande geschah. — Im Dämmerlicht dagegen
bleiben jene Höhepunkte nationaler Entwicklang liegen, auf denen die trei-
bende Kraft des Volkswillens auch äusserlich sichtbar die Führung über-
nimmt So heisst es von Friedrich Wilhelm IV: «Aller Herzen bewegte
der geistvolle Herrscher durch seine schwungvollen Worte bei den Huldi-
gungen in Königsberg und in Berlin; segensreich begann er zu wirken.
196 Nachrichten und Notizen Nr. 239—244.
Trotzdem kam es am 18. März 1848 zu einem Strassenkampf in Berlin.
Der König beendete ihn dadurch, dass er seinen siegenden Truppen den
Ausmarsch aus Berlin befahl. Rahe und Ordnung waren bald wieder her-
gestellt." Am 81. Jan. 1850 wird dann vom König dem Volke eine Ver-
fassungsurkunde verliehen. — Die i'egressive Methode verfahrt offenbar mehr
als jede andere Darstellungsform dazu, in dieser Art die Motive und Zu-
sammenhänge zu verdunkeln. Man kann mit Recht einwenden, dass es
überhaupt unthunlich ist, solche Dinge zum Verständniss des Sextaners zu
bringen. Sollte dann aber die Schule sich nicht einer einseitigen Darstel-
lung zu enthalten haben? [289
Auch die ganze sonstige Haltung des Buches, die Verherrlichung der
Regenten, den kräftig aufgetragenen Patriotismus oder vielmehr Nationalis-
mus, den Hurrah-Ton^ der den Sexta- Abschnitt kennzeichnet, und der in dem
Schlüsse kräftigst ansklingt, könnte man durch das jugendliche Alter der
Schüler rechtfertigen wollen, da bei ihnen das biographische und das hero-
ische Element der Geschichte bevorzugt werden muss, um Interesse zu er-
wecken. Aber dann erspare man diesen kindlichen Gemüthem auch völke^
psychologische Bemerkungen, die bei dem unentwickelten Verständniss des
Sextaners als Aufreizung zum Nationalhass wirken müssen. Mit dem ,Ueber-
muth" und der , masslosen Eitelkeit der Franzosen" erscheint der ,Neid*,
den , dieses ruhmsüchtige Volk" gegen Preussens wachsende Macht hegt, in
2 Zeilen zusammengedrängt, gefolgt noch von der «frechen Ungebühr" gegen
den greisen König Wilhelm. Doch diese ganze Art, die Dinge zu behandeb,
liegt ja durchaus in der Richtung der ganzen .Reform". Will dieselbe
doch nicht Hebung geschichtlichen Verständnisses und geschichtlichen
Sinnes, sondern Förderung einer bestimmten, politisch verwerthbaren Auf-
fassung. Wie nun, wenn der Lehrer aus den geschichtlichen Thatsachen,
die er darstellen soll, die gerade entgegengesetzte Auffassung gewonnen
hat? Doch davon abgesehen (ist der Gedanke doch auf kgl. Preuss. Gym-
nasien ein blosses theoret. Problema): was von dem Geschichtsunterricht
heute so vielfach als Erfüllung einer erziehlichen Aufgabe erwartet wird,
steht in einem scharfen Contrast zu den Forderungen, welche im Namen
nicht nur der Wissenschaft, sondern jeglichen Culturfortschrittes an die
Schule zu stellen sind: objective Erkenn tniss zu vermitteln und zu einem
freien, unbefangenen Verständniss zu befähigen. [240
Wie die regressive Methode und die Tendenz der politischen Aus-
beutung der Schule innerlich zusammenhängen, das zeigt recht charakte-
ristisch Herrn. Grimmas pointereicher Aafsatz, den wir oben citirten. Dort
heisst es von dem Untemcht in Sexta: .Die heutige Gestaltung Deutsch-
lands lernt er (der Schüler) kennen, als habe vorher das Chaos geherrscht
Er weiss nur von der Gegenwart. Der Knabe wird die Verhältnisse, von
denen er Kunde erhalten, als stets dagewesen, als nothwendig und an-
abänderlich ansehen. K. Wilhelm I. u. K. Friedrich werden in der Phantasie
des Kindes erhabene Gestalt annehmen, als habe Niemand vor ihnen ge-
herrscht. Die Kriege werden in ihrem sieghaften Gange als im Rathe Gottes
beschlossen erscheinen, die Personen, welche unsere Siege herbeiführen ge-
holfen haben, stehen als Werkzeuge der Vorsehung über aller Kritik und
Unterricht: Schulreform in Baiem u, in Württemberg; Französ. Lyceen. 197
empfangen heldenmässigen Schimmer. Dieser Eintritt der Begebenheiten in's
Mythische braucht nicht besonders befördert zu werden/ er vollzieht sich
von selbst in der Seele des Kindes." Damach scheint es Aufgabe des Ge-
schichtsunterrichts zu sein, zunächst einmal um Zeiten, die im klaren Licht
der Geschichte liegen, einen Mythennebel zu verbreiten, um unter dessen
Schutze conservative und chauvinistische Gesinnung zu züchten. Dieser
Zweck soll natürlich, auch wenn der Mythos allmählig zer^Ult, mit ver-
änderten Mitteln weiter verfolgt werden; ja in den Oberclassen muss der
tendenziöse Charakter des Unterrichts, der in der Sexta noch verhältniss-
mässig harmlos und unschädlich sein mag, viel bedenklicher werden, und
man wird dann wirklich sagen dürfen: lieber keinen Geschichtsunterricht,
als solch einen. [241
Die Schulreform inBaiern hat ihre ersten, gerade für die histor.
Studien wichtigen Schritte auf dem Gebiete der Lehrerausbildung und des
Prüfungswesens gethan, worüber im L Heft dieses Jahrgangs berichtet
wurde. Fortgesetzt wurde sie dann durch Aufstellung einer Schulordnung
für die humanist. Gymnasien,' die in diesem Frühjahr von dem ober-
sten Schulrath berathen wurde. Für die Geschichte vnirde das Lehrziel
folgendermassen aufgestellt: In der 3., 4. und 5. Classe ist Anregung des
Interesses für geschtl. Personen und Begebenheiten, femer Einprägung eines
festen Grundstockes histor. Daten und ein in grossen Zügen gehaltener
Ueberblick, namentlich über die Griech., die Rom. und die Deutsche G.
zu erzielen. In der 6., 7., 8. und 9. Klasse ist dieses Mass der Anfordemngen
in entsprechendem Umfange zu erweitem und tiefer zu begründen ; zugleich
ist die Weckung und Entwicklung der Fähigkeit anzustreben, den zum
geistigen Besitz des Schülers gewordenen Stoff nach gegebenen Gesichts-
punkten in eigener Ordnung und Fassung darzustellen. Die G. Deutsch-
lands und im nächsten Anschlüsse an sie die G. Baiems und seines Re-
gentenhauses ist besonders eingehend zu behandeln. Auch culturhistor.
Stoff ist dem Standpunkte der Schule entsprechend zu verwerthen. Der
vorzugsweise auf die Darlegung der ursächl. Verhältnisse, auf eine ein-
gehendere Charakteristik hervorragender Persönlichkeiten und auf eine
scharfe Hervorhebung des Wichtigen abzielende Vortrag des Lehrers dient
zur Belebung des Unterrichtes und zu Sicherang des Verständnisses. Für
passende histor. Leetüre der Schüler ist in den Schülerbibl. Sorge zu
tragen. [242
Der neue Lehrplan für die Gymnasien und Lyceen Würt-
tembergs setzt für die Geschichte, verbunden mit Geographie, in der
2. Classe 1, in der 3.-7. Classe 3, in der 8. Cl. 4 und in der 9. und 10. Cl.
2 Stunden fest (zusammen 24 Stunden). Es wird betont, dass gemäss den
Bestimmungen eines Erlasses von 1871 der Unterricht in der Geschichte
bis zum Jahre 1870/71 fortzuführen ist. [248
Gerade jetzt, wo der neueren Geschichte in dem Lehrplan unserer
Gymnasien eine bedeutend erweiterte Stellung gegeben ist, werden einige
Notizen über das neu veröffentlichte Programm für den Unterricht in
der neueren Geschichte in den französischen Lyceen von Inter-
esse sein. Der Stoff ist auf 4 Perioden vertheilt, die in einem Jahrescurse
198 Nachrichten und Notizen Nr. 244—248.
mit 3 wöchentlichen Stunden im ersten, IV« im zweiten Semester be-
wältigt werden sollen. Die erste Periode umfiEisst die Revolution und die
Napoleonischen Kriege und schliesst mit dem Wiener Gongress; die zweite
die Regierungen Ludwig's XVIIL, GarFs X. und Louis Philippe^s, die dritte
beginnt mit der Revolution von 1848, schliesst die ganze Regierung Napo-
leon's III. ein und geht bis 1889. Besonders interessant ist der 4. Theil
des Programms: Der Lehrer soll die politischen Fragen, die unser Jahr-
hundert bewegen, theoretisch, aber mit Anlehnung an die Thatsachen, be-
sprechen: Entwicklung der Ideen von 1789: Politische und religiöse Frei-
heit, Achtung der Persönlichkeit (Abschaffung der Sclaverei), das allgemeine
Stimmrecht und die sociale Frage, allgemeine Dienstpflicht, Schutzzoll und
Freihandel. Weltausstellungen. Entdeckungsreisen. — In dem begleitenden
Schreiben des Ministers heisst es : „All dieses gehört zweifellos zur Politik,
aber noch ist kein Mittel gefunden, wie man Geschichte und Politik tremsen
könnte." (Vergl. R^vol. fran?. 19, 379.) Nöthiger dürfte freilich sein, vor
der Entstellung dieses Unterrichts durch politische Parteipropaganda zn
warnen. [244
Archive« Die Vorlegung von Repertorien in den Archiven
und die Versendung von Handschriften seitens der Bibliotheken sind im
vierten Hefte des vorigen Jahrgangs von uns gleichzeitig zur Sprache ge-
bracht worden. Da nun auf letzterem Gebiete, wie wir weiter unten
berichten können, die Massregeln der Verwaltungen mit unseren Wünschen
sich so glücklich begegnet sind, so ist es vielleicht nicht vermessen, zn
hoffen, dass auch im Bereiche der Archiwerwaltung die erbetenen Reformen
nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wie wir erfahren, ist die Frage
zufällig zur selben Zeit, da wir unsere Desiderien vorbrachten, in princi-
pieller Gestalt an das Baierische Ministerium herangetreten. Das Gesuch
war ganz im Sinne unserer Ausführungen motivirt, ist zunächst freilich rein
ablehnend beschieden worden. Doch die Forderung wird natorgem&as
immer wieder erhoben werden, und vielleicht erreicht sie auf dem Umwege
ihr Ziel, dass zunächst die Verwaltungen in erhöhtem Masse für die Ver-
besserung ihrer Repertorien sorgen. Dass darin an manchen Stellen noch
viel zu thun ist, wird kein Kundiger bestreiten und kein Verständiger
tadeln; wünschen aber werden beide, dass wenigstens dieser Grund, dem
Benutzer die Inventare vorzuenthalten, bald der Vergangenheit angehöre. —
Ein Schritt weiter ist dann die Drucklegung der Repertorien. Deutsch-
land steht auf diesem Felde hinter Frankreich und anderen Ländern noch ziem-
lich weit zurück; zur Zeit sind eigentlich nur zwei grössere Unternehmungen
der Art im Gange, die der beiden Städte Frankfurt und Köln. [S46
Unter dem Titel: , Archivlehre. Grundzüge der Geschichte,
Aufgaben und Einrichtungen unserer Archive* hat der frühere
Baier. Reichsarchivdirector F. v. Löher eine Reihe seiner in der Archv.
Zeitschrift bereits veröffentlichten Aufsätze gesammelt und mit einigen Ab-
änderungen und Zusätzen von neuem erscheinen lassen. Wenngleich er sidi
dafür hauptsächlich AniUnger im Archivfach, Beamte, Anwälte, Geschichts-
forscher und Gebildete überhaupt als sein Lesepublikum denkt, so entspricht
Archive: Repertorien; Löher's Archivlehre. 199
dem nicht ganz der Inhalt, der sehr vieles bringt, was nur für den
Fachmann Werth und Interesse haben kann, fQr den die Aufsätze der
Archv. Z. wohl auch in erster Linie geschrieben waren. — In dem histor.
Theile hat v. Löher den verdienstlichen Versuch gemacht eine Entwicklung
des Dt A.- Wesens von seinen Anfängen bis zur Neuzeit zu geben und es
im Zusammenhang mit der allgem. Entwicklung zu schildern. Die Schwie-
rigkeiten dieses Versuchs liegen, wie der Verf. wohl empfunden hat, in dem
Mangel an ausreichenden Vorarbeiten. Solange nicht wenigstens alle be-
deutenderen Archive in ihrem Entstehen und ihrer Geschichte bekannt
sind, solange namentlich nicht auch das ma. A.- Wesen genauer erforscht
ist und die vorhandenen Zusammenhänge ermittelt sind, kann jeder der-
artige Versuch nur ein lückenhaftes Bild der Dinge geben. So ansprechend
sich dieser Theü des Löher'schen Buchs auch liest, so viele richtige Ge-
sichtspunkte fllr die Entwicklung des A-- Wesens hervorgehoben werden,
80 wird seine besonders auf süddeutschen Archiven fussende geschicht-
liche üebersicht doch noch vielfache Berichtigiingen und namentlich Er-
gänzungen erfahren. [240
In dem systemat. Theile der Archivlehre berührt die Wärme, von der
Verf. für das A. -Wesen erfüllt ist, sein Streben, diesem alten Stiefkinde der
Staatsverwaltungen eine gebührende Stellung zu verschaffen, die Weitherzig-
keit in Fragen der A.-Benutzung und das Bemühen, den an die Archive
zu stellenden begründeten Forderungen gerecht zu werden, sehr wohlthuend.
Auch erkennt man, wo es sich um Einrichtung und Verwaltung der Archive
handelt, den vor allem auf das Zweckmässige gerichteten Sinn eines
Fachmanns. Ob freilich alle hier vorgetragenen Lehren und Anweisungen
im einzelnen Falle auch immer praktisch verwendbar sind, darüber wird
man zuweilen verschiedener Ansicht sein können. Der Umfang der Archive
wird manchen Vorschlag überflüssig, und die zu Gebote stehenden Mittel
und Arbeitskräfte werden andere unausführbar machen. Auch leuchtet nicht
immer die Noth wendigkeit der Vorschläge ein. Mit behaglicher Ausführlichkeit
wird manches geschildert, während anderes nicht minder wichtige nur kurz
angedeutet wird. Durch eine strengere Scheidung des Nothwendigen von
dem bloss Wünschenswerthen und eine gleichmässige Behandlung der Einzel-
heiten hätte sich das Buch, das doch eine Art Handbuch sein soll, gewiss noch
mehr empfohlen. Vielleicht würde von diesem Standpunkte aus auch die Er-
örterung reiner Verwaltungsfragen etwas eingeschränkt worden sein. [247
Ein gewisser subjectiver Zug kennzeichnet die Archivlehre auch sonst
und äussert sich vornehmlich in einem starken Hervorheben des Baier.
A.- Wesens, dessen Einrichtungen oft als die normalen erscheinen, auch wo
der Leser nicht erfährt, dass es sich um Baierische handelt. Nun braucht
man die Trefflichkeit des Baier. A.-Wesens und des Verfassers Verdienste
um dasselbe gevnss nicht zu verkennen, kann aber doch zweifeln, ob diese
Verhältnisse in der Weise als Normen in einer Archivlehre hingestellt wer-
den dürfen, dass man nach ihrem Muster auch anderwärts verfahren müsste. —
Wenn femer Verf. die Aufwendungen Baiems für das A.-Wesen und die
Leistungen seiner Archive denen in anderen Staaten statistisch gegenüber-
stellen wollte, so durfte man bei einem im Jahre 1890 erschienenen Buche
200 Nachrichten und Notizen Nr. 248-257.
den Wunsch hegen, dasa er die Zahlen nicht gerade den Jahren 1855, 1868
und 1875 entnahm, da neueres Material wohl mit derselben Leichtigkeit zu
beschaffen gewesen wäre wie das ältere. Die Zustände anderwärts würden
dann den Lesern vielleicht nicht ganz so ungünstig erscheinen, wie früher.
Indessen wird die Löher*sche Archivlehre auch in der vorliegenden hand-
lichen Form Nutzen stiften, anregend wirken und, soweit es durch die
früheren Aufsätze nicht bereits geschehen ist, auch in Fachkreisen diejenige
Beachtung finden, welche den Beobachtungen und Erfahrungen eines lang-
jährigen verdienten Archivdirectors gebührt. p ^ [248
Das bis vor kurzem wenig zugängliche Archiv der alten Reichs-
stadt Lindau ist durch den inzwischen verstorbenen fürstl. Fugger'schen
Archivrath Dr. Dobel im Allgemeinen geordnet worden. Die speciellere
Inventarisirung der einzelnen Abtheilungen hat dann der Pfarrer Dr. G. Rein-
wald begonnen und für mehrere Gruppen (Rathsprotokolle , Rechnungs-
bücher, Urkunden, Acten betr. äussere Verhältnisse) vollendet. Wichtig ist
das Archiv ausser fQr G. v. Stadt u. Stift, auch für die benachbarten Reichs-
stände, besds. Montfort, und für Reformations-G. Herr Reinwald verwaltet
zugleich auch das im alten Rathhause eingerichtete städt. Museum. [249
In dem Hutten'schen Familienarchive zu Steinbach wurde bei
Nachforschungen, die der Besitzer Frh. v. Hütten auf Betreiben Dr. Szama-
tölski's anstellte, eine deutsch geschriebene Invective Hutten's gegen Kurf.
Ludwig V. d. Pfalz entdeckt, die Sz. mit recht grosser Wahrscheinlichkeit
mit Hutten's verlorenem Libellus in tyrannos identificirt. Im Ortenburgischen
Archive zu Birkenfeld, dem Stammsitze der Protestant. Linie v. Hütten,
entdeckte Sz. noch Briefschaften betr. Hütten u. die Reformations-G.; vgL
seine Schrift Bibliogr. Nr. 2373. [250
Bei dem Brande des Rathhauses zu Z erbst am 13. Juni konnte das
eigentliche Archiv geborgen werden. Verbrannt sind nur dort reponirte
Acten der neueren Zeit. Wo das Stadtarchiv während des Neubaus zugang-
lich sein wird, ist noch nicht bestimmt. [251
Ausländische Archive, a) Die RH 46, 236 f. berichtet über eine
Extradition von etwa 700 Nrr. seitens derOesterr. an die Holland.
Regierung. £s handelt sich dabei um Sachen, die ausschliesslich Holland.
Verhältnisse (Lehnsrecht etc.) betreffen. ~ b) Ueber die Uebersiedlung des
Schwedischen Reichsarchivs in ein neues Domicil und die G. des
Archivs s. Svensk Hist. Tidskr. 11, 201 f. — e) Soeben erschien eine Schrift
von Franz Zimmermann, Ueber Archive in Ungarn; ein Führer
durch Ungarländ. und Siebenb. Archive. (Sep. a. A. fttr Siebenb. Ldk.)
Hermannstadt. 132 p. ' [252
Ein Metodo per teuere gli archivi comunali wurde von
E. Scardavi, Secretär des Municipio von Monsampietrangeli, entworfen.
(Foligno, Salvati. 48 p. 1 L.) Der Verfasser gibt eine Instruction mit voll-
ständigem Schema für Aufbewahrung und Registrirung der städt Ver-
waltungsacten in 15 Titeln und 165 Artikeln sammt aiphabet. Index zu
diesem System. Von Interesse dürfte die Vergleichung besonders mit dem
Französ. Schema zur Inventarisirung städt. Archive s^in. [268
Archive; Bibliotheken. 201
Bibliotheken* Zur Frage der Versendung von Handschriften
sind einige wichtige Verfügungen zu verzeichnen. Dass die W i e n e r Hof-
bibliothek künftig Hss. an andere Bibliotheksverwaltungen ausleihen
wird, wurde von uns schon berichtet. Die näheren Bestimmungen findet
man im Cßl d. Preuss. Unterr.-Verw. und im CBl f. Biblw. 279-80 ab-
gedruckt. Hervorzuheben ist, dass die normale Benutzungszeit für Druck-
werke auf 6 Wochen, für Hss. auf 8 Monate festgesetzt ist. — F^ei ist
in Wolfenbüttel auf Antrag Oberbibl. v.Heinemann's eine Aenderung
der Bibl.-Ordnung dahin erfolgt, dass Versendung von seltenen Drucken
u. Hss. an auswärtige, besds. Deutsche Bibl. wieder zulässig ist Das Gesuch
ist an den Vorstand der Bibl. zu richten. Frist auch hier 3 Monate. —
Endlich hat die Baierische Regierung am 30. März verfügt, dass bei den
in staatl. Verwaltung stehenden Baier. Bibliotheken für die Versendung
von Druck- und Handschriften an ausserbaier. Bibliotheken die für Preussen
bestehenden Grundsätze massgebend sein sollen. Von dem Preuss. £rla8s,
der diese Grundsätze aufstellte, haben wir im vorigen Jahrgang Nr. 125
Notiz genommen, und auf ihn gerade haben wir wieder hingewiesen, als
wir dann (in Nr. 269) einen besonders drastischen Fall von schwerfälligem
Verfahren zur Sprache brachten. — Dass auf diesem Gebiete so erfreuliche
Fortschritte zu verzeichnen sind, soll nach dem CBl f. Biblw. vor Allem
Geh.-R. Althoff zu verdanken sein. Zu hoffen ist nun, dass die Forde-
rung der Gegenseitigkeit, die diesen Benutzungsordnungen allen gemein-
sam ist, eine mächtige Waffe für weitere Ausdehnung des Handschriften-
verkehrs wird. [254
Ein vollständig neues Adressbuch der wissenschaftlichen
Bibliotheken Deutschlands wird vorbereitet und soll im Laufe des
Winters als Beiheft zum CBl f. Biblw. erscheinen. Es soll das zur Orien-
timng über umfang, Inhalt, Geschichte, Zugänglichkeit der einzelnen
Bibl. Nöthige in knapper Fassung enthalten und möglichst auf Orig.-Mit-
theilungen der Bibl.-Verwaltungen beruhen, denen zu diesem Zwecke
Fragebogen zugegangen sind. Für den Nachweis weiterer Büchersamm-
lungen, besds. älterer Stadt-, Kirchen- u. Familienbibliotheken (die reinen
Privatbibll. einzelner Sammler sollen ausgeschlossen bleiben) oder für
authentische Nachrichten über solche würde der Herausgeber des Adress-
buches Bibliothekar Schwenke in Göttingen sehr dankbar sein. Derselbe
ist gern bereit, local geordnete Verzeichnisse der bereits berücksichtigten
Bibl. sowie Exemj^are des Fragebogens zur Verfügung zu stellen. [255
Vor der Schrift Gröpler's, Büchereien mittelbarer Fürsten
und Grafen Deutschlands und Oesterreichs sowie ehem. freier Dt. Reichs-
städte, die schon in 2. Aufl. erschien, warnt Aloys Schulte sehr entschieden
in der DLZ. [256
Durch Erlass des Preuss. Cultusministeriums v. 30. April ist der Ober-
präsident von Hannover angewiesen worden, die Arbeiten Prof. W. Meyer's,
der, wie früher von uns erwähnt, mit Katalogisirung der Hss.
Preuss. Bibliotheken beauftragt ist, durch Recherchen der provinziellen
Behörden nach vorhandenen Hss.-Beständen zu unterstützen. Prof. Meyer
hat zunächst mit der Göttinger Üniv.-Bibl. begonnen, unterstützt durch drei
202 Nachrichten und Notizen Nr. 257—264.
Assistenten: Dr. K. Meyer, Dr. Günther u. Dr. Schwalm. Die Dracklegong
des 1. Bandes hat in diesem Sommer begonnen. Zunächst sollen dann die
übrigen Bibll. d. Prov. Hannover folgen, mit Ausschluss der kgl. Bibl. zu
Hannover, über die Bodemann's Katalog genügend orientirt. [261
Durch die Presse ging die Nachricht, in der Eirchenministerial-
bibl. zu Celle sei der Briefwechsel zwischen £rnst d. Bekenner u. Luther
aufgefiyiden worden. Wie uns von berufenster Seite mitgetheilt wi]^d, ist
diese Meldung vollkommen unzutreffend. Der Brief Luther's v. J. 1530, um
den es sich nur handeln kann, ist längst gedruckt, s. J. F. Leiserus, Dias.
saec. de Emesto duce (1730) p. 138 f. ; der betr. Band war nie verloren, vgl.
Heimburger, Die K.-Minist. Bibl. zu Celle (1848) p. 27. [G. K]. [268
Die Stadt Worms hat für ihre Stadtbibliothek die bedeutende
Bibl. des 1889 in Elberfeid verstorbenen Historikers Prof. Crecelins erworben.
Dem Stadtarchiv wurden die Urkunden u. Acten des im 16. Jh. auf-
gehobenen Augustinerklosters einverleibt. [269
Aus dem letzten Bericht der Curatoren der Bibl. Bodleiana wird
von besonderem Interesse sein, dass die Anfertigung eines summarischen
Kataloges über die c. 9000 Hss. in Angriff genommen werden soll. £in
gedruckter Katalog existirte bisher theils gar nicht, theils in unvollkommener
Gestalt. Die Arbeit ist Mr. Madan übertragen worden, als Muster soll
Omont's Katalog der Griech. Hss. der Pariser Nat.-Bibl. dienen, und auf
die Ausfahrung rechnet man 7 Jahre. — Von den Erwerbungen d. letzten
Jahres werden als die wichtigsten unter den histor. Hss. die Fairfax family
papers und eine Perg.-Hs. der Gesetze K. Magnus* bezeichnet — Neuer-
dings ist die Einrichtung getroffen, dass man zu massigen Preisen Photo-
graphien von Hss. und Büchern erhalten kann. [260
In der Vatikanischen Bibliothek hat während dieses Sommers
eine grosse Umräumung stattgefunden. Das Appartemento Borgia wurde
frei gemacht, und die dort und sonst noch lagernden, z. Th. ganz unzu-
gänglichen Bücher fanden ihre Aufstellung in den unter der Sixtinischen
Bibliothek gelegenen Räumen zu ebener Erde nahe dem Arbeitssaal des
Archivs, wo bisher eine ziemlich werthlose Sammlung von Waffen unter-
gebracht war. Die öfter begonnene und nie zu Ende geführte Katalogi-
sirung der gedruckten Bücher soll nun energisch gefördert, die Benutzung
erleichtert werden. Der Hauptgewinn der neuen Einriclitung wird aber
sein, dass eine gi'osse Nachschlage bibliothek geschaffen wird, die von
dem Arbeitssaal bequem zugänglich ist und jedem Benutzer der Hand-
schriften zur freien Verfügung stehen wird. Ausser Nachschlagewerken
finden dort die officiellen Regierungs- und Akademiepublicationen der ver-
schiedenen Nationen Aufstellung. Es wird damit einem bei den Arbeiten
in der Vaticana sehr fühlbaren Mangel abgeholfen sein, da bisher dem
Benutzer der Handschriftenschätze niemals gedruckte Literatur bequem
erreichbar war. Leider war es trotz der nahen Nachbarschaft nicht zu
ermöglichen, dass die Handbibliothek zugleich auch vom Archiv aus in
derselben Weise zugänglich ist; doch darf man wohl hoffen, dass der rührige
Geist der jetzigen Verwaltung auch diese Erleichterung mit der Zeit noch
schaffen wird. Die Leitung der ganzen Neueinrichtung ruht in den Händen
Ausländische Bibliotheken. 203
Pater Ehrle's S. J., von dessen Geschichte der päpstl. Bibliothek unsere
Bibliographie eben den I. Band aufführen konnte (s. Nr. 2325). [261
lieber einen Fund von c. 500 Druckwerken u. 70 Hss. im eben;,
Franciscanerkloster bei Rieti berichtet die RG 32, 20 auf Grund
eines der Academie des inscr. erstatteten Berichtes. Einige Hss. sollen in's
10. u. 11. Jh. gehören, jedoch nicht von hervorragendem Werthe sein. [262
Eine kürzlich erschienene Publication veranlasst uns, noch nachträglich
der Nachforschungen zu gedenken, welche im Herbst 1889 die Ungarische
Akademie in der Türkei nach occidentalischen Handschriften
anstellen liess. Auf Veranlassung Hm. Vämb^ry^s ertheilte der Sultan
einer Commission der Akademie Zutritt zu der Schatzkammer und anderen
Sammlungen. Das Ergebniss war kein sonderlich grosses (im Serail nur
53, meist Griech. Hss. und 7 Incunabeln)^ und speciell von den Resten der
alten BibliothecaCorviniana, auf die . besonders die Aufmerksamkeit
der Comm. gerichtet war, ist nicht mehr viel zu Tage gekommen. Immer-
hin wurden werthvoUe Stücke gefunden, von denen die Comm. einige behufs
Reproducirung ausgehändigt erhielt. Zu ihnen gehören die beiden jetzt
durch das k. Finanzministerium als Leiter der Regierung für Bosnien publi-
cirten Hss.: ein Stiftungsbrief des SerbenkOnigs Uron IL für das Banyaner
Kloster unweit Mitrovicz (st^ec. 13-14) und ein Messbuch vom Anfang 15. Jh.
fitr den Hofgebrauch des Bosnischen Bans Hervoje. Das letztere Prachtwerk
(nur in 85 Expll. aasgegeben) verzeichnet unsere Bibliogr. in Nr. 2342.
lieber jene andere Pnbl. vgl. V. Jagic's Archiv f. Slav. Philologie 1890. —
Bemerkenswerth ist noch die Mittheilung, dass zwar das moderne Türk.
Staatsarchiv nur Schriftstücke des 19. Jh. enthält, dass aber das bisher
unsugängliche alte Archiv des Türk. Reichs noch die Documente früherer
Jhh. in reicher Fülle bewahrt. Vgl. den Bericht W. Fraknöi's in der
Ungar. R. 9. 732-5. [268
Mnseen. Wie einzelne in die Oe£Pentlichkeit gedrungene Nachrichten
zeigen, ist eine Aenderung in der finanziellen Fundirung des Germanischen
Nationalmuseums zu Nürnberg geplant, deren Ziel u. a. zu sein
scheint, die Stellung der Beamten besser zu sichern. Zu bestimmteren Er-
gebnissen sind die bisherigen Schritte aber noch nicht gelangt. Immerhin
dürfte es unter diesen Umständen interessiren, wie die gegenwärtige finan-
zielle Lage des Instituts sich in kurzen Zügen darstellt Nach dem Etats-
abschlusse 1890 setzten sich die Einnahmen aus folgenden Hauptposten
zusammen: Reichsbeitrag 48 000 M., Beiträge von Staatskassen, Corpo-
rationen etc. gegen 30000 M., Beiträge regierender Familien u. Privater
etwas über 30000 M., sonstige Einnahmen (aus Eintrittskarten, Publi-
cationen etc.) etwa 17 000 M., in Summa ca. 125000 M. oder mit Hinzutritt
von Gapitalzinsen , Cassenbestand etc. genau 129410 M. 74. Ungefähr die
Hälfte dieser Summe beanspruchen Verwaltungskosten, unter denen die
persönlichen reichlich 42500, die sächlichen gegen 20000 M. betragen, in
Summa 62 000. Für die Vermehrung der Sammlungen wurde reichlich ein
Drittel dieses Betrages, etwas über 22 500 M. aufgewandt. Hierzu kommen
für Inventar gegen 3000, für Publicationen über 6000, für Schuldentilgung
204 Nachrichten und Notizen Nr. 264—275.
u. Verzinsung 28000 u. als Reserve für ausserord. Ausgaben 6000. Macht
124000 M. oder genauer 123107 M. 14. Daneben bestehen noch einige
Specialfonds. — Von dem Anlehen in der Höhe von 200000 M. für den
Erwerb der Sulkowski'schen Sammlung wurden 75 000 M. getilgt, und zwar
25000 aus den etatsmässigen Mitteln, 50000 durch freiwillige BeitHLge;
weitere 13000 M. sind dafür bereits bewilligt. — Wie man sieht, fehlt es
der Anstalt nicht an Mitteln zur Erhaltung, Nutzbarmachung und Ver-
mehrung der Sammlungen; aber sie ist nicht in der Lage, ihren Beamten
ganz gesicherte Stellungen und einen festen Pensionsanspruch zu bieten,
ein Uebelstand, der dazu führt, dass tüchtige jüngere Kräfte ihr entgehen
oder rasch wechseln. [264
Das Schweizerische Landesmuseum wird nach endlich er-
reichtem übereinstimmenden Beschluss von Nationalrath u. Ständerath seinen
Sitz in Zürich erhalten. [265
Bibliothek und Hist. Museum der Stadt Wien. In einem
früheren Heft dieser Z. wurde flüchtig die Begründung eines st&dt. histor.
Museums in Wien erwähnt. Das Verhältniss desselben zu den anderen
städt. Instituten bedarf einer genaueren Darlegung. Die alte Liberey der
Stadt Wien war 1780 von der Hofbibl. erworben, die Neugründung einer
st&dt. Bibl. (in Verbindung mit d. Archiv) dann erst um die Mitte dieses
Jahrh. erfolgt. Lange Zeit, stand Karl Weiss den vereinigten Instituten
vor; erst 1882 traten Beamte mit akad. Vorbildung ein, und 1889 nach
seinem Rücktritt erfolgte eine Reorganisation, wobei Archiv (unter Uhlirz)
und Bibl. (unter Glossy) getrennt wurden, üeber weitere Besetzung der
Beamtenstellen s. Personalien, Nr. 84. Mit der Bibl. ist das 1887 auf Ver-
anlassung von Weiss gegründete und 1888 eröffiiete Museum verbunden;
vgl. Weiss' Vorwort zum Katalog (2. Ausg. 2 Bde. 1888-90. 280; 139 p.)
Die Bibl. veranstaltete schon 1873 ü. 83 histor. Ausstellungen, und in diesem
J. eine culturhistor. zur Feier des Grillparzer- Jubiläums ; vgl. den Führer
durch dieselbe (5. Ausg. 258 p.). [S.] [266
In Wien ist femer aus Anlass des dort abgehaltenen Weltpostcongresses
durch das Handelsministerium nach dem Beispiel der Dt. Postverwaltung
ein Postmuseum gegi-ündet worden. [267
In Nr. 161 der AZtg schreibt Dr. E. Fromm (Aachen) über das
von 0. V. Forckenbeck ins Leben gerufene Zeitungsmuseum in
Aachen; er fordert Katalogisirung des Zeitungswesens, und zur Erleichterung
histor. u. biogr. Forschung Auflösung der Autoren-ChiflFren bei vielen Artikeb,
was der Nachwelt nicht mehr möglich sei. [268
Das Museum für Völkerkunde in Leipzig gab seinen 17.-18. JB
für 1889-90 heraus, aus dem zu entnehmen ist, dass die weitere Existenz
d. Museums durch finanz. Hilfe der Stadt Leipzig gesichert ist. Der Verein
war im vorigen Jahre in erhebliche pecuniäre Schwierigkeiten gerathen
durch Uebersiedlung in das Local d. alten Buchhändlerbörse, die Aufstellung
der im J. 1889 eröffneten Amerikan. Ausstellung und die Publication des
Werkes: «Cultur u. Industrie Südamerik. Völker". Der Mitgliederstand ist
zurückgegangen auf 286 (von denen 31 lebenslänglich). Erster Vorsitzender
ist jetzt Prof. Emil Schmidt. [269
Museen; Zeitschriften. 205
Zeitselirifteii* Kürzlich ins Leben getreten sind Nene Heidel-
berger Jahrbücher, die vom histor.-philos. Verein zu Heidelberg in
halbjähr. Heften bei Eöster in Heidelberg herausgegeben werden. Ihre
Gründung entsprang dem Wunsche der V.-Mitglieder , gehaltene Vorträge
veröffentlicht zu sehen. Aber auch für andere Beiträge der histor.-philos.
Wissenschaften öfi&ien die Jbb. ihre Spalten ; nur Recensionen und Anzeigen
schliesst ihr Programm grundsätzlich aus. Mitarbeiter des 1. Halbbandes,
der in schOner Ausstattung vorliegt (164 p. 3 M.), sind M. Cantor,
R. Schröder, K. Hartfelder, A. Hausrath, F. v. Duhn (vgl. Bibliogr.
Nr. 1681; 1501; 1614; 1481; 1955m). Es überwiegen dem entsprechend
Arbeiten histor. Richtung, natürlich ohne jede localhistor. Färbung. Auch
Heft 2 ist jüngst erschienen. [270
Purch die anthropolog. Ges. in Berlin wurde ein neues Organ ge-
gründet: Nachrichten Über Deutsche Alterthumsfunde, hrsg. v.
R. Virchow und A. Voss (Berlin, Asher. ä Jg. 3 M.). Vgl. Bibliogr.
Nr. 2071. [271
Von den Mittheilungen der Ges. f. Dt. Erziehungs- u. Schul-
geschichte (vgl. im vorletzten Heft Nachrr. Nr. 9) wurde in diesem Früh-
jahr zur Philologen- Versammlung das 1. Heft ausgegeben, das eine grosse
Anzahl kleiner Aufsätze enthält. Herausgeber ist Dr. Kehrbach (Berlin).
Die Mittheilungen sollen in zwanglosen Heften (jährlich 2-4 von 5 bis
10 Bogen) erscheinen und gehen, wie wir dem Aufruf der Ges. (abgedruckt
u. a. in DLZ 12, 1214 f.) entnehmen, den Mitgliedern gegen Jahresbeitrag
von 5 M. gratis zu, werden jedoch im Buchhandel nur gegen Aufschlag zu
haben sein. [272
Ausländische Zeitschriften, a) An Stelle des zum Bischof von
Peterborough ernannten M. Creighton übernahm S. R. Gardiner die
Leitung der Engl. Histor. Review; R. Lane-Poole blieb 2. Re-
dactenr. — b) Für Juli wurde das erstmalige Erscheinen einer Z. angekündigt,
die unter dem Namen Skandinavisches Archiv, hrsg. v. Dr. E.Th. Walter
in Lund, Arbeiten Skandin. Gelehrter auf dem Gebiet der Philosophie, Philo-
logfie u. G. vereinigen soll. — c) Die Schwedische HistoriskTidskrift hat
ein Inhaltsverzeichniss ihrer ersten 10 Bände (47 p. stark) zugleich mit
dem 1. Heft ihres neuen Jahrgangs ausgegeben. [278
u) Das ArchivioVeneto, von welchem 40 Bände, abgeschlossen durch
Register, vorliegen, wird durch die R. Deputazione veneta di storia patria
unter dem Titel Nuovo Archivio Veneto fortgesetzt (Venezia, Visentini.
ä Jg. fürs Ausland 24 L.). Die Redaction führt Fed. Stefani. Der Inhalt
der Z. soll mannigfaltiger gestaltet werden, der Druck ist erheblich ver-
bessert — b) Seit Februar erscheint in Padua eine Monatsschr. Rassegna
Padovana di storia lettere ed arti (monatl. 32 p., jährl. 6 L.). Neben
vielem Anderen soll darin auch ein Verzeichniss der Mss. in den Biblio-
theken der Stadt gegeben werden. [274
Zur Wirthschaftsgeschichte. a) Die Jahrbücher fürNational-
Oekonomie u. Statistik haben mit dem 56. Bande eine neue (3.) Folge
begonnen. Der Umfang der Bände ist von 40 auf 60 Bogen erhöht, besd.
zu Gunsten der wirthschafbl. und socialen Tagesfragen. Die allgemeine
206 Nachrichten and Notizen Nr. 275—282.
Leitung und Verantwortung bleibt bei Prof. Conrad , während Prof. Elster
die Bearbeitung der Literatur vollständig übernimmt. Neben ihnen sind
auch Prof. LOning und Prof. Lexis jetzt an der Herausgabe der Z. be-
theiligt. Die Jbb. sollen nämlich zugleich als systemat Ergänzung des
Handwörterbuchs der Staatswiss. dienen, und jeder der vier Redactenre
übernimmt die Fürsorge für Ergänzung der im Handwörterbuch redigirten
Artikel. — b) Das Archiv f. soc. Gesetzgebung und Statistik, hrsg.
V. H. Braun, ist in den Verlag von J. Guttentag (Berlin) übergegangen. (275
Zur Kirchengeschichte, Die von Dove begründete und bisher von
ihm und Friedberg herausgegebene Z. f. K.-Recht erscheint seit 1. Juli d. J.
in dritter Folge unter dem Titel Deutsche Zeitschrift für Kirchen-
recht, hrsg. V. E. Friedberg (Leipzig) u. E. Sehling (Erlangen); Verlag
bleibt die Akad. Verlagsbuchhdlg. (J. G. B. Mohr) in Freiburg i. B.; Preis
des Jg. (30 Bogen in 3 Heften) 12 M. Das Programm verspricht neben Ab-
handlungen eine systemat. Verzeichnung sowohl der Literatur, wie der
Gesetzgebung und Rechtsprechung. Das soeben ausgegebene 1. Heft bringt
an historischen Beiträgen einen Aufsatz von A. Frantz, Preussen imd die
kath. E. zu Anfang diesesJahrh., und eine Miscelle von H. Wasserschieben,
De contentione monast. Limpurgensis et sanctimonialium in Sebach, 1198.
Die Literaturübersicht (p. 112-35) und die Actenstücke der letzten Jahre
(p. 135-92) sind von Friedberg selbst zusammengestellt. [276
Kleinere Schriften zur K.-G., besds. aus den Seminarien kath.-iheo-
logischor Facultäten, werden jetzt ebenfalls in einem Sammelwerke zu-
sammengefasst. Dasselbe führt den Titel .Kirchengeschichtliche
Studien** und wird von Schöningh in Münster verlegt. Als Herausgeber
zeichnen die ProfF. A. Knöpf 1er in München, H. Schrörs in Bonn und
M. Sdralek in Münster. Die bereits erschienenen Hefte enthalten eine
Monographie über Benedict XI. von P. Funke (s. Bibliogr. Nr. 2265) und
Qn. u. Forschgn. zur K.-G. des MA. von M. Sdralek. — Die seit Beginn
dieses Jahres bestehende Theologisch-prakt. Monatsschrift, Central-
organ der kath. Geistlichkeit Baiems (Passau, Abt) bringt auch einzelne
kirchenhistorische Artikel, so in Heft 1 u. 2 einen Aufsatz Knöpflers
über die Wahl ürban's VI. [277
Zur Literatur- und Sprachgeschichte. Die Indogerman.
Forschungen sind ein neues Organ, welches von Prof. Brugmann in
Leipzig und Prof. W. Streitberg in Freiburg (Schw.) herausgegeben wird.
Der Verleger, Trübner in Strassburg, kündigt an, dass auch die sog. lingui-
stische Paläontologie darin besondere Berücksichtigung finden soll. Die
Z. erscheint in Bänden zu je 5 Heften ä 6 Bogen; zu jedem Bande gehören
auch 2 Nummern (zusammen 10 Bogen) eines Beiblatts, des Anzeigers för
Indogerm. Sprach- u. Althkde., worin Besprechungen, Zeitschriftenschau,
Bibliographie und Personalien Platz finden sollen. Preis des Bandes: 16 M.
Das 1. Heft erschien Anfang Juli. [278
Aehnlichen Unternehmungen für andere Gebiete reihen sich jetzt die
Jahresberichte für neuere Deutsche Literaturgeschichte an, die
unter Mitwirkung einer Reihe, z. Th. sehr namhafter Gelehrter von Dr. J. Elias
im Verein mit Dr. M. Herrmann und Dr. S. Szämatölski bei Göschen
Zeitschriften. 207
in Stuttgart herausgegeben werden sollen. Der erste Jahrgang wird mit
den Publicationen von 1890 beginnen. [279
Die Zeitschrift für Dt. Sprache, hrsg. v. D.Sanders, welche bisher
in der Hamburger Verlags- Anstalt (vormals J. F. Richter) erschien, ging mit
April ds. Jahres in den Verlag von Schöningh in Paderborn über. — Unter
dem Titel «Baierns Mundarten, Beitrr. z. Dt. Sprache u. Volkskde.'
geben Prof. Dr. 0. Brenner und Gustos Dr. A. Hartmann eine neue Zeit-
schrift heraus, vorläufig in zwanglosen Heften (München, Kaiser). [280
Zur Kunstgeschichte, Die Revue de Tart chr^tien, hrsg. v.
Jnl. Heibig, erscheint seit Beginn dieses Jahres in 2monatl. statt viertel«
j&hrl. Heften. [281
Territorialzeitschriften, a) Die Vjschr. f. G. u. Heimathskde.
der Gfsch. Glatz (s. Bibliogr. '89, 1314 u. '90, 4022) hat mit Hft 4 de«
X. Jg. ihr Erscheinen eingestellt, da die beiden Herausgeber Dr. F. Vo 1km er
a. Dr. Ho haus verhindert sind, dieRedaction fortzufahren. — b) Die Quartal-
blätter des HV f. das Grosshzgth. Hessen haben nach dem Ableben
ihres Herausgebers £. WGmer mit d. Jg. 1891 unter Redaction von Dr. G. Nick
eine neue Folge begonnen. Sie werden sich in vereinfachter Gestalt wieder
mehr auf ihre ursprüngliche Aufgabe beschränken: Sitzungsberichte, kurze
Nachrichten über Literatur, Fundberichte u. dergl. bringen, während das
Archiv f. Hess. G. u. Althkde. wieder regelmässig erscheinen und die
wissenschaftlichen Arbeiten in sich vereinigen soll. — e) Unter dem Titel
»Hohenzollernsche Forschungen*; Jb. f. G. d. Dt. Kaiser- u, Preuss.
Königshauses wird am 1. Oct. eine von Archivar Dr. Christian Meyer
redigirte Zeitschrift ins Leben treten. (Berlin, Lüstenöder; jährlich im
October ein Band von c. 30 Bogen zu 15 M.) Besondere Berücksichtigung
soll dabei die ältere G. des Hauses Hohenzollem und der Fränkische Zweig
desselben finden, in der Art, dass das Jb. sich zugleich zu einem wissen-
schaftl. Organ für Frank. G. erweitert. In Aussicht gestellt werden sowohl
grössere Quellen publicationen als auch Abhandlungen. — d) Im Auftrage
des Vereins geben P. Ladewig u. K. Schumacher eine neue Z. heraus,
betitelt .Der Karlsruher Alterthumsverein^ die in zwanglosen Heften
erscheinen soll. Heft 1 berichtet über die während der ersten 10 Jahre
(1881-90) gehaltenen Vorträge ; meist sind kurze Auszüge, hie und da aus-
ftlhrlichere Referate von selbständigem Werth, oft nur Titelangaben ge-
boten; vgl. Heft 4 Bibliogr. in V, 7. — e) Seit vorigem Jahre erscheinen
auch Reutlinger Geschichtsblätter, hrsg. vom Reutlinger Alth.-V.,
zugleich als Corresp.-Bl. des Sülchgauer Alth.-V., unter Redaction von Prof.
Drück. Vgl. Bibliogr. '90, 4171 und im nächsten Heft. — f) Das Litera-
rische Jahrbuch, wovon Bd. 1 im Verlage des Herausgebers, A. John, in
Eger erschienen ist, bezeichnet sich als Centralorgan für die wissenschaftl.,
literar. u. künsÜer. Interessen Nordwestböhmens u. d. Dt Grenzlande. —
g) Zu dem Musee neuchätelois bearbeitete A. Godet ein Register der
Jgg. 1864-88. (Neuchätel, Berthoud. 88 p. 2 fr. 50.) — h) Die wichtigste
Czechische histor. Z., Casopis musea kräl. Ceskeho, wird seit Be-
ginn des laufenden Jg. (Bd. 5.) nicht mehr von J. Emier, sondern von
A. Truhläf redigirt. [282
208 Nachrichten und Notizen Nr. 288—292.
Hilfüwiasenschaften. Das Jahrbuch der herald. Ges. Adler hat,
nachdem 20 Bände erschienen waren, im J. 1891 eine .neue Folge* be-
gonnen und gleichzeitig das Quartformat mit Lex.-8® vertauscht. — Der
Numiflmatisch-sphragistische Anzeiger, bis inclusive Bd. 21 von
H. Walter und M. Bahr fei dt herausgegeben, erscheint nunmehr unter
Red. von Fr. Tewes in Hannover, und zwar wie bisher monatlich (Jg. 2 M.,
zusammen mit d. Lit.-Bl. hrsg. v. M. Bahrfeldt, 3 M.). [288
Zeitschrift für wissenschaftliche Geographie (hrsg. von
J. J. Kettler) — bisher eine Zweimonatschrift — hat mit ihrem 8. Bd.
die mo&atliche Erscheinungsweise eingeführt (Weimar, Geogr. Institut
k Jg. 16 M.). < [284
Von der Revue des bibliothdques, deren Gründung wir schon letztes
Mal ankündigen konnten, sind die ersten Hefte erschienen. Herausgeber ist
E. Chatelain. Das Programm entspricht etwa dem unseres Centralblatts fttr
Bibliothekswesen. Neben den Aufsätzen., welche sich in erster Linie mit der
Geschichte der Bibll. beschäftigen sollen, bietet die Z. eine Chronik und
eine Correspondenz- Abtheilung, auch Listen von Literatur u. antiquar. Kata-
logen. Gegenüber den Archiven scheint keine strenge Grenze gezogen
werden zu sollen. (Paris, Bouillon. Jahrgang, zu 12 Heften, für das Ausland
17 Fr.) — Eingegangen ist dafür das Bulletin des biblioth^ques et
des archives. [285
Das monatlich erscheinende Organ ,Le livre moderne* entstand als
Ersatz für die Zeitschrift ,Le livre*, welche 1889 mit dem 10. Jg. ein-
ging. Le livre moderne soll in erster Linie den Interessen Französ. Biblio-
philen dienen. [286
Der Versuch, die .Mittheilungen" des Harrwitz'schen Antiquariats in
ein wissenschaftliches Organ unter Redaction von F. W. E. Roth und unter
dem Titel Mittheilungen a. d. Gebiete d. Bibliographie, Lit.-G. u. d.
Antiquariats umzugestalten, ist, nachdem drei Nummern erschienen waren,
schon wieder aufgegeben worden. Die Mittheilungen haben sich nun wieder
in einen rein geschäftlichen Anzeiger der genannten Firma verwandelt. [287
Lehr- nnd Handblleher. Naehsehlagwerke. Bibliographisehes.
a) A manual of bibliography von W. T. Rogers ist in London er
schienen (172 p. 6 M.), uns aber bisher nicht zugänglich geworden. —
b) Ein Italienisches Manuale bibliogr. per lo studio di lettere (Padova,
Drucker. 1890. 149 p. 2 L.) bietet umfassende, aber nur ganz oberflächliche
Orientirung fttr Anfönger [J.K.]. — c) Recht brauchbar für bibliogr. Orien-
tirung besds. in der Französ. u. Engl, zeitgenössischen Literatur ist Gn-
bernati8,Dictionnaire intemat. des ^crivains du jour (Firenze, Nioeolai.
Lpz. , Brockhaus. 3 Bde. 36 fr.). Vgl. Rec. in CBl 560 f. — d) Laut Ac.
Nr. 967 will Beruh. Quaritsch in London ein Yerzeichniss aller Engl.
Büchersammler von den frühesten Zeiten bis zur Ggw. publiciren und bittet
um Beiträge (Antiq. Kataloge, Auctionsnotizen). [288
Von Specialbibliographien berührt noch von fem unser Gebiet a) TL
Aufrecht, Gatalogus catalogorum; an alphab. register of San-
skrit works and authors; printed for the Germ. Orient societj. (Lpz.,
Lehr- u. Handbücher, Nachschlagewerke. 209
Brockhaus. 4^ 795 p. 36 M.) — b) Quellen und Hilfswerke beim Stud.
der Musikgeschichte stellte R. Eitner zusammen. (Lpz., Breitkopf u.
H. 55 p. 2 M.) Im CBl 1284 wird die bei einem ersten Versuch freilich
unvermeidliche Lückenhaftigkeit hervorgehoben. — e) Das grosse bibliogr.
Sammelwerk zur G. d. Jesuitenordens ^Bibl. de la compagnie de Jösus**
begann in neuer Bearbeitung durch C. Sommervogel zu erscheinen. (Paris,
Picard.) Vgl. künftig Bibliogr. IV, 3. — d) In den Skrifter utg. af Sv.
lit. sallskapet begann zu erscheinen: 6. £. Elemming, Sveriges
bibliografi 1481-1600. Heft 1-2 sind 120 Seiten stark (Upsala, Lunde-
qnistska bokh.). — e) Brauchbar soll sein: N. Bernardini, Guida
dellastampa period. italiana, con pref. di K. Bonghi. (Lecco, Spacciante.
1890. 744 p. 10 L.) — f) Bigazzi, Bibliothekar d. Bibl. nazionale in
Florenz bereitet die Herausgabe einer Florentiner Bibliographie
vor, die in etwa 100 Expll. (8-10 Lfgn. a 1 fr. 50) ausgegeben werden soll.
[R. D,] [289
Von den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft
ist soeben mit rühmlicher Beschleunigung schon wieder ein neuer Band
ausgegeben, der das Jahr 1889 umfasst. Es fehlt allerdings eine nicht
geringe Anzahl von Berichten, die meist im nächsten Jg. nachgeholt werden
sollen, darunter aus Abth. U Deutschland einer betr. die gesanmite Deutsche
Geschichte (neueste Zeit) und einer betr. Dt. Provinzial-G. (Baiem), ebenso
Vereinzeltes aus den Abtheilungen I Alterthum (Aegypter, Inder) und IV
Allgemeines (Allg. WeltG., Diploraatik), ziemlich viel aber aus der Abth. III
Aasland (Frankreich MA. u. neueste Zeit, Niederlande, England Neuzeit,
Dänemark und Norwegen Neuzeit, Polen, Böhmen, Südslaven, Neugriechen-
land, Ereuzzüge, Indien, China, Japan, Afrika, Mittel- und Südamerika,
Australien). [290
Neu tritt ein Referat über Russland auf. Da zufällig im vorliegenden
Heft unserer Zeitschrift zum ersten Mal die Russische Literatur für Bibliogr.
UBd Literatumotizen systematisch verwerthet ist, legt uns die Vergleichung
mit den JBG eine bibliographische Frage besonders nahe: die der Tran-
scription Russischer Büchertitel und besds. der Namen. Die JBG transcribiren
phonetisch, wir mit Anwendung besonderer Zeichen. Es herrscht auf diesem
Gebiete eine geradezu unglaubliche und praktisch für Aufsuchen und Identi-
ficirung von Namen und Titeln höchst störende Verwirrung, die auch durch
Annahme des phonet. Systems nicht gelöst werden könnte, denn demselben
trotzt der internationale Charakter unserer Wissenschaft, da Franzosen
und Engländer phonetisch natürlich wieder anders transcribiren müssten.
Wir hoffen uns desshalb durch eine sachverständige Darlegung, die voraus-
sichtlich im nächsten Heft erscheint, den Dank der Fachgenossen zu ver-
dienen. [291
Zugleich mit dem 12. Bd. der JBG hat der Herausgeber Jastrow
ein „Handbuch zu Litera turberichte'n im Anschluss an die JBG*
erscheinen lassen (Berlin, Gärtner, viij 235 p. 8 M.) Man wird dort orientirt
über die Organisation der bibliograph. Arbeit bei Herstellung der Jahres-
berichte, über die genauere Abgrenzung der Paragraphen, auch über das
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 1. 14
210 Nachrichten und Notizen Nr. 292—298.
rein Technische des Verfahrens bei Bearbeitung d. Referate, bei Herrichtang
und Drucklegung der Manuscripte» bei Herstellung des Registers etc. Es
sind die im Laufe der Jahre von der Redaction gesammelten Erfahrungen
und die von ihr aufgestellten Instructionen hier dem Publikum vorgelegt,
und wenn hie und da der Verf. sich wohl in etwas zu behaglicher Breite
über Dingo ergeht, die in erster Linie auf die Mitarbeiter des Unternehmens
berechnet sind , so bietet das Buch doch für jeden vielfache Belehrung,
der sich mit bibliogr. Arbeiten oder auch mit gelegentlichen literarischen
Nachforschungen zu befassen hat. Als Beilage ist das Zeitschriftenver-
zeichniss, das wir schon in unserer Anzeige von JBG Bd. XI erwähnten, wieder
abgedruckt, mit dem Abkürzungs- u. Siglenverzeichniss, das übrigens all-
mählig doch zu einem wahren Hieroglyphenschlüssel ausgewachsen ist Dem
Zeitschriftenverzeichniss fehlen leider Angaben über Erscheinungsweise und
Preis ; auch ist es nicht besonders Übersichtlich, so dass man sich ein aiphab.
Register dazu wünschen möchte. [292
Nachträglich sei noch einmal auf den schon mehrfach erwähnten
Inifices-Band der Monumenta Germaniae (Bibliogr. 2061) hinge-
wiesen, den Prof. 0. Holder -Egger und Prof. Zeumer gemeinsam be-
arbeitet haben. Es sind in demselben zunächst p. 1-83 die Inhaltsver-
zeichnisse (Tabulae) alles dessen^ was bisher erschienen, nach der Bandfolge
gegeben, dann p. 85-251 aiphabet. Indices imd zwar : auctorum (p. 85-122),
personarum (123-49), locorum populorum terrarum (150-249), rerum varia-
rum (250-1). Es ist darnach nun mit leichtester Mühe möglich, den Stand-
ort einer jeden Quelle aufzufinden, auch wenn die genaue Form des Titels
dem Suchenden nicht gegenwärtig ist, und man kann ausserdem übersehen,
was von Schriften eines Autors oder von Quellen, die auf den Namen z. B.
einer bestimmten Landschaft getauft sind, in den Monumenten überhaupt
vorhanden ist. Wünschenswerth wäre es vielleicht gewesen, auch eine chrono-
logische üebersicht hinzuzufügen. [298
Jedenfalls ist der Forschung durch diesen Registerband ein ausser-
ordentlicher Dienst erwiesen, und den Verfassern gebührt für ihre mühsame
Arbeit, die eine bedeutende wissenschaftliche Leistung in der unscheinbarsten
Form darbietet, allseitiger Dank. Der Band sollte über den Kreis der Monu-
menta-Besitzer hinaus Verbreitung finden, um gerade auch demjenigen stets
zur Hand zu sein, der nicht in der glücklichen Lage ist, das ganze Werk
bequem erreichbar zu haben. — Selbstverständlich beziehen sich die aiphab.
Indices des Bandes, wie schon der Umfang zeigt, nur auf die Titel der
abgedruckten Quellen, entsprechend den vorangehenden , Tabulae". Einer
wohl noch fernen Zukunft bleibt es vorbehalten, einmal die Namenregister
und Glossare aller einzelnen Bände in einem grossen Alphabet zu ver-
einigen. [294
Biographische Lexica, Es liegen vor: a) die Allgem. Deutsche
Biographie bis zur 1. Lfg. des 33. Bandes (Schwabe); — b) das
Dictionary of national biography (s. '91, 44b), als dessen Herausgeber
jetzt nur noch S. Lee genannt ist, bis Bd. 27 (Hovenden); — c) Bricka*s
Dansk biogr. lexicon (8.91, 44 c) bis Heft 37 (Frils); — d) dasSvenskt
Lehr- u. Handbücher, Nachschlagewerke. 211
biogr. Lexicon im 11. Bande (s. '91, 44 d) bis Sölfverberg; — e) das
Biogr. Woordenboek d. Noord- en zuidnederl. letterk. (s. *91, 44 e) bis
Lfg. 11 (Schröder); — f) die Belgische Biographie nationale (s. Bibliogr.
'90, 2386) bis Bd. XI fasc. 2 (A. van Leest). — g) K. v. Wurzbach's biogr.
Lexicon d. Eaiserth. Oesterreich (s. Bibliogr. '90,4285) ist mit Bd. 60
znm Abschluss gelangt. — g) Ein Russisches biograph. Wörterbuch
wird von der kaiserl. Russ. histor. Gesellschaft geplant. Als Vorarbeit erschien
im Mag. d. Ross. bist. Ges. Bd. 60 u. 62 (1887 u. 89) ein Verzeichniss der
aufzunehmenden Namen. Ein Privatuntemehmen dieser Art verzeichnen
wir weiter unten bei den Russ. Lit-Notizen. [295
Die von der Russischen histor. Gesellschaft befolgte Methode, eine
Liste der aufzunehmenden Namen der Oeffentlichkeit vorzulegen, wird be-
kanntlich auch von dem Englischen Unternehmen geübt. Im Athenaeum
erscheint von Zeit zu Zeit eine lange derartige Liste für gewisse Theile des
Alphabets. Die Allgemeine Deutsche Biographie hat von dieser
Hilfe des grossen Publicums abgesehen, vielleicht, weil diese Art von Zu-
sammenwirken bei uns überhaupt weniger entwickelt ist als in England.
Bei dem jetzt bald herannahenden Abschluss des Werkes würde es aber
doch vielleicht noch lohnen, die in einem Supplementbande nachzutragen-
den Namen zu veröffentlichen und dadurch die verschiedenen Fachkreise
(nicht etwa nur die Historiker) zur Ergänzung der Liste anzuregen. [296
Die Deutsche Verfaasungsgeachichte besass bisher kein Buch,
das für den akadem. Unterricht und zum Handgebrauch eine zweckmässige
Auswahl von Urkunden geboten hätte. Jetzt sind nun gleich zwei Werke
dieser Art erschienen: H. 0. Lehmann, Quellen zur Dt. Reichs- u.
Rechts- G. (Berlin, Liebmann. 309 p. 8 M.) und W. Altmann u. E. Bern-
heim, Ausgewählte Urkunden z. Erläuterung d. Verf.-G. Deutsch-
lands im MA. (Berl., Gärtner. 270 p. 8 M. 40.) Wenn das erstere Buch
nun auch zeitlich über das andere weit hinausgreift (es beginnt mit Cäsar
und endigt mit der Verfassung d. Dt. Reiches), so fällt es doch in einem
so beträchtlichen Theile seines Inhalts mit demselben zusammen (über zwei
Drittel des Ujnfangs kommen auf das Mittelalter), dass eine eingehende
Vergleichong nahe liegt. Diese ist auch insofern nicht uninteressant, als
wir bald finden werden, wie eigenthümlich verschieden Jurist und Historiker
dieselbe Aufgabe angefasst haben. Man gestatte uns dabei, ein wenig
trockene, scheinbar äusserliche Statistik zu treiben. [297
Gehen wir von dem Aeusserlichsten, der Zahl der Stücke aus, so finden
wir bei A. u. B. im Ganzen 87, bei L. bis zum Schluss des Mittelalters 104 Nrr.
Diese grössere Fülle bei L. wird aber dadurch wett gemacht, dass vielfach
bei ihm nur Excerpte, oft nur einzelne Paragraphen aus längeren Urkunden
gegeben sind, und die formalen Bestandtheile, sogar die Daten, fast immer
fortbleiben, während A. u. B. die aufgenommenen Stücke (selbst so umfang-
reiche wie die Goldene Bulle, das Strassburger Stadtrecht u. das Oesterr.
Landrecht) stets und grundsätzlich im vollen Wortlaut abdrucken. Es
ist das ein Umstand, der sehr zu Gunsten des letzteren Buches spricht, be-
sonders bei den Historikern, die mehr noch als die Juristen auf die Form
212 Nachrichten und Notizen Nr. 298—304.
der Urkunden und den Zusammenhang der einzelnen Bestimmungen Werth
zu legen haben. Die einzelnen Stücke sind Überhaupt bei A. u. B. sorgfältiger
behandelt. Auch sie haben natürlich so wenig wie L. ihr Handbuch mit
einem textkritischen Apparat beschwert, haben nicht Handschrifben heran-
gezogen, aber doch genauer über den von ihnen zu Grunde gelegten Druck
Auskunft gegeben, auch mehr Werth auf Besserungen im Einzelnen gelegt,
so dass man den Abdruck einiger Stücke (wie der Gold. Bulle u. des ewigen
Landfriedens) wohl als die correcteste der vorhandenen Teztausgaben wird
rühmen dürfen. — In kurzen Vorbemerkungen weisen A. u. B. auf ein-
schlägige Literatur hin, während L. einzelne Ausdrücke in Anmerkungen
erläutert, die bei A. und B. ganz fehlen. [298
Dass A. u. B. nur vollständige Texte bieten, L. zu Excerpten greift,
hängt mit einem tiefer greifenden unterschied ihi*er Publicationen zusam-
men. L.'s Ziel ist es, mehr die constitutiven Gesetzesbestimmungen,
die Marksteine der allgemeinen Reichs- und Rechts-G. herauszuheben; A.
u. B. geben vielfach typische Urkunden, die für ein Yerfassungsinstitut
bezeichnend sind, ohne vielleicht in seiner Entwicklung eine erheblich
grössere Bedeutung zu haben, als viele andere verwandten Inhalts. A. u.
B. nehmen desshalb ihre Beispiele auch z. Th. aus der Peripherie der zer-
splitterten, z. Th. autonomen Entwicklung; L. steht immer oder fast immer
im Centrum des Reichs. Charakteristisch ist z. B., dass man bei A. u. B.
eine nicht unerhebliche Zahl von Immunitäts- und Marktprivilegien, nachher
auch Marktrechte findet, Stücke, die bei L. sämmtlich fehlen, während man
andererseits die für territoriale Entwicklung ebenso bedeutsamen Hof-
gerichtssentenzen Friedrichs Tl. und seines Sohnes Heinrich bei A. u. B.
vermisst und aus L. ergänzen kann. Charakteristisch ist auch der schon im
Titel angedeutete Unterschied, dass A. u. B. die Rechtsbücher des 13. Jahrb.,
deren Excerpte bei L. ziemlich viel Raum einnehmen, ganz übergangen
haben. Eine Ausnahme von der Beschränkung auf Urkunden und voll-
ständige Texte wurde von ihnen nur bei der Lex Salica gemacht, vermuth-
lich, da frir das Gerichtswesen der ältesten Zeit das Urkundenmaterial
versagt und die Excerpirung sich hier eher empfiehlt als beim Sachenspiegel,
dessen leicht erreichbaren Text der Student doch im Ganzen kennen
lernen soll. [299
Vergleicht man weiter den Inhalt im Einzelnen, so findet man, dass
20 Stücke von den 101 resp. 87 Nrr. gemeinsam sind, dass dieselben sich
aber sehr ungleich auf die verschiedenen Rubriken vertheilen. A. n. B.
haben systematisch gruppirt. Von den Stücken der Abschnitte I und V
, Staatsgewalt und Reichsverfassung im Allgemeinen* (16 Nrr., pag. 1-71)
und „Gerichtswesen" (15 Nrr., pag. 129-88) finden sich verhältnissmässig^
viele (gut 40 7o) l>^i L. wieder, von den Gruppen II-IV dagegen: „Reich
und Kirche" (14 Nrr., pag. 72-101), „Ständische Entwicklung* (d. i. Lehens-
wesen und Ministerialität, 6 Nrr., pag. 102-17), „Heerwesen* (7 Nrr., pag*.
118-28) nur je ein einziges Stück, und von der letzten umfangreichen
Rubrik (Territorien und Städte, 29 Nrr., pag. 189-270) nur 4, die sich auf
ein einziges Jahrhundert (1156-1235) zusammendrängen. Wie sich auch
hieraus ergibt, sind bei L. diejenigen Seiten der Yerfassungsentwicklong
Lehr- u. Handbücher: Zur Dt. Verfassungs-G. 213
vernachlässigt, welche nicht in Acten der Gesetzgebung und allgemeinen
Rechtsentscheidungen, sondern in Einzelurkunden, z. Th. ausserhalb des
Reichsmittelpunktes, z. Th. auch mehr in politischen Beziehungen verfolgt
werden müssen, während neben der allgemeinen Reichsverfassung besonders
das Gerichtswesen dem Herausgeber nahe lag. [800
L. ordnet die Stücke im wesentlichen rein chronologisch an, imd ver-
gleicht man, von ihm ausgehend, seine Auswahl mit derjenigen A. u. B.'s,
so stellt sich das wiederum charakteristische Ergebniss heraus, dass L.'s
Plus vor allem in der Fränkischen, besds. der Karolingischen Zeit beruht.
Von 50 Nrr., die L. bis zum Schlüsse der Karolinger bietet, haben A. u. B.
nur 5 (daneben noch 12 andere); die eigentliche Gesetzgebung ist eben
in dieser Zeit reicher und universaler als in den folgenden Jahrhunderten.
Am meisten Uebereinstimmung herrscht in der Zeit des Dt. Reichs bis zum
Interregnum; von 82 Nrr. L.'s haben A. u. B. 11 (daneben noch 31 andere).
Bei L. folgen dann 4 Nrr. Excerpte aus den Rechtsbüchem, dann 15 Nrr.
vom Interregnum bis zur Reformation, von denen A. u. B. 4 (daneben 24
andere) bieten. [801
Wenn speciell für Historiker und für historische Seminarzwecke A. u.
B. entschieden den Vorzug verdienen und auch an und für sich sehr warm
empfohlen werden können, so fehlen doch auch bei ihnen manche wichtige
Stücke, die man z. Tb. wenigstens aus L. ergänzen kann. Die Rücksicht,
das Ganze in massigen Umfangs- und Preisgrenzen zu halten, hat die Aus-
wahl der Herausgeber offenbar manchmal zu sehr beschränkt. So sind be-
sonders das 14. u. 15. Jahrh. nicht ausreichend vertreten. Aus der ganzen
wichtigen Landfriedensentwicklung von 1235 bis 1495 sind nur der Egerer
Landfriede von 1389 und der Frankfurter von 1442 gegeben. Es sind das
allerdings die beiden wichtigsten; aber die ganze Norddeutsche Entwicklung,
die ganz eigenartige und sehr wichtige Gattung der Westfälischen Land-
frieden, von anderen zu schweigen, bleibt so unvertreten. Neben dem
ewigen Landfrieden wäre auch wohl die Kammergerichtsordnung von 1495
abzudrucken gewesen, die man bei L. findet. [802
Ueberhaupt ist noch einmal darauf hinzuweisen, dass theils durch
zufällige Einzelheiten, dann aber auch gerade um ihrer principiellen Ver-
schiedenheit wegen die beiden Bücher sich sehr glücklich ergänzen. Für
die Neuzeit tritt neben L.'s Sammlung in ähnlicher Weise das vor 2 Jahren
von Jastrow herausgegebene kleine ürkundenbuch zur neueren Verf.-G.
(Bibliogr. '89, 3499. '90, 1677.) [808
Von theologischen Nachschlagewerken in lexicalischer Form
bietet gerade fUr histor. Fragen a) das Holtzmann-Zöpffersche Lexicon
für Theologie u. K.-Wesen vortreflFliche Artikel (in 2. Aufl. soeben voll-
endet: Braunschweig, Schwetschke. 1087 p. 12 M.). — b) Perthes' Hand-
lexicon f. evang. Theologen (Gotha, Perthes. 1890. 3 Bde. 80 M.) ist er-
heblich umfangreicher, enthält eine ausserordentliche Zahl von Schlagworten,
beansprucht aber keinen originellen wissenschaftlichen Werth, wie schon
daraus hervorgeht, dass die Herausgeber hinter dem Verleger zurücktreten.
Es ist eine blosse Compilation, aber als Nachschlagebuch für Namen und
Daten schon seiner Vollständigkeit halber sehr brauchbar, auch, soviel wir
214 Nachrichten und Notizen Nr. 804—309.
gesehen, meist zuverlässig. — e) Gleichen Ursprungs ist das Theol. Hilfs-
lexicon, welches in 20 Lfgn. ä 1 M. complet werden wird; Lfg. 1-2
bringen ein alt- und ein neutestameutliches Wörterbuch und eine brauch-
bare chronologische Tabelle. — d) Das rein theolog. Element und ein ans-
gejprägt confessioneller Standpunkt überwiegen stark in MeuseFs Kirch-
lichem Handlexicon, das durch £. Haack und B. Lehmann fortgefQhrt
wird. Dasselbe ist seit 1885 im Erscheinen begriffen. (Lpzg., Naumann.
4 Lfg. 1 M.) Bd. III, 800 p. stark, wurde kürzlich durch Lfg. 30 abge-
schlossen. — e) Bis Ostern soll fertig vorliegen das weniger umfangreiche,
mit Abbildungen geschmückte Calwer Eirchenlezicon, red. von P.
Zeller. (Calw u. Stuttg., Vereins-Buchhdlg. ä Lfg. 1 M. Lfg. 11 reicht bis
Bd. II, p. 886, Pädagogik.) Dasselbe ist als Ergänzung zum Calwer Bibel-
lexicon angelegt, in der positiv kirchlichen Richtung dem Perthes'schen
verwandt. — f) Vom Eirchenlexicon der GOrresgesellschaft (Wetzer
u. Weite, 2. Aufl.; vgl. zuletzt '91, 46a) ist Bd. VII (von Kauba bis Litanei)
durch Heft 77 vollendet. — g) In diesem Frülyahr erschien der 2. (Schlus»-)
Band des Patristisch-biographisch Woordenboek op de eerste
zes eeuwen d. Christel, kerk, begründet von A. van Toorenenbergen, voll-
endet durch H. G. Kleyn. (Utrecht, Kemink. 1221 p. 10 fl. 50.) [804
Seit 1882 gibt Prof. O. Zöckler in Greifswald unter Mitwirkung
anderer Gelehrter ein „Handbuch der theoL Wissenschaften in
encyclopädischer Darstellung mit besd. Rucks, auf die Entwicklungs-G. der
einzelnen Disciplinen' heraus (München, Beck). Die 6 Halbbände dieses
Werkes liegen bereits in 2., bezw. 3. Auflage vor. Den Inhalt des I. Bandes
bildet die Schrifttheologie, den des II. die historische, endlich den des III.
die systematische Theologie und das Register (ziij477; 410; zj819; 700 p.
11; 11; 13 M.). Neuerdings erschien ein Supplementband in 2 Hälfben
(1889 u. 90. xij448 p. 7 M.), enthaltend die ,G. d. theol. Lit' vom Heraua-
geber, die »Allg. Religionskunde' v. Br. Lindner u. die ,£vang.-kath.
Polemik' v, V. Schnitze. Vgl. auch Bibliogr. '90, 1792 u. 1793. [S06
Soeben ist von Mohr in Freiburg ein Grundriss dertheolo^.
Wissenschaften angekündigt, in welchem die , Geschichtlichen Fächer*
durch Prof K. Müller (Kirchen-G.), Prof. A. Harnack (Dogmen-G.) und
Prof F. Loofs (Symbolik) bearbeitet werden. Für «Nebenfächer* sind
noch gewonnen: Lic. J. Ficker (Archäologie) Prof. G. Krüger (Patristik),
Lic. Tröltsch (G. d. prot. Theol.), Prof. C. Mirbt (Missions-G.). [«0«
HilfstDissenschaften. C. Paoli hat seinem auch in's Deutsche
Übersetzten «Programma di paleografia latina e di diplomatica* eine andere
kleine Schrift folgen lassen: Le abbreviature nella paleografia
latina del medio evo. (Firenze, Le Monnier. 89 p. 1 L. 50.) In sehr
präciser, anziehender und belehrender Weise entwickelt der Verf. sein System
der Abkürzungen, erstens der allgemeinen, die in zwei Classen zerfallen:
Abkürzungen durch Abwerfen des Schlusses (troncamento) und solche durch
Zusammenziehung (contrazione), dann der speciellen, nämlich 1) durch Zei-
chen mit feststehender eigner Bedeutung (per segni speciali con significato
proprio) oder 2) durch Zeichen mit wechselnder Bedeutung, die vom Buch-
staben abhängt, dem sie beigegeben sind (per segni speciali con significato
Nachschlagewerke. 215
relative) und 8) durch Übergesetzte (hochgestellte) Buchstaben (per letterine
sovraposte). Daran schliesst sich noch ein kurzer Hinweis auf die Fälle
von Verbindung mehrerer Zeichen und von Ligatur abgekürzter Buch-
staben, endlich ein historischer Ueberblick. Auch dieser Schrift ist eine
üebersetzung zu wünschen. Bemerkenswerth ist, dass die Abkürzungen
nicht etwa autographisch dargestellt, sondern alle mit Hilfe besonderer
Lettern durch den Druck wiedergegeben sind. Vortheile und Nachtheile
dieses Verfahrens liegen auf der Hand. (807
Auf das schon vor 2 Jahren erschienene und in dieser Zeitschrift schon
mehrfech erwähnte grosse Handbuch des Grafen MasLatrie, Tr^sorde
Chronologie etc. (vgl. Bibliogr. *89, 4536. '91, 88) kommen wir jetzt nach
eigener Eenntnissnahme noch einmal zurück. Es scheint uns nöthig, schärfer
als bisher geschehen zu betonen, dass durch die unwissenschaftliche Art,
in welcher diese Gompilation gearbeitet ist, wichtige Bestandtheile gerade
für das praktische Bedürfhiss ganz unbrauchbar geworden sind. Die «Table
alphab^tique des saints' führt eine Unmenge von gleichnamigen Heiligen
auf ohne die mindeste Andeutung, wie weit ihre Festtage chronologisch zu
beachten sind; ich zähle z. B. 17 Margarethen, — aber der einzige bei uns
für Datirungen wichtige Margarethentag (Juli 13 resp. 15) fehlt und wird auch
nicht etwa durch das «Glossaire des dates'' ergänzt. Die Regentenreihen
des ausserfranzösischen Europas sind von geradezu lächerlicher Dürftigkeit
und Üngenauigkeit. Von Deutschland sind nur Kaiser und kurfürstliche
Häuser gegeben. Dabei geräth Karl VIL unter die Habsburger, die Karo-
ling. Kaiser marscbiren unter den Baier. Herzogen auf, Luxemburger und
Hohenzollem werden als Brandenb. Markgrafen unter die Anhaltiner ge-
rechnet. In der , Geographie eccl^siastique** ist die Disposition: III. Alle-
magne en gen^ral. IV. Europe centrale, ^tats divers: 1. Hongrie; 2. Ba-
vi^re; 3. Boheme; 5. Pologne etc. Es ist nicht zu verstehen, wie Jemand,
der auf irgend einem Gebiete wirklich wissenschaftlich arbeitet, dazu kommt,
in dieser Weise zu „compiliren*. Nimmt man dazu die Unhandlichkeit
des Formats (fol. 1150 Seiten), so kann man Deutschen Historikern und
Bibliotheken, die ein allgemeines Handbuch zu erwerben wünschen, das
Buch nicht empfehlen, trotz seines massenhaften Stoffes und trotzdem
die Restauflage zu einem sehr stark herabgesetzten Preise durch Welter in
Paris auf den Markt gebracht ist. Anders steht es natürlich für speciellere
Bedürfnisse. Papstitinerare und Gardinalslisten, Bischofsreihen und genealog.
Tabellen für das Französ. Mittelalter und für den Lat^ein. Orient, alphab.
Verzeichnisse von Bisthümern und Klöstern dürften die brauchbarsten Be-
standtheile als Ergänzung der bei uns gangbaren Handbücher bilden. [808
Deutsche Wörterbücher, a) Von dem Grimm'schen Wörter-
buch erschienen seit unserer letzten Notiz ('90, 186b): Bd. IV Abth. I, 2
Lfg. 8 (Genug-Geriesel) , von Hildebrandt u. K. Kant; Bd. VIÜ Lfg. 6
(Rind-Roman), unter Leitung von Heyne; Bd. XI Lfg. 2 u. 3 (Taufmütze-
Todestag), vonLexer; Bd. XII Lfg. 4 (Verhömer-Verleihen) von Wülcker.
Besonders erfreulich ist die Aussicht auf Schliessung der Lücke im G. —
b) H ey n e"s D t. W ö r t e r b u c h (s. '90, 186 b) ist im 3. Halbband (640 Spalten)
von H bis Licht vorgerückt. — c) Von Kluges Etymolog. Wörterbuch
216 Nachrichten und Notizen Nr. 309—320.
erschien eine Engl. Uebersetzung, von J. Fr. Davis (Lond., Bell. 430 p.
18 sh.) — d) Die 20. Lfg. des Schweizer. Idioticon (s. '91, 47a) steht
auf Spalte 1808 des 2. Bandes noch im Buchstaben H. Die beiden ersten
Bogen der um Weihnachten zu erwartenden 21. Lfg. werden diesen Buch-
staben und damit Bd. II abschliessen. [809
Gegenwärtig sind grössere Wörterbücher von allen drei Skandina^
visehen Sprachen im Erscheinen begriffen. — Besonders wichtig für
Historiker sind das Dänische und das Norwegische, die den Sprachschatz
vergangener Zeiten verzeichnen. — a) Das erstere (0. Ealkar^ Ordbog til
det eeldre danske Sprog, 1300-1700; paa Carlsberg fondets Bekostning, ved
Univ.- Jubil. danske Samfund) erscheint in Kopenhagen bei Klein in je 4 Bo-
gen starken Heften (ä 2 Kr.), wovon jetzt bereits 16 vorliegen. — b) Das
andere ist eine 2., sehnlich erwartete Auflage des Altnordischen Lexicons
von J. Fritzner (Ordbog over det gamle norske Sprog. Christiama,
Norske Forlagsforening); Heft 18 hiervon reicht bis „ofstyri* und kostet, wie
jedes vorhergegangene, 1 Kr. 50 Oere. — e) Das Schwedische Lezioon geht
dagegen von praktischen Bedürfnissen der Gegenwart aus. Es ist von £.
Wenström und 0. Jeurling unter Mitwirkung ihrer Fachgenossen ver-
fasst und fiihrt den Titel: Svenska spräkets ordförräd eller 80000 inhemsk&
och främmande ord och namn med ofversättningar och förklaringar j&mte
uttalsbeteckuing och accentuering enligt Sv. akademiens Gudenligaste staf-
sätt; (Stockh., Skoglund.) Das eben erschienene 1. Heft umfasst 192 p. o.
kostet 50 ere. — d) Von einem Norsk-Engelsk ordbog, das J. Bry-
nildsen herausgibt, verzeichnen wir Heft 12. (Christiania, Mailing, p. 881
bis 960. 50 ere.) [810
Holländisch. Von dem Woordenboek d. Nederl. taal wurden
kürzlich 2. reeks Lfg. 11 (Ongekorven-Onpatydig) von A. Kluyver und
5. reeks Lfg. 2 (Gloed-Godsvertrouwen) ausgegeben, ('s Hage. N\jho£F. ä 160 p.
ä 87 V« c.) [811
Das sehr dringende praktische Bedürfhiss nach einem guten Eng-
lischen Wörterbuch suchen jetzt gleichzeitig zwei Unternehmungen zu
befriedigen. Die neue 4. Aufl. d. FlügeTschen Allgem. Engl. Dt. und Dt.-
Engl. Wörterbuehs soll in 12 Heften complet sein und ist mit den ersten 10
im EngL-Dt. Theil auf pag. 1836 schon bis »Thirl* , im Dt.-£ngl. auf
p. 672 bis «Schlagen* gelangt. (Brannschw., Westermann, ä Heft 3 M.)
Muret's Encjdop. Wörterbuch d. Engl. u. Dt. Sprache ist nach Langen-
scheidt'scher Methode als Seitenstück zu Sachs- Villate bearbeitet. (Berlin,
Langenscheidt. In c. 20 Lfgn. ä 1 M. 50.) Lfg. 2 reichte bis .Band'. [812
Von Französ, Wörterbüchern brachten A. Hatzfeld, A. Darme-
steter und A. Thomas in letztem Frühjahr fasc. 3 und 4 ihres Dict.
g^eral de la langue fran9ai8e heraus (vgl. '91, 47 e), während G o d e f r o y'»
Dict. de l'ancienne langue fran9. bis fasc. 65 gelangte. [818
G. Körting's Lateiniach-Boman. Wörterbuch liegt seit Ende des
vorigen Jahres in 10 Lfgn. abgeschlossen vor. (Paderborn, Schöningh. 1890.
780 Sp. 12 M.) [814
Für die Erklärung von Italianismen des mittelalt er l, Latein, wie
solche in Urkk. d. Apenninenhalbinsel in grosser Zahl vorkommen, reicht
Wörterbacher; Liieratumotizen : Rassland. 217
vielfach das Glossarium von Du Gange u. s. FortsetEem nicht aus. Für
diesen Fall ^ird die wünschenswerthe Ergänzung geboten in dem Voca-
bulario della lingua ital. von Fanf ani. (3. ed. Firenze, Le Monnier. 1891.
4742 Sp. 16 L.) Das Werk ist sehr sorgfältig gearbeitet. [R. D.] [315
Rumänisch. Eine Chrestomatie romänä; texte tipärite si
manuscnse, sec. 16-19 dialectale si populäre gabM. Gast er heraus. (Bucarest,
Socecü. 1891. 2 Bde. cxlixS68; 562 p.) Bd. I gibt Grammatik und Texte
d.JJ. 1550-1710, Bd. II Texte d. JJ. 1710-1830, Dialektisches, Volksliteratur
und p. 377 £F. ein recht reichhaltiges Glossar. [816
Griechisch. Der anastat. Neudruck von Du Cange's Glossarium
mediae et infimae Graecitatis (s. '90, 187 a) ist mit fasc. 10 abgeschlossen
worden. [817
Ungarisch. DasLexicon linguae Hungaricae vonSzarvas und
S i m o n y i ist mit Lfg. 2 zum Abschluss d. 2. Bandes (J-S) gelangt. [818
Russisch. Die Russ. Akademie bereitet seit längerer Zeit ein
grosses Wörterbuch der Russ. Sprache vol*, das bedeutend ausgedehnter
und vollständiger als die Ausgabe von 1847 werden soll. [819
Literatnr zur ansserdentschen Geschichte.
Bnssland« Allgemeines: Sammelwerke, Quellen, a) Ueber Lite-
ratur zur Russ. G. berichteten J. Martinov: RQH 48, 271-8 u. 49, 618-25;
V. Jakuskin: RH 46, 124-87. — b) J. J. Chimko u. L. M. Batif-
fol, Les archives de l'empire russe ä Moscou (RH 44, 56-68). — c) Bd. 73
des Sbornik imperatorskago russkago istor. obscestva (Petersb., Skoro-
chodov. xiv; xvj616 p. 3 Rbl.), hrsg. v. N. Dubrovin, enthält die Pa-
piere des Gin. Ars. Andr. Zakraevsk^j. Bd. 71-72 erschienen 1889; ersterer,
edirt von G. Earpov, bringt Actenstücke über d. Beziehgn. Russlands zu
Polen bis 1570, im anderen veröffentlicht Stendmandie auf die Theilungen
Polens bezügl. Depeschen des Gfn. Solms an Friedr. d. Gr. — Soeben er-
schienen auch Bd. 75 u. 77. xx543 p.; xi\j780 p. ä 3 Rbl. — Bd. 77, hrsg.
V. A. Tracevskij, betr. Beziehgn. Russlands zu Frankreich 1803-4. — d) Es
erschien Lfg. 1 von Sbornik istor. materialov^ izvlecennych iz drevnich
aktovych knig Eievskago centr. archiva [Sammig. bist. Materialien, ge-
zogen a. d. alten Acten des Kiev'schen Central- A.], hrsg. v. N. Eamanin
u. M. Istomin. Kiew. 158 p. 1 Rbl. — e) Akty moskovskago gosu-
darstva, izdannye imperatorskoju akad. nauk pod red. N. A. Popova
[Acten d. Moskowit. Reiches, hrsg. v. d. kais. Ak. d. Wiss., unt. Red. v.
N. A. Popov]. I: Das Steueramt; d. Moskauer Kanzlei 1571—1634. Petersb.,
Akad. xliv766p. 5 Rbl. — f) Opisanie dokumentov i bumag chranja-
scicb^a V moskovskom archiva ministerstva justicii [Beschreibung d. im
Moskauer A. d. Justizminist, aufbewahrten Docc. etc.]. Heft 7. Moskau, Kus-
narev. zjj214; 426 p. 3 Rbl. — g) Istoriceskie materialj iz archiva
ministerstva gosudarstvennych imuscestv [Hist. Materialien a. d. A. d.
Minist, d. Domänen]. Lfg. 1. Petersb., Bezobrazov. 237 p. — h) J. Iva-
novskij, Sobranije dejstw^jusöich dogovorov, sak^jucennych Rossijej s
inostrannymy derzawami [Sammlung der zwischen Russland und den aus-
218 Nachrichten und Notizen Nr. 820—825.
wärtigen Machten abgeschloss. Vertrilge]. Bd. 11. Odessa. 157 p. — J) T.
Yeselyj, Materialy d\ja.i6torii russkago flota [Materialien zur 6. der
Russ. Flotte]. Th. XIII. Petersb., Minist f. Seewesen. 787 p. m. 8 Pl&nen.
— k) Die beiden Bände Russie des Recueil des instructions donn^es
aux ambass. de Fmnce, bearb. v. A. Rambaud, führten wir schon in d.
Bibliographie auf im Jg. 1890 Nr. 8286 u. '91 Nr. 1802. — 1) S. Vengerov,
Eritiko-biograf. slowar russkich pisatelej i ucenych [Kritisch- biograpb.
Wörterbuch Russ. Schriftsteller und Gelehrten]. Bd. I. Petersb. 1888.
xxy 1992 p. [820
Allgemeines: Bearbeitungen, a) Alfr. Rambaud, G. Russlands
von d. äli Zeiten bis 1884; a. d. Franz. übers, v. £. Steineck. 2. Ausg.
Berl., Deubner. :^842p. 6 M. — b) D. Ilovajskij, Istorija Rossii. III:
Moskovsko-carskij period. Pervaja polovina — 16. vek. [G. Russlands HI:
Die Moskauische Zarenperiode, 1. Hälfte: 16. Jahrh.]. Moskau, VolcaninoT.
717 p. 8 Rbl. 50. — c) S. Solovjev, Istorija Rossii s drevnSjSich vremen.
[G. Russlands von d. alt. Zeiten an]. Bd. III. 6. Aufl. Moskau, Univ.-Dr.
411 p. m. 3 Taf. 2 Rbl. — Bd. XIV u. XVIII. 4. Aufl. 359; 371 p. ä 2 Rbl.
— d) J. L. Pic, Dejing naroda Rusk^ho [G. de Russ. Volkes]. Prag, Riw-
nie. Bd. I. 284 p. 2 fl. 40. — e) A. Leroy-Beaulieu's Werk L'empire
des Tsars (s. '89, 238c) erschien in Deutscher üebersetzung v. Pezold u.
Müller. Bd. III. Sonderhausen, Eupel. xj606p. 12M. — f) S. S. Tatiscev,
Iz proälago russkoj diplomatii; istor. izsl&dovanija i polem. statji [Aus der
Vergangenheit d. Russ. Diplomatie etc.]. Petersburg. iv567 p. 4 Rbl. —
g)F. deMartens, La Russie et TAngleterre au d^but de leurs relatiom
r^ciproques. (R. d'hist. dipl. 5, 103-25; 197-252; Forts, folgt.) — h) N. L.
S'irjaev, Rossija i Öemogorija, istor. oöerk, 1485-1889 [Russland und
Montenegro; historische Skizze 1485-1889]. Petersburg, Dobrojev. 87 p.
— i) A. Bobrinskij, Dvorjanskie rody, vnesennye v obscy gerbovnik
Rossijskoj Imperii [Die in d. allg. Wappenbuch des Russ. Reiches einge-
tragenen Adelsgeschlechter]. 2 Theile. Petersb., Stasjuleviö. xxxviij756;
xly795 p. 8 Rbl. — k) N. J. Kostomarov, Literatumoe naslSdie: Avto-
biografija etc. [Literar. Nachlaws: Selbstbiographie etc.], Petersb., Sts^u-
levic. 521 p. 3 Rbl. 50. [821
Aus der bekannten populären Sammlung der , Story of the Nations*
(Fisher Unwin. ä 5 sh.), die neben einigen recht bedenklichen Bänden auch
manches gute brachte, liegt uns vor: W. R. Morfill, Russia (xxj394p.)
Der Autor will das flott geschriebene und hübsch ausgestattete Buch zwar
auf .original authorities* gegründet haben, wird aber auf originale Forschung
schwerlich selbst Anspruch machen und ist, wie schon die Uebersicht seiner
,authorities for Russian history" (p. 375-81) zeigt, auch von umfassender
Literaturbenutzung ziemlich weit entfernt. Die älteren Zeiten sind erkUü>
licherweise sehr knapp behandelt. Nach einer kurzen geograph. Einleitung
reichen etwa 130 Seiten bis zum Ende des 17. Jahrh. ; von Peter d. Grossen
an wird die Darstellung ausführlicher. Besondere Abschnitte am Schluss
des Buches behandeln Literatur- und Social-G., die also von der übrigen
Entwicklung getrennt werden. Ziemlich ungünstig beurtheilte Th. Schie-
mann des Verf. Leistung in DLZ Nr. 17. [822
Literatumotizen : Russland. 219
L. Leger's Bach: Russes et Slaves; etudes politiques et litt^r. (Paris,
Hachette. 1890. xiy346 p. 8 fr. 50), ist ein ausführlicher Essai, der politi-
schem Zwecke dient — ziemlich aufdringlich in der „Introduction* — , jedoch
auf wissenschaftlicher Grundlage beruht und gute Informationen gewähren
kann. Die Einleitung behandelt das Verhalten der Slaven zur Givilisation
im allgemeinen; die 4 ersten Capitel betreffen Russland, und zwar : Bildung
der Nationalität, Anfänge der Literatur, Frau und Russische Gesellschaft
im 16. Jahrb., erste Gesandtschaften Russlands beim Auslände; Bulgarien
und Serbien nehmen dann je ein Capitel ein, und den Abschluss (p. 277-346)
bildet ein Artikel Über Johann Eollar und die Panslavistische Poesie im
19. Jahrhimdert. [828
Aelteste Zeit bis 1613. a) P. Pierling, La Russie et Torient:
mariage d'un tsar au Yatican. Ivan III. et Sophie Pal^ologue. Paris, Leroux.
215 p. 2 fr. 50. — b) E. B^lov, Predvaritelnjja zamecan\ja k istorii
caija Joanna Yasilevica Groznago [Vorläufige Bemerkungen z. Gesch. Iwan
Yasiliewitsch d. Schrecklichen]. (Zumal, min. narodn. prosY^scenija. '91,
343-78.) — c) IkonnikoT, Der falsche Demetrius u. Sigmund III. [Russ.]
(Ctenya w istor. obä6estv8 Nestora IStopisca 4, 143-60.) — d) A. Arndt,
Die ersten Beziehungen d. falschen Demetrius z. hl. Stuhle. (Laacher St. 39,
241-57.) — ©) M. Djakonov, Vlaslj moskowskich gosudarej [Die Macht
der Moskauer Herrscher]. Petersb. 1889. 224 p. — f) R. GejdenStejn,
Zapiski o moskovskoj vojnS [Memoiren über den Moskauer Krieg 1578-82].
Petersb. 1889. 1xxxtj309 p. — g) L. Richard, Contribution ä l'hist. de
la Russie: Le saint-si^ge etMoscou au 16. si^cle; Tallianüe franco-russe au
17. et au 18. siöcle. (NR m, 188-57.) — h) Serge de Westmann,
Diplomatie de Tanc. Russie. (R. d'hisi dipl. 4, 174-208.) — 1) W. Regel,
Analecta Byzantina Russica. Petersb., Eggers & G. clivl53 p. 7 M. —
Vgl. auch Bibliogr. Nr. 164. 328. 1567. 1697. 2069; 95. 2109-11. 2278i; 81.
2451 f; 52p; 53 n. — Ferner Nachrr. Nr. 49t; u. [824
Siebzehntes und achtzehntes Jahrhundert, a) H. S. Edwards,
The Romanoffs; tsars of Moscow and emperors of Russia. Lond., Allen.
ZQQ p. 6 sh. — b) J. W. Ronimus, Voltaire som Peter den stores histo-
rieskrif^are. Dias. Helsingfors. 61 p. — c) P. Miljukov, Gosudarstvennoe
chozjajstvo Rossii v svjazi s reformoj Petra Velikago [Der Staatshaushalt
Russlands in seinem Zusammenhange mit d. Reform Peter's d. Gr.]. (Zumal
min. narodn. prosvg86enija '91, 30-146.) — d) D. P. Strukov, Archiv
russkoj artillerii. I: 1700-18. [A. d. Russ. Artillerie. I: 1700-18]. Petersb.,
«Artill. Zumal*. 4^ 410; xxiij p. — e) A. Kleinschmidt, AI. Dan.
Menchikow. (Hist. Taschenbuch 10, 227-69.) — f) Senatskij archiv. IE:
Zumaly i opredelenija Pravitelstvujnsöago Senata mart-maj 1741 [Senats-
Archiv. III: Tagebücher etc. des regierenden Senats, Mftrz-Mai 1741].
Petersb., Dr. d. Senats. 620; 64 p. — g) J. Hall er. Die Thronbesteigung
Kais. Katharina'sL (Russ. R. 19, 210-26; 265-79.) — h) V. A. Bilbasow,
Istorya Ekateriny IL [G. Katharina's 11.]. 2 Bde. Petersb. 1890-91. (Bd. L
387 p.) — i) A. Brückner, Zur G. d. Russ. Hofes im 17. u. 18. Jahrb.
(Russ. R. 29, 471-512.) — k) A. Brückner's Katharina II. (Oncken, AUg.
G.) erschien in ItaL üebersetzg. v. A. Courth. Milano, Vallardi. 916 p.
220 Nachrichten und Notizen Nr. 325—328.
26 L. — 1) A. Kleinschmidt schildert , Katharina IL als Civilisatorin'
in ihrer mannigfachen, zugleich aufklärenden und nivellirenden Thätigkeit.
(Dt. Zeit- u. Streitfragen, Hft 80.) Hamb., A.-G. 50 p. 1 M. 20. - m) A.
Krotkov, Russky flot v carstvovanie imp. Ekateriny IL, 1772-83. [Die
Russ. Flotte unter d. Regierg. Katharina's IL] Petersb., Marineministerium.
340 p. 1 Rbl. 50. — n) S. A. Skrjagin, Yoenno-morskija d^styya nus-
kago flota sto l^t nazad y 1790 godu [Seekriegsoperationen d. Russ. Flotte
vor 100 Jahren]. Petersb., ,Polza\ 67 p. m. 4 Ktn. 75 K. — o) N. Orlov,
Sturm Izmaila Suvorovym v 1790 godu. [Erstürmung IsmaTls durch Suvopov,
1790.] Petersb., Trenke & F. 197 p. 1 RbL 50. - p) R. Hassel blatt.
Ein Kaiserbesuch in Dorpat vor 100 Jahren. (SB d. Estn. Ges. zu Dorpat
'90, 43-55.) — Vgl. auch Bibliogr. Nr. 862. 1015; 95. 1102. 1764; 66; 71.
1803; 21. 2452y; 88r; 92. 2520m; o; 98. 2606b. — Femer Nachrichten
Nr. 130; 51y. [«25
Neunzehntes Jahrhundert, a) A. Vandal, N^gociations avec la
Russie relat. au 2. mariage de Napoleon. Nogent-le-Rotrou, Daupeley-Gou-
veraeur. 47 p. — b) Sbornik istor. materialov, izvlecennych iz archiva
sobstvennoj ego velicestva kanceljarü (Sammlung geschtl. Materialien aus
d. Archiv d. Kanzlei ihrer Majestät für d. J. 1812). Peterb. 1889. mv551 p.
— e) A. Le Rebours, Moscou pend. Tincendie; Jl. du eure de St-Louis
des Fran9ais, 1. sept.-lO. oct. 1812. (Corresp. 63, 1026HH) auch sep. —
d) M. Pantsch off, K. Alex. L u. d. Aufstand Ypsilanti's 1821. Diss. Lpz.,
Kössling. 69 p. 1 M. 20. — e) P. 0. Bobrovskij, Russkaja greko-
uniatskaja cerkov v carstvovanie imperatora Aleksandra I. [Die Russ. Griech.-
unirte Kirche unt. d. Regierung K. Alexander's I.]. Petersb. xyj 394 p. 3 Rbl.
— Vgl. dazu f) Bobrovskij, Otvet etc. [Antw. auf Kritik v. H. Kojalo-
vic betr. die gen. Schrift]. Petersb., Balasev. 30 p. 30 K. — g) Archiv
kiyazja Voroncova. Kniga 37. [A. d. Fürsten Woronzow. Heft 37 : Auto-
biographie, Briefe an verschied. Personen etc.]. Moskau, Univ. -Dr. x 472 p.
3 Rbl. — Hft. 32 (524 p. 3 Rbl.) enthielt Briefe Ermolov's und anderer
Personen. — h) K. K. Schilder, Rossija i Russkij dvor v 1839, g. Za-
piski francuzskago putesestvennika Kjustina [Russland und d. Russ. Hof].
(Russkaja Starina '91. 407-20.) — I) [Grossfürst] Georgij Michaj-
lo vi c, Monety carstvovanija imperatora Nicolaja I. [Die Münzen d. Regier^.
Kaiser Nicolaus' I.]. Petersb., Renke. Fol. xij28l p. m. 41 Taf. 20 RbL —
k) A. Petrov, Vojna Rossii sTurciej: kampanija 1853 i 18.54 [Der Krieg
Russlands mit d. Türkei: Donaucampagne 1853-54]. 2 Bde. Petersb. 412 p.
— 1) A. Petrov, Russkie diploniaty na Parizskom kongresse 1856 goda
[Die Russ. Diplomaten auf dem Pariser Congress, 1856], (Istoriceskij Vestnik
'91, 386-413 u. 672-705.) — m) Kuropatkin, Krit. Rückblicke auf den
Ru8s.-Türk. Krieg 1877-78, bearb. v. Kr ahm er. III. (Schi.-) Bd. Berlin,
Mittler. 198 p. m. 5 Ktn. 4 M. 50. — n) P. Alabin, Cetyre vojny; Po-
chodnyja zapiski v 1849, 1858, 1854-56 i 1877-78 [4 Kriege; Feldzugs-
aufzeichnungen in den Jahren 1849-78]. IL Moskau, Kusnerev. x332 p. 3 RbL
— o) N. P. Semenov, Osvobo^idenie kresijan y carstvovanie imperatora
Aleksandra II; Chronika etc. III, 1 [Die Befreiung der Bauern unter Aie-
xander's IL Regierung; Chronik etc. Bd. III, 1], hrsg. v. £. Komarov.
Literaturnoiizen : Russland. 221
Fetersb., Reichs-Drack. 510 p. — p) H. v. Samson-Himmelstjerna,
Hussland unier Alexander in. Petersb. Schildergn. u. Briefe. Lpz., Dnncker
&H. 448 p. 8M. — Vgl. auch Bibliogr. Nr. 1109; 18-19; 22; 38; 83-84.
1243. 1878; 80-81; 85. 2607a; h; 1; n; q; 17; 18; 35i; 1; m; 62-67. —
Nachrr. Nr. 63 f. [826
Cultur geschichtlich es. Recht, Verfassung, Wirthschaft etc. a) M.
Vladimirskij-Budanov, Skizzen aus der G. des Lith.-Russ. Rechtes.
II: Umrisse d. Familienrechtes im 18. Jahrh. [Russ.]. Kiew. 95 p. — b) M.
Kovalevsky, Modem customs and ancient laws of Russia. Lond.^ Nutt.
270 p. 7 sh. 6 d. — c) 6. Stähr, üeb. Ursprung, G., Wesen u. Bedeutung
d. Russ. Arteis. I-II. Diss. Dorpat. 116; 211 p. — d) Nie. Adrasev,
Reglament votcinnoj koUegii v proektach 1723, 1732 i 1740 godov [Regle-
ment d. Stammgüter-Collegiums in d. Entwürfen d. J. 1723 etc.]. Moskau,
Üniv.-Dr. 217 p, 1 Rbl. 25. — e) E. Scepkina, Starinnye pomefeciki
na sluzbS i doma; iz semejnoj chroniki 1578-1726 [Gutsbesitzer der Vor-
zeit etc.; a. e. Familienchronik]. Petersbg., Stasjulevic. 223 p. 1 Rbl. 20.
— f) N. D. Ceculin, Goroda Moskovskago gosudarstva v 16. veke [Die
Städte d. Moskow. Reiches im 16. Jahrh.]. Petersb. 349 p. 2 Rbl. 50. —
er) A. D. Bocagov, NaSa torgovlja i promySlennost v starinu i nynS [üeber
Handel und Industrie vor Zeiten u. jetzt]. Lfg. 1. Petersb., »Petersb. Gazeta''.
193 p. — b) N. Kostomarow, Ocerk torgovli Moskovskago Gosudarstva
V 16. i 17. stoletijach. [Skizze e. G. d. Handels d. Moskauer Reiches im
16. u. 17. Jahrh.] Moskau, Stasjulevic. 359 p. 2 Rbl. 50. — I) Opis del,
chranjascichsja v archive Moskovskoj kupeceskoj upravy. [Verzeichniss der
im A. d. Eaufmannsamtes zu Moskau aufbewahrten Acten.] Bd. I. Moskau,
Potapov. 4^ 438 p. — k) Raschodnaja kniga ku§anjam, podavavsimsja
patriarchu Adrianu i raznago cina licam, 1698-99 [Ausgabebuch für dem
Patriarchen Hadrian u. andern Peraonen dargereichte Speisen], red. v. A.
Titov, hrsg. v. J. Vachrameev. Petersb., Katanskij. xvij335; 22 p.
1 Rbl. 50. — 1) G. Dobson, Russia's railway advance into Central Asia.
London. 452 p. 9 M. [827
Cultur geschichtliches. Kirche, Bildung, Literatur etc. a) S. V.
Kalasnikov, Alfavitnyj ukazatel d^jstvujuöcich kanon. postanovlenij etc.
Sv. Pravitelstvujuscago Sinoda, 1650-1889 [Alphabet. Register der in Kraft
seienden kanon. Festsetzungen etc. der hl. Synode, 1650-1889]. Charkow,
Darre. 254 p. 1889. Ixvi\j388 p. 3 fr. 50. — b) J. Strelbickij, Uniatskie
cerkovnye sobory s konca 16. v. do vozsoedinenija uniatov s pravoslavnoju
cerkoyju [Die meisten K.-Versammlungen seit Ende des 18. Jahrh. etc.].
2. Aufl. Odessa, Fesenko. 164 p. — c) N. Katajew, G. d. Predigt in der
Russ. Kirche, übers, v. A. Marko w. Stuttg., Kohlhammer. 158 p. 2 M. —
d) N. Poletaev, Trudy mitropolita Kievskago Evgenija Bolchovitinova po
istorii russkoj cerkvi [Arbeiten des Metropoliten v. Kiew, E. B., auf dem
Gebiet d. Russ. K.-G.]. Kazan. ix541; 39 p. — e) A. Arndt, Das Secten-
wesen in der Russ. K. (ZKTh 14, 416-46.) — f) E. V. Barsukov, Novye
materialy dlja istorii staroobqadstva 17.-18 vfekov [Nene Materialien zur
G. d. Staroobijadzenthums im 17. u. 18. Jahrh.]. Moskau, Univ.-Dr. x\j 243 p.
2 Rbl. — g) Materialy dlja istorii imperatorskoj akademii nauk. VI,
222 , Nachrichten and Notizen Nr. 328—333.
J. 6. Stritter, letor^ja akademii 1725-43 [Materialien z. 6. d. Akad. d.
Wi88. VI: G. d. Akad. d. Wies., 1725-43]. Petersb., Akad. 635 p. — h) A. N.
Pypin, Istor^ja russkoj etnografii. I-II [G. d. Ru88. Ethnographie. I-II].
Petersb., Sta^ulevi6. 424; 428 p. — i) J. Curtin, Mythe and folk tales of
the Russians, Western Slaves aod Magyars. Boston, Little Browne & C.
xxy\j555 p. 2 Doli. — k) N. Barsnnov, Zizn i trady M. P. Pogodina
[Leben und Arbeiten M. P. Pogodin's], Hfb. 3-4. Petersb., StasjoleviÖ. 450;
387 p. k 2 Rbl. 50. — 1) N. L. Tolstoj, Aus meinem Leben, übers, von
H. Roskoschny. Lpz., Eleissner. 324 p. 5 M. — m) J. Tolstoj i
N. Eondakov, Russkie drevnosti v pamjatnikach iskusstva [Russ. Althh.].
Lfg. 1-3 [bis zur Völkerwanderung]. Petersburg, Benke. 4^ (Lfg. 2-3. 175;
158 p. m. vielen Abb. k 1 Rbl.) [Erschien auch in Franz. Ausgabe: Paris,
Leroux.] — n) Sbornik snimkov 8 predmetov drevnosti nacho^jaicichsja
V gor. Eieve v öastnych rukach [Sammlung von Nachbildungen der in Kiew
in Händen von Privatleuten befindlichen Alth.-Gegenständen]. Lfg. 1-2.
Kiew, Kulzenko. 4^ p. 1-29. 1 Rbl. 85. [828
Territoriales, Grossruasland etc. a) A. Zercalov, 0 mjatezach v
gorodö Moskve i v sele Kolomenskom, 1648, 1662 i 1771 gg. [üeber die
Aufstände in Moskau, 1648, 1662 u. 1771]. Moskau, Üniv.-Dr. 439 p. 2 RbL
— b) Trudy Jaroslavskoj gubernskoj archivnoj kommissii [Arbeiten der
A.-Commission des Gouvernement Jaroslaw], red. v. A. Titov. Lfg. 1.
Moskau, Snegirev. 28; 142; 15 p. — c) A. V. Ekzempljarskij, Velikie
i udelnye knjazja Sevemoj Rusi v Tatarsk^j period s 1230 po 1505 ^.
Pie Gross- und Provinzialfürsten des nördl. Russland in der Tatarenperiode],
Bd. U, hrsg. v. J. Tolstoj. Petersb., Ak. d. Wiss. x694 p. 2 RbL —
d)A. Merzalov, Althh. von Wologda; Materialien z. G. v. Nordrussland.
[Russ.] Petersb. 1889. 124 p. 4M. — e) P. J. Sumarokov, Novgorod-
skaja istorya [G. v. Nowgorod]. 2 Thle. Moskau, Univ.-Dr. 322 p. —
f) K. Ordin, Die Unterjochung v. Finland; Versuch e. Beschreibung nach
unbek. Quellen. [Russ.] 2 Bde. Petersb. 460; 122 p. u. 498; 190 p. 28 M.
— g) R. Danielson, Soedinenie Fin\jandü s Ross^jskoju derzavoju [Die
Vereinigung Finlands mit d. Russ. Reiche]. Petersb., Zinserling. 172 p.
— Zur G. Finlands vgl. unsere Zusammenstellungen für Schweden, zuletzt
Nachrr. Bd. V, 49-51 ; zur G. der Baltischen Provinzen s. Bibliographie
Gruppe V, 2. [829
Westrtissland (Weissrussland , TJthauen), a) Trudy komiteta dlja
istor.-statisticeskago opisan^'a Podolskoj eparchii [Arbeiten des Comit^
für hist-statist. Beschreibung der Podolischen Eparchie]. I^g. 4. Kamenee-
Podolek. 1889. 433p. — b) Perepisi evrejskago naselen\ja v jugo-zapadnom
krag V 1765-91 gg. [Zählungen d. Jüd. Bevölkerung im südwestl. Bezirk,
1765-91]. (Archiv jugo-zapadnoj Rossü, etc. Th. 5, Bd. II, Lfg. 1-2.)
239; 1045 p. 4 RbL — c) P. Batjuskov, BMornss^ja i Litva; istor. suc^by
severozapadnago kraja [Westrussland u. Lithauen; bist. Schicksale etc.].
Petersb., Minist, d. Innern. xxiv376; 183 p. m. Abb. — d) A. M. Semen-
tovskij, Belorusskya drevnosti [Weissruss. Althh.]. Hft. 1. Petersburg.
33 136 p. 2 Rbl. 50. — e) Akty, izdavaemye Vilenskoju archeograf. kom-
missieju. T. XVII : Akty Grodnenskago zemskago suda. [Acten, hrsg. v. d.
Literaturnotizen: Russland. 223
Comm. f. Alth.-Forschg. in Wilna. XVIT: Acten d. Landgerichts zu Grodno].
Wilna, Syrkin. 4«. Ixxiy 559 p. — Bd. XVI enthielt ürkk. z. G. d. Union
in Russland. — f) M. Verevkin, Istor.-juridiceskie materialy izvleiennye
iz aktovych knig gubemy Vitebskoj i Mogilevskoj [fli8t.-jurist. Materialien
aus d. etc. in Vitebsk aufbewahrten ActenbÜcher y. Vitebsk u. Mogilev].
Lfg. 20-21. Vitebsk, Malkin. 4^ xxi512; xxx p. u. x500; xl p. ä 2 Rbl.
— Zur G. Polens vgl. eigene Zusammenstellung zuletzt Bd. III Nachrr. 154-8,
in Bibliogr. Gruppe V, 2. [880
Südrusaland. a)P. V. Vladimirov, Obzor juino-russkich i zapadno-
msskich pamjatnikov pismennösti ot IL do 17. stol. [Ueberblick über die
Südruss. u. Westruss. Lit-Denkmöler des 11.-17. Jahrh.]. Kiew, Zavadslqj.
42 p. — b) Memuary, otno^ascieq'a k istorii juznoj Rusi: Michail Lit-
vin etc. [Auf die G. Südrusslands bezügl. Memoiren: Mich. Litvin etc.],
übers, v. K. Melnik, hrsg. v. V. Antonovic. Lfg. 1. Kiew, Koröak-
Novickij. 190 p. — c) G. V. EsinoY, Pute^estvie imper. Ekateriny IL v
juznuju Rossiju v 1787 godu. [Reise d. Eais. Katharina IL in d. südlichen
Rassland, 1787]. (Kievsk^a Starina Nr. 3, 215-31; 402-21 u. Nr. 4, 68-81.)
~ d) Fr. Bienemann, G. d. evang.-luth. Gemeinde zu Odessa. Odessa,
Bemdt. x640 p. 3 Rbl. — e) V. M. Pudavov, Istor^ja vojska Donskago
i starobytnost nacal kazacestva [G. d. Don'schen Heeres u. d. Anfänge des
Kosakenthums]. Lfg. 1. Novoöerkassk, Minaev. x326 p. 3 RbL 50. [881
Kleinrussland, a) J. Temöenko, Soslovnyja nuzdy i zelanya Malo-
ro8S\jan v epochu Ekaterininskoj kommissii [Gettellschaftl. Nothstände etc.
z. Z. der von Katharina eingesetzten Commission]. (Kievskaja Starina 232-54.)
— b) Materialy dlja istorii Malorossii; iz archiva gr. Moloradoyiöa
[Materialien z. G. Kleinrnsslanda; aus d. Archiven Gf. M*s.]. Cemigow. 4^.
14 p. — c) Cemigovsk^ja Utopis po novomu spisku (1587-1725) i kolo-
mackija celobitnyja [Die Cemigov'sche Chronik nach einer neuen Abschrift
u. d. Kolomackischen Suppliken]. (Sep. a. Kievkaja Starina.) Kiew, Korcak-
Novickij. 43 p. — d) Spiski cemigovskich dvoijan 1783 g. [Verzeichnisse
der Cernigow'schen Edelleute, 1783]. Öemigov, Gouv.- Verwaltung. 186 p.
— e) D. J. Bagal&j, Materialy dlja istorii kolonizacii i byta charkovskoj
i otcasti Kurskoj i Voronezskoj gub. v 16.-18. stol. [Materialien zur G.
d. Colonisation im Gouv. Charkow etc., 16.-18. Jh.]. Bd. IL Charkov,
Scasni. xvj433; 194; 81; 39 p. 4 RbL — f) V. Mjakomin, Dela po
istorii krestjanstva levobereznoj Malorossii v 18. v. v Kievskom centralnom
archive [Actenstücke im Kiew'schen Central- A. betr. die G. des Banem-
aufstandes d. linksufrigen Kleinrussland im 18. Jahrh.]. (Kievskaja Starina
'91, 300-14.) [882
Oestliches Europäisches Russland, a) K. Voroncov, Istoriko-topogr.
ocerk Kazani pered zavoevaniem eja Russkimi [Hist.-topogr. Darstellung
E^asans vor s. Eroberung durch die Russen]. Kazan, Univ.-Dr. 40 p. —
b)M. Pinegin, Kazan v ego proSlom i nastojaäcem; ol^erki po istorii etc.
[Kazan in s. Vergangenheit u. Ggw.], hrsg. v. A. Dubrovin. Petersb.,
Suvorin. xvj604; Iviij p. — c) N. Bulic, Iz pervych let kazanskago uni-
versiteta, 1805-19 [Aus d. ersten Jahren d. Universität Kazan], IL Kazan,
Univ.-Dr. ix799 p. 4 Rbl. — d) V. N. Vitevskij, J. N. Nepljuev i Oren-
224 Nachrichten und Notizen Nr. 383—344.
bnrgskij kraj v preznem ego sostave do 1758 g. [J. N. Nepljuew und das
Orenburger Land bis 1758]. Lfg. 1-3. Kazan, Kljufinikov. zxiv616 p.
(Lfg. 1-2: 16 M.) — e) Archiv byvSago orenburgskago general-gubernatow-
kago upravlenija [A. d. Verwaltung der ehemal. Gener. Statthalterschaft
Orenburg]. Lfg. 1 : Cabinetabefehle Katharina's IL und Paurs L Orenburg^
Breslin. 4^ 69; 29 p. — f) F. M. Starikov, Kratkij istor. ocerk Oren-
burgskago Eazacjago vojska [Kurze bist. Uebersicht über die Orenburger
Eosakenheer]. Orenburg, Breslin. 181 p. 1 Rbl. [8S8
Sibirien, a) K. Andrievic, Istor^ja Sibiri. II: Period s 1660 goda
do vocarenija imperat. Elisabety Petrovny [G. Sibiriens. II: Die Periode
1660 ff.]. Petersb., Komarov. xr487p. 3 RbL — b) J. Euznecov, Istori-
ceskie akty 17. stol., 1683-99: Materialy d^ja istorii Sibiri [Eist. Acten-
stücke des 17. Jahrb., Materialien z. G; Sibiriens]. Tomsk, Mich^jlov & M.
xlllp. — o) J. Euznecov, Tomski j syn bojarslqj Fedor Protopopov;
materialy dija istorii Sibiri [Der Tomskische Bojarensohn F. Protopopow].
Tomsk, Michajlov & M. 3342 p. 60 E. - d) A. Titov, Sibir v 17. vM
[Sibirien im 17. Jahrh.]. Moskau, Snegirev. :q206 ; xx^ p. — e) P. Bucinskij,
Za«elenije Sibiri i byt perwych ego naseljnikov [Die Niederlassungen in
Sibirien etc]. Charkow. 1889. — f)A. V. Adrianov, Gor. Tomsk v proälom
i nastojaS^em [Die Stadt Tomsk in Vergangenheit u. Gegenw.]. Tomsk,
Michajlov & M. xvj433 p. 1 Rbl. 50. [884
Preisanssehreiben nnd Stipendien« Deutachland, Die Berliner
Akademie konnte den vom Grafen Loubat gestifteten Preis (s '90, 81) keinem
der eingesandten 4 Werke über die G. Nordamerikas ertheilen. (885
Die Gentraldirection des Archäolog. Instituts wählte zu Stipen-
diaten des Instituts Dr. F. Noack aus Holzhausen, Dr. E. Pernice ans
Greifswald, Dr. J. Topf f er aus Berlin, Dr. Jul. Ziehen aus Frankfiirt a. M.
(sämmtlich in der Abth. für class. Archäologie) und Dr. J. Führer aus
München (in der Abth. fQr christl. Archäologie). [886
Das Engel man nasche Stipendium in Strassburg, das diesmal 2480 M.
beträgt, erhielt durch Beschluss der philos. Facultät Dr. L. Lewinski
zur Fortsetzung archv. Studien über das Urkundenwesen der zwei ersten
Hohenzollernschen Eurfürsten. (887
Die Preisaufgabe der Oberlausitzer Ges. d. Wiss. 089, 161) fand
1891 ebenso wie die des vorigen Jahres keine Lösung; die Hauptversamm-
lung im April beschloss daher, sie fallen zu lassen, und stellte als neue
Aufgabe: Leben und schriftstell. Wirken des Barth. Scultetus (Termin:
31. Jan. 1893. Preis 300 M.). [888
Der Allgem. Dt. Sprachverein stellte eine Preisaufgabe, , Ent-
wicklung der Muttersprache*, und setzte dafür 3000 M. aus. Termin:
30. Sept. 1893. (88«
Die Verlagsbuchhandlung von L. Ehlermann in Dresden hat ein
Preisausschreiben erlassen, um fttr ihr Sammelwerk , Führende Geister*
hervorragende Beiträge zu gewinnen. Für den 1. Preis von 3000 M. soll
in erster Linie eine Goethe-Biographie in Betracht kommen; die übrigen
Preise von 1500 bezw. 1000 M. sind fQr andere biograph. Werke bestimmt,
Preisausschreiben und Stipendien. 225
die in den Rahmen jenes Sammelwerks passen (Umfang: 10 — 12 Bogen, in
Au8nahmefö.llen das Doppelte). Einer solchen Darstellung kann auch der
1. Preis zufallen für den Fall, dass keine entsprechende Biographie Goethe's
eingesendet wird, üeber Einzelheiten vgl. das Rundschreiben der Verlags-
bandlung. (840
Frankreich» Die Acad^mie fran9aise ertheilte den grossen
Prix Gobert A. Chuquet fttr die beiden letzten Bände seiner Revolutions*
kriege (vgl. Bibl. '89, 5032), den kleinen Prix Gobert A. Baudrillftrt für
sein Buch über Philipp V. und den Pranzös. Hof (s. Bibl. '90, 1240). . Femer
wurde A. Pinloche's Buch: La r^forme de T^ducation en AUemagne au
18. siecle (s. Bibl. '90, 3388) durch einen Preis von 1000 Fr. ausgezeichnet.
Von den beiden Preisen Th^rouanne erhielt den 1. zu 2000 Fr. J. Lair für
seine Biographie des Nie. Foucquet (s. Bibl. Nr. 867), den 2. zu 1500 Fr.
A. Luchaire für seine Gemeinden unter den Gapetingem (s. Bibl. '90, 186 d
u. Bd. V, 190). Die für Sitten-G. ausgesetzten Preise im Concours Montjon
vertheilten sich unter Gallieni, J. Lebarq, L, Lef^bvre (je 2000 Fr.),
Ch. Diehl, Rocheblave, MUe. Blaze de Bury und J. Rameau (je
1500 Fr.). Den Prix biennal für eine bedeutende Gesammtleistung im Betrag
von 20000 Fr. gedachte das Institut de France in diesem Jahre Fustel
deCoulanges zu übergeben: sein Tod kam dazwischen und veranlasste
den neuen Beschluss, die ganze Summe seiner Wittwe zu übermitteln. [841
Die Acad^mie des inscriptions ertheilte einen 1. Preis Gobert
P. Fournier für Le royaume d'Arles et de Yienne (s. Bibl. Nr. 1477 und
Bd. V, 876), einen 2. U. Robert fttr die G. und das BuUarium Calixt's IL
(s. Bibl. Nr. 1474). Den Preis Brunet erhielt H. Omont für. seinen Katalog
der Abschreiber Griechischer Mss. Femer wurden die von uns seiner Zeit
('89, 162) an letzter Stelle erwähnten zwei Aufgaben mit Erfolg gelöst und
zwar die über die Karolingischen Bibeltexte durch S. Berger, die über
die G, von Edessa durch R. Duval; ihnen wurde der Prix Bordin zu-
erkannt [842
Italien, Zum Andenken an die Wahl Gregorys des Grossen
vor 1300 Jahren hat die päpstliche Curie ein Preisausschreiben er-
lassen. Die Lösungen sind bis 1. Aug. 1894 einzusenden. Die 1. Aufgabe
lautet: Ueber den Einfluss des Pontificats des hl. Gregor auf bestimmte
Bisthümer im 7. und 8. Jh. ; die 2. betrifft seine Bedeutung für die Liturgie
und die 3. die von Johannes Diaconus beschriebenen Gemälde in Gregor's
Hause auf dem Colins. [848
Personalien. Akademien, Die Akademie der Wiss. in Berlin
wählte zu corresp. Mitgliedern die Professoren H. Usener in Bonn,
C. Wachsmuth in Leipzig, U. v. Wilamo witz-Möllendorff in
Leipzig, G. Eaibel in Strassburg, L. Wimmer in Kopenhagen. — Die
Wiener Akademie wählte Herrn v. Arneth zum fünften Maje zu ihrem
Präsidenten, femer Prof. E. Mühlbacher in Wien und H. Schuchardt
in Graz zu wirklichen Mitgliedern, Dr. K. Jirecek in Prag zum corresp.
Mitgliede. — Die Königl. Sachs. Ges. der Wissenschaften ernannte Prof.
Dr. Th. Schreiber in Leipzig zum ord. Mitgliede. — Dr. F. Li ehe r-
Deutisehe Zeitschr. f. Geschichte w. 1891. VI. i. 15
226 Nachrichten und Notizen Nr. 344—350.
mann in Berlin wurde von der Londoner Royal hist. societj zum correep.
Mitgliede ernannt. — Die Acad^mie fran9aiBe wählte W. Stokes in London
zum auswärtigen Mitgliede. Die Pariser Acadömie des sc. morales et polit
A. PoloYzov zu ihrem auswärtigen correspondirenden Mitgliede. — Prof.
P. Fredericq in Gent und Prof. G. Eurth in Lüttich sind zu Mitgliedern
der kgl. Belgischen Akademie ernannt [844
Universitäten, Reg.-R. Prof. J. v. Weiss in Graz trat mit dem
Hofrathstitel in den Ruhestand. Als sein Nachfolger wurde für G. d. MA.
Prof. A. Bussen aus Innsbruck berufen. Ernannt wurden femer Prof.
A. Bauer in Graz zum Ordinarius für alte G., Priv.-Doc. Dr. H. Swoboda
in Prag zum ao. Prof. der alten G., Dr. B. Pick aus Posen zum ao. Prof.
ffSa geschichÜ. Hilfswiss. in Zürich, F. A. Aulard zum Prof. f. Revol.-G.
an der facult6 des lettres zu Paris, Staatsrath Prof. A. Brückner, von
dessen Verabschiedung wir kürzlich berichteten , zum Prof. in Kasan , zu
seinem Nachfolger in Dorpat als ao. Prof. Priv.-Docent E. Schmnrlo in
Petersburg. Dr. J. Länczy, ord. Prof. an der Univ. Elausenburg, zum ord.
Prof. für G. des MA. in Budapest. Einen Ruf nach Königsberg erhielt Prof.
E. Bern heim in Greifswald. [845
Berufen wurden femer von Vertretern verwandter Wissenschaften:
Prof. A. V. Miaskowski in Wien nach Leipzig als Nachfolger Brentano's,
der Nat-Oekonom Dr. A. Backhaus aus 0£Fenbach als ao. Prof. nach
Göttingen, der Kirchenhistoriker Prof. N. Bonwetsch in Dorpat nach
Göttingen als Nachfolger Wagenmann's, Prof. Th. Zahn ebenfalls Theologe
nach Erlangen, Kaplan Dr. A. Weiss als ao. Prof. der K.-G. an die Univ. zu
Graz, Priv.-Doc. Dr. üeimbucher in München ebenfalls als Prof. d. K.-6.
ans Bamberger Lyceum, H. M. Gwatkin als Prof. d. K.-G. an Stelle
Greighton's in Cambridge, Dr. H. Holtzinger, bisher Prof. eztraordinarios
in Tübingen als ord. Prof. f. Kunst-G. an die techn. Hochschule zu Hannover.
Zum ord. Prof. f. Dt. Sprache und Lit. in Prag wurde der bisher. Extra-
ordinarius Prof. A. Sauer daselbst ernannt. Der Romanist Prof. A. Gaspary
wurde von Breslau nach Göttingen berufen, da Prof. K. Vollmöller sein
Lehramt niederlegt, um sich ganz wissenschaftl. Arbeiten zu widmen, ebenso
Priv.-Doc. Dr. A. Miodonski in Erakau als ord. Prof. der class. Philologie
nach Freiburg i. d. Schw., da Prof. K. Weyman seine Professur aus
Gesundheitsrücksichten aufgab. Die Professur für Indogerm. Sprachen in
Erlangen erhielt der Stud.-Lehrer u. Priv.-Doc. Dr. W. Geiger iu München.
Der Sanskritist Prof. Gubernatis am Istituto superiore zu Florenz wurde
an die üniv. Rom berafen, der Aegyptologe Ed. Naville in Genf zum ord.
Prof. an der dortigen Univ. ernannt. [846
Habilitirt haben sich fQr Geschichte: in Berlin Geh. Staatsarchivar
Dr. 0. Meinardus (mit einer Antrittsvorlesung Über Bedeutung der Hannov.
Thronfolge in England f. d. Europ. Staatensystem), in Bern Dr. K. Geiser
aus Langenthai (Diss. über Bemische Verfassung 1191-1471), in Marburg aufs
neue Dr. K. Wenck, dessen Üebersiedlung aus Halle wir früher erwähnten.
Femer habilitirten sich Dr. R. Hübner in Berlin für Rechtswiss., Dr. £.
V. Schwind in Wien für Dt. Recht, Dr. G. v. Mayr, Elsäss. Unterstaats-
secretär a. D., in Strassburg f. Nai-Oekonomie und Statistik, Dr. J. Pagel in
Personalien. 227
Berlin f. G. d. Medicin. — Unsere im vorigen Hefte (Nr. 158) über Dr. L&itz-
mann gebrachte Notiz ist dahin zu berichtigen, dass sich derselbe in Jena,
nicht Leipzig, habilitirte. — Niedergelegt hat sein Amt der Docent der Gr.
in Lausanne, A. Huc-Mazelet [847
Institute. Mit Leitung des Instituts für Oesterr. G. -Forschung wurde
an Stelle Hofrath Th. v. SickeFs Prof. H. y. Zeissberg in Wien betraut,
derselbe erhielt zugleich den Hof rathtitel. — Dr. E.Schellhass, bisher in
München bei Herausgabe der Dt. Reichstagsacten thätig, wurde zum 2. Assi-
stenten am Preuss. histor. Institut zu Rom ernannt, der frühere Secretär dieses
Instituts Geh.*R. Prof. Schottmüller zum vortragenden Rath im Gultns-
ministerium. — Dr. C. Merkel in Turin wurde zum Segretario deir Istituto
storico italiano in Rom ernannt. [848
Archive. Zum Präfect«n des Yatican. Geh. A. zu Rom wurde der
Augustmer-Eremiten*Pater Msgr. A. Ciasca ernannt. Dr. G. M. Jochner,
Secretär am Geh. Staats- A. zu München, ist zum Geh. Secrei&r ernannt
worden, Dr. K. Werner und Dr. F. X. GlasschrOder, Prakticanten am
Münch. Reichs-A. zum Secretär am Staats-A. resp. zum Ereis-A.*Secret&r zu
Speier. Vor kurzem wurde femer Ereisarchivar Dr. Fr. Heinrich in Nürn-
berg unter Verleihung des Titels Reichsarchivrath in den erbetenen Ruhestand
versetzt. An seine Stelle trat Ereisarchivar Dr. B. Petz, bisher in Bamberg.
Zum Ereisarchivar in Bamberg wurde Ereis-A.-Secretär J. Sebert'in Nürn-
berg befördert, Ereis-A. -Secretär Dr. A. Bauch von Amberg nach Nürnberg
versetzt und Reichs-A.-Prakticant Dr. A. Sperl in München zum Ereis-
A.-SecretAr in Amberg ernannt. Gleichzeitig wurde Reichs-A. -Secretär
S. Göbl in München als Nachfolger Schäffler's zum Ereis- Archivar in Würz-
bürg befördert, Ereis-A.-Secret&r F. Löher in München als Secretär ans
Reichsarchiv versetzt und zum Secretär am Ereis-A. Reich8-A.-Praktioant
Dr. J. Huggenberger ernannt. Dr. J. Weiss (bisher Prakticant am Geh.
Staats-A.) und Dr. J. Striedinger traten als Prakticanten am Münchener
Reichs-A. ein. — Dr. G. Liebe, bisher Hilfsarbeiter am Staats-A. zu Eoblenz
ist als A.-Assistent angestellt worden. •— Dr. F. W. £. Roth, der 1888 von
Darmstadt nach Wiesbaden als gräfl. Elz'scher Archivar und Bibliothekar
übersiedelte, hat diese Stellung niedergelegt [849
Bibliotheken. Oberbibl. Dr. W. Brambach in Eärlsruhe wurde
zum Hofrath, Bibl. Dr. G. Schröder in Schwerin zum Reg.-Rath ernannt.
— In Göttingen wurden als Gustoden angestellt Dr. W. Falckenheiner
bisher Hilfsarbeiter in Marburg, und Dr. A. Roquette, bisher Assistent
an der Egl. Bibl. zu Berlin. An dieser wurden die Gustoden Dr. Joh.
Müller und Dr. H. Meisner zu Bibliothekaren, Dr. E. Eagelmacher,
bisher Assistent, zum £[ilfscustos ernannt. Ausserdem trat dort Dr. A. Hortz-
schansky als EQlfsarbeiter ein, bisher in gleicher Stellung in Halle, wo
Dr. W. Schnitze zum etatsmäss. Hilfsarbeiter aufrückte. Bei der üniv.-
Bibl. zu Marburg ist Dr. E. Eochendörffer zum Gustos ernannt, bisher
in gleicher Eigenschaft zu Eiel; ebenda trat Dr. G. Sapper als Volontär ein.
Zum Gustos in Eiel wurde Dr. G. Nörrenberg, bisher Assistent an der kgl.
Bibliothek zu Berlin, befördert An der Berliner Üniv.-Bibl. erhielt Dr. A.
Wolf stieg, bisher Assistent, die neuerrichtete 4. Gustodenstelle, während Leo
228 Nachrichten und Notizen Nr. 350—356.
Gregorovius als ao. Hilfsarbeiter aufgenommen wurde. — Bibliothekar Dr.
W. Velke wurde zum Oberbibliothekar an der Mainzer Stadtbibl. ernannt,
Dr.E. Reicke aus Königsberg an der Stadtbibl. zu Nürnberg angestellt, ebenso
Dr. Ludw. Böck als Amanuensis an der städt. Bibliothek zu Wien. [850
Museen, Dr. A. v. Essen wein, Director des German. National-
moseums zu Nürnberg, hat sein Amt niedergelegt und siedelt nach Baden-
Baden über. Die Direction des StädeFschen Instituts in Frankfurt a. M.
wird mit dem Weggang H. Thode's (1. October) getheilt und zwar wird
Dr. H. Weizsäcker, bisher Assistent am Berliner Museum, Vorstand der
Gemälde- und Handzeichnungssanmilung , Dr. H. Fall mann in Frankfurt
Vorstand der Kupferstichsammlung und der Bibliothek. In Cassel ist die
Leitung des Museums dem Director der dort. Gemäldegalerie Dr. 0. Eisen-
mann mit Übertragen worden. — An die Stelle des verstorbenen Directors
des Kieler Mus. vaterl. Alterthh., Prof. Handelmann, trat Fräulein Johanna
Mestorf, bisher Custos daselbst. Zum Assistenten beim Germ. Nat.- Museum
zu Nürnberg ist Dr. J. R. Dieterich aus Eckelshaasen, zum Hilfsarbeiter
bei der Bibliothek des nämlichen Institutes ist Dr. F. Fuhse aus Wolfen-
büttel ernannt. — Priv.-Doc. Dr. Fried r. Leitschuh in Strassburg
übernahm einstweilen provisorisch die Vorstandschaft des Nordböhm. Kunst-
gewerbe-Mus. in Reichenberg. [851
Schulen. Prof. Dr. Fr. Koldewey, bisher Director des Realgym-
nasiums zu Braunschweig, ist zum Director des dortigen Gymnasium Mar-
tino-Katharineum ernannt. — Der Rector der Realschule zu Landsberg a. L.^
Dr. J. B. Kr allinger, wurde als Professor am Realgymn. zu München
angestellt. — OberL Dr. R. Damus am städt. Realgymn. St. Petri zu
Danzig wurde an das städt. Gymn. daselbst versetzt. — Oberl. Dr. G. W achen-
feld in Hersfeld erhielt den Prof .-Titel. — Zu Oberlehrern wurden befördert:
Dr. M. Wedemann in Magdeburg, Dr. W. Votsch in Gera und Gymn.-L.
G. Kniffler in Düsseldorf, letzterer unter gleichzeitiger Versetzung nach
Münstereifel. — Als ordentliche Lehrer wurden angestellt die Hilfislefarer
Dr. Buzello in Magdeburg und Dr. Wigger in Warendorf. [852
Todesfftlle« Deutschland mit Oesterreich und Schweiz. Am
15. Juni starb in Bonn, 58 J. alt, der dortige Üniv.-Prof. Dr. A. Birling'er,
bekannter Germanist, Herausgeber der «Alemannia' und Verf. einer Reihe
von Werken, die zumeist die Volkskunde seiner Schwab. Heimath zum
Gegenstande haben. Zuletzt erschien: , Rechtsrheinisches Alemannien*.
(Stuttg. 1890.) — Am 31. August, 86 J. alt, Prof. Dr. J. Classen, einst
zu Bonn in nahen Beziehungen zu Niebuhr, dessen Andenken er in einer
1885 erschienenen Schrift (Gotha, Perthes) feierte, dann am Gymn. zu Lübeck.
Gymn.- Director in Frankfurt und schliesslich in Hamburg. Neben rein
philolog. Arbeiten verö£Fentlichte er zwei schulgeschichtliche Abhandlungen
und eine werthvoUe Ausgabe des Thukydides (Berlin 1862-73). — Am
21. Juli zu Augsburg, 72 J. alt, der fürstl. Fugger'sche A.-Rath Dr. Fr. Dobel.
Verfasser von ,Menuningen im Ref. -Zeitalter* (1877-78). — Mitte Mai in
Wernigerode Gerichtsrath Dr. R. Elvers, der hier als Verf. einer Biographie
Prof. V. A. Huber's zu erwähnen ist — Am 2. Mai in Blasewitz, 74 J. alt, der
Personalien, Todesfälle. 229
Politiker Dr. E. Frantz, Verf. von: Naturlehre des Staates (Lpz. 1870), und
Weltpolitik unter besd. Bezugnahme auf Deutschld. (Chemnitz 1882-83). [853
Am 7. Sept. in München, 74 J. alt, Dr. H. Grätz, Honorar-Prof. zu
Breslau, Verf. einer Geschichte der Juden von d. alt. Zeiten bis zur Gegen-
wart (11 Bde. 3. Aufl. 1879), femer einer volksthümlichen G. der Juden
(3 Bde. 1877).— Am 17. April in Wien, 53 J. alt, A. Grenser, verdienter
Heraldiker, dem man ein «Adressbuch für Freunde der Münz-, Siegel- und
Wappenkunde" (Frankf. 1884) verdankt. Sein letztes Werk betraf „Zunft-
wappen und Handwerkerinsignien" (Frankf. 1889). — Am 23. August in
Tübingen, 69 J. alt, Dr. W. L. Holland, ao. Prof. d. Roman. Philol. in
Tübingen, Verf. zahlreicher literarhist. Studien und Herausgeber der Briefe
der Herzogin Elis. Charlotte v. Orleans (1867-81) ; die Franz. Uebersetzung
dieser Briefsammlung erwähnten wir kürzlich in Bibliogr. Nr. 880. [854
Mitte Juni verunglückte bei einer Pilatusbesteigung der Schriftsteller
Dr. K. V. Ealckstein aus Berlin, 46 J. alt, ehemals Priv.-Doc. zu Königs-
berg. Seine Studien betrafen die G. Frankreichs unter den Capetingem
(G. des Französ. Eönigth. unt. d. Capetingem, Bd. I. Lpz. 1877), daneben
widmete er sich bibliographisch. Arbeiten bei den JBG und bei dem Berliner
bibliograph. Institut. — Am 22. Mai in Bonn, 47 J. alt, der Züricher Priv -
Doc. Dr. G. Kinkel, Philolog und Kunsthistoriker. Er verfasste meist
kleinere populäre Aufsätze über mannigfache Gegenstände, besd. antike und
Englische Eunst- u. Cultur-G. — Am 13. Mai in Wallerstein, 82 J. alt,
Dr. W. Löffelholz v. Eolberg, Vorstand des fBrstl. Oettingen-Waller-
stein'schen A.'s, Verf. von: ^Oettingiana' (Nördlingen 1883) und mehreren
Aufsätzen in histor. Zeitschriften. — Am 11. Juni in Würzburg, 30 J. alt, ,
der dortige Priv.-Doc. der G. Dr. M. Maurer, dem wir zwei Studien über
Calixt II. (1886 und 1889) verda^ken. — Am 6. Sept. in Eopenhagen, 82 J.
alt, Etatsrath Prof. Dr. E. L. Müller, Museumsdirector daselbst, Verf. von
Arbeiten über Thrak. u. Makedon. Münzwesen, sowie einer Numismatique
de ranc. Afrique (4 Bde. Eopenh. 1860-74). [355
Am S.Juli in Würzburg, 54 J. alt, Reichs- A.-Rath Dr. A. Schäffler,
Priv.-Doc. an d. Univ. Würzburg, längere JJ. Mitarbeiter an den Dt. Reichs-
tagsacten. Neben kleineren Abhandlungen von ihm ist zu erwähnen eine
G. d. Bauemkrieges in Ostfranken (Würzburg 1876) ; Oberbaier. Land- Verf.
im J. 1705 (Würzburg 1880); Entwicklgs.-G. d. Stadt Würzburg (Ebd. 1880);
Legende vom hl. Eilian (Ebd. 1889). — Am 16. Sept. in Stift Ebemsdorf, 68 J.
alt, der Benedictinerpater Prof. B. Sehr oll, Eämtnerischer Historiograph,
Hrsg. eines Urkk.buches von Stift St. Paul in Eämten (Wien 1876) und ver-
schiedener Aufzeichnungen localer Natur. — Am 17. Aug. Domcapitular Dr. F.
X. Schulte in Paderbom, Verf. kirchl. Leitfäden, einer G. d. Culturkampfes
u. einer Studie üb. die Doppelehe Philipp's von Hessen. — Am 6. Juli in
Halle, 78 J. alt, Landesökonomierath Dr. R. Stadelmann, Verf. wichtiger
G.- Werke: Friedrich d. Gr. in s. Thätigkeit für d. Landbau Preussens
(Berl. 1876); Preussens Eönige in ihrer Thätigkeit für die Landescultur
(Lpz. 1878-87); Aus der Reg.-Thätigkeit Friedrich's d. Gr. (Halle 1890). -
Am 18. Juni in Eönigsberg, 48 J. alt, Dr. 0. Tischler, Vorstand des Ost-
preuss. Prov.-Museums, Autorität auf d. Gebiete prähist. Forschung. [850
230 Nachrichten und Notizen Nr. 357—363.
Am 18. August in Leipzig, 65 J. alt, Geh. Hofrath Prof. Dr. Georg
Voigt. In Königsberg als Sohn des Historikers Joh. Voigt geboren, machte
er sich durch den 1. Bd. seines Enea Silvio (1856) frtth einen Namen, wurde
1858 als Honorarprofessor nach München berufen und dort fQr die Heraus-
gabe der Dt. Reichstagsacten gewonnen, bald aber schon nach Rostock und
von dort 1866 nach Leipzig berufen. Seine Werke behandeln vornehmlich
die G. d. 15. u. 16. Jh.: Enea Silvio Piccolomini (Berl. 1856-63); Wieder-
belebung des class. Alth. (1859. 2. Aufl. Berl. 1880-81); Denkwürdigkeiten
des Jord. von Giano (Lpz. 1870); G.-Schreibung üb. den Schmalkald. Kri^
(Lpz. 1874); Moritz von Sachsen (Lpz. 1876). Von ihnen gehört besonders
auch der Enea Silvio zu den Büchern, die nicht leicht veralten, da sie mit
umfassendem Quellenstudium eine geistige Beherrschung des Gegenstandes,
mit feiner Beobachtung eine anziehende Darstellung verbinden. Von der
Wiederbelebung d. class. Alth. soll eine 3. Aufl. vorbereitet sein. [857
Am 28. Febr., 68 J. alt, der Münzforscher H. Walte in Hannover,
Herausgeber des numism.-sphragist. Anzeigers und Verf. kleinerer Abhh. zur
Münzkde. — Am 15. April in Frauenburg, 69 J. alt, der dortige Domvicar
Dr. C. Wölky, Herausgeber eines Urkk.-Buche8 des Bisthums Kulm (Danzig
1884), sowie anderer Qn. zur G. seiner engeren Heimath. — Am 14. April
in Brixen, 60 J. alt, Prof. Jos. /ingerle, Gulturhistoriker, Sammler von
Märchen, Gebräuchen u. dergl. aus Tirol. [858
Holland, England , Nordamerika, Im Juli A. G. Ewald,
thätig beim Record Office zu London und zwar besds. in Herausgabe des
Galendar of the French roUs. Er verfasste ein 2bändige8 Werk über A.
Sidney (Lond. 1873), ein Buch über R. Walpole (Lond. 1878) u. anderes,
zuletzt eine Schrift «Paper and parchment" (Lond. 1891). — Am 81. Mftrz
in Cambridge der Archäolog u. Numismatiker S. S. Lewis, als Bibliothekar
des Corpus Christi College der üniv. Cambridge vielen festländischen
Forschem durch seine GeföUigkeit in warmer Erinnerung. — Im Juni in
New- York, 78 J. alt, B. J. Lossing, hervorragender Amerikanischer Histo-
riker^ dessen meist populär gehaltene Werke fast alle der G. d. Vereinigten
Staaten, ihres ünabhängigkeitskampfes und ihrer hervorragenden Männer
galten. — Am 25. Juni in Hollandroad, 74 J. alt, der Engl. Geograph R.
H. Major, bis 1880 dem Directorium des British Museum angehOrig. Er
lieferte 1849 eine üebersetzung der Briefe des Oolumbus und verfasste
wichtigere Werke zur Entdeckungs-G. des 15. und 16. Jhs. — Femer, 84 J.
alt, der Geldrische Historiker L. A. J. W. Sloet van den Beele. Sein
Hauptwerk war ein Oorkondenboek van Gelre en Zutphen tot 1288 (2 Bde.
'sHage 1872-76); voraus ging: B^dragen tot de kennis van Gelderland
(Amhem 1852-55). Sein Buch: De dieren in het Germaansche volksgeloof
('s Hage 1887) erwähnten wir in Bibliographie '90, 2147. [859
Frankreich u. Belgien, Am 16. März in Paris, 75 J. alt, der
Schriftsteller L. Aubineau, Verf. histor. Arbeiten kathol. Tendenz, meist
zur G. d. 17. u. 18. Jh. (üb. Aufhebung des Edicts von Nantes. 1879). —
Am 15. Juni in Paris, 76 J. alt, Ph. E. J. M. d'Auriac, Bibliothekar an
der Nat.-Bibl. Er schrieb neben minder Wichtigem: Louis Philippe, prince
et roi (1843); Capitaine-Lieutenant d'Artagnan (2 Bde. 1847); Hist. de ranc.
Todesf&Ue. 231
caih^drale d'Alby (1858); Eist, anecdotiqae de rindüstrie fran^aise (1861);
B^volation des ^tats du Portugal en faveur du roi D. Jean IV. (1883). — Am
28. Aug. in PariB, 86 J. alt, der .ehem. Senator A. J. Dumesnil, Verf. einer
Hist des plus c^löbres amateurs fran9ai8 (Paris 1856-68); Hist. de Sixte Y.
(Paris 1869); Hist de Julius II. (Paris 1878). — Kürzlich A. Dupuy, 55 J. alt,
Prof. an der Akademie zu Rennes, verdienter Localforscher, dessen Arbeiten,
z. 6. Hist. de la r^union de la Bretagne k la France (2 Bde. 1881) in wei-
teren £[reisen anregend wirkten. — Am 10. März 0. Gauban, von dem in
den letzten Jahren (1888-91) histor. Studien, z. Th. zur Bevol.-G. erschienen.
— Am 26. Mai A. Joubert, verdienter Localforscher, dessen sehr zahlreiche
Arbeiten vorwiegend Aivjou u. Maine, besds. im 14. u. 15. Jh., behsuidelten,
so u. a. Les invasions anglaises (1872); Etudes sur la vie priv^ (1884); La
vie agricole (1886); Docc. pour servir k Thist. de la gueire de 100 ans
(1890), auch eine Hist. de Mesnil (1888). [800
Im Mai, 79 J. alt, General Ch. P. V. Pajol. Er schrieb ausser einer
dbändigen Biographie seines Vaters und Memoiren über sein eigenes Leben
auch eine Abhandlung über General Kleber, sowie ein weitscfaichtiges Werk
über die Kriege Ludwig's XV. (7 Bde 1881-85). — Am 7. April M. Quantin,
ehemals Archivar des Dep. Tonne. Der G. dieser Landschaft ist auch die
Mehrzahl seiner Arbeiten gewidmet, so vor allem sein Gartulaire g^n^ral
du d^art. de ITonne, von dem 8 Bde. erschienen (Auxerre 1854 ff.). Er
edirte daneben Französ. Annalen werke; ein Dictionnaire ndsonnö diplo-
matique erschien von ihm bereits 1846. — Im August in Löwen, 76 J. alt,
J. J. Thonissen, früher Prof. der Rechte an der dortigen Universität.
Seine Schriften haben zum Theil Verfassungsfragen des Alterthums zum
Gegenstande, daneben erschien La Belgique sous le rdgne de Leopold I.
(4 Bde. Liöge 1855-58); La Constitution Beige (Bruzelles 1876); L'organi-
sation judiciaire etc. de la loi Salique (Brux. 1882) u. a. Gesammelte
Schriften (öcrits) gab er in den JJ. 1860-70 heraus. — Am 20. Mai, 64 J.
alt> J. J. Weiss, Prof. d. Lit-G. in Aix, dann der G. in D\jon, zuletzt jour-
nalistisch thätig. . [861
Italien. Ende Juli, 66 J. alt, 0. Albicini, Prof. d. Staatsrechtes
an der Universität Bologna und ehem. Staatsmann, Verf. einer Reihe histor.
Studien, u. a. über Guicciardini und Macchiavelli. Sehr gefordert durch
ihn ist besonders die Bologneser G.-Forschung. ,11 govemo viscontea in
Bologna" erschien 1888-84. — Am 11. Mai, 70 J. alt, der Jesuit G. Bru-
nengo, Mitherausgeber der «Civiltä. cattolica*' und Verf. verschiedener krit.
Abhandlungen zur G. des MA. ,11 principato di Garlomagno' (1864-66). —
Anfang 1891 A. Buzzati, Italien. Localforscher, Verf. einer Bibliografia
Bellunese (Venezia 1890). — Am 20. Mai in Turin, 83 J. alt, der Sans-
kritist G. Gorresio, Präfect der dortigen Biblioteca nazionale; er hinter-
lässt bedeutendere Materialien zu einer G. d. Arischen Volksstämme. [802
Buasland, Griechenland. Am 1. Juni in Petersburg, 60 J. alt,
der Jurist J. Andr^evskij, Prof. au der dortigen Universität und eine
Zeit lang Rector. Er schrieb ein Buch über Rechte der Ausländer in Russ-
land bis zum 15. Jh. (1855); femer über Vicekönige, Vojvoden und Statt-
balter (1864). Neuerdings begann unter seiner Leitung eine Russ. üeber-
232 Nachrichten und Notizen Nr. 363—369.
Setzung dee Brockhaus'schen Gonyers.-Lexikons zu erscheinen. — Bereits Mai
1890 in Moskau G. Karpov , Prof. der Ruse. G. in Charkov. — Am 26. April
in Athen, 76 J. alt, C. Paparrhigopulos, Prof. der G. in Athen und
Verf. umfeuigreicher Werke, besonders 'lotoptx&l kpötr^^Laxtlai (2 Bde. 1858 u.
1890) und 'laxopia xoö TAX-rivtxoö fe'voü(; (5 Bde. 2 Aufl. 1885-87). Letzteres
Werk erschien auch in FranzÖs. Uebersetzung. [803
Berichtignng« In meiner im 5. Bande dieser Zeitschrift S. 361 ff.
veröffentlichten kl. Mitth. : „Die Lossagung des Bischofs Eusebius y. Angers
u. s. w." habe ich auf S. 364 f. irrthümlicherweise angenommen, dass die
Römische Synode des Jahres 1079, welche Berengar^s Lehre endgültig ver-
worfen hat, zu Ostern (24. März) gehalten worden sei, während diese Synode
im Februar 1079 stattgefunden hat und am 11. dieses Monats eröffiaet
wurde. Es ist daher in meinen Ausführungen, die im Uebrigen ganz un-
berührt bleiben, überall statt Ostern und d. 24. März der 11. Februar ein-
zusetzen. W. Bröcking. [364
Entgegnung« In Nr. 15 der Göttingischen Gelehrten Anzeigen 1891,
S. 575, findet sich eine von der kgl. Gesellschaft der Wissenschaften in
Göttingen erlassene Erklärung in Betreff meiner in Nr. 9 eben dieser Zeit-
schrift enthaltenen Besprechung der bis jetzt erschienenen Theile des Zürcher
Urkundenbuches. Diese Erklärung nöthigt mich zu folgenden Bemerkungen,
für die ich nothgedrungen die Dt. Z. f. Geschichtswissenschaft in Ansprach
nehmen muss, da mir in den GGA selbst das Wort abgeschnitten ist; ein
Verfahren, auf das ich am Schlüsse zurückkomme. [865
Zu 1. Wer unbefangen meine Besprechung liest, wird ersehen, wo
ich Wünsche äussere und wo ich Forderungen stelle bezw. Tadel aus-
spreche. Die Berechtigung, ersteres zu thun, wird einem Referenten Niemand
bestreiten; Forderungen habe ich nur gestellt in Betreff solcher Punkte, welche
innerhalb der von den Herausgebern selbst , gesteckten Grenzen ihrer Auf-
gabe** liegen, und hierzu war ich sowohl berechtigt als verpflichtet. Die
Forderung der Aufnahme der Kiburger Urkunden gründete sich auf Art 4
des Programms des Zürcher ÜB. („Aufnahme, sei es durch vollständigen
Abdruck, sei es durch Regest, finden somit: a) alle Urkunden, welche
einen innerhalb der heutigen Grenzen des Cantons Zürich gelegenen Ort oder
eine in diesem Gebiete bestehende Regierung, Herrschaft, Corporation,
Person etc. betreffen, auch wenn die Urkunden von auswärtigen Regie-
rungen, Klöstern, Personen etc. ausgestellt sind; b) alle Urkunden, welche
von weltlichen oder geistlichen Obrigkeiten, Corporationen , Personen etc
ausgestellt sind, die ihren Sitz innerhalb des Gebietes des heutigen Gantons
haben, auch wenn die Urkunden ausserhalb des Cantons gelegene Orte,
Regierungen, Personen etc. betreffen.*) — Die Forderung der Aufnahme von
Verweisen auf Regesten werke gründet sich auf § 56 des Redactionspliuies
(„endlich sind in möglichster Vollständigkeit die Drucke anzugeben, welche
die Urkunde vollständig oder in Regesten mittheilen*). — Die Forderung
der Derivation der älteren Drucke gründet sich auf denselben § 56 («dabei
ist die Abhängigkeit der einen Ueberlieferungsform von der andern anzu-
geben«). — [B66
Entgegnung (Wackemagel). 233
Zn 2. Ich räume ein, dass von den vermiBsten Stücken Nr. 1 wirklich
unter Nr. 174 mitgetheilt ist und dass Nr. 17 das Aargauische Böbikon
betrifft. — Dagegen betrifft Nr. 10 den Sanblasianischen Propst im Zürich-
gau ; wenn dieser auch, wie mir wohl bekannt ist, auf Aargauischem Boden
seinen Sitz hatte, so war um der Nennimg des Zürichgaus willen die Urkunde
in irgend einer Form aufzunehmen. — Nr. 2— 4 sind Urkunden von Otto I.
und Otto II. über Pfäffikon im Ganton Zürich; die Behauptung der Gesell
Schaft, dass Sickel diese Stücke dem Canton Schwyz zuweise, trifft für die
in Betracht kommende Stelle, nämlich die Edition in den Diplomata, nicht
zn, ebenso wenig für SickeFs Schrift über Eaiserurkk. in der Schweiz ; aber
wenn jene Behauptung betr. Sickel auch wahr wäre, so wäre damit die
Auslassung dieser Stücke keineswegs entschuldigt; denn die Herausgeber
des Zürcher ÜB werden sich doch nicht bei Sickel Rathes eiholen müssen,
welche Urkunden ihren Canton betreffen und welche nicht. — Meine Be-
merkung, dass das im Zürcher ÜB angewendete Verfahren bei Wiedergabe
der Deutschen Eigennamen ein unrichtiges sei, wird als zutreffend bezeichnet,
aber mit dem Hinweis beseitigt, dass das Zürcher ÜB jenes Verfahren mit
sehr berühmten Herausgebern theile; diese Gegenüberstellung der «sachlichen
RiGhtigkeit** und der , Berühmtheit" klingt im Munde einer Societät der
Wissenschaften erstaunlich. — In Nr. 235 sind die Worte .Forte adhuo —
inscriptione* und ,Haec raptim — excerpsimus" nicht etwa in die Anmerkung
verwiesen, sondern stehen im fortlaufenden Text, sind gleich behandelt wie
die zwischen Anführungszeichen stehende Fürbitte Bemo's selbst; mein Vor-
wurf, dass ein Stück Text Mabillon's als Theil der Urkunde behandelt sei,
ist also nicht «völlig unbegründet' . — Es ist übrigens bemerkenswerth, dass
die Gesellschaft nur diese wenigen gemachten Ausstellungen hervorhebt und
die übrigen zahlreichen und zum Theil sehr wesentlichen Berichtigungen imd
Ergänzungen, welche meine Besprechung enthält, nicht erwähnt, offenbar
desswegen, weil sie diese als zutreffend hätte anerkennen müssen und damit
in die Lage gekommen wäre, ihr allgemeines Urtheil über das Buch weniger
«wohlwollend' zu fassen als in der Erklärung geschehen ist. [867
Zu 8. Von 16 Seiten fallen nicht 6^^, sondern 47« ausschliesslich
auf das Register, da die zwei Seiten «Berichtigungen' auch den Anmerkungen
gelten. Die Bemerkung der Gesellschaft über die Qualität des Registers
fuBst auf ganz allgemeinen Eindrücken und ist für jeden, welcher das
Buch ernsthaft benützt, belanglos. Wenn aber die Gesellschaft mir vor-
wirft, dass ich unberechtigt fordere, es hätten alle Heiligennamen in Dati-
rungen, sowie sonstige formelhaft auftretende Namen, wie Christus, Maria
u. s. w.^ Aufnahme finden sollen, so kann sie mit diesem Vorwurf nur bei
Solchen Eindruck machen, welche meine Recension oberflächlich oder gar
nicht gelesen haben; ich habe verlangt, dass, da nun einmal angefangen
worden sei, solche Namen ins Register aufzunehmen, dies auch mit Voll-
ständigkeit geschehe; diese Vollständigkeit fehlt, und meine Rüge war daher
vollauf berechtigt. [368
Zu 4. Zum Schlüsse muss ich über die ganze Form des von der Ge-
sellschaft gegen mich geübten Verfahrens öffentlich Beschwerde führen.
Sie hat sich in eine Sache hineingedrängt, welche sie gar nicht berührt
234 Nachrichten und Notizen Nr. 869. — Antiquarische Kataloge.
Sie gibt Über eine Besprechung, welche sie selbst s. Z. „mit Vergnügen*
in ihr kritisches Journal aufgenommen hat, und über das besprochene Buch
ein ürtheil ab, ohne hierzu berufen und legitimirt zu sein. Sie stellt den
Grundsatz auf, in den Göttingischen Gelehrten Anzeigen der Polemik zwi-
schen Verfasser und Recensent keinen Raum zu geben, und führt nun die
Polemik auf Umwegen und in einer Weise ein, welche einseitig ist und
dem angegriffenen Recensenten die Antwort am richtigen Orte unmöglich
macht (denn die Redaction der GGA hat mir nun die Aufnahme einer
Entgegnung verweigert); sie identificirt sich mit den Herausgebern des
besprochenen Werkes. Dieses Verfahren ist ein unerhörtes und verdient
im Interesse der literarischen Kritik mit aller Bestimmtheit zurückgewiesen
zu werden. [869
Basel. Rudolf Wackernagel.
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.
J. Baer, Frankfurt a. M. Kat. 276:
L'hist. etc. de TEspagne et du Por-
tugal. 1166 Nrr. — 278: Socialwissen-
schaft. 1157 Nrr. — Anz. 418 u. 414:
Miscellanea (meist Gesch.). 1157 u.
267 Nrr.
A.Blazek, Frankfurt a. M. Kat.1:
Meist Gesch. (405 Nrr.)
E. Garlebach, Heidelberg. Kat.
182: G. u. Geogr. (besds. Baden u.
Rheinpfalz). 383 Nrr. — 183: AUg.
G., Europa u. Alte G. 896 Nrr.
O.Deistung, Rudolstadt. Kat 76:
Gesch. u. Hilfswiss. 1718 Nrr.
Dittmer'sche Buchh. (Lübcke &
Hartmann) , Lübeck. Kat. 4 : Kunst,
Lit., Gesch. 1520 Nrr.
Freiesleben, Strassburg. Kat.lO:
Profan-G. 1548 Nrr.
Ch. Gr&ger, Halle. Verz. 250:
Gesch. u. Hüfswiss. 1584 Nrr.
Heinrich & Kemke, Berlin.
Verz. 26 : Nat.-Oekonomie u. Statistik.
430 Nrr.
J. Hess, Ellwangen. Kat. 33: Ghoix
d^ouvrages rares etc. 268 Nrr.
W. Jacobsohn, Breslau: Kat. 105
(darin 12 p. Gesch.)
S. Ken de, Wien. Kat. 7: Seltene
Werke : Astronomie, Bibeln, Bohemica
etc. 353 Nrr.
W. Koch, Königsberg, bereitet e.
Kat d. V. ihm erworbenen Bibliothek
Prof. Bujack^s (besds. Prussica) vor.
K. F. Köhler, Berlin. Kat 17:
G., Geogr. etc. 650 Nrr.
Kubasta & Voigt, Wien. Anz.
48: Cultur- u. Sitten-G. 60 p.
G.Lau, München. Kat 16: Städte-
ansichten etc. 1398 Nrr.
A. Liesching, Stutt^rt Kat.56:
Gesch. u. Württembergica. 71 p.
E. Martelli, Bologna. Nr. 1:
Storia, numismatica etc. 1000 Nrr.
A. diMauro, Vermischtes (darin
viel Gesch.) 598 Nrr.
P. Neubner,Köln. Kat32:Dtid.
im MA. 1811 Nrr.
L. S. Olschki, Venedig. Cat 26:
Hist. univ. 574 Nrr.
Otto, Erfurt. Kat 432: Vermischtes
(meist Gesch.) 708 Nrr.
A. Picard , Paris. Cat 53: Varia
(meist Gesch.) 1133 Nrr.
E. Sarasino, Modena. Cat 8:
Storia etc. 39 p.
H.W.Schmidt, Halle. Kat 568:
Russland, Polen, Livland etc. 1902 Nrr.
R. Siebert, Berlin. Kat 207: Dt
Städte- u. Orts-G. 2048 Nrr.
J. A. Stargardt Berlin. Kat 183:
Bibl. geneal.-herald.-diplomatica III.
710 Nrr.
K. Th. Völcker, Frankfurt a.M.
Kat 181: St&dteansichten. 1999 Nrr.
Humboldt's nnd Ranke's Ideenlehre.
Von
Richard Fester.
Wie sich Ranke zu der philosophischen Bewegung seiner
Jugend- und Mannesjahre gestellt hat, wäre noch vor einiger
Zeit nicht so leicht zu sagen gewesen. Als er nach Berlin be-
rufen wurde, herrschte dort allgewaltig die Hegersche Philo-
sophie, und wir Jüngeren namentlich liebten es, uns den Meister
der Universalgeschichte in ausgesprochenem Gegensatz zu einer
Philosophie zu denken, deren Anhängerschaft mit einer wissen-
schaftlichen Ansicht der Vergangenheit unvereinbar schien. Hat
es an sich schon den grössten Reiz, einen Einblick in die Ge-
dankenwerkstatt eines Gelehrten von Ranke's Bedeutung zu ge-
winnen, so war das Bedürfniss nach klarer Einsicht gerade hier,
wo es sich um einen Führer der Geisteswissenschaften handelte,
doppelt berechtigt. In Ranke's Entwicklungsgang, sagten wir
uns, müsse sich der geistige Process deutlich verfolgen lassen,
der zur üeberwindung des HegePschen Systems und zur üppigen
Entfaltung der Erfahrungswissenschaften geführt hat. Allein so
lebhaft wir dies auch bei der Leetüre seiner Werke empfanden, so
wäre es doch schwer gefallen, diesem Gefühle angemessenen Aus-
druck zu leihen.
Wer hätte nun da die reichen Gaben aus Ranke's Nach-
lass, mit denen uns Dove beschenkte, nicht mit der reinsten Be-
friedigung entgegengenommen, um so mehr, als Dove selbst in
seiner köstlichen Biographie des grossen Historikers die Führung
in die Gedankenwelt desselben übernahm. Vor allem der Forscher,
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw« 1891. VI. 2. IQ
286 R. Fester.
welcher vor Jahren „die Geschichtswissenschaft in Hauptrich-
tungen und Aufgaben** geschildert hatte, konnte jetzt erst daran
denken, seiner Würdigung Schlosser's und Dahlmann's eine um-
fassende Charakteristik Ranke's folgen zu/ lassen ^, und er fand
in der Ideenlehre desselben den „ dünnen Faden, der Ranke mit
der Philosophie verknüpfte", aber in einer Ideenlehre, welche mit
derjenigen Wilhelm v. Humboldt's nicht mehr wie den Namen
gemein habe.
Auch Aufsätze haben zuweilen ihre Geschichte. Lorenz hat
ganz Recht, dass sich die Abhandlung ,,über die Aufgabe des
Geschichtschreibers" noch immer bei den Historikern eines
gleichsam kanonischen Ansehens erfreue. Aber auf der anderen
Seite haben sich schon frühzeitig gewichtige Stimmen gegen
Humboldt's Theorie vernehmen lassen. Der Erste, der mancherlei
auszusetzen hatte, war Wilhelm's eigener Bruder^. Der Ver-
fasser des „Kosmos" musste zwar anerkennen, dass die Voraus-
setzung einer göttlichen Weltregierung „den urältesten in allen
Sprachen ausgesprochenen Gefühlen der Menschheit analog" sei,
aber mehr wie den Commentar dieses dumpfen Gefühls wollte
er in jener Voraussetzung nicht sehen und erinnerte an den
Physiologen, der sich willkürlich sogenannte Lebenskräfte schaffe,
bloss weil seine Kenntniss der physischen Naturkräfte zur Er-
klärung organischer Erscheinungen nicht ausreiche.
Vom Standpunkte der neuen Wissenschaft der Völkerpsycho-
logie kam dann Lazarus ^ zu der Erkenntniss, dass W. y. Hum-
boldt's Versuch, Speculation und Erfahrung zu versöhnen, scheitern
musste, weil derselbe der Wissenschaft nicht mächtig war, welche
die concreten Erscheinungen „der Erfahrung in ihre Elemente
und Processe zerlegt", um von dieser Grundlage aus zu Gesetzen
vorzudringen. Lorenz endlich (S. 63) erklärt sich den Umstand,
dass „selbst die gewandtesten Gedankenbrecher", welche neuer-
dings über dieses Thema geschrieben hätten, keine Einigkeit er-
* Ottokar Lorenz, Die Geschichtswissenschaft in Hauptrichtangen
und Aufgaben kritisch erörtert. Theil 2: L. v. Ranke. Die Generationen-
lehre und der Geschichtsunterricht. (Vgl. Bibliographie Nr. 2005.)
* An Varnhagen van Ense. Berlin 10. Mai 1837. S. 39 der 2. Aufl.
des Briefwechsels.
^ üeber die Ideen in der Geschichte. Zeitschrift far Völkerpsycho-
logie. 3 (1865), 385-486.
Humboldt's und Ranke's Ideenlelire. 237
zielten, dadurch dass zur Bestimmung der Ideen Humboldt's
„ein erhjßbliches Mass von allgemeiner BegriflFsentwicklung ge-
höre", und findet dann seinerseits, dass die Ideenlehre sich in
nichts von der aprioristischen Geschichtsphilosophie eines Fichte
oder Hegel unterscheide. Auf der einen Seite erachtet er es
zwar für ein Glück, dass Ranke die Fühlung mit der Philosophie
seiner Zeit nicht verloren habe, aber andererseits protestirt er
doch zugleich so energisch gegen jede nur irgendwie an meta-
physische Speculationen erinnernde Lehre, dass man darin fast
ein Zugest'ändniss an die von ihm aufs heftigste bekämpfte kri-
tisch-scholastische Richtung der neueren Geschichtswissenschaft
vermuthen möchte, wenn er sich nicht bereits 1860 in Toma-
schek's Preisschrift über Schiller im Sinne Alexander v. Hum-
boldt's ausgesprochen hätte.
Ein wissenschaftliches Programm, das nicht zu endlosen
Missverständnissen Anlass geben soll, macht es immer wünschens-
werth, dass es einmal zur Ausführung gelangt. Bei Humboldt's
Aufsatze schrieb sich die allgemeine Beliebtheit wohl nicht zum
kleinsten Theile daher, dass man Humboldt's Theprie in der
Praxis Ranke's wiederzuerkennen glaubte. In diesem Sinne hatte
ich am Schlüsse meines Buches über «Rousseau und die Deutsche
Geschichtsphilosophie '^ ^ auf Ranke hingewiesen, nachdem ich ge-
zeigt hatte, dass Humboldt es war, der auf idealistischer Grund-
lage mit allen Constructionen einer apriorischen Geschichte auf-
geräumt habe. Das gab nun freilich alsbald auf philosophischer
Seite Anlass zu dem Irrthum, dass ich wie die meisten Historiker
Ranke's „Geschichtsphilosophie" überschätze, obwohl von einer
solchen doch kaum die Rede sein kann, man müsste denn, wie
Wandt es ausdrückt *, in „jeder von universellen Gesichtspunkten
ausgehenden historischen Behandlung" schon eine Art Philo-
sophie der Geschichte erblicken. Las ich nun in Aufzeichnungen
Ranke's den Satz, es werde nicht mehr gestritten, wie es sein
^ Eb sei gestattet, an dieser Stelle einen peinlichen Druckfehler zu
berichtigen, der mir, da ich die Correctur unter erschwerenden Umständen
las, entgangen und sogar un verbessert in das Citat einer Zeitungsrecension
gewandert ist! Seite 112 Zeile 9 von unten soll es natürlich heissen »Ge-
sundheit' statt , Gesamtheit*.
* System der Philosophie. Leipzig. 1889. S. 615.
238 R. Fester.
solle, und historische ürtheile schwankten herüber und hinüber \
so durfte die von Lorenz angeregte Frage um so weniger un-
erörtert bleiben, als von ihrer richtigen Beantwortung nicht nur
eine volle Würdigung der Verdienste Humboldts, sondern auch
das Verständniss eines Wendepunktes in der geistigen Entwick-
lung unseres Jahrhunderts abhängt. Es schien mir daher ge-
boten, auch an meinem Theile den Faden da, wo ich ihn in der
genannten Schrift fallen Hess, wieder aufzunehmen.
Nach Ranke's eigener wiederholter Versicherung hat unter
allen neueren Philosophen Fichte, der ja einst gleich ihm ein
Zögling der Schulpforte gewesen war, auf ihn den grössten Ein-
druck gemacht, am meisten in seinen populären Schriften, den
„Orundzügen des gegenwärtigen Zeitalters", der „Anweisung
zum seligen Leben** und den mit „unbegrenzter Bewunderung**
aufgenommenen „Reden an die Deutsche Nation" ^. Auch die
„Kritik der reinen Vernunft* hat der Leipziger Student bei der
Lampe mit Eifer vorgenommen, und in seiner schonenden, zurück-
haltenden Beurtheilung menschlichen Thun und Treibens, die ihm
so häufig als sittliche Gleichgültigkeit ausgelegt worden ist, hat
den Historiker auch später wohl nichts so bestärkt, als der in
Kant's Freiheitslehre geführte Nachweis, dass uns die eigentliche
Moralität menschlicher Handlungen gänzlich verborgen bleibe.
Bei Fichte aber ergriJBF ihn die Verbindung philosophischen und
religiösen Tiefsinns. Seinem in religiöse Zweifel verstrickten
Bruder Heinrich wusste er nichts Besseres zu empfehlen, als
eben die Anweisung zum seligen Leben ^. „Was du liebst, das
lebst du", hatte dort Fichte gesagt und die wahre Seligkeit
in die zum Wissen führende Sehnsucht nach dem Ewigen ge-
setzt. Wesentlich diese Sehnsucht war es nun, welche den
jungen Gymnasiallehrer in Frankfurt a. 0. zum Studium der Ge-
schichte hinzog. Sage doch Fichte — schreibt er an seinen
Bruder Heinrich* — „dass dies Lieben eines vergangenen Lebens,
nämlich seiner Idee, dies innerliche Treiben und Kennenlernen
* Ranke, Zur eigenen Lebensgeschichte; herausgegeben von A.
Dove. 1890. S. 574.
* Dictat von November 1885. Lebensgesch. S. 59.
' Friedrich Heinrich Ranke, Jugenderinnerungen. Stuttg. 1877.
S. 90.
* Frankfurt a. 0. Ende März 1820. Lebensgesch. S. 89 f.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 239
des Alterthums in seiner Tiefe zu Gott führe**. Denn „in aller
Geschichte wohnt, lebet, ist Gott zu erkennen. Jede That zeugt
von ihm, jeder Augenblick prediget seinen Namen, am meisten
aber der Zusammenhang der grossen Geschichte. Er steht da
wie eine heilige Hieroglyphe, an seinem Aeussersten aufgefasst
und bewahrt, vielleicht damit er nicht verloren geht künftigen
sehenden Jahrhunderten.**
Ein weiteres Verfolgen dieses Weges hätte leicht dahin
führen können, der Geschichtschreibung Ranke's einen theologi-
schen Charakter zu geben, und in der That sollte man dies ver-
muthen, wenn man am Schlüsse der Vorrede seiiies Erstlings-
werkes das Citat aus Jacobi liest. Allein das Buch selbst hält
sich doch gänzlich frei von jeder Deutung oder auch nur An-
deutung der unerforschlichen göttlichen Rathschlüsse. Denn sch©n
damals steht Ranke vollkommen fest in der Ueberzeugung, dass
das Verfolgen speculativer Gedanken, einerlei ob sie mehr nach
der philosophischen oder der religiösen Seite hinneigen, unmög-
lich zur Erkenntniss des wesentlichen Seins ftlhre; und als er in
den dreissiger Jahren auf dem Berliner Katheder des Widerstreites
zwischen Philosophie und Geschichte gedenkt, da zeigt er gerade
an den fünf apriorischen Epochen der „Grundzüge** Fichte's,
dass es, um menschliche Dinge kennen zu lernen, zwei Wege
gebe, den der Erkenntniss des Einzelnen und den der Abstrac-
tion, ein gleichzeitiges Betreten beider Wege aber der Willkür
Thür und Thor öflfhe \
Lorenz meint freilich, Ranke habe dabei vielleicht in erster
Linie an Humboldt's Abhandlung gedacht, aber dies wäre, selbst
falls sich herausstellen sollte, dass sachlich Ranke's Tadel Hum-
^ lieber die Epochen der neueren Geschichte; herausgegeben von
A. Dove. Leipzig. 1888. S. vi\j f. „Aus apriorischen Gedanken hat man
auf das geschlossen, was da sein müsse. Ohne zu bemerken, dass jene
Gedanken vielen Zweifeln ausgesetzt seien, ist man daran gegangen, sie in
der Historie der Welt wiederzusuchen. [Lorenz citirt: , wiederzufinden*!]
Aus der unendlichen Menge der Thatsachen hat man alsdann diejenigen
ausgewählt, welche jene zu beglaubigen schienen. Dies hat man wohl auch
Philosophie der Geschichte genannt. Einer von den Gedanken, mit welchen
die Philosophie der Historie als mit unab weislichen Forderungen immer
wiederkehrt, ist, dass das Menschengeschlecht in einem ununterbrochenen
Fortschritt begriffen sei. Fichte, einer der ersten Philosophen in diesem
Fach, nimmt fünf Epochen an . . .**
240 R- Fester.
boldt so gut wie Fichte trifft, schon darum ausgeschlossen, weil
der Zusammenhang der angezogenen Stelle nur die Bezugnahme
auf Fichte's „Grundzüge ** zulässt.
Immer ist es im ersten Jahrzehnt seiner akademischen
Thätigkeit Fichte's Philosophie, welche dem Historiker als ein
Beleg irreführender Methode dienen muss. In der Staatslehre
des Philosophen bemerkt Ranke dieselben Mängel wie in der
Geschichtsphilosophie desselben ^. Welche Mühe gebe sich nicht
Fichte, um auf philosophischem Wege nachzuweisen, dass das
Entstehen verschiedener Staaten nothwendig war, aber indem er
von der leeren Staatsidee ausgehe, gelange er niemals zur An-
schauung und Würdigung des Ursprünglichen und zwar eben
darum, weil es „aus der allgemeinen Theorie keinen Weg zur
Ahschauung des Besonderen gebe". Auch auf diesem Gebiete
glaubt Ranke, „werde man sich erst durch umfassende historische
Untersuchung und Combination zu ahnender Erkenntniss der in
der Tiefe waltenden, Alle beherrschenden geistigen Gesetze er-
heben** und die echte Politik müsse daher eine historische Grund-
lage haben.
Wie nachhaltig der Eindruck der Fichte'schen Philosophie
auf Ranke gewesen ist, beweisen gerade jene kritischen Aus-
lassungen, und ich glaube daher nicht zu irren, wenn ich mir
eine Lieblingsidee Ranke's aus seinem Gegensatze zu Fichte her-
vorgegangen denke. Es ist zur Genüge bekannt, wie der Redner
an die Deutsche Nation die Deutschen als das Urvolk der neueren
Geschichte geschildert hat. Die ungeheure Einseitigkeit, mit
welcher Fichte die Germanische über die Romanische Rasse stellte,
forderte zum Widerspruche geradezu heraus, und wenn Philo-
sophen wie Herbart mit ihren Bedenken nicht zurückhielten, so
konnte sich ein historisch denkender Kopf noch weniger mit
den wunderlichen Ansichten des Philosophen befreunden. Noch
drei Jahre zuvor hatte Fichte die Kreuzzüge als die grossartigste
Unternehmung der gesammten abendländischen Christenheit dar-
gestellt. Hätte er nach den Gründen geforscht, wesshalb man
die christlichen Völker Europas in jenem Zeitalter gleichsam wie
einen einzigen Staat ansehen kann, so würde er sie in der ge-
* Politisches Gespräch. Historisch -politische Zeitschrift 2. (1836),
775 ff.; jetzt Werke 49/50, S. 324 f.
Humboldts und Ranke's Ideenlehre. 241
meinsamen Entwicklung der Germanisch -Romaßischen Nationen
seit der Völkerwanderung gefunden haben, einer Entwicklung,
welche nichts von dem künstlichen Gegensatz der „Reden** weiss,
sondern lehrt, dass sowohl die Französische, Spanische und Italie-
nische als auch die Deutsche, Englische und Skandinavische Na-
tionalität sich in gegenseitigem Geben und Empfangen ausge-
bildet haben. Zu solchen Erwägungen mochte nun Ranke gerade
durch Fichte's üebertreibungen angeregt werden, und so ent-
stand die Idee von der Einheit der Romanischen und Germani-
schen Völker ^, die er als die Voraussetzung seines ersten Buches
ausdrücklich bezeichnet und in der Folge immer aufs neue for-
mulirt hat als die Idee einer „mehr idealen als repräsentirten
Einheit*^ «.
Zweierlei verdankt also Ranke seiner einstigen Beschäftigung
mit Fichte, die deutliche Einsicht in den Denkfehler der ideali-
stischen Geschichtsphilosophie und die hohe sittliche Auffassung
seines Berufes, welche ihn zum grundsätzlichen Gegner aller
apriorischen Gonstructionen macht. Wie für Fichte das philo-
sophische, so ist für ihn das historische Studium Gottesdienst,
und in einer bezeichnend genug an Luther erinnernden Seelen-
stimmung erklärt er einmal in den ersten Jahren seiner Professur,
„wer die Wahrheit des Weltzusammenhanges, Gottes und der
Welt mit eigener Wahrhaftigkeit suche, werde immer ver-
zweifeln**, aber gerade „in der Verzweiflung liege der Beruf* -^
Man findet auch sonst in der Geschichte jener Jahre häufig,
dass diejenigen, welche schon an Fichte's oder Schelling's Fort-
bildung der Kant' sehen Philosophie Anstoss genommen hatten,
sich gegen Hegel Ton vornherein ablehnend verhielten. Auch
bei Ranke war dies der Grund des entschiedenen Misstrauens,
das er dem Berliner CoUegen entgegenbrachte. Er meinte wohl
die Furcht vor „dem schädlichen Einfiuss der sophistischen, in
sich selbst nichtigen und nur durch den Bannspruch seltsamer
Formeln wirksamen Philosophie** Hegel's werde in ganz Deutsch-
^ „Einer der vornehmsten Gedanken, die ich mir gebildet habe, und
von dem ich der üeberzeugung bin, dass er vollkommen richtig ist, ist der,
dasR der Complex der christlichen Völker Europas als ein Ganzes, gleich-
sam als Ein Staat zu betrachten ist." Epochen S. 99.
» Englische Gesch. 3. Aufl. 2 (Werke 15), 271.
2 An Heinrich Ritter. Wien 9. Dec. 1827. Lebensgesch. S. 180.
242 R- Fester.
land getheilt, und die Opposition Franz Baader's gegen Hegel
veranlasst ihn zu der nicht für grosse Vertrautheit mit ihren
Systemen sprechenden Bemerkung, dass beide ja doch fast Einer
Richtung seien , „nur in verschiedenen Irrgärten" ^ Als daher
HegeFs Geschichtsphilosophie 1837 durch Gans veröffentlicht
wurde, da mochte er dieselbe etwa mit dem gleichen Vorurtheile
in die Hand nehmen wie Alexander v. Humboldt, welcher, spott-
süchtig wie immer, gemuthmasst hatte, bei Hegel sei wohl alles
geschehen, „damit erfüllet werde, was der Philosoph verheisst" -.
Aber Ranke erkannte doch bald, dass die Vermischung von Ab-
straction und Erfahrung bei Hegel wesentlich anderer Natur war
wie bei Fichte.
Zwar liess sich auch gegen Hegel einwenden, dass ^der in
der Welt erscheinende Geist nicht so begriffsgem'ässer Natur sei,
wie es der Philosoph darstelle*". Niemals hatte jedoch Hegel
den Anspruch erhoben, mit Hintansetzung aller Erfahrung auf
dem Wege reiner Begriffsentwicklung eine Geschichte a priori
der empirischen Geschichte entgegenzustellen. Ranke räumt da-
her jetzt bereitwillig ein, dass die philosophische Methode von
dem berechtigten Bedürft^iss nach universeller Anschauung aus-
gehe. Nur die Durchführbarkeit der Hegel'schen Dialektik gegen-
über der Mannigfaltigkeit der historischen Erscheinungen be-
streitet er und voll Entrüstung weist er die Vorstellung zurück,
dass die Individuen den Zwecken des Weltgeistes aufgeopfert
werden. Auf der anderen Seite aber macht er dem Systeme
seinen pantheistischen Charakter zum Vorwurf. Denn er hat
wohl bemerkt, dass die Selbstentwicklung des Begriffs bei Hegel
im Grunde identisch ist mit der Selbstentwicklung Gottes. Die
' An Heinrich Ritter. Wien 28. October 1827 und 4. Januar 1828.
Lebensgesch. 174 und 185. Trotz dieser und andrer Stellen behauptet
Lorenz S. 53 Anm., dass in den Briefen an Ritter „über die philosophi-
schen Fragen gar keine Andeutungen vorliegen".
» An Vamhagen. 30. Mai 1837 a. a. 0. S. 43: »Hegers geschichtliche
Stadien werden mich besonders interessiren, weil ich bisher ein wildes Vor-
urtheil gegen die Ansicht hege, dass die Völker ein jedes etwas repräsen-
tiren müssen, dass alles geschehen sei, damit . , .* Lorenz freilich meint
S. 06, Alexander v. Humboldt habe ȟber den idealistischen Geschichts-
versuch* seines Bruders Wilhelm „das treffliche Wort gesagt, die Dinge in
der Welt geschehen, damit erfüllt werde, was sich der Philosoph darüber
ausgedacht hat*^!
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 243
Anwendung dieses Grundprincips auf die Geschichte lasse dann
keine andere Möglichkeit zu, als in der Menschheit den werden-
den Gott zu sehen, der sich durch einen in seiner Natur liegen-
den geistigen Process selbst gebäre ^
Man hat die Spuren Hegel'scher Gedanken bei Ranke häufig
verfolgt und sie mühelos namentlich in der Definition der Welt-
geschichte gefunden. Wesentlicher will es mir scheinen, dass
Ranke, seitdem er Hegel gelesen hat, weit energischer wie früher
die Berechtigung der philosophischen Methode betont.
Dove hat unter Betrachtungen allgemeineren Inhalts auch eine
Aufzeichnung aus den Jahren 1831 bis 1849 mitgetheiU '^, welche,
wenn ich recht vermuthe, unmittelbar nach beendeter Leetüre
der Geschichtsphilosophie Hegel's niedergeschrieben wurde. Da
sie für den Gang unserer Untersuchung von eingreifender Be-
deutung ist, so müssen wir sie hier unverkürzt einrücken. Sie
lautet: „Philosophie der Geschichte. Die Forderung ist unab-
weisbar, natürlich, menschlich, erhaben, schwer. Wer die inneren
Fäden des Getriebes der Menschheit, diesen in ihr selber sich ent-
wickelnden und zum Vorschein kommenden Geist zu erkennen
vermöchte, würde einen Theil der göttlichen Wissenschaft be-
sitzen. Allein ist das so geschwind möglich? Aus der Tiefe
der eingehendsten. Eenntniss allein ist es möglich, seine ge-
heimen Spuren zu entnehmen. Der Unterschied der philosophi-
schen und historischen Schule ist ganz allein, dass jene aus einer
geringfügigen, oberflächlichen Kenntniss, die alles vermengt, mit
keckem Finger erzwungene Resultate ableitet, diese dagegen die
Dinge in ihrer Wesenheit zu begreifen sucht, ihrem Zuge nach-
geht und, eingedenk der Unvollkommenheit der Ueberlieferungen,
die höchsten Ergebnisse ahnen lässt. Das ganze Vergnügen
ihres Studiums ist, die geistige Ader der Dinge zu verfolgen."
Die Aufgabe des Historikers im höchsten und reinsten Sinne
ist damit umschrieben, und dies auf eine Weise, dass jedem
Leser sofort Humboldt's Abhandlung dabei einfallen wird. Ehe
ich jedoch zu der Erörterung des Verhältnisses beider Denker
schreite, muss ich auf eine von Lorenz bereits im ersten Theile
der „Geschichtswissenschaft* (S. 208) aufgestellte Behauptung
* Epochen S. xj f. und 1. Vortrag.
* Lrebensgeschichte S. 569 f.
244 R. Fester.
eingehen, gegen welche meines Wissens kein Widerspruch er^
hoben worden ist. Nach Lorenz steht nämlich ^ unser grösster
Erforscher der geschichtlichen Ideen in einem ähnlichen Ver-
hältniss zu Schelling'^ wie Schlosser zu Kant als Vermittler
zwischen der Philosophie Schelling's und den Leistungen der
exacten kritischen Forschung. Nur habe er ^dieses Versöhnungs-
werk in einer so ungeheuer geistreich eigenthümlichen Weise
in sich vollzogen, dass sein Verhältniss zu der idealistischen
Theorie von den Meisten kaum beachtet werde**.
Man hätte nun in dem Capitel über Ranke's Ideenlehre
eine Begründung dieser Behauptung erwarten dürfen. Dass sie
unterblieb, scheint darauf hinzudeuten, dass Lorenz unterdessen
selbst von seiner Ansicht zurückgekommen ist. In der That
würde er allen Grund dazu haben. Denn einen schlimmeren
Vorwurf hätte er dem ^grössten Erforscher der geschichtlichen
Ideen *" gar nicht machen können, wie Jeder, der Schelling's
schwierige Ideenlehre auch nur oberflächlich kennt, ohne Weiteres
zugeben wird. Die Befreiung von aller Causalität, welche nach
Lorenz die Ideen Humboldt's nicht zu ihrem Vortheil von Ranke's
historischen Potenzen unterscheidet, ist bei Schelling's Ideen,
welchen der Philosoph die Rolle des Demiurgos zuertheilt, noch
das kleinste Wunder, und es würde allerdings ein ungeheurer
Aufwand von Geist, ungefähr so viel wie zur Lösung der Qua-
dratur des Zirkels, dazu gehört haben, zwischen Schelling's
Ideenlehre und den Resultaten der exacten Wissenschaft zu
vermitteln.
Das Verhältniss des Philosophen zu Ranke ist aber schon
darum nicht beachtet worden, weil von einem solchen nur in
sehr bedingtem Sinne die Rede sein kann. Und auch das Wenige,
was darüber zu sagen ist, kennt man erst seit den letzten Ver^
öffentlichungen Dove's, welche zu der Zeit, als Lorenz den ersten
Theil seines Buches schrieb, noch nicht erschienen waren.
Bereits 1831 hat Ranke in Münchener Professorenkreisen
Schelling's persönliche Bekanntschaft gemacht. Allein obwohl
er zweimal, gegen den Philosophen Ritter und gegen Bunsen,
jene Begegnung erwähnt \ so fügt er doch kein einziges charak-
terisirendes Wort hinzu, was nach der Art, wie er sich in seinen
* An Ritter 3. Februar, an Bunsen 28. März. Lebensgesch. 246 u.
flumboldt's und Ranke*8 Tdeenlehre. 245
Briefen zu geben pflegt, unbegreiflich wäre, wenn Schelling's
Schriften vor 1831 einen ähnlichen oder gar einen grösseren
Eindruck als Fichte's Philosophie auf ihn hervorgebracht hätten.
Gelesen hatte er ja gewiss eine oder die andere Schrift des
Philosophen, aber schon der Umstand, dass Schelling's Geschichts-
philosophie nie in einem ihr eigens gewidmeten Buche behandelt
worden war und zudem alle Metamorphosen seines Systemes ge-
treulich mit durchgemacht hatte, überhob den Historiker der
Verpflichtung, als öffentlicher Lehrer auch zu ihr Stellung zu
nehmen.
Das Interesse für den Philosophen, dessen einst so beredter
Mund seit lange verstummt schien, erwachte in weiteren Kreisen
und namentlich an dem Hochsitze der HegeFschen Philosophie
erst dann wieder, als Schelling, der nach Hegel's Tode unstreitig
der hervorragendste Vertreter der idealistischen Philosophie war,
in der Vorrede zur üebersetzung eines Cousin'schen Buches die
Ueberwindung der bisherigen rein negativen durch eine positive
Philosophie mit gewohnter Feierlichkeit ankündigte. Eben diese
Vorrede aber ist die erste und einzige Schrift Schelling's, die
sich in Ranke's Briefen genannt findet, und zwar auf eine
Weise ^, die auch nicht gerade für einen sehr grossen Eindruck
spricht.
Auch Schelling's Berufung nach Berlin hat an diesem gleich-
gültigen Verhältniss kaum etwas geändert. Dies geschah erst,
als Ranke in nahe Beziehungen zu König Maximilian von Bayern
trat. Der König hatte sich an seinen philosophischen Freund
und Berather kurz vor dessen Tode mit der Frage gewandt,
«welche weltbewegenden Ideen voraussichtlicherweise auf die
jetzige Zeitrichtung folgen würden**; und Schelling hatte die Be-
antwortung der Philosophie der Geschichte zugewiesen*. Dass
sein Lehrer selbst in dem vorgerückten Lebensalter desselben
seinen Wissensdurst nicht mehr befriedigen werde, konnte sich
der edle Fürst nicht verhehlen. Hatte er sich doch, da Schelling
* An Ritter 7. Nov. 1834: „ein bereits geechriebener Brief ist nur
desshalb liegen geblieben, weil ich noch über Schelling's neueste Schrift
einiges hinzusetzen wollte, was ich indess selber vergessen habe*.
* König Maximilian II. von Baiem und Schelling. Briefwechsel heraus-
gegeben von Trost u. Leist. Stuttgart. 1890. S. 240. Die Frage des
Königs vom 80. Nov. 1853, Sclielling's Antwort vom 17. December.
246 R. Fester.
die Veröffentlichung der positiven Philophie immer wieder hinaus-
schob, mit der Hingabe eines nur diesen Studien lebenden Jüngers
aus nachgeschriebenen Heften eine ungefähre Vorstellung der
letzten Lehren Schelling's zu bilden gesucht. Abgethan war
indessen die Sache für ihn nicht, und es war nur natürlich, dass
er, der auch in historischen Dingen wohlbewandert war, die
besten Aufschlüsse von Ranke erwartete, dessen Schüler Dönniges
ja in seiner nächsten Umgebung weilte. So verdanken wir,
wenn ich nicht irre, jenem Winke Schelling's die unvergleich-
lichen Berchtesgadener Vorträge, deren geistige Frische daran
erinnert, dass sie auf einem der herrlichsten Punkte deutscher
Erde entstanden sind, und es ist in doppeltem Sinne wahr, wenn
Ranke damals seiner Gattin schrieb, der König sei der Erste,
„der in der That etwas von Schelling gelernt habe und durch
philosophische Bildung auf Geschichte und Religion der Menschen
zurückgekommen sei" ^
Schlägt man nun aber jene Vorlesungen in der Erwartung
auf, dass Ranke hier endlich zu Schelling Stellung genommen
habe , so ist man abermals enttäuscht. Der Angriffe auf die
Geschichtsphilosophie der Hegelianer haben wir schon gedacht.
Dagegen findet sich in der ganzen Einleitung nichts, was sich
ohne Gewaltsamkeit auf Schelling beziehen liesse. Nur da, wo
Ränke die Annahme eines unbedingten Fortschritts verwirft und
den Satz aufstellt, dass grosse Erscheinungen ihrer Eigenart
wegen nicht zu übertreffen seien, bezeichnet er den bekannten
und auch wohl durch den König angezogenen Vergleich Plato's
und Schelling's bei aller Anerkennung der philosophischen Ver-
dienste des Deutschen für unzulässig *. Von . den Juden heisst
es später, sie hätten „die Idee von der Einheit Gottes — wahr-
scheinlich die Uridee der Urzeiten erhalten'*, allein auch hierin
ist Ranke nicht der bereits damals durch indiscrete Veröffent-
lichungen allgemein zugänglichen Philosophie der Mythologie
gefolgt, sondern Creuzer's „Symbolik", die er in Frankfurt a. 0.
aus Anlass von Herodotstudien gelesen hat^. Nur ein einziges
^ l. October 1854. Lebensgesch. 366.
« Epochen S. 7.
* Epochen S. 15, vgl. Lebensgesch. S. 40. Dictat vom Mai 1869:
«Creuzer's Symbolik und Mythologie eröffiieten einen Kreis des Wissens,
der mir neu war; doch konnte ich auf diesem Wege nicht folgen, da sie
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 247
Mal wird auf Schelling's Lehrmeinungen Bezug genommen in
der Anmerkung (Jes achtzehnten Vortrags, dass Ludwig XIV.
ungefähr dieselbe Idee von der Monarchie wie Schelling gehabt
habe, „wonach der Fürst den Staat zu führen haf*. Und es ist
gewiss kein Zufall, dass der Philosoph, welcher den Lehrer seines
Schwiegersohnes Georg Waitz wegen seines Geistes und seiner
Gesinnung hochschätzte \ von diesem gerade wegen einer politi-
schen Ansicht citirt wird. Denn in seinen politischen An-
schauungen stand der ehemalige Herausgeber der historisch-
politischen Zeitschrift dem greisen Philosophen sehr nahe.
Es lautet selbstverständlich und enthält doch die Grund-
lage aller historischen Forschung, wenn Ranke dem Historiker
empfiehlt, sich an das Object zu halten. Nichtbeachtung dieses
Grundsatzes bestraft sich immer, am meisten vielleicht bei der
schwierigen Untersuchung geistiger Strömungen. Die angeführten
äusseren Zeugnisse über die Beziehungen Schelling's und Ranke's
standen auch Lorenz bei Abfassung des zweiten Theils der „Ge-
schichtswissenschaft" zu Gebote. Allein wie er sich die Freiheit
gestattet, ürtheile Ranke's über Fichte und Alexander v. Hum-
boldt's über Hegel kurzerhand auf Wilhelm t. Humboldt zu be-
ziehen, so hält er es für überflüssig, sich über seine früher auf-
gestellte Behauptung zu äussern, und so hat er sich denn auch
in seinem Ürtheile über Humboldt's Aufsatz nicht so ganz, wie
es wünschenswerth gewesen wäre, an das Object gehalten.
Auf eine Feststellung der philosophischen Grundlage von
Humboldt's Ideenlehre lässt sich Lorenz überhaupt nicht ein.
Hat doch Paul Hinneberg ^, auf den er sich mehrfach beruft,
gesagt, dass die Voraussetzung der Humboldt'schen Abhandlung
die längst abgefertigte, unwissenschaftliche Erkenntnisstheorie sei,
wogegen, was Humboldt's Verhältniss zur Kant'schen Philosophie
betrifft, sich schwerlich etwas einwenden lässt. Dass aber die
Lehre des grossen Königsbergers, des ersten kritischen Philo-
sophen aller Zeiten, nur darum, weil sie von neueren Philosophen
vielfach angegriffen oder ergänzt und berichtigt wird, unwissen-
mich zu sehr in Combinationen zu verwickeln drohten, in denen ich den
Boden*'unter den Füssen zu verlieren fürchtete."
* An Schubert. Berlin 80. Jan. 1842. Aus Schelling's Leben 3, 174.
* Die philosophischen Grundlagen der Geschichtswissenschaft. HZ 63
(1889), 54.
248 R. Fester.
schaftlich sei, klingt in dem Munde eines Historikers doch recht
befremdlich und scheint mir lediglich ein trauriger Beleg für
den Missbrauch der gegenwärtig nur zu oft mit dem Worte
»wissenschaftlich" getrieben wird. Heute wie zu Humboldt's
Zeit muss der Historiker die philosophische Grundlage aller prin-
cipiellen Erörterungen über seine Wissenschaft in den Schriften
jener Denker aufsuchen, welche die Arbeit eines ganzen Lebens
daransetzen, um zur Erkenntniss der letzten Fragen des Daseins
zu gelangen, und wenn wir, wie es sich für den Historiker ge-
ziemt, der philosophischen Bewegung in erster Linie mit rein
historischem Interesse folgen, so müssen wir doch sagen, Hum-
boldt that wohl daran, sich auf die Kant'sche Philosophie zu
stützen. Nur darnach dürfen wir fragen, an welcher Stelle seiner
Abhandlung Humboldt Kant ins Treffen führt, und erst nach
Beantwortung dieser Frage wird sich entscheiden lassen , ob es
gestattet ist, wie Lorenz es thut, von einem Systeme von Ideen
bei Humboldt zu reden.
Die Stelle, wo auf Kant zurückgegangen wird, betrifft aber
den Zusammenhang der Entwicklung des Einzelindividuums und
der Gattung. Nach Kant sollte eine vollkommen abgeschlossene
Entwicklung nur der Gattung zu Theil werden. Auf der an-
deren Seite war Herder für die Rechte des Individualismus eui-
getreten, und so hatte man hin und her gestritten, bis endlich
in HegeFs Geschichtsphilosophie das individuelle Moment gänz-
lich unterdrückt wurde. Dass aber Humboldt zur nämlichen
Zeit wie Hegel im Gegensatz zu sämmtlichen Geschichtsphilo-
sophen und doch von idealistischen Voraussetzungen aus zu einer
Ansicht gelangte, bei der weder die Gattung noch das Einzel-
individuum zu kurz kamen, sichert ihm seine Stellung am Ende
der Geschichtsphilosophie des Deutschen Idealismus, so wie ihn
der mit Kant'schen Waffen erfolgreich durchgeführte Angriff
auf die teleologischen Geschichtsconstructionen der Deutschen
Philosophie an den Anfang einer neuen Entwicklungsphase unserer
Wissenschaft stellt.
Dem Freunde Schiller's und Goethe's war es vergönnt ge-
wesen, aus der unmittelbaren Anschauung des Genies sein Ideal
freier, schöner Menschlichkeit zu schöpfen, aber vor einem roman-
tischen Geniecultus bewahrten ihn schon seine Sprachstudien,
welche ihn das Genie der Nationen in seiner schöpferischen
L
Humboldts und Ranke's Ideenlehre. 249
Kraft bewundern lehrten. Nie wäre es ihm daher eingefallen,
sich wie Herder dadurch aus der Verlegenheit zu ziehen , dass
er die Gattung für einen leeren Begriff erklärte. Allein ebenso
wenig vermochte über ihn eine Philosophie, welche das Indivi-
duum dw Zwecken der Gattung mit gebundenen Händen über-
lieferte. Wohl entging auch ihm nicht die auseinandergehende
Richtung in den Schicksalen des Einzelnen und der Gattung,
aber er erkannte, dass weder die Entwicklung des Menschen-
geschlechts noch die individuelle Bildung darunter Noth leide,
weil sich die Selbstbildung des Einzelnen nothwendig im Gegen-
satz zu derjenigen Weltgestaltung vollziehe, mit der jeder in
seinem Kreise in die Wirklichkeit eingreife.
„Der Einzelne, der für sich nichts ist, und das Geschlecht,
das nur in Einzelnen gilt* ^, sind nun aber die Factoren der ge-
schichtlichen Bewegung, und es leuchtet ein, dass der Philosoph
Ziel und Zweck derselben mit Sicherheit nur dann bestimmen
kann, wenn er das Zusammenwirken und Ineinandergreifen beider
Factoren niemals aus den Augen lässt, nachdem er zuvor be-
wiesen hat, dass er auch jeden für sich allein zu bestimmen wisse.
Gerade dies letztere aber erklärt Humboldt für ganz unmög-
lich, und zwar deshalb, weil Kant's Freiheitslehre gezeigt habe,
dass wir nur den empirischen Charakter des Menschen, und auch
diesen nur unvollkommen, in seine Elemente zerlegen können.
Von jedem grossen Individuum lasse sich daher wohl sagen, wie
die durch die Arbeit der vorausgegangenen Jahrhunderte auf-
gebaute Bühne aussah, auf der es seine Thätigkeit entfaltete.
Aber das eigenthümliche Gepräge dieser Thätigkeit werde man
verg;ebens aus einem Andern abzuleiten suchen.
Durch die ünberechenbarkeit der individuellen Momente
muss also jedes System der Zwecke zu Schanden werden. Aber
auch die mechanische Causalität erklärt den Zusammenhang der
Ereignisse nicht völlig, weil sie für das Wirken der Freiheit
keinen Raum lässt. Das Wesen der Dinge erfassen wir daher
nur durch die Erforschung der schaffenden Kräfte, welche uns
* Au8 Humboldt's Denkschrift über die künftige Verfassung Deutsch-
lands, Frankfurt Dec. 1813, bei A. Schmidt, Gesch. der Deutschen Ver-
fassungsfrage während der Befreiungskriege und des Wiener Congresses.
Stuttgart. 1890. S. 105.
250 R- Fester.
über der mechanischen eine geistige Gausalität und als letztes
Glied der Kette eine letzte Ursache wenigstens ahnen lassen.
Diese Kräfte nennt Humboldt Ideen, welche aber wohlver-
standen „nur in der Naturverbindung**, das heisst doch innerhalb
der unsem Erkenntnissorganen allein zugänglichen mechanischen
Causalität auftreten können.
Man muss nicht gerade ein „Gedankenbrecher* sein, um
Humboldt's Meinung, die er in der Einleitung zu dem Werke
über die Kawisprache ^ wiederholt hat , in der angedeuteten
Weise zu verstehen. Lorenz glaubt jedoch mit seiner entgegen-
gesetzten Auffassung nicht allein zu stehen, insofern er bemerkt.
Ranke habe das Studium der Abhandlung Humboldt's, falls er
dazu überhaupt gekommen sei, „an der Stelle abgebrochen, wo
Lazarus den ohne alle Frage treflPenden Vorwurf erhebe, dass
Humboldt die Wirksamkeit der Ideen ausser und über aller
Causalität zu suchen wage". Allein auch Lazarus erkennt doch
an, dass Humboldt „von einem Ort der Erkenn tniss der Ideen
ausserhalb der Geschichte nichts wisse**, sondern sie „mitten im
Flusse der Ereignisse selbst ergreifen wolle** ^. Und dann —
nicht die Wirksamkeit der Ideen, welche ja ausschliesslich der
Geschichte angehört, sondern ihren Ursprung sucht Humboldt
über aller Gausalität, und wenigstens darüber sollte man einig
sein, dass seine Ideen weder Begriffe sind, die ein selbständiges,
von der Erscheinungswelt unabhängiges Leben führen, noch dass
sie durch Entwicklung aus der „Grundidee der Menschheit** ge-
wonnen werden.
Der fundamentale Unterschied zwischen Humboldt's Ideen-
lehre und der aprioristischen Geschichtsphilosophie würde indessen
einen Gegensatz zwischen Humboldt und Ranke keineswegs aus-
schliessen, wenn es richtig ist, dass man sich von Humboldt's
Ideen wegen ihrer abstracten Beschaffenheit überhaupt keine
rechte Vorstellung machen kann, und dass „Ranke's historische
Ideen ganz mechanisch wirken** (S. 04). Aber weder das eine
noch das andere ist der FaU. Auf welche Weise die Ideen in
* Ueber die Kawi-Sprache auf der Inael Java, nebst einer Einleitung
über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluss
auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechts. 1 (1886), ix und
xvij-xlvj.
* a. a. 0. 401 u. 429.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 251
der Geschichte auftreten, hat Humboldt mit der wünsch enswerthe-
sten Deutlichkeit auseinandergesetzt und durch einige Beispiele
den Vergleich mit der Praxis Ranke's ermöglicht.
Die Idee äussert sich danach einmal als Richtung, die von
unscheinbaren Anfängen aus sich bald da bald dort der Gemüther
bemächtigt, bis sie schliesslich zu einer deutlich erkennbaren histo-
rischen Potenz wird. Beispiele für diese Art von Ideen hält
Humboldt für überflüssig, weil sie auf der Hand liegen. Freilich
wird diese Art meist auf rein materielle oder mechanische Weise
erklärt. Allein der Umstand, dass eine Richtung, wie man zu
sagen pflegt, in der Luft liegt, so dass sie an verschiedenen
Orten und unter verschiedenen Verhältnissen mit einem Male
hervortritt, ist für Humboldt ein untrügliches Zeichen der voll-
kommenen 'Unzulänglichkeit jener Erklärungsart.
Vollends unzureichend erweist sich dieselbe gegenüber solchen
Erscheinungen, welche vermöge ihres Umfanges und ihrer Er-
habenheit durch die ihnen vorausgehende Entwicklung und durch
die begleitenden Umstände wohl in ein helleres Licht gesetzt,
aber niemals daraus abgeleitet werden können. Auch Ideen dieser
Art entstehen keineswegs aus dem Nichts. Jede Entdeckung hat
ihre Vorgeschichte. Aber „wenn der anfachende Odem des
Genies in Einzelnen oder Völkern fehlt, so schlägt das Helldunkel
glimmender Kohlen nie in leuchtende Flammen auf" . Vergebens
spürt man dem allmählichen Wege nach angesichts der Voll-
endung, in welcher Sprache, Poesie und bildende Kunst in
Griechenland auf einmal dastehen. Wer in diesem wie in ähn-
lichen Fällen von einem unberechenbaren, unmittelbar schöpfe-
rischen Fortschreiten nichts wissen will, verbannt aus der Welt-
geschichte recht eigentlich die Wirkungen des Genies oder
schreibt fälschlich der Civilisation und Cultur etwas zu, was aus
ihnen durchaus nicht hervorgehen kann, sondern durch eine Kraft
gewirkt wird, welcher sie selbst ihr Dasein verdanken.
Hätte Lorenz diese Erläuterungen Humboldt's berücksichtigt,
so wäie es ihm wahrscheinlich sehr schwer gefallen, seine These
durchzuführen. Wie Humboldt von Richtungen spricht, so ver-
steht Ranke unter den sogenannten leitenden Ide^n nichts anderes
als „die herrschenden Tendenzen in jedem Jahrhundert** ^ Auf
* Epochen S. 7.
Dentsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 2.
252 R- Fester.
ihren inneren Gegensätzen und den Kämpfen, welche daraus
entstehen, beruht nach ihm die welthistorische Entwicklung.
Aber sie beruht nicht minder auf dem wunderbaren Eingreifen
individueller Momente. Denn ,, keine Lehre bekehrt die Welt,
sondern eine grosse Persönlichkeit '^ ^. So kommt es, dass die
grossen Gestalten der Geschichte als «der Ausdruck einer auch
ausser ihnen vorhandenen allgemeinen Tendenz erscheinen" und
zugleich doch wieder einer moralischen Weltordnung angehören,
in der sie ganz ihr eigen sind ^.
Auch Ranke glaubt wie Goethe und Humboldt an die un-
endliche Mannigfaltigkeit von Entwicklungen, welche die Mensch-
heit in sich birgt. Auch er glaubt, dass das Leben der Mensch-
heit nach Gesetzen verlaufe, „die uns unbekannt sind, geheimniss-
voller und grösser als man denkt**. Aber eben darum verwechselt
er nicht Glauben und Wissen und hütet sich, die Begebenheiten
der Geschichte, die „sich in dem Zusammentreffen der indivi-
duellen Kraft mit den objectiven Weltverhältnissen entwickeln^
in ein System zu bringen und unbekannte, göttliche zu mensch-
lichen, logischen Gesetzen zu Erniedrigen.
Die göttliche Weltregierung ist seine Voraussetzung. Aber
„als Diener der Wissenschaft sucht er — um Gustav Preytag's
schönen Worten zu folgen * — das Göttliche bescheiden in
grossen Bildungen zu erkennen, welche, wie gewaltig sie den
Einzelnen überragen, doch sämmtlich am Leben des ErdbaUs
haften**. Und so gewissenhaft geht er zu Wege, so eindringlich
schärft er ein, dass sich die göttliche Allmacht nicht durch ein
übernatürliches Eingreifen in den naturgemässen Lauf der Dinge
kundgebe, dass ihm, der in seinen jungen Jahren selbst einmal
über die Auferstehung Christi gepredigt hat*, ein Jesuit alles
' Lebensgeschichte 570, vgl. Pftpste 7. Aufl. (1878) 2, 23: „Wenn eioe
neue geistige Bewegung die Menschen ergriffen hat, ist es immer durch
grossartige Persönlichkeiten, durch die hinreissende Gewalt neuer Ideen
geschehen. •
■^ Vorrede zu Wallenstein.
' Bilder aus der Deutschen Vergangenheit. 9. Aufl. 1, 26.
* F. H. Ranke, Jugend erinnerungen 217. Leopold predigte danach
am Ostermontag 1822 in Donndorf in der Mette vom Lesepult vor
den Altarstufen aus über den Auferstandenen, wie er die Siegesfahne
schwingt.
Humboldt's und Ranke's Ideenlehre. 253
Ernstes vorwerfen konnte S er leugne die Vorsehung. Für
Lorenz aber scheinen Hegelianismus und Idealismus gleichbedeu-
tende Begriffe zu sein. Denn er findet, das scheinbare üeber-
greifen einer idealistischen Voraussetzung in die reale Entwick-
lung sei bei Ranke nichts als eine Redeweise.
Nun hat allerdings Humboldt gesagt, Planmässigkeit dürfe
nicht vorausgesetzt werden, „wenn nicht ihr Aufsuchen die Er-
gründung der Thatsachen irre führen solle". Allein die Anti-
nomie ist doch bei ihm wie bei Ranke eine nur scheinbare.
Vollkommene Voraussetzungslosigkeit gibt es in historischen
Dingen nun einmal nicht, und man hat es daher der idealistischen
Geschichtsphilosophie nicht so sehr zum Vorwurf gemacht, dass
sie von bestimmten Voraussetzungen ausgehe, als dass sie in
willkürlicher Vertauschung der Methoden ihre metaphysischen
Voraussetzungen bald da, bald dort in empirische Entwicklungs-
reihen einschmuggle. Indem aber Humboldt und Ranke die Ideen
als die Wegweiser zum Göttlichen und Ewigen benutzten, ge-
riethen sie gleichwohl niemals auf die Abwege der Fichte, Schel-
ling und Hegel, weil jener sich der Idefen nur innerhalb der
natürlichen Causalität bemächtigte, dieser die Ereignisse allein
aus menschlichen Motiven erklärt wissen wollte. Wie weit der
Historiker die als Richtungen und Krafterzeugungen erkennbaren
Ideen im Allgemeinen und in jedem besonderen Falle als Weg-
weiser in transcendentale Regionen benutzen oder einer mecha-
nischen Erklärung den Vorzug geben wird, hängt ganz und gar
von seiner Weltanschauung ab, und Humboldt und Ranke gingen
als Söhne des 18. Jahrhunderts darin vielleicht weiter wie die
folgenden Generationen. Aber die bescheidene Forderung Hum-
boldt's, dass der Historiker nicht alles allein in dem mate-
riellen Stoffe suchen dürfe und wenigstens den Platz zu einer
Wirkung der Ideen offen lasse, haben die besten doch alle
erfüllt.
Anders steht es mit der Frage, deren Erörterung Treitschke
' E. Michael, Ranke's Weltgeschichte. Eine kritische Studie. Pader-
born 1890. S. 20. Michael folgert dies aus R.'s Einwänden in den . Epochen"
gegen eine im Sinne der Prädestinationslehre gedachte Erziehung des
Menschengeschlechts. «Alle diese höchst unreifen Speculationen verrathen
einen logisch wenig geschulten Kopf. Nur das steht fest, Ranke mag von
einer Vorsehung nichts wissen!**
254 R- Fester.
in Humboldt's Abhandlung vermisst hat *, der Frage, „wie sich
die Welt der Ideen zu der bewussten Thatkraft des wollenden
Menschen eigentlich verhalte". Auch in Ranke's Schriften er-
halten wir hierauf keine rechte Antwort. Es ist doch nicht bloss
die Betrachtungsweise des Alters, wenn der Verfasser der Welt-
geschichte uns fast vergessen lässt, dass der Kampf der Ideen
durch die handelnden Menschen als die Träger derselben durch-
gefochten wird, wenn dem ^ althistorischen Interesse" des ergrauten
Staatsmannes, wie er an Gentz schreibt^, „alles Menschliche
unglaublich zusammenschrumpft, so dass er mehr den Strom
sieht, der die Dinge fortreisst, als die Dinge selbst". Denn beide
folgen in ihrer scheinbaren Nichtberücksichtigung der individuellen
Factoren den Anregungen von Eant's Antagonismuslehre, welche
naturgemäss bei beiden immer mehr hervortreten musste, je mehr
auf der anderen Seite Kant's Freiheitslehre sie zur grössten Vor-
sicht in der Beurtheilung menschlicher Thaten ermahnte. Nicht
Schlosser, welcher die Weltgeschichte zum Weltgericht machen
wollte, sondern Humboldt und Ranke sind in diesem Punkte
ausgesprochene Kantianer, und das Eigenthümliche ihres Ver-
hältnisses zu dem Königsberger Philosophen besteht eben darin,
dass sie durch die Lehre, auf welche sich ihre hochentwickelte
Achtung vor allem Individuellen wesentlich stützt, schliesslich
der HegeFschen Auffassung doch wieder so nahe kamen, dass
ein ungeübtes Auge leicht den trotz alledem obwaltenden grossen
Unterschied übersehen könnte.
Und so wären wir auf einigen Umwegen, die sich wegen
der Auseinandersetzung mit Lorenz nicht vermeiden liessen, zu
dem Resultate gelangt; dass sich Humboldt's und Ranke's Ideen-
lehre in allen wesentlichen Punkten deckt, und dass der Historiker
demnach keine Ursache hatte, die Lecttire der Abhandlung „über
die Aufgabe des Geschieh tschreibers" an irgend einer Stelle ab-
zubrechen. Nur das bleibt fraglich, wann er sie gelesen hat; ver-
muthlich doch, als sie 1841 im ersten Bande der Werke Hum-
boldts erschien, also zu einer Zeit, als Ranke seine Ideenlehre
längst in den Schriften , welche seinen Weltruf begründeten,
* Deutsche (xescbichte 3. 696.
* Zeitz 13. Juli 1827. Schriften von F. v. Gentz. Ein Denkmal, von
G. Schlesier. 5, 294.
Humboldts und Ranke's Ideenlehre. 255
ausgeführt hatte. Denn in Frankfurt a. 0. sind ihm die Ab-
handlungen der Berliner Akademie wohl kaum zugänglich gewesen.
Die oben mitgetheilte Aufzeichnung aber wäre alsdann noch vor
der Bekanntschaft mit Humboldt's Aufsatz niedergeschrieben
worden.
Künstlerische und philosophische Studien hatten den einen,
theologische und philosophische Studien den andern unabhängig
von jenem zu den gleichen Ergebnissen geführt, und Ranke
durfte es mit Recht lächerlich finden, dass man ihm Mangel an
philosophischem oder religiösem Interesse vorwerfe, „da es
just dies sei, und zwar ganz allein, was ihn zur Historie ge-
trieben habe** ^. Aber während Humboldt noch immer um den
ihm gebührenden Platz in der Geschichte der Philosophie ringt,
den sein Freund Schiller, obwohl die ganze neuere Aesthetik
auf der Schrift über naive und sentimentalische Dichtung fusst,
erst seit Tomaschek's und Kuno Fischer's Untersuchungen ein-
genommen hat, wird Ranke, auch darin Goethe vergleichbar,
dort keinen Platz für sich beanspruchen dürfen, so nothwendig
es auch zum Verständniss seiner Person und seiner Wirksamkeit
immer sein wird, sich über seine Stellung zur Philosophie klar
zu werden. Wer die literarischen Capitel der römischen Päpste
oder in der englischen Geschichte die Abschnitte über die Staats-
rechtslehrer von Bacon bis Locke gelesen und genossen hat, der
theologischen Erörterungen in der Reformationsgeschichte und
im vierten Baude der Weltgeschichte ganz zu geschweigen, der
wird sich gewiss nicht erdreisten, dem grossen Historiker, wie
es der schon einmal genannte Jesuit gewagt hat, philosophische
Begabung abzusprechen. Nur darf man darum von ihm nicht
die selbständige Einsicht in die Entwicklungsgeschichte der
neueren Philosophie verlangen, wie sie allein durch eigene Ar-
beiten auf diesem Gebiete erworben werden kann. Da wo sich
Philosophie und Theologie begegnen, brachte er jener das ganze
Verständniss eines gründlichen tiefsinnigen Theologen entgegen,
und wiederum da wo Philosophie und Geschichte sich berühren,
wies er, weil er sicher auf eigenem Grund und Boden stand,
alle unbefugten UebergrifiFe der andern Disciplin auf historisches
Gebiet zurück. Philosophie und Geschichte in der Weise zu
» An H. Ritter. Venedig 6. Aug. 1830. Lebensgesch. 238.
256 R- Fester. Humboldt's und Ranke's Ideenlehre.
vereinigen, wie es Humboldt bis zu einem gewissen Grade noch
als Ideal vorgeschwebt hatte, lag ihm völlig fem. Gemeinsam
mit jenem ist ihm die deutliche Erkenntniss der dem Historiker
gezogenen Schranken , vor allem aber die noch dem 18. Jahr-
hundert entstammende anthropologische Ansicht. Nur einmal, in
seiner Biographie Hardenberges, hat er sich ganz kurz über
dessen Rivalen Humboldt ausgesprochen auf eine Weise, dass
er sich selbst nicht besser hätte schildern können. Denn auch
er „bewegte sich auf den Höhen des geistigen Lebens, wo sich
Kunst und Literatur berühren*, auch ^seine Bildung gehörte der
Epoche an, welche der Deutschen Cultur überhaupt eine neue
Farbe und selbst einen neuen Inhalt gab^, und auch an ihm
bewundern wir, dass er „Schwung und Methode verband**.
Die Entstehung des Deutschen Städtewesens.
Eine Kritik der Sohm'solieii Theorie.
Von
Ernst Bernheim.
Wenn ein Gelehrter von hervorragender Bedeutung seinem
Geiste einmal die Zügel schiessen lässt, wie Sohm in seiner
jüngst erschienenen Festschrift „Die Entstehung des deutschen
Stadtewesens**, kann man trotz allen inneren Widerspruchs an
den überraschenden Combinationen, den scharfsinnigen Gedanken-
wendungen, der eindringenden Fragestellung immerhin seine Freude
haben und mag seinen Widerspruch zurückhalten; allein wenn
man sieht, dass diese Schrift von vielen Seiten als eine wissen-
schaftliche That, als ^die Lösung des R'athsels der Sphinx '^ be-
trachtet und zum Ausgangspunkt weiterer Speculationen ge*
macht wird, so hat man allen Änlass, mit Entschiedenheit gegen
solche Verwirrung des Urtheils aufzutreten. Da dies von An-
deren, die vielleicht mehr dazu berufen wären, nicht zu geschehen
scheint, suche ich im Folgenden nachzuweisen, dass die Grund-
gedanken, auf denen Sohm's Buch beruht, durchaus unhaltbar
sind. Dies kann, wenn auch noch so sachlich, nicht ohne Schärfe
geschehen; für diejenigen, welche sich scharfe Polemik nicht
anders als mit persönlichen Motiven verbunden zu denken pflegen,
bemerke ich daher ausdrücklich, dass nicht die entferntesten
persönlichen Beziehungen zwischen dem Verfasser und mir be-
stehen, nicht einmal irgend eine Berührung auf gemeinsamem
Arbeitsgebiet, wodurch ja zuweilen auch eine Art persönlicher
Missstimmung hervorgerufen werden kann.
258 E- ßernheim.
Sohm bezeichnet es (S. 17) als die wesentliche Aufgabe
seiner Abhandlung, das mittelalterliche Markt- und Stadtrecht
zu den Grundgedanken des Fränkischen Reichsrechts in Beziehung
zu setzen.
Wie führt er das aus?
Er sagt: das Gebiet, für welches in einem Ort das Markt-
recht gilt, wie das Marktrecht selbst, heisst Weichbild; es wird
auch Burgrecht genannt. Diese Ausdrücke sind identisch; sie
bezeichnen ihrer ursprünglichen Bedeutung nach das Gebiet, fQr
welches Burgrecht gilt; das Weichbild ist das Zeichen, welches
besagt, dass das Gebiet eine Burg ist, d. h. nicht ein befestigter
Platz, sondern eine Burg im Rechtssinn. Was ist eine Burg im
Rechtssinn? Es ist der Ort, der das besondere Burgrecht hat.
Was dies für ein besonderes Recht sei, zeigt uns das Symbol
für dasselbe, eben das Weichbild (das Kreuz mit Handschuh,
Schwert, Fahne, Schild, Hut u. dgl. oder auch eins bezw. mehrere
mit einander verbundene dieser Symbole), welches als Leibzeichen
des Königs nachgewiesen ist: es ist das Zeichen ^ dass nach Fränki-
schem Amtsrecht eine Beschlag- und Besitznahme von Seiten
des Königs erfolgt ist, dass hier das Gebiet der Königsburg be-
ginnt, dass hier das Recht herrscht, welches in der Königsbur^,
am Hofe des Königs gilt — die Stadt ist des Königs Eigen-
thum, des Königs Haus, und der König ist ideell darin anwesend.
Aber diese Vorstellung ergibt sich nur nach Fränkischem Amts-
recht; das Volksrecht verbindet nicht eine so weitgehende
Vorstellung mit dem Symbol des Kreuzes, weil es das Rechts-
mittel der Beschlagnahme eines Grundstückes überhaupt nicht
kennt, es verbindet nur die Vorstellung mit jenem Leibzeichen
des Königs, dass der König in der Stadt anwesend sei (nicht
die, dass die Stadt seine Burg sei). Aus diesen verschiedenen
Vorstellungen je des Amtsrechts und des Volksrechts ei^ben
sich je verschiedene Folgen für die Gestaltung des Markt- und
Stadtrechts, zunächst im Strafrecht. Die Folge aus der ersteren
Vorstellung würde sein, dass auf schwere Vergehen in der Stadt
peinliche Strafe erfolgte, denn von altersher werden solche Ver-
gehen, die in der Königsburg, am Hpfe des Königs in dessen
* Ich nenne es im Folgenden der Kürze wegen immer nur Kreuz
schlechtweg.
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 259
Anwesenheit begangen sind, als schwerer Burgfriedensbruch
principiell mit Todesstrafe geahndet; die Folge aus der Vor-
stellung des Volksrechts würde sein, dass die öffentliche Geld-
busse des Königsbannes auf dieselben Vergehen erfolgte, weil von
altersher Verbrechen, die ausserhalb des Königshofes, aber in
der persönlichen Nähe des Königs begangen sind, mit dieser
Geldbusse geahndet werden. Thatsächlich finden wir im 10. und
11. Jahrhundert in den Städten die letztere Straf bestimmung
herrschend, welche dem Volksrecht entspricht; aber seit dem
12. Jahrhundert „tritt die peinliche Strafe in den Vordergrund'*,
welche dem Amtsrecht entspricht und „die Vollendung des Weich-
bildrechts bedeutet".
Alle specifischen Erscheinungen des Markt- und Stadtrechts
erklärt Sohm aus dieser Doppeltheorie des königlichen Eigen-
thums an der Stadt und der Anwesenheit des Königs in der-
selben: die zum Markt reisenden Kaufleute haben Königsschutz
und -frieden, weil sie zum Könige reisen; als des Königs Burg
ist das Marktstadtgebiet eine Freistatt und von der Gewalt des
öffentlichen Gerichts, des Landgerichts, kraft öffentlichen Rechts
ausgenommen ; auch wenn der Markt vom Könige einem anderen
Herrn überlassen worden, bleibt doch die Gewalt desselben über
die Stadt eine vom König abgeleitete, gilt doch die Stadt immer
als Königsburg, alle Marktgerichte, alle Stadtgerichte sind
königliche Gerichte, in Folge dessen ist der ordentliche Stadt-
richter, der Schultheiss (Amtmann. Villicus) stets ein öffentlicher
Beamter u. s. w.
Wir übersehen jetzt die Ausführungen Sohm's zur Genüge,
um zu erkennen, dass die Grundanschauung desselben jene
Doppel theorie von der Anwesenheit des Königs in der Markt-
stadt und von der Eigenschaft der Marktstadt als Königsburg
ist. Mit dieser haben wir es zu thun, denn mit ihr steht und
fallt Sohm's ganzes System vom ersten bis zum letzten Satz.
Man sollte meinen, eine so wesentliche Grundanschauung müsste
auf einigermassen sicherem Boden stehen. Das ist indess durchaus
nicht der Fall. Vielmehr befinden wir uns auf dem schwanken-
den Boden von Combinationen, denen nicht nur wesentliche that-
sächliche, sondern auch logische Elemente und Zwischenglieder
260 E. Bemheim.
fehlen und die sich über entgegenstehende Thatsachen hinweg-
setzen. Das ist von jedem der beiden Theile der Theorie zu
erweisen.
1. Weil das Kreuz, das Symbol des Markt- und Stadtrechts,
nachweislich das Leibzeichen des Königs ist, soll man nach volks-
rechtlicher Anschauung den König als anwesend in der Stadt
betrachtet und gemäss dieser Vorstellung die aus der Anwesen-
heit des Königs folgenden Rechtswirkungen haben eintreten lassen.
Es handelt sich hier also um das, was technisch eine Rechts-
fiction zu nennen wäre ^ Das Vorhandensein einer solchen Fiction
lässt sich auf verschiedene Weise darthun. Entweder documentirt
sich die betreffende Rechtsanschauung und -Überzeugung in
irgend welchen Quellen der Zeit direct ausgesprochen oder in-
direct angedeutet — davon ist im vorliegenden Fall nicht die
Rede, nicht die geringste Spur derart findet sich in den Quellen.
Oder dieselbe ergibt sich ohne Weiteres aus den bei dem betr.
Rechtsakt vorkommenden Symbolen, d. h. im vorliegenden Fall,
es ergäbe sich ohne Weiteres, dass ein Abzeichen der königlichen
Person und Autorität die Anwesenheit des Königs mit den ent-
sprechenden Rechtswirkungen bedeute — auch davon kann hier
nicht die Rede sein. Zwar werden wir einräumen, dass durch
ein solches Abzeichen irgendwie die persönliche Autorität des
Königs als gegenwärtig vorgestellt werde, aber dies kann auf
sehr verschiedene Weise, in verschiedener Richtung und in ver-
schiedenem Grade geschehen : z. B. sagt das Magdeburger Stadt-
rechtsbuch an einer Stelle, die noch weiterhin zu besprechen ist,
das Kreuz werde errichtet, auf dass man sehe, es sei des Königs
Wille ; es lässt sich also keineswegs ohne Weiteres aus der An-
wendung jenes Symbols schliessen, dass man die damit verbun-
denen Vorstellungen bis zur Fiction der Gegenwart des Königs
in Person nebst deren Folgen getrieben habe, sondern das wäre
erst anderweitig zu beweisen. Endlich lässt sich die Existenz
' So bezeichnet es auch J. E. Kuxitze in seiner Schrift: Die Deutschen
Stadtgründungen u. s. w. (1891) S. 52. Sohm pagt allerdings wiederholt »der
König ist in der Stadt*, will damit aber ohne Zweifel doch nicht behaupten,
dass man gemeint habe, der König sei faktisch anwesend, sondern ge-
braucht diese pointirte Wendung nur, anstatt den Sachverhalt genauer aussu-
drücken: man sah es so an, als ob der König in der Stadt anwesend sei.
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 261
»
einer derartigen Fiction dadurch darthun, dass man zeigt, es
können gewisse Rechtsinstitute oder -Verhältnisse gar nicht an-
ders als unter Annahme derselben erklärt werden, und dies ist
der einzige Weg, den Sohm zum Beweise einschlägt. Wir müssen
Ton vornherein geltend machen, dass es recht misslich ist, wenn
gerade die Thatsache, die man durch eine Hypothese erklären
will, zugleich die einzigen Beweise für deren Berechtigung her-
geben soll, wie es hier der Fall ist, doch kann immerhin die
Erklärung der Thatsache durch die Hypothese so einzig möglich
und unbedingt einleuchtend sein, dass dadurch die letztere zu-
gleich als berechtigt erwiesen wird. So liegt es hier nun keines-
wegs. Die Thatsache, um die es sich handelt, ist nämlich die
nach Stadtrecht herrschende öffentliche Strafe der königlichen
Bannbusse fQr schwere Vergehen in der Stadt: diese eben er-
klärt Sohm, wie wir wissen^ als Folge der Fiction von der An-
wesenheit des Königs in der Stadt. Allein diese Erklärung ist
weder die einzig mögliche, noch ist sie unbedingt einleuchtend.
Sie ist nicht die einzig mögliche: Jedermann weiss, dass bisher
eine mindestens ebenso zulässige andere Erklärung gegolten hat ^
und so lange Sohm die Zulässigkeit derselben nicht widerlegt
hat, was er gar nicht versucht, kann seine Hypothese nicht als
unentbehrlich, nicht durch solche Unentbehrlichkeit als bewiesen
gelten. Sie ist ferner durchaus nicht einleuchtend : es bleibt uns
geradezu ein Räthsel, wie es überhaupt möglich sein soll, dass
in diesem so wichtigen Punkte des Stadtrechts die volksrecht-
liche Anschauung gegen die amtsrechtliche habe aufkommen
und herrschen können, da ja doch nach Sohm von Anfang an
das Stadtrecht das Recht der Eönigsburg, die Stadt des Königs
Eigenthum sein soll, und da Sohm S. 31 ausdrücklich sagt, die
ursprüngliche amtsrechtliche Vorstellung sei im 10. ubd 11. Jahr-
hundert (da man die Städte urbes regales nannte) „noch frisch,
im allgemeinen Rechtsbewusstsein lebendig** gewesen. Wer ist
es denn, der die volksrechtliche Vorstellung inzwischen gehegt
und vertreten und ihr entsprechend das Stadtrecht gebildet hat?
Wie soll man sich die Entstehung dieses Stadtrechts aus volks-
rechtlicher Anschauung heraus denken? Statt einer Erklärung
* Vgl. G. Waitz, Deutsche Verfassungsgesch. Bd. VI, 453 ff., Bd. VJI,
391 ; R. Schröder, Lehrbuch der Deutachen Rechtsgeschichte (1889) S. 705 f.
2()2 E. Bernheim.
gibt uns die Sohm'sche Hypothese ein Rätlisel, und es gebricht
derselben somit an jedem Rückhalt.
2. Der zweite Theil der Theorie, welche Sohm zur Grund-
lage seiner Ausführungen macht, besteht in der Annahme, dass
nach Fränkischem Amtsrecht das Marktstadtgebiet mittelst des
Kreuzes (Weichbilds) als vom König beschlagnahmt gelte ^. Dies
begründet Sohm zunächst durch einen Schluss aus der Sache
selbst: das Kreuz auf dem Markt bedeutet Beschlagnahme durch
den König, weil das Zeichen fiscaler Beschlagnahme eines Grund-
stückes auch ein Kreuz ist. Drücken-wir diesen Schluss abstraet
aus, so behauptet Sohm damit: wenn ein und dasselbe Symbol
zur Bezeichnung zweier Rechtsverhältnisse angewandt wird, so
sind diese wesentlich identisch. Es ist wohl einleuchtend, dass
dieser Schluss unzulässig ist. Denn es kommt nicht selten vor,
dass dasselbe Symbol eine Grundvorstellung vertritt, aus der sich
Rechtserscheinungen von sehr verschiedenartiger Bedeutung ent-
wickelt haben, die also, trotzdem sie durch dasselbe Symbol be-
zeichnet werden, gar nicht identisch sind. Und das ist nach
Schröder, auf den sich Sohm hierbei (S. 30 Note 47) benift,
gerade der Fall hinsichtlich der Bedeutung des Kreuzes als
Symbol des Marktrechts und der Beschlagnahme: eine gemein-
same Grundbedeutung liegt vor, das Kreuz ist Wahrzeichen des
königlichen Bannes, daraus haben sich die verschiedenen An-
wendungsweisen desselben als Zeichen des Vermögensbannes und
des Marktfriedensbannes entwickelt. Und nicht allein diese.
Wird doch auch bei Hegung des öffentlichen Gerichts ein
Symbol aufgerichtet, das sich von vorkommenden Formen des
Weichbilds und des Beschlagnahmesymbols nicht unterscheidet -,
* Wenn wir Sohm'e Ausdrücke S. 30 genau nehmen, so handelt es
sich hier ursprünglich nicht um eine Fiction, sondern nur um die analogre
Anwendung des Rechtsmittels der Beschlagnahme; indess wird man doch
sagen müssen, dass im 12. Jahrhundert, als nach Sohm neue Rechtawir-
kungen davon erst ins Leben traten, der vorliegende Rechtagrund nicht
mehr anders als eine Fiction genannt werden kann.
^ Ich erinnere daran, was ich oben S. 258 bemerkte, dass ich das
Weichbild nur der Kürze wegen schlechtweg als Kreuz bezeichne, wie es
auch Sohm thut, dass aber dasselbe keineswegs immer ein Kreuz ist, son-
dern durch die verschiedenen oben angeführten Gegenstände vertreten wird.
Entstehung des Deutschen Städte wesens. 263
zum Wahrzeichen, dass jetzt der öffentliche Gerichtsbann dort
herrscht, nicht etwa zum Zeichen, dass der Gerichtsherr die
Stätte des Gerichts augenblicklich mit Beschlag belegt habe.
Wird doch auch im Lager des Reichsheeres das königliche Banner
bezw. der Schild aufgepflanzt (die ebenfalls sowohl als Symbol
der Beschlagnahme wie des Marktrechts vorkommen) zum Zeichen,
dass der königliche Heerbann gilt. Nach dem Schlüsse Sohm's
müssten alle diese Fälle, in denen dasselbe Symbol erscheint,
identische Rechtsverhältnisse sein. Der Schluss ist ofiFenbar nicht
statthaft.
Sehen wir uns nach Sohm's anderen Beweisen für die Exi-
stenz der fraglichen Rechtsanschauung um.
Er führt S. 29 f. eine Stelle des Magdeburger Stadtrechts
aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an, wo es heisst:
„Do gap in (den kouflfleuten) der kunig also gethan recht als er
tegelichen in seinem hoffe hatte", und er meint hierin den Aus-
druck der Anschauung zu finden, dass das Marktstadtgebiet gleich
der Eönigsburg gelte — ohne Voreingenommenheit lässt sich
aber aus dieser Wendung nur folgern, dass man das der Stadt
verliehene Recht als Verleihung königlichen Rechtes betrachtete:
sagt doch dasselbe Magdeburger Buch am Schlüsse derselben
Stelle, es werde desshalb ein Kreuz auf den Markt gesetzt, „dorumb
das man sehe das es des kunigs wille sei**, und noch deutlicher
die Celler Handschrift des Buchs: ^das mau sehe das da ein
wicvride si unde henget da des kunigis hantziken durch das
man sehe das es des kunigis wille si", also keine Spur von der
nach Sohm's Meinung an dem Symbol des Kreuzes haftenden
Vorstellung, gerade an dieser Stelle, welche die Bedeutung des
Symbols ausdrücklich erklärt.
Sohm stützt seine Ansijcht ferner durch den Hinweis darauf
(S. 31), dass im 10. Jahrhundert alle Marktstädte als urbes regales
bezeichnet worden seien und motivirt dies gegenüber der später üb-
lichen engeren Bedeutung dieses Begriffs damit, dass im 10. Jahr-
hundert die ursprünglichen Vorstellungen (vom Eigenthum des
Königs an allen Marktstädten) noch im allgemeinen Rechts-
bewusstsein lebendig gewesen seien. Aber wie denn? Sagt
worüber man vgl. R. Schröder, Weichbild, in: Historische Aufsätze dem
Andenken von Georg Waitz gewidmet (1886) S. 319 f.
264 K. Bernheim.
Sohm nicht ausdrücklich S. 39, es habe nach Volksrecht (das
doch auch das „allgemeine Rechtsbewusstsein** reprasentirt)
die Marktstadt nicht als Eigenthum des Königs, nicht als Königs-
bürg gegolten, und sagt er nicht S. 41 ausdrücklich, diese yolks-
rechtliche Vorstellung sei gerade im 10. und 11. Jahrhundert
herrschend gewesen, habe erst im 12. und 13. Jahrhundert jener
amtsrechtlichen Vorstellung Platz gemacht?! Die Bezeichnung
urbes regales soll also dem König eigene Städte im Sinne der
fraglichen Anschauung bedeutet haben zu der Zeit, als diese
nicht herrschte — und doch zugleich auch herrschte — , soll
aber diese Bedeutung verloren haben gerade zu der Zeit, als
diese Anschauung zur unbedingten Herrschaft gelangt war ! Aus
diesen sich kreuzenden V^idersprüchen wird man mit dem besten
Willen keine Stütze für Sohm's Ansicht gewinnen können, viel-
mehr wird man veranlasst sein, die Bezeichnung urbes regales
in der üblichen Weise aufzufassen als Ausdruck der Thatsache,
dass die Marktstädte durch königliches Privileg oder mit Zu-
lassung des Königs gegründet sind, eine Thatsache, die mehr
und mehr vergessen wurde, als die Fürsten sich immer häufiger
herausnahmen, auf eigene Hand Märkte zu gründen, so dass die
Bedeutung von urbes regales sich dann in der bekannten Weise
beschränkte.
Es bleibt nur noch eine Position Sohm's übrig. Er er-
klärt (S. 41. 43) die bedeutende Aenderung im städtischen Straf-
recht, die sich seit dem 12. Jahrhundert durch das Auftreten
der peinlichen Strafen an Stelle der Königsbannbusse vollzog,
dadurch, dass seit dieser Zeit die amtsrechtliche Anschauung
durchgedrungen sei, der zufolge, wie erwähnt, jedes schwere
Vergehen in der Stadt als ein Verbrechen im Hause des als
anwesend gedachten Königs peinlicher Ahndung unterlag. Wir
würden, wie vorhin S. 261, zugeben, dass die Existenz der frag-
lichen Fiction , wenn ihr auch andere Beweise mangeln , auf
diesem Wege wohl erwiesen werden könnte, wenn diese Er-
klärung einleuchtend, zwingend, unentbehrlich wäre. Keine von
diesen Bedingungen trifft jedoch ein. Vor allen Dingen leuchtet
nicht ein, bleibt vielmehr räthselhaft, auf welchem Wege diese
amtsrechtliche Fiction mit ihren Folgen sich nach so langer
Herrschaft der volksrechtlichen Anschauung geltend gemacht
haben soll, so dass sie das geltende Strafrecht wesentlich um-
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 2()o
gestaltete. Auf diese Frage, die offenbar von der grössten
Dringlichheit ist, erhalten wir direct gar keine Antwort, nur
indirect deutet Sohm S. 83 auf die . engere Verbindung hin,
welche bekanntlich im letzten Theile des 11. Jahrhunderts die
Städte mit dem Königthum der Salier gegen die Fürsten, be-
sonders die Bischöfe, zusammenführte. Wenn wir diese An-
deutung im Sinne Sohm's verfolgen, so mttssten wir zunächst
annehmen und erwarten, dass sich in den Privilegien, welche
die Könige der Zeit den Städten oder Stadtherm verliehen
haben, jene amtsrechtliche Anschauung sich geltend gemacht
und von dorther ihren Einzug in die Sphäre des Stadtrechts ge-
halten habe. Keine Spur davon ! Im Oegentheil : wo die Könige
der Zeit in Privilegien und Satzungen für die Städte strafrecht-
liche Dinge berühren, vertreten sie durchaus den Standpunkt,
dass für den Bruch des öffentlichen Friedens, des königlichen
Bannes in der Stadt die Geldbusse des Königsbannes zu erlegen
sei ^. Und denselben Standpunkt sehen wir die Könige auch im
10. Jahrhundert in ihren zahlreichen Marktprivilegien einnehmen -,
zu einer Zeit also, da sie nach Sohm, wie vorhin erwähnt, die
Marktstädte in Folge der amtsrechtlichen Anschauung urbes re-
gales genannt haben sollen! Wo lebt und herrscht denn dieses
^ Hier ist vor allem massgebend das Privileg Heinrich's IL för Worms
vom Jahre 1014 (bei H. Boos, Urkundenbuch der Stadt Worms Bd. I S. 33).
wörtlich bestätigt von Heinrich III. und Heinrich IV., worin der König die
Busse von 60 solidi, die von den Grafen z. Th. unberechtigter Weise von
denen erhoben worden, die in furto pugna vel aliqua criminali causa
culpabiles erfunden sind, untersagt, ausgenommen in publicis civita-
tibus, so dass als regelmässige öffentl. Strafe für die betr. Vergehen in den
Städten die Königsbannbusse bestätigt wird; femer das Privileg Heinrich's \.
für StAveren vom Jahre 1108 (bei G. Waitz, Urkunden zur Deutschen Ver-
fassungsgesch. S. 25), worin die Geldbusse für homicidium als zu Reelit
bestehend bestätigt wird, also jedenfalls von peinlicher Strafe nicht di(-
Rede ist.
- S. die zahlreichen Beispiele bei G. Waitz, Deutsche Verfassung*?- '
gesch. Bd. VII S. 379 Note 4 und S. 380 Note 1, femer die besonders ein-
schlagende Urkunde des Abts von Reichenau v. J. 1073 (bei Dümge,
Regesta Badensia Anhang S. 111), worin auf Grund eines Privilegs Otto's III.
statuirt wird, dass diejenigen, „qui furtum rapinam invasionem lesionem
molestationem percussionem inviolationem infra terminum ejusdem oppidi
facere praesumpserint , secundum regiam constitutionem imperiale bannum
persolvere cogantur*.
2(56 E. Bernheim.
angebliche Amtsrecht, wer ist als Träger desselben zu denken,
wenn in den betreffenden Erlassen der Könige selber keine Spur
davon zu finden ist? Es sind einzig fürstliche Gründungs-
statuten, die Sohm S. 41 ff. als Belege für das Eindringen der
amtsrechtlichen Fiction mit ihren peinlichen Strafbestimmungen
anzuführen gewusst hat, und er rechtfertigt diese Vertretung des
amtsrechtlichen Standpunktes seitens der Fürsten dadurch, dass
sie ihre Befugniss, ihre Banngewalt durch ausdrückliche oder
wenigstens vorausgesetzte Verleihung des Königs erhalten haben.
Aber, so müssen wir fragen, wie sollen die Fürsten darauf ver-
fallen sein, sich als Vertreter einer Anschauung von Amtsrecht
zu geriren, welche die Könige selber in dieser Materie zu der
und aller vorhergehenden Zeit nachweislich nie bethätigt haben?
Um eine so auffallende Erscheinung glaublich zu machen, müsste
doch wenigstens in den betreffenden fürstlichen Urkunden irgend
eine positive Spur derartiger Anschauung nachzuweisen sein.
Auch das ist nicht der Fall. Gehen wir die von Sohm S. 41 ff.
angeführten Urkunden durch, so treffen wir nirgends auch die
allerentfemteste Andeutung, dass die darin festgesetzten pein-
lichen Straf bestimmungen von jener angeblichen amtsrechtlichen
Vorstellung ausgehen. Im Gegentheil: wo sich eine Andeutung
des Rechtsgrundes für die Androhung dieser peinlichen Strafen
findet, weist dieselbe in eine ganz andere Richtung: im Frei-
burger Stadtrecht heisst es „Si quis infra urbem pacem urbis
infregerit**, in dem Statut von St. Omer wird es als „secundum
lege.s et consuetudines villae" bezeichnet, dass nach Talion ge-
richtet werde, im Rechte von Medebach ist ausdrücklich auf den
Gottesfrieden Bezug genommen. Also nirgends etwas von einem
königlichen Amtsrecht, welches der Marktherr zu vertreten ge-
willt ist, sondern überall der Hinweis auf den localen Rechts-
und Friedenszustand, den man durch schärfere Strafmittel zu
sichern sich bemüht, gerade so, wie man es zur selben Zeit; auf
dem Lande durch locale Gottes- und Landfriedenssatzungen that.
Diesen Hinweis auf den Zusammenhang mit der allgemeinen
Entwicklung des Strafrechts, den wir hier und in zahlreichen
späteren Stadtrechten deutlich ausgedrückt finden, meint Sohm
S. 4(3 durch die Behauptung entkräften zu können, dass Gottes-
frieden bezw. Stadtfrieden gleichbedeutend sei mit Königsfrieden,
eine Behauptung, für die er einen triftigen Beweis schuldig
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 267
bleibt, da er a. a. 0. nur einige Belege für die identische Be-
deutung von Gottes- und Stadtfrieden anführt, die Identität von
Gottesfrieden mit Königsfrieden aber nur dann aus dieser Glei-
chung folgen würde, wenn wir die Identität von Stadt- und
Königsfrieden in diesem strafrechtlichen Zusammenhang als fest-
stehend voraussetzen, was nur nach Sohm's amtsrechtlicher Straf-
theorie der Fall wäre, die wir bisher keinen Anlass hatten^ als
bewiesen gelten zu lassen. Wer ohne Voreingenommenheit die
Wandlung im städtischen Strafrecht, um die es sich hier handelt,
im Zusammenhang mit der allgemeinen Entwicklung des Straf-
rechts der Zeit gemäss den ausdrücklichen Hinweisen der Quellen
verfolgt, wird sich nicht gedrungen finden, die bisher übliche
Erklärung zu Gunsten der Sohm'schen Theorie au&ugeben, ge-
schweige denn, dass er dieselbe als einleuchtend und unentbehr-
lich zur Erklärung der betreffenden Thatsachen für dadurch zu-
gleich bewiesen hielte.
Somit glaube ich gezeigt zu haben, dass diese zweite Theorie
wie die erste, dass die ganze Doppelconstruction , welche Sohm
zur Grundlage seiner Anschauungen macht, unhaltbar ist: die
Existenz und Wirksamkeit derselben ist weder nachweisbar in
Aeusserungen der zeitgenössischen Quellen, worin sich die be-
treffende Rechtsanschauung verriethe, noch ergibt sie sich aus
der Anwendung und Bedeutung des Marktstadtsymbols von
selbst, noch erweist sich ihre Berechtigung dadurch, dass sie
zum Verständniss der zunächst dadurch zu erklärenden Erschei-
nungen des Stadtrechts unentbehrlich wäre und dieselben ein-
leuchtender erklärte als die bisher üblichen Theorien.
Dabei habe ich noch abgesehen von mehreren gewichtigen
Einwendungen, welche gegen einzelne, hier nicht speciell berührte
Ausführungen Sohm's bereits erhoben worden sind : Georg Kauf-
mann ^ macht geltend, dass keineswegs, wie Sohm annimmt, ein
Ort mit ständigem Markt nothwendig und eben nur darum eine
Stadt sei, und dass ausser dem ständigen Weichbild, das nach
Sohm Symbol der ständigen Marktberechtigung ist, vielfach ein
specielles Marktkreuz bei der jedesmaligen Markteröffnung vor-
^ Zur Entstehung des Stadtewesens, im Index Lectionnm des Sommer-
flemeeters 1891, Münster i. W., S. 9 ff.
Deutsche Zeitschr. f. Oeschlohtsw. 1891. VI. 2. lg
268 E. Bernheim.
kommt , Einwendungen , welche auch J. E. Euntze ^ und zwm-
anecheinend unabhängig von Kaufmann, erhoben hat. Es liegt
nicht im Plane meiner Kritik, auf alle fraglichen Momente ein-
zugehen: wenn das ganze Gebäude stürzt, kommt es nicht darauf
an, ob es in allen Theilen schadhaft ist; und es stürzt, wenn
jene Grundanschauungen, mit denen wir uns beschäftigten, sicli
als unhaltbar erwiesen haben.
Ich muss aber den Widerspruch gegen Sohm's Arbeit noch
allgemeiner und tiefer fassen.
Indem Sohm sich jener weittragenden Gonstructionen zur
Erklärung der rechtsgeschichtlichen Vorgänge bedient, macht er
stillschweigend eine principielle Voraussetzung, welche durchaus
nicht zugegeben werden kann. Er setzt nämlich voraus, dass
die betreffenden Rechtsanschauungen dem Bildungsgrade und der
juridischen Denkweise jener Zeiten zugänglich gewesen seien.
Die Frage, ob das in der That anzunehmen ist, lässt sich aber
nicht von der Hand weisen, da, wie wir gesehen haben, die Exi-
stenz jener Rechtsanschauungen durch irgend welche Zeugnisse
der Zeit, in denen sich dieselben kundgäben, nicht nachweisbar
ist. Man wende nicht ein: ihre Existenz wird dadurch erwiesen,
dass sie sich in damaligen Rechtsvorgängen wirksam zeigen. Es
ist zunächst der heutige Forscher, der sie als die Elemente solcher
Wirkungen abstrahirend zu erkennen meint, und die Richtigkeit
dieser Erkenntniss hängt davon ab, inwieweit es ihm gelingt,
darzuthun, dass thatsächlicb diese und nur diese Elemente wirk-
sam gewesen sind. Ich glaube gezeigt zu haben, dass Sohm
dies bei weitem nicht gelungen ist, und selbst wenn man seinen
Deductionen zustimmt, wird man wenigstens zugeben müssen, dass
sie nicht die einzig mögliche Motivirung und Erklärung der be-
treffenden Rechtserscheinungen darbieten. In solchem Falle ist
die Vorfrage geboten, ob der Forscher überhaupt berechtigt ist,
solche Rechtsanschauungen als wirksam anzunehmen, die er nicht
darauf hin geprüft hat, ob sie in der betreffenden Zeit wahr-
scheinlich oder auch nur möglich waren. Wie die gesammten
^ Die Deutschen Stadtgründungen oder RömerstUdte und Deutsche
Städte im Mittelalter, Leipzig 1891 , ein Buch, das auch nicht frei von
phantastischen Combinationen ist. G. Schmoller, JbGVV 1890, S. 1001 f-
Consta tirt nur ganz kurz in einigen Hauptpunkten seinen Widersprudi.
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 269
Geistesfahigkeiten haben sich doch auch die Rechtsanschauungen
und -begrifiPe jedes Volkes erst allmahlig von naiverer, roherer
zu bewussterer, feinerer Ausbildung ausgestaltet und jede Zeit
jedes Volkes trägt das Mass ihrer Befähigung in ihren eigenen
Leistungen. Ich bestreite in diesem Sinne, dass die Menschen
des früheren Deutschen Mittelalters zu so bewusster, auf die
längst verdunkelten Grundbegriffe zurückgreifender Anwendung
und zu so allseitig consequenter Durchführung von Kechts-
principien, befähigt und aufgelegt waren, wie Sohm ihnen das
zuschreibt, und ich meine es erhärten zu können durch den
Hinweis auf alles, was uns von der juristischen Technik jener
Zeit vor Augen liegt.
Vergegenwärtigen wir uns zunächst rückblickend, eine wie
bewusst consequente Rechtsdialektik die fraglichen Fictionen
voraussetzen. Der Marktstadtbezirk gilt ursprünglich nach offi-
ciellem Amtsrecht als vom König beschlagnahmt, und des zum
Zeichen steht das Kreuz da; nach Volksrecht verbindet man
nicht diese Vorstellung, der zufolge Verbrechen in der Stadt
peinlich zu strafen wären, mit demselben Kreuz, man sieht darin
nur ein Leibzeichen des Königs, das dessen Gegenwart bedeutet,
und zieht daraus — wie anders als mit einem gewissen be*
wussten Gegensatz gegen jene Vorstellung? — die Folge, dass
Verbrechen in dem Stadtbezirk so bestraft werden, als ob sie
in der persönlichen Nähe des Königs geschehen wären. Nach-
dem diese volksrechtliche Anschauung und das derselben ent-
sprechende Strafrecht lange Zeit geherrscht haben, besinnt man
sich allmahlig ohne ersichtlichen Anlass auf das amtsrechtliche
Princip und gestaltet mit haarscharfer systematischer Consequenz
nach diesem das Strafrecht um, mit solchem dialektischen Ab-
stractionsvermögen , dass man sich in der Deduction nicht ein-
mal dadurch stören lässt, dass in concreto mit der Gründung
der Märkte in weitaus den meisten Fällen, wie Sohm selbst S. 82
betont, die Verleihung an einen Marktherrn verbunden war und
daher das Eigenthum des Königs an der Marktstadt, um Sohm's
Ausdruck zu gebrauchen, ,ein bloss formelles, lediglich in der
rechtlichen Vorstellung bestehendes* sein konnte.
Welche Befähigung zu abstract systematischem, bewusstem
juristischen Denken setzen alle diese Operationen voraus ! Und wie
wenig entspricht eine solche Voraussetzung dem Geiste jener Zeit !
270 S* Bernheim.
Sehen wir uns nur die damaligen Leistungen in dieser
Sphäre näher an!
Wie vermissen wir jede systematische Ordnung in allen
Gesetzen des Deutschen Mittelalters von dem wirren Durch-
einander der Fränkischen Capitularien bis zu den Reichsgesetzen
der Staufer, ja selbst bis zur goldenen Bulle Karl's IV.! Welch'
unfreies Haften an äusserlich sinnlichen Merkmalen und Sym-
bolen, vom Strafrecht und Process der Lex salica bis zu den
Strafbestimmungen der Landfrieden und Städterechte! Welch'
ungelenker Formalismus im Vertragsrecht, im Processverfahren,
in den Executionsordnungen. Und wie sichtlich schwer wird es
dem mittelalterlichen Geiste, wenn es einmal darauf ankommt,
aus bestehenden Rechtsinstituten und -Verhältnissen die Grund-
begriffe zu abstrahiren: Generationen mühten sich ab, bis man
erkannte und klarzustellen wusste, welche verschiedenen begriff-
lichen Momente geistlichen und weltlichen Rechts in dem Akte
der Investitur der Reichsprälaten zu scheiden seien; in hilfloser
Verlegenheit suchte man nach dem Rechtsgrunde für die Unab-
hängigkeit Deutscher Eönigswahl und -würde gegenüber den
päpstlichen Ansprüchen ; erst im Laufe von Jahrhunderten kam
man zu einer sehr unvollkommenen begrifflichen Unterscheidung
von Reichsgut und königlichem Hausgut. Durchweg folgen die
theoretischen Anschauungen nur schwerfällig und langsam, nur
gewissermassen Schritt für Schritt genöthigt, den praktischen
Rechtsbedürfnissen: weit entfernt von dem Trieb nach einheit-
lich systematischer Durchbildung der Rechtsmaterien begnügt
man sich überall mit der Umgestaltung des Nächstdringenden \
überlässt man die wichtigsten Entwicklungen dem regellosen
Walten localer Mächte oder den gelegentlichen individuellen
Bestimmungen von Privilegien, Rechtsurtheilen , Weisthümem.
Man erträgt ungestört die grössten Unklarheiten und Unbestimmt-
heiten in wichtigsten öffentlichen Rechtsverhältnissen, wie z. B.
in der Begrenzung der königlichen, herzoglichen, gräflichen Be-
fugnisse gegen einander, in den Competenzen des Reichstages,
in der Stellung der Reichsabteien zum Reich, im gesammten
Unterthanenverhältniss u. s. w.; man unterwirft den Inhalt der
kaiserlichen Gewalt jener ungeheuer sach- und begriffswidrigen
^ Vgl. z. 6. die Darlegung von A. Hausier, Institutionen des Deut-
schen Privatrechts Bd. II (1886) S. 5 ff., specieil die Note 6.
Entstehung des Deutschen Städtewesens. 271
Fiction der Fortdauer des Imperium Romanum. Erscheint doch
selbst bis ins Einzelne die Wiedergabe so vieler Rechtsbegriffe
durch meist nur halb zutreffende Lateinische Ausdrücke als ein
Beweis für den Mangel an innerem Bedürfniss scharfer begriff-
licher Erfassung dieser Dinge. Daher kommt es denn auch,
wenn einmal ein ungewöhnlicher Kopf, wie der Verfasser des
Sachsenspiegels, systematische Gedanken und Theorien entwickelt,
dass man sich kritiklos davon imponiren lasst, dieselben blind-
lings aufnimmt, wenn sie auch noch so einseitig den realen
Verhältnissen zuwiderlaufen. Und dies hängt noch* mit einer
anderen Schwäche des damaligen Rechtsbewusstseins zusammen,
der naiven Unkenntniss der Rechtsentwicklung im Oanzen und
in ihren einzelnen Erscheinungen, die uns überall charakteristisch
entgegentritt. Konnten doch Rechtsinstitute und -Verhältnisse
relativ jungen Ursprungs, selbst solche, die fast noch unter den
Augen der lebenden Generation entstanden waren, als Einrich-
tungen längst vergangener Zeiten, zum Theil ganz anderer Cultur
angesehen werden, wie z. B. die Investitur der Reichsprälaten
einmal als Einrichtung des alten Testaments, ein andermal als
Verleihung Papst Hadrian's L, oder wie die verschiedensten In-
stitute und Satzungen weit aus einander liegender Zeiten als
Schöpfungen des einen Karl des Grossen; liess sich doch die
königliche Eanzlei von Fälschern die unglaublichsten Rechts-
anachronismen insinuiren, um dieselben durch erneute Beurkun-
dung als vollgültig zu bestätigen; acceptirte man doch — und
hierher gehört zum Theil das eben vom Sachsenspiegel Gesagte —
ohne Weiteres Doctrinen, die auf ganz irriger Beurth eilung der
gegenwärtigen Verhältnisse und ihrer rechtlichen Grundlagen
beruhten. Sogar die Bedeutung der geläufigsten Rechtssymbole
wurde verkannt: konnte doch gerade j.enes Stadtkreuz, das nach
Sohm eine so bestimmte und nachdrücklich festgehaltene Be-
deutung als Leibzeichen des Königs hatte, häufig als ein geist-
liches Symbol, als Kreuz Christi, gedeutet werden, eine That-
• Sache, die Sohm selber S. 45 anführt, ohne zu bemerken, wie
sehr sich dieselbe gegen seine Voraussetzungen kehrt.
Wir können nach alledem jene Voraussetzungen Sohm 's
nicht zugeben: wir können mit modernem Denken concipirte
Theorien und Begriffe, deren dereinstige Existenz an und für
sich in keiner Weise nachgewiesen ist, zur Erklärung historischer
272 ^- Bemheim. Entstehung des Deatschen StädtewesenB.
ErscheinuQgen nicht zulassen, wenn dieselben nicht nachweislich
dem Denkvermögen und Bildungsgrade der betreffenden Zeit ent-
sprechen. Selbstverständlich, mögen wir — man verwechsle das
nicht — Theorien und Begriffe, die unserer Bildungssphäre ent-
nommen sind, zur Beurtheilung und somit auch zu schärferer
Erkenntniss vergangener Erscheinungen anwenden, aber sobald
man sie als derzeitig wirksame Elemente postulirt, ohne geprüft
zu haben, ob sie damals zeitgemäss waren, geräth man in Ge-
fahr, den Menschen der Vergangenheit die eigenen modernen
Gedanken unterzuschieben und deren' eigene einfachere, unge-
bildetere Gedanken, auf die eine allseitige unbefangene Be-
trachtung der Thatsachen hinweist, einseitig zu verkennen ^. So
verfällt man in eine deductive Behandlung concreter historischer
Probleme, welche der Rechtsgeschichte ebenso fem bleiben sollte,
wie jedem anderen Zweige der Geschichtswissenschaft.
Ich kann nach alledem den Weg, welchen Sohm in seiner
Schrift zur Erklärung der Entstehung des Deutschen Städte-
wesens eingeschlagen hat, nur für durchaus verfehlt halten, und
ich erachte es für die Aufgabe jedes Forschers auf diesen Ge-
bieten, sich klar zu machen, ob dem so ist oder nicht, weil es
sich hierbei nicht nur um die Auffassung der Städteentwicklung,
sondern auch um principielle methodische Fragen handelt. Nach
meiner Meinung — und ich hoffe mit derselben nicht allein zu
stehen — würde eine allgemeinere Nachfolge auf diesem Wege
einen bedenklichen Rückschritt der rechtsgeschichtlichen For-
schung bedeuten.
1 Vgl. F. Walter, Deutsche Rechtsgeschicbte 2. Auflage 1857 S. 184
Note 8: nUm den Geist des Deutschen Rechts [im früheren Mittelalter] sa
fassen, muss man sich in eine Zeit zu versetzen verstehen, wo das Recht
ohne Rechtsschulen und ohne Bücher bloss durch die ürtheile der Schöffen-
gerichte, durch die Fragen und Antworten im gehegten Ding und durch
einige Rechtssymbolik überliefert wurde. Jede Theorie, die Ober den Ge-
sichtskreis des gesunden Bauernverstandes hinausgeht oder die gar &n
Studium aus Büchern erfordert, kann man schon aus diesem Grunde von
vorne herein als irrig verwerfen.* Wenn wir auch nicht so weit gehen
wollen, sind diese Worte doch recht beachtenswerth. Eine exakte Unter-
suchung der Theorien, insbesondere der Fictionen, im altem Deutschen Recht
wäre sehr zu wünschen. Soviel ich weiss, hat man bisher nur die Fictionen
des Römischen Rechts näher untersucht.
Karl Y. und der katholische Bund vom Jahre 153&
Von
Hermann Baamgarten.
Zu den grössten Erfolgen, welche die Französische Politik
im Ringen mit Karl V. auf Deutschem Gebiete gewonnen hat,
muss die Auflösung des innerlich freilich längst zersetzten
Schwäbischen Bundes gerechnet werden. Die Wiedereroberung
Württembergs für Herzog Ulrich war bekanntlich die unmittel-
bare Folge. Der Kaiser hatte alles aufgeboten, um den Bund
zu erhalten und in seinem auf den Schutz der Oesterreichischen
und katholischen Interessen gerichteten Wesen herzustellen. Kaum
war das Unglück in Württemberg geschehn, so finden wir die
kaiserlichen Commissäre in eifriger Thätigkeit, den Schwäbischen
Bund durch einen neuen zu ersetzen; bereits Anfang Juni 1534
wurde auf einem Tage in Augsburg darüber verhandelt. Die
friedliche Verständigung zwischen König Ferdinand und dem
Landgrafen von Hessen, sodann die freundschaftliche Verbindung
der Baierischen Herzöge mit Ferdinand Hess jene Verhandlungen
etwas ins Stocken gerathen, welche erst Ende September neues
Leben gewannen. Zunächst hatte man gemeint trotz allem den
Schwäbischen Bund herstellen zu können ; da sich das aber bald
als unmöglich herausstellte, begnügte man sich nach sehr lang-
wierigen Verhandlungen mit einer Schöpfung, deren Unvermögen
auf den Oang der Dinge einzuwirken so gross war, dass man
kaum etwas von ihrer Existenz merkte ^
* Eine reichliche Correspondenz über diese Dinge findet sich in dem
Baierischen Staatsarchiv (Bundssachen de a. 1534 — 86). Es verdient bemerkt
274 H. Baumgarten.
Dem Kaiser war seit dem Sommer 1534 durch den von neuem
drohenden Conflict mit Frankreich und die gefährliche Ausbreitung
der Macht Barbarossa's an der Afrikanischen Küste die vor-
sichtigste Zurückhaltung in den Deutschen Dingen auferlegt
worden. Das Ausschreiben, welches er am 5. Januar 1535 aus
Madrid an die Stände des Reichs erliess, ging in der Nachsicht
gegen die Ketzer noch weit über das ihnen im Jahre 1532 ge-
währte hinaus. Wenn er da erklärte, viele hätten in Sachen der
Religion gegen die früheren Reichsabschiede gefehlt, er wolle
aber Milde gegen sie üben, wenn sie sich nur weiterer Neuerungen
enthielten, so war damit doch deutlich genug gesagt, dass es
dem Kaiser ebensowohl an der Macht fehlte, die in Regensburg
und Nürnberg aufgerichteten Schranken zu behaupten, wie er
früher ausser Stande gewesen war, den Augsburger Abschied
durchzuführen. Zugleich erhielt Graf Roeulx Auftrag, den Luthe-
rischen Fürsten und Städten in des Kaisers Namen ausdrücklich
zu versichern, dass es seine Absicht nicht sei in Glaubenssachen
Gewalt anzuwenden. Seinem Bruder aber schärfte Karl immer
wieder ein alles aufzubieten, damit Deutschland ruhig bleibe und
die Abgefallenen ja nicht in neue Verbindungen mit Frankreich
treten. Besonders die Gewinnung des Landgrafen Philipp und
die Erhaltung der Baierischen Freundschaft wurde König Ferdi-
nand fast in jedem Briefe ans Herz gelegte
Diese Haltung des Kaisers musste natürlich die Ausbreitung
des Protestantismus mächtig befördern; was auch das Kammer-
gericht gegen Einzelne der Abtrünnigen unternahm, man wusste^
dass ihm der Nachdruck der kaiserlichen Macht fehlte. So war
zu werden, dass der Kaiser, obwohl ihm doch an dieser Sache so viel lag,
auch hier seine Deutschen Freunde durch langes Zögern ärgerte. Die ent-
scheidenden Verhandlungen hatten in den ersten Tagen des Januar 1535
in Donauwörth beginnen sollen, aber am 10. Januar musste König Ferdinand
den Baierischen Herzögen bekennen, er warte leider noch immer auf des
Kaisers genauere Weisungen, ,nit one sunder Befremden des langen Ver-
zugs^. Bekanntlich wurde der sogen, „kaiserliche Bund*^ dann doch am
30. Januar 1585 auf neun Jahre in Donauwörth abgeschlossen. Siehe das
Instrument bei Spiess, Geschichte des kayserlichen neunjährigen Bunds
S. 57 ff. Dieser Bund versuchte lediglich Zwistigkeiten unter seinen Gliedern
beizulegen, ohne auch nur damit Erfolg zu haben.
^ Namentlich in den Briefen vom 16. Januar, 18. Februar und 10. Mai
1535 (Wiener Archiv).
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 275
es denn natürlich, dass die der alten Kirche treu gebliebenen
Stände mit wachsender Sorge die immer höher steigende Fluth
des Abfalls beobachteten. Namentlich die Herzoge yon Baiem
fühlten sich in hohem Orade beunruhigt, als nicht nur in Würt-
temberg und Augsburg die neue Kirche gesiegt hatte, sondern
diese beiden Nachbarn auch ihre Aufnahme in den Schmalkaldischen
Bund eifrig betrieben. Als sie im Februar 1536 den bekannten
Weissenf eider an den Kaiser schickten, um das merkwürdige
Project des Herzogs Ludwig zu betreiben, welcher sich einbildete
das durch den Tod Sforza's erledigte Mailand gewinnen zu können,
wurde in seiner Instruction die gefährliche Lage der Deutschen
Dinge mit besonderem Nachdruck geschildert. Die Lutheraner,
sagten sie, stärkten sich gegen den Nürnberger Vertrag täglich,
woUten Jedermann zu ihrem Qlauben dringen und würden dem
Codcil nicht gehorchen. König Ferdinand werde durch seine
, bösen Räthe** verhindert, gegen dieses Unwesen, namentlich
gegen das neuerdings in Württemberg und Augsburg vorgenom-
mene, energisch einzuschreiten. Dazu komme, dass England und
Frankreich die Lutheraner in ihren bösen Anschlägen stärkten.
Der Kaiser bemühe sich aber ganz vergeblich um das Concil,
wenn er nicht vorher die Ausführung der Beschlüsse desselben
gesichert habe. Er müsse die Abgefallenen mit Gewalt dahin
bringen, dass sie erstens in ihrem Lande einem Jeden die alten
Ceremonien gestatteten und zweitens sich verschrieben, dem Concil
zu gehorchen. Die Herzöge versprachen dem Kaiser für dieses
Unternehmen ihren nachdrücklichen Beistand; sie würden sich
zunächst gegen Herzog Ulrich wenden, denselben vertreiben und
seinen Sohn einsetzen. Danach seien die Nassauischen und andere
Sachen in die Hand zu nehmen und der Landgraf anzugreifen.
Sobald diese beiden, der Landgraf und Herzog Ulrich zu Ge-
horsam gebracht worden, würden die Sachsen und die Anderen
, entgegen laufen**. In drei oder vier Monaten lasse sich diese
wichtige Aufgabe lösen. Dann könne sich der Kaiser gegen
Frankreich wenden ^.
Man versteht nicht wohl, wie am Baierischen Hofe so kühne
Phantasien möglich waren, nachdem der Kaiser seit Jahr und
^ Instruction für Weiasenfelder von Eck's Hand vom 12. Februar 1536.
Baierisches Staatsarchiv.
276 H. Baumgarten.
Tag alles aufgeboten hatte, um die Dinge im Reiche ruhig zu
halten ^. Wenn er im Januar 1535, wo der Kampf mit Frank-
reich doch nur von ferne drohte, sich zu der oben mitgetheilten
Erklärung genöthigt gesehen hatte, wie sollte er im Februar 1536,
wo dieser Kampf in sicherer Aussicht stand, sich in einen Deutschen
Krieg stürzen ? Qranyelle erklärte denn auch Weissenfelder, der
Kaiser sei mit dem Vorschlage der Herzöge sehr wohl einver-
standen, die er wie seine eigenen Brüder liebe, er werde gern
alles nach ihrem Wunsche thuu; wenn er nur nicht „mit andern
so gar grossen obligen beladen wäre*". Zunächst müsse er den
Kampf mit Frankreich ausfechten; wolle er nach dem Wunsche
der Herzöge vorgehn, so sei zu fürchten, dass es einen grossen
Krieg im Reiche gebe, wo er dann die Herzoge nicht schützen
könne. Sie möchten sich also einstweilen in Geduld finden; zu
günstigerer Zeit sei der Kaiser bereit, wolle auch die Herzfige
gegen Ulrich, welcher in alle Wege sich widerwärtig gehalten,
nicht verlassen*.
Der Krieg gegen Frankreich verlief bekanntlich so wenig*
glücklich, dass der Kaiser im Herbst 1536 noch weiteres Ent-
gegenkommen gegen die Ketzer in Erwägung zog. Nach seiner
durchaus politischen Denkweise musste er besorgen, dass die
Protestanten seine Bedrängnisse benutzen, wohl gar im Bunde
mit Frankreich gegen ihn vorgehen würden. Im November 1535
hatte er im frischen Hochgefühl seines Afrikanischen Sieges aus
Neapel an die Schmalkaldener eine scharfe Mahnung gerichtet,
sich streng an den Nürnberger Frieden zu halten, über dessen
mehrfache Verletzung ihm Klagen zugegangen seien ^. Dieses mit
den Verheissungen vom Januar nicht wohl stimmende Schreiben
hatte die Protestanten mit Besorgniss erfüllt und den Aus-
streuungen Frankreichs Glauben verschafft, dass der Kaiser sich
^ Schon im Mai 1535 hatte man in München dem päpstlichen Ab-
gesandten klar zu machen gesucht, dass mit dem Concil nur etwas erreicht
werden könne , wenn der Kaiser entschlossen sei die Widerspänstigen mit
Gewalt niederzuwerfen, worauf Vergerius mit dem Hinweis auf die Macht
der Ketzer und die feststehende Abneigung des Kaisers, im Reiche Gewalt
anzuwenden, entgegnete. Laemmer, Monumenta Yaticana p. 175.
* Bericht Weissenfelder's an die Herzoge Neapel 3. März. Baierischee
Reichsarchiv. (Gütige Mittheilung des Herrn Dr. Jochner.)
* Gedruckt bei Win cke Im ann, Politische Correspondenz Strassburgs
S. 340.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 277
mit kriegerischen Gedanken gegen sie trage. Karl fand es desshalb
notb wendig, ehe er nach Frankreich aufbrach, an die Schmal-
kaldener ein Schreiben zu richten, worin er seine frühere Zu-
sicherung auf das nachdrücklichste wiederholte, dass er Niemand
der Religion wegen „thetlicher weiss zu überziehen und zu be-
schedigen*, sondern den Nürnberger Frieden gewissenhaft zu
halten beabsichtige^. Obwohl nun der Kurfürst von Sachsen im
Namen seiner Bundesgenossen darauf am 9. September eine Ant-
wort ertheilte, welche dem Kaiser mit lebhaftem Dank für seine
Zusicherung die volle Loyalität der Schmalkaldener verhiess,
wurde in diesem Schreiben doch zugleich die Ansicht der Ver-
bündeten ausgesprochen, dass das vom Papst nach Mantua aus-
geschriebene Concil schwerlich als ein „freies, christliches, un-
verdächtiges** angesehen werden könne. Als der Kaiser von
seinem unglücklichen Zuge in die Provence zurückkehrte, trug
ihm eine protestantische Gesandtschaft die oft erörterten Be-
schwerden gegen das Kammergericht vor; die Processe desselben
müssten eingestellt und der Nürnberger Frieden auf diejenigen
ausgedehnt werden, welche sich seit seinem Abschluss zum Evange-
lium bekannt hätten. Ausserdem erklärten sie, dass das vom
Papst nach Mantua ausgeschriebene Concil nicht den wiederholten
Beschlüssen Deutscher Reichstage entspreche, welche immer ein
Concil in „Deutscher Nation" gefordert hätten. Die Loyalitäts-
versicherungen des Kurfürsten von Sachsen wurden dadurch
einigermassen zweifelhaft gemacht. Mehr als je musste der
Kaiser besorgen, , dass die Werbungen Frankreichs, nachdem es
seinen doppelten Angriff im Süden wie im Norden empfindlich
zurückgewiesen hatte, im Reich Anklang finden möchten. Wie
sollte er dieser Gefahr begegnen ? Wie überhaupt die Angelegen-
heiten des Reichs in eine erträgliche Ordnung bringen?
Jener Gesandtschaft erklärte er, er werde seinen Vicekanzler
Held ins Reich senden, um alle Streitfragen zu erledigen. Von
den positiven Aufträgen nun, welche er diesem ertheilte, sind
wir leider nicht genau unterrichtet; wir kennen nur die sehr
merkwürdige geheime Instruction*, nach der er sich mit König
* Dieses Schreiben d. d. Savigliano 3. Juli 1536 bei Neudecker,
Urkunden S. 268 f.
* Lanz, Correspondenz 2, 268 ff.
278 H. Baumgarten.
Ferdinand im tiefsten Geheimniss berathen sollte, wie endlich im
Reich eine zuverlässige Ordnung hergestellt werden könne. Der
beklagenswerthe Zustand desselben, welches sich seinem Kaiser
versage, sei die eigentliche Quelle der unversöhnlichen Feind-
schaft Frankreichs, dieser Zustand aber entspringe aus den
religiösen Wirren. Dieselben beizulegen und dadurch die kaiser-
liche Autorität wieder aufzurichten, sei desshalb von höchster
Wichtigkeit. Frankreich habe alles Interesse, den religiösen
Zwiespalt im Reiche zu erhalten, desshalb suche es auf jede Weise
den Zusammentritt des Concils zu hindern. Der Papst habe das-
selbe wohl ausgeschrieben, scheine jetzt aber aus Furcht vor
Frankreich, oder auch aus seiner naiven Zuneigung zu demselben,
an der Abhaltung des Concils irre zu werden. Der Kaiser wolle
gewiss nichts gegen die päpstliche Autorität oder die heiligen
katholischen Ordnungen thun; wenn aber der Papst in dieser
seiner kühlen Gleichgültigkeit verharre, so erfordere der bedenk-
liche Zustand des Reiches, dass man andere Mittel in Erwägung
ziehe. Held solle desshalb mit König Ferdinand überlegen, ob
die Abhaltung des Concils ohne den Papst und Frankreich mög-
lich sei. Lasse sich aber das Concil in Deutschland mit Zu-
stimmung aller oder doch des grössten Theiles der Stände nicht
durchführen, so müsse man prüfen, ob es einen anderen Weg
gebe, um die vom Glauben Abgefallenen fest für den Kaiser und
König Ferdinand zu gewinnen, indem man sie auf Grund des
Nürnberger oder eines andern neu zu schliessenden Vertrages
„für immer" vor Gewalt sichere, „oder ob man eine National-
versammlung in Deutschland berufen und einige Dinge nach-
geben soll, die für unsem Glauben nicht wesentlich sind, oder
ob es andere Mittel gibt, um zu verhindern, dass die kaiserliche
Autorität zu Grunde geht".
In der That höchst erstaunliche Ideen! Ein Concil ohne
den Papst oder gar eine National- Versammlung! Hat der Kaiser
da nicht seine ganze bisherige Politik auf den Kopf gestellt?
Es scheint so. Aber man übersehe nicht, dass diese geheime
Instruction nicht Entschliessungen , sondern Fragen des Kaisers
enthält. Held soll im tiefsten Geheimniss mit König Ferdinand
erwägen, ob durch eines der angegebenen Mittel ein befriedigender
Zustand im Reiche hergestellt werden könnte. Der weitere Ver-
lauf beweist, dass Held neben diesen Fragen eine Reihe positiver
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 279
Aufkrt^e hatte: er sollte die Protestanten zur Beschickung des
Concils, wie es Paul III. ausgeschrieben hatte, er sollte sie zur
genauen Beobachtung des Nürnberger Friedens, zur Leistung
einer Hilfe gegen die neuerdings andringenden Türken bestimmen;
er sollte mit verschiedenen Ständen, namentlich dem Kurfürsten
von Sachsen über Beilegung von besonderen Zwistigkeiten ver-
handeln. War in diesen Aufträgen auf die in der geheimen
Instruction erörterten Möglichkeiten irgend vrelche Rücksicht ge-
nommen ?
Held's Abreise ins Reich verzögerte sich. Während die ge-
geheime Instruction das Datum des 31. Oktober trägt, schreibt
der Kaiser seinem Bruder am 14. November, Held sei bis jetzt
durch allerlei Geschäfte aufgehalten; er werde aber Ferdinand
von allem bis zu seiner bevorstehenden Abreise nach Spanien
Vorgefallenen unterrichten, was Ferdinand aus seiner allgemeinen
und geheimen Instruction entnehmen werde. Held traf erst gegen
Ende December in Wien ein. Von seinen mit Ferdinand ge-
pflogenen Verhandlungen wissen wir nichts. Um die Mitte
Januar 1537 wird seine Anwesenheit in München gemeldet; über
den Erfolg seiner Verhandlungen mit den Baierischen Herzögen
äusserte er sich bald darauf in Nürnberg sehr befriedigt. Hierher
kam er am 4. Februar. Nürnberg war in seiner conservativen,
kaisertreuen Richtung damals soweit von seinen Glaubensgenossen
abgekommen, dass Held es vollends auf die kaiserliche Seite
hinüberzuziehen hoffte. Er lobte es, dass es vor vielen Fürsten
und Ständen gehorsam gewesen sei; der Rath habe zwar auch
in der Religion allerlei Aenderungen vorgenommen, aber sich
darin doch bescheidener gehalten, als andere Stände ; der Kaiser
wolle alle Ungnade gegen Nürnberg fahren lassen, wenn nur der
Bath auf weitere Aenderungen verzichte, und sich in die bösen
Praktiken anderer Stände nicht einlasse. Der Kaiser sei unab-
lässig bemüht gewesen, die Glaubensspaltung zu beseitigen, habe
jetzt mit grosser Mühe die Berufung des Concils nach Mantua
erreicht, und werde dasselbe, wo immer möglich, selbst besuchen.
Er hoffe, dass auf dieser Versammlung „die misspreuch in der
kirchen (wo nit gar, doch zum theil) abgethan werden*. Da er
fürchte, dass sich einige Stände weigern würden, das Concil zu
besuchen, so begehre er, dass Nürnberg es trotzdem beschicke.
Sollte das Concil aber nicht zu Stande kommen, so möge der
280 H. Baumgarten.
Rath die Sache bedenken und dem Kaiser rathen, durch welche
Mittel Friede und Einigkeit im Reich erhalten und verhindert
werden könne, dass die Religion in weiteren Abfall komme K
Man sieht, Held tritt hier sehr versöhnlich auf, aber doch
nicht mehr, als es seine Absicht;, Nürnberg noch weiter von den
Schmalkaldenern zu trennen, erforderte; von den eigenthümlichen
Gedanken der geheimen Instruction ist keine Spur wahrzunehmen.
Man weiss, wie es dann auf dem Tage zu Schmalkidden,
wo Held den Protestanten die Wünsche des Kaisers namentlich
in Betreff der Beschickung des Goncils vortrug, zu einem scharfen
Zusammenstoss zwischen dem Vicekanzler und den Schmal-
kaldenern gekommen ist. In dem ausführlichen Berichte, den Held
am 5. März über seine Verhandlungen an König Ferdinand er-
stattete ^ beklagte er es, dass er, während er vom Kaiser Auf-
trag gehabt habe, mit den einzelnen Fürsten zu verhandeln, in
die Noth wendigkeit gekommen sei, zu der Oesammtheit der
Protestanten zu reden. Das war ja in der That für ihn sehr
ungünstig. Zu irgend einer Verständigung mit ihnen zu gelangen,
erklärte er für ganz unmöglich , da sie auf nichts geringeres
ausgingen, als die ganze Welt lutherisch zu machen. Obwohl
er sie aber so vollkommen verhärtet gefunden, habe er doch mit
Rücksicht auf die gefahrlichen Zeiten einen Bruch vermieden
und dem Kaiser weitere Entscheidung vorbehalten. Ehe er vor
den versammelten Ständen auftrat, hatte er eine lange Unter-
redung mit dem Kurfürsten von Sachsen. Er drückte ihm das
besondere Wohlwollen des Kaisers aus, der wohl wisse, dass der
Kurfürst für seine Person friedfertig und zur Erhaltung der Ruhe
geneigt sei; um das gute Einvernehmen mit ihm zu befestigen.
^ Siehe die aktenmässige Darstellung in Heide*B Aufsatz .Nürnberg
und die Mission des Vicekanzlers Held'' in den Mittheilungen des Vereins
fElr Geschichte Nürnbergs. Desselben Gelehrten Aufsatz „Die Verhandlungen
des kaiserlichen Vicekanzlers Held mit den Deutschen Ständen* (Historisch-
politische Blätter für das katholische Deutschland, Band 102 S. 713 ff.) hat
einige Punkte der vorliegenden Untersuchung bereits gegen frühere Auf-
fassungen richtig gestellt, im Betreff der Entstehung des kaüiolischen Bundes
aber mancherlei Irriges gesagt, da ihm das nöthige Material fehlte.
* Wiener Archiv, wo auch die sämmtliche in diesem Aufsatz benützte
Correspondenz KarFs V. mit seinem Bruder. Dem Berichte Held's waren
die in Lanz, Staatspapiere zur Geschichte KarFs V. S. 281 ff. abgedruckten
Stücke als Beilagen zugefügt.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 281
wünsche der Kaiser verschiedene Sachen zu begleichen, welche
bisher zwischen ihnen gestanden. Es handelte sich da natürlich
besonders um die Anerkennung der Königs wähl Ferdinands, zu
welcher der Kurfürst bekanntlich trotz mehrjähriger Verhand-
lungen noch nicht hatte bestimmt werden können. Auch in
diesem Punkte erreichte Held gar nichts, obwohl er dem Kur-
fürsten Yon kaiserlicher Seite alles mögliche, freilich auf ziem-
lich vage Weise in Aussicht stellte.
Man kann nicht sagen, dass dieser Bericht, welchen er dem
Kaiser in Lateinischer oder Französischer Uebersetzung ^ zuzu-
senden bat, eine besonders gehässige Stimmung verrathe; er
coustatirt eben die auseinandergehende Tendenz der kaiserlichen
und der protestantischen Politik. Aber worauf richtete sich denn
damals die kaiserliche Politik? Waren die Gedanken der ge-
heimen InsiTuction vollständig verschwunden ? In der besonderen
Verhandlung mit dem Kurfürsten von Sachsen hätte sich doch
Gelegenheit geboten, auf diese Ideen wenigstens vorsichtig hin-
zudeuten, wenn dieselben in der Berathung mit König Ferdinand
für zulässig wären erkannt worden; Held findet es nicht einmal
nöthig dem Könige zu erklären, weshalb er von jenen Ideen gar
keinen Gebrauch gemacht liabe.
Am 14. April schrieb Ferdinand dem Kaiser über das Resultat
der Held'schen Verhandlungen. Er fand, dass die Dinge in jeder
Beziehung schlecht ständen. Er müsse allerdings gestehen, dass,
als er die Deutsche Instruction Held's gesehen (les instructions
en AUeman dudict docteur Mathias), er wenig Hoffnung gefasst
habe, dass die Lutheraner sich zur Vernunft bringen Hessen,
sondern vielmehr mit Rücksicht auf den bösen Stand aller An-
gelegenheiten gefürchtet, dass es schlimmer werde als je. Als
er Held diese Besorgniss geäussert, habe derselbe erwidert, man
müsse so handeln, um die kaiserliche Würde und Autorität zu
erhalten, ausserdem entspreche es der Gerechtigkeit, wie es sich
ja in der That verhalte, wenn es nur mit ihren gemeinsamen
Angelegenheiten nicht so schlecht stünde. Er sei dann aber be-
ruhigt worden, als ihm Held seine besonderen Französischen
Instructionen (ses instructions particulieres en valon) gezeigt, die
^ Er liegt nur in dieser Französischen Fassung vor mit dem Vermerk,
dass er am 9. Mai in Yalladolid angekommen.
282 H. Baumgarten.
gemässigt und auf die Vermeidung jedes Bruchs gerichtet, viel-
mehr durch Nachgiebigkeit in einigen Punkten den Bruch zu
verhüten, die Lutherischen auf des Kaisers Seite zu ziehen ge-
eignet gewesen seien ^. Er habe gehofft, dass Held mit einer
solchen Instruction und angesichts der schwierigen Lage die
Dinge nicht so weit werde kommen lassen. Hätten die Lutheri-
schen nicht so offen den Willen des Kaisers vernommen, am
Kammergericht gegen sie vorzugehen, sondern einen gewissen
Aufschub hoffen können, so würden sie in den anderen Punkten
wohl nicht so schwierig gewesen sein. „Nichtsdestoweniger, finde
ich, dass Dr. Mathias Held ihnen auf alles genügend geantwortet
hat; da es aber so weit gekommen ist, bitte ich Euch wohl
darüber nachzudenken und reiflich zu erwägen, wie geholfen
werden kann.**
Aus diesen Worten des Königs ergibt sich mit voller Be-
stimmtheit: Held hatte für seine Verhandlungen mit den Pro-
testanten zwei Instructionen, eine allgemeine Deutsche und eine
besondere Französische; jene war so abgefasst, dass Ferdinand
an einer Verständigung mit den Protestanten verzweifelte, viel-
mehr eine Verschlimmerung der Verhältnisse fürchtete; die
Französische dagegen wollte jeden Bruch vermeiden, vielmehr
durch Nachgiebigkeit in gewissen Punkten die Lutheraner auf
des Kaisers Seite ziehen. War nun diese Französische Instruction
die uns bekannte vom 31. Oktober? Ferdinand schreibt von ihr
nur aus dem Gedächtnisse, da er sich keine Gopie habe geben
lassen. Sehr im Allgemeinen stimmen ja seine Angaben mit ihrem
Inhalt, wenngleich man sich wundem muss, dass er es gar nicht
nöthig findet, sich über ihre für ihn besonders auffälligen Ge-
danken irgendwie zu äussern. Jedenfalls, müssen wir annehmen,
hat die von Karl gewünschte Berathung mit Held über die
Räthlichkeit derartiger Concessionen kaum stattgefunden. Ferdi-
nand liess sie, wie es scheint, in vager Feme als ein Bemhigungs-
mittel auf sich wirken, ohne mit Held irgend wie ein bestimmtes
Verfahren festzustellen. So hatte dieser freie Hand nach seiner
^ Quelle estoit plus moderee et pretendoit devicter toute rompture et
aussi tendoit a se condescendre a aulcunes conditions pour ne venir a
rompture, mais les tirer a vre devotion, excepte quil ne fust touche aux
articles de Dotre foy.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 283
schärferen allgememen Instruction zu handeln. Ferdinand iat
damit nicht gerade einverstanden, aber da die Dinge nun einmal
soweit gekommen sind, muss man sich zu helfen suchen.
Ferdinand fürchtet, wenn das Kammergericht, dessen Be-
soldung seit längerer Zeit rückstandig war, auseinander ginge,
würden die Lutheraner sich ein Haupt wählen, indem sie sagten,
auf andere Weise könnten sie ihr Recht nicht finden. Die
katholischen Fürsten würden sich möglichst vor Verwicklungen
hüten, wenn ihnen der Kaiser nicht mit seiner Macht zu Hilfe
käme. Er möge desshalb dem Erzbischof von Lunden oder Held
oder beiden Auftrag geben „pour avec tont secret se trouver
deyers les princes chrestiens tant pour leur donner tout espoir
de par vre M^, comme aussi pour traicter avec eulx de
manutenance et deffense contre les emprinses que youl-*
droient faire les Lutheriens". Um diesen aber keinen Ver-
dacht zu erwecken und die Praktik besser zu yerhüllen, könne
ja der Kaiser den genannten beiden oder einem Ton ihnen auch
Verhandlungen mit den Lutherischen Fürsten auftragen. Wenn
der Kaiser in dieser Weise den katholischen Fürsten Unter-
stützung verhiesse, würden sie um so leichter geneigt sein „daider
a resister et empescher aux volontez des aultres et que les choses
ne tumbent tout a ung cop en confusion irremediable*'. Die be-
drohliche Vermehrung der Lutheraner mache solche Vorsichts-
massregeln nothwendig.
Karl beantwortete dieses Schreiben des Bruders am 31. Mai,
nachdem er den Bericht Held's über den Tag zu Schmalkalden,
wie schon erwähnt, am 9. d. M. erhalten hatte. Er habe, schrieb
er, daraus ersehen, dass die Fürsten sich in Schmalkalden „fort
insolens et absolutz" gezeigt hätten. Dennoch würden sie, wenn
man nur fest zu den katholischen Ständen hielte, wohl nichts
unternehmen. Er sende Lunden und Held Vollmachten und über-
lasse ihnen, im Einvernehmen mit Ferdinand nach Gutdünken zu
handeln. Vor allem müssten sie darauf sehen, dass die Lutheraner
in diesem schwierigen Moment nichts Gewaltthätiges unternähmen,
jedoch sich innerhalb der Bestimmungen des Nürnberger Friedens
hielten. Wenn nöthig, könne Ferdinand einen Reichstag, jedoch
auf einen möglichst fernen Termin, ankündigen und dafür das
Erscheinen Karl's in Aussicht stellen. Vielleicht Uessen sich die
Abtrünnigen dadurch von Ausschreitungen abhalten. Dass er im
Deatsche Zeitschr. f. Oesohichtsw. 1891. VI. 2. 19
284 H. Baumgarten.
Reiche mit Waffengewalt eingreife, davon könne, wie er oft ge-
schrieben, keine Rede sein; das sei zu gefährlich, auch fehlten
ihm dazu die Mittel. Das müsse Ferdinand als feste Maxime
betrachten, sich ja auf nichts Gewagtes einlassen, sondern alle
andern Auskunftsmittel anwenden, die „nur nicht gegen unser
Gewissen und unsere Ehre sein dürfen**.
Der Kaiser, sieht man, vermeidet es auf des Bruders Vor-
schlag eine präcise Antwort zu geben; Lunden und Held sollen
im Einvernehmen mit Ferdinand nach Outdünken handeln. Da-
nach werden die ihnen ertheilten Vollmachten, welche wir nicht
kennen, ebenfalls unbestimmt genug gelautet haben, um keinen
Preis aber will es der Kaiser in diesem schwierigen Moment zu
einem kriegerischen Zusammenstoss mit den Lutheranern kommen
lassen.
Als Ferdinand dieses Schreiben erhielt, war Held bei ihm
in Prag angekommen. Er hatte mit ihm, wie er dem Kaiser
am 4. Juli schrieb, eine ausführliche Besprechung gehabt, über
deren Resultat Held berichte, wesshalb er nicht nöthig habe darauf
zurück zu kommen. Dieser Bericht Held's hat leider bisher
nicht aufgefunden werden können, sein Inhalt lässt sich aber
aus dem, was Ferdinand hinzufügt, erkennen. Die Dinge, sagt
er, seien durch die bösen Praktiken und Conspirationen der
Lutheraner, welche weder Glauben noch Treue hielten, dahin ge-
konmien, dass es kein anderes Rettungsmittel gebe, als das von
Held entwickelte. Karl möge daher sofort und mit äusserster
Eile die nöthigen Verfügungen treffen. Das geforderte Geld werde
ausreichen, um die Lutheraner von gefährlichen Unternehmungen
zurückzuschrecken. Noch deutlicher sprach sich der König in
Briefen vom 8. und 15. Juli aus. Er und Held, schrieb er da^
sähen keine andere Rettung als in dem von Held empfohlenen
Mittel. Wolle man gegen die Lutheraner Milde üben, so würden
sie sich nur noch schwieriger und böser erweisen. Ohne das
angegebene Mittel würden die Katholiken sich genöthigt sehen
mit den Lutheranern eine Verständigung zu suchen. Die bisher
geübte zu grosse Nachsicht habe die Lage nur verschlechtert.
„Ohne den Abschluss der als wahres und einziges Mittel gegen
ihre Unternehmungen empfohlenen Liga (la conclusion de la
ligue) werden sie solche Dinge anstellen, dass man ^nachher
nichts mehr dagegen wird machen können**. Der König schliesst
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 285
mit der Bitte um schleunige Entschliessung. Am 18. August
wiederholt er diese Bitte. Er erwarte mit Sehnsucht Karl's
Antwort auf Held's Vorschläge. „Denn je mehr die Zeit vor-
rückt, desto deutlicher sieht man die Gefahr." Held hat in-
zwischen bereits die Verhandlungen zur Ausführung seines Pro-
jects begonnen. Er hat ausführlich mit Herzog Ludwig von
Baiem über die Sache gesprochen, welcher sie sehr gut und
passend findet. „Für die Vollendung des Plans fehlt also nichts
als Eure Zustimmung, die, wie ich hoffe, der Noth wendigkeit
durchaus entsprechen wird".
In des Kaisers nach dem 31. Mai geschriebenen Briefen an
Ferdinand findet sich unsere Angelegenheit mit keinem Worte
erwähnt. Aber am 19. August meldet er aus Monzon, wohin
er sich zur Abhaltung der Aragonischen Gortes begeben hatte,
unterwegs habe er Ferdinand's Briefe vom 4. u. 8. Juli zusammen
mit dem ausführlichen Berichte Held's erhalten. Sein Bescheid
darauf lautet so: Ay le tout veu et bien entendu, mesmes le&
menees, emprinses et practiques que mainnent continuellement
les devoyez a lencontre des estatz catholicques et la ligue de-
fensive quavez advise et dresse pour y obvier. Sur quoy
je respondz amplement et au long audict docteur mon intention
et ce que me semble y convenir. Et en effect me suis con-
descendu densuyr vostre advis touchant ladicte ligue
deffensive, confiant que la chose se conduyra selon que en
rescript audict docteur, enquoy vous prie avoir bon regard.
Leider hat der Bescheid des Kaisers an Held bis jetzt ebenso-
wenig aufgefunden werden können, wie Held's Bericht an den
Kaiser. Ohne Zweifel wird er Held grösste Vorsicht empfohlen
haben, damit es im Reiche nicht zu einem offnen Conflicte komme;
aber die von Held vorgeschlagene und von König Ferdinand so
lebhaft befürwortete Defensivliga hat seine Zustimmung erhalten.
In einem Schreiben an Ferdinand vom 7. October kommt er auf
die Sache zurück. Aus den jüngsten Berichten, schreibt er, ent-
nehme er, dass der Herzog von Sachsen und der Landgraf von
Hessen immer böseren Willen zeigen »pour troubler et embrouUer
la Gemianie** ; er denke aber, wenn sie den Rückzug des Türken
und den Verlauf des Kriegs in der Lombardei erführen, welcher
die Hoffnung des Königs von Frankreich so sehr wenig erfüllt
habe, so würden sie nichts Oewaltthätiges unternehmen. „Et
286 H. Baumgarten.
cependant vous pourrez entendre avec le moyen du docteur
Mathias a traicter ladicte ligue, en quoy, comme je lay
respondu, naura faulte de mon couste, et ma este plaisir
entendre que noz cousins de Baviere la treuvent bonne**.
Nach dem Mitgetheilten kann es keinem Zweifel unterliegen,
dass die bisher herrschende Ansicht, wonach Held in directem
Widerspruche mit den Aufträgen und Absichten des Kaisers
die Bildung des katholischen Bundes betrieben habe, aufgegeben
werden muss. Die geheime Instruction yom 31. Oktober hat
durchaus nicht die Bedeutung, welche man ihr oft beigelegt hat.
Obwohl der Kaiser an der jener zu Ghxinde liegenden üblen
Meinung yom Papste lange festgehalten hat \ findet sich doch im
keinem einzigen seiner Briefe eine Erinnerung an die Ideen der
Instruction vom 31. Oktober. Ferdinand auf der andern Seite
hat derselben nie besonderen Werth beigelegt ; er hat sie nur in
dem Sinne eines versöhnlichen Auftretens gegen die Lutheraner
verstanden. Er ist zwar zunächst mit dem Verfahren Held's in
Schmalkalden nicht ganz einverstanden, geht aber alsbald auf
die dadurch geschaffene Situation ganz in Held's Sinne ein. E!r
lässt sich von ihm leicht überzeugen, dass gegen die vom Schmal-
kaldischen Bunde drohende Gefahr nur ein katholischer Oegen-
bund schützen kann. Er empfiehlt diese «Defensivliga*" dem
Kaiser wiederholt aufs wärmste und dieser ertheilt ohne Weiteres
seine Zustimmung. Welches Verfahren er Held vorgeschrieben
hat, wissen wir leider nicht. Die Art, wie er sich gegen Ferdinand
über das Project äussert, verräth nicht gerade grosse Begeiste-
rung für dasselbe. Nach den Erfahrungen, welche er bisher
mit den katholischen Ständen gemacht hat, wird er vermuthlich
nicht eben hochgehende Erwartungen an diese Defensivliga ge-
knüpft haben, aber er verheisst doch, dass er es von seiner Seite
an nichts werde fehlen lassen.
Inzwischen hatte Held, wie wir hörten, bereits im Juli die
Verhandlungen über die Liga mit Baiem begonnen, wo man sich
* So schreibt er Ferdinand am 15. Februar 1537, der Papst sei .froid
au remede et provision des affaires publiques", wolle auch nichts zur Abwehr
des Türken thun. Gegen ihn, den Kaiser, sei er in hohem Grade rücksichtslos
und obwohl er vorgebe neutral zu sein, fördere er in Wahrheit die Intereesen
Frankreichs wo er könne; täglich sei zu bemerken, dass alle seine Be-
strebungen auf die Vergrösserung seines Hauses gericht-et seien.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 287
mit seinen Plänen einverstanden erklärte. Anfang August finden
wir ihn bei dem eifrigen Abt von Weingarten, von wo er Ferdi-
nand in lebhaften Klagen die Noth des Eammergerichts schildert,
dessen Unterhaltung auf die grössten Schwierigkeiten stosse. ,Es
ist zu erbarmen^, schreibt er, „das die sach dahin kumen, das man
schier öffentlich on allen scheuch understeet zu verhindern alles
das, so die Kay. Mt. fumemen, wenn es schon nit irer Kay. Mt.
zu nutz und guetem raicht, sondern dem heil, reich und allen
die eher und gerechtigkeit neben, wie in diesem faal mit dem
Kay. Cammergericht. Ich verhoff aber zu got, es werden solch
und dgl. prattiken den practicirem noch selbs den rechten Ion
geben** ^
Längere Zeit vernehmen wir dann nichts von ihm. Herzog
Heinrich von Braunschweig, welcher auf Umwegen von dem Plan
eines katholischen Bundes gehört hatte, schickte Ende Oktober
einen Secretär an Herzog Ludwig von Baiem, um zu erfahren,
wie es eigentlich damit stehe. Er fand „den Verzug disser sach
hoch beschwerlich**. Man müsse befürchten, dass sie „offenbar**
werde. Der Secretär sollte, wenn Held in Deutschland sei, mit
diesem alles bereden und sich erkundigen, wie es eigentlich mit
dem Handel stehe, „bey weme es gemangelt, dass nichts be-
schlossen, oder wass er von Kay. Mt. derhalb vor eigentlichen
bevelh hab, damit sich die Chur- und fursten, auch wir danach
betten zurichten**. Er bedürfe dieser genauen Kenntniss, ,, damit
wir den Churfursten von Mainz als einen kleinmuthigen und
Hertzog Georgen (von Sachsen) als einen alten fursten zu trösten
haben**. Denn die Zeitungen meldeten von bedrohlichen Rüst-
ungen der Protestanten^.
Erst im December erschien Held, nachdem er vorher in
Dresden gewesen, bei Herzog Heinrich, mit dem er natürlich
keine Schwierigkeit hatte. Von da eilte er an den Rhein, um
die geistlichen Kurfürsten für seinen Plan zu gewinnen. Nach
einer Baierischen Aufzeichnung über den Speyerer Tag wusste
er da recht schöne Hoffnungen zu erwecken: Köln, erzählte er,
habe sich wohl gehalten und über die Beschwerungen des Land-
^ Held an Ferdinand 1. August 1537. Wiener Archiv.
' Herzog Heinrich*s Instruction für seinen Secretär Köterlin. Wolfen-
büttel 31. October 1537. Hauptlandeearchiv zu Wolfenbüttel.
288 H. Baumgarten.
grafen geklagt, wolle dem Kaiser gehorsam sein. Trier habe er
„ rechtschaffen ** gefunden mit dem Erbieten, den Augsburger und
Regensburger Abschieden gehorsam und dem Kaiser anhängig
zu sein. Der „geschickte Herr" habe ihm viel von den Praktiken
des Landgrafen erzählt und ihn viele Briefe desselben lesen lassen.
Komme es zu einem Angriffe der Protestanten, so wolle er dem
Kaiser dienen, in das Bündniss aber könne er ohne Köln und
Pfalz nicht treten. Auch Pfalz habe sich „ziemlich wohl* ge-
halten, erklärt in der alten Religion zu bleiben und dem Kaiser
zu gehorchen^. D. h. alle drei hatten es an schönen Worten
nicht fehlen lassen, den Eintritt in das Bündniss aber abgelehnt.
Es war schon jetzt mit ziemlicher Bestimmtheit vorauszu-
sehen, dass die beabsichtigte Defensivliga nur einen geringen
Theil der katholischen Stände umfassen werde. Mit Sicherheit
konnte nur auf die Baierischen Herzöge, Herzog Geoi^ von
Sachsen, Herzog Heinrich von Braunschweig und den Ensbischof
von Salzburg gerechnet werden, und nun gab es auch noch unter
diesen eine erhebliche Differenz. Held hatte mit Herzog Georg,
Kurfürst Albrecht von Mainz und Herzog Heinrich von Braun-
schweig einen Entwurf der künftigen Bundesverfassung verabredet.
Das geht aus einem Schreiben Ferdinand's an Herzog Georg her-
vor ^, worin es heisst, auf die Handlung, die in des Kaisers und
seinem Namen Matthias Held „zu uffirichtung einer lobUchen
cristlichen vereynung und buntnus, so allein defensive gestellt,
in Schrift verfasst und durch dein lieb bewilligt und angenommen
ist, haben wir zu enndlicher und beschliesslicher uffrichtung und
fertigung" einen Tag auf den 4. März nach Speyer angesetzt,
den Georg durch einen Gesandten mit den nöthigen Vollmachten
beschicken möge. Georg war in hohem Grade dazu bereit, aber
nur unter ganz bestimmten Bedingungen. In der Instruction fßr
seinen Gesandten vom 20. Februar lesen wir, derselbe solle Achtung
geben, dass „die gestalten notein des bundes an den wesent-
^ Tagebuch über den Speyerer Tag im Baierischen Staatsarchiv.
' Ebenso aus einem Schreiben des Kurfürsten Albrecht an Herzog
Georg vom 23. Mftrz 1538, worin ausserdem erwähnt wird, auf einem in
Halle unter Theilnahme Held's abgehaltenen Tage hätten die Gesandten
Georg's und Heinrich's erklärt, »das inen nit leidlich, das die Substanz der
nottel, wie die zu Dresen zuvoran begriffen, solte geändert, weder das die
prophansachen daraus selten gelassen werden.*
Karl V. and der katholische Bund vom Jahre 1538. 289
liehen stucken in nichts geändert werden**. Besonders aber, wenn
Einige das Bündniss allein auf die Religion ziehen wollten, „so
8ol er sich keineswegs darein lassen fuhren, sondern staracks sagen,
er hab allein bevehl diese notel zu vollziehen^; er solle dahin
arbeiten, „das es uff die Religion prophan und alle andern sachen
ane allen unterscheit vollzogen werde *^. Sollte das Bündniss
allein auf Religionssachen Anwendung finden, so würde das zu
allerlei „Inconvenienz" gereichen ^. Derselben Ansicht war Held.
Als er am 29. Februar Herzog Wilhelm von Baiem über den
Speyerer Tag schrieb, erklärte er die Einbeziehung der Profan-
sachen fUr noihwendig, damit die Lutheraner nicht „unter solchem
scheine, dieweil diese ainigung allein auf religionsachen gestellt
were, sich in ander weg zum vorstraich gefasst machen* ^. Aber
am Baierischen Hofe dachte man anders; die Herzöge wollten
keineswegs ganz und gar in das Oesterreichische Lager über-
treten , alle Beziehungen . zu den Protestanten abbrechen ; sie
lehnten desshalb die Beschickung des Speyerer Tages ab^ wenn
das Bündniss auf „weltliche und prophansachen gezogen werden
sollte''. Vor allem ftlrchteten sie für Ferdinand's Eönigswahl
engagirt zu werden. Da sich Ferdinand so vor die Oefahr ge-
stellt sah, dass aus dem ganzen Bündnisse nichts werde, wich
er vor den Baierischen Wünschen zurück. Er erklärte den
Herzögen, er habe nie daran gedacht, einen Artikel wegen seiner
Wahl in den Vertrag aufzunehmen; auch andere Profansachen
sollten nicht erwähnt werden; an diesem Punkte dürfe die
«cristenliche defension aynung und bundnus* nicht scheitern. Er
bat die Herzöge dringend, den Speyerer Tag schleunigst zu be-
schicken, damit ja kein weiterer Verzug in der Aufrichtung des
nothwendigen Bündnisses eintrete ^. Dieser Zusage entsprechend
stellten die Herzöge am 27. Februar ihre Vollmacht für Weissen-
felder aus, er solle „die cristenUche gegenwerliche ainung und
verstandnus die religion betreffend '^ aufrichten helfen.
Die Sächsische und die Baierische Instruction widersprachen
einander also direct. Herzog Georg verbot seinem Gesandten
^ Georg'a Instruction für seinen SecretÄr Joachim v. d. Heiden. Dresd.
Hauptstaatsarchiv.
» Held an Herzog Wilhelm. Germersheim, 29. Februar 1538. Baier.
Staatsarchiv.
• Ferdinand an die Herzöge. Prag, 18. Febr. 1538. Baier. Staatsarchiv.
290 H. Baumgart^n.
ausdrücklich, in eine Beschränkung des Bündnisses auf Religions-
Sachen zu willigen, während die Baierischen Herzöge es nur auf
diese bezogen wissen wollten. Ein Abschluss konnte schon dess-
halb in Speyer nicht erfolgen; ausserdem war aber doch auch
die Zahl der gewonnenen Genossen gar zu gering. Vertreten
waren lediglich der Kaiser, König Ferdinand, der KurfElrst von
Mainz, der Erzbischof von Salzburg, die Herzöge von Baiem,
Sachsen und Braunschweig. Der von diesen unterzeichnete Ab-
schied vom 13. März besagte, da eine Einigung über die Aus-
dehnung des Bündnisses nicht habe erreicht werden können,
sollen alle Betheiligten bis zum 13. April sich gegen Ferdinand
über die Annahme des hier aufgestellten, die Profansachen aus-
schliessenden Entwurfs erklären, Ferdinand dann innerhalb eines
Monats einen neuen Tag nach Nürnberg oder Rothenburg zur
Yersiegelung des Bündnisses ausschreiben. Da Held mit ver-
schiedenen anderen Ständen über den Beitritt verhandelt habe,
solle er sich bemühen, sie hereinzubringen. Ebenso soll mit den
Schwäbischen Prälaten, Grafen, Rittern und Städten verhandelt
werden, und endlich die Baierischen Herzöge sich bei ihren Nach-
barn bemühen. Der Abgesandte des Erzbischofs von Salzburg
hat diesen Abschied nur auf Hintersichbringen angenommen ^
Anfang April traten die Bevollmächtigten des Kurfürsten
Albrecht und der Herzöge Georg und Heinrich in Halberstadt
zu einer Berathung zusammen, ob sie den in Speyer über die
Beschränktmg des Bündnisses gefassten Beschlüssen zustimmen
könnten. In der Erklärung, welche dieselben den 13. April an
Ferdinand richteten, treten uns noch andere Differenzen entgegen.
Sie hätten, sagen sie, dem Könige gern in der bestimmten Zeit
geantwortet, hätten aber nicht gedacht, dass an dem früher
zwischen ihren Herren und Held vereinbarten Entwürfe so grosse
Aenderungen vorgenommen worden wären, die erhebliche Be-
denken erwecken müssten. Erstens habe man in Speyer alles
gestrichen, „darinne der Kaiser gesetzt wird als unser aller
Oberkeit'. Diese ausdrückliche Anerkennung der kaiserlichen
Autorität dürfe aber durchaus nicht fehlen. Ebensowenig dürften
die Profansachen von dem Bündnisse ausgeschlossen werden;
denn wenn das geschähe, „so dienete das Bundnus unsers er-
Dresdener Archiv.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 291
messens zu nichts mehr, dann das die protestirende stände über
den Nürnberger fridstand versichert werden**, da sie sich jeden
Tag mehr unterstehen „in Sachen auch ausserhalb der Religion
ires gefallens yorzunehmen**. Sodann sei es noth wendig, dass
der Kaiser ein offenes Ausschreiben in Druck ausgehen lasse, in
demselben erkläre, was ihn zu der Aufrichtung des Bündnisses
bewogen habe und bei ansehnlicher Strafe gebiete, dass sich
niemand wider dasselbe einlasse.
Die Liga drohte selbst in den engen Grenzen zu scheitern,
die sie bisher erreicht hatte. Es bedurfte erheblicher persön-
licher Anstrengung Ferdinand 's, der selbst nach Dresden reiste,
bei den Norddeutschen, Held's bei den Baiem, um die entgegen*
gesetzten Standpunkte einander einigermassen zu nähern. Herzog
Oeorg bestand ebenso hartnäckig auf seiner Anschauung^, wie
die Baierischen Herzöge auf der ihrigen. Er durfte aber umso-
mehr eine Berücksichtigung seiner Wünsche fordern, als man
ihn in der Speyerer Aufstellung stärker als irgend einen anderen
belastet hatte; denn während der Kaiser und König Ferdinand
zusammen nur 50000 Gulden, die Baierischen Herzöge ebensoviel
zu den ersten Bundeskosten zahlen sollten, war er mit 60000
Gulden angeschlagen. Anfang Juni richtete Ferdinand eine
dringende Mahnung an ihn, nachzugeben. Alle Bemühungen
Held's, Baiern zur Ausdehnung des Bundes auf die Profansachen
zu vermögen, seien unwirksam geblieben. Nun dürfe daran doch
aber nicht die ganze Sache scheitern, die durch die vielen Ver-
handlungen bereits ,,an vil orthen erschollen**. Es würde grosser
ünrath entstehen, wenn schliesslich aus der Sache gar nichts
würde *.
So gab denn Georg zuletzt, wenn auch mit grossem Wider-
streben, nach. Auf die Einzelheiten des am 10. Juni 1538 in
Nürnberg unterzeichneten Vertrages einzugehen, ist hier nicht
nöthig. Es möge nur erwähnt werden, dass die Aufgabe des
zum Schutze der Religion geschlossenen Bündnisses „defensive
und allein zur gegenwehr** sein, dass die Verbündeten niemand
von den Protestanten „wider den aufgerichteten Friedstand zu
^ Er fürchtete, wie Ferdinand an Karl schrieb, dass der Kanzler Eck
68 mit diesem Bunde gerade so mache, wie er es früher mit dem Schwäbischen
Bunde gemacht habe. (Ferdinand an Karl. Bautzen, 22. Mai 1588.)
' Ferdinand an Georg. Breslau, 9. Juni. Dresd. Archiv.
292 H. Baumgarten.
Nürnberg überziehen'* wollten ^ Theilnehmer des Bundes waren
ausser Karl und Ferdinand der Kurfürst von Mainz (aber nur
für seine Stifte Magdeburg und Halberstadt), der Erzbischof von
Salzburg, die Herzöge Wilhelm uno^ Ludwig von Baiem, Georg
von Sachsen, Erich der Aeltere und Heinrich der Jüngere von
Braunschweig.
Als der Kaiser dieses Resultat der langen Bemühungen
seines Bruders und Held's erfuhr, hatte er eben in Aiguesmortes
mit König Franz Freundschaft geschlossen. Von seinen Deutschen
Gegnern war jetzt zunächst nichts zu fürchten. Ein dringendes
Bedürfniss, dem Schmalkaldischen Bunde eine katholische Liga
entgegen zu stellen bestand nicht mehr, und hätte es auch noch
bestanden, was konnte er von diesem Nürnberger Bunde er-
warten, dem die Rheinischen Kurfürsten^, und fast die sänmit-
liehen Prälaten des Reichs fernblieben, dessen Glieder durch
weite Entfernung von einander getrennt waren, dessen Macht
sich mit der des Schmalkaldischen Bundes gar nicht vergleichen
Hess? Da er überdies während der nächsten Zeit sehr von den
Spanischen Angelegenheiten in Anspruch genommen war, über-
Hess er den werthlosen Bund sich selbst. Dessen Mitglieder ge-
* In dem Nebenvertrage vom 12. Juni, welcher die Organisation des
Bundes, die Einsetzung der beiden Obersten, die Ernennung der Bundesräthe
als bereits vollzogen meldet, findet sich folgende eigenthümliche Wendung :
„uff das die stedt und andere stende, bey denen die Lutterisch meynun^
albereit eingerissen, in dis Buntnos unverhindert des auch mögen beredt
werden, so mögen dieselben und sollen bey irer religion, wie sie jetzund
sein, bis uff ein gemein Concil oder christliche reformation [bleiben], doch
das sie mitler zeit in der religion keine fernere enderung oder neuerung
vornemen und was in gemeinem christlichen Concilio oder reformation be-
schlossen wurdet, das sies darbey wollen pleiben lassen'. Bucholtz, Gesch.
Ferdinand's, Urkundenband S. 368. Wenn Heide a. a. 0. S. 737 meint,
der Bund sei .ursprünglich paritätisch geplant* gewesen, so ist das natOr-
lich ein Irrthum.
' Trotz aller Bemühungen Held's, von dem ein charakteristisches
Schreiben an den Kurfürsten von Trier (Wiener Arch.) vorliegt, in welchem
er diesem eine möglichst rosige Schilderung der Lage entwirft und nament-
lich hervorhebt, dem Kaiser sei „ain merklich grosse summa gelds aus
den Indien zugestanden, mer dan vor nie, also das man clerlich befindt, das
der almechtige got ir Mt. wunderparlich regiert und nit verlassen wil".
Im Gegensatz dazu klagt er König Ferdinand schon zu dieser Zeit: ^Ich
kann nit gedenkhen. wie es inmaer zuegeet, das die Kay. Mt. nit heraus
schreibt.* (Brief vom 27. März 1538. Wiener Archiv.)
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 293
xiethen natürlich durch diese Passivität des Kaisers in grosse
Verlegenheit und Aufregung. Im Oktober schrieb der Kurfürst
Albrecht an Herzog Heinrich, wenn es dem Kaiser ernst sei und
er drücken wolle, werde der Pfalzgraf in den Bund zu bringen
sein. Aber, klagte er, „unser sach schlefft und weiss niemands,
ob es gehauen oder gestochen ist*. Held liege versteckt in Neu-
hausen (bei Worms), wolle von nichts wissen, schreibe niemand,
während Briefe vom Hofe der Königin Marie meldeten, Held sei
in grosser Ungnade beim Kaiser, was er doch nicht hoffen, noch
viel weniger glauben wolle. Am 17. December richtete Held
selbst an Herzog Heinrich einen Klagebrief. Obwohl er dem
Kaiser über alle Sachen vorlängst „mer dann überflüssig be-
richtet", sei doch bis zu dieser Stunde von ihm kein Bescheid
gekommen, vielmehr habe er König Ferdinand wiederholt ge-
schrieben, er warte auf Held's Ankunft. Held hatte zu dieser
Spanischen Reise offenbar sehr wenig Lust. Er erklärte sie für
vollkommen überflüssig nach seinen ausführlichen Berichten. Aber
aus anderen Briefen vom Hofe ersehe er, dass man geneigt sei,
ihm allerlei Schuld aufzubürden. Deswegen wolle er in Gottes
Namen, „die weil ich alwege vor anderen geplagt sein muess und
ausgemergelt und dann an disen Sachen zum höchsten gelegen'',
morgen nach Spanien aufbrechen. Er hoffe den Kaiser bald zu
sprechen, gutes bei ihm auszurichten und rasch zurückzukehren.
Damit er aber nicht lange am Hofe aufgehalten werde, möge
doch Heinrich an den Kaiser schreiben, und ihm die Dringlich-
keit von Held's Rückkehr ans Herz legen. Ebenso möge er
Herzog Georg und die anderen Mitglieder des Bundes veranlassen,
dasselbe zu thun^
Also Mitte December hatten die Verbündeten vom Kaiser
noch keinerlei Bescheid auf das, was sie Anfang Juni seiner Auf-
forderung gemäss geschlossen hatten. Dass unter diesen Um-
ständen vergebens an der Erweiterung des Bundes gearbeitet
wurde, versteht sich von selbst. Seit dem Nürnberger Tage,
schrieb Herzog Georg den 21. Januar 1539 an König Ferdinand,
habe sich nichts zugetragen, das einen Bericht verdient. Er habe
auch niemand zum Eintritt in das Bündniss bestimmet können,
als die Bischöfe von Merseburg und Meissen und die Grafen
' Wolfenb. Archiv.
294 H. Baumgarien.
Hoyer und Philipp von Mansfeld. Der traurige Gang der ganzen
Angelegenheit stamme hauptsächlich daher, dass sich die Rheini-
schen Kurfürsten und Fürsten, besonders die geistlichen ^ die
„doch die fumehmsten ursacher der besorgnis, derhalb solch
bundnus uffgerichtet^, demselben femgehalten hätten. Es scheine,
als wollten sie freie Hand behalten, sich demjenigen Theile an-
zuschliessen, der zuletzt die Oberhand behalte. Wenn er es so hätte
machen wollen („darfor mich doch Goth behutten wirt*) hätte er
auch wohl auf andere Wege denken und sich Friede und Gemach
verschaflFen können. Desshalb möge Ferdinand doch darauf be-
dacht sein, wie jene geistlichen Herren noch in das Bündniss
könnten gebracht werden. Der König erwiderte am 2. Februar^
wenn Georg sich über die Rheinischen Kurfürsten beklage, so
wolle er ihm nicht verhalten, „das wir solcher waigerung gleicher-
weise beschwerung tragen, hetten uns auch derselben nit ver-
sehen". Dass er sich nun aber nach Georg's Wunsche bemühen
werde, jene Fürsten noch ins Bündniss zu bringen, davon war
in dem Briefe nichts zu lesen. Vielmehr enthielt derselbe die
überraschende Meldung, der Kaiser habe Lunden mit dem Auf-
trage geschickt über Beilegung der Streitigkeiten in den Religions-
sachen zu handeln. Dafür sei ein Tag in Frankfurt auf den
20. d. M. angesetzt. Brandenburg und Pfalz würden daselbst
die Vermittelung übernehmen*.
Georg hatte schon vorher von diesem Frankfurter Tage er-
fahren ; er fand es im höchsten Grade anstössig, dass der Kaiser
derartige Verhandlungen mit den Gegnern einleite, ohne den Mit-
gliedern des katholischen Bundes davon die geringste Mittheilung
zu machen. Dieselben könnten doch wenigstens beanspruchen^
bei jenen Verhandlungen neben dem Kaiser vertreten zu sein.
Freilich habe man schon früher eine ähnliche Erfahrung gemacht.
^ Üeber sie klagt Held gegen König Ferdinand, bei ihnen habe ,der
geiz so gar überhand genomen, das sye nichts guetes thuen kunen und wil
sich jederman auf den andern entschuldigen, so lang bis got der almechtig'
sie mit einander straft und plagt. Wenn ain gotsforcht oder erberkait in
den leuthen were und ged echten, was Kay. u. Ew. Kon. Mten bis hero wider
die ungläubigen gethan und noch gern theten, solt ain jeder sein ver-
mugen selbs anbieten, sonderlich die geistlichen*. (Held an Ferdinand,
22. März .38. Wiener Archiv.)
* Dresdener Archiv.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 295
Der Augsburger Abschied sei völlig wirkungslos geblieben, weil
sich der Kaiser mit den Lutheranern „in sonderlich vertrege ein-
gelassen^. Wenn das so fortgehe, werde es im Reich immer
schlimmer werden. Liessen der Kaiser und sein Bruder die
Stande der christlichen Vereinigung ohne Trost und Hilfe, was
er doch nicht fürchten wolle, so würden sie genöthigt sein, sich
auf anderen Wegen Friede und Ruhe zu sichern. Sollten die
Lutheraner es erreichen, von der Thätigkeit des Kammergerichts
unbehelligt zu bleiben, so müssten die Katholiken nach derselben
Befreiung streben. Ja dieser allergetreueste Diener des Kaisers
schloss mit der Drohung, unter Umständen würden die Katholiken
die Hilfe gegen den Türken verweigern müssen. An demselben
5. Februar, wo der alte Herr seinem Vertreter auf dem für den
Band ausgeschriebenen Pilsener Tage diese charakteristische
Weisung gab, schrieb er an Kurfürst Albrecht in demselben
Sinne. Ja hier wollte er sogar für den Gedanken, dem Kaiser
die Türkenhilfe zu versagen, ausserhalb des Bundes Propaganda
machen.
Vergebens suchte Kurfürst Albrecht den Unwillen Georg's zu
massigen. Er habe, schrieb dieser am 3. März, mit Herzog
Heinrich über die Angelegenheit verhandelt; sie müssten im wesent-
lichen bei der &üher von ihm geäusserten Ansicht bleiben. Den
Tag zuvor hatte er seinem Herzen in einem ausführlichen
Schreiben an Lunden Luft gemacht. Wenn Lunden mit den
Lutheranern jetzt verhandle, müsse er ihn doch darauf aufmerk-
sam machen, dass dieselben den Nürnberger Vertrag beharrlich
verletzt, sich gegen die katholischen Stände alles erlaubt, überall
lediglich nach ihrem Gutdünken gehandelt hätten. Die gegen
diesen Unfug aufgerichtete ^christliche einigung** sei wesentlich
durch die Schuld des Kaisers verkümmert worden, der sich so
gehalten habe, dass niemand an seinen ernstlichen Willen habe
glauben können^.
Held war nicht allein nach Spanien gegangen; Kurfürst
Albrecht veranlasste den Markgrafen Albrecht von Brandenburg
zu einer Reise an den kaiserlichen Hof und die Baierischen
Herzöge sandten zu Held's Unterstützung den bekannten Bonacorsi
Grün (in Baiem schlechtweg Kurss genannt), welcher mit dem
Alle diese Schreiben im Dresdener Archiv.
296 H. Baumgarten.
Kaiser in Italienischer Sprache verhandeln konnte. Die Berichte
dieses Mannes aus Toledo ^ werfen ein eigenthümliches Licht auf
die damaligen Stimmungen der Deutschen Katholiken. Während
er sich anfangs durch die schönen Worte Karl's und Granvelle's
einwiegen liess, welche um die Wette betheuerten, der Kaiser
habe keine treueren und lieberen Freunde als die Baierischen
Herzöge, ohne sie wäre der christliche Glaube im Reiche ganz
zu Grunde gegangen, sie könnten sich ganz auf den Kaiser ver-
lassen, wurde er, da sich der Bescheid eine Woche nach der
anderen verzögerte, missmuthig. ,,An diesem Hof, klagt er am
13. Februar, geht alles dermassen langsam zu, dass es zu er-
barmen; denn der Granvell und der Kofos regieren den Kaiser
und gedenken allein, wie sie reich werden ''. Ehe er den Brief
schliesst, bittet er noch einmal um Audienz beim Kaiser und
stellt demselben beweglich vor, dass es sich in dem katholischen
Bunde um die Ehre Gottes, die Exaltation des Kaisers selbst
und die Erhaltung des Glaubens handle; Karl aber erklärt, er
müsse erst vom Papst Bescheid haben ^. So, klagt Kurss, wird
die Deutsche Sache an diesem Hofe behandelt, dass sich nichts
Heilloseres denken lasse. Einige Wochen später schreibt er, eben
sei er bei Granvelle gewesen, der ihm „aber eins gelogen* und
guten Bescheid auf den nächsten Tag verheissen. Sechzehn Tage
später hat er denselben immer noch nicht. Jetzt, klagt er am
19. März, sei er 56 Tage hier. In dieser ganzen Zeit habe Held
nur ein einziges Mal Gehör beim Kaiser erhalten können. „Also
acht man sich der teutschen handlungen, also geht es auch leider
im teutschen land. Der gute Vizekanzler thet warlich gern das
* Im Baierischen Reichsarchiv.
^ In der Correspondenz des Kaisers mit Rom, soweit sie bei Gayangos
(V, 2 u. VI, 1) vorliegt, wird der katholische Bimd nur einmal aasdrück-
lich erwähnt. Am 3. Februar 15.S8 schreibt Karl seinem Botschafter Aguilar
um die von den Lutheranern drohenden Gefahren abzuwehren «an agreement
is about to be entered into with such among the electors and other princes
of Germany, who are constant to their faith; they are to make a leagae
for their own protection". Aguilar solle vom Resultat hören. Weiterhin
findet sich aber keine Spur davon. Auch in den Berichten der Nuntien aus
Deutschland, soweit wir sie durch Laemmer kennen, ist von den Bestrebungen
Helds in den ersten Jahren nur flüchtig die Rede. Erst im Januar 1539
hören wir, dass der Legat sich gegen den Bischof von Passau bitter Über
das Verhalten der geistlichen Fürsten beklagt (Laemmer p. 218.)
Karl Y. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 297
best, er ist aber ein teutscher, darumben muess er auch desto
minder gelten^. Er wünsche nichts mehr, als möglichst bald aus
diesem ffFegfeuer*" befreit zu sein. Uebrigens gehe es ihm nicht
allein so: „es beklagt sich got und die weit über das haillos
Wesen ''. König Ferdinand's Bote sei ebenso unzufrieden wie er.
Die Yom Kaiser bevorzugten Räthe klagt er der grössten Selbst-
sucht an, vor allen den grimmig gehassten Lunden ^ und Cor-
nelius Scepperus, den damaligen Gesandten am Französischen
Hofe, welchen der Landgraf bestochen haben soll. „Die ge-
waltigen an disem hof, ruft er aus, haben gern geld und furdren
von gelds wegen alle Sachen, sie seien mit got oder wider got**.
Den nächsten Tag endlich, den 20. März, vollzog der Kaiser
den Akt, durch den er die „christliche Ainigung** feierlich
ratificirte. In dieser Urkunde erkannte er ausdrücklich an, dass
Held in dieser Angelegenheit nach seinem Auftrage gehandelt
habe; merkwürdiger Weise setzte er diesen Auftrag hier in das
Jahr 1536 zurück'. Ehe dieses jetzt werthlose Zeugniss im
Reich anlangte, hatte der Bund durch den am 17. April erfolgten
Tod Herzog Georg's eine seiner Hauptstützen verloren. Auch
das Herzogthum Sachsen trat jetzt in das protestantische Lager
über. Herzog Heinrich von Braunschweig stand im Norden ver-
einzelt. In seiner Correspondenz führte er allerdings noch eine
sehr zuversichtliche Sprache. Er hatte sich im Frühling eben-
falls nach Spanien begeben, um die Bemühungen Held's zu unter-
stützen; als er im Juli zurückgekehrt war, schrieb er Herzog
Ludwig, er habe gute Resolutionen mitgebracht. Der Kaiser
werde „mit allem ernst ob unserm christlichen bündnus halten^.
In Wirklichkeit war dieser Bund für den Kaiser todt. Auf dem
Frankfurter Tage erreichten die Protestanten zwar nicht so viel,
wie man lange gemeint hat, aber die kaiserliche Politik bewegte
sich trotz allen Gegenbemühungen zunächst in friedfertigen Bahnen.
Die Zeit der Religionsgespräche begann. Die noch übrigen Glieder
des katholischen Bundes folgten dieser Wendung mit äusserstem
Unbehagen. In einer ausführlichen Instruction der Baierischen
* Je mehr er Lunden nachfrage, schreibt er am 3. März, desto mehr
Bubenstücke höre er. Von Augsburg, heisst es in dem Briefe vom 19. März,
habe Lunden 2500 Goldgulden, auch von Zapolya eine Summe bekommen :
«seine Schelmereien prechen mit gewalt auf*.
2 Karl's Schreiben, Toledo 20. März 1.539. Baier. Staatearchiv.
298 H. Baumgarten.
Herzöge für eine Sendung an Karl vom 9. Juni 1540 wurde die
Schuld der widerwärtigen Entwicklung der Religionsangelegen-
heiten im Reiche ganz auf den Kaiser geworfen. Derselbe werde
sich erinnern, hiess es da, was sie ihm 1530 in Augsburg und
1532 in Regensburg vorgestellt und seitdem in häufigen Schriften
und Sendungen geworben hätten. Wäre der Kaiser „den sachen
mit mererm ernst '^ gefolgt, so würden die Secten zu seinem
grossen Lobe und besonderen Nutzen „zeitlich gestillt sein*.
„Aber die weil Ir Mt. der teutschen sachen gemuet und wesens
zum theil unerfaren und etlichen, denen villeicht an der Religion
und teutschen nation handlung wenig gelegen, mer glaubens
geben'', als den treuen Katholiken, so seien die Dinge in den
gegenwärtigen trostlosen Stand gediehen. Jetzt liege vor Augen,
wozu die kaiserliche Milde gedient habe. Hätte er auf dem
Augsburger Reichstage nach ihrem Rathe gehandelt, so würden
sich die Lutherischen nicht dergestalt vermehrt haben «und
sonderlich wer der schmalkaldisch bundt verbliben". Aber noch
immer sei es nicht zu spät, wenn man nur auf den verderblichen
Wahn verzichte, durch Disputationen mit den Abgefallenen etwas
zu erreichen. Der Kaiser möge persönlich im Reich erscheinen,
die Rheinischen Kurfürsten und die Oberdeutschen Prälaten zu
sich laden und sie ernstlich zum Eintritt in den christlichen Bund
mahnen. Dann werde sich derselbe von Tag zu Tag mehren
und die Lutherischen in Zerrüttung bringen ^. Aehnliche Klagen
und Anklagen vernehmen wir zu derselben Zeit aus Herzog Hein«
rieh's und Held's Munde. „Ist mir laidt^, schreibt Held dem
Herzoge, „das man e. f. gn., mein und anderer Weissagung für
und für im werckh mit Wahrheit befindt. Es bedarf nunmehr
keines beweisens noch uberredens, wil man änderst mit sehenden
Augen nit gar plindt beleiben' . und einige Monate später über
das Wormser Gespräch: „es ist mir von hertzen laid, das e. f. g.
und ich in kaj. Mt. sachen müssen so warhafiFfcige propheten
sein. Mich verdreusst vil, das ich nit wenden kan. Der allmächtig
got wil sein gnad verleihen und etlich untreue leuth erleuchten,
die dem gemainen nutz im weg ligen von ires geytz w^en, der
doch uncrisÜich ist* *.
^ Baierisches Reichsarchiv. Religionsacta.
' Held an Herzog Heinrich, Bmckh in Flandern 6. Juli und Neohaoae
6. Sept. 1540. Wolfenb. Archiv.
Karl V. und der katholische Bund vom Jahre 1538. 299
Die Beziehungen des Kaisers zu den katholischen Ständen
des Reichs haben bisher auffallend wenig Beachtung gefunden,
und doch bilden sie ein nicht unwichtiges Moment in dem Ganzen
der damaligen Entwicklung. Der Nürnberger Bund hat an sich
niemals eine fühlbare Bedeutung gewonnen, aber seine Geschichte
besitzt nichtsdestoweniger ein erhebliches Interesse, schon dess-
, halb, weil uns in ihr die Verhältnisse des katholischen Lagers
mit voller Anschaulichkeit entgegentreten. Man sollte es doch
kaum für möglich halten, dass der Gedanke einer Defensivliga,
wie sie Held in des Kaisers und seines Bruders Auftrage betrieb,
gerade bei den zunächst betheiligten katholischen Fürsten, bei
den Rheinischen Kurfürsten auf die grösste Gleichgültigkeit ge-
stossen sei. So lange man annahm, dass Held ohne und gegen
des Kaisers Willen gehandelt habe, war ja dieses Verhalten be-
greiflich; für uns, die wir den wahren Hergang kennen, ist es
höchst erstaunlich. Wir sehen die hohe katholische Geistlichkeit
des Reichs auch jetzt noch, wo sie sich doch über die Gefähr-
lichkeit ihrer Lage nicht mehr täuschen konnte, von völliger
Apathie gelähmt. Auch der Kurfürst von Mainz konnte dem
Bunde ja nur für seine Sächsischen Stifte beitreten. Im ganzen
Reiche sind es nur die Baierischen Herzöge, Herzog Georg von
Sachsen und Herzog Heinrich von Braunschweig, die Ernst und
Entschluss zeigen, ihre täglich bedrohtere Stellung zu vertheidigen,
auch sie, wie wir sahen, nicht recht einmüthig, auch sie zum
Theil, wie die Baierischen Herzöge, der Aufgabe gegenüber mit
getheilten Empfindungen. Diese erstaunliche Lähmung der katho-
lischen Kräfte musste natürlich die kaiserliche Politik empfindlich
hemmen. Aber war diese Lähmung nicht auch des Kaisers Werk ?
Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass er den katholischen
Bund gewollt, dass Held in seinem Auftrage gehandelt hat. Aber
rechten Glauben, dürfen wir annehmen, hat er an das Gelingen
des Unternehmens nie gehabt und dasselbe nie energisch ge-
fördert. Er Hess es mehr geschehen, als dass er es ernstlich
trieb. Und als dann Held's Bemühungen mit einem kläglichen
Misserfolg endigten, da liess er die Sache kaltsinnig fallen. Die
einzigen eifrig katholischen Fürsten des Reichs durften sagen,
er habe sie preisgegeben. Ja sie erhoben sogar die Anklage,
seine diplomatisirende Politik trage die eigentliche Schuld an der
Zerrüttung der Römischen Kirche im Reiche. Der alte Herzog
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. a. 20
300 H. Bauiugarten. Karl V. u. der kathol. Bund v. Jahre 1538.
Georg verlebte seine letzten Tage in bitterem Schmerz: er sah
sich von dem Kaiser, für den er ein langes Leben gearbeitet
hatte, verlassen, auf die Wege der gehassten Gegner gedrängt.
Die Baierischen Herzöge nahmen ihre Beziehungen zu dem Land-
grafen um so eifriger auf, und Herzog Heinrich war ein ver-
lorener Mann. Wer konnte jetzt noch dem Schmalkaldischen
Bunde die Bahn sperren? Aber wenn des Kaisers Politik die
katholischen Reihen vollends sprengte, so wusste sie auf der
anderen Seite die Gegner zu verwirren. Da er wie in Rom so
auch im Reiche seine Sache gern durch Männer von auseinander-
gehender Richtung vertreten liess, damit er sich je nach Be-
dürfniss bald rechts, bald links wenden könne, so erlagen die
Protestanten der Täuschung, er sei ihnen gar nicht so unfreund-
lich. Dass Held ohne und gegen den Auftrag des Kaisers gehandelt
habe, war ihnen gar leicht einzureden. Wie freundlich begegnete
ihnen Lunden, und wie vertraulich wusste sich Naves zum Land-
grafen zu stellen! War das Schicksal des Nürnberger Bundes
auf der einen Seite ein schwerer Schlag für die Autorität de?
Kaisers, so erleichterte es ihm auf der andern die Vorbereitung
des grössten Triumphes seines Lebens. Wichtiger als die Zu-
sammenfassung der lahmen katholischen Stände war für den
Kaiser die Lähmung des mächtigen Schmalkaldischen Bundes,
und diese zu erreichen bot das Scheitern der Defensivliga ein
vortreffliches Mittel.
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld.
Von
Julius Dieffenbacher.
Die Beurtheilung Lambert's von Hersfeld wurde in den
meisten über ihn geführten Untersuchungen von der Frage nach
seiner Parteistellung abhängig gemacht. Nur selten berührte
man die viel wichtigere Frage nach dem Umfange und der Zu-
verlässigkeit seiner thatsächlichen Kunde. Und doch hätte man
sich, um die Glaubwürdigkeit seiner Nachrichten zu prüfen, vor
allen Dingen die Thatsache recht klar machen müssen, ob unser
Autor auch wirklich im Stande war, alles das zu wissen, was
er uns berichtet, und wieweit sich überhaupt die wahre Kenntniss
der von ihm überlieferten Vorgänge erstreckte ^ ; denn erst nach
Beantwortung dieser Frage durfte untersucht werden, ob sein
Werk als ein ungetrübter Niederschlag einer mehr oder minder
zuverlässigen Berichterstattung anzusehen ist, oder ob wir darin
eine kunstvolle, aus politischen Motiven gegen besseres Wissen
verfasste Tendenzschrift zu erblicken haben.
Folgende Untersuchung will jener Aufgabe eingehender und
genauer nachgehen, als dies bis jetzt gethan wurde; ich stütze
mich dabei auf die Resultate meiner Dissertation: Lambert von
Hersfeld als Historiograph^, von der diese Abhandlung in gewissem
Sinne eine Fortsetzung bildet. In den einleitenden Worten meiner
Promotionsschrift (S. 9) habe ich den Weg vorgezeichnet, den
* Darauf hat besonders H, B res s lau (JBG 1 p. 144) aufmerksam ge-
macht.
* Heidelberger Dissertation. Würzburg 1890.
302 J- DieflPönbacher.
eine Untersuchung über die aufgeworfene Frage zu nehmen habe.
Derselbe besteht nicht nur in einer Controle seiner Nachrichten
durch Benutzung anderer Quellen, sondern, was wichtiger ist,
vor allem darin, dass man aus Momenten seiner schriftstelleri-
schen Individualität ein Kriterium gewinnt, und zwar in dem
Sinne, dass man sich bei allen Berichten vergegenwärtigt, was
als ein Ausfluss seiner Eigenart, als eine Folge seiner Arbeits-
und Schreibweise zu betrachten ist, um nach Abzug dessen auf
den wahren Kern des Gewussten und Ueberlieferten zu stossen \
Meine erste Abhandlung betrachtete zwei Seiten seiner schrift-
stellerischen Eigenart, nämlich seine Arbeitsweise ^ d. h. seine
^ Dass ich mich hierbei auf dem rechten Pfade befand, beweist mir
vornehmlich die günstige Besprechung meiner Dissertation durch Herrn
Prof. Dr. G. Meyer von Knonau (DLZ 1891 Nr. 13 p. 460), der als Ver-
fasser der Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Heinrich IV. und V. als
der berufenste Kritiker anzusehen ist, femer die Thatsache, dass meine
Untersuchung über die .Arbeitsweise Lamberts, erläutert an dessen Vita
LuUi", die im ersten Kapitel meiner Dissertation abgedruckt ist, von der
philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelm-Üniversität zu Berlin den
Preis der Droysen-Stiftung zuerkannt erhielt.
* Aus dem bei Verarbeitung des Quellenmaterials zur Vita Lulli be-
obachteten Verfahren liessen sich folgende Hauptmomente aufstellen:
I. Lambert benutzt seine Quellen nicht nur in Bezug auf Nachricbten
über seinen Heiligen, sondern schreibt dieselben, wenn auch in freier Weise,
dahin aus, dass er geeignete Charakterzüge, Episoden und sonstige Einzel-
heiten, die von anderen Heiligen ausgesagt werden, einfach auf den seinigen
übertragt.
n. Die Vorgänge, die 3 Jahrhunderte zurückliegen, werden durchweg
im Gewände und in der Anschauung seiner eigenen Zeit erzählt, wobei er
Einzelheiten unter Benutzung zeitgenössischer Vorstellungen hinzufügt.
III. Für eine Nachricht folgt er nicht der glaubwürdigsten Quelle,
sondern vereinigt verschiedene, ja sich widersprechende Berichte.
IV. Das Wesentlichste ist sein Streben nach pragmatisirender Dar-
stellung, daraus erklärt sich, was für die Beurtheilung der Annalen von
Bedeutung ist:
V. die Behandlung der historischen Abschnitte seiner Biographie. Von
der Ueberzeugung getragen, dass ihm die sich widersprechenden Quellen
nicht die lautere Wahrheit berichten, hält er sich für befugt, den ursäch-
lichen, ihm überlieferten Zusammenhang der Ereignisse zu ändern, ohne
hierbei aber irgend ein wichtiges Vorkommniss zu unterdrücken.
VI. Von Interesse ist die auffallende Erscheinung, dass er sich bei
der Darstellung zweier gleichen Vorgänge in leicht erkennbarer Weise
wiederholt (Diss. p. 45). Die Erklärung haben wir ausser in dem Umstände^
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 303
historische Methode, wie sie sich aus der Bearbeitung der Biographie
des Mainzer Erzbischofs Lull erkennen liess, und seine Darstellung
in Bezug auf Styl und Sprache ^. Im Folgenden beabsichtige ich
auf den umfang und die Art seiner Combinationen einzugehen, um
dann die Frage aufzuwerfen, wie gross die Befähigung Lambert's
war, die ihm zugetragenen Begebenheiten ihrem innersten Kern
nach zu beurtheilen, sie ihrer wahren Bedeutung nach zu ver-
stehen. Hierbei werden wir besonders die Einwirkung seiner
Umgebung auf seine politische Auffassung zu berücksichtigen
haben. Das Verhältniss unseres Autors zu dem Carmen de hello
Saxonico muss femer erörtert werden, da wir in der Thatsache,
dass das Gedicht als eine Quelle der Annalen erscheint , ein
wichtiges Hilfsmittel der Kritik erhalten. Der Schluss der Ab-
handlung soll eine Nutzanwendung der gewonnenen Resultate an
einigen wichtigen Nachrichten geben.
dass er an beide Berichte mit denselben Voraussetzungen herantritt, in dem
weiter unten anzurührenden typischen Elemente zu sehen.
^ Eine eingehende Untersuchung ergab, dass er
I. eine gewisse Gewandtheit in der Verwendung der ihm zu Gebote
stehenden sprachlichen Mittel besitzt, dass
IL dieselben aber nicht reichlich sind, was sich in doppelter Weise
bemerklich macht, nämlich einmal
III. in der häufigen Wiederholung derselben Redewendungen und Ge-
dankenverbindungen, und dann
IV. in dem typischen Elemente, d. h. in der schematischen Ausge-
staltung einer giossen Anzahl von Vorgängen, wie Verschwörungen, Ver-
sammlungen, von Ansichten über Fürsten und deren Beziehungen zu ihrer
Umgebung u. s. w.
V. Von phantasievoUem Schwünge seiner Erzählung kann nicht die
Rede sein, man ist im Gegentheil berechtigt, seine Darstellung monoton,
wort- und gedankenarm zu nennen. Reinh. Kubo (Beiträge zur Kritik
Lambert's von Hersfeld. Hallenser Diss. 1890) weist auf Aehnliches hin,
doch hat er es nicht verstanden, diese Erscheinung zu einem wirksamen
Kriterium zu gestalten. Für seine Bemerkung (p. 55): ,Wir müssen dem-
nach annehmen, dass unser Autor auch über derartige Ereignisse
(bei denen eben eine „formelhafte Darstellung* vorhanden ist) nur ganz
oberflächlich unterrichtet war", hat er keine Beweise zu erbringen gewusst.
Meine von Kubo unabhängige Untersuchung führt in vielen Fällen den
Beweis, dass sich nahezu bei allen Nachrichten, die eine Beeinflussung
durch das typische Element erkennen Hessen, auch eine völlig mangelhafte
Kenntniss ergab. Man vergleiche Diss. p. 62. 67. Für unsere Betrachtung
ist dies von hervorragender Bedeutimg. — Kubo beruft sich auf Br esslau,
was dieser aber N. Archiv XVI p. 210 als unberechtigt abweist.
304 J- Dieffenbacher.
I.
Lamberts Gombinationen.
Es versteht sich von selbst, dass durch eine Kritik der Gom-
binationen Lamberts diesem für die Gestaltung eines Geschichts-
werkes so wesentlichen Hilfsmittel die Berechtigung nicht abge-
sprochen werden soll. Die Unzuverlässigkeit der Berichterstattung,
über welche unser Autor charakteristisch mit den Worten klagt:
relata ab aliis ab aliis refelluntur \ bedingt sowohl in seiner Zeit
die Anwendung desselben, als sie auch uns nothwendig ist, wenn
wir gestützt auf die spärlichen, sich widersprechenden Berichte
unserer Quellen Geschichte schreiben wollen. Eine kritische Be-
leuchtung seines Verfahrens ist aber, abgesehen davon, dass wir
unserer Hauptfrage nach dem Masse seiner Kenntniss naher
treten, schon desshalb geboten, weil Lambert nicht bestrebt war,
seine Gombinationen, wie wir es zu thun für Pflicht halten, als
solche vorzutragen, sondern weil er Vermuthungen und Schlüsse
aus Ereignissen wie diese selbst erzählte, so dass nur in den
seltensten Fällen die Vermischung von Gewusstem und Erschlos-
senem, von Wahrheit und Erfindung aus seiner Darstellung selbst
erkannt werden kann.
Zuerst befassen wir uns — und zwar lediglich aus methodi-
schen Rücksichten — mit solchen Fällen, bei welchen die An-
wendung von Gombination offen zu Tage liegt, ganz gleich-
gültig, ob wir damit die bestehenden Ansichten über die Glaub-
würdigkeit der betreffenden Nachrichten wenig oder gar nicht
ändern. Wir betrachten hierbei besonders diejenigen Berichte,
bei welchen wir unsere bisherigen Resultate als Grundlage ver-
wenden können.
Ein einleuchtendes Beispiel bot uns der Anfang der Vita
LuUi; man vergleiche Diss. S. 15.
Wir wenden uns dem Berichte zu über den
Ehescheidungsversuch Heinrich's' (pag. 72).
Die Ehescheidungsangelegenheit tritt bei Lambert nicht als
ein für sich allein stehendes Ereigniss auf, sondern erscheint mit
» Mon. Germ. SS. V p. 137.
' Für die Abschnitte der Annalen, die in dem 1. Bande der Jahr-
bücher berücksichtigt sind, ist keine Literatur angegeben, da dieselbe dort
jeweils vollständig angeführt ist.
* Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 305
anderen Vorgängen verknüpft. An die von unserem Autor be*
richtete geheime Abmachung Heinrich^s mit dem Erzbischof Sieg-
fried von Mainz, der zufolge sich beide wechselseitig zu unter-
stützen versprachen, der eine in Betreff der Scheidung, der andere
hinsichtlich der Thüringischen Zehntstreitigkeiten; an die schein-
bar folgerichtig durchgeführten Beziehungen beider während des
Aufstandes des Markgrafen Dedi glaubt zur Zeit wohl kein Forscher,
wie denn auch Meyer von Knonau (S. 615 ff.) ganz davon ab-
sieht. Eine befriedigende Erklärung des auffälligen Berichtes
Lamberts ist, abgesehen von dem Hinweis, dass sich seine i, Dar-
stellung durch ein Gewirr von Widersprüchen* von selbst auf-
löse (M. V. K. S. 663, gestützt auf Ausfeld), noch nicht ver-
sucht worden K Eine solche soll durch ein Eindringen in den
Gang seiner Gombinationen ermöglicht werden.
Wir fragen : Was veranlasst unsern Autor, jene Abmachung
zu fingiren? Oder besser gesagt: Was lässt ihm eine solche
nothwendig erscheinen? — Lediglich das unerwartete Ein-
greifen des päpstlichen Legaten Petrus Damiani in die Schei-
dungsangelegenheit. Unserem Autor, der natürlich nichts von
dem Briefe Siegfried's an den Papst Alexander II. weiss, in
welchem der Erzbischof um die Sendung eines Legaten bittet,
musste die Ankunft desselben, ähnlich wie dem Altaicher Anna-
listen, als ein eigenmächtiges Eingreifen des Papstes erscheinen ^.
Selbstverständlich suchten beide, Lambert wie der Altaicher, nach
einem Grunde, den sie in einem vom Papste gemissbilligten
Einverständnisse Siegfried's mit dem Könige sahen. Während
sich nun der Altaicher seiner schlicht-en Art gemäss keine weiteren
Gedanken über die vermutheten Beziehungen jener zu einander
macht*, gibt sich Lambert nicht so leicht zufrieden und sucht
tiefer einzudringen. Die Unterstützung Siegfried's bedingt, so
spinnt er weiter, von Seiten des Königs eine Gegenleistung.
* Kubo (p. 31) macht sich die Sache äusserst leicht, wenn er be-
merkt: n Seine Gehässigkeit gegen den König und den Erzbischof gibt ihm
die Zwischengedanken ein.'
' Dieses hebt auch Meyer von Knonau (p. 625 Anm. 1) hervor.
' Er erzahlt, der Gesandte des apostolischen Herrn habe dem Erz-
bischof mit schrecklichen Drohungen angekündigt, dass, wenn er der Ur-
heber dieser unrechtmässigen Scheidung würde, er bei Lebzeiten des Papstes
niemals mehr des priesterlichen Amtes theilhaftig würde.
306 J- Die£fenbacher.
Und diese besteht seiner Vermuthung nach in einem Versprechen
in Bezug auf den Thüringischen Zehntstreit. Dieses darf uns
nicht befremden, schon Ausfeld (S. 51) bemerkt treffend: , Lam-
berts Kopf ist so sehr von der Zehntangelegenheit eingenommen,
dass sie ihm fast unwillkürlich auf das Pergament kommt, wo
sich ihm, wenn auch die schlechteste Gelegenheit bietet^. Wie
sehr Lambert die Zehntfrage überschätzt, geht aus verschiedenen
Aeusserungen selbst hervor, denn dieser Zehntangelegenheit schreibt
er die Ursache aller Leiden und Verwirrungen zu, die das Keich
getroffen haben.
Pag. 46. - - - decimas se de suis in Thuringia possessionibus
daturum et ceteros Thuringos ut idem facerent coacturum. Quae
res multorum malorum seminarium fuit .
Pag. 71. decimas ex suis in Thuringia possessionibus
dare consensisset, et per hoc calamitatem maximam genti
suae invexisse videretur.
Pag. 165. - -- de integro Thuringos omnes de iniusta decimarum
retentatione reos addicere molitur, nee recogitat, hanc causam
originem seminariunique extitisse omnium calamitatum,
quibus per plures iam annos res publica incommodissime
vexabatur^.
Bei dieser Verknüpfung der Zehntangelegenheit mit der
Scheidungsfrage mag neben den oben erwähnten Erwägungen
noch besonders der Umstand von Einfluss gewesen sein, dass es
ihm damit gelang, den in die schwebende Scheidungsfrage hinein-
fallenden Aufstand des Markgrafen Dedi organisch in das Ganze
einzuflechten. Dass er damit in eine gänzlich unhaltbare Auf-
fassung und Darstellung dieses Ereignisses gerieth, ist im Ex-
curs III (Die Thüringer Zehntstreitigkeit bis 1069) von Meyer
von Knonau (S. 656) überzeugend klargelegt worden.
Indem sich nun Lambert der Meinung hingibt, er habe die
richtige Auffassung des zu schildernden Vorfalles erlangt, scheut
er sich nicht, seine Combinationen als wirkliche Thatsachen
in die Darstellung aufzunehmen und von diesem Standpunkte aus
alles zu gestalten. Sein Verfahren lässt sich bis in die kleinsten
Einzelheiten verfolgen, wie sich denn auch alle Abweichungen
zwischen ihm und dem Altaicher daraus leicht erklären. Lambert,
^ Man beachte die Wiederholung derselben Ausdrücke.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 307
der dem Orte der Synode viel näher ist, als jener, konnte noch
manches erfahren, so z. B. dass sich der päpstliche Legat in
einer grossen zündenden Rede gegen den König gewandt und
damit des Königs Absichten zum Scheitern gebracht habe. Hier*
von weiss der Altaicher nichts; er erzählt, wie wir schon oben
bemerkten, nur eine Auseinandersetzung des Damiani mit dem
Erzbischof ^
Den aus dem plötzlichen Eintreffen des Legaten erschlossenen
Gegensatz zwischen Rom und Siegfried lässt Lambert seinerseits
auch nicht unerwähnt; so berichtet er: „Damiani sollte den
Erzbischof mit dem apostolischen Strafurtheil bedrohen, weil er
versprochen habe, eine so frevelhafte Trennung ins Werk zu
setzen **. Dieses bringt er dann mit dem Zaudern des Königs,
der nach dem für ihn ebenso unerwarteten Erscheinen des päpst-
lichen Legaten nicht zur Synode kommen will, geschickt in Zu-
sammenhang ^. Die Frage, wie man eigentlich in Rom Kenntniss
von der geheimen Abmachung erhalten habe, legt sich unser
Autor gar nicht vor, wie er ja auch die Thüringer alles genau
wissen lässt ^.
Dass wir uns der ganzen Erzählung gegenüber auf einem
Boden vagester Combination oder vollständig mangelhafter Kunde
befinden, lässt seine Darstellung leicht erkennen, die überall das
in meiner Dissertation als beweisend klargelegte typische Element
zum Ausdruck bringt. Ich erinnere nur an die Furcht der
Fürsten, dem Könige zu widersprechen, eine bekannte Vorstel-
lung* Lambert's, die hier seine Unkenntniss direct beweist, da
im Briefe ein Widerspruch der Fürsten ausdrücklich hervor-
gehoben wird. Die Synode selbst muss natürlich äusserst zahl-
reich besucht sein^ Die Rede des Petrus Damiani weist die
üblichen Erfordernisse einer solchen auf; selbstverständlich muss
sich der Legat auf irgendwelche „leges" beziehen und, wie auch
sonst, stehen sich zwei Arten gegenüber^: leges humanae und
^ * Natürlich hat dieselbe in der Art, wie sie der Altaicher berichtet,
nicht stattgefunden, da dem Briefe nach ja dem Legaten von Siegfried jede
Entscheidung zugesprochen worden war.
^ Gerade in dem Schwanken des Königs müssen wir einen starken
Beweis gegen eine Verabredung sehen.
' Vgl. Meyer von Knonau I p. 662.
* Diss. p. 102. ' ib. p. 60. ® ib. p. 75.
308 J- Dieffenbacher.
canonum sanctiones. Der Aufbau der Rede zeigt unser Schema I \
auch hier findet sich eine hypothetische Konstruktion. In ihrem
Eingange fällt eine Wiederholung auf; Lambert nimmt einen
weiter oben als eigenes Urtheil ausgesprochenen Gedanken:
^foeda res et ab regia maiestate nimium abhorrens est
Omnibus " als einen Bestandtheil der Rede des Damiani wieder
auf: „pessimam rem nedum ab rege multum abhorrentem
esse*^. Dass die Fürsten den König nach Schluss der Rede bitten:
„ne regii nominis maiestate tam turpis facti colluvione macu-
laret" ist eine häufig wiederkehrende Bemerkung Lambert's*; dess-
gleichen: „hac ratione fractus magis quam inflexus" (sc. rex)^.
Auch bei der
Unterredung Heinrich's mit dem Könige von Dänemark (pag. 110)
zeigt sich die Vermischung von Combination und Gewusstem.
Zum Jahre 1073 berichtet Lambert: Der König habe sich
mit der Absicht getragen, alle Sachsen und Thüringer in Knecht-
schaft zu bringen und ihre Güter dem ,,fisco publico** zuzuschlagen.
Um diesen Plan besser ausführen zu können, sei er mit dem
Dänenkönig zusammengekommen und habe eine geheime Unter-
redung mit ihm gehabt. Hierbei habe er ihm einen grossen
Theil Sachsens, welcher dem Markgrafen Uoto gehörte, ver-
sprochen, damit jener ihm bei Ausführung seines Planes zu Hilfe
käme und, während er selbst die Sachsen von der einen Seite
mit Krieg überziehe, dieselben von der anderen Seite angreife*.
Ueber diese Unterredung haben wir noch zwei Quellen:
Adam von Bremen UI c. 59 und Bruno c. 20. Beide berichten
unabhängig von einander, dass an der Zusammenkunft auch der
Erzbischof Adalbert von Bremen theilgenommen habe; über
Ort und Zeit weichen sie etwas von einander ab, Adam nennt
Lüneburg, Bruno Bardowick, die aber nahe bei einander liegen
und leicht eine Verwechslung hervorrufen konnten. Adam gibt
^ Dis8. p. 75. ' ib. p. 104. « ib. p. 103.
* Die aufgebauschte Scblussbemerkung Lamberts: ^Id ipsam alüs, qui
Saxoniae contigui erant, regibus (?) et gentibus iniungit", die nur noch von
Bruno (c. 36) überboten wird, lässt die Haltlosigkeit seines Berichtes im
grellsten Lichte erkennen. Wenn nämlich Heinrich IV. wirklich allen be-
nachbarten Königen und Volksstämmen einen ähnlich grossen Theil von
Sachsen, wie dem Dänenkönige, versprochen hätte ^ was wäre dann noch
von Sachsen und Thüringen zur Unterjochung Übrig geblieben?
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 309
keine Zeit an, er sagfc allgemein „in anno consulatus sui^; Bruno
scheint das Jahr 1071 zu meinen. Da aber nach beiden Autoren
die Theilnahme Adalbert's sicher ist, wird die Zusammenkunft
vor März 1072 zu setzen sein, also weit vor den von Lambert
angenommenen Zeitpunkt; denn am 26. März 1072 starb Adal-
bert zu Goslar.
Lambert's Bericht scheitert für's erste an der Thatsache,
dass er die Theilnahme Adalbert's nicht enthält. Dies beruht
lediglich auf einer mangelhaften Kenntniss. Was hätte unseren
Autor denn bewegen sollen, jenen ihm keineswegs sympathischen
Erzbischof zu verschweigen, von dem er doch sonst so viel Nach-
theiliges zu erzählen wusste? Femer kennt Lambert weder den
Ort noch den wahren Grund der Unterredung ^. Was er wusste,
ist äusserst gering und besteht eigentlich nur in dem nackten
Factum der Zusammenkunft. Dass Lambert seine geringe Kennt-
niss durch Combinationen zu erweitern sucht, hierbei aber durch-
aus leichthin verfuhr, ist einer der Grundfehler seiner Historio-
graphie, der sich durch die ganzen Annalen fühlbar macht. So
begnügt er sich auch hier nicht mit der Thatsache, sondern
sucht sie als wirksames Element in seine Darstellung aufzu-
nehmen, ohne den Leser seine Zuthat merken zu lassen. Ein
äusserliches Motiv bietet sich ihm als Bindeglied dar — der
Einfall Estridsons in Sachsen, der die Besitzungen des Mark-
grafen Uoto traf. Der Umstand, dass Uoto als einer der Ver-
schworenen des Sachsenaufstandes erscheint, bestimmt ihn, dessen
Ländereien als Gegenleistung oder Eampfpreis, den Heinrich dem
Dänenkönige schulde, schlechthin anzuführen. Im Hintergrund
des Ganzen schwebt die von Lambert öfters angenommene Ab-
sicht Heinrich's, das ganze Sachsenvolk sammt den Thüringern
zu knechten und, wie er sich gelegentlich ausdrückt, auszurotten
(„deletis usque ad intemitionemSaxonibus'*). Die Fälle, bei welchen
Lambert dem Könige diese Absicht zuschreibt, sind zum Theil in
der Diss. S. 82 angeführt. — Von diesem Standpunkt aus schiebt
unser Autor die Unterredung kurz vor Ausbruch des Sachsen-
aufstandes in seinen Text ein.
Wie sich hier dem Inhalte und dem Gange der Combination
* Heinrich IV. hoflPte in seinen gegen die Billunger gefassten Plänen
Ton ihrem Feinde, dem Dänenkönige, unterstützt zu werden.
310 ^' Dieffenbacher.
nach mit der Unterredung Heinrich's mit Siegfried von Mainz
Berührungen zeigen — Versprechen und daraus gefolgerte
Gegenleistung unter Hereinziehung eines den Autor bewegenden
Motivs — , so auch hinsichtlich der Darstellung selbst.
Lambert pag. 72. Lambert pag. 111.
Ibi primum cum Mogontino rem Itaque s e c r e t o cum rege
secreto agit, eiusque opem ad Danorum colloquium facit - - -
perficiendum,quodmente ut in conficiendis rebus,
machinetur obnixe implorat. quas animo agitabat, auxi-
lio sibi foret.
Auch hier wird er sich des auffallenden Widerspruchs, die
als geheim angeführte Abmachung ganz genau zu berichten, nicht
bewusst.
Delbrück's ^ Anschuldigungen sind zurückzuweisen. Delbrück
führt (S. 34), ebenfalls auf Adam und Bruno gestützt, den Beweis,
dass der ganzen Darstellung Lamberts hier keine Glaubwürdig-
keit beizumessen sei, zieht aber folgende Schlussfolgerung: ,,dass
Lambert uns diese Nachricht von dem Dänischen Bündniss über-
haupt bringt, wäre bei der Verbreitung des Gerüchtes sehr ver-
zeihlich, wenn er es nicht, um es für sein Pragma brauchbar
zu machen, um zwei Jahre verschoben hätte.* Er nimmt also
an, dass unser Autor den Zeitpunkt gewusst, also w^ider besseres
Wissen denselben geändert habe. Ein Beweis für diese Kenntniss
ist aber nicht erbracht, überhaupt nicht zu führen, vielmehr be-
weisen unsere Ausführungen, dass ihn gerade seine mangelhafte
Kunde zu der falschen Verknüpfung der Thatsachen geführt hat.
Aehnlich verhält es sich auch mit der
Wahl Gregor'8 VII. (pag. 109).
Auch hier spricht Delbrück (S. 4) von einer Fälschung, »die
nicht etwa in einem einfachen Zusatz, sondern in einer langen
Erzählung bestehe"*. Wie ich aber darzulegen hoffe, haben wir
* Delbrück, üeber die Glaubwürdigkeit Lamberts von Hersfeld.
Bonn. Diss. 1873.
^ Uebrigens widerspricht sich Delbrück selbst, denn am Schlnsse
seiner Erörterung bemerkt er: ,nur kann man nicht mit Gewissheit be-
haupten, dass Lambert selber der Erfinder war*. Hiermit wird der Vor-
wurf der Fälschung gänzlich zurückgenommen.
Zur EEistoriographie Lamberts von Hersfeld. 311
es hier nicht mit einer Fälschung, sondern mit einer auf mangel-
hafter Kunde aufgebauten Combination zu thun.
Lambert berichtet nämlich, Heinrich habe auf Vorstellungen
der Deutschen Bischöfe einen Gesandten, den Grafen Eberhard,
nach Rom geschickt, der die Wahlvorgänge untersuchen sollte.
Diesem habe Gregor erklärt, dass er mit der Weihe gewartet
habe, um die Zustimmung des Deutschen Königs zu erhalten.
Nachdem dieses nach Deutschland gemeldet war, ertheilt Heinrich
sogleich seine Einwilligung, und die Weihe erfolgt. Nach Bonizo
hätte Gregor selbst die Bestätigung des Königs nachgesucht,
worauf Heinrich den Kanzler Gregor von Vercelli nach Rom ent-
sandt habe. Von diesen beiden in gewissen Punkten harmoniren-
den Berichten weichen alle übrigen schroflF ab, die von einer
Bestätigung nichts wissen. Die Kritik des Wahlvorganges von
Seiten Ranke's ^, Giesebrecht's ^ und J. v. Pflugk-Harttung's ' hat
nun gezeigt, dass Lambert sowohl, als auch Bonizo völlig mangel-
haft unterrichtet waren.
Lamberts Erzählung beruht auf seiner üeberzeugung resp.
Vorstellung, zur Rechtmässigkeit einer Papstwahl gehöre die Zu-
stimmung des Deutschen Königs und der Deutschen Fürsten. Wie
gewaltig solche Vorstellungen unsern Autor beherrschen, wurde
in der Diss. des öfteren bewiesen. Wie in den dort besprochenen
Fällen trägt er auch hier kein Bedenken, auf dieselbe seine Er-
zählung aufzubauen. Die Geschichte der Besetzung des aposto-
lischen Stuhles zur Zeit Heinrich's IE. liess diese Vorstellung
in Lambert aufkommen. Wo Lambert auf eine Papstwahl zu
sprechen kommt, versäumt er nicht, in irgend einer Form von
der Bestätigung des Königs zu reden, z. B. pag. 40: „inconsulto
rege et principibus* ; so versteht er pag. 41 unter der „legittima
electio* die Designation durch den König; er schreibt: „rex habita
cum primoribus deliberatione, Gerhardum pontificem designat" ;
ähnlich pag. 48: „per electionem regis et quorundam principum* .
Ungenaue Berichte über die Sendung eines Grafen Eber-
' Ranke^ Zur Kritik Fränkisch-Deutscher Reichsanna listik. Sämmtl.
Werke Bd. 51—52 p. 186.
' Giesebrecht, Deutsche Kaiserzeit III p. 1129. Anm. zu S. 241
bis 244.
* J. V. Pflugk-Harttung, Beiträge zur Kritik von Bonizo, Lambert
und Berthold. Die Wahl Gregorys VII. (NA XIII p. 327).
312 J- Dieflfenbacher.
hard nach Italien, der, wie Giesebrecht vermuthet, zur Beschwich-
tigung der Lombardischen Bischöfe geschickt worden sein mochte,
ferner über die Vorstellungen des Deutschen Klerus beim Könige
mochten noch eingewirkt haben.
Von besonderem Reiz für unsere Betrachtung ist der Be-
richt über
Die Absetzung Berthold's von Kärnthen.
Obwohl Delbrück zugibt (S. 37), dass die einzige Erklärung
zu Lambert's Bericht in dessen »fälschlichem** ünterrichtetsein
zu sehen ist, wird mit den Worten: „da der König mit Herzog
Berthold wenige Tage darauf nach Hersfeld kam, so war Lam-
bert, wenn er wollte, sehr wohl im Stande, sich bessere Nach-
richten zu verschaffen**, unsrem Autor der Vorwurf gemacht, als
habe er sich absichtlich nicht besser unterrichten wollen. Bereits
in der Diss. S. 67 wurde bei Besprechung der Harzburgflucht
der Nachweis geführt, dass der Aufenthalt des Königs in Hers-
feld durchaus nicht von vornherein eine genaue Kenntniss der
vorausliegenden Ereignisse bedinge. Wie viel mehr muss dies
hinsichtlich der Absetzung Berthold's Geltung haben, die der
Harzburgflucht vorausgeht ^ Leider legt auch Heyck in seiner
„Geschichte der Herzoge von Zähringen" ^ der Anwesenheit Ber-
thold's in Hersfeld allzu grosses Gewicht bei; seine Schilderung
des Ereignisses geht von der Voraussetzung aus, als habe Lam-
bert aus dem Munde der Bischöfe von Zeitz und Osnabrück
(Anm. 128) oder von anderen Theilhabem (S. 48) eine sichere
Kunde erhalten. Gegen Heyck's Darstellung ist aber ausserdem
noch ein anderes, ein methodisches Moment geltend zu machen.
Darf man einen in sich zusammenhängenden Bericht theilen, und
zwar so, dass man die eine Hälfte als unglaubwürdig vervrirft,
die andere aber, weil zum Theil mit unserer besseren Kenntniss
übereinstimmend, als beglaubigt beibehält? Heyck verwirft mit
Recht die Absetzung Berthold's und stützt sich hierbei aber auf
die zweite Hälfte des Berichtes. Auch bei ihm erscheint die Be-
^ Meiner Aosicht ßtimmt Meyer von Enonau (DLZ 1891 Nr. 13
p. 462) mit den Worten bei: .Einige speciellere Ausführungen, so über die
UnwÄhrscheinlichkeit der Mon. Germ. SS. V S. 198 erzählten dreitägigen
Flucht Heinrich's IV. von der Harzburg — sind ganz überzeugend*.
« Freiburg i.Br. 1891. S. 41 ff.
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 313
hauptung Lambert's von der Absetzung Berthold's völlig aus der
Luft gegriffen, während sie sich aus Lambert's Methode immer-
hin erklären lässt.
Nach allen Untersuchungen, die über diesen Vorgang an-
gestellt wurden, steht fest, dass Mark ward sich auf eigene Faust
ohne Wissen des Königs in den Besitz von Kärnthen setzen
wollte, das einst seinem Vater Adalbero entrissen worden war, und
das der Herzog Berthold persönlich niemals besucht hatte. Lam-
bert sieht hier zwei Fürsten um ein Herzogthum streiten, auf
der einen Seite Berthold, der mit Rudolf von Rheinfelden eng
befreundet erscheint, auf der andern einen Verwandten desselben.
Markward von Eppenstein, von dem er sonst nichts zu berichten
weiss, der sich auch in keiner Weise antiköniglich gezeigt hatte.
Aus anderen Ereignissen ^ wie Heinrich's Vorgehen gegen den
Herzog Magnus von Sachsen und gegen den Baiernherzog Otto
von Nordheim, zieht Lambert den unglücklichen Schluss, dass es
sich auch hier um die Entziehung eines Herzogthums handeln
müsse. In seiner Ansicht glaubt er sich dann noch besonders
dadurch bestätigt, dass er nichts von einem Fürstengericht, das
doch nothwendig gewesen wäre, erfahren hatte, also seine häufig
wiederkehrende Vorstellung von „sine legitima discussione** (Diss.
S. 94), die bei der Handlungsweise des Königs seiner Meinung
nach immer zu Tage tritt, eine auffallende Bestätigung fand.
Solche Gedanken müssen ihn bestimmt haben, als er seine Com-
bination mit den Worten (pag. 104) „Bertholdo ducatum sine
legitima discussione absenti abstulit etMarcwardo cuidampro-
pinquo suo tradidit" niederschrieb.
Als er nun zur Schilderung jener Goslarer Vorgänge schreitet,
bei welchen der König eben diesem Berthold jene äusserst wichtige
Gesandtschaft an die aufständischen Sachsen anvertraute, sieht er
sich gezwungen, für dieses auffällige Zusammensein, für dieses
grosse Vertrauen des Königs zu Berthold eine Erklärung zu geben.
Natürlich konnte Berthold nur zufällig, einer geringfügigen
Privatangelegenheit wegen gekommen sein. (Casu quoque nuper
advenerat, nescio quid privatae causae acturus inpalatio)^.
* Einige Seiten weiter p. 134 gibt Lambert eine ähnliche Erklärung:
quidam ex castello Goslarium privatae rei aliquid ibi acturi ve-
nerunt.
314 J- Dieflfenbacher.
Natürlich musste sich der König vor Berthold in irgend
einer Weise gerechtfertigt haben ; wie hätte Berthold sonst bleiben
können. Thatsächlich hatte der König, da Markward eigenmächtig
vorgegangen wffr, eine Rechtfertigung nicht zu geben. Schon
das Auftreten Berthold's in der Umgebung, von Lambert's Motivi-
rung abgesehen, beweist, dass der Herzog überhaupt keinen Ver-
dacht in Betreff der Handlungsweise Markward's oder hinsicht-
lich irgend welcher Beziehungen desselben zum Könige haben
konnte^. Indem Lambert den König sich vertheidigen lässt, legt
er demselben Worte in den Mund, die zufälliger Weise für unsere
Anschauung der Dinge zutreffend erscheinen.
Die Schlussbemerkung Lambert's, Berthold habe dem Könige
nicht getraut, beweist uns schlagend, dass wir es der ganzen
Erzählung gegenüber mit einem Machwerk Lambert's zu thun
haben. Wie wunderbar und für jene treulose Zeit einzig müsste
uns der Charakter dieses Herzogs erscheinen, der, trotzdem dass
er von der Hinterlist des Königs überzeugt war, doch für dessen
Wohl zu handeln versprach und dieses Versprechen auch voll
und ganz einlöste? Aber jenes Misstrauen Berthold's ist nichts
anderes als eine hier angebrachte Vorstellung unseres Autors;
seiner Auffassung gemäss traut eben Niemand dem Könige. Man
vergleiche mit dieser Stelle z. B. pag. 103 der Annalen; dort ist
Rudolf von Rheinfelden von der Aufrichtigkeit der durch die
Kaiserin bewirkten Aussöhnung mit dem Könige ebensowenig
überzeugt, wie hier Berthold. Pag. 103: „certum tenens, non
ex integro abolitas ab animo regis inimicitias, sed ademptam
interim nocendi facultatem esse^ und pag. 117: „Ille licet haee
ficta esse sciret et regis malitiam non tam voluntate quam fortunac
violentia correctam esse**. Man achte auf den gleichen Gedanken-
gang. Aehnlich auch pag. 259: „Nee tamen promittenti [sc. regi]
temere fides habita est^.
Das Auftreten eines typischen Elements ist uns ein Beweis
seiner mangelhaften Kenntniss.
So wurde hier ähnlich wie bei der Scheidungsangelegenheit
Heinrich's die eine falsche Auffassung, die Absetzung Berthold's
^ Heyck hat bei seiner Beweisführung dieses Moment ganz ausser
Acht gelassen. Heinrich hatte ja gar nicht nöthig sich zu vertheidigen;
damit fällt aber die Voraussetzung, dass Lambert's Worte auf denen des
Königs beruhen.
Zur Historiog^phie Lamberts von Hersfeld. 315
beiareffend, das erste Glied einer Kette von falschen Folgerungen,
die alle in gewohnter Weise als Thatsachen in die Darstellung
aufgenommen werden.
II.
Lamberts Ustorlograplilsclie Beföhlgung.
Die Ausfühnmgen über Lambert's Combinationsweise zeigten
uns, wie sehr er von dem guten Willen beseelt war, tiefer
in die zu schildernden Ereignisse einzudringen. Die Motive
der handelnden Personen suchte er sich klarzulegen; Ereignisse,
die ihm abgerissen und verstümmelt vermittelt wurden, suchte
er als vollwichtige Factoren in seiner Darstellung zu verwerthen,
indem er seine lückenhafte Eenntniss durch Combinationen zu
erweitem verstand. Bei Besprechung des muthmasslichen Ver-
laufes seiner Combinationen musste uns auffallen, dass ihn hierbei
nicht eine klare, wohlüberlegte Grundauffassung bewegte, sondern
meistens wenig besagende, allgemeine Vorstellungen, die er sich
im Laufe der Zeit gebildet hatte. Was aber von hervorragen-
der Bedeutung ist, je mehr er seinen Combinationen freien Spiel-
raum . gewährte, desto mehr entfernen sich die Schlussergebnisse
von der Wirklichkeit der Thatsachen, weil ihm eben die Be-
fähigung fehlte, in den mangelhaft überlieferten Nachrichten den
wahren und treibenden Factor zu erkennen.
Die historiographische Befähigung Lambert's ist fast durch-
weg überschätzt worden. Ranke spricht z. B. von seinem an-
geborenen Talent, „das ihn nicht selten über die Ereignisse
hinaus zu historischer Anschauung erhoben habe*. Die einzige
Beschränkung seiner hohen Befähigung sieht er in seiner mönchi-
schen Weltansicht, die er allenthalben einmische. Die Unter-
suchung Delbrück's, der sich die meisten nachfolgenden Arbeiten
mehr oder minder anschliessen, lässt unsem Autor als einen
schlauen, wohlüberlegten Kopf erscheinen, denn nur als einen
solchen wird man Delbrück's „hämischen Lügner* auffassen
können. Delbrück (S. 14) spricht sogar von einer Stellung Lam-
bert's zwischen den Parteien und zwar in dem Sinne, „dass
Lambert die Rechte des Königs anerkannt, aber den Träger
dieser Rechte verabscheut habe, andererseits von Gregor's Askese,
nicht aber von dessen Streben nach kirchlicher Weltansicht be-
Dentsche Zeitachr. f. Geschieh tsw. 1891. VT. 2. 21
316 J. Dieffenbacher.
geistert sei*. Wie sehr sich Delbrück von seiner Meinung treiben
lässt, beweist seine Aeussening S. 6: ^Lambert ignorirt das
Aufruhrdecret vom Jahre 1075, welches die Messen der ver-
heiratheten Priester für ungültig erklärt, weil es mit seiner
Auffassung unvereinbar ist: ein Recht zu dieser Massregel
kann er dem Papst nicht zuschreiben, ein Unrecht will er bei
ihm nicht finden ''. (Jebrigens handelt Lambert sehr wohl von
diesem Decret und gesteht dem Papste ein Recht hierzu voll-
ständig zu^
Eine neue Ansicht äusserte J. v. Pflugk-Harttung, der zum
ersten Male auf Lambert's „Einfältigkeit und Gedanken-
losigkeit* hinwiest Wenn dem unten angeführten ürtheile
auch nicht in allen Punkten beizupflichten ist, so scheint mir
damit doch im wesentlichen das Richtige getroffen. Freilich ist
unserem Autor, wie aus unseren bisherigen Erörterungen hervor-
geht, eine über das Mittelmässige hinausgehende Yerstandes-
anlage nicht abzusprechen. Eine schriftstellerische, historio-
graphische Befähigung, die sich in der Wiedergabe des einzelnen
Ereignisses, in der häufig dramatischen Ausgestaltung, in der
Lebendigkeit der Anschauung trotz der endlosen Wiederholungen
und der Verwendung typischer Vorstellungen erkennen lässt, fehlt
ihm aber gänzlich, sobald man sich von der Detailschilderung
hinweg zu dem öesammtaufbau, zu einem üeberblick der ganzen
Annalen wendet. An einer durchgreifenden Gesammtauffassung
^ p. 163: Hildebrandus --• decreverat, nt secundum instituta anta-
quorum canonum presbiteri uzores non habeant, babentes aut dimittant
aut deponantur, nee quisquam omnino ad eacerdotium admittatur, qui non
in perpetuum contineiitiam vitamque coelibem profiteatur. Hoc decreto
per totam Italiam promalgato , crebras litteras ad episcopos Galüarum
transmittebat.
p. 192: anno 1075. apostolicae sedis litteras et mandata deferens,
quibus ei - - - praecipiebat • - - nt presbiteros omnea - - - cogeret, aat in
praesentiaram coniagibus rennnciare, aut se in perpetuum eacri altaris mini-
Bterio abdicare.
' NA XIII p. 277: Lambert lässt sieb stets vom Einzelnen leiten,
wenn es aucb anderem sebnurstracks entgegenläuft. Er nimmt auch gar
keinen Anstoss, sieb mehr oder weniger zu widersprechen, die in
der Gesammtwirkung unwahrscheinlichsten Dinge aufzutischen. Auch hier
zeigt sich zu viel Kleben am Einzelnen, zu viel Scharfsinn, wenn man dem
Autor immer gleich bewussten Betrug vorwirft. Man sollte vielmehr seine
Einfältigkeit und Gedankenlosigkeit betonen.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 317
gebricht es ihm ganz; was als solche erscheinen könnte, sind
meistens jene Wiederholungen, die auf kleinlichen Anschauungen
beruhen. Zu einer wirklich harmonischen Verarbeitung des ge-
waltigen Stoffes, der ihm freilich oft nur allzu fragmentarisch
zuging, reichte seine Kraft nicht aus; das zeigte uns vor allem
sein Combinationsverfahren. Meist wird seine Darstellung wider-
spruchsvoll und verkehrt, was im Folgenden an einzelnen Bei-
spielen klargelegt werden soll.
Pag. 110. Als Ursache der Erhebung der Sachsen gibt Lam-
bert die von der Besatzung der königlichen Burgen den Sachsen
und Thüringern zugefügten Bedrückungen an. Jene wollten
nämlich, wie er den König sagen lässt, ihre Zehnten nicht ent-
richten. Diese Zehnten können sich aber, wie aus anderen
Stellen bei Lambert hervorgeht, eigentlich nur auf die Thüringer
beziehen. Lambert verbindet hier zwei Volksstämme, die hin-
sichtlich der Motive ihrer Erhebung nichts mit einander gemein
haben. Folgerichtig hätte unser Autor sowohl in Sachsen als
auch in Thüringen den Aufstand ausbrechen lassen müssen; aber
im Widerspruch mit dem Eingang seines Berichtes beginnen
die Sachsen allein die Erhebung. Erst pag. 122 tritt die Ver-
knüpfung beider Volksstämme wieder zu Tage. Gleichsam als
habe er von ihrer Gemeinsamkeit noch gar nichts geredet, be-
richtet er uns von einer Gesandtschaft der Sachsen an die Thü-
ringer, worin jene aufgefordert werden, am Kampfe gegen die
Krone theilzunehmen. Ganz bezeichnend wird diese Nachricht
mit folgenden Worten eingeleitet: quantascumque possent
gentes et regna ad versus regem concitarent; auch hier die
oft hervorgehobene üebertreibung (vergl. Diss. S. 106), denn er
erwähnt nachher nur die Thüringer.. — Hinsichtlich der Motive
der Erhebung herrscht bei Lambert die grösste Verworrenheit.
Um so merkwürdiger berührt den Leser die Nachricht pag. 237,
der erste Aufstand sei durch die schlauen Ermahnungen der
Fürsten erregt worden^.
Pag. 169 nennt Lambert den Papst Nicolaus, vor welchem
sich der Bischof von Bamberg wegen einer Anklage auf Simonie
zu verantworten hatte, während er pag. 78 Alexander H. richtig
angeftOirt hatte.
* Ueber die Verschmelzung der Sachsen und Thüringer vergleiche
man auch Kubo p. 20 ff.
318 J- Dieflfenbacher.
Wem Lambert die Veranlassung jener grossen Unrulien zu
Köln, die er ausfuhrlich beschreibt, zur Last legt, ist zweifel-
haft. Pag. 152 bezeichnet er gewissermassen den Satan, „talium
furiarum incentorem demonem*, als den eigentlichen Urheber.
Vom Könige ist gar nicht die Rede. Als er aber bei der grossen
Lebensschilderung Anno's auf dessen Verhältniss zum Könige zu
sprechen kommt und ausführlich von ihrer heftigen Feindschaft
zu einander handelt, lässt er sich von seiner augenblicklichen
Darstellung so mitfortreissen, dass er dem Könige den Aufstand
zuschreibt (pag. 213). Kurz darauf wird auch dies hinwiederum
vergessen; er schreibt pag. 216: Sic gravis illa tempestas, quae
spiritu diabolico suscitata totam concesserat Coloniam, conquievit.
Pag. 121. Einige der versammelten Fürsten rathen dem
König nach der Harzburgflucht, die gegen die Polen aufgebotenen
Reichstruppen gegen die aufständischen Sachsen zu führen; zehn
Seiten vorher (pag. 111) hatte aber Lambert erzählt, der König
habe sich von Anfang an mit dieser Absicht getragen und die
gegen die Polen angesagte Expedition nur als einen Vorwand
gebraucht (sub occasione Polenorum volebat in Saxoniam exer-
citum ducere). Freilich erscheint dies nur als Gerücht (ut fama
vulgatior postmodum loquebatur) ; nichtsdestoweniger wissen aber
die Sachsen ganz genau um des Königs Plan, denn Lambert
fdgt bei: his atque huiusmodi indiciis [?] principes Saxoniae malum,
quod cervicibus suis impendebat, animadverterunt.
Pag. 227. Auf die Aufforderung der Sachsen, die Partei des
Königs zu verlassen, antwortet Otto von Nordheim, er müsse
erst auf Grundlage der bekannten Bedingungen (die natürlich
alle wieder angeführt werden) einen Vergleich mit Heinrich IV.
zu erreichen suchen, und schickt Gesandte an denselben ab. Ohne
dessen Bescheid abzuwarten, „praesidio quoque ab utroque monte
abducto, communem deinceps cum Saxonibus ac socialem vitam
agebaf". — Wenige Seiten weiter (pag. 237), wo der ganze Vor-
fall wiederholt wird, wartet Otto thatsächlich auf die Erwiderung
Heinrich's und, als dieser auf seine Vorschläge nicht eingeht,
erklärt er feierlich: „dass er nun mit voller Freiheit die Sache
der Sachsen verfechten werde".
Pag. 57. Anfangs schreibt Lambert: Der König willigte in
alles, was man ihm befahl, mit knabenhafter Leichtfertigkeit;
gleich darauf zweimal „persuaso rege". Wozu die Ueberredung?
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 319
Dies führt uns zur Darstellung der
Go8larer Streitigkeiten im Jalire 1063 (pag. 49).
Delbrück knüpft an diese Vorgänge eine Untersuchung, bei
der er die Parteilichkeit unseres Autors in schärfster Weise
zeigen will. Nach Lambert bestraft der jugendliche König die
Unruhestifter auf die denkbar ungerechteste Weise; Egbert als
Verwandter geht frei aus, der Abt von Fulda ist allein schuldig,
nur durch grosse Bestechungen kann er sich retten. Darin sieht
Delbrück (S. 1.6) eine Verleumdung, die Lambert dem zwölf-
jährigen Knaben zugefügt habe. „Denn noch im Verlaufe der-
selben Erzählung berichte uns Lambert, als er eine Handlung
der Reichsregierung loben will, dass dieselbe in der Hand Anno's
von Köln und Otto's von Baiern gewesen sei: wenn also eine
Bestechung stattgefunden habe, so müssen diese beiden Helden
Lambert's bestochen worden sein . Lambert habe also dem
König Heinrich einen Vorwurf gemacht, von dem er wusste,
dass er nicht ihm, sondern den beiden Männern gebührte, die
un3er Autor stets als ein Muster eines geistlichen und eines
weltlichen Fürsten hinstelle" (vergl. Querner ^ S. 10 ff.).
Dieses harte Urtheil kann nur dann seine Gültigkeit haben,
wenn sich Lambert bei Niederschrift seiner Worte wirklich des
jugendlichen Alters des Königs und mithin der Verantwortlich-
keit der Regentschaft bewusst war. Dieses bestreite ich auf das
entschiedenste; bei unbefangener Leetüre seiner Schilderung*
glauben wir nicht einen zwölfjährigen Knaben, sondern einen
seiner königlichen Würde bewussten, kräftig entwickelten
Jüngling vor uns zu haben. Heftig ist in der Kirche der
Kampf entbrannt, der König sucht zu vermitteln, unter Anrufung
seiner königlichen Majestät beschwört er die Massen (rex inter
haec vociferans et sub obtentu regiae maiestatis populum adiurans).
Man ermahnt ihn, für sein Leben zu sorgen. Mit Mühe, schreibt
Lambert, bahnte sich der König einen Weg durch die immer
dichter zusammengedrängte Menge (vixque inter constipatam artius
multitudinem eluctatus, in palatium se recepit). Auch im weiteren
Verlauf, besonders bei Schilderung der Folgen, die die Bestrafung
des Fuldaer Abtes herbeiführte, berücksichtigt Lambert das
Knabenalter Heinrich's nicht im geringsten. Als dem Knaben
^ Hemer Diss. 1877.
* Meyer von Knonau I p. 328 folgt Larabert ziemlich genau.
320 J« Dieffenbacher.
die Rebellion der Puldaer Klosterbrüder gegen ihren Abt ge-
meldet werden soll, geschieht dies schriftlich, ^ne rei tarn atrocis
novitas repente nunciata regi stuporem incuteret* (!).
Fällt hiermit Delbrück's Voraussetzung, nämlich das Be-
wusstsein Lambert's, dass eigentlich die Regentschaft verantwort-
lich ist, so erklärt sich leicht, dass Lambert auch jenes ürtheil
ganz ohne böse Absicht dem Könige zuschreibt.
üebrigens ist dies nicht der einzige Fall, wo Lambert das
Alter des Königs ausser Acht lässt. Pag. 40 anno 1058 : sedem
apostolicam protinus, inconsulto rege et principibus, invasit
Benedictus. Heinrich ist 7 Jahre alt! Pag. 41: rex habita cum
primoribus deliberatione, in demselben Jahre. Pag. 45 : rex Willi-
helmum et Epponem cum duce Boemorum illuc misit.
Was die Kaiserin oder die Regentschaft anordnet, wird gedanken-
los dem königlichen Knaben zugeschrieben^.
Auf Lambert's Worte: »quorum [sc. Anno und Otto] tunc
arbitrio res publica administrabatur'^ darf man wohl kein allzu-
grosses Gewicht legen, oder gar, wie Delbrück, die Vorstellung
daraus ableiten, als habe Lambert damit die Verantwortlichkeit
der Regentschaft ausdrücken wollen. So oft nämlich Lambert
auf Persönlichkeiten zu reden kommt, die mit dem Könige in
irgend welchem Zusammenliang stehen, liebt er es, deren Ein-
fluss auf denselben und auf die Staatsgeschäfte nachdrücklich
hervorzuheben. So schreibt er zwei Seiten weiter, pag. 56: Edu-
catio regis atque ordinatio omnium rerum publicarum penes
episcopos erat, eminebatque inter eosMogontini et Coloniensis archi-
episcoporum auctoritas. Otto von Nordheim, den er kurz vor-
her erwähnt hat, ist vergessen. Bald darauf scheint an dessen
Stelle der Graf Wemher getreten zu sein. Dass Heinrich diesem
Grafen die »villa monasterii Kirchberg** gegeben hat, ist für Lam-
bert Grund genug, denselben in dieselbe hohe Stellung zu rücken,
wie Adalbert von Bremen*: „hi duo pro rege imperitabant*.
üebrigens weiss er von diesem Wemher bis zu seinem zwei Jahre
^ In den Urkunden ist dieses die übliche Form. Da aber Lancibert
nirgends irgendwelche Vertrautheit mit Urkunden erkennen lässt, wird
Obiges wohl schwerlich darauf zurückzufahren sein. Zur Vita Lulli hat
Lambert z. B. das reiche Hersfelder Archiv nicht benutzt. Vgl. Dias. S. 13.
■ Man vergleiche darüber die zutreffenden Worte Meyer*B von Kno-
nau (I p. 485 Anm. 177).
Zur Historiographie Lambert^s von Hersfeld. 321
später erfolgten Tode gar nichts zu berichten. — Pag. 79: Clarus
eo tempore in palatio et magnae in re publica auctoritatis
erat Otto, als Einleitung zur Schilderung des Mordanschlages
des Egino. — Pag. 95: Liutpoldus de Merseburg, quidam regi
carissimus, cuius opera et consiliis familiarissime uti solitus
erat. — Pag. 116: Eppo Giticensis episc. et Benno Osenbruggensis
episc. eorumque consilio et prius tranquilla et nunc turbata re
publica onmia faciebafc; kurz vorher, pag. 111, hatte er das-
selbe von den niederen Schwäbischen Käthen ausgesagt: ad eorum
nutum cuncta regni negocia disponebantur (yergl. Diss.
S. 110). — Pag 206 : Ruotpertum Ooslariensem praepositum
fecit episcopum, eo quod regi familiarissimus et omnibus eins
secretis semper intimus fuisset, etomnium, quae rex perperam
et praeter regiam magnificentiam in re publica gessisset, po-
tissimus incentor extitisse putaretur.
Im Zusammenhang mit diesen Bemerkungen über Lambert's
Ansichten von dem Einfluss der verschiedensten Persönlichkeiten
auf die Regierungsangelegenheiten sei es mir gestattet, auf seine
Nachricht von der
^ Regentschaft aller Bischöfe \
die im Anschluss an das Eaiserswörther Attentat erzählt wird,
einzugehen. Man hat den Worten Lambert's im Allgemeinen
Glauben beigemessen, so Giesebrecht^ „das Gesammtregiment der
Bischöfe", Waitz*, selbst Nitzsch*. Auch Meyer von Knonau*
verwirft dieselbe nicht vollständig, er hält die Verordnung Anno's,
nach der die Geschäftsführung zwischen den Bischöfen wechseln
soUe, wenigstens nicht für unmöglich. In dieser Massregel sieht er
nämlich einen wohlüberlegten Schritt Anno's, der „den vorhan-
denen GhroU zurückdrängen" und „die gänzliche Billigung der
von ihm einseitig herbeigeführten Vergewaltigung Heinrich's IV.
durch die an den Früchten derselben betheiligten geistlichen
Fürsten erzielen" sollte. Hierbei habe sich Anno wohl mit der
* p. 48 : „statuit [s. Anno] ut episcopus quilibet, in cuius diocesi -yex
dum temporifl moraretur, ne quid detrimenti res publica pateretur, pro*
videret, et causis^ quae ad regem delatae fuissent, potissimum responderet^.
* Deutsche Kaiserzeit III p. 84 u. p. 1094.
» Waitz, Deutsche Verf. -Geschichte VI p. 219.
* Nitzsch, Das Deutsche Reich unter Heinrich IV. (HZ 45 p. 197).
* I p. 280.
322 J- Dieffenbacher.
Ueberzeugung getragen, ^dass die Sache in dieser Weise, weil
schlechthin nicht durchführbar, nicht zur thatsächlichen Voll-
endung gelangen werde". Freilich gibt Meyer von Enonau zu,
,dass dieses Gesammtregiment der Bischöfe nicht zur Ausführung
gekommen ist*.
Und doch erheben sich gegen diese Nachricht hinsichtlich
ihrer Zuverlässigkeit die schwersten Bedenken. Es lassen sich
einmal Erwägungen allgemeiner Natur gegen ihre Glaubwürdig-
keit anführen. Die Frage nämlich, was Anno eigentlich mit
dieser Bestimmung bezweckte, lässt sich nicht beantworten. Hätte
er, falls es ihm wirklich ernst mit seiner Verordnung war, nicht
durch diesen freiwilligen Verzicht auf die Regierung sofort nach
der That seiner Handlungsweise, die doch auf eine Abstellung
der unter der Regentschaft der Kaiserin eingerissenen misslichen
Zustände abzielte , jede Berechtigung abgesprochen ? Sein Ver-
zicht hätte ja eine viel schlimmere Wirthschafk im Gefolge
haben müssen, als die war, die er abstellen wollte. Lambert's
Motivirung ist ganz äusserlich und beruht auf einer Anschauung,
der wir auch sonst in den Annalen begegnen. Man vergleiche
mit dieser Stelle pag. 79, wo die „invidia*, der Anno vorbeugen
will, die Ursache des Sturzes Otto's von Nordheim wird; hier
wie dort findet sich die Gegenüberstellung von „invidia* und
„gloria*.
pag. 48. pag. 79.
Episcopus, ut invidiam facti Sed sicut semper gloriam
mitigaret, ne videlicet privatae sequi solet in vidi a, in videntes
gloriae potius quam communis ei plerique homines nequam, qui
commodi ratione haec admisisse malitiae suae potentiam eius atque
videretur — immoderatam gloriam obstare
querebantur
Femer ist die Ausführung der Massregel, so wie Lambert
sie verstanden wissen will, unmöglich. Lambert gibt nämlich
keinen Aufschluss darüber, wer zu bestimmen hat, in welcher
Diöcese der König sich aufzuhalten habe. Sehen wir davon ein-
mal ab, lag es nicht schon in der Hand des ersten Bischofs,
der in diese Lage kam, den König überhaupt nicht mehr weg-
ziehen zu lassen oder wenigstens, wenn die Vorräthe für die
grosse Hofhaltung aufgezehrt waren, nur zu einem befreundeten,
gesinnungstreuen Bischof zu schicken? In dieser Lage befand
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 323
sich aber Anno, der die ganze Sache angeregt haben soll. Wie
unpolitisch und unvernünftig müssen uns die Bischöfe erscheinen,
die nicht sofort eingesehen hätten, wie null und nichtig von An-
fang an diese Bestimmung war! Können wir Lambert's Autorität
wegen so etwas annehmen? Welche Rolle würden aber erst die
weltlichen Fürsten gespielt haben, die sich auf diese Weise jed-
weden Einflusses auf die Reichsregierung beraubt hätten? —
Von einem regelmässigen Turnus weiss Lambert denn auch nichts,
und an einen solchen ist schon dem Itinerar nach nicht zu
denken. Zieht man ferner in Rechnung, dass Lambert selbst
nichts von einem Gesammtregiment der Bischöfe zu berichten
weiss, neben Adalbert und Anno hier Otto von Nordheim,
dort den Grafen Wernher, Liutpold von Mörsburg und andere
nennt, so bleibt uns zur gänzlichen Verwerfung seiner Nach-
richt nur die Antwort auf die Frage übrig, was ihn zur Auf-
tischung dieser Geschichte gebracht hat.
Sie beruht lediglich auf einer unglückseligen Combination.
Lambert hat erfahren. Anno habe sich, als Haupt der Ver-
schworenen, vor einer Reichsversammlung gerechtfertigt, was
uns Sigebert von Gembloux (Mon. SS. VI) anno 1062 ausdrücklich
berichtet: „de hac re cor am cunctis ratione habita'^. In der diesem
Vorgange folgenden Zeit sieht Lambert besonders Bischöfe in
der Regierung thätig. In herkömmlicher Weise wird beides ver-
knüpft. Wenn er hierbei von einer Theilnahme aller Bischöfe
redet, so ist dies eine Uebertreibung, die nicht ernst zu
nehmen ist, da sie auf seiner in der Diss. S. 106 nachgewiesenen
Manier beruht. Charakteristisch ist, dass er diese einmal kon-
struirte Vorstellung nicht so leicht wieder los wird. Bei einer
geeigneten Gelegenheit, unbekümmert um den daraus entstehen-
den Widerspruch, kommt sie ihm von selbst in die Feder. Er
schreibt am Schlüsse des Berichtes über den Sturz Adalbert's in
deutlicher Anlehnung pag. 69: „Sic iterum rerum publicarum ad-
ministratio ad episcopos rediit (seiner Darstellung nach war der
Sturz des Erzbischofs nicht nur von den Bischöfen, sondern von
den „principibus regni* veranlasst worden), ut singuli suis vicibus,
quid regi, quid rei publicae facto opus esset, praeviderent*.
Wie aus den angeführten Beispielen hervorgeht, scheitern
Lambert's Berichte trotz aller seiner Anstrengung, ein zu-
sammenhängendes Ganzes zu erzielen, an den zahllosen Wider-
824 J. Dieffenbacher.
Sprüchen und Verkehrtheiten. Diese beruhen einmal auf dem
Mangel eines ausreichenden Ueberblicks und femer darauf, dass
er bei jedem einzelnen Fall möglichst alles sagen will, was nur
angebracht werden kann, ohne hierbei das an anderer Stelle
Vorgeführte genügend zu berücksichtigen.
Zu den seine Historiographie beengenden Momenten — seiner
mangelhaften Eenntniss in Folge dürftiger Berichterstattung,
seinen typischen Vorstellungen, den ungeschickten Combinationen,
mangelndem Gesammtüb erblick bei breiter Detailschilderung —
kommt noch etwas äusserst Wichtiges, die Beschränktheit
seiner Auffassung hinzu. Mitten in den grossen Bewegimgen
lebend, die das Reich ergriffen, fehlt es ihm an einer auch nur
einigermassen hinreichenden Beurtheilung derselben. Er ist vor
allem Mönch ^ und zwar Hersfelder. Als treuer Sohn seines
Klosters betrachtet er die grossen Ereignisse, deren hochgehende
Wogen stürmisch an seine Elostermauern schlugen, wenn man
so sagen darf, durch sein Elosterfensterchen. Lambert gesteht
die Beschränktheit seines Standpunktes selbst einmal mit den
Worten zu: ^nos non statuisse omnia scribere, quae in republica
vel ecclesia gesta sunt aut geruntur, utpote monasterii car-
cere inclusos nee hominum expertos nee valde curiosos*.
Vor allem macht sich dies in der Beurtheilung des Königs geltend.
Unter seinen Mitbrüdem war man auf den jugendlichen König
nicht allzugut zu sprechen. Wir können hier nicht alle Momente
anführen, die diese Missstimmung erregten, jedenfalls gehörte die
auf der Erfurter Synode durch Heinrich herbeigeftlhrte Regelung
der Zehntangelegenheit mit zu den wichtigsten. Beachtet man
femer, wie oft sich der König in Hersfeld aufhielt, das recht
mitten im Schauplatz der Kämpfe lag, was alles die Truppen-
ansammlungen um Hersfeld im Gefolge hatten, so wird man
begreifen, dass diese Magenfrage des Klosters auch unsem
Bruder Lambert in Angst und Kummer versetzte. Der Zehnt-
angelegenheit wird, wie wir oben Seite 306 zeigten, die Ursache
alles Uebels zugeschrieben; das sagt Lambert rund heraus. Schritt
für Schritt lässt sich der kleinliche Standpunkt Lambert's nach-
weisen, wie er denn auch z. B. für die Investiturfrage , für die
Ursachen, die den Bmch Gregor's mit Heinrich herbeiführten,
' Vgl. Kubo p. 23 ff. u. 61.
Zur Historiographie Lambert*s von Hersfeld. 325
kein Verstandniss hat und ganz unvermittelt plötzlich mit dem
Bannspruch des Papstes in seine Darstellung hineinplatzt. Auch
sei hier nochmals an die eigenthümliche Verschmelzung der Thü-
ringer und Sachsen, an die Motivirung des Sachsenaufstandes,
an seine unklare Vorstellung über den Gang der Regierungs-
geschäfte — gibt er doch z. B. nirgends ein richtiges Büd von
der Art der Regentschaft oder den Befugnissen des Königs —
an die Scheidungsangelegenheit und besonders an die Aus-
führungen meiner Diss. S. 99: «Der König und seine Um-
gebung* erinnert.
Von welch' ungeheurer Tragweite musste nun im Hinblick
auf das bisher Angefahrte die Benutzung einer Quelle, wie des
Carmen de hello Saxonico, werden?
III.
Lamberts Verhaltniss zum Carmen de belle Sazonioo.
Unsere Untersuchung wird wohl am schnellsten zu einem
Ziele führen, wenn wir einmal vorerst von Pannenborg's Hypo-
these der Identität Lamberts mit dem Carmendichter gänzlich
absehen, zumal sich aus der Art und Weise, wie unser Autor
das Gedicht benutzt hat, die Unmöglichkeit dieser Annahme leicht
ergeben wird. Die Aenderungen und Abweichungen nämlich,
die in den Annalen dem Carmen gegenüber auftreten, lassen
sich sämmtlich aus den uns bekannten Factoren der schrift-
stellerischen Individualität Lambert's erklären, mithin können
beide Schriften nicht von einem und demselben Autor verfasst
sein; denn eben jene Factoren, die bei gleicher Autorschaft auch
im Gedichte ihre Geltung haben müssten, können nicht zugleich
die Erklärung für die Art der Beoutzung abgeben auch bei noch
80 auffälligem Zusammentreffen gleicher Wortverbindungen \
^ Natürlich ist in dem Rahmen dieses Aufsatzes kein Platz, die Be-
nutzung des Carmen in allen seinen Theilen nachzuweisen; es muss ge-
nügen, wenn wir einige besonders charakteristische Stellen hervorheben. —
Die Beweisführung P.'s bringt es mit sich, dass ich mich trotz der grund-
sätzlichen Verschiedenheit der Resultate hinsichtlich der Belegstellen mit
Beinen AnsfClhrungen berühre. — Das Carmen wurde in der Schulausgabe
der Mon. Germ. v. Holder- Egger benutzt, wo sich in der Praefatio die
einschlägige Literatur verzeichnet findet, die ich desshalb nicht anftihre.
326 J« Dieffenbacher.
Wir werden uns den Standpunkt, den Lambert dem Gedichte
gegenüber einnimmt, im allgemeinen in ähnlicher Weise zu
denken haben, wie bei Abfassung der Vita Lulli zu Eigil's
Vita Sturmi (vergl. Diss. S. 40 fif.)- Er tritt an das Gedicht
mit der festen üeberzeugung heran, dass die Ereignisse in dem-
selben von einem durchaus falschen Standpunkte aus dar-
gestellt wurden.
Von Anfang an stossen wir auf einen grundsätzlichen Unter-
schied der Auffassung. Hatte das Carmen die Erhebung der
Sachsen als eine Auflehnung gegen die Gesetze erscheinen lassen,
die der König zur Abstellung der in seiner Minderjährigkeit ein-
gerissenen recht- und gesetzlosen ZusiÄnde erlassen hatte, so
weiss Lambert von diesem charakteristischen Zug, der den wirk-
lichen Verhältnissen, wie wir sie uns jetzt vorstellen, am nächsten
kommt, anscheinend nichts zu berichten. Er hat den Aufstand
der Sachsen, wie wir oben S. 317 zeigten, gänzlich anders motivirt.
Trotzdem weiss er ähnlich wie in der Vita Lulli dieses seiner
Auffassung widersprechende Moment, freilich an anderer Stelle,
zu verwerthen ^
Carmen I, 11. Ann. pag. 48.
Domni regis adhuc pueri gens et temporis oportunitate,
effera laxis, quia,rege adhuc in puerilibus
Dum fluit imperiis nee habebat annis constituto, singuli quod
iura timoris, gibi animus suggessisset fa-
- " ■ cere impune poterant.
Quod fuerat libitum sibi
quisque secutus eorum.
Indem Lambert diese Stelle herübemimmt, geräth er mit
seiner eigenen Darstellung in Widerspruch. Auf der folgenden
Seite nämlich (pag. 49) kommt er auf jene Goslarer Streitigkeiten
zu reden, wo von den „pueriles anni* nichts mehr zu merken
ist, und die Frevler, wenn auch ungerecht, immerhin bestraft
werden. Andererseits tritt dieser Standpunkt sonst bei Lam-
bert nirgend hervor, ich erinnere nur an seine Auffassung von
der Ursache des Kaiserswörther Attentates, das er kurz vorher
(pag. 47) erzählt hatte.
Die Verwendung einzelner Motive des Gedichtes tritt deut-
* Man vergleiche unsere AusfÜhrangen S. 302 Anm. 2, III.
Zur Historiographie Lambert'a von Herfeld. 327
lieh in den Regierungshandlungen Anno's hervor. Pag. 99 hatte
Lambert in herkömmlicher Weise den Einfluss Adalbert's auf
den König und Staat berichtet (receptus non modo in gratiam
et familiaritatem sed pene in regni consortium et omnium quae
publice vel privatim agenda erant societatem (s. oben S. 320),
was übrigens, wie schon GKesebrecht (III S. 1110, Anm. zu
S. 153) bemerkt, gar nicht in dem Masse der Fall war. Nach
Adalbert's Tode lässt Lambert naturgemäss wieder den Einfluss
Anno's schärfer hervortreten. Hierbei überträgt er auf ihn das-
jenige, was das Gedicht vom Könige ausgesagt hatte. Die Herbei-
rufung Anno's geschieht, weil
Ann. pag. 100. Carm. I, 15.
Passim per totum regnum Ecclesias spoliant, viduis sua
innocentes opprimebantur, diripiebant,
pupilli et viduae diripie- Pupillos miserosque premunt,
bantur, monasteria et eccle- vi cuncta geruntur;
siae vastabantur et ruptis
iniquitas haben is in omne quod Ante nimis laxas huic genti
voluisset facinus i m p u n e bacha- strinxit h ab e n as,
batur. Ecclesiis viduis, miseris vi rap-
ta requirit;
Nee fecit quisquam post haec
impune rapinam.
Der Zusatz Lamberts: „permotus [sc. rex] tandem vel ipsa
rei acerbitate vel proclamantium importunitate" ist typisch (Diss.
S. 103).
Anno. (Ann.) Rex. (Carmen.)
(jenes bereits oben angeführte)
Frena iniecta sunt vaganti Ante nimis laxas huic genti
usque ad id tempus licentiae. strinxit habenas.
Lambert's: „Divites, si qui per potentiam pauperes opres-
sisse delati fuissent castigavit" ist durch Carm. I, 17 »pau-
peris heredem statuit fortuna potentem*^ veranlasst.
Durch die Regierungshandlungen Anno's wächst das Ansehen
des Königs: „in rege ipso paternam virtutem et paternos
mores brevi exsuscitaret*. Das Gedicht (I, 20) spricht von „rex
ut teneros superat, virtutibus annos* ; femer I, 38: „Rex tam
virtutum quam regni nobilis heres Patris avique tui". Frei-
lich widerstreitet hier diese durch das Carmen veranlasste Wen-
328 J- Dieffenbacher.
düng seiner ganzen Fortführung des Berichtes; denn der Rück-
tritt Anno's wird gerade «prads libidinibus et iuvenilibus ineptüs*^
Heinrich's yerursacht. Auch hatte Lambert den Charakter Hein-
rich's ni. in gar keinem so glänzenden Lichte gezeichnet und
den Sachsen (pag. 38) die Worte in den Mund gelegt: ,nec procul
ab fide aberat, filium in mores yitamque patris iturum esse',
indem sie sich »crebris conventiculis de iniuriis, quibus sub
imperatori affecti fuerant", beklagen^.
Von ganz besonderer Wichtigkeit erscheint mir Carmen I, 30:
Coniurata dolo gens, weil dieses »coniurata" unserem Autor die
Veranlassung abgegeben haben mag, den Sachsenaufstand mit
einer Verschwörung zu beginnen. Man hat bis jetzt wenig
darauf geachtet, dass sowohl Bruno als auch die Altaicher
Annalen eine solche geradezu ausschliessen. Bei Beiden ist vor
dem Peter- und Paulstage, also vor dem 29. Juni, durchaus nichts
geschehen, was auch nur entfernt an eine Verschwörung der
Sächsischen Fürsten erinnern könnte. Bruno erzählt c. 33,
Heinrich habe die Sachsen nach Goslar auf den oben erwähnten
Tag berufen, damit dort über allgemeine Reichsangelegenheiten
im gemeinschaftlichen Rathe der Fürsten verhandelt werde. ^ Alle
eilten freudig dahin, weil sie hofften, dass die Leiden, welche
sie schon so lange erduldet hatten, endlich einmal ein Ende
finden würden.' Als nun der König sie gar nicht anhört, ja
nicht einmal empfängt, beschliessen sie, sich mit Gewalt Ab-
hilfe zu verschaffen. Noch in der Nacht kommen sie zusammen,
Tag und Ort (Wormsleben) werden festgesetzt, wo man über die
zu ergreifenden Massregeln berathschlagen will. Bruno bemerkt
nachdrücklich: illa dies et haec causa bellum primitus incepit;
illa dies principium omnium, quae sequuntur malorum, foit.
Von einer geheimnisvollen, weitverbreiteten Verschwörung ist
nicht die Rede; sofort nach der Zurücksetzung durch den König
bricht der offene Aufstand aus.. Ganz ähnlich ist der Vorgang
nach dem Altaicher; nach einem vergeblichen Versuche der
Sachsen, zu Goslar eine Abstellung der drückenden Zustände
herbeizuführen, hebt der Aufstand an.
Ich stehe nicht an, Lambert's Verschwörung vor dem 29. Juni,
^ Auf die ünglaubwürdigkeit dieser Stelle komme ich weiter onten
zu reden.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 329
die ganz dem Typus gemäss erzählt wird, auf jenes Wort zurück-
zuführen, dies um so mehr, als auch die Gesandtschaft der Sachsen
an den König, die Lambert vor dem Peter- und Paulstage be-
richtet, auf das Gedicht zurückgeht. Was ^ er pag. 112 von „Eis
atque huiusmodi principibus*^ bis „adulta iam satisque roborata
coniuratione, legatos mittunt ad regem' erzählt, ist bis in's kleinste
ein Produkt seines Geistes (vgl. Diss. S. 56. 70. 76. 79. 82. 104.
107. 115).
Dem Carmen folgend berichtet Lambert hierauf eine Ge-
sandtschaft der Sachsen an den König. Bereits Giesebrecht
(III, p. 1125) und Meyer* (S. 23) haben seine Nachricht mit
' Auch Giefiebrecht (Deatsche Kaiserzeit III p. 1133) hat aus chro«
noiogischen Gründen die Haltlosigkeit des Lambertischen Berichtes in vielen
Einzelheiten nachgewiesen, ohne aber in der Verwendung desselben im
Texte consequent zu sein. — Die namentliche AuffÜbning der Verschwo-
renen bei Lambert kann nicht als Beweis für eine genaue, eingehende
Kenntniss verwendet werden. Die Liste läset deutlich die Art ihrer Zu-
sammenstellung erkennen. L führt Lambert alle Sächsischen Bischöfe an,
alphabetisch nach dem Anfangsbuchstaben der Namen ihrer Sitze geordnet;
ausgenommen sind die von Zeitz und Osnabrück, die offen zum Könige hielten.
Diese Aufzählung scheint erfunden; einmal treten die Bischöfe mit Ausnahme
Hezil's von flildesheim in diesem Jahre in keiner Weise hervor, anderer-
seits bekennt sich nach Bruno c. 39 (also erst im Jahre 1074) nur die
Hälfte der Bischöfe, und zwar die von Halberstadt, Merseburg und Pader-
born, und der Erzbischof von Magdeburg offen gegen den König. Fried-
rich von Münster gehört nach Bruno c. 27 u. 50 zu den Anhängern Hein-
rich^s. — II. Lambert nennt von den Sächsischen Fürsten solche, die in
seinen Annalen sonst einmal vorkommen und eine antikönigliche Ge-
sinnung erkennen lassen; Otto v. Nordheim, der aber nach Giesebrecht
(p. 1121) nur zögernd an die Sache ging (nach einem Briefe HeziFs von
Hildesheim. Docum. A. 9), den Markgrafen Uoto, Dedi und bezeichnend
auch hier dessen Gemahlin (p. 73 „Incitamentum tamen illi furoris vel
maximum erat uxor saevissima", hier p. 113 ,et omni marchione animosior
at implacatior uxor eius Adela"); femer „Egbertus marchio Thuringorum, puer
adhuc infra militares annos" (vgl. p. 239 ,puer longo adhuc infra
militares annos*). — III. lässt sich annehmen, dass er die Aufzählung
der Fürsten vor sich hatte, die sich zu Spiraha (p. 204) dem Könige er-
gaben. In beiden Fällen sind die Namen alphabetisch geordnet; dies pflegt
Lambert sonst nicht zu thun (vgl. p. 106. 222. 239). Die Ausnahme p. 114
I^iedericus comes vor Jdalbertus comes spricht nur für unsere Ansicht,
denn p. 204 steht Diedericus comes de Ciadalenburg , Adalbertus comes de
T^uringia.
' Königsberger Diss. 1877.
330 J- Dieffenbacher.
Recht verworfen, denn Bruno und der Altaicher wissen nichts
von derselben. Möglicherweise hatte das Carmen die Ooslarer
Vorgänge im Auge^; etwas Bestimmtes lässt sich darüber nicht
angeben. Lambert, der über die Ereignisse zu Ooslar eine aehr
mangelhafte Kenntniss besitzt — weiss er doch nichts von der
Berufung durch den König, von dessen eigenthümlichem Be-
tragen, das uns aus Bruno und dem Altaicher einigermassen
verständlich wird — , verlegt die aus dem Carmen übernommene
Gesandtschaft nach Goslar. Hinsichtlich des Inhalts der Rede
weicht er von dem Gedichte ab; er gibt hierfür seinen Typus
(vgl. Diss. S. 79), verwendet aber wie bei der Einleitung Einzel-
heiten des Gedichtes an anderer Stelle. Auf der Rede beruht
z. B. ein Theil der Schilderung Lamberts, die sich mit der Be-
drückung der Burgbesatzungen beschäftigt:
Carm. I, 42. Lambert pag. 110.
Omnia quae in villis et agris
• - - pupillus et ad Vena quivis erant, in dies eruptione facta
diripiebant, tributa et vecti-
Indigenas prohibent silvis com- galia silvarum et camporum
munibus uti, importabilia exigebant, et snb
Pascua praeripiunt, abi- praetextu decimarum [eine charak-
gunt armenta gregesque. teristiscbe Ergänzung vgl. 8.306
u. 317] totes simul greges abi-
gebant.
Femer klingen die Worte Carmen I, 41: „Vim qui ferre solent
aliis in partibus orbis, Hanc nobis faciunt * unter Hereinziehung
eines typischen Elementes (Diss. S. 88) bei Lambert. pag. 117 nach:
„ceteris enim gentibus vacatione data nos solos sibi peculiariter
elegerat'' und mit deutlicher Wiederholung pag. 244: „quod barbaris
gentibus vacatione data, in subditos sibi populos dedita opera
ferrum distrinxisset et in eorum nece hostili crudelitate grassaretur.
Die Benutzung wird aber um so zwingender erwiesen, als
^ Die einleitende Darstellung des Carmen, das alle das Ansehen Hein>
rieh's schmälernde VorföUe unterdrückt, ist überaus flüchtig gebalten.
Dieses beweist besonders die eigenthümliche Motivirung der Burgenbe-
setzungen.
I, 74: üt perspexit eos rex nolle venire vocatos,
Sex ibi castellis multo munimine firmis
Praesidia imposuit, victum quoque largiter addit.
Zur Historiographie Lambert^s von Hersfeld. 331
sicli damit die letzten Räthsel der typischen Gestaltungsform der
Anklagereden in den Annalen lösen (Diss. S. 75).
Carmen I, pag. 98: »Leges redde tuis ablataque patria iura!''
mag Lamberts: „suas leges tutas inviolatasque manere pateretur**
und „legitima a primis temporibus constituta'' veranlasst haben.
Eine Sallusteische Reminiscenz (Diss. S. 91) kann nebenbei noch
eingewirkt haben.
Bezeichnend ist, dass Lambert in Bezug auf die Güter der
Sachsen das Verhältniss einfach umdreht (ähnlich der Vita Sturmi
gegenüber). Im Carmen sind es die Fürsten, welche durch Raub
Güter an sich gerissen haben, in den Annalen der König. Carmen
I, 64: „Uli, ne perdant quae plurima rapta tenebant". Lambert
pag. 118: „patrimonia nobis per vim erepta" und 115: „ut prin-
cipibus Saxoniae, quibus sine legitima discussione bona sua ade-
merat, satisfaceret" ^
An Stelle der sachgemässen Antwort des Carmen (I, 52—60)
erscheint bei Lambert einfach der Typus: leviter et contemptin
legatis respondit nihilque certi reportantes dimisit (Diss. S. 104).
Die Carmen- Antwort gab die directe Erwiderung auf die voraus-
gegangene Rede der Sachsen. Da Lambert für dieselbe, wie
wir sahen, etwas Anderes eingesetzt hatte, konnte er hier mit
den Worten des Königs nichts anfangen, er bringt sie an einer
anderen Stelle. (Darüber auch Pannenborg. S. 106). Pag. 110: bei
ähnlicher Situation — Klagen der Sachsen, Antwort des Königs —
. Carmen I, 53. Lambert pag. 110.
Nee quisquam frustra queritur • - - dicente rege, ista eos pro
mihi vindice digna. iuiusta decimarum retentione pati,
Non vestras leges, non ius discin- seque, tamquam vindieem causae
dere quaerens, Dei, necessario armata manu eos
Passis usque modo miseris vim cohercere, qui legibus ecclesiasticis
rapta reposco. sponte noUent adquiescere.
' Lambert verschweigt den Namen des Sächsischen Redners (Megin-
firidus), welchen das Gedicht anführt. An nnd für sich ist dies nicht auf-
ftllig; ähnlich in der Vita Lulli, wo c. II (Mon. Germ. SS. XV p. 136)
Lambert den Namen der Base Lull's Berthgit, die in seiner Vorlage Othlö
lib. II c. 25 erwähnt war, nicht nennt, wohl aber ganz unmotivirt den ihrer
Mutter, üebrigens konnten ihm, da vor dem 29. Juni keine Gesandtschaft
an den König abgeschickt wurde, Erkundigungen Über Meginfrid nur ein
negatives Resultat liefern.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 2. 22
332 ^' Dieffenbacher.
Nirgends sonst begegnen wir in den Annalen wieder dem
Ausdruck „vindex" in Bezug auf den König, was in Anbetracht
seines Stils als ein Beweis für die Entlehnung angesehen wer-
den darf.
Pag. 117 wird eine Bemerkung des Königs den Sachsen in
den Mund gelegt.
C. I, 59. ^ Lambert pag. 117.
Regniprimates mihi conveniant- tempus locumque constituerent,
que fideles; quo rex tocius regni principes
Herum consilio super hac re evocaret, ut iuxta communem
subpeditabo. sententiam et obieeta purgaret
et quae correctionis egere vide-
rentur, corrigeret.
Hierbei ist besonders auf Carmen I, 52: „Corrigo^ si qua
piis meritis adversa tulistis" und 58: ,,si qua tamen vestrae
superest querimonia genti* hinzuweisen.
Die Bemerkung des Carmen (I, 76), die Verpflegung der
Burgbesatzungen betreffend,
„victum quoque largiter addit*
wird trotz des dadurch entstehenden Widerspruchs übernommen.
Lambert schreibt im Zusammenhang mit der Belagerung der Heim-
burg, die er dem Carmen nacherzählt *, pag. 125: „cibaria, quan-
tumvis copiose congesta", und in deutlicher Anlehnung pag. 145:
„ubi primum cibaria, quae in diutinam belli administrationem
affatim congesta fuerant, consurapsissent . Pag. 105 aber,
wo er zum ersten Male von den Burgen spricht, hatte er ausdrück-
lich hervorgehoben, dass die Burgen von Anfang an mit Lebens-
mitteln kärglich versehen waren: castellis munitissimis ex-
^ Dass Lambert hier in diesem ZusammenbaDge die Burgen nament-
lich aufführt; ist durch das C. veranlasst, das jetzt erst dieselben erwähnt.
Lambert berichtet jetzt alles von den Burgen, was er weiss; so schüdert
er auch jetzt erst die Einnahme der Lüneburg, deren Besitzergreifung
durch den Bruder des Herzogs Magnus, Hermann, nach ihm selbst schon
vor der Harzburgflucht geschehen war. Dadurch kommt Lambert zurück-
greifend nochmals auf den Aufenthalt des Königs in Hersfeld zu reden
(p. 125), weil Heinrich daselbst die Freilassung des Magnus, die Folge der
Kapitulation und Gefangennahme der Lüneburger Besatzung, verfügt hatte»
während er p. 120, wo er des Königs Aufenthalt in Herafeld berichtet, da-
von nichts schreibt und nur bemerkt: Quatuor deinceps diebus ibidem com-
moratus est [sc. rex] operiens exercitum - - -.
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 333
struxit praesidiumque imposuit. Quibus cum victui neces-
saria minus sufficerent, permisit, ut ex proximis villis et
agris hostili more praedas agerent". Diese Ansicht geht auch
sonst durch die Annalen hindurch (Diss. S. 108, wo einige Stellen
aufgezählt sind). So wird auch hier die Benutzung des Carmen
die Ursache eines Widerspruchs.
Dass Lambert das Gedicht in der nun folgenden Schilderung
der Belagerung von Goslar und der Kämpfe, die sich daran
knüpfen, vor sich liegen hatte, geht schon aus Pannenborg's Aus-
führungen (S. 114 — 121) hervor. Interessant ist, wie Lambert
auch hier die Schilderung seiner Vorlage erweitert. Bereits in
der Diss. (S. 117) wurde auf die Benutzung des Livius (II, 50)
hingewiesen. Pannenborg will auch im Carmen eine Anleh-
nung an denselben angenommen wissen, während sich dieselbe
nur auf die Zusätze beziehen kann; ich erinnere an die „er-
heuchelte Flucht*" und an das ^plötzliche Schreien", wovon im
Carmen nichts steht.
Wichtiger ist die Benutzung des Carmen bei der Darstel-
lung der
Gerstunger Verhandlungen ^
(C. II, 26—45. Lambert pag. 128—129.)
Lambert's Bericht, scheinbar ausführlicher und genauer, ist
nichts weiter als eine durch typische Vorstellungen aufge-
schwellte Erweiterung des Carmen.
Einleitung des Berichtes:
C. II, 31: Ipse doli nihil esse ratus, permiserat illis.
Der König lässt arglos die Zusammenkunft zu, an der er selbst
nicht th eilnimmt.
Lambert pag. 128: Ipse eo venire noluit, sed in civitate
Wirceburg exitum rei praestolabatur. Das „doli nihil esse ratus**
greift Lambert pag. 129 auf mit den Worten: Qui protinus nihil
haesitans, pedibus ut dici solet^ in sententiam abiit.
* Edel (Forschungen XXV p. 570) hat das Auseinandergehen beider
Berichte evident nachgewiesen und scharf betont, dass wir im Carmen die
bessere Quelle zu sehen haben.
* Vgl. Lambert p. 38 filium in mores vitamque patris pedibus, ut
aiunt, iturum esse.
334 ^' Dieffenbacher.
Zusammenkunffc:
C. n, 32: Pontifices igitur, primi comitesque ducesque
Conveniunt iuncti Saxonibus aequore campi.
Bei Lambert namentliche Aufführung und zwar in der in der Diss.
S. 59 besprochenen typischen Weise.
Hierauf folgt im Carmen die Beschwerde mit der Motivirung
des Aufstandes; besonders beachtenswerth ist C. II, 36: „Qualiter
impulsi cepissent talia niti^, und Lambert pag. 128: ^quae
calamitas eos ad haec extrema coegisset'. Im Uebrigen
bewegen sich sowohl Lambert als auch Carmen nur in allge-
meinen Ausdrücken, es werden keine Einzelheiten hervor-
gehoben.
Dann folgt bei beiden die Unistimmung der Gesandten; bei
Lambert ein Zusatz, der im Munde der Sächsischen Fürsten
wenig Sinn hat, aber typischen Ursprungs ist: „pro libertate sua,
pro coniugibus [!], pro liberis [!] arma sunipsissent".
Das Gedicht springt hierauf sofort zur Beschlussfassung über;
anders Lambert, der seinem begonnenen Typus gemäss ein-
schiebt: „Cumque ^0^0 ^r/c?wo consilia contulissent, et quid
facto opus esset, communi sollicitudine perquirerent, haec
postremo cunctis sententia convenit.
Beschluss der Fürsten:
C. II, 39: se regem commonituros.
His ut ius patrium reddat, commissa remittat.
Lambert: ut Saxones regi pro admissa in eum atque in
rem publicam temeritate satisfactionem congruam proponerent,
rex autem eis et facti impunitatem et iniuriarum securi-
tatem promitteret.
Ausser diesem Beschluss, der sich mit dem Carmen deckt,
berichtet Lambert noch einen zweiten, geheimen, von welchem das
Carmen nichts weiss. Edel und Meyer (S. 27) haben einleuchtend
gezeigt, dass der geheime Beschluss gar keinen Sinn haben kann,
zumal auch Berthold a. 1073 ihn nicht kennt. Edel bemerkt
schon: «Wie sollte Lambert Kenntniss erhalten haben von diesem
Beschlüsse, der doch ganz geheim bleiben musste, der nur den
Vertrautesten bekannt sein konnte." Der Bemerkung Meyer *s:
„Die Thatsache der späteren Entsetzung König Heinrich's wirft
ihren Schatten weit zurück, *" können wir uns voll und ganz an-
Zur Historiographie Lamberts von Herafeld. 335
schliessen. Wie ein rother Faden zieht sich die Absicht der
Fürsten, den König zu entthronen, durch die Annalen hindurch ^.
Selbst die Ablehnung Rudolfs steht in ihrer Begründung nicht
vereinzelt da; pag. 237 lässt Lambert den Otto von Nordheim eben-
solche moralische Erwägung anstellen. Rudolf: „nunquam se in
hoc consensurum, nisi a cunctis principibus conventu habito (was
natürlich eine Vorwegnähme der späteren Ereignisse ist), sine
nota periurii^ integra existimatione sua id facere posse
decerneretur** ; Otto: „nee ignominiam habiturum, praeterea
nulla lam sacramenti, quo ei fidem dixerit, religione teneri
proinde omni periurio absolutum".
Auch der Schluss des ganzen Berichtes 2, die Art und Weise,
* Die wichtigsten Stellen sind:
Schon im Jahre 1057 (!) p. 38 wollen die Sachsen in Ahnung der
kommenden Dinge dem königlichen Knaben das Reich entreissen: »filio eine,
dum adhuc aetas oportuna iniuriae esset, regnum eriperent*^.
Anno 1066 p. 68: anlässlich des Sturzes Adalbert's von Bremen. Man
stellt dem 10jährigen König das Ultimatum: ,aut regno ei cedendum esse
aut familiaritate et amicitia Premensis archiepiscopi defungendum**. Mit
Recht hat Meyer von Knonau I p. 489 hiervon ganz abgesehen.
p. 137: „periclitanti rei publicae rectorem, qui omnibus placuisset,
constituerent*; was natürlich nicht geschah.
Ferner vergleiche man:
p. 143. p. 146.
Duci quoque Ottoni vehementer Quod Saxones - - - regem,
insistebant, ut accepto super se quem deinceps belli ducem ha-
regno, ducatum sibi praeberet in- beant, constituere vellent.
eundi certaminis.
p. 262: ,ut abdicato patre, qui ultro regni fascibus indignum se
eflfecisset, filium eins regem sibi facerenf* (siebe darüber weiter unten).
* Im Anschluss an C. IT, 42:
Sed quibus inducti primates artibus illi
Genti consensum tunc prebuerint scelerosum
Hoc alias patefit, mihi vita salusque supersit,
schreibt Pannen borg (S. 123): ,Was der Dichter versprach, hat der An-
nalist gehalten. Er hat den im Gedicht verschwiegenen, weil anstössigen
Inhalt der Sächsischen Reden frei dargelegt." Pannenborg bringt aber
dafür nicht eine Stelle aus dem Gerstunger Bericht, sondern aus den Ver-
handlungen zu Corbei als Beleg vor, die Lambert einige Seiten vorher dar-
gestellt hat. Wenn Lambert wirklich der Carmendichter war, warum hat
er dann sein Versprechen nicht da eingelöst, wo er durch die Wieder-
vomahme seines Gedichtes daran erinnert wurde? — Nach Pannenborg
336 J. Dieffenbacher.
wie der König die Nachricht von den Gerstunger Beschlüssen
aufnimmt, zeigen deutliche Anklänge, nur dass an Stelle eines
Lobes für den König eine typische Wendung eingesetzt wird.
Carmen II, 46: Principibus cunctis sie in contraria versis
Fortis rex, patria virtute nitens et avita,
Non sua fortunae subiecit colla superbae,
Maluit in paucis multorum victor haberi
Quam cedens multis tanto caruisse triumpho.
Lambert pag. 138: Interea rex cum videret, quod pau-
latim a se principes deficerent pudore compulsus pariter
et necessitate (Diss. S. 103) statuit extremam fortunae aleam
temptare et cum Saxonibus ubi primum copia fieret, coUatis signis
dimicare, magis eligens vitam honeste quam regnum per de-
decus amittere (Diss. S. 76). Der ganze Gedankengang ist ähn-
lich, wenn sich auch nur wenige wörtliche Entlehnungen finden,
jedoch dies gehört eben zu den wichtigsten Merkmalen seiner
Arbeitsweise, die wir an der Vita Lulli hinsichtlich des Aus-
schreibens der Quellen klargelegt haben.
Auch in der Schilderung des Winters 1074 finden sich Be-
rührungen.
Carmen II, 147:
Cum glacialis hiems cursus frenarat aquarum,
Undaque, navigiis prius, est modo pervia plaustris.
In stabulis armenta, ferae silvisque rigebant
Talis tempestas Saxonum contigit alas.
Lambert pag. 139: Frigus erat validissimum, et hibema sicci-
tate arebat omnia, in tautum ut flumina non superficie tenus
glacie constricta, sed tota praeter solitum in glaciem con-
versa viderentur. Unde panis inopia vehementer laborat
exercitus . Fluvium glacies pedestri itinere commea-
bilem fecerat^ Die Bemerkung des Carmen, dass die Kälte
hätte Lambert bereits damals an die überzeugende Wahrheit der gegen
Heinricli vorgebrachten Anklagen geglaubt und sie nur desshalb, «weil an*
stössig* verschwiegen, ja er hätte bereits damals den Plan gehabt, die Sache
nochmals und zwar im richtigen Lichte darzustellen (!).
^ Was den Feldzug Heinrich's gegen die Sachsen selbst betrifft, so
berichten Lambert und Carmen gerade das Gegentheil. Nach dem Gedichte
unterwerfen sich die Sachsen, weil sie einmal schlecht bewaffiiet sind.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 337
dem „cursus aquarum^ Zügel angelegt habe, verwendet er ge-
schickt in der Weise, dass nun die Mühlen stillstehen, und bringt
dies mit der Nothlage des Heeres in Zusammenhang: „eo quod,
propter rigorem fluminum ubique cessante molarum usu,
ipsum quod forte invenissent frumentum comminuere non poterant".
Die breite Schilderung der ünstruter Schlacht beruht
ausser der in der Diss. S. 119 gezeigten, vielfachen Anlehnung
an Sallust in ihrem grössten Theile auf dem Carmen ^. Lambert
folgt diesem in jedem einzelnen Punkte, nur dass er seinem bis-
her beobachteten Verfahren gemäss manches ändert. Kein wichti-
ger Vorfall ist ausgelassen, während hingegen Einzelheiten theils
aus Sallust und aus typischen Vorstellungen, theils aus eigener
Eenntniss hinzugefügt sind.
Carmen III, 130:
Ecce vident nigras glomerari pulvere nubes
Et magis atque magis tenebras insurgere campis.
Lambert pag. 183: cum repente conspicantur caelum pul-
vere obtenebratum, exercitum, super arenam maris innumera-
bilem, totam adiacentis campi latitudinem. (C. III, 115:
Ergo tegunt latos passim tot milia campos
Quot vel pontus agit fluctus) ^.
andererseits durch die Kälte so leiden, dass sie das in voller Schlacht-
ordnung anrückende Heer des Königs in grosse Furcht versetzt. Bei
Lambert umgekehrt, hier ist das königliche Heer in Folge der Kälte
geschwächt, der König fQrchtet die Menge der Gegner u. s. w. Dieses
beweist scharf und einschneidend gegen eine Verfassergleichheit , nichts
gegen die Benutzung, da Lamberts Verfahren in keiner Weise aufßlllig
ist (vgl. Diss. S. iO der Streit Lulls mit dem Kloster Fulda).
^ Die Aufzählung und Anordnung des königlichen Heeres lässt Lambert
aus, er bewegt sich theils in allgemeinen Ausdrücken, theils schreibt er den
Sallust aus piss. 119). Lambert mochte für diese Dinge weniger Interesse
haben; Kubo (S. 62) weist auf Lamberts religiösen Sinn hin, der das Aus-
einandergehen seines Berichtes von dem des Carmen erklärlich mache. —
Darf man überhaupt verlangen, dass Lambert alles, was das Carmen bringt,
wiederholt? Lambert ist ja Zeitgenosse und weiss manches aus eigener
Kenntniss. Es wäre die Aufgabe einer Special Untersuchung, die Motive auf-
zufinden, die Lambert bei Benutzung des Carmen in jedem einzelnen Falle
bestimmten.
' Es ist nochmals besonders darauf aufmerksam zu machen, dass
Lambert „wörtliches Abschreiben geflissentlich vermeidet'' und oft nur die
»Schlagworte'' beibehält (vgl. Diss. S. 15 u. 32).
338 J- Dieffenbacher.
Das Gedicht verschweigt aus leicht erklärlichen Oründen die
üebermmpelung der Sachsen; es wollte eben die Grösse des
königlichen Sieges durch nichts abschwächen und yerkleinem.
Lambert hat natürlich keine Veranlassung, diese allgemein be-
kannte Thatsache, die sowohl Bruno als auch Berthold berichten,
zu unterdrücken, er weiss vielmehr dieses die Niederlage der
Sachsen entschuldigende und mildernde Moment nicht stark ge*
nug zu betonen. So wendet er Carmen lU, 13ö:
Ergo manu conferre parant cunctasque phalangas
Sacrilegas hello disponunt ordine longo
geradezu ins Gegentheil: ^Nec legiones ordinäre angustia tem-
poris sinebat, fiec militem adhortari".
Zwischen die beiden Etappen des Vorrückens Carmen III, 138 :
Regius instructis processit suaviter alis
Miles et adversos properahat in hostes
schaltet Lambert noch die Erzählung der arglosen Ruhe der
Sachsen ein: „Ita paulatim servatis ordinibus ad castra Saxo-
num procedunt Ruhe der Sachsen — exercitum ad ipsa
castra oprimenda properare^.
Den gemeinsamen Kampf der Schwaben und Baiern (C. III,
140 — 142) umschreibt unser Autor in dramatischer Ausgestaltung^.
An Stelle der poetisch ausgeschmückten Schlachtschilderung
des Gedichtes setzt Lambert seinen Typus und flicht einige Epi-
soden ein. Was er von Otto von Nordheim aussagt, beruht auf
Sallust (Diss. S. 120). Der Carmenvers III, 167, der Heinrich
persönlich kämpfend einführt: „Cum fortis subito rex irruit
agmine denso", wird berichtigt. Der König, durch Boten um Hilfe
gebeten, sendet den Grafen Hermann und die Babenberger „cum
repente ex uno latere H. ex alio latere Babenbergenses
nrilites signa inferunt*^. Damit tritt denn auch bei beiden die
Entscheidung ein.
C. III, 172: iVec mora, seu tenuis ventorum flamine pulvis
Diffugit, a facie regis sie agmen et omne:
Scutis dorsa tegunt, volucri cursuque recedunt.
^ Nee impetum sustinere vel ad horam Suevi potuissent, nisi loco
motis iamque retro ferentibus dux Weif cum exercitu Baioarico concnrriBset.
Die übrigen Berichte wissen davon nichts, auch Berthold spricht in Ueber-
einetimmung mit C. von dem gemeinsamen Angriff der Sachsen und Baiem.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 339
Lambert: „A^on ultra Saxones vim multitudinis sustinere
poterant; paulatimque cedentes tandem versis frenis omnes
diyersas in partes aufugerunt**. Hierauf berichten beide Flucht,
Verfolgung und Niedermetzelung. Dann kommen beide zum
zweiten Male auf eine ,, Staubwolke '^ zu sprechen. Nochmals
erwähnen sie die Grausamkeit der Verfolger, um hierauf den
Untergang zu schildern, den viele der Fliehenden in der Unstrut
fanden. Beide erwähnen hierbei das im Rücken der Flüchtigen
drohende Schwert. Carmen III, 186:
Sic et ad Unstardi veniunt vada fluminis alti.
Quid faciant? Quos a tergo ferit hosticus ensis,
Altus ab adverso ünstardus tardabat abire
Lambert: Plurimam etiam partem fluvius Unstrut, dum metu
gladii imminentis praecipitantius irruunt, obsorbuit.
Die Nacht macht dem Kampfe ein Ende; so bei Lambert
wie bei dem Carmen. Es folgt die Plünderung des Sachsenlagers,
bei beiden die Bemerkung, dass man reichliche Lebensmittel
gefunden habe. Auch hier gebraucht Lambert für „victus'* des
Carmen das ihm geläufigere Wort cibus, ähnlich wie oben S. 382
zweimal »cibaria** für (Carmen) „victum*. Es folgt nun eine
Seltsamkeit, die Pannenborg mit Recht hervorhebt und die sich
nur aus einer Benutzung erklären lässt: „obgleich es bei beiden
schon Nacht ist, greifen sie nochmals auf den Abend zurück**.
ein, 213: Rex vespertinus victor de caede reversus.
Lambert pag. 186: Rex paulo post occasum solis in castra
revertitur.
Bevor Lambert mit den Worten : „occisos terra obruunt
unde quisque oriundus erat, sepeliendos remittunt, vulneratis
curam adhibent** den Schlussbericht des Carmen wiederholt:
„Imperat exquiri, quae saucia, quaeve suorum
Corpora per campos iaceant occisa cruentos
Saucia committi medicis, defuncta sepulchris*^
schiebt er die Stelle aus Sallust ein, auf die wir bereits in der
Diss. (S. 121) verwiesen haben ^.
* Das Verfahren Lamberts hinsichtlich der Gestaltung seines Textes
lässt nns bis ins kleinste die in seiner Arbeitsweise hei Bearbeitung der
Vita LuUi dargelegten Momente erkennen, unsere dortigen Resultate werden
auf das glänzendste bewiesen.
340 J- Dieffenbacher.
Damit dürfen wir wohl unsere Untersuchung über die Be-
nutzung des Carmen in den Annalen abschliessen, ohne damit
den Anspruch auf Vollständigkeit erheben zu wollen. Gegen
unsere Bemerkung auf S. 325, dass mit dem Nachweis dieser
engen Beziehung zwischen den beiden Werken auch zugleich die
Unmöglichkeit der Verfassergleichheit bewiesen sei, wird nichts
einzuwenden sein; denn alle Abweichungen und Aenderungen
liessen sich, soweit ein Eindringen in die unsem Autor bewegen-
den Factoren überhaupt möglich war, aus seiner schriftstelleri-
schen Individualität erklären ^.
^ Auf Pannenbor g's stilistische Beweisführung hier einzugeben,
fehlt es mir einmal an Raum, andererseits hat Holder-Egger, dessen
gründlicher Kenntniss des Lambert'schen Stils wir den Nachweis der Autor-
schaft Lamberts für die Vita Lulli und die Annalen verdanken, in einer
Recension obiger Schrift (NA XV) eine Widerlegung der P.'schen Hypothese in
Aussicht gestellt. Ich kann mich auf weniges beschränken. Stilistische An-
klänge der Annalen an das Carmen erklären sich einmal aus der Benutzung
des Gedichtes und dann aus der Gleichzeitigkeit der Abfassung, die die-
selbe Schulbildung bedingt. Gegen die Verfassergleichheit spricht als
wesentlichster Factor das Fehlen des für unseren Autor so überaus cha-
rakteristischen typischen Elementes in C. Freilich finden sich auch im Ge-
dicht zahlreiche Wiederholungen (I, 142 u. II, 193; i, 199 u. II, 143; IT, 79
u. II, 126; II, 180 u. HI, 284; 11, 135 u. 111, 110; I, 213 u. III, 176). aber
man wird ihnen keinen Werth beilegen dürfen, weil ihnen gerade in den
Annalen nichts Aehnliches zur Seite gestellt werden kann. Die be-
treffenden Carmen stellen finden sich bei Lambert fast durchwegs mit anderen
Worten wiedergegeben. Es treten in Carmen sogar Wiederholungen auf,
die dem Annalentypus geradezu widersprechen. So z. B. wenn in C.
vor einem Aufstande regelmässig Boten im Lande herurogeschickt werden.
II, 130. Benique per patriam mittebant nuncia totam,
Cunctus ut ad bellum populus properaret agendum.
III, 97. Emittiintequites strictis mucronibus acres
Per totam patriam vulgi concire catervas
Omnes ad bellum.
Bei Lambert tritt das nirgends hervor; bei seinen Aufständen handelt
es sich immer nur um Zusammenkünfte (Diss. S. 58). Auf eine Bemerkung
Edel's (S. 553) ist noch besonders hinzuweisen: ,, Jedem Leser wird es bei
Leetüre des Carmen auffallen, dass so oft die Darstellung durch Fragen,
Ausrufe, direkte Anreden und Ermahnungen an die Sachsen, durch Vorwürfe
an die betreffenden Personen unterbrochen ist - - - man muss über das
gänzliche Fehlen dieser Sonderheit in den Annalen bei der Annahme eines
gemeinsamen Verfassers für beide Werke sehr verwundert sein." Auch wir
können nicht verstehen, wie Lambert in der Prosa ein Element seiner
Zur Historiographie Lambert's von Uersfeld. 341
Was folgt aus der Benutzung des Carmen in den Annalen
für die Erkenntniss der Historiographie Lambert's? — Das Ge-
dicht kann nicht als eine Quelle im modernen Sinne des Wortes
aufgefasst werden; dasselbe ist ihm nur eine Vorlage; er ver-
wendet dasselbe zur Ausschmückung und Erweiterung seiner Dar-
stellung, stellenweise dient es ihm zur Disposition. Lambert hat
aus dem Carmen nichts gelernt, er hat weder seine Kenntniss er-
weitert noch berichtigt, ja er hat vielmehr die in vieler Hinsicht
richtigere Auffassung des Gedichtes vollständig ignorirt. Er
sieht in demselben eine Tendenzschrift, und schreibt das Carmen
als solche aus, ohne sich aber hierbei stets seiner anderen Dar-
stellung ganz bewusst zu sein. Die Folge hiervon waren zahl-
reiche Widersprüche, die wir anmerken konnten. Offenbar misst
Lambert seiner Kenntniss, seiner Auffassung einen weit grösseren
Glauben bei, als der im Carmen; er hält sich für befugt, die seiner
Ansicht nach verdrehte Darstellung des Gedichtes zu verbessern.
Damit gewinnt aber Bresslau's Ansicht von der Bedeutung des
„Klosterklatsches* für viele Einzelheiten der Annalen eine ganz
hervorragende Stütze. Auf dem Klosterklatsch, auf der Autorität
seiner Mitbrüder beruht Lambert's Ueberzeugung. Nur dadurch,
dass er sich mit einer grossen Menge im Einklang wissen mochte,
konnte er dem Carmen gegenüber an seiner Auffassung festhalten.
Nicht unser biederer Mönch allein, seine Mitbrüder müssen für
seine Darstellung verantwortlich gemacht werden. Sie waren
es, die ihm z. B. die Wirren des Reiches als einen Ausfluss des
Zehntstreites erscheinen Hessen, sie waren es, die seine Auffassung
von dem Charakter des Königs beeinflussten. In unserem Autor
haben wir den verdichteten Niederschlag dieser schwülen
und dumpfen Atmosphäre vor uns.
IV.
Kritik einzelner Naohricliten.
Der Kaiserswörther Königsraub.
Mit den Worten: „Den Hergang erzählt in anschaulicher
Weise der Hersfelder Mönch Lambert, welcher allerdings in seinem
Kloster leicht die genaue Kunde davon erhalten konnte, da noch
schriftfltelleriscbeii Individualitat hätte verleugnen sollen * von dem er in
der poetischen Darstellung einen so überaus reichen Gebrauch gemacht
haben würde!
342 J- Dieffenbacher.
im Verlaufe dieses Sommers die Hoflialtung in dessen Mauern
verlegt wurde' , rechtfertigt Meyer von Knonau die Aufnahme
des Lambert'schen Berichtes in die Jahrbücher (I, p. 278).
Unseren früheren Ausführungen gemäss (vgl. Diss. S. 68 u.
oben S. 312) können wir in diesem Umstände allein keinen Be-
weis für die Zuverlässigkeit der Nachricht sehen. Lambert's
Erzählung scheint uns aber aus anderen Gründen geradezu
unhaltbar. Vor allem ist sie mit den übrigen unter sich überein-
stimmenden Berichten nicht in Einklang zu bringen. Was melden
uns diese? Als der unterrichtetste von ihnen muss der Altaicher
Annähst angesehen werden. Mit schlichten Worten erzählt er
uns den Vorgang. Nach erfolgter Beschlussfassung sind die Ver-
schworenen unerwartet (ex improviso) mit einer grossen Menge
(cum grandi multitudine) an den Hof zu Kaiserswörth geeilt.
Nach Wegnahme des Kreuzes und der königlichen Lanze (der
Insignien) aus der Kapelle bringen sie den König auf ein Schiff
und führen ihn, ohne dass Jemand Widerstand geleistet hätte
(nulloque obsistente) nach Köln. Nach ihm stellt sich uns das
Attentat auf die Reichsregierung als ein gewaltsamer Akt dar,
als ein Raub im vollsten Sinne des Wortes. Der Ausdruck
,, regem ipsum navi imponunt" deutet schon auf das Gewaltthätige
ihres Vorgehens hin. Es ist eine Ueberrumpelung, die wir sich
da abspielen sehen, das liegt sowohl in dem „ex improviso" als
auch in der Thatsache, dass Niemand den König zu retten sucht,
weil die Attentäter eben in grosser Anzahl waren.
Diese Darstellung findet nun in sämmtlichen Quellen mit
Ausnahme Lambert's ihre Bestätigung. Ueberall begegnen wir
Ausdrücken, die auf ein gewaltsames Vorgehen schliessen lassen ^.
* Berthold: „Henricum regem — cum lancea et aliis insignibus
a matre imperatrice vi arripuit'' (sc. Anno), auch hier werden die Insig-
nien ausdrücklich erwähnt. Auf diesen wichtigen Factor komme ich noch
zu reden. — Ann. Weissemburg.: A. — regem — matri subripuit. —
Ann. Ottenbur.: Rex puer a matre distrahitur. — Triumph, s. Remadi Lib. 1
c. 2: puero a matre per vim abstracto. — Bruno c. 1: Anno eum
[sc. puerum] violenter matri eripuit. — Ekkeli. Chron. univ. (a. 1056): Anno
qui — pueri navi imponens [,navi imponunt" Altahenses] matri abduxit,
— Ann. August : H. rex puer — imperatrici - - - surripitur. — Annalista
Saxo: Rex puer - - • a matre imperatrice subtrahitur. — Liber de Unitate
eccles. conserv. Lib. II: ■ - - H. adhuc valde puerum •-- snbtraxerunt.
Nur Sigeb. von Gembloux fügt etwas hinzu, das auf eine listige Art hin-
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 343
Lamberts Bericht widerspricht dem Altaicher in allen
Punkten, eine Gombination beider ist ausgeschlossen. Dieses
beweist schon der Eingang. Nach Lambert haben sich die
Verschworenen längere Zeit am Hofe aufgehalten, bis sie end-
lich zum Werke schreiten, während sie nach den Altaicher
Annalen unversehens am Hofe erscheinen und sofort den Raub
ausfahren. Gesetzt auch, diese Nachricht Lamberts beruhe auf
einem Irrthume, so scheitert die Verbindung beider Erzählungen
an der Unmöglichkeit, die von dem Altaicher und von Ber-
thold angeführte Wegnahme der königlichen Insignien aus der
Kapelle in Lamberts Darstellung einzuschalten. Die Mit-
ftihrung der Insignien steht ausser allem Zweifel, da sie, von
der zweimaligen Erwähnung in den Quellen ganz abgesehen,
selbstverständlich ist; der mittelalterlichen Anschauung gemäss
konnte nur derjenige als der rechtmässige und anerkannte Macht-
haber gelten, der im Besitze der königlichen Insignien war. Es
sind nur drei Möglichkeiten für die Einfügung vorhanden; erstens:
vor der Entführung des königlichen Knaben; zweitens: gleich-
zeitig mit derselben; drittens: nach derselben. Den zweiten und
dritten Fall schliesst Lamberts Erzählung selbst aus, weil sich,
wie er berichtet, alle diejenigen, „quos episcopus factionis suae
socios ac ministros paraverat", auf dem Schiffe befanden, mit
welchem der König entführt worden sein soll. Nach Lambert
ist Niemand vorhanden, der die Insignien aus der Kapelle fort-
geschafft haben könnte. — Der erste Fall ist geradezu undenk-
bar, denn der Raub der Reichsinsignien aus der königlichen
Pfalz, der ohne Anwendung von Waffengewalt nicht ausführ-
bar war, hätte doch die Aufmerksamkeit des Hofes in hohem
Masse erregen müssen ^
weisen könnte: , regem puerum violenter et Industrie captum^; doch
scheint es mir nicht unbedingt nothwendig, hierbei an die von Lambert er-
zählte Geschichte von dem geschmückten Schiff zu denken, da sich das
«industrie* ganz gut auf die Veranstaltung im allgemeinen beziehen kann.
— Bei diesen vielen Zeugnissen ist das argumentum ex silentio gegen die listige
Entführung immerhin von ßedoutung. Die Stellen sind nach Meyer von
Knonau (I p. 277 Anm. 77) citirt.
* üebrigens enthält Lambert's Erzählung selbst eine Reihe von Selt-
samkeiten. Zuerst fällt auf, dass Niemand gewagt hat, den König zu
befreien. Bei den Altaicher Annalen ist dies natürlich, da der Hof mit
grosser [Jeberzahl überrumpelt wurde. Nach Lambert waren ja Schiffe in
344 J- Dieffenbacher.
Nach alledem wird das Urtheil berechtigt sein, dass beide
Gruppen — hie Lambert, dort der Altaicher und die übrigen
Berichte — nicht zwei verschiedene Versionen eines und des-
selben Vorganges darstellen, sondern sich gegenseitig aus-
schliessen; folglich muss die eine von beiden falsch sein. Wem
wir dieses Prädikat zuerkennen müssen, kann nicht zweifelhaft
sein, zumal die Erzählung unseres Autors, wie aus der Anmerkung
hervorgeht, durchaus keinen Anspruch auf innere Wahrschein-
lichkeit erbeben kann. Ferner berücksichtige man, was wir über
Ursache (Diss. S. 95 und oben S. 326) und Folge (S. 321) des
Eaiserswörther Attentates bemerkt haben.
Gibt es nun aber für die Entstehung seines Berichtes eine
einigermassen wahrscheinliche Erklärung? Jedenfalls ist von
einer absichtlichen Fälschung abzusehen; wenigstens ist kein
Grund ausfindig zu machen, der Lambert veranlasst haben
könnte, die gewaltsame Wegführung in eine listige Ent-
führung umzugestalten. Er kann seiner Darstellung nach von
einem gewaltsamen Raub Heinrich's überhaupt nichts erfahren
haben. Für das aber, was ihm zugetragen wurde, lässt sich
eine Vermuthung anführen, sofern man sich von dem Stand-
punkte, unserem Autor die Erfindung aller Sonderheiten zuzu-
ausreichender Menge vorhanden, hatte doch Anno selbst mehrere mitge-
bracht. Warum verfolgt man die Flüchtigen nicht? Nur jammernd und
klagend folgt die »cetera multitudo", die ans Land übergesetzt ist, dem
davonfahrenden Schiffe; Hülfe hat man nicht für den König. (Das .quod
regia maiestas violata suique impos facta foret** ist übrigens typisch. Diss.
S. 104.) — Aeusserst merkwürdig ist die Bemerkung Larabert's; ,Qui [sc.
rex] dum quadam die post solemnes epulas factus esset hilarior (!)•; be-
durfte es denn eines solchen Mittels, um einem zwölfjährigen Knaben
etwas Wunderbares zu zeigen? Ja, Anno soll denselben sogar zur Be-
sichtigung überredet haben, was bei dem augenblicklichen Zustande des
Knaben leicht war! (Facile hoc persuasit puero.) — Welch einen compli-
cirten Mechanismus, welch ein Vertrauen auf die Zuverlässigkeit der nie-
deren Organe bedingt aber erst das Folgende! Die Instruction der Ruder-
knechte setzt voraus, dass sie genau wussten, man macht den Knaben nbilarior'
und bringt ihn heute zum Kahn; zum Abfahren bereit sitzen sie in dem
offenen Rheinkahn — als einen solchen müssen wir uns nämlich das Schiff
Anno's vorstellen. Niemand sieht darin ein verdächtiges Zeichen. Wie
sollen wir uns aber erst vorstellen, dass sich alle Verschworenen — hoch
und niedrig (socii ac ministri) zugleich mit dem König auf das Schiff*
drängten, sonst aber Niemand, der bereit war, den Knaben zu befreien?
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 345
schreiben, freimacht. Wandernde Spielleute werden es ge-
wesen sein, die jene Kunde in sein Kloster brachten; es ist ja
zur Genüge bekannt, wie sie neben den Wandermönchen meist
die Verbreiter historischer Thatsachen waren^ Von einem Orte
nach dem andern ziehend, meist in den Klöstern übernachtend,
Terbreiteten sie singend und sagend die Kunde von den Dingen,
die die Welt bewegten. — Es war so ein rechter Spielmanns-
stoff, dieses Kaiserswörther Attentat. Wir können es uns recht
wohl vorstellen, wie einer von ihnen unserem lauschenden Mönch
anschaulich und lebendig den Vorgang ausmalte, wobei er ge-
schickt ein Sagenraotiv in seine Erzählung einwob. Fast in allen
Spielmannsdichtungen, die uns, wenn auch aus etwas späterer
Zeit, überliefert sind, wird die Entführung von Königskin-
dern in ähnlicher Weise erzählt. Vor allem im Rotharilied,
das so recht typisch für die ganze Gattung ist; die von dem
König Rothari geraubte Tochter des Byzantinischen Kaisers wird
vermittelst eines reich ausgeschmückten Schiffes, auf das sie ge-
lockt wird, entführt. Dann erinnere man sich der Entführung
Hilde's in der Kudrun (Avent. V— VII). Ist es nicht sehr ein-
leuchtend , dass solch ein Spielmann Lambert's Gewährsmann
war, zumal sich dann auch die eigenthümliche, von keiner andern
Quelle berichtete Geschichte von dem Fluchtversuch des Knaben
erklären liesse, die leicht in einer phantasievoll bewegten Seele
eines Spielmanns entstehen konnte?
Sturz Adalbert'8 von Bremen zu Tribun 1066.
Den ausführlichen Bericht Lambert's (pag. G7) hat Meyer von
Kiionau mit vollem Rechte bei seiner Darstellung dieses Vor-
ganges (I, pag. 488) unberücksichtigt gelassen. Im Folgenden soll
eine Zergliederung und damit eine Erklärung der von den übrigen
Quellen abweichenden Erzählung Lambert's versucht werden,
weil uns dieselbe das Zusammenwirken einzelner Elemente seiner
Historiographie veranschaulichen kann.
Nach dem Verfasser der Jahrbücher gestaltet sich das Er-
eigniss kurz folgendermassen: Auf der Reichsversammlung zu
Tribur wurde von den Verschworenen „Heinrich IV. die Auf-
forderung vorgebracht, Adalbert von seiner Seite fortzuschicken,
die Verfügungen, welche auf dessen Rath geschehen waren, als
aufgehoben zu erklären. Der Druck war ein so gewaltiger, und
346 ^- Dieffenbacher.
der Erzbischof fühlte sich in solcher Weise schutzlos und von
Nachstellungen umringt, dass er sogleich seine Sache aufgab
und in der nächsten Nacht vom Hoflager entfloh^.
Schon Lambert's Motivirung der Verschwörung ist hin-
fällig, in äusserlicher Weise wird eine seiner Vorstellungen,
nämlich die von dem Mangel des königlichen Hofhaltes (Diss.
S. 108), mit dem Sturze Adalbert's verknüpft. Hier so wenig,
wie beim Kaiserswörther Attentat kennt Lambert den eigent-
lichen Grund der Missstimmung unter den Fürsten. Lambert
erzählt: Nicht nur der lange Aufenthalt des Königs in Goslar,
was nach Delbrück (S. 1 1) nicht richtig ist, verursachte die Noth-
lage der königlichen Hofhaltung, sondern vor allem der Hass
der Einwohner und Aebte gegen den Erzbischof, demzufolge jene
ihre Abgaben nicht entrichten wollten; alle nämlich beschul-
digten denselben, dass er sich unter dem Deckmantel der Ver-
traulichkeit mit dem Könige die „monarchiam manifestae tyran-
nidis" aneignen wolle. In sprunghafter Weise werden nun auf
einmal die omnes — oben nur die Sachsen — zu den „principes
regni". Unter Anwendung des Verschwörungstypus (Diss. S. 55)
fährt Lambert fort: „non ultra laturi iniuriam videbantur
principes regni. Archiepiscopi Moguntinus et Coloniensis cum
ceteris, quibus curae erat res publica, crebra conventi-
cula faciebant atque omnes in commune, quid facto opus
esset, consulere rogitabant". Indem nun Lambert auch weiter-
hin seinem Typus folgt, geräth er in eine Darstellung, die dem
wahren Sachverhalt widerspricht. Die Zusammenkunft der Reichs-
fürsten zu Tribur nämlich, in Wirklichkeit eine von Heinrich an-
gesagte Reichsversammlung (vgl. M. v. K. I, 488), erscheint Sls
ein einseitig von den Verschworenen anberaumter Hoftag: „diem
generalis colioquii omnibus indixere regni principibus,
ut Triburiam convenientes " und nachher „statuta dies".
Ueber die Unglaub Würdigkeit der Drohung der Verschworenen:
„aut regno ei [sc. regi] cedendum esse, aut familiaritate et
amicitia Premensis archiepiscopi defungendum" haben wir bereits
oben S. 334 gehandelt.
Typisch schreibt Lambert weiter: »Perlato Goslariam
atrocis rei nuncio, rex ad statutam diem concitus pro-
per ab at". Thatsächlich hat Heinrich erst zu Tribur von der
Sache erfahren, ganz abgesehen davon, dass Heinrich nicht in
Zur Historiographie Lambei-t's von Herefeld. 347
Qoslar, sondern in Mainz sich befand. Die typische Wendung
veranlasst Lambert auch hier zu einer Widematürlichkeit. Warum
konmit denn Heinrich überhaupt zu dem von den Fürsten be-
rufenen Tage, wenn er bereits weiss, was ihm dort droht?
Auch Meyer von Enonau macht auf die Unwahrscheinlichkeit
dieses »atrocis rei nuncius** aufmerksam. Aehnlich schreibt aber
Lambert z. B. pag. 73: Rex accepto nuncio graviter permotus
copias celerrime contraxit, was glaubwürdig ist; pag. 83:
Perlato ad regem nuncio Goslariam concitus remeavit.
Pag. 85: Rex accepto nuncio nihil moratus copias celer-
rime contraxit. Pag. 160: Territus rex tam atroci nuncio
ad Renum concitus remeavit.
Abweichend von den übrigen Quellen, die die nächtliche
Flucht Adalbert's melden, berichtet Lambert von einem Flucht-
versuch des Königs, der aber durch „ministri regis'* vereitelt
worden sein soll. Diese Geschichte beruht wohl auf einer Ver-
wechslung der Person; aus allem bisher Angeführten geht ja
hervor, dass Lambert sehr schlecht unterrichtet war. Den Flucht-
versuch, der übrigens gleichfalls im Typus (Diss. S. 70) erzählt
wird, mochte Lambert um so mehr für wahrscheinlich halten,
als durch denselben Heinrich gegen jene von ihm angenommene
Drohung der Fürsten doch irgend etwas gethan zu haben schien.
Von diesem Standpunkte aus ist es auch erklärlich, dass Lam-
bert nichts von dem nächtlichen Entweichen Adalbert's weiss,
vielmehr schreibt: Contumeliose itaque ei e c tu s est de curte regia
cum Omnibus tyrannidis suae fautoribus [?]. — lieber die Schluss-
bemerkung Lambert's, die Rückkehr der Reichsregierung in die
Hände der Bischöfe, siehe unsere Ausführung S. 323.
Auch Lambert's weitläufige Erzählung von den Tagen zu
Tribur und Oppenheim (pag. 243 ff.)
lässt sich nicht allzu schwer in ihre einzelnen Bestandtheile auf-
lösen; mehr wie irgendwo anders zeigen sich gerade hier die
verhängnissvollen Folgen seiner historischen Arbeitsweise. Bevor
wir auf seine Darstellung eingehen, müssen wir in möglichster
Kürze den Verlauf jener Ereignisse skizziren. Die Grundlage
unserer Auffassung bildet ein Aufsatz von Jaroslaw GoU: Der
Fürstentag von Tribur und Oppenheim ^ Auch Heyck's ^ Schil-
' MIÖG n p. 391. » Heyct, a. a. 0. p. 66 f.
Deutsche Zeitscbr. f. Geschieh tsw. I89i VI. 2 23
348 «J. Diefifenbacher.
derung, die sich anlässlich der Betheiligung des Herzogs Ber-
thold von Kämthen eingehend mit dea Triburer Vorgangen be -
fasst, wurde berücksichtigt; Heyck hat in richtiger Erkenntniss
der Sachlage vermieden, Einzelheiten der Erzählung Lambert's
in seine Darstellung aufzunehmen.
Nachdem durch Ankunft der päpstlichen Legaten die Ver-
handlungen der Fürsten zu Tribur eine andere Wendung ge-
nommen hatten, so dass man fttr's erste von einer Wahl eines
Qegenkönigs Abstand nahm und sich in Unterhandlung mit dem
zu Oppenheim sich aufhaltenden Könige einliess, kam es zwischen
Heinrich und jenen zu einem Vertrage. In demselben unter-
warf sich der König folgenden Bedingungen : Worms dem Bischöfe
zurückzugeben, an den Papst zur äelobung seiner Qenugthuung
und Busse ein Schreiben zu richten, die Regierung nach dem
Rathe der Fürsten zu führen. Damit hatte Heinrich durchaus
nicht die von Gregor ausgesprochene Suspension von der R^e-
rung anerkannt. Nach Abfassung jenes Schreibens begab sich
der König nach Speier, die Fürsten aber tagten weiter. Ein-
seitig, ohne Mitwissen des Königs, fassten sie noch einen weiteren
Beschluss, den Papst nach Deutschland einzuladen, „dissensionem
huiusmodi compositurus*, wie Berthold sich ausdrückt. Zu gleicher
Zeit verpflichteten sie sich eidlich, wenn Heinrich sich über
Jahr und Tag nicht vom Banne gelöst habe, ihn nicht mehr
als König anzuerkennen.
Vorausgreifend muss bemerkt werden, dass Lambert's ganzer
Bericht auf der falschen Annahme beruht, jener Beschluss der
Fürsten hinsichtlich einer Einladung des Papstes nach Deutsch-
land und jene eidliche Verpflichtung gehörten mit zu den von
Heinrich anerkannten Bedingungen. Sein Irrthum ist durch
mangelhafte Kenntniss veranlasst, wie er ja auch nichts von
jenem Schreiben Heinrich's an Gregor weiss. Seine Darstellung
enthält folgende Bestandtheile :
1. Typus der Versammlung (Diss. S. 61). Sieben Tage (ibid.
pag. 73).
2. Aufzählung der Vergehen Heinrich's; es ist dies eine
Zusanmienstellung aller bezüglichen StjBllen. Eine Aufzählung
erscheint überflüssig.
3. Die Gesandtschaft des Königs an die Fürsten, die seine
Unterwerfung unter ihre Beschlüsse meldet. Die Worte Heinrich's:
l
Zur Historiographie Lamberts von HerRfeld. 349
^nihilque deinceps circa rerum publicarum administra-
tionem absque communi consulto acturum, postremo ultro se
iure 8U0 cedere eisque gubernandi diäponendique pro suo arbi-
tratu tocius regni ius potestatemque facere, dummodo aequo
animo paterentur, sola regni nominis regiique cultus rata
sibi manere insignia^ kehren bei Lambert später als eine der
Oppenheimer Bedingungen wieder (pag. 248): nihil circa publica
negocia suo iure disponens, nuUam regii apparatus pompam,
nulla regni dignitatis insignia. Lambert berichtet nämlich
im Widerspruch mit den übrigen Quellen, dass der König in
jenem Vertrage gelobt habe, sich in die Stadt Speier zurück-
zuziehen und dort ohne königliche Hofhaltung zu leben. In
Wirklichkeit handelt es sich um einen Aufenthalt, den Heinrich
freiwillig wählte, um daselbst die Antwort Gregor's auf sein
in Oppenheim erlassenes Schreiben abzuwarten und sich zu der
dort gelobten Busse vorzubereiten. Bei der oben hervorgehobenen
mangelhaften Kenntniss Lambert's darf es nicht verwundern,
dass er in diesem auf Oppenheim unmittelbar folgenden Aufent-
halt zu Speier eine von Heinrich erfüllte Verpflichtung erkennt;
Lambert liebt es ja, alle Vorkommnisse in Wechselbeziehung zu
bringen. Diese combinirte Bedingung erscheint in obiger Stelle
als ein Vorschlag Heinrich's ; freüich bemerkt unser Autor dann
später nicht, dass es sich mit jener Forderung der Fürsten
nur um Anerkennung des königlichen Vorschlages handle. Das
ist unserem Autor längst aus dem Sinne. Uebrigens zeigt die
Darstellung, die in indirecter Redeform abgefasst ist, die be-
wussten Schlagworte des I. Schemas (Diss. S. 75); rata sibi
manere quod si admitterent, paratum se quibus
sacramentis fidem facere.
4. Die Antwort der Fürsten wird wie auch sonst mit „ad
haec illi* eingeleitet. An der Spitze der Erwiderung findet sich
wie üblich eine Negation. Nulla^ inquiunt, iam supersunt argu-
menta. Pag. 117 bei ähnlicher Situation: ad haec illi: No7t
eadem, inquiunt, ; pag. 143: Nullum^ inquiunt . Auch:
Herum alios atque alios misit . Sed illi in eadem sen-
tentiafixi obstinatique manebant, ist typisch. Pag. 118: Qui
iternm missi, iterumque remissi, in eadem eos sententia
obstinatos invenerunt. Pag. 177: Iterum b,Uo8 atque alios
miserunt; sed eodem omnes rigore obfirmatas aures in^
350 J- Dieffenbacher.
venerunt. Pag. 200, im Wortiaute abweichend: Triduo in hac
cunctatione cessatum est (vgl. Diss. S. 60) legatis assiduo euntibus
ac redeuntibus atque in eadem verba regis - - - aures ob-
tundentibus.
5. Die Meldung Lamberts, man habe auf beiden Seiten
zum Kampfe gerüstet, um durch Waffengewalt eine Entscheidung
herbeizuführen, ist wenig glaubhaft, da die übrigen Quellen dar-
über schweigen ^. Ich vermuthe in dieser ganzen Geschichte eine
auf eine dramatische Steigerung abzielende Ausschmückung. Wir
sind solchen dramatischen Zusätzen schon anderwärts begegnet,
z. B. in der Vita Lulli c. X (Diss. S. 38), in der ünstruter
Schlachtschilderung (S. 338).
6. Die Oppenheimer Bedingungen stellen ähnlich wie die Ger-
stunger Friedensbedingungen (Diss. S. 84) eine Zusammenschweis-
sung einer Reihe theils gar nicht zur Sache gehöriger, theils
combinirter Punkte dar.
a) Die auf Maria Lichtmess berufene Zusammenkunft ist,
wie oben bemerkt, eine falsche Auffassung des nach Heinrich's
Weggange gefassten Beschlusses der Fürsten.
ß) Desgleichen „quod si ante diem anniversarium excom-
municationis suae excommunicatione non absolvatur-*.
^ Die Fürsten beschliessen, den König ^proxima luce'^ anzugreifen; aber
auch dieser hat seine Truppen zusammengezogen, «incisa spe dilationis im-
petrandae*. Schon erwartet man den Zusammenstoss, ,ecce primo dilucalo
sequentis diei" kommen Gesandte, die mit Heinrich verhandeln sollen. Frei-
lich weiss Lambert nichts von den Motiven der plötzlichen Sinnesänderung,
die eine nächtliche Versammlung bedingt, zu berichten.
* Wenn Lambert hinzufügt „suo praesertim vicio**, so macht dies
den Eindruck, als ob ihm die zukünftigen Ereignisse — H.'s Aufbruch von
Speier, der beschwerliche Alpenübergang, die Tage von Canossa — vor-
schwebten. Jedenfalls will Lambert damit ausdrücken, dass nichts den
König abhalten soll, sich vom Banne zu lösen. Dass den König nicht die
Fiu-cht, durch sein Verschulden die Lösung zu versäumen, zum Aufbruche
nach Italien anregte, wie es offenbar Lambert*8 Auffassung ist (er schreibt
nämlich p. 249: Rex etiam certo sciens, omnem suam in eo verti salutem,
si ante anniversarium diem excommunicatione absolveretnr , • - - optimum
factu sibi iudicavit pro eo tum statu rerum suarum, ut in Gallias
proficiscenti Romano pontifici intra Italiam occurreret et anathematis
absolutionem quoquo posset modo impetrare conaretur) , geht aus
Goll's Ausführungen klar hervor. Heinrich sah in den ohne sein Mitwissen
gefassten Beschlüssen der Fürsten, vor Allem in der Einladung des Papste«
Zur Historiographie Lambert's von Hersfeld. 35 1
7) Lambert betont verschiedentlich, dass man den König
den ffleges palatinae' gemäss behandeln werde. Einmal scheint
er folgendes darunter zu verstehen : rem integram Romani ponti-
ficis cognitioni reservare; dann, was in den Worten liegt:
nee legibus deinceps regnum repetere possit, quod legibus ultra
administrare, annuam passus excommunicationem, non possit. Hat
Lambert bestimmte Grundsätze im Auge? Ich glaube kaum,
wenigstens wäre dann nicht zu verstehen, wie er in einer und
derselben Sache neben einander „iuxta palatinas leges" und
,ecclesiasticas" schreiben könnte, pag. 257: deinceps iuxta
palatinas leges indignus regio honore habeatur, und
pag. 258: regio deinceps honore indignus iuxta leges
ecclesiasticas decerneretur ^.
5) üeber den Speierer Aufenthalt haben wir schon oben
gesprochen.
s) Worms erhält hier im Munde der Gesandten dasselbe
Epitheton, das Lambert sonst angewendet hatte: arcem belli;
vgl. pag. 133: belli sedem, hanc regni arcem.
Zum Schlüsse sei noch bemerkt, dass die Worte: „rex, cuius
omnisque spes omnesque in artum coactae fuerant*, im Wider-
spruch 'stehen mit dem Beginn des Berichtes, wo das i^contractis
in unum suae partis assertoribus suos in unum coire
atque arma expedire iubebat, ut in ulteriorem ripam progressos
confestim proelio adoriretur" keineswegs die jeglicher Hilfs-
mittel baare Lage des Königs andeutet.
Die Verknüpfung dieser Momente ergab sich uns auf ganz
nach Deutschland zu kommen, einen Vertragsbruch und will sich nicht
in Augsburgs wie es die Fürsten herbeifuhren möchten, sondern in Italien
mit Gregor versöhnen. Uebrigens hat Lambert hiervon eine dunkle Kunde:
nee satis tutum suis rationibus existimans, ut expectato intra Galliam Ro-
mani pontificis adventa, sie infesto iudici, sie obstinatis accusatoribus cau-
sam addiceret ventilandam.
^ Auch hier haben wir es mit verschwommenen Begriffen zu thun,
ähnlich wie mit dem in der Diss. S. 92 angeführten „per calumpniam = sine
legitima discussione**. Auch sonst begegnen wir diesen ^^^ges palatinae**,
bereits p. 76: ut secundum palatinas leges iusta existimatione habita, p. 234:
cum iuxta palatinas leges extremo in eos -supplicio animadvertere possit. In
den Annalen spukt es an allen Ecken und Enden von „leges" — ich erinnere
nur an die , leges maiorum", an die Gegenüberstellung von „ius caeli, ius fori,
legibus humanis vel canonum sanctionibus*^ (Diss. S. 75), ohne dass wir
ihnen etwas Greitbares unterlegen könnten.
352 J. DieflFenbacher.
natürlichem Wege. Wird man bei der nun einmal feststehenden
Thatsache seiner geringen Kenntniss hier von einer Fälschung, von
einer Verschiebung der Dinge gegen besseres Wissen reden dürfen?
Hinsichtlich der Vorgänge zu und nach
Canossa
muss ich mich auf einige Bemerkungen beschränken; eine ein-
gehende Erörterung ist ohne eine Kritik sämmtlicher Quellen
nicht zu erzielen, wofür aber in dem Rahmen dieses Aufsatzes
kein Raum ist.
Merkwürdig ist die Antwort des Papstes auf Heinrich's erste
Anfrage, ihn vom Bann zu lösen: quin immo, si innocentiae
suae confideret, omni timoris scrupulo liberatus, statuto die in
Augustam, quo ceteri principes convenire statuissent, fiducialiter
occurreret. Dieser Tag war aber nach Lambert auf den 2. Februar
anberaumt, die Antwort fiele kurz vor den 25. Januar, an
welchem Tage Heinrich seinen Büssergang antrat. Es ist
einfach undenkbar, dass Gregor dem Könige diese Antwort ge-
geben hat; hätten sie doch beide nicht bis zum 2. Februar in
Augsburg sein können.
Die Bedingungen, die Heinrich vor der Absolution zuge-
stehen muss, lassen sich auf den ersten Blick als eine Wieder-
holung der zu Oppenheim mit den Fürsten eingegangenen
erkennen.
Canossa pag. 258. Oppenheim pag. 247.
1. Dem Sinne nach ähnlich ; hier
sei p. 257 abgedruckt, wo die
erste Bedingung ähnlich wie oben
S. 349 als Vorschlag H.'s auftritt..
1. ut die et loco, quem- quacumque die, quocumque
cunque papa designasset, loco papa praecipiat--- omnibos
evocatis ad generale concilium quae accusatores eins obiecissent
Teutonicis principibus praesto esset criminibus, et iuxta senien-
• - - et ad eins sententiam vel tiam eins regnum vel reten-
retineret regnum, si obiecta turus, si obieeta purgasset,
purgasset, vel aequo animo vel aequo animo, si causa ceci-
amitteret, si probatis criminibus disset, amissurus.
regio deineeps honore indignus
iuxta ecclesiasticas leges [letzteres
ist auch eine Wiederholung, vgl.
S. 351].
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld.
353
2. usque ad eam autem diem —
nulla regii cultus ornamen-
ta, nulla regiae dignitatis
insignia sibi adhiberet, nihil
circa rerum publicarnm ad-
ministrationem iuxta con-
suetudinem sno iure ageret,
nihil, quod ratum fore oporteat,
decemeret;
3. Ruotbertmn — ceteros - - •
a sna in perpetuum familiaritate
amoveret.
4. Qnod 54 - - - potens conforta-
tosqne in regno perstitisset, sub-
ditus Bomano pontifici
semper dictoque obtempe-
rans foret.
5. ad ultimum, si quid
herum praevaricaretur, irri-
tam fore hanc — absolutionem • - -
principesque regni, omni deinceps
quaestione, cuncta iurisiurandi
religione liberatos, regem
alium — creaturos esse.
2. p. 248. nullam regii appa-
ratus [p. 245 cultus pompam],
nulla regiae dignitatis in-
signia iuxtasolitum adhibens
usque ad sinodicam causae suae
examinationem - • - nihil circa
publica negocia [p. 244 nihil
circa rerum publicarum ad-
ministrationem] suo iure
disponens.
3. omnes — extemplo a con-
victu Gontubemioque suo amo-
veat.
4. si ' ' ' Romano pontifici
per omnia subditum se dic-
toque obtemperantem fore
polliceatur.
5. porro si quid horum
praevaricetur, tum se omni
culpa omni iurisiurandi reli-
gione, omni perfidiae infamia
liberatos - - - quid rei publicae
expediat [d. h. die Wahl eines
neuen Königs] omni consilio
visuros.
üebrigens ist auch die Situation selbst bei Lambert zu
Canossa dieselbe wie zu Oppenheim. Ich will nun freilich nicht
leugnen, dass der König sowohl dort als auch hier erst Boten
zur Unterhandlung geschickt hat, nur möchte ich dagegen Ver-
wahrung einlegen, den Einzelheiten Lambert's, als auf zuyer-
lässiger Kunde beruhend, irgend welchen Werth zuzuschreiben.
Die Aehnlichkeit in beiden Schilderungen geht so weit, dass
z. B. in Oppenheim wie in Canossa die Vorschläge des Königs
nichts anderes sind, als eben ein Theil der nachher einzugehen-
den Bedingungen, Vorschläge, die so von dem Könige nie vor-
gebracht sein können. Beide Male schickt erst der König eine
Botschaft, sein Vorschlag wird zurückgewiesen, dann folgt wieder-
holtes Schicken. Hier wie dort nimmt der König die harten
und schweren Bedingungen mit Freuden an. Pag. 248: gratu-
latus admodum promptissime per omnia obedientiam
354 J« Dieffenbacher.
poUicetur. Pag. 259: Oratanter rex accepit conditiones, et ser-
vaturum seomnia promittebat.
Gestützt auf die in Gregor's Regesten erhaltene Promissio
Canusina beweist Delbrück »die Verfälschung dieser Bedingungen*,
indem er besonderes Gewicht auf den dritten oben angeführten
Punkt legt, auf die Entlassung der königlichen Rathgeber, wo-
von nämlich in der Promissio nichts steht. Nach ihm ist dies
deshalb untergeschoben, um den am Schlüsse vorgesehenen Fall
(Bruch des Vertrages durch Rückberufung der Räthe) in mög-
lichster Evidenz eintreten zu lassen. Diese Entlassung der
Räthe ist aber nicht gegen besseres Wissen erwähnt, sondern
beruht, wie wir zeigten, auf der Wiederholung des Oppenheimer
Vertrages. Lambert, der auch hier äusserst mangelhaft unter-
richtet ist, setzt eben in seinem Streben, möglichst ausführlich
und breit zu schreiben, jene Bedingungen ein, die ja zum Theil
das Richtige trafen. Uebrigens bemerkt Fischer ^ , dass Lam-
bert die Gefangennahme der päpstlichen Gesandten durch den
Bischof von Placentia, mithin die eigentliche Ursache des neuen
Bruches mit Gregor, nicht gekannt hat. Was konnte ihm also
näher liegen, als in dem plötzlichen Auftaueben der alten Rath-
geber in der Umgebung Heinrich's, das nur eine Folge des
Bruches war, die Ursache desselben zu sehen? Den Bruch
mit dem Papste führt femer Lambert durchaus nicht als einen
willkürlichen Schritt Heinrich's ein, sondern als eine That, zn
welcher den König die Umstände mit eiserner Nothwendigkeit
zwangen. Unter Aufwendung einer Reihe typischer Vorstellungen
schildert er die verlassene Lage des Königs. Pag. 262: adulta
postremo seditione (Diss. S. 55) una omnium voluntas, una
sententia erat (ibid. S. 113), ut abdicato patre filium eius,
licet impubem adhuc et regni negociis immaturum, regem sibi
facerent (s. oben S. 335). Mit Mühe beruhigt sie Heinrich; doch
gibt man ihm nicht die nöthigen Lebensmittel; pag. 263: sed
neque consuetam ei reverentiam deferebant, neque tam sumptuosa,
ut prius utque regiam magnificentiam decuerat, servitia
ei exhibebant (Diss. S. 108). Nicht einmal auf Beute dürfen die
königlichen Truppen ausgehen (!): ut praedas forte de agris
et villis agere volentes armata manu coercerentur (ibid.
Rostocker Diss. 1882 S. 101.
Zur Historiographie Lamberts von Hersfeld. 355
S. 109). Zum Schluss bemerkt denn auch unser Autor: Territus
rex insolita rerum facie gravi sollicitudine et metu
perurgebatur, nee ullum usquam effugium inveniebat,
nisi in reconciliandis forte Italorum animis/ Ratus itaque
huius rei unicum hoc esse praesidium, ut initum cum Ro-
mano pontifice foedus abrumperet. Und dieses soll ein tenden-
ziöser Geschichtsfälscher im Sinne Delbrück's geschrieben haben,
der hier keinen der vielen, die Handlungsweise Heinrich's mil-
dernden, ja gewissermassen rechtfertigenden Vorgänge unterdrückt
hätte?
Delbrück erblickt in den „plerique ex principibus Teu-
tonicis** (pag. 265), die sich auf dem Fürsten tag zu Ulm zusammen-
fanden, eine „Parteiübertreibung* Lambert^s, da Berthold
ausdrücklich nur wenige als anwesend bezeichne. Ein Blick auf
Lamberts Darstellung lehrt uns aber, daas wir es auch hier
mit einer typischen Wendung zu thun haben (vgl. Diss. S. 107) :
statuerunt, ut principes Saxoniae et omnes, quibuscumque
res publica curae foret occurrerent et communi con-
silio, quid facto opus esset, decernerent. Dort in der
Diss. (S. 59) wiesen wir nach, dass alle Versammlungen Lam-
berts „überaus zahlreich** besucht seien.
Kleine Mittheilungen.
„Naturwissenschaftliche" Geschichtsforschung} Felix Stieve
hat in der Einleitung zu einem Aufsatz im vorigen Heft dieser Zeit-
schrift, S. 40—43, Gedanken über Geschichtsschreibung und deren
Methode geäussert, die zu entschiedenem Widerspruch Anlass geben.
Er befürwortet gegenüber den jetzt herrschenden Arten des Geschichts-
betriebes eine „empirische Forschungsweise, die Methode, ganz vor-
aussetzungslos in die Untersuchung einzutreten und erst auf Grund
möglichst zahlreicher, durch prüfende Beobachtung gewonnener Thai-
sachen Schlüsse zu ziehen, dann aber auch sich nicht mehr durch
»Autoritäten" binden zu lassen und die Erscheinungen in ihrer Ganz-
heit und in ihrem organischen Zusammenhange mit anderen auficu-
fassen"; er meint, „es möchte sich empfehlen, diese Forschungsweise
der Naturwissenschaften auch auf die Geschichte anzuwenden".
Geben wir einmal zu, worüber ja jetzt mehrfach geklagt wird,
dass unsere Arbeiten einerseits viel in quellenkritischem Detail stecken
bleiben und dass andererseits eine stark subjective, constructive Ge-
schichtsschreibung im Schwange ist — , aber sind solche Einseitig-
keiten und Ausschreitungen, die vorkommen, Erscheinungen, welche
der Durchschnittsrichtung unserer Historiker entsprechen? Ist nicht
vielmehr das, was Stieve als Inhalt der von ihm als neu empfohlenen
Methode hinstellt, das Glaubensbekenntniss aller unserer ernstlich
wissenschaftlich gebildeten Historiker, nicht die genaue Wiedergabe
dessen, was seit Niebuhr und Bänke als Grundlage unserer Forschung
und Darstellung gilt? Es liesse sich verstehen und berechtigt finden,
wenn Stieve gegenüber den erwähnten Einseitigkeiten der zeitweiligen
Arbeitsweise auf diese unveräusserliche Richtschnur von Neuem mit
Nachdruck hinwiese, aber wie kommt er dazu, dies als eine neue
Methode hinzustellen? Und gar als eine naturwissenschaftliche?!
Wenn man heutzutage von einer specifisch naturwissenschaftlichen
Methode redet, so kann darunter doch nur jene verstanden werden,
welche, wie Stieve sie zutreffend bezeichnet, die Natur- und auch die
Naturwrissenschaftliche Geschichtsforschung? (Bernheim u. Stieve). 357
Geschichtsentwicklung durch innere auf inductivem Wege gefundene
Gesetze mit zwingender Nothwendigkeit bestimmt werden lässt ; diese
weist Stieve aber als nicht auf die Geschichte anwendbar mit Ent-
schiedenheit zurück. Wesshalb nennt er denn die von ihm als neu
empfohlene, thatsächlich allgemein anerkannte Methode eine natur-
wissenschaftliche? Weil sie ,, empirisch ist und voraussetzungslos auf
Grund möglichst zahlreicher durch prüfende Beobachtung gewonnener
Thatsachen Schlüsse zieht''? Das ist ja doch das bei allen Wissen-
schaften der Neuzeit angewandte Verfahren. Weil sie sich „nicht
durch Autoritäten binden lässt*? Wenn hierunter, wie anzunehmen,
quellenmässige Autoritäten verstanden sein sollen, so dächte ich doch,
wir hätten nicht erst die Naturwissenschafken nöthig, um uns über
eine unabhängige Stellungnahme zu den einzelnen Quellen zu be-
lehren. Weil sie „die Erscheinungen in ihrer Ganzheit und in ihrem
organischen Zusammenhange mit anderen auffasst*? Diese Auf-
fassungsweise ist doch seit Leibniz immer mehr die allgemeine
Grundlage unserer gesammten wissenschaftlichen Anschauungen ge-
worden.. Niemand wird leugnen, dass an der Ausbildung dieser
modernen wissenschaftlichen, also auch historischen Anschauungsweise
die Naturerkenntniss und deren realistische Methode einen bedeuten-
den Antheil gehabt hat, aber kaum geringeren Antheil haben daran
doch die rein philosophischen, philologischen und historischen Dis-
ciplinen, und es lässt sich immerhin darüber streiten, ob nicht die
neuere genetische Naturerkenntniss und Entwicklungslehre nebst ihrer
Methode im Grunde auf dem Durchdringen und der Anwendung
historischer Denkweise beruht. Jedenfalls aber haben unsere sogen.
Geisteswissenschaften auf der gemeinsamen Grundlage 4er modernen
Anschauung ihre Methode und Auffassung durchaus selbständig ent-
wickelt, und wir haben durchaus keinen Anlass, diese als natur-
wissenschaftliche zu bezeichnen. Von Anwendung naturwissenschaft-
licher Forschungsweise kann daher bei uns nur in dem Sinne die
Eede sein, den Stieve als unzulässig zurückweist: im Sinne Comte's,
Buckle's und all* jener Socialist^n und Materialisten, die der Ge-
schichte Umkehr und Bekehrung zur Naturwissenschaft zumuthen.
Wir haben wahrlich genug mit der ungeheuren Verwirrung der An-
schauungen zu schaffen, welche durch diese „Geschichte auf materieller
Grundlage", wie die Socialisten sie gern nennen, angerichtet wird,
um nicht neue Verwirrung durch Bemerkungen zu veranlassen, welche
von den Anhängern jener Irrmeinungen, ganz gegen die Ansicht
unseres Historikers, als Wasser auf ihre Mühle betrachtet werden,
und welche in unberechtigter Weise die eigensten Errungenschaften
unserer Disciplin unter den Scheffel stellen. E. B.
358 Kleine Mittheilungen.
Entgegnung. Auf vorstehende Auslassungen erlaube ich mir
Folgendes zu erwidern: Es ist mir nicht eingefallen, die von mir be-
fürwortete Methode als eine neue zu bezeichnen; ich habe ausdrück-
lich das Gegentheil gesagt. Dass ferner jene Methode für alle Wissen-
schaften die allein berechtigte ist, unterliegt keinem Zweifel. Wenn
ich sie die naturwissenschaftliche nannte, so geschah das theils aus
Höflichkeit gegen meine Fachgenossen, theils um ohne viel W^orte
meine Meinung zu erläutern, da unstreitig die Naturwissenschaften
die fragliche Methode am eifrigsten und erfolgreichsten verwerthet
haben, theils endlich, um in kürzester Weise einige ßemerkungen
gegen ein neuestes Buch, welches jeder Fachgenosse kennen sollte,
einfügen zu können. Das von E. B. so angelegentlich bekämpfte
Missverständniss habe ich dabei , wie er ja selbst bemerkt , zurück-
gewiesen. Ich fürchte daher nicht, es zu nähren, und hoffe über-
haupt, dass, wenn Jemand die Güte hat, den Sinn des von mir Ge-
sagten zu erwägen, er erkennen wird, was ich bekämpfen und anregen
wollte. Auf die Sache näher einzugehen, ist hier nicht Baum.
F. Stieve.
Consules und boni homines. Nachdem der Aufsatz über die
, Entstehung des Consulats* (Bd VT p. 22 ff.) bereits gedruckt war,
wurde mir eine Urkunde bekannt, welche über den Zusammenhang
zwischen Consuln und boni homines neues Licht verbreitet. Sie be-
zieht sich auf dasselbe San Gimignano, wo 1147 Juli (1. c. p. 84)
die Consuln als boni homines „qui tunc erant consules' be-
zeichnet wurden, und ist von 1199 Nov. 24 datirt. Sie befindet sich
in dem Communalregister jenes Städtchens, dem sogenannten ,libro bi-
anco', welches im Com munal- Archiv von S. Gimignano aufbewahrt wird.
Die Urkunde enthält den Schwur aller Leute des benachbarten Colle
(di Val d'Elsa) an alle Leute von S. Gimignano. (Der Gegenschwur
derer von S. Gimignano mit einzelnen Abweichungen : Florenz, Arch.
diplom. Proven, Communitä di Volterra.) Dieser Schwur enthält die
näheren Bestimmungen eines Friedensschlusses zwischen beiden Com-
munen, nachdem dieselben wegen des Ortes Casaglia im Elsa-Thal
Krieg geführt hatten. Wie üblich, schloss der Friedensvertrag zu-
gleich ein Bündniss mit ein, und zwar in diesem Falle ein so enges,
dass man es eine Verbrüderung der beiden benachbarten Communen
nennen kann. Der Vertrag gilt auf 25 Jahre, und von seinen Be-
stimmungen interessiren hier die folgenden: Wenn Einer von S. Gi-
mignano eine Reclamation gegen einen von Colle zu machen hat, soll
ihm Recht werden auf Beschwerde bei den „consules vel rectores spu
provisores oppidi de Colle et si consules vel rectores non fuerint
apud duodecim homines oppidi de Colle*. (Ueber „homines*
Consules und boni homines (R. Davidsohn). 359
statt „boni homines* s. 1. c. p. 28 n. 2.) Sein Recht soll ihm wer-
den, wenn nicht darauf Verzicht geleistet wird von seiner Seite
oder von Seiten „consulum vel rectorum aut provisorum oppidi S.
Geminiani vel duodecim bonorum hominum si consules non
inte rfuer int" („interesse" wird mit „esse" promiscue gebraucht,
wie die Vergleichung dieser Stellen schon ergiebt, und zwar in der
Bedeutung »vorhanden sein", wie das Folgende zeigt). Wenn im
Verlauf der 25jahrigen Bündniss-Dauer in S. Gimignano Gonsuln
oder Rectoren oder Provisoren nicht vorhanden sein sollten (et si
consules vel rectores aut provisores in oppido S. Geminiani non
interfuerint in predicto termino — ), so sollen die Consuln oder
Rectoren sich nach S. Gimignano begeben und dort Consuln oder
Rectoren wählen, und ebenso nöthigenfalls die von S. Gimignano in
Colle. Et si consules vel rectores non interfuerint [nämlich
wenn in beiden Städten keine vorhanden] archipresbiter de
Oolle--- cum preposito S. Geminiano [je die höchstgestellte
kirchliche Person der betreffenden Stadt] eligant in utroque
' oppido duodecim bonos homines \ sex pedites et sex milites,
quos bonos [!] et utiles visum eis fuerint, et eorum precepta
dum in eo regimine fuerint observabimus".
Wenn also keine Consuln oder Rectoren vorhanden, sollen 12 boni
homines ausgewählt werden, die das Stadtregiment zu fuhren haben.
Dass diese Eventualität ein Zurückgreifen auf ältere Verhältnisse
bedeute, beweist wohl zur Genüge die an derselben Stelle 52 Jahre
früher gebrauchte Bezeichnung ,boni homines qui tunc erant con-
sules". Sehen wir hieraus, dass die Consuln aus den boni homines
hervorgegangen, so ergibt sich aus dem Vertrage von 1199, dass
eventuell boni homines an Stelle der Consuln mit gleichen Befug-
nissen das Stadtregiment führen konnten, nur dass ihre Zahl grösser
war, als die der Consuln. (In S. Gimignano scheint die Zahl der
letzteren stets 4 gewesen zu sein.)
Die hier erörterte Urkunde gibt uns noch einen weiteren Auf-
schluss, indem stipulirt wird, dass von den zu wählenden boni homines
sechs pedites und sechs milites sein sollen. Einerseits darf dies wohl
als Abbild davon gelten, dass auch bei den Consuln, die jene er-
setzen sollten, das gleiche VerhäUuiss obwaltete. Andererseits zeigt
die Bestimmung uns die boni homines als die Waffendienst
leistende Bürgerschaft, aus der auch ganz naturgemäss die
Consuln hervorgegangen sein müssen, von der sie im Sinne der an-
* In dem Gegenschwur derer von S. Gimignano steht an dieser Stelle
,duodecim homines", ein weiterer Beleg für die Gleichwerthigkeit beider
Bezeichnungen in derartigem Zusammenhang.
360 Kleine MittheiliiDgen.
gezogenen Erörterung (s. 1. c. p. 35) einen Ausschoss bilden. In
dem Aufsatz war darauf hingewiesen, dass die Bezeichnung ,boni
homines* auf örtlichen, nachbarlichen Zusammenhang Bezug habe,
und zugleich darauf, dass nach den Ueinen Bezirken, die» wie es
scheint, mit den Pfarrsprengeln zusammenfielen, sich die kriegerische
Organisation gliederte (1. c. p. 26). Wir können das dort gewonnene
Resultat jetzt dahin erweitern, dass wir unter boni homines die Kriegs-
dienst leistenden, zu gültigem Zeugniss und deshalb auch zu schieds-
richterlicher Thätigkeit befähigten Ortsgenossen zu verstehen haben,
und für die Entwicklung der Italienischen Städte ist es sehr bedeutsam,
dass in Toscana der Begriff der boni homines am Ausgange des
12. Jahrhunderts (und wohl schon wesentlich früher, als hier nach-
gewiesen wird) die milites und die zu Fuss Kämpfenden gleichmässig
umfasst. Bobert Davidsohn.
Dietrich von Niem und das Konstanzer Concil. Neuere
Publicationen und ein unedirtes Actenstück. Wenn es wahr
ist, dass die grossen Fragen, die eine Zeit bewegen, auch die Rich-
tung wissenschaftlicher Forschung mit bestimmen, so hat sich eine
solche Einwirkung der kirchen politischen Kämpfe Deutschlands in den
letzten Jahrzehnten auf die Geschichtsforschung nur spärlich und
zögernd fühlbar gemacht. Die bedeutenderen literarischen Erscheinungen
auf dem Gebiete der Deutschen Reformationsgeschichte des 16. Jahrh.
hängen mit den Arbeiten der histor. Commission in München zu-
sammen, oder sind durch das Luther- Jubiläum veranlasst worden;
die Kenntniss der kirchenpolitischen Bestrebungen des Zeitalters der
grossen Concilien ist, von vereinzelten Untersuchungen, wie etwa
die Hübler's über die Konstanzer Concordate, und von Hefele's Dar-
stellung abgesehen, fast nur durch die Handbücher des Kirchenrechts
gefördert worden; bloss der Kampf Ludwig*s des Baiem mit der
Römischen Curie erfreut sich grösserer Beachtung. — Man kann
eben auch auf diesem Gebiete die Wahrnehmung machen, dass die
Reichhaltigkeit des Quellenmaterials zum Eifer in der Bearbeitung
in fast umgekehrtem Verhältnisse steht.
Seitdem aber die Veröffentlichung der Deutschen Reichstagsacten
ihren erfreulichen Fortgang nimmt, und zumal, seitdem das päpstliche
Verwaltungs- und Finanzwesen Gegenstand eindringlicher, durch das
Studium der Papst-Diplomati k angeregter Untersuchungen geworden
ist, wendet sich die Aufmerksamkeit der Geschichtsforscher allmählig
wieder der Conciliengeschichte des 15. Jahrhunderts zu; ja hier und
dort versucht man wieder an dem Gebäude fortzubauen, zu dem vor
nicht viel weniger als zweihundert Jahren ein einzelner, H. v. d. Hardt,
so stattliche Grundfesten gelegt hat. — Wenigstens beginnt man
Dietrich v. Niem u. d. Konatanzer Concil (A. Chroust). 361
jetzt die Fülle des zum Theil noch unverarbeiteten Materials, das in
dem sechsbändigen Werk des Genannten und in den grossen Concilien-
werken verflossener Jahrhunderte gesammelt wurde, durch neue Ver-
öffentlichungen zu vermehren.
Von solchen verdienen besondere Hervorhebung H. Pinkels
Forschungen und Quellen z. G. des Konstanzer ConcilsS die nament-
lich unsere Kenntniss des äusseren Verlaufes der Verhandlungen, des
Conclaves Martins V. etc. bereichem, besonders durch die Veröffent-
lichung des Tagebuches eines Concil-Theilnehmers, als den der Heraus-
geber den Cardinal Fillastre wahrscheinlich gemacht hat*. Von
dieser wichtigen Quelle, die mit Becht an die Spitze der zeitgenös-
sischen Berichte über jene Versammlung zu setzen ist, waren zwar
längst schon Bruchstücke bekannt, die aber die Bedeutung des nun-
mehr vorliegenden Ganzen nur ahnen Hessen. Als Zugabe erhalten
wir von F. noch eine Reihe von Quellenbeiträgen aus den j,officiellen*
Concilsacten , die aus Vaticanischen Handschriften namentlich ge-
schöpft, für die ersten Zeiten des Concils wichtig sind, ausserdem
Tractate, Streitschriften, Anträge und Gutachten. — Der Herausgeber
selbst hat jene neuen Quellen in einer Anzahl lose zusammenhängen-
der Untersuchungen zu verwerthen gesucht und dabei die Frage nach
der Entstehung der Abstimmung nach Nationen gefördert, sowie
über die Generaldeputationen, über die wir bisher fast gar nichts
wussten, einige Aufklärungen gegeben. Erwähnt sei noch, dass F.
in kaum zu widerlegender Weise die Verfasserschaft Dietrichs von
Niem an den beiden Schriften „de necessitate reformationis" und „de
modis uniendi" gegen Erler erweist. — Die Veröffentlichung Finke's ist
ein neuer Beweis, dass es auf dem Gebiet der Geschichte des ausgehenden
Mittelalters noch immer nicht schwer ist, Entdeckungen von erheblichem
Belang zu machen, auf die man im Bereich der Karolingischen Annalen
doch einmal wird verziehten müssen. — Bekanntlich bereitet Finke ein
grösseres Sammelwerk unter dem Titel „Acta inedita concilii Gonstan-
tiensis** vor, von dem zu hoffen steht, dass es einige fühlbare Lücken
unserer Kenntniss von den Concilsverhandlungen ausfüllen und damit
zu deren umfassender Darstellung Anlass geben wird, die durch Hefele's
sonst verdienstvolle Arbeit nicht überflüssig gemacht wurde.
Auch unsere Kenntniss der Geschichtsschreibung jener Zeit ist
in den letzten Jahren vielfach gefördert worden, zum grossen Theil
> Vgl. Bibliogr. '89, 4776.
' Einen Fund ähnlicher Beschaffenheit, das Fragment eines bisher
unedirten Tagebuches der Concilsereignisse , hat etwas später Knöpfler
aus einer Münchener Handschrift im Historischen Jahrbuch, Bd. 11, S. 267
veröffentlicht.
'n
352 Kleine Mittheilungen.
durch G. Erler's Forschungen, der in einer umfangreichen Mono-
graphie das Leben und die literarische Wirksamkeit des hervor-
ragendsten Berichterstatters für die Vorgeschichte des Konstaozer
Concils, des Curialen Dietrich von Niem, dargesteUt hat. Dem Fleisse
desselben Mannes verdanken wir auch die Neuausgabe eines der
Hauptwerke Dietrich's „de scismate", das die Geschichte des grossen
Schismas von der Wahl Urban's VI. bis zum Tode Alexander's V. ent-
hält und einen höheren Werth noch durch die genaue Kenntniss des
curialen Lebens, das Dietrich aus eigener Anschauung kannte, erhält.
Die Neuausgabe Erler's: Theoderici de Njem de scismate libi-i
tres * beruht auf der einzigen erhaltenen Handschrift , dem cod.
Gothanus chart. Nr. 22, S. XV, die aber nicht bloss zahlreiche
Fehler, sondern auch eine bedeutende Lücke aufweist, die nach der
aus einer anderen (verlorenen) Handschrift abgeleiteten editio
princeps (Norimbergae, apud Joh. Petreium, 1536) ergänzt ist. Für
ein unbedeutendes Stück stand auch noch das Bruchstück einer Fader-
borner Handschrift zu Gebote, die auch jenen Bericht über die
Schlacht von Nikopolis enthält, den Erler gleichfalls Dietrich zuweist
und zum Schlüsse abdruckt.
Die Ausgabe ist mit philologischer Akribie veranstaltet ; der bei-
gegebene umfangreiche Variantenapparat lässt es dem Benutzer bei-
nahe als ein Glück erscheinen, dass der Herausgeber nicht eine grössere
Anzahl von Handschriften zu berücksichtigen hatte. — Möchte doch
bei Wiedergabe der Lesarten eines mittelalterlichen Schriftstellers der
Herausgeber eine Auswahl treffen und sich auf jenes Mass beschränken,
das in den neueren Hand-Ausgaben der Mon. Germ, eingehalten wird.
Dankbar werden die Benutzer für die vielen sachlichen An-
merkungen sein. Ob es aber gerade nöthig war, diese, die Vorrede und
das Namensverzeichniss in Lateinischer Sprache zu geben, erlaube ich
mir zu bezweifein. Es handelt sich um eine Deutsche Geschichtsquelle
in Lateinischer Sprache, von einem Deutschen verfasst, von einem
Deutschen in Deutschland herausgegeben. Unsere Geschichtswissen-
schaft hat sich, und zwar nicht seit gestern, so viel Ansehen erworben,
dass einige Kenntniss unserer Sprache bei jedem Geschichtsforscher
fremder Zunge vorausgesetzt werden darf. Wenn selbst die Leitung der
Mon. Germ, in einzelnen ihrer neuen Abtheilungen für Einleitungen
und Anmerkungen der Deutschen Sprache Baum gibt, was Böhmer
bekanntlich schon früher geübt hat, und nur in der Folio-Ausgabe
an der alten Regel streng festhält, so darf auch der einzelne Heraus-
geber jene Velleitäten getrost den Philologen überlassen.
^ Vgl. Bibliogr. '90, 990.
Dietrich v. Niem u. d. Konstanzer Concil (A. Chroust). 3(33
Zum Schluss gestatte ich mir selbst einen kleinen Beitrag zur
Lebensgeschichte Dietrichs von Niem zu liefern, der zugleich das
Konstanzer Concil berührt. Die von mir im Neuen Archiv 15, 137
beschriebene Wiener Handschrift enthält neben einer grossen Anzahl
von Papsturkunden vornehmlich des 14. Jahrhunderts auch eine
stattliche Anzahl solcher Urkunden, die während der Yacanz des
päpstlichen Stuhls vom Concil selber ausgestellt worden und unzwei-
deutige Belege für die Praxis sind, die man auf der Kirchenversamm-
lung in allen Verwaltungsangelegenheiten befolgte ^ zur selben Zeit,
als die causa reformationis Gegenstand theoretischer'Erörterungen war.
Eines dieser Stücke bezieht sich auf Dietrich von Niem ; es stammt
aus dessen letzten Lebensjahren, aus einer Zeit, wo Nachrichten über
ihn bereits sehr spärlich fliessen.
Das Konstanzer Concil an den Bischof von Concordia
und die Dekane der Kirchen von St. Cassius zu Bonn und
St. Dionysus zu Lütticb: beauftragt sie, dafür zu sorgen,
dass der in Sachen der Kircheneinheit beschäftigte Dietrich
von Niem, trotzdem er die Besidenzpflicht nicht geleistet,
im Genüsse der ihm zustehenden Präbende an St. Ser-
vatius zu Utrecht nicht gestört werde. 1416 Januar 29
Konstanz.
Aus Wien Hofbibl. Cod. 5077 fol. 459» - 460» Abschrift des 15. Jahrb.,
mit der Ueberschrifb: Super fructibus percipiendis in absentia a cano-
nicatu et prebenda ecclesie Coloniensis.
Sacrosancta et generalis sinodus Constantiensis venerabili fratri
episcopo Concordiensi et dilectis ecclesie filiis sancti Cassii Bunnensis
Coloniensis diocesis ac sancti Dionisii Leodien sis ecclesiarum decanis
salutem et dei omnipotentis benedictionem. hü qui fideliter pro
publica utilitate laborant, in eorum iuribus merito sunt confovendi,
ne, unde preraiari mererentur, dampna seu rerum dispendia conse-
quantur. dudum siquidem inter alia statuta et decreta nostra edi-
dimus illud, cuius tenor sequitur in hec verba: item cum absentes
causa rei publice ecclesiastice persone in ecclesiis, in quibus bene-
ficiati sunt, presentes merito reputentur, ideoque, ut omnes et singuli
beneficiati huius sacri concilii presentes et qui ad illud pro tempore
accesserunt eo commodosius ipsi concilio Interesse et in illo usque ad
finem debeant remanere, dictum concilium statuit et decrevit, quod
ipsi omnes et singuli pro residentibus seu presentibus interim in suis
beneficiis sint habendi, ita quod omnes et singulos fructus redditus et
proventus suorum beneficiorum ac residentie personalis in ipsis beneficiis,
in quibus residebant aut in quibus residerent, si eiusdem concilii presentia
vel interessentia non obstaret, ac etiam alii curiales beneficiati, qui de
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 2. 24
354 Kleine Mittheilungen.
sxiis beneficiis ad prefatum concilinm non accesserunt, alias tarnen prä-
sentes in curia in eodem concilio laborarent, etiamsi primam non fecerint
residentiam personalem consuetam, unius tantnm^) beneficii pro quolibet
eonim vigore huiusmodi decreti eorundem beneficatorum**) absentiis et
de aliis suis beneficiis de iure et consuetadine, privilegio ant licentia
suorum superiorum semper salvis, etiamsi canonicatus et probende
aut dignitates personatus vel officia in metropolitanis vel cathedra-
libus maiores seu [in] coUegiatis ecclesiis principales fnerint, durante
ipso concilio eisque in illo perdarantibus etiam a tempore arrepti
itineris baiusmod> ad prefatnm concilinm, qnousqne ad eadem sua
beneficia ipso concilio finito commode redire possint aut quamdiu
curiales in eodem concilio laboraverint, cum ea integritate percipere
valeant et debeant, cum qua illos perciperent, si in predictis suis
beneficiis Interim personaliter residerent et administrarent in eisdem,
quotidianis distributionibus dumtaxat exceptis, contrariis non obstan-
tibus quibuscumque ^ cum itaque dilectus ecclesie filius magister
Theodericus de Nyem, canonicus ecclesie sancti Servatii Traiectensis
Leodiensis diocesis, litter arum apostolicarum scriptor et abbreviator,
una nobiscum ad ecclesie universalis unitatem pariter et honorem
plures et fructuosos impenderit et, sicut accepimus, ampliores pro*
ponat impendere soUicitudines pariter et labores, nos volentes ipsum
propter ea et alia sibi suffragantia virtutum merita favoribus pro-
sequi gratiosis, ipsius in hac parte supplicationibus inclinati, discre-
tioni vestre per nostra scripta mandamus, quatenus vos vel duo aut
unus vestrum per vos vel alium seu alios faciatis auctoritate nostra
eidem Theoderico, qui, ut asserit, ex ecclesiasticis beneficiis canoni-
catum et prebendam eiusdem ecclesie sancti Servatii pacifice obtinet,
vel procuratori suo eins nomine fructus redditus et proventus suorum
canonicatus et prebende prefatorum iuxta statuti decreti eorundem
continentiam atque tenorem integre responderi. contradictores etc.,
non obstante quod in eadem ecclesia primam non fecerit personalem
residentiam consuetam et quibuscumque apostolicis nee non provin-
cialibus et sinodalibus conciliis editis generali bus vel specialibus
constitutionibus et ordinationibus, statutis quoque et consuetudinibus
dicte ecclesie sancti Servatii contrariis iuramento confirmatione
apostolica vel quacumque firmitate alia roboratis, etiamsi de
a) Cod.: tanti. b) Cod.: beneficiorum.
^ Dieselbe Verfügung findet sich in derselben Handschrift als selbst-
ständiges Stück auf fol. 153^ mit der Ueberschrift: .dedaratio sancte synodus
quoad absentium fructuum perceptionem'' ; gedruckt bei v. d. Hardt
IV, 528.
Dietrich v. Niem u. d. Konstanzer Concil (A. Chroust). 365
Ulis servandis et non impetrandis litteris apostolicis contra ea
et ipsis non ntendo etiam ab alio vel aliis impetratis aut alias
quovismodo concessis ipse Theodericus per se vel procuratorem suum
prestiterit bactenns vel ipsnm prestare contigerit forsitan inramentam,
seu si venerabili fratri episcopo Leodiensi et dilectis ecclesie filiis
capitnlo eiusdem ecclesie sancti Servatii a sede apostolica sit conces-
sum vel interim concedi contingat, quod canonicos et personas ipsius
ecclesie per subtractionem proventuum suomm ecclesiasticorum aut
alias compellere valeant ad residendum personaliter in eadem, aut si
prefato episcopo et capitulo a sede predicta indultum existat aut
medio tempore indulgeri contingat, quod huiusmodi canonicis et per-
sonis dicte ecclesie ibidem non residentibus fructus redditus et pro-
ventus suorum canonicatuum et prebendarum ac beneficiorum inibi
ministrare minime teneantur et ad id compelli aut quod interdici
suspendi vel excommunicari non possint per litteras apostolicas non
facientes plenam et expressam ac de verbo ad verbum de indulto
huiusmodi mentionem, et quibuslibet indulgentiis privilegiis ac lit-
teris apostolicis generalibus vel specialibus, quorumcumque tenorum
existant, per que presentibus non expressa vel totaliter non inserta
effectus eorum impediri valeat quomodolibet vel diflferri et de quibus
quorumque totis tenoribus de verbo ad verbum habend a sit in nostris
litteris mentio specialis.
Datum Constantie quartis kalendis februarii, anno a nativitate
domini millesimo quadringentesimo sexto decimo, apostolica sede
pastore carente.
Hervorzuheben ist in dieser Urkunde besonders eine Anspielung
auf die Thätigkeit Dietrichs; es wird von den vielen und erfolg-
reichen Bemühungen gesprochen, die er im Interesse der Einheit der
Kirche auf sich genommen habe, und von den grösseren, die zu üben
er noch vorhabe. Es scheint mir doch bedenklich, jene Worte als eine
allgemeine Motivirung in das Gebiet der Redensarten zu verweisen ;
ich halte es für richtiger, sie auf Dietrichs literarische Thätigkeit zu
beziehen. Trifft dies zu, so ist die Ankündigung von noch zu er-
hoffenden Werken bemerkenswerth ; vielleicht ist auf die Fortsetzung
des Werkes „de scismate** angespielt, die Dietrich 1415 unternahm,
vielleicht aber hatte er die Absicht geäussert, noch zu einer grösseren
selbständigen Arbeit zu schreiten, zu der ihm aber dann doch die
Kraft gebrach.
Dass Dietrich übrigens neben seiner schriftstellerischen Begabung
auch durch juristische Kenntnisse sich dem Concil nützlich machen
konnte, beweist ein anderes Stück derselben Handschrift, das ein
366 Kleine Mittheilungeu.
Rechtsgutachten Dietrichs in einem bestimmten Streitfall enthält. Die
Unterschrift lautet (fol. 232): „Et ita videtur michi Theoderico de
Nyem salva correctione cuiuscumque in hac materia dicendum*.
Der Inhalt ist nicht mittheilenswerth, und leider ist ihm auch nicht
zu entnehmen, aus welcher Zeit das Schriftstück stammt.
A. Chroust.
lieber Franz' L Gefangennahme am 24. Februar 1525.
Mignet erzählt in seinem Buche ,La Bivalit^ de FrauQoLs I®^ et de
Charles-Quint" ', Franz I. habe, als er bei Pavia die Flucht der
Schweizer bemerkte, sich an die Spitze einer Schaar Reiter gesetzt und
sich verzweifelt auf die Feinde gestürzt. „Er hätte sich retten können,
er zog Tod oder Gefangenschaft der Schmach der Flucht vor. Mit
einer ünerschrockenheit ohnegleichen griff er die Kaiserlichen an,
und begleitet von allen Denen, die nicht weichen, sich nicht gefangen
geben, die Niederlage nicht überleben wollten, suchte er durchzu-
brechen.'' Nach der Schilderung des blutigen Zusammenstosses heisst
es dann: „Franz kämpfte noch immer. Obwohl im Gesicht und an
der Hand verwundet, wurde er durch seinen trotzigen Muth in der
Mitte der Feinde, auf die er mit seinem langen Schwerte einhieb,
zurückgehalten; aber als sein schwer verwundetes Pferd vom Grafen
Nikolaus von Salm mit einem Lanzenstich durchbohrt war, fiel er
unter dasselbe und wurde von Spaniern und Deutschen umringt,
welche ihn drängten, sich zu ergeben. Er weigerte sich, indem er
weiter kämpfte. Auf das äusserste von den Leuten, welche sich seine
Gefangennahme streitig machten und sich seiner Waffen zu bemäch-
tigen suchten, bedrängt, war er der Gefahr ihrer gewaltthätigen
Eifersucht ausgesetzt, als der Vicekönig [von Neapel, Lannoy], von
dem Vorgefallenen in Kenntniss gesetzt, zu dem Orte, wo Franz lag,
hineilte, vom Pferde stieg, ihn aus seiner Lage befreite, aufhob und,
sich vor ihm beugend, ihn als Gefangenen des Kaisers in Empfang
nahm/
Aus dieser Darstellung sind vier Punkte hervorzuheben: 1. Da.ss
der König habe fliehen können, es aber vorgezogen habe, zu fallen oder
gefangen zu werden ; 2. dass er im Gesicht und an der Hand verwundet
gewesen sei; 3. dass er sich geweigert habe, sich zu ergeben, und sich
dagegen gewehrt habe; 4. dass der Vicekönig ihn vom Boden auf-
gehoben habe.
Was den ersten Punkt betrifft, so ist es zunächst nicht richtig,
dass der König noch die Möglichkeit gehabt habe, zu fliehen: es war
» Paris 1876 II, 54 ff.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Borries). 367
in der That nicht mehr möglich. Die Flucht des Französischen
Heeres konnte nur über den Tessin stattfinden, der oberhalb und
unterhalb der Stadt Pavia überbrückt war^ Die südliche Brücke
hatte der mit der Nachhut fliehende Herzog von Alen^^on hinter sich
abbrechen lassen, zwischen der nördlichen und dem Französischen
Heere befand sich Leyva mit der Besatzung von Pavia. Trotzdem
war es des Königs Absicht, zu fliehen ^ ; er wusste ja natürlich nicht,
dass keiner der beiden Uebergange die Möglichkeit zur Flucht mehr
bot. Der Mantuanische Gesandte im kaiserlichen Lager, Capino da
Capo, schreibt am 28. Februar an seinen Herrn ^: „II bon Re cristia-
nissimo fece testa con il resto de la nobilitä de Franzesi, non [con?] che
li era avanzato, cercando de salvarse." Oaravajal, der die Schlacht im
Dienste des Marchese del Guasto mitmachte und später als Domini-
canermönch unter dem Namen „Bruder Juan de Oznaya" diese
Ereignisse aufzeichnete, berichtet*: „Als der König von Frankreich
sah, dass er seine Schweizer, die Truppe, auf die er in der Schlacht
am meisten gezählt hatte, nicht wieder zur Umkehr bewegen konnte,
und da er schon deutlich seinen Untergang voraussah, gedachte er
sich zu retten und nahm den Weg nach der Tessinbrücke (pensö
procurar de ponerse en salvo, y toma el camino de la puente del
Tesin)." In Frundsberg's Bericht an den Erzherzog Ferdinand, der
uns nur in einer gleichzeitigen Französischen Uebersetzung erhalten
ist, heisst es*: „Nos gens a Chevaulx suivoient tousjours aigrement
et vaillament les Ennemis et si avant, qu'ils trouvarent le Roy de
frances, qui se portoit si vaillament, que plus Ton ne pourroit.*
Hieraus geht hervor, dass der König sich auf der Flucht befand
und auf derselben eingeholt wurde. Franz I., dessen Wahrhaftigkeit
schon bei seinen Zeitgenossen in nicht allzu hohem Rufe stand,
machte allerdings aus der Noth eine Tugend: in einem Briefe an
* Ueber den Gang der Schlacht hat Hab 1er, Forschungen zm- Deut-
schen Geschichte XXV (1885) S. 511 ff. einen genauen Bericht gegeben.
' Es war in diesem Fall klug und patriotisch gehandelt, zu fliehen;
denn erst durch des Königs Gefangennahme gewann die Schlacht bei Pavia
entscheidende Bedeutung. Siehe jedoch ChampoUion-Figeac, La Cap-
tivite de Fran9ois I p. XVII.
' Magenta, I Visconti e gli Sforza nel castello di Pavia II, 547.
* Coleccion de documentos ineditos XXXVIII (1874) p. 289 ff. Die
angeführte Stelle p. 390. Aus Caravajal schöpfte Sandoval, Vida y
hechos de Carlos V (Valladolid 1604) Xll § 16, Randbemerkung und
XII § 31.
^ Bucholtz, Geschichte Ferdinand's I. Bd. IX, 1 ff.
368 Kleine Mittheilungen.
seine ünterthanen, der wohl in den Mai 1525 zu setzen istS schreibt
er, er habe ehrenvolle Gefangenschaft schimpflicher Flucht vorge-
zogen.
Bezüglich der Verwundung des Königs im Gesicht und an
der Hand muss man Mignet den Ruhm lassen, dass er schon be-
deutend hinter die üebertreibungen seiner Vorgänger * zurückgegangen
ist. In der That hielt man den König zuerst für mehrfach ver-
wundet. So schreibt der Abt von Najera am Tage der Schlacht an
Karl V. (Englische üebersetzung nach Bergenroth)': »[The king of
France] has two very slight wounds in the face. His horse has been
killed - - - The king has also an insignificant wound in one of his
legs.* Am folgenden Tage corrigirt er sich * : Der König sei zum
Gefangenen gemacht „with two slight wounds in his face, as it
was believed at first bj all those, who were close to him and
saw the blood drop, but in reality with no wound at all, save
a contusion in the leg, and a mere Scratch between the fingers of his
band." Paolo Luzasco, dem der König den Hergang der Schlacht
erzählte, schreibt am 2. März an den Marchese von Mantua*^: ,[I1
rd] ha avuto un schioppetata in un fianco et in una spalla, ma non
ha havuto male, perche le arme erano per fette - - - Soa Maiesta e
ferrita un poco in una culata da uno stocco; il simile in la mano
drita, ma non ha male." Caravajal *^ erklärt uns auch, wie es
kam, dass man den König für verwundet im Gesicht hielt: Franz
habe sich nach der Schlacht den Seh weiss abwischen wollen und da-
bei sei etwas von dem Blute, das er an einer Hand hatte, in das
Gesicht gekommen, „donde algunos pensaron estar herido en el [im
Gesicht]; pero non fae asi". Franzi, selbst erwähnt in keiner seiner
etwas ruhmredig gefärbten Auslassungen etwas von einer Wunde.
„*De toutes choses ne m'est demeure que l'honneur et la vie, qui est
saulve*, heisst es in dem bekannten Briefe, in dem er seine Gefangen-
* ChampoUion, a. a. 0. S. 160.
* Z. B. Rey, Histoire de la Captivit^ de Fran9oi8 I. (1838) S. 2, der
den König, an beiden Beinen, der rechten Hand, an der Schulter, der Stirn
verwundet und durch Blutverlust erschöpft, zu Boden fallen laset.
» Calendar of State Papers. Spanish II. ed. B e r g e n r o t h (1866)
Nr. 722, S. 708.
* Dasselbe, IIT. ed. Gayangos (1873) Nr. 22, S. 57.
* Magenta, a. a. 0. S. 129.
* Coleccion XXXVIII, 392. Die Worte „con una poca de sangre", die
hier fehlen, und ohne die der Satz sinnlos wird, sind aus Sand oval
f. 373*, der Caravajal wörtlich folgt, zu ergänzen.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Borries). 369
nähme seiner Mntter meldet^; dann in einem Schreiben an seine
Granden': es gehe ihm gut; «quar la sant^ et Tonne ur, Dieu mercy,
me sont desmeurös sayns*. In dem zweiten Briefe, den er aus seiner
Gefangenschaft an Sultan Soliman schreibt ', wird nur die Tödtung des
Pferdes erwähnt. In dem an seine Geliebte gerichteten Gedichte
schliesslich, in welchem er die Schlacht lang und breit erzählt, fuhrt
er nach einer Schilderung, wie er ausgeplündert worden sei, fort*:
„Mais quoy! j*estais soubz mon cheval en terre,
Entre ennemys alors portö par terre,
Dont ma deffence k l*heure n*en valut,
Contre mon gre aussi Dieu le voulut.*
Dann kommt der Vicekönig:
„Las! que diray, cela ne veulx nyer
Vaincu je fuz et rendu prisonnier.*
Von einer Verwundung kein Wort! Ist es noch nöthig, das
Zeugniss eines Leidensgenossen des Königs, des Bailli von Paris, De-
labarre, anzuführen, der am 4. März, acht Tage nach der Schlacht,
an des Königs Mutter schreibt ' : „Madame, vous avez sceu par Mon-
pesat la perte de la bataylle, puysqu'il a pleu a Dieu, aussy qu'il
luy a pleu sauver le Roy, qui grasses k Notre Seigneur, est en sy
bonne santö, qu'il n'est possible de mylleure," Der König war also
un verwundet, er hatte nur eine Schramme zwischen den Fingern der
rechten Hand, die so unbedeutend war, dass er selbst sie der Er-
wähnung nicht werth hielt, ja dass sie ihn nicht einmal vorüber-
gehend am Schreiben hinderte^.
Der dritte Punkt betrifft die Weigerung des Königs, sich zu
ergeben. „Der König,* heisst es bei CaravajaP, „war fast allein,
als sein Pferd, von einem Schusse getroffen, mit ihm zusammenbrach.
Da näherte sich ein Krieger von der Compagnie des Diego de Men-
* Champollion, a. a. O. S. 129.
* Champollion, a. a. 0. S. 159.
' Champollion, a. a. 0. S. 529. Charriöre, Negociations de la
France dans le Levant. S. 120.
* Champollion, a. a. 0. S. 123 ff.
* Champollion, a. a. 0. S. 132.
* Der König hat den Brief mit der Unglücksbotschaft an seine Mutter
eigenhändig geschrieben. Luise schreibt in der Antwort (Champollion,
a. a. 0. S. 134), er habe sie „par l'escripture de vostre main" von seinem
Schicksal in Kenntniss gesetzt.
' Coleccion XXXVIII, 390 ff.
370 Kleine Mittheilungen.
doza, Joanes de Urbieta mit Namen, aus Guipazcoa, trat zn ihm
heran, setzte ihm das Schwert in die Fuge des Panzers und forderte
ihn auf, sich zu ergeben. Darauf sagte der König französisch : »Das
Leben, ich bin der König«. (La vida, que soy el rey). Urbieta
verstand es und forderte ihn nochmals auf sich zu ergeben. Darauf
der König: 3>Ich ergebe mich dem Kaiser«. Als der Spanier nun
aufblickte, sah er den Fahnenträger seiner Compagnie umdrängt von
Franzosen und hielt es für seine Pflicht, ihm zu Hilfe zu eilen. Er
konnte dem Könige daher kein Pfand seiner Ergebung abnehmen,
sondern bat ihn, sich sein Gesicht an einer Zahnlücke zu merken.
Während Urbieta den Fahnenträger heraushieb, kam ein anderer
Spanier, Diego de Avila aus Granada, und eilte auf den König zu.
Der König sagte ihm, wer er sei, und dass er sich schon dem Kaiser
ergeben habe. Als Avila weiter fragte, ob er schon ein Pfand für
seine Ergebung gegeben habe, und der König verneinte, bat er es
sich aus, und jener gab ihm das blutige Schwert und einen Hand-
schuh. Dann suchte er ihn von dem Pferde zu befreien, wobei ihm
ein Gallego, Namens Pita, behilflich war; dieser eignete sich den
Michaelsorden, den der König um den Hals trug, an, und obwohl
Franz ihm 6000 Dukaten für denselben bot, zog er es dennoch vor,
ihn dem Kaiser zuzustellen. Als der König schon auf den Füssen
stand, kamen andere Soldaten hinzu, welche nicht glaubten, dass es
der König sei, sondern ihn tödten wollten. Da kam glücklicher
Weise Herr de la Motte, ein Edelmann Bourbons, hinzu, der dem
Streite ein Ende machte, indem er vor Franz L das Knie beugte,
ihm die Hand küsste und so jeglichen Zweifel behob. Jetzt eilten
auch andere Soldaten herbei, welche dem König seinen Helmbusch
und das Fähnchen, das er auf dem Helme trug, nahmen und ihm
sein Wamms stückweise vom Leibe rissen, um ein Andenken zn be-
halten. Franz gab sich Mühe, heiter zu erscheinen, und lachte sogar
über die Spässe der Soldaten. Als sich die Kunde von der Gefangen-
schaft des Königs verbreitete, eilten die Feldherren, ihn zu sehen,
zuerst Pescara, nach dessen Ankunft La Motte sich aufmachte, Bour-
bon zu holen, dann Lannoy, dann Guasto, zuletzt Bourbon. Schliess-
lich setzte man dem König den Hut des Vicekönigs auf ^ und so ritt
er auf einem schlechten Pferde, abgesehen von Helm und Handschuhen
ganz in Rüstung, jedoch ohne Sporen, auf Pavia zu, wurde aber dann
auf seine Bitte nicht in die Stadt, sondern in das Paulskloster vor
derselben verbracht." — So Caravajal.
' Ghapeo, sagt Caravajal; un bonnet develours, S6b. Moreau (bei
Champollion, a. a. 0. S. 80). Dieser geschwätzige, phantasiereiche Autor
ist als Quelle nur mit grosser Vorsicht zu benutzen.
Franz* I. Gefangennahme (£. v. Borries). 371
Die Erzählung, deren Einzelheiten an sich wahrscheinlich sind,
nnd nicht gut erfunden werden konnten, wird durch andere Zeugnisse
bestätigt. Coleccion de documentos ined. 38, 532 findet sich nämlich
die notariell beglaubigte Spanische üebersetzung einer zu Pizzighettone
am 4. März 1525 ausgestellten Urkunde, in der Franz I. erklärt,
dass „Joan de Urbieta fu^ de los primeros, que se hallaron en mi
riesgo, cuando fuimus presos delante de Pavia, y nos ayudo con
todo SU poder a salvar la vida** u. s. w. In dieser Urkunde finden
wir die Bestätigung daf&r, dass Urbieta von Franz kein Pfand erhalten
hat, sonst wäre die Erklärung nicht nöthig gewesen, sodann dafür,
dass dieser sich ihm zu erkennen gegeben, sonst hätte er dem Könige
ja nicht das Leben geschenkt, ferner dafür, dass ein Kampf der Sol-
daten um den Gefangenen stattgefunden hat, in welchem Urbieta mit
aller Kraft des Königs Leben schützte *. Urbieta's Anspruch auf den
Ruhm der Gefangennahme wurde von Karl V. durch Verleihung
eines Wappens anerkannt, in welchem ein erhobener, mit einem
Degen bewaffneter Arm über einem gefallenen, mit der Lilie von
Frankreich geschmückten Pferde dargestellt war; die Umschrift
lautete: Carlos V. k Joanes de Urbieta por la prision de Francisco I. *.
Die Bestätigung eines zweiten Punktes der Erzählung CaravajaVs
haben wir in einer in demselben Bande der Coleccion, S. 549, ent-
haltenen Urkunde KarPs V., in welcher dem Diego de Avila eine
jährliche Pension von 50000 Maravedis für die Gefangennahme
Franz' I. ausgesetzt und ferner festgestellt wird, dass Avila den
König vom Pferde heruntergeworfen , das heisst wohl , den Schuss,
der es tödtete, abgegeben hat. Caravajal nennt Denjenigen, welcher
das Ross zum Sturze brachte, nicht. Irrthümlich ist die Angabe
Frundsberg's , der in einer ganz anderen Gegend des Schlachtfelds
kämpfte, dass Nikolaus von Salm [so ist wohl statt „Stien" richtig
gelesen] das Pferd niedergestochen habe. Nirgends sonst ist Salm
genannt oder erwähnt, dass er einen Antheil an der Gefangennahme
geltend gemacht hätte •. Wichtiger ist, dass die Urkunde bestätigt,
^ Dies berichtet auch Capino da Capo bei Magenta, a. a. 0. II,
547 — non si aecordando quelli, de cui dovesse essere prigione, poco mancö,
che non lo amazassero.
2 CoUeccion XXXVHI, 537, Anm.
• Bucholtz, a. a. 0. S. 3. Danach Mignet. Frundsberg's Angabe
ist auch in die Landsknechtspoesie übergegangen. S. Lilien er on, Eist.
Volkslieder III, 427. Es ist wohl möglich, dass Salm das Pferd vorher ver*
wnndet hat. Der Wunsch, seine Landsleute nicht ganz anbetheiligt an der
Gefangennahme erscheinen zu lassen, mag Frundsberg's Angabe veranlasst
haben.
372 Kleine Miltheilungen.
dass Avila von dem Könige das blutige Schwert and den rechten
Handschuh als Zeichen, dass er sich ihm ergeben habe, empfangen
hat, worauf auch eine Aeusserung in dem Bericht eines unbekannten
Verfassers hinweist ^ Es ist nämlich vielfach behauptet worden, der
König habe sein Schwert keinem andern als Lannoy übergeben wollen
und wirklich übergeben *. Freilich mnsste dieser ja als Oberbefehls-
haber den Gefangenen in Empfang nehmen.
Damit kommen wir zu dem vierten Punkte, dass Lannoy dem
Könige unter dem Pferde herausgeholfen habe. Das ist eigentlich
mit dem Vorstehenden schon abgethan, wenn sich auch bei einigen
Zeitgenossen eine dahin lautende Angabe findet, z. B. bei Gapino da
Capo; aber auch aus dessen Darstellung ist es nicht unbedingt zu
schliessen'. Dagegen schreibt Bussel, der Englische Gesandte im
kaiserlichen Ljiger*: „Bourbon hears, that the Viceroj has written
and causend others to say, that he took the French king, and was
the cause of the victory ; which is nothing so *. Where upon M. de
la Motte, who took the French king [wie La Motte zu dieser Be-
hauptung kam , ist aus dem oben Erzählten leicht abzunehmen '],
has gone to inform the Emperor of the truth, with an offer to fight
the Viceroy, and since then another gentleman has gone thither
[vermuthlich Urbieta], who saved the king's life', and says, he was
prisoner half an hour, before the Viceroy came up, which he
will prove in like manner. " Dass in dieser halben Stunde die Sol-
daten den König nicht hätten von dem Pferde befreien können, dass
* Brewer, Letters and Papers of the reign of Henry VIIL Vol. IV,
part 1 (1870) Nr. 1124: There are some, who claim him [Francis] as theirs,
showing his sword and bis gauntled. Daza Alb er i, Relazioni Venete, I,
3, 226: avendo portato in Spagna un soldato alla Maesta sua [Karl V.] lo
stocco e la manopola del r^ Francesco, quando fu fatto prigione.
^ Key, a. a. 0. S. 3 mit einer schwungvollen Rede des Königs. Gail-
lard, Bist, de Fran9ois I. (Paris 1744) II, 405 ff. Garnier, Hist de France
(Paris 1774) XXIV, 126. Baumgarten, Gesch. Karl's V. (1888) II, 382.
' Magenta, a. a. 0. II, 547. Eine ungenaue Aeusserung Ni^era's in
seinem ersten flüchtigen Briefe (siehe oben S. 368) mag Veranlassung zu
diesem Irrthum gegeben haben. Lannoy *s Brief vom Schlachttage selbst
erwähnt nichts von einem thätigen Antheil an der Gefangennahme. Lanz,
Korrespondenz Karl's V. I, 150.
* Brewer, a. a. 0. Nr. 1425.
' Dazu ist die Aeusserung Bourbon's bei Ghampollion, a. a. 0.218
zu vergleichen: ,- - - le viceroy — n'est cause de quoy il [Franz] est pris.*
^ Auch Erzherzog Ferdinand schreibt an Heinrich VIII., La Motte
habe den König gefangen genommen. Brewer, a. a. 0. Nr. 1127.
' Vgl. die oben S. 5 angeführte Urkunde Franz' I. für Urbieta.
Franz' I. Gefangennahme (E. v. Borries). 373
selbst La Motte ihn nicht aas seiner peinlichen Lage erlöst hätte,
ist doch nicht glaublich. Auch in diesem Punkte scheint Caravajal
trotz Habler glaubwürdig zu sein *.
Das Ergebniss dieser Zeilen ist demnach: Franz I. hatte in der
Schlacht bei Pavia die Absicht, zu fliehen; er ist nicht verwundet
worden ; er hat sich einem einfachen Spanischen Edelmann ergeben,
sein Schwert und seinen rechten Handschuh einem Andern ausge-
liefert. Diese, nicht Lannoy, haben ihn aus seiner Lage befreit und
zum Gefangenen gemacht. Dass die oft bewiesene persönliche
Tapferkeit des Königs nicht in Frage gestellt werden soll, braucht
wohl nicht versichert zu werden. E. von Borries.
Ueber die Transscription Russischer Namen. Mit welchen
Schwierigkeiten man bei der Transscription Russischer Namen durch
Deutsche oder Lateinische Letteiii zu kämpfen hat, weiss jeder, der
etwas aus dem Gebiete der Kussischen Literatur oder Geschichte dem
Deutschen Lesepublicum zu berichten hat. Auf noch mehr formelle
Schwierigkeiten, die aber oft das Sachliche im höchsten Grade beein-
trächtigen, muss noth wendiger weise stossen, wer, der Russischen
Sprache nicht mächtig, nur auf nichtrussische Quellen angewiesen
ist, und sich in Folge dessen in der verschiedenartigsten Wiedergabe
derselben historischen Namen nicht zurechtzufinden vermag. Wir
brauchen nur auf gut Glück aus einigen Deutschen historischen
Werken oder Zeitschriften die Principien der Transscription abzu-
leiten, um uns sogleich davon zu überzeugen, dass nicht nur die be-
treffenden Schriftsteller in dieser Beziehung unter einander uneinig
sind, sondern dass meistentheils derselbe Autor mit sich selbst in
einen unversöhnlichen Transscriptions-Conflict geräth. Die Verstüm-
melung der Bussischen Namen steigert sich ins Unendliche, wenn ein
Deutscher Schriftsteller ein Französisches oder Englisches Werk über
Russland übersetzt.
Für die meisten anderen Slavischen Sprachen besteht diese
Schwierigkeit nicht. Das Polnische und das Czechische verfugen über
besondere öchriftzeichen , um den Gebrauch der Lateinischen Lettern
möglich zu machen; das Serbische besitzt neben dem Slavischen Al-
phabet die Kroatische Transscription. Der Deutsche Schriftsteller ist
also für die Westslavische Sprachengruppe, das Serbische einge-
schlossen, nicht wesentlich anders gestellt, als gegenüber den Fran-
zösischen und Englischen Namen; er behält die originale Schreib-
weise einfach bei. Anders die südöstliche Gruppe, das Russische und
1 Forschungen XXV, 51B.
374 Kleine Mittheilungen.
das Bulgarische, wegen der grossen Zahl besonderer Buchstaben, die
im Lateinischen Alphabet fehlen. Des näheren betrachten wir allein
die Russische Transscription ; denn die Bulgarische Literatur, die eine
grosse Zukunft zu haben verspricht, kommt erst seit kui*zer Zeit in
Betracht, und das meiste, was für die Russische Transscription gilt,
ist auf das Bulgarische anzuwenden, da das Bulgarische Alphabet,
einige Buchstaben ausgenommen, dem Russischen gleich ist.
Es ist nun unsere Absicht nicht, hier einen philologisch- wissen-
schaftlichen Aufsatz, gestützt auf lautphysiologische Untersuchungen,
zu schreiben, sondern wir haben nur das praktische Ziel, die herr-
schende Confusion an einigen Beispielen aufzuzeigen, die Nothwendig-
keit einer Beform darzuthun und ein zweckmässiges Transscriptions-
system für diese Zeitschrift aufzustellen, das zugleich zu allgemeiner
Annahme den Historikern empfohlen sein soll.
Zum Transscriptionsprincip kann man entweder die Laut- oder
die Schrift wiedergäbe wählen, und von diesem Standpunkt aus lassen
sich die meisten Schriftsteller in zwei Gruppen classificiren.
Aufs Gerathewohl nennen wir aus der Gruppe der Lauttrans-
scription: Schlosser, Gesch. des 18. Jahrhunderts (Berlin 1879,
5. Aufl.); G.Rosen, Gesch. der Türkei (Leipzig 1866); Th. Schiemann,
Russland, Polen und Livland bis ins 17. Jahrhundert (Berlin 1886
bis 1887, gleich den beiden folgenden in Oncken's Welt-Geschichte);
A. Brückner, Katharina IL (Berlin 1883); Th. Flalhe, Gesch. der
neuesten Zeit (Berlin 1888); A. Thun, Geschichte der revolut. Be-
wegung in Russland (Leipzig 1883); G. Kenn an, Sibirien, Deutsch von
Gärtner (Halle a. d. S., s. a.). — Auch die uns soeben zugehende
Schrift von Beruh. Stern, Fürst Wladimir's Tafelrunde; Altross,
Heldensage mit Einleitung und Bibliographie (Berlin, Cronbach 1892,
50 u. 219 p. 3 M. 60) gehört hierher.
Aus der Gruppe der Schriftzeichen-Transscription : Fr. Miklosicb,
Vergleichende Grammatik der Slav. Sprachen (Wien 1873); Archiv für
Slav. Philologie (Bd.I, 1876 ff., wir benutzten den Bd.V. Berlin 1881);
A. V. Rein hold t, Gesch. der Russ. Literatur (Leipzig, Ende 1886);
Konst. Jirecek, Das Fürstenthum Bulgarien (Wien-Prag 1891);
Franz Joseph Prinz von Battenberg, Die volkswirthsch. Ent-
wickelung Bulgariens von 1879 bis zur Gegenwart (Leipzig 1891).
Die Wiedergabe folgender Russischer Buchstaben bietet keine
Schwierigkeiten und erfolgt bei allen Autoren beider Systeme in der-
selben Weise*: 1. der Consonanten: 6 (b), r (g), ä (d), k (k), i (1),
^ In den Klammem sind die entsprechenden Lateinischen Buchstaben
angegeben.
lieber die Transscription Russischer Namen (B. Minzes). 375
M (m), H (n), n (p), p (r), t (t), 4) (f); 2. der Vocale: a (a), i oder
H (i), 0 (o), y (u); 3. endlich K) (ju) und ä (ja)^
Ganz anders verhült es sich mit den Vocalen: e, "i^, u, mit
den Consonanten b, », 8, c, x, u, h, m, m,, e und endlich mit den
Halbvocalen "b, h, ft. Sehen wir nun, wie sich die Lauttransscription,
die den Klang der Buchstaben und Worte wiederzugeben sucht, mit
ihnen abfindet.
Das Russische b wird dui*ch w, v, f und ff transscribirt ; das s
(dem Französischen j im Worte Journal ähnlich) durch j, sh oder seh ;
das 3 (immer wie das leise s in den Wörtern siegen, summen, lesen
ausgesprochen) durch s und z; das c (dem Deutschen scharfen s in
den Wörtern Kunst j Brunst ähnlich) durch s, ss, sz; — das u (dem
Deutschen z in den Wörtern Zunft, Zigeuner ähnlich) durch z, c, tz
das ^ durch tch, ch, tsh; das m durch seh, sh; das m, durch stsch
schtsch , stsch. Der Halbvocal i, auf den wir weiter unten noch aus
fährlicher zurückkommen, wird gewöhnlich ausgelassen. Der Halb
Yocal h wird entweder ausgelassen oder durch j ersetzt; der Halb
vocal ft, welcher mit Vocalen Diphtonge bildet, wird durch i und j
transscribirt, und in Folge dessen ist der Deutsche Leser geneigt,
jede Zusammenstellung eines Vocals mit dem i als einen Diphtong
zu betrachten, wo im Russischen das i und der vorangehende Vocal
gesondert ausgesprochen werden müssen , wie z. B. in den Wörtern
Ja-ick, na-i-lucsij. Das Russische h, eine Art dumpfen i*s, wird durch
i, y, hy, iy, das e und-li durch e, je, o, jo und io transscribirt, weil
sie in der Aussprache schwanken.
Wir greifen nun zur lUustrirung dieser Verwirrung aus den
oben angeführten Werken einige Beispiele heraus.
Das Russische b wird bei Schlosser durch ff, v, w und f gegeben,
z. B. Jacoffleff, Dombrovski, Oczakow, Araktschejef, auch bei Gärtner
durch ff, V, w, f, bei Rosen in der Mitte der Wörter durch w, am
Ende durch ff; bei Schiemann, Brückner und Flathe figurirt immer
w; und dennoch schreibt Flathe Jermoloff mit zwei f.
Das Russische »: bei Schlosser j und seh, bei Brückner und
Schiemann sh, obwohl der letzte manchmal seh schreibt, bei Thun seh,
bei Gärtner zh und seh.
Das Russische 3 (= dem Deutschen weichen s): bei Schlosser s
(z. B. Kutusoff), er schreibt aber auch das Russische c durch s (z. B.
Soltikoff); bei Schiemann wird das 3 durch s und das Russische c
' Obwohl fast alle Schriftsteller der Wiedergabe des Russischen h durch
ja treu bleiben, schreiben Flathe und Schiemann ja, und Schlosser schwankt
zwischen ja und ia.
376 Kleine Mittheilungen.
durch SS transscribirt , aber nicht immer, so schreibt er Pisemskj
durch ein s; Brückner schreibt das Bussische s durch s, das B.nssi*
sehe c durch ss (z. B. Ssolowjew) und dennoch schreibt er Starina,
Basumowskiy mit einem s; wo im Russischen zwei cc, schreibt Brück-
ner sz ; Rosen schreibt das s durch z, das c durch ss ; Thun 3 und c
durch s. Voll von Widersprüchen ist hier Stern: das c gibt er promiscue
durch SS und s, sowie durch fs (z. B. Ssresnewsky, Stasow), das ss
benutzt er aber einzeln auch für 8 (in Ssmejewitsch), obschon er diesen
Buchstaben sonst durch s ausdrückt, und ausserdem kommt ss för
3C vor, da der Autor kein besonderes Schriftzeichen für 3 und c be-
nutzt. So kann der unkundige Leser nicht wissen, ob er BecoHOBi,
BeccoHOB'B, BeasoBOBi» oder BeacoHOB'b lesen soll. Dass daneben 3 auch
durch z gegeben wird (z. B. Zaporogischen) muss den Leser nur noch
mehr verwirren, da z auch für u steht.
Das Russische u,: bei Schlosser durch z und tz, bei Flathe tz,
bei Brückner, Thun und Stern z, bei Gftrtner ts.
Die beiden Halbvocale t» und h werden von Schlosser und Schie-
rn ann ausgelassen; dagegen ersetzt Brückner das h durch j.
Das fi: bei Schlosser y und i, bei Flathe y, bei Brückner ij und
einfach i, bei Thun i; bei Stern i und y (z. B. Wassili, aber Law-
rowsky; Maykow, aber Kalaidowitscb) , was gelegentlich dann doch
zu falscher Aussprache verleitet (z. B. Kaschtschey, wo eh oder ei
nicht ai auszusprechen ist).
Das Russische h : bei Schlosser i, bei Rosen hy (z. B. Wolhynien),
bei Flathe ii (im Worte Miischina) und auch i, bei Brückner y, bei
Stern y und auch hy.
Das Russische ^: Schlosser schreibt ie und einfach e, Schiern ann
e, manchmal aber auch ie, Brückner gewöhnlich e, aber in Wjestnik,
Dnjepr je; ähnlich auch Stern (bei dem ungerechtfertigterweise auch
Stjepanowitsch vorkommt); Thun je (aber Gleb mit e).
Das Russische e: bei Schlosser e und je; Brückner schreibt überall
e, wenn es alß o oder als jo ausgesprochen werden muss, z. B. in
Solowjew, Pugatschew, wo Solowjow, Pugatschow gelesen wird —
und hiermit wird Brückner seinem System der Lauttransscription da
untreu, wo es eigentlich nicht nöthig wäre; Thun schreibt e und je,
auch wo jo ausgesprochen wird (z. B. Solowjew), daneben aber auch ^
(z. B. in reschätka). Stern aber schreibt io, wo das e als jo aus-
gesprochen wird.
Das Russische m wird von Stern durch seh gegeben. Daneben
aber kommt es z. B. im Worte Kirsha als sh vor, während zugleich
auch s (z. B. in Drushina) so transscribirt wird. Thun schreibt seh,
wie für at.
Ueber die Transscription Russischer Namen (B. Minzes). 377
Noch bedeutend grösser werden die Transscriptions-Schwierigkeiten,
wo man ganze Rnssiscbe Sätze, wie z. B. beim Gitiren von Bücher-
titeln mit Deutschen Lettern wiedergeben will. Es ist dann häufig
die Identität zwischen den von yerschiedenen Autoren transscribirten
Titeln kaum zu erkennen.
Jedoch das ganze Princip ist eben ein verkehrtes. Schon der
blosse Wunsch, die Aussprache der angeführten Russischen Namen
dem Deutschen Lesepublikum zugänglich zu machen , befindet sich
in krassem Widerspruch mit dem Geiste der sonstigen Deutschen
Orthographie fremder Wörter oder Namen, die das Deutsche Bürger-
recht noch nicht erworben haben. Welchem Deutschen Schriftsteller
wird es einfallen, Französische und Englische Namen zu verstüm-
meln, nur aus der Furcht, dass mancher Leser sie unrichtig aus-
sprechen wird?
Die wissenschaftliche Haltlosigkeit der Lauttransscriptiou hat
dazu geführt, dass manche Schriftsteller den Weg conventioneller
Zeichen eingeschlagen haben, und während die Historiker noch immer
den Weg des alten Transscriptions-Schlendrians wandeln, sind die
Philologen im Orossen und Ganzen dazu gelangt, sich über gewisse
Gonventionszeichen zu verständigen. Die Begründung des Bestrebens,
nicht auf Grund der Lauttransscription, sondern auf Grund der ortho-
graphischen Treue die Bussischen Namen oder Wörter mit Lateinischen
Lettern zu schreiben, findet man in den Einleitungen zu den grund-
legenden Werken von G. Krek, Einleitung in die Slavische Literatur-
geschichte (Graz 1874; in der 2. Aufl., 188 7Jl manche wichtige Aende-
rungen in dem Transscriptions- Verfahren, und von A. von Rein ho Idt*
(der sich im allgemeinen auf Krek stützt), und ebenfalls in dem
glänzenden neulich erschienenen Werke von Konstantin Jirecek,
das zwar nur das Bulgarische berücksichtigt, uns aber manchen nütz-
lichen Fingerzeig liefertet
Bei Miklosich und in dem Archiv für Slavische Philologie, bei
Reinholdt und Jirecek werden folgende Buchstaben nach derselben
Art und Weise transscribirt : h (etwa tsch) = ö; in (etwa seh) = s;
m (etwa schtsch)* = sc; a (Französisch j in Journal) = z; n (wie
' Einleitung bei Reinhold pag. X; Kinleitnng bei Krek, 1. Aufl. pag.
VI— VII, 2. Aufl. pag. X.
* Franz Joseph von Battenberg bleibt den Principien Jire^ek's treu.
' Das schtsch entspricht keineswegs der Aussprache des Russischen la,
weil dieses als ein kurzer Laut aasgesprochen wird und nicht gedehnt, wie
das 8ch-t-6ch andeutet, das h (tsch) ist dem Italienischen G vor e und i
conform, wie in civile und nicht dem gedehnten t-sch-laut.
378 Kleine Mittheilungen.
z in Zigeuner) = c; 3 (wie s in sammen) = z; c (wie s in Kunst)
= s (Beinboldt schreibt aber manchmal ss und sz); b = y (nur bei
Beinholdt w); x = ch (nur bei Krek und Beinboldt h); e = e (bei
Beinboldt e oder je); "^^ = e (inconsequent ist Beinholdt, wenn er
Belinski mit e schreibt) ; h =: y.
Was den Halbvocal t» anbetrifft, der dazu dient, die harte Aus-
sprache des Endconsonanten anzudeuten, und zwar auch dort, wo
auch ohne seine Vermittelung das Wort schon hart ausgesprochen wäre,
so versuchte Krek und Jirecek, denselben in das Deutsche Alphabet
einzuführen, wo er die meisten Deutschen Leser aber doch zu fremd-
artig berührt und von ihnen unverstanden bleibt. Jirecek hat insofern
Becht , als das t» im Bulgarischen die Bolle eines Vocals vertritt, der
in der verschiedensten Weise transscribirt wurde K Auch Krek wie
das Archiv für Slavische Philologie und Miklosich sind bestrebt, das i
beizubehalten. Es wäre zu wünschen, man hätte sich in Bassland,
wie es in Serbien nach harten Federkämpfen der Fall gewesen ist»
entschliessen können, diesen Buchstaben endlich aus dem Alphabet
zu verbannen, da er unnützerweise die Schreib- und Druckzeit um
sehr beträchtliche Procente vermehrt; zwar gibt es auch Fälle, wo
sich beim Auslassen dieses Konsonanten die Aussprache verändern
könnte, wie z. B. in den zusammengesetzten Wörtern: ci'fesA'B (s'ezd),
noA'Bis^T.'L (pod'ezd). Würde man das i* einfach eliminiren, so könnte
der Leser geneigt sein sezd, podezd zu lesen. Dies lässt sich aber
leicht vermeiden, wenn man die Bestandtheile der Wörter ausein-
ander trennt oder durch einen Apostroph absondert, also c'ibaA (s'ezd)
schreibt.
Das B ist als solches bei Krek^ Miklosich und im Archiv vertreten,
dagegen ersetzt es Beinholdt durch ein j oder eliminirt es, wie in
raskolniki. Endlich schreiben Krek, Miklosich und das Archiv con-
sequenterweise den Genitiv der Adjectiva mit go, obwohl wo ausge-
sprochen wird.
Als ich die vorstehenden Bemerkungen schon abgesendet hatte,
erhielt ich durch die Güte Herrn Dr. Herrn. Boskoschny'sin Leipzig
die von ihm herausgegebenen Kataloge Slavischer Bücher: 1. Nowosti
russkoj literaturj (Neuheiten der Bussischen Literatur, Leipzig 1891),
2. Bibliotheca Slavica. S prilozenijem Nowosti russkoj literatury
1889 — 1891, godow (Bibl. Slavica, mit dem Anhange: die Neuheiten
der Bussischen Literatur 1889—1891). Boskoschny, der die Bussischen
.Büchertitel mit Lateinischen Lettern transscribirt, muss gewiss am
stärksten die Nothwendigkeit einer festen Transscriptionsmethode
* So z. B. das i im Worte Buri: durch u, i, e y, ü, ö, ö, (f.
Ueber die Transscription Bnssischer Namen (B. Minzes). 379
empfunden haben, und in der That transscribirt er im Grossen und
Ganzen nach der Methode der Schriftzeichenwiedergabe. Aber auch
bei ihm sind nicht wenig Inconsequenzen zu constatiren. Er trans-
scribirt: q = c, a = z und sh, so z. B. in „Now. russ. lit.*
cazbinskij, in der Bibl. Slav. dagegen Cushbinski; 's und h schreibt
er meistens nicht, doch finden wir im Worte Powjestj u. a. m. das
B vertreten ; ft transscribirt er durch j , eliminirt es aber in Pomja-
lowski und transscribirt es durch i in slolicnoi, das ift im Worte
drewny gibt er durch y; das b = w, aber auch ff, z. B. Besobrasoff;
das Russische c = s, das Russische 3 =: z, und das Russische il = c,
daneben aber das Russische 3 = s (z. B. Besobrasoff), das Russische
U = z (z. B. Mordowzew) und das Russische c durch s, darum auch
an einigen Stellen das Russische 3H durch zs (wie z.B. in razskazy),
an anderen dagegen durch ss (wie z. B. in Kawkasskij); m = s:
m= ss; H = y (aber in tainstwennij das h = ij); was das * und e
anbetrifft, so sucht Dr. R. hier die Lautwiedergabe zu erreichen und
widerspricht mit diesen phonetischen Bestrebungen seiner Methode der
Schriftzeichenwiedergabe. Er schreibt gewöhnlich das "fe = je, auch
dort, wo das ^ nicht so scharf wie je ausgesprochen wird, wie z. B.
im Worte wjenca (= B-feHija) ; das e := je, jo und 0, z. B. sobranije,
mjortwaja und sakljuconnych , bleibt aber auch dieser Regel nicht
immer treu, da er das Wort putjem , semenow mit e und nicht mit
jo schreibt. Endlich schreibt er nach phonetischer Ai*t und Weise
den Genitiv der Adjectiva wo und nicht go, wie im Russischen ge-
schrieben wird, trotzdem man wo ausspricht. Wie dem auch sei, in
diesen Katalog-Publicationen finden wir nur die Bestätigung unserer
Meinung: 1. dass das Bedürfniss einer methodischen Transscription
von vielen Vermittlern Russischer Literatur in Deutschland empfunden
wird und 2. dass die Lösung keineswegs auf dem Wege der Laut-
transscription, die einfach unmöglich ist, sondern nur auf Grund einer
consequenten Schriftzeichenwiedergabe stattfinden kann.
Was man zu Gunsten der Schriftzeichen wiedergäbe sagen kann,
lässt sich im Folgenden zusammenfassen: 1. erspart man Zeit und
Platz, 2. bleibt man dem allgemeinen Deutschen Transscriptionssystem
treu, 3. ist man vor jeder unwissenschaftlichen Verstümmelung histo-
rischer Namen gesichert, 4. kann man sich selber treu bleiben und
sich vor unlösbaren Widersprüchen retten.
Das von uns gewählte Transscriptionsalphabet setzt sich dem-
gemäss folgendermassen zusammen: Eine Anzahl schon oben auf-
geführter Vocale und Consonanten kann man einfach, wie allgemein
üblich, durch die ihnen im Lateinischen Alphabet ähnlichen Buchstaben
ersetzen; ferner das Russische u durch y, 10 durch ju, ä durch ja
Deutsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. VI. 2. 25
380
Kleine Mittheilungen.
transscribiren. — Das Russische e muss immer durch das Lateinische
e, das i durch e wiedergegeben werden, ohne. Bücksicht auf ihre Aus-
sprache. Für das selten vorkommende b, (gesprochen e, wie im Worte
Epoche, Epos) gewöhnlich in fremden Wörtern, muss man dann zur
Unterscheidung von e 6 wählen. Was die Halbvocale anbetrifft, so
können h und fi beide durch j ersetzt werden, da das b nur in Gom-
bination mit Gonsonanten und das fi nur in Combination mit Vocalen
vorkommt, das % kann man vollständig eliminiren, und wo es nöthig
ist, wie in der Mitte mancher Wörter vor einem Vocal, durch einen
Apostroph ersetzen. — Das Bussische b wird besser durch v als durch
w gegeben; denn, wenn letzteres auch im Deutschen die coiistante
Aussprache voraus hat, so spricht für v die internationale Geltung
dieses Buchstabens. — Man muss dann ferner consequent unter-
scheiden K = c, 3 = z, c =: 8. Dazu kommen die oben erwähnten
Conventionellen Zeichen für s (z), ^ (c), in (s), m (sc). Wenn man
dann noch das x durch ch, das selten gebräuchliche e, welches dem
Griechischen ^ und Lateinischen th entspricht, durch th transscribirt,
und endlich noch das nur in manchen Griechischen Worten benutzte,
im Aussterben begriffene v* (das Griechische o, gesprochen wie i)
durch y, so verfügt man über ein consequentes, nach einem Princip
festgesetztes Transscriptionssystem und man kann ohne jegliches Be-
denken jeden beliebigen Bussischen Satz mit Lateinischen Buchstaben
schreiben und ihn ohne irgendwelche Schwierigkeit correct in das
Bussische zurücktransscribiren.
Das Alphabet würde sich also folgendermassen ausnehmen:
Rus-
sisch
i
R
H
H
0
n
P
c
Das Bedürfniss nach einem einheitlichen Transscriptionssjstem
ist ein unleugbares, und jeder Historiker, der sich für Bussische Ge-
schichte interessirt, oder bei seinen Studien mit Bussischen Namen
zu thun bekam , hat uns dasselbe aus eigenen unangenehmen Er-
fahrungen heraus bestätigt. Wenn möglich sollte dasselbe international
Rus-
sisch
Deut
a
a
6
b
B
V
r
K
A
d
e
e
3E
V
z
3
z
H
i
Deutsch
ICUfi-
sisch
Deutsch
i
T
t
k
y
U
1
*
f
m
X
ch
n
^
c
0
H
V
c
P
m
V
s
r
m
sc
s
•L
ftllt aas, oder
Apostroph.
Rus-
sisch
Deni
u
J
h
j
e
8
e
K)
ju
a
e
ja
th
Y
j
üeber die Transscription Russischer Namen (B. Minzes). 381
sein, was ein phonetisches System nie werden kann, da der Deutsche,
der Franzose, der Engländer denselben Laut verschieden bezeichnen
müssen. Wir gestatten uns nun, das hier entwickelte Alphabet als
Grundlage einer solchen allgemeinen Verständigung den Fachgenossen
vorzulegen. Ohne uns zu schmeicheln, dass dasselbe sofort An-
nahme finden wird, hoffen wir die gute Sache doch um einen Schritt
zu fördern.
Sofia, 19. Nov./l. Dec. 1891. Dr. B. Minzes.
Nachtrag zu Consules und boni homines. Für das 3. Heft
des Jahrgangs 1892 bereitet das von der r. deputazione di storia
patria per le prov. della Toscana e dell' Umbria herausgegebene
,Archivio storico" eine üebersetzung des im 1. Heft dieses Bandes
erschienenen Artikels vor, für welche der Verfasser mehrfache Er-
gänzungen geliefert hat. — Eine längere Inhaltsangabe und Be-
sprechung der Abhandlung veröffentlichte Vol. XII, fasc. 2—3 der
Römischen »Hivista Italiana per le scienze giuridiche*.
Berichte und Besprechungen.
Belgische Oesehiehtsliteratar des Jahres 1890.
Bibliogrraplüe. Von Aug. u. AI. de Backer's Bibliothöque
des öcrivains de la compagnie de Jesus ^ wird jetzt durch
P. C. Sommervogel eine neue vervollständigte Ausgabe veranstaltet.
Hier soll das gesammte Material vereinigt werden, dessen Kenntniss
erforderlich ist, um den gewaltigen Antheil der Gesellschaft Jesu an
dem geistigen Leben der Menschheit seit Gründung des Ordens bis
auf unsere Tage zu verstehen. Als Anhang dazu will der Heraus-
geber eine revidirte und erweiterte Auflage der von Carayon im
Jahre 1864 veröffentlichten Bibliothöque bist, de la Compagnie de
J^sus veröffentlichen. Es ist dies ein grosses Bepertorium alles dessen,
was für und wider die Jesuiten von allen möglichen Gesichtspunkten
aus geschrieben worden ist. Eine systematische üebersicht, ein Ver-
zeichniss der Anonymi und ein geographisches Begister sollen hin-
zukommen.
Unter dem Titel Monasticon Beige* beabsichtigt ü. Berliöre,
Mitglied der Benedictinerabtei Maredsous, ein der Gallia christiana
analoges Werk für Belgien zu liefern. Dasselbe soll für jede Abtei
eine vollständige Bibliographie, eine Liste der Geistlichen und eine
Skizze ihrer geistigen und religiösen Wirksamkeit enthalten. Das
erste Heft ist bereits erschienen und zeugt von einem erstaunlichen
Fleiss des Herausgebers; es behandelt 32 Benedictinerabteien der
Provinz Namur; die berühmtesten darunter sind Ploreffe, Gembloux
und Waulsort.
Allgemeine Sammlungen. Die kgl. Belgische Historische
Commission hat wäbrend des Jahres 1890 ihre Thätigkeit mit ge-
» Vgl. Nachrr. Nr. 289 c. Bibliogr. '91, 3086. 1. Aufl. (7 Bde.) 1858
bis 1861; 2. Aufl. (3 Bde.) 1869—76.
> Vgl. Bibüogr. '90, 4105 a.
Belgien (E. Hubert). 383
wohntem Eifer fortgesetzt. Von ihrem Oompte rendu erschien Bd. 17.
Aufsätze daraus und andere Publicationen der Commission werden
weiter unten von uns einzeln erwähnte
Es war ein guter Gedanke, einen Theil der Aufsätze, welche der
verstorbene L. Gachard im Laufe der Zeit in den Bull, de Tacad.
Belgique veröffentlicht hat, unter dem Gesammttitel Etudes et no-
tices concernant Thistoire des Pays-Bas* zu vereinigen. Wir
erwähnen die Abhandlungen über Don Juan d' Austria, Johanna die
Wahnsinnige, den Cardinal Bentivoglio, die BoUandisten u. s. w.
Zu bedauern ist nur, dass man diese Abhandlungen, von denen
mehrere vor beinahe einem halben Jahrhundert geschrieben wurden,
wieder abgedruckt hat, ohne sie auch nur im geringsten zu ändern
und ohne auf die Fortschritte der Geschichtswissenschaft in den
letzten Jahren, durch welche gewisse Ansichten des gelehrten Archi-
vars nicht unwesentlich modificirt worden sind. Rücksicht zu nehmen.
FrflheFes Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert. G. Kurth^
lieferte eine beachtenswerthe kritische Untersuchung über die Quellen,
welche Gilles d'Orval für seine Biographie des Bischofs Notger
von Lüttich benutzte; er hat aus derselben eine sehr interessante,
im 12. Jahrhundert von einem unbekannten Verfasser geschriebene
ältere Vita Notgeri herausgeschält. Nun erst wird es möglich sein,
mit einiger Sicherheit das Leben dieses grossen Lütticher Kirchen-
fursten zu schreiben.
Der Abb4 A. Cauchie veröffentlichte den ersten Theil seiner
sorgfältigen und emsigen Forschungen über den An theil des Bel-
gischen Clerus am Jnvestiturstreit^ Nach einer Einleitung
über die weltliche Macht der Bischöfe von Lüttich und von
Cambray, behandelt er die Bemühungen Gregorys VII. um die defini-
tive Einführung des Cölibates der Priester und die Abschaffung
der Simonie und schildert schliesslich die Unruhen, welche in
Folge dieser Refoimen in Lüttich unter Heinrich dem Friedfertigen
(1075—91) und in Cambray unter Gerhard II. (1076—92) ausbrachen.
^ Zu den Publicationen der Oommission gehören Kurth p. 383 nt. 3;
Berühre, Meulenaere, Wauters, Pirenne, Frederichs, Devillers p. 384 — 86;
Bacha p. 386 nt. 3; Piot und Kervyn de Lettenhove p. 387—88; Devillere,
G^nard, Cauchie p. 388; Bacha und Genard p. 390. Bis auf Piot und Kervyn
alles Aufsätze des CR de la comm. de Belgique (vgl. Bibliogr. '90, 4097
u. '91, 3716).
« Vgl. Bibliogr. '90, 2360. » Vgl. Bibliogr. '91, 2179 g.
* Vgl. Bibliogr. '90, 2845. Auch Theil II erschien, s. Bibliogr.
'91, 2195.
384 Berichte und Besprechungen.
Das Buch ist reich an interessanten Untersuchungen; namentlich ver-
dient hier die eine angeführt zu werden über die Echtheit der „Dicta
cujnsdam de discordia papae et regis'' des Sigebert von Gembloux.
Zu erwähnen ist auch die Ansicht O.'s über den Ursprung der refpr-
matorischen Ideen Gregorys YII. Nach seiner Meinung hätte der
spätere Papst seine Ansichten yon der Unabhängigkeit der geistlichen
Gewalt nicht in Gluny, sondern in Lüttich empfangen.
Aus der Provinzialgeschichtsschreibung verdient Erwähnung
Daris' Geschichte des Fürstenthums und der Diöcese Lüt-
tich bis ins 18. Jahrhundert ^ Der Verfasser hält sich an die
chronologische Folge der Ereignisse und berichtet die wichtigeren Be-
gebenheiten von einer Regierung zur anderen. Auch dieses Buch
legt, gleich seinen Vorgängern, Zeugniss ab von der ausgedehnten
Gelehrsamkeit seines Verfassers. Freilich ist es wegen der zahllosen
Details, welche in ihm förmlich aufgethürmt sind, ermüdend zu lesen;
man wird es jedoch mit Nutzen zu Rathe ziehen, da in ihm viele
bisher dunkle Fragen sorgfältig aufgehellt worden sind.
ü. Berliöre untersuchte die im Fonds Cluny der Pariser Nat,-
bibliothek aufbewahrten Visitationsacten der Cluniacenser-
klöster und veröffentlichte daraus vier auf Visitationen der Belgischen
Abteien in den Jahren 1288, 1806, 1308 und 1311 bezügliche Stücke«.
14. und 16. Jahrhundert, Renaissanee. Jean Boutillier's
Somme rurale ist eins der wichtigsten Werke über die ältere Fran-
zösische Rechtspflege. Es wurde in den Jahren 1870 — 95 geschrieben
und umfasst sowohl das droit coutumier wie auch das im Königreich
Frankreich geltende Eirchenrecht; alle, welche einen Prozess vor dem
Pariser Parlament führten, benutzten es, und noch bis in das 17. Jahr-
hundert hinein war es das Vademecum des Richters. Man sollte also
glauben, dass wir den Lebenslauf dieses berühmten Rechtsgelehrten
genau kennen. Dies ist aber ein Irrthum, wie jetzt O.deMeuienaere'
gezeigt hat; er veröffentlichte in 19 Urkunden schätzbares Material
für den künftigen Biographen Boutillier's. Wir erwähnen u. A. sein
vom 5. März 1887/88 datirtes Testament und dasjenige seiner Frau,
Marie de Halluin, vom 6. Aug. 1423.
A. Wauters hat den 4. Theil seiner Analectes de diplo-
matique beendet ^ indem er eine Reihe ungedruckter Urkunden ans
dem Anfang des 14. Jahrhunderts zum Abdruck brachte. Dieselben
beziehen sich meist auf die Streitigkeiten des Herzogs von Brabant,
» Vgl. Bibliogr. '91, 3751.
« Vgl. Bibliogr. '90, 4097 c.
» Vgl. Bibliogi*. '91. 468. * Vgl. Bibliogr. '91, 3716a.
Belgien (E. Hubert). 385
tbeils mit seinen Nachbarn, theils mit seinen grösseren Städten. Ge-
wobntermassen hat der Herausgeber jeder Urkunde kurze erläuternde
Bemerkungen vorausgeschickt.
H. Pirenne^ machte zum Gegenstande seiner Studien nicht die
Schlacht bei Courtrai (1302) selbst, sondern die verschiedenen
Üeberlieferungen, welche sich schon frühzeitig über dieses berühmte
Ereigniss bildeten. Er kritisirt die Darstellung der Schlacht durch
den General Köhler in dessen Werk über die Kriegskunst der Bitter-
zeit und weist nach, dass sich von Anfang des 14. Jahrhunderts an
ganz deutlich zwei üeberlieferungen unterscheiden lassen: die Flä-
mische und die Französische. Erstere liegt in drei Quellen vor, den
Annales Gandenses, dem Spiegel Historiael des Lodewyk van Yelthem
und der im Kloster Clairmarais geschriebenen Fortsetzung der Genea-
logia comitum Flandriae. Die Französische Version dagegen findet
sich in der Fortsetzung der Chronik des Wilhelm von Nangis, in der
Chronik von Guiart bei GeofiFroi de Paris, in dem anonymen Bericht
über den Krieg zwischen Philipp dem Schönen und Guy de Dam-
pierre (hrsg. von De Smet, Corpus chron. Flandr. 4, 472) und in
den Räcits d*un bourgeois de Valenciennes (hrsg. von Kervyn de
Lettenhove. Löwen 1877). Die Französische üeberlieferung schreibt
die Niederlage der Truppen Philipp's des Schönen bald der Treulosig-
keit der Flamänder zu, bald dem Vorhandensein von Gräben, in
welche die Reiterei hineinstürzte. Diese Tradition nun breitete sich
sehr schnell über Europa aus und fand zuletzt auch in Flandern
^^g&ngt wo sie die nationale üeberlieferung vollständig verdrängte.
Pirenne erklärt dieses interessante Kapitel der Flandrischen Geschichte
in sehr eingehender Weise.
Die allmählige Vereinigung fast aller Niederländischen Provinzen
hatte sich unter Herzog Philipp dem Guten von Burgund vollzogen ;
sie war indes nur eine dynastische, und die Organisation der ver-
schiedenen Provinzen wies schroflPe Gegensätze auf sowohl in politi-
scher wie in rechtlicher Beziehung. Die Herzöge wollten ihren Be-
sitzungen die nöthige Einheitlichkeit geben und gleichzeitig ihre
Gerichte der Abhängigkeit vom Pariser Parlament entziehen. Des-
halb errichteten sie den Grand conseil, der ein sehr wirksames Mittel
zur Centralisation wurde, üeber diese Frage hat J. Frederichs*
unter Benutzung archivalischen Materials eine gute zusammenfassende
Arbeit geliefert.
^ Vgl. Bibliogr. '91, 408 n. Bd. V p. 197 f.
« Vgl. Bibliogr. '91, 2289.
386 Berichte und Besprechungex).
L.Deviller8^ fand in dem von ihm verwalteten Archiv zu Mons
interessante Nach richten über Louis von Luxemburg, Grafen von
Saint Pol und Connetable von Frankreich, der nach einander Karl
den Kühnen und Ludwig XI. verrieth und dann durch Spruch des
Pariser Gerichtshofes am 19. December 1475 hingerichtet wurde.
Den Antheil Belgiens an der grossen Benaissancebewegung sucht
F. N^ve in seinem Buche La renaissance des lettres etc. en
Belgique^ näher zu bestimmen. Ein besonders beachtenswerthes
Capitel desselben ist Erasmus und dessen neueren Biographen ge-
widmet: N^ve veröffentlicht hier das Resultat seiner Forschungen
über Erasmus' Aufenthalt und Studien in Brabant. Ferner beschäf-
tigt er sich mit Thomas Morus, der zwei Mal in den Niederlanden
weilte, mit Martin Dorpius, einem der berühmtesten Philologen der
Artistenfacultät, und mit Guy Lefövre de la Borderie, einem Französi-
schen Orientalisten, dessen Thätigkeit vornehmlich der Veröffentlichung
der Semitischen Texte der Biblia regia galt. Den Schluss macht Nicolas
Cleynaert oder Clenardus, der Erneuerer der grammatischen Studien
und Lehrer der Belgischen Studenten in der Hebräischen und Ara-
bischen Sprache, deren Studium er auf beschwerlichen Reisen in
Spanien und Afrika mit einem bewundernswerthen Scharfsinn
oblag.
16. Jahrhundert. In einem Aufsatz, betitelt Nouvelles recherches
sur Adrien d'ütrecht^ berichtet E. Bach a über Nachforschungen
nach den Staatspapieren Hadrian's VI., welche nach dem Tode des
Papstes von seinem Secretär, dem Lütticher Domherr Hezius, bei Seite
geschafft worden wären; in Folge dessen ist uns die Geschichte der
Regierung dieses der Reformation geneigten Papstes nur sehr unvoll-
ständig bekannt.
A. de Ridder hat die Rechtmässigkeit der Ansprüche KarTs V.
auf das Herzogthum Burgund untersuchte Im Gegensatz zu
van Praet meint er, dass der Kaiser das Recht des Stärkeren nicht
missbraucht habe, als er Franz I. im Frieden von Madrid zur
Herausgabe eines Landes zwang, welches einst seiner Grossmutter
widerrechtlich entrissen worden war und auf welches er unbestreit-
bare Rechte besass. Das Buch ist ein vortreffliches Capitel aus der
Staaten-G. des 16. Jahrhunderts.
^ Documenta relatifs ä Tarrefitation de Louis de Luxembourg k Mons
en aoüt 1475 (CR de la comm. r. d'hist. 17, 302—18).
' Vgl. Bibliogr. '91, 2327.
» Vgl. Bibliogr. '91, 596.
* Vgl. Bibliogr. '91, 603 und RH 46, 375—7.
Belgien (E. Hubert). 387
Von der Correspondanee de Granvelle ist 1890 der von
C. Piot besorgte 8. Band erschienen ^ Er enthält 154 Briefe von
Philipp IL, Granvella, Margarethe von Parma, Alexander Farnese
und anderen hei-vorragenden Persönlichkeiten aus den Jahren 1580
bis 1581. Nachdem man allmählig zu der Einsicht gelangt war, dass
die königliche Autorität mit Waffengewalt nicht wieder herzustellen
sei, wollte man dies nun auf gütlichem Wege versuchen. Philipp II.
ernannte deshalb Margarethe von Parma zar Generalstatthalterin der
Niederlande, Hess sie jedoch nachher ohne Bath und ohne Geld.
Gegenüber derartiger Sorglosigkeit und Trägheit weigerte sich Mar-
garethe, ihren Posten wieder einzunehmen ; ausserdem wünschte auch
ihr Sohn Alexander Farnese die gesammte Civil- und Militärgewalt
ungeschmälert für sich allein zu haben. Diese Verhandlungen bilden
den Hauptinhalt des Bandes. Daneben finden sich auch mannigfache
Aufschlüsse über die Eroberung Portugals durch die Spanische Armee
und über das Auftreten des Herzogs von Anjou, der gleichzeitig
darnach strebte, die Herrschaft in den Niederlanden und die Hand
Elisabeth's von England zu gewinnen. Endlich erscheint auch die
Geschichte der Malcontenten in einem neuen Licht.
Nur wenige Wochen vor seinem Tode hat Kervyn de Letten-
hove von seiner Geschichte der politischen Beziehungen der
Niederlande zu England unter Philipp II. den neunten Band
veröflFentlicht *. Derselbe reicht vom 3. November 1576 bis zum
6. October 1577 und umfasst 373 Actenstücke, die zumeist den im
Record-Office aufbewahrten Oorrespondenzen Wilson's und Davison's
entlehnt sind. Wir finden hier die bis ins Einzelne gehenden In-
structionen Philipp*s n. für Don Juan. Sie gipfeln in den beiden
Punkten: Beruhigung der Niederlande, dann Eroberung Englands.
Bezüglich der letzteren werde man sich zunächst der Neutralität
Frankreichs zu versichern haben; darauf müsse man Elisabeth vor-
spiegeln , dass Spanische Truppen sich nach Afrika begeben sollten
und sie um gute Aufnahme bitten für den Fall, dass deren Schiffe
genöthigt sein^^SoTlten, in Englischen Häfen Zuflucht zu suchen. Ge-
linge diese List, so würden die Truppen ohne Schwertstreich landen
und ohne besondere Mühe die Königin entthronen können. Die Nie-
derlande sind in dieser Zeit der Schauplatz der schlimmsten Excesse
seitens der Spanischen Soldateska, und die Generalstaaten gelangen zu
keiner Verständigung bezüglich der Bekämpfung des gemeinsamen
Feindes. Der Band bringt auch bisher unbekannte Details über das
» Vgl. Bibliogr. '91, 814.
^ Vgl. Bibliogr. '91, 818.
388 Berichte und Besprechungen.
ewige Edict von Marche en Famenne (1577) und über Walsingham's
Verschwörung zur Auslieferung Don Juan's an Wilhelm von Oranien.
lieber die recht wenig bekannte Geschichte der kurzen Herr-
schaft des Herzogs von Anjou in den Niederlanden verbreiten
neues Licht die zahlreichen bisher unbekannten Actenstucke, welche
P.L.Mull er undA.Diegerick zusammengestellt haben \ Man erbftlt
beim Studium derselben ein vollkommen klares Bild von der Anarchie,
welche damals in allen Provinzen herrschte, und lernt zugleich den
Herzog als einen ebenso unfähigen wie stolzen und treulosen Fürsten
kennen. Auch bieten diese Actenstucke manches Neue über des
Herzogs Agenten d*Alferon, Fontpertuis, Bonyvet und die Herren
des Pruneaux.
L. Devillers* schrieb über die ungerechtfertigte Verhaftung des
Markgrafen Philibert von Baden im Jahr 1564.
P. Genard, Archivar der Stadt Antwerpen, verzeichnete für die
Histor. Oommission den Briefw^echsel des Magistrats von Antwerpen
mit seinen Abgeordneten zur Brabanter Stand eversammlnng
1544-- 1669*. Derselbe Gelehrte veröffentlichte unbekannte Acten-
stucke über die Wahl des Herzogs von Anjou u. Alen^on zum
Generalstatthalter der Niederlande^ und über die im Jahre 1585
fortgesetzten Verhandlungen Heinrich *s HL mit den Generalstaaten
wegen Auswechselung Philipps von Egmont gegen Fran^ois
de Lanoue^
A. Cauchie besuchte das Farnesische Archiv in Neapel und
notirte, was dort für die Belgische Geschichte von Wichtigkeit ist*.
17. Jahrhundert. Eine tüchtige und gewissenhafte Arbeit ist
H. Lonchay*s Buch über die politischen Beziehungen der Niederlande
zu Lüttich während des 17. und 18. Jahrhunderts ^. Diese Bezie-
hungen waren bisher mangelhaft untersucht und falsch aufgefasst
worden; die meisten Schriftsteller hatten sich ihr ürtheil nach Flug-
schriften der damaligen Zeit gebildet, Urkunden und Actenstucke
dagegen nicht berücksichtigt. Lonchay ist ganz anders vorgegangen ;
er hat eine grosse Anzahl wichtiger officieller Correspondenzen in
den Archiven des Auswärtigen Amtes und des Kriegsministeriums
in Paris, sowie in den Staatsarchiven zu Brüssel und Lüttich ge-
' Vgl. Bibliogr. '90, 3268.
* Sur rarrestation du margrave de Bade ä Mens en 1564 (CR de la
comm. r. de Belgique 17, 319—28.)
» Vgl. Bibliogr. '90, 4097 e. * Vgl. Bibliogr. '91. 2405 c.
^ Vgl. Bibliogr. '91, 1727 p. « Vgl. Bibliogr. '90, 4097 a.
' Vgl. Bibliogr. '91. 877.
Belgien (E. Hubert). 389
sammelt und daraus Enthüllungen über diese wichtige Periode
der Belgischen Geschichte gewonnen. Das Werk zerfällt in sieben
Capitel: Ernst von Baiern und Lüttichs Neutralität; die Anfänge
des Bürgerkrieges; die Grignoux; Ludwig XIV. und Maximilian
Heinrich von Baiern; die letzten Kriege Ludwig's XIV.; das Fürsten-
thum Lüttich und die Oesterreichischen Niederlande; das Ende eines
Fürstenthums. Jeder dieser Abschnitte bildet ein Ganzes und ge-
währt ein in sich abgeschlossenes Bild, ohne doch den Leser den
allgemeinen Zusammenhang aus den Augen verlieren zu lassen. Fast
in jedem Capitel vermag der Verfasser durch sorgfältige Prüfung der
Quellen und älteren Arbeiten Legenden zu beseitigen und irrige
Ansichten zu berichtigen. So büsst z. B. La Buelle, der berühmte
Bürgermeister von Lüttich, in Folge der überaus genauen Unter-
suchung, welcher sein bewegtes Leben vom Autor unterzogen worden
ist, einen nicht unbeträchtlichen Theil seines Ruhmes ein. üebrigens
zeigt L. grosse Unbefangenheit im Urtheil und behandelt die heikel-
sten Fragen, wie die Streitfrage über die Chiroux und die Grignoux
oder diejenige über die Verschwörung von Warfus^e u. s. w. mit
einer seltenen Unparteilichkeit.
18, JahrhundeFt. Den bereits vorhandenen fünfundzwanzig
Bänden von A. J. Namöche's Cours d'histoire nationale^ haben
sich 1890 zwei weitere zugesellt, welche die Jahre 1701—80 umfassen.
Sie bieten eine sorgfältige Untersuchung und klare Darstellung
der auswärtigen Politik des Hauses Oesterreich, und eine bis
ins Einzelne gehende Schilderung der Niederländischen Verwaltung
sowie des Widerstandes, welchen die Belgier den Centralisationsver-
suchen der Habsburger entgegensetzten. N. lässt den weisen Plänen
der Hen-sclier und namentlich den Massregeln, welche Maria Theresia
zum Zweck der Hebung von Ackerbau, Industrie und Handel und
zur Ordnung der Finanzen ergriff, volle Gerechtigkeit widerfahren.
Ein wichtiges Capitel ist dem geistigen Leben des Landes gewidmet.
N. leugnet zwar nicht den tiefen wissenschaftlichen Verfall der Uni-
versität Lüttich, weist aber andererseits mit Recht darauf hin , dass
die an dieser Anstalt gerügten Missstände an allen Universitäten des
18. Jahrhunderts vorhanden waren.
Ebenfalls mit dem 18. Jahrhundert beschäftigt sich P. Del place
in seinem Joseph IL et la revolution braban^onne^. Mit
Sachkenntniss und Klarheit setzt er das Wesen der Niederländischen
Verfassung auseinander; er bewundert dieselbe sehr und scheint ge-
neigt, sie für vollkommen zu halten. Dagegen steht er den von
» Vgl. Bibliogr. '90, 4105. ' Vgl. Bibliogr. '91, 1824.
390 Berichte und Besprechungen.
Joseph n. auf kirchlichem und politischem Gebiete eingeführten
Neuerungen feindlich gegenüber. So natürlich dies ist, fehlt der
Verf. doch gegen die Gerechtigkeit, indem er von den absolut ver-
werflichen Reformen nicht die vortrefflich angelegten und die ledig-
lich verfrühten unterscheidet. Weder das Toleranzedict noch die Re-
organisation der Gerichtshöfe finden Gnade vor den Augen des
gestrengen Richters. Andererseits hat er kein Wort des Tadels für
die Ausschreitungen der Brabanter Revolution, wie er denn auch den
Mangel an politischem VerstUndniss, welcher der Partei Vandemoot*s
anhaftete, sowie deren klägliche Stellung im Jahre 1791 mit Still-
schweigen übergeht. D. ist mit der gedruckten Literatur wohl ver-
traut, greift aber nicht auf die doch zahlreichen und wichtigen
archivalischen Acten zurück.
A.Bacha durchsuchte diq berühmte CoUection Moreau in der
Pariser Nationalbibliothek nach Belgischen Urkunden und konnte
eine grosse Anzahl wichtiger, bisher wenig bekannter Stucke con-
statiren \
19. Jahrhundert. P. Genard hat zwei werthvolle Actenstücke
ans Licht gezogen. Das eine rührt vom Adjutanten Quatremöre, das
andere vom General Bernard her, und beide beziehen sich auf den
Plan Napoleon*s L, aus Antwerpen eine Festung ersten Ranges
zu machen *.
E. Banning ist einer der bedeutendsten Mitarbeiter König
Leopold 's IL bei dem grossen Kongo-Unternehmen. Er war in Folge
dessen auch in der Lage, über die Berliner Conferenz mit voller
Sachkenntniss zu sprechen. Hat er doch selbst an derselben hervor-
ragenden Antheil genommen und dabei Gelegenheit gehabt, die Europäi-
sche Diplomatie aus nächster Nähe zu beobachten und sich über ihre
wahren Absichten zu unterrichten! Sein 1888 erschienenes Werk
Le Partage politique de l'Afrique war denn auch von nicht
geringem historischen und politischen Interesse und erregte lebhaftes
Aufsehen. Es ist von A. Pfunghst in das Deutsche übersetzt und
vom Autor mit einem neuen Anhang versehen worden *. B. hat
weiter noch für die Belgische Akademie einen höchst interessanten
Bericht über die Antisklaverei-Conferenz, die vom 18. November 1889
bis zum 2. Juli 1890 in Brüssel tagte, verfasst.
Lüttich, im Sommer 1891. E. Hubert
^ Vgl. Bibliogr. '90, 4097 b. » Vgl. Bibliogr. '91, 1110.
' £. Banning, Die polit. Theilung Afrikas nach den neuesten intern.
Vereinbarungen, 1885—90; übers, v. A. Pfunghst. Berl., Walther <fe A
1890. xy210 p. 4 M.
Nachrichten und Notizen*
Der GeBamintTereiii der Dt. Geschichts- n« Alterthnrnsyereine
hielt in den Tagen vom 81. August bis 2. September in Sigmaringen seine
37. General-Versammlung, an der sich unter dem Vorsitz R. Beringuier's
etwa 130 Mitglieder Dt. histor. Vereine betheiligten. Aus dem geschäft-
lichen Theil der Verhandlungen heben wir heraus, dass für die nächste Ver-
sammlung Görlitz, für die übernächste Stattgart in Aussicht genommen
wurde. [Von Görlitz musste seitdem abgesehen werden. Wahrscheinlich
wird Münster gewählt.] [870
In der Hauptversammlung am I.Tage hielt Hof rath Dr. K. Th. Zingeler
einen Vortrag ,Zur G. HohenzoUems", femer sprach Prof. F. Thudichum
Über die Herstellung histor. Karten, worauf wir noch zurückkommen. —
Das Programm der Versammlung umfasste sonst vorzugsweise Fragen der
sogen. Alterthumsforschung und Culturgeschicbte , es beschäftigte sich mit
Sitten und Gebräuchen, prähistor., Römischen und ma. Denkmälern und
Alterthümern etc. In der prähistor. Section hielt Major Frh. v. Tröltsch
einen Vortrag über den Schutz der vor- und frühgeschichtlichen baulichen
Alterthümer; er empfahl die Einzeichnung solcher Bauwerke in die Flur-
karten im Massstabe von 1 : 2500. [871
Näher lag unseren Interessen erstens die im Programm gegebene An-
regung, allgemein empfehlenswerthe Grundsätze für Anfertigung von
Registern zu Urkundenbüchern aufzustellen, und dann eine Reihe von
Fragen, welche mit der Entstehung von Kirchenbüchern zusammenhängen.
Nur die erste dieser Anregungenen führte zu einem Ergebniss, allerdings
sehr allgemeinen Inhalts: man einigte sich dahin, dass Personen- und Orts-
register nicht zu trennen und dass daneben Sachregister dringend zu
empfehlen seien. Es zeigte sich wieder, wie wenig auf solchen Versamm-
lungen praktische und wissenschaftliche Probleme von allgemeinerem Interesse
gefördert zu werden pflegen. [372
Zu beachten sind nach dieser Richtung hin jedoch dieses Mal Beschlüsse
in Bezug auf Herstellung historischer Karten, welche die Delegirten-
Versammlung am 2. Tage aus Anlass des erwähnten Vortrages Prof.
Thudichum's fasste: 1. Die histor. Karten sind nach einheitlichem Mass-
stab für alle Dt. Territorien auszuarbeiten, und zwar 1 : 100000 (Länder-
karten), 1 : 500 000 (Provinzialkarten), 1 : 1500000 (Reichskarte); 2. Zur Aus-
arbeitung von Karten empfiehlt es sich, Grundkarten zu verwenden, welche
392 Nachrichten und Notizen Nr. 373—378.
möglichst hell sind, um das Einschreiben von Thatsachen und das Coloriren
zu gestatten; die Karten 1 : 500 000 und 1 : 1500000 sollen wesentlich nur
die Gewässer und die wichtigeren Ortsnamen enthalten, diejenigen 1 : 100000
ausserdem die Ortsgemarkungen (Grenzen der Gemeinde- bezw. Ritterguts-
bezirke); die Aufnahme der letzteren erscheint von hohem Werthe zur Er-
zielurig der nöthigen Genauigkeit und zur Erleichterung der Arbeit; 3. Die
Grundkarten müssen für ganz Deutschland nach einheitlichem Netz aus-
geführt werden, um die Verbindung der histor. Karten zu ermöglichen;
4. Den histor. Vereinen wird empfohlen, den zur Entwerfung histor. Karten
geneigten Sachverständigen die erforderlichen Grundkarten zur Verfügung
zu stellen; 5. Die Ausführung kann zweckmässig nur unter Leitung der
Geueralstabsbehörden erfolgen und es verdient die Angelegenheit wegen
ihrer nationalen Bedeutung die nachhaltige Unterstützung der Regierungen;
6. Zuerst wären diejenigen Karten zur Ausführung zu bringen, flir welche
von histor. Vereinen Bestellung erfolgt ist; 7. Den histor. Vereinen Oester-
reichs, der Schweiz, Luxemburgs, Belgiens und der Niederlande ist von den
Beschlüssen Mittheilung zu machen, mit dem Ersuchen, in übereinstimmender
Weise vorzugehen. [87S
Es sei gestattet, an diese Beschlüsse noch einige Bemerkungen zu
knüpfen. So wünschenswerth es auch wäre, dass die Bearbeitung histor.
Karten nach einheitlichem Massstab für alle Theile unseres Vaterlandes in
Angriff genommen würde, so wenig Hofinung machen wir uns doch auf
grössere praktische Erfolge dieser Beschlüsse der General- Versammlung.
Unsere histor. Vereine haben sich im allgemeinen als wenig geeignete
Organe für solche Aufgaben grossen Stiles und einheitlichen Charakters
erwiesen. Die kleineren Vereine scheiden wohl ziemlich von selbst aus;
denn die Arbeit muss natürlich für grössere Landschaften in Einer Hand
bleiben. Die Aufgabe wird deshalb vorzugsweise Körperschaften zufallen,
die ausserhalb des Gesammtvereins stehen, nämlich grösseren provinzialen
Gesellschaften, wie der Rheinischen, und den Histor. Gommissionen, wie in
Württemberg, Baden und der Provinz Sachsen. Ein energischer Anfang
ist bisher, so viel wir sehen, nur in der Rheinprovinz gemacht (denn in
Sachsen ist man nicht über die ersten Vorarbeiten hinausgelangt) und dort
hat man allerdings den oben empfohlenen Massstab von 1 : 500 000, daneben
aber für zwei grössere Karten (von 1450 u. 1789) einen ganz abweichenden
gewählt. Dringend zu wünschen ist nun, dass wenigstens der Massstab
1 : 500000 überall zu Grunde gelegt werde. — Neuerdings hat derGesammt-
verein übrigens ein Gesuch an den Reichskanzler gerichtet und darin für die
Ausarbeitung der histor. Karten einen Reichszuschuss von 50 000 Mark sowie
„dienliche Unterstützung '^ seitens des Generalstabes erbeten. (874
Die 15. General-Versammlung der Görresgesellgoliaft tagte vom
6. — 8. October in Hildesheim ; der ursprüngliche Termin (s. Nachrr. Nr. 19)
hatte eine Verschiebung um fast zwei Monate erfahren. Aus dem JB des
Vorsitzenden, Prof. Frh. v. Hertling, entnehmen wir zunächst, dass Ober-
bürgermeister a. D. Kaufmann in Bonn, seit 15 Jahren Generalsecret&r
und Rendant der Gesellschaft, dieses sein Ehrenamt im Frühjahr 1891
Gesammtverein der Dt. 6.- u. Alth.-Vereine ; Görresgesellschaft. 393
niedergelegt hat, und Dr. Herrn. Cardauns in Köln an seine Stelle ge-
treten ist. Kaufmann wurde von der Gesellschaft zu ihrem Ehrenpräsidenten
ernannt. Der JB gedachte ferner der Betheiligung am internationalen
katholischen Gelehrtencongress (durch v. Hertling, Grauert u. Hüffer) und
der dort befestigten Beziehungen zur Societe bibliographique (vgl. unsere
Nachrr. '90, 241 ü. '91, 122). — Das Rechnungsjahr 1890 ergab einen Fehl-
betrag, z. Th. in Folge der Aufwendungen fQr das Römische Institut ; doch
ist das Gleichgewicht im Budget leicht wieder herzustellen. — Die nächste
General- Versammlung soll in Breslau stattfinden. (875
Was die uns interessirenden Publicationen der Gesellschaft anlangt,
so ist die Zahl der Abnehmer des Histor. Jahrbuchs etwas zurückgegangen
(auf 632). Die Verstärkung der Redaction (s. Nachrr. Nr. 82) erwies sich
als fruchtbringende Einrichtung. — Das Staatslexikon wurde bis Art.
.Familien-Fideicommiss* (Bd. V, Heft 2) fortgeführt. Die im vorigen Jahre
gewünschte Beschleunigung der Aufeinanderfolge der einzelnen Hefte war
im abgelaufenen Jahr noch nicht zu ermöglichen. — Das bisherige Sub-
ventionsverhältniss zum Archiv für Literatur- u. Kirchengeschichte
desMA. dauert fort. — Als Vereinsschriften wurden ausgegeben: 1. Zehn
Vorträge über Kunst von Maler Philipp Veit, hrsg. v. Leop. Kaufmann
und 2. Propst J. G. Seidenbusch und die Einführung der Congregation des
heiligen Philipp Neri in Bayern und Oesterreich, von A. Ebner. Eine Essai
über Heine ist als 8. Vereinsschrift in Vorbereitung. [876
An den Arbeiten des Eömiachen Instituts konnten bei Beginn des
Winters 1890 zunächst nur die Herren J. Schlecht und A. Meister theil-
nehmen. Da die Eröffiiung des Vatican. Archivs sich bis Anfang November
verzögerte^ dehnte auch Prof. L. Pastor seine im Interesse der Gesellschaft
unternommene Reise nicht bis Rom aus, sondern durchmusterte im Hinblick
auf die Institutsarbeiten die Archive von Venedig und Gremona. In Rom
setzten die beiden genannten Herren die Arbeiten über Sixtus V. fort und
forderten erhebliches neues Material zu Tage. In den Osterferien d. J. war
Prof. Kirsch aus Freiburg i. Schw. für die Dt. Collectorien unter den
Avignonesischen Päpsten thätig. Das Ms. wird demnächst druckfertig vor-
gelegt werden können. Von Ostern an war sodann Herr Hayn mit der
Fortsetzung seiner jetzt dem Abschluss nahen Forschungen Über die G. der
päpstlichen Elemosyna in der Avignonesischen Zeit beschäftigt. Seit An-
fang Mai widmete sich Herr Dr. V. Sau er 1 and den Studien Über die
Periode des grossen Schismas. Endlich wurden mit Hilfe der Instituts-
mitglieder für Herrn Prof. Dittrich in Braunsberg neue Morone-Depeschen
gewonnen. Die im Druck abgeschlossene Morone-Publication des Letzt-
genannten wird die Serie der von der Görres-Gesellschaft herauszugebenden
Quellen und Forschungen eröffnen. Nach wie vor subventionirt die
Gesellschaft die Bibliothek des Campo Santo in Rom, die den Arbeiten des
dortigen Instituts zu gute kommt. [877
Badigche Historisclie Commissioii. Die 10. Plenarversammlung
wurde am 6. u. 7. November in Karlsruhe abgehalten unter der Theilnahme
der ord. Mitglieder Baumann, Erdmannsdörffer, v. Holst, Kraus,
394 Nachrichten und Notizen Kr. 378—382.
Obser, Schröder, Schulte, v. Simson, Wagner, v. Weech, Wiegand,
femer der ao. Hartfelder, Maurer, Roder und der Regierunggrerireter
Minister Nokk und Geh.-Rath Arnsperger. In Verhinderung des Vor-
standes Winkelmann leitete der Secret&r v. Weech die Verhandlungen.
Der Bericht über dieselben hat, wie wir mit freudiger üeberra^chung und
Genugthuung bemerken, die Anordnung angenommen, welche ihm bisher
die U eberarbeit ung dieser Zeitschrift gab, s. zuletzt Bd. IV Nachrr. 251-5.
Wir entnehmen ihm Folgendes, ohne die irfiher schon namhaft gemachten
Leiter der einzelnen Untersuchungen neben den Bearbeitern wieder zu ei^
wähnen. [S78
Mittelalterliehe Quellen-, insbesondere Regestenwerke, Der
Abschluss der Regesten der Pfalzgrafen am Rhein wurde durch
dienstliche Abhaltungen des Bearbeiters, Üniv.-Bibliothekar Prof. Wille,
verzögert. Register und Nachtrr. sollen im Laufe des Winters vollendet
werden, so dass im nächsten Frühjahr die Schlusslieferung ausgegeben werden
kann. Wegen längerer Erkrankung des Dr. Lad ewig konnten auch dessen
Register und Nachträge zu dem 1. Bd. der Regesten zurG. d. Bischöfe
vonEonstanz nicht zum Abschluss gebracht werden; indessen wird voraus-
sichtlich auch die Ausgabe der Schlusslieferung dieses Bandes im nächsten
Frühjahr erfolgen. Der mit der Bearbeitung von Bd. II betraute Dr. Müller
war durch anderweitige Arbeiten für die Commission (s. unten) in so hohem
Masse in Anspruch genommen, dass er sich veranlasst sah, von seiner
Thätigkeit für die Konstanzer Regesten zurückzutreten. Der Leiter dieses
Unternehmens, A.-rath Schulte, wurde ermächtigt, einen neuen Hilfsarbeiter
ausschliesslich hiefür zu gewinnen. — Für die Regesten der Mark-
grafen von Baden benützte Dr. Fester die Archive zu Strassburg, Colmar,
Basel, München, Darmstadt und Frankfurt. Mit dem Druck ist begonnen
worden, so dass die ersten vier Bogen der Commission vorgelegt werden
konnten. Das Ms. ist soweit ausgearbeitet, dass 1892 jedenfalls zwei Lfgn.
erscheinen können. Der 2. Bd. der Quellen und Forschungen zur
G. der Abtei Reichenau (die Chronik des Gallus Geheim enthaltend)
wird ebenfalls 1892 abgeschlossen werden, da der Bearbeiter Dr. Brandi
auf Grund einer grösseren Zahl von Hss. den Text bereits fertiggestellt
hat und nur noch die Vergleichung einiger minder wichtiger Hss. aussteht.
— Die im vorigen Jahre beschlossene Sammlung der Urkunden und
Acten zur G. des Handelsverkehrs der Gberital. Städte mit den
Städten des Gberrheins während des MA. wird erst 1892 in der
beabsichtigten Weise von A.-rath Schulte in Angriff genommen werden.
— Auf Antrag der ord. Mitglieder Baumann, Schröder und Wiegand
wurde die Herstellung einer krit. Ausgabe der Stadtrechte und Weis-
thümer des Oberrheins beschlossen und zunächst eine aus den An*
tragstellem und A.-rath Schulte bestehende Commission gebildet, welcher
die Aufgabe zufällt, der nächsten Plenarsitzung ein eingehendes Arbeits-
programm vorzulegen. [S79
Quellenpuhlicationen zur neueren Geschichte, Die Statuten
und Reformationen der Univ. Heidelberg bearb. von Aug. Thor-
beck e, lagen der Commission im Drucke vollendet vor [s. jetzt Bibliogr.
Badische Histor. Commission. 395
Nr. 8115.] — Von der Politischen Correspondenz Karl Friedrich's
von Baden ist der von Hofrath Erdmanns dörff er bearb. 2. Bd., der die
Zeit von 1792 bis zum Rastatter Gongress umfaest, bis auf die Einleitung
gedruckt. [Derselbe ist auch unterdessen zur Ausgabe gelangt.] Das von
A.-Rath Obser bearb. Ms. des 8. Bandes, der bis zum Luneviller Frieden
reicht, liegt druckfertig vor; Bd. 3 wird also 1892 in den Buchhandel kommen.
— Von dem Werke Karl Friedrich's brieflicher Verkehr mit den
Französ. Physiokraten, bearb. von Geh.-Rath Knies, sind die Texte
der beiden Bände und der grösste Theil der Einleitung bereits gedruckt. —
Auf Antrag des A.-Directors v. Weech hat die Commission die Herausgabe
der Correspondenz des Fürstabtes Martin Gerbert von St.
Blasien beschlossen und den Antragsteller zunächst mit den Vorarbeiten
beauftragt. [880
Bearbeitungen, Von Prof. Gothein's Wirthschafts-G. des
Schwarzwaldes sind 7 Lfgn. des 1. Bandes (Städte- u. Gewerbe-G.) er-
schienen, die Schlusslfg. hievon wird ausgegeben werden, sobald der bereits
angefangene Druck der Orts- und Sachregister vollendet sein wird. Diese
bearbeitete Dr. Th. Müller. — Die G. der Herzoge von Zähringen
von Prof. Heyck ist erschienen (s. Bibliographie Nr. 3871). — Die
Vollendung von Schulte's Werk Ludwig Wilhelm von Baden-
Baden und der Reichskrieg gegen Frankreich 1693-97 hat sich
verzögert aus verschiedenen Gründen, von denen die Auf&ndung wichtiger
neuer Materialien hervorzuheben ist. Doch war der Druck soweit vor-
geschritten, dass das Erscheinen von Text- u. Qn.-band noch 1891 erwartet
werden konnte. — Der Druck des Topograph. Wörterbuches,
welches Dr. Krieger bearbeitet, wird in Bälde beginnen, nachdem noch
Forschungen in den Archiven zu Wertheim und Amorbach stattgefunden
haben. — Unter Wiederaufnahme eines früheren Antrags von Geh. Hofrath
Wagner und Archivar Baumann hat die Commission beschlossen, die
Siegel und Wappen der Badischen Städte und Landgemeinden
in Abbildungeil mit kurzen histor. und sphragistischen Erläuterungen heraus-
zugeben; zunächst sollen die Wappen gezeichnet und der Plenarversamm-
lung vorgelegt werden. [881
Periodische Publieationeti. Von der N. F. der Zeitschrift für die
G. des Oberrheins, redig. von Schulte, gelangte Bd. Ö zum Abschlüsse;
die Vereinbarung mit Elsass-Lothringen hat in erfreulicher Weise sowohl
den Kreis der Mitarbeiter erweitert als auch die Verbreitung der Zeitschrift
gefördert. — Die Durchforschung der kleineren Archive
Badens nahm in der bisherigen Weise ihren Fortgang. Aus der Reihe
der hiezu aufgestellten Bezirksdelegirten schied v. Weech aus; er wurde
durch Diakonus Maurer ersetzt. Bis jetzt sind verzeichnet die Archivalien
von 1185 Gemeinden, 493 katholischen, 205 evangelischen Pfarreien, 7 katho-
lischen Landcapiteln, 24 Grundherrschaften, 5 Standesherrschaften, 4 weib-
lichen Lehr- und Erziehungsanstalten, 3 Gynmasien, 1 Alth.-V., 3 Hospitälern
und 79 Privaten. Die Berichte über den Inhalt dieser Archive werden be-
kanntlich in der Beilage der ZGOberrh, den Mittheilungen der Bad.
Hist. Commission, veröffentlicht. — Die Badischen Neujahrs-
Dentsche Zeitschr. f. Oeschichtsw. 1891. VI. 2. 26
396 Nachrichten und Notizen Kr. 382—389.
blätter sollen von nun an al^'ährlich erscheinen; das 2. (für 1892):
Badische Truppen in Spanien 1808-13 nach den Aufzeichnan^j^en
eines Bad. Offiziers bearbeitete Fr. v. Weech, [882
Deutsche ProTinElalyereine. Die seit 1884 bestehende Ge Seil-
schaft für Geschichte und Alterthumskunde der Offtsee^
Provinzen Russlands in Riga veröffentlicht abgesehen von sonstigen
Pnblicationen , Mittheilungen* und , Sitzungsberichte'. Die letzteren liegen
bis 1890 incl. vor. In diesem Jahre bezog die Gesellschaft neue Ramnlich-
keiten, in welchen zum erstenmale ihre reichen Sammlungen, besonders die
Bibliothek in angemessener Ordnung der Benutzung zugänglich gemacht
werden konnten. Zu diesem Zwecke waren die uralten Baulichkeiten über
dem Domgange durch einen Neu- und Umbau ersetzt worden. Zugleich
gewann die Gesellschaft hierdurch ein geräumiges Versammlungslocal, wo
sie am 14. März 1890 zum erstenmal tagte. Am 2. Januar 1891 eröfihete
sie ihr neuaufgestelltes Museum. Von literarischen Unternehmungen ante]>
stützte sie das Werk des Dünaburger Stadtarchitekten W. Neumann über
die ma. Baudenkmäler der St. Riga; femer lässt sie (in Lichtdruck von
J. Nöhring in Lübeck) herausgeben: 1. Die städtische Profanarchitektur in
Riga, Reval und Narva, durch C. v. Löwis ofMenar; 2. die Altarscfareine
und sonstigen Werke der kirchlichen Holzschnitzkunst in den Ostseeprovinzen,
durch W. Neumann; und 3. die Werke der Gold- und Silbers chmiede-
kunst der Ostseeprovinzen, durch Ant. Buchholt z. Auch die Ausgabe
von Bodecker's Chronik (s. Bibliogr. '91, 1781) ist eine ihrer Publicationen.
Der Herausgeber hievon, L. Napierski, war Präsident der Gesellschaft
bis zu seinem Ableben, worauf H. v. Bruiningk an seine Stelle trat Von
den Baltischen Ritterschaften und Städten ist ihr die Fürsorge für die
Herausgabe des Liv-, Esth- und Kurländischen Urkundenbnchs übertragen
worden; nach dem Tode des Dr. Herrn. Hildebrand wählte sie den
Riga'schen Stadtarchivar Dr. Ph. Schwartz zum Herausgeber. Die Mit-
gliederzahl dieses rührigen GV war laut seinem JB (in SB 1890, 160-66)
Ende 1890 auf c. 250 gestiegen. [S8«
Der Verein zur Kunde Oesels — der zu Livland gehörigen
Insel dieses Namens — veröffentlichte ursprünglich seine Sitzungsberichte;
doch wurden diese Veröffentlichungen schon nach einigen Jahren eingestellt,
wie sich damals überhaupt eine bedauerliche Abnahme der Lebensäusse-
rungen des Vereins bemerkbar machte. Nachdem aber in letzter Zeit seine
Thätigkeit wieder eine belebtere geworden ist und namentlich das 1890
gefeierte Jubiläum des 25jähr. Bestehens des Vereins seinen Bestrebungen
ein erhöhtes Interesse zugewandt hat, wurden die Veröffentlichungen wieder
aufgenommen. Heft 1 der , Publicationen des Vereins zur Kunde Oesels*
erschien im April 1891 (vgl. Bibliogr. '91, 3545); es bringt u. a. den Anfang
eines vollständigen Katalogs der Vereinssammlungen. [S84
Der Historische Verein für die Grafschaft Ruppin besteht
seit dem 22. Nov. 1881. In diesen 10 Jahren hatte er vielfach mit widrigen
Verhältnissen zu kämpfen; die Zahl der jährlich abgehaltenen Sitzungen
schwankte zwischen zwei und fünf. Seine Publicationen bestehen in zwei
Deutsche ProvinzialvereiDe. 397
Heften, die 1887 und 1891 erschienen und localg^eschÜ. VortiHgen, darunter
zwei seines 1888 verstorbenen Vorstandes Oberl. Dr. Schneider enthalten.
Bei einem Jahresbeitrag von 3 M. hat der Verein zur Zeit 80 Mitglieder, und
verfügt über einen Eassenbestand von c. 500 M. In seinem Besitz befinden
sich einige Alterthümer und Bücher. [885
Der in Landsberg neugegründete Verein für Geschichte der Neu»
mark (wir gaben '90, 247 fälschlich als Titel an .Geschichtsverein für die
Nenmark'*) verfolgt den Zweck, die G. der ehemals zur Neumark gehörigen
Gebietstheile zu erforschen, deren Kenntniss zu verbreiten, sowie für Er-
haltung der geschichtlichen Alterthümer zu sorgen. Diesen Bestrebungen
dienen Wanderversammlungen, literar. Veröffentlichungen und die Gründung
einer Bibliothek. Das Vereinsorgan (s. Bibliogr. Nr. 3506) leitet Dr. van
Ni essen in Stettin. Die Mitgliederzahl beträgt 325. [886
Der Freiberger Alterthutnsverein (449 Mitglieder stark) versandte
1891 sein 27. Heft; s. Bibliogr. Nr. 3588. Von seinem gegenwartigen Vor-
sitzenden, Stadtrath H. Ger lach, 1860 gegründet, hat dieser Verein in den
31 Jahren seines Bestehens eine grosse Anzahl werthvoller Beiträge zur G.
Freibergs und des Sachs. Erzgebirges veröffentlicht und ein durch seine
Reichhaltigkeit an bergmännischen Alterthümern einzig dastehendes Museum,
ein besonders an Innungsurkimden reiches Archiv, sowie eine stattliche
localgeschichtliche Bibliothek ins Dasein gerufen. Das Vereinsgebiet besitzt
schon durch sein Berg- und Stadtrecht (s. die Publicationen von Ermisch
Bibliogr. '89, 1102 u. '90, 279a) und durch seine , goldene Pforte* fßr histor.
Forschung besonderes Interesse. Der Verein konnte mit seinen reichen
Sammlungen die Bestrebungen der kgl. Sachs. Staatsregierung vielfach
unterstützen; so erschien soeben der 3. (Schluss-jBand des von H. Ermisch
bearb. Freiberger Urkundenbuches (s. Bibliogr. Nr. 3589), so früher Steche's
beschreibende DarsteUung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des König-
reichs Sachsen, Heft 3. Die Reichhaltigkeit des einschlagenden Quellen-
materials erhellt schon aus E. Heydenreich's Bibliogr. Repertorium über
die G. der Stadt Freiberg (auf Vereinskosten 1885 gedr.), welches c. 1500
Druckarbeiten verzeichnet. [ß. H.] [887
Am 6. Januar 1891 feierte der Verein für Geschichte und Alter-
thumskunde des Jizgth. und Krzntiftes Magdeburg das Fest seines
25 jähr. Bestehens. Ueber die Thätigkeit des Vereins in dem abgelaufenen
Zeitraum unterrichtet ein Aufsatz von G. Hertel in der vom Vorstande
herausgegebenen Festschrirt, die wir in unserer Bibliographie unter Nr. 3616
aufführen. [388
Der Verein für Lübeckische Geschichte und Alterthumskunde,
gegründet 1821, gibt seit 1843 das Urkundenbuch der Stadt Lübeck
heraus, das jetzt bis zum 9. Bande, bis 1456 reichend, gediehen ist, seit
1855 die Zeitschrift des Vereins (zuletzt Bd. VI Heft 2), seit 1883 auch
periodische Mittheilungen (zweimonatlich eine Nummer; zwei Jahrgänge
bilden ein Heft, jetzt im 5. Hefte stehend). Der Verein zählt 76 ordentl.,
14 corresp. und 4 Ehren - Mitglieder, und sein Jahresetat beträgt etwa
1600 Mark. — Den für das Museum Lubecense bestehenden besonderen Aus-
schuss hat der Verein im Jan. 1891 aufgelöst und die Verwaltung des Museums
398 Nachrichten und Notizen Nr. 389—396.
dem Vorstände des culturhistor. Mnseams übertragen. Letzteres führt seitdem
den Namen , Museum für Lübeckische Kunst- und Culturgeschichte*. [889
Der Historische Verein für die Grafschaft Ravensherg zu
Bielefeld hat i. J. 1888 auf dem nahegelegenen Sparenberge ein Museum zur
Erhaltung und Sammlung Ravensberger Alterthümer errichtet: es enthält
in drei Zimmern Bilder, Urnen, Waffen, Münzen, Theile von Trachten u. a.
Wegen der Kosten des Neubaus hatte der Verein seit 1887 keinen JB mehr
erscheinen lassen ; erst 1891 kam wieder ein JB — der 8. — heraus. Wir
entnehmen daraus, dass Gymn.-Dir. Prof. Dr. 0. Nitzsch Vorsitzender ist,
femer Gymn.-Lehrer Dr. R. Reese mit Unterstützung des Vereins und der
städt. Behörden das Bielefelder Urkunden buch herausgibt. Vom Verein wird
auch das istädt. Archiv verwaltet. [890
Der Verein für Hennebergische Geschichte und Landeskunde
in Schmalkalden, gegr. 1878, veröffentlichte in den Jahren 1875, 1877 u. 1880
je 1 Heft seiner Zeitschrift, zwischen 1880 u. 89 in weiteren 6 Heften die
Hist. Schmalcaldica des J. C. Geisthirt, endlich 1891 wieder 1 Heft der Z.,
so dass im Ganzen 10 Hefte vorliegen. Neben der Erforschung und Er-
haltung geschichtlicher Denkmäler beschäftigte er sich mit der Anlage und
dem Ausbau seiner Sammlungen, welche jetzt 8 Säle des Schlosses Wilhelms-
burg füllen. Die culturhistor. Sammlung umfasst 2260, das Archiv 198S
Nummern, die Bibliothek, deren Aufstellung und Katalogisirung in den
letzten zwei Jahren eifrig gefördert wurde, über 8000 Bände. Im März 1891
zählte der Verein 92 ordentliche und 6 Ehrenmitglieder. [391
„Das Jahr 189r, sagt der JB über das 14. V.J. des Vereins für die
G. der Stadt Nürnberg, „wird in der Geschichte des Vereins durch das
Erscheinen des grossen Rathhauswerkes markirt werden, welches im Auf-
trag und mit Unterstützung der Stadtgemeinde Nürnberg von ihm heraus-
gegeben wurde*. Anlass zu dieser Publication bot der Umbau des monu-
mentalen Rathhauses, der nach Essenwein's Ideen und Plänen durchgeführt
wurde. Essen wein hatte auch anfänglich die Sorge für die künstlerische
und illustrative Ausschmückung des Werkes übernommen, sah sich jedoch
durch seine Erkrankung genöthigt, diese Aufgabe dem städt. Architekten
H. Wallraff abzutreten. Den Text schrieb Stadtarchivar E. Mummen-
hoff. Aus städt. Mitteln waren dem Verein für die Herausgabe 2000 Mk.
bewilligt worden. Wir übergehen die Berichte über den Kassenstand des
Vereins und den Wechsel in der Person der Ausschussmitglieder, um dafür,
entgegen der von der DZG allgemein eingehaltenen Uebung, einen Vortrags-
abend zu registriren. Am 9. April versammelte sich der Verein in der
Bauhütte der Sebaldus-Kirche , welchen Raum der Restaurator derselben,
Prof. G. Haube risser aus München, durch Aufstellung von alten und neuen
Plänen und Skizzen, von Resten alter Steinomamente, Modellen und Aehn-
lichem in eine Art von Museum verwandelt hatte. Mit Hilfe dieses Materials
gab Hauberisser eine G. des Baues, der ursprünglich eine romanische An-
lage gewesen ist» und eine Schilderung der Restaurirungsarbeiten , indem
er zugleich für dieses kirchliche Bauwerk eine ähnliche Publication in An-
regung brachte, wie sie der hervorragendste Profanbau, das Rathhaus,
Deutsche Provinzialvereine. 399
nunmehr erhalten. — Zu Ehrenmitgliedern' ernannte der Verein K. v. Hegel
in Erlangen und A. v. Essenwein. [892
Der Karlsruher Alterthumsverein gibt in zwanglosen Hellen
eine Publication heraus, die den Namen des Vereins als Titel fQhrt. Den
Inhalt bildet ein Rückblick auf die Vereinsthätigkeit, innerhalb dessen den
breitesten Raum die gehaltenen Vorträge einnehmen. Dem 1. Hefte ent-
nehmen wir, dass der Karlsruher Alterthumsverein im Jahr 1885 dem gross-
herzogl. Ministerium eine Resolution unterbreitete, betr. Einführung gesetz-
licher Bestimmungen zum Schutze und zur Erhaltung der vaterländischen
Denkmäler (analog denen der Nachbarstaaten). Hiezu erfahren wir weiter,
dass die Anregung bisher ohne Erfolg geblieben ist. Es ist Aussicht, dass
sie bald von anderer Seite wiederholt wird. [898
Der im Jahre 1873 gegründete Verein Schau- in's-Land zu Frei-
burg i. Br. verfolgt wissenschaftlich-histor. Zwecke nur neben anderen Auf-
gaben populärer Landeskunde. Derselbe Charakter ist natürlich auch der
gleichnamigen Zeitschrift aufgeprägt, die im Auftrage des Vereins Stadt-
archivar Poinsignon herausgibt. In der Bibliographie dieses Heftes ist sie
von uns zum erstenmal berücksichtigt, s. Nr. 3875. Zu den ersten 15 Bänden
gibt es ein von H. v. Samson bearbeitetes Inhalteverzeichniss. — Eine
separate histor. Publication des Vereins s. Bibliogr. Nr. 2589. Im Nov. 1891
zählte der Verein 265 Freiburger und 102 auswärtige Mitglieder. Seine
Einnahmen betragen über 2600 Mk. [894
Am 14. u. 15. September hielt in Zürich die all gem. geschieht-
forschende Gesellschaft der Schweiz unter dem Vorsitz von Prof.
6. V. Wyss ihre 50. Jahresversammlung ab. Eine G. ihres halbhundert-
jähr. Bestehens, sowie eine Biographie ihres Stifters Zell weger enthält
Bd. 16 des von G. Meyer vonEnonau herausgegebenen Jb. f. Schweiz. G.
Es wurden die Herren Prof. Bresslau in Strassburg, Prof. E. Heyck in
Freiburg i. B. und Stadtarchivar X. Mossmann in Golmar zu Ehren-
mitgliedern ernannt. [895
Von den Quellen zur Schweizer Geschichte erschienen, wie
Dr. Wartmann berichtete, die Bände 10-12 (über ihren Inhalt vgl. '90,
Nr. 256 und die Bibliographie). Bd. 13, der bald zur Veröffentlichung
kommen wird, ist für Briefe und Schriften des Albrecht von Bonstetten,
hrsg. von A. Büchi, bestimmt, Bd. 14 für eine Neuausgabe des Oester-
reichischen Urbars von R. Maag. In Aussicht stehen femer eine Auswahl aus
der Correspondenz des Generals Zurlauben (von Herzog), und eine Samm-
lung von Urkunden aus Oesterreichischen Archiven (von T h o m m e n).
Prof. Brandstetter theilte mit, dass sein Repertorium über den Inhalt
sämmtlicher die Schweizergeschichte betreffender Zeitschriften von 1800-92
unter der Presse sei. Zur Veröffentlichung von Berichten und Inhalts-
verzdchnissen Schweizerischer Archive ist der Anfang gemacht worden
durch eine Arbeit von Staatsarchivar R. Wackernagel über das Basler
Archiv, die als Beilage zu dem von G. Tobler redigirten Anzeiger. für
Schweizer. G. erscheinen wird. Durch pecuniäre Unterstützung der Bundes-
behörden sah sich die Gesellschaft endlich auch im Stande, die Anfertigung
von Copien der Nuntiaturberichte im Vaticanischen Archiv in die Hand zu
400 Nachrichten und Notizen Nr. B96— 405.
nehmen. Der mit der Leitung dieser Arbeit betraute £. Ritter gab an, dass
bereits 2 Bände an das eidgendss. Archiv in Bern abgeliefert seien. [M€
Die Hauptversammlung am 15. Sept erö&ete v. Wyss mit einer Rede,
in welcher er einen Rückblick auf die Entwicklung der Gesellschaft warf
und der Bereicherung gedachte, welche die histor. Lit. der Schweiz im ab-
gelaufenen Ges.-J. durch die verschiedenen Festschriften, die von der histor.
Gesellschaft in Basel herausgegebenen Acta Pontificum Helvetica, die Ur-
kundenbücher von Zürich und Basel u. a. m. erfahren habe. Hierauf hielt
Prof. Bächtold einen Vortrag über die Fehde Bodmer's und ßreitinger*«
mit Gottsched, und Staatsarchivar Schweizer schilderte die ältesten Ver-
bindungen Zürichs mit den Waldstätten. In Ergänzung zu letzterem Vor-
trag erhielten alle Anwesenden einen Lichtdruck des einzigen, im Staats-
Archiv Nidwaiden vorhandenen Originals des Züricher Bündnisses von 1351
nebst einer Abhandlung des Vortragenden über die Authenticität der Ur-
kunde. Ein anderes literarisches Geschenk wurde beim Bankett vertbeilt:
ein im Verlag von S. Höhr erschienenes Sammelbändchen, Turicensia be-
titelt, welches 12 Beiträge zur Züricher G. von Wyss, Zeller- Werdmüll er
Schweizer, Herzog, Rahn, Dändliker, Oechsli, Stern, Vetter, Meyer von
Enonau, Hunziker, Bächtold und Hartmann enthält. [W. 0.] [397
Vom 8.-11. Oct. fand in Dresden der 5. Vereinstag des Dt. Münz-
forscher-Yereins unter nichtsehr reger Betheiligung statt. Den Vorsitz
führte Hofrath Erb st ein. Zwei Haupt- und mehrere Commissions-Sitzungen
wurden gehalten. Unter anderen Resolutionen wurde auch die angenommen :
darauf hinzuwirken, dass eine wissenschaftliche Centralstelle für Numismatik
in Deutschlond mit Hilfe der Regierungen geschaffen werde Dem Präsidium
wurde vorerst überlassen, in welcher Weise vorzugehen sei. (898
Aaswärtige und internationale Gesellschaften, Da die Societe
d^histoire diplomatique y eine V ereinigung, welche ihre wissenschaftlichen
Ziele mit Hilfe grosser Geldmittel und ausgezeichneter Verbindungen an
zustreben im Stande ist, von uns bisher nur ganz kurz erwähnt wurde
(s. '90, Nr. 181), so sei hier gelegentlich ihrer letzten Jahresversammlung
vom 6. Juni 1891 das Wissenswertheste über sie nachgeholt. Diese Gesell-
schaft ist, so sagte der einführende Artikel in der von ihr herausgegebenen
Revue, hervorgegangen aus der Absicht, einen engeren Zusammenhang
zwischen den Historikern und den Diplomaten herzustellen. Dieser Gedanke
ging von gelehrten, hochgestellten Diplomaten aus, deren fünf sich im Mai
1886 zur Gründung der Soc. d'hist. dipl. vereinigten und den Herzog v.
Broglie zum Vorsitzenden wählten. Die Zahl der Mitglieder wuchs so
rasch, dass bei einem Beitrag von 20 fr. die Jahreseinnahme bereits die
Summe von 10000 fr. tibersteigt, und ein Reservefonds von 5900 fr. vor-
handen ist. [899
Das Organ der Gesellschaft, die Revue d'histoire diplomatique,
erscheint seit 1887 (s. Bibliogr. '89, 1751 u. '91, 4215) unter der Leitung der
Herren Chr. Schefer und R. de Maul de. Die Aufsätze beschäftigen sich
mit der ,G. d. Beziehungen der Völker". Ausserdem gibt die Gesellschaft
solche Beiträge, die vermöge ihrer Ausdehnung nicht in die Revue auf-
Auswärtige und internationale Gesellschaften. 401
genommen werden können, separat heraus. Schon gelangten drei solcher
Werke zur Vertheilung: 1. d'Avril, N^gociations relat. au trait^ de Berlin
1875-86 ; 2. Baudrillart, Philippe V. et la cour de France ; und
3. Boulay de la Meurthe, Coli, de docc. relat k la n^gociation du con-
cordat de 1801. Als nächste Veröffentlichung soll folgen: Schefer, Bist,
de Tambassade de France ä Constantinople. [400
Ausserdem aber sucht die Soc. dabist, dipl. im Auslande ständige
Correspondenten zu gewinnen ; sie will mit deren Hilfe solche wissenschaft-
liche Unternehmungen erfolgreich unterstützen, zu welchen — wie es bei
Arbeiten zur neueren G. meist der Fall — die Kenntniss der Archive in
den verschiedensten Ländern unerlosslich ist. So fungirt Arneth als
Correspondent für Oesterreich, Fraknöi für Ungarn. In Deutschland sind
A.-Director A. v. Schlossberger in Stuttgart u. Prof. H. v. Sicherer in
München ständige Correspondenten der Gesellschaft. [401
Die Commission royale d^histoire de Belgique ist zur Zeit wie
folgt zusammengesetzt: St. Bormana (Präsident), A. Wauters (Secretär),
C. Piot, Ti. Devillers, Gilliodts van Severen, L. van der Rindere, N. de Pauw
(ordentl. Mitglieder), P. Genard und G. Kurth (ausserord. Mitglieder). —
Die Thätigkeit der Akademie bewegt sich weiter in der Richtung, die der
Bericht DZG 4, 379-80 kennzeichnete. Die Publicationen des Jahres 1890
sind in dem Literaturbericht oben besprochen. Vgl. in der Bibliographie
Gruppe V, 5. [402
Eine Society of Uistorical Theology wurde im Frülyahr 1891 in
Oxford gegründet und zählt jetzt etwas über 60 Mitglieder. Präsident ist
Prof. T. K. Cheyne in Oxford. Vorbereitet wird von ihr eine kritische
Ausgabe des Hexateuch in Engl. Uebersetzung. [408
In Sachen des d. Ortentaliatencongresses , wovon wir '90, Nr. 123
berichteten, hat sich die damals zu erwartende Einigung schliesslich doch
nicht vollzogen. Ein Theil der Dissidenten hat in den ersten Tagen des
Sept. 1891 einen Cong^ess in London abgehalten, dessen Verhandlungen
sich mit den Aufgaben unserer Z. kaum berührten. Die anderen Gruppen
der Orientalisten haben sich geeinigt und werden im nächsten Jahre (1892)
in London und Oxford unter dem Vorsitz Max Mülle r*s tagen. Beide
Versammlungen nennen sich ,9. Orientalistencongress". Die Orientalisten-
Section des Dt. Philologentags erklärte sich fQr die 1892er Versammlung.
Diese soll in der rein wissenschaftlichen Forschung ihren Schwerpunkt
finden. In einer Schrift von A. Weber, Quousque tandem (Berlin, Reuther.
78 p.) findet man Material zur Beurtheilung des wenig erquicklichen Streites
über Ort und Zeit des Congresses. — Ganz neuerdings ist das Project auf-
getaucht^ den nächsten Orientalistencongress überhaupt erst 1893 und zwar
in Chicago abzuhalten. [404
Der zweite Folk'Lore-CongresH , der in den ersten Tagen des
October in London tagte, wollte u. a. einheitliche Bezeichnungen, gemein-
same Bibliographie u. allgem. Formulare für Fragebogen schaffen, ist aber,
so viel wir den Berichten entnehmen können, auseinandergegangen, ohne
diese praktischen Fragen wesentlich zu fördern; er hat schliesslich ein
Comit^ niedergesetzt, das das Sammeln von Volksüberlieferungen nach be-
402 Nachrichten und Notizen Nr. 405—412.
stimmten Gesichtspunkteii veranlassen and über künftige Congresse ent-
scheiden soll. Von Deutschland aus war die Versammlung sehr schwach
besucht. [405
ArchiTe^ Bibliotheken^ Museen. Das Vaticanische Archiv und
die Vatieanische Bibliothek haben in diesem Herbst einen sehr bedeu-
tenden Zuwachs durch die Handschriften der Bibliothek Borghese er-
halten. Dieselben setzen sich aus zwei Hauptbestandtheilen zusammen. Zur
eigentlichen Bibl. gehören etwa 300 Codices aus dem 18., 14. u. Anfang 15. Jh.,
meist theologischen, philosophischen u. juristischen (canonistischen u. legisti-
schen) Inhalts. Sind diese Hss. schon an sich sehr werthvoU, zumal da sie bisher
so gut wie ganz unbenutzt waren, so haben sie noch ein ganz besonderes
Interesse dadurch , dass wir . in ihnen den bedeutendsten Rest der alten
Avignones. Bibliothek der Päpste vor uns haben. Ehrle sagt darüber im
Vorwort zu seiner Hist. bibl. Rom. pontif.: ,cum ex codicibus, qui olim in
bibliotheca Romanorum Pontificum Avenione asservabantur , plurimos in
bibliotheca excellentissimi Principis Burghesii, quosdam in Vaticana, quos-
dam in Parisiensi, quam ,Nationalem' dicunt, repererim". [406
Weit umfangreicher und weit wichtiger für uns Historiker ist aber
der zweite Bestandtheil der Sammlung, das sogen. „Archivio storico*. Den
Grundstock desselben bildet nichts Geringeres als das Archiv des Staats-
secretariats, d. h. also die gesammte auswärtige Gorrespondenz der Curie,
aus den beiden Pontificaten Clemens^ VIH. und PauFs V. Durch die Nepoten
der beiden Päpste, die das Staatssecretariat verwalteten, die Cardinäle
Aldobrandini und Borghese, sind diese Archivalien nach dem damals so
vielfach geübten Missbrauch in die Borghedsche Familienbibliothek ge-
kommen. Wohl bleiben auch hier Lücken, aber was sich aus den 30 Jahren
dieser beiden Pontificate, 1591-1621, bisher im Vatic. Archiv be&nd, ver^
schwindet ganz gegen den Zuwachs aus der Borghesiana. Man wird nicht
sehr irre gehen, wenn man die päpstlichen Archivalien in diesem archivio
storico auf reichlich 1000 Bände, <lie eigentlichen Nuntiaturacten darunter
auf c. 500 Bände veranschlagt. Dazu kommt dann noch eine giosse Zahl
von minder wichtigen, aber z. Th. doch auch werthvoUen Abschriften-
bänden, wie sie in den Rom. Bibliotheken so viel vorhanden sind^ and
Literalien aller Art, in der übergrossen Mehrzahl aus dem Ende des 16.
und Anfang des 17. Jahrhunderts. [407
Die Sammlungen waren zum Kauf u. a. der Preuss. Regierung ange-
boten, die darauf auch ernstlich reflectirte, aber vor dem Vaücan zurück-
stehen musste, nicht des Kaufpreises wegen, der etwas über 200000 fr.
betrug, sondern da dem Vatican die Vorhand gelassen wurde. Für das
Preuss. Histor. Institut in Rom, dem sonst wohl die Verwaltung dieser
Scliätze zugefallen wäre, war dieser Ausgang natürlich eine grosse Ent-
täuschung, aber die während der Verhandlungen vorgenommene Inventari-
sirung gab wenigstens Gelegenheit, sich über den Bestand der Sammlungen»
besonders soweit sie Deutschland angehen, genau zu unterrichten, und
schliesslich darf man von einem allgemeineren Standpunkt aus lebhafte Be-
friedigung darüber empfinden, dass die Handschriften dahin gelangt sind.
Archive, Bibliotheken, Museen. 403
wohin fiie ihrem Ursprung nach gehören und wo sie nun ja bald der all-
gemeinen Benutzung, der sie so lange entzogen waren, zugänglich sein
werden. [408
Zur Ergänzung der Notiz in' Heft 3 dieses Jg. (Nr. 251) ist zu be-
richten: Die Ordnungsarbeiten im Zerbster Stadtarchiv besorgt der neu-
emannte Stadtarchivar Dr. Albr. Henning. Nach Trocknung des beim
Brande durchnässten Stoffs hat er mit den Ürkk. bis 1560 begonnen; er
berichtet über den Fortgang seiner Thätigkeit im provisor. Archiv quar-
taliter an die „Archiv-Commission*. [F. K.] [409
Für die Ungarischen Archive bietet die schon kurz erwähnte Publi-
cation Dr. Zimmermannes, üeber Archive in Ungarn (s. Nachrr. 252c), ein
dem Burkhardt'schen Handbuch ähnliches Orientirungsmittel. Wie der Verf.
selbst betont, konnte er sich freilich nicht Überall auf gleichwerthige und
gleich vollständige, officielle Berichte stützen, sondern musste die Lücken
nach weit zerstreuten Notizen und eigener Anschauung ausfüllen. Am aus-
führlichsten sind des Yerf. Angaben über das Landes-A. und die Archive
Siebenbürgens. Die Archive Ungarns sind sehr zahlreich, z. Th. weil bis
1874 geistliche Gorporationen, Capitel und Gonvente, Notariatsbefugniss hatten
und deren Archive noch heutzutage zu rechtlichen Zwecken verwaltet wer-
den: die sogen. Loca credibilia. Von ma. Urkunden ist natürlich durch
die Türkeneinfö.lle sehr viel verloren gegangen. •— Die Anordnung ist
zweckmässiger Weise rein alphabetisch nach Ortsnamen; dem eigentlichen
Verzeichniss aber schickt Z. noch eine Liste der jetzigen Standorte aller
Comitats- u. Familienarchive voraus, die alphabetisch nach den Namen der
Gomitate und Familien geordnet ist. Beim Landesarchiv (sub Budapest) wird
auch Näheres über die (im allgem. sehr liberalen) Benutzungsordnungen
mitgetheilt. [J. Str.] [410
Für die Versendung von Handschriften kann eine von der Bei>
liner Bibl. -Verwaltung gegebene Anregung folgenreich werden. An
die grösseren einheimischen und fremden Bibll. ist eine Anfrage ergangen
betr. einheitliche Regelung des Ausleihens von Hss. u. Druckwerken von
Bibl. zu Bibl. ohne diplomat. Vermittlung. Das letzte Ziel wäre die Be-
gründung eines Europ. Bibll.- Bundes. Eine grössere Anzahl von Bibll. hat
zustimmend geantwortet. Mit solchen Bestrebungen, den internationalen
Verkehr zu erleichtern, contrastiren um so seltsamer ZuatÄnde, wie wir sie
früher zur Sprache brachten (s. Bd. IV, Nachrr. 269), dass ein Gesuch
diplomat. Vermittlung bedarf und sechs Instanzen zu durchlaufen hat, um
die Versendung einer Hs. an eine öffentliche Anstalt innerhalb Deutsch-
lands zu bewirken. [^ü
Der prächtige Neubau des kunsthistorischen Hofmuseums in
Wien ist am 17. Sept. durch den Kaiser feierlich eröffiiet worden; die
Kunstschätze Wiens, welche früher weit zerstreut und z. Th. unvortheilhaft
aufgestellt waren, haben hier eine ebenso schöne als zweckmässige Auf-
stellung gefunden. Der Raum erlaubte es, manche Gegenstände aus •den
Depots in der Hauptstadt und in Provinzialstädten hervorzuholen und mit
dem Grundstock der Sammlungen zu vereinigen. An 8 Wochentagen und
den Sonn- und Feiertagen ist der unentgeltliche Besuch gestattet. [412
\
404 Nachrichten und Notizen Nr. 413— 419a.
In Braunschweig wurde Mitte October das neabegründete Braun-
ßchtoeigische vaterländische Museum eröffnet. Veranlassung zur
Gründung, die wir in Nr. 141 schon erwähnten, gab die im Yoxjahre ver-
anstaltete Ausstellung vaterländ. Erinnerungen a. d. JJ. 1806-15. [418
Italienische Museen, Die Ital. Regierung hat im vorigen Sommer für
die ihr unterstehenden Museen die Bestimmung getroffen, dass Inschriften
nur copirt werden dürfen, wenn sie bereits publicirt sind. Es soll da-
mit das Vorrecht der Acc. dei Lincei auf Publication neuer Fimde gesichert
werden. Dass darin aber eine zu diesem Zweck gar nicht im Verhältniss
stehende Erschwerung der wissensch. Forschung liegt, ist leicht einzusehen.
Hoffentlich wird diese dem liberalen Geist der Ital. Unterrichtsverwaltung
widerstrebende Verfügung bald zurückgenommen. [414
Für das Studium der Römischen Museen ist ein handliches and
wissenschaftlich werthvolles Hilfsmittel gegeben mit dem von W. Heibig,
dem früheren Secretär d. Dt. archäolog. Instituts, bearbeiteten Führer durch
die öffentl. Sammlungen class. Alterthh. in Rom (Lpz., Bädeker. 2 Bde.
443 p. 12 M.). Das Buch wendet sich an jüngere Archäologen und ge-
bildete Laien". Eine Französ. Uebers. ist in Vorbereitung. [415
UniyersitäteD, Unterrichtsfragen , Lehr- nnd Handbflcher« Die
Bulgarische Regierung hat eine Hochschule in Sofia errichte! Diese
besteht vorläufig aus zwei Facultäten, der historisch-philologischen und der
physikalisch-mathematischen, und soll allmählig zu einer Universität mit
allen Facultäten heranwachsen. Ausser den verschiedenen philosoph. und
phiiolog. Disciplinen werden bereits Weltgeschichte und Dt Literatur-G. —
letztere in Russ. Sprache — dort vorgetragen. [416
Sehr beachtenswerthe Erörterungen über die Kunstgeschichte an
-unseren Hochschulen bietet die gleichnamige Schrift von A. Schmarsow.
Verf. geht aus von der in öffentlicher Polemik sichtbar gewordenen scharfen
Meinungsverschiedenheit zwischen Herm. Grimm und Wilh. Bode, die beide
als berufene Vertreter der beiden betheiligten Arbeitskreise, der Universi-
täten und der Museen, aufgefasst werden können. Bode sieht eine Gefahr
in der üeberproduction von Kunsthistorikern, wie sie auf den Universitäten
betrieben werde, er meint, die Hauptaufgabe der Professoren sei, den Stu-
denten i,im allgemeinen Freude an der Kunst und etwas Verständniss für
dieselbe beizubringen ** ; er möchte überall, wo hervorragendere Kunstsamm-
lungen fehlen, die eigenen Professuren für Kunst-G. am liebsten ganz auf-
heben und sie mit anderen Fächern vereinigen, verlangt aber andererseits
eine bessere Ausnutzung der Museen für die Vorlesungen und möchte d&k
Berliner Professoren die Aufgabe zuweisen, die jungen Leute för die Beamten-
laufbahn an den Museen vorzubereiten. Grimm weist diese letztere An-
forderung weit ab, er will seinen Hörern in grossen Zügen die Geschichte
der schaffenden Phantasiearbeit, die Gedankenproduction der Völker vor-
führen, will die Kunst-G. nicht als ein Fach für sich betreiben, sondern als
Bestandtheil einer allgemeinen Gultur-G. und dabei die Kunstwerke «nur
in Beschreibungen sichtbar vorführen", ohne Verwendung von Abbildungen,
die erst in den Uebungen für Vorgeschrittenere benutzt werden. Schmarsow
Museen; Univeraitäton und Unterricht. 405
tritt dem gegenüber für einen im wesentlichen gleichartigen und streng
methodischen Betrieb der Kunstgeschichte ein, bei dem das Verhältniss von
Universität und Museum, wenn auch je nach den vorhandenen Mitteln grad-
weise sehr verschieden, im wesentlichen immer dasselbe sein müsse. In
dem Wechsel von Vortrag und Anschauung, ohne die das gesprochene Wort
für den HOrer zur leeren Phrase wird, berührt sich die Unterrichtsmethode
mit der der Naturwissenschaften, andererseits aber steht sie natürlich auf
dem Boden einer historischen Wissenschaft Der Verfasser erörtert ausführ-
lich alle Fragen eines vollständigen Lehrplanes. Dieser berücksichtigt so-
wohl die Studirenden verwandter Fächer, die eine wissenschaftliche Orien-
tirung in der Eunst-6. als Bestandtheil ihrer allgemeinen Ausbildung in
sich aufnehmen sollen, als auch die Erziehung von Fachgelehrten. Für den
gesammten Unterricht wird eine Vermehrung der Sammlungen für die Aus-
bildung der Fachleute nach Beendigung der Univeisitätsstudien , die Ge-
währung von Reisestipendien und dergleichen gefordert. Auf Einzelheiten
näher einzugehen, müssen wir uns versagen. Die ganze Schrift ist von
grosser Wärme für ihren Gegenstand erfüllt und erscheint trotz einer etwas
unruhigen Schreibweise doch inhaltlich als das Ergebniss langsam gereifter,
ruhig-besonnener Ueberlegung. Die Historiker werden in ihr sich nicht nur
sehr beredt an die Einseitigkeit der rein-politischen Geschichte gemahnt
finden, sondern darüber hinaus manche Anregung für den methodischen
Betrieb der eigenen Wissenschaft erhalten. [417
In seiner Schrift Universitäten und techn, Hochschulen (s. Bi-
bliogi*. Nr. 3121), welche ganz allgemein die Organisation unserer Hochschulen
erörtert, tritt Egon Zoll er u. a. dafür ein, dass auf allen technischen
Unterrichtsanstalten, welche auf den Namen Hochschule (oder Akademie)
Anspruch machen, neben den Fachstudien die allgemeinen Wissenschaften,
darunter auch Geschichte, in weiterem Umfange gepflegt werden sollten.
Natürlich sind dafür als Lehrer keine einseitigen Specialisten zu brauchen,
aber die richtigen Vertreter des Fachs werden an solchen Anstalten, auch
wo bisher diese Vorlesungen noch fehlten, gewiss einen Wirkungskreis
finden, ohne dass ein staatlicher Zwang zum Hören der Vorlesungen geübt
zu werden brauchte. [418
Auf dem Internat, geograph. Congrcss zu Bern (10.-14. Aug.)
schlug Dr. A. Oppel, ord. Lehrer am Realgymnasium zu Bremen, eine
Resolution vor, dass im geograph. Unterricht an höheren Schulen die
Entdeckungs-G. und das Wirthschaftsleben der Völker berücksichtigt und
dabei Karten verwendet werden möchten von der Art, wie der Vortragende
sie angefertigt und ausgestellt hatte (, Stufenweise Entwicklung der Erd-
kenntniss^, «Wirthschaftsgeogr. Karte** der Erde und von Europa). Sein
Vorschlag fand seitens der Plenarversammlung am 14. Aug. ungetheilte Zu-
stimmung. Bezüglich der Karten wünschte die Jury der mit dem Gongress
verbundenen Ausstellung (worüber zu vergl. AZtg Nr. 248), dieselben möchten
vervielfältigt werden — ein Wunsch, dessen Verwirklichung eine grössere
topogi-aph. Anstalt übernahm. [419
Von der G. und der Organisation des geograph. Unterrichts
an der Wi-ener Universität handelt Prof. A . P e n c k's Einleitung zu
406 Nachrichten und Notizen Nr. 419a— 421.
den , Arbeiten des geographischen Instituts an der k. k. Universität Wien*,
pag. vij-xxij. [419a
Es ist in den letzten Jahren eine Reihe von Werken erschienen,
welche für ünterrichtszwecke eine Auswahl von Quellen und Quellen-
auszügen zusammenstellen. Wir erinnern an die Fortführung der Bichter'-
schen Annalen der Deutschen Geschichte, an das Erler^sche Buch, das die
Deutsche Geschichte des Mittelalters mit den Worten der Quellen za
erzählen unternahm, ferner auf dem speciellen Gebiete der Verfassungs-G.
an die kürzlich von uns besprochenen Sammlungen von AUmann-Bernheim
und von Lehmann. Ist hier der akademische Unterricht, bei Richter vor-
zugsweise das Bedürfniss des Gymnasiallehrers, bei Erler daneben populäre
Belehrung in's Auge gefasst, so macht sich daneben in letzter Zeit lebhafter
das Bestreben geltend, die Quellenlectüre direct für den Schulunterricht zu
verwerthen. Es werden alle darüber einig sein, dass Werke wie die
genannten Handbücher dem wissenschaftlichen Studium die nützlichste Hilfe
gewähren können, und man wird andererseits auch, ohne grossen Wider-
spruch befürchten zu müssen, behaupten dürfen, dass Bücher, welchen
es gelänge, für das grosse Publicum die historische Darstellung durch
blosse Quellenauszüge nicht nur zu ergänzen, sondern zu verdrängen,
nahezu den Bankerott der historischen Wissenschaft bedeuten würden.
Weit mehr aber werden die Meinungen auseinandergehen, wenn es sich um
Quellenauszüge handelt, die dem Schüler an die Hand gegeben werden
sollen. Der Gedanke scheint uns, richtig ausgeführt, ein sehr glücklicher
zu sein. Der Lehrer selbst wird ja, wenn aucb in bescheidenen Grenzen,
öfter mit Vortheil directe Mittheilungen ays den Quellen machen, und zur
Ergänzung seines mündlichen Vortrages muss eine gute Zusammenstellung
von Quellenauszügen ihm sehr willkommen sein. Es handelt sich dabei nicht
nur darum, das Bild der Vergangenheit durch Vorführung der directen Zeug-
nisse in kräftigeren Farben zu malen und Einzelzüge hinzuzufügen, die
keine Ueberarbeitung so un vermischt übermitteln kann ; sondern es kommt
wenigstens in den obersten Classen noch ein anderer Gesichtspunkt hinzu.
Der Schüler soll aus dem Unterricht der Geschichte wie aus dem der
Naturwissenschaften Anregung und Anleitung zur Bethätigung eigenen
Urtheils davontragen, er soll aus der Geschichte wenigstens eine Ahnung
davon bekommen, wie an der Ueberlieferung menschlicher Dinge richtige
Kritik zu Üben, wie Glaubwürdiges und Unglaubwürdiges, primäres Zeugniss
und abgeleiteter Bericht zu sondern ist. Wir begnügen uns absichtlich
mit einer „Ahnung" und wollen ja nicht zu viel verlangen; aber es wäre
jedenfalls zu wünschen und zu erreichen, dass der Secundaner nicht mehr
nach Dilettantenart Becker's Weltgeschichte für eine vorzügliche »Quelle*
hält, sondern dass er eine zwar nur sehr allgemeine, aber doch richtige
Vorstellung davon gewinnt, wie die histor. Ueberlieferung beschaffen ist
und wie aus ihr histor. Kenntniss gewonnen wird. Der naturwissenschaft-
liche Unterricht führt den Schüler viel näher an die Quellen der Erkenntniss
heran, vielleicht weil er jünger ist und nicht mit den Eierschalen längerer
Entwicklung sich zu schleppen hat. Die Geschichte bleibt, so weit unsere
Beobachtungen reichen . zu sehr in erzählender Darstellung oder gar im
Unterricht: Qaellenlectüre. 407
Geschichtenerzählen stecken and thnt zur Förderung wissenschaftlichen
Geistes weit weniger als sie vermöchte. Um das zu bessern» sind Quellen-
bücher in der Hand des Schülers ein sehr wesentliches Hilfsmittel. Es
würde sich dann weiter fragen, ob es ihr Zweck sein soll, den Schüler
auch zur Bethätigung selbständiger Kritik in Einzelfragen anzuregen. Auch
hier dürfte die Parallele mit den Naturwissenschaften zutreffen. Gleichwie
manche Schüler anfangen, sich selbständig mit einfachen physikalischen
oder chemischen Experimenten zu beschäftigen, so mögen andere, die ihre
Neigung zu historischen Studien treibt, die ersten Schritte auf dem Gebiete
der Quellenbenutzung versuchen. Geschieht das auch jetzt schon hie und
da, so wird die bequemere Gelegenheit zur Quellenlectüre doch die Be*
thätigung solcher Neigungen sehr erleichtem und sie in weiterem Umfange
wachrufen. Es versteht sich aber von selbst, dass alles dabei fem zu halten
ist, was an Zwang erinnert Der Lehrer soll solche Bestrebungen von keinem
Schüler fordern, kaum einmal bei dem Begabteren direct veranlassen, aber
er soll ihnen freien Spielraum gewähren und Acht darauf geben, dass sie
in den richtigen Bahnen bleiben und nicht in grossthuerische Spielereien
ausarten. Es liegt hier eine grosse, aber nun einmal unvermeidliche Schwierig-
keit vor: die Fähigkeit unbefangener Kritik und selbständigen Denkens
zu entwickeln und dabei doch zu verhüten, dass mit den ersten Regungen
dieses kritischen Vermögens sich eine lächerliche Ueberhebung einnistet,
die der freien Weiterentwicklung in den Weg tritt. — Wir begreifen es
wohl, wenn aus diesen Rücksichten der praktische Schulmann sich etwas
misstrauisch gegen die Quellenlectüre des Schülers verhält, wir geben weiter
unten auch solchen abweichenden Anschauungen das Wort und sind durch-
aus bereit, anzuerkennen, dass der Pädagoge an solchen Handbüchem auch
im einzelnen noch strenge Kritik zu üben hat, aber wir begrüssen dieselben
doch an dieser Stelle vom Standpunkt der Geschichtswissenschaft aus als
Hilfsmittel zur Anregung und Verbreitung kritischen Sinnes und histori-
scher Auffassungsweise, mag sich nun die Kritik des Schülers auch hie und da
einmal gegen den Lehrer kehren. Der tüchtige Lehrer wird solchen kriti-
schen Regungen schon gewachsen sein und es verstehen, gleichzeitig die
Entwicklung geistiger Freiheit zu fördem und doch seine berechtigte Au-
torität zu wahren. [420
In seiner vor Jahresfrist erschienenen Schrift ^Quellenlectüre und
Gesehiehtsunterrieht , eine pädagog. Zeit- und Streitfrage" (s. Bibliogr. 30)
gibt Max Schilling gewissermassen ein Vorwort zu seinem „Quellenbuch
z. G. d. Neuzeit* (s. Bibliogr. 581). Er will die Nothwendigkeit urkundlicher
Quellenlectüre im Geschichtsunterricht nachweisen. Dieser Nachweis ist ihm
nicht gelungen. Er zeigt nur, dass die Beschäftigung mit den Quellen den
Unterricht fördern kann. Letzteres wird Niemand leugnen. Jeder ver-
ständige Lehrer wird an geeigneten Punkten dem Schüler ebenso wie
Karten und Bilderwerke auch wichtige Urkunden zur Kenntniss bringen.
Hierzu ist das Schilling'sche Quellenbuch sehr geeignet. Will der Lehrer
aber jeden Abschnitt der Geschichte so behandeln, wie Seh. es in seiner
, Lehrprobe" S. 37 ff. vorschreibt, so wird er trotz aller Beschränkung des
Stoffes, die Seh. vorschlägt, um %eit zu schaffen, in seinem Pensum nicht
408 Nachrichten und Notizen Nr. 421 — 424.
weit kommen, auch wenn er die fleissigsten und begabtesten Schaler zur
Verfügung hat Zu selbständiger Forschung wird auch diese Quellenlectüre^
die ja immer nur Bruchstücke behandelt, den Schüler nicht antreiben. l>er
Schüler wird immer jurare in verba magistri, und das ist gut, denn er soll
zunächst positive Kenntnisse erwerben und keine Forschung treiben. —
Praktischen Erfolg wird die Schilling'sche Schrift für den Unterricht kaum
haben. fW. V.] [421
Die Culturgeschichte findet besondere Berücksichtigung in E. Blume's
QueUensätzen zur G. unaeres Volke», Dieses Werk, dessen erste
Bände 1883—1886 erschienen, während uns jetzt der dritte Band vorliegt
(s. Bibliogr. Nr. 1541), ist von der Kritik günstig aufgenommen worden.
Die »müheyolle und kampfreicbe 6.- Arbeit unseres Volkes*" soll zur Dar-
Stellung gelangen unter besonderer Berücksichtigung zuständlichen Lebens.
Es werden zu dem Zweck nicht nur die Chronisten, sondern auch Ge-
setze, Urkunden, Verträge u. s. w. in reichem Masse herbeigezogen. Die
Quellenstellen werden systematisch nach den verschiedenen Seiten des
Volkslebens zusammengestellt. Dem entsprechend finden sich auch selten
grössere zusammenhängende Stücke. Wenn diese Auswahl und Anordnung
unleugbar viel zur Vervollständigung der beabsichtigten Culturbilder bei-
tragen, so hat doch die ganze Arbeit durch eben diesen Umstand etwas
Mosaikartiges erhalten. Es kommt hinzu, dass der Autor — worüber
er sich in der Einleitung ausspricht — es absichtlich vermieden hat, ein
Quellenlesebuch zu liefern. Die ursprüngliche Absicht des Verfassers,,
in den Quellensätzen ein Werk zu schaffen, das für die Hand des Schülers
bestimmt ist und das diesen dazu befähigen soll, sich unter Leitung des
Lehrers selbstthätig geschichtliche Kenntnisse zu erarbeiten, wird damit,
wie uns scheint, vereitelt. Dagegen kann das Buch fär den Gebrauch des
Lehrers, der dasselbe zur Veranschaulichung des Unterrichtes verwenden
wird, aufs wärmste empfohlen werden. Band III behandelt, mit Rudolf
von Habsburg beginnend, die Zeit bis zum Schlüsse des Mittelalters. Die
Quellensätze werden in Abtheilung 2 des Bandes gegeben, und zwar ge-
gliedert in die Gruppen Staatsleben, gesellschaftliches, religiöses, geistiges,
wirthschaftliches Leben. Abtheilung 1 enthält Darstellung. Er wird ein
Ueberblick der politischen Entwicklung unseres Volkes innerhalb des ge-
nannten Zeitraumes geliefert, ferner eine Verwerthung des in den Quellen-
Sätzen selbst dargebotenen Materiales. .Die Quellensätze sind, allerdings
mit gelegentlichen Ausnahmen, den Originalausgaben entlehnt, die Auswahl
dürfte in der Mehrzahl der Fälle eine glückliche zu nennen sein. [G. S.] [422
Gleichfalls dem Bedarf der Lehrpraxis angepasst ist D, A. Ludwig's
unlängst ei-schienenes Quellenbuch zur Kirehengeschichte. Der
Verfasser, Pfarrer in Schiers (Graubünden), schreibt in erster Linie .für
Freunde der Kirchen-G., insbes. Studirende und praktische Theologen'. Der
bisher erschienene erste Band (vgl. Bibliogr. Nr. 1401) behandelt die Quellen
bis zur Alleinherrschaft Konstantin's. Die Absicht des Autors ist, für die
Kirchen-G. hier ungefähr das zu leisten, was für die allgemeine Dt. G.
Richter's und Schilling's Handbücher, für die Schweizer G. Oechsli's Quellen-
bnch seit längerer Zeit gewähren. Die Ausführung ist, soweit nachgeprüft
Unterricht: Quellenbücher. 409
werden konnte, eine gute. Aus der durchgängigen Anwendung der Dt.
Sprache in Wiedergabe der Stücke, ferner aus dem Verzicht auf historische
Kritik im eigentlichen Sinne wird man dem Verfasser keinen Vorwurf
machen wollen. Das Buch wird auch dem „Liebhaber" der Kirchen-G.
eine anziehende Lectüre bieten. Der vorliegende Band zerfällt in die drei
naturgemäsB sehr ungleichen Abtheilungen: Zeit der Apostel (pag. 1-7),
nachapostolisches, altkatholisches Zeitalter (pag. 8-99, pag. 100-322). Der
2. Band soll bis zom Jahre 800 hinabgehen. [G. S.] [428
Es fehlte uns bisher ganz ein wissenschaftliches Handbuch der
Deutsehen Geschichte, das in der Art der Gompendien, wie sie in
anderen Wissenschafben so zahlreich auf den Markt kommen, die Ergeb-
nisse der Forschung in gedrängter Kürze und mit ausgiebigen Literatur-
nachweisen darböte, ohne die Ansprüche eines darstellenden Werkes erheben
zu wollen. Der Versuch) ein solches zu schaffen, liegt nun seit kurzem vor
in einem zweibändigen Handbuch Dt. G., das Bruno Gebhardt in Ver-
bindung mitRBethge, W. Schnitze, H.Hahn, C. Köhler, F. Gross-
mann, G. Liebe, G. Ellinger, G. Erler, G. Winter, F. Hirsch,
A. Kleinschmidt herausgegeben hat (Stuttg., Union. 1892. ix676; ix757 p.
16 M.). Bd. I gibt die Deutsche Gesch. von d. Urzeit bis z. Reformation,
Bd. II von da bis z. Frankfurter Frieden „nebst einer Üebersicht üb. die
Ereignisse bis z. J. 1890*. Für die äussere Form war laut d. Vorrede das
Lehrbuch d. Kirchen-G. von Kurtz Vorbild. Die Eintheilnng ist ganz hand-
buchartig, in Abschnitte und Paragraphen. Zum Beginn jedes Paragraphen
finden wir in Petit^Druck Quellen u. Lit., hierauf in grösserer Schrift die
eigentliche Darstellung, dann folgen, wiederum in Petit, die Anmerkungen.
In diese letzteren, welche weitaus den grössten Theil des Buches ausmachen,
verweisen die Autoren die Belege und die Ergebnisse der Einzelforschung^
auch die Specialwerke, soweit sie nach Abschluss der letzten Auflage von
Dahlmann-Waitz erschienen und nicht gerade von grundlegender Bedeutung
sind. Man kann über den Werth der Zweitheilung in Text und Anmer-
kungen anderer Meinung sein, da letztere mindestens gleich wichtig,
meist sogar wichtiger sind, und man wird insbesondere die dadurch be-
dingten Wiederholungen störend empfinden ; nichtsdestoweniger hat man
die Bewältigung des colossalen Stoffes rühmend hervorzuheben. Rechts-
und Wirthschafts-Gesch., Kunst und Literatur kommen zu ihrem Rechte;
für das 17. u. 18. Jh. hat das , geistige Leben** sogar einen eigenen Be-
arbeiter erhalten. Es sind meist jüngere Kräfte, welche in dem vorliegen-
den Handbuch an die Schilderung grösserer Abschnitte herangegangen sind,
und man wird nicht erwarten, dass sie überall ganz ausgereifte Leistungen
"bieten. Naturgemäss ist auch eine gewisse Unausgeglichenheit der Beiträge
der verschiedenen Mitarbeiter zu bemerken. Aber mehr noch als die Mannig-
faltigkeit ihrer Kräfte und ihrer Schreibweise tritt ein Anderes hervor : der
verschiedene Stand unserer Kenntniss von den einzelnen Zeiträumen, Wo
die Forschung zu einem gewissen Abschluss gelangt ist, haben die Bearbeiter
bildsameres Material gefunden, und diese Abschnitte lesen sich daher leichter
und erfreulicher. Andererseits lassen sich z. B. aas der Darstellung des
späteren MA, wie sie hier geboten wird, die Lücken unserer Kenntniss
410 Nachrichten und Notizen Nr. 424—426.
deutlich heransftlhlen. Uin so anerkennenswerther ist die. Kunst, mit der
z. B. der Autor des Abschnittes „Urzeit** der vielfältigen, seinem Stoffe von
je anhaftenden Hypothesen Herr geworden ist. Br. Gebhardt selbst be-
handelt das 19. Jh. Seiner redactionellen Thätigkeit f&Ilt es vielleicht mit
zur Last, dass in allen Theilen des Werkes nicht wenige kleine Versehen.
im Text sowohl wie in den Citaten, stehen geblieben sind. Eine 2. Auflage
wird hoffentlich bald Gelegenheit geben ^ alle derartigen Mängel zu ver-
bessern. [J. Str.] [424.
Ziemlich gleichzeitig begann ein kurzgefaastes Handbuch der
Geschichte zu erscheinen: Bd. I, Oriental. u. Griech. Geschichte von
W. Strehl (Breslau, Eöbner. 1892. 244p. 4M.). Wie schon der Umfang
zeigt, ist hier alles sehr viel knapper gehalten als bei Gebhardt; in diesen
bescheideneren Grenzen aber scheint Strehl seine Aufgabe mit Geschick
gelöst zu haben. Er bietet auf kleinem Raum ein sehr lesbares und relativ
vollständiges Repetitorium für Studirende, nach Art eines GoUegienheftes;
er berücksichtigt dabei Quellen u. Literatur und andeutungsweise auch
die schwebenden Controversen. Leider ist aber die Cultur-G. gänzlich
unberücksichtigt geblieben. Auch veimissen wir ein Register, das unbedingt
zu diesem ersten Bändchen gehOrte und durch ein Gesammtregister am
Schlüsse der ganzen Reihe keineswegs entbehrlich gemacht wird. Titel
und Vorwort sagen uns übrigens nichts Genaueres über die Fortsetzung,
man erfahrt auch nicht, ob diese von demselben Verfasser bearbeitet
werden soll. [J. Str.] [424a
Es liegt uns eui Französisches Lehrbuch vor, das wir der Auf-
merksamkeit Deutscher Fachkreise, besonders auch der Schulmänner leb-
haft empfehlen möchten: C. Bemont und G. Monod, Histoire de
TEurope et en particulior de la France 395-1270 (s. Bibliogr.
Nr. 2068). Der Band gehört zu einem «Cours complet d'histoire*^ der nach
dem im J. 1890 entworfenen officiellen Unterrichtsplan unter Leitung Gabr.
Monod's bearbeitet wird. Deutsche Collegen wird die Gesammteintheilung
des Stoffes interessiren , die zu Grunde liegt. Vorbereitungsciasse: Erzäh-
lungen und Biographien' aus der alten , mittleren und neueren Geschichte,
Vrn. Classe: Französ. Geschichte bis zum Tode Ludwig's XL, VU. GL: desgl.
bis 1815, VI. Gl.: Alte Gesch., Orient, V. Gl.: Griechenland. IV. GL: Rom.
III. GL: Europa u. Frankreich bis 1270, IL Gl.: desgl. bis 1610, IB bis 1789,
lA bis 1889. Man sieht, es ist im wesentlichen ein zweimaliger Gursus,
und die alte Geschichte tritt, abgesehen von den Geschichtserzählungen der
Vorbereitungsciasse und abgesehen von den Beziehungen, die der Untere
rieht in den classischen Sprachen ergibt, erst in dem 2. Gursus auf. Was
den vorliegenden Band betrifft, so scheint er sehr geschickt bearbeitet zu
sein, ganz mit dem Talent, das unsere westlichen Nachbarn für die Ver-
einigung prägnanter Kürze mit anschaulicher Darstellung besitzen. Es
herrscht ein glückliches Gleichgewicht zwischen politischer und Gultur-
Geschichte, zwischen universellem und nationalem Interesse. Entsprechend
den Zuständen Europas in diesen Jahrhunderten, tritt Deutschland ziemlich
stark her\'OL', und nach einigen Stichproben zu urtheilen, dürfen wir mit
der Behandlung, die unsere Geschichte gefunden hat, zufrieden sein, — wenn
Hand- u. Lehrbücher: B^mont u. Monod. 411
«8 auch hier und da nicht an seltsamen Ungenanigkeiten fehlt, — be-
sonders in den Literatarangaben, wo Boretius Herausgeber der Diplomata
Beinrich's I. u. d. Ottonen sein soll, oder von Giesebrecht stets die 1. Auf-
jage citirt wird. Für Deutschland endigt das Buch übrigens nicht 1270,
sondern mit dem Sturz der Hohenstauf^n , circa 1250. Was die äussere
Einrichtung anlangt, so ist noch hervorzuheben, dass zu jedem Abschnitt
eine ziemlich reichliehe Zusammenstellung von Literatur gegeben wird, und
zwar in der zweckmässigen Dreitheilung: Sources, a consulter, ä lire, dass
femer der Text mit natürlich sehr einfachen, aber instructiven Abbildungen
ausgestattet ist und dass auch verschiedene Karten (6 im Text und 5 ausser-
halb desselben in grösserem Format) beigegeben sind. Die Karten bringen
nur die Namen, die im Text erwähnt sind (auch nicht alle, wir vermissen
z. B. Lüttich), und sie geben desshalb, für sich allein betrachtet, kein ganz
richtiges Bild, zumal da wenigstens in Deutschland die verschiedene Be-
deutung der Orte nicht berücksichtigt ist (es fehlt z. B. Frankfurt, während
Karoba, Tribur und Mainz wie gleich bedeutend neben einander stehen); die
Karten leiden auch unter einer gewissen Unbestimmtheit, da Grenzen nur
ganz ausnahmsweise eingetragen sind, aber sie sollen auch grössere Hilfs-
mittel nicht überflüssig machen, und ihre unmittelbare Verbindung mit
•dem Lehrbuch scheint uns ebenso wie die Verwendung der Abbildungen
•eine sehr glückliche und nachahmenswerthe Bereicherung. Der Preis ist
dabei niedrig geblieben : 5 fr. für 588 p. kl. 8®. Der Text wird abgeschlossen
durch ein alphabetisches Sachregister (Repert. alphab. des institutions), ein
Namenregister fehlt leider. [425
Als 2. neabearb. Auflage ihrer Geschichtstabellen gaben C. Reth wisch
u. E. Schmiele Geschichtstafeln für höhere Schulen heraus
{Berlin, Gärtner. 125 p. gebunden 5 M.). Vieles in der Einrichtung des
Buches, besonders der Disposition des Stoffes scheint uns beachtenswerth ;
besonderes Interesse aber kann es beanspruchen als ein vollgültiges Zeugniss
der jetzt gemachten Versuche, den Geschichtsunterricht den Forderungen
des Tages anzupassen. Die beiden Verfasser sind Oberlehrer am K. Wilhelms-.
Gymnasium in Berlin; der Erstgenannte von ihnen, ein bekannter und an-
gesehener Schulmann, gehörte auf der Münchener Philologenversammlung
zu den eifrigsten Verfechtern der neuen Richtung auf dem Gebiete des
Geschichtsunterrichts, und dem entsprechend betont das Vorwort dieses
Handbuches, dass «die culturgeschichtliche Seite zu dem ihr gebührenden
Recht gelangt, das Schwergewicht in die Verf. d. Dt. Reiches gelegt* worden
ist. Man wird diesen Grundsatz nur billigen können, ebenso auch die Fort-
führung des Buches bis z. J. 1890. Sehr sympathisch berührt es in diesem
Sinne, dass in einer Zusammenstellung „Das Deutsche Reich am Schluss der
Regierung K. Wilhelm's** über die Verfassung und andere öffentliche Ein-
richtungen des Reichs kurz Auskunft gegeben wird. Andererseits ist es
aber verwunderlich, wie die Verfasser ihre Absichten ausgeführt haben.
Nehmen wir nur die allemeueste Geschichte, so haben sie zwar über den
Krieg von 1870-71 volle zwei Seiten zusammengestellt, wissen aber aus den
20 Jahren 1870-90 eigentlich nur ausserdeutsche und internationale Ereig-
nisse anzuführen, aus der reichen inneren Entwicklung lediglich das eine
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. VI. 2. 27
412 Nachrichten und Notizen Nr. 426—427.
Datum ^1881 : E. Wilhelm's Botschaft an d. Reichstag ttb. die Socialreform'.
Auch sonst scheint uns gerade die Oulturgeschichte, von der die Verfasser
in ihrem Vorwort sprechen, wenigstens die des rein geistigen Lebens, zq
kurz zu kommen, auch wenn man in Rechnung zieht, dass die nähere Be*
schäftigung mit der Literaturgeschichte dem Deutschen Unterricht vor-
behalten bleibt. Einige Zeit suchten wir vergebens nach irgend welchen
Daten aus der Literaturgeschichte des 18. Jahrh. Endlich fanden wir unter
1740 bei Friedrich d. Gr.: «Friedrich der Erwecker der class. Nat-Lit.
Deutschlands : Die Dichter Klopstock u. Wieland, Lessing u. Herder, Goethe
u. Schiller. Winckelmann der Lehrer d. Kunst d. Alterthums, Kant der Philo-
soph v. Königsberg. Weimar unter Hzg. Karl August d. Deutsche Musen-
sitz." Also aus der ganzen Entwicklung ausser den Namen der Literatur-
heroen keine genaueren Daten, nichts auch, was besonders hervorgehoben
wÄre, während die polit. G. der Zeit Friedrich's d. Gr. mit 20 .Lernzahlen'
ausgestattet ist, der 7jährige Krieg fast zwei Seiten einnimmt und aus den
meisten Jahren desselben mehrere Thatsachen durch Sperrdruck ausgezeichnet
sind. Wie hier die ganze classische Literatur an den Namen Friedrich *8
angeknüpft wird, ist übrigens hoffentlich nur LTngeschick? Sonst wäre es
ein wahrhaft classisches Beispiel für das bei anderer Gelegenheit von uns
schon gekennzeichnete Bestreben, Ereignisse der neueren Deutschen Ge-
schichte gewaltsam unter die Verdienste Preussischer Herrscher zu rubri-
ciren. Ein ähnlicher Uebelstand, der uns autfällt, ist das fast völlige
Zurücktreten der Deutschen Mittel- und Kleinstaaten. Von deren Existenz
wird z. B. von 1848 an nur dadurch Notiz genommen, dass 1849 die „Unter-
drückung der Aufstönde in Dresden, der Pfalz und in Baden durch Preussische
Truppen" erfolgt und dass .Augusta von Sachsen-Weimar, die Enkelin Karl
August's, die Gemahlin K. Wilhelm's" war, abgesehen natürlich von den
unvermeidlichen Erwähnungen bei den Kriegen von 1864, 1866 und 1870.
Doch auch hier bleibt z. B. zu Beginn des 70er Krieges der doch sehr
wesentliche Anschluss der Süddeutschen Staaten und bis zu den Kämpfen
um Orleans ihre Betheiligung am Feldzug unerwähnt. Aehnlich steht es
sogar beim rein geistigen Leben. Wenn z. B. die Gründung des Preuss.
histor. Instituts in Rom wirklich in diesen Geschichtstafeln zu erwähnen
war, dann mussten die Münchener histor. Commission und das Germanische
Museum in Nürnberg erst recht einen Platz finden. Es scheint uns wirk-
lich weder im Geist historischer Wissenschaft noch im Interesse nationaler
Erziehung, den Blick des Schülers mit dieser Beschränkung auf den eigenen
Particularstaat zu richten. Im allgemeinen ist auch (ganz im Gegensatz
zu der Bemerkung, die wir vorher über die letzten 20 Jahre machten) das
Ausland gar zu kurz weggekommen. Besonders im Mittelalter sind Daten
selbst von welthistorischer Bedeutung arg vernachlässigt, und Zustandliches
ist in der Geschichte des Auslandes kaum je angedeutet. [426
Seinen vielbesprochenen Theorien über die Bedeutung der Generationen
und seiner Forderung, dass genealog. Gesichtspunkte den histor. Unterricht
beherrschen müssten, hat 0. Lorenz in seinem Genealog. Hand- und
Schtilatlaa den Anfang zur praktischen Ausführung seiner Gedanken
folgen lassen. Ich muss nun leider bekennen, in jener Generationenlehre
Hand- u. Lehrbücher: Rethwisch u. Schmiele; Lorenz. 413
und dem, was damit zusammenhängt , bei allem schuldigen Respect vor
dem geistreichen Verfasser nicht viel mehr als Paradoxien und bizarre
Uebertreibungen einiger kaum bestrittener Grundgedanken finden zu können.
£in Trost ist, dass es den meisten Fachgenossen, sogar gescheidten Leuten,
ebenso geht. Das vorliegende Buch aber sollte unabhängig von des Autors
Theorien beurtheilt werden, und es ist in der That wohl geeignet, dem
Schüler wie auch dem Fachmann mancherlei Anregung und Belehrung za
gewähren. Eine Eigenthümlichkeit dieser Tafeln ist die sonst nur selten
(zur Erläuterung von Verwandtschaften) angewandte Nebeneinanderstellung
mehrerer Familien, z. B. Staufen und Weifen auf Tafel VI, Habsburger
und Witteisbacher vom 13.-15. Jahrh. auf Tafel VIII, Prschemysliden,
Luxemburger und Nassauer auf IX, Ascanier, Hohenzollern, Wettiner auf
X etc. Manche historische Beziehungen werden dadurch unleugbar beson-
ders anschaulich. Die Generationen sind durch rothe Linien sehr hübsch
zur Geltung gebracht. Mit dieser den Generationen auch äusserlich bei-
gelegten Bedeutung ist es nun freilich ganz unvereinbar, dass Willkürlich-
keiten vorkommen, wie z. B. auf Tafel XV. Schlangenlinien (die das
Uebergehen von Zwischengliedern andeuten) lassen dort nicht erkennen, dass
der IV. Generation des Aragones. Hauses die III. des Castilischen gleich-
gestellt ist, dass dann zwischen der IV. und VITI. auf Aragones. Seite zwar
drei, auf Castil. aber nur zwei Glieder fehlen (was also in der VIII. Generation
den ersten Fehler wieder ausgleicht), dass dann schliesslich gar zwischen
der Vni. und der X. Generation auf Castilischer Seite zwischen Alphons X.
und Alphons XI. zwei kurzlebige Generationen statt einer übersprungen sind.
Eleonore v. Aragon u. Johann von Castilien, die sich 1875 heirathen, sind
so von L. mit Unrecht in dieselbe Generation eingestellt. Auch dürfte z. ß.
auf Tafel IX Ludwig v. Nassau (f 1627) nicht in das Netz der Generations-
linien neben die Töchter Kaiser Sigmund's und seines Bruders Johann ein-
gestellt sein. Kugler hat, wie ich nachträglich sehe, in DLZ 13, 440 eine
ganze Anzahl ähnlicher Ungenauigkeiten aufgeführt^ die z. Th. die Brauch-
barkeit der Tafeln stark beeinträchtigen. — Es gehen ihnen Erläuterungen
voran, in denen neben nützlichen Winken sich doch manches findet, was uns
Profanen als phantastische Spielerei erscheint. — Darf man trotzdem das
Buch, mit Vorsicht benutzt, als willkommene Ergänzung zu vorhandenen
Lehrmitteln gelten lassen, so kann man doch dem Verf. nicht zugeben, dass
der jetzige Unterricht dieser Ergänzung so unbedingt bedürftig sei, wie er
annimmt. Soweit genealog. Tabellen zum Verständniss wirklich nothwendig
sind, pflegen gute Lehrbücher sie auch jetzt zu enthalten. Gewiss könnte
etwas mehr darin geschehen, aber der wirklich lohnende Gebrauch eines
Buches wie des Lorenz'schen setzt einen Schüler mit besonderen Neigungen
für das Fach voraus. Zum eigentlichen Handgebrauch andererseits leistet
der Atlas, auch wo er fehlerfrei ist, zu wenig ; denn um die Tabellen nicht
zu überfüllen, oder um gewisse Verhältnisse, auf die es dem Autor ankam,
kräftiger hervortreten zu lassen, sind minderbedeutende Nebenlinien u. dgl.
ausgelassen, die man doch brauchen wird. Will man sich z. B. über die
Witteisbacher im 14. u. 15. Jahrhundert orientiren, so wird man sehr un-
angenehm überrascht werden, da die Ingolstädter Linie, die doch auch in
414 Nachrichten and Notizen Nr. 427—483.
drei Generationen eine wichtige Rolle spielte, ganz fehlt. Der Historiker
wird also fQr Nachschlagezwecke sich an andere Bflcher halten müssen, bei
denen Aaswahl a. Anordnung nicht auf Kosten der Genauigkeit und Voll-
ständigkeit durch methodische Lehrabsichten bestimmt sind. Lorenz kla^
zwar darüber, dass die genealog. Literatur so kostspielig und so wenig
verbreitet sei und preist denjenigen glücklich, der auf einer nahe gelegenen
Bibliothek eines der so selten gewordenen alten Werke finde; aber in
Grote's Stammtafeln ezistirt doch wenigstens ein Buch, das zwar vielfacher
Verbesserung bedarf, das aber für den Handgebrauch (besser als die seltenen
alten Werke) meistens ausreicht und auch durch seinen Preis (12 M.) nicht
zu der unzugSnglichen Literatur gehört. Durch vornehm-schöne Ausstattung
und billigen Preis (3 M.) ist freilich dieser neue «Hand- und Schulatlas*
ihm weit überlegen, und diese Vorzüge, im Verein mit den schon gerühmten
Eigenschaften und dem angesehenen Namen des Verfassers werden ihm
vielleicht den Weg auch dort offnen, wo sonst genealog. Studien nicht
besonders gepflegt werden. Er kann freilich andere Lehr- und Handbücher
nicht ersetzen, aber, neben diesen gebraucht, der Beschäftigung mit genealog.
Fragen Anregung und Würze geben. [427
WörterbOcher* A new English dictionary on histor. prin-
ciples founded mainly on the materials cöUected by the Philological
Society; ed. by J. A. H. Murray and H. Bradley (Oxford, Clarendon
Press. 1884 ff. gr. 4^). Dieses Werk, welches als die höchste bisherig^
Leistung auf diesem Felde einstimmig gepriesen wird, theilt mit seinem
Dt. Vorbild, dem Grimmischen Wörterbuch, ausser vielen Vorzügen auch
den Nachtheil langsamen und unregelmässigen Erscheinens. Dasselbe ist
jetzt bis zum Buchstaben H gelangt Neuerdings soll die Erscheinungs-
weise eine raschere werden; so meldet Ac. Nr. 1014. [428
Italienische Wörterbücher, Unter Nr. 315 der Nachrichten
wurde durch einen Mitarbeiter dieser Zeitschrift die neue Auflage von
Fanfani*s Vocabolario della lingua italiana, bearb. v. Bruschi, als
Hilfsmittel zur Erklärung von Italianismen des mittelalterlichen Latein
empfohlen [und zwar auf Grund eigenen längeren Gebrauches. Red.]. So
nützlich aber das genannte Handwörterbuch für diesen Zweck auch sein
mag, so fehlt es doch noch an einem wissenschaftlich völlig genügenden
Hilfsmittel dieser Art Dass das bekannte Werk des Du Gange, auch in der
Neubearbeitung, für Italien durchaus unzureichend ist, wurde a. a. O.
schon bemerkt Viele Hoffnung war auf das Glossar zu setzen, welches die
Crusca neben ihrem Vocabular herausgibt; allein dasselbe ist bei dem
Buchstaben A stehen geblieben und es ist kein Absehen auf Fortsetzung. [420
Man muss bei Italianismen des mittelalterlichen Latein auf die Wörter-
bücher der verschiedenen Dialecte Italiens zurückgehen. Für Venedig
besitzen wir das vortreffliche Werk des Boerio (2. Auflage, Ven. 1856), fÄr
Piemont das ältere Wörterbuch von Michele Ponza (1847) und ein
jüngst erschienenes von G. Garuzzi (1891), für das Mailänder Gebiet
das oft aufgelegte Vocabolario von Cherubini (1839-56); für den Genueser
Dialect jenes von Casanova (1880); für Bologna das Werk des Coronedi
Wörterbücher. Geographische Hilfsmittel. 415
(1877); für Toscana das Vocabolario italiano della lingua parlata von
Rigutini und Fanfani (1874) und so fort. Eine ansehnliche Sammlung
dieser Wörterbücher Italienischer Dialecte hatte der Bolognesische Buchhändler
und Verleger Ro magno li zusammengebracht, imd dieselbe ist katalogisirt
worden von Bacchi della Lega, Bibliografia dei vocabolari nei
dialetti italiani (Bol. 1879). [480
Die modernen Herausgeber der Italienischen Stadtrechte haben ihren
Ausgaben hie und da auch Glossare beigefügt, unter denen wir besonders
jenes für Bologna von Frati und jenes für Padua von Gloria hervor-
heben. Das Istituto storico italiano hat vorgeschlagen, dieses System
zu befolgen und allen Texten Glossare beizufügen. Allein dem gegenüber
wäre zu bemerken, dass das Material auf diese Weise niemals vollständig
wird gesammelt werden können, und dass die Arbeit unnöthiger Weise von
jedem Herausgeber wiederholt wird. £& wäre vielmehr nöthig, dass die
Italianismen des ma. Latein, unter Zuhilfenahme der Dialect-Wörterbücher,
nach Provinzen zusammengestellt würden; wobei man nicht nur die Schrift-
steller, sondern, wie es Du Gange gethan, auch die Urkunden zu Grunde
legen müsste. Auf die Nützlichkeit und Noth wendigkeit einer solchen
Unternehmung habe ich in der Einleitung zu meiner Ausgabe des Pistojeser
ßtadtrechts von 1296 (Mailand, Hoepli. 1888) ausdrücklich hingewiesen. Ein
solches Glossarium latinitatis italicae müsste in zwei Theile zerfallen,
einen für das Lombardo-Tuscische , den andern für das Graeco-Norman-
nische Gebiet. [L. Zd.] [431
Geographische HüfsmitteL Wir glauben uns den Dank unserer
Leser zu verdienen, wenn wir nach längerer Pause einmal wieder eine Aus-
wahl neuerer geograph. Hilfsmittel zusammenstellen und dabei auch be-
sonders die Deutschland näher liegenden Generalstabs-Kartenwerke berück-
sichtigen. Wir verweisen dabei noch auf die Verhandlungen des Gesammt-
vereins über Herstellung histor. Karlen, Nr. 370-374.
Von allgemeinen Atlanten steht in erster Linie: a) Stieler's
Handatlas, neu hrsg. von H. Berghaus, C. Vogel u. H. Habenicht
(vgl. '89, Nr. 132 a). Das Werk liegt seit Mitte 1891 in 32 Lfgn. a 1 M. 60
vollendet vor; ein Verzeichniss von mehr als 200000 Namen erleichtert
die Benutzung. — b) Neu erscheint in 48 Lfgn. a 50 Pf. die 3. Aufl. von
R. Andree's Allg. Handatlas in 140 Kartenseiten nebst alphab. Namens-
verzeichniss (Bielefeld u. Lpz., Velhagen & Kl.). — c) Ein histor. Hand-
atlas ist das Werk von Vidal-Lablache, Histoire et g^ographie. Paris,
Colin. Complet in 24 Lfgn. a 1 Fr. 50. Es bietet 137 Karten u. 248 Neben-
karten. [482
Mitteleuropa, Deutschland, Oeaterreich, Schweiz, aj General-
karte von Mitteleuropa (1:200000), hrsg. v. k. u. k. milit-geogr. In-
stitut. Wien, Lechner. 1889 if., vollständig in 260 Sectionen ä 1 M. 20.
Ende 1891 waren 61 Sectionen erschienen. Diese wegen ihrer vorzüglich
klaren Zeichnung vielfach gerühmte Publication umfasst ausser der Oesterr.-
Ungar. Monarchie die nördlichen Staaten der Balkanhalbinsel (mit Kon-
stantinopel), die westl. Grenzgebiete von Russland (Polen), Süd- und Mittel-
416 Nachrichten und Notizen Nr. 433—443.
deutschland mit Theilen von Norddentschland, endlich die Ostachweiz und
Italien bis Rom. — b) Die Topographische Specialkarte von Mittel-
europa (1:200000), hrsg. von der kartograph. Abth. der kgl. Landes-
aufiaahme in Berlin, enthält 796 Bll. in Kupferstich u. Heliogravüre, 502
davon waren bis z. 1. Nov. erschienen (Preis ä 1 M. Comm.-Verl. von Eisen-
schmidt in Berlin). Ausdehnung: von der Südspitze von Norwegen bis
Mantua und von Cherbourg bis zur Gouvemementshanptstadt Minsk. — c) Eine
Karte der Verbreitung der Deutschen in Europa von K. Nabert
(t 1890) wird unter Mitwirkung von R. Böckh im Auftrage des Dt. Schul-
vereins herausgegeben (Glogan, Flemming. 8 Sectionen ä 3 M.). [488
Deutsche Generalstabskarten, a) Von der Generalstabs-
karte vom Dt. Reich (1:100000), vollständig in 674 Bll. in Kupferstich
ä 1 M. 50. liegen jetzt folgende neue Bll. vor: Leba; Lanzig; Gr. Mollen:
Wongrowitz; Exin; Inowrazlaw; Rogasen; Niesky; Wohlau; Heilbronn ;
Regensburg; Cham; Zwiesel; Eichstätt; Ingolstadt; Dillingen; Pfirt. —
b) Daneben erscheint der Topographische Atlas vom Kgr. Baiern
(1:50000): zuerst 1812-67 in 112 Bll. Kupferstich) in Halbblättem um-
gearbeitet durch das topogr. Bureau des Generalstabes (München, Riedel in
Comni. a 1 M. 50). Seit 1886 wird neben dem Kupferstich die Heliographie
angewandt. In dieser Technik liegen vor die BIL Bamberg; Dillingen; Landau ;
Passau; Wegscheid; Burgau; Mühldorf; Rotthalmünster; Burghausen. Nur
für wenige Blätter, so zur Zeit für Lindau und München, findet der Kupfer-
stich noch Anwendung. In doppelt so grossem Massstabe gibt dieselbe
Stelle photolithogr. Vergrösserungen aus dem Atlas unter dem Titel ,üm-
gebungskarten* heraus ; die von Ingolstadt erschien soeben in 9 Bll. a 75 Pf.
— c) Ganz im Massstabe 1 : 25000 ist die Topograph. Karte des Kgr.
Sachsen, in Kupferstich u. Farbendr. bearb. im Bureau des kgl. General-
stabes (Leipzig, Engeiniann in Comm., a Section 1 M. 50). Hievon erschienen
1891 die Bll.: Leisnig; Lommatzsche; Geringswalde; Rosswein; Wilsdruff;
Pillnitz; Zöblitz ; Plauen. [484
Die geogr. Anstalt von J. Perthes in Gotha lässt eine Karte des Dt.
Reiches (1:500000) mit Verwerthung des derzeitigen Standes der topo-
graph. Aufnahmen bearbeiten; Leiter des Unternehmens ist Dr. C. Vogel.
Die neue Karte erscheint in 14 Lieferungen zu je 2 Blättern {k Lfg. 3 M.)
und verspricht ein Werk ersten Banges zu werden. [485
üeber die Bearbeitung des Sprachatlas des Dt. Reiches durch
G. Wenker und seine Hilfsarbeiter P. Wrede und E. Maurmann berichtet
u. a. GBl '91, 1508. wo regelmässige Mittheilungen Ober den Fortgang
dieses vom Reich und von Preussen unterstützten Unternehmens versprochen
werden. Die fertigen Blätter bewahrt die kgl. Bibliothek zu Berlin. [486
Ein Topograph. Atlas der Schweiz wird durch das eidgen. topogr.
Bureau gemäss den Direciionen des Oberst Siegfried veröffentlicht (daher
auch , Siegfried-Atlas** genannt), vollständig in 122 BIL (1 : 50000) u. 448 Bll.
(1 : 25000). Erschienen sind bisher 39 Lfgn. a 12 Blatt, wovon jedes un-
aufgezogen 1 fr. kostet; es stehen nur noch 17 Bll. im kleineren und 81
im grösseren Massstabe aus. In 5 Jahren wird das Unternehmen voraus-
sichtlich abgeschlossen sein. [487
Geographische Hilfsmittel. Zeitschriften. 417
Skandinavien, a) Die Generalstabens Karta öfver Syerige
<1 : 100000) ist kürzlich vollendet worden. — b) Eine Topografisk kart
over kongriget Norge (1:100000), udg. af Norges geogr. opmaaling
erscheint seit 1890, ä Blatt 1 Kr. — c) Ein merkwürdiger Versuch scheint
laut Proc. of the geogr. soc. 1361 zu sein: Ethnografisk kart over
Troms0 Amt [Norwegen], udg. paa ofPentlig bekostnlng af J. A. Friis
<1 : 200 000). Die Karte enthält ausser den gewöhnlichen Einzeichnungen :
Familiennamen, Hausbaumaterial, Nationalität der Hansbewohner, Ver-
kehrswege u. 8. w. Vgl. dazu oben Nr. 419. [488
Frankreich, a) Eine Generalkarte von Nordostfrankreich
u. d. Rheinländern (1:800000) wird unter Mitwirkg. v. A. Stein hausen
bearbeitet v. G. Freytag. Wien, Artaria. — b) Das Dictionnaire g^o-
graph. et administratif de la France et de ses colonies, publ. sous
la direction de P. Joanne, ist die 4. Auflage des von dem Vater des
Herausgebers zusammengestellten Dictionpaire. Bd. I (Paris, Hachette. 4^.
664 p. 25 fr.) umfasst die Buchstaben A und B. [489
Italien erhält gegenwärtig ein grosses Kartenwerk: a) AÜantc
corograf , orograf. etc. deir Italia (Milano, Vallardi). Es liegen 86 Lfgn.
<ä 1 L. 25) zu je 3 Blättern in Fol. vor. — b) Eine Carta d*Italia
<1 : 100 000) gibt das Istituto geogr. militare (Firenze) heraus , die Blätter
sind einzeln käuflich ä 2 L. [440
Balkanhalbinsel und Orient, a) Eine Karte der ßalkan-
1 ä n d e r , bearb. von C. V o g e 1 (1:1 500000) erscheint bei Perthes in Gotha
a Bl. 6 M. — b) Als werthvolles Hilfsmittel zur alten G. dürfte sich er-
weisen die neu erschienene topogr. u. hypsometr. Karte d. Peloponnes
von A. Philippson (1 : 300000. 4 Bl. Berlin, Friedländer. 12 M.); die-
selbe merkt u. a. an antike Denkmäler, Ruinen, Bergwerke und antike Orts-
namen (in Klammem hinter den modernen). — c)H. Kiepert, Asia
minor, Specialkarte v. westl. Kleinasien (1 : 250 000. 3 Lfgn. ä 10 M. Berlin,
Reimer. 1890-92) ist eine auf der Höhe der Wissenschaft stehende Karte
dieses für die alte Geschichte so wichtigen Culturgebietes. [441
Zeitschriften« Prof. R. Kos er in Bonn hat die Redaction der
Forschungen zur Brandenburgisch-Preuss. Geschichte nieder-
gelegt; sie ist seit 1. Oct. vom Cultusministerium dem ao. Prof Dr. A.
N a u d 6 übertragen, an dessen Adresse (Berlin W., Verlängerte Massenstr. 8)
alle redactionellen Mittheilungen u. Zusendungen zu richten sind. [442
Eine neue Zeitschrift, deren Programm uns, aufrichtig gestanden, noch
nicht ganz einleuchten will, sind die Hohenzollerischen Forschungen,
Jahrbuch für die Geschichte des Deutschen Kaiser- und Preussischen
Königshauses, hrsg. v. Chr. Meyer (Berlin, Lüstenöder). Dieselbe soll
jährlich zu Anfang October in Stärke von ca. 80 Bogen zu 15 M. erscheinen
(der 1. Jg. wegen des Setzerausstandes in zwei Halbbänden). Vgl. Bibliogr.
Nr. 3839. Der Herausgeber will besds. die ältere G. d. Hohenzollein und
die Fränkische Linie des Hauses berücksichtigen. Er stellt eine Reihe
interessanter Publicationen in Aussicht und hofH damit zugleich ein wissen-
schaftliches Organ für Fränkische Geschichte zu schaffen. [448
418 Nachriehten und Notizen Nr. 443a— 451.
Es ist ja nun fraglos gerade für Baiern ein dringendes Bedürfnisse
der provinzialen Geschichtsforschung, die hier noch mehr als
anderswo in den Banden des Dilettantismus und rein localer Interessen
liegt, frische Anregung zu geben und ihr Zeitschriftenwesen zu reformiren,.
ähnlich wie es in den letzten Jahren in der Rhein provinz, in Brandenburg-
Preussen, am Oberrhein geschehen ist und in Württemberg jetzt vorbereitet
wird. Es ist das eine Aufgabe, deren sich die Münchner Histor. CommissioiL
nicht angenommen hat, weil sie den Absichten ihres Gründers entsprechend
ihren Blick ganz vorzugsweise auf allgemein-Deutsche Aufgaben gerichtet
hielt, vielleicht auch weil sie ein wenig in Betrehungen, die vor 30 Jahren
zeitgemäss waren, erstarrt ist, ohne zn beachten, wie rings um sie das frische
Leben eines neuen Wissenschaft! . Betriebs der Provinzial-Geschichte auf-
sprosst. Man müsste, scheint uns, zwei Organe, eines für das Baier. Franken
und eines für Altbaiem, schaffen, dafür dann einige andere opfern oder
einschränken, Schwaben und die Pfalz vielleicht anderen Deutschen Land«
Schäften angliedern. Sehr fraglich aber scheint un.M, ob nun die Verbindung^
Fränkischer Provinzialgeschichle mit , Hohenzollerischen Forschungen*
gerade glücklich ist. Auch fehlt der nahe Anschluss an die im Lande
selbst ansässigen Forscher und deren Organisationen. Die Zersplitterung
wird dadurch gesteigert, nicht gehoben. [443a
Auf Anregung der vom Dt. Geographen tag eingesetzten Centralcom-
mission für Dt. Ldskde. hat der Thüring.-Sächs. V. f. Erdkde. beschlossen,
seine jahrgangweise erscheinenden Mittheilungen von nun an ganz über-
wiegend der Erforschung von Land u. Volk der eigenen Heimath zu widmen.
Desshalb wurde dafür auch ein neuer Titel gewählt: Archiv f. Landes-
u. Volkskde. der Prov. Sachsen nebst angrenzend. Landestheilen.
lieber den vorliegenden 1. Jg. dieser neuen Z. vgl. Bibliogr. Nr. 3605. [444
Die Soc. du folklore wallon in Brüssel hat sich ein Organ mit dem
Titel Bulletin de folklore gegründet (jährl. 2 Hefte. Bruxelles, Lebegue.
Paris, Leroux. ü fr.). Heft 1 (1891, 1) ist 5 Bogen stark und vornehm
ausgestattet. Als »directeur pour 1891* zeichnet Prof. E. Monseur. von
dem vermuthlich auch das klare und allgemein verständliche Vorwort her-
rührt, lieber den sonstigen Inhalt s. Bibliogr. Nr. 3429. [445
Dass die Revue des questions historiques jetzt in eigenem
Verlage erscheint, meldeten wir schon früher. Die ersten 44 Bände sammt
2 Registerbänden sind dann aus der Liquidation des Hauses Palme von
H. Welter in Paris erworben worden und werden zu sehr ermässigtem Preise
angeboten. [446
Die Consulta araldica in Rom, welche unter dem Vorsitz des
jeweiligen Ministers des Innern für das Kgr. Italien ähnliche Obliegenheiten
wie unsere Heroldsämter besorgt, gibt unter dem Titel Bollctino uffi-
ciale eine Z. in unregelmässiger Folge und mit unbestimmtem Umfange
heraus (I, 1. 1891. 78 p. Roma, Civellij. Nur der 2. Th. («parte non ufK-
ciale") bietet regelmässig historisches Material. (447
Von dem SpicilegioVaticano ist jetzt der 1. Bd. abgeschlossen.
Während das 1. Heft aus einer grossen Anzahl von Beitrr. kleinsten Um>
fange zu^ammengosetzt war, hat die Z. vom 2. Hefte an einen etwas anderen
Zeitschriften. Literaturnotizen: Italien. 419
Charakter angenommen und grössere Mittheilungen gebracht^ von denen
einige auch die Beachtung der Dt. Historiker beanspruchen. Freilich sind
es nicht tiefer gehende Forschungen, die hier geboten werden, sondern, wie
der Titel schon andeutet, zusammengetragene Materialien. Is. Garini und
G. Palmieri sind fast allein die Mitarbeiter. — Ob die Zeitschrift fort-
gesetzt wird, ist noch zweifelhaft. [448
Alleiniger Redacteur der Poln. Zeitschrift Kwartalnik history-
czny ist seit Liske's Ableben Prof. Dr. 0. Balz er. Das Programm der
Zeitschrift ist im wesentlichen unverändert geblieben. Ständige Rubriken
bilden: 1. Abhdlgn. z. Poln. u. allg. 6.; 2. Miscellen (besds. zur Publication
kleinerer G.-Qn.); 3. Referate über sämmtl. Publl. zur Poln. G.; 4. Ver-
zeichniss von Recensionen über solche Publl. ; 5. Verzeichniss kleinerer Zeit-
schriftenaufsätze z. G. Polens; 6. Uebersicht der ausländ. G.-Literatur. In
dieser letzten Rubrik bietet die neue Redaction statt bibliograph. Zusammen-
stellungen orientirende Besprechungen. [449
Die Russkaja Starina (Das Russische Alterthum) veröffentlicht
im Dec.-Heft interessante Daten über ihre Verbreitung: sie hatte im letzten
Jahre nämlich die für eine histor. Zeitschrift ausserordentlich hohe Zahl
von 5155 Subscribenten , von denen 55 auf das Ausland, 362 auf Moskau.
1058 auf St. Petersburg u. 3680 auf das übrige Russland kamen. [450
Literatur znr auBserdeutschen Geschichte.
Italien. Allgemeines (hesds. Mittelalter)^ mit Rechts- u. Social-
Geschichte, a) Literaturberichte s. Bibliogr. '91, 3984; 85; ferner Gipolla
in RH 45, 110-26 u. 381-99. 47, 851-76. 48, 116-39, und Orsi ebd. 47,
138-53. — b) P. Villari vereinigte in seinen Saggi stör, e crit. (vgl. Bibliogr,
'91, 4167) mit 8 seiner Aufsätze aus den letzten Jahren auch eine jetzt über-
arbeitete Abhandlung von 1862: «La civilta latina e la civiltä germanica".
— e) Auch 0. Tommasini gab gesammelte Aufsätze heraus unter dem
Titel Scritti di storia e critica (vgl. Bibliogr. '91, 4164). Dieselben handeln
V. d. ma. G. Roms, d. wissensch. bist. Methode, Guido v. Arezzo, P. Metastasio,
A. Vannucci, M. Amari. — d) L. Tosti, Scritti vari. vol. II (= vol. 17 d.
op. coropl.). Roma, Pasqualucci. 368 p. 4 L. 50. — e) Die in 7 Bänden
erschienene Storia d'Italia P. Balan's gelangte 1891 mit dem 6. Bande zum
Abschluss. Modena, Foschi. 4^. — f) Beiträge angesehener Autoren enthält
das populäre Sammelwerk: Gli albori della vita italiana. 1: Le origini dei
comuni. II: Le origini della monarchia e del papato. Milano, Treves. pag.
1-160; 161-340. a 2 L. - g) P. Orsi, Come fu fatta Tltalia etc. Torino,
Roux. 205 p. 2 L. — h) Oriani, La lotta polit. in Italia. Torino, Roux.
— I) Storia geneal. d. famiglie ill. ital. I. Firenze, Diligenti. 4^ 399 p.
— k) M.Monaldi, L'istituto d. divorzio in Italia. Firenze, Nicolai. 153 p.
2 L. 50. — 1)G. Gonetta, Bibliografia statutaria d. corporazioni d'arti o
mestieri d'Italia con saggio di bibliogr. estera. Roma, Forzani. 99 p. 5 L. —
m) G. Filangieri, Indice d. artefici d. arti maggiori e minori si napol. e
sicil. si d'altre regloni d'Italia. (Docc. per la stör. etc. di Napoli Y.)
I: Buchst. A-G. Napoli, Acc. reale. 4". xix627 p. — n) R. Pecori, La
cultura d'olivo in Italia. Firenze. Ricci. xj427 p. mit 25 Abb. 20 L. --
420 Nachrichten und Notizen Nr. 451—457.
Lit- u. Quellenkunde vgl. Bibliogr, '90, 2695. '91, 69. 70. 74. 95. 96. 437. 1361.
2044; 58; 59. 3142 q. 3986g. — Mittelalter '90, 2783. 2819; 49; 61. 2933.
'91, 276. 1429; 88-1554; 62; 66. 2174-77. 2208-10; 13 f; 59.3018; 91g.—
Neuere Zeit: '90, 3109; 13. 3300- '91, 745. 1650. 2295. [461
Neueste Zeit, a) St. di Rorai, II genio d. rivol. ital. I: 1789
bis 1848. Veneria, Merlo. 375 p. 4L. — b) G. C. Molineri, Storia
d'Italia dal 1814 ai nostri giomi; contin. al ,Sommario d. storia d*lt.* di
C. Balbo. Tor., ünione tip.-ed. xxij491 p. 2 L. 50. — c) N. Nisco, Storia
civ. d. regno d'Italia. Napoli, Morano. 5 Bde. 44 L. — d) C. Tivaroni,
L'Italia durante il domin. austr. I. L'Italia settentr. Torino, Rons.
622 p. 4 L. 50. — e) G. de Castro, Milano e Je cospirazioni lombarde
1814-20. Milano, Dumolard. 448 p. 4L. — f) A. Sansone, La Sicilia nel
trentasette. (A. stör. sie. 14, 302-566 mit App., ebd. 15 App. pag. czc^j.) —
g) P. Menacci, Memörie docum. per la storia d. rivol. ital. IV, 1-2. Roma,
Artigianelli. p. 1-128. — h) F. D. Guerrazzi, Lettere p. da F. Martini.
1: 1827-53. Torino, Roux. 762 p. 9 L. - i) V. Cordova, FiL Cordova: i
discorsi parlam. etc. L u. 11: 1839 ff. Roma, Forzani. 306 p. 5 M. —
k) Scritti scelti di Ges. Correnti in parte ined. o rari (1831-47) pnbL
da T. Massarani. Roma, Forzani. — 1) T. Massarani, Ges. Correnti nella
vita e nelle opere. Roma, Forzani. 653 p. 8 L. — in) T. Sarti, II Parla-
mente subalp. e nazion., 1848-90. Temi. 1890. 977 p. 20 L. — n) G.
Mazzini, Scritti editi ed ined. (s. '90, 197g). XVIII: politica. Roma,
Forzani. clxxiv257 p. 2 L. 50. — o) A. Depretis, Discorsi parlam.» raco.
daG. Zucconi e G. Fortunato. IV-VII. Roma, camera d. depntati. 594;
610; 682; 814 p. — p) M. Minghetti, Discorsi parlam. [pubL da L. Pulle].
VI-VllI. 604; 518; 529 p. — q) M. Minghetti, Miei ricordi (s. '90, 1472).
II u. III. Torino, Roux. 486; 607 p. 4 u. 5 L. — r) B. Ricasoli, Lettere
e documenti pubbl. da M. Tabarrini e A. Gotti. vol. VI. Firenze, Le
Monnier. xxix482 p. — s) F. Mancardi, Reminiscenze. I, 2: 1864 ff. Torino,
Roux. x885 p. 10 L. — t) A. Vismara, Materiale per una bibliogr. d.
gener. G. Garibaldi. (Coli, stor.-bibliogr. Nr. 2.) Como, Franchi. 100 p.
m. Abb. 3 L. 50. — n) M. Castelli, Carteggio polit ed. da L. Chiala
(s. '91, 197e). II: 1864-75. Torino, Roux. 651 p. 7 L. — ?) C. M. Curci.
Meraorie. Firenze, Barbera. xvij405 p. m. Abb. 5 L. — w) Fr. Grispi,
Scritti e discorsi polit. 1849-90. Roma, Unione cooperat. xvij765 p. 10 L.
— x) Nuova Raccolta dei trattati e convenzioni in vigore frä il regno
d'Italia ed i gov. esteri, 1881-90, ordin. da L.Palma III, 1 u. 2. Torino,
Unione tipogr.-edit. liv 1079 p. — Vgl. Bibliogr. Nr. 1131; 32; 93; 97; 98;
1200; 1; 9; 10; 12; 13; 21; 22; 92. 1887. 1907. 2656a; d; h. 2669m;
76. 2705. [452
Die Biblioteca Naz. Centr. in Florenz erwarb über 1000 Briefe an
G. Guerzoni., z. Th. von Mazzini, Garibaldi, Cairoli u. a. Viele beziehen
sich auf die Feldzüge 1860, 1866 u. 67 und sind werthvoll für d. Leben
Garibaldi's. [45S
ßildungs' und Literaturgeschichte. Das ItaL Unterr.-Minist. hat
die Universitäten angewiesen^ je einen Abriss der G. der betr. Univ.
u. ihrer Entwicklung bis zur Ggw. einzureichen. Wenn dabei auch zunächst
Literaturnotizen: Italien. 421
Zwecke der Gesetzgebung und Verwaltung massgebend sind, so könnte das
Material doch auch für Forscher vielleicht v. Werth werden. [R. D.] [454
a) A. Gaspary, Stör. d. letterat. ital. trad. dal tedesco da V. Rossi.
II, 1-2: la letterat. it. del rinascim. Torino, Loescher. 371; 311 p. 7 L. 50;
6 L. — b) Ad. Borgognoni, Studi di letteratura storica. BoL, Zani-
chelli. 376 p. 4L. — c) P. P u g 1 i a , II risorgimento filos. in Italia. Napoli.
1891. 200 p. — d) F. Fl amini, La lirica toscana del rinascimento anteriore
ai tempi del Magnifico. Torino. S23 p. 20 L. — e) Canti e racconti del
pop. ital. IX: Canti popol. in dialetto logudorese, racc. da G. Ferraro 1.
Torino, Loescher. xij399 p. 8 L. — f) FiL Rafaelli, La bibliot. comunale
di Fermo, relaz. stör, bibliogr. etc. Recanati, Simboli. 209 p. — g) B.
Croce, I teatri di Napoli, sec. 15-18. Napoli, Giannini. xj786 p. m.
4 Taf. 10 L. |Sep. a. A. stör. p. le prov. napol.] [455
a) E. Penco, Stör. d. letterat. ital. II: Dante Alighieri. Siena.
548 p. — b) A. Bartoli, Storia d. letterat. ital. VI [Dante]. Firenze,
Sansoni. 288 p. — o) V. Imbriani, Studi Danteschi, con pref. di F. Tocco.
Firenze, Sansoni. xv588 p. 5 L. — d) Mich, da Carbonara, Studi
Danteschi. I. Tortona, Rossi. 190 p. II: Dante e S. Buonaventura. 87 p.
— e) L. Rocca, Di alcuni commenti d. Divina Commedia composti nei
primi 20 a. dopo la mortc di D. Firenze, Sansoni. x429 p. 5 L. — f) Dante,
II commento piü ant. e la piü antica vers. lat. d. Inferno di D. dal cod.
di Sandanieli di Friuli p. cura di A. Fiammazzo. Udine, Doretti. 8^
XXJ160 p. 4 L. — g) G. A. Scartazzini, Prolegomena d. Divina Com.
Lpz., Brockhaus, 1890. x560 p. 10 L. — h) La Divina Commedia,
con comm. secondo la scolaatica d. Gioach. Berthier (0. P.) I, 1. Froiburg
(Schw.), Univ.-Buchh. 4^ p. i-xvj u. 1-82 m. Abb. ä Lfg. 2 L. 50 [cpL in 50 Lfgn.
od. 3 Bdn. 120 L.]. — i) Is. del Lungo, La figurazione stör. d. medio
evo ital. nel poema di Dante. I-III. Firenze, Sansoni. 35; 72 p. IL.; 1 L. 50.
— k) E. Ricci, L'ultimo rifugio di D. A. Milano, Hoepli. 4^ 550p. m.50 Abb.
35 M. — I) P. Milotti, Guelfi e ghibellini n. Parad. d. Dante, inchiesta
3. stör, d'ltalia. Alba, Vertamy. 35 p. — m) Is. del Lungo, Beatrice neUa
vita e n. poesia d. sec. 13. Milano, Hoepli. 174p. 4L. — n) G. Fassio,
Cenni sulle vicende del sepolcro di D. Milano, Trevisini. 48 p. — o) G.
Agnelli, Topo-cronografia d. viaggio Dantesco. Milano, Hoepli. 159 p.
m. 15 Abb. 16 L. — p) Fr. Berger, Dan te's Lehre v. Gemeinwesen. Berl.,
Gärtner. 15 p. 1 M. — q) E. Lodrini, Se l'opusculo ,Quaestio de aqua
et terra* sia d'attribuirsi a D. A. (Comm. d. At. di Brescia '90, 54-76). —
r) M. Barbi, Della fortuna di D. n. sec. 16. Pisa, Nistri. 411 p. — 8) Soeben
erschien Scartazzini, Dante-Handbuch. Lpz.. Brockhaus. x511 p. 9 M.
Vgl. auch Wegele's Artikel oben p. 78-80. [466
a) P. de Nolhac, üne date nouv. de la vie de Petrarque (Ann. du
Midi 2, 65-71). — b) C. Appel, Zur Entwickig. ItaL Dichtgn. Petrarca's
[Abdruck wicht. Hss.]. Halle, Niemeyer. 196 p. 6 M. — c) A. Amabile,
La Corte di Roberto d'Angiö e il secondo viaggio d. Petrarca a Napoli,
«. Bibliogr. '91, 1553. — d)B. Morsolin, I presunti autori d. Lamentum
virginis, poema d. sec. 14 (Atti d. r. istit. veneto 7. Ser. t. IT, p. 535-55). —
«) B. Colfi, Di un antichissimo commento all' Eccerinide di Alb. Mussato
422 Nachrichten und Notizen Nr. 457--461.
[Sep. a. Rassegna Emil.]. Moden?,, Soliani. 84 p. — f) A. G. Spinelli.
Poesie spagn. attrib. a Galeotto d. Carretto^ tratte d. cod. EstenseXIB 10.
Carpi, Rossi. — g) F. Flamini, Leonardo di Pietro Dati poeta lat. d.
sec. 15 (Giom. stör. d. lett. it. 16, 1-107). — h) A. Bertolotti. Musici alla
Corte dei Gonzaga dal s. 15. al 18. MDano, Ricordi. 130 p. 6 L. — I) II prin-
cipe di N. Macchiavelli ed. by L. A. Burd, with introd. by Lord Acton.
Oxford, Clarendon Press. 1891. xj402p. 14 sh. — J) N. Campanini, L. Ariosto
nei prologhi d. sue commedie, stad. stör, e crit. Bologna, ZanichcUi. 212 p.
2 L. 50. — k) B e n V e n u t o C e U i n i , La vita scritta da lui med. con note
di G. Guasti. Firenze, Barbera. xxvj672 p. 4L. — 1) Le rime di Benv.
Cellini, pubbl. da A. Mabellini. Torino, Paravia. 282 p. 4L. —
m) Ad. Albertazzi, Romanzieri e romanzi d. Cinquecento e d. seicento.
Bologna, Zanichelli. 394 p. 4L.— n) Le rime di TuUia d 'Aragon a,
cortegiana d. secolo 16, ed. da E. Celani. Bologna. dalF Acqua. Ixi^ 176 p.
8 L. - o) A. L. Stiefel, Unbekannte Italien. Quellen Jean RotrouV
Oppeln u. Lpz., Franck [Sep. a. Z. f. Franz. Sprache u. Lit]. ix 159 p. —
p) A. Bei Ion i, Curzio Gonzaga rimatore d. sec. 16. Cenni sulla sua vita
etc. Bologna, Fava. — q) I poemi minori di Torqu. Tasso ediz. crit.
di A. Solerti, con studi di G. Manzoni e C. Cipolla. Bologna, Zani-
chelli. I: lxxy423 p. 5 L. II: lxxviy555 p. 5 L. [457
a) G. A. Cesareo, Rime e lettere in gran parte ined. di Salv. Rosa,
criticam. ordin. con la vita d. pittore, rif. su nuovi docc. — b) Auto-
biografia di P. Giannone i suoi tempi e la sua prigione pubL per A.
Pieranton i. Roma. 550 p. 2 L. 50. — c) A. Ademoll o, Un avven-
turiere franc. in Italia n. 2. meta d. settecento. Bergamo, Cattaneo. ix 229 p.
3 L. — d) Glimpses of Italian society in the 18. cent London. 320 p. 7M.50.
— e) £. Masi, Sulla storia d. teatro ital. n. s. 18.; studi. Firenze, Sansoni.
424 p. 4L. — f) Busi-Leonida, G. B. Martini, musicista letterato d. s. 18. I.
Bologna, Zanichelli. xxviy521 p. 10 L. — g) G. Tononi, Corrispondenza
tra il.P. Paciaudi e M. AI. Pisano, vesc. di Piacenza, 1761-78 (Atti e mem.
d. dep. etc. per Modena 5, 377—411). — h) Vit. Alfieri, Lettere edit. ed
ined., a cura di G. Mazzatinti. Torino, Roux. xi^431 p. 4 L. — Zur
Bildungs- u. Lit.-G., Allgem. u. früheres Mittelalter (incl. Dante) s. Bibliogr.
'90,3581. '91, 276. 363. 1486. 1547. 2196d. 3112c; m; 20; 50g; 63a. 3251.
— Renaissance etc. 14.-16. (u. 17.) Jh.: '91, 417. 514; 53; 56. 664. 767;
68; 70; 71. 1553. 1630; 74; 86. 1718; 19. 2024; 24a. 230H; llq; 22z; 23h:
o; 33; 33a; 35; 45. 2405g. 3205; 24b. - 17.-19. Jh : 44. 45. 10491: «1.
1844k. 2028; :54p-u. 2575e. 3161a. [458
Kunstgeschichte. a) R. Cattaneo, L'architecture en Italie
6.-11. siecle, trad. par M. LeMonnier. Venise, Ongania. 329 p. 15 L. —
b) C. Blanc, Histoire de la renaissance artisiique en Italie, s. Bibliogr.
'91, 1639. — c) W. Bode, Die Italienische Plastik (Handbücher der kgl.
Museen zu Berlin). Berl. , Spemami. 190 p. 1 M. 25. — d) A. AngeluccL
Catalogo d. armeria reale illui^tr. etc., compil. p. carico d. minist, d. casa reale.
Torino, Landeletti. xvj614 p. 5 L. — e) C. Boito, La basiüca d. S. Marco
in Venezia. IL Venezia, Ongania. fol. p. 91-219 m. 5 Taf. Davon ist eine
Franz. Cebersetzung im selben Verlag erschienen. — f)LaCertosa di
Literaturnotizen : Italien. 423
Pavia. Text v. L. Beltrami. Milano, Dumolard. fol. 42 Taf. 6 p.-
g) D. Zano and reis, Le vite d. pittori, scalt. ed architetti veronesi, pabl.
d. G. Biadego. Verona, Franchini. xxxv559 p. 12 L. — h) H. Strack,
Baudenkmäler Rom*8 d. 15.-19. Jahrb., nach photogr. Anfhahmen, als Er-,
g&nzung zu Letarouilly: Edifices de Rome moderne. 4 Liefgn. Berlin,
Wasmuth. fol. ä 25 Lichtdr.-Tafehi m. Text, ä 25 M. — I) Ch. Diehl,
Notes sur quelques monnments byzantins de Tltalie m^rid. II. (Mölanges
d'archl. et d'hist. 11, 3-52.) — k) E. Burmeister, Der bildnerische
•Schmuck d. tempio Malatestiano zu Rimini. Bresslauer Diss. 31 pag. —
1) C. Frey, Ursprung u. Entwickig. Stauf. Kunst in Süditalien. (Dt R.
17, in, 271-97.) — m) G. Frizzoni, Arte ital. del rinascimento, saggi stör.
Milano, Dumolard. xirj393 p. u. 30 Abb. 11 L. [459
, Vor mehr als Jahresfrist begann August Scbmarsow mit seinem
S. Martin von Lucca die Ital. Forschungen. Als 2. Band dieses literar.
Unternehmens ist eine Schrift von Max Semrau erschienen: Donatello's
KanzelninS. Lorenzo, ein Beitr. z. G. der Italien. Plastik im 15. Jahrb.
Breslau. 1891. 282 p. m. 4 Lichtdr.Taf. 14 Zinkätzgn. 8 M. 50. Wurden dort
die Anfänge der Toskan. Sculptur im MA. klargelegt, so wird hier der Leser
mit dem Quattrocento und der G. seiner Plastik beschäftigt. Dem .engeren
Kreis von Bronzeplastikern, den er (Donatello) herangebildet", hat sich die
Untersuchung zugewendet Die Ursachen, weswegen trotz seines speciell kunst-
kritischen Charakters dies Buch weitere Kreise zu bewegen vermag, liegen
— abgesehen von der sprachlichen Gewandtheit, deren der Verfasser sich
erfreut — nicht zum mindesten in der Wahl des behandelten Stoffes. Die
Künstler und ihr Schaffen bringen den Leser wieder dem Geschlecht der
Medici näher, sofern jene Donatello, Brunellesco, Bertoldo di Giovanni
mit diesem in die engsten, ja freundschaftlich intimen Beziehungen ge-
treten sind. Sehr wichtig erscheinen mir gerade die Capitel, welche ein ab-
gerundetes Bild des Bartolonieo Bellano von Padua einerseits und des
Bertoldo di Giovanni, des Lehrers des Michel Angelo, andererseits vor
Augen führen. [E. Burm.] [460
Ch. Yriarte, Autour des Borgia, les Monuments, les Portraits etc.
Etudes d'histoire et d'art. Paris, Rothschild. 1891. 4®. 220 p. m. 18 Taf.
{Vgl. Bibliogr. Nr. 23d8c). Der Text des reichen Ausstattungswerkes gliedert
sich in drei nur durch den Familiennamen zusammengehörige Abschnitte,
denen eine Art Reisebericht des Verfassers vorangeht. Diese Einleitung
«rzählt von dem Besuch zahlreicher Stätten, an die sich die Erinnerung
der Papstfamilie knüpft, doch weder im Sinne historischer noch kunst-
historischer Forschung, sondern in romantischer Theilnahme für das un-
selige Geschlecht. Der erste Hauptabschnitt ist der Beschreibung des
Appartamento Borgia im Vatican gewidmet (gleich gut, ob auch der
Schmuck des einen Saales erst aus den Tagen Leo*8 X. herrühre) und mit
einigen willkommenen Abbildungen der Malereien Pinturicchio's und seiner
Helfer ausgestattet. Der zweite Abschnitt gibt eine kritische Zusammen-
stellung der Bildnisse Alexanders VI., Cesars und Lucrezia's, deren z. Th.
farbige Wiedergabe den Wünschen des Kritikers nicht immer genügen kann.
Der letzte Theil dreht sich nur um den Degen Cesar's, im Besitz des Her-
424 Nachrichten und Notizen Nr. 461—471.
zöge von Sermoneta, und den Meister Ercole de' Fedeli, dessen erhaltene
Werke dieser Art mit liebevoller Sorgfalt untersucht und katalogisirt
werden. .BS. [461
a) Ravaisson-MoUien, Les mss. de Leon, de Vinci, mss. F et 1 de
la bibl. de l'instit., publ. en facsim. phototyp. etc. Paris, Quantin. 1890. foL
32 p. et 570 facs. phototyp. 150 fr. [vgl. A. Favaro, Ulteriori ragguagli
8. pubblic. dei mss. di L. da V. (Atti d. r. istit. veneto 38, 251-76)]. —
b) 11 codice di L. da Vinci n. bibliot. d. principe Trivulzio in Milano tra-
scritto ed annot. da L. Beltrami. Riprodotto da A. della Croce. Milano,
Dnmolard. 4^ 65 Taf. 310 p. 35 L. — c) E. Olivier, Michel -Ange.
Paris, Garnier. 481 p. 3 fr. 50. — d) G. M i 1 a n e s i , Les correspondents de
Michel -Ange. I: Seb. del Piombo; texte Ital. etc. (Bibl. intern, de Tart).
4^ 20 fr. — e) Von Passavant's Raffael v. Urbino etc. erschien d. Schluss
d. Ital. üebersetzung. — f) G. B. Cavalcaselle e J. A. Crowe, Rafaello,
la sua vita e le sue opere. III. Firenze, Le Monnier. 459 p. m. 14 Abb. 10 L.
— g) J. W. B r a d 1 e y , G. G. Clovio, life and works with notic. of his con-
temp. etc. London, Quaritch. 418 p. m. 18 Taf. 21 sh. — h) T. ßando-
nini^ 11 padre Guar. Guarini Modenese (Atti e mem. etc. per Modena 5.
483-534.) — i) G. Contarini, Canova a Parigi n. 1815. Feltre, Castaldi.
77 p. — Zur Ital. Kunstgesch. vgl. Bibliogr. '90, 3062; 63. 3704 a: 86.
3860. '91, 1638; 44. 2254c; d; g. 2338a. 2340b. 2341. 3224a.; g. 3225?
3226d. 3228n; 34d.; c; 35c; 52e; 58; 94. 3317a; 53c; 56. [462
Die ten-itorialen Gruppen s. im i. Heft des nächsten Jahrgangs,
Preisangschreiben nnd Stipendien. Die Gesellschaft für Rhein.
Geschichtskunde setzt aus der Mevissen-Stiftung für dieLösung folgen-
der Aufgaben die unten angegebenen Preise aus : 1. Nachweis der im Anfang
des 16. Jh. in Köln vorhandenen Strassen und Plätze, sowie aller Befesti-
gungen, öffentlichen Gebäude, Kirchen, Capellen, Klöster und Wohnhäuser,
nebst Entwarf eines möglichst genauen Stadtplans, nach Möglichkeit auch
zeitliche Zurückverfolgung der festgestellten Strassen, Gebäude u. s. w.
(Termin: 31. Jan. 1897; Preis: 4000 M.); 2. Entwicklung der communaloi
Verfassung und Verwaltung Kölns bis 1396 (Termin: 31. Jsn. 1894; Preis:
2000 M.) ; 3. Ürspnmg und Entwickelung der Verwaltungsbezirke (Aemter)
in einem oder mehreren grösseren Territorien der Rheinprovinz bis z. 17. Jh.
(Termin: 31. Jan. 1895; Preis: 2000 M.). Nach der Vorschrift der Stif-
tungsurk. ist neben der Beherrschung des Stoffes der Stil imd die künst-
lerische Form der Arbeiten wesentlich mit in Betracht zu ziehen. Erscheint
keine der über eine Frage eingereichten Arbeiten preiswürdig, so kann doch
ein Honorar bis zur halben Höhe des Preises zugebilligt werden. Ein-
sendungen sind zu richten an den Vorsitzenden der Ges., Landgerichtsdir.
Hatjen in Köln. [463
Der alle drei Jahre für Kunsthistoriker zur Vertheilung gelangende
Anton-Springer-Preis ist im November 1891 von der phil.-hist. Kl. der
Königl. Sachs. Gesellsch. der Wiss. in Leipzig dem Archivar Dr. H. Ehren-
lieror in Köniorsberg i. Pr. zuerkannt worden. [464
Preisausschreiben und Stipendien. 42'*>
Ein von Hm. H. Villard für zwei Jahre gestiftetes Reise-Stipen-
dium von 4000 M. ist Br. H. Kiewning in Königsberg i. Pr. zu Studien
in Römischen Archiven u. Bibliotheken (im Anschluss an das Preuss. Histor.
Institut daselbst) verliehen worden. — Ein anderes derartiges Stipendium
(zu einer Studienreise nach Frankreich) erhielt P. Hinneberg, Assistent
an der Berliner Bibliothek, der seitdem jedoch die Redaction der BLZ
übernahm. [465
Das König Ludwig Il.-Stipendium zur Förderung des G.Studiums
(727 M.) ist für 1891/92 dem Priester Dr. Franz Schnitzer aus Lauingen
verliehen. [466
Schweden, Laut Svensk bist. Tidskr. erhielten 500 Kr. G. E. Axels on
(Sedliga tillständet i Sverige pa Karl XIL tid). 1000 Kr. H. Hernlund
(Bidrag tili svenska skollag-stiftningens bist.) u. 1250 Kr. 0. Montelius
(Italiens förklass. tidj. [467
Belgien, Die Academie de Belgique stellte 7 Preisaufgaben,
aus denen wir folgende hervorheben : a) G. d. Franz. Literatur in Belgien,
1815-30; b) Studie über die Heiligenleben in der Karolingerzeit bis Ende des
10. Jh. ; und c) G. der scholast. Philosophie in den Niederlanden und dem
Fürstenthum Lüttich bis zur Französ. Revolution. Die Preise bestehen in gol-
denen Medaillen im Werthe von je 1000 bezw. 800 Fr. Die Arbeiten (in
Französ., Vlämischer oder Lat. Sprache) sind bis 1. Febr. 1893 an den Se-
crel^ der Akademie nach Brüssel zu senden. [46S
Frankreich, Die Academie fran9ai8e vei-fheilte am 19. Nov.
Preise, die wir z. Th. schon in Nr. 341 erwähnten. Nachzutragen ist, dass
Th. Rein ach für sein Buch über Mithridates Eupator einen Preis Bordin
von 1500 Fr. erhielt und dass in den Preis Guerin (5000 Fr.) sich u. a.
theilten E. Daudet (Coblentz 1789-93, s. Bibliogr. '90, 1401), V. Rössel
(Hist. litt, de la Suisse romande, s. Bibl. '90, 2039), 0. Delarc (St. Gre-
goire VII, s. Bibl. '89, 4673 u. '90, 2844), L. Seche (Les derniers Janse-
nistes), Morel-Fatio (Etudes sur l'Espagne, s. Nachrr. '91, 151x). [469
Die Academie des inscriptions gab von den vier Medaillen im
Concours des antiquites nat. die vierte einem Historiker, Ed. Forestie, für
seine Arbeit über die Rechnungsbücher der Brüder Bonis (vgl. Bd. 5 p. 198).
Die ehrenvollen Erwähnungen fielen meist Historikern zu: J. Roman,
V. Mortet, L. Guibert, J. Roux. Den Prix Duchalais (f. ma. Numis-
matik) erhielt A. Blanchet. Zu Nachrr. Nr. 342 ist noch nachzutragen,
dass Ph. Fabien für Lösung der Aufgabe betr. die Quellen des Tacitus
(s. '89, 83) prämiirt wurde. — Von den neueren Preisausschreiben d. Ac.
des inscr. verlangt eines die G. d. Byzant. Herrschaft in Africa (ausser
Aegypten); das andere betrifft die Sinaihalbinsel. [470
Rmaland, Die Petersburger Akademie ertheilte drei Preise, und
zwar einen an Maslovskij für s. Werk über den 7 jähr. Krieg (s. Bibliogr.
2523), einen an S em e no v für s. Bauernbefreiung unter Alexander I. (s. Nachrr.
Nr. 326o) und einen an Ljubovic für ein Werk über die Gegenref. in
Polen; A. Lappo-Danilevskij, M. Djakonov, K. J. Grot, M. Sokolow
u. N. D. Ceculin erhielten kleinere Preise, J. Kamanin u. J. A. Cistovic
Ehrenauszeichnungen. [471
426 Nachrichten und Notizen Nr. 472—483.
Personalien. Akademieen. Die Akademie d. Wies, in München
wählte zu ausw/ Mitgliedern : Geh. Rath Prof. A. Pernice in Berlin, Geh.
Hofrath Prof. K. Wachamuth in Leipzig, Hofrath Prof. V. Jagi^ in
Wien, Geh. Rath Prof. H. Brunner in Berlin, Hofrath Prof. F. Maassen
in Wien; zu correspondirenden Mitgliedern: Prof. Th. Kolde in Erlangen,
A. Leroy-Beaulieu in Paris, Geh. Rath W. Bode in Berlin, Ardiivar
G. Winter in Wien. Prof. M. v. Lex er, bisher ausw. Mitglied» trat
durch seine Uebersiedelung nach München in die Zahl der ordentJ. ein.
— Die Accademia dei Lincei zu Rom ernannte zu inländ. Mitgliedern:
A. d'Ancona u. G. Lumbroso, zum ausw. Mitgl. E. Le Blant und zum
corresp. U. Balz an i. [472
Universitäten und andere Hochschulen. Aus dem Kreise der
Fachgenossen im engeren Sinne ist nur zu berichten, dass E. Bernheim
in Greifswald die Berufung nach Königsberg abgelehnt hat. — Zum ord.
Prof. f. alte G. wurde der bisherige Extraordinarius U. Wilcken in
Breslau ernannt. [478
Von Kirchenhistorikern wurden Prof. Th. Zahn in Leipzig nach Er-
langen, Gymn.-Prof. Dr. J. Haussleiter in Erlangen nach Dorpat berufen,
Priv.-Doc. Dr. E. Michael (S. J.) zum ao. Prof. in Innsbruck ernannt,
der ao. Prof. S. M. Deutsch in Berlin zum Consist-Rath. — Als ord.
Prof. d. Philosophie wurde nach Bern Prof. L. Stein, bisher am Zaricher
Polytechnicum , berufen. — Als Zamcke's Nachfolger geht der Germanist
u. Lit-Historiker Prof. G. E. Sievers von Halle nach Leipzig; zum ao.
Prof. f. Dt. Literatur an d. techn. Hochschule in Wien wurde K. J. Scbröer
ernannt; zum ao. Prof. f. Engl. Sprache u. Lit. in Zürich Dr. Th. Vetter,
ebenso E. Muret zum Prof. f. Roman. Sprachen in Genf. — Für Kuxi8t.-G.
ist nach Leipzig als Nachfolger Springer's H. Janitschek aus Straseburg
berufen worden, nachdem K. Justi in Bonn abgelehnt hatte. [474
In Berlin hat sich Dr. W. Cloetta, bisher Priv.-Doc. in Gdtidngen,
für Roman. Philologie habilitirt; er liest jedoch während des Winter-
semesters noch in Göttingen als Vertreter des beurlaubten (n. inzwischen
verstorbenen) Prof. A. Gaspary. — Femer habilitirte sich: Dr. F. Wie-
gan d aus Hanau für K.-G. u. christl. ArchL in Erlangen. — Dr. G. Fromm-
hold, Priv.-Doc. an d. Jurist Facultät in Breslau, wurde als Hilfsarbeiter
ins Cultusministerium berufen. (475
Aus dem Auslande erwähnen wir zunächst, dass in Lausanne Dr. Leo
V. Savigny zum Prof. f. Privatrecht u. Rechts.-G. ernannt wurde, dass
die Edinburger Univ. einen Deutschen, Fr. Niecks, zum Prof. der Musik-G.
ernannte, u. in Sofia an der dortigen Hochschule unser Mitarbeiter Dr. B.
Min z es die ao. Professur für Dt. Lit.-G. erhielt. — An die neuerrichtete
»freie Gothenburger Hochschule* ist berufen worden Rud. Kj ell6n, früher
Doc. in Upsala, für Staatswiss. — Der Rath beim Galizischen Landesausscliuss,
Dr. Fr. Piekosinski, wurde zum ord. Prof. für Altpoln. Recht in Krakau
ernannt, Prof. F. Krystufek in Königgrätz zum ord. Prof. d. Kirchen-G.
an der Czech. üniv. in Prag. [476
Institute und Gesellschaften, Dr. J. Schlecht, zuletzt Secre-
tär am Rom. Histor. Institut der Görres-Ges., wurde für G. an das Ljceam
Personalien. 427
in Eichfltätt berufen u. zum Archivar des bischöfl. Ordinariats ernannt. An
seiner Stelle wurde Br. St. Ehses Secrel&r des Instituts. — Am Preuss.
Eist. Institut trat Dr. J. Kaufmann als Hilfsarbeiter ein. — Beim Istituto
austriaco in Rom wurden in diesem Winter zu Stipendisten ernannt : Dr. L.
Witting, Dr. F. Schneller u. Dr. M. Mayr; vom Vorjahre blieb Dr. A.
Starzer. Böhm. Landesstipendist in Rom wurde Gand. E. Ludwig. —
Dr. A. Chroust, bisher Priv.-Doc. in Graz, siedelte nach München über
und trat bei der bist. Commission als Mitarbeiter der jüngeren Pfalz, u.
Baierischen Abth. d. Witteisbacher Correspondenzen ein; ebenso Dr. Brandi,
bisher in Karlsruhe, für die ältere Baierische Abtheilung. [477
Archive. Dem Geh. Staats- Archivar A.-Rath Dr. £. F r i e d 1 ä n d e r
in Berlin ist der Titel Geh. A.-Rath und dem Geh. Staats-Archivar Dr. R.
Döbner der Titel A.-Rath verliehen worden. — Versetzt wurden Archivar
II. Gl. Dr. £. Ausfeld vom 1. Febr. an von Wiesbaden nach Goblenz, —
Archivassistent Dr. P. Karge von Goblenz nach Königsberg, — A.-Prakti<
kant Dr. H. K n a p p vom Kreis-A. Nürnberg an das Reichs- A. in München. [478
Gaetano Milanesi tritt nach 50jähr. Dienstzeit als Soprintendente
d. Toscan. Archive zurück. Die Stelle wird nicht wieder besetzt; in der
Direction d. Florent. Archivs folgte ihm der dienstälteste Beamte P. Berti.
— Dr. H. Lövinson wurde Hilfsarbeiter am Staats-A. in Rom. [479
Bibliotheken. An der kgL Bibliothek zu Berlin wurden ernannt:
Bibliothekar Prof. Dr. 0. v. Gebhardt zum Director der Abth. f. Druck-
schrr., Dr. G. Boysen, bisher Gustos an der Univ.-Bibl. in Marburg, zum
Bibliothekar, Hilfscustos Dr. K. Th. Gädertz zum Gustos, die Assistenten
Dr. J. Frantz u. Dr. H. Reimann, sowie Dr. R. Peter von der Paulin.
BibL in Münster zum Hilfscustoden ; als Hilfsarbeiter traten ein der Hilfs-
arbeiter an der Üniv.-Bibl. in Göttingen, Dr. J. Kemke, femer Dr. W.
Drexler, Dr. E.Jeep und Dr. K.Friese. — Als Volontär an der Üniv.-
Bibl. in Jena trat Dr. W. 0. Heinrich ein. — Reg.-Rath Dr. G. v. Wurz-
bach trat von seiner Stellung als Bibliothekar im Oesterr. Ministerium des
Innern zurück, zu seinem Nachfolger wurde sein bisheriger Stellvertreter
J. G. Poestion ernannt. [480
An der Pariser Nat.-Bibl. wurde L. de Grandmaison in der Abth.
d. Hss. zum Sous-biblioth^caire, G. Ledos in der Abth. der Drucke zum
Stagiaire ernannt. — Der Bibliothekar der-Bibl. Estense in Modena, Franc.
Garta, wurde zum Prefetto der Bibl. nazionale in Turin ernannt. [481
Museen. Der frühere Director d. Germ. Mus. in Nürnberg A. v. Essen-
wein wurde zum Geh.-Rath ernannt. Ueber seinen Nachfolger ist noch
nichts entschieden. — Den Prof,-Titel erhielt der Director der Kupferstich-
Sammlung in Coburg Dr. F. Frhr. Göler von Ravensburg. — Der
Gonservator des Hess. G.- u. Alth.-V. L. Bickell in Marburg wurde zum
Ehrendoctor der dortigen Univ. ernannt. [482
Schulen. Prof. Dr. G. Ellen dt in Königsberg i. Pr. ist zum Di-
rector am dortigen kgl. FriedrichscoUegium ernannt, Oberl. Dr. G. Gersten-
berg in Berlin als Director des Friedrichs-Realgymn. daselbst bestätigt
worden. — Den Prof.-Titel erhielten die Oberlehrer Dr. A. R. Fritzsche in
Schneeberg, Dr. H. Jentsch in Guben, Dr. A. Köcher in Hannover,
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891. YL i. 28
428 Nachrichten und Notizen Nr. 483-488.
Dr. J. B. Peters in Bocham, Dr. M. Pfenning er in Breslau, Dr. F. J.
Pöschel in Grimma, Dr. £. Rethwisch in Berlin, A. Schaube in Brie^,
Dr. 0. E. Schmidt in Meissen. — Tersetzt wurden: Oberl. Dr. E. Matthias
von Nordhausen nach Burg, Oberl. Prof. Dr. F. C. S e el i g e r von Meissen
nach Zwickau. Dr. Y. Röhrich in Rössel wurde zum ord. Gymn.-Lehrer
ernannt. [488
Ernannt wurden femer an Baier. Schulen: zum Gymn.-Lehrer in Er-
langen Dr. Littig, bisher in München; zum Rector der Realschule in
Landsberg Dr. J. Micheler, bisher in München ; zum Reallehrer in Nürnberg
Dr. E. Eüffner, bisher in Bamberg; zum Reallehrer in Ludwigshafen a. Rh.
Dr. G. Heide, bisher in Fürth. — In den Ruhestand traten: Studienlehrer
Dr. H. Welzhofer am Realgymn. in Münehen und Reallehrer Dr. F. Seh n 11-
heiss an der Ludwigs-Kreisrealschule daselbst [484
Jubiläen, Rud. Haym in Halle feierte am 5. Oct, Hofrath Onno
Elopp in Wien am 10. Oct. seinen 70. Geburtstag, Prof. E. L. Michelet
in Berlin am 4. Dec. seinen 90. Geburtstag; bei dieser Gelegenheit wurde
letzterer zum ord. Honorarprofessor ernannt. Prof. E. Gurtius beging
am 22. Dec. die Feier des 50. Jahrestags seiner Doctorpromotion. [485
Todesfälle» Deutschland mit Oesterreich und Schweiz, Es
starb am 20. Sept. in Hamburg der Director des dortigen Wilh.-Gymn. Prof.
Dr. J. Bintz, Verf. eines Programms und eines Buches Über die volka-
thümlichen Leibesübungen des MA. (1879 u. 1880). — Am 29. Aug. in
Oannstatt der frühere Hannoversche Bibliotheksrath Dr. H. Böttger im
90. Lebensjahre; nach seinen ersten Arbeiten zur Bibelkritik veröffenUichie
er eine Reihe von Werken zur Niederdt., besds. zur Weifischen G., u. a. :
DieBrunonen 775—1117 (1865); Diöcesan- und Gaugrenzen Norddeutechlanda,
4 Abthh. (1874-76) ; endlich noch im letzten Jahre ein Buch über den Sonnen-
cuit der Indogermanen (s. Bibliogr. 2086). [486
Am 23. Oct. verschied in München, 50 Jahre alt, Prof. Aug. v. Druffel,
aus den Reihen der Mitarbeiter unserer Zeitschrift der erste, den der Tod
abgerufen hat. Dru£Pel, am 21. August 1841 in Koblenz geboren, stammte
aus einer Münsterschen streng katholischen Familie. In der Schule Ficker*8
und G. Waitz' zum Historiker ausgebildet — seine Göttinger Diss. (1862)
handelte über Heinrich IV. und s. Söhne — , kam er 1864 nach München, das
ihm bald zur zweiten Heimath wurde, und begann dort als Hilfsarbeiter
Prof. V. Löher's bei der histor. Commission jene Studien, die sein Lebenswerk
ausmachen sollten. Als Theil der sogen. Witteisbacher Correspondenzen.»
der Briefe und Acten zur G. des 16. Jahrb., erschienen 1878-^2 drei Bände
Beiträge zur Reichs-G. 1546-52, deren Fortführung bis 1555 eben jetzt
von ihm wieder aufgenommen war. Die Vorbereitung dieser Publication
war gestört worden durch die beiden Kriege von 1866 und 1870-71, die
D. im Preussischen Heere mitmachte, dann durch zahlreiche Nebenarbeiten.
Ein Theil derselben ist in den Abhandlungen der Münchener Akademie nieder-
gelegt, ein Theil in einer Anzahl tief eindringender, scharfer Recensionen,
früher in Reusch's Theol. Lit.-Bl., dann in den GGA. Eine schon 1866
begonnene Fehde mit Maurenbrecher, Recensionen von Döllinger's Berichten
Personalien, Todesfälle. 429
und Tagebüchern z. G. d. Tridentiner Concils, von Pastor's G. der Päpste
und von W. Vogt's Baier. Politik im Bauernkriege seien hervorgehoben, ferner
Abhandlungen über die Baier. Politik im Beginne des Ref.-ZA. und über
Igpaatius Loyola an der Rdni. Curie, sowie die Ausgabe des Tagebuches
des Viglius v. Zwichem über den Schmalkald. Krieg. Die wichtigsten
Früchte aber dieser sich von dem Hauptwerke abzweigenden Studien waren
die Abhandlungen über Karl Y. und die Rom. Curie und die Monumenta
Tridentina, von denen 3 Hefte 1884-90 erschienen. — Das besondere In-
teresse D.*8 für die G. des Tridentiner Concils ging einerseits von seinen
übrigen vrissenschaftlichen Arbeiten aus, andererseits aber von den Ereig-
nissen der Zeitgeschichte, vom Vatikanischen Concil und den daran sich
anschliessenden Kämpfen. Die offenkundige Parteinahme D.'s fQr die alt-
katholische Bewegung verhinderte seine mehrmals in Frage gekommene
Berufung an auswärtige Universitäten. Erst 1877 hatte er sich habilitirt,
als er schon ao. Mitglied der Münchener Akademie war. Im Jahre 1884,
bei den Verschiebungen, die in München nach Giesebrecht's Rücktritt statt-
fanden, wurde er Honorarprofessor, um dieselbe Zeit auch ord. Mitglied der
Münchener Akademie. Seine letzten Lebensjahre erst brachten ihm junges
häusliches Glück. Bald aber suchte ihn schwere Krankheit heim. Im
Januar 1888 traf ihn in Folge von lieber arbeitung in seiner Lehrthätigkeit
eine Art von Schlaganfall, von dem er sich nie wieder ganz zu früherer
Rüstigkeit erholte. Gerade jetzt kam freilich sein Ende ihm selbst und
allen Freunden unerwartet. Machte sein Befinden doch sichtbare Fort-
schritte, so dass er glaubte, die alten Pläne energischer wieder aufnehmen
zu können. Für Fortführung der Briefe und Acten hatte er schon Vor-
bei-eitungen getroffen, und es ist sichere Aussicht vorhanden, dass dieses Werk
durch einen 4. Band noch nach seinem Tode abgeschlossen wird. Bei weitem
bedeutender sind seine Collectaneen zur G. d. Tridentiner Concils. Manches
wird wohl einstweilen unausgenutzt liegen bleiben ; denn es war seine Art,
lange zu sammeln, ohne Rücksicht auf unmittelbare Verwerthung. Wohl
producirte er langsam, besonders in darstellender Form, aber es war auch
nicht seiner vornehmen Natur gemäss, fQr den äusseren Erfolg zu arbeiten
und zu streben. Sein Leben zeigt es, und der Eindruck der Persönlichkeit,
die in vielem so fest und sicher, wo es ihm nGthig schien, bis zur Schroff-
heit entschieden und doch in der echten Fröhlichkeit des Herzens wieder
so leicht zugänglich war, bestätigte es Jedem. [487
Am 16. Nov. in Bern im 46. Lebensjahre der Publicist K. Eggen-
schwyler, Verf. einer G. der Pariser Revolution und einer Thiers-Bio-
graphie. — Am 9. Dec. in Karlsruhe, 78 J. alt, K. G. Fecht, Gymn.-
Prof. a. D.; er schrieb die G. von Durlach (1869) und von Karlsruhe (1887),
ferner Bilder aus der Badischen Revolution (1850) und Memoiren („Stim-
mungsbilder'' 1882). — Am 19. Oct. in Tübingen der ao. Prof. Dr. Jos.
Fehr im 70. Lebensjahre; Uebersetzer von Cantü's Welt-G. (in 2. Aufl.) und
Verf. einer sich daran anschliessenden Allg. G. des 19. Jahrhunderts (1875-85),
ausserdem einer Reihe kleinerer Arbeiten meist kathol.-apologet. Tendenz,
virie ,Der Aberglaube und die kath. K. d. MÄ.* (1857). — Am 21. Sept.
in Berlin Prof. Dr. Ernst Fischer, Oberlehrer am Königsstädt. Gymn.
430 Nachrichten und Notizen Nr. 488—493.
41 J. alt, Verf. von Schriften z. G. des 80jährigen Krieges (M. C. Lundorp.
1870; Des Mansfelder's Tod, 1878) und Beitrr, zur G. Derfflinger's (1884).
— Am 8. Bec. in Königsberg in Pr. H. Frisch hier, Rector a. D., 68 J.
alt, sehr verdient um die Erforschung von Volksbraoch und Sprache seiner
Heimath ; hervorzuheben sind seine Preussischen Sprichwörter (1864, 2. Aufl.
1865; IL Sammlung 1876) u. sein Preuss. Wörterbuch (2 Bde. 1882-88). [488
Am 10. Dec. in Innsbruck der Oesterr. Historiker Alb. Jäger. Am
8. Dec. hatte er sein 90. Lebenq'ahr vollendet. Geboren zu Schwaz in
Tirol, trat er in das Benedictinerstift Mariaberg, an dessen GymnJ in Meran
"r vorübergehend lehrte; 1845 wurde er Prof. für allg. Welt- und Oeaterr.
Staaten-G. in Innsbruck und 1851 Prof. der Oesterr. G. in Wien; 1855
gründete er das Institut für Oesterr. G.-Forschung, das er bis 1869, zuerst
allein, dann zusammen mit Sickel leitete. Nach seiner Pensionirung siedelt«
er nach Innsbruck über. Von seinen Publikationen seien erwähnt: Tirol
und der ßaier.-Französ. Einfall 1703 (Innsbruck 1844); Altständ. Verfassung
Tirols (ebd. 1848); Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich 1813—1816
(Wien 1856); Streit des Nie. v. Cusa mit Herzog Sigmund (Innsbruck 1861);
Die Blüthezeit der Landstände Tirols (ebd. 1885). In den Mitiheilungen
des Oesterr. Instituts (13, 222-4) ist dem Verstorbenen ein längerer Nachruf
gewidmet. [489
Am 24. Dec. Msgr. Dr. Johannes Janssen, apostol. Protonotar,
geistl. Rath, Prof. der G. am städt. Gymn. in Frankfurt a. M., geb. am
11. April 1829 in Xanten, 1854 an das Frankfurter Gynm. berufen; bekannt
vor allen durch seine in vielen Auflagen verbreitete 6. des Dt. Volkes seit
dem Ausgang des MA. (6 Bde., Freiburg 1876 ff.) mit den Ergänzungs-
schriften: „An meine Kritiker" (1882) und „Ein zweites Wort an meine
Kritiker" (1883). Von seinen sonstigen Veröffentlichungen erwähnen wir
die Biographie Wibald's v. Stablo (1854), die Quellenpublikationen : G.-Quellen
des Bisth. Münster (1855-56) und Frankfurts Reichscorrespondenz 1876-1519
(1863-73), die letztere eine der wichtigsten Quellen fftr die Reichsgeschichte
des späteren Mittelalters und, bis die Reichstagsact^n einmal vollendet sind,
ganz unentbehrlich, endlich die Beiträge zur Zeitgeschichte: Leben und
Schriften J. Fr. Böhmer's (1868) und Zeit- und Lebensbilder (1875; 2. Aufl.
1879). — Vielleicht hat seit Jahrzehnten kein historisches Werk ein so all-
gemeines Aufsehen erregt, so leidenschaftliche Bewunderung und so heftigen
Widerspruch gefunden, zugleich im öffentlichen Leben und in der Wissen-
schaft durch Einwirkung auf Freund und Feind dauernd eine solche Rolle
gespielt, wie J.'s Hauptwerk. Dieser Erfolg wäre kaum denkbar, wenn es sich
nicht um eine wirklich bedeutende, ja hervorragende Leistung handelte,
aber das Werk ist trotzdem (von der blinden Einseitigkeit der Auffassung,
die auch die Vorarbeiten beherrscht, einmal ganz abgesehen) wenig mehr
als eine compilatorische Verarbeitung von colossal aufgehäuften und systema-
tisch geordneten Lesefrüchten eines geistig bedeutenden Mannes, und nicht
die Schöpfung eines echten Historikers, der den Stoff beherrschte und ein
rechtes Verhältniss der Einzelheiten zum Gesammtbilde festzuhalten ver-
stände. Der Erfolg erklärt sich wohl z. Th. aus der relativen Berechtigung
einer Reaction gegen die protestantische Auffassung und aus der Steigerung
Todesfälle. 431
dieses Interesses durch die polit. Kämpfe der Zeit, z. Th. wohl auch aus der
eingehenden Berücksichtigung des culturgeschichtlichen Elements. [490
Am 12. Juli zu Astenet bei Aachen, 63 J. alt, Canonicus Dr. J.
H. Kessel, ein Mitbeg^nder des Aachener GY; er schrieb: Antiquitates
monast S. Martini maioris [in Köln]; St. Ursula und ihre Gesellschaft; G.
der Einführung des Christenthums im Bergischen ; ürkundenbach der Stadt
Ratingen, und kleinere Beiträge zur Niederrh. Localhistorie (vgl. unsere
Bibliographie). — Schon am 24. Oct. 1890 in Köln, 67 J. alt, der klerikale
Abgeordnete, Publicist und Historiker Dr. Jos. Krebs, Verf. einer Dt. Ge-
schichte bis auf Rudolf von Habsburg in 3 Bänden und Mitarbeiter der
Annalen des HVNiederrhein. — Am 22. Dec. in Göttingen Prof. Paul
de Lagarde (mit seinem ursprünglichen Namen Bottich er), 64 J. alt;
sehr hervorragender Orientalist, auf histor. Gebiete besds. durch zahlreiche
Schriften zur G. des Urchristenthums und zur Kritik des Bibeltextes thätig.
— Am 13. Dec. in Berlin Exe. Geh.-Rath Dr. Gust. v. Loep er, 69 J. alt,
ursprünglich Jurist, 1876-86 Director d. Haus-A., bekannt als Goetheforscher,
und als solcher betheiligt an der Hemperschen Ausgabe wie auch an der
Gründung der Goethe-Ges., deren Vicepraeses er war. [491
Am 23. Dec. in Berlin der Priv.-Doc. Dr. S. Löwen fei d, 37 J. alt.
Ein Schüler SybeFs, Wattenbach's und Bresslau's, war er seit 1884 in Berlin
habilitirt. Von seinen Publicationen nennen wir: Vercelli (1877), Papst-
urkunden in Italien (1880), Reliquien des hl. Benedict (1884), Epistolae
pont. Rom. ineditae (1885), G. des päpstl. Archivs (1886-87). Er gehörte zu
den Mitarbeitern der Monumenta und des Neuen Archivs, seine bedeutendste
Leistung aber ist sein Antheil an der 2. Ausgabe der Jaffä'schen Papst-
regesten, die er mit Ewald und Kaltenbrunner unter Wattenbach*s Auspicien
besorgte. Ihm war hier bei weitem die bedeutendste Arbeitslast zugefallen,
und allgemein anerkannt ist, dass die Aufgabe vortrefflich gelöst wurde.
Um die Geschichtsforschung aller Länder hat er sich damit ein überall
dankbar empfundenes, dauerndes Verdienst erworben. Wenn dem der
äussere Erfolg seiner wissenschaftl. Laufbahn wenig entsprach, so wird
man, ohne unseren Zuständen Unrecht zu thun, einen Theil der Gründe
auf confessionellem Gebiete suchen dürfen. Ganz plötzlich ereilte ihn der
Tod in Folge einer durch Insectenstich bewirkten Blutvergiftung. Einer
vielversprechenden wissenschaftlichen Thätigkeit wurde damit ein Ende
gesetzt. [492
Am 1. Aug. in Cassel F. L. Mittler, Literarhistoriker, der 1855
eine Sammlung Dt. Volkslieder und , Herzog Heinrich's von Braunschweig
Klagelied" herausgab. — Am 20. Nov. in Krems Gymn.-Prof. H. Neu da,
55 J. alt, Verf. eines Programms „über die Ausbreitung des Dt.- und Christen-
thums in Ufernoricum* (1888). — Am 24. Sept. in Bochum der Reallehrer
a. D. Dr. R. Rackwitz, 41 J. alt; in einigen Nordhauser Programmen
(v. 1881, 82 u. 89) publicirte er die Urkunden zweier Thüringischer Klöster
(vgl. Bibliogr. *90, 1865). — Am 29. Dec. in Berlin Stadtschulinspector
H. Reinecke, 48 J. alt; gab u. a. Schorn*s G. der Pädagogik in neuer,
14. Aufl. heraus. — Am 23. Dec. in Berlin im Alter von 87 J. der bekannte
Staatsrechtslehrer Lndw. v. Rönne, dessen Hauptwerke .Das Staatsrecht
432 Nachrichten und Notizen Nr. 493—497.
der Preuss. Monarchie* (1856-63) und das , Staatsrecht des Dt. Beichs''
(3 Bde., Leipzig 1876-77, in 1. Aufl. unter dem Titel: .Verfassungsrecht
des Dt. Reiches* 1872) von grundlegender Bedeutung gewesen sind. — Am
29. Oct. in Detmold, 71 J. alt, der Generalconsul a. D. Dr. G. Rosen,
Orientalist und Verf. histor. Schriften, darunter (neben popul&ren Zeitschrifir
Aufsätzen) einer 6. der Türken von 1826-^6 (2 Bde. 1867), zuletzt mit SUdien
zu einer grösseren Arbeit über die Abstammung der Juden beschäftigt; unter
dem Pseudonym H. Wardi veröffentlichte er: Serbien in seinen politischen
Beziehungen insbes. zu Russland (1877). [498
Am 23. Oct. in Berlin der Kunsthistoriker Dr. P. Schönfeld, 41 J.
alt; er schrieb über Ovid's Metamorphosen in ihrem Yerh. znr antiken
Kunst (1877), femer «Sansovino und seine Schule* (1881). — Am 22. Nov.
in Regensburg, 47 J. alt, der Regierungsregistrator W. Sehr atz, ein eifriger
Numismatiker und verdienter Localhistoriker; zahlreiche Arbeiten von ihm,
meist kleineren ümfangs, beschäftigen sich ausser mit Münz- und Medaillen-
künde mit der G. Frankischer und Baierischer Territorien, besds. mit der
von Regensburg. — Am 27. Dec. in Berlin der Localhistoriker Oskar
Schwebel, 46 J. alt; ursprünglich Theologe und Pastor, widmete er
sich schliesslich ganz der Orts-G. und veröffentlichte ausser zahllosen
kleinen Aafs&tzen: Culturhist. Bilder aus der Mark Brandenburg (1875), Ans
der Vergangenheit der Reichshauptstadt (1882)^ Aus der Altmark (1888),
Sagen aus Lothringens Vorzeit (1886) und vieles andere; seine letzte grössere
Arbeit war ,Aus Alt-Berlin* (1891). — Am 21. Oct. in Basel der Ober-
bibliothekar der üniv.Bibl., Dr. L. Sieb er, im Alter von 58 J.; er gab die
Basler Festschrift zum 400jährigen Jubiläum der Univ. Tübingen heraus
und war auch sonst auf histor. Gebiete thätig (vgl. Bibliogr. *90, 2113 u.
3031). — Am 26. Nov. in Strassburg, 66 J. alt, der Generalvicar A. Straub,
langjähriger Präsident d. Ges. f. Erhaltung d. bist. Denkn^ler im Elsass, Verf.
der Biographie der Aebtissin Herrad v. Landsperg (1879-85) und zahlreicher
Arbeiten über die Alterthümer des Elsass, welche fast alle in der Zeitschr.
d. gen. Ges., den Bull, et mem. de la soc. pour la cons. des mon. bist.
d'Alsace, und im Kath. K.- u. Schulblatt für das Elsass enthalten sind. [494
Am 18. Nov. in Erlangen, 51 J. alt, Dr. W. Vogel, ao. Prof. in der
Jurist. Facultät; ausser einem , Staatsrecht des Kgr. Baiem'' gab er heraus:
„Ritter Ludwig's v. Eyb d. Aelt. Aufzeichnungen über das Landgericht Nürn-
berg" (1867) und ,M. über einen Sammelbd. d. Stadt- A. zu Rotenburg'
(1876). — Am 7. Dec. in Innsbruck der Gymn.-Prof. E. Wind er, 43 J.
alt, Verf. lit.-geschichtL Abhh. über Vorarlberger Dialektdichtung. — Am
15. Oct. in Leipzig Hofrath Prof. Fr. Zarncke, geb. am 7. Juli 1825 in
Zahrenstorf in Mecklenburg, 1852 Priv.-Doc. in Leipzig, seit 1858 Professor
der German. Philologie daselbst. Z. entfaltete eine überaus fruchtbare
Thätigkeit. Als Begründer und Herausgeber des Literar. Centralblattes war
er weltbekannt. Seine zahlreichen, z. Th. sehr bedeutenden, lit.-histor.
Arbeiten und Ausgaben von mittelalterl. Literaturdenkmälern hier aufzu-
zählen, würde zu weit fahren. Es sei nur au seine Forschungen zur
Nibelungenfrage und die darauf basirten Ausgaben (1856, 5. Aufl. 1875;
Schulausg. 1875) erinnert. Man verdankt ihm auch Beiträge zur G. der
Todesfälle. 433
Univ. Leipzig, nämlich die Edition der nrkdl. Quellen (1857), die Acta
rectorum (1860), die Statutenbtkcher (1861); in diese Reihe gehOrt auch
seine schon 1857 erschienene Schrift über die Dt. Universitäten im MA.
Endlich betheiligte er sich anch an der Goetheforschung, besds. mit Unter-
suchungen über die Bildnisse Goethe* s. [496
Holland, England, Skandinavien, Nordamerika, Im Nov. zu
Stratford-lea der Folk-lore-Forscher W. Henderson, 79 J. alt; abgesehen
von Aufsätzen verfasste er ,Folk-lore on the northem counties". — Am
10. Dec. in Lejden der Prof. der Theologie Abr. Kuenen, 63 J. alt,
bedeutender Orientalist und Forscher auf dem Gebiete der Jüd. G. ; er
schrieb u. a. eine G. von Israel bis zum Ende des Kgr. Juda; Untersuchungen
über Ursprung und Sammlung der Bücher des Alten Testaments; Hugo
Grotius als Erklärer des Alten Testaments. — Am 11. Febr. in Stockholm,
85 J. alt, der Kartograph T. A. v. Mentzer; er gab zusammen mit
C. F. Viberg zwei histor. Atlanten heraus, femer allein die zwei Karten
^Svenska välldets tillväxt och afkagande* und „Vikingatägen och de fom-
nordiska handelsvägama'^. — Am 6. Sept. in Kopenhagen, wie schon kurz
erwähnt, der Mus.-Dir. Etatsrath Lic. theol. Karl Lud w. Müller, Autorität
auf d. Gebiete der Griech., speciell der Makedon. Numismatik; von seinen
Werken nennen ¥rir noch: «Thorwaldsen's Museum* (1847-50) und »Numis-
matique d'Alezandre le Grand* (1855). — Am 17. Oct. in Newburyport
(Mass.) der Geschichtschreiber James Parton, 69 J. alt; Verf. von «Life
of Horace Greeley* (1855), «Gaptains of Industrie*, ^Famous Americans of
recent times*, femer von vielen einzelnen Biographien meist Amerikani-
scher Berühmtheiten. — Am 28. Aug. in Leyden der Univ.-Prof. G. A. Wilken,
verdienter Ethnolog (»Das Matriarchat bei den Arabern*. Dt von 0. Schulze.
Leipzig 1884). — Am 30. Nov. in Belfast, genau 79 J. alt, Ch. D. Yonge,
Prof. der G. am Queens College daselbst und frachtbarer Schriftsteller auf
dem Gebiete neuerer Geschichte. Hauptwerke: Life of the Duke of Wellington
(1860), Hist. of the British navy (1863; durch eine lebenslängliche Pension
seitens der Regierang preisgekrönt), Life of Lord Liverpool (1868). [496
Frankreich, Belgien , Spanien. Am 19. Dec. 1891 in Haselstauden
(Vorarlberg) der frühere Franz. Gesandtechaftssecretär Comte de Breda,
62 J. alt, Verf. von Schriften über die Entwicklung und die G. des So-
cialismus in Deutschland und eines Werkes über ,La diplomatie sous
Napoleon HI". — Am 14. Oct. kurz nach der Vollendung seines 80. Lebens-
jahres der Burgundische Localforscher M. Canat de Chizy, Verf. zahl-
reicher Schriften, u. a. zur G. von Ghälons sur Saöne. — Am 3. Nov. in
Madrid der Dichter und Lit.-Historiker Don Manuel Caiiete, 69 J. alt,
Verf. der Werke ^Escritores espaiioles y hispano-americanos" und ,Teatro
espanol en el siglo 16*. — Am 7. Dec. in Lille V. Gourdaveauz, Honorar-
Prof. der Faculte des lettres, vorzugsweise Kirchen historiker ; sein letztes
grösseres Werk ^Comment se sont formes les dogmes* s. Bibliogr. '90, 1827.
— Am 19. Dec. in Paris, 70 J. alt, G. Desdevizes du Desert, früher
Prof. in Clermont; seinen ,Don Carlos d'Aragon, prince de Viane* er-
wähnten wir in Bd. II, Nachrichten Nr. 228 b, seine Ausgabe der Briefe
des Lupus V. Femöres in Bibliogr. '89, 1952. — Am 22. Dec. im Alter von
484 Nachrichten und Notizen Nr. 497—500.
64 J. der bekannte Französ. Politiker Bischof Ch. E. Freppel; während
die wenigen histor. Schriften aus seiner späteren Lebenszeit sämtlich einen
polemischen Zweck hatten und auf das grosse Publikum berechnet waren,
besitzen wir aus seiner früheren Periode einige mit wissenschaftlichem
Gepräge, so ,Les p^res apostoliques et leur ^poque' (1859), .Les apologistes
chr^tiens au 2. siecle" (1860), „St. Irenee et Teloquence chretienne dans la
Gaule pendant les 2 premiers siecles* (1861) etc. — Am 31. Dec. in Frei-
burg i. Schw., 74 J. alt, der Schriftsteller und Localhistoriker Professor
L. Grangier (Beiträge von ihm im Anz. f. Schweiz. G. und anderen Zeit-
schriften, 8. z. B. Bibliogr. '89, 4258 d). - Am 14. Dec, 70 J. alt, der
Abbe J o u y , Verf. einer Hist. univers. de Teglise et des papes. [497
Ende 1891 in Paris L. de la Cour de la Pijardiere, im Alter
von 59 J.; er ist Verf. vieler lit-histor. Arbeiten, besds. Moii^reforscher,
auch beschrieb er das Archiv des H6rault, welches er verwaltete. — Am
26. Oct. in Paris der Senator H. Maze^ Verf. von Werken zur Kriegs-
geschichte der Revolutionszeit; seine Bücher über Marceau und über die
Generale der Republik s. Bibliogr. '89, 2508 und Nachrichten Bd. 4, Nr. IQOn.
— Im Febr. 1891 Gust. Merlet, Prof. der Rhetorik in Paris; sein Haupt-
werk ,Tableau de la litt. fran9. 1800-75' erschien 1878. — Am 28. Oct.
Prof. Dr. L. Roersch, Rector der Univ. Lüttich, 60 J. alt; Herausgeber
class. Autoren und Verf. einer »Hist. de la philologie en Belgique.* —
Am 14. Nov. in Brüssel der kunsthistor. Schriftsteller Jean Rousseau;
derselbe schrieb u. a. über Ital. und Fläm. Meister (1877-78), sowie über
Hans Holbein (1885). - Am 4. Aug. in Paris im 68. J. der Publicist A. Vi tu,
mit Arbeiten zur Local-G. von Paris und mit liter .-historischen Studien be-
schäftigt, speciell über Fr. Villon, den er ediren wollte. Ausserdem schrieb
er Etudes litt sur la revol. fran9. und eine Hist. de Napoleon III. [498
Italien, Am 7. Oct. in Neapel, 58 J. alt, Ant. Galasso, üniv.-
Prof. und Bibliothekar an der Bibl. nazionale; ausser philos. Schriften,
worunter eine Besprechung des Hegel'schen Systems, publicirte er ,Le
5 orazioni inedite di G. B. Vico" mit einer Einleitung .Storia intima
della Scienza Nuova« (1877). — Am 22. Febr. 1891 in Florenz, 74 J. alt,
der Advocat V. Ginanneschi, zuletzt beim Florentiner Staatsarchiv be-
schäftigt, Verf. kleiner hist. Arbeiten, u. a. Herausgeber einer Correspondenz
zw. Gosimo di Medici und dessen Gesandten in Rom a. d. J. 1554. — Am
12. Sept. in Neapel Bischof Th. M. Salzano 0. P. im Alter von 84 J.;
seine „Storia ecclesiastica* erlebte 4 Auflagen. — Am 5. Mai in Spoleto
Baron Ach. Sansi, ord, Mitglied der R. Deput. di Toscana, Verf. einer
G. Spoletos (1879-84) und Herausgeber von Documenten zur G. Umbriens
(1879). [49»
Ungarn f Busaland, Am 1. Sept. in Budapest, 78 J. alt, Maurns
Ballagi (Bloch), Mitgl. d. Akad., tüchtiger protest. Theolog und Sprach-
forcher; neben biblischen und theolog.-histor. Schriften veröffentlichte er
auch einige Aufsätze über Melanchthon (1860) und eine G. der evangeL
Schule zu Szarvas (1847). [D.] — Am 30. Nov. in Budapest, 81 J. alt, der
berühmte Sprachforscher und Ethnograph Prof. P. H u n f a 1 v y (urspr. Hunds-
dorfer), Bibliothekar der üng. Akad. ; er war im Lande der grösste Kenner
Todesfölle. — AnüquariBche Kataloge.
48S
der Rumän. Sprache und 6.; unserem Interesse liegt von seinen Schriften
am nächsten die , Ungar. Ethnographie" (1876, übers, von Schwicker 1877).
— Am 22. Oct./3. Nov. in Moskau der Archimandrit L. A. Kawelin,
69 J. alt, sehr verdient um die Katalogisirung Griech.-kath. Klosterbiblio-
theken; Werke von ihm sind u. a. : aSiljwester und seine Werke", „üeber
die Griech. Märchen vom Glauben der Armenier", ,6ibliogr. Untersuchungen
auf dem Gebiete der älteren Periode der Slav. Lit. des 9. u. 10 Jh." —
Am 4. Sept. in St. Petersburg M. Kojalowic, Prof. der G. daselbst; von
seinen Werken sind zu nennen das über die Kirchenvereinigung in Lithauen
(18.57-61) und seine Vorlesungen über Westruss. G. (1864 u. 1884). — Am
29. Oct. in Berlin Wl. G. Trirogow, Forscher auf dem Gebiete des Russ.
Volkslebens, Verf. zahlreicher Aufsätze, die 1882 z. Th. gesammelt unter
dem Titel; ^Obscina i Podatj" [Die Dorfgemeinde und die Abgaben] er-
schienen. [600
Antiquarische Kataloge.
Nach Mittheilungen von W. Koch in Königsberg.
Th. Ackermann, München. Kat.
313: Volksthümliches. 1538 Nrr. —
324a: Gesch., Geogr., Reisen etc. (aus
d. Nachl. V. F. Gregorovius). 38 p.
Schweizer Antiquariat, Zürich.
Kat. 155: Helvetica, Militariau. Gesch.
c. 500 Nrr. — General-Katalog. Lfg.
MII. 162 p.
J. Baer, Frankfurt a.M. Kat. 283:
Philol., Lit.-G. etc. — 284: G. des
Alth. — 286: Sachsen u. Thüringen
1026 Nrr. — Anz. 416 : Neuere Kriegs-
G. 1027 Nrr.
C. H. Beck, Nördlingen. Kat. 200:
1574 Nrr. (viel Gesch.) — 202: Gesch.
(hauptfiächl. Dt.) u. ihre Hilfswiss.
1284 Nrr.
R. Bertiin g, Dresden. Anz. 6: G.,
Länder- u. Völkerkde. 828 Nrr.
A.Bielefeld, Karlsruhe. Kat. 150
bis 152: Staats- u. Volkswirthsch.
5276 Nrr.
Slavische-B u c h h. (K. Roskoschny),
Leipzig. Nr. 1: Russica, Bohemica,
Polonica. 333 Nrr.
A. Cohn, Berlin. Nr. 6: Manu-
scripte; Lit. d. 15.-17. Jh.
Dieterich, Göttingen. Verz. 14
Rechts- u. Staatswiss. 2116 Nrr.
J. Eisenstein, Wien. Kat. 10
Austriaca etc. 214 p.
A. Geering, Basel. Kat. 221
Alte Drucke. 1923 Nrr. — 223: Aus-
wahl werthv. Werke. 1960 Nrr.
GilhoferA Rauschburg, Wien,
Kat. 36: Viennensia. 2130 Nrr.
A. G r a ff. Braunschweig. Kat. 40 :
Vermischtes, darin 14 p. Gesch.
M. Grüner, Leipzig. Kat. 2:
Kunstbll., Portraits etc. 782 Nrr.
M. Harrwitz, Berlin : Genealogie
u, Heraldik. 422 Nrr.
C. Haugg, Augsburg. Nr. 121.
Drucke im 15. u. 16. Jh.
J. J. Hecken hau er, Tübingen.
Kat. 123: German. Sprachen u. Lit.
308 Nrr.
Heinrich & Kemke, Berlin.
Verz.24: Völkerpsychologie. 2968 Nrr.
H.Helbing,München.XIU:Histor.
BU., Portraits etc. 1078 Nrr.
K. W. Hiersemann, Leipzig. Kat.
87 : Americana. 655 Nrr. — 90 : Cultur-
G. 507 Nrr.
ü. Hoepli, Mailand. Cat. 74:
Geographie, voyages, ethnographie.
1201 Nrr.
H. Hotter, Regensburg. Anz. 35:
Schlossbibl. Wemberg etc. 859 Nrr.
Jürgensen & Beiker, Hamburg.
Kat: Gesch. etc. 874 Nrr.
Th.Kampffmey er, Berlin. Verz.
329: Biographien. 72 p.
Antiquariat f. Lit. u. Kunst (C.
Kelln er), Karlsruhe: Zur G. Deutsch-
lands 1931 Nrr.
S. Kende, Wien. Kat. 8: Auto-
graphen u. bist. ürkk. 577 Nrr. —
9: Hist. Flugbll. u. Städte-Ansichten.
1011 Nrr.
H. Kerler, Ulm. Kat. 173: Hss.,
Incunabeln etc. 252 Nrr.
436
Antiquarische Kataloge. — Eingelaufene Schriften.
Kirchhoff ft Wigand, Leipzig.
Kat. 882 : Vermischtes (darin 1 954 Nrr.
Gesch.). — 888-91 : Gesch. I: Allg.,
Hilfswiss., Geogr. 1258 Nrr. — II:
Dtld. u. Reichslande. 2341 Nrr. —
III: Europ. Staaten. 2000 Nrr. -
IV: Aussereurop. Länder. 683 Nrr.
W. Köbner, Breslau. Kai 212:
Auswahl. 1709 Nrr. (besds. Gesch.).
W.Koch, Königsberg. Kat. 61-4.
I (61): Allg. WeltrG., Anthropologie,
Ür-G., Cultur-G., bist. Hilfswiss. etc.
- II (62): G. d. Alth. 1892 Nrr. —
m (63): G. d. MA. u. d. Neuzeit. I.
Ausserdt. Länder. 810 Nrr. — IV (64):
Desgl. II. Dtld. ; im Anh. : Prussia.
1884 Nrr.
P. Lehmann, Berlin. Kat. 69:
Staatsrecht u. Nat.-Oekon. 3200 Nrr.
H. Lesser, Breslau. Kat. 241:
Schlesien. 282 Nrr.
R.Levi, Stuttgart Kat. 69 : Neueste
Erwerbgn. 1704 Nrr. (auch Gesch.).
Lippert, Halle. KatXXVIU: Ge-
schichte, Biogr. etc. 1533 Nrr. - XXXI :
Dt. Lit., Kunst u. Kunst-G. 2805 Nrr.
List AFrancke, Leipzig. Verz.
229: Bibl. Hamburgensis. 572 Nrr.
— 231 : Aegypten u. Balkanländer.
729 Nrr. — 233: Cultur- u. Sitten-G.,
Volkskunde etc. 2221 Nrr. — 235:
English lit. 1200 Nrr. (theilweise
Gesch.). — 236 : Genealogie, Heraldik
etc. 895 Nrr.
Lübcke & Hartmann, Lübeck.
Kat. 2: Gesch. u. Hilfswiss. 1695 Nrr.
Mitscher & Rösteil, Berlin. Verz.
7: Gesch. 829 Nrr.
P.Neubner, Köln. Kat. 33: Dtld.
im ZA d. Ref. 1615 Nrr. — 34: G.
Dtlds., 1648-1789. 1314 Nrr. — Flie-
gende Bll. f. Culturhistoriker u. Sanmi-
1er. I-IV. 1187 Nrr.
Otto, Erfurt. Verz. 440: Geogr.,
Reisen etc. 1420 Nrr. — 441 : Gesch
1351 Nrr.
R.Peppmüller,Gie88en. Kat 16:
G.. V. Niedersachsen. 166 Nrr.
R. Prager, Berlin. Kat 117: G.
u. Hilfswiss. 1592 Nrr. — 119: Dtlds.
Recht u. Staat G. u. Cultur. 1699 Nrr.
— 120: Zeitschrr. u. gros«. Werke.
1254 Nrr.
F.Rohr acher,Lienz. KatXXVÜI:
Aelt u. seit Bücher. 1000 Nrr.
G. Salomon, Dresden. Kat XIV:
Neueste Erwerbgn. 573 Nrr. (fast
ganz Gesch.).
R. Sattler, Braunschweig. Kat 52 :
Vermischtes, darin 1515 Nrr. Gesch.
J. Scheible, Stuttgart Kat 226:
Russland, Polen, Türkei, Griechen-
land. 861 Nrr.
H. W. Schmidt, Halle. Kat. 567 :
Geneal. u.Heraldik.38p.— 569:Theo-
logia bist 914 Nrr. — 570: Afrika,
Amerika, Asien, Australien. 841 Nrr.
M. Schmidt, Naumburg. Kat 3:
G., Militaria. 599 Nrr.
E. H. Schröder, Berlin. Kat XII:
1250 Portraits.
A. Schulz, Paris. Grandes col-
lections etc. Archäologie et bist anc.
1025 Nrr.
J. Schweitzer, Aachen. Kat I:
Geogr.. G. etc. 210 Nrr.
R. Siebert, Berlin. Kat 208:
Territorial-, SiAdte- u. Orts-G. Dtlds.,
Städteansichten etc. 1619 Nrr. —
211: G. u. Hilfswiss. 1497 Nrr.
Simmel, Leipzig. Kat 142 u. 143.
Class. Philol. etc. IV-V. Alterthttmer
etc. Nr. 6565-9734.
Stoll & Bader, Freiburg i. B.
Kat 68 : Staatsrecht, Völkerrecht etc.
956 Nrr.
J.T a u s i g, Prag. Verz. 30 : ArchÄol.,
Cultur-G., Costümkde. etc. 20 p.
A. Twietmeyer, Leipzig. Nr. 102
Gesch. u. Hilfswiss. 2052 Nrr.
P. Verffani, Mailand. (3at 71
Libri antichi e modemi (darin Numis'
matik u. Archäol.) 453 Nrr.
K. Tb. Völcker, Frankfurt. Vers.
183 : Auswahl seltenerWerke. 1970Nrr.
W. Weber, Berlin. Kat 166: Gesch,
Abth. III [Ausland], 96 p.
H. Welter, Paris. Cat53: Hist,
Archeologie, Linguistique etc. 1406
Nrr. — 54: Bibliotheque de de Witte.
3129 Nrr.; darin Nr. 1590-2988 alte
G., Archäologie etc.
Eingelaufene Schriften.
Es werden hier nur die im Jahre 1891 eingelaufenen Schriften anfgeführt, die noch
nicht redactionell berücksichtig wurden und deshalb noch nicht im Register stehen.
0. Adamek, Beitr. z. G. d. Bvzant Kaisers Mauricios, 582-602.
Tb. IL Progr. Gras. 32 p. — R. Andersonn, Dt Orden in Hessen bis
1300. Königsb. Diss. 67 p. — W.Becker, Ueb. die Theilnahme d. Stftdte
Eingelaufene Schriften. 437
an d. Reichflvenammlgn., 1440-98. Bonner Diss. 115 p. — AI. Bertrand,
Le texte primitif du oontrat social. Paris, Picard. 87 p. — K. Bieder-
mann, Dt. Volks- u. Cultnr-G. f. Schule u. Haus. 2. Aufl. Wiesbaden, .
Bergmann. 3 Tb. in 1 Bd. xylOS, 174 u. 239 p. 6 M. - W. Bröcking,
Die Französ. Politik Leo's IX. Stuttg., Göschen. 106 p. 2 M. 50. — M.
BüdiDger, Don Carlos* Haft u. Tod. Wien u. Lpz., Braumüller. 317 p.
— W. B u r g h ar d, Die Gegenreformation auf d. Eichsfelde 1574-79. Tb. II.
Hannover, Jänecke. 59 p. 80 Pf. — G. Garo, Studien z. G. v. Genua.
Tb. 1. Strassb., Heitz. 169 p. (s. 1892 Nachrr. Nr. 77). — Fr. Gau er, Hat
Aristoteles die Schrift v. Staat d. Athener geschr.? Stuttg., Göschen. 78 p.
1 M. — A. Gbroust, Tageno, Ansbert u. die Hist. peregrinorum. Graz,
Styria. 1892. 205 p. 5 M. — R. W. Church, The Oxford movement 1833-45.
London, Macmillan. x358 p. — The Clarke papers, ed. by H. C.
Pirth. I. Bd. Lond., Camden soc. 4®. Ixxyj442 p. — J. Corbett, Sir
Fr. Brake. Lond., Macmillan. 1890. 209 p. — E. Curtius, Die Stadt-G.
V. Athen. Berl., Weidmann. cxxiv339 p. m. Abb. 16 M. — Ch. Diehl,
L'^glise et les mosaiques dn couvent de St. Luc en Phocide (Bibl. des äc.
fran^. 55). Paris, Thorin. 1889. 72 p. - B. Duhr, Pombal, sein Charakter
etc. nach d. Berr. d. kais. Gesandten. Freiburg i. B., Herder. 182 p. 2 M. 30.
— Tb. Eckart, Erinnerungen an Friedrich Wilhelm IV. von Preussen.
1840-61. Hannover- Linden , Manz. 108 p. — H. Finke, Die angebliche
Fälschung der ältesten Münsterschen Sjnodalacten. Münster, Regensberg.
24 p. — Concilienstudien z. Gesch. d. 13. Jahrb. Münster, Regensberg.
123 p. — V. Gardthausen, Augustus u. s. Zeit. Lpz., Teubner. Theil I,
Bd. 1. Theü H, Halbbd. 1. 481; 276 p. — J. Gebele, Peter v. Osterwald.
München, Eellerer. 136 p. — Geschichtstafel d. 16. Jh. Frankf. a. M.,
Jügel. 1 Blatt Folio. 60 Pf. — E. Gosse, A history of 18. Century litera-
ture, 1660-1780. Lond., Macmillan. 1889. 415 p. 4 sh. 6 d. ~ J. Hansen,
Informationsprocess d. Gebh. Truchsess. (M. a. d. Stadt-A. Köln.) — J. H er-
kies s, Card. Beaton, priest and politician. Lond., Blackwood. 322 p. —
E. Herzog, G. u. System d. Rom. Staatsverf. Tb. II. Lpz., Teubner. p.
603-1031. — J. H. Hora-Siccama, Geschiedkundige Studien, 's Graven-
hage, V. Stockum. — F. Joöl, Lupoid IIL, Bisch, v. Bamberg. Tb. L Hall.
Dira. 51 p. — K. V. Ealckstein, Zur Verf.-G. Nordamerikas. Berl.,
Bibliogr. Bür. 1890. 53 p. — K.N.Kanellake8, Xiaxä iviXtxTa. Athen,
Perris. 1890. 592 p. 6 Dr. — P. Eannengiesser, Zum Gedenktage d.
Elsäss. Reformators M. Butzer. Strassb., Heitz. 15 p. 7- Der Reichstag zu
Worms v.J. 1545. Strassb., Heitz. 131p. — K. Key- Aber g. De diplom.
förbindelserna mellan Sverige och Storbritannien under Gustaf IV. Adolfes
senaste Regeringär (7. Sept. 1807 bis 13. März 1809). Upsala, Almquist
& Wiksells. 100 p. — J. J. Krüger, Bremen vor 100 JJ. (Bremer Courier
Nr. 140; 149 etc.) — B. Labanca, Carlomagno nelP arte cristiana. Rom,
Löscher. 291 p. m. Abb. — G. Lampakes, Xptoxtavix'r] apYaioXofta r?]c
tjLovTj^ 2a(pviou. Erlanger Diss. Athen, Papageorgios. — E. Lentz, Das
Verb. Venedigs zu Byzanz. Th. I. Berl. Diss. Beri., Mayer & M. 68 p.
1 M. 20 (s. Nachrr. '92 Nr. 79). — R. Lugin buhl. Aus Ph. Alb. Stapfer's
Briefwechsel. 2 Bde. Basel, Geering. cxlij400 u. 522 p. 20 M. — M.
Manitius, G. d. Christi. -Latein. Poesie bis z. Mitte des 8. Jh. Stuttg.,
Cotta. x518p. — J. G. Manotha, Daxpioipvixol icivaxec etc. Konstantinopel,
Lorenz & KeiL — E. Marcks, Amaua Joruin, Cath. de Medicis et Tassas-
sinat du duc Fr. de Guise, 1563 (Bull, de la soc. de Tbist. du prot. frang.
40, 144-64). — G. Maspero, Aegypten u. Assyrien; übers, v. D. Birn-
baum. Lpz., Teubner. xij401 p. m. Abb. — M. Mayer, G. d. Mediati-
sierg. d. Pürstenth. Isenburg. Münch., Rieger. x267p. — F. Meinecke,
Die Dt. Gesellschaften u. d. Hoffmann'sche Bund. Stuttg., Cotta. 79 p. —
E. Metzger, 40 JJ. NiederL Colonialherrschafb in Ostindien (Dt. Zeit- u.
Streitfrr. Nr. 77). Hamb., Verlags-Ges. 1890. 51 p. 75 Pf. — C. Mirbt,
Die Wahl Gregorys VII. Marburg, Elwert. 1892. 4^ 56 p. 2 M. - Ch.
488 Eingelaufene Schriften.
Mo eil er, Introd. crit. ä Thist. moderne. Gomplem. du taraite de« et. bist,
p. J. Moeller. Paris, Thorin. p. 357-455. — H. Müller-Bohn, Gf.
Moltke. Lfg. 1. p. 1-48. 50 Pf. — E. Neureuther, Das Prämonst.-Kloster
Windberg. Progr. Straubing. 20 p. m. Abb. — G. Ober z in er, Alcibiade e
la mutilazione delle erme. Genova, Donath. 125 p. — Ch W. Oman , Warwick
the kingsmaker. Lond., Macmillan. 243 p. — J. O. Opel, Wahl d. Erzhz.
Leop. Wilhelm z. Bisch, v. Halberstadt, 1628 (N. M. d. Thür. Sachs. G.- u.
AlthV.). Halle a. S., Anton. 59 p. — K. Paparregopoulos, toxop:»«:
^ipaffAttTEtat xotx' 6x>.0YYjV toö oo^Yptt^eux; exSidofievai üiro G. Kasdones.
Athen, Perre. 1889. 280 p. - L. Pa8tor,*G. d. Päpste s. d. Ausg. d. MA. I. 2. Aufl.
Freibg., Herder, lij771 p. 10 M. — N. Paulus, Der Augastinermönch Joh.
Hoffmeister. Freib., Herder. xv444 p. 4 M. — A. N. Petrow, Der Russ.
Donaufeldzug 1853-54, bearb. v. A. Re genau er. Berl., Mittier. 350 p.
7 M. 80. — M. Philipp son, Le ministere de Granvelle, 1579-1586 (Bull,
de l'Ac. roy. de Helg. 22, 271-90). — Hist. du rögne de Marie Stuart. Bd. J.
Paris, Bouillon. xi344 p. — G. Phrankoudes, Kuirptc; ^ Kulpos 't/jc
a-fj|jL6pov. tGTopia xr^z Koitpoü etc. Athen, Papageorgios. 1890. xyj516 p. —
Polemiek over Lodewijk van Nassau en Willem den Zwijger tuschen
Prof. P. J. Blök, P. G o e d h a r t en X. Roermond, v. d. Marek. 97 p. —
Political Science Quarte rly ed. by the Üniversity Faculty of polit. science
of Columbia College. VoL VI, Nr. 1. Boston, Ginn & Co. 200 p. — Revue
mensuelle de Tecole d'anthropologie de Paris publ. par les professeurs.
I, 5. p. 129-160. Paris, Alcan. — A. Richter, Erasmusstudien. Lpz.
Diss. Lpz.. Fock. 64 u. xxiv p. 2M. — J. Roche, The story of the
Filibusters. Lond., Fisher Unwin. 373 p. 5 sh. — H. S a ch s s e , Ein Ketzer-
gericht (Sep. a. „Halte was du hast**). Berl., Reuther. 23 p. — Bemard.
Guidonis Inquisitor u. die Apostelbrüder. Rostock, Leopold. 58 p. — G.
Saintsbury^A hist ,of Elizabethan lit. Lond., Macmillan. 1890. xiv471 p.
7 sh. 6 d. — K. Schalk, Der Ybbser Münzfund. (Sep. aus Wiener Numism.
Z. 22. p. 85-136.) — D. A. Schlatter, Jason v. Kyrene. Münch , Beck. 4®. 55 p.
3 M[. — G. Schult heißs, Das Dt. National bewusstsein in d. G. (Sammig.
gem.-verst. Vortrr.Hft. 129). Hamb., Verl.-Anst. 52 p. 50 Pf — K. Schwarz-
lose, Der Bilderstreit, e. Kampf d. Griech. K. um ihre £igenart u. Frei-
heit. Gotha, Perthes. 1890. 266 p. 5 M. - W. S. Seton-Karr, The
Marquess Comwallis (Rulers of India). Oxf., Clar. Press. 200p. — Simons,
G. u. Statistik d. Wurm-Knappschaft in Bardenberg bei Aachen, m. BerÜcks.
d. ges. Dt. Knappschaftswesens. Berl., Buchdruckerei A.-G. 1890. 132 p. —
0. Sjörgen, Det nittonde Arhundradets Hist. i öfversigtligt Sammendrag.
Stockholm, Fritz. 7 Hfte. p. 1-450. m. Abb. ä 90 Oere. — A. Sprenger,
Mohammed u. d. Koran (Sammig. wiss. Vortrr. Hft. 84-85). Hamb.. Verl.-
Anst. 1889. 74 p. 1 M. 20. — G. Stephan, Die häusl. Erziehg. in Dtld.
währ. d. 18. Jh., m. e. Vorw. V.K.Biedermann. Wiesbaden, Bergmann.
xviijl62p. 3M.60. — J. R. Thursfield, Peel. Lond., Macmillan. 246 p.
— H Usener, Der hl. Theodosius; Schrr. d. Theodoros u. Kyrillos. Lpz.,
Teubner. 1890. xxiv 210 p. 4 M, — P. Vinogradoff, Villainuge in Eng-
land. Essays in engl, mediaeval hist. Oxf.. Clar. Press. 1892. 464 p. 16 8h.
— Fr. V. Weech, Badische Biographien IV. Karlsr., Braun. 550 p. 10 M.
— H. Welzhofer, Sophokles' Antigone. Berl.. Seehagen. 1892. 00 p.
IM. — H. V. Wlislocki, Aus d. Leben d. Siebenb. Rumänen. (Sammlung
gemeinv. wissensch. Vorträge. Heft 87.) 1889. 34 p. 80Pf. -— L. Zdekauer,
Riordissamento delle pergamene (Sep. a. A. stör. it.). 7 p. — D. Zvjecto-
cjeff. Die Ausländer in Russland. [Russ.] Warschau, Screskveis. 9 p.
Bibliographie ^ur Deutschen Geschichte.
Gruppe I: Literatur von Ende Dec. 1890 Ms Ende Juni 1891.
Gruppe n u. ni: Literatur von Mitte März bis Ende Juni 1891.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet von
Dr. 0. Masslow.
I Allgemeines.
1. Geschichtsphilosophie, Me-
thodik, Geschichte der Ge-
schichtstvissenschaft»
G.-Fhilosophie u. allg. Staatslehre 1989-2008 ;
Theorie (Methodik) d. G.-Wiss. u. d. Unter-
richts 2004-20; Gesch. d. G.-Wiss., Biogra-
phien y. Historikern 2020a-84.
Charaux, C, Les 616ment8 de la
pens^e et les 616ments de Thistoire.
(Sep. a. Bull, de Tac. delphinale IV.)
Grenoble, Allier. 24 p. [1989
Kneisel, B., Die Welt-G. e. Zufall?
Berl., Weidmann. 164p. 2M. -^fRec:
ThLBl '91, 140; CBl 1148 f. [90
Do88i, G. , Discorsi accad. int. la
filosofia d. Btoria. (Sep. a. Atti delF
Ateneo di Bergamo.) Bergamo, Gaf-
furi & G. xxj; xvij p. [91
Kolde, Th. , üeb. Grenzen d. hist.
Erkennens u. d. Objectivität d. G.-
Schreibers. Erl., Bläsing. 4^ 22 p.
80 Pf. u. 2. Abdr.: Lpz., Deichert.
8^ 37 p. 60 Pf. ^Leugnet unter
anfängl. Annäherg. an Ranke Möglich-
keit exacter G.-Erkenntniss, spec. für
Kirchen-G. — Rec. : ThLZ 15, 641-3
Hamack; ThLBl '91, 189 V. Schultze;
HJb 12, 402; Lpz. Ztg. Beil. 272;
Dt. R. 16, III, 128. [92
Dippe, A., Das G.-Studium mit s.
Zielen u. Fragen; e. Beitr. z. Philos.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891,
d. G. Berl., Wiegandt & G. 132 p.
1 M. 80. ^Bestimmt Inhalt und
Probleme d. G.-Philos. auf Grund
empir. G.-Betrachtg. in idealist. Sinne,
mit guter Lit-Kenntniss u. verstand,
Urteil; im Philos. eklektisch, nicht
tiefdringend [E. B.]. — Rec; Z.f.
wiss. Theol. 34, 495-9 Dräseke. [93
Karäev, N., Sus6not istor. processa
i vol liönosti v istorii [Wesen d. hist.
Processes u. Rolle d. Persönlichkeit
in d. G.]. Lfg. 1-2. Ptsbg., Stasjuleviö.
1890. p. 1-627. 4 Rbl. [93a
Paulsen, System d. Ethik (s. '89,
6 u. '90, 683). 2. Aufl. xvj907 p.
UM. -Sf Rec: Philos. Mthfte. 26,
403-35 Ziegler; Philos. Jb. III, Hft. 2
Gutberiet; Christi. Welt 4, 3-6 etc.
195 f. — VgL a) van Bell, Wijs-
geerige zedenkunde. II-III. (Theol.
tijdschr. 24, 451-79; 539-65.) [94
Albicini, C., Politica e storia. Bo-
logna, Zanichelli. 672 p. m. 2 Taf.
5 L. [95
Hart, A. B., Introd. to the study of
federal government. (Harvard Hist.
Monographs.) Boston, Ginn, x200 p.
-5f Rec: Dt. R. 16, II, 254. [95a
Bergeret, G., Principes de politique;
essai sur Tobjet, la methode et la
VLi. 8
*94
Bibliographie Nr. 1996-2023.
forme des divers gouvernements etc.
Pari8,Libr. illustr. 450p. 7fr.50. [1996
Schvarcz, Jul., Kritik d. Staats-
formen d. Aristoteles. Verm. Ausg.
Eisenach, Bacmeister. 1890. 138 p.
3 M. 60. *Rec.: CHI 265 f.; Berl.
phil. Wschr. 11, 239-42 G. J. Schnei-
der; DLZ 12, 619 f. Pöhlmann. [97
Kleinwächter, Fr.,DieStaat8romane;
e. Beitr. z. Lehre v. Communismus
u. Öocialismas. Wien, Breitenstein.
152 p. 3M. ^Rec: DLZ 12,1036 f.
Adler. [98
Claaesen, J., Frz. v. Baader's Ge-
danken üb. Staat u. Ges., Revol. u.
Reform. Gütersloh, Bertelsmann.
88 p. IM. [1999
Greesler, B., De la natare de
r^tat. (Jl. des 6con. 5, 30-36.) [2000
^ Neumann, Volk u. Nation, s. '89,
9 u. 2687. Rec: VjschrVPK 27,
II, 98-104; Berr. d. fr. Dt. Höchst.
6, 531-5 Oelsner; Z. f. Privat- u.
öff. Recht 15, 486 Gumplowicz. [2001
Ceetaro, F. P., Frontiere e nazioni
irredente. Torino, Roux. 183 p. 3 L. [2
Majorana, A., La funzione sociale
della monarchia. (Atti della r. acc.
di Torino 26, 465-81.) {3
Schäfer, DIetr., Geschichte u. Gal-
tur-G. ; e. Erwiderg. [geg, Gothein '89,
2693]. Jena, Fischer. 70 p. 1 M. 60.
*Rec. V. Sch's. früh. Schrift (s. '89,
1774 u. '90, 690) : HZ 65, 80-83 Hinne-
berg; MHL 19, 193 f. Reth wisch. [4
Lorenz, 0., Die G.-Wissenschaft in
Hauptrichtgn. u. Aufgaben. II: Leop.
y. Ranke, die Qenerationenlehre u.
d. G.-Ünterricht. Berl. , Hertz, xij
416 p. 8 M. ^Rec: NtZtg44, Nr.
232; Nation 8, 497-500; 512 etc.,
mit Repliken; Grenzb. 50, II, 132-9;
Münchner N. Nachrr. Nr. 271 u. 275
Simonsfeld ; Dt. R. 16, HI, 255 f. — Vgl
Fester im nächsten Heft. — Vgl. a-b)
0. Lorenz, Der zukünftige Unterr.
in d. neuesten G. (Grenzb. 50, II,
508 22). — G.-Ünterr. auf den höh.
Schulen. (NtZtg 44, Nr. 272.) -
e)A. B ald am US, Nochmals d. Unter-
richt in d. neuesten G. (Grenzb. 50,
m, 84-7.) [5
Fornelll, N., II metodo critico nella
storia. (Sep. a. Bibl. delle scuole
it. Nr. 1-2.) Verona, Tedeschi. 1890.
26 p. [6
Glasen, C, Die G.-Wissenschaft.
Progr. Limburg. 4®. 29 p. [7
-^ Widmann, Geschichtsel , s. Nr.
25. Rec: Grenzb. 50, I, 430-2; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 612; BIILÜ '91, L,
182-4 Sallmann; Laacher St. 40,
478 f.; GBl 910. [8
Knie, Ferd., Geschichtl. Wahrheita-
spiegel; e. Widerlegung d. verbrei-
tetsten Entstelign. d. G. u.' d. Katho-
licismus. Paderb. , Kleine. 205 p.
1 M. 50. * Rec. : ThLBl 266 f. Fey. [9
Hervilly, E. d', Les historiettea de
l'histoire. Paris, Charavay. 64 p.
— Vgl. a) Herb. Haines, History
and assassinatiott. (Transactions of
the r. bist. soc. 4, 285-302.) [10
Zeitschriftenaufsätze etc. betr. hist
Methodik u. G.-Ünterricht: a) Th.
Achelis, Ethnologie u. G. (Aas-
land 68, 548-52; 566-70.) — b) H.
Hauser, De l'emploi du sommaire
dans l'enseignem. de l'hist. (Bull,
de l'enseign. second. '91, 70-73.) —
c) A. G. Meyer, G.-Ünterr. u. Cultur^
O. (AZtg '90, Nr. 358.) — d) Möl-
ler, üeb. d. prakt. Nutzen kriegs-
geschtl. Stadien. (N. mil. Bll. 38,
248-56 ; 289-97.) — e) Fr. N e n b a u e r.
Aus d. G.-Pensum d. Oberprima: die
constituirende Versammlg., 1789-91.
(Lehrproben u. Lehrgänge 28, 63-9.)
- f) H, Nohl, üeb. e. Grundsat» bei
d. Benutzg. v. Hss. (Bll. f. Bair.
Gymnw. 26, 78 f.) — g) H. Salo-
mon, L'enseign. de l'hist. dans les
lycöes. (R. intern, de l'enseign. 20,
471-80.) - h) W. S Ol tau. Eine
Stunde Chronol. im Gymn. (Fleck-
eisen's Jbb. 144, 124-33.) — I) G.
Steinhausen, Die Cnltur-G. u. d.
Dt. Universitäten. (Ggw. 89, 322-4.)
k) H. Stich, Bemerken, üb. d. G.-
Ünterr. an d. Gymn. (Bll. f. d. Bair.
Gymnw. 26, 76-8.) — 1) R. Tief fen-
bach. Wie ist an human. Gymn. d.
geschtl. Lehrstoff auf - - d. Oberstafe
zu vertheilen. (Z. f. Gymnw. 45,
321-30). — m) 0. Tommasini,
Origini e vicende del metodo scientif.
n. storia. (Tommasini, Scritti 72-103.)
n) Verwerthung d. E.-Bücher f.
d. G.-Forsche. (KBIGV 39, 64.) —
o) R. W i n d e 1, Zum k.gesch tl. Unterr.
in d. oberen Klassen. (Z. f. d. evang.
Relig.-Ünterr. 2, Hft 3.) [11
Hannak, E., Methodik d. Unter-
richts in d. G. (Lehrbuch d. spec
1, 1. G.-Philosophie, Methodik u. Geschichte d. G.- Wissenschaft. *95
Methodik red. v. W. Zenz, Hft. ö.)
Wien, Holder. 90 p. 1 M. 16. [2012
Günther, Ad., Vorschläge zue. zeit-
gem. Gestaltg. d. G.- Unterrichtes.
(Pädag. Zeit- u. Streitfragen. Hft. 17.)
Gotha, Behrend. 48 p. 50 Pf. [13
Lohmeyer, 6., Riihle u. E. Fanten,
Unterricht in d. G. auf d. höh. Lehr-
anstalten m. Berttcks. d. G. d. neue-
sten Zeit u. d. Cultur-G.: 3 Gut-
achten. Progr. Danzig. 4^ 18 p.
^Behandeln besds. Stoffvertheilg.,
unter Anfstellg. specieller Thesen. [14
Amberg, J., Erster vaterl. G.-Ünter-
richt. Posen, Türk. 45 p. 60 Pf. [15
Breyer, E., Bemerkgn. üb. d. Lehr-
stoff u. d. Unterr. in d. Vaterlands-
kunde in d. 8. Classe. Progr. Mähr.-
Trübau. 1890. 34 p. [16
Pizard, A., L'hist. dans Tensei-
gnement primaire. Paris, Delagrave.
X1J222 p. "ifRec: R. intern, de Ten-
seign. 21, 311 f. [17
Steinet, Oto., Der Unterricht in d.
Landes-G. in s. Verh. z. Ünteiy. in
d. Dt. G. mit bes. Bezngn. auf Mittel-
schulen u. Baier. Landes-G. Bamberg,
Buchner. 29 p. 1 M, [18
Welsweiler, Jos., Die Lit. u. G. d.
clasB. Alth. im Dienste d. nation.
Jugenderziehg. Paderb., Schöningh.
48 p. 60 Pf. [19
Weizsäcker, P., Ueb. d. Bedeutg.
d. Archäologie f. d. Gymnasium.
(Sep. a. KBl f. d. Gelehrten- u. Real-
schulen.) Tüb., Fues. 8 p. 30 Pf. [19a
Bardey, E. €i., Kanon der auswendig
zu lernenden Geschichtszahlen f. d.
Realprogymnasium z. Nauen. Progr.
18 p. [20
Mahrenholz, R., Wandlungen d. G.-
Auffassg. u. d. G.-Ünterrichts, besds.
in Dtld. (Dt. Zeit- und Streitfragen,
Heft 84/85.) Hamb., Verl.- Anstalt.
74 p. 1 M. 60. [20a
Biographien Dt Historiker in ADB
Bd. XXXI u. XXXII: a) p. 125-30.
J. Mähly, Joh. Scherr, 1817*86. —
b) 139 f. G. D. Teutsch, Christ.
Schesäus [f 1585]. - c) 175 f. R.
Schwarze, Jak. Schickfuss, 1574
bis 1637. — d) 271 f. K. Grün-
hagen, Ad. Schimmelpfennig, 1815
bis 1887. - e) 306 f. F. X. v.
W e g e 1 e , Johann Schiphower. —
f) 307. Carstens, Gottl. Bened. v.
Schirach, 1743-1804. — g) 371 f.
A. Schumann, Christ. Schlegel,
1667-1722. — h) 378-84. J. y. An-
toniewicz, Joh. El. Schlegel, 1719
bis 1749. - I) 885. K. Bertheau,
Joh. Heinr. Schlegel, 1724-80. —
k) 528 f. 'K. E. H. Krause, Christ.
Schlöpke. — Joh. Heinr. Schlöpke
[t 1789]. — 1) 533-41. Wegele,
Friedr. Christ. Schlosser, 1776-1861.
— m) 567-600. F. Frensdorff,
Aug. Ludw. Schlözer, 1735-1809. —
n) 600-3. K. Hugelmann, Christ.
V. Schlözer, 1774-1831. - o) 633 f.
G. F. Hertzberg, Mart. Schmeitzel,
1679-1747. — p) 70313. S. Löwen-
feld, Ad. Schmidt, 1812-1887. —
q) 32, 6-8. Wegele, Mich. Ign.
Schmidt, 1736-1794. — r) 34-36.
G. Winter, Joh. H. Schmincke,
1684-1743. - 8) 90-2. W. Wiegand,
Ludw. Schneegans. — t) 101 f. F.
Leitschuh, Franz Jos. Ad. Schneida-
wind, 1799-1857. — h) 102 f. G.
Frank, Christ. Wilh. Schneider,
1734-97. - T) 314 f. Nach P. v.
Radi CS, Joh. Ludwig Schönleben,
1618-81. — if) 324 f. van Slee,
Mart. Schoock. — x) 359-68. Wie-
gand, Joh. Dan. Schöpflin, 1694
bis 1771. — j) 412-7. G. Müller,
Joh. Christ. Schöttgen, 1687-1751.
— • z) 440. G. V. Wyss, Nikiaus
Schradin [saec. 16.]. [21
Femer: a) p. 441 f. F. v. Krön es,
Anselm Schräm, 1658-1720. — b-c)
471; 473. F. v. Weech, Alois Wilh.
Schreiber, 1763-1841. — Joh. Heinr.
Schreiber, 1793-1872. — d) 653. E.
V. Oefele, Jos. R. Schuegraf, 1790
bis 1861. — e-f)692. Wegele, Joh.
Ad. V. Schultes, 1774-1821. — Ludw.
Aug. Schultes, 1771-1826. — g) 700 f.
H. Holland, Karl Gust. v. Schul t-
hess-Rechberg, 1792-1866. — h) 765-8.
A.Schumann, Christ. Ferd. Schulze,
1774-1851. [22
Biographien Dt. Historiker in KLex
Bd. VI u. VH: a) p. 99. Schrödl,
Laur. Hochwart, 1493-1570. — b) 159
bis 161. G. Mayer, Hohenbaum van
d.Meer, 1718-95.— c) 276-81. Brück,
Joh. Nie. V. Hontheim, 1701-90. —
d) 312-4. Fritz, Joh. Jak. Hottinger,
1652-1735. — e) 334 f. Streber,
Fort. Hueber [f 1706]. — f) 389-91.
Kessel, Ludw. Karl Hugo, 1667
bis 1739. — g) 430-34. H. v. Hurter
Frdr. v. Hurter, Reichshistoriograph,
*96
Bibliographie Nr. 2023—2046.
1787. 1865. — h) 7, 393-5. üedinck,
Fr. V. Kerz. — i) 1047 f. Fritz,
Alb. Krantz [f 1517]. - k) 1281 f.
G. Fell, Phil. Labbe [1607-67]. —
1) 1335 f. Dux, Pet. Lambeck (Lam-
becius). — Vgl. auch m) 7, 562-77.
Knöpfler, Dt. K.-Historiker. [2023
Ciabotto, Ferd., Alcune idee di Fl.
Biondo salla storiografia. (Sep. a.
Bibl. d. scuole ital. III, 7.) Verona,
Tedeschl. 14 p. [24
Pipitone-Federico , 6., II concetto
stor.-polit. di Nie. Machiavelli. Paler-
mo, Clausen. 1890. 61 p. 1 L. 50. [24a
Goldmann, A., Beitrr. z. Mauriner-
Briefwechsel. (StMBCO 11, 597 bis
612.) [25
Brogiie, Em. de, Bemardin de Mont-
faucon et les Bernardins 1715-50; la
80C. de Tabb. de S. Germain des Pr^s
au 18. 8. 2 Bde. Paris, Plön, xj 381 ;
336 p. 15 fr. ^Rec: Polyb. 62,
38 f. Stein. [26
Bodmer, J. J., als G.-Schrelber.
(Neuj.-Bl. d. Stadtbibl.) Zürich, Höhr.
4^ 49 p. 2 M. 20. [27
Muratori, L A., Lettere inedite, a
cura di F. Martini. Pavia, tip. Biz-
zoni. 1890. 21 p. — Vgl. a) A. Neri,
2 lettere di Muratori al conte Com.
Malvasia. (Intermezzo 1, Nr. 24 f.)
— b) C. P. Castorina, 1 lettera
di Muratori. (A. stör, sicil. 15,
140-4.) [28
Luppi, C. , Vite di ill. numism.
italiani. VII-VIII: Dom. Sestini; E.
Quir. Visconti. (R. it. d. numism.
3, 473-80; 561-9.) [28a
Gachon, P., Les m^thodes hist. et
les historiens en France au 19. siede.
(Sep. a. L'üniversit^ de Montpellier.)
Montp., Ricard. 28 p. [29
Wallon, H., Notice sur la vie de
Ch.A.L.Renier. (CR 18, 503-45.) [30
Lefevre-Pontalis, Sur la vie et les
travaux de Hipp. Carnot. (S^ances
et trav. 35, 329-72.) [31
Haym, R., Das Leben M. Duncker's.
Berl., Gärtner. 470 p. 10 M. «H^Rec. :
AZtg Nr. 163; 177; 179; Frank. Cour.
Nr. 307-9; DLZ 12, 1028-30 Baum-
garten; N. fr. Presse Nr. 9670-3. [32
Friedjung, H., Alfr. v. Arneth. (AZtg
'90, Nr. 360.) *Vgl. Arneth, Aus
m. Leben, in III, 7. [33
Abhandlungen u. Aufsätze über
kürzl. veretorb. Historiker: üeber
W. ». Giesehrecht: a) S. Riezler
Gedächtnissrede. Münch., Franz. 4^
59 p. 1 M. 80. [Mit Benutzg. v.
Briefen etc. — Erschien auch AZtg
Nr. 113 f.] — üeber F, Gregoro-
f tu«; b)Fr. Rühl, Gedächtnissrede.
Königsb., Härtung. 16 p. 20 Pf. — c)H.
Prutz (NtZtg 44, Nr. 304 u. 306).
— d) H. Simonsfeld (AZtg Kr.
127). — e) K. Krumbacher (Uns.
Zeit '91, I, 561-72; Münch. Neueste
Nachrr. 44, Nr. 213; 215). — f) S.
Münz (Nation 8, 523-6). — fr) V.
Wähle (Mag. f. Lit. 60, 312-4). —
üeber Sal, Vögelin: h) Dinner
CJbHVGlarus 26, I-XX). - Ueb. H.
Hildebrand: 1) K. Koppmann
(M. a. d. Livländ. G. 14, 502-14). —
üeb. J. Schlyter: k) Lud. Beau-
chet (NRH de droit 14, 935-41). —
Üeber X Liske: 1) Kwartalnik hi-
storiczny 5, iij-xv. — Üeber Fusiel
de Coulanges: m) A. Sorel, Notice
sur les travaux de M. F. de C. (Sean-
ces et travaux 35, 5-44.) Sep. Paris,
Picard. 1890. [Rec: RC 31, 39 f.] —
n) J. Lefort, Not. sur la vie et les
travaux de M. F. de C. (R. g^n^r.
du droit 15, 60-75.) — üeber P.
Riant: o) L. T. Belgrano, II conte
P. R. (Giorn. ligust. 16, 142-6.) -
Üeber Mich. Amari: p) G. San-
giorgio (Sep. a. Favilla, R. lett
delle Marche e deir ümbria.) Peru-
gia, tip. ümbra. 1890. 8 p. — q) F.
Lasinio (Firenze, Rassegna naz.
1889. 7 p.). — r) L. A. Ferrai
(Sep. a.A. stör. lomb. XVI, fasc 3:
Milano, Prato. 1889. 8 p.) — 8) AL
d'Ancona, Commemorazione di M«
A. (Atti d. acc. della Crusca '90,
21 die.) — t) 0. Tommasini, La
vita e le opere di M.A. (Tomasini,
Scritti di storia e critica 271-354.)
üeber T", Promis: n) A. Manne
(Atti d. acc. Torino 26, 248-58). [2034
2* Literatur- u, QueUenkunde*
Bibliographie und Literaturkunde 2035-39;
Bibl.wesen (Kataloge) und Archivwesen
(Repertorien), QueUenkande 2040-46.
Jahresberichte d. G.-Wissenschafl
(s. '89, 4512 u. '91, 55). BcL IX:
1888. XX135; 459; 321; 254 p. 30M.
-$f Rec: CBl f. Biblw. 8, 229 W.
Schnitze; Lit. Hdw. 30, 115-9 Wurm;
Grenzb. 50, II, 1.54 f.; DZG 5, 219.
— Rec. früherer Bde.: Z. f. Real-
I, 1-2. Geschichte d. G.-Wiss.j Literatur- u. Quellenkunde. *97
schulw. 14, 733 f. Frank; NtZtg '89,
Nr. 496 Winter; Gymnasium 7, 562
u. 8, 718 f.; Bll. f. d. höh. Schulw.
7, 63 Straseburger. [2035
Pastor, L [Bericht üb. Dt. G.-Lit.]:
RQH 49, 610-17. [36
Farges, L, A. Molinie r et 6. Monod,
[Lit.-Ber.:] France; publl. rel. ä Thist.
du MA. et k l'hist. mod. (RH 46,
333-88.) [36a
Bibiiotlieca historica; Verzeichn.
V. 9307 Werken u. Abhlgn. a. d.
Ges.-Gebiet d. G. u.d. Hilfswissen-
schaften. Lpz., Fock. 292 p. 1 M. 50.
*Rec.: CBl f.. ßiblw. 7, 494 f.;
DLZl 1, 1737 f.; ZGOberrh 6, 184. [37
Wolfs histor. Vademecum ; alphab.
a. syst. Zusammenstellg. d. lit. Er-
scheingn. auf d. Geb. d. G.; Lit. bis
Juli 1890. Lpz., Levien. 1890. 189 p.
1 M. 75. 'JfVgh.DZG 5, 222. [38
Ulrich, Kat. d. Bibl. d. HVNieder-
sachsen, s. künftig in V, 4.
Lasteyrle, R. de, et E. Lefivre-
Pontalis, Bibliogr. des travauz hist.
et archl. (s. '89, 1809 u. '91, 58).
11,2. p. 185-368. 4 fr. ^YghDZG
5, 186 Note 1. [38a
Petrik, G., Repertorium zu d. ,Szd-
zadok", 1867-90. Budap.,Dobrov8zky.
1890. 144 p. 4 M. [39
Gottlieb, Ueb. ma.Bibll. (vgl. Nach-
ricliten 137) s. künftig in IV, 4.
Macray, W. D., Annals of the Bod-
leian library. 2. ed. Oxf., Clar. Press.
1890. x645 p. *Rec. : CBl f. Biblw.
8, 358-60 Gräsel; ZKTh 14, 754 f.
— Vgl. DZG 5, 420. [40
Notices et extralts XXXIII, 1-2
(8.' 89, 65 u. '90, 727): a-b) p. 1
bis 90. — P. Meyer,Noticesur2anc.
mss. fran^.: a) Ms. I, enth. Varia,
besds. Heiligenlegenden,Gedichte etc.,
u. a. : 1. Vie de S. Eustachje en vers
par Pierre [c. 1215]. — 2. Vie de
6. Germer [c. 1215]. — 8. Chronique
de Pseudo Turpin trad. par Pierre.
— 9. Rapport du patr. de Jerusalem
au pape Innoc. III. — 11. La Mape-
monde [kosmogr. u. geogr. Compil.,
c. 1250]. — 19. La g6nlalogie des
rois de France [bis Ludw. IX, v.
Pierre?]. — 25. La vie des p^res
[1. Hälfte 13. Jh.]. — 26. Abr6gö
d'hist. sainte. — 29. Hist. de la guerre
des Albigeois par Pierre de Vaux
de Cernai trad. en prose. — b) Ms.
II : 4 Gedichte, deren 3 v. Watriquet
de Couvin, 1. Hälfte d. 14. Jh. c-e)
91-139. B. Haur6au, Notices sur
les Nrr. 14883, 18602, 15131 des mss.
lat. — f) 141-92. H. Omont, Not.
sur un tres anc. ms. grec en onciales
des epitres de S. Paul. — g-o) 193 bis
326. B. Haureau, Not. sur les Nrr.
712, 13468, 16590, 2590, 2513, 13579,
8083, 14961 des mss. lat. — p) 2, 1
bis 345. Not. des mss. frang. et pro-
veng. de Rome ant. au 16. s. [a.
Bibll. Vatic, Casanat., Ac. dei Lincei,
Barb., Chigi, mit Registern p. 317
bis 345]. — Vgl. auch Nachrr. '90,
Nr. 136 a. *Rec.: Romania 19, 599
bis 608 Thomas, — Es erschien auch
T. XXIX, 1. 4^ 316 p. [41
^ Haureau, Notices et extraits de
quelques mss. latins. I, s. Nr. 64.
Rec: NA 16, 438; RC 31, 227-30
Molinier; CBl '91, 548 f.; DLZ 12,
880 E. Voigt; Bull. crit. 12, 225 f.
Clerval. [42
Catalogue g^n. des mss. des bibl.
publ. de France. Departements (s.
'89, 4521 u. '91, 65). XIV: Clermont-
Ferrand, Caen etc. 1890. xxxvj587 p.
-je Rec: RC 31, 206-9; Jl. des sav.
174-81 Haurdau. [42a
Catalogus codd. hagiogr. Latin, etc.
in bibl. Paris, (s. '91, 66.) II. 1890.
xv646 p. 15 fr. -H-Rec: RQH 49,
686 f. Delvigne; CBl 489 f. [43
indicl e cataloghl (s. '90, 729 u.
'91, 70). a) IV: Gentile, I codici
palatini d. bibl. naz. centr. di Firenze.
II, 3 p. 161-240. [93 Codd.] — b) VIII:
C. Paoli, I codici Ashburnhamiani
della r. bibl. Mediceo-Laurenziana
di Firenze (s. '89, 4519). I, 3. p. 161
bis 240. [58 Codd.] — c) XI: S.
Bongi, Annali di Gabriel de' Fer-
rari da Trino di Monferrato, stam-
patore in Venezia, 1541-50. I, 1-2.
p. 1-210. [44
Ottino, 6lu8., Codici Bobbiesi della
bibl. naz. di Torino. Torino, Clausen.
1890. 72 p. 3 M. 20. [45
Malagola, L'archivio govem. di S.
Marino (s. '89, 1828). Forts. (Atti
e mem. di Romagna 8, 196-284; 9,
111-47.) [46
»98
Bibliographie Nr. 2047-2076.
3* UniversalgeschicIUe
u, allgem, Deutsche Geschichte.
Weiss, J. B., Welt-G. (s. '90, 789
u. '91, 80) Lfg. 31-42. Bd. IV: p. 337
bis 675; Bd. V: p. 1-820. ^Rec:
KBIGV 39, 64; Laacher St. 40, 477;
HZ 66, 272 Neumann; Oesterr. Lit.
CBl 7, 49 f; 133-5 u. 8, Nr. 1; 4
Belfert u. Haas; Katholik 3, 558 bis
560. [2047
Weltgeschichte, Allgem., v. Flathe
etc. (8. '89, 1714 u. '90, 4424) Lfg. 137
bis 156 : Bd. V u. VI (Prutz) s. Nr. 99
u. 2364; Bd. XII (Flathe) in 111,7. [47a
CSesohichte in Einzeldarstellungen
(Oncken) s. in VII, 1.
Jäger, Welt-G. UI. s. Nr. 2346a.
Cantä, Storia univers. Disp. 182.
p. 255 ff. — Dt. üebers. v. M. Brühl.
Lfg. 37-50. Bd. VIII, p. 49-1646 u.
IX, p. 1-868. [48
Pio, Ose, Storia universale. Roma,
Perizzo. 4®. 800 p. 5 L. [49
Weitemeyer, H., Haandbogi verden-
historien. Hft. 1-31. Kopenh., Ly-
becker & M. ä 48 p. 50 0re. [50
Aubigne, Hist. univ. IV, s. Nr. 737.
Petrov, Vorlesungen über Welt-G.
8. in III, 4.
Oechsli, W., Bilder aus d. Welt-G.,
e. Lehr- u. Lesebuch für Gymnasien
etc. II u. III: mittlere u. neuere G.
2. Aufl. Winterthur, Ehrich. 477 p.
4 fr. 50. * Rec: Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 270 f. Mayer. [51
Prevost-Paradol, Essai sur l'biat.
universelle. 5. ed. I. II. Paris, Ha-
chette. 523; 532 p. 7 fr. [52
Viliari, P., La civiltä latina e la
civiltä germanica [1862]. (Viliari,
Saggi stör, e crit. 1-96.) [53
b. C. Brewer, The historic note-
book, with an appendix of battles.
Lond., Smith. x997 p. 10sh.6d. [54
Qalleria stör. univ. di ritratti (s.
'89, 1839 u. '91, 86), disp. 55-58.
ifr Franklin, Loyola, Cagliostro, Gay-
Lussac, Newton, Galilei etc. [54a
Stenzler, R«, F. Lindner u. H. Land-
weiir, Lehr- u. Lesebuch d. G. v.
d. Ggw. bis auf Karl d. Gr. 1. Lfg.
Berl., Mittler. 109 p. 1 M. 50. *VgL
Nachrr. [55
Lehmann, Qu. z. Dt. Reichs- u.
Rechts-G. s. in IV, 2. Vgl. Nachrr.
Bibiiotlielc Dt. G. s. in VII, 1.
Dittmar, a, G. d. Dt. Volkes (s.
Nr. 88). Lfg. 3-10. Bd. I, 241-566
u. II, 1-336 u. xij p. «5f Rec: Lpz.
Ztg. Beil. 44; Z. f. Dt. Cultur-G. 2.
138 f. [56
Dauer, E., G. d. Dt. Volkes; bearh.
V. W. Pierson. 7. Aufl. m. Register.
2 Bde. Berl., Pätel. 444; 557 p. 10 M.
-H^Rec. : Mil. LZ 72, 34 f. ; Z. f. Gy mn w.
45, 485-8 Hoffmann. [2a57
Jastrow, G. d. Dt. Einheitstraumes.
3. Aufl., s. Nr. 1216.
n. Mittelalter.
1. Allgemeines^
Ottenthai, E. v. [Lit.-Ber.]: Ger-
mania. Pubblic. del 1889 sulla storia
m.-evale ital. (A. stör. it. 7, 152
bis 166.) [2058
Pelissier, L. G., Courrier Italien
[Lit-Ber.]. (RQH 50, 261-74.) [59
Molinier, A. [Lit.-Ber.]: Neuere
Lit. z. G. Frankreichs im MA. (DZG
5, 185-208.) [60
Monumenta Germaniae historica:
Auetor. untiquiss. IX s. Nr. 2108. —
Es erschien neue Ausg. v. Ann. Altah.
•^Rec. von Indices, scrips. Holder-
Egger et Zeumer (s. '91, 89):
DLZ 12, 668 f. Kaufmann; RC 31,
869 Viollet; MHL 19, 202 f. Hirsch. [61
Geschictitsclireiber, Die, d. Dt. Vor-
zeit. Lfg. 91, s. Nr. 2183. — 2. Ge-
sammtausg. Bd. XXXI -XXXV. s.
Nr. 2180-82. * Rec. v. XVIII-XX VII :
MHL 19, 116-9 Hahn. [62
Aitmann u. Berniiein, Urkk. z. Verf.-
G. s. künftig in IV, 2. VgL Nachrr.
Kaiseruricuntfen in Abbildungen.
Heft U (Schluss), s. in VI, 1.
6eib, Siegel Dt. Könige, in VI, 1.
Ductiesne Liber pontificalis Fase. 6
s. Nr. 2197.
Buliarium Trajectense s. in IV, 3.
Prutz, H. (u. Pflugk-Harttung),
Das Mittelalter (s. '89, 1847 u. '91, 99,
wo Lfg. 140-47.) Bd. H p. 401-655 u.
III, 1-96. (Allgem. Welt-G. Lfg. 148-53
u. 155-6.) *768-c. 1300. — Rec. v. I:
NtZtg 44 Nr. 372 Wechsler. [63
Henne am Riiyn, 0., Namen- n.
I, 3. Üniversal-G. II, 1-2. Mittelalter, Allgemeines; Urzeit. *99
Sachregister z. 2. Hauptabth. (G. d.
HA.) d. Allg. 0. in Einzeldarstel-
lungen (s. *91, 101). p. 167-287.
(Oncken, All. G. Abth. 183.) Berl.,
Grote. 3 M. [2064
Luchaire, A., Hist. da MA. Legon
d^ouvertare: facnlt^ des lettres de
Paris. Paris, Delalain. 1890. 20 p. [65
Weber, Das Rom. Eaiserthum Dt.
Nation. (KLex 7, 89-47.) [66
Roth, F. W. E., a) Beitrr. z. G. u.
Lit. d. MA. , insbes. d. Rheinlande.
— b) M. a. Latein. Hss. zn Darm-
stadt, Mainz, Coblenz etc. (Roman.
Forschgn. 6, 475-508 n. 429-61.) [67
Bemont, C. et 6. Monod, Hist. de
TEurope et en particulier de la
France, 395-1270; r6dig6e conform.
aux progr. offic. Paris, Alcan. 588 p.
Abb. u. Karten. 5 fr. ^^f Vgl. Nachrr. [68
-^ Boguslawskl, W., Dzieje Slowidn-
sczyzny polnocno-zachodniej do po-
lowy XIII w. [G. d. nordwestl. Slaven
bis z. Mitte d. 13. Jh.] I. II. Posen.
1887-89. 288; 997 p. Rec: HJb 12,
438. [69
Jacob, 6eo., Erweiterte Uebersicht
üb. d. Arab. n. sonstigen morgenL
Quellen z. Dt. G. . bis z. Ausbrach
d.Kreuzztige. [I : bis zu d. Normannen.]
Autogr. Berlin. 1890. 54 p. jJsRec:
NA 16, 641. [2070
2* Urzeit u« Fölkerwanderung
bis c. 500.
Prahistorie 2071-82; Genn. Urzeit 8083-96;
Berahrungen mit d. Römern (Kriege, Rom.
Besiedelnng) 2097-2107; Yölkerwanaerong
2108-11; Kirchen-6. 2112-84.
Nachriohten üb. Dt. Alth.funde;
hrsg. ▼. R. Virchow u. A. Voss,
(Ergänzgs.bll. z. Z. f. Ethnol.) Jg. 1.
Berl., Asher. 1890. 96 p. 3 M.:
a) p. 2-7-, 17-29; 33-42. M. Weigel
n. Ed. Krause, Ausgrabungen u.
üntersuchgn. v. Fundstellen durch
d. kgl. Museum f. VölkerMe.: Gräber,
Funde etc. aus: Behringen, Hirsch-
f arten bei Köpenick, Klein-Leppin,
tolzenhagen etc. — b-e)7-9; 29 f.;
80 f.; 31 f. Rudolph Virchow,
Aus d. Prov. Posen. — Burgwall
bei Heidevorwerk, Kr. Wohlan. —
Die alte Burg Stargard. — Ostpreuss.
Althh. — i) 9- 16. Kluge, Funde
aus Arneburg. — g) 42-6. Pin der,
Alth.sammlgn. in Hessen-Nassau. —
h) 46 f. Fr. Kofi er, Hügelgräber
bei Darmstadt. -- 1-k) 49-51; 51.
H. Jentsch, Wohnungsreste im
Gubener Stadtgebiete. — Rundwall
bei Grossbreesen. ~ 1)53. X. Oster-
mair, Bronzefund bei Ingolstadt
— m) 59 f. 0. B u c h n e r , Alte
Gräber bei Giessen. — n) 60. Th.
Voges, Vorgeschichtl. Gräber bei
Steindorf. — o) 61. Lakowitz,
Hügelgräber bei Klutschau. — p) 61
bis 64. M. Weigel, Gräberfeld v.
Wandlitz. - q) 65-96. F. Möwea,
Bibliogr. Uebers., 1890. [2071
Blätter, Prähistor. (s. '90, 2698 u.
'91, 105.) III, 1-3. p. 1-48: a) p. 1-3.
Scheidemantel, Ausgrabgn. bei
Schrotzhofen. — b) 3-5. W. 0 s b o r n e,
Das Wellenornament. — c) 5-7. G.
A. Müller, Die sog. Hunnenbückel
im Breisgau. — d)7-13; 24-8. Aus-
grabgn. u. Funde. — e) 17-21. Fr.
Zieffler, Ber. üb. e. Grabhügel bei
Thalmässing, mit Bemerkgn. v. J.
Naue. - f) 21-4. R. Beltz, Zu
dem Funde v. Schrotzhofen. — g)
33-6. J. Richter, Bronzezeitfunde
V. Asch im Lechthale. — h) 36-9.
J. Naue, Bericht über Ausgrabgn.
zw. Ammer- u. Staffelsee. — l)16if.;
24 ff.; 39 ff. Ausgrabgn. u. Funde. [72
Hörnes, M., Die T^r-Gt, d. Menschen
nach d. heut. Stande d. Wiss. Lfg.
1-4. Wien, Hartleben, p. 1-128. ä
50 Pf. *Rec.: Prähist. Bll. 3, 44. —
Vgl. a) Hörnes, Die Herkunft des
Menschengeschlechts. (Sep. a. M. d.
naturw. V. f. Steiermark.) Graz,
Leuschner&Lubenski. 26 p. 60 Pf. [78
•d^Sohrader, Sprach vergleichg. u.
Ür-G., s. '90, 747 u. '91, 107. Rec:
Am Urquell 1, 142 f.; Z. f. Oesterr.
Gymn.42, 373 Meringer; WschrKlPh
7, 1105-10 Bartholomae; SatR 1808,
774; Ac. 947, 446. — Engl. Ueber-
setzg. V. F. B. Jevons. London,
Griffin. 1890. 496 p. 21 sh. ^Rec:
Class. R. 4, 419-21 Keary. [74
Oppemann, Atlas vorgeschtl. Be-
festign. in Niedersachsen (s. '89, 104
u. '90, 751). Hft. 8. 1890. *Rec.:
FBPG 3, 310; Vhdlgn. d. Berl. Ges.
f. Anthrop. '88, 205. [75
LoS, Alfr. de, et l^m. de Munek,
Essai d'une carte prähist. et proto-
hist. des environs de Mons. (Sep.
a. Ann. de la soc. d'archl. de Bruz.
•^100
Bibliographie Nr. 2076—2099.
IV.) Brux., Vromant 1890. 31 p.
m. 1 Kte. [2076
Bamps, C, Le Limbourg primitif,
ou apergu sur les d^couvertes d^an-
tiq. ant6r. h, la domination romaine.
Hasselt, Klock. 1890. 66 p. 1 fr. 50. [77
Mehlls, C, Hacke u. Beil am Mittel-
rhein zur Steinzeit. Vortr. Dürck-
heim. 1890. 11 p. [78
Maier, A. E., Die Schwetzinger
Alterthumsfunde; m. e. Ueberblick
über die Prähist. Schwetzingen,
Schwab. 1890. 136 p. — Vgl. a) J.
Pomezny, Die Schwetzinger Alth.-
Funde. (Sammler 13, 30-2.) [79
Szombathy, J., Die Tumnli v. Ge-
meinlebarn. (Sep. a. M. d. prähist.
Comm. bei d. k. Ak. d. Wiss. I, Nr. 2.)
Wien, Akad. 1890. 30 p. m. 2 Taf.
u. 76 Abb. ^Recr, M. d. anthrop.
Ges. in Wien 20, 199 f. Mach. —
Vgl. a) J. Szombathy, Die Fiach-
gräber von Gemeinlebarn. (M. d.
anthr. Ges. in Wien 21, Hft. 1.) [80
Pfeiffer, Rud., Wallbauten in d.
ümgebg. V. Gaya in Mähren. (Sep.
a. Ann. d. k. k. naturhist. Hof-
museums 6, Heft 4.) Wien, Holder.
1890. p. 539-48. 80 Pf. [81
Reinacli, S., Antiquit^s nationales.
Description raisonn^e du mus^e de
8t.-Germain en Laye. I: L'öpoque des
alluvions et des cavernes. Paris,
Didot. 1889. xvj322 p. i^Rec. : KBIWZ
10, 82 f. Hettner; Z. f. Ethnol. 22,
108 Virchow; Berl. phil. Wschr. 11,
691-4 A. G. Meyer. [82
Zeltscliriftenaafsätze betr. German.
Urzeit: a-b) H. d'Arbois de Ju-
bainville, Les t^moignages lin-
guist. de la civilisation commune
aux Celtes et aux Germains. (R.
archl. 17, 187-213.) — Hercynia [auf
Much beruhend; vgl. '89, 1858b].
(R. celt. 11, 216-9.) — c) H. Ar-
nold, Alamann. Gräber an d. ob.
Donau. (AZtg '90, Nr. 298 u. Nachrr.
über Dt. Alth.-Funde 1, 54 f.) —
d) F. Dahn, Feuer, Wasser, Luft
u. £rde in d. Götterglauben d. Ger-
manen. (Westerm. 70, 54-65.) -—
e) R. Jan seh. Die Altdt. Religion
auf d. ünterharze. (Norddt. AZtg
Beil 70 f.; 74.) — f) J. Heierli,
Alamann. Grabfunde a. d. Gegend v.
Kaiserangst. (Anzeiger für Schweiz.
Althk. 24, 482 f.) — g) Körner,
Alemann. Silberschmuck. (M. d. k.
k. Centr.-Comm. 17, 55.) — h) G.
Kossinna, Nochmals die Sweben
[vgl. Nr. 13931]. (WZ 10, 104-10.)
— 1-k) C. Mehlis, Archäologisches
a. d. Pfalz. (KBIWZ 10, 69 f.) —
Neue Gräber d. Frank. Zeit v. Mittel-
rhein. (Ausland 63, 404 ff.) — 1) R.
Much, Unfachlas. (ZDA 35, 204-7.)
— m) A. Schroot, Heldburg u. d.
Gleichberge bei Römhild, Cultur-
stätten. (Lpz. Tagebl. '89, Nr. 229.)
— n) H. Schurz, Fergunna. (Aas-
land 63, 301-6.) — o)K. VVeinhold,
Beitrr. zu d. Dt. Knegsalthh. (SBBAk
'91, 543-67.) [83
AltertliUmer, Die, uns. heidn. Vor-
zeit, hrsg. V. Lindenschmit. (s.
'89, 2734 u. '90, 2702.) IV, 8. 14 p.
m. 6 Taf. 4 M. -H^Rec. : GBl 1149. [84
Mulienliofr, K., Dt. Althkde. (s. m
105 u. '91, 121). V, 2. p. 359-417.
2 M. -H^V, 1 ersch. 1883. — Rec
V. I: Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 374
Heinzel; Z. f. Gymnw. 45, 299-302
Steig; Class. R. 5, 75-7 Boase. [85
Böttger, Helnr., Sonnencult d. Indo-
germanen (Indoeuropäer), insbes. d.
Indoteutonen. Bresl., Freund, xzxij
167 p. 3 M. 50. -H^^Auf Grund
zahlreich gesamm. Excerpte". Das
weisse Pferd (daneben Hahn und
Schwein) im Sonnencult. [86
Krause, E. [Carus Sterne], Tuisko-
Land, d. Arischen Stämme u. Götter
Urheimath; Erläuterungen z. Sagen-
schatze d. Veden,' Edda, Ilias u.
Odyssee. Glogau, Flemming. xij624p.
10 M. ^Rec: Z. f. Volkskde. 3,
272-5 Veckenstedt; Bibl. univ. 51,
159-65; Vjschr. VPK 28, HI, 125 f.; Z.
f. Ethnol. 13, 134 f. Virchow. [87
Meyer, Ei. H., Die Eddische Kos-
mogonie. Freiburg, Mohr. 118 p.
3 M. 60. [88
Lehmann, E., Die Götterdämmerg.
in der Nord. Mythologie. 2. Aufl.
Königsb., Bon. 43 p. 80 Pf. [89
Müller, W., Zur Mythol. d. Griech.
u. Dt. Heldensage. Heilbr., Hen-
ninger. 1889. 177 p. 3 M. ^Uec:
Lit.-Bl. f. Germ. u. Rom. Philol. 11,
89-91 Golther; Anz. f. Dt. Alth. 17,
86-91 E. H. Meyer. [90
Vokakov, H. S., Rig-Veda og Edda;
Bidrag til Bestemmelsen af den my-
tologiske Metode. (Auch u. d. Tit.:
Sjaeledyrkelse og Naturdyrkelse. I.)
II, 2. Germanische Urzeit, Berührungen mit den Römern. *101
Hft. 1-2. Kopenh., Lehmann & S.
234 p. 2 Kr. -^ Versuch e. neuen
ethnolog. Erklärg. d. Völkerwande-
rungstheorie. [2091
Schierenberg, G. A. B., Der Ariadne-
faden f. d. Labyrinth d. Edda od. die
Edda e. Tochter d.Teutoburg. Waldes.
Frankf., Reitz & K, 1889. xviij96 p.
2 M. 50. * Rcc: CBl ^91, 623. [92
Ranisch, Wilh., Die Volsungasaga;
nach Bugge's Text m. Einleitg. n.
Glossar hrsg. Berlin, Mayer & M.
xviij216 p. 3 M. 60. [93
ZInzow, Ad., Die erste Sächs.-Frän-
kische, dann Normann. Mirmannsage.
PyritzerProgr. Lpz.,Fock. 20 p. IM. [94
Matusiak, S., Kamen u. Wohnsitze
der Lugiervölker, e. Beitr. z. Ür-G.
der Slaven und Germanen. Progr.
Bochnia. 1889. 63 p. [95
Vug, Osk. , Schlesische Heiden-
schanzen, ilire Erbauer u. d. Handels-
Strassen d. Alten; e. Beitr. z. Dt
Vor-G. 2 Bde. Berl., Calvary. xxx
504 p. m. 118 Abb. u. 2 Ktn, 10 M.
-X-Rec: Prähist. Bll. 3, 45 f.; Berl.
phil. Wschr. 11, 856-8 Mehlis. [96
Rösch, W., Der G.-Schreiber Corn.
Tacitus. (Sammig. gemeinv. Vortrr.
Hft. 119.) Hamb., Verl.anstalt 40 p.
80 Pf. [97
^Recensionen v. Schriften betr.
Kriege mit d. Römern: a) Da hm,
Hermannsschlacht, s. '89, 1872 u.
4558: AUg. Mil. Ztg. 65, 73 f.; JB
üb. d. Fortschr. d. class. Alth.wiss.
64, 152 f. Schiller. — b) Deppe,
Tag d. Varusschlacht, s. '89, 4557:
JB phil. V. Beriin '90, 300 An-
dresen. — c) Dil nzel mann, Varus-
schlacht, 8. '89, 1874 u. '91, 144:
Oesterr. Lit. CBl 7, 55 Grillnberger;
BULU '89, 444 f. Mähly; Allg. Mil.
Ztg. 65, 75; Württ. Corr. '91, 86
Bender. — d) Fricke, Varus und
Germanicus, s. '90, 2341a: JB d. phil.
V. Berlin '90, 301 Andresen; Oesterr.
Lit. CBl '90, 64 f. Raab; JB f. Germ.
PhiloL 12, 54 f. Böhm. - e-f)Knoke,
Kriegszüge d. Germanicus, s. '89,
118 u. '90, 2724: R. stör. it. 7, 520
bis 524 Taramelli; Württ. Corr. 37,
346-9 Rösch. — Rückzug d. Caecina,
8. '90, 771 : JB d. phil. V. Berlin '90,
302 f. Andresen. — g) Köcher,
Varusschlacht, s. '90, 12: BULü '90,
264 Schulze; JB d. phil. V. Berlin
'90, 299 f. Andresen. — h) v. Son-
dermühlen, Spuren der Varus-
schlacht, s. '89, 115 u. 2738: Berl.
Philosoph. Wschr. 9, 936-9 Wolff;
WschrKlPh 5, 1066 f. v. Rohden.
— l)Wiegand, Alamannenschlacht
s. '89, 120 u. 2740: Ann. de l'Est
'89, 600-2 Pfister. [98
Zeitschriftenaufsätze betr. Berüh-
rungen mit d. Römern u. Kriege:
a) H. Arnold, Zur Limes-Forschg.
(AZtg Nr. 152.) - b) Back, Die
Altburg bei Bundenbach. (WZ 10,
1-9.) — c) K. Bau mann, Rom. Bau
in Schriesheim. (KBIWZ 16, 65 f.)
— d) C. Beyerle, Zur G. d. Rom.
Konstanz. (Schrr. d. VGBodensee
19, 130-3.) — e) Bürger, Römisches
von d. ülmer Alb. (Württ. Vjhfte.
13, 261-8.) — f) Rom. Castell in
Weissenburg. (Münch. N.Nachrr.'90,
3 Nov. u. Nachrr. üb. Dt. Alth.-Funde
1, 48.) — g) Caviezel, Archäo-
logisches a. d. alten Rhätien. (Anz.
f. Schweiz. Althk. 24, 479.) — h) K.
Drexler, Römerfunde in Klo«ter-
neuburg. (Mtbl. d. AlthVWien 3,
87 f.) — 1) R. Fröhlich, Rom.
Inschrr. a. Pannonia. (Archl.-epigr.
M. a. Oesterr.-Üng. 14, 50-83.) -
k) K. Gaul, Die Wiederherstellg.
e. alterthüml. Wagens auf Grund d.
Somodorer Fundes. (A. f. Post u.
Telegr. '91, 293-304.) — 1) J. Habets,
Note snr un monum. romain trouv6
ä Berg pres de Tongres. (BulL de
la soc. d'art ptc. de Lifege '90, Lf^.
1.) — m) K. Hachtmann, Zu Taci-
tus' Germania. (Fieckeisen's Jbb.
143, 209-14.) — n) A. Hamm e ran,
Das Römercastell zu Frankfurt. (A.
f. Frankf. G. u, Kunst 3, 301-11.)
— o) G. H. Handelmann, Der
limes Saxoniae in d. Kreisen Stor-
marn u. Segeberg. (M. d. anthrop.
V. in Schlesw.-Holst. Hft. 4.) -
p) Hang, Die Viergöttersteine [vgL
'90, 2710 a]. (WZ 10, 9-62.) — qj
Haus er, Ausgrabgn. in Garn un tum.
(Archl.-epigr. M. a. Oesterr.-Ungam
14, 162-7.) — Rom. Funde in Velm
[Niederösterr.]. (M. d, k. k. Centr.-
Comm. 17, 4 f.) — üeb. d. Lage v.
Loncium an d. Rom. Plöckenstrasse.
(Carinthia 1. 81, 65-69.) - r) J.
Heierli, Die Römervilla in Lunk-
hofen. (Anz. f. Schweiz. Althk. 24^
427-9.) — 8)G. Helmreich, JB zu
♦102
Bibliographie Nr. 2099—2115.
Tacitufl. (JB üb. d. Fortschritte d.
class. Alth. 59, 230-75.) — t) F.
Hettner, 2 Gruppen d. Reiters u.
Giganten u. 1 Viergötteraltar in
Ehrang bei Trier. (KBIWZ 10, 71
bis 80.) — H) A. H^ron de Ville-
fosse, Inscriptions rom. r^cemment
d^coovertes k Chalons-sur- Marne.
(Bull, monum. 6, 264-70.) — t) Huf-
eisen, D. Rom. Niederlassungen in
Solothurn. (Anz. f. Schweiz. Althk.
23, 365 f.) — if) M. Ihm, Rom.
Inschrr. in Köln. (KBIWZ 10, 109
bis 112.) — x) üna singulare iscri-
zione cimeteriale romana ritrovata
in Costanza. (Bull, di archl. christ
1, 63-8.) — j) J. Jung, Siebenbürg.
Inschrr. ( Archl. -epigr. M. a. Oesterr.-
Ungarn 14, 97-100.) — 85) Fr. Kauff-
mann, Mythol. Zeugnisse a. Rom.
Inschrr. (Paul u. Branne's Beitrr. 15,
553-62. 16, 200-34.) [2099
Ferner: a) J. Klinkenberg, Die
neuesten Rom. Funde am Domhügel
zu Köln. (Ann. d. HVNiederrh. 51,
20-6.) — b) K. Konen, Rom. Brand-
gräber in Lierenfeld, — Ein German.
Gräberfeld bei Düsseldorf. (KBIWZ
10, 70 f.; 71 f.) - Gallischer Münz-
fund b. Asberg. (Bonner Jbb. '90,
190 4.) — C) Fr. Kofi er. Römische
Althh. in Eckzeil. (KBIWZ 10, 66 f.)
— d) J. W. Kubitschek, Römer-
funde aus Klosterneuburg. — Aus
Carnuntum. (Archl. - epigr. M. a.
Oesterr.-Ungam 14, 115-7; 141 f.)
•^ e) L. Lindenschmit, Rom.
üeberreste u. e. Frank. Gräberfeld
vor Mainz. (Nachrr. üb. Dt. Alth.-
Funde 1, 47 f.) — Bronzefund a. d.
Rhein. (KBIWZ 10, 67 f.) — f) F.
V. Löher, Culturmittheilg. zwischen
Morgen- u. Abendland z. Römerzeit.
(AZtg '90, Nr. 343 f.) — Zustände
imRömisch-DtCulturland. (SBMAk
'91, I, 1-23.) - g)G. B. Malleson,
Vercingetorix. (Transactions of the
r, bist. soc. 4, 1-40.) — h) C. Meh-
lis, Römerstrassen in der Pfalz.
(KBIWZ 10, 68 f.; 138-5.) — Funde
T. Limburg in der Pfalz. (Berl. phil.
Wschr. 11, 290 f.) — Neue Römer-
funde a. d. Vorderpfalz. (Ausland
64, Nr. 8 u. 9.) — Untergegangene
Burg in der Vorderpfalz. (Bonner
Jbb. 90, 214-6.) — 1) K. Meister-
hans, Aus Petinesca. — Legions-
ziegel a. Kloten [Ct. Zürich]. (Anz.
f. Schw. Althk. 24, 484 f.) — k) K.
Miller, Untersuchungen v. Römer»
Strassen. (KBIWZ 10, 1-8.) — 1) R.
Mnch, Mercnrins Hanno. (ZDA 35,
207 f. u. Anz. f. Dt. Allh. 17, 184.)
— m) Noll, Idistaviso. (Hessen-
land '91, 45 f.) — n) J. Ornstein,
Die Rom. Niederlassg. b. Szamo«-
UjTär. (Archl.-epigr. M. a. Oeaterr.-
Ung. 14, 168-80.) — o) K. Patsch,
Alte n. neue Prätorianer-Inschrr. a.
Aquileja. (Ebd. 100-7.) — p) A. v.
Premerstein, Epigraphisch ea aus
Steiermark u. Krain. (Ebd. 84-97.)
— q) H. Probst, Zu Tacitus' Histo-
rien. (Fleckeisen's Jbb. 143, 139-44.)
— r) AI. Riese, Heddemheimer
Funde. (KBIWZ 10, 13-5.) — 8) Rö-
merbrücke y. Znrzach nach Rhein-
heim. (Anz. f. Schweiz. Althk. 24,
493.) — t) W. Schreiner, Das Mili-
tärdiplom V. Eining. (SBMAk '90, II,
329-53.) — n) H. Schuermans,
L'invasion des Chauques en 176.
(Bull, de la comm. r. d'art et d'archL
29, 189-206.) — T) Stedtfeld, Rom.
Stadtmauer in Köln. (Bonner Jbb.
90, 197 f.) — W) Untersuchungen
üb. d. Römerstrassen im Grosshzth.
Baden (KB1GV89, 86-9).— x) De Vit
Donde abbiano i Cimbri prese le messe
per entrare in Italia. (A. stör, per
Trieste 3, 262 if.) — y) P. W alien-
bor n, Rom. Inschrift zu Bitbarg.
(KBIWZ 10, 102-108.) - 1) Wulff
u. Riese, Rom. Ausgrabungen bei
Dortelweil. (Ebd. 129-33.) [2100
^Borger, F., a) Ueb. d. Heer-
strassen d. Rom. Reiches. II: Die
Meilensteine. Berl., Gärtner. 1883.
— b) Die Septimer-Strasse , s. '91,
156. Rec.:HZ66,282f. Cauer. [2101
Kllnkenberg, J., Die Röm.-christl.
Grabinschrr. Kölns. Progr. Köln. 4*.
17 p. u. Taf. HsRec: RQschr. 5,
201-3 de Waal; Bonner Jbb. 90,
169-82 Düntzer. [2
FlorschOtz, B., DieGigantensänle v.
Schierstein. Wiesb., Bechtold 24 p.
50 Pf. ^Rec: Z. f. Ethnol. 13, 134. [3
Back, F., Rom. Sparen u. Üeber-
reste im oberen Nahegebiet I. Progr.
Birkenfeld. 91 p. [4
LallemaRd, P., Mont-St-Martin et
Quincy ; hypoth^se sur Castnim
Vabrense et Villa Ursionis. (Sep. a.
M^m. de la soc. d'archl. lorr., 1890.)
Nancy, Cräpin-Leblond. 28 p. [5
II, 2. Rom. Einflüsse, Völkerwanderung, Urchristenthum. *103
Bericht üb. d. v. Allgäuer Alth.-V.
Kempten vorgen. Ausgrabgn. auf d.
Lindenberge (vgl. '89 , 1891). 17 p.
m. 2 Plänen. 3 M. [2106
Dübi, H., Studien z. G. d. Rom.
Althh. in d. Schweiz. Progr. Bern,
Huber. 4^ 42 p. 1 M. 20. [6a
MazegQer, B., Weitere Studien üb.
d. Maja-Frage. (Sep. a. Bote f. Tirol
ü. Vorarlberg.) Innsbruck, Wagner.
1890. 70 p. 80 Pf. .*Vgl. '89,
4279. [7
Chronica minora saec. 4-7, Vol.
I, 1. ed. Th. Mommsen. (Mon.
Germ, bist.: Auct. antiquiss. IX, 1.)
Berl., Weidmann. 4^ 339 p. 11 M.
-$flnh. u. a.: Origo Constantini imp.
sive Anon. Vales. pars 1 ; Chrono-
graphus a. 354, mit Computatio a.
452 u. Liber genealogus: Consularia
Constantinop. ad a. 495 cum addit.
Hydatii a. 468 etc.; Consularia Ita-
lica (üeberreste d. Ravenn. Ann.) [8
Fustel de Coulanges, L'invasion
germanique, s. Nr. 2158.
KalBdl , R. F. , Wo fand d. 1. Zu-
sammenstoss zw. Hunnen u. West-
gothen statt? (MIÖG 12, 304-11.) [9
Broaow, A., a) Was erfahren wir
aus Jordanis üb. d. Aufenthalt d.
Goihen in den Weichselgebieten?
(Altpr. Mtschr. 28, 152 f.) — b) Was
können wir aus J. über d. Ursitze
d. Gothen entnehmen? (SB d. Alth.-
Ges. Prussia 46, 41-52.) [10
Braun, F., Die letzten Schicksale
d. Krimgothen. Progr. St. Petersburg,
Golicke. 1890. 88 p. [11
Vgl. Nr. 1623. Zur Verfassungs-G. in
n, 8 Nr. 1437-41. 2158-64.
Zeitechrlftenaufsätze zur alt. E.G.:
a) 0. Bardenhewer, Joh. Cryso-
ßtomy.- (KLex 6, 1611-40.) - b) E.
Cosquin, L'eglise chr6t. primitive
et la haute soc. rom. (Pr^cis bist.
89, 33-8.) — c) E. Egli, Zu einer
SPilger-JInschr. a. ßaulmes,Ct.Waadt.
Anz. f. Schweiz. Althk. 24, 485 f.)
— d) B. Fechtrup, Der Ketzer-
taufstreit im 3. Jh. (KLex 7, 406
bis 419.) — e) C. Frick, Zur Text-
kritik d. Anon. Valesianus. (Com-
ment. Woelfflinianae 339-50.) [Rec:
NA 16, 642.] — f) J. Friedrich,
Ueb. d. angebl. Elogitim Liberii pa-
pae des Cod. Corbejensis. (SBMAk
'91, I, 87-127.) — g) F. X. Funk,
Justinus d. Märtyrer. (KLex 6, 2060
bis 2073.) — h) A. Harnack, Die
p6.-Clement. Briefe de virginitate o.
d. Entstehg. d. Mönchthums. (SBBAk
'91, 361-85.) — 1) J. Haussleiter,
Cyprian-Studien I. (Comment- Woelff-
linianae 377-89.) — k) A. Koch, Die
Auctoritätd.hl.AugUBtin (s. '91,1414).
Schluss. (ThQschr. 73, 287-304.) -
1) J. E. Kuntze, Das Römertimm
u. d. K.-G. (N. kirchl. Z. 2, 416-26.)
— m) Ch. Li n gen, Zeugniss f. d.
päpstl. Primat a. d. 4. Jh. (AKKR
65, 352.) — n) L. Massebieau, Le
procds des chr^tiens de Lyon sous
Marc-Aur^le. (R. ehret. '90, 22-38.)
— o) A. Miodonski, Zur Kritik
d. alt. Predigt „adversus aleatores*.
(Comment. Woelfflinianae 371-6.) —
p) Pieper, Papst Julius I. (KLex 6,
1997 f.) - q) B. F. Prince, The
influence of the chureh in the Or-
ganization of mod. Europe. (Tbe
Luther quart. 21 , 269-85.) — r) K.
(J. Schmitz, Der Vicariat v. Arles
s. '91, 1409). II. (HJb 12, 245-76.)
— s) W. Schmitz, Notenschriftr
liebes a. d. Berner Hs. 611. (Com-
ment. Woelfflinianae 7-13.) [Vgl. NA
16, 651.] — t-u) Schrödl, Papst
Hyginus. — Jovinian, Häretiker d.
4. Jh. (KLex 6, 516 f.-, 1902-4.) —
T-lf) Streber, Idatius. — Irenäus,
Bisch. V. Lyon. (KLex 6, 572-4; 867
bis 871.) — x) A. de Waal, Die
Katakomben. (KLex 7, 206-38.) [12
Jackson, F. J. F., Hist. of the Chri-
stian chureh from the earliest times
to the death of Constantine, 837.
Lond., Simpkin. xvj334 p. 6 sh. [13
StöckI, Alb., G. d. christl. Philo-
sophie z. Zeit d. K.-Väter. Mainz,
Kirchheim. 435 p. 6M.40. ^Schliesst
mit Boethius. [13a
Hatch, E., The influence of Greek
ideas and usages upon the christ.
chureh, ed. by A. M. Fairburn.
Lond., Williams. 1890. xxxiij359 p.
10 sh. 6 d. *Rec. : Ac. '90, 13 Dec.
Owen; Ath. '91, 7. Febr.; Mind 16,
286 f. [14
Acheils, H., Di» alt. Qn. d. Ori-
ental. K.-Rechtes. I: Die Canones
Hippolyti. (Texte u. Untersucbgn.,
hrsg. V. 0. V. Gebhardt u. A. Har-
nack VI, 4.) Lpz., Hinrichs. 295 p.
9 M. 50. * Rec. : Bull. crit. 12, 41-6
^104
Bibliographie Nr. 2115—2134.
Duchesne; ThLZ 16, 249-52 Jüli-
cher. [2115
Van der Vliet, J., Stndia eccles.,
TertuUianus I: Critica et interpre-
tatoria. Leiden, Brill. 102 p. 2 M.
*Rec.: CBl 570 f. [16
Thurnhuber, M., Glaubenslehren in
d. Schrr. Bischöfe Cyprianus v. Car-
thago •, e. patrist Studie. Progr. Augs-
burg. 1890. 66 p. [17
Goetz, K., 6. d. Cyprianischen Lit.
bis z. Zeit d. 1. erhaltenen Hss. Mar-
burger Diss. Basel, Reich, ix 129 p.
2 M. 40. * Rec: HJb 12, 646. [18
BatifTol, P., Studia patristica; ^tudes
d'anc. litt^r. Fase. 1-2. Paris, Leroux.
p. 1-160. *Rec.: Class. R. 4, 472 f.
Robertson. [19
Stolle, F., Das Martyrium d. The-
baischen Legion. Münsterer Diss.
BresL, Müller &S. 112 p. 1 M. 60. [20
Belser, Joh., Zur Diocletian. Chri-
sten Verfolgung. Tübingen, Fues. 4°.
107 p. 8 M. [21
Boissler, 6., La fin du paganisme,
6tude sur les demi^res lüttes relig.
en occident au 4. si^cle. I. IL Paris,
Hachette. 464; 516 p. 15 fr. *Rec.:
Bibl. un. 50, 401 ; M61anges d'archl.
et d'hist. 11, 190 f.; RQH 50, 228-85
Allard; Ac. Nr. 994 Richards; Polyb.
61, 431-4 Peries; Corresp. 63, 917-25
deMeaux; Jl. des econ. 7, 124-7 de
Holinari ; R. de Saintonge 11,215-7. [22
Mal^^, C, Der Arian. Streit bis z.
K.versammlg. zu Nicäa. Progr. Mähr.-
Weisskirchen. 1890. 22 p. [23
Schaff, Ph., A select llbrary of the
Nicene and Post-Nicene fathers of
the Christian church. 2. Ser. I: Euse-
bius, Church bist., life of Constantine
the great etc. — 2. Ser. II : Socrates,
Sozomenus, church histories. Lond.,
Parker. 4**. x632 p.; xxiv463 p. k
21 sh. *Rec. von I: ThLZ 16, 149
bis 151 Krüger, ThLBl 129 f. u.
137-9 Zöckler; Ath. Nr. 3317. [24
Stiiokelberg , E. A., Der Constan-
tlnische Patriciat; e. Beitr. z. G. d.
spät. Kaiserzeit. Zur. Diss. Basel,
Georg. 131 p. 2 M. 40. [25
Juvenci, 6ai Vetti Aquillni, Evan-
gelicorum libri 4; rec. J. Hümer.
(Corp. Script, eccles. XXIV.) Wien,
Tempsky. xlvjl76 p. 7 M. 20. *Rec.;
Lit. Rs. 16, 363 f. Weyman; ThQschr
73, 315 Funk; ThLBl '91, 215-9. -
Vgl. a) Schrödl, Jnvencus. (KLex
6, 2076-8.) [26
Servals, A., Etüde bist, et crit.
sur St. Materne. Namur, Delvaux.
1890. 388 p. 3 fr. [27
Raoult, Toul et Grand, ou de la
capitale et du premier siege des
Leuci. :6pinal, CoUot. 83 p. — Vgl.
'90, 43. [27a
SIxt, 6., Die lyrischen Gedichte
d. Aur. Prudentius Clemens. Progr.
Stuttgart. 1889. 4^ 44 p. *Rec.:
Berl.phil.Wschr. 11, 531 f.Petschenig;
WschwKlPh 8, 713-5 Breidt. — Vgl.
a) Sixt, Des Prudentius' Buch Ditto-
chäon. (KBl f. Gelehrten- u. Real-
schulw.Württemb.'90,420-29;458-64.)
— b) C. Weyman, Seneca u. Pru-
dentius. (Comment. Wöifflinianae
p. 281-7). [28
Seyrich, G. J., Die G.-Philos.
Augustinus nach s. Schrift de civ.
dei. Di6S.Lpz.,Fock. 69p. IM. 20. [29
Casparl, C, Briefe, Abhh. u. Pre-
digten aus d. 2 letzten Jhh. d. kirchl.
Alth.'s u. d. Anfang d. MA. üniv.-
Progr. Christiania, Mailing. 1890.
xiv474 p. 5 Kr. jJsRec: Jl. des
sav. '91, 136; HZ 66, 303 f.; ThLBl
'91, 162 f. Hauck; HJb 12, 408; Ev.
KZtg. Nr. 15 Zöckler. [30
Thelle, Fr., Uralte Christen graber
bei Sobrigau unweit Lockwitz. (Sep.
a. Üeber Berg u. Thal.) Dresden,
Arnoldi. 16 p. 50 Pf. [30a
Bykrfä», J. T., Die urchristl. Denk-
mäler Pannoniens. [Ungar.] Bndap.,
Selbstverl. 102 p. [31
Wilpert, Jos., Die Katakomben-
gemälde u. ihre alten Copien; e.
ikonogr. Studie. Freib., Herder, fol.
xij81 p. m. 28 Taf. 20 M. <^Rec.:
RQschr 5, 88-92 Kirsch; HJb 12,
444 f.; Lit. Hdw. 30, 281-4 Ehrhard;
Laacher St. 41, 115 f. Beissel; Frankf.
Ztg. Nr. 174. [32
•^ Receneionen von Publicationen
zur K.-G. : a) Allard , La pers^cation
de Diocletien, s. Nr. 184: R. archl.
15, 433; RC31, 62 f. Lacour-Gayet;
L'univ. cath. 5, 619-21; Bull, crit,
11, Nr. 2 Duchesne; R. de l'art chret.
34, 156-8 Heibig. — - b) Anonymus
adv. aleatores, ed. Miodonski, s.
'89, 4576 u. '90, 790: R. de Fhisu
II, 2. Christliche Urzeit.
•^105
des relig. 20, 362 f.; Univ. cath. 4,
Hft. 6-, RC 30, 364 f. Lejay. —
c) Duchesne, Ongines du culte
chr^tien, s. '89, 2803 u. '90, 2807:
DZG 3, 147 f. Molinier; RQH 48,
648 f. Chevalier; M.-Age 4, 1 V.
Schultze. — d) Engelbrecht, Stu-
dien üb. die Schrr. d. Bisch, v. Reii
Faustus, s. '90, 2749: RC 30, 115-7
Lejay; Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 717
bis 722 Hauler; Ell. f. d. Bair.
GyniBW. 26, 470 f. — e) Ficker,
Bildwerke im Mus. d. Laterans, s.
'90, 2752: ThLBl '90, 401 f. Schultze;
HJb 11, 850 f. Kirsch; ThLZ 16,
98-100 Dopffel. — f) Gwatkin, The
Arian controversy, s. '90, 37 : ThLZ
15, 546 f. Harnack. — g-h) Har-
nack. Das H, Testam. um d. J.
200, s. '89, 2764 u. 4574: Ann. de
bibliogr. th6ol. '89, Nr. 9 M6n6goz
[vgl. Rec. V. Zahn's Kritik: Th. Lit.-
Ber. 12, 125 Arnold]. - Der ps.-
Cyprian. Tractat de aleat. , s. '89,
1907 u. '90, 792: Ath. Nr. 3245 u.
3297; Class. R. 3, 152 f. Chase. —
i) Hartel, Patrist. Studien, s. '90,
788 u. '91, 173: Berl. philol. Wschr.
11, 399-401; DLZ 12, 744 f. Kubier;
HJb 12, 157. - k) Hatch, K.-Verf.
Westeuropas, s. '89, 1126 u. 4627:
Th. Z. a. d. Schweiz '89, Nr. 3 Böh-
ringer; HZ 66, 298-302 J. Werner.
— 1) Heer, Die Züricher Heiligen
Felix u. Regula, s. '89, 4582: Christi.
Kunstbl. 32, 173 f. Gradmann. —
m) Holt'zinger, AltchristL Archi-
tektur, 8. '89, 2805: ZKTh 14, 96
bis 105 Grisar; ThLit.-Ber. 12, 40 u.
232 Schultze; ThQschr 72, 167 f.;
Cßl 389 f. -- n) I h m , Studia Am-
brosiana, 8. '90, 41 : Berl. phij. Wschr.
10, 1656-8 Wunderer; Class. R. 7.
314; Lit. Rs. 16, 211 f. Weyman. — •
o) Kahle, Altnord. Sprache im
Dienste d. Christenthums , s. '90,
2750: HJb 11, 804 f.; Anz. f. Dt.
Alth. 17, 5 Heinzel; CBl 888 f. -
p) Kraus, Altchristi. Inschrr. d.
Rheinlande s. Nr. 180: CR 18, 546 f.
Le Blant; CBl 855 f.; Bonner Jbb. 90,
184-7 Ihm; R. de l'art. ehret. 84,
253 f. Esperandieu. — q) Löning,
Gemeindeverf. d. ürchristenth. , s.
'89, 1903 u. '90, 785: HZ 65, 297-9;
Univ. cath. 5, 627 f. Jacquier; Krit.
Vjschr. f. Gesetzgebg. 13, 610-2. —
r) Manitius, Beitrr. z. G. früh-
christl. Dichter im MA., s. '89, 2771
u. '91, 186: WschrKlPh 8, 352-5
Brandes. — s) M i r b t , Stellung
Augustin's, s. '89, 139 u. '90, 40:
HZ 64, 161-3 Krüger. - t) Neu-
mann, Der Rom. Staat u. d. allg.
K., 8. '90, 784 u. '91 , 182: HZ 67,
81-92 Heinrici. — n) Nöldechen,
Tertullian, s, Nr. 174: ThLZ 16, 148 f.
Harnack; Th. Lit.-Ber. '91, Nr. 2
Schultze; Oesterr. Lit. CBl 8, Nr. 2
Haas; HZ 66, 302; ThLBl 180 f,
Hauck; Lpz. Ztg. Nr. 48; RC 81.
429. — v) Paret, Priscillianus , s.
Nr. 177: HJb 12, 159; RC 31, 429;
ThLBl '91, 233-5 Zöckler. — w) Pris-
c i 1 1 i a n i quae siipersunt ed. Schepss,
s. '89, 1913 u. '90, 39: N. phiL Rs.
'90, 91-6 Mohr; Class. R. 4, 415-7
Sanday; Jl. des savants '91, 110-24,
243-55 Puech; ThQschr 73, 307-9
Funk; vgl. Antw. v. Schepss auf d.
Rec. V. Loofs: ThLZ 15, 340. —
x) Reuter, Augustin-Studien, s. '89,
1910: ThQschr 71, 462-73 Koch;
AGPhilos I, Hft. 4 Wendland. —
y) Ro 88 i,Inscript. Christ. urbisRomae
n, 1, 8. '90, 782 u. '91, 179: Wschr-
KlPh 8, 315-20 Traube.— z) S c h m i tz,
Gedichte d. Prudentius, s. '89, 2770:
HJb 11, 405 f. [33
Femer: a) Schultze, Altchristi.
Bildwerke, s. '90, 2065b. (40 p.
60 Pf.): M.-Age 4, 49-53 Marignan;
Repert. f. Kunstw. 13, 463 f. Kraus;
Christi. Welt 4, 283 f. Buchholz;
ThQschr 72, 488-92 Funk; R. archl.
15, 446-8; Oesterr. Lit. CBl 6, 195-7
Swoboda; Ev. KZtg '89, Nr. 12; CBl
429 f. — b) de Smedt, L'organis.
des ^glises, s. '89, 1904: ThQschr 71,
698-700 Funk. — c-d) W i 1 p e r t ,
Principienfragen d. christl. Archl. s.
'90, 2065: M.-Age 4, 49-53 Marignan;
Lit. Rs. 15, Hft. 6 Künstle; Bull,
crit. 10, Nr. 20. — Nochmals Prin-
cipienfragen d. christl. Archl., s. '90,
2065 a cSep. a. RQschr 4, 44-60. Frei-
burg, Herder. 1890. 50 Pf.): M.-Age
4, 49-53 Marignan; Laacher St. 38,
598; Univ. cath. 4, Nr. 6 Jacquier;
Th. Lit.-Ber. '90, Nr. 7 ; StMBCO 12,
183-6 Merkle. — e) Wölfflin, Ps.-
Cyprianus de aleat., s. '89, 1909:
Class. R. 3, 126 f. Sanday. [2134
*106
Bibliographie Nr. 2135-2164.
S. FränTcisches Beich
c. 500—918.
Allgemeines, Merovinger 2135-42 ; Karolinger
SUs-56; Yerfassung 2167-64; Papsttham n.
Kirche 2165-78; Italien (Gothen n. Lango-
barden) 2174-78.
Dahn, F., Ur-G. d. Germ. u. Roman.
Völker (8. '89, U6\ IV. [Schluss-]
Bd. (Allg. G. hrsg. v. Oncken,
Abth. 166; 167; 168, 2.) 1889. 368 p.
*Rec.: CBl '90, 819-21; NA 15,
615 f. [2135
Witte, H. N., Deutsche u. Kelto-
romanen in Lothringen nach der
Völkerwanderung; die Entstehung d.
Dt. Sprachgebietes. (Beitrr. z. Landes-
u. Volkesk. v. Els^-Lothr. Hft. 15.)
Strassb., Heitz. 100 p. u. 1 Karte.
2 M. 50. [35a
Baedae hist. eccl., ed. A 1 f. H o 1 d e r.
(German. Biicherschatz VII.) 2. Ausg.
Freiburg, Mohr. 1890. 314 p. 2 M.
*Rec.: M.-Age 3, 245 f. - Vgl.
a) H. Zimmer, Zur Orthographie
d. Namens Beda. (NA 16, 599-601.) [36
Krusoh, B., Die alt. Vita Leude-
garii. (NA 16, 563-96.) [37
Kurth, Bod., La reine Brnnehaut.
(RQH 50, 5-79.) , [38
Deloche, M., Etüde de numism.
m^roving. Paris, Rollin & F. 1890.
268 p. ^Kec: RN 9, 98-100 Bar-
thelemy. [39
Dancoisne, L, Objets m^rov. d^-
couverts k Artres. H^nin-Li^tard,
Plouvier-Dekindt. 8 p. u. 2 pl. [40
Bernhardt, C, ün cimetläre m^rov.
iiNosfloncourt.Nancy,Leblond.6p.[41
Merlet, R., Petite chronique de
Bonneval. Chartres, Garnier. 1890.
*Rec.: Polyb. 58, 543. [42
-^ Reginonls abbatis Prumensis
chronicon rec. Kurze, s. '90, 2772.
Bec: MHL 19, 124 f. Hirsch; DLZ
12, 883 f. Buchholz; BECh 52, 138
bis 142 Lot; M.-Age 3, 245. [43
^ Rauschen , Die Legende Karl's
d. G., B. Nr. 214. Rec: NA 16, 442
u. Benrthlg. d. Rec. Grauert's ebd.
647; CBl '91, 583; Laacher St 40,
455-7 Beissel; DLZ 12, 991 Watten-
bach; MHL 19, 209-11 Hahn. —Vgl.
a) Lorsch, Zur Datirg. v. St. 4061.
(MIÖG 12, 311-3.) [44
Hofft, C. Th., France, Franceis u.
Franc im Roland sliede. Diss. Strassb.,
Trübner. 74 p. 2 M. «„Nene An-
zeichen^, dass d. Rolandslied Reste
e. uralten (auf d. Zeit vor 843 zurück*
gehenden) Dichtg. enthält. — Rec:
LBl f. Germ. u. Rom. Piniol. 12, 233 f.
Förster. [45
Oammler, E., Alchvinstudien. (SB
BAk '91, 495-523.) ^K^Ueb. die Briefe,
besds. chronol. Fragen» [46
Schneegans, Ed., Die Qn. d. sog.
Ps.-Philomena u. d. Officiums v.
Gerona. Diss. Strassb., Heitz. 65 p.
2 M. 50. «Rec: NA 16, 643. [47
Hrabanus, Maur., Pädagog. Schrr.;
übers. V. Jos. Freu ndg.en. (Samm-
lung pädag. Schrr. 24.) Paderborn^
Schöningh. 238 p. 1 M. 60. [48
Saupe, H. A., Der Indiculus super^
stitionum et paganiarum, ein Ver-
zeichniss heidn. Gebräuche etc. a. d.
Zeit Karl's d. Gr. Progr. Lpz., Hinrichs.
4^ 34 p. 1 M. [49
Brandt, K. , 'Krit. Verzeichniss d.
Reichenauer Urkk. d. 8.-12. Jh.
^Strassb. Diss. 1890. 4^ 42 p. [50
Zeitsohriftenaufsätze betr. Karo-
linger: a) P. Giemen, Studien s.
G. d. Karol. Kunst (s. '90, 2779 c).
II: Beschreibg. d. Aachener Mün-
sters durch d. Anonymus Aquensis
V. J. 1166. (Repert. f. Kunstw. 14,
117-22.) — b) P. Daniels, A pro-
pos du Mareolt d'une Charte de 741.
(Bull, de la soc d'art etc. de Liege
'90, livr. 2.) — c) A. Ebner, Zur
regula canonicorum d. hl. Chrode-
gang [vgl. '90, 88 u. '91, 255].
(RQschr 5, 82-6.) — d) Hermes,
Libri Carolini. (KLex 7, 189-96.)
— e) 0. Holder-Egger, Zu d.
Gesta abbatum Fontanellensium.
(NA 16, 602-6.) - f) H. Jelling-
haus. Der Heliand u. d. Niederländ.
Volksdialekte. (Jb. d. V. f. Niederdt
Sprachf. 15, 61-73.) - g) F. Jostes,
Zum Heliand. (HJb 12, 76-8.) -
h) F. Ilwof, Karl d. Gr. als Volks-
wirth. (Z. f. d. ges. Staatswiss. 47,
413-52.) — 1) J. H. Kessel, Jonas,
Biflcli. V. Orleans. (KLex 6, 1812-6.)
— k) V. Krause, Die Forts, d.
Capitularien -Ausgabe [vgl. Nr. 200].
(NA 16, 421-9.) — 1) A. Levasseur,
La superficie du domaine de St.
Germain. (CR 18, 468-77.) — m) F.
Lot, Origine etc. du mot aCaro-
lingien«. (RH 46, 68-73.) — n) J.
Neuwirth, Die Zwetler Hs. v. Ha-
II, 3. Fränkisches Reich.
noi
banus Maarus ,De laude s. crucia*.
(Repert. f. Kunstw. 14, 117-22.) —
o) A. Peez, Die Reieen Karins d.
Gr. (JbGVV 15, II, 11-17.) - p) G.
Schepss, Allitter. Weissagung v.
Roms Untergaog. (Bll. f. Baier.
Gymnw. 27, 199-204.) - q)Ch. Sp.
Smith, The battle of Roncesvailes
in the Karlamagnus Saga. (Mod.
langu. notes 6, 257-64.) — r) W.
Wattenbach, Zu d. Ann. ßerti-
niani. (NA 16, 607-9.) - 8) H.
Weber, Karl d. Gr. (KLex 7, 160
bis 171.) — t) E. V. Zeppelin,
Wer ist der Monachus Sangallensis?
(Schrr. d. VGBodensee 19, 33-47.) [51
Hauptmann, F., Das Frank. Bonn.
(Büder a. d. G. v. Bonn, VIL) Bonn,
Hauptmann. 39 p. 50 Pf. [52
Leuridan, T. , üne revendication :
Annappes et Gruson sous Cbarle-
magne. (Sep. a. M^m. de la sog. des
8C. de Lille.) Lille, Quarrt. 22 p. [58
Rozier, L, Agobard de Lyon; sa
vie et ses Berits. Th^e. Montauban,
Granit. 64 p. [54
Caatan, A., La concession mon6t.
de Charles le Chauve k Teglise de
Besan9on. (Sep. a. RN 9, 47-59.)
Paris, Rollin & F. 13 p. [55
Undset, J., a) Til kundskab om
vor yngre jemalder. — b) Mere til
kundskab om vor yngre jemalder.
(Sep. a. Kristiania vedenskabsselskabs
forhandlinger) Christ. Dybwad. 14;
9 p. 3 Kr.; 50 0re. [56
Lol, La, Gombette; reprod. etc.
par J. E. V. Smith (s. '89, 1980 u. '90,
822). 10.-14. fa8c.45; 44; 37; 64; 37 p.
^Rec: CR 18, 565 f. Delisle; JL d.
sav. '91, 389-401 Dareste. [57
Geriohtsurkunden d. Frank. Zeit,
verz. V. Rud. Hübner. I: Die Ge-
richtsurkk. aus Dtld. u. Frankreich.
(Sep. a. SayZ12, Germ. Abth., Anhang.)
Weimar, Böhlau. 118 p. 3 M. [57a
Fuatel de Coulangea, Hist. des in-
stitutions polit. de Tanc. France, (s.
'89, 1984 u. '91, 1437). L'invasion
germanique et la fin de Tempire,
par C. Jullian. xij572 p. 7 fr. 50.
«^Rec: R. intern, de l'enseign. 20,
542-4 u. 21, 404 f.; Polyb. 62, 47-9;
RC 31, 482-93 Arbois de Jubainville.
— Bd. IV d. Werkes erschien in Engl.
Uebersetzg. v. Mar. Ashley. Lond.,
Sonnenschein. 202 p. 2 sh. 6 d. [58
Laveleye, Em. de, De la propri^te
et de ses formes primitives. 4. M.
Paris, Alcan. xxxj562 p. ^Rec: RC
31, 457 Viollet; RQH 50, 214-27
Rioult deNeaville; Seances et travaux
36, 114-6 Glasson. [59
Piaton, €i. , Le droit de propri^t^
dans la soc. franque. Paris, Larose
1890. 170 p. 4 fr. *Rec.: R. g6n.
du droit 15, 276-9 Lefort. [60
Allard, P. , Le domaine rural du
5. au 9. si^cle. (Sep. a. R^forme
sociale.) Paris, Lev^. 19 p. [61
FIcker, J., Untersuchgn. z. Erben-
folge d. Ostgerman. Rechte. (Ficker,
untersuchgn. z. Rechts-G. I.) Innsbr.,
Wagner. xxx540 p. 16 M. *Rec.:
A. stör. it. 7, 169 f. [62
Adler, Slgm., Ueb. d. Erbenwart«
recht nach d. alt. Baier. Rechts-Qn.
(Untersuchgn. z. Dt. Staats- u. Bechts-
G.) Hft. 37. Bresl., Köbner. 180 p.
3 M. 60. *Rec.: CBl '91, 1079 f. [63
Schmidt, Rioh., Die A£fatomie de^
Lex Salica. München, Ackermann.
88 p. 2 M. 40. [63a
•^Recensionen v. Werken z. Verf.-
G.: a) Arbois de Jubainville,
Recherches sur l'origine de la propr.
fonci^re etc., s. '90, 2796a u. '91,
230: Berl. phiL Wschr. 11, 406-9
Voigt; DLZ 12, 704-6 Meyer-Lübke.
— b) Beaudouin, Particip. des
hommes libres au jugem., s. '89, 1992
u. '90, 80: SavZ 11, 231-3 König.
— c) Ch^non, Et. hist. sur le de-
fensor civitatis, s. '90, 2789: Berl.
phiL Wschr. 10, 1116 f. Schiller;
RH 45, 327 Reinach. - d-e) Glas-
son, Les communaux et le domaine
rural pend. l'^poque franque, s. '90,
2797: RH 44, 348 f. Monod; R. in-
tern, de l'enseign. 21, 405 f.; M.-Age
4, 3 f. Piaton; RC 31, 457 f. u. BfiCh
52, 137 f. Viollet. — Hist. du droit
etc., s. '89, 200 u. 4617: Z. f. d.
Priv. u. öif. Recht 18, 435-46 Huberti.
— Es erschien Bd. IV : la f6odalit6.
10 fr. — f) Hermann, Noch e.Wort
üb. Mithio, s. '90, 2790 : CBl '90, 1478 f. ;
DLZ 11, 1693 f. Mayer. — g)Kuntze,
Die Dt. Städtegründgn. im MA., s.
'91, 1441; HJb 12, 441; CBl 908 f.
Liesegang ; GGA '91, 520-31 Schulte.
— h) Lan6ry d' A r c , Du franc
allen, s. '90, 79 (9 fr.): RC 29,
465 f. Pirenne. — 1) Leges Alam.,
ed. Lehmann, s. '89, 196 u. 4610:
*108
Bibliographie Nr. 2164—2195.
MHL 18, 315 f. Jastrow. - k) E.
Mayer, Zur Entstehung der lex
Ribuariorum (Münch. 1886): Z. f.
vergl. Rechtawiss. 9, 289-91 Köhne.
— 1) Viollet, Hist. des institutions.
I, s. '90, 824 u. 2787: EHR 6, 165-9
Fisher; RH 46, 325 f. Reinach; A.
stör. it. 7, 167-9; Krit. Vjschr. f. Ge-
setzgebung 14, 399-402 E. Mayer. —
m) Wey 1, Frank. Staatskirchenrecht,
s. '89, 202 u. '90, 825: CBl f. Rechts-
wiss. 8, 368 f. V. Salis. [2164
DucheBne, L., Le Liber diurnus et
les ^lections pontlficales au 7. si&cle.
(BECh 52, 5-30.) [65
NUrnberoer, A., Ueb. e. ungedr.
Kanonensammlg. a. d. 8. Jh.: Recensio
collectionis cod. Sanger manensis, 938.
(Sep. a. JB d. Philomathie zu Neisse.)
Mainz, Eupferberg. 1890. 80 p. 1 M.
20 Pf. [ß6
Amelli, D. A. , S. Leone Magno e
Toriente; dissertazione sopra una
coUezione ined. di nuovi docc. Mon-
tecassino. 1890. 60 p. [67
Ermini, F., Greg. Magno monaco
e pontjfice. Roma, tip. Romana.
1890. 37 p. [68
AliieSy Th. W., Peter's rock in
Mohammed's flood, from S. Gregory
to S. Leo III.; being the 7. vol. of
the formation of christendom. Lond.,
Burns&O. 531p. lOöh. 6d. -J^Rec:
EHR 6, 556-8 Maude. [69
imbart de La Tour, F., Les ^lec-
tions 6pi8cop. dans l'^glise de France,
814-1150. Paris, Hachette. zxxj554 p.
-JfRec: RH 46, 341-3 Monod. [70
Imbart de La Tour, De ecclesiis
rusticanis aetate Carolingica. Pa-
riser Diss. Bordeaux, Gounouilhon.
xiijl40 p. [71
Doulllet, Les gloires de Corbie.
Amiens, Langlois. 1890. 306 p.
2 fr. 50. [72
Bro88ard, J.> La legende de St.
Amand, l'abbaye de Nantua et la
ville d'Orindinde; petit cartulaire de
Nantua. Bourg. 1889. 104 p. 3 fr.
*Rec.: Polyb. 61, 484 Piolin. [73
Streber, Jordanis. (KLex6, 1824.)[74
Hodgkin, Th., Theodoric the Goth,
the barb. champion of civilisation.
Lond., Putnam. xvj442p. 5 sh. [74a
Calllgaris, Glus., Saggio di studi
SU Paolo Diacono. (Sep. a. Miscel-
lanea della deput. veneta di stör,
patr. XL) Venezia, Yisentlni. 1890.
4^ 111 p. -«►Rec: Giom. stör. d.
lett. it. 17, 164 f.; R. stör. it. 8, 90
bis 94 Merkel. [75
Weber, Die Langobarden. (KLez
7, 1400-11.) [76
Williams, W. Kl., The commune«
of Lombardy, 6.-10. Century. (John
Hopkins univ. studies 9, 5-6.) Bal-
timore, John Hopkins press. 86 p.
50 ct. «^Cap. I: Lombard. Erobe-
rung etc.; II: Ursprünge städt. Ge-
meinwesens. [77
Ferreira, L. J., Gatalogo da col-
lecgao de monedas visigodas. Porto.
1890. *Rec.: RN 9, 100-102. [2178
Zur G. d. Zeit vgl. Nr. 1378-81. 150«; ö.
2071; 72; 83 k; o; 86. 2130.
4. Sächsisefie und Saiische
Kaiser 918-^1120.
Allgemeines u. 10. Jh. 2179-88; 11. (-12.) JL
2189-95; Yeif. u. Kreuzzflge s. in n, 5.
Zeltschriftenaufeätze betr. AUgem.
und Ottonen: a) A. birlinger, Le
gende v. hl. Gebhard v. Konstani.
(Alemannia 17, 193-210.) -— b) W.
Erben, Zu d. Fortsetzg. d. Regino
V. Prüm. (NA 16, 613-22.) - e) F.
X. Funk, Bisch. Konrad v. Kon-
stanz. (KLex 7, 942-4.) — d) J.
Havet, Les couronnements des rois
Hugues et Robert. (RH 45, 290-7.)
— e) P. Kehr, Zur G. Otto's IIL
(HZ 66, 385-443.) — f) K. E. H.
Krause, Zu Widukind I, 12. (NA
16, 610-2.) — g) G. Kurth, üne
biogr. de rlv^que Notger au 12. siecle.
(CR de la comm. r. d'hlst. 17, 365-422.)
— h) F. Ku rze, Nachlese z. Qn.kde.
Thietmar's. (Ebd. 459-72.) — I) F.
Lot, Line Charte fausse d'Adalb^ron,
archevdque de Reims. (BECh 52, 31
bis 45.) — k) E. v. Oefele, D^
kundliches z. Genealogie d. Herzogin
Judith V. Baiern. (Archv. Z. 2, 27-32.)
— 1) Orestes patriarcha Hiero-
so 1., Vita et conversatio s. patris
nostri Sabae jun. , ed. J. Cozza-
Luzi [Q. z. G. d. Theophano n.
Otto's m.]. (Studi e. docc. 12, 33-6;
134-72.) — m) Paulsiek, Otto d.
Gr. in d. bild. Kunst. (Festschr. d.
V. f. G. V. Magdeburg p. 59-82.) -
n) P. Schanz, Lambert v. St. Omer.
(KLex 7, 1340-3.) - o) Th. f.
S i c k e 1 , Erläutrgn. zu d. Diplomen
II, 3-4. Fränkisches Reich-, Sächsische u. Salische Kaiser. *109
Otto's III. (MIÖG 12, 209-45.) -
p) Streber, Abt Johannes v. Gorze.
(KLex6, 1684-6.) — q)A. Teklen-
bürg, Roswitha v. Gandersheim.
(Harzer Mthfte. 2, 56-9; 80-3.) [2179
Leben, Das, d. Königin Mathilde;
übers, v. Ph. Jaff^. 2. Aufl., bearb.
V W. Wattenbach. (G.-Schrr. d. Dt.
Vorz. 2. Ausg. Bd. XXXI.) xij46p. [80
Hrotsuitha, Der, Gedicht üb. Gan-
dersheims Gründg. u. d. Thaten K.
Oddo's 1.; übers, v. Tb. G. Pfund.
2. AuÜ., bearb. v. W. Wattenbach.
(Ebd. Bd. XXXIl.) xij62p. 80 Pf. [81
Widukind'8 Sächsische Geschichten ;
übers, v. R. Schottin. 2. Aufl.,
bearb. v. W. Wattenbach. (Ebd.
Bd. XXXllI.) Leipzig, Dyk. xixl55 p.
2 M. 40. [82
Leben, Das, Oudalrich's, Bisch, v.
Augsburg, übers, v. G. Grandaur.
(Ebd. Lfg. 91.) 104 p. 1 M. 40. [83
Leben, Das, d. Bischofs Adalbert
V. Prag, übers, v. H. Hüffer. 2. Aufl.
bearb. v. W. Wattenbach. (Ebd.
2. Ausg. Bd. XXXIV.) xiv54 p.
1 M. [83a
Odiio V. Cluny, Leben d. Kaiserin
Adelheid, übers, v. H. H ü f f e r. 2.Aufl.,
durchg. V. W. Watten b ach. (Ebd.
Bd. XXXV.) 24 p. 40 Pf. [83b
Günther, F., Aus d. Zeit d. Sachs.
Kaiser. (Günther, Aus d.G.d. Harz-
lande IV.) Hannover, Meyer. 92 p.
1 M. [84
Fischer, F., üeb. Otto's I. Zug in
d. Lombardei v. J. 951. Progr. Eisen-
berg. 4^ 22 p. [85
Boubnov, N., Sbornik pisem Ger-
berta kak istoriceskiy istocnik [Samm-
lung d. Briefe Gerbert's als bist.
Quelle], (s. '89, 2026 u. '91, 1460).
II, 2. Petersb., Skorochodov. p. 432
bis 1038. 2 Rbl. [86
Schultese, K., Silvester II (Gerbert)
als Lehrer u. Staatsmann. Progr.
Hamb., Herold. 4^ 55 p. 2 M. 50. [87
OrsI, P. , Le paure del finimondo
neir a. 1000. Torino, Roux. 31 p.
1 L. [88
Zeitschriflenaufsätze betr. Salier:
a) W. Bröcking, Die Lossa^ung
d. Bisch. Eusebius v. Angers. (DZG
5, 361-5.) - b) C. CipoUa, Di un
luogo controverso d. storico Wipone.
(A.stor.lomb.8,157-67.— c)Dankö,
Kg. Ladislaus v. Ungarn. (KLex 7,
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
1317-20.) — d) M. Döbcrl, Zum
Rechtfertiggs.-SchreibenGregor'sVII.
an d. Dt. Nation, 1076. (Festgruss d.
Münch. Ludw.-Gymn. an d. 41. Philo-
logenvers, p. 23-61.) — e) Hergen-
röther, Card. Hugo [I-IIl. (KLex 6,
383-5.) — f) W. Ketrzynski, Poln.
Urkk. d. 12. Jh. (Am. d. Krakauer
Ak. '90, 251-9.) — g) A. Knöpfler,
Card. Humbert. -- Lambert v. Hers-
feld. (KLex 6, 411-4; 7, 1338-40.)
— h) Kreutzwald, Ivo v. Chartres.
(KLex 6, 1144-6.) — I) G. Meyer
V. Knonau, Burchard v. Basel u.
Burchard v. Lausanne. (Anzeiger f.
Schweiz. G. 22, 161-3.) — k) Moll,
Hermannus Contractus. (Schrr. d.
VGBodeiisee 19, 7-10.) — 1) F.
Thaner, Zu 2 Streitschrr. d. 11. Jh.
[Liber can. contra Heinr. IV. u. Wen-
rici schol. Trevir. epistola.] (NA 16,
527-43.) — m) H.Weber, Kaiserin
Kunigunde. (KLex* 7, 1249-52.) [89
Regel, W., 0 chronike Kozmy Prazs-
kago [Ueber d. Chronik des Cosmas
v. Prag]. Petersb., Balasev. 1890.
83 p. *Rec.: MVGDBöhmen 29,
lit. Beil. 37-40 Loserth. [90
Pfenninger, M., Konrad's II. Be-
ziehgn. zu Aribo v. Mainz, Pilgrim
v. Köln u. Aribert v. Mailand. Progr.
Breslau. 4°. 43 p. [91
^Ringhotz, Od., AbtOdilo v. Cluny
in s. Leben u. Wirken. (Sep. a. StMB-
CO.) Brunn. 1885. *Rec.; Polyb.
58, 103 f. Piolin. [92
Rigai, U., Gr6g. VII. et ses r^formes
eccles. Th^se. Le Vigan. 92 p. [93
Ohiy, Königthum u. Fürsten z. Z.
Heinrich's IV. (s. '89, 2831 u. '91,
296.) II. Progr. Lemgo. Lpz., Fock.
50 p. 1 M. [94
Cauchle, A. , La quereile des in-
vestitures dans les dioc. de Liege
et de Cambrai (s. '90, 2845). II: Le
schisme, 1092-1107. (Univ. de Lou-
vain : recueil de travaux etc. de Ch.
Moeller fasc. 4.) 218 p. 3 fr. 50.
•$f Verwerthet eingehend Dt. Lit:
Th. III soll bringen: la restauration
1107-22. — Rec. v. I: NA 16, 442f.;
RC^schr 5, 97 f. Meister; Bull, de
l'ac. de Belg. 20, 826 ; R. gener. '90,
Sept.; Polyb. 62, 44-6 P^ries; RH 46,
343 f. Molinier; RC 32, 38 f. Pfister;
V. I u. II: CBl 1150. [2195
Zur G. d. Zeitraums vgl. Nr. 1442. 1604-6.
2136; 50; 70.
VI. 1. 9
nio
Bibliographie Nr. 2196—2227.
5. Stauflsche Epoche
1125-1254.
Allgemeines u. 12. Jh. 2196-2204; la. Jh.
2205-12; Verfassimg 2213-18; Krenzzüge u.
Orden 2219-25; Geistiges Leben, 10.-18. Jh.
2226-54.
Zeitschriftenaufsätze betr. 12. Jh.:
a)W. Brehmer, Die Lage d. Löwen -
Stadt [vgl. MVLübeckGö, 1 f.]. (ZV-
LübeckG 6, 393-404.) - b) H. B r e s s-
lau, üeber d. Hss. des Chronicon
Ebersheimense. (NA 16, 545-561.)
[<3e-Rec.: ZGOberrtt 6,517.] - c) Rob.
Davidsohn, Das Petitions-Büreau
d. päpstl. Kanzlei am Ende d. 12. Jh.
(Ebd. 638 f.) - d) 0. Holder-Eg-
ger, lieb. d. bist. Werke d. Joh.
Codagnellus [s. '91, 1476]. II. (Ebd.
473-509.) — e) A. D. Jorgensen,
Kampen mellem Kongerne Sven og
Valdemar^ 1157. (Dansk bist, tids-
skr. 2, 623-33) — J) Kaiserur-
k an den u. Reichssachen 1205-1424,
mitg. V. F. W. E. Roth. (NA 16,
632-5.) — g) G. Sello, Die Descen-
denz Mkgf. ütto's I. (FBPG 4, 228 f.)
— h) W. So 1 tau, Ist unser Kaiser-
haus aus Zollernstamm entsprungen?
(ZGOberrh 6, 193-209.) — 1) F.
Wagner, üeber d. hs. üeberlieferg.
d. Dialogus Domni Oddonis (Vjschr.
f. Musikw. 7, 261-5.). [2196
über pontiflcatis , publ. par L.
Duchesne (s. '89, 134 u. '90, 783).
Fasc.ö: Texte U p.i-lxxviij u. 445-60.
15 ir. 70. *Rec.: RC 29, 442-4. [97
Chronik v. S. Benedetto di Car-
pineto. (Bindi, Monum. storici etc.
degli Abruzzi 552 ff.) [97a
Marceilo, A., De pace Veneta rel.,
ed. da U. Balzani. (Sep. a. Nuovo
A. veneto 1, 221-34.) Venezia, Vi-
sentini. 16 p. — Vgl. Nr. 1483. [98
Galbert de Bruges, Hist. du meurtre
de Charles le Bon, comte de Flandre,
1127-28, publ. p. H. Fi renne. (Coli,
de textes pour servir k l'^tnde etc. de
l'hist. Nr. 10.) Paris, Ficard. xl203 p.
6 fr. ^ Sorgfalt. Ausgabe nach 2
in Mon. Germ. XII nicht benutzten
Hss. (saec. 16; Arras u. Paris). [2199
Geschichts-Qn., Isnyer, d. 12. Jh.;
hrsg. v. A. Giefel. (Württ. G.-Qn.
4, 31-8; Beigabe d. Württ. Vjhfte.
XIII.) [2200
<$f Wendt, Germanisirg. d. Länder
östl. d. Elbe, s. '89, 2840 u. '90,
2858. Rec: Gymas. 8, 326 Schrör;
HZ 67 , 133-35 Heidemann. — Vgl.
a) W. Fischer, Wie wurde d. VVen-
dische Dtld. germanislrt? (Deutsch-
land 1, 149 ff.) [2201
Voretzaoh, M., Altenburg zur Zeit
Friedrich Barbarossa's. Progr. Alten-
burg. 4^ 27 p. [2
Nadig, P., Gregorys VIU. 57 tagige«
Pontificat. Basler Diss. 71 p. [3
Münster, T., Konr. v. Querfart,
kais. Hofkanzler, Bisch, v. Hildes-
heim u. Würzburg, Leipzig. Diss.
62 p. [4
Chronicon Lauretanum. (Bindi,
Monum. storici etc. degli Abruzzi
587 ff.) [5
Historia monasterii Marchtelanen-
Bis; hrsg. v. A. Giefel. (Württ
G.-Qn. 4, 3-30; Beigabe d. Württ
Vjhfte Xin.) [6
Hiekiach, C, Ueber „Heinr. v. Lett-
lands Mitthlgn. üb. d. Heidentb. d.
Esten u. Liven". (JB d. Petersburger
Katharinenschule '89, 3-54.) [7
Mitrovi6, Bart., FedericoU. e i'opere
sua in Italia. Tnest, Schimpff. 127 p.
3 M. 20. [8
NoSI, G., Der Frieden v. S. Ger-
roano 1230. Progr. Berl., Gärtner.
4^ 22 p. 1 M. [9
Regiatres, Les, de Gr6goire IX.«
publ. p. L. Auvray (s. '90, 880 o.
'91, 1493 d). Fase. 2. (Bibl. etc. IX. 2.)
col. 257-528. 10 fr. 20. * 1230-32. [9a
Sutter, C, Joh. v. Vicenza n. d.
Ital. Friedensbewegung i. J. 1283.
Freib., Mohr. 186 p. 3M.60. *Zu.
sammenwirken religiöser u. polit
Motive. Vgl. a) F. K a u 1 e n , Joh. v.
Vicenza. (KLex 6, 1782-5.) [lö
Michels, A., Leben Otto d. Kindes,
Hz. V. Braunschw. u. Lüneburg. Diss.
Göttingen, Vandenhöck u. R. 99 p.
2 M. [11
Tangi, M., Die sogen. Brevis nota
über das Lyoner Concil von 1245.
(MIÖG 12, 246 53.) [IIa
Bernoulli, Aug., Die Sagen d. Wald-
stätte im Weissen Buch v. Samen.
(Anz. f. Schweiz. G. 22, 164-75.) [12
Zeitaohriftenaufsätze betr. Verf.,
Kreuzzüge und Orden: a) Braa-
m Uli er, Abt Konrad v. Scheyem.
(KLex 7, 958-60.) — b) A. Chroust
Die üeberlieferg. des d. Ansbert zn-
geschrieb. Berichtes üb. d. Kreuz-
II, 5. Staufer, Verfassung, Kreuzzüge, geist. Leben i. 10.-13. Jh. *111
zug Friedr. I. (NA 16, 511-26.) -
c) L. Dolberg, Die Kirchen und
Klöster d. Cistercienser nach d. kn-
gaben des „Über usuam". (StMBCO
12, 29-54.) — d) F. X. Funk, Die
Kreuzzüge. (KLex 7, 1141-77.) —
e)Jeiler, Jordanus v. Giano. (KLex
6, 1825 f.) - f) H. V. Kap-herr,
Bajulus, Podestä, Consules. (DZG 5,
21-69.) — g) Knapp, Ueb. d. Ent-
stehg. d. Lehenswesens. (KBl f.
Gelehrtensch. Württ. '90, Hft. 3 u. 4.)
— h) Lettre 8 in6d. concern. les
croisades par Ch. Kohl er et Ch.
V. Langlois [1275-1307]. (BECh
52, 46-63.) — i) Matzner, Jacob
V. Vitry. (KLex 6, 1176-8.) — k) K.
Schaube, Zur Erklärg. d. ürk. v.
J. 1100 betr. Marktgründg. in Ra-
dolfzell. [Vgl. '90, 2876]. (ZGOberrh
6, 296-3Ö0.) - 1) Urkunden ver-
öff. V. P. Jörres, [betr. Frauenstift
S. Maria im Capitol, Köln 1193 bis
1261]. (Ann. d. HVNiederrh 51, 149
bis 159.) — m) E. Vacandard, St.
Bemard et la royaut^ fran9. (RQH
49, 353-409.) — n) P. Viollet, üne
ordonnance peu connue de St. Louis.
(CR 18. 144-8.) — 0) Vogel, Kon-
rad V, Seldenbüren. (KLex 7, 960 f.)
— p) Woker, Jordanus Saxo. (Ebd.
6, 1826 f.) — q) A. Zak, ZurGründgs.-
G. d. Stifte Geras u. Pernegg. (Bll. d.
V. f. Ldkde. v. Niederösterr. 25, 3-51.)
— r)Fr. Zickermann, DasLehens-
verh. zw. Brandenburg u. Pommern
im 13. u. 14. Jh. [Vgl. '90, 2867].
(FBPG 4, M20.) [2213
Fitting, Herrn., Die Institutions-
glossen d. Gualcausus u. die übrigen
in Hs. 328 d. Kölner Stadt-A. ent-
halt. Erzeugnisse ma. Rechts-Lit.
Berl., Guttentag. 140 p. 5M. ^^^Rec:
A. giurid. 46, 243-46 Chiappelli ;
CBl '91, 758 f.; SavZ 12, Roman.
Abth. 171-9 Landsberg. [14
WIeszner, C, Ueb. einig&Dt. Rechts-
althh. in Willem's Gedicht „von dem
vos Reinaerde". Progr. Breslau. 28 p.
<^Mit besd. Rücksichtnahme auf d.
Altgerm. Gerichtsverfahren bei Mord-
klage. [15
SedlÄöek, A., Gedanken üb. d. Ur-
sprung d. Böhm.-Mähr. Adels. (Sep.
a. SB d. Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 229
-48.) Prag,RivndS. 1890. 40 Pf. [IG
^Sohm, Entstehg. d. Dt. Städte-
wesens, 8. '90, 2874. Rec: R. de
rinstruct. publ. en Belg. 34, Hft. 1;
Krit. Vjschr. f. Gesetzgebg. 14, 178-86
Heusler; CBl '91, 494-6; RC 31,242-6
Pirenne; MHL 19, 10 f. Liebe; CBl
f. Rechtsw. 9, 434 f. v. Salis. [17
Henning, Albr., Steuer-G. v. Köln
in d. 1. Jhh. städt. Selbständigkeit
bis z. J. 1370. Lpz. , D.iss. Dessau,
Baumann. 87 p. 1 M. 50. [18
Phitippi, Osnabr. Stadtverf. s. in
II, 7.
Schaube, Neue Beitrr. z. G. d. Con-
sulats d. Meeres, s. künftig in IV, 2.
Orderici Vitalis Angligenae coe-
nobii üticensis monachi bist, eccle-
siasticae libri XIII. Besan^on, Bon-
valot. 1700 p. [19
Kugter, B., G. d. Kreuzzüge. 2. Aufl.
(Oncken, Allg. G. in Einzeldar-
stellgn. 2. Hauptabth. Th. 5.) Berl.,
Grote, 444 p. 8 M. 40. [20
Franz, H., Peter v. Amiens, e. Bild
a. d. 1. Kreuzzuge. Progr. Hof-
geismar. 4°. 6 p. [21
Bonnefont, J. de, La politique d'un
Saint; 8. centenaire de St.-Bernard.
Paris, Dentu. xiv299 p. 3 fr. 50. [22
'^Deiisle, Memoire sur Jes Ope-
rations financ. des Templiers, s. '89,
2863. Rec: VjschrVPK 27, II, 126 f.;
RC 31, 373 f.; DZG 3, 151 f. Moli-
nie r. [23
Dräne , Aug. T. , The hist. of St.
Dominic,' founder of the friars prea-
chers. Lond., Longmans. 15 sh. [24
Finke, üngedruckte Dominicaner-
briefe, s. in n, 6.
Banasch, R., Die Niederlassg. d.
Minoriten zw. Weser u. Elbe im
13. Jh. Erlanger Diss. Breslau,
Köbner. 57 p. 1 M. 20. [25
Abaelard'8 1121 zu Solssons ver-
urth. Tractatus de unitate et trin.
divina ; aufgef. u. hrsg. v. R. S t ö 1 z 1 e.
(vgl. Nr. 361). Freib., Herder, xxxvj
101 p. 2 M. 80. *Rec.: Lit. Rs. 17,
198 f. Bach; Laacher St. 40, 607:
WschrKlPh 8, 887-90 u. Z. f. wiss.
Theol. 35, 117-20 Dräseke; Lit. Hdw.
30, 315-8 Gietl. — Vgl. a) E. Va-
candard,Chronologie Abelardienne;
la date du concile de Sens. (RQH
50, 235-45.) [26
Doyen, Fr., Die Eucharistielehre
Rupert's v. Deutz. Münchener Diss.
Metz, Even. 1890. xij42 p. 75 Pf.
•^112
Bibliographie Nr. 2227—2263.
*Rec.: SlMBCO 11, 353 f.; Lit. Rs.
16, 171 f.; HJb 11, 372. [2227
Thomas S. Aquinas, Opera omnia
(s. *90, 153). VI: Prima secundae
theo], a quaest. 1 ad quaest. 70 cum
comment. Tliomae de Vio Caje-
tani. 470 p. 10 M. 40. [28
Guttmann, J., D. Verb. d. Thomas
V. Aquino zum Judenthum u. z. Jüd.
Lit. Gott., Vandenhoeck & R. 92 p.
2 M. 40. [29
Aufsätze aus KLex VI u. VII betr.
kirchliches Leben: a) 6, 268 74.
Stanonik, Honorius v. Augusto-
dunam. — b) 285-7. Schrödl, Card.
Hugo V. St. Cher. — c) 391-8. A.
Bringmann, Hugo v. S. Victor. —
d) 513 f. A. Knöpf ler, Der hl. Hya-
cinth, Apostel d. Nordens. — e) 1519
bis 1524. Funk, Päpslin Johanna.
— f) 1711 f. Joch am, Joh. v. Lodi,
Bisch. V. Gubbio. — gr) 7, 945-55.
Pfüif, Konr. v. Marburg. — h) 7,
961-3. Braunmüller, Gf. Konrad
V. Urach. [30
Hildebrand, R., Beitrr. z. Sitten-G.
d. MA.; aus d, Sprache genommen.
(Hildebrand, Aufsätze u. Vortrr. p.
40-64.) [31
Keinz, Fr., Altdeutsches. 1: Cod.
Germ. Monac. 5249. — II: Ueb. e.
Ges.-Verzeichn. d. Altdt. Gedichte.
Münch., Finsterlin. 16 p. 50 Pf. [32
Mourek, V. E., a) Prager Althochdt.
Glossen a. d. 9. Jh. — b) Prager
Pergamentfrograente der Oswald-
legende. — c) Krumauer Papiercodex
Altdt. geistl. Texte. (SB d. Böhm.
Ges. '90, 16-21-, 275-82; 410 ff.)
Auch Sep.: Prag, Rivnäc. 20; 20;
80 Pf. [33
Kettner, E., Untersuchungen über
Alpharl's Tod. Progr. Mühlhausen,
Heinrichshofen. 52 p. 1 M. [34
Hartmann v. d. Aue, Iwein d. Ritter
mit d. Löwen, hrsg. v. E. Henrici I.
(German. Hand-bibl. VIII.) Halle,
Waisenhaus. 388 p. 8 M. *Rec.: CBl
856 f.; DLZ 12. 1272-4 Seemüller. [35
Getbhaus, S., Ueb. d. Parcival
Wolfram's v. Eschenbach. (Gelbhaus,
Mhdt. Dichtg. Hft. 3.) Frankfurt,
Kauffmann. 33 p. 80 Pf. <$fRec.:
CBl 689 f. [36
Rosenhagen, G. G. , Untersuchgn.
üb. Daniel v. Blähenden Thal vom
Stricker. Diss. Lpz., Fock. 1890.
124 p. 2 M. -Jf Rec: DLZ 12, 703 f.
Singer. [37
Gietmann, G., Ein Gralbuch. (Class.
Dichter u. Dichtgn. III.) Freiburg,
Herder. 1889. Iv648 p. 6 M. * Rec. :
Anz. f. Dt. Alih. 17, 169-71 Bötticher.
•— Vgl. a) A. Kutt, Les deniiers
travaux allem, sur la legende da
St. Graal. (R. celt. 12, 181-228 u.
Folk-Lore 2, Suppl. p. 1-43.) - b) M.
Gaster^ The legend of the Grail.
(Folk-Lore 2, 50-64; 189-211.) [38
Saltzmann, H., Der histor.-niythol.
Hintergrund etc. im Cyklus d. Guil-
laume d'Orange und verwandter
Sagenkreise. Progr. Pillau. 1890.
4^ 30 p. [39
Jellinek, M. H., Bemerkgn. zu Mhdt.
Gedichten. I: Zu Heinr.'s v. Freiberg
Tristan. — II: Zu Ulrich's v. Eschen-
bach Alexandreis. (Paul u. Braune*s
Beitrr. 15, 431-5.) [40
Stöwer, W., Das CulturhistoriBclie
im „Meier Helm brecht" v. Werner
d. Gärtner. Progr. Bochum. Lpz.,
Fock. 4^ 25 p. 1 M. [41
Leitzmann, Alb., Untersuchgn. üb.
Berthold v. Holle. Jenenser Hab.-
Schr. Rudolstadt, Dabis. 48 p.
1 M. 40. — Vgl. a-b) LeitzmaniL,
Untersuchgn. über B. v. Holle. —
B. V. Holle e. Nachahmer Wolfram's
V, Eschenbach. (Paul u. Braune'd
Beitrr. 16, 1-48; 346-60.) [42
Kraus, C, „Vom Rechte" u. .Die
Hochzeit" ; lit.-hist. Untersuchung.
(Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempskv.
126 p. 2 M. 50. [43
Hävemeier, R., Daz himilrich: e.
Baier. Gedicht a. d. 12. Jh. Gölt.
Diss. u. Bückeburger Progr. Gott,,
Vandenhoeck &R. 4^ 32 p. 1 M.40. [44
Messias, Die, d. sog. Eupolemius;
aus cod. Dresd. DC 171a hrsg. v.
M. Manitius. (Roman. Forschgn.
6, 509-56.) [45
Burdach, a) Minnesänger Konr.
Schenk v. Limburg. — b) Ülr. Schenk
V. Winterstetten. — c) Konr. Schenk
V. Landeck. (ADB 3L 61 f., 68-73;
68-61.) [46
Pauw, J. M. N. de, Over een nieuw
fragment v. d. Reinaert De Vos en
andere middelnederl. fragmenten.
(Sep. a. Versl. der K. V. A.) Gand,
Siffer. 1890. 12 p. 50 ct. [47
Lange, Jul., Heinrich's d. Gleissners
Reinhart u. d. Roman de Renart in
II, 5-6. Geist. Leben 10.-13. Jh.; Vom Interr. bis z. Schisma. *113
ihr. Beziehgn. zu einander. II. Progr.
Neumark. 1889. 4^ 32 p. <$fRec.:
Lit.bl. f. Germ. u. Roman. Philol.
11, 70-72 Voretzsch. [2248
Büttner, H., Studien zu d. Roman
de Renart n. d. Reinhart Fuchs. I:
Die Ueberlieferg. d. Roman de Renart
u. d. Hs. 0. — II: D. Reinhart Fuchs
u. S.Franz. Quelle. Strassb., Trübner.
229: 113 p. 7M. 50. [49
Schultz, Ferd., Die Ueberlieferg.
d. Mhdt. Dichtg. ^Mai und Böaflor'*.
Kieler Dias. Lpz., Fock. 1890. 61 p.
1 M. 50. *Rec.: Anz. f. Dt. Alth.
17, 74 f. ; ZDPh 23, 491 f. Wächter. [50
Otto, Rieh., Altlothring. geistl.
Lieder; Abdr. nach e. München. Hs.
(Sep. a. Roman. Forschgn.) Erlang.,
Junge. 1890. 38 p. 1 M. 20. *Rec.:
CBl '91, 622 f. [51
Neuster, Andr., Zur G. d. Altdt.
Verskunst. (Weinhold, German.Abhh.
Hft. 8.) Breslau, Köbner. 161 p.
5 M. 40. *Rec.: DLZ 12, 1025 f.
Schönbach. [51a
Wappen, Die, H»»lmzierden und
Standarten d. grossen Heidelberger
Minnesängerhs. (Manesse-Cod.). Mit
Einl. V. K. Zangemeister. Lfg. 1.
Görlitz, Starcke. lol. Tafel 2-6. 7 M. 50.
^Rec: BllLÜ '90, 715-6 Bienemann;
KBIGV 10, 19-21. [52
Gradmann, E., Das Kunstleben d.
Staufenzeit in Schwaben. (Württ.
!Neuj.-Bll., hrsg. v. J. Hartmann.)
Stuttg., Gundert. 64 p. IM. [53
Zeitschriftenaufsätze betr. Kunst-
G.: a) V. Berger, Das Brunnen-
haus d. Stiftes St. Peter in Salzburg.
(M. d. k. k. Centr.-Comm. 17, 27-9.)
— b) G. Dehio, 2 Cisterc.-Kirchen ;
Beitr. z. G. d. Gothischen Stils. (Jb.
d. k. Preuss. Kunstsammlgn. 12, 91
bis 103.) — c) A. de Dion, Introd.
de Tarchitect. gothique en Italie.
(Bull, monum. 6, 295-325.) — d) A.
L. Frothingham, Introd. of Gothic
archit. into Italy. (Amer. Jl. of arcliL
6, 299-306.) — e) G. Hager, Das
Münster auf dem Disibodenberge.
(Bayerland 2, 355-6.) — f) J. H. v.
Hefner-Alteneck, Das Erscheinen
d. Frau Minne in d. Kunstwerken
des MA. (Z. d. Munch. AlthV 3,
11-13.) — g) G. Morin, L'origine
fran^. de Guy d'Arezzo. (RQH 49,
547-54.) — h) A. v. Oechclhäuser,
Das Wappen Friedrich's v. Hausen.
(Dt. Herold 22, 56 f.) - i) B. Riehl,
Beitrr. z. G. d. Roman. Baukunst im
Baier. Donauthal. (Repert. f.Kunstw.
14, 361-72.) — k) J. Schmitt, Der
Dom zu Mainz in frtihroman. Zeit.
(Z. f. bvld. Kunst 2, 171-5.) [2254
Zur G. d. Zeitraums vgl. 2144 a. 2257; 58.
Verf. etc. 1442; 95. 1696. 2S01; 10 k. Geist.
Leben 1434. 1596. 2041 a. 2114 ; 45 ; 51 q. 2310 k.
6. Vom InterregnuTn bis zum
grossen Schisma 1254-1378,
Interr. bis Heinr. VII. 2255-69; Ludw. d. B.
u. Karl IV. 2270-76; Verfassung etc. s. in
Gruppe II, 7.
* Lindner, Dt. G. 1273-1437. L
(s. '89, 359 u. '90, 2919). Rec: CBl
415-7; HZ 66, 553-5 Harnack; MHL
19, 135-8 Viereck; MIÖG 12, 350 f.
Huber; Frankf. Ztjr. '91 Nr. 1. [2255
Straganz, M., Papstbullen im A. d.
Nordtirol. Franzisc.-ordensprovinz.
(ZGOberrh 6, 450-8.) [55a
Finke, H. , üngedr. Dominicaner-
briefe des 13. Jh. Paderb., Schöningh.
176 p. 5 M. <5f Aus e. Berliner,
früher Münst., Hs., mit instruct. Ein-
leitg.; interess. f. polit. u. besds. cul-
tur. Verhh. c. 1250-94. [J. S.] — Rec:
ZGOberrh 6, 522 f.; HJb 12, 651 f.
Grauert; A. stör. it. 7, 444. [56
Annales Sindelfingenses; hrsg. v.
A. Giefel. (Württ. G.-Qn. 4, 45-52;
Beigabe d. Württ. Vjhfte XIH.) [57
Necrologlum v. Atri. (Bind!, Mo-
numenti stör. d. Abruzzi 215-302.) [58
Merkel , C. , La dominazione dl
Carlo I. d'Angio in Piemonte e in
Lombardia e i suoi rapporti colle
guerre contro re Man fr. e Corradino.
(Sep. a. Mem. d. acc. di Torino. XLI.)
Torino, Clausen. 4^ 133 p. [59
Broccoli, Ang. u. C. de Loltis, Can-
cellaria Angioina ; il registro di
Carlo I. d'Angiö. (A. stör, campano
1, 5-16; 17-48.) [60
Cadler, L. , £ssai sur Tadministr.
du royaume de Sicile sous Charles I
et II d'Anjou. (Bibl. des 6c. frang.
d'Ath^nes etc. fasc 59.) Paris, Thorin.
310 p. 8 fr. -X-Rec: RH 46, 344-6
Molinier. [61
Borrel, J. E. , Notice biogr. sur
Pierre de Tarentaise (Innocent V.).
Chambery, Drivet. 20 p. -^Rec:
Univ. cath. 7, 495 f. 162
Patmierl, G. , Introiti ed esiti di
papa Nicolo III. Roma, tip. Vati-
•^114
Bibliographie Nr. 2263-2281.
cana. 1890. xxxvijl33 p. 6 L. :J: Rec. :
Nuova Antol. 25, 172 Torraca; Ca-
ßopis 63, 294 Novacek. [2263
Capiet, P. A., Regesti Bemardi I.
abb. Casinensis, Iragmenta ex arch.
Casinensi. Rom, Vatikan. Dr. 1890.
Ibl. cxxiij280 p. [64
Funke, P., Papst Benedict XL; e.
Monographie. (K.-geschtl. Studien
hrsg. V. Kiiöpfler, Schrörs u. Sdralek
1, 1.) Münst., Schöningh. 151 p. 2M.60.
•$f Eingehende Schilderg. d. relig. u.
d. allgem. Zeitverhh., legt namentl.
das „Registrum" zu Grunde. — Rec:
HJb 12, 653 f. ; Laacher St. 41, 229. [65
Dubois, P., De recuperatione terre
sancte; trait6 de politique g^n^rale,
publ. p. Ch. V. Langlois. (Coli,
de textes pour servir k l'etude etc.
de l'hist.) Paris, Picard. xxivl44 p.
4 fr. "^Correcte Neuausgabe; bisher
nur bei Bongars gedruckt. Abfas-
sungszeit wird zwischen 1305 und
1307 angesetzt. [66
Godt, C, Untersuchgn. üb. d. An-
fänge des Hzth. Schleswig. Th. 1.
Progr. Altona. 4^ 24 p. -^f Abge-
sonderter Theil d. Reichs unt. Wal-
demar II. etc. [66a
Friess, G. E., Königin Elisabeth
V. Görz-Tirol, Stammutter d. Hauses
Habsburg-Lothringen. Wien, V. f.
Ldkde. v. N.-Oesterr. 1890. 60 p. [67
Wertheim, H., Matth. v. Trencsin
währ. d. Ungar. Thronkämpfe v.
1300-12. Progr. Graz. 1890. 31 p.
-Jf Rec: MIÖG 12, 358 f. Prem; Z. f.
Oesterr. Gymn. 42, 669 f. [68
PÖr, Ant. , Demetrius u. Alex. v.
Lipöcz u. Nekcse. (Szäzadok 24, 20
bis 44.) [69
Zeitschriftenaufsätze betr. die Zeit
Ludwig's d. B. u. Karl's IV.: a) E.
Bahrfeld t. Die Datierg. d. Bran-
denb. Denare a. d. Zeit d. Regenten
d. Baier. Hauses. (M. d. Baier. nu-
mism. Ges. 9, 10-26.) — b) Braun-
müll e r , Konrad v. Megenberg. (KLex
7, 955-7.) ~ c) C. Eubel, D. Gegen-
past Nicolaus V. u. s. Hierarchie.
(HJb 12, 277-308.) — d) E. Jacobs,
Die Befehdg. des Kl. Ilsenburg durch
d. Gff. Albrecht und Friedrich von
Wernigerode. (ZHarzY 23, 355-414.)
— e) [Leopold v. Bebenburg],
Die tawren hendele etzlicher christl.
vorfursten u. furstynnen , aus dem
Latein, v. Fürst Magnus zu Anhalt,
raitg. V. W. Hos aus. (MVAnhaliG
6, 1-52.) — f) M. Mayer, Die
Schlacht V. Mühldorf, (ßayerland 2,
295-9.) — g) F. Mencik, Milic a
dva jeho spisy Zrr. 1367. (SB d.
Böhm. Ges. '90, 309-36.) — hl) V.
J. Novacek, Prameny zaklädaci
listiny nniversitj^ Prazske ete. 1348.
— Detrich z Portic predni rädce
Karla IV. (Casopis musea k. ceskeho
64, 226-38; 459-535.) - k) ü. Pas-
qui, Frate Mansueto, pseudo-vescovo
aretino, 1329-30. (A. stör. it. 7, 129
bis 134.) - 1) A. PÖr, Bischof
Kolomanus v. Raab, 1317-75. (Szä-
zadok 23, 369-85.) — m) G. SelJo,
Erzb. Dietrich Kagelwit v. Magde-
burg. (JB d. Altmärk. V. zu Salz-
wedel 23, 1-90.) — n) G. Sforza,
Castruccio Castracani degii Antel-
minelli in Lunigiana. (Atti e mena.
d. r. deput. etc. Modenesi e Par-
mensi 6, 301-572.) — o)G. B. Sira-
gusa, Le imprese Angioine in Si-
cilia, 1338-41. (A. stör, sicil. 15,
238-321.) — p-r) Streber, Kuni-
bert IL, Dauphin v. Viennois. —
Johannes v. Victring. — Johannes
V. Winterthur. (KLex 6, 414 f.;
1785 f.; 1789.) — 8) üeber e. Erd-
beben im J. 1348. (Bayerland 2^
371.) — t) Urkunden z. Reichs-G.
aus e. Falkensteiner Copialbuch.
(NA 16, 624-31.) — n) A. Wagner,
Schlesisches aus d. Vatican. A. in
Rom, 1316-71. (ZVGSchlesien 25,
287-305.) — T) G. Wenzel. Die
Familie Frangepani u. ihr Wirken
in Ungarn z. Z. der Anjou. (Szasa-
dok 24, 193-217; 289-311.) — w) J.
W u r m, Die „ Abberufg.** d. Cardinais
Albornoz, 1357. (HJb 12, 538-40.) [70
Acten, Vaticanische , Zur Dt. G.
in d. Zeit K. Ludwig's d. Baiem;
hrsg. durch die [Münchener] hist.
Comm. etc. [bearb. v. S i g m. Ri e z 1 e r].
Innsbr., Wagner. xxiv926 p. 30 M.
-^ 2342 Nrr.^ reiches Material besds.
f. kirchenpolit. u. territor. Yerhh.;
Mitarbeiter: Grauert, Joch n er,
Löher, Lange, Petz; Register
(74 p.) V. Jochner. — Rec: CBl
1117 f. [71
Vita Conradi de Ibach; hrsg. von
A. Giefel. (Württ. G.-Qn. 4, 39-44:
Beigabe d. Württ. Vjhfte. XIIL) [72
Watdeyer, C. J., Walram v. Jülich,
11, 6-7. Vom Interregnum bis zur Reformation.
Erzb. V. Köln (s. '90, 2942). II. Progr.
Bonn. 4^ 21 p. [2273
Looshorn, J., a) Leop. Frhr. v. Eglof-
stein/ Fürstbischof v. Bamberg, 1336
-43. — b) Ludw. Mkgf. v. Meissen
als Fürstbisch. v. Bamberg, 1366-74.
(Sep. a.G. d. Bisth. Bamberg, p. 147-92
u. 315-41.) Münch.,Zipperer. 46', 27 p.
IM.; 60 Pf. [74
Lumbroso, G., Lezioni universitarie
Bu Cola di Rienzo 1. Roma, Forzani,
«$f Rec: Giom. stör, della lett. it.
17, 471 f. [75
Salvl, G., II cardinale Egidio Al-
bornoz e gli archivi di Sanginesio;
docf. orig. Gamerino,Savini. 18pv[75a
Luives, J., Die Summa Cancellariae
des Job. V. Neumarkt, e. Hss.-Unter-
suchung üb. d. Formelbücher a. d.
Kanzlei Karl's IV. Berl., Mayer & M.
127 p, 3 M. — Th. I. Berl. Diss.
26 p [2276
Zar (t. des Zeitraums vgl. Nr. 1475; 77;
87; 96. 1510. 2196 f; 97. 2206; 12.
7. Vom grossen Schisuna bis zur
Hefortnation 1378-1517.
Wenzel, Euprecht, Sigmund 2277-85; Al-
. brecht, Friedrich III., Maximilian 2286-96;
Recht, Verfassung, Wirthschaft (Entde-
ckungen) im 1S.-15. Jh. 2297-3309: kirchl.
Entwklg. imlS.-l5.Jh. 2810-2la; Bildung,
Literatur (mit Buchdruck) , Kunst 2322-45.
Zeller, J., Bist. d'Allemagne (s. '90,
2920). VII: La r6forme^ J. Huss,
M. Luther; premiers empereurs de
la maison d'Autriclie. Paris, Perrin.
427 p. *Von 1410 an. [2277
Monumenta medii aeyi bist, res
gest. Poloniae illustr. (Vgl. Nachrr.
'90, 154 c). T. XII: Codex episto-
laris saec. XV., T. II; coli. Ant.
L e w i c k i. Krakau, Poln. Verl.-Ges.
Ixxvij531 p. 12 M. ^1382-1445. Rec:
Anz. d. Krak. Ak. '91, 163-81. [78
Höfler, C, V., Ueber d. Bastard-
dynastien d. ausgeh. MA. Vortr. (Sep.
a. SBBöhm. Ges.) Prag, Rivndc.
p. 15-24. 40 Pf. [78a
Zeitschriftenaufeätze betr. Wenzel,
Ruprecht, Sigmund, Albrecht IL:
a) P. Arras, Kg. Sigmund u. d.
Kamenzer 1430. (NASächsG 12, 167 f.)
b) V. Bülow, Hans Schlief 1435-66
Bürgerm. v. Colberg. (ADB 31, 512 4.)
c) C. Burdach, Zur Kenntniss Alt-
dt. Hss. u. z. G. Altdt. Lit. u. Kunst.
III: Böhmens Kanzlei unter den
Luxemburgern u. d. Dt. Cultur.
Karl IV. u. d. Dt. Osten. (CBl f.
Biblw. 8, 145-76; 32444.) — d) A.
Chroust, Zu d. Pressburger Ver-
handlgn. im Apr. 1429. (DZG 5,
368-71.) — e) G. Fllippi, Nuovi
docc. intorno alla dominaz. del dnea
d'Orl^ans in Savona, 1394-97. (Giorn.
ligust. 17, 81-102.) [*Rec.: R. stör,
it. 8, 99 f. Merkel.] t- f) F. X. Glas-
schröder, Vitae aliquot summorum
pontificum saec. 15. (RQschr 5, 179
.87.)-.g)H.Knothe, Wie d. Ober-
lausitz. Sechsstädte d. Kosela ab-
brannten, 1406. (NASächsG 12, 163
-7.) — h) V. K r o n e s , Kaspar Schlick.
(ADB 31, 50510.) — I) A. Lewicki,
üeb. d. Politik Polens geg. d. Nach-
barstaaten u. geg. d. Ruthenen, 1432.
(Anz. d. Ak. d. Wiss. i. Krakau '91,
126-36.) — k) E. Motta, Le lettere
ducali deir epoca viscontea [di Como].
(Periodico d. soc, stör, per Como,
fasc. 27-28.) — 1) A. Paudler, Ge-
leitsbrief Sigismunds für Oswald v.
Wolkenstein [21. Nov. 1422]. (M d.
Nordböhra. Exc.-Clubs 14, 31-4.) —
m) P. Pfoten hauer. Eine Schles.
Prinzessin als Ungar. Königsbraut.
(ZVGSchlesien 25, 331-40.) — n) V.
Pocci, Contributi alla storia geno-
vese del sec. 16. (Giorn. ligust. 18,
206-27.) — o) G.Romano, GianGa-
leazzo Visconti e gli eredi di Bemabo.
(A. stör. lomb. 8, 5-59; 291-341.) —
p) Schrödl , Jagello (Jagal), Grossf.
V. Litauen u. Kg. v. Polen. (KLex
6, 1200-7.) — q) A. Sedläcek, Ueb.
verlorene in PaprockJ^'s Diadochus
erwähnte ürkk. [Czech.]. (SB d.
Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 381-409.)
— - r) R. Sternfeld, Brief Kg.
Ruprecht's [1404]. (NA 16, 636 f.)
— 8) P. Vaucher, üne remarque
sur la chronique de Justinger. (Anz.
f. Schweiz. G. 22, 152.) — t) A. de
Witte, Doubles gros botdragers
d'Adolphe III de la Marck, comte
de Cl^ves. (R. beige de num. 47,
223-31.) [79
Hlnneschiedt, D. , Die Politik K.
Wenzel's gegenüber Fürsten und
Städten im Südwesten d. Reiches.
1 : bis z. Vertrag zu Heidelberg, 1384.
Progr. Darmstadt. Lpz., Fock. 4^.
32 p. 1 M. 20. [80
Breiter, E. T. , Wladyslaw ksijze
opolski, pan na Wieluniu, Dobrzyniu
ni6
Bibliographie Nr. 2281—2302.
i kujawach , palatyn wegierski i
wielkorzadca Polski i Rusi. [Wla-
dislaus. Hz. v. Oppeln, Herr v. Wie-
lunetc.]. Lwöw. 1889. 239 p. *Rec.:
ZHGPosen 5, 428 f. Skladny. [2281
Bergmann, E., Zur G. d. Romzuges
Ruprecht's V. d. Pfalz. I: Das Verh.
d. Königs z. Curie. Progr. Braun-
schweig. 4^ 31 p. [82
Wervecke, N. v., Die Erwerbg. d.
Luxemburger Landes durch Anton
von Burgund, 1409-15. I; bis Juli
1412. Progr. Luxemb. 4^ xx47 p. [83
•$f Brandenburg, Kg. Sigmund u.
Kf. Friedr. I. v. Brandenb., s. Nr.
429. Reo.: DLZ 12, 955 f. Kerler-,
Bär 17, 375; HJb 12, 420 f.; FBPG
4, 310 f. Rachfahl; MVGDBöhmen 29,
lit. Beil. 51-3 Loserth. [84
Görlitzer, M., Der Husitische Ein-
fall in d. Mark 1432 u. d. „Husiten-
schlacht" bei Bernau. I. Progr. Berl,,
Gärtner. 4°. 21 p. 1 M. [85
Waurin, Jehan de, Recueil des
chroniques et anchienne» istories de
la Grant Bret^igne etc., ed. by W.
Hardy and E. L. C. P. Hardy.
(Rr. Britann. medii aevi SS.) V: 1447-
71. Lond., Station, office. 739 p. [86
Mathiae Corvini Hung. regis epi-
stolae ad Rom. pontifices datae et
ab eis acceptae, 1458-90. (M o n. Va t i c.
bist, regni Hung. illustr. Ser. 1 Tom. 6.)
Budap., Akad. (Würzb., Wörl.) 4^
Ixxv 380 p. 10 M. *Rec. : Lit. Hand w.
30, 318-20 Bellesheim. [87
Gubo, A., Gf. Friedrich H. v. Cilli
(8. '89, 4314). Th. m. Progr. Cilli.
1890. 24 p. *Rec.: MIÖG 12, 356
Prem; Z. f.Oesterr.Gymn. 42, 666 f. [88
Frederichs, J., Le grand conseil
ambulat. des ducs de Bourgogne et
des archiducs d' Au triebe, 1&6-1504.
(CR de la comm. r. d'hist. 17, 423 99.)
Brux.,Hayez. 1890.80 p. 1fr. *Rec.:
R. de Belg. 2, 283-6 Egermann. [89
Browning, Ose., The life of Bart.
Colleoni of Anjou and Burgundy,
Lond., Arundel soc. x 93 p. m. Abb. [90
Joacliimsolin , F., Ein Pamphlet
geg. K. Friedrich lU., 1470. (HJb
12, 351-8.) [90a
Witte, A., Zur G. d. Burgunder-
kriege; d. Konstanzer Richtg. u. d.
Kriegsj. 1474 (s. Nr. 447c). Schluss.
(ZGOberrh 6, 361-414.) [90b
Schenk zu Scliweinsberg , G. v..
Joh. Schenk zu Schweinsberg. (ADE
31, 64 f.) [91
Heidemann, J., Werner v. Schulen-
burg. (Ebd. 32, 674-6.) [92
Sterchi, J., Adrian v. Bubenberg.
Charakterbild etc. Bern, Schmid.
1890. 88 p. 90 Pf. [93
Weieskunlg, Der, nach den Dictaten
etc. K. Maximilian's I. zusammen-
gestellt etc., hrsg. v. AI w. Schultz
(8. '89, 2930). Sep. Wien, Tempsky.
4°. xxvij 558 p. m. 19 Taf. 60 M. [93a
Ulmann, Heinr.,KaiserMaximiliaD L;
auf urkdl. Grundlage dargestellt. 11.
Stuttg., Cotta. x790p. 14 M. 'X- Zeich-
net mit vorsieht. Kritik die reiche a.
zerst>litterte Persönlichkeit M.'s u. s.
Zeit. Allgem. interess. besds. Gap. X
(p. 561-657) Ausgang der Reform-
politik u. XII (723-65) Stellung zu
Relig. u. geist. Leben. [94
Pisani, A. , L'Italia dalla discesa
di Carlo VIII. alla pace di Noyon.,
1494 1516. Napoli, Morano. 1890.
60 p. 1 L. [95
Burckhardt-Finsler, A., Basels Ein-
tritt in den Schweizerbund, 1501.
(Denkschr. d. bist. Ges. Basel p. 49
bis 81.) [95a
Maaide-La-Ctavi§re , de. Bist, de
Louis XII. 1. partie : Louis d'Orleans
(8. '90, 965). IIL Paris, Leroax.
426 p. *Rec.: RH 43, 99-102. 44,
111 f. Monod; JL d. 8ayant8'90, 331;
Atti d. acc. d. Lincei 6,1, 145 f.
Geifroy; RQH49, 563-72 Vaesen. [96
Zeitscliriftenaafaätze betr. Ver-
fassung., Wirthschaft etc. 13.-15. Jh.:
a) H. Bosch, Zur G. d. Glasinda-
strie im Spessart. (H. a. d. Germ.
Nat..Mu8. 3 ['91], 39 f.) - b) Ar.
Buchholtz, Joh. Schöning, Bürger-
meister V. Riga. (ADB 32, 309.) —
c) F. Ebner, Kanonenguss in Strau-
bing. (Bayeriand 2, 287 f.) — d) F.
F., M.Römer, e. edler Bürger [betr.
Zwickauer Silberbergbau], (Katholik
3, 70-7.) — e) J. Fritz, Zur G. d.
Dt.-Lombard. Handels. (ZGOberrh
6, 320-2.) — f) C. F. Gädechens,
Münzfund zu Bergedorf. (MVGHam-
bürg 13, 146-66.) — g)Fr.X. Glas-
schröder. Die Erwerbg. d. Eigen th.-
Rechtes an d. Herrsch. Mindelheim
durch d. Höchst. Augsburg. (ZHV-
Schwaben u. Neuburg 17, 201-12.)
— h) A. de la Grange, Pierre de
II, 7. Fünfzehntes Jahrh.; Verfassung etc. 13.-15. Jh.
nn
Hauteville et ses testaments. (Ann.
de l'ac. d'archl. de Belg. 6 , 23-33.)
— i) Gründungs-Urkunde der
Schuhmacher - Innung zu Bergen,
31. Oct. 1355. (Mtbll. d. Ges. f.
Pomra. G.'91,41 f.) — k) M.Heins,
Les emprunts des pouvoirs publica
au 13.- 14. siede. (Mess. dessc. hist.
'91, 13-34; 211-22.) — 1) J. Her-
merel,Numismatiquelorraine.[1251
-1312] (Ann. de la soc. fran9. de
num. 15, 27-50.) — m) A. Hof-
me ister, Die Amtsrecesse d. Wen-
dischen Städte. (HansGBll Jg. '89,
201-10.) — n) A. Horcicka, Ein
Beitr. z. alt. G. d. Glases in Böhmen.
(MVGDBöhraen 29, 245-56.) ~ o) B.
de Jonghe, ün esterlin de Con-
vention de Jean L, duc de Brabant,
et de Thierry VII., comte de Cleves.
(R. beige de num. 17, 236-49.) —
p) D.Kaufmann, Notes sur l'hist.
des Juifs de Venise. (R. d. 6t. jui-
ves 21, 289-92.) - q) K. Kunze,
Das 1. Jh. d. Dt. Hanse in England.
(Hans. GBll Jg. '89, 127-52 ) — r) V.
Langmantei, Orientreisender H.
Schiltberger. (ADB 31, 262-4.) —
8) de Limburg-Stirum, P. Cris-
sembien, tailleur des fers de la mon-
naie de Malines (R. beige de num.
47, 276 f.). — t) G. Monticolo,
L'arte dei Fioleri a Venezia e i suoi
*piü antichi statuti. (N. A. veneto
1, 137-99; 317-50.) — n) A. Noss,
Ein Schüsselpfennigfund [in Kreuz-
nach]. (M. d. Baier. numism. Ges.
9, 27-41.) — v) Notaj del Luganese
e del Mendrisotto del sec. 15. (Soll,
d. Svizzera ital. 13, 45 f.) — w) F.
Philippi, Zar G. d. Osnabrücker
Stadtverf. (Hans. GBll Jg. '89, 153
-93.) — x) A. Pit, Le travail du
cuivre dans les Pays-Bas. (R. de
l'art ehret. 33, 455-66.) — y) Th.
Pyl, Nik. Schmiterlow, Bürgerm.
V. Greifswald. (ADB 32 , 37-8.) -
z) C. V. R., Die Herrschaft Plauen etc.
imAnf.d.l5. Jh. — Kriegsverpflegung
im 15. Jh. [1466.] (M. d. Alth.-V.
Plauen 8, 79-115; 121-7.) — zz) J. Th.
deRaadt,Het testament van e. aan-
zienlijken Brusselaar. (Dt. Warande
4, 145-153.) [2297
Ferner: a) 0. Richter u. H. Er-
misch, Zur Einwohnerstatistik Dres-
dens [vgl. '90, 2997] im 15. Jh.
(NASächsG 12, 168-70.) - b) 0.
Ried er, Wappenbrief für d. Markt
Nassenfeis, 1466. (Sammelbl. d.
HVEichstätt 5, 49-54.) - c) Th. M.
Roest, Essai de classißcation des
monnaies du comte de Gueldre. (R.
beige de num. 47, 370-404.) — d) G.
V. d. Ropp, Zum Wisby sehen See-
recht. (HansGBll Jg. '89, 197-200.)
— e) F. VV. E. Roth, Eine Bam-
berger Urkunde. (KBIGV 89, 13 f.)
— f) Schaaffhausen, Ein Fund
steinerner Kanonenkugeln. (Bonner
Jbb. 90, 207 f.) — g) K. Schalk,
Zehentbuch der Dompropstei St.
Stephan (s. '90, 2994). Forts. (Bll.
d. V. f. Ldkde. v. Niederösterreich
25, 145-51.) — h) C. Schumann,
Die Dt. Brücke in Bergen. (Hans-
GBll Jg. '89, 53-125.) — 1) W. Stieda,
Lübeck, Rostock und Landscrona.
(Ebd. 21M8.) — k) Streber, Joh.
Kenkok. (KLex 7, 790 f.) — 1) C.
Thümmel, Der LAndsknechte Recht
u. Gebräuche. (Z. f. Dt. Cultur-G.
1, 409-35.) — m) G. Tobler, Aus
d. Anfängen d. Bern. Geschützwesens.
(Berner Taschenb. 40, 94-100.) —
n) Verzeichniss der v. Bernauer
Bürgern bei d. dort. Juden contra-
hierten Schulden, 1461 (FBPG 4,
250 f.) — o) Wassermann, Aus-
steuer armer Jungfrauen im MA.
(Katholik 5, 432-40.) — p) A. de
Witte, Trouvaille dite de Gand.
(R. beige de num. 47, 457-68.) [98
Gallier, E., Akta grodzkie poz-
nanskie, z lat 1386-99 pod wzledem
geogr. obja&nil. [Die Posener Grod-
bücher a. d. JJ. 1386 99 geogr. er-
läutert.] Poznan, 1889. 174 p. *Rec.:
ZHGPosen 5, 431 f. Skladny. [2299
Rummler, E., Die Schulzen d. Dt.-
Rechtlichen Dörfer Grosspolens im
13. u. 14. Jh. I. Progr. Posen. 4^
16 p. [2300
Knothe, Herrn., Die alt. Siegel d.
Oberlausitz. Adels. (NLausMag 67,
1-32 m. 4 Taf.) Görlitz, Remer.
3 M. [2301
Larchey, Armorial 6questre s. Nr.
2337a.
Jecht, R., Ueber d. alt. Görlitzische
Stadtbuch v. 1305 ff. Progr. Görlitz,
Tzschaschel. 4^ 19 p. 60 Pf. *Cod.
d. Görl. Raths-A., noch wenig aus-
gebeutet; Eintragungen in Dt., stellen-
weise Latein. Sprache. — Rec: KBI-
GV 39, 64. [2
ni8
Bibliographie Kr. 2303—2318.
Stadsrekeningen , De oudste^ van
Dordrecht, 1284-1424, uitg. door Ch.
M. Dozy. (Werken uitg. door li.
bist, genootsch. te Utrecht, 3. Serie,
Nr. 2.) 'ßHage, NijhoflF. xl80 p.
2 fl. 50. [2803
Urbare d. Stifte Marienberg u.
Münster ; Peters v. Liebenberg-Hoiien-
wart n. Hansens v. Annenberg-, d.
Pfarrkirchen v. Heran u. Sarnthein,
hrsg. V. Bas. Schwitz er. (Tirol.
G.-Qn. IIT.) Innsbr. , Wagner, xij
447 p. 6 M. 80. [4
Meyer, Chr., Eine Dt. Stadt im
ZA. d. Humanismas u. d. Renaissance.
(Sammlung gemeinv. wiss. Vortrr.,
Hft. 122.) Harab., Verl.-Anst. 36 p.
80 Pf. [5
Schepers, J. B. , Groningen als
hanzestad. Gröninger Diss. Grön.,
Wolters. 114 p. [6
^Heyd, Ravensb. Gesellschaft, s.
'90, 3002. Rec: ZGOberrh 5, 543 f.
Obser; HJb 11, 849; A. f. bürgerl.
Recht 5, 151 Ring; JbGVV 15, I,
294 f. Schmoller; DLZ 12, 249 v.
OchenkowBki; A. stör. lomb. 8, 182
-8; MHL 19, 148-50 Köline; MIÖG
12, 351-4 Heyck. [7
Schatter, tN., Marco Polo u. d.
Texte s. Reisen. Progr. Burghausen.
1890. 57 p. [8
Lyons, Christ. Colomb., d'apr. les
travaux bist, du comte Roselly de
Lorgues (vgl. '89, 531). Paris, Pous-
sielgue. xxiij384 p. -Jf Rec: Polyb.
61, 540 f. de Bizemont. [9
Zeltschriflenaufsätze zur kirchl.
Entwicklung, 13.-15. Jh.: a) H. Bar-
bier de Montault, Jean XXII. ;
l'inventaire. (R. de l'art chr6t. 33,
409-11; 491-7.) — b) Baumann,
Die Waldenser, ihre Bibel etc. (Dt.-
evang. Bll. 16, 254-67.) - c) ü.
Berli^re, Beitr. z. G. d. Clunia-
censer im 15. Jh. (StMBCO 12, 115
-20.) — d-e)K. Biltz, Wer hat die
1. Dt. Bibel gedruckt? — Fragen
u. Probleme die Dt. Bibelübersetzg.
betr. (Biltz, N. Beitrr. z. G. d. Dt.
Sprache u. Lit. p. 97-124; 125-48.)
— f) Braun, Beitr. z. Rechts-G. d.
Testamente d. Altfuldaischen Geist-
lichen [1402]. (Hessenland '91, 140 f.)
— g)A. Czerny, K.-Schatz des Kl.
W^aldhausen, 1471. (M. d. k. k.
Centr.-Comm. 17, 58-60.) — h) J.
Destr^e, LepsautierdeGuy deDam-
pierre. (Mess. des sc. bist. '90, 377-90;
'91, 81-8; 129-32.) — 1) F. Dittrich.
Inneres Aussehen etc. d. Kirchen d.
ausgeh. MA. (s. '90, 3856 h). IIL
(Z. f. Christi. Kunst 3, 235-50.) —
k) F. Ehrle, Die alt. Redactionen
d. General Constitutionen d. Francisc-
Ordens. (A. f. Lit.- u. K.-G. 6, 1
-138.) — 1) K. Euling, Mndt.
geistl. Gedichte. (Germania 35. 891
-9.) — m) P. Fahre, La pereeption
du cens apostolique, 1291 . (Melange»
d'archl, et. d'hist. 10, 369-83.) -
n)F. Fabricius, Copiar d. Klosters
Keuencamp. (MtbL d. Ges. f. Pomai.
G. '91, 17-9.) — 0) F. Falk, Die
ewige Anbetg. im MA. (Katholik
3, 228-30.) — p) R. Fester, Zar
Bau-G. des Dominic.-Kl. in Pforz-
heim. ZGOberrh. 6, 319 f.) — q-r) H.
Haupt, Bernhard'sl. v. Baden kirchl.
Politik währ. d. gr. Schismas. (Ebd.
210-34.) — K. Schmid, Stifter d.
Thüring. Geisslersecte. (ADB 31,
683.) — 8) 0. Haupt, Berth. v.
Regenshurg. (Rhein. Bll. f. Erziehg.
u. ünlerr. '91, 193-206.) — t) D.
Kaufmann, Die Märtyrer d. Ber-
liner Autodafes V. 1510. (Mag. f.
Wiss. d. Judenth. 18, 48-58.) —
li)A.Knaake,Joh. V.Goch. (ThStK
'91, 738-74.) - T) A. Kneer, Zur
Vor-G. Innocenz' VIL, 1404-6. (HJb
12, 347-51.) — w-x) K.E. H. Krause,
Nie. Schomaker. — Gerlach Schulte
V. d. Lüh. (ADB 32, 234 f.; 689 f.)
— yz) J. Loserth, ZurG. d. Husit.
Bewegg. (MVGDtBöhmen 29, 290-6.)
— üeb. d. Beziehgn. zw. Engl. u.
Böhm. Wiclifiten. (MIÖG 12, 254
■69.) [10
Ferner: a) L. Leonard, Stift
Seckau etc. 1259-89 (vgl. '90, 2868).
Forts. (StMBCO 12, M6 u. 221-43.)
— b) F. Marcs, Cesk^ hospic ▼
Rime. (Casopis musea ceskdho 64,
65-100.) - C) F. Menclk, Piseh proti
svatokupeclvi. (Ebd. 574-8.) —
d) Missbräuche bei Ablässen.
(Katholik 3, 573 f.) — e)E. Münlx,
Les arts de la cour des papes du
14. siecle. Les fondations de Gre-
goire XI. (R. de l'art chr^t. 84,
183-200.) — f-k) A. Patera, 8 ka-
zäni mistra Jana Husi. (SBBöbm.
Ges. '90, 355-85.) — Wiesenbersk*
rymovan^ zbytky „Rozmluvy panny
II, 7. Verfassung, Wirthschaft, Kirche i. 13.-15. Jh.
•^119
Maria a sv. Anselma". — Opatro-
vicke zbytky „Rozmluvy" etc. —
Zbytky starocesk^ho pfekladu Genese
ze 14 stoleti. — Kov6 nalezeny
^Zrcadla clovecieho spasenie". (Ca-
sopis miisea cesk^ho 64, 186-91 ; 191
-202; 450-55; 455-9.) — l) L. R.
Poole, The suppression of the Tal-
mud by pope John XXII. (EHR 6,
372 f.) — m) A. Pör, Zwist mit
d. Domcapitel v. Fünfkirchen, 1302
-9. (Törteuelmi Tar 12, 401-20.)
— n) G. Räth, Job. v. Aragonien.
(Szdzadok 24, 328-37; 415-25.) —
o) D. Rattinger, Zu Dietrich v.
Nieheim. (HJb 12, 75 f.) — p) F.
H. Reu seh, Job. v. Schonhofen.
(ADB 32, 307.) — q) P. Savignoni,
II diario di Pietro dello Schiavo.
(A. d. soc. rom. 13, 295-359.) —
r) R. Schmidt, Hs. Eintraggn. in
e. Incunabelndruck [1475 ; 1477].
(Sammler 12, 7: 18 f., 32.) - 8) A.
E. Schönbach, Meisler Eckhart.
— Eine Psalmentibersetzg. — Aus
Predigten Berthold's v. Regensburg.
(ZDA 35, 209-27.) — t) J. F. v.
Schulte, Hermannus de Schildis.
(ADB 31, 208 f.) — n) 0. Seh webel,
Deutschordensdenkmäler in d. Ber-
liner Kloster-K. (MVGBerlin 8, 93
-6.) — V) G. Sello, Der Hostien-
schändgs.-Process (1510) vor dem
Berliner Schöffengericht. (FBPG 4,
121-35.) ~w)van Slee, Gerardus
V. Schiedam. (ADB 31, 178.) —
X) Ph. Strauch, Giselher v. Schlot-
heim. (Ebd. 552 f.) — y) A.Thomas,
Notice sur un recueil de mysteres
provengaux. (Ann. du Midi 2, 385
•418.) — z) K. Zettel, BischöÜ.
Ehrentag aus alter Zeit [Wilh. v.
Reichenau, 1464]. (Bayerland 2,
281-4.) [2311
Aufsätze betr. kirchliches Leben
ausKLexVI..VII.: a) 6, 182. Keller,
Gottschalk Hollen. — b) 391-8. Stre-
ber, Hugo V. Strassburg. — c) 807
-10. Kessel, Institor. (J. Krämer.)
— Institoris (H. Krämer's). - d) 816
-8. B. Jungmann, Intelligentiae
homines. Mannen van oordeel. —
e) 978-1006. Küpper, Das Concil
zu Konstanz. — f) 1158 66; 1166 71.
Kessel, Jac. v. Hoogstraet. — Jac.
V. Jüterbogk. — g) 1214-6. Luksch,
Matthias v. Janow, Reformprediger.
— h) 1606-11. Streber, Job. v.
Capistrano. — 1) 1649 f. Joch am,
Job. V. Dambach. — k) 1653 f. J.
Hergenröther, Card. Joh. Domi-
nici. — 1) 1660-62. A. Knöpfler,
Joh. V. Falkenberg. — m) 1678-84.
J. Niemöller, Joh. v. Goch. —
n) 1698 f. Kessel, Joh. de Indagine.
— ■ o) 1713-6. J o c h a m , Joh. v.
Marienwerder, Prof. in Prag. —
p) 1725-42. Schmu de, Joh. v. Ne-
pomuk. - q) 1743; 1746-8; 1766 f.
A. Knöpfler, Joh. v. Palomar.
Joh. Parvus (Jean Petit). — Joh. v.
Segovia. — r) 1786-9. Kerker, Joh.
V. Wesel. — 8) 1789 f. Keller, Joh.
Zachariä. — tj 1827 f. Woker, Jor-
danus Teutonicus von Osnabrück,
n) 1998-2002. Pieper, Papst Julius II.
— v) 7, 58. S c h r ö d 1, Heinr. Kalteisen.
— w) 7, 341; 345-8. Pfülf, Kath. v.
Gebweiicr. — Katharina v. Siena. —
x) 944 f. Streber, Konr. v. Halber-
stadt. — y) 957 f. Streber, Konr.
V. Preussen (od. de Grossis). —
z) 958. Falk, Konr. v. Rodenberg.
— zz)963-6. Luksch, Konr. v. Wald-
hausen, Prager Reformprediger. [12
Finke, üngedr. Dominicanerbriefe
8. Nr. 2256.
Urkunden zur G. d. Pfarrkirche in
Ulm [13251518], mitg. v. H. Ba-
zing u. G. Veesenmej^er. Ulm,
Frey. 1890. xvj215 p. 2 M. *Rec.:
ThLBl '91, 268 f. Bossert. [13
Wyclif, J., De Ente praedicamen-
tali; from the nnique Vienna ms.
— Quaestiones 13 logicae et philo-
soph.; from the unique Präge ms.
Ed. by Rud. Beer. (Wyclif-Soc.)
Lond., xxiij318 p. JJiRec.: ThLBl
'91, 209-11 Wilkens. [14
Wyclify J., De eucbaristia tractatus
major; acc. tract. de eucharistia et
poenitentia sive de confessione. Ed.
by J. Losertb. (Wyclif-Soc.) Lond.
Ixvij395 p. 15 M. [15
«H^Villari, Savonarola, s. '89, 488
u. 2959: Rec: HZ 64, 178-90 Hart-
wig; EHR 4, 441 ff. Armstrong;
I RH 38, 165-70. Rec. d. Engl, üebers.
Edinb. R. Nr. 1347, 68-106. [16
Busch, Joh., Kleinere geschriften;
door J. M. Wuestenhoff. Stuck II.
'sGravenhage, Nijhoff. 1890. *Rec.:
ThLBl '90, 444 Scbulze. [17
Simonsfeld, H., Analekten z. Papst-
u. Concilien-G. im 14. u. 15. Jh.
(Sep. a. AbhMAk XX, Abth. I).
*120
Bibliographie Nr. 2318-2330.
Münch., Franz. 4°. 56 p. 1 M. 70.
-Sf Zur G. ürban's VI. . Pisaner Con-
cils, Rom. Synode; Konst. Concils;
im Anh. 10, in extenso mitgeth.
Actenstücke a. Münchner Bibl. u.
ßeichs-A. - Rec: CBl 1110 f. [2318
«^Gayet, Le grand schisme, s. '90,
254 u. 3040. Rec. : M^langes d'archl.
et d'hist. 10, 354-61 Guerard; Bull,
crit. 12, 103-6; R. ßtor. it. 7, 747-55
Sandonnini; HPBll 107, 471-5; ThLZ
16, 281-5 Bess. [19
Kneer, A., Card. Zabarella (Franc,
de Zabarelliß) 1360-1417 ; Beitr. z. G.
d. gr. abendl. Schismas. I. Diss.
Münst., Theissing. 63 p. «^f Benutzt
u. a. Wiener Briefsammhing. [20
Sommerlad, T., Matthäus v. Krakau.
Hall. Diss. 101p. ^Wissensch. Ver-
treter d. Conciliaridee. [20a
Stuhr, F., Die Organisation u.
Geschäftsordng. d. Pisaner u. Kon-
stanzer Concils. Berl. Diss. Lpz.,
Fock. 78 p. 1 M. 50. [21
Beer, Rud., Die Qn. f. d. „Liber
diurnus conc. Basiliensis" d. Petr.
Brunetti. (Sep. a. SBWAk Bd. 124.)
Wien, Tempsky. 16 p. 40 PI'. * Rec:
ThLBl 295 f. Wilkens. [21a
Zeitschriftenaufeätze betr. Bildung,
Literatur u. Sitten-G., 13.-15. Jh.:
a) P. B a h 1 m a n n, Sprichwörter a. Job.
Murmellius „Pappa puerorum".(Germ.
35, 400-2.) — b) K. Burger, Bücher-
anzeige Günther Zainers. (CBl f.
Biblw. 8, 347-9.) — c) E. Dam-
köhler, Zum Sündenfall. (Jb. d.
V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 79-84.)
— d)Dyalogu8 de divite et Lazaro,
mitg. V. J. Bolte. (ZDA 35, 257
-62.) - e) F. ^hrle, Beitrr. z. G.
d. ma. Scholastik. II: Augustinis-
mus u. Aristotelismus in d. Scho-
lastik. (A. f. Lit.- u. K.-G. 5, 603
-35.) — f) L. Eid, Hz. Stephan's
Zweibrücker Küchenordnung, 1443.
(Bayerland 2, 117-20; 125 f.) --
g) M. Faber, H. Rosenplüt ein Roth-
schmied. (Germania 35, 407-12.) —
h) M. Fournier, Les biblioth^ues
d'Avignon pour les etudiants en
droit. (NRH de droit 15, 76-112.)
— I) Frauen häuser in Ober-
schwaben. (Württ. Vjhfte. 13, 771.)
k) F. Gabotto, Giorgio Valla e il
suo processo, 1496. (Nuovo A. ve-
neto 1, 201-20.) — 1) J. H. Gallee,
Mittelniederl. Arzneibuch. (Jb. d.
V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 105-49.)
— m) L. Geiger, ün gedrucktes v.
u. üb. Reuchlin. [-JfRec: ZGOberrh.
6, 523 Hartfelder.] Zur Biogr. des
Pomponius Laetus. (Z. f. vergl. Lit.-
G. 3, 217-26; 4, 215-7.) — n-o) H.
Holstein, Zur Biogr. Jac. Wimpfe-
lings. (Ebd. 4, 227-52.) [*Rec.: ZG-
Oberrh. 6, 523 Hartfelder.] — Eine
unbek. Schrift Wimpfelings. (CBl
f. Biblw. 8, 344 7.) — p) F. Kein z,
Üeber Aventin's Tagebuch [Haus-
kalender]. (SBMAk '90, II, 313-28.)
— q) H. Keussen, Die St. Köln
als Patronin ihrer Hochschule (s.
Nr. 1611). Schluss. (WZ 10, 62-104.)
— r) C. Krafft, Zur Rhein. Mar-
tyrologie. (Arbeiten a. d. Rhein.
Prediger-V. 8/9, 130 6.) — 8) J.
Kracauer, Pfefferkorn et la con-
fiscation des livres h^brenx, 1510.
(R. des 6t. juives 22, 112-8.) — t) K.
E. H. Krause, Mittelniederl. Bruch-
stücke. (Jb. d. V. f. Niederdt.
Sprachf. 15, 39-44.) - n) C. Krause,
2 neue Gedichte d. Euricius Cordns.
(Hessenland '91, 114-9.) — t) R.
Kukula, Aus Klagenfurter Hss.
(Anz. f. Dt. Alth. 17, 176-9.) —
w) G. Lafaye, üne anthologie la-
tine du 15. siecle [Bibl. municipale..
Lyon]. (Melanges d'archl. et d'hist.
11, 92-105.) - X) H. Lenicke,
Mordkreuze in Pommern. (Mtbl. d.
Ges. f. Pomm. G. '91, 24 f.) — j) F.
Markgraf, Sprachl. Beobachtgn.
zur «Marina" [vgl. '90, 1003]. (Viachr.
f. Lit.-G. 4, 355-8.) - z) G. Mon-
ticolo, Poesie latine nel cod. 277
Ex Brera al r. arch. dl stato di
Venezia. (II propugnatore 23, 244
-303.) [22
Ferner: a) J. Meyer u. A. Bir-
linger. Der gr. Jahrtag auf dem
Wurmlinger Berg. (Alem. 19, 49
-67.) - b) N. Nil les, Aberglaub.
Verehrg. d. 24 Ael testen d. Apoka-
lypse. (ZKTh 15, 172-6.) ~ c) A.
P a n i z z a , I processi contro le streghe
nel Trentino (s. '90, 2180). Forts
(A. trentino 8, 131-42; 9, 49-106.)
— d) A. Pedrazzoli, La marchesa
Isabella d'Este Gonzaga a dlporta
sul lago di Garda. (A. stör, iomb
7, 866-78.) - e) Th. v. Riekhoff^
David u. s. Helden, Bruchstucke e
geistl. Dichtg. (JB d. Felliner lit!
II, 7. Geistiges Leben im 13.-15. Jahrh.
*121
Ges. '89, 216-21.) — f) F. W. E.
Roth^ Joh. Schöffer zu Mainz als
Verleger Lat. Klassiker etc. (Roman.
Forschgn. 6, 462-74.) - g) Ph.
Schaff, The renaissance, the revl-
val of learning and art etc. (Papers
of the Amer. soc. of church hist. 3,
3-132.) -- h) A. E. Schönbach,
Aus e. ITebersetzg. Petrarca's. (ZDA
35, 227-37.) — 1) E. Schröder, Die
Ebstorfer Lieder-Hs. (Jb. d. V. f.
Niederdt. Sprachf. 15, 1-32.) - j) C.
Schuddekopf, Unbek. Erzählung
Wimpfeling's. (Z. f. vgl Lit-G. 4, 342
-55.) — k) Fr. W. Seraph in, Kron-
städter Schulen vor d. Ref. ( A. d. V. f.
Siebenb. Ldskde. 23, 747-97.) - 1) G.
Sommer, Ueb. das T in Glockenin-
schrr. etc. (ZHarzV 23,492-7.) - m) J.
B. Stamminger, Joh. Trithenüus.
(KLex 6, 1770-80.) — n) E. A.
Stückelberg, Ma. Kleiderschmuck.
(Anz. f. Schweiz. Althk. 24, 486-9.)
— o) A. T., Les meridionaux et
Tuniv. de Boulogne au MA. (Ann.
du midi 1, 59-66.) — p) F. Tadra,
Pfispevky k dejinara univ. Prazke
ve 14. stolet. (SBBöhm. Ges. '90,
283-308.) — q)E. Theuner, Bild-
werke d. 13. u. 14. Jh. am Dome zu
Magdeburg. (Festschr. d. V. f. G. etc.
V. Magdeb. p. 107-17.) — r) A.Tille,
Einladg. Z.Schützenfeste n. Augsburg,
1509. (Alem. 18, 193-201.) — s) A.
Trinins, Zur alt. Drucker-G. — Joh.
Dicel. (Harrwitz, M. a. d. Antiqua-
riat 1, 9; 789.) — t) C. van de
Water, Velthem's Spiegel historiael,
tekstcritiek. (Tijdschr. voor Nederl.
taal-en letterkde. 9, 22-59; 204-19.)
— u) E. Voigt, Das 1. Lesebuch d.
Triviums in den Kloster- u. Stifts-
schulen d. MA. (M. d. Ges. f. Dt.
Erziehgs.- u. Schul-G. 1, 42-53.) —
y) J. H. Weiss, Das Studium des
Talmud im 13. Jh. (The Jewish
QR 1, 289 313.) [2323
Biographien v. Gelehrten, Dichtern,
Künstlern etc. in ADB XXXI u.
XXXII: a) 31, 66. W. Bäumker,
Hier. Schenck v. Sumawe. — b) 120 f.
Edw. Schröder, Dietr. Schern-
bergk. — c) 207 f. 0. Donner v.
Richter, Schilder v. Babinberg. —
d-e)210-, 397. G. Köthe, Jörg Schil-
her. — Mart. Schleich. — f) 491 f.
R. Eitner, Arn. Schlick. — g) 638 f.
R. Schwarze, Schmeriin. — h) 670.
H. Haupt, Joh. Schmid (Faber). —
1-j) 779. J. Braun, J. Schäffler. —
G. Schapff. - k-m) 32, 30-1; 99-, 121
-3. G. Röthe, Schmieher [„Schmur*
bei Agricola gen.]. — Hans Schnee-
perger, Dichter. — Hans Schneider.
— n) 211. W. Vogt, Hans Schobser.
— 0) 213 f. V. d. Linde, Peter
Schöffer. — p) 284 f. G. Röthe,
Schondoch. — q) 286 f. Krause,
Brandanus od. Brant v. Schöneich.
— r) 303. R. Eitner, Jörg Schön-
felder. — 8) 320 f. W. Vogt, Hans
Schönsperger. — t) 405 f. Steiff,
Mart. Schott. — n) 406. G. Knod,
Peter Schott. — v) 492-4. Mummen-
hoff, Seb. Schreyer. — w) 497 f.
Pagel, Mich. Puff v. Schrick. — x)
641-3 Wintterlin,H.Schüchlin. [24
Ehrle, Frz., Historia bibliothecae
Roman, pontificum tum Bontfatianac
tum Avenionensis enarrata et anti-
quis earum indicibus etc. illustrata.
I. (Bibl. deir acad. stor.-giurid. VII.)
Romae,Typ. Vatic. 1890. 4^ xvj786p,
m. 8 Taf. *Rec.: ThLBl '90, 400;
EHR 6, 378 f. Creighton; BECh 52,
134 6 Delisle; Melanges d'archl. et
d'hist. 11, 191-5 Dorez-, GGA '91,
551-8 Wenck. [25
Nebert, R., Zur G. d. Speyerer
Kanzleisprache; e. Bcitr. z. Lösung
d. Frage nach d. Bestehen e. Mhdt.
Schriftsprache. Hall. Diss. 66 p. [25a
Domanovszky, E. , A renaissance-
kori bölcseszet törtenetc. [G. d. Philos.
im ZA. d. Renaiss.; auch unt. d.
Tit.: G. d. Philos. IV.] Budap.,
Franklin. 1890. 492 p. 4 fl. ^Rec:
ThLBl '91, 275 Szlävik. [26
Nive, F., La renaissance des lettres
et I'essor de l'erudition anc. eu
Belgique. Louvain , Peeters. 1890.
440 p. 6 fr, *Rec.: Polyb. 61, 146
-8 Huit; SatR Nr. 1862; RC 30, 138
de Nolhac; R. de Tinstr. publ.
34, 24. [27
Feiler, W., Die Moral d. Albertus
Magnus; e. Beitr. z. G. d. Ethik d.
MA. Lpz. Diss. 82 p. [28
Glossner, M., Kicolaus v. Cusa u.
Marius Nizolius als Vorläufer d.
neueren Philosophie. Münst, Thei-
sing. 193 p. 3 M. [29
Maeriant, Jac. v., Istory van Troyen ;
naar het vijftiendeeuwsche hs. van
Wessel van de Loe, uitg. door de
Pauw en Gailliard. II u. IV, 2.
*122
Bibliographie Nr. 2330-2350.
Gand, Siffer. 1890. 399 p. u. p. 65
•216. 7 fr. u. 2 Ir. 50. — Vgl. a-b) J.
Verdam, Nieuwe aanwinsten voor
de kennis van onze middel-nederl.
taal en in het bijzonder voor de
critiek van Maerlant. — Nieuwe le-
zingen in Maerlant's Spiegel hist.
(Versl. en meded. d. ak. 6, 88135;
7, 5-32.) [2330
Weddigen, 0., Zur G. d. Dt. Meister-
gesanges. Progr. Wiesbaden. Lpz.,
Fock. 4^ 18 p. 1 M. [31
Hartmann, Aug., Hans Heselloher*s
Lieder. (Sep. a. Roman. Forschgn.'^
Erl., Junge. 1890. 70 p. 1 M. 80.
*Rec.: AZtg Nr. 121; Anz. f. Dt.
Altb. 17, 213-20 Zwierzina. [32
Brant, Seb., Narrenschiff. (Kürsch-
ner's Dt. Nat.-Lit. Bd. 134.) Stuttg.,
Spemann.l890.xxvj329p.2M.50.[32a
Bernoulll, C. Chr., Glareani Descrip-
tio Helvetiae. (Denkschr. d. hist. Ges.
Basel p. 1-48.) [32b
Albrecht, Reinh., Tito Vespasiano
Strozza; e. Beitr. z. G. d. Humanis-
mus in Ferrara. Progr. Dresden-
Neustadt. Lpz., Teubner. 4^ 48 p.
1 M. 20. * Rec: Giom. stör. d.
lett. it. 17, 440-43. [33
Braggio, Car., Giac. Bracelli e
Tumanesimo dei liguri al suo tempo.
(Atti della soc. ligure 23, 5-295.)
Genova, Sordomuti. 4^. 297 p. [33a
Abel, E. , Lit.-histor. Denkmäler.
II, hrsg. v. d. Ungar. Akad. Buda-
pest. 1890. xv381 p. 6M. <5f Schriften
Ital. Humanisten betr. Eg. Matthias.
— Vgl. a) F. Pulszky, Die Renais-
sance u. K. Matthias, (üng. R. 10,
663-71.) [34
Brown, Hör. F., The Venetian priu-
ting press. Lond., Nimmo. 4^ m.
22 Facs. 42 sh. ^Rec: Ath. Nr.
3801. - Vgl. a) C. Castellani,
Intorno alle 2 edizioni venete etc.
di Quintiliano. Venezia, Visentini.
15 p. [35
Reqtiin, Origines de rimprimerie
en France, Avignon, 1444 [vgl. '90,
3081]. (Jl. g6n. de l'impr. etc. '91,
51-60.) Paris, Dumoulin. 37 p. [36
Peileohet, M., Catalogue des livres
de la bibl. d'Autun Claude Guilliaud.
(Sep. a. M^m. de la soc. Eduenne.
XVin.) Paris. Picard. 1890. xj239 p.
7 fr. *Rec.': GBl f. Biblw.'8, 362
G. Meier. [36a
Hochegger, R., Ueb. Entstehg. u.
Bedeutg. d. Blockbücher, m. bes.
Bücksicht auf d. Liber regum seu
historia Davidis. (CBl. f. Biblw.
Beihft. 7.) Lpz., Harrassowitz. 68 p.
3 M. 60. [37
Larchey, Lor^dan, Anc armorial
^questre de la toison d'or et de
l'Europe au 15 s. Paris u. Nancy,
Berger-Levrault. fol. xxvj293p. 114
planches en chromotyp. 200 fr.
He Nach Ms. von c. 1461-7; Taf. 30-58
Dtld. ; Register c. 1600 Namen. [37a
Müntz, a) Hist. de Tart pend. la
renaissance (s. '89, 3759 u. '90, 3863).
II: Italie. L'Age d'or. Paris, Hachette.
864 p. 35 fr. * Rec: RH 45, 373
-5 Monod; HJb 12, 371-5 Pastor; R.
de l'art ehret. 34, 1-21 Helbig; R,
stör. it. 8, 292-300 Melani. — b) Le
mausol^e du cardinal de Lagrange
k Avignon. Paris, Lahure. 13 p. [38
Yriarte, C. , Autour des Borgia;
les monuments , les portraits: Ale-
xandre VI., C^sar, Lucrece etc. Paris,
Rothschild. 4°. 220 p. m. 18 pl. u.
126 111. 50 fr. *Rec.: Polyb. 61,
456 f. [38c
Neuwirth, J. , Beitrr. z. Kunst-G.
d. 15. u. 16. Jh. (Repert. f. Kunstw.
14, 293-300.) [39
Lehrs, M., a) Der Dt. u. Niederländ.
Kupferstich (s. Nr. 573). Forts. (Ebd.
102-16; 204-16^ 384-409.)— b)Italien.
Copien nach Dt. Kupferstichen. (Jb.
d. kgl. Preuss. Kunstsammlgn. 12,
125-36.) [40
Argnanl, F., Le ceramiche e maio-
liehe faentine fino ai princ. del sec.
16. Faenza, Montanari. 1889. xij 83 p.
25 L. "JfRec: Kunstgewerbebl. 2,
85 f. V. Falke. [41
Jacobi, L, Das heilige Grab auf
d. reform. Friedhofe zu Homburg
V. d. H. (MVGHomburg 4, 21-35).
Homburg, Frauenholz. 4^ 15 p. m.
5 Taf. 2 M. 50. *Rec.; Repert. f.
Kunstw. 14, 345. [41a
Miasale Glagoniticum Hervojae
ducis Spalatensis, rec. V. Jagi6, U
Thallöczy, F. Wickhoff. Wien.
4°. 124 p. m. 40 Abb. -Jf Publication
d.Bosnisch-Herzegowin.Landesregie-
rung, nach Codex des alten Seraj
zu Constantinopel. — Rec: AZtg
Nr. 207 Otto. [42
II, 7. Geist. Leben 13.-15. Jh. III, 1-2. Neuzeit, Reiormation. *123
Neuwirth, Jos., Peter Parier v.
Gmünd u. 8. Familie; Beitr. z. Dt.-
Oesterr. Künstler-G. Prag, Calve.
146 p. 5 M. ^Rec: MVGDBöhmen
29, lit. Beil. 33-6; Z. f. christl. Kunst
4, 103 f. Reichensperger; HPBU 108,
158-60; Repert. f. Kunstw. 14, 422-6
Horcicka. [43
Friedländer, M., Albr. Altdorfer,
d. Maler v. Regensburg. (Beitrr. z.
Kunst-G. N. F. XIII.) Lpz., Seemann.
175 p. 5 M. — 79 p. auch Lpz.
Diss. [44
Ancona, AI. d', Origini del teatro
italiano. 2 ed. Torino, Loescher.
670; 626 p. 20 L. [2345
Zibst, Hist. Trachten in Böhmen,
II, s. in IV, 5.
Zur G. d. Zeitraums vgl. Nr. U77. 1541 ;
50; 51. 22131. 2270 t; V. 2348. Veifg. 1500-3.
2213 r; 16; 18. Kirche 1667. 2230 a; b. 2877k;
r; s. Geist. Leben 1501. 2041a; b;p. 2242;
46; 51; 70 e. 2379 f; 80i.
in. Nenzeit
!• AUgerneines.
Farges; L. et G. Monod, [LitBer.]
France: Publications relat. ä l'hist.
moderne. (RH 46, 83-99.) — Vgl.
auch Nr. 2036 a. [2346
Flathe, G. d. neuesten Zeit s. Nr.
2658.
Jäger, 0.. G. d. neueren Zeit. 2. Aull .
(Jäger, Welt-G. III.) Bielefeld, Vel-
hagen & Kl. 662 p. m. 20 Beill.
8 M. [46a
2. Beforniationszeit 1517-55.
Allgemeines, poUt. a. sociale Entwicklung
2347-59; kircm. Entwicklang, Leben und
Schriften der Reformatoren etc. 2360-78;
Wissenschaft, Literatar, Kunst eta 2379-89 ;
Territoriales 2390-2403.
Egethaaf, Dt. G. (s. '89, 540 u.
'91, 587). Lfg. 13: Bd. 11,273-352.
(Bibl. Dt. G. Lfg. 61.) [2347
Zeller, Hist. d'Allemagne: La r^-
forme etc s. Nr. 2277.
Janseen, Joh., An meine Kritiker
etc. N. Aufl. Freiburg, Herder, xj
227 p. 2 M. 20. — Vgl. a) F. Falk,
Curae posteriores zum 2. Bd. d. G.
d. Dt. Volkes v. Janssen. (Katholik 3,
481-501.) [48
Zeitechriftenaufsätze betr. Poli-
tisches : a) H. Arnold, Geo. v.
Frundsberg, d. Vater d. Landsknechte.
(Bayerland 1, 64-7; 78 f. 2, 64-7.)
— b) J. de Chestret de Hanef fe,
Les conjurations des la Marck ä
Li^ge contre Charles V. (Bull, de
l'ac. de Belg. 21, 684-714.) - c) St.
Davari, Fed. Gonzaga e la famiglia
Paleologa del Monferrato. (Giorn.
ligust. 17, 421-69. 18,40 67; 81-109.)
- d) G. Ellinger, Zur G. d. Dt.
lief. (Nation 8, 405-8.) — e) R.
Hugard, Die Herrsch. Staufen im
Bauernkrieg. (Schau ins Land 15,
33-9.) - f) Ed. Jacobs, Gf. Botho's
V. Stollberg u. Wernigerode Vertrag
m. 8. Bürgern zu Stollberg. (ZHarzV
23, 415-28.) — g) H. Kiewning,
Hz. Albr. V. Preussen u. Mkgf. Joh.
V. Küstrin als Unterhändler zw. d.
Dt. Fürstenbund u. England. (FBPG
4, 137-75.) - h) C. Krafft, Zur
Rhein. Ref.-G. unt. Erzb. Hermann
V. Wied [1543-6]. (Arbeiten a. d.
Rhein. Prediger- V. 8/9, 152-72.) —
1) F. Krones, Corn. Duplicius v.
Schepper [1502-55]. f ADB 31, 93 7.)
— k) E. M., Feldh. Laz. v. Schwendi.
(Schau ins Land 16, 5-28.) — 1) L.
Müller, Beitrr. z. G. d. Bauern-
krieges im Riess etc. (s. '90, 3107).
Forts. (ZHV Schwaben u. Neuburg
17, 1-152; 253-76.) — in)P.L.Müller,
Kais. Statthalter G.Schenck v. Tauten-
burg. (ADB 31, 66 f.) — n) Fr.
Nitti, Leone X. e la sua politica
rispetto ai parenti. I-VII [1513-21].
(N. Antol. 28, 393-427.) [49
Ferner: a) L. Pastor, Karl V. u.
die Dt. Protestanten (KLex 7, 171
-80.) — b) V. Promis, Monete di
Gio. Batt. Falletti conte di Bene-
vello. (Atti d. acc. di Torino 24,
84-9.) - c) M. Radlkofer, Der
Zug Kf. Moritz' u. s. Verbündeten
durch Schwaben,1552.(ZHVSchwaben
u. Neuburg 17, 153-200.) - d) F. G.
Rodriguez., Levantamiento de la
Villa de Ar^valo, diploma ined. del
imp. Carlos V. [9. Sept. 1520]. (Bo-
leti'n de la ac. de la hist. 18, 385
•401.) — e) S. Rutar, Die Krainer
•^124
Bibliographie Nr. 2350—2876.
vor Agram, 1525. (M. d. Museal-V.
Krain 4, 1, 46-53.) — f) L. Schädel,
Briefe u. Acten z. Gef.-nahme u. Haft
Philipp's d. Grossm. Vortr. (QBllHV-
Hessen '90, 101-10). -- g) G. Sforza,
Un episodio deir elezione dl Adri-
ano IV. (Giorn. ligust. 18, 227-30.)
— h) A. Stern, Seb. Schertlin v.
Biirtenbach. (ADB 31, 132-7.) —
i) H. Wendt, Ein Beitr. z. G. d.
Schmalkald. Krieges. (M. a. d. Germ.
Nat.-Mus. 3 ['91] , 33-5.) - k) J.
Werner, Der christl.-sociale Agita-
tor J. Eberlin v. Günzburg. (Kirchl.
Mtschr. 10, 473-82.) [2350
Cauchie, A., Docc. indd. concern.
le r^gne de Charles V. dans les
Pays-Bas. (Anal. hist. eccl^s. de
Belg. XXII, 3.) Louvain, Peeters.
1890. 115 p. [51
SchefTlerin, Walpurgis, Aus d. Jbb.
d. Klosters Maria Mai im Riess, Auf-
zeichngn. etc. d. J. 1525; e. Qn.-schr.
z. G. d. Bauernkrieges. Augsburg,
Huttier. 4^ 39 p. 1 M. 20. [51a
Vassallo, C, Matteo Prandone di-
fensore d'Asti nel 1526 contro Fa-
brizio Maramaldo. (Sep. a. Atti d.
r. acc. d. scienze. XXV.) Torino,
Clausen. 1890. 28 p. * Vgl. '90,3111.
— Rec: A. stör, napol. 16, 221f. [52
Martinati, C, Notizie stor.-biogr.
intorno al conte Bald. Castiglione.
(Pubbll. deir ist. di studii superiori.)
Firenze, Le Monnier. 1890. 91 p.
2 L. 50. *Rec.: HJb 12, 429 f. [53
Ney, J., Die Protestation d. evang.
Stände, 1529. (Schrr. f. d. Dt, Volk,
hrsg. V. V. f. Ref.-G. Hft. 13.) Halle,
Niemeyer. 1890. 42 p. 15 Pf. [54
Cat, E., De Caroli V. in Africa
rebus gestis. Th^se. Paris, Leroux.
xl03 p. [55
Castan, A., La conqu^te de Tunis
en 1535, racont^e par 2 ecrivains
franccomtois. Besangon, Dodivers.
64 p. [56
Pallfard, C, L'invasion allem, en
1544, fragments d'une hist. milit.
et dipl. de l'exped. de Charles V.,
publ. p. G. H Grelle. (Publ. de la
soc. de Vitry-le-Frangois.) Paris,
Champion. 450 p. [57
Nunez Alba, Diego, Dialogos de la
vlda de soldado, p. p. A. M. Fabi6.
(Libros de antano. XIII.) Madr., F6.
1890. Ixxvij; xxiij332 p. 15 pes.
•^ Salamanca 1552, G. d. Schoial-
kald. Krieges. [58
Zeitsclrriftenaufsätze betr. Rechts-,
Verf.-, Wirthschafts-G. etc. : a) T h.
Distel, Ein Fall Kursächs. Cabinet«-
justiz, 1554. (NASächsG 12, 172 f.)
— b) En giert, Abschrift e. Zins-
registers a. Di Hingen, 1540. (JB d.
HVDillingen III, Belli, p. 17-24). —
c)J.G6ny,Au8d.Schlettstädt. Bärger-
leben d. 16. Jh. (ZGOberrh 6,283-95.)
— d) J. Kindler v. Knobloch n.
J. Klemme, Der Reichscanzelei
Orig.-Wappenbuch, 1540-61 [im Berl.
Kupferstich-Cab.]. (Jb. d. herald.
Ges. Adler N. F. 1, j-lx.) - e) G.
C. Laube, Waldordnung u. Berg-
formelbuch d. M. Enderle [1518-38].
(MVGDBöhmen 29, 201-45.) — f)
Schottwiener Rechts-Hs. d. 16. Jh.
(Berr. u. M. d. AlthVWien 26, 227
-9.) — g) L. Zapf, Aus d. Busch-
klepperzeit d. 16. Jh. (AGOberfranlten
18, 214-20.) [59
Zum Wirthschaftsleben etc. vgl. Nr. 1596.
1600. 1743. 22981.
Aneili, L, I riformatori nel sec. 16.
2 Bde. Milano, Hoepli. 409; 449 p.
10 L. [60
Mejer, 0., Zum K.-Recht des Ref.-
Jh. Hannov. , Meyer. 210 p. 5 M.
-^f Consistorien zu Wittenberg und
Rostock; alt. protest. Eherecht. —
Rec: ThLBl '91, 309 f.; Lpz. Zt^.
Beil. 298. [61
Aguesse, L, Hist. de r^tablissement
du protest. en France. In. II: 1515
-74. Paris, Fischbacher. 602; 571p. [02
Zeitscliriftenaufsätze betr. kirchl.
Entwicklung : a) 0. A. , Welche
Lügenschrift v. Luther's Tod zu Rom
ausgegangen , 1545. (Christi. Welt
'91, 143-7.) - b) W. Becker u. C.
Kr äfft, Briefe Zach, ürsin's an Crato
V. Crafftheim etc. [1552-9]. (Arbeiten
a. d. Rhein. Prediger- V. 8/9, 79-123.)
— c) B r., Luther's eigenh. Betrachtgs.-
Buch üb. d. Leiden Christi; e. Fäl-
scher-G. d. 19. Jh. (Sammler 12,
248.) — d) H. S. Burrage, The
anabaptists of the 16. cent. (Papers
of the Am. soc. of church hist. 3,
145-64.) ~ e) A. v. DruffeK Der
Baier. Minorit Casp. Schatzger u. s.
Schrr. (SBMAk '90, II, 897-433.) —
f) P. Fischer, Luther^s Lehre v. d.
III, 2. Reformationszeit, polit. und kirchl. Leben.
*125
Obrigkeit. (Dt.ev. Bll. 16, 318-45.)
— gr)!!. Heineck, Lutherfunde im
städt. A. zu Nordhausen. (Sammler
12, 261.) — h) E. T. Hörn, The
Lutheran sources of the common
Service. (The Luth. Quart. 21, 239
•68.) — 1) C. Kraflt, üeb. d. rabies
theo], in d. letzten Aufzeichnungn.
Melanchthon's. (Arbeiten a. d. Rhein.
Prediger- V. 8/9, 124-9.) — Die Hin-
richtg. d. Augustiner in d. 1. JJ. d.
Ref. (Ebd. 10/11, 92-9.) — k) H.
Krummacher, Luther's Schrift von
d. Babyl. Gefangenschaft d. K. (Dt.-
ev. BIL 16, 191-201.) - 1) Lese-
fr ü c h t e aus Luther*8 Schrr. : Vom
polit. Genius. (Balt. Mtschr. 37, 220
-82.) — in) Fr. Lezius, Liither's
Stellg. z. Türk. Weltmacht. (Ebd.
88, 263-80.) — b) Luther u. die
Bigamie. (ThStK 64, II, 564-86.) —
o) Der neueste Lutherfund. (Lpz.
Ztg. Beil. 157 f.) — p)P. M[aj unke],
Die angeblich v. Rom ausgegangene
Welsche Lügenschrift üb. Luther's
Tod, 1545. (HPBll 107, 500-19.) —
q) L. Neubau r. Ein Nachtr. zum
Corpus Reform. (Altpr. Mtschr. 28,
246-75.) - r-s) N. Paulus, Joh.
V. Staupitz; s. vorgebl. protest. Ge-
sinngn. (HJb 12, 309-46.) — Mart.
Butzer u. d. Gewissensfreiheit. (Ka-
tholik 71, II, 44-71.) - t) Johann
Reifenstein [Stud. in Wittenberg],
Schreiben an e. Bruder Wilh. etc.,
1523; mitg. v. Ed. Jacobs. (ZHarzV
23, 473-5.) — ü) J. W. Richard,
The theology of Zwingli. (The Luth.
Quart. 21, 153-71.) — v) Ph. Schaff,
Did Luther commit suicide? (Magaz.
of Christ, liter. 3, 161-67.) — w) K.
Schweizer, Die Bern er Katechismen
im 16. Jh. (Theol. Z. a. d. Schweiz
8, 87-105.) — x) A. Tanner, Die
Einführung der Ref. in Genf nach
Eampschulte's Calvin. (Kath. Schwei-
zerbll. 7, 68-92.) — y) H, Tollin,
Der Vf. de Trinitatis erroribus L. VII.
u. die zeitgenössischen Katholiken.
(Jbb. f. prot. Theol. 17, 384-429.) —
a) 0. Vogt, Nachtrr. zu Joh. Bugen-
hagen's Briefwechsel. (Balt. Studien
40, 1-16.) [3263
Luther's sämmtl. Schriften, hrsg.
V. Walch. N. Ausg. (s. '89, 2217 u.
'90, 1076). XX: Ref.schrr. Abth. 2
[Streitschrr. wider Schwärmer, Juden,
Türken]. 4^ 70 p. u. 2407 Sp. 18 M.
Deutsche Zeitschr. f. Geschiohtsw. 1891.
-^fRec. V. früh. Bdn.: DLZ 11, 824
•6 Buddensieg; Presb. and ref. R.
'90, Oct. Warfield. [64
Luther's Werke f. d. christl. Haus
(s. Nr. 624). Hft. 17-25. p. 85-482
u. 1-320 (Bd. IV u. V). *Rec.:
Westerm. 70, 141 ; ThLBl '9L 163 f. [65
Luther, Geistl. Lieder; Sendbrief
an Leo X. ; V^on d. Freiheit e. Christen-
menschen; An d. christl. Adel Dt
Nation; hrsg. v. H. Wittenberg.
(Bibl. d. Gesammt-Lit. d. In- u. Aus-
landes Nr. 509; 514; 515.) Halle,
Hendel. 72; 45; 82 p. ä 25 Pf. [66
Luther, Von den guten Werken
[1520], hrsg. V. Nie. Müller. (Neudr.
Dt. Li t.- Werke Nr. 93-94.) Halle,
Niemeyer, xijlll p. ä 60 Pf. 'X^Rec:
Ev. KZtg '91, p. 480. [67
Bahlow, F., Luther's Stellg. z. Phi-
losophie. Jen. Diss. Rudolst., Dabis.
60 p. 1 M. 20. [68
Lorenz, R., Luther's Einfluss auf d.
Entwickig. d. ev. E.-Regimentes in
Dtld. Progr. Gumbinnen.4^ 27 p. [69
Rebbert, J., Jgn. v. Loyola u. M.
Luther. Paderborn, Bonif.-Dr, 1890.
64 p. [70
Freybe, Alb., M. Luther in Sprache
u. Dichtg. Gütersloh, Bertelsmann.
1889. 157 p. 2 M. *Rec.: ThLBl
'90, 339 Bossert; DLZ 11, 305 f.
Strauch; Ev. KZtg '89, Nr. 30. [71
Majunke, F., Luther's Testament an
d. Dt. Nation; s. letzten Schrr. etc.
Mainz, Kupferberg. 272 p. 5 M. [72
Szamatölski, S., Ulrich's v. Hütten
Dt. Schrr. (vgl. '90, 334). (Qn. u.
Forschgn. z. Sprach- u. Cultur-G.
Hft. 67.) Strassb., Trübner. ixl80 p.
4 M. ^ Rec: AZtg Nr. 99; Berl.
phil. Wschr. 11, 943-5 Hartfelder;
ZGOberrh 6, 525 Hartfelder. [73
^ Hartfelder, Melanchthon als Prä-
ceptor Germaniae, s. '89, 4843 u.
'90, 3154. Rec: Fleckeisen's Jbb.
144, 137-46 Holstein; Württ. Korr.
37, 438-40 Bender; ZGOberrh 4, 519;
Luth. church R. '89, Muhlenberg; Z.
f. Gymnw. 44, 23-7 Schrader; Th-
Qschr 72, 493-8 Kober; Z. f. prakt.
Theol. 13, Hft. 1 Bassermann. [74
Calvlnl opera (s. '89, 567 u. '91,
647). XLV. (Corpus reformatorum.
LXXm.) 830 Sp. 12 M. [75
Biographien aus KLex VI u. VII:
a) 6, p. 146-8. L. Keller, Joh.Hoflf-
meister. — b) 155-9. A. Knöpfler,
VI. 1. 10
n26
Bibliographie Nr. 2376—2890.
Melch. Hofmaon. — c) 295-302. F.
Hipler, Stanisl. Hosius. — d) 330
-3. Streber, Balth. Hnbmaier. —
e) 510-2. Funk, ülr. v. Hütten. —
f) 556 f. Schrödl, Andr, Hyperias.
— g) 1767 f. Dank ö, Job. Sylvester.
— h) 1810-2. Fritz, Just. Jonas.—
i) 2002-5. Pieper, Papst Julius III.
— k) 7, 144 f. Schrödl, Geo. Karg,
Parsimonius. — 1) 181-6. Fechtrup,
Karlstadt. — m) 370 f. Schrödl,
Steph. Kempe. — n) 821 f. Streber,
Konr. Köllin. — o) 941 f. G. Mayer,
Johann Komander [Dorfmann]. —
p) 1053 f. Streber, Matth. Kretz
[Kr&tz], Cretzius. — q-8) 1343 f.; 1397
-9; 1441 f. Schrödl, Frz. Lambert
— Matth. Lang. — Chr. Lasius. —
t) 1442-4. Uedinck, Joh. v. Lasko.
— ü) 1444-7. Streber, Joh. Lasko
[Laski]. — t) 1506 f. Peters, Jac.
Latomus [Masson]. [2376
Biographien y. Theologen, Dichtem
etc. in ADB XXXI u. XXXII: a) 31,
p. 49-51. G. Müller, Jak. Schenk.
— b) 56. J. Holte, Matth. Schenck.
— c) 66. V. Schulte, Fr. Schenck
V. Tautenburg. — d) 131 f. G. Röthe,
Leonh. Schertlin. — e) 145-54. E.
Mummen ho ff, Chr. Scheurl. —
f) 158. V. L., H. Scheve. — g) 183 f.
L. Keller, Leonhard Schiemer v.
Vöcklasbruck.— 11)259-61. W.Vogt,
Joh. Schilling. - i) 300. Th. Pyl,
Enw. Schinkel. — k)325f. L.Keller,
H. Schlaffer. — 1) 329-36. F. Kind-
scher, Johann Schlagin häufen. —
m) 472 f. G. Müller, Dom. Schleup-
ner. — n) 632 f. Krause, H. Schme-
denstede. — o) 637 f. F. Spengler,
Wolfg. Schmeltzl. — p) 684-6. Bre-
cher, Konr. Schmid. — q) 731. L.
Keller, H. Schmidt gen. Raiffer. —
r) 783 f. A. V. Druffel, Kasp.
(Joh.) Schatzger. — s) 32, p. 38 42.
Th. Pyl, Nik. Schmiterlow IL —
t)81 f. J.Pistor, Tilemann Schnabel.
— u)84-6.G. Röthe, C.Schnauss. [77
Weiter desgL: a) 32, 99-101. A.
Schumann, Joh. Schneesing. — b-d)
144-50. V. Jacobi, Heinr. Schneide-
win. — Joh, Sehn. — Thomas Sehn.
— e)467 f. R. Eitner, Val. Schnel-
linger. — f) 168-72. Brecher, Erb.
Schnepff. — g) 211 f. Q. v. Wyss,
Wernh. Schodeler. — h) 233 f. K.
E. H. Krause, Jak. Schomaker. —
I) 245 f. P. J. R6e, Erh. Schön. —
k) 283 1. u. Joh. Schönbrunn. —
1) 295-7. S. Günther, Joh. Schöner.
- m) 308 f. G. Müller, Geo. Schö-
nichen. — n) 312 f. Ph. Schwartz,
Th. Schöning. — o) 374 f. E. Schrö-
der, Jac. Schöpper. — p) Wessely,
Jan Schoreel. — q) 387 f. J. Bolte,
Ant. Schorus. — r) 402-4. K. Steif f,
Joh. Schott. — 8) 412. J. Bolte,
Herrn. Schottenius. — t) 438 40. W.
Heyd, Joh. Schradin. — u) 515 f.
Krause, Joach. Schröder. — ▼) 556-8.
G. Röthe, M. Schrot. - w) 657 f.
Bertheau, Marg, Schuldorp. —
X) 751 f. 1. u., Val. Schulz. [78
Zelt8Cliriftenauf8ätzebetr.Bildung8-,
Lit.-, Kunst- G. etc.: a)A. Bachelin,
La maison d'Erasme. (Mus. neuchät
18, Nr. 2-5.) — b) K. Biltz, Zur
G. d. Liedes: „Wenn mein Stündlein
etc.** [a. Nie. Herman's Hist. v. d.
Sindflut]. (Biltz, Neue Beitrr. z. G.
d. Dt. Sprache etc. p. 64-71.) —
C) Ose, Döring, Der Croy-Teppich.
(Sammler 13, 27 f.) - d) H. E.,
Abermals e. unbekannt gebliebenes
Werk Luc. Cranach's. (Z. f. bild.
Kunst 2, 222.) — e) R. Eitner, Ein
Sänger d. 16. Jh. im Gefängnisa.
(Mthfte f. Mus.-G. 23, 51.) — f-g) A.
y. Essenwein, Ein Reliquiengiaa»
1519. (M. a. d. Germ. Nat-Mus. S
['91], 7-10.) — Rhein. Stollenschrank
a. d. 16. Jh. (Ebd. 41-4.) - h) A.
Frimmel, Ein unbek. Bild ▼. Luc
Cranach: Gemälde zu Enns. (Kunst-
chron. 2, 289-93). — i)B. Händcke,
Schweiz. Landsch.-Malerei im 16. Jb.
(Schweiz. Rs. '91, II, 5lO-5.) — k) K.
Hartfelder, Friedr. d. W. v. Sach-
sen u. Desid. Erasmus v. Rotterdam.
(Z. f. vergl. Lit.-G. 4, 203-14.) —
1) Ed. His, Lehr- u. Wanderjj. H.
Holbein's. (Jb. d. k. Preass. Kunst-
sammlgn. 12, 59-66.) — m) C. J us ti ,
Bartolom^ Ordoiiez u. Dom. Fan-
celli. (Ebd. 66-90.) — n) K. E. H.
Krause, Niederdt. Hes. CJb. d. V.
f. Niederdt. Sprach f. 15, 33-8; 160.)
— o)J. Lessing, Der Croy-Teppich
d. Univ. Greifswald. (Dt. Rs. 17,
III, 137-42.) — p) L. Li er, Peter
Probst, e. Zeitgenosse H. Sachs*.
(AZtgNr. 193.) - q) W.Luszczkic-
wicz, Przyczynek do historyi ar-
chitektury domu szlacheckiego w
Polsce 16. wieku. [Wohnhaus d. Poln.
III, 2. Reformationszeit, geistiges Leben.
•^127
Ede'lmanns im 16. Jh.] (Denkschrr.
d. Krak. Ak. 16-8; 193-214.) —
r) J. V. Raemdonck^ La premiöre
redoct. de la grande carte de Flandre
de Mercator. (Ann. du cercle archl.
de Waes. 4 p.). [Rec: Mess. des
sc. bist. 109 f. Bergmans.] — s) Em.
Reichenhart, Eine Schulordng. d.
Lateinschule zu Memmingen. (M. d.
Ges. f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-G. 1,
69-83.) [2379
Ferner: a) Aug. Schmarsow,
Excerpte a. Fichard's „Italia", 1536.
(Repert. f. Kunstw. 14, 130 9; 373-83.)
— b) W. Schmidt, Vinc. Sellaer
u. V. Geldersmann. (Ebd. 342 f.)
— c) A. Stassny, Ein monumen-
taler Holzschnitt [betr. Belehng.
Ferd.'s L] (Kunstchron. 2, 34-7.) —
d) L. A, Stiefel, Ueb. d. Qn. d.
H. Sachs'schen Dramen. (Germania
36, 1-60.) — e) R. Stölzle, Noch-
mals G. Bruno's Inedita. (Ggw. 39,
334) — f) J. Szadowski, Luc.
Cranach, aufgef. za Königsberg. (Alt-
pr. Mtschr. 28, 164-8.) — g) H. T h o d e,
Die Jugendgemälde A. Dürers. (Jb.
d. Preuss. Kunstsammlgn. 12, 1-84.)
— h) Ant. Truhlar, Onekterych
knihäch j)rostonärodni cetby ceske
vestol 16; (Casopis musea etc. ces-
k^ho 64, 42-65.) — 1) R. Wacker-
nagel, Mitthlgii. aus d. Basler Ar-
chiven z. G. d. Kunst etc. (ZGOber-
rhein 6, 301-15.) - k) H. Weiz-
säcker, 2 Entwürfe zum Nürnb.
Sebaldusgrab. (Jb. d. k. Preuss.
Kunstsammlgn. 12,50-8.) —1) A.W e-
nin ger, Zur G. d. Lindauer Schul-
wesens im 16. Jh. (Schrr. d, VG-
Bodensee 19, 93-113.) [80
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh. (s. Nr. 657). III: Thom.
Naogeorgus, Paromachius; hrsg. t.
J. Bolte u. Er. Schmidt, zxvj
151 p. 2 M. 80. *Rec.: CBl 857.
— Rec. V. I (Acolastus, hrsg. v.
Bolte) u. II (Eckius dedolatus, hrsg.
V. Szamatölsky): WschrKlPh 8,
879 t\\ 114 Draheim; A. f. n. Spr.
86, 342 f.; 440 f. Sprenger; DLZ 12,
986 f. Gessler; RC 32, 57 f. de Nol-
hac. von I: N. phil. Rs. '91, 144
Francke; Polybibl. 62, 40-2 Lejay;
Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 553 f. Wotke ;
MHL 19, 228 Gebhardt; ThLZ 16,
380 Kawerau; SatR Nr. 1864. von II:
CBl 660; BllLÜ '91, I, 127; RQschr
5, 98 f. Schlecht; ThLZ 16, 380-2
Kawerau. [81
Brandes, Herrn., Die jüngere Glosse
zum Reinke de Vos. Halle, Nie-
meyer. Ixj314p. 10 M. *Rec.: GGA
■9L 558-67 Waltlier. . [81a
Murner, Th. u. d. Dt. Dichtgn. d.
Ulr. V. Hütten, hrsg. v. Balke
(s. '90, 3180). Abth. 2. (Kürschner s
Dt. Nat.-Lit. Lfg. 659 u. 660.) Stuitg.,
Union. 208 p. [82
Schumann, G., Hans Sachs; e. Dt.
Handwerker u. Dichter. Neuwied,
Heuser. 1890. 289 p. 2 M. 50. ^Zählt
auf Volks- u. Handwerkerkreise. [83
Wenzel, B., Cammerlander u. Viel-
feld; e. Beitr. z. Lit.-G. d. 16. Jh.
Rost. Diss. 72 p. [84
Becher, Rieh., Die Ansichten d.
Des. Erasmus üb. Erziehg. etc. d.
Kinder. Lpz. Diss. 1890. 45 p. [85
Aberle, K., Grabdenkmal etc. d.
Theophr. Paracelsus. (Sep. a. M. d.
Ges. f. Salzb. Ldkde.) Salsb.. Dieter.
74 p. u. p. 269-580 m. 6 Taf. 6 M. [86
Reimers, J., Peter Flötner nach s.
Handzeichngn. etc. Münch., Hirth.
1890. 116 p. 6 M. ^Kec: CBl '91,
663 f. [87
Firmenich -Richartz, Ed., Barth.
Bruyn u. s. Schule. (Beitrr. z. Kunst-
G. XIV.) Lpz., Seemann. 147 p. m.
7 Taf. 5 M. '^Rec: Z. f. christl.
Kunst 4, 167 f. [88
Madsen, K., Hollandsk Malerkunst;
forste Raekke : Tiden for Rembrandt.
Copenhagen, Philipsen. 284 p. 4 Kr.
50 0re. [89
<3f Recensionen v. Werken betr.
Bildung, Lit., Kunst etc.: a) Butsch^
Fugger-Inventarium, s. '90, 1074: Z.
d. Münch. AlthV 2, 82. - b) Dürer,
Literary remains, s. '90, 1065 : Repert.
f. Kunstw. 13, 412 f.; R. de l'art
chr6t. 1, 333 f. Weale; Ac. Nr. 958
Monkhouse; Ath. Nr. 3291 f.; CBl
764 1". — c) Graul, Decorat. Sculp-
tur, 8. '89, 3754d: Repert. 1. c. 482 1.;
Kunstchron. 1, 534-8 Hymans; Herr,
d. fr. Dt. Höchst. 6, 162 f. Valentin.
— d) Hefner- Alteneck, Zeichngn.
Dt. Meister, s. '89, 2214: Repert. 1. c.
230-4 Stassny; M. d. Oesterr. Mus.
50, 41; Kunstchron. 2, 229 f. —
e) Hallisches Heiligthumsbuch,
s. '90, 1069: Kunstchron. 24, 326-31
Heydemann. — f)v. Jaksch, Altar-
tafel zu Obervellach, s. '90, 2649 f;
•^128
Bibliographie Nr. 2390-2411.
Repert. 1. c. 417. — gr) F. Leit-
fi c h u h , Georg III. V. Limpurg.
Bamb.,Züberlein. 1888: HZ 60, 551 f.;
Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 358; — h) Rein-
hardstöttner^ Mart. Balticus, s.
'90, 1059; Anz. f. Dt. Alth. 17, 223
-5 Herrmann. — I) Schmidt, Mich.
Schütz, 8. '89, 4820: Ann. de l'Est
'90, 321-4 Mossmann; AZtg '89, Nr.
233; AGPliiios 3, 105 f. Stein. —
k) Schönherr, Grabmal etc., 8. '90,
972: Repert. 1. c. 475-9 Neuwirth;
GBl '90, 1748. — 1) Schnbert u.
Sndhof f, Paracelsusforschgn., s. '89,
4828: DLZ 10, 1792-4 Puschmann;
AZtg '90, Nr. 10 Nicoladoni; AG-
Philo83,99Stein. — m) Schweitzer,
H. Sachs, 8. '90, 1061 : Soc. de l'hist.
du prot. fran^. 39, 283 f. Weiss;
Lit.-Bl. f. Germ. u. Rom. Pliil. 11,
254-7 Fränkel. — n)Sigwart, Col-
legium logicum, 8. '90, 3170. Tüb.
Üniv.-Schr.: HZ 66, 556 f.; DLZ 11,
1756 f. Eucken; Philos. Mthfte 27,
242f. Ziegler. — o)Wegele,Aventin,
8, '90, 1058: Berl. phil. Wschr. 10,
1601-3 Hartfelder; Nation 7, 696 f.;
Anz. f. Dt. Alth. 17, 225-32 Herr-
mann. — p) Werner, Sociale Frage,
a. '90, 1050: ThLZ 15, 530 Stamm;
ThLBl '90, 310. — q) Widmann,
Mainzer Presse, s. '89. 2210 u. '90,
3174: HZ 65, 473 f. [2390
Zum geistigen Leben vgl. Nr. 1631; 42.
2044c. 2!Jl2f; 22ni; p; r; u: 23i; k: 27;
29; 36; 45. 2122 c; 29. — Zur Territorial-G. :
Nr. 2451 p; 52k; x; z.
Grünau, Simon, Preuss. Chronik,
hrsg. V. P, Wagner (s. '90, 2214).
Lfg. 7. (Preuss. G.schreiber d. 16. n.
17. Jh. Bd. III, Lfg. 1.) Lpz., Duncker
<k H. p. 1-160. 3 M. 60. * 1524-6. [91
Tschackert, F., Paul Speratus,
Bischof V. Pomesanien in Marien-
werder. (Schrr. d. V. f.Ref.-G. VIII, 4.)
Halle, Niemeyer. 101 p. 1 M. 20. [91a
Henschel, Ad., Joh. Laski, Refor-
mator in Polen. (Schrr. f. d. Dt.
Volk, hrsg. V. V. f. Hef.-G. Hft. 10.)
Halle, Nieraeyer. 1890. 47 p. 15 Pf. [92
Lozinski, W., Patrycyat i miesz-
czänstwo Iwowskie w 16. i 17. wieku
[Patriciatu. Bürger LembergsJ. Lem-
berg. 1890. 305 p. 22 M. [93
Buchwald, G., Die Einführg. d.
Ref. in Zwickau. (Festsohr. z. Ein-
weihg. d.Zw. Marienkirche p.1-36. [93a
Bahrdt, W., 6. d. Ref. d. St. Han-
nover (vgl. Kr. 691). Hannover,
Hahn. 142 p. 2 M. 40. [94
Kur8, A., Hzgn. Elisabeth v. Braun-
fichweig-Calenberg. (Schrr. f. d. Dt.
Volk, hrsg. V. V. f. Ref.-G. Hft. 14.)
Halle, Niemeyer. 36 p. 15 Pf. [95
Iken, J. F., Die Bremische K.ordg.
V. 1534. (Brem. Jb. 2. Ser. II.) Bremen,
Müller. Ixxxiij 116 p. 3 M. [95a
MarnefTe, La principaut^ de Liege
eic. au 16. si^cle (s. '89, 3061). lU:
Correspondance et docc. polit. 390 p.
15 fr. *Rec.: HJb 12, 199. [96
Atlas des villes de la Belgique
au 16. si^cle; 100 plans de Jacques
de Deventer, repr. p. Ch. Ruelens.
Livr. 12. Brux. , Inst, de g^ogr. fol.
14 p. u. 4 Taf. 10 fr. [97
Otto, F., Friedr. v. Reiffenberg,
1515-95. (Ann. d. V. f. Kass. Althk.
23, 138.) [98
Grein, F., Die Entwickig. d. Zu-
stände in K. u. Schule zu Friedberg
währ. d. Ref.-Zeit Giess. Dias. 1890.
80 p. [2399
Ludewig, G., Die Politik Nürnbergs
im ZA. d. Ref. I: 1517-25. Göii.
Diss. 55 p. . [2400
Losertll, J., Waldshut u. d. Vorder-
österr. Regierg., 1523-26^ e. Beitr.
z. G. d. Bauernkrieges u. d. Ref. in
Vorderösterreich. (Sep. a. AÖG 77,
1-150.) V7ien, Tempsky. 149 p.
2 M. 10. *Rec. : Ev. KZtg p. 498. [2401
Ralin, J. R. u. Tli. v. Liebenau, Die
Casa di ferro bei Locarno; e. Werbe-
caserne a. d. 16. Jh. u. ihre Erbauer.
(Sep. a. M. d. antiq. Ges. in Zürich
23, 51-73.) Lpz., Hiersemann. 4'.
26 p. m. 3 Taf. 2 M. 40. [2
Rockinger, L. v., Ueb. Geheimschrr.-
Schlüssel d. Baier. Kanzlei im 16. Jh.
(Sep. a. Festact etc. d. UVOber baiern).
Münch., Wolf. 68; 20 p. [3
Lösche, G., Die Kirchen-, Schul-
u. Spitalordng. v. Joachimsthal; e.
Cultus- u. Culturbild a. d. Ref.-Zeii
Böhmens. (Sep. a. Jb. f. G. d. Protest
in Oesterr. 12, 1-54.) Wien, Man«.
64 p. 80 Pf. <X- Fast verschollenes
Werk des Mathesius, das L. auf Qn.
u. bist. Beziehgn. hin untersucht —
Rec: GGA '91, 531-6 Kawerau: RC
32, 79; MVGDBöhmen, liter. Beil.
29, 57; Poivb. 62, 179 f. Peries. (4
III, 2-3. Reformation szeit^ Locales; Gegenreformation.
^29
3. Gegenreformation und
3€tiähr. Krieg 135ä'1648.
Oegesref. 2405-10: dQjähr. Krieg 2411-80;
Allg. Cnlturgeschichtliches 2421-50; Terri-
toriales und Locales 2461-75.
Zeltschriftenaufsätze betr. Gegen-
reformation etc.: a) G. B o n e t-
Maiiry^ Le testament de Ren6e
de France, 1573. (RH 46, 73-82.)
~ b)V. Brants, Jeh. Richardot,
note sur les orig. de la l^at. des
Fays-Bas k Rome etc. (Mus^on 10,
97-121.) — c) P. Genard, Docc.
relat. k Tdlect. du duc d'Anjou et
d'Alen^on a la souver. des Pays-Bas.
(CR de la coram. bist, de Belg.
XVII.) — d) H. Hurter, Zur Bi-
bliogr. d. Ges. Jesu. (ZKTh 15, 374
•81.) — e) M. Lossen, 2 Streitschrr.
d. Gegenref.: die Autonomia ; d. In-
cendium Calvinisticum. (SBMAk '91,
I, 128-72.) - f) K. Mayr, Medaille
auf d. Relig.- Gespräch in Regensburg,
1601. (M. d. Baier. numism. Ges.
9, 42-7.) — g) A. Monte, Lettere
ined. del card. Tolom. Galii al card.
Borromeo. (Period. d. soc. istor.
per Como, fasc. 27/28.) -- h) P.
Orsi, Per la storia del conclave di
Sisto V. (La Cultura, N. S. 1, Nr.
14.) - i) L. G. P61i88ier, Inv.
somm. de 62 mss. de la bibl. Cor^
sini k Rome. (CBl f. Biblw. 8, 176
-202; 297-824.) — k) Ch. Piot, L'ar-
restation des membres du conseil
d'etat k Brux., 1576. (Bull, de Tac.
de Belg. 21, 273-9.) - 1) A. Piper,
Fei. Milensio als päpstl. Bericht-
erstatter am Regensb. Reichstag, 160o.
(RQSchr 5, 54-61; 151-8.) - m) B.
Poten, Hans Meinh. v. Schönberg.
(ADB 82, 262-4.) - n) Schar p ff,
Card. Borromaus. (KLex 7, 146-60.)
— o)Schrödl, Melch. Klesl. (Ebd.
791-3.) — p) J. Watterich, Das
Concil V. Trient. (Dt. Merkur 22,
193 f.; 203 f.) — q) R. Weitbrecht,
Der Federkrieg zw. Katholiken u.
Protestanten vor Ausbruch d. 30j.
Kriegs. (Dt.-Evang. Bll. '91, 154-71;
230-45.) - r) G. Wolf, Kursächs.
Politik 1568-70. (NASächsG 12, 27
-63.) — 8) K. Wutke, Fabian v.
Schönaich. (ADB 32, 249-58.) [2405
Saftlen, K., Verhandlungen Ferdi-
nand's I. mit Pius IV. üb. d. Laien-
kelch u. d. Einführg. desselben in
Oesterreich (s. '90, 3212). Gott.,
Vandenhöck & R. 1890. 85 p. 1 M. 60.
^Nach Hannov. Archivalien; bringt
auch u. a. belangreiches Material
betr. Stellung d. Dt. kath. Theologie
zur Frage d. Laien kelches. [A. H.j
— Rec: ThLZ 16, 286 f.; Jb. d. Ges.
f. G, d. Protest in Oesterreich 12,
145 f. Lösche; MHL 19, 242-4 R-
Schmidt. [6
Knöpfler, A., Die Kelchbewegung
in Baiern unt. Uz. Albrecht V.; e.
Beitr. z. Ref.-G. d. 16. Jh. Münch.,
Stahl. 223; 132 p. 6 M. [7
Hilliger, B., Die Wahl Pius' V. z.
Papste. Lpz., Fock. 152 p. 3 M. 50.
— 60 p. auch Lpz. Diss. [8
Duhr, B., Jesuitenfabeln; e. Beitr.
z.Cultur-G. Lfg. 1-2. Freib., Herder,
p. 104-220. ä 90 Pf. *Rec.: Dt.
Merkur 22, 137 f. u. 164 f. [9
Krebs, J., Die Politik d. evang.
Union, 1618 (s. '90, 3220). II: Der
Unionstag von Heilbronn. Progr.
Breslau. 4^ 18 p. [10
Zeltschriftenaufsätze zum ZA. d.
30 j. Krieges: a) v. Bülow, Ant. v.
Schlieffen. (ADB 31, 514-6.) -
b) J. Carini, II conclave di Ur-
bano VIII. (Spicil. Vatic. 1, 333-75.)
— c) J. R. Dieterich, Chiffrirte
Briefe a. d. Zeit d. Regensb. Reichs-
tags, 1641. (M. a. d. Germ. Nat.-
Mus. 3 fÖl]. 44-51.) — d) B. Duhr,
Wallenstein's Schuld (p. Nr. 748b).
Schluss. (Laacher St 40, 303-12.)
— e)C. Duncker,Heinr. Gf.Schlik.
(ADB31,495-9.) — Mi)R.Hanncke,
Das Stammbuch d. Cosmus v. Sim-
mern. (Mtbl. d. Ges. f. Pomm. G.
'90, 151-7.) — C. v. Simmern's Be-
richt üb. G.-Ereignisse in Pommern.
(Balt. Studien 40, 17-67.) — Scble-
sisches a. d. Chronik des C. v. Sim-
mern. (ZVGSchlesien 25, 306-17.)
— i) A. v. Helfert, Das Ende d,
30 j. Krieges. (HPBll 108, 123-40.)
k) Ein Jammerruf Kurf. Max' I.
[15. Nov. 1634]. (Bayeriand 2, 251 f.)
— 1) G. B. Intra, Le 2 Eleonore
Gonzaga imperatrici. (A. stör. lomb.
8, 342-63.) — m) X. Mossmann,
Guerre de 30 ans, affaires de la
D^capole, dispositions pr^t^es aux
cathollques etc. (R. d'Alsace 41,
339-52.) — n) F. Otto, Wallenstein's
Briefe an Gf. Joh. v. Nassau-Siegen
[1629-30]. (Ann. d. V. f. Nass. Althk.
nao
Bibliographie Nr. 2411—2424.
23, 107-13.) — o) B. Pettkö, Ein
It^. Memorandum üb. Gabr. Bethlen
[1624]. (Szazadok 24, 144-54.) —
p) S. Röckl,Qn.-Beitrr. z. G. Pappen-
heim'8, 1619-26 (s. Nr. 1709). Tb. II.
[besds. nach Münch. u. Wiener Ar-
chivalien]. (Festgrass d. Mtinch.
Max.-Gymn. an d. Philol.-Vers. p. 1
-52.) — q) Rogatz, Truppen-
musterung bei Müncheberg, 1634.
(SB d. V. f. Heimathskde. '90, Nov. 4.)
— r) A. Schultheiss, Wallen-
stein als Studiosus in Altdorf [1599
-1600]. (Bayerland 2, 150-2.) —
8) W. Sternbeck, Zum Leichen-
transport G. Adolfs durch d. Bar-
nim. (Bär 16, 378-80.) — t) F.
Stieve, R. v. Mansfeld. (SBMAk
'90, II, 507-48.) — u) F. Voigt,
Zum Steinburger Vertr. mit Chri-
stian IV., 1621. (MVHamb.-G 13,
94j6-, 103.) — T-w) Z. Wintra,
Mesto a kraj Rakovnicky za vojny
tncetilet6. — Staromestäti v bouri
r. 1618; Pfispevek k d6jinä,m ces-
kym. (Casopis musea cesk^ho 63,
96 121.64,179-85.)— x)K. Wittich,
Dietr. v. Falkenberg (s, Nr. 760).
Schi. (GBllf. Magdeb.2e; 1-107). [2411
Schmidt, Rud., Ein Calvinist als
kais. Feldraarsch. (s. '90, 3221). II.
Progr. Berlin, Gärtner. 4°. 30 p.
1 M. [12
Sattler, C, Reichsfrh. Dodo zu
Innhausen u. Enyphausen, Schwed.
Feldmarschall. Norden, Soltau. 680p.
12 M. [13
Stieve, Fei., Der Oberösterr. Bauern-
aufstand d. J. 1626. 2 Bde. Manch.,
Rieger. xxiv343; 318 p. 20 M. ^Nach
archv. Material (besd. München u.
Linz)', betont relig. Grundzug d. Auf-
standes. — Bd. I (Darstellung) auch
sep.; Bd. II: Anmerkgn. u. Beill.
— Rec: N. fr. Presse Nr. 9583 f.
Scheichl. [14
Gindely, A., Diplomatarlum z. G.
Bethlen Gabors; im Auftr. d. Ungar.
Akademie hrsg. Budapest. 1890. 433 p.
10 M. [15
Liisberg, H. C. B., Christian IV.,
Danmark's og Norge's Konge. Hft.
1-7. Kopenh., Bojesen. 4^ 224 p.
5 Kr. [16
Lamparter, E., Gust. Adolf. Lfg.
1-2. Barmen, Wiemann. 64 p. k
30 Pf. [17
Neubauer, E., Wallenstein u. d.
St. Magdeburg. Magdeb., Rathke.
246 p. 3 M. [18
irmer, Geo., Verhandlgn. Schwe-
dens m. Wallenstein (s. '89, 672 u.
'90, 1153). III : 1633 u. 34. (Pnbll.
etc. Bd. 46.) Lpz., Hirzel. Ixxvj
562 p. 16 M. [19
Vincart, J. A., Relacion de la cam-
paha de Flandes en 1637; pabbl. p.
la Fuesanta del Valle y J. S.
Rayon. [Copiada del codice Hisp.
14 de la Bibl. Real de Manich.]
Madrid, Marco. 78 p. [20
Zeltschriftenaufsätze betr. Cnltur-
geschichtliches: a) Beispiele des
Bahrrechts (Bayerl. 2, 372.) — b) A.
Bielschowsky, Das Altera. Faust-
spiele. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, 193
-226.) — c) Neugefundenes Bildnisb
in Wiener-Neustadt. (Mtbl. d. Alth-
VWienS, 71.) - d) H. Bosch, Eine
Karlsbader Kur vor 300 JJ. (M. a.
d. Germ. Nat..Mus. 3 ['91] , 10-18.)
— e-f) J. Bolte, Ein Zwischenspiel
J, Baues. (Altpr. Mtschr. 28, 25
-37.) — Neue M. üb. J. V. Meder.
(Vjschr. f. Musikw. 7, 43-52.) —
g) G. B o r n h a k , Simon Dach.
(Bär 16, 342-4; 355 f.) — h) A.
B r e d i u s , De kunsthandel te Amste^
dam etc. in de 17. eeuw. (Amsterd.
jaarboekje 1891.) — 1-k) G. Bnch-
wald, Pfarrer W. Altwasser. (Jb.
f. G. d. Protest, in Oesterreich 12,
55-71.) — Eine Erzgebirgische , Hei-
lige Christfahrt«. (Kirchl. M. f.
Zwickau 3, 45-7.) — 1) Documenta
p. servir k la biographie de Fran^.
dit Lucas Brugensis, Luc de Bruges.
(Ann. de la soc. d'^mul. de la Flandre
2, 191-400.) — m) Fr. Endl, Beitrr.
z. Kunst-G. V. Hörn. (Mtbl. d. Altli-
VWien 3, 106 8.) — n) L. H. Fischer,
Die Sage v. Romeo u. Julia in Dt.
Prosadarstellgn. d. 17. Jh. (Jb. d.
Shakesp.-Ges. 25, 124-31.) — o) K.
Frankenstein, B. Uolzschuher^ e.
Socialpolitiker des 16. Jh. (AZtg
Nr. 197.) — p) V. Göhlert, H. v.
Schönau, Dt. Staatsökonom. (Z. f.
d. ges. Staatswiss. 47, 378-82.) —
q) Grösser, Oelgemälde zu Wolfs-
berg. (M. d. k. k. Centr.-Comm. 17,
58.) - r)C. Hofstede de Groot,
Die Malerfamilie Wouwerman. (Kunst-
chronik 2, 1-5; 107.) — s) P. Jes-
sen, Das Stickmusterbuch des A.
IIl, 3. Gegenreformation und dreissigjähriger Krieg.
nsi
Bretschneider. (Kunstgewerbebl. 2,
97-100.) [2421
Ferner: a) G. Irmer, Die dram.
Behandig. d. Wallensteinstoffes vor
Schiller. (Nord u. Süd 57, 248-61.)
— b) 0. Karth, Anklageschrift a,
e. Hezenprozesse. [Freienwalde 1644].
(Bär 17, 7-9; 16 f.) - c) K. Mo-
rawski, Leben n. Werke d. Hu-
manisten J. Görski. (Anz. d. Krak.
Ak. '91. 158-60.) - d) G. Müller,
Ein Stundenplan d. Landschule zu
Schle Usingen. — Ein Lehrerzeugniss,
1593. (M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs.-
u. Schul-G. 1, .84-7.) — e) V. J.
Novdcek, Mart. Uork}', cesky hoez-
dar. (Casopis musea kral. 63, 389
-400.) — f) W. R i b b e c k , Ein Liebes-
brief a. d. 16. Jh. (Jb. d. V. f.
Niederdt. Sprachf. 15, 73-8.) — g) L.
T. Rockinger, Zur Kunde v. Ge-
heimschriften. (Archv. Z. 2, 184-7.)
h) 0. Rüdiger, Der Komödien-
doctor auf d. Uopfenmarkt. (MV-
HambG 13, 19-21.) — I) G. Schenk
zu Schweinsberg, Die Herkunft
Fischarts. (ZDA 35, 255 f.) — k) W.
Schwarz, Die Hexe des Lucas Cra-
nach [Sidonie v. Borcke], (Sammler
13, 6-8.) — 1) M. Seiffert, J. P.
Sweelinck u. s. directen Df. Schüler.
(Vjschr. f. Musikw. 7, 145-260.) —
42 p. auch Berl. Diss. — m) J. S e m b r-
zycki. Zu d. 3. Königsb. Zwischen-
spielen, 1644. (Altpr. Mtschr. 28,
100 f.; 330 f.) — n) R. Sprenger,
Zu d. Königsberger Zwischenspielen
V. 1644. (Ebd. 28, 102-7.) — Zu J.
La'iremberg's Scherzgedichten. (Jb.
d. V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 84
-91.) — o) R. Stecke, 2 Radiergn,
von W. Jamnitzer. (M. a. d. Germ.
Nat.-Mus. 3 ['91], 36-9.) ~ p) L.
Stollbrock, G. Muffat's musiktheor.
Abhdlg., 1698. [Vgl. '90, 3916h.]
(Mthfte. f. Mus.-G. 23, 37 48; 53-60.)
— q)P. Tannery, Descartes, Neuf
lettres in6d. ä Mersenne. (AG d.
Philos. 4, 529-56.) — r) K. Traut-
mann, Archv. Beitrr. z. G. d. Schul-
komödie in München. (M. d. Ges.
f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-G. 1, 61-8.)
— 8) A. TruhlÄf, M. Vavfince Be-
nedikta z Nudozer ikolni rad z r. 1607.
(Casopis musea kral. 65, 67-74.) —
t)Th. Volbehr, Rembrandt's Pau-
lus im Gemache. (M. d. Germ. Kat.-
Mus. 3 ['91], 1-7.) — n) H. Weber,
Ein Beitr. z. G. d. Dechiffrirkunst.
(Archv. Z. 2, 45-53.) — ▼) F. Z[wen-
ger]^ J. B. Schupp. (Hessenland '91,
82 f.) [22
Biographien von Theologen, Ge-
lehrten, Dichtern, Künstlern etc. aus
ADB XXXI u. XXXII: a) 31, 57 f. H.
PrÖhle, W. Schenck v. Dönstedt.
— b)58. Pagel, J. Schenck v. Grafen-
berg. — c) 90 2. Diederichs, 0.
Schenking. — d) 93. Eisenhart,
J. Scheplitz. — e) 102 f. Reu seh,
G. Scherer. — f) 116. v. L., S. Seher-
Erz. — g) 137. J. Bächtold, J.
Schertweg. — h-l) 154 f.; 155 f. P.
Zimmermann, H. J. ScheurL —
• If Scheurl. — k) 170-4. Wintter-
lin, H. Schickhardt. - 1) 174 f. S.
Günther, W. Schickard. — m) 179 L
Eisenhart, K. Schieferdecker. —
b) 209. G. Röthe, E. Schildo. —
o) 249 f. S. Günther, J. Schiller.
— p) 253-5. D. Erdmann, Chr.
Schilling. — q) 261 f. Li ep mann,
Wenc. Schilling. — r) 268 f. G.
Müller, Zach. Schilter. — 8)287-9.
B n c h w a 1 d , Chr. Schindler. —
t) 291 f. Siegfried, VaL Schindler.
— u)350. A. V.Weilen, J.Schlayss.
— VW) 353 ; 353 f. K. E. H. Krause,
0. Schlee. - Chr. Schlee. [23
Ferner ebd.: a) 31, p. 391 f. 0.
Beneke,P. M. Schlegel. — b-c)471 f.;
473 f. G. Müller, Chr. Schleupner.
— S. Schleupner. — d) 489. Ad.
Link, J. Schlichting v. Bukowiec.
— e) 530 f. W i n 1 1 e r 1 i n , Sim.
Schlör. — f)603f. Ad. Hofmeister,
J. Schlu. — g) 606 f. Th. Pyl, K.
Schlüsselburg. — h) 616. 1. u., Sev.
Schlüter. — 1) 662 f. J.Bolte,Geo.
Schmid. — k) 693. A. v. Weilen,
Th. Schmid. — 1) 699 f. J. Bolte,
M. Schmidder. — m) 700 f. P.
Zimmermann, H. Schmidenstedt.
— n) 702 f. Mondschein, ü.
SchmidL — o) 735. E, Landsberg,
Geo. Schnitze. — p) 780-2. J. Braun,
Cr. Scharffenberg. — q) 32, 10 f.
G. Röthe, Niki. Schmidt. — r) 27 f.
H. Klenz, Er. Schmied. — 8) 33.
G. Röthe, J.Schmierer. — t) 36 f.
T h. P y 1 , Chr. Schmi terlo w. — u) 62 f.
1. u., Vinc. Schmuck. — t) 92-6. A.
Schumann, Cyr". Schneegass. —
w) 142. J. Bolte, M. Schneider.
— x) 172 f. Martin, J. M. Schneu-
ber. [24
•^132
Bibliographie Nr. 2425—2451.
Ferner ebd.: a) 32, p. 179 f. K.
E. H. Krause, J. Schnobel. —
b)196.v. Wal dberg,Balth. Schnurr".
— c-d) 209 f.; 210 f. J. Dierauer,
B. Schobinger. — Seb. Schobinger.
— e) 226. J. Bolte, Joh. Scholvin. —
f) 229 f. F. Cohn, Laur. Scholz.
— g) 244 f. J. Bolte, Chr. Schön.
— h) 282 f. Inama, Geo. v. Schön-
borner u. Ziesendorf. — 1) 286. Be-
neke, Stephan v. Schonefeid. —
k) 294 f. S. Günther, A. Schöner.
— 1) 294. A. Link, V. Schoner.—
m) 299-302. Cuno, Gr. Schönfeld.
— n) 302 f. W. Schmidt, J. H.
Schönfeld. - o) 303. G. Winter,
V. Schönfeld. — p) 328. Cantor,'
Fr. V. Schooten. — q) 369-72. Ed.
Jacobs, A. Schoppe. — t\ 372 f.
R. Hoche, H. Schopper. — s) 373 f.
P. Tsch ackert, J. Schopper. ~
t) 389 f. G. Ellinger, J. Schosser.
— u) 390 f. E. Landsberg, B.
Schotanus. — v) 391 f. van Slee,
M. Schotamis. — w) 392 f. Reusch,
A. Schott. [2425
Femer ebd. : a-b) 32, p. 397; 420-2.
F. Ratzel, F. Schott. — W. C.
Schonten. — c) 430 f. Fr. Speng-
ler, J. Schrader. — d) 433 f. P.
Zimmermann, L. Schrader. —
e) 446. R. Eitner, M. Schramm. —
f) 466. R. Hoche, V. Schreck. —
g) 467. J. Bolte, Joh. Schrecken-
berger. — h) 467 f. S. Günther,
E. Schreckenfuchs. — 1) 494-7.
Haagen, Alb. V. Schrick. — k) 516 f.
P. Tschackert, Joh. Schröder. —
1) 518. P a g e 1 , Joh. Schröder. —
m) 553 f. G. Röthe, Th. Schröer.
— n) 568 f. Pagel, Joh. v. Schröter.
— o) 572. R. Eitner, L. Schröter.
— p) 573 f. E. Schröder, P. Elias
Schröter. — q) 587 f. G. Röthe,
Ad. Schubart. — r) 656 f. Reusch,
Adolf Schulcken. — 8) 662 f. H.
Pro hie, AI. v. Schulenburg. —
t) 691 f. E. Landsberg, J. Schultes
[Scultetus]. — u) 701. V. Schulte,
C. Schulting. [26
Biographien aus Kirchen -Lex. VI
n. VU: a) 6, p. 109 f. Schrödl,
M. Hoe V. Hoenegg. - b) 183-96.
Hundhausen, B. Holzhauser. —
c)321. Streber, S. Huber. — d-f)322;
429 f.; 512. Schrödl, Kasp. Hube-
rinus. — Aeg. Hunnius. — L. Hutter.
— g) 1216 f. Alberdingk-Thijm,
Corn. Jansenius. — b) 1217-36. B.
Jnngmann, C. Jansenius d. J. —
i-k) 1236; 1780 f. Streber. IJic.
Janssenboy. — Joh. a Via. — 1) 2009
-16. Düx, Fürstbisch. Julius v. Würz-
burg. — m) 7, 186-8. üeding, Erzb.
St. Karnkowski v. Gnesen. — n-o) 850
-3; 361-4. Duhr, Jod. Kedd. — Jac.
Keller. — p) 378-93. Schanz, Joh.
Kepler. — q) 716-8. Streber, Ath.
Kircher. — r-s) 1006-8; 1008-10. B.
Jungmann, Kasp. Johannessohn
Kolhaes. — Th. Koornhert. — t) 1234
-7. Funk, Die Kryptocalvinisten. —
n) 1325 f. J ei 1er, Joh. Lallemandet
— T) 1378-81. G. Fell, Nie. Lan-
cicius. — w) 1381 f. 0. Keller,
H. Lancillot. - x) 1413-7. B. Jung-
mann, Hub. Languet [Hub. Bargun-
dus]. — y) 1428 f. AI zog, Com. a
Lapide [van den Steen]. — i) 1507
-10. Bäum k er, Roland de Lattre
[Orl. di Lasso]. [27
Mejer, Zum K.-Rechte des Ref.-
Jh. 6. Nr. 2361.
Horning, W., Dr. Joh. Pappus v.
Lindau 1549-1610, Münsterprediger
etc. zu Strassburg. Strassb., Heitz.
323 p. 6 M. [28
Thomas, L., Th. de Beze et la doc-
trine du dimanche au 16. si^cle.
Geneve, impr. Aubert-Schuchardt.
1890. 45 p. [29
Friedrich, H., Geo. Caliztus d.
Unionsmann d. 17. Jb. Anklam,
Schmidt. 40p. 75 Pf. *Rec.: ThLBl
'91, 204. [30
Tröitsch, E., Vernunft u. Offenbarg,
bei Joh. Gerhard u. Melanchthon.
Gött.^Vandenhöck &R. 213 p. 4M.50.
— 46 p. auch Gott. Diss. [31
Favaro, Ant., Gal. Galilei e suor
Maria Celeste. Firenze, Barbera.
440 p. 4 L. *Bec.: DLZ 12, 825-7
Wohlwill; R. stör. it. 8, 314-6 Ri-
naudo; Gazzetta letter. 15, Nr. 17
Cretella; Nation 8, 559-61; Frka
Ztg. Nr. 170 Strauss. — Vgl. a-c) Fa-
varo, Gal. Galilei e la presentazione
del Cannocchiale alla repabbl. veneta.
(Sep. a. N. A. veneto 1, 55-75.) Ve-
nezia, Visentini. 21 p. — Sopra al-
cuni nuovi studi Galileiani. (Atü
del ist. veneto 38, 933-40.) — Rariti
bibliogr. Galileiani. (Atti e mem.
della acc. di Padova 7, 11-54.) [32
III, 3. Gegenreformation etc., Cultur.
^33
Stevart, A. , Copernic et Galil^e
devant Tuniv. de Louvain : Proc^s
de Martin-^ßtienne van Velden. 2 ed.
Liege , Vaillant-Carmanne. 213 p.
^Rec: Mess. des sc. hist. '90, 240;
R. Btor. it. 8, 373-6 Favaro; R. gen6r.
'90, Juli. [2433
Partsch, J., Phil. Clüver, Begrün-
der d. hist. Länderkde; e. Beitr. z.
G. d. geograph. Wiss. (Geogr. Abhh.
hrsg. V. A. Penck. V, 2.) Wien,
Hölzel. 47 p. mit 1 Karte, 2 M.
•^Handelt im Rahmen e. Zeitbildes
üb. Leben, Werke u. wissenschaftl.
Streben Cl.'s. [34
Nebe, A., Vives, Alstedt, ConCienius
in ihr. Verh. zu einander. Progr.
Elberfeld. 4<». 35 p. [35
Hrazd^ra, L AI-, 0 jm6ne a ro-
disti Jana Amosa Komensk^ho. V
Brne. 1890. 44 p. *Rec.: Casopis
musea etc. 65, 108-13 Truhldr. [36
Schul-Unlversitätsordnung Kurfürst
August's V. Sachsen, 1580, hrsg. v.
L. Wattendorff. (Sammig. pädag.
Schrr. hrsg. v. Schulz, Gänsen u.
Keller. VII.) Paderborn, Schönrngh.
1890. 220 p. 1 M. 60. *Rec.: DLZ
12, 1019-21 Kaufmann. [37
Hilfenhaas, Frz. Jos., Die pädag.
Bestrebgn. Joh. Kromayer's. Leipz.
Diss, 1889. 64 p. [38
Schupp, B., Der Teutsche Lehr-
meister hrsg. V. P. Stölzner (Neu-
drucke pädagog. Schrr., hrsg. v. A.
Richter. IIL) Lpz., Richter. 61 p.
80 Pf. [39
Reinhardt, K., M. Henrici Hirtz-
wigii rectoris de gymnasii Moeno-
Francofurtani ratione etc. epistola.
Progr. Frankf. 4^ 45 p. ^ Rec:
Frankf. Ztg. Nr. 102; ThLZ 16, 404 f.
Teichmann. [40
Kühl, G. d. früh. Gymnasiums zu
Jülich. I: Die Parti cularschule, 1571
-1664. Jülich, Fischer. 295 p. 3 M.
60 Pf. *Rec.: CBl 1191. [41
Schulze, Philander y. Sittewald
(Joh. Mich. Moscherosch) über d.
Christi. Erziehg. d. Jugend. Progr.
Löbau. 4^ 26 p. [42
Faligan, E., Hist. de la legende de
Faust. Paris, Hachette. 1890. xxxij
474 p. *Rec.: Bibl. univ. 46, 5
-30; 322-50 Rod; A. f. n. Sprachen
86, 412-5 Szamatölski; GGA '90, 1012
15 Minor; M.-Age 3, 90. [43
Fischart, Joh., Geschichtsklitterung
[Gargantua] , hrsg. v. AI sieben.
Abdr. d. Bearbeitgn. v, 1575, 1582
u. 1590. IL (Neudrucke Dt. Lit.-
Werke d. 16. u. 17. Jh. Nr. 68-71.)
Halle, Niemeyer, xxviij p. u. p. 243
-460 ä 60 Pf. [44
Stimmer, Tob., Comedia [1580],
hrsg. V. Jak. Oeri. Frauenf., Huber.
xxvi58 p. 4 M. [45
Müller, A., Die Theaterdichter Zach.
Liebholdt u. Hier. Lingk; e. Beitr.
z. Cultur-G. Schlesiens im 16. Jh.
I. Progr. Strehlen. 36 p. [46
Rache, Schulkomödie, s. in lY^ 4.
Roosee, M., L'oeuvre de P. P. Ru-
bens; hist. et descript. de ses tableaux
etc. (s. Nr. 782). IV. Anvers, Maes. 4^
397 p. et pl. 251-346. 45 fr. [47
Pollak, Th., M. Teof. PoUak. Krakau.
1889. 4^ 12 p. * Vgl. Kwart. histor.
'90, 110-22. [48
Block, J. C, Jer. Falck; s. Leben
u. 8. Werke. Danzig, Hinstorff. 1890.
262 p. 25 M. '^Rec: Repert. f.
Kunstw. 14, 327-34 üpmark, [49
Zelle, F., J. Theile u. N. A. Strungk ;
Beitr. z. G. d. alt. Dt. Oper. Progr.
Beriin. 4^ 24 p. [50
Zu Wirthschaft u. Verf. vgl. Nr. 1596.
1600. 2359 c; (l; 98. 2402. 981. — Zum kirchl.
Leben: Nr. 1758. 2862; 70; 76c. 2497 w.
2507 f; 88 — Zar Bildnngs-, Qelehrten-G.
etc.: Nr. 89 M. 2021c; k. 2868b; 77b; 798.
2609 e; 1; loq; IIa. — Zur Kunst-G. : Nr.
2339; 80 i; 89. 2509 h.
Zeitschriftenaufsätze betr. Terri-
toriales: a) W. Bäge., Hzth. Preus-
sen unt. Geo. Wilhelm. (Norddt.
AZtg 94 f. u. 98 f.) — b) G.Beutel,
Aus d. Kipper- u. Wipperzeit. (MVG-
Meissen 2, 496-505.) — e) T h. B e y e r,
Beitrr. zum Lebensbilde d. Fürstin
Hedwig, Wittwe Hz. Ulrich's. (Mtbll.
d. Ges. f. Pomm. G. '91 , 55-7.) —
d) G. Bossert, Visit.protokolle d.
Diöc. Konstanz (s. Nr. 1728a). (Bll.
f. Württb. K.-G. 6, 28-30; 36-8; 43-6.)
— e) F. Braun, Aus d. 30 j. Krieg.
[Petition Memminger Geistl. an Al-
dringer, 1633.] (Allgäuer G.-Freund
4, 30 f.) — f) W. Brehmer, Die
Hans. Gesandtschaft nach Moskau,
1603. (Hans. GBll '89, 27-51.) -
g) G. Buchwald, Aus d. Drang-
salen d. 30 j. Kr. im Sachs. Erzge-
birge. (MVGAnnaberg 2, 49-51.) -
h) Christianl, Gegenref. in Liv-
land (s. '89, 3116 u. '90, 3256). Forts.
♦134
Bibliographie Nr. 2451-2464.
(Balt. Mtschr. 37, 463-87.) — 1) R.
V. D., Ueberfall d. Malsburg. Hauses
Elmarshausen , 1615. (Hessenland
'91, 34-7.) — k) Daisenberger,
Zuna Schulwesen Münchens^ 1560.
(M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs.- u. Schul-
G. 1, 53-61.) — 1) L. Delplace,
Le protest. etc. k Tournai au 16. s.
(Pr^cis hist. 40, 263-72.) — m) Th.
Distel, Die 2 letzten Unterschrr.
etc. Fr. Wilhelm's zu S.-Weimar.
(NAS&chsG 12, 173-5.) — Nachrr.
üb. [Oldenb.] Halbkartaunen. (Ell.
für Archit. und Kunsthandwerk 3,
31-5.) — n) Ch. Dn Bois-Melly,
L'affaire Juranville, 1595-96. (Bull,
de rinst. genevois XXIX.) — o) B.
Eitner, Massimo Trojano als Flücht-
ling. (Mthfte. f. Musik-G. 23, 1-4.)
— p) E. Fischer, Die Familie v.
Schapelow. (FBPG 4, 261-71.) —
q) C. F. Gebert, Die Münzen des
Freihrn. v. Wöllwarth [1608-22]. (M.
d. Baier. num. Ges. 9, 58 f.) —
Conr. Stutz, Münzmeister v^. Fürth
[1620-21]. (Ebd. 59.) - r) v. Gy öry,
Joach. A. Schlick, Frh. v. Holejtsch.
(ADB 31, 500-4.) — 8) E. Haff tcr,
Neue Quelle f. G. d. Bündnerwirren
im 17. Jh. (Anz. f. Schweiz. G. 22,
155-9; 177-82.) — t) F. J., Kanzel-
redner im 16. u. 17. Jh. in West-
preussen. (Bär 16, 562 f.) — n) J.
Janicke,Joh. Schneidewind, Magde-
burger Politiker. (ADB 32, 153 f.)
— t) D. Kaufmann, R. J. L6vi
Aschkenaz, rabbin de Metz. (R. d.
et. juives 22, 93-103.) — w) Jul.
Kindler v. Knobloch, Die Pfalz-
gfl. Registratur d. Dompropstes W.
Böcklin V. Böcklinsau. (ZGOberrh
6, 263-82.) - x) Andr. Komaromy,
Das Testament d. Judex curiae Bä-
thory, 1603. (Szdzadok 24, 142-7.)
— j) Jul. Krebs, Schlesien in d.
JJ. 1626-27. (ZVGSchlesien 25, 124
-84.) — a) Küchler, Fensterschen-
kangen d. Standes Obwalden, 1546
-1600. (Anz. f. Schweiz. Althk. 24,
535-7.) [2451
Ferner: a) 1. u., Joh. Schlebnsch,
Bürgerm. in Hamburg. (ADB 31,
350 f.) ~ b) Th. V. Liebenau, Un
architetto luganese in Sassonia [Nos-
seni, 1575-1616]. (Boll. d. Svizzera
ital. 13, 38 f.) — c) W. Loose,
Meissner Rathswirthschaft vom 16.-
18. Jh. (MVGMeissen 2, 512-60.) —
Beitrr. z. kirchl. Zucht u. Sitte in
d. St. Meissen. (Beitrr. z. Sachs.
K.-G. 6, 85-97.) — d) J.'Loserth,
Zur Rekatholisirg. von Landskron.
(MYGDBöhmen 29, 296.) - e) Man-
dat V. 1648 wider Entheiligung d.
Sonntags, Fluchen, Spielen etc. (MV
für Hamb. G. 13, 62 f.) — f) H. Mark-
graf, Nie. HeneFs v. Hennenfeld
Leben u. Schrr. (ZVGSchlesien 25,
1-41.) — g) 0. Meinardus, Beitrr.
z. G. d. Berliner ref. Gemeinde im
30j. Kr. (FBPG 4, 252-61.) - h) A.
Morpurgo^ II Friuli, Tlstria e U
Dalmazia nei dispacci di Paolo Pa-
ruta. (Archeogr. triest. 16, 471-94.)
— I) P. L. Müller, Mart. Schenck
V. Nydeggen, Feldoberst. (ADB 31,
62-4.) — k) N ey , Jak. Schorr, Zwei-
brückischer Kanzler u. Rath. (Ebd.
32, 384-6.) - 1) J. V. Nova k, Spor
BratH s p. Vojt^hem z Pemsteina
V, Prostejove 1557-58. (Casopia mnsea
kral. 65, 43-56.)— m)L.G.P61i ssier,
Une relation de Tescalade de Ge-
n^ve, 1602. (Ann. du midi 2, 233
-40). — n) Bielefelder Raths Ver-
handlungen 1586-1628. 18. JB d.
HV f. d. Gfsch. Ravensberg p. vij
-xiv u. 1-142.) — O) W. Reiman,
Das alt. Denkmal Estnischen Schrifl-
thums. (SB d. Estn. Ges. '90, 97
-119.) — p) Th. V. Riekhoff, Bra-
kel's Christi. Gesprech v. d. graw-
samen Zerstörung in Lifland durch
d. Muscowiter, 1579. (JB d. Felliner
lit. Ges. '89, 51-215.) — q) F. W.
E. Roth, Nassauer Urkunden. (KBl-
G V 39, 44-6 ; etc. 89-92.) — r) R u d el,
Die La^e Pommerns v. Beginn d.
30 j. Krieges bis z. Eintreffen Gnst.
Adolfs. (Balt. Studien 40, 68-133.)
— «) W. Sauer, Die Zerstörg. d.
Burg Lahneck. (Ann. d. V. f. Nass.
Althk. 23, 104 f.) — t) J. Schlecht,
Fei. Ninguarda u. s. Visitat.-Thätig-
keit im Eichstättischen. (RQschr 5,
62-81; 124-50.) — u) Th. Schrader,
Joh. Meurer. (MV f. Hamb. G. 13,
77.) — v) A. C. de Schrevel, Docc.
pour servir k la biographie de Fran^.
Lucas [Lucas Brugensis]. (Ann. de
la soc. d'<^mul. de la Flandre 2, 191
-400.) — w) 0. Schwebel, 4 Herren
v. Wrangel. (Norddt. AZtg Nr. 28 ff.)
— x)J.Sembrzycki, Westpreuss,
Schlösser im 16. Jh. (Altpr. Mtschr.
28, 209-45.) — Sep. Königsb , Beyer.
III^ 3. Gegenreformation etc., Locales.
435
80 Pf. — j) E. Seraphim, Mate-
rialien z. (i. Kurlands unt. Herzog
Friedrich I. : Mission etc. 1626. (JB
d. Felliner lit. Ges. '89, 17-50.)
[* Rec. : BllLü '91, 1, 831.] — z) J o s.
Simek, 0 ücastenstvf Kutr.ohors-
kych V tureckych välkäch za Fer-
dinanda I. a Maximiliana II. (Caso-
pis musea kral. 64, 329-43.) [2452
Ferner: a) S. Smolka^ Rapport
sur les recherches faites dans les
archlves de Rome. (Anz. d. Krak.
Ak. '91, 136-42.) — b) 0. Speck,
Das sittl. Leben in Pirna in der
2. Hälfte d. 16. Jh. (Pirn. Anz. '90,
Nr. 98-100.) — c) J. v. Spilbeeck,
Les martyrs de Tongerloo au 16. s.
(Pr^cis hist. 39, 317-28.) - d) A.
Starzer, Die Stadt Wien in Feuers-
gefahr, 1627. (Bll. d. V. f. Ldkde.
V. Niederösterr. 25, 151 f.) — e) P.
Stettiner, Verhandlgn. üb. Kuratel
u. Succession d. Kurf. Joh. Sigis-
mund in Warschau, 1609 [betreffs
Frivil. des Preuss. Adels]. (SB d.
Alth. Ges. Prussia46, 157-69.) —
f) L. Szädeczky, Die Morgengabe
d. Erzhzgn. Maria Christiema. (Szä-
zadok 24, 232-5.) — g) E. Szilägyi,
Aus d. Nachlass St. Szamosközy's.
(Tört^nelmi Tär 12, 26-71.) — h) E.
Thiiry, Kasp. Dragoni n. d. Schule
V. Körmend. (Szäzadok 23, 215-29.)
— I) Jos. Vävra, 0 drzbe knih v
Beroun^, 1537-1619. (Casopis musea
kral. 65, 89-94.) — k) Ch. C. V.
V e r r e y t , Schilderijen betr. het
gevecht tuschen Breautd en Lekker-
beetje, 1600. (Dt. Warande 4, 154
-161.) — 1) L. Villari, Ulysses de
Salis, a Swiss captain of the 17.
Century. (EHR 6, 341-63.) - m) F.
Voigt, 3 Briefe d. Hamb. Bürger-
meisters Seb. V.Bergen, 1614-15. (MV
f. Hamb. G. 13, 88-94.) — Die Hand-
zeichngn. d. Hamb. Goldschmieds
Jac. Moers zu Berlin. (Ebd. 96-9.)
— Die Eindeicbg. d. Billhorns. (Ebd.
107-18.) — Geschenke des Hamb.
Raths an J. A. Werden hagen. (Ebd.
133 f.) — Baggermaschinenbetrieb
in fl., 1634. (Ebd. 101-3; 135.) -
Neu-Einrichtg. d. Kachtwache in H.,
1636. (Ebd. 137-41.) - n) F. Wald-
mann, Eine Hanseat. Muscowiter-
reise, 1603. (JB d. Felliner lit. Ges.
'89, 223-44.) — o) M. Wehrmann,
Zu Hz. Erich's Durchzug. (Mtbll. d.
Ges. f. Pomm. G. '91, 19 f.) — Aus
d. alt. Stettiner K.-Büchern. (Ebd.
13 f.) — p) C. Wutke, Ein. origi-
neller Vertrag, 1582. (ZVGSchlesien
25, 346-9.) — q) W. Zahn, Die Me-
moiren Junkers Augustus v. Bis-
marck [1631-52]. (JB d. Altmärk.
V. zu Salzwedel 23, 90-105.) — r) P.
Zimmermann, Der Brand zu See-
sen, 1615. (ZHarzV 23, 498-500.) [58
Toppen, M., Die l'reuss. Landtage
währ. d. Regentschaft d. Brandenb.
Kff. Joach. Friedrich u. Joh. Siegis-
mund, 1603-19. Progr. Elbing. 4^
36 p. [54
Glovannini, P. Aemiiii, Relazlone
di Polonia, 1565; ed. J. Korze-
niowski. (Sep. a. SS. rer. Polon.)
Krakan, Veri.-Ges. 33 p. 1 M. 50. [55
Mettig, Const., Das alt. Amtsbuch
d. Schmiede zu Riga u. d. Schrägen
derselben von 1578. Progr. Riga,
Kymmel. 1890. 37 p. 1 M. ^Rec:
HansGBll '89, 231-4 Stieda; BllLU
'91, I, 333. [56
Stein, Arm., Die liebe Dorel , Lebens-
bild e. Landesmutter a. d. Hause
Hohenzollern : Hzgin. Dor. Sibylla
zu Liegnitz u. Brieg. 2. Aufl. Halle,
Schweischke. 1890. 187 p. 1 M. 65. [57
Andrä, E., Crimmitschau währ. d.
gr. Krieges. Progr. Crimmitschau.
118 p. [58
Gädeke, K., Salzwedel im 30jähr.
Kriege. 1: 1618-26. Progr. Salz wedel.
4°. 16 p. [59
Renon de France, Hist. des troubles
des Pays-Bas; pubL p. Ch. Piot (s.
'90, 447). III. (Coli, des docc. beiges
in6d.) Brnx., Hayez. 4^ xlv550 p.
^Rec: Polyb. 59, 44 Baguenault
de Puchesse; SatR 76, 54; RQH 47,
281 f. Lahaye; Bull, de Tac. de Belg.
21, 492-4 Piot. [60
Nijhofr, D. C, Willem v. Oranje,
de bevrijder etc. van onzen Staat
(Sep. a. Nijhofif, Staatk. gesch. v.
Nederi., vgl. '90, 4085.) Zutphen,
Thieme & C. 128 p. 1 fl. 25. [61
Blök, P. J., De slag op de Mooker-
heide, 14. Apr. 1574. Groningen,
Wolters. 20 p. 60 ct. [62
Marnix, Rh. van, v. St. Aldegonde,
Godsdienstige en kerkel. geschriften,
uitg. door J. J. van Toorenen-
bergen. III. 'sGravenhage, Nijhoff.
xlviij222 p. [63
Henrard, F., Hist. du siege d'Ost-
♦136
Bibliographie 2464—2488.
ende, 1601-4. Bruxelles, Falk. 1890.
148 p. 5 fr. [2464
Freson, J., Les derni^res ann^es
du bourgmestre de Li^ge G. Beeck-
man. (Sep. a. Jl. de Liege.) Li^ge,
Desoer. 1890. 67 p. 1 fr. [65
Provenzali, Jac, Le vite del cap.
V. Provenzali etc., morti n. guerre
di Fiandra 1640 e 48, pubbl. da P.
Provenzali. Lucca, Giusti. 129 p. [66
Gotthoid, C, Die Schweden in
Frankfurt a. M. (s. '89, 713). lU.
Progr. Frankf. 4^ 48 p. [67
Pflster, A. V., Hz. Magnus v. Würt-
temberg, e. Lebensbild a. d. Anfang
d. 17. Jh. Stuttgart, Kohlhammer.
xiij208 p. 2 M. [68
Horning, W., Ein Urahne d. Kais.
Wilhelm II: Joh. Jac. d. letzte derer
V. Rappoltstein, 1598-1673. Rappolts-
weiler, Lutz. 1890. 25 p. -^Rec:
ThLBl '91, 27. [69
Lessing, E., Die Umwallg. Strass-
burgs i. J. 1576 nach Skizzen v. Speck-
lin ; Zeichnung. Strassb., v. Hubert.
1890. fol. [69a
Guillermet, F., Rohan et les Gene-
vois. Festrede. Gen^ve, Cherbuliez.
29 p. 50 ct. [70
Schroll, B., Hier. Marchstaller, Abt
des Benediktiner Stiftes St. Paul im
Lavantthale^ päpstl. Protonotar etc.,
1616-38. Klagerf., Raunecker. 809 p.
4 M. ^ [71
Rezek, A., Dejiny Cech a Moravy
novä doby. Sesit 1. [G. Böhmens u.
Mährens etc.] Prag, Kober. ifr Rec. :
Casopis musea kral. 64, 587-89. [72
Sv&tek, Obrazy z kultumich d^jin
ßeskych. DHu Ises. 1-2. Prag. «X-Rec:
Casopis etc. 64, 589 f. [73
Stromp, L, Somogyi P^ter fogsaga
[Di e Gefangen sc haftPeterSomogyi 's].
Pressburg. 123 p. [74
Szadeczky, L., Kovacsöczy Parkas.
[Wolfg. v. Kovacsöczy, 1576-94.]
Budap., Rdth. 140 p. 5 M. [2475
4. Font Westfäl. Frieden Ms x.
Tode KarVa VI. und Friede.
WUhelm^a I. 1648-1740.
Allgemeines: Beziehgn. zu Frankreich 2476
•88 ; Nordische Yerhältniase u. Brandenburg-
Prenssen 2489-96; Andere Territorien 2497
-2506; Goltargeschichtliches 2507-19.
Erdmannsdörffer, Dt. G. 1648-1740
(s. '89, 722 u. '91, 863). p. 465-608.
(Oncken, Allg. G.-Abth. 186). [2476
Zwiedineck-Sudenhorst, Dt. G. etc.
(s. '89, 723 u. '91, 864). Lfg. 10.
Bd. II, p. 113-92. (Bibl. Dt. G,
Lfg. 60.) ^Rec: HZ 66, 559-65 Pri-
bram [vgl. Laacher St. 41, 242-4]. [77
PetroVy M. N., Lekcii po vsemimoy
istorii, izd. pod V. K. Nadlera. IV:
Istorija novych vgkov, Vyp. 1 [Vor-
lesgn. üb. Welt-G, , bearb. v. V. K.
Nadler IV: O. d. Neuzeit, Lfg. 1],
hrsg. V. D. Polnechtov. Charkov,
Silberg. 1890. 256 p. * Bd. IV v.
Westf. Frieden bis z. Wiener Con-
gress. [78
Zeitschriflenaufsätze betr. allge-
mein Politisches, d. Reich u. Oester-
reich: a) Le marechal de Berwick
et la defense des Alpes (NR 69, 256
-81.). — b) Bockenheimer, J. Ph.
V. Schönbom, Kf. v. Mainz. (ADB
32, 274-6.) -— c) Crozales, Les
mdmoires de S. Simon. (Ann. de
l'enseign. sup. de Grenoble III, Nr. 1.)
— d) K. Th. Heigel, Kaspar von
Schmid, Baier. Staatsmann. (ADB
31, 679-83.) — e) Pontificato di
Innocenzo XU. Diario (s. '89, 734
u. '90, 1237a). Forts. (Studi e docc.
11, 99-112.) — f-g) B. Poten, Sam.
V. Schraettan. (ADB 31, 644-7.) —
Fr. Herrn, v. Schönberg. (Ebd. 32,
260-2.) — h) A. F. Pribrana, Aus
dem Berichte e. Franzosen über den
Wiener Hof, 1671-72. (MIÖG 12,
270-96.) — 1) Oh. Read, Les de-
marches des rdfugi^s hugenota aupr.
des n^gociateurs de la paiz de Rrs-
wick , pour leur rdtablissein. en
France. (Soc. de Thist. du protest.
fran?. Bull. 40, 169-88.) — k) P.
Zimmermann, Matth. Joh. v. d.
Schulenburg. (ADB 32, 667-74.) [79
Courcy, de, L'Espagne apr. la paiz
d'ütrecht, 1713-15. Paris, Plön. 444 p.
7 fr. 50. *Rec.: NR 71, 404-6 Ro-
docanachi. [80
WIesener, L. , Le r^gent, Tabb^
Dubois et les Anglais. Paris, Hachette.
7 fr. 50. *Kec.: RH 46, 364 f.
Monod. [81
Relazioni dipl. della monarchia di
Savoia (s. '89, 750 u. 4951), pnbbL da
A. Manno e E.Ferrero. Francia:
periodo HI, vol. lU: 1717-19 (BibL
stör, it., pubbl. dalla r. deput. IV.)
ix391 p. 13 L. [82
Snjan, F., Rakousko po v^lce iH-
cetilet^ [Oesterreich nach d. SOjähr.
III, 4. Vom Westfäl. Frieden bis z. Tode KarVs VI.
437
Kriege, 1648-58]. ^Rec: DZG 5,
882 Vancura. [2483
Vetter, Th., Job. Rud. Scbmid v.
Scbwarzenhorn; Nacbrr. üb. s. Leben
n. Wirken. Frauenf., Hüber. 1890.
35 p. 60 Pf. — Vgl. a-b) Vetter. J.
R. Schmid v. Scbwarzenhorn. (ADB
31, 695-9.) — Weitere Nachrr. über
J. R. Schmid v. Schw. (Anz. f. Schweiz.
G. 22, 223-5.) [84
Zrinyi Miklös hadtudomäny muDkii
[Die kriegswiss. Werke Nie. Zrinyi's],
hrsg. V. Eng. Horwath. Budap.,
Akad. 408 p. 8 M. [85
Starhemberg , Vertraul. Briefe an
S.Vetter Gf. Gundacker v. St., 1682-99
(8.Nr.881). Hft.2. p. 101-85. ^Rec:
MHL 19, 261 W. Fischer. [86
Truxa, H. M., Erinner.-Denkmäler
d. Befreiung ^iens a. d. Türken-
noth d. J. 1683. Wien, Mayer. 51 p.
80 Pf. [86a
Fricke, Gust., Der Baier. Feld-
marschall AI. Marchese M äff ei; ein
Beitr. z. G.-Schreibg. u. z. G. d.
Türkenkriege u. d. Span. Erbfolge-
kriegs. Berliner Progr. Lpz., Fock.
4^ 54 p. 1 M. 50. [87
^ Recensionen von Werken betr.
allgem. polit. Verhh., Französ. u.
Türkenkriege, Oesterreich: a) A b-
badie, Lettres d'nn cadet de Gas*
cogne: RH 46, 359 f. Monod. —
b) Airy, The Englisb restoration,
8. '89, 3173: Ath. Nr. 3233. -
e) Baudrillart, Philippe V. et la
cour de France, s. '90, 1240 u. '91,
878: Bull. crit. 12, 90-4 u. 106-11
Gaillard; RH 46, 362-4 Monod; RQH
50, 333 f.; S^ances et trav. 36, 248-55
Picot;HJbl2,671. — d)Corre8pon-
dances polit. adr. k Güntzer, 1681
-85, 8. '89, 3169 u. '90, 478. Auch
sep. Paris, Fischbacher. 1890. 142 p.
8 fr.: RH 44, 221 f.; RC 30, 120-2
Pfister. — e) Dieffenback, Franz.
Einfluss, s. '90, 1229 u. '91, 866; DLZ
12, 590 f. Meinecke; KBIGV 39, 101.
— f)FeldzügePr. Eugen's, s. '89,
744 u. '91, 1754: R. stör. it. 8, 475 f.;
Mil. LZ 72, 207-11; AZtg Nr. 216.
— g) Fester, Die armirten Stände.
Frankf. 1886: MIÖG 10, 494 f. Zwie-
dineck-Südenhorst. — h) Huygens,
Journalen, s. '89, 2397: HZ 63, 141
-3. — i) Janke, Belagergn. d. St.
Trier, 1673-75, s. Nr. 872: HZ 66,
529 f. Pribram; Mil. LZ 72, 166-9. —
k) Klopp, Corrispondenza epist.
tra Leopoldo I. e Marco d'Aviano,
8. '89, 728: R. stör. it. 7, 91-5; Lit.
Hdw. 28, 11-4 Rolfus. — 1) Kraus,
Benedict's XIV. Briefe an Pier Franc.
Peggi, 8. '89, 735 u. 2393: LBl f.
Germ. u. Rom. Phil. 10, 147-9 Ga-
spary. — m) M e n s i , Finanzen Oester-
reichs, 1701-40, s. Nr. 883: Finanz-A.
7, II, 476 8 Vocke; Jbb. f. Nat.ök.
I, 769-71 Böhm-Bawerk; Streffleur's
Z. 32, 1, Lit.-Bl. 2; JbGVV 15, II, 315
-7 Adler; MHL 19, 261-8 Jlwof. —
n) Parri, V. Amedeo U. edEugenio,
s. '89, 745 u. 4949: A. stör, sicil.
14, 567-73 Cosentino; Giorn. ligust.
15, 239 f. u. 289-93. — o-p) Pri-
bram, Die Berichte des kais. Ge-
sandten Frz. V. Lisola, s. '89, 756:
Svensk bist, tidskr. 11, oefvers. p. 29
-36. — Zar Wahl Leopold's I., e.
'89, 726 u. 3174: HZ 62, 331 f.
Hirsch; DLZ 10, 1420 f. Meinecke;
RH 46, 412-14 Waddington. —
q) Profession e, Giulio Alberoni,
8. '90, 3300; HJb 11, 835; R. stör,
it. 7, 764 f. Fabris; A. stör. it. 7,
200 Rondoni; N. AntoL 82, 183-5.
— r) Recueil des instruct. , don-
n6es aux ambass. etc. de France, s.
'89, 2392 u. '91, 862. Rec. v. III:
Portugal; parCaix de St. Aymour.
Paris. 1886: HZ 66, 331 f. Häbler.
— V. Rome: HZ 66, 332 f. — v.
Russie (2 Bde.): HJb 12, 425 f.:
RQH 50, 331 f. Martinov; Frankf.
Ztg. Nr. 182 f.; R. pol. et litt. 47,
85-90 Malet. — 8) Saint-Simon,
M^moires, s. '89, 2394 u. '90, 3287:
RH 44, 97 f. Monod; RQH 49, 336;
RC 30, 258-61; Jl. d. savants '90,
588. — t) Scheichl, Leopold I.,
8. '89, 737 u. 3175: MIÖG 11, 486 f.
Mayer. — n) Soldan, Zerstörg. d.
St. Worms, s. '89, 3178 u. '90, 3296:
HZ65,482f.Meinecke.— y-w)Weber,
Quadrupelallianz, s. '89, 751 u. 4952:
MIÖG 11, 661 f. Mayer. -- Friede
V. Utrecht, 8. Nr. 1752: HJb 12, 422;
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 41 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 275; KBIGV 39, 100;
BllLÜ '91, I, 391 f. Jentsch. —
X) Winkler, Das Kurbaier. Regt.
Gf. Tattenbach in Spanien, s. '90,
3301: DLZ 11, 1845 f. Heigel; HJb
II, 862. [88
^38
Bibliographie Nr. 2489—2499.
Zeitschriftenaufaätze betr. Nordi-
sche Verhh. u. -Brandenburg-Preus-
sen: a-b) C. Breysig^ Aus d. Denk-
würdigkeilen 2 Branden b. Staats-
männer: Memoiren N. B. Danckel-
mann's u. L. v. Guericke. — Die
nachgelass. Schrr. Zach. Zwantzigk's.
(I^BPG4, 177-212; 271-8.) — c) Die
Kirchenpolitik d. gr. Kurfürsten.
(Grenzb. 50, I, 199-216.) — d) R.
Kos er, Tagebuch Kronprinz Fried-
rich's a. d. Rheinfeldzuge , 1734.
(FBPG 4, 217-26.) — e) V. Mar-
chesi, 11 passaggio della regina
Cristina di Svezia per gli stati veneti,
1655. (Sep. a. Atti d'acc. di UdineIX.)
Udine, Doretti. 7 p. -— f)O.Meinar-
dns, Beitrr. z. G. d. Handelspolitik
d. gr. Kurfürsten. (HZ 66, 444-95.)
— g) P. Pages, Les fr^res Formont
et les relations du grand ^lecteur
av. la cour de France. (RH 46, 288
-99.) — h) L. Paul, Das Verh. d.
Curie bei d. Erwerbg. d. Prenss.
Königskrone. (Dt.-evang. Blh 16,
478-86.) - l-n) B. Poten, K. Fr.
V. Schlippenbach. — H. Ad. v.
Schöning. — J. S. Schlundt. — Ach.
V. d. Schulenburg. — Ad. Fr. v, d.
Schulenburg. ( ADB 31, 521 f. ; 309-1 1 ;
605. 32, 659-62.) - o) G. Sc hm ol-
ler. Eine Schilderg. Berlins a. d. J.
1723. (FBPG 4, 213-6.) -p) Ski ad ny,
Die Schlacht bei Fraustadt u. d. In-
schr. V. Neugräz. (ZHGPosen 5, 417
-9.) - q-r) C. Stichler, Ein Schwed.
Reiterfeldzug aufd. Eise, 1658. — Eine
strateg. Abhandig. d. 1. Karbranden-
burg. Feldmarschalls 0. Chr. v. Sparr.
(N. mil. Bll. 37, 464-82; 405-12.) —
8) H. W., Bref frän Karl XII. läger
i Sachsen, 1707. (Svensk bist, tidskr.
11, 197-200.) — t) X., Chr. K. v.
Schlippenbach. (ADB 31, 521.) [2489
SzilÄgyl, A., Siebenbürgen u. d.
Krieg im nordöstl. Europa. I: Briefe
u. Docc. [1648-55], im Auftr. d. üng.
Ak. hrsg. Budapest. 1890. 635 p.
10 M. *Rec.: üng. R. 11, 442-63
Selbstanzeige. [90
Zetterquist, E. A., Grundläggnlngen
afdetSvenska väldet i hertigdömena
Bremen og Verden. Akad. afh. Lund,
Lindstedt. 192 p. 1 Kr. 75. [91
Fähraeus, G. R., Gm förändringen
af Sveriges allianssystem ären 1680
-82 i dess sammanhang med de
Europ. fbrvecklingarna. Akad. afh.
üpsala, Förf. xl63 p. 2 Kr. [92
Urkunden u. AotenstScke z. G. Kf.
Friedr. Wilhelm's v. Brandenbarg
(s. '89, 762 u. '90, 3315). XIV, 2
(Auswärt. Acten III, 2, hrsg. v. A.
F. Pribram). p. 785-1428. 20 M.
^Rec. (auch früh. Bde.): MHL 19,
173-9; 250-61 Hirsch; CBr91, 618. [93
Bonneil, W., Bilder aus 3 Jhh.
Brandenb.-Preuss. G. I: Das Jh. d.
grossen Kurfürsten. Berl., Ziilessen.
x253 p. 2 M. 40. [94
Seidel, P., Berlin u. s. Hof im J.
1696 [vgl. Nr. 901J. (Sep. a. D.
Bär 17, 96 99 etc.; 154 f.) Berlin
1890. 29 p. *Rec.: FBPG 4, 313. [95
^ Schultz, W. V., Die Prenss. VTer-
bungen unt. Friedr. Wilh. I. u. Friedr.
d. Gr. bis z. Beginn d. 7jähr. Kr.
Schwerin, Bärensprung. 1887. Rec:
HZ 64, 342. [96
Zeltschriftenaufsätze betr. Territo-
rien: a)M.v.A ich el bürg, Processd.
Peter Enzi. (Carinthial, Jg. 81, 76-80.)
— b) 0. A. B e n e k e, Joh. Schlüter. -
M. Schlüter. - G. Schott. ~ Gerh.
Schröder. (ADB 31, 618; 615 f.; 32,
397 1'.; 512 f.) — c)R. B^ringuier,
Zur Familie Formont. (Franz. Kol.
5, 26.) — d) A. Bertling, J. E. v.
Schmieden. (ADB 32, 28.) — e) F.
Blanckmeister, Christ Eberhar-
dine, letzte ev. Kurfürstin v. Sachsen
u. d. confess. Kämpfe ihrer Tage.
(Beitrr. z. Sachs. K.-G. 6, 1-84.)
[*Rec. : Allg. ev.-luth. KZtg 91, 657
-9.] — f) Blum berger, Postengang
in Köln, Mitte d. 17. Jh. (A. f.
Post u. Telegraph 90, 362-4.) — f)
Bockenheimer, L. F. v.Schönbom.
(ADB 32, 276 f.) — h) G. Cumont,
Monnaies jetees lorsque Charles VI.
prit poss. de Flandre. (R. beige de
num. 47, 267-9.) - 1) 0. Cu vier,
et H. Dannreuther^ Consecration
de P. Philippe, pasteur ä Bisch willer,
1654. (Soc. de Thist. du protest
frang. Bull. 40, 203-6.) - k) F.
Dibelius, Salzburger Emigranten
in Sachsen, 1732. (Beitrr. z. Sächa
K.G. 6, 129 38.) — 1) A. Dove, Die
Kinder d. Winterkönigs. (AZtg Nr.
98-100.) •— m) Ensch^d^, Ludwig,
Gf. V. Noyelles u. Fallais. (Franz.
Kol. 5, 33-8.) — n) F. Fäh, Exemp-
III, 4. Nordische Verhältnisse und Territoriales.
439
tion d. Schweiz u. d. 2 Eidgen. Ab-
ordng., 1649-51. (Denkschr. d. hist.
Ges. Basel, p. 83-132.) — o) M. Fe-
renczy, Maurer-Strike im 18. Jh.
D. 3 Verfüggn. Fr. Wilhelm's L (Bär
16, 429 f.) — p) E. Finck, Reise
Kf. Joh. Georg's II. v. Sachsen nach
Schlacken wert. — Weiterreise d.
Kurpr. J. Geo. III. nach Würzburg.
(MVG Annaberg 2, 17-41.) — q) J.
Fink, Markhtsordnung in dem
Markht Oberstorff, 1717. (Allgäuer
G.-Freund 4, 47 f.) — r) G. Gal-
land, Der gr. Kurfürst v. Branden-
burg; Neues üb. s. Verh. z. bild.
Kunst. (Kepert. f. Kunstw. 14, 89
-101.) — D. gr. Kurfürst u. Holland.
(Bär 17, 295 f.; 306-8; 319 f.; 329 f.)
— 8) W. Greiffenhagen, Der
Rosenkronsche Process. (Baltische
Mtschr. 38, 338-58.) — t) Kenn er,
Fr. K. V. Schönbom, Fürstb. v. Bam-
berg. — J. Ph. F. V. Schönborn,
Fürstb. V. Würzburg. (ADB 32, 268
-74; 277-80.) — u) Handschreiben
Kf. Friedrich's III. v. Brandenb. an
Ldf. V. Hessen. (Franz. Kol. 4, 168.) —
y) V. Humbert, Un diplomate neu-
ch&telois au 18. si^cle: Sam. de
Pnry, 1675-1752. (Mus^e neuchäte-
lois '91, Nr. 4-6.) — w) Jocham,
Johanna Maria vom Kreuze. (KLex
6, 1516 8.) — X) D. Kaufmann,
Zur G. d. Wiener Exulanten v. 1670.
(Mag. f. Wiss. d. Judenth. 17, 302
-11.) — y) Kerker, Ph. Jeningen.
(KLex 6, 1285-7.) — z) A. Kisa,
Schatz im Schlosse zu Detmold. —
Ans d. Schlosse zu Detmold. (Kunst-
fewerbebJ. 2, 41-7; 105-7.) — zz)
[öcher, Fr. Schenck v. Winterstädt.
(ADB 31, 67 f.) [2497
Ferner: a) K. E. H. Krause, J.
Joach. Schöpfer. — Chr. D. Schröder.
(ADB 32, 358 f.; 503.) — b) R. L.,
Ein Wort d. gr. Kurfürsten. (Grenzb.
50, I, 474 f.) — c) M. Landau,
Unruhen in Brüssel, 1717 19. (AZtg
Nr. 199-201.) d) N. Läzär,
Tagebuch B. Horvdth-Petrichevich's
[1714-73]. (Hazänk 9, I, 213 24.) —
e) H. Leher, Residenz in Würzburg.
(Bayerland 2, 266 f.) — f) J. Mau-
rer, Leop. K. Kollonitsch. — Sig.
KoUonitsch. (KLex 7, 929-31.) —
Einrichtg. d. Wohngemächer f. Eugen
V. Savoven, 1736. (Berr. u. M. d.
AlthVWien 26, 163-8.) — g) C.
Merkel, Adelaide di Savoia, elet-
trice di Baviera. (R. stör. it. 8, 12
-81; 209-87.) -- h) Mi la, G. d. Fa-
milie Mila. (Franz. Kol. 4, 18; 41;
131; 154.) — 1) E. Muret, Lebens-
bilder einiger Refugi^s. II-IlI: Auf-
zeichgn. d. Kottbuser Pred. Jacq.
Cobrit. — Lebens G. d. Const. Emilie
de La Porte. (Ebd. 4, 1; 20; 58 etc.
5, 53; 70.) - j) E. Pauls, Zur
Lebens-G. d. Abtes Nik. Heyendal
zu Klosterruth. (Ann. d. HV f. d.
Niederrh. 51, 166-9.) — k) C. Philp,
Leben slauff des Martin Leonhard,
Stadipfarrers z. Herrmanustadt. (KBl
d. V. f. Siebenb. Lkde. 14, 20 ff.)
— 1) Rychlicki, [Münz-] Fund v.
Panigrodz. (ZHGPosen 5, 414-6.) -
m) Schimmelpfennig, Die Jesui-
ten in Breslau währ. d. 1. Jahrzehnts
ihrer Niederlassg. (ZVGSchlesien 25,
82-103.) —n) Schmidt, Schicksale
d. Baues d. evang. K. in Teichenau
bei Schweidnitz. (Ebd. 70-81.) —
o)E.R.Schöpplenberg,J. Schöpp-
lenberg. (ADB 32, 376.) — p) A.
Skalitzky, Auszüge a. d. Chronik
e. Habelschwerdters (s. Nr. 795).
Schluss: 1646-63. (Vjschr. f. Glatz
10, 279-88.) — q) Skladny, Posen
in d. Mitte d. 17. Jh. (ZHGPosen
5, 438-40.) — r) A. Starzer, Brand
d. Hofburg zu Wien, 1668. (BlI. d.
V. f. Ldkde. Niederösterr. 25, 153 f.)
— 8) Steinberger, Bestürmg. v.
Stadtamhof [1704]. (Bayerland 2,
131 f.) - t) K. Thaly, Neue For-
schungen üb. d. Ungar. Emigration
(Szäzadok 24, 1-20; 102-24.) — u) V.
Vander Haeghen, Lettre de
Louis XIV. k r^vgque de Gand.
(Mess. des sc. hist. '91, 108 f.) —
y) Warschauer, Prunkrede e. Po-
sener Stadtschreibers [1736]. (ZHG-
Posen 5, 41921.) - w) N. Weiss,
Jacq. Gabrit, pasteur du Hefuge,
autobiographie. (Soc. de l'hist. du
Protest, frang. Bull. 39, 530-45; 587
-98, etc. 40, 360-5.) — x) R. Wutke,
Hans K. Fürst zu Carolath-Beuthen.
(ADB 32, 254 f.) — y) R. Wuttke-
B i 1 1 e r , General-Revis.-Commission
in d. St. Meissen unt. August d. St.
(MVGMeissen 2, 505-11.) — z) G.
Zernin, Berlin u. Köln a. d. Spree
vor 250 J J. (Bär 16, 244-7 ; 261 f.) [98
Baasch, E., Zur G. d. Berlin-Ham-
burger Reihenfahrt. Harab. , Lütke
♦140
Bibliographie Nr. 2499—2516.
& W. 1890. 20 p. *Rec.: CBr91,
496 f. [2499
CttrtIttS, C, H. Chr. PostePs u.
Jac. V. Melle's Reise durch d. nord-
westl. Dtld. nach d. Niederlanden
u. nach England. Progr. Lübeck.
4^ 48 p. [2500
Neurdenbttrg, J. C, De chrlstelijke
zending d. Nederlanders in de 17. en
18. eeuw. Rotterdam, Wijt. 194 p.
1 fl. 60. [2501
Fuchs, Httgo, Ein Hexenprocess in
Schleusingen, 1668. Progr. Schleu-
singen. 4^ 13 p. [2
MItzschke, F., Chr. Juncker's Be-
schreibg. d. Rennsteigs, 1703. (Schrr.
d. V. f. Meining. G. u. Ldkde. Hft. 10.)
Meiningen, v. Eye. 4^ 22 p. 1 M. [3
Lange, H., Eine Steierische Stadt
im 17. Jh. Graz, Moser. 140 p.
1 M. 60. [4
Rezek, A., Cesko-Moravskd kronika.
SeSit 86. Praze, Kobra. Sp. 129-200.
ä 74 kr. * Betr. 1648-57. [5
FInkel, L, Napad Tataröw na Lwöw
w roku 1695. Lemberg. 38 p. 1 M. 50. [6
ZeltschrIflenattfBätze betr. Cultur-
geschichtliches: a) E. Albert, Pa-
mdtky po bratrich ceskych y Zam-
berce. (Casopis musea kral. 64, 147
-51.) — b) A. Bätz, Soldatenwerbgn.
im vor. Jh. (Bayerland 2, 293 f.;
303-7; 315-9; 329-32.) - c) Der
„Pegnesische Blumenorden** zu
Nürnberg. (Ebd. 339-43.) — d) H.
Bosch, Fastnachtsbelustigung, 1657.
(M. a. d. Germ. Nat.-Mus. 3 ['91],
22-24.) — e) J. Bolte, Ben Jonsons
Seianus am Heidelb. Hofe. (Shake-
speare Jb. 24, 72-88.) — f) G. Buch-
wald, Leichenpredigten mit Lebens-
läufen Sachs. Geistlicher. (Beitrr. z.
Sachs. K.-G. 6, 127-9.) - g) Che-
stret de Haneffe, G. L. Herard,
sculpteur et graveur. (R. beige de
num. 47, 420-26.) — h) D., Com-
merce de tableaux de mattres anc.
ä Gand. (Mess. des sc. hist. '91, 110
-14.) — 1) Ad. D., riiiver de 1709,
d'apr. le „Praedium rusticum**. (Pre-
cis hist. 40, 181-9.) — k) Die vor-
gebL Denkschrift d. Congregation
d. Cardinäle, 1735. (Katholik 71,
II, 1-19.) — 1) Dittmar, Neue ürkk.
u. Docc. üb. 0. V. Guericke. (Festschr.
z. Feier d. V. f. G. Magdeb. p. 83-106.)
— m) H. Dollmayr, Ein grösseres
Werk P. Troger's. (M. d. k. k. Centr.
Comm. 17, 50 f.) — n) Düx, Quirin
Kuhlmann. (KLex 7, 1237 f.) —
o) Fritz, Dan. Jablonski. — P.
Jablonski. (Ebd. 6, 1147-9.) — p) G.
Galland, Barth. Eggers. (Kunst-
chron. 2, 82-7.) — q) L. Geiger,
Dt. Schrr. üb. Sabbatai Zewi. (ZG-
Juden 5, 100-5.) — r) Fr. Gund-
lach, Lndw. v. Siegen zu Sechteo,
Erfinder der Schwarzkunst. (Hessen-
land '91, 66-8.) — 8) Häusle, Col-
loquium zu Kassel, 1661. (KLex 7,
203-5.) — t) Dt. Handelsgesell.
Schäften in Ostindien. (A. f. Post
u. Telegr. '91, 51-4.) — b) R. Hilde-
brand, Der Verf. d. Chemnitzer
Rockenphilosophie. (Hildebrand, Auf-
sätze u. Vortrr. p. 115-8.) [7
Femer: a) Hund hausen, Anna
Roger. (KLex 6, 320 f.) — b) F.
Katt, Väterl. Ermahngn. vor 2 Jhh.:
Brief v. Beichling*8 an s. Sohn Wolf
Dietrich. (Burschensch. Bll. 5, 16 f.)
— c) Krone, Ein christl. Physio-
logus d. 17. Jh. (Dt.evang. Bll. 16,
202-4.) — d) J. Kvacsala u. Ad.
Pater a, PHspevky k ^ivotopisu J.
A. Komensk^ho. (Casopis muses
kral. 65, 56-66.) — e) Ad. L ang-
gut h, Joh. Aug. V. Ponickaa, Bib-
liophile. (CBl f. Biblw. 8, 241-75.)
— f)P. Lemcke, Verlobgs.-, Hocii-
zeits- etc. Ordnungn. d. St. Nord-
hausen. (Harzer Mthfte. 2, 54-6.)
— g) AI. Meister, Beitr. z. G. d.
Nuntiaturen: Ceremoniell. (RQschr
5, 159-78.) ~ h) E. W. Moes, Rcm-
brandt's Ruth u. Boas. (Z. f. bild.
Kunst 2, 175 f.) — 1) J. Neuwirth,
ürkdl. Beitrr. z. Kunst- u. Knnstler-G.
Böhmens im 18. Jh. (M. d. k. k.
Centr.-Comm. 17, 46-9.) — k) Ad.
Nowak, Das Wandbild im Olmüzer
Dome. (Ebd. 1-4.) — 1) M. Reich-
mann, Joh. Labadie. (KLex 7, 1278
-5.) — m) E. Ritter, Magny et Ic
pietisme romand, 1699-1730. (Mem.
et docc. de la soc. de la Suisse ro-
mande 3, 255-324.) — n) Schm.,
Investiturkosten im J. 1704. (Bll.
f. Württb. K.-G. 6, 31 f.) — o) G.
Schnapper-Arndt, üeb. Geldver-
kehr, Preise etc. in d. 1. Hälfte d.
18. Jh. (KBIWZ 10, 28-31.) — p) A
Schrick er, Strassburger Fayence
m, 4. Vom Westf. Frieden bis 1740, Culturgeschichtliches. *141
u. Porzellan, 1710-80. (Kunstge-
werbebl. 2, 114-24.) — q)F. Schrö-
der, Ein Clevischer Dichter vor
200 JJ.: Joh. Kayser. (Ann. i. HV
f. d. Niederrh. 51 , 1-19.) — r) L.
S t., La cour du roi de Lindre. (Mess.
des sc. bist. '91, 1-12; 133-49.) — 8)
Weite, Joh. H. Hottinger. (KLex 6,
310-2.) — t) C. Wil 1, Joh. Fr. Schan-
iiat. (Hessenland "91, 92 f. u. 102-5.)
— n) Fr. J. Zonbeck, 0 komens-
käho polemikäch theologickych. (Ca-
sopis musea kral. 64, 424-49.) —
y) Zur 6. d. Buchdrucks in Hermann-
stadt. (Tört6n. Tar 13, 399 f.) [2508
Biographien v. Gelehrten, Dichtem,
Künstlern etc. in ADB Bd. XXXI u.
XXXII: a) 31, p. 30-36. D. Erd mann,
S. Schelwig. - b) 51 f. Pagel, J.
Th. Schenck. — c) 52. W. J. v.
Wasielewski,J. Schenk. — d) 97 f.
M. V. Waldberg, H. H. Scher v.
Jever. — e) 116-8. Er. Schmidt,
W. Scherffer v. Scharffenstein. —
f) 137 f. Wagen mann, J. Ad.
Schertzer. — g) 138 f. Martin, J.
G. Scherz. — h) 203 f. R. Eitner,
M. Schildt. — I) 264 f. E[i]s[e]n-
h[a]rt, J.P. Schiltenberger. — k)266
-8. Eisenhart, Joh. Schilter. —
1) 300-2; 815. F. Jonas, J. Ch.
Schinmeyer. — Mich. Schirmer. —
m) 311 t; M. V. Wald b er g, D.
Schirmer. — n) 478-81. Kraff t, Dan.
Schleyermacher. — o) 526. Eisen-
hart, J. G. Schütte. — p)544. Be-
neke, J. Ludw. Schlosser. I. —
q) 548-50. H. Dechent, L. H. Schlos-
ser. -— r) 550. Ad. Link, Ph. C.
Schlosser. — 8) 628-31. F. Frens-
dorff, J. J. Schmauss. — t) 733 f.
Wagen mann, J.Schmidt. — u)734
•6. P. Zimmermann, Joh. Andreas
Schmidt — T) 736 f. R. Eitner,
Joh. Chr. Schmidt. — w) 737-9. A.
Schumann, J. Eus. Schmidt. —
x)739-41. G.Frank, J.L.Schmidt. [9
Ferner: a) 32, 16-18. A. H. Lier,
IJic. Schmidt [Küntzel]. — b) 53-58.
D. Erdmann, Benj. Schmolck. —
c) 134. Pagel, K. V. Schneider. —
d) 181. P. Zimmermann, Sal.
Schnorr. — e) 194 f. W. Bäumker,
Laur. V. Schnüffis. — f) 206 f. L.
Stieda, G. Schober. — g) 207. G.
Müller, J. J. Schober. — h) 231-3.
R. Kade, J. Sig. Scholze [Sperontes],
— I) 243 f. P. Tschackert, J. Chr.
Beatsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
Schomer. — k) 288 f. 1. u., Dan.
Schönemann. — 1)325-8. R.Müller,
A. Schoonjans. — m) 328 f. Cantor,
F. V. Schooten. — n) 329-31. R.
Eitner, J. Schop [Schopp]. — o) 358.
Eisenhart, W. Ad. Schöpf. —
p) 407-12. M. V. Waldberg, J.
Geo. Schottelius. — q) 422-5. P.
Zimmermann, Chr. Schrader. —
r) 431 f. Carstens, J. H. Schrader.
— 8) 440 f. E. Landsberg, Fr.
Schräg. — t) 442-4. Cuno, J. H.
Schramm. — u) 473-6. L. Stieda,
J. Fr. Schfeiber. — y) 476. P. Tscha-
ckert, Mich. Schreiber. — w) 482.
E. Landsberg, Chr. Schreiter. —
X) 504 f. K. E. H. Krause, G.-schrei-
ber M. D. Schröder. — y) 518 f.
1. u., J. Heinr. Schröder. — z) 519.
C. Si egf ri e d , J. Joach. Schröder. [10
Ferner: a) 32, 530-63. Marchet,
Cameralist W. v. Schröder. — b) 551.
P. Tschackert, G. Fr. Schröer. —
C) 558-60. R. Eitner, Chr. G.Schrö-
ter. — d) 599 f. R. Roche, Geo.
Schubart. — e) 651-3. Dechent, J.
J. Schudt. — f) 701 f. R. Roche,
A. Schultingh. — g) 733. J. Bolte,
Ch. Schnitze. — h) 737 f. R. Roche,
Job. Schnitze. [11
VIdrasctt, F., Comenii orbis pictus:
Charakteristik u. Würdigung. Lpz.
Diss. 61 p. [12
Kraus, E., Das Böhm. Puppenspiel
vom Doctor Faust; Abhandlung u.
Uebersetzg. BresL, Köbner. 170 p.
SM. ^Rec: CBr91, 1083 f. [12a
Diacourae, Die, der Mahlern, 1721
-22; m. Anmerkgn. hrsg. v. Th.
Vetter. L (J. Bächtold u. Th.
Vetter, Bibl. alt. Schriftwerke d.
Dt. Schweiz. 2. Ser., Hft. 2.) Frauenf.,
Huber. 124; 13 p. -J^Rec: CBl '91,
507; AZtg Nr. 92 Hirzel; AG d. Phi-
los. 4, 250-6 E. Wolff. [13
Neumann, J. , Ueb. d. abenteuerl.
Simplicissimus und die Simplician.
Schrr. v. J. C. Grimmeishausen. Progr.
Pilsen. 1890. 34 p. ^JfRec: Z. f.
Realschulw. 15, 60 Mager. [14
Ettllnger, Jos., Chr. Hofman v.
Hofmanswaldau; e. Beitr. z. Lit.-G.
d. 17. Jh. Halle, Niemeyer. ixl28 p.
2 M. 80. -J^Rec: AZtg Nr. 222 Ka-
werau. [15
Bodemann, Ed., Aus d. Briefen d.
Hzgin. Elis. Charlotte v. Orleans an
VI. 1. 11
*142
Bibliographie Nr. 2516—2627.
d.Kfstin. Sophie v. Hannover. Hann..,
Hahn. 439; 412 p. 20 M. [2516
Gurlltt, Com., Andr. Schlüter.
Berl., Wasmuth. 242 p. 8 M. • [17
Latttner, M., Wer ist Rembrandt?
Breslau, Kern. 470 p. m. 7 Taf.
11 M. *Rec.: NtZtg 44, Nr. 343;
Norddt. AZtg Nr. 242 ^ R. pol. et
litt. 47, 704; Mag. 1' Lit. 60, 373 f.;
Rep. f. Kunstw. 14, 429-32 Hofstede
de Groot; AZtg Nr. 242. - Vgl.
Münch. N. Nachrr. 44, Nr. 249 Bre-
dius. [18
«^ Recenslonen von Werken betr.
Culturgeschichtliches: a) A. Baltzer,
Spinoza*8 Entwickgsgang. Kiel. Lip-
siuB u. F. 1888. 169 p. 5 M.: Philos.
Mtshfte. 16, 76-87 Land; CBl '89,
907 f. — b) Bodemann, Briefe d.
Kfin. Sophie an d. Raugräfinnen u.
Haugflf. zu Pfalz, s. '89 , 845 u. '90,
3330: EHR 6, 187-90 Ward; Z. f.
Dt. Cultur-G. 1, 349 f. Steinhausen.
— [Vgl. J. Bolte, Skakespeare's
Heinrich IV. in Dtld. (Shakespeare-
Jb. 24, 203)]. - c) Braitmaier, G.
d. poet. Theorie u. Kritik etc. s. '90,
1289: RC 30. 395-9 Grucker; Z. f.
vergl. Lit.G. 4, 1221*. Koch; LBl f.
Germ. u. Rom. Philol. 12, 10-2 Vetter;
Anz. f. Dt. Alth. 17, 55-74 Walzel;
Z. f. Oesterr. Gymn.42, 428 f. Minor.
— d) K. Fischer, G. W. Leibniz,
8. '89, 3221 : HZ 65, 477 f. Köcher;
DZG 3, 140-2 Arnoldt; Mind 15,
142 f.; Dt. R. 14, IV, 255; Dt. Rs.
66, 151 f.; AG d. Philos. 4, 323-7
B. Erdmann. — e) Leibniz, Brief-
wechsel hrsg. V. Bodemann (s. '89,
4973 u. '91, 1784); Philos. Schrr.
hrsg. V. Gebhardt. VII (s. '90,
3339): AG d. Philos. 4, 289-314;
314-23 B. Erdmann. — f) Nyari,
Joh. Kupetzky, s. '90, 1296: CBl
'91, 663; Casopis musea kral. 64,
314-9 Lier. — g) Schultz, Alltags-
leben e. Dt. Frau, s. Nr. 957: HZ
66, 565; Dt. Rs. 66, II, 148-50 Les-
sing; BllLU '91, II, 248 f. SchloBsar;
NtZtg 43, 696 A. G. Meyer; Kwart.
hist. 5, 457. — h) Thielemann,
Dt. Cnltur u. Lit. des 18. Jh. Oppeln,
Franck. 1886: Z. f. vergl. Lit.G. 4,
253-6 Landau. — i) Traut mann,
Französ. Schauspieler am Baier. Hofe,
8. '90, 3349: Bull. crit. 12, 35 f.
Firmery. [2519
Zur Cultur-G. d. Zeitraums vgL: Ver-
fassung u. Wirthschaft Nr. 1713. 2452 c S&S9.
— Kirchl. Leben: 1696. 24ält. 2548h; p. —
Bildung etc.: 1728c. 1810; 15. 2021g; k; r;
v-y; 22a; 28d; e; f; 1; 27; 28. 24S(5 ; 39. —
Literatur: 2421 b; e; f; n. —Kunst: 8379b.
2421h; 221; t; 49.
Zum Territorialen: 2451p; 62c. S537a;
821; 83 f.
5. Zeitalter FHedrich^s d. Gr.
174Q-17S9.
Allgem. u. Kzieg8-0. 3520-26; Friedr. d. Gr.
u. Prenssen (Staat) 2527-31; Andere Terri-
torien 2532-44; Geist. Leben im 18. (a. Anf.
d. 19.) Jh. : Bildung u. Wissenschaft 2545
•59; Literatur n. Kunst 2560-99.
ZeitschriftenauMtze zur allg. o.
Kriegs-G.: a) Die Armee Fricdrich's
d. Gr. Ende 1785. (Norddt. AZtg
Beil. Nr. 27 f.) — b) F. Arnheim,
Beitrr. z. G. d. Nord. Frage (s. '90,
1300). Forts. (DZG 5, 301-60.J -
c) H. Aubert, La cour d'Espagne
et la Situation de la Savoie , 1746.
(R. d'hist. dipl. 5, 253-74.) — d) Brief
e. Soldaten a. d. J. 1750. (Hazank
9, I, 386 f.) - e) Broglie, Fin de
la gaerre de la succession d' Aniridie.
IV: Fin de la campagne de 1747.
(R. des 2 mondes 104, 5-36.) — f) Ei n-
bruch Friedrich's IL in Böhmen
1757 u. d. Treffen v. Reicbenberg.
(Organ d. milit.-wiS8. Vereine, Wien
'91, Hft. 1.) — g) H. Granier, Der
Prinz von Preussen u. d. Schlacht
bei Lobositz. (FBPG 4, 227-35.) —
i) C. Grünhagen, Ein Oesterr. An-
schlag auf Breslau, 1758. (ZVG-
Schlesien 25, 329-31.) — 1) E. K.,
Der Ite Schuss im 7j. Kriege. (Bär
17, 22.) — k) F. Lamey, Zur G.
d. Friedens v. Teschen aus d. Auto-
biographie d. Andr. Lamey. (ZG-
Oberrh. 6, 316-9.) — 1) A. R. Ropes,
The causes of the 7 years' war.
(Transactions of the r. bist. Society
4, 143-70.) — m-B) A. Schuster,
Die Plündergn. d. Russen 1760 in
u. bei Trebnitz. — Ein Brief aus d.
WarkoUch'en Process [1761]. (ZVG-
Schlesien 25, 340-3*, 343 f.) — o) Die
Russische Strategie in d. 1. Hälfte
d. 7j. Krieges. (Dt. Heeres-Ztg. '91,
Nr. 4 ff.) — p) Wolf, Einfalle kais.
Truppen ins obere Erzgebirge z. Zeil
d. Baier. Erbfolgekrieges. (MVG-
Annaberg 2, 42-9.) [2520
Broglie, de,. Maurice de Saze et
le marquls d'Argenson. 2 Bde.: 1745
III^ 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen.
443
-47. Paris, Levy. 452; 498 p. 15 fr.
^Rec: SatR Nr. 1866. . [2521
Dh Bols-Melly, Relations de la coar
de Sardaigne et de la r^publ. de
Genfeve, 1754-92 (vgl. '90, 1301).
Geneve, Georg. 849 p. 5 fr. [22
MaslowsklJ, D., Russkaja armija w
semiletnej wojne, 1757-59 [DieRuss.
Armee im 7jähr. Kriege]. Moskau
1888. ^Rec: Istor. obozrenije 2,
270. — Rec. d. Dt. Bearbeitg. (s. '89,
2446 u. '90, 1306): DLZ 12, 1284 f.;
Mil. LZ. 72, 225-35; CBl '91, 782. —
Vgl. a) Maslowskij, Pisjma P.
Panina k N. Paniny wo wremja
7 löt. woiny u. gen.-gaberna-torstwa
w wostocnoj Prussici [Briefe Gf. P.
Panin's an N. Panin z. Zeit des 7j.
Krieges etc.]. (Russ. Archiv 5, 65
-97.) [23
Moschetti, A., Venezia e la elezione
dl demente XIII. (8ep. a. Miscell.
della r. dep. di stör, patria per la
Venezia.) Venezia, Visentini. 1890.
37 p. *Rec.: R. stör. it. 8, 317 f.
Mazzatinti; Giorn. stör. d. lett. it.
17, 169 f.; A. stör. it. 7, 417 f. [24
WaliszewskI, K., Polska i Europa
w dragiej Polowie 18. wieku. [Polen
u. Europa in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.].
Krakao. z577 p. ^Rec: R. d. bist,
dipl. 5, 284-6. [24a
Correspondance secr^te du comte
de Mercy-Argenteau av. Joseph II
et de Kaunitz, publ. par A. d'Arn eth
(8. '90, 540a u. 8375). II u. intro-
duction. 593; Ixxxviij p. «^Rec. v.
I: RQH 49, 337 f.; R. de l'instr. publ.
33, Nr. 6. [25
«df Recensionen v. Pablicationen z.
Krieg8.G.: a) Ammann, Schlacht
bei Prag, s. '89. 801; Mil. LZ. '89,
49-51. — b)Buzbaum, v. Seidlitz,
8. '90, 1303: Jbb. f. Dt. Armee 75,
428 f.; HZ 67, 146 Naud6. - c) Gra-
nier, Schlacht bei Lobositz (s. '90,
531 u. 3360). 32 p. Berl. Diss.
1889: MHL 19, 182 f. F. Voigt. —
d) Kerl er, Aus d. 7 jähr. Kriege,
s. Nr. 967: DLZ 12, 598 f.; BllLÜ
'91, I, 189 f. W. SchuUze; AZtg Nr.
134 Kluckhohn; FBPG 4, 278-80
EoHcr; CBl 1037. — e) Michael,
Theilg. Polens, s. Nr. 977: Altpr.
Mt8chr. 28, 149-51 Lohmeyer; DLZ
12, 850 Brosch. — f-g) Seh war tz,
Schles. Gebirgs-Landmiliz , s. '89,
3229: Jbb. f. Dt. Armee 73, 241-4.
— Preuss. Landmilizen, s. '89, 806
u. 3288: MHL 17, 369 f. Naud6;
DLZ 10, 1079 f. Dechend. — h) ü n z e r,
Convention v. Kl.-Schellendorf, s. '89,
3228: MHL 19, 181 f. Goldschmidt;
RH 46, 179-81 Waddington. — 1) Vil-
mar, Qn. d. Hist. de la guerre de
7 ans, s. '89, 796: DLZ 10, 1581
Wiegand. — k) Weerth, Die Gfsch.
Lippe u. d. 7j. Krieg, s. '89, 2450:
MHL 17, 368 Voigt; HZ 65, 506 f. [26
Zeltschriflenaufsätze z. G. Friedr.
d. Gr. u. Preussen (Staat): a) E.
Anderson, 3 Tage a. d. Jugend-
zeit Friedrich's IL, 1728. (SB d.
Alth.-Ges. Prussia 46, 170-88.) —
b) P. Bailleu, K. Fr. G. V. Schiaden.
(ADB31,325.) — c) F. Bock, Friedr.
d. Gr. Stelig. zu Religion u. K.
(Prot. KZtg 453-65; 481-92.) —
d) 0. Browning, Hugh Elliot in
Berlin 1777. (Transactions of the
r. hist. soc. 4, 85-101.) — e) R. F.,
Graf Rastopschin an d. Leiche Fried-
rich's d. Gr. (Bär, 16, 560.) — f) R.
Förster, J. Reiske u. Fr. d. Gr. (Dt.
R. 16, II, 354-67.) Auch sep. BresL,
Trewendt. 40 Pf. — g) Friedrich d. Gr.
üb. d. Jesuiten. (Dt. Merkur 22, 90.)
- h)C. Grünhagen, E.W. v.Schla-
brendorf. (ADB 31, 316-9.) - 1) R.
Holzapfel, Magdeburg, e. Zuflucht-
stätte f. d. kgl. Familie währ. d. 7j.
Krieges nach Qn. d. Geh. Staats-A.
(Festschrift d. VGMagdeburg p. 15
-30.) — k) R. Jung, Voltaire's Ver-
haftg. auf Befehl Friedr. d. Gr., 1753.
(A. f. Frankf. G. u. Kunst 3, 217-87.)
[Rec: Frankf. Ztg. Nr. 127 Elkan.]
— 1) A. K . . .z, Friedr's d. Gr. Tabak-
dosen. (Bär 16, 285). — m) Gottl.
Krause, Kanzler K. W. v. Schrötter.
(ADB 32, 583 85.) — n-u) B. Poten,
Balth. R. V. Schenckendorf. — Fr.
Aug. V. Schenckendorf. — Joh. E.
V. Schmettau. — K. Chr. v. Schmet-
tau. — J. A. Schölten. — Joh. K.
Fr. Prinz Schönaich-Carolath. — L.
W. V. Schorlemmer. — L. R. v. d.
Schulenburg. (ADB 31, 73; 74; 642;
642-4. 32, 225; 256; 379; 667.) —
y)A. Schuster, Massow's Abschieds-
schreiben als Minister an s. Nach-
folger [1755]. (ZVGSchlesien 25, 344
-6.) — w) E. Schwartz, G. Svarez,
Vater d. Preuss. Landrechts. (Nord u.
Süd 58, 81-97; 200-16; 308-25.) —
^144
Bibliographie Nr. 2527—2548.
X) Witte, Ueb. den Müller Arnold-
Process unt. Fr. d. Gr. (25. Ber. d.
Philomathie p. 432-7.) [2527
Frledrich'8 d. Gr. kricgswiss. Schrr. \
ID. Einlei tg. etc. hrsg. v.H. Merken 8.
2. Aufl. Berl., Siegiemund. xxv352 p.
6 M. [28
Koser, R., K. Friedrich d. Gr. (s.
'90, 1811 u. '91, 979). Lfg. 5. (Bibl.
Dt. G. Lfg. 59.) Bd. I, p. 295-374. [29
Griinhagen, Schlesien unter Friedr.
d. Gr. (8. '90, 539 u. '91, 988). Lf. 11
u. 12. Bd. II, p. 241-400. *Rec.:
Nord u. Süd 57, 426 f.; HZ 67,
138 f. [30
Vogt, Herrn., Die Husaren d. grossen
Königs. (Vogt, G. d. Dt. Reiterei
in Einzelbildern Hft. 6.) Rathenow,
Babenzien. p. 177-216. 1 M. [31
Zeltechriftenaufsätze betr. Territo-
rien, Aordrf«M^8cÄZanrf(GruppenV,
2-4): a) Carstens, Ad. Schneekloth.
(ADB 32, 96 f.) — b) Th. Distel,
Zar Vermählungs-Medaille Kf. Fr.
August's V. Sachsen, 1769. (BU. f.
Archit. u. Kunsthandw. 3, 31.) — .
c) Erinnerungsband a. d. J. 1776.
(Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. '91, 22 f.)
— d) C. Grünhagen, Schlesien
unmittelbar nach d. Hubertsb. Frie-
den. (ZVGSchlesien 25, 104-23.) -
e) Handelmann, H. K. Schimmel-
mann. (ADB 31, 269-71.) — f) K.
Krebs, Berliner Musikleben vor
100 JJ. (Voss. Ztg. Beil. 38-41.) -
g) B. Poten, Joh. G. Schill. (ADB
31, 212 f.) - h) Stockmann, Auf-
zeichnungen e. Schles. Arztes 1740.
(ZVGSchlesien 25, 274-8.) - i) P.
Tschackert, Hippel als Student
in Königsberg, 1756-9. (Altpreuss.
Mtschr. 28, 355 f.) — kW. Vogel,
Leipz. Kunstsamml. d. vor. Jh. (Z.
f. bild. Kunst 2, 120 7; 145-9.) —
1) P. Zimmermann, H. B. Schrader.
(ADB 32, 435-8.) [32
Desgl., West' u. Mitteldeutsch'
ia«rf(GruppenV,5-6.):a)G.Crutzer,
Une quereile de mutier ä Mons an
18. s. (Mem. de la soc. des arts etc.
k Mons 2, 140 67.) — b) M. Dit-
f u r t h , Erzählungen a. d. Hess. K.-G.
(Hess. Bll. Nr. 1699.) — c) G. F.,
Ein Hessisches Majoratspatent, 1763.
(Hessenland '91, 46 f.) — d) E. Fried-
länder, M. E. V. Schlieffen. (ADB
31, 516 f.) — e) Mittheilungen
a. d . Briefwechsel Ldgf. Wilhelm WHL
mit Baron Hacke] . (Hessenland '91,
2-4; 18-20.) — f) J. Nebelthan.
Joh. V. Schlüter. (ADB 31 , 614.)
— g) G. V. Pappenheim, üeb.
Restauration des Deutschordensge-
bäudes in Marburg, 1776-99. (KBIGV
39, 51 f.) — b) E. Pauls, Erla«
d. Aachener Raths geg. Freimaurer-
Versammlungen. (Ann. HVNiederrh.
51, 170 f.) — 1) J. R., Die Hess.
Gefangenen im Nordamerik. Frei-
heitskrieg. (Hessenland '91, 63-6.)
— k) A. Schmidt, Streitigkeiten
zw. d. Taxis'schen Postverwaltong
u. d. Landes- Postverw. v. Hessen-
Cassel im 18. Jh. (A. f. Post n.
Telegr. '90, 325-33.) - 1) P. Voi-
turon, Relation d'une andience ac-
cordde par Joseph IL aux roembres
etc. k Gand. (Mess. des sc. bist. '91.
116-8.) [33
Desgl., Süddeutschland und
Oe«^ er r^fcÄ (Gruppen V, 7-9) :a)Cir-
culationsschreiben v. MagnasFr.
Roos. (Bll. f. Württ. KG 6, 21-4:
55 f.) — b) Fritz, Hieron. Kohler.
(KLex7, 928.) — c) J. Gross, Au»
d. Briefen d. Gubern.-Secr. Joh. Th.
V. Herrmann (s. '90, 3380). Schlua:
1775-90. (A. f. Siebenb. Ldkde. 23.
355-541.) — • d) O. Huguenin, Un
r^glement de police 1764. (Masee
neuchät. '91, Nr. 6.) — e) M., Re-
formes et Luth^riens atrasbonrg.
1788. (Le progres relig. 23, 297 f.)
— f) Pasquill a. d. J. 1741. (Ha-
zänk9,1, 157-60.) - g) G.D. Tentsch
[Kampf um Wiederherstellung d.
alten Staats- u. Land rechts]. (A. f.
Siebenb. G. 23, 251-86.) [34
Kareev, N. , Polskija reformy 18.
veka [Die Poln. Reformen d. 18. Jh.].
Petersburg, Komarov. 1890. 183 p.
1 Rbl. 25. [35
Miakotin, W., Die Bauern frage in
Polen z. Zeit s. Theilg. [Russ.] Peters-
burg. 1889. 229 p. 6 M. [36
Gttttmann, W., Zur Vor-G. d. kgl.
Gymn. in Bromberg. Progr. Bromb.
1889. 4^ 30 p. [37
Steinberger, Joh. Geo., Breslaaische»
Tagebuch, 1740-42, hrsg. v. E. Trä-
ger. Bresl., Max. xx446 p. 4^Rec.:
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 44. [38
Hugenberg, Alfr., Innere (Koloni-
sation im Kordwesten Deutschlands.
(Abhh. aus d. Staats wiss. Seminar
HI, 5. Zeitalter Friedrich's des Grossen, Territoriales.
•^145
zu Strassburg; hrsg. v. Knapp. Hft.
8.) Strassburg, Trtibner. xij531 p.
10 M. [2539
Recueil des anciennes ordonnances
de la Belgique ('89, 814 u. 4989).
3. s6r. VII: 1751-56, par J. de Le
Court. 1890. fol. 590 p. [40
Kollewijn, R. A., Bilderdijk, zijn
leven en zijn werken. 2 Bde. Amster-
dam, Van Holkema & W. xiv476;
508 p. m. Abb. [41
Staes, J. , Bijdragen tot de ge-
schiedenis van Antwerpen op het
einde der 18. eeuw. Antw., Busch-
.mann. 18ö9. 64 p. 2 fr. [42
Boye, P., La cour de Lnn^ville en
1748 et 1749, ou Voltaire chez le
roi Stanislas. Nancy, Cr^pin. 84 p. [43
Gebele, Jos., Peter v. Osterwald,
Knrbaier. geh. Rath etc.; e. Beitr.
z. G. d. Aut'klärg. in Baiern unter
Kf. Max III. Münch., Kellerer. 136 p.
1 31. 50. [44
Zeitschriflenattfsätze betr. Bildgs.
G. etc.: a) L..Abasi, Ein Hexen-
process [1763]. (Hazank 9,1, 72-4.)
— b) P. M. Baumgarten, Neiler,
Hontheim u. Gl. Wenzeslaus; die
Anfange der Febronian. Häresie.
(Katholik 71, I, 537-57; II, 19-44.)
— c) P. Beck, Bibliographie zu
Seb. Sailer. (Alem. 19, 36-42.) —
d) Alfr. Bock, Ein ungedr. Brief
Feuerbach's. (AZtg '91, Nr. 90.) —
e) Fr. Bosse, Educationsrath Joh. P.
Hundeiker u. d. Erzieh.-Anstalt zu
Vechelde. (ZHarzV 23, 429-72.) —
f) J. Esch, Frz. v. Fürstenberg, s.
Leben u. s. Sehn*. (Bibl. d. kath.
Pädagogik, hrsg. v. Kellner etc. iV.
p. 57-316.) — g) L. H. Fischer,
Frequenz-Verh. e. Dorfschule 1747-8.
(M. d. Ges. f. Dt. Erzieh.- u. Schul-
G. 1, 90 f.) — h) G. Floss, Ein
Sachs. Dorfprediger vor 100 JJ. (Z.
f. prakt. Theol. 13, 97-127.) - Ik)
Fritz, Joh. L. Isenbiehl. — Joh.
F. W. Jerusalem. (KLex 6, 960-3;
6, 1365 f.) — 1) H. Funk, Ein Dt.
Schalreformator [Reinhard] u. die
Bankerottierer. (M. d. Ges. f. Erziehgs-
u. Schnl-G. 1, 92.) — m) W. Gimmi,
Das Volksschulwesen in d. Juracan-
tonen, Ende d. 18. Jh. (Vom Jura
z. Schwarzwald 8, Hft. 1.) — n) Haff-
ner. Fr. H. Jacobi. (KLex 6, 1182
-7.) — o) V. Hertling, Imm. Kant.
(Ebd. 7, 60-98.) — p)Jocham, Aeg.
Jais. (Ebd. 6, 211 f.) [45
Ferner: a) L. Kellner, Joh. M.
Sailer's pädag. Erstlingswerk. (Bibl.
d. kath. Pädagogik, hrsg. v. Kellner
etc. IV. p. 1-50.) — b) Knecht, F.
Kindermann. (KLex 7, 471-4.) —
C) M. Koch, üeb. L. v. Westen-
rieder's schönwiss. Thätigkeit. (Jb.
f. Münch. G. 4, 15-44.) — d) M. Kron-
feld, Briefe AI. v. Humboldt's an
J. van der Schot u. J. v. Jacquin.
(AZtg Nr. 209.) — e) A. Leitz-
mann, Beitrr. z. Kenntniss Geo.
Forster's. (A. f. n. Sprachen 84, 369 ff.;
86, 129-226.) — - f) Linkelmann,
Aus d. Briefwechsel d. Leibmedicus
J. G. Zimmermann. (AZtg Nr. 154.)
— g) L. Muggenthaler, Die Ver-
dienste d. Kl. Wenzeslaus' um d.
Erziehungs- und Unterrichts wesen.
(M. d. Ges. f. Dt. Erziehgs. u. Schul-
G. 1, 31-41.) — h) Neumann, Be-
rufsnrk. f. d. Lehrer zu Hammer-
stadt, 1780. (Ebd. 1, 88-90.) -
I) Raich, D. Dt. Illuminaten. (KLex
6, 603 8.) - k) Schepers, GL M.
Hoffbauer. (Ebd. 139-45.) [46
Ferner: a) Th. Schön, Beitr. z.
G. d. Secten Wesens in Württemberg.
(Bll. f. Württ. K.-G. 6, 46). —
b) Schüler, Scbinderhannes. (ADB
31, 281-6.) ~ c) Streber, E. Klüpfel.
(KLex 7, 798-800.) — d)A.T reich el.
Das Lied vom Krambambuli. (Altpr
Mtschr. 28, 338-44.) — e) P. Tsc ha-
ck ert. Zu J. G. Hamann 's üniv.-
Studien. (Ebd. 356 f.) — f) W.
Vogt, Joh. H. V. Schule. (ADB
32, 658 f.) — g) Th. Volbehr,
Weinrecepte des 18. Jh. (M. a. d.
Germ. Nat-Mus. 3 ['91], 54-6.) —
h) F. Waldmann, Die hohe Karls-
schule u. d. Schweiz. (Schweiz. Rs.
'91, III, 47-62; 197-212.) - I) G.
Wustmann, J. G. Schrepfer. (ADB
32, 490 f.) [47
Biographien von Gelehrten etc. in
ADB XXXI u. XXXII, Theologen:
a) 31 , 92 f. V. S c h u 1 1 e , M. v.
SchenkL — b) 385 f. Bertheau, J.
Ad. Schlegel. — c)483 f. A. Glitsch,
L. E. Schlicht. — d) 488 f. K. E.
H. Krause, H. Schlichihorst. —
e-f) 639 f.; 672 f. Wagenmann,
E. F. Schmersahl. — J. W. Schmid.
— g)686- 8. P.Zimmermann, K.Arn.
Schmid. — h) 741 f. Wagen mann.
*146
Bibliographie Nr. 2548—2571.
J. Chr. Schmidt. — i) 32*, 196-8.
W. Heyd, Chr. F. v. Schnurrer.—
k) 224 f. V. Schulte, H. Scholliner.
— 1) 228 f. C. Siegfried, Chr.
Scholz. — m) 297 f. Wagen mann,
Joh. G. Schöner. — n) 461-4. H. A.
Lier, L. K. v. Schrautenbach. —
0) 635-7. P. Zimmermann, Joh.
E. V. Schubert. — p) 705 f. P.
Tschackert, F. Alb. Schulz. —
q) 744 f. C. Siegfried, Joh. Chr.
Schulz. — r) 745-7. G. Frank, Joh.
H. Schulz. — B) 761 f. C. Siegfried,
Benj. W. D. Schulze. — Historiker
8. sonst in I, 1. [2548
Desgl. V. Philologen etc.: a) 31,
27 f. Th. Schott, J. Fr. Schelling.
— b) 302 f. V. Bülow, J. Ad. Schin-
meyer. — c) 327-9 A. Schumann,
J. K. Schläger. — d-e) 384 f.-, 484
-7. R. Hoche, J. R. Schlegel. — Ad.
H. Fr. Schlichtegroll. — f) Bd. 32,
33-34 G. Winter, F. Chr. Schmincke,
Historiker. — g) 125-7. R. Hoche,
J. G. Schneider. — h) 498-501. G.
Frank, J. M. Schröckh, Historiker.
— i)696f. Hunziker, J. G.Sphult-
hess. — k) 524 f. C. Siegfried, N.
W. Schröder. [49
Desgl. Y, Juristen^ polit. Schrift-
stellern etc.: a) 31, 185 f. Eisen-
hart, J. J. Schierschmid. — b) 467
-71. R. Zuckerkandl, J.A.Schlett-
wein. — c) 544-7. R. Jung, J. G.
Schlosser, Goethe's Schwager. —
d) 32, 19-20. P. Zimmermann,
Chr. V. Schmidt [Phiseldeck], Histo-
riker. — e) 83 f. Eisenhart, Andr.
J. Schnaubert. — f) 154 f. E. Lands-
berg, J. J. J. X. M. Schneid t. —
g) 354. F. X. Wegele, K. Fr. Schöpf.
— h-i)394r.; 434 f. E. Landsberg,
A. Fr. Schott-, L. A. G. Schrader.
— k) 577-9. F. K r 0 n e s , Fr. F.
Schrötter, Historiker. — 1) 602-6.
Leisewitz, J. Chr. Schubart. —
m) 647 f. B. Poten, W. Fr. v.
Schmettaii. — n) 693 f. R. Hess,
J. F. Schultheiss. — o) 755-61. J.
Schulz V. Strasznitzki, Leop. L.
V. Strasznitzki. [50
Desgl. V. Naturforschern etc.:
a) 31, 180-3. Bauernfeind, ülr.
Schiegg. — b) 315 f. E. Wunsch-
mann, Chr. Schkuhr. — c) 387 f.
Pagel, Joh. Chr. Fr. Schlegel. —
d)742f. Rothmund, J. Ad. Schmidt.
— e) 32, 350-2. Fr. Ratzel, Joh.
Schöpf. — f) 452 f. Pagel, F. v.
Schraud. — g) 465 f. E. Wunsch-
mann, J. Chr. D. Schreber. —
h) 503 f. E. Jacobs, Chr. Fr. Schrö-
der. — I) 570-2. S. Günther, Joh.
H. Schröter. — k)716f. Lieb mann,
Joh. Schultz, Kantianer. [51
Plemonte, L, Ant. Zanon, econo-
mista friulano. Padova, Gallina.
86 p. [52
Bergemann, P., Ernst Platner als
Moralphilosoph u. s. Yerh. z. Kant-
sehen Ethik. Hall. Diss. Lpz., Fock.
56 p. 1 M. [53
Gössgen, K., Rousseau u. Basedow.
Strassb. Diss. Progr. Burg, Hopfer.
118 p. 2 M. [54
Wiget, T. , Pestalozzi u. Herbart.
Th. I. Lpz. Diss. 140 p. [55
Volkmer, Joh. J. v. Fei biger u. s.
Schulreform; e. Beitr. z. G. d. 18. Jh.
(vgl. Nr. 1834 a). Habelschwerdt
Franke. 1890. 96 p. 1 M 50. ^Rec:
Oesterr. CBl 8, Nr. 1 v. Helfert-, LiL
Rs. 16, 343 Kunz ; HZ 67, 304 f. [56
Salzmann, Chr. G., Ausgew. Schrr.,
hrsg. V. Ed. Ackermann. IL (Bibl.
pädag. Classiker, hrsg. v. Mann XXX.)
Langensalza, Beyer. 294p. 2M. 50. [57
Maisei, H., G. d. Philanthropins
zu FrankenthaL 1780-99. Frankcnth.,
Christmann. 1889. 146 p. <K*Rec.: HZ
64, 329 Hartfelder. [58
Graf, J. H., Das Leben u. Wirken
d. Physikers J. B. Micheli du Crest
aus Genf, 1746-66. (Sep. a. Graf.
G. d. Mathem. etc.) Bern, Wvas.
1890. 211 p. 2 M. 40. '[59
Biographien von Dichtern, Känst-
lern etc. d. 18. Jh. in ADB XXXI
u.XXXII:a)31,p.3-6.Fr.Muncker,
Dorothea A. Schelling. — b) 52-6.
H. M. Schletterer, J. Schenk. —
c) 159-61. R. Eitner, J. G. Schicht
- d) 161-6. Wintterlin, Chr. G.
Schick. — e) 176-8. Er. Schmidt
D.Schiebeler. — f)196-200. A. Sauer,
E. Schikaneder. — g) 297 f. F. Bru m-
mer, Joh. F. Schink. — h) 354-68
u. 372-6. Fr. Muncker, Aug. Wilh.
Schlegel u. Dorothea Fr. Schlegel. — -
i) 464. Fr. Brummer, Fr. Chr.
Schlenkert — k) 504 f. R. Eitner,
Joh. K. Schlick. — 1) 522-5. Diede-
richs, N. v. Schlippenbach. —
m) 650-5. H. P r ö h 1 e , Chr. H. Schmid.
— 11)716-9. H. Pröhle, CL Eb. K.
III, 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang des 19. Jahrh. *147
Schmidt. — o) 726-8. Wessely, G.
Fr. Schmidt. — p) 32, 8-4. H. A. Li e r,
M. Joh. Schmidt [Kremser Schmidt].
— q) 24-26. H. Pröhle, Fr. W. A.
Schmidt. — r) 76-79. E. Schmidt,
Johann G. Schnabel [Gisander]. —
8) 253 f. Jentsch, Chr. 0. v. Schön-
aich. — t) 280 f. M. Koch, G.
Fr. E. Schönbom. — n) 289-91. P.
Schlenther, Joh. Fr. Schönemann.
— t) 506-12. B. Litzmann, Fr. M.
L. Schröder. — w) 560-67. Seh let-
terer, C. E. Wilhelmine Schröter.
— X) 588-99. Ad. Wohlwill, Chr.
Fr. D. Schubart. — y) 742-4. Brum-
mer, J. Chr. Fr. Schulz. [2560
Zeitechriflenaufsätze zur Lit.-G. d.
Aufklärangs- u. d. Geniezeit (bis c.
1781): a) H. Blümmer, Zu Les-
sing's Laokoon. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 358-60.) — b) L. Bob 6, Neue
Beitrr. zu H. P. Sturz' Lebensge-
schichte. (Ebd. 450-65.)— o)V. D i e d e-
richs, Zu Herder's Briefwechsel.
(Altpreuss. Mtschr. 28, 193-208.) —
d) Noch Einiges üb. d. Apostel d.
Geniezeit Chr. Kaufmann v. Winter-
thur. (Züricher Taschenb. 18, 148
-74.) - e)C. F. Gädechen8,Engl.
Theater in Hamburg. — Einlass-
marke z. Engl. Theater. (MVHamb.
G. 13, 74 f.; 61.) - f) L. Geiger,
Aus Briefen Dohm's an Nicolai.
(ZG Juden 5, 75-91.) — g) J. Hoops,
Lessing's Verh. zu Spinoza. (A. f.
n. Spr. 86, 1-28.) — h) D. Jacoby,
Der Hamlet-Monolog III, 1 u. Les-
sing's Freunde Mendelsohn u. Kleist.
(Jb. d. Shakespeare-Ges. 25, 113-23.)
— i) E. L., Familiennotiz üb. J. M.
R. Lenz. (Dt. Rs. 66, II, 154-7.) -
k) A. Lasso n, Moses Mendelsohn.
(NtZtg 43, Nr. 353.) — 1) Mersch-
b erger. Die Anfänge Shakespeare's
auf d. Hamb. Bühne. Progr. Hamb.
1890. 4^ 44 p. (Auch: Jb. d.
Shakesp.-Ges. 25, 204-72.) [Rec: A.
f. n. Sprachen 86, 473 f. Kölscher].
— m) K. Obser, Klopstock*8 Be-
ziehgn. z. Karlsruher Hofe. (ZG-
Oberrh. 6, 235-62.) — n) G. Ranso-
hoff, Untersuchgn. üb. Wielands
,Geron". (Vjschr. f. Lit.-G. 3, 530
41.) — o)A. Rübsamen, Fr. Wilh.
Zachariä, e. Dichter d. Harzlandes.
(Harzer Mthfte. 2, 2 5.) — p-q) Er.
Schmidt, Lessingiana. (Vjschr. f.
Lit.-G. 4, 263-81.) — Goeze vor Les-
sing's Anti-Goezen. (Nord u. Süd
46, 46-59.) — r) H. Sittenberger,
Untersuchgn. üb. Wieland's komische
Erzählgn. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, 281
-317 u. 406-39.) — 8) B. Snphan,
Shakespeare im Anbruch d. class.
Zeit uns. Lit. (Jb. d. Shakesp.-Ges.
25, 1-22.) — t) J. V. Widmann,
K. G. Lessing's Lustspiel ^Die Mä-
tresse". (Nation 8, 528-30.) — n)Fr.
Wilhelm, Briefe an K. W. Ramler.
(Vjschr. f. Lit.-G. 4, 41-79; 226-63.)
— v) E. Wolff, Eutiner Findlinge.
(Vjschr. f. Lit.-G. 3, 541-55.) [61
Faguet, Em., DlK-huiti^me si^cle;
^tudes litt^r. Paris, Lec^ne. 560 p.
3 fr. 50. * Rec: NR 70, 298-326
Renard. [62
Walther, Em., Der Einfluss Shake-
speare's auf d. Sturm- n. Drangper.
uns. Lit. Progr. Chemnitz. 4^ 28p. [63
Goldbeck-Löwe, Ad., Zur G. d. freien
Verse in d. Dt. Dichtg.: Klopstock
bis Goethe. Kieler Diss. 82 p. [64
BlagovescenskiJ , N. M., Winkel-
man i pozdnija epochi greceskoy
skulptury. [W. u. d. späten Epochen
d. Griech. Sculptur.] Mit Zeichnungen.
Petersb., Stein. 149 p. 1 Rbl. 50. [65
Lessing, Sämmtl. Schrr., hrsg. v.
K. Lach mann. 3. Aufl. bes. v. Frz.
Muncker. I-VI. Stuttg., Göschen..
1886-90, xxix411; 449; xx500; xxiij
475 ; xix456 ; 445 p. it 4 M. 50. * Rec. :
Anz. f. Dt. Alth. 17, 136-46 Er.
Schmidt-, DLZ 12, 846 f. Sauer; Frkf.
Ztg. Nr. 94. [66
Aibrecht, Lessing's Plagiate (s. '91,
1042). Bd. III, 2-V, 3. p. 1119-2398.
*Rec.: BllLÜ '91, I, 264 f. Her-
mann. [67
Herder, Sämmtl. Werke; hrsg. v,
B. Suphan. V. Berl., Weidmann.
XXXJ732 p. 9 M. [68
Hirzel, L., Wieland u. Martin u.
Regula Künzli; ungedruckte Briefe
u. wiederaufgefundene Actenstücke.
Lpz., HirzeL 240 p. 5 M. ^Rec:
AZtg Nr. 103; CBl 1049; Schweizer
Rs. '91, II, 396-9 Hang; ZDPH 24,
140 f.; BllLU '91, 499. [69
Bondl, G., Das Verh. v. Haller's
philos. Gedichten zur Philosophie s.
Zeit. Lpz. Diss. 40 p. [70
Werner, R. M., Der Laufner Don
Juan; e. Beitr. z. G. d. Volksschau-
spiels. (Leitzmann, Theatergeschtl.
Forschungen. ÜI.) Hamb. u. Lpz.,
*148
Bibliographie Nr. 2571—2586.
Voss. 152 p. 3 M. *Rec.: AZtg
Nr. 210 Kilian. [2571
Gelger, L, Bibliographie d. Goethe-
Lit. f. 1890; m. e. Beitr. G. v. Löper's
etc. (Erweit. Abdr. a. ,Goethe-Jb.")
Frkf., Rütten & L. 80 p. 1 M. 20. [72
Goethe-Jahrbuch (s. '90, 3408 u.
'91, 1048). XII. (m. d. 6. JB d.
Goethe-Ges.) 359; 72 p. 10 M. ; a-b) p. 3
-12; 12-32. B. Suphan, Aus d. Zeit
d. Spinoza-Studien G.'e. — Anzeige
des Trauerspiels , Bertram" nebst
Proben e. üebersetzg. — c) 33-77.
R. Steig, Briefwechsel zw. G. u.
Therese v. Jacob. — d) 77-132. M.
Friedländer, Musikerbrieie (v.
Mendel8Sohn-Bartholdy,Frz.Schubert
etc.) an G. — e) 133-8. F. J. From-
mann, [Brief üb.:] G.'s Tod u. Be-
stätig.; mitg. v.J. Wähle. — f) 139
-51. J. Wähle, Aus Henriettens v.
Egloffstein Memoiren. — g-lk) 152
-74; 175-8. C. Ruland , Aus d. Goethe-
Nat.-Museum. 1: Zu G.'s naturwiss.
Schrr. 2: D. Stammbuch d. Frau
Rath. — I) 181-9. L. V. Kretsch-
mann, Erinnergn. v. u. an Jenny
V. Pappenheim. — k) 190-210. R.
Steiner, Ueb. G.'s naturwiss. Arbei-
ten. — l)211-27.A.Bielschowsky,
Ueber Echtheit und Chronol. der
Sesenheimer Lieder. — m) 228-44.
H. Gilow, Charakterschilderg. in
G.'s Dichtg. u. Wahrheit. — n) 247
-67. Miscellen zu G.'s Leben u.
Werken (u. a. v. D. Jacoby, L.
Pränkel, F. Jonas). — o) 275-328
Bibliographie [vgl. Nr. 2572]. —
p) 328-59 Register zu XI u. XII.
* Rec. V. XII: PJbb 68, 141 f.; Mag.
f. Lit. 60, 368; BllLU '91, 436-40
Buchner. [73
Zeitachrlflenaufsätze u. kleinere
Abhandlungen betr. Goethe: a) J.
Bayer, Goethe, Schinkel u. d. Goth.
Kunst. (NtZtg 44, Nr. 226 u. 29.)
— b) Bech stein, Briefe v. G.'s
Mutter. (Rostocker Ztg. '90, Nr. 239
etc., '91, Nr. 25 ff.) — c) W. v. Bieder-
mann, Die Wiederholg. d. Urform
bei G. (Z. f. vergl. Lit.-G. 4, 267
-73.) — d) E. Dobbert, G. u. die
Berliner Kunst. (NtZtg 44, Nr. 69
II. 71.) — e) H. Düntzer, Joh. H.
Merk. (AZtg Nr. 172-6.) -- f) A.
Erhard, Les romans de G. Cler-
mont-Ferrand, Mont-Louis. 1890. 17 p.
— g) K. E. Franzos, Aus G.'s
Briefw. m. Fried. Unzelmann-Beth-
mann. (Dt. Dichtg. hrsg. v. Franzos
9, 29-32; 152-5.) — b) M. Fried-
wagner, G. als Corneille-Uebersetzer,
Wiener Progr. Lpz., Pock. 40 p. IM.
[*Rec.: DLZ 12, 1256]. — I) K. Tb.
Gädertz,G.u. Maler Kolbe. (AZtg
Nr. 187.) - k) J. Götze, Zu G.'s
Briefen. (Vjschr. f. Lit.-G. 4, 511 f.)
— 1) A. Goldschmidt, Weimar»
class. Theaterzeit. (Mag. f. Lit. 60,
278-80.) — m) C. Heine, Die aus-
länd. Dramen im Spielplane d. Weim.
Theaters unt. G.'s Leitg. (Z. f. vergl.
Lit.-G. 4, 313-21.) — n) W. Heinzel-
mann, G.'s Iphigenie. Erfurt, Nen-
mann. 38 p. 60 Pf. [74
Ferner; a) O. Heuer, Die Aaf-
zeichngn. Joh. Wolfg. Textor's. (Berr.
d. fr. Dt. Hochstiftes 7, 199-206.) —
b) R. Hildebrand, Kleinigkeiten
zu G., Klopstock, Voss. (Hildebrand«
Aufsätze u. Vortrr. p. 239-56.) —
c) R. Jung, Aus d. Nachlasse Sa-
sanna Kath. v. Klettenberg's. (Berr.
d. fr. Dt. Hochstifts 7, 55-68.) —
d) K. Kippenberg, üeb. G.'s
„Claudine v. Villa Bella«. Progr.
Bremen. 4°. 27 p. — e)R. Kohler,
Goethe e il poeta ital. Dom. Batac-
chi. (A, per lo studio d. tradiz. po-
polari 10, 21-7.) — f) Fr. A. Leo,
Shakespeare u. G. (Shakespeare- Jb.
24, 9-23.) — g) Ludwig L u. G.
(Bayerland 2, 324.) — h) E. Melzer,
G.'s eth. Ansichten. (25 Ber. d. Philo-
mathie zu Neisse p. 25-82.) — 1) O. N eu-
mann-Hofer, Die neuen U.- Funde
in Weimar. (Mag. f. Lit. 60, 307
-10.)— j)O.Pn io wer, Die Schüler-
reise im ürfaust. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 317-35.) — k) S. M. Prem, Neue
Beitrr. z. G.'s Beziehgn. zu Dt.-Böh-
men. (Lit. Jb. 1 , 17-37.) — 1) E.
Schröder, G.'s Faust u. d. Spiel
V. Frau Jutten. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 336-9.) — m) K. J. Schröer,
G.'s äuss. Erscheing. u. G.-Stand-
bilder. (Nation 8, 645-7.) - ii)Chr.
Sem 1er, Die Weltanschaug. Luther'a
u. G.'s etc. (Zeit- u. Streitfragen 63.}
Hamb. Verl.-Anst. 1890. 39 p. 75 Pf.
[Rec: AZtg Nr. 115.] — o)B.Seuf-
fert. Die älteste Scene im Faust.
(Vjschr. f. Lit.-G. 4, 339-42.) — p) O.
Stiller, G.'s Entwürfe z. Faust.
Progr. Berl., Gärtner. 4^ 43 p. 1 M.
— q) W. Vulpius, Das Stamm-
III, 5. Geistiges Leben im 18. u. Anfang des 19. Jahrb. *149
buch V. A. V. Goethe. (Dt. Rs. 17,
m, 71-85 u. 241-70.) — r) J. Wähle,
Das Weim. Hoftheater unt. G.'s Leitg.
(Sep. a. Westerm. 70, 390-415.) Braun-
schweig, Westermann. 29 p. 1 M. 50.
[Rec: PJbb 67, 715 f.] — s) Th.
Werther, Zur Entstehg. v. G.'s
Hermann u. Dorothea. Progr. Eutin.
1890. 4^ 24 p. [Rec. : A. f. n. Spra-
chen 86, 470 f.] [2575
Bossert, A., Goethe. Ses precur-
sears et ses contemporains: KIop-
stock, Lessing etc.; la jeunesse de
Goethe: 3. 6d. Paris, Hachette. 336 p.
3 fr. 50. [76
Firmery, Goethe. Paris, Lec^ne.
1890.239 p. 1fr. 50. *Rec.:RC31,
96 Chuquet; A. f. n. Sprachen 86,
416 f. Imelmann. [77
Winter, Fr. u. Eug. Kilian, Zur
Bühnen-G. d. „Götz v. Berlichingen".
(Litzmann, Theatergeschichtl. For-
schungen n.J Hamb. & Lpz., Voss.
99 p. 2 M. 40. [78
Strehlke, Fr., Paralipomena zu
Goethp's Faust: Entwürfe, Skizzen,
Vorarbeiten etc. Stuttg., Dt. Verl.-
Anst. xvl51 p. 3 M. [79
Brunner, Seb., Die Hofschranzen
d. Dichterfürsten. DerGoethecult u.
dessen Tempeldiener. 2. Aufl. Wien,
Wörl. 560 p. 5 M. [80
Aufsätze etc. betr. Schiller: a) L.
Bob^, E. u. Charl. Schimmelmann.
(Nation 8, 575-8.) — b) L. Böhme,
Schillerstudien. I. Progr. Freiberg,
Engelhardt. 4^ 32p. IM. 25. [Rec:
BllLÜ '91 , 449 Groben]. — c) W.
Deike, Sch.*8 Ansichten üb. d. trag.
Kunst. Diss. Rudolst. , Dabis. 4.
34 p. IM. 60. — d) H. Fischer,
Job. Chr. Fr. v. Schiller. (ADB 31.
215-45.) - e) H. Herzog, Zur Er-
zählg. Kosinsky's in Sch.'s Räubern.
(Z. f. Oesterr. Gj^mn. 42, 394-6.) —
f) R. Hildebrand, Zu Sch.'s Teil.
(Hildebrand, Aufsätze und Vortrr.
p. 113-5.) — g) Fr. Lampadius,
Die Geburtsstätte d. Liedes an die
Freude. Das Sch.-Haus in Gohlis.
Lpz., Weber. 16 p. 50 Pf. — h) E.
Mentzel, Sch.'s Jugenddramen zum
1. Male auf d. Frankf. Bühne etc.,
1782-84. (A. f. Frankf. G. u. Kunst
3, 238-300.) -— 1) Minor, Brief Sch.'s
[an H. Beck 1802]. (ZDPh 24, 138 f.)
— k) E. Müller, Vollmer's Kach-
lese zu Sch.'s Kalender. (Vjschr. f.
Lit..G. 4, 440-50.) — 1) Neide, W.
V. Humboldt als Richter etc. bei
Sch.'s Gedichten (s. '90, 3419). H.
Frankf. a. 0. Progr. Lpz., Fock. 4®.
23 p. IM. [Rec: A. f. n. Sprachen
86, 471.] — m) B. Suphan, Zu
Sch.'s Demetrius. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 343-54.) [81
Fischer, Kuno, Schillerschriften (s.
Nr. 1058 u. 1850.) III: Schiller als
Philosoph. 2. Autl. 1: 1779-89. Heidel-
berg, Winter. 172 p. 2M.50. *Rec.:
V. I u. II: BllLÜ '91, 337 f. Groben;
Mag. f. Lit. 60, 400; NtZtg 44, Nr.
127 Frenzel; BULU '91, 554. [82
Zimmermann, Gust., Versuch ein.
Schiller'schen Aesthetik. Lpz., Teub-
ner. 1889. 136 p. 2 M. *Rec.:
Litbl. f. Germ. u. Rom. Philol. 12,
191-3 Berger; AGPhilos 4, 698-701
Döring. [83
Zeitschriftenaufeätze z. Lit.-G. d.
class. Zeit (seit c. 1781): a)H. Blüm-
mer. Aus Briefen an J. J. Homer
1773-1831. (Zur. Taschenb. 14, 1
-26.) — b) J. Elias, Schreiben Her-
der's an Jean Paul. (Vjschr. f. Lit.-
G. 4, 167 f.) — c) K. Th. Gädertz,
üngedr. Briefe von u. an K. L.
Knebel, 1772-1832. (Dt. Rs. 16, U,
329-41.) — d) L. F. Günther v.
Göckingh,e. Dichter d. Harzlande.
(Harzer Mthfte. 2, 149-52.) - e-f) E.
Kilian, Die Dalberg'sche Bühnen-
bearbeitg. d. Timon v. Athen. —
Dalberg's Bühnen bear bei tg. d. Kauf-
manns V. Venedig u. Coriolanus.
(Jb. d. Dt. Shakespeare-Ges. 25, 24
-76 u. 26, 4-25.) — g) Fr. Meyer
y. Waldeck, In Klinger's Bibliothek.
(AZtg Nr. 201.) - h) L. Werner,
Beziehgn. Augsburgs z. G. d. class.
Lit. (Bayerland 2, 309-11.) [84
Drama, Das, d. class. Periode, hrsg.
V. Ad. Hauffen.I: Jos. Aug. Frhr.
V. Törring u. Jos. Mar. Babo. p. 1
-336. — II, 1 u. 2: v. Gemmingen,
Schröder, Iffland, Kotzebue u.
Collin. 397; 386 p. (Kürschner's
Dt. Nat.-Lit. Lfg. 648; 649; 652-55;
665-66; 672-74.) Stuttgart, Union
ä 50 Pf. [85
Flaischlen, C, Otto Heinr. v. Gem-
mingen; mit Vorstudie üb. Diderot
als Dramatiker etc.; Beitr. z. e. G.
d. bürgerl. Schauspiels. Stuttgart,
Göschen. 1890. 163 p. 4 M. -J^Rec:
Anz. f. Dt. Alth. 17, 147 9 Minor;
•^ISO
Bibliographie Nr. 2586-2595.
CBl '91, 762 f.; DLZ 12, 1057 f.
Hauffen. [2586
Lücke, 0., Bürgerte Homerüber-
setzung. Progr. Norden. 4°. 89 p. [87
Schlegel, Aug. Wllh. u. Frdr., hrsg.
V. 0. W a 1 z e 1. (Kürschner's Dt.
Nat.-Lit. Lfg. 641; 642; 650; 651.)
Stuttg., Union, p. 1-384. ä 50 Pf.
— Vgl. a) 0. Walzel, Neue Qn.
z. G. d. alt. romant. Schule (s. Nr.
1853a). Forts. (Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 486-93.) [88
Polnsignon, Der Totentanz in d.
Michaelscapelle auf d. alten Fried-
hof zu Freiburg i. B. Freib., Herder.
14 Abb. m. 7p. Text. IM. «JfRec.:
Laacher St. 40, 608 f. [89
Seebourg, F., Jos. Haydn; trad.
par J. de Rochay. 4. ed. Tours^
Marne. 289 p. [90
Recensionen v. Werken zur Lit.-G.
d. 18. Jh.: a) Bailly, tinde sur
Klopstock, 8. '89, 3279. These. 6 fr.:
RC 28, 829-31 Chuquet; AZtg '90,
Nr. 52 Fränkel. — b) Böhme, Her-
der u. d. Gymn. s. '90, 1346: Berl.
philol. Wchschr. 10, 1601 Cauer; Z.
f. Oesterr. Gymn. 42, 365 f. Loos.
— c) Bonet-Maury, Burger et 1 es
orig. angl. de la bailade, s. '90, 1347:
Polyb. 58, 240-2; BllLÜ '90, 649-51
Wespy; Bibl. univ. 48, 448 f. —-
d) A. Frey, J. G. v. Salis-Seewis,
s. '90, 609: RC 81, 176 f. Chuquet;
HZ 67, 172-4 Meyer v. Knonau. —
e) Hoffmann, Herder's Briefe an
Hamann, s. '89, 2476: CBl '90, 709 f.;
RC 31, 114 f. Chuquet; Philos. Mthfte
27, 352-4 Ziegler. — f) 0. Hoff-
mann, Herder-Funde aus Nicolai's
, Allg. Dt. Bibliothek". Berl., Gärtner.
1888: AZtg '90, Nr. 285 Geiger. -
g) Jenny, Milton's verlornes Para-
dies, 6. '90, 3347: Anzeiger f. Dt.
Alth. 17, 259 f. Kistler. — h) M.
Kronenberg, Herder's Philos., s.
'90, 555: RC 29, 494 f. Herr; Philos.
Mthfte 27, 351 f. Ziegler. — I) Litz-
mann, Schröder u. Gotte, e. Episode
a. d. Dt. Theater- G. 1777 u. 78.
Hamb. u. Lpz. Voss. 1887: AZtg '90,
Nr. 285 Geiger. — k) Litzmann,
F. L. Schröder, s. '90, 8400: AZtg
'90, Nr. 285 Geiger; CBl '90, 1713 f.;
RC 30, 461 Chuquet; Grenzb. 50, I,
45; NtZtg 43, 511 R. M. Werner;
Anz. f. Dt. Alth. 17, 232-5 Minor.
— 1) Muncker, F. G. Klopstock,
8. '90, 550: Anz. f. Dt. Alth. 16, 315
-25 Seuffert; DLZ 12, 193 f. Wald-
berg; LBl f. Germ. u. Rom. Philol.
12, 114-22 Weissenfeis. - m) Pfeif-
fer, Klinger's Faust, s. '90, 1352:
AZtg '90, Nr. 228; ZDPh 23, 381 f.
Erdmann; CBr91, 587. VgLn) Nach-
trag V. Seuffert: Vjschr. f. Lit-G.
3, 508. — 0) Rentsch, Job. El.
Schlegel als Trauerspieldichter, s. '90,
1294: BllLÜ '90, 471 f. Fränkel; CBl
'90, 1712; Z. f. vergl. Lit. G. 4, 122
Koch; RC 31, 113 f. Chuquet; Z. f.
Oesterr. Gymn. 42, 426 f. Minor;
DLZ 12, 1128 f. Sauer. — p) F.'
Stein, Lafontaine's Einfl. auf Dt.
Fabeldichtg., s. '89, 3274: LBl f.
Germ. u. Roman. Philol. 11, 369 f.
Leitzmann. — q) Systemat. V er-
zeich niss d. Lessing-Lit. Hft. 1.
s. '90, 551: CBl '90, 801 f.; CBl f.
Biblw. 7, 442; DLZ 11, 1455 f.
Kochendörffer. — r) Wolff, J. EL
Schlegel, s. '89, 4980 u. '90, 1293:
AZtg '90, Nr. 294 Geiger; DLZ 12,
1128 f. Sauer. — Vgl. s) Wolff, Das
Buch ohne Titel. (Vjschr. f. Lit.-G.
4, 384-406.) [91
Desgl. zu Goethe: a) A. Baum-
gartner, G.'s Leben u. s. Werke.
3 Bde. 2. Ausg. Freib., Herder. 1885
-7.: RH 44, 413 f. Cast. — b) E.
B r e n n i n g , G. nach Leben u. Dichtg.,
8. '89, 5014a: Z. f. Oesterr. Gymn.
40, 918-20 Löhner. — c) Burkhard!,
Repert. d. Weim. Hoftheaters, s. '91,
1855: Grenzb. 50, II, 346 f.; PJbb
67, 714 f.; NtZtg 44, Nr. 169; Nation
8, 608 Geiger; Anz. f. Dr. Alth. 17,
235-7 Kößter; Nord u. Süd 57, 429;
BllLÜ '91, 368; Dt. R. 16, III, 128.
Vgl d) Am 7. Mai 1791 [Eröffnung].
(Lpz. Ztg. '91, Nr. 56, 218 5.) —
e) Dembowski, M. üb. G. u. s.
Freundeskreis, s. '89, 8284: Herrig's
A. 84, 286 f.; DLZ 11, 1843 V^Temcr.
— f) Froitzheim, G. u. H. Leop.
Wagner, s. '89, 3283: CBl '90, 937 f.;
D. Archiv 2, 499 f. Martinsen; Dt.
R. 16, n, 256; Dt. Rs. 17, II, 314.
— g) Goethe, Tagebücher, hrsg.
V. Düntzer, s. '89, 5010: Le livre
mod. 1, 805-11 Tissot. — h) O. Har-
nack, G. in d. Epoche sein. Voll-
endung. 1805-82. Leipzig, Hinrichs.
1887.: DLZ 11, 846 f. Pniower. —
l)Heinemann, Briefe v. G.'s Mutter
III, 5-6. Geist. Leben im 18. Jahrh. etc.; ZA. d. Franz. Revolution. *151
an Hzgin. Anna Amalia^ s. *89, 5011 :
Mag. f. Lit. 59, 157; DLZ 11, 711 f.
Werner. — k) Heusler, G. u. d.
Italien. Kunst, s. '91, 1054: DLZ 12,
464 Dehio; Dt. Rs. 17, U, 314 f. —
1) Karpeles, G. in Polen, s. '90,
1367: ZHGPosen 5, 339-42 Meisner.
— m) V. Wald bürg, G. u. d. Volks-
lied, 8. '90, 1358: Dt. Rs. 14, 157;
DLZ 12, 727 Werner. [2592
DesgL zu Schiller: a) 0. Bralim,
Schiller. 1., s. '90, 565: Christi. Welt
4, 90-2; Lit. Rs. 16, 313 f. Helling-
hans. — b) Köster, Seh. als Dra-
maturg, s. Nr. 1060: CBl '91, 464;
Dt. Rs. 17, II, 315; NtZtg 44, Nr.
136 Frenzel;; Z. f. vergl. Lit. G. 4,
389-95 Walzel ; AZtg Nr. 243 Drescher.
— e) Kühnemann, Die Kantischen
Studien Schiller's u. die Composi-
tion des Wallenstein, s. '90, 1372:
CBl '91, 626 f.; Anz. f. Dt. Alth. 17,
149-54 Köster; Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 431 Minor. — d) Li tz mann,
Seh. in Jena, s. '89, 5019: RC 29,
153 Chuquet; Mag. f. Lit. 59, 141
Kaberlin; DLZ 11, 1275 i. Auerbach.
— e) Martersteig, D.Protokolle d.
Mannh. Nationaltheaters, s. '90, 1382:
CBl '90, 1298 f.; Lit. Rs. 16, 246 f.
Hellinghaus; DLZ 11, 1543-5 Minor.
— f) Minor, Aus d. Sch.-Archiv,
8. '90, 1369: CBl 1037; BULU '90,
419 f. Groben. Vgl. g) H. Düntzer,
Zu Sch.'s Demetrius. (Vjschr. f. Lit.
G. 4, 173-81). — h) Minor, Schiller,
s. '90, 564 u. '91, 1057: Ggw. 39,
136-9 Seliger; HZ 67, 94-6 Köster;
Schweizer Rs. '91, I, 256; Z. f. d.
Gymnw. 45, 473-6 Naumann. — i)
Ruhe, Sch.'s Einfl. auf d. Entwickig.
d. Dt. Nationalgeluhls, s. '89, 3287:
ZDPh 23, 489 f. Kettner. — k) W e 1 1-
r ich. Fr. Schiller, s. '90, 566: Wester-
mann 68, 574 f.; Lpz. Ztg. Beil. '90,
4; Christi. Welt 4, 90-2; HZ 67, 96
Köster. — 1) Werder, Vorlesgn. üb.
Sch.'s Wallenstein, s. '90, 1373: CBl
625 f.; Ggw. 39, 136-9 Seliger. [2593
Zur Cultur-G. d. Zeitraums vgl. : Wirth-
schaft: 2499. 2507t; 8 p. — Kirchl. Leben:
2507 o; 91; n. — Bildung etc. : 1965; 66. 2021 f ;
i; m; o; q:u; x; 2Sb; O; 27. 2508p; 9s; lOU.
— Literatur: 1789.
Zur Territorial-G. vgl. Nr. 2498 d; 89 n.
6. Zeitalter der Französ. Re-
volution und Napoleon^s^
1789—1815.
Allgemeines, die Revolution u. ihre Ein-
wirkung auf Europa 2594-2605 ; Bevolutions*
u. Napoleonische Kriege 2606-35; Preussen
2636-89 • Andere Teiritorien 2640-55. Gultnr-
geschiontliclies wurde in die chronol. und
territ Gruppe eingeordnet; vgl. auch IQ,
6 u. m, 7.
Revoltttloii, La, frangaise (s. '89,
2491 u. '90, 3429). Band XIX u. XX.
h, 576 p.: a-b) 19, 6-26; 195-207.
E. Champion, L'unit^ nation. et
la r^volntioD. — Bailliages et s^n^-
chauss^es de 1789 et leurs cahiers.
- c-f) 19, 27-47; 339-43; 538-40.
20, 98-120; 193-219; 497-523. F. A.
A u 1 a r d , La diplomatie du 1. comit^
de Saint public. Forts. — Les cendres
de Mirabeau. — Les 14 arm6es de
la Convention. — Le culte de la
raison. MII. — g) 19, 52-76 u. 256
-279. P. Robiquet, Docc. inddits:
De Bailly et La Fayette; de Bailly
et Necker. — h) 97-116. C. Marc-
Dufraisse, Lettres de Michelet, de
Quinet et d'Hipp. Carnot. — 1) 117
-56. F. Rouvl^re, Le g^n^ral de
Mönard. - k) 157-84. ün d6bat
sur Danton au sdnat. — 1) 185-88.
F. Bornare 1, Danton collab. de
Barere. — - m) 193 f. E. des Essarts,
Le monument de Desaix. — n) 208-
85. J. Viguier, L'encadastrement
des biens etc. en Provence. — o) 236
-55. P. Vidal, Mission polit. de Cas-
sanyes. - p) 289-315; 507-37. P.
Gaffarel, L'annexion du Pi^mont
en 1798. — q) 316-29. G. Bussi^re
et E. Legouis, Le g^n^ral Beaupuy
et le poete Wordsworth. [2594
Ferner: a) 19, 330-8. E. Guglia,
Le Journal polit. de Rivarol, —
b) 352-67: 448 66; 550-65. Moreau
de Jonn^s, M6moires. — c-d) 385
-406. 20, 66-8. A. Stern, Mirabeau
et la politique 6trangöre. — Une
lettre de Mirabeau. — e) 407-10. J.
F. Th^nard, Les d6buts oratoires
du conventionnel Goujon. — f) 411
-47. Debidour, Le Napoleon de la
paix. — g-k) 19, 481-506. 20, 138
-48; 289-807; 481-93. E. Charavay,
Laz. Carnot. — La defense nation.
dans le nord. — Mission du capitaine
Malet, 1792. - J. CL Colfavru. —
1) 20, 26-65. F. Rabbe, Les papiers
''152
Bibliographie Nr. 2595—2608.
de sir James Bland Burgee. — m) 121
-37. A. Kuscinski, Les convention-
nelsen exil. — n) 149-55. Les so urc es
de riiißt. de la r6volution. — o) 336
-75. H. W elßchinger, Le d6bat sur
rauthenticit^ des m^moires de Tal-
leyrand. — p) 385-417; 524-49. A.
Brette^ Le serment da jea de
Paume. — q) 442 51. H. Monin,
Phil. Egalit6. — r) 452-72. A. Mar-
tin ien, Les officiers g6n6raux tuds
etc. pend. le 1. empire. — s) 550
-59. E. Coyecque, Les preliminaires
de la r^vol. en Bugey. [2595
Salamon, de, Memoires in6d. de
Pinternonce ä Paris pend. la r6vol.
1790-1801, publ. p. Bridier. Paris,
Plön. 1890. WJ380 p. 7 fr. 50. *Rec.:
DLZ 12, 820 f. Stern; Bull. crit. 12,
55-7 Lauzac de Laborie; Polyb. 61,
70-2 de la Rocheterie; Bibl. univ.
51, 217-24; Lit. Rs. 17, 211 f. Gott-
lob. — Vgl. a) Barine, Les me-
moires d'un pr61at. (R. polit. et litt.
46, Nr._ 16.) [96
Tercier, Memoires polit. et mili-
taires, 1770-1816, publ. p. C. de la
Chanonie. Paris, Plön. xxxij451 p.
7 fr. 50. *Rec.: RQH 50, 245-51
delaSicotidre; Corresp. 63, 202. [97
Sorel, A. , L'Europe et la revol.
fran^. (s. '89, 856 u. 5Ö21). III: La
guerre aux rois, 1792-93. Paris,
Plön. 568 p. 8 Ir. -X-Rec: Corresp.
63, 187 f.; SatR Nr. 1866. — Vgl.
a) Sorel, La guerre et le proces
de Louis XVI. (Ann. de l'^c. libre
des sc. polit., April.) [98
Broc, de, La France pend. la r^vol.
2 Vol. Paris, Plön. 423; 452 p. 16fr.
-Sf Rec: RH 46, 366 f. Monod; Polyb.
62, 50-2 de la Rocheterie; RC 31,
503 f. Chuquet; HZ 67, 851-3 Kriegs-
mann ; AZtg Nr. 251 Egelhaaf. [2599
•^Taine, Les origines de la France
contemp., s. Nr. 1072. Rec: Jl. des
savants '91, 133 f.; RC 31, 192-7
Funck-Brentano; Polyb. 61, 343 f.
de la Rocheterie; Univ. catb. 6, 460
-3 Allain; SatR Nr. 1833; R^vol.
frang. 20, 91-6; RQH 50, 341 f.
Pierre; Ath. Nr. 3328 Reinach. —
a) Dt. Uebersetzg. v. L. Katscher:
Bd. UL 1. Lpz., Abel & M. xvj381 p.
9 M. [^Rec: BllLU '91, 311 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 263, vgl. ebd. Nr. 27
u. 29.] — b) Engl. Uebersetzg. v.
J. Durand: Bd. I. Lond., Low. 372 p.
16 sh. — Vgl. c) A. Reyher, Taine
u. Napoleon. (Ggw. 39, 394-6.) [260O
Stockmeyer, K., Die Christen währ,
d. Franz. Revol. Vortr. Basel, Det-
loff. 1890. 35 p. -Sf Rec: ThLBrQl,
68 Wilhelmi. [2601
Lomenie, L. de, LesMirabeau; nouv.
^tudes sur la soc. fran^. au 18. si^cle.
Partie 2, T. IV u. V. Paris, Denta.
519; 510 p. ä 7 fr. 50. -H-Bec:
Bull. crit. 12, 111-8 Welschinger; R.
des 2 mondes 105, 398-428; 795-824
M^zi^res; Nation 8, 670 Stern. [2
Fling, F. M. , Mirabeau and the
French Constitution, 1789-90. Lpz.
Diss. 68 p. [3
Hamel, E., Thermidor, d'apr. les
sources origin. etc. Paris, Jouvet.
xij369 p. 3 fr. 50. -X-Rec: Polyb.
61, 518 f. Pierre. [4
^ Recensionen von Werken betr.
Franz. Revolution: a) Aulard, Re-
cueil des actes du comit6 de salut^
s. Nr. 1084: Polyb. 61, 515-18 Pierre;
DLZ 11, 1464 f. Stern; RC 31, 503
Chuquet. — b) Boissonnade, Hist.
des volontaires de la Charente., s.
'90, 3438: S^ances et trav. 35, 734 f.
Levasseur; Polyb. 61, 151 f. de la
Rocheterie. — c) Daudet, Coblentz
1789-93, s. '90, 1401: MLIA 59, 476
-9 Prölss; RH 43, 116 f. Farges;
Svensk hist. tidskr. 11, 192-7. —
d) D 6j o b , Mad. de Sta61 et lltalie;
s. Nr. 1081: R. stör. it. 8, 129-86
Morsolin ; R. intern, de Tenseign. 20,
110 f.; RC 31, 338 f.; Cultura 11,
Nr. 17 f. — e) Des Cars, Memoires.,
8. '90, 3425 u. '91, 1068: Lit. Rs. 17,
180-2 Gottlob; R6vol. frang. 19, 372;
Svensk hist. tidskr. 11, 185-92. —
f) Feugere, R6voL frang., s. '90,
1389: RQH 48, 333-5 de la Roche-
terie; Polyb. 58, 163 f. — g) Jag er.
Franz. Revol. u. soc. Bewegung, s.
'90, 579: Polit. sc. quart. 6, 176-8
Giddings; Jbb. f. Nat.ök. 21, 308 f.
Grünberg, u. ebd. NF 1,775 f. Lindner;
CBl '90, 823 f.; BllLÜ '90, 264 f.
Schultze. — h) Lambert, F6d6-
rations en Franche- Comte, s. Nr. 1089 :
RQH 49, 666 f. de la Rocheterie;
RH 46, 367 f. Monod. — 1) Louvet
de Couvrai, Memoires I, s. '90,
1383: NH 61, 588-91 Richard; Polyb.
58, 251 f. de la Rocheterie. —
k) Mahren h Ol tz, G. d. Franz.
Revol., 8. '89, 2498 u. 5022: HZ 65,
III, 6. Zeitalter der Französ. Revolation u. Napoleon's.
n53
559 f. Schultze ; Oesterr. CBl 6, 53 f.
Haas. — 1) D. Nisard, Consid. eur
la r^vol. fran^. etc. Paris, L6vy.
1887: A. stör. it. 4, 354-7 Sforza.
— m) Pingaudf Corresp. intime
du comte de Vaudreuil, s. '90, 585 :
RQH 47, 387 f. Pierre; Bibl. univ.
44, 418-20 Sayous; MLIA 59, 476-9.
— n) Rochechouart, Souvenirs
sur ]a r^vol., s. '90, 571: HZ 65,
484-6 E. Schulte; Bibl. univ. 46, 445
-7; Allg. Mil. Ztg. '89, Nr. 93-5;
Bull. crit. 12, 14-9 Bonnassieux. —
o) Stern, Mirabeau, s. '90, 578 u.
3434: RC 30, 203-5 Decrue; HZ 66,
155 60 Kriegsroann; R. d'hist. dipl. 5,
281 f. Pingaud; R. des 2 mondes 105,
398-428 Bl^zieres. — Vgl. p) Stern,
Zum 100 j. Todestage Mirabeau's
(AZtgNr. 91). — q) Wenck, Dtld.
vor 100 JJ. II, 8. '90, 3433. CBl '90,
1670; DLZ 11, 1874 f. Wohlwill;
RC 31, 310 f. Chuquet. [2605
Zeitschriftenaufsätze betr. Revol.-
kriege u. Kapol. Zeit: a) P. Arras,
Aus d. Tagebuche e. Sachs. Artille-
risten, 1794-95. (Bautzener Nachrr.
Beil. 3-5; 7-12; 15.) — b) R. N.
Bain, The 2. partition of Poland,
1793. (EHR 6, 331-40.) - c) E.
Barre, Napoleon I. u. die Juden.
(PJbb 67, 125-48.)— d) G. Bignoni,
Un corrisp. napol. di Franc. Apostoli.
(Nuovo A. veneto 1, 244-8.) — e) v.
Boguslawski, Lebensabriss d.
Gen.majors C. A. v. Boguslawski,
1758-1817. (Beihft. z. Mil.-Wochenbl.
'91,197-256.) —f)J. E.Carter et,
Portraits et carricatures de Talley-
rand. (R. polit. et litt. 47, 451-7.)*
— g) Dechend, Kriegstagebuch
d. Hess. Generalstabs, 1792 (s. '90,
3439). Forts. II- VI. (N. mil. Bll. 36,
537-48 etc. 38, 256-64; 345-57.) —
h) Un läpisode de l'invasion: le
g^n^ral Allix et la defense de Sens
en 1814. (R. du cercle milit. '90,
Oct. 5, Oct. 26, Nov. 16.) — I) Eine
Erinnerung an Dtld.'s tiefste
Schmach [Ordre du Jour, 8. Nov.
1806]. (Bär 16, 82.) — k) Erin-
nerungen a. d. Franzosenzeit [betr.
1811-13]. (Dt. Rs. 17, 289-309.) —
1-m) de Gabriac, Souvenirs d'un
secr^taire d'amb. ä Naples, 1811-14.
— Souvenirs de l'entrevue d'Erfurt
par un page de Nap. (Corresp. 63,
274-87 u. 63, 821-8.) — ii)Laguerre
d'Espagne: Fragments de*s m6m. du
colonel Vigo-Roussillon. (R. des 2
mondes 106, 127-57.) — o) W. Lange,
Aus Karl Fr. Reinhard's Leben. I-X.
(Dt. Rs. 16,- II, 98-125 etc. 17, II,
20818.) [6
Ferner: a) L. Levy, Pozzo di
Borgo et son projet d'alliance russe,
1814 (R. d'hist. contemp. '90, oct.-
nov.) — b) Les m 6 m. d' Armand de
Melun. (Corresp. 63, 67-84; 307-21.)
c) A. Neri, Lettera di L. Corvetto
[1797]. (Giorn. ligust. 18 , 230-35.)
— d) Peel's early correspondence.
(QR 173, 70-99.) — e) Petrich,
Ferd. B. v. Schill. (ADB 31, 210-2.)
— f) B. Poten, Karl. L. Schul-
meister. (Ebd. 32, 688 f.) - ff) Ed.
Schmid t-Weissenfels, Der
Krieg um d. König v. Rom. (Westerm.
69, 844-49.) — hl) L. Slonimskij,
Franco russkaja politika v nacale
stoletija. Pocco di Borgo i ego deja-
telnost vo Francii. [Die Franz.-Russ.
Politik, Anfang d. Jhs.: Pozzo.] —
Franko-russkija otnosenija pri Na-
poleone I. [Die Franz.-Russ. Beziehgn.
z. Zeit Nap.'s]. (Vestnik Evropy '91, II,
816-37; III, 378-94; IV, 703-23.) —
m) R. Stourm, Du degr6 de pr^p.
de Bonaparte au 18. brumaire. (Jl.
des 6con. 6, 358 71.) — n) Studie
üb. Ausrüstg. etc. im Feldzuge Nap.'s
geg. Russland. (Organ d. milit. wiss.
Vereine '91, Hft. 2.) — 0-p) H.Taine,
La reconstruction de la France en
1800 (s. '89, 3320 Ml. '90, 3465).
Schluss. (R. des 2 mondes 105, 5
-39; 241-74; 481-516.) - Napol. Bo-
naparte's Wehrpolitik. (Mag. f. Lit.
60, 53-6.) — q) A. Vandal, La
France et la Russie pend. la camp,
de 1809. (Ann. de l'6cole libre de
sc. polit. '91, avril 15.) -— r) Weil,
La cavalerie des arm^es alli^es pend.
la camp, de 1814. (Jl. des sc. milit.
'90 u. '91.) — 8) H. Welschinger,
Le g^neral de Grünne, le prince de
Ligne et l'Autriche en 1809. (NR
70, 744-63.) — t) G. Winter, Zur
G. V. Jena u. Tilsit. (Ggw. 39, 324
-328.) [7
Talleyrand, M^moires, publ. p. de
B r 0 g 1 i e (8. Nr. 1856). T. III. 475 p.
7 fr. 50. Rec. früh. Bde.t RH 46,
83 7 Monod; HJb 12, 426 f.; RC 31,
410-7 Chuquet; R6vol. frang. 19, 344
454
Bibliographie Nr. 2608—2635.
-51 u. 20, 473 f.; Polyb. 61, 442-4
de la Rocheterie; Edinbargh R. 174,
1-31; QR 173, 131-8; Univ. cath. 7,
423-40 AUain; Ann. de T^c. libre
des sc. polit. '91, 15. April Darcy;
Schweizer. Rs. '91,11, 131-3 Rössel;
R. polit. et litt. 47, 315-8 ürsus;
HPBll 107, 833-40. - Vgl. a) F. A.
Aulard, Les mömoires de Talley-
rand sont-ils aathentiques ? (R. polit.
et litt. 47, 321-4) u. Antwort de
Broglie's ebd. 385-8. [Vgl. dazu Nr.
25950.]) — b) Th. Funck-Bren-
t a n o , Les trois Talleyrand. (NR 70,
449-68.) — c) L. Geiger, Napoleon
u. Goethe. (Nation 8, 500-2.) —
d) Napoleon u. Wieland. (AZtg
Nr. 121 u. 124.) — e) K. Menge,
Goethe a. Wieland vor Napoleon in
Erfurt u. Weimar. (Z. f. d. Dt.
ünterr. 5, Hft. 5.) — f) Von Dt. üebers.
ersch. Bd. IMII: 428; 406 p. [^Rec:
Uns. Zeit '91, I, 501-6; Norddt. AZtg
Nr. 227; Krit. R. aus Oesterr. 2, 81
-7; 109-12; 138-40 Willfort. - g)Engl.
Uebersetzg. Bd. II (von de Beau-
fort) u. Bd. III (von A. Hall): 392
u. 324 p. k 21 sh. [2608
Mimoires, lettres in^dites etc. de
Talleyrand , publ. p. J. G o r s a s.
Paris', Savine. xij291 p. 3 fr. 50.
-Jf Bec: Polyb. 61, 444 f. [9
Maury, cardinal, Ck)rresp. dipl. et
m^moires in6d., 1792-1817: L'^lection
du dernier roi des Romains etc.;
publ. p.Ri Card. 2 Vol. Lille, Descl^e.
Ixxj516; 576 p. 15 fr. ^Rec: Polyb.
519-21 Pierre; 'Corresp. 63, 332-45;
437-49 de K6rohant. — Vgl. a) A.
Ricard, La dem. ^lection etc.
(RQH 49, 600-9.) [10
Journal du canonnier Bricard, 1792
-1802, publ. p. A. et J. Bricard.
Paris, Delagrave. xliv494 p. 3 fr. 50,
^Rec: RC 31, 505 f. Chuquet. [11
Zeissberg, H. v., 2 JJ. Belgischer
G. (1791 u. 92). I : Von d. Convention
im Haag bis z. Tode Leopold's II.
(Sep. a. SBWAk.) Wien, Tempsky.
266 p. 5 M. 10. [12
Marmottan, P., Le gdn^ral From-
mentin et Tarm^e du Nord, 1792-94.
Paris^Dubois. 260 p. 7 fr. 50. -^Rec:
RC 31, 504 f. Chuquet; R6vol. fran^.
19, 48-51 Charavay. [13
Abaut, A., Lariboisi^re. Paris,
Berger-Levraulfc. 1889. 92 p. 2 fr.
-Jf Kec: RC 31, 509 Chuquet. [14
^Fournier, Napoleon I. Bd. III,
s. '90, 597 u. 3462. Rec: NtZtg 43,
Nr. 356; AZtg '90, Nr. 354; Gest.
CBl 7, 79-81 u. 88 f. v. Helfert u.
Entgegnung Foumier's ebd. 118-20.
— a) Franz. Uebersetzg. v. E. J aegli^.
Bd. I. Paris, Bouillon. 298 p. 3 fr. 50.
[* Rec. : RC 31, 506 f. Chuquet]. [15
Hazilü, W., The life of Napoleon
Bonaparte. 3 Vol. Lond., Gibbings.
15 sh. [16
Materiall] dlja zizneopisanija grafa
Nikity Petroviöa Panina [Materialien
zur Lebensbeschreibg. Panin's], hrsg.
V. A. Brückner (s. Nr. 1138). III
-IV. 1890. xiij660; xj408p. ii3Rbl.
^ 1797 fr. — Rec: FBPG 4, 316-9. [17
Polevo], V. A., Istorija grafa Su-
vorova Ryminskago, generalissimusa
rossijskich vojsk [G. d. Gfn. Sa-
worow Ryminskij , Generalissimos
d. Russ. Heere]. 8. Aufl. Moskau,
Wilde. 1890. 327 p. 8 Rbl. [18
Boillot, La campagne de 1799 en
Suisse (s. '90, 1419). Livr. 4-7. p. 53
-100. — a) Dt. Uebersetzg. v. 0.
Stoll. Lfg. 1. Bern, Milit.-Buchh.
1890. p. 1-12. k 80 c. ^Rec: Mil.
LZ 72, 110 f. [19
Bouiay de la Meurthe, Documenta
sur la n^gociation du concordat etc.
de la France avec le s. sidge, 1800-1.
T. I. (Publl. de la soc. d'hist, dipl.)
Paris, Leroux. zxix440 p. 6 M. [20
Ermann, H., Herc. Consalvi en het
concordat V. 1801. N^megen, Malm-'
berg. 82 p. 25 c. [20a
Sbornik imperat. russkago istor.
obscestvaLXXVII: Diplom, snosenija
rossii s Franciej v epochuNapoleonaL
[Sammelwerk d. Russ. histor. Ges.
Bd. 77: Diplom. Beziehgn. Russlands
mit Frankreich z. Z. Napoleons T.],
hrsg. V. A. TraSevskij. Bd. II: 1803
-4. Petersb., StasjuleviS. xiij780 p.
3 Rbl. [21
Thoumaa , Le mar^chal Lannes.
Paris, CalmanL^vy, 888 p. 7 fr. 50.
"^Rec: RC31, 510 f, Chuquet; Ac.
Nr. 3331. [22
M6moires du g^n^ral baion de
Mar bot. I-II: G^nes, Austerlitz,
Eylau; Madrid, Essling, Torres-
V^dras. Paris, Plön. xij390; 495 p.
ä 7 fr. 50. -K-Rec: RC 31, 507 f.
Chuquet; Frankf. Ztg. Nr. 204 Gans;
III^ 6. Zeitalter der Französ. Revolution n. Napoleon's.
nbb
Corresp. 163, 462-74 u. 164, 71-84
de Kerohant; Ath. Nr. 3331; NR 71.
841-5; SatR Nr. 1870: Jl. des sav.
'91, 435-50 Walion; NR 72, 370. [2623
Götte, R., Das ZA. d. Dt. Erhebung
1807-15. [Bd. I. einer ß. d. Dt. Ein-
heitsbewegung im 19. Jh.] Gotha,
Perthes. 409 p. 7 M. ^Vortreffl.
Zusammen fassung d. n. Forschung
üb. Preuss. Reformgesetzgebung u.
Oesterr. Erhebung v. 1809, mit tref-
fenden lit.- u. cultur-hist. Betrach-
tungen. (Siiddt. Erscheinungen ver-
misst.) Fesselnd geschrieben. [A. St.]
— Reo.: KBIGV 39, 102 f.; Dt. Reichs-
anzeiger Beil. Nr. 187; BllLü '91, 568
W. Müller; CBl '91, 1354 f.; Lpz. Ztg.
Beil. 414 f. [24
Maag, A.,D. Schicksale d. Schweizer-
Regimenter in Nap.'s I. Feldzug nach
Russl., 1812 (8. '89, 3330). 2. Aufl.
Biel, Kuhn. 1890. 317 p. 4 M. -Jf Rec:
MHL 19, 187 f. Foss. [25
-df Boyen, Erinnergn., s. '90, 592
u. '91, 1124. Rec: MHL 19, 87-91
Grüner; Dt. Heeres-Ztg. '90, Nr. 91;
VjschrVPK 28, II, 88-96; RH 46,
415 f. A. Stern; Allg. Mil.-Ztg. '91,
Nr. 3-4; Ath. Nr. 3317. - Vgl. ab) M.
Lehmann, Boyen's Denkwürdig-
keiten; Boyen's Darstellg. d. Preuss.
Kriegsverf. (HZ 67, 40-54 ; 55-80.) [26
Tanera, C., Die Befreiungskriege
I u. II. (Tanera, Dtld.'s Kriege v.
Fehrbellin bis Königgrätz IX. u. X.)
Münch., Beck. 215; 246 p. ä2M. [27
GafTarel, P., Campagnes du 1. em-
pire: periode des d^sastres, 1813-15.
Paris, Hachette. 271 p. 2 fr. 60. [28
Girod de l'Ain, General Drouot.
Paris, Calman-L6vy. 126p. 2 fr. 50.
*Rec.: RC 31, 509 f. Chuquet. [29
Lagerhjelm, G., Napoleon och Carl
Johan nnder kriget i Tyskland 1813
tili och med slaget vid Leipzig.
Stockh., Norstedt. x421p. 4 Kr. 50. [30
Weil, La campagne de 1814 d'apr.
les docc. des archives de la guerre
k Vienne: La cavalerie des arm^es
all. pend. la camp, de 1814. I. Paris,
Baudouin. 550 p. 8 fr. ^VgL Nr.
2607r. . [31
RolofT, G., Politik u. Kriegsführg,
währ, des Feldznges 1814. Berlin,
Mayer & M. 92 p. 1 M. 60. [32
Morris, W. 0' Connor, Great Com-
manders of modern times and the
campaign of 1815. Lond., Allen.
366 p. 21 sh. ^Rec: Ac. Nr.
1000. [33
^Receneionen von Werken betr.
Kriege u. Napoleonische Zeit : a) Die
Französ. Armee i. J. 1813, s. '89,
905 u. 2535. Sep. Berlin, Wilhelmi.
1889. 178; 29 p. 3 M. 60: Jbb. f.
Dt. Armee 71, 114-6; Mil.LZ 70, 155
-8. — b) Bai Heu, Preussen und
Frankreich 1795-1807, s. '89, 879:
EHR 5, 174-81 Gardiner; R6vol.
fran^. 20, 185-7. — e) Bertin, La
soc. du consulat etc., s. '90, 1424:
RQH 48, 339 f. Pierre; HZ 65, 563 f.
Schulte; CBr90, 1205 f.; Polyb. 59,
78 f. — d) Blomberg, Marskalk
Bernadotte, s. '89, 884 u. 2520: Finsk
tidekr. 26, 293-6 Dillner; HZ 64,
563 f. Arn heim. — e-f) Bounal,
Carnot, s. '91, 2505: RC 27, 438-5
Chuquet. — Arm^es de la revol., s.
'89, 3312: HZ 65, 560 6 v. d. Wengen.
— g) Bussi^re et Legouis, Gen.
Beaupuy, s. Nr. 1869 : MHL 19, 268
-70 Sauerhering; Pr6cis bist. 20, 569
-73 D6bidour. — h) Chuquet,
Gnerres de la rev., 2. s^rie, s. '89,
5032 u. '91, 1100: Bull. crit. 12, 194
-6; R6vol. frang. 20, 281-6. —
1) Duruy, l^tudes d'hist. milit., s.
'89, 3311: Polyb. 30, 416 f. de Gan-
niers. — k) Fall v. Soissons, s. '90,
601 : CBl '90, 887; Jbb. f. Dt. Armee
75, 122; DLZ 11, 683. — 1) Horst-
mann, D. Franzosen in Saarbrücken,
8. '90, 591: HZ 65, 483 E. Schulte;
CBl '90, 1565 f.; RC 30, 302-4 Chu-
quet. — m-n) Krön es, Frh. v.
Simbschen , s. '90 , 3486 : AZtg '90,
Nr. 260 Schwicker; CBl 105. —
Tirol 1812-16, s. '90, 1438a: HJb
11,825-7 ;AZtg'90, Nr. 168 Schwicker;
CBl '90, 1765; Dt. R. 16, I, 253;
Oesterr. CBl 7, 195 v. Belfert. —
0) Krebs et Morris, Campagnes
dans les Alpes, s. Nr. 1868: NR 70,
443-5; RH 46, 368 Monod; RQH 50,
338 f.; R. stör. it. 8, 366-8 Fabris.
— p) Larsson, Sveriges delta-
gande 1800-1, s. '89, 2519: HZ 63,
524-6 Arnheim. [34
Ferner: a)Leszczy n 8 ki, Krieger-
leben des Joh. V. Borcke, s. *89, 2525:
FBPG 2, 300 f.; HZ 63, 324 f. —
b)Lettow. Vorbeck, Krieg 1806
-7. I, 8. Nr. 1113: DLZ 12, 718 f.;
Lpz. Ztg. Beil. 88; NtZtg 44, Nr. 169;
FBPG 4, 281-9 Koser; AZtg '91, Nr.
"^156
Bibliographie Nr. 2635—2651.
144; Dt. Heere8-Ztg. Nr. 14. — c)
M a z e , G^n^ral Marceau, s. '89, 2508 :
RC 28, 107-11 Ohuquet. - Vgl. DZG
3, 178 Farges. — d) Nachtgefecht
bei Laon, ß. *90, 602: CBl '90, 887;
Jbb. f. Dt. Armee 75, 122 f.; DLZ
11, 683. — e) Napoleon, Oeuvres
litt. IV, s. '89, 2547: RQH 45, 682
-4. — f)Preci8 des campagnes en
Itälie, 8. '89, 3318: Jbb. f. Dt. Armee
72, 391; Polyb. 30, 423-5 de Gan-
niers. — g) Sauerhering, Friede
V. Scbönbrunn, s. '90, 592, auch Gott.
Di88. 1889: MHL 18, 362-4 Harnack;
HZ 66, 535-7 W. Schultze. - h)
Schmidt, Dt. Verf.-Frage, s. Nr.
1123: Münchener N. Nachrr. 44, Nr.
187 u. 193 Heigel; Nord u. Süd 67,
284; Dt. Rs. 16, II, 376 f.; MHL 19,
279-84 V. Grüner; EHR 6, 597-9
Ward. — 1) Tatit scheff, Ale-
xandre I. et NapoL, s. Nr. 1109: RH
46, 93 f. Farges; Edinb. R. 173, 563
-91; Polyb. 62, 52 f. Pierling; Livre
mod. '91, 166. - k) Teicher,
Kleber, s. '90, 1413: RC 29, 419;
Mil.LZ 71, 250 f.; HJb 11, 655 f.;
DLZ U, 1550; N. mil. Bll. 37, 515f.—
1) Tratschevßky , Russl. u. Frankr.
in der Epoche Napol. L, s. '90, 3443:
ZGOberrh. 6, 324 f. Obser; Rus8. R.
19, 316-38 Brückner; RH 46, 129-32
Yakouschkine. — m) Van dal, Nap.
et Alex. L, 8. Nr. 1119: AZtg '91,
Nr. 87; R. des 2 mondes 104, 203- 14
Valbert ; RH 46, 93-5 Farges ; Edinb.
R. 173, 563 91; R. pol. et litt. 47,
120 f.; Polyb. 62, 53 Pierling; Livre
mod. '91, 166; Seances et trav. 35,
132 Sorel. - n) Windelband,
Fichte's Idee d. Dt. Staates, s. '90,
1430: Grenzb. 49, HI, 428-30; CBl
f. Rechtswiss. 9, 431 f. Sommer. —
0) Xylander, Churpfalzbaier. Ca-
vallerie 1790-96, s. '89, 2504: CBl
'89, 816. — p')Zei8sberg, Zur Dt.
Kaiserpolitik Oesterreichs, s. '89,
5039: HZ 65, 532 f. Tupetz. [2635
Zeitschrlftenaufsätze betr. Preussen
(Staat) : a) P. B a i 1 1 e u , Fr. H. Leop.
v. Schiaden. (ADB 31 , 324 f.) —
b) G. Bujack, Beitr. f. e. Biogra-
phie Gf. Alexander's zu Dohna-Schlo-
bitten. (SB d. AlthGeaPrussia 46, 102
-17.) — c) B. Co r d t, Joh. v. MüUer's
Briefe an K. Morgenstern [1805-9].
(Sep. a. Altpr. Mtschr. 28, 108-40.)
Königsberg, Beyer. 80 Pf. — d) E,
Friedländer, R. 0. Fr. Ang. v.
Schöler. (ADB 32, 214 f.) — e) A-
Grabe, Die Towarzys im Altpreus«.
Heere. (SB d. AlthGesPrussia 46,
130-53.) — f) C. Grünhagen, Gu-
stav Graf v. Scblabrendorf. (ADB
31, 320-3.) — g) R. Hahn, Die Flucht
der Pfeuss. Prinzen, 1806. (Bär 17,
260-3; 274-6) — h) Jonas, Aus
Krotoschin's Vergangenheit. (ZHG-
Posen 5, 421-3.) — I) G. F. Knapp,
Die Landarbeiter bei der Stein-Har-
denbergischen Gesetzgebg. (AZtg Nr.
125.) — k) G. Krause, Fr. Leop.
V. Schrötter. (ADB 32, 579-82.) —
1) G. Krause, Prov.-Minister v.
Schrötter u. 8. Antheil an d. Stein-
schen Reformgesetzgebung. (Altpr.
Mtschr. 28, 345 f.) — m) W. Manren-
b recher, H. Theodor v. Schön.
(ADB32, 781-92.) - n) Jul. Meyer,
Die Hessel bergmesse; e. Erinnerg.
an d. Preuss. iSerrschaft in Franken.
(Beil. d. Norddt. AZtg 24, 95.) —
o) E. v. Platen, Auszüge aus d.
Tagebuche d. Gßn. Truchseas- Wald-
burg, Hofdame d. Kgin. Luise v.
Preussen. (SB d. AlthGesPrussia 46,
118-29.) — p-r) B. Poten, Joh. H.
V. Schill. — Fr. W. K. v. Schmettao.
— Joh. H. 0. V. Schmidt. (ADB 31,
213 f.; 640 f.; 745 f.) — 8) R. Prü-
mers, Die Südpreuss. Ztg., 1798.
(ZHGPo6en5, 445-8.) - t) H.Weber,
Auch ein Bismarck. (PJbb 66^ 34o
-85.) — XL) Wippermann, Kasp.
Friedr. v. Schuckmann. (ADB 32,
647-50.) [36
Reiche, B., Die polit. Lit unter
Fr. Wilhelm IL Hall. Diss. 32 p. [37
Bonnal de Ganges, Origines de la
revanche prussienne: La reine Louise
dePrusse. Paria, Savine. 322 p. ^Rec. :
NR 72, 370 f. [38
Cavaignac, G., La formation de la
Prusse contempor.: Les origines; le
ministere de Stein, 1806-8. (Vgl. Nr.
1138.) Paris, Hachette. 510 p. 7 fr. 50.
"^Rec: RC32, 10-15 Chuquet; Ath.
Nr. 3323 Reinach; Corresp. 63, 201;
Polyb. 62, 59-61; RH 46, 379-83
Monod; CBl 1111 f. [39
Zeitschriflenaufsätze betr. Territo-
rien, Norddeutsehland (Gruppen
V, 2-4): a)E. Johnson, ZurLebens-
G. d. Cabin.-Ministers Gf. Detlev
111, 6. ZA. der Franz. Revolation u. Napoleon's, Territoriales. *157
EiBBledel. (NASächsG 12, 175>8.)
— b) K. E. H. Krause, Joh. J. K.
V. Schlütter. (ADB 31 , 616 f.) —
e) A. Moschkau, liapoleon 1. in
Zittau. (Gebirgsfreund 1, 175-7; etc.
220 f.) — d-f) B. Poten, E. v.
Schrader. — M. v. Schreibershofen.
— F. A. V. d. Schulenburg. (ADB
32, 427; 478 f.; 663 f.) — g) P.
Zimmermann, K. Fr. G. v. d.
Schulenburff- Wolfsburg. (Ebd. 32,
665-7.) — Desgl., West- u. MitteU
deutBchland (Gruppen V, 5-6) : h) M.
V. Ditfurth, Skizzen a. d. Hess.
Kriegs-G. (s. '90, 4147 e). Forts.
(Hessenland '91, 11 f.; 134-6; 145 f.)
— I) E. Feys, L'^glise de St. Wal-
burge ä Furnes pend. la r^vol.
(Ann. de la soc. d'^mul. de la Flandre
2, 155-66.) — k) H. v. Hey den,
Der Concordienorden , die Ehren-
medaillen, Feldzugs- u. Dienstalters-
zeichen in Frankfurt. (A. f. Frankf.
G. u. Kunst 3, 1-108.) [Rec: Mil. LZ
71, 370 f.; NZ 21, 499 f.] — 1) J.
Kr ac au er, Frankfurt u. d. Franz.
Republik, 1795-97. (Ebd. 142-216.)
— m) E. Pauls, Brief z. G. d.
Heiligthümer i. Cornelimünster, 1804.
(Ann. d. HVNiederrhein. (51, 171-4.)
— n) R. Potei>, Heinr. Schmidt.
(ADB 31, 731 f.) — o) C. Stam-
ford, Aus Westphäl. Zeit. (M. an d.
Mitgl. d. V. f. Hess. G. '90, 129-32.)
— p)F. Zwenger, Kf. Wilhelm I.
V. Fulda. (Hessenland '91, 74-6;
90 f.; 126-8.) [2640
Desgl., Süddeutschland und
Oesterreich: a) L. Abasi, Peter
Balogh de Ocsa. (Hazank 9, 1, 116
-21.) — b) G. Danzas, Les 61ec-
tions de 1789 dans les districts de
Coljnar et de Schlestadt. (R. cath.
d'Alsace 9, 513-29; 577-87; 673-91.)
— C) Die Einquartirungen im
Linzgau, 1792-1800. (Freie Stimme
[Radolfzell] '90, Nr. 114-6.) — d) E.
Golay, La r^publique helv6tique
et les rec^s federaux. (Bull, de l'inst.
genevoisXXIX.) — e)K.Th.Heigel,
Joh. H. V. Schenk. (ADB 31, 47-9.)
— f) K., Esslinger Erinnerg. vom
Neuj.-Tag 1803. (Bll. f. Württ. KG
6, 4Ö f.) — g) Th. V. Liebenau,
V. F. A. Schmid. (ADB 31, 693-5.)
— h) Paulus, Zur G. d. Kapuziner
im Elsass. III. (Ecclesiasticum Argen-
tinense 9, Beil. 6-12.) — 1) Pas-
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
quill e auf d. Reichstag v. 1802 etc.
(Hazänk 9, I, 225 u. 296; 23340.)
— k) R. Reuss, Le gymnase protest.
de Strasbourg pend. la r^vol. (Le
progr^s relig. 23, 313-18 etc.; 329
-32 ff.) — 1) Schrödl, R. Korn-
mann. (KLex 7, 1023 f.) — m) Ur-
bar ial pro tok olle a. Siebenbürgen.
(HazÄnk 9, 1, 281-96; 377 ff.) — n) F.
X. Wege le,Eulog. Schneider. (ADB
32, 103-8.) — 0) Der bewaffnete
Widerstand etc. bei Anlass d.
Französ. Invasion 1798. (Schweizer
Z. f. Artillerie u. Genie '91 , Febr.
u. März.) [41
Borne, Kreuzwendedich v. d., Polen
als Schauplatz vergang. u. zukünft.
Kriege. Berl., Wilhelmi. 1890. 72 p.
2 M. <df Rec: ZHGPosen 5, 432-4
Schwartz. [42
DOning, Ad., Das Ende d. kaiserl.
freiweltl. Stifts Quedlinburg. Qued-
linburg, Buch. 43p. IM. ^Folgen
d. Luneviller Friedens, Verwaltung
J^röme's. — Rec: Sammler 13, 118
Clericus. [43
Braunachwelg in d. JJ. 1806-15
(s. Nr. 1890). Hft. 2. Braunschweig,
Vieweg. 1890. xl64 p. 50 Pf. [44
Keravai , Chroniques maritimes
d'Anvers, 1804-14. (Sep. a. R. mant.
et colon.) Paris, Baudoin. 172 p.
4 fr. [45
Littken, 0., Les Danois sur l'Escaut,
1809-13. Kopenhagen, Hast. 180 p.
3 Kr. 50. [46
Stade, T., Zur G. d. St. Gera, 1806
-13. Progr. Gera. 4^ 28 p. [47
G[y88], J., Ludwig Rumpier u. s. Er-
lebnisse vor u. währ. d. Revol.-Zeit.
Strassb., Bauer. 1890. 195p. IM. [48
Laquiante, Arth., 2 touristes k
Strasbourg, 1792-1801. (Sep. a. R.
alsac XII u. XIII.) Paris, Berger-
Levrault. 1890. 51 p. [49
Paulus, Nie, L'^glise de Strasbourg
pend. la r^volution. Rixheim, Sutter.
1890. 439 p. 2M.80. *Rec: Polyb.
61, 344 f. Pierre; HJb 12, 170. [50
Meister, Ulr., Militär.-polit. Beitrr.
z. G. d. Untergangs d. 13örtigen
Eidgenossenschaft. I. (Neuj.-Bll. d.
Feuerwerker-Ges. Nr. 86.) Zürich,
Höhr. 1891. 4°. 28 p. 2 M. 20.
^ Schildert nach neuen Qn. Zu-
stände vor 1798 u. Anfänge d. Fran-
zös. Action. [51
VL 1. 12
^158
Bibliographie Nr. 2652—2668.
Pingaud, L, La fronti^re franco-
suiBse pend. la r^vol. (8ep. a. Ann.
franc-comtoiees '91.) Besang., Jacquin.
23 p. * Rec: Polyb. 62, 84 f. [2652
Burdin, L'annexion [de la Savoie]
de 1792 et son centenaire; r^ponse
etc. Chamb^ry, M6nard. 132 p. [53
Erber, T., Storia della Dalmazia,
1797 al 1814. Projfr. Zara. 1890.
-Jf Rec: MIÖG 12, 357 Prem. [54
«^ Recenslonen v. Werken z. Terri-
torial-G. (incl. Preussens): a) Beck,
Zur Verf.-G. d. Rheinbundes, s. '90,
1426. Lpz., Fock. 1 M. 20: HZ 67,
97-9 Lang ;HJbl 1,622. - b)Bla8en-
dorff, Blücher als Gutsbesitzer, s.
'89,5062: Mil.LZ72,68.— c)Bocken-
heiIner, G. der Stadt Mainz 1798
-1814, B. '90, 3474. Ersch. in 2. Tit.-
Aufl. Rec: HJb 11, 824 f.; Lit. Rs.
16, 309-11; MHL 19, 67 f. v. Kalck-
stein. — d) Briefwechsel d. Kön.
Katharina u. d. K. J6r6me, s. '89,
943 u. 5063: Lit. Rs. 16, 117 f.
Zisterer; Z. f. Dt. Gultur-G. 1, 350 f.
— e) Correspondenz Friedr.'s v.
Württb. , hrsg. v. Schlossberger , s.
'89, 2578 u. '90, 1453: DZG 4, 124
-7 u. RH 45, 154-60 Sauerhering;
Oesterr. GBl 6, 64-6 u. 76-8 Thür-
heim. — f) Göcke, Königr. West-
phalen, s. '89, 948: Z. d. Berg.
GV 23, 264 f. — g) D. Hess, Joh.
E. Schweizer, e. Charakterbild aus
d. Zeit d. Franz. Revol. Berlin 1884;
HZ 67, 174-7 Meyer v. Knonau. —
h)Hüffer, Gabinetsregierung in
Preussen, s. Nr. 1135: RC 31, 214-7
Chuquet; Lpz. Ztg. BeiL67; RH 46,
176-9 n. Bull, de l'ac. des sc de
Belg. 21, 232 f. Philippson; DLZ 12,
787 f. Bailleu; HJb 12, 186; FBPG
4, 289-93 Koser; Oesterr. GBl 8, Nr. 4
V. Belfert; MHL 19, 272-8 v. Grüner;
BllLü '91, 404 f.; GBl 1071. — i) G.
V. Jenner, Denkwürdigkeiten, hrsg.
V. E. V. Jenner-Pigott. Bern, Wyss
1887: HZ 67, 169-71. — k) Knapp,
Bauernbefreiung, s. '89, 931 u. 3344:
HZ 62, 358-63 Gothein; RH 41, 184
-6 Stern. — 1) J. G. Müller u. Joh.
V. Müller, Briefwechsel, s. Nr. 1895 :
ZGOberrh 6, 524; Grenzb. 50, II,
559-67; Schweizer. Rs. '91, I, 252 f.;
Lpz. Ztg. Nr. 44. — m) Schloss-
berger, Pr. Karl V. Wtirttemb., s. '89,
5068: HZ 65, 371 Egelhaaf. — n)
Schneider, G. d. evang. K. d.
Elsass, 8. '90, 3479: BllLÜ '90, 684
-6 Sallmann; GBl 674; ThLBl '91,
204 f. — o) Stadel mann, Preussens
Könige etc. IV, s. '89, 924: HZ 62,
357 f. Stieda. — p) Wertheimer,
G. Oesterr. im 1. J.zehnt d. 19. Jh.
n, s. '90, 3483: GBl '91, 199 f.; Dt.
Rs. 66, 154 f.; Oesterr. CBl 7, 158 f.
V. Helfert; Ath. Nr. 3323 Zimmer-
mann. — q) Fr. V. Wyss, Leben
der 2 Zürcher Bürgermeister Dav.
V. Wyss Vater u. Sohn. l. IL Zürich,
1884 u. 86: HZ 67, 177-9 Meyer t.
Knonau. [2655
Zur G. des Zeitraums vgl. Nr. 1759. 181>;
15. 1922 C-d; 85. 2583 g; 88 g.
7. Neueste ZeU seit 1815.
Allgemeines, Restauration, Einhelto- n. Frei-
heitsbewegimg 2656-60 a; Europ. Yeriih. d.
1850-60 er Jahre 2661-68; Ezieffe v. 1864-70:
2669-89; Preussen a. d. neue Dt Beleb 2690
-2710 ; Mittelstaaten. Schweiz u. Oesterreich
2711-31: Gnltoigeschichtliches: VeiftsaaBg
u. Recht 2732-87; Kirche 2738-60; AUgem.
Bildnng 2751-74; Literatur 2775-90; Kunst
2791-2805.
Zeitschriftenaufsätze zur polit 6.
bis 1848: a) C. Baer, II regne
d'Italia e Germania, 1814-70. I. (K
Antol. 33, 213-47 u. 34, 264-96.) -
b) 0. Braun, Vom Dt. Studenten-
parlament-, 1848. (AZtR Nr. 136.)
— c) F. Brummer, Karl Schramm,
Burschenschafter etc. (ADB 32, 445 f.).
— d) H. Geffcken, La casa di Sa-
voia, il papa e la repubblica. (N.
Antol. 33, 131-50.) — e) G. Irmer,
War K. Wilhelm als Prinz v. Preussen
1848 in Hannover? [N. Belege f. d.
Haltlosigkeit d. Tradition]. (Hann.
Courrier, 21. Juni.) — f) Die mili-
tärischen Massnahmeni. Norwegen
aus Anlass des Dän.-Dt. Krieges.
(Norsk mil. tidskr., *90, Hfl. 8.) —
g) Mochnacki, Tolskoe vozstaiiie
V 1830-31 gg. Gl. VI. per Pob.
Aufstand 1&S0-31, Cap. VI]. (Russ-
kaja Starina '91 , 281-302; 587-46.)
— h) G. Rosa, Fed. Confalonieri
[1784-1846]. (Comm. d. At. di Bres-
cia '90, 279-91.) — I) E. Schneider,
A. Schoder. (ADB 32, 212 f.) -
k) Streber, Freifrau Juliane t.
Krüdener. (KLex 7, 1229-81.) —
1) Das 2. Wartburgfest, Pfingsten
1848. (Bursch. Bll. 5, 265-71.) [2656
Talleyrand, M^moires, pnbl. p. d e
Broglie. III, s. Nr.
III^ 7. Zeitalter der Restauration.
459
Flathe, Th., Neueste Zeit (s. '89,
535 u. '90, 3426, wo zu corrigiren
p. 1-384). Bd. m. (Allgem. Welt-
G. XII.) p. 385-528. (Lfg. 137-8 u.
154.) [2657
Biedermann, K., 1815-40. 25 JJ. Dt.
G. (8. '90, 615 u. '91, 1180). H. Bres-
lau, Fehles. Buchdr. 1890. 322zyj p.
3 M. 50. *Rec.: GBl '91, 713 f.;
Frankf. Ztg. Nr. 94. — Vgl. daraus:
a) Biedermann, Die Gründg. d.
Dt. Burschenschaft. (Bursch. BU. 4,
234-9; 298 303.) [58
Trousaet, J., Bist, d'un si^cle (s.
'90, 1392 u. '91, 1116). VU: 1815-30.
359 p. 7 fr. 50. [59
Sehring, W., Das betrogene Dtld.,
od. V. Wiens Gongress zu Frankfurts
Bundestag; Gedenkbll. Dt. G. (Seh-
ring's Dt. Nat.-Bibl. Nr. 2.) Berl.,
Kracht. xvjl60 p. 1 M. 50. *Rec.:
KBIGV 39, 102. [60
Sleburg, ü., Herrn, v. Beckerath,
d. Reichsfinanzminister d. J. 1848.
Crefeld, Kramer & B. 1890. 31 p.
50 Pf. [60a
Giuati, G., Memorie inedite, 1845
-9, pubbl. da F. Martini. Milano,
Treves. 368 p. 5 L. ^Rec: HJb 12,
193; Ggw. 39, 69-72; 90 f. [61
Thouvenel, L, Nicolas I. et Napo-
leon III.: Les pr^liminaires de la
guerre de Crim^e, 1852-54. Paris, L6vy.
ixxj396p. 7 fr. 50. -SfRec: Polyb.
62, 169 Pierling; NR 72, 371 f. [62
Hamiey, E., The war in the Grimea.
Lond.. Seeley. 312 p. 5sh. ^Rec:
Ac. Nr. 984. [63
Revel, G. di, Dal 1847-55; la spe-
dizione di Grimea, ricordi etc. Milano,
Dumolard. 191 p. 3 L. ^Rec: R.
stör. it. 8, 368-73 Fabris. ' [64
Caatelli, üicli., Garteggio politico
[1847-75], ed. da L. Ghiala. 2 Vol.
Torino, Roux. 672; 652 p. h, 6 L.
"^Rec: A. stör. it. 7, 424; R. stör,
it. 6, 140-2 u. 8, 326-8 Rinaudo. [65
Lubomiral(i, Bist, contemp. (s. '90,
3513). III: De S^bastopol k »olf^rino.
601 p. 7 fr. 50. *Rec. v. II: RH 44,
126 Farges; NR 72, 372 f.; SatR
Nr. 1872. [66
Tatii5ev, S., Imperator Nicola) u
inostrannyje dwory [Kaiser Nicolaus
u. d. ausländ. Höfe]. Petersb., Sko-
rochodov. 1889. xxv459 p. -^Rec:
R. de droit intern. 22, 423 f. Kama-
rowsky. — Vgl. a) Tatisöev, Impe-
rator Nicolaj i prusskij dwor [K.
Nie. u. der Preuss. Hof]. (Der „Rus-
sische Bote" '88, Nr. 3-4.) [67
-^ Recenslonen v. Werken betr.
Allgemeines u. Politisches bis c. 1860:
a) Cavour, Nouv. lettres in^d. , s.
'89, 5086: N. Antol. 24, 188 f.;
VjschrVPK 27, II, 283-6. — Gher-
buliez, s. Nr. 2774c. — b) Gorre-
spondance de Talleyrand, amb.
^ Londres, 1830-34, s. Nr. 1903:
R. de g6ogr. 14, 241-8 Drapeyron;
RC 31, 474-6 Decrue; RQH 50, 340 f.
— e) Gzartoryski, M^moires, s.
'89, 957 u. 2588: PJbb 63, 578-618
Daniels. — d) Debidour, Bist,
diplom. de l'Europe, s. Nr. 1178:
RC 31, 375-9 Pfister; R. d'hist. dipl.
5, 286-8 Bertrand; SatR Nr. 1832;
La Gultura N. S. 1, Nr. 3 Bertolini;
Rdvol, fran^. 20, 376-82; Frankf. Ztg.
Nr. 87. — e) Falcke, D. Haupt-
Periode d. sog. Friedensblockaden,
1827-50, 8. Nr. 1949 : VjschrVPK 28,
II, 220 f.; GBl f. Rechtswiss. 10, 312
Rettich. — f) Fyffe, Bist, of mod.
Europe DI, s. '90, 1478: RQH 48,
251 f. Moyes; The nation '90, 23. Oct.
— g) Hartmann, Erinnergn. e. Dt.
Officiers, s. '90, 3514: HZ 66, 565 f.
Flathe; Gesterr. GBl 7, 56 f. Thür-
heim. — h) Hübner, Ein Jahr m.
Lebens, s. Nr. 1904: Ath. Nr. 3323
Zimmermann; Frankf. Ztg. Nr. 83
Ganz; GBl 1308 f. -- Rec. d. Franz.
üebers.: RG 31, 417 f. P^lissier; RQH
50, 343 f. de Grandmaison ; Polyb. 61,
522 f. Pierre; Gorresp. 63, 201 f. ; Ä. d.
2 mondes 106, 695-706. — Janssen,
B. Nr. 2774L — 1) Jastrow, G. d.
Dt. Einheitstraumes, s. Nr. 1216:
VjschrVPK 28, II, 193-217; BllLÜ
'91, I, 170; Z. f. Dt. Cultur-G. 2,
136-8; Grenzb. 50, II, 587 f. —
k) Kunz, Der Poln.-Russ. Krieg
1831, s. '90, 1473: Mil. LZ 71, 210-4;
GBl '90, 1325 f.; Streffleur's Z. 32,
I, LitbL Nr. 1; ZHGPosen 5, 434 f.
Schwartz; N. mil. Bll. 38, 273 f. —
1) Levetzow, Vor-G. d. Erhebg.
Schlesw.-Holsteins , s. '90, 1476 u.
'91, 1202: Dt. Rs. 70, 478 f.; HZ 67,
129-31 Heyck. — Ranke, s. Nr.
2775. — m) Recueil des traites
etc. concl. par la Russie VIII, s. '90,
3487: RQH 48, 681 f. d'Avril; HZ
66, 355-61 Flathe. ~ n) Ricasoli,
460
Bibliographie Nr. 2668— 2690,
Lettere e docc. V, s. '89, 988 u. '90,
1483: N. Antol. 29, 893-413; HZ Q6,
339 f. — 0) Rothan, La Prußse et
son roi pend. la guerre de Grimme,
fl. '89, 776: MHL 18, 370-2 Berner.
— p) Schieiden, Erinnergn. e.
Schleswig-Holsteiners, s. '90, 1475:
HZ 65, 358-60 Heyck; N. mil. Bll.
38,276. — q) Schütter, Franzi, u.
d. Napoleoniden, s. '89, 956: MIÖG
11, 662 f. Mayer. — r) Schmidt-
Weissenfels, Das 19. Jh., s. '90,
3490: GBl '91, 8; Mag. f. Lit. 60,
80; NtZtg 43, Nr. 702; Z. f. Dt. Gul-
tur-G. 1, 473 f.; Fft. Ztg. Nr. 246.
— 8) Stratz, Revol. 1848-49, s. '89,
972 u. '91, 1196: BllLÜ '91, 234 f.
W. Schnitze; Ggw. 39, 143; Bär 17,
435. — t) Thouvenel, Le secret
de l'empereur, s. '90, 1481 : DLZ 11,
1094 f. Stern; A. della soc. romana
13, 266 Fontana. [2668
ZeltschriflenaufBätze betr. Kriege
1866-71: a) K. Braun, Versuch e.
Genesis d. Pariser Gommune v. 1871.
(VjschrVPK 28, III, 39-50.) - b) Der
Feldzug der 1. Dt. Armee im
Norden u. Nordw. Frankreichs. (N.
mil. Bll. 37, 161-72; 274-87; 353-65;
449-63.) — c) Oas Gefecht bei
Rudersdorf, 28. Juni 1866. (Milit.-
Ztg. '91, Nr. 7 u. 8.) - d) G. Hörn,
Napoleon III. in Wilhelmshöhe. (Nt-
Ztg 44, Nr. 346 etc.; 381.) — e) A.
L,, Ein Blatt d, Erinnerg. an 1870
-71. (Norddt. AZtg Beil. 122 f.) —
f) H. V. Moltke, Die Schlacht v.
Köntggrätz;mitg.v.H.v.Treit8chke.
(AZtg Nr. 130.) — g) Morawitz,
Erinnergn. an 1866. (N. fr. Presse
Nr. 9645.) — h) Nienstädt, Der
Rückzug d. Franz. Arraeecorps v.
Mezi^res auf Paris. (Mil. Ztg. '91,
Nr. 1 flF.) — I) Die Schlacht bei
Langensalza u. d. Operationen vor
derselben. (Intern. R. üb. d. ges.
Armeen u. Flotten '90, Nov. u. Dec.
'91, Jan.) — k) Die Schlacht bei
Wörth, strategisch u. taktisch be-
leuchtet. (N. mil. Bll. 39, 13-25.)
— 1) E. Schuler, Das Gefecht bei
Skalitz, 28. Juni 1866. (Streffleur's
Z. 32, I, 255-70.) — m) Die See-
schlacht bei Lissa. (N. fr. Presse
Nr. 9660.) — n) Das Tagebuch d.
Preuss. Kronprinzen, 1866. (N. fr.
Presse Nr. 9642 f.) — o) Zur Ge-
schichte der Kriegsereignisse, 1866.
(Allg. Milit.-Ztg. '91, Nr. 10.) [69
Kriegstagebücher etc. 1866-1871:
a) 0. Blum er, Erinnergn. an d.
Grenzbesetzg., 1870-71. Winterthur,
Kieschke. 107 p. 1 fr. — b) B o u q a e t,
Souvenirs de l'invasion allem, dans
le canton de Bourgth^roulde. Boarg-
th4r., Selbstverl. 1890. 64 p. 25 ct.
— c) Der letzte Bruderkampf d.
Deutschen an d. Ünstrut, 27. Juni
1866. Langensalza, Wendt & Kl.
32 p. 50 Pf. — d) G. Delaforest,
Souvenirs de la guerre de 1870-71.
3 6d. Tours, Marne. 1889. 215 p. —
e) H. Denizet. Les derniferes jonr-
n^es de Tarmee de Test. Orleans.
Herluison. 31 p. — f) J. Döring,
Meine Dienstzeit; Erinnergn. 1869
-71. Marb., Elwert. 105 p. 1 M. 20.
— g) B. Gager, A la memoire des
d6fensenrs d'Orleans. Paris, Dnval.
1890. 8 p, — h) A. V. Holzhausen-
Gabi enz, Erinnerungn. e. Ocsterr.
Officiersfrau, 1866. Gotha, Perthes.
63 p. 1 M. [^Rec: BllLü '91, 537 f.
Kurz.] — I) Fr. Koch-Breuberg,
3 JJ. in Frankreich ; Erinnergn. etc.
1870-73. Münch., Beck. 172 p. 2 M.
— k) Neilz, Jl. d'un Vendömoia,
1870-71. Vendöme, Lemercier. 282 p.
— 1) E. Perchet, Episode de la
guerre franco-allem. : destrnction du
pont de Pesmes. Gray, Bouffaut.
28 p. — m) J. V. Reitzenstein.^
Die kgl. Hannov. Artillerie, 1866,
Kann., Schulbuchh. 112 p. 60 Pf.
— n) J. Richard, Annuaire de la
guerre 1870-71. III: arm^es de pro-
vince. Paris, Dentu. 102 p. — o) H.
Sander, Die Dorn bim er Schntzen-
Gompagnie, 1866. Dorn bim. Rasch.
59 p. 70 Pf. — p) F. Sarcey, Le
si^ge de Paris. Paris, Marpon et
Fl. 1890. xij303 p. — q) Souvenirs
du si^ge de Paris; une page d*hi8t.
de la defense nation., 1870-71. Pari«,
Ghaix. 118 p. [70
Scheibert, J. u. M. v. Reymond, Die
mitteleurop. Kriege, 1864-71, nach
d. Werken d. Oesterr. u. Preuss.
Generalstabes bearb. [Umarbeitung
von: Dt. Kriege s. '90, 632; vgl. auch
'89, 5092.] a) I: v. Reymond, Kriege
V. 1864 u. 66. — b) II: Scheibcrt,
Krieg V. 1870-71 [auch unt d. Titel:
Dt. Kriege Bd. III. 2. Aufl., s. '9L
1223]. Beri., Pauli. 670 u. 400 p. m.
ni, 7. Deatsche Einheitskriege.
nei
50 u. 44 Ktn. [Auch in Lfg.-Ausg.
Zürich, Orell Füssli (s. '90, 3519).
Wien, Konegen]. Vgl. e) Uebers. von
II: Scheiber t, La gaerre franco-
allem. de 1870-71, trad. p. E. Jaegle.
Paris, Hinrichsen. 626 p. av. 44 plans.
[*Rec.: Corresp. 63, I, 201.] [2671
Trinliis, A., G. d. Einigungskriege
1864, 66, 70/1 (s. '89, 1034). 2. Aufl.
Llg. 1-32 (Bd. I-III, 1). Berlin,
Dümmler. (1886-7.) xij462; xv547 p.
u. p. 1-192. ä Lfg. 50 Pf. [72
Rotenhan, v., Die neuere Kriegs-G.
d. Cavallerie. 1. Per. : 1859-70. Münch.,
Franz. 411p. 4M. 50. *Rec.: AZtg
Nr. 240. [73
Kühne, Kritische u. unkrit. Wan-
derungen üb. d. Gefechtsfelder d.
Preues. Armeen in Böhmen 1866.
Hft. 3: Das Gefecht bei Trautenau.
4. Aufl. Berl., Mittler. 148 p. m.
4 Plänen. 3 M. 60. [74
Gutbier, H., Der Kampf bei Langen-
salza; e. Gedenkbuch. Langensalza,
Wendt & Kl. 275 p. m. 1 Karte in
4 Lfgn. k 75 Pf. [75
Mathes v. Bilabruck, C, Taktische
Studie üb. d. Schlacht v. Custoza.
Wien, Seidel. 145 p. 4 M. [76
Duquet, A., Guerre de 1870-71 (s.
'89, 1036 u. '90, 1491): Paris, Che-
villy et Bagneu2 (20. 8ept.-20. octobre).
Paris, Charpentier. 337 p. 3 fr. 50.
*Rec.: RC 31, 512 f. Chuquet; RH
46, 369 Monod; Mil. LZ 72, 266. —
Vgl. spectateur milit. '91, 1. mai. [77
Moltke, G. d. Dt.-Französ. Krieges,
1870-71. (Moltke, Ges. Schrr. u. Denk-
würdigkeiten. III.) Berl., Mittler. 1.
u. 2. Aufl. XVJ428 p. m. 1 Kte. 7 M.
-Jf Bec: Norddt. AZtg Nr. 388; AZtg
Nr. 233, 235, 237; Nation 8, 740-3
Nathan; Lpz. Ztg. Beil. 291 f. [78
Lonlay, D. de et H. Galli, 1870-71;
les Souvenirs de Fr^d^ric III; exameu
crit. etc. Paris, Garnier. 1888. 210 p.
1 fr. 25. ' [79
Romagny, C, Guerre franco- allem,
de 1870-71. Paris, Lavauzelle. 4^
391 p. m. 18 Ktn. 10 fr. *Rec.:
NR 71, 409 f. Rodocanachi. [80
Lonlay, D. de, Frangais et Alle-
mands. Hist. anecd. de la gaerre de
1870-71. 2 6d. 1-V. Paris, Garnier.
859; 658; 463; 523; 459 p. ä 3 fr.
50. [81
Hörn, E., La grande nation 1870
-71; pr6f de Jul. Simon. Paris,
Plön. xv341 p. 3 fr. 50. ^Rec:
S^ances et travaux 36, 121 f. Simon;
Polyb. 62, 54 Lambelio. [82
Darimon, A., L'agonie de l'empire.
Nouv. 6d. Paris, OUendorff. xvij
359 p. 3 fr. 50. * Vgl. '89, 1033. [83
Carette, A., Souvenirs intimes de
la cour des Juileries (vgl. DZG IV,
Nachrr. 194 b). S6rie 2-3. Paris,
OUendorff. 540; 342 p. ä 3 fr. 50.
* 1870/71. - Rec: RH 44, 125
Monod ; Lpz. Ztg. Beil. '90, 5-7 Pröiss.
— Dt. Ausgabe v. E. v. Adlers-
feld, 2 Bde. Breslau, Schles. Veri.-
Anstalt. 1890. 236; 247 p. ä4M. [84
Gambetta, L., Dep^ches, circulaires
etc., publ. p. J. Reinach. II: Sept.
1870-f6vr. 1871. Paris, Charpentier.
540p. 7fr.50.*Rec.:NR72,368f. [85
Dumas, J. B. , La guerre sur les
Communications allem., 1870. Paris,
Berger-Levrault. x335 p. [86
Dormoy, P. A., Arm^e des Vosges
1870-71, s. "90, 1495. IV: Les Mou-
tons. Paris, Sauvaitre. 210 p. 2 fr. 50.
-X-Rec: RH 46, 869 f. Monod. [87
Rindfleisch, Feldbriefe, hrsg. v.
Ed. Ornold (s. '89, 3390). 3. Aufl.
Gott., Vandenhoeck & R. xvj236 p.
4 M. -Sf Rec: Christi. Welt 3, 481
-4; Grenzb. 50, II. 48. [88
Woide, Die Siege u. Niederlagen
im Kriege 1870-71 u. ihre wahren
Ursachen. II. Warschau. 1890. ^Rec:
Mil. LZ 71, 247 f. [89
Zeitschriflenaufsätze zur Preuss-
Dt. G.: a) W. Beyschlag, Staat
u. K. in Preussen im 19. Jh. (Dt.-
evang. Bll. 16, 401-21.) — b) K.
Braun, Gf. Moltke. (VjschrVPK
28, II, 132-9.) - c) Curtius, Gf.
H. V. Moltke. (SBBAk '91 , 633-48
und AZtg Nr. 185 f.) — d) R. v. D.,
Gf. Albr. V. Roon (s. '89, 3393 u.
'90,645). XI-XXIX. [Interess. Schrift-
stücke]. (Dt. R. 15, II, 48-66 etc.;
bis 16, IV, 1-12.) — e) H. D e 1 b r ü c k,
Feldm. Moltke. (PJbb 67, 530-34.)
— f) L. Drapeyron, La g^ogra-
phie etc. au service de Moltke. (R.
degdogr. 14,421-33.) - g) E. Fried-
länder, Gottl. H. Schmückert, Gen.-
Postdirector. (ADB 32, 63 f.) -
h) R. Lutter, Der 1. Landtag zu
Beriin. (Bär 16, 475; 484.) — 1-m) B.
Poten, Gen. L. v. Schlotheim. —
Gen. Chr. v. Schmidt. — Gen. K. v.
^162
Bibliographie Nr. 2690—2716.
Schmidt — Gen. K. W. G. v. Schö-
ning. (ADB 31, 553-, 716. 32, 1-3^
311 f.) — n) J. Schott, Gf. Moltke.
(uns. Zeit '91, 551-61.) — o) R.
Schramm, General consal Rudolf
Schramm. (ADB 32, 446-50.) —
p) A. Veuglaire, Le feld-mar. de
Moltke. (Bibl. un. 51, 5-36.) - q)
Wein and, Donoso Cortes. (Bruder,
Staatelezicon 2, 337-96.) [2690
Eckart, Th., Erinnergn. an Fr.
Wilh. IV. V. Preussen. Hannover,
Manz. 108 p. 1 M. [91
Hegel, J., Erinnergn. aas meinem
Leben. Berl., Ev. V.-Haus. 56 p.
1 M. [92
Kleist, B. V., Die Generale der
Preass. Armee, 1840-90. Hannover,
Helwing. xviijll06 p. 20 M. -SfRecr
CBl 1009; Dt. Herold 22, 87. [93
Heye, A., Die Marine- Infanterie,
1849-1890; e. Beitr. z. G. d. kais.
Manne. Berl., Mittler. 201 p. 5 M. [94
Oncken, Das ZA. E. Wilhelm's (s.
'89, 1012 u. '90, 3528 a). Bd. II, 449
-768. (Oncken, Allg. G. in Einzel-
darstellungn. Abth. 184-185.) — Auch
sep. in c. 17 Lfgn. -^Rec: Frankf.
Ztg. Nr. 241. [95
Marquardt, L, Charakterzüge u.
Anekdoten aus d. Leben K. Wilh.'s I.
Lpz., Richter. 1890. 250 p. 3 M. 50.
<3f Rec: CBl 878. [96
Henne am Rhyn, Die nationale
Einigung d. Deutschen, d. Entwickig.
u. d. Aufgaben d. Reiches. Hannov.,
Meyer. 92p. IM. 50. -K-Rec: BllLU
'91, 398. [97
Biemarck, Parlam. Reden (s. '89,
1021 u. '90, 1517). Bd. XI-XIII: bis
z. Colonialpolitik; Doppelbd. XIV:
Die Reichstagssession 1884-85. Stutt-
gart, Union. 213; 249; 326; 476 p.
k Bd. 1 M. [98
Bi8marck-Briefe,N. F., s. '89, 5107.
III. Berlin, Heymann. xijl76 p.
2 M. 50. [2699
Sjögren, 0., Fürst Bismarck och
hans samtid, monografisk Studie.
Stockholm, Bonnier. 1890. 227 p.
1 Kr. 75. [2700
Documente z. G. d. Wirthschafts-
politik in Preussen u. im Dt. Reich
(s. Nr. 1237). V: Fürst Bismarck
als Volkswirth (s. '90, 1526), III:
1885-1890. Berl., Heymann. xlij312 p.
10 M. [2701
WIermann, H., Graf v. Moltke.
2. Aufl. Leipzig, Renger. 244 p.
1 M. 50. [2
Schreck, E., Gen.feldm. Gf. H. v.
Moltke. Düsseid., Bagel. 1890. 109 p.
1 M. 20. [3
Kohut, A., Moltke als Denker.
Berl., Gerstmann. 1890. 125 p 1 M.
Rec: NtZtg 43, Nr. 575; Grenzb. 48,
m, 431. [4
Roboiaky, H., Die mitteleurop.
Friedensliga, ihre Entstehung, Ent-
wickig. u. Zukunft. Lpz., Renger.
804 p. 5 M. *1878-1891; Verwer-
thung bist. Methode zu e. Sensations-
schrift [J. S.] [5
Menzenbach, Joh., Ludw. Windt-
hörst in s. Leben u. Wirken. Trier^
Paulinus-Dr. 128 p. 50 Pf. [6
Majunke, P., L. Wlndthorst; ein
Lebensbild. (Frankf. Uroschüren.)
Frankf., Fösser. 51 p. 50 Pf. 'Jf Rec :
Laacher St. 41, 234 f. [7
Müller, Polit. G. d. Ggw. (s '89,
3394 u. '90, 3533). XXIV: 1890.
xiv323 p. 'Jf Rec: Norddt. Ztg. 30,
207; Lpz. Ztg. BeiL Nr. 68. [8
Laviaae, E., La vle politique k
l'^tranger. I u. II : 1889 u. 1890. Paris,
Charpentier. x436; z578 p. a 3 fr. 50.
-X-Rec: Frankf. Ztg. Nr. 130 u. 251. [9
Recenaionen von Werken betr.
Preussen und das neue Dt. Reich:
a)Batsch,PrinzAdaibert,8.Nr.l244.
Rec: PJbb 67, 563; FBPG 4, 319 f.;
DLZ 12, 961 f. Dittmer; Dt. Rs. 68,
476. — b)Bertouch, Ahnentafel
der Kaisenn Augusta Victoria, s.
'89, 3400. Rec. : Dt. Herold 20. 40;
Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 271 Mayer.
— e)Daw8on, Bismarck and State
socialism, s. '90, 3531: Jl. des eco-
nomistes '90, III, 464-7 Conrcellc-
Senueil. — Italien. Uebersetzg. ▼.
R. Debarbieri: Firenze, Bocca.
Ivjl71 p. 3 L. 50. — d) Freytag,
Der Kronprinz u. d. Dt. Kaiserkrone,
s. '89, 5103a u. '90, 630. Rec: QR
171,28 56; EHR 5, 400; AcNr.982
Dawkins ; Bär 16, 102 f. — Ersch. auch
in Holland. Uebers.; Amsterd., van
Holkema <& W. 131 p. 1 fl. 50. -
e) Gossler, Ansprachen etc., s. '90,
1524. Rec: DLZ IL 1019 f. Sallwurk;
Z. f. Gymnw. 44, 536-41 Nasemann.
— f)Jahnke, Bismarck, s. Nr. 1235.
Rec: Mil. LZ 72, 65; Westerm. 70,
286; Bär 16, 431. - g) Lavisse,
III, 7. Neueste Zeit: Preussen und das Reich.
*163
3 empereurs d'Allemagne, s. ^89,
2630. Rec: RQH 46, 688-90 d'Avril.
— h)Markow, Wachsthum d. Be-
Yölkerg. in Preussen 1824-85, s. '90,
648. Rec: CBl '90, 1213 f.; Allg.
Statist. A. 1. 320-22 Kollmann; Z.
f. d. ges. Staatsw. 47, 786-8 Zeyss. —
i) Sybel, Begründg. d. Dt. Reiches,
a. '90, 628 u. '91, 1217. Rec: EHR
6, 209-31 Geffcken; RH 46, 169-73
Lebon; Ath. Nr. 3323 Zimmermann ;
N. Antol. 32, 64-86 Boglietti. —
£r8ch. in Engl. Uebersetzg. v. Per-
rin u. Bradford. New- York, Cro-
well. (>Rec v. Bd. I u. H: AZtg
Nr. lOfl. — k) Vitzthum v. Eck-
st ädt, London, Gastein u. Sadowa,
8. '89, 6087 n. '90, 8512. Rec: Lpz.
Ztg. Beil. '90, 137 40; BULÜ '90,
699-703 Bienemann; HZ 66, 537-41
Flathe. [2710
Zeltschriflenaufsätze z. Territorial-
G., Nord' u. Mitteldeutschland
(Gruppe V, 2-6): a) Franzowski,
J. A. Rusche. (ZVGSchlesien 25,
855-8). — b)W. Gl[ässing], Gies-
sener Barschenschaft. (Barsch. BU.
5, II, 105-8; 129-32.) — c) L. Ilse,
Regierungshandlgn. d. letzten Kf. v.
Hessen. (Casseler Tageblatt '90, Nr.
124-27.) — d) Peters, J. Th. Lau-
rent (KLer 7, 1518-23.) — e-f) B.
Poten, Oberst F. Scholl. (ADß 32,
217 f.) — Minister K. D. v. Schulte.
(ADB32,690f.). — g)G. H.Schmidt,
Statistik d. Consums in Lübeck 1836
-68. (ZVLübG 6, 327-92.) - h) H.
T., D. Schlacht b. Bovenden. (Göt-
tinger Anz. Nr. 2702 f.) - 1) War-
schauer, Eine verschollene Posener
Z.(ZHGPosen 5,423 8.)-k)Wipper.
mann, K. A. F. W. Ch. Schomburg,
Politiker. (ADB 32, 238-40.) — 1)
Wutke, Fürstbischof Chr. Em. v.
Schimon8ky-Schimoni.(Ebd.31,273f.)
— m-n) P. Zimmermann, Staats-
min. W. V. Schleinitz. (Ebd. 459-62.)
— Archivar W. J. E. v. Schmidt-
Phiseldeck. (Ebd. 32, 21-23). [11
DeB^l.^ Süddeutschland {Gruppe
V, 7-8): a) Aus d. Glanztagen d. Bad.
Verf.-Lebens [1819]. (Bad. Landes-
Ztg. '90, Nr. 9; 12; 14; 20.) —
b-d) £. Blösch, Bundespräsid. Ulr.
T. Ochsenbein. (Uns. Zeit '91, I, 419
-26.) — J. Schnell. (ADB 32, 155-8.)
— K. Schnell (Ebd. 160-3.) - e) A.
Ffth, Dieliter. Thätigkeit d. Land-
ammanns J. B. E. Rusch. (Kath.
Schweizerbll. 7, 117-28; 205-25.) — f)
Fäh, G. A. Frhr. v. u. zu Francken-
stein. (Laacher St. Bd. 40.) Auch
sep.: Freiburg, Herder 55 p. 80 Pf.
— g) Hagele, Kornthal. (KLex 7,
1024-8.) — h-k) K. Th. Heigel,
M. A. V. Schilcher. (ADB 31, 201 f.)
— K. V. Schrenck. (Ebd. 32, 485-8.)
— Seb. V. Schrenck. (Ebd. 32, 488 f.)
— 1) F. V. Her tl ein. Zur Erinnerg.
an G. V. Franckensteiti. (AZtg Nr.
109 f.) — m) R. H e s s , Fr. S. Schilcher.
(ADB 31, 200 f.) - n) G. Kinkel,
Beitrr. z. G. d. Dt. Kolonie in Zürich.
(Schweizer. Rs. '91, II, 94-104; 221
-7.) — o) A. Knöpf! er, Greg. v.
Scherr. (ADB 31, 121-3.) — p) J.
Mechs, Der Auszug der Erlanger
Studenten nach Altorf, 1822. (Bur-
schensch. Bll. 5. I, 103-6.) — q) B.
Poten, J. M. SchmölzL (ADB 32,
61-62.) — r-8) K. Ritter, J. C. ZeU-
weger u. d. Gründg. d. Schweiz.
G.-1'orsch. Ges. (Jb. f. Schweiz. G.
16, 1-178.) — Aus dem Briefwechsel
Zellweger's, 1824-42. (Ebd. 1*-116*.)
— t- y) E. Schneider, Joh. Schlay er.
(ADß 31, 348 50.) — Ph. M. v.
Schmitz-Grollenburg. (Ebd. 32, 51.)
— Chr. A. Schott. (Ebd. 32, 395-7.)
— w) C. Thiaucourt, Les biblio-
thöques de Strasbourg et Nancy.
(Ann. derE8t'91, I, 36-61.) -^Rec:
R. des biblioth^ques 1, 111. — x) R.
Wagner, Rastatt, d. 4. Bundesfstg.
(PJbb 67, 472-98 etc 68, 86-107.) [12
D., R. V., Staatsraison u. Recht;
die confess. Wirren in Livland, 1865
bis z. Ggw. Leipzig, Duncker & H.
97 p. 2 M. [13
Walter, F., weil. General-Super-
intendent V. Livland, s. Landtags-
predigten u. s. Lebenslauf. Leipz.,
Duncker & H. 408; 101 p. 10 M. [13a
GreifPenhagen, W., Fr. Geo. v. Bunge.
Reval, Kluge 57 p. -^Rec: Balt.
Mtschr. 38, 322 f. [14
Nachrichten, Statist., üb. d. Grhzth.
Oldenburg. XX: Die Bewegung d.
Bevölkerg., 1871-87 mit Rückblicken.
Oldenb., Littmann. 4^ 221 p. 8 M.
*Rec: VjschrVPK28, I, 247 f. [15
Hock, Aug., Moeurs et coutumes
bourgeoises: Lidge sous le regime
hollandais 1820-30. VL Li^e, Vaü-
lant-Carmanne. xiijl87 p. Jj^Rec:
^164
Bibliographie Nr. 2716-2739.
A. per tradiz. popolari 10, 182 f.
La Via-Bonelli. [2716
MGlIer, L, Rückblicke auf Kar-
hessen u. d. Ende d. Kfthums. Marb.,
Ehrhardt. 1890. 83 p. [17
Stichling, G. Th., Ans 58 Dienst-
jahren; Erinnergn. Weimar, Böhlau.
262 p. 8 M. 50. <df Reo.: AZtg Nr.
160; BllLU '91, 556 f. [18
Köhler, L, Das Württemberg. Ge-
werberecht, 1805-70. Tüb., Laupp.
xiii292 p. 6 M. [19
Luglnbühl, Rud., Briefe v. J. 6.
Zimmermann, E. v. Fellenberg, S.
Schnell etc. an Phil. Alb. Stapfer.
Bern, Stämpfli. 1890. 166 p. <K>Rec.:
DLZ 12, 1100 Stern. — Vgl. a)
Lugin buhl, AI. v. Humboldt et
Ph. Stapfer. (Denkschr. d. hist. Ges.
Basel p. 138-76.) [20
Götzinger, E., Aus d. Papieren d.
Barden v, Riva. (Sep. a. M. z. vaterl.
G. V. StGallen XXIV, 2.) St.-Gallen,
Haber. 248 p. 6 fr. *Rec. v. G.'s
früh. Schrift (s. '90, 3540) ^ HZ 67,
167-9 Meyer v. Knonau. [21
Scholler, L. W., Kirchengeschichtl.
aus d. Dt. Süden; M. a. d. Leben
V. J. Geo. Lutz, Pfarrer in Oberroth.
Basel, Geering. 155p. IM. 60. ^Rec:
ThLBl '91, 269. [22
Huber, A., Die Entwickig. d. eidgen.
Zoll Wesens bis z. J. 1^8. Bern,
Stämpfli. 243 p. 4 fr. [23
Trost, L, Ludwig I. v. Baiern in
8. Briefen an s. Sohn, K. Otto v.
Griechenland. Bamb., Buchner. xj
202 p. 6 M. "^Rec: BllLÜ '91, I,
265 f.; Lpz. Ztg. Beil. 212; Norddt.
AZtg 30, 222; AZtg Nr. 97 Ettmayr;
PJbb 68, 282 f. [24
Zeitschrifteiiaufsätze betr. Oester-
reich-Ungarn : a-b) L. Abasi, Reden
betr. Vorrechte d. Adels. — Briefe
V. Reichstag zu Pressburg, 1848.
(Hazank 9, I, 130-8; 141-9.) — c) M.
AI bertall, Gedenkbll. an Radetzky.
(StreflFleur's Z. 32, II, 263-79.) —
d) Binder, K. E. Jarcke. (KLex 6,
1260-4.) — e-f)C. Duncker, Gen.-
major E. v. Schindlöcker. (ADB 31,
292-7.) — Feldzm. K. v. Schönhals.
(Ebd. 32, 303-5.) — g) F. Glasser,
Entwickig. d. commerc. Unterrichtes
in Oesterreich. (Sep. a. Festschr. d.
Handels-Lehranstalt Pazelt in Wien.)
Wien,Hölder.36p.80Pf.— h) Hu gel-
mann, Reichsrath A. Salvotti. (ADB
31, 772-9.) - 1) A. Jacob, Nie.
Wessel^nyi. (Hazdnk 9, I, 1-16.) —
k) J. V. Jekkelfalussy, Die Eisen-
bahnen im Ungar. Staatshaushalte.
(Ungar. R. 11, 292-314.) — I) Th.
Lehoczky, Die Festung Munkdcs
1848 49. (Haz4nk 7 , 81 ff. etc.; 8,
382-91.) — m) A. Mallet, Metter-
nich et la quest. des Balkans. (B.
polit. et litt^r. 46, Nr. 4.) — n) H.
Marczali, Die Mission d. Bischofs
Lonovico in Rom. (üng. R. 9, 772
-88.) — 0) Pasquill auf d. Mit-
glieder d. Reichstages 1825. (Hazdnk
9, 1, 150-7.) — p) A. Paudler, Sän-
gers Lust im Vormärz; e. Bcitr. z.
G. von Leipa u. Haida. (M. d. Nordb.
Exc-clubs 14, 1-11.) — q) B. Polen,
Milit.-Schrift8teller J. B. Schels. (ADB
31, 28 f.) — r) M. Rozsafy, Ko-
morn in d. JJ. 1848-49. (Hazdnk 8^
65-77.) — 8) Seh., General Fr. H.
Schlick. (ADB 31, 492 5.) — t) O.
Schmid, J. R. Kutschker. (KLex
7, 1267-9.) — U) J. Scalay, Er-
innergn. (Hazank 9, 1, 58-72 etc.;
358.) — Y) Urkunden z. G. Sieben-
bürgens i. J. 1848. (Hazink 9, I.
81-8.) [25
Recuell des trait^ et Conventions,
conclus par TAutriche av. les pois-
sances ^trang^es, 1763 jusqu'ii nos
jours, par L. de Neu mann et
A. de Plason. T. XVIII-XIX. Wien,
Fromme. 1888-91. 916; 678 p. 24;
28 M. ^ Mit Register üb. T. X-Xm. [26
Widmann, K., Franciszek Smolka
jego zycie i zawöd publiczny od
roku 1810-49. [Fr. Smolka u. s. öff.
Wirksamkeit , 1810-49.] Lemberg.
1890. 991 p. 8 M. [27
Helfert, Joa. AI. v., Gf. Leo Thun.
Lehr- u. Wanderjahre. Wien. •^Rec:
AZtg Nr. 64. [28
DeÄk, Frz., Briefe, 1822-75. Badap.,
R4th. 1890. 392 p. 11 M. -^Rec:
Szäzadok 24, Hft. 1. [29
Banssnern, G. v., Dtld. u. Oesterr.-
Ung.; Abhh., Reden u. Briefe, 1868
-89. Lpz., Duncker & H. 1890. 289 p.
4 M. 80. -K-Rec: AZtg '90, Nr. 327
Schwicker: GBl '90, 1326. [30
Birö, Pal, A magyar kir. honT^>
delmf ministerium müköd^se. [D.
Thäügkeit des Ungar. Landesverth.-
Minist. 1870-90.] Budapest. 4^ 399;
472 p. [31
III, 7. Einzelstaaten u. Oesterreich; Verf. u. Wirthschaft. *165
^Recensionen von Werken betr.
Verf. u. Wirthschaft: a) Block, Les
progres de la sc. ^conomiqae, s. *90,
3545 u. '91, 1298: Jbb. f. Katökon.
56, 241-3 i CBl f. Rechtswiss. 10, 227
-9 König; VjschrVPK 28, III, 129
-52 Philippson. — b) Brie, Fort-
schritte des Völkerrechts seit dem
Wiener Congress, s. '91, 1288: A. f.
öffentl. Recht 6, 472 f. Slatin; CBl f.
Rechtswiss. 10, 811 Rettich. — c)
Dawson, German socialism, s. '89,
1045 u. '90, 658: Jl. des ^conomistes
3, 121-7 Courcelle-Seneuil. — d) D i e t-
zel, Rodbertus etc., s. '89, 5127:
Polit. sc. quart. IV, 545-7 Osgood;
DLZ 11, 564-6 Lexis; lit. Rs. 16,
814 f.; Z. f. d. ges. Staatsw. 47, 628
-31 Diehl. — e) Kohut, Lassalle,
8. '90, 659: Polit. sc. quart. 5, 721 f.;
BllLU 509 f. Müller: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 40. — f) Matiekovits, Zoll-
politik, s. Nr. 1280: DLZ 12, 1175-8
V. Ochenkowski; VjschrVPK 28, I,
191-7; Z. f. d. ges. Staatsw. 47, 625 f.;
Oesterr. CBl 8, Nr. 3 Schwicker. —
g) Walcker, Smith, s. '90, 3546:
CBl 15; Polit. sc. quart. 5, 538 f.;
DLZ 12, 173 f. Leser. [2732
Verryn-Stuart , C. A., Ricardo an
Marx; e. dogm.-hist. Studie. Diss.
Gravenhage. 1890. xijlOO p. [33
Rogh^ , E. , Rückblick auf d. An-
Bchluss Hamburg's u. Bremen's an
d. Dt. Zollgebiet. (Dt. Zeit- u. Streit-
fragen. Hft. 70.) Harnt., Verl.-anst.
62 p. 75 Pf. [34
Lamm, K. v. , Die Entwickelg. d.
Bankwesens in Els.-Lothr. seit d.
Annexion. (Staatsw. Studien, hrsg.
V. Elster III, 7.) Jena, Fischer. x223p.
5 M. [35
Lehr, Ad., Die Hausindustrie in
Leipzig u. ünigebg. (Schrr. d. V.
f. Socialpolitik Hft. 48.) Lpz., Diincker
6 H. 130 p. 2 M. 80. *Rcc. : Vjschr
VPK 28, III, 99. [36
Paygert, CorneL v., Die sociale u.
wirthschaftl. Lage der Galizischen
Schuhmacher. (Schmoller's staats-
u. socialwiss. Forschgn. XI, 1.) Lpz.,
Duncker&H. xiyi93p. 4M. 60. [37
Zeitachriflenaufsätze betr. Kirche
etc.: a) W. Beyschlag, Ein ungedr.
Doc. z. n. evang. K.-G. in Preussen.
[Entlassgs.-gesQch des Ob.-K.raths
Herrmann, 1877.] (Dt.-evang. Bll.
16, 861-8.) - b) R. Ehlers, Gust.
Werner. (Z. f. prakt. Theol. 12, 289
-327.) — cd) Fechtrup, Job. Th.
H. Katerkamp. — Geo. Kellermann.
(KLex 7, 333-5; 366-9.) — e)Hägele,
G. D. Krummacher. (Ebd. 1231-33.)
— f) Heinrich, H. Klee. (Ebd.
743-6.) - g) M. G. V. Mehring,
Fvoj^i oeaotov. Mein Studiengang.
(N. kirchl. Z. 2, 161-74; 247-57; 288
•311.) - h) Em.. Michael, Döllin-
ger; e. Charakteristik. (ZKTh 15,
401-79.) - i)Raich, W. E. v. Ket-
teier. (KLex 7, 402-6.) - k) B.
Rinz, Der philos. Standpunkt d. ge-
feiertsten prot. Theologen [Bitschi].
(ZKTh 15, 381-90.) — 1) Schmitt,
J. B. Hirscher. (KLex 6, 28-34.) —
m) Stamminger, AI. Hohenlohe-
Waldenburg. Schillingsfürst. (Ebd.
163-6.) — n) L. S. Szeber6nyi,
Die Secte d. Nazarener; ans d. Ungar,
übers, v. G. Schwalm. (Jbb. f.
prot. Theol. 16, 484-549.) — o) L.
Lemme, Die Principien der Ritschl-
schen Theologie. (Theol. Arbeiten a.
d.' Rhein.-Prediger-V. 10/1 1, 1-60.) [38
Biographien v. Theologen in ADB
XXXI u. XXXII: a) 31, 82-9. Holtz-
mann, D. Schenkel. — b) 245-9.
Cuno, J. Schiller. — e) 298 f.
Binder, J. Chr. G. Schinke. —
d) 474-6. C. Siegfried, J. Fr.
Schleusner. — e) 477 f. Rausch,
P. A. Schleyer. — f) 481-3. Binder,
J. F. F. Schlez. — g) 542 f. Dechent,
G. Schlosser. — h) 561-7. C. Sieg-
fried, C. Schlottmann. - 1)655 f.
Th. Schott, Ch. F. Schmid. —
j) 688 f. Reusch, L. Schmid. —
k) 743-5. Wagen mann, J. E. Ch.
Schmidt. - 1) 771 f. Brüll, G.
Salomon. — m) 82, 4-5. H. Pro hie,
M. H.A. Schmidt.— ii)86-88.Blö6ch,
M. Schneckenburger. — o) 97-9.
Reusch, G. Schneeman. — p) 208
-9. M. Herold, L. Schöberlein. —
q) 226 f. Reusch, J. M. A. Scholz.
— r) 398 f. G. Frank, H. A. Schott.
— 8) 417 f. F. Brummer, J. F. D.
Schottin. — t) 425-7. v. Schulte,
Cl. Schrader. — u) 505 f. K. Schrö-
der, F. W. F. Schröder. — y) 650 f.
G. Müller, Job. Geo. Jon. Schude-
roff. — w) 697-700. Hunziker, J.
Schulthess. — x) 707-15. J. Schnei-
der, Geo. Fr. W. Schultz. - y) 726
-731. W., E. W. W. Schultz. —
♦166
Bibliographie 2739-2761.
a) 736 f. B. Poten, H. W. Schnitze.
— za) 739-41. P. Tschackert,
D. Schulz. [2789
Moziey, T., Letters from Rome on
the occassion of the occumenical
Council, 1869-70. 2 Bde. London,
Longmans. 880 p. 18 sh. <3fRec.:
Ath. Nr. 3381. [40
Kobell, L. V., J. V. Döllinger; Er-
innergn. München, Beck. 140 p.
2 M. 80. * Rec: Dt. Mercur 22,
209-11; AZtg Nr. 172; Grenzb. 50,
III, 163-9Necker ; Münch.N. Nachrr.44
Nr. 268 Heigel ; Dt. R. 16, IV, 126. [41
Möller, K., Leben n. Briefe v. Job.
Th. Laurent (8. *89, 2664). III: 1848
-84. Trier, Paulinus-Dr. xv236 u.
86 p. 3 M. <df Rec. v. III: StMBCO
10, 716-8 Reinere. [42
Benevolus, A. M., £. F. A. Münzen
berger; e. Lebensskizze. (Frank f
zeitgem. Broschüren XII, 4.) Frank
fürt, Fösser. 35 p. 50 Pf. * Rec.
Laacher St. 40, 480 f. [42a
Vo8 Az, G. J., Groen van Prinsterer
en zijn tijd. II: 1857-76. Studien etc.
d. vaderl. kerkgeschied. Dordrecht,
Revers. 547 p. 6 fl. 50. [43
Schweizer, F., AI. Schweizer; biogr.
Aufzeichngn. Zur., Schulthess. 1889.
111 p. 2 M. 20. ^ Rec: UZ 67,
180 f. [44
Ohiy, C, Ena. Ohly; e. Lebensbild
aus d. Nass. u. Rhein. K. Herborn,
Nass. Colportage-V. 389p. 2 M. <3f Rec:
ThLBl '91, 237 Bendixen: ThLZ 16,
457 f. Kühn. [45
Mosapp, H., K. Gerok. Stuttgart,
Greiner & Pf. 84 p. 1 M. ^Rec:
ThLZ 16, 456 Lindenberg. [46
Luthardt, Chr., Erinnergn. a. ver-
gang. Tagen (s. '89, 5133). 2. Aufl.
373 p. 5 M. -X- Rec: ThLBl 478 f.
Bendixen ; ThLZ 16, 435 f. Kühn. [47
Jul. Köstlln ; e. Autobiographie.
(0. Wilda, Dt. Denker. Hft. 9 12.)
Lpz., Hinstorff. 264 p. 2 M. 40. [48
Woltersdorf, Th., Zur G. u. Verf.
d. evang. Landes-K. in Preussen.
Greifsw., Bamberg. 275 p. 8 M.
*Rec: CBl '91, 822; Protest. KZtg
'91, 515-22; ThLZ 16, 453 f. Köhler;
TheoL Z. aus d. Schweiz Hft. 3;
Theo). Lit.-ber. Nr. 8 Rathmann. [49
Wauer, E., G. d. Sachs. Hanptbibel-
Ges., 1814-89. Dresd., Verl. d. Ges.
1889. 144 p. [50
Maas, H., G. d. kath. K. im Grose-
herzogthum Baden. Freib., Herder.
xxiij692 p. 10 M. [50»
Biographien von Gelehrten in ADB
XXXI u. XXXH: von Philosophen u.
Pädagogen: a) 31, 6-27. Fr. Jodl,
Fr. W. J. Schelling. — b) 123 f.
Binder, Ign. Th. Scherr. — e) 422
-57. W. D i 1 1 h e y , F. D. E. Schleier-
maclier. — d) 519 f. £. Ausfeld,
Th. Schliephake. — e) 607-11. H.
H ü f f e r , Ch. B. Schlüter. — f) 661 f.
R. Falckenberg, F. H. Schmid.
— g) 663. Eggeling, J. H. Th.
Schmid. — h) 676-9. Th. Schott,
K. A. Schmid.— 1-k) 770. 32, 215 1
R. Hoche, K. Schmidt. — G. Schölcr.
— I) 281 f. Markgraf, K. G. Schön-
bom. — m) 333-46. H. Liepmann,
A. Schopenhauer. — n) 606-12. D.
J a c o b y , K. E. Schubarth. — o) 749
-51. F. Jonas^ J. 0. L. Schulz. -
p) 776-80. £. Kahxiemann, G.£.
Schulze. [51
Desgl. von Juristen , Nationaiöko-
nomen etc.: a) 31, 204-7. Hack er-
mann, K. Schildener. — b) 466 f.
Th. Distel, Th. H. Schletter. —
e) 510-2. Böhraert, W. E. A. v.
Schlieben. — d) 621-4. L. Sticdft,
J. L. F. Schmalz. — e) 624-7. E.
Landsberg, Th. A. H. Schmali.
— f) 631 f. E. Friedländer, J.
H. Schmedding. ^ g) 675 f. E.
Landsberg, K. E. Schmid. —
h) 32, 46-7. R. Hess, J. B. A. Schmitt
— I) 73-76. Hugelmann, G. N.
Schnabel. - k) 89 f. C. Leisewiti,
G.H.Schnee. — 1)108-10 v.Schultc,
F. Schneider. - m) 158-60. Fr. v.
W., J. Schnell. - n) 163-5. Blösch,
S. L. Schnell. — o) 175-6. W. Wie-
gand, J. H. Schnitzler. — p) 428 f.
E. Landsberg, H. £. S. v. Schre-
der. — q) 479-82. F. II wo f, G. F.
V. Schreiner. — r) 548-51. R. Hess,
F. G. L. Scbrödter. — 8) 574. R
Klenz, A. W. F. v. Schröter. —
t-B) 731-3; 734 f. R. Hess, Ch. A.
V. Schnitze sen. — F. A. v. Schultze.
— Y) 769-75. C. Leisewitz, F. G.
Schulze. [52
Desgl. von Schriftstellern u. Ge-
lehrten historischer Richtung : a) 31,
487. Eisenhart, N. v. Schlichte-
groll. - b) 673 f. W, Heyd, J. Chr.
V. Schmid. — c) 32, 165-7. F. Pf äff,
F. J. B. Schneller. — d) 218. B.
III, 7. Neaeste Zeit: Kirche und Bildungswe&en.
•^167
Poten, F. Scholl. - e-f) 518-5;
519 f. Carstens, H. Schröder. —
J. V. Schröder. — gr) 567 f. H. Klenz,
H. R. Schröder. — h) 677-80. G. v.
Wyss, M. Schiller. - I) 694 96.
E. R o h m e r , H. SchuUhess, —
k) 741 f. B. Poten, K. G. Schulz.
Historiker aus ADB s. Nr. 2021a;
d; 1; n; p; s; t; 2022 b-d; f-h. [2758
Desgl. von Philologen u, Literar-
Historikern: a-b) 31, 1-8; 104-14. E.
Schröder, K. F. A. Scheller. —
W. Scherer. — c) 250 f. Krause,
K. Ch. Schiller. — d) 251-8. P.
Zimmermann, K. G. W. Schiller.
— e) 402-16. J. Schmidt, A.
Schleicher. — f) 418 f. A. Schi os-
sär, J. M. Schottky. — gr) 541 f.
R. Jung, F. J. H. Schlosser. ~
h) 614 f. H 0 c h e , J. Ch. Schlüter. —
1) 617-9. H. A. Lier, J. E. Schmaler.
— k)692f. H. Pröhle, F. E. Th.
Schmid. — I) 718-5. L. Fränkel,
A. Schmidt. — m) 750 f. R. Roche,
J. J. Schmidt. — n) 751-68. C. Röss-
1er, H. J. A. Schmidt. — o) 786-92.
E. Schröder, J. A. Schmeller. [54
Ferner: a) 32, 8-10. P. Kötschau,
M. W. C. Schmidt. - b) 14-16. M.
V. Waldberg, F. W. V. Schmidt.
— e) 48-50. E. Schröder, F. J.
Schmitthenner.— d)58-9.Th.Weber,
F. A. Schmölders. — e) 150-8. A.
Baumeister, F. W. Schneide win.
— f) 219-24. R. Scholl, G. A.
Scholl.— g) 235-7. A. Baumeister,
G. F. Schömann. — h) 291-8. P.
Zimmermann, K. Ph. Ch. Schöne-
mann. -^ I) 821-4. H. Holland,
F. H. V. Schönwerth. — k) 331 f.
R. Ho che, L. Schopen. — 1) 600-2.
A. Wohlwill, J. H, Ch. Schubart.
— m) 682-6. G. D. Teutsch, J.
K. Schuler. — n) 775 f. H. Pröhle,
G. Schulze. [55
Desgl. V. Naturforschern «. Aerzten :
a) 31, 99-102. L. S tied a, A. N.
Scherer. — b) 115 f. An schütz,
J. J. V. Scherer. — c) 118 f. Car-
stens, H. F. Scherk. — d) 274-7.
E. Wunschmann, K. F. Schimper.
— e) 277-9. V. Gtimbel, Ph. W.
Schimper. — f) 279-81. E. Wunsch-
mann, W. Schimper. — g) 803-5*
Hunziker,H. R. Schinz. — h) 387
-47. E. Schlagin tweit, H., A. u.
R. Schlagintweit - f) 351-8. E.
Wunsch mann, D. F. L. v. Schlech-
tendal. — k) 890. Page 1, K. W.
F. Schlegel. — 1) 417-21. E. W n n s c h-
mann, H. J. Schieiden. — m) 462
-4. Rüdinger, F. Schlemm. —
n) 527 f. V. Gümbel, G. J. K. U.
Schlönbach. — o) 531-8. Lepsin s,
J. E. Schlossberger. — p-q) 550 f.;
659-61. V. Gümbel, E. F. V. Schlot-
heim. — E. E. Schmid. — r) 748 f.
Pagel, J. H. Schmidt. — 8) 768
-70. G ü n t h e r , J. Schmidt. — t) 785 f.
Lepsius, A. Schlieper. [56
Ferner: a) 32, 11-12. W. Hess,
E. 0. Schmidt. — b) 177-79. E.
Wunschmann, A. Schnizlein. —
c) 240 43. F. Ratzel, R. Schom-
burgk. — d) 247 f. Günther, J.
Schön. — e) 256-59. Le peius, Ch.
F. Schönbein. — f) 306 f. Ane-
müUer, F. Ch. Ö. Schönheit. —
g) 815-9. Pagel, J. L. Schönlein.
— h-k) 399-402; 429 f.; 450-52. E.
Wunschmann, H. W. Schott. —
H. A. Schrader. — F. P. v. Schrank.
— I) 464 f. F. Brummer, D. G.
M. Schreber. - m n) 468 f.; 470 f.
E. Gurlt, B. N. G. Schreger. —
Ch. H. Th. Schreger. — o) 477 f.
W. Hess, K. F. A. V. Schreiber. —
p) 528 f. F. Winckel, K. L. E.
Schröder. — q) 555 1'. Günther,
H. L. F. Schrön. - r) 575-7. B.
Lepsius, A. Schrötter. — 8) 628
-31. L. Stieda, F. Th. v. Schubert.
— t) 6815. W. Hess, G. H. v.
Schubert. - u) 639 f. E. Wunsch-
mann, G. Schübler. — y) 653-5.
E. Gurlt, F. Schuh. — w-y) 706 f.;
722 f.; 7235. E. Wunschmann,
F. W. Schultz. — K. H. Schultz, gen.
Bipontinus. — K. H. Schultz, gen.
Schultzenstein. — a) 764 f. F. R a t z e 1,
E. Schulze. [57
Jolly, L, Die neueste G. d. Univ.
Tübingen, Tübingen, Laupp. 28 p.
60 Pf. [58
Geschichte d. kath. Studenten-V.
ünitas zu Breslau, 1863-88. Gr. Streh-
litz, Wilpert. 1889. 144 p. 6 M. [59
Bergbfifrer, Chr. W., Die Einrichtg.
u. Verwaltg. d. freih. Carl v. Roth-
schild'schen öff. Bibl. Frkf., Baer.
38 p. u. 3 Taf. 2 M. [60
Herbart, Joh. Fr., Pädagog. Schrr.,
hrsg. V. Fr. Bartholomäi; 5. Aufl.
bearb. v. E. v. Sallwürk. IL (Bibl.
pädag. Classiker, hrsg. t. Mann. IX.)
Langensalza, Beyer. 462 p. 8 M. [61
468
Bibliographie Nr. 2762--2776.
Diesterweg, Ad., Aasgew. Schrr.;
hrsg. V. Ed. Laugenburg. 2. Aufl.
(s. Nr. 1312). IL u. IIL Frankfurt,
Diesterweg. 400; 396 p. ii3M. [2762
Zingg, Ed., Fr. Ad. Diesterweg,
Liestai, Lüdiu. 76 p. 1 M. 40. [63
Gruber, H., a) Aug. Comte, d. Be-
gründer des Positivismus, s. Leben
u. 8. Lehre. — b) Der Posilivismus
V. Tode A. Comte's bis auf unsere
Tage. (Erg.-hfte. zu d. Laacher 8t.
45 u. 52.) Freib., Herder. 144; 194 p.
2 M. ; 2 M. 60. ^ Rec. von a) : Philos.
Mtshfte. 27, 223 f. Melzer; CBl '91,
372; R. philos. 31, 545-51 Müller. [64
Bolin, W., Ludw. Feuerbach, sein
Wirken u. s. Zeitgenossen. Stuttg.,
Cotta. x353 p. 6 M. ^ Ggw. 40,
151 f. Carneri. [65
Ellissen, 0. A., Fr. A. Lange; e.
Lebensbeschreibung. Lpz., Bädeker.
271 p. m. Portrait. 4 M. 50. -^fMit
warmer Sympathie f. L. geschrieben,
viel handschriftl. Material benutzt.
^Rec: BllLü '91, 557. [66
Wolfsgruber, C, Darstellg. d. Philo-
sophie V. Jos. Othm. V. Rauscher, Erzb.
V. Wien. I: Theor. Philos. Saulgau,
Kitz. xx293 p. 3 M. 50. [67
Nover, Jac, E. M. Arndt. (Sammig.
gemeinv. wiss. Vortrr. Hft. 120.)
Hamb., Verl.-Anst. 28 p. 60 Pf. [68
Braun, Em., Briefwechsel m. d.
Brüdern Grimm u. Jos. v. Lassberg;
hrsg. V. R. Eh wald. Gotha, Perthes.
xijl69 p. 3 M. *Rec.; CBl 724;
Lpz. Ztg. Beil. 247; Grenzb. 50, IIT,
142 f.; ThLBl '91, 316 Bendixen;
Berl. phil. Wschr. 11, 1087 f. [69
Lücke, Fr., Briefwechsel mit den
Brüdern J. u. W. Grimm, hrsg. v.
F. Sander. Hann.-Linden, Manz & L.
134 p. 5M. ^Rec: ThLBl '91, 331 f.
Bendixen; AZtg Nr. 234. [69a
Arneth, A. v.. Aus meinem Leben;
die ersten 30 JJ. 1819-49. Wien, als
Ms. 438 p. -Jf Rec: Nation 8, 585 f.;
AZtg Nr. 99 u. 190. [70
Liibke , W. , Lebenserinnerungen
Berlin, Fontane. 379 p. 7 M. 50.
* Rec: AZtg Nr. 132 Roquette;
Nation 8, 586 f. ; BllLü '91, 404 Biene-
mann; Christi. Knnstbl. 33, 106-10
Merz; DLZ 12, 1205 f. v. Öttingen. [71
Sanders, D., s. Leben u. s. Werke.
2. Aufl. Neustrelitz, Jacoby. 44 p.
1 M. 60. [72
Sanders, D., Aus d. Werkstatt e.
Wörterbuchschreibers. BerL, Lust«-
nöder. 1890. xix54 p. 1 M. 50. [73
Recensionen von W'erken betr.
allgem. Cultur- u. Bildungs-G. etc.:
a) Antal, Holland. Philos. etc., s.
'89, 3442: R. philos. 27, 97-101 Ar-
r^at; Z. f. exacte Philos. 18, 280-4
Thilo; AG d. Philos. 4, 368 Dilthey.
— b) Bruch, Wirksamk. in Schule
etc., s. '90, 1572: DLZ 11, 945 f.
Schott; RC 29, 317 f.; AZtg '91, Nr.
22.— c)Cherbuliez, Profils 6tran-
gers, s. '90, 8491: Z. f. Ocslcrr.
Gymn. 41, 1088-90 Walzel; Ann. de
l'ec. libre 5, 378 Savi^non; AZtg
Nr. 174 Egelhaaf. — d) Frapan,
Vischer-Erinnergn. , s. '90, 669: A.
f. G. d. Philos. 4, 710-2 Döring; CBl
'90, 760. — e) Fröbel, Ein Lebens-
lauf, s. Nr. 1205 : VjschrVPK 28, I,
201-28; PJbb 07, 269-78 Hnr. Weber;
Schweizer. Rs. '91, I, 108-5. [Vgl.
auch J. Fröbel, Rückkehr eines Ent-
fremdeten. (Sep. a. künftigem 2. Bd.
AZtg Nr. 235)J. — f) J. u. W.
Grimm, Briefe an Beneke, s. '90,
666: HZ 65, 350 f.; Anz. f. Dt. Alth.
16, 333; DLZ 12, 376-8 Röthe. [Ygl.
E. Fromm, üngedr. Briefe v. J.
Grimm. (Anz. f. Dt. Alth. 17, 179
-81.)] — g) Hehn, Briefe an fl.
Wichmann , s. Nr. 1329 : AZtg '91,
Nr. 66; Grenzb. 50, II, 342-6.-
h) Ballier, Cultur-G. d. 19. Jh.,
s. '90, 1553: Philos. Mthfte 27, 622 f.
Elsas; DLZ 11, 1838 f. Lasswitz.—
i) Hase, Jugenderinnergn., s. Nr.
1307: PJbb 67, 264 9 H. Weber;
BllLü '91, n, 225-7 Weitbrecht; ebd.
403 f. Bienemann ; Dt. R. 16. II, 252 f. ;
ThLB '91, 245 Wilhelm! ; Dt. Rs. 17,
II, 316. — k)Fr. L. Jahn, WeAe,
hrsg. V. K. Eni er. L IL Hof, Gran.
1884-87: HZ 65, 487-90 W. SchulUe,
VjschrVPK 28, II, 187 f. - I) Jans-
sen, Zeit- u. Lebensbilder, s. '90,
1465: DLZ 11, 1690 f. Möller; ThLZ
15, 578 f. Hamack; Lit. Rs. 16, 214
-8; Dt. Warande 6, 119; HZ 66, 500 f.
Egelhaaf; Oestarr. Lit. CBl 7, 112 f.
Haas. — m) Jodl, G. d. Ethik in
der neueren Philosophie, s. '89, 8441
u. '91, 1318: Philos. Mthfle 27, 572
602 Kreyenbühl; DLZ 12, 947 f.
Falckenberg. — n) Linde, Kasp.
Hauser, s. '89, 1053: KBIGV 36, 18
-6 Seyler. — 0) Ranke, Zur eigenen
III, 7. Neueste Zeit: Bildung, Wissenschaft, Literatur.
•^169
Lebens-G., s. Nr. 1181 : CBl '91, 678 f.;
Ggw. 39, 217-9 Gebhftrdt; Nation 8,
497-500; Ath. Nr. 3323 Zimmermann;
BllLU '91, 401-3 Bienemann; Dt. Rs.
17, III, 298-307; DLZ 12, 1379-82
Kaufmann. — p) Ringseis, Erinne*
rungen, s. '90, 2649: HJb 10, 475 f.;
HZ 64, 321-5 Heigel. - q) Süpfle,
Geschichte des Dt. Cultureintlusses,
8. '89, 1058 u. '90, 3555: RC 30, 456
-61; Grenzb.48, 11,475-7; Bull. crit.
10, 206-8 Firmery. — r) Var ren-
trapp, Job. Schulze etc., s. '90, 1574:
Fleckeisen's Jbb. 144, 87-104 Lot-
holz; HZ 66. 322-5 Hartfelder. —
8) Wache nhusen, Ans bewegtem
Leben, s. Nr. 1350: MVGBerlin 8, 53;
Westerm. 70, 286; BllLU '91, 427
W. Müller. [2774
Zeitschriftenaufsätze und Kleinere
Abhandlungen zur Lit.-G.: a) W. v.
Arx, Goftfr. Keller. (Sammig. ge-
meinv. Vortrr. Nr. 149.) Prag, Dt.
V. 1890. 15 p. 20 Pf. — b) G. v.
Berlepsch, Erinnerung an Gottfr.
Keller. (Helvetia 14, Hft. 8.) —
C)K. Biltz, Ueb. d. gegen w. poet.
Stil in Dtld. (Biltz, Nene Beitrr. z.
G. d. Dt. Sprache u. Lit. p. 9-38.)
— d) A. Bock, Jean Paul's Verh.
z. Musik. (AZtg Nr. 197.) - e) G.
B Ö h m , Die Mutter d. Dichters Platen.
(Bayerland 2, 88-91; 101-4.) — f) L.
Bräutigam, Marschendichter H.
Allmers ; s. Leben u. s. Schrr. Oldenb.,
Schulze. 45 p. 75 Pf. — g) G. Bran-
des, H. Ibsen u. s. Schule in Dtld.
(Frkft. Ztg. Nr. 1; 4; 10; 15.) —
h) Endemann, Caroline ▼. Günde-
rode. (M. d. V. f. Hess. G. '90, 14
-7.) — i) C. Franke, Th. Körner.
(Lpz. Ztg. Beil. 281-4.) — k) K. Th.
G ä d e r t z , Nachlese zu Geibel 's Leben
u. Dichten. (AZtg Nr. 120-21.) ■—
1) L. Geiger, Moser, d. Freund
Heine's. (Fkft. Ztg. Nr. 196.) —
m) G. Glöckner, Rod. Töpffer.
Progr. Zerbst. 4«. 39 p. — n) K.
Goldmann, Rieh. Voss; e. liter.
Charakterbild. Berl., Eckstein. 62 p.
75 Pf. — 0) R. V. Gottschall,
Ein vergessener Dichter [Max Wal-
dau]. I. (Nord u. Süd 58, 68-80.) —
p) C. V. Höfler, Erinnergn. an A.
V. Platen. (Bayerland 2, 174-6.) —
q) V. P. Hubl, üngedrucktes v.
W. Waiblingen (Dt. Dichtg., hrsg.
V. K. E. Franzos 8, Hft. 2.) — r) Jo-
lowicz, Die Dichter E. T. A. Hoff-
mann u. Fr. Gaudy. (ZHGPosen 5,
440 5.) — 8) F. Katt, Franz Grill-
parzer. (Burschensch. Bll. 5, I, 206
-8; 245-8; 272-6.) - t) H. Keiter,
Fr. W. Weber, d. Dichter v. „Drei-
zehnlinden**. 3. Aufl. Paderb., Schö-
ningh. 57 p. 60 Pf. — u) M. Koch,
Frz. Grillparzer. (Schrr. d. fr. Dt.
Höchst.) Frkf., Knauer. 40 p. 1 M.
— ir) Körner's Braut. (Grenzb.
60, in, 276-83.) — w) A. Kohut,
Zur Erinnerg. an Charl. v. Hagn.
(Ggw. 39, 328 f.) - X) A. Kopp,
Entstehg. des „Gaudeamus igitur".
(Bursch. Bll. 5, H, 139 f.; 161-3 etc.;
223-9.) — y) E. Kossmann, Cha-
misso's Nasengedichte. (Vjschr. f.
Lit.-G. 4, 181-6.) — ä) Krimmel,
Aus Fr. List's Nachlasse. I. (Reut-
linger G. bll. 1, 61-68.) [75
Ferner: a)M. Kronenberg^Lotze
als Dichter. (AZtg Nr. 224 f.) —
b) H. Lambel, Meissner-Hedrich.
(MVGDBöhmen 29, 257-90.) — c)
Lenau's Erkrankg., nach Em. Rein-
beck's Tagebuch. (N. fr. Presse Nr.
9662-4.) — d) R. Mahrenholtz,
Frz. Grillparzer u. d. Spanische
Drama. (A. f. n. Sprachen 86, 369
-82.) — e)H. Merian, H. Heiberg.
(Die mod. Lit. in Einzel- Darstellgn.
II.) Lpz., Friedrich. 80 p. 75 Pf. —
f-g) J. Minor, Rede auf Grillparzer.
2. Aufl. Wien, Holder. 23 p. 60 Pf.
— Der Text d. Volkshymne „Gott
erhalte Franz den Kaiser**. (N. fr.
Pr. Nr. 9689.) — h) J. Noll, H. B.
Hundeshagen u. s. Stellung z. Ro-
mantik. Progr. Frkf. 4®. 45 p.
[*Rec.: Frkf. Ztg. Nr. 102.] - 1) H.
Pröhle, Nie. Lenau. (NtZtg 43,
Nr. 365.) - k) Sauer, Zu Grill-
parzer's 100. Geburtstage. Prag,Calve.
32 p. [* Rec: MVGDBöhmen 29,
lit. BeiL 44-5.] — 1) R. Schmidt-
C a b a n i s , Erinnerungsblatt zum
80. Geburtstag Ad. Glasbrenner's.
(Bär 16, 297; 308; 320; 332.) —
m) 0. Sieroka, Das Vaterl.-erzieh-
liche in H. v. Kleist's „Prinzen Friedr.
V. Homburg**. Progr. Alienstein. 4°.
8 p. — n) Ad. Stern, Ed. v. Bauern-
feld. (Westerm. 70, 194-211.) —
0) B. y. Suttner, Eine Dt. Sappho
[Elviere Tiefenbacher, 1842-66.] (Dt.
R. 16, U, 22243; 341-53.) — p) K.
V. Thal er. Der Dichter d. Pessi-
"170
Bibliographie Nr. 2776--2795a.
mismus [Hier. Lorm.] (Neue freie
Pr. Nr. 9616.) — q) 0. F. Walzel,
Chamisso's Prosa-Erzählgn. (AZ^
Nr. 214.) - r) E. Wechsler, K.
Frenzel. (Die mod. Lit. in Einzel-
darstellen. I.) Lpz., Friedrich. 55 p.
50 Pf. — 8) Ad. Wilhelm, Zu H.
Leuthold's Biogr. (Ggw. 39, 212-4 ;
231-4; 247-51; 264-6.) — t)E.Wolf,
Ein Brief J.Mosen's, 1846. (ZGJuden
4, 304 f.) — u)M. Zschommler,
Beitrr. z. J. Mosen's Erinnerungen.
Progr. Plauen. 4^ 34 p. [2776
Biographien von Schriftstellern u.
Dichtern in ADB XXXI u. XXXII:
a) 31, 37-44. J. E 1 i a s , E. t. Schenk.
— b) 74-82. F. Jonas, G. F.Max
V. Schenkendorf. — c) 98 f. R. Box-
b erger, Ch. F. Scherenberg. —
d) 156-8. H. Holland, G. Scheurlin.
— e) 184. R. Boxberger, Ch. S.
Schier. — f-g) 187 f.; 192 f. F.
Brummer, S. W. Schiessler. —
H.SchiflF. — h)290f. R. Boxberger,
A. J. V. Schindler. - 1) 310 f. F.
Brummer, A. Schirmer. — k) 397
-402. H. Holland, M. Schleich. -
1) 457-9. A. Schi ossär, M. L.
Schleifer. — m) 489-91. H&ck er-
mann, A. v. Schlichtkrull. — n) 657
•9. Binder, Ch. v. Schmid. —
0) 664-70. H. Holland, H. v.
Schmid. — p) 701 f. A. S., A.
Schmidl. — q) 719-21. H. Pröhle,
F. Schmidt. [77
Ferner: a-b) 32, 18-9; 88 f. F.
Brummer, G. Ph. Schmidt. — M.
Schneckenburger. — c) 123 f. H.
Holland, F. Schneider. — d) 128.
F. Brummer^ J. J. Schneider. —
e) 134-42. Wippermann, L. Schnei-
der. — f) 173-4. F. Brummer, F.
A. A. Schnezler. — g) 175. H &ck er-
mann, G. J. W. Schnitter. — h) 180
-1. Beneke, H. Ch. Schnoor. —
i) 202-6. H. Holland, F. v. Schober.
— k)227f. F. Brummer, B.Scholz.
— 1) 346-9. F. Kummer, J. Schopen-
hauer. — m-n) 388 f.; 501 f. A.
Schlossar, A. Schosser. — K. J.
Schröckinger. — 0) 502 f. H. A.
Li er, Ae. L. Ph. Schröder. — p)
533 f. Krause, W. Schröder. —
q) 551-53. F. Brummer, T. B.
Schröer. — r) 643-7. H. Hü ff er,
Ch. B. L. Schücking. — g) 686-8.
H. A. Li er, J. E. SchüUer. —
t-n) 702 f.; 763-5. H. Pröhle, A.
Schult«. — E. K. F. Schulze. —
t) 768 f. F. K u m m e r , F.A.Schulze. [78
Gottecliail, Rud. v., Die Dt. Katio-
nallit. des 19. Jh. 6. Aufl. Lfg. 1-3.
Bresl., Trewendt. Bd. I, p. 1-352 u.
xxxy p. ä Lfg. 1 M. [79
Brandes , G. , Hovedstremninger
i det 19. aarhundredes litteratur: den
romantiske skole i Tyskland. 2. Aufl.
Hft. 1-6. Kopenh., Gyldendal. & 80 p.
k 1 Kr. ^Rec. d. Dt Auag. (s. l^r.
1336): Frankf. Ztg. Nr. 44 Harden;
Nation 8, 631-4 Geiger; PJbb 67,
712-4. [798
Greinz, R. H., Die tragischen Motive
in d. Dt. Dichtung seit Goethe'B Tode.
Dresd., Pierson. 1889. 172 p. 2 M. 80.
*Rec. ;DLZ 12,666-8 R. M.Werner. [80
Arnim, Clemens u. Bettina Brentano,
Joe. Görree; hrsg. t. Koch. Bd. I
u. II. (Kürschner's Dt. Nat.-Lit Lfg.
639; 640; 645; 647; 667-70.) Stuttg.,
Union. clxiij220; 519 p. k 50 Pf. [81
Brentano, Cl., Frtthlingskranz aus
Jugendbriefen ihm geflochten. Berl.,
Hertz. XTJ288 p. 3 M. 60. * Rec. AZtg
Nr. 192; BllLü '91, 580 f. Schröter. [82
Lenau u. Sophie Löwenthal; Tage-
buch u. Briefe d. Dichters etc., hrsg.
V. L. A. Frankl. Stuttg., Cotta.
267 p. 6 M. ^Rec: AZtg Nr. 210 f.
Bormann; Frankf. Ztg. Nr. 197 Dcs-
soff; Dt. Rs. 68, 470-2 Lang. — Vgl.
auch a) Frankl, Lenau a. Sophie.
(N. fr. Presse Nr. 9589.) — b) L
Geiger, Lenau's Sophie. (Nation 8,
712-4.) [88
Brunner, Sebaet., 2 Buschmänner
[Börne u. Heine], actenmässig ge-
schildert. Paderb. , Schöningh. xij
407 p. 4 M. [84
Piereon, Edg., Gust. Kühne; sein
Lebensbild u. Briefwechs. m. Zeit-
genossen. Mit Vorw. V. W. Kirch-
bach. Dresd., Pierson. 1890.xv311p.
4 M. [85
Krummaclier, Maria, Unser Gross-
vater, e. Lebensbild in Briefen. Bielef.,
Velhagen & Kl. 429 p. 6 M. <K^Rec.:
DLZ 12, 884 f. Schott. [86
Dingeletedt, Frz., Blätter aus s.
Nachlass, m. Randbemerkgn. ▼. Jol.
Roden berg. Berl., Pätel. 215; 242p.
8 M. «Rec: NtZtg 44, 381; BllLd
'91, 492 f.; Nation 8, 795. [87
Jalirbuoh d. Grillparzer-Ges. 1 : 1890.
Wien, Konegen. xxziz416 p. 10 H.
«K^Rec: A. f. n. Sprachen 86, 417-9
III, 7. Neueste Zeit: Literatar und Kunst.
•^171
Schmidt; Nation 8, 607 f.; BllLü
'91, 869 Lemmermayer. [2788
Reich, Em., Grillparzer's Kunst-
philosophie. Wien, Manz. 1890. 146 p.
2 M. 40. *Rec.: LBl f. Germ. u.
Roman. Philol. 12, 153 f. Minor. [89
Rosegger, P. K., Persönl. Erinnergn.
an R. Hamerling. Wien, Hartleben.
198 p. 2 M. 50. -$f Rec: AZtg Nr.
104; NtZtg 44, Nr. 843; BIILÜ '91,
370 f. Lemmermayer; Grenzb. 50,
U. 277-84; Krit. R. a. Oesterr. 2,
90' f. Zenker. [90
Zeitscbriftenaufsäize zurKunst-G.:
a) 2 ungedr. Briefe Boethoven's an
Goethe.(Hamburg.Musikztg.3,Nr.l7.)
— b) Frank 1, Erinnergn. an Meyer-
beer. (N. fr. Pr. 9650.)— c)J. Heibig,
L'architecte Fr. Schmidt. (R. de Tart
chr6t. 84, 120 31.) — d) F. G. Jan-
sen, Rob. Schumann's schriftstell.
Thätigkeit. (Grenzb. 50, II, 328-36;
361-72.) - e) S. R. Köhler, Fr.
Jüngling u. d. moderne Holzstich.
(Z. f. bild. Kunst 2, 81-90; 112-22.)
— M) H. Müller, W. Kaulbach als
Realist. {NtZtg44,Nr. 139;142;148.)
— Cornelias u. Kaulbach in Düssel-
dorf. (Dt. R. 16, III, 62-78; IV, 68-82.)
— Kaulbach's Hunnenschlacht. (Nord
u. Süd 57, 212-33.) — Eine Bade-
reise Kaulbach's, 1846. (Mag. f. Lit. 60,
500-3 etc.; 569 f.) — kl) A. Rosen-
berg, Jos. KatTsack. — Wilh. Gentz.
(Z. f. bild. Kunst 2, 135-40; 177-84;
206-14.) — m) F. Rnst, Ein ver-
schollenes Ballet Beethoven's. [Die
Geschöpfe d. Prometheus.] (AZtg
Nr. 181.) — n) Schadow, ünbek.
Aufsätze, mitg. v. L. Geiger. (Z.
f. bild. Kunst 2, 100-4.) — o) R.
"Waldmüller,Ludw. Richter's relig.
Entwickig. (Ggw. 37, 198-200; 218
-20.) [91
Biographien von bildenden Künst-
lern (auch Kunsthistorikern) in ADB
XXXI u. XXXII : a-c) 31, 29 f. ; 180 f. ;
141 f. H. Holland, A. F. Schelver.
— J. Schertel. — W. Scheuchzer.
— d) 142 f. A. Schumann, S. J.
Scheuermann. — e) 148 f. M. Zim-
mermann, J. K. N. Scheuren. —
f-g) 169 f.; 188-91. v. Donop, R.
Schick. — F. A. H. Schievelbein. —
h-1) 193-5; 214 f. H. Holland, J.
Schiffmann. — F. v. Schiller. —
k) 312-5. V. Weech, J. W. Schirmer.
l-m) 892 f.; 893-6. H. Holland,
A. Schleich. — E. Schleich. - ii)465 f.
J. V 0 g e 1 , A. H. Schletter. — o) 554
-61. H. Holland, J. Schlotthauer.
— p) 611 f. H. A. Lier, K. Schlüter,
--q) 689-92. Binder, P.Schmid. [92
Ferner: a) 32, 60-1. H. Holland,
K. H. Schmolzt. — b) 66-78. v. D o n o p,
K. J. F. Schnaase. — c-d) 182 9;
191-8. F. Schnorr v. Carolsfeld,
J. H. Schnorr v. Carolsfeld. — V.
H. Schnorr V. Carolsfeld. — e-m)318f.;
352-4; 354-8; 379-82; 382-4; 458-61.
H. Holland, F. Schönlaub. - J.
Schöpf. — P. P. Schöpf. — L. Schöpf.
— P. Schöpf. — L. V. Schorn. — K.
Schorn. — J. v. Schraudolph. —
n) 521 f. Steinacker, K.Schröder.
— o) 545-8. M. G. Zimmermann,
A. Schrödter. — p) 680 f. Martin,
Th. Schuler. - q) 717-22. R. Bergan,
J. K. Schultz. — r) 748 f. H. Hol-
land, L. Schulz. - g) 758 f. M.
G. Zimmermann, E. Schulz-
Briesen. [98
Desgl. V. Musikern u. Schauspielern,
auch Mubikschriftsteilern : a) 31, 44-6.
J. Elias, F. Schenk u. s. Gattin
Franziska. — b) 256-9. R. Eitner,
G. Schilling. - c) 287. Th. Frim-
mel, A. F. Schindler. — d) 684-6.
R. Löwenfeld, H. L. Schmelka. —
e-f) 721-6; 782 f. P. Schienther,
F. L. Schmidt. — H. Schmidt. —
g) 32, 42-5. Weber, A. Schmitt.
— h) 79-81. R. Eitner, J. J. Schna-
bel. — i) 110-9. H. M. Schletterer,
J. Ch. F. Schneider. - k) 119 f. R.
Eitner, G. A. Schneider. —1)129
-31. H. M. Schletterer, J. G.
Schneider. — • m) 132-8. Brummer,
J. J. Schneider. — n) 190-191. F.
Schnorr v. Carolsfeld, L. Schnorr
V. Carolsfeld. — o) 199-202. R. Eit-
ner, X. Schuyder v. Wartensee. —
p) 525-30. P. Schienther, A. S.
Schröder. — q) 534-45. H. M. 8 c h 1 e t-
terer, W. Schröder-Devrient. —
r-8) 612 f.; 614-18. H. Welti, F.
Schubert. -— F. P. Schubert. [94
Bötticher, Fr. v., Malerwerke d.
19. Jh.; Beitr. z. Kunst-G. I: Aagaard-
Heideck. Dresd., Bötticher. 480 p.
10 M. [95
Thorvaidsen, hans liv og hans
vaerker, et billedvaerk; med text
af S. Müller. Hft. 1-7. Stockh. 4^
k Hft. 16 p. u. 5 Taf. k 1 Kr. 75. [95a
♦172
Bibliographie Nr. 2796-2805.
[Lemaitre, N. u. P. Robinet], L. Aug.
Veillon. (Nenj.-bl. d. Künstlerges.
Zürich. LI.) Zär. , Höhr. 4°. 26 p.
m. 3 Abb. 2 fr. 75. [2796
Kaulbach, F. A. v.; Auswahl v.
30. Werken d. Künstlers. Münch.,
Verl.anst.. fol. m. 1 Bl. Text. 100 M. [96a
Blumner, M., G. d. Singakademie
zu Berlin. Berlin^ Hörn & R. 4^
x256p. 6 M. *Rec.: NtZtg 44, Nr.
314; Norddt. AZtg Nr. 235. — Vgl.
a) H. Reimann^ Aus d. Ann. d.
Berl. Singakad. (Mag. f. Lit. 60,
339-42.) [97
Tenger, M., Beethoven's unsterbl.
Geliebte, nach persönl. Erinnergn.
2. Aufl. Bonn, Neusser. 1890. 72 p.
1 M. 20. — Vgl. a) K. Borinski,
Beethoven's „unsterbliche Geliebte".
(AZtg Nr. 110.) [98
NIecks, Fr., Chopin als Mensch n.
als Musiker; übers, v. W. Lang-
hans. Leipzig, Leuckart. 1889-90.
410 p. 15 M. *Rec.: CBl '91, 590 f.;
Harzer Mthfte. 2, 45; BllLÜ '91, 353
-8 Reimann. [2799
Glasenapp, C. Fr., Wagner-Ency-
klopädie: Haupterscheingn. d. Eunst-
u. Cultur-G. im Lichte d. Anschauung
Rieh. Wagner's. 2 Bde. Lpz., Fritzsch.
XXX502; 422 p. 15 M. [2800
Muncker, Frz., Rieh. Wagner; e.
Skizze. (Baier. Bibl. XXVL) Bamb.,
Buchner. 130 p. IM. 25. ^Rec:
Nation 8, 670; Fft. Ztg. Nr. 214. [2801
Schielnitz, AI. v., Wagner's Tann-
häuser u. Sängerkrieg auf d. Wart-
burg. Meran, Ellmenreich. 235 p.
4 M. 50. [2
Rodoux, E., Henry Vieuxtemps.
Brux., Hayez. 180 p. 3 fr. [3
Kohut, Adpb. , Jos. Joachim; ein
Lebens- u. Künstlerbild. Berl., Glas.
96 p. 1 M. 20. [4
Holland» H. S. u. W. S. Rockstro,
Jenny Lind-Goldschmidt, hennes ti-
digare life etc., 1820-51. 2 Thlc.
Stockh., Norstedt. xviij412; xij412 p.
u. 37 p. 11 Kr. — Dt. üebers.: Lpz.,
Brockhaus. xxxij392 ; xiij418 p. 18 M.
^Rec: BllLU '91. 425 f. Reimann;
Ath. Nr. 3330; CBl 1324 f. [2805
Zum Gnltargeschichtlichen vel. : Kirdie,
Nr. 2546k; 48a; d; 1; m; r. — Büdimgetc.
Nr. 2545d; 46k; 49e: g; 50f; o; 51 c; i;
55. 2636 f. — Literatur: 8560a; g-1; n: q;
73-75 ; 81 ; 84d. — Knnst 8560b-f ; k. — Zorn
Territorialen vgl. Nr. 86S6; a; d; p; 40 a;
b; k.
Bibliographie zur Deutschen Geschichte.
Gruppe IV— Vn: Literatur von Anfang Ootober 1890 bis Ende
November 1891.
Unter Mitwirkung der Redaction bearbeitet Ton
Dr. 0. Masslow.
rV. Cnlturgeschichte.
!• AUgemeines*
Hellwald, Cultur-G. in ihrer natürl.
Entwickig. 4. Aull. (s. '90, 1624).
Lfg. 3-27. SchlusB. Bd. I, 129-568
u. II, 1-760. [2806
Nyström, Allmän kulturhist. (s. '89,
1054 u. 3463). IV, 11 u. V. p. 481
-738 u. 723 p. k Bd. 8 Kr. [7
Kremer, A. v., Studien zur vergl.
Cultur-G. (SBWAk CXX.) Wien,
Tempsky. 60; 92 p. [8
Ritter, Nationalität u. Humanität.
Dessau, Kahle. 59 p. 1 M. 20. ^Will
die Entwickig. d. Völker unter den
Kategorien d. Psychologie wissen-
scbartl. erfassen. [9
Morgan, L. H., Die Urgesellschaft;
Untersuchgn. üb. d. Fortschritt d.
Menschheit etc., aus d. Engl, übers.
V. W. Eichhoff u. K. Kautsky.
Hft. 1-8. Stuttg., Dietz. p. 1-384.
ä 50 Pf. [10
Brunnhofer, Herrn., Gulturwandel
u. Völkerverkehr. Lpz., Friedrich.
280 p. 6 M. <^ Rec. : Lpz. Ztg.
Beil. 368. [11
Leroy-Beaulieu , P., De la coloni-
sation chez les peuples modernes.
4. M. Paris, Guillaumin. xix873 p.
12 fr. [12
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891
Henne am Rhyn, 0., Die Gesetze
d. Cultur im Zusammenhange mit
d. Gestalt d. Erdoberfläche. (Ausland
63, 285-90; 310-4.) [13
MetchnlkolT, L., La civilisation et
les grands fleuves bist.; av. pr^f. de
El. Red US. Pans, Hachette. 1889.
xxviij369p. 3 fr. 50. ^Rec: Bull,
crit. 11, 313-5 Bordes; Petermanns
M. 36, 128 Ratzel; Polyb. 58, 194 f.
de Bizemont; Le Globe, Bull. 1, I,
127 f. de ClaparMe; Berl. phil.Wschr.
10, Nr. 9; Jl. des 6conom. 49, 486-90
Rouxel; R. de g^ogr. 14, 397 f.
Drapeyron. [14
LÖher, Cultur-G. d. Deutschen im
MA., s. künftig in II, 1.
Freytag, G., Bilder aus d. Dt. Ver-
gangenheit (s. '90, 1633). I. 19. Aufl.
11, 2. 18. Aufl. III. 17. Aufl. 1890.
9 M. 75; 6 M. 75; 6 M. [15
Richter, 0., Dtld. in d. Culturwelt.
Lpz., Voigtländer. 367 p. 6 M. [16
•^Receneionen von Werken betr.all-
gem. Cultur-G. a) Eucken, Lebens-
anschaunngen etc., s. *90, 1629 n.
3570: Philos. Mthfte. 27, 316-26
Schaarschmidt; Lehrpr. u. Lehrgänge
23, 122-4 K. Schulz ; Lit. Rs. 16, 367-70
Güttier. — b-c) Henne am Rhyn,
Die Cultur d. Vergangenheit, s. '90,
VL 2. 13
^1.74
Bibliographie Nr. 2817—2839.
1627: Oest. 11t. CBl 7, 81-3; 90-2
Haas. ~ Culturgeschtl. Skizzen, 8. '90,
1628: BllLU '90, 220-2 u. Nation 7,
705-8 AcheÜB-, NtZtg 43, Nr. 615. —
d) Hon egger, Katechismus d. Cul-
tur-G. 8. '90, 1625: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 27; Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 342
Seelig. — e)Lippert, Dt. Sitten-6.,
8. '90, 1635: CBl '90, 1166 f.; Z. f.
Dt. Cultur-G. 1, 108. — r)M ah ren-
hol tz u. Wünsche, Entwickig. d.
Europ. Völker, s. '89, 1057 u. '90,
1631 : Oest. lit. CBl 7, 54 f. v. Scherer.
— g) Nonnemann, 1000 JJ. Dt.
Cultur-G., 8. '90, 3574a: Z. f. Dt.
Cultnr-G. 1, 230 f. Döhler; HPBll
106, 952-7. - h) S ach, Dt. Leben
in der Vergangenheit, s. '90, 1634 u.
3574. (Bd. II. 6M.) : NtZtg 43, Nr. 645
Seliger; Z. f. Oesterr. Gymn. 41,
1090-7 Löhner; Pädagog. A. 32. 549
-53 Viereck; BllLü '91, 77 Walth.
Schultze; MHL 19, 111 f. Engel;
Oest. lit. CBl 7, 141 f. Pastor; HJb
12, 203. — J) Scherr, Dt. Cultur-
u. Sitten-G. 9. Aufl. Lpz., Wigand.
1888: Z. f. Dt. GulturG. 1, 343 f.
Seelig. — k) Seignobos, Hist. de
la civilis, moderne, s, '90, 3569: RC
80, 36 8 Pfister; Polyb. 62, 180 f.
Isnard; RH 47, 102. — Es erschien
Span. Uebersetznng. Madrid. 251 p.
3 M. 20. ~ 1) Weisengrün, Ent-
wicklungsgesetze etc., 8. '89, 3465:
CBl '89, 671; Z. f. exacte Philos. 18,
81-3 Gloatz. [2817
Zar allgem. Cultar-e. vgi Nr. 211; 76.
8011c; i;8äa.2100f; 12 q. 3193 b. 3.519 f. 3629.
2. BechtH'f Verfasaunga-- und
Wirtlischatisleben.
Allgem. Rechts-G. u. Rechts -Qn. 2818-39;
Privatrecht , Strafrecht u. Process 2840-57 ;
YÖlkerrecht, Yerfassnns d. Reiches. Kirchen-
recht 2858-73; Territonalverf. u. -verwaltg.
2874-92 ; Städtewesen, Oebnrtsstände 2893-H9;
Eriesswesen 2900-29ai; Wirthschafts-G. a.
ländl. Verhältnisse 2932-49 ; Verkehrswesen
u. Schiffahrt 2950-60; Handel, Industrie, Ge-
werbe, Handwerk 2961-83; Anhang: Juden
2984-98.
Jastrow, J., [Lit. d. JJ. 1887, 1888
u. 1889, betr.]: Verfassung; unter
Mitw.v.F.Grossmann.CJBGBd.ll,
II, 376-453 u. Bd. 12, II, 402 41.) [2818
Miihlbrecht, 0., Uebersichtd. staats-
u. rechtswiss. Lit. (s. '90, 1642). Jg. 23.
xxviij244, 8 u. 8 p. 6 M. *Rec.:
Statist. A. 1, 724; R. de droit intern.
23, 440; CBl f. Biblw. 8, 564. [19
Ricard, E. et F. Larcler, Biblio^r.
g6n6r. et rals. du droit beige. IV, 2:
Ouvrages anonymes et recueilsp^riod.
Supplement et table alph. Brax.»
Larcier. 1890. p. 871-1354. 10 fr. [20
Zeitschrift d. Savigny-Stiftg. (s. *89,
4475 u. ^90, 3577). XII, 1 (Roman.
Abth.) u. XII, 2 (Germ. Abth.) 180*,
148; 133 p. 4 M. 80; 7 M. 40: a) XII,
2, 104 11. Wasserschieben, üeb.
Succession in Fuldische Lehne (s. '90,
3623). Nachtr. — b) XII, 2 Anh.
p. 119-83. Register zu Bd.I-XXV (N.
F. XI).— Vgl. Nr, 465. 2157a. 29321.
Ferner Nachrr. '90, Nr. 297 m. [21
Revue, Nouvelle, historique de droit
frang. et ^tranger, publ. par E. de
Rozi^re, A. Esmein^ R. Dareste,
M.Fournier, J.Tardif. Bd. XIV u.
XV, 1-5. Paris, Larose & F. 950; 16 p.
u. p. 1572. k 16 M. 20: a) 14, 705-15.
H. d'Arbois de Jubainville, De
quelques termes de droit commans
au celtique et au germaniqae. —
b) 14, 720-86 u. 15, 216-77. L.
Beauchet, Etüde sur les sources
du droit su^dois jusqu'au 15. si^cle. —
— c) 15, 446-79. E. Glasson, Com-
munaux et communaut^s dans Tanc.
droit frauQ. — Vgl. '90, 898. 1821.
2789. '91, 54. 2034 k. 2322 h. 2965. [22
Kleinere Aufsätze betr. allgem.
Rechts-G. u. Rechtsquellen : a) R. v.
Boneval Faure^ De macht der
traditie in onze rechtspleging etc.
(Versl. en meded. d. Ak. 6, 10-57.) —
b) £. Freund^ Hist. jnrispradence
in Germany. (Polit. Sc. Quart. 5,
468 86). — c)E. Golay, tiade aur
le vieux droit genevois. (Ball, de
rinst. genevois XXIX). — d) L.
Huberti, Friede und Recht; eine
rechts- u. sprachvergl. Unterauchg.
(DZG 5, 1-20.) - e) E. Jarriand,
L'^volution du droit 4crit dans le
midi de la France. (RQH 48, 204* 16.)
— f) L. V. Rockinger, 4 Hsa. u.
1 alter Druck Dt. Rechtsbücher.
(Archv. Z. 2, 33-44.) — g) R. Sa-
leilles, Le röle de la methode bist,
dans i'enseignem. du droit. (R. in-
tern, de Tenseign. 10,482-503). [Rec.:
A. giurid. 45, 602-4 Direzione.] —
h) F. S c h n ü r e r, Bericht üb. e. Weis-
thümer-Forschg. in Niederösterreich,
1889.(8BWAk XXII.) Wien, Tempaky.
14 p. 30 Pf. — 1) F. Schupfer, La
IV, 2. AUgem. Rechtsgeechichte n. Rechtsquellen.
^75
aniversitä e il diritto. (Scienze, lettere
ed arti 1891.) [282B
Conrat, G. d. Qn. etc. d. Rom.
Rechte (8. '89, 8473 u. '90, 3578).
I, 4 (Schlues). p. 547-645. 4 M.
-X^Rec: HZ 66, 519 f. Mattliiass-, CBl
'91, 1116 f.; Ann. du midi 3, 267-70
L^crivain. [24
Ertel, P., Die Qn. d. Röm.-gemeinen,
kirchl. u. Dt. Rechtes. Berl., Pasch.
1890. ix 171 p. 3 M. 60. *Rec.:
M.-Age 3, 273 f. Piaton. [25
Dydynski, Th. v., Beitrr. z. h8.
üeberliefg. d. Jnstin. Rechtsqn. I:
Institutionen. Hft. 1. Berl., Putt-
kammer &M. 112 p. 2M. 40. -X-Rec:
Kwart. hist. 5, 661-4 Pietak; DLZ
12, 310 f. Conrat; CBl f. Rechts w. 11,
51 Rümelin; Erd^lyi muz. 8, 161. [26
Pescatore, Beitrr. z. ma. Rechts-G.
(8. '90, 1650). Hft. 8: Thomae Diplo-
vatatii opus de praestantia doctorum.
Abth. 1: Prooemium; Justinianus;
Isidoruß Hispalensis; Accnrsius. Berl.^
Prager. 1890. 48u.clxxxiv p. 7M. [27
Verslagen en mededeelingen van
de verieen. tot uitg. d. bronnen v.
het oude vaderl. recht (s. '90, 3588).
II, 5. p. 359-520: a) p. 369-416. S.
Gratama, Rechtsbronnen van Coe-
vorden. — b) 416-74. H. 0. Feith,
Willekeuren v. Arnhem. — c) 475
•508. J. W. Boer, Stadtrecht v. Arn-
hem. — d) 509-14. S. Mnller Fz.,
Een Stichtsche dingtaal van doodslag.
- e) 514-20. Varia. [28
Recueil des anc. coutnmes de la
Belgique: coutumes des pays et comt6
de Flandres. I : Ardenbourg,Biervliet,
Blanken berghe, par L. Gilliodts
van S'everen. Brux., Gobbaerts.
1890. 4^ 628 p. *Rec.: Mess. des
sc. hist. '91, 232-4. [29
Keusler, Rechts-Qn. in Wallis (s.
'90, 1654a). Schluss. (Z. f. Schweiz.
Recht 31, 117-269.) *Rec.: CBl f.
Rechtsw. 10, 246 f. Schulz. [30
Rechtsquellen des Ct. Graubänden :
L. R. V. Sali 8, Die Rechte-Qn. d.
Gotteshausbnndes. (Ebd. 32, 145
-250.) [30a
Denkmäler des Baier. Land rechts
vom 13.-16. Jh.; zur Erinnerg. an d.
50 j. Wirken des HV Oberbaiern, ver-
öff. V. L. V. Rock i n ger. Bd. II, Lfg. 1.
Manch., Verl. d. HV. gr. 4^ 96 p. [31
Welsthiimer, Die Tirolischen. IV,
hrsg. V, J. V. Zingerle u. J. Egger
(s. '89, 3477). 2. Hälfte. (Oesterr.
Weiathümer V, 2.) p. 561-1202. 40 M.
— Daraus sep.: Glossar zu I-IV, v,
J. Egger. 166 R. 10 M. [32
Maine, H. S., Etudes sur l'hist. du
droit. [Uebers. aus d. Englischen.]
Paris, Thorin. 1889. Ixxxviij707 p.
-«-Rec: RC 31, 456 Viollet. [32a
Schulin, Fr., Lehrbuch d. G. d.
Rom. Rechtes. Stuttg., Enke. 1889.
xij628 p. 11 M. *Rec.: Z. f. d.
Privat- u. öffentl. Recht 18, 452 f.
Meisseis; NRH de droit 15, 126-8
Audibert. [33
Pertile, A., Storia del diritto ital.
dalla caduta dell' impero romano
alla codific. VI, 2. Padova, Salmin.
1888. p. 481-983. 7 L. 50. Ersch. in
neuer Ausg. h, Fase. 1 L. [84
Salvioll, Gius., Manuale di storia
del diritto ital. dalle invasioni ger-
man. ai nostri tempi. I. Torino,
ünione tip.-editr. 1890. xv575 p.
8 L. "^Rec. : R. ital. per le sc.
giurid. 16, 422-7 Nani. [34a
Amira, K. v.. Recht. (Grundriss
d. Germ. Philol., hrsg. v. H. Paul.
IX.) Strassb., Trübner. 1890. 166 p.
*Rec.: NRH de droit 14, 162 f.
Blondel; SavZ 12, II, 126-30 Pappen-
heim. [35
Varellles-Sommlires, de, Les prin-
cipes fondamenteaux du droit. Paris.
1889. xxxvj491p. 8 M. 50. *Rec.:
S^ances et trav. 33, 790 3 Glasson;
Z. f. Privat- u. öffentl. Recht 18, 759
Ofner. [36
Wautrain Cavagnarl, V., Le leggi
deir organizzazione sociale; elementi
di filosofia del diritto. Genova, Sam-
bolino. 408 p. 4 L. [37
Carle, Gius., La vita del diritto
nei 8uoi rapporti colla vita sociale.
2. ed. Torino, Bocca. 1890. xlij714p.
12 L. *Rec.: A. giurid. 46, 507 10
Majorana. [38
ifc Recenslonen von Werken betr.
allg. Rechts-G. u. Rechts-Qn.: a)Bru n-
ner, Dt. Rechts-G., 8. '89, 1062; R.
g6n6r. du droit 12, 84 ff. Leseur. —
b) Chiappelli, Nuovi studi etc.,
8. '90, 3580 : CBl f. Rechtsw. 10, 205
Kleinfeller. — c) Dareste, ^ßtudes
d'hist. du droit, s. '89, 3472: BECh
52, 136 f. Viollet. — d)DelVecchio,
Rassegna di opere stor.-giuridiche,
s. '89, 3650 : DLZ 10» 1012 Kaufmann.
— e) Flach, ;6tudes crit. sur l'hiet.
niö
Bibliographie Kr. 2839—2858.
du droit, s. '90, 1651 u. 3579: A.
Btor. it. 6, 467-71-, R. it. per le sc.
giur. 11, 113-8 Patetta. — f) Fromm-
hold, Einzelerbfolge im Privatrecht,
8. '90, 1661 u. 3593: Cßl '91, 1044 f.
— g) Lehmann, Königsfriede d.
Nordgermanen. Berlin, Guttentag.
1886: R. gen. du droit 12, 575-7
Brocher. — h) Gen gl er, Beitrr. z.
Rechts-G. Baierns, s. '90, 1655 u.
3589: HZ 66, 318 f. A. Schmidt;
SavZ 12, II, 133-5 Hübner; Jur. Lit.bl.
2, 26 f. Vierhaus; CBl f. Rechtsw.
9, 141 f. V. Stengel; HPBll 106, 315 f.
Werner. — l)Leonhard, Roms Ver-
gangenheit etc., 8. '90, 1652: R. de
l'hist. d. religions 20, 121 f.; Berl.
phil.W8chr.lO,Nr.25.— k)Schröder,
Lehrb. d. Dt. Rechts-G., s. '90, 1653:
HZ 66, 310-4 A. Schmidt; DLZ 12,
1103f.Sohm. — 1) Schulz, Katalog
d. Bibl. d. Reichsgerichts, s. '90,
3575: CBl f. Biblw. 8, 49-51; Z. f.
Handelsrecht 23, 350-2 Goldschmidt;
DLZ 12. 554 f. Löuing; Z. f. Privat-
u. öffentl. Recht 18, 590 f. Pollitzer ;
Krit. Vjschr. f. Gesetzg. 14, 471. —
m) Tardif, Sources du droit frang.,
8. '90, 3583: R. de droit intern. 22,
307 f. Rivier; CBl f. Rechtsw. 9,
435-7 König. — n) Zdekauer, Ms.
pisano, s. '90, 1651 ä u. 3581: Bull,
deir istitnto di diritto rom. Bd. III
Rossi. — Vgl. F. Buonamici in: A.
giurid. 46, 60-79. [2839
Zar allg. Bechts-G. vgl. Nr. 40 f; o. 4S.
64. 220. 365. 765 r ; S. 10381-11. 3498 a. 35056.
— Becht8-Qn. a. ihre Kritik: 200; 1; 28;
29; 63. 330-32. 1494. 1504; 54. 2157; 62; 68 a.
2214. 2359 f. 3165 a. 3448; 49. 8549 a; 68.
Aufsätze betr. Privatrecht, Straf-
recht, Rechtsverfassung etc.: a) E.
G. Bardey, Der Schöppenstuhl zu
Brandenburg. (MVGBerlin 8, 81 f.;
86-90; 102-4.) — b) F. Bernhöft,
Die Principien d. Europ. Familien-
rechts. [Vgl. '89, 3483.] (Z. f. vergl.
Rechtsw. 9, 392-444). — c) Biblio-
graphie syst, du droit intern. priv6
1890. (Jl. du droit intern. priv6 17,
967-84.) — d) Dussel, Verzeichniss
V. Ortschaften d. Landgerichtsbezirks
Neuwied, in denen mehrere Rechte
nebeneinander gelten. (Ann. HV-
Niederrh. 51, 160-5.) ■— e) H. Er-
misch, Das Chemnitzer Achtbnch.
(MVGChemnitz 7, 23-34.) — f) A.
Friedländer, Der Mundraub; Ver-
such d. Darstellg. d. geschtl. Ent-
wickig. u. d. heutig. Reichsrechts.
(Z. f. d. ges. Strafrechtswiss. 11, 369
-418.) — g) A. Frölich, Criminal-
Justiz u. Sittenpolizei im alt. Strassb.
(Evang.-prot. Kirchenbote 19, 45 f.
etc. 60-62.) — h)H.Knapp, Baierns
frühere Duellgesetze. (Bayerland 2,
519-22; 543 f.) [40
Ferner a) A. Menzel, Sociale Ge-
danken im Bergrecht. (Z. f. Priv.-
u. öffentl. Recht 18, 481-511). —
b) V. Miaskowski, Anerbenrecht.
(Handwb. d. StaaUwiss. 1, 270-8.) —
c) N. Meiler, Torturen og dens
Affkaffelse. Kopenh., Melier. 82 p.
2O0re. — d) A. Peters, Die moderne
Entwicklung d. Gefangnisswesens.
(Russ. R. 30, 439 86.) — e) A. H.
Post, üeber Gottesurtheil u. Eid.
(Au8land64,Nr.6u.7). — f)L.ProaU
Origine de la justice pönale, (ß.
g6n6r. du droit 14, 289-306.) —
g) J. Repond, Les sources du droit
p6nal fribourgeois. (Z. f. Schweiz.
Strafr. 3, 46-50.) — h) S. Weber,
Vergehen U.Strafen, (Tört^nelmi Tdr
12, 627-33.) [41
Overvoorde, J. C, De ontwikkeling
van den reciitstoestand der vrouw,
volgens het ond-Germaansche en ond
Nederl. recht. Rqtterd. Diss. 190 p. [42
Esmein, A., Etudes sur l'hist. da
droit canonique priv6: Le mariage.
MI. Paris, Larose. 437; 395 p.
16 fr. [42a
Hörmann, W. v., JDie desponsatio
impuberum; e. Beitr. z. Entwicklgs.-
G. d. kanon. Eheschliessnngsrechtes.
Innsbr., Wagner, xjv 269 p. 6 M.
-X-Rec: CBl '91, 1155 f. [43
Stölzel, Ad., Ueber d. landesherrl.
Ebesclieidungsrecht; e. Beitr. z. G. d.
Ehescheidungsrechtes. Berl., Vahlen.
104 p. 2M. *Rec.: CBl '91, 1277; Dt.
Z. f. K.-recht 1, 304 f. Friedberg;
AKKR 66, 466. [44
Biermann, Joh., Traditio ficta; ein
Beitr. zum heut. Civilrecht auf ge-
schichtl. Grundlage. Stuttg., Enke.
408 p. 9 M. [45
Engelmann, Der Civil process (8.'90,
3594). II: Geschichte, Hft. 2: Rom.
Civilprocess. 172 p. 2 M. 40. [46
Endemann, W.-, Civilprocessverfab-
ren nach kanonist. Lehre. (Z. f. Dt.
Civilproc. 15, 177-326.) Sep. Berl.,
Heymann. 1890. 4 M. [47
IV, 2. Privatrecht, Strafrecht u. Process.
477
Kleinfeller, 6eo., Die geschtl. Ent-
wickig. d. Thatsacheneides in Dtld.;
e. Beitr. z. G. d. Dt. Civilprocess-
rechtes. Berl., Heymann. xiv320 p.
6 M. [2848
KQhtmann, Alfr., Die Romanisirg.
d. Civilprocesses in Bremen. (Gierke,
Unters. z.Dt. Staats- u. RechU-G. 36.)
Bresl., Köbner. 102 p. 2 M. 80. [49
Heyl, J. Ad., Das Gerichtswesen
u. die Ehehaft-Tädigungen des Ge-
richtes zum Stein auf dem Kitten.
2. Aufl. Wien, Pichler. 82 p. 1 fl.
"^Fördert besds. Verständniss Tiroli-
scher Weisthümer. — Rec: CBl f.
Rechtsw. 10, 289 f. v. Salis; MHL«
19, 355 f. Seeliger. [50
Joosting, J. G. C, Onuitgegeven
oorkonden betr. het zeventuigsrecht.
Utrechter Diss. 1890. Izx47p. ^Aus
dem A. d. Stadt Haarlem, mit Be-
schreibg. d. Processgan ges. [51
GOnther, Lit-Bericht: G. d. Straf-
rechts u. d. Strafprocesses. (Z. f. d.
ges. Strafr. 11, 126-227.) [52
Stein, Fr., Die akad. Gerichtsbar-
keit i. Dtld. Lpz., Hirschfeld. zijl51 p.
3 M. 60. ^Aus Vorlesgn. entstand.
Ueberblick. Lit.- u. Qn.-Material wird
in ausgedehnter Weise verwerthet. —
Rec: AZtg Nr. 124; Burschensch.
BU. 5, II, 264; CBl '91, 1362 f.; CBl
f. Rechtsw. 11, 60 f. Rödenbeck. [53
Tierenteyn, L, Hist. des origines,
des developperoents etc. des officiers
fiscaiiz pr^s les conseils de justice
dans les anciensPays-Bas. (M^moires
cour. de Tac. de Belg. T. 45.) Bruz.,
Hayez. 276 p. 3 fr. *Rec.: Bull,
de rac. de Belg. 19, 546-52 Vander-
kindere, Faider^et Piot. [54
Prud'homme, Em., Les ^chevins et
leurs actes dans la province de Hai-
naut. (Sep. a. M6m. de la soc. du
Hainaut. 5. Ser. II.) Mons, Dequesne-
Masquillier. 598 p. 4 fr. [55
Neilson, G., Trial by combat. Glas-
gon, Hodge. 1890. 348 p. 7 M. 50.
•^Mit besd. Rücksicht auf Engl. MA.
-Rec: EHR6,192; A.th.Nr.3254. [55a
Dangelmaler , G. d. Militärstraf-
rechts. (Sep. a. Jbb. f. d. Dt. Armee
n. Marine. Bd. 79.) Berl., Bath. 74 p.
1 M. 20. *Rec.: Streffleur's Z. 32, III,
Litbl.Nr.7; Norddt.AZtgNr.477. [56
•^ Recensionen von Werken betr.
Privatrecht , Straf recht , Process :
a) Borch, Einfluss d. Strafrechts auf
Gefolgschaft, s. '90, 1674: CBl f.
Rechtswissensch. 9, 867 v. Salis. —
b) Preisen, G. des kanon. Ehe-
rechts, s. '90, 3711a: R. it. per le
sc. giur. 8, Nr. 3 Salvioli-, AKKR
65, 353-90 V. Scherer. — c) H u b e r,
System etc. d. Schweiz. Privatrechts,
8. '89, 3480 u. '90, 1656: R. de droit
intern. 22, 528-30 Rivier; CBl '91,
298 f. — d) Hübner, Donationes
post obitum, s. '89, 1067 u. '90, 1660:
CBl f. Rechtsw. 8, 182 f. v. Salis.
— R. ital. par le sc. giurid. 11,427-81
Salvioli. — e) Kraus, Gefangene
unt Einfluss d. Christenthums, s. '90,
1665: Dt. Merkur '90, Nr. 40; ThLBl
'89, Nr. 38; Lit. Rs. 16, Nr. 8; ThLZ
15, 528-30 Stamm. — f) Patetta,
le ordalie, s. '90, 3596: A. giurid.
46, 503-7 Ruffini. — g) Post, Ent-
wicklungs-G. des Familien rechts, s.
'90, 1658: DLZ 11, 1243 f. Dargun;
Polit. sc. quart. 6, 191 f. Smith; Z.
f. Privat- u. öffentl. Recht 18, 751-4
Dargun. ~h) V.Roasseau,Contrib.
k r^tude du droit coutumier lorrain :
des diff^rentes formes de la propriete
en Lorraine. Paris, Rousseau. 1887:
BECh 51, 162-4 Batiffol. [57
Zum PriTfttrecht vgl. Nr. 224. 306. 468.
651. 1509 ; 3. 2169 ; 60 ; 63. 2S10f. 2976b. 8891a;
d; 92-95. — Haadelf recht s. Nr. 2969-75.
Strafreeht n. Proeess: 76. 127. 221; 28.
466; 67; 69; 70. 930. 1007; 27. 1111. 1439.
1591. 1727 d; 70 i. 1807; 29. 1908. 2215. 2322 k;
x; 59a. 2421a; 97a; s. 2527 x; 98a. 3506b.
3717 a.
Aufsätze betr. Verfassung, Verwal-
tung, Städtewesen, Stände: a-c) G.
V. Below, Der Adel. (Handwb. d.
Staatswiss. 1, 42-8.) — Die Bede.
(Ebd. 2, 349-51.) — Bürger u. Bürger-
thum.(Ebd.789-96.)-d)G.Blondel,
6tude sur le d^veloppement con-
stitutionnel de la France et de TAlle-
magne. (R. intern, de l'enseign. 21,
35-48). — e) A. Blumenstok [Lit.-
ber.]: Publicationen z.Poln. K.-Rechts-
G. (AKKR 65, 457-64.) - f) H. v.
Dassel, Stipendienkasse d. Stadt
Lüneburg. (M. d. Familie v. Dassel.
Familienztg. 3, 43-108.) — g) Zur
Geschichte des Malzaufschlags.
(Bayerland 2, 563 f.) — h) Gobi et
d'Alviella, Les antec6dents figures
du Peron. (Bull, de Tac. des sc. de
Belg. 21 , 239-72.) — i) C. H., Le
droit de nommer les officiers seigneu-
riaux dans la Haute- Alsace. (R. cath.
•^178
Bibliographie Nr. 2858—2892.
d'Alsace 9, 99-107 etc.; 549-58). —
k)W. Barster^ Letzte Veränderen,
der reichsstädt. Verf. Speiers. (ZG-
Oberrh 5, 443-73). — 1) J. v. Held,
Zur staatswiss. Würdigung d. Dt. Mo-
narchie im MA.; hrsg. v. L. Huberti.
(Z. f. d. ges. Staatsw. 47, 761-74). —
m) J o h n, Accise. (Hand wb. d. Staats-
wiss. 1, 17-21.) [2858
Ferner: a) K. Lamprecht, Die
Bauern. (Handwb. d. Staatsw. 2, 178
-81 .) — b) L. d e L a i g u e, L'institution
consulaire depuis Tantiquit^ jusqu'en
1806. (R. d'hist. dipl. 4, 534-65.) —
c) U. Marczali, Die Theorie vom
Königthum währ. desMA. (Budapesti
Szemle 65, 367-381.) — d) Rimpler
u. Rintelen, Domänen. (Hdwb. d.
Staatw. 2, 944-81.) — e) Rintelen,
Apanage. (Ebd. 1. 357-9.) — f) Rot he,
Ueber d. Kanzleistil. (A. f. Post u.
Telegr. '90, 300-8.) — g) K. S e i f f e r t,
Beitr. z. G. d. Zölle u. indir. Steuern
in Baiern. (Jbb. f. Nat.-Oek. 57, 426
-35.) - h) L. Van der Rindere,
Note sur les perrons. (Bull, de Pac.
de Belg. 21, 497-504.) — 1) Vering,
Das K.-Recht. (KLex 7, 628-38.) —
k) Weber, Die Kurfürsten. (Ebd.
1252-9.) [59
Reoueil, Kouveau, g^^r. de traites
etc. de droit intern, [de G. F. de
Härtens]^ contin. par F. Stoerk
(8. '90, 3599). XV, 2-3 n. XVI, 1-2.
p. 335-800 u. 1-773. 22; 23 M. [60
Torres Campos, Alan., Elementos
de derecho inlernac. püblico. Madrid,
F6. 1890. 387 p. 6 pes. [61
Hall, W. E., A treatise on internat.
law. 3. ed. Oxford, Clarendon press.
1890. 788 p. 22 sh. 6 d. ^Rec:
R. de droit intern. 22, 412-4. [62
Asser, T. M. C, Studien op het
gebied van recht en Staat, 1858-88.
Haarlem , Bohn. 1889. xij 544 p.
16 M. 75. :{: Rec: R. de droit intern.
22, 415-7. [63
Abdy, J. T., Feudalism, its rise,
progress and consequences. Lond.,
Bell. 470 p. 7 sh. 6d. [64
Lehmann, H. 0., Quellen z.Dt. Reichs-
n. Rechts-G. Berl., Liebmann. 309 p.
8 M. ^Rec. Lpz. Ztg. Beil. 396;
CBl 1276; Hamb. Corresp. '91, Beibl.
Nr. 22; CBl f. Rechtsw. 11, 53 v.
Kirchenheim; AZtg Nr. 330. — Vgl.
Naclirr. Nr. 297-303. [65
Altmann, W. u. E. Bernheim, Ans-
gew. Urkk. z. Erläuterg. d. Verf.-G.
Dtld.'s im MA. Berl., Gärtner. 270 p.
3 M. 40. -X-Rec: CBl 1278; NA 17.
236; DLZ 12, 1750 f. Boos. — Vgl.
Nachrr. Nr. 297-308. [66
Mollat, G., Lesebuch z. G. d. Dt.
Staatswiesenschaft y. Kant bis Blant^
schli. Berl., Robolsky. 1890. 120 p.
3 M. -K^Rec: A. f. öfT. Recht 6, 192;
CBl f. Rechtsw. 10, 71 f. v. Salis. [67
Meyer, Geo., Lehrbuch d. Dt. Staats-
rechts. 3. Aufl. Lpz., Duncker & H.
ix 734 p. 14 M. [68
Hue de Grals, Handbuch d. Verf.
u. Verwaltg. in Preussen u. d. Dt.
Reiche. 7. Aufl. Berl., Springer. 1890.
xij 512 p. 7 M. [69
Zeitschrift, Dt., f. E.-Recht, s. Nr.
3002.
Scherer, Rud. v., Handbuch d. K.-
Rechtes. IL Abth. 2. Graz, Moser.
p. 1-245. *Rec. ; Lit. Hdw. 30, 685. [70
Castellarl, G., U diritto eccleslas-
tico nel sno svolgimento stör. Fase.
8-11. Torino, ünione tipogr. 1889 91.
p. 337-528. ä 1 L. 20. [71
Schmidt, Arth., Eirchenrechtl. Qn.
d. Grosshzgth. Hessen ; e. Qn.samm-
lung z. Stellg. y. Staat u. Kirche z.
kirchl. Verf.recht. Giessen, Ricker.
239 p. 5 M. *Rec.: CBl '91, 47 f.:
ThLZ 16, 159 f. Köhler; Z. f. Privat-
u. öff. Recht 18, 613 Singer. [72
Glasson, E., Les rapports du pouvuir
spirit. et du pouvoir temporel au
MA. (S^ances et trav. 38, 547-91:
721-48; 878 909.) [12^
Dönitz, P., Ueb. Ursprung u. Be-
deutg. d. Anspruches d. Päpste aof
Approbation d. Dt. Königswahlen.
Hall. Diss. 63 p. -K^ Geht auf d. Zeit
d. Karolinger zurück. [73
Fitte, S., Das staatorechtl. Verhalt-
niss des Hzgth. Lothringen z. Dt.
Reich seit 1542. (Beitrr. z. Landes-
u. Volkeskde. v. Els.-Lothr. Hft. 14.)
Strassb., Heitz. 102 p. 2 M. 50. —
30 p. Berl. Diss. ^Rec: RC 32.
235 Pfister; CBl '91, 1550. [74
Melle, W. V., Das Hamburgische
Staatsrecht. Hamb., Voss. xj295 p.
6 M. -$f Rec: CBl 822 f.; Hamb. Corr.,
Beibl. Nr. 2; AZtg Nr. 166. [75
Blumer, J. J., Handbuch d. Schweiz.
Bundesstaatsrechts. I. 3. Aufl. hrsg.
IV, 2. AUgem. Verfassungs-G. u. TerritorialYerfassang. *179
Y. J. Morel. Basel, Schwabe. xj618p.
9 M. 60. [2876
Hiity, C.y Die Bandesverfassgn. d.
Schweiz. Eidgenossenschaft. Bern,
Wyss. 469 p. m. 2 Taf. 3 M. [77
Marsauche, L., La conf^d^ration
helv^tique d'apr4s sa Constitution.
Strassb., Treuttel & W. 1890. xij 319 p.
2 M. 80. *Rec.: HJb 12, 667. [78
Hiestand, P., Zur Lehre von den
Rechtsqn. im Schweiz. Staatsrecht.
Züricher Dlss. Zürich, Schulthess.
88 p. IM. 40. [79
Seydel, Baier. Staatsrecht (s. '89,
3509 u. '90, 3606). V, 2. p. 398-741.
7 M. 40. -K^Rec: GBl f. Rechtsw.
10, 114 f. u. 11, 33 f. V. Stengel;
Münch. N. Nachrr. 44, Nr. 209 Rehm;
CBl 1237, vgl. ebd. 1344. [80
Gumplowicz, L., Das Oesterr. Staats-
recht. Wien, Manz. xiij 655 p. 10 M.
^Rec: A. f. öflfentl. Recht 6, 588-91
Hauke; CBl 1395. [81
Ulbrich, J. u. A. Jelllnek, Das Staats-
recht d. Oesterr.- Ungar. Monarchie.
2. Aufl. (Hand buch des öfT. Rechts
IV, 1.) Lfg. 13. Freib.. Mohr, xij
264 p. ii 2 M. [82
Entwicklung der Preuss. Kriegs-
artikel. (Beihft. z. Milit.-Wochenbl.
^90, Hft. 9.) Berl., Mittler. 1890.
p. 351-94. 75 Pf. [83
Holtze, G. d. Kammergerichts in
ßrand.-Preuss. (s. '90, 3607). II: von
1540-1688. xiv376p. 8 M. *Rec.:
Z. f. Dt. Civilpr. 15, 442 f. Scliultzen-
stein; CBl f. Rechtsw. 10, 10-12 u. 11,
12-15 Fuchs; BllLÜ '90, 728 Oertel;
DLZ 12, 170 Rosin; Dt-Rs. 6i5, 319;
JbGVV 15, II, 299 f. Schmoller; Z.
f. d. Privat- u. öff. Recht 18, 614-6
PoUak; CBl '91, 1014 f. u. 1155;
MVGBerlin 8, 106 f.; HZ 67, 140-5
Bornhak; NtZtg Nr. 527; Norddt.
AZtg Beil. Nr. 36; Z. f. Dt. Civil-
process 16, 558-60 Schnitzenstein. —
Vgl. a) G. Sello, Zur Vor-G. d.
Kammergerichts im MA. (FBPG 4,
237-48.) [84
6allet-Mlry, L'administratlon pro-
vinc. en Flandre sous les p^riodes
espagnole et autrichienne. (Messag.
des sc. hist. '90, 319-39; 444-67. '91,
35-36; 150-69.) [85
NoUe, P. de, La l^gislation de l'anc.
principaute de Stavelot-Malmedy.
(Ann. de l'ac. d'archl. de Belg. 6,
34-217.) *Rec.: Bull.de l'ac. deBelg.
2, 26 r. Bormans n. Smekens. [86
firatama, S., Het ontstaan en het
ontwikkeling v. het stadsbestour te
Groningen. (Bijdr. voorvaderl. gesch.
6, 165 266.) [87
Jacobs, H., Inventaris der archieven
van het provlncial bestuur van Ant-
werpen. Anvers, Thibant. 1890. 216
u. xl p. [88
Kiefer, L. A. , Steuern, Abgaben
u. Gefälle in d. ehemal. Grafschaft
Hanan-Lichtenberg. Strassb., Noiriel.
83 p. 1 M. *Rec.: ThLZ 16, 360;
ZGOberrh &, 521 f. [89
Thorsch, 0., Materialien zn e. G.
d. Oesterr. Staatsschulden vor d. 18. Jh.
Diss. Berl., Prager. 117 p. 3 M. [90
^Recenslonen von Werken betr.
' Völkerrecht^ allgemeine Verfassung,
Territorialverfassung etc.: a) Born-
hak, Preuss. Staatsrecht, s. '89, 3503
u. '90, 1679: A. f. öffentl. Recht 6,
577-83 Neukamp; Z. f. Privat- u.
öffentl. Recht 18, 261 8 Tezner;
Polit. sc. quart. 5, 699 f.; Jbb. f.
Nat.ök. 56, 154-6 Rehm ; Krit. Vjschr.
f. Gesetzg. 14, 253-6 Rehm. — b)
£y sehen. Das Staatsrecht d. Gross-
hzth. Luxemburg, s. '90, 1683: GBl
'90, 1507 f. -- e) Fustel de Cou-
langes, Origines de la propri^t^
fonci^re, s. '89, 3481 : Mo3'en-Age
2, 129 32 Lamprecht; DZG 8, 147
Mol inier. — d)Hagens, Staat, Recht
U.Völkerrecht, s.'90, 3598. (Münchner
Diss.): A. f. öffentl. Recht 6, 159-63
Bergbohm; Krit. Vjschr. f. Gesetzg.
14, 256-9 Dyroff.— e)Hartog, Staats-
recht d. Niederlande, s. '90, 1682:
CBl '90, 1507 f.— f)Horn, Verwaltg.
O8tpr.,s.'90,3608: CB1'91, 1487; FBPG
4, 646f. — g)Jastrow,Urkb.z. Verf.-
G., s. '89, 3499 u. '90. 1677: RH 46,
173-5 Waddington. — h) Phillipps,
K.-Recht, s. '90, 1839: HPBll 105,
Hft. 8 Beilesheim. [91
Ferner a) Posse, Hausgesetze d.
Wettiner, s. '90, 1680: MIÖG 12,
173 f. Lippert. — b) Rivier, Lehr-
buch d. Völkerrechts, s. '90, 1669 u.
3600: A. f. öffentl. Recht 6, 187-90
Heimburger; Krit. Vjschr. f. Gesetzg.
14, 289-94 v. Calker; Z. f. Handels-
recht 39, 322 f. Gareis; Z. f. Privat-
u. öffentl. Recht 19, 235-43 Lentner.
— c) Rosenthal, Gerichtswesen
Baierns, s. '89, 3510 u. '90, 1687:
480
BibUographie Nr. 2892—2915.
AZtg Nr. 316 Leiet; HPBU 106, 470-6
Werner-, Z. f. Privat- u. öff. Recht
18, 748 Deybeck; MIÖG 12, 51927
Laschin v. Ebengreuth. — d)8tölzel,
Brandenb.-PreuBS. Rechtsverwaltung,
8. '89, 1075 u. '90, 1688: Mecklenb.
Z.f. Rechtspflege 9, 109 f. Birkmeyer;
MHL 18, 375 f. Berner; Z. f. d. ges.
Staats w. 46, 567 Fricker. — e) S t r e n g,
Gefängnissverwaltg. in Hamburg, s.
'90, 3609: CBl f. Rechtsw. 10, 112 f.
V. Kirchenheim; CBl '91, 13 f.; DLZ
12, 62 f. Aschrott; Z. f. Privat- u.
öff. Recht 18, 596 f.; Z. f. vergl.
Rechtsw. 10, 158 Kohler. — f) We s t er-
k a m p, Bundesrecht d.V erein. Nieder-
lande, f. '90, 3605: SavZ 12, U, 122 f.
G. Meyer; CBl f. Rechtsw. 10, 6; HZ
67, 546-9. [2892
Hegel, K., Städte u. Gilden d. Germ.
Völker im MA. 2 Bde. Lpz., Duncker
6 H. xviij 457 u. xij 516 p. 20 M. [93
Leidig, Eug., Preuss. Stadtrecht.
Berl. , Siemenroth & W. xiv552 p.
7 M. -$fRec.: CBl f. Rechtsw. 10,
185 f. Stengel; Jbb. f. Natök. 56,
462-6 Rehm ; A. f. öff. Recht 6, 579
-81 Störk. [94
Schön, P., Die Organisation d. städti-
schen Verwaltung in Preussen : Histor.
Entwickig. (Ann. d. Dt. Reichs 24,
707-48; 749-846.) [95
Ricliter, 0., Verfassungs- u. Ver-
waltgs-G. d. Stadt Dresden. II-III:
Verwaltgs-G. , Abth. 1-2. Dresden,
Bänsch. 376 u. xij 402 p. 12 M.
i^ Fleissig gearbeitetes Handbuch
Dresdener Stadtalthh. , ohne Rück-
sicht auf ursächJ. Entwickig. d. ver-
schied. Seiten städt. Verwaltg. [G. B.]
— Rec: NASächsG 12, 322 Knothe;
ThLBl '91, 444 f. G. Müller. [96
Fazy, H., Les constitutions de la
r6pnbl. de Gen6ve. Gen^ve, Georg.
835 p. 3 fr. 50. [97
PSInitz, M. V., Das Selbstverwal-
tungsrecht d. Gemeinden u. d. Staats-
aufsicht üb. dieselben in ihrer Ent-
wickig. nach d. Gemeindegesetzgebg.
d. Rechtsrhein. Baiern. Erlanger Diss.
118 p. [98
•^ Recensionen von Werken betr.
Städtewesen und Geburtsslände: a)
B6ringuier, Die Rolande Dtlds.,
s. '90, 1691 u. 3617 : Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 353-5 ; Harzer Mthfte. 2, 19 ; Bär
16, 263. [Vgl. G. Seil o. Dt. Rolande
(FBPG 3, 399-418.)] — b) Jastrow,
Volkszahl der Dt. Städte. Berlin,
Gärtner. 1886: Z. f. Dt. Cultur-G. 1,
111 f. — e) G. Liebe, Communate
Bedeutung d. Kirchspiele in d. Dt.
Städten. Berl. 1885: HZ 66, 1318
A. Schmidt. — d)Pyl, Verwaltung
etc. d. Greifsw. Rathes, s. '90. 3608a:
Mtbll. f. Pomm. G. '90, 185 f. —
e)Roth V. Schreckens tein, Ritter-
würde u. Ritterstand. Freib., Mohr.
1886: Z. f. Dt. CulturG. 1, 110 f.
— f) Roth V. Schreckenstein»
Der Freihermtitel, s. '89, 1079 n.
'90, 1698: HZ 66, 814 f. — g) V arges,
Gerich tsverf. Braunschweigs, s. "90,
3618. (Marb., Elwert. 1 M, 20): MHL
19, 130-2 Schaer; CBl f. Rechtswiss.
10, 90 f. Sommer; ZHarzV 23, 511 f.
Jacobs; DLZ 12, 1535-8 Mack; RC
32, 213 Pirenne. [2899
Znr allgem. Terf.-G. (Slaatsreekt) -vgl.
Nr. 10-18. 26. »29. 886; 39; 67. 1072; 75; 78;
79. 1162. 1289. 1442. 1714; 15. 2158. tilSg.
— Toikerreeht: 758. 1288. 1949. 2608.
KoBivtham, Beichiferf. a. B^lehsver-
waltnag: 212 b; 25-27. 806; 7; 80-84. 42«>;
27; 51; 61; 71. 608; 18; 19. 699. 757. 1123.
1595. 1927. 2194. 2359 d. 2844. — He Ick ll Affe
«. Parlameate: 599. 606; 8. 1242; 56. 1718.
1906; 72. 24051. 2641i; 98. 2725b; 0.
Staat n. Kirehe (Kircheart cht) : 945:
46-48; 77; 84. 535. 844; 58. 1471. 1547; 63.
2115. 2361.
Zar TerrltorlalTerf. a. -verwaltaag vgL
Nr. 603. 835; 44; 95. 1095. 1161; 68 a; 71.
1251; 62; 65; 70; BS; 90. 1501; 95. 1911; 36;
45. 2213 r. 2300 ; 96. 2454. 2640. 2636 i ; 1 ; m ;
39. 2712 a; f ; 1; 27. 3661 b. — FlaaaiTerwal-
tnag: 476. 867; 68; 83; 96. 900; 9; 16. 1026:
96. 1206 ; 68 ; 71 ; 78 ; 80. 1496. 1983 ; 86. 2f 18 ;
97 k. 2660 u. 2723. 2932 f; 83 c; e; h-k; n;
54; 76i. 8505g; 84d; 35 f; g; 67b.
Kanzlei, Beamtentham, Geiaadttchans-
netea: 410; 18* 72. 751. 1098. 1185; 51; 66;
69; 78. 1208. 1650; 56; 99. 1727 x; 48; 6»;
63 ; 86. 1802 ; 20 ; 28 ; !>6, 1908. 3204 ; 13 f ; 7« ;
79 c; b; 89. 2408;51f;52u; 79d; 89a. 2525;
27m; v; 41; 50; 94c. 26061; 8; 60a. 2718;
26 m; 26; 28. 8562 a. 8716 b; 25.
sadteneiea a. SUdUbAnde vgl. Kr. 151.
280. 837. 4i8; 52 ; 81 ; 86-92. 500 680 ; 86. 808 ;
27. 916. 1008; 28, 1364a. 1441; 91; 97-99.
1500; 3; 6; 42; 48; 54a; 95-98. 1600; 89; 9«.
2177. 2218k; 97m; w; 98a; i^ 2802; 3; 5;
49 f; 590; 93. 2400; 52k; n. 2542. 2636h;
70O. 3406 8; w; 98a. 8f>08; 6e; 15; 48d; f;
95. 3607 ; 55a ; 64 g; 99. 8707 ; 72 p. — Sociale
a. Oebartetaade: 498. 716. 1580. 1661. 1822.
2216.2725 a. 2942. 3872a. 3508; 87 6. 3701h.
Jahns, M., G. d. Kriegswiss. (s. ^90,
1702 u. 3629). UI: 18. Jh. seit dem
Auftr. Friedr. d. Gr. xlviij p. n.
p. 1767-2915. 12 M. resp. 16 M.
^Rec: N. mil. Bll. 38, 173 f.; HZ
IV, 2. VerwaltuDg, Städtewesen, Kriegsgeschichte.
*181
66, 38083 Baltzer; Norddt. AZtg
Nr. 317; Streffleur's Z. 32, III, Litbl.
Nr. 8; MHL 19, 314-8 Liebe; Jbb. f.
Dt. Armee 77, 239 f. [2900
Maurice, F., War; reproduced from
the .EDcyclopaedia Britannica**.
Lond., Macmillan. 152 p. 5 sh. {2901
Aragon, J. de, Estudio sobre la
guerra. I: La razön de la guerra.
Madrid, Fe. 1889. 4^ xvj 223 p.
4 pes. [i
Retortillo y Tornos, A., Apuntes
para un estudio sobre la gnerra y
la paz armada. Madrid, Fortanet.
174 p. 2 pes. [3
Fogllani, T., Introduzione ad un
corso di storia moderna: scuola mili-
tare. Modena, Soliani. 1890. 540 p. [4
Thimm, Vollständige Bibliogr. d.
alten u. modernen Fechtkunst aller
Enrop. Nationen. London, Thimm.
xvj 261 p. 5 M. [5
Zanotti-Bianco, P. F., Elenco degli
scritti relat. alla storia delle guerre
e battaglie, degli assedl etc., che si
conserrano nella bibl. di Torino.
Torino, Camilla & B. 360 p. [6
Einzelscbriften , Kriegsgeschicht-
liche, hrsg. V. grossen General Stab.
Abth. f. Kriegs-G. Heft 13. 98 p.
2 M. 40., vgl. Nr. 1130. — Hit. 14,
8. Nr. 1920. [7
Schlachten-Ailae d. 19. Jh. (s. 89,
1806 u. '90, 1714). Lfg. 26-29. 1890.
10 Karten m. 32 Bl. Text. -Sf Rec:
Mir. LZ 72, 131 ; N. mil. Bll. 39, 336. [8
Vogt, Herrn., Die Europ. Heere d.
Gegw., fortg. v. H. v. Trutz seh 1er.
Hft. 36-39. Ergänzgshft. 1890. 63 p.
2 M. [9
Vogt, H., G. d. Dt. Reiterei in Einzel-
bildern ; fortg. V. H. V. T r ü t z s c h 1 e r,
illustr. V. R. Knötel. Hft. 4: Kriegs-
erlebnisse d. Preass. Garde du Corps.
Rathenow, Babenzien. 1890. p. 101
-35. IM. — Hft. 5, s. Nr. 1704.
*Rec. : BllLü '90, 795 f. u. '91, 538 f. ;
N. mil. Bll. 38, 80; Jbb. f. Dt. Armee
78, 120. [10
Rosengarten, The German soldier
in the wars of the United States.
2 Ausg. Philadelphia, Lippincott.
1890. 298 p. *Rec. : Nation 8, 220 f.
— Rec. der Dt. Uebersetzg. (s. '90,
3642): N. mil. Bll. 38, 270 f. [11
Märcker, Die v. der Marwitz im
Brandenb.-Preuss. Heere; im Auftr.
d. Inf.-Reg. v. d. Marwitz (Nr. 61) zu-
sammengestellt. Berl., Mittler. 86 p.
2 M. 25. [12
Heym, 0., Die G. d. reitenden Feld-
jäger-Corps, 1740-1890. Beri., Peters.
1890. 222 p. 10 M. ^Rec: MiL LZ
72, 99 f. [13
Kieeling, Organisation u. Bekleidg.
d. Preuss. Leib-Gendarmerie, 1820-90.
Beri., Mittler. 28 p. 1 M. 20. *Rec.:
Mil. LZ 72, 125 ; N. mil. Bll. 39, 433. [14
Deutsche Regimentegeechichten : a)
Aufzeichnungen üb. das 1. Sachs.
Ulan.-Reg. (Nr. 17). Beri., Mittler.
272 p. 6 M. [Rec: Mil. LZ 72, 123 f.;
Lpz. Ztg. Nr. 54.] — b) v. B a g e n s k y,
2. Pommersches Inf.-Reg. Gf. Gneise-
nau (Nr. 9). 2. Aufl. Beri., Mittler.
1890. x275p. 6 M. [Rec: Mil. LZ
71, 415 f.; Dt. Heeresztg. '90, Nr.
103 f.] — C) *Bredau, Ülan.-Reg.
v. Schmidt, s. '90, 1516g u. 3648c
Rec: Streffleur's Z. 32, III, Litbl.
Nr. 8; Jbb. f. d. Dt. Armee 76, 102 f.
— d) ^Delling, Inf.-Reg. Prinz
Friedr. Aug., s. '90, 36431. Rec:
Lpz. Ztg. Beil. '90, 388; N. mil. Bll.
38, 275; Jbb. f. d. Dt. Armee 77,
241 f. — e) Das 3. Garde-Regi-
ment zu Fass in d. JJ. 1860-90.
Beri., Mittler. 444 u. 134 p. m. Ktn.
14 M. [Rec: Norddt. AZtg Nr. 305;
MiL LZ 72, 202-4; N. mil. Bll. 39,
433.] — f) Geschichte des 3. Würt-
temberg. Inf.-Reg. (Nr. 121). Stuttg.,
Kohlhammer, xij 512 p. 5 M. 50.
[*Rec: DLZ 12, 1686.] - g) O.
Häring, G. d. Preuss. Garde. Berl.,
Brachvogel. 359 p. 6 M. [Rec: Mil.
LZ 72- 65 f.; BllLU '91, 221 Kurs;
Hamb. Corresp. '91, Beibl. Nr. 16;
FBPG 4, 320 f.; Dt. Rs. 70, 477; MHL
19, 349 f. Foss; Jbb. f. d. Dt. Armee
78, 412.] -- h) Hamm u. Möwes,
1. Westräl. Artillerie-Reg. (Nr. 7).
BerL, Mittler. 409 p. 8 M. [Rec:
N. mil. Bll. 39, 431; Mil. LZ 72,
137-40; Norddt. AZtg Nr. 305; DLZ
12, 1178.] — i) *Hiller von
Gärtringen u. v. Schirmeister,
Kürass.-Reg. v. Seydlitz, s. '90, 3643e
[Rec: Mil. LZ 71, 315 f.; Harzer
Mthfte. '90, 215; Jbb. f. d. Dt. Armee
77, 110.] — j) Illing, Baierisches
Inf.-Leib-Reg. 2. Aufl. Beri., Mittler.
1 M. 20. [Rec: N. mil. Bll. 37, 235;
Jbb. f. d. Dt. Armee 76, 344.] —
k)Kaulfuss u.Schönfeld, Nieder-
schles. Feld-Art.-Reg. v. Podbielski
482
Bibliographie Nr. 2915—2933.
(Nr. 5). Berl., Mittler. 1890. 193 p.
4 M. 25. [Rec: Mil. LZ 71, 411-5.]
— 1) 'SfKusenberg, Rhein, ülan.-
Reg., 8. '90, 1516i. Rec: Jbb. f.d.
Dt. Armee 76, 218 20; N. mil. Bll.
39,236-8. — mJ-S^Mersmann, Garde-
Pionier-Bat., s. '90, 1516k. Rec: Mil.
LZ 71, 253 f.; Jbb. f. Dt. Armee 75,
422 f.; N. mil. Bll. 38, 275. — n) M u f f
u. Wencker, 5. Württb. Gren.-Reg.
König Karl (Nr. 123). Stuttg., Metzler.
1889. 109 p. 3 M. 60. [Rec: Mil.
LZ 71, 256-8.] — o)*Neff, Inf.-
Reg. V. Goeben, 8. '90, 3643 f. Rec:
DLZ 12, 139 f. — p) Petermann,
2. Württb. In f.-Reg. Kaiser Wilhelm
(Nr. 120). Stuttg., Kohlhammer. 103 p.
1 M. 50. [Rec: Mil. LZ 72, 140-3.
N. mil. Bll. 38, 173.] [2915
Ferner: a) Th. v. P fetten- Arn-
bach, Baier. 1. Schweres Reiter- Reg.
Prinz Karl v. Baiern. I. München,
Oldenbourg. 1890. xj385 p. 10 M.
[Rec: MiL LZ 72, 121-3; Jbb. f. Dt.
Armee 78, 413.] - b) Rauthe,
Badisches Art-Bat. Nr. 14. Rastatt,
Greiser. 64p. 1 M. 40. [Rec: Mil. LZ
72,278.]-c)Schillingv.Canstatt,
5. Bad. Inf.-Reg. (Nr. 113). Berl.,
Mittler. 1890. 305 p. 7 M. 50. [Rec:
Mil. LZ 72, 165 f ; N. mil. Bll. 39,
434 f.] — d) A. V. Seid, Inf.-Reg.
Prinz Heinrich v. Preussen (Nr. 35).
Berl., Mittler. 167 p. 1 M. 60. [Rec :
Streffleur's Z. 32, IV, Litbl. Nr. 10.]
— e) "^Stawitzkv, Inf.-Reg. von
Lützow, s. '90, 1516c. Rec: Mil. LZ
71, 198 f. - f) F. Täglichsbeck,
Inf.-Reg. Prinz Heinrich v. Preussen
(Nr. 35). Berl., Mittler. x283p. 6 M.
[Rec: Streffleur's Z. 32, IV, Litbl. Nr.
10.] — g) G. Amon v. Treuenfest,
Kärthner. Inf.-Reg. Gf. v. Kheven-
htiller (Nr. 7). Klagen f., Raunecker.
1005 u. cv p. 12 M. [Rec: Carinthia
81, 171 Hauser.] — h) *v. Türcke,
Inf.-Reg. Nr. 32, s. '90, 3643h. Rec:
Streffleur's Z. 31, III, Litbl. Nr. 9
Kandelsdorfer-, N. mil. Bll. 38, 366 f.;
Jbb. f. Dt. Armee 77, 242 f. —
i) üebersicht d. G. d. kgl. Reg.
Garde du Corps. Berl., Mittler. 175',
71 p. 3 M. 50. [Rec: N. mil. Bll.
38, 276 f.; Streffleur's Z. 32, 111,
Litbl. Nr. 9.] — k) Gf. Ad. zu Wal-
deck u. Pyrmont, 2. Hess. Hus.-
Reg. (Nr. 14). Forts.: 1887-1891.
Lpz., Dürr. 16 p. IM. — 1) Wange-
mann, 2. Brand en b. Art.-Reg. Preo-ie.
Feldzeugmeister (Nr. 18). Frkf. a. 0.,
Selbstverl. [Rec: MiL LZ 72, 143-5.]
— Dl) ^Wellmann, Offiz.- Corps d.
Inf.-Reg. V. Hörn, s. '90, 1516d. Rec:
Jbb. f. d. Dt. Armee 76, 220 f. —
n) V. Westarp, Schles. Feld-Art-
Reg. V. Peucker (Nr 6). Berl., Mittler.
1890. 312 u. 73 p. 8 M. [Rec: Mil.
LZ 72, 100 2; N. mil. Bll. 89, 336.] [16
' Pierron, Strat^ie et grande tac-
tique d*apr^8 Texp^rience des der-
niäres guerres. 2 vol. Paris, Berger-
Levrault. 1887 u. 1890. 648;ix816p.
21 M. *Rec: DLZ 11, 1810 f.; Mil.
LZ 72, 26-9. [17
Azibert, F., Si^es c^löbres; eL bist,
sur les d^fenses des places. Paris,
Delagrave. 1890. 391 p. 5 fr. [18
Widdern, Card, v., Das Gefecht an
Flnssübergängen u. der Kampf an
Flusslinien; krlegsgeschtl. u. takt
Studie. IL Berl., Eisenschmidt. 254p.
m. Abb. 5 M. 50. si:Rec: Strefflear's
Z. 32, III, Litbl. Nr. 9. [19
Serre, Les marines de gnerre de
Tantiquite et du MA. Paris, Baudoin.
450 p. 8 fr. [20
Colomb, P. H., Naval warfare; its
ruling principles and pratice histori-
cally treated. Lond., Allen. 440 p.
21 sh. [21
Techarner, F. v., Zur Entwickig.
d. Gebirgsartillerie, m. bes. Berück-
sichtg. d. Schweizerischen. (Sep. a.
AUg. Schweiz. Mil. Ztg.) Basel,
Schwabe. 124 p. u.3Tab. 1 M.20. [22
Ciarice, G. S., Fortification ; its past
achievements, recent development
and future progress. Lond., Murrav.
306 p. m. 56 Abb. 14 sh. [23
Heber, H. , Die Humanisirg. d.
Krieges in d. letzten 100 JJ. IL
Frkr. a. 0., Trowitzsch. 4^ 288 p.
12 M. [24
Maindron, G. R. M., Les armes.
Paris, Quantin. 1890. 343 p. -H-Rcc:
R. stör. it. 8, 363 f. Carotti ; RC 32,
86 de Curzon ; Kunstgewerbeblatt
2, 132; Bull. mon. 6, 538-41 Marsy. [25
Demmin, A., Die Kriegswaifen in
ihrer geschtl. Entwicklung. 3- Aufl.
Gera, Köhler. 1106 p. 10 M. [26
Bertlielot, M. , Les compositioae
incendiaires. dans Tantiquit^ et aa
MA. : Le feu Gr^geois et les origines
de la poudre ä canon. (R. des 2mondes
106, 786-822.) [26a
IV, 2. Kriegsgeschichte, Kriegswesen, Wirthschafts-G.
^83
Knötel, Rieh., Uniformenkde. Lose
BIL z. G, d. Entwickig. d. milit.
Tracht in Dtld. Jg. I u. II, 1. Rathe-
now, Babenzien. 1890. äSTaf. äHft.
1 M. 50. *Rec.: Streffleur's Z. 32,
IV, Litbl. Nr. 10. [2927
Geschichte d. Prenss. Fahnen u.
Standarten (s. '89, 3525 u. 5102).
Nachtr. 1. 1890. p. 631-56 u. 409 64
m. 4 Taf. 3 M. *Rec.: DLZ 12,
637; N. mil. Bll. 39, «38; Jbb. 1. Dt.
Armee 78, 417. [28
Teicher, Fr., Das Baier. Cadetten-
Corps von d. Gründg. bis z. Ggw.
München, Ackermann, zij 136 p.
4 M. [29
Neubourg, E., Bensberg u. sein
Cadettenhaus. Berl., Mittler. 1890.
113 p. 2M. *Rec.: DLZ 12, 140. [30
•^ Receneloneii von Werken betr.
Kriegswesen u. Kriegs -Geschichte;
a) Boeheim, Waffenkunde, s. '90,
1703 u. 3630: DLZ 12, 276 f. Gur-
litt; Kunstchron. 2, 230-2; Mil. LZ
72, 150-52. -— h) La Guerre des
masses, s. '90, 3641 : NR 65, 836-47.
— C) Köhler, Entwickig. d. Kriegs-
führg. in d. Ritterzeit, s. '89, 3519
u. '90, 1710: Ac. Nr. 983 Oman. —
djLaNofe, Fortification antique, s.
'90, 3633 : CR 18, 363 de Barthelemy.
— e) Levy, Beitrr. z. Kriegsrecht
im MA., s. '90, 1708 u. 3634: A. f.
öffentl. Recht 6, 617-9 Rettich. —
f) Manch 6, Brandenb.-Preuss. Reite-
rei, 8. '90, 1711: N. mil. Bll. 39,
241-3. - g) Po hl er, Bibl. bist,
militaris, s. '89, 3516 u. '90, 3628:
CBl für Biblw. 8, 222 f. W. Schnitze;
Lit. Rs. 16, 348 V. d. Wengen. —
h) Schild , Der Preuss. Feldprediger,
8. '90, 1713: Mil. LZ 71, 301-3. —
i) Schröder, Zur Waffen- u, Schiffs-
kunde, s. '90, 3631 : ZDPh 24, 122-7
Berger; Dt. Herold 22, 132 Sevler;
DLZ 12, 1418 Baltzer. " [31
Kriegsferf.« Krlegsweiieii n. IleeresTer-
WBltuBS Vgl. Nr. 876. 944 k. 1005. 1189.
1Q43; 44. 1822 d. 1728 r. 1922 g; 49. 2011 d;
99 n; O; 97 z. 2898. 2402; 69 a. 2528. 2607 n;
p; 3«e; 40 k; 94. 2856. 3181. 8605b; f. —
Einzelne Wnffengattnngen : 1187 b; 73. 1953.
<298f; in.2531. 2670in; 73; 94. 3606h.
Kriegt-ti., ülttelalter: 140-48. 298. 1388;
89; 91. 1587; 84. 2098. 2290b. 3662a.
Kriegt-fiM Nenzelt, bli c. 1789: 742-44;
52. 958-78; 96. 1652; .^5; 61. 1703-9; 49; 58;
94-1800; 8; 4. 2849 k; 55; 58. 2405 m; 8; 11;
52i; 62; 66; 79a; g; k; 85; 87; 89; 90.
2520; 23; 88 b. 3528 t.
Kriegs-G., Neaselt, seit c. 1*89: 1097
-1108; 12-84; 48; 44. 1865-85. 1912-20; 22 h.
2606; 7; 1M9; 22-85; 40h; 410 ; 68-82; 86-89;
93. 2711h.
Aufsätze zur allg. Wirthschafcs-G.
und zu ländl. Verhältnissen : a) Ab-
gabe V. Hof Übertragungen in einer
Rechtsrhein. Landschaft. (Ann. d. Dt.
Reichs, '91, 499 f.) — b) Die Bauern-
befreiung in Preussen. (Grenzb.
50, I, 112 21.) — c) Blind, Der
Schellenberg; zur G. d. Jagd. (Württ
Vjhfte. 13, 114 6.) — d) Buchen-
berge r, Bauernbefreiung in d. Süddt.
Staaten. (Handwb.d. Staatw.2, 191-8.)
— e) K. Bücher, Allmenden. (Ebd.
1, 181-90.) — f) G. Buschan, Zur
G. d. Weinbaues in Dtld. (Ausland
63, Nr. 44 u. 45.) — g) L. Clericus,
Druckfirmen d.Werthpapiere. (Samm-
ler 13, 115 f.) — h) Th. Distel,
Jagdgeschichtl. Findlinge. (Weid-
mann 22, 406.) — i) Fergus, La
propri6t6 f^odale. (NR 68, 557-80.)
— k) H. Friedrich, Beitr. zur
Kenntniss d. Verbreitg. d. Bibers.
(A. f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1,
9M01.) — 1) J. Fuchs, Zur G. guts-
herrl.-bäuerl. Verhh. in Brandenburg.
(SavZ 12, II, 17-34.) — m) Th. v. d.
Goltz, Entwicklung d. Ackerbaues.
(Handwb. d. Staatsw. 1, 22-42.) [32
Ferner: a) H. Hausrath, Beitr.
z. G. d. natürl. Verjüngung in der
Schirm seh lagform; e. hist. Studie auf
dem Gebiete d. Waldbaues. Münch.
Diss. 42 p. — b)Jellinek, Bauern-
befreiung i. Oesterr.-Üngarn. (Hdwb.
d. Staatsw. 2, 198-204.) — c) F. Kel-
len, G. d. Bienenzucht im Luxen-
burger Lande. Zur., Apist.Verl.-anst.
50 p. — d) G. F. Knapp, Bauern-
befreiung in Preussen. (Ebd. 2, 182
-90.) — e) E.Krämer, Bibliogr. d.
finanzwiss. Lit. f. 1890. (Finanz-A. 8,
I, 458-79.) - f) K. E. H. Krause,
Noch einmal d. Hundekorn. (Jb. d.
V. f. Niederdt. Sprachf. 15, 149-57.)
— g) K. Lamprecht, Agrar-G.
(Hdwb. d. Staatsw. 1, 51-4.) — h) Th.
Laves, Ausfuhrzölle und Ausfuhr-
verbote. (Ebd. 1, 969-83). — i) G.
V. Leonhardt, Die Oesterr.- Ungar.
Bank. (Ebd. 2, 97-111). — k) Lexis,
Die königl. Bank in Berlin, 1765
-1846. (Ebd. 2, 68-71.) - 1) C. van
der Linden, Bauernbefreiung in
Belgien u. d. Niederlanden. (Ebd. 2,
"184
Bibliographie Nr. 2933—2954.
212-15.) — m) A. Messadaglia,
L*^conomia polit. in relazione colla
Bociologia etc. (Ann. della r. aniv.
di studi di Roma 1890-'91.) — n) E.
Nasse, Die Banken im MA. u. bis
z. 18. Jh. (Hdwb. d. Staats w. 2, 47-54;
66-8.) — o) M. Sattler, Abschrift e.
Gilt- u. Zinsregisters a. d. Riesse bis
z. Beginn d. 15. Jh. (JB d. HVDil-
lingen 3, Beill. p. 1-16.) — p) Schu-
mann-Löcknitz, Zur G. d. Hopfen-
baus in Dtld. (Ausland 64, 720.) —
q)G. ühlhorn, G. d. bffentl. Armen-
pflege. (Handwörterb. d. Staatsw. 1,
824-41.) [2933
Eisenhart, H., G. d. Nationalöko-
nomik. 2. Autl. Jena, Fischer, ix
278 p. 4 M. *Rec.: Jbb. f. Nat.-Oek.
57, 778-80 Röscher. [34
Bergholf-Ising, F., Ueber die bist-
ethische Richtg. in d. Nat.-Oekon.
Lpz.,Duncker&H. 41p. IM. *Rec.:
Lpz. Ztg. Beil. '90, 51. [35
Keynes, J. N., The scope and me-
thod of polit. economy. Lond.^ Mac-
millan. 368 p. 7 sh. *Rec.: N.
Antol. 33, 408 f.-, Ath. Nr. 3339;
The econom. R. 1, 669-73 Phelps. [36
Majorana, A., 1 primi principii della
sociologia. Roma, Löscher. 154 p.
•^Darlegung wichtigster Grundprin-
cipien , aus denen sociales Leben
hervorgehe. [36a
Lafargue, P., The evolution of
property from savagery to civilisa-
tiori. (Social science series.) Lond.,
Sonnenschein. 174 p. 2 sh. 6 d. [37
Altamyra y Crevea, R., Uistoria de
la propriedad comunal, con un pro-
logo de D. Gumersindo de Az-
carate. Madrid, Boletin jurid.-ad-
ministr. 1890. xvj 366 p. ' 3 fr. 50.
^Rec: Ac. 961 Webster. [38
Blanchl, G., La proprietä fondaria
e le classi nirali nel m.-evo e nella
etä moderne. Pisa, Spoerri. 279 p.
4L.* Rec. : N. Antol. 34, 379 f. [39
Kovalevsky, M., Tableau des ori-
gines et de T^volution de la famille
et de la propri6t6. Paris, Alcan.
1890. 202 p. 4 fr. *Rec.: RQH 49,
646 f. Bernon; HJb 12, 439; SatR
Nr. 1825 f. ; Polyb. 61, 41-4 Jannet. [40
Knapp, G. F., Die Landarbeiter in
Knechtschaft u. Freiheit. Leipzig,
Dunckercfe H. 92 p. 2 M. «X-Rec:
Norddt. AZtgNr.o26: CBl f. Rechlsw.
11, 69 V. Stengel. ' [41
Abignente, G., La schiavitii nei suoi
rapporti colla chiesa e col laicato.
Torino, ünione tipogr.-editr. 333 p.
6 L. [42
Gebauer, Die Volkswirthschaft im
Kgr. Sachsen (s. '90, 3647). Lfg. 5-8.
p. 257-512. [43
Hein, 0., Altpreuss. Wirthschatts-
G. bis z. Ordenszeit. (Z. f. Ethnol.
22, 146 67 ; 173-216.) [43a
Errera, P., Lts masuirs; recherches
histor. et jurid. sur quelques vestiges
des formes anc. de la propri^t^ en
Belgique. 2 Vol. Brux. , Weissen-
bruch. xvj 542; 320 p. 16 fr. [44
Gothefn, E., WirthschafU-G. des
Schwarzwaldes u. d. angrenz. Land-
schaften-, im Auftrag d. Bad. bist.
Comm. bearb. Lfg. 1-5. Strassb-,
Trübner. 480 p. ä 2 M. -K'Rec.:
DLZ 12, 512 f. Geering; Jbb. f. Nat.-
Oekon. 56, 436-40 Lamprecht; CBl
'91, 712 f.; Grenzb. 50, III, 237 f. [45
Graf, Ed„ Die Auftheilg. der Ali-
mend in d. Gemeinde Schötz. (8ep.
a. Z. f. Schweiz. Statist.) Bern 1890.
136 p. *Rec.: JbGVV 15, II, 295 f.
Sombart. [45a
Wichter, J., Jagd u. Fischerei dea
Stiftes Admont bis z. 2. Hälfte des
18. Jh. Graz, Jagdschutz- V. 1890.
94 p. [46
Settegast, H., Die Dt. Viehzucht,
ihr Werden, Wachsen etc. Berlin,
Parey. 1890. xxxivl90p. 5 M. [47
HöCk, F., Nährpflanzen Mittel-
europas, ihre Heimath, Einfahrg. etc.
(Forschgn. z. Dt. Landes- a. Volkes-
kunde V, 1.) Stuttg., Engclhom.
1890. 67 p. 2M. 20. *Rcc.: M. d.
geogr. Ges. f. Thüringen 9, 60-4; A. f.
Ldkde. d. Provinz Sachsen 1, 173
Kirchoff. [48
^Recensionen von Werken zar
allgem. Wirthschafts-G. n. zn länd-
lichen Verhh.: a) Back haus, Ent-
wickig. d. Landwirthsch. auf dem
Stolb.-Wernig. Domänen, 8. '89, 8529:
HZ 63, 477 f. Zimmermann. - b)
Böhme, Entwickig. d. Landwirth-
Schaft auf Sachs. Domänen, s. M
3649 n. 60 p. auch Lpz. Diss.: CBl
'91, 16; Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 188
V. Seel borst — c) Endres, Wald-
benutzg, s. '89, 3532 u. '90, 1729:
FBPG 3, 638-, HZ 67, 300 Stieda. -
d) Grossmann, GutsherrL-bäuerl.
Rechtsverhh. in Brandenburg, s. *90,
IV, 2. Wirth8chaft8-G., ländl. VerhaltniBBe, Verkehrawesen. *185
1727. 34 p. Berl. Dies. 1889: DLZ
11, 1620 f. Naude; FßPG 3, 635-7;
CBl '91, 458 f.; A. f. soc. Gesetzg.
4, 244-7 Fuchs; GGA '91, 293-6 v.
Below; Lpz. Ztg. '91, Beil. 258;
JbGVV 15, II, 296-8 Jastrow. —
e) Ingram, G. d. Volkswirthschafte-
lehre, 8. '90, 1715 u. 3645: DLZ 11,
1879 f. Leser; GBl '91, 421 f. —
f) Lamprecht, Dt. Wirthschafts-
leben, s. '89, 1088 u. '90, 1717: Lit. Rs.
15,119 22 Ratzinger. [Vgl. Schaf fle,
Verf. etc. d. platten Landes nach
Lamprecht (Z. f. d. ges. Staatsw. 46,
509-61).] — glMiaskowski, Pro-
blem d. Grundbesitzverthlg., s. '90,
1722: DLZ 11, 1659; Lpz. Ztg. Beil.
'90, 39. — h) Peisker, Knecht-
schaft in Böhmen, s. '90, 3627a.
SM. 60): DLZ 12, 138 f. Meitzen;
VGDBöhmen 29, lit. Beil. 23 f.;
CBl f. Rechtsw. 10, 132 f. Prazak;
BllLÜ '91, 76 f. Schnitze; Casopis
masea 64, 595. — i) Schwappach,
Handbuch d. Forst- u. Jagd-G., s. '89,
3533: FBPG 3, 637; HZ 67, 298-300
Stieda. — k) Wagner, Finanz-
wissenschaft III, s. '90, 1689: DLZ
11, 1098-1100 Eheberg. — 1) Wen-
dorff, 2 Jhh. landwirthschaftl. Ent-
wickig., 8. '90, 3650: CBr90, 1772;
Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 138 f. v. Seel-
horst. — m)Wernicke, Verh. zw.
Geborenen u. Gestorbenen, s. '90,
1716: HZ 65, 92 Beloch. [2949
Zur Wirthscharts-G. im all gem. vgl.
Kr. 126. 483; 90. 7 9. 986. 1026 a. 11S9. 1237.
lS63a. 1495. 1808. 1922 k; 1; 52. 2151h; 69;
60. 2350k. 2421 o; p. 2701; 11g; 25k; 33;
34; 35. 2812. 2977. 3679 h.
BeehBaagea (Prels-G.) : 477 ; 79. 808. 1027.
1597; 98. 25080. 3737 i.
Lindllehe Terhiltnlsse: 855. 496. 833.
1502; 9. 1652-55. 1812; 28; 93. 1946. 21511;
61. 2298g; 99. 8300; 4; 491; 59b; e. 2414.
9586; 39. 2686i. 2762t; V. 2841a; h; 58g;
69a. 2987-41; 63; 67; 76L 3372e; 77; 81k.
3401a; 8-10; 74m; 76 f. 3500; 2b: 5c; 34e;
42: 48; 66; 67; 98. 8605d; IIa; 12c; 15c;
62i; 79h; 88.
Aufsätze betr. Verkehrswesen a.
Handel: a) G. Berthold, Biel, Becher
11. Weiss, 3 Pfalz. Volkswirthe. (MHV
Pfalz 15, 150-242.) — b) H. B r u n n e r,
Beitrr. z. G. d. Schiffahrt in Hessen,
besd. auf d. Fulda. (ZVHessG 16,
202-43.) — c)Ch. d'Elvert, Beitrr.
z. G. d. Oesterr. Post. (Notizenbl.
d. bist. stat. Section d. Mähr.-Schles.
Ges. '90, 95-8 u. '91, 67 f.) — d) Ent-
wicklung des Post- u. Telegraphen-
wesens in Görlitz. (A. f. Post u. Tele-
graphie '90, 108-12.) - e) P.Fischer,
Verkehrswesen u. Kunst. (Ebd. '91,
161-74 u. Dt. Rs. 68, 402-17.) - f) A.
Pritsche, Beiträge z. Entwickig. d.
Postwesens in Nordböhmen. (M. d.
Nordb. Excurs.Clubs 13, 160-5.) —
g) Fr. Haas, Entwickig. d. Posten
V. Alth. bis Z.Neuzeit. Stuttg., Metzler.
24 p. 50 Pf. — h) F. Hirth, Zur G.
d. Orienthandels im MA. (Globus 56,
208ff.) — i) E. Hoffmann, lOOj&hr.
Arbeit auf Gebieten d. Verkehrs-
wesens in d. Dt. Ostmark. (ZHG Posen.)
Posen, Jolowicz. 26 p. 1 M. 20. —
k) Th. Ho ff mann, G. d. Telegraphie
u. Post. (Carinthia 80, 81103; 105
-118.) — I) L. Kem6ny, Zur G. d.
Handels in Kaschau. (Tört^nelmi T^r
12, 181.) — m) J. V. Kerschen-
steiner, Welthandel u. Heilkunde.
(AZtg '90, Nr. 345.) — n) A. Klein-
schmidt, Die Weltstellg. Augsburgs
u. Nürnbergs. (Z. f. Dt. Cultur-G. 1,
391-408.) - O-p) 01s hausen. Der
alte Bernsteinhandel d. Cimbr. Halb-
insel. — Münzen d. K. Augustus'.
(Verhlgn, d. Berl. Ges. f. Anthrop.
'90, 270-88. '91, 286-319; 223-8.) —
q) Ch. Roder, Die Verkehrswege
zw. Villingen u. d. Breisgau seit d.
MA. (ZGOberrh 5, 505-33.) — r) E.
F. Seemann, Ein Blick auf die Ent-
wicklung d. Schifffahrt. (AZtg Nr.
206-8.) — 8) C. W. Zoll er, Beitr.
z. Handels-G. Meissens. (Lpz. Ztg.,
Beil. 93-6.) — t) G. Zöpfl, Der Main
als Verkehrsstrasse. Würzbg., Stuber.
22 p. 50 Pf. ' [50
Stolte, B., Beitrr. z. G. d. Postwesens
im ehem. Hochstifte Paderborn. Pader-
born, Schöningh. 61 p. 1 M. [51
Quetsch, F. H., G. d. Verkehrs-
wesens am Mittelrhein ; von d. alt.
Zeiten bis zum Ausgang d. 18. Jh.
Freib., Herder. xij416 u. ix p. 7 M.
*Rec.: Lit. Hdw. 30, 114 f.; Frankf.
Ztg Nr. 154; Laacher St. 40, 608;
HJb 12, 676 f.; BllLÜ '91, 632 f.
Winter; Polyb. 62, 454 f. Ledos. [52
Bloijs van Treslong, C. T., Die
Rheinschifffahrt in bezug auf In-
dustrie u. Landwirthschai't. Dord-
recht, Revers. 64 p. 50 ct. [53
Kirdly, Joh. v., G. d. Donau-Mauth-
u. Urfahr-Rechtes d. Freistadt Press-
bnrg. Pressb., Heckenast. 1890. 252 p.
4 M. [54
^186
Bibliographie Nr. 2955—2981.
Randaccio, Car, Storia navale
univ. antica e moderna. 2 Bde. Roma^
Forzani. 423; 408 p. 10 L. [2955
Capra, L A., El arte naval; dis-
cursos. Madr., Rivadeneyra. 49 p. [56
Brägelmann, Die 6. d. Seesclnff-
fahrt. Progr. Vechta. 1890. 43 p. [57
Arenhold, L, Die histor. Entwick-
lung d. SchilTstypen v. Rom. Kriegs-
sciiiff bis z. Ggw. Kiel, Lipsius & T.
4^ 24 p. u. 30 Abb. 30 M. -J^Rec:
BLZ 12, 1389 Dittmer; CBl 1393;
Hamb. Corr. '91, Beibl. Nr. 15. [58
Ammen, Dan., The old navy and
the new, with an appendix of per-
sonal letters from general Grant.
Philadelphia, Lippincott. 553 p.
15 sh. [59
^Recenslonen von Werken zur
G. d. Verkehrswesens : a) F r i e d ri c h-
80 n, G. d. Schifffahrt, s. '90, 1734:
A. f. Post u. Telegr. '91, 29-32. —
b)Ga8ner^ Zum Dt. Strassenwesen,
s. '90, 1733: DLZ 11, 1844 f. Schröder;
HZ66,543-7A.Schmidt.~c)Gruber,
Die Isar als Verkehrsstrasse, s. '90,
3656: DLZ 12, 132 f. Günther. —
d) Schäfer, Ursprung etc. d. Ver-
kehrsmittel, 8. '90, 1730: Lpz. Ztg.
Beil. '90, 140. — e) Ulbricht,
Sachs. Staatseisenbahnen, s. '90, 1740 :
MIÖG 12, 177 f. Lippert. [60
Noel, 0., Hist. du commerce du
monde dep. les temps les plus recules.
Paris, Plön. xxvij342 p. m. Abb.
20 fr. *Rec.: NR 72, 374; Polyb.
62, 887-9 de Bizemont. [61
Tbamm, A., Die Entstehg. u. Ent-
wickig. d. Handels bis zur Neuzeit.
Striegau, Wattenbach. 326p. 4M. [62
Gibbins, H. de B., The hist. of
commerce in Europe. Lond., Mac-
millan. 240 p. 3 sh. 6 d. [63
Pigeonneau, Hist. du commerce de
la France 1 (2. 6d.) u. II. Paris,
Cerf. 1887 89. 485; 486 p. *Rec.:
JbGVV 14, IV, 292-4 Schmoller. [64
Valroger, L de, l^tude snr Tinsti-
tution des consuls de la mer au MA.
(NRH de droit 15, 36-75; 192-216.)
Sep. Paris, Larose & F. 2 fr. 50. [65
Buck, W., Der Dt. Kaufmann bis
zur Mitte d. 14. Jh. Berl. Diss. 1891.
43 p. [66
Struve, Em., Der Hopfenhandel:
Production etc., mit G., Organisation
etc. d. Hopfenhandels. Berl., Parey.
186 p. 4 M. [67
Jacob, Geo., Welche Handelsartikel
bezogen die Araber des MA. a. d.
Nord.-Balt. Ländern? 2. Aufl. Berl.,
Mayer u. M. 83 p. 2 M. 50. ^Wich-
tige Belege a. Oriental. Qn.; im An-
hang Angriffe gegen früh. Kritiker:
Liesegang, Menadier, Krause. — Reo.:
GGA '91, 774-8; Z. f. Ethnol. 23, 233
Virchow ; Anz. f. Dt. Alth. 17, 269-74
K. E. H. Krause. — aj Supplement:
Jacob, Die Waaren beim Arab.-
Nord. Verkehr im MA. Berl., Mayer
& M. 31 p. 1 M. 20. [68
Goldschmidt, L, Handbuch des
Handelsrechts. 3. Aufl. I, 1: üni-
versal-G. d. Handelsrechts, Lfg. 1.
Stuttg., Enke. xviij468 p. 12 M.
«^Reich an Detailergebnissen, welche
Berücksichtigung seitens d. Histori-
kers verdienen. — Rec: AZtgNr.202;
CBl 1236 f.; DLZ 12, 1542 5 Behrend:
Jl. des ^conom. 8, 63 Block. [69
Lastig, G., Bologneser Qn. d. Han-
delsrechts im 13.-19. Jh. Progr. Halle.
4^ 122 p. [70
Conze, F., Kauf nach Hanseat. Qn.
Bonn. Diss. 1889. 115 p. *Rec.:
CBl f. Rechtsw. 9, 336 Gareis. [71
Frommer, 0., Anfänge u. Entwickle,
d. Handelsgerichtsbarkeit in d. Stadt
Königsberg i. Pr. (Untersuchgn. z.
Dt. Staats- u. Rechts-G. Hft. 38.)
Breslau, Köbner. 32 p. 1 M. —
Vgl. a) Frommer, üeb. d. Einsctxg.
von Wettgerichten in Königsberg.
(Altpr. Mtschr. 28, 346 f.) [72
Francken, Ose, Die Liquidation d.
offenen Handelsgesellschaft in ge-
schichtl. Entwickig. Stuttg., Enke.
1890. 172 p. 5 M. ^Rcc: Z. f.
Handelsrecht 38, 589-93 Pappen-
heim. [73
Desjardins, A., Introduction hist.
k Tetude du droit commercial mari-
time. Paris, Pedone-Lauriel. 1890.
768 p. 8 fr. [73a
Rehme, P., Die geschtl. Entwickig.
d. Haftung d. Reeders. Stuttg., Enke.
174 p. 4 M. 40. — 86 p. Berl.
Diss. [74
^Recenslonen von Werken f. G.
des Handels: a)Baa8ch, Forschgn.
z. Hamb. Handels-G., s. '90, 1754: Z.
f. d. gea. Staats w. 46, 609 f.; A. f.
bürg. Recht 4, 397 Ring; DZG 5,
177-85 Maurer; HZ 67, 128 Ehren-
berg. — b) Coen, Strade del com-
mercio, s. '90, 1743: Rassegna nazion.
IV, 2. Verkehrswesen, Handel, Gewerbe.
^87
49, 1. Nov. — c) Dittmann, Ge-
treidepreise in Leipzig, s. '90, 1753:
Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 131 f. Gerlach;
Lpz. Ztg. Beil. '90, 212. — d) Götz,
Verkehrswege im Dienste des Welt-
handels, s. '89, 3534 u. '90, 1742:
Berl. phil. Wschr. 11, 247 f. Sieglin.
— e) Lastig, Markenschutz und
Zeichenregister, s. '90, 3657: A. f.
bürg. Recht 5, 153 f. Ring; Z. f.
Privat- u. öff. Recht 18, 197 f. Ehr-
lich; Z. r. Handelsrecht 38, 583-5
Kohler. ~ f) N a u d e , Getreide-
handelspolitik, s. '90, 1751: HZ 65,
360-2 Heyck; Z. f. d. ges. Staatsw.
46, 610; DLZ 12, 314-7 Schäfer u.
Antikritik Nande's m. Replik Sch.'s,
ebd. 487 f. u. 573 f.; Duplik Naud6's:
JbGVV 15, II, 317-20. — g)Schaube,
Consalat d. Meeres, s. '89, 1092 u.
'90, 1748 : A. f. bürg. Recht 4, 395-7
Ring; MIÖG 11, 649 53 Heyck. [VgL
b) Schaube, Neue Beitrr. z. G. d.
Consulates d. Meeres. Progr. Brieg.
4^ 23 p.] - i) Simonsleld, Fond,
dei Tedeschi, s. '89, 1093 u. '90, 1749:
A. stör. it. 5, 431-50 Monticolo. —
k) Weber, Handelsgesellschaften im
MA., s. '90, 1745: HZ 65, 299-301
Heyck; A. f. bürg. Recht 4, 394 f.
Ring ; Z. f. Privat- u. öff. Recht 18,
198 Ehrlich. [2975
Zn Terkehrswesen o. Schiffahrt vgl.
Nr. 151. ."iOl; 2. 681; 8«. 760-62. 1273; 79;
80; 99. 1376. 1717a. igs,«); 53. 2100h; k; w;
510. 2298 d. 2S08. 248» f; 97 f; 98 0. 2533 k.
2690g. 27)fBk. 2919; 20. 3496 t. 8606a; 62 h;
64b.— Coloiiien: 1245; 91; 92. 1767; 70 e. 2812.
Haadel: 351. 600. 680; 87. 921; 91. 1152
1600. 1728 0. 1820. 22976. 2421h; 89 f ; 99.
2007 t. 9725 g. 2976 m. 3535 f.
Avfiätze betr. Gewerbe, Industrie,
Handwerk: a) J. de Chestret de
Haneffe, Les ra^tiers de la ville de
Huy. (Bull, de l'ae. de Balg. 20, 488
-505.) — b) G. Daichendt, Der
„Lichtbraten**, e. Rechtsbrauch unter
Handwerksgesellen. (KBl d. V. f.
Siebenb. Ldkde. 14, 53 f.) — c) A.
V. Drach, Fajence u. Porcellan-
fabriken in AltCassel. (He^senld. 5,
119-21; 129 f. etc. 150-2; 166-70.) —
d) F. Dreher, Die Flaschenmacher
oder Klempner in Eibenstock. (Lpz.
Ztg. Beil. '90, 457-60). — e) H. Herk-
ner, Ulms Baumwollweberei im MA.
(Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 122-6.) — f) A.
Horinek, Beitrr. z. G. d. Rüben-
zuckerindustrie in Böhmen. Prag,
Rivniic. 25 p. 40 Pf. — g) v. Ju ra-
sche k, G. u. Statist, d. Baumwollen-
industrie. (Handwb. d. Staatsw. 2,
306-23.) — h) G. Karschulin, Zur
G. der Oesterreich. Seidenindustrie.
Progr. Wien. 1890. — i) Lexis,
üebersicht d. Zoll-G. d. Baumwollen-
industrie. (Handwb. d. Staatswiss. 2,
323-30.) - k) F. Pf äff, Steinsberg
im Elsenzgau u. d. Steinmetzzeichen.
(Bonner Jbb. 89, 189-96.) — 1) A.
Schmidt, Zinngewinng. im Fichtel-
gebirge. (AGOberfranken 18, 178
-208.) — m) C. Schönherr, Zur G.
d. Brander Jahrmarkts. (Sachs. Berg-
Ztg. '90, Nr. 53-73.) — n) H. Schuer-
mans, Verres »fa^on de Venise**.
(Bull, des comm. d'art et d'archl.
28, 209-60.) — 0) W. So m hart. Die
Hausindustrie in Dtld. (A. f. soc.
Gesetzg. 4, 103-56.) — p) L. Sza-
decky, Die alten Zünlte v. Nagy-
BÄnya. (Szazadok 23, 673-701.) [76
Schmoller, Die geschichtl. Entwick-
lung d. Unternehmg. (s. *90, 3646).
VI-X: Recht u. Verbände d. Haus-
industrie; Antike Grossindustrie ; Ma.
Genossenschaftswesen ; Dt. Berg-
werksverfg., 1150-1600. (JbGVV 15,
1,1-47; II, 1-76; IN, 1-67.) [77
Mahaim, E., Etudes sur l'associa-
tion professionnelle. Diss. Li^ge,
Vaillant. xxxiij263 p. ^Rec. : M.-Age
4, 75 f.; Ath. Nr. 3323. [77a
Migerka, Frz., Rückblicke auf die
Schafwollwaaren - Industrie Brunns
1765-1864. (Statistische Arbeiten d.
Handels- u.Gewerbekammer i. Brunn
Hft. 2. Aufl. 2.) Brunn, Rohrer. 1890.
164 p. 3 M. -X-Rec: JbGVV 14, IV,
304 f. Schmoller. [78
Cauwenberghs, Cl. van, L'industrie
de la soie ä Anvers, 1532 jusqu'^
nos jours. (Sep. a. Bull, de la soc.
de g6ogr. d'Anvers.) Anvers, De
Baker. 44 p. 1 fr. [78a
Baumberger, Geo., G. d. Zentral-
verbandes d. Stickereiindustrie in d.
Ostschweiz U.Vorarlbergs. St. Gallen,
Hasselbrink. 278 p. 2 M. 50. [79
Czlhak, E. v., Schlesische Gläser;
e. Studie üb. d. Schles. Glasindustrie
früh. Zeit. Bresl., Museum. 288 p.
8M.50. *Rec.:KBlGV39,100f. [80
Bolzard, E. et H. Tardleu, Hist. de
la l^gislation des Sucres, 1664-1891.
Paris, Dubreuil. 397 p. 12 fr. [81
*188
Bibliographie Nr. 2982—3005.
Divis, ioh. V., Beitrr. z. 6. d. Zucker-
industrie in Böhmen. 2. Epoche: 1830
-60. Prag, Rivnäc. 108 p. 3 M. [2982
«^ Recensionen von Werken betr.
Industrie, Gewerbe, Handwerk: a)
Bucher, Zunft-Ordnungen Krakaus,
8. '89, 3542 u. '90, 1760: Z. d. V. f.
Volkskde. 1, 106-9 Weinhold; Kunst-
chron. N. F. 1 , 458-60. — b) Die
Dt. Hausindustrie, s. '90, 1777 u.
3676 : VjschrVPK 27, IV, 228-31 ; Jbb.
f. Nat.-Oek. 21, 641 f. ; v. III-V: DLZ
12, 1071-3 Schönlank. — c) Lange,
Glasindustrie im ^irschberger Thale,
8. '90, 1773: VjschrVPK 27, III, 115
-27. — d) Lehr, Die Hausindustrie
Leipzigs: Jbb. f. Nat.-Oek. 57, 451
V. Thüna. — e) Lippmaiin, G. d.
Zuckers, s. '90, 3673: DLZ 12, 174 f.
Biedermann; CBl '91, 200 f.; Jbb.
f.Nat.-Oek. 56,284-8 Paasche; Kwart.
bist. 5, 456 f . — f) Meister, Ge-
werbl. Verbände Wemigerode's, s. '90,
1761 u. 3662: Jbb. f. Nat.-Oek. 21,
430-3 Schönlank; CBl '91, 333 f. —
g) Morgenstern, Fürther Metall-
schlägerei, s. '90, 1772: JbGVV 14,
III, 270-2 Schmoller; DLZ 11, 1513
Herkner; CBl '90, 1809. — h) Nu b-
ling , Ulms Baumwollweberei, s. '90,
3669: CBl '91, 7 f.; DLZ 12, 675
Stieda; Jbb. f. Nat.-Oek. 56, 60811
Schönlank; Lpz. Ztg. Beil. 856. —
i) Philippi, Osnabriicker Gilde-
urkk., 8. '90, 3663: CBl '91, 69 f.;
Lit. Hdw. 29, 524 f. Finke; DLZ 12,
793 f. Stieda; MHL 19, 309 f. Liebe.
— k) Tesdorpf, Gewinnung des
Bernsteins in Preussen, s. '89, 1099:
Z. f. d. ges. Staatsw. 44, 570 f. [83
Za Gewerbe n. Indnetrle vgL Nr. 763.
851. 1239; 65; 79. 1367 a; 69. 1959. 2297 a;
d; n; t; x; 2547d; g. 27i9; 86; 37. 2950a;
53. 3329; 33; 36; 37; 90. 3561b-d; 78x; 87b;
90. 3605 c; 48 c.
Haadwerk a. Zfinfte: 507; 8. 764; 97.
1602. 2383. 2456. 3340. 8431b; r. 3535 h; 51a.
8670. 3722 c.
Zeitschrift für d. G. d. Juden in
Dtld. (s. '89, 3558 u. '90, 3679) IV,
4-V, 3. p. 318-96 u. p. 1-306: s) 4,
3738. K. E. Franzos, Juden als
Kirchenpächter. — b) 5, 27-53. G.
Wolf, Die Versuche z. Errichtg. e.
Rabbinerschule in Oesterreich. — Vgl.
Nr. 396. 492. 827. 959. 1033; 34.
1137-, 62. 1345. 1955n. 2507q; 61 f.
2776 t. [84
Aufsätze betr. Geschichte d. Jaden:
a) F. Fernändez y Gonzalez o.
J.Jacobs, Periodes de la historio-
grafia israel. (Boletin de la acad.
15, 152-60.) — b) M. Gaster, Jewish
travellers in the MA. (Jew. ehren.
3. Jan. 1890.) — C) F. Glissenti,
Gli Ebrei nel bresciano. (Comm. d.
At. di Brescia '90, 113-32.) — d) D.
Kaufmann, Die Fränkel in Worms
u. Breslau. (Mag. f. Wiss. d. Judenth.
17, 87-92; 175 f.) — e) A. Leicht.
Die Judengemeinde in Hei68en.(HVG
Meissen 2, 421-53.) — f ) 2 Lettres
de Privileges et de franchises [des
juifs a Metz, 1422 u. 1603]. (Jb. f.
Lothr. G. 2, 152-7.) — g) F. Otto,
Die Juden zu Wiesbaden. (Ann. d.
V. f. Nass. Althk. 23, 129-48.) —
h) H. Preiss, Die Juden in Europa.
Königsb., Braun & W. 32 p. 25 Pf. —
i) M. Silberstein, Ideen z. G. d.
Juden u. des Judenthums. (Sep. a.
Populär-wiss. Mtbll.) Wiesb., Lim-
barth. 14 p. 60 Pf. — k) Streber,
Juden. (KLex 6, 1935-61.) — 1) F.
Vernet, Les papes ont-ils tol^r^ la
bigamiejuive? (Univ. cath. 7, 638-47.)
— m) A.Zimmermann, Die Wissen-
schaft!. Verdienste d. Juden im MA.
(ZKTh 14, 755 f.) [85
Aronlus, Regesten z. G. d. Juden
(s. '89, 1108 u. '90, 1785). Lfg. 4:
(-1254). 1890. p. 193 256. *Rec:
Oesterr.Lit CBl 6, 27 A. Müller; DLZ
12, 1909 f. Höniger. [86
Güdemann, M., Quellenschrr. 7. G.
d. Unterrichts etc. d. Dt. Juden, s.
in IV, 4.
Weiss, i. H., Zur G. d. Jtid. Tradi-
tion. V: bis z. V^rtreibg. d. Jaden
aus Spanien [in Hebr. Spr.]. Wien,
Lippe. x303p. 6 M. [87
Renan, E., Hist. du peuple d'Is-
rael. III. Paris, L6vy. 1890. 527 p.
7 fr. 50. -X-Rec: R. pol. et litt. 48,
343-8 Varagnac. [88
Grätz, H., G. d. Juden. 8. Aufl.
(s. '90, 3680). IX: 1494-1618. xiij
594 p. 9 M. 60. *Rec.: EHR 6, 772
Neubauer. [89
Lemann, J., Eintritt d. Israeliten
in d. bürgerl. Gesellsch. d. christl.
Staaten. Mülhausen, Gangloff. 1888.
xvj 393 p. 4 M. 50. [90
Rodocanachl, E., Le saint siege et les
juifs. Paris, Didot. xyj339 p. 10 L.
^Rec: S^ances et trav. 36, 494-500
IV, 2 3. Geschichte d. Juden; Allg. Relig.- u. Kirchen-G. *189
Leftvre-Pontalie; Univ. cath. 8,441-3
Allain; EHR 6, 773 Neubauer; RQH
50, 684 d'Avril; R. d'hist. dipl. 5,
611-3. [2991
Saitschik, R., Beitrr. z. G. d. recht!.
Stelig. d. Juden, namentl. im Gebiete
d. heutig. Oesterr.-Üngam, 10.-16. Jh.
Frkf., Kaufmann. 1890. 59 p. 2 M.
-^(►Rec.: Frankf. Ztg. Nr. 232; GBl '91,
1463. [92
Rezasco, 6., Del segno degli Ebrei.
(Giorn. ligust. 15, 241-66; 321-51.
16, 31-61; 259-84.) [93
Aisberg, M., Die Rassenmischung
im Judenthum. (Sammig. wissensch«
Vortrr. Hft. 116.) Hambg. Verl.-anst.
40 p. 50 Pf. -X- Heutiger jüd. Typus
z. Th. schon bedingt durch Völker-
raischg. d. Urzeit. — Rec: Ausland
64, 834-9. [94
Rabbinowicz, J., Der Todtencultus
bei d. Juden. Marburger Diss. 1889.
66 p. [95
Stern, Nor., Die Israelit. Bevölkerg.
d. Dt. Städte [1226-1606]; e. Beitr.
z. Dt. Städte-G. I: Ueberlingen a.
Bodensee. Frkf., Kauflfmann. 1890.
30 p. 1 M. 50. * Rec: HJb 12, 438. [96
Lewili, A., Juden in Frei bürg i. B.
Trier, Maas. 1890. 110 p. 2 M. 25.
*Rec.: ThLBl '91, 116 f. Bossert;
Frankf. Ztg. Nr. 232. [97
^Recensionen v. Werken z. G. d.
Juden: a) Hön ige r, Judenschreins-
buch zu Köln, 8. '89, 1109 u. 3561:
DLZ 10, 1611 f. Kunze. — b) Lob,
Le juif de l'hist. etc., s. '90, 3684:
RC 30, 470 f. Vernes. [2998
Zar G. der Joden vgl. Nr. 509. 656. 848.
021. 1137 a. 13221; 83 a. 1770 in. 2297 p. 2310 t;
22; 23 V. 2451V. 2606 c. 27391; 84. 3105; 32.
3488W; 24k; 1; 28q: 74f; 75C. 3563b.
S* Kirche, und Religion.
Allgemeines: Kirche n. Dogma 2999-3032;
Katüolische Kirche n. Papstthnm 3033-71;
Orden, Klöster n. einzelne Kirchen 8072-90 ;
Inquisition n. Ketzer 3091-97; Evangelische
Kirche 3098-3111.
Schultze, V., [Lit. d. J. 1888 u.
1889 betr.]: Kirchen-G. d. MA. (JBG
Bd. 11, IV, 36-49. Bd. 12, IV,
49-58.) [2999
Zeltachrift f. K.G. (s. '89, 1118 u.
'90, 3688). XU, 2-3. p. 215-652. —
Vgl. Nr. 181. 201 ; 47. 387. 515; 22;
98. 606; 8; 41; 42; 65; 85. 937; 39;
45. — Femer Nachrr. '90, 298 k. —
Auch-XIII, 1 erschien. [3000
Dentsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
Studien, Kirchengeschichtl., hrsg.
V. Knöpfler , Schrörs, Sdralek.
I, 1-2, 8. Nr. 2265 u. künftig in
II, 4. [3001
Zeltachrift, Dt., f. K.-Recht; hrsg.
V. E. Friedberg u. E. Sehling.
(3. F. d. Z. f. K.-Recht, s. '90, 1796.)
I, 1-2. Freib., Mohr. p. 1-344. ä Bd.
12 M.: a) p. 112-35. Fried berg,
Lit.-Üebersicht [von etwa Juli 1889
ab]. — b) 267-86. R. Wagner,
Rechtsqn. z. G. d. Eherechtes in Grau-
bünden. — C) 287-305. Friedberg,
Lit.-Uebers. — Vgl. auch künftig in
II, 7 u. III. [2
AIctenatucIce, Kirchliche, hrsg. v.
Brecht. Heft 1-7. Leipzig, Evang.
Bund. Heft 1 6 [betr. Jes.-orden]. k 12
-40 p. h 10 20 Pf. — Hft. 7 : Encyklika
u. Syllabus v. 1864. 98 p. 80 Pf. [3
Revue de Thist. des religions (s. '90,
3689). XXI, 2-3 u. XXII, 1-2. p. 149
-369; 1-263. — Vgl. Nr. 1407. [4
Aufsätze zur allg. Kirchen-G.:
h) Bäumker, Das Dt. Kirchenlied.
(KLex 7, 600 23.) — b) K. Biltz,
Minnesang u. K.-Lied. (Biltz, Neue
Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache u. Lit.
p. 72-96.) — ^ c) Boris, letorija
Christ, prosvescenija v ego otnose-
nijach k drevneij grekorimskoij ob-
razovannosti. [G. d. christL Auf-
klärg. in ihren Beziehg. zur alten
Griech.-Röm. Blldg.] (Trudij Kievs-
koij Duchanoij Akademii '91, 398
-41*7.) — d)F. Brüggemann, Be-
deutg. d. Dekalogs in der christl.
Kirche. (Arbeiten a. d. Rheinischen
Prediger-V. VlII/lX, 36-78.) — e) J.
Gottschick, Verh. d. christlichen
Glaubens zum modernen Geistes-
leben. Gel.-Schr. Giessen. 4^ 32 p.
--f)Herme8, Das Kirchenvermögen.
(KLex 7, 691-715.) ~ g) A. Knöpf-
ler, Die Kirchen-G. (Ebd. 529-77.)
h) J. A. P o r r e t , Des ^l^ments
essentiels de la religion. Lausanne,
Payet. 1889. 60 p. [Behand. d. Frage
d. Ursprünglichkeit d. Gottesbewusst-
seins.] — i) 0. Ritschi, Die christl.
Apologetik in d. Vergangenheit. (Th-
StK65, 1,143 73.) -k) M.Schwann,
Zur geschtl. Entwickig. d. Gottes-
begriflFes. Münch., Pössl. 18 p. 10 Pf.
[^Rec: Die Gesellschaft 8, 111]. —
1) R. See berg. Ein Gang durch d.
Dügmen-G. (N. kirchl. Z. 1, 761-85.)
— m) F. So hm 8, Die Bibel u. d.
VI. 2. 14
^190
Bibliographie Nr. 8005—3035.
Volk. (Z. f. d. Dt. ünterr. 4, 9-29.)
— n) Thalhofer, Liturgik. (KLex
8, 37-49.) — 0) Trübenbach, Die
K.-Visitationen. (Lpz. Ztg. Beil. '90,
553-5.) [3005
Hergenröther, Hist. de r^lise (s.
'89, 3573.) Bd. V. 654 p. 7 fr. 50.
*Rec. : Polyb.62, 42 f. Lamoureux. [6
Krystufek, Fr., VSeobecny cirkevnf
dejepis. [Allg. K.-G.] II, 2: 1078
-1517. Prag,Prokopi-Heredität. 1889.
3 fl. [7
Robiisch, G. d. christl. K. 4. Auü.
(8. '90, 1808). II: Neazeit. 1890.
xij615 p. 6 M. -X-Rec: Lit. Hdw.
30, 40-42 Peters; Katholik 5, 467 9;
Anz. f. d. kath. Dtld. '91, Nr. 3;
Lit. Rs. '91, Kr. 2\ Augustinas (Beibl.
z. KBl f. d. kath. Klerus Oesterr.).
'91, Nr. 2; kath. K.-Ztg. '91, Nr. 13. [8
Cornelius, C. A., Kristna kyrkans
historia. IV-VIII. Stockh., Norstedt.
344; 255; 226; 175; 240 p. ä 2 Kr. 50.
;); »Späteres MA. u. Neuzeit. [9
Sohm, K.G. im Grundriss (s. '89,
1124 u. '90, 1802). 6. Auü. 215 p.
2 M. 80. <9f Rec: Lpz. Ztg. Beil. '90,
315 f.; MHL 19, 295 f. Pistor. — Norw.
Uebers. v. J. D. Johnson. Christ.,
Lutherstift. Bogh. 196 p. 2 Kr. 25. [10
Möller, Lehrbuch d. K.-G. (s. '89.
3574 u. '90, 1805). II: MA. xij560p.
12 M. "X-Rec: L'Univ. cath. 3, 634f.;
R. de l'hist. des relig. 21, 130; Z. f.
d. Gymnw. 45, 177-9 Heidemann;
M. f. d. evang. K. in Russl. '90, Jan.
Seeberg; Th. Lit.-Ber. '90, Nr. 1 u.
'91, Nr. 7 Schnitze; Polyb. 61, 149 51
P^ries; Theol. Studien '90, Nr. 4 u.
5 van Rhijn; A. stör. it. 7, 406-9
Chiappelli; CBr91, 1225 f.; ThLZ 17,
43-6 Loofs; CBl 1609 f. — a) Engl.
Uebersetzung von A. Rutherford.
London, Sonnenschein. [11
Brück, Lehrbuch d. K.-G. (s. '89,
8570 u. '90, 1806). 5. Aufl. 189C.
x945 p. 11 M. HcRec: HJb 12, 151. [12
Funk, Frz. X., Lehrbuch d. K.-G.
2. Aufl. Rottenburg, Bader. 1890.
XVJ603 p. 6 M. -X-Rec: AZtg '90,
Nr. 313; Lit Hdw. 30, 9-13 Peter;
Oest. CBl 8, Nr. 4 Schindler; Kath.
Schweiz.-Bll. 7, 135-7; StMBCO 12,
173-5 Rottmanner; Laacher St. 41,
102-14 Pftilf; HJb 12, 152. — Vgl.
a) Funk, K.-hist. Controversen. (Th-
Qschr 73, 602-42.) [13
Kraus, F. X., Hist. de Teglise, (vgl.
'89, 1123). Nouv. 6d., trad. par
Godet et VerschaffeL L Paris,
Bloud & B. xij496p. 3 fr. [14
Nielsen, F., Haandbog i kirkens
historie. II: Middelalderen. HftMO.
Kopenh., Schonberg, ä 96 p. 1 Kr.
50 0re. [15
Gtimartin, T., Manual of church
history. I. Lond., Bums & 0. 538p.
10 sh. 6 d. [16
Talamo, S., Origini del cristiane-
simo (5. '89, 1131 u. '90, 1812).
Forts (Studiedocc. 11,383-416.) [17
Salvioli, L'immunit^ e le ginstizie
delle chiese in Italia (s. '89, 3582).
II. (Atti e mem. d. dep. di stör, patria
modenesi 6, 1*228.) [18
Fiirstenau, H., Das Grandrecht d.
Religionsfreiheit nach s. geschichtl.
Entwickig. Lpz., Duncker & H. ix
342 p. 7 M. 20. *Rec.: ThLBl '91,
285; AZtg Nr.250;CBr91, 1316f.; A.
f. öflF. Recht 7, 157-9 Bornhak; AKKR
66, 467 ; Dt. Z. f. K.-recht 1, 299 f.
Fried berg; CBl f. Rechtsvir. 11, 80-2
y. Salis. [19
Gore, Ch., The ministry of the
Christ, church. London, Rivingtons.
1889. 424 p. 10 sh. 6 d. *Rec.: ZKTh
15, 185. [20
Harnack, Grundriss d. Dognien-G.
(s. '90, 1823). II: Die Entwickig.
d. Dogmas im Rahmen d. abendländ.
K. Freib.,Mohr. 138 p. 3M. *Rec.:
R. de l'hist. des relig. 20, 231 f.; RC
31, 256 fF. Sabalier; DLZ 12, 1779
Holtzmann. [21
Loofs, Fr., Leitfaden z. Studium d.
Dogmen-G. (s. '90, 1825). 2. AulL
Halle, Niemeyer. 1890. xix445 p.
5 M. *Rec.: ThLBl '91, 173 f.
Seeberg; AndoverR, '91, mav Curtis;
Th. Lit.-Ber. '91, Nr. 5 SchulUe. [22
Sabatier, Die christl. Dogmen; ihr
Wesen u. ihre Entwickig.; aus d.
Franz. übers. V. M. Schwalb. Lpz.,
Wigand. 1890. 47 p. 75 Pf. *Rec.:
Dt. R. 15, II, 377 f.; Allg. ev.-luth.
K.-Ztg. '90, 1178-80. [23
HofTmann, Jac, G. d. Laiencomma-
nion bis z. Tridentinum. Münchner
Diss. Speyer, Jäger. 209 p. 2 M. [24
Pi]per,F.,Ge8ch. derboete en biecht
in de Christel, kerk. I : De zes eersie
eeuwen. 's Hage, Nijhoff. xxij448p.
5 fl. 50. ^Rec: CBl '91, 1066 f. [25
Bauernfeind, G. Fr. Chr., Das alt-
kircbl. Perikopensystem der abend-
lY, 3. Allgem. R«ligion8- u. Kirchen-Geschichte.
"191
länd. K., auf Grandlage d. apostol.
Qlaabensbekenntnisses. Gütersloh^
Bertelsmann, xziv 456 p. 5 M. [8026
Pesoh, Chr., Gott u. Götter; eine
Studie z. vergl. Relig.-G. (Laacber
St.; Erg.-Heft 49.) Freib., Herder.
128 p. [27
Graf, Art., II diavolo. 8. ed. Milano^
Treves. 1890. 468 p. *Rec.:M.-Age
4, 76 f. — ä) Dt. Uebersetzung von
Teußcher. Jena, Costenoble. xviij
448p. 4M. ^Rec: CBr91,569f. [28
Tischhauser, Gh., Grundzüge der
Relig.- Wissenschaft zur Einleitg. in
d. Relig.-G. Basel, Detloff. 184 p.
2 fr. 40. [29
Kraua, F. X., Ueber d. Studium d.
Theol. sonst u. jetzt. Prorect-Rede.
2. verm. Aufl. Freiburg, Herder.
1890. 4^ 58 p. IM. 60. *Rec.:
HJb 11, 816 f. Grauert; Lit. Rs. '90,
Nr. 9 Rottmanner; AKKR 65, 468 f.
Geigel; DLZ 12, 1121-3; ThQschr
78, 527 f. Funk; Anz. f. d. kath.
Dtld. '91, Nr. 10 Malis; StMBCO 12,
515 Kurz. [80
Zaremba, A., Biblia w obec no-
woczesnej krytyki i exegezy. Gzes6 1 :
racyonalizm biblijny. [Die Bibel mit
Rücksicht auf Kritik etc. d. Neuzeit.
1: D. bibl. Rationalismus.] Warszawa.
125 p. 2 M. [81
^Recenslonen von Werken zur
allgem. Kirchen -G.: a)Bratke, Weg-
weiser, s. '90, 1794 u. 3687: ThQschr
72, 696 f. Funk; DLZ 11, 1897-99
Jülicher; Andov. R. '90, Octob.; R.
stör. it. 7, 814-6 Tocco; Bull. crit.
12, 58; MHL 19, 296 Krüner. -
— b) Chantepie de la Saussaye,
Lehrb. d. Relig.-G., s. '90, 1867 u.
8693: GGA '90, 987-46 A. Baur;
AZtg '91, Nr. 8; ThQschr 78, 152-8
Schanz. — e) Chiappelli, Idee
millenarie, s. '89, 8597: R. philos.
27, 667 f. Vernes. — d) Courda-
veaux, Comment se sont form^es
les dogmes, s. '90, 1827 : R. de l'hist.
des relig. 20, 840-2 R6ville. — e)
Grimelund,G. d. Sonntages, s. '90,
1814: Lit. Rs. 17, 268 f . — f) Har-
nack, Lehrbuch d. Dograen-G., s.'90,
34 u. 1822: DLZ 11, 1449-51 Holtz-
mann; AGPhilos 4, 154-7 Wend-
land; AZtg '90, Nr. 191 u. 97; R. de
l'hist. d. relig. 21, 845 f.; RC 31,
256-60 Sabatier; CBl '91, 705-7; The
crit. R. of theol. etc. 1, Heft 8 Cand-
lish ; PJbb 68, 202-49 Lasson ; ThQschr
78, 509-17 Schanz; Dt. R. 16, IV,
119-24 Ritschi; Presb. and ref. R.
'91, July. [Vgl. Kübel, Ueber die
Darstellg. etc. in Harnack's Dogmen-
G. III (N. kirchl. Z. 8, 18-57).] —
g) Hase, K.-G., s. '90, 1799 u. 3691.
II: 578 p. 12 M.i Christi. Welt 4,
Nr. 50; Th. Lit.-Ber. '90, Nr. 8; Lpz.
Zig. BeiL '90, 370 f. u. '91, 262;
ThLBl '91, 78 f. Bonwetsch, ebd.
131 f. V. Schultze; HZ 66, 290-2 u.
67,498 Jülicher; M. f. ev. K. in Russ-
land '90, Nov. u. '91, Febr. Lezius;
BllLU '91, 225-7 Weitbrecht. — Auch
III, 1 erschien. — h) Herzog, Ab-
ns8 etc. 2. Aufl., s. '90, 8692: ThLZ
16, 11-13 Loofs; DLZ 12, 158 f. Holtz-
mann; ThLBl '91, 74 Bonwetsch;
CBl '91, 841 f. - I) Hinschius,
K.-Recht, 8. '89, 1914: RH 43, 402 f.
Viollet; CBl f. Rechtsw. 10, 27-80
v. Salis ; Krit. Vjschr. f. Gesetzgebg. 82
(N. F. 18), 439-43 Zorn. — k) K ö h 1 e r,
Simultankirchen im Grhzth. Hessen,
8. '90, 1820: Christi. Welt 4, 346-50
Scheuffler; A. f. pract. Rechtsw. 5,
109 f. Buchner; CBl f. Rechtsw. 9,
373-5 Knitschky; Katholik 3, 191 f.;
HZ 67, 113-5 Mirbt. — 1) Kurtz,
Lehrbuch d. K.-G., s. '90, 1804: ThLBl
'90, 847 Bonwetsch: Th. Lit.-Ber.
'90, Nr. 4 Rathmann'; M. f. d. ev.
K. in Russl. '90, Jan. Seeberg; Lpz.
Ztg. Beil. '91, 311; ThLBl '88, 117
Bonwetsch. — Rec. d. Engl, üebers. :
Luth. Quart. 20, 546 f. Wolf. -
m) Schwane, Dogmen-G., s. '90,
1824 u. 3698: ZKTh 15, 26-36 Rinz;
Gest. CBl 7, 110 f. Dippel. - n) Tho-
mas! us, Dogmen-G., s. '90, 3696:
ThLZ 16, 71-7 Kattenbusch. [82
Zmr allgrem. Bellgioni- m. Kirehea-G.
vgl. St. 127. 1800; 1; 98. 1401. 2011 n; 23;
2118: 14; 21; 22. 2310 d; e. 2423-36. 2594f
2601.
Tavagnutti, M. S., Kathol.theol.
Bücherkunde d. letzten 50 JJ. I:
Hagiographia. 2. Aufl. Wien, Austria.
149 p. 1 M. 80. [8083
Archiv f. Lit.- u. K-G. d. MA. (s. '89,
1119 u. '90, 3702). VI, 1. p. 1-138.
— Vgl. Nr. 357; 94. 536. 2810 k; 22 e.
jfjRec: V. IV: MHL 18, 94 f. Bern-
heim. — Auch VI, 2 erschien. [34
Splcllegio Vaticano (s. '90, 8708)
I, 2-4. p. 169-655. — Vgl. Nr. 45. 940.
*192
Bibliographie Nr. 8036—3066.
2411b. *Rec.: N. Antol. 28, 173-5;
MIÖG 12, 363. [3035
Quartalschrift, Römische (s. '89,
4466 u. '90, 3704). IV, 4 u. V, 1-2.
p. 305-88 u. 1-206. — Vgl. Nr. 390.
458. 728. 844. 2151c. 2279 f. 24051;
52 t. 3008 g; ferner Nachrr. '90, 201 8.
298x. — V, 3-4 erschien. [36
Aufsätze betr. kath. Kirche und
Papstthum: a) Bäum er, Zur G. d.
Breviers (s. '90, 3721). Forts. (Katholik
2,511-28. 3,53-69; 139-48 etc.; 413-33.)
— b) Th. Bauer, üntrennbarkeit des
päpstl. Primates vom Rom. Episco-
pate juredivino. (Theol.-pract.Mt8chr.
1, 21-34; 116-25; 202-13.) - c) J.
Bender, De jure etc. pontificum
Roman, in terram gentemque veterum *
Prutenorum. Progr, Braunsberg. 4®.
11p. 60Pf. — d)Diendorfer, Index
libr. prohibitorum TKLex 6, 643-63.)
— e) G. M. Dreves, Die Symbolik
d. Kreuzes in d. liturgischen Poesie.
(LaacherSt.40,288-302.)-f)Katsch-
thaler, Einfluss Luther's u. der
Protestanten auf d. kath. K.-Lied.
(Linzer theol.-kirchl. Q.-Schr. 1, 521
-35.) — gj Khuen^, Kirchenvogt u.
Klostervogt. (KLex 7, 715 f.) —
h) A. K n Öp f 1 e r,Die Lateransynoden.
(Ebd. 1498-1502.) — i) H. Ch. Lea,
Is there a Roman church? (Sep. a.
The Independ.) Philadelphia, Dornan.
15 p. — k) H. Logeman, Fish and
ilower as Symbols in m.-eval mss.
(Mod. lang, notes 5, 349-53.) —
1) Marx, Interdict. (KLex 6, 820-5.)
— m) H. Meyer, Der Index libr.
prohibitorum. (M. d. Dt. Ges. Leipzig
8, 138-83.) — n) N. Nilles, Die
päpstl. Facul täten pro foro externo.
(ZKTh 15, 550-7.) — o) E. Pauls,
Beitrr. z. G. d. grösseren Reliquien
u. d. Heiligthumsfahrten zu Corneli-
münster. (Ann. d. HVNiederrh 52,
157-74.) — p) Philipps, Legaten
(KLex 7, 1606-9.) — q) N. Scheid,
Die Unfehlbarkeit d. Papstes bei d.
Heiligsprechg. (ZKTh 14, 599-616.)
— r)E. Schulte, Der päpstL Index
d. verbot. Bücher. (Voss. Ztg. Sonnt.-
Beil. Nr. 48-50). — s) Streber, In-
clusen od. Reclusen, Klausner. (KLex
6,631-43.) — t) A. Szilägyi, Zur
G. d. Bathoribibel. (Magyar Könyvsz.
15, 21 f.) — n) W. Thümmel, Die
Anbetg. d. lückenhaften Stofftheile
in Trier. — v) A. Walter, Beitrr.
z. G. d. Instrumentalmnsik bei der
kath. Liturgie. II: Christ.- Germ. Zeit
(K.-musikal. Jb. 16, 29^.) — W) A.
W e r n e r , Dt. Missionspraxis im M A.
(Z. f. Missionskde. '91, 101-9.) [37
Les actes des martyrs dep. Torigine
de r^glise chr^t. jusqu'ä nos jours,
trad. par les b^n^dictins de la con-
gr6g. de France. Paris, Wattelier.
1890. xxxij424; 480; 426; 528 p.
ä 3 fr. <3fRec.: Polyb. 61, 482 f.
Piolin. (38
Rohrbacher, Hist. univ. de T^lise
cath. (8. '89, 3572). — a) Dt. Bearbg.
Bd. XVUI, V. K. Werner. Münst,
Theising. xxxiij 574 p. 4 M. 50. —
b) Ital. Bearbg. (contin. da P. Bai an).
Torino, Marietti. Vol. I-XV: 880;
847; 916 p. etc. [39
Döllinger, J. J. I. v., Kleinere Schrif-
ten, gedruckte u. ungedr.; hrsg. v.
F. H. Reu seh. Stuttg., Cotta. 1890.
608 p. 11 M. 50. "X-Rec: ThLZ 16, 152
Harnack; CBl '91, 643; NtZtg 44,
Nr. 203; BllLU '91, I, 322 f. Biene-
mann; DLZ 12,1524 Sachsse; Ggw.
40, 334; Grenzb. 50, III, 589-600;
Frkf. Ztg. Nr. 251. [40
Trede, Heidenthum in d. Rom. K.
(s. '90, 1835 u. 3708). III u. IV.
426; 500 p. 6 u. 8 M. H^Rcc: Berl.
phil. Wschr. 11, 15-17 Crusius; MHL
19, 78 f. u. 358-61 Foss; CBl *91,
746 u. 905 f.; ThLZ 16, 310-12 Reusch;
HZ 67, 365-7 Benrath; Dt. R. 16, IV,
124; M.-Age 4, 106; Christi. Welt 6,
35-7 u. 52-6; MAL 20, 88-91 Foss. [41
Dahlmann, Jos., Die Sprachkunde
u. die Missionen, 1500-1800. (Laacher
St. Ergänzungs-Heft 50.) Freiburg,
Herder, xj 128 p. 1 M. 70. *Bcc:
Polyb. 61, 534 f.; CBl '91, 1318. [42
Werner, Orbis terrarum cathol.
8. Nr. 1303.
Silbernagl, J., Lehrbuch d. kath.
K.-Rechtes. 2. Aufl. Regensb., Manz.
1890. XV 716 p. 8M. *Rec.: Lit. Rs.
l^Oy 277 f. Heiner. [43
Geriach, Herrn., Lehrbuch d. kath.
K.-Rechts, 5. Aufl.; v. F. X. Schulte.
Paderb., Schöningh. 1890. xv666p.
9 M. ^Rec: Lit. Rs. 16, 278-80
Heiner. [44
Mahl-Schedl-Alpenburg, F. J., Grund-
riss d. kath. K.-Rechtes, m. Berücks.
d. Oesterr. Gesetzgebungen. Wien,
Holder. 1890. xij232p. 4M. 50. [45
j
IV, 3. Katholische Kirche: Allgemeines n. Papstthum.
^93
Schneider, Ph., Die Lehre von d.
K.-Rechtsqn. Progr. Regensb. 1890.
Regenab.^ Coppenrath. 64 p. 70 Pf.
*Rec.: ThQschr. 72, 698 f. Kober;
Lit. Handw. 38-40 Gietl; HJb 12,
209. [8046
Döllinger, J. v., Das Papstthum;
Neabearbeitg. v. Janus „Der Papst
u.d.Concil** v.J. Friedrich. Münch.,
Beck. 1892. xix579 p. 8 M. -JfRec:
CBl '92, 77; ThLZ 17, 46-9 Reusch;
Lit. Hdw. 30, 572 f. [46a
Dobelli, F., I papi da s. Pietro a
Pio IX. 1890. Roma, Dobelli. 383;
384; 351 p. 12 L. [47
Aeschenfeldt-Hansen, C, Paven og
pavedommet intil reformationen ;
kirke-historisk skildring. Kopenh.^
Schenberg. 136 p. 85 ore. [48
Bullarium Trajectense : Romanorum
poDtif. diplomata usque ad ürbanum
VI. in episc. Trajectensem destinata,
ed. G. Brom. Fase. 1-2. 741-1264.
'8-Hage, Nijhoff. 4^ Bd. I, p. 1-240.
ä 3 ü. *feec.: CBl '91, 1110; HJb
12, 654. [49
Grimaldl, Fei., Les congr^gations
romaiues; guide bist, et pratique.
Siene, 8. Bernardino. 1890. xij 556 p.
m. Abb. [50
Waither, Die Dt. Bibelübersetzg.
des MA. (s. '90, 1842). II: 2-14.
üebersetzungszweig. Sp. 209-432 m.
6 Beul. 8 M. *Rec.: RH 45, 147-9
Berger; ThLBl '90, 129-31 Kawerau;
ThQschr 72, 668-73 Grupp; DLZ 11,
1904-7 Strauch ; Katholik 1, 178-82. [51
Index libr. prohibitorum, Leonis
XIII. jussu editus. Ed. III., Tauri-
nensis. (Vgl. '90, 1842a.) Donau-
wörth, Auer. xlviij 439 p. 2 M. 40. [52
Kiesel, Clem., Wappenbuch d. Dt.
Episcopates. Frankf., Rommel. 136 p.
m. 1 Taf. 4 M. 50. *Rec.: Fft. Ztg.
Nr. 282 Luthmer. [53
Krick, L H., Das kathol. Pfründe-
wesen im Kgr.Baiern. 2. Aufl. Passau,
Abt. XV 41 8 p. 5 M. 40. [54
Abraham, W., Organ i zacya Kosciola
w Polsce do polowy 12. wieku.
[Kirche in Polen bis Mitte d. 12. Jh.]
Lemberg. xij 259 p. 7 M. 50. [55
Erdlnger,A., Bibliographie d. Klerus
d. Diöc. St. Polten, 1785-1889. St.
Polten, Gregor. 304 p. [55a
Balles, L, G. d. Röm.-kath. K. in
Ungarn. II. Budapest 1890. 654 p.
^Rec: HPBll 107, 682 4. [56
Thesaurus resolutionum s. c. con-
cilii etc., usque ad 1887, ed. W.Mü hl-
bauer (s. '89, 1134 u. '90, 1847.)
V, 12. p. 1073-1152. [57
Ortoli, F., Les conciles et les
synodes dans leurs rapports avec le
traditionnisme. Paris., Maisonneuve.
1890. xiijl43p. 3 fr. 50. *Rec.:
Polyb. 61, 141 f. St.-Albin; Melusine
5, 93-5 Berger. [58
Analecta hymnica, hrsj^. v. Dreves
(8. '89, 3586 u. '90, 18M). IX-XL:
Sequentiae ineditae; liturg. Prosen
d. MA.; Hymni ined.; Hymnen d.MA.
2. u. 3. Folge. 296; 336 p. 8 M. 50
u. 10 M. -X-Rec: R. ehret. 33,
432-4; CBl '91, 544 f.; Lit. Hdw. 30,
105-10 Bäumker; Anz. f. Dt. Alth.
17, 109-14 J. Werner; R. de l'art
ehret. 34, 159 f. Barbier de Mon-
tault; Bll. f. Hymnol. '89, Nr. 12
Linke; Etudes r6lig., philos. etc. '91,
Oct. Ri viere; Lit. Rs. 17, 337-42. —
Vgl. a) S. Bäum er, Hymnus. (KLex
6, 519-52.) [59
Chevalier, U., Repertorium hymno-
logicum; catalogue d. chants, hymnes
etc. en usage dans l'^glise latine (vgL
'90, 3705 d). Fase. 1. Louvain, Le-
fever. 1889. 272 p. 10 fr. *Rec.:
RC 30, 66 f.; R. de l'art chröt. 1, 333
Weale; ChurchQR '91, Jan.; Pr^cis
bist. 40, 197; DZG 5, 186 f.; HZ 67,
497 Köstlin. [60
Ehrensberger, H., Bibliotheca liturg.
manuscripta; nach Hss. d. grosshzl.
Badischen Hof- u. Landesblbl.; m.
Vorw. V. W. Brambach. Karlsr.,
Groos. 1889. 84 p. 2 M. 50. *Rec.:
DLZ 12, 301 F. X. Kraus. [61
Nisard, T., L'arch^ol. niusic. et le
vrai chant gregorien, ouvrage posth.
publ. de A. Kunc. Paris, Lethiel-
leux. xxy429 p. 15 fr. ^Rec: Lit.
Rs. 17, 50-2 Walter; Dublin-R. '91, I,
220 f. ; Polyb. 61, 420 f. Couture. [62
Morrison, D., The great hymns of
the church; their origin and author-
ship. Lond.,Simpkin.270p. 6sh. [63
Bäumker, W., Das kath. Dt. Kirchen-
lied in 8. Singweisen. III. Schluss.
Freib., Herder. xj360 p. 8 M. [64
Bianquis, Jos:, £tade bist, et crit.
sur la liturgie du vendredi saintdans
r^gl. catholique. Th^se. Montauban,
Granie. 64 p. [65
PapadopOUlOS, G. J., SupißoXal el<;
TTjv bxbptav TT]«; Tcap' r^jiZv sxxX7|ataaxt-»
*194
Bibliographie Nr. 3066-3074.
&^A. 1890. xxiv592p. 10 M. [3066
Mussafia, Studien zu d. ma. Marien-
legenden (s. '89, 1133 u. '90, 1857).
IV. 85 p. 1 M. 70. *Rec.: Romania
20, 381 Paris. [67
Becker, J. B., Die Weiesaggn. als
Kriterien d. Offenbarg. Mainz, Kirch-
heim. 1890. 224 p. 3 M. *Betr.
auch Offenbarg. u. Wunder im allg.
— Rec. : Laacher St. 41, 336 f. Grande-
rath. * [68
Willems, C, Der hl. Rock zu Trier;
e. archl. hist. Untersuchung. Trier,
Paulinus-Dr. 186 p. 1 M. 20. [auch
in Franz. Ausg. v. F. Raynaud.]
-X-Rec: Z. für bild. Kunst 4, 135
Schnütgen; Lit. Hdw. 30, 585. —
Vgl. a) Willems, Le pelerinage de
Tr^ves; hist. de la s. robe. Trier,
Paulinu8-Dr. 75 p. 30 Pf. [69
Beissel, G. d. hl. Rockes, s. Kr.
3795 a.
Röhricht, R., Bibliotheca geograph.
Palaestinae: Chronol. Verzeichniss d.
Lit. V. 333-1878. Berl., Reuther. 1890.
xx744p. 24 M. *Rec.: TliLRl '90,
473-5 Strack; StMBCO 11, 700 f.
Berühre; CBr91, 131 Kirchhoff; Ver-
handlgn. d. Berl. Ges. f. Erdkde. 17,
479-82 Hartmann-, Oest. Lit. GBl. '91,
Nr. 1 Grünert; Lit. Rs. '91, Hft. 2
Conrady; R. benedict. '90, Nr. 12;
Kathol. Schweizerbll. '90, Hft. 4 v.
Liebenau; CBl f. Biblw. 8, 221 f.;
RQH 49, 687 f.; A. stör. it. 7, 205-9
Desimoni; GGA '91, 238-40 Ueyd ;
Ath. Nr. 3310; Lit. Hdw. '91, Hft.
7 u, 9 Ehrhard; Church QR '91, April;
HJb 12, 235 f. Oberhummer; RH 47,
154 Molinier; RC 32, 272 Reinach;
BECh 52, 451 f. Kohler; ThLZ 16,
538 Furner; Univ. cath. 8, 477 f.
Jacquier. [70
^ Recenslonen von Werken betr.
kath. Kirche u. Papstthum: a) B e i s s e 1,
Verehrung d. Heiligen, s. '90, 3707:
Lit. Rs. 16,364-6; Oest. CBl 7, 193 f.;
M.-Age 4, 73-5; Polyb. 62, 43 f. -
b) Bluraenstok, Päpstl. Schulz,
s. '90, 1838, wo falsch Blumenstock:
CBl '90, 1288; AKKR 65, 173 f.
Vering; HZ 67, 508 Kehr. - c) Ca-
talogus codd. hagiogr. Bruxell., s.
'89, 3592 u. '90, 1832: Bull. crit. '90,
Hft. 7 Duchesne; RQH 48, 692-4 Del-
ville. — d) Döllinger u. Reu seh,
G. d. Moralstreitigkeiten, 8.'89, 3596
u. '90, 3709: RC 31, 132; Oest. CBl
6, 85-7 Schindler. — e) Gevaert, •
Chant liturg., s. "'90, 3719: Courrier
de Tart '90, Nr. 29 Naquet; Ath.
Nr. 3323; Vjschr. f. Musikw. 7, 116
-22 Kienle. — Dt. Uebersetznng d.
Werkes v. H. Riemann. Lpz., Breit-
kopf & H. 87 p. 2 M. 80. - f) Kob.
1er, Kathol. Leben, s. '89, 3595 a.
'90, 1837: StMBCO 12, 176 Janet-
schek. — g) Michel, Rom. Kirche,
8. '90, 1836 [es erschien 2. Aufl.]:
ThLZ 15, 378 f. Kühn; HZ 65, 131 f.;
Theolog. Z. aus der Schweiz *90,
Hft. 4. — h) Murphy, The chair of
Peter or the papacy. 3 ed. Lond.,
Bums. 1888: RQH 43, 636 f. Martin.
— i) K. Pearson, Die Fronica; e.
Beitr. z. G. d. Christusbildes im MA.
Strassb., Tröbner. 1887: Dt. Warande
3, 606-16 Weale. — k) Reuter, Bub-
diakonat, s. *90, 3715: Münchner
Diss. 1889: AKKR 65, 183 Scheide-
mantel; ThQschr. 73, 687-93 Zistcrcr;
Katholik '90, April Weber; Laacher
St. '90, Hft. 5. — I) Salzer, Sinn-
bilder u. Beiworte Mariens, s. '90,
1857a u. 3723: Z. f. Oest, Gymn.
42, 938Khüll. — m) Samson, Die
Schutzheiligen, 8. '90, 1858: Lit. Hdw.
29, 435 Falk. — n) Wahrmund,
Ausschliessungsrecht bei d. Papst-
wahlen, s. '89, 3603 u. '90, 1841:
Lit. Rs. 16, 112-5 Sägmüller; MIÖ6
11 , 642-8 Thaner; CBl f. Rechtsw.
10, 113 f. V. Salis; AKKR 65, 161-5
Lingen; ZKTh 15, 310-8 L. Schäfer;
CBl '89, 716; Oest. CBl 6, 15 f.
Schindler. — o) Werner, G. d.kath.
Theol., s. '89, 3598: Th. Lit.-ber. 12,
150 Schultze. — p) Woker, Kath.
K. in Hannover u. Celle, s. '90, 1844:
Lit. Anz. f. d. kath. Oesterr. 1890
Nr. 7 Leonard; ThQschr 72, 513-21
Zisterer; DLZ 12, 330 f. Zimmer-
mann; MHL 19, 74-7 Schär. [71
Zur 0. der kathol. K. Im allgev. vgl
Nr. 25. 192. 239; 49-5?; 76; 77; 84 97. W«;
60; 61; 67. 427; 58. 510-41; 70 609; 15; 21;
52; 55. 764. 804; 6. 1021; 74. 1176. 1303.
1408; 14; 47. 151316: 17. 1608; 37. 1780b.
2009; 43. 2112; 13; 18a; 25-30; 36; 5ld;
66; 70; 71; 79i; 89a; 1. 2218; 19; 20; 27;
SO; 44; 46; 61. 2310-12; 20a; 22c; 2Sb; 28;
29; 63 y; 76p. 2405; 811; 52 d; 97 w. 2507k;
8g. 2706; lld; I2f; 1; 22; 25n; 50a. 2868e;
59 i; 70-73; 76 b. 3128: 34. 3246; 47; 80; 84.
33531; 66. 3529. 3730 d; 37.
Zur G. eiaselner BiiithSoier o. Pfarrei»
vgl. Nr. 322. 415; 77. 733. 919. 1090. 1164.
1449. 2165; 95. 2313; 49 h. 2452t. 2640 i; 43.
IV, 3. Katholische Kirche and Papstthum*, Orden.
495
d498b. S5111; 89; 38b; c; 97c: d. 3610;
20c; d; 79f; 82c. 3746; 4Sc: öl; 64: 78. SK34.
Zor G. der Condlien vgl. Nr. 787-S9.
1805. 1446; 98. 1610. 8088k. 2188. 8811a; 86.
88110; 18e; f; 1; q; v; 18; 80a; 21; 81a.
840511; 6; 7. 8740.
Bioflrraphlen t. kath. Theologen vgl. Nr.
39 r. 40 k. 48d-i. 765 k. 943 r-v. in38f-k; m;
p. 1388c; n-U. 1603; 94. 1770h. 1834. 8870b.
83108; w; 24a. 85461. 8711 d; S8o; f; h;
1; m; 41; 48; 42a.
Biographien r. Helllgeiiy K.-Titern, Bi-
sehSfen etc. bie e. 9. Jh. vgl. Nr. 66. 8i8;
41. 1407; 11; 18; 15; 80b; 25; 44; 45; 48;
50. 1693, 8112g; i; k; v; w; i6-2o; 84-87;
54. 8813111; 21; 28; 2K-S0. 3780 b.
Biographien r. Bierhofen, Cardlnilen
«U. leit 10. Jh. vgl. Kr. 189; 90. 257; 69;
79; 98; 97. 343; 64. 445; 61. »73. 905; 89.
1008; 40. 1156. 1278. 1460; 61; 73. 1727 8.
2179c; g; p; 83; 83a; 89e;g; h;i. 2213a;
70k; 1; m; 73; 74. 2318k: 80; 70. 8405n;
p; 871; m; 79b; 97t: 98f.; J. 8546g; 96.
87111; 120; 25t; 38d; l.
Znr G. des Papstthnms vgl. Nr. 185. 832
-48; 78; 91. 305; 13; 20; 21; 59a; 65; 90;
93; 94; 98; 99. 407; 13-15; 19; 23; 55; 58.
596. 636. 767; 68. 844; 71. 1003. 1193. 1213.
1304; 64. 1410; 44; 71-74; 84; 8h. 1507; 9;
12; 43; 44; 63. 1615; 96; 97. 1716. 2112 m;
p; t; 65-69; 86; 87; 89d; 93; 96c; 97. 2808;
9a; 66a; 62; 63; 65; 70c; 79f; 82; 87. 2S10a;
v; 11 e; 12u; 18; 25. 2349n; 50g; 761. 2406h;
8; 79 e; 89 h. 2624. 2620; 20 a: 56 d. 2873.
89861; 91. 8142m; 0. 8225 d.
Studien u. Mittheiiungen aus dem
Bened.- u. Cisterc.-Orden (s. '89, IUI
u. '90, 1862). XI, 3-4 u. XII p. 373
-731 u. 676 p.: a) 11, 373 406; 560-97.
12, 54-90; 256-86 etc. 537-76. P.
Schmieder, Aphorismen zur G.
d. Mönchthums nach d. Regel d. hl.
Bened. — b) 414-24. U. Berühre,
Die Cluniacenser in England. —
«-d) 432-63; 611-32. L. J. Wintera,
Nachtr. zu d. Regesten d. Bened.-
abtei Brevnov-Braunau. — „Memoria
Subrupensis" P. Coelestini Host-
lovsky. Forts. — e) 464 f. u. 12,
112-5. Höfer, Beitrr. z. G. d. Abtei
Heisterbach. — f) 466-77. Statuta
monast. ad S. Lambertum in Styria,
saec. 15-18. Schlnss. — g) 544-50.
J. H., Gregorius Magnus, vir doctus,
monachus papa. — h-i) 633-46; 646
-8. M. Sila, Bened.-Kl. St. Cyprian
in Triest. — Bened.-Priorat Ss. Mar-
tiriinTriest. — k) 659-64. A.Kien le,
Erzabt M. Wolter. -- 1) 665-8. F. C.
Kinnast, G. Schenzl. — ■ m) 12,90
-104. A.Duquesne, De viris illustr.
monast. S. Martini Tornacensis; ed.
U. Berliere. — n) 105-10. W.
Sehr atz. Die Denk- und Weihe-
Münzen d. Bened.- u. Cisterc.-Nonnen-
Klöster in Baiem. — o) 110-12. F.
X. Kraus, Beitrr. z. Monumental-
statist, d. liened.-Klöster u. Kirphen.
— p) 121 f.; 330-32. J. Klaus u. 0.
Ring holz. Die Bemardus-K. zu Ra-
statt. — q) 244-55; 422-81; 576-82.
O. Hafner, Regesten zur G. des Kl.
Hirsau. — r-s) 227-300; 432-42; 594
-604. L. Dolberg, Die der Cist.-
Abtei Doberan bis 1365 gemachten
Schenkgn. — Verehrgs.-stätte d. hl.
Blutes. -— t) 0. Grillnberger,
Kleinere Qu. u. Forschgn. z. G. d.
Ci8t.-Ordens. - n) 610- 16. G.H ahne-
kam p, St. Benedek an d. Gran. —
V) 11, 506-41; 668-731 etc. 12, 631-76.
Lit.-berr. — Vgl. Nr. 358. 971. 2025.
2192. 2213c. 2310c; IIa. [3072
Aufsätze betr. geistliche Orden:
a) A. Barine, Une visite k l'ordre
de Malte au 17. si^cle [1617]. (R.
polit. et litt. 48, 163-7.) — b) T. V.
Bflek, Ueb. die Güter d. Jesuit.-
Collegia in Mähren und Schlesien.
(SB d. Böhm. Ges. d. Wiss. '90, 63
-100.) — c) Die Cistercienser in
Litthauen. (Cist.-chronik 2, 17.) —
d) G. Diercks, Die Jesuiten (Nord
u. Süd 58, 356-75.) - e) A. Eberl,
Kapuzinerorden. (KLex 7, 124-89.)
— f) Eubel, Stelig. d. Wurzburger
Pfarrklerus z. d. Mendicanten. (Theol.-
prakt. Mtschr. 1, 481-93.) — g-h) Fe hr,
Die Humiliaten. — Karthäuserorden.
(KLex 6, 420 f.; 7, 198-203.) — I) V.
Frins, Jesuiten. (Ebd. 6*, 1874-1424.)
— k) W. V. Heteren, Coup d'oeil
bist, sur Tordrc b^nedict. en Hollande.
(R. Benedict. '90, 369-76; 401-15;
501-15.) — 1) J. Jansen, Die Kreuz-
herren. (KLex 7, 1101-18.) - m) Kes-
sel, Die Hubertus-Ritter. (Ebd. 6,
328-80.) — n)A. Knöpfler, Johan-
niter. (Ebd. 1791-1803.) — o) J.
Maurer, Mortilegium fr. minorum
S. Francisci prov. Austriae [1764].
(Berr. u, M. d. AlthV. Wien 26, 230
-2.) — p) A. Sapuno w, Zamietka
o kollegii i akademii Jezuitöw w
Polokie. [Jesuitenkollegien in Polen]
Witebsk. 1890. 34 p. [Rec. Kwart.
bist. 5, 675.] — q)Stork, Lazarus-
Orden. (KLex 7, 1559-77.) [3073
Aufsätze betr. einzelne Kirchen u.
Klöster: a) Boss er t, Urpfarreien
Württembergs (s. '89, 4634 u. '90,
3712), Bisth. Konstanz. Schluss. (Bll.
f. Württb. K.-G. 6, 25-28; 33-6 etc.;
"196
Bibliographie Nr. 3074—3091.
65-7.) — b) F. Endl, Bau-G. d.
Bened.-stiftee Alten bürg. (ßerr. u.
M. d. AlthV Wien 26, 173-200.) —
c) C. Eubel, Zur G. d. Minoriten-
klosters zu Speier. (ZGOberrh. 6,
675-98.) — d) J. F., Die Collegiala
zu U. L. Frau in Eichstätt. (Sammelbl.
d. H. V. Eichstädt 5, 37-48.) — e) G.
E. Friess, Die Wappen der Aebte
V. Garsten. (Jb. d. Ges. Adler N.
F. 1, 21-42.) — f) F. X. Giraten-
brau., Das Institut d. Bartholomäer
zu Dillingen. Progr. Dillingen 1888.
95 p. 1 M. ~ g) A. Grenser, Die
Wappen d. Aeble v. Altenburg in
Niederösterr. (Jb. d. Ges. Adler. N.
F. 1, 1-20.) - h) J. Greving, G.
d. Klosters d. Windesheimer Chor-
herren zu Aachen. (ZAachGV 13,
1-122.) — I) A. Hirsehmann, Re-
gesten d. Kl. Walburg in Eichstätt,
Forts. (Sammelbl. des HVEichstätt
5, 1-36.) — k) R. Hugard, Das
Priorat St. Ulrich. (Schau-ins-Land
16, 49-62.) — I) J. Jungnitz, Die
Prälaten des Breslauer Domstiftes.
CZVGSchlesien 25, 282-6.) - m) Kau-
len, Das Kloster. (KLex 7, 794-8.)
— ii)H. Lempfrid, Die ehem.
Deutschordenkapelle in Hundlingen.
(Jb. d. Ges. f. Lothr. G. 2, 142-51.)
o) J. Lennartz, Die Augustiner-
abtei Klosterrath. (Aachener An-
zeiger '91, 112 ff.) [3074
Ferner: a)B. Liesen, Zur Kloster-
G. Emmerichs. Prog. Emmerich. 4°.
xiijl4 p. — b) Mating-Sammler,
Zur G. d. Jakobikirche in Chemnitz.
(MVG Chemnitz 7, 35-72.) — c) P.
H. Mayer, Das Bened.-stift Engel-
berg. Progr. Luzern. 39 p. — d) E.
Neureuther, Das Prämonstratenser-
kloster Windberg im Baier. W'ald.
Progr. Straubing. 20 p. M. 6 Taf.
— e) W. Schratz, Das ürsulinen-
Kloster zur unbefleckten Empfängniss
Maria in Straubing, [besonds. betr.
Gründungs.-G.J Regensburg, Habbel.
16 p. — f) Schrödel, Nonnenstift
Hohenburg. (KLex 6, 161-3.) — g) B.
Seh roll, Necrologium des ehem.
Bened.-stiftes Milstat iu Kärnten.
(AÖG 77, 265-318.) Sep. Wien,
Tempsky. 53 p. 1 M. 10. — h) Th.
S t e n z e 1 , Urkundliches z. G. d . Klöster
Anhalts. (MVAnhaltG 6, 136-67.) —
i) L. Wassermann, Die Hungerjj.
u. d. Klöster in alter Zeit. (Katholik
72, I, 36-54.) — k) C. Wölky, Das
Stift Crossen bis 1741, mitg. v. A.
Kolberg. (ZGErmland 9, 584-659.)
— 1) C. Wolfsgruber, Camaldul.-
Eremie auf d. Kahlenberge. s. '90,
3730. Forts. (Bll. d. V. f. Ldkde.
Niederösterr. 25, 82-103.) [75
Regel, Die, des hl. Benedict; übers,
y. E d m. Schmidt. Regensb., Pustet.
120 p. 60 Pf. *Rec.: StMBCO 12,
351 f. [76
Bucelin,Gabr.,Ueber8ichtd. Mönchs-
abteien d. Bened.-ordens in Dtld..
Oesterreich^ Schweiz bis Anf. dieses
Jh. (Archv. Z. 2, 188-288.) [77
Knauz, N., A Garan-melletti szent
benedeki apätsäg. [Die Bened.-abtei
an d. Gran.J I. Budapest. 1890. 250 p.
m. 12 Taf. ^Rec: Archl. Ertesiiö
11, 72-6. [78
Xenia Bernardina, edd. antistites
et convent. Cisterc. prov. Austr.-
Hung. I, 1-2.: Sermones S. Bern, de
tempore. — II, 1-2.: Hse.verzeichn.
d. Cist.-stifte d. Oest.-Üng. Ordens-
provinz. — III: Beitrr. z. G. d. Cist.-
stifte d. Oest.-Üng. Ordenspro v. W'ien,
Holder. xvj478p. u. p. 479-1040; 561
u. 511 p.; 428 p. *Rec.: HPBll 108,
296-9; Laacher St. 41, 574-6 Dreves;
StMBCO 12, 645-55 Schmieder. [79
Tobner, P., Das Cist.-Stift Lilienfeld
in Nied erÖsterreich ; biogr.Darstellgn.
Lilienf., Selbstverl. 188 p. ^Rec:
StMBCO 12, 661 Wassermann. [79a
Bekefy, R., A zirczi, pilisi, pdsztoi
^s szentgotthardi cziszterczi apät-
sägok tört^nete. Bd. I: Pilis , 1184
-1541. [G. d. Abtei Pili«.] Budap.,
Pfeifer. 4^ 527 p. ^Kec. Szdiadok
25, 663-6. [80
Le Couteulx, Ann. ord. Cartus.
(s. '89, 1142 u. '90, 3731.) Vll-Vm.:
616 u. 230 p. [81
Le Vasseur, D. L, Ephemerides
ord. Cartusiensis, nunc prim. editae.
I-lII: Jan.- 16. Nov. Neuville-sous-Mon-
treuil, Duquat. 4°. xvj606; 592;
580 p. [82
Schollen, R., Das Karthäaser-Kl.
Insula Reginae Caeli auf d. Grare
bei Wesel. (Ann. d. HV Niederrhein
52, 61-136.) [82a
Dedek, C. L, A Karthausiak Ma-
gyarorszagban [Die Karthäuser in
Ungarn]; m. Vorw. v. W. Fraknöi.
2. Aufl. Budap. Wajdits. 254 p. [83
IV, 3. Orden u. Klöster.
^197
SpSrr, B. M., Lebensbilder aus d.
Serviten-Orden. I. Innsbr., V.-bachh.
1892. xij632 p. 6 M. [3084
Linden, Gr. v. , Die Capuziner im
Elsass einst u. -jetzt. Freib., Herder.
164 p. 1 M. <3f Rec: Oest. Lit.Cßl.
'90, IJr. 13 Kluge; StMßCO 11, 535 f.;
Lit. Rs. 16, 846. [85
Bibliothöque de la compaguie de
J^sus. I: Bibliographie, par Aug.
et AI. De Baker. — II: Hist., par.
A.Carayon. N. 6d.par C. Sommer-
vogel. Bibliogr. ML: Abad-Desideri.
Paris, Picard. 4^ xviijl928 col. et
xij p. 1963 col. u. xiv p. a 30 fr.
HcRec: Mess. des sc. bist. '90, 483
-5 van der Haeghen; RC 31, 162 5;
Laacher St. 41 , 220-6 Pfulf-, Pr6cis
bist. 40, 231-43; Polyb. 62, 540-3
Ledos; Irod. Közlem. 1, 203-9 Bal-
lagi ; R. des biblioth. 1, 505-7 Maire. [86
Maller, S., Bijdragen voor e. oor-
kondenboek v. het sticht Utrecht;
regesten v. het kapittel St. Pieter.
*8flage, van Weelden <fe. M. 367 p.
3 fl. 50. [87
Manchot, Kloster Limburg a. H.,
8. in V, 5.
Estermann, M., G. d. alten Pfarrei
Hochdorf, d.Johanniter-Ordenshauses
Honrein, wie der Tochterpfarreien.
Luzern, Räber. 368 p. 4 M. 40. [88
Furse, E. H. , Memoires num. de
Tordre souver. de St.-Jean de Jeru-
salem. 2. 6d. [Titel-Ausg.]. Rome,
Forzani [Spithoever]. 1889 [1885].
430 p. 35 L. [89
^ Recensionen v. Werken betr.
Orden, Klöster etc.: a) Berühre,
Monasticon beige. I, s. '90, 4105 a:
HJb 11. 804; Ann. de la soc. de
Namur 18, Nr. 4; BQH 48, 617 f.;
Dublin R. '91, I, 219 f.; Cist.-chronik
3, 94; M.-Age 4, 183 f. — b) Ber-
ten ch, GeistJ. Genossenschaften^ s.
'89, 1144 u. 3615: ThQSchr 71, 689 f.
Funk; Dt. Merkur 21, 240. - c) Eb-
ne r,Gebetsverbrüdergn.,s. '90, 3727:
MHL19, 121-4Sackur. — d) Finck,
Orden St. Johannis , s. '90, 1877:
CBl '90, 1323 f.; Lpz. Ztg. Beil. '90,
268;DLZ12,606Kugler.— e)Jak6ch,
Einführg. d. Johanniterordens, s. '90,
3736a: Carinthia 81, 131 3 Kann. —
f) Koch, Karmeliterklöster, s. '90,
1868 u. 3732: ZAachGV 12, 234-6
Pauls; Oest. CBl 6, 230 Wocker;
HPBll 108, 783-6. — g) Lahn er.
Abtei Michelsberg, s. '90, 2457: Lit.
Hdw. 29, 428-30 Mann]. — h) Perl-
bach, Statuten d. Dt. Ordens, s. '90,
3736b: MHL 19, 138-40 Hirsch; RC
30, 450-2 Pfister; MIÖG 12, 185-7
Schäfer; NA 16, 448 f.; FBPG 4,
318 f.; DLZ 12, 706 f. Kugler; CBl
'91, 814f. ; vgl. künftig in DZG Bd. VII
Lohmeyer. — i) Röhricht, Pilger-
reisen, 8. '89, 3602 u. '90, 1861 : JB-
Germ. Phiiol. 11, 83 f. Fischer; M.-
Age 3, 252; MHL 19, 212 f. Pistor.
— k) Salles, Ann. de l'urdre de
Malte, s. '89, 3617 u. '90, 3736: Atti
d. acc. di Torino 24^ 554 f. Claretta.
— 1) Schlosser, Klosteranlage, s.
'90, 1876: Rep. f. Kunstw. 13, 479
-81 Neuwirth. — m) Tosti, Storia
di Montecassino, s. '90, 1863 u. 3729:
R. ßtor. it. 8, 138-41 Gabotto. —
n) Volkmann, Beitrr. z. G. d. Kl.
in Jauer, s. '90, 3733: Kwart. hist.
5, 151 A. Wagner. — o) Zingeler,
G. d. KL Beuron, s. '90, 2487 a:
Laacher St. 41, 463. [90
Zur O. geittl. Orden vgl. Nr. 229; 93.
941; 55; 58; 95; 99. 543. 7:^3; 21; 34; 41.
928; 36. 1038p. 1577 1603; 4; h; 7; 93. 1730.
1055(1. 202le: p; v; 22a; 23e; k; 25; 26.
2112h. 2224; 25; 56a; 56; 64. 2310c; k; x;
11p; t; w; I2b; f; h; n; y; 63i; r; 76n;
77 r. 2405d; 9; 97y; 98m. 2527g; 45p; 48k.
2641h. 2739 0; t. — Bitterorden: 323; 52;
53. 1510 231111. 3541 d; 63 d. 3730 e; 65.
Zur G. einzelner Klöster etc. vgl. Nr. 63.
272; 78; 83. 356; 66. 1026a. 1153. 1504; 5;
1». 2141; 42; Sie; 1; 72; 73; 97a. 2206; 131;
q; 64a; 70d. 2310g; n; p; u: 12w; z; 17;
23ii; 24h; 51a. 2171. ^t5l2a; 29; 35a; b; e;
48b; 60a; 78u; 97b. 3615a; 79b; e; 82b.
Aufsätze betr. Inquisition, Secten
etc. : a) B r ü c k. Die Inquisition. (KLex
6, 765-83.) — b) A. Bertolotti,
Martiri del libero pensiero e vittime
della inquisizione, sec. 16-18. (R.
di discipline carceraiie 21, Nr. 4 f.)
— c)G. Oanet,L'inquisition. (Univ.
cath. 7, 571-7. 8, 34-57.) — d) H.
Finke, Waldenserprocess in Regens-
burg. 1395. (DZG 4, 345 f.) - e) F.
Hol'fmann, Zur G. d. Inquisition
in Languedoc, 13. u. 14. Jh. (Nord
u. Süd 65, 238 67.) - f) E. F. B.
Hörn, Om sektcrne i vortid. Chri-
stiania, Lund. 31 p. 30 ore. — g) L.
Leutz, Die Italien. Heimath Süddt.
Waldenser. (Leutz, Aus Natur u.
Kunst p. 206-29.) — h) Robert u.
W. Dittmar, Die Waldenser u. ihre
Colonie Walldorf. [Mit populärer
üebersicht der allg. G. d. Waldenser.]
♦198
Bibliographie Nr. 3091—8111.
(GBll. d. Dt. Hugenotten-V. Hft. 3 )
Magdeb. , Heinrichshofen. 23 p. —
i) Das ma. Sectenwesen. (Grenzb.
50, II, 255-63; 271-7.) [3091
Henner, C, Beitrr. z. Organisation
o. Competenz d. päpstl. Ketzerge-
richte. Lpz. , Duncker & H. 1890.
xij.383 p. 8 M. 80. -X- Dogmat.-theoret.
Darstellg. d. allg. Inquis.- rechts auf
Grund d. Entwicklungsstadiums d.
16. Jh., sieht ab von kirchen- und
weltgeschtl. Würdigung. [G. B.] Rec:
CBl f. Rechtsw. 10, 162 8. v. SaJis;
AKKR 65, 341 f. Vering; ZKTh 15,
363-74Micliael-,MHL19,145-8Schinitz;
MIÖG 12, 661-3 Loserth; DLZ 12,
753 f. Sachsse; CBl '91, 747. [92
Fredericq, P., Gesch. d. inquisitie
in de Nederlanden totaan hare herin-
richting onder keizer Karel V. (1025
-1520). 1: tijdens de 11., 12. en 13.
eeuwen. Vllage. 1892. xvj 144 p. m.
2 Ktn. -$f Höcljst interessante u. be-
lehrende G. d. Begründg. d. Inquisi-
tion in d. Niederlanden u. ihres üeber-
ganges von der bischötl. unter die
papstl. Leitung. [M. P.] [93
Berger, C, Les bibles provenc. et
vaudoises. (Romania 18, 353-438.)
^Eec: H^ 67, 295-7 Haupt; DZG
2, Nachrr. 224 d. [94
Blunt, J. H., Dictionary of sects,
heresies, eccles. parties and schools
of religious thought. New ed. Lond.,
Longmans. 650 p. 21 sh. [95
Kanyarö, Fr., ünitariusok Magyar-
orszägon [Die ünitarier in Ungarn].
Klausenburg. 229 p. 3 M. — -X-Kec:
Szazadok 25, 666-72. — Vgl. a) R 6-
vdsz, ünitar. G.schreibg. [Ungar.]
Papa. 17 p. [96
^Recensionen von Werken betr.
Inquisition u. Sectenwesen: a) Döl-
linger, Beitrr. z. Secten-G., s. '90,
1879 u. 3739: R. gen6r. '90 avril ;
Oest. CBl 7, 37 f. Kopallik; M.-Age
4, 121 V. Schnitze. — b) Du Rieu,
Essai bibliogr. etc., p. '90. 1883:
Library Jl. 15, 189. — c) Frede-
ricq, Corpus docc. inquisit., s. '89,
3624 u. '90, 3738: DZG 5, 371-4 Phi-
lippson. — d) Haupt, Waldenser-
thum, 8. '90, 3740: ThLBl '91, 2 f.
Kawerau; RH 45, 149 Berger; CBl
91, 161; R. stör. it. 7, 817-9 Tocco;
GGA'91, 140-52 Loserth; TliLitber.
'91, Nr. 1 Kawerau; DLZ 12, 977-9
Looss; ThLZ 16, 379 f. Möller; HZ
67, 528-30 Bess; MVGDBöhmen, lit
Beil. 29, 50 f. Loserth; Lit. Jb. 1,
77 f.; MHL 19, 312-4 Viereck. -
e) Perrero, Rimpatrio dci Valdesi,
s. '90, 1886: R, stör. it. 7, 368; RC
30, 208; HZ 66, 338. — f) Pregcr,
Waldesier in alt. Zeit, s. '90. 3741:
CBl '90, 1700 f.; ThLBl '91, 1 f.
Kawerau; ThLZ 16, 376 9 Möller. [97
Zur Q. d. InqaiBltloii v. Sect^a vgl.
Nr. 524Ä. 602. 819. 94öb. 14S0; 81. 1513; 14.
1605; 6; 7. SllSd; n; u; 23. 2226: 90g. zSlOb:
e: y; 11 f; 12c; f; r; v; U: 15; 63 d. 3546b.
Aufsätze betr. evang. Kirche: a) K.
Biltz, üeb. d. fQrstl. Verfasser v.
K.-liedern. (Biltz, Neue Beitrr. %.
G. d. Dt. Sprache p. 39-63.) — b) H.
Gel in, Les cloches protestantes.
(Bull, de In soc. da prot. frang. 40,
591-607; 652-64.) — c) Zur Ge-
schichte d. ev.-luth. K. in Russ-
land , bis 1832. (Balt. Mtuchr. 38,
154.64.) — d) 0. Holm ström, DeD
Lutherska Ordinationen. (Acta Dni-
vers. Lundensis. 25. Theologi. 4'.)
182 p. — f) Zum Jubiläum des
Württemb. Gesangbuches. (Bü. f.
Württb. K.-G. 6, 78-80; 84-8.) - g)K.
Köhler, Die evang. Trauung etc.
(Christi. Welt '91, 624 f. etc.; 687
.94.) _ h) M. F. Kühne, Urkdl.
Beitrr. z. G. d. Evangel. in d. Alpen-
ländern. (Jb. f. G. d. Prot, in Oeaterr.
12, 180 95.) - i) V. Kupffer, Das
unbewegliche Vermögen d. ey.-luth.
Kirchen Livlands. (Balt. Mtschr. 88,
452-71; 513-60.) — k) J. Polek,
Der Protestantismus in d. Bukowina.
Czernowitz, Pardini; 1890. 114 p.
1 M. f* Rec: ThLBl *90, 340 f.
öcheuffler; CBl '91, 3 f.] — 1) K.
Rick er, Die rechtl. Katur d. evang.
Pfarrämter. Leipzig. Hinrichs; 67 p.
1 M. 20. [-Sf Rec: DLZ 12, 1754-6
Zorn.] — m) A. Schmid, Loci theo-
logici. (KLex 8, 61-7.) — ■) R
Schwede, Zur G. d. Litthauischen
Gesangbücher. (M. d. Litthauischen
lit. Ges. 3, 396-406.) — o) O. Stein-
ecke, Bilder aus d. Schles. KG.:
Jubil.-schr. (Kirchl. Mtschr. 10,985
-695.) — p) J. Taylor, Les missione
Protest. (Pr^cis Inst. 40, 5-14; 79
•92.) — q-r) Vering, Die ev. K.-
ordngn. — Die prot. K.-Verf. (KLex
7,623-7; 686-91.) — e) A.Werner,
D. alt. u. neuere Unitarismus. (DL-
evang. Bll. 16, 610-23.) — t) J.
IV, 3. Inquisition u. Secten; Evangelische Kirche.
^199
Wichern, Marksteine: G. d. Rauhen
Hanses in Hamburg. Hamb., Selbst-
verl. 89 p. 1 M. [3098
Hans, Jui., Der protest. Cultus.
Augsburg, Schlosser. 1890. 140 p.
2 M. ^Rec: GGA '91, 568-75 Ka-
weran. [3099
Doumergue, E., Essai sur Thist. du
culte r6form6, princip. 16.19. siecle.
Paris, Fischbacher. 347 p. 3 fr. 50. [3100
Kuyper, H. H., De opleiding tot d.
dienst d. woorde bij de gerefor-
meerden. I: Inleiding-, geschiedenes.
s'Gravenhage, Nijhoff. xij630 p. 6 11.
*Rec.: ThLZ 16, 607-11 Weissen-
bach. [3101
Bassermann, H., G. d. evang. Gottes-
dienstordng. in Badiechen Landen.
Stuttg., Cotta. 259 p. 4 M. ^Rec:
CBl '92, 41 ; AZtg Nr. 332 ; RC 33, 14. [2
Schubert, H. v., Die ev. Trauung-,
ihre geschtl. Entwickig. u. gegen w.
Bedeutg. Berl., Reuther. 1890. xiv
158 p. 3 M. 60. ^Rec: PJbb 66,
656. Delbrück ; ThLZ 16, 185 f. Cas-
pari; CBl '91, 718; DLZ 12, 789 91
Zorn; Dt. Z. f. K.-recht 1, 302-4 Fried-
berg. — Vgl. oben Nr. 3098g. [3
Caspar! , W., Die evang. Confir-
mation, vornehmL in den evang. K.
Erlangen u. Leipzig, Deichert. 1890.
173 p. 3M. ^Rec: ThLZ 16, 155
-9 Kawerau. [4
Le Roi, J. F. A. de, Die evangeL
Christenheit u. d. Juden. II u. III.
(Schrr. deslnstitutum Judaicum Nr. 9.)
Berl., Reuther. 357; 453 p. 5 M. 80
u. 7 M. 50. ^Rec: DLZ 12, 1370
Plath; AUg. Missions-Z. 19, 95 f. [5
Dalton, Herrn., Die evang. Kirche
in Russland. Lpz. , Duncker &. H.
xll8 p. 2 M. 80. ^Rec; CBl '90,
1281; BllLÜ 587-9 Bienemann; ThLZ
15, 577 f. Eck. [6
Henschel, Ad., Evang. Lebenszeugen
d. Posener Landes aus alter u. neuer
Zeit. Posen, Decker. xxiv465 p. 7 M. 50.
^Rec: ZHGPosen 6, 453 5 Klein-
wächter. [6 a
Lobe, J. u. E. Lobe, Kirchen und
Schulen des Hzth. Sachs.-Altenburg.
(8. '89, 3633 u. '90, 3747.) Lfg. 30
-36. (III, p. 483-773.) *Rec.: ThLBl
'91, 219 f. [7
Zovänyi, E., G. d. Coccejanismus
in d. Niederlanden, Dtld. u. Ungarn.
[Ungar.] Budap., Hornyanszky. 1890.
155 p. 3 M. [8
Wirz, K., Etat d. Zürcher Mini-
steriums von d. Ref. bis z. Ggw.
Zur., Höhr. 1890. 240 p. 4 fr. [8a
Eckardt, K., G. d. Dt. evang. Ge-
meinden in Prag. Jubil.-schr. Prag,
Dominicus. 143 p. 2 M. 40. *Rec.:
MVGDBöhmen 30, lit. Beil. 16. [8b
KUmmerle, S., Encyclop. d. evangel.
K.-Musik. (8. '90, 1905 u. 3751.)
Lfg. 22-24. Bd. III, 1-240. [9
Zahn, Die Melodien d. Dt. ev. K.-
Lieder, (s. '90, 1907 u. 3752.) Hft.
22-30. (III, 481-692. u. IV, 1-480.) [10
-^ Recensionen von Werken betr.
evang. Kirche : a) Baumgärte 1,
Zustände Bautzens, s. '89, 3632: NA
SächsG 11, 167 f. Müller. - b) Beste,
Braunschw. Landes-K., s. '90, 1901:
HZ 67, 122-4 Zimmermann; ThLZ
15, 373-8 Koldewev u. Replik B.'s
m. Duplik K.'s. ebd. 531 f. [Vgl. F.
Koldewey, Mein Urtheil üb. d.
Braunschw. K.-G. v. J. Beste, ßraun-
schweig, Schwetschke. 1890. 48 p.
60 Pf. [^ Rec: ThLBl 91 f.] —
c) Kirchengeschtl. Studien, Reater
gewidm., 8. '89, 1129 u. '90, 1889:
Oest. CBl 7, 53 f. Raab. — d) ühl-
horn, Christi. Liebesthätigkeit, s.
'90, 1895: Lit. Rs. 16, 283 f. Rat-
zinger; HZ 67, 494-7 Mirbt; R. de
rhistd. relig. 21, 346 f. — ejWolf,
Luiherans in America, s. '90, 1896:
ThLZ 15, 330-2 Eck; Hann. Pastor.-
Corr. '90, Nr. 16; Presb. and Ref.
R. '90, july Chambers; The Nation
Nr. 1306. [3111
Znr O. der erang. K. Im allgrem. vgl.
Nr. 175. 521a; 581-720; 787; 88; 98. 804;
16; 17; 18; 34; 40; 41; 43; 46; 57; .W; 86.
904; 1»; 28; 33; 35; 38. 1028; 38d; e; p;
.»il; 62. 1625; 46-92. 1727w; 41 ; 72; 73 I88811.
1931; 48; .'iSa-c. 2021 u. 2349; 50; 54; 79 b.
2404; 5e; 9; 10; 211; 26; 511; 63; 79i; 89c;
97e; i; 98i. 2507s; 8m; n; 27c; 84e; 45h.
2690a. 2713; 22; 3sd; 11; 0; 39f; h; k; w;
y; z; 43; 44; 49; 50. 8578h.
Zor O. einzelner erang. Kirchen vgL
Nr. 659; 60; 83-85; 91; 95-98. 701-8; 14; 15.
172.Sa; 1; 58. 2398a; 94; 95a. 2451d; t: 52c;
d; 97 k; 98li. 2547 a. 2650. 3497. 3505 d; 28;
34f; 37b; 41c; f; 43; 63e; g; 78e. S606f;
8; IIb; 35; 48a; 62e; i; 64h; 72b.
Biographien t. erang. Theologen vgl.
Nr. 398. 658a. 765a-h; 66f; 91; 94. 815.
943a-q. 1038a; b. 1147. 1253; 67. 13l0;22e-m;
24b. 1665; 66; 67; 71; 75; 87h; i. 2508a;
1; m; s; 9a; 1; n; q; u; w; x; 10t; 45k;
47c; 48g; n; r. 27i3a; 38a-b; k; 39a; b;
d; n; 45; 46; 51 c.
.*200
Bibliographie Nr. 8112—3130.
^. Bildung, Literatur und
Kunst.
Universitäten u. Akademien 3112-26 ; andere
Schulen 3127-41 ; Bibliotheken, Archive, Mu-
seen 3142-49 ; Buchdruck u. Buchhandel 3150
-60; G. d. Wissenschaften 8161-77 ; Q.d.Sprache
u. Literatur-G. 3178-3223; Kunst-G. im ailgem.
8224-49; G. d. Kunst in einzelnen Ländern;
provinc. Bau- u. Kunstdenkmäler 8250-74;
Architectur u. Sculptur 3275-98; Haierei
8299-3314; Kleinkunst 3315-50; Musik und
Theater 33ol-7i.
Aufsätze betr. Universitäten : a) A u s
d. G. d. ehem. Univ. Altdorf. (HPBll
109, 17-35; 111-20.) — b) M. Ber-
sohn, Stodenci polacy na uniw.
bolonskim, [Poln. Studenten auf d.
Univ. Bologna, 16.-17. Jh.] Krakau.
1890. 23 p. — c) E. Chatelain,
Invent. des archives de la nation
d'Alleroagne, 1721. (R. des biblioth.
1, 65-76.) - d) C. Douais, Les
universit^s frany. avant 1789. (RQH
50, 611 19.) - e) Estatutos del
colegio de los Espagnoles en BoJonia.
Bolonia, Azzoguidi. 18 p. — f) Die
Familie Hovesch. (Mtbll. d. Ges.
f. Pomm. G. '90, 181 f.) — g) H.
Hoogeweg, Westfäl. Studenten auf
fremden Hochschulen. (Z. f. vaterl.
G. Westf. 119, I, 59-74.) — h) B.
Jungmann, Univ. Löwen. (KLex
8,86-97.) — i) J. Kallenbach,
Polacy w Kolonii. [Polen in Köln.]
(Archiwum do dziej(3w lit. i oswiaty
wPolsce 6, 333-9;) — k) Jos. Koncz,
Die Latein. Verse d. in Wittenbg.
immatricul. Ungar. Studenten. (Ivod.
közlem. 1, 246-60.) - 1)H. Lorsch,
Die in Leipzig studir. Aachener,
1409-1600. (ZAachGV 13, 260-2.) —
m) A. Luschin v. Ebengreuth,
Qn. z. G. Dt. Rechtshörer in Italien.
I: In Ital. Archiven u. Sammlgn.
(s. '90, 1930.) Forts. (Sep. a. SBWAk.)
30 p. 40 Pf. — n) Mechs, Die Univ.
Altdorf. (Burschenschaftl. Bll. 6, 34
-6.) — o) E. Nicaise, Les 6coles
de m^decine au M.-Age. (R. scientif.
47, 207-10.) — p) Nilles, Univ.
Innsbruck. (KLex 6, 761-5.) - q) G.
Orter er, Zur G. d. Universitäten
im MA. L (HJb 12, 86-103.) -
r) Ch. Pfister, Discours sur Thist.
de l'univ. de Nancy. Nancy, Berger-
Levrault. 25 p. — s-t) Stamminge r,
Univ. Ingolstadt. — Univ. Leipzig.
(KLex 6, 702-18. 7, 1691-1701.) —
ü) Thyn, Univ. Leyden. (Ebd. 1870
-2.) — y) H. Warney, L'oniv. de
Lausanne. (Bibl. un. 50^ 555-84.) ~
w)S. Windakiewicz, Statuta nacyi
polskiej w Padwie. [Statuten d. Poln.
Nation zu Padua.] (Archivum do
dziejöw lit. i öswiaty 6, 410-21.) [3112
Universitäts-Matrikein, Aeltere. I:
Frankf. a. 0., hrsg. v. E. Fricd-
1 an der. (8. '89, 1157 u. '90, 19n.)
Bd. 3: Personen- und Ortsregister.
(Publl. a. d. Preuss. Staate-A. XUX.)
Lpz., Hirzel. ix662 p. 20 M. — ^Rec.
V. I, 1 u. 2: GGA '90, 651-9 Luschin
V. Ebengreuth; Z. f. Dt. Cultur-G.
1, 234. [13
Matrikel d. Univ. Rostock, hrsg.
V. Hofmeister, (s. '90, 1909 u.
3754.) 11,1-2: 1419-1611. xxiv304p.
20M. ^Rec: HJb 11, 743-9 Orterer:
DLZ 12, 948 f. Krause; Berl. phil.
Wschr. 11, 945 f. Hartfelder; KBl
d. V. f. Niederdt. Sprach forschg. 13,
77 f. [14
Statuten n. Reformationen d. Univ.
Heidelberg v. 16.-18. Jh.; hrsg. t.
d. Bad. bist. Comm. , bearb. v. A.
Thorbeck e. Lpz., Duncker & H.
4^ xxvj384p. 16 M. * Nach Heidelb.
u. Karlsruher Hss. , am ausführ-
lichsten die grundlegende Ref. Otto
Heinrichs. — DieEinleitg. enth. hi«L
Ueberblick. [15
Universitets-MatrikelKebenhavens.
udg. af S. B. Smith (s. '90, 1913).
I, Hft. 2-4 u. II [JJ. 1667-1740);
Hft. 1-2. h Hft. 80 p. [16
Otto, G. u. 6. Hasselbiatt, Von d.
1400 Immatriculirten. [Dorpat.] Lpz..
Köhler. 149 p. 2 M. 50. — Vgl. 90.
1912. — ^Rec. : Halt. Mtschr. 88, 78
-80 ; CBl 40 42; BllLU '91, 1, 334; AZtg
Nr. 264. [17
Documenta relat. a l'hist. de Tuciv.
de Louvain (s. '89, 3639 u. '90, 3639)
Forts. (Anal. p. 6er\'ir k l'hist eccl.
de Belg. 6, 5 90 ; 155-352 ; 384-483.) [18
Schwebei, Ose, Die Universität
Berlin ; Frankfurts Alma mater Joa-
chimica u. d. Friedrich -Wilhelms-
Univ. zu Berlin. (Auf Dt. Hoch-
schulen III.) Münch., Akad. Hthfte.
90 p. 3 M. [19
Riatelliuber, P., Strasbourg et Bo-
logne, recherches biogr. et lilt^r. snr
les ^tudiants alsaciens immatr. &
l'univ. de ßologne, 1289-1562. Paris,
Leroux. 149 p. -Jf Reo.: Jl. des m-
IV, 4. üniverßitäten u. Akademien; Unterricht.
*201
vants '91, 707 f.; RC 33, 48 f. Par-
mentier. [3120
Zfliler, Eg., Die Universitäten n.
techn. Hochschulen ; ihre geschichtl.
Entwickig. etc. Berl., Ernst. 212 p.
5 M. «^Wichtig als 1. Versach e.
Zusammenfassg. d. auf G. d. techn.
Hochschulen bezügl. Materials. [G.S.]
— Rec: Nord u. Süd 58, 405; PJbb
67, 718 ; BllLU '91. 619 f. Hang; CBl
1534; CBl der Bauverwaltung 11,
Nr. 44. [21
Rotuli, I, dei lettori legisti e artisti
(s. '89, 3652 u. '91, 1935). III, 1.
xxij357p. [22
Liard, L, Universites et facultas.
Paris, Colin. 1890. 262 p. 3 M. 50. [23
Fournier, M., Les Statuts et Privi-
leges des nniv. frany. (s. '90, 3770).
II, 1: MA. (Montpellier, Avignon,
Cahors etc.) xij835p. *Rec.: RH
44, 831-3; 47, 332 f. Molinier; R.
intern, de l'enseignem. 21, 346-63
Luchaire. — Vgl. a) M. Fournier,
Une association entre professeurs
pour l'enseign. des arts k Perpignan.
(BECh 52, 299-304.) [24
Delaborde, H., L'academie d. beanx-
arts dep. la fondation de Tinstitut
de France. Paris, Plön. 402 p. 4 M.80.
'JfRec: Kunstchron. 3, 146-8; RC 32,
466 de Curzon. [25
•df Recenslonen von Werken betr.
Universitäten: a) P^ries, La facult^
de droit, s. '90, 3771 : NRH de droit
15, 129-34 Fournier; RH 44, 358
Molinier: DLZ 12, 1302-4 Kaufmann;
AKKR 65, 160 Vering; Pr6c. bist.
40, 93; EHR 7, 142-4 Rashdall; RQH
51,320 f. — b) Ristelhuber, Heidel-
berg et Strasbourg, s. '89, 3644 n. '90,
1917: RQH 48, 350; Ann. de l'Est
'89,111,444; HJbl2,225.~c) Sattler,
Cnllectaneen-Bll. z. G. d. ehemaligen
Bened.-Univ. Salzburg, s. '90, 1922:
ThQschr 72, 659-61 ; Laacher St. 39,
103; Oest. CBl 7, 28 Schmid. —
d) Thommen, G. d. Univ. Basel,
8. '90, 1919 u. 3763: GGA 91, 307-11
Hirzel ; DLZ 12, 331 Kaufmann. —
e) Zimmermann, Universitäten
Englands, s. '90, 1491: HZ 67, 188
-90 Busch; DLZ 11, 1572 Kaufmann;
ZKTh 14, 356-9 Blötzer ; Poly b. 59, 274
Ledos; Oest. CBl 7, 150 Hurch. [26
ZurG. T. UniTersitaten d. Akademien vgl.
Nr. 52. 470. 537-41. 658b; 59; 60. 765 v; 76.
943g-ll. 1065. 1145; 95. 1251; 53. 1332. 1611
aö; 81; 85. 1888a; 97. 1902; 11; 40; 58;
59. 2011i;2lf;m; n;q;u; x. 2270h. 2818c;
o; s;22h;q; 23o;p; 2iq. 84ilr; 22c; 98b.
2509k; s; u; lOq; t; 32i; 47d: e; 48i;49c;
e. 2666b; c; 1; 58a. 27llb; l2p; 58; 59;
75 Z. 28231; 58. 8394. 3538 a.
Mittheilungen d. Ges. f. Dt. Er-
ziehgs.- u. Schul-G. hrsg. v. K. Kehr-
bach. 1, 1. Berl., Selbstverl. p. 1-106:
a) 17-31. F. Schmidt, Zur G. d.
Erziehg. u. d. Unterrichts im Wittels-
bach. Regentenhause. — b) 92-5. H.
Fechner, 2 alte ABC-Bücher. —
c) 95-104. Vermischtes. — Vgl. Nr.
2323 u; 79s. 2422d;r; 51k. 2545g;
1; 46 g; h. -^fRec: Münchner N.
Nachrr. 44, Nr. 306 Günther; DLZ
13, 150 f. Ziegler. [3127
Monumenta German. paedagogica
(s. '89, 1174 u. '90, 3773). Vlli:
Braunschweig. Schnlordng., hrsg. v.
Fr. Koldewey. II: 1890. xij, cxcv
810 p. 24 M. [^Rec: Beri. phil.
Wschr. 11, 1139-42 Hartfelder; AZtg
Nr. 102 K. Werner; CBl 1328; ThLBl
187.] — IX: Ratio studiorum et in-
stitutiones schol. soc. Jesu, coli. a.
G. M. Pachtler. III: Ordinationes
generalium et ordo stud. gen., 1600
-1722: 1890.xviij486p. 15 M. [-X-Rec:
ThLZ 15, 593-6 Reusch; ThLBl 187;
CBl 959; Laacher Sr. 40, 244-7 Pfülf;
Augustinus (Beibl. z. KBl f. d. kath.
Klerus Oesterr.) Nr. 2 Ziwik; Polyb.
62, 316 f. Silvy; GGA '91, 1032-6
V. Sallwürck ; Berl. phil. Wschr. 12,
120 Nöhle; DLZ 13, 149 f. Ziegler.]
— jJfRec. d. ganz. Werkes: MVGD-
Böhmen 29, lit. Beil. 10 Werner. [28
Neudrucke pädag. Schrr., hrsg. v.
A. Richter (8. '90, 3774). III, s. Nr.
2439. — IV: Kursächs. Volksschul-
ordngn., hrsg. v. A. Richter. 95 p.
80 Pf. — Auch V u. VI erschienen. [29
Bibliothek pädag. Classiker, hrsg.
V. Fr. Mann, s. Nr. 2701 u. 2557.
Bibliothek d. kath. Pädagogik, hrsg.
unter Mitw. v. Kellner, Knecht u.
Rolfus, V. F. X. Kunz, s. Nr.
2545 f u. 2546 a.
Sammlung d. bedeutendsten pädag.
Schrr. aus alter u. neuer Zeit, hrsg.
V. B. Schulz, J. Gänsen u. A.
Keller. Lfg. 24-31, s. Nr. 2148 u.
2437. *Es ersch. weitere Lfgn. [29a
Aufsätze z. G. V. Schule u. Unter-
richt: a) W. Adam, G. d. Rechnerfs
u. d. Rechnenunterrichtes. Quedlinb.,
Vieweg. 1892. 182 p. 2 M. 40. —
♦202
Bibliographie Nr. 3180-3142.
b)P. Dworsky, Bedeutg. d. Pinristen
f. d. Entwickig. d. Oesterr. Schul-
wesens. (Notizenbl. d. histor.-s tatist
Section d. Mähr.-Schles. Ges. '90,
59-64.) — c) Eh rhardt,G.d. fremd-
sprachl. ünterr. in Württemb. (Sep.
a. KBl f. d. Gelehrten- n. Realschulen.)
Tüb., Fues. 1890. 28 p. 1 M. —
d) 8. Ferrari, La scuola classica
e Tinsegnamento della filosoüa. Pa-
dova, Draghi. 164 p. — e) A. Fl u ry,
Kirche u. Schule pach Comenius u.
H.Pestalozzi. (Theol. Z. a. d. Schweiz
8, 204-13.) — f) C. F. Herrn an, Die
Bildgs.-Ideale d. Deutschen seit d.
Renaissance. Basel, Reich. 1892. 88 p.
1 M. 20. — g) H. Heyden, Beitrr.
z. G. d. höh. Schulwesens in d. Ober-
lausitz. [Vgl. '89, 3680.] (Fleckeisen's
Jbb. 144, 114 24 etc.; 321-30.) —
h-i")H. Reich au, Ursprang u. Wesen
d. Schule. Berl., Bänsch. 87 p. 2 M.
— Der Ursprung d. Schule. Progr.
Magdeburg 4^ 24 p. — k)J. Schön-
herr, Zur G. d. Ungar. Schulwesens
im MA. (Magyar Könyvsz. 15, 11-20.)
— 1) E. Staueis, Zur G. d. höh.
Schulwesens in Baden. Forts. Progr.
1890. 4^ 27 p. — in)F. Tetzner,
Die Volksbildung in Dtld. vor d. Er-
richtg. V. Stadtschulen. (Lpz. Ztg.
Beil. '90, 353 6.) — n) 0. Vogel-
reuther, G. d. Griech. Unterrichts
in d. Dt. Schulen seit d. Ref. Hann.,
Meyer. 67 p. 1 M. 20. [-3fRec.:
BllLU '91,717 Hang.]- o)J. Wacker-
nage 1, Das Studium des class. Alth.
in d. Schweiz. Basel, Geering. 54 p.
1 M. [jJtRec: WschrKlPh 8, 892
Draheim; Bibl. un. 51, 659-63 At-
tinger, Berl. phil. Wschr. 11, 1210:
HJbl2,675;DLZ12,1511Hübner.][3Ö
Poten, B., G. d. Milit.-Erziehgs.- u.
BildungBwesens in den Landen Dt.
Zunge (8. '90, 1943). II: Hannover,
Hessen-Cassel , Hess.-Darmst., Hess.-
Hanau, Mecklenb -Schwerin, Münster,
Nassau, Oldenburg. Berl., Hofmann.
416 p. 14 M. ^ Bd. II nicht mehr
in Mon. Germ. paed. — Rec: Mil. LZ
72. 235; DLZ 12, 1814. [3131
GUdemann, M., Qn.-schrr. z. G. d.
Unterrichts u. d. Erziehg. bei d. Dt.
Juden von d. ältesten Zeiten bis auf
Mendelssohn. Berl., Hofmann, xxxij
324 p. 12 M. -^Reichhaltige Samm-
lung aus Jüd.-Dt. Werken u. Testa-
menten, Gemeindeacten , Lehr- u.
Schulbüchern. — Rec: KtZtg 44
Nr. 629. [32
Schumann, G. u. E. Sperber, G. d.
Relig.-unterrichts in d. eTang. Volks-
schule. (Kehr, G. d. Methodik d. Dt.
Volksschulunterr. 2. Aufl. VI. A.)
Gotha, Thienemann. 1890. 155 p.
2 M. [33
BOrgel, W., G. d. Relig.-Ünterr. in
d. kath. Volksschule. (Kehr 2. Anfl.
VI. B.) Gotha, Thienemann, 1890.
x305 p. 4 M. [34
Euler, C, G. d. Turnunterrichts.
(Kehr, 2. Aufl. V.) Gotha, Thicne-
mann. xxiij520 p. 6 M. <9f Rec:
Mtßchr. f. d. Turnwesen X, Hft. 11
Rühl. [35
Fischer, Conr., G. d. Dt Volks-
schullehrerstandes. Lfg. 1-2. HannoT.,
Meyer. 1892. p. 1-96. i 50 Pf. [36
koldewey, Fr., G. d. Schulwesens
im Hzgth. Braunschw. von d. alt.
Zeiten bis 1831. Wolfenb., Zwissler.
248 p. 3M. -3fRec.: CBr92, 126. [37
Maggiolo, L, Les ^coles en Lorraine.
III: 1802-90. Nancy, impr. Berger-
Levrault. 128 p. [38
Matrikel, Die, des akad. Gymn. in
Hamburg, 1613-1883, hrsg. v. C. H.
W, Sil lern. Hamb., Gräfe u. S. 4*.
xxxij 238 p. 10 M. -^fRec: DLZ 12,
1446 Wohlwill; Rostocker Ztg. Nr.
522 Krause. [39
Geschichten einzelner Schulen
[meist Progr. 4°, am Schulort er-
schienen]: a) F. An thaller, Lehrer-
bildungsanstalt zu Salzbg. 54 p. —
b) E. Bernecker, Gymn. zu Lyck.
II. Königsb., Härtung. 112 p. IM. 50.
[*Rec.: Altpr. Mtschr. 28, 170-5 Sem-
brzycki; Z. f. Oester. Gymn. 42, 268;
GBl 592.] — C) E. Bernhardt
Gymn. zu Weilburg. 67 p. [<3^Rec.:
Berl. phil. Wschr. 11, 1060.] — d)Th.
Beyer, Gymn. zu Neustettin. Neust..
Eckstein. 1890. 92 p. 75 Pf. [*Rec:
Mtbll. f. Pomm. G. '90, 186.] — e) J.
Buschmann, Bonner Gymn. I. 40p.
— f) W. Butz, Albinusschule Laucn-
burg. Lauen b. 1890. 48 p. — g)K.
H. Däbnitz, Katecheten- u. Kinder-
lehrschulen in Grimma. (Sep. a. Ber.
d. k. Grimmaer Seminars.) Grimma.
Gensei. 96 p. 2 M. (45 p. Lpz. Diss.
<5f Rec: ThLBl '91, 437 Veil.] -
h) D. Detlefsen, Grymn. zu Glfick-
stadt (6. '90, 3776h). II u. lU: 1747
-1802. 24 p. — i) P. T.. Fassl u.
IV, 4. Schulen u. Unterricht; Bibliotheken etc.
*203
P. A. Salzer, 6. d. Gymnasiums zu
Komotau. Festschr. Kom. 214 p. —
k)H. Pritsche, Friedr.-Wilh.-Schule
zu Stettin. Stettin, Dannenberg. 74 p.
2 M. — 1) Germann, Progymn.
zu Alzey. 20 p. — m) W. Gilbert,
Ueberblick üb. d. Begründg. u. Ent-
wickig. d. Gymn. zu Schneebg. nebst
G. d. Schneeberger Lyceums v. E.
Hey den reich. Schneebg. 8 p. —
n) Gruchot, Gymn. Braunsberg.
24 p. — O) E. Hasse, Beitrr, z. G.
u. Statistik d. Volksschulwesens v.
Gohlis. (Sep. a. Verwaltungsber. d.
St. Lpz.) Lpz., Duncker & H. 4^
47 p. IM. — p) F. Heilermann,
Realgymn. zu Essen. Festschr. 1890.
34 p. — q) F. Heusei, Progymn.
zu Alzey, 1841-91. 28 p. — r) W.
Höhler, Realprogymn. zu Ettenheim.
50 p. — 8)Iber, Gymn. Carolinum
zu Osnabr. (s. '90, 1948 e) : II. 25 p. [40
Ferner: a) T. Kesselsdor fe r,
Staatsgymn. zu HoUabrunn (s. '90,
3776t). Forts. 17 p. — b) Kroschel,
Beitrr. z. G. d. Arnstädter Schul-
wesens. 25 p. — c) J. F. Lederer,
Alte Lat. Schule zu Thurnau. 1890.
24p. — d)B. Nietsche, Lat. Schule
des KU Räuden, 1744-1816. L Glei-
witz. 74 p. Vgl. W. Ranke, Die
letzten 25 JJ. d. Gymn. zu Gleiwitz.
41 p. — e) W. Nowack, Rückblick
auf d. 1. Säculum d. Dt. Obergymn.
Pilsen. — f) A. Röhricht, Alum-
natsleben im Paulinum zu Hörn.
Hörn. 4 p. — g)J. Rychlik, Realsch.
zu Jaroslaw. [Poln.] 48 p. — k) K.
Rössler, G. d. Fürsten- u. Landes-
schule Grimma. Lpz., Teubner. xij
323 p. 4 M. ["Sf Rec: Fleckeisen's
Jbb. 144, 365 f. Haupt ; GBl '91, 1388.]
— i) H. Schneider, Gymn. Pforz-
heim. 39 p. — k) H. Schuster,
Sächsisch - Regener Gymn. Regen.
1890. 27 p. — 1) W. Schwenken-
becher, Realgymn. zu Sprottau.
20 p. — m) F. W. Sommerlad,
Das Schulwesen zu Offen bach a. M.
Offenb., Steinmetz. 1892. xiij 202 p.
8 M. 25. — n) F. Swida, Gymn. zu
Mitterburg. Progr. Pola. 19 p. —
O) W. Tobien, ürkdl. M. a. d. G.
d. Lat. Schule zu Schwelm. 11 p.
[* Vgl. '90, 37761]. — p) L. v.
Wintzingerode-Knorr, Volks-
schulen in Kalt-Ohmfeld, Kirch-Ohm-
feld, Tastungen u. Wintzingerode bis
1808. (ZHaraV 24, 88-115.) - q) F.
Witte, Domgymn. Mersebg. III, 1:
Die Stiftsschule, 1738 1815. Progr.
Mers., Stollberg. 51 p. 50 Pf. —
r)B. Ziegler, ZurG. d. Schulwesens
in üeberlingen. üeberl. 23 p. —
8) Zschäk, Errichtg. d. höh. Bürger-
schule inGotha. 26 p. — t)G. Zweng,
Gymn. zu Marien werder. III. 20 p. [41
Zur G, T. Schalen d. Unterricht vgl.
Nr. 27-38 a. 625; 87; 66; 98. 7651-0; 66 c; 75;
830. 1004; 34-37; 38 r;t. 1205; 39; 59. 1312;
13; 15; 16; 22z; 238-i; o. 1684. 1728c; 82.
1809; 10; 26; 27; 81; 34; 85. 1960-3; 65;
70-72. 2005; 11; 12-20 a; 21 y; 22h. 2148.
2323 k; u; 27; 85. 2404; 22 S* 35-42. 25116;
12; 37; 45e-g; 1; m; 46a; b; g; h; 47h;
54-58. 2725g; 39 y; 5lm-o; 53 h; 61-63; 77 n.
3107. 3496 r. 35351.
Aufsätze zur G. d. Bibliotheken,
Archive u. Museen: a) Fr. Ambrosi,
La bibl. di Trento. (Sep. a. Strenna
trentina.) Trento, Zippel. 1890. 7 p.
— b) P. Bahlmann, Die ehemal.
Dombl. zu Münster i. W. (KBIWZ
10, 84-9; 114-22.) — c) C. Bolle,
Das Museum Carnavalet in Paris.
(KBIGV 39, 52-6; 84-6.) — d) K.
Dziatzko, Bibliotheken. (Hdwb. d.
Staats w. 2, 542-9.) — e) E. Fromm,
Die Aachener Stadtbibl., ihre Ent-
stehg.etc. Aachen, Barth. 1890. 12 p.
50 Pf. [^ Rec. : GBl f. Biblw. 8, 367.]
f) H. Gebier, Die Bibl. d. Dom-K.
zu Ratzeburg. Progr. Ratzeb. 1890.
4^ 20 p. — g) W.Greiffenhagen,
G. d. Esthländ. öff. Bibliotheken.
(Beitrr. z. Kde. Esth-, Liv- u. Kur-
lands 4, 343-50.) - h) H. Jadart,
Les anc. bibliotheques de Reims,
leur sort 1790-91 etc. Reims, Matot.
42 p. [*Rec.: R. d. bibl. 1, 109
Chatelain.] — i) A. Klatte, Nach
20 JJ.; e. Gedenkbl. z. G. d. kaiserl.
Univ.- u. Landesbibl. in Strassburg.
(Sep. a. Strassb. Post.) Strassburg,
Heinrich. 20p.40Pf.-k)F.Knauz,
Beitr. z. ma. Bücherkde. Ungarns.
(Magyar Könyvsz. 15, 48-53.) —
1)C. V. Löwis of Menar, Das Dom-
klostermnsenm in Riga. (Balt. Mtschr.
38, 301-16.) — m) J. v. Pflugk-
Harttung, üeber Archiv u. Re-
gister d. Päpste. (ZKG 12, 248-78.)
— n) Chr. Ruepp recht, Münchens
Bibliotheken. (Sep. a. Münch. Stadt-
Ztg.) Münch., Selbstverl. 1890. 80 p.
1 M. [-Jf Rec: ThLBl 14.] — o) S., Ver-
hältnisse am Yatican. Archiv. (AZtg
*204
Bibliographie Kr. 8142—3161.
Nr. 112; 130; 144; 356. — Vgl. DZG
5, 475 f.) — p) L. Schwabe, G. d.
archl. Sammlg. d. Univ. Tübingen,
Tüb., Fues. 4^ 41 p. 1 M. 80. —
q) E. Tegner, Om ital. arkiv och
bibl. (Svensk bist, tidskr. 10, 281
-812). - r) C. Thiaucourt, Les
bibl. univereitaires et manicip. de
Strasbourg et de Nancy. (Ann. de
TEst '90, IV, 36-61.) — s) P. Witt-
mann, Würzburger Bücher in der
Schwed. Üniv.-Bibl. zu üpsala. (AHV
ünterfranken XXXIV.) Würzburg,
Stürtz. 51 p. [-^ Vgl. DZG 5, 474. —
Rec: GBl 690 u. 1542.] - t) F.
Zwenger, ZurG. d. Fuldaer Landes-
bibl. (Hessenland 4, 820-23; 338-40.
5, 6-8;Ö3f.) [8142
Gottlieb, Th., üeber ma. Biblio-
theken. Lpz. , Harrassowitz. 1890.
xij520 p. 14 M. "^f Rec: GGA 131
-40, u. Anz. f. Dt. Alth. 17, 81-5
G. Meier (vgl. d. ErklÄrg. G.'s in GBl
f. Biblw. 8, 525 u. Berichtgg. Heier's
ebd. 9, 51); GBl f. Biblw. 8, 127-80
Perlbach; DLZ 12, 620-22 Kochen-
dörffer u. Entgegng. G.*s m. Replik
K.'s ebd. 802-4; WschrKlPh 8, 505-8
Traube; GBl 686-9; ThLZ 16, 473
V. üebhardt; Ath. Nr. 3310; Polyb.
62, 67-9 Ledos; HJb 12, 235; AZtg
'90, Nr. 828; Berl. phil. Wschr. 11,
1272-5 u. 1302-6 Beer; Lit. Rs. 17,
814 f.; DZG 5, 476 f. [43
Ehrle, Historia bibl. Rom. pontif.
8. Nr. 2825.
Heuser, Em., Beitrr. z. G. d. Univ.-
bibl.Giessen. (GBl f. Biblw. Beihft.6.)
Lpz., Harrassowitz. 74 p. 2 M. 80.
— Vgl. a) G. Nick, Die grosshzl.
Üniv.-Bibl. zu Giessen. (QBllHV-
Hessen 1, 14-7; 82-7; 58-61.) [44
Handschriften, Die, d. grhzl. Badi-
schen Hof- u. Landesbibl. in Karls-
ruhe. I: W. Brambach, G. u. Be-
stand d. Samralg. Karlsr., Groos. 4^
25 p. 1 M. 50. [45
Loiseleur, J., Les bibliotheques
communales: historique de leur for-
xnation, examen des droits respect.
de r6tat et des villes sur ces collec-
tions. Orleans, Herluison. 127 p.
^Rec: Polyb. 61, 529-31 de la
Rocheterie; RQH 50, 697 Baguenault
de Puchesse. [46
^Löher, Archivlehre, s. '90, 3783.
Rec: VjschrVPK 28, H, 75-88; GBl
f. Rechtsw. 10, 190 f. R. Schröder;
BllLÜ '91, 1, 60 i". Waldmüllcr; Lpz.
Ztg. Beil. 85; GBl 782 f.; MIGG 12,
354 f. Budinszky; GBl f. Biblw. 8,
856 f. Hortzscbansky; Lascher St.
41, 341 5 Beissel; Lit. Rs. 17, 308 f.
Tumbült; MHL 19, 361 Hoogeweg;
DZG 6, 198-200. [47
Langlois, Ch. V. et H. Stein, Les
archives de Thist. de France. Fase. 1.
(Manuel de bibliogr. bist. I.) Paris,
Picard. xviij304 p. 3 M. *Rec:
R. d. biblioth. 1, 214-6 Maire; KA
17, 221 Bresslau; DZG 5, 474 f.; R.
intern, de l'enseign. 22, 182; Polyb.
62, 70-72. — Abdr. d. Vorrede: RH
44, 42-55. [48
Vogel, Jul., Das städt. Museum zu
Leipzig V. s. Anfängen bis z. Ggw.
Lpz., Seemann. 4^ 100 p. a. 19 Ul.
21 M. [49
Zar G. Ton Arehlreii, Bibliotheken ■.
Mmeen vgl. Kr. 60-76 ; 94. 123; 78; 93. 284a.
331. 540. 777. 861. 940; 69. lOOl ; 32; 38 v;
40; 41. 1519. 17176. 2091g; 40; 42 a; 43-46.
2d22h; 25; 86 a. 2508 e. 2712 w; 60. 3549c.
Aufsätze z. G. d. Buchdrucks, Buch-
handels etc.: a) F. Ambro 8 i, I tipo-
grafi trentini e le loro edizioni. (A.
trentino IX, 2.) Sep. Trento, Marietti.
34 p. — b) P. Beck, Zur G. d.
Buchdruckerkunst in Ravensburg o.
Altdorf. Weingarten. (Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 219-24.) — c) St. Beissel,
Zur Feier d. Erfindg. d. Buchdruckes.
(Laacher St. 89 , 348-52.) - d) H.
Colditz, 100 JJ. G. d. Arnold.
Buchhdlg. zu Dresden. Dresd. 1890.
88 p. — e) K. Dziatzko, Bach-
handel. (Hdwb. d. Staatsw. 2, 744-57.)
— f) Feld egg, üeber Kunstbuch-
binderarbeiten. (M. d. Oesterr. Mus.
f. Kunst 5, 117-23.) — gr) Garibaldi,
Ricerche sulV arte tipogr. in Ancona
Ancona, Buon Pastore. 31 p. —
h) £. G. Gaudot, Les collection-
neurs et Tarmorial du bibliophile.
(Sep. a. Ann. franc-comtoises.) Be-
sangon, Jacquin. 21 p. — 1) A.
Gersten berg. Die moderne Ent-
wickig. d. Dt Buchdr.-gewerbes in
Statist, u. socialer Beziehg. Hall.Diss.
75 p. — k) A. Kalus, Die Vor-
schriften über Pflicht-Exemplare in
Oesterreich. Wien, Geste rr.-üngar.
Buchh.-Verl. 32 u. xxij p. m. 1 Tab.
1 M. 20. — 1) L. Kem6ny, ZurG.
der Kaschauer Buchdruckerkunst
IV, 4. Archive, Bibliotheken etc., Bachdruck u. Buchhandel. *205
(Magyar Konyvsz. 15, 87-91.) — m) B.
Lundstedt, Ueber d. Abgabe d.
Pflichtexemplare von Druckerzeug-
niseen an d. Bibl. in Schweden. (GBl
f. Biblw. 8, 202-10.) [3150
Ferner: a)Manet'eld, Zur Tech-
nik d. Lederschnittes. (Sammler 18,
2-4.) — b)C.Marabini, Die Wasser-
zeichen in Büttenpapieren d. 14.-19.
Jh. (Z. d. Münch. AlthV 8, 29-32.)
— c) B. Matthews, The evolution
of Copyright. (Polit. sc. quart. 5,
582-602.) — d) H. Fall mann, Die
Entwickig. d. Buchdr.-Gewerbes in
Frankf. a. M. (Gedenkschr. z. 450 j.
Feier d. Erfindung. 1890. p. 13-89.)
— e) S. Petrov, Das Altslav. Tetra-
evangelion a. d. Officin d. J. Biegner
in Kronstadt, 1561. (Masyar Köny vsz.
15, 295-9). — f) Chr. Ruepprecht,
Ueber Incunabeln. (Aus Dt. Buch-
händler-Akad.) Weimar, Weissbach.
13 p. 25 Pf. — g) Steffen hagen,
Pflichtexemplare in Schlesw.-Holstein
(s. '90, 3793 a). IL (CBl f. Biblw. 8,
275-8.) — h) J. W., Die Wiegendrucke
d. Admonter Stiftsbibl. I. (Sammler
12, 257-60.) - i) G. Weis stein, Ex
libris. (Sammler 13, 121.) [51
Rogers, W. T., Manual of biblio-
graphy, being an introd. to the
Knowledge of books, library etc.
Lond., Grevel. 1890. 108 p. 5 sh.
:icRec.: SatR Nr. 1869. [52
Nentwig, H., Die Wiegendrucke in
d. Stadtbibl. zu Braunschweig. Wol-
fenb., Zwissler. ix 246 p. 7M.50. [53
Recaei, Y., Yerzeichniss d. Codices
u. Incunabeln d. bischöfl. Bibl. v.
Kaschau. [Ungar.] Budapest. xijlOS p.
2 M. [54
Bouchot, H. , Les £x-Libris et les
marques de possession du livre. Paris,
Rouveyre. 108 p. 6 fr. [55
Brunet, G., ]l£tudes sur la reliure
des livres et sur les collections de
bibliophiles c^l^bres. 2. 6d. Paris,
Moquet. 4*^. 175 p. 10 fr. -^Rec:
Polyb. 62, 69 La Grette. [56
Ströhl, H. G., Die Wappen d. Buch-
gewerbe. Wien, Schroll. 4^ 31 p.
m. Abb. 10 M. -^Rec: Sammler
13, 33 f. u. 47 Clericus •, Dt. Herold
22, 91. [57
Guigard, J., Nouv. armorial du
bibliophile; guide de Tamateur des
livres armori^s. lu. II. Paris, Rondeau.
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891.
1890. XX 390; 494 p. 50 fr. ^Rec:
Polyb. 61, 454-6. [58
Arohiv f. G. d. Dt. Buchh. (s. '89.
1187 u. '90, 1970). XIV. 378 p.:
a-«) p. 99-113; 196-269 u. 377; 355 f.;
863-6; 371 f.; 373-5; 375 f. A. Kirch-
hoff, L. Finckelthaus' Nachlass-In-
ventar, 1581. — Lesefrüchte aus d.
Acten d. städt. A. zu Lpz. Forts.-
Speculation auf d. Betrag e. aogebl.
wegen Nachdrucks verwirkten Strafe.
— Zum Firmenrecht. — Bnchhändl.
Selbstgefühl. - ZurNach-G. d. Sachs.
Mandats v. 1773. ~ Beitr. z. G. d.
Buchausstattg. — h-1) 114-34 ; 270-78;
288-316; 353-5. F. H. Meyer, Der
Verlag H. Feyerabend's. ~ Zum
Transitrecht. — Die Lpz. Bücher-
messe, 1780-1837. — Noch etwas üb.
Wolf Präunlein. — m) 142-54. Ad.
Koch, Zur G.' d. Nachdrucks. —
n) 856-8. Th. Distel, Kleinigkeiten
aus d. Haupt-Staats-A. in Dresden.
— Vgl. auch künftig in Gruppe II
u. III. — *Rec.: BULü '91, I, 477
u. II, 238 Schnitze; Lpz. Ztg. Beil.
'90, 56. [59
HifReoensIonen von Werken betr.
Buchdruck etc.: a) Buch holt z,G. d.
Buchdr.-Knnst in Riga, s. '90, 1968
u. 3789: CBl f. Biblw. 8, 218 Wetzel;
HZ 66, 366 Schiemann; KBIGV 89,
115; Altpreuss. Mtechr. 28, 151. ~
b) Franke, Abgabe der Pflicht-
exemplare, s. '90, 1971 u. 3793: CBl
'91, 45-7 V. Heinemann; DLZ 12,
453 f. 0. Meyer. — c) Gruchot,
ZurG.d.BraunsbergerBuchdruckerei,
s. '90, 8790: FBPG 4, 639. — d) Pel-
lechet, Bibliotheque pnbl. de Ver-
sailles : catal. des incunables, s, '90,
3784: CR 18, 354; The library '90s
472. — e) Steffenhagen, Pflicht-
exemplarzwanff in Schlesw.-Holstein,
s. '90, 3793b: DLZ 12, 4540 Meyer;
CBl f. Biblw. 7, 490. [Vgl. oben
Nr. 3151g.] — f) W^arnecke, Die
Dt. Bücherzeichen, s. '90, 3794: Z.
d. Münch. AlthV 3, 52; Grenzb. 49.
IV, 292; Sammler 12, 184-6; BllLl/
'90, 716 Bienemann. [60
Zar 6. TOD Baehdrvck «. Bachhandel
vgl. Nr. 668-72. 675. 776; 80. 926; 93. 1823 z.
1638-37. 1728f; s; t; 701. 2044c. 2310 d-e;
22b; 23f; s; 24i; j; n; o; s; t; 35; 36;
86a; 37 ; 78 a; 84. 2424p. 2508 v. 3496b. 35630.
Aufsätze z. G. d. Wissenschaften:
a) A. Balletti, L'e<^nom. polit.
VI. 2. 15
•^206
Bibliographie Kr. 3161-3177.
nelle acad. ital. etc. e nei congressi
etc., 1750-1850, (Sep. a. Mem. d. ac.
di sc. etc. in Modena 7, p. 343-556.)
Modena, Soliani [<$f Rec: N. Antol.
86, 174 f.]. — b) Hedw. Bender,
Märtyrer d. freien Denkens in alter
u. neuer Zeit. (Sammlg. gemeinv.
Vortrr. Hft. 132.) Hamb., Verl.-Anst.
40 p. 1 M. 40. — c) A. Berger,
Der Gedanke e. Dt. Sprachakad. in
d. G. u. in d. Ggw. (Grenzb. 50, II,
301-21.) — d) A. Breusing, Die
naut. Instrumente bis z. Erfindg. d.
Spiegelseztanten. Bremen, Silomon.
1890. 46p. IM. —e)J. Frischauf,
Beitrr. z.G. u.Construction d.Karten-
Projectionen. Graz, Leuschner. 14 p.
80 Pf. — f) R. Fritzsche, Zur G.
d. mytholog. Wissenschaft. (Festschr.
z. Einweihg. d. Schneeberger Gymn.
p. 1-19.) — g) A. Hannequin,
Uätude de Thist. des sciences. (R.
scientif. 47, 481-8.) — h) H. H ent-
scheid Abriss e. G. d. Physik. Progr.
Zschoppau. 64 p. — i) A. Hey er,
G. der Kartographie Schlesiens bis
z. Preuss. Besitzergreifg. Bresl. Diss.
115 p. — k) P. Knuth , G. d. Botanik
in Schlesw.-Holstein I: Vor Linn^.
Kiel Lipsius&T. 1890. 52p. IM. 60.
r^Rec: DLZ 12, 313 Drude.] —
1) C. Le Paige, Kotes p. servir k
Thist. des math^m. dans Tanc. pays
de Liöge (s. '90, 41081). Li^e, de
Thier. 1890. 111 p. [*Rec.: RC
31, 115.] - m) M. Lexer, Zur G.
d. neuhochdt. Lexicographie. Würzb.,
Herz. 42 p. 1 M. — n) E. Nicaise,
L'enseignement de la m^decine au
MA. (R. scientif. 48, 297-303.) [3161
Ferner: a) A. Oppel, Terra in-
cognita: Darstellg. d. stufenweisen
Entwickig. d. Erdkenntniss, MA. bis
Ggw. Progr. Bremen. 4^ 68 p. m.
5 Taf. — b) A: Penck, Die Geo-
graphie an d. Wiener Universität, e.
Vorw. z. d. Arbeiten d. geogr. In-
stitutes d. Univ. Wien. (Sep. a. Geogr.
Abhh. , hrsg. v. Penck.) Wien u.
01mütz,Hölzel. 16 p. [-SfRec: AZtg
Nr. 191.] - c) J. B. Stiernet,
L'^volution de la critique. (Mus^on
10, 122-38; 185-93.) — d-f) W. Swo-
boda, Zur G. d. Phonetik. (Phonet.
Studien 4, 1-36.) — ZurG. d. Phonetik
in Oesterr. (Z. f. d. Realschulw.
15, 385-406; 449-70.) — Der Name
Amerika. (Grenzb. 50, IV, 373-80.)
— g) F. Villicus, Die G. d. Rechen-
knnst vom Alth. bis z. 17. Jh. 2. Aufl.
Wien, Gerold. 108 p. 2 M. 80. —
h) K. Weihrich, Beitrr. z, G. d.
ehem. Unterrichts an d.Univ.GiesseD.
Giessen, v. Münchow. 4*. 39 p. m.
1 Taf. 1 M. 60. [^Rec: DLZ 12,
1431 Gerland.] [62
Archiv f. G. d. Philosophie, hrsg.
V. L. Stein. Bd. IV u. V, 1. BerL
Reimer. 740 p. n. p. 1-164. 12 M.:
a) 4, 333-56. F. Tocco, Delle operc
publl. in Italia sulla filosofia m.-evale
e moderna, 1888-89. — b) 5, 118-38.
C. Bäumker, J.-Ber. üb. d. abendl.
Philos. im MA., 1890. - Vgl.Nr. 1780e.
2422 q. [63
Windelband , G. d. Philos. (s. *90,
1978 u, 3796). Lfg. 2-3. 1890. p. 129
-516. k Lfg. 2 M. 50. ^Rec: AG-
Philos. 4, 121-24 Zeller; Berl. phil.
Wschr. 10, 1463-5 n. 11, 1296 Lortzing:
BllLU '91, 636 ; Mind 16, 295 u. 550.
-- Vgl. a) Windelband, Alte u.
ma. Traditionen in d. Anfängen d.
modernen Philos. (AZtg Nr. 187 f.) [64
Gonzalez, Z., Hist. de la Philo-
sophie; trad. de Tespagn. p. G. de
Pascal. 4 Bde. Paris, Lethielleux.
xlij550; 542; 496; 528 p. 24 fr.
;fsRec.: R. philos. 31, 537-45 Fonse-
grive; Polyb. 61, 398 Couture; RQH
50, 655. [65
Redkin, S. G., Iz lekcii po istorii
filosofii prawa w swjazi a istoriej
filosofii woobsce, [Aus d. Vorlesgn.
über d. G. d. Rechtsphilosophie in
ihrem Zusammenhange mit d. G. d.
Philosophie im Allg.] Bd. VII. Peters-
burg. 3 Rbl. [65a
Fischer, Kuno, Einleitg. in d. G. d.
neueren Philos. 4. Aufl. (Fischer,
Philos. Schrr. I.) Heidelb., Winter.
153 p. 4M. ^Rec: ThLZ 16, 601
Gottschick ; Grenzb. 50, 1, 335 f. [66
Lasswitz, K., G. d. Atomistik v.
MA. bis Newton. 2 Bde. Hamburg,
Voss. 1890. xij518; 609 p. 40 M.
^Rec: GBl '90, 1597-9; DLZ 12,
83 6 Freudenthal ; Philos. Mthfte. 27,
334-50 Natorp; Z. f. Philos. 99, 290
-303 Elsas. [67
Kiesewetter, C, G. d. neueren Oc-
cultismus; geheim wiss. Systeme ▼.
Agrippa v. Netteisheim bis z. Carl
da Prel. Lpz., Friedrich. xiv797p.
16 M. <5f Rec: GBl '91, 1188 f. [68
IV, 4. Geschichte der Wissenschaften.
*207
Schiller, Herrn., Lehrbach d. G. d.
Pädagogik. 2. Aufl. Lpz.^ Reisland.
392 p. 6 M. 60. «X^Rec: R. intern,
de l'enseign. 22, 260. [3169
Villari, P., NaoTi scritti pedagogici.
Firenze, Sansoni. 375 p. 4 L. [70
Gabelentz, Geo. v. d.. Die Sprach-
wissensch., ihre Aufgaben, Methoden
n. bisher. Ergebnisse. Lpz., Weigel.
XX 502 p. 14 M. [71
Graf, J. H., G. d. Mathem. etc.
(s. '89, 3719 u. '90, 1988). III, 2:
1. Hälfte d. 18, Jh. 1890. 280 p.
2 M. 40. [Vgl. Nr. 2559.] ^Rec:
CBl 91, 499 f. [72
Cantor, Mor., Vorlesgn. über d. G.
d. Mathematik. U: 1200-1668. Th. 1.
Lpz., Teabner. 499 p. 14 M. <^Rec.:
AZtg '92, Nr. 52 Günther. [73
Wolf, Rud., Handbuch d. Astro-
nomie, ihre G. u. Lit. I. Zürich,
Schulthess. xvj712p. 16M. -^Rec:
DLZ12, 1174 f. Schüre CBl 1622. [73a
Foilevjlle, C. de, Les voyageurs des
temps modernes; explorations ä tra-
vers le monde. Paris, Ardant. fol.
336 p. [74
Krul, R. , Haagsche doctoren,
Chirurgen en apothekers in den ouden
tijd; archief- Studien. 's-Hage, van
Stockum. 221 p. 1 fl. 90. [75
Stöder, W. , Gesch. d. pharmacie
in Nederland. Amsterdam, Centen.
XVJ448 p. 4 fl. [75a
Junge, Alfr., Die Vor-G. d. Steno-
graphie in Dtld. währ. d. 17. u. 18. Jh.
(Mitzschke, Handbibl. d. stenogr.
Wiss. I.) Lpz., Robolsky. 1890. xvj
125 p. 3 M. -Jf Rec. : CBl '90, 1818 f. ;
CBl f. Biblw. 8, 69 f.; Z. f. Gest.
Gymn. 42, 69 f. Tomanetz; Lpz. Ztg.
Beil. '90, 499 f.; DLZ 12, 780-782
Michaelis. [76
-^ Recenslonen von Werken zur
G. d. Wissenschaften : a-b) Bau-
mann, Einführg. in d. Pädagogik,
B. '90, 3798: CBl '90, 1716; Selbst-
anz. GGA 75-7. - G. d. Philos., s.
90, 1978 a: Z. f. exakte Philos. 18,
348-51 Thilo; DLZ 11, 1867; CBl
195-, BllLU '90, 427 Hermann; Lpz.
Ztg. Beil. '90, 372; Selbstanz. GGA
77-9. — c)Erdmann,Hi8t.ofphilos.,
8. '90, 1983: SatR 69, 710; Class. R.
4, 375 Shorey ; The crit. R. of theol.
and philos. lit. 1, Nr. 1. — d) K.
Chr. F. Krause, Abriss d. Philos.
d. G.; Zur G. d. neuer, philos. Systeme,
8. '90, 1979: Z. f. exakte Philos. 18,
311 u. 333-8 Thilo; ThLZ 15, 519
-24 Reisehke; Philos. Mthfte. 27, 356
Melzer. — e) Kretschmer, Phys.
Erdkde. im christl. MA., s. '90, 1992
u. 3804: RH 46, 399-402 Gallois; A.
stör. it. 6, 465-7 Papaleoni; BECh
51, 526 Himly. — f)Luthardt, G.
d. Christi. Ethik. I, s. '90, 1984: R.
de l'hist. des religions 20, 123 f.;
HZ 65, 296 f. — g) V. Meyer, G.
d. Chemie, s. '89, 3721: CBl '89,
1226. — Ersch. in Engl, üebers. v.
G. M'. Gowan. Lond., Macmillan.
xxij556 p. 14 sh. — h) Schmid,
G. d. Erziehg., s. '90, 1986: HZ 65,
91 Beloch. — 1) Schmidt, G. d.
Pädag., 8. '89, 3714 u. '90, 1985:
DLZ 11, 1828-30 Ziegler; Z. f. Gymnw.
45,468fl.F.Müller. — k)Schmoller,
Zur Lit.-G. d. Staats- u. Socialwiss.,
8. '89, 1191 u. '90, 1987: RH 44, 179
Blondel. — 1) Sterne, AUg. Welt-
anschauung, 8. '90, 1993: Monist 1,
456 f.; DLZ 11, 958 f. Lasswitz. [3177
Zttr 6. d. allffem. BUdnng vgl. Kr. 1287.
1307. 1610; 85-27 a; 29; 31; 38; 39: 74; 75.
1722. 1838. 1955. 2270b; 79 e. 2498g. 2776h.
2900; 34-36. 3005 c; e. 8400. 3816 c.
Znr G. d. Wissenschaften Im allgem.
vgl. Nr. 559. 697. 734; 68. 941; 43a-v; x-z:
44a-h 1038; 39. 1822 e-t; V-y; z; 23a-z; 27.
2021 C. 2423p. 2510 a: 48 g. 2985 m.
6. d. Theologie s. in lY, 3 bei d. kathol.
u. evang. Kirche.
Znr §. d. Philosophie vgl. Nr. 237. 363.
767: 68. 910: 45:46; 92. 1028-37; 43; 77. 1300;
17-21. 1516. 1671. 1718; 80 e; 83; 85. 1843.
1955 e; n; 64-66. 2113 a; 29. 2322 6: 26: 28;
29: 68. 2545d; n; 0; 611e; 58: 60a: 70; 83.
2751a: c; e; m: n; p: 61; 64-67; 76a: 89.
3019 * 27
Zor 0. d. philolof .-hist. Wissenschaften :
3-13; 39-54: 108. 558; 60. 636; 89-42; 58 d;
65; 74. 765 p 1168 b. 1826; 28; 80; 81. 1630;
32. 1775: 80a; 90. 1955k: m; 68. 2019; 19a;
83a. 2S22k; m; n; p; r; w; 23f; g: m: 24gr
h; u: V: 27; 73: 74; 79a; k. 2452 0. 2510p;
41; 48g; 49g. 2754; 55; 69a: 73.
Zor 6. d. Beehtswissensehaft vgl. Nr.
40f; 0. 43. .'>4. 468. 763r; 8. 1038 1-n. lS22a.
1922 b. 9877 e. 2550. 2752.
Zur €>. d. Staatswissensehaften vgl. Nr.
10. 1294-98 1822b. 1717b; 76. 1950; 51; 98;
99. 2003. 2511a; 50; 52. 2752; 75 z.
Zir G. d. Geographie n. Ethnographie
vgl. Nr. 562. 661-64. 1836; 37. 2011a; 76:
95. 2808; 9; 79r. 2434. 2503; 12; 46 e. 2690 f.
2814. 3397. 3420 m.
Znr G. d. Naturwissenschaften vgl. Nr.
766 t-V: 69-72. 947. 1048 r. 1835. 1717 d; 27 0;
70 g. 1951; 551; 59; 69. 2432; 88. 2546 d; 51 a;
e; i; 59; 78g: k. 2756a; d-i; 1; m; o;p; s;
57b; C; e; h; k; r-t; y; z.
Znr G. d. Mediein vgl. Nr. 568; 64; 66.
942. 1687 k. 1725; 70m. 23221; 24 w. 2510 u.
2757 g; v; z. 3401 f; 18 m. 3586 a.
♦208
Bibliographie Nr. 8178—3192.
Paul, Grandriss d. Germ. Philol.
(8. '90, 2000 u. 3808.) l, Lfg. 4-6 u.
n, 1, Abth. 8 u. 4. p. 641-1138 u.
257-496. — a) 1, 526-633. 0. Be-
haghel, G. d. Dt. Sprache. —
b) 960-74. F. Kauffmann^ Dt. u.
JSiederländ. Mundarten. ^Rec.:ZDPh
23, 365-71 u. 24, 221-31 Martin; LBl
f. Germ. u. Rom. Phil. 12,41-4Tobler;
KBl d. V. f. Siebenb. Ldkde. 14, 3-6;
Z. f. d. Dt. ünterr. 4, Nr. 5 Feist;
Centr.-Organ f. d. Rcalschulw. '90,
629 Sohns; RG 32, 475-80 Chuquet;
GBl '92, 260 f. — Vgl. Nr. 2835. [3178
Germania, Vjschr. f. Dt. Althk.
(s. '90, 2002 u. 3809.) XXXV , 2-4
u. XXXVI, 12. p. 129-540 u. 1-240.
a) 35, p. 218-56 etc. 36, 101-20; 201
-40. K. Bartsch u. G. Ehrismann,
Bibliogr. Uebersicht [1885-87]. —
b)385-8.P.Waltheru.O.Behaghel,
Brachst, e. Hs. d. Rolandsliedes za
Arnstadt. — c-d) 888-90; 413 0. Be-
haghel, Brachst, d. Parsival zu
Arnstadt. — Zum Lanzelet Ulr.'s. t.
Zazikhoven. — e) 403 f. G. Ehris-
mann, Zum Schlegel d. Rüdeger v.
Hunthoffen. — f) 404 6. R. S p r e n g e r,
Zu Albers Tnugdalus. — g) 406 f.
Fr. Grimme, Zum Leben Ulrichs
V. Lichtenstein. — b) 412 f. E. Dam-
köhler, Zu Gerhard v. Minden. —
i) 36, 139-79. H. Hirt, Zur Metrik
d. Altsächs. u. Althochdt. Allitte-
rationsverses. — Vgl. Nr. 23101 ; 22 a;
g; 80d. 3431c.3606b.-AuchXXXVI,
3 erschien. [79
Beiträge z. G. d. Dt. Sprache u.
Lit. (s. '90, 2003 u. 3810.) XV, 3 u.
XVI, 1-2. p. 391-570. 1-368: a) 15,
438-40. Jellinek, Zur Skeireins. —
b) 507-22. E. Liden, Etymologien.
— c-d) 532-6; 537-40. H. Jäkel,
Zur Lexicol. d. Altfriesischen. —
Zur Altfries. Psalmenglosse. — e) 545
-52. S. Feist, Gothische Etymo-
logien. — f) 0. Böhme, Zu Iwein
3225. — g) 314-7. W. van Helten,
Frisica. — Vgl. Nr. 2240; 42 a; b.
3192 f. 3672. [80
Zeltschrift f. vergl. Lit,-G. u. Re-
naiss.-Lit. (s. '89, 1193 u. '90, 3811.)
III, 6 u. IV, 1-5. p. 409-92 u. 1^06.
a) 4, 48-91. L. Fränkel, ünter-
suchgn. z. Entwicklgs.-G. d. Stoffes
V. Romeo u. Julia. IL [Vgl. Bd. 3,
171-210.] — b) 92-9. A. Herrmann,
Lessings „Nathan" in Ungarn. —
c) 103-5; 226 f. J. Holte, Weitere
Parallelen zu d. Dialoge t. Lollius
u. Theodericus. — d) 106-12. H. v.
Wlislocki, Zu Bürgers «Kaiser u.
Abt«. — c) 113-6. R. M. Werner,
Zu Lenz' Hofmeister. — f) 274-86.
A. L. Stiefel, Ein weiterer Beitr.
z. Romeo- u. Julia-Fabel. — g) 287
-302. AI fr. Biese, Hiob, Herakles
u. Faust. — Vgl. Nr. 553; 58. 948;
53. 1163. 1973n. 2322m; n;23j; 79k.
2574 m. — Auch IV, 6 erschien. [81
Vlerteljahrsschrlft f. Lit.-G. (8.89,
1184 u. '90, 3812.) lU, 4: p. 509-628;
IV, 13. p. 1-512. — Vgl. Nr. 1045.
1827 ; 42. 1780b; c; f; g. 1806a; 44 b-e;
m. 2822 y. 2421b. 2561a; b; n; p;
q; r; u; v; 74c; k; 75j; 1; o; 81k;
m; 84 b. 2775 y. — Auch IV, 4 er-
schien, ^^f Rec. : Z. f. Gest. Gymn. 42.
902-4 V. Weilen. [82
Zeitschrift f. Dt. Philo], (s. 90,
2006 u. 3813.) XXm, 2-4 u. XXIV,
1-2. p. 129-508; 1-288. v. Bd. 24 ab:
15 M.: a) 24, 166-20L 0. Streicher,
Zur Entwickig. d. MhdL Lyrik. —
Vgl. Nr. 131. 371. 774. 1507b; 7a
1624. 1677. 2581 i. 3391k; m. 3450b;
75 k. — Auch XXIV, 3 erschien. [83
Zeitschrift f. Dt. Alth. (s. *89,
1192 u. '90, 8814.) XXXIV, 4 n.
XXXV, 1-2. p. 229-84 u. 1-264: a) 85,
209-37. A. E. Schönbach, Altd.
Funde a. Innsbruck. —Vgl. Nr.369;a.
544; 48. 1455. 1519; 23. 2088L 28118;
22d; 23h. 24221. 2100L 3192 n. 3476b.
Auch XXXV, 8 u. 4 erschienen. [84
Anzeiger f. Dt. Alth. (s. *89, 1192
u. '90, 3815.) XVn, 1-3 [Beibl. d.
ZDAJ. p. 1-264. - Vgl. Nr. 2822t.
— Auch Hft. 4 erschien. [85
Acta Germanica. Organ f. Dt. Philol.;
hrsg. V. R. Henning u. J. Hoffory.
I. u. IL — Vgl. '90, 2028; 2750. '91,
1380; 1534; 1679. ^
Abhandlungen, Grerman., hrsg. v.
Weinhold. Hft. 8, s. Nr. 2251 a. [86»
Handbibliothek , Germanist. , be-
gründ. v.Z a c h e r.VIIl, s.Nr. 2235. [86b
Schriften z. Germ. Philo!., hrsg.
V. Rödiger. V, s. Nr. 557. [86c
Classiker, Dt., d. MA.; begrüod.
V. Pfeiffer. V, s. Nr. 372. [86d
Literaturdenkmäler, Latein., d. 15.
u. 16. Jh.; hrsg. v. M. fierrmann
u. S. Szamatolski. (Berl., Speyer
& P.) I-ni, s. Nr. 657 u. 2381. -
IV, 4. Sprache, Literat oi'geschiclite.
*209
Vgl. DZG 4, 408. * Rec: Schweizer
Rs. '91, IV, 215 f. [3187
Neudrucke Dt. Lit.-werke d. 16. u.
17. Jh. (8. '90, 2018 u. 3825.) Nr.
68-71 u. 86-94. — Vgl. '90, 3342.
'91, 1670-, 2367; 2444. [88
Literaturdenkmale , Dt., d. 18. u.
19. Jh. Hft. 37-38, 8. künftig in
Gruppe III, 5.
^ Neudrucke, Berliner (s. '90,
2019). Rec: RC 31, 134-6 Chuquet;
ZDPh 24, 135-8 Bolte n. 23, Ö79 E.
Wolff; AZtg '90, Nr. 295 Geiger;
Ggw. 39, 152-4; BllLü '90, 516
Fränkel; Nation 8, 285; HC 32, 489
-92 Chuquet. — Es erschien 2. Ser.
IV. [89
Bibliothek alt. Schriftwerke d. Dt.
Schweiz, hrsg. v. Bächtold und
Vetter. (Frauenf., Huher.) Erg.-
bd. u. 2. Ser., Hft. 2, s. '90, 1016
u. '91, 2513. ^Es ersch. 2. Ser.,
Hft. 3. [90
Aufsätze zur Literaturgeschichte:
a) G. Babuder, Considerazioni sulla
poesia populäre. Progr. Capodistria.
61 p. — b) R. B[ech8tein], Das
Rodentiner Osterspiel u. s. lit.-ge-
schtl. Stellg. (Rostocker Ztg. Beil.
Nr. 247; 257; 265.) - c) M. Be-
heim-Schwarzbach, Homer in
d. Dt. Lit. (PJbb Q6 , 610-33.) —
d) M. Bienengräber, Die Rose in
G. u. Dichtg. Berl., Radetzki. 31 p.
80 Pf. •— e)E. Brooks, Die Sapph.
Strophe u. ihr Fortleben im Lat.
K.-liede d. MA. u. d. neueren Dichtg.
Prog. Marienwerder. 1890. 4^ 37 p.
— ^ L. Constans, Notes p. servir
au olassement des mss. du roman
de Troie. (Etudes romanes d^d. h.
G. Paris, p. 195-238.) — g) V. Cres-
cini, Per la questione delle corti
d'amore. (Atti e mem. d. acc. di
Padova VI, 4.) Padova. 33 p. ['Jf Rec. :
LBl f. Germ. u. Rom. Philol. 12, 166
Trojel.] — h) J. Dumcke, Die Dt.
Faustbücher, m. Anhang zum Wid-
mann'schen Faustbuche. Lpz. Diss.
101 p. — i) T. Eicke, Zur neueren
Lit.-G. d. Rolandsage in Dtld. und
Frankreich. Lpz. Diss. 56 p. — k) A.
Englert, Beitrr. z. Lit.-G. d. geistL
Liedes. Progr. München. 47 p. —
1) J. Ess el bo r n , Die Rose, d. Blumen
Königin; ürsprg.. Sagen, Poesie, G.
etc. Kaiserslautem, Kayser. 172 p.
1 M. 30. — m) ,C. Flaischl en.
Graph. Lit.-tafel. Stuttgart, Göschen,
fol. 1890. M. 8 Sp. Text. 2 M.
[^Ree.: A. f. n. Sprachen 86, 415
Rödiger.] — n) Friedrich, üeb.
Hohenzollerndramen. Progr. Pots-
dam. 4^ 16 p. -^ o) W. Frommel,
Dichterinnen aus Dtld's Vergangen-
heit. Progr. Heidelberg. 1890. 14 p.
— p) F. Gabotto, Appunti sulla
fortuna di alcuni autori romani nel
m. evo. Verona, Tedeschi. 72 p. —
q) L. GregoroviuB, Die Verwendg.
bist. Stoffe in d. erzähl. Lit. Münch.,
Buchholz & W. 71 p. 1 M. 20.
[^Besds. geg. G. Freytag. — Rec:
AZtg Nr. 119; Grenzb. 50, II, 396;
BllLü '91, 500 f. Hermann.] ^ r) A.
Hauffen, Leben u. Fühlen im Dt.
Volkslied. (Sammig. gemeinn. Vortrr.
Nr. 143.) Prag, Dt. V. 1890. 19 p.
20 Pf. ['Jf Rec. : Cßl 1204; Lpz. Ztg.
Beil. '90, 224; Z. f. Oest. Gymn. 42,
846 Presch.] — s) A. Hodinka,
Alte altslav. Sprachdenkmäler in
Siebenbürgen n. Rumi&nien. (Magyar
Könyvsz. 15, 106-126.) [91
Ferner: a) B. Läzar, Die Ein-
wirkg. d. Gesta Romanorum auf d.
Ungar. Poesie. (Irod. Közl. 1, 147
-160; 235-46.) [-Sf Rec: Ethnographia
2, 232-7.T — b) J. L^vi, La legende
d'AMxandre dans le Talmud. (Melu-
sine 5, 116-8.) — c) F. H. Löscher,
Der Einfluss d. Dt. Burschenschaft
auf d. Entwickig. des Student. Liedes.
(Burschensch. BlI. 5, 3-7 u. 36-39.)
— d-e) M. Manitius, Beitrr. z.
G. Rom. Dichter im MA.: Claudianus,
Martialis, Juvenalis, Ilias Latina. —
Beitrr. z. G. Rom. Prosaiker im MA.
(s. '89, 3737 u. '90, 3830.) XI u.
XII: Plinius d. Aeltere, Pauli epi-
tome Festi. (Philologus 49, 554-64;
380-84. 50, 354-72.) — f) J. Meier,
Studien z. Sprach- u. Lit.-G. d. Rhein-
lande. (Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache
u. Lit. 16, 64-114; 368.) — Auch
Hallenser Habilit. - sehr. 51 p. —
g) R. M. Meyer, Die Ahnen der
Familie Buchholz. (Nation 8, 542-5.)
— h) G. Mix, Zur G. d. C&sar-
tragödien. Progr. Friedeberg. 1890.
4^ 16 p. [-Jf Rec: Z. f. vergl. Lit.-G.
4, 396 Koch.] — i) M. Murko, Die
G. V. d. 7 Weisen bei d. Slaven.
(Sep. a. SBWAk. CXXIL) Wien,
Tempsky. 1890. 138 p. 2 M. 60.
[•5€-Rec: Anz. f. Dt. Alth. 17, 332-4
♦210
Bibliographie 3192-3216a.
Singer.] — k)J. Paulson, Legen-
den om Katarina af Alexandria.
(Sep. a. Tidekr. för teologi .90, 41
-71.) [*Rec.: DLZ 12, 1745 Voigt.]
— 1) G. Petz, Ungar, u. Dt. Spiel-
männer. (Irod. Közlem. 1, 20-31.)
— m) Reinhardstöttner, Der
Kaufmann in d. Dichtg.; lit-hist.
Skizze. (Frankft. Ztg. Nr. 233 f.) -
n) F. J. E. Schreiber, Zwei Bruch-
stücke aus Rudolfs Weltchronik.
(ZDA 34, 264-9.) - o) V. Schmidt,
Ein altes Dt. Passionsspiel in Böhmen
[Horitz bei Kruraau]. (Bohemia 1890,
11. Oct). — p) J. F. V. Schulte,
4 Weingartner, jetzt Stuttgarter Hss.
(SBWAk Bd. 117.) 30 p. — q) G.
Steinhausen, Aus alten Schreib-
kalendern. (Z. f. Dt. CulturG. 2,
113-6.) — r) ten Brink, üeb. d.
Aufgabe d. Lit.-G. Strassb. Heitz.
28 p. 60 Pf. [* Vgl. unten Nr. 3192 v
mit Recensionen.] — 8)J. Truhldf,
0 starocesk^ch dramatech velikonoc-
nich. (Casopis musea kral. 65, 3
-43.) - t) P. U h 1 e , Zur G. d. Schul-
komödie etc. in Chemnitz. (MVG
Chemnitz 7, 129-47.) — ü) Varn-
hagen, Zur G. d. Legende d. Ka-
tharina V. Alexandrien. Erl., Junge.
50 p. 1 M. 40. [^Rec: RC-32, 116-,
M.-Age 4, 156; Romania 20, 637;
Giorn. stör. it. 18, 473.] — v) W.
Wetz, üeb. Lit.-G.; e. Krit. v. ten
Brink's Rede. Worms, Reiss. 82 p.
1 M. 40. r*Rec.: Krit. R. a. Oesterr.
3, 18 f. Wotke: BllLU '91, 794 f.
Portig; AZtg Nr. 332 Dannheisser.
Vgl. w) E. Groth, Die Aufgaben
d. Lit.-G. (Grenzb. 50, III, 260-76.)]
— x) J. Widmann, Das Brucker
St. Nicolaus-Spiel; e. Beitr. z. Lit.
d. Volksschauspiels. Progr. Salzburg.
26 p. — y) M. Wilmotte, La
chanson populaire au MA. (Bull, de
folklore 1, 13-32.) [3192
Aufsäize zur G. d. Sprache: a) K.
Biltz, Beitrr. z. Dt. Wörterbuch.
(Biltz, Neue Beitrr. p. 149-79.) —
b) S. B r a s 8 a i , Nyelv es tarsadalom
[Sprache u. Gesellsch.]. (Erdelyi
muzeum-egylet 8, 1-12.) — - c) A.
Ehrhard, De vocabulis Lat. quae
Germ, lingua assumpsit. Thesis. Gra-
tianopoli, Allier. 1888. 99 p. [HsRec:
LBl f. Germ. u. Rom. Philol. 11, 393
•95 Binz.] — d) J. Kassewitz, Die
Franz. Wörter im Mhdt. Lpz., Fock.
119 p. 2 M. - e) Lyon, Dt. Dra-
matik mit e. G. d. Dt. Sprache.
Stuttgart, Göschen. 122 p. 80 Pf.
[*Rec.: AZtg Nr. 208.] — f) A.
M i e h 1 k e , Die G. uns. Sprachlaote
u. Orthographie. Progr. Graudeoz.
Lpz. , Fock 4°. 39 p. 1 M. 20. -
g) F. Stehlich, Die Sprache in
ihr. Verh. z. Geschichte. Lpz., Renger.
1892. 78 p. 1 M. [98
Karpeies, 6., Allg. G. d. Lit. (s.
'90, 2011.) Abth. 2-13. (Bd. I, 129
-750 u. Bd. II 857 p.) cplt. 26 M.
*Rec.: Ggw. 38, 363. 40, 397; Dt.
Rs. 65, 477. [94
Gödeke, Grundriss z. G. d. Dt.
Dichtg. 2. Aufl. Bd. IV, s. '90, 549
u. '91, 1838.
Heinrich, G. A., Eist, de la litter.
allemande (s. ^90, 2015 u. 3819).
III. 2. 6d. x506p. ä 7 fr. 50. *Rec.:
Bull. crit. 10, 374 f. Lescoeur. [95
Blitz, K., Neue Beitrr. z. G. d. Dt.
Sprache u. Lit. Berl., Stargardt.
253 p. 4 M. ^ Schliesst an des
Verf. vor 3 JJ. ersch. Buch „Zur Dt
Spr. u. Lit." an. - Inh. s. Nr.2310d:
e; 79 b. 2775 c. 3005 b; 98 a. 3193 a.
Rec: PJbb 68, 284; ThLBl '91, 372
Hölscher; Z. f. Oest Gymn. 42, 424
Minor; Ggw. 39, 367; BllLU '91, I,
377; Grenzb. 50, II, 631; Zwanzig-
stes Jh. 1, 1479 f.; A. f. neuere
Sprachen 87, 448 f. Carel. [96
Polivka, J., Drobn^ prispevky liter.-
historick6. [Kleine Beitrr. z. Lit-G.]
MV. Prag, SelbstTerl. 140 p. *Bec.:
Casopis mus. kral. 65, 113-21 Tille. [97
Hildebrand, R., Gesamm. Aufsätze
u. Vortrr. z. Dt. Philol. u. z. Dt
Unterricht. Leipzig, Teubner. 1890.
335 p. 8 M. — Inh.: p. 1-18. üeb.
Grimm's Wörterbuch. — p. 19-29. i
Zur Vor-G. desselben. - 64-314 Auf- |
Sätze betr. Begriff d. Vertretg., Sprach-
gefühl, Krypta, Kinderlied, Prophe-
zeihungen. — 315-35. Sachsens An-
theil an d. Ausbildung d. nenhdt
Schriftsprache. —Vgl . Nr.2231 . 2507a :
75 b; 81 f. ^Rec: Z. f. Gymnw.
45, 469 f. H. F. Müller; Z. f. Dt.
ünterr. '91, 69-71 ; GBl '91, 1205 f.;
DLZ 12, 1902 4 Röthe; Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 1005-9 Walzel. [98
Brunetiire, F., L'^volution des gen-
resdans Thistde lalitt^rature. I. Paris.
Hachette. 1890. xiv278 p. 3 fr. 50.
*Rec.: Bull. crit. 12, 366-76 Audiat;
IV, 4. Sprache, Literaturgeschichte.
♦211
Z. f. Oest. GymD. 42, 761 f. Wotke;
CBl 1694 6. [3199
JacobowskI, L, Die Anfänge der
Poesie; Grundlegung zu e. realist.
Entwickigs.-G. d. Poesie. Dresden
u. Lpz., Pierson. 141 p. 2 M. 50.
*Rec.: Anz. f. Dt. Alth. 17, 164-7
R. M. Werner; AZtg '91, Nr. 174
Ettlinger u. e. Nachwort Dove's. [3200
Nardelli, G., Le primavere liriche
della Germania. Roma, Paravia.
183 p. 3 L. [3200a
Jelllnek, M. H., Die Sage v. Hero
u. Leander in d. Dichtg. Berlin,
Speyer &P. 1890. 92 p. 3 M. ^Rec:
RC 30, 418 Reinach; LBl f. Germ,
u. Rom. PhiL 12, 27-9 C. Müller;
Giorn. st. della lett. it. 17, 471; DLZ
12, 920-22 Varnhagen. [3201
Tille, A., Die Dt. Volkslieder vom
Doctor Faust. Halle, Niemeyer. 1890.
207 p. 5 M. — 63 p. Lpz. Diss.
<5f Rec: GGA '90, 1015 f. Minor;
CBl 91, 1083; SalR Nr. 1865. [2
Monge, L de, Etades morales et
litt^raires: ^pop6es et romans che-
valeresques. Bd. II. Paris, Palm^.
1889. 388 p. ^Rec. : Polyb. 62, 146 f.
Kurth. [3
Bettingen, Frz., Wesen u. Entwickig.
d. komischen Dramas. Berl., Weid-
mann. 99 p. 2 M. [4
Cloetta,W., Beitrr. z. Lit.-G. d.
MA. u. d. Renaiss. (s. '90, 3841).
II: Die Anfänge d. Renaisp.-tragödie.
x244 p. 6 M. ^Rec. v. I: M.-Age
4, 226; Anz. f. Dt. Alth. 17, 5-10;
Giorn. stör. d. lett. it. 17, 123-5;
DLZ 12, 702 Hümer; Mod. lang,
notes 6, 364-70 Warren; BllLÜ '91,
263 Hermann. [5
Rache, P. B., Die Dt. Schulkomödie
u. die Dramen vom Schul- u. Knaben-
spiegel. Lpz. Diss. Lpz., Baldamus.
79 p. 2M. -df Rec: Anz. f. Dt. Alth.
17, 338 Spengler. [6
Puppenspiele, Dt., ges. u. hrsg. v.
A. Kollmann,Hft. 1. Lpz., Grunow.
111 p. IM. 60. ^Rec: ZDPh 24,
288; CBl 1281; R. des trad. popuL
6, 507; Mag. f. Lit. 60, 495 Tille;
NtZtg 44, 485; BllLü '91, 670 f.
Schlossar. — Vgl. a) Kollmann,
Puppenspiele. (Grenzb. 49, IV,533f.)[7
Huyssen, 6., Das Oberammergauer
Passionsspiel, geschichtl. u. relig.-
ästhet. beleuchtet; m. Vorw. v. F.
Fabri. 2. Ausg. Barmen, Klein.
1890. xiij255 p. 1 M. 60. -^f Rec:
ThLBl 269 f. [8
Lechleitner, F., Tiroler Bauern-
spiele. (Dt. Bücherschatz VI.) Eise-
nach, Bacmeister. 1890. 217 p. 4 M.
^ Rec: Am Urquell 2, 88. [9
Volksschausplele , Dt., in Steier-
mark, hrsg. V. A. Schlossar. I.
u. II. Halle, Niemeyer. 347; 404 p.
10 M. -X- Rec: BllLü '91, 414. L.
Fränkel; PJbb 67, 555; NtZtg 44,
Nr. 172; Z. d. V. f. Volkskde. 1, 225
Weinhold; Carinthia Jg. 81, 133-5
Waizer; Baierns Mundarten 1, 158
Brenner. [10
Winder, E., D. Vorarlberger Dia-
lectdichtg. [ursprüngl. Progr.] Inns-
bruck, Wagner. 1890. 174 p. 2M.40.
•^ Würdigt die Dichtgn. von 6 Haupt-
vertretern: Walser, Feld kircher, G.
Weiss, Vonbun, C. Hagen, L. See-
ger. [11
Rehorn, K., Der Dt. Roman; ge-
schichtl. Rückblicke u. krit. Streif-
lichter. Köln u. Lpz., Ahn. 1890.
274 p. 4 M. ^Rec: DLZ 12, 1199
-1201. [12
Steinhausen, G. d. Dt. Briefes (s.
'89, 3746 u. '90, 3848). II. (Schi.)
420p. 9M. -Jf Rec: HZ 66, 95-100
Röthe; PJbb 68, 284; BllLü '91,
442-4 Sallmann; Oest. CBl 7, 6 Pastor;
CBl 1752 f.; Norddt. AZtg. Nr. 44
u. 50. [13
Behrens, F. W., Deutsches Ehr- u.
Nationalgefühl in seiner Entwickig.
durch Philosophen u. Dichter 1600
-1815. Lpz. Diss. Lpz., Fock. 150 p.
2 M. 50. [14
Jahrbuch d. V. f. Niederdt. Sprach-
forschg. Jg. 1889. XV. Norden u. Lpz.,
Soltau. 1890. 160 p. 4 M. a-b) p. 94
-104; 104 f. 0. Bremer, Zeugnisse
f. d. früh. Verbreitg. d. Nordfries.
Sprache. — Pelwormer Nordfriesisch.
— Vgl. Nr. 1723. 2151 f. 2322b; 1;
t; 23i; 79n. 2422f; o. 2938f. 3377b.
3444e;96f. - Auch XVI erschien. [15
Frederiks u. Vanden Branden, Biogr.
woordenboek d. Noord- en Zuid-
nederl. letterkde. (s. '90, 3844). Lfg.
9-14. p. 513-896. cplt. 14 fl. 25. —
Es ersch. 2. Aufl. x918 p. [16
Yerdam, J. , De geschiedenis d.
Nederl. taal; in hoofdtrekken ge-
schetst. Leeuw., Suringar. 1890. xvj
224 p. 2 fl. 60. ^Rec: Anz. f. Dt.
Alth. 17, 257 f. Schwarz; Nord en
♦212
Bibliogrraphie Nr. 8216a~3228.
Zaid 18, 544-50 de Beer; De Gids
'90, Dec. Kalff. [3216a
Fischer, Herrn., Beitrr. z. Lit.-G.
Schwabens. Tu hing., Laupp. 246 p.
4 M. [17
Bächtold , G. der Dt. Lit. in der
Schweiz (e. '89, 1203 a. *90, 3845).
Lfg. 7. p. 457-520 u. 145-68. 1 M. 60.
^Rec: HZ 67, 302 f.; NtZtg 44,
Nr. 613. [18
Rössel, Hi8t. litl^r. de la Snisse
romande (s. '90,* 2039). U. 1890.
637 p. 6M. «K^Rec: Schweizer Rs.
'91, I, 289-94 Bessifere; Bibl. un. 48,
440-42; 50, 663 u. RC 32, 62 4 War-
nery; Franco-Gallia 7, 35-7 Jos.
Frank; R. polit. et litt. 47, 65 u.
471 Filon; Allg. Schweiz. Ztg. '90,
Nr. 305; SatR Nr. 1891. [19
Kreyssig, G. d. Franz. Nat.-lic. v.
ihr. Anfängen bis auf d. neueste
Zeit 6. Aufl. 2 Bde. Berl., Nicolai.
1889-90. 324; 402 p. 14 M. ^Rec:
A. f. n. Spr. 84, 200 Mahrenholtz;
ebd. 85, 342 4 Bahlsen; DLZ 10, 913
u. 11, 1090 Koschwitz; LBl f. Germ,
u. Rom. Phil. 12, 162-4 Förster;
FrancoGallia 6, 304 Kressner; GBl
'89, 1121. [20
Scbwicker, J. H., G. d. Ungar. Lit.
(G. d. Welt.-Lit. in Einzeldarstellgn.
X.) Lpz., Friedrich. 1889. 944 p.
15 M. ^Rec: RC 31, 418. [21
Bednar, Z., A magyar irodalom
törtönete. [G. d. Ungar. Lit.] Bd. L
Budap., Selbstverl. livSlO p. 4 ti. 50.
<)f Ausführl. Darstellg. Tom Stand-
punkt d. Spencer-Tyndall'schen Lehre
von d. rhythonischen Bew.egung d.
Ideen. [G. 8.] [21a
Krumbaoher, K., G. d. Byzantin.
Lit. V. Justinian bis zum Ende d.
Ostrom. Reiches, 527-1453. (Handb.
d. elass. Alth.-wiss. IX, 1.) Münch.,
Beck. zij495 p. 8 M. 50. <K*Rec.:
HJb 12, 79-86 Weyman; Z. f. wiss.
Theol. 34, 464-82 u. ThLZ 16, 329
-34 Dräseke; StMBCO 12, 186-92 u.
356-64 Merkle; Berl. philol. Wschr.
11, 837-42 u. 869-74 Geizer; N. philol.
Bs. '91 , 204-8 Oster; The class. R.
5, 318-20 Bury; RH 47, 893-9 Diehl;
Bll. f. Baier. Gymnw. 28, 60-6
WagAer. [22
^ Recenslonen v. Werken betr. G.
d. Lit. u. Sprache: a) Bolte, Der
Bauer im Dt. Liede , s. '90, 2028 u.
3: Anz. f. Dt. Alth. 17, 4 f. Hein-
zel; Lit. Mercur 10, 288 Lederer;
BULÜ '91, 669 f. Schlossar. -
b) Geiger, Vortrr. u. Versuehe, s.
'90, 2017: RC 29, 474 Cbuquet;
Grenzb. 49, lU, 190; Nord u. Sud
54, 407; Nation 7, 180; Bll. f. Baier.
Gymnw. 27, 578-80 Muncker. —
e) Godet, Bist. litt, de la Snisse
fran?., s. '90, 2038: Schweiz. Rs. '91,
I, 451-3 Greyerz; RC 80, 107 Gazier;
Le chra. evang.'91, Nr.4. ~ d)Eauf f-
mann, G. d. Schwab. Mundart, s.
'90, 2041 u. 8850: Anz. f. Dt. Alth.
17, 98-109 Franck; ZDPh 24, 116-20
Bohnenberger; DLZ 12, 304 Hensler;
LBl f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 5
BehagheL — e) Knust^ G. d. Le-
genden d. hl. Katharina etc., s. 90,
2020: HZ 66, 304-6 J. Werner; GGA
'90, 593-608 Vamhagen; DLZ 12,
1237 Schönbach; RC 30, 169-71 Lejay;
H.-Age 4, 154-6 Logeman; Gioro.
St. d. lett. it. 15, Hft. 1/2; Romania
19, 372. — f) Lauchert, G. d. Phy-
siologus, s. '90, 2034 b: Mod. lang,
notes 5, 432-6 Gerber; Engl. Studien
14, 123-27 Mann ; AZtg '89, Nr. 839
Otto; Z. f. Roman. Phil. 15, 257. -
g) Paris, La litt^r. fran9., s. '90,
2016: LBl f. Germ. u. Rom. Phil.
II, 263-72 Förster; A. f. n. Sprachen
85, 341; Taalstudie 10, 73-81 Baale;
Z. f. Oest. Gymn. 42, 475 Kapp. —
h) Rajna, Le corti d'amore, s. '90,
2025 u. 8886: A. f. n. Sprachen 84,
446 Tobler; Romania 19, 372 Paris;
CBl '91, 21. - i) Siebs, Zur 0.
d. Engl.-Fries. Sprache, s. '90, 2042:
Anz. f. Dt. Alth. 17, 189-94 Franck;
ZDPh 23, 375-8 Jellinghaus ; LBl f.
German. u. Roman. Phil. 12, 77-81
Jellinek; DLZ 11, 1160-62. — k) So-
ein, Schriftsprache u. Dialecte im
Dt. nach Zeugnissen alter u. neuer
Zeit. Heilb., Henninger. 1888: Bll. f.
Bair. Gymnw. 26, 91-3. - 1) Wacker-
nagel, G. d. Dt. Lit. 8. '89, 8728
u. '90, 2018: LBl Germ. u. Roman.
Philol. 12, 289 f. Behaghel. [3228
Zur 6. d. Sprache vgl. Kr. S6o. SlSSi.
28231; 86 a; 71. 277t. 2823 d; 59 f. 3377 b:
SIC. 8412-18. 3522 n-O: 78 f. 8668 b; 72a. -
Zar e. d. Dialekte vgl. in IV, 5.
Zur Literatar-d. \m allgeai. (aaeli Bie-
graphien a. Bricfwecluer) vgl. Nr. 545;
63-7. 766 W-y; «6; 78; 79. 841. 944 l-m, l(H2-«6.
1146; 63. 1968. 1323 2; Z; 24s-f; t: 29; 36;
48; 46b; 48-58. 1666; 76; 78; 79. 1888; SS;
44a; h-k; 1; 46-61 ; 64; 65; 95. 1973d;i; 72.
2021; 67. 2151n. 22221; 38. 2811y; 28g: V:
28 j; 80; 34. 2448; 2607 i; 8r; 16; 43; 45i:
IV, 4. Literaturgescliichte ; Kunst-G. im allgem.
"213
47e; 50o; eoa; li;l; z; 69:66-70; 72-77; 80-84;
88. 2608 c-6; 37. 2768; 75-86; 90. 3631.
Zar G. d. Poesie Im allgem. vgl. Nr. 206.
872. 547; 48; 60; 671-73. 1266a lS3Sn; 24f;
32; 40; 51. 14200; 26; 34. 1519; 20; 85f.
1727 u. 1839; 40; 44e. 1969. 2232; 51a. 2311 C;
22t; w; z; 33; 82; 84. 2508q; 10p; 60e;
m;n;r; 64. 2776a-d;f; o;p; 76a; I; 77d;
781; s; n. 3059-66; 98 a. 3426 p; 88.
Zar G. d, Epos vgl. Nr. 251-3; 82. 389;
62; 68-71; 73; 84. 543; 49. 820. 931. 1345 a;
79. 1467. 1521-24; 27; 33. 1619. 1844 d. 1973 h;
n. 2145 ; 47 : 51 f ; g. 2215 ; 34-42 ; 47-49. 2323 e ;
24p; 81 a. 2615; 87. 2775t; 77c. 3475i. —
Sagen vgl. in IV, 6.
Zar G. d. Drama'i vgl. Nr. 657; 58 h;
73. 774; 75. 882. 962; 58. 1324 1; 43; 46; 47;
52; 58. 1624; 77; 78. 1717h; i; 80g; 87; 89.
1842; 44h; c;f; m; 47; 48; .W; 51. 1978b;
g; 1; m; 76; 77; 81; 82. 2i79q; 81. 2324h;
88. 2421e; 22a; m; n; 45; 46. 2512a; 63;
79; 85; 86. 2775g; i-n; q; s; u; 76f; k;
m; n; t; u; 77a; k; 88; 89.
Zur G. d. Lyrik ete. vgl. Nr. 97; 186; 88;
89; 96. 276. 377-80. 552; 93. 658 g; 70. 819.
943 c; 49-51. 1038 z; 1323 y; 24 d; 38-42; 44.
1416. 1528-82; 34. 1620-23; 871. 1717 g; 22;
80 d; f. 1806 a; 44 g. 1978. 2128. 2243-46; HO.
51. 23101; 23h; i; 24a; d; e; k-m; 31-32a.
2421g; 24V. 2509w; 10h; h; 60q. 27751-1;
76g; o; p; s; 77h; 78b. 3005a; b; 37e; f.
3391k. 3440 u; 41. 3578 d. — Volkslied vgl.
in IV, 6.
Zar G. d. Prosallteratur vgl. Nr. 39;
40; 95. 845; 61. 514-6; 51. 767; 68; 73. 842;
49. 1028; 38c; o; x; y; 39a; c; 70; 80; 81.
1181 ; 85; 86. 1887 ; 48-50. 1616 ; 27 a; öl. 1717f ;
24; 88. 1856. 1925; 73a; e; k; 75; 80; 88;
84. 2027. 2293a. 2421 n; 22f; v; 25 q; 44.
2513; I4;60y; 2772r; 76h; e; q; r; 77k; n;
o; q; 781; r. 3061.
Zar G. T. Joamallstlk v. Zeltangswesen
vgl. Nr. 924; 72. 1016; 48 6 ; f. 1323 n. 1473.
1715; 27 h; 29. 1901. 2290 a. 2550k. 26900.
2778 e; 911.
Repertoriuiii f. Kunstw. (s. '89, 1205
u. '90, 3853X XIV. 586 u. Ivj p.:
a) p. 1-8. W. V. Seidlitz, Raphael
u. Timoteo Viti. — b) 21-33. W. v.
Oettingen, Die sogen. „Idealstadt*
d. Ritters Vasari. — c-d) 43-7; 463
-71. J. Nenwirth, Notizen z. G.
zweier Dürerbilder. — Die Prager
Karlsbrücke. — e) 123-9. J. Was tl er,
Giov. Pietro de Pomis. — f) 167-203
u. 451-62. Dobbert, Das Abend-
mahl Christi in d. bild. Kunst. Forts.
— g) 217-20. Frz. Rief fei, Ein
Jngendbild d. Lionardo? — h) 221
-5. C. Hofstede de Groot, Der
Maler T. Heeremans. — i) 226-31
Alfr. Schmidt, Der Meister d.Reh-
lingeraltars in d. Aagsburger Gal-
lerie. — k) 472-90. D. Schnittger,
Vom Dome zu Schleswig. — 1) 48
-68 etc. i-lvj. Berr. u. M.; Bibliogr.
— Vgl. Nr. 359. 573. 2151 a; n. 22541.
2389; 40a; 80a; b. 2497 r. [3224
Archivio stör, dellarte IV, 1-4.
Roma, Löscher. 4®. p. 1-312. 27 M.:
a) p. 9-36. P. L. Calore, L'abbazia
di S. demente a Casauria. — b) 37
-46. G. Carotti, Opere di maestri
ital. nel museo di Chamb^ry. —
g) 81-91. Fr. Harck, La galleria
Weber di Amburgo. — d) 127-30.
£. M ü n t z , Lavori d'arte fatti ese-
guire dai papi, 1365-78. — e) 153-9.
M. Reymond, Opere di Rubens in
Roma. f'JfRec.: N. Antol. 35, 374.]
— f) 225-35. A. Schmarsow, ün
capolavoro di scultura fiorentina del
quattrocento a Venezia. [25
Zeitsobrift f. bild. Kunst (s. ^89,
1206 u. '90, 3854). 11, 2-12. p. 29
-304 u. Register zu Jg. 20-24, bearb.
v. W. Vogler. 84 p. 4 M.: a) p. 57
-62. C. v. L., R. Reinicke. - b) 76-8.
J. Stockbauer, Der Pauliner-
brunnen in Erlangen. — c) 153-70;
261-75. C. Justi, Murillo. — d) 184
-94. Ad. Michaelis, Michelangelo's
Plan z. Capitol u. s. Ausführg. —
e) 215-22. H. Fi sc hei. Die kaiserl.
Schlösser im Marchfeld. — f) 232
-43. C. Th. Po hl ig, Das Goliathhaus
in Regensburg. [Sep. Regensb., Bau-
hof. 60 Pf.] — g) 256-60; 296-9. R.
Stiassny, Aus e. Oesterr. Kloster-
gallerie. — h) 279. P. Walle, Gon-
tards Geburts- u. Todesjahr. — i) 284
-90. Th. Blatterbauer, Die Rövers-
dorfer Kirche. — Vgl. Nr. 2254 k.
2379 d. 2508 h ; 32 k. 2791 e ; k ; 1 ; n. [26
Kunstohronik (s. '89 , 3749 u. '90,
3855). IL 589 p.: a) p. 356-61; 375-9;
408-10. W. V. Seidli tz. Die
Spitzner'sche Sammig. Altmeissener
Porzellane. — Vgl. Nr. 1682 a. 2379 h;
80 c. 2421 r. 2507 p. [27
Zeitschrift f. christl. Kunst (s. '90, '
2047 u. 3856). III, 7-12 u. IV, MO.
p. 201-400 u. 1-328: a) 3, 201-4. Ch.
Schneiders, Spätgoth. Glasgemälde
zu Drove. — b-e) 211-14; 276-84. 4,
53-54; 59-70. W. Effmann, Kron-
leuchter zu Korvey. — Eine namen-
lose Capelle zu Trier. — Fraucisc-
K. Seligenthal bei Siegburg. — Zur
Glockenkde. — fg) 3, 215-24; 253
-60. 4, 171-90. M. Meckel, Einfache
K.-bauten. — Die Rochuscapelle bei
Bingen. — h-ü) 3, 233-6; 270-5 etc.
361 f.; 4, 15-20; 41 f.; 55-8; 297 f.
A. Schnütgen, Elfenbein. — Trip-
tychon d. 14. Jh. zu Köln. — Die
*214
Bibliographie Nr. 3228-3245.
Bearoner Malerschule. — Gestickter
Behang zu Xanten. — Ceremonien-
schwert im Kölner Dom. — Ital.
Renaiss.monstranz. — Elfenbeinrelief
d. 14. Jh. zu Pari». — Holzgeschnitzter
Baldachin, 14. Jh. — Gemaltes Trip-
tychon, um 1300, zu Köln. — Neue
Vorbilder f. K.-auestattung. — Dt.
Seidenstickerei auf Leinen, 14. Jh. —
Silberschaale d. 14. Jh. — Glasgemälde
zu Konstanz. — Spätgoth. Holzrelief
als Modell f. e. Buchdeckel. [3228
Ferner: a-d) 3, 265-9. 4, 119-22;
207-14; 221-6. St. Beissel, K.-
Siegel d. MA. — Erweiterung e. alten
K. [Roermond]. — Die bildl. Dar-
stell g. d. Verkündigg. Mariae. —
Fensterrerbleiungen in Maaseyck. —
e) 3, 285-8. F. Cr u 1 1 , Altarleuchter
von Schmiedeeisen. — f) 299-308.
F. Luthmer, Schmiedeeisernes K.-
geräth. — g) 307-20. F. C. Heiraann,
Bildercyklus in d. ehemal. Vorballe
d. Domes zu Hildesheim. — h-I) 325 f.
4, 311-20 Dittrich, Neu entdecktes
Bild V. L. Cranach. — Spätgoth.
Reliquienkreuze. — j) 3, 329-54. E. v.
0 z i h a k , Die Hedwigsgläser. [^ Reo. :
Kwartalnik bist. 5, 378] — k-1) 365
-76. 4, 149 56. M. Rosenberg, Die
Cappenberger Schale. — Nussbecher
d. 16. Jh. — m) 3, 387-92. M. Lehrs,
Neues üb. d. Meister P. W. v. Köln.
— n) 4, 3-14. L. Becker, Pfarr-K.
zu Homburg v. d. H. — o) 23-30.
Münzenberger, Der polychrome
Schmuck d. alten Goth. Altarschreine.
— • p) 31. K e p p 1 e r , Frühgoth. Wand-
malereien in Pfullingen. — q) 73-90.
V. Heeremann, M. üb. Appendien.
— r) 91 6. W. Bode, Roman. Käst-
chen im Berliner Museum. — 8) 95 ;
201-8. F. X. Kraus, Miscellen z. ma.
Kunstarchl. — t) 101 f. J. Piper,
Die urspr. Decoration d. alten K.
zu Brenken. — n) 137-42. L. Scheib-
ler, Ein neues Bild d. Meisters v.
Tode Maria. — t) 141-8. G. Her-
melin g, 2 Gothische Monstranzen.
— w) 155-60. G. Hager, Zur G. d.
Wessobrunner Sculpturen. — x) 259
•62. A. Reichensperger, Der Ur-
sprung d. Gothik. — j) 265-72. C.
Hasse, Das Trierer Bild d. Ver-
kündigung Maria. — z) 273-82. F.
CruU, Die Wandmalereien in d.
K. zu Toitenwinkel. — zz) 299-312.
A. Schubert, Die Cölestinerkloster-
kirchenruine Oybin bei Zittau. —
Vgl. 2310 i. -JfRec: AZtg Nr. 236;
Lit. Hdw. 29, 559-63 Aldenkirchen ;
Theol.-pract. Mtschr. 1, 156; Lit. Rs,
16, 344. [29
Revue de Tart chr^tien (s. '90,
2048 u. 3857.) XXXIII, 6 u. XXXIV,
1-6. p. 455-543 u. 1-549: a) 33, 471
-81. A. Verhaegen, L'art herald.
— b) 482-6. F. Festing, La restau-
ration des ^glises du Vorarlberg. —
Cd) 34, 141-3; 275-90 ; 498-505. Bar-
bier de Montault, Egliae de St-
Piat ä Tournay. — Le culte des
docteurs de l'^glise ä Rome. — Vgl.
Nr. 2297 X. 2310a; 11 e. 2791c. [30
Kunstblatt, Christi., (s. '90. 2049
u. 3858): XXXII, 11-12 u. XXXIIL
p. 161-96 u. 196 p.: a-b) 33, 38-48;
110-12. E. Wer nicke, Das Zeit-
glöcklein. — Bildl. Darstellung der
10 Gebote. - c-d) 55-9; 81-7 a. 140 f.
H. Merz, Christus am Kreuze. —
Die Siegesfahne Christi. -— e) 70-80.
Rasch, Die Stadt- K. za Friedberg.
— f) 163-73. E. Wernicke, üeb.
d. bildner. Schmuck d. Kanzel. —
g) 179-83. E. Schwarz, Wandge-
mälde zu Tiefenbronn bei Pforzheim.
— h) 186 f. Der Freiburger Toten-
tanz. [31
Mittheilungen d. k. k. Central-Com-
mission. (s. '89, 3751 u. *90, 3859).
XVI, 3 4 u. XVII, 1-2. p. 151-280 n.
1-136: ab) 16, 151 6. 17, 112 f. F.
y. Rziha, Die Siegel d. eh. Baa-
hütte V. St. Stephan in Wien, —
Die Sammel-Marke v. Ried. — c) 16,
157-61. 17,38-43. Majonica,Nachrr.
üb. d. Staats-Museum in Aquileja.
IIMV. — d) 16, 161-4. 17, 21-4. V.
H 0 u d e k , Eine volksth. Hss.-Haler-
schule Mährens. II u. Nachtr. —
e) 16, 164-71. J. Branis, Die Kir-
chen zu Forbes, Schweinitz u. Gratzen.
— f-g) 16, 171-4 etc. 17, 89-97. 17,
74-7. A. II g, Kunst-topogr. M. aus
d. fürstl. Schwarzen berg. Besitzea.
in Südböhmen. — Der Palazzo Ge-
remia in Trient. — h) 16, 174-7. H.
Dollmayr, P. Troger 's Fresken im
Dome zu Brixen. IL — i) 177-83;
17, 43-6; 109-12; 169-72. A. Schne-
rich. Neue Beitrr. z. ma. Bau-G. im
Salzb. Sprengel. II-IV. — k) 16, 183-6,
J. W a s 1 1 e r , Die Ruine Pfann-
berg in Steiermark. — 1) 186-90.
Tb. F r i m m e 1 , Beitrr. z. e. Ikono-
IV, 4« Kunstgeschichte im allgemeinen.
♦^215
graphie d. Todes. — m) 191-3 etc.
17, 85-9: 155-63. J. Gel eich, Die
Erzgiesser d. Republ. Ragusa. II-V.
— n) 16, 225-31. Wankel, Archl.
Wandergn, in d. ümgebg. v. Olmütz.
— 0) 233-7. J. Strnaa, Die Aus-
grabgn. bei Bukowec. — p) 237-9.
17, 101. K. Lind, Die Carmeliten-
K. in Wien. - q) 16, 254-6. Pul-
sat o r, Castell Stenico. — r) 263 f.
Sedlacek, Wallburgen in Böh-
men. [3232
Ferner: a-b) 16, 267 f.; 271-3. Atz,
Wandmalereien zu Tisens. — Die
goth. K. V. Brens. — c) 17, 6-13.
Cermak, Forschgn. auf d. Hrädek
bei Caslau. — d-f) 66 f.; 67 f.; 83
-5. Crnologar, Kirche zu Vrh in
Unter-Krain. — Leonhardikirche zu
Novaras. — Baudenkmale in Krain.
— g)80-3. Romstorfer, Sereth als
Fundort archl. Gegenstände. — h) 118
-20. Merz, Aelt. Grabdenkmale. —
1) 149-51. Deininger, Alte Kunst
u. Kunstgewerbe auf d. Ausstellg.
zu Hall. — k) 163-9. R. Müller, Die
Kirche in Bensen. — 1) 172 4. L.
V. Beckh-Widroanstetter, Traut-
mansdorffsche Denkmale in Steier-
mark. — Vgl. Nr. 158. 1367 q-r.
1640 b. 2083 g; 99 q. 2254 a. 2310 g.
2421 q. 3442 b. [33
Jahrbuch der ks\. Preuss. Kunst-
sammlungen, (s. ^89, 3753 u. '90,
3860.) XI, 4 u. XII, 1-4. p. 183-248
u. Sp. Ix-lxxxvj-, p. 1226 u. Sp.
i-lxxv. — Register zu I-X. 96 p. 6 M.:
a-b) 11, 194-9. 12, 156 f. G. Dehio,
Zu den Sculpturen des Bamberger
Domes. — Marienstatue des Bamb.
Domes. — c) 11, 199-241. W. Bode,
Ausstellg. V. Werken d. Niederländ.
Kunst. - d) 12, 40-49. W. Koop-
mann, Einige Zeichngn. Raffaels. —
e) 104-15. H. Thode, Correggio's
•Madonna v. Casalmaggiore. — f) 11,
Sp. Ix-lxxxvj u. 12, Sp. i-lxxv. Amtl.
Berr. — Vgl. Nr. 897. 2254 b. 2340b;
791; m; 80 g; k; femer Nachrr. '89,
155 w. ^Rec: Dt. Rs. 70, 139-41. [34
Jahrbuch d. kunsthist. Sammlgn.
des allerh. Kaiserhauses (s. '89, 3752
u. '90, 2053). XII. 360 u. cccxlvij p.:
a) p. 228-78. A. Schaff er. Die Land-
schaften d. Gemäldegallerie d. allerh.
Kaiserhauses. — b) 279-96. Fr. v.
Hess-Diller, Das officium b. Mariae
in d. Familien-Fideicommiss-Bibl. —
c) p. ccv-cccxiv. F. Wickhoff, Die
Italien. Handzeichngn. der Albertina.
I. [i^ Rec: A. stör, deir arte 4, 131-6;
N. Antol. 34, 374.] — Vgl. künftig
in III, 2 u. III, 3. [35
Beiträge z. Kunst-G. N. F. (s. '89,
3754 u. '90, 3861). XI-XIV. — Vgl.
1642. 2344; 88. [36
Denkmäler d. Kunst z. Uebersicht
ihres Entwicklgs.ganges v. d. ersten
künstl. Versuchen bis z. Ggw. ; bearb.
V. W. Lübke u, C. v. Lützow.
6. Aufl. Lfg. 1-36. Stuttg., NeeF. qu.-
fol. k 1 M. -X-Rec: BllLÜ '90, 602
Bienemann; M. d. Gest. Mus. 5, 219;
Lit. Rs. 17, 316; Z. d. Baier. Kunst-
gewerbe-V. '90, 115; Norddt. AZtg
Nr. 511; Sammler 13, 130; BllLU
'91, 812 f. Bienemann. [37
Meisterwerke der christl. Kunst,
(vgl. '90, 2056). 1. Sammig. 4. Aufl.
Lpz., Weber, fol. 21 Taf. 2 M. [.S8
Kuhn, Alb., Allg. Kunst-G. ; d. Werke
d. bild. Künste v. Standpunkte d. G.,
Technik, Aesthetik. Lfg. 1. (I, xvj p.
u. p. 1-48 u. II, 1-32.) Einsiedeln, Ben-
ziger. 4°. 2 M. [39
LObke, W., Grundriss d. Kunst-G.
II. Aufl. 2 Bde. Stuttg., Ebner & S.
1892. xij416; 518 p. 15 M. — Franz.
üebersetzg. v. C. A. Koella, s. '90,
3868. [40
Reymond, W., Hist. de l'art depuis
les origines jusqu' ^ nos jours. 2. ^d.
Paris, Delagrave. 301 p. -X-Rec: R.
stör. it. 8, 357. [41
Bournand, F., Hist. de Tart chr^t.
des origines ä nos jours. 2 vol. Paris,
Bloud et B. 330; 396 p. [42
Salmon, F. R., Hist. de l'art chr^tien
aux 10 Premiers siecles. Bruges, Des-
clde. 4^ 609 p. 12 fr. *Rec.: Cor-
resp. 63, 574 f. Ferrin. [43
Gonse, L, L'art gothique; Tarchit.,
la peinture etc. Paris, May & M.
1890. 4°. 481 p. m. 282 Abb. u.
28 Taf. 100 fr. *Rec.: RH 45, 371-3
Monod; Bull, monum. 6, 342-62
Saint-Paul; R. de l'art. ehret. 34,
332-7 Barbier de Montault; Z. f. bild.
Kunst 2, 276-9; R. archl. 18, 131-5
de Lasteyrie; Knnstchron. 2, 163;
Polyb. 59, 484-6 Visenot; Fkft. Ztg.
Nr. 178 Hg. [44
Barbier de Montault, X., Traite
d'iconographie chr^t. I. u. II. Paris,
Vives. 1890. 414; 517 p. u. 39 Taf.
u. 394 Abb. 15 fr. -X-Rec: R. de l'art
*216
Bibliographie Nr. 3245—3274.
chr^t. 34, 79 f.; Berl. pbil. Wschr.
11, 1208 Dehio; M.-Age 3, 250;
Chiron, des arts Nr. 15 Müntz; Bull,
monam. 7, 102-5 Marsy. [3245
Frimmei, Th., Beitrr. z. e. Ikono-
graphie d. Todes. Wien, Hof- u.
Staatsdr. 174 p. * Vgl. Nr. 32321. [46
Waai, A. de, Das Kleid d. Herrn
auf frühcbristl. Denkmälern. Freib.,
Herder. 51 p. m. 2 Taf. 2 M. 50.
^Rec: R. de Tart chr^. 34, 428 f.
Heibig; Lit. Hdw. 30, 686. [47
Herrmanowski, P., Die Dt. Götter-
lehre u. ihre Verwerthg. in Kunst
u. Dichtg. I. u. IL Berl., Nicolai.
284; 278 p. 7 M. 50. *Rec.: PJbb
67, 556; Norddt. AZtg 30, Nr. 233;
DLZ 12, 1101-3 Hensler; NtZtg 44,
Nr. 509 Seliger; Münchner N. Nachrr.
Nr. 526 Golther; BllLÜ '91, 709
Schröter; CBl '91, 1764 f. [48
LUbke, W., Altes u. Neues; Studien
u. Kritiken. Bresl.,- Schles. Verl.-
Anst. 522 p. 8 M. [49
Schmarsow, Die Kunst-G. an uns.
Hochschulen, s. künftig in I, 1.
Geschichte d. Dt. Kunst (s. '89,
1214 u. 90, 2061). Lfg. 35-39. Bd.
IV (Kupferstich v. L ü t z o w), p. 49-31 3.
<^Rec. V. I (Baukunst v. Dohme):
Archl. :^rtesitö 11, 174-82 Irmey. —
Rec. V. II (Plastik v. Bode): Ebd.
258-68 Irmey. — Rec. v. III (Malerei
V. Janitschek): AZtg '90, Nr. 195
V. Seidlitz: Lpz. Ztg. Beil. '90, 284;
352; 411; CBl '90, 1549; NA 15, 626;
-Nation 8, 12 Nathan; Chron. des arts
Nr. 17 Müntz; BllLü '91, 6415 Por-
tig; Nord u. Süd 60, 270-6. [50
Locella, G., Dante in d. Dt. Kunst.
Dresd., Ehlermann. 1890. fol. 30 p.
m. 24 Tat*, nach Hdzchngn. v. Com.
Preller etc. 30 M. — Auch Ital.:
Milano, Hoepli. 1891. 50 L. «K^Rec. :
Z. f. bild. Kunst 3, 46 f. v. Lützow. [51
Aufsätiez.Kunst-G. einzelner Land-
schaften: a) J. Branis, Wie man
die G. d. Böhm. Kunst schreibt.
[Tschech.l Kuttenberg, Sole. 1890.
51p. 40 Kr. [Vgl. '90, 3875. -X-Rec:
MVGDBöhmen 29, lit. Beil. 25-8;
HJb 12, 219.] — b) R. Engelhard,
Beitrr. z. Kunst-G. Niedersachsens.
Progr. Duderstadt. Gott., Deuerlich.
4^ 28 p. m. 2 Taf. 2M.40. [^Rec:
Kunstchron. 2, 544.] — c) v. He ter en,
Kunstenaars en Kunstwerken (vgl.
'90, 2068 a): Abdij St. Jacobus; St.
Truyen. (Dt. Warande 4, 351-7; 511
-23; 551-77.) — d) J. Ncuwirth,
Die Fälschung der Ktinstlemamen
in d. Hss. d. Böhmischen Museums
in Prag. (MVGDBöhmen 20, 297
-307.) — e) Nicoletti, Per la
storia dell' arte veneziana. (A-teneo
veneto 14, 70M5.) - f) A. R., Kleine
Beitrr. z. G. d. Kunst im Kloster
Tegernsee. (Bayerland 2, 112 f.;
123 f. — g) P. Saintenoy, La con-
servation des monuments enBelgiqne.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brux. 4,
364-73.) — h) R. Vischer, G. d. All-
gäuer Kunst. I (s. '90, 274 u. 3874).
Schlnss. (Allgäuer G.-freund 3, 118
-116.) [52
Sprawozdania komisyi do badania
historyi sztuki w Polsce. [Bericht
d.Comm. z. Erforschg. d. G. d. Künste
in Polen.] IV, 4. Krakau, Akad. 4«.
xcviij u. 189 p. 5 Rbl. [53
Ewerbeck, Die Renaissance in Bel-
gien u. Holland (s. '90, 2069). Nene
Ausg. Lfg. 7-12: 144 Photolith. m.
19 p. Text il 8 M. [54
Horsin-Döon, L., Hist. de Tart en
France dep. les temps les plus recnl^s
jusqu'au 14.si^cle. Larousse, Laurens.
335 p. 3 fr. 50. [55
Atz, K., Kunst-G. v. Tirol u. Vor-
arlberg. Bozen, Selbstverl. 1885-91.
410 u. xij p. [56
Handbuch d. Kunstpflege i. Oester-
reich; auf Grund amtlicher Qn. hrsg.
i. Auftr. d. k* k. Ministeriums f.
Cultus u. Unterr. Wien, Manz. ix
333 p. 4 M. ^Rec: Kunstchron.
2, 480-84 V. Lützow; M. d. Oesterr.
Mus. f. Kunst 6, Hft. 4. — Vgl. a) B.
Buch er. Die staatl. Kunstpflege in
Oesterr, (AZtg Nr. 107.) [57
Molinier, E., Venise, sea arts de-
coratifs, ses mus^es et ses collections.
Paris, libr. des arts. 1889. 4^ 805 p.
25 fr. *Rec.: Bull. crit. 11, 375
Leprieur; R. de l'art chra.84, 250-52
de Mely ; HJb 12, 445; RC 29, 151-3;
A. stör, deir arte 3, Hft. 1-2 Mussi;
Ath. Nr. 8843. [58
Kondakotr, N., Hist. de l'art byzan-
tin, consid^rS princip. dans lea minia-
tures. IL Paris, M^nard. 4^ 190 p.
25 fr. *Rec.: N. AntoL 36, 171;
Ath. Nr. 3848. [59
IV^ 4. Kunstgeschichte im allgem. u. Kunstdenkmäler. *217
Inventarisation d. geschtl. Kunst-
denkmäler in Dtld. [Lit-Ber.] (CBl
f. d. Unterr.-Verwaltg. in Preussen
'91, 306-11.) [8260
Bötticher, A., Die Bau- u. Kunst-
denkmäler d. Provinz Ostpreussen.
Uft. 1: Das Samland. Königsberg,
Teichert. ixliS p. m. 3 Taf. 3 M. [60a
Lutsch, Verzeichniss der Kunst-
denkm. d. Prov. Schlesien (s. '89,
3772 u. '90, 8878). lU, 4: Liegnitz,
Oberlausitz, xviij p. n. p. 538-791.
3 M. *Rec.: DLZ 12, 385 u. 13, 54
Kraus; CBl 727-9; Kwart. bist. 5,
647 f. A. Wagner. [61
Daratellung, Beschreib., d. alt. Bau-
u.Kunstdenkm. d.Kgr. Sachsen (8.'90,
2075 u. 3879). Hft. 15: Borna; bearb.
V.R. Steche. 123 p. m. 19 Beilagen.
6 M. ^Rec: KBIGV 89, 26; Kunst-
chron. 2, 295 f. Springer. [62
Daratellung, Beschreib., d. Kunst-
denkra. d. Prov. Sachsen (s. '89, 1219
u. '90, 2076). Hft. 13-15 : a)Stadt Erftirt
u. d. Erf. Landkreis, bearb. v. W.
▼.Te ttau ; b)Kr. Oschersl eben, bearb.
V. G. Schmidt; c) Kr. Schweinitz,
bearb. ▼. G. Schönermark. x412p.
n. 4 Taf.; 243 p. u. 9 Taf.; 78 p.
12; 10; 4 M. -5f Rec: MHL 19, 80-82
Döbner; HZ 61, 315 u. 65, 511. [62a
Flottweil, E. V., a) Magdeburger
Baudenkmäler d.Renaiss.- u. Barocke-
Zeit. Magdeb., Flottwell. fol. 40 Bll.
& 1 M. [enth. Lichtdrucke v. Häusern,
Epitaphien, d. Kanzel im Dom etc.].
— b) MA. Bau- u. Kunstdenkmäler
in Magdeburg, unt. Mitw. y. Jahn,
P. 0 c h s, J. K o th e. Magdeb., Flott-
well, fol. 40 Bll. m. 6 p. Text ä 1 M.
[enth. Lichtdrucke vom Kloster U. L.
Fr. und Dom]. ^Rec. v. b: CBl d.
Bauverw. 11, Nr. 44. [63
Giemen, F., Die Kunstdenkmäler
d. RheinproTinz ; im Auftr. d. Prov.-
Verbandes d. Rheinprov. hrsg. I u.
11: Kreis Kempen; Kreis Geldern.
Düsseid., Schwann. xivl37; 113 p.
m. 10 Taf. 9 M. 50. H^Rec: AZtg
Nr. 256 ; RC 32, 467 de Curzon. [64
Baudenkmale, Die, in d. Pfalz (s. '89,
3774 u. '90, 2078). Lfg. 9-11: U,
p. 84-203. [65
Näher, J., Die Baudenkmäler der
unteren Neckargegend u. d. Oden-
waldes. Hft. 1-4. Heidelb., Weiss.
4^ 32 Taf. u. Text. p. 1-30. ^ 2 M. [66
Kunstdenkmäler im Grosshzgth.
Hessen. InTentarisirg. etc. d. Werke
d. Architectnr, Plastik etc. bis z. Schi,
d. 18. Jh.: a) 1: Prov. Oberhessen,
Kr. Büdingen, v. H. Wagner; b) IV:
Prov. Starkenburg, Kr. Erbach, v. G.
Schäfer. Darmstadt, Bergsträsser.
288; 284 p. m. 10 u. 23 Taf. ä 12 M.
•^Rec: Kunstchron. 2, 294 Springer;
Hessenland *91, 147; CBr91, 1208;
Frankf. Ztg. Nr. 87 Seibt; QBllHV
Hessen '90, 136; KBIWZ 10, 268-72
Schnütgen. [67
Bau- u. Kunstdenkmäler Thüringens
(s. '89, 1217 u. '90, 2079). Hft. 8-12:
Herzogth. Sachsen-Coburg u. Gotha.
Fürsten th. Reuss alt. u. jung. Linie.
264 p. m. 4 Taf.; 80 p. m. 3 Taf.;
xj 144 p. m. 6 Taf.; xl37 p. m. 6 Taf.
11 M. 75; 4 M. 50; 4 M. 80. *Rec.:
CBl '89, 1118; Dt. Rs. 64, 316; ZV-
Thtiring G. 7, 547-52 Kriesche. [68
Paulus, Die Kunst- u. Alth.-Denkm.
im Kgr. Württemb. (s. '90, 2080 u.
3881). Lfg. 14-16. 18 Taf. *Rec.:
M. d. Oesterr. Mus. 5, 154; Z. f.
Christi. Kunst 3, 359 Keppler. [69
Bahn, Zur Statistik Schweiz. Kunst-
denkmäler (s. '89, 8779 u. '90,. 2083).
XV : Canton Tessin. (Anz. f. Schweiz.
AUhk. Bd. 23 u. 24, Beil. p. 893-604.)
^XUI u. XIV sollen später folgen.
— Rec: Rep. f. Kunstw. 14, 810-12
Janitschek. [70
Kunstsohätze aus Tirol. Abth. 1 :
Malerische Innenräume; nach photo-
graph. Aufnahmen v. O. Schmidt,
Text V.W. Deininger. Lfg. 1 u. 2.
Wien, SchroU. gr.-fol. 10 Bl. m. 4 p.
Text, ä 14 M. [71
Kunst-Topographie d. Herzogthums
Kärnthen (s. '89, 8781). Lfg. 5-8.
a, 257-490.) 1889. *Rec.: MIÖG
12, 314-42 Laschitzer. [72
Nowak, Ad., Kirchl. Kunst-Denk-
male aus 01m ütz. Olmtitz, Hölzel.
1890. fol. 35 p. u. 25 Taf. 18 M. [73
-df Reeensionen von Werken betr.
Bau- u. Kunstdenkmäler: a) Bau-
u. Kunstdenkmäler d.Prov. West-
preussen. Hft. 7, s. '90, 2074: FBPG
4, 638. — b) Bergner, Der gute Hirt
in d. altchristl. Kunst, s. '90, 3871.
Jenenser (nicht Berl.) Diss.: Christi.
Welt '90, Nr. 46; Christi. Kunstbl.
33, 143 f. — c) Haupt u. Weysser,
Bau- u. Kunstdenkm. im Hzth. Lauen-
burg, s. '90, 3880: Z. f. christl. Kunst
*218
Bibliographie Nr. 3274-3299.
3, 228 Reichensperger; CBl '90, 1814;
Kunßtchronik 2, 294 Springer. —
d) Kraus, Kunstdenkmäler d. Gross-
lizth. Baden, s. '89, 3777 u. '90, 8882:
Freiburger Diöc-A. 21, 321; KBIWZ
10, 44-58 Lehfeldt; Z. f. christl. Kunst
2, 89 Aldenkirchen ; Kunstchron. 2,
295 Springer; CBl '91, 958; Livre
mod. 2, 118 Gausseron. [8274
Zor KüHit-O. im allgem., zo Bau- v.
KnBstdeHkmileru vgl. Nr. 85. 676. 1054.
1688-40b; 42. 1727 y; 28k. 1973 r. 8179m.
8253. 8310i; lle; 23g; 38; 39. 8421h; m;
97 r. 35081; 38 k; 74 d. 2793 b; k; 96. 3126.
3391 f. 3918 e; 56 c; 69 g; 746. 4023 b.
Aufsätze z. G. d. Baukunst etc.:
a) J. de Baye, De Finflaence de
l'art des Goths en Occident; com-
munication falte au congr^s bist, de
Li^ge. Paris, Nilsson. 4^. 11 p. —
b) P. M. Baumgarten, Die Zahl
der Weisen a. d. Morgenlande [Kata-
komben]. (Katholik 3, 278-7.) —
c) W. Bücking, Zur Bau-G. der
Pfarr-K. in Marburg. (Oberhess. Ztg.
'90, Nr. 165 u. 176.) — d) Cathian,
Das Stephans-Münster zu Altbreisach.
(Karlsruher Alth.-V. 1, 71-8). —
e) H. Cnno^ Der Dom zu Hildes-
heim ; seine G. etc. Hildesh. , Lax.
16 p. 60 Pf. — f-g) A. ▼. Essen-
wein, Katalog d. Orig.-Scnlpturen
d. Germ. Mus. (s. '90, -3931 a), Schluss.
(Beil. z. Anz. d. Germ. Nat-Mus. 3
['91], 49-92 u. Taf. 9-16.) — Ueb. alt.
Dachziegeldeckungen. (M. a. d. Germ.
Nat.-Mas. 3 ['91], 25-32.) — h) G.
Fossati, Rilievi stor.-artist. sulla
archit. bizantina, 4.-19. sec. Milano,
Bernardoni. 4^ 47 p. — i) C. 0.
Garbers, Die Magdalenencapelle d.
Moritzburg in Halle. (Sep. a. Z. f.
Bauwesen.) Berl., Ernst, fol. 4 p. m.
2Taf.6M. — k)L.Germain, Excur-
Bions epigraph.: l'^glise d'Arrancy.
Nancy, Sidot. 54 p. — 1)M. Gösset,
Les coupoles d'Orient et d'Occident.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brux. 4,
374-400.) — m) C. Gurlitt, Studien
z. Bau-G. Berlins. (Bär 16, 67-9;
162-4.) [75
Ferner: a) A. II g. Die Wiener
Liniencapellen. (Mtbl. d. AlthV Wien
8, 121-3.) — b) Kölitz, üeber d.
Christi. Altar. (Karlsruher Alth.-V.
1, 80-2.) — c) De Lorenzi, Abriss
d. G. d. Doms zu Trier (KBIWZ 10,
139-44.) — d) E. Male, Les arts
lib^rauz dans la stataaire da MA.
(R. archl. 17, 334-46.) [*Rec.: R.
de l'art ehret. 34, 445.] - e) 0.
Markwart, Die Bau-G. d. Kl. Muri
im Aargau. Aarau^Sauerländer. 100p.
2 fr. — f) Fr. Maurer, Die Klo8tcr-K.
St. Stephani u. Sebastian! in Frose.
(Roman. Forschgn. in Anhalt. IIL)
(Sep. a. Z. f. Bauwesen.) Berl., Ernst
fol. 5 p. m. 4 Taf. 10 M. - g) Nord-
hoff, Die Westfäl. Domkirchen (s. '90,
2091). Forts. (Bonner Jbb. 89, 164-88.
90, 77-102.) — h) A. Rille, Brünner
Bauwerke im 17. u. 18. Jh. Progr.
Brunn. 1890. 15 p. — l) Schrader,
Die Kirche zu Gondelsheim. (KBIWZ
10, 145-50.) — k)J. Wastler, Nachrr.
üb. Gegenstände d. bild. Kunst in
Steiermark. Forts. (M. d. HVSteier-
mark 39, 251-7.) — 1) Wh., Die
Sammlgn. plast. Kunstwerke mittl.
u. neuerer Zeit zu CasseL (Sammler
12, 3 f.; 16-8.) — m) J. Willems,
Les bronzes d'art, fondus k la „cire
Serdue**. (Bull, du cercle archl. de
lalines 2, 271-86.) [76
Fäh, Ad., Grundriss d. G. d. bild.
Künste. Lfg. 1-4. Freib., Herder.
1889-90. p. 1-284. ä 1 M. 25. *Rec.:
DLZ 11, 1876 Puchstein; Christi.
KunstbL 31, 95; Sammler 12, 203
Döring; R. de l'art chr^t. 34, 155
Heibig; Oest. CBl 6, 164 u. 7, 196
Dippel; Laacher St. 41, 458 61
BeisseL [77
Barberot, E., Hist. des styles d'archi-
tecture dans tous les pays dep. les
temps anc. jusq'ä nos jours. 1. IT.
Paris, Baudry. xij378; 380 p. 40 fr.
-5f Rec: N. Antol. 35, 774 f. [78
Houcke, A. H. L van, Elements de
l'hist. de l'architectnre. Gand, Step-
man. I. 4^ 175 p. 6 fr. :I^Ret.:
R. de l'art chr^t. 34, 346. [79
Dehio, G. u. G. v. Bezold, Die kirchl.
Baukunst d. Abendlandes (s.'89, 3788).
Lfg. 4. 72 Taf. 36 M. * Reo.:
Christi. Kunstbl. 3, 63 ; RC 81, 429-33
de Lasteyrie; Lit. Handw. 29, 91
Schneider. [80
Hartel, A., Architect. Details des
MA. (8. '90, 2085). 2. Ser. fol. 50 Taf.
40 M. — 1. Ser. ersch. in 2. Aufl. [81
Bezold, G. V., Die Entstehg. u. Aus-
bildung d. Gothischen Baukunst in
Frankreich. (Sep. a. Z. f. Bauwesen.)
Berl., Ernst, fol. 20 p. mit 3 Taf.
10 M. [82
IV, 4. Architectur u. Sculptnr.
*219
Möilinger, C, Die Dt.-roman. Archi-
tectur a. ihre organ. Entwickig. bis
gegen Ende d. 12. Jh. Lfg. 1-5. Lpz.,
Seemann. 272 p. u. 52 Taf. ä2M. [88
Znbrzyckiy J. S., Bazyliki sred-
niowieczne w nkladzie rzatöw pozio-
raych. [Die ma. Basiliken.] Krakau.
75 p. m. 81 Abb. u. 11 Taf. 5 M. [84
Gilis-Dldot, P. etT. Lambert, L'archi-
tectare frang. civile et dornest, 11.-16.
si^cle. I, 1-2. Paris, Dnjardin. 4*.
42 p. u. 38 Taf. & Bd. 60 fr. [85
Lambert u. Stahl, Motive d. Dt.
Architectur d. 16.-18. Jh. (s. *89, 8792
u. '90,3888). II: Barock u. Rokokko,
1650-1800, Lfg.2-7. ä6Taf. ^2M.75. [86
Fritsch, Denkmäler Dt. Eenais-
sance (s. '89, 3791). Lfg. 12 (Schluss).
25 Taf. u. 86 p. 25 M. [87
Dom, Der, zu Lübeck. 20 Blatt
Abbildungen nach Aufnahmen v. F.
Münzenberger u. J. Nöhring;
Text V. Th. Ha eh. Berl., Wasmuth.
1888. fol. 35 p. 24 M. [88
Baas, J., Historische u. malerische
Thürme Belgiens. 2 Thle. Berlin,
Claesen. fol. 50 Taf. m. 2 Bl. Text.
80 M. , [89
Taeye, L. et E. L. de, Etudes sur
les arts plastiques en Belgique. Brux.,
Bruylant. xxvij490 p. 7 fr. 50. [90
Koch, J. u. Fr. Seitz, Das Heidel-
berger Schloss. Atlas, Lfg. 1-6. Text,
Alth. 1 u. 2. Darmst., Bergsträsser.
fol. 60 Taf. u. 134 p. 120 M. *Rec.:
CBl '91, 726; ZGOberrh 6, 522
Schulte. [91
Luthmer, F., Plast. Decorationen
aus dem Palais Thurn u. Taxis zu
Frankfurt a. M. im Barockstyle.
Frankf., Keller. 1890. fol. 20 Taf.
na. 2 p. Text. -Jf Rec: M. d. Oesterr.
Museums 6, 813. [92
Aufleger, 0., Münchner Architectur
d. 18. Jh. Abth. 1. (Süddt. Archit.
u. Ornamentik im 18. Jh., Bd. UI-V.)
Münch., Werner. 50 Taf. fol. 30 M. [93
Streck, H., Ziegelbaawerke des MA.
u. d. Renaissance in Italien. Berlin,
Wasmuth. 1890. fol. 20 p. m. 50Taf. [94
Lutsch, H., Ma. Backsteinbauten
Mittelpommerns von d. Peene bis z.
Rega. (Sep. a. Z. f. Bauwesen. Jg. 33
-40.) Berl., Ernst &K. 1890. fol. 46 p.
m. 17 Taf. 36 M. *Rec.: Cßl '91,
308; Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. '91,
26; MHL 19, 310 Krause. [95
BIckel, L., Hessische Holzbauten.
Hft. 1-3. Marb. Elwert. 1888-91. 4*.
80 I^ichtdrr. u. 8 p. Text. 53 M. [96
Gladbach, E., Charakterist. Holz-
bauten der Schweiz (s. '90, 2096).
Lfg. 3. 8 Taf. u. p. 1M4. 9 M. [97
^Recenslonen von Werken betr.
Baukunst etc.: a) Adamy, Architec-
tonik des MA., s. '90, 2087 : KBIWZ 9,
213 f.; DLZ 10, 639 f. Döhme u. 12,
853 f. Schneider; QBllHV Hessen '90,
18-22. — b) Galland, G. d. Holland.
Baukunst, s. *90, 2092 u. 3889: Rep.
f. Kunstw. 14, 69-73 Pauli; M. d.
Oesterr. Mus. 5, 57 ; Dt. Warande 3,
627-35 Weissmann; Nation 8, 221 f.
Pleyte ; KBIWZ 9, 156 f. v. Oettingen ;
Grenzb. 14, II, 383 f.; Z. d. Baier.
Kunstgew.- V. '90, 75 Krell. — c) G ur-
litt, G. d. Barockstiles, s. '89, 3794 u.
'90, 3886: DLZ 12, 550-4 Orth. —
d) Hei big, Hist. de la sculpture,
s. '90, 3887: Ann. de la soc. archl.
de Namur 18, Nr. 4; M.-Age 4, 97;
Chron. des arts '91, Nr. 10 Müntz.
— d) Moore, Gothic architecture,
s. '90, 8885: CBl '90, 1815 f.; HZ
67, 373 f. Galland; Portfolio '90,
Juli; MAge 4, 169-72 Pit. [98
Zar 0. TOB Arehltektar ■• Senlptar vgl.
Nr. 217. 385; 83. 677; 78. 693. 994. 1039b: tfV.
1324g-i;]l: O: 60. 1433; 64. 1640 C; d. 1727 y;
28k. 1985. 2099p. 2131; 32; 79in. 22.'^C-e.
2310p; llu: 23q;43. 2452b; 98e. 2507g; 17;
65; 74a; 75m. 2792g; 95a: 96. 3172n; 0.
3522p; 77b; 78m ; 87&. 8620; 21a: 45; 82d;e.
Aufsätze z. G. d. Malerei: a) Fr.
G. Hann, Die Kirche zu Gerlamoos
u. ihre Wandmalereien. (Garinthia
81, 111-21.) -b)Th.Frimmel, Aue
d. gfl. Harrach'schen Gemäldegalerie
(Mtbl. d. Alth-V. zu Wien 3, 123 f.).
--c)J.Lennartz, Die Glasmalereien
in der alten Pfarr-K. zu Haaren.
(Aachener Anzeiger '91, Nr. 101 u.
104.) — d) £. Rödin, Rukopisi s
wizantijskimi miniatjurami w biblio-
tekach Wenecii, Milana i Florencii.
[H88. ma. Miniaturen in den Biblio-
theken Venedig etc.] (Zumal minist,
narod. prosw. '91, 299-317.) - e) H.
Rupp, Die Blumenmaler von Jan
Breugel de Blour bis auf d. Ggw.
Brunn, Rohrer. 1890. 47 p. — f) W.
Schwarz, DieSammlgn. im Schlosse
zu Heidelberg. (Sammler 13, 133-5.)
— g) F. Vetter, Die Vincent'sche
Gemäldesammlg. in Konstanz u. d.
*220
Bibliognraphie Nr. 3299—3820.
Schweizervolk. (Schweizer. Rs. *91^
Nr. 4.) [3299
LOtzow, C* V., Katalog d. Gemälde-
galerie in der k. k. Akad. d. bild.
Künste. Wien, Akad. 1889. 438 p.
-^Rec: Rep. f. Kunetw. 14, 76-87
Frimmel; M. d. Oesterr. Mus. für
Kunst 5, Hft. 5. [3300
Meisterwerke, Die, d. kgl. Gemälde-
galerie im Haag. Photogravüre-
Prachtwerk m. erl. Text v. A. Bre-
dius. München, Hanfst&ngl. 1890.
97 p. 100 M. [8301
Frimmel, Th., Kleine Galeriestu-
dien. Lfg. 1-2 : Die gfl. Schönbronn-
sche Galerie zu Pommersfelden, Ge-
mäldesammlgn. in Bamberg, d. Ga-
lerie zu Wiesbaden, d. gfl. Nostitz-
sehe Galerie in Prag. — Galerien in
Pest etc. Bamb., Buchner. p. 1-369.
8 M. u. 5 M. 40. ^Rec: M. d. Oest.
Mus. f. Kunst 6, Htt. 4 ; Kunstchron.
8, 262-5 Wörmann. [2
Handzeichnungen, Ausgew., älterer
Meister aus d. Sammig. E. Habich
zu Cassel, hrsg. v. Eisen mann (s.
'90, 2106). Lfg. 2. 1890. 20 Bll. 20 M.
'JfRec: R. stör. it. 8, 361. /[3
Heilblut, E., Katalog d. Sammlg.
£. L. Behrens zu Hamburg. Photo-
gravüren. München, Hanfstängl. fol.
^Rec: Z. f. bild. Kunst 2, 281-4. [4
Gemälde, Hervorrag., Niederländ.
Meister d. Galerie Weber zu Ham-
burg in Radirgn. v. W. Unger, m.
knnstgeschtl. Erörterungen v. Fr.
8 Chile. Wien, Miethke. fol. 15 Taf.
u. 16 p. ^Rec: Z. f. bild. Kunst 8,
22 V. Lützow. [5
Katalog der Gemäldegalerie im
Künstlerhause Rudolphinum zu Prag.
Prag. 1889. 831 p. *Rec.: Rep. f.
Kunstw. 14, 163-7. W. Schmidt; M.
d. Oest. Mus. f. Kunst 5, Hft. 7. [6
Kobell , Kunstvolle Miniaturen u.
Initialen a. Hss. d. 4.-16. Jh. (s. '90,
2112). 4. u. 5. (Schi.-) Lfg. 1890.
xvj u. p. 53-108 m. 28 Taf. 16 M.
-JfRec: MIÖG 11, 658-60 v. Schlos-
ser; AZtg '90, Nr. 355 Riehl; Z.
Münch. AlthV 3, 53', M.-Age 4, 99
-101 Prou. [7
Minlature, Le, nei codd. Gassinesi ]
docc. per la storia della miniatura
in Italia [pubbl. p. 0. P. Jaeggi].
Disp. 1-6. Torino, Loescher. 1887-90.
k disp. 3 Tafeln und 1 Blatt Text.
k 10 L. [7a
Weiss, Tob., Sceptra mortis; e.
bibl. Todtentanz, nach Gremalden d.
Michaelscapelie zu Mergentheim, m.
Text V. W. Kreiten. Gladbach,
Kühlen. 15 Bll. 18 M. [8
NarkiewiCZ, J. A., Zarys dziejow
malarstwa od najdawniejszych cza-
söw do konya 18. stulecia. [Abriss
d. G. d. Malerei von der alt. Zeit
bis zum Ende des 18. Jh.]. Bd. 1
-III. Lemberg, Gubiynowicz & Seh.
1889. 402; 481; 492 p. ^Eec:
Kwart. histor. 5, 640-7 Sokolowski. [9
Wyzewa, T. de et X. Perreai, Les
grands peintres de TAllemagne, de
la France, de TEspagne et de 1' Angle*
terre. Paris, Didot. 4*. 578 p. 12 fr.
^Rec: Polyb. 59, 494Yi8enot. [10
Wauters, A. J., La pein ture flamaode.
Paris, Quantin. 408 p. 3 fr. 50. [10»
Semper, H. , Die Brixener Maler-
schulen d. 15. u. 16. Jh. u. ihr Verh.
zu Mich. Pacher. (Sep. a. Z. d. Per-
dinandeums.) Innsbr., Wagner. 138 p.
m. 15 Taf. 2 M. 80. [11
Gelis-Didot, F., et H. Ufllllee, La
pein ture d^corat. en France du 11.
au 16. si^cle. Paris, impr. rirm.
fol. xiij u. 114 p. m. 50 pl. 180 fr. [12
Raupp, K., Katechismus d. Malerei.
Lpz., Weber, xij 146 p. 4 Taf. 3 M. [13
<$f Recensionen v. Werken betr. G.
d. Malerei: a) Becker» Dt. Maler,
s. '89, 3806: Rep. f. Kunstw. 13, 216.
— b) Bilder a. d. Kunst- u. Altb.-
Cabinet in Stuttgart, s. '90, 2103:
KBIWZ 9, 182-4. - c) Frantz, G.
d. Christi. Malerei, s. '89, 1213 a.
3800: Christi. Knnstbl. 80, 93 n. 31,
111; Th. Lit.-Ber. 12, 40 Schnitze.
— d) Goldschmidt, Lübecker Ma-
lerei u. Plastik, s. '90, 2104 u. 390a
(117 p. auch Lpz. Dies. 1889): MV
LübeckG 4, 145-53 Benrath; M. d.
Oest. Mus. 5, 196; Kunstchron. 2,
22 Graul. — e) Leitschuh, Aub d.
Schätzen d. kgl. Bibl. zu Bambei]^,
s. '90, 2113: AZtg Nr. 203 Läbl[e.
— f) Wallner, Beitrr. z. G. d. Lai-
bacher Maler u. Bildhauer im 17.
u. 18. Jh. (Sep. a. Bll. f. Krain): M.
d. Oest. Mus. 5, 57. — g) Welt-
mann u. Wörmann, G. d. Malerei,
s. '89, 1211 u. 3799: Christi. Kunstbl.
31, 15; Kunstchron. 24, 9. [14
Znr 0. d. Maler«! vgl. Kr. 816. SM. 574-6.
658 i-1; 7G-78. 781-8. 8t0. M4n-r; 54; 55.
1039c. lS24k; m; s; y; 59. 1490. 1641; so;
81. 1728k; 57; 91. 19S2a; 73 q; 86-88. 21<t
IV, 4. Malerei und Kleinkunst.
*221
2U2; Mf; h; 2S; 24c;z;42; 79i;80f;87-9.
24210; 92k: t: 23k; 47-9. 2ft07h; lOl; 18;
60d; o; 741; 89. 2791f-i; 92h; k; m; o; q;
98o; d; l; m; o; 95. 8ö78b; c; 8oa; 8«.
Kunstgewerbeblatt (s. '90, 2114 u.
3906). II, 2-12. p. 17-160: ä-b) p. 17
-22; 32-4. A. Pabst, Aus d. Kunst-
gewerbemuseum zu Köln. II: Leder-
arbeiten. — Beitrr. z. G. d. Kunst-
töpferei. X: Zu d. Anfängen d. Meis-
sener Manufactur. — c) 25-31; 47
-55. J. Diner, Ungar. Fayencen u.
Töpferwaaren. — d) 149-57. K. Kö-
litz, Die Fäcberansstellg. in Karls-
ruhe. [.S315
Mittheilungen d. Oesterr. Museums
f. Kunst u. Industrie; Monatsschrift
f. Kunstgewerbe, hrsg. v. J. Fol-
nesics u. F. Ritter. N. F. Jg. 1890
-91, (V u. VI) Nr. 1-4. Wien, Ge-
rold p. 1-360. k Jg. 8 M.: a-b) 1-5;
207-10. 0. V. Falke, Die Waffen-
samml^. im neuen Hofmuseum. —
D. Steif. Kunstgewerbe auf d. Lan-
desausstellg. in Graz. — e) 56 f. etc.
174-91. Albert, Untersuchgn. üb.
d. ursprüngl. Bedeutg. d. Wortes
.Mosaik". — d) 104-6. Frimmel,
Zur Kenntniss d. gravirten Bronze-
schüsseln. — e-g) 107 ff. A. Riegl,
Hessische Bauernstühle. — Eine
Bildwirkerei mit d. Kreuzabnahme
nach Raffael. — Die Gobelinsaus-
stellg. im Oesterr. Mus. — Vgl. Nr.
3150 f. 3331 a. [16
Zeiteohrift d. Baier. Kunstgewerbe-
V., hrsg. ^. L. Gmelin. Jg. 1890 u.
1891, Hft. MO. Manch., Knorr & H.
fol. 156 p. u. p. 1-64. 14 M.: a) p. 10
•5; 133-49. L. Gmelin, Die ma.
Goldschmiedeknnst in d. Abruzzen.
— b) 53-63. B. Riehl, Skizze d.G.
d. ma. Plastik im Baier. Stammlande.
— c) 101-5. P. Groth, üeber den
Bernstein. — d-e) 106-8. '91, 9 f.
0. V. Falke, D. Bernstein im Kunst-
gewerbe. — Bosnische Tauschir-
arbeiten. — f-g) »90, 109-11; 149-52.
'91, 29-33; 41-51; 53-8. H. Semper,
Ueb. 3 Brixener Grabsteine u. ihre
Urheber. — Ueb. Monumentalbrun-
nen u. Fontainen bis Ende d. 18. Jh.
— h) '91, p. 1-8; 17-23. P.F.Krell,
Ma. Wohnungsausstattg. u. Kleider-
tracht in Deutschland. — Vgl. auch
Nr. 3391. [17
Aufsätze betr. Kleinkunst etc.:
a) F. Bangert, Ein Inventar der
Deutsche Zeitschr. f. Gesohichtsw. 1891.
Oldesloer K.-KIeinode. Progr. Oldes-
loe. 4^ 11 p. — b) A. V. Essen-
wein y 2 geätzte Prunkharnische (M.
a. d. Germ. Nat.-Mus. 3 ['91], 57-60.)
— G) J. C. Heer, Die alt. Schweizer.
Glasgemälde. (AZtg Nr. 340.) -
d) Katalog d. im Germ. Nat.-Mus.
befindl. Kunstdrechslerarbeiten, 16.
-18. Jh. (Beil. z. Anz. d. Germ. Nat.-
Mus. 3 ['91]. Nr. 3-4.) Nümb., Germ.
Mus. 24 p. m. 8 Taf. — e) Katalog
etc. d. Bronzeepitaphien d. 15.-18. Jh.
(Ebd. 3 ['91], Nr. 5.) Nümb., Germ.
Mus. 16 p. — f) E. Michal, Les
tableaux de corporations milit. en
Hollande. (R. des 2 mondes 102,
865-909). — g) F. Pf äff, De Steen-
houwerteekens. (Dt Warande 6, 66
-75.) — h) F. Philippi, Zur G. d.
Osnabrücker Goldschmiede. (MVG-
Osnabr. 15, 340-62; Nachtrr. [Osnabr.
Goldschmiedegilde]: ebd. 16, 362.) —
i) J. Radisics, R^i egyhdzi ötvös-
müvek. [Denkm. kirchl.Goldschmiede-
knnst in Ungarn]. (Archl. Ertesitö
11, 31-8.) — k) W. Schmidt, Zur
Altköln. Kupferslichschule. (Chronik
d. vervielfält. Kunst 3, Hft 8.) —
1) Schneider, Der Stephans-Kelch
d. Mainzer Domes. (Bonner Jbb. 87,
97-117.) [-JfRec: QbllHVHessen '89,
95; Rep. f. Kunstw. 13, 336.] —
m) G. Schönermark, Wahrheitu.
Dichtg. im Kestner-Museum zu Han-
nover. Hann., Manz. 26 p. 80 Pf.
[^Rec: Rep. f. Kunstw. 14, 440.]
— n) A. Wauters, Sur une tenture
de tapisseries de Bruxelles. (Ann. de
la soc. d*archl. de Brux. 4, 66-75.)
— 0) F. War necke, Zwei Meister-
werke Dt. Gravierkunst. (Archives
herald, suisses 4, Nr. 11.) — p) G.
Winter, Meissner Porzellan. (Samm-
ler 12, 134-6; 153.) [18
ColleGtlon, La, Spitzer (s. '90, 3906.)
T. II-III. Paris, May & Motteroz.
231; 301 p. et 57; 59 pl. & 250 fr.
<3f Rec. V. I: L'art 16, Nr. 7 Bes-
siäres; M. d. Oesterr. Mus. 5, 108;
R. de l'art chr6t. 34, 6ß f.; 328 f.
de M^ly; Z. d. Baier. Kunstgewerbe-
V. '90, 77-87 Diner; Sammler 13,
222. [19
Katalog d. Kunst Sammig. C. u. P.
N.Vincent in Konstanz: Glasgemälde,
Porzellane, Fayencen. Köln, Heberle.
4^ xxiijl33 p. m, 30 Taf. 5 M.
^ Rec. : Kunstgewerbebl. 2, 142. [20
VI. 2. 16
''222
Bibliographie Nr. 3321—3353.
Katalog d. Sammlg. Bachner in
Bamberg ; hrsg. V. H. £. V. B e r 1 e p 8 c h
u. Fr. Weyseer. Bamb.^ Buchner.
4^ 100 p. 15 M. *Rec.: Kunst-
chron. 2, 439-41. - Vgl. a) Br,, Die
Kunstsammlnng Buchner. (Sammler
13, 37-42.) [3321
Leasing, Jul., Yorbilderhefte aus
d. k. Kunstgewerbemuseum hrsg.
Hft. 9-12: Gitter aus Schmiedeeisen
d. 16.-18. Jh. ; Persisch-Türk. Fayen-
cen-Teller; Italien. Truhen d. 15.
-16. Jh. BerL, Wasmuth. 1889-91.
fol. 60 Taf. a Hft. 10 M. *Rec.:
Z. d. Baier. Kunstgewerbe-V. '90,
42 f. [22
Rosenberg, M., 17 Blatt aus dem
grhzgl. Sachs. Silberschatz i. Schlosse
zu Weimar. Karlsr., Bielefeld, fol.
17 Photogr. m. 19 Bll. 240 M. [23
Ritter, Frz., Illust. Kat. d. Orna-
mentstichsammlg. d. k. k. Oesterr.
Mus. f. Kunst u. Industrie. Wien,
Waldheim. 1889. xvj269 p. 7 M. 20.
-X-Rec: Rep. f. Kunstw. 14, 384;
CBl ^89, 714. [24
^ Rosenberg, Der Goldschmiede
Merkzeichen, s. '90, 2117 u. 3911.
Rec: Rep. f. Kunstw. 14,355-8 Pabst;
Ggw. 39, 103 Gurlitt; Frankf. Ztg.
Nr. 39; Z. d. Baier. Knnstge werbe- V.
'90, 43 f. [25
Schulz, Job., Der Byzantin. Zellen-
schmelz [als Ms. gedr.] Frkf., v. Oster-
rieth. 1890. 104 p. m. 22 Tafeln.
-5f Rec; Rep. f. Kunstw. 14, 417-20
Pabst; M. d. Oest. Mus. 6, Hft. 2;
Kwart. histor. 5, 624-8 Lepszy. [26
Weisse, Rieh., Dresd. alte Schmiede-
arbeiten d. Barock u. Rococo: Zeich-
ner, u. photogr. Aufnahmen. Lfg. 1.
Dresd., Gilbers. fol. 10 Taf. 10 M. [27
Pabst, Arth., Kunstvolle Thonge-
fässe aus d. 16.-18. Jh.: die keram.
Sammlg. v. Oppenheim in Köln.
Bcrl., Hessling & Sp. fol. 52 Taf. u.
8 p. Text in 8^ 45 M. [28
Beriing, K., Die Fayence- u. Stein-
gutfabrik Hubertusburg; e. Beitr. z.
G. der Sachs. Keramik. Dresden,
Stengel & M. 30 p. u. 4 Taf. 8 M.
*Rec.: AZtg Nr. 200. [29
BIbliotheque des arts de l'ameuble-
ment. 1. Ser.: H. Havard, La de-
coration. L'orfevrerie. La menui-
Serie. Paris, Delagrave. 176; 170;
172 p. a 2 fr. 50. -5f Rec: Polyb. 62,
519. [29a
Pabst, A. , Kirchen-Möbel d. MA.
u. d. Neuzeit. Lfg. 1-3. Frkf., Keller,
fol. 18 Taf. 18 M. [30
Riegi, A., Altoriental. Teppiche.
Lpz., Weigel. xij214 p. m. 36 Abb.
6 M. ^Kec: AZtg Nr. 111; Knnst-
gewerbebl. 2, 108- 10 Lessing; Kunst-
chron. 2, 298 Springer. — Vgl.
a) Riegl, Die Beziehgn. d. Oriental.
Teppichfabrikation zu dem Europ.
Abendlande. (M. d. Oesterr. Mus. f.
Kunst 6, Hft 10.) [31
Kumsch , Em. , Stoffmuster d. 16.
-18. Jh. aus d. k. Kunstgewerbe-Mus.
zu Dresden. 3. Ser. Dresd., Stengel
& M. fol. 50 Taf. 75 M. [82
Kumsch, Em., Leinen-Damastmuster
d. 17. u. 18. Jh. aus d. k. Kunstp
gewerbe-Mus. zu Dresden. Dresd.,
Stengel & M. fol. 25 Taf. 40 M.
-^ Rec. : Kunstgewerbebl. 2, 107 Les-
sing. [33
MOntz, Eng., Tapisseries, broderies
et dentelles; recueil de modales an-
ciens et modernes. Paris, Libr. de
l'art. 1890. 4^ 48 p. 20 fr. *Rec.:
Rep. f. Kunstw. 14, 340-2; Kunst-
gewerbebl. 2, 70; M. d. Oest. Mus.
f. Kunst 6, Hft. 4. [34
Seil, E., Tapisseries conservees k
Quedlinbourg, Halberstadt etc. (Sep.
a. Bull, de la Gilde de St.-ThomM
et St. -Luc.) Bruges, Soc. St.-Augu8tin.
4°. *Rec.: R. de l'art chr^t. 34,79. [85
Fischbach, Beitr. z. 6. d. Tapeten-
industrie. Darmst., Koch. 1889. 45 p.
1 M. 20. ^Rec: M. d. Oesterr. Mos.
5, Hft. 1. [36
Mayer, Maiifr., G. d. Wandteppich-
fabriken [Hautelisse - Manufacturen]
des Wittelsbachischen Fürstenhansea
in Baiern; m. e. 6. d. Wandteppicfa-
verfertigg. als Einleitg. München,
Hirth. 4^ xl89 p. mit 21 Tafeln.
15 M. [86a
Farcy, L. de, La broderie du 11.
si^cle jusqu'lk nos jours. Fase. 1-2
Angers, Belhomme. 1890. fol. p. 1
-100 u. 93 pl. 80 fr. ^Rec: Z. f.
Christi. Kunst 3. 230; Selbstanz.:
Bull, monum. 5, 506-13; R. de l'art
chr6t. 33, 504 f.; 526 f. Heibig. [87
Ornamente, Mährische. IMll; hn^.
V. V. d. prähist. Mus. in Olmütz, ge-
zeichn. v. Magd. Wankel, Textv.
VLHavelka. Wien, Sei bstverl. fol.
u. 4°. 9 p. u. 6 Taf.; 106 p. [Th.UI:
3 il.] ^Rec: M. d. Oest. Mas. f.
IV, 4. Kleinkunst; Musik.
*223
Kunst 4, Hft. 7; KBl f. Anthrop. 22,
64 Ranke. [3338
Donnert, A., La den teile; origines,
hist. etc. Paris, Lec^ne. 143 p. [39
Feidegg, F. v., Wiener Kunst-Buch-
binder- u. Lederarbeiten. Hft. 1-3.
Wien, Schroll. 1889-91. fol. k 6 Taf.
m. 1 El. Text, ä 5 M. [40
WeMBiy, J. L, G. d. graphischen
Künste. Lpz., Weigel. xvj299 p. 20 M.
"Jf Rec: Kunstchron. 2, 163; Z. f.
Christi. Kunst 4, 136 Kaufmann. [41
Rosner, Joh. B., Die illustrirenden
Künste u. ihre Bedeutg. f. d. Cultur-
G.; e. ßeitr. z. Kenntn. d. Kunst-
druckes. Progr. Wien. 1890. 50 p. [42
Kunst, Die vervielfältig., d. Ggw.,
(s. '90, 2118 a). Hft. 18-19: II, p. 105
-36. [43
LOtzow, C. V., G. d. vervielfältig.
Künste. Hft. 1-4. Wien. p. 1-88. [44
Publicationen der intern, chalko-
graph. Gesellschaft. Jg. 1889. Berl.,
Reichsdr. 1890. fol. 13 Taf. m. 10 p.
<^ Italien. Schulen des 15. Jh. —
Rec: Z. f. bild. Kunst 1, 324-6
Lehrs. [45
Lippmann, F., Kupferstiche und
Holzschnitte alter Meister in Nach-
bildgn. Berl., Reichsdr. 1890. fol.
50 Bl. 75 M. -X-Rec: Z. für bild.
Kunst 1, 326-8; M. d. Gest. Mus. 5,
110. [46
Meisterwerke d. Holzschneidekunst
(s. '90, 2119 u. 3913). Lfg. 146-56.
Bd. XIII, 2-12. 78 Taf. p. 5-52 Text. [47
Hirth u. Mutlier, Meister • Holz-
schnitte aus 4 Jhh. (s. '90, 2120)
Lfg. 8-9. a 19 Taf. m. 4 p. Text. -X-Rec. :
R. stör. it. 8, 362 Carotti. [48
Heitz, P., Originalabdruck v. Form-
Schneider-Arbeiten d. 16. u. 17. Jh.
aus Strassb. Druckereien. Strassb.,
Heitz. 1890. fol. xj p. u. 83 Taf.
6 M. *Rec.: RC 30, 194; GBl '91,
550; Kunstchron. 2, 548. [49
Soliiendl, C, G. d. Photographie.
Wien, Hartleben. 380 p. 8 M. ^ Rec:
AZtg Nr. 269. [50
Zur KleUliviiiit (aneh Kupferstich) vgl.
Nr. 385. 579. 679. 784; 85. 944 b; 56. 1640 e;
44; 80. 1717k; 27y; 28h. 1973s. 2341; 79c;
f; g; o; 80i. 242flo; Ö3m; 2507g; r. 27910.
3620. 3737 h.
Vierteljahreechrift für Musikwiss.
(8. '90, 2122 u. 3915). VI, 4 u. Vü,
1-2. p. 469-619 u. 1-284: a) 6, 590
-608. F. Ascherson, Mus. Bibliogr.
— b) 7, 26-42. H. Weltli, Gluck
u. Calsabigi. — Auch VII, 3-4 n.
VIII, 1 erschien. — Vgl. Nr. 786; 87.
982 a; b. 21961. 2421 f; 221. [3351
Monatshefte f. Musik-G. (s. '89,
3816 u. '90, 3916). Jg. XXII, 12 u.
XXm, 1-9. p. 213-234 u. 1-164:
a) 22, 217-23. Barcley Squire,
Unbek. Mus.-Sammelwerke im Brii.
Mos. — b-d) 23, 16 f. u. 22-7; 60
-68; 141 f. R. Eitner, Bibliogr. M.
— Die Druckwerke v. P. Marin
Mersenne über Musik. — Unbek.
Sammelwerke. — e) 37-48; 53-60.
G. Muffat's musiktheor. Abhdlg.,
1698. — f) 71-110. W. Nagel, Fnn-
damentum Authore J. Buchnero. —
g) 111-26. H. Goldschmidt, Ver-
ziergn., Verändergn. u. Passaggien,
16.-17. Jh. — h) 126-8. H. Pardall,
Organisten d. Haupt-E. S. Mariae
virginis zu Wolfenbüttel. — i) 23.
Beil.: Katalog d. Mus.-Sammlg. d.
k. Bibl. in Dresden, flalbb. 19. —
k)24.Beil.: Katalogd.Mus.-Sammlg.
d. Üniv.-Bibl. Basel. Halbbg. 1-7. —
Vgl. Nr. 2379 e. 2422 p; 51 o. [52
Aufsätze z. Musik-G.: a) A. Beer,
Alte Ungar. Musik. (Ung. R. 10,
563-70.) — b) Ch. d'Elvert, Die
Orgelbau- und Organistenkunst in
Mähren u. Oest-Schlesien. (Notizen bl.
d. hist.-stat. Section d. Mähr.-Schles.
Ges. '91, 73-80.) — c) V. Finzi,
Bibliogr. d. stampe mus. d. r. bibl.
estense. (R. delle bibl. 3, 77-89; 107
-14.) - d) O. Keller, Das Haus
Habsburg als Pfleger d. Tonkunst.
(Sep. a. Dt. Kunst- u. Mus.-Ztg.)
Wien, Rebay & R. 1890. 23 p. 60 Pf.
— e) ü. Kornmüller, Die alten
Musiktheoretiker. (Kirchenmusikal.
Jb. 16, 1-28.) — f) J. J. Mai er,
Archv. Excerpte üb. d. hzgl. Baier.
Hofcapelle, hrsg. v. F. X. Haberl.
(Ebd. 69-81.) - g) H. Pudor, Das
Heroenthum in d. Dt. Musik. 2. Aufl.
Dresd., Damm. 29 p. 80 Pf. — h) R.
Röder, Geborene Schlesier; kurze
Biogr. in Schlesien geb. Tonkünst-
ler. Bunzlau, Kreuschmer. 1890. 59 p.
75 Pf. - 1) Ph. Roth, Sammig.
alterthiiml.Mus.-Instrumente.(Samm-
1er 12, 99 101.) — k)P. Bergmans,
Vari6t6s musicolog.: docc. in6d. sur
Thist. de la mus. en Belgique; I.
(Ann. de Tac. d'archl. de Belg. 5,
370-415.) Sep. Gand, Vyt. 2 fr. —
♦224
Bibliographie Nr. 3853-8379.
1) F. Volbach, Das ma. Volkslied
in s. Verh. z. Gregor, Gesang. (Allg.
Mus.-Ztg. 16, Nr. 24 f.) — m) Vor-
lauf er V. Job. Seb. Bach. (79. Neiij.-
Bl. d. allg. Mus.-Ges. in Zürich.)
Zur., Höhr. 40. 20 p. 1 M. 70. [3353
Paleographie musicale (s. '90, 2124).
Lfg. 3-8. 1889-90. p. 58-160 u. Taf.
37-140 u. 31 Taf. *Rec.: A. stör,
it. 5, 417-20 Paoli; ZKTh 15, 106
-12 Grisar; SiMBCO 12, 129; ttudes
r61. '90, Nr. 12 SouUier. [54
Vogel, Em., Die Hss. nebst d. alt.
Drackwerken d. Musik- Abthlg. der
hzgl. Bibl. zu Wolfenbüttel. (Hss.
d. Bibl. zu Wolfenb., beschr. v. 0.
Heinemann Abth. 8.) Wolfenbüttel,
Zwissler. 1890. 268 p. 12 M. «H^Rec:
CBl '91, 247; CBl f. Biblw. 8, 283-5
Grulich; Mthfte. f. Mus.-G. 23, 142. [55
Gaapari, Gaet., Catalogo della bi-
blioteca del Liceo musicale di Bo-
logna; pubbl. da F. Parasini. I.
Bologna, dalF Acqua. 1890. xxxix-
417 p. 20 L. -5f Rec. : Vjscflir. f. Musikw.
7, 274-7 Vogel. [56
Eitner, R., Qn. u. Hilfswerke beim
Studium d. Musik-G. Lpz., Breitkopf
& H. 55 p. 2 M. ^Rec: Lit. Hdw.
30, 567 Bäumker. [57
Ambro8,A.W.,G.derMu8ik. 3.AujQ.,
bes. V. O. Kade. III. Lpz., Leuckart.
XV 640 p. 12 M. [58
Böhme, E. E. H., Die G. d. Musik,
zusammengef. u. dargest. in syn-
chron. Tabellen unt. Berücksichtig,
d. allg. Welt- u. Cultur-G. Lpz.,
Breitkopf & H. 1890. gr. 4^ 40 p.
2 M. «K^Rec: Mthfte. f. Mus.-G. 23,
279. [59
Weckeriin, J. B. , Nouveau Musi-
ciana; extraits d'ouvrages rares etc.
conc. la musiqne et les musiciens.
Paris, Garnier. 1 890. xij 423 p. ^ Rec. :
aschr. für Musikw. 6, 583-5 H.
aller. [60
Woltr, L, Geschtl. Studien üb. d.
musikal. Motiv u. s. Durchführg.
Lpz. Diss. Bonn, Cohen. 1890. 4^
202 p. 2 M. 80. <3f Rec: Mthfte. f.
MU8.-G. 23, 29. [61
Stiehl, C, Musik-G. d. Stadt Lü-
beck. Lüb., Lübcke&H. 116 p. 2 M.
^Rec: Hamburg. Corresp., Beibl.
'91 Nr. 27. [62
Sittard, J., Zur G. d. Musik u. d.
Theaters am Württ. Hofe (s. '90,
2135). II: 1733-93. Stuttg., Kohl-
hammer. 220 p. 3 M. ^Rec.: HP-
BU 106, 234-40 Mayerhofer; Vjschr.
f. Musikw. 7, 666-8 Kretsschmar. [63
Bischotr, Ferd., Chronik d. Steier-
mark. Musik-V. Graz, Verl. d. V.
1890. 239 p. 2 M. 80. ^Rec.: CBl
'91. 350. [64
Krause, Em., Abnss d. Entwicklgs.-
G. d. Oper. Hamb., Verl.-Anst. 130 p.
2 M. ^Rec: BllLU 423 Reimann;
Mthfte. für Musik-G. 23, 143; Fft.
Ztg. Nr. 215 Schaum; CBl 1403; Hamb.
Corresp., Beibl. '91, Nr. 8; DLZ 12,
1612 Plew. [65
Kade, 0., Die alt. Passionscompo-
sition bis z. J. 1631. Hit. 1. Güters-
loh, Bertelsmann. 80 p. 2 M. ^ Rec:
CBl 1402; Vjschr. f. Musikw. 7, 677 f.
SpitU. [66
Kawerau, W. , Knnstgeschtl. Skiz-
zen. Halle, Niemeyer. 192 p. 3 M.
-^Populär; betr. u. a. Oberammer-
gau u. Lutherfestspiele. [67
Forschungen, Theatergeschtl., hrsg.
y. B. Litzmann. Hamb., Voss. Bd.
IV: J. Zeidler, Studien u. Beitrr.
zur G. d. Jesuitenkomödie und d.
Elosterdramas. I. 121 p. 2 M. 80.
[*Rec.: AZtg'92,Nr.l4.] - Bd.I-HI
8. Nr. 1855 [u. 2592 c] ; 2571 ; 2578. [68
Laube, H., Das Burgtheater; ein
Beitr. z. Dt. Tbeater-G. 2. Aufl. Lpz..
Hassel. 427 p. 4 M. [69
Fiitsch, E., G. d. Dt. Theaters in
Siebenbürgen (s. '89, 3825). IL (A.
f. Siebenb. Ldk. 23, 287-354.) [70
«K^Recensionen v. Werken betr.Mns.-
u. Theater-G. : a) B o h n, BreslauerHss.,
8. '90, 2126: Vjschr. f. Musikw. 7, 277
Vogel ; Mthfte. f. Mus.-G. 22, 31. —
b)Brambach, Reichenaner S&nger-
schule, s. '89, 1226: DLZ 10, 501-3
Meyer. — c) Fressl, Die Mus. d.
Baiwar. Landvolkes, s. '89, 3820:
Vjschr. f. Musikw. 7, 440-4 Fleischer.
— d) Gädertz, Archv. Nachrr. üb.
Theaterzustände, s. '89, 3826: Anz.
f. Dt. Alth. 16, 331 V. Weilen; Z. f.
vergl. Lit.-G. 4, 401-3 Heine. [3871
Zar G. d. «vttk vgl. Nr. 239 c. S58o;
90. 944; a; 82. 1024; 98w; 89d; e. ll«8d.
lS2Sz;25a;b:S4; 54-8. 1688; 4; 7d. 1717ib;
92. 1973 c; f; 1; 0; p. 2424 v; 50. 2610II; S2f:
60b; c; 78d; 90. 2791a; b; d; m; 94b; g;
h; i; 1; 0; s; 97-2805. 8054-86. 8109; 10.
3584 b. 3959.
Znr G. d. Tlieaten vgl. Nr. 914; 53.
1048c; u; 60. 1844n. 1987; 88. 2345. 2507e:
60f; u; v; w; 741; m; 78r; 81h; 84e: f.
277.'>v; w; 87; 94a; d; e; p; q. 8474c.
IV, 4-6. Mußik u. Theater-, Alterthümer, Wohnung.
*225
5. Häusliches und geseUiges
Leben, Sitten und Gebräuche.
Allgemeines 3372-76; Wohnimg n. Gebände
3377-60; Kleidung u. Geiäthe 3381-90; Fa-
milie, £he, geselliger Verkehr 8891-3400;
Emährnng, Gesnnaneitspflege etc. 3401-6;
Yergntigongen , Volksfeste , Sport 3407-11 ;
Volksdialekt n. Namenkunde 3412-19; Volks-
brauch, Volkssitte, VolksUed 3420-41; In-
Schriften u. Hausmarken 3442-43; Sprich-
wörter u. volksthüml. Redensarten 3444-50 ;
Mythen, Si^en u. Märchen 3451-78; Aber-
glauben, Zauberei, Hexenwahn 3374-81.
Zeitschrift f. Dt. Cultur-G. (s. '90,
3980) I, 24 u. II, 1. Berl., Lüsten-
öder. p. 121-477 u. p. 1-144: a) p.
123-46. Die Familienchronik d.
Ritters Mich. v. Ehenheim. II, s. in
II, 7. - b) 147-60. P. CasBcl, Dt.
Landes- u. Ortsnamen. — c) 317-35.
A. Meli, Zar G. d. Hexenwesens;
aus Steierischen Qn. — d) 375-90.
0. Henne am Rhyn, Der Geister-
spuk in d. Dt. Volkssage. — e)436
-68. A. John^ Dorf u. Bauernhof in
Dtld. sonst u. jetzt. — f) 2, 56-66.
Die Dt. Verwandtschaftsnamen.
— gr) 103-12. Th. Unruh, Bilder
a. d. Pommerschen Cultur- u. Sitten-
G. — h) 117-20. W. Müller, Haine
u. Bäume in G. u. Sage. — Vgl. Nr.
521a. 908; 34. 1653. 1815; 85. 22981.
2950n; 76e. 3150b; 92q. *Rec.:
DLZ 12, 1866 f. Winter; MHL 20, 86-7
Martens; MHL 20, 85-7 Martens. [3372
Fflhrer durch d. Sammlgn. d. Mu-
seums Schi. Altth. in Breslau. 3. Aufl.
BresL, Nischkowsky. 116 p. m. 30
Abb. "X-RecrKBlGV 39, 128; Samm-
ler 13, 117 f. [73
Katalog der Sammlgn. der antiq.
Ges. in Zürich. I-IH : Vorröm. Abthlg. ;
Griech.-Ital.-Röm. Abthlg. ; Alaman.-
Burgnnd. Gräberfunde; ma. Abthlg.
Lpz. , Hiersemann. 1890. xiv215;
165; 107 p. m. 17; 12; 15 Tafeln.
10 M. 40. [74
Hirth, Culturgeschtl. Bilderbuch a.
3 Jhh. (s. '89, 1228 u. '90, 2140).
Lfg. 67-72 (VI. Lfg. 7-12. Schluss).
1890. p. 2113-2303. -K^Rec: Ggw.
38, 381; Kunstchron. 2, 37. [75
Zibrt, Gen., Listy z Ceskych d^jin
knlturnfch [Bll. a. d. Böhm. Üultnr-
G.J. Prag, Vilfmka. 123 p. -X-Rec:
RC 31, 497 f. Leger; MVGDBöhmen
29, Ht.Beil. 55-7; Z. d. V. f. Volks-
kunde 1, 456 f. Brückner. [76
Za AlterthnmorB vgl. Nr. 105; 6; 11;
12; 16 a; 18; 21. 1367; 76; 77; 98. 2071; 72;
79; 81; 82; 83f-o; 84; 85; 96; 99. 2100;
8-7 ; 40 ; 56. — «rabalterthümer: 114 ; 16; 17.
1420 d; e; 22; 32. 1517. 2080; 83 c; k. 2102;
30a; 41. 2380k; 86. 3317 g.
Aufsätze betr. Wohnung, Gebäude
etc.: a) G. Bancalari, Forschgn.
üb. d. Dt. Wohnhaus. (Ausland 63,
467 etc. 64,721-27.) [«Rec: Ca-
rinthiaSl, 138-40 Hauser.j - b) Ed.
Damköhler, Diele, dSle, däle. (Jb.
d. V. Niederdt. Sprachf. 15, 51-3.) —
e) W. Götz, Das Nordische Wohn-
haus währ. d. 16. Jh. (Sammig. ge-
meinv. Vortrr. Hft. 131.) Hamb.,
VerL-Anst. 31 p. 60 Pf. — d) Hun-
ziker u. Virchow, Das Rhätoro-
man. Haus (Vhdlgn. d. Berl. Ges. f.
Anthrop. '89, 625-8.) — e) Mejberg,
Aehnlichkeiten d. Schlesw. Bauern-
höfe mit d. Gebäuden d. mittl. u.
alt. Zeit. (Ebd. '91, 409 f.) - f) A.
Meitzen, Ansiedelung. (Hdwb. d.
Staatsw. 1, 290-311.) - g) A. G.
Meyer, Das Sachs. Haus im Kr.
Greifenberg. (Vhlgn. d. Berl. Ges.
f. Anthrop. '89, 614-25.) - h) C.
Mönch, Das alte Hansahaus. (Ebd.
194-6.) — i) A. Peez, Bauernhaus
in Oest.-Ungarn. (Sep. a. M. d. anthr.
Ges.) Wien, Holder. 4^ 57 p. 80 Pf.
— k-1) K. Rhamm, Dorf u. Bauern-
hof im Altdt. Lande. Lpz., Grunow.
1890. 80 p. 1 M. 50. [*Rec.: Z.
f. Dt. Cultur-G. 1, 351 John.] -
Das Kärntnerische Bauernhaus. (Ca-
rinthia 80, 44-8.) — m-n) A. Tr ei-
ch el, Laubenartige Haus vorbauten
in Westpreussen. — Westpreuss.
Häuser. (Vhdlgn. d. Berl. Ges. f.
Anthr. '89, 196-8. '91, 187-9.) —
0) H. Uhle, Das Dänische Haus in
Dtld. (Ebd. '91, 493-515, vgL ebd.
645-49 Jahn u. Virchow.) — p-r)R.
Virchow, Alte Dt. u. Schweiz.
Bauernhäuser. — Alte Häuser im
Clevischen. — Zur G. d. Schweiz.
Wohnbaue«. (Ebd. '89, 168 iT. '91,
191-4.) [77
Gudmundsson, V., Privatboligen pä
Island i sagatiden samt delvis i det
0vrige norden. Kopenh., Host. 1889.
270 p. 6 M. 25. *Rec.: DLZ 10,
1750-52 Henning; M.-Age 3, 173:6
Golther; CBl '90, 94; LBl f. Germ,
u. Rom. Phil. 11, 174-6 Maurer. [78
Champeaux, A. de, El mobiliario.
*22(3
Bibliographie Nr. 3379-3401.
I: £n la antiqued.^ edad media y
renasc. II: 17-18 siglos. Madr.^ Cni-
zado. 4^ 296; 304 p. 8 pee. [3379
Havard, H., Dict. de Tameablement
(s. '89, 3832 u. '90, 2144). IV: P-Z.
1890. 885 p. 55 fr. -5f Rec: R. de
Saintonge 11, 208. [8380
Znr 0. d. Wohnnng ygl. Nr. 2379 q. 2402.
3229 d; 3817 h,-\ 29a; 80. 8768 d.
Aufsätie betr. Kleidung u. Ge-
räthe: a) J. W. Braun, Die Per-
rücke in Berlin. (Bär 16, 390.) —
b) H. Bren dicke, Die Petennandl-
8che Messersammlung in 8teyer.
(Sammler 12, 243-6.) — c) A. Erd-
mann, Grund bedeutg. u. Etymolo-
gie d. Wörter Kleid u. Filz im Ger-
manischen. (Skrifter utg. af human,
vetenskapssamfundet i Upsala. I, 3.)
Upsala. 48 p. — d) L. Hähnlein,
Die Grünkittel. (Bayerland 3, 55-7.)
— e) F. T. Hellwalä, ürsprg. n.
Entwickig. d. Schmuckes. (Ausland
68, 586-90.) — f) H. Janitscbek,
Der Fächer. (Nation 8, 695-8.) —
g) A. Kirchhoff, Die Halloren in
ihrer alten Tracht. Halle, Reichardt.
1890. 23 p. 1 M. — h) E. Lemcke,
Knochen- u. Horngeräthe in Ost-
preussen. (Vhlgn. d. Berl. Ges. f.
Anthrop. '89, 601 f.) — I) B. Maj-
läth, Die Maschenpanzer d. Nat.-
Museums. (Archl. Ertesitö 11, 125
-53 u. üng. R. 11, 608-18.) - k) J.
Man e fei d. Der Grossvaterstuhl auf
d. Lande. (Sammler 13, 42 f.) —
1) Th. Martin, Trachten am Boden-
see. (Schrr. d. V. f. G. d. Bodensees
20, 104-13). — m) Baier. National-
trachten (Bayerland 2, 419 f. etc.
531 f. 3, 36; 47 f.) — n) Olshau-
sen, Radsporen auf Siegeln. (Vhlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '91, 219
•33.) — o) V. Pezold, Bemerkgn.
z. Trachten-G. (Karlsruher AlthV 1,
17-9.) — p) Punkes, Die Kleider.
(KLex 7, 746-76.) — q) L. v. Rau,
Mähewerkzeuge. (Vhlgn. d. Berl.
Ges. f. Anthrop. '90, 153-60.) —
r) 0. S., Altberliner Folterwerk-
zeuge. (Bär 17, 30 f.) — 8) H. v. d.
Sann, Altsteierische Trachten. (Sep.
a. Grazer Wochen bl.) Graz, Cieslar.
39 p. 50 Pf. — t) Spitzen: e. cultur-
hist. Skizze. (Norddt. AZtg Beil. Nr.
50.) — B) A. Treichel, Die Ro-
gallen in Westpreussen. (Vhlgn. d.
Berl. Ges. f. Anthr. '89, 749-52.) -
t)R. Virchow, Mäh Werkzeuge aus
d. Vierlanden. (Ebd. 485-7.) [3381
Bi&tter f. Costümkde., hist. u.
Volkstrachten, hrsg. v. A. v. Hcv-
d en (s. '89, 1233). Hft. 19-21 (Schluss).
Bl. 217-52 (Bd. IV). xxiij86 p. [82
Hottenroth, Trachten etc. (s. '89,
1230 u. '90, 3986). Lfg. 19-20 (Schluss).
Bd. II, 157-217 m. 12 Taf. [*Rec.:
NtZtg 44, 391 Lübke,] - Ital. üebcrs.
Bd. 11, Lfg. 7-15. [83
Hefner- Alteneck, Trachten etc. d.
17. u. 18. Jh. (s. '89, 3829 u. 90,
3937). Lfg. 12 (Schluss). 1890. p. 17
-26 u. 6 Taf. «^Rec: Rep. f. Kunstw.
14, 339 Janitschek; Z. d. Münch.
AlthV. 3, 53. [84
Zur Geschichte d. Costüme^ nach
Zeichngn. y. Diez, Fröhlich etc.
Münch., Braun & Seh. 1890. fol. 76
Taf.m. 8 p. 9 M. 50. [85
Zibrt, Gen., D^jiny kroje v Zemich
öeskych az po valky Husitskä. [6.
d. Tracht in Böhmen bis zu d. Hus-
sitenkriegen]. (Z. Winter u. G. Zibrc,
Dejiny kroje v zemich feeskych.)
Hft. 1-3. Prag, Simäöek. 458 p. m.
Abb. k Hft. 1 Ü. 30. ^Rec. : RC 31n
498 Leger; Z. d. V. f. Volkskde 1,
457 Brückner. [86
Villermont, Marie de, Hist. de la
coiffure feminine. Brux., Hertens. 4^
822 p. 30 fr. [86a
•^ Recensionen v. Werken betr.
Kleidung: a) Berger-Leyranlt,
Costumes strasbourgeois, s. '90, 2143:
Polyb. 59, 113 de Nolhac; Ann. de
l'Est '90, 471 Pfister. — b) Hey den,
Tracht d. Culturvölker, s. '89. 3837
u. '90, 3938: Jbb. d. phil. V. Berlin
17, 59 Engelmann; Berl. phil. Wschr.
11, 502 Böhlau; M. d. anthrop. Ges.
in Wien 20, 109 Börnes. [87
Pabst, A., Bestecksammlg. : Speise-,
Tisch-, Garten-Geräte u. Werkzeuge:
aus d. Knnstsammig. v. R. Zschille
in Grossenhain. Berl., Bette, fol. 50
Taf. m. 8 Bogen Text. 60 M. *Vgl.
KBIWZ 10. 137. [88
Zechilie, R. u. R. Forrer, Der Sporn
u. s. Formenentwicklg. Berl., Bette,
fol. 20 Taf. m. 8 Bogen Text. 24 M.
^Rec: Kunstgewerbebl. 2, 144-6
V. Hey den; KBIWZ 10, 138. [89
Beck, L, Die G. d. Eisens in techn.
u. culturgeschtl. Beziehg. I: bis 1500
IV, 5. Kleidung u. Geräthe : Familie, Ehe, gesell. Verkehr. *227
n. Chr. 2. Aufl. Lfg. 1-4. Braunschw.,
Vicweg. x704 p. ä 5 M. [3390
Zur G. TOB Kieidang, Cferith, Werkseng
▼gl.Kr.l4S6. 1727 0. 2078. 8252. 2S23n. 2925-27 ;
76ii;80. 3229e;f. 3317h; 18b. 8561b. 3723f.
Aufsätze betr. Familie, Ehe, ge-
eelligen Verkehr: a) Achelis, Die
Geschlechtsgenossenschaften u. die
Entwickig. d. Ehe. (Z. d. Ges. f.
Erdkde. '90, Hft. 4.) ~ b) A. G.
Brückner, K iBtorii cuwstwa sostra-
danija. [Zur G. d. Mitleidsgefühls.]
(Niwa 45, 979 flF.) — e) A. Denecke,
Beitrr. z. Entwicklgs-G. d. gesellsch.
Anstandsgefühls in Dtld. Dresdener
Progr. Lpz., Fock. 4*. 88 p. 1 M. 20.
[*Rec.: Anz. f. Dt. AUh. 17, 331.
R. M. Meyer.] — d) K. Friedrichs,
Familienstnfen u. Eheformen. (Z. f.
vergl. Rechtsw. 10, 189-201.) —
e) J. Grand-Carteret, La carte
de Visite k travers 2 siöcles (R. pol.
et litt. 47, 149-54). - f) M. Haus-
hof er, Die gesellschaftl. Sitte in
ihrem Zusammen hg. mit Kunst etc.
(Z. d. Baier. Kunstgewerbe-V. '90,
29-35.) — g) F. Hellwald, Zur
Entwicklgs.-G.d. Liebe. (Ausland 68,
454-7; 471-4.) — h) Nadmorski,
Gesellschaftl. Zustände im Marien-
burgischen. (Wisla 8, 717-54.) —
1) Rezasco, Segno delle meretrici.
(Giorn. ligust. 17, 161-220.) — k) 0.
Streicher, Verh. zw. Mann u. Frau
i. d. Mhdt. Lyrik (ZDPh 24, 171-86).
— 1) L. W., Schutz d. Wöchnerin
in Christi. Vorzeit. (HPBll 108, 419
•28.) — m) J. Zacher, Die 10 Al-
terstufen d. Menschen. (ZDPh 28,
885-412, vgl. A. Jeitteles u. H.
Lewy ebd. 24, 161-5.) [3391
Stareke, C. N., La famille primi-
tive, ses origines et son developpe-
ment. (Vgl. ^90, 2148.) Paris, Alcan.
287 p. -5f Rec: Bull. crit. 12, 361-5;
Bull, de folklore 1, 67-71 Godenir;
RQH 50, 679-81 de Charencey. -
Engl. Uebers.: New- York, Appleton.
815 p. -X-Rec: Polit. sc Quart. 5,
840-2 Smith. [92
Bobbio, G., Sülle origini e sul
fondamento /lella famiglia. Torino,
Origlia. 108 p. [93
Famliien-Stiflungen, Die, Dtlds. u.
Dt-Oesterreichs. Th. L Münch.,PohL
1890. 76 p. 2 M. ^Statist. Ueber-
sicht, vorzugsweise betr. Universi-
täten u. Erziehgs.-Anstalten. — Rec:
KBIGV 39, 108. [94
Westermarok, Edw., The history
of human marriage. Lond.,Macmillan.
xiz644 p. 14 sh. ^Rec: SatR Nr.
1868; Mind 16, 542; Ac. Nr. 1013
Tylor. [95
Roever, N. de, Van vrijen en
trouwen; bijdr. tot de gesch. van
oudvaderl. zeden. Haarlem, Bohn.
1890. 244 p. 2 fl. 50. [96
Ploss, H., Das Weib in d. Natur-
u. Völkerkde.; anthropol. Studien.
3. Aufl., hrsg. V.M.Bartels. 2Bde.
Leipzig, Grieben. xxiij575; 684 p.
24 M. ^Rec: EBl f. Anthrop. 22,
48 Ranke. [97
Gautier, L, La chevalerie. N. ed.
Paris, Delagrave. 4°. xv850 p. 25 fr.
^Rec: RH 45, 877-9 Monod. [98
Gourdon de Genouillac, H., Nonv.
dictionn. des ordres de chevalerie
dep. les 1. siöcles jusqu'ä nos jonrs.
Paris, Dentu. 349 p. 5 fr. [98a
Henne am Rhyn, 0., Das Buch d.
Mysterien u. geheimen Gesellschaften.
3. Aufl. Lpz., Ziegenhirt. 1890. 373
p. 4 M. [3899
Kuike, Ed., Die Entwickigs.-G. d.
Meinungen. Lpz., Reissner. 92 p.
2 M. ^Rec: Krit. R. a. Oesterreich
3, 44-6 WiUfort. [3400
Aufsätze betr. Ernährung, Gesund-
heitspflege etc.: a) Buschan, Zur '
G. d. Hopfens. (Ausland 64, 613-6.)
— b) F. Falk, Zur Gesund hs.-Pflege
Dtlds. im MA. (HPBll 108, 811-22.)
— c) F. Fuhse, Sitten u. Ge-
bräuche d. Deutschen beim Essen
u. Trinken, alt. Zeiten bis z. Ende
d. 11. Jh. Diss. Gott., Vandenhöck
&R. 44p. 1M.20. — d)H.Häfcke,
Die Werthschätzg. d. Salzes. (Voss.
Ztg. Sonnt.-Beil. 47 f.) - e) C. Hoff-
mann, Der Honig in bist. etc. Hin-
sicht Freiwaldau, Blai^k. 1889. 38
p. — f) Kirchhoff, Die früh. Irren-
pflege in Schleswig - Holstein. (Z-
Schlesw.-Holst.-Lanenb. G. 20, 131
-92.) — g) P. Pervanoglü, Dell*
innmazione e deila cremazione dei
cadavri nelle epoche piü remote.
fArcheogr. triest. 17, 255-64.) —
h) A. Schlieben, Das Schwein in
d. Cultur-G. Wiesb., Berchtold. 1890.
63 p. IM.- I) E. M. Schranka,
Die Suppe; e. Stückchen Gultur-G.
2. Auü. Berl., Lüstenöder. [3401
*228
Bibliognraphie Nr. 3402—3418.
Weber, Fei., Gafltronom. Bilder;
Beitrr. z. G. d. Speisen u. Getränke
etc. 2. Aofl. Lpz., Weber. xvj348 p.
5 M. [3402
Gnlllaume, A., Le repae ä. travers
les Äges. Paris, Delagrave. 4^ 68 p.
25 fr. [3
Liebenau, Th. v., Das Gasthof- u.
Wirthshauswesen d. Schweiz in alt.
Zeit. Zur., Preuss. x847 p. 12 H. 50.
^Rec: Schweiz. Rs. '91, 449 f.; HJb
12, 205. [4
Aliemagne, H. R. d\, Bist da lu-
minaire dep. r^poque romaine jus-
qu'au 19. si^le. Paris, Picard. 4^
710 p. et 80 pl. 40 fr. -JfRec:
Polyb. 59, 487 Visenot; R. de Tart
chr^t 34, 254-9 Prou; RC 32, 84
de Curzon; Gazette des beaux arts
5, 437-40 Gonse; BECh 52, 475 f. RH
48, 115 Monod. [5
Beigel, R., Entwicklangs-G. d. öff.
Beleuchtg. Strassburgs, actenmässig
dargest. Strassb., Heitz. 85 p. m.
5 Taf. 3 M. [6
Hein, W., Die Todtenbretter im
Böhmerwalde. (Sep. a. M. d. anthrop.
Ges. in Wien.) -Wien, Holder. 4®.
16 p. m. 2 Taf. 3 M. 20. ^Mit in-
teress. Illastrationen. [6a
Aufs&tie betr. Vergnüg., Volksfeste,
Sport: a) D. G. van Epen, De
tonrnooien, s'Hage, Geneal.-herald.
A. gr. 4^ 1 fl. — b) A. V. Heyden,
Das Turnier. (Westerm. '90, 673 92;
841-55.) — C) Das Naumborger
Kirsch fest. (Grenzb. 50, III, 366
-79.) — d) H. Krallin ger, üeber
Frühlings-, Gregorius- n. Ratenfeste.
(Bayerland 2, 42 4.) - e) 0. L.,
Zur G. d. Gauklerkünste. (Norddt.
AZtg Beil. Nr. 17.) — f) C. W.
Luders, Das Kaak-8piel. (MVHamb-
G. 13, 46-8.) — g) E. Mast, Reuzen-
feesten. (Dt. Warande 4, 137-44.)
— h) A. Nie Ol, Die Entwickig. d.
Touristik in Dtld. (Sep. a. Der Tou-
rist.) Berl., Wiesenthal. 24 p. 50 Pf.
— I) A. Pölchau, Zum Worte
„Linetreder*. (SB d. Ges. f. G. u.
Althkde. d. Ostseeprov. Russlands
'90, 125-8.) — k) A. Schmidt, Ein
Schweizer Kartenspiel a. d. 16. Jh.
(Sammler 12, 149-51.) — 1) B. S tc hl e,
Volksthüml. Feste etc. im Elsass
[vgl. '90, 2155]. (Jb. f. G. El8.-Lothr.
6, 161-80. 7, 200-6.) — m) A. Tille,
Fahrende Leute (Norddt. AZtg Nr.
454). — n) Der Wasservogel
[Volksfest]. (Bayerland 2, 256-8.) [7
Werth, Herrn., Altfranzös. Jagd-
bücher nebst Hss.; Bibliogr. d. abend-
länd. Jagd-Lit überhaupt. Halle, Nie-
meyer. 1889. 118 p. 2M.80. *Rec.:
CBl '91, 545. [8
Hutten-CzapaM, M. v., G. d. Pfer-
des; übers, v. L. Königk, hrsg. ▼.
B. V. Hutten-Czapski. 2. Aafl.
Berl., Bath. 716 p. 12 M. - Vgl.
a) Zastrow, Die cnlturgeschtl. Be-
deutg. d. Pferdes. (Ber. d. Philo-
mathie zu Neisse 25, 369-79.) [9
Kauftaiann, A., Der Gart«nbaa im
MA. u. während d. Periode d. Re-
naissance; in 5 Vortrr. Berl., GruDd-
mann. 1892. 80p. IM. 50. 'X'Erheb-
liche Erweiterg. e. Aufsaües ▼. 1889.
— Rec: AZtg '92, Nr. 2. [10
<$f Recensionen von Werken betr.
Ehe, gesell. Verkehr U.Vergnügungen:
a) Ebeling, Kahlenberger, s. '90.
2164: Z. f. Volkskde. 2, 206 Vecken-
stedt; Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 474; R.
des traditions populaires 6, 122
Gittöe; BllLü '90, 478 Hermann; D-
LZ 12, 1838 Jeep. — b) Edelmann.
Schützen wesen, s. '90, 2167: HZ 65,
333 V. Below; Z. f. Dt. CulturG. 1.
352; D. Archiv 3, 182 Filly. - c)
Hayn, Bibl. nuptialis, s. '90, 2152a:
CBl f. Biblw. 8, 57 Fränkel; DLZ
12, 87 0. Meyer; Dt. R. 15, III, 256.
— d-e) Hellwald, Haus u. Hof,
8. 89, 1227 u. '90, 3982: Z. f. Ethnol.
21, 156 Virchow; Gest. Lit. CBl 6,
28-30 Haas. — Die menschl. Fa-
milie, 8. '90, 2149: Z. f. Dt. Cultu^
G. 2, 135 f. John; NtZtg 43^ Nr. 569
Buchwald. — f)Mastrigli, Le daose
stör., 8. '90, 2162: R. stör, it. 7, 121;
N. Antol. 23, 794; Gazz. lett. 13,
Nr. 9-11 Solert. [11
Zu famllle ■. Ehe vgl Nr. 789. 836. 957.
2863 n. 2411 f. 2508b: f. 2810; 42-44; 58 f.
Zn geielliehafllieheii TerhiltHliMa ■•
geiellig«m Terkehr vgl. Nr. 276. 379. 789.
880; 81. 901; 12b; 57. 1585g. 1613; 85. 1741;
79. 1888 k. 2231. 8422 f; h; 53 b. 8507 f; SSL
2716. 2840 ff. 8203. 3705 a; 80 a. 3918 f.
Zv ErHilirniig, Oetvadhelttpflef«, L«l-
ehenbeiUttoBf ygl. Nr. 185. 386. 566. 901
1393b. 1728i 1819. 2311b; 22i. M04; 2ld.
2808. 29S2f; m ; 46; 48; 95. 9779 p; 97.
3918 a; 70. ,
Zu Terf nfigniifeB ■. YolktfMttt v^
Nr. 886. llOlb. 1614. 1888 h; O. 2179 d. 2329T.
24526. 2507 d. — Gaanerweiei : 480. 1567.
1687m. 18881. 2359g. 3135:921. S5llb;9l0.
3662 d. 3717b. 8831 d. — Sport: 120. 1428.
2992 h.
IV^5. Gesell. Verkehr a. Vergnügungen, Volksdialekt u. Namenkunde. '*'229
Aufsitze betr. Volksdialekt und
Namenkde.: a) F. Bernau, Böh-
mens Dt. Burgnamen. (M. d. Nord-
böhm. Ezcur8.-<Clttbs 14, 34 f.) —
b) A. Dümmler, Ans d. Donau-
Lech-Winkel. (Bayerns Mundarten
1, 305-8.) — c) M. F. Follmann,
Die Mundart d. Dt.-Lothringer n.
Luxemburger. II. Progr. Metz. 1890.
4^ 23 p. [^Rec: LBl f. Germ. u.
Rom. Phil. 12, 152 f. E. Hoffmann.]
— d) C. Franke, Ostfränkisch-
Oberpfälzisch und Obersächsisch.
(Bayerns Mundarten 1, 19 36; 261
-90.) — e) H. Gradl, Die Mund-
arten Westböhmens. (Ebd. 8M11.)
f) A. Hart mann, Aelt. Nachrr.
üb. Dialekte. (Ebd. 121-5; 291-5.)
— g) J. E. Haselmayer., üeber
Ortsnamenkde. Wttrzb., Kellner. 50
p. 60 Pf. [^ Reo.: Ausland 64, 999;
Bll. f. Baier. Gymnw. 27, 597 f.
Biedermann; Bayerns Mundarten 1,
315.] — h) M. Himmelstoss, Aus
d. Baier. Wald. (Bayerns Mundarten
1, 61-81; 239-60.) — i) F. Jacobi,
Schwab. Taufnamen (Ebd. 197-203.)
— k) A. Jakob, Aus Mittelschwa-
ben. (Ebd. 36-60; 793-6.) [3412
Ferner: a) R. Karpff, Dt Vor-
namen mit d. von ilinen abstamm.
Geschlechtsnamen. Nürtingen, EapfT.
1889. 95 p. 1 M. [^Rec: Grenzb.
50, m, 95.] — b) V. Kebrle,
Prijmeni öeskd etc. [Böhm. Zu-
namen, welche aus d. Taufnamen
entstanden sind.] Progr. Prag-Neust.
1889. 21 p. [^Rec: Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 92. J — c) Th. Kneip er,
Französ. Familiennamen in d. Pfalz.
2. Aufl. EaisersL, Gotthold. 82 p.
IM. — d) Klemm, Flurnamen.
(Neue Bll. aus Süddtld. f. Erzieh, u.
ünterr. 17, 1-4.) — e) 0. Knoop,
Plattdt. Wörter a. Hinterpommern.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13,
52-4; 69-72; 84-7.) — 0 Fr. Laten-
dorf, Plattdt. Tanznamen. (Ebd.
38 f.) — g) F. Leithäuser, Gaili-
cismen in Niederrhein. Mundarten.
Progr. Barmen. Lpz., Fock. 4^ 32 p.
[-J^Rec: DLZ 12, 1689 Nörrenberg.]
— h) F. Lunjak, 0 proischoz denii
imen Oech etc» [Ueber d. Herkunft
d. Namens Cech etc.] (Gel.-Schr. d.
üniv. Kazan. '90, Nr. 2.) 15 p. —
1) R. Müller, Kleine Beitrr. z. Alt-
kftmtnischen Ortsnamenkde. (Ca-
rinthia 81, 141-50.) - k) N o h r.
Versuch e. Deutg. v. geogr. Namen,
Völker- u. Personennamen. (Z. f.
wiss. Geogr. 7, 314-19.) - 1) F.
Riegel, Beitrr. aus Altregensburg.
(Bayerns Mundarten 1, 222-4.) —
m)J. Sembrzycki, Litauische Arz-
neinamen. (M. d. Litauischen lit.
Ges. 3, 249-59.) — n) F. A. Slavfka,
0 yyznamu jmdna Cech. (Casopis
musea kral. 64, 568-74.) — o),K.
Stuhl, Neue Pfade etc.: Vergleich.
Studien im Anschluss an Griech. «u.
Dt. Personennamen. Progr. Burg-
hausen. 49 p. [Etymolog. Einzel-
Nachweisgn.] — p) J. Wolff, Dt.
Dorf- u. Stadtnamen in Siebenbür-
gen. Progr. Mühibach. 4^ 31 p. [13
Mucke, K. E., Histor. u. vergl.
Laut- u. Formenlehre d. Nieder-
sorbischen [Nieder] aus.- Wendischen]
Sprache. (Preisschrr. d. Jablonowski-
schim Ges. XX VIII.) Lpz., Hirzel.
xviij 615 p. 20 M. [14
Brenner, Ose., Mundarten U.Schrift-
sprache in Baiern. (Baier.«Bibl. 18.)
Bamb., Buchner. 85 p. m. Abb.
1 M. 25. *Rec.: Lit. Jb. 1, 81 f.; LBl
f. Germ. u. Rom. Philol. 13, 10 f.
Binz. [15
Jaksch, A. v., Ueb. Ortsnamen n.
Ortsnamen forschg. m. bes. Rücksicht
auf Kärnten. Vortr. Klagenf., Klein-
mayr. 44 p. 1 M. -^ Rec. : Carinthia
81, 64 Laschitzer u. 95-100 Schlei-
nigg. — Vgl. a) Zur Ortsnamen-
forschung in Kärnten, e. Wort d.
Richtigstellung, z. Abwehr; hrsg.
vom V. f. d. Slovenen Kärnthens.
Klagenf., Raunecker. 32 p. 60 Pf.
— b) A.Y. Jaksch, E. offene Ant-
wort etc.; e. Wort d. Richtigstellg.
u. Abwehr. Klagenf., v. Kleinmayr.
41p. 80 Pf. — c) Zur Ortsnamen-
forschung in Kärnthen. Schluss-
wort; hrsg. vom V. d. Slovenen
Kärnthens. Klagenfurt, Kleinmayr.
28 p. 60 Pf. [16
Wisnar, Jul., Untersuchgn. z. geogr.
Namenkde. auf Grundlage v. V.
Brandrs Erklärung topogr. Eigen-
namen. Znaim, Foumier & H. 72 p.
1 M. 50. [17
Tibus, A., Beitrr. z. Namenkde.
Westfäl. Orte. Münst., Regensberg.
1890. 124 p. 2 M. 40. ^Rec: Lit.
Hdw. 30, 262 f. Finke; MHL 20, 84
Hoogeweg. [18
*230
Bibliographie Nr. d418a--a425.
GradI, H. , Die Ortsnamen am
Fichtelgebirge und i» dessen Vor-
landen. (AG Oberfranken 18, 1-177.)
Sep.£ger,Kobrt6ch(fc6. 3 M. "K^Rec:
MVGDßöhmen 30, lit. Beil. 3-10
Peters. [3418a
^Recensionen v. Werken betr.
Volksdialekt, Orts- nnd Personen-
namen: a) Ab^e, Namen in ürkk.
des Kl. Fulda, s. '90, 2152 (auch Jb.
d. V. f. d. Gfsch. Mark 8, 60-84):
HZ 67 Wanbald; Hessenld. 4, 274
Brunner; Z. d allg. Dt. Sprach-V.
'91, Beihft. (Februar) Lomeyer. — -
b) Abel, Dt. Personennamen, s. '90,
2150: ZDPh 23, 372-5 Andresen;
LBl Germ. u. Rom. Philol. 12, 83
Behaghel. — C) Kauf f mann, G. d.
Schwab. Mundart, s. '90, 2041 u.
3850: Bayerns Mundarten 1, 150-2
Wagner. — d) Prinzinger, Zur
Namen- u. Volkskde. d. Alpen , s.
'90, 4214: Bayerns Mundarten 1, 314.
— e) Schneller, Tiroler Namen-
forschgn., s. '90, 4218: Z. f. Rom.
Philol. 15, 288 Gröber; Z. f. Oest.
Gynin. 42, 55-9 Meyer-Lübke; Z. d.
V. f. Volkskde. 1, 222-4 Stolz; DLZ
12, 1498 Meyer-Lübke. [19
ZnYolkgdialekt, Orts- n. FaniilleaBAmea
vgl. Nr. 93. 230 a-e. 41'4. 1390. 3211. 3496 f ; V.
8519a; 37f; 60c; 71c; 78r; t. 3606b; c;
12a; 13; 21 d; 24; 62b; 80c; d.
Znr 0. der Sprache vgl. in lY, 4, Nr.
3193 ff.
Zeltschrift d. V. f. Volkskde. (N.
F. d. Z. f. Völkerpsychologie und
Sprachwiss., s. '89, 3854 u. '90, 3956),
im Auftr. des V. hrsg. v. K. Wein-
hold. Jg. I. Berl., Asher. 484 p. m.
Abb. 16 M.: a) p. 17-36; 220; 279
-92 W. Seh war tz, Volksthümliche
Schlaglichter. — b) 36-53. K. M a u r e r.
Zur Volkskde. Islands. — c) 53-6.
R. Köhler, Märchen v. d. Nachti-
gall u. d. Blindschleiche. — d) 67
-77; 421-43. M. Rehsener, Wind,
Wetter, Regen etc. in Vorstellg. u.
Rede d. Tiroler Volkes. — e) 77
-100; 335-43. ü. Jahn u. Meyer-
Cohn, Jamund bei Cöslin. — f) 129
-38. A. Meitzen, Land u. Leute d.
Saalegeeenden. — g) 138-48. C.
Bolle, Die Eichenfrucht als mensch-
liches Nahrungsmittel. — h) 178-97.
H. Prahn, Glaube u. Brauch in d.
Mark Brandenb. — i) 197-214; 307
-14. J. J. Ammann, Volkssegen aus
dem Böhmerwald. — k) 215-9. K.
Weinhold ^ Volksüberliefergn, aas
Eisenerzin Obersteiermark.— 1)219 f.
C. Dirksen, Sitten n. Gebräache
bei Sterbefällen in Meiderich. —
m) 250-79; 481-43. W. Nehring,
Die ethnogr. Arbeiten der Slaven,
vorn. 0. Kolbergs. — n) 292306. H.
Höfler, Die Kalender-Heiligen als
Krankheits-Patrone beim Baier. Volk.
— o) 369-413. L, Tobler, Mytho-
logie u. Religion. — p) 414-21. J.
Krejci, Zu d. Dt., Böhm. u. Häiir.
Volksliedern. — q) 443. A. Tille,
Der Sonnenochse. — r) 444. K.
Weinhold, Die Regenkatze. —
8) 446-8. E. Friedel, Vom Giäcks-
topf od. GlQckshafen. — t) 113-27;
23440; 352-68; 461-77. Fr. Back u.
M. Laue, Lit. d. J. 1890. — Vgl.
Nr. 3650 b. * Rec: LBl f. Germ, a.
Rom. Phil. 12, 145-7 Kauffmann; Am
Urquell 2, 116; KBl d. V. f. Siebenb.
Ldkde. 14, 23. [8420
Zeltschrift f. Volkskde. (s. 90.
3955). m. 488 p.: a-c) p. 49-56 etc.;
172-81; 58-61 etc.; 262 f.; 302-9.
E. Veckenstedt, Die myth. Könige
der Arischen Volksheldensage und
Dichtung. — Wendische Sagen d.
Niederiausitz. — Aus d. Prov. Sach-
sen I: Festkalender v. Hornburg. -
d) 104-7 u. 141 f. Th. Vernaleken,
Myth. Volksdichtgn. — e-l) 41-8 etc.;
321-71 etc.; 437. 0. Knoop, Volks-
lieder a. Hinterpommem. — Aber-
glaube und Brauch aus Posen. —
g) 67 etc.; 379-8L F. Branky,
Volksüberliefergn, aus Oesterr. —
h) 81-92. M. V. Estorff, D. wilde
Jäger. — i) 132-6. V. Tille, Der
Traum v. d. Schatz auf d. Brücke.
— k) 184 etc.; 296-8. J. ü. Jarnik,
Albanes. Märchen u. Schwanke. —
1) 187-9 u. 224-7. A. Gadde, Volks-
lieder a. Hinterpommern. — m) 189
-91 u. 228 f. A. Kauffmann, Find-
linge z. Volkskde. — n) 201-7. R.
Dürnwirth, Dt. Element in Slo-
▼en. Sagen d. K&m tisch. Oberrosen-
thales. [*Rec.: Carinthia 81, 135-7
Hann.] - o) 208-14. 0. Mailand,
Der Fluch in d. Siebenb.-Rnm&o.
Volkspoesie. — p) 268-71 etc.; 425
-32. Poestion, Die alten Nord.
Frühlingsfeste. — q) 341-8 u. 377-9.
A. Schlossar, Sagen vom Schratel
aus Steiermark. — r) 346-8; 475-82-
IV, 5. Volksdialekt u. Namenkunde, Volksbraucb, Volkssitte etc. *231
Schwela, Die .grosse*^ Wendische
Hochzeit. — 8) 385 f. B. Hüser,
Der Schwerttanz v. Altein bei Büren.
— t) 441-64. O. F., Die Kalewala
vom ästhet. Standpunkt. — n) 464
-75. Trols, Die alt-nord. Hochzeit.
— Vgl. Nr. 130. [3421
Am Urquell , Mtschr. f. Volkskde.,
hrsg. V. F. S. Kraus. I u. II, 1-11.
Hamb., Kramer. 208 p. u. p. M96.
ä Jg. 2 fl. 40: a-g) 1, 2-6 etc. 2,
48-46 etc.; 110 f.; 136 f.; 137-39.
139-41. F. S. Krauss [a mit Th.
Dragicevi6]^ Guslarenlieder a. Bos-
nien u. d. Hei*zog8land. — Die Esche
Yggdrasil. — Geheime Sprachweisen.
— Sühng. d. Blutrache im Herzögi-
schen. — Das Albd rücken. — Schimpf-
wörter. — Frauenkauf bei d. Süd-
slaven. - h-i) 1, 11-5 etc.; 203 f.;
2, 151 f.; 166-8. H. Frischbier,
Ostpreuss. Volksglaube. — Räthscl-
Geschichten. — k-m) 15 f.; 66-8;
85-87 etc. 2, 144-61; 175 f. K. E.
Haase, Sagen u. Erzählgn. a. Rup-
pin und Umgegend. — Hand- und
Schutzbrief a. Ostrau. — Volksglau-
ben. — n) 1, 68 f. C. Schumann,
Geister [Gothmund b. Lübeck]. —
O) 87-9. C. , Das Johannisbier in
Norderdithmarschen. — p-q) 100-4;
167 f. M. Rösler, Winterfestge-
bräuche. — Walpurgisnacht im Iser-
gebirge. — r) 104-6. W. v. Schulen-
burg, Weihnachts- u. Neuj.-Ge-
bräuche a. Ostpreussen. — 8-v) 107 f.
2, 12-46; 2, 157; 168 f.; 185 f. R.
F. Kaindl, Volksglauben U.Volks-
medicin a. d. Bukowina. — Hexen-
glauben. — Das Albdrücken. — Dieb-
glauben. [22
Ferner a) 113-5. R. Köhler, Die
Haut versaufen. — b-m) 129-31; 2,
15; 95-7 u. 129 f.; 120-2 u. 142 f.;
125-7; 141 f.; 148 u. 149 f.; 2, 152-4
etc.; 176 f.; 195. H. Volksmann,
Fastnachtsgebräuche aus Schlesw.-
Holst. — Volkswitz in R&thseln. —
Volksmedicin. — Der Eid im Volks-
leben. — Diebsglauben [mit J.Spin-
ner]. — Hexenleiter? — Wetter-
macher. — De Fescherin. — Schimpf-
wörter. — Thierfabeln a. Schlesw.-
HolBtein. - n-o) 1, 131 f.; 2, 72 f.
0. Schell, Volkswitz in Räthseln.
— St.-Martinstag im Bergischen. —
p) 1, 138 f. Volkshumor. — q-B) 149 f.
etc. 200-3; 186-8; 2, 16-9 etc. 171 f.; 2,
159 f.; 171 f.; 194 f. J. Sembrzycki,
Wielant d. Schmied. — Volksmedicin
a. Ostpreuss. — Ostpreuss. Sprich-
wörter, Volksreime u. Provincialis-
men. — t) 1, 154 f. etc. 186 f. H.
Handeimann, Volksmedicin nach
e. Ms. a. d. Kreise Rendsburg. —
u) 179-88; 197-9 L. Frey tag, Rie-
sen- u. Menschenopfer in uns. Sagen
u. Märchen. — v) 204 f.; 2, 105 f.
Dragicevic, Volksmedic. a. Bos-
nien. — Hexenleiter. — w) 2, 5-7;
84-6. W. Winternitz, Das Kind
b. d. Juden. - x) 7-10; 86-9. J.
K^arlowicz, Die Liebestaufe bei d.
Polen. — y-i) 19-21; 138-6. H. v.
Wlislocki, Zigeunertaufe in Nord-
ungarn. — Urmen, Schicksalsfrauen
d. Zigeuner. [28
Femer: a) 25 f. L. Fränkel, Ein
offenes Wort an Sammler. — b) 43-6;
75-7. Kupczanko, Krankheitsbe-
Bchwörgn. in d. Bukowina. — c) 47 f.
Pordes, Trinkgefässe in Bosnien u.
im Herzögischen. — d-f) 71 f.; 103.
2, 155-7; 172 f. K. Knauthe, Das
Alpdrücken in Preuss.-Schlesieü. —
Laetare, e. Festbrauch in Schlesien.
— Geisterglauben. — g)90-2; 101-3.
M. Höfler, Das Sterben in Ober-
baiern. — h) 92 f. Hexenleiter od.
Vogelscheuche? — I) 98-5 etc. 124 f.;
2, 160 f.; 173 f. H. Sundermann,
Ostfries. Volksthum. — k) 112. J.
Spinner, Todtenrnfen bei d. Juden.
— 1) 112 f.; 131. Sprichwörter Ga-
litz. Juden. — m) 154 f.; 169 f.;
191 f. F. Höft, Abderiten v. heute.
IL — n) 2, 181-3. B. W. Schiffer,
Sündenkauf. Schluss. — o) 2, 183-5.
L. Frey tag u. J. Loeb, Zauber-
glauben. •— p) 189-98. K.Kn au t he
u. W. Lehrmann, Bauopfer. —
q) 198 f. J. Staake, Geisterglau-
ben. *Rec.: BULÜ '92, 14. [24
Tradition, La, R. g^när. des con-
tes, legendes etc., dir. par. E. Bl^
mont etH. Carnoy. Jg. V, Nr. 1-7.
Paris, Lechevalier. p. 1 ff. a Jg.
15 fr.: a) p. 7-9; 33-6 etc.; 207-10.
Th. Davidson, Elements de tradi-
tionisme ou folklore. — b) 12 f.;
115 f.; 151-4. A. Desrousscaux^
Monstres et göants. IX-XI. — c-d)
13-15; 193-8. J.Lemoine, Letirage
au sort en Belgique. — Usages et
superstitions fun^bres dans la Bel-
gique wallone. — e-f) 15-28; 92-4.
*232
Bibliographie Nr. 3425-3431.
P Ristelbuber, Contes alsacjen-
' cJlRbc • A. per le trad. popol.
nori FomoreethisLdesrel^ons
^ Le mois de m«. - ') 36-42^ 97
.101; 21Srl6. B. y^n Elven Les
uTOcäa de soreellene au MA. MU.
r*; 42-4; 6^^2-: 146-51; 188-91.
j. Vicolaides u. H. Carnoy, Le
folklore de ConeUntinople. — 1)52-6;
jOö-12 etc; 211-13. A. Hsrou, Le
folklore de la Belgique. XII-XIV.
^ m) 5762; 155-7; 176-80. J. Plan-
ta dis, Lea Chevaliers du papegai.
- b) 78 f. C. de W., St. BarnaW,
patron des amoureux. — o) 80-6;
135-40. M. de Zmigrodzki, Le
folklore polouais. — p) 90-2. F.
Ortoli, Les sainta chati^s. VIl. —
q) 125. R. Sti^bel, Sornoms des
regiments et des grades dans rannte
allemande. — r) 129-82. B6renger-
F^rand, Le feu de Prom^th^e. —
B) 203-6. P. Ar^ne, Les sirfenes. —
t) 216-20. Le langage des ani-
maax. [3425
Revue des traditions populaires.
VI, 1-10. PariP, Leroux. p. 1-640.
15 fr.: a-g) p. 1-15 etc.; 597-600;
619-27. P. S^billot, Traditions et
superstitions des ponts et chaassees.
— Le peuple et l'hist. VI- VII. —
Les traditions popaL et les ^crivains
fran^. VIII-IX. — Les pendas, III.:
proverbes, 17. siäcle. — Les peuples
et les monuments. U. — Les armes.
— Anc. voyageurs fran^. et ^trangers
IL — h-l) 36-47. 22237. M. de
Zmidgrodski, La m^re et Tenfant.
— Bibliogr. du folklore en Pro-
logne. — k-m) 113-5; 305; 565. A.
Gerte nx, Pens^es sur les traditions
popul., extr. de divers autenrs. [-^ An-
fang 12, 681 f.] — Les eaux ther-
males et min^rales. III: Lea eaux
gazeuses de Soulzmatt (Als.-Lorr.).
— Le patron des pendus. — n) 240
•42 etc.; 485 f. E. Penny, A. Ha-
rou u. M. de Zmidgrodski, Les
mines et les mineurs. — o) 248 f.
R. Blanchard., Sorcellerie dans les
Hautes-Alpes. — p) 257-76; 474-6.
6. Doncieux, Le cycle de sainte
Marie- Madeleine dans la chanson
popuL — q-x) 287 f.; 289-91 etc.;
577-9; 631-3. R. Basset, Cath^drale
et pont k Bamberg (Westphalie). —
Le pont de paille (Uckermark). -
Le pont de Kerventhal (Basee-Saxe).
— Les chauss^es et les digaes. —
Les villes englouties. — Ijafratemin-
tion par le sang. — Les ordalies. [26
Ferner: a) 295 f. A. üaroa, Les
pendus. — b) 345-59. L. Court hion,
L^endes valaisannes. — e) 3638.
E. Auricoste de Lazarque^ Folk-
lore de Lorraine. — d) 374 f. i.
Cornelissen, Versions de la Cam-
pine anversoise. — e) 179 f. E.
Binder, Sainte Blaise. — f) 500.
Destriche, Les roseaux qui chao-
tent. — g) 563. L. Morel Reti.
Une coutume dijonnaise. — h) 566-9.
G. M. Murray Aynsley, Legendes
snisses. - i-k) 582; 615. A. Des-
cubes, Les cloches. — Contttmes
de mariages. — 1) 613 f. P. Harchot,
Le blanc cheval. — m) 628-30. G.
de Launay, Rites et nsages fane-
raires. — Auch VI, 11-12 u. VII, 1
erschien. [27
Melusine, recueil de mythologie,
litt, populaire etc., dir. par H. Gai-
doz. Paris, Rolland. T. V, Nr. MO.
p. 1-264. k Bd. 25 fr.: a-h) 12-15
etc.; 148-59; 25-36; 107-9; 169 f.;
186 f.; 206 f.; 217-24; 241-3; 246.
H. Gaidoz, L'^tymologie populaire
et le folklore. III. — La coUectioi:
internationale de la Tradition. —
Echos de la litt, antiqne an MA. -
La f^e Melusine k Luxembourg. —
La lecture de la pens^e. ~ Jean
de Tours. — Le Chevalier au lion.
— Corporations, compagnonnage et
m^tiers. — i) 16-23; 41-5 etc.; 228
-35; 247-54. J. Tuch mann. La fas-
cination. — k) 37 f. R. Köhler,
Ne frapper qu'nn seul coup. — 1) 49
-53. 6. Dontrepont, Un chant mo-
norime de la passion. — m) 64^.
Q. Esser, Moeurs et usages de Mal-
m^dy et de la Wallonie prussienoe.
— n) 67 f. La pierre de serpeot.
— 0) 97-107; 161-72; 204; 261. B.
Gaidoz, F. S. Kraus u. 0. Crn-
sius, L'op^ration d'Eacalape. —
p) 121-44. J. KarlowicZp La my-
thologie liihuanienne et M. Vecken-
stedt. — q) 164 f. J. Lävi, Le jaif
en morceaux. III. — r\ 198-208;
236. T h. Volsko V, La fraterniaation.
— e) 257 f. M. Schreiner, L^enfant
qui parle avant d'§tre ne. — Vgl.
Nr. 3192 b. ^Rec.: AZtg Nr. 28& [28
IV, 5. Volksbrauch, Volkssitte etc.
*233
Bulletin de folklore, organe de la
80C. da folklore wallon^ dir. p. E.
Monseur. Jg. I, Nr. 1. Paris, Le-
roux. p. 1-80. ä Jg. 6 fr.: a) p. 1-12.
Avant-propos. — b-c) 33-9; 51-4.0.
Colson u. Di. Wilmotte, Jeux
d*enfants. — Chansons. — d) 89-51.
E. Monseur, Conies : Tos qai chante.
e) 54. J. Defrecheux, Formulettes
de possession. — f) 55-62. A. Gitt^e,
Spectres et fantömes. — g) 73-80.
Chronique etc. — Vgl. Nr. 3192 y. [29
Aufsätze betr. Volksbraach, Volks-
sitte, Volkslied : a) B a ck , Der Frohn>
tanz in Langen berg in der fürstl.
Reass. Herrsch. Qera. (M. d. gesch.-
u. alth.-forsch. Ges. d. Osterlandes
1, 24-33.) — b) K. Blasendorff,
Hochzeitsgebräache im Weizacker.
(Mtbll. d. Ges. für Pomm. G. '91,
42-4.) — C) S. Dorner, Komdrom-
megyei lakodalmi szokdsok. [Hoch-
zeitsgebräuche in d. Gegend v. Ko-
morn.] (Ethnographia 2, 210-3.) —
d)A. Fournier, Vieilles coutumes,
usages et traditionspopul. des Vosges.
(Sep. a. Bull, de la soc. philom. vos-
gienne '90-'91.) ^St. Di6, Humbert.
73 p. — e-f) A. Gitt6e, A propos
da folklore des anciens. (ß. de Belg.
66, 379-87.) — Over de aitwendig
vorm d. folklorist stof. (Dt. Wa-
rande 6, 55-65.) — g) E. Glaser,
Pfingstgebräuche. (Lpz. Tagebl. '90,
144). — h) Hof er, Weihnachtslieder
aus Niederösterreich. Progr. Wien.-
Neustadt. 1890. 58p. — i) J.Jacob,
Onze rechtshandigheid nit e.ethnolog.
etc. vogpunt beschouwed. Amsterd.,
Seyffardt. 60 p. 60 ct. [^Rec: Bull,
de folklore 1, 66 f. Gitt^e.] — k) L.
Jacobi, Ueb. Missbräuche bei Hoch-
zeiten etc. in Homburg im 17. u.
18. Jh. (MVGHomburg 4, 11-20.) —
1) U. Jahn, Schwanke u. Schnurren
aus Bauernmund. Berl., Mayer u. M.
140 p. 1 M. [i^Rec: Z. f. Volkskde.
3, 235 Knoop; DLZ 12, 727.] -
m) J. Janscha, Beitr. z. Volks-
humor a. d. Gurkthale. (Carinthia
81, 90.) — n) J. Jellinghaus,
Volksthümliches aus Wallenbrüch.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13.
81 f.) — o) A. J u s z k i e w i c z,
Hochzeitsgebräuche d. Wieionischen
Litauer (s. '90, 2153). Schluss. (M.
d. Litauischen lit. Ges. 3, 201-48;
321-83.) — p) Kaiser, Jamunder
Hochzeitsgebräuche. (Mtbll. d. Ges.
f. Pomm. G. 33-8.) — q) A. Kiss,
R6gi lakodalmi szokiUok Tokaj-He-
gyalijär61 [Hochzeitsgebräuche der
Tokajer Hegyalya]. (Ethnographia 2,
246-9.) - r) H. Krüger, Vom Oster-
hasen. (Z. für Dt. Unterricht 4,
368 f.) [30
Ferner: a) C. Küchler, Weih-
nachtsbräuche. TLpz. Ztg. Beil. '90,
613-6.) — b)R. Lahmer, Alte Ge-
sellensitten d. Schwarz- u. Schön-
färberzanft. (M. d. Nordböhm. Exe-
Clubs 14, 14-22.) — c) 0. Leh-
mann, Johannisfeier in verschied.
Gegenden. (Norddt. AZtg. Nr. 99.)
— d) H. Lerond, Lothringische
Sammelmappe. II: Ortsneckereien n.
Bauernregeln aus Lothr. Forbach,
Hupfer. 55 p. 75 Pf. — e) F. Lieb-
recht, Zur Volkskde. (Germania
35, 201-17-, 346-54.) — f) G. Meyer,
Zur Volkskde. d. Alpenländer. (Glo-
bus, Nr. 4.) — g) Molnär, Husv^ti
tojäsok. [Die Ostereier.] Budapest,
LampeL 88 p. — h) Fr. Perle, Die
rothe Fahne. (Grenzb. 50, 1, 157-65.)
— i)J. Pommer, Jodler u. Juchzer.
Wien, Rebay u. R. 58 p. 1 M. —
k) K. Rudioff, Die Linde in G. u.
Dichtg. (Z. d. Ges. etc. v. Freiburg
9, 77-92.) — 1) C. Schumann,
Beitrr. z. Lübeck. Volkskde. (MVLü-
beckG 5, 9-16.) — m) W. Seh wartz,
Volksthümliches a. Rügen. (Vhdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. 445-57.) —
ii)Sprenffell, Pfingstbrauch za Bar-
dowik. ^B d. Mus.-V. Lüneburg
10/13, 36 f.) — 0) Tenze, Zwyczaje
i obrzedy weselnez Polesla [Sitten
u. Gebräuche in Polen]. (Zbiör wia-
domösci do antrop. krujowej 13,
208-45.) [^Rec: Kwart. hist. 5,
628 Karlowicz.] — p) A. Tille, Der
Weihnachtsbaum u. seine G. (Nord
u. Süd 59, 322-49.) — q) A. Tobler,
Kühreihen u. Jodellied in Appen-
zell. (Schweiz. Mus.-Ztg.30, Nr. 2-5.)
[<df Rec: Vjschr. f. Musikw. 7, 444
-50 SeifTert.] — r) A. T r e i c h e 1,
Handwerks-Ansprachen. (Altpreuss.
Mtschr. 27, 642-60.) Sep.: Danzig,
Hinstorff. 1 M. 25. — b) A. ühl-
horn, Volksthümliches. (Jb. f. G.
Els.-Lothr. 7, 146-9.) — t) Weih-
nachtsbrauch u. Aberglaube in
d. Prov. Sachsen. (Magdeb. Ztg. Beibl.
'90, Nr. 1-2.) — «) F. Wein eck,
'^234
Bibliographie Nr. 3431—3452.
Glaube u. Brauch in d. Umgegend
V. Lübben u. Luckau. (M. d. Sieder-
laus. Ges. 2, 47-9.) [3431
fiomme, G. L, The handbook of
fölklore. Lond., Folklore-Soc. 1890.
193 p. -^Rec: A. per le tradiz.
popol. 10, 139 f. Pitr^. [32
Sauve, L. J., Le fölklore des Hautes-
Vosges. Paris, Maisonneuve. 1890.
416 p. *Rec. : DLZ 1 1, 782 Usener. [33
Sepp, Job., Völkerbrauch bei Hoch-
zeit, Geburt u. Tod: Beweis f. d.
Einheit d. Menschen-Geschlechtes etc.
München, Huttier. 176 p. 2 M. [34
Knoop, 0., Allerhand Scherz, Reime
u. Erznblgn. üb. Pomm. Orte u. ihre
Bewohner. (Sep. a, Mtbll. f. Pomm.
G.) Posen, Jalowicz. 105 p. 2 M.
^Rec: Z. f. Volkskde. 4, 35 Vecken-
stedt. - VgL Nr. 3444d; e. [35
Kehrein, J., Volksthümliches aus
Nassau ; Sprachproben, Sagen, Einder-
liedchen, Märchen,yolkswitze, Sprich-
wörter etc. Lpz., Lesimple. 296 p.
1 M. 25. [36
Fournler, E., Hist. des jouets et
des jeux d'enfants. Nouv. ed. Paris,
Dentu. 1889. 356 p. 5 fr. [36a
Qoblet d'Alviella, E., La migration
des symboles. Paris, Leroux. 354 p.
6 fr. "^Rec: R. beige de numism.
47, 468-74 Cumont; CR 19, 168 f.
Perrot ^ R. des traditions popul. 6,
378-80 Ploix ; Bull, de Tac. de Belg.
22,68-70Stallaert; M61usine5, 285. [37
GlOCk, J. Ph., Die Symbolik der
Bienen u. ihrer Producte in Sage,
Dichtung, Cultus, Kunst u. Bräuchen
d. Völker. Heidelb., Weiss. xij411 p.
5 M. "^Anthologie d. Bienenpoesie
aller 2^iten, unter Hinweis auf das
sich darin kundgebende Gemeinsame
d. menschlichen Empfindens u. An-
schauens. — Rec: Nord u. Süd 60,
II, 135. DLZ 13, 79 f. Jahn. [38
Wagler, Die Eiche in alter u. neuer
Zeit^ e. mythol.-culturhist. Studie. I.
Progr. Würzen. 4^ 41 p. — IL (Berl.
Stud. f. class. Phil. XllI, 2.) Berl.,
Calvary. 128 p. 3 M. 20, [39
Lewalter, J., Dt. Volkslieder, in
Niederhessen aus d. Munde d. Volkes
gesammelt. Hft.1-2. Hamb., Fritzsche.
xij68^72p. &1M. ^ Rec: Hessen-
land *90, Nr. 13 u. Casseler AZtg *90,
Nr.280; 287 ; 300 u.'91,Nr.llO ', Kasseler
Journal '90, Nr. 240 Grotefend; Cassel.
Tagebl. '90, Nr. 269 Handwerck; Hess.
Morgenztg. '90, Nr. 475; Hess. Ell.
Nr. 1688 ; Vjschr. f. Musikw. 7, 676 f.
Spitta. [40
Hru8chka, A. u. W. Tolseher, Dt.
Volkslieder a. Böhmen (s. '90, 3962b).
Lfg. 3-4. Schlnss. p. 225-542. 50 a.
75 Kr. *Rec.: BllLü '91, 668 f.
Schlossar; NtZtg 44, Nr. 652 PröU;
MVGBöhmen 30, lit Beil. 1; Z. d.
V. f. Volkskde. 1, 455 f. John. Z. f.
Oesterr. Gymn.42, 1083-5 Hauffen. [41
Wlislocki, H. V., Volksdichtgn. d.
Siebenbürg. u. Süd nn gar. Zigenner.
Wien, Graser. 1890. xvj431p. 6M.
^Rec: DLZ 12, 1178 f. Grosse; Am
Urquell 2, 31 f. [41a
Aufsätze betr. Inschriften u. Haus-
marken :a)J. Freund, Hausinschrr.
a. Marburgs Umgebung. (Sep. a. Kar-
burger Tagebl. )Marb.,Ehrhardt d2p.
30 Pf. — b) H. Grössler, Wappen,
Hansmarken u. Inschrr. an H&usem
in Wolfsberg. (M. d. Central- Comm.
16, 266 f.) — c) Hausinschriften
in Mittelfranken. (Bayerland 2, 155 f.)
— d) Sword Inscriptions. (SatR
Nr. 1823.) — e) J. Meyer, fläuser-
inschrr. in Mittelfranken. (Bayerland
3, 32-5.) [3442
Champeaux, J. de, Devises, cns de
guerre. legendes, dictons. Dijon,
Lamarche. 270 p. 8 fr. [43
Homeyer, C. G., Die Haus- u. Hof-
markeii. 2. Ausg. Berl., v. Decker.
1890. xxiv437p. u.44Taf. 8M. [48a
Aufsätze betr. Sprichwörter and
volksthümL Redensarten : a) L. Cleri-
cus, Nachlese von Wahl- u. Denk-
sprüchen. (Sammler, 13, 15 f.) —
b-c) C. Dirksen, Meiderich-Sprich-
Wörter. Meider., Selbstverl. 1890. 31 p.
— Ostfries. Sprichwörter (s. '89, 3857).
Hft. 2. 95 p. 1 M. 80, vgl. Dirksen:
KBl d. y. f. Niederdt. Sprachf. 14.
58. [-J^Rec: Am Urquell 2, 147.]-
d-e) 0. Knoop, Sprichwörter and
Redensarten; Fremdsprachliches in
Hinterpommern. Progr. Posen u.Ro-
gasen. Lpz., Fock. 4**. 25; 26; 28 p.
3M. [<^Auch unter d. Titel: Platt-
deutsches a. Hinterpommern. — Rec:
KBl d. V. f. Niederdt. Sprachforschg.
14, 29 f. Bolte ; Z. f. Volkskdc. 2, 446
Fränkel; Mtbll. d. Ges. f. Pomm. 6.
'90, 94.] - Plattdt. Sprichwörter u.
Redensarten aus Hinterpommem. (Jb.
d. V. f. Niederdt. Sprachf. 12, 53-60
u. Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G. 38-40
IV, 5. Volksbrauch etc., Inschriften, Sprichwörter, Räthsel. *235
etc.; 119-21.) — f)A.LambB, Elsäss.
Sprichwörter aus Geylers Schriften.
Strassb., Treuttel u. W. 1890. 40 p.
20 Pf. — gr) J. Rs^thgeber, Elsäss.
Sprichwörter. (Jb. f. G. Els.-Lothr.
6,138-43; 7,141-5.) — h)J.Spiesser,
Münsterthäler Sprichwörter. (Ebd.
144-58.) — i) Alte Sprichwörter
d. Hessen, geschtl.-erl. (Casseler Jour-
nal '90, Nr. 199; 205; 211.) — k) A.
Treichel, Das Alphabet in Preuss.
Redensarten. (Altpreuss. Mtschr. 28,
382-7.) [3444
Hörmann, L. v., Volksthüml. Sprich-
wörter u. Redensarten aus d. Alpen-
landen. Lpz., Liebeskind, zxiij 165 p.
1 M. 50. [45
Hörmann, L. v., Haussprüche aus
d. Alpen. Leipz., Liebeskind, xxiv
201 p. 1 M. 50. *Rec.: Z. d. V.
f. Volkskde. 1, 103-5 v. Zingerie ; Z.
f. Volkskde. 2, 447 Branky; AZtg
Nr. 188; Nation 9, 341. [46
Alm&ay , Magyar közmonddsek
gyüjtem^nge. [Sammlung Ungar.
Sprichwörter.] Budapest, Franklin.
879 p. [47
Thuriety Ch., Proverbes judiciaires.
Paris, Lechevalier. xij 181 p. 10 fr.
<^Rec.: R. des tradit. popul. 6, 380
S^billot; Melusine 5, 263 f.; La tradi-
tion 5, 192. [48
Chaisemartin, A., Proverbes et
mazimes du droit german. Studie«
en eux m^mes et d ans lears rapports
avec le droit fran^. Paris, Larose.
XXX 589 p. 10 fr. [49
Aufsätze betr. R&thsel, Neck- u.
Kinderreime: a) C. Eber, Elsäss.
Kinderlieder u. Einderreime. (Jb. f.
G. El8.-Lothr. 6, 133-7). — b) H.
Frischbier, Die Menschenwelt in
Volksräthseln ans Ost- u. West*
preussen. (ZDPh 23, 240-64.) — c) J.
Gilhoff, Mecklenburg. Volksrftthsel.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 14,
85.) — d) H. Hay n , Die Dt. Räthsel-
Lit.; bibl. Uebersicht bis z. Neuzeit.
(CBl f. Biblw. 7, 516-56.) — e-f) R.
Hildebrand, Scherzspruch aus
Yolksmnnd. — Kinderlied. (Hilde-
brand, Aufsätze p. 167-86.) — g) H.
L e r 0 n d , Lieder , Kinderreime,
Sprüche etc. aus Lothringen. Forbach,
Hnpfer. 1890. 97 p. 75 Pf. — h) F.
Mathis, Elsäss. Kinderlieder. (Jb. f.
G. Els.-Lothr. 7, 150-74.) - i) H.
Schröder, Neckreime a. Lauenburg.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13,
50-2.) — k) B. Schüttelkopf,
Kinderreime etc. im oberen Gört-
schitzthale. (Carinthia 81, 23-29;
80-9; 121-30; 157-65.) - 1) R. Wos-
sidlo, Neckreime aus Mecklenburg.
(KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 12,
69-72.) — m) F. Zander, Kinder-
reime. (Altpr. Mtschr. 28, 94-9.) [50
Aufsätze betr. Mythen, Sagen u.
Märchen: a) Bargmann, Elsässer
Sagen. (Jb. f. G. Els.-Lothr. 6, 131 f.)
— b) A. Birlinger, Stuttgarter
Hostiensage, das Nägelingskreuz in
Villingen etc. (Alemannia 18, 274-83.)
— c) A. Gillwald, Die Sagen des
Harzes u. d. neuentdeckte Hermanns-
höhle. Thale, Perseke. 50 Pf. —
d)E. Gnau,Kifrhäusersage. (ZHarzY
28, 333-42.) - e) A. Griesbach,
A budetini monda. [Die Sage von
Budetin.] Budapest, Legrady. 67 p.
[*Rec.: Irod. Közlem. 1, 125-7.] —
f)H. Grössler, 3. Nachlese v. Sagen
u. Gebräuchen d. Gfsch. Mansfeld.
(Mansf. Bll. 8, 16875.) — g) C.
Hauser u. A. Birlinger, Sagen
aus d. Montavon. (Alemannia 19, 42-9.)
— h) F. Jostes, Die Schlacht am
Birkenbaum. (KBl d. Y. f. Niederdt.
Sprachf. 13, 29 f.) — i) Ch. Joret,
La legende de la rose au MA. (Etüde s
romanes död. ä G. Paris p. 279-302.)
— k) L. Katona, Parallelen zu
Ungar. Volksmärchen. (Ethnographia
2, 12-6; 58-63.) — 1) E. Keiter,
Aus d. Sagenwelt d. Oesterr. Alpen.
(Oest-Üng. R. 11, 152-9.) - m) 0.
Knoop, Eine Thierfabel aus Hinter-
pommern. (KBl d. V. f. Niederdt.
Sprachf. 14, 22 f.) [3451
Ferner: a)0. Kolberg, Prdsni z
Polesia [Fabeln a. Polen]. (Zbiör
wiadomosci do antropologii krujowej
13, 200-7.) ['JfRec; Kwart. histor.
5, 628 Karlowicz.] — b) C. Kor tau.
Sagen d. Rhöngebirges. Kissingen,
Weinberger. 1889. 94 p. 1 M. —
c) A. Kunze, Mittelgebirgssagen.
(M. d. Nordböhm. Exc.-Clubs 13,
308-11.) — d) Lachmann, üeber-
linger Sagen (s. '89, 3874 u. '90, 2173).
Forts. (Alemannia 18, 178-83.) —
e) N.. Zwergsagen in Sachsen. (D.
Vaterland 2, 25.) — f) H. Patzig, Zur
G. d. Herzmäre. Progr. Berl., Gärtner.
4^ 22 p. 1 M. [*Rec.: Anz. f. Dt.
*236
Bibliographie Nr. 3452-3476.
Alth. 17, 334-6 Singer.] — g) F.
Rehorn, Die Lurleisage. (Berr. d.
fr. Höchst. 7, 386-93.) - h) A. Sc hui-
lerus, Zur Sagenkde. (KBl d. V. f.
Siebenb. Ldkde. 14, 25-9.) — i) W.
Schwätz u. £. Friedel, Slav. u.
Germ. Sagen etc. in Mecklenb. (KBIG V
38, 138-42.) — k) E. Veckenstedt,
Kyffhäusersage. (Harzer Mthfte. 2,
161-5; 180-4; 205-7.) — 1) 2 Volks-
sagen a. d. Gegend v. Gemünden.
(Bayerland 2, 288). — m) R. Waizer,
Sagen v. Schlosse Stein. (Carinthia
81, 54-7.) [3452
Forohhammer, P. W., Prolegomena
zur Mythologie als Wissenschaft n.
Lexikon der Mythensprache. Kiel,
Baseler. 4^ 127 p. 5 M. ^Rec:
WschrKlPh 8, 869-74 Mähly; CBl
'91, 1327. [53
Glass, Rieh., Wörterbuch d. Mytho-
logie. 2. Ausg. Lpz.y Spamer. 359 p.
3 M. *Abth. III beh. Nord.-Germ.
u. Slav. Völker. [54
Kroker, E., Katechismus d. Mytho-
logie. Lp?., Weber, xij 320 p. 4 M.
*Rec.: Berl.phil. Wschr. 11, 110810
Steuding. [55
Laistner, R., Das Räthsel d. Sphinx *,
Grandzüge e. Mythen-G. Berl., Hertz.
1889. xxiv 343; 471p. 20 M. JJ^Rec:
DLZ 11, 545 8 E. H. Meyer; Z. f.
Volkskde. 2, 323 Veckenstedt; AZtg
'90, Nr. 176 Ebers; Berl. phil. Wschr.
'90, 893 Gruppe; Ggw. 40, 41 Bolin;
JB f. Germ. Phil. 11, 118 Trampe;
A. f. Anthrop. 20, 252-8 Golther. [56
Hartland, E. S., The science of
fairy tales, an inqüiry into fairy
mythology. LondL, Scott. 1890. 372 p.
6 sh. 6 d. ^Rec: SatR Nr. 1837;
A. per le tradiz. popolari 10, 134-6
Di Martino; Folk-Lore 2, 123-7
Jacobs; Z. d. V. f. Volkskde. 1, 345
Weinhold; Melusine 5, 191 f.; La
tradition 5, 63 f. Carnoy. [57
Andree, Rloh., Die Fluthsagen,
ethnogr. betrachtet. Braunschweig,
Vieweg. xj 152 p. m. 1 Taf. 2 M. 25.
*Rec.: Am Urquell 2, 131 f.; Z. d.
V. f. Volkskde. 1, 346 Weinhold;
HZ 67, 487; Melusine 5, 261 f.; CBl
'91, 1584; DLZ 12, 1867 f. Grosse. [58
Schröder, Rieh., Die Dt. Kaisersage.
Rede. Heidelberg. 4^ 45 p. [59
List, G., Dt.-mytholog. Landschat'ts-
Bilder. Berlin, Lüetenöder. 264 p.
4 M. 50. ^Rec: AZtg Nr. 342;
Sammler 13, 202 f.; NtZtgd5, Nr. 41
Seliger. [60
Jiüin, U., Volksmärchen aus Pom-
mern u. Rügen. I. (Forschgn., hrsg.
V. V. f. Kiederdt. Sprachforschg. H)
Norden, Soltau. xxij382p. 7M.50.
^Rec: Z. f.. Volkskde. 3, 396*9 n.
Mtbll. f. Pomm. G. 141-3 Knoop. -
Rec. V. ^90, 2171: Z. f. Volkskde. 3,
33-6 Knoop; Melusine 5, 95 f. [61
Haas, A., Rügen'sche Sagen a.
Märchen. Greifsw., Bamberg. 268 p.
2 M. 50. «X-Rec: Mtbll. f. Pomm.G.
109 Wehrmann; R. des tradit. popnl.
6, 444 Pineau; CBl '91, 1401; La
tradition 5, 222; MVG Neumark '91,
24; Z. f. Volkskde. 4, 35 Vecken-
stedt. — Vgl. a) Haas, 3 Rügensche
Legenden. (Mtbll. f. Pomm. G. '9L
75 f.) [62
Frahm, L, Norddt. Sagen Ton
Schlesvng-Holstein bis z. Harz. AI-
tona n. Leipz., Reher. 1890. 308 p.
4 M. *Rec.: Z. f. Volkskde. 2, 118 20
Veckenstedt. [63
Lehmann-Fllbes, M., Island. Volks-
sagen; aus d. Sammig. v. Jon Ama-
son ausgew. u. aus d. Island, äben.
Berl., Mayer Sl M. 1889-91. 278; xzx
266 p. UM. 20. ^Rec: Aasland
64, 560; CBl '89, 762 Mogk; Z. f.
Dt. Unterr. 4, 299 R. Schneider;
Das Archiv 3, 10 Opet [64
GiMe, A. et J. Lemoine, Contes
popul. du pays wallon. Gand, Vande^
poorten. 176 p. 1 fr. 50. [65
Eynatten, Carol^ Freiin v., Eifel-
sagen, Sagen u. Geschichten. Trier,
Stephanus. 219 p. 2 M. [66
Heaaler, C, Sagenkranz aus Hessen-
Nassau u. d. Wartburg-Gegend. Cassel,
Klaunig. 1889. 368p. 2H.50. ^Bec:
Z. f. Volkskde. 3, 74 Pistor. [67
KSnig, K., Thüringer Sagenschati
u. bist. Erzählgn. Bd. I. Gotha,
Gläser. 166 p. 3 M. [68
Wucke, Ch. Ludw., Sagen d. mitU.
Werra, der angrenz. Abhänge des
Thüring. Waldes , d. Vorder- u. d.
Hohen Rhön, sowie aus d. Gebiete
d. Fränkischen Saale. 2. Aufl., hrsg.
y. Her m. Ullrich. Eisenach, Kahle.
XV 530 p. 4 M. 50. *Rec: Z. f.
Volkskde. 3, 275 f. Veckenstedt; Z.
d. V. f. Volkskde. 1, 227 Jahn; Das
Bayeriand 2, 405 Achleitner; KBL
20, 84 f. Faickenheiner. [69
l\\ 5. Mythen, Sagen, Aberglauben, Zauberei.
*237
Eynathen, C. v., Scbwarzwaldsagen.
N. Ausg. Emmendingen, Dölter. 1892.
256 p. 2 M. 80. [70
Lopez, M. Saivi, Leggende delle
Alpi. T6rino, Löscher. 358 p. 5 L.
•^Rec: R. des tradit. popul. 6, 251
S6billot. [71
Zingerle, J. V., Sagen aus Tirol.
2. Aufl. Innsbr., Wagner. xx738 p.
9 M. 60. *Rec.: BllLü '92, 59
Schlossar. [72
Sann, H. v. d., Sagen aus d. grü-
nen Mark. Graz, Leykam. 176 p.
7M. ^fjRec: BllLÜ '91, 249 Schlos-
sar. [73
Wlislooki, H. V., Märchen u. Sagen
d. Bnkowiner u. Siebenbürger Arme-
nier. Hamb., Verl.anst. 1892. 188 p.
5 M. [73a
Aufsätze betr. Aberglauben, Zau-
berei , Hexenprocesse im allgem. :
a) L. Abasi, Hexenprocesse. (Ha-
zank 8, 351-72.) — b) A. Achleit-
ner, D. Menschenleben im Aber-
glauben, e. volksmed. Studie. (AZtg
Nr. 264.) — c) G. Bapst, Etüde sur
les myst^res en MA. (R. archl. 18,
300-20. —Vgl. R. polit. et litt. 47, 53-5.)
— d) van Bastelaar, Les 6pingles,
les alguilles et les clous dans les
pratiques superstitieuses« Brux., De-
prez. 1890. 15 p. — e) Blind, Zum
medic. Aberglauben. (Württ. Vjhfte.
13, 116.) - f) R. Bollhorn, Dä-
monen u. Gespenster im Jüdischen
Volksglauben. (Hamb. Corresp. *91,
Beibl. Nr. 2 u. 3.) — g) E. Budde,
Hexenringe. — Das Ende d. Welt.
— Der Mann im Monde. (Budde,
Naturwiss. Plaudereien p. 168-73;
272-86.) — h) G. Jenny, Alte Re-
cepte u. Hausmittel. (Alemannia 19,
31-6.) - i) J. Illday, Beitrr. z. G.
d. Aberglaubens [Hexen proce SS, 1653].
(Ethnographia 2, 353-6.) - k) F.
Losch, Dt. Segen-, Heil- u. Bann
Sprüche (Württ. Vjhfte. 13, 157-258).
— 1) S- Lüttich, üeber bedeutungs
volle Zahlen. [-^ Grund ihrer Ent
stehg.: theils Familie, theils Vor-
gänge am Himmel.] Progr. Naum-
burg. 4°. 47 p. — m) B. Martiny,
Aberglauben im Molkereiwesen.
Bremen, Heinsius. 42 p. 1 M. 50.
— n) 2 Recepte. (Baierns Mund-
arten 1, 308 f.) — 0) A. Sal^mon,
Rem^des populaires au MA. (Etudes
Deatsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891,
romanes d^d. k G. Paris, p. 253
-266.) [74
Ferner: a) P. Schwarz, Reste d.
WodancultUB in d. Ggw. Lpz., Neu-
mann. 50 p. 1 M. [^Rec: Z. f.
Volkskde. 3, 235 Enoop; CBl '91,
1764.] — b) L. A. J. W. Sloet, De
planten in het Germaansche volks-
geloof en volksgebruik. 's Hage,
Nijhoff. 1890. 99 p. lfl.25. [^Rec:
LBl Germ. u. Rom. Philol. 12, 263
KoBsmann.] — c) H. L. Strack,
Der Blutaberglaube bei Christen u.
Juden. (Schrr. d. Instit. Jadaic. Nr.
14.) München , Beck. 60 p. 1 M.
[^Rec: ThLBl 284; Norddt. AZtg
Nr. 348; Prot. KZtg Nr. 34 Siegfried.]
— d-e) H. Treichel, Hexenringe
etc. — Reisighäufung an Mordstellen.
(Verhlgn. d. Berl. Ges. f. Anthrop.
'90, 352-5. '89, 24 f. u. 428.) - f)J.
ühl, D. Formen d. modern. Aber-
glaubens. (Sammlung gemeinnütz.
Vortrr. Nr. 146-8.) Prag, Dt. V. 1890.
52 p. 60 Pf. — g) E. Veckenstedt,
Rillen u. andere Marken an d. Kir-
chen u. Teufelsteinen, bes. d. Prov.
Sachsen. (A. f. Landes- u. Volkskde.
der Prov. Sachsen 1, 102-16.) —
h) Wetterregeln u. Redensarten d.
Winzers. (Ev.-luther. Friedensbote
aus Els.-Lothr. 20, 139-43.) - i-k) H.
V. Wlislocki, Volksthümliches z.
„Armen Heinrich*. (ZDPh 23, 217
-25.) — Feuerglaube d. Zigeuner.
(Ethnographia 2, 344-53.) — 1) J.
Ze mm rieh, Todteninseln und ver-
wandte geogr. Mythen. Lpz. Diss.
4^ 28 p. [75
Aufsätze betr.Aberglauben,Zauberei
etc. in einzelnen Landschaften : a) K.
Ainersbach, Aberglauben, Sage
u. Märchen bei Grimmeishausen. I.
Progr. Baden-Baden. 4°. 32 p. —
b) J. J. Ammann, Sagen u. Zau-
berformeln aus Hohenfurt. (ZDA 35,
248-52.) ~ c) A. Birlinger, St.
Magnusstab auf d. Schwarzwalde.
(Alem. 18, 267-70.) - d) R. Jänsch,
Vaterland. Erinnergn. d. Altdt. Re-
ligion auf d. Unterharze. (Norddt.
AZtg '91, Beil. Nr. 21.) — e) J.
Jankö, Aberglauben bei d. Kalo-
taszeger Ungarn. (Ethnographia 2,
273-86.) — f ) A. Kirchhoff, Der
Prinzessinnen Sprung v. Hexentanz-
platz nach d. Rosstrappe. (Harzer
Mthfte. 2, 170-3.) — g) J. Kosfäl,
VI. 2. 17
*238
Bibliographie Nr. 3476—3495.
Divi \\d€ y nazorech etc. [Wilde
Männer u. Frauen in d. Vorstellg.
etc. des Böhmischen Volkes.] Progr.
Nen-Bydzow. 1889. 16 p. [*Rec.:
Z. f. Oesterr. Gymn. 42, 93 Kanka.]
— h) Lachmann, Aberglauben a.
Ueberlingen etc. (Alem. 18, 273 f.)
— i)E. Mickwitz, Abergläubisches
aus Nordwest- Esthland. (SB d. Esthn.
Ges. 90, 34-7.) — k) A. Marien escu.
Die Opfer; volksmythol. Yorstellgn.
d. Walachen. (Ethnographia 2, 1-12
u. 53-8.) — 1) Rackwitz, Kinder-
hand m. e. Zehrpfennig auf d. Kirch-
hof V. Bilsingsleben. (Verhlgn. d.
Berl. Ges. f. Anthr. '89, 29 f.) —
m) P. Schikowsky, Die Mahre im
Volksglauben d. Masaren. (Ausland
'91, 274 6.) — n-o) B. Schüttel-
kopf, Wettersprüche etc. im Hütten-
berger Erzberge. (Carinthia 81, 89 f.)
— Die Brechlstear. (Ebd. 185-93.)
— p) M. Still mark, Einiges vom
Esthnischen Hausgeist Tulihänd. (SB
d. gel. Esthn. Ges. '90, 76-83.) —
q) G. Strecker, Zur G. d. Hexen-
processe in Pommern. (Mtbll. für
Pomm. G. '91, 145-9.) — r) F.
Wein eck, Diebes- u. Feuersegen.
(M. d. Niederlaus. Ges. 2, 133-53.)
— 8) 0. Weise, Aberglaube aus d.
Altenburgischen. (M. d. G.- u. AlthV
Ei8enberg7, 1-36.)— t)F. Wilhelm,
Aberglaube u. Volksbrauch im Karls-
bad-Duppaner Gelände. Karlsbad,
Jacob. 97 p. [*Rec.:MVGDBöhmen
29, lit. Beil. 59; Z. d. V. f. Volkskde.
1, 458 Weinhold.] [3476
Hopf, Ludw., Thierorakel u. Orakel-
thiere in alter u. neuer Zeit. Stuttg.,
Kohlhammer. 1888. xj 270 p. 4M.
:jt Reo. : Westerm. 69, 704; Am ürq.
1, 94 Krauss; Berl. phil. Wschr. 10,
120-24 Keller. [77
Cook, A. de, Volksgeneskunde in
Vlanderen. Gent, Vuylsteke. 368 p.
3 M. *Rec.: Z. d. V. f. Volkskde.
1, 229 Gitt^e. [77a
KrauM, Fr. S., Volksglaube u. relig.
Brauch d. Südslaven. (Darstellgn. a.
d. Gebiete d. nichtchristl. Relig.-G.
IL) Münst., Aschendorff. xvjl76 p.
3 M. -X-Rec: A. f. Anthrop. 20, 250
-52 Golther; Z. f. Ethnol. 22, 104
Virchow; Am Urquell 2, 29; R. de
l'hist. des relig, 21, 344; CBl '90,
1379; DLZ 12, 1194; Melusine 5,
118 f.; Globus '90, 320. - Vgl.
a) Krauss, D. Tod in Sitte, Brauch
u. Glauben d. Südslaven. (Z. d. V. f.
Volkskde. 1, 148-63.) [78
Wiislocki, H. v., Volksglaube u.
relig. Brauch d. Zigeuner. (Ebd. IV.)
Münst, Aschendorff. 1892. zivl84p.
3 M. - Vgl. a) Wiislocki, Aber-
glauben der Zigeuner; Diebstahls-
Gebräuche. (Ethnographia 2, 394-8;
vgl. auch oben 3475k.) [78a
Snell, 0., Hexen processe n. Geistes-
störg. ; psy chiatr. Un tersucbg. Manch.,
Lehmann. 130p. 4M. ^Rec.: AZtg
Nr. 305; Z. f. Ethnol. 23, 248 f
Bartels. [79
Rapp, L , Die Hexenprocesse und
ihre Gegner in Tirol. 2. Aufl. Brixen,
Weger. 171 p. 1 M. 60- *Rcc.:
ZKTh 15, 714 f. Nilles; ThQ8chr73,
666-70 Linsenmann. [80
•^ Recensionen v. Werken betr.
Aberglauben u. Hexenwahn: a)Bai8-
sac, Les grands jours de la sorcel-
lerie, s. ^90, 3977: RH 45, 350-52
Molinier; RC 31, 39. — b) Henzem
(Jeb. die Träume in der Altnord.
Sagenlit., s. '90, 3969 (Lpz. Diss.):
Z. f. Oesterr. Gymn. 41, 1003-5
Heinzel; Anz. f. Dt. Alth. 17, 168 f.
Detter. — c) HÖfler, Volksmedicin
in Oberbaiern: M.-Age 3, 59; Beitrr.
z. Anthrop. u. Ur-G. Baiems 8, 87
Ranke; Bayerland 2, 72. — Vgl.
Höfler, Ueb. Votiv-Gaben. (Beitrr.
z. Anthrop. u. Ur-G. Baiems 8, 39 f.)
— d) Lerchheimer n. s. Schrift
wid. d. Hexenwahn, s. '89, 1246 n.
3884: Oesterr. CBl 6, 122-4 Haas;
LBl Germ. u. Rom. Philol. 10, 329
Socin; Theol. Lit.-Ber. 12, 8. -
e) Sepp, Religion d. alt. DeutscheD^
s. '90, 3970: Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 345;
RQschr 5, 96 Meister; AZtg '90, Nr.
354 Zingerle; Am Urquell 2, 81;
NtZtg Nr. 278 Seliger; CBl '91, 892;
Bär 17, 279; Lit. Jb. 1, 82 f. -
f) Sloet, De dieren in het volka-
geloof, s. '90, 2147: Melusine 5,
46 f.; R. de l'hist. des religions 20,
233 f. [3481
Zu Tolktbravch v. Tolkiiitte v^. Nr
1740; 41. 2452 e. 2841c; e. 3191b; 92 Z. STSOa;
b; c; 71b.
Zur 0. d. TolktUede« vgl. Kr. 969; S7;
74. 1619. S599b. 87S0a; b. — Vgl. ferner ii
IV, 4.
Zu InichrifteB vgL Nr. 125; 80. 1406.
2102; 12 c. 8662 f; g; 64d.
Zn Sprichwörtern vgl. Nr 172«. 2812a.
3858b.
IV, 5. Aberglauben etc. V, 1-2. Allgem.Territorial-G.; Preues. Staat. *239
Zw aUifeM. Mytkolofie vgl. Nr. 1053.
2099 z. — AUgeM. Bellff.-e. s. in IV, 3.
Z« SAgen «• X&reheB vgl. Nr. 195 a.
1451b; 64; 56. 1507 b; 28; 2«. 2151 q; 79 a.
9S12. 8167; 91h; i; 92i. 3201. S511C; 39b;
40b; 671. 3667. — Ziir8ag0a-G. vgl. in II, 2.
Zu YolksabergUuben a. Zaaberel vgl.
Nr. 542. 1518. 1725. 2149; 51 p; 88. 22800.
2803 b. 3028. 8169. 3493; 96 k. 3730 a; b. —
Vgl. religiösen Aberglauben in IV, 3.
Zn Hexenglauben n. Hexenproe«ti vgl.
Nr. 387. 1686. 2323 C. 2422b. 2502; 45a. 39031.
V. Territorial- und LocalgescMchte.
1. Allgemeines»
Forschungen zur Dt. Landes- und
Volkeekde., hrsg. v. A. Kirchhoff.
V, 4-7, s.Nr. 2948 u. 3824. 8846. ^Rec.
I-IV: A. für Poet u. Telegr. '90,
513-21. [3482
Richter, J. W. 0., Das Dt. Reich;
Vaterlandskde. (Unser Dt. Land u.
Volk; vaterl. Bilder aus Natur, 6.
etc., hrsg. von v. Klöden und v.
Koppen. Xn.) Lpz. , Spamer. xij
726 p. 9 M. [83
^Reoensionen: a) Ernst, Kolo-
nisation V. Ostdtld., s. '89, 1252:
Gymnasium 7, 347 Schrör. —
b) Kausch, Namenkde. d. Länder
n. St&dte d. Dt. Reiches, s. '90, 2183:
R. de g^Offr. 14, 148-51 Ristelhuber;
Peterm. M. 36, 1838; JB d. Germ.
Philol. 12, 4 Kerckhoff. — c) Pape,
Gebietsentwicklg. d. Einzel Staaten,
8. '90, 3978a: CBl '90, 1763 f.; Dt.
R. 16, II, 256. [3484
Z«r allgeM. Territoriale, vgl. Nr. 98.
1501. saOla. 2816; 74. S98Sd.
2. Der Nordosten. Brandehb.-
Jhreusa. Chruppe.
Brandenb.-Preass. Staat 8485-95; Branden-
burg 8496-8609 ; Fommem 3510-17 * West- a.
Ostpreossen 8518-38; Rassiscbe Ostseepro-
vinzen 8588-46; Posen 3547-68.
Tachirch, 0., [Lit. d. J. 1884-88 a.
1889, betr.]: Brandenburg; Prenss.
Monarchie. (JBG Bd. 11, II, 345-75.
Bd. 12, II, 291-305.) [3485
Forschungen z. Brandenb. u. Preoss.
G. (s. '89, 1253 u. '90, 3979). III, 2
u. IV, 1. p. 329-650 u. 1-322. —
Vgl. Nr. 481. 895. 960; 64-66; 95.
1141. 2196g. 2213r; 98n. 2311v;
49g; 51p; 52g. 2489a; b; d; v.
2520 g. 2884 a. 3496 p. ^Rec: BllLU
91, 188 f. u. 573 f. W. Schnitze;
AZtg Nr. 225 Egelhaaf; MHL 19,
363-9 Hirsch. — Auch IV, 2 er-
schien. [86
Berner, G. d. Preuss. Staates (s.
'90, 3980). Abth. 2-8. Scbluss. p. 97
-758 n. X p. cpl. 20 M. ^ Rec: DLZ
12, 275 f. E. Fischer; Nord u. Süd
55, 425-9; Ggw. 38, 363; Mil. LZ
71, 380 f.; Lpz. Ztg. '90, Beil. 582 f.;
NA 16, 438 f.; MVG Berlin 8, 33 f.;
52 f.; 128; 149 f.; Norddt. AZtg 30,
199; Lit. Hdw. 30, 265 f.; 330Finke
u. Erwiderung Berner's; Bär 17, 107
-10; Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 139 f.;
Burchensch. Bll. 5, II, 242 f. u. 6,
I, 69; Norddt. AZtg Nr. 507; Samm-
ler 13, 171-3. [87
Schmidt, Ferd., Preussens G. in
Wort u. Bild bis z. Errichtg d. Dt.
Bundes. 3. AuÜ. Lpz., Spamer. zvj
648 u. xij 660 p. 10 M. [88
TiefTenbach, R., Preussen in ent-
scheid. Epochen s. Entwickig. (Ef.
Friedr. Wilh., Friedr. d. Gr., Kais.
Wilh. I.) Berl., Gärtner. 1892. 102 p.
2 M. *Rec.: CBl '92, 113. [89
Rogge, Bernh., Das Bach von d.
Preuss. Königen. Hannov., Meyer.
544 p. 7M. 50. ^Rec: Mil. LZ 72,
97-9; FBPG 4, 306 f.; DLZ 12, 966
V. Buttlar. [90
Neumann -Strela, K., Das Haus
Hohenzoilern u. d. Dt. Reich. Lfg.
1-13. Bd. I, 1-447. Berl., Gramsch.
k 50 Pf. f91
Friedrich, W. u. 0. Sobwebei, Die
Hohenzoilern ; Bildnisse d. Brandenb.-
Preuss. Herrscher v. Bnrggf. Friedr.
V. Nürnberg bis K. Wilhelm II. Berl.,
Grote. 45 p. m. 20 Abb. 6 M. [92
Dumas, F., Hermann et les Hohen-
zoilern ou les destin^es de la Prusse.
Brnges, Desclde. 286 p. 3 fr. ^Rec:
Polyb. 62, 183 de Bizemont; RQH
51, 332 d'Avril. [93
Brecher, Ad., Darstellg. d. territ.
Entwickig. d. Brandenburg-Preuss.
Staates v. 1415 bis jetzt, m. besd.
Berücks. d. Dt. G. [Karte]. 12. Aufl.
Berl., Reimer, fol. 80 Pf. [94
^ Recenelonen : a) Bauer, Ein-
fluss Frankreichs, s. '89, 3893: Oest.
*240
Bibliographie Nr. 3495—3511.
CBl 6, 139 f. Haas. - b) Born hak,
FüntinDen etc., s. '90, 2193: Mag.
f. Lit. 59 , 568. — c) Baseler,
Preuss. Feldherren, s. '90, 3983: N.
mil. Bll. 37, 433 f.; Mil. LZ 71,
379 f.; Streffleur's Z. 32, IH, Litbl.
Nr. 8. — d) Pierson, Preuss. G.,
8. '90, 2187: MHL 18, 372-4 Berner;
Lpz. Ztg. Beil. '90, 51; HZ 65, 522 f.
Bemer. — e) Stölzel, 15 Vortrr.,
fl. '90, 2190: HHL 18^ 376 Bemer;
A. f. öff. Recht 6, 183 f. Bornhak;
Mecklenb. Z. f. Rechtspflege 9, 109 f.
Birkmeyer; DLZ 12, 169 f. Rosin;
Z. f. Dt. Cultnr-G. 1, 352 f. Stein-
hausen; Z. f. Priv.- u. öfT. Recht 19,
505 f. Wasserab. — f)Zurbonsen,
Qn.-Bach, s. '89, 3892: CBl '89,
1540 f. [3495
Z«r G. d. Prentt. 8taftt«g vgl. Nr. 40k.
429. 852; 64; 92; 93. 896-905; 17 b; 59-98.
1106; lS-15; S3-87; 39-48; 94. 1216-18; 20;
38-49; 60; 90. 1727a; 65; 68; 93-1814; 22;
88a-c. 1904; 12; 14; 16-20; 22; 28; 41; 73t.
2411a; 79; 89a-h;T;t; 93-95; 97t; n; 98b.
2520; 27-31; 32d. 2606e; i; 7e; t; 23; 24;
26; 36-39; 56e; 69c; f; i; ii;o; 70c; 71-75;
90-93; 2749; 78 e. 2869; 83; 94; 95. 2932 b;
38 d: k.
Aufsätze z. G. d. Mark Branden-
burg: a) H. Brendicke, Die Berl.
Althh. im Mark. Prov.-Huseum zu
Berlin. (Sammler 12, 88-91 u. Bär
16, 428 ff.) - b) E. Friedel, Zur
G. d. Kicolai'schen Buchhandlg. u. d.
Hauses Brtiderstr. 13 in Berlin. Berl.,
Nicolai. 55 p. 1 M. [*Rec.: DLZ
12, 1512 Werner.] — c) E. Fuster,
Berlin et sa colonie fran^aise. (NR
68, 387-98.) — d) Zur Geschichte
d. Franz. Kolonie in Müncheberg.
(Franz. Kol. 4, 68-70; 108-110. 5,
49.) — e)Zar Geschichte d. Stein-
thorthurmes in Brandenburg. (20.
JB d. HVBrandenburg.) — I) J.
Luther, Salzwedel u. die übrigen
Ortsnamen auf -wedel. (Jb. d. V. f.
Niederdt. Sprachf. 16, 150-61.) —
g) R. Lutter, Zur alt. G. Berlins.
(Bär 16, 426 ff.; 436 ff.) - h) A.
Hertens, Die südl. Altmark; ein
Beitr. z. Landeskde. Hall. Diss. 46 p.
— i) R. Mielke, Eine neue Deutg.
d. Namens Berlin. (Bär 17, 163-6.)
— k) W. Öchwartz, Die angebl.
Lehnin'sche Weissagung u. ihre G.
(Ebd. 16, 90-2.) - l-o) 0. Schweb el,
Freien walde u. die Herren v. Uch-
tenhagen. — 3 Herren v. Kracht.
(Ebd. 16, 48 ff.; 315 ff.) — Bischofs-
hof in Berlin. — Die Wahrzeichen
von Berlin. (Norddt. AZtg '91, Beil.
Nr. 37; 44.) — p) G. Sello, Zar
Chronica march.Brandenburgensium.
(FBPG 3, 609-11.) — q) C. Stein-
mann, 2 adlige Familien d. Alt-
mark in Braunscfaweig. (Bar 16,
476f.) — r)DieStiftung8nrknnde
d. Domgem. zu Berlin. (Ref. Mtbl.
'91, 4-7.) - 8) 0. Struve, Die
Entstehg. der Städte in der Hark
Brandenburg. Festschr. Steglitz. 4^
11 p. — t) K. Töche-Mittler, Der
Friedrich - Wilhelmskanal und die
Berlin-Hamburger Flnssschiffahrt L
Berl. Diss. 46 p. — n) Wein eck.
Burglehen bei Steinkirchen. (Yer-
handlgn. d. Berl. Ges. f. Anthrop.
'89, 516-20.) — T) G. Weisker.
Slavische Sprachreste, insbes. Orts-
namen, aus d. Havellande u. angrenz.
Gebieten. I. Progr. Rathenow. Kä-
then., Babenzien. 44 p. 1 M. [•^Rec.:
CBl '91, 1697.] — w) Wgr., Von
d. vermauerten Thoren der Mark:
Die Havellande bei Plane. (Norddt.
AZtg Beil. Nr. 32.) [8496
Burgdorf, A., Märkische Kircben-
G.; zusammengest. aus 6 Yortrr.
Fürsten walde, Christoph.- V. 138 p.
1 M. [97
Jahresbericht, 23., d. Altmärk. V.
f. Vaterland. G. zu Salzwedel. Magde-
burg. 164 p.: a) p. 106-31. W.Zahn,
Willkür der Stadt Tangermünde. —
b) 132-54. V. MülverAtedt, Alt-
märker im Domcapitel zu Magdeb.
[1359-1782.] — c) Th. Zechlin, J.-
ber. — Vgl. Nr. 2270 m. 2453 q. [98
Zahn, W., G. d. Altmark. Stendal.
Schindler. 92 p. 1 M. 50. [3499
Eheling, Blicke in vergessene Win-
kel. 2 Bde. Lpz., Böhme. 1889. 218:
332 p. 5M. 50. ^ Populär gehaltene
Agrar-G. d. Drömlings bis z. Ggw.
und Schilderung bäuerl. Sitten und
Charaktere. [G. B.] — Rec: A. f.
Ldkde. d, Prov. Sachsen 1, 200 F.
Hertens. [3500
Verein, Historischer, für d. Gfsch.
Ruppin. Hft. 2. Nen-Rnppin, Petrenz.
35 p.: a) p. 1-22. F. Böhm, Die
sogen. Kasernenstuben zn Neu-Rup-
pin. — b) 23-35. J.-Ber. [3501
Mittheilungen d. Y. f. G. Berlins
(s. -89, 1267 u. '90, 3986). VII, 12
u. VIII, 112. p. 157-64 u. 1-152:
V, 2. Hark Brandenburg; Pommern.
*241
g
a) p. 25-9. J.-Bericht. — b) 29-31.
u G. Bardey, Chronik d. Dorfes
Dyrotz. — c) 49 f. Zur Geschichte
d. Ballen winkeis. — d) 54 f. Inven-
tar etc. e. Mousseline-Fabrikanten^
1812. — e) 80 f. Müller v. S[on-
dermühlen], Die alten Eichen im
Grunewalde. — Vgl. Nr. 49. 802.
1768. 1888 d. 2311 u. 2835 a. - Auch
IX, 1-3 erschien. [3502
Schwebe!, Ose, Aus Alt-Berlin;
Stille Ecken u. Winkel d. Reichs-
hauptstadt in cultarhist. Schildergn.
Berl., Lüstenöder. 487 p. m. 308 Illustr.
etc. 15 M. ^ Plaudereien anekdoten-
haften u. localpatriot. Inhalts^ an-
knüpfend an Berliner Baulichkeiten.
Abbildgn.: photograph. Aufnahmen
u.Reproduction alter Originale. [G.S.]
— Rec: BllLü '91, 219 f.; MVGBerlin
8, 53; Das 20. Jh. 1, 716; FBPG 4,
307; Franz. Kol. '91, 62; DLZ 12,
1879. [3
Fischer, L. H., Aus Berlins Ver-
gangenheit; gesamm. Aufsätze zur
Cultnr- u. Lit.-G. Berlins. Berlin,
Gehmigke. 205 p. 2 M. -X- Rec. : Voss.
Ztg. Sonnt..Beil. Nr. 49. [3a
DohnayGrafSlegm.,Kurfürstl.Schlös-
ser in d. Mark Brandenburg (s. '89.
3903, wo Verf. falsch Friedrich). II:
Köpenick , Königs - Wusterhausen.
1890. 205 p. u. 20 Taf. 20 M. [4
SHzungeberichte d. V. f. Heimaths-
kde. in Müncheberg. Jan. 1889 bis
März 1891. Müncheb., Selbstverlag:
a) Auszüge aus d. Gerichtsprotokol-
len d. Franz. Gemeinde in Münche-
berg.— b)Garnisünverhältnisse
M's. Ende des 18. Jh. — e-g) Ro-
gatz, G. d. Rittergutes Schlageuthin.
— Einrichtg. des Luther. Gottes-
dienstes in d. M'er. Kirche (1687 ff.)
— üebersiedelung armer Weber-
familien Berlins u. Potsdams nach
M. — Truppenmusterg. bei Münche-
berg, 1634. — Abgaben ein ziehg. d.
J. 1655. — Vgl. Nr. 2411 q. [5
MIttheiiungen, hrsg. v. V. f. G. d.
Neumark, hrsg. v. van Ni essen.
Jg. '91, Nr. 1-4. Landsberg, Schnei-
der, p. 1-32, m. 1 Facs.: a-b) p. 1;
8. van Niessen, Vorwort an den
Leser. — Des Scharfrichters in Dram-
burg Bestallung, 1665. — C-d) 1-4;
14 f. R. Eckert, Neumärk. Münz-
verhh. im MA. [Geld- u. Preis-G.].
— Landsberger Stadt-Chronik des
16. u. 17. Jh's. — e) 28-32. Bei-
träge zur Verwaltungs- u. Rechts-
G. V. Landsberg. [6
Eckert, R., G. v. Landsberg (s. '90,
3992). Lfg. 2-4. p. 49-116 u. 17-75.
-X-Rec: MVG Neumark '91, 32. [7
Urkundenbuch z. G. d. Geschl. v.
Wedel (s. '89, 1270 u. 3913). III, 2
u. IV. 151; 89 p. 18M.U.10M. *Rec.:
Mtbll. d. Ges. Pomm. G. '92, 14. [8
^ Receneionen : a) B a h r f e 1 d t,
Münzw. Brandenburgs, s. '89, 3906
u. '90, 2195: A. f. Bracteatenkde. 1,
325-9; 2, 37-42 Stenzel. — b) Brei-
tenbach, Lebus unt. d. Plasten, s.
'90, 3990: FBPG 4, 307-10 Sello;
HZ 67, 185 f. Heidemann; M. d.
Niederlaus. Ges. 2, 188. — c) Seh we-
be 1, G. Berlins, s. '89, 1265 u. '90,
3988: Westerm. 69, 706; MHL 19,
83-5 Krüner. — d) Sello, Potsdam
u. Sans-Souci, s. '89, 1268 u. 3911:
HZ 63, 348-50 Heidemann. [9
Zur G. d. Miirk Brandenbnrg vgl. Nr.
U. 1367 c; i. 1813. 2071a; p. 2270a; 85.
2310t; IIa; v. 240din; IIa; 22b; 52g; w;
58m; 59; 890:97c; 98z; 99. 2517; 82 f. 3113;
19. 3229 r; 751. 3322; 81a; r. 3420 h; 21 r;
22k. _J__
Krause, Literaturbericht betr. Pom-
mern, 8. Nr. 3644.
Studien, Baltische (s. '89, 1272 u.
'90, 2204). XL u. XLI. 600 u. 335 p. :
a) 40, 481-500. 52. J.-Ber. d. V. -
b)41, 99-203. 0. Knoop, Allerhand
Scherz , Neckereien , Reime u. Er-
zählgn. üb. Pomm. Orte u. ihre Be-
wohner. — Vgl. Nr. 790. 2363 z.
2411g. [3510
Monateblätter d. Ges. f. Pommer. G.
u. Althk. (s. '89, 3916 u. '90, 3994).
Jg. '90, 11-12 u. '91, M2. p. 161-88
u. M88: a) '90, 161-9. H. L:, Ma.
Grabsteine, Forts. — b) 169-74;
177-80. 0. Knoop, Allerhand Scherz
aus Pommern. Schluss. — c) '91,
1-8. A. Küster, Eine Sage von d.
Insel Wollin.. — d) 8-12. Starck,
3 Erinnergsbänder aus d. JJ. 1782,
1801 u. 1804. ~ e) 49-68; 65-8. Ma.
Grabsteine auf Rügen. — f) 58 f.
A. Haas, Schloss Spyker auf Rügen.
— g) 89-91. M. Wehrmann, Zur
ma. Münz-G. Pommerns. ~ h) 97
-101; 113-5. Die Glocken v. Treptow
a. R. - i) 149-52. Kirch hoff, Die
Familie Hovesche in Pommern. —
k) 169-71. H. Dannenberg, Münz-
*242
Bibliographie Nr. 3511—3532.
fund V. Heydebreck. — 1) 172 f.
M. Wehr mann, Das Domstift v.
St. Otten in Stettin. — Vgl. Nr.
22971. 2310 n; 63 q. 2411 f; 51 c^
53 0. 2532 c. 3112 f. 8430 b; p; 35;
44 e; 62a; 76 q. 3646a. [8511
Aufsätze z. G. Pommerns: a) ü.
Bandlow, G. d. Cisterc. - Abtei
Neuenkamp u. d. Stadt Franzborg.
Tribseee, Henk. 52 p. — b) Bren-
del, Aus Stargards Vergangenheit.
{Starg. Ztg. '91, Nr. 102-48). [*Rec.:
Mtbll. f. Pomm. G. '91, 158.] -
c) H. Dannenberg^ Zur Pomm. u.
Mecklb. Münzkde., s. '89, 1274. Forts.
(ZN 17, 290-309.) - d) H.Lemke,
Der Burgwall v, Stettin. (Verhdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '89, 116-20.)
— e) C. Schlemmer, Hist. Er-
innergn. an Rügen. Progr. Colberg.
4®. 18 p. — f) A. Treichel, 3 neue
Wälle in Ostpommern. (Verhdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '89, 479
-84.) [12
Urkundenbuch , Pommersches (s.
'89, 1273). III, 2: 12961300 m. Re-
gister zu II u. m. p. 259-728. 12 M.
*Rec.: Mtbll. f. Pomm. G. '91, 60 f.
Wehrmann; ebd. 156 f.; 162 f. K.
E. H. Krause; MVGNenmark '91, 23;
CBl '91, 1750 f.; HZ 68, 125 Winkel-
mann. [13
Wehrmann, M., Aus Pommerns Ver-
gangenheit. Stett. , Bosch. 135 p.
2 M. ^Rec: Mtbll. d. Ges. f. Pomm.
G. '91, 93 f. [14
Gesterding's Beitrr. z. G. d. Stadt
Greifswald, fortges. v. Th. Pyl. III.:
Niederrh, u. Westphäl. Einwand^rg.
etc. (Schrr. d. V. f. G. u. Althkde.
V. Pommern.) Greifsw., Akad. Buchh.
1892. xij 175 p. * Mtbll. d. Ges. f.
Porom. *G. '92, 12. [15
Heberlein, B., Beitrr. z. G. d. Burg
u. Stadt Wolgast. Lfg. 1. Wolg.,
Elsner. 32 p. 60 Pf. ^Rec: Mtbll.
d. Ges. f. Pomm. G. '91, 91 f. Wehr-
mann. . [16
^ Recensionen : a) Grönwall,
Kantzow u. s. Pomm. Chronik , s.
'90, 2204 a: Mtbll. d. Ges. f. Pomm. G.
'90,61-3Pyl.— b)Manke, Familien-
namen in Anklam, s. '89, 3919 u.
'90, 2208 : Mtbll. d. Ges. f. Pomm, G. '90,
76 f. — c) Woltersdorf, Greifsw.
Pfarrkirchen, s. '89, 1278 u. 3920:
Krit. Vjschr. f. Gesetzgebg. 12, 608
Jacoby. [17
Zur e. POMMerat vgl. Nr. 4S8; 44. 644:
45; 86. 1367 d. 2071 d. 2218r; 79b; 92; 97y.
2877 s. 2122 k. 3140 d; k. 8295. 3S72g: 77 g.
8418e: 20e; 21e; 1; 30p; 81m: 9ö;44d; e;
u; 5lm; 61; 62; 76q.
Bertling, A., [Lit. d. J. 1888 a. 89.
betr.]: West- u. Ostpreuasen, Dt.
Orden. (JBG Bd. 11, II, 240 8. Bd.
12, II, 382 90.) [3518
Monatsschrift, Altpreuss. (s. '89.
1282 u. '90, 3998). XXVII, 7-8 u.
XXVIII, 1-4. p. 513-704 u. 1-192:
a) 27, 599-638. H. Bonk, Ortenamen
in Altpr. — b) 639-42. Beckherrn,
G. d. befestiggn. Königsbergs. Nach-
trag. [Das Ganze sep.: Königsb.,
Beyer. 91 u. 3 p. 2 M. 90. r*R«c-:
Mil. LZ 72, 155 f.] - c) 673-6. J.
Szadowski, Urkk.-Fnnd und Ur-
kundliches. — d-e) 676 f. 28, 76-89.
J. Sembrzycki, Die Kirche zu
Gr. Rosinsko, eine Berichtigung (?gl.
'90, 3990 i). — Die Kord- u. West-
Gebiete d. Jadwinger u. deren Gren-
zen. — f) 28, 276-323. H. Frölich,
Beitrr. zur Cultur-G. von Polnisch-
Preussen aus d. JJ. 1473-1686. —
g) 324-39. J. Sembrzycki, Ueber-
sicht üb. f. Ost- u. Westpr. wichtige
Poln. Lit. d. letzten Zeit. — h) 27,
692-701. 28, 177-91. Altpr. Bibliogr.
1889. — Vgl. Nr. 950. 1717 h; 27b;
c. 2110 a. 2380 f. 24211: 22 m; n:
52x. 25321; 47d; e; 61c. 2636c:
1. 2972a. 3431 r; 44k; 50m. *Rec.:
Balt, Mtschr. 38, 323 f.; Wisla 3.
433 u. 701 Karlowicz u. ebd. 4, 950
-52 Gajsler. — Auch XXVIII, 5-6
erschien. [19
Zeitschrift d. Westpreuss. GV. (s.
'89, 1283 u. '90, 2212). Hft. 28-29,
8. Nr. 1600 u. künftig in II, 7. [20
Sitzungsberichte d. Alth.-Gee. Pras-
sia (s. '90, 2211 u. 3999). Jg. XLVI.
203 p. m. 16 Taf.: a) p. 91-101. G.
Bujack, Die PublL des A. d. ProT.-
Verbandes zu Königsberg. — Vgl.
Nr. 627. 1117. 2110b. 2453e. 2527 a.
2636 b; e; o. [21
Aufsätze z. G. West- u. Ostpreus-
sens: a) G. Becker, Die Wasser-
versorgung Königsbergs (Sep. a. Z.
d. V. Dt. Ingenieure XXXV.). Berl.,
Schade. 4^ 26 p. 3 M. [«Rec:
FBPG 4, 639 f.] - b) P. Bren-
necke, Urkk. d. Stadt Friedland.
Progr. Pr.-Friedland. 4®. 20 p. —
c) G. Conrad, Prov. geschieht!, u.
V, 2. Pommern, West- u. Ostpreassen.
*'243
CuUurgeschichtliches. (Neidenburger
Kreisbl. '90, Nr. 9 etc. 98.) — d) C.
F. Gebert, Zur Münzkäe. d. Dt.
Ordens. [1623 ff.] (M. d. Baier. num.
Gee. 9, 57 f.) — e) K. Hirth, Heia.
(AZtg Nr. 202.) — f) A. Grabe,
Milit. Zeitbilder aus d. Vergangenh.
Ostpreaseens. (N. mil. BU. 39,37-58;
191-7; 377-91.) — !?'> K. Käßswurm,
Eine Nachr. üb. die Salzburger Emi-
granten y. 1732 u. deren Kolonie
in Ostpreussen. (M. d. Ges. f. Salzb.
Ldkde. 30, 242-57.) - h) E. König,
Das Hochschloss d. Dt. Ritterordens.
(Bär 16, 246 ff.) — i) R. Lazcga,
Das Kulmer u. Michelauer Land.
(Wisla 4, 845-77.) - j) F. Lemke,
Die Ostpreuss. Lippowaner. (Viidlgn.
d. BerL Ges. f. Anthr. '91, 434 f.)
— k-1) K. Lohmeyer, Die Ent-
wicklung der stand. Verhältnisse in
Prenssen bis z. Gewinnung d. Souve-
ränetät durch den Gr. Kurfürsten.
(Sep.-abdr.) 20 p. — Litauen: Ge-
schichte. (Allg. Encykl. d. W. u. K.
2. Section. XLIV, 100-5.) — m) Nad-
morski, Ludnosc polska w Prusach
Zachodnich. I. [Poln. Bevölkerg. in
Westpreussen. Th. I]. (Pamietnik
fizyograf Bd. IX). [^Rec: Kwart.
bist. 5, 633-6 Sembrzycki.] — n-o)
Sembrzycki, Sprache d. Preuss.
Masuren. — Charakterist. d. Preuss.
Masuren. (Wisla 3, 72-91; 561-91 u.
4, 799-812.) — p) C. Stein brecht,
Schloss Marienburg in Prenssen.
BerL, Springer. 19 p. 50 Pf. [i^ Rec. :
Z. f. Christi. Kunst 4, 198; Lit. Hdw.
30, 423 Reichensperger ; Altpr. Mt-
schr. 28, 504 f. Sembrzycki. — q) K.
Taubner, Burgwall v. Cechotzin.
(Verhdlgn. d. Berl. Ges. f. Anthrop.
'89, 757-62.) - rs) A. Treichel,
Schlossberge in Westpreussen. —
Steinkreise u. Schlossberge in West-
preussen. (Ebd. 602-14 u. '90, 38
-44.) [3522
GeschichtMCbreiber, Preuss., d. 16.
u. 17. Jh., s. Nr. 2391. [23
Abbandlungen z. Ldkde. d. Prov.
Westpreussen. Heft 1-2. Danz., Bert-
ling. 4^ ix70; xj30 p. i 6 M. —
Inh. s. künftig in II, 2. [24
WIstulanus, H., G. d. St. Danzig
(Danzig: Festschr. z. 88. Gen.-Yer-
sammig. d. Katholiken Dtlds. p. 7
'98). Sep. Danz., Lehmann. 1 M.
•^Nach gedr. Werken (bes. Löschin
u. d. Arbeiten Hirsch's), mit hervor-
tret. Tendenz in dem auf Ref.-zeit
bezügl. Abschnitt. [L.] [25
Zeitschrift d. HVMarienwerder (s.
'89, 3926 u. 90, 2213). Hft. 26-27.
p. 129-384. ä 1 M. 25: a)Liek, Die
Stadt Löbau. IMII. [26
Frölich, X., Chronik d. Stadt Grau-
denz. Grand., Röthe. 92 p. 1 M. [27
Harnoch, A., Chronik u. Statist, d.
evangel. Kirchen in d. Provinzen
Ost- u. Westpreussen. Neidenburg,
Nipkow. 1890. xxix579 p. 6M. ^Rec:
FBPG 4, 645 f., ablehnend. [28
Uri(undenbuoh, Neues Preuss. ; Ost-
preuss. Theil. Abth. 2: Urkk. der
Bisthh., Kirchen u. Klöster. Bd. II:
Urkk.-Buch d. Bisth. Samland, hrsg.
V. C. P. Wölky u. H. Mcndthal.
Hft. 1. (Publl. d. V. f. G. V. Ost- u.
Westpreussen.) Lpz., Duncker & H.
4^ 131 p. 5 M. [29
Zeitschrift f. G. u. Althkde. Erm-
lands (s. '89, 3927). IX, 3. Braunsb.,
Huye. p. 459-659: C. P. Wölky,
Stift Crossen, s. Nr. 3075 k. — Vgl.
künftig in II, 6; III, 2; III, 4. [30
Kalau vom Hofe, G. u. Genealogie
d. Familie Kalaw, Kalau, Calov u.
Calo u. d. Familie Kalau vom Hofe.
Berl. 1890. Als Ms. gedr. 436 p.
* Rec: Altpr. Mtschr. 28, 505 f.
Gallandi; Dt. Herold 22, 89 f. [31
^Recen8ionen:a)Actend. Stände-
tage Preussens. I, 1, s. 89, 3925:
HZ 64, 504 f. Lohmeyer. - b) Aus
Tilsits Vergangenheit, s. '89, 1287
u. '90, 2216: Altpr. Mtsclir. 27, 154 f.
Lohmeyer. — c) Bezzenberger,
Knrische Nehrung, s. '90, 2216a:
Ebd. 157-61 Jentzsch; SB d. Alth.-
Ges. Prnssia '89, 39-43 Stieda; Z. f.
Dt. Cultur-G. 1 , 350 f; A. f. An-
thropol. 19, 120 f. Stieda; Z. f.
Realschw. 14, 364 f. Widmann. —
d) Krumbholtz, Samaiten n. d.
Dt. Orden, s. '90, 3998 a: DLZ 12,
339 f. Perlbach; CBl '91, 574 f.: HZ
67, 139 Panzer; Kwart. histor. 5,
156 Perlbach; FBPG 4, 642 f. -
e) Mülverstedt, Zur Chronologie
einiger alt. Bischöfe, s. '89, 3926m:
SB d. Ges. f. G. u. Althkde. d. Ost-
seeprovinzen Russlands 1889, 31-7
Schwartz. — f) Pederzani-Weber,
Die Marienburg, s. '90. 4001 : FBPG
4, 638 f. [32
*244
Bibliographie Nr. 35B8— 3549.
Zar 8. Weit- 11 . Ostprensiens vgl. Nr.
312; 83; 24. 658 b; 83-85. 870. 943 m. 1031;
38. 1118. 1353; 67 e; f; g. 1600. 1729. 1814;
76. 2071e. 23120; 49g: 76c; 9la. 2451a; t;
54; 2610U. 2636m. 2972. 30720; 98ll. 3877m;
n; 81h; n; 91h. 3413m; 22h; i;28r;s; 28p;
80o; 44k; 50 b; 76m.
Zar O. d. Dt. Ordens vgl. Nr. 431. 2811 u.
2338 g. 3075 k. »140 b; n; 41t.
Mettig, C, [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Liv-, Est- u. Kurland. (JBG
Bd. 11, II, 249-59 u. Bd. 12, II, 390
-402.) [3533
Monatsschrift, Balt. (s. '89, 1291
u. '90, 4004). XXXVII, 8 9 u. XXXVIII.
p. 639-828 u. 777 p: a) 38, 1-23;
81-93. C. Th. Hermann, Erinnergn.
— b) 147-53. B e r t r a m i n , Eine
Concertreise in d. Balt. Provinzen ;
zur Erinnerg. an Ad. Henselt. —
c) 165-87. P. Falck, Timoleon v,
Neflf. — d) 188-212. J. v. Keussler,
Die Landesabgaben in d. Balt. Pro-
vinzen. — e) 281-93. H. Sass, Der
Grundbesitz im alten Oesel. — f) 513
-60. V. Kupffer, Vermögen der
evang.-luth. Landkirchen Livlands.
Schluss. — Vgl. Nr. 53. 1012. 1687 a.
1973p. 23631; m. 2411f; Ölh; 52r-,
978. 3098 c; i. 31421. 3546 h. [34
SItzungsbericIlte d. Ges. f. G. u.
Althkde. d. Ostseeprovinzen Russ-
lands. Jg. 1889 u. 1890. Riga, Hacker.
141 u. 192 p.: a) '89, p. 14-22. J. Gir-
gen söhn, Der Convent d. Beguinen
in Riga. — b) 22-5. A. Reinberg,
üeberreste d. ehem. Franciscaner-
klosters zu Riga. — c-d) 47-78 u. '90,
37-50. C. V. Löwis of Menar,
Schloss Wenden vor 200 JJ. — Die
Dt.- Ordensburg Trikaten in Livland.
— e-h) 99106. 1890, 7-13; 21-8;
120-5. C. Mettig, Die Capelle d.
Schwarzen Häupter in d. ehem. Fran-
clBcanerkirche zu Riga. — Handels-
rechnungen d. Dt. Ordens. — Die
Rechnungsbücher d. Rathsdiener zu
Riga, 1478-1758. — Die Bücher d.
Riga'schen Bierträgergilde. — i) 1890,
61-5. A. P ö 1 c h a u , Einige Ergänzgn.
zu Schweders Nachrr. üb. die alte
Domschule zu Riga. — k) 160-6. J.-Ber.
Vgl. Nr. 3407 i. 3665 b. [35
Beiträge z. Kde. Esth-, Liv- u. Kur-
lands (s. '90, 2221). IV, 3. p. 219
-355. 2M.; a) p. 219-94. J.W. De hio,
Medicinalverhh. Alt-Revals. — Vgl.
Nr. 496. 3142 g. ^ Rec. : Balt. Mtschr.
38, 414-7; BllLü '91, 333. [36
Sitzungsberichte d. Kurland. Ges.
(s.'90, 2223). Jg. 1888-1889. 109 u.
49 p. 7 Taf.; 109 p.: a-f) '88, 2-12;
32-4 etc.; '89, 10-3. J. Döring, Kais.-
Otto-Schale in Riga. — K. zu Ihlen.
- ürkk. d. JJ. 1462, 1514, 1616. -
Schloss Neuenbürg. — Adelsbricf,
1695. — Name d. Stadt Liban. —
g-h) '88, 23-32; 36-9; 78-80. L. Ar-
busow, Geburtsbrief v. 1660 and
Ausz. a. d. Bauske'schen K.-Büchem.
— Die Goldschmiede-Arbeiten aus
Bauske. — Rechngn. a. d. Schwe-
den zeit. — D. „schwarze Buch" in
Bauske. — 1) 46-8. K. Boy, Ruine
u. K. zu Pilten. — m) 52-7. E.
Schmidt, Das Schlossscbild zu
Bauske. — n) Anh.: Aus d. Brief-
lade zu Zohden [ürkk. 1543-77]. -
o) '89, 16-20; 22 f. Acten a. d. 17.
u. 18. Jh., vorgeL v. H. Diede-
r i c h s. [37
Mittlieilungen a. d. Livl. G. (s. 89,
1292 u. '90, 2222). XIV, 4. p. 889
-515. 2 M.: a) p. 410-60; 497-501.
Ph. Schwär tz, Livländer auf d.
üniv. Bologna 1289-1562. — b) 461-6.
R. Hasselblatt, Die Metropolitan-
verbindung Revals mit Lund. ~
c) 489-96. J. Girgensohn, Zur Bau-
G. d. Petri-Kirche in Riga. II. —
Vgl. Nr. 792; 93. 2034 i. [38
Verhandlungen d. gelehrten Est-
nischen Ges. zu Dorpat. XVI, 1.
Dorpat, Laakmann. p. 1-72: a) p. 1
-53. L. v, Schröder, Zur Entsteh.-
G. des Kalewipoeg; M. aus Briefen
d. Dr. F. R. Kreutzwald. — b) 54
-72. K. A. Hermann, ücb. Est-
nische Volksweisen. [39
Sitzungsberichte d. gel. Estn. Ges.
zu Dorpat (s. '90, 4005). Jg. 1890.
168 p.: a) p. 1-18. Leo Meyer,
Festrede. - b) 70-72 u. 88-91. J.
Jung, üeb. d. Rurik-Sage. — Vgl.
Nr. 24520. 3476 i; p. [40
Aufsätze z. G. der Russ. Ostsee-
provinzen: a) G. v. Hansen, Die
alten Befestiggn. Revals. (Sep. a.
Reval'sche Ztg.) Reval, Wassermann,
16 p. 1 M. — b)0. Harnack, Liv-
land als Glied d. Dt. Reichs v. 18.
-16. Jh. (PJbb 67, 364-78.) Sep. BerL,
Reimer. 50 Pf. [^ Rec.: CBl '91,
1685; Norddt. AZtg Nr. 301; BULU
'91, 332 f.] - c) 0. Knrnotowski,
üeb. Begründg. u. G. d. Mitauer ev.-
ref. Gemeinde. (In: Denkschr. d.
y^ 2. Russische Ostoeeprovinzen, Posen.
*245
Gedächtnissfeier etc. d. Gotteshauses
ZQ Mitau 1891.) — d) Registrum
Fellinense: Yerzeichniss d. Qn. z.
G. d. Comthurei Fellin, 1208-1560.
(Jb. d. Felliner hist. Ges. '89, 245
-72.) — e) G. V. Seidlitz, Das
nord. Deatschthum an d. Ostsee.
Rede. Königsb. , fiarttung. 12 p.
20 Pf. — fi A. Seraphim, Die
Anfänge d. reform. Kirche in Kur-
land. (Denkschr. d. Gedächtnissfeier
etc. d. Gotteshauses zu liitau. p.
1 ff.) — g) R. Üngern-Sternberg,
Nachtrag zu Th. II d. Nachrr. üb.
d. Geschlecht Üngern-Sternberg. Re-
val, Lindfors. 44 p. — h) Weber,
Kurland. (KLex 7, 1259-65.) [3541
GGter-Cbroniken, Kurländische, N.
F., bearb. u. hrsg. im Auftr. d. Kur-
land. Rittersch. - Comites. Lfg. 1 :
Kautzmünde, Ruhenthal, Schmitten.
Hitau, Behre. 1890. 69; 18 p. 2M.
«X-Rec: Dt. Herold 21, 155 f. v.
Drachenfels. [42
Kallmeyer, Tb., Die evang. Kirchen
u. Prediger Kurlands; ergänzt bis
z. Ggw., im Auftr. d. Kurland. Ges.
hrsg. V. G. Otto. Mitau, Steffen-
hagen. 1890. xvj 552 p. 12 M. -^ Rec. :
Balt. Mtschr. 38, 36-46. [43
Pölchau, Die Livl. G.-Lit. i. J. 1889
u. 1890 (s. '89, 1290 u. '90, 2219).
Riga, Kymmel. 103 u. 108 p. ä 1 M.
*Rec.: HZ 66, 363 f. 68, 179 Winkel-
mann. [43a
Neumann, W., Das ma. Riga; ein
Beitr. z. G. d. Norddt. Baukunst;
hrsg. V. der Ges. f. G. u. AUhkde.
d. Ostseeprovinzen Russlands. Berl.,
Springer, fol. 26 Taf. m. 58 p. Text.
20 M. [44
PHblicationen d. Y. z. Kde. Oesels.
Hft. 1. Arensburg, Verl. d. Wochenbl.
38 u. xvj p.: a) p. 1-16. A. v. Gülden-
st üb be, Rückbl. auf d. Thätigk. d.
V.; Festrede. — b-c) 17-34 u. i-xvj:
J. B. Holzmayer, Die Ordensvogtei
Poida. — Verzeichn. d. im Mus. d.
V. befindl. Steingeräthe. — d) 35-8.
Mitgliederverzeichniss. «^Rec: Balt.
Mtschr. 38, 599. [45
-^ Recenaionen : a) A r b u s o w,
Grundriss d. G, Liv-, Est- u. Kur-
lands, 8. '90, 2225 : HZ 66, 363 Schie-
mann; Kwart. hist. 5, 672-4 Man-
tcuffel. — b)Arbusow, Wittschop-
buch Revals, s. '89, 3935: HansGBll
'89, 227-30 Stieda; SB d. Ges. f. G.
u. AUhkde. d. Ostseeprov. '89, 42-6
Mettig. — c) Hasselblatt, Kirchl.
Einnahmen in Altlivland, s. '89,
1291b: Kwart. hist. 5, 143 Man-
teuffel. — d) Dt.-protest. Kämpfe
in den Balt. Provinzen Russlands.
Lpz., Duncker & H. 1888: ThLZ '§9,
38-40 Eck. — e)Napiersky, Erbe-
bücher Rigas, 8. '89, 1295 u. 3941 :
HansGBll '89, 227-30 Stieda; HZ
66, 365 f. Schiemann. — f) Nott-
beck, Erbebuch d. Stadt Reval, s.
'90, 4003: GBl '91, 647; HansGBll
'89, 227-50 Stieda: SB d. Ges. f. G.
u. Althkde. d. Ostseeprov. '90, 83-92
Mettig. — g) Schiemann, Russ-
land, Polen u. Livland Bd. II (s. '90,
2224): DLZ 12, 848-50 Brückner.—
Vgl. ll)E.S er aphim,Iwand. Schreck-
liche. (Balt. Mtschr. 38, 710-34.) —
1) Liv-, Est- u. Kurland. Urkunde n-
buch IX, s. '90, 4006: Altpr. Mtschr.
27, 664 f. Perlbach; MHL 19, 29-31
Harnack; Kwart. hist. 5, 410-7; HZ
66. 364 f. Winkelmann. [46
Zur 6. d. BnsM. Ost8e«proTlBi«n vgl.
Nr 39 h: 401. 791 ; 9a ; 9S. 1731 ; 3» ; 67. 1931 ;
3>. 2034 i. 2207; 97 b. 2423 c: 52 p; y; 5(>.
25601. 2713; 14; 89y. 3117.
Warschauer, A., [Lit. d. J. 1888 u.
89, betr.]: Posen. (JBG Bd. 11, U,
194-202. Bd. 12, II, 337-42.) [3547
Zeitschrift d. hist. Gea, f. d. Prov.
Posen (s. 89, 1298 u. '90, 4009). V,
4 u. VI. p. 151-452; Ixj-lxxij u. 492,
xxxij p.: a) 5, 377-413 etc. 6, 175-214.
M. Kirmis, Einleitg. in d. Poln.
Münzkde. Forts. — b) 6, 108-11. F.
Schwartz, Vom alten Stadtwage-
gebäude in Posen. — c) 6, 125-38;
224 f. A. Pick^ Das Kloster Paradies
u. d. Landsberger Pfeffer- Abgabe. —
d-e) 218-24;424-40. A. Warschauer,
Die Marktabgabe [Targowe] nach
Poln. Recht. — Die Wahl u. Zu-
sammensetzg. d. städt. Behörden im
ma. Posen. — f) 440-6. R. Pr um ers.
Der Schilling bei Posen. — g) 449 f.
O. Knoop, Von d. Schützengilde
zu Rogasen. — h) 460-92. Sitz.- Herr.
— Vgl. Nr. 507. 794. 987. 2489 p;
981; q; v. 2636h; s. 27111: 75r.
29501. 4105e, ferner künftig in II
u. III. [48
ÄHMtze z. G. Posens u. Polens:
a) 0. Balz er. Corpus juris Polonici
medii aevi. II : Regesta. (Kwartalnik
hist. 5, 49-82; 314-58.) — b) De-
*246
Bibliographie Nr. 3549-3571.
scriptio regni Polonici cum ad-
junctis provinciis, ed. J. Korzeni-
owski. (8ep. a. Script, rer. Polon.)
Krakau, Verl.-Ges. 13 p. 60 Pf. —
c) V. Heck, Bericht üb. d. Stat-
archive d. ehem. Hzthh. Oswiecim u.
Zator. (Anz. d. Ak. d. Wies, in
Krakau '91, 143-5.) — d) H. v. Op-
pell, Nachrr. üb. d. Familie v.
Scherr-ChoBs. (Dt. Herold 22, 22-4.)
— e) P. Pietsch, Beitrr. z. G. d.
St. Kempen. I. Progr. Kempen. 4°.
26 p. — f) F. Schwartz, Cultur-
geschtl. Nachrr. üb. Posen. Schluss.
(KBIGV 38, 114-7.) [3549
Meyer, Chr., G. d. Frov. Posen.
(G. d. Earop. Staaten etc. Erg.-Bd.)
Gotha, Pertlies. xj371 p. 6M. *Rec.:
ZHGPosen 6, 234-48 Lohmeyer „Pla-
giat"; CBl '92, 398 f. — M. versandte
e. „Abwehr" (gedr. bei Perthes). L.
erwiderte in DLZ 13, 387 f. u. CBl
'92, 431 f. — Ferner veröffentlichte
Max Bär gegen M. „Zur Abwehr".
4 p. (gedr. Stettin, Grassmann). [50
Jahrbuch d. bist. Ges. f. d. Netze-
district zu Bromberg. Jg. 1891.
Bromb., Böhlke. 106 p. 2M.: a) p.
1-32. E. Schmidt, Die Töpfer-
innung zu Bromberg, 1146-1776. —
b) 84-9. G. Reichert, Ueberreste
eines ma. Bauwerks in Brahnau. —
c) 89-92. Schwedenschanze bei
Lubin. — d) 92-7. H. Baumert,
Münzenfund zu Panigrodz [1660-96].
— Vgl. künftig in III, 5. -X-Rec:
ZHGPosen 6, 458 f. Prümers. [51
Finkel,L., Bibliografiahist.polskiej.
[Bibliogr. d. Poln. G.] I. (Publl. de
l'ac. de Cracovie.) xvj527 p. -^ Rec:
Anz. d. Ak. Krakau '91, 292-301. [52
Wierzbowski, Th., Bibliogr. Po-
lonica 15. ac 16. saec. (s. '90, 2237.)
II: Nr. 801-2000. xvj352p. 12M.50.
^Rec: CBl f. Biblw. 8, 503. [53
Estrelcher, K., Polnische Biblio-
graphie (3. Abth., I.) 15.-18. Jh. (D.
ganz. Sammig. XII.) Krakau, Poln.
Verl.-Ges. xix424 p. 15 M. [54
Korzenlowski , J., Catalogus codi-
cum ms. musei Czartoryski Craco-
viensis. Fase. 1-3. Krakau, Poln.
Verl.-Ges. p. 1272. ä 3 M. *Rec.:
CBl f. Biblw. 8, 502 Perlbach. [55
Cataiogus codicum ms. bibl. Os-
solinianae Leopoliensis ; Katal. reko-
pisöw bibliot. zakladu nar. inv. Os-
solihskich wydal Ketrzynuki. III,
1. Lwöw. 1890. p. 1-320. *Rec.:
CBl f. Biblw. 8, 52 f. [5ü
Chmiel, A. , Zbiör dokumentöw
znajdujacych sie w bibliotece hr.
Przezdzieckich w Warszawie. [Samm-
lung der in d. gräfl. Frzezdziecski-
sehen Bibl. zu Warschau befindl.
Docc. 1239-1711]. Krakau, Przezdzie-
ski. XX 160 p. [57
^ Recenaionen : a) C a r o , G. Po-
lens, 6. '89, 1302 u. 3951: HZ 63,
527 f. — b-c) Korzeniowski,
Excerpta ex libris mss. etc., s. '90.
4013 u. Catalogus actornm etc., s.
'90, 2236 u. 4014: CBl '91, 1307:
DLZ 12, 1060 f. Caro; Kwartalnik
bist. 5, 156 ff. Finkel. — d) Chro-
nik d. Stadtschreiber v. Posen, s.
'89, 1298 b u. 3947 : HZ 64, 363. [8558
Znr G. Polens n. Polens vgl. Nr. 89p.
472. 687. 749. 977; 87. 1688. 1770m. S071b.
8189 f. 2299. 2376 1 ; 79 q ; 92 ; 93. 2422 c ; 27m.
2537. 2606b; 42. 3106a; 12b; i; W. U21f.
S. OesU, MiUeldeiitsctUand^
ScMes," Sachs, Chruppe,
Schlesien 3559-70; Lausitz 3571-74; Königr.
Sachsen (mit Renas n. Altenburg) 3675-3603;
Prov. Sachsen (mit Anhalt) 3604-18.
Wagner, A., [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: ScliJesien. (JBG Bd. 11, H.
188-93. Bd. 12, II, 330-87.) [3559
Zeitschrift d. V. f. G. u. Alth.
Schlesiens (s. '89, 1306 u. '90, 2239.)
XXV. 388 p.: a) p. 42-69. K. Wutke.
Nation. Kämpfe im KI. Trebnitz. II.
— b) 185-210. Schloss Jeltsch bei
Ohiau u. s. bist. Bedeutg. — c) 211
-35. J. Wilh. Schulte, üjard u.
Lgota \ e. Beitr. z. Schies. Ortsnameo-
forschg. — d) 236-73. K. Wutke,
Zur G. V. Würben b. Scbweidnitz.
-- e-f) 350-54. Schulte, Bemcrkgn.
zu d. Scbles. Begesten. — Ueb. d.
angebl. Schies. Ortsnamen in Civi-
dale. — g) 359 fT. J.-Ber. — Vgl.
Nr. 2270 n; 79 m. 2411 h; 51y ; 52f;
53p; 98m; n. 2520b; m; n; 27f:
32 d; h. 2711a. 30741. [60
Vorzelt, Schlesiens (s. '89, 1308
u. '90, 2240). V, 5. p. 127-46: a) p.
127-32. Schies. Fundchron. — b-d)
133-6; 141-4; 146. E. v. Caihak,
Schies. gerissene Gläser. — Aeltere
Glashütten im Schies. Gebirge. —
Kundmann-Glas. — e) 186-41. F.
Friedensburg, Ueb. Ordng. a.
Aufstellg. der Schies. Münzen. —
Tg) 145 f. A. Scbuster, Bau-
V. 2-3. Posen (und Poln. Anschluss)^ Schlesien.
*247
contract d. K. za Hemistadt^ 1580.
— Ein Münzfundber, v. J. 1638. —
Auch y, 6 erschien. [3561
Jahresbericht d. Schles. Ges. f.
▼aterl. Cultur (s. '90, 4015). Jg. 68,
Hist-staatsw. Abth. 56 p.: a) p. 53.
Pfotenhauer^ Berühmte Schle-
sier als kaiserl. Pfalzgrafen. — Vgl.
Kr. 755. 980 u. künftig in lU, 5. [62
Aufsätze betr. Schlesien: a) J.
Kleineidam, Neustadt in Ober-
schlesien bis z. 30 j. Kriege. Progr.
Neustadt. 4°. 10p. — b) M.Kopf-
stein, 6. d. Synagogen-Gemeinde
in Beuthen. Beuthen, Freund. 65 p.
1 M. 50. — c) A. Nürnberger,
Alte Druckwerke d. Neisser Pfarr-
K. (25. Bericht d. Philomathie p.
396-8.) — d)V. Präs ek, KriäSovnici
SV. Jana na Opavska. [Die Johan-
niter im Oppalande.] Progr. Troppau.
33 p. [Sep. a. d. Verfs. Hist-topo-
graph. Ortslexikon, d. Oppalandes,
betr. JJ. 1183-1793, mit Aufz&hlg. d.
Comthure seit 1333.] — e) P. R i c h-
ter, G. d. evang. K.-Gemeinde Dt.-
Wartenberg. Nensalz, Massute. 104 p.
50 Pf. — f) H. Schubert, Be-
schreibg. u. G. der Burg Kynast.
Bresl., Woywod. 55 p. 60 Pf. —
g) E. Tomanek, Ueb. d. Einfluss
d. Czechischen auf d. Dt. Umgangs-
sprache in Oesterr.-Schlesien. Progr.
Troppau. 39 p. — h) H. v. Zitt-
witz, Castellanei n. K. in Bitschen.
(Ausland 64, 911-3.) [63
Mannfeld, Bernh., Aus Alt-Breslau
u. Schlesien. Oppeln, Franck. fol.
14 Radirgn. 14 M. [64
Mohr, H., G. d. Stadt Königshütte.
Beuthen. Freund. 397 p. 3 M. ^Rec:
NtZtg 43, 341 Trojan. [65
Weltzel , Aug., Besiedelungen des
nördl. d. Oppa geleg. Landes; nach
Drkk. etc. II. Leobschütz, Kothe.
171 p. 1 M. [66
Vierteljahrsschrifl f. G. etc. der
Gfschft. Glatz (s. '89, 1314 u. '90,
4022). X, 3-4. p. 193408: a-e) p. 193
-283; 233-40 etc. 404-8. Volkmer,
Abriss d. G. d. St. Glatz. Forts.:
1740-1800. — Auszüge a. d. Regi-
stratur üb. d. beim Waldamte 1569
-1608 eingegang. kais. u. Karomer-
erlasse. — Abriss e. G. d. St. Habel-
schwerdt seit 1740. III: 1841-80. —
Auszüge aus e. Reihe Glatzer Chro-
nisten. — Miscellen. -i- f) 241-4:
312-15. A. Volkmer, Allerlei a.
d. Dorfleben d. Gfsch. Glatz. —
g-h) 244-68; 362-80. J. Kögler,
Bist. Beschreibg. d. Herrsch. Kies-
lingswalde. — Beschr. d. Dorfschaf-
ten Neu- Waltersdorf und Konrads-
walde. — i) 269-78. Nachträge
zu d. G.-Qn. d. Gfsch. Glatz. III. —
k) 344-62. F. Zenker, ürkundl.
Nachrr. üb. Dorf Schlegel bis 1870.
Schluss. — 1) 402-4. Ho haus. Sagen
d. Gfsch. Glatz. — Vgl. Nr. 795.
906. 1799. 1834 a. 2498 p. [67
GeschichtsqHeilen d. Gfsch. Glatz
(8. '89, 1315 u. '90, 4023). Aeltestes
Glatzer Amtsbuch od.Mannrechtsver-
handlgn.,1346-90. 169 p. 2M.50. [68
Posadowsky-Wehner, A. Ad., G. d.
Geschlechtes der Gff. Posadowsky-
Wehner, Frhh. V. Postelwitz. Bres-
lau, Nischkowsky. 4^ 123 p. -Jg-Rec:
Dt. Herold 23, 29 f. [69
«^Recensionen: a) Codex dipl.
Silesiae XIII: Friedensburg,
Schlesiens Münz-G. im MA. II, s. '89,
1307 : A. f. Bracteatenkde. 1, 221 f.
u. 285-91 V. Höfken m. Entgegn.
Fr's. ebd. 311 tf. — b-c) Friedens-
b urg, Schlesiens Münzen u. Münzw.
Berl., Lehmann. 1886: A. f. Brac-
teatenkde. 1 , 126-8 V. Höfken. —
Einführung in d. Schles. Münz-G.^
s. '89, 1306c: Kwart. bist. 4, 101-3
Piekosinski. — d) Wahn er, Zur
G. d. Stadt Oppeln, s. '90, 4024:
Kwart. hist. 5, 153 Wagner. —
e) Weltzel, G. v. Kosel, s. '89.
3963: GBl '89, 1479. [70
Zur €1. Sehl«8leB8 Vgl. Nr. 119. 755. 884.
905: 48; 69-78; 88 ; 89. 1048 n. 1867 h; 76.
1687 b. 1780 f. 182S. 2081c; 71c; 96. 2881.
2405s; 46; 57; 98x. 2510a; b; SO; 38.27111;
a9zz; 59. 2980. 3078b; 74l. 3141 d; 1; 61 i.
S226i; 61. 3863 h; 73. 8424 d; e.
Magazin, >Ieues Laus. (s. '89, 1320
u. '90, 2246). Bd. 66, 2 u. Bd. 67.
p. 144-322 u. 259 p.: ab) 66, 156
- 99 ; 299-302. H. K n o t h e , Die geistl.
Güter in d. Oberlans. [^Rec. : ThLBll
'91,91.1 — Archivalienfund in Görlitz.
— c) 209-61; 67, 43-126. P. Kühnel,
Die Sla vischen Orts- u. Flurnamen
der Oberlaus. 1. II. [Auch sep. Lpz.,
Köhler. 53 u. 84 p. 1 M. u. 2 M.
*Rec.: GBl '91, 1729 f.] - d) 67.
33-42. Th. Heinrich, Die Siegel u.
Wappen d. St. Görlitz. — e) 67, 93
-201. R. Scheuner, Bracteatenfnvde
♦248
Bibliographie Nr. 3571—3592.
in d. Oberlausitz. — f) 246 f. L.
Korth^ Annales civitatis Laubanae.
~ 8r) 66, 309-22 u. 67, 251-9 Nachrr.
aus d. Ges. — Vgl. Nr. 1580. 1601;
87c; 1727 d. 2301. [3571
MittheliHngen der Kiederlausitzer
Ges. f. Anthropologie u. Althkde.
(8. '89, 1322 n. '90, 4028). II, 1-3.
p. 1-274: a) p. 30-2. E. Friedel,
Excnrsion d. Mark. Prov.-Mus. nach
Casel Kr. Luckau. — b) 50-5. Kir-
chenbücherbestand d. Nieder-
lausitz. — c) 56-68. H. Jentsch,
üngedr. Urkk. z. G. Gubens. —
d) 119 f. C. Gander, Das alte
Schloss bei Gzano. — e) 162 9. H.
Jentsch, Lit.-Ber. — f) 178-80; 258
-60. Proben des Niederlaus. Dialekts.
— g) 189-98. J.-Ber. - h) 240-54.
S e n c k e 1, Die Schützengilde zu Wetl-
nitz.— l) 261. K. Bittrich, Nieder-
laus. Volksihum in d. Gegend von
Forst. — Vgl. Nr. 3431 u; 76 r. ^Rec:
Norddt. AZtg. Nr. 469; A. f. Anthrop.
20, 286-8 Buschan. [72
Aufsätze betr. Lausitz: a) H. v.
Gablenz, Zur G. der v. Gablenz.
(Vjschr. f. Wappen-, Siegel- u. Fam.-
Kde. 19, 524-36.) — b) Th. Hein-
rich, Die Siegel u. Wappen d. Stadt
Görlitz. (Ebd. 19, 1-15.) — c) P.
Ilgen, Katalog der sog. Kirchen-
bibl. zu Sorau. III. Progr. Sorau.
4*. 16 p. — d) Müschner, Die
Wenden d. Niederlausitz. (Verhdlgn.
d. Berl. Ges. f. Anthrop. '91, 319
-24.) — e) J. Rademacher, G. d.
K.-GemeindeAslau.Bunzlau,Kreu8ch-
ner. 78 p. 80 Pf. — f) R. Scheu-
ner, Die Münzen d. Stadt Görlitz.
(ZN 18, 5971.) [73
Kuhn, Eng., Der Spreewald u. s.
Bewohner. Cottbus, Differt. 1889.
143 p. 3 M. ^Rec: Z. f. EthnoL 22,
48 Virchow. [74
Zar G. d. Laailti vgl. Nr. 1393 a. l7S7d;
f. 2302. 2546h. 2950d. 3130g. 34H; 21b; r;
Sin.
Uue, M., [Lit. d. J. 1888 u. 89.
betr.] : Sachsen u. Thüringen. (JBG
Bd. 11, II, 171-187. Bd. 12, IL 305
-329.) [3575
Archiv, Neues, f. Sachs. G. (s. '89,
1323 u. '90, 4032). XI, 34. p. 177
352 u. XU, 1-2. p. 1-192 [^Rec.
von XI: Lpz Ztg. Beil. '90, 607 f.
Flathe]: a) 12,86-162. H. Ermisch,
Wandergn, durch d. St. Freiberg
im MA. — b) 170 f. Th. Distel
Der Geburtstag des Hz. Geo. zu
Sachsen. — Vgl. Nr. 616. 796; 97.
830. 907. 2279a; g; 98a. 2359a.
2405 r ; 51 m. 2640 a. 3580 a. — Auch
XII, 3-4 erschien. [76
Beiträge z. Sachs. K.-G. (s. '88.
8976 u. '91 , 4034). Hft. 6. 138 p.
3 M.: a) p. 98-103. Buchwald.
Was ist zu thun., um d. Archive f.
d. kirchengeschichtl. Forschg. besser
zu verwerthen ? [<^ Vgl. '90, 2250 g.]
— b) 104-26. Dibelius, Die alte
Eibbrücke in Dresden; e. Beitr. z.
K.G. d. Stadt. — Vgl. Nr. 2452c:
97e; k. ^Rec.: ThLBl 90, 466 i.
Scheu ffler. [77
Aufsätze betr. Kgr. Sachsen : a) 0.
Böhme, Die Herkunft d. Vogtlän-
der. (Lpz. Ztg. Bei!. 91, 201-8.) —
b-c) G. Buchwald, Die Bildniss-
sammlg. d. Zwickauer Rathsschul-
bibl. (Sammler 12, 217-9.) — Die
Bildnisssammlg. d. Zwickauer Raths-
schulbibl. in ihr. Beziehg. zu Sachs.
Persönlichkeiten. (Lpz. Ztg. Bei).
'90, 439 f.) — d) E. R. Frey tag.
Sachsens Heer im histor. Volksliede.
(Ebd. '91, 2932.) — e) 0. v. Hau-
sen, D. kgl. Sachs. Wappen in histor.
Entwickig. (Dt. Adelsbl. 8, 385-7
etc.; 491-3.) — f) Hedrich, Die
Laute der Ma. v. Schöneck. Progr.
Leisnig. 4^ 30 p. [^Rec: Bayerns
Mundarten 1, 315.] — gr-l) E. Hey-
denreich. Die geist. Bestrebgn. in
Dresden u. Umgebg. z. Zeit Winckel-
manns. — Aus d. G. d. Schnee-
berger Lyceums. (Lpz. Ztg. Beil. '9L
401-404; 513 f. u. Festschr. z. Ein-
weihg. des Schneeberger Gymn. p.
iij-i2.) — M. aus Hss. d. Schnee-
berger Lyceumsbibl. [Zur ^.-Kde.
Italien. G.; d. Franc-Ordens^ Eon-
stanzer Concils, d. Aeneas Silvias.]
(Festschr. etc. p. 40-8.) — k) H.
Hofmann, G. d. Kirche St. Marien
in Pirna. Dresd., Zahn u. J. 128 p.
50 Pf. [^Rec.: ThLBl '91, 61
Schenffler; NASächsG 12, 324 6 6.
Müller.] - 1) C. A. Jäger, Chro-
nik v. Mohorn mit Grund. Grand.
Verl. d. Schulvorstands. 1889. 42 p.
— m) O. Eausch, Alterthfimliche
Jagdschlösser Sachs. Fürsten. (Samm-
ler 12, 129; 141.) — n) E. Leh-
mann, Familie Körner in Dresden.
V. 3. Lausitz, Königreich Sachsen.
*249
Dresd., Köhkr. 39 p. 50 Pf. -
O) A. V. Leiningen, Schöneck u.
8. Bewohner im vor. Jb. (Lpz. Ztg.
Beil. '91, 418 f. — p) v. Mansberg,
Die Grafschaften Rochliz u. Groitsch
im Gaue Chutizi. (Ebd. 389-96.) -
q) A. Nagel, D. Münzwesen in d.
Mark Meissen u. d. Sachs. Landen
bis z. 30jähr. Krieg. (Ebd. '90, Kr.
94-6.) — r) R. Needon, Erklärgn.
d. Orts-, Berg- u. Flussnamen der
Sachs. Schweiz. (Ueb. Berg u. Thal
13, 89-93.) - 8) M. J. Nestler,
Körnerberg u. Schillerhaus in Losch-
witz. Dresd., Goldstein. 42 p. 1 M.
— t) S. Rüge, Die Namen d. Erz-
gebirges. (Jb. d. Erzgebirgs-Zweig-V
Ihemnitz '89, 1-16.) — n) P. Sanppe,
Die Mönche auf dem Oybin. Zittau,
MenzeL 1890. — v) Schottin, Die
alterthtimlichen Gebäude u. Ruinen
Bautzens. (Gebirgsfreund 1, 119 f.
etc.; 146 f.) — w) A. V. Zedtwitz,
Die Wappen d. im Kgr. Sachsen
blüh. Adelsfamilien. (Dresd. Resi-
denz-Kalender '91, 163 73 m. 6 Taf.)
— x) W. Zöllner, Die räumL Aus-
breit^, d. Erzgeb. Bergbaues im MA.
(Jb. d. Erzgeb.ZweigV. Chemnitz
'89, 38-49.) [3578
Arras, P., Bilder aus d. Sachs. G.
Lpz., Veit. 1889. 136 p. 1 M.80. *Rec. :
MIÖG 12, 169 Lippert. [79
Donadini, E. A., Das goldene Buch
od. accurate Abbildg. d. weitberühm-
ten fürt reffl. Sachs. Fürsten nach Luk.
Cranach. Dresden, Hoffmann. 1889.
foL 22 Taf. 5 M. -SfRec: MIÖG 12,
175 f. Lippert. — Vgl. a)W. Lippert,
Das »Sachs. Stammbuch" e. Sammig.
Sachs. Fürstenbildnisse. (NASächsG
12, 64-85.) [80
Hausen, Cl. v., Vasallen-Geschlech-
ter d. Mkgff. zu Meissen etc. (s. '90,
2256). Forts. (Vjschr. f. Wappen-
Siegel- u. Familienkde. 18, 104-211;
367-464; 528-80. 19, 392-464. 20, 73
-149.) Auch Sep. Berl. , Heymann.
Heft 2: p. 233-452. 6 M. [81
Griegern, H. F. v., Der Leumund
d. Sachsen. Lpz., Spamer. 1889. 106 p.
1 M. 50. ^ Rec. : MIÖG 12 , 167
Lippert. [82
Erbatein, J. u. A., Erörtergn. auf
d. Gebiete d. Sachs. Münz- u. Me-
daillen-G. (s. '89, 3978), Abth. 2.
Dresd., Bänsch. p. 85-195 m. 4 Taf.
8 M. 70. [83
Hofnann, Relnh., Zur G. d. Stadt
Pirna; nach urkdl. Qn. Lpz. Diss.
Pirna, Glöckner. 68 p. 1 M.50. ^Beh.
Stadtgebiet, Landeszugehörigkeit u.
Stadtverf., leider ohne Durchdringung
d. Materials u. Betonung d. wesentl.
Grundzüge d. Entwickig. [G. B.] [84
Richter, Verf.- u. Yerwaltungs-G.
Dresdens, s. Nr. 2892.
Stölir, H. A., Dresdner bist. Merk-
büchlein. Dresd., Hackarath. 1889.
xij226 p. 3 M. ^Rec: MIÖG 12,
163 f. Lippert. [85
Butler, J. A., Pen pictures of
Dresden^s pafit. Dresden, Tittmann.
1889. 117 p. 2 M. *Rec.: MIÖG
12, 164 Lippert. [86
Mittlieilungen d. V. f. G. d. Stadt
Meissen (s. *89, 1327 u. *90, 2263).
II, 4. p. 421-562. 1 M. 25: a) p. 453
-95. P. Markus, Die alte Blbbrücke
zu Meissen. — b) 560-62. Frz. Wolf.
Das Meissner Ultramarin. — c) 562.
Th. Distel, Ueb. Strassen beleuchtg.
in Meissen. — Vgl. Nr. 2451b; 52 c;
98y. *Rec. : Lpz. Ztg. Beil.'90,628. [87
Mitthellunoen v. Freiberger Alth.-V.
(s. '90, 4038). Hft.27. xvjl04p. 2M.:
a) p. 1-40. J. A. F. Lingke, Die
Familie Lingke. — b) 59-74. H. Ger-
lach, Freiberger Bauchronik. Vgl.
Nr. 974; 75. 1065; ferner künftig in
m, 2-3 u. III, 7. [88
UrkundenbHCll d. St. Freiberg in S.,
hrsg. V. H. Ermisch. III. (Cod. dipl.
Saxon. reg. 2. Hauptabth. XIV.) Lpz.,
Giesecke&D. 4°. Ixiv688p. m. 2Taf.
40 M. ^Rec: M. d. Freiberger
AlthV 27, 102 f. [89
Mittlieilungen d. V. f. Chemnitzer
G. (s. '90, 2266). Jb. VII f. 1889-90.
158 p. — Vgl. Nr. 2840 e. 2985 e.
3075 b. 8192 t; ferner künftig in II
u.lll. ^Rec: Lpz. Ztg. Beil. 516. [89a
Zöllner, C. W., G. d. Fabrik* u.
Handelsstadt Chemnitz. 2. Ausg.
Lfg. 1 u. 2. Chemn., Troitzsch. 64 p.
k 25 Pf. [90
Zabel, H., Chronik v. Zöblitz; neu
hrsg. Annaberg, Graser. 272 p. m.
8 Taf. 4 M. [91
Mittheilungen d. VG v. Annaberg
(s. '89, 1328 u. 3987). Jb. II: f. 1888
-90. 58 p. IM.: a) 1-16. V.-Nachrr.
etc. — b) 51-5. H. Lungwitz, Was
d. Pritschenmeister B. Edlbeck er-
zählt, 1573. - C) 56. J. Zeissig,
*250
Bibliog^raphie Nr. 8592—3616.
Ein Diebessegen , 1764. — Vgl. Nr.
2451g; 97 p. 2520 p. [8592
Mlttheliungen d. Alth.-V. f. Zwickau
u. Umgegend (8. '89, 8988). Hft. 3.
Zwickau, Richter. xxxj97p. 2 M.
— Vgl. künftig in II u. III. *Rec.:
Lpz. Ztg. Beil. 408. [98
MitiheilHnoen d. Alth.-V. Plauen
(8. '90, 2269). VIII. 127 p. 2 M. 50:
a) p. 57-78. E. Trauer, Die Kreuz-
steine d. Sachs. Vogtlandes. — b) 116
-20. C. V. R., Die Zeughäuser auf d.
Vogtsberg, 1563. — Vgl. Nr. 2297 z.
^Rec: Lpz. Ztg. Beil. 259. [94
Vogel,Jul.,Rath8-Register V.Plauen,
Verzeichniss d. Mitglieder d. Stadt-
Rathes zu Plauen i. V. aus d. JJ.
1421-1890. Plauen, Neupert. xij 88 p.
1 M. 80. [95
Hiller, Rob., Die Stadt Pausa u.
ihre nächste Umgebung. Lfg. 5-8.
Plauen, Kell. 1887-90. p. 201-415.
k 60 Pf. [96
Mlttbeilungen d. geschichts- u. alth.-
forsch. Ges. d. Osterlandes ('89, 3990
u. '90, 2270). N. F. I. 274 p.: a) p. 34-
86^ 143-58; 248-61. Urkunden u.
sonst, alte Schriftstücke. — b) 112-24.
Wagner, üeb. d. Klöster u. andere
geistl. Stiftgn. im jetz. Hzgth. Sachs.-
Altenb. — c) 124-6. Sörgel, Ueber
d. wüste K. u. d. Huschten belRüders-
dorf. — d) 195-248. Lobe, Fortge-
setzte M. üb. d. Georgenstift. — Vgl.
Nr. 3480 a; femer künftig in II
u. IIL [97
Mlttheliungen d. V. f. G. u. Althkde.
zu Kahla u. Roda (s. '89, 3991 u.
'90, 4041). IV, 2. p. 147-336: a) 147
-336. Dietrich, G. d. Dörfer Groben
u. Laasdorf. [98
Mittheilungen d. gesch.- u. alth.-
forsch. V. zu Eisenberg (s. '89, 1832
u. '90, 2272). Hft. 6. 89 p.: a) Schir-
mer s. Nr. 1727g. — b) p. 82-86.
J.-ber. f. 1890. — Auch Heft 7 er-
schien. [3599
Wu^tmann, Gust., Leipzig durch
3 Jhh.; e. Atlas z. G. d. Lpz. Stadt-
bildes im 16.-18. Jh., m. kurzen Er-
läuterungen. Lpz. , Duncker & H.
24 p. m. 72 Taf. 40 M. *Rec.;
Grenzb. 50, I, 216-23; Z. f. bild.
Kunst 3, 54-61; BllLU '92, 49 51 u.
65-7 Lehmann. [3600
Moser, 0., Chronik v. Reudnitz:
Reudnitz-Leipzig in s. Vergangenheit
u. Gegenw. Lpz., Hoffmann. 114 p.
2 M. [8601
Krebs, K., Aus d. Vergangenheit
y. Eutritzsch. Lpz., Rossberg. 214 p.
2 M. 20. ^Rec: Lpz. Ztg. Beil.
'90, 24. [2
2|eRecen8ionen: a-e) v. Bieder-
mann, Wappen d. Wettin er Fürsten-
hauses, 8. '89, 3974. — Heyden-
reich u. Knauth, Beziehungen der
Wettiner zu Freiberg, s. '89, 3985 ü.
'90,2265. — Hofmeister, Das Haas
Wettin, 8. '89, 3973. — Kämmcl,
Gang durch d. G. Sachsens^ s. '89,
3972. — Mennel, Goldene Chronik
der Wettiner, s. '90, 2253: MIÖG 12,
175; 161; 174 f.; 177 f.; 176 Lippcrt.
— f) Oertel, Beitrr. z. Landes- u.
Volkskde. d. Kgr. Sachsen, s. '90,
2252: Am Urquell 1, 158.— g)Pos8e,
Siegel d. Wettiner, s. '89, 3971 : A. f.
Bracteatenkde. l,386f. — h) Richter,
Lit. d. Landes- u. Volkskde. Sachsens,
8. '90, 2251 : MIÖG 12, 170 Lippert;
MVGDBöhmen 29, Lit. Beil. 16. -
I) Schubert h, Gvozdek, s. '89, 3983:
CBl '90, 79; MIÖG 12, 164 f. Lippert
— k) Schurtz, Seifen bergbau im
Erzgebirge u. die Walensagen, s. '90.
4039a: DLZ 12, 205 f. Bartsch; CBl
'91, 982-4. [3
Zar e. d. Koniffr. Saeheen (m. Tolft-
laad) vgl. Nr. 40 h. 50. 470. 538. 636. 765 (^e;
i; 818; 92. 893. 908; 9; 51; 66; 72. lOiAu.
1126. 1246b. 1517; 81; 1664; 89. 1731; 85.
1883; 88b. 1901; 33. 2021 y. 2130a. 2202; 97 d.
2311d; 98a. 2421k; 87; 53b; 58; 79k; 89ii;
B;97e. 2507u; 10h; 21;32b;k;45h.2606a;
400. 2736; 50. 2896. 2943; 50 8; 76 d. 3074b;
76b. 8107; 121; t; 29; 40g; m; o; 41h; k;
49. 50d. 8227a. 8815b; 18p; 27; 29; 32; 39;
52i; 88. 3412d; 76a.
Mlttheilungen, Neue, aus d. Gebiet
hist.-antiq. Forschgn. (s. '90, 2278).
XVIII, 1. 240 p.: a) p. 188-240. 0.
Kästermann, Altgeogr. Streifzöge
durch d. Hochstift Merseburg. lO:
Lanchstädt u. Schkeuditz. — Vgl.
künftig in III, 3 u. III, 4. [3604
Archiv f. Landes- u. Yolkskde. d.
Prov. Sachsen, hrsg. v. A. Kirch-
hof f. Jg. 1. Halle, Tausch & Gr.
1891. 230 p. 4M.: a) p. 1-18. A.
Kirch hoff, Die territ. Zusammen-
setzg. d. Prov. Sachsen. [Sep. 20 p.
1 M.] - b) 28-30. J. Meines, Be-
wegung des El b Wasserstand es 1841-
90. — c) 31-43. V. Stein ecke, üeb.
d. Einfluss d. örtlichen Bodensch&tze
V, 3. Königr. Sachsen (mit Voigtland), Prov. Sachsen. *251
auf d. Entwickig. v. Halle. — d) 43
-91. M. Görcke, Neue Beitrr. z.
Siedelnngskunde d. Biansfelder See-
u. Saalkreises. — Vgl. Nr. 2932 k.
3475g. [3605
Aufsitze betr. Prov. Sachsen (mit
Anhalt): a) Aus d. Chronik d. kais.
Postamts Wernigerode. (A. f. Post
u. Telegr. 90, 677.) — b) E. Dam-
köhler, Mundart d. Urkk. d. Kl.
Ilsenburg n. d. St. Ualberstadt. (Ger-
mania 35, 129-68.) — c) E. Dittmar,
Die Blankenheimer llundart. Jenenser
Diss. 48 p. — d) Härtung, Stadt
u. Amt Harzgerode. (Harzer Mthfte.
2, 207-9; 230-5.) — e) C. Jacob,
Zur G. d. k. Hauptgestüts Graditz.
Torgau, Jacob. 16 p. 1 M. — f) 0.
Köhler, Die Marien-K. zu Bernburg,
e. Beitr. z. Anhalt G. Progr. Bem-
burg. 4*. 23 p. — g) Quedlinburg
n. 8. Althh. 4. Aufl. Quedlinb., Huch.
32 p. 40 Pf. — h) E. Schild, Aus
d. milit. G. d. früh. Elbfestg. Torgau.
(Internat. R. üb. d. ges. Armeen u.
Flotten 9, 959-71.) — 1) G. Stier,
Das Anhalt. Fürstenhaus; nach R.
Stier's Stammtaff. 2. Aufl. Tabelle.
Zerbst,Gast, 1 M. — k) F. A. Voigt,
Die alt. Herren v. Droyssig. (Vjschr.
f. Wappen-, Siegel- u. Familienkde.
19, 79-284.) - 1) R. Zehnpfund,
Ans der G. der Stadt Ballenstedt.
(Harzer Mthfte. 2, 177-9; 202-4.) [6
Hertzbero, G. d. St. Halte (s. '89,
8997 u. '90, 2281). II: 1513-1717.
x687 p. 7 M. 50. -^Rec: DLZ 11,
988 u. 12, 1414 V. d. Ropp; BllLü
'91, 523 f. W. Schnitze; MHL 19,
852-4 Hortzschansky; A. f. Ldkde. d.
Prov. Sachsen 1, 215 f. Kirchhoff; CBl
'92, 79 f. [7
Knuth, G., G. d. K.-gemeinde y. St.
Georgen zu Glaucha. Halle, Waisen-
haus. 252 p. 2 M. ^Rec: ThLBl
'91, 67 f. [8
Krotienacbmidt, N., Naumburger
Annalen, 1805-1547, nach e. im städt.
A. befind). Hs. hrsg. v. Fei. Köster.
Naumb., Sieling. 94 p. ^^Für die
Stadt-G. wichtige Quelle, hrsg. ohne
Kritik u. jede Kenntniss v. Editions-
grundsätzen. [G. B.] [9
Lange, F., Chronik d. Bisth. Naum-
burg u. s. Bischöfe nach im städt
Archiv befindl. Hss. hrsg. v. Fei.
Köster. Naumburg, Sieling. 104 p*
50 Pf. ^ Ebenso mangelhafte Ausg.
e. Auszugs des P. Lange aus s. aus-
führ]. Chronik, welche, aber nur im
Rahmen e. Ges.-Ausgabe d. Naumb.
G.-Qn.,e.krit.Edition verdiente. [G.B.]
— Rec: CBl '91, 1784. [10
Blätter, Mansfelder (s. '89, 4000 u.
'90, 4043). V. 180 p.: a) p. 1-65.
K. Heine, Zur G. d. Dorfes Erde-
born. [Auch sep. Sangerhausen,
Franke. 1 M.] - b) 164-7. F. G.
Tau er. Die evang. Geistlichen an
d. Martini-K. zu Alsdorf. — Vgl.
Nr. 3451 f u. künftig in H u. IE. (11
Mittheiiungen d. V. f. Anhalt. G.
(s. '89, 1338 u. '90, 4046). V, (10:)
Tit. u. Regist. p. 717-90 u. VI, 1.
p. 1-184: a) 6, 5389. K. Schulze,
Erklärg. d. Namen d. Städte, Dörfer
u. kleineren Ortschaften d. Hzgth.
Anhalt. — b) 90-113. H. Rüter,
Dornburg a. E.; eine G. d. Ortes u.
d. mit ihm belehnt gewesenen ade-
ligen Geschlechter. — e) 114-35. Th.
Stenzel, Zur G. d. Wüstungen An-
halts im Bjreise Dessau. — d) 168-83.
W. Zahn, G. d. Familie v. Sprone.
— e) 184. F. Kindscher, Zum Cod.
dipl. Anhalt. V, 1. — Vgl. Nr. 646.
798. 2270 e. 3075 h. [12
Kieemann, S., Die Familiennamen
Quedlingburgs u. d. ümgeg. Qued-
linb., Huch. xj 264 p. 5M. ^Rec:
Harzer Mthfte. 2, 26-8 Brecht; Dt.
Herold 22, 41; ZHarzV 23, 506-10
Jacobs. [13
Urkundenbuoh d. Stadt Wernige-
rode bis z. J. 1640; bearb. v. Ed.
Jacobs. (Q.-Qn. d. Prov. Sachsen.
XXV.) Halle, Hendel. iiv604p. m.
10 Taf. 12 M. [14
Geschlchtablätter f. St. u. Land
Magdeburg (s. '89, 1339 u. '90, 4048.)
XXV, 2 u. XXVI, 1. p. 257-443 u.
1-234: a) 25,257-324. M. Modde,
Das Alezius-Hospital bei U. 1. Frauen.
- b) 335-46. W. Zahn, Die Burg
in Aken. — e) 347-68. Neumann,
Eingegangene Dörfer in d. Umgeg.
d. Stadt Plan. - d) 26, 108-200.
G. Sello, Dom-Althh. — e) 201-24.
W. Kawerau, Feier d. V. — Vgl.
Nr. 482. 750. 800 b. 998. 1727 k; 1.
2411 X. — Auch XXVI, 2 erschien. [15
Festschrift zur 25 j. Jubelfeier d.
V. f. G. u. Althkde. d. Hzth. u.
Erzst. Magdeburg, hrsg. vom Vor-
*252
Bibliographie Nr. 3616—3688.
Stande. Magdeb., Schäfer. 117 p. m.
8 Taf.: a) p. 1-14. G. Hertel, Be-
richt über d. Thätigkeit d. Magdeb.
GV in d. ersten 25 JJ. — b) 47-57.
F. Itttlsse, Umfang u. allmähl. Er-
weiterung des alt. Magdeburg. —
Vgl. Nr. 2179 m. 2323 q. 25071;
27 i. [3616
Wolter, F. A., G. d. Stadt Magde-
burg V. ihr. ürsprg. bis auf d. Ggw.
2. Aufl. Magdeburg, Faber. 1890.
x374 p. m. 15 p. Abb. u. 6 PI.
6 M. ^Uebersichtl. Darstellg., ge-
lehrten krit. Apparates entkleidet.
Am Schluss Stadtwappen in 65 ver-
schied. Formen, ferner Stadtpläne seit
1631. [G. S.] - Rec: Harzer Mthfte.
2, 141. [17
^ Recenaionen : a)Bahrfeldt,
Münzfund v. Aschersleben, s. '90,
2287: A. f. Bracteatenkde. 2, 31-3;
BulL de la soc. suisse de numisro.
9, 179 f. Ströhlin. - b) Düning,
Münz-G. des Stiftes Quedlinburg.
Quedl., Huch: A. f. Bracteatenkde.
1, 181 f. Höfken. — c) Frank el,
Slaw. Ortsnamen in Anhalt, s. '89,
4008 a: A. f. Ldkde. d. Prov. Sach-
sen 1, 224 f. Seelmann. — d) Jahn,
Halle's ält. Befestigungen, s. '90,
2278b: ebd. 216 f. Grössler. —
e) Menzel, Die Herren v. Sangers-
hausen, s. '89, 3998: ebd. 1, 210 f.
KirchhoflF. — f) E. Oberst, Be-
schreibg. u. G. d. Kreises Bitterfeld.
Bitterf., Selbstverl. 1888: ebd. 219
-21 Kirchhoff. — g) Rein ecke, G.
d. fr. Reichsherrsch. Schauen, s. '90,
2294: ZHarzV 23, 504-6 Jacobs. -
h) S e b i c h t , Cistercienser etc. , e .
'89, 1463: A. f. Ldkde. d. Prov.
Sachsen, 1, 209 f. Strassburger. —
i) Tollin, Franz. Kolonie in Magde-
burg, 8. '89, 1342 u. '90, 4049 : GBl
'91, 104 f.; Ost. GBl 7, 126 f. Haas.
— k) Urkundenbuch d. Hoschst.
Halberstadt. IV, s. '90, 2289: GBl
'91, 197 f.: DLZ 12, 954 f.
Wink. [3618
Zur G. d. Fror. Sachsen mit Anhalt
vgl. Nr. 274. 304. 466: 81 ; 82. 765 a; 66 a; 76:
99. 800. 998. 1015; 36; 38v;w. 1367 i. 1595.
1727h; i. 1882. 2071 f; 2179h. 2201. 2361. 63b;
g; t; 76k. 2418; 22k; 23a; 36q; 51 n. 2502;
49h. 2613. 8075h. S141q. 3229h; 62a; 63;
7öi; 76f. 3335: 81g. 3407c; 20f; 21c; 31t;
61f; 75g.
4, Der Nordwesten. Nieder-
Sachs» Gruppe.
Brannschweig (mit Harz) 8619-28; HannoTer
8629-43; Mecklenbarg 3644-47; Schleswig-
Holstein 364S-57; Hansestädte 8668-71;
Oldenburg u. Ostfriealand 8672-77; West-
folen 8678-91.
Wolfstieg, A., [Lit. d. J. 1888 o.
89^ betr.]: Braunschweig-Hannover:
Oldenburg. (JBG Bd. 12, U, 273
-90.) [3619
Zeitschrift d. Harz-V. (s. '89, 1:^
u. '90, 4050). XXni u. XXIV, 1.
516 p. u. p. 1-345: a) 23, 1-98. G.
Bode, Entwurf e. Stammtafel der
Grafen v. Wöltingerode , Wolden-
berg, Woldenbruch, Harzburg, Wer-
der a. Woldenstein, sowie d. Grafen
von Werder u. Emne älteren Stam-
mes. — b) 235-91. H. Dürre, Re-
gesten des Grafen v. Schiaden [1110
-1362]. — c) 292-332. E. Pfitzner.
D. Kirche St. Martini zu Stolberg
a. Harz i. MA. — d) 475-8. S. Klee-
mann, Urkunden a. d. Pfarrarchive
d. Kirche S. Bonifacii zu Ditfort.
— e) 478-92. E. Müller, Zur G.
d. Dorfes Auleben. — f) 497 f. P.
Zimmermann, Zu d. Grabdeok-
mälern d. Grafen v. Honstein [^ Vgl.
'90, 2296c]. — g) 24, 1-83. R. Krieg,
Beitrr. z. G. d. Stadt Ellrich. —
h) 3445. U. Hölscher, G. des
Klosters St. Georgenberg vor Gos-
lar. — i-k) 220 56; 383 7. L. v.
Wintzingerode-Knorr, M. z. G.
d. Dorfes Auleben u. d. Stadt He-
ringen. — V. Wintzingerodisches
Freigut bei Neustadt a. H. •— 1) 257
-71. A. Brinkmann, Die Quedlin-
burger Gruftkirchen. — m) 272-7.
G. Plath, 4 alte Glocken. — n) 278
-82. A. Reinecke, Zur Erklärg. d.
ält. Sangerhäuser Stadtsiegels. —
o) 295. E. Jacobs, Geborene Har-
zer zu Bergen in Norwegen. — Vgl.
Nr. 274. 466. 543. 690. 1888g. 2270 d.
23231; 49 f; 63 t. 2453 r. 2545 e.
8141 p. 3451 d; ferner künftig in II
u. m. [20
Aufsätze betr. Harzlande u. Braun-
schweig: a-b) Th. Asche, D. Dom-
capelle zu Goslar. Goslar, Koch. 22 p.
25 Pf. — Goslar u. d.Fenknermuseum.
(Harzer Mthfte. 1, 202-6.) — c) y.
Ei c hier, Nachricht v. Elbingerode.
(Ebd. 2, 145.) - d) H. Hcibey.
V, 8-4. Prov. Sachsen, Uarzlsnde; Niedersachsen.
*253
Die Laute d. Mundart v. Börssum.
Hall. Diss. Lpz., Fock. 48 p. IM.
— e) C. Oehlmann, Ein Rundgang
durch die Blankenburg. (Harzer
Mthfte. 2, 15-17.) [3621
Günther a) Aus d. 6. d. Harzlande
(». '90, 4052). 4. Bdch., s. Nr. 2184.
— b) Ambergau, s. '89, 4012. ^ Rec:
MHL 17, 296 f. Krollik. [22
Urkundenbuch v. Wernigerode, s.
Nr. 3614.
Sieinhoff, R., G. d. Gfsch. Blan-
kenburg, d. Gfach. Regenstein u. d.
Kl. Michaelstein. Quedlinb., Vieweg.
192p. 4M. ^Rec: Harzer Mthae.
2, 17 f.; GBl '91, 781 f. [23
Liesenberg, Fr., Die Stieger Mund-
art, e. Idiom d. [Jnterharzes. Gott.,
Vandenhoeck & R. 1890. 225 p.
4 M. 50. -X-Rec: DLZ 12, 880-82
Wrede; LBl f. Gerna. u. Rom. Philol.
12. 262 Behaghel. [24
Heinemann, 0. v., G. von Braun-
schweig u. Hannover. III. (Ergänzg.
zu Heeren-Ukert, Staaten-G.) Gotha,
Perthes. 1892. 483 p. 9 M. [25
Knoll, Fr. u. R. Bode, Das Hzgth.
Braunschv^eig; ein Handb. d. ges.
Landeskde. 2. Aufl. Braunschw.,
Wollermann. 450 p. 6 M. ^Rec:
Harzer Mthfte. 2, 67. [26
HohnstelBy 0., Braunschv^eig in d.
Zeit vor d. 30j. Kriege. (Hohnstein,
Culturhist. Bilder aus alter Zeit. N.
F.) Braunschw., Appelhans & Pf.
253 p. 3 M. [27
«K* Recensionen : a) E. Damköh-
ler, Zur Charakteristik d. Niederdt.
Harzes. Halle, Tausch <ft G. 1886:
A. f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1,
195 f. Kirchhoff. — b) B. Hans-
halter, Die Mundarten d. Harz-
gebietes. Halle, Tausch & G. 1884:
Ebd. 194 f. Kirchhoff. — c) Kolde-
wey, Die Jesuiten u. Braunschweig,
s. '89, 4015 u. '90, 2298: Lit. Rs.
16, 212 f. Woker; MHL 19, 246 f.
Reth wisch. — d) Reich mann, Die
Jesuiten, s. '90, 2298 a: Lit. Rs. 16,
213 f.; Erklärg. Koldewey's: ThLZ
15, 340. [28
Znr G. Braanschirct^s (mit Harz) vgl.
Nr. 61. 386. 483. 801; 2. 1017; 20. 1149. 1367 k;
1727 c; 70 a. 1890. 2088 e. 2179 q; 81. 2211.
2509u; 10p; q; 48g. 2644. 2711m; n. 3128;
37; 53. 8352h; 55. 3451c; 76d; f; 96 q.
Zeltschrift d. HV f. Niedersachsen
(s. '89, 4016 u. '90, 2299). Jg. 1890
Deutsche Zeitschr. f. Gesohichtsw. 1891
[m. Nr. 52 d. Nachrr.]. 313 u. 31 p.
- a) p. 67-«3. O. Gerland, G. d.
Hildesheimec Feuerlöschwesens als
Beitr. z. Hildesh. Cultur-G. — Vgl.
Nr. 283. 355. 756. 802. 912; 45; 56.
1016. 1251. 1888c. — Auch Jg. 1891
erschien. [3629
Katalog d. Biblioth. des HV f.
Niedersachs., bearb. v. Ad. Ulrich.
Hft. 1 : Repert. d. ürkk., Acten, Hss.,
Karten etc. — Hft. 2: Katalog der
Bücher. Hannov., Jänecke. 1888-90.
193; 394 p. lM.60u.2M. ^Rec:
CBl f. Biblw. 8, 350-4 Häberlin. [30
Eckhardt, R., Lexikon d. Nieder-
sächs. Schriftsteller v. d. alt. Zeiten
bis z. Ggw. Osterwieck, Zickfeldt.
181 p. 4 M. [31
Schneider, (Jebersicht der Local-
forschgn. in Westdtld., s. Nr. 3693.
Aufsätze belr. Prov. Hannover:
a) H. Ahrens, Todtenschilde in d.
Markt-K. zu Hannover. (Dt. Herold
21, 34.) — b) v. Blöd au, Bürger-
wappen aus Celle. (Ebd. 22, 125
-28.) [32
Hannoverland in Wort u. Bild;
mit Beitrr. v. H. Allmers, F. v.
Bodenstedt, E. Görges u. a.
Hann., Manz. fol. 63 p. u. 24 Taf.
30 M. [33
Ahrens, H. , Hannoversche Land-
schafts- u. Städtewappen. Hann.,
Klindworth. 42 p. m. 20 Taf. 8 M.
^Rec: Dt. Herold 22, 57 f.; Samm-
ler 13, 34. [34
Ubbelohde, Ed., Aus 4 Jhh.: Bil-
der aus d. G. d. Aegidiengemeinde
zu Osterode. Osterode, Sorge. 197 p.
2 M. 50. -X-Rec: ThLBl 13, 94
Bossert. [35
Erdmann, Th., Die alte Kaiser-
stadt Goslar u. ihre Umgeb. in Q.,
Sage u. Bild. Goslar, Koch. 237 p.
1 M. 50. [36
Bauer, K., G. t. Hildesheim von
d. Anfange bis z. Ggw. ' Hildesh.,
Gude. 1892. 402 p. 6 M. -Jf Form-
lose Zusammenhäufg. geschtl. Anek-
doten u. Statist. Materials. — 100 p.
behandeln d. , dürftige Zeit d. staatl.
Selbständigkeit'', 300 p. d. 19. Jh.
[G. B.] [37
Mittheilungen an d. Mitgll. d. Fa-
milie V. Dassel, red. v. 0. v. Dassel.
Jg. 1891. Familienztg. Nr. 3. Chem-
nitz. 108 p. [38
VI. 2. 18
*254
Bibliographie Nr. 3639-3662.
Ulrich, Ad.y Bilder aas Hannovers
Vergangenheit. Hann., Manz. 132 p.
2 M. ^Rec: CBl '91, 1752. [3639
Dehning, H., Die G. d. St. Gelle.
Celle, Schulze, xj 280p. 4M. 40. [39a
Jahresbericht d. Museum s-Y. f. d.
Fürsten th. Lüneburg. X-XllI: 1887
-90. Lüneb., Stern. 88 p.: a) p. 67
-71. Sprengeil, Noch einiges v.
Bardowik. — Vgl. Nr. 485. 1592.
1727 m. 1870. 3431 n. [40
Jürgens, 0., G. d. Stadt Lüneburg.
(Sep. a. Hanno V. Städtebuch.) Haun.,
Hahn. 120 p. m. 6 Beul. 3 M. [41
Meyer, Th., Zur G. d. Gemeinde
St. Dionys. Lüneb., Herold & W.
242 p, 2 M. 50. [41a
Grote, Frhr. Emmo u. W. Grotefend,
G. d. gfl. u. frhrl. Groteschen Ge-
schlechts. Hann., Jänecke. 4^ 95*,
125; 16 u. 18 p. m. Abb. u. Taff.
20 M. Nur bis Anfang April 1892
im Buchhandel. ^ Mit Benutzg. d.
Vorarbeiten d. Frhrr. L. u. J. Grote;
Abschnitt 1 (p. 1-95) enth. die allg.
G. d. Geschlechts, seit Heinrich d.
Löwen. — Rec: Dt. Herold 22, 89;
Casseler Ztg. '91, 19. Juli Seelig. [42
Hammersteln-Gesmold , Urkk. und
Regesten z. G. d. Frhhn. v. Ham-
merstein, 8. Nr. 3786.
^ Recensionen : a-b) v. Alten,
Sammig. v. Regesten zu e. Fam.-G.
s. '89, 4019. - Stamrataff. d. Geschl.
V. Alten, s. '89, 4020: DLZ 11, 1763 f.
Zimmermann. — c) Eckarl, G. d.
Kl. Marienstein, s. '90, 2302: CBl
'91, 260; HZ 67, 119 Zimmermann;
MHL 19, 356 Schaer. — d) Urkun-
denbuch d. St. Hildesheim, s. '89,
1351 u. '90, 4054: CBl '91, 291 f.;
DLZ 12, 629 f. Ermisch. — e) v.
Üslar-Gleichen, Beitrr. zu einer
Fam.-G., s. '89, 1354 u. '90, 2301:
DLZ 11, 1762 f. Zimmermann; MHL
19, 79 f. Berner. [43
Zar 6. ron Kledersaehien (UannoTer)
ygl. Nr. 89 e; v. 40 i. ISO. 283; 99. 355. 483;
85-7. 580. 691. 76« b. 807; 8; 72. 911; 12; 18;
43 k; 45 a. 1019. 1147; 95. 1252; 53. 1822 y.
1464. 1690. 1870. 1934. 2021m; 75. 2151 f; 82.
2204; 25. 23101; w; 79n;94. 2491; 97z. 2508 f;
98; 16; 46f. 2656e; 70c; m. 2706; 7; llf.
2858 f. 3131. 3229 g; 52 b; 756. 3318 m; 77 b.
843111; 501; 60.
Krause, K. E. H., [Lit. d. J. 1888
u. 89, betr.]: Schleswig - Holstein,
Mecklenburg, Pommern. (JBG Bd.
11, II, 216-39. Bd. 12, n, 362-81.) [44
Jahrbücher u. J.-Berichte d. V. f.
Mecklenb. G. , hrsg. v. H. Grote-
fend (8. '89, 1357 u. 90, 4056). Jg.
LVI. 257; 16; 16; 10; 34 p. 8 M.:
a) p. M7. F. Techcn, üeberblick
üb. d. G. Wismars. - b) 18-32. F.
Cr Uli, Zur G. d. Baukunst in Wis-
mar. — c) 95-148; 249-57. F. Cruil
u. F. Techen, Die Grabsteine der
Wismarschen Kirchen. Forts. —
d) 149-222. Schildt, Die unterge-
gangenen Dörfer Mecklenb.-Schwe-
rins. — e) 245 f. Brückner, Nachtr.
z. Rethrafrage. — f) 247 f. H. Grote-
fend, Mein letztes Wort in der
Rethrafrage. — g) 1-16; 1-16; 1-10;
134. Bericht ~ Vgl. Nr. 336. 404;
88. 914; ferner künftig in II and
UI. [45
Meyenn, F. v., ürkdl. G. d. Fa-
milie V. Pentz. I. Schwerin, Stiller.
x261;395p.u.llTaf. lOM. *R«c.:
Rostocker Ztg. Nr. 522 K. E. H.
Krause; Dt. Herold 28, 167. - Vgl.
a) Die Pommerschen v. Pentz. (Mtbll.
f. Pomm. G. '92, 7 f.) [46
^Recensionen: a)Bachmann,Lan-
deskdl. Lit. üb. d. Grhzth. Mecklenb.,
s. '90, 2308: CBl f. Biblw. 7, 384 f.
Hofmeister; Yerhdlgn. d. Ges. f. Brd-
kde. 17, 411 f. Erman; KBIGV 39,
13; HZ 65, 509-11 Wiggers. —
b) Mecklenb. Urkundenbncb. XV,
s. '90, 2310: CBl '91, 227; DLZ 12,
306 f. K. E. H. Krause; KBl d. V.
f. Niederdt. Sprachf. 14, 71 f. K. E.
H. Krause. [47
Zar e. Heeklenborffi vgl. Nr. 401; 87;
88. 600. 69S. 776. 1066. 1854. ISIO; 67 b. 1601 ;
42 a; 48. 1888 0. 2824 q. 2498 a; b. 3114; 81;
42f; 91b. S460C; 1; 62i.
Zeitschrift d. Ges. f. Schlesw.-
Holst-Lauenb. G. (s. '89, 1360 n.
'90, 2313). Bd. XX. 1890. 390 p. n.
IKte. 8 M. a)p. 1-54. P.Loren tzen.
Die St. Marienkirche zu Hadersleben.
— b) 193-212. P. V. Hedemann,
Inhalt d. offen tl. Archivs d. Familie
V. Hedemann, gen. v. Heespen^ zu
Dt.-Nienhof. - c) 245-68. C. M. A.
Matthiessen, Die Käseprodaction
in Eiderstedt im 17. Jh. — d) 385 f.
Urkunde d. Bisch. Joh. v. Lübeck,
April 1437 [Vollmacht zur Beleh-
nung d. Hz. Adolf T. Schleswig mit
d. Grafsch. Holstein]. — e) 386-9.
A. Wetzel, 2 Hss. d. v. Heespen-
schen Archivs. — Vgl. Nr. 477. 915.
V, 4. Niedersachsen, Mecklenburg, Schleswig-Holstein.
*'255
1203. 1381. 1955a. 3401 f. *Hec.:
MHL 19, 375 Holtze. — Auch Bd. XXI
erschien. [3648
MittheiiHngen des anthrop. V. in
Schlesw.-Holstein (s. '90, 4061). Hft.
4-5. ii 40 p. : a-b) 4, 1-16 ; 33-7. J. M e s-
torf, Ansgrabgn. des Prof. Pansch.
IV-VI: Bomhöved, Gönnebek, Tar-
bek. — Typische Bronceringe. —
0) 26-81. W. Splieth, Wendische
Ansiedig. am Scharsee. II. — d-e) 32;
38 f. H. Handelmann, Taschberg,
Moor n. Lücke. — Silberfande u.
Ringe. — f) 5, 35-40. Mitgl.verzeichn.
Vgl. Nr. 2099 o; ferner künftig in
I, 1 u. U, 2. -X-Rec. V. Hft. 3: A. f.
Anthrop. 20, 285 Baschan. [49
Aufsätze betr. Schleswig-Holstein :
a) H. Handelmann, Der Krink-
berg bei Schenefeld u. d. Holstein.
Silberfnnde. Kiel. 1890. 29 p. —
b) R. Mejborg, Slesvigske Bonder-
gaarde, 16.-18. aarhandr. Hft. 1-2.
Kopenh., Lehmann 4^ St. 4^ 48 p.
1 Kr. 50. — c) E. H. Wichmann,
Die Entwickig. d. Elbe zw. Geesthacht
u. Blankensee. (Z. f. wiss. Geogr. 8,
24-38.) [50
Regesten u. Urkunden, Schlesw.-
Holst.-Laaenb.. bearb. v. P. Hasse
(s. '89, 4028 u'. '90, 2314). IIL Lfg.
5-7. p. 321-560. ä 4 M. ^Rec:
KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf. 13,
77. [51
Ebrenberg, R., Altona ant. Schauen-
burg. Herrschaft. Hft. 1-3. Altona,
Härder, ix 48; 73 p. 4 M. -Jf Rec:
KBIGV 39, 102; ZSchlesw.-Holst.-
LauenbG 21, 403 f. Wetzel. [52
Detlefsen, H., G. d. Holsteinischen
Eibmarschen. I: Von d. Entstehg. d.
Marschen bis zu ihr. üebergange an
die Könige von Dänemark. Lfg. 1.
Glückst., Selbstverl. 240 p. 3 M. 50.
-X-Rec. : ZSchlesw.-Holst.-LauenbG21,
402 f. Wetzel. [53
Aye, Ans Eutins vergang. Tagen.
Vortrr. Ser. I. Eutin, Struve. 1892.
202 p. 3 M. [53a
Urkundenbucb z. Chronik d. Stadt
Plön; ürkk. u. Akten, ges. v. Kin-
der. Plön, Hahn. 620 p. 10 M. [54
Mltthellungen der Ges. f. Kieler
Stadt-G. Hft. 8-9. Kiel, Baseler.
80 p. u. cxij 20 p. ä 2 M.: a) 8, 1-71.
K. Jansen, Die St. Kiel und ihr
Weichbild im Munde der Vorzeit
[auch sep. 2 M.] — b) 8, 72-79. J.-
Ber, — c) 9, p. i-cxij. Chr. Reuter,
Das alt. Kieler Rentebnch, 1300
-1487. — d)9, 1-8. K. Jansen, Die
Wiederherstellung d. Kloster-K. —
e) 9, 9-20. Berr. [55
Black, W. G., Helgoland u. die
Nordfries. Inseln, Dt. bearb. v. B.
V. Werlhof. Hannov., Hahn. 1890.
136 p. 2 M. [56
Jensen, Chr., Die Nordfries. Inseln
Sylt, Föhr, Amrum u. d. Halligen
vormals u. jetzt, m. besond. Rück-
sicht d. Sitten u. Gebräuche. Ham-
burg, Verl.-Anst. 392 p. m. 8 Karten.
12 M. ^Rec: Ausland 64, 740
Buschan; III. Ztg. 97, 282; Nord u.
Süd 59, 265-8; ZSchlew.-Holstein-
LauenbG 21, 399 Wetzel. [57
Znr G. Schleswlff-Holsteini vgL Nr. 391.
765 f. 1018. 1202; 55. 1911 ; 35. 2099 0. 2S66 a.
27536. 3140 f; h; 51g; 61k. 3224 k. 3318 a;
77 e. 3401f; 220 ; 23b;m;t; 60.
Hansen, J. H. u. Kunze, K., [Lit. d.
J. 1888 u. 89, betr.]: Hanse. (JBG
Bd. 11, II, 212-15 u. 12, II, 354
-62.) [3658
Krause, K. E. H., [Lit. d. J. 1888
u. 89, betr.]: Bremen, Hamburg,
Lübeck. (JBG Bd. 11, II, 202-11. Bd.
12, II, 343-53.) [59
Geschichtsblätter, Hansische (s. '89,
1366 u. '90, 4064). Jg. 1889. 234
xlviij p. 7 M. : a) p. i-xxv. Nach-
richten vom Hans.GV. — b) xxvj
-xlviij. Inhaltverz. [zu Jg. 1887-89].
— Vgl. Nr. 487. 500. 916. 2297 m;
q; w; 98d; h; i. 2451 f. [60
Zeitschrift d. V. f. Lübeck. G. u.
Althk. (8. '89, 1367 u. '90, 2323).
VI, 2. p. 213-404. 3 M.: a) p. 213
-42. Brehmer, Beitrr. z. e. Bau-G.
Lübecks. IV; Die Aufstauung der
Wackenitz u. d. städt. Wassermühlen.
— b) 243-826. Lübecks Hoheitsrecht
üb. d. Trave, d. Pötnitzer Wyk u.
d. DassowerSee; Erkenntn. d. Reichs-
gerichts V. 21. Juni 1890. — Vgl.
Nr. 2196 a. 2711g. 3665 a. [61
MItthellunoen d. V. f. Lübeck. G.
u. Althk. (s. '90, 2324). Hft. 4, Nr.
8-12 u. Hft. 5, Nr. 1. p. 113-95 u.
p. 1-16: a) 4, 114-26. Bericht d.
Lübecker Passionaels v. 1492 üb. d.
Schlacht V. Bornhöved, hrsg. v. A.
Ben da. - b-c) 127-44; 154-60; 188 f.
W. Brehmer, Lüb. Häusernamen.
Forts. — Zur G. d. Vorstädte [1465].
— d) 161-70. C. Schumann, Zu
*256
Bibliographie Nr. 9662-- 3680.
d. Spielen d. Bergischen Contors. —
e) 170-6; 178-87. R. Fromm, Aus-
züge s. d. ProtokoUbüchern d. Vor-
steherschaft der St. Lorenz-K. —
f) 190 f. A. Hach, Aus Lübecki-
schen Testamenten. — g) 191 f. A.
Ben da, Wolfsrachen. Nachtr. —
h) 5, 3-9. W. Stieda, Aus d. Praxis
d. Lüb. Schiffer-Gesellschaft. — Vgl.
Nr. 34311. [3662
Mlttheilungen d. V. f. Hamb. G.
Ca. '89, 1370 u. '90, 4066). XIII. 166 p.
2 M.: a) p. 18-9. A. Wohlwill, J.
G.Hansen. — b) 21-4; 79. A.Obst,
Randglossen z. Hamb. Wörterb. v.
G. Waitz u. Jac. Grimm. — c-e) 26
-46; 75 f.; 76 f. Th. Schrader,
Störtebecker. — Der Glockengiesser
Herrn. Benningk. — Vivatbänder. —
f-h) 49-57; 69-72; 133. 0. L. Tes-
dorpf, Inschrr. v. Grabdenkmälern,
Gemälden etc. in d. K. zu Goden.
— Inschrr. etc. in d. alten St. Ger-
truds-K. zu Döse. — Kauf e. Bank-
schreiberstelle, 1776. — I) 57-60. J.
Lieboldt, Die Generalsuperinten-
denten d. Schlesw.-Holst. Landes-K.
[Vgl. '90, 1900.] - k) 72-4. E.
Baase h, Das Guericke'sche Haus.
— 1-p) 77-9; 99-101; 118-20 u. 134 f.;
121-4; 124-8. S. Voigt, Nachtrag-
liebes V. d. ehem. Ochsenmärkten
zu Wedel u. Bramstedt, 1615. — Die
Landwehr v. Hammerbaum bis z.
Kuhmühlenteich. — Die üniform-
mäntel d. ehemal. reitenden Diener
d. Raths. — Das Lübeck-Hamburg.
Wappen f. d. ehem. Amt Bergedorf.
— Die ehemaligen Sandvögte. —
q) 81-7. C. Walther, Die Biblioth.
d. V. f. Hamb. G. - r) 129-31. E.
H. Wichmann, Ein bei d. Rooscn-
brücke aufgefundener Mauerrest. —
8) 131-3. K. E. H. Krause, Die
Hamburg. Herberge in Rostock. —
t) 141-4. Ehren berg. Eine Be-
schreibg. d. Zustand es d. Gegend
westlich V. d. Altstadt Hamburg im
16. Jh. - Vgl. Nr. 917 a-d. 1128;
51; 52; 95. 2297 f. 2411 u; 22h; 52e;
u; 53 m. 2561 e. 3407 f. [63
Jahrbuch, Bremisches (s. '90, 2331).
2. Ser. II, s. Nr. 2395 a. [64
ÄHfaätze betr. Hansestädte : a) W.
Brehmer, Gründg. u. Ausbau d.
St. Lübeck. (Sep. a. ZVLübG.) Lüb.,
Schmersahl. 28 p. 50 Pf. - b) H.
V. Bruningk, Das Haus d. Schiffer-
Ges. in Lübeck. (SB d. Ges. f. G.
u. Althkde. d. Ostsceprov. '90, 104-8.1
— c) D., Zur Kunde d. Bevölkerg.
y. Lübeck. (Hamb. Corresp. '91, Beibl.
Nr. 7.) — d) A. Düffcr, Sammig.
y. Sprüchen u. Inschrr. in Lübeck.
Lüb., Dittmer. 1890. 35 p. 50 Pf.
— e) E. Ehntholt, Schwachhau-
sen; e. Beitr. z. G. d. Bremer Ge-
bietes. Bremen, Nössler. 1890. 15 p.
30 Pf. - f) F. Iken, Lea Wal-
lones k Br^me. (Bull. etc. des £gl.
wallones 5, 19-26.) — g) W. Na-
t bansen. Zur G. der Hamburger
Schützengilde. Hamburg, Meissner.
1890. 43p. IM. — h)Neher, Lü-
beck. (KLex 8, 251-60.) — I) Tre-
yiranus. Wie wurde Bremen aus
e. Luther. Stadt e. reformirte? (Ref.
KZtg 14, 21820 etc.; 242-4.) [65
Urkundenbuch d. Stadt Lübeck (s.
'89, 1368 u. 4033). IX, 1-4. p. 1
-320. i 3 M. ^Rec. v. VIII: Z. f.
d. ges. Handelsr. 38, 341-3 Pappen-
heim; KBl f. Niederdt. Spr. 18, 77. [66
Lübeck, Die freie u. Hansestadt;
e. Beitr. z. Dt. Landeskde., hrsg. y.
d. geogr. Ges. in Lübeck. Abth. I.
Lüb., Dittmer. Ix 347 p. u. Reg. xj p.
m. 5 Ktn. 12 M. ^Rec: Ausland
64, 372-4 Günther. [67
Deecke, E., Lübische Geschichten
u. Sagen. 3. Aufl. Lüb., Dittmer.
xvj 334 p. 2 M. [678
Meyer, Ed. L. u. 0. L. Tesdonif,
Hamburg. Wappen u. Genealogien.
Hamb., Hulbe. xyj; xxyj496 p. n.
75 Taf. 25 M. *Rec.: DLZ 12, 1383
Krause; Dt. Herold 22, 40 Janecki:
MHL 19, 357 Krause. [68
Bippen, W. v., G. d. Stadt Bremen.
Lfg. 1. Bremen, Müller. 112 p. ^Bis
c. 1194. Gap. I (p. 1-84). B. unL d.
Bischöfen bis 1139. [69
Pocke, J., Bremische Werkmeister
aus älter. Zeit^ hrsg. y. d. bist. Ges.
d. Künstler - V. Bremen , Müller,
xxyij 268 p. 6 M. [70
^Recen8ionen:a)Ehrenberg,Wie
wurde Hamburg gross? s. *89, 4039
u. '90, 2327: Jbb. f. Natök. 21, 193:
A. f. bürg. Recht 4, 399 Ring. —
b) Hoff mann, G. Lübecks. I, s.
'90, 2325: GBl '90, 1244-6; SB d.
Ges. f. G. u. Althkde. d. Ostseeprov.
'90, 16 18. — c) G. H. Schmidt
Zur Agrar-G. Lübecks, s. '89, 1863:
Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 348 f. — d)Th.
V, 4. Hanseßtädte, Oldenburg, Ostfriesland, Westfalen. *257
Schwartz^ Das alte Lübeck. Hamb.,
Wedde. 1888: Dt. R. 14,111,255. [3671
Znr e. d. Hanse vgl. Nr. 488; 98. 1599.
2306. 2452 a; 53 n. 8139; 41 f. 3377 h; 8111.
342211 ; 31 e ; 96t.
Zur e. der Haniestidte vgl. Nr. 60. 499.
759. 805; 6. 917 e; 18. 1127. 1385. 1500; 1.
1789. 2310 x; 95 a. 2499. 2500: 10 n; 60 W.
2711(1; g; 42. 2849; 75. 2971. 3098 t. 3225 c;
88. 3304; 6; 62.
Aufsätze betr. Oldenburg u. Ost-
friesland: a) H.Jäkel, Mundingasi.
(Paul u. Braune's Beitrr. 15, 540-4.)
b) P. Kollmann, Der Umfang d.
Fries. Sprachgebietes in Oldenburg.
(ZVVolkskde. 1, 377-403.) -- c) J. N.
PI eine, Die Franz.-reform. Kirche
in Emden. (6.-B11. d. Dt. Hagenotten-
V. Hft.2.)Magdeb.,Faber. 1890. 20 p.
[Von Interesse besond. das üb. Be-
gründg. d. K. (1554) Gesagte.] [3672
Oncken, H., Zur Kritik d. Olden-
bnrgischen G.-Qn. im MA. Berl. Diss.
146 p. [73
Niemann, C. L, Das Oldenburg.
Münsterland in s. geschtl. Entwickig.
(s. '90, 2333). II: bis z. Vereinigg.
m. d. Hzgth. 387 p. 3 M. *Rec.:
BllLU '91, 573 W. Schnitze; RC 32,
138 Pfister; Lit. lldw. 30, 443 f.
Neteler; GBl '91, 1581 f.; Fft. Ztg.
92, Nr. 3. [74
Sello, Geo. , Beiträge zur G. des
Landes Würden. Oldenb., Stalling.
ix 94 p.; 2 Taf. 2 M. 40. -SfBetr.
äussere G. d. Landes , ferner Land
u. Leute u. Kechts-Qn.; letztere er-
fahren sorgfältige Edition. [G. S.] —
Kec. HJb 12, 679. [75
HoutrottW, Ostfriesland; e. gesch.-
ortskund. Wanderg. (s. '90, 2335).
Lfg. 4-6. I, 257-538. [76
Jahrbuch d. Ges. f. bild. Kunst etc.
zu Emden (s. '89, 4044 u. '90, 4068).
IX, 1-2. 127 u. 120 p.: a) p. 1-58.
K. Herquet, G. d. Insel Korder-
ney, 1398-1711; aus d. Nachl. mitg.
durch V. Eicken. — bc) 59-77;
78-88. Bunte, üeb. Joh. Fabricius.
— D. sog. Plitenberg bei Leer. —
d) 89-96. Germelmann und de
y r i e 8 , M. üb. Ausgrabgn. u. Funde
V. archäol. Bedeutg. - e) 103-5. P.
V. Rensen, Beitr. z. £ntstehgs.-G.
d. alten Leuchtthurms zu Borkum
u. d. sogen. Ostfries. Lastengeldes.
— f) P* l-n> Bartels, Einiges
üb. Brenneysen's Studien z. Ostfries.
G. — g) 47-66. J. Holtmanns,
Genealogieen Ostfries. Familien. III :
Von Werdum. — h) 86-9. Bunte,
Ueb. das im Dollart untergegangene
K.-Dorf Torum. — I) 90-92. J. Fr.
de Vries, Zur G. d. „Klunder-
burg". — k) 93-6. Schnedermann,
4 Briefe v. d. Gräfin Anna u. ihr.
Sohne, d. Grafen Edzard. — 1) 104
-20. Pleines, J.-Ber. — VgL Nr.
762. 808 u. künftig in II u. III. [77
Zur G. Oldeahnryi n« Ostfrleilands vgl.
499. 765 i. 945 b. 2451m. 2715; 75 f. 3131; 80 c;
d; g. 3424 i; 44c.
Finke, H. u. Hoogeweg, H., [Lit. d.
J. 1888, betr.]: Westfalen. (JBGBd.
11, II, 161-70 u. 12, II, 265-72.) [3678
Zeitschrift f. vateri. G. u. Althk.
(s. '89, 1373 u. '90, 2337). Bd. XLVDI
u. XLIX. 240; 224 p. u. 189; 188 p.
a) 48, 1, p. 1-54. Geisberg, Die
Anflf. d. St. Münster. - b) 137-80.
F. Tenhagen, Die Vreden'schen
Aebtissinnen bis z. J. 1300. — e) 181
-208. F. Darpe, Herford u. Rheine;
Polit. d. Bischöfe v. Münster z. 6e-
gründg. u. Befestig, ihr. Herrschaft
üb. Rheine. — d) 236-40. J. Gal-
land, Ber. d. V. (Abth. Münster.)
— e) 48, II, 140-91 u. 49, II, 97-148.
Fr. X. Sehr ad er, Regesten und
Urkk. z. G. d. ehem. Abtei Marien-
münster. Forts. — 1)48. II, 192-210,
J. Spanke, Nachrr. üb. d. Sacra-
mentscapelle in Büren u. ihre Stif-
tungn. — g) 48, II, 211-23. H. K ott-
hoff, V.-Chronik (Abth. Paderborn.)
— h) 49, 1, 74-96. P. Bahlmann,
Die Münsterische Korn taxe 1559-1760.
— i) 49, II, 149-61. G. Rabe v.
Pappenheim, Die Warburger Burg-
capelle u. d. ehem. Burg-K. auf d.
Wartberge. — k) 49, II, 162-9. J.
Thiemann, Burg Ravensberg. —
Vgl. Nr. 415; 74. 654; 94. 1509.
1604. 3112g; ferner künftig in II
u. m. [79
Aufsätze betr. Westfalen: a) L.
C[lericus], Zur Wappenfehde in d.
St. Schwelm (Sammler 12, 190). —
b) J. Hense, Das 800 jähr. Jubiläum
der Warburger Schützen. Progr.
Warburg. 4^ 18 p. — c) B. Hüser,
üeb. d. Namen e. Baches u. e. Ber-
ges bei Brilon. Progr. Brilon. 4°.
11 p. [^Rec: Z. f. Volkskde. 3,
287 Veckenstedt.] — d) Lohmeyer,
Name der Burg u. St. Altena a. d.
*258
Bibliographie Nr. 3680— 3702a,
Lenne. (KBl d. V. f. Niederdt.
Sprachf. 12, 21-5.) — e) Schriever,
Lingen. (KLex 7, 2072-6.) [3680
Urkundenbuch, Westf., IV, Abth. 3
(8. '90, 2338 u. 4069). Hft. 4-5, bearb.
V. H. Finke. p. 797-1188. 5 M. u.
7 M. 25. ^Die Abthh. Köln u. Minden
übernahmen Th. Ilgen u. H. Hoo-
geweg. [81
Mittheilungen d. V. f. 6. u. Ldkde.
V. Osnabrück (s. '90, 2347). Bd. XV.
XVJ416 p. 6 M.: a) p. 1-74; 389-91;
415 [Nachtr.]. H. Hartmann, Die
alten Wallbefestign. des Reg.-Bez.
Osn. Forts. — b) 165-216. H.Forst,
Kloster Malgarten. — c-d) 217-31;
400. F. Philippi, Die alt. Osnabr.
Bischofsreihe. — Ueb. Bildnisse an
d. Vorderseite d. Rathhauses. [Vgl.
'90, 3890.] — e) 401-8. Bergmann,
Der Dom zu Osnabr. [Vgl. '90, 2091.].
— f) 412-4. Zwei ürkk. zur Lebens-
G. des Bürgermeisters E. Ertman. —
Vgl. Nr. 807. 1393 k. 1597. 1727 n;
o; 70 c. 3318h. 4105 h. — Auch Bd. 16
erschien. [82
Geschichtsquelien , Osnabrücker,
hrsg. vom HV zu Osnabrück. I: Die
Chroniken des MA., bearb. y. F.
Philippi u. H. Forst. Osnabr.,
Rackhorst. Iiv208 p. mit 2 Taf.
6 M. -^Streng wissensch. Edition d.
Bisth.-chronik E. Ertman's [15. Jh.]
u. ihrer z. Th. reconstr. Qn., m. in-
teress. biogr. Skizze. [6. B.] [83
Jahresbericht, 8., d. HV f. d. Gfsch.
Ravensberg zu Bielefeld. Bielef., Vel-
hagen & Kl. xivl42 p. 2 M.: a) p.
j-vj. Bericht des Vorstandes. —
b) Bielefelder Rathsverhandlgn. s.
Nr. 2452 n. [84
Soest; s. Althh. u. Sehenswürdig-
keiten. Soest, Nasse. 121 p. 8M. [85
Sybel, F. L K. v., Nachrr. üb. d.
Soester Familie Sybel, 1423-1890.
Münch., Oldenbourg. 139 p. m. 6 Ta-
bellen. 3 M. *Rec.: HZ 66, 190;
GBl '91, 649; Dt. Rs. 17, II, 317. [86
Darpe, F., G. d. St. Bochum (s.
'89, 1380 u. '90, 4076). II: Neuzeit;
A : 1517-1618. Progr. Bochum, Stumpf.
228 p. [I, IIA, III A u. B: 6M.30.] [87
Schwieters, Jni., Geschtl. Nachrr.
üb. d. westl. Theil d. Kreises Lü-
dinghausen. Münst., Niemann. 518 p.
3M. -X-Rec: Lit. Hdw. 30, 599-601
Darpe. [88
Brinkman, Jos., Beitrr. zur G. Bor-
kens u. s. Umgebg. Münst, Seiiing.
159 p. 1 M. 40. [89
Reigers, Fr., Beitrr. z. G. d. Stadt
Bocholt u. ihr. Nachbarschaft. Boch.,
Temming. 1887-90. 958 p. 7 Lfgn.
ä 1 M. ^Rec: Lit. Hdw. 29, 525 f.
Finke. [90
•^ Reoensionen : a) Chroniken d.
Dt. Städte: Soest, s. '89, 1374 u. '90.
4072: KBl d. V. f. Niederdt. Sprachf.
13, 75 f. — b) Fricke, Geschti.-
krit. Feldzüge, s. '90, 2341: Ost Lit.
GBl 7, 64 f. Raab. — c) J. Schwie-
ters, Bauernhöfe d. östl. Theiles d.
Kr. Lüdinghausen. Münst,, Niemann.
1888: Lit. Hdw. 30, 599-601 Darpe.
— d) T o b i e n , Bilder a. d. G. v.
Schwelm, s. '90, 4075: MHL 19, 355
Wurm. — e) Veit mann, R^esien
z. G. d. Katharinen-K. in Osnabrück,
s. '90, 2347 e: HZ 67, 118. [3691
Zar e. W«8tflileB8 vgl. Nr. 89m. 40g.
119; 44-47. 415; 25. 654; 74. 74S; 43. 910; 19.
1160. 1448. 1934; 69. 20916. 2297 w. 2545 f.
2775t; 78r. 2951. 8112g; 81: 408; 410; 42b.
3828 b; 29 t; 76 g. 8818 h. 8418; 8011. 8515.
5« l>e9* Westefi, RheifUsche
Oruppe»
Bheiolande im ailgem. 3692-94 ; Holland se9S
-3718; Belgien 8714-67 ; Niedenbeiii 8768-8S :
Rhein-, MoseUandschanen (m. Luxemburg a.
Lothringen) 8784-95; Pfalz n. Grosahzüi.
Hessen 8796-8806; Nassau 8807-13.
Zeitschrift, Westdt.^ f. G. n. Kunat
(s. *89, 1381 u. '90, 4079). IX, 4 n.
X, 1-4. p. 315-404 u. 1-412, nebet
Korr.-Bl. IX, 10-12 u. X. 8p. 225-304
n. 320 Sp. — Vgl. Nr. 152 a; 53: 66,
1391; 93b; f; 1; 94. 1611. 1727 r.
2083h; i; 99b; c; p; t; w. 2100b;
c; e; h; k; r; w; y; z. 2322q. 3142b.
3276 c; i. [3692
Publicationen d. G. f. Rhein. G.-
Kde. VII, s. Nr. 214.
Schneider, J., Uebersicht d. Local-
forschgn. in Westdtld. bis z. Elbe,
V. J. 1841-91. Düsseld., Bae^I. 40 p.
1 M. 50. ^Rec: Berl. phil Wachr.
12, 218 f. G. Wolff. [93
Cohausen, A. v., Die Alterthumer
im Rheinland. Wiesb., Becbtold.
80 p. m. 19 Taf. 1 M. 50. ^Recz
KBIGV 39, 25 f. Florschütz; MVG-
Berlin 8, 34 Friedel; Z. f. christl.
Knnst 4, 104; ZüGPosen 6, 253
Schwanz; Berl. phil. Wschr. 11, 1384
V, 4-5. Westfalen; Rheinlande, Holland.
^259
G. Wolff; Z. d. Münchn. AlthV 4, 76 ;
QBimVHeesen '90, 137 f. [8694
Kraus, Die christl. Inschrr. der
Rheinlande, 8. Nr. 180.
Zar 6. d. Bhelaluide I. allg. vgl. Nr.
152. 1396. 1502. 2067. 8963. 3180g; 98 f.
Heeres, J. E., [LU. d. J. 1888 betr.]:
Niederlande (JBG Bd. 11, III, 100
-13. Bd. 12, III, 107-17). [3695
Bijdragen voor vaderl. gesch. en
oodheidk. (8. '89, 4056 u. '90, 4081).
VII, 2-3. p. 138-806: a) p. 267. P.
A. N. S. vanMeurs, Terechtstelling
van een lijk in 1560. — b) 291-806.
R. Fruin, Grondbezittingen d. abdij
V. Echtemach op Walcheren. — Vgl.
Nr. 810. 2887. 4084 h; femer künftig
in III, 8, III, 4 n. HI, 7. [96
Werken v. het bist, genootschap
etc. (8. '89, 1386 u. '90, 4082). N.
Ser. Nr. 54, s. künftig in II, 7. —
3. Ser. Nr. 2, s. Nr. 2808. *Rec.
V. 52 (Resolntien etc., s. '89, 4057
u. '90, 2856): RH 44, 412 Wad-
dington. — Anch 57 erschien, s.
künftig in III, 3. [97
Bijdragen en meded. v. het bist,
genootsch. gevest. te Utrecht (6. '89,
4058 u. '90, 4083). — Vgl. Nr. 816;
17. 1157. [98
Werken d. vereeniging tot uitg. d.
bronnen v. het oude vaderl. recht
(8. '90, 2357) Nr. 11-12: a) St ad 8-
rechten v. Nijmegen. I. — b) Lim-
burgsche dorpcostumen en ge-
woonten, nitg. door J. Habets. 135;
xvj416p. 2 ü. 25 u. 7 Ü. 25. *Rec.
V. 11: CBl '91, 1395. [3699
Verslagen en meded. v. d. veeren.
tot uitg. d. bronnen v. het oude
vad. recht, 8. Nr. 2828.
Jaarboek van d. Nederl. adel. (s.
'90, 2868). IV. x832p. 4 fl. - Die
Aufsätze (betr. 15 einz. Familien)
auch sep. [3700
Aufsätze betr. Holland: a) P. J.
Blök, Studien over Friesche toe-
standen etc. (8. '90, 4081a): Dt.
Uebersetzg. v. 0. G. Houtrouw,
u. dem Tit. Friesland im MA. Leer,
Leendertz. 50 p. 75 Pf. — b) L.
Bresson, Souvenir du 4. centenaire
de r^glise wallone de Rotterdam.
Rotteid., Wijt. 1890. [*Rec.: Bull,
etc. des ^lises wallones 5, 101-4
Bourlier.] — e) B. F. W. v. Brucken-
Fock, Het geslacht van Gelre. (Sep.
a. Alg. Nederl. familieblad.) 's-Hage,
Geneal.-herald. A. 4*. 1 fl. — d) G.
Gumont, Quelques renseignements
snr le cimiti^re de Dombonrg. (Ann.
de la soc. d'archl. de Brnxelles 4,
76-80.) — e) D. G. van Epen u.-
A. Vorsterman v. Oijen, Geneal.
V. het gesl. Wijnen. 's-Hage, Gen.-
herald. A. 4^ 60 p. m. 5 Taf. 6 fl.
50. — f) G. van den Gheyn, Les
tombeaux polychromes en Zulande.
(Ann. de la soc. d'archl. de Brnz.
4, 269-78.) — gh) A. J. C. Kremer,
Gudst bekende schepenen v. Doe-
tinchem, 1437-1795. 's-Hage, Geneal.-
herald. A. 4^ 20 p. 1 fl. 40. — Hoori-
gen, vrijen en adel in de Veluwc
(Sep. a. Nederlandsche Leeuw. '91).
's-Hage, Langenhuysen. 81 p. 75 c. —
i) H. Kuipers, Vervolg op het
handboek voor verzamelaars v. Ne-
derl. historiepenningen etc. Leeuw,
Meijer. 1889. 40 p. 50 c. [^Rec:
R. beige de num. 46, 157 f. Nahuys].
— k) H. W. A. S. Loke, Genea-
logie V. het geslacht Loke. (Sep. a.
Alg. NederL familieblad.) 's-Hage,
Geneal.-herald. A. 4^ 7 p. m. 1 Taf.
1 fl. 50. - 1) R. L. Härtens, Ge-
nealogie V. het gesl. Hoynck v. Pa-
pendrecht. 's-Hage, Geneal.-herald.
A. 4*. 68 p. m. 5 Taf. 5 fl. —
m) Muret, Die Wallonenkirchen in
d. Niederlanden. (Franz. Kolonie 4,
33-6.) — n) L. J. A. W. van Sloet,
De bezittingen v. het klooster te
Paderborn, geheeten Abdinkhof, in
Gelderland. (Versl. en meded. d. Ak.
6, 206 64.) — 0) A. Snieders, Het
kwartier Kempenland; folklore uit
de 17. en 18. eeuw. Gent, Siffer.
80 p. 1 fr. — p) A. Vorsterman
van Oijen, Geslachtslijst d. fam.
Toe Laer. 's-Hage, gen.-herald. A.
56 p. — q) M. Wilmotte, Gloses
wallones du ms. 2640 de Darmstadt.
(l^tudes romanes d^d. i G. Paris
p. 239-52.) [8701
Blök, P. J., Verslag aangaande e.
voorloopig onderzoek in Engeland
naar archivalia voor de gesch. v.
Nederland. 's-Hage, Nijhoff. 35 p.
50 c. [2
Uhlenbeck, C. C, Verslag aan-
gaande e. onderzoek in de archieven
van Rusland ten bäte d. Nederl.
gesch., op last d. regeering ingesteld.
's-Hage, Nijiioff. 280 p. 1 fl. 50. [2a
•^260
Bibliographie Nr. 3703—3723.
Nijhoir, Staaikandige gesch. v.
NederJand (s. '90, 4085). Lfg. 3.
p. 257-384. [3703
Kwartierstaten, Genealog., v. Ne-
derl. geslachten (s. '90, 2366). Lfg.
31-33. [4
Someren, J. F. van, Beschrijvende
catalogQB van gegraveerde portretien
van Nederlanders: vervolg op Fred.
Muller's Catalogus. U. Amsterd.,
Muller. 416 p. 7 ü. 50. [5
Roever, N. de, Het leven van onze
vooroudere. Lfg. 1-2. Amsterd.» van
Holkema. p. 1-80. k 75 et. [5a
Arkel, G. van en A. W. Weissman,
Nord-HoUandsche oudheden , be-
schreven en afgebeeld, aitg. v. het
kon. oudheidk. genootschap te Am-
sterdam. I. Amsterd., ten Brink & de
Vr. 4^ 135 p. 2 fl. 50. [6
Werken v. het vereeniging tot
beoef. v. Overijsselsch regt en gesch. :
Overijsselsche stad-, dijk- en marke-
regten: a) Stadregt v. Rijssen. —
b) Markeregt v. Epse en Dommer.
— c) Stadrecht v. Campen I, door
H. Croeser. Zwolle, Tijl. 15; 30p.
n. p. 1-275. 25 ct.; 30 ct.; 3fl.40. [7
Kreon, H. en F. Kapteyn, Nieuwe
kroniek van Hoorn: Gesch. van
Westfrieslands hoofdstad^ naar offic.
bronnen. Hoorn, Boldingh. 4^ 199 p.
m. Abb. 4 fl. 25. [8
Gouw, Gesch. V. Amsterdam (s.
'89, 1390 u. '90, 4091). VII, 3-4.
p. 193-384. [9
Roever, N. de, Uit onze oude Am-
stelstad. (s. '90, 2369 n. 4092). III.
135 p. 1 fl. 25. [9a
Arohlef voor de gesch. v. het
aartsbisdom Utrecht (s. '89, 4059 u.
'90, 2373). XVIII u. XIX, 1-2. 484 p.
n. p. 1-335: a) 18, 58-86; 329-50 n.
19, 182-48. B. P. Velthuysen,
Aanteekeningen op Lindeborn's hist.
episcop. Daventriensis. Forts. — b-h)
18,87-116; 227-328 etc.; 19, 254-69.
J. H. Hofman, Walraven v. Meurs,
tegenbischop te Utrecht. — Di dam
of Netterden. — Het kerkspel Ölst.
— Een tweetal wijbisschoppen v.
Utrecht. — Winschoten. — Paushuize
te Utrecht. — M) 18, 117-65; 166-71
u. 19, 161-203. F. W. Hoevenaars,
De proostdij v. Mäarsbergen. — Eli-
zabeth gasthuis dier stad , 1542-44.
— m-o) 18, 173-226; 482-75 u. 19,
1-70. G. Brom, Neerkassels bestuur,
1662-76. — Verslag d. Holland, miasie
ten jare 1701. — De proostdij v.
Maarsbergen. — p) 18, 351-65. A. J.
J. Hoogland, Het broeren-kloster
S. Thomas te Zwolle. — q) 19, 204-53.
Th. J. Welvaarts, Het kapittel v.
Zalt-Bommel, 1331-1594. — r) 19,
270-90. W. F. N. V. Rootselaar,
Amersfoort, 1580-1680. - s) 19, 291
-335. 8. J. Lommel, De Nord-Nederl.
leerlingen v. het Urbaansch College
te Rome. — Vgl. künftig in III, 3. [10
Pluim, T. u. H. van Gortel, De ge-
schied, der Neder-Veluwe. III: Ede
en omstreken. Th. 3. Wageningen,
boek-en handelsdruck. 1890. 144 p.
90 c. [11
Staats Evers, J. W., Gelderlands
vormalige steden: Arnhem, Baten-
burg etc. Arnhem, van der Zande.
442 p. 5 fl. 50. — Auch in Sep.-
Ausgaben erschienen. [12
^ Recensionen : a) Cartularium
d. abdij Marienweerd, s. '90, 4094:
CBl '91, 103 f.; RH 46, 408 Blök:
HZ 67, 545. — b) Knüttel, CataL
V. de pamfletten - verzamel. , s. '90,
2354: RC 80, 27 f.; EHR 5, 779
Edmandson; HZ 67, 840 f. Hanpt.
— c) C. J. Luzac, De landen v.
Overmaze, iuzonderheit sedert 1662.
Leiden. 1888: R. de Belgiqne 65,
280. — d) Rietstap, De wapens
V. d. Nederl. adel, s. '90, 2364: Dt.
Herold 22, 58. — e) J. W. Ste-
phanik, Geschiedk. catal. d. ver-
zameling mnnten v. Nederland.
's-Hage, Landeadrakk. 1888. 151 p.
m. 8 Taf. 60 ct.: R. beige de num.
45, 199 Nahuys; Numismat. LBl 10,
461 f. [13
Zar e. d. Niederlande 1. all;, v^l. Nr.
40 g. 151b. 571; 73. 781. 809-19; 76; 77; 97.
1787; 70 f; 76. 2179 b. 2297 X. 28221; t; 40 a;
51. 2405b; 61; 62; 97m. 2500; 1. 29831. 3108;
78. 82340; 58; 99 a.
Znr 6. Hollands vgl. Nr. 525. 695-97
772; 78; 79. 920-24; 85; 47; 55. 1020; 21; 40.
1256; 57. 1727t; u; v; 52; 70d; e; 74; 75;
88. 1828; 91; 92. 2021 W. 2308; 6; SO: 49i;
m; 89. 2421b; r; 221; 26b; 47?; 52i; 63;
97 r. 2508 h; 18; 41. 2716: 43. 2828; 51. 3071k;
87. Sliah; u; 75; 76a. S215-16a: t4]i. 3301;
18f; g; 96.
Hubert, E., [Lit. d. J. 1888 a. 1889,
betr.]: Belgien. (JBG Bd. 11, ni,89
-99. Bd. 12, ni, 94-106.) [8714
Hubert, E., Die nenere Belg. Ge-
schichtswisB. [Lit.-Ber.] (DZG 4,
376-89.) [15
V, 5. Holland i Belgien.
*261
Compie rendu des seances de la
comm. roy. d'hist. etc. (s. '89, 4077 u.
90, 4097). XVU, 2-4 u. N. S. Bd. I,
1-2. p. 268-503 u. 1-184: a)17,278-301.
A. Wauters, Analectes de diplo-
matique.,— b) N. 8. 1, 90-102. F. Bra-
bant, Etade sur les conseiU des
ducs de Bourgogne. — e) 174-84.
J. Buiaseret, Quelques chartes des
arcbives de la ville de Nivelles. —
Vgl. Nr. 74. 408; 68. 596. 1110.
1727 p. 2179 g. 2289. 2405 c; ferner
künftig in II u. III. [.S716
Messager des sc bist. (s. '89-, 4079
u. '90, 4098). 1890, 3-4 u. '91, 1-2.
p. 241-508 u. 1-256: a-b) '90, 241
-62; 391-419. '91, 170-93. P.Claeys,
Le bourreau de Gand. — Les ga-
mins au siecle dernier. — c) 263
-82; 420-43. '91, 57-80. P. Berg-
mans, Analectes belgiques. I. —
d) 283-307. J. Th. de Raadt, Les
seigneuries du pays de Malines:
Keerbergen et ses seigneurs. —
6)347-9. A. d'Herbomez, Note sur
un ms. des arcbives du cbapitre de
Pise. — f-h) 351-4; 476 83. D., Du
calcul de certains d^tails en langue
üamande. — Commerce de tableauz
de maitres anciens k Gand. — Mon-
naies circulant en 1818. — i) 492-4.
Van Even, Encore les armoiries
de l'abbaye de l'Alne. [Vgl. '90,
4098m.] — k) 89-107. B6tbune
de Vi 11 er 8, Mus^e lapidaire des
ruines de 8t.-Bavon. — 1) '91, 108 f.
Van derHaegben, Arcbives Gan-
toises. VII. — m) 194-210. J. Tb.
d]e Raadt, Episodes in^d. de la
cbron. bruxell. — Vgl. Nr. 448. 744.
818; 19. 1727 V. 1888b. 2297 k. 2310 b.
2498 u. 25331. 2885; 87. — Aucb '91,
3-4 erschien. [17
Annales de Tac. d'arcbl. de Belg.
(s. ^89, 4078 u. '90, 4099). V, 4 u.
VI, 1-2. p. 333-445 u. 1-232: a) 5,
835-69. M. A. Henne, Louis Gallait.
— b) 416-30. J. Des tr^e, Lesbeures
du duc d'Alen^on, enlnmin^es par
Hans Bol. — Vgl. Nr. 2297 b. 2886.
8853 k. Nacbrr. Nr. 151b. [18
Bulletin de l'ac. d'arcbl. de Bel-
gique (s. '90, 4100). II, 3-7. p. 49
-20a — Inbalt s. künftig in II, 7
u. m. [19
Revue beige de numism., s. in VI, 2.
Warande, Dietscbe, en weten-
scbappelige Nederlander (s. '89, 4080
u. '90, 4101). III, 5-6 u. IV. p. 453
-658 u. 681 p.: a) 3, 524-34. Tb.
J. Welvaarts, De buizing d. Fran-
kiscbe vorsten te Netersel onder
Bladel. — Vgl. Berichtigg. Sasse n's,
ebd. p. 625 f. [auch sep. Gand, Siffer.
16 p. 75 c] — b) 4, 28-36. K. Stal-
laert, De legende der bl. Kunera
v. Rbeenen. — c) 76-80; 208-12. J.
Alberdingk-Tbijm, Het geslacbt
van Reede v. Outsboorn. — d) 86
-95. E. van der Straten, Dwars
door de gescb. d. tonkunst in de
Nederlanden. IL — e) 131-5. L. de
B a c k e r, Pr^d^cesseurs des princes de
Nassau dans la principaut^ d'Orange.
— f) 403-11. G. V. d. Elsen, De
bede vaart naar 0. L. V. v. Handel.
— Vgl Nr. 1417. 2297 zz. 2453 k.
3252c. 3318g. 3407g; 30f. 4141a. [20
Analectes pour serv. k Thist. eccUs.
de la Belg. (s. '89, 4084 u. '90,
4102). VI, 3-4. p. 256-512: a) p. 369
-84. Scboolmeesters, Les origines
de la ville de Maeseyck. — Vgl. Nr.
2351. 3118. [21
Bulletin de la comm. de l'bist. des
6gl. wallones (s. '90, 2383). IV, 2-4
u. V, 1. p. 105-404 u. 1-104: a) 209
-40. Apergu g6n6r. des egl. wal-
lones des Pays-Bas. — b) 241-52.
A. J. Enscbed^, Pasteurs r^fugies
de France en Hollande. — c) 297 f.
C. W. Bruinvis, Les ouvriers r6-
fugi^s frany. repousses d'Alcmaar.
— d) 359-95. H. J Scbooten, G^-
n^alogie de la famille Cbevallier.
— e) 396-404. J.-Ber. - f) 5, 27-36.
Cb. Landr^, La famille Landr^. —
g) 37-57. J. A. L. Scbröder, Con-
trib. k l'bist. de T^gl. de Franeker.
— h) 58-75. G. Frederiks, La
communaut^ de Voorburg. — Vgl.
Nr. 3665 f u. künftig in III, 4. [22
Aufsätze betr. Belgien (u. Französ.
Grenzgebiet) : a) Alberding k-
Tbijm, Lütticb. (KLex 8, 270-81.)
— b-e) d'Angest, Notice sur la
famille Sarrazin d'Artois. Gand,
Siffer. 60 p. 3 fr. — Notice sur la
fam. Tauvel. Gand , Siffer. 48 p.
3 fr. — d) Bebanlt de Dornon,
G^neal. de la fam. de F16ron. (Sep.
a. Noblesse beige '90.) Bruz., Mon-
nom. 23 p. — e) U. Berli^re,
L'anc. prieurd de Frasnes-lez-Gos-
selies. Brnz., Deprez. 22 p. 75 Pf.
— f) R. Dttbois, Les drapeauz etc.
♦262
Bibliographie Nr. 3723-3744.
de Tegl. de la Sarte. (Ann. du cercle
hutois des sc. 8, Lfg. 3.) — g) E.
Dachesne, La sog. li^geoise de
litUrature wallone. (R. de Belgique
66, 197-229.) - h) C. Goffaerts,
Notice Bur Tabbaye de Postel de
Vordre de Pr6montr6. Louvain, Fon-
teyn. 75 p. 1 fr. [*Rec.: Polyb.
61, 325 Viard.] — I) Hennequin,
Etade bist, sur T^volation de la
cartographie topogr. en Belgiqae,
1549 jusqu'ä ce temps. Brax., Van-
deraawera. 132 p. — k) A. d*Her-
bomez, Les mss. de Tabbaye de
5. Martin de Tonmai. (Bull, de la
soc. de Tournai 28, 272-92.) — l-m)
J. Libot, Geschiedk. echeU^ d. stad
Tongeren. Tongeren, Collie. 194 p.
75 c. — Notice bist, aar T^gl. de
Notre-Dame de Tongres. [Auch in
Holland, üebersctzg.] Tongeren,
Collie. 194; 24 p. 75; 25 c. -
n) J. Th. de Raadt, Rapport sar
les travaux de la soc. d'archl. de
Bruxelles, Tann^e 1890. Brux., Vro-
mant. 43 p. — o) V. Beding,
Spontin, sa vallöe, son hist. etc.
Antoing, Dellis & V. 90 p. 1 fr. 25.
— p) T. Sevens, Gesch. d. abdij
Groeninge te Kortrijk. (Sep. a. Het
Beifort '90, Nr. 5.) Courtray, Du-
baccage. 93 p. 75 ct. — q) C. M. T.
Thijs, Notice hist. sur Coninxheim.
Tongres, Demarteau- Thijs. 52 p.
60 c. — r) E. W., Notice hist. sur le
pont de la Meuse. (Ann. du cercle
hutois des sc. 8, Lfg. 3.) [3723
Van der Haeghen etc., Bibl. Bel-
lica (s. '89, 1394 u. '90, 2384). Lfg.
CCVIL 101; 322; 135; 60; 183 p.
*Rec. : Ath. Nr. 3323; BECh 51, 554 f.
Delisle. [24
Inventalres des archives de la Bel-
gique, publ. p. Ch. Piot (vgl. '90,
4110): J. Prost, Inventaires ou
table alphab^t. et anal, des noms
de personnes, contenus dans les r^-
gistres aux gages et pensions des
chambres des comptes. Brux., Hayez.
1890. fol. 114 p. [25
Recueil des anc. contumes de la
Belgique, s. Nr. 2829.
Biographie nationale (s. '90, 2386
u. 4104). XI, 1-3: Labare-Le Ruile.
p. 1-932. [26
Namöche, Cours d'hist. nation. (s.
^89,4082 n. '90, 4105). XXVI-XXVIII:
6. partie (p6r. autrich.). — 7. partie
(p^r. de transition). Vol. I. 396; 430:
392 p. ^ 4 fr. ^Rec: Ath. Nr. 332S;
DZG 6. 389 Hubert. [27
Bemlmolin, Eug., Les institutions
provinc. et commun. de la Belgiqae.
I. Brux., Larcier. 549 p. 10 fr. (^a
Boemans, J., Traitö d'h^raldiqae
beige. Bruxelles. 1890. 235 p. u.
10 pl. 5 fr. [28
Annalee du cercle archl. du pavs
de Waes (s. '90, 4106). XIII, 1-2-
p. 1 ff.: a) p. 1-23. J. van Raem-
d o n c k , Le pays de Waes k röpoqae
de mammouth. Forts. — b) 28-39.
F. V. Naemen, L'^itaphie wae>
Sien. Forts. — c) 39-96. deGecrts,
Chronique de Lokeren. — d) 105
•41. H. Verbraeken, Hist. de la
commune de Melsele. — VgL Nr.
2379 r. [29
Annales de la soc d'^mul. etc. de
la Fiandre (s. '90, 2389). II u. lU,
1-2: 400 p. u. p. 1-135: a-b) 2, 53 f.;
55-154. A. J. Witteryck, Cootes
populaires, snperstitions, coutnmes
relig. Forts. — Verzamelinge Tan
Westvlaamsche volkspreuken. — c)169
-89. Le Beryder de r„Ambacht^
d'Uytkerke au Franc de Brugea et
la procession de 8t.-Pierre k Blan-
kenberghe. — d) 3, 36-41. H. Rom-
mel, Notice sur la relique da pr^-
cieux sang de J^us-Christ k Wein-
garten. — e) 42-64. W. C. Robin-
son, Notice sur le couvent des
Franciscaines anglaises k Bruges. —
f) 102-85. Gongr^s hist. et archl.
de Bruxelles. — Vgl. Nr. 1727 q.
24211; 52 V. 26401. 88561'; femer
künftig in II, 7 u. III, 3. [30
Gilliodts van Severen, L, Bruges
ancienne et moderne. Brux., Inst,
de ^öogr. 81 p. m. 4 Taf. 5 fr. [31
Beiliune, J., M^reaux des familles
brugeoises. I. (Publl. de la soc. d'^mal.
pour r^t. de l'hist. de la Fiandre.)
Bruges, De Plancke. 4^ xxxv390p.
25 fr. ^Rec: RN 9, 479; R. beige
de numism. 48, 152-5 de Witte. [32
Potter, F. de n. J. Broeckaert, G.
v. d. gemeenten v. Gost- Viaanderen
(8. '89, 4091 u. '90, 4107). 3. rcekp:
Gent. Deel 11 n. 4. reeks: Dender-
monde. Deel 1-2. 296; 246; 330 p.
k Deel 5 fr. «^Gesammtumfang d.
Werkes wird 60-65 Bde. betragen. [33
Van der Haeghen, V., Het klooster
ten Walle en de abdij v. d. Groenen
V, 5. Belgien.
*263
Briel. Gent, Hoste. 357 p. ^Rec:
HJb 12, 653. [3734
Archlevenblad, Antwerpsch (e. '89,
1399 u. 4085). XVII u. XVIII, 1-3.
479 p. u. p. 1-224: a) 18, 1-96. A.
▼ an Valckenisse, Beschrijving
V. de borcht en borggraefschap v.
Antwerpen. [35
GenanI, Anvers k travers las äges
(s. '89, 4086). Lfg. 26-38. (Bd. II,
582 p. [36
Sapp, Chr., Uit het predikanten-
leven v. vroegere tijden. Leid., Brill.
1890. 160 p. 3M. 40. ^Rec: ThLZ
16, 428-30 Eck. [36a
Museum, Kempisch; maandschrift
gewijd aan gescb. en oudheden. Jg.I.
Toarnhoat, Spiichal. 1890. 391 p.
6 fr.: a) p. 5-13; 47-54 etc.; 357-69.
J. Th. de Raadt, De heerlijkhe-
den ▼. het land v. Mechelen : Düffel,
Gheel en hunne beeren; Norder-
wijck en zijne beeren. — b-d) 14-22;
62-8 etc. 373-88. Th. J. Welvaarts,
De voogdij v. Molle. — 's-Graven-
wezel en 8. Job in 't Goar. — Het
gilde 0. L. V. te Tournhout. — e-f)
22; 325-7. E. T., Reekening v. Tum-
hontsche tijken, 1452. — De buizing
d. Frankische vorsten te Netersel
923-1340. - g) 23-6; 118-20 etc. 329
Charters en Rijkevorsel, Hoog
straeten, Tarnhout. — h) 101-6. C.
A. Serrure, Kempische Numisma
Uek. — i) 112-7. L.Hoaben, Zoem
brieven. — k) 133-9. J. Michel sen
Kleine kronijk v. Brecht. — 1) 188 f.
A. Goovaerts, De hoogaltaar in de
kerk v. Minderhoat. [37
Bulletin du cercle archl. , litt et
artist.de Malines. Mal.,De88ain. T.I-II.
p. 1-368. 3 fr. 50 u. 4 fr.: a-c) p. 1 ff.;
182-213. J. Th. de Raadt, Nie.
Ondart et son jeton. — Broechem
et ses seigneurs. -- Les armoiries
des Berthout et de Malines. —
d) Th. van Boxmeer, Les halles
et les palais du grand conseil k
Malines. — e-f) 150-56; 343-63. H.
Oordemans, Bibliographie descou-
tumiers de Malines. — Une loterie
de tableanz et d'objets d'art, 1559.
— g) 175-81. V. Hermans, Een
woord aangande het stadsarchief v.
Mechelen. — h) 214-80. U.Coninckx,
L'^glise SS. Pierre et Paul et les
j^Buites k Malines. — i) 231-70. G.
van Caster, Waelhem et l'abbaye
du Yal des Roses. — k) J.-Ber. 1890
-91. — Vgl. Nr. 3276 m u. künftig
in III, 6. [38
NeefTs, E., Tableauz, sculptures et
objets d'art des Mifices relig. et
civils de Malines. Malines, Oorde-
mans. xijd32 p. 4 fr. [89
Even, E. van, Louvain dans le
passe et dans le präsent Livr. 1-6.
Louvain, Fonteyn. 4®. ä 2 fr. [40
Annales de la soc. d'archl. de
Bruxelles (s. '90, 2394). Bd. III, 2
n. IV. Brux., Lyon-Claesen. p. 217
-396 u. 508 p. m. Abb. k Bd. 16 fr.:
a) 4, 5-21. G. Cnmont, Un ajnsteur
jar6 des poids et balances de Thötel
des monnaies k Bruxelles, au 17.
si^cle. — b-c) 110-89; 262-8. P.Com-
baz, La restauration de la tonr
noire k Bruxelles. — üne croix en
pierre blue provenant de Tancienne
öglise d'Etterbeek. -— d-e) 205-24;
438-54 etc.; 482-501. J. T h. de
Raadt, Armorial braban^on ; re-
cueil d'armoiries in^d. [Auch sep.
*Rec.: Dt. Herold 22, 11.] - Le
triptyque de la famille Micault. —
f) 251-61. A. Rutot et E. van d.
Broek, Note sur les materiaux des
anc. monuments de Bruxelles etc.
-- g) 283-98. J. Destr^e, La chasse
de St. Uadelin conservöe k T^lise
de Vis^. — h) 299 f. V. Bouton,
Le sceau de Pierre Cauchon. —
i) 22-47; 100-9. Congrös archl. —
k) 81-100; 401. Excursions. — 1) 307
-400; 467-81. Chroniques et seances.
— m) 306; 467. Questions et r^-
ponses. - ¥gl. Nr. 2076. 3252g; 751.
3701 d; f. u. künftig in II, 2; ferner
Nachrr. Nr. 511. [41
DIericx de Ten Hamme, J. , Sou-
venirs du vieux Bruxelles. l-II. Brux.,
Rössel. 283; 284 p. 6 fr. [42
Bernard, Geschied, d. bened. abdij
V. Affligem. Gand, Siffer. 882 p.
3 fr. [48
Publications de la soc. bist, et
archl. dans le duch^ de Limbourg.
N. S. T. VI-VIII. Ruremonde, Cour-
rier de la Meuse. [Bd. 7-8: 492; 430 p.
k 6 fr. 34]: a-f) 6, 1 ff. 7, 369-450.
8, 405-8. J. Habets, Un village du
pays d'outre- Meuse en 1789. —
Chronique d« T^gl. d. S. Servais ä
Maastricht. — Ordonantie der hoofd-
bank Vleytingen. — De landrechten
d. vrije rijksbaronie Petershem en
♦264
Bibliographie Nr. 3744-3767.
Lanaken. — Les mus^es epiecopauz
de la N^erlande. — Note biogr. sur
le couvent de Slavante. — g) J. B.
Sivr<^^ La baronnie de Daelenbroeck.
— h)WineinBeii, Docc. relatifs k
rdglise et an chapitre de S. Odilien-
ber^. — i) 7, 1-22. A. de Ryckel,
Notice sur la libre seigneurie de
Breast. — k-m) 7, 187-225. 8, 1-80;
235-46. A. J. Flamen t, Het grav-
monament van de hh. Monolphus
en Gondulphas in de Servaaskerk te
Maastricht. — De Westertorens v. S.
Servaaskerk te Maastricht. — Gastro-
nomia Trajectensis^ of e. feestmaal
te Maastricht, 1660. — n) 335-61.
J. L. Meulleners, Onde Statuten
en verordeningen v. de heerlijkheid
Reckheim. — 0)81-133. A. Steffens,
De instellingeu v. weldadigheid te
Roermond. — p) 229-34. G. D. Fran-
quinet, Venlo en de Fossa Euge-
niana. [3744
Maasgouw, De: orgaan voor Lim-
burgsche gesch., taal en letterkde.
Deel VIII (Jg. 1890-91). Maastricht,
„Courrier de la Meuse". 4*. 200 p.
10 fr.: a) p. 2. De Tell-sage en
hetLimbargschedorpElsloo. — b) 10;
17. Stichting v. d. kapellanie te
Maasbrecht. — c-e) 29; 33 etc.; 100.
E. Rosenkran tz, Eenige stukken
betrekk. hebbende op Limburg, zieh
bevind. in het A. d. stad Keulen. —
Bijdrage tot de gesch. v. Maashees. —
f) 42, 47 etc.; 82. Limburgers aan
de univ. v. Leuven. — g) 73. J. Ha-
bets, Bijdrage tot de gesch. d. pa-
rochie v. Hoensbroek. — h) 81; 85
etc.; 101. Lijst der hoogachooten v.
Maastricht. — i) 129. Uit e. kroniek
V. Venlo. — k) 158. Gevecht bij
Sieben in 1428. — 1) 191; 195; 200.
Restauratie d. kerk v. O. L. V.
te Maastricht. [45
Habeis, J., Geschied, v. het tegenw.
bisdom Roermond. II: 1559-1801.
Roerm., Romen. 1890 p. 5 ü. 40. [46
Straven, Invent anal, et chron.
des arch. de la ville de St.-Trond
(8. '90, 2399). IV, 1. p. 1-160. [47
Bulletin de la soc. d'art et d'hist.
du dioc. de Li^e. V u. VI, 1. Li^e,
Grandmont. 272 p. u. p. 1 ff.; 7 : a) 5,
1-165. A. de Ryckel^ Hist. de la
bonne ville de Waremme. — b) 211
-72. L. Lahaye, J^tude sur Tabbaye
de Waulsort de Tordre de St.-Benoit.
— c) 6, 12-228. Uistoire de la
paroisse de Vis^. — Vgl. Nr. 2099 1.
2151b. [48
Bethune, Le vieux Li^e (s. '89^
4099). Lfg. 8-9. [49
Gobert, Tb., Bist, et Souvenirs : les
rues de Li^e, anciennes et moder-
nes. I u. II, 1-4. 4^ 639 p. u. p. 1
•118. 18 fr. ^Rec.:BulL de rac.de
Belg. 21, 372 f Bormans. [50
Daria, Jos., Bist, du dioc. et de
la principante de Li^ge dep. leur
origine jusqu'au 13. si^cle. Li^e^
Demarteau. 1890. xxxiv761 p. 5 fr.
*Rec.: HJb 12, 198; DZG 6, 384
Hubert. [51
Daris, J., Bist, du dioc. et de la
principante de Li^ge pend. le 13. et
14. si^cle. Li^ge, Demarteau. 620 p.
5 fr. [51a
Darla, J., Notices bist, sur les
^glises du pays de Liege. XIII. Li^e^
Demarteau. (1887.) 457 p. 2 fr. [52
Demarteau, J. F., La Violette: bist,
de la maison de la cite k lie^e.
Li^ge, de Thier. 1890. 159 p. [53
Boubon et Van den Berg, Armorial
li^geois. Lfg. 4-5. Li^ge^ Gothier.
25 p. 207-255, m. 50 pl. 5 fr. [54
Annalee de la soc. archl. de Na-
mur (8. '90, 4109). XVIII, 4 u. XIX,
1-2. p. 487-566 u. 1-349: a-b) 18,
420-84. 19, 301-20. E. Niffle-An-
cianx, Les repos de Jesus et les
berceaux reliquaires. — Encore an
mot sur Gui II., comte de Namor.
— c) 18, 529*50. St. Bormans, Les
pr^sidents de Tanc. conseil provin-
cial, 1491-1794. - d) 19, 1-21. P.
Rops, Les „basilicae** des cimiUeres
francs. — e) 29-45. L. Lahaye, Une
conspiration manquee, 1702. — f) 46
-59. ü. Berühre, Les droits de Tab-
baye de Florennes & Dourbes. —
g) 59-305. C. Roland, Bist, geneal.
de la maison de Rumigny-Florennes.
I. — h) 326-42. A. Bequet, Les
fibnles et agrafes du musee de Na-
mur. - Vgl. '90, 4109. '91, 1420 c
u. künftig in II, 2. [55
Doyen, M. F. D., Bibliogr. nama-
roise. 1. partie, T. II, 1: 1800-30.
Namur, Wesmael. 360 p. 3 fr. [55a
Misaon, J., Bist, du chapitre noble
de S.-Begge k Andenae. 2. ^d. Na-
mur, Waesmael. 1889. 683 p. 15 fr.
•^Rec. : Ann. de la soc. de Namor
18, Nr. 2. [56
V, 5. Belgien.
*265
Cartulaire de la commune de Di-
nant, rec. et annotd par L. Lahaye.
IV: 1556-1620. (Docc. rel. k l'hist.
de la prov. de Namnr, pabl. p. ordre
du Conseil provinc.) Namur, Wes-
mael-Charlier. 387 p. 5 fr. [3757
Lahaye, L., l^tude snr Tabbaye de
Wanlsort de l'ordre de S. Benott,
944-1795. Li^e, Grandmont. 1890.
298 p. ^Rec: Liter. Handw. 29,
446 f.; Ann. de la soc. de Namur
18, Nr. 4; StMBCO 12, 196 f. Ber-
li^re. — Vgl. Nr. 3748 b u. DZG 5,
156-8. [58
Memoires de la soc. du Hainaut,
8. Nr. 2855.
Bernier, Th., Dictionnaire g^ogr.,
bist. etc. du Hainaut. Mons, Manceauz.
4^ 604 p. 6 fr. [59
.Witte, Alph. de, SuppUra. auz
recherches sur les monnaies des
comtes de Hainaut. Bruz., Dnpriez.
4*. 52 p. 8 fr. *Rec.: R. beige de
num. 47, 475-7 de Chestret; RN 9,
860 Blanchet; Ann. frang. de num.
15, 282; ZN 18, 79. [59a
Kaisin, J. , Annales histor. de la
corom. deFarciennes. Tamines, Ducu-
lot-Roulin. 506; 481 p. 12 fr. [60
Annalea du cercle archl. de Mons
(s. '90, 4112). — Vgl. Nr. 366. —
Es erschien Table betr. Bd. 1-20
(1857-87), von A. Losset, E. Mat-
thieu u. L. Devillers. Mons, De-
quesne-Masquillier. 248 p. [61
Lejeune, Th., Monographies bist,
et archl. de div. localit^s du Hai-
naut. VL (Sep. a.: Ann. du cercle
archl. de Mons.) Louvain, Lefever.
(1888). 270 p. 6 fr. [62
Annales du cercle archl. d'Enghien.
T. III. (Jg. 1887-90). Brainele-
Comte, Zech. zziv585 p. m. Abb.
40 fr.: a) p. v-ziij. H. de Cordes,
Rapport sur le congr^s d'archl. k
Anvcrs. — b) p. 1-15. J. Frangois,
Cloltre de la coll^giale de S.- Vin-
cent h Soignies. — c-g) 16-23; 38
-48 etc.; 267-76. E. Matthieu, 06-
n^alogie des d'Enghien, seigneurs
de Blaton et de Pr^auz. — L'ameuble-
ment de la veuve d'un bailli d'Enghien,
1654. — Un ez-voto k Notre-Dame
k Enghien. — Le congr^s archl. de
Namur, 1886. — Notice bist, sur la
foire et le march6 de gammerages.
— h-i) 48-130; 296-509. J. Croquet,
Epitaphes de Braine-le-Comte. —
Notice bist, sur T^gl. paroissiale de
Braine-le-Comte. — k) 130 f. S.
Slingeneyer de Werchin, Ta-
bleau de Notre-Dame k Enghien. —
1) 145-94. 6. Zech-du Biez, Une
excursion k Braine - le - Comte. —
111)206-14. E. van Cauwenberghs,
De r^tablissement d'une succursale
dans r^gl. des Chartreux k H^rinnes.
— n) 214-67. J. Vos, Les chanoines
de Tanc. coll^giale de S.-Vincent k
Soignies. — o) 276-8. L. Cloquet,
Biographie enghiennoise: Jean de
Ecoute ou Van Eeckhoute. — p) 278
-81. ,E. Prud'homme, ün docnm.
surEcaussinnes-d'Enghien.— q)281-9.
V. Guignies, Sauvegarde accord^e
k l'abbaye de Beaupr^. — r) 289
-96. Ch. Rousselle, Les plans et
vues grav^ de la Tille d'Enghien. [63
Dujardln, C, J. B. J. Croquet et
P. Bourdeau, Paroisse de Braine-le
Comte; Souvenirs histor. et relig.
Braine-le-Comte, Zech. 1889. 688 p.
et 12 pl. [64
Soll, Eug., Les maisons de la com-
pagnie de J^sas ä Tournai. Coli,
bist. Brnges, Descl^e. 1889. 398 p.
4 fr. [65
Dewez, J., Hist. de Tabbaye de
St. - Pierre d'Hasnon. Lille, impr.
sal^sienne. 580 zvj p. 10 fr. -^Rec:
R. b6n6dict. '90, Nr. 10; RH 46,
349 f. Molinier. [66
ifr Recenelonen : a) Barbier, Hist.
du chapitre de Sclayn, s. '90. 2402:
Ann. de la soc. archl. de Namur 8,
2. — b)Berlifere, Monasticon beige.
I, s. '90, 4105a; Ebd. 18, 560. —
c) Chestret de Haneffe, Numism.
de Lifege, s. '89, 1404 u. '90, 2401 :
RQH 48, 616 Lahaye; NZ 21, 493 f.
Joseph; M.-Age 8, 193 f. Prou; ZN
17, 309 Dannenberg. — d)Gachard,
ätudes et notices, s. '90, 2360: RH
46, 408-10 Morel-Fatio; HJb 12, 198;
RC 30, 143 f. — e) Van Hende,
Lille et ses institutions, s. '90, 2404:
Polyb. 58, 133 Viard. — f) Inven-
taire des chartes des comtes de
Namur, s. '90, 4110. 15 fr.: Ann.
de la soc. de Namur 18, 566; HJb
12, 665; SatR 1862. — g) Lahaye,
Cartulaire de Walcourt, s. '89, 4098:
M.-Age 2, 225 f.; Ann. de la soc.
de Namur 18, Nr. 2. [3767
Zar 6. T. Belgien (FUadera, Brabant):
kWg. n. weltliche Herrschaften vgl. Nr. 111.
*266
Bibliographie Nr. 3768—3784.
406; 8. 788. 927. 1022. 1100; 32 a; Ö3; 55; 66.
14S8. 1605 ; 98. 1687d. 1717 d ; 87 p ; q ; 8 ; 88 ; 39 ;
61. 1824: 26 ; 64; 93. 1936; 66h. 20991. 217911 ;
99. 829711; o; 98 o. 2311p; 27. 8420; 38; 511;
58 v; 58 o; 64; 65; 66; 97h. 2607g; h; 8t;
101; d3a; 1; 40. 2612; 46; 90q. 2716. 2820;
64; 65. 2944. 3118. 3225 e; 28p ; 30c; 64; 89;
90. 8868 k. 3426 c; d; 1; 65. 3665 f.
eelstlicke Territorien vgl. Nr. 885. 2172;
73; 95. 2640 i. 31611.
6t2dte Tgl. Nr. 489. 1164. 8153. 8349 b;
96; 97. 2405 k; 98 0. 2542. 2645. 2829; 88.
8976 a: 78 a.
Keller, K. , [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Niederrhein. (JBG 11, II,
880-44. Bd. 12, II, 445-64.) [3768
Jahrbücher, Bonner, d. V. v. Alter-
thfr. im Rheinlande (s. '89, 1408 u.
'90, 4114). Hft. 89-91. 296; 264; 274p.
Hft. 91 : B o n e, Register zu Hft. 61-90.
— Vgl. Nr. 1388; 93c; d; e; 97a.
1412. 2100 b; h; v. 2298 f. 2976 k.
3276 g. 33181. [69
Festschrift z. 50j. Jubil. d. V. v.
Alth.-Freunden im Rheinlande, 1. Oct.
1891. Bonn, Alarcus. 146 p. m. 6Taf.
6 M. — Inh. 8. künftig in II, 2. [70
Annalen d. HV f. d. Niederrhein
(8. '89, 1407 u. '90, 4115). Hft. 51-53.
193; 252; 250 p.; ab) 51, 27-103.
52, 1-60. L. Korth, Wipperfürth. —
Volksthümliches aus d. Kr. Berg-
heim. — c) 51, 104-48. R. Schöl-
ten, Zur G. V. Hönnepel u. Nieder-
mörmter. — d) 52, 239-52. V.-Chro-
nik. — Vgl. Nr. 2100a. 22131. 2508q;
33h. 2640m. 2840d. 3037o; 82a;
ferner künftig in II u. III. [71
Aufsätze betr. Niederrhein: a) J.
Fastenrath, Aquisgran. (Correo
de Paris '91, 7 Febr.). — b) Zur
Geschichte d. Prioren d. Erzdiöc.
Köln. (Kölner Pastoralbl. '91, Hft.
11.) — c) A. Keysser, Zur geschtl.
u. landeskdl. Bibliogr. d. Rheinprov.
(Veröffentlichgn. d. Stadtbibl.inKöln.
Hft. 4.) Köln, Du Mont-8chauberg.
46 p. 1 M. 60. [* Reo.: CBl f.
Biblw. 9, 29-31.] — d) A. Kn opt-
ier, Köln. (KLex 7, 822-913.) ~
e) C. Kr äfft, Ergänzgn. zu v. Reck-
linghausen's Ref.-G. d. Länder Jü-
lich, Berg, Cleve etc. (Arbeiten d.
Rhein, wiss. PredigerV. VIII/IX, 137
-51.) — f) J. Leithäuser, Galli-
cismen in Niederrhein. Mundarten. I.
Progr. Barmen. 4°. 32 p. — g) J.
Lennertz, Das Soester Haus. (Aache-
ner Anzeiger '91, Nr. 46 ff.) — h) W.
Lückerath, Die Herren t. Heins-
berg (vgl. Nr. 4125 a). Schlass. Progr.
Heinsberg. 4^ 17 p. — i) Die ehem.
Mauerthürme zw. Marschier- u. Rost-
thor [zu Aachen]. (Aach. Post '91,
Nr. 88-97.) - k) Th. Müller-
meister, Zur G. d. Montjoier Länd-
chens. (Montjoier Volksbl. 12, Nr.
43 ff.) — 1)R. Münchgang, SprachL
Eigenthümlichkeiten des Bergischen
Landes. Barmen, Inderau. 121 p.
1 M. 50. — Dl) Ad. Plönniß, G.
d. Stiftes Münstereifel. Bonn, Hsn-
stein. 100 p. 1 M. 50. [^Rec:
Laacher St. 41, 233.] - n) Histor.
Reminiscenzen d. Veste Jülich.
Jül., Fischer. 1889. 28 p. — o) K.
Tücking, Novaesinm, d. Frank.
Salhof n. d. Stadt Nenss. Progr.
Neuss. 61p. — p) V. v.Woikowsky-
Biedau, Das Armenwesen des ma.
Köln in Beziehg. z. wirthschaftl. n.
polit. G. der Stadt. Bresl. Diss.
105 p. [72
Zeitschrift d. Berg. G.-V. (s. '89,
4105 u. '90, 4116). Jg. XXVI. 247 p.
u. 2 Taf.: a) p. 242-7. K. Schmidt,
V.-Nachrr. — Vgl. Nr. 476. 564. 6»8.
821; 99. 976. [73
Klanke u. Richter, G. d. Bergischen
Unterherrschaft Broich, sowie d. St.
Mühlheim. Mühlh.,Bädeker. iz390p.
4 M. [74
Beitrage z. G. d. Niederrheins;
Jb. d. Düsseid. GV (s. '89, 4105 a n.
'90, 2410). V. 169 p. 2M.:a)Schnei.
der, Die alten Grenzwehren^ s. Nr.
1396. — b) 15-90. H. Eschbach,
ürkk. z. G. D.'s. [1414-1637.] —
c) 91-107. Hermanns, Die Bilker
Gemarkenordng. , 19. Mai 1677. —
d) 108-11. J. V. Hagens, G. des
Engerhof zu Flingern. — e) 112-134.
H. Ferber, Rentbuch d. Kellnerei
Angermund, 1634. -~ f-p) 139-65.
Miscellen, meist v. H. Ferber u. a.:
ürk. f. G. Lambert [1300]. — 3 Briefe
üb. Tod u. Begräbniss d. Hzgin.
Jacobs V. Baden [1597]. — Anssen-
befestigung D's. — Liefergn. D^8, an
d. verbünd. Heere, Nov. 1813 bis Apr.
1815. — Kriegselend in Angermand,
1597. — Sebastian nsbruderschaft a.
Pfarrer zu Angermund. — B o n e,
Belagerg. v. Kaiserswertha, 1702. —
£., Zur Kenntniss d. früh. Verf. d.
Amtes Angermund. [75
TUckIng, K., G. d. Stadt Neuss.
V^ 5. Niederrhein, Mosellande.
*267
Düsseld., Schwann. 1892. x378 p.
5 M. [3776
Mittheilungen a. d. StadtrA. von
Köln (8. *89, 1413 u. '90, 4122),
fortges. y. Jos. Uansen. Hft. 20.
138 p. 4 M.: a) p. 67-86. J. Han-
sen a. H. Keussen, Chroniken u.
verwandte Darstellgn. im Stadt- A. —
b) 87-98. L. Korth, Kölner Archi-
yalien im Nachlass v. A. Fahne. —
Vgl. künftig in II, 7 u. lll, 3. [77
Dumonty K. Tit., G. d. Pfarreien d.
Erzdiöc. Köln (vgl. '89, 4110). XXI
u. XXVIII: a) P. Norrenberg, De-
kanat Gladbach. ~b)G.H. Maassen^
Dekanat Königswinter. 1889-90. xj
358; 576 p. (Th. 28: 6 M.) ^Rec;
Lit. Hdw. 30, 42-4 Cüppers; CBl
'90, 11 f.; Lit. Rs. 17, 332 f. Koch;
Laacher St. 40, 251 f. [78
Archiv, Bonner (8. '89, 4114 u. '90,
4124). II, 7-12 n. III, 1-9. p. 49-96
n, 1-72: a-c) 2, 49 53 etc.; 8, 61 f.
F. Hauptmann, Ans Bonn vor
1000 JJ. — Die Farben d. St. Bonn.
— Die alten Canonicathäuser des
ehem. Gassi usstiftes. — d) 2, 54-6
etc. ; 3, 72. 2 Bonner Chroniken.
Forts. — e) 2, 65-8 etc.; 90. Do-
mino, Kurze G. d. Bonner Gymna-
siums. — f) 3, 23 f. Der Bau des
Bonner Rathhauses. — g) 41-4 etc.;
70. Th. J. Lacomblet, Die Rom.
Basilica in Bonn. — h) 48. B. F. J.
y. Gerolt, 2 Schaumünzen des Kf.
Jos. Clemens. — Ygi, künftig in II
u. III. [79
Bilder aus d. G. v. Bonn, s. Nr.
2152.
Zeltsclirlft d. Aachener GV (s. '89,
4115 u. '90, 2416). XII, hrsg. v. R.
Pick. Xm, hrsg. v. E. Fromm. 344
u. 316 p.: a)12, 227 314. M.Schol-
len, Die Sebastianus- u. Antonius-
Schützen bruderschaft in Geilenkir-
chen. — b) 317-20. St. Beissel,
Die Wölfin d. Aachener Münsters.
— c) 320-8. R. P i ck. Zur G. d. Burgen
und Rittergüter in der Aachener
Gegend. — d) 13, 123-49. W. y. Mir-
bach, Beitrr. z. G. d. Gfn. v. Jü-
lich. Forts. - e) 150-74. E. y. Oidt-
man. Der ehem. Rittersitz Schloss-
berg bei Birkesdorf. - lg) 181-90;
263. G. Rauschen, Das Stadtbnch
und die Chronik von Gangelt. —
Mühlen weisthum von Breberen. —
h) 191-212. M.Schollen, Die alten
K.-6ücher im Reg.-Bez. Aachen. —
h) 12, 337-43 u. 13, 270-4. H. Lorsch,
R. Pick u. E. Fromm, Auszüge
ans Zeitschrr. - k) 13, 275-316. V.-
Chronik etc. - Vgl. Nr. 151b. 216;
18. 405. 677. 3074 h. 31121. 4084g;
ferner künftig in II u. III. -^Rec:
MHL 19, 370 Hahn. [80
Mittheiiungen d. V. f. Kde. der
Aach. Vorzeit, hrsg. v. H. Schnock
(s. '89, 4116 u. '90, 4126). III, 5-8
u. IV, p. 65-128 u. p. 1-136: a-c)
3,79; 117. 4, 87. Nachgrabgn. in
Cornelimünster. Schluss. — Aus d.
Zeit d. Fremdherrschaft. — Der erz-
bischöÜ. Thron Sessel i.Suermondt-
Museum. — d) 3, 97-106. C. Rhön,
Beitr. z. Aach. Bau-G., 17. Jh. —
6) 106-12. R. Pick, üeb. d. Namen
d. ehem. Marelenthurmes. — f) 116.
C. W. Menghius, Promotionsurk.
d. Univ. Pont-ä-Mousson , 1723. —
g) 4, 140. A. Jardon, Lautlehre
etc. d. Aach. Mundart. — h) 130-6.
V.-Chronik etc. - Vgl. Nr. 154. 772.
824; 25; 82. 926; 52; 72. 1101b.
1518. 1751; ferner künftig in II
u. III. [81
Rhön, C, Die äU. Topographie d.
St. Aachen. Aach., Cremer. 140 p.
2 JA. [82
^Receneionen: a)Harless, Beitrr.
z. Kenntn. der Vergang, des Berg.
Landes, s. '90, 4116 a: CBl '91, 1550.
— b) Korth, Köln im MA., s. '90,
4115a: HJb 12, 183. — c) Schorn,
Eiflia Sacra, s. '89, 1420 u. 4117:
DLZ 11, 1873 f. Kraus; Cist-Chro-
nik 3, 31 u. 64. — d) Tücking,
G. d. kirchl. Einrichtgn. in Neuss,
s. '90, 4119 b: Lit. Hdw. 29, 523 f.
Finke. [83
Znr e. d. Niederrheins: Allg. a. weltl.
Herrschaften vgl. Nr. 3i5. 405; 76. &64.
666. SiS, 1518. 1727y. 8270t; 970. 2S6Sb;
76v;88. 2426i; 98o. 2958. 33a9b. 3418f; 20l;
280; 28 m.
Clelstliehe Territorien: 275; 79. 848. 882 ;
89; 72. 1442. 2279. 2349 h. 3228 d; i; 1; m.
Stidte: 68. 217. 490. 577. 904; 26. 1433.
1633c; d; 87 e. 2102; 51a; 52; 91. 2214; 18.
2441. 2509n. 2930. 8074h; 76a. 31426. 3228q;
29m. 3316 a; 18 k; 28. 3515.
Holländer, Lit. d. J. 1888 u. 89 s.
in V, 7.
Aufsätze betr. Rhein-Mosellande:
a) Almenhausen, Die Franz. Co -
lonien Daubhausen u. Greifenthal.
(Franz. Colonie 4, 101-4.) — b) M.
*268
Bibliographie Nr. 3784—3800.
Besler, Die Ortsnamen d. Lothring.
Kreises Forbach (s. '89, 4127). IL
Progr. Forbaeh. 4^ 49 p. — CJ F.
Bonnartot^ 3 textes en patois de
Metz. (Etudes romanes d^d. ä G.
Paris p. 331-405.) — d) A. Four-
nier^ Le pertax d'Estaye et le cM-
teau k TEstaye. (Ann. de TEst '89,
424-32.) — e) Gaidoz, Le grand-
duche de Luxemburg (s. '90, 4133).
IL (NR 66, 800-17.) — fh) L. Ger-
main, La famille de Bombelles en
Lorraine. Nancy, Sidot. 16 p. — La
roaison de Tonnoy de Tanc. che-
vallerie lorraine. Nancy, Sidot. 16 p.
— Docc. in6d. sur l'hist. de la Lor-
raine. Nancy, Cr6pin-Le blond. 53 p.
— i) Larguillon, Armurerie lor-
raine; les inventaires des ducs de
Lorraine. (Sep. a. Jl. de la soc.
d'archl. lor. '91, juillet.) Nancy,
Cr^pin-Leblond. 8 p. — k) Peters,
Luxemburg. (KLex 8, 354-62.) —
1) Ph. Pierrot, Anciens seigneurs
de Breux. Montmedy, Pierrot. 49 p.
[*Rec.: Polyb. 62, 276.] — m) A.
Prost, Les institutions judiciaires
dans la cit^ de Metz. (Ann. de l'Est
'90, Hft. 4 u. '91, Hft. 1-3.) — n) Ver-
contre, La compaignie des mare-
schaulx et la confrairie de S. Floy
k Rambervilliers. (Ann. de la ßoc.
d'^mul. du depart. des Vosges 66,
19, 89.) — O) P. Vogt, Ortsnamen
in Engersgau. Progr. Neuwied. 4°.
61 p. — Nachtr. Progr. ebd. 40 3p. [84
Theile, K., Bilder aus d. Chronik
Bacharachs u. sein. Thäler; e. Stück
Rhein. Orts- u. Kirchen-G. Gotha,
Perthes. 1891. 152 p. 2 M. ^Rec:
ThLBl '91, 143; BULü '91, I, 392
Jentsch; Hamb. Corresp., Beibl. '91,
Nr. 19; KBIWZ 11, 22 f. [3785
Hammeratein-Geamold, E. v., Urkk.
u. Regesten z. G. d. Burggffn. u.
Frhhn. v. Hammerstein. Hannov.,
Hahn. xxviij841 p. m. Taff. 20 M.
^Rec: Dt. Herold 22, 166 f. [86
Jahrbuch d. Ges. f. Lothr. G. u.
Althkde. (s. '90, 2417). Jg. IL 430 p.
10 M.: a) p. 101-41. J. Graf, Die
German. Bestandtheile des Patois
messin. — b) 158-70. G. Wolfram,
Archv. Mittheilgn.: Register d. in d.
Metzer Archiven beruhenden Kaiser-
u. Königsurkk. 706-1400; Nachtr. zu
d. in d. Metzer Archiven befindl.
Papsturkk. 1049-1399; Regesten d.
ungedr. Kaiserurkk. Lothr. Archive.
IL - c) 171-84. V. Eberhard, Les
voies romaines de Metz ä Trkres.
— d) 231-300. H. Witte, Zur G.
d. Deutschthums in Lothr. : d» Aas-
dehng. des Dt. Sprachgebietes im
Metzer Bisthume bis z. Beginne d.
17. Jahrh. 74 p. Strassburger Diss.
[*Rec.: DLZ 12, 1571-4 Wolfram.]
— e) 347-56. N. Houpert, Daa Dt.
Volkslied in Lothr. — f) 859-68.
H. Yion, Patois messin: locations,
comparaisons, proverbes. — g) 86S-5.
H. y. Sauerland, Eine archl. Leistg.
in Metz vor 368 JJ. — h) 872-400.
E. Fridrici, Description de mon-
naies recueillies par l'abbd Merciol
dans les environs de Morville-les-
Vic. — i) 401-13. E. Markwald,
Lothr. Bibliographie, 1889. — k) 414
-80. Jahresbericht etc. — Vgl. Nr.
272. 447 b. 699. 754. 820. 2985 f.
3074 n. ^Rec: ZGOberrh 6, 190:
AZtg '91, Nr. 112 Kaufmann; Ann.
de l'Est '91, 464-72 Bourgeois; BalL
des comm. d'art et d'archl. 28^
296-8. — Auch Jg. lU erschien. [87
Mömoires de la soc d'archl. lor-
raine (s. '90, 2418 u. 4129). XVIL
— Vgl. Nr. 114; 86. 826. 2105. [88
Recueil de docc. sur Thist. de
Lorraine: inventaires des ducs de
Lorraine. (Publl. de la soc. archl.)
Nancy, Wiener. xxiv876 p. [89
Publioaiions de la section bist, de
Tinst. de Laxembourg (s. '89, 4120).
Vol. XXXIX, XLI u. XLII, 1. 345;
55 p.; Ixxviij378 p. u. p. 1-278 [VoL
39: 6 M.]: a) VoL 39. Cartolaire
du prieur^ de Marienthal. II: 1317
-1783, pubL p. N. van Werveke.
— b-c) Vol. 41 , j-lxxviij n. 1-264.
N. van Werveke, Rapport sur le«
accroissements des collections. —
!ätude sur les chartes Inxembour-
geoises du MA. [Versuch e. Diplo-
matik d. Luxemb. Urkk.] — d) 41,
267-307. Held, Archivium sodalitatis
Maria- Angelicae Luxemburg!. [Ab-
druck d. Orig.-Hs. aber diese Soda-
lität, 17. Jh.] — e) 308-66. Bon-
nardot, Les archives de l'^tat de
Luxembourg. [Beschreibg. d. einzel-
nen Bestände derselben.] — f) 867
•78. L. Germain^ Docc. luxemboar-
geoises. [2 ürkk.: 1387 u. 1482.1 —
g) Vol. 42, 1-278. J. Zelle n. Q.
Knaff, Blockade L's., 1794-95. s.
y, 5. Niederrhein^ Mosellande, Pfalz.
*269
künftig in III, 6. - Vgl. DZG 5, 199
Ann». 2. [3790
Annales de rinstitnt arehl. du Lu-
xemboarg (s. '90, 4131 J. Bd. XXI
-XXIV. Arlon, Brück. 936; 539; 1313;
744 p. 16; 9; 20; 12 fr.: a) E.
Tandel, Lee communes luxembonr-
geojses. I-IV: Partie g^n^rale; Ar-
rondissements d'Arlon, Virton, Bas-
togne. — (Inh. v. Th. I: p. 679-712.
Po st es et messageries. — 713-48.
V. Birnbaum, Les mas^es d'Arlon.
— 749-52. L. Germain, Taque de
doyen da mns^e archl. dArlon aux
armoiries de L. Waultrin, 1573. —
759-802. E. Tandel, Les laxem-
bourgeois ministres. — 803-928; 929
-86. A. d'H off Schmidt, Les eins
du Luxembonrg. [Verwalt^s-G. d.
Provinz.] — La Separation, (xrenng.
d. Provinz vom Grosshzth. Luxem-
burg.]) — Vgl. Nr. 927. [91
Biermann, J. P., Abr^g^ bist de
la ville et forteresse de Luxembourg.
Luxemb., Beffort. 4^ 71p. 20 fr. [92
Van der Eltz, J., Aus Luxemburgs
Vergangenheit u. Ggw. Trier, Lintz.
xl98 p. 2 M. 40. ^Rec: BllLU
^91, 480; Fft. Ztg. Nr. 246. I92a
Clouet, Hist. de Verdun et du pays
verdunois. III. Verdun, Laurent.
660 p. [98
Dony, P., Monographie des sceaux
de Verdun av. docc. in6d. Verdun,
Laurent. 4®. 148 p. -X-Rec: R. de
rart chr^t. 33, 507 f. Didiot. [93a
Ll^nard, F., Monographie de la
namismatique verdunoise. (Sep. a.
M^m. de )a soc. philomatique de
Verdun. XL) Verd., Laurent. 1889.
190p. *Rec.: Bull. crit. 11, 408-11
Maxe-Werly. [94
«^Recenelonen: a) Beissel, G. d.
Trierer Kirchen (s. '89, 4119). Th. IL
<G. d. hl. Rockes) in 2. Aufl. 1890.
398 p. [es erschien auch Nachtr.
Trier, Paulinus-Dr. 12 p., enth. amtl.
Protokolle üb. die i. J. 1890 statt-
gehabte Untersuchg. d. Rockes]: Lit.
Hdw. 80, 555-62 Thömes; MAge 2,
58; ZKTh 15, 136-8 Michael; Polyb.
59, 528; R. de Tart chra. 34, 381;
Z. f. Christi. Kunst 4, 134 f. Schüt-
gen. — b) Effmann, Heiligkreuz
u. Pfalzel, s. '90, 4132 a: Z. f. christl.
Kunst 3, 229 f.; HJb 11, 851 f.
Kirsch; R. archL 15, 432 Reinach;
RQH 49, 676 f. Viard; MAge 4, 40;
Oeatsche Zeitschr. f. Oeschiohtsw. .1891.
RC 32, 85 f. de Curzon; CBl '91,
1207 f.; MIÖG 12, 527 f. Rigel; R.
de rart chr6t. 34, 439. [95
Zar G* d. BheiB-HOMllaade (mit LuxeM-
bnrff, Lotbriagen) vgl. Nr. 72. 7S. 118; U;
86. 830 a-e; 49; 78; 89. 846. 447b. 987; 28.
1688. 1717 k. 1912 f. 2088 c; 77; 78. 2108; 6;
8fia; 88b. 2288: 971. 8545 b. 2874. 89880.
30726. 81181; 88; 40e; 1; p; q; 42r. 8228a;
c; g; 76c; 8412c; 27c; 28d; 31d; 50g;
52 g; 66.
Zam Fraai. Aaiehlaea vgl. Nr. 246a-48.
1091; 99. 8112r.
Otto, F., [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Mittelrhein u. Hessen. (JBG
Bd. 11, II, 141-60. Bd. 12, II, 243
-64.) [96
Mitthellungen d. HV d. Pfalz (s.
'89, 4129 u. '90, 2423). XV. 256 p.:
a) p. 1-10. Leyser, Zur G. d. wohl-
thätig. Stiftgn. in Neustadt a/H. —
b) 243-5. J. Mayerhofer, Der sog.
Klosterberg bei Oberotterbach. —
0) 250-56. JB. — Vgl. '90, 3297 u.
'91, 2950a; künftig in II, 7 u. 111. [97
Aufsätze betr. Baier. u. Badische
Pfalz: a) J. Berg, Aus d. jüngsten
Stadt am Rhein [Ludwigshafen].
(Bayerland 2, 411-6.) — b) M. Huff-
schmid, Beitrr. z. G. d. Schönan
bei Heidelberg. (ZGOberrh 6, 415
-49.) — ■ C) P. K ei per. Franz. Fa-
miliennamen in d. Pfalz u. Franzö-
sisches im Pfälzer Volksmund. Progr.
Zweibrücken. 76 p. — d) L. Leutz,
Die Heimath des Rodenstein u. d.
Rodensteinsage. (Leutz, Aus Natur
u. Kunst p. 374-405.) — e) M. Mohr,
G. V. Schaidt. Speier, Jäger. 42 p.
60 Pf. — f) M. J. Neudegger, G.
d. Pfalz-Baier. Archive d. Wittels-
bacher (s. '90, 2424). Forts.: Das
Kur-A. d. Pfalz zu Heidelberg u.
Mannheim. Th. 2. 1576-1808. (Archv.
Z. 2, 289-873.) — g) A.v. Oechel-
h aus er. Das Heidelberger Schloss ;
bau- u. kunstgeschtl. Führer. Hei-
delb., Siebert. 160 p. 2 M. — h) H.
Reis, Beitrr. z. Syntax d. Mainzer
Mundart. Giessener Diss. 46 p. [98
Sammlung von Vortrr., gehalten
.im Mannheimer AlthV (s. '89, 1436).
3. Serie. 38; 64; 36; 47 p.: a) K.
Christ, Das Dorf Mannheim u. d.
Rechte d. Pfalzgff. an Wald, Wasser
u. Weide d. Umgegend. 64 p. —
Vgl. künftig in III, 5. [3799
Manchot, W., Kloster Limburg a.
H. ; e. bauwissensch. u. geschtl. Ab-
VI. f. 19
*270
Bibliographie Nr. 8800-3817.
händig.^ hrsg. v. Mannheimer AlthV.
BerL, Wasmuth. 1892. 4*. ix 90 p.
m. Abb. 12 M. 4f Von hervorrag.
Interesse^ namentlich als Beitr. z. G.
d. Roman. Baustils. — p. 8-84 enth. d.
G. d. Klosters, [G. 8.] [3800
Archiv, Neues, f. G. d. St. Heidel-
berg (s. '90, 2428). I, 2-4. p. 65-256:
a) p. 65-256. Mays u. Christ, £in-
wohnerverzeichn. Heidelbergs, 1588.
Forts. [3801
Thorbecke, Statuten u. Reforma-
tionen d. Univ. Heidelberg, s. Nr.
3115.
Brinokmeier, Geneal. G. d. Hauses
Leiningen (s. '90, 4141). U. 448 p.
^Rec: Dt. Herold 22, 87 f. [2
Zar G. d. Baier. n. Badliehen Pfkli
vgl. Nr. 70a. MS. 699. -606. 767. 880. 1888k.
1668. 17176: 87w; 49; 700. 8078; 88i; k.
8100h. 8888f; asa. 8405m; 58k; 971. 8607 e;
16. 2950 a: 58. 3074 0. 8865; 66; 91. 34180.
Quartalblätter d. HV f. d. Grhzth.
Hessen (s. '89, 1437 u. '90, 2429).
Jg. 1890 u. '91, 1-4. (N. F. I). 146 p.
u. p. 1-96: a-f) '90, 1-3-, 123-32 etc.;
N. F. 1, 57 f. Fr. Kofier, Die Stein-
strasse e. Rönnerstr. in d. Wetterau.
— üeb. Rom. Funde in d. Prov.
Starkenburg. — Hügelgräber in d.
Koberstadt. — Frank. Reihengrftber
bei Wattenheim. — Rom. Fände in
Echzell. — Die Burg bei Herchen-
hain, e. vorgeschichtl. Znfluchtsstätt-e.
— g) '90, 3 f.; 53-6; 83. Ed. Otto,
H. aus dem städt. A. zu Butzbach.
— h-i) '90, 4 f.; 57-61. P. Wörner.
Glocken-Inschriften aus d. Provinz
Starkenburg. — Zur G. d. Kriegs-
Verf. d. Obergrafsch. Katzenellen-
bogen. — k) '90, 5-7. A. Decken,
Räthselhafte Bau-Einrichtg. in den
Burgen Münzenberg n. Botenlauben.
— 1-0) '90, 7-9; 9 f. etc. N. F. 1,
20 f. A. Röschen, Notizen zur
Kriegs-G. Oberhessens [1621-97]. —
Zitin, Zugkmantel [1402]. — Funde
in Oberheseen. — Burg zu Rötges
bei Laubach. — p) '90, 38-45. v.
Hallerstein u. v. Harthausen,
German. Hügelgräber bei Röllbach-
Spessart. — q) '90, 43-53. L o t z,
Germanisches und Römisches vom
Ewwel bei Frankfurt. — r-ß) *90,
56 f.; N. F. 1, 56; 84. G. Schenk zu
Schweinsberg, Der 1. evangel.
Stadtpfarrer v. Darmstadt. — Ueb.
d. Identität d. Namens d. Chatten
und Hessen: Das Vorkommen der
Schreibg. Chatthus. — t) N. F. 1,
38 f. Das alt. Haus d. Stadt Grün-
berg. — n) N. F. 1, 89-46. R. Adamy,
2 Hügelgräber d. Vogelsberges. —
T) N. F. 1, 54-6. V. Pfistcr, Gegen
Eindeutigkeit d. Chatt. u. Hess. Na-
mens. — Vgl. Nr. 2350 f. 8144 a, a.
künftig in III, 4. [3
AuMtze betr. Hessen: A) F. Falk,
Kl. Lorsch. (KLex 8, 153-7.) — b) F.
Sold an, Beitrr. z. G. d. St Womu.
Frogr. Worms , Krans&büher. 59 p.
— c) F. Wiesenbach , Die biindea
Hessen. Hamb. , Verl.-Anst 32 p.
1 M. [^Rec: GBl '91, 889; KBIGV
39, 101 ; BIILU '91, 444 Sallmann.] [4
^Boos, Qn. z. G. d. St. Worms,
s. '89, 1439 u. '90, 2430. Bec: RC
30, 372 f.; GBl '91, 538 f.; MAL 19,
308 Liebe; GGA '91, 678-82 v. Below;
DLZ 12, 1787-9 Bresslau. [5
Urknndenbuch , Hessisches , Abth.
11: ürkundenbuch z. G. d. Herrea
V. Hanau u. d. ehem. Prov. Hansa,
V. H. Reimer. I: 767-1300. (Publl.
a. d.Preus8.Staatsarch. XLVIH). Lpz..
Hirzel. xxx677 p. 15 M. •SfBec:
DLZ 12, 1863 f. Schäfer; CBl '92,
275 f. [6
Zur G. ?. Orosshigtk. H«m«b (■. Iii^
natai) vgl. Nr. S9r. 281; 97. 474. «12. 870.
980. lOSS; 88 d. 1158; 68a. 1846b; 58. 1S8S{.
1688 c. 1988. 2071h; DL 2100 e; 91. 2S54k;fl.
8823 f: 240: 7«q. 2479 b; 79 e. 2606g. 8711b;
e; 881; 89f; k. 8872. 2985 d. 3181; 44; nb.
8281 e; 67. 88181.
Aufsätze betr. Nassau u. Wetten«:
A) Allmenhausen, Die Fransös.
Kolonien Daubhausen u. Greifenthal.
(Franz. Kolonie 4, 101-4.) — b) B.
Arnold, Reg^esten d. gfl. Solms-
Rödelheimschen Archivs zu Assen-
heim. Hfl. 2. Friedberg, Ekey. p. »
-159. [Dr. Arnold lehnt in DLZ 13.
1847 f. Verantwortg. für die Pabl.
ab. — Hft. 1 ersch. 1874, hrsg. v. K.
Herquet.] — c) Blümlein, Ein
Fürsten- u. e. Hofnarrendenkmal sn
Limburg. (Bcrr. d. fr. Dt. Höchst. 7,
233-48.) — d) J. Leidolf, Die
Naunheimer Mundart Diss. Rudolst,
Dabis. 58 p. IM. 40. — eh) F.
W. E. Roth, ürkdl. Nachrr. üb. d.
Edlen v. Waldcck. — Ungedr. ß^
gesten z. G. edler Familien Hessens
u. d. Rheinlande. 1. (Vjschr. för
Wappen-, Siegel- u. Familienkde. 11,
y, 5-6. Pfalz^ Hessen^ Nassau, Wetterau.
♦271
38-7; 364 91.) — Wappenbrief nnd
Anfschwörg^. d. Gffn. v. Nassau u.
Herren v. Eppstein. (Dt. Herold 22,
6-9.) — Aus d. Rheing^au: Geschlecht
T. Rüdesheim; Rheingaaer Städte-
siegel. (Sammler 12, 246 f.) —
i) Schmelzeis, Limburg. (KLex7,
2052-9.) [3807
Annalen d. Y. f. Nass. Althk. (s.
•89, 4188 u. '90, 4142). XXIII. 174 p.
u. 7 Taf.: a) p. 39-90. L. Conrady,
Das Landgericht d. 4 Herren auf
dem Einrieb. — b) 90. F. Otto,
Aus d. Stammbuche d. Geo. Birckell.
— C) 91-104. A. V. Cohausen, Barg
Gntenfels am Rhein. — d) 161 f.
B. Florschatz, Die Gigantens&ule
V. Schierstein (vgl. Nr. 2103). —
e) 171-4. F. Otto, Neuere Lit. —
Vgl. Nr. 1161. 1326. 2398. 2411 n;
62 s. 2986 g. *Rec.: AZtgNr.148. [8
Kehrein, J., Volkssprache u. Volks-
sitte in Nassau; N. Aufl., hrsg. v.
V. Kehr ein. 8 Bde. Lpz, Lesimple.
644; zij 464; 64; 296 p. 6M. ^Enth.
Nassauisches Namenbuch , Volks-
sprache u. Wörterbuch, Volksthüm-
liches. — Vgl. Nr. 3486. [9
Roth, F. W. E., Geschlechtstafel d.
Herren u. Gff. von u. zu Elz. Mainz,
Wallau. 1890. gr. fol. *Rec.: Dt.
Herold 21, 112. [10
MittbeiluRien d. V. f. G. u. Althk.
zn Homburg v. d. H. Hft. 4. Homb.,
Steinhäusser. 1891. p. 1-36 u. 5 Taf.:
a) Bach, Beitrr. z. d. Deutg. v.
Ortsnamen in d. Gegend v. Homb.
— Vgl. Nr. 2841a. 3480 k. [11
Arohiv f. Frankf. G. u. Kunst (s.
'89, 1445 u. '90, 2436). Bd. III. 311
xxvj p. m. 4 Taf. 6 M.: a) p. 109
-41. R. Jung, Die Ehrenbürger d.
St. Frankfurt. — Vgl. Nr. 2099 n.
2627k; 81h. 2640k; 1. [12
^ Recensionen : a) Isenbeck,
Nass. Münzwesen, s. '90, 2432 e: NZ
21, 496-8 Joseph. — b) Schliep-
hake, G.V.Nassau, fortg.v. Menzel.
VII, 8. *89, 1444 u. '90, 2483: DLZ
11, 1804 f. K. Wenck; CBl '91, 231 f.;
HZ 65, 603 f. Wanbald. [8818
Zar 6. T. NanM, WettsraD, rnuikfart
vgl. Nr. 408. 76S. 827. 1048 f; i. 1162. 1259.
1836 a. 1906.8071g. 2824 c. 2425 m: 40; 524;
67. 2610t; 50c. 2742a; 46; 51d; 60. 2889.
S181; 40c; 41iii; 5ld. 3229 n; 92. 8802.
6. WeM. MUMdeutscMand.
Thüring." Fränkische Gruppe*
Hessen (insbes. Enrhessen , mit Waldeck)
8814-SO; Thfirisffen 3821*80; Baier. Frankeii
(mit OberplUz) 8831-41.
Zeitschrift d. V. f. Hess. G. (s.
'89, 1452 n. '90, 4146). N. F. XVI.
362 p. 5 M. 80. — Vgl. Nr. 2960 b
und künftig in II, 7; IIT, 2-6. [3814
Mlfttieiiungen an die Mitgl. d. V.
f. Hess. G. (s. '89, 4146 u. '90, 4146).
Jg. 1890. Cassel, Freyschmidt. 186 p.
3 M.: a) p. 6-12. Scherer, Die
landgräfl. Menagerien in und um
Cassel. [Auch abgedr. in d. Cas-
seler AZtg '90, Nr. 91-98.] — b) 61-3.
Grimm, Breitenborn, die älteste
Wüstung Hessens. — c) 63 f. v.
Knoblauch, Zur älter. G. d. Stadt
Neustadt im Kreise Kirchhain. —
d-e) 65 f.; 66-8. Bickell, Ma. Be-
festigungsbauten in Hessen. — Reste
ma. Bemalungen in d. Inther. Pfarr-
kirche zu Marburg. — f) 147-86.
Lohmeyer, Verzeichn. neuer Hess.
Lit. [Auch sep. Kassel, Brunnemann.
1 M.]— Vgl. Nr. 681.829. 1160. 2640o.
2775 h. [15
Heasenland (s. '89, 4147 u. '90.
4147). IV, 21-24 u. V. p. 293-348 u.
332 p.: a) 119-21; 129 f.; 138-40,
A. V. Dr ach, Fayence- u. Porcellan-
fäbriken in Alt-Cassel. — b) 155-7;
168-70; 182-4. W. Grotefend, Zur
G. V. Burg u. Stadt Felsberg. —
e) 228-80. J. N e b e 1 1 h a u , Hess. Ztgg.
- Vgl. Nr. 601- 773; 80. 1129; 59.
2100 m. 2310 f; 22 u. 2422 v; 51 i.
2507r; 8t; 33c; e;i. 2640h;p. 2976c.
8142 t. [16
Mittheilungen d. Oberhessischeu GV
in Giessen (s. '90, 2441). Bd. III.
156 p.: a) p. 1-48. E. Klewitz u.
K. Ebel, Die Giessener Matrikel.
Forts.: 1664-85. — b) 49-91. J. B.
Rady, Commende Schiffenberg. —
c) 91-103. H. Haupt, ürk.liches z.
G. Rodheims u. d. Gleiberger Burg-
capelle. — d) 121-9. G. v. d. Ropp^
Zur G. d. St. Nidda. — e) 141-43. A.
Röschen, G. d. Burgfeste Ulrich-
stein. — f) 143. F. Kofier, Zur G,
d. Dreieich. — g) 144. H. Haupt,
Inquisition u. Ketzerthum in Hessen
u. am Rhein im MA. — h) 144. Kle-
witz, Alte Münzstätte bei Giessen.
— i) 145-8. V.-chronik. [17
♦272
Bibliographie Nr. 3818—3833.
Aufsätze betr. Hessen: a) A. Diet-
rich, Beitr. z. 6. d. St. Melsungen.
(Caeseler Journal '90, Nr. 229.) —
b) Kurzgef. Geschichte d. Fam.
Knoblauch v. u. zu Hatzbach. Marb.
Als Ms. gedr. 1890. 32 p. — c) v.
Hanstein, Bemerkgn. z. Wappen
der V. Kerstlingerode. (Dt. Herold
22, 157-9.) — d-6) V. P., M. zur KG
d. ehem. Hess. Sachsengaues ans
noch nned. ürkk.; d. ältest. Kirchen
zu Lamerden u. Trendelburg. (Cassel.
Jonrn. '90, Nr. 238.) — lieber d.
Wappen a. d. Burg Kruckenberg u.
d. Stadt Kölle bei Helmarshausen.
(Ebd. '90, Nr. 207.) - f) J. Salz-
mann, Die Hersfelder Mundart.
Marburg. Diss. 1888. 69 p. [^Rec:
LBl f. Germ. u. Rom. Philol. 12,
151 f.Behaghel.] - g-h) Fr. Seelig,
Beitrr. u. Vorarbeiten zu e. G. d.
liesidenzst. Cassel. (Casseler Nachrr.
'90, Nr. 74 f.) — Geschichtsbilder
aus d. Cassel. Yergangenh. Vortr.
2. Ausg. Cassel, Huhn. 56 p. 80 Pf.
— 1) Das Universitätsgebände
zu Marburg. Festschrift. Marb., £1-
wert. 4^ 14 p. 1 M. 50. [*Rec.:
Burschensch. Bll. 6, 1, 108.] — k) Wh.,
£in Lustschloss d. Hess. Ldgif. u. Kur-
fürsten.(Sammler 12, 121 f.-, 138-40.) [18
Hessler, K., G. v. Hessen m. Aus-
schluss d. beim Tode Philipp's d.
Grossm. abgetrennten Gebiete. Cass.,
Klaunig. 228 p. 2 M. ^Rec: Hess.
Bll. Nr. 1700 Hopf. [3819
Andersonn, Der Dt. Orden in Hes-
sen, s. künftig in 11, 5.
Demme, L, Nachrr. u. Urkk. z.
Chronik v. Hersfeld. I: Bis zu Be-
ginn d. 30 j. Krieges. Hersf., Höhl.
394 p. 4 M. 50. ^Rec: Hessenld.
5, 304. [19a
^Recenslonen: a)Bickell, Eisen-
hütten d. Kl. Haina, s. '90, 4150:
HZ 67, 116 Wanbald; CBl '91, 794. —
b) Duncker, G. d. Chatten, s. '89,
1452 b n. 4148: Hess. Bll. Nr. 1470
Pfister; KBl f. d. Württb. Schulen
8, 115-19. — c) Hafner, Reiche-
abtei Hersfeld, s. '89, 4151 n. '90,
2442: HZ 65, 504-6 Brunner; JB
Germ. Philol. 11, 91 Fischer. [20
Zar G. ?. Karheiiea m. Waldeck vgl.
Nr. 89 r. eOl; 81. 780; 85. 1049 k. 1121.1260;
61. 18S9. 0899. 249711. 85078; 88 g; k; 601.
2669 d. 2711c; k; 17. 8131. 8275 o; 761; 96.
8808; 166. 34S0k; 40; 42a: 44i.
Laue, Lit. d. J. 1888 u. 89, s. Nr. 3575.
Zeitechrift d. V. f. Thuring. G. u.
Althk. (s. '89, 1461 u. '90, 4151).
Vn, 8-4. p. 297-611. 5 M.: a-b) p.297
-334; 585-95. 0. Dobenecker, Ueb.
Ursprung u. Bedeutung d. Thfiring.
Landgrafschaft. — Lit.-Ueber8icht —
c) 488-543. H. Schmidt, Die Zu-
gehörigkeit d. Schlösser Könitz^ Arn-
stadt, Plane, Clingen, Arnsberg,
8ondershausen,Allmenhau8en,Keal&,
Straussberg, Frankenhausen u. Icb-
stedt. — d) 601-11. JB. — Vgl. Kr.
196 u. künftig in JI, 3 u. lU, 2-7. [21
Aufsätze betr. Thüringen: a) £.
Anem aller, KyfiThauser u. Rothen-
burg in Vergang. u. Ggw. Detmold,
Hinrichs. 40 p. 60 Pf. — b) G.
Beyer, Sittenbilder aus Thüringen.
(Norddt. AZtg. Beil. Nr. 42.) - c) L
Fikentscher, Beitrr. z. Henneberg,
u. Hess. Münzkde. im MA. (ZN 18,
9-31.) — d) P. Grau, Chronik der
St. Vacha. [Ausfnhrl. Schilderg. d.
äusseren Entwickig. d. Stadt seit d.
alt. Zeiten.] Lpz., Gerhard. 82 p.
1 M. 50. — e) H. Gutbier, Beitrr.
z. Langensalzaer Bau-G. (Langen-
salzaer Kreisbl. Jg. '90.) [^Rec; A.
f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1, 206 f.
Kirchhoff.] — f) H. Heineck, Das
städtische Museum zu Nord hausen.
(Sammler 12, 111-14.) — g} H. Lein-
hose, Bevölkerg. u. Siedelgn. im
Schwarzagebiet. (M. d. geogr. Ges. f.
Thüring. 9, 24-56.) Hallenser Diss.
Rudolst., Keil. 1890. 1 M. 20. -
h) K. Meyer u. R. Rack^vitz, Der
Helmegau. (M. d. V. f. Erdkde. n
Halle '88, 42-83; '89, 81-128; W,
15-30.) - i) E. Netz, Zerstörg. d.
Schlösser d. Hauaberges bei Jena;
e. geschieht!. Studie. Jena, Mauke.
1890. 28 p. 50 Pf. — k) Klostcrruine
Paulinzelle, geschtl. Abrisa. 2.Aiifi.
Rudolst, Dabis. 39 p. IM. — l)Rie-
mann, Die Ortsnamen d. Hzth. Co-
burg. Progr. Coburg. 4^. 46 p. —
m) W . Schwarz, Die Bibl. zu Weimar.
(Sammler 12, 241-3.) [22
JMItechke, Thüring.-Sächs. G.-bibl.
(s. '90, 2446). Bd. II, vgl. Nr. 1559. [2S
Kfisemachery C, Die Volfcsdichte
d. Thüringischen Triasmulde. (For
Bchnngen z. Dt. Landes- u. Volks-
kunde 6, 171-226.) Stattg., Engel-
horn. 1892. 3M.20. <^ Betont mehr
V, 6. Hessen, Thüringen, Franken.
*273
die „bodenständigen^ als d. histor.
Factoren. [3824
Faber, W., Wartburg u. Kyffhäuser.
Festreden etc. Magdeb., Creutz. 226p.
3 M. [24a
Berbig, M., Die Gemahlinnen der
Regenten d. Gothaischen Landes seit
d. Herrschaft d. Emestiner. Festgabe.
Gotha, Gläser. 164 p. 8 M. [25
Einert, E., Aus d. Papieren e. Rath-
haases [Arnstadt] ; Beitrr. z. Dt.Sitten-
G. Arnst., Frotscher. 1892. 196 p.
3M. «X-Rec: Lpz. Ztg/92, Beil. 32. [26
Schriften d. V. f. Meining. G. u.
Ldkde. (s. '89, 1466 u. '90, 4153).
Hft. 10, 8. Nr. 2503. — Hft. 11 : A.
Röhrig, Die Pfarrei Langenschade.
172 p. 4 M. [27
Beitrage, Neue, z. G. des Dt. Alth.,
hrsg. V. Henneb. alth. -forsch. V. in
Meiningen (vgl. '90, 2455). Lfg. 7
0. 10. 56 (u. xll4 p. in 4^); 26 p.
m. Abb. 5 M. u. 1 M. 50: a) Lfg. 7,
1-56. W. G e r m a n n , Aus Wasungens
vergang. Tagen. I: mit ürkk.buch
(xll4p.) betr. Wilhelmiter-Kloster
Wasungen u. d. incorporirte Pfarrei.
[-5(-Rec.: ThLBl '91, 148 f. Kolde.] —
b) 10, 1-8. Fritze, Forschgn. üb. d.
Stadt- K. in Meiningen. — c) 9-11.
Schmidt, Gleich bergsfunde. — d) 12
-16. J.ber. [28
Zeltschrift d. V. f. Henneb. G. u.
Ldkde. zu Schmalkalden (s. '89,4159).
Hft. 10. 28 p. 1 M. 50.: a) p. 12-23.
A. Vilmar, Entstehg. u. erste Ent-
wickig. des ehem. Klosters zu Herren-
breitungen. — b) 24-8. R. Matthias,
Die Steinmetzzeichen des Kreises
Schmalkalden. — Vgl. auch künftig
in III, 3. [29
^Receneionen: a) Apfelstedt,
Haus Kevernburg-Schwarzburg, s.'90,
2456a: MHL 19, 354 Anemüller-, A.
f. Ldkde. d. Prov. Sachsen 1, 208
Kirchhoif. — b) v. Bibra, Beitrr. z.
Familien-G., s. '89, 1465 u. 4157:
flPBll 106, 379-95. - c) Human,
Chron. d. St. Hiidburghausen, s. '89,
1467: Z. f. Dt. Cultur-G. 1, 371. —
d) Rothe's Chronik v. Thüringen,
bearb. v. Pritsche, s. '89, 146& u.
4153: ZVThüringG 7, 552-71 Sigis-
mund. — e) Ürkundenbuch d. St.
Erfurt 1, s. '90, 2447 : MHL 19, 222-5
Döbner; DLZ 12, 420 Schäfer; A. f.
Ldkde. d. Prov. Sachsen 1, 204 f.
Kirchhoff. [30
Zur U. T. Tharinffea: ill^. a. weltliche
nerrsehaften, vgl. Nr. 196. 300. 465. »ida.
1045; 56. 1215; 49. 1489. 1559. 1735. 2021g;
n; 22e; f; h; SSm. 2310r; 24b. 2451m.
2509 W. 2718; 52 V. 8141b; s; 79t); C. 3262 a;
68. 3323. 84S0a; 51c; 52k; 67; 68; 69.
St2dte: 1148. 18441; 55. 1902; 87. 2602;
IIa; 60 w. 2647.
Aufsätze betr. Franken u.Oberpfalz:
a) Alt-Schweinfurth. (Bayerl. 2,
299 f.) — b) L. B., Der Kropfsberg u.
d. Rittergut üllstadt in Franken. (Ebd.
3, 23.) - c) L. Fikentscher, Die
alt. Münzen d. Ldgff. v. Lenchtenberg
u. d. Gff. V. Württemberg. (M. d.
Baier. numism. Ges. 9, 1-9.) — d) Th.
Firman, Ein Nürnberger Stuck-
schieesen. (Bayerland 3, 3-6). — e) G.
Heide, Die Paumgartner. ( AZtg '90,
324 u. 326.) - f) R. Herold, Ein
Stück K.-G.: G. d. Dekanates Uffen-
heim. Gütersl., Bertelsmann. 108 p.
1 M. 20. — g) G. Hörn, Bayreuth.
(Westerm. 71, 216-34.) — h) J. Hü 1 1-
ner, Kloster Ebrach. (Bayerland 2,
183-6; 195-8.) — 1) J. Karg, Die
gfl. Nürnb. Schlossruine Scharfeneck.
Würzb., Gnad. 45 p. IM. — k) F.
L a m p e r t , Rothenburger Sagen.
(Bayerland 2, 202 f.) — 1) H. Leher,
Die Gravenreuths. (Ebd. 2, 321 f.;
332-4.) — m) G. Lehmann, Nürn-
bergs Wollmarki (Ebd. 3, 152-5 j
162-4; 171-7.) [81
Ferner: a-c) J. Meyer, Die Cadolz-
burg. — Schi 086 Kolmberg. (Nord dt.
AZtg Beil. Nr. 31 u. 34.) — Tries-
dorf, e. hoch fürstliches Lustschloss.
(Bayerland 2, 63-7.) — d) J.Nirschl,
Die Universitäts-K. in Würzburg.
Gel.-schr. Würzb. 60 p. [-^ Rec:
AHVUnterfranken 34, 229.] — e) F.
Stein, Burg Rieneck in Franken.
(Bayerld. 2, 126-9.) — f) H. Weber,
Der Name „Bamberg* ; e. hist.-etymol.
Studie. Progr. Bambg., Schmidt. 68 p.
1 M. 50. [i^Rec: Lit. Hdw. 30, 692 f.
Ernst.] — g) Werneck in Unter-
franken. (Bayerland 2, 223 f.) —
h i) P. Wittmann, Das ürkk.A. d,
St. Wunsiedel. (Z. d. Münchner Alth V
4, 36-73.) - Ehem. Cisterc-Abtei
Langheim. (KLex 7, 1399 f.) — k) L.
Zapf, Ethnogr. Karte d. nordöstl.
Oberfrankens. (Beitrr. z. Anthrop.
u. Ür-G. Baierns 8, 147 61.) [32
Bericht^ 52., d. HV zu Bamberg
(s. '90, 2457). 1890. xxxivl68; 11 p.
♦274
Bibliographie Nr. 3888—3852.
3 M. — Inh. 8. künftig in 111, 2 u.
III, 8. [3838
Looshorn, J., G. d. Bisthums Bam-
berg (8. '89, 1471 U.4164). 111: 1303-99
755 p. 12 M. 80. - Vgl. Nr. 2274. [34
Archiv d. HV v. Unterfranken u.
Aschalfenburg (b. '89, 4161 u. '90,
4155). XXXIV. 234 p.: a) p. 16-21.
ü. Bessert, Zur 6. d. Würzburger
Weihbischöfe. — b) 38-110. M. Wie-
land, G. d. Marktfleckens Euerdorf
etc. — c) 181-214. 0. Schnell, Das
ehem. Karmeliten-Kl. in Neustadt
a. S. — d) 217-20. 0. Heilig, Volks-
thümliches a. Unterfranken. — e)221 f.
Inzenhofer, Meteorologisches. —
Vgl. Nr. 31428. [35
Arohiv f. G. u. Althkde. v. Ober-
franken (8. '89, 1470 u. '90, 4156).
XVII, 2 u. XVIII, 1. 135 u. 298 p. :
a) 17, p. 1-4. Baum er, Die Marien-
capelle zu Ludwigsstadt. — b-e) 17,
52-8. 18, 221-7. L. Zapf, Geschtl.
Blick auf d. Ruine Nordeck. — Der
Name Ochsenkopf. — d) 17, 59-86.
Seyler, Bericht üb. vorgeschichtl.
Forschgn., 1888-89. - e) 18, 228-54.
Keinstädtler, Beitrr. z. Local- u.
Sitten-G. [K.-buch v. Töpen, 1576 ff.]
— f) 17, 108-35 u. 18, 269 flF. J.-Berr.
- Vgl. Nr. 2359g. 29761. 3418a;
ferner künftig in II, 7 u. III, 4. [36
iNummenhotr , E., Altnürnberg;
Schildergn, aus d. alt. reichsstädt.
Zeit bis z. J. 1350. (Baier. Bibl. XXII.)
Bamb., Büchner. 107 p. 1 M. 25.
*Rec.: DLZ 12, 1239 f. Boos. [37
iNummenhotr, E., Das Rathhaus in
Nürnberg; hrsg. v. V. f. G. d. St.
Nürnberg. Nürnb., Schräg. Lez.-8^
}civ865 p. -^ Auf Grund eingehender
archv. Forschg., in schöner Ausstat-
tung, m. urkdl. Beill. p. 245 ff. [88
Forschungen, Hohenzollerische; Jb.
f. d. G. d. Dr. Kaiser- u. Königs-
hauses, hrsg. y. Chr. Meyer. I, 1.
Berl., Lüstenöder. p. 1-304. — Inh.
8. künftig in II, 7 u. 111, 6; ferner
Nachrr. Nr. 411. [39
iNeyer,iul.,Erinnergn. an d. Hohen-
zoUernherrschaft in Franken. Ansb.,
Brügel. 276 p. 4M. 50. ^Rec:
Bayerland 2, 144; FBPG 4, 307;
BllLU '91, 405 f. Bienemann. [39a
Reitzenstein-Reuth, H. v., G. d.
Familie v. Reitzen stein ; im Auftr. d.
Familie bearb. I. Münch., Katzner.
340 p. •3fRec.:Dt.Herold23,50. [40
Verhandiungen d. HV v. OberpfaU
8. in V, 8.
<^ Recensionen : n) v. u. zu Auf-
8 e 8 8 , G. d. Au fsess'schen Geschlechtes
in Franken, s. '89, 4165: KBIGV 38,
9 f.; D. Bär 17, 68-70 Hafner. — Vgl.
b) Schratz, Zur G. d. Freiherni
V. Aufsess. (KBIGV 89, 56 f.) -
c) Bin hack, Gründung d. Cisterc-
Abtei Waldsassen, s. '90, 4161. Progr.
Eichstädt. 1890: StMBCO 11, 699;
Cist.-Chron. 2, 112. - d) Häutle,
Bamberger A., s. '90, 2458: N. Carin-
thia !, 147 v. Jaksch. — e) Meyer,
Herkunft d. Burggrafen t. Nürnberg,
8. '90, 2468: GBl 1054. - f) Mono-
men ta Castellana; hrsg. v. Witt-
mann, s. '90, 4157: HZ 67, 305-12
Wegele. — g) R6e, Wandergn, durch
d. alte Nürnberg, s. '90^ 2462: Kunst-
chron. 1, 510. — h) Starominger.
Franconia sacra I, s. '90, 2459: HZ
65, 507 Wegele; AHVünterfranken
34, 226. [3841
Zmr «. ▼. Baier. Frankes vgl. Nr.ssd;
X. 40 b. 105 C; d. 807; 88. 597. «71-73. 7M;
«6 g: 811. 883. 948. 1270; 78 1377 a. 1641. 1711;
70g; 80g. 2081r; t. 9S04; 54e; 74b; 97t;
98e. 9S79p;80k;88;87;90iu;o. MOO;iir;
21a; o; 271; 51k; q; 62t; 97p; t; 9fte.
2607 C. 263« n. 27766. 99500. 3072 n; 74d; i.
3112a; n; 4lc; 428. 8224c; 86b; S4a; b;
76f. 3802; 21. 8412d; e;2«q; 42c; e; &sb.
Zar 0. d. OberpftiTi vgf. Nr. 831. 1270.
1604; 86 d. 2344. 3091 d. 322« f. 3412d; b; 20i.
7. I>er Siidwesten. Schwäbische
Gruppe.
Schwaben i. ailg. 3842-46; Baier. Schwaben
3847-62; Württemberg 3858-68; Baden 3861
biB 81; Elsaaa 8882-97; Schweiz 3898-S9M.
Aiemannia (s. '89, 4170 u. '90,
4163). XVm, 3 u. XIX, 1. p. 193-
288 u. 1-96. ^Rec: Am Urquell
1, 168 f. L. Fränkel. — Vgl. Nr. 386.
552. 669. 1061. 18881; k. 2179a
2323a; r. 2545c. 3451b; g; 52d;
74h; 76c; b. [3842
Diöcesan-Archiv v. Schwaben; n-
gleicb Organ f. Dt. K.-G. , hr8g. t.
E. Hofele. Jg. VII u. VlIL Nr. 1-5.
Stuttg., Dt. Volksblatt. 4*. k Nr.
l/2»Bogen. k Jg. 3 M. «0: ») 7, Kr.
18-20. Beck, Zum Ulmer HQn8te^
Jubiläum. — b)8te n gel e, Die Altäre
u. Pfründen im Ulmer Müneter. —
e) 8, Nr. 1-5. Renz. Archivalien d.
ehem. Cist.- Nonnenklosters Baindt
bei Weingarten. — d) Herooriale
V, 6-7. Franken; Schwaben.
♦275
S, Ulricanum Aagustae Vindel.^ 1610
^1857. -X-Rec.iBll. f. Württ. K.-G. 6,
B8-40 Bosaert. [8843
^ Birlfnger, Rechtsrhein. Alaman-
nien, 8. '90, 2469. Rec: HZ 67, 110
Wrede; Z. d. Ges. etc. v. Frei bürg
^, 108-14 Pfaff; CBl '90, 1680; Ver-
hdlgn. d. Ges. f. Erdkde. zu Berlin
17, 412-4NeQniann; Globus 58,80. [44
Schriften d. V. f. G. d. Bodensees
u. sein, ümgebg. (s. '89, 1480 u. '90,
2472). Hft. 19-20. 155 p. m. Anhang
p. 23-76 u. 201 p.: a) 19, p. 48-92;
20, 125-51. Sambeth, Die Land-
capitel Aillingen-Tlieuringen u. Tett-
nang. III u. Schluss. — b) 114-29.
A. Lnnglmayr, Üeb. Ortsnamen,
m. bes. Berücksichtig. Lindau's. —
c) 134-8. Seyffertitz, Wind- u.
Wetterzeichen a.Bodensee. — d) Anh.
p. 48-92. E. V. Z e p p e 1 i n, Urkk.-Regg.
«US d. Douglas'schen A. zu Schloss
Langenstein im Hegau. IL — e) 20,
31 -Ä Piper, üeb. Bnrgreste, bes.
Ruine Altbodman. — f) 44-51. v.
Tafel, AeltesteG.d.frhl. Geschlechts
v.Bodman. — g) 75-103. J. Stöckle,
Die Mettnau bei RadoUzell. [Auch
sep. Lindau, Stettner. 31 p. 60 Pf.]
— h) 152-67. G. Strass, Das Rath-
haus in Meersburg. - i) 168-79.
Reinwald, Ed. V. Pfister. - Vgl. Nr.
2099d. 2151t; 89k. 23801. 33811;
femer künftig in II, 3 u. II, 7. [45
Schiatterer, A., Die Ansicdelgn.
am Bodensee in ihr. natürl. Voraus-
aetzgn. (Forschgn. z. Dt. Landes-
u. Volkskde. V, 7.) Stuttg., Engel-
hom. p. 377-445. 3 M. 60. *Rec.:
ZGOberrh 6, 709 f. Schulte. [46
Zar 6. ▼. SehwabeB In »Ur. Tgl. Nr. 185.
d07. 1898. 1841. 1941. 808Sc;f-h. 8S5S.2878r.
3142 p. 3S17; 28 k; 29 p. 88811. 34121; k; 51b.
Ö2d; 76 h.
Zettachrift d. HV f. Schwaben u.
Neuburg (s. '89, 1477 u. '90, 2478).
XVII. 276 p. 6 M. — Vgl. Nr. 2297g.
28491; 50c.-AuohXVIll erschien. [47
Avfaätze betr. Balerisches Schwa-
ben : a) A. Demmler, Einiges aus d.
Donau-Lechwinkel. (Baiems Mund-
arten 1, 305-8.) — b) Dieppold,
Die Pugger. (Bayerland 3, 182-6;
195-7; 208-10.) — e) J. Gross, Eine
Plauderei aus der alten Reichsstadt
Vemmingen. (Ebd. 2, 375 80.) —
d)C. G u rl i tt, Ottobenren. (Westerm.
70, 500-22.) — e) A. Jacob, Aus
Mittelschwaben. (Baiems Mundarten
1, 193.) — f) Sehr öd 1, Bened.abtei
Kempten in Sehwaben. (KLex 7,
371-5.) — g) Streber, Reichsabtei
Kaisheim. (Ebd. 47 f.) [48
Geachichtafreund, Allgäuer (s. '89,
1478 u. '90,4164). IV. 112p.: a)p.l-5;
17-20; 42-6. Hervorragende All-
gäuer. III-V: J. E. Lederle,
Bernh. Zör; B.Wein hart, Dr.
Daniel Bonifac. v. Haneberg, Bisch.
V. Speyer; A. Mössmer, Domini-
cus II. Schnitzer a. Kempten, 1745
•84. — b) 5-10. Uns. Burgen VI:
J. Buck^ Schloss Falkenstein. —
c) 10-15. Fr. Och, Medaillen der
reichsfr. Abteien Irsee u. Ursberg.
— d-e) 21-6 etc. 67-71; 77-88; 112.
J. Bück, Unsere Bargställe. — Alte
Ortsnamen. — f-h)27-30; 75 f. Linde,
Weitere Nachrr. üb. d. Malereien in
d. Frauen-K. zu Memmingen. — E^
Altartisch v. Haustein in d. Martins-
K. zu Memmingen. — Thonscnlptur
an d. Pfarr-K. zu Kellmünz. — i) 32.
Falschmünzerei [1611]. — k) 32.
Gachipass i. Thannheimerthal [1612].
— 1) 65-7. A. Ullrich, Ausgrabgn.
auf d. ehem. Schiessstätte in Kempten.
— iii)88. A. Hr., Alte Strassenpolizei-
vorschrr. — n) 89-92. A. Ullrich,
Der „Stein* bei Grünenbach. —
o) 101-9. A. Bertle, Die Capelle
bei Berghofen u. ihre Altäre. —
Vgl. Nr. 116 a. 462. 700. 832. 1687 f.
2451e; 97 q. 3252 h. [49
Baumann, F. L, G. des Allgäus
(s. '89, 1479 o. '90, 2476). Hft. 23-24
(lU, 1-128). *Rec.: HZ 66, 110-12
Egelhaaf; HPBll 106. 762-76 u. 871
-84; Allgäuer G.-freund 3, 95 f. u.
4, 110; HJb 11, 823. [50
Gutbrad, Fr. X., G. d. Pfarrei Ober-
günzburg. Kempten, Kösel. 1889-91.
328 p. m. 2 Taf. 7 M. 50. [51
iahreabericht d. HV Dillingen (s.
'90, 2477). Jg. III. 61 ; 62 p.: a)p. 1-8.
Daisenberger, Zur G. d. V. —
b)8-82. Scheller u.Eu giert, Herr.
üb. Ausgrabgn. — c) 33 61. Herr,
üb. Münzsammlg. etc. — d) Beill.
p. 25-47 P. Zenetti, üebers. üb.
alt. Urkk. in d. Registratur v. Lau-
ingen. — - e) 48-60. Harbauer,
Chronol. Aufzeichngn. aus D., 1890.
— VgL Nr. 2359b. 2938 o. [52
♦276
Bibliographie Nr. 3853—3872.
Zmr 0. V. Bftler. Schwabea vgl. Nr. 39 t.
lU. 55a. 600-, 8; 28; 580. 701. 1270. 1727 y.
ai06; 83. 2324J; n; s; 491: 50h; ftia; 77h;
79 s. 2497y. 2950 n 8074 f. S224i. S412b;ö2l.
Bibliographische Arbeiten betr. G.
Württembergs: a) Württemberg [Lit.
d. J.] 1887-88. (JBG 11, II, 323-30.)
— b) C. A. Fetzer [Lit. d. J. 1889
betr.]: Württemberg. (Ebd. 12, II,
197-226.) — Vgl. c) G. Boss er t, Der
J.-ber. etc. 1889. (Bll. f. Württb. KG
6, 95 f.) — d) V. Heyd, Württ. Lit.
V. J. 1889. (Württ. Jbb. f. Statist.
ti. Ldkde. 1, II, 83-107.) [3853
Vierteijahrshefte, Württemb. (s. 89,
1482 u. '90, 4166). XIII, 1-4. p. 1
-302: a) 1-43. M. Bach, Ausgrabgn.,
Entdeckgn. u. Restaurationen, 1878
-87. — b) 70-2. Hintrager, Die
Grafen der Oehringer Stiftsurk. —
c-e) 72-6; 80-90; 113. G. Bossert,
Abgegangene Orte nach den Flur-
karten. — ürkk. d. Kl. Frauenthal.
Forts. — Eine unbek. Bächlinger
ürk. [1417]. — f) 90-112. Immen-
dörfer, Ortschronik v. Obersont-
heim. — g) 123-37. K. Eubel, G.
d. Franc- minoriten-Kl. Schwäbisch
Gmünd. — h) 142-6. C. Thuma, G.
d. Herrschaften Vollmaringen und
Göttelfingen. - i) 147-55. A. Schil-
ling, ürkk. z. G. d. Dorfs Eutingen.
— k) 268-71. C. A. Kornbeck, Der
Reichenauerhof in Ulm. — 1) 272-4.
H. Bazing, Zur Ortsnamendeutg. —
m) 275 f. P. Beck, Zur Schwab.
Geschlechter- u. Geschlechtsnamen-
kunde : d. Name „ Vochezer". — n) 278
-302. Register f. d. Jgg. 1889 u. 90.
— 0) p. 1-65. Württemb. G.-Qn. IV:
Historia monasterii Marchtelanensis ;
Isnyer G.-Qn. d. 12. Jh; Vita Conradi
de Ibach; Annales Sindelfingenses.
Hrsg. V. A. Giefel. [*Rec.: Bll. f.
Württ. KG 6, 47 f. Bossert; AZtg
Beil. Nr. 203 Schön.] — Vgl. Nr. 807 ;
25. 467. 760. 930. 1024. 1164. 2099e.
2322 i. 2932c. 3474e;k. [54
Blätter f. Württb. K:-G. (s. '89,
1155 u. '90, 4167). VI u. VII, 1-2. 96 p.
u. p.1-16: a)p.8. Hirtenbrief v. K.
F. Hartmann an d. Collegen d. Blau-
beurer Diöcese. — b) 25-8 ; 33-6; 41-6 ;
49-53; 57-62; 65-7. G. Bossert, Die
ürpfarreien Württembgs.: Bisthum
Konstanz: Dek. Sülchen. — Dek.
Ofterdingen-Hechingen. — Dek. Em-
pfingen-Haigerloch. — Dek. Ehingen.
— Dek. Rottweil. — c) 46. Th.
Schön, Protestant. Exulanten u.
Flüchtlinge in Württemb. — Vgl.
Nr. 512. 702; 3; 15. 833; 34. 1687g.
1728a; b. 1826. 2451 d. 2508.n; 34a;
47a. 2641 f. 3074a; 98f. 3853c. [55
Aufsätze etc. betr. Württemberg:
a) B raun m Uli er, Ehem. Bened.-
abtei Hirschau. (KLex 6, 23-8.) —
b) G. Hager, Hirsauer Entdeckgn.
(ÄZtg Nr. 351.) — c) Frz.Hamma,
Zollern u. Hohenberg im Lichte d.
G. u. d. Chronik; e. fai8t.-krit.-geneal.
Untersuchg. 2. Aufl. Metz, Even.
1890. 47 p. 80 Pf. — d) Klemm,
Flurnamen, insbes. aus d. Umgeg.
V. Geislingen. (Neue Bll. aus Suddtld.
f. Erziehung etc. 17, 1-4.) — e) R.
Pf leider er, Das Münster in Ulm.
Ulm, Ebner. 106 p. m. Abb. 1 M.
[-X-Rec: Christi. Kunstbl. 32, 156-60;
Theol. tijdschr. 25, 117.] — f) H.
Rommel, Notice sur la reliqae du
pr6c. sang de J^sus-Christ k Wein-
garten. (Ann. de la soc. d*dmuL etc.
de la Flandre 4, 1-35.) - g) Eug.
Schneider, Zur G. d. Württ Staats-
archivs. (Archv. Z. 2, 54-77.) —
h)O.Schwebel, DerHohenzollem.
(Der Bär 16, 255; 268; 279.) -
i) Zin geler ^ Zur G. Hohenzollems.
(KBIGV 39, 131-7.) [56
Geschichtsqueiien , Württemb.. s.
Nr. 2200; 6; 57; 72. 3854 o.
Aiberti, 0. V., Württemb. Adels- a.
Wappenbuch (s. '90, 2485). Hft. 3.
1890. p. 105-84. 2 M. [57
Mittheüungen d. V. f. Kunst n.
Alth. in Ulm u. Oberschwaben. Hft 2.
Ulm, Ebner. 24 p.: a) p. 5-7. S.-berr.
— b) 22-4. Aus Peter's Sammig. d.
Sprüchwörter und Redensarten der
Gegend v. Waldsee. — Vgl. künftig
in II, 7. (58
Geschichtsbiätter, Reutlinger (s. '90,
4171) zugleich Corresp.-bl. d. Sulch-
gauerAlthV. 1,5-12. p. 29-124: a)p.29
-31. Graf, Zur Orts-G. v. Ohmen-
hausen. — b) 81-6; 41-4; 55-60.
Steif f. Zur G. d. Reutl. Bachdr. im
1. Jh. d. Buchdr.-kunst. Schloas. —
e) 37-41. M. Bach, Abbildgn. u. Pläne
d. alten Reutlingen. — d) 52-5 n«
70-74. Schmid, Orts G. v. Goma-
ringen. — e-h) 68-70 etc. 109 f.;
114-17; 119-23. Th. Schön, Die
Gutsherren v. Oeschingen. <— * Die
Reutl.Patricier- u. Bürgergeschlechter
V, 7. Württemberg, Baden.
♦277
bis t. Ref. — Namhafte Söhne Reut-
lingens. — Grabdenkmäler d. Herren
V. Ehingen. — i) 77-81 u. 98-8.
Josenhans^ Die Capelle v. Belsen.
- k-1) 91 f.; 101-4; 110-14. Caspart,
N. Funde a. d. Gebiet d. Sülchgauer
Alth.-V. — Ortsnamen im Oberamt
Reutl. — m) 92. G. Bessert, Zur
Reutling. Todtenliste. — n) 107 f.
Heintzeller, Burg Achalm. —
o) 117-9. Klemm, Die Bildwerke
an d. Belsener Capelle. — p) 123.
Neue F u n d e im Sülchgau. — Vgl. Nr.
2775 z. — Auch III, 1 erschien. [3859
Mittheilungen d. V. f. G. u. Althk.
in HohenzoUern (s. '90, 2487 u. 4172).
XXIV. xvllOp. 2 M.: a) p. MOO.
W. Kern l er. Zur G. des Capitels
Hechingen. [60
Zingeler, K. Th., G. d. Kl. Beuron
imDonauthale; urkdl. dargest. Freib.,
Herder. 1890. 271 p. 2 M. 40. [61
Lentrum v. Ertingen, Gerh., Die
gfl. Leutrum'sche Frauen-K. zu Unter*
Riexingen. Stuttgart, Kohlhammer.
178 p. 2 M. 50. [62
^ Recenslonen : a) Busl, Abtei
Weingarten, s. '90, 4173: Freiburger
Diöces.-A. 21, 324 f. — b) Stalin,
G. Württembergs, s. '89, 1484 u. '90,
4169: Z. f. Dt. Cultur-0. 1, 348. —
c) Vochezer, G. d. Hauses Wald-
burg: Lit. Rs. 17, 15-7 Zisterer. [63
Zar O. V. Wirttemberg vgl. Nr. 39 a.
lOöa; 50; 56. 801; 25. 491. 658k. 929. 1165.
1231; 46 b; 62. 16336; 85; 87 h. 1922 e; 39;
40. 2200. 2313; 24 i; X: 496. 2468. 2548 i; 60 X.
2656 i. 2712 g; t-v; 19; 46; 51h; 58. 2976 e.
3074a; 98f. Sl30c; 4lr; 42p; 50b. 3269.
8308; 63. 3451b.
Krieger, A. u. Th. Maller, [Lit. d.
J. 1888 u. 1889 betr.]: Baden. (JBG
Bd. 11,11, 127.34U. 12, II, 227-35.) [64
Zeltschrift f. d. G. d. Oberrheins
(s. '89, 1494 u. '90, 4175). V, 4 u.
VI. 1-2. p. 409-560 u. 1-360: a) 6,
333-60. Th. Müller, Bad. G.-Lit.
1890. - Vgl. Nr. 231; 94. 391; 95.
447 c; 93. 508; 59; 75. 615; 67. 706.
835. 2196h. 2213k; 55a; 90b; 97 e.
2310p; q;59c;80i. 2451 w. 2520k;
61m. 2858k. 2950q. 3074c. 3798 b.
3883. 4084a. — -X- Rec. : DLZ 12, 1609
Kraus. — VI, 3-4 u. VII, 1 erschien. [65
Mittheilungen d. Bad. bist. Comm.
(s. '89, 1495 u. '90, 2492). Nr. 12
Forts, u. Nr. 13 [verb. m. ZGOberrh.
V, 4 u. VI, 1-4]. p. 97-128 u. 1-96:
n) 12, 97-108. Th. Müller, Archi-
valien d. Stadt Lahr. — b) 109-113
u. 13, 40-43. V. Stösser, DesgL
Amtsbezirk Baden. — c) 12, 114-21.
A. Poinsignon, Desgl. Stadt u^
Pfarrei Burkheim a. K. — d) 121-8.
Boder, Desgl. Amtsbez. Waldshut.
— e) 13, 16-9. Sievert, Desgl.
Weinheim. — f) 20-2. Cl aasen,
Desgl. Mannheim. — g)22-7.Ziegler,
Desgl. Ueberlingen, — h) 28-35-
Osiander, Desgl. Bickenklop.ter u.
Vettersammlg. zu Villingen. — i) 36
-40. Laux, Desgl. Amtsbez. Sins-
heim.— k) 44-59. Ehrensberger,
Desgl. Tauberbischofsheim. Nachtrr.
u. Schluss. — I) 61-88. üdry , Desgl.
Donaueschingen.— m)89-98. Dreh er.
Desgl. Engen. — n) 98-105. Engel
n. Salzer, Desgl. Heidelberg. —
o) 105-15. Häussner u. Ausfeld,
Desgl. Bruchsal. — p) 1 15-23. L ö f f 1 e r,
Desgl. Pfullendorf. - q) 123-6. Kel-
ler, Desgl. Ettlingen. - r) 126-8.
H. Maurer, Desgl. Wald kirch. [66
Neujahrsbiätter, Badische, hrsg. v.
d. Bad. bist. Comm. I, s. Nr. 1371. [67
Aufsätze betr. Baden: a) Funk,
Bisth. Konstanz. (KLex 7, 966-78.)
— b) F. X. Kraus, Die üniv.-capelle
im Freiburger Münster. Gel. -sehr.
Freib. 4^ 71 p. m. Abb. — c) L.
Leutz, Ein Stück Kunst u. Alth.
aus Ettlingen. (Leutz, Aus Natur u,
Kunst p. 321-49.) — d) H. Maurer,
Emmendingen vor u. nach s. Er-
hebg. zur Stadt. Festschr. Emmend.,
Dölter. 1890. 112 p. 2 M. [68
Chrismar, Eng. v., Genealogie d.
Gesammthauses Baden v. 16. Jh. bis
heute. Gotha, Perthes. 1892. xxj231 p.
m. 2Tab. 5M. ^Ausführl. Einlei tg.
(p. 1-47) kennzeichnet Principien des
Verfassers für seine Forschungen.
Dieselben werden sich auch auf
die G. anderer Herrscherhäuser er-
strecken. [69
Neuenstein, K. v., Das Wappen d.
grhzgl. Hauses Baden in s. geschichtl.
Entwicklung. Karlsr., Nemnich. 4^
68 p. u. 13Taf. 20 M. ^Rec: ZG-
Oberrh 7, 185 f. Fester. [70
Heyck, Ed., G. d. Herzoge v. Zäh-
ringen ; hrsg. V. d. Bad. bist. Comm.
Freib., Mohr. XV 607 p. 16M. 'J^Rec:
DLZ 13, 157-60 Meyer v. Knonau. [71
6anter, Hub., Bezelin v. Villingen
u. s. Vorfahren ; e. Beitr. z. Frage
♦278
Bibliographie Nr. 3872-3889a.
d. Abstammg. d. Zähringer n. Habs-
burger u. d. ihnen verwandten Ge-
schlechter. Lahr, Schauenbarg. 159 p.
8 M. -^ Fleiasiger geneal. Hypothesen-
bau e. G.-freundes. [H.] * [3872
Weech, F. v., BadischeBiographieen.
IV, 8. künftig in HI, 7.
Aiterthumsverein, Der Karlsruher;
hrsg. V. P. Lad ewig u. K. Schu-
macher. 1:1881-90. Karlsr., ülrici.
112 p. 1 Taf. 1 M. 50: a) p. 38-43.
K. Schumacher, üeber eine An-
siedig. auf d. Michelsberg bei Unter-
ffrombach. — b) 44-7. K. B i s s i n g e r,
Die Hügelgräber in Baden. — cj 68
-70. Fecht, Die Turmbergruine bei
Durlach. — Vgl. Nr. 3275 d; 76b. [73
Zeitschrift d. Ges. z. Befördg. d.
G. etc. V. Freiburg i. B. (s. '89, 4192
u. '90, 2496). Bd. IX. 146 p. 3 M. 50:
Ä-b) p. 71-6; 93-9. F. Pfaff, Zu Brun-
wart V. Ougheim. — Den Schwarz-
wald abbrennen. — c) 131-41. F. X.
Kraus, Bad. Lit., 1888-90: Archäo-
logie u. Kunst G. — Vgl. Nr. 402.
560; 65. 3431k. — Auch Bd. X er-
schien. [74
Schau-Ins-Land, hrsg. v. Breisgau-V.
Schau-ins-Land [red. v. A. Poin-
signon]. Jg. XVL Freib., Selbst-
verl. 1890-91. 4^ 96 p. 8M.: a) 29
-38. R. Hugard, Bergbau im Munster-
thale. — b) 63-73. A. Poinsignon,
Territorialverhh. d. Breisgaus vom
MA. bis z. Ggw. - c) 74-86. 0. v.
Eisengrein, Herdern bei Freiburg
i. B. — Vgl. Nr. 2349 k. 2589. 3074 k
u. künftig in II u. III. [75
Dlöcesan-Archiv, Freiburger (s. '90,
2497). Bd. XXL xviij 336 p.: a) p. 25
-48. P. Lindner, Fürstabtei St.
Blasien ; Ergänzg. zur Sehr. J. Baders
in Vm. [-X-Rec: ZKTh 15, 570 f.
Harter.] — b) 161-266. A. Birken-
mayer, Beitrr. z. G. d. Pfarrei Walds-
hut. — c) 267-83. Th. Braun u.
K. Reinfried, Beitrr. z. G. v. Wags-
hurst. — d) 284-302. B. Stengele,
Beitrr. z. Q. v. Oberhomberg. —
e) 314. Lehnsbrief Abt Diethelm's
zu Reichenau für W. v. Geroldseck,
1825; mitg. v. Ruppert. — f) 314-6.
Auftrag Gregor XIL, dem Kloster
Allerheiligen Pfarrei Appenweier zu
bestätigen 1407; mitg. y. Ruppert
— g) 316-20. Staiger, Ort Steck-
born. — h) 327-36. Verzeichniss
d. Mitarbeiter etc. in Bd. I-XXI. —
Vgl. Nr. 519; 37. 783. [76
Poinsignon, A., Geschichtl. Gilt-
beschreibg. d. Stadt Freibarg i. B.
Freib., Wagner. 170p. m. 2 PI. 2 M. [77
Han8]alcob, H., St. Martin zu Frei-
barg als Kloster u. Pfarrei geschtl.
dargest. Freib., Herder. 206p. 2M.50.
<^Rec.: Laacher St. 40, 251; HJb
12, 652. [77a
Uricundenbuch , Fürstenbergisches
(8. '90, 2499). Vll: 1470-1509. 528 p.
12 M. ^ Rec: HZ 67, 539 Egelhaaf;
KBIGV 38, 99 f. u. 39, 115; DLZ 11,
1508 Wiegand; AZtg Nr. 221; MVGD-
Böhmen 30, lit. Beil. 19; CBl 91,
1783 f. [78
Chronilien, Die, d. St. Konstanz,
hrsg. V. Ruppert (s. '90, 2501).
Bd. IL 1892. xxxij p. u. p. 285-505.
5 M. [79
Ruppert, Ph., Konstanzer geschtl.
Beitrr. (s. '89, 1504 u. 4200). Bit. 2.
Konstanz, Sartori. 104 p. 8 M. [79a
Quellen u. Forschungen z. G. d.
Abtei Reichenau; hrsg. v. d. Bad.
hist. Comm. I: K. Brandi, Die
Reichenauer ürkk.fälschgn. Heidelb.,
Winter. 1890. 4®. xvij 132 p. m. 17
Taf. 12 M. — p. 1-Sl u. 114-28 auch
Strassb. Diss. 1890, mit dem Titel
„Kritisch. Verzeichn. d. Reichenauer
Urkk. d. 8-12. Jh.« — ^Rtc: HZ
67, 537 Kehr; DLZ 12, 502 f. Watten-
bach; NA 16, 450; HJb 12, 163; CBl
'91, 1828-5. [80
^ Recensionen : a) Codex diplom.
SalemitanuB, s. *90, 4178: ZGOberrh
5, 541 Hartfelder. — b) Gothein,
Pforzheims Vergangenheit, s. '90,
2495: JbGVV 14, HI, 268-70 Beck-
mann ; A. f. sociale Gesetz^ebg. 4,
247 f. Sombart. — c) v. Weech,
Bad. G., 8. '90, 2493 u. 4176: HZ 67,
112 f.; DLZ 12, 1574 Heyck; CBl
844 f.; Köln. Ztg. '90, Nr. 102; Staats-
anz. f. Württemb. '90, Nr. 72; Karlsr.
Ztg. '90, Nr. 100; Strassb. Post '90,
Nr. 183. [81
Zmr 6. T. BadeB vgl. Kr. 257. 447c: ».
704; 49. 886; S6. 1167. 124«b; 69; 64. 1S71.
151S. 17S8a. 1887. 191»i. Mttb; c; 991.
2l00w; ftO; 79a; C. MOl. 2428; 51d. 25451:
50b; c. 2712a; x: 50a. 2945. 8072p. 8102;
15; SOl; 40r; 411; 45. S228t; 81g; 75<1:
99 g. 8815 d; 20. 8470; 70 0.
Holländer, A., [Lit d. J. 1888 n.
'89, betr]: Elsass-Loth ringen. (JB6
V, 7. Baden, Elsass.
♦279
Bd. 11, II, 184-41. Bd. 12, II, 285
-243.) [8882
Marckwaid, E., Elsässische G.-Lit.
d. J. 1890. (ZGOberrh 6, 526-52.)
^Rec. V. '90, 2503: DLZ 11, 1869
Ose. Meyer. [83
Jahrbuch für G. , Sprache u. Lit.
El8..Lothr. (8. '89, 1507 u. 2504).
Jg. -VI u. VII. 188; 212 p. k2M. 50;
a) 6, 1-10. Drei Latein. Elsäss. Kaiser-
gedichte aus alter Zeit; übers, v.
Th. Vulpinus. — b) 11-61. W.
Horning, D. Stift Jung-St.-Peter;
Beitrr. zu s. Q. — e) 121-80. F.
Lauchert, Georg Gayelin. — d) 154
-60. Zum ElsÄss. Idiotikon. — e) 7,
1-82. 0. Bechstein, Der Donon u.
8. Denkmäler. — f) 101-5- E. Ens-
felder, Reichenstein oder d. alte
Schloss bei Reichenweier. — g) 188
•99. H. Lienhart, Allitteration,
Assonanz etc. in d. Zorn thaler Mund-
art. — Vgl. Nr. 593. 837; 38. 931.
1049 f. 1266 a. 1426. 1585 f. 34071;
8l6; 44g; h; 50a; h; 51a. [84
Beiträge z. Landes- u. Volkeskde.
V. Els.-Lothr. (s. '89, 1508 u. '90,
2506). Hft. 14, 8. Nr. 2874. -- Hft. 15,
«. Nr. 2135 a. —Vgl. auch '90, 3610. [85
Revue d'Alsace (s. '89, 1506 u. '90,
4181). XLI, 2 6 u. XLII, 1-4. p. 144
-576 u. 1-384: a-b) 41, 262-85. 42,
121-30. BerdelU, Po^ies de Gh.
Boese en dialecte alsacien. — Petits
episodes de l'hist. d'Alsace. — c) 41,
214-86; 314-38. Pfister, Les mss.
allem, de la bibl. nat. relat. k l'hist.
d'Alsace. Forts. — d-0 353-62 etc.
42, 79-120; 369-419. J. Liblin, La
dynastie colmarienne des Haussmann,
1670-1890. — Centenaria Alsatiae
superioris chronicalia. — Coup d'oeil
r^trosp. sur le sort des mss. de Gran-
Didier. — g) 41, 875; 535-56. 42,
52-69. Waltz, F. H. J. Chauffour
<tit le Syndic. Schluss. — • h) 318
-68. Thierry-Mieg, La snccession
de Jean Thierry de Venise et la
brauche alsac. du Thierry. — Vgl.
Nr. 1487. 1770h. 18881; m.2411 m. [86
Mittheilunoen d. Ges. f. Erhaltg. d.
geschtl. Denkmäler im Elsass (s. '90,
4182). Bd. XV. cix333 ; 36 u. 59 p. :
a) p. i-cixp.; p. 1-190 u. 193-207.
L. Dacheuz, La chronique strasb.
de J. Transch et de J. Wencker. —
b)191f. L.Christraann, DieFelsen-
höhlen u. sog. .abris sous röche" bei
Sparsbach.- c) p. 1-86 etc. S.-berr. [87
Aufsätze betreff. Elsass: a) Geo.
Hartmann, Tableaux g^n6aL de
l'anc. famille patric. Hartmann de
Mulhonse , 1390 - 1890. Mnlhouse,
Bader. 4^ 109 p. — b)E. A. Herren-
schneider, Versuch e. Orts-G. v.
Weier aufm Land. Colmar, Barth,
85 p. 1 M. 20. [^ Rec: Ann. de
l'Est '91, Hft. 8 Pfister.] — c) G.
Hertzsch, Die Hauptursachen der
Verwelschg. Els.-Lothringens. Progr.
Greiz. 9 p. — d-f) W. Horning,
Die Jung-Sanct-Peters-K. u. ihre Ca-
pellen. Strassb., Vomhof. 60 p. 3 M.
— Urkundliches Über die Kirche
Jnng-Sanct-Peter in Strassb. Ebd.
61 p. 2 M. ['X-Rec. v. d-e: ThLBl
27.] — Das Stift v. Jung-Sanct-Petcr
in Strassburg, 1200-1700. Strassb.,
Noiriel. xij83p. 1 M. 50. - g) H.
Lienhart, Die Mundart d. mittl.
Zornthale8.(Alsat.Studien.I.) Strassb.,
Trübner. 74 p. 2 M. — Auch Strassb.
Diss. — h) Der Pfeif er tag zu Rap-
poltsweiler. (Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 126
•29.) - i) C h. P f i 8 1 e r, La limite de la
langue fran^. et la langue allem, en
Als.-Lorr. (Sep. a. Bull, de la soc.
de g^ogr. de l'Est.) Paris, Berger-
Levrault. 44 p. IM. 40. [^JfRec:
ZGOberrh 6, 183 Wiegand; R. de
g^ogr. 14, 466-8 Ristelhuber; DLZ
12, 342 f. This.] — k-l) M. Ring,
Bilder aus Elsass- Lothr. u. d. Vogesen.
I: Metz. II: Strassb. (NtZtg 43, Nr.
583 u. 587; 609 u. 611.) — Die
alten Reichsstädte Schlettstadt, Barr,
Rappoltsweiler , Colmar und Müi-
hausen. (Ebd. 43, Nr. 661 u. 667.)
— m) A. Straub, G.kalender d.
Hochsliftes u. d. Munsters v. Strass-
burg. (R. cath. d'Als. 9, 742-61.) -
n) L. Walter, Un village disparu
[BiblenheimJ. Molsheim, Schultheiss.
1890. 122 p. [-K* Reo.: CR 19, 79 f.
Luce.] — 0) E. Zarncke, Analects
Murbacensia. (Philol. 49, 613-28.) [88
Matthie, C. E., L'Alsace et les
Alsaciens k travers les si^cles. Paris,
Jouvet. 4^ 374 p. -X-Rec: Polyb.
62, 58 f. Villemory. [89
Horning, W., K.-hist. Nachlese od.
Nachtrr. zu d. Beitrr. z. K.-G. des
Elsasses u. Biographien d. Strassb.
luth. Theologen Marbach, Pappus,
*280
Bibliographie Nr. 3889a— 3909.
J.Schmidt etc. Strassb., Heitz. xl54 p.
4M. 50. *Rec.: CBl '92, 188 f. [8889a
Cetty, H., Die altelsäss. Familie;
üebersetzg. aus d. Französ. Freib.,
Herder. xj228p. 2 M. [90
Schickeie, Le vieux Strasboarg,
Conferences faites au cercle cathol.
de Strasbourg. (Sep. a. R. cath.
d'Alsace.) Strassb., Le Roux. 1890.
240 p. ^Rec: R. d'Alsace '90,
481 Kurtz; Ann. de TEst '91, 286
Pfister. [91
Seyboth, Ad., Ansichten d. alten
Strassburg. Strassburg, Heitz. 4^
50 Taf. m. 12 p. Text. 12 M. —
Vgl. '90, 4185. [92
Urkundenbuch, Rappoltsteinisches,
759-1500. Qn. z. G. d. ehem. Herrsch.
Rappoltstein im Elsass, m. ünter-
stützg. d. Landes- u. d. Bezirksver-
waltg. hrsg. v. K. AI brecht. I:
759-1363. Colmar, Barth. 4^ xv
707 p. 32 M. *Rec.: ZGOberrh 6,
831 f. Schulte; Dt. Herold 22, 86 f.;
Archv. Z. 2, 376-8, CBl f. Rechtsw.
11, 53 f.; AKKR 66, 165 f. Geigel;
Ann. de l'Est '91, 448-52 Moss-
mann. [93
Billing, Sigm., Kleine Chronik d.
St. Colmar, hrsg. v. Andr. Waltz.
Colm., Barth. 374 p. 4 M. H^Rec-:
RC 82, 435 Chuquet. [94
- Mossmann, Cartulaire de Mulhouße
(8. '89, 4216 n. '90, 4190). VI: 1587
-1797. 759 p. 25 fr. *Rec.: ZGOberrh
6, 328 f.; RC 32, 353-5. [95
Beuchot, J., Notre-Dame des Trois-
^pis dans la Haute-Alsace. Rixheim,
Sutter. xl62 p. m. Abb. ^X-Rec.:
HJb 12, 413; Ann. de l'Est 291
Pfister. [96
^ Recensionen : a) Grad^ L'Al-
sace, 8. '90, 2508. 100 fr.: Vjschr-
VPK 27, III, 246-8. - b) Kiefer,
Pfarrbuch d. Gfsch. Hanau-Lichten-
berg, s. '90, 4184: CBl 72; ThLZ
16, 359 f. Erichson; Ann. de l'Est
'91, 453 Pfister. - c) Ney, G. d.
hl. Forstes bei Hagenau, s. '89, 1512
u. '90, 2520: AZtg Nr. 134 f. -
d) Seyboth, Das alte Strassb., s.
'90, 4185: RC 30, 452-4; R. alsoc.
13, 505-17; Ann. de l'Est '90, 130
Pfister; CBl 261. — e) Waltz, Ka-
taloge d. Bibl. Chauffour, s. '90, 2517:
KBIWZ 9, 218-22 Haupt. [97
Znr e. de« El8ft«s vgl. Nr. 39 i. 251 ; 52.
S06. 447 a. 667-70. 788. 943V. 1028; 38 y, 92.
1168 b-d. 2312 w; 24 t; u; 638. 2428; 69; a;
97i. 2ö08p; 9k; 34e. 2641b; h; k; n; 48
-60. 2735; b6e. 2840g; 58 i. 8085. 3120; 42l
8349. 3406; 71; 256; f; 261; 30d; 83; 44f;
g; h; 50a; h; 5ia.
Tobler, G. [Lit. d. J. 1888 u. 89,
betr.]: Schweiz bis 1517. (JBG Bd.
11, II, 105-17. Bd. 12, II, 168-85.) [98
Thommen, R. [Lit. d. J. 1888 o.
89, betr.]: Schweiz seit 1517. (JBG
Bd. 11, II, 118-26. Bd. 12, II, 185
-96.) [3899
Anzeiger f. Schweizer G. (s. '89,
1527 u. '90, 4191). XXI, 6 u. XXII,
1-6. p. 105-296: a) p. 105-16. P.
Schweizer, Beitr. z. Kritik u. Er-
gänzg. d. Grimm'schen Weisthümer
nebst Oeffnung d. Zwinghofes Win-
kel. — b) 117-9. Meyer v. Knonau,
Regesten u. Urkk. a. d. A. d. Ge-
meinde Stalla. — c-f) 118-22. 176 f.
231 f. 254-7. Th.v. Liebe na u, Keue
Beitrr. z. G. d. Burg- u. Landrechlcs
zw. d. Stadt St. Gallen u. d. Eid-
genossen. — Pensionirg. d. Erben
d. Landvogtes Gessler. — D. Schwei-
zersoldat in d. Prozession zu Paris.
— Beziehungen zw. den Klöstern
Interlachen u. Goldbach. — g-h) 18^
-92; 298 f. A. Küchler, Verzeichn.
derjenigen, welche v. 1550-1830 in
d. Landrecht v. Obwalden aufge-
nommen wurden. — Nachkommen
d. Arnold v. Melchthal. — i) 245
-54. R. Hoppeler, Zum Propstverz.
V. St. Bernhard. — k) 193-207', 232
-40 Lit.-Ber. — 1) 295. H. Wa r tman n,
Zu d. Herkunft d. Rätischen ürkk.
in Regensburg. — m) 295 f. A. Ber-
nouUi, Zum Hut in d. Tellsage.—
Vgl. Nr. 51. 454. 709- 843. 932.
1450. 1594. 1612; 51; 98. 2212; 799.
2451s; 84b. — Vgl. künftig in II, 6
u. II, 7. [3900
Anzeiger f. Schweiz. Althk. (s. '89,
1526 u. '90, 4192). XXIV. p. 425-604.
a) p. 426 f. Chr. Tarnutzer,
Ein Steinkeitfund in Graubänden.
— b)432 5. R. Wackernagel, Die
Glasgemälde d. Basler Karthaase.
— c)492. KUchler, Zur Befestigg.
V. Rapperswil. — d) 522-7. Reber,
Archl. Betrachtgn. im Ct. Wallis.
Forts. — e) 580-82. R. Durrer,
Das , Salzherrenhaus* zu Samen. —
f) 582 f. E. A. Stückelberg,
Schweizer. Althh. in Lyon u. Be-
san^on. — Vgl. Nr. 1449. 1640c.
V, 7. Elsasß, Schweiz.
*281
2083f; 99g; r; v. 21001; s; 12c.
21891. 2328n. 2451z; 3270. [3901
Jahrbuch f. Schweizer. G. (s. '89,
1528 u. '90, 2524). XV n. XVI. xlij
387, lnjl78 u. IW p.: a) Berger,
Septimer-Strasse, 8. Kr. 156 a. 2101b.
— b) 15, 181-387. S. Vögelln,
Tschndrs Bemühgn. am e. urkdl.
Grundlage f. d. Schweiz.-G. II. —
Vgl. Nr. 156, 2712 r; s. [2
Vom Jura zum Schwarzwald (s.
'89, 4171 u. '90, 4193). VII, 3-4.
p. 161-320 u. Vm, 1-2. p. 1-160:
a) 7, 161-9. 0. Schenker, AusAlt-
Rauracien. Schluss. — b) 170-98. L.
H., Die Aargaaischen Gemeindewap-
pen. — c-e) 199-228; 8, 56-63. 2.
Hft. F. A. Stocker, Dorf n. Schlosa
Hegenheim i. E. — Die Schweizer
Volkstheater. — Langen brnck Im
Baaler Jora. — f) 7, 237-9. J. L. Jetz-
ier, D. Rathhaus in Schaff hansen.
— g) 289-40. „Der Drache* zu
Strassburg. — h) 276-92. M. Ba-
rack, Istein; eine Sage. — 1)293-7.
E. Ritter, Die Sprachgrenzen in d.
Schweiz. — k) 317-20. Der Pfeifer-
tag in Rappolts Weiler 1. E. — 1) 8,
1-44. J. Schilllnger, Die Hexen-
procesae im ehen^al. Füratbisthum
Basel. — m) 63-74. Die Familie
Burchardt zu Basel. — n) 80.
Aus d. guten alten Zelt. — o) 81 ff.
F. V. Arx, Ein Finanzhandel a. d.
vorig. Jh. — p) M. S., Das Rath-
haus zu Rheinfelden. — Vgl. Nr.
2545m. [3
Revue suisse de numlsm. s. Nr. 4097.
Archives herald, suisaes (s. '89,
1676 u. '90, 4194). IV, 11-12 u. V,
1-10. p. 392-588: a) 0. Huguenin,
Sceau de Bernard Schiesser. — b) E.
Sttlckelberg, Die heraldischen
Denkmäler Basels. — c) p. 417-20.
J. Grellet, Migration des Gbevrons
deNeuchätel. — d)421ff.A.Daguet,
Notice sur la famille de Diesbach.
— e)423 f. M. Tripet, Tapisseries
armoiries. — f) Beilage zu V: F.
Gull, Herald, u. sphrag. Notizen
über Dynastien etc. d. Ostschweiz.
II: Die Qfn. t. Montfort, Werden-
berg-Heiligenberg u. V. Werdenberg-
Sargans. 66 p. 4^ m. 100 Abb. [^Rec. :
A. f.Bracteatenkde. 2, 218 t. Höfken.]
Vgl. Nr. 83180. [4
Apfsätze etc. z. allg. G. d. Schweiz:
a) £. Böschenstein, Nach6Jhh.:
1291-1891. Festschr. Zürich, Selbat-
veri. 68 p. 1 fr. — b) Die Chro-
nik d. weias. Buchea v. Sarnen; neu
hrsg. V. F.Vetter. (Sep. a. Schweiz.
Rs.) Zürich, Müller. 48 p. IM. 50.
— c) W. A. B. Coolidgc, The
earlj bist, of the Referendum. (EHR
6, 674-84.) — d) K. Dändliker,
Die Schweiz u. ihre G. (Helvetia
14, Hft. 6-7.) — e) N. Droz, Les
orlgines de la conf^d^ration suisse.
(Bibl. unlv. 52, 449-80.) - f) H. Kitt,
Festrede z. Feier d. Bundes v. 1291.
Zürich, Schulthess. 13 p. — g) J.
Mayor, j^tudes de numism. suisse.
Gen^ve, Georg. 28 p. 1 fr. — h) J.
Schmld, Bilder aus d. Schweizer
K.-G. (Kathol. Schweizerbll. 1891.
Hft. 3.) — f) H. Secretan, La
patrie terrestre, 1291-1891. Lau-
sanne, Payot. 22 p. 50 ct. — k) L.
Wuarin, L'^volution de la demo-
cratle en Suisse. (R. des 2 mondes
106; 630-54.) — 1) G. v. Wyss,
Rede bei d. Bundesfeier d. eidgen.
poly t. Schule u. d. Hochschule Zürich.
Zürich, Höhr. 17 p. 60 ct. [5
Queiien z. Schweizer-G. (s. '90,
4195). X: Rätische Urkk. aus dem
Central-A. d. fürstl. Hauses Thum
u. Taxis in Regensb.; m. e. Anh.:
Bruchstücke e. Rät. Schuldenver-
zeichnisses. — Einkünfte d. Fhm.
V. Vaz. — Urkk. z. G. d. Oberwallis.
XVJ556 p. 10 M. 40. -^f Rec: AZtg
'92, Nr. 84 Meyer v. Knonau. —
Bd. XI u. XII s. künftig in III, 6. [6
Ah, J. J. V., Die Bundesbriefe d.
alten Eidgenossen, 1291-1513; zu-
sammengest. auf Veranlassg. d. HV
d. 5 Orte. Einsiedeln, Benzinger,
168 p. m. 3 Taf. 3 fr. 50. -X-Rec:
Schweiz. Rs. '91, III, 86-8; HJb 12,
666 f. [7
Dierauer, i., G. d. Schweiz. Eid-
genossenschaft (s. '89, 1529 u. 4221).
U: 1415-1516. (G. d. Europ. Staaten,
hrsg. y. Heeren etc. Lfg. 53, Abth.
1.) Gotha, Perthes. 1892. xvj503p.
9 M. -X-Rec. V. I: HZ 65, 547 f.
Meyer v. Knonau; HJb 10, 839 f.
Meier; Nation 9, 248; CBl '92,
141. [8
Oechsli, Anfänge der Schweizer
Eidgen. s. in II, 6.
Strickler, Joh., Schweizer. Verf.-
Böchlein od. Grundzüge d. G. d.
eidg. Bünde u. d. Bundesverfg. nebst
*282
Bibliographie Nr. 3909-3938.
Beilagen. 2. Autl. Bern^ Wyss. 176 p.
2 M. ^Rec: HJb 12, 208. [3909
Hilty, Die Bundesyerfassgn. der
Schweiz. Eidgenossenschaft, s. Nr.
2877.
Vincent, J. M., State and federal
government in Switzerland. (John
Hopkins nniv. stndies IX.) Balti-
more^ John Hopkins Press, ix 247 p.
1 Doli. 50. [10
Denkschrift d. hist. u. antiq. Ges.
zn Basel zur Erinnerg. etc. 1291.
Basel, Schweighauser. 176 p. 8 fr. —
Inh. vgl. Nr. 2295 a. 2332 b; 2497 n.
2720 a. ^Schöne Ansstattg. ~ Rec:
Schweiz. Rs. '91, HI, 873-6. [11
Zimmerli, J., Die Dt.-Franz. Sprach-
erenze in d. Schweiz. I: Im Jura.
Ui)tt. Diss. Basel, Georg. 80 p. m.
16 Taf. 3 fr. 50. *Rec.: LBl f.
Germ. u. Rom. Phil. 12, 310-14 Neu-
mann u. 13, 17-9. Gaucliat; DLZ 12,
1681 This; Romania 20, 638; RC 33,
215-7 Grammont. [12
iNaag, R., G. d. Freigrafschaft
Bargund u. ihre Beziehgn. zu der
Schweizer. Eidgenossenschaft 1477
-1678. Zürich, Höhr. 366 p. 5 fr.
^Rec: Schweiz. Rs. '91, 11,239 f.;
HJb 12, 667; CBl 1487. [18
Cereeole, V., La r^publique de
Yenise et les Suisses: relev6 des
mss. des archives de Venise se rap-
portant ä la Suisse. N. ed. Venise,
Narratovich. 1890. xiij286p. 'H^Rec:
HJb 12, 187. [14
^ Receneionen : a) Adams u. C u-
ningham, The Swiss Confederation,
s. '89, 4223 u. '90, 2527. [Auch in
Franz. Uebers. v. H. G. Loumyer.
Bäle, Georg. xvj319 p. 7 fr.]: HZ
66, 104-6 Meyer v. Knonau; Z. f.
Schweiz. Recht 10, 130-3 König;
HJb 12, 208 f. — b) Dändliker,
G. d. Schweiz s. '89, 1530 u. '90,
4122: HZ 66, 102-4 Meyer v. Kno-
nau. — c) Hug u. Stead, Switzer-
land, 8. '90, 4197: Bibl. univ. 48,
655-7; Dt. Rs. 68, 477 f.; Luth.
Quart. 21, 146 f.; Ac. Nr. 975; Ath.
Nr. 3303. — d) Rott, Invent. somm.
de doc, s. '89, 1532: HZ 67, 147
Meyer v. Knonau. — e)T8chudi,
Hs. d. Eidg. Chronik, s. '89, 4238
u. '90, 2544: HZ 66, 113-5 Meyer v.
Knonau. [15
Zur 6. d. Schweiz (AreUt ete.) in tXlg,
vgl. Nr. 115; 40; 56. 416. 646-50. 839; 41.
1025; 40. 1107; 6». 1S78-78. 1449; 50: 77; 82.
1845; 72. 2106a. 2398; 95a. 2363n; 79l. 24^81;
79a; 97n. 2625; 41d; g; 41 o, 51; 70a.
2712 b-e; n; rs; 20; 23. 2876-79. 2982; 79.
3216: 97. 3377 d; p: r. 3404; 27h: 91 f; 45;
40; 71. — BlldanvB-«. vgL Kr. 9af-h: 49.
lOSSb. 1822i. 1581. 1779; 80g. 1840. 2021b;
23d; 27. 2270r. 2445. 2721; 39 w; 44; 52b;
58h; 56g; 75b; 768. 8818c.
Aufsätze betr. Dt.-8chweiz. Can-
tone: a) R. Brandstetter, Pro-
legomena z. G. d. Luzemer Mund-
art. Einsiedeln, Bensiger. 88 p. 2 M.
[^R«c.: DLZ 12, 271 Rödiger; LBl
f. Germ. u. Rom. Philologie 12^ 123
Behaghel; ZDPh 24, 281-3 Tobler;
Ana. f. Dt. Alth. 17, 281 f. Hensler.]
— b) Das Cadettencorps d. St.
Schaffhausen. Festschr. Schaffhaos.,
Schoch. 81 p. 2 fr. 80. — c) A.
C^r^sole, Zermatt et ses environs,
descript., hist. et legendes. Zürich,
Freuss. 1890. 80 p. et 2 cartes. 3 M.
— d) Fleischlin, Luzem. (KLex
8, 364-75.) - e) G. Kinkel, Beitm
zur G. der Dt. Kolonie in Zürich.
(Schweiz. Rs. '91, Nr. 4.) — OTh.
V. Li eben au, Die Republ. Waggis.
(Schweiz. Rs. '91, fll, 328-40.) —
g) F. Mettaner, Katal. d. Schul-
bibl. I. Progr. Muri. 20 p. — h) J.
Scherer, G. cTes Wallfahrtsortes
Hergiswald. Luzem, Schill. 74 p.
1 fr. — i) P. S c h i 1 d , Bricnzer Mund-
art. 1 : Allgemeines. Base^ Sallmann
& B. 107 p. 3 fr. 50. — k) L. Stock-
mann, Sagen n. Volksmeinungen
in Obwalden. (Monat - Rosen , 36,
Nr. 2 ff.) — I) R. Wackernagcl,
Wappenbücher in Basel. (Dt. Herold
22, 15965; 176-8-, 23. 9.) — m) F.
Wagner, Die Fa^aden u. Haupt-
bilder am Rathhaus zu Schwyz.
Zürich, Orell-Füssli. 4 Bll. 1fr. [3916
Beiträge z. vaterl. G., hrsg. ▼. d.
Ges. zu Basel (s. '89, 1534 u.'90, 4200).
IV, 1. p. 1-121. 1892. 2 M. Inhalt
s. künftig in lU, 3. - Bd. III, Hft 4
soll später erscheinen. [17
Jahrbuch, Basler (s. '89, 1536 a.
'90, 2533). 1891 u. 1892. 263 u.
240 p. a) 1891, p. 10-28. M. Bir-
mann, Die Anfänge d. Basler Kin-
derspitals. — b) 29-40. R.Waeker-
nagel, Schloss Angenstein. — e)41
-103. F. Bau r, Im Gebiete d.Gempen-
Stollens. - d) 230-63; 1891, 20040.
Basler Chronik. Nov. 1889-91. —
e) 147-76. F. Meyer, G. d. öffenti.
V, 7. Schweiz.
♦283
Kanstsammlg. zu Basel. ~ f) 228 f.
Basler Stillleben in d. Mediations-
leit. — gr) 1891, 36-67. Th. Barck-
hardt-Biedermann^ Zerstörg. u.
Erhaltg. d. Rom. Rainen zu Äugst. —
]|)95-112. K.Steiilin, Der Münster-
platzbrannen. -- Vgl. Nr. 52. 761. 836.
993 ; u. künftig in Gruppe UL ^ Rec. :
Schweiz. Rs. '92, 1, 88-90 Mähly. [3918
Angovia (s. '89, 1587 u. '90, 2538).
XXI. xvi210 p. 8 H. 20: a) p. l
•XVI. V.-Chronik etc. - b) 1-130.
W. Merz, Die Ritter v. Rinach. II:
Die Linie d. unteren Rinach. Sep.
Aarau, ßanerländer. 164 p. 2 M. 80.
— e) 131-210. A. Schumann, Die
LH. d. et Aargau, 1888-1889. — Auch
XXII erschien. [19
Kiem, M., G. d. Benedictiner-Abtei
Muri-Gries (s. '89, 4280). II: Neuzeit.
Irj526 p. 5 fr. ^Kec. v. I: HZ 67,
150-2 Meyer v. Knonau; MIÖG 11,
507 f.; StMBGO 12, 365-7 Kinter;
Lit. Rs. 16, 366 f. Hauthaler; v. II:
Lit. Handw. 80, 597-9. [20
Taschenbuch, Zürcher (s. '89, 4235
u. '90, 2540). XIV. 309 p. 5 fr.:
a) p. ^27*69. J. M. Usteri, Kleine
Behweizerreise im Sept. 1816. —
b) 175-216. H. Bodmer, Die alt.
Züricher Ztg. — c) 217-64. 0. Mark-
wart, Prof. Dr. Heinr. Grob. —
Vgl. Nr. 1875. 2561 d-, 84 a. — Auch
XV erschien. [21
Mittheilungen d. antiq. Ges. in
Zürich (8. '89, 4240 u. '90, 2541).
XXIII, 1-4. p. 1-259, vgl. Nr. 2402. [22
Neiijahrsblatt z. Besten d. Waisenh.
in Zürich (8. '90, 2542). Nr. 84.
1891. 60 p. 2 M. 20: a) p. 1-26.
Briefe v. Joh. Casp. Orelli, 1787
-1849. Schluss. — b) 27-60. Lebens-
skizze V. Aug. Hnr. Wirz, 1737-1834,
Pfr. an d. Franz. K. [23
Ncujahrablatt der Stadtbibl. in
Zürich (s. '90, 2543). 1891, s. Nr.
2027. [24
Tliriceiiaia, Beitrr. z. Züricher G.,
durch Züricher Mitglieder d. allg.
G.-forsch. Ges. d. Schweiz. Zürich,
Höhr. 243 p. 5 M. — Inh. vgl.
künftig in II u. III. [25
ürkundenbuch d, St. u. Landschaft
Zürich (s. '89, 4236 u. '90, 2544 a).
II, 1. 1890. 200 p. m. 3 Taf. 6 M. 25.
*Rec.: HZ 66, 106-8 Meyer v. Kno-
nau; ZGOberrh 5, 540 Hartfelder;
DLZ 12, 243 f. Wiegand: AZtg '90,
Nr. 200 Dierauer; GGA '91, 328-44
Wackernagel, vgl. d. Erklärg. d.
Gott. Ges. d. Wus. ebd. 575 f. u.
d. Entgegng. Wackemagers in d.
DZG 6, 232-4; ZGOberrh 6, 51921;
MIÖG 12, 509-14 Redlich. [26
Schweizer, P. u. H. Zeller-Werd-
mBlIcr, Siegelabbildgn. z. Urkkb. v.
Zürich. Lfg. 1. Zur., Höhr. fol.
7 Taf. m. 16 p. Text. 6 M. [27
Neujahrsblatt d. hist.-anti<3. V. in
Schaffhausen (s. '89, 4242) für 1891.
Schaffh., Brodtmann. 1889-91. 19 p.
m. Taf. 8-10. Inh.: K. Henking,
D. Kl. Allerheiligen zu Schaff hausen.
Schluss. [28
Beiträge, Thurgauische (s. '89,
4243 u. '90, 2550). Hft. 30. 146;
64 p. m. 1 Tab. u. 1 Taf. 3 M. 40:
a) p. 5-41. J. Büchi, Ueb. Glas-
malerei, insbes. üb. Thurgauische
Gemälde. — b) 67-125. J. J. Wid-
mer, Das Thurgauische Yolksschul-
wesen unter d. Helvetik. — Vgl.
künftig in II, 4. [29
Mittheilungen z. vaterl. G., hrsg.
V. HVSt.-Gallen (s. '89, 4244 u. '90,
4203). XXrV (8. F. IV), 2 s. Nr.
2721. - XXV (3. F. V), 1. 190 p.
6 fr.: a) Butler, Friedr. III., der
letzte Gf. V. Toggenburg s. künftig
in II, 7. — b) p. 108-78. Das Lütis-
bnrger Copialbuch in Stuttg., hrsg.
V. H. Wartenberg. — c) 179-90.
Die Öffnung d. Hofes Benken; hrsg.
▼. Geo. u. Frdr. v. Wyss. «^Rec.
V. XXIV, 1: GGA '90, 990-95 Meyer
V. Knonau; CBl '91, 70-2. — Vgl.
Nr. 2721. [30
Analecten, St. Gallische, hrsg. v.
A. J. Dierauer (s. '89, 4245 u. '90,
2554).III-IV: Aus d. Lebens beschreibg.
Geo. Leonh. Hartmanns. II-III. St. Gal-
len, Zollikofer. 29 u. 27 p. [31
Neiijahrsblatt d. HV in St. Gallen.
Hft 1991 u. Hft. 1892. St. Gallen,
Huber. 4^ 63 u. 41 p. ä 2 M.: a) A.
Hard egger, Mariaberg bei Ror-
schach. — b) J. Dierauer, Rappers wil
u. s. Uebergang an die Eidgenossen-
schaft. [32
Giitzlnger, W., Die Rom. Orts-
namen d. Cantons St. Gallen; hrsg.
V. HV St. Gallen. Freiburger Diss.
St. Gallen, Huber. 91 p. 2 M. 40.
<^Rec.: DLZ 12, 1499 Meyer-Lübke ;
LEI f. Germ. u. Rom. Phil. 12, 308
-10 Unterforcher; HJb 12, 904. [33
*284
Bibliographie 3934—3947.
Jahresbericht, 20., d. hist-antiq.
Ges. V. Graubtiuden (s. '90, 2557 u.
4204). Jg. 1890. 40; 63 p.: a) p. 23-8.
Rhät. Lit. — b) 29-40. Fr. Jecklin,
Die Amtsleute in d. Bündnerischen
Unterthanenlanden. — c) Beil. p. 1
-60. Urkunden z. Staats-G. Grau-
bündens; zusammengest. v. C. Jeck-
1 i n. Hft. 1 : Graubünden u. d. Schweiz.
[Auch Sep. Chur, Hitz. 1 fr.] [3934
Sails-Soglio, N. v., Die Familie v.
Salis; Gedenkbll. aus d. G. d. ehem.
Freistaates d. 3 Bünde in Hohen-
rhätien [Graubüuden]. Lindau, Stett-
ner. xiij 368 p. m. 6 Taf. 5 M. 60.
*Rec.: HPBll 107, 595-604 G. Meier;
Kath. Schweiz.-Bll. '90, Hft. 4; HJb
12, 187; Anz. f. d. kath. Oesterr.
'91, Nr. 9. [35
Jahrbuch d. HV d. Ct. Glarus (s.
'89, 4247 u. '90, 4205). Hft. 26 u.
27 ro. Anhang, xxxij 112 u. 43; 64
u. 87 p. ^ 3 fr.: a-c) Inh. v. 26 u.
27, 8-57. G. Heer, Allerlei Bilder
a. vergang. Tagen od. z. G. Glamer.
Geschlechter, derj. d. Eschen tag wens
insbes. , Vortrr. — Landeskdl. Lit.
d. Ct. Glarus. — Luchsingen u. der
Eschentag wen. — d) 27, 64. Lob-
spruch d. Chronisten J. Stumpf auf
d. Land Glarus, 1573. — e) Anh. 1-37.
Urkk.-sammlg. z. G. d. Ct. Glarus,
III, hrsg. V. G. Heer. - Vgl. Nr.
2034 h. [36
Geschichtafreund, Der (s. '89, 1545
u. '90, 4206). XLVL xxxij 342 p.
7 fr. 50; a) p. v-xxxij. JB. •— b) 1
-43. R. Reinhard, Geschichtliches
üb. d. Schule in Willisau- Stadt bis
z. J. 1800. — c) 45-107. A. Ntische-
1er, Gotteshäuser d. Schweiz: De-
canat Luzern. Abth. 3. — d) 109-91.
A. Odermatt, Die Pfarrkirche in
Beggenried. — e) 191-282. R. Brand-
stet ter, Die Reception d. Neuhdt.
Schriftsprache in Stadt u. Landsch.
Luzem, 1600-1830. — f) 283-310.
Th. V. Liebenau^ Zur Bundesfeier
V. 1291-1891. — g) 318 f. Lehen-
brief um eine Matte im Moos zu
Luzem 1340; mitg. v. J. Meyer am
Rhyn. — h-k) 314-8; 318 f.; 325
-42. J. L. Brandstetter, Gründg.
der Pfarrei Hasle u. Ablass für d.
Kirche^ 1465. — Funde im Eckstein
d. alten abgetrag. Kirche in Menznau.
— Lit. f. 1890. — *Rec. v. XLV:
MHL 20, 87 Foss. [37
Neujahrbiatt, Zugerisches, für
Freunde d. G., 1891 u. '92. Zug,
Anderwert. 4^ 27 u. 24 p. 1 fr. 50
u. 1 fr.: a) '91, 1 ff. W. Aickart,
Aus d. G. des Zuger Schützenwesens.
— b) M. A. Wyss, Die alte Münze
u. ihre Bewohner. — c) Chronik auf
das J. 1888. — d) '92, 1 ff., Keiser.
Der Tschurrimurri- od. Vogthandel,
1700-3. — e) A. Wyss, Die Wcißsen-
bach od. St. Karls-Pfrund. [38
LIebenau, A. v., Charakterbilder
aus Luzerns Vergangenh. II: Hesse
V. Rynach, d. Vater d. Armen. —
Anna Russ, e. Frauenleben aus d.
15. Jh. — Marschall Jost v. Dürler
u. d. 10. Aug. 1792. Luzem, Prell.
256 p. 3 fr. öO. [3»
Archiv d. HV d. Ct. Bern (s. '89,
1549 u. '90, 2561). XIU, 1. xxiij p.
u. p. 1-230: a) E. Blösch, J.-Ber.
— b) J. Stammler, Die St-Vin-
cenz-Teppiche d. Berner Münsters.
— c) R. Lugin buhl, Briefe an P.
A. Stapfer, s. Nr. 2720. [40
Taachenbueh, Berner (s. '89, 4258
u. '90, 2562). Fortges. v. K. Geiser.
XL u. XLL 314 u. 335 p. ä 8 M. 50:
a) 40, p. 26-54. Jak. Stanamler,
Königsfelder K.-Paramente im bist
Mus. zu Bern. — b) 101-8. Christlicher
Regenten-Spiegel, Lobgedicht
auf Schul theiss Christ. Steiger. [Nea-
druck nach d. Orig. v. 1731.] —
c) 182-4. Gedicht d. GoiL Fabn-
cius Hildanus üb. d. Hemer Wappen.
[1603.] — d-e) 244-80. 41, ^5-307.
K. Geiser, Leben u. Schrr. des
M Bürger Quixote a. üechtland " Andr.
Denn 1er. — Archivschnitzel. — f) 40,
292. Ritter Kuno v. Bubcnbcrg. —
g) 293-314. 41, 308-35. A. Züricher,
Berner Chron. f. d. J. 1889. — h) 41,
1-30. S.Schwab, Kloster Bellelay.
— i) 173-284. H. Türler, O. t.
20 Häusern an d. Junkergasae. —
Vgl.Nr.l554a. 1770 i-1. 1828 a; 88 n;o.
2298 m. — Vgl. künftig in Gruppe
n u. m. [41
Festachrift zur 7. Säcularfeier d.
Gründg. Berns. Bern, Schmid. 4*.
30 fr.: a)£. Blö8ch,Diege8chiehtL
Entwickig. der Stadt Bern. 97 p.
— b) E. von Rodt, Berns Bürger-
schaft u. Gesellschaften. 114 p. —
e) G. Tobler, Die Chronisten iL
G.-Schreiber des alten Bern. 92 p.
— d) K. Geiser, Die Verf. des
V, 7. Schweiz.
''285
alten Bern. 143 p. — e) A. Zeer-
1 e d 6 r ^ Die Bern er Handfeste. 100 p.
— f) B. Hidber, Diplom.-krit.
Untersuchg. der Bemer Handfeste.
7 p. — gr) R. Reber, Plan d. alten
Befestigung Berns. 2 p. "^Rec:
Schweiz. Rs. '91, IV, 207-10. [8942
Fontes remm Bernensium (s. '89,
1550 u. '90, 4207). VI, 3-4: 1338-43.
und VII, 12; 1344-9. p. 385-809 u.
65 p.; p. 1-192. 13 u. 10 M. [43
Sammlung Bern. Biographien (s. '90,
2564). Hft. 13. p. 821-400. m. Abb.
1 fr. 50. [43a
Mannen, Wolfg. F. v., Berns G.,
1191-1891. Festschr. 1.-2. Aufl. 235 p.
IM. 80. - Franz. Ausg. 217p. -X-Rec:
HJb 12, 897. [44
^ Recensionen : n) B ä b 1 e r , Flur-
namen aus d. Schenken bergeramt,
ß. '90, 2539: ZDPh 23, 371 f. Tobler.
— b) Baumgartner, G. d. Ct.
St. Gallen, s. '90, 4203a: Lit. Rs.
17, 244-6 J. G. Mayer; HJb 12, 188
-90. — e) Blattner, Mundarten
ci. Cantons Aargan, s. '90, 4201:
ZDPh 24, 234 Socin; Anz. f. Dt.
Alth. 17, 283 f. Heusler; DLZ 12,
1376 Tobler. — d) Chronik der
Kirchengemeinde Neumünster, s. '90,
2548: HZ 67, 158 Meyer v. Knonau.
— e) Basler Chroniken, s. '90,
2535 u. 4199: HZ 66, 117-21 Meyer
V. Knonau; DLZ 12, 847 f. Wiegand.
— f) Ri'igholz, G. d. Benedic-
tinerstifts U. L. Fr. zu Einsiedeln,
8.*89, 1537: HZ 66, 115 f. Meyer v.
Knonau; Theol. prakt. Qsehr. '90,
Hft. 4 Wächter, — g) Urkunde n-
buch d. St. Basel, hrsg. v. Wacker-
nagel u. Thommen. I, s. '90, 2536:
GGA'90, 980-90 Wartmann; HZ 66,
116 f. Winkelmann; MIÖG 12, 514-9
Redlich; CBl 332 f. — h) Vögelin,
Das alte Zürich, s. '89, 1589 u. '90,
4202: HZ 67, 156-8 Meyer v. Kno-
nau. [45
Zar e. d. Deattehen 8ehir«la Nr. 40 c.
667. 840. 1170. 1640 d. 1828; 39; 88n-q. 1948.
ailSs; 51t. 2363w; Z; 76o; 77p. 2830; a.
8945a. 3009 b: 75 c; 88. 3108 a: 90. 3876 e.
3407 k: 31 q. 4000 a. ~
Stldte: 39 a. 294. 498. 551. 678. 1554 a.
1748. 2380 i. 8655 q. 3358 k; 74.
Aufsätze betr. Franz. Schweiz n.
Anschlnss : a) d e B e a u s 6 j o u r^ Le
monast^re de Luxeuil; l'^glise ab-
batiale. (Sep. a. Ann. franc-comtoises).
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1891«
Besangon, Jacquin, 104 p. m. Abb.
— b) Blanchot, Un coin de la
fronti^re franco-suisse [pays de Ray],
Vesoul, Suchaux. xiy 36 p. ■— c) A.
Ca hörn, M^dailles des residents
de France k Gen^ve. (R. suisse de
numism. 1, 122-35). — d) A. Cas-
tan, La Franche-Comt^ et le pays
de Montb^liard. Paris, Delagrave.
108 p. — e) F. C u r c h o t , Descript.
bist, et artist. des cath^drales de Lau-
sanne et de Gen^ve. Lausanne, Viret-
Genton. 114p. 2fr.50. — f) Ducis,
Etudes bist, sur le Genevois, le
Chablais, le Fancigny et sur les
Corps judiciaires. Kumilly, Ducret.
45p. — gr) E. Dunant, Esquisses
bist, sur üen^ve. Gen6ve, Alioth.
48 p. 50 ct. — h) P.Fischer, Die
Roman. Sprache der Westschweiz.
(Schweizer. Rs. '91, IV, 196-206.) —
i) H. Gay, M^langes d'hist. vallai-
sanne. Gendve. Jullien. 197 p. 1 fr.
50. — k) A. Michaud, CataL de-
scriptif des monnaies etc. compos.
le m6dailleur de La Chaux-de-Fonds.
I. La Chaux-de-Fonds, Selbstver-
lag. 78p. 2 fr. — I) Notes pour
servir k la bibliogr. franc-comtoise.
Vesoul , Suchaux. 1890. 54 p. —
m) Saint-Pierre, Ancienne ca-
thedrale de Gen^ve; publ. de l'assoc.
pour la restaur. de St.-Pierre. Gen^ve,
Georg. 120 p. m. 24 Taf. 3 fr. 50.
— ii)J. Schmid, Lausanne-Genf.
(KLex 7, 1530-46.) [3946
Musee neuch&telois (s. *90, 2566
u. 4208). XXVII, 10-12 u, XXVUI, 1
-11: 8) 27, p. 199-207; 221-29; 248
-56. E. Bille, Dombresson. —
b-c) 179-84; 215-9 etc.; 257-64. 28,
7-14; 40-50. L. Favre, Lettres de
L. Lesquereux. Forts, u. Schluss. —
Nicolet, 1803-71. Forts, u. Schluss.
— d) 244 f. Ph. Godet, Le Locle
ä la fin du 18. si^cle. — e-h) 245-7.
28, 79-80; 116-23; 278-80. J. Grellet,
Proolamation de la sentence du tri-
bunal des trois-^tats, 1707. — Une
conpe de 1609. — Le Val-de-Travers.
— La femme de Girard de Neuchfttel.
— i-n) 265-8; 286-90 etc.; 28, 236.
O.Huguenin, Notes d'un justicier
de la Sagne. Schluss. — Anne de
Neuchätel. — Vaumarcus. — L'exau-
berge du cerf k St. Aubin. — Fi-
gures d'Abraham Girardet. — o) 275-6.
J. J. Berthoud, Une vue de Va-
VI. 8. 20
*28()
Bibliographie Nr. 3947—3966.
langin, 1766. — p) 280-5. 28, 22-9
etc.; 61-9. M. Tripet, Recherches
snrles ex^cuteiirs des hautes oeuvres
k NeuchAtel. — q-t) 28, 89-96; 237-9;
263-4. A. Qodet, Register üb. Jg.
1864-88. — M^dallles scolaires etc.
de Neachfttel.— La fÄte de Travers. —
Abram Borel-Jaqaet, horloger. [3947
Ferner: a-b) 28, p. 57-68; 210-8;
273-7. Ch.Chätelain, Partage de
la „D^pouille de V^l de St.-Martin
aB Val-de-Ruz, 1536V — Mämoires
de Francis Berthoud. — e) 137-44;
167-73 etc.; 242-50. J. Courvoi-
sier, Fritz Berthoud. — d) 165-6.
A. Dubois, La poudrerie du Champ-
du-Monlin. — e) 188. Copie d'un
ms. existant dans 1a collect, de docc.
neuch&telois de MM. C^lestin et
Oscar Nicolet , h, la Chaux-de-Fonds.
— f) 189-92. W, Wavre, La coupe
de Mme de Nemours, 1699. — g) 265
-72. J u 11 1 e r a t , Travers ; notice
historique. — h) Compte rendu
des s^ances de la soc. ahist. sect.
de Neuch&tel. — Vgl. Nr. 1888 q.
2379 a. 2497 V. 2534 d. [48
Loye, Hist. de la seignenrle de
Neucbätel Bonrgogne. Montb^liard»
Hoffmann. 422 p. [49
Arohlves de la soc. d'bist. du can-
ton de Fribourg (s. '89, 4258). V,
1-2. p. 1-336: ») p. 1-187. A. Da-
guet, Hist. de la ville etc. de Fri-
bourg jusqu'ä 1481. — b) 188-282.
M. de Diesbach, Les p^lerins
fribourgeois k Jerusalem, 1486-1640.
— c) 283-324. M. de Techter-
mann, Invent. du butln fait ä
Grandson par les soldats fribourg.
— d) 325-36. J. Schneuwly, Les
seigneurs de M^zi^res. [50
Mömoires et docc, publ. par la
soc. d'hist. de la Suisse romande
(8. '89, 1551 u. '90, 4209). 2. s^r.
in. M^langes. 480 p. 6 fr.: a) p. 1
•254. Alb. de Montret, Mme de
Warens et le pays de Vaud. —
b) 325 ff. J.-Ber. etc. — Vgl. Nr.
2508 m. [51
C^rteole, A., Notes hist. sur la
ville de Vevey, avec un plan etc.
Vevey, Lörischer. 194 p. 3 fr. [52
Fazy, H., Les constitutions de la
republ. de Gen^ve. Genive, Georg.
1890. 335 p. 3 fr. 50. *Rec.: RH
45, 282 f. [53
GalilTe, J. B. 6., Notices g^ndal.
sur les familles genev. dep. les
1. temps jusqu*^ nos jours VL Gen^ve,
JuUien. viij496p. 12 fr. [53a
Boiletino stör, della Svizzera ital.
(8. '89, 4266 u. '90, 4210). XII, 10
-12. p. 214-64 n. XIII, 1^. p. 1-160:
») 12, p. 214-19; 18, 1-7 etc.; 129-85.
I castelli di Bellinzona. Forts. —
b) 13, 78; 185-6. Artisti del Tiduo.
Forts. — e) Tagliabne, Note per
una storia mescolcinese. — d)Tor-
riani, Dali' arohivio dei Torriani
Fortsetzung. — e) 13, 80-1 ; 137-41.
Architetti ed ingegneri militari
sforaeschi. Forts. — f) 18, 18-23;
etc. 141-6. Dopo la bnttaglia di
Giomico [docc. et regesti Milanesi,
genn.-marzo 1479]. - g^ 23-30. Per
la storia dell' ospicio di Camperio
sul Lncomagno nel sec. 15. —
h) 30-4. Stemmi ripari al fiame
Magffia [presso Locarno, 16.-17. s.].
— I) 34-7. Stemmi di alcane fa^
miglie del cantone Ticino. — k) 55-8.
Un Organ aro bernese del sec. 15.
— 1) 67-78. 4 dottori della bibl.
Ambros. di Milano appartenenti alla
Svizzera ital. — m) 78^80. Da quando
data il castello di Lugano? — n-p) 94
•HO; 120. T. di Liebenau, La
confraternitä del ss. sacramento in
Menzonio. — Una pagina d. storia
di Gambarogno. [1515-16]. — Brief
d. Melch. Lussi v. 1580 üb. d. Ais-
wanderg. in den Ott. — Vgl. Nr.
2297 V. 2452 b. [3954
Sur 0. d. FrasiSi. Sehwels alt Ab*
■ehli«« vgl. Nr. 278; 93 82S. 441; 47 b; e.
707; 8. 933. 1582; 88; 89. 1888 q. 211fr. 2989;
90 b. 2451 n; 52 m; 70. 2522; 46m. 26»; 70b.
2841g; 97. 3112V. 8219. S426 0.
S. JDer Süden. Baierisch-
TiToier Oruppe*
KönifiT. Baiem 8955-72; Tirol mit Salzbny
and Vorarlberg 3978-^; Italien. Anschlut
3984-94.
6öbl, $., [Lit. d. J. 1888, betr.]:
Baiern. (JBG Bd. 11, IL 803-23.) [8965
Bibliothek, Baier. (s. '90, 2588 (l
4211): a) Bd. XVII: K. v. Rein-
hardstöttner, Land u. Leute im
Baier. Walde. — b) XXI: K. Th.
Meyer, Alpensage n. Alpenland-
schaft in den iS^ier. Bergen. —
e) XXV: K. Th. Heigel, Nymphen-
bürg; e. geschtl. Studie. 102; 92;
V, 7-8. Schweiz; Baiern.
*287
112 p. — Inh. V. Bd. XVIII-XX;
XXII; XXIII; XXVI, 8. Nr. 1359.
1678. 1979. 2801. 8415. «Rec: Z.
f. Dt. Cultur-G. 1, 468 f. Meyer;
AZtg Nr. 105; Sammler 12, 76-8. —
Auch XXIY erschien. [3956
Blatter f. Baier. K.-G. (s. '89, 4269
u. '90, 2460). III, 3-12. 1889-90. p. 33
-120: Ä-b) p. 44-7; 113-9. G. Sperl,
Ist für die Nordgrenze des Bisth.
Augsburg d. Donaogrenzwall mass-
gebend? — Ortscbroniken. I. — e)47;
55 f. A. Stetter, Aus d. Chronik
d. Pfarrei Wernsbach. — d) 49-54;
57-60; etc. 89-93. £. F. H. Medicus,
Forchheim u. Baiersdorf [vg]. dazu
Bemerkg. Bossert's p. 71j. — e) 77
-80; 84-6. F. H. Reinsch, Aus d.
K.-Büchem v. Untermichelbach. —
f) 97-9. Stark, K,-Bticher u. K.-
Zucht. — g) 111. E. Hopp, Die
Mischehenfrage vor 200 JJ. [57
Aufsätze betr. Baiem: a-c) H.
Arnold, Die Falmen etc. d. Baier.
Heeres. (AZtg Nr. 249 f.) — Die
Knrbaier. Feste Rothenburg. — Am-
merland. (Bayerland 2, 75-9; 91 f.;
387-9.) — d) Chr. Gruber, Alt-
baier. Flusspolizei. (Ebd. 518 f.) —
e) J. y. Kuli, Repertor. z. Münz-
kde. Baiems. (Suppl.-hft. zu d. M.
d. Baier. numismat. Ges. IX.) 80 p.
— f) K. Primbs, Siegel d. Witteis-
bacher in B. bis auf Max III. Joseph.
(Archv. Z. 2, 1-32.) — g) Fr. S c h e n k,
Das Chorherrenstift Weyarn. (Bayer-
land 2, 401-4.) — h) Stamminger,
Landshut. (KLex 7, 1386-92.) —
i) E. üttendorfer, Die Archi-
diakone u. Archipresbyter in Frei-
sing, Baumburg, Chiemsee u. Gars.
(AKKR 68, 3-117.64, 70-138.) [58
Rocidiiiier, Denkmäler d. Baier.
Landrechts, s. Nr. 2831.
Schreiber, G. Baierns (s. '90, 2582).
II: Vom Oesterr. Erbfolgekr. bis auf
d. Ggw. 847 p. 8 M. ^Rec: DLZ
12, 1203 f. Kaufmann; HPBll 106,
219-33 Werner; AZtg '90, Nr. 326
Mayr; Oesterr. CBl 6, 262 Haas;
Katholik 71, II, 381-3 Weber; Lit.
Hdw. 31, 136-8 Glasschröder. [59
Schwann, M., Illustr. G. ▼. Baiem
(s. '89, 1556 u. '90, 2583). Lfg. 35
-67: II, 137-716. (Bd.H: 11 M.) *Rec.:
JB f. Germ. U.Rom. Phil. 11, 66 Böhm;
Bür 16, 227. [60
Schwann, M., Das neue Baiern;
illustr. G. d. Baier. Landes u. Volkes,
seit 1508 bis auf die neueste Zeit.
Lfg. 1. Stuttg., Süddt. Verl.-Inst.
32 p. k 40 Pf. ^Rec: AZtg Nr.
537. [61
Verhandlungen d HV v. Oberpfalz
u. Begensburg (s. '89, 4274 u. '90,
4212). XLIV, 2. 257 p.: a) p. 1-94.
J. V. Kuli, Studien z. G. d. Ober-
pfälz. Münzen d. Hauses Witteisbach,
1329-1794. Schluss. — b) 231-40.
Schenz, Die Verdienste d. Witteis-
bacher um d. G. — Vgl. Nr. 452.
1585 d. [62
Sanmeiblatt d. HV EichsUtt (s.
'89, 4270 u. '90, 2594). V. 110 P.:
a) p. 71-80. Fr. Winkelmann,!).
Ausgrabgn. zu PfUnz i. J. 1890. —
b) 81-5. W. Schmitz, Das edle Ge-
schlecht der Muggenthaler. ^ e) 86
-110. J.-Ber. — Vgl. Nr. 356. 445;
64. 1108. 2298 b. 3074 d; i. [63
Collectaneenblatt, Neuburger, f. d.
G. Baierns (s. '90, 2595 u. 4213).
LIV. 1890. 254 p.: a) p. M68. 0.
Ried er, G. v. Nassenfeis. VII. —
b) 169 205. Nekrologe. — c) V.-
Nachrr. [64
Sammelblatt d. HV in u. f. Ingol-
stadt (8. '90, 2597). XV u. XVI. 76;
80; bezw. 46; 62; 40 p.: a) 15, I,
1-54. Beiträge z. G. d. Landbez.
Ingolstadt. — - b) 54-76. 2 Burgen
in J. u. ihre Bewohner. — e) 15,
II, 1-4. üeberblick üb. d. G. J's.
— d) 5-44. Geschichte d. Gebäude
in u. um J.; vgl. p. 45-63. Oster-
mair. Das Schaf bäutl-Haus; u. p. 74
-80. Das Schoberhaus. — e) 64-67.
Nekrologe. — f) 16, I, 1-46. Brun-
nen buch allhie zu J. , 1590. —
g) 16,11, 1-62. DieStadtpfarr-K.
zur Schönen Unser Lieben Frau. —
h) 16, III, 1-40. F. X. Ostermair,
Die Ehrenbürger Ingolst,'8. [65
Verhandlungen d. HV f. Nieder-
baiern (s. '89, 1564 u. '90, 2598).
XXVI, 3-4 u. XXVII: 363 u. 228 p.i
a-b) 26, 177-212. 27, 3-36. F. S.
Scharrer, Aelt. G. d. Schlosses
Moos. U. m. — c) 212-53. A. Kal-
cher, Geschäftsber. -— d) 254-8.
Bücherverzeichniss. — e) 37-96. P.
P, Dollinger, Ürkk.-Buch z. G. d.
St. Neuburg. Forts.: 1551-1640. —
t) 97-104. W. Schratz, Das Ge-
schlecht d. Schmalensteiner u. dessen
*288
Bibliographie Nr. 3966—3989.
Wappen. — g) 105-50. C. Popp,
Schutz- u. Wehrbauten a. alter Zeit
in d. Umgebg. v. Landshut; m. 4 Taf.
— h) 153-76. J. Math es, Geschtl.
üb. d. Pfarrei Veitsbuch. — f) 177
•228. B. Spirkner, Beitrr. z. G, v.
Massing. — Vgl. Nr. 1743. [3966
Archiv, Oberbaier. (s. '89, 1565 u.
'90, 2600). XLVI, 2. 1890. p. 195
-277: 8) 46, 218-26. F. X. Glas-
Schröder, Bavarica in Rom. Biblio-
theken. — b) 231-41. A. Schneide-
wind, Frz. X. Kefer. — c) 242-77.
N. Baader, G. d. Hofmark Windach.
I: bis Ende d. 16. Jh. - Vgl. Nr.
1590. 2403. * Reo. : AZtg Nr. 96. [67
Jahrbuch f. Mtinch. G. (s. '89, 1567 n.
'90, 2602). IV. 464 p. 8 M.: a) p. 175
•214. H. S i m o n 8 f e 1 d , Der Bucintoro
auf d. Starnberger See. — b) 215
-32. 0. Kleemann, Die Befestiggn.
Alt-Münchens. — c) 233-56. S. Gün-
ther, Münch. Erdbeben- u. Prodi-
gienlit. in älter. Zeit. - d) 427 f.
J. Bolte, Trompeterständchen, 17,
Jh. -— e) 431-7. Chr. Häutle, Ein
Münchener Strassendurchbruch im
1. Drittel uns. Jh. — f) 438-64. E. v.
Desto uches, Zur Topogr. M's. II.
— Vgl. Nr. 1026a. 16871. 1728d-h.
1830. 2446 c. * Rec. : Z. f. Dt. Cultur-
G. 1, 471 Chr. Meyer; DLZ 12, 1131 f.
V. Weilen; AZtg Nr. 148. [68
Zeitschrift d. Manch. AlthY (s.
'89, 4277 u. '90, 2603). HI u. IV.
54-, 90 p. k Jg. 8 M.; a) 3, 5-10.
Leuchter u. Lichtträger a. d. Be-
sitze V. R. Kuppelmayr. — b-c) 3,
19-22. 4, 23-6. R. Kuppelmayr,
üeb. d. Entwickig. d. Feuerwaffen.
— üeb. d. Neuerwerbgn. d. Baier.
Nat.-Mu8eum8. — d) 4, 4-10. J.
Heigenmooser, Rückblicke auf d.
Verdienste d. Wittelbacher um die
Althkde. - e) 27 f. H, Riggauer,
Die Erwerbgn. d. Münzcabinets seit
1886. — f) 29 f. G. V. Bezold,
Inventarisirg. der Eunstdenkmäler
Baiems. — g-h) 35 f.; 75. W., Denk-
mäler d. Vorzeit in klein. Baier.
Städten [Gemeinde-Registraturen]. —
Bayarica in Schweden. — i) 77. H.
A., Holzschnitt a. d. 16. Jh. — k) 3,
33-51. 4, 79-88. V.-Chronik. — 1) 3,
52-4. Lit.-Ber. — Vgl. Nr. 19738.
2254 f. 3151b. [69
Huhn, A., G. d. Spitales, d. K. u.
d. Pfarrei z. hl. Geist in München.
I: 1204-1790. Münch., Leutner. 272 p.
4 M. 50. ^Rec: HPBll 107, 787
-90; Laacher St. 41, 120 f.; Münch-
ner N. Nachrr. 44, Nr. 207 ; Theol.-
prakt. Mtschr. 1, 540 Linsenmayer;
HJb 12, 868 f. [70
Westermayer, G., Chronik d. Borg
u. d. Marktes Tölz. 2. AuA. Lfg. 1-2.
Tölz,Dewitz. p. 1-160. 2M. i^Kec.:
AZtg '91, Nr. 95. [71
«K^Recenaionen: a) Brecher, Ge-
schtl. Entw. d. Baier. Staatsgeb., 9.
'90, 2587: Z. f. Gymnw. 44, 481 f.
Kirchhoff. — b) Hei gel, Qn. u.
Abhh. z. n. G. B's., s. '90, 2585:
HZ 65, 495 f. Pribram; MHL 19,
70 f. Hirsch. — c) Prinzinger, Zur
Namen- u. Volkskde. d. Alpen, s. '90,
4214: BllLU '90, 556 f. Kirchhoff;
A. f. Anthropol. 19, 357 Arnold. —
d) Riezler, G. Baierns. III, s. '90,
2581: AZtg Nr. 186 Mayer; JBGerm.
Philol. 11, 66 Böhm; Lpz. Ztg. Beil.
'90, 63 f. ; RH 45, 410 f. Leroux. [72
Zor O. ▼• Baien Im allgr. Tgl. Nr. *9.
76. lOöd; 50; 90. 840; 56. 844. 984; 6».
1555; 91. 1798 c; i. 18S1. 1912g. 9018; ttd;
g. 2168; 79k. 2244; 54i; 70a; B. 2S6Se. 9407;
Uk; 22r; 79d; 98g. 2520p; 44; 46g. 2941«.
2712f; h-q; 24; 54o; 56d; h; 77k; n; o.
2840 h; 59 g: 98. 2929. 9054. 3112 s: »7 a. 92521
8386 a: 53 f: 81 m. 8415; 20 n.
Zar G« ▼• Ober* ■• n lederbalem vgL Nr.
117. 469. 518. 711. 1270. 1825 g; 84; 59.
196711p. 168311. 184411. 20711. 2213a. 28108;
llr; s; z. 2403; 5f; 1; 5lk. 2831: 80. S075d;
e. 8142 B. 3208: 29W;62f: 98. 8317 b. S41S1:
24 g. — Baier. Fraakea a. OberpfUi s. ia
y, 6; Baier. Sehwabea in Y, 7; Pfkla in
V. 5.
Aufsätze betr. Salzburg a. Tirol:
a) J. Alton, Zur Ortskde. u. G. ▼.
Enneber^ u. Buchenstein. (Sep. a.
Z. d. Alpen-V. XXI.) Wien. 1890.
73 p. — b-c) A. ünterforchcr,
Slay. Namenreste a. dem Osten des
Pustertbales. Progr. Leitmeritz. 1890.
28 p. [^Rec: Z. f. d. Realschulw.
15, 318 Widmann.] — Rätoromani-
sches a. Tirol. Progr. Eger. 42 p.
[Fortsetzungen zu *90, 4219, wo falsch
ünterforscher.] <^Rec. : Z. f. Oesterr.
Gymn. 42, 562 Meyer-Lübke. [3973
Mitthellungen d. Ges. f. Salzb.
Ldkde. (8. '90, 2607). XXX u. XXXL
328; 445 p.: a-b) 30, 154 f.; 258-63.
L. Pezolt, Hist. Nachrr. über das
Linzerthor. — Biogr. Fragmente a.
Salzburgs Geschlechter-G. — e) 156
-60. A. Prinzinger, Zur Altsals-
burg. Geographie. — d) 265-320.
V, 8. Baiern, Salzburg, Tirol, Ital. Anschluss.
•^289
J.-Ber. ~ e) 31, 313-61. F. Pirck-
mayer. Die Familie derer v. Wal-
chen im Pinzgau. — f) 363-93. W.
Hanthaler u. A. Schnerich, J.
Steinhauser's Beschreibg. d. Domes,
1602. — g) 394-6. Inwentary der
geschötz, weer etc. auf Schloss
Werffen. — h) 403. A. Fetter, üeb.
BüfTelzucht in Salzb. im 18. Jh. —
i)404f. J. A. Haromerle, 2 Urkk.:
1589 u. 1622. — k) 406-45. J.-Ber.
- Vgl. Nr. 479. 2386. 3522g. [3974
Zillner, F. V., G. d. St. Salzburg.
II: Zeit-G. bis z. Ausg. d. 18. Jh.
Salzburg, Dieter. 1890. xxv796 p.
lOM. — I erschien 1885. *Rec.: HJb
12, 419 f. [75
Zeitschrift d. Ferdinandeums für
Tirol u. Vorarlberg (s. '89, 1575 u.
'90, 2610). Hft. 35. 329 u. Ixxxvj p.
a) 135-209. H. v. Voltelini, Beitrr.
z. G. Tirols. II: Verzeichniss der
kirchl. Beneficien d. Diöc. Trient,
1309. — b) 293-304. B. Mazegger,
Das alte G'schloss auf d. Sinichkopf
in Mais. — C) p. j -Ixxxvj. J.-Ber.
etc. [76
Gesohlohtsquellen, Tirolische. Bd.
III. s. Nr. 2304. - Bd. I u. II er-
schienen 1867 u. 1880. [77
WeisthOmer, Tirolische, s. Nr. 2832.
Tinidiaueer , Beschreibg. d. Diöc.
ßrixen (8. '89, 4280 u. '90, 4220).
V, 2-9. p. 97-885. [78
Stolzisel, P. R., Die Stadt Hall in
Tirol, d. Salzberg im Hallthale, d.
Saline u. d. Bezirk Hall. Innsbruck,
Wagner. 1889. 147 p. 2 M. «X-Rec:
HJb 12, 663 verwerfend. [79
Stubel: Thal a. Gebirg, Land u.
Leute-, hrsg. durch d. Ges. v. Freun-
den d. Stubeithales. Lpz., Duncker
& H. XX742 p. 36 M. ^Rtc: DLZ 12,
1611 Partsch; GBl '91, 1688. [80
Hohenbuhel, L v., Beitrr. z. G. d.
Tiroler Adels. (Jb. d. herald. Ges.
Adler. N. F. 1, 43-70.) Sep. Wien,
Gerold. 130 p. 3 M. [81
Fink, J. u. H. v. Klenze, D. Mittel-
berg: G., Landes- u. Volkskde. d.
ehem. gleichnam. Gerichtes. Mittelb.,
Verl. d. V. 1890. 552 p. m. Abb.
*Rec.: AZtg '90, Nr. 285. [82
^Recenslonen: a) Pichl, Krit.
Abhandlgn. üb. d. älteste G. Salz-
burgs, ». '90, 2608: MIÖG 12, 658
Jung. — b) Stampfer, G. v. Meran,
8.'90,2612 : M. d. Oesterr. Mus. 5, 61. [83
Znr 6. T. Salzbarir n« Tirol vgl. Nr. 622.
885. 913; 43 d. 1176; 77. 1316. U7S. 1572.
17171.2107. 2254 a; 55a; 67. 2304; 76 r. 2497k;
W. 2511a. 2850. 3112p; 40a; 84 a. 8209; 11;
3)b; 32g-i; 33a: i; 56; 57; 71. 3311; 17f. 8522.
Clpolla, C, [Lit. d. J. 1888 u. '89,
betr.]: Italien bis 1492. (JBG Bd. 11,
ni, 1-24; Bd. 12, UI, 1-33.) [3984
Morsolin, B., [Lit. d. J. 1888 u. '89,
betr.]: Italien seit 1492. (JBG Bd. 11,
III, 25-45; Bd. 12, III, 33-62.) [85
Aufsätze betr. Italien. Anschluss:
a) G. Bagli, Contributo agli studi
di bibliogr. stör, romagnola (s. '90,
2623). Cont. (Atti e mem. di Ro-
magna 8, 285-315.) — b) C. Ci-
polla, Postille al I. vol. delle an-
tiche cronache veronesi ['90, 4225].
(N. A. veneto 1, 113-9.) — c) G.
Dalri, Dei mezzi di trasporto etc.
di Trento nel m.-evo. Progr. Trient.
1890. 45 p. — d) S. Günther, Von
d. Dt.-Ital. Sprachgrenze. (Nation 9,
150-4.) — e) V. Joppi, Medaglie
friulane; note ed aggiunte. -(Sep. a.
Atti deir acc. di üdine, IX.) üdine,
Doretti. 12 p. — f) V. Marchesi,
Le scuole di üdine nei sec. 16 e 17.
(Ann. del. ist. tecn. in üdine 8, 1 ff.)
— g) C. Mazzi., Indicazioni di bi-
bliogr. ital. [vgl. '90, 2617]. (R. delle
bibl. 2, 153-68. 3,49-64; 121-52.) —
h)L. Neumann, Dt. Gemeinden in
Piemont. Freib., Mohr. 40 p. 80 Pf.
— i) G. Papaleoni, Le pii antiche
carte delle pieve di Bono e di Con-
dino nel Trentino. (A. stör. it. 7,
1-66; 225-66.) — k) D. Reich, II
2. statuto dei sindici del comune di
Trento. Progr. Trient. 36 p. [86
Memoires et docc. publ. par la
soc. savoisienne d'hist. et d'archl.
.(s. '90, 4228). T. XXIX (2. s6r. IV).
1890. civ480 p.: a) p. 1-120. H. Ta-
vernier, Mieussy; m^m. descript.
et hist. - b) 121-49. F. Rabut,
20 chartes in6d. relat. k la Chartreuse
de St.-Hugon. — c) 151-480. Fr.
Mugnier, Les Savoyards en Angle-
terre au 13. si^cle et Pierre d'Aigue-
blanche, 6v§que d'H6reford. [87
Lavorel, J. M., Cluses et le Fau-
cigny ; 6tudes histor. 2 Vol. Annecy,
Nitrat. 266; x336 p. 9 fr. ^Rec:
Polyb. 61, 325 Viard. [88
Mareschal de Luciane, de, Sou-
verain^t^ tempor. des evfeques de
Maurienne au MA. (Sep. a. M6m. de
*290
Bibliographie Nr. 3989—4012.
Tac. de Savoie 4. S^r. 111.) Cham-
"b^ry, imp. savoisienne. 129 p. [3989
Cartulaire de Tabbaye de St.-
Chaffre du Monastier et chroniqae
de St. -Pierre du Pny, cartulaire du
prieurd de Paray-]e-Monial; publ. p.
U. Chevalier. Paris, Picard. liv
244; XX 220 p. *Rec.: Univ. cath.
7, 150-52 Fillet. [90
Manno, A., Bibliografia stör, degli
stati della monarchia di Savola.
Vol. IMII. (Biblioteca stör. ital. III.)
Torino, Bocca. xviij457; 475 p.
ä 14 L. '^ Enth. Storie particolari^
A-C. — Vol. I erschien 1884. [91
Archivio trentino (s. '90, 2627). VIII.
2; IX, 1-2; X, 1. 1889-91. p. 131
-261; 264 p.; p. 1-149: a-b) 8, 143
Sß. 10, 38-66. G. B. Menapace,
Malgolo: castello, signori etc. —
Not. stör, intorno ai Battuti etc. —
<*.) 8, 209-61. Scavi e scoperte. —
d) 9, 135-68. Fr. Ambrosi, I tipo-
grafi trentini e le loro edizioni. —
«) 9, 168-200. G. Papaleoni, Le
chiese di Condino, 1550. — Vgl. Nr.
1572. 1655a. 2323c. 3150a. [92
Buzzati, Aug., Bibliografia bellu-
nese. Venezia, Merlo. 1890. 939 p.
^Rec: Giorn. stör. d. lett. it. 17,
108-13 Cian; Atti d. ist. veneto 38,
149-54 Occioni-Bonaffons; R. d. bi-
bliot 3, 46 f.; R. stör, it 8, 347; La
Cultura N. S. 1, Nr. 2 Callegari;
HJb 12, 234; Ateneo veneto 14,
784 f. [93
H^Recensionen: a) Antiche cro-
nache Veronese, s. '90, 4225: Giorn.
stör. d. lett. it. 16, 410-3; NA 16,
445. — b) Fumagalli e Ottino
Bibliotheca bibliogr. ital., s. *90,
2617: R. g6n6r. '90, avril. — e) Pa-
nisse-Passis, Les comtes de
Tende de la maison de Savoie, s.
'90, 4224: R. stör. it. 8, 103-13 Cais
di Pierlas. — d) Perrero, Gli Ul-
timi reali di Savoia, s. '90, 2620:
HZ 65, 191 f. ; A. stör. it. 4, 365-9
Errera; RC 30, 208; Bibl. delle scuole
ital. 1, Nr. 11. [3994
Zim Italien. Aniehliu: Plemoat «nd
SaToyen vgl. Nr. 837. 718. 845. 1198; 99. 1201.
1817. 1907. 8280 f. 2352. 2488; 98 g. 2820 c;
94p. 8658. S142a; 50a. 3225b; 82g; 8Sb. —
Lonbardei: 75. 212; 28; 85; 51; 59-68; 70;
80; 84 a. 303; 26. 1200. 1451b; 52-66; 76;
80; 81; 1585 a; h-k. 1636. 1899. 2185. 22976.
2452 b. — Tenetien mit Friaal: 458. 1451a.
1546; 69; 85b. 1602; 27; .55. 1717 c. 1816.
21000 : 98. 28880. 245ab. S»5S. 8225 f: 32 c: 57.
— Vgl. anch die Literatumotizen in *91,
Hft. 4 und »92, Hft. 1.
9. Der Südosten.
Oesterreiehische Gruppe.
Oesterreich, Kaiserreich 8996-4006; Ober- n.
Niederösterreich 4007-20; Steiennarlc, Kirn-
ten, Eraln, Istrien etc. 4081-88 ; Böhmen u.
Mähren (Galizien) 4084-49 ; Ungar. AnsdüiiSB
n. Siebenbürgen 4050-67.
Loserth, J., [Lit d. J. 1888 a. 89,
betr.]: Oesterreich. (JBG Bd. 11, IL,
91-105. Bd. 12, II, 155-68.) [3995
Archiv f. Oesterr. G. (s. '89, 1588
II. '90, 4230). Bd. LXXVIl. 542 p.
8M.40. — Vgl. Nr. 451. 1131.2401. [96
Mittheilungen, Archl.-epigraph., a.
Oesterr.-Üngaim (s. '90,4231). Jg. XIV.
180 p. 10 M.: a) 40-46. F. Ladek,
Althh. V. BrigeUo. — b) 108-13. Frz.
Camont, Revidirte n. neagef. In-
schrr. a. Dacien. — c) 130-6. J. W.
Kubitschek, Inschrr. aus Brigetio.
— Vgl. Nr. 157. 2099i; q; y. 210Od;
n-p.^Rec: Archl.Ertesitö 11, 268-72
Frölich. [97
MIttheiiungen d. k. k. Krieg»-A.
(8. '90, 2630). Bd. V. 318 p. u. 4 Ktn.
7 M. Vgl. Nr. 1753; 94; 95. 1867.
*Mil. LZ 71, 36 8; HPBll 105, 766
-80; Streflfleur's Z. 32, III, Lit. Bl.
Nr. 7. [98
Jahrbuch d. Ges. f. G. d. Protest,
in Oesterreich (s. '89, 1154 u. '90,
4232). XI, 4. p. 165-236 u. XII, 1-8.
p. 1-170: a) 11, 224-8. 12, 145-56
Lösche, Bibliogr. d. J. 1889 u. 90.
— Vgl. Nr. 622. 705 a. 2404; 21 i.
3098 h. [3999
Aufsätze betr. Kaiserreich Oester-
reich: a) Biographien der kais.
Oesterr. Genercüe etc. ans d. Farn.
Balis. (Streflflear's Z. 33, I, 62-92.)
— b) F. Oscadal, Vyznam Srbska
y d^jindch n§e rakouskonhersk^
1350-1790 [Serbien u. Oesterreich,
1350-1790]. Progr. Prerau. 28 p. —
c) G. Sforza, L^archivio aastro-
estense in Vienna. (A. stör. it. 7,
386-9.) [4000
Fontes reram Anstriacarum. XLV,
2, 8. Nr. 1820. [4001
Huber, A., G. Oesterreichs (s. '89,
1589 u. '90, 2632). IV: 1527-1609.
1892. xix555p. 11 M. [2
Monarchie, Die Oesterr.-Üngar.^ in
Wort u. Bild (8. '89, 4297 u. '90,
V, 9. Oesterreicli.
*291
4234). Lfg. 118-133 (VIII: Kärnthen
u. Krain. — IX: Ungarn). x508 p.
u. zij 658 p. 10 M. u. 12 M. 60.
i^Kec: AZtg'91, Nr. 87 Schlossar;
Carinthia Jg. 81, 31 f. Steinwender;
StrejQfleur*8 Z. 82, Litbl. Nr. 1-4;
Ktinstchron. 2, 57; Lpz. Ztg. Beil.
264. [4003
TeufTenbach, A. v., Neues illastr.
valerl. Ehrenbuch (s. '90, 4235 a).
Hft. 6-24. Bd. I, 214 904 u. II, 1-240:
a) Bd. 1, 8-18. L. Schmüd, Die
Oesterr.-Üng. Monarchie in ihrer ge-
schieht]. Entwicklung. — b) Bd. 2,
677-97. C. V. Höfler, Das Dt. Reich
u. d. Habsburger. — Vgl. künftig in
Gruppe II u. HI. * Rec. : Z. f. Oesterr.
Gyxnn. 42, 847 f. Zeehe; AZtg '90,
852 ; Oest. CBl 8, Nr. 2. [4
Lukeü, J., Militärischer Maria-
Theresien - Orden. 2. Aufl. Wien,
Staat8-Dr. xij552p. 24 M. sie Rec:
Jbb. f. Dt. Armee 78, 416 f. [4a
Beckh-Widmanatetter, L. v., Die
Kämthnerischen Grafen v. Ortenburg
der Neuzeit u. ihre Acte als Inhaber
d. erblichen Pfalzgrafenwürde. Wien,
Selbstverl. 100 p. ^Rec: CBl '91,
972; Oest. CBl 7, 161 Haas. [5
Burgen u. Schlösser in Oesterreich:
Heliogravüren v. 0. Schmidt. Text
V. J. Meurer. Lfg. 1 u. 2. Wien, fleck,
fol. k 5 Bll. m. 5 Bll. Text, ä 8 M.
•^ Enthält Dürrenstein , Kameid ,
Runkelstein etc. [6
Zar G. TOB Oeiterrelch In allg. v^.
Nr. 38 a. 400. 47. 169. 821; 88. 1398. 1637.
9029a; 99q. 2267; 89. 24050; 6; 11 e; 14.
2668 f; 1; m; o; 71; 72; 74; 76. 2705; 25;
36; 27: 28; S0:57r; 758; u; 76k. 2881; 82;
90. 2988b; i; 50c; 7tfh;92. 3078o; 79.8180b;
4ia; 50k; 62b; e. 8226g; 82a; 57.
Nenselt: 749. 846; 47; 81; 88; 81. 959-78:
99. 1000-11. 1178; 74; 75; 97. 1208; 14; 21;
22; 79-84. 1323 m; 46; 47; 52; 53. 1800;
15-20; 24; 67; 68; 84. 1904; 12a; o; 45; 46.
2083. 2479. 83; 84; 86; 891; 98f. 25306; h;
25; 331; 50k: o; 60 f. 26078; 12; 23; 24. 2885.
Aufsätze betr. Ober- u. Nieder-
Oesterreich: a) J. Allram, Eine
HohenzoUemburg im Thaj'athale.
(Stein d. Weisen 8, flft. 15.) — b) G.
E. Friess, Die Wappen d. Aebte v.
Garsten. Wien, Selbstverl. 22 p. u.
4 Taf. — c) E. Guglia, Epochen
d. G. Wiens. (AZtg '91, Nr. 28.) —
d) A. Hermann^ Zar Verwaltungs-
G. V. St. Polten (s. 90, 4243). II:
Finanzverwaltg., 16.-17. Jh. Progr.
St Polten. 1890. 32 p. [*Rec.: Z. f.
Oest. Gymn. 42, 667 f.] — e) C. G.
Kryspin, Arn stein bei Meyerling
im Wiener Wald. Wien, Holder.
65 p. IM. 80. — f) Neher, Linz.
(KLex 7, 2078-82.) - g)8chrödl,
Kremsmiinster. (Ebd. 1049-58.) [7
Commeiida, H., Materialien z. landes-
kundl. Bibliogr. Oberösterreichs (vgl.
'89, 1590 u. '90, 2637 a). Linz, Eben-
hoch. x790 p. 8 M. [8
Linde, Fr. X., Chronik d. Marktes
Melk, 890-1890, m. bes. Berücksichtig,
d. letzt. 25 JJ. Wien, Holder. 315 p.
5 M. [9
Blätter d. V. f. Ldkde. v. Nieder-
Oesterreich (s. '89, 1593 u. '90, 2640).
XXIV, 5-12. p. 193-880 u. p. xvij
-xxij u. XXV, 1-4: p. 1160 u. xiv p.:
a) 24, p. 193-283. 25, 65-81. R. M üll er,
Vorarbeiten z. Altösterr. Namenskde.
Schluss. — b) 802-30. C. Wolfs-
gruber, G. d. Gamaldulenser-Eremi^
auf d.Kahlenberge. Forts. — c) 331-8.
B. Kluge, Ueb. die ^^Landt-Gerichts-
Freyheit" zu Ürschendorf. Forts. —
d) 338-41. J. M., Bemerkgn. zu e.
Mappe von Wiener Neustadt. —
e) 342-50. 25, 124-43. A. Starzer,
Regesten z. G. d. Pfarren v. Nieder-
österr. — f) 351-4. Ein Zehent-
buch d. Dompropstei St. Stephan
in Wien. 189M403. — g) 354-6. 25,
148-5. K. Schalk, Urkk. u. Regesten
z. G. V. Medling [1528-65]. Forts. —
h) 357-80 u. xxj. W. Haas, BibliogF.
z. Ldkde. v. Nieder-Oesterreich. —
i) p. xvij-xix. J.-Ber. — k) 25, 52-64.
K. ühlirz, ßeitrr. z. CuUur-G. u.
geschtl. Topographie Wiens. — 1) 104
-23. W. Nagel, Der Vocalismus uns.
Mundart histor. beleuchtet. — m) 154
-60. B. Hammerl, Zur Topographie
der verschollenen Ortschaften in
Nieder-Oesterr. — n) i-xiv. V.-nachrr.
- Vgl. Nr. 886. 2213 q; 98g. 2453d;
98 r. 30751. [10
Mayer, Ant, Der V. f. Landeskde.
V. Nieder-Oesterreich 1864-89, mit
Vor-G.: Hist.-topogr. Bestrebungen,
1791-1834. (Festgabe d. V. f. Ldkde.
V. Nieder-Oesterr. p. 1-108.) [11
Urkundenbuoh, Nieder-Oesterreich.,
(Acta Austriae inferioris); hrsg. v.
V. f. Ldkde. v. Nieder-Oesterr. I:
ürkk.buch St. Polten [Cod. can. S.
Ypoliti]. Th. 1: 976-1367; vorb. v.
A. V. Feigel, bearb. v. J. Lampel.
*292
Bibliographie Nr. 4012—4030.
Wien, Seidel. Ixxxv845 p. m. 4 Taf.
16 M. [4012
Topographie v. Nieder- Oesterreich,
hrsg. vom V. f. Ldkde. v. Nieder-
Oesterr. III: A. Mayer, Alphabet.
Reihenfolge d. Ortschaften. Bd. II,
Hft. 7-8. Wien, Verl. d. V. p. 381
-508. [12a
Berichte u. M. d. Alth.-V. zu Wien,
(s. '89, 1595 a. '90, 4238). XXVI, 8 u.
XXVII. p. 163-236 u. xiv 198 p. : a) 26,
169-72. A. Ilg, Die K. in Meyerling.
— b) 201 f. Grabsteine d. Farn.
Streun v. Schwarzenau. — c) 203 f.
Spitalkirche in Berchtolsdorf. —
d) 205. Ma. Grabmal in Gross-
Aggsbach. — e) 206 f. Säulen aus
Hörn u. Umgebung. — f) 207 f.
Grabmal in Jedenspelgen. — g)209
-12. Grabmale u. Grabinschrr. in
d. Dominic-K. zu Wien. — h-i) 212
-17. 27, 63-71. A. Ilg, Zur G. d.
Schlosses Breitenfurt. — Friedau bei
St. Polten. — k) 26, 218. Inschrif-
ten in der Pfarr-K. zu Mariabrunn.
— I-o) 218 f. 27, 26-32; 72; 153-6.
F. Endl, Eine Freske Troger's in
Strogen. — Die K. zu Dreieichen. —
E. Kanzel in d. Stefans-K. zu Hörn.
— Geschichtliches u. Sphragistisches
aus d. Pfarre Neukirchen. [13
Ferner: a)26, 219. Grabstein in
Tülle. — b) 220-3. Pfarrkirchen
zu Schuttwien, Litschau, Külb. —
c) 228 f. Dollmayr, Goth. Grabstein
in Strogen. — d) 225. Grabstein
zu Klosterneuburg. — e) 225 f. Grab-
male zu Scheibbs. — f) 226. Diet-
manns b.Weitra. — g)229 f. Kirche
zu St. Wolfgang. — h) 232 f. Aus
d. Widterschen Lapidarium in Wien.
— I) 27, 21-5. J. Reitböck, Das
Altarbild in d. Nadelburg. — k-I) 38
-42; 50-62 etc.; 175-85. K. Lind, üeb.
einige alte K. in Niederösterr. I-III.
— üebers. kirchl. Glasmalereien. —
m) 48 f. A. Häuser^ Das Votivkreuz
im Augarten. — n) 73-9. R. Jordan,
Zum Wiederaufbau d. Thürme an d.
Frauen K. zu W.-Neustadt. — o) 131
-44. K. ühlirz. Der Wiener Bürger
Wehr u. Waffen, 1426-1648. — p) 157
-74. F. Staub, Notizen z. Bau-G. d.
Liebfrauen- K. in W.-Neustadt. —
q) 187-94. Verzeichniss d. wich-
tigsten ma. Grabdenkmale in Kirchen
etc. Niederösterr. — r) i-xiv. Bericht
d. V. - Vgl. Nr. 1728 k. 2359 f.
2498 f. 3073 o; 74 b. [14
Monateblatt d. Alth.-V. zu Wien
(8. '89, 1596 u. '90, 4239). VII, 10-12
u. Vm, MO. p. 49-128: a-d^ 52 f.;
82 f. etc. 113 f. Ilg, Aus Gutenstein.
— Die Mariensäule in Klostemen-
bürg. — Vom Schmid'schen Stiftg^.-
haus auf d. Wieden in Wien. — Ana
d. Klostemeuburger Stadt-A. — e-^)
65-8; 89-91; 118 f. Böheim, Ana
dem Memorabilienbuche der Pfarre
Waldegg. — Stadt- Pfarr'iiirche zu
Waidhofen an d. Thaya. — Schloaa
Rabensburg. — h) 74-6. Dollmayr,
Interess. Grabsteine. — I) 97 f. Der
Reliquienstreit imNeukloster zii
W.-Neustadt. - k) 101 f. J. Maurer,
E. Stiftg. Jos. Haydn's. — I) 117 f.
Das Rathhaus in W.-Neustadt. —
Vgl. Nr. 2099 h. 2421 c. 3276 a ; 99 b. [15
Guglia, Eug., G. d. Stadt Wien.
Wien u. Prag, Tempsky. 307 p-
2 M. [16
Grefe, C, Unser altes Wien ; Samm-
lung y. photolith. Nachbildgn. seltener
alter Zeichnungen, Kupferstiche etc.
1. Ser. Wien, Gilhofer. fol. 24 Bl.
m. 55 p. Text. 18 M. [16a
Klacli, Die alten Strassen u. Platse
V. Wiens Vorstädten (s. '89, 1597 u.
'90, 2643). Hft. 37-40. [17
Grefe, Conr., Beitrr. z. G. d. Israe-
liten in Wien. I: Der alte Friedhof.
Wien, Gilhofer. 4\ 11 p. m. 6 Abb.
10 M. 80. [18
Zenker, E. V., G. der Wiener Jour-
nalistik V. d. Anfängen bis z. J. 1848.
Wien, Braumüller. 1892. zj 159p. 4M.
«Rec: BllLU '92, 73 Schlossar. [18a
Tobner, P., Das Cisterc-stift Lilien-
feld. Wien, Selbstverl. xijl88p. [19
«^Recenaionen: a) Tan gl, Stif-
tungsbuch d. Klosters ZwettK s. '90,
4241: NA 16, 444; MIÖG 18, 366.
— b) Wöber, Skiren etc., s. '90,
2638: Anz. f. Dt. Alth. 17, 194-7
SeemtiUer; LBl f. Germ. u. Rom.
Philol. 12, 1479 H. Fischer; Z. für
Oesterr. Gymn. 42, 59-61 Pribram. [20
Z«r 0. Ton Ober- «. Niederötterrelek
Tgl. Nr. 63. 420; SO; 78. 568. 714. 848. 1176.
1867 q. 1542. 1770 m. 2080. 2100 d. 2641 C. 2984b.
3074g; 751; 79a. 3282p; 76a; 99b. 3300;
16a; g; 24; 40.
Aufaätze betr. Steiermark, Kärnten,
Krain etc.: a) C. Arnold, Land u.
Leute im Mallnitzthale. Klagenf.,
V^ 9. Oesterreich, Steiermark^ Kärnten, Krain.
*293
Raunecker. 24 p. 50 Pf. - b) ü.
Ehrlich, Erinnergn. an Klagenfurt;
8. alten Häuser u. Familien. Klagenf.,
Raunecker. 84 p. 2 H. 50. — 0-e) A.
Koblar, Drobtinice iz furlanskih
arhivov, — 0 öloveSki kugi na kranjs-
kem. — Losko gospostvo frizlnskih
skofov. (Izvestja muz. drustva za
Kranjsko *91, 1-86.) — f) P. Pisani,
LeB poseessions v^nitiennes de Dal-
matie, 16.-18. siecle. (Sep. a. CR du
congres des sc. g^ogr. 1889.) Le Maus,
Ifonnoyer. 11 p. — g) Weber,
Kärnthen. (KLex 7, 23-37.) - h) F. G. A.
Weiss, Deutsche u. Slovenen I. (Voss.
Ztg. '92, Sonnt.-Beil. Nr. 5.) — i) J.
Wichner, Das Francisk.-K] oster zu
Mautern. Graz, Styria. 1890. 51 p. [21
•9fKrone8, Dt. Besiedelg. d. östl.
Alpenländer, s. '89, 4313 u. '90,
2645. Rec: M. d. Museal-V. Krain
4, I, 61-70 Rutar; Z. f. Realschulw.
14, 544 f. Widmann. [4022
Mittheilungen d. HV f. Steiermark
(s. '89, 1598 u. '90, 2647). Hft. 38
u. 39. XXVJ209 p. u. 10 Bl. xxiv
268 p. & 4 M. (mit Beibl.: Gedenk-
buch d. HV f. Steierm. p. 159-70):
a) 38, p. 76-122 u. 39, 126-65. J.
Schmutz, G. d. Ortsgemeinde u.
Pfarre St. Stephan ob Leoben. —
b) 181-8. J. Wastler, Nachrr. üb.
Gegenstände d. bild. Kunst in Steier-
mark. — c) 189-91. Fr. Fauster,
Tnmuli bei Ehrenhausen. — d) 191-6.
J. Hyden, Aus d. Marktbuche von
Mautem. — e) 197-209. R. Reich el,
M. a. e. Gerichtsprotokolle d. Marktes
Dt.-Feistritz. — fj 39, i-xxiv. V.-
angelegenheiten. — g) 1-125. H. J.
Bi d er m an n , Steiermarks Bezielign.
z. Kroat.-Slavon. Königreich im 16.
u. 17. Jh. — h) 166-250. F. Ilwof,
Karl Schmutz; s. Leben u. Wirken.
— I) 259-68. A. Ostermay er, Schul-
gründgn. im polit. Bezirke Hartberg.
— Vgl. Nr. 1367t. 1511. 1728 In;
57. 3276 k. [23
Beiträge z. Kde. Steiermark. G.-Qn. ;
hrsg. V. HV f. Steiermark. Jg. XXIIL
Graz, Leuschner & L. 120 p. : a) p. 109
-H.A. Gubo, Aas d. Ci liier Stadt-
archive. — Vgl. künftig in II u. III. [24
Wicliner, J., Kloster Admont u. s.
Beziehgn. zu Wissenschaft u. Unter-
richt. Graz, Styria. 1892. 216 p. 4M.
— Vgl. '89, 1600. *Rec.: StMBCO
12, 655-« Hnrch. [25
I Joherl, J. H., Wildon: Chronik d.
' Burg, d. Marktes u. d. Pfarre. Graz,
Moser. 159 p. 1 M. 80. [26
Carinthia I, M. d. GV f. Kärnten,
red. V. S. Laschitzer (s. '89, 1602
u. '90, 4248). LXXXI, 1-6. p. 1-212:
a) p. 1-5. S. V. Karolyi, Skizzen
üb. Römerstrassen u. alte Ansiedlgn.
in d. Umgebung v. Tamtschach. —
b-e) 5-13; 33-7 etc. 208. F. G. Hann,
Die Roman. Plastik in Kärnten. —
Aus den Kunstschätzen d. Bened.-
Stiftes St. Paul im Lavantthale:
Sacramentar a. d. 11. Jh. — Beitrr.
zur Kunsttopogr. Kärntens. — Die
Malereien in d. K. zu Dombach im
Maltathaie. — f) 13-23. A. Riegl,
Kämt. Bauernkalender. — g) 57-60.
K. V. Haus er, Alth.-Funde u. £r-
werbgn. i. J. 1890. — h) 37-54. A.
Peez, Zur Verkehrs-G. Kärntens.
— i-k) 60 f. \ 63. A. v. Jaksch, Der
Münzfund bei Kleinwassach. — Nu-
mismat. über Kärnten. — Vgl. Nr.
1374. 2099q. 2497a. 2950k. 32998.
33771. 3413i; 30m;50k; 76n; o. [27
Miitheilungen d. Museal-V. f. Krain
(s. '90, 2650 u. 4252). IV, 1: Bist.
Theil. xij72p.: a) 1-12. K. Crno-
logar, Kunstgeschic htl. ans Unter-
krain. — b) 13-45. P. Wolsegger,
Urbarium d. Herrsch. Gottschee v.
1574. Schluss. — c) 53-60. S. Rutar,
Archivalisches a. Wippach. — Vgl.
Nr. 2350 e. [28
Archivio stör, per Trieste, l'Istria
ed il Trentino (s. '90, 2654). IV, 2.
1890. p. 81-160: a-b) p. 82-117^
148-59. 0. Zenatti, Una canzone
capodistriana del sec. 14 sulla pietra
filosofale. — Calendimarzo [Volks-
bräuche]. — c) 118-37. P. Tedeschi,
Artisti istriani poco noti. — d) 138
-42. V. Joppi, Due carmi di Gero-
lamo Amaseo in lode dell' AWiano.
— e) 159-60. P. Sgnbmero, Giac.
da Riva pitt. in Verona nel sec. 14.
— Vgl. Nr. 2100x. [29
Arclieografo Triestino (s. '89, 1605
u. '90, 4255). XVI u. XVII, 1. 494 p.
xlj n. p. 5-291: a-b) 16, p. 6-54;
345-76; ix-xv. 17, 5-41. V. Joppi,
Docc. gorizian. del sec. 14. Forts.
— Un poeta friulano del sec. 16:
Scipione di Manzano. — e) 16, 53-85.
17, 42-73. Fr. Swida, Regesti dei
docc. conserv. nel museo prov. di
Gorizio. Forts. — d) 86-132. E.
*294
Bibliographie Nr. 4030—4048.
Parani, Cenni stör, intorno alla
seta in Gorizia, neir Istria e in
Trieste. — e) 133-61. 17, 79-103.
G. Yassilich, Da dedizione a dedi-
zione; appunti stor.-crit. sulle isole
di Quarnero, sec. 12-15. Forts. —
f) 162-223; 436-70. 17, 207-54. G.
Caprin« Docc. per la stör, di Grado.
Forts. — g) 224-30. P. Tomassin,
Biografia di G. Mainati. - h) 16,
xvij-lix. A. Mortis^ Pordenone e
Trieste e an poemetto ined. dei fatti
di P. dal 1446-68. — i) Ixj-lxxxvj.
A. Laschin, I memoriali nob. patriae
Forojulii dell a 1386 (lucifer Aqui-
lejensis). — k) Ixxxvij-xpj. A. Pa s ch i,
Di ana moneta frinlana inedita. —
Vgl. Nr. 1888 e. 2452 h. [4030
Morpurgo, C. A., Trieste nel sno
passato e nel sao presente. Nice, Vis-
conti. 224 p. [31
Atti e memorie della societ^ istriana
di archeologia e storiapatri^. Parenzo,
Coanna. Via. VII, 1-2. 534 p. u. p. 1
-220: a) 6, p. 1-43. Cose d'Istria
1413-40. Forts. - b) 45-103; 883
-442. 7, 97-202. Relazioni di Po-
destä e capitani di Capodistria. —
c) 6, 105-264. M. Tainaro, Di un
grammatico istriano: Giov. Moise.
— d) 277-382. 7, 3-96. Cose deir
Istria, 1502-1615. Forts, m. Appen-
dice. — e) 443-86. Bibliografia. —
f) 489-527. A. Amoroso, Le basi-
liehe cristiane di Parenzo. Vortr. —
g-h) 7, 203-19. Varieta: Lettera
del patriarca d*Aqaileja, Grimani,
1585. — Inventario dei beni etc.
della mensayescdi Parenzo, 1540. [32
Modrich, 6iU8.,LaDalmazia romana,
veneta, modema. Torino, Roax.
1892. 506 p. 5 L. [33
Z«r d. TOB Steiermark vgl. Nr. 1S51;
67t; 78. 1611. 1877. SlOOp. 2288. 2Slla. 2504.
2946. 8072 f; 8151h. 8210; 24 6; 82 k: 881.
8816b; 64; 72c; 81b; s. 8420k; 21 g; 78.
Znr d. Ton KraiM, Kirnten, DalHntien
vgl. Nr. 142. 298. 715. 2021 V. 2100 p. 2842.
2654. 8075 g. 8141 n. 8282in; 88d: f: 72; 99b.
38771; 84l»i; 16; 2ln; 80m; 50k; 76n; o.
Bachmann, A., Die neaere Dt. G.-
schreibg. in Böhmen. (DZG 4. 128
-46; 389). «X-Rec. : Lit. Jb. 1, 78 f. [34
Van6ura, H., Neuere Czech. G.-
forschg. (DZG 5, 377-90.) [35
Mittheilungen d. V. f. G. d. Dt. in
Böhmen (s. '89, 1609 u. '90, 4257),
hrsg. V. G. Biermann u. W. Hieke.
XXIX, 2-4 u. XXX, 1-3. p. 105-392
n. 1-308 (nebst lit Beil. p. 17-68 a.
1-48): a) 29, 307-21. 0. Böhme, Die
Ortsnamen auf- grün in Böhmen. —
b) 387 f. Noch e. Urkunde z. G. d.
Schrecken Steins [1408]. — c) 30, 155
-69. R. Müller, Die Gruftcapelle der
8alhausen zu Bensen. — Vgl. Nr. 418;
24; 95. 576. 850. 942. 1463. 1561.
2297 n. 2810y; 59 e. 2452d. 2776b.
3252 e. [36
Sitzungsberichte der Böhm. Ges.
(s. '90, 2660 u. 4258). Jg. 1890. ix
455 p. 6 M. — Vgl. Nr. 290. 517;
49. 17280. 2216; 33; 70g; 78 a;
79 q. 2311 f; 23p. [37
Archiv öesky fs. ^90, 2662 u. 4260).
Bd. IX-XI. 611; 611; 601 p. - Vgl-
DZG 5, 386 u. künftig in Gruppe
II, 7 u. III, 2. «X-Rec: HZ 65, 537-9
u. 68, 152 f. Tupetz; DZG 5, 286
Vaniiura. [38
Casopia musea kralovstvf cesk^ho.
1889 91. Bd. LXIII u. LXIV red. t.
J. Emier, LXV, 1, red. v. A. Truh-
JÄr. Prag, Rivnac. 509; 614 p. n.
p. 1-144: a) p. 74-81- B. Germak,
Obraz bdsnictvi cesk^ho za rok 1890.
— Vgl. Nr. 2270h; i. 2311b; c; g-k;
80h. 2411 v; w; 22e; s; 521; z; 53i.
31928. 3413 n. [39
Aufsätze betr. Böhmen: a) H.
Franzi, Nationale u. soc. Zustande
im Dt. Böhmerwalde. Stuttg.^ Bons.
79 p. 1 M. — b) F. Hantschei,
Repertorium d. landeskundl. Lit. f.
d. Gebiet d. Nordb. Exc.-Clnbs. (M.
d. Nordb. Exc-clubs 14, 251-81.) —
e) W. Hein, Die Todtenbretter im
Böhmerwalde. (M. d. anthrop. Ges.
Wien 21, 85-100.) — d) M. Holba,
Kloster Plass. (Cisterc-chronik 3,
136-40.) ~ e)A. Horfciöka, Beitr.
z. G. V. Kreibitz u. Kamnitz. (M. d.
Nordb. Exc-clubs 14, 158-60.) —
f) Th. Hutter, Die Karlsbrücke in
Prag; ihre G., Beschreibjz. u. Sagen.
(Sep. a. E. Schranka, Brückenkde.
p. 39-57.) [^ Verfasst anlässl. d. Ein-
sturzes der K.-brücke, m. G. der
Ueberschwemmungen Böhmens. ~
Rec: MVGDBöhmen 29, lit Bei). 31 f.
Prag, Dominicus. 21 p. 40 Pf.] —
g-h) H. Knothe, Burg Roynangen.
— Zur alt. G. V. Grottau. (M. d.
Nordb. Exc-clubs 13, 208-13. li,
289-91.) — i) A. Kostinec, Ukasky
ze staroceskd korrespondence se zre-
telem ke stränce formalnf. Progr.
V, 9. Böhmen.
*295
Pilsen. 35 p. — k) J. Linhart, Das
Prämonstratenserstift Strahow in
Prag u. 8. Aebte. Progr. Prag. 35 p.
— 1) Laksch^ Leitmeritz. (KLex 7,
J705-10.) — m) F. Mares, D. Münz-
wesen der Rosenberge. (Paxndtky
archl. a mistopisn^ 15, 281-6.) —
n) Marianns n. E. Putschögel,
Stift Goldenkron. (Cisterc.-chronik 2,
129-32; 145 80- o-p) Neh er, König-
grätz. — Lemberg. (KLex 7, 920-22;
1715-84.) [4040
Ferner: a-c) A. Paudler, Zur
Ortsnamenbeschreibg. — Aus Pacho-
mitts Kreybich's Ordenschronik. —
Die Schluckenaiier ßalzstrasse. (M.
<i. Nordb. Exc-clubs 18, 296-302.
14, 203-8; 343-6.) — d) W. Seh oft,
Die Stadt K]adrau, geschtl. Nachrr.
aus Urkk. etc. Dobrzan, Selbstverl.
90 p. 1 fl. [«d^Rec: MVGDBöhmen
^0, lit. Beil. 20.] — e) J. Steinitz,
Zur Chronik v. Bleiswedel u. Drum.
<M. d. Nordb. Exc-clubs 14, 53-5.)
— f) A. W. Stellzig, Kamnitz od.
Fridewald. (M. d. Nordb. Exc-clubs
13, 135-42.) - g) Tomek u. J.
M ocker. Das Agneskloster in Prag,
dargest. v. d. Central-Comm. bist.
Denkmale. Wien. 4®. 14 p. m. 11 Taf.
[*^Rec: HVGDBöhmen 30, lit. Beil.
13-6.] - h) ürban. Zur alt. G. d.
Schlick. (Erzgebirgsztg. 12, 257.)
— I) B. Valentin, Abtei Königs-
saal. (Gistercienserchronik 3, 102-4.)
— k) J. Wisnar, Zu BrandFs Er-
kl&rg. topograph. Namen. Progr.
Znaim. 1890. 62 p. [*X*Rec: Z. f.
Oesterr. Gymn. 42, 562 f. Loserth.]
— 1) V. Wünsch, Der Calvarien-
berg bei Zwickau i. B. (M. d. Nordb.
Exc-clubs 14, 134-42.) [41
Rleger,B., ZHzenf krajskd vCechach.
JDie Kreisverf. in Böhmen.] I : Histor.
Entwickig. bis zum J. 1740. Prag,
Tempsky. 1889. 371 p. 8 M. *Rec:
DZG 5, 382-4 Vancura. [42
Tadra, Kanceldre etc. 1310- 1420,
s. künftig in II, 6.
Winter, S., Kultarni obraz ceskych
mest. [Culturbild d. Böhm. Städte].
Prag,Riwnac. 1890. xvj795p. 5tl.40.
*Rec: DZG 5, 384 Vancura. [43
Bernau, F., Der Böhmerwald. Lfg.
1-24. Prag, Otto. 1889-90. fol. 288 p.
m. 200 Abb. 24 H. *X^Rec: BIILU
^03 f. Bienemann. [43a
Wolf, A., Aus Eger u. d. Eger-
lande; Aufsätze, hrsg. v. G. Hab er-
mann. Eger, Kobrtsch & G. -^fRec:
MYGDBöbmen 30, lit. Beil. 10. [44
Schmldi, C. G. u. M. Luft, G. d.
St. Weipert. Weipert, Kanneberger.
576 u. xxviij p. 6 M. *Rec: MVGD-
Böhmen 30, lit. Beil. 18. [45
Lahmer, Rob., Chronik d. Stadt
Schluckenau. Reichenberg, Ther.
1889. 288 p. 2 fl. 50. *Enth. aus-
fiihrl. G. Schl.'s (p. 1-168), ferner
Biographien, Sagen u. urkdl. BeilL,
m. dankenswerthen Hinweisen auf
benutztes Material. [G. 8.] — Rec:
MVGDBöhraen 28, lit. Beil. 37-9
Hieke. [46
Langer, E., Aus d. Adlergebirge;
Erinnergn. u. Bilder aus dem östl.
Deutsch böhmen. Bd. I. Prag, Domi-
nicus. 225 p. 4 H. [47
Notizenbiatt d. hist.-statist. Section
d. Mähr.-Schlesischen Gesellschaft,
red. V. Ch. d'Elvert. Jg. 1890 u.
'91, Nr. MO. Brunn, Rohrer. 98 p.
n. p. 180: a) '90, 1 f.; 9 f. etc '91,
57 f.; 65 f. Zur Mähr. - Schles. Bio-
graphie. — b-p) '90, 11-13; 21-3;
3844 etc; '91, 53-6; 58-62. Ch. d'El-
vert, Die Standesregister in Mähren
u. Oest.-Schlesien. — Der Petersberg
in Brunn. — Das Czobor'sche Haus.
— Das Piati'sche Haus. — Das
Schmetterhaus. — Zur Mähr .-Schles.
Adels-G. — Reise Dr. Dudik's nach
Mähren betr. liter. Denkmäler aus
Mähren. — d'Elvert's Wirksamkeit
etc — Die Lehre u. die Lehrer der
Landwirthschaft in Mähren. — Die
Functionäre d. Mähr.-Schles. Ges. —
Ein Stück Sudeten-Industrie.— Musik-
leben in Iglau. — Die Mähr. Zeit-
schriften Moravia. — Stiftgn. etc. in
Brunn. ~ q-r) 29 f.; 66-8; 88 f. '91,
28-30. A. Körners, Das Znaimer
Stadt-Archiv. — Die Bibliotheken in
Znaim. — g-t)40; 48. W. Schräm,
Zur G. der Mariensäule in Brunn.
— Mährische Maler in Wien. —
n) 48; 56. '91, 8 etc; 70-72. Ed.
Richter, Zur G.d. Orte in d.Enclave
Hotzenplotz. — t) 70-2; 81 f; 89 f.
'91, 15. A. Schleser, Zur Orts-G.
des Dominiums Eulenberg. — w) 87 f.
A. Rzehak, Sammlungen des Fran-
zens-Museum in Brunn. — z) 34-8.
A. Poye, Restanrirgn. d. Stifts-K.
Maria Himmelfahrt in Altbrünn. —
*296
Bibliographie Nr. 4048—4062.
7)41-8. F. Skalla, Das Hasikleben
in Znaim u. Umgebung. — z) 44.
Peyscha, Masikzustände in Olmütz
1830. - Vgl. Nr. 2950 c. 8180 b. 3353 b ;
ferner künftig in Grappe III. [4048
«^Recensionen: a) Celakovsky,
De vernaculis et eztran. registris,
8. '90, 4259d: MVGDBöhmen 29, lit.
Beil. 20 4; DZG 5, 387-9 Vanfiura.
— b) Codex juris Bohemici, hrsg.
▼. Jireöek , 8. *89, 2390 u. '90, 2664:
Casopis mus. kril. 63, 493; HZ 65,
539-41 Tupetz. — c) Codex dipl.
et epist. Moraviae, hrsg. ▼. Brand 1,
fl. '90, 4272: DZG 5, 386 Vanönra;
Casopis mus. kril. 64, 598 f. —
d) Em 1er, Libri confirm., s. '89,
4344: MVGDBöhmen 27, lit. Beil.,
75 f.-, N.Laus. Mag. 66,279-82 Knothe.
— e) Pocke, Aus d. alt. G.-Gebiete
Deutsch-Böhmens III., s. '90, 4264:
MVGDBöhmen 28, lit. Beil. 80-82
Hieke. — f) H e 1 d , Sprachgebiet
M&hrens u. Schlesiens, s. '89, 4348:
MVGDBöhmen 28, lit. Beil. 40-42
Werner. — g) Hieke, Beitrr. z. G.
V. Leitmeritz, s. '90, 4257 a: M. d.
Nordböhm. Excurs.clubs 13, 353 f.
Paudler. — h) Land tags Verhand-
lungen u. LandtagsbeschlL, s. '89,
1610 u. '90, 4261: CBl '91, 6 f.; DZG
5, 386 f. Vanöura. — i) Rappe,
Münzstätte Ruttenberg, s. '89, 4346:
MVGDBöhmen 28, lit. Beil. 77-9. —
k) Rezek, G. d. volksth. relig. Be-
weg, in Böhmen I, s.'89, 4339: MIÖG
11,487 f. MareS. - I) Sbornik deje-
pisnych praci byvalych £dkü V. V.
Tomka vydan]^. [Sammle, bist. Ar-
beiten eh. Schüler Tomeks.] Prag,
Ott. 1888. 148 p. 1 il. 80: MVGD-
Böhmen 28, lit. Beil. 1-4; HJb 10,
436. [49
ZvrO. TOB Böhmen, HSlireii, Galixien
vgl. Nr. 48n; O; 890. 449; 80; 94. 523; 43.
755b. 849; 51. 94Sn. lOOS; 8; 48 p. 1281;
82. 18671; m;r: U. 1463. 1576. 16401). 1700;
97. 81. 2188a; 90. 228S;76:79c; 85. 2811b;
c; f-k; 12g; o. 2404; 11t; 85: 36; 72; 78.
2505; 6; 8i; k:12ft;20f; g; 75k. 2689C; 74.
2725p; 27; 38; 37; 52 i. 2950f; 76f; 78. 80720;
78b. 8108b; 40i; 41e; 93o. 32t4d: 26e:
32d-f; n; o; r; S3c: g;i; 52a: d; 73; 76h.
3302: 6; S8;5Sb. 8406a; 12a; e; 13b; h;n;
17; 32 q: 41; 76b; g; t.
Mangold, L, [Lit. d. J. 1888 u.
1889, betr.]: Ungarn. (JBG Bd. 11,
UI, 225-69. Bd. 12, lU, 193-245.) [50
Mangold, L, Bericht üb. d. i. J.
1888 ersch.üngarn betr. histor. Werke.
(HZ 67, 318-39.) [-51
Petrik, G., Magyarorszag biblio-
graphiaja. [Bibliogr. Ungarns 171*2
-1860.] I-III. Budapest, Dobroszky.
1888-91. 954; 957; 900 p. - V^l.
Nacbrr. '90, Nr. 69 e. [52
Erteaitö, Archaeolo^ai, szerkeszti
J. Hampel. Bd. XI, 1-4. Budap.^
Akad. p. 1-384. ä Jg. 6 fl. : a) 8841.
V. My8kovsky,A Friesi vdrkastely
sgrafittoi [Sgrafitti der Burg Fricsl.
— b) 41-5. L. R6thy, KiadaUan
Arpid-^8 vegyeskori magyar ermek
[Ungar. Münzen, 1000-1526]. — c)65-9.
8. Fenichel, Gyerty^nosi ^s Bede-
löi halomsirokröl [Grabhügel von
Gyertyänos u. Bedelö]. — d) 115-24.
G. Nagy , A magyar közäpkori fegy-
verzetröl [Ung. BewaflTng. im MA.J —
e) 136-41. G. Bartalus., Egervideki
»kaptar-kövek** ^ barlangok [KünstL
Höhlen bei Eger]. — f) 166 f. J.
R e i z n e r , Szeged-vid^ki paszU
templomok [K.-rainen bei Szeged).
— g) 201-6. G. Csergheö, ösme-
retlen czfmerek hazai ötvösm&veken
[Altnngar. Wappen]. — h) 289-95. B.
Köv6r, A p^csi szekesegyhaz [Die
Kathedrale v. Fünfkirchen J. — i)320
-30. A. Szdraz, Az Egger-f^le rigi-
s^gyüjtemeny [Die Ungar. Sammlg.
Egger]. [5S
K5zlenienyek,Hadtört^neti, [Kriegs-
geschichti. Mitth.], hrsg. ▼. E. Hor-
vith. Jg. IV. Budapest, Akad.:
a) p. 1-7. J. Horvatb, Ein Blatt
aus d. G. d. Maria Theresien Ordens.
— b) 130-2. Zur Frage d. Bewaff-
nung d. alten Ungarn. — c) 144-7;
289-91. L. Mangold, Bibliogr. d.
Ungar. Kriegs-G.: 1095-1213. — Vgl.
auch künftig in Gruppe 11 u. III. [54
Tupul, hrsg. V. L. Fej6rpataky
[in Ungar. Sprache]. Budapest, Ges.
Turul. Jg. 1891, Hft. 1-3: a) p. 9-16.
G. Csergheö, Das Geschlecht der
Guthkeled. — b-c) 16-35; 67-85. B.
Majlath, Die Familie Kis-Palugyai.
— Der Stammbaum d. Fam. Milach I.
— d) 35-9. F. Svaby, Genealogie
d. gräfl. Fam. Csäky de Körösszegh.
~ e) 39^. F. Sz^n, Ucber die
Fam. Török de Telekes. - f) 49-57;
112-30. G. Nagy, Personennamen
a. d. Arpddenzeit. I. II. — g) 85-8;
146-51. O. Bdrczay, Abstammung
d. Fam. Bdrczay. I. IL — b) r '^'^
V, 9. Ungarn, Siebenbürgen.
*297
A, Puky, Die Kinisy im Abanj. u.
fiiharer Com. [Der Sieger ▼. „Brot-
feld'' Abkömmling d. Biharer Zweiges
d. Kiniay.] — f-l) p. lOl-ß^ 141-6;
161-4. M. Wertner, Die Grafen von
-S. Georgen u. Bösing. — Geneal. d.
Farn. Czudar de Onod. — Zur Geneal.
.d. Fam. Drugeth. — m) 103-5. A.
Weress, Die erbgesess. Familien
Torda. - n) 130-33. P. Ghiczy,
Das Wappen d. Job. Dombay. —
^) 154-6. N. Turzö, Zur Geneal. d.
Fam. Podmanini. — p) 157-60. Ver-
mischtes u. Sitzgsberr. d. Ges. [4055
Aufsätze betreffend Ungarn: a)0.
Eble, Stammbaum u. G. der gfl.
Familie Kärolyi. [Ungar.] Budap.,
«elbstverl. 4^ 2 M. — 5) T h. Fü ssy.
Die Abtei v. Zalavir. (Szäzadok 25,
809-20.) — c) St. Görgeij, Kossüth
u. Görgeij. (Budapesti Szemle 65,
74-88.) — d) L. Györffy, G. u. Be-
schreibg. d. Graner Basilika, d. Burg
41. d. alt. Domkirchen. Gran, Buzäro-
vits. 1890. 56 p. 50 Pf. — e) F.
Hofecker,ZurG. d. Ofner Christen-
vorstadt. (Hazdnk 9, I, 821-82.) —
f)P.Hunvalfy, Die alten nationalen
Chroniken. (SzÄzadok 24, 877-96;
458-68.) — g) J. IlUsy, Die Bibl.
d. Easchauer Dom-Kirche. (Magyar
Könyvsz. 15, 28-8.) — k) St. Ivdnyi,
Alte Orte d. Bäcser Comitates. (Szä-
xadok 28, 825-81.) — i) L. KemÄny,
Aus d. A. d. Stadt Kaschau. (Tört6-
nelmi Td.r 12, 600-8.) — k) J. Koncz,
Das Archiv d. Stadt Bistritz seit 1526.
<Szazadok 28, 42-50.) — 1) F. v.
Xrones, Das Ka schauer Deutsch-
bürgerthum u. s. Namen. (Z. f. Dt.
Cultur-G. 2, 20-31.) — m) Th. Le-
hoczky, Ungar. Ethnographen. I.
.{Ethnographia 2, 87-9; 85-8; 156-8.)
— B) A. Mdrki, Der Anfang d. MA.
in d. Ungar. G. [c. 1000 n. Chr.]
(Szäzadok 24, 811-28; 896 415.) [56
Ferner: a) A. Pör, Die Familie
Keczer de Lipöcz. (Tört6nelmi Tär
14, 358-67.) - b-c) L. Rethy, Die
Entstehung der Ungar. Nation. —
Franzosen u.Els.-Lothring.Kolonisten
in Ungarn. (Ethnographia 2, 169-81;
229-32.) -- d) F. Sasinek, Regesten
z. Ungar. G. aus d. Prager Statt-
halterei-A. II: 1539-94. (Töt^nelmi
Tar 14, 455-80.) — e) W. Schmidt,
Die auf Ungarn bezugnehmenden
ürkk. d. Stadt. A. v. Olmütz. (Szäza-
dok 28, 207-15.) — f) H. Schu-
macher, Aus d. modernen Ungarn :
Culturhist. u. polit. Skizzen. (Dt.
Zeit- u. Streitfragen, Hft. 81-82.)
Hamb., Verl.-anst. 70 p. 1 M. 50. —
g) J. Steffel, Burg Forchtenstein.
(Szäzadok 23, 294-311.) — h) L.
Szädeczky, Bericht üb. d. Archive
d. Fam. P6chy in Särközujlak. (Szä-
zadok 23, 522-31.) — i)J. Szendrei,
Das Archiv d. P'am. Kapy. (Ebd. 24^
388-46.) - kl) S.Weber, Wohng.
u. Einrichtg. bei d. Zipser Deutschen.
(Ethnographia 2, 286-90.) — G. Podo-
lin's, sammt Urkk. II. (Tört6nelmi
Tär 14, 389-406.) — m) M. Wertner,
Die Gffn. v. St. Georgen u. Bösing.
(Jb. d. herald. Ges. Adler. N. F. 1,
171-264.) [^Rec: Dt. Herold 22,
90 f.; Szäzadok 25, 496 Pör.] — n) M.
Zsilinszky, Die Obergespane d.
Comitats Csongräd. I-II. (Szäzadok
25, 629-68.) [57
Codex diplomaticus patrius Hunga-
ricus. VIII, hrsg. v. J.Nagy. Budap.,
Akad. 474 p. [58
Monumenta Yaticana bist, regni
Hungariae illustr. 1. Ser. VI, s. Nr.
2287.
Cauday, J., A magyarok tört^-
nelme. [G.d. Ungarn.] Steinamanger,
Seiler. 404; 448 p. [59
Marczali, A legrgabb kor tört^nete,
s. künftig in III, 7.
Bod, P. , Historia Hungarorum
ecclesiast. ex monum. editis et ine-
dids, ed. J. J. Prins. II-III. Leiden,
Brill. 1890. 467 u. 426 p. *Rec.:
Theol. tijdschr. 25, 119 f. Kuenen;
KBl d. V. f. Siebenb. Ldkde. 14, 49
-53; 57-64. [60
Szinnyei, J., Magyar frök 61ete ^s
munkäi. [Leben u. Werke d. Ungar.
Schriftsteller.] I u. II, 1-2: A-Cs.
Budap., Akad. 1280 p. u. p. 1-320.
k Lfg. 1 M. [60a
Wertner, A magyar nemzetsdgek,
s. künftig in II, 6.
N6methy, L, A pesti fötemplom
tört6nete. Bd. I. [G. d. Pester Pfarr-
K.] Budapest. 1890. 422 p. ^Rec:
Archl. Ertesitö 11, 76 f. [61
Archiv d. V. f. Siebenb. Ldkde.
(s. '89, 1622 u. '90, 4288). XXIU,
2-3. p. 248-798: a) p. 617-746. Frz.
Zimmermann, Ueber Archive in
Ungarn; e. Führer durch Ungar, u.
Siebenbürg. Archive [auch Sep.]. —
*298
Bibliographie Nr. 4062-4088.
Vgl. Nr. 720. 2323 k. 2534 c; g.
3370. [4062
Correspondenzbiatt d. V. f. Sieben-
bürg. Ldkde., hrsg. v. Joh. Roth.
Hermannst., Kraflft. Jg. XIV, 1-8.
p. 1-80. k Jg. 2 M.: a) p. 29-32. F.
Ten t seh, Die Dt. Kalender Sieben-
bärgens. — b) 35-40. A. , Zur Dt.
Kalenderlit. in Siebenbärgen. —
€) 64-8. Znr Geschichte d. Sachs.
Jäger. — d) 69. A. Seh., 2 Hoch-
zeitslieder aus Schönberg. — e) 71.
Theophrastns Paracelsus in
Siebenbürgen? — f)73-6. J. F. Graf,
Mühle u. Müller im Nösnergau. —
Vgl. Nr. 2498 k. 2976 b. 3452 h. [63
Müzeun-egyletyAz erdilyl, bölcselet-,
nyelT' 6s tört^nettudom^yi szako-
sztälyanak kiadvinyai, szerkeszti J.
Szinnyei. Eötet VIII. Eoloszyir,
Sajtöja. 556 p. — Inh. s. künftig
in II u. m. [64
Aufsfitze betreffend Siebenbürgen:
a-b) A. Beke, Das Archiv d. Karls-
burger Domcapitels III [1246-1395].
— Urkk. aus d. Capitel-A. v. Weissen-
burg [1395-1503]. (Tört6nelmi Tdr
12, 555 ff. 5 753 ff.; 13, 130-55; 360-7.)
— c) R. Bergner, Die Frage d.
Sieben bürger Sachsen; m. Sprach-
karte. (Colonialbibl., hrsg. ▼. Kett-
ler. Hft. 1.) Weimar, Geogr. Inst.
1890. 43 p. 1 M. 20. — d) F. Deäk,
Ueb. die Union mit Siebenbürgen,
mitg. y. E. Konyi (Budapesti Szemle
65, 161-82). — e) J. Gherghel, Zur
G. Siebenbürgens. Wien, Gerold.
47 p. 2 M. — f) A. Jacab, Das
Kloster Kolozsmonostor als Asyl.
(Szä2adok23, 1-19; 97-121.) — g) W.
Kellner, Siebenb. Hausindustrie.
(Ausland 64, 829-31.) — h) Ldzar,
Verzeichn. d. Obergespane v. Sieben-
bürgen (s. '89, 4360 u. '90, 2690).
Forts. (Szdzadok 22, 334-49 etc.;
23, 229-38. — Vgl. d. Nachtr. v. K.
Torma, ebd. 311-25.) - i) Neher,
Die Kirchen pro vinz Kolocza. (KLez
7, 932-41.) ~ k) J. Reiner, Aosd.
A. d. St. Karlsburg. (Tört^uelmi
Tär 12, 678-85.) — 1) K, Szabö,
Urkk. d. Siebenbürg. Ifuseums I-IL
(Ebd. 12, 523 ff. etc. 13, 328-60.) -
m) H. V. Wlislocki, Die Szekler
tt. Ungarn in Siebenbürgren. (Sammig.
wiss. Vortrr. HfL 137.) Hamb.,Veri.-
Anst 40 p. 80 Pf. — n) J. Wolff,
Dt. Dorf- u. Stadtnamen in Sieben-
bürffen. Progr. Mühlbach. 4^ 31 p. [65
KövÄry, L, Erd^ly regis^lgei s
tört^nelmi eml^kei. [Die Alihh. o.
bist. Denkm&ler Siebenbürgens.] N.
Ausg. Klausenburg, Stein. 1892. zij
331 p. m
Kiraly, P., Gynlafeh^rrär tört^nete
[G. V. Karlsburg.] Klausenbarg. 1892.
432 p. [67
«^Reoenaioaen: a) Quellen %.(K
d. Stadt Kronstadt II, s. '90, 2691:
GBl '90, 1396; HZ 67, 548 Loserth.
— b) Wlislocki, Sitte u. Braaeh
d. Siebenb. Sachsen, s. '89, 4361: Lit.-
Bl. f. Germ. Phil. 11, 300 f. Netolicska.
— e) Wlislocki, Vom wandernd.
Zigennervolke, s. '90, 2692. Rec: CBl
'90, 1801; BllLü '90, 712 f. Schlos-
ser; GGA '90, 969-80 Pischel; Am
Urq. 2, 30 f. Fränkel; Z. f. Dt. Volks-
kde. 3, 192 f. Veckenstedt; Z. f. d.
Gymnw. 45, 306 f. A. Kirchhoff;
KBIGV 39, 99 f.; A. f. Antbrop.20.
248-50 Golther; UZ 67, 567 Loserth;
Z. f. Dt. Cultur-G. 2, 140 f. [4068
Z«r 0. ÜBffarBi vgl. Nr. 89f. 118; 6S.
428; 42; 48. 574. 716-19. 852; 60; 87-88. 1008
-11. 1207; 84. 1685c. 1T88S: t; 86; 58-62; 96.
1819; 37. 1909; 47; 48. 9089; 99i. 210011; 51;
89c. 2268; 69; 70l; T; 79d; m; 87. ISllm;
n; 84. 2451z; 53f; g; h; 74; 75; 85; 98d; t
2641a. 2725k; 1; n; 0; r; u; 29; 31. 29501;
64; 76p. 8066; 78; 80; 83; 96. 3106: 12k;
SOk; 42k; 501; 54; 81b. 3221; 21a. SS150;
18i; 58a. 3422a; 23y-z; 24b; 30c; q; 47;
61e; k; 76k; 76e.
Znr 6. Toa Slebrabirgea ygl. Nr. 790.
852: 53; 90. 1285. 1585 e. 1692. 1701; 63; 96.
1818. 2021b: 99 y. 2411 o; 15; 90. 2508t.
2641m. 27257. 81516; 91 S. 3370. 3413 p; 210.
VI. HUfswissenschaften.
jf. JP€Uäographief DiplotnaMkf
Chronologie»
Paläographie 4069-80; Diplomatik 4081-83 ;
Chronologie 4084-87.
Waüenbach, W., [Lit. d. J. 1888 u.
1889. betr.]: Paläographie. (JBG
Bd. 11 , IV, 49-55. Bd. 12, IV, 59
-67.) [4069
Aufsätze betr. Paläographie: a) W.
Arnd t, La paUograpMe latioe, tr&d.
par £. Bacha. Li^e, Faust 26p.
2 M. — b) Boudon, Notes snr les
VI, 1. Pa]äographie, Diplomatik.
♦299
filigranes de papiers des 14.-16* si^cles.
(Mim. de la soc. des antiq. de Pi-
cardie. Bd. X.) — c) F. Cerruti,
La storia della carta. Torino, tip.
Salesiana. dO p. — d) C. Paoll, Le
abbreviatare nella paleogr. latina
de] m.-evo. Firenze, le Monnier. 44p.
1 L. 50. [*Rec.: HJb 12, 454; R.
stör. it. 8, 474 f. Casanova; DZ6 6,
214 f.] — e) Sello, üeb. d. Ver-
fahren u. d. Mittel zar Erhaltg. n.
WiederhersteJlg. v. Archivalien. (KBl-
GV 40, 28-30.) — f) K. Wotke, Wie
verfuhr man beim Abschreiben d.
Hss. im MA.? (Z. f. Oesterr. Gymn.
42, 296 f.) [4070
Society, The paieographical: Facss.
ot' anc. ms8. 2 Ser. VII, ed. by E.
M. Thompson and G. F. Warner.
Lond., Clowes. 1890. Taf. 121-140.
•^^Griechische Hss.: Edict Diocletians
V. J. 801, Eusebius etc. [71
Arehivio paleogr. ital., dir. da
Monaci (s. '90, 4291). I, 4-6. Taf.
41-73: a) Taf. 41-51. Facsimiles
d. JJ. 1127-1199. — b) 52-63. Codex
Vatic. 3196. [saec. 11 od. 12.] —
c) 64-71. Codex Vatic. 3195. [saec.
12 od. 13.] - d) 72 f. Carta Val-
vense, saec. 10. [72
Muiioz y Rivero, J., Chrestomatbia
palaeogr., Script arae Uispaniae ve-
teris specimina. I: Scriptura char-
taram. Madr., Hemando. 1890. 192 p.
5 pes. [73
Hand8krift-prof 1500 1800. tili
tjenst vid öffningar i handskrift-
samling, med förord af M. Weibull.
Stockh., Verl. d. Generalstabs, fol.
26 p. m. 8 Taf. 3 Kr. ^Rec:
Svensk bist, tidskr. 11, öfv. 19 f. [74
Kauiek, J. et E. Plantet, Recueil
de fac-similds k l'^tude de la paleogr.
moderne (17. et 18. siäcles). S6r. 1 :
Rois et reines de France. Paris,
Colin. 1889. 4^ 61 p. u. 24 pl. [75
Prou, M. , Manuel de pal6ogr. (s.
'90, 4300): recueil de facss. d'6cri-
tares da 12.-17. si^cle. Paris, Picard.
4^11 Taf. <^Rec. d. Haupttheiles:
CBl '91, 348 f.; Mod. lang, notes 5,
305 f. Todd; Bull. crit. 12, 49-51
Lejay; Class. R. 5, 262 f. Thomp-
son; Romania 21, 144; RC 33, 210.
— Vgl. auch Nachrr. '92, 64. [76
Reuaena, E., Elements de paleogr.
et de diplomatique au MA. Louvain,
8elbstverl. 4°. 118 p. 8 fr. [77
Molinler, Aug., Les mss. et la mi-,
niature. Paris, Hachette. 333 p. u.'
81 pl. 2 fr. 25. *Rec.: Polyb. 62,
516. [78
RocMnger, üeb. Geheimschlüasel,
s. Nr. 2403.
Lichaöew, N. P. , Bumaga i drev-
nejsija bnmainyja meljnicy v Mos-
kovskom gosudarstve. [Papier u. d.
ältesten Papiermühlen im Moskowit.
Reiche.] Petersbg., Akad. d. Wiss.
106 p. m. 116 Taff. 40 M. [79
^ Recanaionen: a) Arndt, Schrift-
tafeln, s. *89, 1630: RC 26, 349 f.
Beaudouin; Svensk bist, tidskr.,
öfvers. 9, 50-2. — b) Ewald, Pa-
per and parchment, s. '90, 4309:
Ath. Nr. 3293; Ac. Nr. 975; SatR
70, 146 f. — c) Grand, Cours de
paleogr., s. '90, 4299a: BECh 51,
527 f. Prou. — d) Malagola, Pa-
leogralia nell' univ. di Bologna, s.
'90, 4299: L'nniversitä 4, Hit. 5. —
e) Paoli, Progr. di paleogr., s. '89,
1632 u. 4369. (Sep. a. R. d. bibliot.
'88, 101 ff.): MIÖG 11, 499. —
f)Thommen, Schriftproben, s. '89,
4367 u. '90, 4294: HZ 67, 378 f.
Arndt. — g) Thompson, Paleo-
grafia, s. '90, 4297: CBl f. Biblw. 8,
362 G. Meier. [80
Zar PalSogrsphle vgl. Nr. 246a. 8011 f.
240S. 3307; 7 a.
Breaalau, H., [Lit. d. J. 18851888,
betr.]: Diplomatik. (JBG Bd. 11,1V,
56-82.) [4081
Aufsätze betr. Diplomatik: a) L.
Frati, Un formulario della can-
cellaria di Fr. Sforza. (A stör. lomb.
8, 364-91.) — b) C. V. Langlois,
Formulaires de lettres, 12.-14. si^cle.
(Sep. a. Kotices et extr. des mss.
XXXIV, 1.) Paris, Klincksieck. 4^
22 p. — c)G.Schlumberger,Sceaux
et buUes des emperears latins de
Constantinople. (Sep. a. Ball, monnm.
1890.) Caen, Delesques. 20 p. u.
10 pl. [-^Rec: R. beige de num.
47, 576 Blanchet.] — d)G. Seeliger,
Die Registerführg. am Dt. Eönigs-
hof bis 1493. (MIÖG Erg.-Bd. III.)
142 p. [* Rec: DLZ 13, 266 f.
Kehr.] [82
Kaiaerurkunden in Abbildgn.; hrsg.
V. H. V. Sybel u. Th. v. Sickel
(s. '90, 4314). (Schluss-)Lfg. 11. 30
Taf. m. Text. p. 461-546. compl.
♦300
Bibliographie Nr. 4083-4097.
300 M. *Rec.: SavZ 12, Germ. Ab-
'thlg., 137 f. Schröder; DLZ 12, 18-20
Wattenbach u. 1165 f. Schirren; NA
16, 449 f.; 17, 233. [4083
Z«r mplomatlk vgl. Nr. 41. 9S. 818;
19; 71; 72: 74. S02; 4; 6; 56; 65; 96. 409: IS
24; 71. 1605; 51: 60. 21128; 44a: 50: 51b
65: 791; O; 97. 221Sk. 8411c; 22g:a. S716a
90 C.
Aufsätze betr. Chronologie: a) J.
V. Benko, Das Datum auf d. Phi-
lippinen. (Sep. a. Die Schiffsstation
der k. u. k. Kriegs-Marine in Ost-
asien.) Wien, Gerold. 14 p. 30 Pf.
[*Rec.: HZ 67, 370 f. Schott.] —
b) A. Certeux, Les calendriers k
embl^mes hi^roglyphiques. Paris,
Leroux. 61 p. — c) v. Danckel-
mann, Die Datumsgrenze u. d. Dt.
Schutzgebiete im gr. Ocean. (Ver-
hdlgn. d. Ges. f. Erdkde. zu Berlin
17, 526-9.) — d) Deloche, Le jour
civil et les modes de computation
des d^lais l%aux en Gaule et en
France. (M^m. de Pac. d. inscr. XXXII,
2.) Paris, impr. nat. 4^. 73 p. [«Ä-Rec:
BECh 52, 628-30 Bruel; Mess. des
sc. bist. '91, 238-40; R. de g^ogr. 15,
394-6.1 — e) B. Dolejäek, 0 Ka-
lenddri. Progr. Troppau. 9 p. —
f) Ein Debrecziner Kalender, 1630.
(SzÄzadok 24, 235-7.) - g) E. La-
coine, Tables de concordance des
dates des calendriers arabe, cupte,
gr^gorien^ Israeli te etc. Paris^ Baudry.
XVJ69 p. [*Rec.: Polyb. 61, 547 f.]
— g) B. M. Lersch, Schutteltag?
(ZAachGV 12, 328-32.) — h) S.
Muller, De j aarstyl te Rotterdam
voor de hervorming. (Biidr. voor
vad. gesch. 6, 268-70.) — i) A. Ro-
land o, Delle ere princip. come fon-
damento della cronol. storica. (Mem.
del r. ist. lomb. 17, 53-112.) —
k) K. S c h r 0 d , Das K.-Jahr. (KLex
7, 581-97.) — 1) M.Simon, Grund-
züge d. Jüd. Kalenders. Berl., Bibl.
Bureau. 39 p. 50 Pf. — m) M.
Würth, Les lois du calendrier gr6-
gorien. (R. scientif. 46, 362-5; vgl.
ebd. 701.) [4084
Grotefend, H., Zeitrechng. d. Dt.
MA. u. d. Neuzeit. 1: Glossar u.
Tafeln. Hann., Hahn. 4^ 214 p. u.
148 p. Taf. 16 M. — Vgl. a) R.
Wackernagel, Die „ kalte Kirch-
weihe* in Basel. (ZG0berrh7, 184 f.)
— Ferner Nachrr.'90, 1 85 u. '92, 66. [85
Gonetta, G., Di un nuovo indirizso
della cronologia e della storia; studio
esegetico-critico. Roma, Trevisani.
8 fr. 50. ^Rec: II pens. ital. 2,
409. [85b
Ma8-Latrie, Tr^or de Chronologie,
s. '89, 4536 u. '91, 98. Nachrr.'91,308.
Lechner, Ant., Ma. K.*Feate u. Ka-
lendarien in Baiern. Freib., Herder.
278 p. 6 M. 'J^Rec: HPßll 108,
822-30; Lit. Rs. 18, 17; Katholik 72,
i, 178; ThLBl 13, 95; AZtg '92, Nr.
48; NA 7, 458. [86
•$^ Recenelonen : ab) Bilfinger,
Bürgerl. Tag, s. '89, 4387 u. '90,
4333: Jbb. d. phil. V. Berlin 17,
61 f. Engelmann; Krit. Vjschr. f.
Gesetzg. 14, 321-31 Holder. — An-
tike Stundenangaben : Bll. f. d. Baier.
Gymn.-Schulw. 26, 371-3 Melber. —
e) Kästner, De aeris etc., s. '90,
4328: WschrKlPh 8, 508 f. Habcl.
— d) Strzygowski, Chronograph
V. 354, 6. '89, 4390: Knnstchron. 24,
313 f. [87
Z«r Chronologie vgl. Nr. 98. 765p. 1410;
87. 1780h. 2011h; SO. 2286a; 58. S852a
4027 f; <»a; b.
2. NumUnuMHkf HereUdikf (?«-
nealogief SphragisHk»
NamlBinatik 4088-4115; Heraldik 4U6-S1;
Genealogie 413S-40 ; SphiagiBtik 4141-4S.
Zeitschrift f. Numismatik (s. '89,
1655 u. '90, 4338). XVII, 3-4 u. XVUI,
1. p. 233-323 u. 1-80 : a) 17, 233-57.
A. V. Sali et. Die Erwerbgn. d. kgl.
Münzcabinets 1888-1889. — b) 258
-69. S. Alexi, Die Münzmeister d.
Calimala- u. Wechslerzunft in Flo-
ren». — c-e) 287-9. 18, 43-58. R.
Scheuner, Ein Groschen fund in d.
Oberlausitz. — Ein Wenden pfennig-
fund in d. Oberlausitz. — Vgl. Nr.
1687 b. 3573 f. 3822 c. [4088
Zeitschrift, Numism. (s. '89, 1656
u. '90, 4339). XXII. xj316 p. u.
6 Taf.: a) p. 157-62. A. Busdon,
Numismati9ches aus Seefeld in Tirol.
— b) 164-264. E. Fiala, Das Müm-
wesen d. Gff. Schlick. - o) 269-88.
Lit.-Ber. — d) 289-315. J.-Ber. d.
num. Ges. — Vgl. Nr. 478-, femer
künftig in n , 5 ; II, 7 u. lU, 2. [89
Anzeiger, Numism.- sphragist (s.
'89, 1657 u. »90, 4341). XXI, Nr. 11
-12 u. XXII, Nr. 1-11. p. 88-98 a.
VI^ 2. Chronologie, Namismatik.
*301
p. 1-108: a) 22, 3 f. Ein Tlialer d.
Gin. Johann III. v. Rietberg. —
b-c) 4 f.; 52-4. F. Tewee, Münzen
d. St. Hannover. — Thalerfund v.
Rietze. — d) 13-6. P. J.Meier, D.
Bracteatenfund v. Mödesse. — e) 16 f.
P. Joseph, Das Märchen v. Diner-
Thaler. - f) 17 f.; 30. Elkan, Ein
Doppelschilling Hz. August's, 1620.
— g-k) 18; 29 f.; etc. 102 f. Th.
StenzeK Goslarsche Münzmeister.
— Zur Medaillenkde. — Nachtr. zu
d. Aschersleber Funden. — Oexnein-
schaftsgroschen v. Sachsen u. Hessen.
— 1) 27 f. W. Seh ratz, Der Tör-
ringthaler v. 1621. — m-n) 41', 70-2.
A. Düning, Zur Münzkde. d. Stifts
Quedlinburg. — Die Myte. — o) 51 f.
J. Isenbeck, Eine Münze v. Gru-
benhagen. — p) 59-61. Weingärt-
ner. Der Müler. — q) 61 f. F.
Apell, Die Sterbeducaten Gustav
Adolph's. — r) 62 f.-, 72. Thaler-
fund V. Lengerich. — 8) 67-70;
79 i\\ 103 f. Stenzel u. Düning,
Groschen funde zu Aschersleben. —
t) 95. Strafen gegen Falschmün-
zerei. [4090
Manzbläüer, Berliner (s. *89, 1658
u. '90, 4342). XI, Nr. 122-37. Sp.
108M213: a) Sp. 1081-87 etc.; 1208.
Menadier, Der Hochzeitpfennig
Heinr. d. Löwen. — b) 1100 ff. Der
Schwein furter Münz f und v. 1890.
— c) 1186 f. Nadrowski, Welchen
Ursachen verdanken „nummi posiumi^
ihre Entstehg.? (Vgl. auch Sammler
13, 197 f.) — d) 1209-13. E. Bahr-
feld t. Zur Münzkde. d. Niederlau-
sitz im 13. Jh. [91
Blätter f. Münzfreunde (s. '89,
1659 u. '91, 4343). XXVI u. XXVII,
Nr. 168-177. p. 1582-1678: a-d) p.
1582-3; 1586-88 etc.; 1602-4. J. Erb-
stein, E. Kursächs. Groschen a. d.
Kippermtinzstätte Grossenhain. —
Numism. Erinnergn. a. d. SOOjähr.
Jubiläum d. Hauses Wettin. — De-
nare d. Herren in Büren. — 3 De-
nare von Attendorn u. Brilon. —
e) 1583-6. Weber, Nachträge zu
Weingärtners Silbermünzen v. Köln.
Hzgth. W^estfalen u. v. Rackling-
hausen. Schluss. - fg) 1614-16;
22 f. A. Nagel, Lippische Nach-
münzen. — Ein Querfurter Bracteat.
— h) 1623 f. W. Schratz, Thaler
d. Regensburger Bischofs Albr. v.
Dentsche Zeitschr. f. Gescbichtsw. 1891
Törring, 1621. — i) 1662 f. H. Dan-
nenberg. Ein Witte d. Gfn. Wilh.
IL V. Berg, 1360-80. — k) 1663-7;
76-8. W. May, Münzgesetzgebg. etc.
in Venedig, 1284-1665. [92
Mittheilungen d. Baier. numism.
Ges. (s. '89, 4397 u. '90, 4344). IX.
xj60 u. 80 p.: a) p. 48-56. Die
Münz funde v. Untergriessbach u.
Münchsmünster. — b) 57-60. C. F.
Gebert.Miscellen. — Vgl.Nr.2270a;
97 u. 2405 f; 51 q. 3522 d. 3831 c. [93
Monatsblatt d. numism. Ges. in
Wien (8. '90, 4340). Nr. 88-99. p. 425
-440 u. 1-80: ad) p. 2 f.; 10^; 20-3
etc. 66 f. J. Spöttel, Münzen Fer-
dinand^s I. f. Krain. — E. Groschen-
fund aus Mähren. — Die Gold-
prägungen aus d. Wiener Münzhause.
— Das Haller Münzhaus. — e) 3-5.
E. Forchheimer,2Kärnthner Ver-
mählungsmedaillen. — f) 20. A.
Nagel, Die Ausbreitg. der Gold-
währg. im 13. Jh. — g) 29 f. A.
Markig Groschenfund im Krems-
thal. — - h) 67-70. Münz funde in
Oesterreich ML — !) 74 f. Tauber,
Die Typen d. Gestern. Ducaten. [94
Mittheilungen d. Clubs d. Münz-
u. Medaillenfreunde in Wien, hrsg.
V. J. Nentwich. I, 1-7. 1890. p. 1
-78. ä Jg. 12 Nrr. 4 fl. 60: a) p. 14 ff.
Th. Unger, Kleine Beitrr. z. Münz-
kde. V. Steiermark. — b-c) 47; 62.
J. Spöttl, Bemerkgn. z. Präge in
Steiermark unter Leopold I. — Ein
Thaler Kaiser Ferdin. I. f. Krain.
— d) 47 ff. C. Oestereicher, Re-
gesten zu J. Newald's Publicationen
üb. Oesterr. Münzprägungen. [95
Archiv für Bracteatenkde. (s. '90,
4345). Band U, 1-6. p. 1-218: a-b)
p. 1-14; 45100; 129-200. P. J. Meier,
Zur Bracteatenkde. v. Hildesheim u.
Halberstadt. — Beitrr. z. Bracteaten-
kde. d. nördl. Harzes. I-VI. — c) 15
-22. P. Osswald, Der Bracteaten-
fund zu Grossberndten. — d) 23-30.
0. Bahrfeldt, Beitrr. z. Bracteaten-
kde. H: Der Fund v. Oels. — e) 101-3.
V. G r a b a , 3 Petruspfennige. —
f) 104-10; 212-17. R. v. Höfken,
Zur Bracteatenkde. Süddtlds. VI u.
VIL — g) 201-18. R. Scheuner,
Bracteaten funde in der Oberlau-
sitz. [96
Revue suisse de numismatique,
publ. p. P. Stroeblin. Jg. I, livr.
VI. 2. 21
*302
Bibliographie Nr. 4097—4115.
1-2. Genöve, Selbstverl. p. 1-188:
a) p. 105-21. A. Lad 6, Les gueules
et la poorpre romaine. — b) 136
-51. L. Le Roy, Edits et maude-
ments concern. les monnaies 6tran-
g^res en circulation dans l'anc. prin-
cipaute-6v6ch6 de Bftle. — c) 152-7.
H. Morin-Pons, Le sceau de Vau-
tier Bonjour, chanoine de Gen^ve,
avec un dessin d'Allmer. — d) 166
-88. G. E. ▼. Hai 1er, Schweizer
Münz- u. Medaillencabinet. II. [4097
Bulletin de la soc. suisse de nu-
mism. (8. '89, 1661 u. '90, 4346). IX,
4-6 u. X, 1-7. p. 133-268 u. 260 p.:
a) 9, 133-9. A. Vallentin, Frag-
ments nuinism. avignonaise du pape
Clement VII. (1523-34). — b) 140
-54; 186-208. B. Reber, Fragments
numism. sur le canton d'Argovie. I
u. II. — c-e) 154-8. 10, 132-54; 154
-95; 244-50. J. Mayor, La m^dallle
de H. Waldmann. — Les m^dailles
du 6^^ centenaire de Talliance bel-
v^tique. — Descriptions de m^dailles
suipses frappöes en 1889-91. — f-g) 9,
158-60; 161 f. Th. v. Liebenau,
Ein Jeton der Lunati-Visconti. —
Falsche Schrecken berger a. Corregio.
— g) 215. P. S., Trouvaille de Zürich.
— i-m) 238-56. 10, 46-9; 61-4; 233
47. A. Lad 6, Les derniers Mauri-
9ois. — La 1. marque d'Henri-Gou-
laz. — ün esterlin de Lonis IL, ba-
ron de Vaud. — Monnaies de Gex.
— n) 10, 20 f. Cailler, üne me-
daille vaudoise. — o) 77-85. Une
raedaille de Louis le Fort de Ge-
nfeve, 1734. [98
Chronicle, The numism. (s. '89,
1662 u. '90, 4347). X, 3-4 u. XI,
1-2. p. 185-339. 25 ; 42 u. 14 p. p. 1
-204: a)10, Anhang, p. 1-25. Index
zu 3. seriea, I-X. [4099
Revue beige de numism. (s. '89,
1663 u. '90, 4348). XLVIIu.XLVIlI, 1.
632 p. u. p. 1-172: a) 47, 88-100.
Chestret deHaneffe, Notice sur
P. J. Jacoby, graveur lidgeois du
18. s. — b) 155-62. R. Vallentin,
Denx lacunes de la numism. papale
d'Avignon. — c) 163-209; 449-52.
J. Chautard, Etüde sur les jetons
au point de vue de la reproduction
du type de revers. IL — d) 232-5.
G. Cumont, Un cachet in6d. grav6
par Th6od. v. Berckel. — e) 257-65.
J. B. Siebenaler, Le petit tr^sor
de Weyler. — f) 297-356. Philippe
de Saxe-Coburg et Gotha, Cu-
riosit^s Orientales de mon cabinet
numism. — g) 427-48. J. Bethane,
Jetons au type de Tours on de ,La
Malle Beste". — h) 578. A. de Witte,
Trouvaille de Huy. — I) 48, 98-122.
V. Lemaire, Etüde sur les pro-
c^d^s de fabrication des monnaies
anciennes. — k) 123-36. F. Alvin,
Ldop. Wiener, graveur en m^dailles
et son Oeuvre. — Vgl. Nr. 1154.
1770f. 2279t; 97o; s; 98c; p. 2497h.
4105 i. [4100
Revue numism. (s. '89, 1664 u. '90,
4349). VIII, 4 u. IX. p. 419-517 u.
1-500. Taf. 12-14: a) 8, 435-45. N.
Rondot^ La roonnaie de Vimy OQ
de Neuville dans le Lyonnais. —
b) 9, 60-86; 164-202. J. A. Blanchet,
Le livre du changeur Duhamel. —
0) 315-53. Guiffrey, La monnaie
des m^dailles. Schluss. — d) 433 53.
R. Vallentin, Des transformations
successives du sou. — e) 474-6. E.
Poncet, Trouvaille de Saint- Julien-
sur Bibost. — Vgl. Nr. 193. 1461.
1640e. 2155. - Auch X, 1 ersch. [4101
Bulletin de nnmSsmatique , pnbl.
p. R. Serrure. Paris, Serrure. L,
livr. 1-2. p. 1-44: a-c) p. 1-3; 4;
21-7. R. Serrure, Les monetaires
normandd, 11. si^cle. — Monnaie
de Louis XIV. — La numismatique
feodale de Drenx et Nogent au 11.
si^le. — d) 5-20; 20-44. Livres
nouveaux etc. [2
Annualre de la soc. fran^. de num.
(8. '89, 1605 u. '90, 4350). XIV, sept.-
döc. p. 333-488 u. 1-31. T. XV. janv.-
oct. p. 1-816: a) 14, 397-428. L
Blancard, Du rapport de Tor k
l'argent sous St. Louis et ses sncces-
seurs u. 15, 132-51; 209-19. Reponsc
M. de March6ville's. — b) 429-49. D.
Mater, L'atelier de Bourges sons
les Capdtiens. — c) 450-68. P. Ch.
Robert, Monnaies et m6d. des 6v.
de Metz. Schi. — d) 15, 113-82. A.
Hei SS, A propos des m^dailles et
des portraits de Don Carlos, fils de
Phil. II. - e) 166-82. N. Goffart,
Numism. ardennaisse: La monnaie
de Mouzon. — f-g) 182-90; 192-6.
J. Hermerei, Numism. lorraine:
, Luneville, atelier mon^t. de Ferri lU.
— Lettre ä A. Vercoutre k propos
! du denier lorrain k la legende Da-
VI.) 2. Numismatik.
*303
doiados. — h) 220. E. C, Denier
in6d. d'un archev. d'Arles. — Vgl.
Nr. 194. 207. 1420 f. 22971. [4108
Rivista ital. di nuniism. (s. '89,
1666 u. '90, 4351), publ. p. F. e G.
Gnecchi. IMV,3. p. 429-592; 612 p.
u. p. 1-414. — Vgl. Nr. 2028 a. [4
Aufsätze betr. Numismatik: a) A.
de Barth^lemy, Les monnaies de
Beaulremont. (BECh 52, 118-29.) —
b)E. Bissinger, Funde Rom. Mün-
zen im Grosshzth. Baden. Karlsr.,
Bielefeld. 1889. 4°. 43 p. 1 M. 60.
['J^Rec: Bonner Jbb. 88, 228 f. van
Vleuten; Ann. d. V. f. Nass. Althk.
22, 149; NZ22, 276; QBllHVHessen
'90, 22 f.] — c) L. Clericus, Die
Stiefkinder d. Numismatik. (Samm-
ler 12, 6; 15 f.; 30 f.) - d) C. De-
simoni, Le 1. monete d'argento
della zecca di Genova, 1139-1493.
(Atti d. 80C. ligure 19, 225 66.) —
e) Friebe, Münzfund v. ülejno.
(ZHGPosen 5, 414). - f) H. Lavoix,
Catal. des monnaies musulmanes de
la bibl. nation. Paris, Impr. nat.
51 p. — g) Die Medaille als Trä-
gerin bist. Ueberliefergn. (Sammler
13, 162-4.) — h)Münzfunde. (MVG
Osnabrück 16, 363-66.) -- 1) L. Na-
veau, Numismatique du pays de
Franchimont. (R. beige de num. 46,
307-37.) — k) V. Padovan, Nu-
mismatica. (N. A. veneto 1 , 285
302.) — 1) A. Paschetto, ütilitä
dello studio della numismatica. Tu-
riner Diss. Sanseverino, Bellabarba.
27 p. — m) J. Spöttl, Nimmt d.
Sammelthätigkeit auf numism. Ge-
biet ab? (Sammler 13, 28-30.) —
n) J. Tyszkiewicz, Podrecznik nu-
mizm. zawieraj^y ceny amatorskie
monet polsk., 1506-1795. [Führer f.
Liebhaber Poln. Münzen.] (Sep. a.
Rocznik Towarzystwa Przyjaciol
nauk w Poznania. XVII.) Posen
1890. 72 p. [*Ree.: Kwart. hist.
5, 621-4 Ryszard.J [5
Dannenberg, Herrn., Grnndzüge d.
Münzkde. Lpz., Weber, xvj 261 p.
m. 11 Taf. 4 M. *Rec.: R. beige
de num. 47, 283-5; Norddt. AUg.
Ztg. 30, Nr. 231; GBl '91, 858 f.;
NZ 21, 279; DLZ 12, 1417 Weil;
ßerl. phil. Wschr. 12, 53; Fft. Ztg.
Nr. 188; Bll. f. Münzfr. 27, 1641-4
Nagel; Sammler 13, 212; A. f. Bract.
2, 126-8. [6
Engel, A. et R. Serrure, Trait^ de
numism. du MA. I: jusqu'^ la fin
de l'epoque carolingienne. Paris,
Leroux. Ixxxvij352p. 15 fr. "^Rec:
RH 45, 345 f. Monod; R. archl. 17,
126-8 Blanchet; R. beige de num.
47, 279-81; KBIWZ 10, 83 f. Joseph;
Ann. fran§. de num. 15, 152-7 Caron;
CR 19, 78 f. Schlumberger; Numism.
Chron. 11, 114 f. Montagu; RN 9,
236-8 Prou; Bonner Jbb. 90, 183 f.
van Vleuten; M^lauges d'archl. et
d'hist. 10, 659; NZ 22, 269-75 Lu-
schin V. Ebengreuth; ZN 18, 74-9;
A. stör. lomb. 8, 898 f. [7
Ambrosoli, Sol., Numismatica. (Ma-
nuali Hoepli.) Milano, Hoepli. xv
214 p. m. 4 Taf. 1 L. 50. *Rec.:
R. beige de num. 47, 277 f. de Witte;
A. stör. lomb. 8, 191 f. Carotti; NZ
22, 277 Ernst; Arte e storia '91,
Nr. 6 Melani; Berl. phil. Wschr. 12,
53; RN 9, 497 f.; R. ital. di numism.
4, 266 f. [8
Münzen- u. Medaillencabinet des
Jus tizrathsR e i m m a n n in Hannover.
Abth. I. 1. u. 2. Aufl. Frankf., Hess.
583 p. m. 6 Taf. u. Portrait. [9
Roeat, Th. M., Catalogue du cabinet
numism. de la fondat. TeyleräHar-
lem (8. '90, 4358). p. 65-150. ^Rec:
R. beige de numism. 47, 477 f. Van
der Straeten. [10
Barth^lemy, A. de, Nnmismat. de
la France. I: j^poques gauloise, gallo-
romaine et m6roving. (Instruct
addr. par le comite des trav. hist.
anx correspond. du minist^re.) Paris,
Leroux. 52 p. 2 fr. 50. [11
Tavole descritt. delle monete d.
zecca di Genova, 1139-1814. (Sep.
a. Atti d. soc. ligure XXII.) Genova,
Sordomuti. 4^ Ixxij 319 p. e 8 Tav.
20 L. *Vgl. Nr. 4105 d. — Rec: R.
beige de num. 48, 155-8 Ambrosoli. [12
Cataiogo delle monete delle zecche
ital. m.-evale con ricca serie delle.
monete di Venezia. Milano, Pirola.
108 p. [13
Heisa, A. , Les m^dailleurs de la
renaissance. VIII: Florence et les
Florentins, 15.-17. siöcles. I. Paris,
Rothschild, fol. 190 p. u. 49 Taf.
200 fr. 'X'Rec.: Ann. fran^. de num.
15, 158 f.; CR 19, 90 f. de Barth6-
lemy; R. beige de num. 47, 583. [14
•^Recenaionen: a) Barth^lemy,
Nouv. manuel, s. '90, 4354. Nouv.
*304
Bibliographie Nr. 4115—4138.
ed.: Bull, monum. 5,459-61 Maspero.
— b) Bl an eh et, Nouv. manne], s.
'90, 4353: NZ 22, 278; Bull, monum.
6, 100-2 de Barth^lmy; Univ. cath.
7, 688-5 Martin; Bull, de num.l, 5;
Bull, de la soc. fiuisse 9, 176-8 Ströh-
lin. — c)Brendicke, Einführg. in
die Münzkunde. 8. '89, 4403 u. '90,
4356: MVGBerlin 9, 26 Quanter. —
d) Buchen an, Bracteatenabdrncke,
8, 90, 4338 d (wo falsch Busch-
mann): A. f. Bract.-kde. 2, 33-6
Meier. — e) Gnecchi, Saggio etc.
(s. '89, 4411): Bull, de la soc. suisse
9, 173 6Ströhlin. — f)Halke, Stud.
d. Numismatik, s. '89, 4402 u. '90,
4355: M. d. anthr. Ges. in Wien 20,
108 f. Hörnes. ~ g-h) Joseph,
Münzen d. gfl. Haus. Erbach (s. '89,
1440): Ann. de la soc. d'archl. de
Brux. 4, 1915. — Münzstempel u.
Punzen, s. '89, 4392c u. '90, 4374:
Ann. de la soc. d'archl. de Brnz. 4,
195. — 1) Kirmis, Numism. in d.
Schule, s. '89, 1660: NZ 21, 367 f.
Joseph; Num. Lit.-Bl. 9, 455. —
k) Menadier, Funde Dt. Münzen
a. d. MA. (ZN XV): A. f. Bracteaten-
kde. 1, 235-9. — l)Werding, Osellen
od. Münz-Medaillen Venedigs, s. '89,
4412: Num. Lit.-Bl. 9, 446. [4115
Zur Naailsmatik : Allipeiiieines «. Dt.
Reich vgl. Nr. 39 w. 19S-5. 207. 1420 e; f;
21; 61. 1601. 1705. 1825. 1910. 2021g; 22g;
28 a. 2100 b; 39; 78. 2270 a; 79 t; 971. 2S50b.
24981. 2549 c; e. S089. 3606 c; 11 g; k; 12 c;
28d; 48a; 51d; 6ie; g; 73f. .3717h; 41a;
79h; 87h. 3852c. 3946k; 62a; 63a; 69e.
4030 k.
Zur Numismatik oinselner Dt. Terri-
torien vgl. Nr. 480. 711. 1687b; f. 17271;
28m; n. 1K92. 1935. 2156. 22971. 3.'>78q; 8».
3759a; 94. S8S1C. 3905 g; 58e. 4027i: k; 53b.
Zur Medaillenkande vgl. Nr. 826. 917 d.
1022. 1705. 1910. 2532 b. 3583. 3849 c. 3946 c;
k; 47r; 86e.
Vlerteljahrsschrift für Wappen-,
Siegel- u. Familienkde. (s. '89, 1673
u. '90, 4376). XIX. 610 p.: a) p. 24
-32; 465-81. Th. Schön, Die ver-
schied. Famil. v. Ow, v. Au etc.
Schluss. — b) 38-69. H. Diemar,
Die Wappen als Zeichen rechtl. Ver-
hältn. m. besond. Berücksichtigung
Hessens. — c) 285-320. Register
z. d. Abhdlg. ,,Die alt. Herren v.
Droyssig". — d) 821-61. K.H. Roth
V. Schrecken stein, Das Wappen
der Rothen v. Schreckenstein. —
e) 362 f. A. Jacob, Stammbaum d.
Farn. V. Tettenborn. — f) 482-523.
P. Knötel, Ursprung u. Entw. d.
städt. Siegelbilder. — g) M. Wert-
ner, Geneal. in Ungarn 1889 n. 90.
— Vgl. Nr. 917 e. 1822. 3573 a-, b; 81.
3606k. — Auch XX, 1 erscbien. [16
Herold, Der Dt. (s. '89, 1674 u.
'90, 4377). XXU u. XX III, -1-2. 186
p. u. p. 1 32: a) p. 5 f. X., Wie
soll d. herald.-geneal. Schriftsteller
arbeiten? ~ b) 9. Gritzner, Bran-
denb. Wappen. — c) 9 f. Engel,
Ma. Siegel von Christbg. u. Schön-
eck in Westpr. — d) 10 f. Bild-
niss u. Ahnen Wappen d. Kanon.
Kasp. V. Kobrinck im Dom zu Lii-
• beck. — e) 24 f. H. Ahrens, Wap-
pen u. Hausmarke. — f) 32-4. F.
War necke, Ma. Siegelstempel. VIII.
— g) 34-7. Beckherrn, Ein Stamm-
buch d. Pfarr. Chr. Alt. -— h) 37 f.
St. Kekul^, Bemerkgn. zu „Der
Böhm. Adel". (Siebmach. Wappen-
buch IV, 9.) — 1) 39. G. v.Schenli
zu Schweinsberg, Die Fam. r.
Spitaell zu Krechting. — k-l) 70;
129. Zur Geneal. der Fam. Windt-
horst. I. II. — m-n) G. A. v. Mül-
verstedt. Noch etwas üb. d. Fam.
Spittael. — - Etwas über Wappen-
variirungen. — o) 104-6. P. W.
Ullrich, Zur G. d. ,Wirth am
Löwenberg**. [17
Ferner: a) 106-8. G. v. Pappen-
heim, Lebensbeschreibg. d. ehem.
Landescomthurs Phil. Leop. v. u. zu
Neuhof, u. Nachrr. üb. s. Vorfahren.
— b-c) 108 f. 5 114. F. W. E. Roth.
M. a. geneal. Hss. — Sphragist. M.
— d) 109-12. Das Geschlecht Bön-
hoff. — e) 113 f. L. Bobe, Genea-
log. Dt. Adelsfam. in Dänemark. —
f) 115-7. W. Zahn, Tangermund,
u. Stendal. Wappen u. Hausmarken.
— g) 178. V. Brandis, Das Siegel
d. Dompropst. Otto d. A. Gf. v.
Woldenbg. — h) 179. R. Forser,
Das Urbild des herald. Adlers. —
I) 180. M. Wertner, Zur Geneal. der
Kaunitz. — k) 181. Th. Schön,
Wie entstehen heute Wappen? —
1) 239 f. G. A. Seyler, Die Dl.
Königs- U.Kaiserkronen. Mit 1 Taf. —
m) 23, 26. Die Familie v. Mietzel. —
n) 23, 27. G. Conrad, Praktische
Genealogie. — o) 23, 28. Ein herald.
Familienschmuck, m. 1 Taf. —
Vgl. Nr. 961. 1489. 2254 h. 3549d.
3632 a; b. 3807 g; 17 c. [18
VI, 2. Heraldik, Genealogie, Sphragistik.
«'SOS
Jahrbuch d. k. k. herald. Ges.
Adler (s. '89, 1675 u. '90, 4378). N.
F. Bd. I. 1x275 p. 11. UTaf. 16 M.:
«) p. 213 34. M. Wertner, Glossen
z. Bosnisch. Genealof^ie. — Vgl. Nr.
2359d. 3074e; g. 4057m. [4119
Glornale arald.-geneal.-dipl. XVII
.XIX^2. 192; 188 p. u. p. 1 ff. Pisa,
Selbstverlag: a) 17, 35-37; 75-83
etc. 19, 27-31. Th. Schön, Liste
des familles nobles d'orig. ital. etc.
— b) 18, 133-42; 182-5. G. F. de
Ferrari, 1 langravi e i duchi di
Leuchtenberg e loro rapporti colla
stör, nobiliare ital. [19. s.] — c) 18,
146-9. 19,24-7. G. de Groll alanza,
Notes herald. Forts. — d) 153. A.
Bertoletti, La morte di Ascanio
Colonna [1553]. [20
Aufsätze betr. Heraldik: a) L.
Clericus, Zur Ur-G. d. herald.
Raute. (Z. d. Baier. Knnstgewerbe-V.
'90, 111 f.) — b) G. List, Ursprung
u. Wesen d. Wappen. (Sammler 13,
54-6.) — c) E. Portal, Note arald.
e storiche. Palermo, Pedone-Lanrice.
64 p. [21
Siebmaoher'8 Wappenbuch (s. '89,
1677 u. '90, 4380). Lfg. 319-37. 1890.
172 p. m. 110 Taf.; 402 p. m. 252
Taf. -^e-Rec: Dt. Herold 23, 168. [22
Wappen, Die, aller souver. Länder
d. Erde (s. '89, 1678). 4. Aull. 1889.
2 M. 50. [23
Gritzner, M., Herald, decor. Muster-
bll. (8. '89, 1680 u. 4419). Bl. 105;
107; 109; 116 8 u. 5. Aufl. Nr. 1. [24
Kisaei, Wappenbuch d. Dt. Epis-
copates, s. Nr. 3053.
Warnecke, F., Herald. Handbuch.
5. Aufl. Frkf., Roramel. 4^ 52 p.
u. 33 Taf. 20 M. [25
Keller, A. V., Leitfaden d. Heraldik.
Berl.,Stahn. 69 p. 10 M. -SfRec: Dt.
Herold 23, 11; Sammler 13, 131. [26
Woodward, A. u. 6. Burnett, A
treatise on heraldry, british and
foreign, with Engl, and French glos-
saries. Edinburgh, Johnston. 770 p.
50 sh. -SfRec: Ath. Nr. 3357 f. [27
Boutell , Heraldry , ancient and
modern. London, Warne. 426 p.
3 sh. 6 d. [28
Gheusi, P. H. , Le blason h^ral-
dique; manuel nouveau de l'art he-
rald., de la science du blason et de
la polychromie f^odale, d'apr. les
regles du MA. Paris, Didot. 1892.
xxvij 374 p. m. 1300 Abb. 15 ff.
-SfRec: Polyb. 64, 260. [29
TrIbolatI, F., Grammatica araldica
ad uso degli italiani. 3 ed. Milano,
floepli. 1892. xj 116 p. [30
^ Recenslonen : a) Gourdon de
Genouilhac, L'art herald., s. '90,
4384: Bull, monum. 6, 197. —
b) Grenser, Zunft- Wappen, s. '89,
4424: M. d. Ost. Mus. 2, 535 f.;
DLZ 12, 793 Stieda. — c) Gritz-
ner, Grundsätze d. Wappenkunst:
Sammler 12, 201 f. List. — d) Ka-
talog d. Bibl. d. Ges. Adler, s. '90,
4380: Sammler 12, 165. [31
Zar Heraldik vgl. Nr. 39x. 2252; 54h;
98 b. 2301; 37 a. 3053; 74 e; g. 8156; 57; 58.
3229a; 30a; 32a. 3381D. 367id; 73b; 78e;
w. 3632a; b: 34; G3o; 68. 3728; 32; 41a; d;
e: 54. 3807g: I7c; e; 57; 70. 3903b; 4; 161;
41 c; 66 f. 4058 g.
Aufsätze betr. Genealogie: a) H.
Brendicke, Der liist.-geneal. Ka-
lender. (Sammler 12, 21012.) —
b) E. de Cornulier-Luci niere,
Des genealogies: leur utilite domest.
et sociale etc. 3. ed. Orleans, Herlui-
son. 108 p. — c) H. Leber, Wit-
telsbach u. Bourbon. (Bayerld. 2,
381.) - d) H. E. Maiden, Bist,
genealogy. (Transactions of the r.
bist. Society 4, 103-23.) [32
Hofkalender, Goth. geneal. , nebst
dipl.-statist. Jb. (s. '89, 4427 u. '90,
4389). 128. Jg. XXIV 1144 p. 6 M.
80. — Auch in Franz. Ausg.: „Al-
manach de Gotha". [33
Aimanach, Genealog., der regier.
Fürstenhäuser Europas (s. '89, 4428
u. '90, 4390), 11. Jg. 143 p. [34
Blenck, E. , Genealogie d. Europ.
Regentenhäuser f. 1891; unter Be-
nutzg. amtl. Qi:. N. F. 19. Jg. Berl.,
Statist. Bureau. 41 p. 1 M. 60. [35
Taschenbuch, Gotli., geneal. (s. 89,
4429 u. '90, 4392) f. 1891: a) Die
gräfl. Häuser. 64. Jg. — b) D. frei-
herrl. Häuser. 41. Jg. — 1229 u.
1087 p. [36
Taschenbuch, Genealog., d. adel.
Häuser (s. '89, 4430 u. '90, 4393).
16. Jg. xlj621 p. 8M. *Rec.: Dt.
Herold 22, 25; KBIGV 40, 36. [37
Taschenbuch, Genealog., d. Ur-
adels. I. Brunn, Irrgang. x509 p.
m. 17 Taf. 10 M. ^Rec: Norddt.
*306
Bibliographie Nr. 4138—4178.
AZtg Nr. 499; Dt. Herold 20, 62 f.
. V. Dachenhausen. [4138
Eberstein, A. v., Handbuch f. d.
Dt. Adel (8. '90, 4398). 1, 2 u. II.
[II entli. adl. Stiftgn., hrsg. v. E. v.
Maltitz.] 1890 u. 1892. x394; 226 p.
7 M. u. 4 M. -SfRec: Kwart. bist.
5, 455 f.; DLZ 12, 1061 f. Zimmer-
mann; M. d. Nordb. Exe. - Clubs
14, 86. [39
Lorenz, Ott., Geneal. Hand- und
Schul-Atlas. Berlin, Hertz. 1892.
43 p. m. 38 Tab. 3 M. -^e^Rec:
Norddt. AZtg Nr. 547; Dt. Herold
23, 10 f.; DLZ 13, 440-2 Kugler. [40
Zur Oeneslogie Im allgem. vgl. Nr. 89 o.
42. 3668; 80a. 3786. 3802; 10; 17b; 311; 57.
3904; 54 h: i. 4055
Zur Genealogie d. FCrstenhanser vgl.
Nr. 308. 1489. 2179 k; 96 g; h. 24111. 3581.
8606 i. 3701 c. 3869.
Zar Genealogie adeliger Familien etc.
vgl. Nr. 2216. 3531: 41g; 49 d: 69; 73 a. 8606 k;
19d; 20a; 38; 42; 46; 86. 370le: k;l;p; 4:
20c; 22d; f; 2Sb; C; d: ö5g; 6Sc;72h;»lf.
3806; 7e; f; h:46f; 56c; 72. S919b; 85; (>6f:
74 e; 8]. 4056a; 57a — BSrgerl. Familien
vgl. Nr. 3854 m; 86 d; 87 a. 3963 b; 74 b.
Aufsätze betr. Sphragistik: a) M.
N a h u y 8 , Zegels v. het Dt. Begijnen-
hof. (Dt. Warande 4, 381-90.) —
b) J. v. Schlosser, Die sphragist.
Sammlung d. allerh. Kaiserhaoses.
(MIÖG 12, 297-304.) — c) E. Tra-
vers, Les sceaux k propos d'ane r^-
cente public. Paris, Picard. 18 p. [4141
^ Lecoy de ia MaiHshe, Les sceaoz..
8. '90, 4399. Rec: Bull, monument.
ö, 65-82 Travers; RQH 49. 677 f. [42
6eib, E., Siegel Dt. Könige und
Kaiser, v. Karl d. Gr. bis Fried-
rich I. im allgem. Reichs- A. (Archv.
Z. 2, 78-183.) [4143
Zur Sphragistik vgl. Nr. 630. 1420g.
3671 d; 73 b. 3741h; 93 a. 3927; 58 g.
Vn. Anhang. Sammelwerke und Zeitschriften.
1. Gesammelte Abhandlungen
it. andere Sammelwerhe.
Alphabetisch geordnet.
Abhandlungen, Hallische, z. neuer.
G., hrsg. V. Droysen (s. '89, 4439
u. '90, 4402). Hft. 24-27, s. '89, 2336.
'91, 734. 1663, 1706a- 1901. [4144
Abhandlungen, Histor., aus dem
Münchener Seminar, hrsg. v. Hei gel
u. Grauert. Hft. 1, s. Nr. 1610. [45
Abhandlungen aas dem staatswisp.
Seminar zu Strassburg, hrsg. v. G.
F. Knapp. Hft. 7-8, s. '90, 3325 u.
'91, 2539. [46
Bibliothek Dt. G., hrsg. v. Zwie-
dineck-Südenhorst (s. '89, 1700
u. '90, 4403). Lfg. 54-60, s. Nr. 489.
721. 864. 2347. 2477. [47
Bibllotheque des Cooles frang.
d*Athänes et de Rome (s. '90. 4404),
vgl. Nr. 393. 1485. 2209 a; 61.
2529. [48
Biographie, Al]g. Dt. (s. '89, 1701
u. '90, 4405). Bd. XXX. (Lfg. 146
-50): V. Russdorf-Scheller. 796 p.;
Bd. XXXI. (Lfg. 151-155): Scheller-
Karl Schmidt. 795 p.; Bd. XXXII.
(Lfg. 156-160): Karl Schmidt -G. E.
Schulze. ^Aus Bd. 31 u. 32 haben
wir fast alle Artikel excerpirt und
im vorigen Hefte in die chronolog.
Gruppen eingereiht. Von Bd. 32 an
beschränken wir uns auf eine Aus-
wahl der wichtigeren Aufsätze. [49
Collection de textes pour servir
k l'etude de l'hist. (s. '90, 4406), s.
Nr. 2199. 2266. [50
Döllinger, Akad. Vortrr. III, s. im
nächsten Jg.
Einzelschriften , Kriegsgeschichtl.,
hrsg. V. Generaist. (s. '89, 1442 u.
'90, 4408). Hft. 13 u. 14. (Hl, 1-98:
99-189.) 2 M. 40 u. 2 M. 25, s. Nr.
1130. 1920. [51
Fonti per la storia d'Italia pnbbl.
dair istit. stör. it. (s. '90, 4410), s.
Nr. 315. 421. [52
Forschungen zur Dt. Landes- u.
Volkeskunde s. Nr. 3482.
Forschungen, Staats- u. socialwiss..
hrsg. V. Schmoller (s. '89, 1705 u.
'90, 4411). X, 3 u. XI, 1, s. Nr. 1776.
2737. [53
H^ Freytag , Gesammelte Aufsätze,
s. '89, 4445. Rec: DLZ 10, 1477-9
Schmidt; HZ 63, 327 f. [54
Geschichte, Allg., in Einzeldar-
stellungen (Oncken)', auch Italie-
nische Uebersetzg., s. Nr. 101. 501. 863.
1210. 2064. 2135. 2220. 2476. 2695. [55
Geschichte d. Europ. Staaten, hrsg.
V. Heeren, Ukert u. v. Giese-
b recht (s. '89, 1707 u. '90, 4413).
Ergänzgs.-Bd. , s. Nr. 3550. 3625:
femer Nachrr. 55 a. 59. 147. 156
Vll\ 1-2. Anhang: Sammelwerke und Zeitschriften.
*307
Geschiohtechreiber d. Dt. Vorzeit
8. Nr. 90. 1361a. 2062.
Government publicatione (s. '89,
4687 u. '90, 44U), vgl. Nachrr. 57 a-g.
60a-b; d; 62a. [4157
Kirchenlexikon v . We t z e r u. We 1 1 e.
2. Autl. , begonnen v. J. Hergen-
röther, fortg. v. Frz. Kaulen.
Bd. VI (Hft. 56-66) u. VIl (Hft. 67
-77). Freiburg, Herder. 2078 Q. 2108
Sp. ä Bd. 11 M. [58
Memoires couronn^es et autres
memoires (s. '90, 4417). XLUI-LXV.
1889-91. — Vgl. '90, 844. 2391 u.
'91, 877. 2491. [59
INitttieiiungen a. d. Vatican. A.;
hrsg. V. d. k. Akad. Wien. I, ß. '90,
181. [60
Monumenta Germ. hist. s. Nr. 89
u. 2061.
Publicationen aus d. kgl. Preuss.
Staatsarchiven (s. '89, 1710 u. '90,
4418). XLIII-XLVI u. XLVIII-XLIX,
8. Nr. 683. 2419. 3113. 3803. Auch
XLVII erschien. [61
Sciiriflen d. V. f. Ref.-G. (s. '89,
4450 u. '90, 4420). Nr. 30-33', s. Nr.
633 a; 68. [62
Studien, Giessener, auf d. Gebiete
d. G. , hrsg. V. W. Oncken, V, s.
Nachrr. Nr. 581. u. Bd. V p. 137 f. [63
Tonmasini, 0., Scritti di storia e
critlca. (Biblioteca ital.) Roma, Loe-
scher. 354 p. 5 L., s. Nr. 2017 m;
34 t; ferner Nachrr. Nr. 451c. -SfRec:
A. stör. it. 8, 209-12 Rondoni; RC
32, 249 Pelissier; N. Antol. 33, 182 f.;
Fanfulla della Domenica 13, Nr. 16
Zannoni; R. stör. it. 8, 779-82
Merkel. [64
Universit^ de Louvain : Recueil de
travaiix publ. par les membres de
la confer. d'hist., sous la direct. de
Ch. Moeller. Fase. 2-3, s. '90, 2845.
'91, 603. 2195. [65
Untersuchungen z. Dt. Staats- u.
Rechts-G., hrsg. v. Gierke (s. '89,
1713 u.'90, 4423). Hft. 34-38, s. Nr.
330. 1502. 2163. 2849. 2972. [66
Viiiari, P., Saggi storici e critici.
Bologna, Zanichelli. 1890. 528 p.
5 L., 8. Nr. 1364a. 1607; 58. 2053;
ferner Naclirr. Nr. 451 b. -^ Rec. : R.
stör. it. 8, 142-4 Rinaudo ; Bibl. un.
50, 607-10 Rod ; Kunstchron. 2, 544. [67
Weitgeschictite , AUgem., v. Th.
Flathe etc. (s. '89, 1714 u. '90, 4424).
Lfg. 137-156, 9. Nr. 99. 2657. [68
2. Deutsche Zeitschriften»
Abhandiungen d. hist. Gl. d. Baier.
Ak. (s. '89, 1715 u. '90, 4425). XIX,
Abth. 3 u. XX, Abth. 1. p. 543-808
u. 1-249, 8. Nr. 1434. 2318. [4169
Abhandlungen d. Ak. d. Wiss. zu
Berlin [Philos. u. hist. Gl.] (s. '90,
4426). Jg. 1890. 466; 56; 135 p.
10 M. [70
Abhandiungen d. kgl. Sachs. Ges.
d. W. (s. '90, 4427). Philol.-hist. Gl.
N. F. XII: 618 p. 23 M., s. Nr. 18.
470. [71
Anzeiger d. Ak. d. Wiss. z. Krakau
(s. '90, 4428). 1890, Nr. 9 ff. u. 1891.
303 u. 378 p., 8. Nr. 2189 f. 2279 i.
2422 c; 53 a. 3275 f. 3549 c. [72
Anzeiger d. Germ. Nat.-Museums
(8. '90, 4429). Bd. III, '90, Nr. 5-6
u. '91, Nr. 1-5. p. 55-96 u. 1-80 (m.
Beill.: M. a. d. Germ. Nat.-Mus.; Ka-
talog d. Originalsculpturen; Katal.
d. Kunstdrechslerarbeiten; Katal. d.
Bronzeepitaphien) , vgl. Nr. 3275 f.
3318 d;e. [73
Archiv f. Lit.- u. Kirchen-G. d. MA.
8. Nr. 3034.
Archiv f. Oesterr. G. s. Nr. 3996.
Archiv, Neues, d. Ges. f. alt. Dt.
G.-Kunde (s. '89, 1717 u. '90, 4431).
XVI, 2-3. p. 225-660, s. Nr. 91. 94.
191.206; 26;73;75;86.301;3;4:44a;
45. 1420a; b; 46; 68; 76; 94. 1551.
2136a; 37; 51 e; k; r; 79b; f; 891;
96b-d; f. 2213b; 70t; 79r. — Auch
XVII, 1-2 erschienen. [74
Berichte üb. d. Verhdlgn. d. kgl.
Sachs. Ges. d. W. z. Lpz. (s. '90;
4432). Bd. XLII u. XLIII, 1. 279-;
XXV p. u. p. 1-90. 3 M. u. 1 M., s.
Nr. 9. 229. 368. 1049 i. [75
Biätter, Hist.-polit. (s. '89, 1718 a.
'90, 4433). CVI, 12-CIX, 1-6, s. Nr.
41. 594. 747. 1955d. 2363p. 2411 i.
3112 a. - Nachrr. 53 a. [76
Centraibiatt f. Bibliothekswesen
(s. '89, 1719 u. '90, 4434). VII, 12-
VIII u. Beihft. 6. p. 503-66 u. xviij p.;
xiv576 p.; 74 p., s. Nr. 59. 3144;
50 m; 51g. 3450 d. [77
Forschungen z. Brandenb. u. Preuss.
G. 8. Nr. 3486.
GeschichtsbiäHer d. Dt. Hugenot-
ten-V. Hft 1-4. Magdeb., Heinrichs-
hofen. 40; 20; 23; 42 p. Hft. 3-4:
30; 50 Pf., s. Nr. 1773. 3091h.
3672 c. [78
*308
Bibliographie Nr. 4179—4217.
^$-;:
K
2f.
Jahrbuch, Hist. (s. ^89, 1721 u. '90,
4435). XII: xxxv910 p., 8. Nr. 263.
361. 521^ 45. 777. 1041. 1409. 1603;
67. 1727 w. 2112 r; 51g. 2270c; w;
90a. 2310v; llo;63r. 3112q. [79
Jahrbücher, Neue Heidelberger;
hrsg. V. d. hist.-phil. V. zu Heidel-
berg. Jg. I. Heidelb., Köster. 356 p.
6 M., s. Nr. 1481. 1501. 1614. 1681.
1955 m. -SfRec: DLZ 12, 1268 f.
Wattenbach. —Auch II, 1 erschien. [80
Jahrbücher, Preuss. (s. '89, 1721
u. '90, 4436). LXVI,5-LXV1II. p. 439
-658; 724; 914 p., s. Nr. 48 k. 684.
1049 m. 1352. 1812; 44 f. 1955 f.
2606c; 36t; 90e. 2712x. 3191c.
3541b. — Auch LXVIII, 4-6 und
LXIX, 1-3 erschienen. [81
Korrespondenzbiatt d. Gesammt-V.
(8. 89, 1722 u. 90, 4437). XXXVIII
u. XXXiX. 148; 156 p , 8. Nr. 693b.
1367s. 1633g. 201 In. 2298 e. 2452 q.
2533g. 3142c. 34521. 3549 f. 3856 1.
4070 e. [82
Mittheiiungen d. Inst. f. Oesterr.
G.-Forschung (s. '89, 1723 u. '90,
4439). XII, 1-2. p. 1-369, s. Nr. 198.
224; 27; 48; 71. 333; 34; 40; 50.
410; 22; 27; 61. 520. 1442; 82. 1504;
42; 55. 1877. 2109; 79 o. 2211a.
2310 z. 4141b. — Auch XII, 3-4 u.
XIII, 1 erschienen. [83
Mittheilungen a. d. bist. Literatur
(8. 89, 1724 u. '90, 4440). XIX.
376 p. [84
Mittheilungen aus d. Germ. Nat.-
Miiseum (s. '89, 4464 u. '90, 4438).
[Beil. z. Anz. d. Germ. Nat.-Mus.]
Bd. III, '90, Bogen 10-15 u. '91,
Bogen 1-10. p. 73-118 u. 1-80. -
Vgl. Nr. 219. 302. 711; 64. 1560.
2297a. 23501; 79 f; g. 2411c; 21 d;
22 1. 2507 d ; 47 g. 3275 g. 3318 b. [85
Nachrichten v. d. kgl. Ges. d. Wiss.
etc. zu Göttingen (s. '89, 4465). '90,
Nr. 1-12 u. '91, Nr. Ml. 416 p. u.
p. 1 398. [86
Sitzungsberichte d. Baier. Ak. (s.
'89, 1726 u. '90, 4441). 1890, II u.
1891, I, 1. 567 p. u. p. 1-172, s. Nr.
48 a; n. 413. 806; 69. 1591. 2100 f;
t; 121'. 2322p; 63 e. 2405 e; 11t.—
Auch 1891, I, 2 erschien. [87
Sitzungeberichte d. kgl. Preuss. Ak.
d. V^. (s. '89, 4468 u. '90, 4442).
Jg. 1890, Nr. 44-53 u. Jg. 1891.
p. 1157-1388 u. 530 p., s. Nr. 133.
223; 54. 1520. 1784 a. 1808. 2083 o.
2112 h. 2690c. [88
Sitzungsberichte d. kais. Ak. d.
Wies, [zu Wien]. Philol.-hisL Gl. (s.
'89, 1727 u. '90, 4443). Bd. CXXI.
(Abhdlgn. einzeln pagin.) 13 M. 60,
8. Nr. 173; 86. 331. 936. 1696. 1785.
2243. 2321 a. 2612. 2808 ; 23 h. 31 12 m.
31921; p. [89
Taschenbuch, Hist. (s. '89, 1728 u.
'90, 4444). Jg. X. 284 p. 6 M.. s.
Nr. 563. 968; 92. 1208. H^ Rec: Bll-
Lü '91, 187 f.; '92, 21 f. Schultze;
Schwicker; Lpz. Ztg. '91, 27 f.; Z.
f. Dt. Cultur-G. 2, 134 f.; DLZ 13,
262-6 L. V. Heinemann. — Auch
Jg. XI erschien. . [90
Vierteijahrsschrift f. Volksw.. Polit.
u. Cultur-G. (s. '89, 1729 u. '90,
4445). 27. Jg. IV, 2-28. Jg. III. (Bd.
108, Hft.2-Bd.lll.) p. 129-240; 252:
224; 252 p., s. Nr. 126. 585. 1194.
1238. 1922 k; 1. 2669 a; 90 b. [91
Zeitschrift, Archival. (s. '89, 1730
u. '90, 4446). N. F. II. 383 p., s. Nr.
2179 k. 2422 g; u. 2823 f. 3077. 3798 f.
3856 g. 3958 f. 4143. [92
Zeitschrift f. Dt. Cultur-G., s. Nr.
3372.
Zeitschrift, Histor. (s. 89, 1732 u.
'90, 4447). LXVI u. LXVII. ä 568 p.,
8. Nr. 246. 800 a. 900; 97. 1095.
1133; 45; 69. 1595. 1715. 2179 e.
24891-. 4051. [93
Zeitschrift f. Kirchen-G., s. Nr. 3000.
Zeitschrift f. G. d. Oberrheins s.
Nr. 3865.
Zeitschrift d. Savigny-Stiftung ».
Nr 2821.
Zeitschrift, Westdt., s. Nr. 3692.
3, Ausländische Zeitschriften.
Archivio stör. ital. (s. '89, 1735 u.
'90, 4450). Vl-Vni. p. 205-540; xvj
464; 336 p., 8. Nr. 75. 392. 456a.
604. 1105. 1451 b. 1817. 2058. 2270k.
39861. 4000 c; ferner Nachrr. '92,
81e; i; n. [4194
Archivio stör, lombardo (s. '89,
1736 u. '90, 4451). VII, 4 u. VIII,
1-2. p. 789-1012 u. p. 1-504, s. Nr.
411 a; 30; 46; 56b. 539. 1185. 1585a;
h; i. 1686. 2034 r. 2189b. 2279 o.
2323d. 24111.4082a; ferner Nachrr.
'92, 78 h; p; q. — Auch VIII, 3-4
erschien. [95
VII, 2-3. Anhang: Deutsche und ausländ. Zeitschriften. *309
Archivio stör, per le prov. napo-
letane (s. '89, 1736 u. '90, 4452).
XV, 3 4 u. XVI, 1-3. p. 449-850 u.
1-671, 8. Nr. 1488; ferner Nachrr.
'91, 455 g. '92, 84b; g. — Auch XVI, 4
erschien. [4196
Archivio d. soc. romana di st.
patriu (s. '89, 1986 u. '90, 4449).
XIII, 3-4 u. XIV, 1-2. p. 295-582;
1-230, 8. Nr. 2311 q; ferner Nachrr.
'92, 75h; 83n; o; q. [97
ArcIliviO stör, siciliano (s. '89, 1789
n. 4478). XIV-XVI, 1-2. xxiv598;
xxiv370 u. cxcii p.; xxiv p. u. p. 1
-248, s. Nr. 1469. 2028 b. 2270 o ; ferner
Nachrr. '90, 204 m. '91, 452 f. '92,
85 c. [98
ArcIliviO veneto (s. '89, 1740 u.
'90, 4453). XXXIX. xxiv 522 Ixxx p.
[p. 1-522: Indice generale delT A.
veneto.] — Fortsetzg. d. A. s. fol-
gende Nr. [4199
Archivio veneto, Nuovo (vgl. vorige
Nr.) I. 515 p., s. Nr. 2198. 2297 t.
2322k. 24.32 a. 2606 d. 4105k. — Auch
II erschien. [4200
Atti e memorie etc. per le prov.
di Romagna (s. '89, 1742 u. '90, 4454).
VIII, 3-6 u. IX. p. 129-319 u. x j403 p.,
8. Nr. 1615. 2046; ferner Nachrr. '92,
80 f; i. [4201
Atti e memoire delle r. deput. di
St. patr. per le prov. modenesi e
parmensi (s. '89, 4481). V, 2 u. VI.
p. 289-552; xliv620p.. 8. Nr. 2270n;
ferner Nachrr. '91, 458g. 462h. '92,
80b; c; h. [2
Bibiiothique de l'^c. des chartes
(8. '89, 1743 u. '90, 4455). LI, 5 u.
LH, 1-2. p. 381-572 u. 1-356, s. Nr.
192. 365. 437. 540. 861. 1585 b. 1633k.
2165; 79 i. 2213 h. 3124 a. 4105 a. u.
Bd. V, 197 Anm. 5; 198 Anm. 2;
199 Anm. 1; 202 Anm. 6; 208 An-
merk. 1. [3
Boietin de la r. ac. de la historia.
XVIII, 1-5. p. 1-472, s. Nr. 723 a.
2350 d. 2985 a. u. Nachrichten '90,
149a; b. '91, 146g. 151 e; m; n; v.
153 i. [4
Bulletin de l'acad. roy. des sc. etc.
de Belgique (s. 90, 4456). XX, 9-12;
XXI u. XXII: p. 345-764; 886 u.
604 p., S.Nr. 1687 d. 2349b. 2405k.
2858 h; 59 h. 2976 a. [5
Builetino dell' istituto stor. ita-
liano. X. Roma, Istituto. xxxix 129 p.,
8. Nr. 97. 270 a. 411b; c. 1452; 83.
1554. 1602; ferner Nachrr. '92, 78e.
80k.83k. 84c. — AuchXI erschien. [6
Compte« rendus des s^ances de
l'ac. des inscr. et helles lettres (s.
'90, 4457). T. XVIII, juillet-d^c. u.
XIX, janv.-octob. p. 303-596 u. p. 1
-414, s. Nachrr. '91, 151a. '92, 80e.
u. Bd. V, 197 Anm. 4. [7
Giornale ligustico (s. '89, 1745).
XV, 11-12 u. XVIXVIII, MO. p. 401
-80; 480; 480 p.; p. 1-400, s. Nr.
736. 1003. 1579. 1626; 56; 59. 2034 o.
2279e: n. 2349c; 50g. 2607c; ferner
Nachrr. '92, 76 e. [8
Giornale stor. della letter. ital. (s.
'89, 1746). Vol. XI-XVll. 492; 488;
476; 482; 480; 486; 480 p., s. Nr.
556 u. Nachrr. '91, 457g. [9
Meianges d'archl. et d'hist. (s. '90,
4458). X u. XI, 1-2, 8. Nr. 71. 2310 m ;
22 w u. Nachrr. '92, 83 f. [10
Miecellanea di storia ital. (s. '89,
1747 u. '90,4459), s. Nr.611. 845. [11
Moyen-Age, Le (s. '89, 1748 u. 90,
4460). I1I-V,1. 298; 285 p. u. p. 1-24,
s. Nr. 128 b. [12
Obosrenie, Istoriöeskoe , hrsg. v.
N. Kar^ev. Bd. I-IL Petersb., Bist.
Ges. 324 u. 64; 299 u. 48 p. 2 Rubl.
50 u. 2 Rubl. [13
Review, The Engl. bist. (s. '89,
1749 u. '90, 4461). VI. 836 p., s. Nr.
48 e. 885. 1112. 1492. 1748. 1927.
23111. 24531. 2606b. 3905c; ferner
Nachrr. 57 i. 58 h. 61g u. Bd. V,
456". [14
Revue d'hist. diplom. (s. '89, 1751
u. '90, 4462). IV, 4 u. V, 1-3. p. 509
-668 u. 1-482, 8. Nr. 459. 874; 79.
1119b. 1568. 1813; 23. 2520c. 2859b
ferner Nachrr. 146 a u. 400. [15
Revue historique (s. '89, 1749 u.
'90, 4463). XLIV, 2-XLVn. p. 241
-476; 476; 476; 468 p., s. Nr. 48 b;
d. 338. 503; 80; 84. 730; 45a. 921.
1119 a. 1361. 1569. 1821. 2151m;
79 d. 2346. 2405 a u. Nachrr. 52 a.
146 a. Femer Bd. V, 191 Anm. 4 u.
203 Anm. 5. — Auch XLVIII, 1
erschien. [16
Revue des questions histor. (s. '89,
1752 u. '90, 4464). Bd. XLIX u. L.
696; 704 p., s. Nr. 56. 527. 741;
45 b. 1484. 2059.2138. 2213 m; 26 a;
54g. 2610a. 2823 e. 3112d u. Nachrr.
49 a. 52 a. 54 a Ferner Bd. V, 196
Anm. 1 u. 202 Anm. 5. [17
■^t;
1^.
*310
Bibliographie Nr. 4218-4226.
RIvista stör. ital. (s. '89, 1753 u.
'90, 4465). VII, 4 u. VIII. p. 648-967
u. 887 p., s. Nr. 243. 400. 738. 1546.
2498g. [4218
Studi e docc. di storia e diritto
(8. '89, 1754 u. '90, 4466). XI, 4 u.
XII, 1-3. p. 353-434 u. 1-203, s. Nr.
222. 873. 2179 1 ; ferner Nachrr.'92,83e.
— Auch XII,4 u. XIII, 1 erschienen. [19
Szdz^dok (8. '90, 4467). Bd. XXIII
-XXIV, 8. Nr. 148. 298. 595. 718;
19. 887. 1001. 1565; 66; 85 c; e.
1728r; 8; 60. 2269; 701; v. 2311 n.
2411o; 51 x; 53f; h; 98t. 2976p.
4056b: f; h; k; n;57e; g; h; i; n.
4084 f. [20
Tidskrift, Historisk [Svensk] (s.
'89, 1756 u. 90, 4468). X, 4: p. 281
■73; 69-88; 1-24. 3 M., s. Nr. 894.
1764. 24898. 3142 q u. Nachrr. 49 f;
h; r; u; y. 50c. 51c. 53i. [21
Tid88krift, Historisk [Dansk] (s. '89,
1755 u. '90, 4469). II, 3: p. 469-791.
4 M. 25, 8. Nr. 329. 2196 e u. Nachrr.
52 b; u; v; 53 f; 1. — Auch III, 1
erschien.. [22
Tidsskrift, Historisk [Norsk], udg.
af d. Danske liist. forening. Kjoben-
havn, Schubote, s. '90, 2999; ferner
Nachrr. Nr. 52 p; t. [23
Törtenelml Tar (s. '90, 4470). XiU
-XIV, 8. Nr. 347. 717. 854; 55; 56;
60; 88; 89. 1728q; t; 59; 61. 2311m.
2453 g. 2841h. 29501. 4056 i; 57 a;
d; 1; 65a; b; k; 1. [24
Transactions of the royal bist.
Society. N. S. IV. Lond., Longmans.
1889. 372 p., 8. Nr. 25201; 27 d.
4132d; ferner Bd. IV, 184^ V,419». [25
Verelagen en mededeel. d. kon.
Akad. V. wetensch. Afd. letterkde.
3. R. VI u. VII. Amsterd., MüUer.
1889-90. 353 p. Vgl. Nr. 132. 1727 u.
2823 a. [4226
Register.
I. Literatur.
Die mit * versehenen Ziffern bedeuten Nrr. der Bibliogi'aptiie (bis Nr. 1988 in Bd. Y).
Im äbrigen ist hier nach Band n. Seiten citirt. Der Band ist mit Komischer, die
Seite mit Arab. Ziffer gegeben. Die kleinen hochgestellten Ziffern und Buchstaben be-
ziehen sich auf die Nrr. (der Noten oder der Nachrichten) auf der betr. Seite, oder be-
zeichnen mit 0, m. u, oben, mitten, unten auf derselben. Die Beiträge zur Zeitschrift selbst
sind durch gesperrten Druck hervorgehoben.
Auigenommen sind ausser diesen Beitragen i. alle Publicationen, über die ein Urtheü
oder eine wichtigere Mittheilung gegeben wurde (dabei blieben nur die im IL Register ver-
zeichneten Oesellschaftsberichte unberäoksichtigt), und 2. alle eingelaufenen Schriften, die
in diesem Jahrgang zum ersten male redactionell verwerthet wurden.
Unter den Schlagworten .Literaturberichte u. -Notizen", „Handbächer", „Wörter-
bücher** und n2^itschriften" sind systemat. Zusammenstellungen gegeben.
Acten, Vatican. s. Riezler.
AddySO, Glossary of Sheffield VI 131".
Aelfric's Lives of saints V392.
AiryO, s. Essex Papers. [VI 145*.
AllenJR, Early sculptured stones
Alsberg&I, Rassenmischg. im Judenth.
*2994.
AlterthumsV, Karlsruher VI 207*"'*.
AltmannW, u. E. Bemheim, Urkk.
z. Verf.-G. Dtlds. VI2I1*". *2866.
AmbrosoliS, Numismatica *4106.
AndräE, Crimmitzschau wahr. d. gr.
Krieges ♦2458.
Annalen d. HV f. d. Niederrhein *3771.
d^Arbois de Jubainville, L'orig. de la
propr. foncidre V190*.
Archiv Cesky V386». [V220".
— f. landeskundl. Lit. d. Osteeeprov.
— f. Landeskunde d. Prov. Sachsen
VI418**V
— , Skandinav. VI205*"^
— d. H V V. ünterf ranken u. Aschaffen-
burg *3835.
Archives historiques V188^.
Archivio (Nuovo) Veneto VI205"*».
Aristoteles , Ad^vaicuv icoX'.teia ed.
Kenyon V164*.
vAmethA, s. Correspondance.
ArnheimF, Beitrr. z. G. d. Nord.
Frage in d. 2. Hälfte d. 18. Jh.
(Forts.) V301. [*2986.
AroniusJ , Regesten z. G. d. Juden
Deutsche Zeitschr. f. Geschichtsw. 1800,
Assmann's Handbuch d. allg. G. Bd. 3
V222". *99a.
Atlanten VI 415*»*- **^
AubertF, Parlement de Paris V191'.
Aus d. Tagebuche Erzhzg. Johannas,
hrsg. v. Krones *I879. [V177.
BaaschE, Islandsfahrt d. Deutschen
BachaE, Collection Moreau VI 390*.
— , Recherches sur Adrien d' Utrecht
VI386». [*451.
BachniannA, Königswahl Max/s I.
BagwellR, Ireland und. the Tudors
VI 106«.
BaildonWP, Select Civil plea« V402.
BanningE, Partage de TAfrique;
Cebers. v. Pfunghst VI390'.
BassengeE, Sendg. Augustinus V391.
BauerK, G. v. Hildesheim *3637.
BaumgartenH, Karl V. u. d. kath.
Bund V. J. 1538 VI 273.
deBeaucourt, Proc^s de Jacques Coeur
V202\
deBeaurepaireCh , Juges de Jeanne
d'Arc V201*.
BeckerJB, Weissagungen *3068.
BekkerE, Elisabeth u. Leicester V137 *.
vBelowG, Dt. Stadtverfassung:
Replik V149. [♦476.
— G, Staatssteuem in Jülich u. Berg
Below, Jena *1114.
Bemont et Monod, Hist. de TEurope
VI410"^ *2068.
VI. 2. 1
''^.
Register. I. Literatur.
BeningH, Welches Volk hat Britannien
erobert? VI129^
Bentinck, s. Brown. [*1820.
Berichte d. Bar. de Beelen-BertholfF
Berliereü, Docc. concern. les prieures
dunisiens VI 384*.
-U, Monasticon beige VI383^
BernaysJ.Petr.Martyr V480";^ *434.
BernheimE, »Naturwissen-
schaftliche'* Geschichtsfor-
schung? VI356.
— E, Entstehung d. Dt. Städte-
wesens; e. Kritik d. Sohm'schen
Theorie VI257. |
-^E 8. Altmann. [215-"-*. *1394. i
Beschlüsse der Limes-Conferenz V
BiltzK, Beitrr. z. G. d. Dt. Sprache
♦8196.
BippenW, G. Bremens *3669.
BishopE, 8. (Tasquet.
Blätter. Mansfelder ♦3611.
— , Prähistorische *105. *2072.
- f. Württb. Kirchen-G. *3855.
BlümckeO, Pommern 1563-70 V225'*^^
♦790.
BlumeE,QuellensätzeVI408'".*1541.
BlumenstokA, Päpstl. Schutz *'90.
1838.
BodnarZ, Amagyarirodalomtörtenete
*3221a.
BöttgerH, Sonnencult *208G.
Bolletino d. cons. arald. V1418^*^
BonnetM, Latin de Gregoire de Tours
V193'^.
vBorriesE, üeber Franz L Ge-
fangennahme am 24. Febr. 1525
VI365.
BoumonF, Hist. de Paris V205V
Bractons Note book V405.
BradleyH s. Miirray.
BradleyET, Arab. Stuart. VI 107*.
BrandenburgE, Kg. Sigmund u. Kurf.
Friedr. 1. *429. *2284.
JJrandlV. Codex diplom. V386«.
BresslauH, ürkundenlehre VIlSl™.
BröckerLO, G. d. Dt. Volkes *210.
— LO, Dtld. vor 1000 JJ. *211.
BröckingW, Lossagung d.Bis eh.
Eusebius V. Angers v. Berengar
V. Tours V361. VI232"*. [V121.
Bro8chM,Elisabethu. Leicester
— M, Neuere Lit. z. G. Englands
seit d. 16. Jh. VI 105.
— M, G. V. England V229^"'»V 231".
BrownPH, George Buchanen VI107^
— R u. Bentinck, Cal. of State Pap.
VI106».
BrowneGL, Nelson VI 110'.
BrunnerH, Friedlosigkeit VI 171".
— H, Absichtslose That VI 171".
Buch, D. rothe, v. Weimar s. Franke.
BuggeS, Nord. Götter- u. Helden^a^^e
VI 158«.
Bulletin de Folklore VI418'*^ ♦3429.
Bulletino delF Ist. stör. Ital. ♦4206.
BurghardW, Gegenref. auf d. Eichs-
felde Th. 1. *804.
BurmeisterE, Tempio Malatestiano
zu Rimini VI423*'^*''. [427".
BurnettG, Scotland in times paet V
BumsE, Coinage of Scotland VT 122.
de BuryB, Jeanne d'Arc V200*.
BuschmannA, Archäol. Feriencurs VI
189*".
BussiereG et LegouisE. Michel Heau-
puy ♦1869. [V208*.
CadierL, Le livre des syndics deBeam
Canovas del CastilloA. Hist. gen. de
EspaTia V479^^«".
CantüC, Storia univers. *82. ♦2048.
Carinthia, M. d. GV f. Kärnten V
471*". *4027. [VI109'.
Camarvon , Letters of Chesterfield
Carte Strozziane V475*'-.
Casopis musea kral. Ceskeho VI
207-"^
Catalogue of ancient deeds VI121.
Catalogus codd. hagiogr. lat. V18H*.
CauchieA, Querelle des investiture»
VI38:V. *2195.
CelakovskyJ. 0 registrech domacich
a cizich V387*.
Champeval. "Cartulaire de S. Martin
de TuIle V207^
— , Cartulaire d'Uzerche V207*.
Chapotin, Etudes hist. sur la province
dominicaine de France V201'.
de Charencv. Cart. de N.-Däme de la
Trappe V206^ [V202».
CharlesR, Invasions angl. dans laMaine
— R et Froger, Gesta Aldrici V194^
ChesterfieldL, r. Carnarvon. [208 •.
ChevalierJ, Eveques de Valence V
— U. Repertorium hymnologicum \'
18()-'.
~U, Oeuvres compl. deS. Avit V193'-
— ü, Chronique de Vienne V195^
ChildGW, Church and State und.
Tudors VI106^
vChrismarE, Geneal. d. Ges.-hanse«;
Baden ♦3869.
Chronica minora ed. Momrasen *2 107.
Chronicies, Anglosax. VI 154".
ChroustA, Zu den Pressburgrer
Verhandlungen im April 142t>
V367.
Regiflter. I. Literatur.
ChroustA, Dietrich v. Niem u. d.
Konstanzer Concil VI360.
CipoUaC, e G. Filippi, Diplomi di
Enr. VII. e di Lod. il Bav. *409.
deCircourtA, Documente luxemb. V
Civil pleas (select) V402. [199^
Codex dipl. et epist. Moraviae Bd. 12
CorbetU, Monk Villi*. [YSS6\
Coronations, The earliest Scottish V
Corpus docum. inquis. V 372°. [447".
Correspondance de Mercy-Argenteau,
ed. Ameth et Flammermont *2525.
Correspondence betw. W. Pitt and
Rutland VI 108'.
Coville, Les Cabochiens V199'.
CoyecqueE, L'Hötel-Dieu de Paris
'V205*.
CreightonM, Card. Wolsey VI 110*.
CunninghamW, Growth of Engl, in-
dustry V424'". [*4106.
DannenbergH, Grundzüge d. Münzkde.
DaresteR, Droit celtique V445'".
Dans, Bist, de Liege V1384*. [106^
DasentJR, Acts of the Priv. Counc. VI
D avidsohnR, Entstehung d.Con-
sulats, mit besd. Berücks. des
Conntat8Fiesole-FlorenzVI22.
— R, Consules u. boni homines
V1358. 381.
DavisJF, Anglosax. Chron. VI 154".
De Backer A u. H, Bibl. etc. de la
Comp, de Jesus V2092^»^ Vi382^
De Beelen-Bertholff s. Berichte.
DebidourA, L'hist. dipl. de l'Europe
*1178. [208"K
De Gubematis, Dictionn. intemat. VI
DelabordeF, Chron. du relig. de S.-
Denis V199^ [187 ^ 393.
DelisleL. Litterature lat. du MA. V
— L, Enquetes administr. V197*.
Delplace, Joseph II et Iti rev. brab.
VI 389 ^
DenifleH u. ChätelainE, Chartular.
univers. Paris. V197^ [*3911.
Denkschrift Jin d. Bund d. Eidgen.
De RidderA, Charies-Quint VI 386*.
De RossiGB, Biblia oft*, da Ceolfrido.
VI 143".
DesilveJ, De schola s. Amandi V 194^.
DevillersL, Docc. rel. a Tarrest. de L.
de Luxbg. VI 386 ^ [past. VI 160".
DewitzA, Aelfred's Uebers. d. Cura
Diegerick s. Muller. [2877.
DieckmeyerA, Cambrai *'90, 893.
DieffenbacherJ, ZurHistoriogr.
Lambert's v. Hersfeld VI301.
— J, Lamb. v. Hersfeld als Historiogr.
*1466.
DiemarH, Schlacht b. Lützen *752.
DippeA, Das G.-studium *1993.
vDölIingerJ, Papstfabeln d. MA., ed.
Friedrich *1364. [*3040.
— J, Kleinere Schriften, ed. Reusch
DönitzP, Anspruch der Päpste auf
Approb. *2873. [V200^
Dognon, Armagnacs et Bourguignons
Douais, Les mss. de Merville V187'.
DoveA, Nation. Princip *1363.
DresdnerA, Cultur.-G. d. Ital. iTeistl.
*276.
DuboisP, De recup. terre sanct«. ed.
Langlois *2266.
DuBoutN, Abbaye d'Orbais \ 2Ü5^
DuChailluPB,TheVikingage Vi 127".
DuchesneL, Catalogues episc. di' l'oui'
V192».
DuckettGF, Docc. rel. to the ho-^tuiceF
of John V198». 416.
— , Visitations of Clun. found. V4L'*.
DucomA, Organis, de la com. er A gen
V2082. I 2U(L
DümmlerE, Alchvinstudien Vllo^t^
— E, Christ. V. Stavelot V46(r^
DüningA, Ende d. Stifts Quedlinburg
*2643. [nil7,
DuMoulin-EckartR, Leudegarv.Autuij
EarleJ, Engl, tongue V421'".
EbelingM, Vergessene Winkel *::5500.
EbertA, Literatur d. MA. VIU2^
Ebner A, Klösterl. GebetsverbrÜLlergn.
V191^
EdwardsHS, The Romanoff"s 219^^-'.
EinertE, Aus d. Papieren e. Rittli-
hauses *3826.
EllissenOA. Fr. Alb. Lange *27UÜ.
EltonChJ, Origins of Engl. bist. V U Ui.
Ergänzungen z. Sem.-Lesebuche VI
191"9. [VI362. *'90. 990.
ErlerG, Theod. de Nyem de Scisuiatie
Emault, Marbode de Rennes V 195*.
Essex Papers ed. Airy V231*"'.
Familienstiftgn. Dtschlds. u. C»E>!sterr.
*3394. [414^2".
Fanfani, Vocab. d. ling. ital. V1217'^\
FasslT, u. A. Salzer, Gymn. zu Komo-
tau *3140i.
FerraiLA, Joh. de Cermenate VLi9^
FesterR, Humboldt's u. R unters
Ideenlehre VI236. 1*3.
— R, Rousseau u. Dt. G.-philosophie
FilippiG, II convegno in Savona *460a.
— G, Ancora del conv. di Sav. *460b.
— G, Diplomi, s. Cipolla.
FinkeH, Dominikanerbriefe *2256.
— H, Forschgn. z. Konstanzer Concil
VI301.
Register. I. Literatur.
FinsenV, Islandske fristats institu-
tioner V185m. ^90, 1339.
FischerK, J. G. Fichte u. s. Vorgänger
FlammermontJ, s. Correspondance.
vFleischhackerR , Altengl. Lapidar
VI 154».
Flores hiatoricarum V412.
Förstern, Magdeb. Sessionsstreit ^799.
Foresti^E, Livre de comptes des Bonis
V198*. Pap. of India VI106*.
ForrestGW, Selections from State
Forschungen z. Dt. Landes- u. Volks-
kunde V467*".
— z. Brandenb. u. Preuss. G. VI417 *".
- , HohenzoUerische VI 2072»««. 417**».
*3839.
— , Indogerm. VI206"».
ForstH, 8. Philippi. [V197*.
FoumierM, Statuts des univers. fran9.
— P, Le royaumed'Arles V376. *1477.
FrankelM. Die Schrift d. Ari-
stoteles üb. d. Athen. Staats-
verfassung V164.
FrankeO, RotheBuch v. Weimar *1559.
FranklinA, La vie privee d'autrefois
V192>. [Bourg. VI 385».
FrederichsJ, Gr. conseil d. ducs de
FredericqP, Corpus docc. inquis. V
372». [landen *3093.
— P, Gesch. d. inquis. in de Neder-
FreemanEA, Origin of the English
VI 128». [V202«.
Freminville , Ecorcheurs de Bourg.
FriedrichF, s. Döllinger.
FritzJ, Zum Deutschen Königs-
gut V365. [»SOS.
— J, Oberrhein. Schuhmachergesellen
Froger, Gesta Aldrici, s. Charles.
FroudeJA, Lord Beaconsfield VI109*.
Führer durch d. Ausst. im N. Rathh.
zu Wien V1204*'^ [*1827.
FunckH, Lavater u. Mkgf. K. Friedr.
FunkeP, Papst Benedict XI. *2265.
Fuste] de Coulanges, L'alleu et le
domaine rur. V189^
GachardL, Etudes conc. Thist. des
Pays-Bas VI 383*.
Galbert de Bruges, Meurtre de Charles
le Bon, ed. Pirenne *2199.
GansD, Weltgeschichte *722.
(^anterU, Bezelin v. Villingen *3872.
(TardinerSK, Constit. docc. of the
Purit. cev. VI 105».
GasquetFA u. Bishop, Edward VI. and
the book of com. prayer VI 107*.
Gaste, Insurrections en Normandie
V202*. [VI409"*.
GebhardtBr, Handbuch d. Dt. Gesch.
GeflFckenH, K.-gut unt Friedrich II.
V365.
GenardP, Docc. conc. fortific. d'Anvers
VI890*. [VI388^
— P, Docc. rel. ä Tect. du duc d'Anjoo
— P, ColL des lettres du mag. d^Anvers
VI388». [VI388*.
— P, Docc. conc. la fam. d'Egmont
Generalstabskarten VI416*«**'^*"».
Geschichtsblätter d. Dt. Hugenotten V.
— , Reutlinger Y1207^: [♦4178.
Geschichtsfreund, Allg&ner ^3848.
Geschichtsquellen, Osnabr. *3683.
GesterdingC, Zur G. GreiÜBwalds fort^.
V. Pyl •3515.
GillwaldA, Sagen d. Harzes *3451«.
Glasson, Communauz et domaine rar.
V190'.
GlockJP, Symbolik d. Bienen ♦3438.
GodtC, Anfänge d. Hzth. Schleswig
♦2266a. [♦2624.
GoetteR, Zeitalter d. Dt. Erhebg.
GoldschmidtL, Handbuch d. Handels-
rechts ♦2969. [385^
GollJ, Nov^ episy o Valdenskych V
GommeGL, Literat, of loc. institat.
V426". [165*.
— L, Village Community at Aston VI
— L, Widowhood in manor. law VI
168".
GottliebTh, üeb. ma. Bibliotheken
V476'". ^3143.
GrantCC, The Culdees V460».
GrauP, Chronik v. Vacha ♦5822d.
GreenJR, G. d. Engl. Volkes, übers.
V. Kirchner VI 113*.
— MA, Calend. of the com. for compoon-
ding VI 105*.
Gröpler, Büchereien mittelb. Fürsien
VI 201»".
GrossCh, The gild merchant VI 115.
Gubematis, s. De Gubematis.
GüdemannM, Quellenschrr. z. Unten*.
bei Juden ♦3132. [♦1690.
GüntherC, Zur Cultur-G. Lauenbiirgs
GuibertL, Cartul. d'Obazine V207*.
GuilhermozP, Noblesse matern. en
Champagne V206^
HaekD, Justus van den Vondel *n9.
HahnH, Namen d. Bonifaz. Briefe
VI 155°. [V39().
HallH, Court life und. Plant^enets
Hamilton WD, Calend. of State Pap.
VI105>.
Handbücher V221*^". VI208^»-^'».
-, Allgem. bist. V221« *K VI 408*««.
Vgl. Assmann, B^mont, Blume, Geh*
hardt, Rethwisch, Strehl.
Register. I. Literatur.
Handbücher, Bibliogr. Vl8ö^ 222".
VI 208"«»*. Vgl. Ja8trow,Monumenta
(Indicea). «»*•«.
Handbücher, Biogr. V223'\ VI210
—, Rist Hilf swiss. V224*^ V1214»ot».
412*". Vgl. Bresalau, Löher, Lorenz,
Mas Latrie, Paoli, Prou.
— , Geogr. VI415«2**».
— , liiteraturgeschichtl., s. Kbert.
— , Rechtswiss. V223". VI211**'^\
Vgl.AltmanD,Goldschmidt,Lehmann.
-. Sprachwiss. V223*'. V1215^<«*'''.
Vgl. Wörterbücher.
— , Theologische u. kirchengeschtl. V
223*«. VI 213'<>*'«. 408*". Vgl.Ludwig.
HamackO, Livland *3541b.
Hart AB, Federal govemment * 1995a.
HartwigO, Ein Menschenalter
Florent. Geschichte (Forts, u.
Schi.) V70. 242. [gesten *3651.
HasseP, Schlesw.-Holst-Lauenb. Re-
HaureauB, Pommes attr. a S. Bemard
V196«.
— B, Notices et extraits Vi 87'.
HavetJ, Donation d'Erräpagny V194*.
-J, Origines de S.-Denis V194^
HeegerG, Trojanersage der Briten
V443"'. [*19.5a.
— G, Trojanereagen der Franken etc.
HefeleCJ, Concilien-G. Bd. 6 v. Knöpf-
ler *62D.
HeigelKTh, Frankreich u. d.
Witteisbacher nach Französ.
Gesandtnchaftsinstructionen
VI 92. [walde *3406a.
HeinW, Todtenbretter im Böhmer-
Henne am RhynO, Einigung Dtlds.
♦2697. [richte *3092.
HennerC, Organisation d. Ketzerge-
HenschelH, Allg. Staatslehre *11.
Herbst, Encyklop.d. neuerenG. V222* K
HermannE, Mobil.-vindication VI175*.
— E, Ein Wort üb. Mithio VI 170«.
HerreH, Ilsenburger Annalen *300.
HerzfeldG, Räthsel d. Exeterbuches
VI 151».
— G, Zu Leechdoms m,428 VI 140".
HeylJA, Gerichtswesen u. Ehehaft-
Tädigungen *2850. [VI113^
HobbesTh, Behemoth ed. by Tönnies
— Th, Elements of law ed. by Tönnies
VI 113». f*2145.
HöflftCTh, France etc. im Rolandsliede
Höveler, Archl. Feriencurs VI 189*".
HofmannR, Zur G. d. St. Pirna *3ö84.
HoltzmannH u. Zöpffel, Lex. f. Theo-
logie VI213»<^*^
HowardGE, Kings peace V390.
HubertiL, Friede u. Recht; e.
rechts- u. sprachvergl. Unter-
suchung Vi.
vHübnerA, Ein Jahr m. Lebens *1904.
HübnerB, Gerichtsurkunden *2157a.
HüfferH, Haugwitz nach der
Schlacht bei Austerlitz VI102.
— H, Cabinetsregierung u. Lombard
HülsenH, Erinnergn. *1332. [*1135.
JacobG, Arab. Ber. -erstatter *1459.
— G, Welche Handelsart. be^oj^en die
Arab.? ♦2968. |*2y68ii.
— G, Waaren b. Arab.-Nord. Verkehr
JahnkeH, Fürst Bismarck 12:55.
Jahrbuch d. Ges. Adler Vl!2^l8'''«^
— d. HV Glarus *3936. |J07"*f
— , Literar. f. NordwestböJuiu'n VI
— d. Ges. f. Lothring. G. :^lx7.
Jahrbücher f. Nationalök. u, SüitiKtik
VI 205"*».
— Neue Heidelberger VP20ä*'^
Jahresbericht d. Rom. Philol. V221" ■'.
Jahresberichte d. G.-Wiss. V21iP^
VI 209290-1.
— f. neuere Dt. Lit-G. VI 207-'*.
vJakschA, Ortsnamenforsch ^. '341*3.
JastrowJ, Dt. Einheitstrauin ''121(>.
— , Handbuch zu Lit.-Berr. ^ Il'O'J'*-.
Jean d' Anton, Chroniquea V'Ji)4'.
JechtR. Görlitzer Stadtbucli ^2HU2,
JellinghausH, Arminius u. Sii^pMetl
JeueriingO, s. Wenström. [M387.
Joachim sohnP, Greg. Heimbu t>! * 1 610
Johann, Erzherzog, Tagebui li. lirtg.
V. Krones ••1879.
JoostingJGC. Oork. betr.h.^ev^iilui^a-
recht *2851.
JoubertA, Docc. de la guerre de oäUt
ans V202^ ^
JudeichW. Die Schliii iil bei
Adrianopel 378 n. Chr. \'l 1.
KallsenO, Dt Städte im MA. ^1497.
KalousekJ, Listiny a zapiF\ BMike
V387'.
vKap-herrH, Bajulus, PoHc-^tit.
Consules V21.
Karten VI 391372-3. 415«2-4i.
Katalog d. bist Mus. inWien V 1 204 "^^^
Kataloge, Antiquar. V288. 4VKX VI
234. 435.
Kaufmann A, Gartenbau *3410.
KaufmannG, Entstehung d. Städte-
Wesens *1498. l^S3\u.
KawerauW , Kunstgeschtl. skisi^en
KenyonFG, s. Aristoteles.
KerlerD, Aus d. 7jahr. Kri^'go -^^T,
Kei-slakeTh, Gyfla VlhSl-^'.
— T, Saint Richard VI 114,
Register. I. Literatur.
Kei-vyn de Lettenhove, Relat polit. d.
Pays-Bas et de l'Angleterre VI 387».
Key-AbergK , KoDungaoch tronföl
jareval IT490'"«.
KindtB, Katastr. Lud. Moro's •457.
Kirchenlexicon, Calwer \12W^*^.
KirchnerE s. Green VI 113*.
Klein8chmidtA,KatharinaII.VI22032a.
KlicmannL, Job. Milic v. Kremsier
VH85'.
KloppO, Der :iOj. Krieg *1703.
KIugeF, G. d. Kngl. Sprache VI130"\
KneerA, Kard. Zabarella *2320.
Knöpfler A , Kelehbeweg. in Baiern
*2407.
— A, Schröra n. Sdralek, k.-geschtl.
Studien •2265. *3001.
— A, 8. Hefele.
KnötelP, Uniformenkunde •2927.
KöhneC, Zum Ursprung d. Dt.
Stadtverfassung V139.
— , ürrorung d. Stadtverf. V139*.
KösterF, s. Krottenschmidt u. Lange.
KoldeTh, Grenzen bist. Erkennens
Koranda s. Manualnik. [•1992.
KrämeiF, Maria II. Stuart ♦920.
Kraus A, Job. v. Michelsberg V386*.
KrauseKEH, Lüneb. Sülze *485.
KrebsR, Publicistik d. Jesuiten •734.
Kriege, Die Deutschen v. 1864-71.
n223.
Krones, Aus d. Tagebuch Erzh. Joh.'s
♦1879.
KrottenschmidtN, Naurob. Ann., hrsg.
V. Köster ♦3609. [»3222.
KrumbacherK, G. d. Byzant. Lit.
Kupferschmidt, Winchester- Annalen
VI 154«.
KnrthG, Gesta reg. Francorum V198'.
— , Biogr. de l'eveque Notger VI383'.
K.'wartahiik histor. VI 419*".
d^LaBorderieA , Geogr. de la Bre-
tagne V207^
Lahaye, L'abbaye de Waulsort V 156*.
LahmerR, Chronik v. Schluckenau
♦4046.
Lamprecht, Dt. Geschieht« V221".
♦102. ♦I365d.
— K, Grosshandel u. Bürgerthum *6S0.
LandwehrH Sv Stenzler.
Lanery d'Arc, Mem. en faveur de
Jeanne d'Arc V201*.
LangeP, Chron. v. Naumburg, hrsg.
V. Köster •SölO.
LangerO, Sklaverei in Europa ♦1363a.
LangloisChV, Orig. du pari, de Paris
V191*.
— ChV, Docc. rel. a I'Agenais V197^
LangloisChV u. SteinH, Archives de
l'hist. de France V475"'.
—ChV 8. Dubois.
deLasteyrieR u. Lefevre-Pontalie, Bi-
bliogr. bist, et archl. V186».
LattmannJ, Reformbewegg. d. Schul-
wesens ♦SS. [Seculare VI107».
LawThGr, Conflicts betw. Jesuits and
LeaHCh, Relig. bist, of Spain V480***.
LebonA, Recueil des instructions VI
92».
LechnerK, Zur HannOv. Mission •913.
LeckyWE, Hist. of England, Vol. 7
u. 8 VI 109«.
Lef&vre-Pontalis s. Lasteyrie.
LegerL, Russes et Slaves VI 219»»^.
LehmannHO, Quellen z. Dt. Reichs-
u. Rechts-G. VI211"\ ♦2865.
Lehrbücher, Hist. V 221»«. VI 208" ^
406*20 7. Vgl. Handbücher. [VI 145».
LentznerK, Kreuz b. d. Angelsachs.
Lesigne, Vie de Jeanne d'Arc V200'.
vLettow-VorbeckO, Krieg v. 1806-7
♦1113.
LewisH, Ancient la WS of Wales V448".
Lieb ermannF, Neuere Literatur
z. G. Englands im MA. V390.
VI 113.
Life, Tripartite, of Patrick V456«.
LindnerF s. Stenzler.
Literae Cantuarienses VI 124.
Literaturberichte u. Notizen:
— Böhmen b. Vancura.
— Dänemark V 22652-^.
— England V228»**. VgL Brosch.
Liebermünn.
— Finland V224<»-^^
— Frankreich s Molinier.
— Italien VI419<5»-ß2.
— Norwegen V 226^2-53.
— Portugal V483'**. [Minzes.
— Russland VI 217«»^. Vgl. auch
— Schweden V224<»^>.
— Skandinavien V224^^^.
— Spanien V479i*«-^.
LittleAG, Gesiths and thegns VI 169".
LhuillierD, Vie de S. Hugues V195".
LöherF, Archivlehre V224^«. VI 198»**.
♦3147. [thal »2404.
LÖBcheG, Kirchen Ordnung y. Joachims-
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•425. [rieht d. G. ♦2014.
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— K, Flugschrift a. d. Zeit Hz. Albr.
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LorenzO, Die G.-Wi88enscht'.ft VI 42®.
235. ^2005.
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412*^. *4140.
LossenM. Streitschrr. d. Gegenref.
*2405e.
LuardHR, Flores historiarunj V412.
LuceS, Guerre de cent aus V198*.
Luchaire, Communes fran^. de Cape-
tiens V190».
-, Louis VI. V190*.
LudwigDA, Quellenbueh z.Kirchen-G.
VI408'" *i4oi. [*3474L
Lattichs, Bedeutungsvolle Znhlen
LulvesJ, Summa canc. d. Joh. v. Neu-
markt ♦2276.
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MaassA, Dante's Monarchie V178'.
MacdonaldJ, State Trials VI 106*.
MackintoshJ, Scotland VI 110».
MahrenboltzR , G.-auffassung u. G.-
unterricht *20!20a. [*2936a.
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MallesonGB, Dupleix Villi*.
ManchotW, Kloster Limburg *3800.
<le MandrotB, J. d'Annagnac« V203^
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MasLatrie, Chronologie VI215**»«.
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lands V168. [Y471''\
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Mercy- Argen teau s. Correspondance.
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de Jehan Boutillier VI384'.
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-strebungen VI 113*. *I774.
Mittheilungen d. VG Berlin *3502.
— a. d. Gebiete d. Bibliographie VI
208*^'.
— d. VGD Böhmen *4036.
— d. Ges. f. Dt. Erziehg.- u. Schul-
G. VI205"^
— d. V. zu Eisenberg •3599.
— V. Freiberger AlthV *3588.
— d. V. zu Kahla u. Roda *3598.
— aus d. Stadt-A. v. Köln *3777.
— d. V. f. Lübeckische G. *3662.
— , Niederlausitzer *3572.
— an d. Mitgl. d. Oberhess. GV ^3817.
MitzschkeP, Beschreibg. d. Rennsteigs
*2503
MogkE, Mythologie VI 138".
MolinierA, Neuere Literatur z.
G. Frankreichs i. MA. Vl85.
— A, Obituaires fran^. V19F.
MonodG 8. Bemont.
Monumenta Germ. hist. V4(j3^*'^"',
— Indices VI 210-93^.
MorfillWR. Russia VI218^".
MorleyJ, Walpole VIllO*.
MortetP, M. de SuUy V196*.
MozleyA, Letters of J. H. Nt'wmiin
VI112». [*911.
MucheE, Erinnergn. d. Hzgin. Sophie
MüllenhoffK, Beovulf Vll35'^.
MüllerJG, u. J. v. Müller, Briefwet hsel
♦1895.
Maller et Diegerick, Docc. conc. le
duc d'Anjou et les Pays-Bas Vi 388 ^
MummenhoffE, Rathhaus in Nürnberg
VI 398»". •3838.
MurrayJAH u. Bradley, Engl, dictio-
nary VI 414*". [205»' ^ ^2071.
Nachrichten üb. Dt. Alth.-fundf VT
Nachschlagewerke s. Handbücher.
Namöche, Cours d'hist. nat. Vl::^^9^
NeanderA, D. hl. Bernhard *UH. -
NeilsonG, Trial by combat *28ri.'>a.
NeveF, Renaissance des lettre.K eix
Belgique VI386».
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VI 112». [Hm.
NirrnheimH, Hamburg u. Ostfrii^^land
NisardCh, Fortunat V194*.
— Ch, Fortunat pandgyriste V194*.
NümbergerA, Würzb. Hs. d. Ixisehtin
Kanonensammlg. V461"*.
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PalmerN, Welsh Settlements VI 162".
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PantenE s. Lohmeyer. [*1453.
.i
8
Register. I. Literatur.
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PaulH, German. Philoloffie VI127o.
PeiskerJ, Zädruga V387*.
P^ri^, Facult^ de droit de PariB
V197». [Y203*..
PerretPM, Paix da 9 janvier 1478
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V202«. [213»«^^
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PfisterCh, S.-Di^ etS.-Hydulphe V206*.
vPflugk-HarttungJ, Archiv u. Reg. d.
Papste *3142m.
PfunghstA s. Banning. [*3683.
PhilippiP «.Forst, Osnabr. G.-Quellen
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PierlingP, Arbitrage pontifical *lö97.
PiotC, Corresp. deGranvelle VI 387 ^
Pirenne, Bataille de Oourtrai V198*.
VI 385'.
— , 8. Galbert. [VI132o.
PogatscherA, Lehnworte im Altengl.
PolitesNG, Aejtxöv v(%oyXok. V222**.
PoUardAW, Engl. Miracle plays V417.
PoUockF, Recht d. Grundbesitzes VI
166™. [*3005h.
PorretJA , Elements de la religion
Pottier, Coutumes du d^p. de Tarn
et Garonne V207^ [188 ^ *4076.
ProuM, Manuel de paleographie V
— M, Service militaire des roturiers
V191'.
PylTh s. Gesterding. [VI207^"'*'.
Quartalblatter d. HV f. Grossh. Hessen
RachePB, Di Schulkomödie *3206.
Bachfahl b\ Stettiner Erbfolgestreit
•444. [1865.
RfLckwitzR, St. Nikolausberge '*'*90,
RageyP, St. Anselme V195».
BambaudA, Recueil de instr. : Russie
V121S*^^K r*214.
RauschenG. Legende Karrs d. Gr.
R^bouis, Coutumes de TAgenais V
208^ [VI92'.
Receuil des instructions , ed. Lebon
Regesten u. ürkk. , Schlew.-Holst.-
Lauenb. *3651.
ReichauH, Ursprung u. Wesen d.
Schule *3130h.
— ^Ursprung d. Schule *3130i.
Reimmann, Münzen- u. Med.-Cabinet
•4109. [192^
ReinachS, Antiquit^s nationales V
V. ReitzensteinK, Feldzug d. J. 1622
♦742.
Requin, Llmprimerie a Avignon V
203».
RethwischC n. Schmiele, G.-Tafeln VI
411"^
ReuschFH s. DOllinger.
Revue des quest. bist. VI418***.
V. ReymondM, s. Scheibert.
R«zekA, BOhm.-Mahr. Chronik Bd. :>
V379«. *2505. [379.
— A, Relig. Bewegg. in Böhmen V
RichardE. Hdpital de BicetreV205*.
RichterO, Verwaltungs-G. v. Dresden
•2896. [V382*.
RiegerB, Zrizeni krsyke v Cechach
RiezlerS, Hochverrathsprocess d. Hier.
V. Stauf *1591.
— S, Vatican. Acten *2271.
— S, W. V. Giesebrecht *2034a.
Ritter,Nationalitat u.HumanitÄt*2809-
Robertü, Saint-Maude V205\
Robertson, The mint of Gloucester
VI 148". [*2705.
RobolskyH. Mitteleurop. Friedensliga
RogheE, Anschluss Hamburgs und
Bremens *2734.
deRomanetO u. TournouerH, Docc.
sur la prov. de Perche V206».
RoundJH, Ancient charters V398.
RühlF, Gregorovius •2034b.
Rühle s. Lohmeyer.
RusselWCl, H. Nelson VUIO".
— S, Verhältnisse am Vatic. geh. A-
V475^". [schungen V156.
SackurE, Die Waulsorter Fäl-
SafranckJ, Matth. Hosius *849.
SaftienJ , Verhandlgn. Ferd.'s l. m.
Pius IV. *2406.
SainsbuiTWN, Calend. of State Pap,
Colonial VII 06 ^
SalomonF. Schott. Aufstand VI 112*.
SalzerPA, s. Fassl.
Sammelwerke (fortlaufende Publi-
cationen) V221 3»^2 4^389-101. 479i*«b.
VI2102»4. [AlthV. •3799.
Sammlung v. Vortn-. im Mannh.
SandretL, Le travers de Conflans V
205*.
SarrazinG, Beowulf-Studien VI 138".
SawyerFE, Domesday studies VI 167".
Sbornik imp. russk. istor. obscestva
Vi2i7"oc.
ScardaviE, Archivi comunali VI200**'.
SchaibleKH, Juden in England VII 12^
SchaubeA, Neue Beitrr. z. Consulat d.
Meeres V480>". [1864-71. *2671.
ScheibeHJ u. M. v. Reymond, Kriege
SchellhassK, Vicekanzellariat
Schlick's V167.
Register. I. Literatur.
9
SchellhassK, Zur Trierer Zu-
sammenkunft 1473 VI80.
SchillingM, Quellenlectüre VU07"^
♦581. [V479"'.
SchirrmacherF , G. Spaniens Bd. 5
SchleidenR, Erinnergn. e. Schlew.-
Holsteiners '*2668p.
SchlitterH, Berr. des Baron de Beelen
Bertholff *1820. [*1465.
SchlumbergerG , Un empereur byz.
SchmarsowA, Die Kunst-G. au unsem
Hochschulen VI404*".
ScbmidtWA. Dt. Verf.-frage *1123.
SchmieleE, s. Reth wisch.
SchmittR, Sendung d. Herrn v.
Pechlin nach Petersburg 1760
VI 94. [buch VI 142».
SchmitzHJ, Das Theodor'sche Buss-
SchnÜrerF , Weisthümer - Forschun g
*2823h.
SchrankaE, BrQckenkde. *4040f.
SchratzW, Ursul.-kloster in Straubing
*3075e.
Schrörs s. Knöpfler. [*957.
SchultzA, Alltagsleben e. Dt. Frau
SchumacherH, Mod. Ungarn *4057h.
SchumannG, Hans Sachs *2S83.
SchwabeL, G. d. 2. Abend m ah Istreits
SchwebelO, Alt- Berlin *3503. [V361 \
TSchwindE, Erb leihen in d. Rhein-
gegenden *1502.
Sdi-alek s. Knöpfler. [166».
SeebohmF, Engl. Dorfgemeinde VI
SeelmannW, Volksstämme Norddtlds.
VI 128«.
SelloG, G. d. Landes Würden *3675.
Semrau, Donatellos Kanzeln VI423*•^
vSeydlitzR, Orientfahrt d. Ritters v.
HarflF *1618.
She ppard , LiteraeCantuarienses V 1 1 24.
SiebsT, Engl.-Fries. Sprache VI 129".
SimonsfeldH , Päpstl. Kanzleiwesen
*413.
— H, Analecten z. Papst-, etc. G. *2318.
SkeatWW, Aelfric's Lives of saints
V392.
Snemy oeske V386". [V382o.
SnjanF, Oesterreich nach d. 30j. Kriege
SohmR. Dt. Stadtewesen VI 86. 170«.
257.
SommerfeldtG, Zur Lebens-G.
d. Johannes de CermenateV159.
SommervogelC, Bibl. de la comp, de
Jesus V1209=»^<^. 382'.
Spalding, Suvöroff *1102.
Spicilegio Vaticano VI418^".
Spont, La taille en Languedoc V207\
StebbingW, Peterborough Villi'.
Starina, Russkaja V1419*'^^
SteinG, Akad. Gerichtsbarkeit *2853.
SteinH s. Langlois.
SteinelO, Unterricht in d. Landes-G.
♦2018. [2. Th. ♦3213.
SteinhausenG , G. des Dt. Briefes
StenzlerR, Lindner u. Landwebr,
Lehrbuch d. Gesch. VI 191 "^ ♦2055.
Stern A, P. Usteri über K.- E.
0 eisner V374.
StemB, Wladimir's Tafelrunde V1374«.
StichertA, Nie. v. Werle ♦1542a.
Stieler, Handatlas VI 415*"».
StieveF. Hzg. Maximilian von
Baiern u. d. Kaiserkrone VI36.
— F, Entgegnung [betr. Naturw.
G.-forschung] V1358. [•2414.
— F, Oberösterreich. Bauernaufstand
StokesW, Tripart. life of Patrick V
456°». [VI410*"*.
StrehlW, Handbuch d. Gesch. Bd. 1
StriedingerJ, Kampf um Regensburg
♦452 ♦l585d
StubbsJW. Univ. of Dublin VI108^
— W, Wilhelm. Malmesbirensia. V394.
Studien, Kirchengeschtl. VI206'".
StuhlK, Neue Pfade: Personennamen
♦34130.
SutterC, Johann v. Vicenza *2210.
SymonsB, Heldensage VI134*>.
TannenK, Island u, Grönland V176.
TardifA,Sources du droit frang.VlSS',
Taschenbuch, Hemer, auf 1891 *3941.
vTaysenA, Aeiisseres Friedrich*s d.
Gr. ♦ISOe. [♦4004.
vTeufFenbachA, Vaterl. Ehrenbuch
Thierry-PouxO, L'iroprira. en Franke
V203*^
ThomasA, s. Hatzfeld. [berg*3115.
Thorbecke, Statuten d. Univ.'Heid^l-
ThomtonM, Stuart Dynasty. V231*^.
VI 108». [Kundskaber V16B.
ThoroddsenTh, Oversigt over geogr.
TieffenbachR. Varusschlacht *1389.
ToddA, Parliam. Government VI 109».
TönniesF, s. Hobbes. [^1773.
TollinU, Hugenotten in Magdeburg
Tomek, G. Prags V384".
Tournouet s. Romanet.
TraubeL, 0 Roma nobilis *1434.
TrotterLJ, Warren Hasting? Villi».
TruhlaiJ, Manualnik Korandy V387».
TurkMH, Leg. code of Aelfred VI 159«.
UlmannH, K. Maximilian Bd. 2 *2294.
Vacandard, Louis VII. et Ali^nor V
Vademecum, Histor. V222*'». [196*.
Vaesen, Lottres-missives de Louis XI.
V20:?^
10
Register. I. Literatur.
VancuraH, Neuere Czechische
G.-forschung V377.
VargesW, Weichbildsrecht u.
Burgrecht VI8t). *2899g.
Viard, Ofiiciers roy. de France V
198».
Vierteljahrsschrift f. G. u. Heimaths-
künde V. Glatz VI 207 ^••^». [205«.
cleVillefosseEH , Abbaye d'Orbais V
ViolletP, Droit public V189'.
Vita S. Rumwoldi VlUl«.
— S. Swithuni VI 141«",
Vogel, Karte d. Dt. Reiches VI416*".
VokskovHS, Rig-Veda og Edda *2091.
Vorzeit, Schlesiens *3561.
VotschW, ülr. V. Hütten *()40.
Wackern agelR, Entgegnung Tauf
Erklärung d. Göttinger Ges. d. Wiss.]
VI2323»-».
WattenbachW,Lat.Gedichte a.Frank-
reich *1520.
Wauters A, Analectes de diplomatique
VI384*. [*2488w.
WeberO, Friede von Utrecht *1752.
WegeleFX, War d. Dichter d.
göttl. Comödie Verf. d. Schrift
de MonarchiaV V178.
WeilandL. Mathias v, NeuenburgVI90.
-L, Die Angeln VI 130".
WenckK, Arelat als Reichs-
land V376. I
WenkerG, Sprachatlas VI416"^
WichertTh, Zur Oberrhein.
Historiographie d. 14.Jh.VI90.
WidmannS, Geschichtsei *25.
WiesenerL, Le Regent, Dubois et les
Anglais *2481. [»2215.
WiesznerC, Einige Dt. Rechtsalthh.
Willelmus Malmesbiriensis, de gestis
regum V394.
WilliamsW, Communes of Lombardy
*2177. [*3211.
WinderE, Vorarlberg. Dialekt dichtg.
Winters, Böhm. Städte V384>.
WistulanusH, G. d. St. Danzig *3525.
WittmannP, Würzburger Bücher in
üpsala V474>". {^^K
Wörterbücher V223^^ VI215«»-!« 414.
—, Deutsche V1215'^'.
-, Englische VI216*'^ 414*".
-, Französ. VI216»»*.
-r. Grlech. V1217'»»'.
^, Holland. VI216»>^
-, Italienische VI414*29^^
— , Lat.-Roman. VI 216"*. 414*29^«.
V. Rumän. VI217»»«.
— . Skandinav. VI 216« '^
-, Un^r. VI217»»«.
WolterFA, G. d. St Magdeburg *3<>1 7.
WülkerR, Neue Entdeckg. f. Angel-
s&chs. Lit.-G. VI 150".
Year-book of the scientific societiee
V418°».
YriarteCh, Autour des BorgiaVI423*« ».
♦2338 c.
Zeitschrift d. Aachener GV *378l.
— f. d. G. Ermlands *3530.
— , Dt., f. Kirchenrecht VI 206* '^
~ d. V. f. Lübeckische G. *366l.
— f. G. Schlesiens *3560.
— d. Ges. f. Schlesw.-Holst-Lauenb.
G. *3648.
— d. V. f. Volkskunde V219**.
Zeitschriften V 21832-8. VI 20b'^^^^.
417442.50^
— , Allgem. bist. V188». 2\S^^. VI
205"^ 418*«. 44»«».
— , Bibliogr. (u. Lit.BlL) V219".
VI2082»«i. Vgl. J.-berr. d. G.-Wiss.
-, Böhmische V386^ VI 207"'»».
— . Culturgeschti. V2I9**. 467 "^ VI
205«". 418*". Vgl. Zeitschr. d. V.
f. Volkskde.
— , Englische V418»'. VI205^"».
— , Französ.VI207"».208"^418«^.
-, Hilfswiss. VI208 283-7. 4l8*^^
— , Ital. V477»". VI 205"*. 418«'*.
— , Kirchengeschtl. V220»'. VI206«»-7.
Vgl. Zeitschr. f. K.-recht
-, Kunstgeschtl. VI207"'.
— , Literaturgeschtl.V221«'. VI206*»«.
~, P&dagog. VI205"».
— , Polnische VI419*".
— , Provinziale s. Territoriale.
-, Russ. VI217«<>c. 419*''«.
— , Schweiz. VI 207"*».
— . Skandinav. VI205''"*»'^
-, Sprachwiss. V221»». VI 206^^«»».
— . Statist. V220'^
— , Territoriale V220". 471'»». VI
207"*. 417**24.
— . Theolog. s. Kirchengeschtl.
— f. Volkskunde s. Culturgescfaichtl.
— , Wirthschafts - (Staats-) geschtl. V
220". VI 205"*. Vgl. Jbb. f. Nat.-
ökon. u. Statistik.
ZibrtC, Listy z Ceskych dejin knlt.
*3376.
— C, Döjiny kroje v Zemich ceskych
♦3386.
ZimmerH, Irisches Element in ma.
Cultur V459«.
~H, Brendan's Meerfahrt V457«.
-H, Kelt Studien V435».
Zimmermann Ath, Maria d. Katholische
VI 112«.
Register. II. Institute.
11
ZimmermannF , Archive in Ungarn
VI 200*". 403*^'^.
— F, Datirungsformel in Urkk. Karl'a
IV. *m 204.
ZöcklerO. Handbuch d. theol. Wiss.
VT 214"*'.
ZöllerE, Universitäten u. techn. Hoch-
schulen VI 405**«. *3121.
ZöpffelR s. Holtzmann.
Zschäck. Höhere Bürgerschulen in
Gotha *314l8. [161».
ZupitzaJ, Romanze v. Athelston VI
II. Gesellschaften, Institute, Unterrichtsanstalten.
Die Ziffern bedeuteii Nrr. der Nachrichten und Notizen (bis 17y in Bd. V, von 174 an
in Bd. VI). - Es wurde Einreihunf; nach Länder- und Ortsnamen bevorzugt, man beachte
aber die Zusammenstellungen wie unter Archive, Bibliotheken, Gesellschaften, Museen,
Untem'clit, Vereine etc. Für die einzelnen Länder vgl. im Lit. -Register die Schlagworte :
Literaturberiohte, Wörterbücher, Zeitschriften.
Aachen, Zcitungsniuseum 268.
Aarau, Hist. Ges. 16.
Akademien 78. 155. 344. 472. Vgl.
Berlin, Brüssel, Göttingen, Erakau,
Neapel, Paris, Petersburg.
Alterthumsverein s. Dresden, Freiberg,
Karlsruhe. — Vgl. Vereine.
Annaberg, V. f. G. etc. 208.
Archive 84. 129-34. 159. 245-53. 349.
406-10. 478-9. - Vgl. Bergamo.
Florenz, Frankreich, Konstantinopel,
Lindau, Modena, Rom, Schweden,
Steinbach, Ungarn, Worms, Zerbst.
Anthropol.-Congress 203-4.
Baden, Hist. Commission 378-80.
Baiem, Bibliotheken 254. — Provin-
zialforschung 443a. — Unterrichts-
reform 27-31. 242. — Vgl. München.
Baireuth, HV v. Oberfranken 15.
Baltimore, .lohn Hopkins-Univ. 2il.
Belgien, Ak. u. Comm. s. Brüssel. —
Preise 75. 173. 4<;8. - Todesfälle
168. 361. 497.
Beneke-Stiftung 66. 171.
Berg 8. Elberfeld.
Bergamo, Hist. Archiv 133.
Berlin, Akademie 16. 68. 172. 335.
— Archäol. Institut 336. -Bibliothek
411. — Mark. Prov. Mus. 141. —
Verein f. G. Berlins 113. — Vgl.
Gesellschaft u. Monumenta.
Bibliotheken 135-40. 254-63. 411.
4801. — Vgl. Baiern, Berlin, Celle,
Corviniana, Florenz, Konstantinopel,
Modena, Oxford, Preussen, Rom,
Wien,Wolfenbüttel,Worms,Zwickau.
Bodleiana s. Oxford.
Böhmen s. Excursionsclub, Prag
Bradshaw (Henry) Society 121.
liraunschweig, Vaterl. Museum 141.
413.
Breslau, V. f. G. u. Alth. Schlesiens
207. — V. f Mus. Schles. Althh.
114.
Brüssel, Ac. de Belgique 75. 46!^^. —
Comm. roy. d*hist. de Belg. 402.
Bulgarien, Univ. s. Sofia.
Celle, Kirch enminist-Bibl. 258.
Centralcommission f. wiss. Ldkde. 103.
Centralmuseum, Rom., s. Mainz.
Columbus-Commission 214.
Comenius-Ges. 200.
Coramissionen , s. Baden, Brüssel,
Centralcomm.. Columbus, München,
Sachsen, Württemberg.— Vgl. Limes-
conferenz.
Congresse u. grössere Versammlungen
s. Anthropologen (Danzig), Geo-
graphen (Bern u. Wien), Katholiken
( Paris ) , 0 rientaliaten ( London ),
Philologen (München). — Vgl.Limes-
conferenz.
Corviniana 263.
Deputazione s. Turin.
Dresden, Sachs. Alterth.-V. 115.
Ecoles fran^. d'Athenes et de Rome
123-4.
Elberfeld, Bergischer GV 13.
England, Bibliotheken s. Oxford. —
Gesellschaften (s. Society) 120-21.
403. 405. — Todesfälle 167. 359. 496.
Excursionsclub, Nordböhm. 18.
Florenz, Staats- Archiv 132. — Bibl.
Laurenziana 139. — Bibl. Nazionale
139. 453.
Folk-lore Society 405.
Frankfurt a. M., Hist. Museum 141.
— Verein f. G. u. Althk. 118.
Frankreich, Archive 131. — Gesell-
schaften u. Institute 122-25. 399-401.
Vgl. Paris, Societe. — Preise 71-74.
341-42. 469-70. - Schulen 244. 425.
— Todesfalle 168. 360-1. 497-98.
Freiberg, Alth.- Verein 387.
12
Register. II. Institute.
Freiburg, Verein Schau in's Land 394.
Geographencongress, Internat. 19.
Geographentag 102-4.
Gesammtverein d. Dt. G.- u. Alth.-
Vereine 370-2.
Geschichtsverein s. Elberfeld (f. Berg),
Hansisch, Elagenfurt (f. Kämthen),
Lübeck, Nordhausen. — Vgl. Vereine.
Gesellschaft f. Dt. Erziehungs- u.
Schul-G. 9. 272.
Gesellschaften s. Aarau, Comenius,
Görlitz (Oberlausitz), Görres, Göt-
tingen, Kiel, Königsberg (Prussia),
Leipzig (Jablonowski), Metz, Peters-
burg, Posen, Prag (zur Förderung
Dt. Wissenschaft) , Rheinprovinz,
Riga(08tseeprov.),Salzburg,Schweiz.
— Vgl. Commission.
Glarus, Hist. Verein d. Canton Gl. 212.
Görlitz, Oberlaus. Ges. d. Wies. 338.
Görresgesellschaft 375-7.
Göttingen Gesellschaft d. Wiss. 365-9.
— Vgl. Beneke u. Wedekind.
Griechenland, Todesfälle 363.
Halle, Sachs. Provinz.-Mus. 198.
Hamburg. Verein f. Hamb. G. 66. 211.
Handschriften- Versendung 254. 411.
Hannover, HV f. Niedersachsen 11.
Hansischer G.- Verein 197-9.
Henneberg s. Schmalkalden.
Holland, Preisausschreiben 69. —
Todesfälle 359. 496.
Institute 87. 348. 477. — Archäol.,
6. Berlin. — Histor., s. Rom. — Vgl.
auch äcoles.
Italien, Archive 132. Bibll. 138-40.
261-2. Museen 414-5. Vgl. Bergamo,
Florenz, Modena^ Rom. — Gesell-
schaften u. Institute 126-8. 213-6.
Vgl. Mailand, Neapel, Rom (Istituto
a. Soc.) Turin. — Preise 76. 343. —
Todesfälle 169. 362. 499. — Uni-
versitäten 454.
Kärnten s. Klagenfurt.
Karlsruhe, Alth.-Verein 393. - Bad.
histor. Comm. 378-80.
Kartographie, Histor. 373-4.
Katholikencongress, Wissensch. 122.
Kiel, Ges. f. Stadt-G. 210.
Klagenfurt, GV f. Kärnten 119.
Königsberg, Alth.-Ges. Prussia u. V.
f. G. V. Ost- u. Westpreussen 206.
Konstantin opel, Archive u. Bibn.263.
Krakau, Akademie 217.
Leipzig, Jablonowski'sche Ges. 66, —
Mus. f. Völkerkunde 269.
Limesconferenz 20-24.
Lindau, Archiv 249.
London, Societies s.Bradshaw^Record.
Lothringen, Ges. f. G. 14.
Lübeck, Vwein f. Gesch. u. Altii. 889.
Magdeburg, Verein f. G. etc. 3^.
Mailand, Soc. stör, lombarda 215.
Mainz, Röm.-Germ. Centr.-Mus. 142.
Mecklenburg, Verein f. G. u. Altfak.l 16.
Metz, Ges. f. Lothring. G. 14.
Hevissen-Stiftung 463.
Modena, Arch . Mnrator. u. BibLEstense
140.
Monumenta Germaniae historica 89
■101.
München, Hist. Commission 174-86. —
Nat.-Museum 143.
Münster, V. f. G. Westfalens 12.
Münzforscher- Verein 898.
Museen 85. 141-5. 159. 264-9. 351.
412-5. 482. Vgl. Aachen, Berlin,
Braunschweig, Frankfurt a.M., Halle.
Italien, Leipzig, Mainz, München,.
Nürnberg, Rom, Varembe, Wien.
Zürich.
Neapel, Ac. di scienze politiche 76.
Neumark, Verein f. Gesch. 386.
Niedersachsen, Hist. Verein 11.
Nordamerika, Universitäten s. Balti-
more. — Todesfälle 167. 359.
Nordhausen, G.- u. Alth.-V. 209.
Nürnberg, Germ an. Mus. 264. — Verein
f. G. 392.
Oberfranken s. Baireuth.
Oberlausitz s. Görlitz.
Oesel, Verein zur Kunde Oesels 384.
Orientalistencongress 404.
Osnabrück, Verein f. G. 117.
Ostseeprovinzen s. Riga. — Vgl. Oesel.
Ost- u. Westpreussen. Verein f. G. 206.
Oxford, Bibl. Bodleiana 260.
Paris, Acad. franp. 71. 341. 409. -
Ac. des inscr. 73. 343. 470. — Ac.
des sciences mor. 72.
Petersburg, Akademie 471. - Hist.
Ges. 218-20. [Länder.
Polen, Akad. s. Krakau. — Vgl. Slav.
Posen, Hist. Ges. 10. 65.
Prag, Ges. z. Förderung Dt. Wissen-
schaft etc. 18. — Verein f. G. d.
Deutschen in Böhmen 18. — Vgl.
Excursionsclub.
Preisausschreiben und Preisverthei-
lungen: Deutschland 65. 66. 171.
388-40. 463. Ausland 69-77. 173.
341-3. 467-71. — Vgl. Stiftungen,
Stipendien.
Preussen, Bibliotheken 257. — Schul-
unterricht 229-41. 426. — Universi-
täten 25.
Register. IL Institute.
13
Ravensberg, Hist. Verein f. d. Grafsch.
390.
R«cord (Brit,) Society 120.
Rheinprovinz, Ges. f. Rhein. G.-Eunde
105-12. 463.
Riga, Ges. f. G. d. Ostseeprovinzen
383.
Rom, Vatic. Archiv 134. 407. — Vatic.
Bibl. 261. ,406. — Bibl. Borghese
406-8. — Ecole fran9ai8e 123-4. —
Histor. Institut d. Gönes-Ges. 377.
— Preuss. histor. Institut 5-6. 407.
— Istituto austriaco 7-8. — Istituto
stör. ital. 126. — Museen 415. —
Societä stör. ital. 12$. 213.
Ruppin, Hist. Verein f. Gfsch. R. 385.
Russland, Archive u. Bibll. 130. —
Gesellschaften s. Petersburg. — Preise
471. - Todesfälle 170. 363. 500.
Sachsen, Prov., Histor. Commission
187-93. Vgl. auch Halle.
Salzburg, Ges. f. Ldkde. 17.
Schlesien s. Breslau.
Schmalkalden,Vereinf.Henneb. G.391.
Schulen 87. 160. 352. 483-4. — Vgl.
Unterricht.
Schweden, Archive u. Bibll. 129. 252b.
— Preise 70. — Vgl. Skandinavien.
Schweiz , Allgem. geschichtforsch.
Ges. 395-7. — Landesmuseum 144.
265. ~ Vgl. Aarau, Bern, Glarus,
Varemb6, Zürich.
Skandinavien, Todesfälle 167. 496. -
Vgl. Schweden.
Slavische Länder, Todesfälle 170. —
Vgl. Bulgarien, Polen, Russland.
Societa stör. s. Mailand, Rom.
Societe bibliographique 122.
— d'hist. diplomatique 399-401.
Society s. Bradshaw, Folklore, Record.
— of hist. theology 403.
Sofia, Universität 416.
Spanien, Preise 77. — Todesfälle 497.
Steinbach, Hutten'sches Fam.-A. 250.
Stiftungen (Beneke u. Wedekind,
Loubat, Mevissen) 66. 335. 463.
Stipendien 67. 68. 172. 336. 337. 464-6.
Stuttgart, Württb. Comm. f. Landes-
G. 194-6.
Turiu, Depot, per le antiche prov. 216.
Ungarn, Archive 410. — Bibl. Cor-
viniana 263. — TodesÜLlle 500.
Universitäten (Preussen, Baltimore,
Upsala, Sofia, Wien) 25-26. 70 b. 416.
419 a.— Personalien 82. 156-8.345-7.
473-6. — Vgl. Unterricht.
Unterricht: Allgemeines (Verhandlgn.
d. Philol.-Versammlg., techn. Hoch-
schulen, Quellenlectüre) 224-28. 418.
420-23. — Einzehie Fächer (Archäo-
logie, Kunst-G.. Geogr., Genealogie)
221-23. 417. 419. 427. — Einzelne
Staaten: Balem 27-31. 242. Frank-
reich 244. 425. Preussen 229-41. 426.
Württemberg 243. - Vgl. im Lit-
Register Handbücher.
L'psala, Universität 70b.
Varemb^, Museum Ariana 145.
Verein f. Dt. Ldkde. 104.
Vereine s. Annaberg, Baireu th (für
Oberfranken), Berlin, Breslau (für
Schlesien, u. d.Museum Schles.Althh.)
Dresden, Frankfurt a. M., Freiberg,
Freiburg, Glarus, Hamburg, Han-
nover (f. Niedersachsen), Karlsruhe^
Königsberg (f. Ost- u. Westpreussen),
Lübeck, Maigdeburg, Mecklenburg,
Münster (f. Westfalen), Münzforscher,
Neumark, Nürnberg, Oesel, Osna-
brück, Prag (d.Deutschen inBöhmen),
Ravensberg, Ruppin, Schmalkaldes
(f. Henneberg). — Vgl. Excursions-
club , Gesammtverein , Geschichts-
verein, Gesellschaften.
Versammlungen s. Congresse.
Wedekind-Stiftg. 66.
Westfalen, V. f. vaterl. G. 12.
Wien, Hofbibliothek 135. 254. -
Stadt. Bibl. u. Mus. 266. — Kunst-
hist. Hofmus. 412. — Postmus. 267.
— Univ. 419a.
Wolfenbüttel, Bibliothek 135. 254.
Worms, Stadtarchiv u. Bibl. 259.
Württemberg, Commission f. Landes*
G. 194-6. — Schulen 243.
Zerbst, Archiv 251. 409.
Zürich, Schweiz. Landes-Mus. 144. 265.
Zwickau, Rathsschulbibl. 136.
14
Register. III. Personalien.
III. Personalien.
Die Ziflern bezeichnen die Nrr. der Nachrichten und Notizen (Nr. 1-173 in Bd. V
ii. Nr. i7i-500 in Bd. VI). Ein t hebt die Todesnachrichten hervor.
Adam, E. 19(5.
Alberti, 0. v. 196.
Albicini, C. f -362.
Alexandre t 168.
Alin, 0. 78.
Andr^evsk^j, J. f B63.
AnemüUer, E. 84.
Annerstedt, C. 78. 129.
Appel, K. 157.
Arneth,A.v.88.344.401.
Arnold, J. 172.
Arnold, R. 85.
Aubineau, L. t 360.
Aulard, F. A. :345,
d^Auriac, Ph. E. J. M. f
360.
Ausfeld, E. 478.
Auvray, L. 159.
Backhaus, A. 346.
Bailleu, P. 83.
Ballagi, M. t 500.
Balzani, U. 472.
Balzer, 0. 449.
Bancroft, G. t 167.
Barth, F. 82.
Barth, P. 82.
Bauch, A. 349.
Bauer, A. 345.
Beaucourt, de 122.
Beckmann, G. 86.
Below, G. V. 157.
Beneke, 0. A. t 161.
Bemheim, E. 345. 473.
Berti, P. 479.
Bess. B. 82
Bickell, L., 482.
Bintz, J. t 486.
Birch-Hirschfeld, A. 82.
Birk, E. v. 84. f 353.
Birlinger, A. t 353.
Blacker, B. H. f Kw.
Blösch, E. 82.
Bode, W. 85. 472.
Bock, L. 350.
Böttger, H. f 486.
Bolte, J. 68.
Bonghi, R. 128.
Bonnet, M. 157.
Bonwetsch, N. 346.
Borries, v. 193.
Bossert, (t, 196.
Boysen, C. 480.
Brambacb. W. 850.
Brandi, K. 477.
Breda, Comte de t 497.
Brentano, L. 82.
Bresslau, H. 395.
Brückner, A. 156. :345.
Brüll, N. t 161.
Brunengo, G. f 362.
Brunn, H. v. 80.
Brunner, H. 472.
Huchholtz, A. 159.
Budczies, F. f 161.
Bujack, G. t 161. 206.
Busch, W. 67.
Busson, A. 345.
Buzello 352.
Buzzati, A. t 362.
Canat de Chizi, M. f 497.
Canete, M. t 497.
Cardauns, H. 375.
Careev, N. 218.
Carrano, F. f 169.
Carta, F. 481.
Ch^ruel, A. f 168.
Cheyne, J. K. 403.
Chroust, A. 477.
Chuquet, A. 341.
Church, R. W. f 167.
Ciasca, A. 349.
Classen, J. f 353.
Cloetta, W. 475.
Conrad, J. 78.
Courdaveaux, V. t 497.
Credner, R. 157.
Creighton. M. 273.
Curtius, E. 485.
Damus, R. 352.
D'Ancona, A. 472.
Davis, J. Fr. f 167.
De Boor, C. 159.
De Decker, P. 168.
De (»ubernatis, A. 346.
Delattre, A. 155.
Denifle, H. 78.
Deprez, M. 159.
Desdevises du Desert,
(4. t 497.
Destouches, E. v. 83.
Deutsch, S. M. 474.
Dexter, Fr. B. f 167.
Dieffenbach, G. f 161.
Dieterich, J. R. 351.
Dittmar, G. f 161.
Dobel, F. t 353.
Döbner, R. 478.
Domaszewski, A. v. 82.
Donabaum, J. 84.
Dondorff 160.
Doniol, H. 155.
Dozon, A. t 170.
Drexler, W. 480.
Druffel, A. v. t 487.
Damesnil, A. J. t 360.
Dupuy, A. t 360.
Egelbaaf, G. 196. 201.
Eggenscbwyler. K. t488.
Eglofifstein, H. v. 159.
Ehrenberg, H. 464.
Ehrenthal, D. v. 85.
Ehrle, F. 261.
Ehses, St. 477.
Eisenmann, 0. :^51.
Ellendt, (r. 483.
Elvers, R. f 353.
Emier, J. 207. 282.
Engelmann, W. 84.
Erbstein, J. 85.
Essen wein, A. v. 88. 351.
392. 482.
Ewald, A. C. t '^9.
Falckenheiner, W. 350.
Falkmann, L. B. f 167.
Fecht, K. G. t 488.
Fehr, J. t 488.
Ficker, J. 82.
Finke, H. 157. 172.
Fischer. E. f 488.
Fischer, K. 160.
Foucher de Careil . L.
A. t 168.
Fraknoi, \V. 401.
Fränkel, M. 85.
Frantz, .1. 480.
Frantz, K. f 353.
Fredericq, F. 344.
Freppel, (^h. E. t 497.
Friedländer. E. 478.
Fried wagner 7.
Friese, K. 480.
Frischbier, H. f 488.
Fritzsche, A. R. 483.
Frommhold, G. 475.
Fuchs, K. J. 82.
Fuchs. VV. 160.
Führer, J. 336.
Fuhse, F. 351.
Fustel deCoulangest341 .
Register. 111. Personalien.
15
Gädertz, K Th. 480.
Galasso, A. t 499.
Gardiner, S. R. 273.
Gaspary, A. 157. 346. t
475.
Gauban, 0. f 360.
Gebhardt, 0. v. 480.
Öeffroy, M. A. 124.
Geiger, W. 346.
Geiser, K. 347.
Gerhard, K. 84.
Gerstenberg, C. 483.
Gess, F. 67.
Gilbert, 0. 84.
Ginanneschi, V. t 499.
Gislason, K. t lß7.
Glasschröder, F. X. 349.
Göbl, S. 349.
Gölerv.RavensburgjFrh.
F. 482.
Gorresio, G. t 362.
Gothein, E. 105.
Grätz, H. t 354.
Grandinaison, L. de 481.
Grangier, L. t 497.
Gregorovius, F. t 162.
Gregorovius, L. 350.
Greiffenhagen, Th. W. f
163.
Grenser, A. f 354.
Gubernatis s. De Guber-
natis.
Gniraud, H. 124.
Gurlitt, W. 79.
Gwatkin, H. M. 346.
Hagemann, A. 83.
Handelniann,G.H.tl63.
Hansen, J. 6. 83.
Hart^l, W. V. 84. 202.
Hartmann, J. 196.
Hasse, P. 210.
Hassen camp, R. 160.
Hanssleiter, J. 474.
Haussmann, G. A. 1 168.
Haym, R. 485.
Hayn, K. 85.
Hefner-Alteneck, J. H. v.
80.
Hegel, K. v. 392.
Heide, G. 484.
Heidenhain, A. 6.
Heimbucher, M. 346.
Heinrich, F. 349.
Heinrich, W. 0. 480.
Henderson. W. f 496.
Herre, H. 86.
Herrmann, M. 158.
Hertel, G. 160.
Heyck, E. 395.
Heyd, W. t. 196.
Hildebrand, E. 78.
Hinneberg, P. 465.
Hitchmann, Fr. t 167.
Höhlbaum, K. 105.
Holland, W. L. t 354.
Holtzinger, H. 346.
Hortzschansky, A. .350.
Huber, A. 79.
Huc-Mazelet, A. 347.
Hübner, E. 155. 172.
Hübner, R. 347.
Huggenberger , J. 349.
Hunfalvy, P. t 500.
Hunziker, 0. 16.
Jäger, A. 88. t 489.
Jagiö. V. 472.
Janitechek, H. 474.
Jansen, K. 210.
Janssen, J. t 490.
Jecklin, D. t 163.
Jeep, E. 480.
Jellinek, G. 82.
Jentsch, H. 483.
Jirecek, K. 344.
Imhof, R. V. t 163.
Jochner, G. M. 349.
Jordan, H. 124.
Joubert, A. t 360.
Jouy t 497.
Ipfelkofer, A. 67.
Justi, K. 474.
Kagelmacher, E. 350.
Kaibel. G. 344.
Kalckstein, K. v. t 355.
Karge, P. 478.
Karpov, G. t 363.
Kaufmann, G. 82.
Kaufmann, J. 86. 477.
Kaufmann, L. 375.
Kawelin, L. A. t 500.
Kehrbach, K. 9.
Keller, L. 200.
Kemke, J. 480.
Kervyn de Lettenhove,
J. B. M. K. t 168.
Kessel, J. H. t 491.
Kjellen, R. 476.
Kie^rning, H. 465.
Kingslake, A. W. f 167.
Kinkel, G. t 355.
Klopp, 0. 485.
Kluckhohn. A. v. 181.
Knapp, H. 478.
Kniffler, G. 352.
Kochendörffer, K. 350.
Köcher, A. 483.
Kojalowic, M. t 500.
Kolde, Th. 472.
Koldewey, F. 352.-
KoUmann 7.
Koser, R. 105. 442.
Krallinger, J. B. 352.
Kratochvil 7.
Krebs, Jos. t 491.
Kretzschmar, J. 83.
Krüger, G. 82.
Krumbacher, K. 67.
Kmmbholtz, R. 83.
Kruse, E. 82.
Krystufek, F. 476,
Krzyzanowski, St. 83.
Küffher, K 484.
Kuenen, A. f 496.
Kugler, B. v. 196.
Kurtb, G. .344.
Keller, ö. 200.
La Cour de la Pijardiere,
L. de t 498.
La Croix, de 84.
Lagarde,P.de78.t491.
Lamprecht, K. 82.
Lanczy, J. 345.
Lane-Poole. R. 273.
Le Blant, E. 472.
Ledos, G. 481.
Leitschuh, F. 82. 351.
Leitzmann, A. 158. 347.
Lenoir, A. t 168.
Lermotjeff, J. t 169.
Lerov-Beaulieu, A, 78.
472*.
Lewinski, L. 337.
Lewis, J. W. t 16Ö.
Lewis, S. S. t 359^
Lexer, M. v. 157. 472.
Liebe, G. 349.
Lieber mann, F. 344.
Liesegang, E. 82.
Lindner, Th. 187. "
Lippert, W. 159.
Liske, F. X. t 17(>.
Littig 484.
Löffelholz V. Kolberg.W.
t 355.
Löher, F. 349.
Loeper, G. v. t 491.
Lövinson, H. 479.
Löwenfeld, S. t 492.
Lossing, B. J. t 359.
Lotz, W. 82.
Luard, R. L, t 167.
Lu9ay, de 78.
Ludwig, K. 477.
Lnmbroso, Giac. 472.
1
16
Maaasen, F. 4&.
Mace de Iiepuiay, A. t
168.
M^jor, B. H. t 359.
Marchese, V. t 169.
Martinazzi, 6. f 169.
Matthias, £. 488.
Maurenbrecher, W. 156.
Maurer, M. f 355.
.Mayer, L. 196.
Mayer, M. 83.
Mayr. G. v. 847.
Mayr, M. 477.
Maze, H. t 498.
Meinardus, 0. Ml.
Meisner. H. 350.
Mentzer, T. A. v. t 496.
Merkel, C. 348.
Merlet, G. t 498.
Mestorf, J. 351.
Meurer, C. 82.
Mevissen, G. v. 105.
Meyer, Chr. 443.
Meyer, G. 156.
Miaskowski, A. v. 846.
Michael, E. 474.
Micheler, J. 484.
Michelet, K. L. 485.
Miklosich, Fr. v. f 163.
Milanesi, G. 479.
Minzes, B. 476.
Miodonski, A. 346.
Mirbt, C. 82.
Mittler, F. L. t 493.
Mole8worth,W.N.tl67.
Molitor, C. 84.
Moltke, H. V. t 163.
Aommsen, Th. 20.
MorelU, G. t 169.
Mossniann, X. 895.
Mflhibacher, E. 79. 344.
vMttldener, W. 84.
Xöller, J. 850.
Müller, K.L.t 355. 496.
Müller, K. 82.
Müller, Th. 381.
Münzenberger, E. f 168.
Muret, E. 474.
Naud^, A. 82. 207. 442.
Naville, E. 346.
Neumann, L. 157.
Nick, G. 159.
Niecks, Fr. 476.
Niessen, P. van 886.
Noack, F. 886.
Nörrenberg, C. 350.
Novati, Fr. 157.
Nürnberger, A. 160. -
Register. III. Personalien.
Obser, K. 159.
Oehlmann, £. 160.
Oesterley, H. t 164.
Otte, H. t 187.
Ottenthai, E. v. 8.
Ouverleaax, J. 159.
Ow- Wachendorf, H. v.
196.
Pagel, J. 847.
Pajol. Ch. P. V. t 361.
Pallmann, H. 851.
Paparrhigopulos, C. f
363.
Paris, G. 78.
Parton, J. f 496.
Pastor, L. 32.
Paulas, E. 196.
Pemice, A. 472.
Pemice, E. 886.
Peter, R. 480.
Petrov, P. N. t 170.
Petz, B. 849.
Petzholdt, J. t 164.
Pfenninger, M. 483.
Philippson, M. 156.
Pick, B. 845.
Piekosinski, Fr. 476.
Pöschel, F. J. 483.
Poestion, J. C. 480.
Polovzov, A. 344.
Pressense, E. de t 168.
Preuss, 0. 84.
Priem, J. P. t 164.
Proeksch, A. 160.
Quantin, M. t 361.
Quidde, L. 6.
Rackwitz, R. t 493.
R^, C. t 169.
Redkin, P. G. t 170.
Redlich, 0. 83.
Reese, R. 160.
Reicke, E. 850.
Reimann, H. 480.
Reinecke, H. t 498.
Reinwald, G. 249.
Rethwisch, E. 483.
Reuss, E. t 164.
RevilHod, G. t 145. 168.
Ribbeck, W. 83.
Riccardi, A. t 169.
Riggauer, H. 159.
Roberti, G. t 169.
Röhrich, V. 483.
Rönne, L. v. f 493.
Roersch, L. t 498.
Rol!.»nd 124.
Ropp, G. V. d. 82.
Roquette, A. 350.
Rosen, G. f 493.
Rossi, A. t 169.
Roth, F. W. E. 349.
Rottmanner, M. IHO.
Rousseau, J. t 498.
Ruelens, Ch. t 168.
Salvioni, C. 157.
Salzano, Th. M. t 499.
Sansi, A. t 499.
Sapper, G. 850.
Sartorius 158.
Sauer, A. 846.
Sauerland, H. V. 86.
Savigny, Leo v. 476.
Schad V. Mittelbiberadi,
M. 196.
Schäfer, D. 196.
Schaffler, A. t 356.
Schalk, K. 84.
Schaube, A. 483.
Scheffer-Boichor8t,P. 89.
Scheibe, L. 13.
Schellhass, K. 348..
Schepss, G. 87. "^
Schildt, F. 159.
Schlecht, J. 477.
Schlecht, R. f 164.
Schlesinger, L. 397.
Schlie, Fr. 159.
Schliemann, H. f 165.
Schütter, H. 7.
Schlossberger, A. v. 196.
401.
Schmidt, E. 269.
Schmidt, O. E. 488.
Schmidt, Jos. 160.
Schmidt, Jul. 187. 193.
Schmoller, G. 78.
Schmurlo, E. 845.
Schneller, F. 477.
Schnerich, A. 84.
Schnitzer, Fr. 466.
Schnürer, G. 32.
Schönfeld, P. t 494.
Schottmüller, K. 6. 348.
Schratz, W. t 494.
Schreiber, Th. 844.
Schröder, C. 350.
Schröer, K. J. 474.
Schroll, B. t 356.
Schubert, H. v. 82.
Schuchardt, H. 78. 82.
344.
Schulte, F. X. t 356.
Schultheiss, F. 484.
Schnitze, W. a50.
Schum, W. 210.
Schurtz, H. 158.
JUL C ( \^;}Q