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Full text of "Die Berner-chronik des Diebold Schilling 1468-1484: Im Auftrage des historischen Vereins des ..."

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Die Berner Chronik 

des 

Diebold Schilling 



1468—1484 



Im Auftrage 
des hisloriseben Vereins des Kantons Bern 

herausgegeben 

Gustav Tobler 
Zweiter Band 




Bern 

Drack und Verlag von K. J, Wys« 



^277. Hienach vindet mati^ war der herzog von Burgunnen 
von dem strit von tiranson floch, and das er bald 
darnach ein wagenbarg für Losnnn sliig, nnd onch von 
dem strit von Mnrten nnd was do gohandlet wart nnd 
wie es ergiengJ) ^ 

Und als man nü gehört hat, wie der herzog von Bur- 
gunnen mit einer schantlichen flucht von Granson für Jungii 
hinin entran, do floeh der herzog derselben nacht in eigner 
person bis gen Nosaret ^), dohin euch die sinen zti im kament 
und lagent do zu Nosaret, zu Riffiere ^) und in derselben art, i« 
und tatent armen lüten gar grossen schaden, und zugent vil 
liiten von im vast heimlich, die nit me .bi im bliben weiten. 
Dozwiischent tet der herzog aber gar mengerlei volks von 
verren landen har beschriben und besampnen und meint ie, 
er wolt den schaden und schände rcclien^) und gehüb sich 15 
gar übel umb das gros gut, das er verlorn und dohinden ge- 
lassen hat, als dann davor zem teil geschriben stat; und lies 
von stund an alle die büchsen, so er mocht erlangen, von 
deinen und grossen, zu im füren und l)i im tag und nacht 
machen V, und wo ein armer man in Burgunncn zwen häfen ü» 
hat, do nam er einen, und was von crinem geschirr was, nam 
er iederman den halb teil, damit er zu anderm gezfige und 

o. «lug, darzii ouch von dem strit von Murten, ouch was da gehundlet 
wart und wie es dazwiischent erging. — 7. flucht fiir Granson hinin 
t'ntian. da floeh er. — 10. higen daselb.s ouch zi'i. — 11. gar fehlt. — 
zugent der sinen vil von. — 14. versampnen und vermeint ie sem- 
licnen schaden und schände zii rechen. — 10. gi-os gut, das fehlt. — 
20. giessen und machen. — 21. dem nam. — 22. halben teil. 

M Die hauptsächlichsten (Quellen werke für die Geschichte des Murtoner •h^-^v^-*'- />i^ 
Feldzuges l)ilden G. Fr. Ochsenbein. Die Urkunden der Belagerung und»,, i^ ..;^ 
Schlacht von Murten (1870) und Fr. de Gingins, Däpeches des ambassadeurs • -^ * 
milanai.s. — *) Der Herzog floh über Jougne nach Nozeroy in der Franche- 
Comtd ; dort traf ihn Panigarola am Morgen des 3. Miirz. Gingins, I, 311, 




der Meier von Locle einige bemerkenswerte Nachrichten mit. Knebel, 
Basler Chr. 11, 368. — s) Hierüber weiss Knebel eine lustige Geschichte — 
iillerdingM erst aus Lausanne — zu erzählen. Basler Chr. IT, 411. 



■2 U7G 

hiichseii wider niocht körnen und tröwt ouch offenlichen. als 
bald er sicli mftcht gefördern und zäriisten. so wolt er dann 
»ngends fiir Bern oder Friburg ;!:iec.hen und das mit gewalt 
beligen und zfi sineii banden bringen, als dann die von Bern, 
■. dio tag und nacht ir kimtschaft danif hatten, das wol ver- 



Uie herzogin und iIhs ganz land von Safoy ') tat^nt imeh 
dem herzogen von Burgunnen gar gros hilf unil bistand mit 
liehen und geben und sunderlich mit nüwen hatten und zelten, 

j der si im gar unsäglichen vi! Hessen matlien tag und nacht, 
dann im die andern alle vor Granson abgewunnen warent. 
Darzü lies ouch die herzogin bestellen und nfkoiifen alle siden 
kKstlichcn tficher in dem ganzen herzogthfim von Saffiy und 
in Pemont und l'ftrt das dem herzogen zfi, damit er und die 

I einen sich widerumb mochten becleiden, dann si alle ir krist- 
lichen cleider vor (rranson liatten verloren und gelassen. 

Darzü schickten, im die Venedier*} und der herzog von 
Meylant') gar gros gelt, harnesch nnd ander ding, doi*glicli 
ander herren oueh ; und wer das nit offenlichen torste tun. 
I der t.et es aber heimlich, dann man gar vil fürsten und berrea 
vant, die denen von Bern und andern des grossen gli'icks und 
eren verbunden *) und gern betten gesechen, das es inen 



1. und ret und ti5wt. — '2. fiirdern. — ß. vcmiLmcn. Doch rieten aiti 
rH ein ander?, iianilicli so weren alle die sinfiii nach iem lieber flSoht 
von GninBon itu'renU'ilH orachrocten und verzagt worden ; solt er 
dann danif ein leger ftlr Bern oder Friburg Einehen, das wereiit beid 
glil Etelt und nit wol v.n gewinnen nnd wurden die pincn damit nocii 
vorchteamer und verzagter, and wer nach irem bedanken nnci) beiiser. 
KI sliige ein \e^ec vor Murtea, dns wer ein cli-in, arm und krank 
xtetli und von im Iiald gewannen. Als bidd ilunn dasselb erobert, ao 
worden dann die «inen wider erkeckct und herzen gewinnen und alao 
von einem zu dem andern liei-hen, Eb geriet aber von ^tt#9 gnaden 
nit nach iretu willen und ansinge. — 10. uadermaseen mI. ~ 17. im 
ouch. — IP. ouch tatent. — ffl). di 
21. des merglicben gliicltea. 

') lieber die Haltung der Herzogin von Sivoyeii vffl. E. Coluiui)o, 
.Tolamda dacheasa di Savaia, in Hiscellanea di storia italiana edila n^r cnra 
delta regia deputazione di storia patria, XXXI, I4i ff. Eine, ohne Kenntnis- 
n^me der deutschen (Quellen und Forachangen geschriebene Abnandlung, 
:_«„).... .i.„ — I ginncitig und Öfters unrichtig, aber höchst wertvoll durclt 
on 70 Urknnden ans italienischen Archiven. Oingins II, 201; 




Baaler Chr. II, 405 und 406, 409. — ■) Im Tesain erzählte man sich c 
cberlei über die Unterstützung, die Herzog Karl von Mailand her erbalten 
haben aoll. Oinpin» II, 102. Colomho, p. lil. — 'l verbunnen = niis=- 
gönr 



1476 H 

umbgeslagen were ; das wart aber von gottes gnaden an et- 
lichen gerochen, als harnach stat. 

Der Rftmsche keiser, der billich dem heiligen rieh und 
gemeiner Tutschen nacion, die im underworfen sind, bigestan- 
den were, sass euch stille und tet, als ob im die ding nit ze ■> 
schaffen gebent, das doch unzimlichen was. Doch werdent et- 
lich Ursachen, darumb es besehach, umb des besten willen 
underwegen gelassen. ') 

Und do nü der herzog von Burgunnen bi zeciion tagen in 
Burgunnen was und sin sachen tag und nacht mit büchsen lo 
und andern dingen zürnst und im gar gros niechtig volk on 
unterlos ziizoch *), do wurdent die stette in der Wat von dem 
grafen von Roymont alle wider ingenomen und merenteils mit 
dem landvolk und Safoyern gar wol besatzt ^), dann die Sa- 
ffiyer alles ir vermügen an libo und an gut darzii tatent und 15 
zft im satzten. das si doch nach inhalt der ewigen geswornen 
bänden billich betten vei-mitton und bi friden und niwen 
bliben werent. 

1. (iiw aber von gottes giuiden nit bescliucb untl an etlicben gerochen 
wart, als. — 4. Tutschen nturion bigestauden were, sa88 ouch still und 
tet, als ob im die ding nit zii scnaffen ge])cn ; doch das unzimlich 
fumemen und handlungen siner maiestat wider die von Bern uml 
ander gemein Kidgnossen wirt umb des besten willen imderwegen 
jjelapsen. — 9. Und als iiü. — 14. und ouch mit den Safoyern. — 
dann ouch <lie. — 16. nach lut der ewigen. - 18. werent. Nachdem 
dann <lie von Bern und ander ir verwantcm mit inen gern betten 
friden gehebt, so vermeinten si doch anders nit, dann das der herzog 
von Burgunne ir got und Messias were : doch wart e.s alles an inen 
und andern gerochen, als mau horon wirt. 




Monum. Habsb. l 1, 1JJ4). Der Kaiser sass nicht stille und tat, als ob ihn 




allem W. Oechsli. Die Beziehungen der schweizerischen Eidgenossenschaft 
zum Beiche bis zum Schwaben Kriege in Hilty's Politischem Jahrbuche V. 
474 — 476. — *) Ist übertrieben. Paloraaro w^usste am IG. März von Lausanne 
aus dem König von Neapel zu berichten, dass die Bemühungen des Her- 
zogs bis jetzt von geringem Erfolge gewesen seien, (lingins i, l:Jfi6. Auch 
in der Folge hatte der Herzog grosse Mühe, um die Soldaten zusammen- 
zubringen und zusammenzuhalten ; er hatte mit (Jeld- und Proviantmangel. 




und die Siegeszuversicht von Hans Waldmann in seinem Briefe vom 17. Juni 
bei Ochsenbein S. 288, die wohl aus der genauen Kenntnis der Zustände 
im burgundischeu Heere entsprang. Basler Chr. 11 1, 327. — ^) Vgl. den 
Brief des Herzogs an Jakob von Komont vom 7. Milrz bei Gingins T. ^>'^S. 



4 1476 

278. Das der herzog rou Burguniien mit ganzer macht 
gen Losann zoch and do ein Wagenburg sl(ig. ^) 

Und also zoch der herzog von Burgunnen wider haru« in 
Saföy bis gen Losann '), doselbs er ein gros mechtig leger 

:> und stark Wagenburg vor der stat sh'ig, und was als vol lüten 
in stetten und dorfern und zoch im gros weit zu. Die her- 
zogin von Saföy was euch mit aller ir macht bi im, und 
hatten gar vil hantwerkslüten bi inen und sunders snider, die 
tag und nacht anders nit tatent dann werken, siden- und 

10 ander cloider und scharinen, darzü nüw zeit und anders, wes 
man dann bedorfte. ^) Und ging gar mengerlei red darzwü- 
schen, das man nit eigentlich mochte verstau, war er sich 
keren oder was er tun wolt, dann das alweg die gemein red 
was, er w^olt für Bern oder Friburg ziechen, daruf sich euch 

ift die beiden stette vast rüsten und meinten, im mit gottes hilf 
manlichen zu widerstan. *) Man vernam euch eigentlichen, das 
der herzog von Burgunnen dem grafen von Roymond zugesagt 
und verheissen hat, er wolt in herr zii Bern machen und über 
alles ir land und gebiet mit einandern, und aber der herzogiii 

äo von Safoy Friburg mit siner zügehorunge euch ingeben und 
undertenig machen, also das vorhin in den beiden stetten 
menglich wurd ertot und umbbracht. Darzü hat ouch er sinen 

2. Wagenburg mit grosser hochvart slü^. — 5. stark fehlt. — 7. ir 
fehlt. — 8. sunderhch snider. — 9. emsiclichen werken. — 11. daun 
fehlt. — 14 ziechen fehlt. — darzü eich. — 15. rüsten, einen man 
liehen widerstant ze tünde. — 20. aller ziigehörunj^e. 

*) L'eber die militärisch-politischen Gründe, die den Herzog bewogen, 
eiein Lager in Lausanne aufzuschlagen, vgl. U. Meiatpr, Betrachtungen über 
das f]ntstehen der Burgunderkriege und den Verlauf d«'8 Tages von Murten. 
S. 10. (72. Neujahrsblatt der zürcherischen Feuerwerkergesellsehaft. 1877.1 
— *) Nachdem Karl den ursprünglichen Plan, mit seinen Truppen nach 
Genf zu ziehen (Gingins I. 386) aufgegeben hatte, hielt er am i», März in 
Nozeroy eine Musterung über seine Truppen ab ; am 10. war er in .Tougnc 
(Knebel, Basler Chr. 11, SOS), am 11. in Orbe (Gingins 1, 85.5), am 14. in 
Lausanne ; er schlug sein Lager uberhalb der .Stadt auf, presso Losanna 
mezzo miglio, ib. 364, 372. Die beste Nachricht über den Lagerplatz 1k?- 
tindet sich bei Ochsenbeiu 8. 584 : loco dicto Grata paleiz prope Lausanna m 
a parte occidentis religiosarum de Bellis valibus, ibi ex tunc enio (V) dicitui 




— der Kriegsmantel. — ^1 Bern und Freiburg begannen ihre Rüstungen 
bereits am K». März. Ochsenbein S. 20, 25. 



1476 5 

edlen und dienern der besten höser und gut in beiden stetten 
ftir iren sold geben ') und si damit belechnet und inen oudi 
darumb brief und sigel geben, und hatten ouch dieselben 
seinlich huser und gut under sich geteilt, und das los darumb 
geworfen ; es ging aber von gots gnaden nit nach sinem an- :• 
slag und willen. 

279. Das die Kidgiiossen liiseut gewapneter mannen 

gen Fribiirg sehicktent. 

Do nu der Burgunsch herzog also vor Losann lag und 
die Eidgnossen von Granson alle wider heim gezogen warent lo 
und aber die gemein rede was, er wolt sin leger für Friburg 
slachen und das am ersten zwingen und under sich bringen, do 
schicktent gemein Eidgnossen von stetten und lendern tusent 
gewapneter mannen gen Friburg *), si und ir stat in allen 
truwen helfen beschirmen und behüten, das ouch von inen i5 
nach allen eren beschach. Und lagent do etwas zites und hiel- 
tent sich mit iederman gar fruntlich und tatent nieman kein 
unzficht, weder frowen noch mannen, und bezalten ouch güt- 
lich, was si verzarten. 



2S0. Das die von Bern fünl'zechenhundert gewapneter .>o 

mannen gen Murten leitent. 

Die von Bern, dein und gros rat. waren ouch tag und 
nacht bi einandern zu ratslagen, wie si dem wutrich von 
Burgunnen und dem mechtigen volke ein man liehen wider- 
stant mochtent tun und erzeugen, und schicktent von den iren -t. 
gen Murten loOO wol gewopneter und stritbarer mannen von 

1. f^füfer. — 5. nach ireui. — <>. und willen fehlt, — 7. mannen mit 
iren venlinen. — 15. verhfiton. Die lagen ouch da. — 17. gar fehU. — 
20. Das die von Bern einen houptman und fünfzecheununae»t ge- 
wapneter mannen mit anderm züge gen Murten schickten. — 22. drr 
dem. — 24. einen. — 25. schickten der ir^n. — 2H. wol fehlt. 

*) Etwas Aehnliches erzählt Etterlin S. 207: (Karl) wölte. was guotz 
erobrot wurde, das inen lassen, sy in die land setzen, alle rieh una zu 
herren machen. - - ') Beschluss der Tagsatzung in Lnzem am 18. März. 
A-bscb. II, 582 und ergänzend bei Knebel, Bivsler Chr. II, 378, Ochsenbein, 
S. 45. Anstatt der aufgebotenen 1000 Mann trafen aber in Fr« iburg am 
9. April nur 600 Mann ein. Siehe A. Büchi, Freiburgs Bruch mit OeRterrei/*h. 
(Collectanea Fribnrgensia VIF, 184.) 



r, 



14TC; 



der stat iiiid inicli iix-ii landen und yoliielen '| also; wo ein 
VAter und ab» was. oder siis brAder oder tind«!' frilndc, die zii 
semlichon Bachen nütze und gut warent, do wurdent alweg 
ettich von denselben gen Murten geleit. umb das si siclier 
■• und gewiss werent, das man si nit wurde verlassen, als inen 
ouch die von Bern ;<(isagten und verhiesson. ^| Und j;abmit 
denselben zii t'ßr iren nbristen houptnian heir Adryan von 
Bfibenberg, nttern, iien-en zft Spietz ") ; der wait von rSten und 
zweihunderten fiiintlich gebetton, sii-h der sachen zti under- 
ij winden und anzenenien, das er oiieh nngendes williclichen tet 
und sk-h des underwant mit seniiichen fürworten, das im die- 
selben alle mflsten sweren gehursam zd sinde in allen »achen, 
was er dann urdnet und si hies tAn *i und das man int ouuli 
z(i allen zitan, wes ei' dann bedorfte nnd im not were. schicken 
IS und daran nit verlassen weit ; das wart im ouoli von rJlten 
und bürgern vorhoissen. I'nd wurden im oueb us der stat 
Bern gar fnmi erber litte von nUen und burgern zllgebeu und 
geordnet ; iiamlii^h von litten Benedikt Krumme, Bartholouie 
Hftber und Hans Wauner. Und darnach, als man dieaelboii 
so abwechslet und ir zit uskam, do wurden an ir stat geben und 
geordnet ouch von rfiteit zu dem vorgenanten liouptman, dem 
von Btibenberg, Hans KiWolt von Erlacli. edelkneehte, und 
Heter Stark *) : die blibent do in Murten bi dem houptnian 
und den andern Immen lüten. bis der strit vor Murten büschach. 

n. iJie von Friburg, die sich an denen von Bern und andern 

Eidgnossen gar orberlicli und fromclich gehalten band. 

I. iitid ouch von treu. - 2. chIm nun. ~- 5. und outh gewiss. — vcrlflsseii, 
daH inen. — 7. houiilmau. iioiuticheD. — II. und sich des underwiuil 
frblt. — 12 i<t Ml. — 13. waaerdann im der inen ordnet. - 17. Bern 
Klliche from liitc. - '20. wechslet. - 2S. Uiben ouch iu. — 24. «trit 
liewhitch, iiU hBriinch stitt, — 25. Tilttl ■ Uns die von Friburg üucb einen 
houptman mit aclitr.iK girwupneter mannen und einem renli neu 
Morton «chiclUeot. 

'I Am 10, April K-'lien die Üerner die Zuhl der Beuitzuui^truppen in 
Murten :ii.r filier -iOdi) an. Ochse n bein S. 133. — ») Siehe das Schreiben 
IlemH IUI ^:.i'll<' iiil I ir'lir roiu 1. April im folgenden Kapitel. JusUaui-r. 

<,d. Stu.t ^].L-< Gleiche au« dum Jahre 1331). Oiuia der Unt 

lue Bf'-'.ii ■ ' ■■ ■■ 'iii'l't vetlasscii wolle, hatte er zu »erschiedeuen 

Mulen iiii-. i'. ('■ li.-.'nbein S. 94 (4. April), «W (H>, Maj). -- ') Zu- 

cnit wmils um ■^■^. 4t;i-/. Him» Wfvniier luiu Hauptmann von Murten «e- 
walilt. Biibenberir erBeheiiit erst im «(.^hreiben vom 1, April als Hauptmann. 
Vgl tollendes Kapitel. Am 8. April be&nd er sich uaehweisbnr in Uurteu. 
O^ucnltciu y. 108. - 'l Dantur wird sich der RatähescblugB vom 6. April 
liezieheu- Ochsenbein y. 97. — 'l Diese uwei wurdeu um 17, Hui ta dieser 
St<-Ile ;p>wllhU. OchBr-nb..iti S. ■>(«. 209, 



1476 7 

schickten oueli von ir stat einen houptman mit achtzig wer- 
licher mannen gen Mnrten, nachdem inen dann Murten zem 
halbteil zühort '). Dieselben mit denen von Born vingen an zu 
werken tag und nacht und machten vor der statmuren zu 
Murten und ouch unden an der rif *•) gar stark mechtig bei- ä 
werk und versorgten die stat an allen orten mit biichsen, 
bulver und anderm gezüge nai^h aller notdurft, das man iuen 
oueh tag und nacht von Bern michschiekt und verlies man si 
an keinen dingen.^» dann der ernst gros: so was ouch die 
geuiein rede in semlicher mass. das man sich wol versach, i<» 
der herzog wurde sin leger darfür slachen. 

Die fromen hantvesten liite von Strasburg, die denen von 
Bt*rn und andern Eidgnossen zii allen ziten gar getruwen bi- 
stant haben erzougt, schickten ouch ir eignen büchsenmeister 
gen Murten, die mit der von Bern böchsenmeistern grossen i'» 
flis und einst hatten, wie si alle sachen nach dem besten 
mfK3hten versechen, als ouch durcli si alle gar volliclich be- 
schach. *) 



*281. Wie die tou Bern den ireu schribeut, do Qiaii 

die stat Murten besetzen wolt. ^ 

Schulthes und rat zu Bern, unsern griis, lieben getruwen ! 
Wir zwiveln nit, ir wiissen, wie der Burgunsch herzog mit 



■». «jehort. - 4 iiiu^lit fehlt. - o. zu Murten fehlt. - «tark hölziii 
holwerk. — 7. not<lurft, und «schickt man inen ouch tag und nacht 
von Bern und Friburg, was si begerten und notdurftig warent ; dann 
der ernst - 12. Titel: Das die von Strasburg ir liüchsenmeister, darzii 
ir buchten und andern züg irs e'gaen willens ouch gen Murteu 
schickten. — 14. büchsenmeiHter mit namen vier erlich manne, darzü 
ir buchsen und andern züg ouch gen Murten. die ouch mit denen 
von Bern und andern. — 17. si vöiliclichen beschach und ouch ge- 
meinen F^idgnossen wol kam. — '21. Text nach Tcutsch Miss. C, H2s. 
— giinstlichen grus B. — 'J2. wissen Z, B. 

M Am 1. April beschlossen die Freiburger, 100 Manu unter dem 
Hauptmann Nicod Perrotet nach Murten zu legen. Am 18. Mai ernamten 
sie Willino Davrie (d'Attry) zum Hauptmann. (Jchsenbein S 89, 208, 636. — 
•» rit*. st. fem. = üfer. — ^) üie Ratsmanuale vom 13. März an l>elegen 
dii» Walirheit des besagten vollständig. Vgl. auch A. Ziegler. Adrian von 
ßubeuber^, im Archiv des histor. Vereins des Kantons Bern XI I, 43 11". 
~ *) Die Berner sprachen den JStrassburgeru wiederholt den Ausdruck ihres 
Dankes für die treft'lichen Leistungen ihrer Büchaeumeister aus. Ochsenbein 
8. 133, 242, 323. Am 18. April wurde auch der Büchsenmeister Matter 
(Mathis) von Basel nach Murton gesandt (Rats-M. 19, 135, fehlt bei Ochsen- 
bi'inj und auch für dessen Dienste bedankte sich üern jun 29. Juni bei 
liosel. Oohsenbein S. 326. 



8 1476 

grosser macht an Losann ligt in willen, so bald er gerüst 
vvirt, uf unser stat und land zu ziechen ; dem zii widerstancl 
haben wir Murten als unser stat und lands vorburg und als 
(He, so zu uns vil unverdenklicher iaren [gehört] und lieb 

5 und leid mit uns in allen dingen gelitten haben, fiirgenomen 
mit gezüge, büchsen, büchsenmeistern, lüt und aller notdurft 
also zft besetzen, das wir das getruwen mit gots hilf zu be- 
halten und damit unser stat und land vor kumber und scha- 
den zu behüten. Und sind danif etlieh unser riltn und burgern 

1) usgezogen, dahin zu komen, daselbs triiwlich zu handeln. Also 
in ansechen, was uns an den dingen ist gelegen und das die 
mit ganzen trüwen und machten gehandelt müssen werden, 
so gebieten wir lich vestenclieh bi üwern geswornen eiden. 
das ir N. man von üch usziechen in solieher lutiung, wo 

i;, vatter und sön, oder brftder oder gesipt fnind sind, das der 
etlieh dahin komen und stark, manhaft, bewert lüt. die zu 
nAten gebrucht sind und ouch manlich herz und gern dt haben 
und dieselben mit harnesch, geschütz, spis und andrer not- 
durft für ein manot ungevarlich versorgen und zftriisten. das 

20 ^^i uf den balmtag zu nacht') zu Murten oder in unser stat 
sien, und lassen öch daran nütz irren, ouch kein kosten be- 
duren, angesechen. was üch und uns allen daran ist gelegen. 
Wir getruwen ouch, es s61 nit lang weren, so wellen wir ouch 
dieselben, si gang not an, wie die iemer sin mag, mit gots. 

o-, unser Eidgnossen und zügewanten und unser selbs hilf ritter- 
lich zu entschütten und niemer verlassen und getruwen das 
doster bas zu tftnd, so si doch uns gar nach sind gelegen. 
Darnach wellen lich halten und disem unserm schriben, daran 

I. zu Lo8aiin lit Z, B als bald Z, B. — 4. gc-lioit aus Z und B 
ergänzt, — 6. hiten Z, B. — 7. wir es getruwen Z, B. - - s. kombor 
Z^ B. — 9. Und sind daruf bis triiwlich zu handeln frhlt Z, B. 2^ ach 
zu behüten fahren Z und B folgendennassen fort: Und haben danuiib 
einen obristeu (obresten B) houptman, nämlichen hern Adryan vuii 
Bübenberff, rittern, herren zu Spietz, ünscrn gi'tntwen alt Schultheißen 
und etlieh von ünsern raten und burgern usgezogen, dahin zu komnu 
und an demselben ende in getruwen zu banalen. Also in ansechen. — 

II. an disen dingen begegnet und ouch ancele^en ist B. — 12. dii> in 
ganzen Z, B. — 13. vesticiich B. -- 14. aas ir von lich ein sum »-r- 
ficher mannen Z, B. — semlicher Z, B. — 15. vatter oder sim B. — 
15 sün, bruder Z, B. — 17. herzon Z, B. — 19. einen monat ungt*- 
verlich Z, B. — 19. zürüsten, das die von stund an har in ilnser stat 
komen und lassen üch daran nit irren, noch kein Z, B. — 24. mag. 
vorab mit Z, B. — 25. ouch unser Z. B. ~ 26. zii fehlt Z, B. — 
niemerraer Z, B. 

») 7. April. 



1476 9 

uns ere, Hb und gilt stat, fiirderlich und gestracks nachkomen ; 
wellen wir zii gut niernermer vergessen. Was ouch der üwern 
ietz da wiren, die sollen an liwer zai abgan. Datum mentag 
nach Judica *) anno 76. 

Und als sich nü etwas zites hatte verloufen und der Bur- ■> 
gunsch herzog in sinem leger und wagenburg zft Losann lag, 
do lies er im sinen züg von büchsen, bulver und andern din- 
gen tag und nacht zftfüren, desglich im ouch teglichen gros 
mechtig volke ziizoch von Engellant, Vcnedie, Probant, Hol- 
lant, Flandren, Gent, Bickardie, Rom, Lamparten und andern n» 
Tütschen und Welschen landen, als das alles kuntlich und 
ougenschin was ; dann das land alles vol vienden lag in stetten 
und uf den slossen, zer Morse *), Losann, Ruw ^), Rfiymont, 
Iferdun, Milden, Lopsingen ^), Solipier *) Betterlingen und an 
andern enden. '•'» 

Und mit nanien, so spart sich die herzogin und das ganz 
land von Safoy ouch nit, dann das gros mochtig volk meren- 
teils durch dieselb herzogin mit essen, trinken, veilem kouf 
und allen andern dingen enthalten wart, das doch umb si nit 
verdienet was, dann ein stat von Bern es mit dem hus von ^ 
Saffty wider iederman von Tütschen und Welschen landen ie- 
welten mit ganzen truwen, und haben ouch mit einandern 
ewig gesworn pünd vil ziten und iaren gehebt, die durch die 
von Bern gar erlich und fromclich sind gehalten und nie ge- 
brochen worden, das der herzogin gar wenig ist zft herzen s:» 
gangen, dann si ouch in kurzem davor **) mit betrognen hand- 
lungen undorstanden hat, die von Bern gegen iren Eidgnosaen 
von stetten und lendern schantlichen zu verelagen und si von 
einandern zertreimen und piinde oder verstentniissen mit inen 
zft machen und inen ierlich gelt zii schenken. ') Es wurden :h. 
ouch von ir hotten und brief in stett und lender gesant und 
etlich schenkinen an siden und andern dingen geben ; das 
verfieng alles nit, dann die Eidgnossen sich überein nit von 

2. wir lieh zu jfut^m B. — Was ouch bis zal abgan fehlt Z. B. — 12. 
oxigeschin. — vienden was in ötetten und slossen, nämlich. -- 1^#. 
Darzu spart sich. — 25. wenig zu herzen j?inj?. — 20. zertrennen, 
ouch piinde. .— 38. alles nit. sunder wolten sich die fronien Eidgno.s<en 
von denen von Bern nit sündem noch vertnren lassen und ouch die 
ewigen pünde halten, als harnach stat. 




Hassfurtor beklagte sich vor der Tagsatzung, dass man ihm na(*hrpde. 
Pienstgeld von Savoyen zu empfangen. Absch. II. 584. 



fJuiieii vo[i BtTii hiindeni noch sclieidüii, runder wolten si li 
iren ewigen geswornen pi'mdeii hlilien und äte als ii- vordem 
halten, als dann davor in diser cronick ouL'h gemelt ist. 



jH!S. Wie die von Ueru den Kidf^uosseii iiohribeu uud Iiieu 
verküiiten, das di-r lierzoe: von Iturgunnen fitr die Htat 
Lo;$ann ziecheu wolt. 

I'iisei' f'rCiiitlicIi willig dienst und wnn wir wen und giits 
vermogeti xiivoi, fram. IVirsiditig, wis, sunder gdt tründ und 
geträweu, lieben Eidgnussen ! Ale dann ir us bewegnös hrA- 

< derlieher truw /A uns sind goxogen und manlichisn mit uns 
gegen nn^er aller vinden gearbeit liaben. als dann sMichs von 
üwern und unfein altvordern )in uns al ist gebracht, des 
eagen wir liwer bHiderlichen truw al veimuglich dank mit 
erbieten, das nach allem unserm verinitgen nngespart libs und 

. güts äwenklich z(i verdienen, und tfind dabi fiwer besunder 
gäten früntsfhaft warlii'h zfi wfisseii. das der Burgunsch her- 
zog uf vergangnen sanipstag zti Nozoree '} sin rnustre geliept 
und hat »ich uf eunntag gen Jnw*) gefürdert und glicht mit 
ganzer macht wider in Saf6y. angends uf uns und unser erp- 

> liehe land zi'i griffen : er vertiget ouch mit im sin buchsen 
und was er vermag und sind iin zfikomen, als wir das mer- 
ken, vHst vil liUen. £r hat uuch etlich der sinen tiiden lassen, 
darunib das si im zfi verstan haben geben, die Tiltschen siend 
iingewapnof und von sina vi-rlusts wegen ist er zwen tag und 

'. nacht on apis und trank gesin. In anaecheu dt^sselben und 
was wh, uns und aller TAtschen nation daran ist gelegen^), 



I. suuder wollun 6« a 



nelt i 



fehlt. 



4. Ua« <li<! ' 



i Bern. 



, Burgunu Diif raucht gen LoBann. ~ 7. Text nach TritiKch Min. C, 
7'J5. v'iis wir in allen sucheu erea und Irdwen verniü^ent bevor, 
nundern lieUui), braderlicbi*!! fründ und Retriiwen Eidjrnoast'fi. — 11. 
s/)lith8 fehlt B. — 12. al feUt Z, B. — la. tn'tw (trüwen B) groastm 
dank Z, B. - 15. ewii'licb Z, U. - liwer sonderbiireii frdntsi*afl B. 

— llt. wUaeii Z, B- — 18 aonncntHß damtifh geu Jungii Z. B. — 
19, Saßjr biB gen Losann ungendes Z, B. — 20. erplicheii lande Z, B. 

— 24, uugewapnet Z, B. — 2!>. on apis vnA tmnke (j;ewesen. AIho in 
Z, B, — 9«. und ttameiner Tütacher nacion Z. B, 

') Am "i. März in Nozeroy, — ') 10, UHrz. Diu falsche Au|^bi!, ulti üb 
der Hetzog in Juw-Joui unatatt Joui^e gewesen Hei, entnnhm<^u die Birner 
mit nndtfrn Niithrichten dem Briefe des Meiers vun Loci« vom 10. Min;, 
der in den Bnaler Ulir. il, 3Ü8 abgedruckt iat. Vgl. oben die Variante. - 
') Wie sehr man in der Unt-ernehmung de< Herzogs Karl eine Gefiibr ibr 
gesamt Deutachland erbliokt«, zeigt bi^tundira druBtiitch der Bi'ief des Peter 
— n Andliiu an Knebel, Basier Cbr, II. ■.m, Ql>er»et7.t bei Ochsenbtin S. 86. 



1476 11 

so begeren wir an liwer brüderlich lieb, al die üwern mit 
ganzer macht »o stark und snel das iemer sin mag züzerüsten 
und nit desterminder üwer botschaft mit vollem gewalt zu 
vertigen uf nachstkomenden sunntag zii nacht M zu Lutzeni 
an der herborg zu sind, morndes') anslüg zu Um, dem ver- :» 
melten herzogen, der nit hochers begert, dann unser aller 
verderben nach allem sineni vermögen zu fürdern, inanlich 
und ritterlich zu begegnen, darzü wir ouch al unser vermögen, 
lips, güts und w^as uns got verliehen hat, wellen uner- 
schrockenlichen setzen und nit zwifeln, üwer lieb werd des- n» 
glich ouch handeln. Was uns ouch furer begegnet, w^ellen wir 
üch tag und nacht verkünden ; damit sion dem almächtigen 
got bevolhen. Datum zinstag nach Keminiscere *) anno 76. 

Der vorgenante herzog von Burgunnen lies im ouch nützit 
destminder unzallich vil gold und gelt züfüren von allen sinen '•*» 
landen, dann welche nit zu im zugen. die schickten im aber 
gold und gelt. Darzü wart im ouch von andern herren und 
stetten gros g(ü wider die von Bern und ander Eidgnossen 
geben und geluchen ; mit semlichem gelt er sin soldner, Lam- 
parter und ander, bezalt, damit si aber willig wurden. Er tet -» 
inen ouch mit gelt und harnesch gar grossen vorteil, als die, 
so von im kamen, selber Seiten. Man vernam ouch wol zu Bern, 
das er zu Losann bi im hat zwo gros houptbüchsen und ob 
anderthalbhundert slangenbüchseii ^) : der hat er gar vil zu im 
geleit, das man nit wol zu im mochte komen. Er wart ouch -j'* 
in dem leger vor Losann krank und meinten etlich, er wurde 
von rechtem widermüt sterben^), doch genas er leider wider; 
dann er ein guten arzat an der herzogin von Safoy hat^'), die 
was tag und nacht bi im und spart sich an keinen dingen, 

1. brüdiiiliclien liebe, alle Z. H. — 2. snelli; Z, B. - - -1 nützit dester- 
minder. — üwer botten Z, B. — 4. soimentiig Z. B. — 7. und 8. ver- 
miigen Z. ß. — 0. hat, unerschrockenlichen setzen und nit liden wellen 
Z, B. 11. Was uns bis nacht verkünden fehlt Z, B. — 12. siend 

Z, B. — 13. gotte in trüwen bevolhen Z, B. - 15. unzalich tfold und 
silber. — 19. verluchen. — 21. ^ar fehlt. — 24. slangenbüchsen, die 
er züringumb sieh geleit. -- 26. meint man. — 28. die was persfmlich 
bi im. 

•) 17. März. - ») 18. März. — »j 12. März. — ») Em üeberläufer be- 
richtete am 9. Mai in Freiburg, dass der Herzog über i^ Hauptbüchsen, 
dreissig andere und 150 Schlangenbüchsen verfuge. Knebel. Basier Chr. 11. 
421. Dazu Anm. 4. — *') Die Krankheit des Herzogs dauerte von Mitte April 
an etwa 3 Wochen. Gingins 11, 54, CO, 105, 111. 118, 130, 139. Auch in 
Basel erholHe man seinen Tod. Basler Chr. 11, 410 f. — *) Die Herzogin war 
am 22. März in Lau.sanne angekommen. Colombo, p. 14ß. (^chsenbein S. 71. 



12 1476 

das wider die von Bern und ander Eidgnossen moclit sin. Die 
von Bern rät und bürgere warent tag und nacht bi einandern*) 
zu erdenken, wie si dem grossen gewalt widerstand tun und 
erz5ugen mochten, und das si ouch die iren, so in Murten 
:, warent, niftchten getrosten und nianten die Eidgnossen mit 
iren briefen, als harnach stat. 



283. Das die von Hern gemein Eidgucssen von stetteu 

nncl lendern mantent. 

Den fürsichtigen, fromen, wisen burgermeister und rat 

10 zft Zürich, unsern sundern, brftderlichen fründen und getrüwen, 
lieben Eidgnossen embieten wir schulthes und rat zxi Bern 
unser früntlich, gütwillig dienst und was wir eron vermögen 
zuvor. Und tünd dabi üwer liebe zu wüssen, das der Burgunsch 
herzog ietz an allen underlos mit zürusten sinr büchsen , 

15 wägnen, lüten und andrer dingen sich rieht, angends uf uns 
und unser erplich land und lüt, so wir zu liwern fromen vor- 
dem in unser gesworn pünd gebracht und uns mit demselben 
zu üwer brüderlich trüw ewenklich verpflicht haben zu ziechen, 
uns züvoran und darnach üch und ander an lib, eren und gut, 

äo so höchst im müglichen ist, zu schädigen, zu vertriben und 
mit schantlichem lasterlichem tod, den er im uf uns fürgesatzt 
hat, zu vernichten, des wir so gewüss und hoch underricht 
sind und von stund ze stund werden, das daran ganz kein 
zwifel ist. Also in ansechen desselben und des hochen ver- 

sr, truwens, so wir zu üwer brftderlichen lieb haben, so bitten. 
begeren und manen wir dieselben so hoch und tief, als wir 
sftlichs deheins wegs tun sollen noch mögen, üch mit ganzer 

5. mit iren briefen fehlt. — 8. ernstlich manteut. — 9. Te,i't nach 
l'eutsch Miss, C, IUI. ■■- burgermeistern. schulthesseii. aminannen. 
ritten und ganzen gemeinden von stettcn und leudern, ünsorn besun- 
(lern lieben, bruder liehen fründen und getrüwen Eidgnossen, enbiett^n 
wir schulthes. rat und die zweihundert zii lirrn Z, B. — 12. eren und 
trüwen vermugent bevor Z, B. — 13. wissen Z, B. — 14. on allen Z, H. 
— 17. bracht ß. — denselben Z, B. — 18. ewidichen Z, B. — zii 
ziechen fehlt Z, B. — 22. wir gar gewiss Z. — so frhit B. — 23. ze 
fttund fehlt 7i, B. — ganz f^hlt B. — 27. Rf)llen oder mögen B. — siollen 
und mögen Z. 

') F)iu ansprechendes Bild von der fieberhaften Tätigkeit de»» Beruer 
Katen vom März bis zum 22. Juni giebt E. Blösch in dem Aufsatze : Di» 
Schlacht bei Murten im Hath^Fiiale zu Born. (Berner Taschenbuch 1877. 
S. 171-227.1 Vgl. oben den Bej^inn von Kap. 280. 



147H 13 

macht gerüst zu lialten, und uf unser fürer vermaneu angeuds 
so stark und träflfenlich ir das iemer mögen, zu uns und unser 
stat zu ziechen, unser Hb, leben, ere, stat und harkomen zu 
retten, so wellen wir ouch mit üwerm und ander üwer und 
unser Eidgnossen und ziigewanten getriiwen bistand mit allem ä 
dem, das uns got ie hat verliehen, gegen demselben herzogen 
manlich und ritterlich tretten und mit hilf gots und liwer 
aller uns disen unseru gemeinen vind, dem nützit begirlicher 
ist, deim unser gemeiner undergang, abladen und solichs umb 
lieh und liwer ewigen nachkomen für uns und unser ewigen i" 
nachkomen ungespart lips und gfits verdienen. Datum fritag 
nach Ueminiscere *) anno 7(;. 

1 türer verkünrlon angeudr« Z, B. — 2. das fehlt Z, 13. — 4. liwer und 
t'ehlt Z, B. — l). verluchen Z, B. — 13. Das die stat zem Turn von 
dero von Bern lüten mit hartem stürm gewunnen wart. Und als dor 

herzog von ßin*gunu in sinem leger vor liosann lag und gen Mnrten 
ziechen wolt, ihi schrihen die von Bern ircm tscriuchtlan von Ober- 
Mbenthal, nauilich NicUuis Zerkinden '), mit den iren und ouch et- 
lichen von Sanen daran zi'i sinde, das wider Vifis und zeni Tum kein 
fromd Volker harin zugen und das versechen und .sunderlich, das die 
von Viiis gestraft wurden. ') Al.so zoch der vorgenant tschachtlan mit 
achthundert mannen dar und gewunnen die stat zem Turn *) mit dem 
äwert und einem harten stürm uberhoupt und ertoten alleH, das da- 
rinne von manspersonen was ; der waren me dann fiinfhundert, die 
alle umbkamen, und l>li])eu nit me dann acht man lebendig, die hatten 
Mich verborgen : so wart ouch der alten ge«chonet, desglich priestern. 
trowen und kiiiden ouch, und stiessen clamit die stat in füre an und 
nam ouch iederman was im werden oder mit im hinweg bringen 
mocht. — Das die stat Vifls von dem vorgenanten houptman und den 
andern ouch ingenomen und erlich gewunnen wart. Und nachdem 
dann das also ergangen und ouch besclielien was. da karten von stund 
an der vorgenant houptman und ouch die andern in derselben hitz 
gen Vitis und vermeinten das ouch mit dem stürm zu erobern. Da 
warent si von vorcht wegen alle darus jjewichen, dennoch erilten si 
zechen man bi tlem Losann tor, die erstaciien si und gewonnen damit 
die stat, und stiessen di«' mit fiire oncli an und nam if»df»rman, was 

M 15. März. — ^1 Niklaus Zerkinden war seit dem 2tf. August 1475 
Tbchachtlan vom Obersimmental. Kat:»-M. 18, üO. Vgl. über ihn L(?u's Lexi- 
kon XI, 1U8; Anshehn 11 (N. A.), 51 ; Schilling 1, il, Anm. 4; Tillier. be- 
schichte des Freistaates Bern 11, 337, 374, 37S. :\<\\ 429; B(?rner Taschen- 
buch 1877, .S. 7U f. - 3) Vjrl. ol)en Kap. 229. -- *) La Tour de Peilz bei 
Vevey. Appiano berichtet, dass der re)»eriall und die Verbrennung von 
Vivis am 9. .Tuni stattgetunden habe. Gingins U, 239. Auf diesen Zug be- 
ziehen sich auch Panigarolas Anfi^aben ebd. S. 249 und 25S. Im burgundi- 
schen Heere schrieb man den l'^'bertall den Wallisern zu. in Basel den 
Bernern und Freil)urgt'rn. Vgl. Knebel. Basler Chr. 11, 434. Nach dem Be- 
richte Berns an Basel waren es « uusere Knechte von 8iebental und andere, 
denen sie erlaubt und gegönnt hatten . die Feinde zu schädigen. Vgl. 
Ochsenbein S. 251, G04. Büchi, a a. 0. S. 13() f. Damit übereinstimmen«! 
der Kintra^ im Lausanuer Kechnungsbuch (ebd. IS. 584) : Oruerenses iuterim 
et alii de Gissiney (.Sanen) cum suis complicibus Tnrrim d«» l'eil et viviacum 
iTemaverunt. 



147ß 

In den dingen, als sich nü der Burgiinsch herzog mit all« 
itchen vor Loaann zörichf und niemand eifi;ont]ich wist, wo- 
1 or keren, oder was er Fiirnemen wolt, rustent sich nit 
ofistminder die von Bern und Friburp und mit inen die von 

; Solotern, die ein stat von Bftrn in keinen nöten nie verlassen 
liaben. ninl müat iederman in iron stellen, iendern und her- 
sehaften ganz geriist sitzen ; desgücben scliicktent si nie dann 
emest ir treffenlicheii, wiaen botten zii iren Eidgnossen von 
utetten und lendern von einem ort zem andern und erzalten 

• inen dis ding, und insunders hegert, man von inen zä wissen, 
ob die fromen Inte, so in Murten werent, belegert und genßt 
wurderit, üb si dann von inen trost und entschdttung machten 
haben und erwarten ; dann doi^h dis krieg und sachen wider 
si alle und gemein Tütsch nacion werent, als sI wol mAch- 

5 tent betrachten und erwegen, was dann inen allen daran were 



k- Die Eidgnossen gabent am ersten daruf antwurt, wurd 

piäie stat Bern. Friburg oder Loupt-n belegen, darzi^ woltent si 
gern ii- Übe und gilt setzen und das nach allem ireni ver- 

' mfigeu helfen entschütten. als si des nat-h inhalt der geswornen 
blinden verbunden werent. Aber mit Murten und andern 
stetten der Wat, und hesundprs das nit in dero von Bern oder 
Friburg eigenthtim und in iren zilen und kreisen gelegen were, 
damit woltent si nit ze ti'inde haben. ') Also wm-dent si nach- 

■i malen aber von munde gebetten und inen etlich brief ge- 
schriben und darinne gruntlich zti verstau geben, wie die etat 
Murten denen von Bern lange zit dahar zu versprechen*) ge- 
wesen, vom heiligen Hebe komen und mit inen in ewiger 
pundmis were, und si ouch die selbe stat mit dem swert 

I gewunnen und nil iren banden bracht betten 'I, darumb si die 

^r niucht hinweg LrinKen. mid xugeii deuauui'h iui laude iiml) iinJ 
brontscliatzteTi ctHch beracluJten und Fch&n «Ibrfer ninb fiSuflu«ea4 
pfund ; daiselb gelt inen ouch darnach in kurzeni bar beBalt, und 
wart davon iecSchem der achthundert miianen jA liüt ilber allen 
cotten und xeninge Bechs pfiind. — 1. Und a\a eicli. — 3. da i-ngtent. 
— 11. wurent. beleeert oder (jen&l. — 14. uod uQch (j^emfin. — ah ti 
ilann. — 22. in fehlt. — üfl. st ouch die iiachnialfn niit, 

>) In diei._... _.. . . 
'1, 15, Mai. Abtch. ll, OO'^. oac, aai, ^Knj, nneuei, ihuiht v^ar. ii, <)oo, 
a 5. Juni rentrhoh man die definitive BpschlnKsfitBRung über die 
feleiatnng auf eine neue Sitzung. Abreh. II. 595. — ') Versprechen = 
*«idigeö, in Schutz nehmen. — ') Die Beriehüngen Borns mit MortMi 
en in das Jahr 124« inrück. Fontes rer. Bern. II, 206. Z.im ersten Hal<^ 
banden Bich Bern nnd Mnrten mit [''reiburg, Sololum und Biel wir Auf- 




1476 15 

mit keinem glimpf noch eren von banden konden noch moch- 
ten lassen, als harnach stat. 



284. Das die von Bern aber «len EidgnOHseu von Morten 

wegen ernstlichen schriben. 

Unser früntlich, gutwillig dienst und was wir eren und '» 
güts vermögen zuvor, from, fürsichtig, wis, sunder brüderlich 
fründ und getruwen, lieben Eidgnossen ! Wir haben üwer lieb 
gar mengvaltenklich verkünt die nächrung des Burgunschen 
herzogen und den argen willen zu üch und uns allen, so er 
meint mit aller grimkeit zu volbringen. Nii sind wir in t^g- n> 
lieber ervarung sins handeis und werden durch stät gewuss 
underrichtung nit an grossen kosten warlich erinret, das der 
vermelt herzog an allen underlas sich züriist mit grosser, un- 
gesechner macht, ufrichtung buchsen, bulver, schiffen, pfällen, 
zelten und andrer notdurft, darin weder stund noch zit nit i5 
gevirret wirt in dem fürsatz, so bald er gerüst, das euch lang 
nit wirt gespart, angends uf unser stat zu ziechen, sin mütwillen, 
den im got verkom, zi'i volbringen, daran nü üwer brüderlich 
tniw und uns allen vast vil ist gelegen. Dann sin macht ist 
in sftlicher gestalt und er an sölichen enden, das er in vast a» 
kurzer zit uf uns, villicht mit üwer lieb nit besterkt, mag 
träifen. Das zu verkomen und besunder ouch unser land vor 
unser stat in hüt zu bewaren, so haben wir Murten als ein 
verbürg und als die, so mit uns in verschribner pflicht ob 
zweihundert iaren in lieb und leid gestanden sind, mit unsern j^ 
lüten und grossem unsäglichem kosten, der uns vast swilr ist, . 
besatzt, angesechen, wo dasselb verlassen, das angends aller 

8. aber gemeinen Kidgnossen von stetten und lendern f^chriben 

und manten. — 5. Text nach J'eutsch Miss, C, 819. — Unser früntlich 
willig dienst und was wir in allen sachen eren und triiwen (und 
gutfl B) vertnügent, bevor, besundern lieben, bruderlichen fninde und 

fetniwen alten Eidgnossen Z, 13. — 9. allen, den er B. — 11. gewisne 
untschaft nit on grossen, merglichen kosten warlichen unaerricht 
Z, B. — 13. on underlos Z, ß. - mit grosser unsäglicher macht, darzü 
nnt uFrichten (zurichten B) buchsen, bulver und aller ander notdurft 
Z. B. — 16. in semlichem fürsatz, als balde B. — 17. äugendes uf 
uns zu ziechen Z. B. — 17. sinen Z. B. — 19. vast und vil Z. — 20. 
gCHtalt an denselben enden Z, B. 

rechterhaltung des Landfriedens auf die Zeit von 5 Jahren am 27. Februar 
1318 (Fontes V, 7). Das Bündnis wurde erneuert und auf ewig ausgedehnt 
am 7. .Januar 133.5. Vgl. Schilling i, 291, .Anm. 1 und unten Kap. 287. 



Ki U7G 

Itt8t uf unser stat, unser stetten und slossen Loupen, Arberg 
und Nidow und aller landschaft, die doch eben merklichen 
Hind, ligen wurden, das uns nit allein die alt früntschaft und 
dienst, darin doch dieselben fromen lüt in erplicher lieb un- 

' gespart in allen vergangnen kriegen gegen uns beharret sind, 
vast und nier dann zu ofnen si, bewegt, ouch dabi was herz 
unH<irin houptvind geben, wo wir von dem slos, als wir doch 
vom Bätterlingen in allerbesten und in bedenken der unge- 
legenheii desselben getan haben *), vallen sölten. Das alles 

1" und besunder des vorgenanten herzogen gemftt, ders gegen 
lieh und uns allen nit hitziger sin mftcht und ouch unser ge- 
legenheit an allem stoss mit vil unser fromen, erplichen lant- 
«chaft. und dabi us was grunds wir uf Murten geneigt sind, 
wcjII liwer brüderlich lieb zu herzen setzen, üch mit aller macht 

I , gerÜHl halten, die gestalten unsers wesens und der sorgklichen 
wart unser stat, land und lüt, die als vil üwer als unser sind, 
biitrachten, und sunderlich des vorberürten slos halb Murten, 
das nit verrer zweier gefügen nullen vor unser stat gelegen '), 
dem heiligen rieh von sinem rechten Ursprung zugehörig, und 

«t in krait düHselben zu uns lenger dann ieman verdenken mag, 
in itwig piintnus komen, und kein nüw angehenkt wesen ist, 
\w\\ zll lutern in solicher mass, das wir üwern trost und willen 
v<fi'M4)(!hon, in was gestalt solich sien, wüssen uns darnach 
fnogi'n halten, dann wir dasselb slos, als von dem wir vast 

'• uMK^U'ii trotten, mit lüt, züg und andrer notdurft versorgen. 
ou<'h al worinen, ufenthalt und sterkrung da stuntlich zürich- 
l<'M, in hott'on, (his mit gottes, üwer und andrer unser Eid- 
HnoHHiiM liill'/ii bühaltcMi und entschütten und damit vil grosser 
vi'i'diiilMin^r unser hIoh, land und lüten, die daran hangen, zu 

"' vit||4<i|||i,|| |)n„ ^||^,„ \voll üwer brüderlich herz bewegen, und 

i »lur/ii liiiHi^rn HtoÜni W. Arlun'ff, Nidow, Huren Z. B. - 2. und 
tiiidnr liiiitHrluinon H. - (>. hor/iMi /, H. — 7. ^eben wurde Z, B. 
I* vi»n lliillfrlinfjnn im Z, H. - 10, diiK \^*'fii*\\ üch Z, B. — 13. uf was 
'f»> M zu MiiriiMi Z, B. — U». aln wt»l uwer B. — 17. besunderlich 
/• B IM. viMivr diUin Z, B. -■- j^fluf^mi /Wi/t Z, B. — 19. zugehörig' 
M**M<*>i'ii Z, B - --. willi'u nn'rkon. in was j^cstnlt ir siend, uns 
^^-Imhimi dal nach /u lialtrn Z. B. 2i\. ulVnthalt, »torkung B. — 27. 

«hiMi«!' fthU \\ - - 2H. und riUeilicli «MitMchütton Z, B. — grosser fehlt 
^'. M. 'J«|. slimsrii, laiulon Z, B. 

*» «»«limMilMMn S. i». ') l'elier die Meilr vgl. Bd. I. IUI, Anm. 2. Ein 
J^M^H Mtil iM'ierlinetiMi tlie Bi-raer tli«» Kutfernung Murten» von Bern auf 
Jfc^ VhUim Miiltii. Orlisenbein S. 20r». Wilüaild Pirekhrimer schrieb: Distat 
iJjNl wnia ab npnido Murten niiliaria dui», t^uae tamon u pedite vix horis 
^^ V^W^M* |»OH.Hunl. Siebe <b»NHe>» Sehwt»i/erkneg. hgg. von K. Rück, S. 57. 



1476 17 

ir durch üwer crsam tiaffenlich botscliaft zu Lutzern, dahin 
wir allen üwern und unsern Eidgnossen tag bestimpt haben 
und ietz bestiment fritag zft nacht nechstkomend*), dasei bs an 
der herberg zCi sind, mornendes lötrung und end umb das 
alles mit volkoinnem gewalt zi\ machen. Das ist ganz not, » 
und nit desterminder also gerust zu sind, ob wir dazwüschen 
überzogen und üch verkünden wurden, das ir dann al bereit 
zi\ uns ziechen, unser stat, land, lüt, Hb und gut helfen zu 
retten, als wir uns des zu üch nit unbillichen versochen und 
ouch ungespart lips und güts umb üch und üwer ewig nach- lo 
kernen wellen verdienen. Datum snel suntag judica'^) anno 76. 



285. Das die vou ßerii und von Priburg mit einauderii 

geu K&ymoiit zugeiit. 

Als nü der herzog von Burgunnen mit als grosser macht 
vor Losann lag und iedermann von Eidgnossen wider heim lö 
komen und gezogen was, bis an die tusent man, so von Eid- 
gnossen zu Friburg lagent, — desglich was ouch der reisig 
züg von Oesterich und Strasburg da bliben, die sich ouch gar 
früntlich mit inen hielten, do hat. man zu Bern und Fri- 
burg wol vernomen, das Knymont uiid die andern stett in der ä«» 
Wat alle vol vienden warent und wart ein gemein rede, man 
solt ßoymont und ander stette und slos wider gewinnen und 
innemen, damit man doch etwas tete und nit als stille und 
müssig were. ^j Also zugent die von Bern us an einer mit- 

1. ir f(hJt B. — zii Lutzorn iif (au B) Irita^' iiechytkomeude Z. B. — 
6. und nützid desterminder mit ^nzer macht mv\ allen den »iwerii 
also genist B. — 7. und üeli -maiien oder verkiinden B. — 8. gilt, aln 
ir lins schuldig und verbunden sind, helfen B. — helfen retten Z, B. — 
9. des fehlt Z, B. — 11. ynel an sonnentaj? judica in der vaat^jn Z, B. 

— 12. Friburp mit iren pauifrii und ganzen machten mit einandern. 

— 14. Und als dennocht der. — mit grossen machten. -- 15. widor 
heiiujjezofifen tvas. — 16. die dann von gemeinen Eidgnossen. — 23. tete 
und die viend nit rüwen und inen i?emlichen vorteil und froud lies. 

M 5. April. — *) '6\. März. — *) JSchon in Briefen vom 8. und 11. März 
teilte Karl das Gerücht mit, da«.s die Schweizer Komont angreifen wollten. 
(Gingins l, 341, 355.) Das (.lleiche hatte auch der Herzog von Mailand ver- 
nommen (21. März. Kl»d. S. 375). Wirklich unternahmen die in Freibur^j 
stehenden Truppen vor dem 18. März einen Zu^ nach Peterlin>?en (Ochsen- 
bein S. 50), der wohl mit dem Raubzuge identisdi sein dürfte, von dem 
Palowaro am 16. März schreibt. (Gingins I, 36S). Am 18./iy. März fand ein 
neuer Streifzutj von etwa 1000 Mann und 450 Heitern statt (Ochsenbein 
S. 58). Wohl hierauf bezieht sich der Eintrag bei Knebel, Basler Chr. II, 377. 
Von der Eroberung von Neuveville am 10. März, dem Kampf bei 8eui- 

2 



IS 



147G 



wiichen vor mitvasteii ') des vorgeimnten iares mit ir pand 
und mit giiTiKer macht, imd wareiit hoiipthite horr Petermw 
von Wahren und lierr Wilhelm von IViespach. heid ritte« 
imd zugent bis gen Fribiirg ; dasolbs man zwen oder dng t 

i lag'), des Volks zu erwarten und niioh ein Ordnung") unä 
gfilen anslag ze machen. Und zoch man also in d^m numel 
Rittes mit den beiden pnneni und ganzer macht gen Ittlymoti'U 
und bat man in die vorbflt geordnet den reisigen *) ziig i 
Üestcrich nnd Strasburg, die das gar willielichen tatent. ütf 

I do man begond der stat naclien. do wiirdent etlich gevangi 
die HS der stat Kfiymont warent, von dent;n man gewiss kun« 
Schaft vernam. das ob viertusent mannen alles reisiger in ( 
atat warent'), darzü der graf von Uftymout selber. Der hal 
die stat mit gar starken bolwerken nnd vil gftter biichsei 

1 hü chsen meistern, Imlver und andcrni gezfige zfigenist und ven 
sorget, darnmh diebouptliit und ander nit verhengen woltei 
die stat zfl stürmen, wie wol mengen bidermaii gelust hettefl 
libe und leben daran zfl wogen- Und was menglich nnvi 
dann das man keinen züg hat zfi stürmen ") und entsas in&i 

I biderber lüten. die an dem stürm umbkomen mcVOiten ein, di^ 
man nit gern verlor, dann si sich in der stat mit.biicbsen ui^ 

2. mil frjilt. — 7. ganzen luachten. — Ü. Und als. — 
warlich »ernam. — ia. reisiger tuaunen durinnt^, warent. — 14. L 
fehlt. - AiiTiä vM. - 15. ziSge. - 18. <I«raii /ü »el/eii. — 21. Bt«t a 
allen dingen Eem stürm wol xÜKßrioht hatten. 

brunL'ber nm 17 April spracli Schillint; in iinderni Zusammenhange (Bil. Ij 



00i)<i Mann stark Difnstdgs den SG. Harz am und laneten in der NachC' 
Freiburg an. Siehe Oehsenbein 8. 8s und ebendaselbet 3. W den anM 
Keiehnctert und aucfilhrlichen Uericht des Wemher von Westhaaen an at 
Rat von Culmar. Vgl. ebenfall« Böchi, a a. 0. S. 135. - ■) Man marachiao. 
DonnersteB den VS. M&rz murgens -1 Chr von Freiburs ab. — ') üabC 
diew? •Ordnim;?» «iehp Wprnher von WeslhuHen« tteticnt bei Oobnenböl 
8 hl. — •) l'anigflrolFi schätKte die Ziihl der Reiter anf 300. das feindltct 
Heer überhaupt auf 4—6000 Mann, wa» wohl mi niedrig ist (üingint H, j 
während Knebel mit 1U,000 Mnnn gewinn xu hoch greitt (Basler Chr. II. SS* 
— •! Nach Panigarola a. a. Cl. waren in Romont 2000 Mann. Wernher f 
WeMhuaen hatte von den zwei Gefangenen vernommen, dans 3000 Pikardd 
in der Stadt wSren. — *) Die Bemer hattiin doch • etwo maniche bnchr^ 
mitgenommen, und ist man • mit allem geiiige uf «i geruckt ». wie W« 
hntien sagt. Ueberhaapt läxnt «ich die Abaicht ^hillingü deutlich erkenne 
den gründlich verfehlten Zug mit dem Mangel an Belaserungswerkzeu 
und der drohenden Nähe der Feinde zu enUL'huldigen. Man beftlrcht« 
wirklich die durch Kundichafter ffemeldete Ankunft des herzoglichen Heerc 
und HO nimmt, eich denn die in einem Briefe Berns nn Nördüngen {!. Apvg 
gebrauchte Wendung: • ee i»t aber niemand so getUutig gewesen (tn u' 
siu «etjsen, dnruf wir heim kert . etwas sonderbar niw. (OSwenbein S. 32.] 



alleii andern werineii zc-m aturm gerlcht hatten ; so lag ouch 
der herzog von Burgunnen mit grossem volk vor Losann und 
und was das land alles zermgumb vol vieDden. Als bald man 
den stürm hefte angevangen, werent si nlle harzil gezogen 
und hetten einen grossen schaden getan, das man alles wart ' 
betrachten ') und lies man also die voi-stat bnmnen und ander 
dörfer dariiinh. -| 

28li. Das innn zu Rüymoiit vor der stat ^ar hertlclicli 
nii einem turn stürmt. 

Und als man in die vorstat kam. do stund gar ein niech- n 
tiger turn bi der atat, do Iiitl'en etlich endlich li'ite an und 
stürmten den, und werte derselb stürm eben lang'), dann die 
in dem turn sich ouch nianlichen hielten und ritterlichen 
warten. Doch tet man inen als not, das man mit gewalt durch 
die muren inbraeh und unden in den turn kam ; dennocht i: 
was der turn ungewunnen, dann er gar vest mit gewelben 
was, eins ob dem andern. Und als «ich nfi das lang verzocli 
bis an dem abend, do trungen etlich vast dannen ; aber die 
fronten lute bi dem turn, do die das gesachen, da griffen si 
die ding gar hart an und wart der turn als vast genfjt. das >, 
ai darin gnaden begerten, und wurden also nf- und ein teil us 
dem turn gononion. In dem wart geheissen die vorstat bren- 
nen, als davor stat; do die in dem turn das gesachen, do 

2. mit (TToieer macht in Hinein ieger unU wagPiiburg vor. — 3. der 
«enden und müst man entsilKen. a)a baltl der etarm angesangen worden, 
so werent. — 5. man deunocht allüe. — 6. und Hea man die vorstat 
TerbrAnneo und ander hiiser and d^rfer. Rs war in der stat ein gro» 
macht und was darumb angesecfaen, dna die viend meinten, man aolt 
den (türm understanden. eo wollen si ir Temiiigea ouch dsrzß getan 
und si entcchüt haben. Daihit wer dennotht menig liiderman umti- 
komen und verleti^t worden, durumb e» onch nnderwegen bleip; dann 
oucli die von Bern und Friburg Kti ttünnen mit keinem nüge geriixt 
warent. — 8. hnfticlithen. — 11. daran etlich endlich liit Itiffen. ^ 
12. eben fehlt ~ 17, diu lang. — 20. genöl«t — "0. In dena wart 
geordnet die vorstat lir^ionen. — 28. ge«acben, da woHen ei sicli nit 
me ergehen, dann. 

'I Das i^t nicht richtig. Weslhusen Mtgt, iltist sie • strags underelAn- 
ien mit der hilf gottea die statt und auhlosa zu stürmen >. — <) Die Vor- 
abidt verbrannten sie erst nach dem vetg«blichen Sturm nuf den growen 
Turm. Vgl. dos folgende Kapitel und B&chi, S, l!rt5. Wenn Westhuaen mit- 
teilt, dass sie aut dem HUckwege < ob r.wanzig • Dörfer verbrannt hätten. 
_ so durfte dies doch üu hoch gegriffen sein, .^pniano berichtet nur von duj 
1 tri petiti villagy. (üingins II, U.l — '1 Nach Weathusen dauerte dui* 
«cht Stunden, 



I 



•JO 147 G 

.^lügent si umb und wolteut sich nit me ergeben, dann si wol 
;j;*»Hm!h(»nt, das man die sachon nit me beharren wolt und 
wurden dennodit in dem turn ctlich verbrönt und gewüst ; ^) 
«•s wurden oudi etlieh von Bern leider erschossen und etlich 
Kiir ubol wund. *) Also zoch man dennocht gen Friburg und 
kam zu mitternaclit dar ') und morndes *) zugent die von Bern 
ouch wi<lor heim. 



287. Dan aber die von Bern den Eidgnossen ^ar ernstlich 
Ncinibent und inen gele^enheit der stat Mnrten und 
10 der Iren /e erkennen gabent. 

l'nsi'r fruntlii'h, «»utwillig dienst und was wir eren und 
;;uis vermögen zuvor, from, fürsiclitig, wis, sunder gut fründ 
und gctrüwcn lieben Eidgnosson ! Wir haben durch unser nit 
uf (lern ujiclist gehaltnen tag zu Lutzern ^) under andorm an 

I.'. uwer briiderlieh lieb lassen bringen unsern notdürftigen willen 
zu bebnllnilH der stat Murten und wie wir dieselben ietz mit 
nuu'ht besf»tzt und willen haben zu beheben, und daruf üwei^ 
mi'inuiig uf i'in wideranbringeu gesatzt. wol verstanden. Wie 
W(d wir nü nit zwifeln. solielis lang au uch dermass. ilas es 

AI zu gut unser all(»r w«'rd ersrhiessen. danuoeh, damit üwer lieb 
tfONtalt d« rselben stat und wie die uns verwant ist, wüss, so 
vorkumlen wir ücli in gauztM- warboit. das die vorbenielt stat 
Murten vi»n iiiu ^ruiul dem heiligen rieh verwant und ist von 
d«»mHellM»n Inblieh belViet und aber durch das hus Satov ab- 

•hS m»suudeil und nit «lesterminder in kratt des heiliuen richs. 

I lii.lir /ihit. :.. fjar ul)-I /WWr. 11. Ti.rt nuh Ttufn-h Miss C, 
sUs, Willi.,' / \\, vvvu A\u\ tniwon /. K -■ VI. vfniiüüront 1.»»- 
voi\ iM'NiindiM II l'fiMM» l»n'ul»'rli. luMj tiMintlt' inul ptn'nvm alton Kiil- 
iriuiNMMi /.. I». H». i.|/. jrh}t /, l>. 10. srmli(.h< H. *JL wi«>»- 

/. II. '.'.». .lir vrnnrlt .st;it /.. \\, - iM. -rtViot /. \\. — "1^. iiützit 

deHtmiinli r /. |i 

*) Na» I» Wt'lliuru \«Ml«r.nnit«'n \\ Mann. ^ \\\>thu>»'n >airt. «.Ia<s 
lUHUi Ihm' Miinn iM-rlin'.«'u unil vifU» \«m\\ ünilt't \\ui«N'n. Knvl»»'l Ha««!«-!- 
thri 11, »1'**'^ Npiulil \i»n .'> l'otrn inul « ini^'u Vor\vui.«li'toM. \'irl ar.rr. tiin- 
Kin« II, I,', II \\ iMiii KnlM«! ii a. <* ilon Aiivrrirt iint" iKn Tiirm al> eii.t*^ 

n»W di'U WilliMi (Jim Ilaupi Iruti' «'ilolijt«' Kii;<Mnn;ulitii;ki'il »Ivr kanipt- 
iHoW ♦lauuniani\;i li.ili liaistoll». m> >tfln ri im W ivl«>r>p:nrn mit Cww, 
^•Wt« iWVt»Hit^'«i».nn Uli u hl \\ . stlniM-n.v. •'- lV>in>taLr . a naoht. »I*. .- 

tlKttC m^hlutf «. \N«'t .iiM'M. '1 \'\\ Mär.-. Kli.-nso \V,'vth\;M-a uii.l Knet-..- . 

A¥ik ÄK MiUK >^olnili'M iMrsli.uli Ulli Wal'orn »u-r Kat<sit uns: wioilor Vn-i. 
■« *) K* Vit tUi* 'l*«U"'al mii; x.mh li. \)»ril s;«'ni»'inl. \i»>r'.:. 11. "»^^i, KKl. S. 5^^ 
fc m ^l fdc^ uM^i^^ Nlnnhci) na> li \K-in 1ai.'*'!r.cr Onirinal al)&;oiIruokt. 



1476 21 

daruf si gestift ist, vor vil langer iarn zu unser puntnüs kö- 
rnen, diesclb zfi anfang uf iarzal gesatzt und für und für er- 
streckt, und zületst zu ewigem wesen ist gezogen, des wir 
üwer lieb harin verslossen abschrift schicken. Us solichem 
grund haben die fronien lüt daselbs al unser reisen, si be- r. 
rürton unser Eidguoschaft oder uns, gezogen, sich darin nie 
geweigert, in allen viichden mit uns gestanden und von uns 
durch lieb noch leid nie komen, so haben wir ouch die in 
unser gesworn ewig pünd mit uns gebracht und das alles in 
keinem anhang des Safoysehen hus, sunder irs Ursprungs von i«» 
dem heiligen rieh getan, und ist solichs nit an merklich vor- 
betrachtung von unsern altvordern beschechen, dann die ver- 
melt stat alltr unser land vorhüt und also ist gelegen, das 
unser zoll, gtdeit, markt, laud und lüt dodurch gehanthapt sind. 
Us dem allem uwer brüderlich lieb mag merken, was unser 15 
stat an dem vermelten slos Murten ist gelegen und das wir 
nit unnotdurftiklichen, ob wir anders unser ewig pünd, als 
wir ouch gesworn und von unsern vordem uf uns ererpt 
haben, halten wellen, dieselben so treffenlich, als wir ouch 
von stund zu stund mit aller zurüstung und grossem kosten »jo 
tünd, besterken und besetzen. Das alles wolten wir üwer bru- 
derlich lieb unverkünt nit lassen, mit gar ernstlicher bitt, so 
ir unser treffenlich notdurft mit üwer grossen Vernunft wol 
bedenken, solichs selbs zu herzen zu setzen, liwern hilflichen 
willen gegen uns zu rettung und sterke dar zu bieten und 2.-, 
darin zu tünde, als ir uns in kraft unser pünd, darin wir und 
die unsern gevasset, pflichtig, und wir nit zwifeln, selbs in 
bekantnüs sind, billich zu beschechen, und ouch wir alzit gegen 
üch, üwern landen, lüten und ziigewanten gewont haben und 
ob got wil, ewenklich tun wellen ; dann wo das vermelt slos 3». 
verlassen, so mocht niemand gewenden, unser vorland, slos 
und stett weren ganz in Zerstörung gericht, unser veiler kouf 
ab und unsern vinden solicher ufenthalt, das wir des zu ewi- 
gem schad und abgang wurden gewisen. Do wüssen wir us 
vil üwer guttat, wie leid üch das were. Getrüwen, lieben Eid- la* 
gnossen, haben darin uns, unser land und lüt also in üwx^r 

I. darnt* si fundiert ist Z, B. — 2. am aiit'aii^r B. — 3. am letstou Z, B. 

— des wir bis al).'>cliriit scliicken fehU, Z. B. — 0. linser Eidgnosseii Z, B. 

— 6 m<i gewidret Z. B. — \K ewig fehlt Z, B. — bracht Z, B. — 

II. und das ist Z, B. — 18. an uns B. - 24. herzen setzen Z, B. — 
2<). dar zu tun B. -- 27. selbs bekantlich sind Z, B. — .'^0. ewiclichen 
Z, B. — 83. des fehlt Z, B. - 3). wissen Z. B. 



II 1476 

\u-\t \n\i\ ^unst l>evolhen, da» wir durch üwer gAtig antwort 
^iw<;rii frrintlichen willen, des wir uns ganz getrösten, bi di- 
^MM\ hotten, ob das sin mag. mögen vememen. Datum snel uf 
d<;in htfiiligen hochen donstag *) 70. 



V *IHH. Das gemein Eidgnossen denen von Rem gar trost- 
lichen ziiseiten, si in allen saclien bis in den tot nie- 
mermer zii yerlassen. 

I'nd do nii soliclis aber durch hotten und Schriften, wie 
diivor htat, an die Eidgnossen bracht wart und si dero von 

.. J^'Mi und d(?r Iren angst und not vorstünden, do gabent si 
uii'W rninilirli antwurt und bewisten sich als triiw brüder und 
\tU\\i\i', i\\i\ man (hiini in noten spürt, und erbuttent sich gegen 
»Uui'M von \W\'\\, ir Hb und <^üt in ganzen tniwon zfi inen ze 
.-< i/<n und wo er si noten oder beugen wurde, es were vor 
\'ti.\u, Krihur;.', Loupen, Murten oder andern enden, das inen 
d.i/in /iiK<;hort, do woHont si trostlich und mit ganzen mach- 
u M /M inen 'aUh'.Uvw, si helfen entsehütten und bis in den tod 
iitt'Uii'i' t'w'u'Vuh verhissen, und sa,ü:ten das zu on alle fürwort. 
thi h 11 wen nntn inen billich danken und niemer ewiclichen 

., /i /pri-r;.:!'!! hol ; (hiun die von Bern darobe gros froude enpfin- 
,/i h, itl:-. tili, unhillirh was, und trösten damit die iren in 
Mtjiieii, die oueh (hirohe erfrowt wurden und alweg rieten, 
th.th .•.*>1( der Kidgnossen und ander gewanten erwarten, si 
/rolh/il >.irli (HKrh orlich und manlieh halten und von der stat 

. '/füllen nil wirlien, sunder e den tot liden und irs kilchhofs 
tiit «iwiirhn, bis si erlieh und ritterlieh entschTit wurden ; das 
//ii.; iilvve;.' ir will und meinunge. 

.VI,in miint un<l sehreip ouch andern puntgenossen und 
^i./riinhii von Oesterieh, Strasburg, Basel, Colmar, Sletstat 

.<4 und iiiid« I, geriist zu sitzen, die sich oueh alle gar willielich 
Mbnlh-n und das (»ueh nachmalen erliehen Ix^wisten und er- 
/iHo/h-n. 

I .Iniih frhlt /, n. — 2. vtTtrostni Z, H. n. iiniK ffl'U Z, 13. - 

.111 ili-m A, r». — '^. «r<''^t*lirilton. — wie davor f«tat fehlt. — Vo. mit 
hl III lili und j^nt nUo, wo oder an welchen endon dor Ihtzojz von 
liiii^MiiHi ludi^fu \vurd»v — 'JO. daral». — 22. iLiral». — 2\ kilclu'tVi. 
"» \rrwant»Mi. 

«I 1 1 \|iid. 



1476 23 

Und als ni'i die von Bern gerieten betrachten die gros 
untrüw und schantlichen Sachen der herzogin von Safoy und 
des ganzen landes, wie das so ganz verderben und zu grund 
gan mftst, — dann der Burgunsch herzog im fürgesatzt liat, ob 
im in sinem fürnemen gelingen wurde, das er ime Saföy wolt 5 
haben undertenig gemacht, als Gellern und ander herzogthum ^), 
nachdem er dann vorhin zu Trier an den Romschen keiser 
begert hat, im das herzogthum Safoy zu lechen liehen — , do 
hatten die von Bern ein gros mitliden und erbermde mit den 
iungen fürsten und kinden von Safoy, die daran nit schuld iü 
hatten und ir verderben nit verstünden ') und schriben dem 
kQng von Frankenrich gar ein ernstlichen brief und manten 
ouch in wider den herzogen von Burgunnen, dabi man wol 
mag verstau, das inen das verderben des hus Saffty leid was 
und nit gern darwider kriegtent. is 



289, Wie die von Bern dem küug vou Frankenrich von 
der iungen kinden wegen von Saföy schribent nnd in 
ouch wider den herzogen von Burguiinen manten. ^) 

Sich gar demutenklich bevelhen, allercristanlichoster kling, 
gniidigester herr ! Als ietz diser küngklicher bot zu uns ist io 
komen, hat er uns küngklich brief uberantwurt, darus, irn 

1. wo im in sinem füinemeii were gelungen, das er im dann Satov. 
— 8 von Sal5y. — 13. darin man — \^. in ouch ern.'^tlich manten 6. 
19. Tfort nach Teutsch Miss. C, bo\5. — demuticlich Z, B. — aller- 
christenlichester Z. B. — 21. uns üwer klinglichen Z. — uns unver- 
hindert üwer künglich- n B. 

M Karl erhielt am (>. Nov. 1473 in Tri»*r die Urkunde, durch die er 
mit Geldern und Zütphen l)elehnt wurde. Chmel, Monuni. 1, i, 8. LXX tt'., 
besonders LXX IV. Ein Unbekannter Fchreibt in seinem Btrifhte über die 
Triererzusammenkiinft dem Herzog die Absicht zu, Lehensherr von rfavoyen 
zu werden, ebd. S. 53, und in Bern hatte man dazumal vernommen, dass 
die Belehuung des Burgunders mit iSavoyen stattgefunden hütt«\ Vgl. hier- 
über Zell weger im Archiv für ^chweiz. Geschichte \^ 27 und Knebel. Basler 
ihr, II, 22, Anm. 'd. In einem Bii«te Berns an den Grafen von Greyerz 
(Datum alte Fastnacht 1-474) beklagt sich Bern über den Herzog Karl 
« und mer das uns das gröst bedunkt, so hat er (der Herzog Karl) under- 
standen, das herzogthum von Saf5y im ouch pfantber zu machen und darnf 
belechnet werden». Teutsch Miss. C, 225. — ^) Diesen Beweggrund, den 
man schwerlich ernst nehmen darf, liebten die Berner hervorzuheben. 
»Schilling I, i!83, 88t3, unten Kap. 81-1. — ^) Dieser Brief, dessen Aubferti- 
gung am \0. April beschlossen wurde (Ochseubun 8. 107) ist ebenfalls bei 
Knet>el, Basler Chr. II, 397 mit einer bei Schilling fehlenden Nachschrift 
abgedruckt. Die lateinische Fassung steht im Lat. Mi.«is. A, 403. Eine Kopie 
des Briefes gieng am 13. April nacli Luzern ab. Absch. II, 585. 



.1 







24 1476 

anvang zu beriiren, wir luter vcrstan, wie üwer kungklicli 
inaiestat us den handeln, nu gegen dem Burgunsclien herzogen 
mit unsorn zügewanton und unserm gegenzug bi Öranson 
ghi(-kli(*lien bei^angen, befrowt ist. Derselben sagen wir gar 
demütig dank, als die wol weis zu bewagen, das solich be- 
sigen, darin der herzog allen sin brichsengeziig, so er bi im 
gehept, mit vil anderm ^old, edelgestein und unzalbarem gfit 
verloren und sich mit sneller flucht von uns gefügt hat, nit 
an bistand irotlichor hilf ist beschechen. Wo euch üwer 
kiiimklich maicslat nit us vil andern unsern Schriften^) des 
vorbcriirtcMi herzogen widerkcr, der ietz bi Losann ligt, mit 
bewarung drr landschaft und gebirgen beslossen, vernomen, 
so lujtten wir ietz verrer darin gangen, sus ist es unnot- 
diirftiu dann so vil zu witern. das <lie Savovseh herzogin zu 
liosanu in des l)ischofs sitz ir wonung tut, nit an täglich 
areitzun^ mit andt^Mi desselben hus edlen, den herzogen uf 
uns zu wisrn nütz unversucht zu lassen, das uf unsern schad 
nnig di<'U<'n. Das uns vast betrüpd nit allein us beleidigung 
inisrr, sundei" ouch <lc's hus 8afov, das darmit vil mi'r dann 
wir lM'Sch:idig<*t wirt : dann di-r berürt hcMzog durch sin rei- 
sigen in allem land mitz unueletzt lasst, also das ietz hie, dann 
dort briind und bert)ubung(^n swiirlichen beschechen. dem doch 
d«^r Safoyisch hcrz<)^ als ein kind. «las sinr nuitiu* vergangen^) 
verv(dg gcda'U müs, nit weis vor zu sind. ') Wir wüssen die 
ursach des Rurgunschcu herzogen ingangs nit anders dann 
daiiiu /ü ziecheii, das (»r vi Hiebt damit das lierzogthüm Sa- 
fdv. <bis er vornnileu zu Tri<M" von der keiserlichen maiestat 
zii ervolg(Mi untierstanden hat, sinem gewalt underwerf, und 
dadureh üwei- künuklich maiestat und unser züsamenjiang irr, 

-I ij,nii;«Mi. ntV'Avl /. 1». <*». Itür'li.-en/iiLr«* I» - " »"l«*lst«'iii H. — 
S. nit 7)11 lM'>un«lt*rn l»i<t;nnl /. H. — \^. ist f'ih'i Z. H. - 1". iins«>rn 
f'fhlt n. ■ ''• ^""'' l'"'*i*J>" ^'^ ^^- '^- "~ !•' ^" ^^:l^^'U wir I). - iiimot- 
ilurll li. l^- *b^' l>''i*>''»rri>> vor» Safüv Z, H. — 1'». in «l'S )»i.v<'])ot*s sitz 
fVhit n. wonun*,»" Init. nit on t»\Lrli<'li nnr»'it/jMi mit andrrn (U«s 1ms 
\'{\\i'U '/', '•• l*'..i»ii litis Z. 11. - 17. niit/it (nit IJi uner>U(.lit Z. H. 
i\\H iin*< /n f'c'llii'IrM nj.tir {^«MÜiMp-n ulij'nm IJi Z. H. — IvS. In^li-idun^ 
/ II.'" - 1»! nut/it Z. n. " l»t Z. |{. - -j:*.. SafnvMJirs Z. ■ 1?4. hikI. 
7* M \vi>-rn Z. n. - "JT. vt»n f'thlt Z. I>. - •>. nnd «las ilmch 

\\\<vr /*. i» 

\\ Miiof«' "" •''"" ^^«">'!^' ^'*" Ki'.mkn'irli sin«! al^^^•^an«;l'n am 11. 'JO.. 
wK xtLl iiml Ü April K >il.H«nlMMn S. ;{1, GS Tl>. JM i - «) So, nVht '. vm- 

vS!S!kMl W»ir Rai 7« Aoii^- 1 ^'''' ^'<'l»«»n'n. (Inii-luMiiin. Histniro «:en»''alt>«rii]nt' 
SJkwj*!« mrtiHon .1.' Savosv 1, .v;i. 



1476 Jf) 

oder ob er ungeschafet abscheid, das er fr5mbder land boliist- 
UDg gehandelt hab. Harumb diewil das alles iiit allein unsern 
Eidgnossen und uns, sunder ziivoran dem Safovschen lius, das 
wir doch us gar altem herkomen geerot haben, zi'irürt, das- 
selb nit allein zu letzen, dann giinzlich abzubringen, ist nit r. 
ungebürlich, sich liwer küngklich maiestat, die demselben us 
geblut*) und dem land allernächst ist, mit aller macht gegen 
disem unserni gemeinen vind zu furdern, denselben us solichen 
binden als irn ganzer verderber zu triben und die einem so- 
lichen regiment , das uwer kiingklichen maie^tat und uns u» 
nützlich si, zi'i bevelben, darin, so vil uns möglichen ist, nütz 
sol gebresten ; das sich aber uwer küngklich maiestat erbüt 
mit uns zu sterben und leben, mocht nit frolicher von unsern 
gemuten bedacht werden, besunder diewil unser bünd nit nütz 
beruren, das gegen disem unserm vind. an den wir von an- ir> 
vang liwer küngklichen maiestat zu gevallen mit unsern vinds- 
verkündungen und angriffen gezogen l)al)cn *-), beredt ist; so 
vordem das euch die bestand z wuschen uwer kiingklichen 
maiestat und demselben herzogen getrotten, den umbedilnkig 
er wider den Lothringeschen herzogen und von im iif uns :io 
gestrax ist gezogen. Das w^olten wir ungeliitret nit lassen, wie 
wol wir die küngklichen botschaft begirlich warten, damit 
üwer küngklich maiestat wüss, in was gestalt unser sachen 
ietz stau, die wir mit hilf gots ungeschirmt nit wellen lassen. 
Aber das Safoysch hus, wo üwer küngklich maiestat darzü i-, 
mit hilf nit gat, wirt zu grünt liebem verderben genachert. 
Darumb well sich üwer küngklich maiestat, das wir ouch hie- 
mit begern und in kraft unser pünd ersuchen, erheben, gegen 
<lisem vind irn gezüg zu fürdern, das Safoysch herzogthüm 
vor ewigem abgang, der ietz gegenwärtig ist, zu befrien, unser :^» 

1. liin<len B. — beliistruiige Z, B. -- A. groret Z, B. — 5. genziclichen 
Z, B. — 7. «reblut gewallt Z (verwaiit Bi. — 9. ganzen Z, B. — 9. nml 
das einem Z, B. — 11. daran, so vil lins inüglienen ist, nutzit (nit B) 
sol gebresten (erwind« n B) Z. B. — VX frolichers Z, B. — 14. pünde 
eben mergliehs (niergiicheii Bi l)eruren Z. B. - IJ^. zwischen Z, B. — 
*20. Lothringesten Z. - 22. wir liwer küngliclien bottt^n Z, B. — 23. 
knnglieh f'dilt B. — wiss Z, B. — 24. die wir his wellen lassen fehlt 
Z, B. — 2<). ganz genechert Z, B. — 2S. piinden hoch und tief er- 
suchen Z, B. — 28. und gegen disem ünsenn gemeinen vii-nd Z. B. — 
30. gegen wirtig Z, B. 

M .Tolanda war Ludwigs Schwe-ter. — ') In einem Brief an den fran- 
zösischen König durften sich die Benier schon .so ausdrücken ; den Kidge- 
nossen imd den Deutscheu gegenüber sprachen .sie anders. 



26 1476 

gemein früntschaft zu enthalten und uns und unsern Eid- 
gnossen nit wenig komlikeiten zu bewisen. Dann wir sind des 
gemuts, wie wol die kciserlich maiestat an uns bringt, uns in 
irm frid begriffen und ietz durch ir botschaft fiirer zwüschen 

:» dem vorberüHen herzogen und uns zu gi'it zu arbeiten *), mit 
hilf üwer küngklichen maiestat, so sich das ffigklich begipt, 
den ietz bestimpton herzogen, der sich von stund zft stund 
mit zurüstung bftchson und liiten gegen uns rieht, aber man- 
lichen zu bestritoii. und ist anders nit not, dann das üwer 

10 küngklich maiestat angends uf in, der ietz enmitten zwüschen 
uns ligt, ziech, dodurch dem hus Safoy zuerst und darnach 
uns trost und bistand zu erziuigen. Darus wirt, als wir nit 
zwifoln üwer küngklichen maiestat, die got der almachtig al- 
zit behalt und ouch uns gemein komlikeit erwachsen, der wir 

ir, zu dankbarem begegnen ewenklich verbunden sin wellen. 
Datum 1 1 Aprilis 76. 

In dem als sich nü der herzog von Burgunnen mit sem- 
licher grosser macht und allem sinem züge vor Losann be- 
sampnet liat, und alle stett und slos vol volkes lagent und 

i'u nit mocht erwinden, dann das man sins willens und vorab 
gots gnaden darinne erwarten müst, dann von dem herzogen 
und den sinen stets überlut gerot wart: er were vor Granson 
von hosen buren und arnjen betlern vertriben *) und im sin 
gros gut genomen und angewunnen woiden, das im nit wider 

:?:, njocht werden, darumb wolt er si strafen und alle toten und 
erhenken und des erst(^n an denen, so in Murten werent, 
anfachen. 

Von semliches trow(?ns und schcdtens wegen die von Bern 
und die iren in Murten unerschrocken warent und wurdent 

t.» dadurch dester manhafter und geherzer, dann si meinten, er 

1. ^Ml^•^M• /, H. — -1 wi« <li»; küiiirlich Z, H. — '>. put arbeiten mit hilf 
«i»*-* «'wi^'i'U gotti'jj und üwi'r Z. B. — 0. iu^lichen bej^it, ihm gfuiiiit^n 
h.Mznjreri H. 11. lit Z. H. — 12. Das wirt Z.B. - U. alU'zit behalt 
iiimI ourli uns wol t?r.<chi»'.*<si'n. H. — der wir zu dauknoniikeit ewic- 
lirh Z. -- 17. Tnd als. — Is. veisanipTM't. — '20. miitwillon.«? — und 
voral) ;,'fjt.s «ifnaden <h\rinn»* fehlt 22. und i'ilM'ihit. — 29. wurden 

damit. 



1476 27 

wurde aber gar gros gut von gold, silber und andern dingen 
mit im bringen, das si im aber mit hilf §ottes angewinnen 
woltent; und gingen euch nützit destminder tag und nacht 
züsamen, zfi erdenken, wie si dem wütrich mit eren widerstan 
und sich vor siner grossen macht beschirmen und fristen r» 
möchten ; und schickten euch dozwüschen allerlei provision an 
ziig, büchsen, bulver und andern dingen, desglich mel, win, 
fleisch und anders gen Murten, damit es in alle wege dester 
bas were versechen. *) 

Der vorgenant herr Adryan von Bfibenberg, houptman, n» 
und ander rate, die von Bern bi im zu Murten warent, 
schriben euch denen von Bern, iren herren. zi'i allen ziten gar 
trostlich und was alweg ir rat und meinung, der Eidgnossen 
und ander zügewanten zu erwarten, so woltent si sich in 
Murten euch trostlich und ritterlich halten und davon nit i5 
scheiden bis in den tot, damit si sicherlich und erlich moch- 
tent entschiit werden. ') 



290. Das der herzog von Burgutnien von sineni leger z\\ 
Losann schied^ und mit allem siuem züge und ganzer 
macht gegen Murten zoch. -'•' 

Und also an einem samstag vor der heiligen drivaltikeit 
tag ^) des vorgenanten iares schied der herzog von Burgunnen 
mit unsäglicher* grosser macht und allem siuem züge von 
buchsen, bulver und andern dingen us sinem leger und Wa- 
genburg zu Losann gegen der stat Murten ziu und ruckt sin ^.^ 
vorhat ein teil bis gen VViblispurg^j und in dieselben gegnen 

2. das si im aber iiieintent an ze gewinnen. — 5. und fristen fehlt. — 
7. züj» fehlt — 10. Üer vorgenant houptman von Bubenb« rg und 
ander, die bi im warent. — 14. in Murten fehlt. — 15. und von Murten 
nit Hcheiden. — 19. ganzen machten. — *22 tag ffhJt. — 26. gegne. 

') Die Belege hiefür sind zahheich in den bernischen Rafsmanualen 
(bei Ochsenbein) zu finden — Dies hat Schilling oben in Kap. 288 be- 
reits gesagt. — ^) 8. Juni. Dies ist ungenau. Denn Karl hatte Lausanne 
schon am 27. Mai verlassen und das Lager ])ei Morrens, südl. von Kchallen.< 
bezogen. (Vgl. Les entreprises p. 295.) Von dort zog er am 4 Juni nach 
Bio'ay-Magnou, siidöstl. von Yverdon. Von hier brach er am 0. auf, kam- 
pierte am 7. bei Montet zwischen Yverdon und E.stavayer; am *.». Juni 
nachmittags zog er von hier gegen Murten, wo er am Abend anlangte. 
Gingins IJ, 105, 22(>, 234. 23'). 242. Knebel Basler Chr. 11. 429. Ochsenbeiu 
Ö. 237, 581. Aut die Nachricht von Karls Aufbruch von Lausanne traf dt-r 
bernische Itat vom 29. Mai an energische Mas>regeln. Ochsenbein i!^. 228. 
— *) Avenchc. 



2^ 1476 

ziirintiurnh, und tribeut grossen mfitwillen und hochvart und 
iTiointen. '.-s solt alles nach irem willen gan : der herzog be- 
leip aber personlich zu Betterlingen. *) 

Des wart iler vorgenant houptnian in Murten innen, und 

' zugen inen äugendes us der stat mit sechshundert mannen 
gar unersclimcken engegen und iagtent si wider hindersich 
bis für \Viblis]»urg hinus ; -) und viengen desselben mals ein 
edehnan und ein kneclit mit im. die fürtent si mit inen gen 
Murten. unib erfarnng des herzogen gelegenheit. Si brachten 

1' ouch holz und ander ding mit inen beim, des si notdürftig 
warent. und besdiach inen von gnaden gots kein leid, dann 
ir einer wart durcli ein arm geschossen. Si warent ouch vor- 
hin me dann einmal uf der vienden land getreten und hatten 
inen irrossrn schaden getan und schribent semlichs von stund 

!• an uen Hern. 



'i\)l. Das der ]ierzofi: von Hur^iumen die :^tat Murteu 

belair mit ganzer macht.') 

Also niuriules am sonueutag der lieiligen drivaltikeit *) des 
vorgeuauten iares wart Murten die gut stat von dem vorge- 
!*«► nanteu Ik-r/ogeu von Burguunen bereut und belegert mit 
grossem gewalt und macht. Do lies der houptmau äugendes 
aber bi zvvriliundcrt werlichrr mannen harus loufeu. die schar- 
mutzten mit iucii und erstachen und wundrleu der vienden 
ob fünfzig mannen und brschach iiu^u von gottes gnaden kein 

:*>. l.li'ip. I. J'ifil: h.i> «l«'r li(Mj|>tiii;m vimj Murtrn uiiil aiuler dem 
lu'iv.« >!,••«• II \«'ii l>m"jiiiiM i'iit;:«';;«'!! /ut:iM«. - iiouptni.iii vuii liubenberg 
innen nn<l /.'.»< li ium .im^'rM'U mit >«M-li>lnnul«'rr m.innrn unerj?chrocken 
i»n*fi*g«*n. T. vi-'iut'M tl.i/."ni;il. !••. ni>t«lurt'l. — 1-. oinen arm. — 
14. siliriln-n «mrli M'nili.'li> - 1."^. l inl jil>o. - 11*. trut f'/iU. — 20. 
lii'Vant. -I. iii!' «I.imi iVml'/. lt nr.iniH'. 



Anffritii* **^*^ .^iuri»'ii m x'iiirm ihm in- /.us.imhiumi, i 'h* i i'immm i«'i»^i' niui uie 

Baitfumlorkti<\i.'>'. S. 1^». P.'l r V-1. au.li l . Mri.st.^ a. a. o. K 'IX Die 

ÜBMto und /.us;l»'i«'l» I»«'«!«* hai.-trllmiLi: d»*r liihi^jftTun;*- \nul Si-hlarht von 

"^Srten wljntdi II. m^ \\ .iltt'Ii't IM «h'ii l''n'il^n^i,^'|■ (ii'^rlriclit^lilaitern 1 

«18MU S* H"''*'- •''"" \ ''''^"""^'i'div.iiii;» >i'int'-: im .I.ihii* ISS^ or^chitMifDen 

l^jM^htet IUI di'n lirilnnui^ilii'n otti, icrsNiTfiii üImt kVw Sthlaoht bei 

^telMi» Ä8 S. — *' •* ''»ii»». \)i\. «I.i'« t'.'lj^iMnli' K:»pilt'l \inil l\ini<jarola8 

^^^w^^Qingiiiä II. -•»'». I*«'r ll»T/t»:j vrilii"i.> M'in l.ai^or lu-i Mi»ntft Sonn- 



147G 29 

leid. ') Und niorndes am mentag ') Avart Murten die stat ganz 
iimbleit mit so grossem, unsäglichem volk und ganzer macht, 
das nieman zu noch von inen mocht komen, dann allein den 
sewe hatten die zu Murten in, das denen von Bern und inen 
gar wol kam. 

Das alles schriben und enbutten der vorgenant houptman 
und ander rate, so in Murten warent, von stund an und für- 
derlich iren herren und obern gen Bern, und gaben inen allen 
handel zu erkennen und was alweg ir rat und meinung, das 
man in semlichen dingen fürsichtig sin und der Eidgnossen n> 
und ander gewanten erwarten, so woltent si sich mit hilf des 
almechtigen gottes, an den si sich ganz ergeben hetten, ouch 
wol und manlich halten, bis man si erlich mochte entschütten 
und der letst Eidgnoss und fründ harzü käme. Also wurdent 
von stund an rate und zweihundert versampnet und wart von 15 
denen angesechen, das man fürderlichen botten in alle ir 
stette, lender, herschaften und gebiet mit briefen usschicken 
und man allenthalben stürmen solt, damit menglich tag und 
nacht gen Bern keme und die fromen lüte in Murten hülfen 
eiitschütten. ^ 

Man schickt ouch von stund an zwen erber man ^) von 
den zwein hunderten, dem grossen rat von Bern, zii gemeinen 
Eidgnossen von stetten und lendern, si früntlich zu bitten 
und ze manen, mit ir ganzen macht fürderlichen gen Bern zu 
ziechen nach irem vordrigen zusagen und inen zu erkennen -v» 
geben, was den fromen lüten in Murten und gemeiner Tütschen 
nacion an disen dingen wer gelegen ; und man schreib ouch 
den Eidgnossen bi denselben zwein botten den handel. Cnd 
als man zwen von) grossen rat und nit von dem deinen rat 
hat usgesant, das beschach darumb, das der schulthes. venner :w. 
und riite tag und nacht bi einandern sin und betrachten und 
raten müsten, was in disen dingen fürzenemen wer, und kon- 
den noch mochten nieman von inen gevertigen. Doch wurden 

2. mit 80 ganzer macht. — 4. von Murten in. das ouch. — 6. vorge- 
nant fehlt. — 7. und fürderlich fehlt. — 9. was alzit ir. — 14. ouch 
harzu. — 21. Titel: Das die von Bern von irem «jro.sson rat, den man 
nempt die zweihundert, botten zu gemeinen Eidgnossen santent. — 
22. zweihundert^n. — 21. iren ganz«ni machten. — 88. nieman anders. 

') Der Eintrag im Ratsmanual bestätigt den Angritt' vom 0. Juni, ^ieht 
aber weiter keine Anhaltspunkte. Ochsenoein 8. 257. — «) 10. Juni. — 
^i Einer von diesen war Kloss, der in Zürich und Zug gewesen war (Och.^en- 
bein S 269). 



I47G 

Idis ding von den zwL-in botten des grossen rats ouch wol* 
[ schaffet, dann si von allen Eidgiioss^n gut antwurt braeht-ent. 
I also das h\ fi'irderliL'lipn und von stnnd an mit ircn paiiern 
f und gmizec miu'tit gon Bern komen und iv lilie und gut in 
f ganzen tniwt'u zu inen set/eii wultent. 



[ fi9'j. "OuH ili« von Bern den E[(l(fiio.sseii bi tlen xwfien 
botten gar ernstlicli schribeii uihI hien xii erkennen 
gaben, Aas die .itnt Miirten von iletn herzogen von 
Kurgnunen belegert wiis, 

l'nser f'nintlifh willig dienst und was wir in allen sacheii 
[■ ereil und tn'iwtui verniügen bevor, besunder lieben brfideilichen 
Lfründe und getriiwen alten Eidgnossen! Wir haben lich vorhin 
Juie dann einmal durL-h nnser botten und brief verkunt und 
|zü erkennen geben dos Burgunschen herzogen argen willen, so 
fer dann gein diis allen treit und ini fiirgesatzt hat, gemein 
f Tfttscli nacion und uns alle im undertenig zfi macfaen, daruT ; 

■ nü am leisten von tich gar fri'inttich und brfiderlieh ant- 
[ wurt enpf^ngen, darinne ir iin» on alles mittel, als ouch ir . 
. verbunden sind, zfigesagt haben, uns, noch die (insern in keinen 
I dingen zu verlassen, sunder mit uns sterben und genesen, des i 
wir noch unvergessen band. Tiid schicken also zii üch < 
zwen erbern manne von unserni grossen rat, die werden üch 
LlAt«m und zu erkennen geben, wie der herzog von Burgunnen 
lYoa sinem leger zu Losann gescheiden und uf Iiöt Sonnentag 
'irinitatis ') mit grossem gewalt und unsäglicher macht gen 
pHui'ten komen ist, und hat do mit allem sinem ziige von 
Ibächsen und anderm die unseren in Murten allenthalben ze- 
■fingumb belegert, also das nieman zfi noch von inen komen 
tag, das lias und inen als nit unbillich hart angelegen ist, < 
) ir dann von inen witer werden vernemen. Und wann nft 
ir und der imseren anligende not wol verstand, so bitten ■ 
(vir äch fnintlich und nianen i'ich al.s hoch und tief wir iemer 
AAnnen oder nn'igen, liwer und ^nser geswornen ewigen pdn- 
ka, dio das un alles mittel luter dargebon und erzeugen, das 

S. dmut si fürderlich' — 5. astUtent. — lü. Dieser Briff fehlt m 
Tmtlfli Min. — 14. des wütricha TOn BarKiinn flrgen, — 15. di 
ftUt. - 23. erbern boH«ti. 



1476 31 

ir von stund an mit livver ganzen macht zfi uns ziechen und 
uns und unser fromen lut helfen entschütten, so wellen wir 
mit gottes, ouch üwer und ander unser Eidgnossen und zöge- 
wanten hilf, dem wfttrich ein semlichen widerstand tun und 
erzougen, das wir hoffen, uns und unser nachkomen in friden ^ 
und ruw zu setzen, und das ouch umb üch mit libe und gut 
verdienen. Datum snel an Sonnentag trinitatis *) anno 76. 

So schreip und ermant man ouch von stund an alle ander 
puntgenossen und verwanten der nuwen vereinunge, nämlich 
den beiden bischofen und stetten von Strasburg und Basel, i« 
desglich des herzogen von Oesterich Jantvogt, darzü denen von 
Colmar, Sletstat und andern*), sich fürderlich mit ganzer 
macht und besunders mit irem reisigen züge, so vil si des 
haben und zi'iwegen bringen mochten, zuzerüsten und tag und 
nacht har ze komen, als dann in einer missive harnach stat. ift 



293. Das die von Bern deneu von Strasburg gar ernstlich 
schribent, desglich andern stetten und verwanten der 
niiwen verelnung onch, von der stat Mnrten wegen. 

Tnser gutwillig, früntlich dienst und was wir trüwen, 
eren und giits lieb vermögen zuvor, from, fürsichtig, wis, sunder 2« 
brftderlich fründ und getrüwen puntgnossen ! Wir haben üwer 
lieb vor zum dickern mal durch unser ächriften zi'i erkennen 
geben, in was zürüstung, fürnemens und willens der Bur- 
gundsch herzog wider uns, unser erplich land, al unser zftge- 
wanten und gemein Tütsch nation daher gewesen und noch 20 
sie, und dabi hoch und treffenlich angekert, vermant, gebetten 
und ervordert, gerüst und gewarnet zii sind, uns uf unser witer 
verkünden, das wir ouch bis uf den rechten ernst gespart und 
verhalten haben, mit aller üwer macht zfi ze ziechend, wie 
dann sölichs unser ergangen Schriften witer bemelt band. »» 
Also verkünden wir üwer brfiderlichen lieb warlich, gewüss- 

5. in ewigen triden. — 19. Text nach Teuisch Miss, C, S74. — Unser 
früntlich, wiMig dienst und was wir eren und trüwen vermiij^ent be- 
Tor, sunder lieben, bruderlichen fründe und Z, B. — 22. vorhin Z, B. 
— 24. erplichen lande Z, B. — 25. dahar Z, B. — noch ist Z, B. — 
26. ankert Z, B. — 27. untz uf Z. — 28. bis zum rechten B. — 30. 
dann das unser B. — gemelt Z, B. — 31. gewisslich Z, B. 

*) 9. Juni. — *) Die zahlreichen Mahnbriefe Berns stehen bei Oolisen- 
bein S. 24« ff. 



lo 



62 1470 

lieh und bi gluuben unser eren, das uf gestern sunnentag der 
hochen heiligen drivaltikeit zu niittagzit unser stat Murten 
und aie unsern darinn mit starker und aller Burgunseher 
macht heran t. und darnach snel desselben tags ganz helegert. 
und ietz uf 5<)*) zelten *) und hütten darvor ufgericht worden 
sind und solicher niiiss. das si noch wir keinerlei botsehaft 
mer züsamen haben mögen *), darumb denn ganz not und uns 
geburlich ist, den unsern zu rettung und gemeiner Tiitschen 
nation zu gut, dem vermelten herzogen und siner macht rit- 
terlich und manlich zii begegnen, als wir ouch des mit aller 
unser macht ganz geriist sind. Und das solichs dester kref- 
tenklicher und fruchtbarer beschechen mog, so bitten und 
begeren wir aber wie vormaln und manen tiwer brüderlich 
lieb und friintschaft in kraft üwer und unser versigelten pün- 

r, den. so hoch und vast wir das iemer tun sfdien, können oder 
mögen, üch angends mit ganzer volkomner macht, so sterkest 
das iemer sin mag, zu erheben und ziitz uns und unser stat 
ane allen verzug zii ziechen. verderplichen undergang unser 
hindt'ii und fromen lüten helfen zii wanden. Desglich haben 

:^, wir ouch al ander unser Eidgnossen, zügewanten und punt- 
gnossen von fiirsten. herren und stetten gemant und ervor- 
dert : das welle üwer brüderlich friintschaft. so hoch als es zu 
bewegten ist , truwlich bedenken und harinn keinen ufzug 
haben, dann es warlicl^ keiner beit me erwarten mag. So 

i:, wellen wir mit des ewigen gottes. üwer und ander unser Eid- 
gnossen, zügewanten und puntgnosson hilf mit litterlichem 
und manlichem gegentretten kurz enschaft nu^chen. uns allen 
gemeinen unsern hoptvind abzuladen und solichs umb üwer 
brüderlich liep, wo sich das begipt. ungespart unsers lips und 

1. sonnentai: Z. W. — -. ln'iligoii fthlt Z. H. -- '». ietz luo ihuiii zwei- 
tusont Z, H. (). sin«l in <tMnliohor iiiass Z. H. ~ 7. mer fthJt Z, B. 

— 11. orelrirlu'hi'r uini t'rmht bar lieber itrurht}>erlu-her Bi Z, B. — 
14. in knift /'thU B. - 17. zu uns Z. B. - IS. on allen Z. B. — 19. 
zu fMt B. — 'JO. ander f'^hlt Z, B. — und zügewanten Z. — und 
verkanten wn tiir>ten B - -1. vemiant B. 23. keinen vtrzui:^ Z. B. 

— 27. uiaehen und uns /. B. 28. ^.'meinen frhit Z. B — houpt- 
vind abnemen B. 

>) In Brieten wux irlei'lifii Tuire spnehen die Berner \*m « ol» 5(n^ 
Zelten und Hütten». Uchsenbein S. -J-Ii». 'SÄK 2.M. F.benso (n^lthuss, daj^'effen 
riebt Molbinger die Zald derselben auf 400 an (elul. S. 8»x>, :Uli. l>er 
inebter Lorlebat (unten Kap. :n2i s^in-iebt von « meni«; tusent ». \'^l oben 
die Variante zu ZeiU^ r>. - •) Hie Verbindung zur JSee stand aber noeb 
nelie den Sohlu>< »Uevos Kapitels \uul Kapitel 2iH>. 



gftts z& ewigen ziten mit ganzem willen verdienen. Datum 
mentag nach Trinifatis ') 76. 

Schultheis und rat 
z(i Bern. 

Zedula au die von Strasburg, dem herzogen von Lothringen 
Jülichs, ob es si gut beduukt, ouch ze wüssen ze thünd, dann 
er sich gegen iinsern hotten uf dem tag zu Lutzern erbotten 
hat, mit zd ziecheii ; doch sollen si uf in nit verhalten. 

In den dingen wurden ouch angendes und von stund an 
zu obreaten houptlüten geordnet hrrr Peterman von Wabren, j 
der zit schulthes zu Bern, und herr Niciaus von Scharnachtal, 
beid rittere, und wart zii der paner für einen venner geordnet 
Ludwig Bi'ügler von dem erbern hantwerke der gerwern und 
im für einen liouptman und rat zfigoben Hans Kutler, der 
dazemal ouch ein venner von dem erbern hautwerk der metz- i 
gern [was]. Und wurden alle Sachen nach notdurft betracht 
und angeseehen, und wer von dero von Bern lüten harkam, 
es were tag oder nacht, die mfisten alle von stund an zu den 
brücken gen Loupen und gen Giimynen ziechen an die gegen- 
wer, ') Es wurden ouch us der stat von Bern gar hantveat = 
und manlich leiten, aber ouch bulver. mel und anders gen 
Mnrten heimlich über sewe hinin geschicket, dann die in 
Murten von gottes gnaden den se inhatten, das denen von 
Bern und inen gar wol kam und ouch trostlichen was. 



^!t4. Das die von Bern tuit ir pnaer au die brug ^en ^ 
(■ämyneu zer gegeuwer ziigeri und ir Eidgnosüen do 
erwartete iit. 

Und also in dem uamen der heiligen und hocheu drivaiti- 
keit, ouch der himclschen küngin magt Marien, ein müter 
aller erbermde, zugent die von Bern us mit ir paner und : 
ganzer macht, was si dann dazemal gehaben mochtent, an 



3. Üntertcliritt und NachGchrift (Zedula) fehlen Z, B, — 15. von dein 
erbem hantwerk der metzgcm frhlt. — 16. notdurft bedacht und a.a- 
lEesecheD. — 17. voo der. — 'iß. Bern nocli me hantvestet und iniin- 
Itcber löten, ouch. — 22 dann outh. — 25, paner und ganeen machten. 
— brücken. — 26. EidgnöBHen und verwanten da etwartent. 

I) 10. Juni. — ') .Siehe den RatibeacbluBs vom 11. Juui und den Briel 
Berns an Solotum vom gleichen Tage bei Ochsenbein S. 357. Bei Laupen 
und GOmminen befinden sich die öebergänge Über die Sense nnoh Murten lu. 



34 1476 

ünsers herren fronlicliamen abend') des vorgenanten iares mit 
dem genanten herr Niclausen von Scharnachtal, houptman; 
und bleip dazenial daheimen herr Peterman von Wabren, 
schulthes, dann er der stat Sachen müst helfen handien und 
erwarten, bis die Eidgnossen und ander gewanten harzü ka- 
ment, die zu unterwisen, was iederman tun und war man 
ziechen solt ; er kam aber nachmalen ouch gen Gümynen in 
das velt und tet, was einem fromen riter und houptman zft- 
gehftrt. ') 



10 295. Das etlich zedel ron eleu Burgiiiinern in die stat 

Mnrteii an pfllen geschossen worden. 

Und am zinstag darnach ^), als der herzog mit so grossem 
gewalt und macht vor Murten was, ving man an zu der stat 
vast graben und leiten die grossen houptbüchsen, nämlich 

15 zwo hie disenthalb der stat wider Bern zö '), do der graf von 
Roymont lag ; darus schos man vast die muren nider uf dem- 
selben ort und was gar ein gros geschrei von inen und tröw- 
ten inen alle stund zu henken. Es wurden ouch von den 
vienden etliche bogenpfile in Murten geschossen mit bappiren 

n) zedeln. 

An dem einen stund geschrieben : « ir buren, gebent die 

stat und slos uf, ir mügent üch nit enthalten, dann aJlo 

hemmer möchten nit gelts gnüg slachen, das ir damit erlost 

wurden ; wir komen bald in die stat und werden uch vachen, 

25 ertöten und an üwer gurglen henken. » 

Und an dem andern zedel stund geschriben : « ir buren» 
ir süllent bichten und lich in ein ander wesen richten, ir mü- 
gent, als wir das wol wissen, von den üwern kein entschüt- 
tung haben und si mügen üch ouch vor ünserm grossen ge- 
•10 walt nit entschiitten ; wir koment bald zu (ich und werden 
üch alle ertöten und henken. » 

5. EidfTiiossen, ouch ander. — VK die stat fehlt. — 19. bappirenen. — 
21. Im reu von Bern. — 26. buren von Bern. 

*) 12. Juni. — *) Petennann von Wabern präsidierte den Rat noch am 
18. Juni. All diesem oder am andern Tage gienjj^ er zum Heere ab. An 
seiner Stelle führte Peter Kistler in jenen kritischen Tagen den Vorsitz im 
Rate. — 3) 11. Juni. — *) «Hie disenthalb Murten» kann, von Bern aus 
gesprochen, nur « nördlich von Murten » heissen. Siehe auch unten Kap. 801. 



1476 35 

Semlicher schantlicher sachen und trowworten wart von 
inen vil geseehen und gehört und gedachten wenig an den 
almechtigen ewigen got, in des gewalt alle ding stand, der si 
ouch alle mit einem gedank hette mögen underdrucken und 
verderben ; si meinten aber selber herren und gewaltig zd ^ 
sinde, das inen, als man harnach vindet, nit wol erschossen 
hat, als dann etlichen wiUrichen, so ouch vor alten ziten also 
gerichsnet und vil cristensblüts vergossen band, beschechen 
ist, das man in mengen cronicken und historien wol vindet. 

Aber der houptman und die andern in Murten hieltent lo 
sich in der stat gar stille und schruwen noch retten nit vast, 
umb das die ussern nit mochten hftren noch vernemen, ob ir 
wenig oder vil were, und taten inen mit schiessen und teg- 
lichem scharmutzen grossen abbrüch und schaden. Si hatten 
ouch, als lang der herzog vor Murten lag, der stat tore alweg 15 
tag und nacht offen und wurden nie beslossen, dann si in den 
ussern bol werken, die si selber gar stark und veste gemacht 
hatten, tag und nacht lagen und hatten gros müg und arbeit, 
wie si sich vor einem semlichen grossen gewalt mochten ent- 
halten. ') -0 

Si wurden ouch von dem grossen schiessen und an den 
trowworten, die an den zedeln in die stat geschossen wurden, 
nit bekümbert noch verzagt, sunder gewunnent si davon 
manlich herzen, als si dann das gen Bern schribent, si werent 
davon dester getürstiger worden und woltent mit der hilf ^ 
gottes inen dester manlicher widerstan und an dem ende 
sterben und genesen. 



296. Das die viend nnderstanden, die beiden brocken 
Lonpen und Gümynon mit gewalt inzenemen und ze 
gewinnen. ') 



w 



Do nü der vorgenante herzog von Burgunnen Murten die 
stat als mechticlichen belegen und an allen orten umbgeben 

8. ouch von gottes gnaden beschechen ist. — 10. Murten warent in 
der stat. — '28. Das die Burgunner understiinden. 

*) Die tapfere Haltung der Besatzung in Murten wurde auch von der 
feindHchen Seite anerkannt. Gin/^ns II, 247, 254, 258, 262, 264, 271. 279. - 
*) Meister a. a. 0. S. 24 glaubt in der Üeberlieferunff betrett'end das Datum 
des Sturmes auf die beiden Brücken einen auffalleoden Widerspruch zu 
entdecken. Er lässt sich leicht heben. Am 11. Juni danken die Berner den 



3G 



1476 



)ial, das nienmii dariiti iiüch daiiii iiiücht konieii, — usgenonien 1 
den se hatteiit die von Murteu in, als voretat. — und e die J 
paiier von Bern usgezogen was. kamcnt die viend mit gros 
Volk z(i ros und ffis, die man ut' seclistuaent man schätzt '), 

> au die brück gen Loupen und waitent die ingenomen und ge- 
wunnen han, desglich die brück zu Oiimynen euch mit einer J 
semlichen grossen maeht. Also liiflfent die soldner von Bern J 
und ander gfit gesellen von Luupen harus und ouch ein prie- 
ster von Nüweneck*), der sich gar maulich und wol hielt, 

> was ouch bi inen. ') Desglich schickt man von stund an endlich 1 
läte, büchsen und andern geziig von Bern an beide brücken, f 
die wartent sich als ritterlichen, das si inen die beiden brücken ] 
mit grossei- angst und not vorhielten ; und kament leider et- 
lich von Bern umb '), desglich wurdent der vienden ouch vil 1 

1 erstochen und erschossen '), das si darnach nit me lust dar ze I 
komen. Si vingen ouch arm frowen iung und alt und ertöten I 
die, desglich ertotcnt si iung clein kind ouch und verbrontent J 
denen von Bern und Friburg etwie menig dorf und hoffe, , 
nämlich Kerzers ") und ander, und tribent grossen m Cit willen I 

1 und hochvart. darumb ouch etlichen ir rechter Ion und sold j 



3. groüaer macht zu roa and fue, me dann mit aei'hstusGnt n 

— 5. bruckeu. — 6. mit einer HcciUohen groMsen macht fehlt. — 
U. lüt. daraü. — züg. — au die beiden. — 12. beiden />»((, — 13. 
leider, ula nit iinbilhch was. — 14. menger erstochen und umbbracht 

— 17. Uesglicb beginReu si mortlich Batbeii iin iungen kleinen kinden 
oHcb. — \V. aiiderfl. 



t'reiburaem fllr die Treue, die sie den Bernern jetzt zu Laupen erwiesen I 
haben. (Ochsenbein S. 257.) Am gleichen Tau:e schreiben die Bemer nooll- 1 
!<olotam, dass die BrQche zu Gümmiuen viel Anfechtung erleide (ebd.) AiuJ 
zwei andern Schreibeu geht hervor, dass der Kampf bei Laupen am IB. Jnni f 
»tatttfe runden hat. (Ebd. 8. 264, 27t. | Diese NiLcbnchten widersprechen tieh I 
durchaus nicht, wenn man annimmt, dasa am 11. Juni die einleitenden I 
Sehaimflbsel, und am andern Ta)fe der Hauptsturin unternommen wurden, f 
So auch Ziegle'. a. a. 0. S. U. - ') 8000 Mann nach dem bernischen Be- ■ 
rieht Tom 1-1. Juni und dem Schreiben Seilers en Luzern vom 14. Juni. L 
Ocbaenbein S. 264, 271. Der Letztere berichtet auch, daas 40 Mann sechi 1 
Stunden lang den Sturm ansgehalt«o haben. Am 12. Juni ersetzte der I 
berniache Hat den Bnuptmann in Laupen, Dietrich Hdbscbi, durch Feter I 
Hibo, wies aber den Ersten an, dort zu bleiben und dem neuen Hauptmann ■] 
KU helfen. Rats-M. 20, 47 (fehlt bei Ochsenbein.) — *) Neuene^^. — i 
*) Schilling Terachweigt die bi^flige DnterstütÄung, die die Preiburger be- 1 
sonders bei Laupen den Bernern im teil werden Hessen. Tgl. WatteletS. 57. 1 
-- *) 7 Tote, 15 Verwundete. Ochsonbein S. 264, 271. — ') Etwa 30, aaat k 
Seiler. Ochsenbein K. 264, 271. ~ *} Kerzers im freiburgischen Seebeärk, I 
nördlich von Murten. 



wart zA Arberg, Inas ') und andern enden, do ir 
und erstochen wurden, und gewunnen inen oucb gar vi! rossen 
und iinderB an. Die not wart ouch an den beiden brücken als 
gros und wert als lang, das die mere gen Bern kament, also 
ving man an in der stat stürmen, und wert der stürm me 
dann ein stund aneinandern und müst iederman an der Crütz- 
gassen *) gewapnet sin; doch geriet es von gottcs gnaden wol 
nnd bliben die brncken beid stan. 



'iit7. Üas der herzog von Barguuiieii lÜe stat Mnrten gar 
mit einem lierten «tarm niiereir. i 

Als nü mit den grossen houptbüchsen an die stat Miirten 
vast geschossen wart und die innren an der einen siten gar 
wit warent nidergevallen , also an einem zinstag vor der 
zGchentusent ritteni tag') des vorgenanten iares wart aber 
an die stat gar vast geschossen us den houptbiichsen, und i 
wurdent desselben tages bi sibenzig schlitzen dams getan. 
Der herzog lies oucb alles sin volk desselben tages nie dann 
finmal mustern, desglichcn tet der graf von Röymont ouch 
lind tribent das den ganzen tag mit grossem geschrei und 
schalle, damit si die in der stat Murten betten mi>gen zö ; 
sclirecken biingen. 

Und alE<o do am abend, wart an dem.selben tage zwüscben 
sechsen und sibnen nach mittem tage *), vingent si an die 



. enden, die da i?rslochea und uiubbraclit wurden : 



n g|ewiin i 



aU ^toa. — i. kamen, und stiirmpt man nie dann ein ganz stund 
aneinandern und niiist ouch. — lU. hiirten »türme angrief und der 
»ienden vii urabkitmen, — ^ 11. Do nii. 



') Ar 



II. 



Ochaenbein S. ffiü. Die Entreprises p. 299 ff. berichten von Käwpieii om 
Ina (AnetH die allerdin^ vor der Belagerung von Murten etattgtifunden 
haben eollen. wenn der Deberlieferun^ xu tra.uen ist. — *| Kreuzgiksse hieen 
dazainal der Platz, wo die GerechtigkeitigiiBBe und die Eraniga.8se »a- 
»ammenRloasen. Dort wurden die Gerieb tsrerluindlungen ahgehftlten, stand 
der Pranger, wurden die Hinrichtungen vollzogen, und doit vergammelte 
sieh die Hannflcbiift nm das Stadtbanner. Siehe Heinrieb TSrler, Bern. 
BiliJer aas Vergangenheit und Gegenwart |1SS6), S. 12, und im Neuen 
Bernor Taachenbuehe auf dag .Txbr iBWt, S. 121 fF. Eine kleine NotiK steht 
ebenfall« in Sebastian Fischers IJimerchronilf, abgedruckt im Neuen Betner 
Tiwühenbuch auf da« Jahr 1897, S. ISO. — ') lö. Jnni. Vgl, ober diesen 
Sturm- Oeh^enbem ä. 291, Sfti., 293, 294, 297, Basier Chr. V, Ml »nd Heue. 
giiellensamnilung Jll, 402. - ') Molinet (Ocbsenbein 3. 4MI lässt den Sturm 
ebenlalle environ aept Leurea du veapr« bejtinnen, qui dura dem heures. 



:is 1476 

Mtut Murton stürmen an dein ende, do die niuren und liüser 
abgeschossen und nidergevallen warent, und kament so mit 
^iH)sser macht und unsäglichem gesehrei, das davon vil zu 
sihriben wore. Si trügen oueh mit inen leitern, axen und an- 

. dorn züg. das zu einem stürm dient und was ir als vil, das 
einer vor dem andern sich kum mocht gerüren und vingent 
tlcn stürm nut einem grossen gesehrei und manlichen an. 

I>cr hiuiptman und die andern in der stat, die hattent 
sich des vorhin wol versechen und ein ordnunge gemacht, das 

10 u^dd^nan wistc wohin er gan und was er tun solt. Und also 
tili! unverzagtem mut und ganz stillswigend nament si die 
dum als ritttM'lich in die hand und staltent sich zur gegenwer 
niit Miliicsst'u, shu'hen und anderm, das die viend vast hinder- 
Mh li wurdi»nt gelriheu. dann si hatten ir guten büchsen von 

I. iln mIjiI fhiirh die graben an den strichwerinen hingerieht, 
iliiD ii (hiinit gar vil erschossen wurden. Und hatten gar g(\t 
hurliMPiiMichdcr von Strasburg und oueh von Bern bi inen, die 
uM h (Hl dmiMrlbt^n stürm und euch sus mit schiessen gar er- 
htb Mild IVomclich gehalten, desglich ander oueh getan hand; 

-1. diiiMi H h von dorn von Hübenberg, dem houptman, han gehört 
iiimI voiiinnioii, tbiH itMlerman in der stat manlich und willig 
Mild li«'iM voi/iiKl<'r undt^r inen was, und si warent im oueh 
iille iieliiiir.iini, wiih er si liies ordnen oder tun, das euch ein 
.iiindei M.lHih imd gnade von gotte dem almechtigen was; 

-.. diiMii H"hofnjimkeil in alh^n sachen gar vil gutes bringt und 
«\M Mhin die biiirlil und darzii gottesvorcht hat, do mag fro- 
liiMi l.eiji nlln Im'M liiten nit wol misslingen; das sol iederman 
lirdeiilieM lind "mIi diivoii nit vvisen lassen. 

|h( iMiiitdiMiiii und die in Murten hatten oueh in dem 



m 



unibi^n. dl» MMiii mIiiimiI, etwiis liisisen, die man nempt kegeP), 
uehtll imd boMnlo b verborgten, darinne die viend oueh vast 

I MmH'm /'ftif '^ Mnvtu iiuiiilicli an. — 8. stat hatteu. — 11. 

,,„..,1 •" iiihI iIh' iiiiii'ti wjiient. — 21). houptman und die sinen 

llrdb'K 



L hiiili »'»l'l <Im< »Hl iinl .li«i 'Mi von nachmittags 3 bis nachts 11 Uhr 
\ tt UIHi. M».»»» iii'\'Ui ••III I». Juni nn Zürich etwas allgemein, dass 




imiiamii i,i''hh nii'i kif iMv.iiJiltti dem Hans von Berns per sez 
l XIL '•"'♦'••"■ **'•>*<''' •" ^^^''*^" ^^ «chilhnge. Ochsenbein 






1476 39 

gewüst und inen zu teil wurden ; und wann ouch die viend 
die toten, so von denen in d(5r stat erschossen warent, hinweg 
zugen oder trügen, so wurden dann dieselben ziecher oder 
trager bi inen von stund an ouch erschossen und wert sem- 
licher harter stürm ob drin stunden gar lang in die nacht, ft 
Also zugent si mit grossen schänden wider ab und verluren 
an demselben stürm, mit denen die dann erschossen, erslagen, 
Avund und geletzt wurden, bi tusent mannen *), als man das 
nachmalen von der widerparthie offenclichen rett, das ouch ir 
rechter Ion und verdienen was, und beschach denen in der lo 
stat von gottes gnaden nit, darumb wir alle billich dem al- 
mechtigen gotte danken süUent. 

Do nü die von Bern mit ir paner und ganzer macht also 
zu Gümynen an der gegenwere mit den iren fagent, do wart 
under dem gemeinen volke ein gros murmeln und wer ieder- w 
man gern und willichen gen Murten gezogen zu rettung und 
entschiittung der, die in der stat Murten warent ; dann men- 
glich sin brfider und nechsten fründe darinne ligen hat ; das 
w^olten die wisen nit gestatten und meinten, man solt der 
Eidgnossen und ander gewanten erwarten, die ouch des her- 20 
ziclichen begerten und man schickt ouch zu mengenmalen 
biderb lute, darzü spis und anders nachts gen Murten über se 
hinin, damit si alweg dester fürer trost und ufenthalt möch- 
ten haben ; wie wol der houptman und die andern rate bi im 
zu allen ziten schriben und begerten, Vernunft in disen dingen s5 
zu bruchen und der Eidgnossen und zügewanten erwarten, so 
woltent si ouch als biderb lüt tun und nit ungelitten lassen, 
damit si sicherlichen mochten entschüt werden. 



5. stürm rae dann drig stund aneinandern gar. — 9. widerpart wol 
vernam, das. — 11. alle fehlt, — 13. Und als nii die von Bern mit den 
iren zu Gümynen warent und semlich schiessen zem teil horten, wie 
wol öi nit mochten vernemen, was es was, do wart. — 16. und wil- 
lichen fehlt. — 17. entschüttung der einen, dann menglich. — 20. 
verwanten. — 22. sew hinin, damit si dester bessern trost. — 26. ver- 
wanten ze. 



M Panigarola (Gingins II, 2^2) schätzt den burgundischen Verlust aul 
60 Tote und 100 Verwundete ; Molinet (Ochsenbein S. 464) auf 200 Mann. 
Tusch (ebd. S. 443) aut mehr als 900, Vtnt Weber (unten Kap. 311) und 
Hans Viol (Ochsenbein S. 496) auf 1000 Mann. 



P^ 147G 

tftH, Dm die ron Underwaldeu mit 1r paner und ganzer 

macht gen Kern kameut. 

Indom kament etlich von Eidgnossen, nämlichen die von 
l'ndcrwaldon und Entlibüch mit iren panern *) ; die schickt 

f' mau von Htund an gen Gümynen, das si ouch williclichen 
tatont. Und also zoch man mit denselben von Gümynen bis 
gen Ulmitz'), do loit man sich daselbs in hölzer und dorfer, 
und Hchreib angends denen von Friburg, .das si ouch fürder- 
lich zfizugen mit dem zusatz der tusent mannen, so von Eid- 

I" gnoHHon in ir stat bi inen warent^); desglich denen von So- 
loi«rn und von Biel, die mit iren panern zu Arberg lagent^) 
und darzfi allen Eidgnossen und gewanten, das si sich fürder- 
\u'\n)n harzfi machten, dann die ding kein beit me haben 
mochten von der fromen iQten wegen, die in Murten werent 

ir. und tag und nacht on underlos genfttt wurden, als man ouch 
am letsten an irem schriben und botschaften wol verstund, 
das si hilf und ontschüttung ganz notdürftig warent und ouch 
des bogerten. 

Der vorgenant houptman von Bübenberg hat ouch uf ein- 

w mal vornomen und verstanden, das etlich bi im in Murten 
waront, die bogondon verdrossen, ouch ungehorsam und zag- 
haft worden ; do lies er in der stat Murten ein ganz gemeinde 
l)esampnen. und ving an gar ernstlichen mit inen allen von 
dison dingen zu reden, und gab inen am ei*sten mit gar vil 

9^ Vernunft igen uiul unersehroeknen werten zft erkennen, wo 

'.*. k«uu»nt und (ho von KntUbnoh ouch mit ir paner. — 8. etlich von 
Kiilffno«««»n, niunlichon ffhH, - 4. ptinern geu Hern. — 8. schreib man. 
- >». iMnIorlioh kjMnent nnt. — 10. in ir »U\i fehU. — 11. Biele. — 
VJt, ulh»n tunliMM) Kiiljfuiv'ison \\m\ vor\\*anten. sich snelliclichen harzii 
ÄO fni^lorn, dann. 14 \vcj?ini in Murton. die tag. — 19. Titel: Von 
othohon onhuingtMK »He der genant von HuWnWrg. der houptman ze 
Murten. \n\tler ilen »Jinen nuu'ht. — 2*2. Murten fehU. — 23. ver- 
minipnen. 24. g»ir frhtt, 

•) hie rnter\\i\)dner wartM» «un 17. Juni in IWn ^.Vhsenbein S. 285 
UM«) lie»»ond«»rii 2SV *) \\\\ l\K .luni «eigten die lH*rnischen Hauptleute 

und ViMintM* \\\ («ünuninen den» herni>vhen Kate an. da^s sie am folgenden 
\\\^o utioh rinu« ilMn iMMn)M>nuoh x\vi>vhen iiilnuninen und Murten t ziehen 
v^imlon t>i hmmKMu S, 2SS. *\ 8ohon fVttlH^r hatte man den in Freiburg 
ia^ji bilden iMd^vui^^^iNohen /.nsafj a\ilg^l\mlert. tu dem Ht>?rv der Bemer 
h\\ »\\\tt*%^\\ Wttldnninn hatte es aUM' alvgt^JK^hlagt^n, "«eil er die Ankunft 
\\\\\ i\\\%\\%'\ ahwarlon \\«dlte Waldmanns Brief an Zürich Vv>m IT, .Tuni 
W\ 0\vhj»«<i»luMn S v*>'V *\ l>ie Soloturner und KieWr wunien am 11. Juni 
Wl^viU aniVieloidtMt» nut iluvn Mann:»\*hatten .Xrlvnj ju Wis^^t-ren. Ochsjen- 
lK<^^ S iV>, \\\\ U und IN waivn sie dort KM :^ 2^^. 2T;^. 



iingehorsfimo umJ zayliert uiiJer völkern. ilaa semlicIiB ein 
ganze zeistftrung tunden und liiten were und gebot inen allen 
daruf bi iren geswornen eiden, dio si im hattent getan, ob 
iemand von dem andern, wer der were, von niten. bürgern 
oder aus, i^agbaft wort bort, markt oder verstflnde, oder das ^ 
iemand, darzii ev geordnet were, ungehofsam wolt sin, das si 
dann bi denselben eiden, welche das tetent. aemlich unnütz 
liite angendes erstechen und vom leben zem tode bringen 
soltent, damit die spri'iwer von dem kernen und die biWn von 
den giUen kernend, und welche das nit tön woltent, die selten i' 
aber semlich zaghaft und ungehorsam liite zA im bringen, so 
wolt er si daruinb angends hebten und überein nit leben noch 
'under im wandlen lassen; und ob oucli iemand semlieh zag- 
haft wort oder werk von im oder den rüten. die bi im weren, 
liort oder verneme, eo solt man an inen anfachen und oucb i 
frftlich und on alle vorcht erstechen. Er rett ouch desglich 
mit denen von Murten, das si in semlicben sachen kein ver- 
reterie noch zagheit bruchten '). dann wo er das verneme. 
heimlich oder offenlich, so wolt er dieselben alle nach ireni 
verdienen von stund an richten lassen. Und also nach sem- :: 
liehen worii'n und Ordnungen wart menglich gehorsam und 
gebort man darnach von niemand kein zaghaft wort me, das 
doch gar vermin fticlichen und manlichen gehaudlet was. Und 
man dabi ouch luter merken und verstau mag. were in dem 
slos Granson ein gebriichter i:nd wolgenieter *) houptman ge- : 
wesen, der sich bette den kriegsldufen kftnnen nach richten, 
es were inen leider nit als übel ergangen. Zwar es warent 
die merenteils schuldig daran, die in dartatent und gabent 
und sich vorhin darumb nit wol hatten erfaren; doch beschach 
es von inen ouch im besten, man sol sich aber darvor ewic- .■ 
liehen h&ten. 



5. Teratünde, die daiat dientea. oder. — 
12. so wült er si von stund an richten. - 
20, InnBen und niemana diirinne schonen, 
luter ffhlt. — 2rt. können fehlt. 



.1. znghiiftuadEn&dlüte. - 
— 22. das alles gar. - 'M 



I) Schon im April war man einer Art Verachwörang unter den Bor- 
gern auf die Spur gekommen : certaina dea bourgeois de Mumt a tttuse 
daulcunnea suepicion. Ochaenbein !j. b9Q, 010, 136 und 2311. Dnmit stellt 
wohl folgender Ratabeschlusa vom !fl. April im Zusammenhang : An die 
yni Märten, das üi den von Brngg mit recht vertigen lassen. Kata-M. li). 
139 (fehlt bei Oehsenbein], BOchi, ti. 13H. — ') geniet = erfahcen, in 
Arbeiten geprüft 



42 147G 

299« Das die Eidguosseu und ander ziigewanten mit 
ganzen machten nnd Iren panern onch gar tröstlichen 
harnach liameut. 

Also kament ander Eidgnossen von Lutzern, üre, Switz, 
h Zug und Glarus, desglich Basel, Friburg, Solotern, Biel und 
ander *) alle mit iren panern und ganzen machten harnach 
und erbuttont sich gein denen von Bern gar brüderlichen. 

3(M>. Das der herzog von Lothringen nnd ander 

mit im onch dar Icament. 

10 Darzü kam oucli eigens willens und ungemant der dur- 

lucht furste herr lieinhart, herzog zu Lothringen, in eigner 
persone *) ; und mit im vier graten von Bitsch und von Li- 
mingen^), uf zweihundert pferde, und ilt tag und nacht, damit 

1. verwanten. — 7. j^ar herziclicli und in brüderlichen trüwen. — 
9. ouch harnach kament. -— 10. durlücht und hochgeborn fürst. — 
V6. liiningen nie dann mit zweihundert pferden. 

>) Luzern, l'ri und Schwiz kamen an 18. Juni mit « vil hübsches 
volkrt > nacli Bern. Ochsenbein S. 288. Am gleichen Tage kamen auch die 
Hasler mit lOO Reitern und 20ü0 zu Fürs in Bern an. Knebel, Basler Chr. 
in. '5. 1. 7 1. Freiburg, Soloturn und Biel sandten ihre Truppen direkt in 
das Hauptquartier im Feld»^. wo man sie am 19. Juni erwartete. Ochsen- 
beiii S. 292, 294. Zug und (ilarua erwartete man nm 19. Juni in Bern. Ebd. 
— *) Auch Jörg Hochmnth schreibt am 11. Januar 1477, dass der Herzog 
von Lotringen ' on ersucht und ongebetten mit seyn selb« leib nin trätt- 
lichcn rax»<igen zug fiir Morten komeu ist ». Mitgeteilt von Th. von Liebenau 
im Anzeiger für Schweiz. Geschichte 1898, 8. C7. Allerdings findet sich in 
<len bernischen Archivalien keine Andeutung, die auf eine direkte Mahnung 
an d^n Herzog von Lotringen schliessen Hesse. Hagegen vergleiche man 
die Zedula an Strassburg im Brief vom 10. Juni oben Seite 33. Auch die 
Triippen im Felde scheinen den Vorschlag gemacht zu haben, den Herzog 
zur Hilfe aufzufordern. Ochsenbein S. 296. Knebol sah ihn dann am 18. Juni 
mit oOO Soldaten aus Strassburg ausmarschiren. Basler Chr. III, 10. Am 
21. Juni vormittags 11 Uhr war er mit 30 Pferden in Soloturn und gieng 
noch gleich«*n Tags nach Bern. Ochsenbein S. 299. Vgl. auch Basler Chr. 
V, 521': Mono, Quellensammlung III, 403. — *) Die Soloturner sprechen von 
2 (? raten von Bitsch und einem von Leiningen (Ochsenbein S. 299), Knebel 
a. a. O. von I» Grafen von Bitsch. Er nennt unter denjenigen, die bei Murt^n 
zu Kittern geschhigen wurden, den Herrn « Wecker grolt* zu Bitzsch und 
sin brüder V a. a. ().. S. 17. Aus einem Briefe Berns an «Simon Wecker, 
(Iraf von Zweibrücken und Herr von Bitsch », dat. 14. Juli 1476 geht 
wirklich hervor, dass dieser bei Murten dabei gewesen ist. Teutsch Miss. C, 
958. Einer von Bitsch und Philipp von Leiningen waren mit dem Herzog 
von Lotringen auf dem grossen Kongresse in Freiburg. Basler Chr. III, 467 ; 
Absch. 11, 601. Graf Philipi) war einer der einflussreichsten Ratgeber 
Herzog Ueinhards. Er gehörte zwar dem geistlichen Stande an, ~ Uom- 
herr zu Strassburg und Worms — , nahm aoer doch an dem Kampf seines 
Bruders Emich gegen Friedrich von der Pfalz t^il. Er kann demnach bei 
Murt^Mi diibfi gewesen sein. Er starb wahrscheinlich im J. 1493. Gefällige 
Mitteilung aus dem fi^rstlich-leiningischen Archiv in Amorbach. 



1476 43 

er zem schimpf möchte komen, als man an sinen liiten und 
rossen wol sach. Es kam ouch dar gar ein erlicher reisiger 
züg von beiden bischofen und stetten Strasburg und Basel, 
darzü graf Osswalt von Tierstein, lantvogt, in namen des 
herzogen von Oesterich *) ; ouch Colmar, Sletstat •) und andei* r> 
herren und from liite. 

Der graf von Gryers ^) mit den sinen zu ros und fiis kam 
ouch gar erlichen und wol erzuget, desglich die von RotwiP), 
Schafhusen, Sant Gallen, Appentzel') und ander tatent nach 
irem vermügen und nach gelegenheit der sach ouch ir aller- jo 
bestes. 



301. Das die von Zürich mit ir paiier und gauzor macht 

ouch hariiach kameut. 

Und als nft die fromen hantvesten lüto und Eidgnossen, 
die von Zürich, ouch mit ir paner und ganzer macht usge- 15 
zogen und uf den fftssen warent, do wurdent die saclien dester 
lenger verzogen und wolt man umb eren und trüwen willen 
ir erwarten, als si ouch des begerten und ouch gar balde 
trostlich und manlich harnach kament. ^) Dozwüschen waren 

1. man das an. — 2 Titel: Das die von Strasburg, Basel und ander 
ouch mit einem erlichen rosvolk zii denen von Bern und andern ka- 
ment. — dar fehlt. — 7. Titel: Das der Graf von Gryers und ander 
stett und verwanten ouch harnach kament. — 9. Appentz*|l kament 
ouch mit vil erlicher lüten und erz5ugten sich in allen brüderlichen 
truwen nach irem besten vermügen. — 14. und Eidgnossen, die fehlt. 
15. ganzer fehlt. — 16. den beinen warent. — 18. warten. 

*) Ueber Strassburgs, Basels und Oesterreichs Hilfe vgl. Basler Chr. 
111, 3, 5 und V, 521 ; auch Tuschs Burgundisch Hystorie, hg. von Wendling 
und Stöber, S. 88 f. — «) Vgl. hierüber P. Bistefhuber, L^Alsace k Morat, 
1876. — 3) Ludwig von Greyerz 1475—1492. Vgl. über dessen Haltung 
Gingins I, 298, (v. ilodt) im Geschichtforscher XllL 324 ff. und Hi^ely in 
den Memoires et documents XI, 84 ss. Franz v. Greyerz (1483—1475) und 
Ludwig waren Zunftgenossen von Üistelzwang. Ersterer seit 1454. — - *) l>er 
Venner der Rottwiler war nach Anshelms Angabe (I, 63) sein Grossvater 
Boley der Ryd, genannt Anshelm. - ^) Die St. Galler und die Appenzeller 
sind allerdings ausgezogen, aber sie kamen zu spät und nahmen an der 
Schlacht keinen Anteil. Siehe (J. Dierauer), St. Gallens Antheil an den 
Burguhderkriegen, im Neujahrsblatt des bist. Vereins in St. Gallen 1876, 
S. 13 ff., und J. Häne, Die Hauptquelle Vadians über die Burgunderkriege, 
im Anzeiger für Schweiz. Gesch. 1898, S. 94. — ") Siehe den Brief WaTd- 
manns an Zürich vom 17. Juni. Üchsenbein S. 283. Nach Edlibachs Zeugnis 
S. 155 « schreib er ein brief über den andren can Zürich dz si kamend ». 
Siehe auch Berns zweimaliges Schreiben an Zürich vom 2(^. Juni bei 
Ochsenbein S. 295 f. 



ii 



44 1476 

alle houptlüt, venner und rfite von stetten und lendern, darzft 
von andern puntgnossen und zfigewanten tag und nacht bi 
einandorn zu bedenken und ratslagen. wie si die Sachen nach 
eren angriffen und haniilen wolten, dann si alwegen in fiir- 

■ sorgen warent, der herzog und die recht sc huldigen wurden 
inen entrinnen, als vorhin vor Granson ouch beschechen was. 
Und wurden des mit einandern einhelliclichen zSi rat, das si 
in dem namen gottes und mit siner gutlichen hilf den rechten 
herren am ersten angriffen und den inmassen hindorziechen ') 

> wolten, das er inen nit m^icht entrinnen ; dann si meinten, 
ob si ioch den herren von Rgymont, der sin leger hie disent- 
halbMurten*) ouch mechtictichen geslagen hat, am ersten 
angriffen und erslAgen , so wurden der herzog und ander 
rechtschuldigen zä ßftcht bewegt und mfisten die armen und 

I* unschuldigen lidcn, das ouch nach wisheit und Vernunft gar 
manlich und erlich angesechen was. 



;t,^.^'^^|; 1 ,. 302. Von dem strit ze Mnrteii iiurt was ordnnng 
ilarinne angesechen wnrt. 

l iid also an einem samstag fn\ der da was der heiligen 
Sil ztfohentuscnt rittern tag^j, wart einhelliclich geordnet und 
ahgi'rett, das iederman am ersten das anipt der heiligen mess 
h6ri>n und got umb gnad und barmherzikeit bitten, zii morgen 
(>Hst>n und sich dann zArüsten und bereiten soll : doch vant 
nuui mengen biderman. der weder essen noch trinken wolt. 
*^ hi« dit> salben ergangen warent. ') 

I. iliiriii iiiiik'r. — "J. viTwauteii. — 4, himdleii möchten. dAnn. ~- 
1(1 iiit *ol. — n. lifii Kn>fi'ti von RiVininit. — Vi. die andern. ~ 
17, Von ilom ums«'« und t-rlii'hi'n strit. — 18. dnrinne fiirgenommeii 



jjiiiniii • l'ii- >;U'u'lii» XloiiiorK' ä"! 



WiittfU'ts KrklarunK J^. T:! hi.-r die Be- 
Sifli-- i.l.,-n Kill.. '^^- ^- 34, Anm- 4. - 
mii i-TviU\tc di'U) 14. Juni die Ansicht 
H TiiRi' i'iii Anjiriff der Kid^uiis^n er- 
-■ ' L]ue1U> i'hi' toleno fare 



wieder 



,,. , 1, liK ijuiniii • l'ii- >;leu'lii» .MoiiiorK' iliissi'rte er wieder hiii 

i» u.Mi uiiiKMi- 11, :.1ttl, JS;!. Am MontiiK dfin IT. .luiii lassen die Bsriier 
^ ti^juMMi'tl '" Miirlen wi»i<i'n, di)»< .lii' den Sireil iiuf nSrtutkoiumenden 
S^^Mw 0.".' Tiiiiii in Anwiieht nehmen. (Misenliein S, L'Sl, Klwiist' sehreiVit 
Sätt^&liV *y* 1^- ■'>"" "'*^''' ""-'*'"' - '""' versehen uns de. iif sduiatug der 
^i—— * UM» bü( tlt> in>atritti>n vren). i.Vhsent.<'in S. 'JST niid Knebel, ttii^ler 
tJd^ S. ™. Aweh bhterli» S, -.W K^UtiKt. di.ss nieht j,-,lenniinn in 



14T(i 



45 



Ttem kament die fronion liaiitvesten liite, die von Zürich, 
ijuch mit paner und ganzer macht und warent vaat mfide und 
lielJig, dann si tag und nacht gezogen warent. ') So hat os 
ouch die ganze naeht geregnet und was tiefet- bJiser weg, 
und regnet ouch am samstag usdennassen vast. also das si 
dennoeht der iien hinder inen mästen lassen in den hMzern 
bi sechshundei't mannen, die von rechter nifide niendert moch- 
ten komen"); nfitzit destniinder kament si barnach und i-u- 
gent von stund an mit andern fromen lüten inanlich dran, 
und was ouch ir gftter will und uieinung, das man umb ircn ' 
willen nit nie beiten noch viren eolt, des man inen ouch zb 
gÄtem nit vergeaseu sol. 

Also wart von stund an ein vorhat gemacht*) und darin 
die von Thun und Entlibfich *) geordnet mit iren panern, mit 
einem treftenlichen volk von allen andern Eidgnoasen ; und ' 
wart ouch in dieselbe vorbfit zfi einem obristen bouptuian 

I. lüte von Zürich, als vortiM. — 7. mf dann eecb^hunüert man. — 
Vi. L'nd also. — U. panern und einem treffec liehen zöge von, 

■) Die 2000 ZQrcIier waren am Mittwoeb aufgezogen, langten aiu 
Freit^ nachmittai;» in Uern un ; na(;h 9 Vhv UeBs Waldmann, der in Bern 
diis herkam in an do über alle Ziirclier Qbemahm. aufblasen und um 10 Uhr 
ubinarechieren. In GUmminen nahmen sie die Mesae und < ^ub da ie einer 
dem andren snnt Jobans segen t\i trinken >. Nach xwaiBtDndiger Rulie 
brach man xum Kampfe auf. Siehe hifrQbfr dia schCnen Mitteilungen 
EdlÜMcb» IJ. IS^ f. und den Brief der ZOrcher Hauptleute vom 1!4. Juiü bei 
Qchaenbein S. 31ö. — 'l Am 21. Juni, poat prandium, echrieb der Rat von 
Bern in das Feld. ' so sind die von Zürich ouch komen, die well man nl 
liirderen, wie wol vil von inen noch nit hie sind, müde halb >■ Udueubein 
ä. 299. — '} Schilling (iiebt die einiige zeitgenO^ehe Darstellung, in der 
von einer Dreiteilung des Heenw in Vorhut unter Hans von Hallwil, in 
Gewultbaufen (ohne Nennung des Ffthren) und Nachhut unter Kaspar von 
Hertenateiu die Kede ist, nlle Obrigen Berichte lassen nur auf eioe Zwei- 
teilung Bchliesaen, Siehe hierüber Watt«1et, S, 75 f. Bemerkenswerte, ab^r 
wunig beachtete Nachrichten über die Schlachtordnung siebt der Bericht 
A. V. Bonalettena im Archiv ti\r Schweiz. Geschichte Xlll. 30», der von 
einer Zweiteilung des ganzen Heeres (links Reiterei — rechts Fussvolk) 
spricht; die Reiterei zeifllllt in zwei und dasFusavolk in drei l'reffen. und 
jedes von die>ea drei Treffen weist Vorhut, Mitleltreffen und Nachhut auf. 
Die Kürze und Aligemeinheit Bchillings in der Darstellixng des Kämpfen 
bei Uurten i't um so mehr zu bedauern, als er persönhch dabei war. Vgl. 
unten Kap. 306. tiohilling sagt x. B. kein Wort von einem Oberanführur. 
Nach Elt«rlin 20Ü und Knebel. Basler Chr. 111, II und 2d war es Wilhelm 
Herter, nach dem Berichte Jörg Hochmutbs vom 11. .lanuar 147T dagegen 
Hans Waldmann (Anzeiger für Schweiz. Geuehichte 18St8. S. 68). Letzteres 
[cheint weniger wahrscheinlich, da Gerold Edlibach nichts davon weiss. — 
'1 Uebereinstammend mit dem Liede von Veit Weberin Kap. 31 1 . Strophe 10. 
Baus von Kageneck schreibt: Die von Bern, Freiburg und Switz haben den 
Vorzug gehan. bi ia?n ist gesin aller reisiger zug: Oslerrich, Lothringen, 
Etat von Strasburg, Basel und von allen ort«n. was reiaig ist gewesen uf 
1100 pferd und zu ffls uf 500 man. Obsenbein S. 310. Vgl auch BasItT 



46 147G 

geben herr Hans von Halwil, gar ein tiirer ritter, der ein 
burger zu Bern was, und euch mit grossem ernst und Ver- 
nunft semlich sachen nach aller notdurft versach ; und wart 
ouch derselben vorhiU zugeordnet der reisig züg, uf si zu 

ft warten mit sampt den schützen von buchsen und armbresten, 
die ouch bi inen warent, darzü gar vil langer spiessen, die 
neben inen uf einer siten ouch gingen. 

Darnach gingen alle paner und zeichen von stetten und 
lendern mit einandern, mit helbarten und mordaxen, der us- 

in dermassen vil was ; denselben panern und fromen lüten ouch 
zugeben und geordnet warent bi tusent mannen mit . langen 
spiessen, die zfi beiden siten rieben den panern gingent, die 
zu beschirmen. Und uf dieselben wart ouch ein gros und starke 
nachhüt geordnet und gemacht, der houptman was Caspar 

15 von Hertenstein von Lutzern ^), der darin ouch gar vernünf- 
ticlichen handlet. 

Und also nach senjjichen Ordnungen allen zoch iederman 
mit manlichem herzen und unerschrocken in dem namen des 
almechtigen barmherzigen gottes, der hochgelobten küngin 

20 magt Marien und der heiligen zechentusent rittern, an der tag 
es ouch was, und hattent die von Bern ein besunder gros 
hoffen zu denselben zechentusent rittern , dann inen vor 
hundert iaren am strit von Loupen, der ouch uf derselben 
zechentusent rittern tag beschach *^), wol und glücklichen ge- 

iT) lungen was, do ouch ir herzfründe und Eidgnossen in allen 
triiwen bi inen warent, als man dann das in der Berner alten 
cronicken gar luter vindet. Und zugent also oben durch den 

1. geordnet Hans von Halwilr. der gar ein tiirer ritter und ein burger 
von Hern. — 5. den buchsen- und armprestschützen. — 6. darzü ouch 
vil. — 9. liellenbarten. — 22. nie dann vor hundert iaren. — 23. ut* 
demselben tag beschach. — 2o. und alten Kidgnossen bi inen wa- 
rent, als. 

*) Ueber Kai<par von Hertenstein, «einen d(»r bedeutendsten Luzerner 
des 15. Jahrhunderts », gestorben 1486. siehe die ausführlichen Mitteilungen 
von Th. V. Liebenau, Hans Holbein d. J. Fresken am Hertenstcin-Hauae in 
Luzern nebst einer Geschichte der Familie Hertenstein (1888), 8. 65 — 9\\ 
- *) Diese Angabe ist ungenau. Der Kampf bei Laupen fand am Vorabend 
des 10,000 Kittertages des Jahres 1:^39 statt. Die Entreprises p. 309 teilen 
die gleiche Ungenauigkeit. Infolge des Sieges bei Murten wurde der Zehn- 
tausendrittertag schweizerischer Schlachtfeiertag. Siehe F. Fiala im Anzeiger 
für Schweiz. Geschichte 1876, S. 201-207; F. J. .Toller, Der Eidgenossen 
Schlachtjahrzeit in den Beiträgen zur Geschichte Nidwaldens Vil, 14, 27. 
Die Berner beschlossen die Feier des Tages am 7. Juni 1477. Im Rats-M. 
21, 218 steht: In miner hern etett und lender, das man der 10,000 ritter 
tag lire und morndes aller der. so in disem krieg umbkomen sind, iarzit 
begangen (werd). Dies als Ergänzung zu Fialas Darstellung. 



1476 47 

büchwalt ') wider Murten und gegen des herzogen leger zu an 
einen hag'), do des herzogen vorhüt was. Und als si ein- 
andern ansichtig wurdent und etlich von vordresten anfieugen 
scharmutzen, do wart iederman, ie einer von dem andern von 
den Eidgnossen nach irem loblichen herkomen und giUen alten 5 
gewonheiten angerfift und ermant, dem heiligen liden linsers 
herren Jhesu Cristi und ouch den zechentusent rittern fünf 
pater noster und ave Maria mit zertanen armen ze betten und 
sin götlich gnade und barmherzikeit anzeriifen, das ouch wol 
zem fünften mal von iederman mit grossem ernst beschach.^) «o 



303. Das der herzog von Lothringen nnd etlich herren 
und ander vor Mnrten zft rittern geslagen wurden. 

Es wurden ouch vor dem angriff, als nit unbillich was, 
gar vil rittern geslagen *), nämlich der vorgenant herzog von 
Lothringen, der des von ganzem herzen begert, darzü ander 15 
grafen, frien, herren, edel und ander from lüte, der ob drü- 
hunderten was und es ouch nachmalen wol verdienten. 

Und also glich demselben nach beschach der angriff, und 
wart uf beiden siten mit grossen steinslangen und andern 

2. vorhüt was und ouch in guter Ordnung und ganz gerüst warent. — 
5. harkomen. — 6. heiligen, bittern liden. 

*) Wattelet hat die Frage betreffend die Lage de« Schlachtfeldes 
(a. a. 0. S. 60, 67) und des burgundischen Lagers (S. 50) wohl endgiltig 
bereinigt. Der Buchwald steht heute noch zwischen ülmiz und dem ßurg- 
Salvenachfelde (S. 33). — *) Dieser Haag — auch erwähnt von EdlibacTi, 
S. 157 nnd bei Mone III, 405 -- war nur einige hundert Meter vom Wald- 
saum entfernt. Wattelet, S. 69—71. Auch die erhaltenen Bilder geben 
Watteleta Auffassung von der Lage des Haages auf dem Bnrg-Salvennch- 
Münchenwylerfeld recht. Siehe J. Zemp, Die schweizerischen Bilderchroniken 
und ihre ArcbitekturdarstcUungen |1898] 8.48. 68, 123-126. Vgl. auch Basler 
Ohr. V, 522, wo von einem Zaun die Rede ist, der auf ehiem das Lager 
umgebenden Graben errichtet worden sei. — ^) ISepciens extensis in celum 
brachüs sepcies tria pater noster et tot ave Maria dixeront, Knebel, Basler 
Chr. III, 12. - ;») Der Ritterschlag fand im Walde statt. Etterlin S. 209, 
Wattelet S. 78. Er wurde durch Graf Oswald von Tierstein erteilt. Knebel, 
Basler Chr. Ill, 12; Heinrich Gundelfingen, im Archiv des bist. Vereins des 
Kt«. Bern IX, 197. Edlibach S. 157 irrt, wenn er die Ceremonie nach dem 
Kampfe ansetzt und ebenso Mathis Zollner, wenn er sie durch den Herzog 
von Lotpingen vornehmen lässt. Siehe Meister S. 34. Entscheidend in beiden 
Fragen sind die Briefe des Hans von Kageneck und des Johann Gelthuss 
bei Ochsenbein, S. 310 und 305. Der letztere giebt die Zahl der Männer, 
die zu Rittern geschlagen wurden, auf 80 an, Knebel auf 150. Etterlin, 
Edlibach. Bonstetten (Archiv für Schweiz. Geschichte XIII, 309 f.), Knebel, 
S. 16 und die Strassburger Archivchronik II, 200 nennen einige Namen. Vgl. 
auch Tuschs Burgundisch Hystorie, hg. von Wendling und Stöber, S. 89. 



4S |.17i; 

büchsen gar vast geschossen, des etliiiher liliel feiigoltetin 
und mit unverzagtem mfit liüweii die reisigen drin und nel 
inen das fi'tsvolke als beide, büclieenscliützen und die langen 1 
spies, und wurden alle ordnnngeu von stund zerbrochen. ') | 

> Und kament am ersten an einen hag, darüber man nit inocht j 
kernen, dann das si wider mästen keren und nebent zi*! durch T 
einen engen weg zu ros und ffls brechen mfisten'l, das leider I 
etlichen übel kam ; dann were derselbe liag nit do gewesen, ] 
si hettent an demselben ersten augiiff gros lob und ere in- 

> geleit, nachdem dann die Burgunder am ersten ritterlich be- 1 
stCinden und manlich gein inen traten, das etlichem ze sur J 
wart. ') 



'] Mit dieser gewju unwubraoheiuUcben Nüchricht steht ScbiUtng 1 
j} ttlleiD; tider nollte en Jim gleiche Hanüver aein. das im Lutlebatliede (unteitj 

^^tn-tiU/K^p. 3t2) }>viekhatt wird mit: Die spits die tet sich vortieu at't — 'J DM.f 
. ^vird die gMube Tatsache aein, vun der Knebel, Basier Chr. 111, IK ■prichtt , 

' Hd auidftiii amannus de tiwitz ille fuit ductor, qui ut vir prudentiasirnns 

■wwit, non reota via aggredi debereot sed per declivum raontie, abi boni- 
hud« eo» noeere uon postient. Vgl. über diesen Lmdnmaianii die Unt«r- 
■uühuiig voll Wilhelm Oecbali im Anzeiffer fllr Bchz^ei^. tieacluchte 1S2J&, 
a. Sm und moine ergäD^ende Mitteilung ebJ. läSS, S. 95-97. Die Bbrigeu 
/eitgtniniaiK:hen Qaeflen wiaseu von einer Umgebung des GrQnhag« '~ 
ttinne tJchiUings nicht«. So erzUhlt Edlibach S. 157, dos« die Burgai 
durch die LOoKea des Grünbags einen aeitlicheu (besitz) Ausfall ntdcl 
und lü oder 12 Schweizer niederranaten und erstactten, worauf düiui die 
)iciiweiM.-r ' allenttaalbeii durch den grfinhig ^rehrochen und den nider- 
getruckt*. Etterlin sagt zwar nicbts vom ürilnhog, aber auch nach ihm 

B'eau der AuKriff immer vorwürts, • on still stau und hiader sich sechen >. 
aslileiehe lüsst üich auB Faoigarolati Bericht vom 25. Juni (äbersetzt von 
J. Dieruuer in der Schweiz. Monatasuhria tilr OfEziere aller Waffen 1892) 
eraehen. Wenn eine Umgebung stttttgefunden haben soll, so war sie hGch- 
ctens eine • Episode im Kample eines 'l'eilea der Vorhut • (Wattelet. S. 84). 
Ueber den Kampr beim GrQnhag spricht am ausführlichitt«» die Reinichronik 
bei Mone III, 405. Abbildungen der Schlacht bei Murtea enthalten 
tJchiilingK Chronik in Zürich (vgl. J. Zemp, Die scbneizerigcben Bilder- 
ehroniken, S. 48), Schillinfta Chronik in Bern |Z>-mp S. Hü, Reproduktion 
in Holzicbnilt bei Ochsenbein S. 300, farbig bei Meister), der Luzerner 
Schilling (besprochen und abgebildet bei 2^mp S. 123^126). Stumpf (Zemp 
8. 143). Der auf eine ältere Vorlage zurücTigehende Stieb von MarUa , 
Martini von 1Ü09 ist vorzüglich reprodaxiert im Fiibourg artistique lSBä,_ 
Jahrgang VI, l'l. XXI-XXIT, mit 'feit von Ch. Stajessi (^Zemp S. 156-168).^ 
— *i Wenn der Widerstand der Burgunder anfangs auch ein • manlichera' 
gewi^en ist, so war er doch nur von kurzer Djuer. Vgl. Wattelet, 8 
l'iiacb, S (Kl schreibt bierflber : 

Diii vynd bestundent ein wil manlich 

vnd zeygten gtarcken widerftaut, 

HO bald ein haut mocht wenden sich 

wurdent sy zu der flucht gewiint. 



1476 49 

301. Das der Ticnden gar vil in den se z& Mnrten lüffen 

und darinne verdürben. 

Also zoch iederman mit friem herzen gar manlich wider 
des herzogen leger und in sin Wagenburg mit einem semlichen 
schalle, das der Burgunsch hochvertig herzog und die sinen '> 
zft flucht kamen ^ und wart der ernst als gros, das alles, das 
si mochten erritten und erloufen, von inen nidergeslagen und 
ertöt wart, und kam semlich gros angst und not under si, das 
gar vil von rechtem iamer und schrecken in den Murtense 
riten und loufen müsten ; derselb sew von der stat Murten lo 
bis oben us an das moss '), do er ein ende hat, aller vol lüten 
stund und lag, die alle darinne erstochen und erslagen wurden 
und sich euch selber von rechter angst und not mftsten er- 
trenken, das die nieman mocht zelen noch überslachen von 
menge der lüten*), und warent merenteils alles Lamparter, is 
dann dieselben ir leger bi der stat under den nussbomen neben 
dem se hatten. Und als die in der stat innen wurden und 
gesachen, das die Burgunsehen also fluchen, do markten si 
wol, das man si entschütten wolt. ^) 

Also lies der houptman in Murten etlich endlich knechte jo 
in das Lampersch here harus loufen, die brachtent si am 
ersten zur flucht, das si also in den sew wichent. 

Es ritten euch vil grosser herren und ander gfit lüte, der 
namen ich nit weis, mit iren güldinen scharinen, verdackten 
rossen und andern köstlichen dingen von harnesch, cleidern 25 
und andern! in den sewe und understünden überzöswemmen ; 
si zarten euch iren harnesch, cleider und anders, was si 
konden oder mochten von inen zu uff'enthalt und lengrung ir 

1. Das der vienden gar ein merklich zal in dem sewe verdürben und 
gar iemerlich iinibkameni und ertrunken. — 3. Und also. — 8. kam 
ouch. — 10. müsten, das er von. — 20. Titel : Das etlich soldner von 
Murten us der stat in das Lampersch here lüffen. — Do nü der 
houptman in Murten des innen wart und er geriet merken, das die 
von Bern und ander im veld waren und an den herzogen zugen, da 
lies er etlich. — 22. Nach wichent Zusatz von späterer Hand: was 
gelta si ouch bi inen hatten, das taten si alles us iren secklen und 
verwarfens in den se, damit es niemant zu nutz kä.me. — 23. Do 
ritten. — ander mechtig lüte. — 26. überswimmen. — 27. dann 
konden. 

Unter dem Grossen Moos versteht man die zwischen dem nördlichen 
Ende des Murtnersees und Kerzerz, Ins und Gampelen gelegene Ebene. — 
*) Am au{>fQhrlichsten und mit behaglicher Freude spricht hierüber Tusch, 
S. 92. Vgl. auch Mone, Quellensammluog III, 406. — •) Siehe Wattelet 
S. 76 und unten Kap. 306. 

4 



50 



U76 



lebens und wann si lang gezabteten und nit erschossen i 
erslagen wurden, 80 gingent si von rechter angst und not mit 
den rossen under, das doch ein gros not und iemerlich ding 
was, Si hattens aber umb den almechtigon gotte mit ir hoch- 

s vart und Übermut wol verdienet, daran alle fromen Berner 
und biderben lüte gedenken und sich vor unnützer hochvart 
hüten und in gottes gebotte und gehorsamkeit blibon sullent, 
so mag inen niemer misslingen. 

Es wurden oucb etlich uf den hocben bomen, danif i 

10 von rechter tötiicher angst und not gestigen waren , ersto- 
chen ; die mfisten leren fliegen on alles gefider ') ; darzft wi-A 
rent vil frowen under inen, die sich in harnesch hatten an*j 
geleit; der wurden ouch etlich unerkant erstochen und umb-J 
bracht, doch wo man die mocht erkennen, so tet man ineip 

15 nit : dann es etlichen darzA kam, das si ir schämen und brustij 
endecken und zöugen müsten. 

Die von Bern und der ganz huff mit allen panern vonJ 
stetten und lendern zugent alwegen gestracks fiir sich durch | 
des herzogen leger und mit inen der reisig ziig merenteils bial 

!fl für Wiblispurg us, ein langen weg, und was si dozwüschea'I 
ankörnen mochten, das wart von inen alles zu tot und dar-l 
nider geslagon'). Und als man für Wiblispurg verre hinusl 
was'), do kament niere von denen von Murten us der stat,1 
das der graf von Röymont mit allem sinem volke in dem I 

'S leger vor Murten were ; und diewile man des herzogen volka i 
erslagen und inen die flucht angewunen, so hette man den-l 
nocht zwen schütz *) us der grosse» büchsen in die stat Murten I 

1- erschossen noch eralagen, — 3. ganz under. — 5. nnd übennät 1 
fehtl. — 6. gedenken, sieb. — 8. niemermer, — 9, Tilfl : Daa der 
rienden etlich uf den hochen bömen erstothen und umbbnvcht wurden. 
Zuiatt von »päterer Hand: ouch in baohöfen nod hiiaem. — Do wur- 
den. >- si dann. — 12. warent ouch (rowen. — IC. ent-decken und 
erzöugBD. — 20. Wibliapurg hinua. 

') Veit Weber cebraucht diese Hedenaart im Ponterlin- und inLiI 
IJiirtenlied, Sohilliog I, S. 241 und unlen Kap. 311 ; Etterlin S. 210. — t 
*) In treuer Elefolgung einer Bestimmung des am IS. Milrz von der Ta^ ' 
sattung bcschlosaenen Eides in das Feld, niemanden zu fangen, • suDder 
Hl Terre man mag unser vigend bu töden ■- Ochsenbein S. 43: Basler Chr. 

II, 333; Absch. 11, 582. Wie Reiterei und Fuaavolk sich in die Blutarbeit 
teilten, erzählen Obereinstimmend Etterlin S. 210 und Knebel, Baaler Chr. 

III, 13 und 19 und das Lied von Lurlebat unten Kap. 312. Mone u. a. 0. ^ 

') Etterlin sagt, die Verfolgung hätte »ich bis » gen Betterüngen . erstreckte i 
Ist entachieden zu weit. Kageneck (Ochsenbein S. 310) giebt die Knlfemnng tf 
vom Standort des Schlachtenbeginns bis »um « Wenden » auf eine grosss j 
Meile an. Boaler Chron. III, 329 und 331 : uff dry mil wega. Ebd. Vrf"- ' 
ob swo mil wegs. — *) Etterlin S. 210 : drei Scbüase. 



getan ; daruf Engendes still gehalten und geraten wart, das 
man also bliben und menglich uf einen kni'iwen mit zertanen 
armen dem almeehtigen got, der küngin magt Marien, allem 
himelscheii here und den zechentusent rittern fünf pater noster 
und ave Maria sprechen und ernstlichen danken selten der 
grossen gnaden und grundlosen barmherzikeit, uns allen von 
im erzfjugt ; und solt man also gesti'acks gegen dem grafen 
von Rfiymont ziecben und in oucli angriffen, nachdem man 
dann des herzogen volkes nieman me erilen mocht. Und als 
man wider harzü bis für des herzogen leger zCi der stat ■ 
Murten kam, do kament mere, der graf von R&ymont were 
ouch von sinem leger ufgebrochen und gewichen und hette die 
tlüeht genomen. Also bleip man und zoch iederman in des 
herzogen leger zfl herberg, doch wurdent derselben ouch gar 
vil erstochen und erslagen an der flucht, es were uf dem ' 
moss, oder die obenus fluchen') und beschach dem grafen von 
RÖymont leider nit, wie wol er ouch kum entran. 



305. Das man herberg in des lierzogen leger uam 
und iederman gnüg vant. 

Und also blibent die von Bern und alle ander Eidgnossen * 
und zügewanten mit iren panern und allem irem volke in des 
herzogen leger, darinne gar gros gut an golde, silber, cleidem 
und allen andern dingen gewunnen wart, dann si das alles 
hinder inen meisten lan von rechter angst und not ; es ist aber 
nieman nit darns gangen, dann merenteils den sn6den fri- * 
heiten und andern verzagten schi'ilmen und hüben, die harnach 
geloufen sind und das alles verslagen und verstolen haud und 
ist den biderben wenig worden, dann dieselben alle davor am 
rechten ernst sind gewesen. Man vand ouch in demselben 
leger an win, brot und allen andern essigen dingen ein gros ' 
notdurft und was ganz kein prest do, als aber von etlichen, 
so US dem Bnrgunschen here komen und abtrünnig warent, 

- 12. ouch fehlt. 



') üeber die Flucht des Grafen von Romoat räehe Basier Chroii. III, 
18j Anm, 4. Ein Teil der Fliehenden kam. wirklieb im grossen Moos um 
(Ltltencron, Volkslieder II, 97, 101); der ^rösäere Teil aber floh < obenus», 
d. h. Aber die im Westen Murtens gelegeneu Berge hint«r dem Rücken der 
SJdgenosaeu in die Wat Für beides ist die Fcieschronik der beste Beweis. 



52 1476 

oflfenlichen geret wart von dem grossen mangel und presten, 
so an win und brot do solt sin gewesen, das doch nit also 
was, als es menig from man wol gesechen hat ; darumb man 
in semlichen ofnen kriegen nit iederman glouben sol, und 

ß besunders solichen hüben, so also von iren herren heimlich 
abtrünnig werdent, dann si biderb lüte wol möchten verraten. 
Und ich wil glouben, wer es uns übel gangen und umbge- 
slagen, si werent wider uf die ander siten geloufen und betten 
uns verkouft und verraten, das sol an mich nieman zürnen, 

10 dann ich semlichen lüten ganz nit getrüw. 

Man hat ouch dem herzogen alle sin büchsen gros und 
dein, darzü bulver und allen andern züg, was er dann im 
leger bi im gehebt hat, angewunnen und semlich büchsen alle 
in die stat gen Bern gefürt und habend die gemein Eid- 
15 gnossen und zügewanten miteinandern früntlich und brüder- 
lichen geteilt ; das bulver hat ouch iederman im velde ge- 
nomen, wem das werden mocht. •) 

Darzü wurden ouch des herzogen von Burgunnen besten 
rocke und mcntcl, die gar von kostlichem golde gemacht und 

20 mit zöbel und hermlinen underzogen warent, gewunnen ; die 
kament ouch gen Bern und wurdent von inen umb ein gros 
sum geltes kouft und an gottes gezierd geben ; si warent als 
ganz kostlich , das si nieman goschetzen mocht. Desglich 
wurden ouch vil ander köstlicher güldiner und siden rocken 

25 und cleidern gewunnen und ander merklich gros gut; es wart 
ouch in dem sewe vil güts funden bi den toten lüten und sus, 
das es nieman wol schetzen kan. 

So w^art ouch im leger angesechen von gemeiner Eid- 

gnossen und zügewanten houptluten, vennern und ritten, das 

30 man von des grossen glückos und gewunnenen güts wegen 

ein gemein büt machen solt, umb das menglichem und sunders, 

die es verdient hatten, ir teil wurd und es nit alles den 

3. als das. — 5. simderlich. — 8. wider an die. — 10. ffetruwcn. — 
11. Titel: Das man dem herzogen al sin büchsen und andern züg an- 
gewunnen hat. — 13. büchsen alle under gemein Eidgnossen und ver- 
wanten früntlich und bruderlich geteilt. — 17. das dann werden. — 
22. so ganz. — 24. sidiner. — 28. gemeiner Eidgnossen houptluten 
und ziigewanten houptluten. 

») Ueher die Beute siehe Ochsenbein S. 303, 305, 306, (wenig gutes, 
dann unzalichen vil harneschs), 311, 313, 316, 325, 339, ^Ul. Dazu EdUbach 
S. 157 ; Ett^rlin S. 210 (es was aber ein kinden spil und bettelwerk gegen 
dem gut, so zu Granson gewunnen ward) ; Tusch, S. 94 ; Mone III, 407. 



1476 53 

snöden schölmen, friheitbftben und frömden hantwerksknechten 
blib, die es also verstolen über eid und ere hatten genomen, 
dann man mengen biderben man zu Bern und anderswo horte 
clagen, das ir knechte und deinen dienstbüben als vil geltes 
und anders bracht hettent, das si inen noch andern nit me 5 
dienen noch werken wolten, das doch übel getan, dann es 
mengem, der es verdient hat, türe was. Doch wart am letsten 
kein gemein büt, und bleip iederman was er hat ^), darin an- 
ders nieman dann die houptlüt und gewaltigen schuldig wa- 
rent, die betten es wol mögen wenden und erweren ; inen lo 
was aber als vil worden und das si den lüten genomen hatten, 
das si es nit gern von banden gaben noch in die büt leiten. 
Wie wol man am ersten armen lüten vor der stat Murten vil 
gutes nam an geld, Silbergeschirr, cleidern und andern dingen 
und euch usdermassen vil harnesch, der gar köstlich und gut i5 
was in das rathus zu Murten getragen und euch ein teil an 
cleidern, harnesch und andern dingen verbot, so wart den- 
nocht durch der Eidgnossen knecht und ander mütwuller mit 
gewalt in das rathus gebrochen und alles das darinne was, 
darus getragen an harnesch und andern dingen und das gelt, -o 
so von dem bütgfit gelöst, wart gen Lutzern gef&rt und nach- 
malen euch geteilt. 

Es wart ouch mit sunderheit geraten von gemeinen houpt- 
lüten, das man umb eren und ouch deswillen, das man ewic- 
lich von semlichen sachen möchte reden und des niemer ver- 25 
gössen, alle zelten und hütten, die in des herzogen leger wa- 
rent, züsamen tragen und under die Eidgnossen und gewanten 
nach marzal teilen solt, damit man die nachmalen zu eren 
mocht haben und bruchen. Es \vart aber nit darus, dann 
iedermann das und anders nam, das ouch wol ougenschein 00 
was, dann alle karren und wagen gar wol warent geladen 
und wer aber erlicher gewesen, man hette es in stette und 
lender geteilt, damit si zu derselben banden w^erent behalten 
und gebrucht worden. 

2. verstolen und. — 3. biderman. — 6. ganz übel. — 7. was, und 
wart doch. — 8. daran anders. — 11. das si ouch den. — 15. ouch 
unsäglichen harnesch. — 27. verwanten. — 29. ouch nit. — 31. wägen 
davon. — 32. wer dennocht erlicher. — 34. und ouch gebrucht wordfen. 

«) Auch Etterlin S. 210. 



306. Das niAu den herzogen vou iotliringen In _ 

zogen rou Bnrgnunpn zelti^n uml siiipm ^ema^^h and 
hose ligeii lies. 

Und als daiiu der herzog von Burgunnen in sinom leger 

s uf einem rein') ein lii!ibsch köstlich gezimmert lius hat lasse» 
machen und euch sin eigen zelten ufslachen, do er ouch s 
wonung hat, do wurden gemein houptlüt umb eren willen ze i 
rat, das si den herzogen mit sinen dienern darin lassen wei- 
ten, als ouch beschach. -) Und er hat das ouch zu grossem 

" dank und was in desselben herzogen hus gar frölich, wie wol 
im von groben löten gros Unvernunft erzßugt wart, dann et- 
lich brachen im sin kisten und laden ui' und namen im das ', 
öin darus und meinten villicht, es were des herzogen von ' 
Burgunnen ; das vertrug er und die sinen alles williclich und 

s wolten mit nieman darumb vechten. 

Der vorgenante herzog von Burgunnen hat oueh in sinem 1 
leger vor Murten allerlei koufinanschatz gehobt von sidinen 1 
und andern guten tfichern, köstlichem kram, specerie und I 
allen andern dingen, das man erdenken mag, als nit unbillich j 

was in einem semlichen grossen leger, als dann das gewesen 
ist und man wol gesechen hat. 

Item er hat ouch under im in dem leger gehebt ob drii- 
tusent varender und gemeiner l'rowen, das von den sinen i 
offenlich gerett wart, on ander erber frowen, die mit iren J 

•■!• elichen mannen do warent und gewerbe und koufmanschatz ' 
tribent, der ouch an der zale vil was ; si gewunnen aber von i 
gottes gnaden nit vil daran, dann si mtisten alle ding umh J 
ein dein gelt hinder inen lassen. ') 

6. und sin selten darumb ufslacht'n. — 8. heraogen vo 

— 10. waa dftrin nai-. — 17. vor Murten frklt. — ai. _ 

18. speuerien. — 21. man ouch wol. — 22. Titel: Das me dann dni-I 
tusent Kemeinör und varender frowen »or Murten gewesen sind. — 1 
Es sind ouch in dem leger vor Murten gewesen me dann dnitusent | 
varender und ßemeiner frowen, ala man das wol gesechen und vi 
des herzogen luten gehört hat, dar/ii ander erber frowen, die mit iri 
ehchen wannen ouch da warent und koufmanschtttü triben, der. 
2^. wenig geltes. 

') Kst ist dies der die Ebene von Murten und das Plateau von Bar^ J 
Saveoach dominierende Högel Grand Boib Domingne. Wattelet, S. 25, bo- J 
sonders H. 50-65; Biuler Chron. V, 522. Das < busaelin von holzwerk, niti 
wyt von dem see» erwähnt auch Tusch, S. 94, — ') Ebenso Tusch, 3. 84. J 
— ') In den Reebnungeu der Stadt Lausanne steht ( Ochsen bein S. 581): 1 
Alemanni (d.h. die Ei^enossen) quam pluribus mercatorum jjentibus, Qui a 
mercancias et vitnalia Widern aduierant, invenerunt, maximom omicidiom J 
fecenint. 



1476 



55 



Es ist ouch gar vil selzens volle von verren landen nnder 
inen gewesen und erslagen worden, nämlich wart einer im 
leger tot fanden, dem warent beid fCia gespalten und hat an 
ieglichoni fäs anders nit dann zwo zechen, desgliuh an ieg- 
licher band nit me dann zwen vinger, ouch gespalten. Und 
man sagt ouch, das etlich hite mit einem breiten ffts, die 
man nempt tattel, und ander wunderbar und selzen lüte ouch 
werent erslagen worden und iimbkomen ; ') derselben hau ich 
aber keinen gesechen, dann ich ouch nit an alle ende mocht 
konien. ' 

Aber umb willen, das des vorgenanten houptmans und 
tiiren ritters, des von Bftbenbergs, ouch der raten und burgern 
und aller dero, so in Murten gewesen sind, zfl gutem ouch nit 
vergessen werde, als das gar billich und durch si wol ver- 
dienet ist, so sind etlich knecht. do man den angriff getan i 
hat, als dann zem teil davor ouch gemelt ist^). durch er- 
louben des houptmans ouch gar ritterlichen in der Laniparter 
here harus geloufen und gar manlich an si geti'etten und mit 
inen gevochten und haben inen grossen schaden getan und si 
am ersten darzii bracht, das si in den sewe geritten und ge- s 
loufen sind, und kament ir leider ouch etlich umb. Derhoupt- 
man bleip aber mit der merteil liiten in der stat, iederman 
in siner ordnungc, und beachach das darunib, als davor ouch 
stat, das der graf von Ilflymont dennocht mit allem sinem 
Volk und ziige vor der stat Miirten in sinem leger stille lag, * 
und mit den grossen houptbiSchsen in die stat schos; deshalb 
nach minera bedunken von dem houptman und den andern 
gar wisslichen gehandlot wart, das si die stat, die inen in 
tniwen bevolhcn was und darz^ si gesworen hatten, behüten 
und davon bis in den tot nit scheiden wollen. Darunib man i 
inen das nit verkeren, noch zu argem rechen sol, dann st sich 
in derselben stat mit stürmen und allen andern dingen als 

1. ouch mergerlei selzsimiB Volkes. — S. ouch nit me. — 11. Titel: 
Dae sich der houplman und ander in Murtnn gar ninnlich utid erliuli 
hielten und RÜt ordnoiigeii under inen hattent. — 20, ouch aeloufen. 
— 32. allen fehlt. 



'I Von derartigen Merkwürdigkeiten erzählt auch ein St. Galler: Die 
Aidgnojiien . . . fundend gar wunderlicli lüt geschaffen ; ainen mit ainem 
fuBB. was 2i/t £C'huh lang, und ainen mit geE^altenen bänden und fQsaen 
als Bin rind; und mooren und aunat raengerlei wunderlichs volks. das hie 
SU land treinbd ist •. Mitgeteilt von J. Häne im Anzeiger für schweif. Gesch. 
1898. S. Ö4. — ») Oben Kap. 304. 



56 l 47ß 

ritterlich und manlich gehalten hand, das man des genossen 
und gros lop und ere ingeleit hat, und sol nieman zwiveln, 
si werent am strit lieber gewesen. ^) 

Darumb süllent oueh alle fromen Berner nü künfticlichen 

r, zu ewigen ziten betrachten und daran sin, das die künglich 
stat Murten, vor der uns allen so merglich glück und heil ist 
erwachsen und zu banden gangen, mit allen dingen wol er- 
bilwen, in giiten cren gehalten und niemermer von der stat 
von Bern noch von ircn banden gelassen werde. Zwar es ist 

10 ein guter starker vorhoff vor dem herzogen von Burgunnen, 
ünserm houptviend, gewesen und noch ewiclichen sin mag ; 
dann ob man die nit als ritterlich und manlich bebalten und 
mit einem türen und bewerten houptman und andern man- 
liehen fromen lütcn besetzt het, so wer das ganz land bis an 

i'. die stat von Bern gewüst, ingenomen und gewunnen w^orden; 
was euch me gemeinen Eidgnossen und aller Tutschen nacion 
darnach gangen were, weis der almechtig ewig got wol, der 
uns mit siner gotlichen barmherzikeit so milticlichen bige- 
standen hat. Darzii bette man die brücken zu Loupen und 

2» Gümynen ouch nit mögen behalten, ob anders Murten ver- 
lassen were worden, dann mau an denselben brücken gros 
angst und not hat erlitten, wie man die mocbt bebaltcn. 

Und als nü die von Bern und ander ir Eidgnossen und 
zügewanten mit iren machten und panern nach dem ver- 
i.'5 gangncn strit zu Murten drig tage in des herzogen leger 
warent gelegen-) und iederman genomen hat, was im Averden 
mocht und das alles uf karren, wagen und sömer hatten ge- 
laden, also am zinstag frü nach der zechentusent rittern tag ^) 
des vorgenanten iares wurdent si mit einandern zc rat, das 

2. zwivcln, si wereu am .strit ouch lieber j^ewesen. — 12. behalt<3n, euch 
mit. — 15. stiit Bern veiwust. — 20. anders fehlt. — *J1. man ouch. 
— 2:». die Berner. — 24. verwauten. — 25. drig tag aneinandern. 

') Es liat beinahe den Anschein, als ob Schilling den Verteidiger von 
Murten gey^n den Vorwurf der Tatenlosigkeit habe in Schutz nehmen 
wollen. Wie unberechtigt ein solcher war, hat Ziegler im Archiv des hist. 
Vereins des Kts. Bt-rn Xll, 07 f. nachgewiesen. Nach Bubenbergs Rücktritt 
wunle Petcrmann Schoi)t\?r Hauptmann in Murten bis zum 7. Juli, dann 
(leorg von Stein. Kats-M. 20, 95 (fehlt bei Ochsenbein). Siehe auch das Lob 
über Buhenbergs Jlaltung in den Basier Chron. V, 521. — *) Die Luzerner 
Hanptleute schreiben am 24. Jnni, d-.iss bie « nach strites recht bitz an 
dritten tag ritterlich erwartet » und dass sie « dis dri tage in ungewitter 
und grossem gestank der vigenden und doten ut der walstat gelegen» seien. 
Ochsenl^ein S. 81tj; Mone IH, 407. — ^) 25. Juni. 



1476 57 

si fürer wider Losann und gen Jenf zürucken woltent*) und 
das iederman den halbteil der lüten solte heimschicken ; ^) 
dann der lüten vil und aber im lande an allen dingen vast 
iure was. Und bliben also bi denen von Bern mit iren pa- 
nern und woltent sich nit von inen scheiden ; doch zugen gar 
vil lüten wider heim, und beschach das merenteils von des 
roupgütes wegen, das si mit inen fürten. 



307. Das die you Bern gou Milden zagen und nani 
iederman, was im werden moeht. 

Und also zugent die von Bern mit ir paner den nechsten lo ' 
gen Milden ; ^) dieselben alle, was dann von priestern, mannen 
und frowen was, gingent inen engegen mit allem heiltüm und 
begerten gnaden, die man inen ouch tet ; dann man si alle bi 
leben lies bliben, wie wol si einer harten straf nach irem 
verdienen wirdig werent gewesen. Doch wart dennocht in i^ 
der ganzen stat sackman gemacht und wart gros gut darinne 
erobert und gewunnen. 

2. einer lüten. — 3. lancL? allenthalben vast an. — 4. bliben die andern 
al bi. ~ 5. scheiden und zugen dennocht der merteil wider heim; 
das beschach alles von des mer<,Hicheu rouptgüts wegen, das si mit 
inen heimfurten. — Ö. Das die von Bern und ander mit inen mit 
iren panern gen. 

*) Es geschah dies namenUich auf das Drängen Berns, das am 23. Juni 
den im Feld Stehenden hatte den Befehl zukommen hissen, nicht heimzu- 
ziehen « dann es smachlich und schad were ». Ochsenbein S. 308. Der Brief 
gieng erst am folgenden T.tge ab. Ebd. S. 314. Im gleichen 8inne schrieben 
die Berner am 24. .luni an den Führer der fc'chwizer, di-n Altammann 
Dietrich in der Halden. Das Schreiben steht im Anzeiger für Schweiz. Gesch. 
1898, S. 96. — ») Von den 2001) Baslern machten nur 400 den Zug in die 
Wat mit. Knebel, Basler Chron. II. 2o. Edlibach S. 158 und die Strass- 
burger Archivchronik li, 201 geben die Zahl des eidg. Heeres auf 12,0(0 
an, was allerdings etwa der Hälfte des ursprünjjlichen Bestandes entspre- 
chen dürfte. Bern bedauerte lebhaft das Auseinandergehen des Heeres. 
Ochsenbein S. 819. Bern schreibt an Mülhausen (bei Mossmann, Cartulaire 
IV, 193), dass ein Teil der Eidgenossen heimgekehrt sei, aber die Berner, 
Freiburger, ISoloturner und Bieler. der Herzo<j von Lothringen in eigener 
Person und das « gezuge » von Oesterreich, Bassel und Strassburg zögen 
weiter gegen Genf zu. — ^] Der Weg führte über Peterlingen (Etterlin 
S. 211) nach Moudon. Vgl. auch Tusch, S 95. 



308. Das dip anderu EidG;nosüeii niil ireu panern 
gen Lopsingen zagen and das gewanneo. 

Die andern EidgnosBen zugent aber mit iren panern gen 
Lopsingen, ') das dem bistüm von Losann zugehört, und ge- 

5 wunnen das von stund an, wie wol es gar ein stark stat und 
slos was, und fundent daruf gar vil gutes, das nament si 
alles bi gründe, und verbranten es darnach ganz und gar, das j 
denen von Bern gar usdermassen leid und widrig was von j 
linser Heben frowen wegen zö Losann, der es zugehört, fcä \ 

10 mochten es aber leider nit wenden, noch darwider sin, dann | 
das es ganz verbront und zu himel gericht wart. 

Do nü die von Bern und ander ir Eidguossen und zftge- 
wanten dennocht in dem leger z& Murten warent und e si ] 
dannen zngen und gen Milden oder an ander ende kament, 

i;. dazwiischent hat sich der graf von Gryers mit den sinen von 1 
Sanen und andern ulgemacht und für gen Losann in die stat, 
do man im keinen widerstant tet-): dann der schrecke und] 
vorchte in si komen was, und fürten er und die sinen gar vil I 
gätes mit inen dannen, dann si anvingen in der stat plündern 1 

M und namen iederman was er hat. 



1. Eidgenoueu oiii:li g-eni ein lieh mit Lilien 



2. gewimnen und 4 



nach mit einandem. dai<. — 8. iisdermasBen fehlt. - _ . __ 

— 10. aber nit erwenden. - dann diia bi» gericht wart fthlt. ■ .__ 
Titel: Das der graf von Gryers mit den sinen am ersten gen Loranlll 
kam and die «tat plündert. — verwanten. — 13, vor Murten. — ^^i 
an felih, — 18. gnr merklich gut mit inen Ton dannen, dann ai onc&l 
anvingen die stat plündern und nam iederman andere nit, dann davf 
im nit werden mocht. 



in = Lncena auf dem Wege nach Lausa 
. .. I annehnien. aase die Bemer voraus- 
ind die andern BundeügenoaBen nachgekoc 



liegt, BD r 

vorbeigezo„_ — __ — ._.„ _ „. 

■) Der Uehei'fall Lausannes mu^s also in den Tagen vom 23.— 25. Juni s 



gefunden hahen. Üehrigena steht Schilling mit dieser Angabe allein und 
ea macht beinahe den Eindruck, als oh er einen Teil der Verantwortlich- 
keit nir daa Geschehene von den Eidgenossen auf die Leute des Grafen 
Ludwig von Greyerz habe abluden wollen, die sieh allerdinw nach den 
Lanannner- Rechnungen, bei der PlQnderun? • permaKime > beteiligt haben. . 
Ochsenbein S. 585. Vgl. hiezu die Bemerkungen Hiselys in Mi^moirei efej 
documents XI, 99, Anm. 



30*J. Das die von Bern aud ander Eid^nossen mit 
ircu paiiern oncli geu Losauii zngent. 

Und ais ()ie von Bern und ander Eidgnossen mit ireii 
panern ouch gen Losann kament, ') do was vorhin zein teil 
sacknian do gemacht, und was man übriges darnach da vant. 
nach dem gar vÜ gätea in der stat was, das wart ouch alles 
genomen und gar wenig do gelassen. Und wart leider von 
etlichen snÖden biiben und nit von den fromen in seralicher 
niass mit beroubung der kilchen do gehandlet, das ich die 
himelküngin niagt Marien bitten, das si es die fromen und i 
unschuldigen nit engelten lass, dann es dieselben nit mochten 
gewenden, wie vil man darzü tet. ■) 

Und in dem als man zft Losann lag und man meint fürer 
gen Jenf und an ander ende zA ziechen und die nach irem 
verdienen witer zCi schedigen, do kament gar vil herren, geist- i 
lieh und weltlich von dem hus von Saföy, desglich von .renf 
ouch und begerteii einer teding und fridens, und wart so vil 
darin gerett, das man von der Saf'iyem und der von Jenf 
wegen gein denen von Bern und andern Eidgnosaen und ge- 
wanten ein bestant macht. *) Und wart ein tag gen Friburg s 
durch begern des küngs von Fraiikrich*), dem es ouch zii 
ereu und willen beschach, angesalzt uf sant Jacobs tag dar- 

1. Bnder gemein Eidgnoseen. — 2. zuccn und nauien waa xi fuuden. 

— 3. mit allen iren. — 4. zetn teil feMl. — 5. durnacb fehlt. — B. 
nach dem dann gw vil gutes da was. — 10. dem ü ticlichen bitten, dae 
des die fromen und nnBchntdigen nit en^elt^n, dann es dieselben in 
keinen dingeö mochten gewenden. Wie vil bü tet fehlt, — 13. Titel: 
Das gar vil hem, gciBtlich und weltlieh gen LoBftnn kament und 
gein den von Bern und andern einer richtunji Ijegertent. — Und do 
man dennocht Bii, — vermeint. — 15. landaherren. — IM. hus SafQj. 

— 18. und von Jenf. — 20. verwanten einen. — 21. Krankenrich. 

■) Sie kamen schon Mittwoch (mercuri immediato sequent« dominicam| 
den 25. Juni in Lausanne an. Ochaenbein 8. 582, 585. — ') Vgl. Knebel. 
Baaler Chr. 111, 20, 21 f., 3!tl ; T, 523 und den entrüsteten Brief Sea Berner- 
rates vom 20. Juni und den Eintrag in den Lausannprctadtrechnungen bei 
Ochsenbein S. 326, m'i, 585. Die Tagsatzung vom 12. Juli verlangt von Bern 
Bestrafung derjenigen, die zu LtiUHi^nne und nnderswo Kelche und andere 
Kifchen Zierden verunehrt und weggenommen hätten. Abseb. It, 599. Vgl. 
auch Tusch, S. 95. — '1 Abach. II, S96. Vollständig abgedruckt — mit deui 
beHtimmten Datum 29. Juni und den Namen der Garanten — bei Ochsen- 
bein H. 327. — *) Schilling wiederholt die« in Kap. 313. Am 27. Juni wurde 
ein nach Bern und Freibarg reisender Bote des Kßnigs von Frankreich in 
Idosonne bewirtet. Ocheenbein S. 582. Daaa Überhaupt Ludwig die Hand 
im Spiele hatte zur Beilegung der Streitigkeiten, geht namentlich i 
einem Briefe Berns an den Admiral v — ^ — ' — "'■ '' — ■- ''" ""■■-' — - 
5. Juli hervor. Ochsenbein S- 348. H 
Schweiz. Geschichte VI, 226 f. 



CO M7G 

nach ^) in dem vorgenanten iare, dahin oucli die von Bern, 
(larzu ander Eidgnossen und zügewanten von fürsten, Herren 
und Htütten mit iren treflFenliclien botschaften kanient, und 
Holten daiui die von Bern und ander Eidgnossen ir ansprachen, 
r> bcHwerungon und anligenden sachcn, so si wider das hus von 
Hafoy und diu von Jenf hotten, offenbaren, als euch darnach 
durch die von Born in ir aller namen bcschach und man har- 
naeh eigentlichen vindet. *-) 



310. Wie vil lüten vor Murten erslageu ^nrdeut 
io uml ambkanient. 

Also zugent die von Bern und iederman mit iren panern 
wider luini und was inen in allen dingen von gottes gnaden 
gar wol und glücklichen gaugen, dem man euch die ere geben 
und sich dos nieniau liborheben sol. ^) Also wurdent die von 

li Born von stund an zu rat, das man die toten libe, so den- 
uooht in dorn voldo und in dem sewe unvergraben warent, 
al> vil man doro vinden mocht, siuhen und vergraben und 
wurden luto darzii ixoordnot, die das tun selten. 

Alsi» wurden dor toton lulen fundon und zesamengetragen 

:.^' US iK ni wassor und uf dorn voldo, die dann vergraben wurden, 
die man svhat/.t und uboishig ob -i\(00 mannen, der wurden 
in /wo liiubon 18,0(^0 goloit, ^1 darunder on allen zwivel vil 

1* Nrrw.iu'on. o. k.unt'nt. il.i. -- "». vv^ii Safov f\htt. — 0. geoffen- 
\k\v\ tun wiM'ltMK - IK Wit* vil liiton vor Murt*n mnbkaiuent und 
. rm itMl ij^ siuht \\\u\ xi'ViixwWw wurdon. — 11. Und also. — 13. er- 

•i .:» lull. *' ^w\\o i.nttMi Kap. ;»lo-:>U\ — *• Auf der Seit«? der 
\ inltMiuliiru \\.v\'<i\ \xM' dou» ti\tMluMvlondon Taire B;ti- und Kreuzgän^ 
.il^ii'lialuik WxMv',*'.'. v^ioiio KnrlM^L l^a-iaM K\\\\ U. -iv^»f. : Ochseubein 5^. 2^9. 
hiM M«»n«ria! n. h;.ob an\ ... .Vpril av. dor. >iliiiitl^^iss und K;U von Lenz- 
Imhk hl» h.kav. i\ I.ou.-'m»'!^ l\a*.r' wC^ hon; 'ich Kreu/iTärire zu jjunsten 
df'rt i.tiu.l«"- al'. »l^^ al»rr »\ur \vM\ w op ^jt Lout on lv>iioht würaon. Deswegen 
..\\\\\\\ -10 uui.M Xndivho.n^ vvm\ Straton u.:» IVsr.oh dor Kreuzgange an- 
. ^»hall»h w.'ul.'i' l\a{s \l l\K IM"^ .(\hlt im i.Vhson;vin - *^ iVhsenbein 
\>\ \\\\i .(olll d»o NoiN» luislonon Ai^cain^n o Vor dio /..\hi olor Tolou zusammen. 
V\|hl«.», h • l »*^ 'pH»!»! s^»i;al \>»n S,v »M IVton. ».io in vion Ividen Gruben 
l'W'hli^ll u.Mdon -^vMou Sxlr.Uu'ii-i ont>v'h\Ox;oi« ru h.^V.o /.ihl - Ä^H)0 » 
-'^vuvud <»>H A\'\ in xloM l\ id n l io>i- vn un!on Kap T^ll und ^U- ul^erein. 
^\\i\\» no.l«a hu \»Jn\ d« ^ l\»NtvM \ xvon 'i vio> Ms IWrn XII. loS und 
kVyi,^v\o\ 11, '•* l rl>Mi;x>n^ l'x.-.lt,- v.\aT\ vi^h n-,:' x;; r iHvrdivrung der 

\VtiNHv \\\^\^\ \>*> l* ^' •» '» -.«'v'^^^v d\o lio'.UxM* xion*. Ha.vünanu iu Neuen- 
!w^ ww^n ^^ » lu-aatu^u; xJ.". TmanktiMi \vt\ \ii-.;"<v"v. : * das er sich an 
£4t\s»VNNn\ \>»n do» k.utviH »Mk.uox'u Nx^n vix'v o\:vvr.kti^n Iv-ton wejjen, ob 
X^W ^i^iv \\\\ o»hon» Ix^n \\o*,:on l^o^ ,Ovn. l\aT> M l^,\ « 4. Am 5. Juli 



1476 61 

grosser landsherren von Burgiinnen, Saföy, Lamparten und 
andern landen, ^) darzü ander grafen, frien, herren, ritter und 
knechten gewesen sind, als man nachmalen wol vernomen hat. 
Wie wol ir namen harin nit verschriben stand, so ist doch 
kuntlich und am tage, das allein us der grafschaft von Bur- 
gunnen ob fünfzechenhundert edler umbkomen sind, als die 
iren selber clagt band. Der almechtig ewig gotte welle inen 
allen die ewig ruwe verliehen. 



311. Hienach stiit ein lied, das wart ron dem 8trit 

von Mnrten gemacht.-) lo 

Min herz ist aller frftuden vol, 
darumb ich aber singen sol, 

1. Burgunnern, Safoyern, Lampartern. — 3. knecht. — 6. me dann 
fdnflzechenhundert, alles grafen, friet), ritter und knecbt. — 7. der 
almechtig got. — 9. Hienach stat gar ein schön lied, das von dem 
strit von Murten gemacht wart und wie alle sachen ergangen sind. 

erteilen sie den Erlachern den Befehl, die Toten zu begraben. Rats-M. 20 
97. önd am 17. Augast schreiben sie den geistlichen Herren in Torberg : 
«Min hem sien in willen, die vind lassen zfi begraben, wellen si darin eini- 
cherlei hilf oder guttat thün , wegen sich darnach wüssen zu halten. » 
Ratfi-M. 20, 159. — Im Jahre 1480 verlangte Bern die Bestrafung eines 
Mannes, der bei Murten « die toten lichnam usgegraben, ersucht und ir 
kleider verbrant habe». Teutsch Miss. D, 661. — Bei den Gräbern wurde 
eine Kapelle zu Ehren der 10,000 Ritter errichtet. Der Stiftungsbrief lautet : 
«Wir die schul theissen und rate der beiden stetten Bern und Friburg be- 
kennen offenlich hiemit, das wir us redlichen Ursachen uns darzü billich 
bewegende mit einhellem wolbedachten rat^, dem ersamen geistlichen, un- 
serm lieben andechtigen brüder Peter Bolier, prior des gotshus zu sant 
Kathrinen zu Murten, premontratenserordens. verwilliget und gegonnen 
haben, gönnen und erlouben im ouch, so vil an uns stat und uns der 
weltlicheit halb gebdrt, das er vor unser stat Murten bi den grüben, 
darin dann der umgebrachten übe, so an dem strite daselbs uniengest be- 
schechen, beliben, begraben worden sind, ein cappelle in der ere der hei- 
ligen zechen tusend ritter buwen und die mit aller nutzung, anhang und 
ferechtsame zu dem vermelten gotshus zu sant Kathrinen ziechen und an- 
eften mag, also das sölich cappell vorab dem genanten brüder Peter bis 
zu end siner wil mit aller zügenÖrd dienen und zu siner pflä^g und yer- 
sechung gehören und dannentnin an iemans intrag vallen und zü^eglidet 
werden sol der vorberiirten kilchen und gotshus zu sant Kathrmen an 
mengclichs abzug, irrung und bekümbernüs, luter, al gevard hindan- 
gesatzt, in kralt dis briefs, den wir des zu urkünd mit unser beider stetten 
angehenkten sigeln bevestnet haben. Geben uf mitwuchen nach sant ür- 
bans tag a° (14)81.» Teutsch Spruchbuch H, 643. Dies zur Ergänzung von 
Ochsenbein S. 520. ~ *) Die Zahl der vornehmen Toten war nicht so be- 
deutend. Vgl. v. Rodt II, 285. — «) Abgedruckt bei Liliencron II, 92—95. 
Von diesem Liede gab J. R. Sinner in der Voyage historique ot littä.-aire 
dans la Suisse occidentale II, 309—314 (1781) eine freie französische üeber- 
setzung. 



62 1476 

und wie es ist ergangen. 
Mich hat verlanget tag und nacht, 
bis sich der schimpf nü hat gemacht, 
nach dem ich han verlangen. 

5 Der herzog von Burgunnen genant, 

der kam für Murten hin gerant, 

sin schaden wolt er rechen, 

den man im vor Granson hat getan, 

sin zelten spien er uf den plan, 
10 Murten wolt er zerbrechen. 

Turn und muren schos er ab, 
darumb man im gar lützel gab, 
si Hessen es got walten ; 
darin so warent manlich iüt, 
15 umb den Burgunner gabents nit, 

die stat band si behalten. 

An einer nacht da sturmpt er vast, 
er lies in weder rftw noch rast, 
Murten wolt er haben, 
20 des kament die Walchen in grosse not, 

wol tusent blibent wund und tot, 
mit Walchen fult man die graben. ^) 

AI die in Murten sind gesin, 
die band gros ere geleget in, 
25 wil ich von inen sagen, 

und welcher es vermocht am gut, 
so riet ich das in minem müt, 
man bette in ze ritter geslagen. 

Ein edler houptman wol erkant, 
30 von Bübenberg ist ers genant, 

er hat sich erlich gehalten ; 
sin buchsenmeister Schüssen wol, 
fürbas man nach in stellen sol, 
wo man ein stat wil behalten. 

28. het. 

*) Siehe oben Kap. 297. Es ist der Sturm vom 18. Juni gemeint. 



1476 63 

Das wart den Eidgnossen geseit 
und wie das Murten wer beleit, 
den pund tet man in schriben, 
si solten komen, es teto not; 

wie bald man inen das enbot, 5 

doheim wolt nieman bliben. 

Dem edlen herren hochgeborn 
von Lothringen, dem tet es zorn, 
des Welschen ungefüge; 

er kam mit mengem edelman 10 

zu den fromen Eidgnossan, 
sinen eren tet er genüge. 

Des fürsten züg von Oesterich, 
Strasburg, Basel desgelich 

und ander puntgenossen 15 

si kament in einer grossen schar 
wol zu den Eidgenossen dar, 
in nöten wend si's nit lassen. 

Kein hübscher volk gesach ich nie 
züsamen komen uf erden hie ^ 

in kurzer zit als balde ; 
si brachten büchsen one zal, 
vil helbarten breit und euch smal, 
von spiessen sach man ein walde. 

Do man zalt von Crist fürwar 25 

tusent vierhundert und sibenzig iar 
und in das sechst was komen, 
an einem samstag, ich üch sag, 
an der zechentusent rittem tag 
schuf man gar grossen fromen. so 

Do es wart an dem morgen frü, 
do ruckt man vast gen Murten zu 
durch einen grünen walde, 
des wurden die in Murten fro, 

den herzogen vant man gewaltig do, ^ 

do hüp sich ein slachen balde. 

7. edlen herzog. — 8. Lothering. — 16. die kament. 



64 1476 

E man kam durch den wald so grün, 
do slüg man mengen ritter kftn, 
die man tut wol erkennen : 
der herzog von Lothringen der was der ein ; 
5 si retten al züsamen gemein: 

wir wellen vordran rennen ! 

Ein sneller rat der wart getan 0, 
wie man den herzog solt griflFen an ; 
do hört ich mengen sprechen : 
i*> « ach got wann hat ein end die sag ? 

und ist es doch umb mitten tag^), 
wenn sond wir howen und stechen ? » 

leglicher trüg sin paner stark, 
dohinden sich euch nieman verbarg, 
1.'» si hatten manncs mute ; 

menglich gedacht in sinem sinn, 
wie man den herzog von Burgynn 
wolt legen in rotes blute. 

Die vorhüt die zoch vornen dran, 
20 darunder warent zwei schöne van, 

Entlibüch was das eine, 
das ander Thun mit sinem stern ^), 
si warent bi cinandern gern, 
man sach ir lliochen keine. 

25 Die ritter ranten vornen drin, 

si leiten al ir glenen in, 

do si die viend sachon ; 

umb ir geschutz so gabents nit, 

si wagtent alle iro hut, 
») zu inen tet man sich nachen. 

4. Lothring. — 8. herzogen. — 10. end die sag. — 11. nü ist. — 19. 
vorfen dran. — 27. ir viend. 

*) Auch im Liede von Tösch (Ochsenbein S. 444) wird von einem 
Kriegsrat gesprochen, der nach dem Ritterschlage stattgefunden haben soll. 
Dagegen Wattelet a. a. 0. S. 73. — *) Der Angriff erfolgte zwischen Mittag 
und 2 Uhr. Wattelet, S. 80. — 3) Siehe oben Kap. 802. Die Tunerfahne 
wird noch jetzt im städtischen Museum in Tun aufbewahrt. Sie ist abge- 
bildet in den Archives heraldiques suisses 1894 in den Nr. 26—28. Wegen 
ihrer Tapferkeit sollen die Tuner an Stelle des schwarzen Sterns einen 
goldenen in das Panner erhalten haben. Ebd. S. 224. 



1476 65 

Die büchsenschätzen zunten an, 
si luffen mit inen vornen dran, 
die langen spies desgelichen ; 
den hellenbarten was so not, 

damit slüg man si vast ze tot, ^ 

die armen und die riehen. 

Si wartent sich ein deine rast, 
darnach sach man si fliechen vast, 
gar vil die wurden erstochen 

der füsknecht und der kürisser, lo 

das veld lag voller glen und sper, 
die an inen wurden zerbrochen. 

Einer floch har der ander hin, 
do er meint wol verborgen sin, 

man tot si in den bürsten ; s 

kein grösser not sach ich nie me, 
ein grosse schar lüff in den se, 
wie wol si nit tet dürsten. 

Si wütent drin bis an das kinn, 
dennocht schos man vast zu in, so 

als ob si enten weren; 
man schift zu in und slügs ze tot, 
der se der wart von blute rot, 
iemerlich bort man si pleren. 

Gar vil. die clumen uf die bom, 25 

wie wol ir nieman mocht haben gom, 
man schos si als die kregen, 
man stachs mit spiessen über ab, 
ir gefider inen kein hilfe gab, 
der wint mocht si nit wegen. *) so 

Die slacht wert uf zwo ganze miP), 
dozwüschent lagen Walchen vil, 

12. an in. — 13. her, — 18. nit was türsten. — 19. künn. 

*) wegen == waejen = wehen, we^ehen. — •) Ist dies als Zeitmass 
verstanden, dann ist es entschieden zu viel, auch wenn man Meile als Stunde 
anfPasstj denn der Eamnf war in einer Stunde fertig. Siehe Wattelet S. 80. 
Eher wird man die Steue so aufzufassen haben, dass das Schlachtfeld (mit 
der Verfolgung) sich auf eine Länge von zwei Meilen erstreckt habe. Auch 
ZoUer sagt im NaoQyUed« (i^nten Sap* 338) : «Der stHt der wert wol f&oft- 
halb miL » 



66 1476 

zerhowen und zerstochen, 
des danken got frä nnd spat, 
das er der fromen gesellen tot 
ze Granson hat gerochen ! 

5 Wie vil ir nü ist komen umb, 

so weis ich doch nit ganz der sum,. 

doch han ich gehöret sagen, 

wie man hab dem Welschen man 

26,000 man uf dem plan *) 
10 ertrenkt und euch erslagen. 

Nü gloubent mir hie dise wort^ 
fürwar uf der Eidgnossen ort 
sind nit zwenzig man umbkomen ; ^) 
dabi man wol erkennen mag, 
f, das si got behiU nacht und tag, 

die künen und die fromen. 

Wer in zu fliechen nit gesin als not,, 
man het si alle erslagen ze tot, 
so wer es worden weger; 
9M die sonne den bergen was als nach, 

das man nit bas zu inen zoch ; 
man slüg sich in sin leger. 

Das was wol einer halben mile breite 
ob tusent zeit daruf gespreit, *) 
25 darvon tet man in triben ; 

alle sin büchsen, die er do hat, 
mit denen er schos zu der stat, 
die mästen alle beliben. 

Und alle paner, die do waren, 
30 die vor ziten band verloren, 

daran die swenkel hiengen, 

18. ze fehlt. — 20. sonn. — 24. zelten. — 30. sind verloren, 

•) So auch Schilling oben Kap. 310. — •) Entschieden zu wenig, die 
kleinste Zahl, die überhaupt angegeben wird. Die Zusammenstellung bei 
Ochsen bein S. 668; Dierauer II, 23-2. — »j Vgl. den Brief Berns an Strass 
bürg oben im Kap. 293 mit den Varianten Schillings und der Anmerkung. 



hat man inen genomen üb ') 
iioib ir ritterlichen hab, ") 
die si dazemal begiengen. 

Man zoch dem grafen in sin land, 
slos und stette man im verbrant, fi 

Kftymont wolt nit stille sitzen, 
ein sweisbad hat man im gemacht, 
wer er drin gesin über nacht, 
er hette m&sscn Bwitzen. 

Man treip mit im schaffzabelspiel, id 

der venden hat er verloren vil, 
die hftt ist im zwörent zerbrochen, 
sin räch die mocht im nit vergan, 
sin ritter sach man trurig stan, 
scbocbmatt ist im gesprochen.*) u 

Die Eidgnosscn höuschen im kein brot, 
wie wot er ai für betler hat,') 
si land sich nit erschrecken; 

5. Btett. 

') Liliencron Jl, 94 ji;iebt eine duTchaiiia unzntreSende Erklärung dieser 
Stelle. — Gieng eine Fabne im Kriege verloren, bo mugate sich die be- 
treffende Stadt oder Landschaft einen Vermerk in der neuen Fahne ge- 
fiiUen lassen, einen aufgemalten roten oder schwarzen Flecken, oder einen 
an das Fahnentuch an^oäbteu Zipfel oder Schwenke!. Nun ersählt Enebet, 
Biuler Chr. III. 15, dass bei der Rückkehr von Murten die Basler •baneriuin 
»nam sine cauda> Betragen hätten ; dann S. 27, daat «habita victoria cauda 
Basiliensium fuit Abscissa*. Beinheim berichtet : c also hatten sich die von 
Basel 80 redlich gehalten, das der herzog von Lutringen ir and andere 
hitner mit flößten nain und die flugel ahtiew. > Ebd. Nach der Schlacht 
von Nancj schreibt ein Baaler Hauptmann : 'oucb so batt Yeltin vou Nu- 
wenstein erworben, daaz wir den swanti an dem veniin abgeton band und 
DU und zu ewigen tagen ein strtttbar veniin haben m&gen, wie das paner 
uwer vrjazheit daa erholet hat zu Murtan. > Ebd, S. fOO. Anm. und den 
Nachtrag zu dieser Stelle S. 636. und besonders V, b'M f. Der Herzog von 
Lothringen loll ebenfalls den Zürchern zu Ehren ihrer Stitdt aacn der 
Schlacht bei Murten den roten Schwenket abgehauen haben. Vet. über dies 
alles die sorgrilltigen Untersuchungen des UerunsgetieTS der Ba«ler Chro- 
niken an den letztzitierten Orten. Ueber die Bedeutung des Schwenkels 
ist nachzusehen A. Keller, Die schweizerischen Kriegsfahnen, in der 
Behweizeriachen Monatsschrift für Offiziere aller Waffen IX (1897), Separat- 
aaagaliS S. 18 f. — •) hab = haltung. — *) Diese AuadrQcke sind dena 
Schachspiele entnotomen ; der vende = der Bauer ; die hüte = die 
Deckung; das roch (bei Schilling zwar feminin) — der Turm; der ritter 
^ der Springer. Der Ausdruck ; < sin räch die mocht im nit vergan > 
siebt kernen guten Sinn. Liliencron II, 95 hat dafür: * sin roch die moch- 
ten im nit färgan >. Auch schlägt er die Lesart vor ; • lin roch die mocb- 
tw in nit vervan * = halfen ihm nicht«. — *) Vgl. oben S, 26, Anm. 2. 



68 1 476 

ir bettelsteb sind spies und glen, 
die seck stost man im in die zend, 
die spis wil im nit smecken ! 

Vit Weber hat dis lied gemacht, 
ö er ist selbs gewesen an der slacht, 

des Schimpfes was er verdorben ; 
des danket er den Eidgnossan 
und denen, so er gutes gan, 
band im umb anders geworben. 

10 Amen. 



312. Dis Ist onch ein lied, so ron dem strit ze Mnrten 

gemacht wart.^) 

Wolluf, ir herren alle im pund ! 

Es ist der herzog von Burgunnen 
ift in unser land gezogen. 

Ze Murten litt er vor der stat ; 

das wir nit werden betrogen, 

land lins weren, es ist zit. 

Zwei tusent man von Bern darinne lit, 
j»o die sftllen wir helfen retten, 

das der herzog von Burgunnen 

nit zuo inen bette. ^^) 

Die Eidgnossen do gelich 

US allen iren landen, 
2ft des fürsten lüt von Oesterrich, 

ros und euch sin manne, 

und der herzog von Lothring, 

der was verlorn aller ding, 

der ist wider funden : 
»0 er kam gen Bern hin in die stat; 

er hat sich wol besonnen. 

2. die zen. — 11. Kap. 812 fehlt. 

M Abgedruckt in der Schweizerischen Rundschau 1893, S. 312—320. 
BoraerKungen hiezu von Ludwii^ Tobler im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte 
10t>8, 8. 497. Man beachte die Steilige Strophe : 2 Stollen von je 5 Versen 
und einen Abgesang von 9 Versen. — «) i)aa Bett machen, sich betten; 
bildlich für: auf den Leib rücken. 



1476 69 

Der stat von Strasburg riter gut, 
die ritten us mit friem möt 
zu ros gar wol gerüste ; 
si hattent bi fünfhundert pferd, ^) 
es möcht ein keiser liisten. 5 

Das er solicbs sechen sott, 
dem herzog von Lotbring was so not ; 
des bischofs von Strasburg pferde 
und sin riter ritten hin ; 

das was ir begerde. 10 

Alle die stett, die sind im pund, 
die schickten us ir lüte 
uf drissigtusent man ze stund, 
als ich üch hie betüte. 

Si kament züsamen in das velt; i& 

der herzog hat menig tusent zelt^) 
uf drien orten geslagen ; ') 
er meint, kemen alle sin vient, 
si möchten in nit veriagen. 

Uf der zechentusent rittern tag 20 

das Volk das hat ein anslag, 
si weiten ane griffen ; 
do regnet es doch nacht und tag : 
do wolt mans hin lan sliflFen. "*) 
Do schier mittag harzü gienge, 
in gottes namen mans anfienge 
gar mit guten sinnen ; 
si batent got und unser frow, 
da*) si inen hülfen gewinnen. 

Ir ordonantz, die was so recht : so 

si zugent durch ein walde, 
herzog, graven, ritter und knecht 
und euch die füsknecht balde. 
Graf Osswalt der slüg ritter wert 
und gap dem herzogen do das swert, k 

Die Strassburger Archivchronik 11, 200 giebt das Kontingent der 
Stadt auf 500 Pferde, 300 Büchsenschützen und 12 Schlangenbücnsen ndt 
Büchsenmeistern an. Molbinger: 500 Pferde. Ochsenbein S. 340. — *] Vgl. 
oben 8. 32. — •) Das Gleiche meint Hans Viol mit den Worten: «aarvor 
hat er in dem felde dri hafen, die warend gross. » Liliencron II, 96. — 
■*) Den Angriff verschieben. — *) lies : das. 



70 1476 

der *) wart vil ritter machen, 
desglich die edlen al von Bern, 
ir glenen hört man krachen. 

Si machten stolzer rittern vil ; 
Ä welcher ritter bliben wil, 

der hat sin ere und rechte ; 

wil er nit, so mag er sin 

hin als har ein knechte. 

Die fromen riter ranten hin ; 
10 für des herzogen leger stund ir sinn, 

si machten ein gereisse ; -) 

do man inen engegcn zoch, 

es kost ir blöt und sweisse. 

Das Volk das zoch dem wald ein end,'*) 
15 do wart man zu inen schiessen ; 

si wichent in ein tal behend, ^) 

das tet die andern verdriessen. 

Der reisig züg der macht die spitz, 

dar zwüschent geordnet die büchsenschütz, 
und do si zu hin kamen, 

die spitz die tet sich vornen uf, *) 

si Schüssen, das gap flammen. 

Nebent zu al under sie 

die riter sumpten sich doch nie, 
25 es wart ein blutvergiessen ; 

achttusent bogner von den Walchen 

tet inen vil verdriessen. 

Si hatten gar ein grossen strit, 

die buchsen hört man also wit 
80 berg und tall erhellen, ") 

uf den hämisch und ander waflfe 

also lut erknellen. 

Die Walchen taten ouch das beste, 

si werten sich zc fromen, 
n^ ir keiner do ander nit weste, 

si woltens überkomen. 

») lU'zirht eich auf den Grafen Oswald. Vgl. oben S. 47. — «) gereize 

- Auf(rilV. — ^) Aus dem Walde heraus, oder dem Walde entlang. — 

M Ut woid identisch mit « per declivum montis v bei Knebel, Basier Chr. 

\\\ \»^i .- ü) Vgl. oben S. 48. — ß) «erhellen» ist hier wahrscheinlich in 

U«üudi>t«r lledeutung aufzufassen: widerhallen machen. 



1476 71 

Das scharmutzen das wert lange, 

das Volk als griilich uf si trange, 

do müstent si sich wenden 

und mochtent sich nit me erholen ; 

do wurdent si sich trennen. 5 

Ir keiner mocht beliben me, 
man treib ir vil hin in den se 
als die beckersüwe ; 
menger stund bis an den hals 

gar in grossem rüwen, 10 

der sin leben hett gern genert ; 
mencher die bein gein himel kert. 
Nieman schriben kane, 
wie vil ir ertrunken si, 

herslagen uf dem lande. 15 

Do das dem herzogen wart bekant 
dise nüwen mere, 
alle sin fröude im ganz verswant, 
es bracht im grosse swere ; 

bald macht er sich us dem rouch, so 

mit den sinen er dannen fleuch, 
ist aber eins *) entrunnen. 
Man seit, wie das ertrunken were 
gros herren von Burgunne. 

Ob es wor sie oder nicht, 25 

menger seit von der geschieht, 
das ich nit singen wille ; 
der graf von Röymont schos gar ser 
in die stat gar vile. 

Er hat wol zechentusent man, ßo 

die grösten büchsen bi im stan ; 
er meint in sinen sinnen, 
er wolt on der andern hilf 
die stat allein gewinnen. 

Zweitusent man lag in der stat ^ 

von Bern den Eidgenossen ; 
si taten den Walchen grossen schat, 
wann si ir vil erschossen. 

*) wieder einmal. 



72 147G 

Die etat die spiste man uf dem se ; ^) 
das tet menchem Walchen we, 
si mochtentz in nit weren; 
welcher do der stat genacht, 
5 der müet die bein uf keren. 

Si werten sich mit friem müt, 

die stat behielten si in hüt; 

si tatent als die fromen ; 

si wisten wol, das man in schier 
10 wer zu hilfe komen. 

Noch wist ir keiner umb die mer, 

das der herzog geflochen wer 

und so vil lüten erslagen. 

Der graf von R5ymont das vernam ; 
15 do lies er, was do läge, 

si Hessen alles, das do was 

in den drien legem. 

Fliechen tet in euch vil bas, 

das was in das weger. 
so Hett man es in zit gewist, 

so hett man sich hiezü gerüst, 

er wer in nit entrunnen ; 

si hettent sich mit im gekratzt 

löcher und ouch wunden. 

25 Si kament ouch nit al darvon : 

welch man mocht erilen nun, 

die müstent sich doch liden. 

die Walchen haben kein gelück, 

die Tütschen nit wellen miden*) 
80 in disen kriegen sunderlich ; 

das wil got von himelrich ; 

si kriegent wider ere : 

darumb gat si Unglück an 

ie lenger und ie mere. 
8ä So wart gerettet Murten die stat 

vor hunderttusent vienden; 

man treip ir vil zem kalten bat, 

das si wurdent grinen ; 

<) Versah man vom See her mit Proviant. — *) dass sie die Deut- 
schen u. 8. w. 



1470 73 

iederman wist gern die mere, 

wie vil ir ertrunken were 

und uf dem lande erslagen ; 

kein man, der uf der erden lebt, 

der es könne gesagen. s 

Von Murten man geschriben hat: 
sechs und zwentzigtusent tot 
hat man funden und vergraben.*) 
Si habents frilich noch nit al, 

die si erslagen haben. lo 

Röymont das wart usgebrent, ^) 
Losann geplündert und gescheut; 
Jenf ist uberkomen : 
sechs und zwenzigtusent güldin 
hat man von in genomen. ') 
So müstent die riter vornen dran, *) 
die wistent si *) zu vollen, 
das zu füs nieman kan ; 
wann sie fliechen wellen, 

so mügent si es nit erilen zo 

als die do sitzen uf den gülen : 
die können si herriten, 
das vor Granson nit beschach, 
do wolt man ir nit beiten. ®) 

Die Berner ilten ouch gar ser ^5 

si wolten han allein die ere 
und taten ts manlich vergöichen ; ') 
si Hessen t lieber gut dann lüt 
und wurdents vom leger schöichen. 
Hett mans ietz nit bas bedacht, so 

kein paner hett man dannen bracht, 
die in den kirchen stecken. ^) 




Wll 

bei 

trage vom 29. Oktober 1475 (Schillinj? I, 314) musste Genf 26,000 Schüdtaler 
bezahlen. Auf dem Kongresse in Freiburg (Absch. II, 608) wurde nun be- 
stimmt, daes Genf in drei Terminen die noch nicht bezahlten 24,000 Schilde 
zu entrichten hätte. — ^) Ganz unvermittelt kommt der Dichter hiemit 
wieder auf den Kampf bei Murten zu sprechen. — *) Die Feinde. — •) 
Schilling I, 382. — *) vergöichen = verjöichen = verjagen. — «) Vgl. unten 
Kap. 319. 



74 1476 

Der herzog der hat kein gelück ; 
er möcht sin wol erschrecken. 
Er verffiret so grosse weit, 
die bringet er umb das leben ; 
land und lüte müs sin engelten : 
wie wil ims got vergeben? 
got der stat dem rechten bi, 
der mach uns aller sorgen fri, 
so mag uns wol gelingen ! 
10 Rflfent got und Marien an 

in allen disen dingen ! 

lung und alt, frowen und man, 

rieh und arm, ir süllent verstau 

und das merken eben ; 
16 gedenken nit, das ir das gliick 

von üch selber haben. 

Wer es gedenket, so ists doch nit, 

do möcht man got erzürnen mit 

und unser liebe frowen. 
20 Die süllent wir alle zit rftfen an ; 

ir lop ist unverhogen. ^) 

Es sind als wunder grosse geschieht 

in kurzen -) beschechen, 

als ie kein man uf erden gedieht — 
2-) die warheit müs ich iechen — 

von cristen und us Türkenie ; 

vor Erikort, Blomont dabi, 

ze Granson ist misslungen : 

ze Morten ists ergangen wol, 
öo hat Lurlebat ^) gesungen. 

Amen. 

') Offenbar zu c verhügen » = unvergessen. Aber das Particip v;ürde 
heissen : verliugt. Die Kopie Mse. A.. 54. 55 auf der Stadtbibliothek in Zürich 
liest < unverlogen >. Beides giebt einen Sinn. L. Tobler denkt aber des 
Reimes halber eher an « unverhowen = un verwundet, ungeschmälert. — 
*) Entweder hat man « kurzen » mit zwei Hebungen zu lesen, oder «ziten», 
< tagen » zu ergänzen. — ') Unbekannter Name, vielleicht ein üebernajne, 
nach Baechtolds Vermutung, herzuleiten von lürlen = blinzeln und Bat = 
Beat. Anzeiger für Schweiz. Geschichte 1893, S. 497. — Ueber die Zeit der 
Entstehung des Liedes lässt sich sagen, daes es zwischen der zweiten Hälfte 
August — weil der Dichter die in Freiburg getroffene Bestimmung wegen 
der Genfer kennt — und anfangs des Jahres 1477 ent^standen sein muss, 
da er — in der JSchlussstrophe — die Schlacht von Nancy nicht anführt. 



1476 75 

Nu kuni ich wider an die recht materie und grund diser 
dingen, damit des nit vergessen und nacheinandern orden- 
lichen gesatzt werde. Als dann der Burgunsch herzog ein 
semlich schantlich flucht vor Murten genomen und der sinen, 
so ein gros volk von allen landen, darzCi alles sin gut, so er 5 
im leger bi im gehebt, buchsen, gold, silber und anders, das 
dann unschetzbar ist, hinder im verlassen und verlorn hat, ist 
er desselben tages bis zer Morse *) komen; do hat er on allen 
zwivel, als nit unbillich was, wenig fröuden gehebt und sich 
mit insliessen in heimlich gemach als trurenclichen gehalten, 10 
das nieman torft zu im komen noch genachen ; wie wol die 
herzogin von Saf6y äugendes zu im darkam -), so was doch al 
frÖude ganz in im erloschen. 

Der küng von Napels *) kam euch zer Morse, den mocht 
aber nieman do behalten, desglich ander gros landsherren 15 
euch, die ritten alle in schantlicher flucht gar snelliclichen 
dannen von des Schreckens und sterbender not wegen. Und 
do der Burgunsch herzog euch dannen für, do hat er mit der 
herzogin von Saföy in untriiwen angeleit, den rechten her- 
zogen von Saföy und die andern kinde mit im in Burgunnen 5?o 
zu füren, ümb das er sinen gewalt und hochmut dester witer 
möchte erzöugen. Das begonde die herzogin dennocht be- 
trachten und wart si geriiwen und understünd sich mit den 
kinden in ir land zu fügen und heimlich abstelen. Das mocht 
si aber nit züwegen bringen und wart von etlichen Lampar- 25 
tern, so vom herzogen von Burgunnen darzü geordnet warent, 

1. Titel: Das der herzog von Burgunnen von dem strit ze Murten zer 
Morse geflochen was und die herzogin von Saföy ouch darkam. — 
Nu kommen ich. — 4. genomen hat. — 6. ouch buchsen. — 7. verlorn 
und gelassen. — 10. truriclicheu. — 12. ouch angendes. — 13. erlö- 
schen, und was ouch als gar von im selber komen, das er mit nieman 
reden wolt. Die herzogin mocht nit sovil an im haben, wie wol si sin 
liephartin miteinandern gewesen was, das er kein gesprech mit ir 
haben noch triben wolt. Das was dennocht kein wunder nach dem 
unsäglichen grossen verlust, der im begegnet was. — 14. Titel: Das 
der kiinig von Napels und mit im ander landsherrn ouch zer Morse 
kament und balde dannen fluchent. — 16. alle mit schantlicher. — 
17. von dannen. — wegen, als vorstat. — Titel: Das die herzogin 
von Saföy gevaugen una darnach ganz geplündert wart. — Und als 
darnach der, — 18. ouch von der Morse für. 

*) Morges. Gingins 11, 295, 305. — *) Dies ist unrichtig. Karl ritt am 
23. Juni nach Gex und traf dort am gleichen Abende mit der Herzogin 
zusammen. Gingins II, 298. — ') Ist ungenau. Der Sohn des Königs von 
Neapel, Friedrich von Tarent, (Schilling 1, 391) hatte schon am 21. Juni, 
also vor der Schlacht, das Lager des Herzogs verlassen. Gingins II, 291. 



1{\ 147ü 

mit gowiilt und giir snodiclivhen von irem wagen oder ros- 
buivn gonomon und on alle orbermde uf ein ros geworfen und 
in IUu>;unnon gefArt und etlich ir kinde mit ir. ^) Doch wart 
d^n- tdtost liorr und reicht herzog von Saffty von etlichen sinen 

^ fivnion luton hoimlii'h vorborgen, das er nit hinweg gefiirt 
wart.') Tnd loiton also die herzogin in ein slos in Burgunnen 
.j;ovau4ion, darinno si etwas zitos was, bis si nachmalen durch 
lisiikoit widor heimlich hinweg kam und entran. ^) Do wart 
^i al»cr von oth\'hon Trttschon knechten usgespecht und nider- 

»». ^oworl'on und alles, das si bi ir hat, cleinöter, cleider und 
anders >;onomon M und wart ir der recht sold, den si in disen 
din^;iMi umb die von Hern und ander ir Eidgnossen gar menig- 
xalhv'lu'bon verdienet, dann si den herzogen von Burgunnen 
i;iu \a^l >;e>itU|d't und ufgewiset hat und ein rechter Ursprung 

I. und betrinnid aller diser kriegen was. 

' iiu .ilU' (. vv*u otliohon sinon dienern heimlich. — 11. ward ir 

vl.iiiiii Jooiuvht nit der rtvht soM. — 18. nach dem si. — 14 gestiipfet 

»» hu« \*\ioUen. \Uo ülvr die v«ofan&rennahme der Herzo^n berichten, 
\t'i.iM» Ih^'I IMo»«uiv»v M i*i^ Neu hin.tujn^kommen ist der Bericht D'Ap- 
|iu»».«' \i'in '*•* 'vnu Nu vVUnntv. yv IW. IKirst eilungen des Herf^anga bei 
u»»»»M»" K|M^*'***^^ *^** j^iuMw* do lHH^r^^>i:ne in Memoires et Docuinents de 
l.i ..n «I liut \W U Sui*M' r%>mande VUl.' ;v46— i^l. am besten bei Colombo, 
|i \ \'. 4 IS( \ \W\\\\\\ taml Matt :au .^Unul de« :27. Juni, zwei italienische 
\|. il. u >i«M \Wi\i s'\\\W\\\\ S'lnlUnj?» ParstoUung ist nicht ganz richtig. 
i»i.- H»'> M«A;n» ^i'ilu"*-* wxAxX \5o\. >äo «io mit dorn Herzog Karl sich befand, 
xKi-kl .»». J,'**ou V\mw \\\\\\'\\>\'\\m\U\ Mnidorn weil sie bereits mit Frankreich 
(u \ m. il»M».U»nivi%'u >nud. v^V^^wdv. I». ir>>V Zudem stahl sie sieht nicht 
liiiuit«. K i»'»* ,».»»»Km« do» Mouvv tv^loitoto sie. Den Ueberfall führte 




i:\ eiv.tm Briefe vom 30. No- 
Uor.-vV-v. hintt»r den Bi?ohof von 



1476 77 

313. Das etllch Lamparter, so Yon dem strlt z& Murten 
entrannen, z& Jenf erslagen und ertrenkt warden. 

Es kament ouch etlich Lamparter vom strit ze Murten 
mit ilender flucht gen Jenf und meintent do sicher sin und 
von nieman witer bekümbert noch geschediget werden. Do das » 
der bischof von Jenf*) vernam, da tete er inen ein merglichen 
widerstant und alle die, so über die brück zu Jenf ritten und 
sunderlich von Lampartern, die müsten ouch alle mit iren 
verdackten rossen überab sprengen und also in dem Rotten *) 
under den miilinen iemerlich verderben. Darzü wurden ouch lo 
in der stat etlich erstochen und erslagen, das man dazemal 
eigenth'chen rett, ir werent ob hunderten umbkomen ; das was 
ir rechter verdienter Ion. ") 

Und also nach semlichen geschichten allen wart durch den 
allercristenli ehesten kung von Frankrich an die von Bern und ^^ 
ander Eidgnossen in allen gnaden und trüwen so vil gesucht 
und geworben, das von sins werbens und begerens wegen gar 
ein grosser tag von allen Eidgnossen und zügewanten zu Fri- 
buig in der stat gehalten und geleist wart von des herzog- 
thüms und hus von Saföy, ouch dero von Jenf und ander «o 
Sachen wegen, dahin ouch der ammyral *) und ander herren 
von Frankenrich, darzü der herzog von Lothringen in eigner 
persone und ander kament ; und tatent die von Bern und Fri- 
burg von ir selbs und ander Eidgnossen wegen dis nachge- 
nempten clagen wider die herzogin und das hus von Saföy, * 
ouch wider die von Jenf und ander, als harnach stat. 

4. vermeinten. — 5. von nieman nit witer verkümbert. — 7. brücken. 
— 12. me dann hundert. — 15. Frankenrich. — 17. von sins werbens 
und begerens wegen fehlt — 18. verwanten. — 19. herzogthüms und 
fehlt, — 24. ander ir. — nachgemelten. — 25. herzogin, ouch das hus 
Saf5y, darzü wider. 

*) Johann Ludwig von Savoyen, von 1460—1482. — *) Rhone. — 'J 
Fr. Bonivard (Chroniques de Geneve, publikes par G. R^villiod I, 256) una 
M. Roset (Les chroniques de Genfeve, publikes par H. Fazy, p. 48) erzählen 
zum Teil mit gleichem Wortlaute, daes Bischof und Bürgerschaft über die 
Lombarden hergefallen und etwa 200 ertränkt und erschlagen hätten. Y^l. 
auch den Brief Anpianos vom 30. Juni bei Gingins II, 326 f. — *) Ludwig, 
Bastard von Bouroon, Statthalter der Normanaie und Admiral von Frank- 
reich. Basler Chr. II, 294. 



78 



14Tti 



314. Illenarh Klniiil dio cingcii und niisprachcn 

von B«-rn iiiiil t'rtliurc in irem iiiicl der Kidgnoftsen 
iinni4>ii wider da» hiis von Siiföy, onch wider die von 
Jenl' und ntidi'i- iif dem tflgp zu Priburg getnn liandj 
n ah diiH von wort zi« wort hiirnacli geschribt-ii und ge-| 
lilterl. stat.'l 

Am ersten, iils dor Biirgunsch herzog mengerlei wider-J 
wertikfilon gegen gemeinen Eidgnosseii underetanden iin<tV 
dBriiiiiu iloo herzogen von Oesterich wider si alle in einen ' 

"1 acliinn gLnotnon, -) hat er denen von Bern und andern Eid- 
gnosKcn NMichs gur hochmOticIich und mit Rtolzem schriben 
verkünt, *) und i^ind darnach gar vil irriuigcn in den landea ■ 
beminder porsonen halb erwachsen, '■) und besunder von dei 
gevangiiiiH wegen uf dem Rine, an etlichen kouflüten furge-9 

11 nomen;') us dem und anderin, das gar lang were zft l&t«n 
moehtent sich die von Bern und ander Eidj 
dann aller hertikoit versechon und vertr5sten. 

Item darnach, als glutipllch und warlich ist und sich ouoIk' 
wArklicben eracheint, so hat der Burgunscb herzog die Lam-^ 

» partcr mit grossen scharen zh im ber&fen lassen in willeoj 
dio von Bern und ander ir Eidgnossen und gewanten zü letzenj 
als HJch das kuntlicben beziigtt:*) daruf habend die von Ben 
ir ratshotBchaft, nämlich Urban von Mülren, zu der äaf&yschea>l 
horzogin gevertiget, si zft bitten und ze ermanen, den Lam-j 

)i> partorn Iren diirchztig durch ir passen und gebirge nit zft g 
Htatten, das si ouch derselben ztte genziciichen zusagt; 
wart aber nit gehalten, sunder von stund an geendert, dart 
die von Bern bewegt wurden , der herzogin giitlichen 
gchriben, das verving ouch nit. 

Ml Daruf wart geantwurt durch ein Instruction uf den herre 

di*n binchüf von Tliiiring gesatzt, ') solichs fiirer zu verkom 



■I In tU'ui )n!rnMt.'heii ätaat«iuvhivi' finden Bjcli diese •Klofen nnd i 
•»riti'hou > iiidit. tifhiiltlitiu I'uUvniunn von Wabem brachte tie i 
T k\\g\ni in Froibur^ ?or. Sein» in don Boeler Chr. III. ihh—*M ahe 
ilriivkif KliiK<^'*l4 itiihiut im Oitnieii und Oratsen mit obenatpbender ¥aa- 
tiitm n)>«ivii>. " 'k SchilHnv I, Knp. &6. — *) Schilling 1, Kun. 56. — •) 
1. 11. Hiti^'n von llondnrf, Peter vnn lUironbach, Diebold von Geroldseck. 
_ »l drliilli"« I. K«p. «3-60. - •) SchillinK 1, Kap, 90. ISi^ÄJl. — ^ 
Vm «iwv •olNinu Weisung mi den BiBchof ron Turin. Jean de CompsjJ 
kcl *m4i i" ■^'"1 I)«r»<''' Akten niolila crhiülrn. 



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und dabi gemeint, ea werent deshalb gebotsbrief, semlich 
durchzüg zfi verheben, usgangen, und iet dieselb lustruction 
mit der herzogin von Safby hantzeichen und sigcl bewert. 

Item, das sijlichs aber nit verving, us der ursach die von 
Bern iren alt sehnlthesseii, beni Petern von Wabren, rittem, a 
zft der Safßyfichen herzogin vertigeten, mit ir darua sunder- 
lich und witer zu reden und zu entladnüss der ewigen piindcn 
zi^ vermanen. semlich durchzüg fürer nit me zfi gestatten, 
dem ouch gar gut wort geben wurden. ') 

Darnach als die keiserlicb maiestat zu dem Burgunschen 'o 
herzogen gen Trier kam-) und gar lutter gerett wart, ir an- 
sleg und händel die von Bern und ir Eidgnossen zäberüren, 
und die Lamparter ir genge nützit destminder stets gobruch- 
ten, ungehindert aller zösagung, so habend die von Bern der 
Safßyscheu herzogin aber geschriben, die Lamparter zu ver- is 
halten und begert, deshalb bevelhe ze tön dem grafen von 
Gryers^) nach inhalt derselben missiven. 

Ut' das hat die herzogin aber geantwurt und die beger 
ganz früntiiciien zugesagt und daruf geschickt ein copie des- 
selben maudements. :u 

Fürer als die hfindel zft Trier ende namen und gesagt. 
wart, den Burgunschen herzogen *) in die grafschaft Pfirt 
künftig, Mölhusen des heiligen richs atat zö nöteu, haben die 
von Bern aber zu der vermelten herzogin gesant den obge- 
nanten von Wabren, ai aber treffenlichen zö bitten, solich «- 
durchgeng zu verkomen, dem si aber gros zusagen getan und 
vil glatter worten geben bat, 

Und damit semlichs dester bas versechen wurde, so ha- 
bend die von Bern die drig stette in der Wat gen Milden 

12. und 



■) Die Seodang des PetermäiiQ von Wabern fiiiid im Auguit 1473 
statt. Am 16. kagaat 1473 findet iiich nämlich folgender Eintrag im fiats-M. 
13. 6U : < Mach dem Wabern ein memorialzedel. min fcovea von Snför ze 
bitten, dem von Diesparh von dem beiltfim saut Maurieien ze geben, > Dies 
war natürlich nnr ein Kebenauftrag. — *) Schilling 1, Kap. 75—77. — ') 
Der Graf Franz von Grejerz war eavojecher Marscnall. Svbilltng I, *276. 
Ceber seine vermitteinde Stellung vgl. (v. Rodt), im Geachicbtfocacner XIII, 
8IB ff. nnd J. J. Hiaelj, fiiatoire du comt^ de Gru;t!re, in Memoire« et 
Docnments pablies par ta «oc. d'biitoire de la Suiase Tumande XI, 61 ee. — 
*) Die KonB&uktion des [Ratzes ist fehlerhaft; es aollte beissen: der BqT' 
Koniche herzag. Der Sinn der Stelle ist klar : er becicht sich auf die Beiae 
des Herzog» im Dezember 1473 und Januar 1474 in den Sundgan. Hierüber 
Schilling r, Kap. 80 ff. 



80 1476 

borAfon *) und durch ir botschaft begern lassen, alle passen 
»ft vorHochon, und damit die Herzogin solich meinung grünt- 
liehen vorHtfinde, so ist ir darumb aber geschriben, si zu bitten 
und nianon, die Lamparter und ander uszestossen und deheins 

A wogH zA (enthalten noch durchziechen lassen. 

Daruf Hi antwurt, einen iren rat fürderlich harus zu ver- 
tigoii und mit denen von Bern völlenclichen darus zu reden 
und hundlon, (hunit den pünden gnüg beschech; und als der- 
Nolb b<»it iHt komon, hat er volkomenclich zugesagt, der von 

•«» Moni und ir Kidguosson willen darinne genziclich erfüllen. 

Nit (loHtinindor sind die Lamparter mit grossen scharen 
NiolN durrhgffzogon in willen, sich zu dem Burgunschen her- 
/.ognn /A l'Agon und Mülhusen, des heiligen richs stat, die 
dnnon von Hnrn vornprochenlich ist, mit belegrung zu nöten,^) 

I« (huin da« dio von Born durch ir rät solichs verkomen; die- 
Molhim ir r/llo haben ouch die Lamparter ofifenlich gesechen. 

lind hIm dio von Bern wol gewist haben, inen semlich 
duroliKflgo Mohodlich, so sind von inen offen manungen an die 
HiilTiyi^rh hor/.ogin UHgangon und si gemant, fürer solich durch- 

4(1 giMiM doholiiM wogOH /.A gestatten und ist darin gestelt der 
lU'ih^ktd doM owigon puiules, der dann semlich sachen luter 

horArt. 

hi^nil' von d(M' hor/ogin antwurt komen, die uf lange wort 
tfOHllUI M Hud duroh hi gemeint, solich durchzuge werent 
^ ittMMMi von Moni nit Hrhodlioh. angesechen den Übertrag •), der 
VOM MOlhunon hitlb not dem herzogen beschechen; und zAletst 
IihI hI oiioh diii'iin gtdu^nkt, dio von Bern hettent sich noch 
Uli M<*l<^''**'' *'•*•* MurgunHohen herzogen viend zö sinde, wenn 
lilim' iIhm Iioi4oliooho, wtiM hI dann die piinde underrichten, das 

•imdli'll' '* tfiMiohrÜMM», |jri»lH»ttou und p^maut, die, — 7. TÖllicUch 
|iiM. U. volktMUomioh. 17. iW inen. — 19. und si ge- 
yo iliMihull» ilohoins» — 24. durch^n^;. — 28. wann. 









•^ÄJS^ '>N»0'Sii»iiliV»K «N?t^^,^»t" in den Akten nichts ro 

"•^^Ä^iil iClOliiMii I» K«i». SÄ imd SlK In einem Brief« an den 
■ iWhO»» »»Ha bWmicht 1474^ »tehl : «Das* die Lamparter 
MM^iM «»ImmIou vor MuUuKfieu und de« gem&ies aeweian 
jr». lVM«-oh Miw. l\ ÄSk - ^) übertrat »^ ysJarag, 
_ iST^iU»*»» MoUo KuoM. l^*lw Ohr* II ^ und Witte, 

IC 



1476 



81 



Dai'under ständen dis sachen an bis in die vaeten, ') und 
wurdent die von Bei-n nit destminder gar stark nnderricht 
des Burgunschen herzogen Unwillens gein inen und andern 
Eidgnossen von des fiirsten von Oesterich wegen, und also 
im die ursach desselben Unwillens zft benemen, so haben ge- 
mein Eidgnossen gein demselben füraten von Oesterricli einen 
ewigen friden angenamen, ^) und denselben von stund an der 
Saföysuhen herzogjn verkünt und si aber gemant, die Lam- 
parter ir durchziigen abzfiwiaen'), das si aber luter zCigeeagt hat. 

I>esglich hat der graf von Gryers und ander das ganz i 
ouch angesagt*) und herr Anthoni Tschampion das oS'enclich 
gelütert') und gesagt, die Saf'iysch herzogin welle wider den 
herzogen von Burgunnen und altemienglich mit lins sterben 
und genesen, und ist das durch ir botschaft in der stat Bern 
aber erniiwert, i 

Dester minder nit sind die Lamparter und ander, dozemal 
der keiserlichen maiestet und von dero wegen dero von Bern 
und ander houptviend, tag und nacht durchgezogen, gehuset, 
gehofet und deshalb merglich gros mfig, sich vor den infeiten 
zu beschirmen, beschechen, mit unsäglichem grossem costen s 
und verluats libs und gAts. 

Item, derselben zite, so sind ouch etlich edel und ander 
zA ros und fäs uf die von Bern gezogen, in stetten und slos- 
een wider si gelegen, als zu Orba», tiranaon und andern en- 
den wol schinbar ist worden ; es haben ouch etlich derselben ■• 
in iren slossen, als der von Bern liite die Lamparter, ir viend, 
suchen weiten, die si daselbs enthielten, denen von Bern gros 
smach, die vichsvermischlungen betuten, zfigelegt, nämlich die 
von Vifie, darumb man si ouch derselben zite swarlich ge- 
straft, wo die wisen von Bern das nit verhalten hetten. ') j 



') FiistpDzeit 1474. — •) Die ewige Richtung v 
Sohilling 1, Kftp, 94 f. Sonderbar genug nimmt eich d 



, Fröbjahr 1474. 
„ . , r genUjg nimmt eich das hier ftufge»tellte 

HoÜT »n«. ala ob die Voratflndigung iwiachen den EidgenoEsen nud Oest^r- 
reich gleichnain dem lnirgundiuben Herzog ta lieb g^cheben wäre. — 
■) Dies^Bchah in einem Schreiben Tom 15. April 1474. Lat. Miaa, A, 874. 
— •) Dies Veranrecben icih der Graf Fmoz von Grejerz am 18. November 
1474. Schilling 1, 279. Uehrigena dankten ihm die Berner schon am 20. Sept. 
147H rar aeine < Arbeit >. Bata-H. — •) Antbon Tachampion \nir am 6. Sept. 
1474 anf drr T«g<itzong. Schilling I. 169. — ') Im November 1474. Vgl. 
Schilling I, Kap. 200 und A. BOchi, Freibiirga Bruch mit Oeslerreich. aein 
Uebergiknir an Savoven und AnNchlusa an die RidgenoaaenBcbaft, in CoUec- 
tanea FribiirgensiavH, 185. Doch wird der Zug nach Vivis unrichtig in 



Item, M hat die SaWyscIi herzogin derselben zit hern 
Burkarten StAren an der besitzung des bistüms zu Losanit < 
geirrt und doduroti die von Bern als die, so darinne durch 
finxern heiligen vatter, den babat, hoch ersucht wurden, zu 
1 unKuglichem costen gebracht, des si abtrag hegern. ') 

Item, BO habend die von Jenf einen sweren misshandel 

gegen her Nichius von Diespaeh seligen in ir stat fürnemen 

laHNen, ungehindert, das er in gemeiner Eidgiiossen botscbaft 

liHgevertiget, dos inen wol erkant was und ouch solichs weder 

io mit Worten noch mit werken nie verdienet hat. =) 

Dam f am letston zer Morse tedingen geti-ofl'en ') und inen 
cupien der pflicht, die ufzürichten, gesant sind ; si haben aber 
die hiiiderhalton mit grossen geverden in getrfisten der Zu- 
kunft du8 liurgunschen herzogen, und ist weder denen von 
jA Kern noch gemeinen Kidgnossen volkomner abtrag nie be- j 
schecheri. 

So ist durch herm Philippen von SafÖy zu Bern ein fnint- 
lich berednüs fürgenumen *) und darinne gelütert, was deneo 



5. bracht. — 7. hern Niclai 



. Diaspach. — 13. vtirtrögten. 



den Marx U75 hiiicin verlejft. Hei BQchi findet sich nuch die Erklärung- 
beireffend der < »ichsTennisihlunK ». — ') Siehe bierOber E. BlöHch, Die 
Vorreformation in Bern, itn Jnbtbueh f. Bcbweix. Oeichicbte X, S. 21— 3S. 
Ea handelt rieh um die Einmischung Bema in den Lauauoner Bistoms- 
streit und den mis^lunj^anun V^rauch, den Propat von Anuoldingen. Bur- 
""istum-Terweser zu machen. Böchst nuhrFcheinlich hat die 
diearr Aiigelefrcnheit (UTl— 14T4| den für Bern un- 
hiTvnvKTufi-ii. nhenatehender Artikel beweist, doas 
ii.' Iii .i.iiiinMi'n zwischen Bern und Savoyen trüben 
- 11' IV, UeWr Bnrkart Stflr vel auch 
' " "■• ■■ Schilling I. Kap. 223. 



kart Stör, e .. 
Haltung Savojens ii 
uilnttieen Entschciil 
aiMB RJrchUche Fr^i 
half D«r diimiilii^' 
Anxetirer t^t Brh«i'i 
jene Beleidigung m 
xugefllgt wurden si'i 



l^ertrag 
ä Genü 



.1.1.1 \,i,iu,- '..,„ üiesbiich »or dem 27. Dea. U74 
ih'tiji IUI .ii'Mfra Tilge wird in Bern beraten, »wie 
11 Oerii ritchen wolle >, Itiita-M. Vgl. hieiu die Ver- 
tuidigiiiij.' daa HiBchor» von lienf in Hn.iler Chr. III, 460. — •] Der Vei ' 
von Mtirgea vmu '29. Oktober 147fi iwisdien den Eidgenossen und ( 
A'hilling I, 1314 und oben S. IS. - ') Uriif Philipp von Savojen, Herr ... 
Breiiic, llrudei' dea Bixebof^ .tohnnn Ludwig von Genf. Schwager der Jol- 
liuidii. Am !t. Jauuiu' 14T& liesaen ihm (lio Berner auf uine Anfrage hin 
wiüin, dnM Min mit Verffnlt^^n «einer Ankuntl entaegensehen. Lat. Uisa. 
A, MSH, Unber dio mit ihm in den 'l'ngen vom 15.— ll*. Janaar gepflogenen 
lliilarliiiudluiiK''i) p-l"'i> 'üe Itatti-Miinunle (14. 51-53, STl folgende Auf- 
»■lilllMe; l.'i. .1.111- ll~'' villi iiiina bem Philippen und der SavSjer wegen, 
- III. .biiMLiii' ; \ii iWh'u t.it; liiiben min hern dnrch ir freordneten r&t den 
giititioi liir,' ^■tv>1l"■l^ iiiK iiiiiiL'm heru Pbilipjwn nnd sind die aaeben dahin 
..,i...l.Ili .,!.. ilii' ^< lintli'ii wiaeii. Y^ iat ouch iif demselben lag veream- 
biirgvrn mit der _g]ockon. und minen bem den 




mgichlen nechst komen. 

i'htnicu ilarnaeh komend ^^^H 



1476 



83 



von Bern für solicli überfaren sftUe beschechen und wie sich 
der graf von Rftymont halten sftlle ; dem allem ist nie nacli- 
Icomen, simder so hat der verraelt graf von RSymont sich 
demnach in das land der Wat gefägt und gros irriingen mit 
nfvachen, beroubon und nidorworfen der Tütschen. unbewart 
aller eren, understanden, über das die von Bern sin land und 
Itte in irem getrüwen schirm gehebt und oucli redlich gehant- 
habt haben, als dann das am tage merglichen lit. ') 

Item, so sind nach erobern der slossen Jimgo, Orban und 
Granson etlicli dero von Bern und Friburg zugehörigen und ' 
burger in den Saf5yschen landen und sunder der lantschaft 
Wat angevalien, ermürt und umbgebracht und die geteter 
weder gestraft noch gericht, sunder gelassen gan, und die und 
ander mütwillen gegen dero von Bern und Friburg lüten gar 
menigfalticlichen üben lassen, alles wider alle piinde, zi^sagen i 
und billicheiten. -') 

Item, das mins herren von der Press teding ganz un- 
creftig ist bliben, sunder nach derselben alle handlungen für- 
genomen, die von Bern und ander Eidgnossen an libe, eren 
und gut zfi letzen, als harnach eigentlichen stat. ' 

Nämlichen, so ist des kQngs stin von Napels ') mit gros- 
sem gftt zfi dem Burgunschen herzogen gezogen und durch 
alles Saföy gefürdert und denen von Bern zu verstau geben, 
er welle in frömde land und nit uf iren schaden ziechen: das 



- 8. dann fehlt. - 



11. flunderB in der Wat — 12. umb- 



and Btillea flieh die 3 «tett Murten, .Iferden und Ruw darninb verbriefeD 
um) das angendfl an die heiligen aweren, doch das min herr Phülip und 
lUider oberkeit mit ^walt Aea den selben etetten ouch venrilligen Bullend. 
Item min herr Phillip noch sin briider silllend Ocaiwen und die andern 
slos nit iXi iren hiindeii nemen, big ei am erBt«n absagent dem herzogen 
von Burgnnnen nach inhalt der bünden. — IH. Januar : Ist bCBlosaen die 
Bach mit Saf5j, der drier puncten halb, nämlich : \\ für da« zä underpfand 
drd aloBien Murten. Yverden und Vivis ; 2) das /il bis Michahelis da* nächst 
und das ander purificationia Marie nec^hst darnach körnend ; 3) der Hloasen 
Graiueo halb, die sollen komen in band niina liern Philippen, doch aUo, 
wo sich min frow von Saföy nach inhalt der pünd nit wölt lüteren. so sol 
er aSlich aloggen zu banden miner herren liberantwnrten. — AuarBbrlicfae 
Hitteilungen über die ganze Bernerabmachung enthalten die Briefe Johann 
Ludwig« von Genf vom 19, Januar und des Johann Dupout vom 'iH. 3a.- 
nuar (sollte wohl heiBsen «18. Jannar.V) an die Herzogin bei Gingins I, 
i>, 13, Der Letztere in deutscher Uebersetzung im Geschichtforfcher XTI, 
Heft 3, 8. 47. Ueber weitere Verhandlangeu in dieser Angelegenheit aiehe 
Qingins I, 50. 72. Zum Ganzen A. BQcbi, Freiburgs Bruch mit Oesterreich, 
8. 153. — ») Schilling I, Kap. 203 und Chmel, Monumenta 1 1, S. 310. — 
. ') Im Jahre H75. Schilling I, Kap. 204 und 215. — ') Friedrich von Tarent. 
Si-hilling 1, 391 und oben S. 75, Gingins I, 8, Coiombo, p. 278. 



84 



U76 



aber nit beschechen, sunder so ist er au allen orten, in 
und atriten wider ei und die iren mit lib und gut und alli 
sinetn vermügen gestanden. 

Desglichen ist der bastart von Burgunnen '), durch 

1 Saffiyscheu arten us- und ingelassen, gefürdert und enthalt 

und zb Rome, Yenedie und an andern orten gewesen in all 

fibungen, die von Bern und ander an lib und gut lii schedij 

So hat sich, als vorstat. der graf von Köymont in 

land gewalticlichen gefägt und im ganz Saffty mit hilf, 

> und bistant angehenkt, alles wider die ewigen pünde, bi 
sigel und geswomen eide, dodurch die von Bern und di 
zö grossem Unwillen komen, mit dem das die iren zft Iferdi 
ermürt sind, das etlich Safüyer wol gewist und doch die 
Bern nie gewarnt, wie wol si inen gesworen haben. ") 

■> Derselb graf von Rftymont hat ouch allen veilen ki 

denen, so denen von Bern und Friburg zdgehorten, abgew< 
fen,') unbewart simr eren und »uch daruf alle viendsäbungen 
fiirgenomen mit todsiegen, roup und andern sachen, also das 
die von Bern und ander getrungen sind, öich in gegenwere 

) gegen im zb setzen, an in zu ziechoa und us iren landen, den 
er sich ietzt neehert, zu triben;*) in semlichem habend si 
mit ritterlicher getat sin land und lüte an sich gebracht, ala, 
ir houptviends, der sich niCitwillens gebrucht und alle bescl 
cheu gdtete, dienst und dankberkeit verachtet hat, und 

i doch derselben zite des herzogthttms Saföy in trüwen 
schonet und in rAwen hüben lassen.^) 

Darnach so bat die Safßysch herzogin mit irem anhang 
sich in dis vechd eigens willens gezogen, ir botschafteu zu 
dem Burgunschen herzogen in das herzogthfini gen Lothringen 

I und besunders gen Nanse gevertiget, in hoch angerüft und 
daran gewisen, uf die von Bern und ir Eidgnossen mit aller 
macht zu ziechen ; si hat auch darzwüschent geio dem bi 
lEOgcn von Meylant allen flis ankert, sin macht ir wider 
von Bern und ir gowanton mitzeteilen, das ouch beschi 



i si 
al a I 



n Sliilliiiv I. 334. Yä ist Anlon, KarU Bruder. Vgl. Gingim I, 4-„ 
1(1)1, lilU'lii, FruiUuw llruch mit Ue»te.Teich. S. 129. — ■) Scmlling ^1 
•I «rliilliiiK I. aSS. — •) Schilling I, üSS ff. — ») Vgl. Ol«t diete ir^ 
t'utvifi'lii'ii'iioR ■wi'i'heo Jnkuli von Kuinunt und SsTO^reu. dieTonA«. 
vw^lMiitfi loiil ^f^ Hurn ungenotumen wurde, die Arlüit von BDcIii, 1 
kum» llriHli mit OoBturvpicli S. 12a f., «Ü-2W. 



1476 



85 



und kuiitlich ist mit denen, so an solich striten ei-slagen und 
gevangen sind. 

Item iif solichen der herzogin gesüch, bit und begeren, so 
ist der Burgunsch herzog mit aller einer macht in die land 
komen, hat sin leger an Granson genomen und die herzogin 
von Saf^iy in mit zMAren, ufenthalt und darsetzen aller spis 
enthebt, gefüret und besterkt, deshalb die fronten tüte doselbs, 
der ob fttnfhunderten gewesen ') umb Hb, leben und alles ir 
gilt komen sind, alles verräterlich und iren deinen kinden zb 
grossem eilend und komber. i 

Doselbs die von Bern sich gein im mit hilf aller ir zdge- 
wanten gemacht und in manlich bestriten und haben mit 
gottes hilf den strit behalten und des grossen schaden an iren 
froraen hiten enptangen. 

Item darnach, so ist der vermelt herzog durch niiw an- i 
rfifen und vermanen der Safflyschen herzogin ') abermals mit 
grosser macht komen und die von Bern dodurch getrungen, 
sich in gegenwer zu rettung ir landen und liiten zu setzen; 
und haben also Murten, Loupen, Nüwenburg. Arberg, Nidow 
und ander ir ortslos mit grosser heswerung geaterkt und sieh 2 
zu den Sachen gericht, deshalb unsäglich gros mfig, cost und 
arbeit ist ufgangen. 

Uf solichs, das doch lang und bis dem vierden monat 
gewert, so hat der Burgunsch herzog sich aber uf die von 
Bern und ir stat Murten mit ofneni leger und aller siner macht ^ 
geffigt und si abermals zti ufrfiren geniUt, also das si mit 
hilf aller ir Eidgnosscn und zügewanten an in gezogen sind 
und mit gottes fürstant und erbermdenschilt veltflüchtig ge- 
macht und damit die iren in Murten erl6st haben, des inen 
und den iren grosser schad an libe und gflt, verbrftnnen ir i 
lantschaft, smechen wiben, kinden und in ander wege ist be- 
gegnet, des alles die fc'afAysch herzogin mit irem anhang recht 
houptsach geben und solich libel gefr&mt und geschaft hat, 
bi dem ouch die Safflyer nach allem irem vermögen sind ge- 
wesen und weg, steg und alles, so inen müglichen ist gesin, :i 
daran geben haben, die von Bern und die iren von huse, hof, 
ere, gilt, Hb und leben zä bringen. 

1. M)licheD. — 3. Und nf. — 4. hewog von Bargunn. — 7. ftetliret und 
besterkt lehll. — 11, verwaoton. — a7. Terwanteo. — 33. und aeBchafl 
fthlt. — 37. eren. 

') Die Zahl ist zu hoch. Schilling !, 372. — ') Biefür fehlt der Beweis. 



i 



1476 

('ml> isut uud unii-n, 80 wider die von Bern über ge- 
ft/tttt iMiiidi-, l^evU'tDtig denelben. briet, sigel. zusagen und 
ttU^n, flit! «Ile na in vwarlichen gebrochen sind, ist besche- 
f ItaWn d»! von Bern abennaU willen, die landschafl 
' WrI mit itik-r zÜRehl'rde und darzfi Jenf die stai als die. 
» In HittoKAti wc^ An inen nit gehalten, »ander alle beswe- 
lingfili natft'n inen fürgenomcn und zä soUchem alle stttr und 
Mnlnrtil nn\iun hiit, zli behalten ; und darzÜ von dem herzog- 
liiDrii Huffiy, Aa» niftlwillielichen in vechde gegen inen, als 

{Ifultit, uxtrottun ist, ouch etliche lantsehaften, es sie die si 
liKl. In Iren Imtiden haben oder noch liitern werden, zu er- 
Miiil iiflUlt dowtniindor, diewile si us vorberftrter möt- 
'llllgiiiiK ^(i ilimir unmüen beswening sind komen, des si an 
iriihiii, littmi, gtit lind allen luidern dingen hoch eiigolten 
Rhi'ti, NO hotfoirn t>i des alles und onch der menigveltigen 
lünvh, illKM lii'ui'Knet, bckening, wandel und abtrag, als si 
lliii liiiirnn, «i-nilii'lm liilliehon s^lle heschei^hen. 



mit. 1)1« iiiitwiii't, HO diR Safüyer gabent uf die 
vtii'fri'iiHuti'ti ainnp rächen. 



Nni'll iIImiui HriH|tnu'lu<n und eliigon allen wurden die Sa- 

_||lyi))' Itlid von iluiir durch die undertedioger, den ammyral von 

J^l'UiiliKiiiloh, iht|i hin'xogvn von Lothringen und ander ftirsten 

iiiiil liKinxi Kiii'li vt'rhiVl und inun das alles von einem ar- 

. Iluktil ttli lim iiiidoni rnrgiihtilten') : die komlen noch mochten 

iliH' tiKHiijiKi'luii'ti und lui-gt'haltnt^n suchen nit wol abred sin. 

iIhm Minnllili" diiivh dit> honrigii) von SafAy und etlich ir lands- 

|ii>Viii|i lii'Ki lixi'lioH, tti4!> »bor iuvn mcTvnteils leid were und 

dniiiii It4'><) •»'hiilil Wtten und whs tö gAte<s danü tun. gehel~ 

> Ivii uilor Hi^rttliMt ktVikdvn, darin wt^lt«« »i ir übe, ere und gfit 

^Y\\ itllvlit Uvm vi'rt>mi.t>« uit »[vuvii, das si mit denem Toa 

UM ttlttl »lt)t*'t>« blt\tviH(>M>«H «1 Mwsn fk-tden und &än mM^ 




147G 



87 



ten komen, dann die herzogin von SaKiy, als ein regiererin 
dea landes, hette si alle miteinandern durch etliche ir rate 
verfürt, das inen allen zu verderplichem schaden komen und 
was inen umb fridens und rfiwen willen ze tünd vermiiglich 
were, darinne woltent ei gern volg tftn, mit gar vil bitlicher » 
und sftsser werten, die von inen gebracht wurden, das den- 
nadit nienglichem zA herzen ging, wie wol si an denen von 
Bern und ander» iren Eidgnossen gar merglich wider ir eid 
und ere getan und die ewigen geawornen pünde als ganz ver- 
seht hatten. w 

Also nach vil und inengerlei werten, von einem an das 
ander gar menigvalticlichen gehruchet, das ich alles umb 
kürzrung willen der dinge underwegen laas, wurden durch den 
ammyriil vtm Frankenrich und ander fiirsten und herren als 
nndertedinger, die suchen also abgerett und beslossen. als v. 
harnach stat. '} 

Item am ersten, das die von Jenf die 24,000 Rönscher 
göldin von des brantachatzes wegen, darumb dann langest alle 
zil und tage verschinnen warent, usriohten und bezalen sol- 
tent zb etlichen zilen und tagen und selten darumb Sicherheit »> 
mit bürgen und briefen geben. 

Darnach so eolt das land der Wat, so dann des grafen 
von Rftymont gewesen und im von denen von Bern und an- 
dern iren Eidgnossen, als davor stat, angewunnen was, dem 
huse von Saföy und sunderlich dem rechten herren '') wider s* 
werden und bliben, also das denen von Bern und andern iren 
Eidgnossen darumb werden und gelangen soltent fünfzigtusent 
Riinscher güldin zft etlichen tagen und zilen, und soltent ouch 
das land der Wat, als ir recht underpfant darumb inhaben 
mit allen nutzungen, bis inen semlich gelt bezalt wurde, nach iu 
lut etlicher briefen darumb gemacht. Semlich gelt ouch nach- 
malen erberlich bozalt und usgericht wart.*) 

i, mü glichen. — ü. vil glatter und bitlicher Worten. — 8. gar fehlt. 
— 12. gar wenigvalticlitKen frhll. — 1-1. der dinge fehlt. — 15. under- 
tedingem die eatheu abgerett, als zem tpil hnmiLch stat. — 18. bmnt- 
schat*. — 20. aolten fekTl. — 22. dann fehlt. ~ 26. iren fehlt. — 30. 
inen das bezalt. — 3i. gemacht, das onch in karaem erberlich. 

') Die folgenden Rieben Bi-atimmungen von t Item am ersten ■ bis 
«darin keinen (üngen nachgan weiten ■ aind ein Auszug aas der < bered' 
nuss >, oder dem t riedeustruktat, der am 13. August — nach dem Eintrag 
im Berner Bundbuch H, lUT — abiceEchtoEsen wurde. Siehe Absch. 11, 600 
-iilO, und Basler Chr, III. 473-476. — >| d. h. mit Preisgabe dea Grafen 
von Komont. — ') Am 21. Februar I47J* wurde die Wat an SaTOjen zu- 



SS U76 

Aimr Murten mit aller siner zUgeli&rung, Gr&ßckort*). 
Cudi'iftiii und atidei'in ''), das eolt vorus und allein denen von 
Bern und von Fnburg bliben, nach dorn st es miteiii&Ddern 
gewunneii und mit grossem und swerem L-osten behalten hatten. 

(• Und mit üundcrhcit, bu wait bereit, das dem vorgenanten 

Krafen von Rfiymont das land der Wat niemermer wider 
wordon auch zO sinen banden konien, sunder iemermer dem 
huB von Saföy bliben und darvon niemermere abgesündert 
werden aolt. *) 

lu Itt>in, man Bolt ouch denen von Fnburg ir schulden, so 

inen das bus SafAy schuldig was und si vor ziten dem hus 
gotuchen hatten , nämlich :25,OüO und sechshundert tiänach 
güldin houptgdtes mit allen versesnen Zinsen bezalen und da- 
rumb gut Sicherheit geben. *) 

» Es wart oucli bt^rett, das man allen Tiitschen koufldten 

und andern, denen das ir -di Jenf oder in Saffiy genomen 
wer«, so den Eidgnossen oder iren gewanten zftgehorten und 
brief oder erlangt recht darumb hctten, das widerkeren and 
darumb usricliten, DarzA sollen ouch alle zöU und geleit ad ■ 

w fürwerthiu gebrucht und gehalten werden on alle nQwrunfpJ 
und stvigrunge und ieglicher teil dem andern Sicherheit und^ 
geleit geben und durch sin gebiet verschalTen. 

Darnach wart von der Wallissern wegen ouch berett, die 
dttun mit den Saftiyern in epennen wareot und inen etlich 

pt Mtfitt« und sloM mit namon Qundis, sant Mauritzien, Martenacb 
und andor ingenonien hatten, das die von Bern und Friburg *^ 1 
daninib tag ansetzen und understan und säcben selten, se; 
lii'ho irning in früntachaft xü betragen und ob das nit i 

'<. v<>n l'rltll. ~- »i du - •'>. ruriri'iianlen frhH. 
Iiu'lioii. ~ 1:1. Uihiti-Iwr. — 14- mben. Sus wnr 

Mi<li(<ii iliiri'li lipn Munivtiil. i*u Mnogra toh Uj 

Aiil>iii''lil uikI ift'KiuulliH, dt« barin ntt ^««Aribeii »luad und deanoeht 
liilii-n niiiion (t»nick«a Misnogva und: dann es nr em 
• ■- "^ - " ' ■ •^TMiM dn 



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ihimn<l<ii" l'l'' llorKWm )iiMt»lie> iIuhimI riDe AuMhlantr voa es.OOI> 

I »M.l v.»-.|>ni.'h ilix Uxft<ruii|t di« BmIm in J*hi*^Tiit. Abwk II, SM. 

V hili.l.i l'i.'ll'^ni;^ l<lli,'U Kill |k,w(M1f)Vk. S. 113 f — <) GtMdcooit 

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III. «74 )■«<•* itM äutte etm b»- 

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M k>»V .^-i )lvi llMl<^r Chr. «wr 4m Vmw'MI«« mt Bm 



1 der MM 



U76 69 

inficht, danD soltent ei rechttag darumb verkünden und ir ur- 
teilen geben und sotten darumb die stett und bIob iu beider 
ätetten tienden bliben und stan, bis zu ustrag der ding und 
sich die WalÜser des witer iiit underwindeii, — das aber von 
den Wallissern nit gehalten wart, dann ei die vorgenanten 
stett und slos liberein behalten und darin keinen dingen 
nat-hgan wolten. 

Darnach ') hat der ammyral von Frankenrich in nauien 
des kiings uf demselben tage zi'i Friburg ouch anbracht und 
mit denen von Bern und andern Eidgnossen gerett und inen i 
am ersten die gros gnade, die der küng ztt inen hat mit vil 
friintlicher werten *) erlutert und daruf begert, nach dem der 
Burgunsch herzog ein betriiber alles fnden und rüwen, were 
es dann denen von Bern und anderen iren Eidgnossen und 
zugewanten geveHig, den herzogen nach der abtlächt z& Murten i 
fürer helfen bekriegen und das mit 20,000 mannen beharren, 
so wolt er desglich ouch tun und darinne nit ufhfiren. Und 
were sin meinung in Flandern und ander ende zu ziechen, so 
wolt er den küng von Engeliant ouch vermtlgen, mit im daran 
ze sind, damit der Burgunsch herzog ganz wurde vertribe» i 
und wolt ouch somlich lande, die man also gewinnen und er- 
obern wurde, mit denen von Bern und iren Eidgnossen und 
gewanten in allen trüwen teilen und sich von inen niemer 
scheiden, sunder mit inen sterben und genesen. 

Danif die von Bern und ander Eidgnossen im antwurt ^ 
gabent, si werent dem küng zi'i eren in semlichen krieg ge- 
tretten und betten ouch den bishar hantvesticiichen geöbt und 
den Burgunschen herzogen zii dem dritten mal manlicben be- 
striten, alles mit mergliehem grossen costen, deshalb nit not 
were, witer in semlichen krieg zu trotten, dann si werent in 3 
teglichen unslegen, gegen demselben herzogen me zügen ze 
tünde und fürzenemen nach der künglichen maiestat gevallen') 
und gefiel inen daruf wol. das der küng in ansechen wie er 
darinne zu anfang bedacht were, ouch durch die sinen tete*) 
und allen flis daran karte , gegen demselben herzogen zö :n 

') Et ^est^hah dies vor dem bereits Gesaiiten. in der < König) iclien 
Erötfnung. vom 6. Augost. Biwler Chr. III, A4'i. - •) ÄUBführlich io der 
Basier Chr. III, 43»— 44:i. Das nun Folgende iüt eiD Aufzug aas dem • Ab- 
acheid von dem taj; 1:11 Fribnrg gehalten .lacobi aono T6 bis mentog nach 
lÄurencii>. Bealer Uhr. ill, 4«»— 470; Chmel. Monum. Habs. 1 1, ^18-223; 
AbKh. II, 602. — >) Heirat bei ChmFtl, 9. 21B und Basier Chr. III. 4C9: noch 
genllen aller ieglicha ohern. — ') Nicht «trete», wie in den Basier Chr. 
rii, 470 Bteht. 



handien. So zwivelt inen nit. es wurde allen parthien zCi ereii ' 
und gtit wol erschiessen, mit mer werten. 

So liat der ammyral in namen des küngs anbracht und 
begert, nach dem dann das hus von Saföy wider die von Bern i 

s und ander ir Eidgnossen gar schantliehen ') gehandlet und disj 
geswornen pünde gebrochen bette, das dann dieselben 
Bern und ander Eidgnossen ein niiw puiitnüss mit dem küngj 
machen und denselben pund vor dem bunde von Saföy gaul 
lassen'}, das wolt er ouch tfm und si gein allen «inen ver-| 

ii> pflichten oucli lassen vorgan und inen darumb brief geben. 

Darzi^ hat ouch er bogert von der von Jenf wegen, daran! 
dem kbng und gemeinen Eidgnossen vil gelegen, dann f 
rechter rigel der landen were und solt der Burgunsch herzog] 
darin komen, das wurde allen teilen Obel erschiessen, und! 

!-'■ meint, das durch die von Bern und ander Eidgnossen mit deäfl 
iren besatzt werden, so wurd man wol weg vinden, das i ' 
Eidgnossen mit keinem costen wurden beladen, das vart dei 
kling heimgesatzt. 

Der ammyral hat ouch uf demselben tag in namen < 

«I küngs von Frankrich anbracht und gerett, wie der küng daSil 
land Safi^y zÜ banden dos iungen herzogen, sins vettern, gfl-l 
nomen und zA regierern gesatzt bette herzog Philltppen iltl 
Pemont und den biaehof von Jenf hie disenthalb in Savfty undi 
meint, si wurdent sich gein denen von Bern und iren Eid- j 

^^ gnossen wol halten und in nachburlichem willen bliben. DaaS 
hat man dazemal dem küng zd eren ouch verwilliget unAa 
beschechen lassen. 

Er hat ouch furer gerett, wie der bischof von Tomay ')'■ 
von wegen des Burgunschen herzogen hievor in kurzem bif 

eu dem küng gewesen were und bette denselben herzogen 
siner bevelhe im als sin armen früud demäticiichen erbottefta 
und bevolhen mit lutrung sins willens, alle lochen von im zöl 
enpfachen, daruf im der küng wider geschriben und geant*! 
wurt het, er kAnde noch wolt uf semlich anbringen nit vilJ 

».'> halten, dann er bette in vor vil betrogen, das m&cht im abeu 
beschechen. 

Darnach so wero zu dem küng aber komen der herr VOB,l 
Föns*) und bette ouch gliche wort von des herzogen wef^eiM 

') ■ mr tretfeiiHchen * bei Chwel und Basier Chr. a. a. 0., Äbeoh. --■ 
*) Doe bedeutet etwas ganz anders, ah bei Chiiiel, ISaaler Chr. und AbBokT 
steht. — ') Toumay. — *) Sons. 



U76 



91 



mit im gerett und sovil witer, der herzog wer content, des 
klinge si'in sin tochter zfi geben und die angendes im zfl sen- 
den, mit beger im hilf und bistant wider die von Eern und 
ander Eidguossen ze tunde; das were im vom kiing ouch ab- 
geslage» worden. 

Und hat daruf der ammyral von wegen des kängs begert, 
gein dem Bnrgunschen herzogen in kein richtung on des küngs 
wissen ze komen ; desglicb woli er oufh tön und in allen 
trihi'en mit inen ') leben und sterben und sich von inen nie- 
mermer scheiden, mit gar vil vernünftiger und guter werten, w 
so dann dazemal durch den ammyral gebrucht und ouch 
durch die von Bern und ander Kidgnossen in semlicher mass 
verantwurt wurden, das der kling kein missvallen daran mocht 
haben. 

Item der herzog von Lothringen*) der ouch in eigner 
persone uf dem tage zi Friburg gewesen ist, hat ouch gar 
früntlich begert. die verstentniiase '), davon dann vorhin ul 
tagen gerett was, mit im uf zfi richten und in der triiwen, so 
er denen von Bern und andern Eidgnossen erzeugt hette, ge- 
messen lassen, damit er von dem Burgunschen herzogen ntt s» 
aber in zerstArung gewiat und er dester sicherer sin m6cht, 
wann das ze schulden kerne, das er von den Eidgnossen ent- 
schüt wurde und trost von inen mocht haben. Das wart im 
ouch alles viMlenclechen zfigesagt und im darzü sins guten 
■willens, müg und arbeit früntlichen gedankt. » 

Item') es wart ouch uf demselben tage durch des herzogen 
von Oesterich bntschaft ') anbracht von des pfsllenzgrafen 
wegen bi Kine"), den und ander fürsten, nämlich die erzbiscliftf 
von Mentz') und Trier"*) in die niiwe vereinung zft nemen, 
die es ouch begerten. Wart dozemal von denen von Bern und w 

') Btulor Chr. III, 472 und Cbmel S. 230 haben hier d&a un»er»t»nd- 
liehe • im ^. — >) VrI. hiezu Basier Chr. III, 450. 453-455; Th. TOn Lie- 
hen«», L"thrinf>T:>n und tlia Schweiz, in Katholischa Schwewerblitter XIII, 
4 1'.; H. Wiltp, l.oihriDgen und BurRiind, iui Jaiirbuch der GeselUrhafl für 
LolliiJhL;i-.h.'tl..^,li{rlite und Alterlumskunde III (1^91). 261-255, 264-267. 
— 'I K- li.iiLil<'it -uli um das Gesuch des Hi-rKogs Reiohiirt um Aufnahme 
in :]'•■' i'kIl'. liüiiiL'. Den ersten Schritt hiezu tat der Bentog um 23. Mai 
lOl.■h^.t■nln■jll s. ■z\:\i Hierüber verhandelte man dann am 5. Juni auf der 
THKBiLt2.inf£ in J,uz«rn (Ähsch. II. SU5|. diinn wieder im Juli {ebd. 8. 597, 
59B, 59«) Kill VertmgBentwurf vom 1. Aiiguat 1476 Htebt im Ansei^jer für 
scbwei». Getchichte Vit. 115. — '| Vgl. Basler Chr. 111, 444. 454 472; 
Chmei t^. 221. - 'J Wilhelm Hertct, Vgl. Ober ihn die Biographie von 
J. Antiet im Sonntagsblatt des -Hund- liä76. — •) Friedrich 1.. 144!) — 12. 
Dee. 1476. - ') Diether von laenbure, aeit Nov. 1475. — *) Johnun' 11., 
Markgraf von Baden. 1456-1503. 



94 1476 

Denne von /iig ein treffenlicli botsiilialt. ') 
ftenne von Glarus ein treffenlich botschaft. ' 
Denne von Solotern ein treffenlicli botschaft. ') 
Denne von Biel ein treftenlieli botachaft. *) 
Denne des pfalenzgvafen treffenlichen bot.ten, *) 
Denne von Colmar, SIetstat und andern stetten der nüwen ] 
vereiniing treffenlichen hotten. ") 

Denne von dem bischof und gemeinem lande von Wallis j 

treffenlich hotten, geistlich und weltlich '} und vil ander, der | 

< namen nit hie stand. 

Und mit kurzen worten, so hat der tag angefang£'n an * 
sant Jacobs tag des vorgenanten 76. iares und hat gewert ( 
22 tag aneinandern "*) und sind als vil liiten darkomen, 
alle ding türe worden und gewesen sind an win. brot und \ 
I allen andern dingen. Und mit nanien, üo hat ein alt hün , 
gölten gern vier plaphart und ein iung hftn zwen plaphart und 
nioclit man ir dcnnocht nit yiifig finden noch haben. 



äl7. Das gemeiner Eidguossen botteu von ütetten ond 
lendern »eni kitng von Fraiikrich füreo. 

Uf dem 23. tage des monats Octobers") dos vorgenanten 

1.-4. lieht ilurchgehcnds zwen botteti anstatt ein treSentich boteohaft. 

— 7. erbern botten. — 9, aar vil botten. — n! fehlt. — II. groi tag. 

— 17. hiiben. Doch was der tag nit libel angeleit. dann die aaoheo ■ 
merenteil« a1 (;ericht und t>etniif;e[i wurden, darumb mun diinn ün wo«. | 

— 19. Frankrich geordnet und wol empfangen wurden. — 20, In dem. 

') ürN Steger und Hitns vom J 
1 Peter 05uia und Stephin Kam. J 

— "j Name» lehlen, — ') Namen an den angegebenen Orten. — *) & J 
waren ihrer acht, aber die Namen aind onbekanot. Basier Chr. und Chmd. ^ 

— «) 25. .Tuli bi« Ifi. Angint, Die Hemer Gesandten giengen am 88. Juli 1 
nach Kreiburg, und sie erhielten am folgenden Tage von Etause den Befbhl, \ 
dort zu bleiMn und das bcat« su tun. Rata-M. Sie subetnen ia den ersten J 
Tagen den Gedanken gehabt zu haben, den Kongrew wieder zii verlaasen; ' 
denn ein Eintrac im Rats-M. Tom 4. August — Schreiben an die Geaandten 
in Freibutg — lautet : * nach dem min hem ir achriben verstanden, w j 
well inen ir heimheren ouch gevallen >. Am 10. August ist die Mehrheit J 
der Oesandten wieder xu Uanee. Im Lat. Mies. A. 4ä 1 — 483 finden aioli nooh J 
einige, auf den Freiborgerkongreax bezügliche AkteDstücke, Iiesonders dia 4 
EatwQrie zu den Urkunden, durch die der KOnig von Frankreich uikI d«r 1 
Bischof TOu Genf ihre Zustimmung /u den FreiburgerbeschlflsBen erleileiu 1 
Ueber den Freiburgerkongreas siehe Gingins, Episodfs. in Memoires et Xia- J 
eunents VIU, 356—05. Uie Darstellung bei Colomlx), i>. VSl ist durchaiw 1 
UDgenDgend und fehlerhaft. — ') Am letalen Auguet entflchuidieten sich, 1 
die Berner brieflich beim Kßnig von Frankreich, dass sie an der Absendoiig J 
einer Gesandtsehaft bis jetzt verhindert gewesen seien. Teutsch Mies. D, 8 , 



iares füren gemeiner Eidgnosseti von stetten und lenderii, 
darzü der von Solotern botten zfi dem kQng von Frankenrich, 
als dann das durch den ainm>Tal uf dem vorgenanten tage 
zft Friburg abgerett wart. Und warent botten von Bern herr 
Adryan von Bfibenberg und herr Wilhelm von Dieepach, beid 
rittere, und von den andern stetten und lendern oueh gar 
erlich botten. Und wurden von dem küng gnedicliehen und 
wol enpfangen, und als si der küng irs anbringens gar güt- 
lichen vor etlichen sinen fürsten und rüten verhört, do gab 
er inen selber antwurt und danket inen gar fnintlich, das si i 
also zu im konien weren und in besechen hettent ; dann die 
Eidgnossen werent die allerliebsten fründe, der er sich mo 
dann ieman anders in der weit tröste, mit gar vil guter 
Worten. ') 

Damach haben dieselben botten under anderm irs werbens > 
an küng bracht und an in gnediclichen und demflUclichen 
begert, inen von dtser kriegen wegen nach Inhalt siner küng- 
lichen verschrihung etwas geltes uszi^richten an iren costen 
ze stiire. Do hat der kling gemeinen Eidgnossen, mit denen 
von Friburg und Solotern, an semlichen iren schaden und ver- ; 
lust von diser reisen wegen wider den herzogen von Bur- 
gunnen nach inhait der künglichen verschribung eins eignen 



2. und nach die vod Solotern xem kling. — 8. hüng ir. — 11. dann 
si onch sin allerliebsten fninde weven. — 13. mit menBerlei, — 16. 
gnediclichen und demüticlichen fehlt. — 19. ze stilre fehil. — 20. ireo 
costen nach Int der briefen eioa eiRiien guten willen gebeu 24.000 
BÜDBcher giUdio. 



... 474. Am 9. Sept. beraten s , 
reihen welle». Am 11. September: 



und mit wol bedachtem müt handeln, was dann vor 
„ 111 handeln «i .. RaU-M. 20, 193. 198.^ Am 13. Supt. : 
Uf diaem tag ist gevertiget dia hevelh i" i-'™-''"'.*' >"■'= rtio i— ii....i. 



und Lat. Mi« 
Frank rieh bL 
Septbr.) oubrii 

und mit dem kun); mi nuimciu Kl ■. luaifl-iu. £V, ifu, i 

_ t gevertiget dia hevelh in Frankrich, wie die im buch 
i tiitschT Und därzu die hitrung des punde, das der dem huR SafOy 
Vorgang in leben dia kiintfa .. (Batfi-M! 20, 193, 198, '202.1 Der * bevelh lü 
tüt*ch> ist zweif«Uohne die in den Abech. II. 616 abgedruckte Inetruktion. 
Die •liitrung* steht im Lat. Uias. A, 481 (vigilia crucin exaltatioms). Da» 
Kreditiv fUr die beiden Geanndten trOgt das Dntum des 18. Septbr. (Lat. 
MiM. A. AFb f.) Da Bubenberg am 17. und Dieabach am 18. Septbr. zum 
letzten Male im Hate sind, tu werden sie sofort nachher abgereist aein. 
Demnach s'>tzt Schilling die Abreise der Oeaandten einen vollen Monat zu 
BiÄt an. Vgl. auch Absch. II, 61t^. Art, o; 622. Art. i. Aus einem Briefe 
Berna au Köln vom 12. Dezember läast sich ernehen, das) die Boten am 
l'age vorher ans Frankreich zurückgekehrt waren. Teutseh Miss. D, 38. — 
■) Ueber den Erfolg dieser Mission aiebe Absch. 11, 62;t ff,, wo irrt.Qmlich 
< im flctober • als Datum gegeben i«t. Aus dem Artikel e ergiebt «ich, dass 
der Bericht nach dem 2. November abgefaast wurde, Colombo p. 195. 



% 1476 

göten willen ') geben 24,000 KüriBcher güldin. Die habend dii 
Eidgnoasen von atetten und lendern mit denen von Friburg 
nnd Solotern gliclilich under einandern geteilt, und wart eim 
ort als vil als dem andern ; wie wol die von Bern in allen 
zügen diser kriegen gar vil Volkes und grossen costen gehebt 
band , so habend si dennocht umb früntschaft und tniwen 
willen seinlich gelt gUchlich lassen teilen und nit me dann 
ein ander ort genomen. 

Darzft hat ouch der kiing denselben hotten, der mit 

lu men von stetten und lendein mit denen von Friburg und 
lotern 12 gewesen sind, iegUchem geben und geschenkt zwan- 
zig mark silbera an gemachtem Silbergeschirre und inen darzb 
an ir zerung zö stür geben tusent schilt ; er hat ouch herr 
Adryan von Bübenberg zii den vorgenanten zwenzig mark ail- 

in bers vorus geben und geschenkt hundert mark silbers von 
eins künglichen ordens wegen, der vor Murten gewunnen und 
dem küng durch in widei* bracht wart. '') 

Und als dann die vorgenanten botten zem küng woltei 
varen nach dem tage zu Friburg, do für der probst von 

a, ster, Herr Joss von Sillinen, der rat und diener des küni 
nnd ouch bischof zö Gronobel was, vor der Eidgnoasen bottei 
zem küng, und nam mit im herr Albin von Sillinen, rittei 
sinen brüder, und herr Caspar von Hertenstein, ouch rittei 
smen vettern : denselben zwein schankt der kling ouch iej 

^ lichem hundert mark silbers an gemachtem gcschirr 

2. GidgnoHseD mit den anrtern als vorstnt. ^lieblich under einHiidem 
geteilt, wie wol die von B«td in allen dieen BuTgnnachen kriegen ear 
merglichen grossen costen gehebt, so haben. — 10. von stetten OiS 
Friburg una Solotern fehll, — 12. silbers fcMt. — 13. tu«ent cronen, 
— H. vorgerflrten /wenzig marken vorus. — 17. wider bracht wart 
und ouch daa er sich in Murten als Brüchen gehalten hat. Si brachtet) 
ouch noch me aachen au küng von der herzo^n von SafGy und ander 
dinffen vtegen; diirin wurden »i ouch gnedichch und nach allem irem 
willen ttugenomen und verhört. — lö. Vun Und ala dann die vorge- 
nanten botten bi» Sehltuii des KapHtU fehlt. 



wen 

ano I 



') Angesiehta der Tatsache, d 
,_ 80,0(jüGld. nur 24.1)18 erhieller. 
echt »onderbar aus. V^l. Ma&drot, . 



i die Eidsenossen anstatt der verlang- 
nimmt sich diese Bemerkung Sehilling» 

Jm Jahrbuch f. Schweiz. Geschichte VT, 

'. Rodt II, 329 flf — *| Am 17. August schrieben die Bemer dem 
ESnig von Frankreich, dass sie Huf dessen Wunsch durch Adrian von Bu- 
benberg den bei Murten erbeutfiU'n Orden des Trinxen von Chülons ihm 
überbringen lassen. Ochaenbein 8. 389 — '1 Ausser den Genannten nahmen 
an dieser luzemiarbcn Botacliaft noch teil Heinrieh Hasstarter und Mel- 
chior RuBB. Geschichtforacher X, S. IX— XI. Diese verreisteu am 1. 8^ 
tember und wurden vom KOnig in Tours sehr eindrucksvoll empfangen ; 
siehe hierübec Knebel, Basler Cbr. 111. 60 und Tb. von Liebenau, Hftiw__ 
Holbein d. J. Fresken am Herten stein hause in Lniern, 8. 78, 




1476 



97 



Die vorgenanten botten von Eidgnossen funden oucli die 
herzogin von Saffiy bi dem kling, irem brftder, van dem si gar 
«ilicli gehalten wart, ') Und wurden die botten vom köng 
liberrett und gebetten, zu ir ze gande und ir reverenz und ere 
erzeugen, das ouch durch si dem küng zu eren und nit von i 
der herzogin wegen beschach ; und wurden von der herzogin 
mit vil erbietens gar wo! enpfangen und retten früntlich mit 
einandern. *) 

Der kling gab ouch der herzogin, siner öwester, das regi- 
nient in SafAy widerumb zu iren banden^) und sagt den Eid- i< 
gnossen, er hette als vil mit ir gerett, das si sich nach sinem 
vertrüwen nü fürwerthin in demselben regiment wol und 
trüwtich wurde halten und wider die Eidgnossen noch ir zü- 
gewanten niemermer wurde tun, und bat daruf die von Bern 
und ander botten, das si iren willen und gevallen ouch darzft i 
geben, das ouch von inen dem küng zu eren beschach. 

Der küng rett ouch am abscheid insunders mit den botten 
von Bern, das sin höchster wille, meinung und begem were, 
das der elteat sin sün, der tälfin, bi sinem leben ouch mit 
denen von Bern und andern iren Eidgnossen in die früntlich -■' 
vereinunge und puntniiss kerne*), damit die früntschaft ewic- 
lichen wurde gehalten und niitzit destminder, so weite er 
daran sin und das inmassen mit allen sinen nachkomen ver- 
sorgen und besteten, das den Eidgnossen ir iargelt und pen- 
sion von der krön von Prankrich iemermer wurde und niemer- ; 
mer abging. Er rett ouch me mit inen, das sin begem und 
meinung were, burger zu Bern werden, und ob mau im des 
gönnen, so wolt er in der stat Bern ein hus buwen für zechen- 
tusent güldin und daruf sin burgrecht setzen und als vil 
gülten an das hus geben, damit es in eren wurde gehalten °), n 
mit gar guten worten, so dann die botten von im haben gerett. 

') Joianda hielt «ch am königlkhen Hofe in Tours vom 29. Oktober 
bis 8. NoTember aaf. Colombo, p. 194 a. — 'I Äbsch. II, 624, Art. ii. Dar- 
nach scheint die Äudienn in Lyon atatt gefunden au haben. — •) Coiombo, 
p. 195. Ab^tch. II. 62>). Art. e. Die Henogin schwur dorn Kfinig Ludwig 
am 2. November den Eid. — *} Absch. II, 624, Art. g. Auf ein derurtiges 
Anerbieten König Ludwigs epielt Schilling gchon im Jahr 1474 an. Schilling 
1, S, 165. — ') Jeder Burger und .jeder Ausburger musste in der Stadt Bern 
entweder ein Haus, oder doch einen ideellen Teil eines Hauses besitEen, 
den sogenannten Üdel, Vgl. über diesen G. Studer im Archiv des histor. 
Vereins des Kts, Bern VIII, 186—203. — Von einer derartigen Aeusserung 
-de« fVanz. EGniga ist sonst nichts bekannt. 



.,;,,« 



3IK. Hlenach etat ^eschriben tod der ersien Romfart *) 
von Bern, wie die gehalteu und wie die Ton eim 
das ander gcregiert wart. 

Uf samstag, was sant Michels abend*) des faeiligen 

1 engeis, als man von der gebilrt Cristi zalt tusent vierhum 
sibenzig und sechs iar umb mittag, hat angevangen das 
denrich zitc und die Romfart, die dann der stat von Bern von 
sundeni gnaden und verdienen durch önaern allerh eiligesten 
vatter den babst, genant Sixtus, geben und verluchen und 

) durch den hochgelerten hern Thüringen Frickern, doctoren der 
rechten, der zit statschribern zu Bern mit grossem fiis und 
ernst und durch besunder kuntschaft. die er an dem bäbst- 
lichen hofe gehebt hat, erworben ist*) nach inhalt der bullen. 
Und hat dieselb Romfart gewert acht tage nach sant Michels 

i tag und am mentag nach den acht tagen euch. ') 

Und hat man an demselben samstag sant Michels abend 
nach mittem tage in der stat angevangen viren und den 
menigvaltigen heiligen ablas mit allen gtocken und grossen 
frÖuden ingelütet, als wol zimlich und billich gewesen ist, 

) dann der stat von Bern, nach minem erkennen, nie grösser 
schätz zti scle und libe dienende verluchen ist worden, daran 
alle fromen liite und biderben Bemer gedenken und des nie- 
mermer vergessen süllent in der meinung, wann semlicher 
a{)las und gnadenrich zite widerkompt nach Inhalt der hk\ 

5 liehen bullen, das eich dann iederman mit rüw und andi 
darzA schicken sol. ') 



icher 

Ia hie ' 



I. Von der eisten Romfart, eo ^ä Bern gewesen ist. Von wie die bis 
geregiert wart fthlt. — 7. etftt Bern. — ll. rechten, iren statschriber, 
mit. — 12. die er zä Koni ueliebt hat. — 13 naoh lut. — 11t. ouch 
bilHch. — 20. atftt Hern. — Ü. bübstlichen fehlt. — 26. schicken toi. 
Und wie sich ooch die Boinfort geendet ha-t, vint man in andern hfi- 
chern von wort ze wort. — Von Item man hat ouch bi» Sthlusg dtt 
Kaptteh fehlt. 

>) Düb n.'. !■! ■! ! \'ii liiiii.^' einer Koiiifahrt erhielt rafln nur dnrcb 

Sapslliohe Vir !■ ii-tfünde Ort erhielt reichen Ablasa und die 
eir^tlichki'il <1 \ 'I ll in sulchen Fällen die AbRolntion zu er- 
teilen, woiiii- <i,. , ..-t nach Born hätten pilgern rnüascn. Vgl, 

Th. V. Liebiiiju. L l.u_. ,1i/ :; i.ir.ilirt in Luiern, Vaterland 1895 Nr. (i9, und 
Geachicht8freunJXXIIl,24-..:.ii(lierdieRoinfahrt des Jahreal480in LuMni. 
— *} 29. September. — ») Thiiring Fricker wnr im Sommer U76 nicht per- 
sönlich in Rom ; es ist nicht bi^annt. dureb weascn Vermittlung er die 
täpBtliche VergOnatiguruf erlangte. Anshelm I. 117 farat Terachiedene Rom- 
fahrten snmmariBcb lUBammen. — *) 7. Oktober. — >) In den Akl«n de« 
berniHcben tSUkatearchivea finden »ich iolgende auf die Romfikhit bexQgliche 
Einträge: Juli 17.: An dns Kapitt«l zu C51n, von der gnaden wegen, so 



U76 



99 



i man hat oach an demselben samstag zJü vesperzite 
gar ein köstlich und erlich procesaion getan mit allem heii- 
tüm, darinne gar vi! erlicher prelaten, geistlich und weltlich, 
darzü ander priester, die man darzü gen Bern geordnet hat, 
gewesen, und aind dieselben prelaten von wichbischSfen und ' 
fibten alle in irem stät, habit und wesen umbgangen mit iren 

Michahelis angand (Bata-M. 20. 123). — 20. Juli: Allen techan in nftiuen 
miner harn den apIas aü eerkdnden und ir priesterschaft daran lü wiseti, 
aSiichen irn nndertanen mit alter getniwer bevi'lch tu ofhen. DeigÜch an 
al lind iecklich miner hem amplliit. eegen der prieslergcbaft flis zu tünd. 
das ei den aplas verkünden xii dem allerbesten, (Ebd. S. IST}. — 24. Juli : 
An Johansen Sahman, procuratorn des holgericht zä Bn«el. Nach dem min 
hem bestell haben etliche ballen getruckt werden, des er sich zu aller tür- 
dernüs aneenomen hab. daa min hem im Tikst danken und begeren an in, 
BÖlicb bullen bi dieem l>otten her lö fertigen und tä fiirdem, das noch nf 
tüseod bullen getruckt werden. Was dann s&lichs alles bring, wellen min 
hern arberlieh itain und schaffen *alt werden. (Ebd. S. 133. iJieser Eintrag 
ist insofern b<f merkenswert, als er auf die ernten Beziehungen zwitchen 
Bern und den Buchdruckern in Basel hinweist). -- Hl. Juli: Die aplas- 
copien angends zu fürdem mit den briefeii und ein veraiinfUgetj man daraii 
Ke ordnen. (Ebd. S. 143.) — 3*'. Aug ; An wichbischof von Coustanz hern 
Daniei, das er minen hern zu govallen uf das künftig Kflmscb gnad har 
kom und aber bi guter rät davor. (Ebd. S. 179) — 11. Sept.: An Peter 
Schöpfer ; des apiaa halb gange der unser für eich und kein ander dieer 
zit : es ri Dach zwüschen den von Friburg und minen bem deshalb kein 
irrung. (Ebd. S. 1!'8,) — An die techan, ipt und ander prieatei', of donalag 
vor Micbaeliü zu nacht (2'<. Sentbr.) hie zu sind des apIas halb, den helfen 
mit Ordnung zfl handeln. (Ebcl. S. 200.) — Am 14. September schreibt Bern 
an Freibnrg: <and als uns nü an unsertn apiaa vil gt^legen, dann er oach 
mit groBsem, »wärem kosten ervolgt and vast verr verkünt int. «o bitten 
wir üwer brüderlich lieb, uns dann in brQderlicben Irdwen e& bedenken, 
äl» ander uns in getallen oach tun, des ir na unsere hern von Sitten 
Schriften bericht weiden ». (Teutech Miss. D, 5.) — 13. Sept. : Von des ap- 
Ias wegf^n ist anbringen ze thiind, daa der verkündnt werd Zürich und ün 
andern enden. (Bats-St. 20. 211.1 — 20. Sept.: An Bchaltheiesen lü Thun 
lind tschachtlan zu Oberaibental, das si mit den im gütlichen rerffigen, 
den ancken an frÖmbde end nit xü verkoufen, «imder den herzQffiren. an- 
geeechen dis ßomfart und die gros notduift der lüten |Kbd. S. 212.) — 
An seckelm eiste r. Min hern aien in willen, die panern ufiühenken vor der 
vart. Wo er nu darzü nit mßeht komen. so meg er undemchlang geben, 
wo die zu Tinden aien. (Ebd. 8. äU.) — 23. Sept: An Thiia, das ai laeister 
NiklauB im statscbriber gönnen dis Romvart hie rf aind und uf donatag 
letK (26. Sept.) harzükomen. dann min hem sin yast hedorfen, decglicb den 

Eriester ouch, bie bicht zii haben, (übd. S. 217.) — 28. Sept.: An die rier 
Lnigericht, desglich gen Tun. Buricdorf und Aemmcntal, uuib lüten hiir 
ti schicken, der vart zu warten. (Ebd. S. 221.) — 3. Okt: An amman und 
lantlüt z& Hasile. Inen si kund der Ramsch apliis. so ieta hie ai, den von 
inen nieman beaäch, d.ns min hem in »nüechcn ir nntdnrft des kriegslfiuf, 
ouch der nnderricbtung itni kilchhera geben, befrftmbd. Hegeren nn ei. 
»ich noch darr.ü ze schicken, und ob ir kilchher etwas inträgen tit, aelbs 
mit inen her zA fertigen, miner hern willen zu icrnemen, dann der apIas 
vrtae noch bis mentag zu nncht. Darnach mögen ai sich halten. (Ebd. S, li26.) 
— i. Okt. An Bpt zu Etlach. daa er pontificalia herüber achiek, das der 
hinchof TCn Sitten uf suntag mog celebriereo, dann rr des vast begere. 
(Ebd. S. 227.) — Die Berner bemOhten »ich vergebens, von der TaffBatäung 
fUr die Dauer der Rorafahrt aue der in Lasern liegenden Burgunaerbentc 
die goldenen Tafeln und daa Heiligtum zu erhalten, Absch. II, (il4 (2, Sept ) : 
618 und 619 (23. Septbr.). 



100 



U7t; 



infelo und bischofssteben und hat man gar ein ordenlich i 
loblich Vesper gesungen. 

Und niorndes am Sonnentag '), was sant Michels tag da 
heiligen erzengeU, tet man gar ein löblich procession von d 
s münster durch die küchgasscn hinuf bis zu der zitglocken und 
die ineritgassen harab bis wider zu dem münster und gingen 
aber alle prelaten in irem weson und ordnunge gar ko&perlich i 
mit umbtragen des heiligen sacraments und alles heiltüms. 

Es gingen ouch in derselben procession umb vil ofTeal 
w siindcr und sünderin von mannen und von frowen, die manne ' 
nacket und die frowen barfüa mit ushenken irs hores, als 
dann semlicher ofner siinder und Sünderin recht ist, und wart 
das anipt gar erlichen volbraclit und durch den wichbischof^ 
von Basel gesungen, 
ift Es wart ouch an dem sanistag davor die biibschHch bull« 

und Konische gnade durch den hochgelerten hern JohannsenV 
von Stein '), doctorn der heiligen geschrift am canzel verkün- 
den und ercleren lassen, warzö sich iederman schicken und J 
wie man den grossen apIas erwerben solt. Und sind darflach.J 
Kl alle geordneten bichtvätter geistlich und weltlich, die man dann-fl 
darzü geordnet hat und der gar vil was, nidergesessen und! 
haben angevangen bicht h&ren, dann an demselben samstogf i 
gar vil frömder liiten umb des willen gen Bern kament. 

Item darnach alle tage sind gar erlich empter durch die , 
» prelaten von einem an den andern gehalten und gesungen 
worden und hat man alweg frfi umb mettezit angevangen 
bicht h&ren, das hat z(i allen ziten ein ganzen tag aneinandem 
gewert on underlos. 

Man hat ouch alle tage vom morgen frii bis nacht gar vil i 
w ofner aiinder und silnderin durch geordnet priester in dem < 
mönster und umb das münster umbgefflrt von einem bicht- 
vatter zu dem andern und haben dieselben sündcr und Sün- 
derin von ieglichem geordneten bichtvatter insunders mfissen 
offenÜchen bfis enpfachen und för si nider knüwen und sich 
K absolvieren lassen. Und hat man harinne niemans geschont ; 
weder von Bern noch ander lüten, dann wer also ofFenlichen 

') 23. September. — •) lieber Dr. Johannes HeynUn von Stein, b. La-. L 
pide. vgl. E. Bli5seb im Berner TftBchenbuche 18S1, Ö. 2.39—274; (hier TriT*! 
UDricbtis <]er ereio Aufenthalt des berübmten Predigers in Beni in das & 
Jahr 1477 verlegt). Dann ; Tb. Burckhardt- Biedermann und H. Bon im M 
HiBtoriBchen Festbucb zur Basier Vereinigungafeier 1892, S. 7fi f, Uli.f 
C. Chr. Bemoalli und J. Bernoulli im Basler Jahrbuch 1895. S. 90, 18I;'| 
Eine der Bedeutung des Uannen angeinessene Biographie steht noch a 



1476 



101 



gesundet, der hat euch messen offenlichen bässen nach Ord- 
nung und heissen der bichtvättein. 

Item und als ich vernomen und von den sundrigen prie- 
stern, so darzü geordnet gewesen sind, gehört und ouch meren- 
teils selber gesechen hau, so sind in der obgenanten Romfart n 
und guadenrichem zite von ofnen sündern, mannen und fro- 
wen, nackent und offenlichen umbgangen von Bern und andern 
enden Tütschen und Welschen landen bi viertusent personen, 
darunder sind vil deiner lungen hüben gewesen, die in disen 
kriegen ouch gebrönt und arm lüte erstochen haben. m 

Item es sind ouch von gottes gnaden von fromen rich- 
stetteii, darzft von andern Tiitschen und Welschen landen und 
ouch von dero von Bern landen und gebieten so vil fromer 
litten in demselben gnadenrichen zite gen Bern konien, das 
man nit wol gnüg bichtvättern mocht haben noch vinden und is 
als man dazemal meint, so haben vil liiten wider mfiasen ab- 
scheiden ungebicht durch gebresten der bichtvättern, dann die 
herren, so dann in dem münster geprediget, haben alwegen 
begert und geheissen, das man nie bichtvättern bestellen und 
iedernian die gr&sten sQnde Wehten und wenig umbstenden m 
oder hofreden machen solte von menge wegen der lüten und 
ouch das iederman zu rüwen und bicht mftcht komen. 

Item man hat ouch am ersten gest&lt und geordnet ob 
fünfzig bichtvÄttern und meint man damit gnüg haben. Der 
öberfal von fromen biderben lüten wart aber als gros, das sn 
man nachmaln ob achtzig bichtvÄttern müst haben und hette 
man me mögen vinden, die darzü nütz und gut werent ge- 
wesen, man hette si ouch genomen. 

Item man hat ouch alle tage in dem vorgenanten münster 
zu Bern, als lang dis gnadenrich zite und Romfart gewert hat, ao 
zwo kostlich loblich predigen getan, ein am morgen frä und 
die ander nach mittemtage durch den vorgenanten hern Jo- 
hansen von Stein den doctorn und ein fromen observanten 
sant Franeiscen ordens. die beide von denen von Bern bar be- 
schriben warent und sich ouch gar erlieh gehalten haben. sn 

Darnach am Sonnentag nach sant Michels tag') in dem- 
selben gnadenrichen zito und Romfart hat der bochwirdig 
fürst und herr, herr Walther, von gottes gnaden bischof zu 



102 



1476 



SittCD, prefect und graf in Wallis, in dem miinster zb Bern 
das Fronampt gesungen und haben im darzfi gebolfen und ge- 
dienet vil erwirdiger prelaten, alle in irem wesen und ord- 
nuDgeo und hat man in dem chor vor dem fronaltar gar ein 

i erlicfaen sitz und wonung gemacht, das gar lieplich zll sechen 
was. 

Man tet oueh desselben tages gar ein erliche procession 
von dem uiünster durcb die kilchgassen hinuf bis zur zit- 
ßlocken und die meritgassen ') hinab bis wider zu dem mün- 

10 ster mit nacbvolgen vil fromer liiten von mannen und frowen 
und was das münster das ganz ampt us so vol 14ten, das sich ' 
nieman wol mocht gerfiren. 

Item morndes am mentag am letzten tage') des apIas 
wart aber ein loblich ampt volbracht und was denselben gan- 

■> zen tag gar vil tüten z£i Bern, die do bichteten und bfis en- 
pfiengen, und do an demselben mentag am abend wart umb 
die fbnfte stund naeb niittemtage, do lüt man dem aptas mit 
allen glocken nnd grosser andacht wider us. Der barmherzig 
ewig gotte welle nacb minem begern Verheugen, das sem- 

M lieber grosser aplas allen denen, die in mit bicht, r&wen and 
andacht gesucht band, hie in zit und dort in ewikeit an liba \ 
und sele wol ersdiios und fruchtbar werde, 

Item man hat euch in der stat zCl Bern geordnet, das alle I 
prelaten, bichtiger und ander priester, geischlich und weltlich 1 

u in biderber lijten hiisern wurden geleit und wart denselben! 
bevolhen. das man inen guten rat*) mit essen, drinken und 
andern dingen tön und nieman nit von inen hftuschen noch 
nemen soll, das ouch beschacb. L'nd wart alles, das dieselben _ 
herren verzarten, von der nutzung und zftfall *) sant ' 

ID cien bezalt und usgericht, das iedernian wol bendgt. 

Alles das gelt, das allen bichtv&ttern zu bichtgelt gebenj 
das wart alles züsamen in einen gehalt getan und nQtzit d 
von genomen. Und do die Komfart ein ende hat, do 
aemlich gelt alles harusgenomen und under die bicbtvätta 

« geteilt, ieglichem nach sinem stat und verdienen, das meoglicl 
dennocht wol benbgt. 

Item man gab ouch den beiden wichbischfifen von £ 



') Die heutivr Kramga'se. Siehe H. Tarier» Mitteilung im Neuen B 
Taschenbuch auTdHS Jahr 1899, S. 13^ — >J 1. Oktober. - ») rat - 
aorgt. AufwHTid. - '1 oifM = Kinnahnie. — *) Weihbi»chof von Bai 
üicolauB »ii'H-'i, Bischof von Tripolü. Knebel. Bwler Chr. 111, 66. 



1476 



108 



und Costeiiz ^) darzü den beiden predicanten von aant Viozen- 
cien gelt, das si ouch nach irem benAgen und mit eren von 
Bern schieden. 

So hat man ouch in dem münster einen grossen beslagnen 
trock stan, darin man alles das gelt, das iederman von den 
biclitvättern ufgeleit wart, tet; desselben geltes was gar vil. 
Und als die Uomfart ein ende hat, do wart das gelt alles den 
kilcbpflegern in gar hocben trfiwen bevolhen und überantwurt, 
also das si darus buwen und die küchen sant Vincencien und 
sunderlichen den buw des münsters damit versechen und es i 
nJendert anderswo anlegen noch vertun selten. Und nam die 
stat desselben geltes ganz nützit z& iren banden; wie wol man 
des mit mengerlei dingen gar mergliehen grossen costcn hat, 
so woltent si dennocht das ufgenonien gelt komen und dienen 
las8on an die ende, darumb dann der aplas und gnade geben, ' 
das gar erlicben von inen getan was. 

Item OS warent ouch sunder penitencier -) und hochgelert 
lüte geordnet in das münster in unser lieben frowen brüder- 
schaft cappelten '), also wo gros sachen für die bichtvätter 
kament, danimb si die Itite nit konden oder torsten absol- i 
vieren, so gingen dann die bichtvätter zu denselben herren 
und wurden von inen underwist, wie si sich mit inen halten 
und was si denselben zu b&s geben selten, und welche dann 
ir ufgesatzteu büssen des geltes halben nit mochten bar be- 
zalen und usrichten, die wurden in derselben cappelle alle in s 
ein hüch gescbriben zu banden sant Vinzencien und des kil- 
chenbuwes und wart inen nach irem vermiigen tag geben'), 
damit nieman mocht verkürzt werden. 

So wurden ouch von denen von Bern in derselben Kom- 
fart und gnadenrichem zite in der stat alle sachen gar wol ; 
geordnet und versechen an metzgern, pfiatern, wirten und mit 
allen andern dingen, das iederman zh koufen gnCig vand und 
wart an keinen dingen kein tfire, wie vil lUten dar kament, 
dann die ussern uf dem lande fbrten und brachten ouch 

■) Der Weihbischof von Eonstana hiera Ciwpfir, epi«copna Barrutenris, 
(BeryTenaisy). Ebd. 111, 84. Nach einem GintmK iin Butsmanual - oben 
S. ÜW ~ hiesa er Dtniel. — ') Pönitenzier aind eicenB atiKtstellte Priegler, 
die dem Sünder für «chwerfi Vergehen nach abgelcifter Öekht« die Dauer 
und die Art der Batmi TOi-ech reiben. Siehe den Artikel in Wetzera Eirchen- 
Ifxikon. — 'I Ueber die Lnpe des Alfaita der Bruderechalt von ■ Unser 
Frauen Empfängniss » vgl, die Mitteilung von H, Türler im Neuen ÖTner 
Taacbenbuch auf das Jahr 1896, S. »9. — *) tag geben = Anfkhnb, Frist 
gewähren. 



104 1476 

allerlei gnAg, das man an keinen dingen mangel noch ge- 
proBten hat. 

Darzb wart euch ein offen wechselbank gemacht, damit 
iedernian z& wochBel an golde und münz möchte komeu. 6ot 
welle den fromen Bernern semlich craft und wissheit ver- 
liechen und »i damit besteten, das zu allen ziten semlich gut 
Ordnungen zQ fürsechungo des gemeinen nutzes durch si an- 
geHer;hen und gehalten werden. 



«11 tf. DaH etlich puner von Burgannen nud ander in dem 
io mün^ter ufgehenkt worden. 

Uf fritag vor sant Michels tag ^) in dem vorgenanten iare 
wurden otlich paner von Burgunnen und ander, so man in 
beiden striten vor Granson und Murten, euch in der Wat ^) 
und andern enden gowunnen hat, in dem miinster zu Bern 

15 ufgehenkt, der was gar vil. Und wurdent darnach dieselben 
panern der merteil wider us dem münster genomen und gen 
Lutzem gef&rt ') ; do teilt man dieselben und ander paner 
under gemein Eidgnossen. und hankten die von Bern iren teil 
wider in das münster, als die noch do hangen ; man macht 

si» ouch US etlichen panern messachelfanen und ander gotsge- 
zierde. *) 

Darzü haben euch die von Bern gar vil köschlicher gül- 
diner und sidiner tftcher, euch ander gezierden us der ofnen 
büt kouft, und das alles durch gottes willen in ir münster und 

s.% in ander cl5stor in der stat und in ander gotshüser in iren 
landen geben und geteilt, das gar vil costet und von inen 
morentoils mit barem gelt bezalt ist. 

l.\ dori^olbon. - h^. wiiJor ilaimen ^»Dornen. — 2»). got«ffezierden. — 
2"», stat. oiuh in. 2l>. hiiidou und ^obioten j?<?ben und geteilt und 
das allos mit bannii »;olt In^^ilt. 

*) *JT. S<»ptouil»or. \^\. iiuoh das l.urlelKitlitHi, oben Kap. 812, zweit- 
lotüto 8trvn»ho. *) Kiu ^rvK»«iJes sjivovscht^s Pannor wirvl erwähnt in den 

Kislor riir. Hl. 4'N. - ») Alwh. II. 621 (7. Oktober). — *) Rata-M. vom 
2\V Juli: ^ uiau sol anbrin^on von der gülden ti^cher wegen, ob man die 
t\\ ijot/. /.itTvl well lajii^en machen ». 



320. Ton einer manllchen sach, <li« des trafen ron 
Vali^Milis Irite e;etan hnucl. 

Uf zinstag vor allerheiligen tag ') des vorgenanten iarcs 
zugent etlieh Burgunner und soldncr, so dann in don slossen 
Junge, Ju '), Metsch ') und andern waren, mit einem grossen : 
zdge und barst dem grafen von Valendis, der dann dero von 
Bern erbburger ist*), in sin land, und kament gewaltii^lich in 
ein tal genant Locla *|, und erstachen angends 7.wen arm buren 
und namen was si funden und resjieten") alles das vecbe in 
dem ganüon tal zesamen. Die armen löte torstent sich dar- i' 
wider nit setzen und müstent sich smucken, dann si inen zu 
mechtig warent. In dem do iQfTent etlieh knecht us demselben 
tale und noch von einem andern tale, genant Lassanien'), das 
oucb des grafen von Valendis ist, züsamen, und wurfent die 
brücken abe an einem wasser"), darüber die viend mit dem > 
veche und ronp mosten, und verslügent") sich heimlichen, das 
si ir nit innen wurden ; und als si an das wasser kament, do 
Schüssen, slftgen und stachen si als ernstlich binden an si, das 
si von grosser not wegen in das wasser wichen mCisten, und 
welche uf die anssb^m "*) und laden der bru<.k kamen, die s 
wui'den merteils alle erschossen und ertrenkt; darzü wurden 
ir ouch vil erstochen -und erslagen, also das man nachmalen 
in dem wasser und uf dem lande der toten mo daiui hundert 
i'unden und abgezogen hat und wart den armen lüten ir veche 
und genomen gut alles wider und gewunnen darzä ein gros bat. : 



nslag. 



- 21. mt:renteilB al eratocfaen, abo da« u 



') W. Oktober. Knebel, Baaler Chr. III, 69 giebt den 28. Oktober; im 
übriiten erzAhlt <:r den Hersang abereinstimmend mit i^cbilting. Edlibach 
S. 161. - ■) Joni. — «) Maiöhe, aüdl. von 8t. Hippolyte. — ') Herr von Vii- 
lengin war dazumal Johann von Arber^: er war Hitglied der Zunft xum 
Disteliwang. Aia H. Juli 14ul war Wilhelm v. Ärberg-Viil angin in dufl 
BuTürecht der Stadt Bern fietretiin. 1427. um 12. Dezember, stellte Graf 
Hans von Arberg den Heversbrief am eeia Burgrecht ans. Am 16. Nov. H76 
erklären Graf Johann von Ärbere und seine Leute im Hutolfstale (Val de 
Bqzi, ihre Streitigkeiten dem Scniedsspruche Berns au unterstellen. Am 
U. Sept. 1478 «teilten Schultheiia und Rat zu Bern den BurgrechUbrief 
Rua zu Gunsten Glndos (Claudius) von Arbtirg, Graf Hansen, Herrn von 
Valendis Sohn. — ') Locle. — ') respen ^ zusammenraffen. — ') La Sngne. 
— ') Nach Knebel ist ea der Doudb. — •) verBlagen ^ verateeken. — 
!•) ansboum = Brück enbalken. 



331. Das iler herzog ron Lothringen gen Bern kftin 
nnd inen aia gros anligen und not clagt. ') 

. tyJJt mentag vor sant Kathrinen tag'^) des vorgenanten 76. 

'Jöö iares kam der durlüchten fürst und herr, herr Reinliart, her- 

:• zog zu Lothringen, in eigner persone gen Bern und orclagt 
sich gar herzjclichen vor rüten und zweihunderten mit wei- 
nenden ougen: nach dem und er dann sin herzogthftni Loth- 
ringen wider gewunnen und us dem gewalt des herzogen von ] 
Burglinnen bracht'), do hette er sin stat Nanse gar mit not- 
in veaten fromen lüten, rittern und knechten von Tdtschen und 
Welschen landen besatzt und denselben verheissen und gar 
hoch gelobt und gesworen, si bis in den tot niemermer zfi | 
verlassen und manlich mit der hilf gottes entschütten. 

In dem were der herzog von Burgunnen als ein haaeer ] 
li gemeiner Tiitscher nacion aber mit gewalt und ganzer macht ] 
widenimb in sin herzogthüm Lothringen gezogen und sin leger I 
gewalticlichen für Nanse geslagen in meinung, die fromen lüt 1 
darin umbzcbringen und sinen hochmtit zä erzeugen, als er j 
dann vormalen euch hette getan. ') Und begert also an die j 
10 von Bern, das si in semlichen sinen grossen ängsten und nßten 
im zu hilf kcnient und im sin eigen vatterland und sunder- 
lich die biderben lüte in Nanse hülfen entschiitten und ouch j 
angesechen den getriiwen bistand, den er inen und andern ( 

1, Bienach vintlet man vor dem utrit vor Nnnae, dftrin der benog I 
von Bnrgunn ersiagen wart und wie der herw^ von Lothnngen am f 
Irrsten gen Bern kam und itien sin nnligende not cln^t — !t. Au i 
iBfintag. — 76. fehlt. — 4. kam der obgenant herzog von Lotbringen. ; 
— 6. rüten und bürgern. — 7. und frhil. — 16, Lothringen fehU. — , 
und ein gewaltig leger. — 19. vorhin üuch. — 22. die fromen lüt«. 

<) Zu dem Folgenden ist zu vergleichen H. Witte. Lothringen nnd 1 
Burgund, im Jahrbuch der Gesellschaft für Ixithringische Geschiente vai 1 
Altertumikunde 111 und IV (1891 und 1HÜ2). Th. von Liehenau, Lothringell j 
und die Schwein, in den Katholischen Schwei^rbiaitem XIll (1ÖS7), 6—7.1 
B, Schoeber, Die Schlacht bei Nancy. Dissertation. Erlangen 1891. — £tter- " 
lio, S. 211-216. Edlibach, S. IM— 166. Der Luzemer Diebold Schilling 
S. 85—82. Baaler Chr. V, 523-52Ö. Die Strassburger Archivchronik 11. 202. 
Reimchronik Über Peter von Hagenbnch, bei Mbne HI, 4U8-417. Tusch, 
Die bargundisch Hystorie. S. 96-111. - •) 18. November. Die Richtigkeit 
dieses Datums läset sich nicht bestimmen, da die Ratsmanuale vom läT Ok- 
tober 1476 bis 11. Februnr 1477 fehlen. Nnch Edlibach S. IBS machte ■ 
Herzog Reinhard eine Rundreise durch alle Orte der Eidgenossenschaft. — 1 
■i Nancy hatte am 6 Oktober kapitalierti am andern läge zog Reoat in H 
die Stadt ein. Witte. Jahrbuch 111, 290 f. Am 12. Okt. war diese Nacll- J 
rieht in Bern. Rata-M, 20, 241. — *) Schon am 22. Oktober begann HeraoR | 
Karl mit der Belagerang von Nancy. Witte, .Tahrbnch H', 83. 



1476 



107 



Kidgnossen vor Murten am stnt mit sin selbs übe nach allem 
siaem vermügen getan hette und aocli alweg gern tun und 
sich von inen niemerraer scheiden, so wolt er nach sinem ver- 
mügen gern sold geben und sich darin erzfiugen, das zimlich 
wer. Dann wo das nit in einem kurzen zite, das er den sinen 
geben und bescheiden hette, beschech, so möstent si alle da- 
rumb sterben und von hungers nöten verderben, dann si ietz 
angevangen hettent ros nnd ander unmenschlich narung zft 
essen ') und mflst euch er an inen triiwlos und meineit wer- 
den ; mit gar vil cleglicher worten, die gar mengem biderben i 
man als vast zu herzen gingen, das inen von erbermde wegen 
ir ougen überlüffen. 

Daruf im von denen von Bern gar gütig antwurt wart 
also : man wolt im zu eren gern ein trefFenlich botschaft gen 
Lutzem schicken und an daaselb ende gemeinen Eidgnossen i 
tag setzen und verkünden und sich inmassen halten, das er 
daran von iren wegen solt beniigon haben, das euch beschach. 
Und wart uf demselben tags zfi Lutzern *) von den von Bern 
geraten nnd zugesagt, den herzogen nit zi*! verlassen und was 
ander Eidgnossen totent, das woltent die von Bern ouch tön, : 
Und wie wol der mertcil von Eidgnossen unwillig warent und 
meinten doheimen zh bliben von des kalten zits wegen, so 
itugent doch nit destminder die von Bern ein merglich volk us. 
Und wart ein ander tag gen Lutzern hestimpt, das iederman 
zusagen und v611ig antwurt geben solt; uf demselben tage*) 5 
die von Bern aber zusagten, aber die andern von Waltstetten 
meinten, es wore inen ganz unkomlich, in semlicher kelte mit 
den iren hinweg zä ziechen. *) 

Daruf des herzogen von Lothringen rate aber die Eid- 
gnossen so ernstlich und troffenlich ermanten und erbuttent 3 

7, TOr huDRers. — 10, biderman. — 14. also lehlt. — 17, wurde be- 
D&gen, — lÖ. am ersten TOn denen von Bern. — 20. wolten si ouuh 

fam tun. — 29. Tilri : Das des herzogen von Lothringen rilte gemein 
idgiiOBsen zeiu dritten mal mit weinenden oügea umb hilf vermanteo. 
— aber (temein EidgnosBen zem dritten mal «o emBtlich und trefti;»- 
lich mit weinenden ougeo erm&nlen. 

') Vgl. onten Kap. 324, 330 und Tusch, 8. 09, — ') Am 23. Not, 
Abech, II. 630. Nach Etterlin, S, 112 wiederholte er die RührBMne von Bern: 
« er batt und räft si an mit weinenden ougen ■. Man sagte ihm vorlAufig 
Hilfe EU, aber dieser Beschluss musste zuerst heimgebracht und von den 
Orten bestätigt werden. Vgl, auch den llpricht Jörg Hoebmuths im An- 
Miger f. Schweiz. Geschichte 1898, S. i>T, der allerdings die tirei LuserBet- 
tagitttzungen nicht auBcina,nderhält. — ') Am 4, Dezember. Abscb. II, 631. 
— ') Diesen Grund machten Schwiz, L'nterwalden und Gl^rus geltend, 



1 147(1 

[ eich sold zö geben, naiiiUch einem zeni monat vier gbldiit, das 

[ si nit witer zbsagten, dann die iren lassen loufen, welche es 

I gern tetent '), das euch von inen verwilliget wart. Und schri- 

bent die von Bern von stund an in alle ir herschaften, stett, 

> lender und gebiet, wer umb sold zem herzogen von Lothringen 

zieclieu wolt, der m&cht es wol tön und das wer ir gilter wüle 

und gevallen, damit die biderben Ittte in Nanse mi>diteni ent- 

I Bchüt werdon. 



j 322. Das die von Bern dum herzogen von Lothring:en 
gar ein erllch volk mit einem venlin schicktent nud 
santent. 

Und also si^hickt man von stund an ein erlicli und man- 
lich vülk mit einem venlin hinweg; denen wurden für houpt- 
Iiit geben und zugeordnet Brandolf vom Stein und Gilian von 

I Rümlingen '), Und zugen also mit einem venu von Bern üb uf 
dornstag vor dem heiligen winacht tage') des vorgenanien 
iares, und vcrsampnetent sich in der stat Basel, dahin ouch 
ander Eidgnossen kament, und bliben also divselbs, bis ir von 
Bern und andern Eidgnossen bi athttusent mannen wurdent;*) 

I do gap umu ieglieheut uf sinen soid zwen güldin.^) 

2. loufen eigens willens, die es dann gem. — 6. und frkU. - 

und man dem herzogen euch wOcIit Kt^'<i>lid ^^ guten, 

und andern vor Uuiten und an lindern enden menigvalticiitihen getan ' 

und erz5uf(t hat. — 10 erllch stritbor volk. — 15. mit eiurm veoli 

fehlt. — an d(.ruat4ig. - 16. winecht - 18- ulso fehlt. — 19. andern 

orten von Eidgnossen me dann aclittusent wurden. 

') Die« Änerliieten Etellte Wilhelm Herter Rchou itm 4. Uexember. 

■ Äbach. il, 632. Aber erst am !6. Dezember wurde e« «uf erneutes Bitten 

»on Wilhelm Herter und des Grafen Philipp von Leiningen anBenommen. 

AbBch. II, 636, — ') Gilgian von Rumlingen wurde Mft! Mitglied der 

', Distelzwangzunft. Ueber dieat-n vgl. v. Rodt II. S62. — ») 19. Deiember.— 

I *) Ueber die Ankunft der einzelnen Kontingente in Basel giebt Knebel, 

J Boiler Chr. ilT. 85 f Aufachluss. Erwünecht und Hochmuths Angaben Qber 

^Jie Stärke einvelner Truppenteile: Die Zürcher verliesseu ihre Stadt nm 

iSl. Deiember mit 2346 Munn (nach Edlibach sind eii ob ISOO, nach Baaler 

miäa. T, 524 wohl 2000), die Luzemer kamen mit 1200 (nach Absch. U, 639 

(iliDd ei oh 1400 gewesen}, Schwiz mit 800. Zug mit 200. Unterwaiden nät 

, Glarua mit 246 Mann. Der Mannachaftsrodel von Bern wei«t 10t(7 

juknechte und 50 Reiter auf. Betr. Zflrich vgl. Edlibach S. 103, betr. 

_!. Gallen da« Neuiahrablatt des bistor. Vereins in St. Galten anf da« Jahi 

jXn, &. 17. Farabind. v. Bodt und Witle (,Tahrb. IV, 103) machen den 

^Ltndaniinana • Ulrich KAtzi «um Fahrer der Schwizcr. Die Beweise, dj« 

' " ' " " 1 Anzeiger für Schweiz. Geechiuhte 1B85, S. 388 gegen EBfaä 

, ..ner Liindsleute bei Murten aufgestellt bat, gelten auch. biar. 

ft 2Üll aller in Hasel »ii^h einfindenden Eidgenossen betrug 8400. TrL 
~\ BÜler Chr. V, ^24. Die Reimcltronik bei Mone III, 410 greift mit &i 
yLlSÄÜO KU hoch, — ') Die Angabe der ßeimehronik a. a. 0„ als ob 
a erat nach zwei Monat«n L'ienatieit ausbezahlt worden sei, iit an- 



1470 



109 



Es wart ouch ein fromer man von Bern, nämlich Urban 
von Mülron zu inen gen Basel geschickt, etwas mit den fro- 
men Ititen, die hinweg zugent, zh reden, und inen ir sachen 
helfen ordnen ; dereelb von Mütron zoch mit inen von Basel 
bis in Lothringen an den strit sins eignen willens, und wolt 
sich libereiu von inen nit scheiden und bewert aich do als ein 
tiomer Berner, als dann sin vordem \'or langen iaren in der 
stat nöten an dem strit zu Loupen und andern enden ouch 
getan band, das man in den alten cronicken wol vindet. ') 



32'i. Dag etlich knechte vou Eidguoi^sen zii liasel , 
gnr jenierlicheii ertrunken. 

Uf dem vorgenanten dornstag-). als dero von Bern lüte 
hinweg zugent, warent etlich knecht von Basel und andern 
Eidgnosseu ouch vom herzogen von Lothringen unib sold be- 
stalt, mit im zu ziechen und weiten von Basel bis gen Brisaeb i 
uf dem Rin varen. Und als si in die schif gingent, do warent 
si mutig und trungen als vast darin, das ein schif von vile 
der liiten zerbrach und underging nnd wart die angst und not 
als gros, das leider ob hundert^) endlicher mannen und mit 
inen etlich dirnen ertrunken : der wurden nachmalen bi vier- i 
zigen wider funden. Do das der herzog von Lothringen ver- 
nam, der dazemal ouch zCi Basel was, do wart er ganz be- 
trübet und weinet bitterlichen, das es menglich each, darumb 
das si in sinem dienste als iemerlich warent umbkomen, und 
was selber an ir begrebde und bezalt alles, das darüber ging. , 
Er gab ouch denen, die ir werinen im Rine verloren hatten, 
für dieselben ob zweihundert güldin. Es retten ouch etlich 
von denselben, denen got usgeholfen hat, inen wer recht be- 

waa. ouch gen Basel geHchickt, 
Bachen nach dem beuten helfen 
I Bomb} bis ftliH. — 5. und wolt bii nit scheiden 
m. — 15. von Haael fehlt. — 17. von win mutig, ~ 
fehlt. — 19. me dann hundert. — 20, nachniftln 
— *2ö, hatten, dafür me dann aweihundert. 



fehU. - 12, In dt 
vaa TÜe der lülei 
mä dann viertzig. 



') Auch Drban von Muleren war Mitglied der Distclzwangxunft. Er' 
8tarb-1493. Anhelm I, 425. Nach Juslinger, ed. Stader. S. 80, wurde Hu- " 
dolf »on Müleron als Venner mit Johannes von Bubenherg im .Fahr 1339 
nach Lftiifien geaetst, — •) 19. Dezbr. lieber diese « leidaamy geschieht », 
die Terachieden erzählt wird, siehe Knebel, Basier Che. Ill, 85 und beson- 
dere 477—479; Etterlin, S. 213; Edlibach S. 164; Witte. Jahrbuch IV, 102. 
— *) Die Zahl ist gewiss au gross. Die Basler Bericht« nennen 30 und 60. 



-i 



110 



U76 



schecheti und hetten semlich gros ungevelle umb got 
verdienet, dann si werent merenteils in der heiligen fronvast* 
in ofnen frowenhüsem und hinder dem spil gelegen und ■* 
rent in niengem tage in nie kein kilchen komen. Daran alle 

I fromen lüte gedenken und den almechtigen ewigen gotte zö 
allen ziten und sunderlieh in semlichen kriegfin&ten vor ougen 
haben süllent, so mag inen destminder misslingen, und t 
nieman zwiveln, hetten die guten knecht ouch mer gotsvoi 
gehebt, es wer inen leider nit als übel ergangen. Der ew 

I got welle sich über die seien erbarmen ! 



3*21. Das der herzog Yon Lothringeu mit deu Eldgnossn 
von BbsbI gen Nanse zocli. 

Uf sant Steffans tag zi'i winechten des heiligen martrers" 
und zwftifbotten ^), als man von der gebiirt flnsers lieben 

1 herren Jhesii Cristi zait tusent vierhundert sibenzig und siben 
iar, zoch der herzog von Lothringen in eigner perso 
den Eidgnossen von Basel -) den nechsten weg gen Nanse, 8 
herzogthüm und vatterhmd zii retten und die fromen löte, 
er in Nanse tigen hat, ze entschütten, dann si grossen mangel 

I und presten an essen, trinken und allen andern dingen hat- 
ten, *) und zoch iederman gar mit gutem herzen. 

Es zugen und kamen ouch zö im der herschaft vonOes 
rieh volk, darzä die erbern stett Strasburg, Basel, Colm 

4, in menBen taaen. — Wrcheu. — 8. gotsvorcbt gebrucht. ■ 
sMt. — ll gebürt CriBÜ «alt. — 16. von LoIhrinBon fthlt. — 2U. und 
au allen. — 22. Titel: Das der henchitrt von Oc«terkli rolk, d&rxü 
Strasburg, Basel und ander mit den iren ouch tröstlich haniach ka- 
ment. — ouch liarnach der herscliftfl- 



I) 26. Dezember. — ') Dies ist nicht ganz zutreffend. Herzog B 
hatte schon vorher Basel verlassen und war nach Blotzheim ge;_ 
Von dort her gieng er den Schweizern entgegen, um sie /u bmüsscu, m — 
rückte aber erst später nach und vereinigte aich mit ihnen bei St-U& 
Witte. Jnhrbuch IV. lOi Ilü f. Der We« gieng über Colmur-Kajsersberg 
na^h St-Die-Biiccarat-Lüneville-St-Nicolas dn port Ea ist nicht gant 
Bioher, wer deu Oberbefehl über die Schwoiüer lührte; nach KdÜbach S. IM 
war es Hans Walduiann. Ana einer Bemerkung Knebeln. Un' 
S. 86 könnt.1 man auf den Grafen Orawald von Tierstoln srlill. 
beiast er 8. 32 den Wilhelm Herler ■ directorem eicrcifus .. V 
Anmeiknug 2 auf 8. 92, S. 91 Ahm. 2 ond Tuaeh, t', l'i;f, , . 

unten Kap. 330 und .^33, Strophe 2; Etterlin S. 112; Edlib.iib S. 163; , 
Hochmuth im Anxeiger ßr schwein, Geschichte 1898, S. Üt>; Knebel, T 
Chr. m, 90; Witte, Juhrbach IV. 105. 130. 



1477 Hl 

SIetstat und ander der nüwen vereinung •), und fürt man inen 
spis gnäg zft^) umb ein bescheiden gelt; si hatten ouch 
underwegen gut herberg und wurden von menglichem wol 
enpfangen und gelassen. 



325. Das der herzog mit den Eidgnossen gen sant Niclans- 6 
Port kam nnd ir an demselben ende Til erslagen wurden. 

Und also zugent si gen sant Niciaus-Port, das der herzog 
von Burgunnen inhat und nament das äugendes ritterlichen in 
und erstachen der vienden ob hundert mannen zft ros und ffts 
und vingen do den ersten strit') an und meinten, der herzog jo 
solte an demselben ende die sinen haben entschüt ; er torst 
aber nit komen. 



326« Der strit vor Nanse, darinne der herzog von Bur- 
gönnen nnd ander mit im erslagen wnrdent. *) 

Also morndes am Sonnentag vor der heiligen driger kün- is 
gen tag*) zoch der vorgenante herzog von Lothringen und 
mit im die von Bern und ander Eidgnossen und gewanten in 

1. Z. schreibt under der. — 5. zu sant NicJaus-Port. — 7. si mitein- 
andern. — 10. vermeinten, der herzog von Burgunnen. — 13 Von dem 
strit vor Nanse. — 15. Und also. — drier. — 17. verwanten. 

*) Die Truppen der niedern Vereinigung, etwa 9000 Mann, vereinigten 
sich in Baccarat mit den Schweizern. Witte, Jahrbuch IV, 111. — *) Dies 
ist unrichtig; sie rausstan im Gegenteil Mangel leiden und erlaubten sich 
deswegen grobe Ausschreitungen. Etterlin S. 213; der Luzerner Diebold 
Schilhng S. 88, der selber dabei war; Witte, Jahrbuch IV, 111. — *) Etterlin 
S. 214 ; Edlibach S. 164 ; Basler Chr. V, 524 und Knebel. Basler Chr. III, 94, 




iger 

rückten erst am 4. über die Meurthebrücke in dies Städtchen ein. -- ^) Die 
Quellen für die Schlacht von Nancy sind bei Dierauer II, 241 und Witte, 
Jalirbuch IV, 116 f. zusammengestellt. Hinzugekommen ist der Bericht des 
Jörg Hochmuth vom 11. .Januar 1477, der deswegen wichtig ist, weil er 
den mündlichen Bericht Hans Waldmanns an den Rat von Zürich enthält. 
Anzeiger für Schweiz. Gesch. 1808, S. 66—69. Bemerkenswerte Einzelheiten 
finden sich in den Basler Chr. V, 525^ Auch die zeitgenössischen Berichte 
des üeberlingers Wintersuiger, hg. von Ruppert, Konstanzer Beiträge zur 
badischen Geschichte, Heft J, 122—124 und der beiden Reimchroniken von 
Tusch und über Peter von Hagenbach dürfen nicht übersehen werden. 
Nftuere Darstellungen lieferten R. Schoeber, Die Schlacht bei Nancy, Dis- 
sertation von Erlangen, 1891 und M. Laux, Deber die Schlacht bei Nancy, 
Dissertation von Rostock, 1895. Die beste Beschreibung bietet H. Witte 
im Jahrbuch IV, 116 f. — *) 5. Januar. 



112 U77 

dem namen der heiligen hochen drivaltikeit urab die~ acEl 
stunde vor mittem tage ') von sant Niclaija-Port gegen dem 
herzogen von Burgunnen und gen Nanse zu und was ieder- 
man frSlich und ganz unerschrocken, dann si alle von herzen 

t begerten die fromen lilte in Kanso zii entschütten oder alle 
darumb zfi sterben, 

Do das der herzog von Burgunnen vernam, do zoch er 
mit allem sinem volke und züge us sinem leger und ruckt 
inen engegen uf ein halbe mile*) bis an einen starken graben 

> und dicken hag^): do hat er in einem engen wege sin ge- 
schUtze, namlieh bi drissig') slangenbüchsen hingericht, und 
nach dem dann die von Bern und ander Eidgnossen des vor- 
atrits begert und darumb gebetten hatten, do zugent si ge- 
ötrax nebent zQ') an den herzogen von Burgunnen und sin 

1 Volk und trungen durch deuBelbcn dicken hag als mechticlich 
und ie einer dem andern nach ; dann der hag als dicke was, 
das si mit grossen arbeiten dardurch kameut und mosten et- 
lich ir langen spies und ander werinen in demselben hage 
lassen ligen und kament also aneinandem. 

I Der herzog von Burgunnen und die sinen staltent sich 

am ersten gegen inen gar manlichen zu were "), und was der 



1 12 ühr (Hochinnth 



') Aufbruch um 8 IJhr, Ankunft in LanoueviUe n 
tj. a% die Sclilttcht zwiscben 1 aad 2 Uhr. (Knebel, UaskT Chr. III, »I.) 
— ') Auch Zollner (unten Kap. 3331 erwähnt in seinem Lipde die -halbe 
iiiil >, — •) Es ist der Bach de la Madeleind, der auf beiik-u S'-iten «on 
Duraheclien eingeftimt war. Witte, S. 118. Dtr Hae wird elit'ufalls in Bn- 
genbachg Betmcbronik S. 413 ernannt, wo überhaupt eine vorzOgliclie 
topo)^aphi9c)ie Voratellnng des Schlachtfeldes geboten wird. — *) 40 Im 
Wintersulger. ^ ') Zu • geatrax nebent »ü • vergl. die Variante. So wie 
Bcbilling den Hergang darsteUt, mllaete man an eine «eitliche Ausbi^ong 
de» GewalthaufenB denken, da er nur von dem Angriff auf den aaa~ ' 
»pricht, der eben dem Gewaltbaufan zufiel. Vgl. hie?.u Witte S. 124 f. El 
wUhnennrert erscheint uns folgende Stelle uue einem ISchreiben Bern* a_. 
den französischen König vom. 29 Januar 1477 : Äccidit itiique ut Bnr^ndie 
dnce oppidum Nanesei jgravitcr obsidente tandem impulau incliti pnncipis I 
"domini Lothoringio ducis noHtre itemque aliorumque (jonfederatornm tonne 
et veteris et nove lige eo protlcisccrentur et ad diem Januarij inends quin- 
tum (si bene memoramur}, cum Jam sol in occaaum tenderet, in imnm 
acri praelio, quo multi capti, plures tarnen trucidali sunt adverterent, at 
äurgnndie dux artillerie munitionibu« fidens colteu quandam atiuia et 
aggere forti circumvallatum occupaverat , no«tri autem , (tametsi pauci 
numero fuerint) siinulavere reeta in eum proficiaci flexo tarnen tramite 
latus adorti Bunt, ubi «erpentinamm atrepitus non tarn yehemene fuit. Lat. 
MiM. A, 524. Vgl. hieKu Bonitettens Darstellung im Archiv für 
Geschichte XIII. ÜflS, .112. - •) BeatÄtigt von Knebel. Basler Cbr 
Bochmutb 8, 68 ; Gdlibach S. 1S5. 



luit. iiai. r 

ach weis. ^^^^ 
.111.95; ^^H 



1477 113 

angriff gar usdermassen hart mit schiessen und allen andern 
werlichen dingen. Aber die von Bern und ander Eidgnossen 
mit inen trungen als manlich und mechtielichen in si, das si 
doch am letsten die flficht namen, und gewunnen inen bald 
das stark leger und Wagenburg an, das der herzog als vestenc- 5 
liehen gemacht hat, und was darinne was, und iagten inen 
nach den ganzen tag bis in die nacht wol uf vier milen. ^) 
Dozwüschen wurden gar vil luten erslagen zu ros und füs und 
ertrunken euch vil in den wassern von grosser angst und not 
wegen. lo 



327. Das die Yon Bern nnd ander Eidgnossen in des her-* 
zogen leger nnd wagenbnrg zngen nnd darin gros gut, 
darz& essen nnd trinken guüg fnnden. 

Und also zugent die von Bern, euch ander Eidgnossen 
und gewanten mit inen widerumb in des herzogen Wagenburg is 
und leger und warent mit gewalt darinne bis an den dritten 
tag, nach semlicher herstriten recht und gewonheit. Und wart 
do dem herzogen von Burgunnen aber angewunnen hundert 
und drig büchsen, zwo gros houptbüchsen , sechs büchsen, 
darus man stein schüsset, grösser dann eins ieglichen maus io 
houpt, das ander warent als stein- und slangenbüchsen. ^) 
Darzfi wart im und den sinen euch angewunnen alles ir gold, 
Silber, cleider, siden gewant, ros, harnesch und anders und 
euch vil paner und zeichen, das si dann von rechter angst und 
not hinder inen haben müssen lassen. 25 

Und als man am morgen") die waltstat beritten und be- 
sechen und man die toten abgezogen, do hat man überslachen, 



1. ussermassen. — allen fehlt. — 2. werlichen fehlt. — 3. mechticlich 
durch si. — 5. herzog so. — 7. me dann vier. — 11. Eidgnossen und 
verwanten. — 4. und ander. — 115. verwanten. — mit inen fehlt. — 
17. nach gewonheit semlicher erlicher striten. — 24. houptpaner und 
venlinen. — 26. Titel : Das man morndes den herzogen von Bur^nn 
und ander die sinen tot fanden hat. — 27. überslagen, da? me dann. 



1) « bis uf die mittnacht untz gen Gundy > (Custines an der Mosel), 
Basler Chr. V, 525. Vgl. im Kap. SZ'A die Stelle : « Der strit der wert wol 
fünft halb mil ». — *) Die Zahl der erbeuteten Geschütze wird verschieden 
angegeben. Knebel, Basler Chr. III, 98; Edlibach, S. 165; Hochmuth S. 68; 
Basler Chr. V, 525, die Variante; Witte S. 133. — ») 6. Januar. 

8 



114 



1477 



das ob Beclistusent mannen der vienden UDibkomen ') und von ' 
gottes gnaden erslagen sind. Darunder ist durch die grund- 
lose barmherzikeit gottes des almochtigen der gros blfltver- 
giesser, der herzog von Biirgunnen selber blibeii und ander 

1 die rechtschuldigen mit im. des man got dem almechtigen.und 
allem himelschen here billlch lob, ere und dank sagen und 
des in ganzer dankbeikeit niemermere vergesi^en sol, dann e 
das durch sin giMliche bai-mherzikeit selber getan und den 
grossen mechtigen wüü'ich nidergeslagen und vallen lassen ift 

I die grüben, die er andern gemacht hat. 



33s. Das der herzoe von Lotliriiigen den herzogen vonj 
Bnrgunnen in der stat zu Nansu mit groüseu eren lie^J 
statten lletn. 



Und also nam der herzog von Lothringen den toten 1 
IS zogen von Burgnnnen und lies den mit grossen eren und wir- 
dikeit, als denn wol ziraüch und billich was, in siner stat i 
Nanse bestatten,^) Der almechtig got welle dennocht nao^ 
minem, dis bflehs tichter, begeren siner armen und darzü alleifi 
andern gläubigen seien barmherzig und gnedig sin, 
tu Der herzog von Burgnnnen hat ouch lange zit den grafec^ 

von Cambabasen °), der alwegen ein regierer und houptm 
des Lamperschen heres gewesen ist, bi im gehebt. Derselbe^ 
was ouch bi dem herzogen von Burgunnen in dem leger y 
Nanse, und do er die zükunft dcro von Bern und ander Eid- 
wi gnossen verstund, do zoch er mit zwein sinen siinen und yicA 

6. und in ganxer dHnhiienier wise niemerroer. — 12. in niner stat c 
Nf»iw mit groraen winjen und eren. — 15. wiinlikeiteii. — 16. dasi 
— 18. diB büchs tiL-hter fehlt. Sd. Titfl: Dm der Rmf von CamiM 
bass, der ein Lmuj>nrter was, von ainem herreu von Burgunne a" 
._^;,.,...ii~ .^»rf _ 22. Der was ouch in dein leger v 



111). '-iX: n-iuü SOifi, F.t.liTliii S. -JKi und WintiTsulgeCiH 
lihiMLli, .kr l.ii/.,,!-.».:- >,-l,iili„p. !l,,i;,'i.l.;ich9 Reim-« 
,.],-i,>ni>ii "mOii, .liL- li,i-liT i-ili .««M> (IvK.-l^rd, Itasler J 

iHmIiii /.u \i.-nij;; (l.iilin (.'lir. V. r,jr, .',ir 2IM) : HitM 
link II, Ji;; iiüimi jilT^. - 'j iu (l«r Sl. Gforgakirehe.« 
rsulger S, 124. Ediibiitli.S. Itili; dür Luzemec SchÜ-l 
-'-- •"-- '" •1*2. 107; Mone III, 4U;- Tusdi S. 10ä.i 
,_.... ,1 Neapel, üher dessen VergangenheliJ 

und Leben naiiienttich Commineg tiU9gezeiehnet beticlitet. i^t. AuBfÜhr'V 
liebes über ihn bei Witte III, 233 F., ädl, 275 f., 280 f.; IV. £16, 105, m,M 
IIJ f„ 117. 1^7. 



I) Zöllner untt^ii 
S. 124 rennen "Oiid, 
Chronik, Tuach iiml 
Chr. 11!. 93. y7). riü.- 
StntaBburger Archivcli 
Etterliu S. 216; Wiii 



1477 115 

mit zweihundert pferden heimlich von sinem herren vor dem 
strit und der slacht *), und kam zem herzogen von Lothringen 
und begert mit im zft ziechen wider sinen herren den her- 
zogen von Burgunnen. Des wolt sich der herzog von Loth- 
ringen on der Eidgnossen rat nit underwinden ; also rieten im ß 
die Eidgnossen : er were in allen zugen und striten vor 
Granson, Murten und andern enden wider si gesin, so were 
ouch er mit schänden und vorchten von sinem rechten herren 
abgezogen und getretten, und werent die Eidgnossen als er- 
lich und loblich harkomen, das si kein semlichen veltfliechen lo 
man nie betten wellen under inen liden, dann si durch in 
möchten verraten werden, und slügents ganz ab. ^) Des volget 
inen der herzog von Lothringen und wolt in nit ufnemen oder 
wider die Eidgnossen tun.*) 

und also reit derselbe graf mit den sinen von dannen 10 
und mit im etlich Franzosen, die dann ouch dem herzogen von 
Lothringen zft hilf warent darkomen, und machtent sich uf die 
Strassen, do si ouch wol wistent, wo der herzog von Bur- 
gunnen und die sinen wurdent die flucht nemen und ushin- 
ziechen. ^) Und als es nachmalen am strit an die flucht kam, 20 
do wurdent von demselben grafen etlich herren und diener 
des herzogen von Burgunnen gevangen und mit inen hinweg 
gefürt, als dann etlich derselben herren namen harnach stand. 

5. rieten si im. — 9. gezogen und meineid worden. — 10. kein mein- 
eiden man. — 11. dann ouch. — 13. in darüber nit. — 16. die dann 
ouch da warent und machtent. — 18. ouch fehlt. — 19. und uahln- 
ziechen fehlt. — 20. bald zer flucht. — 21-5. izefürt ; das was ein Lam- 
persch tückli. — Von als dann bis stand fehlt. 

*) Campobasso hatte seinen Herrn schon längst verraten. Am 5. Juni 1476 
hatte sich König Ludwig bereit erkläit, dem Neapolitaner eine Pension zu 
bewilligen, und im September uiuss die VtTeuibarung zwischen dichcm und 
Herzog Reinhard abgeschlossen worden sein, deren Inhalt wir allerdings 
niclit kennen. Witte HI, 276, 281. Er verliess das burgundische Lager am 
1. Januar 1477 mit 121 hommes d'iiruies, >eiiie Söhne Angelo und Jehan 
folgten ihm am 8. Januar mit 120 hi-mmes d'armes. Witte IV, 114. Erst 
nachdem sie im französisclien Lager zurückgewiesen worden v/aren, begaben 
sie sich zu Herzog Reinhard. — ') A l'arrivee du Comte de Campouache 
vers le Duc de Lorraine, les AUemans luy firent dire qu'il se reiirast, et 
qu'ils ne vouloient nuls traistres avec eux, sagt Commines in Kap. 8 des 
h. Buches. — *) Dies ist nicht richtig. Herzog Rene wies ihm nur eine 
andere Stellung an, in der der Graf ihm nützlich sein konnte. — ^) Er 
hatte die bei Bouxieres (nördlich von Nancy) über die Meurthe führende 
Brücke zu bewachen und die fliehenden Burgunder dort abzufangen. 



116 U77 



^O^iyvuii^jn 329. Das nach des herzogen von Bnrgnnnen tot offenlichen 



\>m 



in Tütschen und Welschen landen gerett wart, er wer 
noch nit tot. 

Und wie wol nü der herzog von Burgunnen vor Nanse 
5 erslagen und umbkomen und durch den herzogen von Lo- 
thringen, als davor stat, bestattet was und ouch gar merglich 
Wortzeichen sins todes äugendes nach dem strit geben und 
gerett wurden — und sunderlich von einem, den hat der 
herzog von Lothringen am strit gevangen, der was des her- 

10 zogen von Burgunnen snider gesin und hat in am morgen 
desselben tages, do der strit beschach, selber angeleit; der 
wart zu dem toten herzogen gefürt und bekant in angends, 
das ers gewesen was, bi etlich Wortzeichen, der langen naglen 
an sinen henden und füssen, darzfi in sinem munde und an 

15 andern enden sins libs ; desglich in ander herren, ritter und 
knecht von gevangnen und andern, die dann iren wandel bi 
im hatten gehebt, an vil Wortzeichen ouch erkanten *), — 
dennoch was langezit in Tütschen und Welschen landen ein 
gemein rede und grosser zwivel, ob er tot were oder nit. 

Äu Dann etlich meinten, er het sich langezit der swarzen kunst, 
genant nigramancia, angenomen und durch dieselb hinweg 
komen ; etlich meinten ouch, er were heimlich und unerkant 
entrunnen und lege noch also in verborgnem schin in cl6stern 
oder derglich heimlichen wonungen, bis er hören und ver- 

2ft nemen möcht, was man von im reden, dann wurde er sich 
wider harfür machen'-), als man dann in den alten cronicken 
und historien von etlichen fürsten, die dann ouch also umb- 
komen sind und vertriben wurden, wol funden hat, das sich 
dieselben in heimlichen unerkanten wonungen langezit ent- 

30 halten und sich dann nachmalen mit striten und kriegs&bungen 
wider erzftugt haben, do man ouch meint, dieselben werent 
umbkomen und erslagen gesin; und sus wurdent gar menger- 
lei werten gerett. Doch wist man am ersten und vernam 

3. noch in leben. — 5. und umbkomen fehlt. — 6. als davor stat fehlt. 
— 18. bi allen Wortzeichen, die er an im wLste. Desglich in. — 17. 
an vil Wortzeichen fehlt. — 19. rede, er wer noch nit tot. Dann. — 
2'3. noch also fehlt. — 25. m5cht fehlt. — 31. werent umbkomen; und 
anders wurden gar. — 33. wisset. 

•) lieber die Erkennung des Leichnams siehe Knebel, Basler Chr. II F, 
91, 99, 102, 107: Strassburger Arcliivchronik II, 102; Mone III, 415; Tusch 
S. 106. - «) Witte IV, 137. 



1477 . 117 

ouch darnach von tag zft tage als vil, das man wol glouben 
und nit zwiveln mocht, dann das er an dem vorgenanten strit 
umbkomen und ouch tot bliben was. 

Er hat ouch, als man dazemal offenlichen rett, gar ein 
schön swarz ros ; das was im vast liep und hat ein sunder- 
baren namen. Mit demselben kam er an der flftcht in dem 
strit an einem tiefen, witen graben in meinung, darüber zu 
sprengen; das wart im durch den willen gottes underzogen 
und bleip also mit dem ros in demselben graben. 



330. Das etlich us der stat von Nanse an dem strit nn- 

erkant ouch erslagen wurden. 



10 



Aber die fromen lüte, so in Nanse gewesen sind, habent 
sich darinne gar ritterlich und erlichen gehalten und grossen 
presten und mangel gehebt und sunderlich an fleisch, dann si 
gar vil rossen, hunde, katzen und müse haben m&ssen essen is 
von grosser hungersnot wegen. Es sind ouch darinne etlich 
hungers gestorben und sunders vil iunger kinden den mfitern 
an iren prusten, das doch ein gros iamer und not gewesen ist. 
Und als man den strit und die slacht mit dem herzogen von 
Burgannen anfing, do lüffen derselben fromen lüten etlich us 20 
Nanse in des herzogen von Burgunnen leger und Wagenburg 
und weiten ouch mit den Eidgnossen ir bestes tän und hatten 
kein crütz an sich gemacht und konden ouch kein tutsch und 
wurden leider von den Eidgnossen und dem andern volke 
unerkant erstochen und unschuldiclich umbbracht, das doch 25 
ein hert iemerlich sach was, das die sich so wol und manlich 
gehalten und gelitten hatten, als ermclich mftsten umbkomen. 
Der almechtig gotte welle inen die ewig rftw verliehen ! 



1. darnach fehlt. — als vil fehlt. — 4. Er hat ouch 61« Sckluss des 
Kapitels fehlt. — 11. erslagen und iemerlich umbbracht wurden. — 
16. von rechter not des hungers. — 19. und die slacht fehlt. — 26. 
hart. — 27. müsten starben. — 28. verliehen und mitteilen. 



331. Der herreii uanieu, bo am strit ze N&nse erdagen 1 
wordeo. ') 

Item am ersten der groameiihtig und dQrlüchtig fürst, hen 

Carolus, herzog zu Burgunnen. 
I Deiine ein grosser meehtiger landsherr, genannt der vonü 

Wieners. "} 

Denne liorr Jacob Oaliet, Herr von ArragoBS, •) 
Denne herr .lacob Galmeit, capitAn von Engellant. '} 
Denne herr Fiiderich von Flers, de& pfallenzgrafen capi-J 
, Un.") 

Uarztt vil ander mechtiger herren, ritter und knechte, dei 

namen iuh nit weis, dann sin rechter adel nierenteils alJer bi'| 

im erslagen wart. 



'iS'i. Die nnmeii der geTongiieii staud oncli zeni teil 
iti hnruacii ge^ichriben. 

Item herr Anthonius und herr Badrin, lieid bastart vonj 
Burgunnen. ') 

Denne der rieh graf vou Nassow, des niarggrafer 
Nidern-Baden tochtemian ; des recht bouptpaner kam geaj 
w Bern. ') 

1. namen «eoi teil. — 3. und dürlüchti)? fehlt. — 5, mechtiger fehM 
— T ein hiirre und ffnif von Aimgosaea. — tj. ffmf und capitüi. -! 
U. knecbten, ~ 



■) VeraeichiiiBse der Erschlaeeuen und GeCanseuen bei Edlibnoli S. IfiC 
Knebel, Basler Chr 111, lOi, WT; V, 526 und in der Speirer Chronik bi. 
Mone, Quellensammlunft I, 520; WitU IV, 132 f- — '} WahrBcheinlic! 
KnebeU • herre Ton Biven > und Edlibticbs • Bvenen >, d. k Johann ron 
HuUsmpriJ, Herr von Bifevre. — ') Der Neapolitaner Jakob Galeotto. der 
Kammuudunt des linken FtdRels der Reiterei, Basler Chr. III. 102, Anm. ö. 
Aber nach Uingins 1, Ib starb er ent I4Sä. Zudem winten wir. dasa er sich 
bei Nancy Aber diu Meurthe rettete. Kuebel heisst ihn «capitan derLam- 

äiarter >. Kdlibach < cappitany uss Iiamparlten >. — '} Basier Cbr. Itl, 90, 
>!, 97 erwähnen einen Ke&neencn EnKlftnder, aber ohne N'ainen. t- Kodt 
mochte lesen: Oaloway; doch dürfte der HerausKeber der Basler Ckroniken 
eher Iteoht haben, wenn er Ualmeit nnr als irrtOmliche Wiederholung des 
unnutt«lbar vorhergehenden Galii>t betrachtet. Dieser Name fehlt auch bei 
Rdlibach, - >) Fnedrich von Fleraheim. Basler Cbr. III. 102. Anm. 6. — 
*} Antoniui und Baldnin, natOrliche Sohne Philipps des GuteiL Auch ToKsh 
8, 105 erwähnt die beiden Bastarde. - ') Graf Engelbrecht II, von Nianr 
Oatto der Oimburga, einer Tochter des Markgrafen Karl von Boden. Ano 
Tusch S. 105 nennt den Grafen toa Nassau von Beda. 




1477 119 

Denne der herr von Samarij. *) 
Denne der herr von Blomont. *) 
Denne der herr von Croy. •) 

Denne herr Jop von Alubun, houptman von Napels. *) 
Denne der herr von Thafana. •) Ä*va^.t<,.(^e/»^U^vA^ » 

Denne der herr von Fontenie. •) ^^ w. !> 88 

Denne ein mechtiger herr us Piccardie. ') 
Denne der herr von Montensij. ®) 
Denne des Hagenbachs tochterman. ^) 

Darzü vil ander herren, grafen, frien, rittern und knech- w 
ten, der naraen ich nit weis. 



333. Hieuach stat ein lied, das wart von dem strit 

von Nanse gemacht. ^^) 

Woluf ir fromen Eidgnosschaft, 
al die im pund sind behaft, 15 

der herzog von Lothring genant 
wil lins versolden allesant ; 
ze Nanse lidents grosse not, 
der Burgunner wil si haben tot. 

Herzog Reinhart dem wart kund getan, 20 

frist möchtents nit lenger han, 
von hunger littent si grosse not, 

4. Alabun. — 6. Fonteine — 10. Darzü ouch vil. — ritter. — 12. vom 
etrit. — 15. verhaffc. 

») Basler Chr. V. 526 ebenso. Edlibach S. 166 : Sammory. Knebel S. 
102 : Syme}'. Gemeint ist wohl Philipp von Croy, Graf von Chimay, nach 
Basler Chr. III, 101, Anm. 4. — *) Heinrich von Neuenburg, Herr von 
Blamont. Basler Chr. III, 101, Anm. 3 und 107. — ») Philipp von Croy- 
Aerschot, Vetter des Grafen von Chimay. Basler Chr. III, 101, Anm. 4; 
V, 526. — •*) Josse de Lalain, Befehlshaber des rechten Flügels der Reiter 
in der Schlacht. Basler Chr. V, 526. — ^) Ist nicht zu ermitteln ; fehlt in 
den andern Listen. — ^) Philipp von Fontenoy, Vetter des Grafen Heinrich 
von Neuenburg. Er hatte eine Tochter des Markgrafen Rudolf von Hoch- 
berg zur Gemahlin. Vgl. über ihn Basler Chr. III, 107, Anm. 3, S. 569 und 
V, o26. — ») Nach Knebel, Basler Chr. III. 108: der herre von Pickardia. 
Bonstetten, Archiv f. Schweiz. Geschichte XIII, 296: Bikardus quidam pre- 
potens. — 8) Vielleicht Montagny - Le Corboz und damit wäre dann der 
Besitzer dieses Schlosses gemeint, Hugo von Chälons-Chftteau-Guyon, dessen 
Gefangennahme auch sonst verbürgt ist. Die Basler Chr. 111, 107. 102, 
V, 526 führen ihn auf als « herre von Orba ». « Schansinon », « Schette- 
gion», die Speirer Chronik als «Schattygyan», Bonstetten als «von Orben», 
Edlibach als « Zschansonan ». — •) Anton von Müstrol. — ^^) Abgedruckt 
bei Liliencron II, 107. 



120 1477 

in Nanse hettents niendert brot, 
ro8, hunde, katzen und müse 
wer in der stat ir spise. 

Herzog Reinhart von Lothring 
5 reit am ersten gen Bern gering *), 

er batt si umb hilf zfi band: 
€ Ich verlur sust alle min land ! > 
Achttusent man gar unverzeit 
die wurden von Eidgnossen bald bereit. 

10 « Herzog, üch sol hie wesen kund 

gemeinlich von dem starken pund, 

si gedenken alle gar wol daran, 

das ir z& Murten band get^n ; 

ir striten also ritterlich, 
15 sond ir geniessen ewiclich ». 

Si zugen hin in das Elsas, 
die Juden straftents uf der strass;'^) 
do kament si gen Linstat') hin, 
z& sant Niclaus stftnd in der sinn, 
so do erslügent si wol hundert man, 

der strit der ving am samstag an. *) 

€ Sant Niclaus, wir sin bar gesant, 
zfi retten dir din eigen lant, 
nü tä uns diner hilfe schin 
s^ und erzöug uns euch die gnade din, 

wo wir sollen keren us 
und anheben disen strus. » 

Carolus von Burgunnen wart gewar, 

wie der stark pund zoch dahar, 

er brach *) sin her in sneller il, 

zoch gein in ein halbe mil. 

Der strit ving an als ritterlich, 

kein man gesach nie desgelich. 

7. 8U8. — 9. die fehlt, — 12. al. — 13. was ir. — 19. gen sant Niclaus. 
— 22. sind. — 28. Burgunn. — 31. nnd zoch. 

*) gering = schnell. — *) Von der Judenhetze auf dem Hin- und Bflck- 
wege erzählt Knebel, Basler Chr. III. 87, 90, 104, und V,524. - •) Lüneyille. 
Auch Etterlin S. 213 schreibt « Lienstat ». — '*) Oben Kap. 325. Samstag 
der 4. Januar. — *) Er brach, d. h. er teilte sein Heer. Er Hess einen Teil 
als Besatzung vor Nancy zurück und zog mit dem andern zum Kampf. 



dO 



1477 121 

Vor in do lüflf ein rechter her, 
strittens warent si gewer, 
er ward in einen talpen wund. 
Durch wasser, das ist mengem kund, 
lüffen die füsknecht fernen dran 5 

und erslügent tot achttusent man. 

Der strit der wert wol fünfthalb mil, *) 
man zoch im nach in sneller il, 
der graf von Liningen so gut, 

mit macht ein Franzoss wolgemfit ; 10 

der graf von Bitsch, der nam ir war, 
zwölf herren bliben an der schar. 

Er schätzt sich küng Allexander glich; ^) 
er wolt bezwingen alle rieh, 

das want got in kurzer stund ; 15 

ein wis man lass im wesen kund : 
es ist gefellet mit dem strit 
gros Übermut in kurzer zit ! 

Man zalt sibenzig siben iar, 
am zwölften abent'), das ist war, 20 

do vollendet sich der strit; 
das dunket mengen menschen zit, 
der von Carolus leid grosse not, 
darumb in got lies slachen tot. 

Sit geborn wart herr Jhesus Crist, ss 

grösser sach nie beschechen ist; 
er was der vorchtsamest fürst genant % 
den man in der weite vant. 
Der starke pund und herzog Reinhart 
band in gefeilet in sneller vart. ao 

9. Lünigeo. — 10. darzü ein Franzoss. — 17. es i'st vergangen. — 
26. nie me. — 29. stark. — 30. band in geleit. 

*) Siehe die gleiche Redensart oben im Liede Veit Webers S. 65. — 
«) Vgl. Schilling 1, 131, Anm. 2, und Tusch. S. 72, 82. — «; Am zwölften 
Abend nach Weihnachten, d. h. am 5. Januar. — <) Auch Knebel, Basler 
Chr. IIl, 32 schreibt : ipse scribebat se in tytulo suo metuendissimum. Nach 
der Niederlage höhnt er den Herzog : vicÜssimus et inmetuendissimus. £bd. 
S. 91. 



122 1477 

Oar billich sol man loben dich ! 
Uf erd 80 lebt nit sin gelich 
von fürsten ietzt in diser zit, 
der bestanden si zwen herter strit. 
6 Und darzü ilt in sneller vart 

von Lothringen herzog Reinhart ! 

Kein man lebt nit uf erden hie, 
der sölichs hab gesechen nie, 
drig grösser strit in einem iar 
10 mit gottes hilf ganz offenbar, 

zu Oranson, Murten und Nanse ; 
des danken got iemerme ! 

Ein nothelfer ist ouch er genant, 
sant Niclaus, uf wasser und dem land, 
15 er hat gemacht vil ritter gftt^), 

das zeichen brachtents an dem hüt ; 

si slügen tot den wfiterich 

Carolus von Burgunnen gar ritterlich. 

Uberheb sich nieman sins gewalt 
20 und siner manheit menigvalt, 

als der fürst ie hat getan ; 
er wolt got nit vor ougen han, 
darumb straft in got z& der zit 
durch ein volk, das er schätzt nit. 

25 Nfi lobent got, der hats getan, 

er wolts nit ungerochen lan, . 

sin anslag im gefeiet hat 

umb sin grossen missetat ; 

witwen und weisen macht er vil, 
80 darumb ich in nit clagen wil. 

Er sitzt zu Bern in Oechtlant, 
Mathis Zolner ist ers genant-), 

2. Uf erden lebt sin nit gelich. — 4. gestanden. — 17. und slügen. — 
32. ein stechelin stangen fürt er zer band. 

*) Vielleicht eine Anspielung auf den Rifterschlasr, den Benat von 
Lothringen vor dem Kampfe vornahm. Knebel, Basler. Chr. Ill, 95. Witte 
IV, 122. — *) Die Erklärung Liliencrons betr. <iie «stechelin stangön » 
(vgl. die Variante) ist unrichtig. Richtiger dürfte die oben Schilling Ij 272 
gegebene sein. 



1477 

der uns do macht das liedltn gilt, 
Nu hab lins got in siner hüt, 
Maria du vil reine meit, 
hilf zft friden der criatenheit. 
Amen. 



331' Hirnach vindet man gar eigentlich, von waniieu 
die herzogen ron Burgnuaen komon und entsiirniigen 
sind. ■) 

Zß wissen, das ein kung von Franken, des namen was 
Johans*), der hat ein euch gemachel, genant frow Bona, was i 
eins klinge von Beheni tochter. ') 

Von denselben zwein wait geborn ein sün, hies Philippus 
on land, derselb durch sin türstikeit und glücksam vechten 
sin rüm als wit usspreit') in Frankenrich und Engellant, das 
er genenipt wart Philipp der törstig. deshalb im küng Johann i 
von Frankenrich. sin vattcr, das herzogthftm von Burgunnen 
tibergab. ') 

Derselb türstig herzog Philipp nam zer ee frow Margreten, 
ein gräfin von Flandern und Artfiys und wart herr diaer 
nacbgeneinpten herschaften, nämlich zu Lemburg"), zu Flan- i 
dern, zft Artöys, der grafschaft von Burgunnen '), zu Namür"), 
Tyrbel") und Tzarlfiys '"), Palatin von Heinaux "), herr zft 
Sälins und zu Marbua '^), ouch hat er gestiftet das eartuser- 
closter vor Disiun, do er und sin nacbfaren ir begrebt köst- 
lichen band, ; 



') Dieser Rückblick auf die Geirehichte der Herzoge von Uurgund fimiet 
sich ebenMiB bei Knebel. Baaler Chr. III. ia7-r29. — ') Johann der Gule, 
1350—1304. — ä) Bona war «ine Tocbter Koni« .Tohonaä Ton Böhmen. — 
*) * usspreit • wohl richtiger als d»e bei Knebel atahende * iiBZ«weibt >. — 
') Vgl. Baeler Chr. 111, 1dl, Anm. 3. Philipp (der Köhne) erhielt dna Her- 
zogtum Burgund im J. 1363. Et etiirb UÜ4. — ') Limburg erhielt er durub 
Abtretung von Seiten der Herzogin Johanna von Brabant. — ') Die Krci- 

rilschaft Burgund. — ") Naniar erwarb erat Bein Eukel Philipp. — 
Nach der Vermutung des Herauseebers der Basler Chroniken die Graf- 
schaft Rethel. — '") Die Grafschaft Charolaia erwarb erst sein Sohn Johann. 
— '•) Die Grafechaft Hetiiiegau erwarb erst dar Enkel Philipp. Der HerauB- 
Beber der Basier Chronik hat in Band II!. 177 d.ia Entstehen der irrtiini- 
liehen Bezeichnung «Pfalzgrafocbaft» sehr einleuchtend erklärt. — ■'} Marbus 
ist Lesefehler für das bei^ütebel st^hunde Marlins = Mecheln. 



raS4 



1363—1477 



Von dem herzogen Philippen dem tarstigen obgenant und 

'011 der grjitin von Flandern wart geborn herzog Johans'); 

Iso unlang darnach, des iares vier7,ei;henhundert und vier 

■, do Htarp der ietzgenante herzog Philipp; von dem erbte 

irzog Johans, sin sän, das herzogthüm von Burgnnnen und 

rzÜ alle obgenanten herschaften. 

Derselbe herzog Johann nam zer e ein Herzogin von 

Peyern, hies frow Margreth -) ; von denen zwein wart geborn 

(.■in HÜn, hies otich Philippus ; aber herzog Johann regniert nit 

me dann 15 iare, dann er wart snelliclichen in uiitriiwen ver- 

iton und ortfitt. 

Denselben') herzog Johann erbte diaer ietzgemelt herzog 
Philipp, der do strengelichen gevochten hat wider die Engel- 
nchen, die Franzosen, wider das land Bor*) und Lothringen 
und hat oucli don tot sins vattors, herzog Johans, wol ge- 
rochen an dem küng Carle von Frankenrich *). den er über- 
indon und gedempt hat-, und ouch das land von Gent über- 
unden. Kr bat oueh Edewort, herzog von Dyork"), gekrönt 
xeni kflng von Engellant; er hat ouch ufentlialten Ludwigen, 
o ietz kfing ze Frankenrich, der kCmg Carolus sän, von dem er 
vorlagt was. Als nil herzog Philipp alt wart uf 71 iare starb 
er zfl Brück in Flandern, nämlich des iares 1467 an dem 16 
tug .Funii, und hat gerichsnet 48 iar: und sin elich gemachel 
hies frow Isabel, die was eins kftngs von Portigal') tochter. 

Von disom obgenanten Philippen und der kängin von 
Portigal wart geborn herzog Carolus, ir einiger erbe, von dem 
dann die cronick merenteils gemacht ist; des elich gemacliel 
lioiHt ouch frow Margrett, ein küngin von Engellant. Und hat 
iiUe dis vorgenanten herschat'ten geerbt und im ouch das 
ireffenlich land Löttich underworfen, und hat ouch ander gros 
Milchen wider Tütsch nacion und sunderlich wider die von Bern 
und linder ir Eidgnosseo des grossen pundos Obertütschen 
Uniltm understanden, daran im dennocht am letsten mJsstun- 
al« dann hievor zU mengenmaten erlütert ist, und hat 



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tl Juli»(in 'l"r tliiiin.chrcirlii;nfl 1404-HI9. - ') Im Jahre 1395. — 
Üb ltlir4u» l«l«l>'n AloKtzo (Ibor Pliiüpp den Outen (I41»-1467] und 
iTiInii Nlllitii'ri 'ItkI Iml Kik>Iii>I auinibrlithM gebalten. — •) Bar. hier 
Ihli imI >!»■ iii>vur«Uln<IIMiii Uoppo. - ') Carl TU., 1422-1461. — 

Writ IV , um- UBH, HtTKog von York. - ') Alphons V„ 1438-M81 



1477 125 

keinen elichen sün von im geboren, dann allein ein einige 
tochter hinder im verlassen, genant Maria, die ist nach sinem 
tode vermechlet worden herzog Maximianen von Oesterich, 
eins Römschen keisers sün M, von dem ouch harnach etwas 
wirt gesagt. s 

335. Das eiu herzog von Meylant in siner eignen kilchen ^j^^f^Qg 

erstochen wart. *^) *"• 

üf sant Steflfans tag zu winechten im 77. iar ') wart her- 
zog Oaliatz zfi Meylant in St. Franciscen kilchen doselbs zu 
Meylant erstochen und was das die ursach : Es warent ztt lo 
Meylant fünf brüder*) von guten alten gesiechten wol her- 
komen ; derselben vordem und ouch si hatten etwas gütern 
langezit ingehebt und besessen, die wurden inen durch den 
herzogen von Meyland genomen und ander lüten geben. Des 
appellierten dieselben brüder für ünsern heiligen vatter, den 15 
babst und gewunnen semlich sachen zem dritten mal vor siner 
heilikeit mit recht. Daran wolt sich der herzog nit keren 
und tröwt inen darzii, si selten der sachen vor im nit me 
gedenken, er wolt si anders alle darumb henken. Das clagten 
die brfider iren fründen und andern iren gut gönnern und äo 
meinten darzü tun und den herzogen heimlichen umbbringen 
und hatten vil volkes an sich gehenkt und meinten, wann der 
herzog also umbkomen were, so weiten si dann fri sin und 

4. von dem ouch harnach etwas wirt gesagt fehlt. — 6. kirchen. — 
— 8 An sant. — 9. doselbs zu Meyhmt fmlt. — 10. das ft'hlt. — 13. 
und besessen fehlt. — 14. von Meyland fehlt. — andern. — 15. ünsern 
heiligen vatter fehlt. — 16. vor siner heilikeit fehlt. — 18. solten der 
ding. — 19. alle darumb fehlt. — 20. iren gut fehlt. — 21. darzü ze 
tünde. — 22. und hatten darumb ein merklich volk an sich gehenkt 
und vermeinten ouch damit fri werden und keinen semlichen herren 
me haben. 

') Am 19. August 1477. — ') Die Quellen zu diesem Ereignis sind in 
den Basler Chroniken III. 1^6 zusammengestellt. Hiezu kommt der Brief 
des Barth, von Weiden an Albrecht von Bonstetten vom 27. März 1477, 
mitgeteilt von A. Brtchi in den Quellen zur Schweizergeschichte XIII, 68 
unueine kurze Nachricht im Briefe des .Jör^ Hochmuth, mitgeteilt von 
Th V. Liebenau im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte 1898, S. 69. Auch Ans- 
helm I, 125 kennt dies Ereignis. — ') Es war am 26. Dezember des Jahres 
1476. — *) Von diesen fünf Brüdern weiss die Geschichte nichts. Von dem 
Komplott sind folgende bekannt : Giovanni Andrea da Lampuc^nano, Giro- 
lamo da Olgiato, Carlo Visconti ; einer der Bewaffneten, den sie mit in die 
Kirche brachten, hiess Franzono von Venedig. Die Geschichte, welche 
Hochmuth von den beiden Brüdern und dem Hasen erzählt, sieht doch 
recht sonderbar aus. 



126 1477 

keinen herren me han. *) Und also do der herzog uf dem 
vorgenanten sant Steflfans tag mit sinen dienern, als er ge- 
wonet hat, in die kilchen kam, do wart er von derselben 
brüdern einem erstochen und wart gar ein grosser uflouf in 

5 der kilchen und in der stat Meylant. Aber die, so denselben 
brüdern zu semlichen Sachen ir stur und rat geben hatten, 
die torsten noch weiten sich des nit underwinden noch an- 
nemen, und wart derselb geteter gar eins herten tftdes ertött 
und etlich siner brüdern und dero, so daran schuldig warent, 

10 euch. ^) Zwar der fromen lüten was me zu erbarmen, dann 
des herzogen, dann er inen gewalt und unrecht getan hat. 

In dem vorgenanten iare*) starp euch herr Friderich, 
pfallenzgrafe bi Rine, der sich dann vor etlichen ziten mit 
denen von Bern und andern Eidgnossen euch gar früntlich 

15 gehalten und sich aber nachmalen wider die Eidgnossen gar 
treffenlichen gesatzt und understanden hat, mit dem herzogen 
von Burgunnen daran zu sinde, der dann ir tütlicher viend 
was, als davor stat. *) 



336. Als etlich der Eidgnossen knecht und inng mntwlllig 
20 lüte in dem torechtigen leben gen Jenf weiten gezogen 
sin und do mit gewalt einen brantschntz reichen.^) 

In dem iar do man zalt von gottes gebürt tusent vier- 
hundert sibenzig und sibeu iare, vor einer fasnacht *^), als dann 
der strit in Lothringen vergangen und der herzog von Bur- 

1. also fehlt, — an dem. — 2. dienern nach gewonheit in die kirchen. 
— 4. gar fehlt. — 5. in fehlt. — Aber die inen hilf angesagt hat- 
ten, torsten noch. — 8. gar herticlich ertöt und ein teil siner brüdern 
ouch. Zwar der armen und fromen. — 12. Titel: Das herr Friderich, 
ein pfallenzgraf bi dem Rine ouch starp. — 18. ein pfallenzgraf. — 
14. ouch fehlt. — IK. hievor. — 19. Hienach vindet man von einem 
torechton leben, darin etlich miitwiller von Kidgnossen understünden, 
eigens willens gen Jenf zu ziechen. — 24. herzog von Burgunnen 
erslagen was, do erhüp. 

') Longobardiam a tyrranide liberare ist auch nach Barth, von Weiden 
der Beweggrund der Tat gewesen. — *) Unus vero et precipuus hujus con- 
spirationis (sc. Lampugnano) gladio animam exhalavit, alii auoque post 
quadripartiti ei raorti adjucati poenas solverunt, sagt von VVelaen. Ebenso 
Knt^bel. Basler Chr. III, i04. — S) Am lA Dezember 1476. - ^) Schilling I, 
Kap. 102 und oben S. 91 f — '^) Ueber diesen Zug vgl. Knebel, Basler Cnr. 
111. 133, 136, 140: Abscli. II. 649, 651—656. Dazu Dierauer II, 268; Ph. v. 
Segesser. Beiträge zur Geschichte des Stanserverkommnis!?es S. 20, 135 ; 
.1. J. Amiet, Solothurn im Bunde der Eidgeuosson. S. 24—29. — ®) Also vor 
dem 19. Februar. 



1477 127 

gunnen von denen von Bern und andern Eidgnossen zu tod 
erslagen und iederman wider heim komen was, do erhüp sich 
ein gros sampnunge von etlichen iungen und mutwilligen lüten 
in der Eidgnosschaft *). Und was der anfang und Ursprung am 
ersten zu Zug; do wart ein vasnacht angetragen und wurden » 
von denselben brief und botschaften usgeschickt in etlich 
ftrter und lender der Eidgnossen und sunderlich gen Ure, 
Switz, ünderwalden und Glarus, darzü euch etlichen sundern 
personen von Zürich und Lutzern, also das dieselben züsamen 
kamen und wurden mit einandern ze rat und vereinbartent i<> 
sich des, einen zug und reis zft tönde. Und wie wol semlichs 
in den örtorn der erberkeit leid was, *-) do wart dennocht 
von inen ein merss') gemacht, das si darwider nit gereden 
torsten und mästen das verbeugen. Und was das ir fürnemen 
und anslag, das si ouch fürgaben : wie in vergangnen ziten w 
kurzlichen, als hievor in diser cronick stat^), do man in die 
Wat gezogen was und das land ingenomen hat, do werent die 
von Jenf ouch gestraft und umb ein merglich sum geltes ge- 
brantschatzt worden, dafür si etlich bürgen geben und gen 
Bern und Friburg geschickt betten, die aber nachmalen wider 20 
heim gelassen werent on ir wissen und willen ; und stfind 

4. in den Eidgnossen. — 6. brief und botten usgeeant und sunderlich 
gen. -- 10. und vereinbartent sich des fehlt. — 12. da machten si 
dennocht ein nierss. — 15. das si ouch fürgaben fehlt. — 18. geltes 
fehlt. — 21. an ir. 

*) Schon am 11. Februar bedauerte man auf der Tagsatzung, dass 
etliche Gesellen besondere Tage abhalten und Anschläge im Sinne nahen, 
die das Ansehen der Eidgenossenschaft schädigen. Gerade dazumal war 
eine solche Versammlung in Art. Absch. 11, 649. — *) Bern wandte sich 
schon am 13. Februar brieflich an Zürich. Schwiz und Luzern und bat um 
Aufschluss über den Zweck der « sammungen v, die ohne den Willen der 
Obrigkeiten s-tattfinden. Teutsch Miss. D, 67. Am folgenden Tage bat Bern 
die Städte Freiburg, Soloturn und Biel um Absendnug von Gesandten, 
« zu ratslagen, ob der angesechen zug der Eidgnossen knecht nit gewendet 
wurd, was in und uns darin begegnen möcht s'. Rats-M. 21, 5. Am 15. Fe- 
bruar schrieb man an Lnzern, Schwiz und Zürich : « Miu hern vernemen, 
wie etlich knecht understanden sundern zug furzenemend und versachen 
sich, es geschach nit mit irem willen. Beiäjeren min hern früutlich an si, 
inen unuerrichtung ze thünd, was daran sie und was es uf im hab ». Ebd. 
Am gleichen Tage erliess der Rat ein Reislaufverbot. Am 17. stellte man 
die Instruktion der Gesandten für die Tagsatzung fest. «Min hern haben 
geraten mit den P^idgnossen ut dem tag zu Lutzern ietzkomend zu reden, 
trüwlich solicher beswärungen vor zu sind in bedenken, was aller erberkeit 
darns mag erwachsen ». Rats-M. 21, 10. Am 18. F^ebruar bfschlos^ man, 
den Adrian von Bubenberg und Hans Wanner den Knechten bis nach 
Huttwil entgepfcnzusenden. Teutsch Miss. D, 72. Am 20. bat man Freiburg, 
Soloturn und Biel um getreues Aufsehen, da die Knechte die Absicht 
hätten, heute nach Luzern zu ziehen und die Stadt zu besetzen. Rats-M. — 
3) Ein Mehr, Mehrheitsbeschluss. Vgl. Idiotikon IV, 369. — *) Kapitel 224. 



128 1477 

noch an derselben sum us 24,000 schilt, die si selber reichen 
lind zft der Eidgnosson sachen euch lägen weiten, wie es ein 
^estalt darumb wer. Darzü gabent si euch für, das etlichen 
liouptliiten und undert&dingern von Bern und andern Eid- 
gnossen von demselben brantschatz zweitusent schilt werent 
worden, die si davon genomen und under sich geteilt hettent, 
damit die recht houptsum nit nacher weite gan ^) ; und mein- 
ton mit irem eignen und selzen fürnemen dieselben houptlüt 
understan ztt strafen, und wurden euch sus von inen vil un- 
10 friintlichor Worten gebrucht wider ein stat von Bern und 
ander die iren dienende, das umb des besten und tridens 
willen underwegen wirt gelassen, dann nit vil gutes davon 
ontHpriiigon, ob das alles gemelt wurde. 

837t Dam die vorgeiianteii knechte in dem torechtigen 
15 leben am ersten gen Lntzern kament, do man sl gern 
fcewent hette. 

Uf also an der oschmitwochen -) des vorgenanten iares 
£Ugont dieselben knechte us und kament am ersten gen 
Lutzern ; die hettent si gern do behalten, dann inen die sachen 
und ir furnonien leid was. und was ouch dazemal ein grosser 
tag, do man allen flis sucht und brucht. si zu behalten;') es 
mocht aber nit gosin. dann si überein irom mutwilligen für- 
nemen nachgan und vervolgon wollen. Und von wem si ge- 
fragt oder angezogen wurden, was ir sachen oder fumemen 
s wen\ so gabont si ze antwurt : es were das torechtig leben, 

l. iM.lX^^ Kun8olu»r ^üKHu. - T. nit kirnaoh wolt jr»in ; und ver- 
mointen. - S. st^Unen - l>. inon nu»n^*rloi untrüntlioher. — 10. wider 
liio von IVrn. II. vios In^ston unJ frhlt, - V2. dan nit giits davon 
ontspriu>^M^ wurvlo. -- Kv v»l» d*-« b^s wurJe fehU. — Ib. gern wider 
hoim 4rovorti>rt*t hot. - K. Tnd aUo. — IS. £U/eut si us. — 19. do 
rrhU. ^ 1*1 tli> bnuht» dit» iu. — -^J. nit sin. d.uin das si. — 25. to- 
n\ht. 




\«ii\t\iii »«>«.i\\ .» *-«-» •• ••» ,,.-, .. ... - — ,- — _ ^ — ^ ., 

bvu.ir. * dos wvli^ h»iU» \v»n liont* volkomon lutruujr *e tfvlvn ». Kat»-M. 21, U. 
loidor Wouiion wir dio luvhlt'ovti^unir »iK-ht Nvvh auf der FagsaUiiiii^ 
\vuu l M,u UTS ist \v»u du^M^r S.u i\o d>o lusW. \bÄ*h. Ul i, 7. — «. 19. Fe- 
biiui - *> V^rl hiorUlnn- KnoWL lU^lor Thr lU. l:vJ und AUsch. II. 651: 
vUo ri^-^itiuixi: \vnui.M. ^Vl»r\UM' KvK'KiitU^rt«* >ivh mit dieser An^iegenlieit. 



1477 129 

Hliuin si züsamen als hoch und türe gelobt und gesworn hef- 
ten, das ouch si dem nachkomen und überein nit underwegen 
lassen, oder aber alle darumb sterben weiten. Und zugen 
also äugendes von Lutzern, und besunder die zwei örter Ure 
und Switz, die ouch den ersten anfang und ufbruch tatent. ') r» 
Die von Lutzern hatten ouch mit den iren ir stat nach aller 
notdurft besatzt und das darumb getan, das si vor inen siclier 
und ir meister mochten sin, dann inen ouch allerlei unfrünt- 
licher trowworten begegnet warent, die ir stat und sundrig 
pei'sonen berürten und angingen. lo 



838. Das die in dem torechtigeii loben mit einer paner, 
daran was ein kolben und onch ein eber gemolet, *-) 
mit g:rossem frevel gen Burgdorf kament. 

Also am samstag vor der alten vasnachf*), do kament 
dieselben zwei orter von Ure und Switz villicht bi siben- i:> 
hundert mannen in dero von Bern gebiet und besunders in ir 
stat gen Burgdorf, doselbs hin inen von stund an von deinem 
und grossem rat von Bern ein treffenlich botschaft engegen 
geschickt wart, mit inen zu reden und ernstlich und getrun- 
irenlich zu bitten und ze manen, das si von irem fürnemen 5<» 
^stunden und ouch inen zu verstau geben, was si vor banden 
lietten. '*) Man seit inen ouch luter, das allerlei trowworten 

1. als hoch gelobt hetten, das si dem. — o. zujjen damit ansäendes«. — 
4:. sundery. — 8 ir herreii mochttjii. — i>. suiider. — 13. frevel imd 
miitwillen. — 14. Darnach am. — lö. me dann mit si})enhundert 
maniifu in der von. — 16. sunders in ir jslos Biirgdorf, dahin. 

') Ebenso Absjch. 11, G51 a. — *) Daher gab Anshelm 1, 115 dem 
rnternehmen den Namen « siiw- und kolbenreis ». Auch nach Knebel 111, 




'2;i3. J:?chon im Jahre 1450 betrieb im Berner Oberland ein Hensli Schu- 
macher die Gründung eines Geheimbundey, benannt « das Kolben panner ». 
Vgl. meine und V. Vaucher's Mitteilung im Archiv des bist. Vereins des 
Kts!. Bern XI, 571 und im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte 1887, S. 119. — 
3) 22. Februar. — ^) Die Gesandten wurden am 22. Februar nach Burgdort 
geschickt. < An miner hern botten gen Burgdorf. Min hern vom grossen 
und kleinen rat haben verstanden, wie herr Adrian und Wanner von 
Lutzern gescheiden sind und haben ganz beslossen, dabi zii beliben, wie 
si hüt gescheiden sind und das si understanden, das volk ob möglich ist 
gi'itlich uf zu halten ; werden min hern si morn furer iren willen wüssen 
lassen ; mochten si aber das volk nit behalten, das si dann und nit ee 



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l.io 1477 

Miuloi iHou gon^tt und gebrucht wurden, ein stat von Bern 
tiiiil du* iioh luniiründe, davS man gar ungern von inen hette 
iiud i»iu'li uit lidt^n wolt und si daran weren und semlicher 
iMilMihtlu'lu'i' worton und werken müssig gingen und ouch 
im^iiMih Mit nonit'n, num wurde und niüst anders darzü tun, 
duM *^\\\\ iii*l»urt. 

huiul ir uutwurt was: ir fiirnemen wer wider die von 
Wviw hin'li tlio irt^n ganz nit, dann früntlich und gfttlith durch 
II Itiiid uhil gidiit^t zu ziechen und iren pfennig zfi verzerou 
iiitd hiiunan iIuh sin zo nonien : das si ouch wider hindersich 
KitmU'u odor wollen ziechen, das niocht überein nit sin. dann 
i^udt«! \v KitiKnoHHon und gesellen von lendern ouch luirnach 
/iUH^^ii, ili»» niit inen des zugs eins worden werent, on dieselben 
N\*»u» uu'U uuMehurlich» ützit zu handien; si woltent sich aber 
/.u Triburg vorsanipnon und do einandern erwarten, doselbs 
huiu M\ iuon Hchickon niocht, so woltent si früntlich antwurt 
und ii l'ürni'Uien zu verstau geben, des si vertruwtent glinipf 
und oro /ü hüben. Tml waren ir wort gar glatt und süss: 
duuiit kunioni die botton wider gen Bern und nnahtent si 
uboroiu nit wenden, noch ir fürnemen brechen. 



'i'iU, lluN dio von Hern wol drütnseiit werlicher manneii 

iii ir 8tat beschicktent* 

In *li»ion dingen wurden die von Bern betrachten und zu 
luiii.ru uen\en die unfrüntliohen tn^wwort. so dann von den- 
I .tdbiMi Knocliteu geivtt und gebrucht wurden in eim und dem 
»kuds^nn l nd beschrilH>nt daruf der iren von stetten und leu- 
\\v\\\ /a\ iuen in ir stat von Born bi drutusent werlicher 
umuuv>u . \iuib das si vor inen sicher weren und ouch ir 

I Ki{\K\ \\\\\\i- -. ;vr-.';r\*r.. — von rm»ii '- ^.*r. — Ix unl ^la> si. — 

» \i\\\\ \i\i\>\ f. ^*f. - V i^tViiniiT vorst'ivu. — 10. <in uciu^ii. — 1-- 

U.uua\U Vomou? \ho r.'.it itxon o'tiis wvrt^p. — 14. nit tf^lKiriich, ütiit 

\\\A\^\ ^y \\>\\\\\\ \\\.\\\ — l?v vK^ ^y.ton, — -l. w,»i rt.kit. — Ä. 

Sk^ *4fcM* \v»*^v i\^UN^uU^u ^J^J^^ Av. Nuoturtv Krt^iVurv: uu; Ki#l irWb« iil»er 
iV 'V^ UuKWxm \\mU^o KUsbtsT XV.'ua ji'U* AboukRut^rvn nichts nStsn. 
s^^ «vW'\ *'^'»* \l,uu\ NvxiiOM %ue i»o#j»jKiwr* x'rkU?*p. \ldW» di^ Bermer 




.VW - ^^ ,1 ^|^.|, II ^^^ 



1477 131 

meister und herren möchten hüben und sin. *) Dozwusehcnt 
warent si ouch von Burgdorf harzü gezogen und lagent lang 
vor der stat Bern, das man si darin nit wolt lassen, und he- 
schach das darumh, das man entsas und in vorchten was, solt 
man si also ingelassen und dann deheinerlei unfrüntlicher ^» 
Worten oder werken von inen gehört haben, das man dann 
noch zi'i grossem unriiwen were komen ; dann es dem ge- 
meinen man zu Bern gar unlidig was, das man inen also 
trowen und semlich unveniunft bruchen solt. -) So was ouch die 
stat vol fromer lüten, die das ouch nit betten mögen erliden ; t»» 
von semlicher sach wegen man si am ersten in die stat nit 
wolt lassen, das si gar übel verdros und meinten, wolt man 
inen also die stat vorbesliessen, so woltent si durch die Aren 
Watten, damit si in die stat und von semlicher grosser kelte 
kement. ^^ 

3. Bern fehlt, — 5. man si iiigelassen und keinerlei. — (>. das man 
zu noch und merer unriiwen. — 14. damit si von der kelte kement. 

*} Schon }>evor das «torechte leben-- begpinn, traf Bern Vorsichtsmass- 
regeln. Am 17. Februar erliess man den Befeld an Stadt und Land, «genist 
7A1 sind — ane vil geschreis oder usri'ifs — und sich also zu enthalten uf 
minr hern fiirer verkünden >. Kats-M. 21, 10. Teut^ch Miss. D, 69. Das 
Aufgebot erfolgte dann am 19. Februar. Teutsch Miss. D, 73. Nach der im 
Kats-M. 21, S. 14—18 stehenden Aushebung.-'Hste wurden 3068 Mann auf- 
geboten, « das die al gerüst sien angesicht dis briefs her zu der stat zii 
ziechen und sich etlicher massen mit spisen zu versorgen ». Burgdorf musste 
100 Mann nach Bern schicken, erhielt aber dazu den Befehl, mit der noch 
zur Verfügung stehenden Mannschaft die eigene Stadt zu verteidigen. Die 
fünf Städte im Argau mussteo keine Truppen nach Bern senden ; sie er- 
hielten die Weisung, « das si die irn zu in in die stett nemen und die mit 
bruggen und werinen zu rüsten, und was in begegnet, minen hern ver- 
künden, und das die von Schenkenberg zu den von Brugg truwlichen 
setzen und ziechen ». Den Ael)ten von ftrlach und Frienisberg w^ar keine 
bestimmte Zahl von Truppen zugewiesen ; doch Hess mau ihnen wissen, 
« das si was in lieb si herfürdern, ouch körn und win und sich daran nütz 
sumen ». Am andern Tage verlangte man vom Abte von Frienisberg die 
Lieferung von 5U Mütt Korn. Am 25. Febr. erliess man an den Vogt in 
Lenzburg folgende Weisunj^ : « Min hern haben im vor geschriben, das 
schlos in truwen und gebeimbd zu versechen ; si noch miner herren mei- 
nung sölichs zu tünd, ouch die büchsen, so daruf sind in Ordnung stellen, 
wie w^ol minr hern hotten si zu allen Eidgnossen aller eren und keins 
argen. » Rat€-M. 21, 25. Für den Fall, dass die Unterwaldner über den 
Brünig kämen, Hess man am 22. Febr. dem Schultbeissen von Tun wissen, 
« daa er daran sie, das in zucht und er mit worten und werken beschech», 
den Probst von Interlaken bat man um rechtzeitige Mitteilungen. Ebd. S. 
21 und 23. — «) Knebel weiss (Basler Chr. 111, 140), dass die Knechte ge- 
droht hätten, die Vorstadt zu verbrennen. 






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>. '-. . : ;.;■. ' ttcu vun Bern, .so 

^ . : \ \ • ■-. ,'. -."-.r: W..1 vernomen. wie 

; jt;.: . v./. vt:;rai:en-K das wi 

: ^ :- ••: .i ^:: u:ui liber si ge- 

>:: -.. :: vi; gedank nie 

. - :: >::;i:V-:i: dann liet 

-,. .: : •'.•.: iiiui^r unrecht 

; ■■ t r-. :.: >i tivm und 

- > ::.'- :!U!i iK-vt-lhen 

: / ■ ::♦•-. ^ndt-rn under 

. >. . x':>, :: Binomen öder 

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1477 183 

tftn, als dann ir vordem iewelten gein einandern getan hetten 
und oueh von inen in disen nechsten kriegen me dann einmal 
beschechen were ; desglich si sich ouch hinwiderumb zii einer 
stat von Bern versechen und inen ouch anders nit dann eren 
und gutes vertrüwen wolten, dann si einen alten pund mit 5 
der stat von Bern hetten, der ob hundert iaren alt were, den 
wolten si lieber helfen meren dann mindern ; man solt inen 
ouch die stat nit mer vorbesliessen, dann es under den Eid- 
gnossen nie gewonlichen were gesin ; so w^erent si alle iung 
torecht lüte und gedechtent gar lange und mocht anders nit 10 
bringen dann unfrüntschaft. Semlicher torechtiger und selzner 
Worten rettent si vor raten und zweihunderten gar vil und 
begerten am letsten, als davor ouch stat, wann si alle zu 
Friburg versampnet wurden, des si ouch mit ir herrcn und 
obern willen eins worden werent, das man dann ein botschaft 1:. 
von einem rat und den burgern zu inen tun und ordnen, so 
woltent si glimpflich und erlich antwurt geben, des si alle 
getrüwten, ere zu haben und man von inen verncmen w^urde. 
Sus mocht man anders nit von inen bringen. 



•Ul. Das die vorgenanten knechte mit ir liolbenpaner 

gen Fribnrg zngent. 

Vnd zugen also morndes am zinstag *) gen Friburg. Do 
wurdent si äugendes ingelassen und wol enpfangen und bli- 
bent do, bis das die andern Eidgnossen von Underwalden und 

1. vordem alwe^ gein. — 2. disen veiyangnen kriejjen. — (5. ob 
iinderthiilbhiindert. — 7. helfen 1<hU. — 8 mer vorhalten, dann da.s. 
— II. torec'hter. — 16. vom rat. — 17. de« si vertrüwtcn. — 19. Anders 
mocht man nit von inen bringen iin<l wurden ouch (hiruf in die sttit 
j^'elassen und inen gut herberg, darzii win und anders nach notdurft 
•jrehen. — 22. Kap. 841 hat in Hs. B. fohjende ffekürzte Fassuiiff: Die 
vorgeuanten knechte zugent morndes am zinstag gen Friburg und 
wartetent do der von LnderwaUlen und Zug und kam von (41aru8 
iiieman. Und da si zesamen kamen, da wurden ir dennoch! nit zwei- 
tusent und was ir türnemen, den brantschatz von Jenf zu reichen. 
Das wart denen von Jenf verküut, die Fchicktent ir wisen hotten von 
geistlichen und weltlichen personen zu inen, mit inen zu tedingen, 
damit nit grosser komber wurde erwachsen. Darzü kament ouch dero 
von Bern und ander von stetten und lendern wisen hotten zii inen 
un<l wart durch dieselben mengerlei tag und nacht gearbeit. Das 
verfing am ersten alles nit, wie wol das an denen von .Tenf nit erwant, 
sunder vermeinten si alweg den brantschatz selber reichen und teten 

M 25. Februar, ist aber unrichtig. Denn nach einem Schreiben vom 
20. Februar (Teutscli Miss. D, 79) sind sie erst an diesem Tage abgezogen. 



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y^i 14 



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Mm VaU^ ouch zu inen kament. Es kam aber von Glarus uie- 
iHAU. ViiA Ai) fti «ich alle hatten versampnet. do wurden ir 
iUtmiiii-\ii tili zweituHent und was ir anslag und fürnemen gen 
.]i*ui VAX zi(.*clien und den brantschatz, die 24,000 güldin zu 
' rejf'lien. l>aH wart denen von Jenf balde verkünt, die schick- 
tent ir Ireff'enlichen botten von geistliclien und weltlichen 
perHonen zu inen, wie ni semlich sachen verkomen und darzü 
tun uiocjhteii, das die lüte gewendet und inen nit grosser 
koniber und Hchaden begegnet wurde. Darzü kament euch 

I" iUtVi) von Hern und ander Eidgnossen wisen botten von stetten 
und li'ndern zu inen gen Friburg und wart durch dieselben 
tag und nacht gar (;rnHtiiehen gearbeit, wie man die ding 
Mh'M'ht verkoHMUi. Ouh verfleug am ersten alles nit und 
uiitinjiMi i(; in.'Ui fiirnemen nach zu gknde. L^nd wart am 

'• nrnteu an diu botten von Jenf so vil gesucht und durch der 
KidKnoHH(»u hiAivw ') getodinget, das si denselben knechten an 
Iren cohIisu drütuHent IfuriHcher güldin zu stiir geben und uf 
di<< niM'hHton onhun achttuHcnt schilt an den brantschatz be- 
ziiluu und dio iibrigi*n 1(1,000 schilt euch abtragen und us- 

■"' rirhiiii «oltnut nach inhalt des abscheids zCi Friburg, durch 
iU'W lunniynil von Kninkenricii und ander fiirsten und herren 
uf di-ni ^,\ut\tM'\\ tuK«' /ti Friburg abgerett, und selten euch 

mikIi ^\nn tHiiiiiihiiii^i'ii, iil« iliinii (l«M in etlicben andern cronicken 
wihM miHr/(if^<Mi uirl. |)iir»ir wart dcnnocht am leisten betedinjjret. 
dii« die vnii jiMil' IUI den ItnuitMi'liat/. Ins neehsten ostern achttuseut 
seliill iM'/.iileii nnd dtinnnl» in-lil Iniiyen jjeben, die man in die Eid- 
^ntiNNen, nandieli Tre, Swil/., l-nderwalden und Zug teilen und darzn 
ie^lielieni an Minen eimten /.wen Uiinseli güldin geben sollen und umVi 
diu andern Hi.lKM) neliilt. nielieiheit mit brieten und biirgen ouch ge- 
ben, zi'i zindiehen ta^jen /.e be/.iden, und solt man Jrtmdich gelt in 
namen genuMuer Kiilgnonsen gi«n I re antwurten und an kein ander 
en»le. Also Hessen sieb die bite liberveden nnd wurden daruf etlich 
von inen g»'n Jen!' geordnet, Memlieb gelt und bürgen /n reichen: die 
l)racliten mit inen tiir ib'n ganzen brnntselnitz der 'J4,000 schilten der 
berzogin \o\\ ^^atov kostlieben eleinoter , nandieh ein güldin orütz. 
♦•in gid«lin erontMi. ein gi'ddin balsband, darzü ander gold, silber- 
iji'sebirr und bar gelt, »las bess<»r wa« dann das gelt mit einandern. 
l>iis \\art alles gen l'r»' getnrt. Ks Türen oueli nüt dt*n cleinotern der 
ber/.ogiii von Satov un*l der v(>n .lenT botten gen Lntzern. die Eid- 
gmv>s,ii /ü bitten, die eb»inoter nit zu verendern bis zu den gemachten 
/.ileu. hiub kamen darnach »Heselben eleinoter alle gen Bern, die 
imib tniwen willen und mit inen ilie von Kriburg das gelt ufbrachen 
und d.irluebent. 

'i iMe eidgenossiM'hen lU»ten waren am 'Jv'^. Februar vor dem Kate in 
Hern, UatsM. 'Jl. ob Sie giengen dann sofort naih Kreibarg. l>a aber 
lleimii b (.bdilli \v»n /ürieb hiezn niebt bevollmiiehtigt war .übernahmen e3 
die litTiirr, ibn boi «lern Kate in /ürieh für die leüersehreitan^ seiner In- 
vtruktitMi /u eutsrbuldigen. Ebd. Teutseh Miss. 1>, 82: Ai>seh. 11. (>5-i (!>). 



1477 135 

ilarunib bürgen geben. Das verfing alles nit und zugent also 
von Friburg gen Betterlingen ^) und meinten, wann inen die 
8000 schilt am ersten also bar wurden, das si die iren lierren 
und obern zougen und bringen mochten und ouch ir ieglichem 
an sin costen ze stur drig güldin ouch also bar, so woltent •> 
si sich dann eins guten bedenken. 

Darut wart aber fürer mit inen gerett und betedinget, 
das die von Jenf inen für die achttusent schilt äugendes acht 
guter bürgen geben, die man in die vier ort der Eidgnos- 
schaft nämlich Ure, Switz, Undorwalen und Zug teilen und i» 
darzü ieglichem derselben knechten an sin costen ze stür zwen 
Rünsch güldin geben selten und umb die andern 16,000 schilt 
Sicherheit mit briefen und bürgen ouch geben, das zu zim- 
lichen tagen und zilen ouch zu bezalen. Und solt man al- 
wegen semlich gelt zu allen tagen und zilen gen Ure ant- i5 
wurten und 7.i\ gemeiner Eidgnossen banden legen und an kein 
ander ende. 

Also liesscnt sich die lüte überreden und wurdent von 
inen hotten gen Jenf geordnet, semlich gelt und bürgen zu 
reichen. Dieselben hotten brachten mit inen für den ganzen :io 
brantschatz der 24,000 schilten der herzogin von Safoy kost- 
lichen cleinot, nämlich ein güldin crütz. ein güldin cronen, 
ein giildin halsband, darzü ander gold, silbergeschir und bar- 
gelt,-) das gar vil besser w^as, dann das gelt miteinandern; 
das wart ouch alles gen Ure gefürt und zu gemeiner Eid- sr. 
gnossen banden dargeleit. Es fürent öuch mit denselben 
cleinntern der herzogin von Safoy darzü der stat von Jenf 
hotten bis gen Lutzern, dieselben und ander Eidgnossen ze 
bitten, die vorbestimpten pfender und kostlichen deinoter bi 
einandern zu behalten und nit verkoufen noch verendern .u» 
lassen bis zu den vorbestimpten tagen und zilen. Doch kament 
am letsten dieselben cleinoter alle gen Bern^) und wurden in 
das gewolbe behalten, dann si von denen von Strasburg und 

'i Am 2. März scbrieh Bern an Soloturn und Bicl, dass die Leute von 
Kiviltiui^ WH^^fzorren seien und heute Nar^ht zu Peterlingen liefen. 'J'eutscli 
Miss. D. IK). — ■'i M. von Stürlr'r verötlenthchte da« Verzeichnis dieser 
lMan<ls<;haften im Anzeiger tür Schweiz. Geschieht« und Altertumskunde 
l^'il. S. "^ -10. Die Pt'andsumme wurde von (4enf im März 1478 abbezabk 
bis auf 7oG rh. Gulden, welche Bern vorschoss und wottlr die hinterlegten 
IMiiuder ihm allem als Sicherheit dienten. Abseh. III i, 4 f. — ') Es geschah 
di»'> am 2S. Januar 1480. Der IJeberbriuger trug das Verzeichnis der l'fand- 
M hatten eitreuhändig in das Herner Katsmanual 2S, 104 ein und fügte ihm 
Ufbst der l'nterschrift * Joannes Hiirgler, Uraniensis v noch sein mit der 
Fi'der gezeiehivetes Wappen bei (Thurni auf einem Dreiberg). 



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vr'ti-i!" ifr'>;riar'^ar. tlaniit <i semlich Sachen nidcr- 



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1477 157 

und nacht ziisamen mit hocher Vernunft und wissheit zu be- 
denken, wie si senilich sacheu türwerthin verkomen mochten 
und meinten nocli wolten weder den Eidgnossen noch niemand 
andern in der weite vertragen noch gestatten weder ir houpt- 
liit noch ander von deheinerlei sach wegen ze strafen, sunder 
hette der iren iomant unrecht getan, von was sachen wegen 
das were, den wolten si selber darumb strafen und das anders 
nieman gestatten. Und behielten daruf der iren ob drütusent 
mannen me dann 14 tage aneinandern in ir stat, des si mit 
win, brot und andern dingen zu merglichem costen kament. u^ 

Und si nament am ersten für sich ir keiserlichen und 
künglichen loblichen friheiten, damit ein stat von Bern gar 
hoch und vvit begnadet und gefriet ist, die gar luter und an 
mengen orten wisen und inhalten, das si umb alle sachen 
ganzen und vollen gewalt und macht haben us zu richten und i.\ 
iederman nach sinem verdienen, wer dann under inen wonet, 
zu strafen on aller menglich irrung und Widerrede und euch 
einandern nach lut derselben ir friheitcn zii hanthaben, zu 
schützen und schirmen. 

Und wfirden daruf zii rat, das am ersten ein Schultheis, :*(► 
venner, rete und die zweihundert einhelliclich oinandern swüren 
und sich mit hochen eiden zusamen verbunden *), die vorge- 

«las N torechte Loben » zu beendigen nnd möj^lich unschädlich zu machen. 
L)ie in diesem Unternehmen liegende grosse Getahr entwickelte es am 
besten in einem Briefe an Zürich, Luzein und Solotnrn vom 28. Fe))ruar. 
abgedruckt bei v. Segesser, Beiträge zur Geschichte des Stanservcrkomm- 
nisses, S. 186 und in Kopps Oeschichtsblältern aus- der r^chweiz I, 1M3. — 
') Die h%\(i wurden am 21. Februar aufgesetzt. Da deren Inhalt ebenso 
wichtig ist für die Beurteilung dt*r bei'uisrhen Autfassung der p<diti^5chen 
Laj»e, wie des h'tauser Verkommnisses. so lassen wir sie liier im Wortlaut 
folgen. 1. Haben min hern rat und burger sicli vereint und disen 
nachgemelten eid gesworn : einandern sampt und sumlers vor allem kum- 
ber, mval, gewalt und frefel zi'i hanthaben und bi ir stat recht, triheiten. 
guMin bullen und alt harkomenheiten und keinr andern veitigung zii 
Kchiitzen und .»^chinnen, ouch dabi, ob ir deheinr von jemand, wer der were 
litz hört, eeche oder vername. das zu ufruren, misshell o<ler kumber in- 
wendig oder uswendig dient, solichs snell anzubringen und da.s helfen weren, 
wemlen und verkomen, so verr ir Hb un<l gut langen mag, ouch zii halen 
und bärgen. Wiis zu hälen oder bärgen ist, alle gevärd vennitten. 11. Der 
e i d gemeiner 1 a n 1 8 c h a f t. S weren alle die, so in der stat Bern und 
im gebieten sind gefesstn vt)n vierzechen iaren uf, der stat Bern trüw und 
warlieit zii leisten, im nutz zii fürdern und schaden zii wenden, im ge- 
botten, Ordnungen und verbot ten, gegenwürtipen und künftigen, so lang 
.•ri in niiner herren gebieten sitzen oder wandeln, gehorsam zii seind, in 
dheio krieg und besunder in disen gegenwirtigen loufen an ir besunder 
urloub zii ziechen, öch niemand uf zu wegen zu solhem zükomen, sonder 
<»b ütz an iemand deshalb langte, die abziiwisen und einer den andren 
darin zu leiden und an ir obern und araptlüt in namen miner gnädigen 
herreu zu bringen und dieselben bi sollichem, so dick und vil das not ist^ 



1«8 



U77 



rtotea ir ktiserlicliL-ii frilioittii zu hnltcn und »icli von keinerlei | 
««ch wegen vun fiiiandeni zii scheiden, stimler die und »ndei* 
Mchen emhelliclicli 7.11 handien und sich getn etnandern, die ', 
rate gegen den biirgeni, noch die biirgor ^gen den raten 
> oi^tner uwiuliuhen ufwisen noch verfuren lassen, durch keinerlei | 



KU hiinlhul)i-n iinil lili unrl aüi <litru.n xü mttxcii timl ab 


sieh lieppbf, dassi 
en und Hchlossero 


diiirli iiii'ip hcrren itfi reltiinc ir landen, liit. kUI, stet 
l-erfilt »■ii'lcii, iil (laiiii -felruivlitli üfiePziechen, nf<W i 


Fnidlcufttli'. min- 


ticll und iinfüiik-'il /.i'i luidL-n und uli/ÜFslelltn niiil eitJ 


aUit Bern, ir land 


lind liil hi-lf.'n In i-iiiikdl. slut nnd wesi'n /.ii hehaltei 


«0 verr l.b und 


aüt IrtDBBri iiiiiK, iil (■■■v.'id v.-iiiillli'd. ."..-li !i1 Lii.frihitH 
tierreu dcu KidfjJM-- l-i ■!■ n >■ n '■' r.n 1. i- :: ! 


-'■"",'. .ri,r"iiw- 


hietiüi, aoniier j'li' !■: i i ■ ■■ '■■■ i ■! ■! - ,i i . .■ 


Ii.'n und 


in dem nnd niitli'i' ■ : ■ ' 


1 ■■ . ■ 1 .illpr ir 


Irtiilwhnfl. mitü, ir i. ■ : :■. 1 - 


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lüteneid. Hw,-,.,, .„■ i....,i..|. ,- , ■ ■ i . 


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triiw und wiirheit /.li li-isk'n, im flj.Ml.'i 


.1 liirdern. 


di bi irn miieitflo. göten nlten sL'v,..i,i ■ 






■.'■L.;,'"n BÖ 


Inwen und Jrn orUminger, KelwtiPii im ■ 
8(1 nnder inen Kiechen. in afler liebe ui,' ■ . 


■ . . -iml. äk. 


^-0" *a 


hulteii, ouch liesunder in diaan ISuHlh : . 


- ■ .In' diuin 




- ..Ii.^ni «ft 




. : . r, »iider- 


nohtiinti riiith ri-ilKiiiii.', au widi-r ein -m i:.ii, ..!.■: 




wachl. "^'i 1 '1 -ir.'l.: >M. <i diw verni'tiiKii, .•.^trii«lia 


VII /.II «.iidpn, nnd 




inissliel, ufriKoder 


uneinil--i! i Im.'iiih wegs dienen mMten. ä 


e nl. /.ii wisen und 


an luii, II. IM '■ >1 .d, .',-, i,nf .viird, -ich mit 


li.irhl ilnrwi'IprKii 






iinid, diiH d.T si.li !;.■■. '■ 1 ■'■■■ ■■ ■ ■ ' 1 


■1 ■ ■!. 1 .liier der 


im erp. lih und ■•■n ■. . . ■ ■ , .;...;■.,. 


. ■! . i 1^.1 H,'n xe 


Uiiliid beiteben nr..l ..,■., i i , .: ■■ - 


: ^.. dick 



ni vPivcbaHen. liii'nnmd dernii; 

eh nemen, oucb die irn an n. 

II lusHen, sunder in dem und allem i 
md iillen dnn irn oiiL'h allen im ' 

.„ i-t -1 -.■.■iri- lili iiiul jielangen 



■::,.l ^*>;11V,., 11. ik-lidn t — 

'ii.Lij'l in- noib tiswetidig der 
iiiir Btat Bern oder ioni'^ " 
II -i onch sölitha von iemL . 

<li<' ab >,i\ n-iaen und angendl ■ 
iiiTi, nder wiiraft ai geordnat i 
II" ri'd. die diknn iifrür od«r ' 
hrlitii /ü wenden, minen Y 
Lin lind den irn ir lib, er 
Lliinnen. so diok und vil 
n kußflii-benj erloulien debeifi 



:> 



1477 ISO 

sach willen, sunder hetto iemant der iren in der stat oder uf 
dem lande unrecht getan, den woltent si nach iren keiser- 
lichen friheiten selber darum b strafen und anders nieman den 
gewalt lassen. 

Darnach wurden alle houptlüt von stetten und lendern, 
darzü alle die, so in der stat von Bern warent von iren ge- 
bieten ouch besampnet ; die swiiren senilichen eid ouch, ein 
stat von Bern als ir rechten natürlichen und obresten herren 
bi semlichen Sachen helfen hanthaben und schirmen und sich 
von inen nit wisen nach trengen lassen bis in den tot. Es i«> 
wurden ouch alle die in der stat von Bern, so nit zu dem 
grossen rat gehorent, darzü alle hantwerksknechte und ein 
gemein volk ouch versampnet, die swürent disen eid ouch, 
darzfi müsten ouch alle die in dero von Bern stetten, lendern 
und gebieten, was manspersonen von 14 iaren was, semlichs i:> 
ouch sweren und das si ouch in keinen krieg ziechen noch 
loufen soltcn, daini mit ir obern wissen und willen. Und ver- 
einbarten sich also in allen sachen miteinandern wider aller 
menglich, so inen dann unrecht tun oder gewalt zufügen wol- 
ten, das nach miiiem erkennen gar wisslich getan und ange- •.•<> 
Sechen was, und iian das darumb haringezogen, ob sich in 
künftigem — davor got sie — , semlich torechtig leben nie 
erhübe, das man dann mit Vernunft darin handien und mit 
einhellem rat das best fürnemen müge. 



34*{. Das die von Hern tusent gewupneter nianueii nszii- tf 
gent, die von Niiwenburg und Erlacli vor dem torecli- 
ligen leben zu beschirmen. 

Und als dennoch t dieselben Eidgnossen zu Friburg warent. 
do wurdent gar vil jselzner Worten von inen gebrucht, si 
wolten über etlicli dero von Bern lüte, und besunders über den :;»• 

25. mannen usschicktent. — *J8. dieselben lute zii. — ^*»0. etlich fehlt. 
— «1er von. — sunders. 

sainniHiir iiinler inen zii niaclu'n, noeh von der stat zi'i keren, sunder in dem 
und all»*m andern alh's das ze tiind, das ^etniwen, fromen lüten gegen 
ira r»Mht«Mi natiirlielien luMschatt zugi-hort, alle geviird vermitten. Kuts-M. 
21. .{0-33. Tent.sch Miss. 1). SD. — Am 2^. Felmiar fand die Eidesleistung 
statt, dit'.jenig«; der Landschaft ein der lütkilche.n in presentia gar vil minr 
h»"rn d»*r riittMi. v Kats-M. 21, .'i7. Doeh fehlte es nicht an Widersetzliclik»'it. 
Kin iJats-Manual-Kintrag vom 1. März lautet: «Gedenk an die von Inder- 
lttp])en, der etlieh us <ler kilch sind gingen und nit gesworn haben und 
meinen ouch nit zu sweren, sunder ee us dem land zii ziechen -. 



140 U77 

niarggrafen von Rotein, der denen von Bern mit ewigem burg- 
rechten verwant ist, ziechen, und den win am sew ustrinken. 
Semlicli unvernünftig wort dero von Bern botten, die zii Fri- 
burg warent, wol hatten vernomen und retten mit inen : si 

'» betten verstanden, das si etwas trowworten usgussen, widor 
etlich der von Bern burger oder verwanten dienende, und das 
si darin bescheidenlich teten und .über nieman zugen : dann 
ob das darüber von inen beschech, so moeht man doch eren 
halb nit absin, man wurd und müst darzü tun, und brachtent 

10 semlichs gen Bern. 

Darzü kam ouch der vorgenant marggraf in eigner per- 
sone gen Bern, ') dem ouch Warnung komen was. wie man in 
Überziechen wolt, und bat und mant daruf die von Bern, das 
man in mit semlichen fürnemen nach inhalt des ewigen ge- 

15 swornen burgrechten schirmen und hanthaben wolt, das ouch 
beschach. Und wurdent von stund an von raten und burgern 
tusent gewapneter mannen mit einem houptman usgezogen-) 
und gen Nüwenburg und Erlach geordnet, ob iemant der von 
Bern burger oder gewanten understan wolt ze schedigen oder 

»> schaden tun, das si dann semliches verkomen und mit der 
band darzü tun soltent. Als bald si das zu Friburg vernament. 
die dann von Eidgnossen do lagent und dargezogen warent, 
do zugent si den nechsten wider heim ; und do si gen Bern 
kament, do zugent si durch und woltent weder essen noch 

25 trinken. Also erloubten die von Bern den iren ouch wider 
heim zu ziechen, — und zerging also das torecht leben. Der 
almechtig got welle uns alle fürbas davor behüten, dann von 
semlichem mutwilligen gewalt anders nit komen noch er- 

I. Köteln, dero von Bern burj^er. — 5. trowworten bruchteii wider. — 

II. vorgenant fehlt. — V^. liberfallen wolt. — lu. daruf fihJt. — 
18. dero von. — 19. understan wolt, schaden ze tun, das. — 21. Tütf : 
Das die vorgenanten knechte von dem torechten lieben] mit ir kolben- 
pancr den nechsten we§ durch Bern wider heimzugen. — Und als 
dieselbeo lüte das zu Friburg veniamen, da zugen. — "24. kamen, da 
fi'iron si. — 2G. zerging damit das. 

*) Die Berner schrieben am 25. Februar an den Markgrafen Rudolf: 
« Min hern haben sin schriben verstanden und begeren au in, das er morn 
zu nacht hie si. so wellen min hern sich mit im underreden und in an 
Verzug wider von stat vertigen ». Kats-M. 21, 20. Am 28. Februar au 
Neuenstadt : < l]s werd red gebrucht, die Eidgnossen wellen an ir arten 
ziechen, das si des gewarnot sien und darin sich und die irn fürsechen ». 
Kbd. .S. 80. Noch am 2. März bat Bern die Soloturner, gerüstet zu sein, 
da viel leicht der Zug der eidgenössischen Knechte sich gegen Neuenburfir 
hinwenden könnte. Ebd. S. 41. Teutsch Miss. D, 90. — ') Hievon hat sich 
in den Uatsmanualen keine Andeutung erhalten. 



1477 141 

wachsen mag, dann swer strafen und plagen von dem barm- 
herzigen ewigen gotte, daran alle fromen lüte gedenken und 
das alweg mit wissheit und Vernunft verkomen süUent. 

Es kament ouch in den ziten gen Bern gar vil treffen- 
licher botschaften von Strasburg, Basel, Colmar, Sletstat und » 
ander der vereinunge, denen allen semlich sachen und für- 
nemen gar leid was, dann si wol erkanten, ob das mit ver- 
nunfte nit underkomen wurde, das es dann ein anfang möchte 
sin einer ganzen zerstorunge der Eidgnosschaft und villicht 
gemeiner Tütscher nacion, und erbutten sich gar ernstlich lo 
mit irem libe und gut sich in disen dingen zu arbeiten, damit 
es zu gutem end keme ; dann es gar wite und verr in allen 
landen was uskomen und erschollen, das man rett, die Eid- 
gnossen weren uneins worden und weiten wider einandern 
kriegen. ^) Da si aber vernamen, das es aller erberkeit in 15 
Eidgnossen leid und widrig was, und sunderlich das die von 
Bern mit iren Eidgnossen und mitburgern von Solotern, Fri- 
burg und Biel sich so erberlich mit Vernunft gehalten und 
ein semlichen widerstand getan hatten, das gefiel inen gar wol 
und schieden also wider heim. i?o 

Do nü dis alles von des torechtigen lebens wegen er- 
gangen was, do wurden dennocht die von Bern, desglich ander 
tVom stette ir Eidgnossen, nämlich Zürich, Lutzern,* Solotern 
und Friburg mit inen betrachten und zfi herzen nemen sem- 
lichen mutwilligen gewalt und Übermut und sunderlich die ^^ 
merglichen trowwort und Unvernunft, so dann in eim und dem 
andern von denselben knechten warent gebrucht und fürge- 
nomen, dann si den gewaltigen und obresten in denselben 
stetten vast getrowt und wort usgelassen hatten, die dem 
gemeinen man gar unlidig warent und vast zii herzen gingent, 



'2. ^(^t, dann alle fromen lilte und biderben Berner gedenken und das 
underkomen süllent. als ouch die von Bern harin ouch getan und das 
mit grosser Vernunft verkomen hand, das man in andern iren büchern 
luter viudet. — 4. Titel: Das gar vil treffenlicher herren von Stras- 
burg, Basel imd andern enden von semlicher sach wegen gen Bein 
kament. — Ks kamen ouch dazemal gen Bern vil herren und hotten 
von. 0. allen fehlt. — 9. ganzen fehlt. — villicht fehlt. — 12. end 
fehlt. — 17. von fehlt. — 2U. schieden damit wider heim. — 21. Do 
nü dis alles his Schluss des Kapitels fehlt. 

') Auf der Tagsatzung vom 11, März wurden die Worte gebraucht, 
dar uss ein gross geschrey in allen landen uff erstanden und gerett. wir 
Eidgnossen sigen uneins und wellen an einandern. » Absch. II, 659. Vgl. 
unten Kaj). 345. 



iM 



U2 



1477 



imd nnderrettent sich dieselben atette su verr und wit rnitj 
eiiiandern, das ein ewig buigrecht zu den geswonien ewigea 1 
piinden zwüschent inen geinaclit und angenomen wart, ') Und 1 
beschnch das allein darumb von keinerlei sadi wegen, daiiib 

i das man nfi fürwertliin zu ewigen ziten semlichem in^twilligei 
gowalt und bnaen suchen, ob die kiinft.iclichen fürer undep? 
standen wurden, widerstant tun und die loblich from Eidgnos^ 
Bchaft von stetten und lendern in ireni guten eriidien weseöj 
und altem herkonien iren Voreltern nachzevolgen, behalleal 

' möchte. Dann dis sadien den fromen und erbern von gemeineiiv 
Eidgnossen stetten und lendern vast widrig nnd leid wavei 
und mochten es dennocht nit underkomm. nach dem dann d 
Wasser zft vast über die korbe gangen nnd die stille uf die 
benke gestigen warent. Darumb so lian ich das burgrechd 

' von wort ze wort in dis cronick geschriben, als harnach stat, 
damit menglich mit warheit spfiren und befinden mag, df 
es von keiner andern sach wegen gemacht ist, dann wie vo! 
atat, zQ nutz, eren nnd fromen gemeiner Eidgnosschaft, dttßl 
semlichs mficht verkomen werden. ') 



kieiriT S..l.nH.>n. Di-nnier 11, 'iTI f. — •) Diese H«;htterti..riin._' .t^r <i'\.it:. 
athi'ii l'iilidl; M" -. In -'^L'! ein wtsientliches Moment : ilii' IVi'/i li.rni!. ml 
die AliIi I ■■■ ■■:iirn und Freibiirg in den i'iiL"'i ■ ■ i ■ ■■ . i : 

AbLT y'- :. ■ '.r .-ichilling den Zug toui toreclit' ! ■ !■■ 

rigenlliilir' \ , i.iiil ■.■-nij- .luB Burgreclites liii]. Die Notui l:_l. ■■■, 

ZuKimuiengflii'Ti« -les' MJldte Zilricli imrl Hi.tii i-l ;iiii .ni-ii i..!. ■•!-;. m in 

Kwei briefen Berns vom läö. Febniiir l..'['iiii Mn .■jin; i-t ,iiii;-i l.t *-\ 

Sfgeswr, S, IM. Der andere, ebt'ul'.UI- ^m '/.mi. Ii :;in[iliii'i, i'iitlmii Ai-j 
Stell", daas der BOrgenneilter Hfinrjrli H.ililii - nn- huith ^m;i-iiii;.-cii 
Knintiiehen willen, dür dann U9 friiiiiiiii--ii j;eiiiiil(ii /ii iii[hiill]iii.- aüt-r fr- 
Eerkeit (fat. t,ü erkennen geben hat, dos wir liwer lirfiilerlifh tniw iuneiik- 
lichen dunk saRen und nna derselben hin wider er liieten, zii ir in dixen und 
andern irn mchen unser lib und aCit an alle iindriiiig In ^an^eti vnlkomnen 
trawen als unser eignen stat t(i\ setzen >. Teiitsch MUn. D, S'ii. Die stildtiiche 
Auttwaiing giebt Hin besten da» folgende Schreiben Berns an Urngg, Leni- 
biire. Arau. i<chenkenherg. Zofing*^n und Arbiirg vom 5. .lunuar I47ä wieder : 
• Wir zwifeln nit. ir lifiren allerlei red und auKiechens des hurgi^ehten 
halb, ao dann wir mit andern atetten nnaern Eid^noasen beelogiicn. daran 
nü etlich luisarallen haben und meinen, sAlicbs a inen zu widenrerlikeit 
heschechen, da« aber iu unser gemüt nie iat komen, dann das wir ns kraft 
keieerlicber trifaeit und alt hargeVirachter gewonheit aölich liurgrecbt aller 
etberkeit zii troat, gemeinr Eidgnoschaft tä lob und ouch aller froiukejt 
zu röwen und süt angesechen haben, damit vil mutwilliger übim;^eii, oo 
dann leider wider die oberkeiten ua ungehoraamer bewegnÜBten liigliehs 
entspringen und dadurch unser und iinder Innd und liit lirieg, kost niiil 



344. Das cnis; Uiirgrecht, so die vorteil nuten stotle 
mit. (>iii!iiiilerii BCninclit hnnil. ') 



In dem namen der lieiligen. Iioclien und unzorteJUeii dii- 

valtikeit. got vatteis, simeß und heiligen geistes. amen. Wir 

der schutthes, der rat und die zweihundert, der gros rat, dl« 

burger und die ganz gemeinde der stat Bern, Lossner bis- 

tÜnis, bekennen uffenlicb und tun kund allen denen, ao di^en 

gegenwirtigou brief ietz und nachmalen Jemer anseehen oder 

1 lesen ; das wir mit guter, wolbesinter vorbetrachtiiiige 

ind einhellem rat, vorab zft lobe und eren dem heiligen riclie, i 

selber und unser etat Bern ewigen nachkomen zu trost, 

Btiutz und fromen und xd gut gemeiner Kidgnosscbaft. us be- 

Lw^gnass gerechter brüderlicher fmntschaft, liebe und nachbur- 

rßchaft, damit wir dann den fromen, l'iirsichtigen und wi^en 

schul theissen, rfiten und gemeinen burgern der stetten Zürich, j 

Lutzern, Solotern und Friburg in Üechtland, ünaern gar be- 

sundern gilten fründen nnd getruwen liehen Eidgnossen und 

si uns gewant sind, die selben adiultheiason, riite und ganz 



1. Kap. 34t fehlt. 



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U4 1477 

gemeinde der stetten als vor und darzü ir ewig nachkonien 
wir zu ünsern getrüwen ewigen und lieben mitburgern und in 
unser stat burgrecht gutlich enpfangen, als wir dann das nach 
der selben linser stat Bern recht, friheit, guter gewonheit und 

ü löblichem altem herkomen ze tünde macht haben und in ün- 
sern ewigen und geswornen pünden ieglicher stat und ieg- 
lichem lande ir burgern und landliite halb ze tünde vorbehalten 
ist, enpfachen und nemen si wissentlich zu ünsern gerechten 
und ewigen mitburgern also und mit solichen rechten gedin- 

M gen, das wir und unser stat ewigen nachkomen die iren und 
das ir nü von disshin ewiclich, wann und als dicke das ze 
schulden kompt, als ander unser ingesessen burger und mit- 
burger mit ganzen guten trüwen schützen, schirmen und hant- 
haben sollen und wellen nach irem und ünserm nutz, lop und 

i:, eren. Und was w'ir nfi fürbashin burgrechten oder lantrechtcn, 
mit wem das were, an uns nemen, das doch dis burgrecht den 
selben vorgan sol *), alle hindernüss. geverde und argenlistt* 
harin ganz usgeseheiden und vermitten. Und des alles zu 
waren), vestem und ewigem Urkunde, so haben wir denselben 

:*,) ünsern getrüwen und lieben Eidgnossen und mitburgern von 
Zürich, Lutzern, Solotern und Friburg und ir stetten ewigen 
nachkomen disen brief mit unser stat Bern grossem insigel 
versigelt haran gehenkt. Geben uf fritag vor sant Trbans tag^) 
anno domini 1477. 

05 Desglich und in aller der form habent die von Bern von 

ieglicher stat als vorstat euch ein semlichen gegenbrief. Die 
vorgenanten stette hetten euch die fünf Waldstette und lender. 
ir Eidgnossen, nämlich Ure, Switz, Cnderwalden, Zug und 
Glarus in dis burgrecht gern zu inen genomen und zu inen 

:j,) enpfangen. So haben si das nit wellen ufnemen und ein merg- 
lichen Unwillen daran gehebt und langezit daruf gangen und 
gestudiert, das si semlich burgrecht wider hetten mögen ab- 
tedingen und vernichten, als man dann harnach witer hören 
wirt. ^) 

M Ueber diese fStuUe siehe Se^esser. S. 10. — «) 23. Mai. — 3) Unten 
Kap. 401. 



345. Wie der bischof and lantlltt von Wallis denen Ton 
Bern von der sach wegen gar ernstlich schril)ent. ') 



(irosmeclitigön, strengen, vesten, fürsicliligeit, wiseii, be- 
wundern lieben, gäten fründe und getriiwen puntgnossen, unser 
triintlich, willig dienst und was wir eren und güta veniiügent 
siend üwer fi'irsichtikeit von üna alwegen zö voran enbotten 
und bereit. Lieben getriiwen puntgnossen, wir vernemen wie 
zerstßrliclier unwill, zweitrecht und stftsse uferstanden sind 
zwfischen üwer lieben und gftten frilntschaft und andern üwem 
zftgGwantcn an eim, und den strengen vesten üwern fiidgnossen i 
und iren zägewanten anders teils, die uns und gemeiner land- 
schaft von ganzen trüwen und lienten nit lieb, sunder leid 
sind und got den almechtigen, sin liebe müter und alles hi- 
melsch her darumb bitten, das semlich st&sse vereechen und 
vermitten werden; dann soltent die, des wir entsitzen, ein i 
fbrgang haben, so wer das ein ursach üwer und unser aller 
Zerstörung und erfrftwen Unser vienden, der zemal vil wurden. 
Harumb sunder lieben, guten fründe und getrüwen punt- 
gnossen. bitten wir üeh, als ir selbs mit üwer grossen Ver- 
nunft, die ir von guter gedechtnCiss har gebrucht hand, aber ^ 
bruehen wellent, und ob ützit an den Sachen gelegen were, in 
dem besten verkomen wellent. Wir schriben ouch in glicher 
mass finsern verwanten, so wir vernement zfi Friburg ein, ouch 
einem rat daselbs und bitten üch mit ernst, ob i'ich bed&cht 
der sach halb, das wir oder linser lantschaft ützit darzä t&n i 
selten oder möchten, das nutz brecht, uns bi disem botten tag 
und nacht wellen lassen wissen, wann womit wir lich und 
gemeiner Eidgnosschaft zil willen , nutz und eren möchten 
werden, teten wir und gemein linser landschaft mit ganzem 
willen gern mit hilf des almechtigen gottes, der uns alle in u 
frid und eren beh&t und in sinem schirm lange zit hab, 
Datum ex castro nostro Maiorie die ultima februarii *) anno 
(14)77. 

1, Kap. 345 fehlt. 

') Au9 dem Zu«ammeD hange sollte man meinen, dieser Brief dei Bi- 
«chofs von Wallü hätte auf das Burorecht Bezuz. Wie aiia dem Datum 
— S8. Febraar — ersichtlich ist, anerbietet der Bischof aeine »ienste Eur 
BeseitiKUDK der durch dne torecbte Lehen hervorgerufenen Wirren. 
•) 28. Februar. 

W 



fyi'^^t 346. Das des kiliigts vou Frunkricli hotten geii Bern und 
' tn ander Eirtgnossen kanient Ton der ^rafscliaft »«een 

3 von Bnrguiitieii. 

Dariiacli als dis saciipn gestillet wareiit und iedermaii 

!• wider heim gezogen was, rio kanieut des küngs hotten von 
PVflnkenrit'U gar treffenlich gen Bern '), und filrent do dannea 
gen Lutzern zti gemeinen Eidgnossen und iagent do etwas zits , 
und üherkainent mit den Eidgnossen, A»» si dem kling die , 
grat'scliaft von Burgunnen übergehen und in daran unverküm- 

m bert lassen, so Roit er inen daruinh uud dafür an iren costen.l 
nnd schaden ze stüre geben und z(i etlichen zilen antwurten ' 
hiniderttusent Rünacher güldin. -') Darzii begeiten mich dia- 
selben kiinglichen hotten von gemeinen ßidgnossen ein sum-j 
lüten, nämlich set-listusent man umb sold naeh Inhalt der ver- j 

[r. einung, die dann mit versechen tVomer houptlüton zem kÜQg 
ziechon und sich dem erzeugen solten, dann doch die graf- 
schait von Bm-gunnen von der krön von Frankenrich lechon 
und na(^h abgang des heizogi^ii von Burgunnen daran gevalten 
were ; das dann die künglioheii holten mit giften nnd frünt- 

•II liehen woiien fürgahen und die Eidgnossen darhindor brach- 
ten, das man dem küng stmlifh hilf und ouch das land zö- 
sagt, und gabent inen darumb ein versigelten abschtiid in 
gemeiner Eidgnussen nanien, dem also nach ze gande, des sich 
die hutton von Frankrich gar wol henügten, '] 

V. Dem nach kament des herzogen von Oesteitch holten 

ouch gen Lutzern und meinten, man solt dem herzogen die 
grafschaft von Burgunnen zU banden komen laaaen, dann er 
doch ein houptsecher desselben Burgunschen krieges und we- 

1. DiiB tlie kilngliuhen botten vun Frnnkenritli. — 4. Und aU liatui 
dis Sachen yergangen waren und iederman wider heimgezogen was, 
da kHiuent dk' kiiniilii'hen lji>tl«n gen Bern und luren da dannen geu 
LutiZeni zii gemeinen Kid(;nosgen von der graftchafl wogen vou liur- 
^uiinen, dk- dirm hiing /.l' uberseben. aa wnrd er inen dikrumb us- 
nehton all etliobco zilen andertbalb huuderttnsent jfdldin. — Iß. graf- 
achaft Burgunne, — 17, i^roiie Franktinrich. — 19. und vämiSnf- 
tigen Worten. — 22. inen oucli des ein veraigelten. — 2S. de» «ich 
6u wol benüitteii fthtt. ~ '£b. Titel: Das des her/.ogen von Oe:<terich 
botten TOD der ob(reuanten grafscbaft wegen oucli zu den Eidgnouen 
gen Lnlzein kainent. — 2«. soll irein bern die graftchaft. — a8. Bnr- 
gnnseheu feMl, 

•) Fninzösiache Boten waren am 7. mu 1177 in Bern- Abscb, 11,057, 
— •( 14. April H77. Abstb, II. GHl. — ') Das Abkommen mit dem KOniga 
kam auf der TaaaaUung vom 25. April nu stimde. Abscb. II, 072. Der 
Vertrag, vom folgenden Tage datiert, Mehl eM. auf «. 92«. 



1177 



147 



reut die EidgnosHeii von sineii wegen darin komen ; was dann 
der kling den Eidgnossen darumb geben, das woU er oucii 
tfln und das unib si verdienen und erkennen und wart darumb 
me dann ein tag gehalten. ') 

Aber die Eidgnoasen warent am ersten vast dran und 
meinten, was si dem kung zugesagt, versigelt und verbriefet 
hetten, dem weiten si naehgan und dos halten und dem her- 
zogen von Oeaterich vertrüwen, er solte das von inen ouch 
zu keinem undank haben. Doch ging es nit vast williclich 
mit dem küng harnach. dann etlieh der Eidgnossen meinten, i 
si hetten iren hotten nit gewatt geben noch bevolhen, scmlich * 
zusagen weder von des landes noch der h'iten wegen ze titnde, 
als liarnaph stat. -) 



347. Ton einer »lacht, so iu Burguunen nider ilie 
Franzosen besclmcli. 



Und als man nii dem küng aemÜch zusagen des landes 
getan und ouch ein Mum luten zu schicken verheissen hat, do 
ruckt der herr von Craon '), des kfiiigs houptman, angendos 
mit einem mechtigen züge in Burgnnuen, das land z& des a 
köngs banden zfi bringen. Darwider sich die Burgunner vaat 
satzten und meinten sich dea z(i erweren so verr, das etlieh 
herren und botten von Biirgunnen mit geleit, das si erwur- 
bent, gen Bern kament *) und sunderiich die us der grafschaft 

3. erhennen. Doch wart nit daru« iincl bleip dtfui küng, der bezalt 
oach die Eidznoeaeii nnch ireni benAgen. — und wart daniml) bh 
Sehluss dfB KapÜrl» fehlt. - 17. und owh ein bis Terheissen fehlt. 
— IH, iaa land inzenemen. — 20. vast fehlt. — 21. erweren. und 
kament in einem geleit gen Bern nnd begerten von inen in achirm 
* genomen werden, so walten ri narh irem vermugeu handlen and tän, 
WM xitnlioh wer. Des woltcn «icli die von Bern nit nnneoien und 
wistf^n »i zil ^anleinen EidgnORSon gen LutzL'rn. Also rittend Ri. 



I) Wmb Scliilliiifj über dip VBiliHndli]ii!>'>ii iiiil o.-ti'rnn'^b iindifutet. 
scheint Hnf die Tl^;aBt/llnK Tnm 10 Apnl in l,\ii,-ii\ nn'l ili.' Iii'nn-eclmng 
in lanebnick vom Juli zu tr.^j.n |i..i( .rklur,- .i.-i- .■.-ii-n.'i.bi-Lbe Gc- 
«andte, den EidgenosBen für ili.' üv.it'-' li.ili liiiri^inul i-iii'n^n vm! /.\i j^eben, 
wie Frnnltreich, nnd hier ■ bat i-r Iji'hitI, -■■i'lii- it Iue- bii]jtsi-cliii- ilm krigs 
angesogen» u s. w. .4bsch. H. öbö, 6a2. VVeilere Veibiuidlungen mil 
OeateiTeich am 10. September (S. 69«), 2. Oktober (S fiPH). — •) Die Äb- 
sendnns der fiOOO Mann wurde verzöfiert. Vgl. hierüber de Mundrot im 
Jahrbu»! fflr Schweiz. Gesdiichte VI, 2.H7 hs, ; A. Ziegler im Archiv dea 
hiat»r. Vereins dea Kantona Bern XII, 75. — 'i George de la Tr^mouille, 
Sire de Craon, Vgl, Commiaea (M, Lenglet) Ütt. C, ohap 1. - '} Bur- 
gnndiache Boten waren am 7. Mai, T. Juni und 25. Juli vor dem Rate in 



1477 



w 



ind begerteii, das man si in scliirm nemt^ii, so wulteii si 
ouch ir vermiigen und alle» das tün, das inen geburlich were, 
mit gar vit erbietens und silsser Worten, me dann inen vil- 
licht am herzen was. Do wollen inen die von Bern kein 
antwurt geben und wurden von inen gewist zu gemeinen Eid- 
grossen. 

Abo rittent si von eini ort zem andern und erbutteiit 
gar grosser aachen und rettent als baniiherziclich. das 



7. ÄJ. B. gitbt für den Sthlufs des Kapiteln /olijtndr vfiktitzle FiU- 
»unp: Aleo rittent gi von eini ort Kein andern und rtstcn uU barmher- 
ziclich. doM man b«gonde ein initliden mit inen h(il>eu und wurdent 
dennocht nit au allen orten wol enpfangeii, dann man dem züsiijren 
des kiinea nit wult abstan, Doch das mit eren konde absagen. Da 
warent die Burgunaclien botten als lans in Kidgnosaen, das si umb 

Seit vil Idten utbracbtent, die onvb heimlicb, merenttiilB wider ir 
erren willen binwiig lugeu und wart du aU erns, das man ea nit 
mocht erweren. Die von Bern schriben und ^butten ouch den ireo, 
wider hnrheim zu zechen und wider den hung, noch die sinen nit 
fiirüenemen, dann man mit im in pdntnuBB were. die man ouch halten 
nnd darwidei' nit tün wolt. Das macht allen nit verfaclieu, dann dat 
si mit grossen «chareo in Burguun sagen, und gab man inen ouch 
ghten 8old. Und nach dem si dann bi einem monat da und ir me dann 
tiinfttisent leeamin kome» waren und «ich TerBumpnet hatten in einer 
(tat gennnt Ojg, und vermeinten der PniiixDaen aurinne ze erwartvn, 
des wurden st innen und zagea mit eimeer macht gegen derselben 
stat; daa wart etlichen andern knechten, die njt in der atat wHreu. 
zii wissen getan nnd zugen gegen den Franzosen, die iren zu rnt- 
schütten, und damit kamen w iineinaudern und wurden zu beiden 
siten vil lüten crslagen und mir vil wund, dae man nachmalen an 
der EidgnoBfen knechten und andern Tütscheu wol sach, das die 
wund und alle on werinen waren, daran mau wol sedenken und 
biipel davon nemen sol, wo man ahn wider eid und ere tut, daa 
Bemlichs angerochen nit blipt. Darnach Find me slochten in Burgunn 
beschechen, darbi alwegen der Eidgnosiieu kuecht t^wesen, und den- 
nocht under allen malen me dann drütuaent umbkomen «ind. Der 
erzbischof von Bisanzen ist ouch me dann einmal gen Bern kumen 
und ander Burgunner in meinung, ai wider die Franzosen anjereitien, 
deaglich die Franzosen wider die Burgunner ouch, ala dann äcmlich 
ir anbringen und werben in andern der i-tnt bfichern gruntÜchen «tat, 
darin man ouch die ricbtungen zwüacfaen den EidgnoMen und Bur- 
RUDiiern gemacht uf dem grogaen tag Ziiricb luter rindet und ander 





■^ ffunner wegen, die hie waren und begerten verhßrl werden ins anliaena, 

, ßats-M. 21, lüO. ~ Ebenso am 7. Juni ebd. S. 217. Der TagsatzuDg in 

'. Luzern will man die Frage vorlegen. • ob man den von Bieanz gleit oar 

( geben wolle. Ebd. 9.218. Das Oeleit wurde ihnen am 15. Juli zugestanden. 

1 In dem Briefe, in welchem die ßurgnnder sich um das Geleit beworben 

V haben, beriefen sie sich auf • antiquam illam et neceaaitudincm et amiri- 

I tiam, i|ua maiores vestri nostrique ouondam juncti fuenint. Lat. Miss. B, 

L 47. Rats-H. 22, 5.^. Sie diirft«D mit 60 Pferden ZDrich besuchen. Ebd. S 61. 
^^^_- Sf5. Juli : Wurden die Burgunschen verhSrt. Ebd. 22, T-i. 



aachen ouch, die nit hie iland und ouch nit not ist. 



1477 



149 



man begonde ein mittiden mit inen Iiabeit ') ; doch wurdent gi 
nit an allen orten glich wol enpfangen, dann der merteil von 
Eidgnijssen entsassen das zusagen, das si dem küng vorhin 
getan hatten und vorchten, man wurde inen darumb an iren 
glimpf reden und werent dem gern nachgangen. Also warent 
die Burgunsuhen botten als lang in den Eidgnossen. das si 
gar vi] knechten iifwigleten und ouch inen Bold gaben und 
verhiessen und brachten vil knechten uf, dero etlich heimlich 
und oifenlich in Burgunnen zugent wider ir berren willen und 
erloubeu. Und wart semlich hinwegziechen als vast gemeret, i 
das man es nit wol mocht geweren, 

Die von Bern latent darzft iren guten flis und schriben 
me dann einmal den iren nach in Burgunnen und gebutten 
inen gar hoch bi verlierung ir libes und gutes, bar heim zti 
ziechen und besunders, das si wider die Franzosen liberein nit i 
anfingent noch underetfinden, dann man mit dem küng in 
güteni friden und puntnüss stönde, das man ouch gein im 
halten und mit im anders nit dann giits handlen und för- 
nemen wolt. ") Dcsglich scbriben ander Eidgnossen den iren 
ouch me dann ein mal. *) Das mocht alles nit verfacben, dann i 
das sKmlich mfitwiliig lAte alweg mit grossen scharen in Bur- 
gunnen zugen und gerietent sich do in den stetten und slossen 

') lieber die vuii Schilling nur im All Kein ei neu und zwar in fninEosen- 
freuudlicber Geaianunjr bericbteten Verhandlungen übfr äoM Schit-kaal der 
Grufet^hnft Biirgund vgl. Anshelm I, K-O— 104; neuetdingg Mandrot i 



—242 und B. Ma^, Die Freigral- 

"" ""'" ae hweizenBCBe 11 Eidgenossen - 
3 Vorstellung von der 



Jahrbuch i. schwelt. Ge»chiohte VI. 2) 
sebaft BuFgund und ihre Beitebnngen 
Schaft, S. a-K. — ') Nichts ist bo geeignet, 

Zucht! osigkeit de» Tolkes und der Machtlosigkei „... . 

t«n, als die vergeblichen Anstrengungen Berns fQr die Aufnebung des Reis- 
laufena und die RDckkebr der Ausgezogenen, In dieser Angelegenheit 
giengen im Jahre 1477 Briefe ab am 12. März (Kats-M. 21, 60), 31. März 
(ebd. S. 97; Tcutsch Miss. D, 104), 28. April (RaU-M. 21. 143). 4. Mai (ebd, 

5. 153). 16. Mai (Teutsch Uise. D, 115), 'AI. Hui ieM. S. 116, Rata-U. S. IM), 

6. Jnni (Rat«-M. S. 216), 10. Juni (l'eutsch Miss. D, 127. Itats-M. 8. 222), 
18. Juni (Teutath Mi«'. D, 138. RaU-M. 22, II, 27. Juni (ebd. S. 22: Verbot 
• bi verlierung lipa und gülB •). HO. Juni (ebd. S. 29-, 'man eo\ morn lusien 
uarbfen und verbieten, nienderthvn iu krieg lü lonfen und sölicba ouch an 
ejneiu aedel an die crriti-faBsen ufscblachen >), 8. August (TeutBoh Mia». D, 
155: Verbot -bi verlierung lips und guta.), 3. September (Bata-M. 22, 133). 
10. September (ebd, S. 147), 15. September (Teutsth Utss. D, 166), 17. Sep- 
tember (ebd. f*. 178). 18. aeptember (ebd. 167; Rats-M. 22. 157, 159), 
2n, September <B«U-M. 22. lU). 1. Oktober (fbd. ü. 179: daa Gut der Aus- 
gezogenen soll mit Beschlag belegt werden), 22. Oktober (ebd. S. 210: 
<^ straf lins und gSts eQ veimiden >), 1 Dezember (Rata-M. 33. 76, 771, 

7. Dezember (Teutaeb Miss. D, 2U9, Rata-M. S.86). — ') Die Angelegenheit 
" ' r Tagsatziuig öfte 

1, 676 e, Ü77, 679 a 



I5Ü 



1477 



vast sampnen und gab muii inen vast suld. L'nd als si hi 
einem mouat oder dabi in Burgunnen warent gelegen, und ir 
ob fßnftusent was, do hattent sich die Burgnnner mit etlichen 
derselben Tütschen knechten in ein »tat gelegert, genant Gyg't 

A und meinten der Franzosßii daiinne ze erwarten. Des wnrdent 
die Franzoaen innen und zugent mit ganzer macht ;{egen der- 
selben stat. Das wart den andern knechten von b]idgnosseu 
aft wissen getan, die nit in der stat waren und ztigen ouch 
gegen den Franzosen, die iren zu entschiitten. Und kamen 

lu also aneinandern und wurden uf beiden siten vil lüten crslagen 
und gar vil wund, das man nachmalen an der Kidgnosaen 
knechten und andern Tütachen wol sach, das ir gar vil wund 
warent und vast on werinen harheim kanient. dabi man wo! 
bispel neoien und daran gedenken sol, das man nit also wider 

IS eide und ere hinweg zieche und sunderlicb wider die, mit 
denen man in glHem friden stat ; dann der almechtig gotte 
lat kein libels noch ungerecht sachen Tiit ungerochen, wo also 
eigner will und ganz Unordnung, als onch in disen dingen, be- 
schechen ist, 

!<i Si hatten ouch kein recht noch ander erlich houptlüt 

dann die si selber ufwurfent und wer iederman gern houpt- 
man gesin ; das beschach darunib. das man den houptliiten 
zwivalten aold gap und was inen das bfiss gilt lieber, daun 
ere, darumb es inen nit wol geriet, l'nd zocli do iederman 

ti bald wider beim, dann die macht der Franzosen dennocht gros 
was, wie wol si euch grossen schaden hatten enpfangen. l'nd 
do dero von Bern knechte also miteinandern beimzugent, do 
enpfing man si nit vast wol, und ritten ouch ir ufgeworfnen 
houptlüt mit inen, die zft ffts warent hinweg gezogen, die bi- 

w derben löten ganz übel gefielent, als nit unbillich was. Der 
almechtig gotte welle den armen seien gnedig und barm- 
herzig sin. 

Darnach sind noch mo slachten zwüschent den Franzosen 
und Burgunnern beschechen. z(l Toll^) und an andern enden 

3i und sind alweg der Eidgnossen und ander Tütsch knecht vast 
zu den Burgunnern gezogen, alles wider ir berren und ober» 



1 ifcsanvoni »om 17. Juni 
. Äam. 8. — ') Bei Döle erlitten die 
1 am 30. September U7T eiue Niedaiia§ce (Knebel, Bajier Chr. Hl. 
166—1681. im Sommer de« fo'genden .Tahres wurde ea von den Franiosen 
belagert Ebd. 8. \3i. Weitere Kämpfe IS. 173. 186, 187, im. 1*9 und bei 
ComminDB {id. l*nglet| livr. 6, chsp, 4. 



1477 



151 



willen und ouch widor eid und ere, der selben ouch gav vil 
in Bui'guniieii bliben und umblcomen sind und habend die von 
Bern das gar ungern gelitten und docb nit m%en weren, 
dann das si nachmalen etlich, die es ouch verschult hatten, 
mit dem rade. dem »wert und andern tMen richten liessen 
und schonten daririnc niemans, als das ein notdurft was. 



31S. Das der erzbischof von Risanz gen Bern kniii. ') 

In dem iare do man zait von der gebVirt CVisti tuseiit 
vierhundert siben^dg und aiben iare was gar ein grosser tag 
Zürich-), und kam der erzbischof von Bisanzen, deeglich ander i 
i'iirsten und lierren vom kling von Frankenrich und sus gros 
botschaften und sunderlich gemeiner Ridgnossen von stetten 
und lendcrn mit »ampt der niiwen veieinung tieffen liehen 
hotten uf denselben tag. und wart do gar inengcrlei gehandlet 
und gesucht und sunderlich von Burgunnern. die alweg eins i 
friden begerten und meinten, was ir herr von Burguniieii 
wider die Eidgnosaen getan und ander ir gewanten gebandlet 
und l'ürgenomen. daran hettent si ganz kein schulde, und 
werent darinne zu allen ziten unwillig gewesen im zfi die- 
nende^), und sunderlich was ouch ir bitt, das inen die Eid- ; 
gnossen das land, die grafschaft Dber-Burgunnen bliben lassen. 
so woltent si als vil darumb geben und den Eidgnossen us- 
richten als der küng, und ouch das man si in schirm ncme 
und vor dem gewalt des kimgs behilt, dann des kiings houpt- 
man, der herr von Craon. mit ganzer macht wider si were •■ 
und inen tegUchs grossen schaden mit brant, wCistung und 
andern dingen tete, alles durch sin eigen gewalt und wider 

Kap, 3-1/1 feltil, 

'I Er hie«a Karl von Neuenbur»;. Vj,-!. illier iliri A. Uüilii in den 
Quellen zur SohweiaerKeschicbte Xlll, ÖÖ und AiiKeiger t'flr scliwai'i. üe- 
IChiehtü VI, 'lüS. Auch Bonstett^n weise, daas der Erzbiiühaf w^i;en Hes 
Friedens zwei bis dreimal in Züricli gewesen sei. Archiv f. suhwei?; Ge- 
echithte XUI. 322. — Im Kap. 3« stellt kein Wort vom UcButhe des Erz- 
bUcbofa in Hern, sondern von eeiner Anweaenbeit in ZOritb. l>ovh bniucht 
man nicht an einen Schreibfehler ko denken ; denn nach dem Titel des 
folgenden Ktipitels kittn der ErzbiBchot' < aber >. d. h, xani zwüten Male 
twn 29. AngUBt nnch Bern. Seinen ersten Besuch wird Pr vor dem Zilrcbnr- 
tage, nliu wühl am 2ö, ,1uli, n^macht habeu. Oben S. H8, Anm, — 
'l 27.-31. Juli. Abscb. II. S90. — '| Die- Burgunder uiaehten diesen Uc- 
«icbtopunht ^erne i^eltend. Knebel, Baslei- Cbr. 111. 114, und fol^i^ndes 
Kapitel. 



162 



U77 



recht: dann er an dem lande, als er aber fürgebe'). ganz ] 
kein geruchtikeit liette, mit gar vil witern werten, so dann 
von den Bnrgnnnorn gerett und gebnicht wurden.*) 

Die liutten von Frankenrich meinten aber und lagen da- 

> ruf, man solt dem kung seehstusent manne umb sold sendeu, 
ttU dann uf dem tage ifl Liitzern *) gemeinlieb zugesagt, ver- , 
«igolt und verheisHeii worden wer und euch ein brief zwÜBchen l 
dum kling imd den Eidgnossen gemacht gar luter inhielt, das! 
man senilicha tfin. Darzll solt man ouch dem kling das land, f 

. namlioh die grafnohaft vun Burgunnen bliben und anders nie- 
innn, woder den Burgunnern noch andern, z(i banden komen 
iHJMeri, nachdem und daf^ dann vorhin dem kitng zfigesagt und 
iiiun darunib ein veraigelter abscheid geben were und baten 
diiruf riii' Kidgnoason, demselben irem ztisagen der beider 

t «luckon von der sechstusent mannen und ouch des lands we- 
gen nach «e komou ; begertcn si dann me geltes, dann der 
hunderttuHent giildin, die inen der ki'ing nach inhalt des ab- 
uelioidi« verheiitävn bette, das woll er inen ouch und darzb 
utlieh ortüluH desselben landes, damit man in alle weg dester 

. Michurer wer, oiicb gehen und meinten ie. man Bolte dem also 
vi^rvolgen. 

llitwelben hotten von Frankeiirieli hatten ouch uf dem 
tag« /.ilricb gar vil geltes, damit bestalten si heimlich und 
olTonlitsh vil knochton von Eidgnossen und andern Tiitschen, 

, dl« dann »uoh Zürich waren.*) Desglich die Burgunner ouch 
tatunt. dann dio Eidgnossen nit oinhell warent, dorn küng die 
HoidittiiNttnt manne xti schicken und wurden am letzten ze rat, 
iiiii liotHoliaft in namen gemeiner Eidgnossen zem küng und 
iiijtili In dtii'Hollion namen ein botschaft zem fröwli von Bur- 

, Himtioii •) yd »linden und do an beiden orten frid und bestende 
«D hIIiiIioii, damit man zfi einer ewigen richtung komen mflcht 
ohi Crid wui't zem krieg geordnet namlicb von Zörich herr 



:i'-lip des Köiiigi von Frankreich Bind zu erteilen 
III. 125. 134; Absch. 11, 667 h, - •) Die Vot- 
i.'lii.'n in Basier Chr. IIl. 51.^—517. Die Hede dea 
II i^l von A. BOohi im Anzeifter fnr sthweii. Oe- 
iti;tteilt worden. Der Hemuegeber verlegt sie auf 



«■((Uli. 
UUI I ' 




bil 

Zürich, 



ipricht filr die Zürcher Tttcsatiung 
•:|irieht von einer grossen "IWsutenng in 
iiriiiataR. 25. Nov.) gedauert, hätte. Wir 
(i.ichfl Slitt*ilung wird wohl du f einer Verwecha- 
lg Ijerohen. — *) Vom 25. und 26. April, Oben 

ii Abscli, II, 690 g. - ■') Maria von Biirgnnd, 



1477 



153 



Hans Waldman, ritter, von Bern herr Adryan von Bubenberg, 
ouch i'itter und dazemal schulthes. und von Ure Hans Im Hoff.') 
Dieselben wurden von dem kling und den einen gar lang ent- 
halten und von einer stat zei- andern gefArt, dann der kljng 
gai- ein merglichen Unwillen gewunuen hat von des wegen, 
das man im die secbstusent man nit schicken und ouch das 
land nit la»sen wolt nach dem zCisagen zfi Lutzern besehechen. 
Darzti wolt er die botten nit verhören noch zu im komen 
lassen, bis der bischof von Uienobel ^) und die andern kiing- 
lichen botten wider z(i im kement, als man seit. Und sun- ■ 
d«rlich 80 was der vorgenant von Bübenbcrg gein dem kling 
etwas vertragen worden, das era mit den Burgunnern wider 
in solt hau, das er sich von sinen gesellen macht, damit er 
heimlich daunen und wider har heim kam in brisen clfidern 
mit einer gigen in eins spitmans wise und lies da binden, was i 
er hat.*) Das zoch er in clags wise vor rÄten und burgern 
gar hoc-h an mit einer langen rede von cüneni an das ander, 
das man daiab nach sinen worten gros missvallen gewan. Und 
blibent dit> andern zwen von i^ürich und Ure dennocht bi 
einem monat in Frankrich '). e si mochten verhört und us- s 
gericbt werden ; denselben achankt der küng gar erlich vil 
Silbergeschirr und anders und wart dem von Bbbenberg nit.*) 
Und als die andern zwen botten ouch wider harus gen Bern 
kamen, do wart dennoch von inen verstanden, were loch der 
von Bßbenberg bi inen bliben, dos im als wenig als ir einem < 



<) üeber diese Hiesioo siehe Kneliet. ba,«l»r (Jbr. III, 1S5 — Übertrie- 
bene Gerechte — und Anshelm I. lOU. Udzu v. Hodt II, iSd-j«?, und 
A. Zie^'^r im Archiv des hislOT. Vcreinn des Kt« Itern XII. 75-äO. Die 
Akt«n sind zusaninien gestellt inAbach. II, 694, TlKl mit Anmerkungen. Auf 
der Zürcher TagJBtzung vom 27—31. Juli wurde die Ahaendnnx von nur 
zwei Gesandten von Bern und Uri beM:hlo«aen. Absch. II, 691, i und n. 
Die Credenzbriefc für die drei Abgeordneten an den König und den Hemi 
von Craon wurden in Bern am 4, and 1'^, Aueust auxgeatelit (Riila-U, '£1. 
99. Lat. Misa. B, 5B, 59) ; am 13. prlUiidictt<! BabeulwrK noch den Hat. Am 
fulgenden l'age wird er abgereist sein. Am C. November w,ir er wieder in 
Bern und am tj, leitete er die Kalsverhandlungen. — *) Jost von Silineu 
befand aich eben eXs Gesandter Frankreichs iu der S:)iwei£. Dazumal wtir 
er nur Verweser , erst 1479 wurde er BiHchof von Grenoble. — "1 Die 
Soloturner schickten . « aU der von Bubcnberjf von Frankrich in eines 
Gigers wis cekomen >, sofort einen Koten niicb Bern. Kintrag in den solo- 
turniBcben Btadtrecbnungen, mitgeteilt im ät. Ursen- Kniend er Di91. S. 50. 
Damit ist das von ZiegFer a, a. 0. S. 79, Anm. ge&usserte Bedenken be- 
Imtglos geworden — *) Man wusste in Bern am H. Dezember, dass die 
beiden auf dem RQckw^e in Lyon angeUngt seien. Absch. II, 705. — 
>) Nach Knebel. Basier Qir. 111, 174 soll der König von Frankreich, ^lun 
die üerner zu venBhnen, dem A. von BuVienberg ein Scheines Geldgeschenk 
übersandt haben. 



154 



1477 



besclieclien und im ouch als inen geächenkt worden were, 
dann das t^r dem küng nit wolt vertrüwen. 

Aber 7.Ü dem Mwlin ,von Burgunnen wurden ohc1i in 

' nameii gemeiner Eidgnoasen geschickt von Zürich Herr Hein- 

fi rieh Gßldii, ritter, und von Switz Diethrich Under der Halde», 
landamnian. Die warent ouch langezit in Nider-Burgnnnen'), 
als dann dem vorgenanten herxog Maximianen das fr&wlin 
von Burgunnen verniechlet und zugelegt wart') und wurden 
von inen gar wol eiipfangon und noch bas mit SLheukinen 

III und andern dingen gelassen. 

Die künglichen hotten hatten, als vorstat, uf dem tag 
Zürich sovil geltes usgeben, das vil knechten und soldner mit 
inen zugeu und fftren gen MAlhusen ; do wurdent si ver- 
sanii)net. Die von Zürich, Lutzern, Solotern und Friburg 

1.^ schickten ouch die iren mit iren venlinen und tiouptlüten aü 
dienst dem küng gen Mfilhusen und warteten alle dero von 
Bern, die ouch des guten willens waront, die iren mit geord- 
neten houptlüteii dar zo senden nach irem zäsagen. l'nd wart 
dennocht die saeh als lang verzogen und durch die ort und 

w waltstett der Eidgnosscn enthalten, das do zwCischen der Eid- 
gnossen und ander Tfitscher knechten zii Miilhusen versampnet 
tind angesehriben wurden fünftusent und zweihundert man 
und gebrast an der Kaie der sechstusent mannen nit me dann 
achthundert manne. In dem zugent die von Zilricb und etlich 

in ander heim, die iren sold genomen hatten und verzugent sich 
die Sachen als lang, das die künglichen botten von beveihe 
des küngs der Kidgnossen knechten und andern, di si nmb 
sold beatelt hatten, urlop gabent und meintent, es were dem 
winter ze nache. *) Doch blibent dennoch vil knechten, der 

DU ein teil in Frankenrich und die andern in Burgunnen zngeut. 



') U. h. in den Nieiierliinden. — ') Die Hochzeit MaiimilianB und der 
Maria von Burgimd fiind ani 19. Aueust in iieat statt. Die eidgenOBaiaohe 
Öefaniltaclinft t^rscbien dort am 24. August. Etwas Wunijies Über die Au- 
Aitnr. Iwti dem Ulratlichen Paare «teilt bei Cbmct, Monnm. habsb. I. 162. 
ÜMie K. Rauacb, Die bur^undiache Heirat Haximilians 1, S. 173, ITO. — 
•) l]i<iriiiiF beziehen sich zwei EintrilKä im Rats-Manual. S August; An die 
knvoht «ä MülbuBCD, to minen hern xägehJ^ren, das ei weder zu dem kiag 
oorh l<iirffiin»chen, suader heim xicchen. an^e«ech>-n die ufgenomneD he- 
•dkud »wfl»cben den Burguuaclien und gemeinen Eidffnoeeen, (S. SH.) — 
)A ÄMKli't : Gin iuttrnctiuu an minr hern knecht zi'i Hiilliuseii. nit fdrer 
lA »iwhen nn ir wüssen unc" 



ffÜlen. I« 95.) 



349. Das der rorgenant urzblschof von Klsauzeu 
nber geii Kern knin. 

In deiiJ selben zit<^ und von dem vorgeiuinteii tag von 
Zürich kam aber der vorgenant erzbiechof von ßieanzen in 
eigner persone und mit im vil lierren geistlich und weltlich ! 
gen Bern ') und warent ganz betrfibt dariimb, das kein friden 
mit dem kUng und inen und sunderlich mit, den Bidgno&sen und 
inen gemacht was, dann si vorchten, das der bestand an inen 
nit gehalten und si damit Qberilt, geschediget und angriffen 
wurden, und begerten also fiir rate und gemein biirger ze " 
keinen und inen ir gros anligen und not ze erzellen. Also 
vorab durch gottes und rechter erbermde willen wurdent si 
verhört und was herr Wilhelm von Hotschifort, ritter und 
doctor, ir reder und fürmtinder. Der vieng gar mit deglichen 
Worten und me dann halbs weinende au und eri^alt am ersten, i 
wie dann ir herr von Burgunnen durch sin eigen houpt und 
aundern willen so übe! regiert und si alle und sunderlich von 
der grat'schaft von Burgunnen mit hothen penen und trftw- 
worten darzi'i gezwungen, das si betten mAssen tftn, das si nie 
ungerner taten und inen ouch an irem lib and gtit übel komou -.' 
und ganz verdorben, Nu werent si iewelten mit denen von 
Bern und andern Eidgnossen in gCiter trüw und liebe gestan- 
den und nie wider si getan und ouch nienier mer tiin wotten. 
Und baten daruf die von Bern mit weinenden uugeu, das si 
inen harunder raten und helfen woltent, damit si us semlicher : 
betröbnüas und zö einem ewigen friden kement. Si ermanten 
ouch die von Bern an den herten, bittern tot ünsens herren 
und behalters Jhesu Cristi, ouch an das crütz, nagel, sper. 
cronen, die fünf minnzeicben und alle marter, die er urtib 
unsern willen erlitten, damit er üna von dem ewigen flfich « 
und verdampniias erlediget bat. darzö an unser lieben frowen, 
alle heiligen und enge! und was si erdenken konden oder 
mochten, das bleip nit dobiuden. Und bewegten damit der 
merteil der burgern zA barmherzikeit und satzten damit ir 
Sachen ganz in dero von Bern schirm und gewaU. und bliben s 
etlich tage ■/,([ Bern und wurden von der herberg gelJ^st umb 

1. Kap. 349 fehlt. 

'I Ava -iU. AiiEUst •wurden veihöi 
Burifiiuwtien riit-. iteutlkh die Savoyicl 
Kats-M. 2.', 92. 



alles, das si verzaiteii ; das traf dennocht vil und schiedont 
damit von Bern. 



3Ö0. Das Arberg, »tat und »los, mit elnnndern verbran. 

In dem vorgenanteii iare uf des heiligen crütztag z(k 
[. meyen '), umb die at-htende stund vormittag, als dann iedeiv 
man in der kilchen was. ging füre an in Peter Cüntzis. des 
venners hus z(i Ärberg und verbran leider atat und slos mit 
einandern und alles, das darinne was von husrat und allen [ 
andern dingen, und wui-dent vil armer lüten do, dann nieman j 
) nit ußkam, usgenomen die kilehen^) und des priesters hua 1 
bleip stan. Und was in denen ziten vogt zii Arberg Hana J 
von Orafenried, dem verbran in dem slos was er hat: doch ] 
wart im nachmalen von denen von Hern etwas daran, damit 
er eins Schadens ergetzet wart. Man tet ouch den armen liiten 
; daselbs mengerlei vorteil mit körn, gelt, tüch. husrat und an- 
dern dingen ; darzö hat ouch die stat, das wider zti buwen, 
gar grossen schaden und costen.') 



'J 3. Mul. Arbui-K war sc-htin im Jahr 1419 von dneiii grossen Bmnd- 
unriilck hoinigusucht worden. Justinger, S. 285, 460. — •) Dien ist nicht 
rtcDtig. Denn am 22. Dezember I4T9 erteilte der Kat von B«rn deu Arber- 
sern einen «ng. Bettelbriet' fllr ein Jubr, dessen Ertragnis zum Äafbaa der 
Fraaenkirche verwendet werden BoUtt. Wir entnehmen demselben folgende 
Stelle: «Nach dem ia vetviingnem leider unser «loa und atut Arberg mit 
kilchen und allem gruntlich usbriinnen und also durch füres not Terderiit 
njii unser lieben g^trawen die bur^er daselbs zä unwidurbringlichem 
Khaden und armüt komen und doch in fdrnemen sind, ire hi^Ber und wo- 
nungen durch unser tretleuliche hilf wider ufxerichten u. s. w. • Tentsch 
Spruclibuch H, 152. Schon am 2. Dezember war der Bettelbrief bewilligt 
worden, doch fand die Au«rertigung desselben erat am 22. stütt. Kats-M. 2s, 
19, 48. — ■) Auf den WiederAufbau Ton Arberg beliehen sich einige Batt- 
manualdnträge. 21. Nov. 1477: An hochmeister. da» er gönne holz zQ dem 
buw zu Ärlwrg zum unscbed liebsten. — 26. Febr. 1478: An die von 8olo- 
tern, den von Bürren gönnen, das höh so inen ufgelegt ist gen Arberg i& 
furren, in tren wälden zu howcn. ~~ 25. August 1478: An den vo^ zQ Ar- 
lierg dfts er nit gestat, vor der stat stuben oder ander behusung Ell buwen. 

— 27. Kehr. 147«: An vogt von Arberg, dns er die kalehstein und ooofa 
das holz so zütz kalch gebort, hin m gea Arborg für. — 22 April 147»: 
die von Ligerz sollen dos Holz < laisen komen zu büw der von Arberg >, 

— 3. Juni 1479: An schul Iheiaaen und rat »5 Bürren, das si das hol» M 
zu Biel lit, vprschaff-u zu fftren gen Arberg zu dem buw. — In Seckel- ' 
meister Arebers Jahm-cbnung von 1482 findet sich der Posten: • hab iolt 1 
usgahen von dum buw ze Arberg under allen malen 4G.'i £ 12 ß I t *, ij 
Abhandlungen des bial. Vereins des Ktn. Bern 11, 239. 



361. Von dem grossen tage Zdrich, iils mau mit den Bar« 
gunnern von der vergangnen kriegen wegen gericht 
und betragen wart. 

Do nft die voi-genanten der Eidgiiosaen botten, die dann 
zem kling und ouch zem frftwlin von Burgunnen gesant wider 
linrus komen warent, do wart ein ander tag angesechen und 
gen Zürich gesatzt iif der heiligen driger klingen tag') do 
man zait tusent vierhundert aibenzig und acht iare und was 
also angeaechen, das herzog Sigmund von Üesterich in eigner 
persone dar komen solte und hat man im herberg beatalt. Er ' 
kam aber nit, wie wo! man im win und ander ding dar geffirt 
hat. ') Doch kament dar in grosser zal des kiings von Fran- 
kenrich treffenlicheu rate, der erzbiachof von Bisanzen mit 
gar vil geistlicher und weltlicher herreii von Burgunnen'K 
linsera herren dea keiaers. desglich des vorgenanten herzogen ' 
von Oesteriche, ouch herzog Maximianen und ander fiirsten 
und herren tiefTeu liehen hotten und rate, darzii der durlüchtig 
hirst herr Keinhart, herzog z& Lothringen, in eigner persone, 
desglich die beiden bischöf, der bestät und erweit von Co- 
stenz '), ouch der hochwirdig herr Jost von Sillinen, biechof - 
zfi Grenobel und ander vil herren, grafen, frien, rittern und 
knechten. Und mit namen gemeiner Eidgnossen von atetten 
und lendern tretfenlichen botten und mit inen ir puntgnossen 
und zögewanten der nuwen vereinung, von füraten, herren und 
stetten rüte, desglich von andern enden Tutsdien und Welschen * 
landen kam gar vil volkes dar, das man meint, es wer in 

Kap. äst fehlt. 



6.- 



■) (i. Januar 14TK Aliacli, 111 r, 1. Uiber liieae 'iüii:bfiri»gBAUaat( vi 
Januar ist zu vergleichen Edlibocb S. 1119; Aosltelm I. iW-, < 



Bericht des aoloturnischen StadUcbreibera Hohb tdii trtall, im Soloturner 
Wochenblatt 1819, S. 161 f. Dazu R. Maa« a. a. 0. S. £3 f. und A. Ziegter 
a. n. 0. S. 82. — •} Niith. Knebel, Baaler Chr. lU, 178 kam er bia nacli 
Bregenz, wo er den Rückweg nach Innsbruck antrat. — ') 20. Dez. 1477 : 
1 Hau sol den Bur_gDii8chen, ao uf den tn|{ gen Zurieb ritcn, f^leit. ob ai 
das begeren. in miner herren gebiet ({eben >. Rats-M. 23, 113. — *) Nach 
dem am ÜO. Septbr, Uli eingefratencn Tode des KonstanaerbiecboiB Her- 
mann von der breiten landen birg entstand ein lungedauernder Streit 2wi- 
acheii dfin vom Papste bestätigten Ludwig von Srfiberff und dem Tom 
Domkapitel gewählten Otto von Sonnenberg. Der Erat« ist demnach der 
■ beatät >, der Zwoite der <> erweit von Costenz >. Keicbea Material über 
dieaen Kircbenatreit findet sieb in Kopps Geecbichtsblättern 11, 51 — 71, in 
den Batler Chroniken (die einzelnen ätetlen sind verzeichnet Bd. II, 50<i, 
111, 629) und in den tida. Abachiedt-n Bd. II und 111. Vgl. ebt^nt'ulln Ph. 
Rupperf, Die Chroniken der Stadt EonstanK, -S. JW-^.M. 



I5^ 



UTK 



langen ziten und iareo weder Ziirieli nudi andeni enden der ) 
Eidgnosschaft grösser noch treffenlieher tag nit gehalten w 
den, als das oiigenscliin was'); dann nienglicti wundert und ' 
was man kriegs mtid worden und liette iederman gern von 

-1 den froitiGii und der erberkeit friden gehebt, wie wol ouch j 
allerlei Volkes und nifitwiller von Eicignossen und andi-rn i 
den dar katncnt, denen frid und gnad nit liep was und gern j 
b&scn seinen darin hetten geseigt. das es nit ?.l\ friden w 
komen ; denett niocht ir fCirnemen nit gernten und hat man 1 

" mit denselben vil unrflwen, das man ai gestilfc. Die von Bera j 
verbtitten aber allen den iron in stat und uf dem lande bi 1 
zechen pfunden, das nieman gen Zürich riteti noch galt solt, I 
alle die wile der tag wert, er wurde dann von inen dar ge- 
sant, umb das man dester e zll einem friden möcht komen.*) J 

& Also hat man in dem namen gottes die dtng angevangen j 

und nach vil Worten und bitlicher anrfifunge, so dann die 
IJurgunner stets getan und besunders die Kidgnossen von 
atetten und lendern mit iren zügewanlen gar hoch und tir'f 
erniant und angerftft hand, so hat man inen die grafschaft 

u Oberburgunnen zil iren banden gelassen ') und geben, also das 
ni den Eidgnossc-n darumb und f'iirgeben und usrichten solten 
anderthalb imndertluseut liiinseher guldin zu zilcn und tagen,, 
als dann die brief darumb gemacht, das uswisent. 

Senilichs was den kiingliclien botten gar vast widrig und 

6 leid und meinten, mati bette dem klitig vorhin ') das land 
fiberantwurt und zu sinou hatiden komen lassen umb hundert- 
lusent Riinsch guldin und im darutnb von gemeinen Eid- 
guosseit lirief und versigelt abscheid gehen und baten und 
m»nten danif die Eidgnossen. den kling bi semlichem liber- 

u geben hlihen zb lassen, weiten dtmn die Eidgtiosseii von inen 
me geltes, als vil die Burgunner verheiaseu hetten oder noch 
me. 90 wolt mans inen ouch und darzfi die besten ortslos den 
tÜidgnossen dienende geben, damit man kein sorg noch vorcht 
goin dem küng miielit haben, mit gar gr^sserm erbieten, darin 

j dann die ki'mgliolien botten den Kidgnossen ztt tfinde vollen 

i| So iiiK^h Ktlliliiicli S. lt(ö. wo auch die Namen einiger Aiigeordnelet 

Kimmit «i'itf '^i" '^i'm->ii H'T Berner Gesandten utehen bei Anahelm I, 130, 
r RK- ili 'II I ' I'' 'I ^li- li, 2i6 entnahm. Die Mnoien der echweizerisclien, 

(niiti^-i- I 'i'". flsteiTi^idiiKhen und oberrheiniichen Abge- 

^^(i,,(. II ' : . II , I ' ' <" mIhh Ahli^ii'tücben Tom 28 und 2b Jun,. unten 

Kan ,-v.M 'I lli'i 11 l^it .sich in den Hemer Akt«n nichts gefunden. — 

^••V-.»l6«r Bmr ^"I'-Tl i"i" ■•'■I J.imiiu-. Abadi. Ul. tiö3. — «} Am 2h. und -26. 

• *|«a »n. bisllr obrn tS. HU. 



1470 isa 

gßwalt hatten.'! Das nioclit altes nit verfaclKan. dann das <]]e 
Burgunner alweg hart dnrnl' lagen und meinten, ea were inen 
allen, iungen und alten, an einem ganzen verderben gelegen. 
Damit wart inen dennoclit die grafschaft zugelassen umb ein 
siini geltes, als davor stat. Usgeiiommen die von Lutzern 
gingent darvon und wolten iicn willen darzii nit geben, sunder 
meinten dem vereigeiteii absclieid. der in ir stat gemacht, 
darinne dem kling Aas land geben was, nach ze konieu. DarzA 
wart oucli ein f'rid zwiischt-n Hurgnnnen und den Eidgnossen 
und iren gewanten von diser kriegen wegen onch gemacht, als 
harnach Btat, darin die von Lutzern ouch nit gehellen woltent. 
Die Burgunner meinten ouch und retten das offenlichen, si 
wolten dem kung stark und mecbtig gnbg sin, m verr das 
die Eidgnosscn von den iren iiieman wider si ziochen liessen; 
es ging aber gar anders, denn der kling nam dasselbe land 
ganz, in und bracht das zli sineii banden mit dem swert und 
BUS, als man harnacb witer bt'ren wirt. 



352. ]>i>r l'rideti nnd rlclitnii^, 80 ul' dem tage 7.Ü Zürich 
gemacht wart, itls da» hariiacli vou wort ze wort Htat.') 

Von gottes gnaden wir Maximianus und Maria, sin elicher s 
gemachel, herzog und herKOgin zfi Oesterich, zö Burgunnen, 
zfi Probant etc. und graf und grätin zfi Flandern und Tyrol etc. 
bekennen und veriechen oltenlich mit diseni briet', als sich 
zwüschent wilent dem durliichtigen. hochgeboruen forsten und 
herren, lierii Karulen, herzogen zfl Burgunnen, linserm lieben a 
herren und vatter loblicher gedeclitii&Bs an einem, - und den 
durliichtigen, hochgeboruen, bochwirdigen ftirsten und herren 
herzog Sigmunden, erzherzog zii Oesterich, linsevm lieben vet- 
tern, Rftprechten, bisehofen zft Strasburg, pfalieuzgrafen bi 
Bine. herzog in Beyern etc., Keinharten, herzogen zii Lo- " 

Kap- Ma fthll, 

') Am h. Januur «ohrüb Bern au seine (>uiiniidt«n. dass grosse fi'iiii< 
zöaiuche AiiHrbintungen eingeluufen aeieu: 200,000 Schilt. IM.OllU Gtilileu fiir 
Burgund. oder Saline und undere SchtOsBer, falU die EidgeuoBnen lieber 
Land hntten, Tent*ch Miss. D, ?«. Vgl. Ahsch- U, 710 vom 30. Dez. 1477. 
— >) Dimer Fiiedebriel' vom -^4. Januar 14TS ist in den A'hmh- Uli. (Ml 
nach t^iiier Kopie abgedruckt, da dos Originiil ku fehlen scheint. Nach der 
Anmerkung des Herausgeber«, S. 663, int in Zilrich eine luidere Abschrift 
vorhanden, die, nach d<-u dort angemerkt>^n Abweichungen mil der oben 
roii Schilling gegebenen Fassung übereinstiinmi. 



160 



1478 



thringen, grafen zti Widemoiit, Juhanseii, bischofen vA Basel 
lind bui-ger meistern, schiilthessen, landammännen, amntannen, 
raten, burgern und gemeinen Eidgnossen der stetten und len- 
dern mit namen Zürich, Bern "), Ure, SwitK, Underwalden ob 
i lind nid dem Kernwalde, Zug und dem ussern ampt daselbs, 
Glarns, Friburg und Solotern, darzii meister. raten und bur- 
gern zu Strasburg''), burgermeister, raten nnd burgern zö 
Baset*"), meistern, rAten und burgern zU Colmar und SIetstat, 
allen den iren und allen Iren ztigewanten und hehaften am 

10 andern teil. — vientschaft und krieg erhebt, die sich also be- 
geben band, daa die mit totsiegen, blutvergiesaungen''), nomen, 
brand und wlistungen der landen von inen beiden siteu streng- 
lichen und hart geäbt und gebrucht. und sid abgang des ego- 
nanten ünsers hern und vatters herzog Karolen loblicher ge- 

is dechtnüss sin verlasne fiirstenthiim und lande zft unser der 
genanten herzogin Marien durch erbschaft und linser herzog 
Maximianen durch vermach elschaft, die wir mit der ietzge- 
nanten Marien, linserm gemachel "). an uns haben geuomen, 
banden komen sind, das wir do dem almechtigen got ztt lobe 

M und umb versechung willen fiirrer cristenüches blätguss und 
ouch verderplichen schaden landen und der hiten ze vermiden'). 
mit den vorgenanten füi-sten, Herren, stetten und lendern umb 
sÄIieh kriege und vientse haften, wie und warumb sich die 
bishar begeben und gemacht band, giitlich betragen, gericht 

an und geeint sind, wie dae harnacb von einem an das ander 
geschriben stat. 

Des ersten. Das wir obgenanten herzog und herzogin 
Maximianus und Maria sin gemachel, unser erben und nach- 
komen, alle die linsern und unser zögewanten und verhaften 

sg in ünsern fiirstenthfimen. landen, stetten noch slossen nieman. 
wer die sind, wider die obgenanten forsten, herren, atette und 
lender, ir erben, nachkomen, zfigehaften noch zAgewanten noch 
ir förstenthftm«), under denen si sich enthalten''), husen, hofen'), 
die Sterken, noch inen hilf, gunst noch fiirdernüsH, oder in 

u keinen weg z&schüp tun, und darzu nieman durch unser land, 
herschaften, stette oder slos zil res oder füs zfi ewigen tagen 

WicMigtn VarianUn dt-^ Ahsch. lil, 6eJ (jedruckttn Friedebriefeg r 
•1 Hier >Uht noch Lulztni. — ») Dttttr Fasstt» fehU. - '1 Bbento. 
- ■!) Fehlt. — ■) linaenn gemachel fMt. — T te yennideu fehtt. 

- *) Im Dnttk hintugffügt: und Underthanen. ") üier suht im 
DrMKk dag Unren'ändiichf : und die ihren enthalten. — ') hiwen. hofen 
ftMt. 



1478 



161 



ziechen lassen sAlleu, die si mit kriegen oder in ander gevar- 
lich wise, wie das getan werden machte, beschedigen oder 
widerwertikeiten zufügen wollen, und desglich die genanten 
fürsten, herren, stett und lender, ir erben, naclikomen, die 
iren, ir zßgewanten und verhaften uns, linsern erbe«, nacli- 
komen, zdgewanten und verhaften har widerumb euch tftn 
süUent. 

ZCi dem andern, das wir obgenanten herzog und herzogin 
Maximianus und Maria siu gemachel, unser erben und nach- 
komen, ouch die ünsern von ünsern landen und zügewanten ' 
landschaften*) nCi hinfiir zA ewigen ziten, si haben krieg oder 
nit, US allen ünsern landen, herschaften, merkten, stetten, 
slussen und gebieten in allen dingen, welcherlei das sin mag 
zft Wasser und uf dem lande, veilen gemeinen kouf früntlich 
zu gan und die ireii in allen iren gescheiten und gewerben i 
zä lins und inen waudlen lassen. Und desglich die egenanten 
forsten, herren, stette und lender, ir erben," nachkomen, under- 
"tanen, zügewanten und behalten in*") ir fürstenthümon und land- 
schaften uns, den ünsern und zügewanten harwiderumb ouch 
tön sütlent und das deweder teil dem andern des vor sin sol ' 
in keinen weg. 

Zu dem dritten, das wir obgenanten herzog und herzogm 
Maximianus und Maria sin gemachel, alle unser erben und 
nachkomen, die ünsern, unser zügewanten und verhaften und 
alle unser landschaften und undertanen den egenanten fürsten. s 
herren, stetten, lendern, den iren, iren erben und nachkomen, 
allen iren zitgcwanten und verhaften, iren landschaften und 
undertanen kein irrung, verhindrung noch intrag an allen iren 
gewonlichen Strassen gen Lyon, gen Jenf oder sus an andern 
enden zft wasser und zO lande nit") tun, noch die mit keinen " 
zMlen oder datzen ') anders, dann von altem herkomen ist, 
besweren. Und desglichen in aller der mass nit hindan ge- 
setzt, si, ir erben, naclikonisn, die iren, landschaften, zügehaften 

■) Hür iit der Sinn durch AtisfaUen einigrr Zeilen verdorbm. Wir 
ctffäruen avs drm Druck: ouch «ie uniern, unsere landichattan, unser 
zügehaRfn und zügewanten der obgenanten fiirsten, berrec, ütetten 
und li\ndem, alle ire erben, nachkomen, zugehalten, zügewanten und 
landachaften, nun hinfür zu ewigen ziten u. s. w. — ^} in fehlt. — 
•i nit fehlt 



'] Der taz = Abgabe, Aufiehlng, 



U78 

t verwanten') and allen den ünsem hinwidenimb ouch tftii 

leoL 

Zu dem vierdca, ob der allercristealichest fürste herr 

Adwig, küng tu Frankenrich "), mit den ubgenanten fdrsten. 

fl herreu, stotUm und leodem in dis bericht gan wil, das sin 

künglicb wird« das wol titn mag uud das wir ouch das be- 

schoche» lassen und ini des nit vor sin wellen. 

7A dcni fünften, als dann zwtischen dem hus SafAy an 
einem und gemeinen Eidgnossen und etlichen sundern personeu 
» aa dem andern die Wat, des landes enenthalb dem Burgun- 
sohen gebtl^') mit Iren oberkeiten^) richtungen und übortrege 
gemaebt, wie die begriffen nnd gesetzt sind, das es dabi bliben 
und bestan und sus ieglich parthie, die in diser bericht oder 
vorsteutnüiss sin oder des gemessen wil. widergebuog und wi- 
*■* dorkerung hlrstenthdmen. stetten. sloasen. landen und lüten 
mit linaen, galten und ligenden gAtiTu so darzt^ gehörent und 
wi(> dt« ioti ungevarlich an inen selbs sind, tfin sällen oder 
mftgtni.') 

Zft dem serhoten. das wir obgenanten herzog und herzogin 
" Mnximiannti und Maria sin gumachol, linsei- erben nnd nach- 
IttMuen, allo dio Aneem, unser xflgewanti'n und verhaften, lant- 
"fhafton und nndortnneu. v.en'i und weliili dis krieg berür» 
Imnd, und alle ilnaer diener. helfen und helfershelftr. darin 
liionnin ungoirihDidon nooh »sgeBiindert. mit den obgenanten 
» rtlruten. horron. dtetten, Icndern. allen den iren. iren helfem 
und hotri.>riilii'iroMi. xilgohaften und verwanton, wer und welich 
dl(< guwi'Hon nind. darin ouch nicman usgesetzt noch hindan- 
KPaOndurt, gAtliuh und frimtlich bericht und betragen und daruf 
«llo vorhdvn, vi »t«f haften'), krieg, unlust, unfrüntschaften, un- 
w will lind wuN iiich in dorn begebeu und verhandlet hat, es sie 
itdt (odHl<>g(>n, nloHsbn'ichen, namen und branden genziclich 
Idn, liiil iiiiil iiti Hin und deweder teil noch niemant von sinen 
*PK«'n dun gi'iii dorn andern in kein wise, wie das beschechen 
kAndt> odi<r iiii'>c]il Afern ') noch anden"J sol. 

•1 ^M ilrm Ihnck M hier tu ergämm: ün». — >•] Ob der doroh- 
Imii'lidyM l.iliii>i(I t-iulwig, kiSnnig zu S'rankrich. — •) Druck; und du 
Um! iiinoiiluilli ihmi lliiririiiuliNcheii gepiireB in Safoy. — ''l Gfärvckter 
A6Kh^*d (iugi hinn: l»'nVendo — •) oder mögen fehlt. ~ ') wo. — 
•I VwulitiiiiK» iiiid vliiWoliull. — '■) haodlen. 

>t hthin " iHidimi, 



Zä dem sibenden, eo behalten wir obgenanten herzog und 
herzogiii Maximianus und Maria sin gemachel, (ins aelbs in 
diser richtung und fibertrag luter vor das heilig RÖmsch rieh, 
oucli die pünde, die verscliribungen, verstentnüssen und Ver- 
pflichtungen, so wir vor datnm dis briefs gegen allen andern 
gemacht und getan hand, desglich die obgenanten füreten, 
herren, atett und lender inen selbs ouch luter vorbehalten 
liabent. 

Und zfi dem achtenden, so gelobctn und versprechen wir 
obgenanten herzog und herzogin Maximtanns und Maria sin ■ 
gemachel für uns, unser erben, alle die ünsern, unser ver- 
haften, gewanten und unser aller naehkomen, uamlieh wir 
herzog und herzogin Maxiniianus und Maria sin gemachel bi 
i'msern fürstlichen eren und wirden und wir die gemeinden der*) 
Btetten, slossen und landen linser obgenanten gnedigen herren ■ 
und frowen bi den eiden, so iren gnaden wir gesworen hand, 
dis richtung, Übertrag und verstentnüss, wie die obgeschriben 
stat, getrüwlich war, vest und stete ze halten, dem") nach ze 
komen, ze volziechen, volf&ren und dawider nit ze sin noch 
ze tun in keinen weg. Und aller vorgeechribner dingen zu 3 
warem, ewigem und vestem urkünde, so haben wir obgenanten 
herzog und herzogin Maximianus und Maria ein gemachel 
unser insigel offenlichen lassen henken an disen brief. Und 
wir Karolus von gottes und des heiligen Rfimsclien stüls gna- 
den erzbiscbof zu Bisan/ und wir die burgor und gemeinden t 
der stetten Lftfen, Jent und Salins. bekennen und veiiechen 
mit disem brief für uns und unser naehkomen, als die obge- 
nanten durlüchtigen und hochgebornen herzog und herzogin 
Maximianus und Maria sin gemachel, unser gnediger herr und 
frow, ein ewig bericht und verstentnüss mit den obgenanten j 
färsten, herren, stetten und lendern gemacht und verschriben 
haben wie vorstat, das wir als die gehorsamen semlicher 
ewiger bericht und verstentnüsse anhangen °) und getrüwlich 
naehkomen wellen. Und des z(i ewigem urkünde, so haben 
wir unser eigen <*) insigle ouch offenlichen gehenkt an disen 1 



•( die. - 



*) dero.^ — ') aollichen ewigen bericht und verstau tnüsse 



1 Friedebrief Maximilian und Maria durchiergg <eTzherzoe> 
i erzhemogin > heigsen. Kleinere Abwric/mngen in der SeAr«o- 
meigt glaubten icir übergehen tu dürfen. 



briöf, der geben ist au sant Paulus abend der bekerunge^, ) 
man zalt von Oisti ünsers herreu gebiirt vierzechen hundert 
siboiiKig und acht lare. 



35:t. Dum giMtielner Eldgnossen botten of dem rore:enanten 
tilge Itiirlch den ItäDglicIiea botteu In einem TerNigel> 
ton abscheid ztigeseit ze halten, was si dem kting ver- 
bunden sind, de^glichen die kiingticheu botten onch 
liinwideruiiib getan band, als das harnach von wort 
z« wort nescbrlbeii «tat. 



III Wir atottou und lendern gemeiner Eidgnossen riite, als 

wir iot« Zürich bi einandern versainpnet sind, von Zörich 

Heinrich Ufildli '), ritter, burgemieister, Heinrich IWust*), alt 

1^ .^^»^.burgonneistcr , Heinrich Eseher *) , Cönrat Swend *) , Hans 

■ AVnldman, all drig rittere, Johans Ürebel'), Johans Dachels- 

''r * in hof'or'), des ratos und Cdnrat von Cham"), statschriber, von 

Burn Adryan von Bfibeuberg, i-itter, schulthes, Peterman von 

Waliorn, ritter, alt schulthes, Wilhelm von Diespach '), ritter. 






u üess lim 3. Fpbruar «einen SUdten und Undem 
'i^^iilVi erMgten Abachluss des Friedens verkttndi- 
t'l'T lu den PrnoKMen aoeh tu den Bur^ndem 
lii'li'lil, •Kot mit frAiid Idten und tinem löblichen 
r iit«,iL Misä. D. 233; Bdt8.M. 23, 165. — •) Siehe 
i>i' riiiB^nde. aater denen die Uöldli am Änliug 
.111 li Kukoiumen sind, beleuchtet H. Fester im 
: 1 ^:ll! (Markgraf Bernhard ].}, S. iS f. — ») Heia- 
< Mile Bargenueister im J. 1469. Tgl. übei ihn 

li'uteoheQ Biographie 29. 405. — •) Encheint 

i..ilHilitler, 1475 und 1481 als ReicbsTogt III Zorich, 

\.-:\ ,t\a Vogt im freien Amt und Uasch wanden. — 

.' I \ iif{l, im freien Amt. HTB eu Ober- uDd Nieder- 

<'.lil.<>n, Aenoh und Altstetten, 1477 Ritter, 14ä9— 98 

]:»''iNl)iir von 1455-72 ala Mitglied des Hates, seit 

^ .■.■I iu Andelfingen und Otsingun. — ') ZunA- 

.. iiMrt:i>n. Tulwil, RüKhltkon 1475, Vogt im freien 

: I - ') Ein solcher encheint vor 1^^ bereits in 

. \;...li, II, l.'iü lum Jiihre 1441. Der Marne des 

' irii tn> Tiltiiii'h, in den Steuerbflchem und in 

: < I I uiiihwi'isbar. Oef. Mitteilungen m» 

: ■ : hl li. Uoppelcr. — •) lieber Wilhelm 

.. < I. ' !. .Ulf dm Wenige angewiesen, ww 

,,,, ,i. „: lIlii t:ii>graphie und in der Sammlung 

i,iii :. -1^ uiiil A. Utignet in den Archivea h4ral- 



Hans Kutler'), seckelraeiater und ßartholome Hüber"), des 
rates. von Lutzöin Hans Verr^), schultliea und Heinrich Hass- 
furter*), alt schultltes. von Dre Hans Friess *}, alt amman und 
Hans Im Hoff'), von Switz Diethrich in der Halden'), alt- 
amtnan und Uolrich ab Yberg*), vennev, von Underwalden t 
Hans Heintzli"), amman und Heinrich Zeiger'"), von Zug Ni- 
claus am Letten "). amman und Hans Bacbman "), von Glarus 
Wernher Ebli'*), ammau und Hans SchCibelbach'*), seckelmeist«r. 
von Friburg Rudolf von Wippingen"), ritter und Jacop Velge"), 
schulthes, und von Solotein Hans vom Stall"), statsehriber. " 
bekennen mit diaem absuheid, das der hochwirdig heir Joss 
von Silinen, bischof zft Gronobel, Philipertua v»n Orelee '*), des 
ki'ings kemtnerling, meister Petnia von Willa '") und meister 

'1 Mitglied der Bürger 14«. des Hut» H64. Venner 1472—76. U88-B8, 
Seckelnieister U77— 1483. Bauherr 1464— UT.'i, Vogt der SonderaiecUeu 
H66-74, bÖBpfenniffer bi» 1464. Geitotlien 1489. — ") Milfilied der Borger 
1455. des Hutes 1467, Venner I47H-1484. BOapfcnniger 1471-1483, Vogt xu 
Wances bis 1464. Gratorben Ende 1483 oder Anfiing 1484. Gef. MitteilunKen 
von SlaaUarchivar l)r. TQrler. — ') l'eher Hana Feer, Schultheisa von LuMrn 
aeit dem 27. Dexember 1477. virl. Tb. von Liebenau im Geachiubufrijuod 
XXXV, 100, 107. — ') Deber Heinrich BaBfurtor. Sebultheiw der .labre 
1473, 1477 und 147B, ebd. S. 10«, 105. 106. — ') Lnndammann von Uri in 
den Jabren 1469, 1470, 147Ö. 1485. 14Ö6. Vgl, Fr. J. Schiffmann ebd. XXXIX, 
262, 26.H, 2Ö6. — <) War 1479 SeckelmeisUr. Ebd- XXV. 108. — ') Land- 
ammanD der Jahre 1401, 146«, 1469, 1470. 1472, 1493. Vgl. .). B. Kälin, 
ebd. XXXII, 122-124 und W. Oechsli im Anzeiver Rlr «chweiz. Geschichte 

IV. 388. - 'I In den Jahren 1480 und 1481 Landamioann von Scliwix. 
Kslin a a. 0. — '| Landammann Obwaldens in den Jahren 1450, 14&4, 
I4S7. 1460. 1464, 1466, 1469, 1474, 1477. Vgl M. Kiem, G e=c hieb taf renn d 
XXVIII, 251. Uebcr ihn riebe auch R. Durrer im Anzeiger f. achweiz. Alter- 
tumskunde VII, 2"^. — "') landammann von Nidwniden in tlen Jabren 148U 
und 14S1. C. Deschwanden , Geschieh Ufrcund XXVI, 41-43. — ") Ein 
Landammnnn Niklaua am Letten von Zug findet sich sonst nirgend« vor. 
Vielleicht ist es eine Verscbreibong fBr «Rudolf», der von 1479-1499 
bSufig auf den eidgenSssiacben Tiigsatzuncen erscheint, Absch III i. He- 
gister. — <•) In der folgenden, von Schilling mitgeteilten Urbiiade vom 
25. Januar beieat er • amHnn lä Hinderbnr^* (Dorf im Bezirk Menziogen). 
Als solcher erscheint Hans Bachmann in einer Urkunde von 1480. mitge- 
teilt im Geacbichtsfreund XXIV, 211. — ") Erscheint 1460 als Aramann 
von Glorua auf der eidg. Tajtaatzung. Absch. It, 310; dann wieder von 
1478-1495. Ab«cb. III i, IteKister, - ") Abgeordneter von Glarus aoFTag- 
sat;iungen der Jahre 1478—1486. Ebd. Die Namen der meisten hier ge- 
nannten Männer kommen auch vor im 2. Bande der Urkunden des Stnat- 
archivB zu Baden im Aargau, berauag^eben von Fr. E. Welti. — "■) Rudolf 
von Wippingen war Schultbpiss von 1450— 1454, 1457—1459. 147I--1473. 
Schilling I. 319, Anm. 14. Er storb 1487. Mitteilung von Herrn Staals- 
arehivar Schneuwiy in Freiburg, — '•) Jakob Velg, Katamitglied seit 1467. 
Schultheisa von 1477-1479. Er starb 1483 oder 1484. — "} Ueber Hans 

V. Staal vgl. Len'a Lexicon XVII. 443, — '») Philibert de Grolee (nicht 
Greteel, Herr von lllina in der Dauphinä, Bat und königlicher Kamnierherr, 
Senesohal von Lyon. Ende dea Jahres 1483 erschien er nocU einmal als 
Geaandt«r in der Schweiz. Sein Testament datiert vom Jahre 1490. — 
") Pierre de Vilars entatammte einer Lyoner Schöffen 1'amilie. Er selbst 
eracheint als Schaffe (eohevinj in den Jahren 1475, 1478 und 1490. 



Johans von Burgeiiss'), unsers gnedigen herren des küngs von 
Frankenrich rSte, für uns obgenanten botten gemeiner Eid- 
gnossen «tettc» und lendein komen »ind mit erscheinung ir 
credenzbriefs, der vor (ins gelesen ist, und darut &i begert 

i haben, das ao sin küngüch gnade uns schuldig und pfliclitig 
sifl ze tflnde nach hit und sage der verstentnusse und ver- 
schribunge, so wir Kidgnossen von ir habent umb pension und 
anders, das die das an lins balten und das gein uns volziechen 
welle, also das wir inen des oucii unser verstenUich antwurt 

I geben und gein sinen gnaden halten woltent. Und das dem- 
nach wir obgenanten ritte der Eidgnussen dem vorgenanten 
herren dem bischof und andern des küngs raten die antwurt 
geben haben, das wir Eidgnossen stett und lender obgeuant 
siner ki'inglichen maiestat desgtich ouch tiln und halten wellen, 

. was wir der nach sag der verstentniiss schuldig und pSichtig 
sind, als das von uns bishar erberlich beschechen ist. Und 
soliehen abscheid habend wir den obgenanten herren, des 
küngs botten, mit linscr getrüwen und lieben Eidgnossen von 
Zürich secret besigett geben in unser aller namen und stat 

) das datum uF sant keiser Karolus tag') anno etc. 78. 

Und nachdem dann dia vorgenant bericht, wie obgell^tert' 
stat, beschechen und volzogen was, da batent und begertent 
die herren und botten von Burgunnen, das man dieselb be- 
richt und den friden in einem kurzen nämlichen zite besiglen 

i und den von stund an angan lassen und halten, desglich si 
ouch in namen irs gnedigeu herren und fruwen tun und das 
zfisagen wolten. Also ward inen das durch die fürsten, herren, 
stett und lender zugesagt und inen darumb ein versigelter 
brief, der das von wort ze wort wiset geben, als harnach etat : 

) Wir fürsten, herren und stetten, lendern rüte mit namen 

ttnsers gnedigen herren erzberzog Sigmunds von Oesterich 
Marquart von Schellenberg*), ritter und Hildprant Rasp von 

1 iltti Abfdneden und im btmisclien Staatt- 



') Jean de Bourge» (BurtfeDais), gebOrtisi aus Dreux. Licenciat 1468, 
Doctor 1473. Er war Arzt der Uerzogin von OrräanB (Gemablin Ludwig Xllj, 
Im Jahre 1500 war er nicht wehr unter den Lebenden. Ladwig XI, but 
aacb Eonst Mediziner im diplomatischen Diengte verwendet; so Coorftd 
Ueimgarter. der wührend seiner Mission in Bern im März 148ii den schwer 
erkrankten Oeorg vom Stein behiuidelte. Ich verdanke diese Mitteilungen 
der GeWlIigkeit des Herrn Dr. ¥.. liott in Paris — «) Ü8. Januar. — 
') V. Schellenberg war QBterreichisclier Hofmeister ; bekannt aus dem Hagen- 
bach prozeise. Mone, Qoellenaawrolung 111, 3fii>, 373. 



1478 



167 



Louffenbach '). ünsers giiedigen herren von Strasburg Wiprecht 
von Helmstat *) und Bernhart Fridrich ") , unsere gnedigen 
herren herzog Keinharts von Lothringen Philipp graf von Li- 
ningen, hofmeister und Osswalt, graf von Tierstein, ünsers 
gnedigen herren von Basel doctor Mathcus Müller*), official, 
Jacop Hich'). ritter und Jobs von Spir"), canzler, von ZCirich 
Heinrich Goldli. ritter. bürge rmeieter, Heinrich Köust alt bur- 
germeister, Heinrich Escher, Cönrat Swend, Johans Waldniaii, 
alle drig ritter. Johans Orebel, Johans Dachelshofer, des rates 
und Cönrat von f'hani. etatschriber, von Bern Adryan von i 
Bilbenberg, ritter, sclmlthes, Peterman von Wabern, ritter, 
alt Bchulthes, Wilhelm von Diespach, ritter, Hans Kutler, 
seckelmeiater und Bartbolome Hdber, des rates, von Ure Hans 
Friess , ult aminann , Hans im Hoff, des rates, von Switz 
Diethrich in der Halden, alt ammann, und Uolrich ab Yberg, i 
venner, von Underwalden oh dem wald Hans Heintzli, amman, 
von Underwalden nid dem wald Heinrich Zeiger, des rates, 
von Zug. der stat und dem ampt Niclaus am Lotten, amman 
und Hans Bachman , amman zft Hinderburg, von Glarus 
Wernher Aebly, amman und Hans Schiibelbach, seckelmeister. i 
von Friburg Jacop Velg, scliultliea und Rfidolf von Wippingen, 
ritter, alt schultbes , von Solotern Hans vom Stall , stat- 
schriber, von Strasburg Rudolf von Kndingen '), ritter, atett- 
meister, Peter Schott"), alt ammeiater, von Basel Hans von 

'1 Uebcr HilJebrand Rnsp vgl. Mone, LJueUensammluag Ili. .^76. Dem- 
nach wa,r ev 1474 Vogt in Lauttjiibnrg ; vtelleicbt ist das oben stefaftnde 
■ »on LoufFenbrtch > nur Verseht eibung, — ■ ') In den StriiBsburgewkten er- 
acheint nur ein Johann yon Heimstatt. Er war l'"" ■----•-""--«- «».■.i 
gicoB Ton Speier and Worms wurde er 
raprecht von Strassburg zum Rehtor der 

JßeUeicbt bt dieser Jobujiii mit dein in der Urkunde ttenannlen 
Kidentigch ; denn in s[ät«rer Zeit kommt der Doppelnauie JohaiiD 
.r_ln der Familie HelinataU vor. Gef. Mitteilung von ProK Dr. 
.„ 1 in Strasabarg- Doch ist nicht ansser acht zu laweu, dius Wip- 
rtcht im J, 1479 Vopt zu Ruffach war, (iemnach eine mit den geiBtIicheo 
Stellen .lohunns nictit vereinbare Beiimtang bekleidete, lirief Berns nn 
Wiprecht vom 19. Juni U7fl im Tentwh Miw. D, ö-SO. — ») L'eber die 
Pernon Bemhiii d Friedliche liiset sich nichts feBtstellen, — *) üeber Mathäus 
Möller »if)i.> Vi^hrr, i;rHliiiliie der Univeraität Baael. tj, 240. - »| Jakob 
Reich von lli'U b<'ii"t.'li> i^l uMh Knebel, Baaler Chr. 11. 154 • ramiliaria - 
des Basier Hi-.b..l- .1..Ii.miii v-r. Venningen Vgl. III. 16, Änm. 1,244. 259, 
467, 493. A'j:- -^ "j .Insr. vi.n Speier war mit den beiden andern Genannten 
Bote Hut' drill ^t:<i»<Heii Kieil.uigcr(at;e Ton 1476 gewesen. Baüter Chr. III, 467. 
— ') Hana Rudolf von Kndiii^eii wai- zwischen H70-Ö0 ochtmal Stett- 
meieter. Vgl. Kindlrr von Knobloch, Da« goldene Buch von Stragsbnrg. I88f!. 
8. 72, Gef, Milteilung dea Stadtarchivi. in Straasburg. — «1 Ueber Peter 
»ohott. den Ammeiater der Jahre 1470, 1476. 1482 und 1486 vgl. Mone, 
Quellenaammlnng 111, 276 und Ch. Schmidt, Histoire litteraire de l'AUace 
II, 3. Kr war der angesefaenate Stoatamann i^trasaburgs im Ib. Jahrh, 



r 1467 bischöflicher Offitial : 



168 



U77 



Berenfela '), ritter, burgermoister, Heinrich (seli-), alter zunft- j 
meister, von Colruar Hans Hüter'), burgermeister und von 
Sletstat Hans Heilman 'J, burgermeister, bokenneiit von der 
vorgerürteii unser gnedig heneii und obern wegen als dero 

> volmechtigen. das wir von solicher volmechtikeit wegen mit 
den durlüchtigen hochgebornen forsten und fürstin, herzog und 
Herzogin Maximianus und Maria sinem elichon geniachel, her- 
zogen und herzogin z(l Oeaterich und Burgunnen etc.. 
gnedigeu herren und frowen, darumb die kriege, i 

i> sind zwuschen iren gnaden und den iren an einem, und den 
vorgenanten fiirsten, herren, stetten und lendern und den iren 
am andern teil, ein ewig hericbt, betrag und verstentniiss 
geniaelit und ufgenomen hard, wie das die brief darumb ge- 
stelt, begrifFent, wisent und sagent. Und das wir demnach 

r- für unser obgenanten herren, stett und londer als mit ilnserm 
gebnen und vollen gewalt geloben und versprechen, wie daa 
nach aller notdurft kreftig und bestentlich sin mag und sol, " 
das linser obgenanten heiTen und obern hie zwuschen pfingsten t 
nechstkomend den berichts- und betragbrief, der von inen i 

) darumb uBgat, besiglen und in dem vorgenanten ztte gen Zä- 
rich antwurten süllent, und den zii der vorgenanten unser 
gnedigeu herren und frowen banden in ir gewaltsami geben 
an fiirrer verziechen, das eins mit dem andern zägang, und 
das solich bericht und verstentniiss ietz zu halten, dero ztl 

i leben und nach ze komen angangen ist zÜ glicher wise, als ob 
die berichtsbrief versigelt und beiden parthien also übergeben 
weren, und daa desglicben dnaer guediger herr und frow von 
Oesterich und die iren den berichtsbrief, den achuldbrief umb 
die anderthalb hundert tusent güldin und euch die andern 

i> drig brief ünsern gnedigeu herren erzberzog Sigmunden von 
Oesterich, herzog Keinhartcn von Lothringen und hern Jo- 
hansen, bischofen zft Basel z&gehörende in dem zite oucb be- 
Biglen und die zu glicher wise besigelt gen Zürich schicken 
und die übergeben siillent. wie das der brief, den ir gnaden 

■) Ueber Hans von Bereafela (^währen die Üiisler Chron. II and 111 
IRejnater S. fi45) sehr viele Aufschiasse. — ') Der Obere t-ZunftmeiatM ■' 
Heinrii-fa laetin ist namentlich lieknnnt darcli seine Beteiligung am Hagen- i 
liach-Prowaae. Knebel, Basier Cbr. 11, 84-90. — •) Hans Hutcr erscheiot i 
seit 1453 nbwecbactnd ala ZunflmeiBter der Bebleuten und Batsfaerr; BÜt'^ 
1460 Stättmeister, seit 1467 OljeratmeiKter. Er kommt 1492 zam letxtm i 
Male vor. Kr wurde vou der Stadt zu zahireicben Sendungen verwandt j 
Gef. Mitteilung des Herrn Stadtarchivar Dr. K. Waldner. — *) Hans Hoil- 
inann, Bürgerme;nter von Schlettatadt von Michnelis HÜ3-1494. (Jef, Mit- 
teilung von Herrn Stftdtarchivar Gönj. 



I47& 169 

gewaltabutten uns in glicher lut geben band, oucli zöiiget und 
wiset. Und des zft warem, vesten Urkunde und das dem also 
gestracks und an alle fürwort, intrag und wideireide erberlich 
und ufrechticlich nachgangeu werde, als ouch das bes eh Gehen 
80l, 80 habent wir obgenanten graf Usswalt von Tierstein, 
Wiprecht von Helmstat, Heinrich Gfddli, Adryan von Böben- 
berg, ritter, Hans Frieas, Hans Heintzli. Niclaus am I<etten, 
Hans vom Stall, Peter Schott, Hans Hfiter und Haus Heilman 
unser ieglicber sin eigen insigel l'ür uns und die vorgenanten 
linser mitgesellen und besunder unaers gnedigen herren von i 
Üesterrich rfite, des gnaden wir Eidgnossen uns in diser sach 
mechtigent, oucb für ünsers gnedigen herren von Basel und 
der stat daselbs rate, als die des volmechtig und gewaltig 
gewesen sind und an stat ßnser obgenanten heneu und obern 
offenlichen gehenkt an disen brief, datum converaionis Pauli') ' 
anno etc. 7S. 

Item es sind ouch uf demselben tag Zürich ander vil 
grosser kriegssachen fürgenomen und gehandlet worden, dann 
es gar ein grosser tag, als davor stat, gewesen ist, und sind 
als vi! hotten von fitrsten, herren, stetten und lendern da "- 
gesin, wann si zösamen gingen raten, das ir alwegen allein 
die dann zi^samen gehorten und in den nUen bi einandern 
warent, ob vierhunderten was. 

Item es wart ouch uf demselben tage Zürich geraten und 
angeseehen, das gemeiner Eidgnossen hotten das gelt von der : 
Wat, nämlichen die erste bezalung 25,000 giildin zCi Jenf rei- 
chen soltent, das ouch beschach und ritten dieselben hotten 
an dornstag vor der pf'affen vasnacht-} von Bern gen .Jenf und 
brachtent das gelt und wart ieglichem ort von stetten und 
lendern mit Solotern und Friburg drithalb tuscnt Künsch a 
giildin, dann man es glich teilt den orten und nit den Ibten 
nach, als dann das in der bericht uf dem grossen tage zu 
Priburg von der Wat wegen angesechen waa,*) Item das ander 

'] 25. Januar. — >) 29, Januar. Es sollte vielleicht hetasen ' nocU der 
pl'iiä'eD vnnnacht >, d. h. den 5. Februar, da nach dem Abschied (III i, 8. 1 a) 
die Ge«aDdt«Q am 5. Februar sich in Bern treffen wollten. Die Namen der 
Bot«n stehen bpi Anahelin I, 131. — ') W, OetliBli, der die priuripielle 
Bedeutung der Teilung nach « Orten • und • Leuten • erörtert {» Orte und 
Zugewandte t, im Jahrbuch f. schweb, Geschichte XIII, 27—29), hat dem- 
nach Banz richtig gi^urteilt. Blei scheint noch 100 Gld. erhalten xu haben, 
auch 8t. Gallen bemühte sich um einen Anteil. Abach. 111 :, 25, 27, 30h. n. 
Unl«r dem grossen Freiburgerta^ kann nur derjenige vom Juli und August 
1476 verstanden »ein ; doch findet sich uat*r den Verhandlungen keine aut 
das TeilungBprinzip hinzielende Beachlusinahme. Oben Kap. itl4 und 315, 



170 



1478 



von (iem liraiitaclmtz von Jeiif, dnninib sich tiann das toreclitig i 
Icbon, hIb ^avor stat, erhüp, deshalb der lierzogin von Saföy j 
cleinftter gen Uro kanient und geffirt wurdent, das was 28.000 ] 
Känscli gOldin mit dem brantsijhatz von Loaann, ist ouch be- 
» zalt worden. Und habent desselben geltes die von Strasburg 
uinliftusent gilldin dargelucheii und sich die von Bern und 
von Friburg darumb verschriben. ') Und wurdent dieselben 
cloinftt darumb r.ii underpfand in das gewelbe zb Bern geleit*) J 
nnd wart dtissolb gelt alles nach marzai der lüten und nit den I 

lu orten nach geteilt. ') 

Und als dann davor geraelt'). wie ein merglich slacht I 
zwQsübent den FraniKosen und Burgunnern beschechen, da dann i 

• von beiden teilen vü voIkes und sunderlich von den Tütschen 
knechten, die dann wider cid und «ro htnin gezogen warent, 

in biibeu ist, semlicher und derglich slachten nach dem gemach- 
ten friden Zürich zwüschen beiden partien gar vil beschechen, 
dabi alwog etlich von Eidgnusaen und ander Tütsch knecht« . 
gewesen und ouch umbkoinen sind und sunderlich uf der 4 
Burgunnern siten, dahin idweg der merteil gezogen warent, ■ 

lu dann si ouch von den Burgunnern allenthalben umb mcrglichen 
»old heimlich und wie si mochten bestalt wurden, und kam 
me dann einest darzA, wiinn man inen iren sold bezalen und 
uarichten solt, das inen dann der prlnz von Orlions'), houpt- 
man in Burgunnen und die andern obern und regierer irgül- 

» dinen kiHten, cleiniSt und »^ilbergescliirre geben mbsten, das st 
dick bnrua brachten. Dennocht meinten die Burgunner das zft 
hchari-en und gabent als gros gftt umb sold und anders us, 
dos si selber ratteiit, es cost si, nach dem friden ze Zöricb 
gemacht, ob zechen malen hunderttusent gfildin. äi mochten 

m aber dem kling und den Franzosen mit aller ir macht kffln 



') Hwhtd oben S. 135 f. — •) Siehe oben S. 135. — •) Die Frage flbo: 
lUc TfilunK t\n Ututanne-Geufer Bnuidscheties bescbiUligte lause dw 

■" ■ - Absch. II, 589, 590, 67G. Bern vertrat den Standpirakt fttr 

' " ' ' der Leuten- Am 12. Hui 1477 lässt Bera den Solo- 
daran *ien. das das branUchftlJwelt von Jkef und 
I iiMh mI der liiten und nit nnch den firtem Keteilt weid und sfilichs 
liottön in bevelb geben und mit mineu bern darin einhellig beliben.> 
mi*-M. äl, IfiH. Am 16. M>ü 14T7 and im Jan. H7^ kam die Angelegen- 
" anl' der Tiunuitiuiiii von Neuem lur Spntcbe (Absch. 11. 61^; 111, 1). 
i|||vntliuhe Teilung • uai;h Leuten • wurde erst hui 11. Mürx U7B ror- 

«umiiiiiiinu. Her Tcilnnipiroder Btebt in Abtch. III i. 4. — ') Siebe oben 
, Ui IT — ') Verwechalung mit Johann von CIiAIodb, Prin» vc^ OraoKe 
,OlHvl*nl «•«■■•T ^'^^- "l> l^*- l^'- ^^' ^^- ^'> ^^- .-^- ^'*^ Scbretben 
Aiirivicr. enli^Datorem Buntondie») finden sieh im 
lOS. 120. 12?, -Ä«. 311. 



h.'k.'T'lt'S'V.:' 



widerstant tön, wie wol si uf dem tage Zürich begert und die 
Eidgnosscn gebetten hatten, in disen dingen still zCi sitzen 
und nieman der iren wider si noch ztl inen zu schicken, so 
woltcnt si den Franzosen stark und mechtig gnfig sin. Da 
was alles nit an, dann das si etlich der Eidgnossen und ir 
verwanten mit iren listen und ut'setzen wider den ki'ing vast 
bewegten und zi'i unräwen brachten und me dann einest von 
eim ort zem andern ritten, das der gemein man iren glatten 
werten giouben satzt, Das wart den kling, als nit unbillicb 
was, wider die Eidgnossen in einem und dem andern beher- i 
zigen und vast betrftben und tet dem doch nit glich, sunder 
was alweg sin will und erbieten, den verschribungen und ei- 
nungen zwiiachen im und den Eidgnossen nach ze gan, als er 
zÜL Einem teil gern tän wolt, dag oucb von im nachmaleu völ- 
lenclichen beschach, als man barnach witer hÜren wirt. i 

Da nfl dis offen krieg und irrungen zwüsclien den Fran- 
zosen und Burgunnern nach dem gemachten t'riden Zürich lang 
gewert huttent und der Burgunnern gar vil umbkomen und 
mrtd worden warent und sunderlich der Tiätscheii knechten 
von Eidgnussen und andern enden, als man ofi'enlichen rett, : 
ob drütusent uf beiden siten »mbkomen und bliben was, die 
alte wider eid und ere und au wissen und willen ir herren 
und obern hinweg gezogen warent. dann die von Bern und 
ander Eidgnossen uf tagen und sus zu mengen malen bi eiden 
und eren, ouch verlierung irs libes und gtttea den iren hoch s 
gebotten hattent, weder in Frankenrieh noch Burgunnen zu 
ziechen '), das verticng alles nit, dann das si wolten meineid, 
erlös und erstochen werden, davon der almechtig got si nach 
irem verdienen also iemerlich verderben und in die grüben, 
die si andern gemacht hatten, vallen lies, dann si umb geltes » 
willen wider die zugent, die in gutem frideu und einung mit 
den Eidgnossen und iu keinen kriegen wider si gewesen wa- 
rent, daran alle biderben Berner und fromen Iflte gedenken, 
sich vor senilichen ungerechten sacben ze bäten und wider 
recht nieman zft bekriegen, so mag die loblich Eidgnosscbaft, a 
als ir altvordern an si bracht band, bi eren und rCim bestaii, 
ouch in allen iren sachen zi^ gutem ende komen und ir nach- 
komen bi friden und gnaden behalten. 

'I Von der * loufenden knethten > wegfti cerhundeltf Brrii im Ver- 
laufe des Jahres U78 am Ü. und II. Januar, 15. Februar, G. Juni, 7. August, 
31. Dewtober. Bats-M. 23, 13^-130; 24, 116. '^17; 25, \H6. Teutsch Misa.D, 
238, 379. 



172 



147S 



Dis alles geriet den Biirgunnern vast zu herzen gan, 
si wol markten, das si den Franzosen in irem widerstant nit 
mochtent beharlicli sin, so warent si ouch vast umbkotnen 
und verdorben. Si wurden ouch innen des mCltwilligen fürnemens 

\ und der untriiwon, so die Tütschen liar verloufnen knecht mit 
inen tribent, die inen das ir mit gewalt nament und niemaas 
achontent, weder fnindeu noch andern. Es lüften euch etlich 
under inen me dann ein mal mit dem eolde, den si noch nit 
verdient halten, hinweg und tribent grossen mfitwillen mit 

) mort, Stelen und andern bAsen sachen und murten und be- 
roubten einandern selber, dann es ein mdtwillig unerlich ge-„ 
sarapnet volk und von gottes gnaden der allenninste teil voni 
Eidgnossen was. ') Und hatten houptliit under inen, die i 
vorhin ganz nit schätzt, die sich ein teil zö rittern, der etlich 

i weher und ander gar siecht liite gewesen warent, slachen 
liessent. Etlich ander derselben siechten houptltiten wurdent 
ouch vast rieb, das kond noch mocht anders nit sin, dann das 
si semlicb bös gät mit unrechten sachen au sich bringen 
nifisten. Und kurz davon gerett : es kam darzö, das semlich 

ii hüben und mütwiller des snAden lebens als wol gewont hatten, 
das si nachmaln nit me werken, noch keinem biderman dienen 
wolten und geriet das gold, silber und anders, das si gar 
menigvalticlich wider alle billicheit an sich gehenkt hattent, 
gar balde von inen smelzen und darnach von etlichen noch 

I bAser sachen understanden, als das zu Bern, ouch in andern 
Eidgnossen und stetten wol ougenschin wart, da ir gar vi) . 
mit dem rade und andern schantlichen tüden gericht wurdent.') ' 
Zwar es mag anders nit sin nach gfitlichem rechten und ord- j 
nunge, dann wo göt als schantlich und hoschlichen gowunneD [ 

LI wirt, das man *) ouch also wider zerrinnen. Es was ouch eio 1 

<) Audi Knebel, Baaler Chr. 111. 154, 155. 156, 161, 163 ist aaf dioirJ 
Knechte nicht gut eu sprechen : • pesaima gens, qiie iicc honestutetn noqn^fl 
jufljnranduiD curant neque obaervant •. — •) In einem Briefe vom X5. Sep^J 
teraber 1477 an Basel und Solotarn bittet Bern um atrenseMaBBreMlnsiir 
Verhütung der bäufigen Mordanfäile. Man noU die Wfilder durchauotiai 
□ach MQaHiggängern und Unbekannten, ebenso die Wirtahäuscr noch Oirn 
welche Speisen in die Wälder bringen ; bsBonders diese Dirnen soll i 
• (^stracks anfallen, die in aller bosheit ir sterke ond anricbtuug g 
Uie Bemer selber (tehen « täiflichen mit richtlichetn swert vor 
- wellen da« awert der gerechtifceit acharpt' lussen sniden », Toutsch 1_ 
D, 180. -- Die Geiatlichen gaben beiehlenden Debeltätem oft den Battü 
SpieasjieBellen nicht zu verraten. Der Rat von Bern fordert am "" "' 

die Dekane auf, gegen einen aolchen Unfug ein^UHch reiten. Ebd. !_ 

Am 19. August 147B wnrde der Beschliias gefaast: «Der nachriohtei: I 
allenthalben richten in minr berren gebiet, es si m Ormond und s 
Itats-M. 24, 231. — ') Wahi-seheinlich i»t «wag» zu lesen. 



1478 



173 



gemein sprdchwort, das land alleuthalben wer vol mSriIern 
und biiboii und torst nieraan wol sicher wandlen, dann das 
von gottes gnaden ir dennocht so vil gevangen und gericht, 
das des heiligen richs Strassen gilter mass wider gerumpt 
wurdent. 

Item es waront zwen teschenmacherknecht zft Bern, die 
Iiattent da etwas zits gedient und zugent uuch initeinandern 
in Burgunnen und ging ein armer knecht, was ein tagwaner 
zu Bern, mit inen us und warent alle drig miteinandern göt 
gesellen und als si etwas zits uuib sold in Burgunnen gewesen i 
warent, da zugent si miteinandern wider harus und under- 
wegen understünden die zwen teschenmacher, den armen tag- 
waner, iren gesellen, ze ermürden, dann er etwas geltes, das 
er erspart, bi im hat, das si wot wisten und eKigen in also 
mortlichen darnider und wundefen in gar übel und liessen in ' 
für tot liegen und nament im, was er bi im hat und meinten 
er wer tot. Also half im got wider uf und kam ein kranker 
armer mensch gen Bern und seit, wie es im ergangen was; 
da wart bestell mit dem meister, bi dem die mörder gedienet 
hatten und euch mit andern, ob si wider gen Bern kement, ^ 
das man semlichs offenbaren solt, dann der ein m^rder hat 
sin gewand hinder sinem meister zfi Bern gelassen. Und nach- 
dem dann die m^rder eigentlich meintent und ouch anders 
nit gloupten noch wisten, dann das der arm mensch, der ir 
gesell gewesen was, tod und von ineu ermört were, da kament e 
si wider gen Bern und wolten ir eleider nemen und wurdent 
da gevangen und nach irem verdienen mit dem rade gericht. 
Dis han ich harin gezogen, umb das man warlich glouben und 
erkennen mag, das kein mort unverswigen blibt, dann der 
arm man, den si ermürt hatten und nit anders wisten, dem 3 
half got wider und er sach die m&rder zu Bern usfären, da 
man si richten wolt. 

Und nach vil ergangnen Sachen kament die Burgunner 
aber gen Bern und elagteu denen mit hochem ernst und wei- 
nenden ougen ir anligenden sachen und meintent, si weren n. 
ganz verdorben Ifite und möchtent den Franzosen kein wider- 
stant weder an übe noch an gut me tiln, wo si von denen 
von Bern und andern Eidgnossen wurdent verlassen — mit gar 
demütigen und bitlichen worten, die dann dem gemeinen man 
vast zli herzen gingen. Also wolt man inen zu Bern kein n 
vfdlig antwurt geben uud wurden von inen zii andern Eid- 



174 



1478 



gnossen gewist. Si brachten oudi brief von einer landschaft 
von Burgunnerii mit inen, darinne man wol markt und ver- 
stbad, das si arni verdorben ICito und der Eidgnossen hilf und 
trostes notdurftig warent, als dann das diaer brief von wort 
i ze wort harnach wiset, den ich z(i geziignüss diser dingen haa < 
liarin geschriben. 



35i. Die missive, so die botteii Ton Burgnniieu mit inen 
l^eti Bern Qn<l in ander Eiiiguosseu fürten von irs nn- 
ligens wegen. 

10 Wir die prelaten, lierren, ritter und knecht der statten, 

landsdiaften und ganzen gemeinden des landes und der armen i 
verwisten löten in Burgunnen enbieten lieh dem schultheissen, > 
raten und ganzen gemeinden der stat Bern unser willig dienste, 
gunstlichen gros und alles gut. Besundern lieben Herren und 
'* gfiteo friinde ! uns zwivelt nit, dann das ir gomeinlich wol 
underricht sind durch liwer erber betten und ratsfrönde, so 
dann bi ftnsern botten gewesen sind die Verhandlung, gros und 
merglich gewalt und mfitwillen gegen uns armen von dem 
küng von Frankenridi und den einen mit todsiegen, brand und 
io anderm fürgenomen ist und noch alweg beschiclit, euch liwer 
botten eigentlichen gehArt band die berichtungen, so zwdechent 
dem küng und dnserm gnedigesten herren seligen loblicher 
gedecbtnüss, dem got gnedig und barmherzig sin welle, ge- 
macht und dieselben richtungen gar hoch uf dem heiligen 
86 ewangelio gesworen sind und besigelt zu halten. Und zfl noch 
merer Sicherheit und bestetung der ricbtung dem küng und 
ünserm gnedigesten herren seligen beiden das heilig wirdig 
sacrament geben worden ist, die richtung aber der kiing nie 
gehalten, sunder mit sinem eignen gewalt, frevel und mflt- 
»0 willen on alle redlich Ursachen gebrochen hat, da wir wol ' 
wistent mit warheit vil von ze schriben, dann das wirs umb 
kürzi underwegen lassen. Ouch so band wir dem kdng umb ' 
sin gewaltig fürnenien gein lins recht gebotten uf gemein 
Eidgnossen umb alle die sprüch, die er vermeint zCi den Bür- 
os gunschen landen z& haben, das doch frevelich von im ver- ^ 
achtet wirt, und doch von der loblichen crone von Franken- 
rich und den küngen vor nie gehört ist worden. So sind liwer'l 
botten wol uf tagen underricht, wie nach abgang ünsers gne- 
digesten herren seligen, der küng an das herzogthüm aoA.i 

7. Kap. 354 fehU. Lieses Missiv fehlt im bemiseken Staiiftarchice. 



1478 



175 



grafschaft von fiurgunnen eigentlichen und luter zft verstan 
geben hat, wie das er ietzt unser gnedigesten frowen, ünaers 
gnedigesten herren herzog Maximianen eliche gemachel, ainem 
sün dem delfin geinechelt hette, daruf im von lins etlich zü- 
sagnogen beschechen sind. Da wir aber von lich und der ge- 
raeinen Eidgnosscliaft: gar eigentlich und luter bericht sind 
worden, was merglichen Unwillens und misavallens ir daran 
gehebt hand und noch haben nifichten, das wir in des kQngs 
band komen und bliben soltent, darzil wir gar eigentlich von 
den Franzosen marktent, wie der kling in ganzem willen und ■ 
fürsatz were, dtiBhalben mit üch zu kriegen, und da wir so- 
lichs von inen verstünden , mochten wir gar liechticliehen 
überslagen und begriffen, das wir dadurch von einem ungevell 
noch in ein grössers vielen, sunder gegen ileh und gemeinen 
Eidgnossen anderwerb in kriegsnot kement, dann er Uns wol i 
meint mit gewalt vor üch allen zii beschirmen, das wir doch 
nit weiten glouben und lins an üch in allen trüwen lialten 
nach flnserm zusagen und üwerm erpieten. Darumb das wir 
solich des küngs unwarlich fiirgeben und widerwärtig meinung 
verstanden hand, haben wir uns darwider gesetzt und mit hilf ^ 
vil üwer fromer knechten us liwern landen, die uns doch 
fromclich und tröstlich etwas zites bigestanden band, das uns 
gein gemeinen Eidgnossen ewicliehen zft verdienen etat. NCi 
ist es ietz an dem, das üwer und ander knecbt von uns zie- 
chent, des wir hoch erschrocken sind und beswert werden, ; 
dann unser viend durch das vast gesterkt sind und aber ietz 
gros Wüstungen mit slosgewinnen , brand , todsiegen und 
nanien dieselben land merglich zersttirt werden und witer zu 
besorgen ist, solt man das nit verkomon, das ir gesumpt und 
gebindert wurden an der bdzalung, die wir üch dann gloup- : 
liehen zßgeseit hand, und umb des willen, das M'ir (ich dester 
bass usricbtung mögent tön, so hftnschet sich die notdurft von 
uns an üch an alles hofieren, das die arm landschat't in etlich 
wege vor verderhung und zerst6rlichem wesen versechen 
werde. Darumb so ist unser ernstlich bitt und flechen mit : 
begerung an üch, ir wellent die kuntbarlichen notdurft üwer 
selbs, ouch üwer und des heiligen Rftmschen Hohes und ge- 
meiner Tütschen nacion getrüwelichen betrachten und zö für- 
komen unrihv das inmassen anscchen, das etwas miltikeit an 
üch gespurt werde, damit wir mit üch in guter nacbburschaft i 
mfigent bliben, des doch der geraein man wol geniessen mag. 



U78 



iid die wile ir titi hiemit gar eigentlichen handlung und fur- 
nemen des kQngs und der sinen verstanden, ouch der küng 
ein niergliche pensiun gemeinen Eidgnossen alle iar git, dabi 
wol zi'i verstan und zu merken ist die hoffung, so der k(uig 

.'. zu inen, die doch kein ander meinunge oder trüw uf im hat, 
dann dureh sin gebuug und mietung üch zu beleiden und zer- 
trennen und äch von Ans schantlich zil scheiden und in mer- 
glicher beswernüss gein einandern ze verwirren, davor ücb 
und uns got lang und owiclich behüten welle, daa geben wir 

<• (ich ouch im besten zd erkennen als die, denen umb sin ge- 
l'arlich fiirnemen bass kund ist dann lieh andern und bevelchen 
und setzen das alles üwer hochen und fürtrechtigen Vernunft 
und fromkoit zu. Und niitzit dester minder so iftffent wir 
lieh darin an als getri'iw cristenliite und Jiephaber des rechten, 

h den rfim ir iewelten gehebt band, mit unser ermanung des 
grossen ufsechens und vertrüwens, so wir alle zu üch und 
gemeinen £idgnoBsen iewelten gehebt band und noch fiirrer 
haben wellen und bitten ßch, das ir als wol t&nd, das in et- 
lieh wege meinungen filrgenomen werden, da durch die gros 

I] wltstung und zweiunge zwüschen üch und uns vermitten bliben 
m&ge mit sampt der zerst&rung des armen landes und nit also 
lüderlich von dem heiligen Römschen rieh unwiderbringlichen 
gedrengt werden. Darumbe bitten und begeren wir an öch 
mit aller der ermanung, wie vor und üwer fromen altvordern 

:, ouch getan band, ir wellent uns bedenken und fiirsechen mit 
üwer hilf und bistand der liiten, die ir von gnaden gottes wol 
vermiigent, damit tins wol geholfen wirt und ut'enthalt ge- 
schickt, den vienden widerstand zCi tfinde, wann die zal, so 
lins wol hiläich mag sin nit als gros und ouch wol in iiwerm 

, vermiigen ist, der wir ouch nit begern uf üwern costen, sun- 
der mit unser bezalung nach linserm vermögen wol versichern, 
zii dem das wirs ewiciich mit IIb und gCit umb üch und alle 
die üwern verdienen wellent. Geben mit grosser ile zii SäUs 
uf dem 22. tage brochmonats anno etc. 78. 

i Üwer gutwilligen die preisten , herren, ritter und 

knechte der stetten, landschaften, ouch die ganzen 
gemeinden der armen verwisten lüten in Burgunnen,') 

') Die Antwort Berni auf diese Hliirerorderuiig enthält der Riit^besuhtuBB 
vom 9. Juli ; ■ ward geraten von der Burgunachen wegen, die liilf begert, 
Salins eü betietxen. des mÜBtie za gmid, dann mit gemeiner Eidgnossen rat 
einhelluuklich tn handlen und buh fiir sich Relbg nit titrzünemen, niigeaecbea 
wa« minen berren daran ist gelegen >. Rfits-M. 24, 1Q9. 



soSTDaa lUe TOn Bern körn zh Strasborg konftent. 

In dem iare, da maTi zait von der gebiirt Cristi tusent 
vierhundert sibenzig und siben iare wart in der stat Bern und 
in allen iren landen und gebieten ein grosso tiire an koni '), 
also das ein miit dinke! galt zwei pfund fünf sehiUing und 
ein miit kernen fünf pfnnd, und der rocken ein niüt vier pfund. 
Und wolten die riehen und gewaltigen ir körn nit harfür 
geben weder in der stat, noch uf dem lande. Und kam darzft, 
das die fromen lüte vom Oberlaude, von Haasle und andeiswo 
har me dann einmal für einen rat zfl Bern kament und sich > 
gar vast erclagtent, das si und ir wib und kind grossen mangel 
mi'isten haben und etlich under inen, der gar vil was, in 
zwei oder drin monaten kein brot hatten gessen, noch kom 
umb ir gelt mfigen finden. Seralichs wurdent die von Bern 
nlte und burger zfi herzen nemen und betrachten und urd- ) 
neten zwen erber man, nämlich Heinrich Ditlinger von dem 
deinen rat und Diebolt Schilling von dem grossen rat z& iren 
guten frimden, denen von Strasburg, die dann dazemal mit 
inen und andern Eidgnossen in puntnüss warent, ein suni korns 
von inen ze koufen, die ouch das tatent-). Und konftent in s 
der stat Strasburg ein merklieh sum korns, wol bi fünfthalb 
tusent Bernmutten weitzen und rocken, und brachen ouch 
das gelt zfl Strasburg in der stat von erbern löten umh den 



I. Von einer grossea tiire, darin die von Bprn. 
pieten. — ö- galt drithalb pfund. — 9. im OTjerian 

II. gur vaat fehlt. — 12. inen merentpil in iwein. ■ 
oder. — 15. bureere. — und betrachten fehlt. — 
kouften ein merklich rom, me dann sechstuaent. - 
ftMt. 



- 4. in fehlt. — 
e. - 10. von Bern. 

13. helteu geaeen, 
16. manne. - 20. 

23. unib den zina 



J) Ratabeschlusa vom Ü. Augnst: An die clfiater allenthalben nf dem 
lond, mit messen und rrützgängen got umb gät weiter xä bitten. Iiat«-M. 
32. Vb. — Krlaes vom 19. September an alle Kloster. I)ekane und die Geiat- 
lichkeit zu Stadt und Land : c Min herren rien ns hewegaü« üiaer BWilren 
16uf. des ait wttters und aller fruchten geneigt, den itlmÄohtig''n got an- 
ziirüifen und besnnder uf n&chstkomendeii MGig ein ampt zii trost aller 
Elßubigen seien und besundtfr unser lieben vordem glich als uf aller aelen 
tdg 7.11 biihi'n. und nach dem ampt über alle gieber zii gan. die mit h&II- 
j trfiften, die alle truw und sorg in irm leben t'iJr uns ge- 
si daruT zii bitten, unser Bachen ^gen dem ewigen gut 
Ulli iriu Ki:i.iuiven ufrCif bevulhen 2Ö machen, so getruwen min hern, es 
werd atat nnd lond hoch und wol eiachieasen. > Ebd. S. 161. Ueber die 
Teuerung dea Jahres vgl. aoeh Knebel. Basler Chr. IM. 153, 166. 169. - 
•) Dittlinger auciite stnerst in Millhausen Korn «n kaufen (Eats-M. vom 
2. September), am 5. Seplembet erhielt er den Auftrag, mit Schilling nach 
Stnu-sburg zu geben. |Ebd. S. 136-1 



chrn eilt 
hept liah 






178 



147' 



zina uf, damit das koin bezalt wart, Und man niCtst ^ 
körn gar vil zfi füren geben, namüch von ieglicliem BemmÄ 
von Strasburg bis gen Bern me dann ein Uünschen giildil 
das traf alles mit dem coaten, der darüber ging, gar ein gre 
B 8um. *) Und verlurent die von Bern daran gar vil, dann i 
ein merglichen abslag daran tatent, wie wo! ai an demselben 
körn wol betten in der tiire wider mfjgen ztt houptgfit komen] 
Dennocbt wart dis angesecbcn nmb eins gemeinen nutzes i 
armer liiten willen, das von den wisen und gewaltigen j 

]>i erliohen getan und wol angesechen was, dann damit ein i 
meiner nutz fnrgenomen und betracht wart. Das geriet i 
gottes gnaden ala wol und glücklicb, das bald darnach i 
körn abslug und die riehen in der etat und uf dem lande i 
spicher uftatent und das nit ma verhalten mochten. Die i 

lÄ Strasburg erzougten ouch den hotten von Bern, die das korü 
kouften, gar gros fürdrung und frftntschaft in allen dingei 
und schankten ouch allen zoll, desglich schankt ouch der i 
schof von Strasburg sinen teil am zoll und die von Basel ui 
ander ouch, das alles gar ein meiglich sum bracht, das mi 

!o gein denselben herren und stetten zä götem niemerraer ve 
gessen sol.") Zudem so wart ouch das körn alles gar in kuN 
zem bezalt mit dem gelt von Frankenrich von der pensionn 
damit wart houptgüt und zins und was man ze Strasbur^^ 
schuldig was, ganz abgelöst. 

1. Man miiit oiicli ein groti gät davon ze fiining geben. — 3. bis fehlt 
— 4, alles frhtt. — gar fehlt. — arm merelicb sum. — 6. wie wol «L 
daran wol betten mögen. — 11. angesechen und betracht. — I9l| 
deselich ander hem und stett Quuh totont, das dennocht t ' 
gliche Bum. me dann tusent Bünscbcr güldin bracht, das u 
zu eren und gütero oucb. — "' 



ih^ 



■1 Die Bemer licuen das Korn mit eigenen Wagen von Basel abholi 
Bat»-S4. 22, 100. — •) Bern biit Bwel, Kolmar, Stblettstadl, den ilaten 
cbJKben Landvogt und Uiiiehof und Stadt van Striissburg am Zollbetreian|^ 
und motiTierte die Bitte damit, dats *A\% beaw&,rungen us Icriegen [komi'l 
menl, die gemeine vereinung berürt ». Am HO. Oktober und 1. Novemhf 
dankte man ihnen f3r daa treundliche Entge^n kommen, auch einem 
von Bietenheim fQc seine HQhe und Artj«it. Dngegen musste niti 
Bitte an den öaterreichischen Landvogt und an Solotum i-rneuem 
die«bez<lg1ichen BeachlQue trug Schilling eigenhändig in das Bat«-Al 
1. November ein. Siehe ßats-H. 22. 157,158.160, 169, 182, 209, 22J: 2H, 4.5S 
Teutech Miss. D, 168, 17:{. 179, löl. "" 



356. Das gar vll wiirtiien, die man tiempt eiig'Ci-, allent- 
liiilben in dvni ertritli wareut, die ^ar g^rosseu »clia- 
dt^u tnteilt. 

In dem iare, als man von der gebfirt bnsers lieben lieni 
und behalters Jhesu Cristi zalt tnsent vierhundert sibenzig 
und acht iar, wöehsent gar vil wurmen '), die man nenipt 
enger, darus dann am letaten kefer werdent, in dem ertrich, 
oucli in allen matten, garten, weiden, bftimen und krütern umb 
die etat Bern, ouch in allen iren landen und gebieten. darzA 
in der ganzen Eidgnüsschaft und andern Tfitechen und Wel- i 
sehen landen. Die tatent gar mergliclien schaden an körn, 
h&w, iimpt, weiden und andern narungen der menechen und 
der unvernünftigen tieren, so verr, das menglich davon er- 
sehrocken und damit bekllmbert. In dem was der biachof von 
Losann '') zö Bern, dem wart man den merglichen komber und i 
schaden clagen und ze erkennen geben, und nach desselben 
underwisung und rat wurden etlich Sachen der vorgenanten 
wfirmen und engern halb fdrgenomen und gehandelt, als har- 
nach stat. ') Und beachach am ersten durch hern Bernharten 
•Smid *), lütpriester zfi Bern, dis nachgescliriben ermanung an ^ 
ofnem canzel vor gemeinem volk. 

1. Kap. SöB fehlt. 

') Ebenso Knebel, li&altt Chr. Hl, 1!>4. Die Kirchgememdu Alteiidi.rf 
in der Mnrch beachloss um ^5. Mai 14TS, den Urbanetag zu einem ewi^n 
Feiertag lu erheben < für die inf^eri. die ao Crossen echaden habend getbon 
in allem land .. Geschichtsfreun.i XXVI, ;«f — ') Benedikt von Moutfer- 
rand, 1476-1431. — ') Deber • TlerBtrafen and Tierprozenae • handelt eehr 
ein((«hen(I und aufschlnua reich Karl von Amira in den Mitteilungen den 
Instituts für fistcrreichiiche Gei^hiphta forsch un^ Xll, 545— (>01. tine Er- 
gftnzang dazu bildet meine kleine Abhandlang •Tterproitesse in der Schweiz», 
im Sonnt^sblatt des ■ Bund . 1H93, Nr. l»-20. ~ Schon im Jahre 1477 
hatten die Berner offenbar im Sinne, gegen die ' Käfer > vorzugehen : diea 
beweist der Eintrag vom 28. April M77 ; ■ An dfn pi opsl. von Angoltingcn 
{Bnrkart StSr) . mm hern zä verkünden den bandet mit den k&fern •. 4,^t>- i< '^ic^ 
KatB-M. 21. 142. — *J Der I/tatprieater Bruder Bernhard Smidli. gebürtig" 
HUB Preiburg i/Br., ist in Bi-rn seit 1161 nnchweiabar. Der Itiit npriich sicli '' 
am 19. Mai 1474 in emmi s, Im^ibi'u ;iii den Landkonirapntnr »ehr vorteil- 
haft über die Wirkaamkrit J-.-J' -. Mniiii.'-; aua und verwendete sich im fol- 
f enden Jahre fDr die A"-li.|'-iiiiii.' 'I^ ■■ luiitUTlichen ErltfS. Tentsth Spruchb. 
. i4i; G. 32; Teutsdi Wi-~ i ', V'2: ^'nlhvi- uud SatJinTi gen buch auf dem 
Stadtarchive. Niciaua voti |iii'-l>mh l".'<hiL'hte ihn t^nlamentarisch mit einer 
Oalie. Abfa. des hiat. Ver. -Ip» Ku. Ücm II. »33 f. Smidli trat im Mai 1481 
von seiner Stelle zurQck, IT. Hai 1481 : • An lantcnmendur und cappitt«! der 
Tüt«ehen herreu, ü» sie fdr min hern komen bröder Bemhart Smidli und 
bab mit inen bedacht, das er kmnkheit hnlb (ins liba sSlich ampt nit me 
niicb notdurft k6nn ventecheu und diewil es die gestalt hat, so begern 
min hem nn si, mit einem andern, der kunst, vernunit und erlich v 
hab, E6ticba zu besorgen in mneaeu, <las ei des lob und min hem ere 





357. Die verkünilnn^ und ermniiung des TOrgenanten 
lütpriesters. 

«Lieben kind ! Mir zwivett nit, ir liaben vernoiren. en- 
pfunden und gesechen den grossen sweren inl'al und schaden, 

ü 80 dann in stat und lande niengem menschen zügefflgt ist und 
teglichs beschicht. durch die würm oder kefer. die man nempt 
die enger, die dann dis vergangen iare in dem ertrich gelegen 
sind und das körn, haber, h5w und Ämbt merglieh zerstört 
haben, das leider offenbar und ein gros plag ist. Darin haben 

j min gnedig beuren schnlthes ') und rete mit ir wissheit men- 
gerlei bedacht, solichen sweren, verderplichen schaden zft 
wenden und zCtletst mins gnedigen herren des biscbofs zA Lo- 
sann rat gehebt und im die Sachen in allen trüwen zft ver- 
stan geben. Derselb bat m'i mit vetterlichem gemüte zfi herzen 

\ genomen solichen grossen komber und scliaden und mir daruf 
US craft siner gebotsbriefen bevolhen, dieselben wCirni und 
enger bi gehorsam und pflichte der heiligen kirchen hoch und 
tief zti ermanen, als er euch durch sin brief gar treffenlicli 
ermant, an Verzug und lengrung iis solichen ackern und mat- 

> ten, da si dann den menschen oder tieren schedlich sin mögen, 
an die ende, da si nieuian komberbaftig sind, zu keren, oder , 
wo iemand ützit von ir wegen darwider welle fiirwenden oder 4 
reden, das der gen Wiblispurg kern, da sin gnad ietz ist, vorl 
sinen gnaden oder sinem vicarien darzU ze reden; dann wo] 

. das in seelis tagen nach der vermanung nit bcschech, so wurd"! 
er fiirer wider die enger nach form des rechten handien, wie! 
dann sin besigelter brief das alles eigentlich begrift. IJndl 
also wird ich ua craft solicher bevelhnüss an zinstag nacbfl 
sant Bartholomeus tag") uf das anipt der heiligen fronraeraj 

I die wiirm und enger uf dem kilchof^) in biwesen etJichei^l 
geistlicher personen, so man darzd wirt berufen, bi gehoraami J 
und pflicht der heiligen kirchen ersftchen, ervordern und er-*j 

1. Knp. 537 frhlt. 

nutz haben und den alten hie zä blibeu lassen eitempt. dann nncb dem 0. 
miaeD facrn lnug zit wol ^dient, buben si luter beger, in hie zQ behalten. •,_ 
Bats-M. -62. HS. Die Aasfertigung des Schreiben« in Teulsuh Miss, K. 23.^ 
abffedr. von ¥.. Bljisch im Jahrbuch für si^hweiz. tiewbichte IX, 57 f. Im.^ 
Jaure 1482 »erwundt* »ich Bern in sieben Schreiben sehr eneiwsch für den J 
ehemaligen Leiitpriest4!r. Tcutflch Hias. E. »7. 72, 75. 76. S2 ; Bat«-U. SS, J 
46, IJI; »7, 3. Zum letzten Miile ist er am 10. Dezember UM in BaraJ 
nachweisbar. Tautsch Spruchb. J, rt2l, — ") Schultheiis von Bern war Adrian^J 
Toa Bubenberg. — '] 25. August. — *) Die heutige Plattform. 



.^^=1. 



1478 



181 



"inänen, ua dem velde, es sittn acker, matten oder garten, an 
ende, da äi nieruan schaden ztifügen, von stnnd an und on 
allen Verzug und sumpnfiss. Und wo si das nit tünd, so wir- 
den icli si ber&fen und eitleren für minen gnedigen herren 
von Losann, oder sinen vicarien, in sechs tagen den nechsten 
daselbs zö erschinen und iren glimpf zu erzellen. Und wirt 
dann daruf min gncdiger herr von Losann nach Ordnung des 
rechten wider si mit verfluchen handleu, als sich dann in so- 
lichem gehört, Lieben kind ! Nfi wissen ir, das der almechtig 
got nach billichen schulden umb alle ding erbetten wil wer- " 
den ; so verstand ir euch wol, das es ein gemeiner nutz ist 
und gros uotdurft darzü ze tünde, das solich plage und das 
Cibel. so noch fürer darus wachsen möcht, verkomen werde. 
Und darumb, so haben min gnedig herren angesechen zfi dem, 
das min gnediger herr von Losann und ich von siner gnaden i 
wegen handien werden, wie ich vorgemelt habe, ein gemein 
gebett von hus ze huse uf ze ncmen, als dann das bisliar ge- 
wonheit gewesen, ouch gebrucht und wol erschossen ist ; das 
wirt nft bevolhen fromen menschen fiirderlichen ze tönde. Und 
also erman und bitt ich lich, das ir dis ding herziclichen be- s 
denken und das gebette mit innigem gemäte an lich nemen 
und mit rüwen üwer siinde vollenden und ablegen, so ge- 
trüwen ich dem ewigen gotte, der müter aller erbermde, Ün- 
serm hushern sant Vincencien, allen lieben heiligen und allen 
glöubigen seien, es werde wol erschiessen und uns allen : 
grossen sweren schaden, der uf ein ander iar von inen ufer- 
stan möcht, verhalten. Min gnedigen herren haben ouch an- 
gesechen und verschaffet, das sfilich Ordnung, wie ich üch die 
erzelt han, in allen iren landen Losner bisttims uf dem vor- 
genanten zinstag wirt gekündet. Bruchent harinne ernst, trüw a 
und fliss in solicher mass, als ir getrt'iwen des gegen gotte und 
ouch in diser zite zu genieaaen ; der welle linser bitt erhiVen 
und üch und mir das ewig leben verliehen. * 



3öb. Dbü der vorgennnt liitpriester von Bern die wilrni und 
euger Tennarit und für den vorgeiianten blscliof citiert. 

Und also an dem vorgenanten zinstag nach Bartholomei, 
als man das ampt in dem münster gesungen und mit andacht 
volbracht, hat der vorgenant lütprieater in gegenwirtikeit vil 

34. Kap. 858 fehlt. 



18-2 



lilH 



geistliclier und weltlicher persoiien dieseibeii verfliichten würm» 1 
und enger vermant und inen gebotten abzüwiuhen, ouch si 1 
citiert für den bischof von Lo&ann, als das von woH ze worfe } 
harnach stat : 

ft «Du unvernfinftige und nnvolkomne creatur mit nanien \ 

enger, und nennen dich dariitnb unvol keinen, wunii dina ge- 
Blechtee iet nit gesin in der arch Noe in der zite der Vergif- 
tung und plage des wasaergusses. nil hastu mit dinem anhang J 
grossen schaden getan im ertrich und uf dem ertrich eina ] 

» merglicben abbruchs zitlicher narung der menschen und un- 
vernünftigen tieren. Und umb das nü senilichs oder derglich 
durch üch und üwern anhang nit me besuhech, so hat mir min 
gnediger herr und bischof zll Losann gebotten, in sinem nameii 
üch zd ermanen ze wichen und ab ze stan und also von »iner . 

^ gnaden gebots wegen und ouch in sineni iiamen als obstat ■] 
und bi craft der hochen heiligen drivaltikeit und durch eraft 
und verdienen des menschengeslechts erlösers, (inscrs behaltere 
Jhesu Cristi, und bi craft und geborsamkeit der heiligen kir- 
chen, geböten und ermanen ich öch in sechs den nechsteo i, 

'' tagen ze wichen, al und iegliche besunder, us und von allein i 
ertrich und ieglieher stat, da ir bishar heimlich oder ofTenlicb , 
schaden haben volbracht, oder noch verbringen mfichtent, ouch 
zu wichen us allen matten, ackern, garten, weiden, weiden, ' 
bömen, krütern und von allen Örtern, an denen wachsen und , 

■. entspringen narungen der menschen und der tieren, und an 
die ort und stette uch fügen, da ir mit üwerm anhang niemer- j 
mer kein achaden volbringen mfigen an den fruchten und na- 
rungen der menschen und tieren, heimlich noch offenlich. Wera 
aber each, das ir diser ermanunge und gebott nit nachgingen 

I oder nachvolgetent und meinten Ursachen ze han, das nit ze { 
erffiUen, so ermanen ich üch als vor und laden und eitleren 
üch bi craft und geborsamkeit der heiligen kirchen am sechs- 
ten tage nach diser execucion, so es eins slacht nach mittem ] 
tag, gen Wiblispurg, üch ze verantwurten, oder durch üwera ( 

i fiirsprechen antwurt zu geben vor minem gnedigen herben von ] 
Losann, oder sinem vicarien und stathalter. Und wirt dann | 
daruf min gnediger herr von Losann oder sin stathalter furer' ] 
nach ordnunge des rechten wider üch mit verfluchen und f 
dem beswerungeu handien, als sich dann in solichem gebürt 

I nach form und geatalt des rechten. Lieben kind ! Ich begeren 
von üwer ieglichem, zft betten mit andacht uf üwern knüwen 



drii puter noster uiul ava Maria der lioclien heiligen drivalti- 
keit zfi lob und ere, an ze rüffeii und ze bitten, ir gnad und 
hilf darin ze senden, damit die enger vertriben werden ». 

Als nü dis alles durch den vorgenanten lütpriester ver- 
ktint und volbraeht worden ist, hat man kein Eigenschaft ver- 
nomen. das dis verki'indungen und verfluchen ützit haben er- 
schossen ') ; dann das der almechtig gotte, der uns allen sin 
barmherzikeit welle mitteilen, uns dis plage umb unser sünde 
willen hat geben, damit wir gebessert wurden, als dann das 
in der alten e und aus ze mengem malen me beschechen ist. i 



Üo'd. On.'^ die herzüglii von Snlöy, mit dem nnnien Volnnt, 
die clii küngin von Fraiikciirich wiih, Ktnrp. 

In dem vorgenanten iare etarp frow Volant*), ein hcrzogin 
von Saffiy, die ein geborne kfingin von Frankenrich was. Die- 
aelb hat lange zit das hus von Saffly nach irs herren tot i 
durch sich selber und etlich, die ir föglicfaen warent, in sem- 
licher mass geregiert, das davon nit vil gutes kam, dann gros 
krieg und verhergrung des ganzen landes und herzogthüms 



1 SafByen, mit dem i 



L Yolandii, 



'I Der Itat beechüfligte sich im Laafe des Jahres 1178 noch zweimal 
mit dieser AngelegcBheit. Am 9. September : «Man äol nnbringyn von 
der engern wegen >. Kat«-M, 2b. Vi. — Darauf schrieb er am 14. September 
dem Bischof Ton Laueanne: • Preterea nenti nobis est, nt pro vennium 
expalsione uberirir processaa in vim mHiidntoriim ordinacionumqiie fiat. qua 
re cum nesuinmus, quo in loco K(everenda) p(oteataa) veitra vel ein? vicea 

Stentes operiri queunt; ab eii certiflcationcm plenam hiis cerulie optamusi. 
t. m«a. B, 149 ^ Und im Kats-M, 25, a\3 vom 15. Oktober schrieb er dem 
Gleichen: «Nach dem er vormaln per viam mandali gegen den lidfern, 
)renant bruci, bab gehandelt und dimnenthin unsenn lütpriester fiirer be- 
leih geben, daa ai nü alles beachecben «nd (babe) doch mt vervanfren, und 
nlü nu ^jemeinem land vil daran ist gelegen, bo verkünden min hern im 
ardichB mit gar ernstiger (bit|, iiirer diirin t\\ procedieren und zu handien, 
wie dann des rechten daa vordret- Da* wellen min hern in allen Bachen 
verdienen >. Ob da.' Keriehtliche Verfuhren weiter gien({, wifsen wir nicht. 
Dag-egen fand im folgenden Jahre ein neuer Prozeaa siatt, Aber welchen 
Aiifihelm I. 148 und d^s • äonnt^bUtt de« B»nd * 1803. Nr. 19 und 20. 
nachzusehen ist. wo die darauf sieh beniehenden Akten nbgedruckt sind. 
W. Merz teilt im Taschenbuch der historischen (ieaellfchaft des Eta. Aar- 
gau auf das Jahr ItJ^. S. 97-102. einen im Gebiet de« Argau im J. 1479 
Kur Anwendung gelangten Eioreismua mit Kin weitflce« Vorg-hen gegen 
die Engerlinge kennen wir aus dem Jahre 1492, vgl, < Sonntagablatt aes 
Bund. 1893, Nr. ÜO: A. Denier im Gefchicbtslreund XL1V,S. 192; Schweizer 
Museum von 1783, S. 338-40. — '1 Joknda starb am 29. August 147B. 
Colombo. p. 21:i. Vgl. Anabelm I, 132. Am 1, September beauftragte der 
I !„_i.„ l)„t A — K . — I Hubenberg, mit einer frei burgischen Deputation 



bernische Itat der 



n Hof ZI 



n dna Beileid s< 



;r ötudt a 



zudrricken. 



1B4 1478. 1477 

von Safüj' : dann si dor vorgenanten kriegen von Burgunneoi 
ein rechte ursecherin wider die von Bern und ander ir Ei( 
gnossen und zßgewanten gewesen, als dann das liievor n 
dann in einem stiiuk angezogen und gemelt, deshalb nit v 
B dag umb si gesin und oueli wol ze verkieseu ist. 

360. Als die von Friburg witler an das rick komeu 
und eianz Tri worden sind.*) 

Und als man dann hievor zem teil euch gehört hat*) wie! 
die fiirsten und herren, darzü gemein Eidgnossen und 

10 Wanten uf dem grossen tage zh Fiiburg so wol und ernstlichl 
betracht und zö herzen genomen habe» die sunderbaren gros-; 
sen dienste und manlich getaten, so dann die fromen und! 
hantvesten liite von Fnburg inen in disen kriegen allen soM 
getrbwlich erzi^ugt und bewist. euch ir liebe und gfit und allesT 

IS ir vermügen in rechten brüderlichen trüwen zti inen gesetzt i 
hand und deshalb und darumbe uf demselben tage si habea 
wider wellen fri machen und das Saföysch crfitz ab iren toren • 
nemen •) und in iren ersten stant und wesen widersetzen, nach J 
dem si dann von anfang har an alles mittel an das heilig] 

«0 RSmsch rieh gehört haben und aber durch untriiw mengerleil 
herschaften also verfört, das si darzfi komen warent*); das T 

8. B. verkürH Kap, 360 so: Und als dann die von Bern mit den 8a- 
f6yern ein luter ricbtiing undetalaJiden hatten ze machen und ouch die l 
Sat^yer mit nergtichitm grosgcm coaten tnngezit ze Bern waren gele^en.'^ 
□nd liberein nit danoes wolten. bis ei nit inen vergünt und genohtW 
wurden, dea wolten sieh die von Bern ganz nit an nemen noch nnder-4 
winden, die von Friburg wurden dann au ersten tri und ledig g'-laiseilA 
aller der pftichl«n. damit ei einem bua von Saßy verbunden waren.' 1 
als dann uf dem groaaen tage z& Friburg davon onoh gerett wart. Cndl 
wie ungern si dos tatent, nachdem es inen nit wol kam, so wurden n I 
von der herzogin von SafSy, die dazemal ein regiererin und dennocbt I 
in leben was, desglich von den drin ütetten und ganzer landschait^ 1 
aller ir glüpilen und pSichten ganz lidig gelaa^n und inen ir brief-'l 
hinua geben nach lut tiner veraigelteu bekantnüsa und ledigsogUDg, I 
die man dann mit allen andern umbstenden in der atat von BeM4 
büchern witer vindet. und wurden datuf wider ein fri ricbatat und j 
lieiuen daa Rftmach rieb an iille ir statporten machen. 

') Schilling scheint, indem er die Befreinng Freiburgs von Sa 
zwischen die Vorgänge des Jahre« 147S einfQgt, aie ebenfalls in dieses .lali^B 
so versetzen. Diea ist aber unrichtig; denn das in Kap. 360 Enthlt« ge-l 
hi5rt in das Jahr 1477. — »1 Oben S. 92. — >J Bern hatte schon am 21. Älil 



1476 den Freiburgera den Rat gegeben, das savoyiüche Wappen zu besei-l 
tagen. Abscli. II, 6<I0. Ueber dies Traktandum nuf dem Freibnrger Eongrease l 
v^. Abach. U, ti04; Basier Chr. III, 473; Büebi. Freiburgs ßmcE mit 1 
Oesterreich u, s. m. Coli. Frib. VII. 145. — ») Von der L'nrichtigkeit dieser | 



Behauptung war jedentalls Schilling selber Überzeugt ; denn aua Jiistinger, L 
den er im eraten Bande der amtlichen Chronik kopiert hatte — Ausgab« -1 



aber dieselben von Friliurg dazemal nit tun woltent von et- 
licher pflicht weyen, damit si dem hus von Saföy verbunden 
wareiit ') und meinten dag mit andern und beesern fügen ze 
tflnde, damit ei ouch bi glimpf und eren machten beatan und 
bliben und das inen oder iren nacbkomen in künftigem ouch 
nicht verwissen wurde, das war von inen gar wol und er- 
lichen angesechen und betrachtet. 

Aber nachdem und dann die berzogin von Safoy und die 
ganze landschaft nach demselben grossen tage gar ze mengen 
malen gen Bern kament, nämlich die drig stette-) und ander i 
treflich botachaften von geistlichen und weltlichen und etwann 
fünf oder sechs wucben aneiuandern da lagent"), und beger- 
tent mit inen gericht werden, das aber die von Bern mit inen 
fiberein nit ufnemen, sunder so woltent si die vorgenanten 
von Frihurg, ir aller liebsten fründe, die sich als trüwlich mit i 
inen gehalten hatten von inen nit sündren und bi inen in lieb 
und leid behalten und wolten weder l'riden noch pbnde mit 
inen machen noch ufnemen oder ützit davon hören reden, bis 
die vermelten von Friburg am ersten wider eiu fri stat des 
heiligen riehes und in iren ersten stant und wesen gesatzt ^ 
wurden, dann das hus von SafÖy und gemein landschaft so 
merklich wider si misshandelt und an inen gebrochen hatten, 
das st semlichs mit got und allem rechten wol tun mochten, 
als sich dann die herzogin und ganzes Saf&y erkanten und 
nit vil konden darwider reden. Und wie wol inen das gar -. 
awer angelegen, als das nit unbillich was, dann si ein grossen 
trost und herz an denselben von Friburg langezit dahar hatten 

6. Ha. Z. schreilit dae wol von. 

JusUDceriH nucb SchilÜDga Handschrift von Stierlin unil Wj-m. S. 2» f, 
Ausgabe von Studer, S, 21 - — wuBste er gut genug, dusa Freiburi; von An- 
fang an keine Beichgstadl gewesen war. Von * untriiw > beim Uebergane 
FreiburgB in kiburgischen und haUaburgiscben BeaitK kann auch nicht wohl 
die Rede sein, dagegen kOunte man hievon bei den EreigniBsi^n. der Juhte 
1448—1452 (Uebergunff nn Savoyen) sprechen. Die Theorie von der urupröng- 
liehen Reicbsunmiltemarkeit der Stadt Freibiirg entnahm den Beweis ftlr 
ihre Richtigkeit mögliche rweige einer neuen Deutung des ältesten Siegel- 
Inldes der atudt, welches den auf einer Burg schwebenden Zähringeradler 
aufweist. Diesen wird man wohl als Reichsadler nngeaehen haben. Vgl. hier- 
über F. Hauptmann, Das Wappen von Freiburg, in Freiburger Geschichts- 
bltttter IV, 5b— 58, dazu die fdnr Abbildungen. — ') -Daa erwant doiemal an 
denen von Friburg» sagt Schilling oben S. 92. — *) Ueber die »drig'tette« 
liehe Schilling 1,286 und 11.9:^, Anm. 6. Etwas aujrfQhrlich kam Anshelm I 
(N. A.). 8. IIa auf die Befreiung Freibargt za sprechen. Vgl. ebenfWlU 
A. BUchi, FreibuT^ Bruch mit üesterreich, S. Uil— 147, und meine Mit- 
teilung, Zur Vorgeschichte des BündniiseB zwischen Bern. Freiburg und Sa- 
voyen vom 20. August 1477, im Anseiger für schweif. Geschichte löOO. S. 260. 
— ') Savojische Boten erachieuen bereits Anfangs Jani 1477 in Born. 




186 UT7 

gf;hebt, nach dem es ilaan hantvest and treffenliche lüt« aiod. 
deiiDO<;ht kam es darzÖ, das si bekaDtent, das si wider die 
von B«m und Friburg so ni^nigvalticlichen getao and ge- 
handlet hatten, das si danitnb billtch etv>-as lidcn soltent. 

-. Und hß^ahtni BJcfi danif mit friem gemilt und willen und mit 
^nzem and vollem gewalt der herzogin von SafTjy. die dann 
/ti denselben zit«n das houpt und ein regiererin was. oucli 
mit wJMen und willen der driger etäten und gemt^iner land- 
achaft von Safäy, die ir treffenlicben rätc und botsc-haflen von 

1.. geistlichen und welllichen personen zu Bern hatten ') das si 
die verraelten von Fribarg aller ir glüpden und ptlichtcn, da- 
mit si dem hus von Saf&y verbunden warent, ledig iiessent'). 
also das si wider in iren ersten stant und wesen komen and 
ein fri richstat ein und hüben und anders nieman dann dem 

» heiligen rieh, daniT si ouch von anfang har gefnndiert werea. 
dienen und verbunden sin und sollen ouch das Saf&yscfa crdtz 
ab iren toren nenien und an desselben stat das heilig rieh 
machen lasMn '). Und gaben inen uueh daruf ai ir brief und ' 
sigel, damit ai dem hnse von Saföy verbunden waren hania*) 

Dl und lagent &l» lang zfl Bern, bi» inen ^emlichs alles zU ireu 
liandcn kam. DarzU gabunt si inen »uch ein hekantnüssbrief 
von der herzogiii und gemeiner landsehatt von Saf&y. darin si 
bekanten und si ledig sagten aller eiden, pflichten, gliipden 
und ander dingen, damit si dem hus von Saff^y verbunden 

!>^ gewesen warent und behielten inen an denselben von Friburf{ 
ganz nit vor, wenig noch vil, als dann das ein g&ter ver- 
sigelter brief gar luter wiaet, der harnach geschriben stat*). 
Doch so schankten ouch die von Friburg dem huse von Saffty 
ein gros merklich sum geltes^), irs eignen frien willens an 

3.1 den schulden, die inen die Saf6yer schuldig warent und si 
inen bar vorluchen hatten, als hievor in diser cronick ouch 
geschriben stat. 

■) Ihre Nomen «teben in Beilage 1 meiner im Anzeiger n. a. 0. ate- 
henden MitteiliiDg. Auch Absch. II. vH, unvullatändig bei Aniihelm b.k 0. 
— *) Am '20. Juli erteilt« Jolanda ibren Geeiindt«n die Vollmntht xut i 
Freilasaiing FreiborKB, um lä. AuKuat wurde sie vertraglich festgeaetit , 
(AnaeiKfir a- a. , Beilnffe 11) — ') Vun diesem iteht io der FreilaasunM- 
arknnde uiclita. Das "aToirische Krens wurde am l^i. September von den i 
Toren der Stadt beaeitiüt. UQchi. a, a. Ü., 8. 146. — 'J Am 23. Augiwt. 
Absch. II. PU. — ') Vom 10. September. Absch. 11.942. Vgl. folg. Kap. — 
') Virl. Bflehi, a. &. S. 146 und mciue Mitteilung im Aninger für achweit. 
Geschiebte 1900. S. 26h. Darnach lä'st Freibarg von seiner Sehuldforde- 
ruuR von ■i.'i.eoo Gld. 7600 Gld. ab. ho da«» sich aem tiutbaben nur noch auf 
lö,OilO Gld. belauft ; ebenso vprzichtet es auf die noch restierenden Zinsen. 
Von der auf Itl.oOi) Gld. reduzierten Kapitalichuld werden nach Abzug der 
Kosten die ErtrUgniase aus Chablais und Wat abgezogen. 



--U78 



I&7 



301. Der lirief um) verschribiinge, wie sich die herzogin 
uii'l gemein laiidsclinft von Saftty eiizleclißii und be- 
geben aller der gereuhtikeit, die si an ein «tat von 
FrlbuTg liiNhar gehebt haml.') 

« »ß^t^i.JU\. i.j. '^. 

■Hi'2. Das die beiden stette Bern and Friburg ein ndn-en 
pnnd mit dem hiise von SArf); lürgenunicii nnd ge- 
macht hand. 

In dem vorgenaiiteii iare und in dem zite, ala die von 
Friburg wider an das rieh komen sind, habend die beiden stett 
Bern und Friburg ein nüwen pund mit einandem mit dem ; 
liua von Saf6y gemacht*) und den alten pund") erlütert, dann 
derselb gar irrig was. Und sind in demselben nüwen pund 
al sadien von einem an das ander gar wol deelariert, als dann 
das dieselben pünde gar luter dargebent. 



3C:). Von der andern Itomfart und dem guadenrichen i 
zite, da» zu Bern gewesen nnd mit gutem usgang voll- 
endet ist. 

In dem iar, da man zalt von der gebürt linsers lieben 
herren Jhesu Cristi tusent vierhundert eibenzig und acht iare, 
ffir der hochwirdig herr Burkart St6r*J, bäbstlicher protho- : 
notarie und probst ze Änseltingen, gen Rome und under an- 
derm, so er dann da ze handien und uszetrageu hat, erwai'p 
er an ünaerm allerheiligestun vatter dem babst, genant Sixtus 
des vierden mit dem namen, das er von sundeni gnaden und 
verdienen denen von Bern ein nüw Romfart und ablas aller ■. 
BÜuden für pin und ffir schulde in das münster eancti Vincencii 
gen Bern gap, von des kostlichen büws wegen desselben mün- 
sters. Und wurdent die von Bern mit semlicher itomfart und 



]. Kap. 361 fehU. - 



11. V 



1 fr'hll. 



15. Kap. sea fem. 



derj' 



') Schilling liesa drei Seiten frei, aber der Text der Urkunde (entweder 



_. _.. _.. — ') Die letite Erneuening wurde aavoyiBcheraeita 

um 15. April H67 bestlltigt. Abwh. II, 365. — ■'I Ueher Borkart Stör vgl. 
Anahelm 1, 148. Die bernischen Rgnifalirten von 1471! uud 1478 wurden nach 
Schillioga Chronik dargeBtellt von J. J, Hotlinger, Helvetiiicher Kirohen- 
Geschicfiten iweyter Theil. S. 48^ und 46S. 



18: 



1478 



ablas von dem vermelten liiiserm all erheil igesteii vatter dem ] 
babst gar mit grossen gnaden und miltikeit versechen, dann ( 
der ablas nit anders nucli minder was, dann in dein rechten I 
jubeliare ze Rom, da man dann alle kilchen besuchen mfis» 1 
t nach inbalt der heiligen bäbsttichen bullen, die das von einem J 
an das ander luter erzöugt. Und hat semlich Rcmfart an- 
gevangen an sant Michels abent '), des heiligen erzengels. des | 
vorgenanten lares und gewcrt acht tag aneinandern für pin I 
und schulde und darzü wurden ouch zugelassen acht tag vor ] 

Kl sant Micliels tag und acht tag darnach, das sich in demselben . 
/.ite ouch iederman mit bichten und andern gtiten Worten und ] 
werken darzü bereiten und schicken mfichte. Und wer des- 
selben grossen ablas wolt teilhaft werden und die gnade en- 
pfachen, der müst geben als vil er in einer wuchen ungefar- 

tn lieb mit sinem übe verzart; das was gar löblichen und wol ' 
angeleit. Desselben geltes gehortent zwen teil an den vor- 
genanten buw des münsters aant Vincencii und der dritteil iin- 
serni heiligen vatter dem babst, zu widerstan dem Türken und 
andern unglöubigen ztl ufenthalt und rettung des heiligen 

an eristenlichen gloubens. Und wirt semlicher aplaa noch zwei- 
mal, alweg von drin iaren ze drin har gen Beru komeo. '} Got 
der almechtig welle nach minem begern us milter barmherzi- 
keit verfügen, das aemlicher ablas mit bicbt, rüwen und an- 
dacbt inmassen besucht, das menglich des teilhaft werde. 

-s Item es wurden von denen von Bern beschriben äbt, 

priibst, prelaten und ander bichtviltter, der ob hunderten ge- 
wesen und merenteils al acht tag vor Michaelis nach inhalt 
der bäbstlichen bulle gen Bern komen sind und wie wol in 
denselben acht tagen nit als vil fremdes volkes kam, so be- 

•ja hielt man doch den merenteil der bichtviUtern und sunderlich 
die von vcrr dar warent komen und wurdent die nechaten ' 
priester umb des minsten costen willen bis z& den rechteD-j 
acht tagen wider heim gewist. 

Item der erwirdig hochgelert herr Johans von Steio, 

M doctor der heiligen geachrift, der in der vordem Romfart ouoli 
hie gewesen ist, wart von denen von Bern aber beschriben. 
Durch denselben wart die bäbstliche bull und KAmsche gnade 
am ersten an ofnem canzel gar clerlichen und wol erlütert, 
warzU sich iederman schicken und wie man den grossen aplas 

i den Jahren 



U7f 



189 



erwerben 3olt: das was ein gros iiotdurft. dann üie bull von 
vil priestern. die das verkünden selten, in etlichen stucken 
nit recht verstanden noch geliitert wart und was nit on, es 
wurden allerlei unnützer worten zwüschen priestern und leieii 
gebrucht, bis die bul! durch den doctor recht verstanden wart. 
Der vorgenant doctor hat ouch als lang der ablas gcwert hat. 
alle tag einmal oder zwürent in dem miinster geprediget und 
gemeinem volke gar loblich und gtit underwisungen geben, 
desglich ander doctorea und gelerten observanten und ander 
ouch getan band. Darzü wart ouch der wolgelert meister ' 
Heinrich Han von Strasburg, erzpriester, insunderheit von 
denen von Bern heschriben; dem wurden tnerenteits al Sachen, 
als ouch in der ersten Komfart. zil regieren bevolhen. Das ist 
ouch durch in mit semlichem ernst und Vernunft beschochen. 
das vorab alle prelaten und gelerten, darzü die obern und ein ' 
gemein volk von Bern ein gilt benfigen und wolgefallen von 
im gebebt haben. 

Item an Sonnentag vor Michaelis '), das was in den ersten 
acht tagen als vor stat, wart das t'ronampt in dem münster 
durch den rechten bischof von Losann ^), der in eigner per- - 
sone gen Bern kam, gesungen und tet man gar ein loblich 
procession von dem münster durch die kilchgassen hinuf bis 
z& der zitglocken und die merktgassen harab bis wider zu 
dem münster. Und was in derselben procession der vorge- 
nant bischof von Losann und bi im alle prelaten in irem ' 
wesen. habit und Ordnung und ander priester gar küsperlichen 
mit umbtragen des heiligen sacraments und alles heiltüms. 
Und wart der himel, under dem das hochwirdig saerament 
was, von vier rittern loblichen umbgetragen, Es gingen ouch 
in derselben procession umb vi! ofner sünder und sünderin ^ 
von mannen und frowen, die manne nackent und die frowen 
barfÜB mit usgehenktem hare, als dann semlicher ofner sünder 
und sünderin rocht ist und wart das ampt gar erlichen vol- 
briicht. 

Item darnach alle tag sind gar erlich empter durch die ■' 
prelaten von einem an den andern gehalten und gesungen 
worden und sunders an Sonnentag nach Michaelis ") in den 
rechten acht tagen und gnadan des aplas kam gar vil Volkes 
gen Bern von Tütschen und Welschen landen ; da hat man 



I) 27. September. — '1 Benedikt von Montferraml. ~ ') 4. Oktober. 



190 



U7Ö 



aber ein löblich proceseiou, als davor stat, mit umbtragen c 
heiligen Sakraments [getan], das der wichbischof von Basel ') 
under dem himel Itrilg], den aber vier ritter trögen. Es gingen 
oucli aber in derselben procesaion als davor vi] ofner BÜnddr ■ 

■> und Sünderin umb von mannen und frowen in der geatalt unjj 
dem wesen, als davor geli'itert ist. 

Item man hat oueh al tsg vom morgen frü bis nacht i 
vil ofner minder und sünderin durch geordnet priester in dem 
mänster von einem bichtvatter zu dem andern und ouch i 

u das münster umbgefärt und haben die selben sünder und s 
derin von ieglichem geordneten bichtvatter insunders mfiaa 
offen büs enpfachen und für ai niderkuüwen und absolvierutr^ 
lassen. Und aU ich vernomen und von den sundern priestem^l 
so darzft geordnet gewesen sind, gehört und merenteila , 

5 Sechen han, so sind in der obgenanten Komfart und gnaden-' 
riehen zite von ofnen sondern, mannen und frowen, nackent^ 
und offenlichen umbgangen von Bern und andern enden Tüt-a 
sehen und Welschen landen ob zwfilfliundert personeo. Der! 
almechtig got well ai mit ganzem riiwen und warer hiebt be«; 

<) steten und si in die fallgriiben der sünden niemer mer kumeqj 
lassen. 

Item man hat ouch bi hundert geordneter bichtvätt«md 
gehebt, die in dem vorgenanten gnadenrichen zite iedermaal 
bicht gehört und nach Inhalt der bullen geabsolviert haben.'] 

a Und da die rechten acht tag nach sant Michela tag uskamen^l 
da lut man an dem nechsten mitwochen darnach ') 
vesperzito dem apios mit allen glocken und grosser andachtJ 
wider ue. Der almechtig ewig gotte welle nach mii 
gern Verheugen, das sem liebe gnaden rieh zite und grossetj 

K aplas, allen denen, die in mit hiebt, tüwen und andacht ge*> 
sticht band, hie in zit und dfirt in ewigen fr&uden an übe und] 
sele wol erschies und annem werde. 

Item es wurden ouch alle prelaten, bichtviltter und ander! 
priester, geistlich und weltlich, in biderber hiten hüser geleitfT 

• der wart mit essen und trinken wol gepflegen und wart ( 
selbe zerung alle von dem zÜvall sant Vincencien teil bei 
und usgericbt. 

Item alles das gelt, das allen bichtvAttern zä bicbtgelt^ 
geben, das wart alles züsamen in ein laden getan und nül 



V«l. 



I. Vi« 



a Basel > 



1478 U)I 

davon gononiGti und nach usgang der Bomfart wart es linrue 
getan und nnder die bichtvütter geteilt, ieglichem nach sinein 
etat und wesen und möst man dennocht ua der rechten kisten 
sftnt Vincencii me nemen, dann des biclitgelts nit gntig |was|, 
nach dem der bichtvjittern an der zal vil was. Darzü yah 
man ouch dem wichbiscliof von Basel, ouch dem doctor und 
andern predicanten von sant Vincenciengelt, das si ein benögen 
hatten und mit eren von Bern schiöden. 

.Item man hat ouch in dem mCmster ein grossen beslagneii 
trock stan, darin das gelt alles geleit [wurde]: das wart nach i 
inhalt der bull geteilt, und sant Vincencien teil den kilchen- 
ptlegern in Iiochen trüwen bevolben und überantwurt, damit 
den buw des münsters zu t'ürdern und anders in keinen weg 
ztt verendern, und nam die stat des ganz nit zfi iren banden, 
wie wol si semlicher Koml'art grossen costen hat gehebt. i 

Item es warent ouch sunder prelaten und hocbgelert Ifite 
geordnet in dem münster in unser lieben frowen cappellen, 
alle gros sachen, darus sich die bichtvJltter nit gerichten 
künden, zil entscheiden, und welche ouch ir gelt nit mochten 
bar usrichten nach lut der bullen, die wurden in ein bÜcb : 
geschriben zä banden sant Vincencien und des kilchenbuws. 

Und als dann die von Bern nach den vergangnen striteu 
und kriegen ein mergüch sum korns von der türe wegen in 
der stat Strasburg hattent koufen und mit grossem merglichem 
costen haruf fären lassen, als dann hievor in diser cronick ^ 
geschriben stat '). und nach dem dann dennocht ein tflre an 
koni und ztt mengcm mal grosser mangel an brot was, da 
wurden rät und burger betrachten, solt man in solicher Rom- 
fart mangel an brot haben, das semlichs grossen schaden und 
abbruch bringen und ouch dem gemeinen Volk übel komen ^i 
wiirde. Und Hessen also ir mtiller und pöster zu Bern ir koni 
malen und bacben utid gab man inen davon ein zimlicben Ion 
nach lut einer Ordnung, darumb gemacht, und wart den pästern 
iusunderheit bevolben, gÜt gros pi'enwert zö bachen, und biderb 
lute tlarzil geordnet, die dis ding mit usgeben und innemen - 
handien und rechnung darumb geben solten. -) Zwar das was 

') Oben 8. 177. — ') Der Bat erKriff enUchiedenu Mawrefieln «ur Ver- 
proviiintirimg der Staat während der Komfoiirt Er sorgte für die Einfuhr 
von Fischen (Ral«-M. as, 3, 59). er verbot den Fürkaof und die Ati-fiihr 
de« KorDB (ebd. S. 4. 52. 54i. er hielt die Überländer an. bei der Ziger- 
üibrikation das vorKesehriebene M*» zu beobuüliten {ehd. S. 52), in Soloturn 
und Freiburg erkundi|;te er sich nach den dortigen Fleiachtaien (ebd. S. (-3). 
er lieas aich von Solaturn die Pfisterordnung flbcrsenden (sie steht obd. S. 71) 



192 



1478 



ouch ein grosser abslag und verlust an dem körn. Es was 
aber von den gewaltigen von Bern gar wol angesecben, dann 
es ein rechter gemeiner nutz was, des iederman, heimsch und 
frömde, wol genossen hat. Es wurden ouch ander Sachen mit 

i den metzgern und sus inmassen bestalt und verseehen, das l 
niemand kein mangel moi'ht haben. Und sunderlich hatten ] 
die metzger gar gÜt Heisch, rindris, urfris und anders 
Tiitscheu und Welschen landen bestalt, das menglich voa'J 
frfiraden lüten das rümpt und daran gevallen hat. Got^der; J 

I almechtig welle den fromen biderben berren von Bern semlidlJ 
Vernunft und wissheit verliechen und si dammb mit : 
g&tlichen gnaden beharren und veralten lassen, das si zfli'l 
türdrung und ufcnthalt eins gemeinen nutzes alweg semlich'J 
gut Ordnung und regiment haben, das ein gentein Volk in der | 

> stat und uf dem lande mug geniessen. ') 

und er erlies« eine neue BäckerordnuDg (ebd. S. 21, 48, 49, 54. 99. 144]. 
Am Iti. September • s611ea die pfiaber. so ininr berren luäl baohen, sweren, 
das mfi.1 ao inen geantwurt wirr, ffetru-w lieben und iii dem allerbeeteo aü 
eren. das brot darua eü bachen, zu niechen und alsdann dasselb brot eu 
banden niinr hem und der, «o von ineu diir^ü bescheiden sind, erberüclien . 
und volkonien Heben zä antvrtirten und oucb mit beaundem fürworten, dU« 
si in minr hern mal kein ander mhl sü mtischen nocii zQ t^nd, aunder deui I 
allem ernstlichen und erberlichen nach zu komen, tille gevürd vermitten.« J 
Kbd. S. 54. — <) Die Ratsmannale enthalten eine Eeihe auf die Homßiln^ 
bezügliche ICiutt^e. 10. Juli 14T8; An hern Johansen vom Stein, doctoK 
der heiligen schritt. Nach dem ich (nämlich Türing Fricker) us beYa" 
minr berren mit im geredt nnd in gebetten hikb, sieh mir vart her üij f^gt 
und er begert darurab minem hern von Wirteinberg (d. h. Graf Eberfau 
xü Ecbriben. Dag si heschecben, und aber minen hern antwurt wor'~ 
darin si in nit VB«t willig vinden, das inen widerwertig, angeaechen _. 
inen vil daran ai gelegen, und nach dem si nü ein beaunäern vertruwlich< 
willen £11 im tra^n, so begeren si an in mit ^nzcm ernst, bi sinem g' 
tigen zusagen herzi^komen, xü beliben und bi guter Kit hcr/.äfaereu d 
dasetbi sin vütterliche ler zii efiien, aU er mit sinr vemunrt wol kann n 
im min hern i^ni vertriiwen und ouch mit dankbarem willen wällen t 
schulden und m sfilicher massen gegen iui zu vervarn, das er benfij^ 
a&ll, und wie wol ei sich dea gegen im ganz verseehen. so begeren si~3 
hanimb siu gülig antwurt bi disem botten. — Am gleichen Titffl: 
raeiater Heinncb Hanen. eri^priester zu snnt Peter, dem iungen, iS St 
bnrg. Nach dem im min hern vormals haben geschriben des Rimao. 
aplaa halb und danif ainen giften willen wol verstanden, bedunk ü n 
dürftig, die ding fiirderlicb und frnchtbarlichen zu betrachten und ift tf 
deren nach kürze der zit, und als nii er darsü vor andern weg und b 
weifs tä e^ben. so begeren li on in, sich von stund an her xü fAgen, u 
minen bern fürdemilB zu geben, wie nnd durch welich und was ge^talt d 
aplns zu verkiinden si. Si schicken im ouch hie ein transiumpt, das r' 
er mit im widerbrinapn und sich darin in aSlicher maasen fiirdern. a'" 

min hern gfinxlicb und wol vertrnwen, dann nach dem fi nn (d. b, t 

in in der sach nütz endern wellen und aber das zit bis Hicboelia knrE (■ 
ao si ein ganie notdurfl, sieb darin mit keinem Verzug £Ü enthalten. 
achriben oueh dem capitel. im s51ich vertigun^ zu gönnen und Tertruwi 
PS werd im gestattet und begeren dea sin gütig nntwurt. Ea werden on.^ 
Hti'its getmckt zu Basel formen der bullen, nud dazwüschcn berkonuM 



364. Von einem grossen sterbet, der ze Bern was. 



In dem vorgenanten i 



vor der obgenanten Romfart, 



r der obgenanten Romfart frhU. 



dannentbin mit b 



1 rat sü TertJRBn an alle notdurftig ort und etid. 



^trSiUiurg. Min Wra bedorfen meister Ueinricb Hanen, i\ea erzprieaters. tii 
verkünden ir« B6röec)ien aplcii und zii guter Ordnung desselben, nnd be- 
geren nn si mit ulleni erniit minen hera zä^ gut, demselben günstlich zu 
gönnen, eicb her angenda zu ft^gen und zu ordnen nach notdurft ; das 
wellen si umb ai nl genietnlicb und wunderlich nach allem irm vetmogen 
verdienen. — Am gleichen Ta^ : An hern Hana äalzman zii Basel. Nauh 
ilem die formen der ballen stata getruckt werden, schicken si im hie ein 
tütschen UHXUg derselben gnad. aU er ?ech und begeren an in, derselben 
tttsend tracken xü lassen ; dann min hern bedunk. ea brüiR gegen dem 
gemeinen menschen viL fiSrdernus, und begeren an in, darin sin best« xü 
tiind, und was getrackt si, her zii vertigen bi disem hotten, so er wider zu 
im kompt und durin zh handien nach vertruwen miner hern. Dfbs wellen 
wir in allen Sachen mit gar gutem willen verdienen und im ouch sinr 
arbeit ungedankt nit lassen. Rats-M. 24, 171 — 173. — 28. Juli; An die 
thümprost, techan und capitel dar hochen stift Strasburg, doctorn Johan 
Keiserspeig lii verwilligen, her zu komen, in den acht tagen die kanzel der 
Kömschen gnad zii versechen. Ebd. S. 202, — 29. Juli : An cacdinalem Jo- 
hiinnem Sieniensem, minen hern zu schicken ein boupt der 10,000 rittern, 
die-ffil er dwh des macht hat. Ebd. 203. Der Brief vom 30. Juli steht im 
Lat. ÜisB. B, 139. — 31. August: An her Heinrich Hanen. Min hern sien 
iinderricht sios schribens stns predienshalb und haben von allen achriften 
von einem thumcapitel zu Strasburg so vil verstanden, das «i filrer darin 
iiit bit tun wellen. Si begeren aber an in mit ganzem ernst, zu Colmar 

Segen dem hern dem bredier zu arbeiten, darmit der harkom, oder ob 
eraelb darzii nit jgeschickt were, einen andern schicklichen bestell und 
darin sin flis xü tun und sich zitlich barzufQgen, wellen min bem ver- 
dienen. Min hern haben onch minem hern von Wirtemberg von doetor 
Hansen vom Stein wegen geacbriben und getruwen ganz, derselb werd 
komen und allen ernst bmchen. Ebd. S. 22. Das Schreiben Berns vom 
'l'A, August an den Grafen von Württemberg ist von E. BlOsob abgedruckt 
worden im Berner Taschen buche auf das Jahr ItSI, S. 24S. — I.September: 
An gardian und barfi^sser lü Basel. Haben si deheinen gäten predirawten 
bi in, das ai den mit einem oder eweien brüdem harwisen uf unser Bom- 
vart. acht tag vor Michaelis hie zu sind. Ebd. S. 23. — 14 September : 
An hern Johnnsen Hüglin, propst zu Solotnm, er -wüflt, wie er Tor in der 
Romvart miner hern beruft gewesen si, und aU nii die ander iet?- aber 
nacbe, bitten in min hern, sich zu söUcher eu fingen und nit zu achten, 
das im von deshalb nit geschriben, dann es si nngeviirlichen nngeatellt, er 
wiiss oucb wol das zit zu komen us brieten an im lütpriester gangen, zä 
vememen. Des wellen min hern alzit verdienen, und dos er nit mer, dann 
/.wen zu im von priestern nem. welche er well. Bats-M. 2.5, 61. — 15. Sep- 
tember : An die vögt zu Arbarg, Wangen, Arwangen und Bipp, das si ut 
die hüben lügen dwer vart halb. Ebd. 8. 52. — 17. September: An vogt 
z& Tracliselwald, das er mit den von Langnow verschan, irem lütpriester 
gehorsam zft rind und gon Verrenbönstetten keren, daaelba die verkundung 
des aplas zu h6ren. Ebd. S. 57. — 23. September : An minr berren amptlut 
in allen im landen. Min hern Teistanden, wie die irn irs Römischen aplas 
halb nit nach notdurft undericht worden sien, besonder des gelta halb, so 
man in den stock sol legen. Da ai niemand witer verbunden, dann er wol 
vermag und besonder nach rat ir bichtvfitter. Si minr hern meinung, das 
si verschaffen, im gemeinden aBlichs verkünt werden nnd si zu uuderricbten, 

18 



194 



1478 



umb sant Jacops tag'), hüp man au sterben des prestens ( 
peatelenz, und wart gar ein groaaer sterbet under alten und 
iungen und aturbent gar vil treffenlicher Ititen von geistlichen 
und weltlichen, edlen und andern, frowen und mannen i 
i sunderlich von kinden. Und wert der sterbot bi zwein iar« 
aneinandem und man starp an andern enden ouch und ^ 
als man rett, ein gemeiner sterbot. ■) Es wurden oucli in d 



l. Jea prestens fehlt — 3. gar fehlt. — 7. als 



rett fMt. 



tlenselbeo aplos z 
kreflien ga.af, und ouch i 
^4. äepUraber: Aa die vo- 
lieatelt, den kor bie »u r 
Franc'ken und dri knftben h 



I. der betunder »□ sa^nt Michels aban z 

im naohpuren ouch Terfcffnden Ebd. S. öl, ■ 
1 SoIuterD. Min hern haben hern C&apor Vatn 

'~ 1. dfw "i da wellen gönnen herr Niol* 

X komen aunneota); kü nacht bie iQ amcT 
Ebd. S. ttH. — 24. September: Einladunf; an den Bisohof von Laosaane 
zum Besuch der Homtuhrt. Lat. Miea. B, 153. — 28. September: An min 
hem TOii Sitt«n. Min bern verstanden, wie etlich der lantlüten in willen 
dien gewesen, ir Romvart hie zu suchen und aber geirrt worden durch du 
gescbrei di's nterbene. Nij sie an denen diu^en nit anders, dann das etlicb 
von Luaann dhar komen und gestorben und sie von gots gnaden witer nit 
Vorgängen. Verkünden min bern einen gnaden im besten mit begcr, «6- 
licb» die ainen xii underrichten und daran zu sind, das ai «ich sSbcher gäl- 
tet t«ilhafl machen, daa bring inen gflt« gegen aot und entbaltnus und 
merune nachburlich« willeu«. ttats-M. 'is, 8. 65. — a. Oktober. Bern schreibt 
an FreiDurjf. da«s ein freiburgi'^clier Priester, • der etwiis sw5rer und tr&fler 
fi'd, zu sniachung der büpstliohen bullen sestroxs dienend >, gebraucht l>at, 
von den gaiatliuhen Leitern der Romfanrt zur Verantwonune K<^20Rd 
worden sei. Teutach Miss. D, 317- — 8. Oktober: An die von Zurieh, der 
frowen gütliehen zu helfen, daa ri wider eö irm elichen man kom ; diinn si 
hab ietz hie in der Romvart gebichtet und gebSsst und willen, sich gar wot 
und erberlich zu halten. Ratg-M. 2ä, S. 81. ~ 9. Oktober : Man aal bneggen 
beschriben von Zollikofen bar zu komend, min hern KÜ underrichten. wbüb 
der sie, ^der) dnn RSmscIien ablas also gesmächt haben sol. Ebd. 8. ?" 
OrbHn von Muleran und I'eter Sälsauh hatten als Pfleger des Kirchen 
die Rech nunüsfnL rang Über die Romfahrt-Gelder zu besorgen. T< 
Sprnchb, H. 247. ~ >) 25. Juli. - •) K.iebei. Basler Chr. in, 202 s^_ 
nur von der in Italien wütenden Pestilenz. — Die Hemer lassen am IS. 
vembar 1478 den Leutpriester nicht eine Kapit«lsversaiiim.lung besuc 
» des Sterbens und andrer saeben wegen ». Rata-M 25, 134. — Am 87, 
nuar 1479 erhielt der Jude von Freiuurg freies Geleit, • zu handlen E 
biderber lüt beger .. Kbd. 26. 2. Es war diea wol.l der von den Bon: . 
viel gesuchte Freiburgerarzt Vibranus de l'urre. Vgl. Bemer Taachenbod 
]8fl3, S. 120. — Dia 'iHgaaUnng vermied dazutnal, wegen der in Bern fc 
sehenden Peat dort Sitzungen abzuhalten. Abach. Ill, 2'J. — Da' ?-*•-"■ 
d' i beraiscben Rates vom 7. Augast 1479 an Stadt«, Länder um 
iKats-M. -27, 107 und Teutach Miss. D. ftTl f.). enthaltend den Befehl, ) 
Vornahme von Gebeten nud Andachtaübungen ist aWedruckt im Qeaehicl 
foncher VI, 284. Am 27. Oktober gieng folgendes Mandat in 'Stett D 
lender • ab : • Ir sechen den merklicbea unwiderbringlichen schaden, ka 
und verlnat. so wir lanee zit durch die harten plag der pestelenx mi 
gang so vil tretfenlicner persnnen, der wir 9;q volfüi'ung des gern 
notzea wol notdurftig weren. gelitten haben. Darin wir licb allen iis tl 

Eehoraamer lieb, die ir uns als üwern hem alzit bewiat, ganz veitr 
aben, üch sölicha innenelichen leid ze sin, und diewil wir daa in k_ 
weg, dann durch andechtig nfrilften und vliaige bitt an den bannhenL 
i,»u~i._- ^ hernJhesum Christum mit herienclicber betracbtung » 



behälter, i 



1478—1479 

selben sterbot und darvor nach den kriegen merenteils alle 
ding türe, von dem meiaten bis an das minet. Und die von 
Bern tatent vil orützgengen und ander gilteten, es wolt aber 
nit helfen, und rett man, der almechtig got were erzürnt von 
mengerlei sündeu und unfür wegen, so man in kriegen und 
aus wider in begangen het und noch tet. 



365. Von einem heissou ntul warnieu dummer. 

Darnach in dem nechsten iare nach dei" Romfart ') wart 
gar ein heisser und tiirrer summer inmass, das meren teils alle 
beche und brunnen uf dem lande und ouch in etlichen statten i 
abgingen, dann es me dann in zwölf oder dritzeoben wochen 
aneinandern nie geregnet, und was ouch dazwöachen vast 
heiss ; doch so wart von gots gnaden ein gÜt iar an win, kom 
und allen friichteu und sunderlich, so wart der win vast göt 
und umb ein rechten pfennig geben. 



1166. Dos die iiün piure un dem kUchof aber 
augevaiigeu wart. 

In dem vorgenanten summer wart die nüw mur ange- 
vangen ze machen undeu an dem kilchof, und müsten alle 
geselscbaften daran werken in irem costen, als das von rJiten t 

5. kriegen und anders wider. — 6. leider noch. — ö. nact der Kouifart 
fehlt. — 13. «o fehlt — U. allfn andern früeblen. — uunderlieh so 
wart der win vsmt gut und fehlt. — 16. mute unden. — m. suumier 
und daraadi. 

bittern lidena und aterbena wdeaen sbsewenden. ro bevelchen wir lich mit 
umatlicher meiuiing. fdrwerthiu dise nachKemelte ordnuna, die wir in unser 
(stat) und allen anaern uosern stetten aad landen atlentnalb ze volbrinffen 
angeaet;hen haben, ufzerichten und andechticiich ze boiten. Nämlich, daa 
alle tag nach der mesa, die dann alletstMneinest iat und aij der das volk 
allermeiat kumpt, so priester, so bald der ab altar wit gan, lüerBt nider- 
knüwe und dariA alle die, ao hinder s5licher mesB stand, und ein iecklichs 
mit andechtigem benen, nämlich die man mit zertanen ormeu in knitzes 
wis und die frowen mit ufj^ehepten henden fünf patemoater und ä ave 
Maria betten und aol mau zu sAlichem gebelt ein grogi;en lüten, dadurch 
die, BO aldann nit in der kilchen weren, das bAren und sfllich gebett toI- 
briD^^n mögen, damit got dur almechtig bewegt werd, ainen zorn und 
räch ab^elaüen und una allen frid und alle bekomlicbeit tu sei und üb 
mitzeteileu. Und wekbeii menach sMicher unser Ordnung mit freft'l und 
geverd nit nachkenj, in der kilcheu oder UBserllmlb, dm sol an gnad 1 S 
wachs der kiicben. dahin ea geh&rt. verraUcQ ain und durch üch an nuch- 
laasen zii der band gezogen werden. • Teutsch Miaa. D, 609, — ') 1470. 



und burgern angesechen wart, und was iederinan willig und ' 
gehorsam ; doch cost es die stat ouch ein mcrglicli gut an gelt ] 
und an win. ') 



367. Hienacli stami die Sachen nnd ansprachen 
^ roii dem krieg ze Beilenz.-) 

Do man zalt von gottes gebort tusent vierhundert sibenzig ] 

und acht iare, erhüp sich ein atoss zwüschent den herzogen 

von Meyland an einem und denen von Ure am andern teil, | 

von ursach wegen, das die von Ure meinten, das den iren von 

I Liffineu von den vorgenanten herzogen von Meylant ') und den , 



und luiticril EldgnoHeen ergangen. 

>) Tgl. Änshelm I, 162. Da die groBac yoa der Matte zu dem «Kirch- 
liofe >, d h. zu der Pljittforai au&tewende Hauer bereits IBM eu bauen ' 
begonnen wurde (Justinger S. 69), so Kann es sich im Jahre 1479 nur um 
VeratftrkuDgen handeln. Im Februar forderte der Kut von Bern die Ge- 
maindeu Bümplitz und KOoii auf, Stein und Taä' auf den > Kin:hhof • za 
rahren ; Tedlingen, Interlaken und Spiez «ollen Beapall^nea Holz herbrin^n ; 
am 30. Aogaat beachloBS man, • wie man mit den werklüten an der kilch- 
hofmuT hiufdr handeln welle, damit etwa» kost erspart werd >, Kats-M. 26, 
35, Ö4 ; 27, 133. Im Januar und Febraar 14H0 wurden 20 benachbarte Ge- 
nieinden tm Leiatungen von Steinfuhren aufgefordert. Ebd. 36, 08. 88, 153, 
162: Tentich Mus. D, 655. Am 18. Mai 14»0 legte Benedikt Tschachtlu ] 
Hecnnung ab über den Mauerbau; iiaob dieser befielen. sich die Einnahmea * 
auf 1075 S IS ß, die Ausgaben auf II03 ß 10 ä. Hata-M 28, 279. Vgl 
B. Hoeodke und A. Müller, Dai Münster in Bern, 8. 16. — '] Zeitge- 
nössische Nachrichten über den Bellenzerzug finden sich bei Edlibach, 
S, 16B tt'. {hiezu G. Meyer von Knonau im Anreiger für Schweiz. Qesohichta 
und Altertumskunde 1868, S. 143), in Diebold Schillings (des Luzemers) 
Seh weiier- Chronik, S. 102 ff., der aber die Ereignisse 10 Jahre zu spat an- 
setzt, beim Mailänder Donato Bossi (besprochen von G. Me;er von Enonaa 
a. ft. 0. 1866, S. S7). Die geaamrat« chronikalische Ueberlieferong nnd Ge- 
schichtsehreibung über diesen Gegenstand ist sehr instruktiv zusammeD- 
gestellt im ersten Kapitel von TL von Liebenaus Abhandlung < La battt^ 
glia di Giornico > im BoUettino storico della Svizzera italiana I {1879), 
p. 3—8. Der Abhandlung sind 19 zeitgenössische Dokumente beigegeben 
fS. 152-158, 185-188, yl7-2211. Anderes zeitgenasBiaches Materiaf (498 , 
Stücke) veröffentlichte E. Motta am gleiulien Orte. Band 11—17(1880—1882^ 
unter dem Titel »Documenli e regeati svizzeri del 1478 tratli dagli archin. j 
milanesi). Die Fortsetzung bievon im Band XIH (18fll|, * Dopo ta batta- j 
glia di Giornico« brachte weitere 115 Stücke. Im Band XIX (1897) werden ] 
auf S. 08—102 Mitteilungen über die Zeit vom 11. November bis 16. De- 1 
zember wiederholt. Neuere Darstellungen verdankt man (ausser Th. Ton ] 
Liebenau) C. Zellweger, Bescbreibung und kritische Bemerkungen über den ] 
Zog noch Belleaz und die Schlacht bei Irniss, im Geschichtforscher VIII, 
38« ü". ; G. Mejer von Kuonau, Der Irniser Krieg von 1478, im Jahrbuch 
des Schweizer Alpimclub XVllI, 262 IT. : A. Ziegler, Adrian von Bubenbeigt ' 
im Archiv des histor. Vereins des Kt«. Born Xll, 91—96 und Dierouer U, 1 
256—262. — ') Die Herzogin- Witwe Bona führte dazumal die vormund- j 
achaftliche Begtemng für ihren unmBndigen Sohn Johann Galeazio. 



U78 



197 



Iren, etwas gewalts und Unrechts beschech in disen liienach 
genecipten stucken. 

Nämlichen am ersten, so were in Irem lande Liffinen ein 
probstie gelegen, genant zem Ciristerli. ') Dieselb pi-obstie 
hette einer von Meylant an ireii willen ze Ilonie erworben 
und understanden an sich ze ziechen, das aber inen nit ge- 
feilig were und ouch nit meinten ze vertragen. 

Das ander, so underst&nde ein biachof von Meyland oder 
von derselben art, wann der harus in Liffinen in dieselbe 
probstie des ClÖsterlis kerne, so mästen die uudertanen da- ' 
selbs im und allen denen, die er mit im brechte, ein köstlich 
mal geben, das die von Ure fiirer ouch nit me liden noch ver- 
tragen woltent. 

Das dritt stucke, so werent etlich von Lifßnen, die het- 
tent guter in der herschaft Beilenz oder umb Meylant ligen ; ' 
dieselben g6ter werent von den herzogen oder den iren be- 
laden worden, das si davon ierlich zwen duccaten stür oder 
teil mästen geben, das si ouch nit wolten vertragen. 

Das vierde stuck, so werent von der herzogen undertanen 
den iren von Liftinen vier kestenböme in irem lande abge- ' 
■hftwen und das heimlich understanden, darumb si ouch wandel 
und bekerung begertent. ") 



1. beschech in mengen gtueken von geistlichen und weltl^c^en per- 
Büuea , darnmli si von inen keine rechten mSchten bekomen und 
manlen doruf die von Bero und ander EidgnoB»en, inen Bemüch Sachen 
helfen rechen, dann «i dits fiirer nit tenger wolten lideu. als dann 
eemlich ansprachen in andern der von Bern blechern witer stand. — 
Von in diien hienach genempten Stacken bis Schlu3i des Kapitels /Mt. 



') Betrifft das Spital in Poleggio. Vgl. die Beitimmnng.im SHedena- 
schlnw Absch. II, 678, Auch Hana Viol spricht vom • klösterTi ». L. Tobler, 
Sebweiierische Volkalieder 11, 71. — »| Ea handelte sich' um Kastanien- 
wülder in den maillLn(iischen Dörfern Iragna und Lodrinö. Vgl. Abscb. U, 
679. Nach Edlihaeh, 8. IÖ9 sollte man meinen, das» der Spahn wegen der 
Kastanien Wälder die ejnitige Ursache des Krieges gewesen wtlre. 



36S. Das die roti Ure mit li* pkner am erstflll 

gen Lifflnon zngent. 

N& wart von der und ander saeh wegen') ger ein merk^ I 
licher unwil, dann sich die von Ure gar vast erclagten, das 

> man inen umb die und ander sachen keiQB rechten wolt iogaa 
und das si von den Lampartem wider billichs vast umgetriben 
wurden und wart me dann ein tag zfi Lutzern und aridem 
enden'') darunib gehalten. Dae mocht nit verfachen, dann das 
am ersten etlich niÜtwillig knechte von Uro und andern Eid- 

> gnossen in das land Litauen liiffent und vil unröwen in einem 
und dem andern machtent und anfiengen, hIb dann derselben 
friheiten und mfttwiller gewonheit ist. *) Und wie wol nft 
gemein Eidgnossen me dann einmal zÜ rat waren worden und J 
ouch mit denen von Ure gerett hattent, der vorgenanten I 

1. paner nnd f^nzen miKhten von nemlicher soch wegen am enten. ' 
— ä. Nu vermeiDtea die von Ure, ai wurden von den Lampartem amb 
a1 ir Sachen und ansprachen umiimlich umbgetriben und möchten 
keins rechten ffegeti inen hekomen. und vrMt tne dann #ln taf; lü 
Lutzem und andern enden darumb gehalten. Dtu mocht oit ver- 
fachen, dann das etlich der iren am ersit^n gen LifGnen Itiflent und , 
da allerlei wfder die Lamparttir understünden anieSichen. nie dann! 
«enilicbev mütwiller gewonheit ist. Und wie wol Bu die von Been tiad t 
ander Gidgnossefi mit denen von üre mc dann einmal gerett hatten, L 
ganz nit anzefachen und die iren wider heiu manen, iD wolten d I 
darin Imndlen, das zimlich und ir aller ere «er. Di» mocht nit hei- ■ 
fen, dann das die von Ure meinten, inen sn diaen dingen so tu ge- I 
legen, das si ereuhalh darvor nit k&ndent sin und zugen mit ir paner f 
und ganeen macht nit den iren gen Liftinen an die gegeuwer und 1 
manten von stund an die von Bern und ander Ru)gnns«en tA inen, d& \ 
wurden ze Bern angendi. 

') Uebtr die Unnchen des Krieges rgl. die im Bollettin 
188, 337, 1168 ond 256 mitgeteilten Bnefe und Th. von Liebenau im Arohi« J 
de.< hist. Vereins des Kts. Bern XII. 21Ö-227. Das von der T^atsung 11B,J 
den König von Fvunkreieh gerichtete Memorial — ebd. S. 221 bis 251 — 
verbreitet sich ebenfalls des Ausfahrlichen über die Kriegsgrönde ; am 
Allem iJUst sich ersehen, dass sich Schilling mit seinen vier Punkt«n nor 
an der Oberfläche hält. Dam die Mailänder mit den Crnern ein unred- ' 
liehe« Spiel trieben und ihnen Urkunden- und Sieaelf^lschung vorwarfen, 1 
*uiBt« man in Bern gut genug ; denn hierüber schrieben die Bfrner am 1 
B. Dezember 1478 an den ^anzötischen König, daHs die mailftndiichen Räte i 
cvon im eignen briefen nnd «igeln all argwenigern und an wdMen dn J 
fÜTsten ergangen, ßevallfiu. Kin wunderbare saco, eins fiirsten aigel aUo i 
verscnatzt. das ea unbeslSn<iigen briefen angehSinkt werd ! Warlich uuBer I 
stat, vrie er gegen dem Meylandachen herzogen in kleiner acht ist. zug gar I 
ungern nh unen versigelten briefen, diewil under den t^demlichen das der 1 
hflchst«n eins und ein grund iat. darus al hlndel kreftig sin >. — ') Vom 1 
20. Jannar 1477 bis 16. Nov. 1478 wurden in Lnzern anT 11 Tagaatzungen I 
die mailändischen Angelegenheiten beBprochen (Absch. II, 611, 645, 879, 1 
m9. 690; Hl, 10, 12. 13. 14, 18. 191; in Zürich verhandeile man den gleichen 1 
Gegenstand im Juli 1477 und 147Ö. (Absch. II, 090: III, 9.) — •) Auf den ] 
Tagsatzung vom 31. Oktober 147S ist davon die Itede, dass e ' 
Knecht« den Urnern zu Hilfe gezogen seien. Abscb. Hl, 18. 



1478 



199 



Sachen halb keinen krieg ttnzefachen und die ireii und ander 
wider har heim ze manen, so wolt man sus in die ding gfit- 
lifh tedingen und die zfi gutem geblirlichem ende bringen '). 
Das mocht nit verfachen, dann das die von Lire meinten, inön 
.so vil an disen Bachen mit den iren von Liffinen gelegen sin, 
das si mit ir paner und aller ir mächt über den Gothart und 
die andern gebirge zu den iren gen Liffinen in die gegenwer 
zugent Und manten von stund an die von Bern und ander Eid- 
gnossen, mit iren machten zti inen ee zi'echen und ir land und 
hite helfen retten '). Da wurden zo Bern angends rate und i 
burger versampnet *) und denen von t're zugesagt, das man 
mit andern Eidgnoesen zu inen ziechen und si bis in den tot 
nit verlassen wolt *). Und wurden von stund an houptlüt, 



aiiReseit — V/. mit andern EiJgnos 



n liecheii und frhU, 



•) Die Verbondiunafti vom 81. Oktober und 16. Nov. H78. Absch. 111, 
ie. 19. — •) Schon um 31. Oktober und dann wieder am 18. November er- 
liesB Uri die MHimuTig and um folKenden Tage 7os«q deai^en Truppen aus. 
ZicKler a. a. 0, S. S:i; Bollettinol. 155. Uris Ahaagebrief Tom IS. Not. 
Stent in BolteUino III, 34, — *j Veriammltingeu von K&t und Bürgern 
f.inden am 15.. Ifi.. ».. Ö5. und 27., November statt. — ') So einfach und 
glatt irieng dies nicht an, wie Pehilling ginuben machen will. Bern war 
ullei'dinDs der Äneiclit, dasa den Urneru Von weiten Miiiland« Gerecbligkeit 
widerfafiren mUMe; in diesem Sinne wurden am 89. Oktober die GeMndteo 
iottruiert: •damit die Sachen hernnchgiinge. dann w» das nit ge'Ch&cli, «o 
wurden min hern darin mit Andern Eia||QD«en handeln als denne ir rflicht 
gegen dem Ure stand, und daa in der «ach ein entlieh antwurt ervordert 
werd. • RaI»H. 25. 108. Auf ilie Kunde, daas die L'rner bereits auHgeioi^en 
feien, erhielten die beiden Gesandten auf die Luüerner Taf «attung. Hein- 
rich Matter und Schopfer, am 15. Nov. die Inatruktion : • das si ilenti sich 
fürdern nnd der Eidgntis-en rhi zA erkennen geben, unsers ratx sG sind, 
den von Ure nachiüschicken und daran xü sind, doa ai aich lassen wenden, 
m&cht da« nit sin, das si sich erkonnen, wa« andrer Kidgnocsen fiimemen 
sie. Ebd. S. 128. Im gleichen Bbite Echrieben die Berner Hm Itl. Nov. an 
Zürich. LuKem, Scbmü, Uuterwalden und Uri iTeutscfa Mi«s. D, S81. S37), 
z. B. an Uri; *Min hern haben ir achriben geaechen und wellen in halten, 
was li in eü gesngt haben und scbuldiD sind und hat)<<n in irm grossen rat 
betchlossen, inen zür.eziechen, das si sicn enthalten und nit ilen, nnd min 
hern verkiinden, wo man zum nechelen tA inen mog komen ° (tats-M, 25. 
129. — Die Berner Boten in Lnzem wurden am IH. Nov. angewiesen, nach 
Cri «u gehen. Teub<ch Mi«. D, Sag. Erst am 21. Nov. wurde der BeschluBs 
gefasst, mit der Mannschaft ausxuKirben. An diesem Tage ergienß an Frei' 
Dnrg, Solotum, Biel, Stadt und Land die Auiforderung, • das si sich rüsten, 
dann min hern wellen von einstag über acht tag (1. Deeemberj ussiechen 
mit ir paner gen Lutzem zu nnd dann fiirer und die n&chsten lü minen 
hern ziechen und das si mit Hournrossen sich nisten, dann debeio wegen 
mögen liber die berg gan nnd das ti spla nit dabinden lassen ". Rata-M.^5, 
|.^6. Am gleichen Tage bot man Adriitn von Bubenberg, Wilhelm von Dies- 
bach, Tflnng vou Ringoltingen nnd Georg vom Stein auf. « mom kü ratzit 
bie £& sind, dann der zug in Iiamparten ai nit zii wenden und man well es 
morn an die burger bringen •. Ebd. S. 137. Am 22. Nov. wird der Markgrat 
von Hochberg ersucht, mit 50 Mann zuzuziehen, Biel soll rüaten ; am 23. 
schreiben die Berner, dass sie ■ glimpfs und eren halb > ansdeben wollen, 



200 



1478 



nämlich lierr Adryan von Bfibeiiberg '), ritter, sclmlthes, un4 
herr Wilhelm von Diespach, ouch ritter, suuders ouch Peter 
Bomgarter, venner von dem erbern hantwerk der smiden, us- 
gezogen, dem wart iür einen houptman zugeben und geordnet 
I Bortholome Htlber, ouch ein venner von den pfistern, und ■ 
wurden alle sachen nach notdui-ft angesechen und versorget. ■) 4 



369. Das die von Zdrlcli und ander &rter mit 
Iren pauern oucli nszngent. 

Die von Zürich und ander ftrter*) zugent ouch nach dei 

) manung mit ircn panern bald hinin und warent doch alweget 

daran gewesen, das man darinne fnintlich teding suchen um 

die irrungen gfltlich zerlegen solt : doch beschach das von inet 

ouch im besten. 

2. linrzil ciuob. — 4 geben. — Ö, uod veraoi^et fehlt. — 8, p 

und ganzän macbten ouch zu denen von Ure zugeat. — 9. nach der 

manuns' fehlt. — 10. dennocht alweg. 

wiewoh! es ihnen leid aei. Teutsch Misa. D. 840. Am 24. erhiiHen die'Ober- 
länder den Befehl. Über den BrOai^ zu gehen und in Uri auf die anderq J 
Berner zu warten, Eats-M. 25, 141. km 2T. bitten die Berner die Ibupt^^J 

leute, Veiiner und Häte der Eid^enosBen, den Krieg doch nicht ao&uDgeii* 
zu lassen (Teutsch Miss. D, 342) uad um gleicbea Tage schreiben sie ihiea 
-Gesandten in Lmmtü, dass niiin noch jetzt versuchen sollt«, den Weg der 
Verhandlungen zu*betreten, Bata-M. 25, 145, Am 28 November zeigen die 
Berner dea Luzernern den Auszug mit folgenden Worten an: «Min hern 
werden bi in durcbziechen . . . und uf 250U bringen an ir Uberl&nder, die 
ziechen über den Brdniug den nüchat^'n &\x. und das'si bestelten, daa alle 

fätilieit gebrückt werd gegen houptlüt und iederman, angeaecben da« oU j 
erkomen, dann min heru können ir ordoung nit fmdern noch brechen uadij 
ei werden [lit nier dann ein nacht da beliben. und die vou Solotum ondl 
Friburg werden ouch komen, aber ob ai uf demselben tag darkomen oder J 
morodes, wdasen min hern nit •. Kata-M. 25, 148. — Deber die StÄrko der 
Berner Kontingentes vgl. Bollettiuo 1, 74 f. Im Kap. STl spricht Schüliu 
von 30O0 Mann, Am 25. Juli 1480 schätzten die Berner ."ii Händen <' 
Tagastzung die Zahl ihrer am Bellenzerzug beteiligten Leute < nit 
den vom Biel uf KOK) m>\n und duukt si. es si vasi beecheidenlich, die i 
fii doch von den Eidgnosaen h6cher geschetzt sind., Teutach Misa. D, 72trj.H 
Bata-M. 29, 85, — ■) Ueber die Schwierigkeiten, die man wegen der WaUl 
Bubeabergs zum Hauptmann von selten Luserns befilrchtete. vgl. Ziezler J 
im Archiv des bist. Ver. des Kta. Bern Xli, W, 95 und 124, Da Bubenänrl 
dazumal Scbultheisa war, so gebührte ihm von Ttechtawegen der Oberbefetu'! 
• angeeechen das alt herkomen. dann min hem können ir Ordnung n" 
fmdern noch brechen r ; denn nur im Einblick auf die den Luzemern u: 
angenehme Wahl Bubenberet ist diese im Briefe vom 28, Nov. steLende 
Stelle erklärlich. — ■} z, II gebot man den Aintieuten, • das si nie 
hin laussen loufen r, man verlangte Saumros^e von den KlSatem nnd sorgta,] 
dass Kom nach Luzem gebracht wurde, Rats-M, — ») Vgl. Edlibach S. IvOil 
Bollettino I, 156, Zürichs Absagebrief vom 19. Nov. steht im Bollettino Iir.J 
130. Auskunft über andere Kontingente erhält man aus Abscb. 111, WO, 27,.] 
29, 30 und Bollettino l, 75 und Xlll, 181. Die Ab»\gebriefe von Unter- ■ 
walden. Zug und Öoloturn datieren vom 29. und 30. Nüv. nnd 6, Dezember. 
Bollettino III, 193, 195, 276. 



370. Das diu von Bern, Solotern nuil Pribnrg ir treffeu- 
licKea botten nm ersten gen Bellenz ssuteiit. 

"tJüd e die von Bern uszugeii, da wurdent si aiisechen inul 
betifächten, ob man die ding bette mJigen ze gutem bringen^ 
'damit 'blütvergiessen und andor scbi^lich sachen bette m6gen 
'Vonriitteii bliben, als das ouch am ersten von gemeinen Eid- 
gnösäen angesecben was. Und schickten ir wisen botten gen 
Belleni!, nämlich RMotfen von Erlach, edelknecht, und Änthoni 
Archer, ein altön veuner ') ; zu denen wurden oucb geordnet 
von Solotern C&nzman Vogt, ein alter schulthes. und von Fri- i 
bürg Peterman Pavilliart, ouch ein alter schnltbes. Dieselben 
vier erber man fürent ISiteinandern fürflerlichen für Bellenz 
zQ den Eidgnosäen und wünschten ineu nach beveih ir herren 
und obern vil glücke und heils zii irem fürnemen mit gar 
fröntlichen wurten, als dann die Eidgnossen von altem her gein i 

3. Und do nü die von Bern oueh wollen usziechen, do wurden si am 
ersten bedei^ken, dati ei die diaff uißcblen haben ffemiftclt. dtmtit bliil- 
vergiesaen 'und anders wurdu vennitlen Uod echii-kten ir wisen 
botten gen Bellenz, nämlich RMotfen von Erlucb. edetknecht, and 
Anthoni Areher, ein alten »euner: darzü von Solotern Cünzman Vogt 
und von Friburg Peterman Pavillart. Leid alt sühultheiaaen. Üie rit- 
tent mit einandern gen Bellenz x& den Ridgnossen und sagten iuen, 
das ir hern und obern daheimen ganz genial weren zu luen zu ziechen, 
und wie ai inen bevothen'faelten, aiuli gein denen von Bellenz ze ar< 
beiten, damit die dinjt iiaofa ir aller erea und dem Iwaleu wurden 
undertragen, und ob dftE,it gefallen, als dann semliuhs rorhiu an)[e- 
Bcchen were, »o wollen si ir verm5gen gern darin bruuben. mit andern 
veruiinftiKen werten. Das wölb am ersten etlichen nit smecken und 
meinten keiner teding le erwarten-, doch wart inen am leisten g<5nnen 
omb geleit ze werben, das man inen ouch gap. und ritten mit ein- 
ander» gen Bellenz in die -»tat, dafin.si wo) enplaogen wurden, und 
tet man inen erlieh mit essen und triaken. Do erzalten inen die botten 
der von Ure ansprachen und begerten darumb antwurt nnd b'ekerung. 
Damf nü die von Bellenz von unem an das ander in semlicher uxiufi 
antwurt g-abent, das die obgenanten botten weit bedunken, denen von 
Ure und andern Eidgnoaaen gemeintich üBlichB utzenemtn gin, als dann 
das alles lutex in andern dero von Bern b&cbern gemelt wirt. L'ud 
begerten darzü an die botten, inen ze gönnen, semlich ir werben an 
die berzogin von Meyland zu bringen nnd inen nit me dann drig oder 
vier tage zil geben, so weiten si oana iumasaen antwurtsn, das es /ii 
allem guttun wurde dienen. In dem als dennocbt die botten u, s w. 
(5. Wi. Zeile 11). 

1) Es geschah dies durch Beschluss vom 22. November; denn an diesem 
'Kige gieng ein Schreib an folgenden Inhalts an Solotura lind Freiburg ab; 
• min hern weren des zugs gar gern vertragen >, deswegen senden sie den 
von Erläch und den Venoer Archer zu denen von öri in das Feld, um mit 
HiUe anderer Eidgenossen ■ dia ding zu befriden oder bestand daran zu mu- 
then. " Auch Soloturn und Freiburg sollen ihre Boten nach Luzem senden. 
Rats-M. Ü5, 138. Am 24. November verreisten Erlach und Areher, am 11. 
Dezember waren sie wieder in Beru. 



201 1478 

rossen, die inen spie nachtrügent. Es zugen euch i 
gbten, getiüwen früiide, die von Friburg') mit anderthalbliun- 
dert wolgeriister mannen. Die von Solotern warent ouch von 
manung wegen der von Bern usgezogen mit vierhundert göter 

» stritbarer mannen, und kament also zi'i andern Eidgnossen für 
BelJenz, und leitent sich an ein sunder ort gar nache zur etat 
und lagent etwas zits darvor. Da zwüsc^lien beschaeh gar 
menig antrag, wie man die stat understan wolt ze erobern 
und sunderlich mit dem swert und dem stürm ze gewinnen: 

D und wart me dann einmal angesechen und beslossen, das mau 
stürmen solt, und wuiden ouch alle sachen darzü ger&st und 
geordnet, an welchem ort iederman stan und angriffen solt ; 
es wart aber ganz nit darus. Darzü was ouch angesechen, 
das man einen gemeinen herzug tän und in das land binin 

n gezogen sin solt; darus wart ouch nit") und zugent also die 
von Bern und ander Eidgnossen wider heim,*) 

2. i^üteii fehlt. ~ 4. weffBti dero. — 5. und kamen ouch gen Bellens 
und. — 10 ftiigesecheii und genitten. — 14. ein geraBinen. — und in 
Latnpartni htnin. - 15. und zotli iederman den iiechiten wider heim. 

*) £iQ Teil der Freiburger musa nachher aua^zogea sein; denn die 
Beraer schreiben am (i. Üeieiubar an ^ie von Freiburg.- «min bern hüben 
'irn uszug verstanden und wünschen in darKii ^liick und heil. > Katx-H. S.5, 
1157. — ') Das Missbehagen über die Vorgänge vor BelÜnzona spricht sich in 
einem tiriefe Berns an seine Hauptleute, Bäte und Venner im Felde vom 
13. Üesember aus: «... und bedunit uns gemeinlich, es sien nit Qbungun, die 
unMr aller Ih^m vordem mit goteforoht und wii^em WDlbedachtem rat alait, 
xQ not und rettung land und lut^huben underbtanden. Uns gand ouch eü 
horten die Bm&chungen, unsem raten beKegnel. di« dneh nit andere, dann 
nutx. ere und ruw gemein unser Fidgnosuhaft geniiclit haben und besorgen, 
a&lich anvfmg haben verrern ^uod lü Unwillen.. Deswegen raten die 
Dornor ihren Hauptleuten, • mit gedult gegen denselben iiosem EidgnoMen 
j!Ü leben, im werten und Übungen vemunitic liehen zu begegnen, . . . daa ir 
die ilwern in stiller led mit niidung allt-r Worten, bo gegen unseru Rid- 
gnoMen Unwillen anzünden m&cht. halten, damit in alweg des früntlicher 
■telejit und ergerndsaen voskomen n-erden. > Kbenso sollen sie die Vermiit- 
hingiiVi'rRuebe der liischore von Cur und Sitten unterstützen. Teutsch Hisb. 
D.iWl. Obur die Stellung dea Grstern, Oi-tlieb von Brandia, zu diesen An- 
irelitai'jilieiten vgl. Fr. JecElin. Die WonnserzDge des J. llätj/7. im ^6. .tahres- 
btiriobt der hist.-ant. Gesellachaft von Graubünden. Jahrg. 18S6, S. IS f. u. 
dim Nnchtrng auf S. 129. — •) Ala man am 25. Oktober H79 die instruk- 
tion lllr B- Stör ausarbeitete, erhielt er den Auftrag, vor dem Papst den 
Abiug von üellinzona mit folgender Begründung zu entaebuldigen : » non 
«olnm duriioi «ed ferme impossibile foret muroa et temporuni aarieritatem. 
ii|i|> impillnis nxpugtiare. - Lat. Miss. B, 294. Am Morgen des Id. Desembet 
WHr dir Hi'liiLTitng iiufgehoben worden und es begann der RÜL-kzug. Bol- 
liilKiw. ii, l^^'., !.".'. 'MTj |No. 443), Am 20. Dezember wuaate man in Bern, 
iliiu.i ili.' iI.m;j<'i' In k iI.s den Heimweg angetreten faatten. Bats-M. 25, 170. 

\\,„n\i 'Imii')i Mi.ni Hill gleichen Tage an die Hauptleute und Venner; 

. Mii> li.'Mi Ikhk 11" iindern echrilten und reden an der abscbeid von B&l- 
l^iili (lini «1 wi'ltcn gar vil besser ain; dann inen begegne, geiueinr Eid- 
Uiiiiuiuii v'iU'kiiit «ndherkomen la bewäron. 8o aber daa uit »i. bevelhen 
(11*11 min hern inänklich m dem näcbalen heim zu lassen und friintlichen 



372. Das gar Til redlicher gesellen au dem (iotliart 
in dem sehne Terdarlient nntt nmbkanient. 

Und aJs man an den üothart kam. da warent etlich mut- 
willig lüte vor danneii geloiifen, die machten ein geschrei 
und wolten nieman volgen. wie vast man inen das veibott. 
Also kam ein gros ungestüme schnelowinen oben von dem 
berg harin, darunder leider vil guter gesellen kament und 
wurdent verzuckt; etlich kament von gottes gnaden wider 
harus, die über nacht darinne gelegen warent und bi dem leben 
blibeji.') Zwar das müet von sundern gnaden und erbermde ' 
des almechtigeu gottea beschechen, dann si an allen zwivel 
grossen smerzen hatten erlitten; etlich kament ouch harus 
lebendig und sturbent darnach angends, aber der merteil bleip 
leider darin tot, dann ir darnach vil funden wurden, und klagt 
nachmalen iederman die sinen. die er verlorn hat. Der barm- ' 
herzig gotte well inen die ewig rfiw verliechen. 



373. Ton einer manlichen slacht, so von der Eidgnossen 
knechten ze Girnifl beschaeh.'-) 

Und als dann die von Bern und ander Eidgnossen wider 
von Beilenz heimzugent, da liessent die von Ure, die dann « 

2. ia dem achnew gar iemerlich. — 4. dannen gezogen. — 7. kament., 
die wurden. — 9. die dennoeht über. — 10. erbermden. — 11. on 
zwivel. — 18. wid»t die Ijaroparl«r «ü Giraia, — 20. von Bellen* fehlt. 

abiÜBcheiden. A>ier si betten gar wol begert von inen, diewil ei doch die 
botlcn bi in wol gehept Ijubeii, si mit tüglichpr iinderrichtniig ir bfindeln 
ffewüss zu machen, dra ein ganz gemeind ncKh begebt hett, dann nnch irra 
hinscheiden von LulEem haben si von inen ganz nutz durch ir achriften 
»ernomen.« Ebd. S. 171; Teutaoh Mies. U, ffiS. Aul HG. Dezember nach, 
mittu)^ präaidierte Bubenberg wieder den Rat; um andern Tagewaren die 
Burger versnuimelt, • xü vememea und r.a hörend den abüiig von Belleor, •. 
Bsta-M. 25, 181, 182. Am gleichen Tags gieng ein Dankschreiben ab an 
Biet, Peterliogen, Neuenbn:^ und Murten ITIr die Hülfeleistung und den 
Oehgream ihrer Leute. Ebd. S. 183; Tentach Miss. D. 37^. — i) Edlibach 
S. 170 verleet doa [jawinenunglQck irrigerweise auf die Zeit dea Uinein- 
taarschea. Am 21. Dezember konnte man in Locnrno schon Einzelheiten 
Ober das Unglück (Bollettino IV, 234) und am 34 Dezember schreibt Bern: 
• und wird lutPr gesagt, ea sien uf dem Gothard durch invall der lowioen 
unsem biderben hiten merklicher schod zügezosen • Teutsch Miss. D, 371, 
— ') In der Chronik des Lnzemers Sebilling findet sich eine Abbildung der 
Schlacht bei Giomico (am Teasin, in der Hitl« zwiachen Faido und Binsen), 
reproduziert in der Ausgabe S. UI4. Ueber deren Wert vgl. Mejer von 
Kntmuu a a. 0. und ,1. Mmp, Die achweiz. Bilderchroniken ä. 126. — Für 
die SchlachtbeschreibuDg komnien vnr allem in Betracht die Briefe Uris 
an den Abt von St. Gatlea und die Stadt SchatThau-en vom 30. Dezember 
(Bollettino t. 18G, 218), der ofhzielle Bericht an die Taeaatzung (Absch. Ul, 
21), Berns Bericht an MSIhausen vom 14. Jan. 1479 (Moesmann, Cartataire 
IV, 24r' ■ — ■ - - -~ 



200 1478 

|jou|it(i«cher dis kriegs warent, und »nder Kiilgnu&sen ') etil 
ir kiiei'hte an der gegenweri ligen, umb das si ihn laiid Vre vor 
ireti vienden den Lampartern beschirmen und behfiten m&cli- 
teil, und warent derselben knechten nit über sechshundert. 

n Und als die Lamparter hatten vernomen, das die Eidgnossen 
wider heim gezogen und der knechten an der gegenwere als 
wenig warent, do sampleten si sich mit grossen merglichen 
scharen, und in zechen tagen darnach, als die Eidgnossen heiin 
würent gezogen*), da kament si mit einem grossen volk ob 

lu 18,000 manooa*) für Beilenz harin gein der Eidgnossen knech- 
ten, die dann an der gegenwere lageut, und hatten drig gros 
mechtig huffen gemacht*) ze ros und ze füs in meinung, si an- 
zflgriffen und von dannen ze slachen Also von stund an 
rustent sich die fronieu knechte von Eidgnossen ouch gein 

ift-^nen und nach anerborner nianlicheit ir altvordern mach- 
tent ßi ir Ordnung') und mit hilf des almechtigen ewig en 
gottes, der si dann under sinem fridschilt beleitet hat, griffe! 
si das gros volk der vienden unerschrockenlich mit einem n 
liehen geschrei an und stachen und hüwen als vast in si 

K\ si gar balde die flucht namen und nit me gestan wolteiri 
Also iltent si inen nach und erslftgent ir ob 1400°), die i'" 
uf der waltstat tot funden und abgezogen wurden. Si gM 
wunnen inen ouch ab ir Wagenburg und was darinne was i 
mpis, harnesch, cleidern und allen andern dingen; darsü , 

I. und aniler Srter etlich. — 2. L're fthlt. — 8. Lampartam mftahn 
Terbüten. — 6. geK^n'^^'''' ~ 7. aanipneten. — nierglicben /iAlL j 
8. ftlB Uio Eidgno«8en heim warent (fezogeo fehlt. — 10. barin *Ö d^ 
EiJfinoMen aaii hatten drig. — 12. und fus. — ».nzei^riffeii und fti^ 
14. tTomeii lüte auch gein. — 18. der rienden unerHuhrockenlicli fiUl 
— 19. als vant fehlt. — )iO. gestan mochten und ilteii inen dunitna' 
il. ir tne dann. — 22. iif der waltaUt fehll. — 'i&. uiich ir wageabi 

') Kl waren 100 aas Uri und je 2.S Mann aus Zürich. Luzem ^ 
Hehwii; mit den Leventinern tüsg ihre Zithl auf etwa GOO. V^L du )L 
Höht« — *} Am 28. Dezember, dem Tage der unschuldigen KiDdltia.ij 
•I WuhiUing und Edlitach greifen mit der Zahl 18,000 entschieden lu t-* 
Dot IjHKiirnur Sehillitig und Viel aiirechen von H,00ü, der ofßzielle Beu_ 
«n die TagNatzung von 12,000, Utk Briefe von 10,000 Feinden. Eine Jf 
■MUinit-nntiiTliiiig lieli'etl'end die verschiedenen Zahlenangaben im BoU. b' 
I, IWJ I. 'j t;i,i:i.so im Briefe Berns an Mnlhausen. — ') Nach c. 
iiftl/."!!." li.i.lii LiKi'ji sie "ir Ordnung in drü geteilt (Abach. 111. 8 
di'i l.ii ■ i 1 1.. . : ' .Hiiricht von < awen huffen». Hierüber Merec T 
Kiiun .. I' V. . . .1 M. w. 1808, S. 144. — ') Ebenso Edlibaeh und ahii 
.latii/.<'ii< i^.-ii.ij..'" iiMlU'ltino 1. 183. VIT). «Ob 1500> der Bericht an t 
'rugsiiL/.iiiiK. ii""' '"-1 Viül und im Jahraeitbuch von Altorf (Bollettino 
iflfi, . ob lUOU . dl« iJeridite von L'ti. Vgl. Soll. 1, 150 f. 



U7S— 147(J 



207 



wunnent si ouch ob zweihundert bftchaen und gar vil rossen und 
mblesel, das si alles mit inen von dannen brachten, und wart 
inen, als nit unbillich was, gar ein gros büt.') Das was zwar 
ein gros glück von dem alinechtigen gotte. der dis allein 
getan und des nit zwivels ist, geweilen hat, das dieselben 
Lainparter von ir ungewonUchen sunde wegen von inen also 
gestraft wurden; dann der Eidgnoasen knechten von gots 
gnaden nietnan umbkani.") 



374. Dos die toii Bern und ander Eidgnossen etlich Ir 
knechte nud soldner gen Llfllnea zi'i denen von Ure " 
äcbicktent. 

Als nü dis alles vergangen was, als hievor geschriben 
stat, da schickteut die von IJre ir botschal't an alle 5rter von 

1. ouch me dann. — 2. niültier. — 3. Zwar dia wa» ein suoder glück. 
— i.deresa'.iein. — 6. also liden mustenund beschachvongottea gnaden 
den Eidgnossen nit. — 9. Vie Kap. 374 und 370 fasst U». B folgender- 
moMtn eamtmmen: Das die von Hern nnd ander EldruoBsen osdi-r 
RiTBren die Iren K«n Llfflneo zd denen von Vn Hchioktent. Do nu 
dis nlle» vergangen was, ilo kamenl. bottyn von Ure gen Bern und in 
ander EidguoBaeo und sagten inen von diaer eroberten sach und galwu 
inen ouch ze erkvDDea, doü inen die herzogin von Mejlaud umb ir sacheo 
und ansprachen überein nit wolt engegen gan; und maaten und baten 
darof die von Bern und ander, inen etwjB liiteu und eoldner zu geben, 
dumit si ir land m&chlen beschirmen, das ouch beschach; uamlicli von 
Zürich, Bern, Lutzern von ieglicher atat hSnfisig man, und von der 
andern orten ciin mit Friburg und Solotern 2ö man. Die wurden 
zweimo! nacheinander hinweg gesant und lafen under allen malen 
bi 20 wncheu ze Girnüs in der stetten und &rEem cji<ten an der von 
Cre «c'haden, daa ein gros friiniachaft wai. Uea underwant »ich der 
kling von Frankenrich und hut ain boten alweg zu MeyLand und bi 
den EidguoBsen, die diug zu tiericbten. Daa tnocnt lang nit ain. dann 
die herzogin wolt nit geben ; bo wolten aber die Eidgnoasen tür iren 
costen bunderttusent du^calen haben, und kam dar<tü, das die ton Ure 
gemein Eidgnosaen wider manten, mit allen iren machten zu inen ze 
ziechen. Also underatünd der küng di* ding in tniwfn und wart der 
herzogiu mechtig und damf ein richtung gemacht, das die herzogin 
gememen EidsnoBsen an iren coaten geben »olt 'i^4,000 Bdnsch gdimn, 
das ouch bescnach, Dtirzü wart ouch ein niiw bericht und veratent- 
ndw (gemocht zwiischen der berzogin und gemeinen Eidgnorsen mit 
des kunigg willen und wart von allen teilen ufgericht und veriigelt 
und wurden ouch die allen ca^pitel alle eroiSwert und gar luter ge- 
macht nach lut der briefen, die dann darnmb ze Lutzern im waaact- 
tnrn zu gemeiner Eidgnoaai-n banden ligen. 

'I Ueber die Beute vgl. Viele Lied a a. 0. S. 72 und die Berichte 
Uns. — ') Ebenso Viol a. a. 0. S. 73 und der offizielle Bericht; doch spricht 
der letztere noch von 12 Verwundeten Äbech 111, 22. Im Jahrzeitbnch 
von Ältorf wird eines gefallenen Sthwizers geducbt. BoUettino 1. 217, und 
Anzeiger f. Schweiz. Geach. VII, 162, 



I Friburg^^^ 



"tettoii und lemieni, ouch zÜ denen von Solotern und 
und Bagtent inen das glöcklicli und manlich erobern, so dann 
«lio Iren mit hilf des alniechtigen gottes an den Lampersöhen 
IjGgarigen betten, ala davor stat. und manten und batteu danif 
!• die Eidgnoseen, inen etwas knecbten zil den iron komen lassen 
'■d «inem zftsatz und widerstand der Lamparter. umb das si ir 
land behalten mftehten und nit darunib kernend. Also wi 
men zugesagt von Zürich, Bern und Lutzern von ieglicber si 
'iinfzig man, und von andern urtern, ouch von Solotern 
" ^'"" Priburg 25 man von leglichem.') Die zugent mit geord^^ 
n«*t«n houptliiten zö denen von üre und lagent da lange zit 
im döT gegenwere und inöst ieglich stat und land die iren 
*"■'"'*"■ vorsolden an der von Ure schaden, das was dennocht 
«"" grosso tn'iw und früntschaft. Und wart nit destmiader 
" li^f* j*'*"" ^"" ''^8 küngs von Frankrich botschaft getrungen- 
iHi '*"*!. "" ß^tß^^'iget und doch in langem nit verl'englichan 
andlrr E^'l ''*"" **'^ ''«^S»" beducht. das die von üre 
Ho w if ^^"**^^^" ii" Sachen und ansprachen zö gros machten. 
I oder ,f ' °^<ih nit inniassen engegen gan, das die Eidgno«! 
'larzüri^' '■"'^ daran konden ein benftgen haben und k 
hinin ' t* '"'" ^^'^ """^ ander Eidgnossen mit inen widi 

^ o tont sin gezogen'), dann das ein bestand gemi 



(i ir 



'^'«•l'): und 



was nit destminder des küngs botschaft zft Mei 



T T.K,„l 



'.Ullg V 



1 14. Januar 1479 wurden Jie den einceta« 



w „ ■ 



■ ■■ IM.-;. Schon am 17. Ji 

"■■, li'i'-.iiiii von der Metzgernzunft 52 Mann von Stadt 

■ ■ M KinwlncB Aber diesen 'ZuBaU» in Absch, III. 28. 

"'■; iii'iH.ii „m 7. und 8. Dezember 1478 dem fraiwBri- 

I ■ -i' li...,i,-n iicr von Mailand eingelaufenen Schriften, 

'■ '" ■■■ ■ ■ !'Ming den Kampfes, mit der Bitte, dasa er 

. ' '■ ' I ' ■-' 'li:s Kriedena bemühen möchte. Rata-M. 

,' i' "■ i'. ■">'. \iu 10. l'ebr. 1479 liess der Könis »eine 

, '■';'•■<■■>'■ Ah-di HI, 24. Ueber diwelbe vgl. ebd. S. 26, «7, 

.'..t 11 ' ■'''■ *^- *^- A'8 ^^' Herzog von Savoyen »eine Ver- 

I. K t. V'"""''^" »ich die Berner am F "" 




''•"■" hiing 



" «ik iil'wi I ""-i«. uauiL »iii 

"H", "II.I i„, ii""" 'in<l in nnneob» 
l'fl"'«'" <lii .. *"" »f' ((Oben. . ' 
'"■ "'• M .,,'''" '"■ «in der .b 

Hill" !..„"■''" '".i «.,!■ ...,. n 






' ' **"ptBiubur ' 



Berner am 8. März in ahlehnendem 

lie band eenomen, dnntn 

.cht. wisheiC und vt^munft, 

nnsecben desselben gebi'irt in billicli stitl cft 

Teut«ch Mii». D, 437. In diesem Sinne 

blehnende TagBfttzungsbeschluss. Absch. 

' In der Zeit zwiaehen dem ersten und 

>uen Rüstungen und einem neuen Zuge 

JI. 111, 34. 35. S7, 41, 45. — ') Von einem 

ir/. zuerst die Rede. Absch. III, 31. Am 

iiiiinunK zu dem ■Bestand* {Etats-M. 2(i. 

dfr l'affsatzune einstimmig angenonunen 

nni (Absch. lIlTsai und vrurde dann am 

rlAngert. Ebd. S, 45. 



land, die arbeit sich in ganzen tniwen, ala man harnach witer 
hftren wirt. 



375. Das die tod Boru nnd ander Eidgnossen aber Ir 
soldner gen liifflnen zu denen tou Vre schickten. 

Als nü der vorgenant bestand usgingM, da was die sach 
dennocht nit bericlit, dann die herzogin und die iren meinten 
alweg nit ze geben, Da manten die von Üre aber die von 
Bern und ander gemein Eidgnossen, daizA die von Solotem 
und Friburg, inen semlichen zUsatz wider ze schicken, damit 
si ir land und lüte möchten behalten und nit darumb kement. n 
Also sehicktent die von Bern und ander gemein Eidgnossen 
ir hite wider dar in der zale als vor stat : die lagent aber lang 
da") und wart nit deater minder durch die künglich botscbaft 
gearbeit. Darzü wurden ouch gar vil tagen zft Lutzern und 
an andern enden geleist; das verfieng allea nit, bia das am i, 
leisten der küng von Frankenrich eich der sach als vast un- 
derwant und annam und sich euch der herzogin mechtig macht, 
das ein frid und richtung gemacht wart, also das die herzogin 
gemeinen Eidgnossen an iren costen und schaden ze stur mCist 
geben und usrichten 24.000 Riinsch giildin.*) Darzd wart ouch ? 
ein nüwe bericht und verstentndss zwdschen der herzogin und 
gemeinen Eidgnossen gemacht') mit des kungs willen und 

'1 Auf den 6. Juni. — '] Die Mahnung Uris fllr die Krneuerung fiea Zu- 
zugs lief Eo'le Mai 1479 ein, Hats-M. 2C, 209, i!ll. Am 1. und 4. Juni ent- 
«prachen die Berner dem Ueauche, um durch • Hiuterlialti-n • die ürner nicht 
in Schaden zu bringen, Sie erliesaen sofort den Befehl an Stadt und Lftnder, 
die Au8gebobea>u mit Geld zu versehen und nach Luierii xu Henden. Der 
Hauptmanii Haus Korber, der * Tänlitmcrer • und die Knechte leisteten den 
Schwur am 7. Juni. Ebd. 8.214, 219; 27, 1; Teutach Miss. D. 501. 502, 504. 
Am 27. Juni erhielt der ZurntK in Irnia den Befehl, nichts gejjen den Feind 
KU unternehmen, und euu 2. Juli wurden Stadt und Land autgeFordert, den 
Söldnern das Geld fOr zwei Monate zu ■Ehickeu, oder fQr Abmaung zu enr- 
een, Teatsch Mias. D. 535, 543. - •) Ea waren 2.^,000 Gld. Abich. III, .^6, 
Bern wOnachte am 6. Sept. 1479, daas das Oeld nach der Zahl der Leute ge- 
teilt werden sollte. Tentflch Mi^a. D. 5ti0. — •) Am 21. August erklärte 
aieh Bern bereit, wegen der grossen Kosten, wegen des Ontevbruchs des 
Handel», namentlich mit Bossen nnd Tüchern, den Frieden anzunehmen. 
Rats-M. 27, 12a, Am 1. September werden die Gesandten für Aimabmo 
des Friedens instruiert, nur sollen sie diiflli' sorgen, dos« auch der Papst in 
denselben aufgenommen werde. Teotach Miss. D, 579. Am 29. September 
kam der Friedensvertrag tu stände. Abach. III, 673— 6S3. Am 3. November 
schrieb Bern an Striuaburg. da<8 die kOiiiglicben Boten von Mailand mit 
dem besiedelten Briefe gekommen seien, i und ist darin nütz zu irrung ge- 
atoBsen, dann wenige lutrung, die wir nit hoffen ütz zu gut a6llen ab- 
wenden. • Teutseh Miss. H. Sil. Vgl dazu Ahach, III. 51, 52. 53, 64. 55, 

U 



210 



1479 



wart von allen teilen ufgericht und besigelt und wun 
die alten cuppittel alle ernüwert und gar luter gemacht nach 
lut der briefen, die dann darumb ze Lutzern im wasserturo 
zQ gemeiner EidgnoBsen banden ligen. 



I 37<i. Das gar tu knechten von Eidgnosseii 

und andern enden zem kling zugeu. 

in dem vorgenanton 79. iare lies aber der küng an ge 
KidgnuDsen werben und begert im etwas lüten ztt schicken 
und mit namen die sechstuaent man nach inhalt der vereinnng. 

II daH n(l durch die von Bern und ander ir Eidgnoasen etwas 
Kit« verzogen wart und bcschach das darumb, das man gern 
bi fridon und rüwen were bliben.') Doch so lüffent dennocbt 
vil knechten von Bern und andern Eidgnossen zem küng umb 
HoId ; den rott man nit vil darin und lies das durch des besten 

) willen bescheohon und hatten dennocht die von Bern und ander 
KiilffnoHsen fursorge, es wurde wider das heilig nch dienen, 
doH aber in allen vereinungen geiii dem küng vorbehalten was. 
Niltxit (leHtmindor lies man die ding beschechen und kament 
lii Hi)(;liHl:iiKent knechten von Bern und andern Eidgnossen zem 

I kOnK umb sold und hülfen im die grafschaft von Burgunnen 
und andern gewinnen. 

UnHglicIi Jiugent uuch etlich knecht von Eidgnossen und 
ander zfl den Burgunnem und warent also ze mengen malen 
wldtir uinandern, und wie wol der küng die grafschaft Bur- 

ft. Kiip. um fthn. 

M n'i. I'lc Aniiiihin« liaH FriedHusinstrumeatei durch die EidgenoMSU er- 
l'iiliilKitiii M KtiliruiLv 14^0. dunb die herzogliche Regierung am 3. and 4. 
Ulli* AliM'li Jil, fiU. öa». Ueber die FriedeiHuiiterhHiidlunKen vgl. v. Liebenau 
Cfliill»tllmi 1. tf7-1l>*, 125 bis 137 - ') Ueber dieae Vereinung vgl, Sehil- 
J I Kiin llrf. Der König verlangte die ö'iOil M»na schon im April H77. 
\\t>\l II AtH "«T, «88, 891. 6Ü7, 698.700; Rata-M. -^ " 



^^,, ,., t ilOMoliliii" Berni 

C diu« a.«n «a «den 




15.121. Beraerkens- 

17. Sept I47T: «von des küngs wegen 

hern seruten, mit den andern stetteu von 

nd zu DesecheD, ob mtn hern ua der sal der 

knmen, • Ebd. S. 15Ü. Am 23. Dezember 147» schreibt 

Freiburg und Solotnm : • Sie wÜHBen, wie dum 

tii'O'ii zum kuQg gevertiget sie d^r pension biilb. Dik 

II. I nie oiich also, das den vier orten ir gelt wordeu 

i.lii-ii ir teil hinüerbalten. Ea haben oncli dii^ leader 

• \ kitii» zÜBUgiing getban der 6000 man halb, darumb 

1,1 iiiianiii'il itii haben. Diirumb min hern inen tag aetaen geit 

I« \i» »iiununti« nechittliomend nachlg da zu sind mit vollem gewftlt 

■ ■ Hat«-M! », 178. ■!'""'"'■>' ^f'« rt 



TeuUch Miss. D, c 



1479 



211 



gmuien gewunnen und zA sinen banden bracht bat, so wolt er 
doch darinne der Eidgnossen willen und früntschaft behalten 
und lies durch sin rate an &i werben: nach dem si dann vor- 
hin in dem gemachten friden Zürich den Burgunnern die graf- 
schaft zClgelassen hatten umb ein merklich sum gelbea, näm- 
lich andertbalbhnnderttusent güldin nnd inen aber daran noch 
nit worden und ouch derselb friden von inen noch nit versigelt 
were'), das si im dann dieaelb grafschaft vergönnen und mit 
irem göten willen lassen, so wolt er inen semlich gelt oder 
mer und darzü etlich stett und ortslos nach irem gevallen i 
geben, die inen wol gelegen weren.*) Das wart im dazemal 
und ouch darnach zugesagt und also betedinget das der kQng 
den Eidgnossen darum b ouch anderthalbhnnderttnsent Rbnsch 
güldin geben solt, mit namen alle iar uf ostern drissigtusent 
gftldin und solt die erste bezalung angan uf ostern im 80. iare.*) i 



377. Das die stat Toll gai- schantlich Überrallen und iu- 
genomen, und was mit deu3:froineD Idten gehandlet 
wart.*) 

Und als dann die vorgenanten knechte bi dem küng und 
ouch ein teil in Burguniten warent, da zugent die Franzosen i 
mit denselben der Eidgenossen und Tütschen knechten für ein 
stat Toll in Burgunnen gelegen; darin warent ouch etlich 
knechte von Eidgnossen und andern Tütschen, die warent lang 



17. darin gehandlet. — 19. tjiid ala dann von Bern und andern li^id- 
gnossen ein mergüch eum Iriten bi dem küng und ouch eiti t«ll bi den 
Burgunnern. - 'il. der Eidgnossen und Tütschen fehlt. — '£i. etlich 
büliSu von EidgnoBBen, 



') Siebe die Antwort der EidKenossen a,af der Tugsatzung vom 24. Juni 
1470. Absch. 111. 41. — ■) Diea geschah aiiT den Tugsatzungen des Jahrea 
1479. At»ch. III. 24, 26. 30, 31 36. 44 48. Beachtenswert iiider ßeachluw 
des herniachen fia.tea vom 5. lis.i% 1479 ; < von der 60i>0 man, die der küng 
haben will, ist geraten, das man vor allen dingen veratan Mle, gegen wem 
der küng die bruchen welle und sn verr die nach Inhalt der einung 
und nit wiler gebrucht werden, wellen sl mit trn Etdgnoaaen züchen, mit 
underacbeid, da« von des landx wegen der graufschaft Oberburgnn aal man 
keiner teiluaK dem küng ingan > Sata-M. 'Jq, 74. — ') QeEchah durch Ver' 
trag vom 9. September 147«. Äbach. lll. 48. üeber das Einnelne dieser 
VerhaiidUmgen vgl. K. Maag, Die Freigrafachaft Burgnnd u. a. w. S. 23—36. 
Bemerkenawerte Aeiisserungen bei Commines-Lenglet I, 367, — *) Ueber die 
Einnahme von Döle vkI. Lomminea-Lenglet 1, H(i4, Molinet 11. 49, .Tean de 
Trojea, 6d. fetitot p. 86, Anahelm 1. 157, Baaler Chr. 111, 24tt. «0. 253, 254, 
i;58, 259, 260. 



'2V2 1479 

iliii'in K()|()K<*n und Imtton der stat und armen luten geh&tet: 
doch hiittt^nt h! iron inüt willen ouch darin getriben und sich 
Kiir wo! ^cwcrnit, dann si von beiden teilen sold genomen 
hiiitcn. aJH dann Homlirher mutwilliger knechten gewonheit 

f' und lolu^n int. 

Tnd hIm di(* Fran/.oson mit iren knechten zu der stat kä- 
mmt , du wurdcnt si mit oinandern reden und in semlicher 
MiHHH tiMÜMK«!!, diiH (lii^ »tat mit gewalt und verreterie ingenomen 
und K"wunnt'n wart*), wie wol die Franzosen dieselb stat 

•" VMihin nin nmclitiMi ^owinnon; dann es was gar eine starke 
Mint und wiurnt vil rirhor koulluton und gÜtos darinne und ist 
Will vorMtM'liriilii'li, das (>tlich vorroter und schfdmen von Tüt- 
Milipu ndrr iindrrn darinno woront, die der fromen lüten ge- 
li'K*'ulHMt und ir ^M. wisttMit, dio si ouch verrieten, umb das 

• • inrn ir y,{\\ wurd(\ V\u\ ktunon also darin und viengen von 

'«tum! IUI pluntjorn und alli* kirchon und hüser ufbrechen, und 

Nviin hl tiitidtMi von m)tsj4:(»/iordon oder andern dingen, mit 

ii'iMtliiiiipii tili- lirili^i'U saoranuMiton. das nament si als und 

• linnhMi iiitMimns. wrdor t^oitt^s noch siner heiligen. Si er- 

'" Ithlifii nihil piii'slof* in tior kin'lu'u und in iren hüsern und 
imiiMii Mini alli's «Ins si liiitl(»n; dosü:lioh wurden ouch vil ander 
iMmiri. iiiiin-r liitni von nmniion. IVowon und vil kinden umb ir 
• »".'ii ;'iil III ilrr kiU'lim nstoolion und in iron hüsern ermürt.^) 
l Uli III- iiiiili'i'licil , st» wart, ^ar oins orbern koufmans 
liMu. die NNji.s vuhI rieh und uin^ .mos mit oinem kindli, das 
I all«' r.liitid ir /it und •gehurt warton was, mit oinem blossen 
■wfit ihm li .IncluMi, dii« blrip also tot mit d(^m kindli ligen und 
n II iiiiiii, IM hrtli» t's d(»r mortvorrotor oinor gotan von den 

I tiiiiKi liiliM K«*J>i><«'t »iixl «liirin ^rosx'ii inutwillcn ^'otribon. — 3 

• l.ii.ii I i.in ji li l'iul «lo. S. /. schreibt' die dio stat. - stat mit 
mi' iiml MMM-tni«' 1». I''ran/.«'s<'n die vorliin. - 10. pir fehlt.— 11. 

• l.iMii lind lit am 1a^,^^ das. - i:V und anilorn darin wannit. — 14. 
iHid ..II. )i II ^i»! wImIimi. dit' si<di da mit gcvonlon onthiidton und si 
..III 1. II IV Ifidn- mit UHschutten. -- 20. kilch.'n. - Tl. jrar vil 
I ii,.|. II :•»; iMwailiMi. 21. kmd. - V.^. es hrttt» dor m ort ver retern. 

'. l... . HMiini- iMliim für dio Kinnahmc dor Stadt stein n>'ch aus 
.1. Im I. I I In. .11 III. •M'i. AnnuM-k. 1. Aus den Aktim dos IVrntT Archiyes 
'. , , I. ., ,|„„ dn..M .la« Kni^nis ni« ht lanp^ vor dorn 8U. Mj.i Ui\^ 

' n . , I, ,. |,,|.i.„ mu.H Am Id. Mai s.hriobon die Bornor an die hid- 

,. ,. ,1., Kin„>. von Kiankroich mit Beinen Iruppen in Hur-und 

. ,.H .. , ,„„| ...MM ImKer vor Dolo autschlajren wolle, ieut^ch Miss. 

' t X M -.1.0 "elmelien nie im die Knechte» in Bnrgund, dass Dole 

■ - .. . .. I I. . ald.'ii ihnen, niidit. wie man höre, nach balins zu ziehen, 

1 . " , , ' ;; , , d S. -I »7. - •) Ebenso die Basler Chron. a. a. 0. 



1479 



213 



Tütschen, die dann vorhin in der atat waroiit, desglicli ander 
uncristänlich sachen und bosheiten, die dann leider in derselben 
stat fürgenomen wurden, der ich den minsten teil harin ge- 
achriben han. 

Zudem wurden ouch die Franzosen und Tiitsclieii umb des 
verfluchten g&ts willen mit einandern uueins und erstachen 
selb einändern; wolt got, das es inen allein be&checiien und 
die armen liite und unschuldigen martrer bi leben und dem 
iren bliben weren ! Und wart die not als gros, das si die stat 
anstiessen und was si nit mit inen hinweg bringen mochten, i 
das wart alles verbrent und darzil vil armer Idlen, des nit 
zwivels ist. Und zugent also mit schänden und lastev hinweg 
und wolten merenteils bi dem küog nit me bliben. wie wol si 
iren sold von im genomen und enpfangen hatten. Das be- 
schach alles von des b&sen gutes wegen, das inen worden was, i 
und ist wol glouplich und versechenlich, das die, so in der 
stat gewesen warent und der gehSt. sich gar wol gewermt 
hatten und inen me dann andern worden was; dann ir gar 
vil gen Bern und an ander ende kament, die gros gilt mit 
inen brachten an gold, silber, cleiaAteru und andern köstlichen : 
dingen. Ir wurden ouch vil von des küngs houptldten erhenkt 
und umbbracht, die iren sold genomen hatten und nit me 
bliben wolten; den wart ir rechter loue, dann si me dann 
einest meineid worden warent. 



378. Die straf, so die von Bern und ander Eidgnusüeii ^ 
von semlicber »ach wegen den iren tatent. 

Semlich b&s sachen und mere kanieut gar bald und am 
ersten gen Bern, die des, als nit unbillich was, usdermassen 
übel ersebrucken und verebten den zorn gottes. der gar ze 
mengen malen die unschuldigen mit den schuldigen hat ver- ^ 
derben lassen; und wurden von stund an durch si tag ange- 
setzt und gemeinen Eidgnossen gen Lutzern verkünt. Do wart 
semlich mort und b6s sachen von inen betracht und einhellic- 

2. ia detaelben »tat fehlt. — 7. inen allen. — 8. bi dera leben und 
bi dein. — 11. ?erbt6nt und iederman arm gemacht- Und sugen. — 
19, an fehlt. -- 22. und umbbraciit fehlt. — 23. denen wart. — 2Ö, 
semlicher mortlicher tacb wegen den iren anleiten und tatent — 27. 
Semlicb bbi aachen Icamcn bald und am <-rsten gen Bern, die diirun 
gros miaaTallen batten imd vorcbten. — 31 stund an gemeinen Eid- 
gnoseun gen Lutiern tii^ angesatzt. ~ Ö3. Bemlicbe9. 



I 



1479 

lieh geraten und bealüSBen, das iederman von stetten and len- 
dern xK tlßo Binen, die dann bi semlichem mort gewesen lud 
an dorn küng oder andern meineidig worden oder sust über 
eido oder ero hinweg gangen werent, gritfen und die angendes 
in tiirn und snfide gevangnAsse werfen und den nacbricbtem 
bovelhen, die sollen si nach aller notdurft martren und toI- 
terii, Und wo iemand bi semlichen sacben gewesen und doivn 
achnldig were, die solt man nach irem verdienen mit scfaant- 
liclien t&den richten und ouch alle von iren eren gesatzt sin 

M und weder z'i rat noch gericht niemermer genomen werden. 
flOüh kein kuntechaft wider nieman sagen, sunder ganz mein- 
eid nnd orloa sin und bliben.') Das ouch zem teil beachacfa*) 
und wnrdent. ze Bern und andern enden gar vil gevoltert. die 
ni(Ut«n iirftichbrief über sich geben um die sachen, als obstat, 

M fl» wiirdon ouch etlieh derselben mit schantlichen. lasterlichen 
t'id'iii nach irc-m verdienen gericht. 

"nd na«!!t dem dann denen von Bern semlich sachen gar 

ijd und widrig warent, da wurdent si betrachten und beden- 

wi« "i »emlidh und dorglich bSs handlungen nü fürwert- 

wiclichori alijutullen und verkomen möchten, wie wol si die 

'""' *•'■ indur Kidgnossen, wie hievor etat, ouch gestraft hat- 

Itnt und machten darüber ein Ordnung, als harnach stat*) 



UIUi 



« 



^ 



I. MNrt b«>iloi.«n fthlt. — 2. dann fthlt. — 8. meineit. -- 9. alle /%Wf. 

S' ''*'' fihU. - crnn MiU m Z. - 10. an i-at. — 13. enden etlich 
l.lll*fi '*'' ■*'* "ifi»'«'« aem nftcbgan, al« obatat. Eb wurden ouch etlich 
S"T*|,''"'" "nll wliHntlichun Uiiterlkhen tMen nach irem Mcdienen 
iiiil. .11 ^''"'^ '"»L'liU'n ouch die von Bern ewig saUunnen und orf- 
jinwHii rl lur ,|, ^|, j,,, ^„^^ j^ andern iren bfichem geechriben atot 
" rm Und nach dem bii SeMuta de» KapitfU fthlt. 

lurgund durch Scbreiben vom 

halten uod tütüit 

- Auf der Tag. 

Sprache. Die ent- 

LK »pricht, wurden am 12. Jnli in ■• 

„,Jift8s.D,551,56l. Nochim Jabte ' 

<l''n rechten •Macbmanm bei derTtt 1 

!■■ rwitfgen- Absch. III. 187. - •) Vgl. dift f 

u.. UuMi um. AbKh. III. 55. Im Juli UW ' 
uiui-'U t-chneider, der aus Burtfund knm pnci 
« geweihte Gegenatände feilbot, aufzugreifen 
D, 548. S53. Im August des glpicheJi Jahre« 
[und in die Kirche TonTtönigBierden geflächtet. 



9' iltldi ilu« *7''"'K'« »on J"» Knechten in Burgund durch 
IH « Ulli (.V i" . '''" "«rniiiiüniiB Knädig und liannbernig ha 
U.U»,',, u\., , '""''■'■"•. Tout*diMi88 D. f.Hi Rats-M. üT. 6. 
«'h"i.l,V,.,|, ,, ,( . '^''«''''■Ki'i''"'il "in 16, und 24. Juni zur Spt 



?-:;i;tF,'S! 



' Äuflaaiiung • kilcliei 



^mächer, «acrament- 

1 ihnen den Vorteil der 

ilr'ii Weihbisctof von Konstanz, die Kirche mi 

.. 112. — •) HeislaufverbotB de» J. 1478 siehe 

l.ll bnichlos« der bernische Rat: «Ward ein- 

.li!ii kUBcht wegen, die biiiher peloufl'en sind oder 



14 /a ai5 

379. Die oritnnng, so die von Boro machten 
nm der uugehorsamea knechten wegen.') 

Wir der schulthes und rat zÜ Bern tünd kund offenlich 
mit disem brief, das wir gar eigentlichen bedacht und gewägen 
baben vil mMwillen und ungehorsame, so dann ietz etitch s 
knecht in unsern und andern landen, besunder mit hinloufen 
in krieg und reisen allenthalben bruchen und darin nit bewägen 
die Ewären grossen eid, so si dann dawider tilnd und getan, 
ouch bund, einung, brief und sigel, so wir dann mit klingen, 
fiirsten, herren und stetten haben. Das uns nu zÖ hochem un- w 
rüm kumpt, dann dadurch zuerst der almächtig got, der mit 
verlassen der eid enteret wirt, mit räch und zorn uf uns er- 
zürnt, unser lümbd und bestäntlikeit gemindert und den un- 
sern ursach und anzöugen geben zu aller bosheit, darus ouch 
kilchenbriich, enterung gewichter stett und end . lästrung is 
witwen und weisen, mort, roub, diepsta! und bränd erwachsen, 
des mang from mansch, geistlich und weltlich, müs engelten. 
Das alles wir zu herzen genomen und haben us der püicht, 
darin wir dann gebunden sind, unsern näbenmänschen als uns 
selba liep zii haben und gehorsame der unsern gegen got und i" 
der weit zü zwien und enthalten, mit mangem gedank bewo- 
gen, wie sfilich so swär lästrung und Übel, dadurch wir an lob 
und eren tilgliche bekränkung und unglouben empfachen, si 
zü verkomen und darumb uf disem hutigen mentag nach dem 
suntag quasiniodogeniti botacbaften der ersamen unser lieben li 



:. Kap. 379 fehlt. Text nach Teutsck Miss. D. 465. Folgende Va- 
rianten m JJ.-- 4. wir rigentlich betracht. — 5. ungehorBami. — 6. 
knechte. — 7. dftrinne. — 8. eide. — 9. piinde, eid, brief. — 11. kompt, 
dann dadurch »irt zätnt der almecbtig got enteret und mit racb. — 
13. Iilmde — 14. an/öugunge — 17. menig. — 21 Kwigen, — raea|):em 
danke bewegen. — Ü2. iölicri als Bwer lestrnnge. — 23, enpfachen, sie. 
- 25. gonnetag. 

fürer in reisen nn minr herren urloub louffen. das die meioeid und ver- 
Iiimbdet ein s511en und in dos totbüch gcschriben und für verworfen lüt 
gehalten sollen werden, und die taauptlüt und ufwigler mit dem iwert rieh' 
teD, und dns niemand für si eol bitten ietz noch fürer deheins wegs nnd 
dfls sol ordenlichen utgenchriben werden. > lUkts-M. 35, 194. Am 4. März 
wurde es wiederholt. £t)d. 2H, T2; Teutsch Mias. D, 480. Am B. April wurde 
beschlosaen. B()bicbaft«ii von ätadt und Land einziiberufiia weg"» des Keia- 
laufenf. • dadurch got der ewig gesm&cht. unser gebot Teracbtet und für 
nnti wirt gehalten, ludem werden ouch dabi die f ildbüw verlassen und die 
nnsem zü sfilicben boshatlen iibungen gew5nt, daa at zü hocheni laster und 
verschetzen aller erberkeit und geborfame ligliche gerettet werden. • Teut«ch 
Miss. D, 456; Kata M. 2R. (.■12. — 1) Abgedruckt bei W. F. v ""■-■--- "- 
schichte der Schweizer-Söldner. S. 175. 



. Mfliinen, Ge- 



I91S 



1479 



Fgetruwen von unsern stetten. landen und laiitgericbteii fiir uds 

beschriben und mit in als denen, so zCi häntliabung aller g&t- \ 

ticlien, gdtea ding billiclien geneigt sind, dann si ouch eelbs | 

mit Ulis an s51ichen bösen, ungehorsamen gelöuffen gros mis- 

. Valien baben, ein Ordnung angesechtm und beslossen, wie dann 

die bernacb etat. Und ist mit namen also, das so dick uud 

vil wir hinfßr den unsern gebieten, inkraft ir geswornen cid 

in debein reis an unser urloub, wÜBsen und gehell zu gan. oder 

die uusern durch unser schultheissen. vögt oder amptlüt in eid 

. also nemeu, als wir ouch gewonlich tön, so wir unser Umpter 

in stett und landen besetzen, oder ob das nit were, sns unser 

I Schriften mit inhalt s&licher ers&chung und pene usgan lasseu, 

[das ouch dann al die unsern, wo die gesi'isseu, oder wie si ge- 

FDHmpt sind, sölicliem uuserm ansechen und gebot ganz gehoi^ 

iM&m ain stillen und in debein reis, wie die iemer sin mog in- 

Loder uswendig lands an unser kuntlich uiluub und gunst zie- 

tohoß, noch niemand darzii rat, getat, hilf noch stilr geben, 

P heimlich noch otfenlich, alle geverd vermitten. Und ob jemand, 

tdavor got ewenclicben sie, sin eid, ere und unser gebot, es were 

|dfi8 üs iu begriff, oder im dinch uns oder unser amptlüt oder 

ItUH vorkbnt wnrd, libersücbe und iemand der unsern in s&licb 

I mix ztt laufen bewegt oder ufwiglet, brief. gelt oder botschaft 

■ darumb gehe, trfleg oder schafte, den und dieselben sollen wir 

lund al die unsern als ofnen kuntlicben landsbeschMiger an- 

f Vftllen, in vankniiäs werfen und vom leben zu dem tod an alle 

Wnail richten lassen, und sol ouch niemauds fbrbitt darin geh&rt 

K>oh Aiigaaochon werden mit lutern gedingen. Ob ouch der- 

uin vom lande fluch und dannenthin wider begriffen 

furd, aiil im glich also beschechen und al ain gÜt ufgebept 

UUH xitgeantwurt werden. Wo aber iemand der unsern 

l^urrll mMit'h ufwiglor an unser gunst und willen iu reis xog, 

■ und d)t>Ht'lbeu sfillen zuerst als besagt kuntlich eidbr&cher i 

I ti^twKw owoHclichen gehalten werden und aller eren ent* i 

I «nd bvtiben, also das si weder an rat, gericht, vog» ' 

!<r Ain^tw niemer sollen komen. Si s&Ucn ouch ^ 4 



% mik Ahm - i. uugnhi 



lonuttuen l&uffern und bilben fnas 



'■'■■ - offen kuntlich. — 25. m dem tode. — Vi'l 
> .iu Innde fluche. - 29. alles. — 30. " 
■>\ge. — 33. ewiolieh. - 34. bÜben. - 



1479 



217 



Diacht haben, deheiii kuntschaft, gezügiu'iss uodi warlieit zii 
reden, noch uf ir red, eid noch ere ötz gesagt, gehalten noch 
geurteilet werden. Si s&llen ouch nit macht haben, debein tosta- 
meiit iemer zÜ setzen und al ir lechen mit geding verloren und 
unser» banden heiingevallen sin; wo si ouch an euch kiude von 
inen geboren sterben, sollen uns ir eigne gflter als verwiirkt 
und verhandelt zögebÖren und sich derselben an unsern willen 
niemand annenien. Si sollen ouch zu deheinon gemeinden ge- 
lassen, noch mit in atzit gehandelt, dann als tod der weit 
und denen ir nam, lümbd und ere verkert und ir sigel und i 
brief abgesatzt ist, geschetzt und ewenclichen gebalten wer- 
den. Wir wellen und lütren ouch dabi, das al unser vögt und 
amptliit sich erkennen sölicher unerlicher lüt Imiidels, wie und 
was ai an den enden, do si dann in reisen gewesen, odtr da 
durch ei gezogen sind, getan und wo man warlich vindt, das i 
si dehein unerlieben handel gebracht haben, es sien mit be- 
roubcn, brennen oder smächen der heiligen sacranienten, kil- 
chen, kilchengezierden, geistlicher personen, witwen, weisen, 
alter lüt oder sus, mit roup, nam, brand, diebstall oder andei 
derglich Sachen, oder teil oder gemein mit denselben gehapt, ^ 
ir hüt davon geiiomen, oder darztl geraten oder goholfen haben, 
den und dieselben sollen si von stund an in sn^d vankniissen 
werfen und dannenthin an ein offen lant- oder statrecht stellen 
und richten lassen nach keiserlicheu rechten und gestalt sine 
misshandels. Es s&llen ouch al die unsern sölichs zit erkennen : 
gilt acht haben und das von niemand verswigen, sunder so bald 
si des ütz hören, sechen oder vernemen, an uns oder unser 
schultheissen, v6gt und amptliit bringen und das weder durch 
früntschat't noch andrer sachen willen undeiwegon lassen, alle 
geverde vermitten. Und sfillen oucb wir, die unsern und si selbs * 
einandern dabi nü und binfür hanthaben, schützen und schir- 
men, so verr lib und gttt langt in ganzen guten trüwen. Ob 
ouch iemand der unsern, so also in krieg zugen, nit wider in 
das land wölten, so sollen wir und die unsern angends zÜ irni 
göt griffen und das zu unsern banden als verwürkt ziechen. "' 

I. iilgnüsa. — 2. ützit geaatit, guiialten — 4. alle. — utid au unBern, 
6. eigengüter — ti. fiieman. — 9. inen. — 10. liimde. — 1]. ewieli- 
chen. — lü. alle. — 13. sich sollen erkennen. — liSten handel. — 1.^. 
warlichen. — 16. ai kein. — es sie. — 17. Bacramenteii, kilchherren, kil- 
chengeiierden, chriatenlichev personen. — IB. lüten. — 20. cehebt. — 
22. snöde geyanRndaiien. — 2'i. Btattfericht. — 25 Daa sBlIent oucli 
; 27. iHsit. ~ 28. sclmlthdasen, vBgt und fMt 



I. Und BÖIIen ( 






mdei-n. 



218 



1479 



Und ob iemand in disen stucken, punkten und artickeln gegi 
unBern scliultheissen, vögten, amptluten und z&geh&n'gen, s 
dann diser Ordnung nachgan wßlten, einichen fräfel mit Worten 
oder werken förnftmen. oder darzü rat, getat oder frßmmung 

I täten, gegen denselben s&llen und wellen wir als unser ereitfj^ 
letzern und landsbeschAdigern mit dem tod handeln nach i 
verwürken und gestalt der saclien. Und damit dis unser i 
ordnet lütrung ufrecbt werde gehalten, so wellen wir, das at 
die unsern in stett, landen und lantgcrichten zu den ziten, so 

1 ir ämpter besetzt oder ir gemeinden besampnot werden, die 
hfiren und ofnon und also von inen und euch allen die 
knechten und andern, woher ioeh die sien, zft halten, die i 
si under uns sind, gesworn werden, alle widerred vermitteii< 
Und nach dem ni) dis alles durch uns mit rat und zQgunst de) 

> unsern gehandelt, angesehen und geordnet ist, so haben ^ 
ouch des zu urkund unser stat insigel getruckt zö end diai^ 
schritt. Geben mentag 1(1, aprilis anno 79. 'J 



4, mit werken. -~ 5. als ünBern letsTn der prrn. — 8. alle. - , 
«tetten. — 1(1. bemtit — beaampnat. — 12. woliar. — siend gelialte 



') Trotzdem muBsten immer wieder neue Verbote erlansen werden 
13, Juli 1479 {Teatach Mis*. D. 5591. am 2b. Febr., ÜO. Mär^, 12. April 
2i). Nov. 14.-*« (Ebd. S, (185, 6B7, 78fl; Bats-M. 28, 185; 30, 76). Wohl 
Zunmmenhance mit dem lleütreben, Ruhe und Ordnung im Innern 
recht zu erhalten, stehen einige Anordnungen religiöser and poli — *' 
Art. Beim beginn der Bursunderkriec-e wurde verordnot, daas 
Dauer det Eriegea jeden Freitnc in der Kapelle U. L. Fr. der neuen Bnidi 
Fchaft ein gesungenes Amt und eine Messe abgehalten wen) 
Marientag 1478 wurde diese Verordnung für ewige Zeiten fe«igeset«t t^ 
der BruderachaCt hiefflr eine gewisse Geldsumme ansgesetat T'utflch Spr " 
H. 291. Am 4. Mära und 4;Jiini 1479 ordnete rann in allen Kirchen K.__ 
gilnge und Hessen an. • zu furdrung frida, rüwen und fruclit der erden 
Tentscb Miss. D. 4-31, 507. 508; RaU-M. 26, 219. Man verbot 
1471' das Tragen von ungewöhnlich hingen Schwertern und Uesgem, elM 
Geschrei und Pfeifen während der Nachl (Teutsch Mm. D, 569; Hat«-M. 1 
77) und im Aogu-^ und Oktober das uneheliche Beisammen wohnen (Teota 
Miss D, 578; Rala.M. 27, 171). Am 3ii. Mira 1490 -haben min hem f -'' 
das man nö fürer die eschigen mitwachen ungetanzet belib und (._ 
die ganzen Tasten, desglich der melziger bändet und das werfen in die E. 
der iunkfrowen .. Rats-M. 2X. 195. Am 31. Juli H80 handelte der ] 
* von der hÖsen ewüren wegen >. Ehil. 29. t)3. 



380. Ton der dritten Roniftirt, so zit Bern 
geiveseu ist. 

In dem iar, aU man zait von der gebiirt Ci-istJ tusentvier- 
hundertaibenzig und iiün iar, für aber der vorgenant herr 
Burkart Stftr, probst zä Anseltingen, gen Home') und erwarp 
an ünserm aller heiligestea vatter (lern babst, genant Sixtus 
des vierden mit dem namen, das er von sundern gnaden 
und verdienen denen von Bern aber ein nüw Romfart und 
ablas aller sbnden für pin und für schulde in das münster sant 
Vincencii gab von des mergliehen biiws wegen desselben mün- i 
stera. Und wurdent die von Bern gar wol und gnediclichen 
versechen, dann er inen semHclien aplas fünf iar aneinandern 
geben und verluchen hat, und was ouch der aplas nit minder, 
dann in dem rechten jubeliare zu Eome, da man dann alle 
kirchen besuchen mos nach inhalt der bullen. Und iiat sem- ' 
lieh Romfart angevangen an aamstag vor mitvasten im 80, iare 
und gewert acht tag aneinandern für pin und schulde.^) Es 
wurden ouch me tagen darzü geben, umb das sich nieman der 
gnaden und des aplas versumpte und gap iederman nach einem 
frien willen nach underwisunge der bichtvättern, was im eben s 
und füglichen was. 

l. Kap. 380 fthlt. 



I) Schon Dr. Niklaua hatte in seiner Instruktion TOtn 25. Mfi« 1479 
den Auftrag mitgenommen, du der Uarkgraf von linden, der Herzog von 
LoUiriugpn. die ätadl Freiunrg und andere Orte weitgehende liidalgenzen 
erkalten hätten, • uuibus imoiinentibua pamm ex noatria nncti sunt >, von 
tlem Pupate au Tarlangen, da^s die bernie.hen Jndulgenüen wirkaanier ge- 
ttHliet würden. Lat Miss B, 208. Vgl. ebd. Ü. 2!J8, Die sehr interesannte 
Instruktion B. Störs datiert vom 25. Okt. 1479. Lat. Miss. B. 291. Er er- 
hielt u. A. den Äiillrag, die • indulgentiam .iubitei et confirmationed privile- 
gionim* KU erwirken. Man aa.b ihm eine Masse Empfehlungsbriefe tta Knr- 
dinäle, geistliche und weltliche Herren, durcli deren Gebiet er reisen musBte, 
mit; sie sind autgestellt 'ex comittitu Nidow > und unterschrieben von den 
Biachüfen von Genf und Lausanne, Beiribnrd von Lothi'iugen. Markgriil 
Hudolf von Hochberg und den Schultheisaen von Kreibiirg und Sototurn. 
Lat Miss. B, 29» ff Vgl. auch Anshehn 1. 147. Äua einem Schreiben an 
^t9r vom 20. November (l'eiitsch Miss D. 62t) geht hervor, daet TüTine 
t'ricker mit dem Legiiten Oentilis von Spolet« in Zflrich uuterhnindelt und 
mit giosaen, schweren Kosten eine Uulle < ges&cht. erlagt und ervolgt> 
litibe. Gentilü hätte den lllDtscheid aber dem Papste anneimgestoUt und 
nUD hüre man, dasa er g^^n die Bewilligung der Bulle intriguiere. StOr 
r Vorsieht ermahnt. Deber die RomtHhrt schreibt ebeo- 



zxve;ter Tbeil, S. 475. — ■] Die Fahrt dauerte vom II. bis 2 



März. 




Item die von Bern hatten alle sachen gar wol und orden- 
Hcti nach aller notdurft bestalt') und kamend vil löten von 
Tatschen und Welschen landen dar umb den aplas. Doch 

I Die Anordnungen begannpn im Januar mit der Berufung- doi 3i>- 
I von Stoiii. üie diesbezQglichtfn Aktien Bind von E. BlOscfa im Herner 
RRhcnbuche iiut' lias Jahr 18»1, S. 25:! ff uiitgeteilt. Ergänzend tagen 
r hi'\. iliiris .Im Si'hreiben ,-in lien Morkgrufen Chrigtopb von Bilden vom 
■" -.«eil Miss. ll. 6M steht. Hie Uemer Litlen iliiriii den 
■M iihen uBleger dea gSUichen worts suchen, der die erist- 
" Dien durch am beilaam lere wüss zu fürdem >, ihnen 
„..■ für die Konifahrt m überiaesen Die r^clireihen 
K.i ■ I I'- ii. :l'..ud den Druck der Hüllen veröflWntbchte A. Fluri, Die 
i,ini{.'ii Ui-riis zu den Uauhdriickern in ß.we!, ZOrioh und Genf, im 
....f idr Gesah des duutschen Buchbandeis XIX, Ü. — Am 5. Febr. werden 
. BiKchöfe von Senf, Sitten und Lnusannfi um Verkündigung der Bulle 
■beten. Ul. Mi««. U. Bi'^. Der Pf^iirer von Tafers, Wilbefm Guniad', be- 
ut« die VeikDndiRiing in savnifehcn. burgundi sehen und franzCsiecbcn 
rbialoti. Kbd. 6. 'Aii, Am 21. Febr. wurden alle Kircbherren einselndeii. 
in Ablui 211 verkQnden, am 10. März sich in der Stadt einzufinden um 
I BhIi^IiUi wSbrond der neuntäeigeu Falirt abzunehmeu. Teutsoh Mi'B. 
Blf4. Mun luimhte nber nicht diuL'hwegs gute Erfiibrunffen. Am i. M&ri 
tng rolgendja i^tbreilii-Ti iib: < .\ii .lii> [iriesterschalt allenlhaliiL'ii im Obei- 
nil. Naolidi-m min li'Hi iii.'ii ili ■ limurirt /e vurkilnden gccliriben, buhen 
j)lt •ftllobltr niaanen ^''^ li.ilr. .Lu u ■l.i-' min bern irnin« im gemeinen luan 

Si(4iidiiii und diis^ei<-<l[ x\.i.l. I'- ^i,lli,' iJil fiir pin und schuld sin. Misa- 
l luli'i'fl hi'i'n und bciilL-licii iiuii. dad le veikonien und also xe liitoten, 
kpiilif lltir Ksmeiu man das veiatand-i Hat-^-H. 26, l(il, Äiti U, Hii^ »n 
1 i'ftirri«' KU Uiideritweo : «Oncb der verkündung halb des apliw die in- 
D tAn, diu« der gemein man wi^'s, das bie aplai für pin und schuld 
ilii* "i ''it yetn'iiL't werden ee bicbten, ee si barkomen. > Ebd. 
II, II M,ii',.ii -iliwi/,; »Wir haben ieti; ge-iichmi dwer rrtSnUieh 
," I I ' '< i'i iin.'e'r lütkilcheu, von un^erui .illerbeiligesteB 
IM I. .|. I i: I . ', liururcnd, darin wir verstiuid von ijch bemindef 

i,,.,('Nii I '..<-1i lieb gar geflisaen -diink sjg'.>n und dagegen 

li.ri fli 'Ol i!..Hiii-indten fiärlegers, der in iifiim- bevelh hiit_ge>. 

i'lii'it nijbi" an vü orten und besumler bi liwer brüderlichen hob, 

\r viii id «iir heraklicben geneigt sind, veratäntlithi'n zu ofuen. Wy 

i'Ki Ihn liiri, ■" wuren üwer biderben lüt alä niv nit /.wifeln, gar f^- 

iliii, -li b <lein xü n^chem und damit ril vcrrcr und ^wärer ffeltlpd 

beger schicken wir licli iiiemit vier glöupücb 

, oucb dabi etlicb getülscht kiiw usiüg. da- 

liitin nit kundt ist, den grund v^llenklicben 

wir oucb liwer berzkliohen lieb, das der hcjch- 

I, blkpstlieber legat, vollen bäpstUcbea 

idlen, Duch saus vil ze tünd, aU liu 

wir ütver bri^derliclieu trdv ftiu 

'rkiiiiden. tiich des mit undei-richtung dar in^ 

uI der RGmsch uplas, unser Idtkilcbea eeböt^ 

iiia'bt (Su. März] und nit ee sieb ietz endet. Kl 

B hern des legat^n dennocbt kreflig uu 

2:J. M^rz wurde Bitrkart StOr aufgef<n4ei«, 

Zweynimmen mit slnem hEürlebcn merÜiiA . 

, )i nit iwbt verkiindt hat, in ze Rtrafen >. Käbf^' 

kuK ii'-!.uis' ist offenbar nach einem OriglnM- 

. >iiiil<'['. S.Lmmlung alter und neuer Urkunwt ' 

i;i,L-iin!ilr', vornemTich des Schweizer-Landes, I,' ' 

I. I !-'> Pezbr. HttOeriiessder Ratdringena^' • 

Uomtiilirt her rückständigen Eiu:tahluDgeii Hat 1 
Ti'Utccb Miss. D. 766, TM; Kats-M. 80, 117. J 



H.ihingen, 
hen abzüv 



1480 221 

costet die bull gar ein merglich gros gelt, e die harus kam. 
Darzü gabent si euch dem vorgenanten herr Burkarten des 
herzogen von Burgunnen betbüch, das was als köstlichen ge- 
macht, das die kunst daran nieman mocht geschetzen, das er 
es ünserm heiligen vatter dem babst solt presentieren und » 
schenken, das euch sin heilikeit zu grossem dank und für ein 
sunderbar schenke hat, als man das an sinem schriben wol 
verstund, das er darumb denen von Bern tet.^) 

Item der vorgenant herr Burkart Stör erwarp euch von 
ünserm heiligen vatter und dem stül von Rome gar gros sa- lo 
chen. Er wart legat, so was er vorhin prothonotarii und gab 
an mengen enden Römschen aplas und gnade us in glicher 
form als denen von Bern, oder etwas witer, doch mit gar vi! 
niindrem costen und gelt, dann es aber ein stat von Bern 
costet. Es was aber dennocht nit übel angeleit, dann der is 
gros aplas und Römsche gnad fünf iare aneinandern wert, als 
davor stat. Desglichen wurden euch denen von Zürich und 
etlichen andern Eidgnossen Romfärt.^) Er erwarp im selber 
euch gar gros sachen und gewalt umb pfründen und anders 
nach inhalt siner bullen, das in disen landen desglichen nie so 
nier gesechen noch gehört wart.*) 

Und wie alle sachen in den vordrigen Romfärten mit den 
prelaten, bichtvättern, predicanten und allen andern dingen 
bestalt warent, also was es euch in diser Romfart nach aller 
notdurft versechen. Man vand allerlei gnüg umb ein rechten 25 
pfennig und warent als vil frömder lüten zu Bern, das man 
nit bichtvättern gnüg hat. Doch wurden me beschriben, umb 
das menglich des aplas mocht teilhaft werden, der des anders 
begert. 

M Die Instruktion St^rs enthält keine Erwähnung dieses Geschenkes. 
Der Pupst verdankte am 3. Dezember die Gabe mit folgenden Worten: 
> Accepiinus per manus delicti filii Jiurchardi Stoer prepositi Anseltingensis 
oratons vestri breviarium illud, quod nobis dono misistis et quod alias clare 
luemorie Caroli ducis liurgundie fuisse dicitur. Kes quidem pretiosa est et 
digna, quam nos eo gratiore animo suscepimue, quo scimus ex devotione et 
sinceritate optimorum vestrornm erga nos animorum provenire. Commen- 
damus itaque vos et vobis gratias agimus. » (Perg. ürk. Fach Rom) — 
<) Ueber die l^omtabrt von I4ö0 in Zürich vgl. Edhbach S. 176; für Frei- 
burg im Breisgau Mone, Quellensammlung II l, 588. Zur Kenntnis der Ab- 
lassliteiatur dient die lehrreiche Arbeit von Fr. J. Schiffmann und A. Fluri, 
Der Dominikaner Albertus de Albo Lapide und die Anfange des Buchdrucks 
in der Stadt Zürich, im Zürcher Taschenbuch XXII, inO-130 (I8i)9). Auch 
Luzern erhielt neben vielen andern Vergünstigungen das Recht zur Abhal- 
tung einer Romfahrt. Schillings (des Lucerners) Schweizer-Chronik S. 94 
und Geschichtnfreund XXII I, 21—84. — ') Vgl. hierüber Anshelm I, 147 u. f. 



222 



1480 



Itetn man gap den prelaten und andern priesie 
bichtvättern kein zerung, als man vormalen hat getan. Doch 
lies man inen von dem bichtgelt die zwen teil und mUston 
den dritteil, waa dann ieglichem wart, zu banden sant Vin- 

5 cencien antwurten.') Des warent si wol content, dann inen 
vil zfl bichtgelt wart. Es gingen oucli in derselben Romfart 
von ot'nen Blindem, mannen und frowen, umb ob 900 men- 
schen, dabi man wol mag veratan, das von gottes gnaden vil 
iQten da was. 

u Item dKr biacliof von Losann ^), ao der von Bern geist- 

licher obrer und vatter ist, kam ouch mit vil der sinen geist- 
licher und weltlicher am anfang gen Bern und bleip die Rom- 
fart US da, und hat selb drü gesungen ampt in den acht tagen 
und ander mög und arbeit, das die von Bern von im gar wol 

s benflgt und ein gros gevalleu davon hatten. 

381. Das die Ton Bern uuil gemein Eiilgnossen mit dem 
vorgenuitton üiis^rni lieiligeu vatter dem habat 
vereiuuug maciiten. 

Und als nü der obgerftrt unser heiliger vatter der hti 
„ denen von Bern und etlichen andern Eidgnossen aemli 
grossen aplas geben und si damit als milticlichen vera 
hat, da begert er an gemein Eidgnossen, als an i 
für die alterbesten cristenmensuhen schätzt, nach Inhalt eins 
schrtbens und ouch siner sandbotten, mit im ein vereinung und 
s verstentniiss ze machen und in bi der heiligen cristenlichen 
kirchen und dem stül von Rom wider die unglöubigen und 
ander, die ztt abbruch derselben gein im als einem knecht und 
diener gottes weren geneigt, helfen schirmen und hanthaben.'' 

16. Kap. 381 fehlt. 

') Schilling; dQrfte eii'h hierin irren; denn nach den bei Siroler ^^ 
ri. mitgeteilten deutschen Ausfchrdbeii äoliten zwei Teile der Erträgnisse 
zQiii St. Vincenzenbau und der dritte kuid WidL'r:tan<l ge^en die Uiigläa- 
bigen verwendet werden. — ') Benedikt von Montferrand. 14T6-I4H1. Der 
Abt von St. Moriti wur ebenfuUa anwesend. Teuisoh .Mi^s. D, B98, — 
') Die Unterhandluugcn des Lu^aten Gentilis de Kpoleto mit dtn Eidffo 
noa^en betreffend ein Üünduia mit dem Papste braunen am 31. OktoMT 
U7.-<. Absch. in, 17. Ueber die Haltunc Bern» enthallen die Akten einige 
AuftchlÜHBe. Am 5. Febr. 1479: * Mao snl nQ Zürich mit dem legatcn reden 
von deswegen, dna im eeaagt wirt, min hem hindern des bapsts sitchen. das 
diu HD im also nit «1; dann lisien geneigt, in allen Ruuhen dem bapet giften, 
gehorsamen, aimlichen willen zu bewisen, oi haben ouch noch in willen, ob 



14B0 



223 



Also wurden die von Bern und ander gemein Eidgnossen von 
stetten und lendern euch betrachten und zu herzen nemen 
vorab das lob und die ere des almechtigen gottea und mach- 
tent zfl hanthabung und beschirmunge der heiligen kirchen 
und cristenlichen gloubens mit dem vorgenanten ünserm hei- 
ligen vatter dem babst ein verstentnüss und vereinung wider 
die unglöubigen und ander abtretter des gloubens bi sinem 
leben uf semlich meinung, wann sin heilikeit die Eidgnossen 
wider die unglöubigen manen und ervorderen wurde, das si im 
dann die iren umb sold lassen solten, ob anders si mit iren i 

19 ZU richlung oder nndern eachen kam. uneern heiligen vatlet gar erüchen 
und limlichen zu bedäuhen, • RaU-M. 26. 23. — Am 25. März wurde die 
InstrufatioD an den Papxt ausgefertigt tür Dr. Niklaiu Schoiid. Notar und 
Amtmanti zu Tun U. a. wfinschten die Heropr von «eilen des Papstes die 
Bestätigung ihrer sämtlicben Freiheiten. Gewohnheiten und Pimic)fien. 
I,at MiBB. U. 20?. Schmid hrachte aua Rom allerdings eute Nachrichten 
zurück, zugleich aber auch die Kunde, diuH die Berner beim Papste ver- 
leuiiidet worden seien. Sie Teraichern ihn hierauf am 2U. Juni ihrer un- 
wandelbaren Treue iTeutsch Miu. D, 532), wie ^ie schon vorher, am 39. Mai. 
beschlossen hatten » des bapsta halb . . . sich geneigt im gehorBaraklich. «o 
vil an inen iat, zu begeguen, wellen ai aber tun und mit gemeinen Eid- 
gnoBsen darin handien. < Rat^-M. 2S, 210. Am 6, September scbreibeD die 
Berner an ihre Boten in Luzern; ■ Von iler vereiimng wegen mit unaerm 
heiligen vatter dem bapst bedunkt una, die wil die eo vnat abgesatzt und 
uf sin heilikeit allein gezogen wirt, das si nit vil ftuclit bring und la^aeu 
unEiers teils die ietz rüwen bi« witern guten bedank ; «lachen si aber euch 
nit ab, in söliehem vertag wir euch sechen und spiiren mögen, was unser 
bullen halb, darnach wir mit grossen ko«iten geschickt habvn. sich well 
begeben ■ TeuUch Mii^a. D. .58(1. Am 11. Oktober folgt dann der Be- 
«rhlusa; * UnKera heiligen vattera des bapats einuug halb >iad min hern be- 
nugig mit andern Kidgnossen. wo die deseintaell >ind. durin zu gaud. doch 
also, das dabi durch minr herren botschaft und meister Niclausen, deshalb 
zu im geordnet, mit Uentili geredt weid; min herren air-n von im voreltem 
iklweg dem stül zu Itom gehorsam gewesen uml haben ouch das in disen 
Ifiiifeu so getruwlicbon eracheitit, das er uf ir erv.'rdernde belonung etlieli 
gnad und bullen in mitgeteilt und liab aber die zület~t «erfaaltt'n und wider 
ablüren lassen, das der gemein man, der in anstechen derselben zä dienst 
des Kömschen stüla bewegt, nit benügig si und werden min bem deshalb 
von aiingen orten und endtn bericht. wie dia aachen und ua was grunds die 
sii'n ergangen und wellen doch das alles ungeverliget lassen und zu dem 
bessern sicTi neigen und in utnemen der begerten einung nit sunders ha^'en. 
sunder dabi mit andern beliben, doch also, dass Gentilis in ansechen min' 
herren dienst, dem heiligen atül bewieen und des beaundern vettruwens zu 
im als irm be>nndern sonner. gütlich verf&g, diu inen aAlichen biillen al- 
gemeiiilich und «uaderßch im nanden fürdre zu komen, dann si doch die 
mit grossen awären kosten errolgt haben und das er sich dea mit siner 
hant»chrift zu tünd begeh und bind und wo er das also nit versch&f, das 
diinn min hern sich ietz beziigen, das si ir sigel, das uf sSlich hoffutig an- 
gehänkt wirt, wider haben wellen und deshalb niemand verbunden sien. 
ala die anderen nit gehalten, dos inen zugesagt ist. • Eata-M. 27, 185. 
Diesem Bewhlusse stimmten am IS. Oktober Kitt und Burger xu. Kbd, 
&. 189. Am 22. Oktober konnten dann d>e Berner an B. StOr schreiben, 
dass Gentilis ihren Abgeordneten die besten Kitsichriungeti schriftlich ge- 
geben bätlu und das» sie infelgedeaaen die Einiiug mit di.'m Papste ange- 
\ hätten. Teulsch Miss. D, 606. 



eignen kriegen iiit beliiden weren, mit andern artickeln l 
lut der vereinung. die dann von allen teilen ufgericht und v« 
sigelt ist nnd in dem wasserturn zu Lutzern litt.') 



382. Das ilitt vnii Bern un<l ander (gemein Eidgnosaen j 
(»UOO man zeiii krin^ schickten. 



In dem iar. da man /alt von der gebürt Cristi tuaent vii 
hundert sibenzig und nun iare. maiit aber der küng von 
kenricli die von Bern und ander gemein Eidgnossen naeb In- 
halt der ven-inung nmb secbstusent man*}, im die umb sold 

I« zu. schicken wider herzog Maximianen und aunderlich wid« 
die Flemmyng^), die im dann, als er meint, nit geh< 
noch das tKn wolten, das b\ im dann schuldig und verbundai 
darinne nfi die Eidgnosaen ganz unwillig warent von mengerh 
Sachen wegen, die si für zilgent als haruach stat. 

" Am ersten von des kriegs und der bericht wegen voi 

Meyland, so dann durch die küngliohen botton betragen was 
und aber die 24,()0f) güldin*) noch nit usgericht warent ui 
ouch menglich iiberlnt rett, das die herzogin von Meylant noch 
die Lamparter denselben gemachten friden nit halten und 

ü das gelt nit geben, da aber die Eidgnossen mit Intern gedi 
gen und fürworten nit zusagen noch usziechen wolten, bie 
am ersten derselb frid ufgericht und ouch das gelt an 
fiirwort bezalt wurde. So meinten ouch die Eidgnossen, i 
lieh krieg und saclien wurden oder möchten villicht wii 

i den heiligen at(il von Kom oder das heilig Römsch 

4. Eap. SSä fehlt. 

') Der Bundeslirief fehlt, (loch datiert er wahrscheinlich vom 
t-ober, Ahei-h. Hl. 43, 50- Wir kennen ihn nur niiB lier pitwtli 
»tatiKunEBhiille vom SI. Jan. HSO. Ahach. JII. Ü6i), Bern beaif 
Hin 19. Noveraher 1479 mit dem «rosBen Insigel. Hat»-M. 27. 
lianzün vgl. Uierftiier ir, 863. — >] Oben Kap. ;i76. Ui;ber die 
lilnjfen BwisL^liuii Frantreicb und Bern wegen der Lieferung der 
vgl. E. de Mimdrot, Ktude sur les reintions de Louis XL avec . . 
suisses, im Jahrbneh f. Schweiz. Gesohichte V. 2a:-26l. Absch. 111, 
79, 74 ff. Dwr »orner Ral hatte priniiiiiell dem Begehren des fninEÖ- 
Kf^ni^B am 21, und '25, Febr. 14K) zugestimmt unter folgenden Bedil 
geu; I) diLSä die Zahl derer, diu bereiw beim KOnig stehen, in Anveoh 
gebracht würden; 2) diiss die lierner nicht mehr Leute stellen nillHeD, 
sie veipflichlet aind ; 3| da»g man mit gemein eidgenOMiachen Haoptlflnl 
ausüiebe. da«« kein < stat- nnch landviinle nocli paner werd gctiBgaa'' 
41 das* niemand üur Teilnahme geiwangen wQrde. Rats-M. 2S, HS, 147.- 
'I Ahach. 111. lA. 77. - *).d. h. 25.000 Gld. Oben 8. 209. 



in- 

;old , 

md 1 




U80 



225 



dienen'), des si nach lut der küngltchen vereloung ze tünda 
nit verpunden werent. 

Darzil wart oucb offenlicheii gerett, das semlich sachen und 
furnemen des kängs wider die beidsn herzogen von Oeatericli 
und Lothringen, darzä wider die bistfitn und stotte Strasburg, 
Basel. Colmar, SIetatat und ander der nüwen vereinung were") 
und solt man des verfolgen, so möchten si villicht ir pflicht 
und vereinung absagen. Und was nit daran, dieselben fürsten, 
Herren und stette hatten an aemlichem fbrnemen des küngs 
merglich und gros missvallen und verklagten den küng gar i 
vast gein den Eidgnossen uf allen tagen mit hotten und brie- 
ten, damit die Eidgnossen gar unwillig wurden, und vand 
sich dennoch am leisten, das der küng und sin houptlut ze vast 
verclagt und dargeben wurden"), doch markt man wol, das 
semlichs allein darumb beschach, das si den zug betten mögen i 
wenden, das were dennocht nit vast wider die Eidgnossen ge- 
wesen, wann si das hetten können oder mögen erenhalb un- 
derwegen lassen. Item es lüffen ouch dazwiisclien gar vil 
knechten von Eidgnossen zem küng umb sold, die er bi im 
behielt, das man ouch beschechen lies und inen das nit ver- s 
bott und wart das ziechen und loufen als gros, das ir bi fünf- 
oder sechstusent zem küng kament. 



383. Dos die von Zdrie)!» Latzern and ander Eldgaossen mit 
Iren veallnen geu Bera bament and zeiii küng zugtiut. 

Und als nfi dis ding langezit angestanden warent und das ; 
gewert bat bis umb sant Jacobs tag') im 60. iare, dazwischen 

23, Uas diu von Ziiricb mit irem veolin und gar tu etlicher liit«ii am 
ersten gen Hern kament und eem bilng von Frankenrich »ugent. — 
Und als nü dia diag von manung wegen des ktings langezit ancs- 
Btftnden waren bie um sant Johans taf zu süngichten im SO. iar, aa- 
xwÜBchen wart menig tag ^eleist. Una manten die kiinglicben hotten 
die von Bern und ander Eid gnossen umb sechstusent man, darzü wa- 
rent ouch vorhin von Eidgnossen me dann fiinftusent man mit irem 
willen hinin^ezogen und schickt oucb der küng wol «echtsechen ge- 
ladener mültieren mit gelt gen Bern, die aoldner damit uszürichten; 
das wart merenteils gen Adrich und Lutxem gefurt. Also sagtent u. 8. w. 



vom 17. Juni 1480 im Teuheb Miss. D, 72.1. — *) 25. Juli, nach der Variiinte 
der 24, Juni, In den Tagen vom 17.-29 Juli wurden die entscheidenden 
TagtatzuDgsverhandliingen in Lnzem geführt. 



226 



1480 



wart gar menig tag zJl Lutzern und an andern enden gebalti 
und lagent alwegen die künglichen botten daruf, das man die 
Beclistusent man dem küng schicken solt. Desglicli so arbej- 
tent si onch gar ernstlich von des geltes wegen von Meylant 

6 und latent als vil darzä, das es in semlicher niass versprochen 
und usgericht wart, das die Eidgnossen daran ein gttt betiö^n 
hatten; und wart ouch daruf der fridbrief von gemeinen Eid- 
gnossen ufgericht nnd verpigelt und schickt oueh der küuggar 
vil gelts, wol fünfzechen oder sechzechen geladner multieren 

j gen Bern, die soldner damit uszerichten.') Dasseib gelt wai 
zem teil gen Lutzern und Zürich geffirt. 

Also sagten gemein Eidgnossen von stetten und lendai 
zu'), usgenoroen die von Switz, ünderwalden und Glarus, 
hatten etwas fürworten von des sterbots und ander sachqj 

5 wegen.') Doch sagtent si am letsten ouch zu und wart ( 
angesechen, das sich menglich mit iren houptl&ten und ven 
linen nach eren zßriisten und iederman uf mitwuchen nacf 
sant Laurencien tag des vorgenanten iares gerüst sin ui^ 
alle gen Bern züziecben solten*), das ouch beschach. übI 

) kament am ersten die von Zürich*), darzfi die von Lutzem^ 
und ander gemein Eidgnossen, alle mit iren venlinen 
Bern'), usgenomen die von Solotern und Friburg, die zugei 
den nechsten. 

Zwar die von Bern hatten mit inen grossen nierglicfa4 

i costen an win und andern dingen und wurden alle wol i 
pfangen und gelassen. 

14. Btetbens. — 11. siuh iederman. — 17. iederman fthU. — 18. desi 
genanten iares gerügt sin und alle fehlt. — li<. Bern komen Kllta,,^ 
ait oiich. — SO. Ztirich gar mit einem ertichen volk gen Bernri 
Titel: Das die ron Lutzern and ander gemein Eidgnossen mit i*^ 
venlinen und den imi ouch trortlieh gen Bern kamen. "- 

kamen ouch die von LuUern und ander gemein Eitlguosseo 

venlinen und vil priicher liiten gen Bern^ nlier die von Solotera V 
Friburg ouch den nechsten, — 2.h. allen andern. 

'1 Bern meldet am 1. Juli aJi Ludern, dasä das franißsische Q^jf 
Bestellung der Knechte < in nit kleiner !:al harkomen ist > Taiit«A'| 
D, 727. — ') Der Aiiwue wurde bescblofisen am 29. Juli und S. i 
Absch, 111, 77, 78. — ■) Die Gründe wegi-n der abiebnenden HaHül 
diesen drei Orten sind am besten lu erkennen aus Abach. III, TA, 
') 16. August. Dieser Beschliiss wurde am 2S. Juli in Ludern gefiigst. Jl 
III, 77. — i| Nach Edlibach S. 176 war WaJdmann ihr Kührer. — •) . 
SchillincB Luoirner- Chronik 8. t04 war Heinrich Heer ihr HauptmumH 
FankhnuBcr deren Fähnrich. — ') Berns Antrag, vgl. oben S. 231. AnnL 
war von der Tag'ataung nicht angenommen worden. Städte und lismk 
EOK-'S mit eisenem Panner »ns, hiuKeiren waren alle versehen e 
»Sn..« Kreul Abmh. III, 78. 



U80 



227 



Wie wol etli^ zwen. oder drig ganz tage zÜ Bern lagent, 
so was doch von gots gnaden aller rat gnüg da an brot, win, 
äeisch und allen andern dingen. Dann die von Born mit den 
erbern hantwerken und meistern von metzgern und pfistern 
gerett und si gcbetten hatten, das si den Eidgnossen und den 
iren kein mangel noch gepresten Hessen, das si ouch von 
beiden hantwerken tatent; dann die metzger hatten allerlei 
fleisclies gnög und slilgen nit daruf, so böchen ouch die pfister 
gut pfenwert, das menglich daran benügen hat; darzü was 
ouch von gottes gnaden wins ein gut notdurft zb Bern, das ' 
man daran noch an andern dingen kein mangel hat. 



381. Das die von Bern mit den Ireo oncli nszngent.') 

Und wart also von denen von Bern zu einem obristen 
houptman geordnet herr Wilhelm von Diespach, ritter; dem 
wurdent zügeben zu dem venli für einen houptman vom rat i 
Heinrich Matter-); und wart zQ dem schützenvenh geordnet 



') UeLer die HallunEF Bema in dieser Frage sind zu vgl. Bats-M. 29, 
<iS (8. Juli). 75 114. Juli): Teiliach Mira. D. 728, m-, Rftto-M.a9, SS (25. Juli, 
Instruktion auf den Luzeruär Tbc). Am 3. August berief Bern die Miinn- 
scliaft auf den 16. August ein; <Uf hüt ward zä^sagt und bexloseeu dem 
kling mit 1000 mannen zuzeziechen, doch das darzu nieman werd getrunjfen. 
noch mänklicbem gönnen zu loufen, und ist herr W. von Dieebach houpt- 
man und Biitschelbach vänr und eal man stellen eid dai^ü notidurtti); und 
fromlich.» Oii bene vertäut! fQgt Türtng Fricker biuzu. tiate-M. &, 97. 
Das Augschreiben steht iro Teutacb Mies. D. 7^3. Am 10. Augunt musat« 
eine Mahnung an sILumise Orte ergehen, die Soldaten zu stellen, • dann 
BÖlich reis nit us mütwiTlen, sunder verschribner pflicht gat, die uns und 

S 'meinen Eidgnosaen nit übel ist erschossen, > Ebd. S. 740. Nach Berner 
ewuhuheit hstte der amtierende Schultbeias Rudolf von Erlach das Kom- 
mando übernehmen mUsaen. Da er aber nach einer Mitteilung vom 25. Juli 
(Teutech Mias. D, 731) «gute zit in bl&den «esen geatanden und deshalb 
ü krankheiten komen und wider darus und ietz aber mit dem kalten eieuh- 
1 und suB beladen >, so wird man aus diesem Grunde ihn übergangen 
■) Am 2t>. August wurda die Instruktion für Diesbach und Matter 
I den küng • ausgefertigL Bezeichnend ist folgende Stelle : ' Zudem 
sBUen ir sagen die unkomiikeiten, so die gemeind zu Bern lidet von der 
briefen wegen, ao dem küng unJer irm insiget geben sind, die z&l und 
pQicht sechathusent gewapneter dem küng zu ze schicken inhaltend, weihe 
sach die selbe gemeind vilvaltenklich trucke, also das t&glich fragen be- 
sehechen, worumb die herreo von Bern mer dann ander herren des bunds 
beswärt sien und fdrwar. es mScht tägliche die schuldigen dienst mindern, 
also das sMtchs nit beschecb und gemerkt werd die ganze liebe und begird 
des kdngs zu den herren von Bern, so afillen ir bitten, da« er allein die 
bi'ief, HO mit der stat Bern inaigel bewart sind, inen gnädkUch widerker, das 
aelb wird Shrist begird zu der künglich maiestat erwegen, die deheia alter 



iX° 



338 1480 



nder, 

I on^^^H 



für einen BchiitzeDmeister Niclaus Zerkioden und 
recht venli Bartholotne Bütschelbach, was ein metzger; und 
daa achätzenvenli wart aber zu tragen bevollien Hans Linder, 
was ein gerwer. Darzü wurdent alle ander aachen wq] aog»-^ 
b Sechen und geordnet; und zugen also in namen der heilig) 
drivaltigkeit an mitwochen vor Bartholomei') gar frAIich i 
in hübscher Ordnung hinweg mit gar vil erlicher and strifbareH 
mannen ze roa und tüs, als haniach stat. 

Und e man usziechen oder dehein zusagen dem kttng tftn 

10 wolt, da behielten inen die von Bern und ander Eidgnossen 

gein dem käng luter vor dia nachgenempten artickel, die inen 

otich alle zugesagt und nachgelassen wurden, als harnach stat:^ 

Zem ei-äten, ob iemant in des kängs soM und sachen umb- 
ain ros, habe oder werinen kerne, das man es bezale. 
IS Item, ob iemant wund wurde, dieselben alle an entgeltoäi 

ze arzuen. 

Item ob ouch iemand underwegen krank wurde, das di« 
ouch nit destmindcr iren sold hetten. 

Item das outh der kling noch die sinen si nit teilen, 
M sunder alle bi einandern bliben lassen solt. 

Item und das ouch der küng si uf das mor nit fören nocl 
daruf zÜ keinen dingen bruchen oder legen solt. 

Item er sol si ouch nit füren wider den heiligen stftB 
von Eonie, noch wider das heilig rieh mit rechten lutem { 
ti dingen. 

4. wurden ouch ander. — 5. in dem nanien — 7. in (TÜter orduunir 
hinweg mit einem erüchen volk ze tob und füs. ~ 8. Von als hainotli 
Btat bis snm &hlusa tfcs KfipiMs fehlt. 

verawigeu, nach dehein »er»;easlikeit vertÜKken wirt; dann doch us dem 
der kdniiptichen miiiefllat debeia ankomlikeit erwaohwn mn^, die, als ai iatz 
weht, liohtlich ein a&llie und ril gröwere »al, oh daa not wirt. alwegena 
überkumpt. . Teutach Misa. D, 75y._ Die lateinische Autfertiguiig im Lat- 
MiH. B, 390. — ') i;3. Aiiaust. Die Eidgenossen sogen nicht gemeinsam von 
BofTi weg. Die Beruer gaben dem Markgrafen am 20. August die beruhi- 
gende ErklSrung ab, daa« de nicht durch Ne uenhurgi seh ea Gebiet hindurch 
wehen werdi-n. da dasielbe . in ganzer tiire und unmächlig [i«tl, vil löten 
iu enthalten, verstand onch nit von unsern Eidgnoaaen. daa ?i ander weg 
dann durch die Wat und gen sanct Gladrn (St. ClaudeJ zu wellen brucbcn. 
als ouch unwr Eidgnossen von Zürich getan haben .. TeutBch Miss. D, 744. 
Am an. Auglist teilten die Berner den Freiburgern mit, dass die Kidgeooi«""— 
täglich den Weg KCgen Lausanne nu nehmen, dass sie aelher mor)^nB dft 
■2S. August (iber Hurtea-Peterlincen-Ifferten-Jougue ausiflcken werden, i 
in jenen Gegenden noch Lebensmittel lu haben seien Teutsch Miss. D, 7^' 
Rats-M. :K, 115. 119.— '| Dies sind offenbar die Forderungen, die auf dew« 
ritguatiungen vom 19. Juli und :•. August von den Eidgenoaaen gestellt und 
von den t-ranzoeen bewilligt wurden. Absch. III, 75, 78. 




1480 



229 



Item und daa er ai ouch ze winterzit oder wann man ir 
in der Eidgnossen kriegen oder dionaten wurde manglen oder 
bedt^rfen, wider har heim solt lassen. 

Item und was ouch knechten von Eidgnossen vorhin in 
Frankenrich werend, das dieselben alte und iegliclie zU sinen 
herren und obern, dannen si weren. ziechen und ouch den eid, 
den geraein Eidgnossen angeseehen hetten, sweren, das solt 
ouch der küng gestatten und si bi eiuandern lassen. 

Item man hat ouch geordnet ein treffenliche botschaft von 
gemeinen Eidgnossen stetten und tendern zem kling und herzog ' 
Maximianen, in dis irrungen fräntlichen ze tedingen und sind 
dieselben botten, als bald die Eidgnossen mit den iren hin- 
wegzugen ouch verritten und wurden underwegen durch ir 
herren und obern gewendet') und füren wider heim, dann 
glich daruF ein bestand zwüschen dem kling und herzog Ma- ' 
ximianen gemacht wart. 



385. Das gnmelo Ehlgnnssen iiierenteils al mit iren 
zeichen gen Tschaluu knmeud.') 



Und als nü die von Bern und ander gemi 
mit den iren usgezogen und in willen waren, zem küng zu '- 

17. iren venlinen. — Kap. 385 hat in E folgende Form: und aU cü 
die von Bern und atidei' UldgiinKscn in wuleo waren zara küng- xe 
ziechen, da kamen ei durch ordnimg dea kdngs alle gen Tacnaluo 
und lagen du bi etoanderu etwas äU, dann der win aät und alle ding 
woll'eil was. Also w>trd ein bestand zwüschen dem Küng und herzog 
Maximianen troffen, und schickt der kling sin botten gen Tschalun, 
den Eidgnossen gar berziclich ze danken, da* si ata erlich rä im waren 



Markgrat als Mitglied der V„ 
Rats-M, 29. 125. D-.e Tagaatzung 
S;immlung eidg. Abschiede — ze 
sehen Ktlnig die Abaendung von 
Miss, D, 75a, 754). Bern fordert 



igabotflchaft gew^lt worden wäre. 
a Bern vom ti. September — fehlt in der 
'te sowohl Maximilian wie dem fr-inzGu- 
loten an |Lat. Miss. B, 895, 396; Teutsch 
einen Felilhauntmonn auf, nichtt Feind- 
seÜRea wi nnteruehmen. Ebd. S. 7fi5. Am 7. September stellte die Tag- 
satzung — die Naraen der Anwesenden sind gennnnt — daa Eredenzsohreiben 
für die Gesandten an den franiösichen Hof aus. Lat Mise. B, Sflä. Einer 
der Botpn war Petermann von Wabern. RatS'M. 29, 133. Da die Nachricht 
vom Äbschluaa des Waffenstillstandes einli'jf, so wurde die Gesandtachaft 
zurQckbeiufen. Zu vgl. R.its-M. 2", 121, 148; Teutach Miss. D. T5<J, 760, 
701, T>3-, Lat. Miss. B, 3tll; Absch. III, 82 (17. Sept.). — ■) ZeilgenöwUohe 
Nachrichten Über den Zng nach ChäLons an der Sa«ne finden sich hei 
Edlibach und dem Luzerner Schilling a, o. 0. Neuere Darstellungen bei 
V. Bfldt, Die Kriege Karls des Kühnen II, 541-547, und W. F. v. Mölinen, 
Geschichte der Schweizer-Söldner (1887), S. öO— 85. 



230 1480 



ziechen, da kairiünd si al durch ordnunge des kiings 
Tscbalun und lagent da bi einandern und hatten einen gfiten 
möt, dann der win gar stark und gut was, des menger wol 
innen ward; so was ouch siia an allen essigen dingen gÖter 

i cost und ratcs gnQg nmb einen glichen bescheidenen pfennig. 
Also ward ein bestand zwüschen dem küng und herzog Maxi- 
mianen troffen und etlich zite gemacht') und schickt der kiinj 
sin hotten zu den Eidgnosaen gen Tschatun, inen gar herzii 
liehen ze danken, das si als erlich zfl im gezogen und 

» willen worden warent und eibott sich ouch gein inen, daa z| 
ewigen ziten in gnaden niemermer zti vergessen. Und erloul 
inen daraf wider heim zä zieclien und inen iren sold erlich< 
uszerichten. Do vermeinten die künglichen hotten, si für zwi 
monat ze bezalen, wie wol si noch nit aber einen monat tii 

s gewesen warent; das aber etlich von Eidgnossen nit t&n un< 
wolten für drig monat sold haben nach lut des abscheide 
Lutzern gemacht, der da wisot, wann si gen Tschalun kernend) 
so soll man inen für drig monat sold geben und usrichten, 
und wolten äherein nit minder nemen.'^} Als bald das deni| 

1 kling fürkam, da hies er inen den sold für drig monat hezalen. 
Das beschach und wurden inen zwen monat usgericht und umb.' 
den dritten ein dein zil gemacht, das dennocht mit 
Unwillen etlicher Eidgnossen zuging, die nit beiton noch ver. 
trüwen wolten und betten lieber die stat Tschalun und du 

komen und erbot sich oiicb, das tä ewiaen xiten R^^gen inen niemer- 
iner zu verjfesaen; und erloupt inen ducuf mit narichten ire «oldes wider 
heim zu liechen, nämlich für zwcn monat, wie wol si noch nit einen 
monat ugBCweaea waren; diu aber etlich nit tun. und wollen Hr dri» 
monat Bold haben and nit minder nemen nach lut eins abacbeida ifi 
Lutzern gemacht. Do das der kuug vernam. da hies er inen drig' 
monat beaaln, und wurden inen zwen monat bar usgericht, und betten 
ouch etlich die «tut Tschalun umb das ander gern geplilndert; und e 
dag zil US waa. da kam das ander gelt ouch gen Bern und wiirt in- 
masien usgericht, das die houptlüt und iederman daran benügen hät- 
ten. Ea traf gros gut, dann pur mengem für die drig monat zwiraltar 
■old wart, und wart eim fusfcnecht in einem monat vieriechenbalben 
(plldin und eim reirieen «wenzig und siben güidin. und inen ao wol 
pelonet, das welche detn kdng vorhin yjend gewesen wrfrent, ein gut 
herz zii im gewunnen, und kam darzfi, wo er darnach einen man umb 
sold begert, so het er alweg zwen oder drig fundcn. Und waren nit 
lenger dann drig wnchen nsgewesen. 

') Der Beatand wurde am 27. August abgeschlossen. Martin, Histoire 
de France VII (1878), p. Hl. In Bern erhielt man am 7. Sept. durch DiM- 
ba^h die erste Nachricht von dem WaffenstiÜBtand und zugleich von der 
Heimkehr des eidg. Heeres. Teutsch Miss. D, 75«; Bala-M. 29. 134 1S5. — 
") Auf der Luzerner TagsatzunR Tom 17. Juli war für 3 Monnte Sold ver- 
«prochen worden. Absi*. IH. 73, 



^ I ^ 



g8^^^ 



U80 



231 



froinen lüte darinne geplöndert und verw&st. Es beschach 
aber von gottes gnaden nit. Und e das zile des dritten mo- 
nats uskenie, da was das gelt in der stat Bern und wurden 
alle houptliite von stetten und lendern und ander zfigewanten 
besdiriben und da iederman uf sin gut genügen von den kiing- 
lichen botten usgericht.') Es traf gar ein unzalich gros gelt, 
dann ir gar vil wae, denen zwivalter sold ward. So wurden 
inen ouch für einen monat drig iisgericht und ward ieglichem 
fiiskneebt in einem monat vierzechenhalben Rünscher göldin 
und eim reisigen zweuzig und siben gi'ildin an der zwivalt < 
sold, der den houptlüten und andern wart und gar ein merg- 
lich gros gut bracht in semlicher muss, das die, so dem küng 
vorhin viend gewesen warent, ein gilt herz und willen zu im 
gewunnen, das er sin gut als müticlich usgospreit hat. Und 
kam darztl, wo er darnach einen man umb sold begort, so i 
het er alweg zwen oder drig funden. Und als der vorgenant 
houptman von Bern mit den sinen an mitwocben vor sant 
Bartholomeus tag uszoeh, da kam er in drig wuclien darnach 
wider har heim'} und was von gottes gnaden nieman nit be- 
schechen. 



386. Das die von Kern ein stetli, geuaat Arle:^,*) 
gewunnen. 

Do nft der houptman von Bern mit sinem volk hinin gen 
Tschalun zoch, da zugent si für ein stetli, genant Tscharles, ist 

21. Enp.386 hat in B folgende Form : Ho nü der hou];itman von Bern 

Sea Techalun zoch, do zugen si für ein stetli genant Arles. geh&rt 
em hem von Tschettegicm. Darinne wolt man ei nit herbergen, noch 
esat^Q und trinken umL ir gelt geben und taüsten oucb allerlei snSder 
Worten v: n inen fahren, datumb »i sieh gern an inen gerochen betten, 
dann das aemliehs durch den hoaptman mit Ttmunft andertra^n wart. 
Und nl« man von Tschalun wider barus kmn. do wolt man inen aber 
weder *rin noch brot umb ir gelt geben. Do liiH'en etlicb knecht on 
dea bouptmaus wissen an daa atetli und stigen hinin und hatten es 
bald gewunnen und vingen au plündern nnd etlich erBtechen. die si 

'1 Am 2. Oktober fordert Bern drn Peter von Faucigny auf, nächüten 
Sonntag nach Bern zu kommen, < dnnn die küngacben werden aldann er- 
«cbinen nnd den aold usriehten.. Riits-M. 30, IJ. — •) Am 15. September 
dankte Kern im Namen des Peldhauptmanns den Rheinfeldern nii' die ehr- 
liche Unitung ihrer Söldner. Demnacn müssen die Truppen an diesem Tage 
in Bern eingerückt sein. Am folgenden Tage wohnten Diesbach und Matter 
der KatsBitzLtag bei, Bat«-M. 29. 145, Für Se Kenntnis des Techalunerzuges 
findet sich noch Material in Rats-M. 29, lli>, 111, 114, 121; Teutsch Mies. 
D, 742, 748, 765; Lat Miw. B, 385, 38«, — ') Ist natürlich nicht Arles, son- 
dern Arlay in der Franche-Lomtä. östlich Ton Ch&lons. 



232 1480 

des hern von Techettegion ; darin wolt man si nit lierbergen, ouch ' 
weder essen noch trinken umb ir gelt geben und müsten darzft 
allerlei werten, die inen unlidig warent, von inen hftren, in- 
massen, das das gemein Volk wol gelust und ouch den willen 

b hatten, si umb ir Unvernunft ze straffen, dann das semlichs durch 
den houptman und ander sin mitgesellen mit vemunft verkoraen 
und gestillet ward und zoch iederman für. Und als si von 
Tscbalun wider harua kament, da zugen ai aber für dasselb 
stetli und hetton gern umb ir gelt herborg, darzfi essen und 

10 trinken gebebt, das mocht inen aber nit werden. Also löffen 
etlich knecht an wissen und willen des houptmans und ander 
sin er mitgesellen an dasstetliund stigen hinin und hatten es 
gar bald gewannen und fingen an plündern und etlich ze er- 
stechen, die si meinten an disen dingen schuldig sio. In dem 

16 kam der houptman ouch dar und rett mit den houptlüten und 
andern gewaltigen gar ernstlich und zorniclich, warumb si 
inen die etat vorbeslossen und inon umb ir gelt nit betten« 
wellen weder win noch brot geben, so si doch in des köngsl 
dienst? so werent si des vertragen bltben, und er wiete wol.r 

«0 wann der küng das vememe, das si inen semlicb smach getaaf 
betten, das ers von inen zu ganzen Ungnaden haben wurdefl 

vermeinten schuldig Bin. In dem kam der houptman und rett mit den L 
hoiiptlüt^n gar xornjcitch, warumb ei die stat beslosaen und inen wederS 
win noch brot umb ir gelt geben hi^ttentV Dann ealt eu der küng,.f 
in des dienst ni weren, vernenien, er wiSrde ai mit Ungnaden bedeokeafl 
und er wolt ea ouch äugendes dem kdnff schriben und dannen n^""^ 
komen. hia inen tiir die sniauh tusent Bchilt wurden. Darab 81 e 
Bchracken und meinten, ai betten den geltea nit, dann si al ar 
Boldner den künga werent. und wart die aum vertedinfiet, das «i n 
tne dann fdnrieclien schilt gaben; daa wnrt den knechten, die ¥ 
wurent. Und xugen damit von dannen und wurden dennocht bi ei 
dotzen erstochen. Der vorgenant houptman von Dieapftch \ 
ouch, was ieman genomen, da* ea inen wider wart und w." "~ 
werden mooht, da» benalt er etlichen armen liiten mit a . . „ .. 
gett. das Hut erlich getan wan. — Dbb leider etlich von EidgnOHHi 2 
Wangen an dar brück ertrunken und umbkamen. Und ala man t 
TBchiilun wider harua kam, do hatten «ich etlich von EidgnoBgen 
Solotern versamnnet und waren den merenteii von Baden, ouoh r 
Zug. ülarus und andern Eidgnossen und füren die Aren ab mit c" 
schifliiten von Solotern. De verfürten si an der brück ze Ww«, 
und zerbrachen die scbif und ertrunken ir leider me dann ;;weim 
dert, die nachmaln merenteila widrr funden und vergraben « 
Der ftlmechtig got verlieh inen die ewig i'üw i ') 

') Bern schrieb am 21 September nach Kolotum und Wangen; 
hern langn an. wie lü Wangen den ron Baden mit einem fchif mias 
ajl Bin und wÜPäen des nit ej«enachQft; das si sich des erkunnen und 
HÜelien und tun, damit die Iiit bestattet werden. > Rals-M. '29. 155, 




1480 233 

und er wolt es ouch angends dem küng schriben und von 
dannen nit komen, bis inen für die smach tusent schilt wur- 
den, mit vil vernünftiger werten, die er dann mit inen rett. 
Darab si vast übel erschracken und vermeintent, si betten 
des geltes nit, dann si alle arm soldner des künigs und vom ^ 
küng dargelegt weren. und ward die gros vordrung der 
tusent schilten gar zu einer deinen sum bracht und also ver- 
tedinget, das si nit me dann [fünfzechen schilt] gabVnt. Das- 
selb gelt gap der houptman den knechten, die da gewüst und 
wund warent und zugent damit von dannen. Und wurdent ^o 
dennocht bi einem dotzen erstochen, denen ir rechter und ver- 
dienter Ion ward. Dann hetten si inen nit semlich smach und 
schalk erbotten und inen essen und trinken umb ir gelt geben, 
so wer inen solicher schad ouch nit beschechen. Der vor- 
gerfirt houptman, der von Diespach, verschüf ouch, was ie- i» 
man genomen, das es denen, so es clagten, wider wart und was 
inen nit werden mocht, das bezalt er etlichen armen lüten mit 
sinem eignen gelt, das gar erlichen getan was. 



387. Hienaeh stat, wie vil ieglich stat und ort lüten zeni 
küng geschickt hat und was inen ufgeleit was.^) 20 

Item die von Zürich tusent man, band mit dem rosvolk 
1100 mannen gehebt. 

Item die von Bern tusent man, band mit dem rosvolk ob 
1200 mannen gehebt. 

Item die von Lutzern 800 man, band mit irem rosvolk 25 
ouch me gehebt. 

Item Friburg und Solotern tusent man, band mit iren 
roslüten ouch me gehebt. 

Item die von Biel hundert und zechen man mit den rei- 
sigen. 80 

8. fünfzechen schilt ist aus B ergänzt. Siehe Varianten auf S. 232. 
— 19. Hienaeh stat die zal der lüten, so zu Tschalun mit einandem 
gewesen sind. — 22. me dann 1100. — 25. mit dem. — 28. ouch an- 
ders me. — 29. anderthalbhundert man mit iren. 

*) De Höhe der einzelnen Kontingente wurde auf der Tagsatzung vom 
29. Juii bestimmt. Schilling» Angaben stimmen hiemit ttberein. Absch. 
III, 77. Anshelm I, 152. 



2S4 1480 

Item die andern &rter der Eid^nossen. nämlichen Ure« 
Switz. Underwalden, Zug und Glanis. mit Rotwil. sant Gallen 
und von andern iren emptern haben ob zweitusent mannen 
gehebt. 

äo sind vorhin bi dem küng bi sechstusent mannen von 
Eidgnoäsen und andern Tütschen umb sold ouch gewesen. 



3SS. Das die Are und ander wasser gar nasaglieh gros 

wurdent.^) 

Do man zalt von der gebürt unsers herren und behalters 
10 Jhesu Cristi tusent vierhundert und aehzig iare an einem 
dornstas vor sant Marien Magdalenen tag-) ving es an regen 
und regnet drig tag und nacht aneinandem. das es nie ufge- 
hort und warent anders nit dann gros siegregen. Xü was es 
davor etlich tage gar heiss und warm gesin, das villieht die 
15 gletscher und schneberg erwärmet warent. oder das sieh die 
brunnen des ertrichs entslossen, oder sieh die ädern der was- 
sern ufgetan liatten, das bevilhe ich zu minem teil got dem 
almechtigen. Und waii: mit demselben grossen regen die Are 
als gros und mechtig, das sich in Bern nieman raoeht versin- 
i» nen, das si als gros ie were gewesen. Und als sant Marien 
Magdalenen tag') an einem samstag, do was si gar gros worden, 
das si unden an der Matten *) in die hüser ging und an ander 

2. von Hiint Gallen. — 5. me dann sechstusent. — 6. j»ewesen Und 
wa« siderhar me bescheehen und inzeschriben notdurftig ist, das dann 
ein stat von Hern von kriegen oder ander dinj»en wegen berurt. ban 
ich in einer andern uüwen croiiicken angetangeu und nit underweg^en 
gelassen, zu lobe und eren minen gneiigen herren von Bern und iren 
ewigen nachkoraen, der ouch si in sinem schirm behalten und nieiiier- 
mer verlassen welle. Amen. Hier endigt Handschrift B. 

*) Aufzeichnungen über die Wassernot von 14S0 finden sich im Ta- 
•chenbuch der bist. Ges. des Kts. Aarg;\u für das Jahr 189G. S. 187 f.; Basler 
Chron. V, 531; Mones Quellensammlung I, t21\ 111. 5^9. 655; Code bist, et 
dipl. de la ville de Strasbourg II, 98, 2\^. Der Fasciculus Temporum von 
1«1 scblieast mit der Erinnerung an die letztjährige Wussernot und auch 
FridoHn Sicher weiss noch von dem « grossen suntfluss » von 1480 zu er- 
sfthlen. Mitteilungen z vaterl. Geschichte, hg. vom histor. Verein von St. 
Gallen XX, 22. — *) 20. Juli. Schon am 16. Juni wurde < wegen dem 
•w&ren inyall des langbeharten ungewitters» ein Befehl an Stadt und Land 
erlaaien, ein Amt för alle gläubigen Seelen zu halten und die Gräber zu 
bemchen. Teatsch Miss. D, 72 J; Hats-M. 21», 'SO, 3(3. Am 8. Juli wurde in 
Anbetiaeht des harten ^Vetters eine allgemeine Messe zu Ehren der Mutter 
Qottet und eine Collect von St. Theoaor angeordnet. Rats-M. 29. 06. — 
*) S2, JulL — ') Dm noch heute so geheissone Quartier unten an der Are. 



1480 235 

schedliche ende. NiiUit dester mioder blibent die erbern liite 
an der Matte in ireu hiisern und iversaclient sich nit, das das 
Wasser grösser solt werden oder me wachsen. Und da in der 
nacht, ward villicht zwo oder drig stunde, do wuchs die Are 
als vast, das es den biderben lüten unden an dor Matten al- 
lenthalben in ir hüser und stuben ging, also das ir bette, tisch 
und anders in den hiisern und stuben swummen Do des die 
fromen Ifite innen wurden, da rilften und schruwen si gar cleg- 
lich, inen und iren kinden durch gottes und erbernide willen us 
semlichen nfjten zu helfen, dann si binden us durch ir garten nit i 
wol mochten kernen, nach dem das wasser euch darin gar 
mechtielichen getrungen hat und gangen was. Und nachdem es 
dann in der nacht gar vinster und als sorglich was, do mocht 
man nieman dannen i'&ron und blihen dieselben nacht mit iren 
kinden in iren hüsern mit grossen engsten und sorgen. Und i 
da am Sonnentag frlt wart, als man vom tage begonde sechen, 
da filrt man die bidorben lütc mit iren kinden us den hüsern, 
die alle vol wassers hinder und vor warent und was von gottes 
gnaden weder iungen noch alten an irem libe nie kein leid 
besehechen, dann etwas kleinen veches in den stellen ertrun- ^ 
ken. Si Hessen ouch vast das ir, was si mochten usbringon, 
haruf in die stat tragen, dann das wasser alweg wuchs und 
tet inen und andern grossen schaden, und fürt merenteils alle 
die flfiss und hölzer hinweg, die an der Aren oder darin ge- 
bunden waren. Daraö fürt es ouch etlich hüser und schüren s 
hinweg und tet nierglichen schaden an spichern, matten, gar- 
ten, velden und audern narungen der menschen und unver- 
nünftigen tieren. Und man was ouch in grossen m'iten und 
sorgen, das die swelli in der Are, ouch die mülinen und sagen 
an der Matten wurden verfaren j das beschach von gottes •■} 
gnaden nit, doch wart vil daran verwttst und ran ouch vi! 
holzes und laden dannen. Man hat ouch gros sorge für die 
nidern Arbruck'), der beschach ouch nit. Und als das ampt 
der heiligen mess an dem vorgenanten sonnentag') us was, 
da ging man mit einer gemeinen procession mit dem wirdigen > 
sacrament und anderm heiltüm gen Marsilien'), da das wasser 
ouch Oberhand genomen und an dem badhus, ouch ackern, mat- 
ten, garten und anderm merglichen schaden getan hat und 

') Die heutige ulte Nidetkbröcke — _') 2«. .Iiili. — ') Daa muh heute 
Maraili Keheiseene Qnartier iiu der Are. " ' ' ' '" *■"' " "" '"" 
Kt8. Bern Vin, 217. 



236 1480 

bat menglich got den almechtigen mit zertanen armen» das er 
sin barmherzikeit erzöugen und sinen zorn miltem wolt, und 
ging man da dannen zem obern spittaP) und zen prediern*) 
und wider zem münster. Und morndes am mentag^) tet man 

ft aber ein gemeinen crutzgang zä allen kilchen und wart in 
ioglicher ein gesungen ampt volbracht. Darzü wurden euch 
zwenzig from personen von priestern und br&dern usgezogen 
und z& unser lieben frowen gen Oberbüren gesant^) mit einem 
gew^onlichen opfer, die euch anzerfifen und ze bitten umb sbn 

w und barmherzikeit eins gäten wetters gein irem lieben kinde 

unserm behalter. Und also an demselben Sonnentage*) wart 

. , OS dennocht schon und hört uf regen und viel ouch das wasser. 

' " "V Itom an der nüwen brück zer herren brunnen®) ist kein 

schaden bcschechen und ganz bliben. Doch hat das wasser 

lA an hüsern und anderm merglichen schaden getan. 

Itom an der nüwen brück ze Louppen sind zwei ioch, ouch 
die vorbruck, darzü der zollstock und anders hinweg gangen, 
und hat ouch an hüsern und den fruchten grossen schaden 
gotan. 

*» Item die brück ze Gümynen hat man mit grosser m&g 

und arbeit behalten und ist an hüsern und andern gutem 
Kn)88or schad beschechen. 

Itom die brück zu Wangen ist ouch mit grosser arbeit 
blilion^, doch hat das wasser in der stat und allenthalben 

*^ dannuh an hüsern und andern giUern merglichen schaden getan. 
Itom an der brück zu Arwangen^) sind drü ioch hinweg 
KMii^Mi und grosser schad beschechen an hüsern, spichern und 
\\\^\\ fraohton. 

Itom zo Arburg hat es fünf oder sechs spicher und die 

^ iiuuiuon uuihgowoi*fen und hinweg getragen und andern grossen 




^t mI. ♦ '■^'•*'wnMi »ei Düren an der Are, Maüstetten bei Völligen 
uUw^ '*! '*'*^K ^■***^*" berühmte Wallfahrtsorte. — *) 23. Juli, üoch 
aul li.w^^**" *^**^vo« Uom in einem an Städte und Länder, Gotteshi 



eine halbe Stunde 
ISS vom 20. Sept., 
Jochen beschädigt sei. 
die ßerner Holz 



1480 



237 



schaden getan an schüren, hiiseren und den frftchten.') Das 
Wässer ist ouch an dem ende als gros gesin, das es bis in des 
von Hüseck hus, als man nf das slos gat, gangen und komen ist. 

Item zu ülten hat es die bruck ganz hinweg getragen'), 
darzfl hüser, schüren, spicher und anders und inen grossen 
schaden getan an den fr&chtcn und allen andern dingen. 

Item an der bruck ze Ärow sind drü ioch hinweg gangen. 
darzft hat es an hüsern. schüren, spichern und allen andern 
dingen grossen schaden getan. 

Item in den beiden lendern zu Hassle und Fi-utingen ist < 
ouch grosser merglicher schaden an hüsern, schüren, spichern, 
ackern, matten und allen andern dingen beschechen. 

Item in beiden lendern Ober- und Nidersibental ist ouch 
grosser schad von dem wasser, genant die Symlen'}, ouch an- 
dern schnewassern, die darin loufent, beschechen; es hat oucli j 
vil hiiser, schüren, spicher und alle brücken') hinweggetragen 
und an ackern, matten und andern fruchten grossen schaden 



Item ze Burgdorf und im Emmental ist ouch gar unsäg- 
licher merglicher schad beschechen an hüsern, schüren, spi- ^ 
ehern, garten, ackern, matten und allen andern dingen. Darzii 
haben ouch die Kander, die Emme und ander zUloufTen wasser 
in dero von Bern landen und gebieten vast grossen schaden 
getan. 

Item herr Wilhelmen von Diespach, ritter, ist sin wiger s 
zu Enkenstein'), darzü das badhus mit dem bad und sagcii 
daselbs von dem wasser ganz hin weg gangen und hat im 
und andern liiten grossen schaden getan. 

Item zfl Friburg sind die mölinen in der Ualtern alle hin- 
weg gangen, darzü ein brück an der Matten und etwie menger a 
spicher mit vil korns und gtits und ist inen und den iren al- 
lenthalben merglicher grosser schad beschechen. 

Item das wasser zft Solotern ist über die Arbruck me 
dann eins halben mans hoch, desglich an der letzi und muren 
durch die zinnen und venster hinin merenteits in alle hüser s 

I) Die im Bau begritfenti Kapelle zu Arburg wurde durch «den tnvall 
der smLren wa^aerflüsscn verderpliclien g^wfist. ■ Man erteilte deswegen 
den dortigen Leuten einec Bettelbrief. Teutach Miss, D. 7»2, — •) Die 
Hemer tiefern «um Wiederaufbau der Brücke Hob, Rii(*M. 31. 25. — 
•) Die Simtne. — '1 unter andern die Brücten bei Amsoltingen (RalS'M. 
29, lOil; .^0, 14, &l) und StefSaburg (Hals-M. 30. 13), — ») Enggiatein bei 
Worb, noch heute ein Badeort. Auch die BrßeVe bei Wotblaufen uiuBste 
wieder hergestellt werden. Rat«-H. 2», 101. 



238 UBO 

an derselben art gangen und haben die brück mit gi-ossen 
engsten und n&ten behalten, dann si obwendig der brück tag 
und nacht zwei- oder drühundert man gehebt, die haben an- 
ders nit getan, dann die grossen hölzer, böme, spicher, hüaer 

> und anders abgewiset und enthalten: sus were die brück n 
bliben und haben ouch merglichen und sweren verlust in 
stat, oucli in tren landen und gepieten gehebt und sind ouch 
mit ßchifton durch die dein stat bis zö dem schutzrein gefaren. 
Item zu Clingnow, zii Togern') und an denselben arten, 

I da dann die wasser in den Rine ioufTent, ist ouch merglicher 
schad an brücken, h&sem, schüren, spidiern, ackern, mattea.l 
und an allen andern dingen bescliechen. 

Item die brück ztt Meckingen ist ganz hinweg der oberJ 
teil, was darob gestanden ist, doch sind merenteils der iochea J 

t im Rine bliben und an der stat und andern dingen ictt ouch^J 
grosser schaden beschechen. 

Item die briiok zö Louffenberg ist ouch ganz obenzft hin-'l 
weg, und hat inen an allen andern dingen merglichen schadeq! 
getan und sind die ioch im Rine ouch merenteils bliben. 

) Item an der brück zä Rinvelden ist der Rine me dan] 

eins halben mans hoch darüber gangen und ist inen an i 
andern dingen grosser schad beschechen, dann das wecht€ 
husli und was uf der brück gestanden, ist alles mit der brtio] 
hinweg gangen und sind die ioch alle bliben. 

i Item an der Rinbruck zu Basel sind drfl ioch hinweg 

gangen =) und hat der Rine bis unden an die brück gelai 
das doch ein grosse höche und seltzam ze hören ist und I 
ouch in der stat gar grossen raergtichen schaden getan. 
wasser ist in den brunnen am vischmarkt gangen bis über diS'i 

I bninnenrören, d&Tzt ist inen vil salzes in einen turn [an] d 
Rine zu schänden worden. Und haben ouch die andern wai 
in der stat und uswendig an allen dingen grossen mei 
schaden getan und die Birsbrucken und ander hinweg getr 
Si hattent sich ouch des kornmerktes, vischmerktes und c 

, des koufhus und ander hüser verwegen und müaten i 
muren und hüser abbrechen, damit das wasser sinen i 
louf mocht haben. 

Item zti Ni'iwenburg ist die vorstat unden am Rine ] 
und darzüi etlich ander hüser und schüren hinweg gangen t 



hat inen ouch an ackern, matten und andern dingen grossen 
schaden getan und ist inen dennocht nach gelegenheit von 
gottes gnaden wol [gangen], dann het der Rine sineu louf 
wider das Elses nit genomen, bo were kein zwivel daran, die 
stat wer miteinandern hinweg gangen und versunken und n 
alles verdorben. 

Ugdi zu Priburg im Briagow hat das wasser zwo gros 
brücken ganz miteinandern und darzä vil hiisern hinweg ge- 
tragen und sind leider vil cristenmensclien, ob vierzig per- 
sonen ertrunken und hat ouch an allen andern dingen unsag- ^o 
liehen grossen schaden da getan. 

Iteni zt ßrisach ist die brück oben zu ganz hinweg gangen 
und sind doch merenteils alle ioch in dem Kine hüben stan, 
und an andern dingen grosser schad beschechen und ist der 
Rine daselbs an etlichen wiiren usgebrochen, das er von einem is 
gebirge bis an das ander gangen und anders nit, wol zweier 
milen breit, dann ein grosser sew gewesen ist, das man mit 
schiffen allenthalben darin hat mössen varen. 

Item in der stat Strasburg ist ouch usdermassen grosser 
schaden beschechen, das die li'ite in den vorstetten zii gotte » 
in dem himel schrüwent und hattent sich verwegen under ze 
gan und z& sterben, darzfi sind ouch alle mälinen mit iren 
hüsern in der stat hinweg gangen, das man nit me malen 
niocht. Man vand ouch uf dem wasser zwo waglen fliessen, 
darinne warent zwei iung kinde, die wurdent mit not haruB n, 
genomen und was das ein kind dennocht lebendig und das 
ander tot. Es sind ouch etlich schön und gros k(>stlich tiirn 
ganz nidergevallen und ein teil zerspalten und verwüat. Die 
armen Ifite in den durfern umb die stat sind tag und nacht 
nf hochen bfimen und den techern gesessen und haben grossen u 
hunger und komber gelitten, bis man inen hat m5gen zu hilf 
konien imd sind ouch leider gar vil li'iten und vechs allent- 
halben ertrunken, dann die wasser mer dann zweier milen 
lang und breit obwondig ir stat gewesen sind und hat eich in 
aenilicher maas usgeapreit, das inen an allen dingen unsag- k 
lieber grosser schad beschechen ist. 

Item ich han für Strasburg nider von dem wasser nit be- 
schriben und doch warlich vernomen, das in Uingebirge und 
von andern wassern an stetten, dörfern und an allen andern 
dingen unsäglicher schaden beschechen und leider gar vil jo 
cristenliiten ertrunken und umbkomen ; dann alle wasser als 



240 1480 

^VDH gowesüii sind, das nieman sich desglich verdenken mag 
iinil irli wil warlich glouben, das es uns allen ein warnunge 
vtni tli*ni alniochtigen gotte durch sin milte barmherzikeit sie; 
daninil» sollon wir uns al vor sünden hftten und bessern, damit 
.'. wir niclit. noch hertor angriffen und geplaget werden. 

liH\K lliiMincli Htat gar elu frtintlicher brief, deu die 
von NtrANburg von semlieiier saehen wegen gen Bern 
Milirlbont.^) 

hon IVonuMi, fiirsichtigon, wisen schultheissen und rat zfi 
ii> HiTM. UMHoni suiidorn brftderlichon guten fründen und getrüwen 
liobiMi |Miulijnosson oinpicton wir, Hans von Kagneck, ritter-), 
dor nuMstor und dor rat zu Strasburg unser früntlich willig 
diiMishv Suiulor brftdorlichen, gilt fründe und getrüwen, liebe 
IMiiitKnosstMi. fwor brüderlichen liebe sagen wir flissigen 
I dank uwors iVunt liehen getriiwon schribens uns getan der 
h;io*«*ien waNsertlüt handluniron halb, wie sich die kurzlieh 
\\\ Uch dun'h iibcrtlussig rogon, ufttin der brunnen und ent- 
nliinn der wasM^radcrn bogcbon haben, i^olichs bedunkt uns 
Olli molk lieh wundor, dorglich wir nie nie gehört band. Und 
M ,iIm iiwor M'hrilt wisot. das ir in /ürlüvhi zu gütlichen gnaden 
Ulli iilloiii hoiltüni .Ml den wassern in liwer srat getretten sind 
\\\\\\ \\\\\ Jilh*»' aiidaeht jiot beiürtVt. luh vor komber ze ver- 
waien. dji'» oueh also beseheehen und vor iiworn ougen das 
<niii wiUeii der wassern :\\ abiianc kv>:r.on sie. des sind wir 
iiiil Ueh aeni alnuvhti>;en »:otTo 4:rv^> lob ur.-i dank sager. 
\ \\s\ aN »i melden \Uw\\ or4:ani:e:i ir.:: üwor \i:\\ der üwern 
hovhoi lv^\ hodii;un>;e. die is: uns t::r\var ::: ': rA.itr.iohen herz- 
U«xx\*» w;eUiix^h*h leid, als uisev se.Vs >.-\v.:t. N : uf üwer 
^MM^lU^h bin. üeh >;esia!ie:i ;;::>cr ;.;\tV.e o.:e:: .vie es bi üch 
N»4iaii.<vu ,.io. .\\ xeikmuien. t;Uen w.v ..«tr V: iUr'.i.hen liebe 










U80 



241 



want und dui-ch alle unser statgraben strenglich ge- 
louf'en. ouch etlich usserbruekeii und inwendige inölen und 
anders schedlich liherhßhet und beaundera einem ünserm port- 
turn an einer unser vorstat so getrang getan, das er iinib- 
gevallen ist, ouch sus uns und den iinsern in stat und lande 
treffenlicheu schaden zftgefüget in mengerlei wege zii der el- 
Jendikeit. die etlich arm lüte gelitten haben in dörfern oder 
hfden allenthalben im lande, oben in kilchturu oder sus uf 
hüser geflochen, etlich uf bftme geatigen sind und hunger ge- 
litten. Wir haben usgescbickt gehebt etlich acbiflöte in önsern ' 
costen mit grossen ecbifTen, solich betrQbt lüte usser not zO 
holen, wo si mochten. Das arm veche hat not und den tot 
gelitten, die frücht im velde ist verwöst, desglich was in die 
Suhliren komen was, das hat das durcfaloufen wasser beachedi- 
get: des und andern gebresten beelagent sich die armen lüto < 
usderniassen sero. Aber als liwer ersanie früntschaft uns be- 
klagt US innigem herzen, nit minder dann üwer selbs sach mit 
gar fröntlichem erbieten üwer lib und gilt ungespart alles 
liwers verni5gens, solich üwer götwilltkeit, darus wir anders 
nit dann brüderlich herzgetrüwikeit vermerken, danken wir - 
dei-selben üwer getrüwen brüderlichen liebe mit herziclicliem 
tliss so aller früntlichest wir iemer können. Und erbieten uns 
ouch, solichs nach allem unserni vermögen gUtwilliclich zu 
verdienen umb üwer ersame brüderliche liebe, die der al- 
mechtig gotte vor fi'irterm komber ouch getrüwlichen bewaren ' 
welle mit sinen gj^tlichen gnaden, üch und uns als getrüw 
brftder allezit miteinandern gnediclichen zu versechen. Datum 
an fritag nach sant Laurencicn tag') anno 80. 



390. Aber ein aiitler mlsslTe, so dte von liasel ODcli gen 
Bern scliribont vou der grosseu wassern wegen.-) ^ 

Unser früntlich willig dienst und alles das wir eren und 
gutes verniiigent allezit zuvor, Fiirsichtigen, ersameu und 
wisen, sunder lieben und guten friinde und getrüwen Kid- 
gnoasen. Us was getrdwer früntschaft und liebe ir lina linsers 
enpfangiien Schadens, uns durch die vergangen wasserflät und .■ 

') n. August. ~ ') lliea Misaiv igt die Antwort auf Berns Sehreiben 
Vüiu 6. August. TeutEch MiaB. D, 734. Ein diitter. zifinlicb glcichtautentler 
licroiaeher Bericht gieng um gleitjhen Ti^e iiii ilen Miirkgrafcu ab. Ebd. 



*Jt'2 1480 

^4itt<>H vorhcngnus leider zugestanden, geclagt, haben wir ver- 
Ktunden. Tnd spüren dubi anders nit, dann sundern geneigten 
willen. |den| ir nit allein in dem, siinder in allen andern ün- 
si»rn anligendon sachcn zu uns tragen, als das uwer vol- 
r, hi'ni-hton werk bezügen, des und ouch üwer getruwens elagens 
iiiui niitlidi>ns wir fich nit zii voldanken wissen. Aber dest- 
niintler nit sagen wir ürh darumb so vil an uns ist mit hochem 
tliss dank, dos unvergessen wellen haben, sunder mit allei* 
diinkborki'il umb uwor liebe frftntlich verdienen. Und nach 
in (i(MM ir lins da neben die merglich beswerde, lieh und den 
üwrru beue^^net. entdeckt, haben wir mit sere bekümberteni 
}*t*niute und getriiwem mitlidon ouch vernomen, üeh des und 
wus iM'li widrigs begegnet ist innioliehen elagende mit beger, 
dir« Ktd der almoehtig lieh des enpfangnen Schadens vilveltic- 
i. In hon welle ergetzen und vor witerm ungevelle selicliehen 
bowarni. lud lügtMi uch zu wissen, das durch die vergangen 
\Mi*iwrrtlii( nit allein des Ittnes. ssunder ouch ander wasser umb 
Mii'i und dunli unser stat titessende solich not zu beiden ün- 
>>riii '»letleii ueweseii. derglichen bi menschen gedechtnüsse bi 
.V iiM'i ino erlebt ist worden, welich wasser drii ioch unser Uiii- 
liiucK, ouch etlich ander unser brücken der Birss und Wisen 
liiii>\elürt und also cr/öugt hat. das wir uns ut' Sonnentag voi* 
Maiil .hhops lai;M des visv hinerktes. des kornmerktes, ouch 
do'i koullms luui aller hu>ioru d.iruf und da z wuschen gelegen, 
. \oi\\ev;ch hallen. aiii;c»icchcn das sich der Hirsach'l also ye- 
MWellet lial, das w u ctlicli nuircn und luL<cr zem teil müsten 
i»|vi leu ab und nidcrlMVvhcn. damit das wasser sinen tiuss 
\\\\\\\\ den nudxMoaikt und kvM-n:i:arkr r.aJvii r.tocht. au allen 
^u*'^ili\heM andern s^liadeu . s^» w.f i:v. i vii«. •.i:isoru an iren 
•» U\U\MU u\\ AM wv.d \e'ae eve'^iv^ev !\il\:-.. ..ia:::- allein das 
\Uv^ ^ot dei almeJ*'.'..; e,;;'.ei' i:e::::x\ Mv* :: f!vr::er cristen- 
H^\v^>(^iheM und re.! .;,':\'v:e-: v:;i* .le-^ ;:r iv •.<;: ".Iv:- M^: in allr-n 
W\M\^H uud muUm h,\\ .;vv\. v'; \'. v'ev. '.\-. ./ .-. .><:'■. jrna.it- 
sVv^^ h.M. ^l.l^^l: d i«. ^x.i^-e" ^;ex;' \--. u ,r .-. .-.-• ; :::> siöiiat 
V N^^Vi"^ >»\iMd MM '.'. ..,'v;^-. 'X-. .i.;v ^*- .r< 's.r:: Vr ::t-r- 

■|K<K^ UHWvUmi ^ti^xe- N.v.i. -M^e' %^ , \ ■ " \--i, • ■A-Ar:i^h 

>W««^^\ nUx u NN e-.u ' ; ..■'-••. ,-;-v "., *. ;.:v.r.: an 



1480-1481 243 

391. Von einem erdbidem. 

Uf samstag nach vincula Petri*) des vorgenanten iares, 
da dennocht die wasser gar gros warent, kam ein erdbidem 
am morgen frtl umb die dritte stunde nach mitternacht und 
erschutt sich alles durch einandern. 



u 



392. Ton einem grossen winde. 

Darnach als die wassergrösse göter mass vergangen was, w*y>3^ft 
umb winechten des vorgenanten iares, kam gar ein unsag- ^ 

lieber grosser wind in der nacht, als mechtig und ungehür, 
das sich niemant desglich kond oder mocht versinnen; der lo 
Avarf vil kilchentürn uf dem lande und in den dörfern und 
sunder merenteils alle heim daruf, und darzü gar vil hüser 
und schüren, desglichen an mengen orten ganz weide darnider^ 
darzu euch gar vil berender bömen, und verdarp ouch vil 
veches in den hüsern und schüren, die da nidervielen, das in 
menglich darab schrecken und gros verwundern hat, dann die 
von Lutzern und ander lender von Eidgnossen clagten des- 
selben winds schaden und verlust vil me, dann die wasser- 
grösse und sunderlich die berenden früchtbaren böme, darumb 
si merenteils kamend. Desglich beschach ouch zu Ober- und tm 
Nidersibental und in andern dero von Bern lendern und ge- 
bieten grosser schad. Der almechtig Qwig gotte welle uns 
fürbas darvor behüten. 

393. Ton der yierden Itomfart^ so zt Bern gewesen ist.^) 

In dem iare, als man zalt von der gebürt ünsers herren 25 
und behalters Jhesu Cristi tusent vierhundert achtzig und ein 
iar, ist von den gnaden gottes aber ein Romfart zu Bern ge- 
wesen und hat sich das also gemacht. Als dann der vorge- 
genant herr Burkart Stör, probst zu Anseltingen, denen von 
Bein von ünserm aller heiligesten vatter dem babst, genant m 
Sixtus dem vierden mit dem namen, gar ein loblich Romfart 
fünf iare aneinandern erworben hat, als das hievor ouch stat,^) 
da hat der vermelt unser aller heiligester vatter dieselben 
und alle andern Romfarten, die er dann geben hat, widerruft 

») 5. August. - «) Vgl. Anshelra I. 191. — «) Oben S. 219, 221. 



244 



I4S1 



und angeatiilt unil das dai'umb getan, damit der sant Ju- 
Imiiser orden mit siuem aplas und Romferten dester statlioher 
mücht fürfaren und von nieman geirrt noch gehindert werden, 
angesechen die incrgÜLth angst und not. damit derselb orden 

I zÜ Kodis von dem Türken und andern ungläubigen 8o swar- 
lich beladen was, deshalb unser heiliger vatter seralichen ap- 
laa ZÜ behell' dem orden und widerstand den ungläubigen gar 
hoch und loblich usgossen und da.s ijaniinb getan Iiat, das 
Homlit^li gfilt alles von demselben aplas vallende dem orden 

I und itienian anders dienen und mau damit und daru» soldner 
beHtellcn und die heilige cristenliche Itirch beschirmen solt 
nut;h Int der bullen.') Also durch früntlich und emstliüh bitt 
und anritten der sant Johanser hern des huses von Buchse, 
dati dann denen von Born mit ewigem schirm und burgrechten 

. bevolhen ist, ao haben die von Bern semlichen grossen aplas 
fftr pin und schulde dankberlichen ufgenomen und in irmünster 
luHHen legen und das in keiner andern meinung getan, dann 
uiiib deit apIaH willen, sich und die iren damit teilhaftig ze 
machen, dünn ouch die sant Johanser hern das selber gere- 

die Johunniter war den BeriiMn 
111) S, Jan nur, den Propat Pet«r 
' utab bekreftigung imBera npltu >. 

ai» ihm rlfn (VrIbÜbV---' — -' -"- 



') nie I>l"srtr«({iing d»B AblaBses ai 
mir iiirllt witlkoiumeD. Sie lieEchlosten 
KUil'T vun ZuflnKeD nach Rom eu nendeo, 
IUt»M. al, II. Am IB. Januar fltetlten 



den Geleitfbtief und dCa 
iiidrukliiin an»; er Nollte in Rom beaonden t^dleiid michon, dau durch 
' « Abloü'ea der Bau der Lputkiri:he fft'hindert wtlrde, IaL. 
'^L Jiiniiar erhielt er in Mailand den G-^leiUbrief, Bol- 
, 1H \*\\ man obne Nachricht blieb, wiederholte mui 
.'i'i-n lirii'fii an den Papat i\aa Gesuch, int ^rpeDIM 
I . I iiJii eontinuo in sedem a^iu^itoliciim serviendi tS~ 
:.i iTi ea re moderetur, ne <j^uad h»ctenus Vtagaa 

. I. i< <>insequutum est. frustra Kit atque id uuomodo 
iIj'- t|i<i, quibuB hee iodulgentioe nosfre oefabrAnclft. i 
iiT, iit nipliil inore perpeti poaeint. > Lat. Mim. B. 4M| 
II M- Killle werden bereits am 4. Februar die Findm , 
niiil KriKcb aufgefordert, ■ die vixeh uF die Komfart xa , 
hii'FiK'M.iilel 11. 204. Du Kisllerg Miadon scheitert«. Kt , 

i: ni '26, März die Ausschreiben. «An teohaB >& i 

l: I lind Madiswil, Die hern sant Jobansirr orden*] 
,. . i: H'nn nnd von ninen hern erlangt, den hie ■$ T 
,, .ii N rlin- -elen heil dient, so bevelheo min hern " 

., ^.,.i,i.ii, »iMtrhi-n getruwlichen zii verkiinden, und ( ^_ 

, 1,^1 j.ll. M.i'v.) I)ie anvachen und bia oatren (22, AptiJ)! 
,H[i Ih- iiiiil l'LlI^t. bruchen zu dem borten. DesglieU Ut L 
,,1,1 ■ Iviil" M. <^2. 11^. Die Ausech reiben befinden sich in» I 
iLinnüli wiir.)c Ablas» für alle SQnden ert«ilr. etlictoV 
, April ■cbri'ib der Bat von Bern an den Pchultheia^en. T 
,|i.ii l'elcan von Dtzistorf; iMin heiti lang an. wie dum J 
„,(■ kftnml verkündt. dsi der »»los hie nit kraft hAh. „ 
, und hevelchen inen mit irm kilehliern zu vergchaffeD,' 
^'^liyl,,^ 1,1) (.« beschecheii were, zii widerrufen. » Rate- 




1481 



245 



giert und alles das gelt, so davon gevallen ist, zu banden des 
Ordens genomen hand nach lut der bullen, an allen intrag und 
Widerrede. 

Item dieselben sant Johanser hern haben ouch umb gelt 
aplasbrief für pine und schult usgeben und bat dieselbe Runi- 
fart angevangen an samstüg vor Letare und aneinandern ge- 
wiit bis Sonnentag Quasiniodo geniti ') und ist von gots gnaden 
vil geltes in den trog und sunderlich umb brief gefallen, dann 
menglich derselben apiasbriefen hat genomen') und sich dar- 
inne nieman hat beturen lassen, damit iederman z& dem aplas ■ 
und gnaden komen und sich des teilhaftig machen mftcht. 
Es sind ouch in dem zite gar vil ofner süiider und siinderin 
umbgangen und hat sich von gottes gnaden iederman wol 
darzii geschickt. Item es hat ouch in demselben zite und der 
ganzen Romfart durch bitt und ordnunge dero von Bern und i 
sant Johanser hern in dem inünater alle tag geprediget der 
[ erwirdig geistlich brilder Jacobus Damp, lesmeister zen Bar- 
I f&ssen /e Bern, gar ein wotgelerter iunger man, der dann dem 
;emeinen volk, geistlichen und weltlichen, gar vast wol ge- 
vallen und inmassen underwisct und gelert, das menglich ; 
[ daran gros merglich gevallen gebebt hat. 



39^. Vou grossen winden. 



Da man zalt von der gehurt Cristi tusent vierhuudeit 
achtzig und ein iar. sind aber gar gros wind komen zwören 
oder drüstund nach eiuandern im summer und winter, die i 
haben ouch als hievor stat gar merglichen und unsäglichen 
schaden getan mit niderwerfen vil glockeuhüsern, türmen und 
andern gebüwen und sunderlich in den weiden und h&lüern, 
die an etlichen orten merenteils nidergevallen und zÖ schänden 
komen. So sind ouch nach der vorgenanten wassergrfisse noch : 
uier grosser wasserflüssen komen in Tütschen und Welschen 
landen, das alles grossen schaden bracht hat. Der ewig barm- 
herzig got well uns fnrbas davor behüten. 

') 31. Märe bis 29. April. — ') Kiiier derselben, auigertellt aui 
28, .\pril fnr Ludwig; von Dieafiftch. ist abgebildet, abgedruckt und überselit 
im Neuen Bernei Taai'henbuch auf das Jahr im. S. 3U9 If. 



395. Dms die von Itern den zechenden ze K6ll[kon ') 
konften. 

In dem vorgenanten iare kouften die von Bern den ze- 
chenden zu KMlikon*) von Ludwigen von Diespach umb ein- 
; lift halbhiindert güldin und leiten den zä andern gulten an 
das elos Lenzburg, also das ein vogt, welcher dann ie zä 
ziten in irem namen da ist, den mit andern nützen und Zinsen 
verrechnen mfls. 



396. Das die von Bern die lialbo hergehaft 
, Orbnenberg') konften. 

In dem vorgenanten iare haben euch die von Bern die 
halb lierHchaft Grfinenberg kouft von herr Hansen Rudolfen 
von Luternow, ritter, irem burger, umb drütusent gi'üdin *) und 
da» umb friden und rftwen willen getan, damit es nit in andei- 
1 hondü kern und si ouch dester röwiger möchten sin gegen 
denen von Lutzern, die das ouch gern kouft hettent. Und 
buboii «enilich zins und gült an ir herschaft Arwangen geleit, 
diu ouch ein vogt verrechnen möa. 



Tnll il"r Zi'liiitüii. Diu Vurkaiirsurkitnde steht im TtiiUch Spiuehb. H, 4U, 
4|[i; I(ii1«-M, '2U, la«. Am l'J. Febr H81 wurde bPsehloBaeii, den Kaufbrief 
In diM K''"""' ' '"'i*!' 'Idiotin blich' xn schreiben. KaU-M. 31, t>7. DHKädlie 

jiil .1. II l'flier Ludwig von Dieabiich vgl. meine Ab- 

i,,i.,,ll,,, : :. Lihit GeschichtKcbreiber des alten "" ' ' 



..*:'„ 



:.ing üerns, S, 33 f -.") Bei Mekhnau i 
. uffef ' 




, fetzt .Schilling ein Jahr zu spät a 

(Jf^' l' III er iin Luzcrn; Man hätte gehört, dfiHB die 

t||,,.,, , Uten. Man bitte sie, davon abzustehen, da 

V' n,.i.|„>liiilr .1 I. t evbburgrecht und ewiger ptiicht verlieft» 

m1 « iliivifl wi '■ ' '''^''' *^"^ niemand in dea andern land noch 

ZjE.Ut tnirriir Ix '^- Die Verhandlungen über den Kauf be- 

"r^™.! .ni li> |i . ■ ■■ Kauf wurde nm 18. Sepibr. al.gescbloMen 
Yr IW l.l>, 1 J), l' K. ..■■■lief am I.Oktober UHOausgeatelll iTentseh 
ll' (MIÜ .'ilffi) >lii( li ''i'-t am 7. Oktober wurde derselbe «exenuiert». 
.'-'' ^"'..^ y^i AriBht'lm 1, 10», Geschichlefieund XUX. Vü. wo 
„ll i>n»r<>r<'b(-n iüt. Scbillinga Ansatz int richtis. Die 
(irllnenberg bes.isaen die Bernc-r schon seit 
!*o wurde die giiuze eliemnlige Herrschaft in 

f' t. Hetrcffend die Kaiilanei nut Grvlnenberc vgl. 
i>3 und Itiits-M. 32, 90, 124; 36, 94. 



1481 247 

397. Das die tou Bern die zechenden z& Kilcbperg 

konft haben. 

In dem vorgenanten iare haben die von Bern zfi banden 
ir stat ewigen nacbkomen von dem abt und gemeinem convent 
zu Sels kouft alle die zechenden zu Kilchperg und umb Burg- & 
dorf gelegen, so dann des vermelten gotshus gewesen und 
von der heiligen und hochgelobten sant Adelheiten, einer 
klingin von Ungern, harkomen sind, umb sechsthalb tusent 
Rünscher güldin ^), darzfi ouch die zwen zechenden zÜ Wymmiss 
und Röytingen mit den kilchensetzen, die ouch darzü gehören, i" 
umb fünfhundert güldin -) und haben angesechen und geordnet, 
das man alwegen semlich zechenden an kom und haber in ir 
stat gen Bern ffiren und anders nieman verkoufen sol, umb 
das man es bi der stat zu ufenthalt und beschirmunge eins 
gemeinen nutzes behalten mag ^^ 

398. Das die von Bern das slos und herschaft Wildecli 

kouftent. 

In dem vorgenanten iare') kouften die von Bern das slos 
und die herschaft Wildeck von Hansen und Thüringen von 

') Der Probst von Selz, Walter von Gämingen, verkauite am 31. Mai 
1481 alle Güter, Rechte und Pflichten in Kirchberjj, ützistorf, Kriegstetten 
und Ersingen um 5500 Gld. an Bern. Der Käufer verpflichtete sich, die 
Summe in zwei kurzen Terminen zu bezahlen. Teutsch Spruchb. H, 647, 
649. — «) Dieser Kauf scheint schon Ende des Jahres 1479 zustande gekom- 
men zu sein. Am 24. Nov. 1479 wurde beschlossen; «An die heiligen zu 
sweren, die zwen kilchensetz und zechenden zu Wymmis und Röytingen zu 
miner hern banden ledenclich zu bringen und die briefe harus ze schaffen 
bis wienachten ». Rats-M. 28, 7. Aus einer Ue berein kunft zwischen Bern 
und dem Pfarrer Nikiaus Richwin von Wimmis vom 1. Dezember 1480 geht 
hervor, dass dazumal Bern den Kirchensatz zu Wimmis besass. Teutsch 
Spruchb. H, 521; Rats-M. 30, 98. Der Kaufbrief scheint zu fehlen. Kaiser 
Otto III. hatte am 26 Dezember 994 auf die Bitte seiner Grossmutter, der 
Kaiserin Adelheid — sie war aber nicht Königin von Ungarn, wie Schilling 
sagt — dem' von ihr gestifteten Kloster Selz aie Höfe Kirchberg, Uetendorf 
und Wimmis geschenKt. Fontes rerum Bernensium 1, 287, Nr. 53. — *) Das 
Datum ist wieder ungenau. Aus den Manualen lässt sich folgendes ent- 
nehmen. 1. Dezbr. 1480: «Man sol ingedenk sin des slos Wildegks halb 
von den von Banmos ze koufen, desglich von Wildenstein ouch von Has- 
furter ze koufen.» — 20. Dezember: «Man sol uf sant Steffania tag an min 
hern die burger bringen von der slossen Wildenstein und Wildegk wegen, 
ob man die well koufen oder andern lüten zu banden lassen.» Rats-M. 30, 
i*>^, 1:34. — 21. Januar 1482: «Ward beslossen der kouf Wildegk, zu miner 
hern band zu nemen.« Ebd. 35, 41, 50. Dazu gehörten die Dörfer Am- 
merswil, üttwissingen (Ottmarsingen) und Dintikon. Der Kaufbrief scheint 
nicht vorhanden zu sein. Doch war der Handel damit noch nicht zu Ende. 
Am 28. Juni beschloss der Kat: «Man sol versuchen noch fugelich an min 



24^ 



14SI 



HaliJio», iri-ii bui'g<?rn. uml> driitugent und sechsItuBdert giildin 
DieHüll;en von ßalmoa hatten das vorhin einem von Lutzem. 
nnmlicheri herr Albin von Sillinen, ntt«i', umh ein semlicli 
mini üucli v<<rkaiift, da. namont die von Bern den kouf umb _ 
friden und rbwen willen zfi iren banden und wolten den i 
nmn JaMson, niicii dem dttnn dieselb herschaft vorhin in i 
liodlien und nidern berichten gelegen was. 



3iM). Das ilie von liorn i^nr vil ziuifen abgelüset uuil merg-l 
liehen vusteii mit kuweii uiiil auderni gebebt band. 

lu Und als man dann hievor gehi'irt hat von den grossen und J 

mei'glicheii kriegen und striten, so die von Bern und ander] 
ir Kidgnoeaen und verwaiiten am ersten mit der herschaftf 
von (Jeaterich, darnach mit den herzogen von ßurgiinnen und I 
allen -iren verwanten und heitern gehebt und si mit der hilf] 

ii- lies ahnccbtigen gottos als glücklich überwunden band, daf 
habun die von Bern und aunderlieh die rate und gewaltiger 
diirt^h eins gemeinen nutzes und fromen willen in semtichea>1 
grossen kriegen allen niUzit dester minder ein gros suni aa-fl 
houptgät lind Zinsen, damit die stat swarlich beladen was, F 

m nbgelj>st. Und hat ouch iederm^ sin bürde müssen trageot 
und sin libe und g^t daran steeken, das man zu einem er-l 
liehen ende kerne, und hat man dennocht in denselben kriegeu,r 
wie lang die gewert band und wie hart und swer die geweseal 
sind, kein stur noch teil angeluit. Darzil haben ouch die voqI 

M Uoni gar grossen und merglichen costen mössen haben. AmJ 
ei-sten mit ireu iQten und soldnern, so si dann vom ar 
aller diser kriegen bis jcem ende in ireu stetten und ah 
gehebt Imbun, des alles so vil gewesen ist in einem und dei 
andern, das man es nit wol ka» schribon, dann das von 

M> die gnad gottes und ouch die wissheit und Vernunft von Bei 
rfarift geholfen und als orlieh geregiert hat. das es zft güto 
ende komen, und ist dennocht vast alles über ein stat gai 
und ir laiid und lüte wenig damit beladen worden. Dan 
Mind noi'h mer und sworer biirdinen uf die von Bern gevallei 

M von der wassergr^ssenen wegen in ireu landen und gebiete 

tivrii liuFK^r ><* ''riuicviu tlen kuuf WiMevk himäliuwii. nugc^pcfaen di 
iiiiiiMi ti<*ni tn tinnutilivli Ul.> Kota-M. H7. S6. Tnc) «m 11. Aiinmst: 
liiix Will \Vili)ivk icl niun der l.ie oiii'> mil vtTniioft uii1.>riiigiMi. wie 



1481 



249 



als liievor stat, die inen merglichen schaden an iren brücken 
uf der Are uud andern enden getan, da si oucli gros gut vtn- 
huwen haben ze Loupen, Ärberg, Wangen, Arwangen und an 
andern enden') und nützt destermindev die vorgerürten kriege 
mit unsäglichem costen alle beharret, das allein wie vorstat, 
vor allen dingen diirch sunder gnade und barmherzikeit deB 
alnteclitigen gottes und ouch durch das merglich gett von 
Frankenrich, das denen von Bern von der pensioa und anderni 
gevallen, beschechen ist. Der ewig got welle nach mineni 
begeren die fromen Berner also besteten und erlüchten, das si ' 
in semlichen g&teten beharren, damit ein gemeiner nutz niicb 
gottes lob und ere, als ouch in disen dingen beschechen ist. 
ienicr owiciich gelurdert werde. 



41)1). Von Qiueiii barteii nud tiiren iure, das uacli 

dem kriege koinen i^t. ' 

Als man von der gebürt Cristi zalt tuscnt vierhundert 
achtzig und ein iare, als dann die wassergrrjsse und ouch die 
starken winde vast vergangen waren und die Burgnnschon 
kriege ein end hatten, darin es denen von Bern und allen 
iren Eidgnossen und verwanten von gottes gnaden gar wol ; 
und glücklichen ergangen was, da meinten vil lüten, es w-ere 
alles siecht und wurde iiiemer mer übel gan und verliessen 
sich dieselben villieht uf das bÖss roupgöt, des gar vil under 
die von Bern und ander Eidgnossen komen was. Und waren 
des gemAtes, inen solt niemer mer nfitzit gebresten und alweg ; 
nach irem willen gan und wart der almechtig gotte leider da- 
mit zil vast verachtet. Also wart ei» tdr iaro und grosser 
gebrest und mangel an win, körn, fleisch und allen andern 
narungen der menschen und ouch der unvernünftigen tieren 
in allen Tütschen und Welschen landen und litten die löte ^i 
gar grussen hunger und starben ouch vil lüten von rechter 
hungersnot, dann als bald die krieg ein ende namen, da wart 
alle ding tiir. Und was man vor anfang diser kriegen umb 
einen pfennig vand, das müst man darnach alweg drivalt be- 
zalen. Es kam ouch darzö, das der von Bern Uite In allen ^ 

') Am 24. Uktobec U81 wiircl« lic*chlo9sen ; < Au min hern bunter le 
bringen von e,ioet Ordnung Ee mtichin. den bösen pfennig in ze ziechen sii 
bexamng der grossen büwen. ojicb die alluend zii koufen. > Rats-M. 84, 
40. Die neue Ordnung wurde um 26. Oktober angenommen. Ebd. S. 44. 



2^4$ 1481 

ir#?fi 01>«;rlanr]en der merteil anders nit dann kess, ziger und 
anAhv molken a^sent und hatten ganz kein brot, doch hatten 
die von Bern in diser türe gät Ordnungen *) und versachen das 
riiii irer winnhoit und vemunft dennocht inmassen, das man 

.'/ vil heHHern kouf an körn und brot hat, dann an kein andern 
endf;n in KidgnosBon noch anderswo. Desglich an win, fleisch 
und andern dingen euch, si gaben ouch von der stat armen 
hiten von Tütschen und Welschen landen mit spenden und 
andern dingen gros almüsen, desglich ander from lüte in der 

10 stat ouch tatend und starb nieman hungers, und iagt man ouch 
nieman hinweg, als an andern enden beschach und kam doch 
darzft, das als vil armer fr6mder lüten gen Bern kament, das 
die stat allenthalben vol was, desglich in andern der von Bern 
landen und gebieten, das dosglich nie mer gehört worden ist. 

i.'i Dennocht hat man ein gros erbermde mit inen und veriagt 
man nieman*), des ich, dis büchs tichter, dem alniechtigen 
gotte grossen dank sagen und von gruntlichem herzen und 
gemüt begern, das des verflöchten roupgütes niemer mer als 
vil harkom noch under from biderb lüte geseiget werde, dann 

•l^) ich genziclichen glouben wil, das uns dasselb vergift und dis 
und ander türinen von usgang der kriegen bishar gemachet habe. 



40 K Das die acht ort der Eidguossen ehien nüwen piiud 

mit einandern gemacht haud. 

Als nii hiovor in diser cronick erlütert stat'), wie dann 

■•% otlich der Kidgnossen iung lüte von Ure, Switz und andern 

«»rton »ich uiidorstanden hatten, den brantschatz zil Jenf zll 

*) Annholm 1, ISH f. toilt dnij^o dieser Ordnungen mit. Schon im Mai 
hpnvrh man von « jjejjenwnrtii^er türe » und traf Anordnungen zur Verhin- 
derung der KornatiMfuhr nach Hurifund. Uats-M. 32, 82, 90, 96, 147, 151. 
TiaitHtM» Mi-^H. K, 22. l>io eigentliiTie 'IVuerungjJzeit umfasste die Monate 
AutJf\iMt Mm Novemher. l>a nniMen die (ii>tte>h;iu8er Torberg*. Fraubrunnen, 
KOnit^, KrieniHberg und Münehenbuehsee Korn in die Stadt bringen, es 
wurden MotHehatter auf da« Land ges^chiekt, « das körn ze besecheu >, die 
\ua|ulir von Korn und Anken wurde verboten * in betrachten diser tiire, 
die ibuli leider {{\^\W\\ «uniun v. UatM-M. 8,^. 71. 114, llö: M, 10. 85. ;■«, 
.'il». tSV, ?2, >n», 101; leut^'h Misj«. K. 49. Uie Teuerunir dauert^* das ganze 
tolgeudi^ U\\\ weiter. Uats-M. 8.\ lU 82, 8l). 87. tU. (J8, 70. 74. 79. iX\ 104; 
M\, M, UV. .'vU. 0\J. tUl. (i7, 75 SO, S2, S^A 94, 97, 99-110; 87. 75. ^. 99. 104, 
IIU, JIM. \\\, a9, {\\ 00. 108; Teutseh Mi^^s. K, 97. Vgl. Anshelm l, 226. wo 
lUtv b du» and bellen (Jet reiile|trt'ise dt»«» Jahres» l-l^'2 milgt»teilt sind. — *i Dies 
\A dv«\.b elvsan au xiel jijesrtgt; denn am 9. NovemlkT wurde In^chlosien, 
\lti>.H div> lupoiden Hettler in AnU^traeht der IVuerung zurüok^wiesen wenlen 
aolUen, « vi^H^^^uunnien **4not JAeoii« und umler lK»wj\rt bilgre ». Hati^-M. 
\l m l \n*bebu \. \m. *) Siehe die Kapitel 886-844, ob<»n S. 126-144. 



1431 251 

reichen und demnach in dem torechtigen leben uszugen mit 
einer kolbenpaner an ir obern und besunder der alten und 
erberkeit wissen und willen und am ersten gen Lutzern ka- 
mend und darnach gen Bern und an ander ende und da allerlei 
mutwilliger sachen, werten und werken anfingen und wider s 
heim vertedinget wurden, und demnach zu nutz, ere und fromen 
gemeiner Eidgnosschaft durch die fünf stette, nämlich Zürich, 
Bern, Lutzern, Friburg und Solotern ein ewig burgrecht ge- 
macht und bi geswornen eiden gevestnet wart, si alle einan- 
dern vor semlichem gewalt und mütwillen helfen schützen und w 
schirmen, darin aber die fünf lender, nämlich Ure, Switz, Un- 
derwalden, Zug und Glarus nit gan, noch das gehelle weiten, 
wie gern das die fünf stette betten gesechen; dennocht ward 
es gemacht und doch den alten geswornen und ewigen pünden 
in allen iren punkten und artickeln unvergrififen und ganz an i» 
schaden. Das wolten die fünf lender überein nit liden noch 
vertragen und suchten gar mengerlei, damit si es wider möchten 
abtun und wolten euch nit darin gan. Und besunder so mein- 
tent si, die von Lutzern betten das nit ze tünde und namen 
die am ersten mit recht für und wart gar menger tag darumb 20 
gehalten und durch die von Bern und die andern stette vil 
gutes vertaget und wolten überein von dem burgrechten nit 
stan und dabi bliben, dann euch das allein durch nutz, eren 
und fromen willen gemeiner Eidgnosschaft angesechen und in 
keinen dingen \vider die fünf lender oder die ewigen geswornen 25 
bünde was. Und waren euch die von Lutzern am ersten lang 
mit den andern vier stetten hart und gestracks daran, dabi ze 
bliben und davon nit ze gan und meinten, das si semlichs wol 
tun und gein den lendern recht darumb liden möchten.*) Doch 
so kam es durch emsige Übungen der lendern darzii, das die 30 
von Lutzern die andern vier stette umb fridens und rüwen 
willen gar zii meren malen so fruntlich und ernstlich, als si 
ienier konden oder mochten, ankarten, baten und vermanten, 
von dem burgrechten ze stan und ander mittel und gut wege, 
die man wol funde, an die band ze nemen, damit si nit als 35 
lang umbgezogen wurden.') Das ward von den andern vier 
stetten lang verhalten und dennocht am letsten durch die fünf 



*) Vgl. hierüber die ausführliche Darstellung Segessers, Beiträge zur 
Geschichte des Stanser-Verkommnisses. S. 24— Iw. — *) Mit dieser inter- 
essanten Behauptung steht Schilling allein; doch wird an der Richtigkeit 
kaum zu zweifeln sein. 



1952 1481 

I lender der vorgeuanten stetten sovil dargeboten und semli 

f gilt mittel und wege fiinden, das ei bediicht, es were nit us- 

I zeslachen. Und durch fridens und rüwßn willen und besunde; 

\ zb eien denen von Lutzern, wart das burgrecht von den stetten 

t Rbgetan und ein nüwer puod und früntlich vereinung damit 

Kwüi^cheii den acht orten gemaclit, wie si nfl fürwerthin zö 

uwigen r.Hen einandern schützen und schirmen und vor sem- 

licheni gewalt und mutwilligen leben oder derglich sachen liant- 

habcn süllent. ') Und ward ouch der pund und brief, so nacb 

( dem (Sempaehatrit zwuschen den leiidern von der priestem. 

' frowen und aller ander sac-lien und mötwijlons wegen gemacht i 

tind angesechen ist, in disen nftwen pund ouch begriffen') und 

inmassen versorget, das der, ob got wil, niemer mer mag be- 

krenkt werden nach lut derselben pänden, die das und anders 

( mit witem worten Inhalten, der ieglich ort von stetten und 

lender einen versigelt hinder sich genomen hat. 






4U3. Das die vorgeuanten acht ort mit beideu »tetten 
Friborg qikI Solotern ouch ein ewigeu ptiud gemacht 
iiud sich zu iiieu verbunden band. 

I In dem da wnrden ouch die acht ort der Eidgnosschaft 

von stetten und lendern betrachten und zfi Iierzen nenien die 
menigvaltig trilw und Irüntschaft, so inen die beiden stette 
Holotern und Friburg iewelten getan und si in keinen nfiten 
nie verlassen, sunder ir Hb und gut als getrüw fründ und 

k brttder zu ineu gesatzt haben und machten ein ewigen pund 
mit denselben stetten. einandem mit libe und gßt zCi schützen, 
ze schirmen und ze hanthaben, ouch wie si nft fürwerthin 
gegen einandem rechtes pflegen süllent nach hit derselben i 
pünden*), der iegüch ort und stat einen versigelt g 

I hat, doch so haben die acht ort ir alten ewigen pünde, die st 
vorhin mit einandem haud, vorbehalten, die süllent ouch diseD j 
nüwen piinden vorgan. 

<) DiLS Stanser-VcrkmumniB vom 22. Dssember 1481. Absub. III >, C- 
Vgl. DitTnuer II, 279 f., wo die nnuei'e Literatur sieb verzeichnet So« 
Nnchzutrugen sind di;r intereeBant« Brief dea äolotnrnera Hao« vom 8f 

an Mfilliaugen vom 81. Der 1481 bei MoBsmaon, Cartulairc iV, 305, i. 

A. BUehi in den CoUectanea Friburgensia VII. 147 ff. — ') In dem V^kJ 
kommnia wurdeu der PfatFenbrief von 1370 und der Sempacli erbrief VMi| 
1393 tiu«drf Ick lieb bpgtätigt- Schiltine scheint die beiden AkteiiHtnckfl ia>l 

üUBamiü anzuziehen. — •) Biindcsbrief vom 2i. Dezemlier 1481. Ab«dl> ■ 

— '•■ li, 279. 




403. Von der filafteu Romfart, so zu Bern gewesen ist. 

Da man zalt von der gebiirt linsers hern Jliesu Cnsti tu- 
seot vierliundert achtzig und zwei iare, bt von den giiaden 
gottes aber ein Homfart zil Bern gewesen, als dann der boch- 
wirdig herr Burclcart StSr probat zu Anseltingen und biibst- '■ 
liciier legat von ünserni allerheiligeuten vatter dem babst, 
genant ISixtus dem vierden mit dem namen, denen von Bern 
gar ein l&blich Bomfart und grossen aplas für pin und schulde 
fünf iar aneinanilern erworben gehebt bat; derselben Rom- 
firten von gottes gnaden ein vergangen, als das hievor in i 
diser cronick gescbriben ist') und wie wol des vergangnen 
iares hievor alle ander Romfärten durch den vermelten ünsern 
Hlk'rheiligesten vatter abgetan und allein dem sant Johanser 
onlen verliehen waren, so hat dennocht sin miltikeit die gnad 
nach lut der bullen wider lassen erschincn und denen von Bein i 
den ablas aber mitgeteilt in das miinster sancti Vincencii von 
des merglicben buwes wegen. Und ist euch der ablas nit 
minder für pin und schuld gewesen, dann in dem recliten 
jubeliar zu Rome, da man alle kirchen besuchen mÜs, nach 
inhalt der bullen. Und hat seralich Itomf'art angevangen an ■: 
aanistag vor mitvasten') des vorgenanten iares und gewert 
acht tage aneinandern und wurden ouch noch nie tagen darzü 
geben, umb da.s sich nieman der gnaden und des ablas ver- 
lumpt, und gab iederman an den buw, darumb otich der ablas 
geben was, nach sinem frien willen und wart nieman witer i 
gezwungen.') 

Item die von Bern hatten sich nach aller notdurft mit 
allen dingen versechen an körn, win und anderni und kament 
vil liiten von Tiitschen und Welschen landen dar und funden 
umb ir gelt gndg. ' 

Und wie alle sachen in den vordrigen KomfÜrten mit den 
prelaten, bicbtvJtttern, predicanten und allen andern dingen 
bestalt waren, also was es ouch in diser Romfart geordnet 
[lach aller notdurft und kamen am ersten so vil lüten dar, 
das man nit bichtv&ttern gnög hat und ein teil lüten unge- : 



'] Oben 8.219. - ') 16. MiIts. — *} Das AuHachröiben vom 6. Februnr 
an Städte und Lander enthalt den Befehl, den Ahlaaa zu TerkOndigen und 
die Kojiieii an die Kirchentüren anzuschlagen, « und oh iemand de» wider- 
wertikeit wurd gebrucheD, uns »erkilnden, dann wir von den hiatümon des 
volkomnen gewalt ervolgt haben, ala das diß briel' wisen, so harumb usge- 
riehtsind». Teutscli Mim. E, 56. Anehelm 1, 224. 



254 1482 

bicht hinweg füren. Item man gab den prelaten und audem 
priestern und bichtv&ttern kein zerung und lies man inen das 
bichtgelt alles, dann si tag und nacht gros arbeit hatten und 
wart das ander gevallen gelt also geteilt, nämlich ein dritteil 
b dem vorgerürten ünserm allerheiligesten vatter dem babst zfi 
widerstand dem Türken und andern unglöubigen und die an- 
dern zwen teil an den buw des münsters sancti Vincencii nach 
lut der bullen.*) 

Item der hochwirdig in got vatter und herr, herr Benedictus 

10 de Monfarand, bischof zu Losann, so dann der von Bern geist- 
licher hirt und vatter und in andern Romfärten ouch da ge- 
wesen, ist aber gen Bern komen und die ganze ttomfart us 
da hüben und hat da zwüschen drü oder vier empter und ouch 
vesper gesungen und ist ouch under dem himel in allen pro- 

lA ceasionen mit andern prelaten umbgangen und hat sich in- 
nuissen gehalten, das die von Bern und menglich ein gros 
gevallen daran gehebt hand, darzfi ist ouch ein erzbischof und 
l)ftb8tlichor legat in der Romfart gewesen 

Item der vorgenant bischof von Losann hat ouch in der- 

)h\ Molbon Uomfart zu eren denen von Bern in ir stat geordiniert 
und gewicht bi drissig priestern, ewangelier, epistier und 
dyuoon in glicher form, als ob das in siner stat ze Losann 
wort» volzogen» das vorhin in der stat Bern nie mer be- 
Hohoohon ist. 

M Itom OS sind ouch. in diser Romfart offen sunder und 

toüiulorin von mannen und frowen, alten und iungen umbgangen 
\\\\ InuHuiiulort menschen und hat sieh iederman von gottes 
Itiundou 'ii\ dorn grossen wirdigen ablas wol geschickt und 
\\^\ ul^or goprodiget durch Ordnung der von Bern brüder 

»m Jwool» huiup, dos Ordens sancti Franeisei, ein gelerter man. 
\{\\\ \W\\\ luongUoh ein gros gevallen gehebt hat *) Der barm- 
luM^iia Mol Nvoll uns allen nach disem zite die ewig rüw ver- 

\W\m\ Anum. 

4 \\\{ \\\'^\\ Mt\U5»tt»rUiu enttieleu ll'H Pfund Pt'enuii:. Anshelm 1. 
^.\y ^^.u.\^ \{^\U M, i^tV H\ - ») l>;i der Prwiiirer Jokluae^ vom Stein im 
\*\\\\y' \\^'^ \\\ IH**'*^ «ttohw«^i8l»ar ist, so wirvl er vielleicht Ivi der Rom- 
U\ut v^mjavvNuU Iu0»eu. AlduuidluMiTv^n vies bist. Vereiii> cie< Kts. Bern 

11 ^\^i 



1481 255 

404. Ton dem ketzerritter^ tler z& Zürich 

yerbr&nt wart.*) 

Do man zalt von der gebürt ünsers herren und behalters 
Jhesu Cristi tusent vierhundert achtzig und ein iare^), namen die 
von Zürich z& irem burger einen ritter, hies herr ßichart von ^ 
Hoehenburg. Der was von siner iugent uf ein grosser ketzer^) 
und uncristenlicher mensch in derselben snöden sach gewesen, 
als man dann dazemal allenthalben oifenlich von im rett und 
oueh die warheit was und am tag lag; nützit destminder wart 
er von inen ze burger ufgenomen. Er hat euch vorhin an die lo 
von Bern*), ouch an die von Ure und ander Eidgnossen gewor- 
ben, si weiten in aber von semlichs lümden und büberie wegen 
überein weder zu burger noch lantman nit ufnemen. Derselb 
ketzerritter macht im balde Zürich in der stat einen grossen an- 
hang und was mit sinen dingen kostlich und gap ouch für mit i^ 
der unwarheit, wie das im die von Strasburg grossen gevvalt 
und unrecht tetent und im sin elich wip und gut wider got, 
ere und recht vorhielten und in darzü schuldigetent, das er 
ein ketzer wer, damit er zft dem sinen nit torst noch mocht 
körnen. Nu hat er einen swecher in der stat Strasburg gehebt, ^J 
der hies her Hans Cünrat Bock und was gar ein richer ritter, 
dann man in ouch den riehen Bock nampt, das ouch war was; 
der starp eben in dem zite, als er Zürich burger was worden, 

M In ausführlicher Weivse beschreibt Edlibach S. 176—186 vom zür- 
cherischen Standpunkte aus den Hohenburgerhandel. Der Berner Schilling, 
wie Anshelm I, '214—2*21, die Strassburger Archivchronik (Code historique 
et diplomatique de Strasburg II, 209—213) und der Luzerner Schilling, 
S. 105 — 107. rechtfertigen die Haltung Berns und Strassburgs. Eine aus- 
führliche Darstellung des ganzen Handels — mit Benutzung von Schilling 
— verdanken wir H. Witte, Der letzte Puller von Hohenburg. Strassburg, 
1893, 143 S. (Beiträge zur Landes- und Volkskunde von Elsas-^-Lothringen, 
Heft XVI.) — ^) Zünch nennt ihn am 7. März 1481 «seinen lieben Bürger». 
Witte. S. 73. — 8) Er fröhnte unnatürlicher Wollust. Witte, S. 33, 39, 48, 
58. E<ilibach S. 177. — *} Die Beziehungen des Hohenburgers zu Bern be- 
ginnen mit dem 6. Juni 1479. Teutsch Miss. D, 512, 5'i4, 556, 575; Rats-M. 
27. 38, 70. Vgl. hierüber Witte, S. 67—69. Doch ist ihm entgangen, dass 
Bern am 13. August 1479 beschloss, « das si sin fürer ganz entladen wellen 
und nütz handien, und si ir meinung, in also fürer zu wisen und min hern 
nit nur zi'i beladen, denn inen gebüre solicher ding müssig zu gan>. Rats-M. 
27. 1 14. Wohl dazumal wird er mit seinem Burgrechtsgesuch abgewiesen 
worden sein. Die Richtigkeit von Schillings Angabe beweist die Stelle in 
Bern.s Brief an Strassburg vom 18. Mai 1481: c wir haben ouch vormals, 
als derselb Hochenburger burgrecht bi uns gesucht hat, [in] abgewisen. » 
Teutsch Miss. E, 24*». Nachher spielte sich ein Prozess des Hohenburgers 
mit Bernhard von Eselsberg und Jörg Fribur^er vor dem bemischen Rate 
ab, über deji mehr Aktenmaterial vorhanden ist, als Witte, S. 70, benutzt. 
Rats-M 28, 54, 86, 96, 260, 266; Teutsch Miss. D, 668; Teutsch Spruchbuch 
H. 172, 177, 430, 434. 



25G 



1481 



lind wart das gros glU alles deeselbe» kotzers wip'), daru 
ouch der ricli Bock sus ksiii ander kind hat, Und wie wtf 
derselb ketzer bi sinem wibe me dann in zwenzig iareii i 
gewesen whs, dftno als bald siu bfiberie und bossheit uskam 

■ do wart er von dem pfallenzgrafen*), ouch dem bischof v« 
Strasburg') und andern vom lande vertriben und torst niemei 
mer wider darin komen, so wolt ouch sin wip nit nie bi 
sin, als dann das nach sinem verdienen nit unbillichen wai 
Niitzit destminder understftnd er sich nach abgang sina swe 

I chera vorgenant wider die von Strasburg trefFenlich zd legen 
und vermeint xd semlichem gQt allein gelassen werden ut)^ 
im gein inen ganz nit schaden sMIen. Dann er sich ouch i 
denen von Zürich, als er ir burger was worden, so hoch ei> 
iKitten und grosser dingen begeben hat, ob in ieman semlichei 

j Sachen schuldigen wurde, es weren die von Strasburg odei 
ander, so wolt er iederman darumb vor inen gerecht werden und 
sin lib noch gtit nit entfrömdun. Üo hat er ouch von i 
allerheiligesten vatter dem babst*) und ouch dem Römschei^ 
keisor') semlich gebotsbrief mit grossem gelt erlanget, 

I man dann an den hfden gewonheitlich vindet") — wer g 
hat, der liberkompt leider was er wil — das die von Zürich^ 
ie meinten, es wer alles war'), was er rett, und macht iifl^ 
damit ein grossen anhang und vand ouch lüt Zürich, die 
uf sin swechers gut und uiierlichen ausprachen gelt luoheiB 

, und treffenlich fCirsatzten, dann er ouch mit rossen, cleiden 
und andern dingen gar kostlich was, so verr, das die von Zü-^ 
rieh sich siuer als irs burgers annamen. Und sehribeu i 
ersten denen von Strasburg me dann einmal, dem ketzerritten 
in ir stat ein fri sicher geleit und widerumb an sin gewar^ 

, sami ze geben, damit er des sinen möcht bekomen. Des vai 
meinten die von Strasburg nit verbunden sin nach semlichei 
grossen misshandel und lümden des ketzers, dann roftcht t 
sich siner sach sus wol verantwurten, des wulten si im ga* 
statten. Darzü meinten ouch die von Zürich, betten die i 

, Strasburg oder ieman anders an denselben iren burger Ütlifl 

I) Sie hie*» Sophie, Witte, S. 37 und 71. Die Heirat hat etwa ii 
H57 stattgefunden. - •) KurfDrst Friedrich. Witte, S. 49, Sü ff. - " 
■'Chof Rnprecht. Witte, 8. 41, 52 ff — *) Bern berief sich in den 
vom 6. Juni 1479 an Strassburg auf allerlei HHiidel, die zwischen 
von Hohenburff und dem Biiuhof Ruprecht zn Roni und an andern Eadc_ 
• volgangen, inhnlt etlieh b rief und receas deshalb ervolgt>. TeiiUch UiJL 
D, 512. — s| Witte, S. <4, 40 f., 55, - •) Hierüber Witte, S. 43, - ') Uebäa 
Peine FäUchunj^en ». Witte, S, 40, 42, 66 f. nnd die Beilagen 4 und 5. 



1481-1482 257 

ze sprechen, so wolten si den vor inen zem rechten halten; 
des vermeinten die von Strasburg euch nit schuldig sinent- 
halben sin nach gelegenheit sins misshandels. *) Und wart 
damit ein grosser unwill z wuschen beiden parthien, wie wol 
sich die von Strasburg des rechten umb al Sachen erbutten s 
uf die von Bern und ander örter und ieglich ort insunders, 
oder uf gemeiner Eidgnossen von stetten und lendern rats- 
botten. Das wolten die von Zürich von inen euch nit ufnemen 
und meinten, die von Strasburg betten iren ratsfriinden, die 
si zfi inen gesant betten'), gar vil guter worten geben und lu 
inen von irs burgers wegen etwas anders zugesagt. Des waren 
aber die von Strasburg nit anred und meinten, si hetten sich 
des rechten noch anders gein inen nit witer erbotten, dann 
wie hievor stat. So werent si euch ein from erlich richstat 
und nit die minst und so löblich und wol harkomen, was si 15 
ie zugesagt oder verheissen, das hetten si euch gehalten und 
wolten euch noch darbi bliben und heften, euch inen wer als 
wol ze glouben, als denen von Zürich und iren hotten.') Und 
als sich nü uf beiden parthien mengerlei unfrüntlicher worten 
hatten begeben und kein teil dem andern wichen noch ze willen so 
werden wolt und euch beid teil, Strasburg^) und Zürich, von 
ort ze ort, stetten und lendern ritten und inen ir Sachen und 
glimpf erzalten, da viengen doch die von Zürich den Unwillen 
am ersten an und schriben denen von Strasburg unfrüntlich 
und widersagten inen euch in demselben irem schriben als 'ih 
harnach stat. 



405. Das die von Zürich denen von Strasburg 
von des ketzersritters wegen absagtent. 

Wir der burgermeister, die rate, die Zunftmeister, der gros 
rat und gemein burger der stat Zürich lassent üch meister, so 
den rat und die burger gemeinlich der stat Strasburg wissen, 
als wir den strengen und vesten hern ßicharten von Hochen- 

29. Die in Kap. 406 — iOS mitgeteilten Schreiben fehlen im bemischen 
Archive. 

') Witte, S. 73-81. — «) Heinrich Göldli und Johann Tachaelhofer, 
siehe folgendes Kapitel und Edlibach S. 178. — •) Edübach S. 180. — *) 
Der Umntt der Strassburger tand im Oktober 1481 statt. Witte, S. 88—91. 
Auf dem Staatearchiv in Sern finden sich aus dem Jahr 1481 auf den Hoch- 
burgerhandel sich beziehende Einträge im Rats-M. 32, 96, 97, 125; 33, 95; 
34, 28, 36. Teutsch Miss. E, 24*, 25^ 28, 45» ^ 46* ^ 

17 



1482 

lUrg, rittern. zCi den ziten als er mit üt'h deheinerlei wiste 
Bchaffen haben und vor uns urbiittig gewesen ist, wer zö 
litzit ze »prechende hett. es berQrt ere, lib, leben oder 
;. warumb oder in welcherlei weg das harrtirt, daa er dem 
ler denen vor uns zH recht, »der wohin wir das wisten, still 
;an und rechts erwarten wolt, zfl burger ufgenotnen hand, 
id nacli dem selben unsers burgers swecher bi üch von todes 
wegen abgangen ist, und er ztl sinem naehverlasnem göt ge- 
rechtikeit vermeint hat ze haben nach lut des ebrief's, in der 
e usgungen. geatelt und versigelt und das bi dch zö recht- 
^vertigen fi'irgenomen und licb das ze wissen getan und an üch 
^begert ist, bi fich mägen solich recht verziechen, im darsö 
geJeit ze geben und ir das abgeslageo band, wie das unser 
UBgangen geschriften begriffen und wir demnach üeh geant- 
wurt und geschriben haben, ob ieman von vindschaft oder 
ander sachen wegen an ünsern burger ützit ze sprechende hett, 
^dAB der den vor üch zu rocht stellen aolt und wolt und im 
irzd geleit zu geben, das wir an üch ze tfinde nie haben 
{nfigen vinden, und wir dem nach, als die gern mit üch in liebe 
und früntachaft bliben möchten, ünsern lieben burgermeister 
hern Heinrichen GiMdlin, rittern, und ünsern lieben ratsfnind 
.lohansoii Tachelshoter zu üch geschickt band mit bevelnüs, daa 
wie obstat muntlich ze w-erben, darin volg ze geben, damit 
üch und uns dis ding mit dem besten glimpf und fügen ab 
werden möchten und keinerlei an üch hat mögen funden wer- 
den, das sich zu gUtem ustrag konde ftigen und von inen recht 
furgeslagen sind für bischöfe und stette zu Basel und Co- 
stenz und der rechten keins von üch ufgenomen ist, ouch ir 
uf fiwenn fürnemen sind bliben und unser vorgenanten ge- 
schickten zu üch nützit, das sich zÜ gutem möcht zieclien, an 
üch funden und ir demnach von ünsers burgers wegen in stett 
und lender geschriben band, das im sin ere, lib, leben und an- 
ders so vil berürt, das er demnach des billichen vor uns ge- 
rechtvertiget worden wer nach sinem erbieten und das an üch 
und nit an im erwunden ist und er sich keins rechten vor uns 
nie gewidert bat und noch des also wartet, und ir uns und in 
in unser Eidgnosschaft und andern enden mit üwern Schriften 
lind Worten also dargeben und verclagt haben, das sich noch 
mit deheiner warheit erfunden hat und ir üch eins mutwil- 
ligen fürnemens gegen uns und ünsern burger angenomen hand, 
kies ir mit eren und fügen wol nach lut der verstentnüa zwü- 



1482 259 

sehen uch und uns abgewesen weren, und wir das euch nit 
lenger mögen dulden, so wellen uns und ünserm burger umb 
solich unbillich Verhandlungen an uns und im wider alles recht, 
unbillich begangen und beschechen, fürderlichen wandel und 
bekerung tfln nach aller unser eren, notdurft und allem costen 5 
und schaden, uns daruf gangen und teglichs gat, und wie das 
fürderlich von üch also nit beschicht, so süllend ir lich zti 
uns unser vechde und vintschaft versechen, die mit uch und 
allen den üwern und wer üch zfistat ze bruchen und zu üben 
sovU und lang, bis ünserm burger und uns das, wie obstat, lo 
von üch beschicht, und wellen euch demnach, wie sich das 
machen und begeben wurde, in alle weg unser aller der ün- 
sern, unser helfer und helfershelfem und aller dero, die sich 
unser und der ünsem annemen werden, ere, wol und nach 
aller notdurft gegen üch und den üwern, üwern heifern und iß 
helfershelfem bewart haben, und ob uns erenhalp me bewar- 
nung notdurftig wer, das solichs hiemit euch beschechen sin 
sol, als ob das ietz als dann und dann als ietz euch harinne 
mit Worten genempt oder begriffen were. Ze urkund dis ün- 
sers ofnen briefes, darin wir unser stat secret trucken lassen ^ 
haben uf den ersten tag des monats höwet anno (14)82. 

Uf semlich Schriften und absagungen schickten die von 
Zürich aber ir treflfenlichen botten gen Bern und in ander stett 
und lender der Eidgnosschaft^) und erzalten inen iren glimpf 
und was si von irs burgers wegen zti disen dingen bewegt -'» 
und mantent glich darnach die von Bern und ander Eidgnossen 
mit iren ofnen briefen, inen in disen sachen wider die von 
Strasburg bistand ze tünde und hilflichen sin nach lut der 
manung, harnach begriffen. 



406. Das die von Zürich die Ton Bern und ander 

Eidgnossen mantent. 

Den fürsichtigen, fromen, wisen, dem schultheissen, rat 
und den zweihunderten der stat Bern, ünsern besundern guten 
fründen und getrüwen lieben Eidgnossen enbieten wir der 
burgermeister, die rate, die Zunftmeister und der gros rat, die 
zweihundert der stat Zürich unser früntlich willig dienste 
und was wir eren und güts vermügen alzit bevor. Und als 

*) Bürgermeister Göldli war am 4. Juli in Bern. Rats-M. 37, 45. 
Witte, S. 1(FJ f. 



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Jlö 



260 1482 

bi uwer lieben fruntschaft wir unser treffenlich botschaft ge- 
hebt und der erscheinen lassen band, was uns von denen von 
Strasburg ist begegnet und was wir darzu tun weiten und 
die bitten lassen, üwer getrüw ufsechen zii uns ze haben, und 

5 wir demnach über uwer und unser geswornen pünde gesessen 
und die verhört und uns dero inhalt nach uf unser eid erkant, 
das wir üwer liebe, uns wider die von Strasburg hilf ze tünde, 
wol ze manen haben und manen mögen, manen euch üwer 
fruntschaft mit disem unserm ofnen brief nach begriflfung und 

lu wisung üwer und unser pünden, als wir mit denen von Stras- 
burg in vechde und vindschaft sind und uf ietzt mitwochen*) 
in dem namen gottes si ze schedigen mit unser stat paner 
usziechen wellen, das ir fürderlich demnach uns züziechen und 
wider si mit üwerm libe und gut hilflichen sind. Mit urkünd 

ih dis briefs versigelt mit unser stat secret, ofifenlich harin ge- 
truckt. Datum dornstag nach Ulrici^) anno (14)82. 



407. Das die von Strasburg denen von Zürich 
uf Ir absagaug onch schriben. 

Burgermeister und rat, Zunftmeister, der gros rat und 

20 gemeind der stat Zürich. Wir Hans Böckel, rittor, der meister 
und rat der stat Strasburg haben enpfangen einen üwern ofnen 
brief, darinne ir uns schriben sachenhalb von üwerm burger, 
den Hochenburger antreffen und ouch melden, üch und üwerm 
burger fürderlichen wandel und kerung ze tünde nach aller 

sr, üwer eren notdurft mit costen und schaden. Und so verr das 
nit beschech, so süllen wir uns zfi üch üwer vechde und vint- 
schaft versechen mit witerm inhalt üwers briefs. Solichs 
üwers unzimlichen schribens wir uns zu üch nit versechen 
betten, meinen ouch, das üch semlichs nach allem handel und 

80 gestalt der sach, ouch nach alter harbrachter fruntschaft zwü- 
schen üch und uns nit not sie, angesechen, das wir üch der 
Ursachen in üwerm schriben gemeldet nit gestendig sind und 
hoffen mit recht noch sus sich niemer erfinden solle, das die 
nach üwerm furgeben sind ergangen. Wir wissen ouch mit 

.r. üch noch üwerm burger der sach halb dehein wandel noch 
kerung verbunden sin ze tfinde. Ob aber ir oder üwer burger 
ie vermeinen weiten uf üwerm fürnemen ze beharren ver- 

*) 10. Juli. — *) Das Datum muss heissen dornstag Ulrici, also der 4. Juli. 



1482 261 

melter ursach halben, so erpieten wir uns darumb zem rechten 
uf uwer und unser guten fründe des heiligen richs stette, in 
welcher ein ir wellent, nämlich Basel, Wurmss oder Ulm, uf 
die wir und unser stat Strasburg als ein fri stat des heiligen 
richs löblich gefriget und harkomen sind, oder desglich fiir '> 
unser gnedig herren der fQrsten rate und unser aller gäten 
fründe stett und lendern rate ünsers gemeinen pundes, und 
ob üch das euch nit eben were in soll eher mass, für unser 
guten fründe und getrüwen lieben puntgnossen ander ort ge- 
meiner Eidgnosschaft ratsfründe. Und wellen das vertrüwen lo 
haben, das sich sölich egemelt Ursachen mit recht niemer 
mer erfinden sollen, als die von uch angeben sind, sunders das 
wir in den dingen anders nit gehandelt haben, dann uns wol 
gebürt. Wo ir nü solich unser mer dann völlig rechterpieten 
aber abslfigen und darüber understünden, uns oder die ünsem i» 
zft beschedigen, so verstünde doch menglich wol, das solichs 
wider alle billicheit und ünserthalb unverschult beschech und 
allein us üwerm eignen und mutwilligen fürnemei^ das wir 
uns dann mit der hilf gottes, euch unser herren und fründen, 
understan mfisten manlichen ze enthalten und einen beharr- 20 
liehen widerstand ze tünde. Wir wellen aber noch das ge- 
trüwen haben, ir werden üch in den dingen vernünfticlichen 
bedenken und üch rechtes von uns an den vorgenanten enden 
benagen lassen. Datum under unser stat insigel am samstag 
nach ülrici*) anno (14)82. 55 



408« Das die von Strasburg denen von Bern schriben 
and inen das gar hoch clagtent als harnach stat« 

Den fromen, fürsichtigen, wisen, dem schultheissen und 
rat zu Bern, ünsern besündern brüderlichen, guten fründen 
und getrüwen lieben puntgnossen, enpieten wir Hans Böckel, 30 
ritter, der meister und der rat ze Strasburg ünsern früntlichen, 
willigen dienst und was wir eren und güts vermügen. Besün- 
dern brüderlichen herzfründe und getrüwen, lieben puntgnos- 
sen. Üwer brüderlichen liebe tünd wir früntlich ze wissen, 
das uns uf hüt datum* zu vesperzit überantwurt worden ist ein ■,-, 
ofner brief, uns von denen von Zürich zügesant, darin si uns 
Sachen halp von irem burger, dem von Hochenburg dartreflfen 

«) 6. Juli. 



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I uflib lieh mit üb und gut verdienen wellen; üwer ant- 
wurt bi dorn bntten. Datum enel an samstag nach Uolrici') 
anno {14)82. 



■i09. Wie sich die Sachen fiirrer machten nnd was 
deanocht am letätea daros wart. 

Und nach dem dann die von Strasburg denen von Bern 
und andern Eidgnossen ir anligen von des ketzers wegen luter 
ze erkennen gaben, wie sin sachen von anfang sins tnisshan- 
dels ein gestalt hatten und euch das derselb ketzemtter der 
verachribung und urfechbriefen, die er über sich selber geben '■ 
und mit einem eignen insigel versiglet hat, lougnet'), das aber 
die von Strasburg durch erlouben eins Römechen keisers nach 
aller notdurft durch ir geordneten commiasarien, nämlich ein 
stat von Sletstat, vor denen auch somlich kuntschaft verhört 
und ufgenomen wart mit vil biderber Ifiten. fürbrachten und i 
gruntlich erz6ugten'), nützit destminder hatten eich die von 
Zürich mit aller ir macht zu gerüst und ir paner usgestackt 
und waren euch uf deu fassen hinweg zu ziechen und die von 
Strasburg an lib und gilt nach allem irem vermögen ze sche- 
digon nach !ut der absagung, hievor gemeidet. Und mocht si ■! 
nieman wenden, dann euch der ketzer mit etlichem sinem an- 
hang sich gar köstlichen zu gerüst und ouch merglich gros 
gut verhetasen hat, das man im in disen sinen siechten sachen 
behuifen wer. Also wurden dennocht die von Bern und ander 
gemein Eidgnossen von stetten und lendern, darztt die von ^ 
Friburg und Solotern mit inen dis ding betrachten und zä 
herzen nemen und eunderlich die gros trüwe und fruntschaft, 
so die von Strasburg der Eidgnossen kouflüten, die dann uf 
dem Kine von dem von Höwdorf gevangen, ouch umb ein 
merglich gfit geschetzet und ein teil vom leben zem tode i 
bracht wurden, erzfiugt und die erlöst und darumb die stat 
Schuttern, die des von Hohen Gerolzeok was, gewannen und 
zerbrochen hatten, ouch mit grosser macht, cost, mflg und 
arbeit darumb usgezogen waren.*) Desglich wart man ouch 

1) 6. JuIl - >) Vgl. hierüber Witt«, 9. 61-6.'5. — ') Witt«. S. 96 f., 
106, 119, 131. Straubarg hatte am 19. Febmar 1482 den KaiBer gebeten, 
die Stadt SchtetUtadt zu beauftragen, mittele Zeugen den Tatbeatand von 
Hohenburgs Schuld noch einmal aufnehmen ta lassen. Das hatte der Kaiser 
am U. Mftre bewilligt — 'J Schilling I. S. 97-102. Die» wurde von den 
StreasbuTgern auf der Tagaateung vom 22. Juli angexogen. Ab«ch. QI, 125. 



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2»34 14>*2 

bedenken den ^erru^en bistand, den dieselberi v- r. ^zv\i<h^ir-^ 
gemeinen Eidsnosseu in allen di.sen v^rrjan^znen B^irii^-inr^hen 
kriegen .-o brvlderiichen getan und ir lil.' :;ri': x.:z l'\ inen ge- 
satzt. oueh in di?en türen iaren ir k'-rr. mi: inen ge:e::?:' ':nd 
ir gelt williolichen geluch^n haben''. *■■ w^irt .>::.. h .ir.gHset.ben 
die vereinung. die man mit inen und an-irrn g-"iioL: ha:, ii'c 
liiter dar git. das kein teil den andern widvr l-.:;!::::^ ''..kriegrn 
noch sohedigen lassen sol. und oach -iie jL-<'^.-e:: reiiirK'':. <o 
die von Strasburg tatent. und wart darut ':'jv. g-rnirinK-n Ei«:- 
iinossen als vorstat mit «i'rntrn v.jn Zir:«.h e;Lheli:;l::h ^e:v:t 
und wurden ouch mit ot'nen bri-rrten'. nach \:r der ^■>.s-A-.jrn«rn 
punden gomant. das si in di^en dingen u'ei.i d-n v a S*ras'-irg 
still sian und von eins :>emiichtrn verl i:. 'i-reii LärkviiiT-:«!-'! 
maus wogen nit anfachen s«.':ten. danr. ::.er. • -i-h di-r von 
Slrasbur*: icar vil lieber, dann ein r-üiLher -.vr:. ■:::.: 'var: oijh 
uf allen tagen ze Lutzern *• vereinbart ;■:■: ^rr.i'L^rn, ia^- s.lo. 
niiMuan harin siindein. n«.vh mit i- :.rr. v ^ Z :.:v.:. :\:r^•::.i■f^- 
sen. sunder solten dis ding mit gernem-rüi ra: *:rha-.'ir".: wer- 
den. In»! wie ungern di^- von Zuri.h iav.:. s::nie:. . ^'> 
luiisten si dem doch willigen. Tnd wu^:^^. da. v.r :ag ge:; 
EiusidliuM und Baden "^l angesatzt M:id 'ier:-r:. . u >':a-!>:rg 
nach rtller notdurft geleit geben.*» r»'> ni.io:.:^:. i.r v :: Ziiich 
von des ket/erritfei^. irs biirgers. wegen '. A:>rr:i..":.'f:i gr:s 
und hiesclien gar nuigli».i". g\!:. do> .w-.r ii-r « :. ^:ras:.:rg 
nit ingrtu und inen ganz ni: g-/;v:-. w. '•..■:•:. :a:.:: -: ':: ::>.in- 
tou. inen ui/it soliuldig sin: s^'.tt::: si -ia:.:: .iarivr. ::>.:: gr'.: 
4^>Ikui. diis wer iiion n:: eilich: so u\: :... r.:: >:a" von 
Stnuibur^ in somlicho:: i.-vl.en erti; u:: : .vrir:: 
iW »i s^diilis niül\Milons vv>!'. aV.t:; ::drr:'n:-. '. :v.- --:-. 
tm^Mi jiesin und bunen alwtg uvh: a:. >:: v ■.;-::...■.>. 
widor den ket.'erntti: Also luu". ir.t-.g-: : .-. : ..r --r 
uml »rinnt, so dann d:s v,av r.gr ;:c •.■•1:^:. >.::; ... : ■" 
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1482 265 

botten von Strasburg gerett, das si denen von Zürich an iren 
costen etwas geltes geben und solten dann die von Zürich 
iren burger, den ketzerritter, in ir stat für recht stellen und 
uf sinen grossen lümden und misshandel nach aller notdurft 
erfragen und gichtigen lassen. Das was denen von Strasburg ^ 
gar swer, das man inen von eins semlichen mans wegen gelt 
anmfitet, do si doch anders nit dann rechts begerten und 
wolten überein nit geben ; doch wurden der Eidgnossen botten 
ir mechtig und namend sich des gewalts an, das si denen von 
Zürich achttusent gülden geben und wann das beschech, dann lo 
solten die von Zürich zu dem'ketzer in ir stat griffen und in 
nach aller notdurft umb sinen lümden und misshandel erfragen 
und berechtigen lassen nach lut der abscheiden darumb ge- 
macht.*) 



410. Das der vorgenant ketzerritter in der stat Zürich^ 
als vorhin abgerett wa8, gevangen und verbrant wart 



15 



Und also nach semlichen ergangnen Sachen und gehaltnen 
tagen allen, wurden die von Zürich disen dingen ouch nach- 
gedenken, was inen daran an eim und dem andern gelegen 
were. Und an einem domstag^) des vorgenanten 82. iares, do so 
sich der vorgenant ketzerritter mit grünen sidinen cleidern 
angeleit und sich des nit versechen hat, do wart er und siner 
knechten einer ^), der sin scherer und lutenslacher und ouch 
ein ketzer was, miteinandern gevangen und in den Wellenberg 
gefört. Und von stund an veriach sin knecht, das der ketzer- är> 
ritter semlich uncristenlich Sachen und ketzerie gar menig 
mal mit im getriben und er im das ouch verwilliget hette 
und das were merenteils beschechen in des Mosers bad- 
stübli^) zu Zürich und an andern enden, und der ketzerritter 
hett im umb semlich uncristenlich Sachen verheissen und ge- so 
lopt ze geben fünfhundert Rünscher güldin, wann im das gelt 
von Strasburg wurde, darumb hett ouch ers getan und bleip 

M Witte, 8. 119 f. — «) Nach Witte, S. 125, war es am 19. September. 
— ^) Er hiess Anton Mätzler von Lindau. Anshelm 1, 221 nennt ihn aus 
leicht zu erkennender Verwechslung Antonin Schärer. Gute Nachrichten 
besitzt ebenfalls der Luzemer Schilling a. a. 0. lieber seine Anspielung, 
die Zürcher wären würdig gewesen « in der von Gersow buoch ze schriben », 
vgl. Th. von Lieben au im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte II, 58. — *) Nach 
dem Luzerner Schilling, S. 106, hiess Mosers Badstube und Wirtshaus « zem 
Kindli». 



266 



1482 



oiich darui bis in den tod. Aber der ketzerritter wofc 
ersten nit gern veriechen. wie wol man gros kuntschatten und! 
gewiss Bächen umb ein büberie hat, davon mengerlei ze schriben ' 
wer. Doch wart er dennocht von denen von Zürich verurteilt, 

i> das man in nnd den knecht als b&s ketzer verbr&unen und 
vom leben zem tode bringen solt. Und wart im sin ritter- 
licher orden, des er nit wirdig was, am ersten durch des her- 
zogen von Oesterich herolt abgenomen. Und also dem nach ( 
fürt man si beid miteinandern, den ketzemtter und sin 

III cristenliche brut, uf die gewonlich richtstat.') Da wurden si ] 
nach keiserlichen rechten zd «sehen und bulver verbrant. Und 
du man den ketzerritter usfllrt, do ging er in einem langen I 
rock barffls, glich einem acliacher, und rett alweg überlut, 
man tet im unrecht und er mdst umb sin eigen gilt sterben 

iB und den tod liden. Der arm mensch sin diener bekant sich 
aber vor iederman, das er aemlicben schantlichen tod wol vei'- 
dienet hat und bat al menglich, den almechtigen got in tiiiwen 
für in Z6 bitten, und waren also wider einandern. Doch er- 
kant sich der ketzerritter uf der richtstat, do er sach. das er i 

*u sterben müst, das er semlichen tod wol verschuldet hett. Es j 
was uf dem selben tag gar vil frömdes Volkes zö Zürich von 1 
geistlichen und weltlichen personen, herren und ander, darzft j 
der von Strasburg trcffenlichen hotten und gemeiner Eid- 
gnossen ratsfründe, dann iederman wundert, wie dis ding ein 

!i ende wolten nemen. Zwar dem ketzerritter wart sin rechter < 
verdienter Ion und er were noch eins hartem todes wirdiger i 
gewesen, nachdem er dann understanden hat, semlich lands- 
kriege und gros mort und übel z& stiften. Doch erbarmet und | 
rüwet mich von herzen, das die fromen herren und erenldte i 

DU von Strasburg von eins semlichen sn&den ketzers wegen, den 
die von Zürich selber zÜ dem tode und in das füre verurteilt J 
hand, die vorgerörten uchttusent giildin haben müssen geben, I 
es wer weger, si weren nie gesmidt worden. Darumb wir von ! 
got dem almechtigen semlicher und derglich aachen halp, der J 

j( leider vil bescliechen, gros plagen und straffen warten sind f 
und müs dicke der unschuldig mit dem schuldigen liden. Das 1 
»»m von mir nieman zil undank. 

>| El geschah Uontags den 23. September. Die Nachricht v 

•im Hohcnliuruers kam bis noch Maitand. Bollettino fltorico della üria 
ItaUua XX. TÜ. 



411. Der herren und botteii naineii, »o uf t»gen 
bi disen Sachen allen gewesen sind.') 

Item der hocligeboni lierr Kildolf marggraf von Hoctiperg. 
graf zu Welschem NQwenbiirg etc. und sin diener Hans von 
Oi'iessen und Hans Heinrich von Baden. 

Denne von den herzogen von Oesterich und von Lothrin- 
gen graf Osswalt von Tieratein, lantvogt, und herr Peter zem 
Wiger, ritter. 

Denne von dem bischof von Strasburg ilernhart zem Trüben.*) 

Denne von dem bischof von Basel *J herr Fnderich ze i 
Rine'), ritter, hofmeister, und herr Hermann von Eptingen') 
ritter. 

Denne von Bern herr Peterman von Wabern , ritter, 
Bartholome Hüber nnd Ludwig Dittlinger, beid venner. 

Denne von Lutzern herr Caspar von Hertenstein "), ritter, i 
und Ludwig Kramer'), biiwmeister. 

Denne von Ure Hans zem Brunnen *■). iimniiin, und Hans 
im Hof. 

Denne von Switz üolrich ab Yberg und Cilnrat Jacop'), 
alt amman > 

Denne von ünderwalden Claus von Zuben '"), amman ob 
dem wald, und nid dem wald Heinrich Winkelried.") 

Denne von Zug Hans Spiller '^}, alt amman, und Gfttz 
Amptz.")" 



beiden der Name des Uartholome Haber von Bura. Aua dem Jabre 11S2 
finden Bich im Berner StoatsarchtTe Kinträgu in Kata-M. 35, 88; 3Ö, 4, 10, 
82i 87, 17, 20, 2», 45. 50, 52. 55, 59-61, 77, 81,82,98,97, 120, 12^: Teuts'ib 
Mi's. E, 58. 63'^ 72, 81'», 85-tfO, 94. Dmu die Abschiede. Eioiee Aus- 
gaben finden sich regietriert in Archers Recbnun^^. abgedruckt in den Ab- 
haiidlungen des hiat. Verein« des Kta. Bern II. Ä'i, a40. 243, — ■) Ueber 
Bernharl lem Trubel vgl. Basler Chron. Ul, 149, 467 Anm. 4. — ■) Seit 1479 
Kaspar ze Bhin — ») Deber Bitler Friedrich zu Rhein s. Bualer Chron III, 
le, 18^ 197. 546. - '} Vieles über ihn bei Knebel, Basier Chr. II und III. 
— ') Vgl. Th. von Liebenau. Hans Uolbein d. j. Fresken am Herlenstein- 
hauae in Luzern, S. 65-92, besonders S. 89. - ') Vgl. Th. von Lieben&u, 
Die Schnlthei£«en von Lasern, im GeachichtafreUDd XXXV, 110-112. — •} 
Landammann der Jahre 1481 und 1482. OeBchichtot'reund XXXIX, 'i6h. — 
') Landammann der Jahre 1471, 1473 (?). 1475, 1477 [I]. 3. B. Kfilin im 
GeschiobUfreund XXXII, 122 f. - i") Landammano der Jahre 1480 bis 1482, 
148H, 1494. M. Kiem. im OeschichUfreund SXVUI, 252 ft'. - ") üeber ihn 
s. Hermann von Liebenau. Arnold von Winkelried, seine Zeit und seine Tat, 
S. 37. und 'V. Oechsli. in der Allg, deutachen Biogr. XLIII, S 446. — ") Ab- 

geordneter auf Tagsatzongen der .Inhre 1480 bis 1493. Abech R«gi8ter. — 
'1 Erscheint fifUn von 1479—1499 &U Bote auf den Tagsatiungeii. Vgl. 



268 1482 

Denne von Glarus Heinrich Landolt ^) und Wernher 
Rietler.') 

Denne von Friburg herr Rudolf von Wippingen, ritter, 
alt schultheissen. 
5 Denne von Solotern Cünzman Vogt^), Schultheis 

Denne von St Gallen Ludwig Vogelweider*), burgermeister. 

Denne von Schaf husen Uolrich Trüllerey'), nüwer burger- 
meister. 

Denne von Basel Heinrich Zeigler und Hans Irme.') 
10 Denne von Cohnar Ludwig Kesselring, obrester stettmeister. 

Denne von Sletstat Hans Heilman, euch obrester stett- 
meister. 

Denne von Strasburg herr Hans von Kageneck, ritter, alter 
stettmeister, herr Peter Schott, ammeister, Heinrich Hab- 
15 macfaer und Jörg Berer, beid Zunftmeister. 

Denne von Zürich Heinrich Röust, burgermeister, herr 
Hans Waldman, ritter, obrester Zunftmeister, und Hans Ta- 
chelshofer, seckelmeister. 



413. Von dem küngsbrunnen^), was man damit gehandelt 
20 und getan hat. 

Als man von der gebürt unsers herren Jhesu Cristi zalt 
tusent vierhundert und achtzig iar, do kam ein walch von 
Burgunn gen Bern, was ein brunmeister und zimberman, der 
gap sich US, er wolt mit der gotshilf und siner kunst den 

05 kungsbrunnen gen Bern in die stat bringen und leiten und 
davon allen andern brunnen in der stat wassers gnüg geben 
und euch ander nüw brunnen uf dem platz und an andern 
orten in der stat machen, das man des zfi ewigen ziten wurde 
geniessen. Und wo er das nit tete, so wolt er im darumb sin 

30 houpt lassen abslachen und euch darumb für sin arbeit keinen 
Ion nemen, bis er es alles volbrecht, als obstat. Und über- 

*) Bote auf Tagsatzungen der Jahre 1479—1483. Abscb. III. Register. 
— *) Bote auf Tagsatzungen der Jahre 1478--1495. Abach. III. Register. 

• ihn Absch. 
;ers Chronik 
üeber Hein- 
rich Zeigler bietet Knebels Chronik manche Aufschlüsse. Siehe Register III. 
üeber Hans Irmi vgl. F. Holzach in den Basler Biographien I (1900), S. 8S 
bis 42. — ^) So nannte man die im Tale von Könitz entspringende Quelle. 
Vgl. hierüber Anshelm I, 163, 193, 229. 




1480—1482 269 

rett damit die von Bern^), das si sinen Worten gloupten und 
hat menglich ouch ein verlangen darnach und gaben im vil 
knechten zfi und hatten des von der stat seckel merglichen 
und grossen costen. Darzü müsten ouch alle hantwerk und 
geselschaften in der stat und ein ganze gemeinde, arm und ^ 
rieh, tegliche daran werken, iederman nach marzal mit graben 
und andern sweren arbeiten. Und wer nit daran wolt arbei- 
ten, der möst aber dafür gelt geben. Das wert bi einem iar 
an einandern und wart gar tief nach dem pfulm^nt graben 
und vil schöner buwhölzern us dem Bremgarten darin ver- u» 
senket und verb'iwen.^) Und als ein gemeind dis gros arbeit 
lange zit getrihen und ouch die stat und ander from lüte in- 
sunders des grossen und merglichen costen gehept hatten') 
und ouch leider etlich arm from lüte, frowen und man an 
demselben werk umb ir leben kamen und arm bettrisen wur- 15 
den*), do wart am letsten nit darus und man mocht daran 
kein bestentlichen grund noch pfulment finden, und was aller 
cost, mög und arbeit ganz verloren*) und kam der meister 
ouch hinweg. Wie wol er gern getan het und gros arbeit 
daran leit und an im nit erwant, so mocht es doch nit sin, 20 
dann derselb meister ouch ander werk an dem zitglockenturn 
zu Bern mit ufrichten des knopfes, der stangen und des ge- 
rüstes so künstenrich und meisterlich volbracht*), das almeng- 
lich ein gros verwundern daran gehebt hat und in der stat 
von Bern desglich nie mer gesechen worden ist. Dis han ich 2:> 
von des brunnen wegen harin gezogen zfi einer ewigen ge- 
dechtnüss, das man sich zukünftigen ziten davor hüten und 
sich des niemer mer annemen noch darnach gedenken soH), 

') 1480, Oktober 6: «Min hem haben den meister bestelt, den küngs- 
brunnen herin zu le^en und sol ouch sweren in dem und anderm, ob man 
im ütz bevelhen wurd, das best zu tünd. > Kats-M. 30, 20. Nach dem Stadt- 
schreiberrodel II, 218 war dieser Walch aus Orbe. — *) Die Abmachung mit 
dem Brunnenmeister vom 29. Nov. 1481 — erneuert am 21. Februar 1482 
(Rats-M. 35, 92, 103) — hat Anshelm I, 193 wörtlich aus dem Rata-M. 34, 
104 in seine Chronik aufg^enommen. «Der Bremgarten » ist der Wald im 
Norden der Stadt. — ') Der Brunnenmeister bezog für die zweite Hälfte 
des Jahres 1482 über 107 ff. Abhandlungen des bist. Vereins des Kts. Bern 
II, 224, 229. — «) Der Arztlohn für die bei der Arbeit Verunglückten be- 
trug 16 ff. Ebd. S. 228. — ^) 1482, Nov. 19: Es ward ouch geraten des 
küngbrunnen halb, den uf em ander ort zu leiten, als davon geredt ist. 
Rats-M. :^, 78. — •) Abhandlungen u. s. w. S. 226. Die Gesellen, die die 
Helmstange auf den Zeitglockenturm zogen, erhielten vom Rate ein Essen. 
Vielleicht bezieht sich auf diesen Mann der Eintrag im Rats-M. voni 18. 
Januar 1483 : « An schultheissen zu Büren, daran zu sind, den brunmeister 
des glockenhänkens halb umbekümbert zu lassen. » — ^) Zu Anshelms Zeiten 
(I. 194) scheint noch einmal der Versuch gemacht worden zu sein; im J. 
1585 gelang das Werk (Jahn, Chronik des Kt«. Bern, S. 157). 



270 14S2-14Ö3 

dann es alles verloren iiiid ilaiuf nit ze htiweii ist unT 
langen ziten, als man aagt, oucli ein mal verworfen.') So 1 
ouch daaselb wasser ietzmalen ein stat von Bern und ir i 
woner me eostet. dann wer es guter rifwin^) gewesen. 



X 413. Von der sechsten Romfart, ho zi Beru gewesen ist. 

Als mun zait von der gebürt Cristi tusünt vierhundert 
acht.zig lind drü iar, ist von den gnaden gottes aber ein Bom- 
fart zu Bern gewesen, aU dann der genant probst von Anael- 
tingen von ilnBerni allerheiligeston vatter dem babst, genant 
lu Sixtus dem vierden mit dem namen, das erworben hat nach 
lut der bullen, von des inerglichen büwes wegen des miinsters 
ztl Bern. Und ist oueh der aplas nid minder für pin und 
schuld gewesen, dann in dem rechte« juböliar ze Uome, do man 
al kircben besllchen m&s. Und hat somlich Romt'art äuge- 
lt vangen am samstag vor mitvast^n^) des vorgenanten iares 
und acht tage aneinandern gewert. Und wurden ouch noch 
me tagen darzb geben, umb das sieh oieman der gnaden und 
aplas versurapt, und gap iedernian an den biiw, darunib ouch 
der aplas geben was, nach sinem frien willen und wart nieman 
j witer gezwungen, 

Item die von Bern hatten sich nach aller notdurft mit alle« 
dingen veraechen an körn, witi und anderm') und kamen vil 
lüteu von Tütschen und Welschen landen dar und fundtm umb 
ir gelt gniig. Und wie alle sauhen in den vordriyen Rom- 
:-. färten mit den prelaten, bichtvättern, prediuanten und allen 
andern dingen bestalt waren, also was es ouch in diser ßomfart 
geordnet und kamen am ersten so vil lüten dar, das man nit 
bichtvättern gnfig hat und ein teil lüten ungebicbt hinweg füren. 

') Rievon itit nichts bekannt. — >) Im Allgemeinen Wain, der am Ufer 
eines Seei w&cbst, hier im beaondecn WadtltLndenrein. In Teotscb Mies. 
E, 190 (1483) wird von Wein gesprocben, < der im ta.1 an dur tiS gekonll, 
wird >, d. h. im Lavaux Uwi^ben TeTey und Lauaanne). Unten im Kap. 
426 ist der Seewein rom Rifwein unteracnieden. — ') S. März — Ueber diese 
Romfart habpo sich nur wenige Nachrichten erhalten. 20. Febr.: • An die 
Tier tecban daran xe sin. das der aplaa ordenlicb verktindt und die undor- 
tonen fri gelassen werden zu bichten, wem ai wellen.» Rate-M. 39, 88. — 
26. Februar: «An den kilcbheni zu Diesbach, in der Uomfart harzükomeii, 
hiebt zu h&ren nnd le tun, als eioh gebürt.* Bats-M, 40, 7. — 17. M&rz: 
Befehl an den Tscbachtlan von Niedersimmental, • angesechen dis heiUg 
zit> einen Schuldner in Ruhe zu lassen. — ') Am 5. MArz wurden die 
Pleischpreise folgenderm aasen bestimmt: Rindfleisch 7 ?,, Kalbfleisch 6 S, 
Urfris 8 Z. Bah^. 40, 13. 



1483 271 

Item man gap den prelaten und andern priestern und 
bichtvättern kein zerung und lies man inen das bichtgelt alles, 
dann si euch tag und nacht gros arbeit hatten, und wart das 
ander gevallen gelt also geteilt, nämlichen ein drüteil dem 
vorgenanten ünserm allerheiligesten vatter zfi widerstand dem 5 
Türken und andern unglöubigen und die andern zwen teil an 
den büw des munsters ze Bern. 

Item es sind euch gal* erlich empter durch die prelaten 
gesungen und gehalten worden mit umbgan gar köschlicher 
processionen, darin dann alweg vil priestern gewesen sind, 1« 
und haben den himel zfi lobe und eren dem wirdigen sacra- 
ment zu allen malen getragen vier ritter, heimsch oder frömde. 

Item es sind euch in dirre Romfart oflfen sünder und Sün- 
derin von mannen und frowen, alten und iungen, umbgangen 
me dann sechshundert menschen, nacket und barffts nach ord- w 
nunge ir bichtvättern. Und hat sich von gottes gnaden ieder- 
man zu dem grossen wirdigen aplas wol geschickt. Und hat 
aber in dem münster geprediget durch Ordnung der von Bern 
brüder Jacob Damp*), des ordens sancti Francisci, ein gar 
wol gelerter man, von dem iederman ein gros wolgevallen ge- 20 
habt hat. Der almechtig ewig got well uns under sinem 
fridschilt ewiclichen behalten. 

4U. Von einem grossen sterbet nnd türen laren, nnd 
wie dar nach gar balde wldernmb g&t lar kament. 

Do man zalt von der gebürt Cristi tusent vierhundert ^>, 
achtzig und zwei iar, ving man aber zu Bern an vast sterben 
und was das am ersten nit von der pestelenz, sunder käment 
die lüte, frowen und man, iung und alt, gros houptwe an mit 
hitz und frost und euch etlich der stich und lagent gar lang 
daran und kament den merteil wider, etlich stürben euch und 30 
sunderlich die frowen. Und kam etwan darzti, das eins raals 
in der stat von Bern desselben prestens me dann vier- oder 
fünfhundert menschen lagent, die alle mit den heiligen sacra- 
menten verwart waren, als dann das von priestern und euch 
von sigristen geret wart. Und kam darnach die pestelenz euch :,6 

*) Am 21. April des gleichen Jahres- verwenden sich die Berner dafür, 
dass der Lesmeiater der Barfässer, Jakob Dump, bei ihnen bleiben dürfe, 
wie auch der Bruder Rudolf Kartenmacher. « des wir besunders der wäl- 
schen sprach halb ganz notdurftig sind ». Teutsch Miss* E, 14'^. 



272 1482—1483 

und stürben gar vil menschen, alt und iung. und wert sem- 
licher sterbet me dann anderthalb iar aneinandern, das er nie 
ufhort.) Und was euch dabi vast türe an win, körn und allen 
andern dingen, was dann der mensch geleben solt. Dann nach 

5 dem als dann der Burgunsch herzog erslagen wart, do wurden 
darnach glich tür iare und wert me dann vier oder fünf iar 
aneinandern, das alle ding tür und ganz vergift was, als dann 
zem teil hie vor in diser cronick ouch stat/^) Und also dar- 
nach in dem 83. iar, do was gar ein heisser, guter sumer und 

10 starp man dennocht vast und wart von gottes gnaden in siner 
grundlosen barmherzikeit sovil wins, korns und aller ander 
fruchten und narungen in Tütschen und Welschen landen, das 
an dem körn, kernen, rocken und dinkel me dann der halb- 
teil abslüg. Und als der win desselben sumers ein som acht 

IS pfund, siben pfund und der minst sechs pfund hat gölten, do 
kam es äugendes darzü, das ein som lantwin uf dem merkt 
zu Bern ein pfund galt, und wart gar ein fr&ger herbsten, dann 
iederman vor sant Michels tag^) gelesen hat. Und nach dem 
dann ein mass wins in der stat von Bern zwen Schilling und 

Äo der minst zwenzig pfennig galt*), do kam es necher dann in 
drü oder vier tagen darzfi, das man ein mass den besten lant- 
win umb ein fünfer gap und den Berner ouch, der doch us- 
dermassen gut wart, des iederman, als nit unbillich was, er- 
fröwt wart, dann alle spicher und keller warent 1er worden 

2s und hat nieman weder win noch körn und waren die riehen 
mit den armen daran uskomen und sol nieman zwiveln, het 

*) Am 6. April 1483 ersuchten die Berner den Bischof von Lausanne, 
« in ansechen des Sterbens » die Priester zu keiner Synode zusammen- 
zubenifen. Rats-M. 40, 50. Am 5. September glaubte man befurchten zu 
müssen, dass die Eidgenossen < des Sterbens halber » nicht gerne zu eioer 
Tagsatzung nach Bern kommen würden. Teutsch Miss. E, 181. Noch um 
Ostern des folgenden Jahres herrschte « der gebresten der raalatzy » und 
die Bemer baten den Grafen Eberhard von Württemberg, ihnen den Arzt 
Thomas Russ zuzusenden, um ihnen Trost und Hülfe zu bieten wegen 
« merklicher lipsbetrubung etlicher raten », namentlich Türing Frickers, der 
übrigens den Brief eigenhändig in das Teutsch Miss. E, 2:^5 eintrug. Rats- 
M. 43, 57. - D üben Kap. 400 und Anshelm 1. 225 f., 228. Die Verord- 
nungen des Rates betr. tCorn finden sich an zahllosen Stellen der Rats- 
manuale des Jahres 1483. üeber die Teuerung des Jahres 1482 in Basel vgl. 
Basler Chron. V, 53:^. - ») 29. September. — *) Ein Pfund hatte 20 Schil- 
ling, ein Schilling 12 Pfennig. Für das fünfzehnte Jahrhundert berechnet 
man einen Pfennig auf etwas mehr als 8 Rappen, einen 'Schilling auf un- 
gefähr 1 Franken, ein Pfund auf 20 Franken. Vgl. Raedle, Notice sur le 
prix des cereales et sur les salaires des ouvriers au XV* si^clo, eompar^ a 
ceux d'aujourd'hui, in Etrennes fribourgeoises, 10* annee, Fribourg 1876, 
p. 131, und K. Schindler, Finanzwesen und Bevölkerung der Stadt Bern im 
15. Jahrhundert, in Zeitschrift f. Schweiz. Statistik X^VI (1900). Separat- 
ausgabe S. 10. 



Ans der ewig gol nit als milticlich und bald verseclien und 
die türe vertriben, do m&eten vil löten bungers verdorben und 
gestorben sin, die umb ir gelt kein narung weder an körn 
noch andern dingen lietten mögen vinden. Man rett euch of- 
fenlieh und was uuch die warheit, das in dem Elses, Brisgow 
und andern orten aovil wins gewachsen was, das welcher in 
sinem costeu win ab den reben lesen wolt, dem gap man einen 
ganzen som umb einen Basel plapliart. Und man rÜft ouch zö 
Basel funfzechen buren vol wins umb einen Basel plaphart us, 
desglich an andern enden euch, dann es allenthalben als wol i 
geratten und inmassen so vÖlliclichen erschossen was, das man 
von keinen türen iaren, wie lang die gewert hatten, nit me 
wist. Des sMIen wir alte got dem almechtigen und siner lieben 
müter magt Marien der himelschen kungin. so demiSticlich 
und ernstlich des wir ouch verbunden sind, danken und lob i 
und ere darumb sagen, damit wir nit wider in ir ungnad vallen 
und das verachten und meinen, das von uns selber haben, als 
dann vorhin in disen vergangnen kriegen ouch schinberlich 
besehe chen ist. 



415. Daa der kling von Frankrlch, genaot Lodovicos i 
Htsrp. 

Do man zait von gottes gebürt tuseut vierhundert achtzig 
und drii iare in dem ougsten'), starp der aller cristenlichestf 
durlüchtigest und unöberwintlichest fürst und herr, herr Ludwig, 
küng ze Frankenrich. der denen von Bern und andern gemeinen :; 
Eidgnossen in disen vergangnen Burgunschen kriegen und da- 
vor gar vil eren und gfits getan nnd inen ouch gros glit und 
merglich gett geben hat, damit si merenteils alle ir zins und 
schulden bezalt und abgelöst und ouch die vorgerflrten kriege 
alle darus beharret und den herzogen von Burgunn und ander ir s 
viend ze tode geslagen und sich damit von inen mantichen ent- 
schiitt und erwert haben, als hievor in diser cronick luter etat. 
Her almechtig got welle im gnedig und barmherzig sin! 

Darnach ist herr Karolus, des vorgenanten küng Ludwigs 
löblicher gedechtnüss rechter und elicher sau, der dann vorhin i 

>) Ludwig XI. starb am 30. Anguat 1483. Ueber daa Ende vgl. Com- 
minea. ed. Lenglet. \m. VI, ohap. if ond 12. p. 397—407 und Änahelm I, 
233. Am 8. September hatte mau in Bern Kenntnis Tom Tode des EOnigs. 
Hata-M. 41, HS); Teutsch Mise. E. 180. 



274 1483 

t^lfin gewoHen ist, küng ze Frankenrich worden. Der hat sich 
afigandoM gein den von Bern und andern gemeinen Eidgenossen 
von HUittsn und lendern durch sin treiFenlichen rate gar frünt- 
li(;b erhotUm und begert, gemeiner Eidgnossen hotten zä im 

ff 7S vertigen, 00 well er die fräntlich vereinung und anders mit 
im^fi urudwiitD, als im das dann von sinem hern und vatter 
\mv(A\mu wer*); das man nfi getan und hat daruf gemeiner 
KidgfiOHNon hotten von stetten und lendern zu sinen kunglichen 
gnitdi)fi mit Friburg und Solotern gevertiget ') ; die sind er- 

i*f \U*Mim (inpfatigen und wol begäbet worden und sind glich dem- 
titivM (Um kfingH troffenlichen hotten auch harus komen*) und 
WüH in diHon dingen gemacht und beslossen ist, das findet 
man harn ach. 



410. Das der von Bern and ander Eidgnossen knechte, 
1^ so lange zit In Frankenrich gewesen, wider harus kö- 
rnen sind. 

Und als dann hievor in diser cronick zeni teil ouch ge- 
melt wirt*), wio dann der von Bern und ander Eidgnossen 
und Tütschen knechte langezit in Frankenrich gelegen, der bi 

«u ftinf- oder sechstusent gewesen sind und man ieglichen allen 
monat fünfthalben Runschen güldin ze sold geben hat und 
ouoh gar mengem under inen, die dann houptlüt oder weibel 
waren oder ander empter hatten, zwivalten sold und den ros- 
liiton ouch, das gar ein merglich gros unsäglich gelt hat bracht 

]<,', an Hovil lüten, dann si mer dann vier iar aneinandem bi dem 
kAng und in sinen stetten und slossen mit ir herren und obern 
willon Hind gelogen und im sin küngrich haben helfen beschir- 
men, derselben obrister houptman gewesen ist herr Hans 
von llalwil*), ritter, der nam nachmalen zu im herr Hans Ar- 

M Am VJ8. Nov. 148H war die französische Gesiindtschatt in Bern (Teutsch 
MiiMt K, UU); sie spnvoh dann am 8. De2eml>er bei der Tagsatzung vor. 
Ahiitdi. Ul, U»8 f. Vjfl. E, Rott Histoire de la representation diplomatique 
ilu ia Krauw aupr^ de« cantons suisses. de leurs allies et de leurs confö- 
duviU l, 7». ») Al>«ch. 111, 170, 171, 172, 174. Die In^truktiou des bemi- 
iUht^M Moteu Wilhelm Ton Diesbach — er ritt am 12. Februar 1484 ab — 
uMit iu leutMoh Mi«». K, 2i:J, - ») Vgl. E. Uott a. a. 0. - *i Oben S. 225. 
^» Üurii Mrhrieb am 28. k\xg. 1480 an den Konij? : < Min hern haben sin 
kiahrihtui heru Uaneteu von Hallwillers halb verstanden und hülsen gesche- 
uWu, da« t>r im diene bi andern, so ieta min hern hinin schicken und nut 
iu hi^ituttieoh. » Kat9-M. 29« 125. Vgl. C. Brauner. Hans von Hallwil. in 
Avtfovia VI, 2311. 



1463 



275 



nolt Segeaser'), ouch ein ritter. die beid der von Bern burger 
und hindersessen sind. Die haben semlich liite mit grosser 
Vernunft regiert und in gäter Ordnung und meisterschaft ge- 
halten und ouch gemein gericht geffirt einem als dem andern 
and nioman nit geschenkt noch varen lassen und ouch alle b&se 
Sachen harticlichen geatraft, als inen dann das von denen von 
Bern und andern bevolhen und ouch ein gros notdurft under 
solichen iungen mutwilligen lüten gewesen ist.') Und nach 
abgang des genanten küng Ludwigs von Frankenrich hat der 
nüw kQng Karolus durch sin fiirsten und rite von der crone "■ 
semlichen knechten allen frQntlichen lassen danken und inen 
götiich urlop*) und darzil ieglichem durch den bank hinweg 
zfi res und ffts an iren costen und zerung ze stiir zwivalten 
aold in einem monat geben, ouch durch alles sin küngrich und 
Burgunn in friden bcleiten lassen und si inmassen von im ge- i 
rieht, das si daran alle ein gfit benagen und iren hern und 
obern zu hochem rtlm anbracht haben in semlicher mass, das 
si al gern wider dar werent, und man hat inen ouch in keiner 
andern meinung urlop geben, dann allein von des wegen, die 
lafitschaft und armen lüte in Frankenrich des grossen costen s 
und der beswerden, die si nit me mochten erliden und inen 
ouch ganz unmugüch was, ze vertragen.') Darzü ward ouch 
durch den köng denen von Bern und andern Eidgnossen mit 
Schriften und ouch darnach durch die künglichen hotten von 
der knechten wegen vast gedanket und vil eren und gtits von ä 
inen gerämpt und gesagt. 

'} Im StadtBchreiberrodcl II, 227 steht unter dem Jahr 1481 die Noti»; 
< G«8chribeu eia offen brief her Öa,ns Arnold IS^genaer], mioB hern knecht 
ui der reis heim i& wiseii,> üeber ihn vgl. (Ph. A. v. Segegser). Die 8e- 
gesaer zu Mellin^n, Aarau und Brusg 12-S>I"1550. S. 116, die SUmmtafel 
und das ReifiBter auf S. 300. — *) ?^gen böaeo Nachreden h^te eich Hane 
V Hallwil am 22. April 1484 vor dem Rate zu verantworten: < ward ver- 
hSrt her Eana von Hallnyl «as heruskomens und des tintcbuldigen bekla- 
fteuJi vil knecht und erbott sich de« zu recht für min hern. • ltat«-M. 43, 



m. - 



I Bern hatte Bchon am 26. Februar 1483 die Heimberufung der 



Knechte in Erwägung ntnogen: » An die betten anzebringen und daran 

lan gedenk der tagen eins, die kuecht al vom *"' ■■'"" *• 

1 und das Inuffen gemeinlich zu verkomen. 



wider har- 
it».M. 40. 4. 

8ie kamen dann im November und Dezember nach Bause und verursachten 
den Behörden nicht wenig Kummer. BatsbeBchlugs von Bern vom 26. No- 
vember; ( In stett, linder und lantgericht, die knecht, wo ietz ng Prankrich 
komen »nd, al an die heiigen ti ewereu heissen, in dhein mBn sü gan, die 
kteider zu endcm und dia' bösen swfir alntestellen. • Kate-U. 42, TT and 
AbMb. III. 173 ai. n. MoMmann, Cartiiliiire iV. al6 f. — ') So vrarde die 
Entlassung der Söldner nn der IranzÖaiwhen Gesandtschaft auf der Tag- 
eatEUUg vom B. Deaember 1488 begründet. Abeeh, lU. \m. 



417. Wsnn and zö welchen zlt«ii dw elost«r 
lA den Birfässen asfebnven wart. 

Als man zait von der gebort linsers lieben hem nod «^ 
halteps JhcBU Criati tusent vierhundert aehtäg und drfl tar 
I» umb sant Andres tag'), wart das cloater und wirdig gotshns zl 
den Barfüssen ganz usgebuwen, namlicb die kircheo, der crätz- 
gang, torment und alle ander gebüw uswendig und inweudi«, 
als es dann nüzemal stat.') Und was in den ziten gardiao herr 
Hans Küng, der den buw gar tapferljch zö banden nam und 

» grossen ernst und flis darzfl hat, dann er gar ein erlicher fro- 
raer priester was und buwt me dann vier iar aneinandom 
daran, und was darüber buwmeister Ludwig HQbschi, der dar- 
nach der stat Werkmeister w&rt, darumb das er denselben 
buw 80 bald usbereit und gefordert hat, Die von Bern gaben 

1 ouch von dem seckel- und der stat gut durch gottes willen 
daran gros merglich gelt und andern züg, desglicb ander from 
biderb lüte ouch tatent*): dann uf dieselben zite der erwirdig 
herr Jacob Damp, der dann in den vergangnen Romfärten, als 
hievor stat, geprediet hat, lessmeister was, vermant und bat 

I ein gemeind als ernstlieh, das si des an dem buw wol genus- 
sen; si möchten es anders nit haben verbracht. 



( 



118. Das der stat beniienten cronicken usgeschriben and 
geinolet und in das gewelUe zu andern schätzen ge- 
leit »itid. 

■:-. \]{ sant Steffans tag ze wienechten des heiligen marti-ers, 

do man zält von der gebort ünsers hern Jhesu Cristi tusent 
vierhundert achtzig und vier iar^), hat der fiimeme Diebold 
Schilling, dozßmal geriehtschriber zu Bern, der stat drig cro- 
nicken und gros bücher in berment geschriben.^) Nämlichen 

') 30. November. — •) Oben an iler Herrengasse, an Stelle des oltan 
Kante nescbulaebäudes und der zum Abbruch beatimrateu Hochschule, — ■) 
Ueber Bems BemühunBen vom Mai 1479 bis September UHS. den Barftts- 
Bern Unteratütiungen zuzuwenden, siebe Anwiger f. Schweiz. Alt^ertumakand* 
1900, S. 32-35. Siehe auch Archers Halbiiibrrechnang vnn 1482 in Abband* 
lungen des bUt Ver. des Kla. Bern II. 2a4. 225, 236. Bendicht Tschachtlan 
war 1479 Vogt der Barfdaaer. Teutflcb Spruchb. H, 89. — ») Da die Berner- 
Eauzlei zur damaligen Zeit das Jahr mit dem 25. DeMmber begann, •" *»• 
dies der 26. Dezember 1483. — ') Es ist die dreibändige Chremk ] 
Hiflt. Hely. I, 1 der Stadtbibliotbek Bern. 



277 



am ersten der stat alten cronick '), wie dann die stat am ersten 
geanvanget und erbuwen ist und was si in iren alten kriegen, 
dem strit von Loiippen und anderm erlitten und wie erliclien 
si sich gehalten und regiert haben, mit etlichen ergangnen und 
zSgetegten Sachen, die ouch darin gezogen sind und darzQ 
dienen, damit man die alten sachen alle mag vinden. Darzfl') 
ouch den ganzen Zürich krieg mit denen von Switz und an- 
dern Eidgnossen. darin die von Bern ouch vil eren und güts 
getan und si und die iren des gar merglichen costen gehebt 
band: das ist ouch ein gros bdch und mengerlei sachen darin i 
beschriben, dann ouch derselb krieg siben iar aneinandern ge- 
wert hat und mengerlei darinne stat. Dae dritt bfich^) ist 
aber von dem ganzen Burgunachen kriege, als die von Bern 
und ander ir Eidgnossen und verwanten den herzogen von 
Burgunnen, nämlichen hem Karoten, so der mechtigesten für- i 
sten einer in der ganzen cristenheit gewesen ist, me dann ein 
mal bestritten und in am letsten ze tode geslagen band, darin 
ouch gar gros sacben stand von dem selben Burgunschen her- 
zogen, ouch ander ding und gros geschichten und wunder, die 
durch die von Bern und ander beschechen und gar lustlich ze « 
h&ren sind und ouch in disem buch geechriben stand. Dieselben 
drü bermenten bflcher und cronicken, darin me dann sechs- 
hundert kostlicher figurcn stand, hat der genant gerichtschriber 
an dem obgenanten tage nUen und gemeinen burgern ze Bern 
und iren ewigen nachkomen zft einem gßten seligen iar ge- • 
schenkt*), was er dann costen und arbeit darmit gehebt, dann 
er ouch die alle mit ainer eignen band z(i eren denen von 
Bern und Iren ewigen nachkomen geschriben und gemacht 
hat, und sind ouch vorhin von r&ten und burgern verhört und 
corrigiert worden, damit man andere nit, dann diu blos war- » 
heit und beschechnen sachen findet. Die selben cronicken hat 
man geheiasen in der stat gewelb zfl andern briefen und 
schetzen legen, das die zfl sunderbarer ergatzung und trost 
unser und aller unser nachkomen bebalten werden. 

I) Damil wird der Inhalt des errt^n bia 1421 reicheodea Bandes — 
Abschrift JuatiniferB — charakterisiert, — ') De.- zweite Band uml'aBat die 
Jahre U34-1486. - •) Der dritte Band v ob 1468-1480, der in vorliegender 
Ausgabe in den Varianten BerflckgichtiguaR fand. — *) Zufälligerweise 
feblen die Bats-Protokolle vom 19.— 28. Deiemner, so daea wir nicht wisaeu, 
wie die Gabe yon dun Behörden verdankt wurde 



278 1484 

419. Ton der slbenden Romfart, die ze Bern 

gewesen ist. ^) 

Do man zalt von der gebürt ünsers lieben hem Jheso 
Cristi tusent vierhundert achtzig und vier iar, ist von den 

Ä gnaden des almechtigen gottes und siner lieben mfit^r magt 
Marien, der himelschen küngin aber ein Romfart ze Bern ge- 
wesen, als dann der vorgenant probst von Anseltingen von 
ünserm allerheiligesten vatter dem babst, genant Sixtus dem 
vierden mit dem namen, das erworben hat nach lut der bullen 

10 von vorgerftrter sach und biiwes wegen des münsters zu Bern. 
Und ist euch der aplas nit minder für pin und schuld gewe- 
sen, dann in dem rechten jubeliare ze Kome, do man alle 
kirchen besuchen müs. Und hat semliche Romfart angevangen 
an samstag vor mitvasten '') des vorgenanten iares und gewert 

16 acht tage aneinandern und wurden euch me tagen darzü geben, 
damit sich nieman des grossen aplas versumpt. 

») Am 21. März schrieb Bern den Dekanen zu Burgdorf, Büren, Winau 
und Schinznach: « uns langt an, wie dann ietzunt etwas Römseben aplas, so 
dem predigercloster zu Sletstat mitgeteilt sin 8ol, in unsern landen umb 
gefurt und durch ein mandat von unserm hem von Costenz usgangen under- 
standen werd, den allenthalben zu ofuen und darzü gemeint werde, stdok 
oder kisten in die pfarrkilchen allenthalben zu setzen, von denen, so per- 
sönlich nit dahin wellen, gelt^ ufzüsamlen. Wiewol wir nu us nachvolg 
unser loblichen voreitern gar gute neigung tragen, dem R6mschen stül und 
sinen gebotten gehorsame volg zu bewisen, so bedunkt uns doch, nach dem 
wir sölich bullen eigentlich vermerkt haben, das durch sölich ufsamlung 
witer dann die bullen dargeben, understauden. ouch unser Römischer aplas 
hie^ der gar vil volkomner ist, damit gehindert werde, so wir wol hoffen wellen, 
sölichs lieh und den unsern nit gemeint zu sin, und begeren darui an üch 
mit ganzem ernstlichem vliss und meinung, die priesterschaft allenthalb 
under üch angends zu berichten und underwisen in verkiindung söÜchs 
aplas gewüss zu gan und besunders den artickel der stocken oder archen 
halb, so zu besamlung der gaben von denen, die dahin nit kommeu mögen 
understauden werden eigentlich und wie es an im selbs ist zu liltem, also 
das sich des niemans, dann alt krank lüt und die so durch ir ampter her- 
schaftnothalb gesumpt werden, des befröwen mögen, und das ouch dieselben 
alle durch unsern aplas, der vil volkomner und mit mindern vorbehaltun- 
gen, als ir Sechen werden, underscheiden ist, des glicherwiss hie ouch für- 
sechen sind, und darin sölichermassen zu handeln, das unser Romfart, die 
gar vil notdürftiger bewegniiss uf im hat, dann diss fürnemen, dadurch nit 
geswecht werd, oder einidien abbruch davon empfach, als wir uns zu üch 
allen billich verlassen und in allem guten verschulden wellen, dann wo 
iemand gevard oder hindrung wider unsern aplas mit worten oder anzei- 
gungen turnemen, mögen ir wol verstan, das uns sölichs vast unlidlich und 
gedenken wurden, gegen den selben also zu handeln, das si unsern Ungunst 
merklich empfunden. Darnach wellen üch wüsfen zu halten. > Teutsch 
Miss. E, 224*». — Am gleichen Tage giengen Briefe ab nach Nidau, Murten 
und Tun « visch ze vachen una me uf die Romfart har zu vertigen » 
Stadtschreiberrodel S. 270. — «) 27. März. Wörtlich gleiche Erzählung wie 
in Kap. 413. 



1484 279 

Item dio von Bern hatten sich nach aller notdurft in allei;i 
dingen versechen an körn, win und anderm, und kamen vil 
lüten von Tiitschen und Welschen landen dar, die funden 
urab ir gelt alles rates gnfig. Und wie alle Sachen in dei) 
andern Romfärten mit den prelaten, bichtvättern, predicanten ^ 
und allen andern dingen bestelt waren, also was es in diser 
ßomfart euch geordnet und kamen am ersten sovil lüten dar, 
das man nit bichtvättern gnfig hat und ein teil lüten unge- 
bicht hinweggingen. 

Item es sind ouch gar erlich empter durch die prelaten '<> 
gesungen und gehalten worden mit umbgan gar köstlicher 
processionen, darin dann alweg vil erlicher priestern gewesen 
sind, und haben den himel zu lobe und eren dem wirdigen 
sacrament zil allen malen getragen vier ritter, heimsch oder 
frömde. i'> 

Item es sind ouch in diser Romfart offen sünder und Sün- 
derin von mannen und frowen, alten und iungen, umbgangen 
me dann sechsthalbhundert menschen, nacket und barffts, nach 
Ordnung ir bichtvättern, und hat sich iederman von gottes 
gnaden zu dem grossen wirdigen aplas wol geschickt. Und -^ 
hat aber in dem münster geprediet durch Ordnung der von 
Bern brüder Jacob Damp, des ordens sancti Francisci, gar ein 
wolgelerter man, von dem iederman ein gros gevallen gehebt 
hat. Der almechtig ewig got well uns niemer verlassen! Amen. 



420. Mienaoh findet man zem teil von der ansprach 
wegen, so gemein Eidgnossen von stetten und lenderu 
nnd ouch die von Solotern mit inen an die von Bern 
and Friburg getan haben amb etlich stett and slos, 
nämlich Harten, Gransen, Orban nnd ander and wie 
das alles nachmalen betragen und ?erricht ist.^) 



25 



80 



In dem iar, do man zalt von der gebürt Cristi tusent vierr 
hundert achtzig und drü iar, hatten sich gemein Eidgnossen 
von stetten und lendern, nämlich von Zürich, Lutzern, Ure, 
Switz, Underwalden ob und nid dem Kernwald, Zug und Glarus 
und mit inen die von Solotern, die sich ouch darin stacktent» 35 

') Vffl. hierüber meine Abhandlung « Der Streit unter den Eidgenossen 
über die Eroberungen im Wadtlande von 1476 \4SA » im Neuen Bcmer 
Tascbenbuche auf das Jahr 1901, 8. 72-97. 



280 



1483 



miteinandero genziciich vereinbart und vorderten an die voi 
Bern und Friburg ein teilung diser hienach genempten stetten J 
und sloEsen, namlicli Murteo, Oranson, Orban. Montenach, 
Etschartes, Erlach, Ormond und anders und meinten, si betten 

■ das alles in disen vergangnen Burgunsühen ki-iegen helfen ge- 
winnen und erobern, und wulten darumb an dem allem ouch 
teil und gemein han und davon uberein nit stan.') Nfi hatten 
bI das vorhin ouch lang getriben') und wurden allerlei un- 
fnintlicher Worten von der Eidgnossen botten und den ge- 

I meinden allenthalben gebrucht, so verr, das die vorgenanten 
Eidgnossen und alweg die von Solotern mit inen nach men- 
gerlei ergangner sachen, die harinne ze melden nit not sind, 
am ersten gen Friburg rittent und die mit iren ofnen briefeo 
und ouch von munde hoch ermanten") nach lut des geswomen 

i pundes, so gemein Eidgnossen am leisten mit inen und denen 
von Solotern gemacht hatten'), gen Willigow') ze tagen ze 
komen und inen an demselben ende umb ir vordrungen und 
ansprachen gerecht ze werden und vermeinten, was si denen 
von Friburg, die dann teil und gemein an denselben stetten 

I und slossen hetten. mit recht oder sue angewunnen, des mÜsten 
inen dann die von Bern ouch ingan und toreten noch wolten 
die von Bern am ersten darumb nit fiirnemen, Also brachten 
die von Friburg die ding an die von Bern und wolten an iren 
rat nit darinne handien, noch sich von inen siindern.*) Und 

1 kurz davon gerett, si kament nach lut der manung und da» J 
pundes gen Willisow') und mit denselben der von Bern traf-, 
fenlichen botten und mochten dazemal nit eins werden und'] 
wurden darnach vil ander tagen wider angesetzt gen Münstei 
in Ergow*) und an ander ende, dahin alweg die von Friburd 

, und mit inen der von Bern botten kament und wurden nw 

') Vgl. die Hervorhebunff dieses Motivea im Schiedsspruch vom 29. 1 
1484, Abach. 111, TOT und ßtgendea Kapitel. -- ■} Seit September WH 
Betner Taitheiibiich 1901, S. 74 f. - •) Nach Beachlass der Ta^tEung C* 
schien die Botschaft am IT, Aug. 14ä,^ in t'reibnrs und überbroohte i 
MahnuDg. Absch. III. 160. Berner Taechenbuch 1901, S. 79 ff. - ') F 
Bündnis Freihurgs und Solotunts mit den Eidgenossen vom "22. Dexem* 
1481. - !•) Willisau vrar der TüdingsoH im Falle von Streiti Reiten i 
sehen Pfriburg und den Eidgenossen. Alisch. IIl, 700. - ') Das 4ua.. 
Rechts verfahren richtete aich in der Tat nur gegen Freiburg. Eine i 
re|;uugTom 9. Juni 1183, auch Bern in de« Recht ku nehmen nnd dame 
zu mtihnen. fand keine Nachachtung. Abach. 111, 155. — ') In WiUl- 
wurde schon am 27 Okt. 1480 gelagt. Abech. III. »5. Dann wieder i 
21, Oktober 1483. ebd. S. 166. - •) Tagleistungen in Mänsler fanden «tl 
am 19. Nov. 148(). 4. Miii und 23. Nov. H83, 14 Jan., 22. Min und \ 
bis 21). Mai 1484. Absch. III, 8(i. 152, 167, 172, 177, 178. 



1^::^ 



1483-1484 

langen tedingen vier gemein man und zÜgesatztcn und dar- 
nach ein gemeiner obman zß disen dingen geordnet, die ouch 
darzil niüsten sweren nach lut der pünden Derselben namen 
vindet man harnach '} in der richtung darum gemacht. Und 
nach dem dann al sachen von eim tag an den andern schrift- 
lich übergeben wurden und euch ein gemein red in Tütachen 
und Welschen landen ward und ouch gar grosser cost, mög 
und arbeit daruf ging und vil darunder getedinget was und 
eunderlich durch den biachof von Basel, was einer ze Kine, 
der dann grossen ernst daran kert und me dann ein mal dar- ' 
umb pers5n]ich ze tagen reit') und ander mit im, das mocbt 
alles nit helfen und rett man liberlut, die Eidgiiossen weren 
miteinandern uneins und wolten einandern selber bekriegen, 
das dennocht von gottes gnaden nit was, dann die ding al zem 
rechten waren komen. Do wart dennocht am leisten durch i 
den obman und die vier ztigesatzten sovil gearbvit und mit 
grosser mftg erlangt, das die sachen frfintlichen und an recht 
betragen und ganz verriebt wurden als barnach stat*), das 
mengem ein torn in ougen was, der lieber hette gesechen, das 
sich die Eidgnossen zertrent hetten und miteinandern uneins ^ 
worden werent. 



431. Hienach viiidet man die «wig lutei' richtung zwii- 
Nchen gemeinen Eidgnos^ieii, oach denen von Bern und 
Friburg, vnu der obgeriirleii Htetten nnd »loiitsen, darlu 
al anspraclieu und savheii later verstaudeii werden.') ^ 

Wir nachbenempter Heinrich Goldlin, ritter, alt burger- 
meister Zürich, Ludwig Kramer, des rattes zu Lutzern, Petter 

') D. h. im folgendpn Kapitel. — •) Der Biachof von Baael, Kaapar le 
Ein (1479—1502) versuchte die VermittluDg auf den Ta«leislHngen vom 23. 
No». 1483 und 14. Jan. 1484 in Münster. Ahach. III, 167, 173. Hemer Ta- 
Bcfaenbuch 1901, S. 90—0.9. Aucb die Studt Basel hatte da^iumal ihre galea 
Dienate angeboten. Äbach. a. a. 0. Hier wurden die Fried ensToracn läge 
gemacht, welche in den Abach. II, 620 irrigerweise der l'agBatzurc vom S). 
irept. 1476 zugewiesen werden. — *) Am '19. Mai 1464 erfolgte der Vergleich 
in Minne. Siehe folgendes Kapitel. Vgl. auch Aoshelm I, 254. — *) Oben- 
Btehende Urkunde iaf in Abach. 111, 706— 71^ nach einer in Bern befindlichen 
Papierurkunde abgedruckL In vorliegendem Falle weichea wir von dem 
bisher in dieser AuBgabe befolgten Erfahren ab und geben im Teit die 
Schillingache Redaktion wieder, aus folgendem Grunde: Die Originalurkunde 
ist von zwei Schreibern geschrieben worden, daa MitteUtück von Fricker, 
An&ng und Ende von einem unbekannten Schreiber; da« Ganze i»t flüchtig 
geschneben und nicht fehlerfrei; zudem bemerkt Fricker auf der KQck- 
seit« ; • ifit nit g^nz >, Ea fehlt nämlich der Schluss, der in der ScbilUng- 
Bchen Kopie vorhanden ist. 



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^ Wib^a K^in:^^!-^ I' rchcs u::.: s.i: ..-::: .;■ :. s.-::ni und 
MHieiaer Kidi:llo^^o'::ä:: .iä:::. k.:: ri: .::.■: ai: allen 

..^ llri. iieichu r. : j:rr u !. ^ \ .\ a . . . . - . 



1484 283 

orten, striten und gevechten derselben kriegen mit irem lib 
und gut, euch mit gottes und ir aller gemeiner hilf und blüt- 
vergiessen ir aller viend überwunden und solich stett, slos, her- 
schaften, land, lüt, gut und herlicheit, die dann des herzogen 
von Burgunn, des grafen von Röymont oder im anhengern » 
derselben kriegen gewesen weren, getrüwlich betten helfen 
erobern, entschütten und behalten und gemein £idgnosschaft 
iewelten von altem also harkomen , was in iren gemeinen 
kriegen ie und ie an stetten, slossen. landen, lüten oder her- 
licheiten gewunnen und erobert, das solichs ir aller gemein- lo 
lieh gewesen und gliehlich den orten nach geteilt worden 
were, das nü si nach gestalt und wesen der kriegen zu allen 
und ieglichen solichen ingenomenen und eroberten stetten, 
slossen, herschaften, landen, lüten, gutem und herlicheiten, so 
vil und was die von Friburg derselben ietz beherscheten, recht i^ 
haben und daran und davon under inen ieglichem ort als vil 
als denen von Friburg werden und gelangen solt mit sampt den 
ingenomen verschinnenden nützen, zinsen und gerechtikeiten, 
angesechen wie vor den grossen merglichen costen, den si in 
semlichen gemeinen kriegen erlitten und in allen Sachen und 20 
nöten ir lib und gut, wo das ie not getan, mit ganzen ti'üwen 
z& denen von Friburg, als iren getruwen lieben Eidgnossen» 
gesetzt betten und sich bishar ir gerechtikeit solicher inge- 
nomener landen und herschaften nie entzigen, sunder darumb 
inen die gütlich mitzeteilen die von Friburg und von Bem 25 
mer dann einest früntlich ervordert, und aber darwider die 
obgenanten unser hern von Friburg sich uf solicher gemeiner 
Eidgnossen ansprach im rechten verantwurt und gemeint ge- 
hebt haben, si wurden von gemeinen Eidgnossen solicher sach 
halb unbillich ersucht, betten sich euch des in keinen weg zu so 
inen versechen, wann si weren an irem teil uf treflfenlich ver- 
manen des heiligen richs in solich krieg komen und des her- 
zogen von Burgunn, des grafen von Röymond und ir anhen- 
gern viend worden und denselben kriegen zu gut, ir land und 
lüt ze schirmen, ir bestes getan, davon witer meidung ze tünde 35 
nit not wer, dann sovil ir getruwen mitbürger von Bern und si 
mit sampt etlichen andern werent demnach, als etlich mut- 
willig knecht der Eidgnossen gen Ponterlin gezogen warent, die- 
selben knecht zä entschütten zugezogen und da dannen mit ir 
macht witer uf ir viend geruckt, die beschediget und etlich slos 4o 
und herschaften als Granson, Orban, J5ngy, Mcntenach und 



38« 



14S4 



^ 



Schärlin erobert nnd ztt ir beider stetten banden und gewaltssme 
bracht und die demnach gÜte zit mit den iren und grossen costen 
besetzt und behalten, so lang bis si daselbs, als merglich wiste. 
leider die ir«n mit verreterie und niort ellendiclichen verlorn 
8 und letst der herzog von Burgunn mit sioer macht für Uurten, 
das euch beid stett Bern und Friburg allein mit den iren und 
mit grossen costen und sorgen besetzt hetten. komen were, 
da hotteil ir getrüw lieb mitburger von Bern gemein Eidge- 
nossen umb hilf und entschüttunge ermant, die bette man inen 

lu mit gottes hilf iiimassen getan, den herzogen von Burgunn 
vor Murten helfen stachen und veriagen, das si inen des lob 
und dank wisten: demnach werend gemein Eidgnossen wider 
hoimgezogeu und weder dazemal noch uf ander zit si umb 
keinerlei ingenomener landen ervordert; dieselben lande und' 

I» herschaften wereut ouch vor dem strit ze Murten in gewalt' 
der viendon wider komen und vorlorn. bis das aber ir mit- 
burger von Born und si dieselben land zem andern mal wider 
eroburt und die ie siderhar unervordert und unangesprochen 
mit dem rechteu iugehebt. besetzt und bebalten hetten ; so were. 

10 ouch dis HÜes vergangen und beschechen vorhin und e si in 
puntnüss mit gemeinen Eidgnossen komen werent; si und ir 
mitburger von Bern hetten ouch vor allem kriege etlich slos 
und herschaften uwb ir merglich schulden und Verpfandungen 
itl ii"«u banden bracht, bi denen si hoftent ztt bliben : dieaelbon 

it von Friburg werent ouch zfi uiengem male mit ir macht zä 
DioBHOnhofon, zd Waldzhät und andern enden getrüwlich ge- 
WtMen, du uucli lande und lüte erobert, des inen nie niitzit 
mitgeteilt worden; so wer nach allem handel der kriegen zü- 
loUt uf dem grossen tage zu Friburg mit wissen und biwesen 
I eeineiner Hidgnosseii rtlteu durch den kiinglichen amyral von 
Frnnkenrich lutor angezKugt und beslossen, das beid stett Bern 
uud Fnhnrg Murtoii und die eroberten lande und herschaften, 
wie si die diizemai inhatten, fürbashin inhaiteu und behalten 
aniteiu a'" "' l"'ft*^'" denselben gemeiner Eidgnossen botten 
dHH »11m I""^'' *^*'' wissende wer, deshalb si vertrüwten, ffirer 

* uiwwftcht bi Bolichon landen uud hersohaften zu bliben 
daruntb deu vorgenante» gemeinen Eidgnossen nil ze antwmwl 
. li^beu. So vorr das aber fdrer die vorgemelten unser bani' 
Mttiein KidsiioMeu uf solicli der von Friburg antwurt gemunt- 
«ml y(it vor fürgewiiiit band, der krieg wer nit allein 
* »tet^«H U«n> und Friburg, sunder ir aller gemeinlich 




1484 



285 



si weren ouch zö trost und ufeotlialt dem heiligen rieh and 
gemeiner Eidgnos&ehaft, lib und gut zu retten und witwen und 
weisen zu beschirmen nit belfer, sunder als wol als Bern und 
Friburg houptsecher solicher kriegen gewesen und allenthalben 
ungesündert zö Erikurt, zu Gransou, zfi Murten und an andern ^ 
enden mit irem lib und gut, macht und panern als houptsoeber 
und hiderb liite trostlichen zugezogen, mit costen und bltttver- 
giessen an allen orten den krieg helfen fflren, iren züsatz ge- 
trüwlieh zft Friburg gehebt und mit gottes und ir aller ge- 
meiner hilf den herzogen bestritten, die viend überwunden, i» 
land und lüt behalten und dadurch solich slos und herschaften, 
die vorhin verlorn warent, wider helfen erobern und zfi ir aller 
gemeiner gewaltsame bringen; si betten sich oucb, als das die 
von Friburg ftirgeben, weder ze Murten noch an andern enden 
ir ansprach und gerechtikeiten solicher landen und herschaften is 
nie enzigen, sunder die siderhar durch ir geordneten rate und 
ander me dann einest zu Bern und Friburg ervordem und 
darumb letst zii disem rechten manen lassen, hotfeten ouch nit, 
ob ioch solich erobrung vor der von Friburg pund und doch 
in gemeinem krieg beschecheTi wer, das darumb si von irem jo 
teil sin selten; denen von Friburg werend ouch vor dem bund 
darin und darnach solich erorberten lande von gemeinen Eid- 
gnossen nie zugelassen, si hetten ouch in demselben punde 
inen die nit vorbehalten; und ob ioch die von Friburg zfl 
Diessenhofen oder in andern kriegen bi gemeinen Eidgnosaen ss 
gewesen, die si inen guten dank wieten, werent si doch nit 
witer dann als helfer und durch manung willen dero von Bern 
zugezogen und was man an solichen enden an herscbaften, 
landen und lüten ie erobert, darin die von Bern iren teil be- 
gert hetten, wer inen als eim andern ort gfltlichen verlanget; w 
das ouch uf dem grossen tage zu Friburg Murten oder ander 
eroberten lande durch den amyral von Frankenrich und mit 
wissen und blwesen gemeiner Eidgnossen rate Bern und Frei- 
burg ie übergeben und zugelassen worden were, oder gemein 
Eidgnossen sieb ir gerechtikeit daran verzigen hetten, gestfinden x^ 
ei nit, in hoffunge, sich sotichs an denselben gemeiner Eid- 
gnossen ritten deheine weges erfinden; us dem allem si zfi got 
und alter billicheit vertrüwetent, das ie die von Friburg pflicbtig 
sin selten, alle und ieglicb solich eroberten herscbaften, land, 
lüt und g&t wie vor mit inen zä teilen. Ut solichs aber die m 
vorgenanten unser hern von Friburg ir antwurt kurz wie 



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"Sfe^ ntt Äiayc^ i^a^worner* e:«i. als •-•.:::. «i:;*^ vor^ l^eider* 
^MiMti 3^^'ö^-he'^ :>:. '.n ^olich rv/r.: .:ii za dtrn ^a^;•he^ 

ic'o v'^b^ftiÄiiirn vit-r zi^'vsatzten ze verbinden. 

ifcs^lb t^wi«: puiid mir als e:iri ^vin einen und den- 

*)^MfC ^^iliT. -'Uiiosatzten I'^ter z ;ji:. 5v!:eh stehen 

oifer im roobren uszericiiten nii: mererm in- 

9tK!hit>äs hrtii ich al-i der gemein mit den ietz- 

Wra und l'nindtn der: vi-i zUi:v?d:ztt-n und si 

^ Jbik^wiiY iiÄU^en rniwt-n zu V.eider parthien und 

^Mfei w\Ukoinon gt-iieiiri ^ind. trr'ij-'re der saehen 

IHIIIm i\^loii2> und unriiw liiilb. wo die z\i us- 

rAtBitifl \vtM'den sollen, dänis entspringen 

l^^^'^hU und das us dem loblichen, trost- 

wt>8ou. darin dann beider partliien alt- 

SL tefli boreits seit J-?m .SrptemVÄT U70 haben die 
l^^^^berton Landschaften erholen. Vgl. Neues 




1484 287 

vordem seliger gedechtnüss und si iewelten früntlich mitein- 
andern bishar komen sind, das inen von gnaden des ewigen 
gottes zu glück und heil gedienet hat und noch fürer ewic- 
lichen tun mag, beiden teilen wol gezimpt, den füsstapfen ir 
vordem nachzevolgen und miteinandem in fridlicher liebe und ß 
einhellikeit zu beharren, und haben darumb mit gutem herzen 
und US der macht, so uns der gemelt ewig punt zügit, durch 
unser hochernstlich bitt mit fürhaltung mengerlei früntlicher 
mitlen gegen den obgemelten beiden parthien als ünsem be- 
sundern lieben hern, uns des rechten ze vertragen und der lo 
götlicheit ze vervolgen, allen ünsem vermüglichen flis und 
arbeit ankert und nach vil ernstliches handeis und besuch von 
gottes gnaden dennocht am lotsten an beiden parthien sovil 
erlanget und uns us sunder lieb und wolgetrüwen, so wir uns 
gegen inen zfi beider site als zfi ünsern lieben hern und 15 
fründen unzwivelichen gebruchen gegen den beiden stetten 
Bern und Friburg mit sampt iren treffenlichen raten und macht- 
botten, die si in irem namen zu disem tage und den Sachen 
geordnet und geschickt band, im allerbesten gemechtiget und 
uns so vil gewaltes angenomen, damit im namen des ewigen 20 
gottes al vorgemelt Sachen, spenn und irrung zwüschen den- 
selben beiden parthien, nämlich zwüschen den obgenanten 
ünsern herren gemeinen Eidgnossen von Zürich, Lutzern, üre, 
Switz, Underwalden, Zug, Glarus und von Solotera an eim, 
und ünsern lieben hern beider stetten Bern und Friburg am 25 
andern teil in der minn gütlich entscheiden, gesfint, verriebt 
und betragen worden sind, wie harAach volget, in gegenwir- 
tikeit und mit biwesen derselben beider parthien geordneten 
treflfenlichen raten. Nämlich von wegen der obgenanten unser 
hern gemeinen Eidgnossen die vesten, wisen und fürnemen von 30 
Zürich Heinrich Röust, burgermeister und Hans Tachelshofer, 
Zunftmeister, von Lutzern Heinrich Verr^), von üre Hans 
zem Brunnen 2), alt amman, von Switz Uolrich ab Iberg, alt 
amman, von Underwalden ob dem wald Heinrich Früntz*), 
von Zug Hans SchelM), amman, von Glarus Heinrich Jenneli us 
und von Solotern Cünrat Vogt, schulthes. Und aber von wegen 
unser lieben hern von beiden stetten Bern und Friburg die 
edlen, strengen und wisen hera Wilhelm von Diespach, ritter, 

^) War Ratsmitjijlied. Geschichtsfreund XX VL 337. — «) Landammann 
der Jahre 1481 und 1482. Geschichtsfreund XXXIX., 265. — 3) Landammann 
von Öbwalden im J. 1491. Geschichtsfreund XXVIII, 254. — *) üeber ihn 
Geschichtsfreund XXIV, 194, 208, 340; XXV, 111. 



US4 

schulthes, Rudolf von Erlach, alt schulthes unil herr ThünDg 
Prickei-, doctor der rechten, statschriber und von Friburg 

■ Peterman Pavillart. schulthes, herr Peter Fouchsine, alt schulthes 
und Tschan Godiun.') 
Des ersten, so ist die sach also beslossen. luter verricht 
und abgerett, das Uranson, Orban, Schärlin. Monteaach, Uiir- 
ten, Illingen, Vordey, Erlach, Ormond, Aeten und al ander und 
ieglicb stett, elos. herschaften, land, Iflt und gftt, ligends und 

tvareiids, wie die genempt und an welchen orten und enden 
die gelegen, so des gemelten her/ogen von Burgunnen, des 
grafen von Röymond oder ander ir anhengern, heifern und 
zQgewanten der vorgenanten Burgunschen kriegen gewesen 
und durch die von Bern, durch die von Friburg, durch gemein 
Eidgnossen oder durch iemand anders Iren heifern und zQge- 
wanten vor oder in solichen kriegen untz an disen hütigen 
tag ingenomen, gewunnen oder erobert worden sind und die- 
selben beid stett Bern und Friburg gemeinlich oder insunders 
Pbishar ingehebt, behei-schet und verwaltiget mit sampt den- 
eelben und allen andern slossen, herschaften, lüteu und gut, 
dörfern und herlicheiten, daruf und daran si dann vor anfang 
solicher kriegen, darin oder darnach, es sie von schulden wegen, 
f oder in pfands, in koufs, in achirms oder in öbergebens wiso 

Behebt hand, si siend harin genempt oder nit, liberal nit us- 
genomen noch hindangesctzt, denselben beiden stetten Bern 
a und Friburg und allen iren ewigen nachkomen derselben stetten 
nfi fürbashin ewiclicb von ünsern hern gemeinen Eidgnossen 
vorgenant iren ewigen nachkomen und sus vor aller meng- 
lichem ungehindert, unverkümbert, unangesprochen, ungerecht- 
vertiget und röwig bliben und zügehftren. mit aller verwalti- 
hocher und uider gerichten und herlicheiten, ouch mit 
^^ und ieglichen iren kilchspellen, dörfern, höfon, Zinsen, 
»Allen hölzern, wunnen, weiden, ertrichen, wassern, 
Mrechtikeiten. lechnen, eigenthümeu, hiten und gfttcm, 
und vaienden, wie vorstat, also das dieselben beid 
nnd Fi'ihurg und ir ewig nachkomen nü von bin in 

ziten solichs alles und ieglichs wie vorstat j 
inhan, nützen, niesse», verwaltigen, beher- 
^■erkoufen, besetzen und entsetzen und dft- | 
nnn und wie inen das eben ist, als ir fri 
aUee nach irem frien willen und gevallea ' 



allen t 
realen, zAHen, 





I4B4 



3^9 



wie vorBtat, von tnengtichem ungeirrt und unersficht aller 
geistlicher linü weltlicher gerichtc-n und rechten oder Buet 
daran mit keinen andern sachen sftllent dieselben beid Btett 
Bern und Friburg und ir ewig nachkomen darin und daran 
niemer ersucht werden. Item und das ouch die vilgenanten 
unBer lieben herren gemein Eidgnossen für eich und al ir 
ewigen nachkomen sich solicher obgenanten stetten, Blossen, 
herschüften, landen, löten, götein und herlicheiten mit ir ztl- 
gehfirung, als vorstat. gegen denselben beiden stetten und iren 
ewigen nachkomen aller ir ansprachen und gerechtikeiten daran i 
verziechen und begeben , als ouch si sich des in craft dis 
briefs genziclich begeben und entzigen und ir betten des 
von im hern und obern vollen gewalt band us craft der 
ewigen piinden, und das ouch si als getriiw EidgnoBsen die- 
selben beid stett Bern und Friburg und ir nachkomen bi so- i 
liehen ietzgenanten stetten, slossen, landen und heruchaften, 
wie obgemelt ist, ob das not wirt, sAllent helfen beschirmen, 
getrdwlich und ungevarlich. Iteni was ouch oder wie vii be- 
nutzungen oder geniesses dieselben beid stett Bern und Fri- 
burg an Zinsen, renten, zollen und andern dingen von solichen i 
herschaften, landen, lüten oder g&tern bishar ingenomen, das 
8ol inen bliben und si darumb witer nieman ze antworten 
haben, noch z& beider site diser sach halb nieman den andern 
mnb keinerlei vergangens costens noch Schadens verrer er- 
säcben in keinerlei wise. Item darwider und dargegen ist .■ 
harinne betedinget und genziclich beslossen, das die vorge- 
nanten beid stett Bern und Friburg den obgenanten üusern 
hern gemeinen Eidgnossen von Zürich, Lutzern, üre, Switz, 
Underwaiden, Zug, Glarus und Holotern für alle und iegliche 
ir obgemelt züspriicb und gerechtikeit geben und bezalen sül- ;i 
lect zwenzigtusent guter Rönscher giildin oder für ieglichen 
gfildin zwei pfund haller gemeiner werschat't, als dann ie l&ufig 
ist, mit solicher lütrunge und rechten gedingen, das beid stett 
Bern und Friburg unverscheidonlich den vorgenanten gemeinen 
Eidgnossen von solichen zwenzigtusent güldiuen houptgüts, so ^ 
lang und si die nit bezalen, nQ fürbashin ierlich zÜ rechtem 
redlichem zins geben und usricbten sültent tusent guter Hün- 
acher güldin in golde, oder für ieglichen güldin zwei pfund 
haller. wie vorstat, das gebürt ieglicheni der obgenanten orten 
eim ierlicbes zinses hundert zwenzig und f&nf gQldin. Und !■ 
süllent dieselben beid stette Bern und Friburg disen ierlichen 



1484 291 

ist, bishar an disen hütigen tag zu beiden stetten Bern und 
Friburg sampt oder insunders gehebt haben, oder noch fiir- 
bas si oder ir nachkomen darzii oder daran iemer mer haben 
oder gewinnen möchten, gar und genziclich verriebt, ewiclich 
betragen und entscheiden sin, und dehein teil den andern über ß 
dis friintlich ewig richtung daran oder darin türbashin nie- 
niermer witer ersuchen, bekümbern noch ervordern weder mit 
recht noch daran, noch sus in keinen andern weg an allen 
verrern ursüch und geverde, sunder dis unser früntlich und 
ewig richtung nfi und zu ewigen ziten unzerbrochen, stet und lo 
vest halten, getrüwlich dabi hüben und darwider niemer ze 
tftnde, ze handien noch schaffen oder gestatten getan werden, 
alles bi iren eren und guten trüwen, als si uns das zfi beider 
site für sich und ir ewig nachkomen vesticlich ze tfinde und 
ze halten in min des obgenanten Heinrichen GÖldlis als eins 15 
gemeinen band gelobt und versprochen haben. Wir obge- 
nanten beider parthien geordneten rate und machtbotten von 
ünsern hern und obern gemeinen Eidgnossen vorgenant und 
ouch von beiden stetten Bern und Friburg bekennen uns offen- 
lich und veriechen, das wir in namen und us bevelch zfi beider 2t) 
site unser aller hern und obern bi allen und ieglichen vorge- 
melten dingen und Sachen gewesen sind und solichs also ewic- 
lich unversert zu bliben von wegen und an stat derselben 
unser hern und obern uf solich getrüw vermechtigung, so als 
vorstat der gemein und die zögesatzten mit uns getan, vesticlich 26 
zügeseit und verwilliget band, zflsagen und verwilligen das 
alles in craft dis briefs nach der allerbesten form und meinung, 
wie solichs allercreftigest und bestentlichest sin sol und mag 
im rechten und uswendig, alle geverde und argenlist ganz us- 
gescheiden. Und des alles zu warem, vestem und ewigem ur- 30 
künde und steter Sicherheit, so haben wir obgenanter Heinrich 
Göldli, ritter, als der gemein man und wir Ludwig Kramer, 
Peter Kese, Rudolf von Wippingen, ritter und Niclaus Perretet 
unser eigen insigel als früntlich tedingslüte uns und ünsern 
erben unschedlich, und aber wir obgenanten Heinrich Röust, 35 
burgermeister, Hans Tachelshof er , Zunftmeister von Zürich, 
Heinrich Fer von Lutzem, Hans zem Brunnen, alt amman von 
üre , und Hans Schel , amman zfi Zug für unser hern und 
obern und darzfi für ander unser mitgesellen und alle ir hern 
und obern von stetten und lendem obgenant, dero si und wir 40 
uns harin gemechtiget band, ouch unser insigle offenlich ge- 



92 1484 

henkt an diser briefen zwen glichwisende und ietweder parthie 
einen geben. Wir obgenanten Ulrich ab Iberg, alt amman von 
Switz, Heinrich Frfintz von Underwalden, Heinrich Jenneli 
von Glarus und Cänrat Vogt, schulthes von Soleiern bekennen 

5 uns ouch offenlich, das wir unser aller hern und obem und üds 
under der vorgenanten unser mitgesellen insigeln zu disen dingen 
verbunden und uns für si harin gemechtiget haben.^) Und wir 
obgenanten Wilhelm von Diespach, rittor, schulthes ze B^n 
und Peterman Pavillart, schulthes ze Friburg, bekennen ooch 

10 offenlich, das wir für unser lieb hern und obem beider stetten 
Bern und Friburg, ouch für uns und die obgenanten unser 
mitgesellen unser eigen insigel an dise zwen brief oflfenlichen 
gehenkt und uns mit inen diser ewigen richtung also für die- 
selben unser hern von Bern und Friburg ouch gemechtiget 

15 haben. Wir obgenanten Rfidolf von Erlach, alt schulthes, 
Thüring Fricker, doctor, statschriber zti Bern, Peteitnan Fouch- 
senie, ritter, alt schulthes und Tschan Godiun von Friburg 
verbinden ouch unser hern und obern und uns under der ob- 
genanten unser mitgesellen insigle, dis alles und was der brief 

io inhaltet, un verbrochen und stete ze halten, wie obstat, und 
an alle geverd. Und beschach dis zu Münster in lErgow uf 
samstag nechst vor dem Sonnentag Exaudi ^), als man zalt von 
Cristi unsers hern gebürt [tusent] vierhundert achtzig und 
vier iare. 



^!» 422. Wie sich die TOn Bern und Friburg gegen den 
Eidgnossen nmb die zwenzigtusent güldin mit dem 
zlns verschribent. 

Wir, die schultheissen, die rät und die burger gemeinlich 
beider stetten Bern und Friburg in Oechtland bekennen und 
IM veriechen offenlich mit disem brief, als dann wir den strän- 
gen, färsichtigen, ersamen und wisen burgermeister, schult- 
heissen, ammannen, raten, bürgern und gemeinden von Zürich, 

• 28. Text nach der von Fricker geschriehefien Originalurkunde. 

t) Die in Abscb. III, 712 abgedruckte Urkunde schliesst: € haxin ge- 
mechtiget. Und beschach dis uf sampstag nechst vor dem sontag exaudi 
anno etc. 84. * Ausser der Verbindlichkeitserklärung der Berner- und i^i- 
burgerboten fehlt auch die Angabe des Ortes « Münster in Ergow >. — 
t) 29. Mai. 



1484 



293 



Lutzern, Ure, Switz, Underwalden ob und nid dem wald, Zug. 
Gtarus und von äoloturn unsem suudern gilten fründen und 
getruwen, lieben Eidgnossen bi eÖUcher richtung und gfitlicheni 
vertrag, so durch die strängen, vesten und die förnämen, wisen 
liern Heinrichen G&ldlin, alt burgermeistern zt Zürich als ein ^ 
gemeinen, Ludwigen Kramer, des rata von Lutzem , Peter 
Käsen, lantschribern zil Ure, hem Rfidolfen von Wippingen, 
ritter, alt schultheissen und Niciausen Perotet, alt burger- 
meister zu Friburg als zQgesatzten ietz gemacht und beslosseu 
worden ist in den spennen und irrungen. die dann die obge- n 
nanten unser getruwen und lieben Eidgnossen von atetten und 
landen gegen uns beiden stetten türgenomen gehept haben, 
von sölicher stetteu, alossen, herschaften, landen, liiten, g&ts 
und herlikeiten wegen etc., so in den vergangnen Burgnnschen 
kriegen erobert und ingenomen und zii unser beider stetten i: 
lianden und gewaltsame gemeinlich oder sunderlich komen, 
schuldig worden sind zwenzigtuaend Riinscher gülden an gold, 
oder für ieklichen guldin zwei pfund haller, als dann ie loufig 
ist, inen die ze geben und ze bezalen für ir gerechtikeit teil 
und ansprach, so si zQ sölichen eroberten stetten. landen und : 
herschaften etc. zu haben vermeinten gehept haben, und wir 
inen die selben zwenzigtusend guldin mit tusend guldin iär- 
tichs zins gon Baden in Erg&w bis uf ein ablosung verzinsen 
s511en, wie dann die obgemelt richtung und früntlicher ver- 
trag das alles eigentlichen begriffet und Ititert, das wir da : 
vestenclich gelopt und versprochen haben, loben und verspre- 
chen bi unsern guten truwen wüssentlich und un verscheiden - 
lieh fiir uns und al snser beider stetten Bern und Friburg 
nachkomen sölich tusend guldin iärlichs zins, wie das die selb 
frantUeh richtung und der Übertrag begrift, in den wir uns s 
stjit zll halten hiemit vestenklich verbinden, nÜ furbashin 
iärlichen den obgenanten unsern getruwen, lieben Eidgnossen 
von Zürich. Lutzem, Ure, Switz, ünderwalden, Zug. Glarus 
und von Sototurn ze bezalen und inen die alweg an alles 
verlängern iärlich uf den tag gon Baden, als si und wir ob- 
gemelten vom Bei'n unser gemeiner iarrechnung und »achon 
handien und besliessen zU irn banden ze wären und zil ant- 

3. semlicher. - ä. eü fehlt. ~ 6. zii Lu 

lendern. — 13. Btettea fehlt. — Idteo. gö 

men - 19. teil oder. — 21. zu babende. - 23. g«n. — üö. erlüter 

W. resticHchen. — 27. wiBBentlich. — 29. ewigen nachkomen. — 

lier frhlt. — SI. vesticiich. — 34. alles fehlt. — ;t5. gen. — obKenau 



294 1484 

• 

wurten, wie obstat, an gold oder für ieklichen guldin zwei 
pfund haller gemeiner werschaft, das gebürt ieklichem der 
selben orten einem hundert zwenzig und fünf guldin zins in 
al weg an irn kosten, abgang, schaden und engeltniis und sas 

^ an alle gevärd, so lang und bis das wir oder unser stett nach- 
komen sölich obgemelten zwenzigtusend guldin houptgfits in 
nachvolgender lütrurig bezalen. Das ist also, wann und zu 
welichem iar wir oder unser nachkomen mit viertusend Rin- 
scher guldin bouptgfits und mit zweihundert guldin davon zins 

10 an gold oder an münz, wie vorstat, komen und die den ob- 
genanten unsern getruwen, lieben Eidgnossen gemeinlich uf 
der iarrechnung zft Baden antwurten und bezalen, das si die 
ie von uns nämen sollen und uns alweg sölichs an dem houpt- 
gut der zwenzigtusend guldin und an dem zins der tusend 

1» guldin bis zft voller ablosung abgan sol an ir und mänklichs 
widerred. Oder ob uns oder unsern nachkomen das über kurz 
oder lang ffigklich und eben sin wirt, so megen wir die tusend 
guldin zins euch wol mit zwenzigtusend Kinscher guldin houpt- 
gutes an gold oder an münz, wie vorstat, samenthaft ablösen 

sö und wider zu unsern banden nemen alweg an verhindrung. 
Und zu welichem iar wir uns an der bezalung sölichs iärlichen 
zins sumpten und den iärlichen uf vorgemelt zil und tag den 
obgenanten unsern getruwen, lieben Eidgnossen oder irn raten 
und betten zii Baden nit bezalten und si dadurch witer zu 

-'S kost oder schaden kämen, den selben kosten und schaden allen 
sollen und wellen wir inen alweg und an alle widerred mit 
sampt den vervalnen unbezalten zinsen euch, abtragen und us- 
richten an intrag und ungevärlich. Wir geloben und verspre- 
chen euch wie vor bi unsern gtlten truwen vestenkHchen und 

80 unvorscheidenlich für uns und al unser nachkomen unser beider 
stetten Bern und Friburg, die wir harzü vestenkHchen ver- 
binden, dis alles und ieklichs was der brief inhalt, ufrechtlich, 
war und stät zfi halten, dabi zu beliben, dem getruwlich nach 
ze komen und den obgenanten unsern getruwen, lieben Eid- 

»ri gnossen und irn nachkomen von stetten und ländern umb 
sölich obgerftrt houptgüt, die zwenzigtusend guldin und den 
iärlichen zins gegen mänklichem und wo oder wie si des not- 

2. baller fehlt, — 5. lang und vil. — und unser. — 7. Dem ist. — 
8. unser stetten. — Rinscb'r fehlt, — 18. sdllent. — 17. sin wurde, 
80 m6gen wir die Selben. -^ 19. same-ntlicben ablösen und widerumb. 
— . 23. raten oder. — 28. loben. — 29. und 81. vesticlichen. — 32. uf- 
rechticlich. — 33 bliben. — 86. semlich. 



1484 295 

dürftig werden, gfit, sicher und redlich werschaft ze tünd und 
ze tragen und wider das noch anders, so harin geschriben stat, 
nit ze tünd, al gevärd und arglist ganz usgescheiden. Und des 
alles zä warem urkünd haben wir denselben unsern hem ge- 
truwen, lieben Eidgnoesen vorgenant disen brief mit unser 
beider stetten Bern und Friburg anhangendem secret inge- 
sigeln versigelt. Geben uf sampstag nächst vor dem suntag 
Exaudi') anno domini 1484. 

Und als dann dis richtung gemacht und von allen teilen, 
wie hievor stat, versigelt und euch der schuldbrief umb die 10 
zwenzigtusent güldin houptgfits mit dem ierlichen zins von 
beiden stetten Bern und Friburg ufgericht und den Eidgnossen 
zu irn banden überantwurt wart, gedachten die von Bern und 
Friburg dem äugendes nach, wie si das gelt bezaltent und die 
Eidgnossen, denen si doch vorher nie kein zins geben hatten, is 
ab inen richten; dann es dem gemeinen man gar unlidig was, 
das man den Eidgnossen zins solt geben. Und wart euch von 
etlichen gerett, weiten si das gelt bezalen, so mfisten si es 
von andern lüten euch umb zins ufnemen, oder aber die vor- 
gerfirten herschaften oder anders darumb versetzen oder ver- 20 
koufen. Semlichs aber von gottes gnaden nit beschach, dann 
semlich gelt alles äugendes under inen selbs ufgenomen^) und 
wart von nieman anders entlechnet, noch nit darumb versetzt 
noch verkouft, sunder alsbald darnach inmassen abgetragen 
und bezalt, das nie kein zins darvon * geben wart oder costen 25 
darufging/) Und haben von gottes gnaden die beiden stett 
semlich herschaften noch mit eren behalten und die niemer 
mer von banden lassen werden. Zwar mich rüwet anders nit 
dann das gelt, das denen von Solotern worden ; umb dieselben 
es nie verdienet ist. ;«► 



2. trafen, ouch wider dis. — haran. — 3. argenliste. — 6. anhangonden 
inöigelD. — 7. sonnentag Exaudi, do man zalt von der 'gebürt Criati 
1484 iare. 



') 29. Mai. — *) Sielie Kap. 425. — •) Unterwaldeu quittierte am 6., 
Schwiz am 22., üri am 27. Feoruar, Luzern am 4. März, Zürich am 21., 
Glarus am 23., Zug am 26. April, Soloturn am 16. Mai 1485. Jeder Ort 
hatte 2500 ^ Haller erhalten. Urkunden im Fach Eidgenossenschaft, So- 
loturn, ünterwalden, Luzern. 



4SS. Du die von Bern denen von Fribar^ Iren t«>ll an 
der herschnft Illingen geben ond in brAderlicbeu 
trtiwen geschenkt hind. 

Und nach dem dann die vod Friburg sich m disen dingen 
1« und allen vergangnen kriegen mit der stat Bern so erlich und 
in brüderlichen triiwen gehalten und nit anders gehandlet noch 
getan haben, dann mit irem rat und willen, und ouch denen 
von Bern an semlichen herschaften, landen und liiten vorus 
worden und bliben sind die herscbaft Erlach, darzti Aalen und 

) das Ormond miteinandern, und aber die von Friburg nit dest- 
minder von der anderu stetten und slossen wegen, die dann 
beid stett miteinandern inhaltent den halben teil des vui-ge- 
rftrten geltes, nämlichen zechentusent Rünsch giildin mit sampt 
dem zins, tragen mftssen und oueh, als hievor stat, bezalt. das 
' i-H haben die von Bern in alten brüderlichen trüwen angesechen 
und inen darumb, nämlich rät und gemein bui'ger, mit gfitem 
herzen und willen iren teil an der herscfaaft Illingen, die dann 
vorhin beid stett miteinandern gewnnnen und ingehebt band, 1 
geben und fär fri, lidig eigen geschenkt und sich daran aller! 

I ir gerechtikeit genEiclichon verzigen.'t Und hat man darumb 1 
gen Friburg inen das xe uber^ben gesant und gevertiget bem 
Wilhelmen von Diespach rittem, dazemal schultheissen, Ru- 
dolfen von Krlach. alt schultheissen nnd bem ThüHngen 
Frickem, doctorn der reichten Die wurden von inen gar wol 

■ und erlich enpfangen und gelassen und wart oueh glich daraf 
durch der von F'riburg treffenliih rAte denen von Bern r&t«n 
und bargern gar herziciich gedanket und meinten des nienu 
mer ze vergessen und betten euch das zä ewiger gedechtni 

\- in ir stat cronicken laussen schriben. 

Üf dornstag, was der ll?. tag des monats merzen, als 
von der gebürt Cristi zait tusent vierhundert achtzig und vier 

<) El ^ftchuli die« HUI 13. Juni HS4. Ad jenem Ta«e hat Rateitxitac 
• der antwDrt von rHhuty. der gtthun^ Ton UtinKeD ana andrer Mch halS 
iiDd ist minea bero tou tViburg. so ir lT«&iiTich boteehaft hie gvbept 
haben, in ff&tifeti erbii^tt«Ds. «o si mit d*nkeD IHingco balb gdaa haM. 
nr hunüiche dankbnrkut anaet >. Rata-M. 44. 9. ta der üb glek4«a 
Jtfe mmgetUÜXta CeWrptbrarkunde tAbKh. lU. IM: TeutMA Spmlib. J. 



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J'jp MMgencUten teberptbrarkunde {Ktm . . . . 

Km koamt die ensic Zusunnteng -hsrigkvit der büdoi Stftdie — ia Wiedei 
•■bakMe «mer aiäoii IVA (AbKh. U. 2eä| if«braneliten Wen' 
bvf Mi Bens Ut«aler Kitl^nowe und ihn Sudt« «eien wie 
Rm^im^ iMg,l1iiii ' tq emTt:i^~hem Ausdnicke. An IS. Anynel 
tmit «HMM Wn «OD Fribiin; V'^AntniU llliiw*a halb • in £« 8 
»^■■IWtiHin. Hjri»-M-4I.% 



h^ 



1484 



297 



iar, ist die weit gestanden, als der almechtig ^t himel und 
erden geschaffen und den ersten tag und das erst liecht ge- 
macht hat sechstusent sechshundert achtzig und drü iar; das 
hat der lütpriester von Bern, nämlich herr NiclauB Barner'), 
offenlich am canzel gerett und verkündet, dabi man nä ewic- 
lich underricht mag werden, wie lang die weit gestanden ist 
und noch färer stat. 

434. Von einer braust aa der herrengasseu von Egerden.') 

Do man zalt von gottes gebiirt 1484 iare an Sonnentag i 
nach unser lieben frowen tag der liechtmess *). als menglich 
in dem münster was und man das heilig fronampt beging und 
dennocht merenteils alle priester ob altar stünden, ting es an 
brennen an der henigassen von Egerden, und lüf iederman us 
der kirchen und [niemanj bleip darin, dann die priester allein ; i 
die raQsten inen selber dienen und was gros not und arbeit, 
das man das füre verlasch; es wer anders übel ergangen und 
verbrunnen ouch etlidi hüser. 



425. Von einer teile, so die von Bern in der stat 
and nf dem Und anleiten. 

Als man nü bievor gehört hat. wie dann die von Bern 
und von Priburg gemeinen Eidgnossen von stetten und lendern 
und ouch denen von Solotern von der vorgenanten ingeno- 
menen herschaften, stetten und stossen wegen zwenzigtusont 
gAldin geben mästen nach lut der bericht darumb gemacht, ~. 
also angendes darnach am herbsten des vorgenanten 84. iares 
leiten die von Bern under inen cielbs in der stat und ouch in 
allen iren herscbaften und den vier lantgerichten ein teile an*) 

') Usber ninen Streit des Leatpriesten mit dem Bischof van Lausaime 
— Herbat 1484 — , wobei die Berner für ihren GHiittliuheD eintrat«D, ist xii 
vgl. Rabi-M. 44, 110; TeiitMh Miss. F. 27, 30; Lnt Uiea. C. 138, 155, 170 
b» 172. Sein Name steht in einer Äiufertigunfc vom 10. Dexember UÜi. 
Teutsch Sprucbb. J. 821. — *) Die Uerreu von Egerten-Gassö ist die heu- 
tige Herrengone. Archiv des hi«t. Vereins des Kta. Bern VIII, 206. — ■) 
8. Februar. — •) Die Beratiini(«n über die Teile, d. h, Steuer, wurden am 
l'i!. Juli und S. August fiepflagen. Ende August and Anf&nK September 
giengon Ratsboteo n^ch Unterseen, Unspunnen, Ringgenberg. Tun. Ober- 
Iiofen, Frutigen. Wangen, Sl^ffieburg, Sigriswil und Burgdorf, nm dm 
dortigen Gemeinden -die teil zu ofnen >. RkU-H. 44. 45. T^. IQi. 106, 110, 
Das SteuerauBSchreiben, datiert vom 28. September (Teulfch Miss. E, 27V| 
sieht für die Ablieferung der Steuer «wei Tenuine — St. Andreastng unu 



298 1484 

und bezaltcn damit iren teil semlicher schulden und anders 
und was iederman willig, damit man den Eidgnossen nit 
Zinsen miist. 



\k 426. Von einem g&teu und fruchtbaren iare, so ze Bern 

»ml anderswo was. 

Do man zalt von gottes gebürt 14iS4 iar, wart aber ein 
gut, frft und von gnade« gnaden ein früclitbar iar.*) Das körn 
ward unib sant Jacobs tag"-) alles gesnitten und wuchs ein 
gilt notdurft. Der kernen galt ein niiit zwei pfund, der rocken 

III oiii pfund, der dinkol 18 Schilling und der haber 12 Schilling 
und wart sus ander fruchten ein gut notdurft. Es wart ouch 
gar ein frfigor herbsten, das man gar vil nüwen win gen 
Bern bracht vor unser lieben frowen tag nativitatis der gebürt*) 
und gap man ein niass nuwen win umb vier haller und den 

lA alton ouch also. Man gab ouch an ofnem merkt zo Bern zwen 
rtom gllten nfiwen win umb ein güldin und dennocht necher 
und was Hovil wins gewachsen, das grosser mangcl und prest 
an vaHHon was, das man den win nit allen moclit zu eren brin- 
gen. DoH Berners was ouch vast vil und wart ouch darzii 

sfo gilt, in andern Tutschen und Welschen landen wart ouch win 
und ktun gnttg. Darumb sollen wir dini almechtigen got 
(latikon und das ouch in sinem lobe bruchen, das wir in damit 
nit rr/ürnen. Amen. 



liirhtiiioHS V 



or. Auswir (loni von Scliiliinif aii^t'geheiieu Grunde der 
W(Tdt>n noch «j^enannt: Krieif, Rantoii. n.Mu.'runij und an<lere 



iVlVill» Villi llüMikon '-Ti GM.. IJudolf von LutPi-nau 2r> (Ud, Melchior von 
l ilj.»« I.*^ *J1«1-. «*•'*• •'***'^ "'"^^ ^'^" Hailw.l 4'» (ild, WiilttM- von Hallwil 
l\ iiu' dor utivnir vi'st«» Hans Arnold Säfjon-äJT \1 (i!d.. diT veste Hans 
iiaiMiVli W»»« ^^ *•'**•• ***'*' f*"""""«' vt'«*c Caspar KtfinKcr i:. (ild . der edel 






Ä^Ä »«M«M. 4.i. H: TeuUch Mi«« E, JS-i -JH^-. IVut^ch S„n^l,l.. 

' 'Siv \y^ ■•Vi"^ i*^^"*'. AuNhelm I. 25.). — ») Am % ^\\\\\ t-r^n^^n*,' du' Mah- 

* / v\k»H «wd luiitK^-richt, got zu dank(*n dis ^rütten wiitters und in 

V**1K^*'*. ^ lurov 4U v«»rliolien und ungewitter zii wandten und deshalb 

.^ v.u;*. * "^^.j. |ij,j,oii froweu zu hauen mit amlacht. » Am 3'». Juli 

''^ '"'*''.. '^u.iu'iu vni alltfHineineH Gebet antjeordnff. Uats-M. 44, 1. 6:^. 

^"" aL** ^i" "ihi x<l. Makler Ohron. V. 'Si4. - M 25. Juli. ») V.>r 






1484 • 299 

Item man gap den win am se, nämlich ze Nüwenburg^ 
zer Landern*), zer Nüwenstat und durch nider ein som umb 
10 Schilling und ein mass umb ein ei, euch ein som umb ein 
müt rfiben und costet die fürung vil me dann der win, und 
was an vassen grosser mangel, das den win nieman mocht ^ 
behalten. Der marggraf von Röteln tet in einen cistern ze 
Nüwenburg me dann sechshundert som wins. . Es wart ouch 
an der riff ') allenthalben sovil wins, das in nieman allein umb 
die fürung har gen Bern wolt lan füren und galt ouch ze Lo- 
sann und andern enden vier oder fünf mass der best nit me lo 
dann ein kart.') An ofnem merkt ze Bern gap man drig s&m 
umb zwei pfund. Es wurden ouch vil bütinen mit win in. das 
münster zu Bern gestelt, darus macht der Werkmeister pflaster 
zu dem buw. Man gab ouch in dem Elsas und Brissgow al- 
lenthalben ein ganz füder win um zechen Basel blaphart und is 
ein ganzen omen, das sind 32 mass zem zapfen umb ein crützer 
und wart vil wins usgeschüt und bleip ouch gros ding von 
win an den reben stan, den man nit kond noch mocht zu eren 
bringen noch vassen. Was sol ich davon me schriben! Der 
almechtig got hat uns alle damit so gnediclich versechen, das ^ 
wir semlichs in dankberkeit niemer mer vergessen süUent, 
damit wir nit harter gestraft werden. 



427. Das man z& Bern i^üldln sl&g und münzet. 

Da man zalt von gottes gebürt tusent vierhundert achtzig 
und vier iare an einem mentag nach sant Othmars tag^), hat 25 
man zu Bern güldin geslagen und gemünzet, nämlich an einem 
ort sant Peter mit dem slüssel und am andern ort den beren 
in einem schilt.*) Die selb gnad und friheit hat der vorgerürt 
babst Sixtus der vierde denen von Bern verluchen und inen 
darumb ein versigelt bull geben®) und die ouch ewiclichen so 

') Landeron im Kfluton Neuenburg, beim-Einfluss derZihl in denBieler» 
see. — *) See wein = Wein vom Neoenburger- und Bielersee. üeber Hifwein 
oben S. 270, Anm. 2. —.«) Ueber diese Münze 8. Absch. 111, 193 h. ~ *) 22. 
November. — ^) Ein solclaer Gold^^lden ist abgebildet bei L, Ooraggioni, 
Münzgeschicht« der Schweiz (1896), Tafel VIII, So. 5. - •) Die am 25. MÄrz 
1479 nlr den nach Kom reisenden Nikiaus Scbmid aufgesetzte Instruktion 
enthielt u. A. die Weisung, er solle' vom Papste die Bestätigung sämtlicher 
Privilegien, Gewohnheiten, Exeniptionen und Freiheiten zu erlangen sunhen, 
<la der gegenwärtige Kaiser^ trotzdem alle fVühemies gethao hätten, diese 
nicht bestätigen wolle. .Zudem wünschen die Bemer. aas Recht « cudendi 
aureos pro pondere et forma Bernensiumarmis (^iiis pic^tos ». : Lati iCissl B, 



1484 801 

der stat von Bern gar gnedicliehen erbotten und inen ouch 
vil gnaden getan, als man harnach bas wirt vememen.') 



429. Ton dem salsbronnen.^) 

In dem iare do man zalt 1477') wart von etlichen lüten 
uberlut gerett, es were vor mengen iaren und dennocht bi ^ 
menschlicher gedechtnüs ein ort und stat in dem lantgericht 
von Söftingen nit verr von der herschaft Riggisberg funden 
worden^), darus man einen grossen hört und schätz von salz 
bekomen und ein semlichen nütz fürdem und schaffen, das es 
der stat von Bern und allen den iren, darzfl gemeinen Eid- i^» 
gnossen und allen anstossenden landen zfl ewigen ziten wol 
erschiessen möcht. Und wart ouch gerett, das man an dem- 
selben ende vor vil iaren salz funden und gesotten hette und 
das das veche noch alweg und zfi allen ziten an dieselben 
ende ging lecken und man es nit dannen bringen möcht, so ii 
verr, das ein stat von Bern sich der dingen am ersten annam 
und underwunden und bestalten darzfl meister, die sich war- 
sagens annamen und meinten das zem teil durch betrügnässe 
des tüfels zfl wegen bringen und triben gar mengerlei selzner 
practick, des die von Bern in vier oder fünf iaren*) durch ir *) 
anwisen mit knechten und andern dingen zfl merglichem costen, 
me dann umb zwei- oder drütusent pfund kament, dann si 
umb den Salzbrunnen durch hert steinen velsen Hessen howen 
und mflsten davon nach dem klafter swarlichen Ionen. Das 
was alles vergebens und ganz unverfenglich und stflnden da- 25 
mit die von Bern von der stat wegen darvon. Darnach na- 
ment sich sunder personen mit erlouben und willen dero von 
Bern der dingen an, die ouch nit die minsten in Bern warent, 
und Hessen ouch uf iren eignen grossen costen nach rat der 



Durch Bulle vom 16. November 1484 verftl^ Innocenz, dem 
Wunsche des bemischen Rates entsprechend, die Errichtung des Chor- 
herrenstifles in Bern. Vgl. Anahelm I, 268—277 und E. Blösch im Jahr- 
buch f. Schweiz. Geschichte IX, 84—92, 95 f. — *) Sämtliche Akten sind 
abgedruckt in meiner Abhandlung « Der Salzbrunnen von Riggisberg » im 
Schweizerischen Archiv für Volkskunde V (1901). — •) Schon im Jahr 1473 
war von dem Salzbrunnen die Rede. Ebd. — ^) Beim Weiler Plötsch am 
Schwarzenberg in der Gemeinde Rüthi bei Riggisberg. Ebd. ~ ^) Nach 
den Akten betrieb Bern die Nachgrabungen von 1478—1480, möglicherweise 
können die Arbeiten schon 1477 oegonnen worden sein. 



30-2 1454 

betrognen meistern und warsagern lange zit howen und 
graben M und kam darzü. wer 

2. Hier brichc mittea im Satz, die Hjiad«chrift Z ab. 

i) Im Jahr 1-I>1 arbeiten die Werkmeister Wa^er und Glerin^ auf 
eijCene Kosten, im Jahr 14^ ein Lorenz K(3ili im Jahr 1484 Wilhelm von 
Diabach ald Haapt «iner Geü^Ujchaft. Die letzte Nachricht über die Salz- 
bohnmgen bei Ri^sberg datiert vom '2ü. I>ezember 1484. Vgl. auch Ans- 
helm L 162. 



Naoh-^wort. 



Ungerne schicke ich diesen Band in die Welt hinaus, da 
ich das im Jahre 1897 gegebene Versprechen nicht zu erfüllen 
imstande bin. Die Augen spielten mir einen gar bösen Streich, 
und wollte ich die Besitzer des ersten Bandes nicht noch 
Jahre lang auf die Fortsetzung warten lassen, so blieb mir 
nichts anders übrig, als die Herausgabe der neben Schillings 
grosser Redaktion einhergehenden kleineren Chronik der Bur- 
gunderkriege, wie die Untersuchung über das Verhältnis beider 
zu unterlassen. Da ich die augentötende Arbeit der Hand- 
schriftenvergleichung nicht mehr durchführen kann und sich 
vorderhand kein Ersatz finden lässt, so möge man die in 
diesem Nachwort niedergelegten Resultate, so weit sie sich auf 
Schillings schriftstellerische Tätigkeit beziehen, nur als vor- 
läufig gesicherte betrachten, die vielleicht durch die in einem 
dritten Bande einmal kommende Ausgabe der kleinem Chronik 
gewisse Einschränkungen erfahren werden. 



^<;^ 



\- 



■ f 



I. Die ältesten bernischen Oeschichtsqnellen. 

Unter den grössern Städten der Schweiz ist Bern so ziem- 
lich die jüngste. Sie kann nicht auf ein so respektables Alter 
zurückschauen, wie die benachbarte Stadt Soloturn, die im 
Jahre 2117 vor Chr. 6. unter Abraham erbaut worden sein 
will, oder die andere Stadt an der Limmat, die nach der Sage 
von dem Fürsten Turicus im Jahr 1917 v. Chr. 6. angelegt 
wurde. Bern verdankt seinen Ursprung am Ende des zwölften 
Jahrhunderts den nüchternen Erwägungen eines praktischen, 
scharfsichtigen Fürsten, der sich mit der neuen Stadtanlage 
einen militärischen, politischen und kommerziellen Mittelpunkt 
in seinen burgundischen Gebieten schaffen wollte. 

So nüchtern wie die Entstehung der Stadt ist auch die 
erste schriftliche Fixierung der historischen Vorgänge. Am 
Schlüsse des im Jahr 1325 neuangelegten Jahrzeitenbuches 
des Vinzenzenmünsters befinden sich, von vier verschiedenen 
Händen geschrieben, etwa 30 Notizen von 1191 bis 1340; dazu 
kommen noch ungefähr 20 Einschaltungen und Randbemer- 
kungen zum Jahrzeitbuch, umspannend die Jahre 1218 — 1405. 
In ihrer Gesamtheit heissen diese Aufzeichnungen Cranica 
de Berno^). Sie handeln von wichtigen und weniger bedeutenden 
Ereignissen und sind mit Ausnahme der Angaben über die Be- 
lagerung der Stadt durch König Rudolf (1288), über den 
Kampf bei Oberwangen (1298) und vor allem über die Laupen- 
schlacht (1339) in peinlicher Kürze gehalten. 

Für den Verfasser dieser Chronik hielt man seiner Zeit 
den Deutschordensbruder Ulrich Phunt, der im Jahre 1325 die 
Anlage des Jahrzeitenbuches anordnete'). Damit ist aber 
nicht gesagt, dass er die Eintragungen selbst besorgte, noch 
weniger, dass er der Verfasser der am Schlüsse des Bandes 

M Text in Studers Ausgabe der Justinger-Chroiiik, S. 295—301. Siehe 
G. Tobler, Die Chronisten und Geachichtschreiber des alten Bern, in der 
Festschrift zur VII. Säkularfeier der Stadt Bern 1891, S. 3 f. und G. v. Wyss, 
Geschichte der Historiographie in der Schweiz, S. 82 f., wo die weigern 
Literaturangaben sich finden. — ') Jahrzeitenbuch S. 14: Anno domini 
1325 frater Uolricus dictus phunt tunc custos Ecclesie bernensis procura vit 
conscribi hunc librum. 



iiiiK<*l<^KU)n <'roni(!a.sei. Ulrich Phunt lässt sich in Bern zwischen 
(Imi .liihrnii l.'M.'S bis IH.Sl ^) als Bruder und Custos des Deutsch- 
oiilriiM narhw('is«?n. Am 21. Februar des letztgenannten Jahres 
i<in|iliihl ihn drr Konithur <lem Bischof von Lausanne zur 
NViiliI hIh i'l'iun'r nach Mühleborg. Am 12. November ist er 
IHM h in linn, (hmn aber verschwindet er aus den bernisehen 

I iKiunli-n. bis rr in den Jahren 1347 2) und 1349^) als Leut- 
|iiii ihr (b's PtMitschordens in Mülhausen zum letzten Male 
.MiliiHhhl Snll also tliesem Ordensbruder ein Anteil an der 
riiiiiK.i <|i' hniii) /ukoiiunen. so kann er nur die bis \HOs 

II II Im ihIiii KiiitrüK«' der ersten Hand kopiert haben, oder aber 
I I II ili I \'rrrjiss4»r «i«'r von \'M)\) (mit zwei Xachträgen zu 
1"! i iiiiil l.inVI l»is l.).')! reii-luMiden Notizen. Jedenfalls ^eht 

, ., IUI hl Uli. ihn als den Verfasser der gesamten (-hronik zu 

Im/i-ii Iiih'Ii. 

Mit »Ir rsleii gittssen Krtoigc der Berner, dem Siege 

Im 1 l..iii|M-n (l.'i.'il)), sei/.l die bewusste historiographische Tätig- 
Kiil IUI liiiii dies ulei<h mit einem kleinen Meisterstück, das 

III (In driilulien tJesehielitsehreibnng des 14. Jahrhunderts 
:.i IUI 1 (ilriilteii kaum linden dürite. Her Conjlktus ttpud 
i,,ii4fniii Inil sieh leider nicht im Original (erhalten; er liegt 
iiiiM iiteiiit-i, wohl iiin Kniie dt^s 1 1. Jahrhunderts entstandenen. 
Uli hl h lihrlVeieii l\o|»ie Vor'). Verfasser wie Abschreiber 
iiiilMticii ili'iii OiMilseiiorileii in hern angehCu't haben. Der Erste 
will iinlil mir /eil;^ennsse. sondein tlie warme, liebevolle, mit 
I liiiiiiKlii i"'l I '»hell Miii/el/i'i.u^en durchsetzte Schilderung der 
hewef.'liii und ?.iih driin.i;enclen Kieignissi' kann nur der Feder 
niiir» Mil-ii iNHiriideii und Mithandelnden entflossen sein. Und 
ijiiwiei veihi;'le iilfer eine gewisse literiuisitho Bildung, die 
Mich in dl r iiiiMsein, künstiieh iliiicImeiTilirten Anlage der Er- 
/illiluii^' /u likeiineii uiebt Klar und dem lieh werden die 

ii|..„j,.| ,|ir /Ulli Laiipeiikiieue i'üinten, auseinandergesetzt, 

v\iiliunK''VidI iln' Aiu»r<lnun^M'n Berns, der llr)iiepunkt des Kon- 
ihklri dl«' Sehlachl. und das für Bern sn ulüekliche Ende der 
i ../. Lliiip» "esrhilderl. Aiii'niinus ^eljiniit nur der politische 




'ViikiKv*'*!" • ^ * ' i'.jin ») V^r|. C'lir«iin>;ti'n uml tusfliUhtscluviber des 



309 

und religiöse Standpunkt der Stadt zu beredtem Ausdruck, 
aber die noch erhaltenen Urkunden bestätigen im Ganzen und 
Grossen die Darstellung des Conflictus. 

So eröffnet der Deutschorden mit lateinischen Ännalen 
und einer lateinischen Monographie die bernische Geschicht- 
schreibung. Bis dieselbe in weltliche Hände tibergieng und 
die Fähigkeit erhielt, in zusammenhängender Darstellung eine 
deutsche Chronik zu erstellen, musste die Stadt eine bedeu- 
tende innere Fortentwicklung erleben. Sie hatte sich den 
Eidgenossen angeschlossen und hatte durch Käufe und glück- 
lich geführte Kriege sich zur Herrin eines grossen Gebietes 
gemacht, da entstanden gleichsam als der sichtbare Ausdruck 
der erlangten Machtstellung drei noch erhaltene Denkmäler: 
das neue Rathaus erhob sich zwischen 140G-1416, im Jahre 
1420 wurde der Bau des neuen Vinzenzen-Münsters gesichert 
und am Vinzenzenabend des gleichen Jahres fassten Schultheiss 
und Rat den Beschluss, die Geschichte der Stadt von kundiger 
Hand bearbeiten zu lassen. Mit diesem Auftrage beehrte 
man « Cmiraf JustitH/er, derselben stat Berne wilent stat- 
schriber*). » 

Die Justinger gehörten nicht zu den bernischen Ge- 
schlechtern. Ein Hans Justinger kommt 1395 in Heiden vor, 
im gleichen Jahre war ein Johann Justinger ünterschultheisa 
in Breisach ^). Um die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts 
lebten in Luzern ein Heinrich und dessen Sohn Peter Justinger'). 
Aber zwischen allen diesen und den Berner Justingern lassen 
sich keine verwandtschaftlichen Beziehungen erweisen. Aus 
der Beobachtung, dass Justinger den am Oberrhein sich ab- 
spielenden Ereignissen ein besonderes Interesse widmet, dass 
er in jenen Gegenden gelegentlich eine auffallende Ortskenntnis 
verrät, könnte man auf seine Herkunft aus einer oberrhei- 
nischen Gegend schliessen. Nun erfahren wir aus dem Ur- 
kundenbuch der Stadt Rottweil, dass die dort eingebürgerte 
Familie der Herren von Justingen — unter ihnen erscheint 
im Jahre 1414 auch ein Konrad von Justingen — im Wappen 
einen nach rechts gewandten Pferderumpf führte*). Da das 

>) ChroniHten und Geschichtschreib ?r, S. 10—18. v. Wyss, Historio- 

fraphie, S. 109—113. — *) Mone, Quellens am tnlung der badischen Geschichte 
II, 236, 24>. - ') Geschichtsfreund IV, 250. — '•) Günter, Urkundenbuch 
der Stadt Rottweil I, Si^jelverzeichois S. XXV und S. 712. Das Staats- 
archiv in Bern besitzt einen Gypsabguss vom Sigel des Berchtold von 
.Tustingen aus dem Jahre 1814. 



MO 

i'in/i^i» his jetzt bekannt gewordene Sigel des bernisohen 
.liistiu^or (las gleiche Wappen zeigt M. so ist der verwaudl- 
M-Iiail liehe Zusammenhang zwischen den Berner und den Kott- 
wi'iier .lustingern mit um so grösserer Sicherheit anzunehmen. 
als schon vorher liottweilerbürger ilnen Wohnort nach Born 
\eile.;;t luitten'"). l)al)ei muss es allerdings unentschieden 
lileihen. ob Konrad .liistingor «liiekt von Kottweil herkam. 
oder von «'inem in den oberrheinischen (iegenden niedor- 
i;r|jissrn«'n Zwei^^e. in Jedem Falle ist es nicht uninteressant. 
tlasN .luslin^^ers Familie der gleichen Stadt angehört, die han- 
tiert .lalire spiiter den IJeiiiern den bedeutendsten (iesehicht- 
.schrcibei- schi'nkle. nämlicli Valerius Anshelm. 

|\(Uirad .lustinger lässt sich in Bern nachweisen zwischen 
den .Ijilii-en \:\\)i) und IJ.U. Kr war Schreiber auf der .Stadt- 
kan/.lri, d.iMu ITir kurze Zeit mir im Jahr 1400 — Stadt- 
schrrÜM'r; 1 MMi und 1107 bekleitiete ei" das wegen der y:rossen 
Feucisbrunsl von llof) besondeis wichtige Amt eines Bau- 
hciin^clireilM'is'i. Als IJurger von Bern sass er auch im Hate 
iU'V Zwrihuinh'rt. Im Jahre i4.'>.'> «•rscheinl er als Amtniann 
4|,.|- |''iauiuim^teijilitei in Zürich. Ziemlich sicher wird «ein 
Totl in den Ajuil des Jahres \An> anzusetzen sein, da er am 
■> Ffbruai" jenes Jahres zum letzten Mal eine seit I40S lautende 
Leibrente von Basel im Bt-trage von 'A Guhlen bezog und im 
hilii/eitbucli tlt'^ (Mi)s>mi'iusters in Zürich unter den April- 
l,.ji.,,.i, zu h'>en ^h'ht : romadus Justinger, olim pi*oto- 
I irni-^ ,, (l>iit) ■ lu dmi von Ziirich besigelten Testamente 
I iio ilej- IViuu. wis/ Ciinrat Justiuuer, wilant statsehriber 

Bein dif Besiimmunir getr<»lVen. dass. wenn seine Ue- 

I Im Anna \N'i»t/in und ihre beiden • kinde (also Töchter) 

V ' lM'ilH*s<''ben gesti)rben seien, di(^ Stadt Basel die ganze 

'i ' «ii^idMiti erben m»II. Als dieser Fall ein.üetreten wai'. 

Marx li<"»i^^t in Zürich am II. Juni UTJ, dass da>? 

^ Tr Pi»inkapil*d. welches der Stadt Basel die justinger- 

^^* *\|in|erlassenschan streitig machte, sein Beclit auf die- 

"^ "*' \ II «11 M Tagen beweisen solle. In der Jahres- 



^\ 



,.V Inuuoi» 



311 

rechnung von Basel 1474/5 steht unter den Einnahmen: «33 U 
18 s. 6 d. zinses von der Justingerin und sint damit alle ver- 
sessen zins bezalt. > Unter den Ausgaben: « 120 ^ Heinrich 
Zeigler geben dem cappittel und dem buwe uf bürg (d. h. dem 
Münsterbau) von der Justingerin wegen. 60 U sant Vincen- 
cien zu Bern von der Justingerin wegen. » So kam die Hinter- 
lassenschaft Justingers schliesslich den beiden Münsterbauten 
von Basel und Bern zu gute. 

Konrad Justinger besass einen Bruder Werner, der sich 
von 1405 — 1420 in Bern nachweisen lässt. Er war Unter- 
schreiber, Mitglied der Zweihundert und Schaffner des Klosters 
Interlaken. 

Konrad Justinger begann seine Tätigkeit auf der Kanzlei 
in Bern mit der Anlage des sog. Udelbuches (1390), er half 
mit bei der Kopie des österreichischen Urbarbuches (nach der 
Eroberung des Argaus im Jahr 1415), von anfangs September 
1430 bis Mitte Juli 1431 schuf er das Freiheitenbuch, in 
welchem 269 die Stadt Bern betreffende wichtige Urkunden, 
von der Handveste bis in die unmittelbarste Gegenwart, zu- 
sammengetragen sind*). Im Jahre 1420 erhielt er den amt- 
lichen Auftrag, die Stadtgeschichte zu schreiben, da « die stat 
Bern söliche ir geschieht und harkomenheit in geschrift bi 
einander nit eigenlich behept hat. » Sie muss im Jahr 1430 
fertig gewesen sein, weil dazumal der Seckelmeister 15 Schil- 
ling verausgabte « umb das buch die kronigg ze beslachen. » Von 
der Originalhandschrift, die noch im 17. Jahrhundert in Bern 
war und die in den Jahren 1605 und 1648 von Michael und 
Hieronymus Stettier kopiert wurde, sind heute nur noch drei 
Pergamentblätter vorhanden*-). 

Mit einem solch ehrenvollen Auftrage wird doch wohl nur 
ein Mann betraut worden sein, der sich über die Fähigkeit, 

') Man verdankt die Kenntnis hievon der feinen und überaus hübschen 
Beweisführung von A. Fluri im Anzeiger für Schweiz. Geschichte 1899, 
8. 12>^ — 141. — *) Ueber die Justingerhandschriften vgl. Studers Einleitung 
zur .lustingerchronik, S. IV— XIV, XX Hl XXIX. thronihten un«l Ge chicht- 
schreiber, S. 14. A. Fluri im Anzeiger f. Schweiz. Geschichte 1899, 8. 137 tt'. 
Unbeachtet blieben bis jetzt eine Justingerhandschritt auf der Bibliothek 
in Jena, auf w^elche schon L. Häusser, Die Sage vom Teil (1840), S. 16, auf- 
merksam mnchte und ein anderer Justingercodex, beschrieben im Katalog: 
der historischen Handschriften von Stuttgart I, 5. Die Cheltenhamhand- 
schrift (Studers Justingerchronik, S. XXvllI, und Quellen zur Schweizer 
(Jeschichte XVIII, S. aXX) beschrieb K. Hampe im Neuen Archiv der Ge- 
sellschaft für ältere deutsche Gfscbichtiikunde XXII (1897), S. 271-274. 
Mitteilung von einer andern Handschrift machte W. F. von Mülinen im 
Anzeiger f. fchweiz. Geschichte 1895, S. 238. 






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313 

mus — herstellte, trug ein Unbekannter bereits vorhandene 
annalistische Aufzeichnungen zu einer Chronik der Stadt Zürich 
zusammen. Justinger kannte diese noch nicht. Für die 
zürcherischen Angelegenheiten hielt er sich dazumal an Königs- 
hofen, an sagenhafte Überlieferungen und zürcherische Auf- 
zeichnungen über den Sempacher- und Näfelserkrieg. «Erst 
als ihm die Ausführung einer amtlichen Chronik übertragen 
wurde und er um 1420 seine zweite grössere Arbeit in An- 
griff nahm, zog er die inzwischen fertig gewordene Zürcher 
Compilation heran und machte von ihr den umfassendsten Ge- 
brauch. Allenthalben bemerkt man die eifrige Ausbeutung 
dieser Quelle.... Bis mindestens zum Jahr 1415 entnahm 
der offizielle Berner Chronist zahlreiche Nummern entweder 
wörtlich oder in Auszügen dem Zeitbuche des anonymen 
Zürchers, und er trug kein Bedenken, verschiedene Partien 
der ersten Bearbeitung über Bord zu werfen, um sie durch 
die ihm besser scheinenden Nachrichten der Zürcher Chronik 
zu ersetzen. Er hielt sich an die kurzen annalistischen No- 
tizen wie an die grössern zusammenhängenden Stücke, und 
selbst für einzelne Berner Taten, wie ' den Zug ins Fricktal 
im Jahre 1380, war er der zürcherischen Erzählung froh.» 

Da der erste Entwurf demnach ungefähr zwischen 1415 
bis 1420 abgefasst ist, so erklärt sich auch die da und dort 
durchbrechende Gereiztheit gegen Freiburg, die Kühlheit gegen 
Savoyen, aus dem privaten Charakter der Chronik erklären 
sich freimütige Äusserungen über Bern unangenehme Dinge *). 
Dies Alles ist in der amtlichen Ausfertigung anders geworden: 
Freiburg und Savoyen stehen jetzt mit Bern auf vorzüglichem 
Fusse und für Bern nicht schmeichelhafte Geschehnisse werden 
durch den Staatshistoriographen abgeschwächt. 

Zeitlich beginnen beide Fassungen mit der Gründung der 
Stadt und endigen mit der Grundsteinlegung des Münsters im 
Jahr 1421. Allerdings fügt der erste Entwurf noch ein Er- 
eignis von 1424 hinzu, und in der amtlichen Chronik finden 
sich noch eingeschaltet die Züge nach Arbedo (1422) und nach 
Domo d'Ossola (1425). Letzterer wurde durch Ratsbeschluss, 
« umb daz wir und unser nachkomen ewigklich daran ge- 
denken in unser stat kronek» wohl durch Justinger 

selber eingetragen^). Es ist sogar wahrscheinlich, dass eine 

*) K. Cieiser, Die Verfassung des alten Hern, in d»'r Festschrift zur 
VII. Säknlurfeier der Gründung Berns, S. 7. — *) Ausgabe von Studer, 5^. *28»S. 



S14 

(Iiii MiinsterbiUi l>etivt)Viuio Notiz aus dem Jalire 1431 auch 
noch aiit .liistini:i*r /urückgolit \). 

Als c^MielK 11 staiuli-n ihm die Cronica de Berno, der Con- 
tliitus, KriiiiuTJihot'i'n. i-iiie Basler- und die Stadt-chronik von 
Zijiiih /n lirlMite. und zwar die letzten* in eiiiom Texte, die 
ihr SrliiilThai>si>rlu'n odfr dor (ih»gi:ner*sehen Handsclirift ent- 
>pr;uh-i. \N ililu' andern altt-n kn>niken und büclier* t-r 
siMi^t norh hi-iiüi/ti*. \vt'U-ht*n Eintluss er «der underwismii! 
altt r irrlohsannr Inti-n . al^o der mündlichen l berlieferun;; 
i:t'>latt!'ti', wissin wir im Kinzi-lncn nicht. Hielier gehörr 
wohl die Kint'üminu der llanptmannschaft des liudolf von 
Krhich hri Lauj'cn. wnin rv >ir nicht in der jetzt, verlorenen 
Chronik vtut'aml. ant dir ir >ich hei der Erzählung? der ersten 
{{eise v«»r Winimis hi-nift'*». Saucnhüfte Züge verwi.«i'tet tr 
lii»i tior Parsu-Iluni: «Ui- iirüiidun^ Berns, aber in <lein Iii'k'h^it 
inleii^-^anten Berieht ülur iVu- älteste (ieschichte der VVald- 
siättr hewe;it ei' sieh di»ili im tianzeii und (.Trossen in liisto- 
ri^elii'H \"»n>-t!Hiinmii. Kr lu-miilite sieh, seinem Werkt' einen 
:inl rikniitirn di> Archiv.- uotiit/Teii rnterj^rund zu vei'- 
jeilien. Alhidii;i:s l;N>t die Viiweiiung des urkundlichen 
Malet iale> /m \\üii>elun ühi ii: : >ehr vick' wiclitige 8chrift- 
stiiiki' >iud ihm entuaiiiien. aiuieir henut/tt» er nur teilweise 
odii u.t»' iiiniehii:: 'i. Aher da^> rr ühcrhaupt Urkunden lieran- 
■oi;. dass er i^ineu tViudiiieii T«»n in dei- Erzählung anschlug 
nuti da*- liitere>se durch Kiiitüi:uii:: hi.-torischer Volkslieder 



'. • ■ roU;e hi^loii^i-her \'.ilk>lii'dci- virlüül. Seine Sprache 

• , HM« "»»»' h'ielit vci>tämilieli. den Stojl hat er nach 

\ , . \orhild kapitelweise .-t-li.Mlnt und mit ('her- 

, ' , II. ..dien Auch in die-er Au^strliehkeit sind ihm 



, \\\ \ 



, ii S. 111. I>iTs.'!l»i' wit'«; i'in'iit.iil- iuii ^'loirlien Orti* 
"\.,'tli.»M'n «l«*'!' StrltliTk.'i.i.'ii luMiu Julir 1417 für die Orijri- 
j^,' ,},.. i;l,»ii-lii' lM-\vi'i>t. -■ ■■) .'. [^iiTM'iiT. H. n. n 
.• \V..-\im' Stihlrr. S. .Vd^. - "•! V-l. .ii.' l.ii.Matur üher 

^ * !.i\nuM'r n«'»'!« liin/iijr«*l<«»imin'!i: K. Wi-Iti. im Anzeigel• 
^■ " ^ * " " ■ "|.,.;s S ls: 'I'Ij. V. l.i«'l»tMinii. in «l'-n Katholischen 
'■ " '.. •..■;;;•. \"ir1.<r v.m Im'itIii'Iu. .I.mii «1»* La Tonr- 
•l piuiiiiiiMit'« «!•• la -.nit'ti* irh:>i»in' «1»' la Sui.<>o 
*■ * .' .,„,» 111. S«'|»ar.Uali/.n^' S. 'JT— :M. 



315 

die Spätem gefolgt.. Justingers Werk bedeutete für die da- 
maligen Zeiten eine formell und inhaltlich hervorragende 
Leistung und hat wie kein anderes auf die bernische Geschicht- 
schreibung einen bestimmenden Einfluss ausgeübt. 

Wieder vergehen Jahrzehnte. Berns Kraft war erstaun- 
lich gewachsen. Im alten Zürichkriege hatte es durch seine 
ebenso entschiedene wie massvolle Haltung sich eine geachtete 
Stellung innerhalb der Eidgenossenschaft erworben ; es hatte 
seine politischen Beziehungen durch Anknüpfungen mit Burgund, 
Frankreich, Savoyen und Mailand erweitert; es hatte im Jahr 
146S die gesamte Eidgenossenschaft zum Kampf gegen den 
österreichischen Adel nach sich gerissen; es hatte im Twing- 
lierrenstreit glücklich eine schwere innere Spaltung über- 
wunden, — jetzt rüstete es sich, die Führung der ganzen Eid- 
genossenschaft zu übernehmen. Es durfte dies mit gutem 
Gewissen ; denn Bern verfügte dazumal über eine solche Fülle 
von diplomatisch geschulten und militärisch hervorragenden 
Männern aus dem Adels- und Bürgerstande, wie vorher nie 
und später nicht mehr. Es sei nur erinnert an die von Dies- 
bach, von Kingoltingen, von Scharnachtal, von Bubenberg, 
vom Stein, von VVabern, von Muleren, die Kisiler, Fränkli, 
Fricker, Brüggler, Schopfer, Huber und Hetzel. 

Es vollzog sich im Frühling des Jahres M74 für die 
Schweiz die bedeutendste Staatsaktion des ganzen Jahrhun- 
^derts, die ewige Richtung mit Oesterreich, die die bisherige 
eidgenössische Politik völlig aus den Angeln hob und sie in 
ein ganz neues Geleise einführte. Da, an der Wende zweier 
Zeitalter, schien es dem Rate der Stadt Bern angemessen, mit 
der Vergangenheit gleichsam literarisch abzuschliessen und 
diesell)e in einem Gesamtbilde der Neuzeit vorzuführen. 

Unter dem Schultheissen Adrian von Bubenberg fassten 
der kleine und grosse Rat, die Venner und Heimlicher am 
31. Januar 1474 (mentag nechst for unser lieben frowen tag 
zu der liei-htmesj den Beschluss, eine Geschichte der Stadt 
Bern «unz uf disen hüttigen tag, als disse cronick angefangen 
ist* dai'stellen zu lassen') 

Der Beauftragte war — sein Name wird zwar nirgends 
genannt — Diebold Sc/iillim/. 



') Im Kuts-Manual hat pich die.ser Beaichluss nicht erhalten. Siehe 
dagegen Archiv des histor. Vereins des Kt^. Bern XIII. 540, 449. 



318 

kleidete er die Stelle eines Unterschreibers oder geschwornen 
Schreibers von 1460—1476; zu Ostern des letztgenannten 
Jahres übernahm er das Amt eines Seckelschreibers '). Die 
Befugnisse eines solchen hissen sich aus dem Schwur erkennen, 
den sein Nachfolger am 10. Januar 1481 ablegen musste: 
«Swert der seckelschriber, dem seckelmeister zu sineni ampt 
getruwlich zu warten und zu dienen, des seckelmeisters inne- 
men und usgeben und der stat gut eigentlich und gewüssen- 
lich, wie im das von im ingegeben wirt, inzuschriben, dem 
seckelmeister an der viinnern wüssen und willen dehein 
Schätzung zu tiind und dabi in allen dingen in dem ampt der 
stat truw und warheit zu leisten, irn schaden zft wenden und 
nutz zu fürdern in ganzen guten truwen*).» 

Da man offenbar mit dem damaligen Gerichtschreiber un- 
zufrieden war, erliess man am 22. Nov. 1480 eine neue Ge- 
richtschreiberordnung und beförderte Schilling anfangs 1481 
in das Amt*^). Die Tätigkeit des Gorichtschreibers beschränkte 
sich zur damaligen Zeit nicht nur auf die Protokollierung der 
Gerichtsverhandlungen, sondern sie wies ihm und dem Gross- 
weibel gewisse richterliche Befugnisse zu. Als der Kat im 
Jahre 1479 ein Verbot gegen das Tragen von Messern, langen 
Schwertern und gegen den Nachtlärm erlassen hatte, beauf- 
tragte er den Grossweibel und den Gerichtschreiber mit der 
Bestrafung der Felilbaren^). Der Eid des Letztern lautete: 
<^ Swert ein gerichtschril)er der stat trüw und warheit ze leisten, 
irn schaden zu wenden und nutz zii fördern, so man richtet 
am gericht ze sitzen, oder einen verweser ze haben, die ur- 
künd, so erkent werden, eigentlich inzeschriben, die brief, so 
dargebotten werden, ouch der stat hantvesti und Satzungen, so 

substitutus juratus am 24. kuf^. 14'>0 auf der Beriier Kanzlei nachweisbar. 
Teutsch Miss. A . MS. — ») Im Stnbenrodel von Distelzwang I, Blatt 30, 
führt er schon 1467, dann in zwei Urkunden des Jahres 1468 den Titel 
< Seckelschreiber ». Er versah dies Amt in seiner Zuuft und führte sorg- 
fältig Buch über Einnahmen und Ausgaben, z. B. herrührend von den 
Zügen nach Pontarlier, Blamont, Granson, Romont und Murten. Er streckte 
der Zuntt gelegentlich auch eigenes Greld vor. — Ostern fiel im Jahr 1476 
auf den 14. April. Da Schillings regelmässige Einträge in das Rats-Manoal 
mit dem 11. April jenes Jahres aufhören, so wird er eben dazumal zum 
Seckelschreiber gewählt worden sein. — •) Rats-M. :^1, 23. Eidbuch I, 
Blatt 21. — ») Rats-M. 30, 80. Am 14. Febr. 1481 heisst Schilling Gericht- 
schreiber. Rats-M. 31, 82. Vgl. auch Teutsch Spruchbuch H, 560; Teutsch 
Miss. D, 814. In Bezug auf seinen Vorgänger im Amte fasste der Rat am 
27. April 1481 den Beschluss: '«Min hern haben verwilligot, den alten 
gericntschriber in ansechen sinr getruwen dienst in dem hus hochenlieben 
sin lebtag zu beliben, doch also, da.s weder wib noch kind zu noch von im 
wandle.» Rats-M. 82, 62. — *) Teutsch Spruchb. H, 99. 



319 

man daran zücht, getrüwlich ze lesen, al frävel und bftsswirdig 
Sachen, so er sieht, hSrt oder vernimpt, furzebringen, fräfel 
und einung ze iagen und ze rechtvertigen und die nit veriaren 
ze lassen, euch uf die wacht ze gan, so sich das gebürt in- 
niassen, als denn das des amptes gewonheit davor gewesen 
ist, euch eines schultheissen und rates ze warten und nit von 
der stat Übernacht an urlob ze komen, euch dem schult- 
heissen sin gevallen gelt von sinem insigel oder andern sachen 
in sin biichsen an alles beseckeln oder innemen ze legen, und 
kein urkünd, kuntschaft noch ander gerichtshändel mit sinen 
angehänkten, sunder eins schultheissen sigel und eins gros- 
weibel angedrucktem bitschet, so ein schulthes oder grosweibel 
in der stat ist, ufrichten, noch die selben kuntschaft formen 
noch versigeln zu lassen, si sien denn vor und ee vor denen, 
so si reden, gehört und ir sag nach gestelt, damit irrungen. 
die sich bisher erhept haben, gemitten werden, alles in guten 
truwen an alle gevärd^). > Im Jahre 1482 erhielt Schilling 
eine Extragratifikation von über 7 u *). 

Die Spuren von Schillings Tätigkeit haben sich in den 
Akten des bernischen Staatsarchives sehr zahlreich erhalten. 
Man begegnet seiner schönen Handschrift im Geleitsbuch von 
1461, im Stadtschreiberrodel der Jahre 1470 — 1476, in den 
Missivenbüchern, dann vor allem in immer zunehmenden Masse 
in den Rats-Manualen von 1465 — 1476. Auch nach seinem 
Austritt aus der Stadtkanzlei erlaubte er sich Einträge in die 
Manuale, sei es, dass er die Namen der in der Sitzung an- 
wesenden Bürger^), oder Beschlüsse, die seine Person*) oder 
die Zunft zum Distelzwang*) betrafen, einzeichnete. Ebenso 
amtete er seit 1462 als Stubenschreiber der Zunft zum Distel- 
zwang, der er in jenem Jahre beigetreten war®). 

Auch war er seiner Zeit mit seinem Bruder Johann Schrift- 
führer in dem Asper-Raronprozess gewesen, woraus sich er- 
klärt, dass er hierüber in seiner Chronik ausführlicher spricht, 
und dass er im Jahre 1472 in der Angelegenheit des Ruf 
Asper fünf Tage lang in Tun sich aufhielt"). Überhaupt be- 
diente man sich seiner gerne zu kleinern Geschäften, beson- 

») Eidbuch I, Blatt 4. Vgl. ebenfalls Teutsch Spruchb. G, 556 und 
J, 202 zu den Jahren 1477 und 1484. Osterbucb I, Blatt 15, zum Jahre 
1485. — ') Abhandlungen des histor. Vereins des Kts. Bern II, 239. — 
3) 5. Sept. 1477; 5. Mai und 7. Juli 1480; 6. April 1481 u. s. w. — *) 4. Okt. 
1476: 1. Nov. 1477; 16. Mai 1478; 3. Nov. 1479; I.Juli 1481. - *) 30. März 
1478. — «) Stubenrodel 1 der Zunft zum Distelzwang. — ^) Archiv des 
histor. Vereins des Kts. Bern XIII, 442, 492. Stadtschreiberrodel 1472, S. 9 



320 

ders, wenn es sich um Auseinandersetzungen mit Soloturn 
handelte. Sein Kanzleivorstand Türing Fricker — dieser nennt 
ihn seit 1470 «min gevatter Diebold» — verzeichnete manche 
dieser Aufträge in seinen Stadtschreiberrodeln. So ritt Schil- 
ling 1467 mit Fricker nach Zürich, 1470 auf den Landtag, 1471 
nach Langental, um eine Kundschaft aufzunehmen, nach Fru- 
tigen und Aschi «stössen halb», 1472 nach Attigen, Deren- 
dingen, auf den Landtag in Emmenbruck, 1473 nach Interlaken 
und auf den Landtag nach Diesbach, 1474 auf die Landtage 
und zwei Mal nach Soloturn, das eine Mal mit Bubenberg, 
Tschachtlan, Kutler, Achshalm, Hans Wiler und Antoni Schönif 
1475 nach Soloturn und Wietlisbach. 1478 gieng er zur Auf- 
nahme einer Kundschaft nach Arau und im folgenden Jahre 
erhielt er wieder eine Mission in einer zwischen Soloturn und 
Bern schwebenden Streitsache*)- Dreimal in den Jahren 1473, 
1477 und 1478 begab er sich im Auftrage des Rates nach 
Strassburg, in Prozesssachen, um Korn einzukaufen, Zollbe- 
freiungen zu erlangen, und in der Angelegenheit der Rück- 
zahlung des grossen Anleihens^). 

Schilling spielte offenbar keine bedeutende politische Rolle. 
Er gehörte zwar seit 1468 bis zu seinem Tode dem Qrossen 
Rate an. Bis in den April 1476 protokollierte er sehr oft 
dessen Verhandlungen und auch in der Folge erscheint sein 
Name häufig unter den Anwesenden, zum letzten Male am 
26. August 1485. Aber auf der eidgenössischen Tagsatzung 
vertrat er nie den Stand Bern. Er wird ein braver subalterner 
Beamter gewesen sein und ein gutes Zeichen für seine Brauch- 
barkeit in der ihm anvertrauten Stellung liegt in der einmal 
an den Abwesenden gerichteten Aufforderung, ohne Verzug 
nach Hause zu kommen, ansonst ihn die schwere Ungnade 
seiner Herrn treffen könnte ^). Freilich war dies in einer Zeit, 
in der an die bernische Kanzlei die grössten Anforderungen 
gestellt wurden. 



•) StadtschreibeiTodel I, iH, 65, 85, 87; II, 1, 11, 13. 41, 44, 61, 64, 65, 
94, 90; Rats-M. 14, 125; 24, 106; 25. 198. — ') Teutsch Miss. C, 144; D, 
108, 272. Schilliog 11, 177. 1473 gieng er mit Antoni Archer. -477 mit 
Heinrich Dittlinger nach Strassburg. — •'') « Diebold angends heimkomen, 
dann min hern m das väld ziechen.» Rats-M. vom 25. März 1476. — «An 
Diebold Schilling, das er angend.s bi einem gesworneu oid heimkom, dann 
min hern im vor geschribeu nahen und hatten gemeint, er were komeii. 
und da^ er das nit verziech, miner hern ungnad swarlichen zu verkomen » 
Kuts-.M. vom -1. Apr. 1470. Am folgenden Tage macht Schilling wieder 
Einträge in das Buch. 



321 

Dies ist Alles, was über die amtliche Tätigkeit Schillings 
zu erbringen war. Dagegen hat sich noch Manches erhalten, 
«las zur Kenntnis seiner Familien-, Geld- und Verwandtschafts- 
verhältnisse beiträgt*). So hören wir, dass sein Vorfahre 
ßurkart Schilling von der edeln Frau Elsbeth Senn, Gemahlin 
des Kitters Hartmann von Bechburg, seiner Zeit den Kirchen- 
satz von Limpach erworben hatte. Wegen der Erbteil ung 
kamen die Brüder Richart und Thomas am 21. Januar 1461 
vor Gericht ; doch sagte, wie es scheint, die gerichtliche Ent- 
scheidung so wenig zu, dass sich die Familie zur Vermeidung 
weiterer Streitigkeiten entschloss — unser Diebold wird hier 
mitgenannt — das Patronatsrecht von Limpach um 500 Gulden 
an Konrad Schüchlin zu banden des Spitals von Soloturn zu 
verkaufen^). Den Verkauf brachte ihr Vetter Thomas Motz, 
Münzmeister in Bern, zustande. Dieser letztere hatte seinen 
Bruder Bernhard Motz beerbt und seinerseits zu weitern Erben 
dieses brüderlichen Gutes mit Umgehung seiner Gemahlin die 
Vettern Chorherr Christian Schlierbach in Soloturn und Die- 
bold Schilling bezeichnet. Unter anderm sollte Schilling 
Metzens Sässhaus erben. Gegen dies Testament verwahrte 
sich 1472 die Gattin des Motz, ebenso Johann Schilling in 
Luzern, «dann er im (dem Bernhard Motz) als nach gesipt si, 
als sin brüder;» im Jahre 1478 erhob ein Peter Lienhart von 
Soloturn Einsprache und 1481 Hans, ein unehelicher Sohn des 
verstorbenen Münzmeisters. Die gerichtlichen Entscheide fielen 
jedoch zu gunsten Schillings aus^). 

Im Jahre 1468 besass Schilling Zinse der Kirche von 
Guldental und Wünliswil. Als dieselben nicht einlaufen wollten, 
verwandte sich der Rat von Soloturn auf die Bitte Berns bei 
den zuständigen Stellen um pünktliche Einlieferung der Schuld *). 
Im gleichen Jahre erhielt er den Weiher in Fulenbach zu Erb- 
lehen, dessen Vorkaufsrecht er fünf Jahre später den Solo- 
turnern verbriefte *). Der Berner Rat überliess ihm im 

M im Jalire 1464 unterhielt er ein Liebesverhältnis zu der Frau eines 
Andern in Zofingen; dies brachte seinen Namen in unschöner Weise in di?) 
(itTJchtsakten. Staatsarchiv Solotum, Denkwürdige Sachen II, 167. — *) Ebd. 
Bd. IV, 809- :U1, 318 321. Staatsarchiv Bern, Fraubrunnen-Dokumenten- 
buch I, .S65. Archiv des bist. Vereins des Kts. Bern XIU, 442. — «) Rats-M. 
10, 135. 13H; 11. 79, 114: 14, 119; 20, 229; 31, 72, 82, 89. Lat. Miss. A, 176, 
Tcutsch Spruchb. G, 35—38; H, 550. 560. Die wegen einer Stelle — «von 
des zitbiichs wegen» -- bemerkenswerte Urkunde ist als Beilage 11 abge- 
druckt. — ') Staatsarchiv Soloturn, Missiven X, 451. Der < trissler von 
Siilis» schuldete ihm 1475 ebenfalls Geld. Kats-M. 16, 97. — ») Staatsarch. 
Solutnrn, Denkwürdige Sachen 11, 140. 

21 



; I I 
I 



'*'"«•'»• liNi ilas <^vi^e^li^ zu Arvvangen bis nächste Osten 
' 'y"'« »'i- dortliin sriiio Fisilie tun könne und im Oktober US 
"•'»»'It der Vogt von Arwantjen die Anweisung. Sorge z 
''ii^iMi, ilass nii'ht mehr an5> ^St-liillings Woiher zu VVoIfwil di 

'^•^■lio «ononini.'n würdon M. Demnach betrieb Soliilling in de 
'^" l'\islon-. und AMasstagen so reielien Zeiten einen"^ gowis 
»•mii.i-li^iK.,, Fisihhandel und da der im dahr 147() ausgestellt 
i'ivduMtsbriid i\vv Si'hittU.ute von seiner Hand goschriebvi 
' ■< und MMut» liattin testamentarisc-li die Annen von Schilt 
'''"<«'"» iMMlaihio. so wini w wohl aucli dieser (lesellschaft an 
'■« l»"i 1 habrn '1. 

In «'niiiirn l'rkuuvlen erscheint Schilling als Vormund voi 
*»iMhii s,. nahm er USO für die Klosterfrauen Mar^arutha 
l*"»'»llh'a und Vcicna Sumer von Arau in Gnadentaf einiirt 
^ ''lUhii'Pir.jiiHJiTungcn vor '). Kür die Verena Biso, Witwe dti 
'" '«»li»!!!!!! voi.shubciu n wohlgelclirteu Meisters Johanne^ 
Ib li. hiiMrri, aN ihr WmuuuuI, Kmie der siebziger Jahre einen 
l'iM-n : .VI'. .,-11 ,|fnn Si-hwit'gorvatt^r zu führen*). Sie war die 
iMiliiri ,1,... Alisrindlhcisscn l'eter Kistk-r in Hern, und ihr 
^11 Inihiiirt iii'iuahi tlcr Stdni des Allsthultheissen l'^Irich 
Iti III iti.MihituiM Aus 4len IVozessakten geht nun hervor, dass 
Ji hillnir ■riin'i" Zrit ilio Kheabnuiiiuingen im Aultnige der 
liitili M .irlinllhri^sfu gciuiirt und aufgestützt hatte. Man niöchtt- 

ih II 1 h «iMUrhnion. dass Schilling einigi* juridische Bildun«' 

Mild d.) < b'iM hl zur \'t)rualiuie notarielle!* Handlungen besass'*). 
liiilMi whidi' ih-r I instand sfuechen. da.^s ihm Brandolf vom 
iIpii, .,riii /i'Hlnlu'?^ (Jut und Hab anbefald während seiner 
\b\\i iidnil IM l'Yankroirh.^ .MU-rdings warf Erst erer seinem 
,iiili\wili(>i •••i»h drssrn Tode rnredlichkeit vor: er soll eine 
\ti|o lim- ^'••« •' ^''♦'- jülnürher (uilt nirlit vt-rreehnet haben. 
|i., . Hrihhl NM«-' difsr Klagi' ab"). 




**\ ^ \^ ^1,., |'i.i|i.l l'«'t«'r KisIUt uiul lU.'ssfii Soliwt'^ti.T Verena mit Zu- 

^' ^*!'! ' \w\\\\ \ •■;;'•'■' l*i«'''«'Jd Schillin.Lr (Jiilor in Ülierbüreii an einen 

'.' '" ' ' , inlln'r '"'n*''*- •'*'>i'i«t"i»r<'Ji'v Sulotuni, Notiiriatsprotokoll XX 

'i ,' '»'i.^^ .uiliriiVlI. -.".M '^l»:*. ') In bous Lexirun (I76n) heisät J<chil- 

^■'W. hl'» Ni't'H '*'■"* .i**^^'^ '"'"d ^ich ki'in Akt«Mi<t\ick, in dem er 

'^. ^'iV ■ luliil Wiilil ii*"'«* ii'it rr l'rkuncl.Mi iniNi,v.stflU, z. B. im J. 146y 

^■■y' **V. I ..i ^l^,^ iiliiMi'lfiiiirrliivs jui üu-JSt.Tn K ran kon hause (Ineelspital). 



323 

In besonders guten Beziehungen stand Schilling zu der 
Familie Erlach. In ihrem Testamente rühmt die Witwe Schil- 
ling cdie sundrigen guten dienste, liebe und früntschaft,» 
welche die beiden Schultheissen Rudolf und Johann ihrem 

■ 

Gatten und ihr für und für erwiesen hätten. Von Barbara 
von Erlach erhielt sie einmal einen silbernen Becher, sie war 
Pathin des Diebold von Erlach, der den in der Familie Erlach 
ungewöhnlichen Vornamen wohl dem Gerichtschreiber ver- 
dankt, sie ernannte den Johannes von Erlach zum Testaments- 
vollstrecker. Auch in seiner Zunft besass er bedeutendes An- 
sehen. Nicht nur bekleidete er das Amt eines Zunftschreibers 
und zeitenweise eines Kassiers, sondern er bekleidete in den 
Jahren 1468-1470, 1481 und 1485 in Verbindung mit Peter- 
marm vom Stein, Petermann Schopfer und Adrian von Buben- 
berg dem Jüngern die Stelle eines Stubenmeisters. Unter 
dem Zunftpanner von Distelzwang machte er die ßurgunder- 
kriege mit: er zog nach Waldshut, Hericourt, nach Blamont, 
in die Wat, nach Yverdon, er kämpfte mit bei Granson und 
Murten •). 

Zu seiner Verwandtschaft gehörte auch der in Strassburg 
angesehene Kaspar Barpfennig, — vielleicht von der ersten 
Frau seines Vaters her. Aus ihrem Verkehr hat sich leider 
nur ein einziger, aber inhaltlich bemerkenswerter Brief er- 
halten'*'). 

Für seinen kirchlichen Sinn zeugen einige Vergabungen. 
Im Jahr 1476 bedachten er und Richart Schlierbach die Pfründe 
des St. Johannesaltars im Münster mit 5 Mütt Dinkel^). Als 
Seckelschreiber (also zwischen 1476 und 1481) vermachte er 

') Da Schilling in den Jahren 1474 bis Ostern 1476 so ziemlich rejjel- 
niässig die Kats-M annale iiihrt, so darf man bei längerm Fehlen semer 
Handschrift auf Abwesenheit Schillinga schliessen. Er fehlte auf der 
Kanzlei vom tl. Oktober bis 25. November 1474 (Hericourt), vom 8. Juli 
l)i8 27. August 1475 (Blamonterzug), vom 15. Oktober bis 2. November 1475 
(Eroberung der Wat), vom 18.— 2ö. Januar 1476 (Zug nach Yverdon), vom 
1(). Fel;>ruar bis 8. März 1476 (Granson). Schillinga Teilnahme am ersten 
Autgebot l)eim Waldshuterzuge, beim Zuge nach Hericourt und an der 
Schlacht bei Murten beweisen die in Buchers Re^imentsbuch (Stadtbibliothek 
Hern) erhaltenen Reisrödel und oben S. 55 ; seme Beteiligung am Blamon- 
terzuge bestätigt Schillings Brief an Barpfennig, Beilage 111. ~ Im Stuben- 
rodel von Distelzwang (1476) steht auf Bl. 125 von ^Schillings Hand der Ein- 
trag: « 1 ü gab ich der stat, als ich usgesworn hat. » Welches war sein Ver- 
gehen? — ») Siehe Beilage III. — ») 1476, 8. Okt.: «Ein bekantnüs von 
minen hern, das herr Kichart Slierbach und Diebold Schilling versorocheu 
liaben, fiinf mütt dinkel gelts an die pfrimd sant Johans altars zu Bern zu 
ersetzen, dann si der eilenden herberg umb 70 gülden sind worden. » Rats 
M. 20, 236. 



325 

machten einen vergeblichen Versuch, aus der Erbschaft etwas 
zu erhaschen*). Sie Hess sich am 27. August 1488 vom Rate 
neuerdings das .Recht freier Verfügung ausstellend). Gegen 
ihre Willensordnung erhob ihr Neffe Diebold Schilling in 
Luzern Einsprache, da er sich als der nächstgesippte Ver- 
wandte für benachteiligt hielt'). Das Gericht wies ihn aber 
ab. Ihr endgiltiges Testament setzte sie am 30. Mai 1531 & 
auf*) und sie testierte ihr ansehnliches Vermögen zu gunsten des 
grossen Almosens, der Sondersiechen, des untern und obern 
Spitals, der Armen von Schiffleuten; dann bedachte sie ihre 
Dienstmagd, ihre Vettern Leonhard Tremp in Bern und Jakob 
Hugi in Soloturn, Diebold und Katharina von Erlach, drei 
Brüder Watten wyl und Heinrich Wölfli. Ihre Namensver- 
wandten in Soloturn und Luzern giengen leer aus. 

Mitte August 1531 starb sie*) und mit ihr verschwindet 
das Geschlecht des Geschichtschreibers Schilling aus der Stadt 
Bern. 



IIL Schillings schriftstellerische Tätigkeit. 

Als Schilling sich in Luzern aufhielt (1456-1460), wird 
er wohl die Bekanntschaft des Gericht- und Geschichtschrei- 
bers Johann Fründ und seiner eindrucksvollen und lebendigen 
Darstellung des alten Zürichkrieges gemacht haben. Es kann 
isein, dass dies auf ihn nicht ohne Einfluss blieb und ihn ver- 
anlasste, die so aufregenden Ereignisse des Sundgauer- und 
Waldshuterzuges zu Papier zu bringen und seiner Zunft zum 
Distelzwang vorzulesen. Er holte hiebei etwas weiter aus 
und hegaim da, wo Justingers Werk aufliörte, mit Benutzung 
i'iniger woniger chronikalischer Notizen und fügte diesen seine 
eigene, ilio Jahre 1448— 14(18 umfassende Arbeit hinzu. Das 
Erstlingswerk Schillings in einer Kopie des 15. Jahrhunderts 
<M*kaimt und hervorgezogen zu haben, ist das Verdienst 

') Ratö-M. 50, 63, 120 (1486). Spruchb. L, 343 (1488j. — «) Rats-M. 59, 
172. Spruchb. L, 341. — •) Dieb »Ids des Jüngern Klage von Donnerfttag 
nach Keminiscere 1514. Spruchb. W, 241. — ••) Testamen tenb. III, 192 ff. — 
j Spruchb. EE, 337. 



326 

Theodor von Liebenaus*). Diese Arbeit muss vor dem Jahr 
1470 gesehrieben worden sein, der Name Schillings fehlt zwar, 
aber verschiedene Anzeichen sprechen entschieden für ihn als 
Verfasser'). Für ihn spricht die ausführliche Behandlung des 
ihm wohlbekannten Asper-Handels, der ausfuhrliche Bericht 
über den Streit zwischen Soloturn und Mümpelgart im J. 1465, 
die spezifizierte Angabe über den Verlust beim Gefecht an der 
111: drei Berner und drei Soloturner, die Erwähnung des Solo- 
turners Peter Schöniss als Hauptmann bei einem Zusammen- 
stoss, und ihn, den Fischereifreund, interessierte die in Bern ent- 
standene Aufregung (1460) über die von den Herren in Inter- 
laken verfügte Fischsperre'). Das Werk, mehr eine trockene 
Aneinanderreihung verschiedener historischer Notizen im Stile 
Justingers, als eine lebendige Erzählung, « baar jeder höhern 
Auffassung, geschrieben ohne Kenntnis der wahren Kriegs- 
ursachen » muss die bescheidenen Bedürfnisse vollständig be- 
friedigt und Gefallen gefunden haben. 

Schon im Jahre 1470 erfuhr diese kleine Chronik eine be- 
deutende Vergrösserung und zugleich Veränderung in der so- 
genannten Dit tlinger - Tschach tlanchronik, die sich 
im Original auf der Stadtbibliothek in Zürich befindet*). Auf 
dem Vorsatzblatt steht die Angabe, dass im angegebenen 
Jahre «diese Chronik geschrieben und gemalt wurde durch 
Benedicht Tschachtlan und durch Heinrich Dittlinger, Schreiber 
des Buches. » Demnach dürfte der Erste der Illustrator, der An- 
dere der Schreiber sein. Der wissenschaftliche Wert der 
Chronik ist ein bescheidener. Der erste Teil enthält eine Kopie 
Justingers bis 1421; darauf folgt die Geschichte der Jahre 
1424-1470, welche lediglich in einer Kopie der kleinen Schil- 
lingchronik, gefüllt mit 270 Kapiteln aus Fründs Chronik des 
alten Zürichkrieges besteht. Allerdings erlaubte sich der Schrei- 
her redaktionelle Änderungen und Verbesserungen^), er fügte 
nicht unwesentliche Zusätze zur Geschichte des Kriegsjahres 
1468 hinzu und schloss das Werk mit einer selbständigen Dar- 

') Herausgej^eben im Archiv des historischen VenMu.« des Kts. Bern 
Xlll, 46.') 589. üeher eine andere, mit interessantt^i. dii< Ohersimmental 
betreffenden Zusätzen versehene Kopie handelt W. F. von Mülinen a. a. O. 
S. 5(33-600. — ») von Liebenau a. a. 0. S. 444—148. _ 3) a. a. S. 492. 
497. 509, 512, 491. — *) Ms. A. 120. Vgl. hierüber v. Wyss, Historioerraphie 
S. 129, wo sich di»? weitern Literatnrnaehweise finden. Seither sind hinzu- 
gekommen .1. Zemp, Die schweizerischen Bilderchroniken S. vH tt*. und meine 
Notiz über Tschachtlan in der Sammlung bernischer Biogra])hien II, 564. 
— •') Th. v. Liebenau a. a. O. S. 446 IT. 



327 

Stellung des Twinghorrenstreites ab. Ob diese Modifikationen 
auf Rechnung des Kopisten zu setzen sind, oder ob sie auf 
Schilling selber zurückgehen, dürfte schwer zu entscheiden 
sein : Schilling und Tschachtlan waren Zunftgenossen, vielleicht 
befreundet, sowohl Tschachtlan, dessen Gemahlin eine Luzer- 
nerin war, wie Schilling, den alte Beziehungen mit Luzern 
verbanden, konnten im Besitz einer Fründ-Chronik sein. Der 
Hauptwert des Buches liegt in der Illustration : sie ist die 
älteste schweizerische Bilderchronik und hat zu ähnlichen 
Unternehmungen Veranlassung gegeben*). 

Schillings Chronik und diejenige von 1470 trugen offenbar 
nur privaten Charakter. Wohl wurde gelegentlich durch 
Ratsbeschluss ein besonders wichtiges Ereignis der Stadt- 
chronik zugefügt, wie wir dies ganz sicher wegen des Hilfs- 
zuges der Bemer nach Domo d'Ossola im Jahre 1425 wissen'). 
So wird noch die eine und andere Notiz vielleicht durch den 
Stadtschreiber Heinrich von Speichingen in die Stadtchronik 
eingetragen worden sein^). 

Überhaupt verdient das Hestreben des bernischen Rates, 
den städtischen Chroniken-, Akten- und Bücherbestand zu er- 
halten und zu mehren, alle Anerkennung. Im Februar 1472 
erhielt Türing Fricker den Auftrag, eine Chronik in Interlaken 
abzuschreiben'*). Als zu gleicher Zeit das Gerücht ausgestreut 
wurde, die Tuner hätten einmal ihr Panner an die Walliser 
verloren, schlugen die Berner ihre «alten und nüwen, darzü 
gemeiner unser Eidgnossen und zügewanten cronicken» nach, 
um den Tatbestand ausfindig zu machen^). Im September 
1477 war ein von Luzern entliehenes Buch in «stuntlicher ab- 
schribung» — leider kennen wir dessen Titel nicht"). Türing 
Frickers Stadtschreiberrodel stellt dem auf die Erhaltung 
der Archivalien gerichteten Sinne seines Schreibers ein wahr- 
haft glänzendes Zeugnis aus. Besonders empfindlich ist der 
Verlust des von ihm im J. 1483 angelegten Aktenbandes, der 
sämtliche Missiven «des Burgunschen kriegs, Granson und 



') Zemp, a. a. 0. S. '22 f. — «) Oben S. 313. Th. von Liebenau a. a. 0. 
8. 445, r)58f. — ^) G. Ötuder in Quellen zur Schweizergeschichte I, 193 u. 
Th. V. Liebenau a. a. O. S. 445. - *) B. Haller. Bern in seinen Rathsmanua- 
len I, 479. - ») Teutsch Miss. A. 918, 925, 938, von 1472. — «) Bern an 
Luzern am 20. Sept. M77: «Und von des büchs wegen, darumb vor red 
und ietz Schriften ergangen, sind wir in willen, das, so ietz in stnntlicher 
absci.ribung i8t, in üwer stat. inhalt de.s berurten abschei'ls, zu fürderen: 
dann wir ungern ütz wolten vertrucken.» Teut*»ch Miss. D, 176. 



328 

Murten» enthielt*). 1501 befahl der Rat dem Thoman ScbönL 
cMh. irkronegzu schicken, so von herr Adrian (von Bubenberfi 
hinder in komen ist » und er Hess der verloi'nen Chronik nach- 
forschen. 1503 erhielt der Stadtschreiber den Auftrag, ein 
die chroneck zu schriben, wie und in was gestalt die CKister 
zerstört und hie an die Stift gelegt sind»*). 

Auch auf die Erhaltung von geistlichen Büchern und 
solcher, deren Inhalt nicht speziell lokales Interesse bean- 
spruchen konnte, war man bedacht. So erhielt am 12. Augusi 
1474 «der von Columbier» die Weisung, nach Bern zu kommen 
und «das buch Cornelium Tacitum» mit sich zu hringen^). 
Kin Manual-Eintrag vom 15. April 1475 lautet: «Herr Johans 
Knobel hat vorziten herr Heinrichen Wetzel, caplan zu Über- 
lingen, ein zitbiich verkauft umb 10 güldin, das )iat herr 
Niclaus von JScharnachtal als ein vogt wellen wider han, und 
kein ander buch noch gelt darfür nemen und herr Heinrichen 
darzii bracht, das er das buch widor geben hat. » Ebenso ver- 
langte der Rat im Okt. 1476 die drei Bücher zurück, die Nik- 
iaus von Scharnachtal einem Verstorbenen geliehen hatte*). 
In Verbindung mit diesem Bestreben, den städtischen" Bücher- 
bestand zu mehren, und die vorhandenen Stadtgesehichten 
durch Neubearbeitung auf der Höhe zu erhalten, gehört nun 
auch der Ratsbeschluss vom 31. Januar 1474, 'die Geschichte 
der Stadt «unz uf disen hüttigen tag» neu darstellen zu 
lassen. 

Der mit dem Auftrag beehrte Schilling erfasste seine Auf- 
gabe, der Bedeutung der Stadt Bern entsprechend, in grossem 
Stile und schuf in den Jahren 1474 bis Ende 1483 das drei- 
bändige Monumentalwerk, das heute eine Zierde der Stadt- 
bibliothek Bern bildet. 

Der erste Band enthält die Kopie Justingers und reicht 
bis 142P). 

Der zweite Band brachte die Fortsetzung von 1424 bis 
14G6 in Verbindung mit Fründs Zürichkrieg. Im Ganzen und 

') Stadtsclireiherrodel II, 266. -- «) B. Ilaller a. a. 0. S. 479. -- ') Rats- 
M. Vk VI). — ») Kbd. 20, 231. hl Bern lebto nach einer Papierurk. im 
Staatsareliiv Frei bürg vom Samstagr Quasi modo 1470 ein Buchschreiber. 
Namens Ci'mrat Kantzier. - *) M.^. Hiat. Heiv. 1. 1. Gr. foi. 226 Bll. Dieser 
Band wurde im Jahre 1819 von StierÜn und Wyss herausgegeben unter 
dem Titel: Conrad Justingers Berner-Chronik. Ueber die Bedeutung dieser 
.Tu8tingerkopie vgl. (J. «Studer im Archiv des bist. Vereins de^i Kts. Bern IV, 
Heft 4, S. 44- o3. 



i^ 



329 

Grossen stimmt er mit der Dittlinger - Tschachtlanchronik 

überein*). 

Heikler als diese mit verhältnismässig wenigen Verände- 
rungen durchgeführte Kopistenarbeit gestaltete sich die Auf- 
gabe beim dritten Bande, der die Geschichte der jüngsten Zeit 
enthalten sollte. Er schrieb zuerst die Ereignisse der Jahre 
1468 — 1480 nieder und legte dem Rate das ausgearbeitete Buch 
zur Begutachtung vor. Den ausgesprochenen Wünschen trug 
Schilling Rechnung, arbeitete den gleichen Zeitraum noch ein- 
mal aus und überreichte dann am 26. Dezember 1483 das 
dreibändige, mit prächtigen Bildern üppig ausgestattete Per- 
gamentwerk den Räten und Burgern der Stadt zu einem 
«guten, seligen iar»^). Diese drei Bände bildeten von nun an 
im Gegensatz zu Justinger die «neue Stadtchronik». 

Zugleich mit der Ausarbeitung des grossen amtlichen 
Auftrages beschäftigte sich Schilling mit der Herstellung einer 
kleinern Ausgabe, die nur die Zeit der Burgunderkriege 
umfasste. Sie war für Private, wohl in erster Linie für seine 
Zunftgenossen berechnet und muss schon 1478 fertig ge- 
wesen sein. 

Den ersten Entwurf des dritten Bandes, der vom Rate 
«verhört und korrigiert» worden war, betrachtete Schilling 
als sein Privateigentum und er vervollständigte ihn, indem 
er die Aufzeichnungen von 1480 bis in den Herbst 1484 fort- 
setzte^). Die seinerzeit so schöne Handschrift Schillings hat 
aber den festen Charakter verloren, sie ist unsicher, eckig, 
grob geworden. Krankheit scheint den Mann heimgesucht zu 
haben. 

Nach Beendigung der amtlichen Chronik veranstaltete 
Schilling im Auftrage des ihm befreundeten Zunftgenossen 
Altschultheissen Rudolf von Erlach nochmals eine Kopie Ju- 
stingers und der Fortsetzung von 1448— UHf) '). Da die Hand- 
el Ms. Hi8t. Helv. 1, 2. 183 Bll. Auch dieser Band wurde 1820 von 
Stierliu und Wysss unter dem Titel herausgegeben: Bendicht l'schachtlans 
Berner-Chronik. Vgl. G. Studer ii. a. 0. Schillinjrs Abweichungen von 
Tschachtlan sind in der Studer'schen Ausgabe der Tschachtlanchronik 
(Quellen zur Schweizergeschichte I, 109 ff.) verzeichnet. — *) Ms. Hist. Helv. 
I. ö. Ai')^ Bll. Dieser Band wurde im Jahr 1748 unter dem Titel herausge- 
geben : Diebold Schillings Beschreibung der ßurgundischen Kriegen, — 
Der Ueborgabe und dem Inhalt seines Chronikwerkes widmete Schilling 
das Kapiter418 (11, 276). Da leider die Stadtrechnung des Jahres 1483 fehlt 
und im Rat.s-Munuai sich vom 19.- *28. Dezember eine Lücke befindet, wissen 
wir nicht, wie Schillings Werk aufgenommen und belohnt wurde. — 
3) Ms. A 5 auf der Stadtbibliothek ^ffirich. — *) Ms. Hist. Helv. 1, 16. 



331 



IV. Handscliriftliche Überlieferung. 

1. Originalhandschriften. 

1. Zürich, Ms. A 5 der Stadtbibliothek. Originalhand- 
schrift Schillings auf Papier, umfassend die Jahre 1468 
bis 1484. Sie wurde der vorliegenden Ausgabe zu 
Grunde gelegt (Z.) Sie umfasst 1034 mit Bleistift pagi- 
nierte Seiten (Wasserzeichen: Traube mit Kreuz unten) und 
enthält 199 Illustrationen, die meistens zwei Drittel einer 
Folioseite einnehmen. Auf dem ersten Blatte ist bemerkt, 
dass sie am 2. Januar 1693 von Hans Heinrich Holtzhalb, Bau- 
und Zeugmeister in Zürich, der dortigen Stadtbibliothek ge- 
schenkt worden sei '). Die Hs. weist einige durch Ausfallen 
von Blättern entstandene Lücken auf, die später im 18. Jahr- 
hundert nach einer nicht mehr auffindbaren Wettingerkopie 
ergänzt wurden. In unserer Ausgabe wurde der Text der 
Lücken hergestellt mit Hilfe der nachher zu erwähnenden 
Kopie von 1532 (Ms. A 54, 55) und der Berner Originalhand- 
schrift (B). Solche Lücken sind: 

Band I (des Druckes), Seite 1, Zeile 1 bis Seite 2, Zeile 31, 
von In dem namen bis schriftlich behalten wer- 
den. (Ergänzt nach Ms. A 54, 55.) 

— Seite 4, Zeile 13 bis Seite 12, Zeile 1, von von iren 
wegen bis darzfi wurde komen. (Ergänzt nach Ms. 
A 54, 55.) 

— Seite 18, Zeile 11 bis Seite 20, Zeile 2, von von Büben- 
berg, ritte r bis der hölzin en stat. (Ergänzt nach 
Ms. A 54, 55.) 

— Seite 23, Zeile 4 bis Seite 25, Zeile 20, von Darnach 
brachent die bis trüwen empfingen (fehlt ebenfalls 
in Ms. A 54, 55, ergänzt nach B.) 

— Seite 31, Zeile 4 bis Seite 34, Zeile 29, von Und als nü 
bis gen Walzhüt schickten. (Ergänzt bis Seite 33, 
Zeile 28 nach B, da bis hieher auch Ms. A 54, 55 eine 

M Die Stadtbibliothek Zürich erhielt eine mit dem Jahre 15*29 be- 
i^innende Chronik, deren Titel lautet: «Berner Chronik, betreffend sonder- 
lich diia Küchen Keformationswäsen . . für mich Hans Heinrich Holtzhalb 
1652.» Gef. Mitteilung von Henn Oberbibliothekar Dr. Hermann E^cher. 



333 

dies nicht, und so gieng die chronologische Unordnung in die 
Ausgabe von 1743 über'). 

Von zwei verschiedenen Händen wurden einige Bemer- 
kungen und Zusätze in die Handschrift eingetragen, die eben- 
falls in der Ausgabe von 1743 Aufnahme fanden, ohne dass sie 
als spätere Zusätze gekennzeichnet wurden. Einige aus dem 
16. Jahrhundert stammende Randbemerkungen wurden beim 
Neueinbinden im Jahre 1604 etwas beschnitten. Sie lauten: 

[Errjat qui non utitur libertatis [benjeficio dum licet et 
fit, ut eius[moJdi homines non libertate gaudeant [et] in ser- 
vitutem se redigant dum superstitione nihil in ea re mu- 
ftanjdum putant. (Bl. 40. Diese Ausgabe I, S. 48.) 

[Mjalum consilium con[sili]atori pessiraum. (Blatt 93. 
Diese Ausgabe I, S. 122, zu Kap. 84.) 

2500 Mann zu Elencourt fwu|rden erlegt. (Blatt 144. 
Diese Ausgabe 1, S. 183.) 

Nachdem die dreibändige Ohronik im J. 1G04 neugebunden 
worden war, fügte ein Unbekannter dem ersten Bande ein 
Register an, das mit den Worten schliesst: «Actum 20* De- 
zembris A** restaurationis 1604. :& Von dieser Hand rühren 
folgende Zusätze her: 

Wie sich der von Hagenbach solcher Urtheil 
vorhin v e r w ä g e n h a 1 1. 

Der von Hagenbach war in Einem Thurn gelegen ünden 
in der Statt Brysach, dadurch Jederman must rythen und 
ghen, Ouch dz er mit den Thorwächtern möcht reden. Und 
was Je, wyl er gfangen lag, hinyn reit, fragte er allwegen, 
war es wäre, So lang biss der Eidtgnossen hotten mit den 
beschrottnen München ynrytend. Da fragte er aber siner 
gwonheit nach, War da ingeritten were. Und do Im der Tor- 
hütter nütt anders sagen kont, dann dz es Lhüt werent mit 
bschrottnen Rossen, da sprach er: «Ich hör, dz es die Eidt- 
gnossen sind. Min Laben Ist uss, » dann er wusst, wie er der 
Eidtgnossen Botten zu Basel, da der alt Keisser da was, ge- 
liinderet und vortruckt, für den Keiser zu kommen, Ouch hie- 
vor Übels von Inen gredt, da Im der Hr. Niclaus von Diess- 
bach thröuwt hatt, im müsst söliches angeschriben werden. 
(Blatt 119: diese Ausgabe I, S. 152. Siehe Etterlin S. 193.) 



'1 Dor von H. Witte im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte XI, 310, 
Anm. 4 erhol »ene Vorwurf wird ch.swegen hinfällig. 



334 

Auf Blatt 224 sind zwei Titel eingefügt (diese Ausgabel. 
S. 266), kleine Nachträge finden sich auf Blatt 303 und 379 
(diese Ausgabe II, S. 49, 50); auf Blatt 404a ^rurde am Schlüsse 
des Kapitels (diese Ausgabe II, S. 148) nach den Worten cnit 
not ist» hinzugefügt: 

« Darumb weiten uf ein zytt etlich der Eidtgnossen Knecht 
den Ertzbischoff am heimryten by Weltschen Nüwenburg nider- 
geworffen und im dz sin genommen haben. Die wurden ge- 
langen und mit dem schwärt grichtet. » 

Blatt 4486 (diese Ausgabe II, S. 184, am Schlüsse des Ka- 
pitels 859) stellt: c Diewyl aber ein Christen Mensch dem an- 
dern (luts schuldig, So welle Gott der armen und aller Ghrist- 
glöubigen Seelen gnädig und barnihertzig sin. » 

Blatt 456 /> diese Ausgabe II, S. 207 nach den Schluss- 
worten des Kap. 373 « den Eidgnossen nit » : « Wiewol sy nit 
vast vil Hechtens hattendt und wz die sach vast durch Ross- 
tüschler uffgeloffen, die ab der hertzogin clagtend, Sy hette 
sy an iren Köufen beschwärt, darumb sy aber Recht hott und 
nach Inhalt der Kechtsprüchen gnug that, dz alles aber nütt 
halff und halt 26,000 gülden bezalt. » 

Diese Zusätze sind zum grossen Teil aus Schodolers Chronik 
entnommen worden. 

I)ie 11s. befand sich in der Burgerkanzlei, bis auf An- 
regung des Schulrats im September 1762 die Chroniken von 
Schilling, Anshelm, Stettier und Guichenons Genealogie auf 
die Stadtbibliothek verbracht wurden '). 

2. Kopien. 

Von der Hs. Z existiert eine einzige Kopie, das schon 
mehrfach erwähnte Ms. A 54, 55 auf der Stadtbibliothek in 
Zürich. In diesem von der gleichen Hand geschriebenen Sam- 
melbande nimmt die Schillingkopie 432 paginierte Blätter ein. 

In der miteingebundenen Abschrift der Brennwaldschen 
Chronik steht auf Bl. 135: « Abgeschriben im 1532 iar. R. G. > 

Dagegen sind bis jetzt nicht weniger als 15 Kopien der 
Ils. B bekannt geworden. Für die vorliegende Ausgabe kamen 
sie selbstverständlich nicht in Betracht. Immerhin verdienen 
sie eine kurze Erwähnung. 

M Uats-M. 2'32, 154. 



335 

1. Arau, Ms. Bibl. Zurl. 18 der Kantonsbibliothek, der dritte 
Teil von Schodolers Chronik, geschrieben tim 1514. Es fehlen 
die Kap. 38-51, so wie noch andere, nur Bern berührende 
Stücke, namentlich gegen das Ende hin. Voraus gehen als 
Einleitung zwei aus Etterlin entnommene Kapitel über die 
Ursachen des Mülhauserkrieges. Den Schluss bildet der latei- 
nische Absagebrief der Eidgenossen an Karl den Kühnen von 
1474 und ein die Zahl 1477 enthaltendes lateinisches Acro- 
stichon. Kopien Schodolers sind die unten folgenden Nummern 
4, $, 9, 13'). 

2. Bern, Ms. Bist. Helv. ], 73 der Stadtbibliothek. 362 Bll. 
in gr. 4*'. Am Schlüsse heisst es: «Diso Cronick ward abge- 
sehriben, vollendet uf dem Karfritag dem 4 tag Aprellens anno 
domini 1561.» 

3. Bern, Ms. Bist. Helv. I. 74. 251 Bll. Ist nur ein Auszug 
aus dem dreibändigen Schilling, hört mit Karls Tod bei Nancy 
auf. Am Schlüsse einige Notizen aus den J. 1566-80, welcher 
Zuit die Hs. anzugehören scheint. 1755 befand sie sich im 
Besitze G. E. Hallers. 

4. Arau, Ms. No. 16 der Kantonsbibliothek. Fol. 262 Bll. 
Auf dem letzten Blatte: «Und ward geendet und geschriben 
durch den er würdigen und geistlichen herren Christoff, Apt 
dcss wirdigen Gotzhus Wettingen im 9. Jar siner Regierung, 
den 3. tag Novembris Anno domini 1572 uf die 11. stund im 
tag.» Ist eine Kopie Schodolers mit stilistischen Abweich- 
ungen*^). 

5. Bern, Ms. in der Bibliothek der Familie von Mülinen. 
1 23 + 20 + 25 ;- 2 + 35 + 24 + 72 Bll. Am Schluss : « Dise 
Cronick ist durch mich Ludwig Zechender, alt Schaffner des 
Sant Johanserhus zu Bern abgeschriben us miner gn. herren 
alten Statt Cronick 1589.» Die Abschrift wurde in den Mo- 
naten Juni bis August ausgeführt, und hält sich ganz an Hs. 
B. Als Besitzer nennt sich auf dem ersten Blatt Abraham 
Meyer der Glaser. 

^ 6. Bern, Ms. Hist. Helv. I, 72 der Stadtbibliothek. 809 Bll. 
Abschrift des dreibändigen Schilling. Der erste Teil, S. 1—441 
geht bis 1466 (der Brand von Frutigen). Hier steht: «Bis 
liiehar geschriben und vollendet uf Sonntag Letare, was der 

') Vgl. J. Stammler im Archiv des histor. Vereins des Kts. Bern XllI, 
»'»33 tf. Ueber die Illustrationen siehe Zemp, a. a. 0. S. 127 ff. — *) Ueber 
die Illustrationen in Abt Silberiscns Chronik vgl. J. Zemp a. a. 0. S. 159 f. 



337 

12. Bern, Ms. Bist. Helv. I, 51 der Stadtbibliothek. 264 -1-261 
Bll. « Abgesehriben durch Johansen von Schaalen, Predicanten 
an der Lenk im J. 1625, den 6. tag Mertz absolviert.» Über- 
einstimmend mit No. 10. War 1761 im Besitze von AI. L. 
V. Wattenwyl. 

13. Luzern, Ms. M, 6 der Btirgerbibliothek, 280 S. Am 
Schlüsse: «finivi Ostermitwoch 1628 in wenig Wochen. Cele- 
rime. » Die Missiven und die Lieder sind vorne zusammen- 
gestellt. Stimmt inhaltlich überein mit dem Ms. No. 8. War 
im Besitz von Ludwig Cysat und später von Balthasar. 

14. Bern, Ms. Hist. Helv. I, 93 der Stadtbibliothek. 398 Bll. 
« Von Wort zu Wort abgesehriben und gleichförmig dem Ori- 
ginali, so in einem pergamentinen Bfich mit gemäl und figuren 
durmischt besteht und in der Obrigkeit gewölb in Händen dess 
Stattschrybers ligt, von Emmanuel Hermann.» Ungefähr 1650. 

15. Bern, Ms. Hist. Helv. XIH, 49 der Stadtbibliothek. 
330 Bll. 17. Jahrh. Manche Kapitel fehlen. 

Der Wert dieser Kopien ist ein verschiedener. Den Vorzug 
verdienen die von Michael Stettier und Emanuel Hermann an- 
gefertigten Abschriften No. 7 und 14. 

In innerm Zusammenhange stehen die Nummern 1, 4, 8, 
9 und 13, indem die letzten vier auf Schodolers Chronik, die 
No. 1 , als ihr Original zurückgehen. Charakteristisch für diese 
Gruppe ist das Fehlen der Kap. 38—51 und noch einiger an- 
derer nur auf Bern sich beziehender Stücke. Dafür enthalten 
sie wieder Zusätze, die einesteils aus Etterlin entnommen sind, 
andernteils von Schodoler selbst herrühren. Die beiden ein- 
leitenden Kapitel behandeln ausführlich die Ursachen zum 
Mülhauserkrieg nach Etterlin. Die kleinen Zusätze wurden 
dann im Jahre 1604 in Schillings Originalhandschrift B über- 
tragen. 

Die andern Abschriften No. 2, 3, 10, 12 und 15 sind wertlos. 
Besonders eigenmächtig verfuhr der Pfarrer Joh. von Schaalen, 
der Schreiber der No. 10 und 12. Hier fehlen vollständig 2ü 
Kapitel und sehr viele sind um die Hälfte und mehr verkürzt. 
Immerhin legen alle fünfzehn Abschritten ein beredtes Zeugnis 
ab für den historischen Sinn in unserm Volke und für das 
Interesse, das man der glorreichen Vergangenheit und ihrem 
Geschichtschreiber Schilling entgegenbrachte. 

Ausser den beiden Originalen und deren Kopien existiert 

eine Gruppe von Handschriften, die mit der Schilling'schen 

22 



339 

nicht mehr auf der Stadtbibliothek in Nürnberg; sie gehörte 
der in den Jahren 1812—1819 versteigerten Ebnersehen Biblio- 
thek an. 

4. Villars ies Jones, Ms. im Besitze des Herrn Max von Dies- 
baeh. ünpaginiert. Wasserzeichen: Traube. Schlusskapitel: 
Das grosse Wasser von 1481. Schlussvers: 

öeschriben vollent mit flis 

Durch Ludwigen Sterner, gewäsen zu Raconys 

üf den XXIIII tag genners manot zwar 

Nach Cristi geburt fünfzechenhundert und ein iar. 

Ludovicus Stemer. 
Dass die vorliegende Hs. nicht die Originalhs. von L. Sterner 
aus dem J. 1501 ist, sondern eine zwischen den J. 1510 und 
1524 veranstaltete Abschrift derselben, erwies Ferd. Vetter im 
Anzeiger für Schweizerische Geschichte IV, 269 — 274. 

5. Freiburg, Ms. D, 410 der Bibliotheque de la societe economi- 
que. 212 Bll. Die Schrift weist auf das Ende des 15., oder 
den Anfang des 16. Jahrh. hin. Wasserzeichen: Säule, oben 
eine Stange mit Kreuz; die letzten Bll. haben als Wasser- 
zeichen das Profil eines Kopfes mit drei Locken, oben eine 
Stange mit Kreuz. Die Hs. bricht ab mitten in der Erzählung 
von Campobassos Verrat. 

6. Freiburg, Ms. D, 727 der Bibliotheque de la societe eco- 
nomique. Ünpaginiert. Schrift des ausgehenden 15., oder be- 
ginnenden 16. Jahrh. Wasserzeichen: Säule, oben Stange mit 
Kreuz. Scblusskapitel : Wie etliche Gesellen bei Wangen er- 
tranken. 

7. Freiburg. Ms. auf dem Staatsarchiv. 182 S., unvollendet, 
hört mitten in einem Kapitel vor der Schlacht von Murten aut. 
Darunter steht: «Uf hüt donstag den 16. tag abrellens im 
1545 jar hab ich Wilhelm von Perroman gevolendet mit hilf 
gottes dise histori, doch hab ich nüt witers mögen finden.» 
Hier brach offenbar seine Vorlage ab. 

8. Villars Ies Jones, Ms. bei Herrn Max von Diesbach. 
114 Bll. «In Verlegung dcss Ehrnvesten und weysen herrn 
Loren tz Wehrlin 1608. » War offenbar für den Druck bestimmt. 
Schlusskapitel: Das grosse Wasser von 1480. Das Ms. war 
1629 im Besitze des Venners Wilhelm Gottrau, 1739 in dem 
des Tobias Gottrau. 

9. Freiburg, Ms. der Bibliotheque de Tevöche de Lausanne. 
Ist ein Sammelband, darin Bl. 251 — 380 die Chronik von der 



340 

Hand des P. Gady. Sehlusskapitel : Der Beschluss des Hertzogen 
von Burgund Wässen und gesohichten, so volgangen sind. 

10. Villars les Jones, Ms. im Besitze des Herrn Max von Dios- 
hrtcli. 2S1 .S. Schrift des 17. Jahrh. Als Besitzer ist genannt 
(1. .1. Miirer. Pfarrer und Dekan in Villars. 

11. Soloturn, Ms. dir Kantonsbibliothek. 284 Bll. Schrift 
und Wasserziii'lien wie in No. 5 und bricht ebenso mitten in 
der Erzählung vun Canipobassos Verrat ab. Die ersten 30 Bll. 
fehlen. Eintrairung auf Bll. 225: «Dem frommen, vesten uml 
wisen juneker Xyclaus Reyff zd Fryburg in Uochland 154S > 
Peter Meyer von Freiburg schenkte am 27. Juni 165B das Ms. 
di'Ui soloturnisihen Stadtsehreiiier Franz Haflfher, der gestützt 
auf eine unbeholfene, von anderer und späterer Hand ein- 
gefügte Sihlussbemerkung (xdisers hett geschrben Hans 
Hafner LXXXXVlIi v) die Abfassung der Chronik unbedenklich 
seinem Vorfahren Hars Ilaffner, 1498, zusehrieb*). Das Rich- 
tige erkannte bereits der Hedaktor des Soloturner Wochen- 
blattes ISIO. S. Sl -84. 

12. Villars les Jones. Ms. im Besitze des Herrn Max vonDies- 
bach. 134 Hll. .Schrift des 17. Jalirhs. Schluss: Das torrechte 
Leben und der Brief des Bischofs von Wallis an Bern vom 
Februar 1477. 

i:V Freiburg, Ms. L, 117 der Bibliotheque cantonale. 132 
Bll. Schrift des 17. .lahrhumierts. Kopie von No. 4. 

Nur einige allgemeine I»emerkungeu seien gestattet. So 
viel steht fest, dass diese l") llandscliriften sowohl hinsicht- 
lich der Anordnung, wie Stilisierung iles Stoffes in innigster 
Beziehung zu Schilling stehen. 

Entweder rührt die ursj)rünglic]ie ifedaktion von einem 
Anonymus her und dann hat sie Schilling seiner amtlichen 
Ausfertigung einfach zu Grunde gelegt, oder Schilling ist der 
Verfasser und dann ist diese He<laktion ein gU'ichzeitig mit 
dem grossen Werke entstandener Auszug aus demselben. In 
jedem Falle existierte sie bereits 1478'). 

Für die erste Annahme scheint der Umstantl zu sprechen, 
Schilling im August 1478 das Hecht erhielt, aus dem 
Kachlasse des Chorherrn Schlierhach ein <. zitbuch» zu er- 

«y AU Mlcbe ut tie auch aufgoluhrt in Hallors Hil.lioth.-k V, No. 234. 
""^,^ebemiiitimia«id berichten drei HniiiUeliiift.'ii. «luss «Urs Hiu-h ^ge- 

ieanoeauBdeiifieliteltoni q nto n ond goniiieht » (No.4) -wunie im Jnhre 14 iH. 



341 

werben*). Aber wenn man auch unter c Zeitbuch » eine Chronik 
verstehen will, so ist damit noch nicht bewiesen, dass es gerade 
eine Chronik der Burgunderkriege gewesen sein muss. Zur 
damaligen Zeit verstand man unter « Zeitbuch » ein Messbuch ^), 
vielleicht auch Brevier. Somit beweist jenes Zeitbuch von 1478 
nichts gegen Schilhng'). 

Überhaupt ist es undenkbar, dass ein amtlicher Chronist, 
der im Mittelpunkt der grossen politischen Bewegung sich 
befand und in der Zunftstube, der Kanzlei, im Rate und im 
Felde die Personen kannte, die Ereignisse mit eigenen Augen 
sah und zum grossen Teile mitmachte, nicht die notwendige 
schriftstellerische Unabhängigkeit und Selbständigkeit besessen 
haben sollte, um mit eigenen Worten und eigener Auffassung 
das Selbsterlebte darstellen zu können. Schilling ist gewiss 
der Verfasser der kleinen Redaktion, die er neben der amt- 
lichen einhergehen Hess und wohl an Zunftgenossen verkaufte. 
Einen Fingerzeig gewährt uns die Tatsache, dass der Rat in 
Freiburg zwischen dem Juni 1479 und dem 26. Januar 1480 
25 Pfund bezahlte, «a herr Peter lo Saint johanntey pour 
le lievre de coroniques deis guerres passäes lesquelles Mess. 
ont achetees de luy *). » Der Verkäufer ist Herr Peter von Mols- 
heim, Komthur zu St. Johann in Freiburg, der von 1474 bis 
1488 unter den auswärtigen geistlichen Mitgliedern der Distel- 
zwangzunft in Bern figuriert*). 

*) Beilage II. — *) In der Hinterlassenschaft eines Geistlichen befand 
sich im Jahre 1414 «ein fiut zitböch». Varia-i'rotokoU von 1414. 8taats- 
archiy Bern. Die oben S. 828 genannten Herren .Johannes Knobel und 
Heinrich Wetzel waren Geistliche. Der Rat von Bern verstand in folgendem 
Falle unter c Zeitbuch» ^radezu ein «Messbuch»: «An min hem von 
Costenz, den truck der zitbücher, so er furnimpt, meister Peter Kölliker 
und sinem mit^sellen Johannes Meister zu werden lassen, hoffen si, er 
solle daran nacn notdurft besorfft sin » 28. Aug. 1488. (Rats-M. 40, 81.) — 
« An min hem von Costenz, nacn dem im min hern yormaln von meister 
Peter KöUikers wegen, in die messbücher trucken zu lassen, geschriben, 
und er nü das getan hab, das er im beholfen si. damit er die fürderlich 
vertriben mog,» 14. Juni 1485. (Rats-M. 48, 21.) Nach A. Fluri, Die Be- 
ziehungen Berns zu den Buchdruckern in Basel, Zürich und Genf im Archiv 
für die Geschichte des deutschen Buchhandels XIX, 11 ist dies das im 
J. 1495 erschienene Missale. — ') Schon in einem dem Jahre 1476 ange- 
hörenden Beuterodel von Granson steht: «Item er (der Herzog Karl) hat 
ouch an dem gevecht gehept sechszig thussent rechter reisiger und des 
übrigen volks ist mer gewesen. So ist uff der eidgnossen sitten aller und 
aller nit me gsin, dann bv achtzechen thussent, als dz alles in der 
Kronicken lütter geschriben.» Absch. II, 593. In welcher? Viel- 
leicht im verlorenen Luzemer Stadtbuch, von welchem oben I, 226 die Rede 
ist? oder in der verlorenen Chronik der Burgunderkriege von Melchior 
Russ dem Aeltern? — *) Ochsenbein. Die Urkunden der Belagerung und 
Schlacht von Murten, S. 652. — ») Im Stubenrodel von 1488 steht bei 
seinem Namen: «hat ufgeben». 



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343 

Heerfahrt nach Bhimont im Jahre 1475; dann zurückgreifend 
auf das Jahr 1474 stellt er die Beziehungen zu Savoyen dar. 
Darauf folgen die grossen Erzählungsgruppen Granson, Murten 
und Nancy, und mit einem kurzen Überblick über die Ge- 
schichte der burgundischen Herzogsfamilie schliesst die Ge- 
schichte der Burgunderkriege sachlich richtig ab. Dies Alles 
stellt sich als ein Ganzes dar, das nicht während der geschil- 
derten Ereignisse, sondern nach denselben entstand. Die plan- 
mäesige Anordnung des Stoffes lässt sich ebensowohl aus den 
ungemein häutigen, auf spätere Abschnitte hindeutenden Ver- 
weisen erkennen, z. B. « als harnach gelütert wirt, als man har- 
nach hören, vernemen wirt, als harnach stat *), » wie aus der öf- 
tern Bezugnahme auf bereits Besprochenes, z. B. «nachdem 
man davor gehört hat, als hievor ouch stat-). » Bei Gelegen- 
heit des Watländei'zuges von 1475 spielt Schilling bereits auf 
das tolle Leben im Jahr 1477 und die endgültige Bezahlung 
des Genferbrandschatzes vom J. 1478 an^). Weil der «tichter 
des hüchs^)» aus der Erinnerung schreibt, macht er einige 
chronologische V^erstösse: den Bund mit Mülhausen setzt er 
in das Jahr 1468, anstatt 1466^); der Unterwaldnerläufer wurde 
nicht 1468, sondern erst 1475 ertränkt °J; die Luzerner und 
Feldkircherverhandlungen betreffend die ewige Richtung sind 
ebenso wenig auseinandergehalten, wie die beiden Reisen des 
Nikiaus von Diesbach an den französischen Hof'); Abmach- 
ungen mit dem Grafen von Hochberg vom Januar 1475 werden 
in den Januar 1476 hineinversetzt**). Dies Alles beweist, dass 
die Hs. Z frühestens im Jahr 1477 begonnen wurde — wahr- 
scheinlich später — ; den Zeitereignissen immer näher kom- 
mend, führte sie der Verfasser bis 1484 hinunter. Die Hs. B 
muss vor dem Stansertage 1481 angefangen worden sein, da 
Schilling in der Einleitung Freiburg und Soloturn noch nicht 
als Orte kennt '•^); im Dezember 1483 war sie vollendet. 

Auf die Frage, wann und unter welchen Umständen die 
Hs. Z nach Zürich gekommen ist, können wir eine ziemlich 
sichere Antwort erteilen. 

') r, 144 '», 145 «7, 166 «, 170 ", 171 »«, 186 «, 208 " 316 «3. II, 144 »'. 
- «) 1, 171 «^ 232 3s, 258 », 274 ^\ II, 250 " u. s. f. - s) I. 315 »-». — -•) II, 
114, 250. Auch Etterlin S. 268 spricht von seinem «Gedicht». — *) I, 3 
ZI. 11. - 6) I, \{\ — 7) I, 160, 140. — «) I, 339. Wie schnell überhaupt 
auch bedeutende Ereignisse dem Gedächtnisse der Menschen entschwinden, 
beweist die am 7. Februar 1484 vom Tschachtlan vom Obersimmental an 
den Bat von Bern gestellte Frage, in welchem Jahre eigentlich die Schlacht 
von Murten gewesen seiV Rats-M. 45, 55. — *) I, 1. 



344 

Schilling starb vor dem 16. März 1486, Erbin seines Ver- 
mögens und seines handschriftlichen Nachlasses wurde seine 
Gemahlin, die ehemalige Gerichtschreiberin. Nun findet sich 
im Berner Ratsmanual vom 26. Juli 1486 folgende interessante 
Eintragung: «Nechst so man min hern burger bi einandern 
hat, sol man der verkouften kronigk red haben und die alten 
gerichtschribern darzü halten, das si die andern kronigken, 
Satzungen und anders harus gebe, und anzüslachen, wie man 
die strafen well, so damit sind umbgangen^).» Wir entnehn^en 
hieraus, dass die Witwe Schilling eine Chronik verkauft hatte, 
dass der Rat der Stadt hiedurch in solche Aufregung geriet, 
dass er Massregeln gegen diejenigen in Aussicht nehmen wollte, 
die bei dem Verkaufe die Hand im Spiele gehabt hatten, und 
dass er von der Schillingin die Aushändigung von Hand- 
Schriften (Chroniken, Satzungen u. a.) verlangte. Berührte 
schon der Verkauf der Chronik den Rat sehr unangenehm, 
so wurde ihm diese Angelegenheit noch peinlicher durch die 
Person des Käufers: den Rat von Zürich. 

Am 21. Oktober 1486 hatte man dort den Beschluss gefasst, 
eine Stadtchronik anzulegen und wählte in die dafür nieder- 
gesetzte Kommission an erster Stelle Hans Waldmann*). Dieser 
wird wohl durch Zwischenmänner den Kauf der Berner Chronik 
betrieben und die Anlage eines zürcherischen Geschichtswerkes 
angeregt haben. Es musste ihm, der in den Burgunderkriegen 
eine führende Rolle gespielt hatte, eine Geschichte eben dieser 
Ereignisse von höchstem persönlichem Interesse sein und ebenso 
sehr musste es ihm daran gelegen sein, den zürcherischen 
Standpunkt da zur Geltung gebracht zu sehen, wo er durch 
die lokalpatriotische Tendenz Schillings verschoben oder gar 
keiner Beachtung gewürdigt worden war. Denn, däss dazu- 
mal Schillings Chronik bereits in Zürich war, bestätigt Gerold 
Edlibach'), Waldmanns Stiefsohn. Edlibach hatte eine bei 
1436 einsetzende Zürcherchronik bereits in Arbeit und war 
mit derselben bis zum mailändisch-eidgenössischen Kapitulat 

M Rats-M. 53 (52) S. 153. Anshelm I, 299. — «) K. Dändliker, Hans 
Waldmann und die Zürcher Revolution von 1489, S. 23 u. 70. Der Be- 
schluss lautet wörtlich: «Her Waldmann, her Escher, her Swend sollen 
ordnen ein kronick zu machen.» Ratsmanual, Samstag den 11,000 Megden 
Tag 1486. Mi^eteilt von Prof. Paul Schweizer in Zürich. — *) Gerold 
£dTibach hatte als Einsiedler Ammann im Argau gegen einig'e in der Graf- 
schaft Lenzburg angesessene Burger einen Rechtstreit vor den bemischen 
Gerichten, der am 5. Januar 1475 zu seinen Gunsten entschieden wurde. 
Teutsch Spruchb. G, 281. 



345 

von 1466, beziehungsweise bis zur Beilegung der Streitigkeiten 
zwischen der Stadt Zürich und einigen Seegemeinden im Jahre 
1468 vorgerückt. Mit einem «Amen» schloss er seine Dar- 
stellung ab'). Nach einer erst später eingefügten Mitteilung 
über Nikiaus von der Flüe setzt Edlibach den ersten, fertig 
gestellten Teil seiner Chronik fort mit einer kurzen Darstellung 
der Lage Mülhausens und Schaffhausens im Jahre 1468 und 
schreibt dabei wörtlich : « und gewuneud gar vil spen und 
stössen zusamen, die ich von kürtze willen lass underwegen 
zu schriben, aber weller den gantzen handel wil lessen, der 
fint es in der grossen cronneck, so min heren von 
Zürich von den von Bern kouft band lutter ge- 
schriben, doch nüt gantz grecht»'). Zum zweiten Mal 
beruft sich Edlibach gelegentlich der Darstellung des Hohen- 
burgerhandels im Jahre 1482 auf Schillings Arbeit mit den 
Worten : « Die von Bern schribend innen widerum . • . . und 
trösten si gar hoch, als den ir eigen kronneck lutter 
inhatt»'*). Gerade diese Stelle beweist, dass dem Schreiber 
weder die amtliche Chronik Schillings vorlag (diese hört ja 
mit 1480 auf), noch eine Kopie derselben, sondern eben die 
«erste Fassung», welche noch eine Fortsetzung bis 1484 ent- 
hält, in der sich die von Edlibach angeführten Briefe Berns 
an Strassburg vorfinden. Auch das Jahr, in welchem Edli- 
bach die Fortsetzung seiner Chronik schrieb, hat er uns selbst 
bezeichnet: «Anno domini 1486 jar uf sant Larentzen abind 
ward dis usgeschriben»*). Also am 9. August 1486 war er 
fertig. Die Art, wie Edlibach die Bernerchronik benutzte, 
macht den Eindruck sehr grosser Eile und Flüchtigkeit. Die 
429 Kapitel Schillings kondensieren sich bei Edlibach auf 62 
Druckseiten *). Das Ganze nimmt sich aus wie ein sehr flüch- 
tiger, gedrängter Auszug, der manchmal wörtlich mit den 
Vorlagen übereinstimmt, sogar in Fehlern ®), durchsetzt mit 

^) Gerold Edlibachs Chronik, herausgegeben Ton J. M. Usteri. S. 125. 
Edlibach hat aus Versehen die beiden Kapitel umgestellt. Siehe den Titel 
auf S. 121. — «) Edlibachs Chronik ö. 126. — *) Ebd. S. 181. Auf S. 138 
beruft sich Edlibach bei der Ei wähnung der Belagerung von Neuss «auf 
der von Neus>8 Chronik». Ist dies vielleicht ein Schreibfehler? Denn in 
«der von Bern Chronik» befindet sich eine sehr ausführliche Erzählung 
jener Belagerung. — <) Edlibachs Chronik S. 189. — ») Ebd. S. 126-188.— 
') Z. B. wie Schilling f, 3 setzt auch Edlibach S. 126 das Bündnis mit 
Mülhausen in das Jahr 1468 statt 1466. Die Höhe der Pfandsumme, die 
Herzog Karl dem Herzog Sigmund bezahlte, geben beide irrig auf 80,000 
Gulden An. Schilling I, 92 und Edlibach S. 135. Das willkürliche und 
falsche Datum: decima die Martij, das Schilling I, 168 (Varianten) dem 



346 

einer Fülle neuer Zutaten, deren Kenntnis er sowohl den 
eigenen Erinnerungen, wie den Mitteilungen seines Stiefvaters 
zu verdanken hatte. 

Somit befindet sich also die Handschrift Z seit dem Sommer 
1486 in Zürich und zwar im Besitz «von min heren von 
Zürich», gelangte dann später in Privathände und kam schliess- 
lich als Geschenk des Hans Heinrich Holtzhalb arii 2. Januar 
1693 auf die zürcherische Stadtbibliothek. 

Jener Zürcher Ratsbeschluss von 1486 betreflPend Abfassung 
einer Chronik wird wohl nicht zustande gekommen sein ; denn 
im November 1506, Donnerstag nach omnium sanctorum er- 
gieng ein neuer Ratsbeschluss: «Junker Gerold Meyer, Dominik 
Frowenfelder, Stattschriber, sollen über die Berner Cronick 
sitzen und was durchzetünd und nit war ist, durchtün 
und das ander lassen hüben, damit man ein nüwe 
Cronick machen könne»*). Den Erfolg dieser durch Schil- 
lings Chronik veranlassten Anläufe zur Abfassung einer offi- 
ziellen zürcherischen Stadtchronik kennen wir nicht. 

Aus dem Umstand, dass die Handschrift Z schon so früh- 
zeitig nach Zürich kam, erklären sich die Tatsachen, dass 
Schodoler^) und Valerius Anshelm nur die in Bern liegende 
amtliche Chronik Schillings kannten, und dass nur Zürcher 
Historiker die Handschrift Z benutzten^). 

In welchem inhaltlichen Verhältnisse stehen die beiden 
Hs. Z und B zueinander? 

Gemeinsam behandeln beide die Jahre 1468 — 1480. Hier 
hört B auf mit der Bemerkung: «Und was siderhar me be- 

Bündnisbrief zwischen den Eidgenossen und Frankreich beigab, übernahm 
Edlibach »S. 137 mit dem unverständlichen « marie actum deeima ». Den 
Besuch des Kaisers in Basel vom i?eptember 1478 setzt Kdlibach S. 137 mit 
hJchilling I, 109 fälschlich auf den Jakobstag U74. — «) (j. v. Wyss, im 
Anzeiger f. Schweiz. Geschichte und Alterthumskunde 1863, S. 37. Kdlil/ach 
stand dem Frowenfelder jedenlalls nahe, da er (8. XVI] ihn unter den Ge- 
sellschaftern zum neuen bchneg^en gleich vor seiuem eigenen Namen nennt. 
Mit den Ratsbescblüssen von I4b6 und 1506 sind noch folgende Notizen zu- 
sammenzuhalten : «Man sol ein lehenbüch machen» (1406. Montag nach 
Elisabeth.) — Vier Ratsherren sollen der ^tadt ein Urbar stellen, « und all 
alt brief, fo wider und für liggend, zusammenbringen und was schädlich 
ist. verbrennen und abtun.» (1506, Donnerstag nach omnium sanctoriun.) 
Gef. Mitt. von Prof. Dr. E. Egli in Zürich. — «) Dies die Antwort auf G. 
ötuders Frage im Archiv des bist. Vereins des Kts. Bern VII, 898. — 
3) Trotzdem aus Hs. Z auch solche Kapitel zur VeröÖentlichung gelangten^ 
die nicht in der amtlichen Chronik stenen (Hottinger, Historia ecclesiastica 




(1743) den unterschied der beiden Handschi'itten nicht 



347 

schechen und inzeschriben notdurftig ist, ..... han ich in 
einer andern nüwen cronicken angefangen und nit 
underwegen gelassen» u. s. w. *). Diese neue, verloren 
geglaubte Chronik befindet sich in Hs. Z und umfasst die 
Jahre 1480—1484. Z ist nicht nur um diese Fortsetzung (Kap. 
388—429) reicher, sondern auch in dem beiden Handschriften 
gemeinsamen Teile erweist sich Z als ausführlicher. Der 
Hs. B fehlen folgende ganze Kapitel: 116, 232, 312, 342, 344, 

345, 348, 349, 351—354, 356—358, 3G3, 376, 379-382. Wesent- 
lich verkürzt sind in Hs. B die Kap. 315, 317, 318, 341, 343, 

346, 347, 360, 367, 368, 370, 374, 375, 383, 384, 385. Kleinere 
Verkürzungen haben stattgefunden in den Kap. 129, 246, 
329, 340. 

Erinnern wir uns daran, dass Schilling die Hs. Z der Zensur 
des Rates unterstellte, und dass infolge dieser Zensur der 
Hs. B der Stempel einer offiziellen Geschichtsdarstellung auf- 
gedrückt wurde: B enthält demnach die der Regierung genehme 
Wahrheit. Da fällt es in die Äugen, dass der grösste Teil dieser 
Auslassungen und Verkürzungen Bezug nehmen auf die Er- 
eignisse der Jahre 1477 — 1480. Hier also trat die vom Rate 
ausgeübte Zensur vor allem ein, sei es dass das Interesse für 
die Vergangenheit mit dem Tode Karls des Kühnen aufhörte, 
oder dass der Rat die in Aller Gedächtnis haftenden Ereig- 
nisse der letzten paar Jahre einer solch ausführlichen Dar- 
stellung überhaupt nicht wert erachtete, oder dass ihm die 
Darstellung Schillings in einigen Punkten caus Gründen» 
nicht gefiel. Wir begreifen vollkommen, dass die freimütigen 
Äusserungen Schillings über das französische Bündnis und die 
Jahrgelder '^), über das torrechte Leben ^), über den Zweck des 
Burgrechts "*). über die wenig rühmenswerte Aufführung schwei- 
zerischer Söldner in Frankreich und über die bedenkliche Zu- 
nahme der Sittenlosigkeit nach den Burgunderkriegen*), über 
die durch spätere Abmachungen überholten Verhandlungen 
auf dem grossen Tage zu Zürich betreff*end Burgund°), über 
die Flucht Adrians von Bubenberg aus Frankreich^) u. s. w. 
bei dem einen und andern Anstoss erregten und deswegen 
ganz wegbleiben, oder doch gemildert werden mussten. Hin- 
gegen sucht man vergebens nach einem tiefern Grunde für die 

») II, 234. — *) Kap. 116. - ») Kap. 842, 348 (teilweise). — *) Kap. 
344. — i) Kap. 347, 353, 379. — «) Kap. 348, 349, 351-354. — ') Kap. 348 

(II, 153). 



348 

Verkürzung oder völlige Beseitigung der Beschreibung ia 
Komfahrten, des Engerlingsprozesses und ähnlicher Dinge. 

Möglicherweise lag der Orund im Autor selber, der uo- 
geduldig, vielleicht krank und leidend — 1483 stiftet er eine 
Jahrzeit, 1485 tritt er von seinem Amt zurück und starb kurie 
Zeit darauf — sich der Aufgabe so bald als möglich entlediget 
wollte und deswegen auch nach eigenem Ermessen Eürzonga 
vornahm; dies dürfte wohl die Weglassung verschiedener 
Aktenstücke genügend erklären. Deswegen nahm er sich auck 
die Freiheit, in der amtlichen Chronik gelegentlich auf die 
ausführlichere Darstellung zu verweisen'). 

Ein auffallendes Beispiel von ungeschickter VerhiDdosg 
zweier durch Auslassungen einander nahegerückter Stellen ist 
das Folgende. Schilling schliesst das Kap. 878 der amtlichen 
Chronik mit der Erwähnung von Massregeln gegen die un- 
gehorsamen Knechte. Da er aber die Kap. 379 — 382 aualässt, 
so beginnt er die unmittelbare Fortsetzung (Kap. 383) durchaus 
unverständlich mit den Worten: «Und als nfl dis ding von 
manung wegen des kriegs langezit angestanden waren.» 

Wenn so die amtliche Chronik an Reichtum des Inhalts 
hinter der ersten Fassung bedeutend zurücksteht, so weist sie 
anderseits einige eigenartige Zusätze auf z. B. in Kap. 5, 153, 
157, 174, 175, 177, 272, 285, 316, 321. Besonders bezeichnend 
nimmt sich im Kap. 243 das dem Albin von Silinen reichlich 
gespendete Lob aus. Die von seiten Burgunds drohende Ge- 
fahr wird durch Hinzufügung einiger Pinselstriche deutlicher 
hervorgehoben : Karl hat das Gelübde getan, den Tod Hagen- 
bachs zu rächen, oder darum zu sterben^), das Lager vor 
Granson wird ausführlicher beschrieben^), vor den Schlachten 
von Granson und Murten finden im burgundischen Lager Be- 
ratungen statt, aus denen einerseits der tiefste Hass gegen 
die Eidgenossenschaft zu erkennen ist und anderseits die Er- 
klärung für die Belagerung von Murten gegeben wird^). Ge- 
rade diese Erzählung von den beiden Kriegsräten, deren Vor- 
bild in der Überlieferung von der Schlacht bei Laupen zu 
suchen ist^), beweist das unmittelbar nach den Ereignissen 

<) II, 88: «8U8 wurden ouch vil ander sachen . . . gehandlet, die harin 
nit geechriben stand und dennocht in andern etlichen niinen cronicken an- 

fezogen sind.» — II, 98: «vint man in andern büchern». — II, 134: «als 
ann das in etlichen andern cronicken witer angezogen wirt». — II, 141: 
«das man in andern iren bfichcm iuter bindet». — «) Kap. 113 (I, 1&9). — 
8) Kap.249(I,354).-*)1, 374 ;II,2.-*)Studer, Chronik Justingers, S. 82,307, 86\ 






349 

eintretende Wirken der Sage. Dann stellt die amtliche 
Chronik die Einwirkung der Murtenemiederlage auf Herzog 
Karls Gemütszustand bedeutend drastischer dar^). Ebenso 
enthält sie drei ganz neue Kapitel speziell bemischen Inhalts') 
und ein anderes von mehr allgemeinem Interesse*). 

Überhaupt tritt die lokalpatriotische Tendenz der amt- 
lichen Chronik in kleinem, aber doch bezeichnenden Verände- 
rungen hervor. Wenn z. B. Hs. Z nur von « man > oder c et- 
lichen», «einigen», oder von den «Eidgenossen» schreibt, setzt 
Hs. B gerne ein: «etlich von Bern und ander», oder «die von 
Bern und ander»*); oder wenn in Hs. Z die Rede- ist von «Bel-n 
und andern>, steht in Hs. B nur noch «von Bern»*); — aller- 
dings tritt auch einige Male der umgekehrte Fall ein ; — oder 
wenn in Hs. Z die Burgunder ihre Drohungen an die « buren » 
im allgemeinen richten, so schreibt dafür Hs. B « an die buren 
von Bern»*). 

In den Urteilen über Persönlichkeiten und Ereignisse 
schlägt Hs. B gelegentlich eine etwas schärfere Tonart an. 
Z spricht von « Bilgerin von Heudorf und den rechtschuldigen », 
B «von Heudorf und den rechten knaben»'); Z heisst den 
Hagenbach einen «wüterich», B einen «snöden wftterich»®); 
aus dessen «bösem» Regiment wird in Hs. B ein «snödes» 
Regiment"), ebenso schleudert sie gegen ihn die hasserfüllten 
Worte «das wüten swin»*®). Nach Hs. B zieht Karl von 
Neuss « schantlichen » ab und zieht mit «grosser hochfart» 
nach Lothringen**); die Eidgenossen, die Granson entsetzen 
sollten. Wessen in der ersten Fassung der Chronik «unend- 
liche (d.h. unzuverlässige) lüte», in Hs. B heissen sie «snöde 
lüte und unerliche hüben » ") ; der Verrat des mit der Besatz- 
ung von Granson unterhandelnden Burgunders wird schärfer 
verurteilt**), Campobassos Handlungsweise wird unzweideutig 
als die eines «Meineidigen», überhaupt als ein «Lampersch 
tückli» gebrandmarkt**). 

In stilistischer Hinsicht verdient die zweite Fassung gegen- 
über Hs. Z mancherorts den Vorzug. So sucht Hs. B die An- 
wendung des gleichen Wortes innerhalb desselben Satzes zu 



1) IT, 75. — «) II, 194 f.; II, 113 f. — ») II, 232. — *) I, 35", 174 •, 
195 >o, 220 », 800", 301 >, 325", 827 » n. s. f. — ^) I, 219«. - •) II, 34. — 
^) I, 100 n. — 8) i^ 104 5. _ 9) i^ 145«. _ 10) j^ 1291*. — »i) I, 208»«. — 

") 1, 364". — 1») I, 369 5, 371 »». — »<) II, 115», »0, ". 



350 

vermeiden ^) und weiss an einigen Orten sich unbedingt klarer 
auszudrücken-). 

In grammatischer Hinsieht weist Hs. 13 einige Besonder- 
heiten auf: sie schreibt mit Vorliebe € vermeinten» an Stelk 
des in Hs. Z beliebten « meinten » ') , sie bevorzugt die Wen- 
dung <me dann» anstatt des in Hs. Z gebräuchlichen cob» 
oder «bi»^), sie verwendet das Wort c macht» gerne imHu- 
raP), lässt das superlativische cgar» öfters vreg und stöisi 
in der dritten Person Plural der Verbalformen das Schlosse 
gerne al)"). 

Anderseits ist aber die stilistische Durcharbeitung mi 
Verbesserung nicht durchgreifend genug gewesen» Wenn die 
amtliche Chronik gelegentlich auch Schreibfehler korrigiert, 
macht sie dafür wieder neue und manche Sätze sind zum Nach- 
teile des Verständnisses verändert worden^). 

Im ganzen und grossen können wir Hs. B als eine in- 
haltlich verkürzte, von stärkerm Lokalpatriotismus getragene. 
stilistisch etwas verbesserte Auflage von Hs. Z bezeichnen. 



VI. Inhalt und Form des Schilling'schen Geschichte- 

Werkes. 

Den Inhalt des Schilling'schen Geschichtswerkes bilden 
diejenigen Kreignisse, die «in gedechtnüs der lebenden das 
nuweHt» sind, im besondern die < kriegsübungen » zwischen 
Hur^nnd, der Eidgenossenschaft und Osterreich®). Im Mittel- 
punkte der Erzählung steht Bern, um das herum sich Alles 

I) /. IJ. I, 44»^ (lieben), 73»* (ganz), 21.S« (ganz), 254 >* (gar), 263" 
(M»ti|. 11. M '» (K<*lt), J^6 »T (ertötend) u. 8. w. — «) Z. H. I, 14-»: cnnd ka- 
ini'iil niu'li Mvh ilnr vienden umb». I, 2V6*^: «iinerlichen ab und getorsten 
.11.1 Ki.li/<'iinNH.Mt Mit angriffen» u. 8. w. - ») Z. B. i, 218 «^ 273 «*, 294*, 
{|'</-' II «. w. ») Z. H. I, 213", 211«, 210 ^^ 247» u. s. f. — ») Z. B, 

I, IW7 ', ;r«M»*. II. 27 ••, 20" u. 8. f. — •) «waren, hatten, giengen» an- 
ol.iM - w.iri'iil. ImttiMit, giengcnt» u. 8. w. — ^) Z. B. I, 12 ^ 16 >» u s. w 



351 

gruppiert, was von den übrigen Eidgenossen, den Bundesver- 
wandten und ihren gemeinsamen Feinden beigebracht wird. 

Den Zweck seiner Geschichtsdarstellung offenbart Schilling 
in den einleitenden Worten: «die vergangnen und beschechnen 
geschichten und Sachen, us denen dann die menschen warhatt 
nnderrichtung erkennen und darus ir künftigen dinge dester 
bas geordnen mögen, schriftlichr warheit zu bevelhen, und den 
guten geschichten ir eitern nachzevolgen und darinne bestent- 
lich beharren»*). Um diesen in erster Linie didaktischen 
Zweck zu erreichen, zieht er aus dem Gange der Ereignisse 
Nutzanwendungen, die sich allerdings über das Mass land- 
läufiger Lebensweisheit und primitiver Staatsklugheit nicht er- 
heben und die er zum Teil aus Justinger hatte entnehmen 
können. Seine Lebensanschauung formuliert er z. B. in fol- 
gende Sätze: untreue, Hass und Neid sind die Wurzeln aller 
Untugenden 'j, Undankbarkeit ist das grösste Laster im Himmel 
wie auf der Erde^), Mangel an Gottesfurcht und Hoffart ver- 
ursachen Unglück'), unrecht erworbenes Gut geht mit Recht 
wieder verloren*), jede Untat kommt an den Tag"), Weisheit, 
Vernunft, gute Ordnung, Gehorsam und Gottesfurcht bringen 
dem Menschen Heil und Segen'), im Kriege soll man mit 
Vernunft und Schlauheit vorgehen®), man soll den Feind nicht 
verachten"), den Freund nicht verschmähen*®), dem Überläufer 
nicht trauen**), soll auf Ordnung halten*^), dann kann es nie 
misslingen. Überhaupt unterstellt Schilling alles, was ge- 
schieht, der unmittelbaren Einwirkung Gottes: Gott belohnt 
jeden nach seinem Verdienst*^), er errettet die Menschen so 
gut aus der Lawinengefahr**), wie aus der Hungers- und 
Wassernot**), und wenn die Menschen mit Plagen der ver- 
schiedensten Art heimgesucht werden, so haben sie dies nur 
ihrer Sündhaftigkeit zuzuschreiben*®). Gibt der Papst den 
Menschen Gelegenheit, sich ihrer Sünden zu entledigen, so ist 
dies der grösste ihnen zugängliche Schatz*'). Offenkundig 
wirkte der göttliche Einfluss in den Burgunderkriegen mit: 
Gott hat sie verhängt ^% die ewige Richtung ist ein Werk des 
heiligen Geistes''^), Gott führte den Jost von Silinen an den 
französischen Hof ^®), Gott erleuchtete Ludwig von Frankreich, 

') I. 3. — «) I, 103. — ») I, 223. Dies ist auch Fränkli's Meinung ge- 
wesen. Quellen zur Schweizer Geschichte 1, 186. — •*) II, 50, 110. — *) II, 
172. - 6) II. 173. - 7) I, 371; II, 38. — «) I, 200. — 9) 1, 37. - to) i 225 
f. - ") II, 52. - i«) I, 251. - i») I. 298. - »*) II, 205. - '*) II, 273. 240. 
— »«) If, 183, 249. - «7) n, 98. - t?) i, i03. - «s) I, 138. - ««) I, 139. 



352 

wie er Karl von Burgund verblendete'), Gott selbst schlug dk 
Schlacht von Hericourt, ihm allein gebührt die Ehre der biege 
bei Uranson, Murten, Nancy, Gimis'), und die Onade des Hem 
hat Alles zu einem guten Ende hinausgeführt'). 

Schon hieraus lässt sich der politische Standpunkt Schil- 
lings erkennen. Selbstverständlich steht er mit vollster Über- 
zeugung auf der Seite der von Burgund schnöde misshandelten 
und angegriffenen Eidgenossenschaft. Bern und der Eid- 
genossenschaft gehört seine Liebe, den Feinden sein Hass ootl 
Zorn. Karl, der Abgott und Messias seiner Anhänger^), er- 
scheint ihm als Wüterich und Blutvergiesser*), seine Freunde 
sind schnöde Buben ^), die Jolanda von Safoyen heisst er einen 
rechten Ursprung und Hetzhund dieser Kriege'), die volle 
Schale seines Zornes ergiesst sich über den Wüterich und Ver- 
räter Hagenbach, dessen Gefangennahme sogar das Kind im 
Mutterleibe erfreut^). Dass man die Leute von Yverdon 
schonte, ist schade, denn sie hätten etwas Anderes verdient*!. 
und dass man Hagenbachs Söldner frei abziehen liess, reut 
ihn von Herzen, doch fügt er ängstlich hinzu : wenn dies nicht 
gegen den Allmächtigen gesprochen ist*®). 

Schillings Sympathien gehören vor allem Ludwig von 
Frankreich, dessen Haltung und finanzielle Unterstützung den 
Bernern das Unerträgliche der Kriegsführung erleichterte".'. 
Dies trägt ihm auch den offenen Tadel Anshelms ein: auch 
Schilling sei vom französischen Sonnenglanz und dem öster- 
reichischen Pfauenschwanz so verblendet gewesen, dass er 
sogar nach dem Tode des burgundischen Löwen nur mit Ver- 
achtung von ihm spreche *-). 

Schilling ist aber durchaus Realpolitiker. Frankreich 
schätzt er als willkommenen Bundesgenossen im gegenwärtigen 
Kriege, im übrigen bleibt er sich seines Deutschtums und 
seiner Zugehörigkeit zum deutschen Reiche bewusst: die welsche 
Zunge ist von Natur aus allen Deutschon feind und widerwärtig 
und hatte es schon immer auf eine Schädigung des unter dem 
Schutze des Allmächtigen stehenden heiligen deutschen Reiches 
abgesehen; Gottes Ordnung hat die Weltregierung dem geist- 
lichen und weltlichen Schwerte zugeteilt und der Träger des 

») I, 132, 139. - «) I, 184, 881; II, 60, 114, 207. - ^) II. 248. — 

^) I. 286, 353; II, 3, Varianten. - *) I, 284. 374, 381; If. 114. — «) I. 280. 

— ') II. 76. - ») I, 146, 148, 152. - ») I, 301. — »«) 1. 147 — »«) II, 
249, 273. — •*) Aushelm I, 76. 



353 

letztern ist mit Recht die deutsche Nation'). Diese Worte 
enthalten das politische Glaubensbekenntnis Schillings. Und 
doch war es gerade die kaiserliche Politik, die den deutsch- 
gesinnten Chronisten in einen schweren Konflikt versetzte. 
Der plötzliche Rücktritt des Keichs vom Kriege erschien ihm 
denn doch unziemlich, und um seinem Unmute nicht in zu 
scharfen Worten Ausdruck zu leihen, will er * umb des besten 
willen> lieber davon schweigen*). In gleicher Weise empört 
er sich über die schwäbischen Städte, vor allem über Nürn- 
berg, weil sie in kurzsichtiger Weise die der Eidgenossenschaft 
drohende Gefahr nicht als die eigene anerkennen wollen*). 
Umsomehr erhebt er die von den Eidgenossen, von Basel, Frei- 
burg, Solotum und Strassburg opferwillig gebrachte Unter- 
stützung, «die man niemermer vergessen sei». 

Wenn so der patriotisch gesinnte Mann mit dem lebhaf- 
testen Ausdrucke der Empfindung den Ereignissen folgt und 
in unzweideutiger Weise seiner ausgesprochenen Parteistellung 
Worte leiht, so besitzt er doch ein offenesAuge für die im eigenen 
Lager zutage tretenden Schäden und den anerkennenswerten 
Mut, seinen Tadel dahin zu richten, wo er IrefTen soll, nach 
unten sowohl als nach oben. Er brandmarkt die schnöden 
Schelmen und Freiheitsbuben, die sich nicht am Kampfe, wohl 
aber beim Beutemachen beteiligen, die nachher nicht mehr 
arbeiten wollen und schuld sind an der schreckliehen Abnahme 
der öfl^entlichen Sicherheit*). Überhaupt vergiftete das ver- 
fluchte ßaubgut das Volk und rief der Buche des Himmels'). 
Gottlosigkeit, Müssiggang, Geldgier, zügelloses Kriegsleben der 
Söldner gehören eben auch zu den Folgen der glänzenden 
Kriegstnten der Burgunderkriege und Schilling scheute sich 
nicht, diese Schattenseite des Volkslebens bloss zu stellen- 
Aber auch ( oben » gieng nicht alles in der Ordnung zu. Das 
zeigte sich ebenfalls beim Beutemachen : das Gewonnene wurde 
nicht gleich verteilt und wenn gelegentlich der Antrag, eine 
gemeine Beute zu veranstalten, gestellt wurde, so konnte dieser 
nicht durchgeführt werden, weil «die Mächtigen und Gewal- 
tigen > schon viel gewonnen hatten, das sie ungerne zurück- 
gegeben hätten. < Das befehle ich dem allmächtigen Gott, 
der weiss einen Jeden nach seinem Verdienen zu belohnen.*)» 
Eine solche Handlungsweise verletzt sein Gerechtigkeitsgefühl, 



354 

denn die Armen haben gleichviel getan wie die Reichen und 
Jedermann hat seine Bürde getragen, hat Gut und Leben ge- 
wagt, damit es zu einem guten Ende kam*). So war's Her- 
kommen in der Eidgenossenschaft und deswegen begreift auch 
Schilling den tiefen Unwillen in Stadt und Land über die aus 
Frankreich fliessenden Pensionen ; denn dem gemeinen Mann 
bleibt es unerfindlich, dass Einem mehr werden solle, als tau- 
send Andern*). Im Mitgliede der Distelzwangzunft regt sich 
in diesen Zeugnissen kühnen Freimuts eine erfreulich demo- 
kratische Ader. 

Welche Quellen standen Schilling zur Verfügung ? 

Es muss vor allem im Auge behalten werden, dass er 
mitten in den Ereignissen lebte und wirkte und sie in un- 
mittelbarster Nähe selbst betrachten konnte. Nicht nur wohnte 
er in Bern, dem damaligen politischen Hauptquartier der Eid- 
genossenschaft, sondern er gehörte derjenigen Zunft an, die 
am meisten einflussreiche Männer stellte, und zugleich befand 
er sich in einer amtlichen Stellung als Protokollführer und 
Mitglied des Rates, die ihm mehr als andern Einblick in die 
Verhältnisse gestattete. Zudem nahm er persönlich an ver- 
schiedenen Kriegszügen teil, so dass er in der Einleitung zu 
seinem Werke ohne Übertreibung von sich selbst sagen konnte, 
dass er mehrteils selber dabei gewesen sei. Somit beruht ein 
grosser Teil seiner Angaben auf persönlicher Anschauung. 
Was er nicht wissen konnte, suchte er durch Erkundigung bei 
Augenzeugen in Erfahrung zu bringen, « Als ich vernomen 
han», «ich han vernomen von denen, so under dem Burgun- 
schen here dazemal warent», «dann ich von dem von Bftben- 
berg han gehört und vernomen», «als ich gehört und euch 
selber gesechen han -^ sind Stellen, in denen er wesentlich die 
mündliche Tradition als Quelle angibt'). Dann stand ihm die 
ganze einlaufende, wie ausgehende amtliche Korrespondenz des 
Bernerarchivs zur Verfügung. Schilling hat etwa 60 Akten- 
stücke vollinhaltlich in die Chronik aufgenommen und eine 
Reihe anderer wenigstens auszugsweise verwertet. Einige 
Male beruft er sich auf « andere Chroniken, andere Bücher, 
der Stadt von Bern Bücher. » Hier ist nicht ausser acht zu 
lassen, dass diese Verweise sich nur in der amtlichen Chronik 
finden und gerade da, wo Kürzungen eingetreten sind. Und 
da sich wirklich alle angerufenen Stellen in Hs. Z vorfinden, 

») I, 387 ; II, 248. - «) 1, 164 f. — i) Z. ß. I, 370, 386, 390; II, 38, 101. 



355 

so bat man in Jenen Verweisungen nur ein Selbstzitat zu er- 
blicken: Schilling weist hin auf die ausführlicher gehaltene 
erste Fassung seines Werkes*). 

Aber nicht nur das bernische Archiv war ihm zur Be- 
nützung geöffnet, sondern nach seiner eigenen Angabe erhielt 
er auch Einblick in das luzernische Stadtbuch*). Wenn er 
dann wieder von Briefen spricht, die im Wasserturm zu Lutzem 
liegen, so lässt sich hieraus nur entnehmen, dass Schilling den 
Aufbewahrungsort jener Aktenstücke kannte, aber nicht, dass 
er sie wirklich auch benutzte'*). 

Die Quellen für die beiden Kap. 77 und 334 (das grosse 
Festmahl in Trier und der Ursprung der Herzoge von Bur- 
gund) lassen sich ebenfalls nachweisen. Jenes stellt sich 
heraus als eine Übersetzung des Libellus de magnificentia 
ducis BurgundifiB in Treveris visa conscriptus^); dieses findet 
sich beinahe wörtlich bei Knebel, der unabhängig von Schil- 
ling in den Besitz jener Mitteilung kam, die über die Her- 
kunft und Schicksale der burgundischen Herzogsfamilie Auf- 
schluss erteilte*). 

Neben den amtlichen Aktenstücken verschmähte Schilling 
nach dem Vorgange Justingers glücklicherweise auch die Auf- 
nahme literarischer, dem Volke entstammender Zeugnisse nicht. 
Die zehn Lieder aus der Burgunderzeit gehören zu den schönsten 
ihrer Art; durch ihre Erhaltung hat sich Schilling ein wirk- 
liches Verdienst erworben. 

Will man ein Urteil über die Glaubwürdigkeit Schillings 
gewinnen, so darf man nicht vergessen, dass er an den Kämpfen 
seiner Tage beteiligt war, dass er zu einer Zeit schrieb, als 
die Leidenschaften sich noch nicht beruhigt hatten, und dass 
sein erstes Interesse der engern Heimat gilt. Eine kräftige, 
aber begreifliche Parteilichkeit gegen Burgund wird ein be- 
sonders Kennzeichen Schillings sein. Diese Parteilichkeit kann 
sich in doppelter Weise äussern : entweder sagt er vom Feinde 
zu viel Schlechtes, oder von seiner eigenen Partei zu viel 
Gutes. Hiebei muss man noch in Anschlag bringen, dass 

') II, 98: «in andern büchern >. II, 134: «etlichen andern cronicken». 
II, 141 : « in andern iren büchern». II, 184: «in der etat von Bern buchern». 
II, 197, 201, 214: «in andern der von Bern bfichem». II, 88: «in andern 
etlichen minen cronicken». — *) I, 226: «dann die von Lutzem ouch dis 
trüw und früntschaft von wort ze wort in ir statbüch geschriben band, als 
ich dann das darinne gelesen und darus geschriben han. » Vergl. Über 
diese Stelle A. Bemouilii im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte I, 151. — 
») 1, 149; II, 210, 224. - ♦) Basler Chroniken lU, 127. — ') Ebd. S. 382. 



a56 

Schilling in amtlichem Auftrage schrieb, mithin genau über- 
legen musste, was er zu sagen und zu verschweigen hatte. 
Wenn Schilling gelegentlich schreibt: c Darüber wäre viel zu 
schreiben», oder: cDies lass ich um des Besten, um Friedens 
und Ruhe willen unterwegen», so zeigt der vorsichtige Chro- 
nist, dass er den goldenen Nutzen des absichtliehen Ver- 
schweigens sehr gut kennt'). Für Schilling ist es sehr charak- 
teristisch, dass er kein Wort von der Ausstossung Adrians 
von Bubenberg aus dem Rate spricht, dass er die argen Zer- 
würfhisse unter den Hauptleuten und die groben Ausschrei- 
tungen der eidgenössischen Krieger beim Blamonterzuge unter- 
drückt, dass er die Entrüstung des Berner Rates über die in 
der Wat verübten Grausamkeiten (1475) verschweigt, dass er 
nichts weiss von den qualvollen Stunden der bemischen Staats- 
männer, als die französischen Gelder nicht einlaufen wollten, 
nichts weiss von der verlogenen Politik des französischen 
Königs gegenüber Lothringen und der Eidgenossenschaft. In 
dem Verschweigen von diesen und noch andern unangenehmen 
Dingen liegt ein deutlich erkennbares Beschönigen des Ge- 
schehenen. 

Aber wir können Schilling in einigen Fällen sogar auf 
bewussten Irrtümern, auf absichtlicher Umgestaltung der Tat- 
sachen ertappen. Über die in Ensisheim im Januar 1474 ge- 
führten Unterhandlungen berichtet er, den Tatsachen wider- 
sprechend, in einer für Herzog Karl sehr nachteiligen Art*j; 
von einem einhelligen Beschluss der Eidgenossen, von Morges 
nach Genf zu ziehen, ist gar keine Rede •) ; als der Graf von 
Greyerz im November 1474 nach Bern kam, wurde, nach 
Schilling, mit ihm und seinen Begleitern c ruch » geredet, wäh- 
rend so ziemlich das Gegenteil der Fall war*); ebenso wider- 
sprechen die Akten der Auffassung Schillings, wenn er die 
Behandlung der Yverdoner Bürger durch die eidgenössische 
Besatzung als eine einwandsfreie darstellen will*). 

In diesen Zusammenhang hinein gehört auch die Art, wie 
Schilling die an den burgundischen Herzog gerichteten Briefe 
kürzt. Nur wenige von vielen Beispielen mögen hier heraus- 
gehoben werden. 



») I, 50, 108. 131. 148; 11, 3, 128. — «) I, 122, 129. - ») I, 312. — 
*) I, 279. - *) I, 316, 341. 



357 



Original. 

Wo wir dann solichs in allen 
mindern und merern sacben 
mögen verdienen, wellen wir 
als des dürchlüchtesten hus 
von Burgunn underdienstlicher 
ungespart in aller geburlikeit 
gern tun mit hilf gots, der 
ilwer fürstlich gnad sellenk- 
licben behalt (I, 120). 

dienen, bewist uns dieselb gnad 
sölicb gnädig günst, der wir in 
allen zimlichen Sachen mit 
Pflichtigen dienst willenklichen 
wellen begegnen mit hilf gots, 
der üwer fürstlich hochmäch- 
tigost gnad sällenklichen be- 
halt (I, 121). 



sinr alleriibertreffenlichosteu sinen gnaden, 
gnaden (I, 123). 



Schilling. 

Wo wir dann solichs in allen 
mindern und merern Sachen 
mögen verdienen, das wellen 
wir gar gern tun. 



dienen, das wellen wir in allen 
zimlichen Sachen mit bereitem 
willen verdienen. 



die gnade der durlüchtesten 
herren. 



die unsäglich gnad, unmässig 
gunst und unussprechenlich 
senftmütikeit dürchlüchtosten 
hern, etwan zfi Burgun etc. 
herzogen (I, 123). 

Allerdings sind, wie man sieht, nur die Formalien gekürzt, 
aber durch diese Kürzung kommt ein ganz anderer Ton in die 
Briefe. Die diplomatisch feinen Redensarten der Kanzlei 
wollten nach dem Tode des gewaltigen Gegners Schilling nicht 
mehr behagen, die Nachwelt sollte nicht wissen, dass man mit 
Karl dem Kühnen einmal im höflichsten Tone verkehrt, dass 
man besondern Respekt vor ihm gehabt hatte. 

Von diesen wenigen Aussetzungen abgesehen, tragen die 
Schillingschen Nachrichten den Stempel der Wahrheit und ab- 
soluter Echtheit. Allerdings verfügte der Verfasser aus per- 
sönlichen und sachlichen Gründen nicht über die wünschens- 
werte Unbefangenheit und Unabhängigkeit, allerdings geht ihm 
der erstaunliche Weitblick des Valerius Anshelm ab, aber es 



358 

ist nicht richtig, wenn er allzubescheiden von der cBlödigker. 
seimr torrtchten Sinnen > redet und sich selbst die für eiwa 
Geschichtschreiher notwendigen Eigenschaften abspricht'). In 
Gegenteil besitzt er ein offenes Auge für Alles, was um ika 
herum vorgeht, und abhold allen Phantastereien baut er sein 
Werk aui zuvtrlässigen Informationen auf und zieht das Ur- 
kundenmatorirtl in grösserem Umfange herbei, als es vor ihn 
je der Fall gewesen war. Sein Werk darf den Anspruch er- 
heben, eine der wichtiiisten Urkunden für die Geschichte der 
Jahre I-Hi^ 14>4 zu sein. 

Die Darstellung ist hie und da etivas umständlich, stelleD- 
wrise sogar scliabh»nenhaft-j. im Ganzen frisch und lebendig. 
(ilücklicherwt'ist* hält sieh Schilling von dem das Üppige und 
Schwülstige liebenden Hunianistentone frei und erzählt mit 
beinahe autdringlicher Subjektivität*; in leichtverständlicher. 
schunukloscr Sprache. Er zitiert einmal einen Ausspruch 
Hanuibals^ . er kennt den Namen des ersten römischen 
Kaisers^ . er stellt einmal Karl von Burgund mit dem grossen 
Alexander") und llau'eubach mit Lucifer') zusammen, er kennt 
Houers Kdelsteiu. den Ysop*"!, er spricht zweimal von alten Chro- 
uiki'u und llisti>rien^): dieses bescheidene Wissen und die nur 
spärlich auitretendcn Metaphern und rhetorischen Figuren*^; 
beweisen eben nur. dass Schilling der Kenaissancebewegung. 
di(» (b)iii in seinem Kanzlei vorstand Fricker einen aufrechten 
Vertreter besass, keinen Sinn entgegenbrachte. Hingegen 
stand der politisch den Franzosen zugeneigte Mann auch sprach- 
lich unter dem KinHusse Frankreichs. Justinger hatte sich 
von demselben völlig lerne gehalten, bei Fricker entdeckt man 
zur Seltenheit ein aus Frankreich her übergeholtes Wort, mit 

M 1. 1. Aiirh Kttt'rlin S. 2«J.S spricht vun seiuor Torheit. — t) Man 
vor^loirho «lio Ix'iiiüht'iitU' (rleichförini^kcit in der Krzählun«r der ctieboD 
Uointahrton! 11. ;»s. IST. 2\\K 243, 2r)3. 270, 278. - ») «Als ich vernonien 

._..i.r_i . .1 1 :..! :^ :..k u..« :^i- _*ii :^u .-»:»« :^i_ * .. . .' 



^r«»linrt, p'st'i'lit'u hau, ic-li mein, irh han, ich will, ich weiss, ich bit, ich 




nJ.r. ") 1, lO'J, 11(1. - •) 1I,3.\ Uli. Darunter wird wohl Köniffshofen 

_. 1 t • •!,% i__ -i:.. 11 i... r.ii 1 a:^ ...»_ A_j_ 




Stühli» st^'ijjfi'n auf dir liilnko (11, 242). einen heilwauien Knopt flechten (1, 
72, MS), mit KriejfHnadeln Mtupten (I, 8), ein Dorn im Aufife (11, 281) u. g. ^/ 
Her bilderreichste Satz steht beim Beginne des Kapitels 105 (F, 146). Ironie: 



359 

Schilling dagegen halten die Fremdwörter ihren Einzug in die 
bernische Sprache und Literatur*). 

Zum Schlüsse wollen wir noch auf einen Punkt die Auf- 
merksamkeit lenken. Während die damaligen Franzosen sich 
bereits zur lebensvollsten Erfassung historischen Geschehens 
durchgerungen hatten, wissen unsere Chronisten — mit einer 
einzigen Ausnahme — gewöhnlich nur von Tatsachen und 
Strömungen im Allgemeinen zu erzählen. Selten erhebt sich 
ein Einzelner mit klar erkennbaren Motiven aus der Masse 
heraus und handelt und treibt, meistens begegnen wir dem 
Kollektivmenschen und meistens vollziehen sich die Dinge in 
einem Massengeschehen. So ist auch bei Schilling das Volk 
von Bern, das Volk der Eidgenossen die eigentlich kämpfende 
und siegende Macht, der eigentliche Held auf der Bühne. Es 
darf dies als eine Schwäche der Darstellung bezeichnet wer- 
den, aber hiedurch wird die ganze Grösse der Zeit und die 
Tiefe der Bewegung trefflich vor Augen geführt. Allerdings 
führte Schilling bei einzelnen Persönlichkeiten einige kräftigere 
Pinselstriche ; es geschieht dies bei Nikiaus von Diesbach *), 
Adrian von Bubenberg'), Brandolf vom Stein ^), Hans von der 
Gruben*), Urban von Muleren®), Nikiaus von Erlach 0» Jost von 
Silinen*^', beim Markgrafen Rudolf von Röteln®;, beim Grafen 
von Valendis ^®), beim Grafen von Greyerz ^*), dem Propst Stör 
von Amsoldingen*^) und dem Leutpriester von Bern*'. Dazu 
kommen noch Albin von Silinen**), der Bruder des genannten 
Jost und Caspar Barpfennig in Strassburg, der Vetter Schil- 
lings^*). Nun beachte man, dass mit Ausnahme der beiden 
Letzten alle übrigen Zunftgenossen des Chronisten sind. Da- 
mit wurde das zu Ehren Berns, der Eidgenossenschaft und 
ihrer Verbündeten geschriebene Werk zugleich ein Ehren- 
buch der Gesellschaft zum Distelzwang. 



Die Weiber musaten ihre Sachen um wenig Geld zurücklassen (II, 54), der 
Herzog von üesterreich erhielt die nicht lür ihn aufgespeicherten Vorräte 
{I, 145), die Feinde mussten ohne Gefieder fliegen lernen (II, 50). — *) Rif- 
fiere (I, 134), studieren (I, 284), fundieren (f, 58), appellieren (II, 125), ab- 
solvieren (II, 190), content (I, 52, 176), geformiert (I, 388), geamaliert (1, 
389), declariert (II, 187), corrigiert (II, 277). practicieren (I. 374), contra- 
teit (I, 389), regiment (I, 283). — ») I, 140, 258. — ») II, 6, 35, 40 f., ?5. — 
*) I, 347, 383. — *) I, 378. — «) II, 109. - ') I, 53 Ö. - ») 1. 139. - •) I, 
337, 839. - >0j II, 105. - ") I, 279. — »«) II, 187, 219, 221. - »J II, 179 
bis 183. -- '^) I, 347. — »5) i^ 254. 



360 



¥11. Die Uerstellang des Textes. 

Über die bei der Ausgabe befolgten Grundsätze sind noch 
einige Worte zu sagen. Im ganzen und grossen kamen leider, 
nach dem Rate des Herausgebers des Valerius Anshelm, die 
bekannten Weizsäcker'schen Grundsätze zur Anwendung. Schil- 
ling Hchreibt nämlich sehr ungleich, z. B. us uss, uf uff, wAchs 
wüchsK, aplas aplass, applas applass, jnen inen, herrschaft her- 
Hchaft, annders anders, kommen kernen, hilff hilf, mitt mit, ratt 
rat, rätt rät, stat statt statt, Wat, Watt W&tt, graf gr&ff gräff. 
monadt monat monad, f&ss f&s, ross ros, tett tet, gott got, 
verkündt verkünt, nitt nit, inn in, schiflF schif u. s. w. Hier 
trat überall Einheit im Sinne der Vereinfachung ein; dies 
konnte geschehen, da die Verdoppelung der Konsonanten 
durchaus nicht die Kürze des vorhergehenden Vokals bedeutet. 
wie aus obigen Beispielen deutlich zu ersehen ist. Aber dies Ver- 
fahren kann von Gewalttätigkeit nicht freigesprochen werden 
und brachte in den vielen Jahren, durch die sich die Druck- 
legung hinzog, manche Ungleichheit mit sich, die Niemand 
mehr, als der Herausgeber bedauert. 

Von WeizHJlcker weiche ich in folgenden Punkten ab: Den 
Anfang eines jeden Satzes schreibe ich mit einer Majuskel: 
iUiH y, niii'h wo es für ei steht (fryer, dryer) ersetze ich überall 
mit if *l» Hchilling auch frier, drier schreibt ; da er ebensowohl 
vnrkrnidt und verkfmt, rett, redt und ret, bestätt und bestät 
«ilfwniHt, MO zog ich auch in diesem Falle, die Vereinfachung 
vnr, f rolzdi'in die Verdoppelung des Konsonanten grammatisch 

Vom gloicJu'n Grundsatze Hess ich mich bei der Aufstellung 
Hm VMtlarit^'nliHte leiten. Die beiden Handschriften weisen 
MfiHMMl' dnu orthographischen zahllose grammatische Abweich- 
liHUt'M ^^^^* ^" '*• '*"'^'^^*^ hilflichen, sage sag, buttend butten, 
ill |ii(| iiIIm faK<% <"<'l^ö ^i^'^' ordnunge Ordnung, gegen gein, 
Inthli« iMild, HMUilich manlichen u. s. w. Dazu kommen kleinere 
|i|itii|idliMiM<'(i mnzcdner Satzteile, z. B. das aber alles = das 
MMt«M mIm'I. «»• !»<••» <•**** vienden = der vienden etlich u. s. w. 
llHlli« li'h'nlh» dioHO orthographischen und grammatischen Ab- 
yU'lt'lniMM«'«» indioron wollen, so hätte zum mindesten die Hälfte 
i|m. IVhIi^h hl lue Variantenliste aufgenommen werden müssen. 



361 

ohne dass dem Historiker der geringste Gewinn daraus er- 
wachsen wäre. Hingegen nahm ich alle Worte auf, deren 
Vokalabweichungen auf den Kampf des Schriftdeutschen mit 
dem Dialekt hinweisen, z. B. hert und hart, besetzt und be- 
satzt, letzi und letze, weri und were, ane und one, kum und 
kom, verliehen und verlüchen, kün und kin, verbrönt, verbrant 
und verbrent u. s. w. 

Die durchwegs römischen Zahlen der Handschriften sind 
durch die leichter lesbaren arabischen ersetzt, die einzelnen 
Kapitel wurden numeriert. Die Wiedergabe der amtlichen 
Aktenstücke erfolgte nach dem in den Missivenbüchern nieder- 
gelegten offiziellen Texte, die Abweichungen Schillings wurden 
in die Varianten verwiesen. 



Till. Literarische Terwertang SehiUings. 

Schillings amtliches Ühronikwerk wurde zunächst zu den 
andern Chroniken in das cgewelbe» gelegt. Am 4. Juli 1487 
erhielt Türing Fricker den Auftrag cus den kroneggen den 
Murtenstrit kurzlichen zu begriffen und minen hern den zu 
lesen, damit der in der kilchen iärlichen geofnet und ver- 
kunt werd > ^j. Somit wurde Schillings Darstellung der 
Murtnerschlacht in verkürzter Fassung, so lange der Zehn- 
tausendrittertag gefeiert wurde, dem in der Kirche versam- 
melten Volke jährlich vorgelesen. Später kam der Gebrauch 
auf, vor dem Beginn der Ratsversammlungen den anwesenden 
Räten und Burgern aus den Satzungen und Chroniken Ab- 
schnitte vorzutragen ^). Wie lange diese Sitte dauerte, wissen 
wir nicht. Im September 1762 wanderte dann Schilling in die 
Stadtbibliothek«). 

Das Werk unsers achtunggebietenden Geschichtschreibers 
fand eine eindringende literarische Verwertung. Zuerst in 
bescheidenem Masse durch Edlibach, nachher sehr ausgiebig 

Bats-M. 56, 53. Anshelm I, 321. — «) Anzeiger für Schweiz. Ge- 
schichte V, 201. — ») Siehe oben S. 334. 



362 

durch Schodolcr, und sämtliche Bernergeschichtschreiber. m 
Ausnahme des sonderwilligen Anshelm, haben ihn eifrig los- 
genützt. Während ihn Anshelm wegen seiner franzosenfreus^ 
liehen Gesinnung tadelt'., rühmt ihn Joh. Heinrich Hotting? 
besonders wegen der Aufnahme von Volksliedern*). 

Später fällte J. J. Bodmer folgendes Urteil über SchilliBg. 
«(Seine) Erzehlung hat alle Kennzeichen eines natürlichn 
Scribenten und aufrichtigen Manns an sibh, und ist allerdiog! 
würdig, dass wir ihr vor andern einen Platz einräumeiLi 
< Nach meinem Beduncken übertrifft er Justinger und Tschadtt- 
lan nicht nur an der Weitläufftigkeit, sondern auch an der 
Zierlichkeit und Fleiss, so wohl als an der Wichtigkeit seiner 
Erzehlungen»^), ein Urteil, dem sich G. E. Haller unumwundeB 
ansehloss*). 

Sodann hat Bodmer als der Erste einige Kapitel ans 
Schilling nach der in Zürich liegenden Handschrift veröffent- 
lichen lassen*) und dadurch die Anregung zur ersten Gesamt- 
ausgabe des Jahres 1743 gegeben, die von den Zeitgenossen 
ungut aufgenommen wurde"). Die Lieder sind später durch 
die Sammlungen von Rochholz, Kurz, Ludwig Tobler und vor 
allem durch diejenige Liliencrons allgemein bekannt geworden, 
einzelne Kapitel flössen in Wilhelm Oechslis Quellenbuch zur 
Schwoizergeschichte, während das grosse Festbuch zur Murtner- 
feier des Jahres 1876 den heimischen Chronisten sonderbarer- 
weise ausschloss. 

Der Bearbeiter dieser Ausgabe, der den Weg zu einer alt- 
bekannten Quelle nur zugänglicher machen und erweitem 
wollte, lebt der stillen Hoffnung, dass ihm das Schicksal seines 
Vorgängers erspart bleiben möge. 



») Siehe oben S.352. — *) .1. H. Hottinirer, Dissertationum xniscellanea- 




noHtroriim de comtnissis 
tum, veritatem tarnen 



8 prsBliis magno numero collegit, quibiia ai oon oma- 
et animum merito exosculeris. » — ') Helvetische Bi- 




Kapitel 91-99, 108, 109 zum Teil, 113 zum Teil. 114-116. — •) Vorrede 
zur gegenwärtigen Ausgabe I, S. V f. 



B e i 1 a sr e n . 



I. 

Wir der schul thee und rat der etat Solotorn Losner bistumb«? beken- 
nent und tünd kunt menglichem mit disem brief, daz uf den hüttigen tag 
datum dis briefs für una komen ist der erber Theobold Schilling, under- 
scbriber der stat Bern, wilent Claus Schillings unsers burgers seligen elicher 
sun, mit sampt dem ersamen meister Thoman Schilling, dem münzmeister 
in dem alter ob sibenzig iaren, unserm ingesessnen burger, sinem vetteren. 
Offenbaret der <,'ena»t Theobold, wie das er und sin brüder Hans von dem 
gemelten Finem vatter Claus Schilling seligen gar oft in ir iugent haben t 
gehört, daz er rete: «Ich hab noch ein elich wib vor uwer müter gehept 
und bi der einen elichen sun mit namen Heinrich; der ist von land dem 
hantwerk nachgangen und wenn er wider zu land kem, sond ir in für üwern 
elichen brüder erkennen. » Derselb Heinrich, sin brüder, als er vernem, si 
zu Lip-8 in der stat in einem erlichen wesen und stat und al da ein münz- 
meister, semlicher siner gelucklicheit, eren und gesuntheit er sich als natür- 
lich si, billich ir6we, denn er in doch gegen der weit hie im zit abgescheiden 
gt-scbätzt hett. Und wond nu nit ungebürlich si, daz einer, so er und gut 
besitzt, sin harkomenheit an den tag bringe, umb das er in diser weit ouch 
darnach werde gehalten, darumb das sin briider Heinrich das ouch ob es 
letz oder in künftigen zitten not sin und sich heischen vnirde, semlichen 
gelouben siner harkomenheit ze beweren, umb daz sich an im kein mentsch 
ergere und versere. ouch anders nit züleg und red, denn an im selbs war 
si, so begere er mit ernst, daz wir als liebhalter der gerechtikeit den ge- 
melten meister Thoman Schilling, sinen vetteren, weiten verhören, im bi 
sinem eid, so er der stat Solotorn umb sin bnrgrecht getan hat, ze gebie- 
ten, so vil im deshalb wissende were, ein warheit niemand ze lieb noch ze 
leid, denn allein von der blossen warheit wegen ze sagen und al denn und 
darnach siner sag offen brief und sigel ze geben. Wond nu das recht und 
die warheit ze fürdern und nicht wa das gebürlich ze versagende noch ze 
verswigende ist, so habent wir in der meinung als vorstat dem obge- 
schribnen meister Thoman gebotten ein warheit ze sagen, das er darnach, 
ob des iemand begerte, zu siner sag mit sinem eid stan und die beweren 
möchte. Derselb meister Thoman hat geseit und geret bi sinem eid und 
eren wolbedachtlich mit guter vernunfr, wie das der obgenant Claus Schil- 
ling selig sin rechter elicher brüder si genempt und gewesen von vatter 
und müter. Derselb sin brüder habe im der zit, do er zu Costenz münz- 
meister were, sinen sun Heinrichen als einen elichen sun bi der ersten 
efrouwen gesendt und enpfolhen ze leren und ze wisen das best, als zwü- 



364 

■clien frdnden sich geptSrt ÜenMtben Htiariolieii, mam brMn «ka» 
habe er tft Cottoni ein laagttit bi im gduUtea, gewirt ad gabt 
genant tin br&der selig Clant Sohflling ti auch In deumMm A ■! _ 
elioben frowen, Heinrichs mikter» A im komea, in und inn imsb 
«eohen, habe im onch geeeit and erkiati das dieaelb ftow, tm 
geborn, Heinrichs mftter tmd Heinrieii ir beider elieher mm wen. 81 

sich ooch die sit, als si lA Cosleni bi im wawnt, fhSntlieh mid 

mit einandem als from elüt gehalten, dafifr er ei oadi und makn ifte 
kent bab. Derselb sin vetter lT»inyi^ gf ooeji fttSntUch von im mm^äk 
mit sinem rat und gonst, le wandeln and ae lernen ««^ dem gdft 
tünd» daz er angefkngen hab, ri onch also Ton land komee, das er |^i 
langer zit nie wort von im habe Temomen noch gehabt, denn dinr dt ri 
das semlichs wie obstat vor- and tolgaogen and war eL Des dk eesM 
der ofnen warheit, so habent wir anser stet aecret inaigel mu nad me 
»tat unvergriffen von bitt w^gen des obgedacfaten Theobold ftAnK-i p ^ 
henken an disen brief, der geben ist of die bochen mitwoehen fw te 
heiligen österlichen tag (14. April) in dem iar, do man sali von der i^ri 
Cristi tbnsent vierhundert sechssig and iwei iar. 

(Staatsarchiv Solotum, Denkwürdige Sachen IV, 884—386.) 



Kote Ton des iltbfioha wegen. 

Uf fritag vor sant Bartholomeus tag (21. Angoat) anno etc. 78 iadei 
im rat min herr Rchultbes Henman Hagen. Testes min herren Uöliich Bfai^ 
Oonz Vogt, alt schultheesen, Gonrat Graswile, Benedict l^Ii, daaa Edafa, 
Uolrich Vogelsang, Benedict Umbendorn, Benedict Frj, MekiDff, Halbsa" 
leib, Emier, Junkher, Rigin, Hagg, Wider, Bleti, Müller, Schreyl sind üfi 
rat zu recht komen Tiepolt Schilling der sekelschriber sü Bern an ein« 
— und Peter Lienhart, burger zu Solotom an dum andern teil. Ofiiet de 
gemelt Tiepolt, wie daz hern Cristan Schlierbach selig sin vetter und a 
mit einandem Bemhart Motzen selig in gemeinschafl an sinem «itlichsi 
gut habent geerpt und hab ietweder teil hem Cristan einen teil sfi nnen 
handen genomen, desgelich er euch ingenomen hab in varender hab, and 
si ein merklich schuld von des gemelten Motzen wegen ae falten a&e- 
standen, dieselben schuld beid teil als erben unverscheidenlich TerachribeB 
und sich hoch verbunden habent ze bezalende nach sag der brielen, die 
darumb verhört wurdent und ir verbinden gar hoch und luter uswiatend, 
begerU das man Petera wölte anderwisen, sinen teil der gemeinen verbrieflen 
Rchuld ussewisen etc. Darwider Peter durch sinen fürsprechen antworten 
li«ms, hörn Cristan and Tiepolt habent ein merglich gut ererpt von Bern* 
hart' MoUon und hab hem Cristan dik and vil geret, so si us gemeinem 
gfti b«»«aUt«nt ul schulden, so stände inen dennocbt vor ir varend bab oad 
IWvhUMri Motium scsshus and begert» das man des sin kuntschaft wftlte 
\\t^W\ lUtrwldor Tiepolt antwdrten lieas, hem Cristan müg vil geret haben. 



365 

^^ az lass er sin und getribe nit, daz im söUich sin fürwenden solle schaden 
.A bringen, sonder daran gewisen, daz er sinen teil an hopgut und zins nach 
'- ^sag der briefen wolle usrichten ane allen sinen schaden, und Hess die brief 
-** daruf verhören, die gar luter ir beider, hem Cristans und sin Tiepolts ver- 
- ■ schriben inhieltent, der ein fünfzig gülden und der andern 70 gülden und 
^f begert, daz man Peter Lienhart wftlte underwisen mit recht oder gütlicheit, 
c? im nach sag derselben usrichtung ze tünd. Darzü Peter Lienhart ant- 
:i würt, Tiepolt habe Bernhart Motzen sesshus in und sitze darin, darzü hem 
1 Cristan selig ouch sinen teil habe gehept, da getrüwe er, Tiepolt solle das- 
r selb hus verkoufen und im als erben hem Cristans sinen halben teil, was 
B dams gelöst werd, bezalen und usrichten. Daruf Tiepolt antwürten Hess, 
> 88 si war, daz er Bemhart Motzen selig hus inhab und besitz, das hab aber 
also gestalt: er habe müssen Bemhart Motzen schuld bezalen, daruf merg- 
licher schad gienge und hab darumb sin eigen sesshus yerkouft und das 
* an sin schuld bewent, als kuntp&r si, Hess des einen brief under der stat 
r Bern insigel verhören, der das luter wist, und umb willen, daz Peter ver- 
stand, daz er ungern anders denn billich si tun wölt, so habe er Bernhart 
Motzen hus zu sinen banden gezogen für die summ, als sin hus verkouft 
ist; 80 wolle er im des ze willen werden, wenn im Peter den buw bezale, 
den er an demselben hus habe getan, so wolle er im vergünsten, wa er 
me US demselben hus, denn us dem sinen gelöst si müge lösen, daz mit im 
ze teilen, oder daz hus lassen schetzen die den kunt darumb ist, wie es vor 
sinem buwen gewesen ist und daz da für haben; wirt denn me, denn us 
dem sinen gelöst, so welle er daz mit im teilen; wurde aber minder ge- 
schetzt, denne er sin hus verkouft hat, daz er im das usrichte und nach- 
ziech, und wolle im des stat tun bis zu Östren nechst und satzt die sach, 
wie vorstat und ietz gemelt ist, zu recht. Also nach klag, antwürt, red 
und widerred und verhörung der vorgemelt versigelten briefen und allem 
fürwenden, so ist einhellclich von den raten erkent, daz die brief, so Tie- 
polt bat lassen hören, sölt in krefben beliben und daz Peter Lienhart an 
stat als ein erb hem Cristans seligen sinen teil der verbrieften schuld an 
den obgenanten fünfzig guldin und ouch an den 70 guldin an hoptg&t und 
zins solle usrichten und bezalen one Tiepolts costen und schaden, und von 
der hüser wegen, wie Diepolt daz fürgewent hat, das es dabi bestand und 
von des zitbuchs wegen ze schetzen, was Tiepolt dafür geben soll, dabi sol es 
bestan. Des so ward Tiepolt ein urkünd erkent ze geben under mins 
herren des schulthessen insigel. 

(Staatsarchiv Solotum, Denkwürdige Sachen V, 130.) 



IIL 

Dem fromen Testen Casparn Barpfennig minem getrnwen lieben 

Tettern. 

Min fmntlich bereit dienst* und was ich eren und göts vermag bevor. 
Getruwer lieber vetter, ich verkünden uch von des barmherzigen gottes 
gnaden min und der minen gesuntheit und begern dinglich von uch und 



^66 

-den uwern zu allen ziten ouch herziclichen zu vernemen. Und ich i 
neb zem nächsten pebetten, mir etwas nuwer merea zu schribcn, diis 
mir von ucb versaj^t worden, doch wil ich glouben, das ir nit gern sd 
bent; aber von nuwen meren bi uns, haben ir, als ich mein, wol vemom 
das der Burgunsch herzog den bestand der drig monatten*) durch eii 
einen diener, genant Simon von Cleron') abgesagt und vermeint hat, keii 
iriden ze machen, im beschech dann vorhin bekerung, wie wit aber s- 
liehe bekerung lang, hat er nit lassen entbI5tzen. Das liat der marg;g 
Ton Röteln an min herren von Bern persönlichen bracht*), davon min h 
nit erschrocken sind und wellend mit hilf des almeehtigen gots des m 
liehen erwarten und haben daruf von stund an al, die wir von statten i 
lendein, heissen gerust ^^itzen, wann sich der wfitrich rürt, das man im 
gends ergegen zieeh und im kein rüw lass, desglich ander Eidgnos 
ouch tun werden. Was darus wirt, kan ich noch nit wissen. Der graf ^ 
Röyraont, dem man ietzt sin land angewonnen hat*), ist ouch bi d 
herzogen von Burgunt und rust sich vast zu, in meinung, sem^lich sacl 
zu rechen und sin land wider inzenemen ; ich truw aber, es werd nit dar 
dann min hern das land miteinandern besatzt band mit amptluten u: 
stat^). Die Burgunder haben ouch das hlos und stat Jöngij, das min h 
und ander gewanten ingehebt und in disem letsten zug verbrönt han( 
wider ingenomen und das mit sechs hunderten besatzt, und understand 
ze buwen wider min herren 'j. Darzu min herren still swigent, dam 
wol wissent, das si niemand anders dann inen vor buwent, si mugent 
mit gots hilf wol wider iunemen. Item der bischof von Granobels, der 
kingrich von Frankreich und miner hern von Bern burger ist, hat mv 
herren dirr tagen geschriben, das der herzog von Burgunt den conesta 
von Frankrich*), der gar vil verreterie wider die krön von Frantrich 
triben, dem kunig von Frankrich geschickt habe, der werd in ouch ; 
dem swert richten, ich mein aber, er si gericht. Der herzog von Britaniei 
der alzit ein widerwertiger der krön von Frankrich gewesen, der ist i 
dem kunig ewiclich gericht und wirt eonestabel in Frankrich ; ein conesta 
in Frankrich ist als mechtig, das er ein dritten teil des ganzen kunigri 
mag verkoufen oder versetzen wider des kunigs willen. Lieber vetter, n 
pagt bi uns, das min lieben hern von Strasburg gegen dem Burgunscl 
herzogen ir stat vast stark machen mit ufwei*fen nüwer graben und and 
dingen und ouch etlich clöster abbrechen *•), das in etlichen luten bi ; 
gar frouide ist, die ei dann erkennen t, doch mag man zu guter gewarsa 
nit zu vil tun. Aber ich weis wol, das min hern von Bern und an' 



>) Vgl. Schilling I, 338. — ^) Ueber die Verhandlungen des Sin 
von Cle'ron und des Markgrafen vgl. v. Kodt, Die Feldzüge Karls des Kühi 

1, r>74; Witte, in ZGORh. NF. X, 111, 254 Ü". ~ ^) Der Markgraf war 

2. .lanuar in Bern. Schilling 1, 340, Anm. — *) Im Oktober und Novem' 
1475, Schilling I, 2(K)-319. — ») Schilling I, 341. v. Rodt, Die Feldzi 
Karls des Kühnen J, 657. — «) Schilling I, 309. — ') Hievon weiss n 
sonst nichts. — ^) Connetable Louis von Luxemburg, Graf von St.-f 
« Kins der widerlichsten und schmählichsten Handelsgeschäfte, welche 
Geschichte kennt ». Witte a. a. 0. S. 85, 99. DerHcTbe, im Jahrbuch 
(les. f. Lothringische Geschichte und Altertumskunde 1889/90, S. 56, 58 
75. 86, 96 f. — •) Franz II. — ««») Ebenso Knebel, Basler Chron. II. 3 
Witte, a. a. 0. S. 238 f., 248. 



367 

£idgiio88en min lieben hem von Strasburg in keinen n6ten nit verland, si 
werden lib und alles ir vermügen mit gutem herzen zu inen setzen, das 
b5r ich altag von minen herren und andern und weis ouch des ein ganzen 
grond. Sagen t minen herren, hem Petem Schotten und hem Johann von 
Bersz^) min bereit dienst, si habent mir an verschulden vor Blomont vil 
güts getan; so sind ouch si in allen Eidgnossen gar wol erkant und man 
hat den glouben vast uf si gesatzt. Grüssent mir das volk alles und wün- 
schen inen von mir vil guter iaren. Haben ir nuw mere, die schribent mir 
und schickent mir sechs stnck blawer briszschnür, dann man die bi uns nit 
vint; des flachs vergessent mir ouch nit und was ich uch und den uwem 
kan tun, sol an mir nit erwinden. 

Datum an domstag vor der heiligen drier kungen tag*) anno 76. 

Diebold Schilling, geswom schriber zu Bern. 
(Strassburger Stadtarchiv AA 292. Originalpapierbrief mit Petschaftsiegel.) 



IV. 



Stammbaum der Schilling. 

Burkart Schilling von Soloturn 

gest. vor 1448 

ux. Anna 



Thomas 

Münzmeister in 

Kunstiinz n. Soloturn 



Nikiaus (Clewi) Kiwzmann Richart 
ux. 1 : Frau aus Hagenau Kirchherr zu Limpach, 

UX.2: ? 



Chorherr zu Solotnrn. 



Lienhard. 1. Heinrich 2. Diebold 

Münzmeister Unter sehr eiber 1460— l47iJ 
in Leipzig) Seckelschreiber 1476—1480 
Gerichtschreiber 1481-1485 
in Bern. 
Gest vor 16. März 1486. 



2. Johann 

Unterschreiber 

in Luzern 



Diebold d. J. 
Kaplan 



UX : Katharina Baumgartner. Christoph. 
Gest. 1531. 



*) Altammeister Johann von Berse. — *) 4. Januar. — ^) Nflch Er- 
kundigungen in den Archiven von Leipzig und Dresden lässt sich Hein- 
rich bchillinff am erstgenannten Orte zwar nicht nachweisen. Da aber 
fferade für die Jahre 1460—1462 der Name des Leipziger Münzmeisters 
fehlt, so kann möglicherweise H. Schilling in jenem Zeitraum die Stelle 
eines solchen versehen haben. 



368 



V. 

Terzeichnis der Illastrationen. 

J. Zemp hat in so vorzüglicher und zutreffender Weiae die lilustratic 
zu dem unserer Ausgabe zu Grunde liegenden Zürcher- und Bemer-Schil 
behandelt, dass an dieser Stelle nichts mehr gesagt werden muss. Aber 
Verzeichnis des Bilderschmuckes dürfte mancherorts willkommen gehd 
werden. Es sei nur bemerkt, dass wenn zu den Illustrationen der amtli( 
Chronik in Bern (B) bemerkt wird: cWie in Z> dies nur bedeuten will, 
der gleiche Gegenstand in beiden Chroniken zur Darstellung^ geisMgb^ w 
doch die Ausführung eine ganz verschiedene ist. 

Z B 

Wappenbild: ein Löwe und ein 
halten die Wappen des dedtsc 
Reiches (doppelköpfi^r Adler), 
Zäringer (Löwe) und der Stadt B 
Im Vordergrund ein zweiter 
(Blatt 1). 

Der hl. Vinzenz, in der Rechten 
Buch, in der Linken einen Pi 
zweig (Bl. 2a). 

Ein Bär trägt das Panner von B 
zwei kleine Bären trommeln 
pfeifen (Bl. 26). 

Einleitung (a). Das Blatt mit« 
nem Ranken- und Blumenwerk 
dem verschiedenartige Tiere, Kii 
und Wappen untergebracht und» 
gefasst. Grosse Initiale J. 12 I 
nerträger, im Vorderg^runde 2 ] 
sonen, die mit den auf zwei B&nc 
stehenden, aber verwischten lat( 
sehen Sprüchen in Beziehung stel 
4 Wappen (Bl. 3. Besprochen 
Zemp S. 61). 

— Schilling am Schreibtisch, ein 
aucher mit zwei Büchern spricht 
ihm. Unten rechts sein Wapj 
quergeteilter Schild, oben weiss, 
ten schwarz, mit einem nach rec 
gewendeten Greif*). Ausblick du 
die Fenster auf einen See (BL 

— ZwölfPannerträger vor den Mau 
Berns, mit Trommel, Pfeife, H 
und Dudelsack (Bl. 4b), 

>) Vgl. oben S. «24. 



369 



Einleitung (6). Ranken- und Blu- 
menleiste links und oben. Grosse 
Initiale D, darstellend ein Land- 
schaftsbild mit reitendem Berner- 
venner (S. 1). 



Kap. 7. Brunnstadt wird verbrannt 
(S. 9). 

Kap. 8. Auszug aus Mülhausen. Ge- 
fecht vor der Stadt (S. 10). 

Kap. 9. Didenbeim wird verbrannt 
(S. 8). 

Kap. 10. Gefecht an der 111 (S 3). 

Kap. 11. Ansicht von Mülhausen. 
Feinde mähen das Korn, schinden 
die Bäume. Drei Boten von Bern, 
Soloturn und Freiburg überreichen 
auf Stecken dem Türing von Hallwil 
die Absagebriefe ihrer Städte (S. 18). 

Kap. 12. Solotumer, Freiburger, Ber- 
ner und Bieler auf dem Marsche in 
den Sundgau (S. 12). 

Kap. 13. Die andern Eidgenossen 
ziehen in zwei Haufen in den Sund- 
gau (S. 16). 

Kap. 14. Eindringen von Soldaten in 
Zillisheim (S. 20). 

Kap. 15. Berennung von Schweig- 
hausen (S. 21). 



Kap 20. Gefecht zwischen schweize- 
rischem Fusevolk und feindlichen 
Rittern auf freiem Felde (S. 22). 

Kap. 22. Eidgenossen auf dem Marsche 
nach Waldshut (S. 2(5). 



B 

Einleitung {b). Ranken- und Blu- 
menleiste oben. Grosse Initiale D. 
Darstellung wie in Z, in den 4 Ecken 
kleine Bären (Bl. 5). 

Kap. 2. Reiterangriff auf Schaffhausen 
(Bl. 6). 

Kap. 4. Reiterangriff auf Mülhausen 
(Bl. 8). 

Kap. 5. Eidgenossen auf dem Marsche 
(Bl. 9). 

Kap. 6. Verbrennung von Rixheim 
(Bl. 10). 

Kap. 7. Wie in Z (Bl 11). 

Kap.8. Gefecht vor Mülhausen (B1.12ci). 

Kap. 9. Die Eidgenossen in Didenheim 

(Bl. I2b), 
Kap. 10. Wie in Z (Bl. 13). 
Kap. 11. Wie in Z (Bl. 15). 



Kap. 12; Wie in Z (Bl. 16). 
— Einzug der Eidgenossen in Habs- 
heim (Bl. 17). 
Kap. 13. Wie in Z (Bl. 18). 



Kap. 14. Wie in Z (Bl. 19a). 

Kap. 15. Wie in Z (Bl. 196). 

Kap. 16. Brand von Ufholz, Einzug 
in Wattwjler, Umhauen eines (Bal- 
gens (Bl. 20). 

Kap. 17. Einzug der Eidgenossen in 
Tann (Bl. 21). 

Kap. 18. Zug der Eidgenossen vor 
Hirzenstein (Bl. 22). 

Kap. 19. Zusammenkunft der Eidge- 
nossen auf dem Ochsenfelde (Bl. 23). 

Kap. 20. Wie in Z (Bl. 24). 



Kap. 22. Wie in Z (Bl. 26). 



24 



370 



Z 



Kap. 27. Belagerung von Waldshut. 
Ankunft neuer eidgenöesischer Trup- 
pen (S. 29). 

Kap. 28. Eidgenossen vor Bondorf (8. 30). 

Kap. 29. Mähende Eidgenossen wer- 
den von Rittern überfallen (S. 83). 



Kap. 31. Flucht der feindlichen Rei- 
terei vor eidgenössischen Fussol- 
daten (S. 28). 



Kap. 44. Herren und Frauen vom 
Adel vor Gericht, stehend und auf 
Bänken sitzend (S. 48). 

Kap. 47. Gleiche Szene. Die Herren 
und Frauen vom Adel leisten stehend 
den Eid (8. 64). 



Kap. 48. Einritt der Adeligen in Bern 
(S. 66). 



Kap. 62. Ein Schiff mit schweizeri- 
schen Kaufl uten wird auf dem Rheine 
durch zwei feindliche Schiffe und 
ebenfalls vom Landeherangegriffen. 
In der Feme eine Burg, entweder 
Schuttem oder Geroldseck (S. lul(. 



B 

Ka p. 23. Ankunft der Bemer mit de 

zwei Hauptbfichsen im Lager n 

Waldabut (81. 27). 
Kap. 24. Belagerung' von Waldriii 

(Bl 28). 
Kap. 25. Kampf an der Letxi ii 

Schwarzwald (Bl. 2da). 
Kap. 26. Belagerung von Waldshn 

Lagerleben (Bl. 296). 
Kap. 27. Eidgenossen anf dem Maracl 

nach Waldshut (BL 80). 

Kap. 28. Wie in Z (Bl. 31). 
Kap. 29. Wie in Z (Bl. 832a). 

— Schlafende Eidgenosen werdei 
überfallen (Bl. 326). 

Kap. 30. Überfall der Berner. Gefech 
Flucht der Feinde (Bl. 33). 

Kap. 31. Wie in Z (Bl. 34). 

Kap. 38. Böhmen auf dem Marschi 
Charakteristische Gesichter, aaffa 
lende Schilde und Waffen (Bl. 85 

Kap. 87. Brand von Onterseen (BL 3^ 

Kap. 44. Wie in Z Doch ohne Franc 
(Bl. 44). 

Kap. 46. Die f&uf Ritter mit ihn 
Schildknappen vor Gericht (Bl. 47 

Kap. 47. Die beiden Frauen Ton h 
benberg vor Gericht mit spitati 
Schuhenund langen Kleidern (B] 5( 

— Die Herren und Frauen Tom Ad 
leisten stehend den Eid (BL 58). 

Kap. 48. Wie in Z (BL 54). 

Kap. 49—51. HeichBtagsasene : Kais 
Friedrich auf dem Thron mit Krön 
Reichsapfel und Szepter (Bl. 66). 

Kap. 52. Initiale ü (Bl. 67). 

Kap. 53. Audienz des Herzog^ Sij 
mund bei König Lndwij^. Vor d 
iQre das reisige Ctofol^ (Bl. 68). 

Kap. 58. Burgundische Gesandte red< 
höhnisch mit Schweizern (BL 71). 

Kap. 62. Wie in Z (BL 73). 



37 



Kap. 63. Auszug der Strassburger aus 

ihrer Stadt (S. 108). 
Kap. 64. Belagerung von Schuttem, 

Einzug der Strassburger in dasselbe 

(S. 104). 

Kap. 66. Belagerung von Hohen-Ge- 

roldseck (S. 107). 
Kap. 68. Auf dem Platz in Tann 

werden drei Leute hingerichtet 

(S. 109). 
Kap. 74. Einritt Kaiser Friedrichs in 

Basel (S. 117). 
Kap. 77. Das grosse Festmahl, das der 

Herzog von Burgund in Trier ver- 
anstaltete. Die Gäste sitzen an vier 

Tischen (S. 121). 
Kap. 80. Burgundische Reiterei mit 

fliegenden Fahnen auf dem Marsche. 

In der Mitte des halbkreisförmigen 

Zuges befindet eich Herzog Karl zu 

Pferd (S. 180). 
Kap. 84. Die Boten der Eidgenossen 

überreichen knieend dem Herzog Karl 

einen Brief (S. 135). 
Kap. 86. Burgundische Reiterei auf 

dem Marsche. In der Feme eine 

Bur^ (S. 145). 
Kap. 90. Lampartische Reiterei auf 

dem Marsche (S. 150). 



B 
Kap. 6:^ Wie in Z (81. 74). 

Kap. 64. Wie in Z (Bl. 75). 

Kap. 65. Abzug der Strassburger und 
der befreiten Kaufieute und Zer- 
störung von Schutterü (Bl. 76). 

Kap. 66. Wie in Z (Bl. 77). 

Kap. 68. Wie in Z (Bl. 78). 



Kap. 74. Wie in Z (Bl. 83). 

Kap. 77. Wie in Z (Bl. 85. Abge- 
bildet bei Zemp, S. 63). 



Kap. 8ü. Wie in Z (Bl. 90). 



Kap. 104. Hagenbach reitet mit rei- 
sigem Gefolge in Breisach ein (8. 165). 

Kap. 106. Hagenbach wird in Breisach ' 
gefangen genommen (S. 168). 

Kap. 110. Herzog Sigmund mit rei- 
sigem Gefolge auf dem Wege nach 
Breisach (S. 173). 

Kap. 111. Hagenbach vor dem Land- 
gericht (S. 176). 

Kap. 112. Hagenbachs Einrichtung 

(S. 178). 



Kap. 84. Wie in Z (Bl. 93). 



Kap. 86. Herzog Karl reitet ab, den 
Schweizern abwehrend, ihm zu fol- 
gen (Bl 99). 

Kap. 90. Wie in Z (Bl. 102). 

Kap. 96. Jost von Silinen als Abge- 
ordneter Frankreichs auf der Tag- 
satzung (Bl. 107). 

Kap. 97. Nikiaus von Diesbach über- 
reicht dem franz. Könige knieend 
sein Kreditiv (Bl. 108). 

Kap. 104. Wie in Z (Bl. 112). 
Kap. 106. Wie in Z (Bl. 114). 
Kap. 110. Wie in Z (Bl. 117). 



Kap. 111. Wie in Z (Bl. 119). 

Kap. 112. Wie in Z (Bl. 120). 

Kap. 114. Drei französische Boten vor 
den Eidgenossen (Bl. 124). 



3T2 



Vr.»t^ den A'*rsi^<5hr.*'frLÄ*.hBlÄniont 

K*|s. V^. Fnfi'urgeT. Solvtumrr ur.d 

Ht^ruor Auf d^m Mar«<.be n^ch Heri- 

vvurt ',S. 210'. 
K>^^v l:X^. EWn>o und Za«aiiim*:ntredeD 

mit don Luzernem «S. 211«. 
K«i|* ISl. Die andern Eidgenös^n 

Avif doiu Marsche nach Hericourt 

Zeltlager vor Ht*ricourt. 
burgundi^cher Reiterei 



Kmp. 117. Herzog Karl auf dem Man^ 

lucfa Nea^s (BL 12S). 
Kapu HS. Kölner Mannschaft zieht tb 

dem belagerten Neuss ein tBL 12^ . 

Kap. 1 19. Lombarden auf dem M ar^€be. 

Zvei Kinder m-erden f^efaängt, eine 

Fiaa miKiiandelt. eine MonstrtBX 

:iQigescbOttet iBI. ISO). 
Kap. 1:25. Die Herzogin Ton Ost erreich 

in einem Reisewagen mit Gefolj^ 
BL lU). 
Kftp. 127. Wie in Z (ßl. IST). 



K^p. lö. Wie in Z (Bl. 138). 

K^p. 130. Wie in Z <B1. 139). 
Kap. 1:^1. Wie in Z (Bl. 140). 



Schlacht l»ei H^ricourt 



VS. 2U%V 

Kä|* um. Abiug der burgundischen 
lU^tÄUMg ans Hericourt tS. 222). 

K^^vlJUV V«>rlirennung der gefangenen 
t**W|H^vtor in Biiael (S. 225). 



Abge 



^*>^^ M4 Uob\|i^rung von Neuss. 
1^^^*^^^^^^^^«* Ui>iterei weht gegen die 
♦^s^lk\^W\W (S. 248). 



K'W^^ Ut iWnor und Freiburger neh- 
mvv^ ^1«^« Si^hUn» llUngen in Besitz 

K'»r UH Kiilgt^nöggi^che Soldaten 
Vu^vU^w viWutet^« Vieh aus einem 



Kap. lÄ Wie in Z (BL 141. 
bildet bei Zemp, S. 65). 

Kap. 133. Wie in Z (Bl. 142). 

Kap. 1^. Wie in Z (BL 146). 



Kap. 136. Wie in Z (Bl. 148). 
Kap. 137. Bernertruppen auf dei 
Marsche nach Mumpelgard untc 
Htfinrich Matter (Bl. 158). 
Kap. 13S. Boten des Kaisers vor de 

Eidgenossen (Bl. 154). 
Kap. 144. Wie in Z, doch reitet de 
Kaiser an der Spitze der Reiten 
(Bl. 162). 
Kap. 146. Einzug Herzog Karls in eim 

lothringischen Stadt (Bl. Iö5). 
— Der Herzog von Lothringen koi« 

vor König Ludwig (Bl. 166). 
Kap. 147. Wie in Z (Bl 167). 



Kap. 148. Wie in Z (Bl. I68a). 



373 



Z 

Kap. 149. Ebenso (S. 258). 

Kap. loO. Ebenso. Kampf mit Feinden 
(S. 259). 

Kap. 151. EroberuDg von Ponterlin. 
Burgundieche Reiterei auf dem Ab- 
märsche (S. 261). 

Kap. 152. Die Burgunder versuchen 
die Stadt Ponterlin zu erstürmen 
(S. 263). 

Kap. 153. Ankunft bernischer Trup- 
pen vor Ponterlin und Abmarsch der 
burgundischen Reiterei (S. 265). 

Kap. 154. Die Eidgenossen errichten 
eine Wagenburg gegen die in drei 
Haufen geteilte Reiterei der Bur- 
gunder. Der mittlere Haufen flieht 
(S. 267). 

Knp. 155. Eidgenössische Soldaten auf 
dem Marsche (S. 269). 



Kap. 156. Bemer, Soloturner und Frei- 
burger ziehen vor Granson (S. 271). 

Kap. 157. Belagerung von Granson 
durch Bemer, Freiburger und Solo- 
turner. Ankunft der Basler Truppen 
und ihres grossen Geschützes (S. 272). 

Kap. 158. Belagerung von Granson 
durch Berner, Freiburger, Solotumer* 
und Basler. Ankunft der Luzemer 
Truppen (S. 273). 

Kap. 159. Belagerung von Granson. 
Ein von Granson wegfahrendes Schiff 
wird von zwei mit Eidgenossen be- 
setzten Schiffen angegriffen (S. 275). 

Kap. 160. Einzug der Berner und an- 
derer Eidgenossen in die Schlösser 
Montagny-le Corboz und Echallens 
(S. 277). 

Kap. 161. Die Bürger von Orbe über- 
geben den anrückenden Eidgenossen 
die Schlüssel der Stadt (S. 278). 

Kap. 162. Erstürmung des Schlosses 
Orbe. Die Feinde werden über die 
Zinnen herausgeworfen (S. 280). 

Kap. 163. Einzug der Eidgenossen in 
.Jougne (S. 283). 



B 

Kap. 149. Wie in Z (Bl. 1686). 
Kap. 150. Wie in Z (Bl. 169). 

Kap. 151. Wie in Z (Bl. 170a). 
— Grosse Initiale D (Bl. 170&). 

Kap. 152. Wie in Z (Bl. 171). 



Kap. 153. Auszug der Berner aas 

Bern (Bl. 172). 
— Soloturner und Bieler auf dem 

Marsche (Bl. 173). 
Kap. 154. Wie in Z. Der mittlere 

Haufe flieht nicht (Bl. 174). 



Kap. 155. Wie in Z. Hauptmann ist 
Petermann von Wabern. Der Knappe 
trägt das falsche Wappen Schar- 
nachtal (Bl. 175). 

Kap. 156. Wie in Z. Auch die Bieler 
sind dabei (Bl. 176). 

Kap. 157. Wie in Z (Bl. 177). 



Kap. 158. Luzernertnippen auf dem 
Marsche (Bl. 178). 



Kap. 159. Wie in Z. Ein Knabe führt 
einen blinden Musikanten (Bl. 179). 



Kap. 160. Wie in Z (Bl. 180). 



Kap. 161. Wie in Z (Bl. 181). 



Kap. 162. Wie in Z (Bl. 182). 



Kap. 163. Wie in Z. Anführer ist 
Pet^rmann von Wabern (Bl. 183). 



375 



B 



Pferden getragenen Bahre nach Prun- 
trut geführt (S. 339). 
Kap. 188. Lager vor Blamont (S. 341). 



Kap. 190. Berner, Soloturner und Frei- 
burger auf dem Marsche nach Bla- 
mont (S. 844). 

Kap. 191. Zerstörung V. Blamont (S. 346). 

Kap. 192. Berner, Soloturner, Frei- 
burger und liaaler auf dem Marsche 
(S. 348). 

Kap. 193. Krstürmung von Grammont 
(S. 350). 

Kap. 194. Die Insassen von Schloss 
Fallon, bekleidet mit einem Hemd, 
in der Hand einen Stecken, verlassen 
das Schloss (S. 353). 

Kap. 107. Vieh >¥ird als Beute aus 
einem Dorfe weggetrieben (S. 365). 

Kap. 198. Ebenso, und Gefecht zwi- 
schen Eidgenossen und burgundischen 
Reitern (S. 866). 

Kap. 200. Soldaten auf dem Marsche 
nach Vivis (S. 370). 



Kap. 203. Der Graf Jakob von Ro- 
mont reitet in Bern ein (S. 384). 



Kap. 204. Savoysche Heiter erstechen 
und verfolgen einige Eidgenossen 
(S. 386). 

Kap. 205. Savoysche Reiter überfallen 
einen Fuhrmann (S. 390). 

Kap 206. Ein reitender Bote Berns 
überbringt den Absagebrief an Ja- 
kob von Romont (S. 392). 

Kap. 208. Berner und Freiburger vor 
Murten. (.^. 396. Der Torzwinger 
abgebildet bei Zemp, No. 94). 

Kap. 209. l hergäbe Peterlingena an 
die Bern er und Freiburger (S. 399). 

Kap. 210. Montagny, Cudrefin und 
ein drittes Schloss. Eines davon 
wird berannt (S. 401). 



Kap. 188. Wie in Z (Bl. 215). 

Kap. 189. Abzug der Besatzung von 
Blamont (Bl. 216). 

Kap. 190. Wie in Z (Bl. 217). 

— Berner, Soloturner, Freiburger und 
Basler auf dem Marsche (Bl. 218). 

Kap. 191. Wie in Z (Bl. 219). 

Kap. 192. Berner, Soloturner, Frei- 
burger und Strassburger auf dem 
Marsche (Bl. 220). 

Kap. 193. Wie in Z (Bl. 221). 

Kap. 194. Wie in Z (Bl. 223). 



Kap 197. Wie in Z (Bl. 228). 
Kap. 198. Wie in Z (Bl. 229). 



Kap. 200. Ein reitender Bote von Bern 
überreicht den auf dem Marsche be- 
findlichen Obersimm entalem einen 
Brief (Bl. 281). 

Kap. 202. Initiale ü (Bl. 237a). 

Kap. 203. Jakob von Romont über 
reicht dem Berner Rat einen Brief. 
Auf der Strasse wartet das reisige 
Gefolge (Bl. 2376). 

Kap. 204. Wie iu Z (Bl. 238). 



Kap. 205. Wie in Z (Bl. 240). 
Kap. 206. Wie in Z (Bl. 241). 



Kap. 208. Einzug der Berner und 
Freiburger in Murten. Petermann 
V. Wabern mit Schildknappe (B1.243). 

Kap. 209. Wie in Z (Bl. 245). 
Kap. 210. Wie in Z (Bl. 246a). 



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377 



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z 

Kap. 231. Kampf der Walliser vor 
Sitten gegen savoysche Reiterei 
(Ö. 458). 

Kap. 232. Einnahme Ton Neuyeville 
(S. 461). 

Kap. 233. Kampf der Walliser bei 
Sembrancher gegen sayoysche Rei- 
terei (S. 462). 

Kap. 234. Savoysche Reiterei, Eidge- 
nössische Fusssoldaten , beide auf 
dem Marsche (S. 467). 

Kap. 236. Eidgenössische Truppen in 
einem Dorfe (S. 472). 



B 



Kap. 231. Wie in Z (Bl. 277). 



Kap. 240. Yverdon. Kampf in der 
Stadt (S. 479). 

Kap. 241. Yverdon. Eidgenossen tragen 
eine Schlangenbüchse in das Schloss 
(S. 483). 

Kap. 242. Yverdon. Die Eidgenossen 
im Schlosse kommen ihren bedräng- 
ten Genossen in der Stadt zu Hilfe 
(S. 485). 

Kap. 243. Abzug der savoyschen Rei- 
terei aus Yverdon (S. 488). 

Kap. 244. Gefangennahme des Bran- 
dolf V. Stein in Granson (S. 490). 

Kap. 245. Die Bemer auf dem Mar- 
sche nach Yverdon (S. 492). 

Kap. 247. Burgundische Reiterei auf 
dem Marsche (S. 499). 



Kap. 248. Burgundische Reiterei zieht 
an Jougne vorbei (S 501). 

Kap. 249. Burgundisches Lager vor 

Granson (S. 503). 
Kap. 250. Sturm der Burgunder gegen 

Granson (S. 504). 
Kap. 251. Sturm der Burgunder gegen 

Granson (S. 505). 
Kap. 252. Belagerung des Schlosses 



Kap. 233. Wie in Z (Bl. 279). 



Kap. 234. Savoysche Reiterei. Wal- 
lisertruppen. Eine Stadt wird an- 
gezündet (Bl. 281). 

Kap. 236. Eidgenossen verbrennen eine 
Stadt und ermorden Burgunder 
(Bl. 284). 

Kap. 238. Der Markgraf von Röteln 
vor dem Berner Rat in der gewölb- 
ten Ratstube (Bl. 283) 

Kap. 240. Savoysche Fusssoldaten und 
Reiter dringen auf zwei Seiten in 
Yverdon ein (Bl. 288). 

Kap. 241. Kampf in der Stadt. Eid- 
genossen tragen Proviant in das 
Schloss (Bl. 290). 

Kap. 242. Kampf in Yverdon (Bl. 291). 



Kap. 243. Wie in Z (Bl. 292). 
Kap. 244. Wie in Z (Bl 294). 

Kap. 245. Wie in Z. Hauptmann 
Petermann v. Wabern mit Schild- 
knappe (Bl. 295). 

Kap. 247. Wie in Z. Anführer ist 
Herzog Karl (Bl. 298a). 

— Grosse Initiale D, darstellend einen 
Berner- und Freiburger Venner 
(Bl 2986). 

Kap. 248. Wie in Z. Im Vordergrunde 
burgundische Artillerie (Bl. 299). 

Kap. 249. Wie in Z (Bl 300). 

Kap. 250. Wie in Z (Bl. 301). 

Kap. 251. Wie in Z (Bl. 302). 

Kap. 252. Wie in Z (Bl. 303). 



378 



Z 

(iransoii. l)cr liürli^iemnci^tt^r wird 
p'trulti't (S. .'lOTi. 
Ka]i. 2'>:t. Kinziii: iIit ifi^rn»*r in Mnr- 

Kii|». 'J'il. Fri'iluiri^i.'r, Sn|i»tinni»r uml 

ni«»U'V :iuf ili'iii Miirsi-Iii' fS. .*)11). 
K;ip. *J'»7. ViiT Srhitl.' mit Kidi^iMiuäMOU 

K i|i. '.'■'»'• AI'':l' i'T liiil:,'i'nfi>si'u aus 
• l''ni >«l;l'-»-' < ir.ii>>ri in J.js luir- 
isxr. ili-rli»' I,.':'- I ■> ■►-*'). 



K.ip. *.''''■». lliir^'Miii|i-rlii' 'l'rn|i|MMi luv 
<rt/«'ii il;i'sS(lil«>v.<VjniM.ir(U'< iS..'»:',;)-, 

K.ip. t.'<'4. Di«' Ki«lu''-n«i>-«"n /.it'ln'n vur 
Vimm;ncii> '^- ■' ••' '• 

Kill». V.'»!*». V';nmKir«ii>. rntni .iiii 
Si'lilo^M' <li«' Ki«L"'iui»in. tnK'ii in 
iliT llölii' l»»'üinii«'!i «li»* ScIiwiziM" iiinl 

ruiliM" «1'''» K-niijit Uli! 'l»'li ;ill- 

,ni kiMul«*«» iHir^'inili-^.li.-ii li-it.»rn 

I n iMih. I5«'nh'r uml l- n.'ilHir^'rr. vor- 

^'uiu.l«'n mit «I«'" '^*l'^^iz''ni niul Tu- 

.,1 Aiulrn* Ki«lirou« »<^ru ^'.-Iw.mi 

Tmu Sivrntlani:. I{.';.l.-T.'iK'k;inii.f.'ii 

.li,. iliolu'M'lt'U IJurjjfuu.l.'r 

^^' *».;; IVriu''-' l'ivil.iirLT.T. S.hwi- 
"•^;^ \mr..«.ul-l-' Artiil..i. „n.l 

^>X->.>*fl*«*>' ' ^„„ft ,l,.r ill.ri^en 



rt». 



B 



Kap. 2.")3. Zug- der Berner ru.; 

teil. (Bl. 304). 
Kap. 254. Wio in Z i Bl. .SQ.- ;. 

Kap. 257. Wie in Z (Bl. SOl*- 

Kap. 259. Wie in Z. Die Kiil»:en 
knien vor Herzog Karl iBI. Si 

Kap. 260. l>it^ Kid^eiKisüen 'jt- 
j^t'liaiijjt und ertränkt (Bl. ^\b 

Kap. 201. lu drei »Sohiiron koL 
die Irner, Schwixor. Lnz.Tii r 
rnt.Twaldner, Zu^er. (ilaniTrr 
Züricher, Basler (Bl. ai'icit 

Kap. 202. Berner, KreihnrL'trr ■ 
turner und Bielcr auf dem Mu 
naih Neuenbürg (Hl. ;U6//i. 

Kai). 208. ^^"ie in Z (Hl. 317.. 

Kap. 2Ö4. Wie in Z (Bl. 318). 
Kap. 205. Wie in Z iBI. ;M9.. 



Kap. 20';. Klniht der Biirgumli^r 

;*.2na). 



Ka]». 2m7. Wie in Z. Bur^nmli 
Artillt'rii.' li-lilt r'Bl. :i20b). 



Kap. 20^ Wir in Z {Bl. 322a r. 

Kap. 2o:>. Wi^ iu Z (Bl. 322 6 ^ 

Kap. 270. Wi..' in Z (Bl. 323). 

Kap. 271. Wie in Z (Bl. 32.^»). 



Kap. 272. Wie in Z (Hl. 827). 



879 



Einzug in das Schloss Granson. Nie- 
dermetzehiDg der burgundischen Be- 
satzung (S. 551) 
Kap. 273. Ritterschlag vor Granson. 
Ein über den Rittern schwebendes 
Spruchband blieb unausgeföllt (S. 
553). 

Kap. 278. Die Burgunder auf dem 
Marsche nach Murten (S. 584). 

Kap. 279. Eidgenossen auf dem Mar- 
sche nach Fieiburg (S. 586). 

Kap. 280. Eidgenossen ziehen in Mur- 
ten ein. Vor der Stadt ein Kirch- 
lein (S. 587). 



Kap. 285. Bern er und Frei burger auf 
dem Zuge nach Romont (S. 6Ö5). 

Kap. 286. Sturm auf den vor der Stadt 
Romont gelegenen Turm (S. 608). 

Kap. 290. Die Burgunder auf dem 
Marsche nach Murten (S. 621). 

Kap. 201. Murten. Burgundisches 
Lager um die Stadt. Auf der Höhe 
das Haus des Herzogs Karl (S. 623. 
Eine Partie abgebildet bei Zemp, 
No. 101). 

Kap. 294. Ankunft der Berner vor der 
Brücke von G um m inen (S. 633). 



Kap. 296. Kämpfe um die beiden 

Brücken von Gümminen und Laupen 

(S. 638). 
Kap. 297. Sturm der Burgunder auf 

Murten (S. 640. Daraus eine Partie 

bei Zemp, No. 99). 
Kap. 298. Die Unterwaldner ziehen 

über die Nydeckbrücke in Bern ein 

(S. 645). 
Kap. 299. Die Truppen der Eidge- 



B 

Kap. 272. Auszog der Burgunder aus 
Vaumarcus (Bl. 328). 

Kap. 273. Wie in Z. Die Zahl der 
Ritter beträgt elf. Ohne Spruch- 
band. (Bl. 3i9). 

Kap. 277. Grosse Initiale U (Bl. 341). 
Kap. 278. Wie in Z (Bl. 343). 

Kap. 279. Wie in Z (Bl. :^44a). 

Kap. 2S0. Adrian von Bubenberg auf 
dem Marsche nach Murten (Bl.3416). 

— Mar-'ch der Freiburger nach Murten 
(Bl. 34 lA). 

— Die Strassburger mit ihren Büch- 
sen auf dem Marsche nach Murten 
(BL 345). 

Kapr 283. Sturm der Bemer auf La 
Tour de Peilz (Bl. 349). 

— Einzug der Berner in Vevey (B1.350). 
Kap. 285. Wie in Z (Bl. 353). 

Kap. 286. Wie in Z (Bl. 355). 

Kap. 200. Wie in Z (Bl. 359). 

— Adrian von Bubenberg greift die 
Burgunder an (Bl. 360). 

Kap. 291. Die Burgunder stürmen 
gegen Murten (Bl. 361). 

— Zwei Berner Gesandte vor den eidg. 
Räten (Bl. 362). 

Kap. 294. Nikiaus v. Schamachtal auf 
dem Wege nach Gümminen (Bl. 365). 

Kap. 295. Belagerung von Murten 
(Bl. 366). 

Kap. 296. Wie in Z (BL 367). 



Kap. 297. Wie in Z (Bl. 368). 



Kap. 298. Unterwaldner und Entli- 
bucher vor Bern (Bl. 370). 

Kap. 299. Wie in Z iBl. 372a . 



381 



Cap. 308. Einzug der Eidgenossen in 
Lucens (S. 678). 



Kap. 309. Ankunft der Eidgenoseen 
vor Lausanne (S. 680). 



Kap.313. Flüchtige burgundische Eeiter 
werden in Genf verfolgt und über 
die Brücke in die Rhone gedrängt 
(8. 701). 



Kap. 320. Burgundische Reiter wer- 
den am Doubs von Leuten des Gra- 
fen von Arberg- Valangin überfallen 
(S. 756). 

Kap. 321. Der Herzog von Lothringen 
auf dem Ritte nach Bern (S. 758). 



Kap. 322. Bernische Truppen auf dem 
Marsche zum Herzog von Lothringen 
(8. 762). 

Kap. 323. Volk auf der Rheinbrücke 
in Basel, über dem nach Gross- 
basel führenden Tore ist ein galop- 
pierendes Pferd gemalt, darauf ein 
geharnischter Ritter mit der Basler- 
fahne. Das Schifif mit den Söldnern 
ist im Sinken begriffen (8. 764). 

Kap. 324. Auszug der Truppen aus 
Basel. Am Haupttor das von zwei Lö- 
wen gehaltene Basler Wappen (8.766). 



B 

Priester kommen ihnen entgegen 
(Bl. 387). 
Kap. 308. Wegzug der Eidgenossen 
vom brennenden Lucens (Bl. 388a). 

— Die Leute des Grafen von Greyerz 
reiten in Lausanne ein und plündern 
es (Bl 3886). • 

Kap. 809. Wie in Z (Bl. 389). 

— Geistliche und weltliche Herren 
reiten gegen Lausanne (Bl. 390). 

Kap. 310. Tote werden aus dem See 
gezogen und in zwei Gruben beerdigt 
(Bl. 391). 

Kap. 312. Herzogs Karls Ankunft in 
Morges (Bl. 395). 

— Flucht des Königs von Neapel und 
anderer Herren (Bl. 396). 

— Gefangennahme der Herzogin 
Yolanda durch die Burgunder (Bl. 
397). 

Kap. 313. Wie in Z (Bl. 398). 

Kap. 317. Vier Boten der Eidgenossen 
knieen vor König Ludwig. Draussen 
die Schildknappen, z. B. des A. v. Bu- 
benberg und W.v. Diesbach (B1.409). 

Kap. 319. Erbeutete Panner werden 
in das Münster getragen (Bl. 411). 

Kap. 820. Wie in Z (Bl. 412). 



Kap. 321. Wie in Z (Bl. 413). 

— Die lothringischen Gesandten kuie- 

end vor der Tagsatzung in Luzem 

(Bl. 414). 
Kap. 322. Wie in Z. Anführer sind 

Brandolf vom Stein und Gilian von 

Rümlingen (Bl. 415). 
Kap. 323. Wie in Z (Bl. 416). 



Kap. 321. Wie in Z (Bl. 417). 
— Strassburger und Baslertruppen auf 
dem Marsche (Bl. 418a). 



382 



Z 

Kap. 325. Die Eidgenossen dringen 
in St. Nicolas ein nnd jagen die 
Feinde auH der Stadt (8. 768). 

Kap. S2(5. Schlacht bei Nancy. Oben 
die Stadt, nUdlich davor das Zelt- 
tager des Herzogs. Die Eidgenossen 
und Lothringer rücken in zwei Haufen 
gegen die fliehende burgundische 
Reiterei (S. 7ö9). 

Kap. 327. Nancy. Davor das von den 

Eidgenossen besetzte burgundische 

Zeltlager (S. 772). 
Kap. .'{'JH. Der Sarg des Herzogs von 

Burjjrund wird in die Stadt Nancy 

getnigen (S. 774). 

Klip. .'JJU. Einige Leute aus Nancy 
wt-rden im Burgunder - Laiger von 
den Kidgenosaen erschlagen (S. 780). 

Kap. 'i-io. Mailand. Brücke über den 
Po. Der Herzog Galeazzo wird in 
der Kirche erstochen (S. 793). 



Kap. 337. Luzern. Zwei Brücken. Die 
Musegg. Die Leute vom torrechten 
Jjeben mit schwurzgelbcr Fahne in 
einem Schiflfe (S. 798). 

Kap. rt38. Einzug des torrechten Le- 
bens in Burgdorf (S. 800). 

Kap. 339. Fu8i48oldaten auf dem Mar- 
sche nach Bern (S. 802). 

Kap. 340. Einzug des torrechten Le- 
bens über die Nydeckbrücke in Bern. 
Auf einem blauen Pamier ist eine 
Sau und ein Kolben gemalt (S. 804). 

Kap. 341. Zug des torrechten Lebens 
nach Freibarg. Panner wie vorhin 
(S. 807). 

Kap. 343. Berner Truppen auf dem 
Marsche (S. 815). 



B 

Kap. 3J5. Wie in Z (BI. 4186} 



Kap. 320. Schlacht bei Nanc; 
freiem Feld. An^fiP jder E 
(dargestellt durch einen Bartfi 
vom auf die burgundische Arti 
die andern Verbfindeten fall 
zwei Haufen von der Seite i 
Feind (BL 419). 

Kap. 3J7. Wie in Z (ßl. 421). 

— Auffindung der Leiche des H< 
Karl (Bl. 422). 

Kap. 328. Beisetzung des H« 
Karl in der Kirche (Bl. 423a) 

— Campobasso -wird von den 
gpnossen zurfickgewiesen (Bl.< 

Kap. 330. Wie in Z (Bl. 425). 

Kap. 334. Bild aus dem Familiei 
am burgundischen Hofe. Zwei 
liehe Paare in einer Halle (B. 

Kap. 335. Wie in Z, doch ohne B 
(Bl. 431). 

— Pfalzgraf Friedrichs Tod. Er 
nackt im Bett. Geistliche, ein 
und Trauernde umgeben ihn (Bl 

Kap. 33(5. Das torrechte Leben ix 
Blaues Panner mit Sau und K 
(Bl. 433). 

Kap. 337. Vie Leute vom tonei 
Leben kommen in drei Schiffen i 
zern an. Fahne wie vorher (Bl. 

Kap. 338. Wie in Z (Bl. 486j. 

Kap. 339. Wie in Z (Bl. 456). 

Kap. 340. Einzug des torrechten 
bens in Bern (Bl. 437). 



Kap. 341. Die Leute mit dem KoU 
panner vor Freiburg (Bl. 488). 

Kap. 343. Bernertruppen ziehen 
der Stadt (Bl. 440) 

— Die Leute mit dem Kolbenpan 
ziehen durch Bern (Bl. 441). 



383 



Kap. 347. Schlacht bei Gy (S. 826). 



Kap. 850. Brand von Arberg (S. 839). 

Kap. 360. Freiburg. Am Tore das 
von zwei Löwen gehaltene, von einer 
Krone überhöhte Freiburgerwappen: 
oben schwarz, unten weiss (S. 885). 

Kap. 368. Die Umer auf dem Marsche 
über die Berge (S. 9(0). 

Kap. 369. Die Zürcher auf dem Mar- 
sche (S. 902). 

Kap. 370. Reitende Boten von Bern, 
Soloturn und Freiburg auf dem 
Marsche (S. 903). 

Kap. 371. Ankunft der Bemer vor 
Bellinzona (S. 908). 

Kap. 372. Eine Lawine verschüttet 
einige Eidgenossen (S. 910). 

Kap. 373. Schlacht bei Giomico. Einige 
links des Tessin vor dem Dorfe 
stehende Eidgenossen jagen auf 
freiem Felde die Mailänder in die 
Flucht (S. 911). 

Kap. 377. Einzug der Franzosen in 
die Stadt Döle (S. 919). 



Kap. 383. Eidgenössische Söldner auf 
dem Wege nach Bern (S. 936). 



Kap. 384. Bemertruppen auf dem 
Marsche (S. 989). 



B 

Kap. 343. Fremde Gesandte reisen nach 
Bern (Bl. 442). 

Kap. 346. Ankunft französischer Ge- 
sandter in Bern (Bl. 443a). 

— Randzeichnung : Ein Mann mit ab- 
geschnittenem Kopfe (Bl. 4436). 

~ Ankunft österreichischer Gesandter 
in Luzem (Bl. 444a). 

Kap. 347. Wie in Z (Bl. 4446). 

— Randzeichnung: Ein Narr. In einem 
Spruchband steht von späterer Hand 
geschrieben: B Höüwer, der vogler 
(Bl. 445). 

Kap. 350. Wie in Z (Bl. 446). 

Kap. 359. Tod der Yolanda (Bl. 448a). 

Kap. 360. An drei Toren Freiburgs 

der von einer Krone überhöhte Heichs- 

adler (Bl. 4486). 

Kap. 368. Wie in Z (Bl. 451). 

Kap. 369. Zürcher, Schwizer, Glamer 
und Zuger auf dem Marsche (Bl. 452a). 

Kap. 370. Wie in Z (Bl. 4526). 



Kap. 371. Bemer und Solotumer auf 

dem Marsche (Bl. 454). 
Kap. 372. Wie in Z (Bl. 455). 

Kap. 373. Schlacht bei Giomico (Bl. 
456). 

Kap. 374/5. Eidgenossen auf dem Mar- 
sche. Ziehen in eine mit dem Umer- 
Wappen bezeichnete Stadt ein (B 1.4 57). 

Kap. 377. Wie in Z. Schandtaten der 
Soldaten: eine Frau und ein Priester 
werden erstochen, eine Kirche ge- 
plündert (Bl 458). 

Kap. 388. Zürcherische Sölduer vor 

Bern (Bl. 460). 
— Eidgenössische Söldner (Liizerner, 

Schwizer, Unterwaldner, Zug«'r. Glar- 

ner) auf dem Wege nach Btrn (Bl. 

461). 
Kap. 884. Auszug der Bemer unter 

Wilhelm von Diesbach (Bl. 462). 



1 



884 



Z 



Kap. 385. Die Eidgenossen in Chälons 
(S. 948). 

Kap. 386. Einnahme von Arlay (S. 945). 



Kap. 388. Überschwemmung der Are. 
Vor den Mauern einer Stadt (Bern V) 
steht ein Kirchlein (Marzili oder 
MichelsinBelV S. 949). 

Kap. 410. Verbrennung des Richard 
von Hohenburg und seines Knechtes 
vor den Mauern der Stadt Zürich 
(S. 994). 



Kap. 385. Einzug der Eidgenc 
Chftlons (Bl. 463). 

Kap. 386. Einzug der Eidgenc 
Arlay (Bl. 464). 

— Schiffsunglück bei Wangen ( 



Nachträge und Berichtigungen. 

Zu Band I. 



S. 4, Anm. 3. über Bilgeri von Heudorf vgl. J. J. Rüegers Chronik von 
Schaftliausen I, 782. 

S. 18. Über den Zug in den Sundgau berichtet ebenfalls die erste, beson- 
ders aber die dritte Fortsetzung der Zürcher Stadtchronik. Heraus- 
gegeben von Johannes Dierauer in den Quellen zur Schweizergeschichte 
XVIII, 199, 249. Ein kleiner Beitrag steht im Anzeiger für Schweiz. 
Altertumskunde 1900, S. 262 f. 

S. 19, ZI. 20. Der Absagebrief von Glarus dat. 28. Juni ist vollständig ab- 
gedruckt in der Chronik der Stadt Zürich, S. 252. 

S. '2H, ZI. 19 ff. Betreffend Pfastatt vergl. noch die Verhandlungen vom 
9. Mai 1470 in Absch. II, 408. 

S. 25, Anm. 2. Einige chronologische Anhaltspunkte über den Sundgauer- 
zug gewähren die von A. Büchi im Anz. f. Schweiz. Gesch. 1898, S. 59 
und ^0 mitgeteilten Briefe des Chorherrn Schoch an den Herzog von 
Mailand. Demnach zogen die Eidgenossen am 5. Juli von Habsheim 
weg, lagerten auf dem Ochsenfeld am folgenden Tage und zogen am 
7. Juli von demselben fort. 

S. 26. Einzelne neue Züge über das in Kap. 20 geschilderte Ereignis bringt 
die Chronik der Stadt Zürich S. 249 f Auch der Tod des Heini Schüler 
wird bestätigt. 

S. 31. Über die Belagerung von Waldshut vgl. die Chronik der Stadt 
Zürich S. 250 f. 

S. 37. Über das in Kap. 30 erzählte Gefecht vgl. Chronik der Stadt Zürich 
S. 250 f. 

S. 59, ZI. 18. l ber Hans Schütz siehe die Mitteilungen H. Türleis im Neuen 
Berner Tasehenbuche auf das Jahr 1896, S. 82 f. 

S. 60, Anm. 2. Über Wilhelm und Ludwig von Dic'^bach vgl. A. Fluri im 
Neuen Berner Ta.«chenbuche 1901. S. 160, 162. 

S. GH, ZI. 23. Hs. Z besitzt den gleichen Titel wie B. Aus Versehen fiel 
derselbe aus. 

S 71. Über den Twingherrenstreit ist nun zu vergleichen A. Reichel, Die 
(iründung der Stadt Bern. Der bernische Twingherrenstreit (S. 27 bis 
.V2). Zwei Vorträge. Bern, 1898. 

S. 77, Anm. 8. Die neueste Literatur über die Baurakircherfehde verzeichnet 
Fr. V. Krones in den Mitt. des Instituts f österr. Geschichtsforschung, 
Ergänzungsband VI. 499 ff'. 

25 



386 



S. 92, ZI. 10. i'hK'r a^ii Vi-rtra^ von St. Omer vj^l. Chronik iler :Sta.it ZV. : 
S. r.»9, '2r4, *2os inul L. i?tourt', Le.> orijrint'S di- raniiexion de 1h H^l*- 

Alsiuo ii hl Bour;r«'Kne »Mi 14t)9, p. 107—111. et le.- No. XLIV rt X'J 
<l«.'ä Pii.*L<.*rj .iiistirK;>tiv»'>. lExtriiit de la Uevue Bourg'uigiiönü?' de .Ja- 

sL'i«j:n«.*im.'nt suiicriiMir. Paris, L. Laroäe. 1901.) 
S. 97. ZI. S. ('l»er W'U^r von Hag»*n})ach vgl. Cliroiiik der Stadt Z:;:! 

S. 2()0. 2r»8. 
J^. 103. Zu Kai>. 68 vijrl. Chronik der Stadt Zürich ?<. 2CK). 
S. 110, Anm. 5. \'\)vr die mittelalterlichen A.sophand.schrift«fn >\*Ax Cl-. 

Waan. I)ie «^ii»?llen der Heii»piele Koners. 1897. Dort, S. t>4 f. vini il. i - 

snndorn «l»'r «^hiell»* narhjretbrscht, die Boner für dif FalK*I Nu. ^A :.: 

\rr\'i\'j\n]'^ ."^tan«l. 
S. IX:^. Zu Kiip. \n virl. Chronik der J^tadt Zürich S. 2U1 t., -J.*»*? t. 
»S. lof), ZI. *J von uiit»'ti. Anstatt Ksip. 257 lies Kap. 2b*?. 
S. 111. Zu Kap. 'J-^ vu'l. Chronik der Stadt Zürich S. 202, 2oi». 
iS. 142, Kap. hßK Kinij:«' ;illircmeine Angaben üKcr die ewic»-e KiLsr.:.: 

finden sich in «ler ^^tadtt•hronik von Zürich .S, 210. Vtr]. jim-ii JenNi-.v 

triiL^ in Killil»acii> Chrmiik S. 258. 
S. li')0. l»i... Ziilil 4«M» i»!!»'!)!'.!!!? in der dritten Fort.setzuii^ der Chrviiik ■:■: 

St:nlt /.;iri< li. wülirrml y\'w erst»* Fortsf'tziini: vdu 2<»0n ^J>ril:ht. S. 25;^."-' - 
S. ir.l. K.iji. ll."i und 11(». Zu dem Bündni* mit Fnnikreicdi i^r 7,1; v>r- 

Lrl.iflii-n 'lit; ZünlitT J^tiidtchronik S. 210 f. 
S. 177. ( li»r ili'ii y.wii nacli Hcrirourt und die Schlacht h^i (.'heii^rbier ^r.-" 

AiiLTU-t Imtii'-mIü, r.a>el« ,\nti'il am Burijunderkrieyt? 1 (7t>, Xt'ii"i:U:r- 

lijiitt »liT < ii-i'll>' liatr /iir lJi?lV«rJ«'ruuir des «iiiten iiud *.Tt-iu»dnuüt7ii''J 

in Basel auf da« .'.dir l-l*^. S. 12 tV.i. Khenso dif >^ta<ltcl]nmik ^ : 

Ziincli >. 2«>2. •-''"•i-. 
S. 2OIK Brtr. IllinL'ii; v;,'!, A. Bürhi. Fri'il»ur*rs Bruch mit <">>terrei<l frJ 

I li*.'r^.»n;L' an ."^jvnwm und Anteil luss an dio Eidj^enos!?i.*n>fluift. in C'..- 

liMian«.M l'i-il.innviiM,! Vll, .S. 122. I'I.h.m- dir Krtd^t'runjr llliuijen.* -ny 

di's>^?n Bc-it/tT i-'ilt Mux von ])i»'>l;ia(;h in th-n Archive^ ht^raldino-.' 

.-ni--e.< XI, 2> — o" ».■iniL:«'^ X«:ue mit. KlM-nd'.'rt i^^Jt «lajj AlJiauzwi.i-i'-L 

d«'> Willadni de la B.iiinn.' aliLr'd.ildct. 
S. 212 tr. Alltreiju'iiif MiMi-ilun^'L'H üh^r di-n Zu.:; nauh IV»ntiu-lifr. in a> 

Wat und na«li Blan^i-nt in iler >tadt'.'hrnnik vnu Zürivdi .^. 2'd l 

I.>ann Bcrn-ulli .1. .1. « '. S. '^j; if.. :.;:j tt. 
S. 215. Kin leider v^M>tiinnu»ltt'r Bri»'i di;r XfUi-n.^tadter Au.sziitr^..i-, lüi*. 

^'et»*ilt \y>\\ U. rür:«'!' im N<'uen B»Tner Ta>«hi'nl»U(.l^.f für du'* dahr iH'l. 

^. oll, i.'nthail iii.ci' «Im Bl;im«.>ntt:r/.uir »■iniu'''' bemerk»*Us\verte An.T.lT-ii. 
• . -4'-, Anm. 2. l lu-r Z^iln-'r \ ud. An/.«*ij.rer lür >«.h\\rj/.. Li«.'sc!ii«:hte. 1901, N" '.-■ 
N 2s0, Anm. :5. Hans Kirli war l»erni:-rhor Bi.iru^r. Die Beriu*r dankrvu 

dtT Ih-rzoirin aii; 21. Kelu*. 1J73 für die Cnt.'rMrit/.unjjr. die sie ihi:; in 

f't'Uh'n An^'t.i.'o.-nliMiti-n hal»«- zu teil wi-rden la^^'Mi. Bats-M. V-tI r,],e'- 
^ «in Witte. Z«;(d;ii. NK. X. 1m2, WK 
S. *JS»». /l, LS Ji,.^ ij .„.r.-.j.ii. iinstatt 21 oct'd.ii.. 

N '^^V \ her d.-n n:;t.,l,,.-.it.-ld/.uu' in di.' AV.it vj!. >t...Il. liiv-nik von 7^-ir;.-li 
S l\«l f.. 2(i:i '^•' 

• \-m. :i. In di-n \..u .Milliond, Cortla''>v uiid Morax la-rau->i5eirtd>eiiea: 

• ^ « • ".enuit-^ d:: Bav^-d.j-Vaud. i'trenn'«« lii-t-.^'i.:wi'^ )our 1901 11. hjiy 



387 

bis HO, sind aus den Rechnungeu des Kastlaus von St. Croix einige 
Auszüge aus den Jahren 1474 und 1475 mitgeteilt, die sich auf die mili- 
tärische Instandsetzung des Schlosses beziehen. Ebenda p. HO eine 
Kundschaft aus dem Jahre 1480 über die Einnahme des Schlosses im 
Jahre 1475. 

S. 318, ZI. 8. über La Mothe (Lamathan) vgl. E. Mottaz, La seigneurie de 
La Mothe in Revue historique vaudoise V, 304 s. 

S. 320, Anm. 2. In den Bieler Stadtrechnungen befinden sich unter den 
Ausgaben folgende zwei auf Veit Weber bezügliche Einträge: 1481 kurz 
vor der eschmitwuchen. Item der schilt, so man Vit Weber hat geben, 
cost für macherlon und gülden 3 S und ein schalen. — 1483 (zwischen 
Pfingsten und corporis Christi). Item umb den schilt, so wir gelöst 
haut von Vit Webers wip, haut wir geben 6 ß" 6 plappart. Gef. Mit- 
teilung von Herrn Dr. H. Türler. — In Bezug auf Gratifikationen an 
Spiel leute wurde am 12. Februar 1481 in Bern < einhell enklich beslossen, 
das min hem fürer nit gewaltig sin sollen noch wellen deheinen spil- 
man weder an schilt, kleider noch sus über zwen oder dri gülden zu 
dem höchsten zu geben, und sol man das inschriben. » Rats-M. 31, 80. 
Über Spielmannsschilde in Luzern vgl. die Notiz Th. v. Liebenaus im 
Schweiz. Archiv für Volkskunde IV, 338. 

S. 375/ Eine nähere Beschreibung der Vi d'Etraz steht in Revue historique ^ilvv*>*.^ . 
vaudoise V, 3j5 

S. 376, Anm. 1. Über die Schlacht bei Granson ist nachzusehen der Bericht 
der mailändischen Gesandten vom 4. März bei Colombo, p. 288; Aug. 
Bernoulli, Basels Anteil am Burgunderkriege II. (77. Neujahrsblatt der 
Gesellschaft zur Beförderung des Guten und Gemeinnützigen auf das 
Jahr 1899) und Stadtchronik von Zürich S. 203 f , 264 f. 

S. 384, Anm. 3. Zur Literatur über die Burgunderbeute ist hinzuzufügen : 
11 diamante del duca di Borgogna (Boll. stör, della Svizzera Italiana 
XXI [1899], p. 33). G. Tobler, Notizen über die Burgunderbeute aus 
dem bernischen Staatsarchive. (Anzeiger für Schweiz. Altertumskunde. 
N. F. II [1900] S 36-45). Schlappner, Auszüge aus den Solotumer 
Seckelmeisterrechnungen (Ebd. S. 222). Stadtchronik von Zürich S. 204. 
Beachtenswerte Angaben über den Auszug der St. Galler, die Verluste 
bei Granson (Burgunder bei 300, Eidgenossen bei 20 Mann) und die 
Beute finden sich bei dem Zeitgenossen Hans Vogler von Altstätten, 
citiert von J. Häne im Jahrbuch für Schweiz. Geschichte XXV (1900), S.57. 

S. 392, Anm. 5. Über das in Frage stehende Wort, « die Harre > giebt das 
Schweiz. Idiotikon II, Sp. 1517 f. Aufschluss. Es heisst «die Falle, 
Schlinge, Klemme v. 



.%s 



Zu Hand IL 



f . S. 1. Vgl. A'iff fJvrnoulIi. Ri-el- Anvil Mii Bun?'i''«l**rkri»*e»? ITl. T^^. Nei 
jahr«blatt tler Oe-:. znr B«*tvrd**r'iD;^ •!►*- «i ;ten und «.Temtfinnfitzij^n ai 
da>* Jahr 11^ «^n. 

.S. -14. rv><?r die EJelag»^ninir und «kii Kampf >»ei Murten vsjl. Stailtchroni 
von Zürich »S. 21)5—20^. 26.^ f. E'.ne brauchhare Notiz stoht im Aj 
zei^T'^r f. Schweiz. Altertum«kund^ VJ*^X ^. '-'*t3 f. 

S. 4>*, Anm. 2. Uer Stich von Martini i>t n^ut^rdin^ abgebiKlet im 78. Nei 
jahrsV»latt von Baisel. Bemerknnsreii dazu ehd. auf S. 42. 

8. 57. (''>jer den Zug in-» Watland vgl. .<ta»ltohronik von Zürich S. 20i». 

S. ijf.\ Anm. 4. t'ber da.s li^inhaus l»ei Murtec vgl. Anzeij^-er f. schwei 
Altertumskunde UX*', ."?. 33. Aus späterer Zeit finden sich eini^ Ni 
tizen l>ei B. Hal'»*r. B^rn in seinen Kat^^manualen I, 118 t. und bei .- 
Fiuri, Kulturgeschichtliche Mitteilungen aus den bernischen Staat 
rechnungen de« XVI. Jahrhunderts il'^94) S. 20. 

S. 07, Anm. 1. Em anderes Bei^pi^'I vnn MST b^i An«helm I, 321. 

S. 80. Di« .Anmerkung 1 ist zu berichtigen. Nach dem Stadtechreibei 
rodel II, 4>5 ritt Tnring Fricker am Sonntag vor Antoni < nach Milde 
zu den drei Städten ». 

S. !♦?, ZI. 17. (ber den Wunsch des Königs Ludwig, auch den Dauphi 
mit den Schweizern zu verbinden, berichtet ebenfalls die Stadtchroni 
von Zürich S. 211. 

S. 10:;, Anm. 1. Der Weihbi«ichof \'^n Ktm-tanz hie-s Daniel Zehnder voi 
P»rugL% Mitglied des Orden.« der Min«l»Tbrüder. I.)r. tbeol., Bellinensi?che 
l»i».rhof in partibus. Vgl. J. Huber, Die Urkunden d^*.^ Stiftes Zurzact 
S. 120: (ieschichtsfreund XXIV, 3*:.7: Freiburger IHözesan- Archiv VJI, 225 

S. 10^1 tt". l b»M' die Ereignisse in Lothrintfen. die zur Schlacht bei Nanc 
führten, vgl. Aug. Bernruilli, Basel< Anteil am Burgunderkrieg^ III 
(7x. Neujalir>bliitt von Basel) S. 23 tt. Stadtchronik von Züricl 
S. 210. 2»)f;~2'<^. 

S. l(»'.l, Anm. 1. (^ber Urban von Mub»n'n vgl. A. Fliui im Neuen Bernei 
Tasrlieiibii.li.' 1<J<»1, s. 101. Sein Tud«^tag — Weihnachtsabend 1493 — 
ixt im Insel/insbuch S. 520 verzeichnet. 

S. 110. Zu Kap. 32'J vgl. Knebel, Basler Chr. III, 181 und den Nachtrag 
/Ji «liesiT St»'lli' t'bd. S. <)37. 

S. 11'.», ZI. .">. D«'r Herr von Thafana dürfte vii-lleicht Jakob von Gingin? 
K»'in. siivovscluM* Lehensträger. Herr von Divonne. In Bern gebrauchte 
niiiii <li«' F(«rm Tiv^na • (b'ats-M. i.\ 10'>) «der «Div-na» (Geischicht- 
(«•r^chrr X. 4">oi. Vgl. Memoires »«t docamtnt< publies parjla societd 
«riiist..ire d«* la Suis-e romande XXVIII, 47*^. v. Rodt, Feldzüge I, /i'iCl 
M«*init »-in»'!! Amad»Mi«; v. Ciingins aU Herrn von Divonne. 

S. \'Sk Aiuli di.« St;idtclironik von Zürich S. 2')0 ni'Mdct die Ermordiin^T 
d»'s Iler/oiT, «Jalea/./«.» Mari v Sl'orza. 



389 

S. 146 if. über die Vorgänge in Hochburgnnd bis zum Friedensschiusa vom 
24. Januar 1478 vgl. die Stadtchronik von Zürich S. 270 f. 

S. 158. Die Anmerkung 2 ist zu berichtigen. Im Stadtschreiben-odel II, 
ö. 159 steht unmittelbar nach dem Stei)hanstag 1477 folgender Eintrag: 
«Item 16 brief in etlich miner hem stett und herschaften, da« niemant 
der iren uf den tag gon Zürich käme, zu vermiden unruw.» 

S. 164, ZI. 13. über Konrad Schwend vgl. E. Diener, Die Zürcher Familie 
Schwend, im Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Zürich auf das Jahr 
1901, S. 25-28. 

S. 177, Anm. 1. Über die Fruchtpreise von 1477 und 1478 vgl. Stadtchronik 
von Zürich S. 269. 

S. 179, Anm. 4. Der Leutpriester Smidli lässt sich in Bern zum ersten 
Male nachweisen in einer Urkunde von Sonntag nach Lucientag 1461. 
Inselzinsbuch von 1466, S. 207. Als Leutpriester war er Mitglied der 
Distelzwangzunft und auch nach seinem Rücktritt vom Amte gehörte 
er ihr bis 1495 an. 

S. 187. Zwischen den Kap. 361 und 362 steht in Hs. Z der Titel: « Das die von 
Friburg wider an das rieh kament und an ir porten das heilig Romsch 
riebe macheu liessent>. Fiel aus Versehen im Texte "weg. 

S. 236. ZI. 13. Die neue Brücke «zu der herren brunnen» war 1466 gebaut 
worden. Archiv des bist. Vereins des Kts. Bern XIII, 537. 

8. 243, ZI. 7. Vgl. B. Amberg, Beiträge zur Chronik der Witterung. Bei- 
lage zum Programm der höhern Lehranstalt in Luzern 1892, S. 37. Von 
einem grossen Wind in Zürich vom 30. Juli berichtet auch Edlibach S. 259. 

S. 246, Anm. 3. Hiezu vgl. jetzt August Plüss, Die Freiherren von Grünen- 
berg in Kleinburgund, im Archiv -des histor. Vereins des Kts. Bern XVI, 
(1900) 267, 271. 

S. 272, Anm. 2. Über die Teuerung von 1482 vgl. Anzeiger f. Schweiz. Ge- 
schichte VI. 342. 

8. 298, ZI. 4. Über das gute Jahr 1484 vgl. G. Scherrer, Kleine Toggen- 
burgerchroniken S. 60. Amberg, Beiträge u. s. w. S. 38. Edlibach 
8. 259. Anzeiger f. Schweiz. Geschichte VI, 312. 

S. 300, ZI. 7. Ludwig Dittlinger war Glockengiesser. Anzeiger f. schweiz. 
Altertumskunde VII, 427 f. — Urs Werder war Glasmaler, Mitglied 
der Distelzwangzunft von 1472 — 1499. Thurmann und v. Mülinen, Die 
Glasgemälde der bernischen Kirchen, S. 20. 



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Chronik von Hans Fries 



herausgegeben von 



Albert Büchl 



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Uf») der 10000 Rittertag^) 1339*') beschach der strit vor 
Louppen. 

In dem jar 1375 uf s. Johans des hl. Evangelisten tag') 
beschach die Schlacht zii Frouwenbrunnen wider die 
Engeischen und ouch zu Ins im mos von Erlach^)*^). 5 

Uf den 9. tag Augstmonats^j 1386 beschach der strit vor 
Sempach. 

Uf Donstag nächst nach mitten Meyen '^j 1405 do was die 
grosse brunst zu Bern. 

In dem jar 1406 an dem nechsten Donstag ^j nach saint lo 
Ulrichs tag in der bürg ze Lobsingen wart ermürt der or- 
widiger herre, her Wilhelm von Mentonay, bischof ze 
Losen, von sinem kamermeister, genant Morilet, der waz 
sin eigen man und hat in der bischof erzogen von juget uf. 
Und ermürt in frü an sinem bette, do sich der her anleit, mit i5 
sinem Weidmesser. Und lepte der bischof unz morndes am 
Fritag uf mittentag und beschichte alles sin selgerät und allen 
sin Sachen und starb in grosser Vernunft und bescheidenheit 
Darnach wart der mörder gefüert gan Los an und ward an 
dem 13. tag verurteilet. Man zoch im us alle sine kleider 20 
und brauten sin fleisch'*) mit glüjenden zangen und darnach ge- 
fierteilet. Der erst genant bischof waz ein gotlicher, seliger, 

*) Mäc. D und S haben folgende Ueberschritt : Kurzer begriff und 
UHZug, 80 ich in einem kleinen, alten, zerrissen büchlin gefunden und 
abgeschriben hab, wie es herr Hanns Fryess selig ufgezeichnet hatt, 
durch Pettern Fruvo abjjeschriben 2» Martii 15,5() — ^) 1440 1>. vS. — 
*=) wider die — Eilach fehlt B. — ^) sin branten und tieisch. Msc. 

') 22. Juni. — *) 27. Dezember. — ^) Vgl. die Berner Chronik des 
Conrad Justinger, herausj^eg. von G. Studer, Bern iJr^Tl. S. 14M. — ••) « Der 
nünde tag Höwe^z - also Juli. Justinger 168. — ^) Donnerstajr 14. Mai, 
Justinger 19-3 und Anonyme fStadtchrcmik. ebda 44(5. Die Freiburger er- 
wiesen sich bei diesem Anlasse besonders hilfreich, was der Chronist auch 
gebührend hervorhebt. — ®) «An der nechsten Mitwuchen» Jiistinger 197. 



yf. 









..•'.: «ij:? M-tuRi in grosser wirdikeit un-l 
:•:: . . --. ■ j: -- rt.::. >Tri '^nd under^tuni] irrose ur]ü2e und 
- • : 7. ::.•->. r. ria.iit. ilaz lant und lut waren vor in 
.:.'! ..:':..: k. .::♦.-:;: wan das er es mit siner fromkeit 
i.r;-] '.'.i'i.v:* .r;'iv!-ti!.:. «!- v...r i>t geseit ' . 

Ii.i ai U'i ■ ': • /,"..!: ijj.tü ;;an Wall is-j am neehsren Men- 
•laL' vor ^.iL- Mi'/i.vl^ia^'. " 

I'l <i' ri - Taj .!».-?» an-Kirn Herp>tinonats im jar 1442 kam 
•IfT r "•jfji-ih Kiini.: rar in di<e statt Fryburg und lag hie 
.0 10 tai:. Wit- }j*:iz«»j FritUrirh. erwölter römischer Künig 
uw\ ljtr/j »-; in n e - 1 »• r 1 y <: h mit zwoien herzogen und acht 
jrat'.ii. Mall zn.;li im »-ritje^en unz gan Ibenwvl mit der 
[jHM»--inri und ilie jungen Knaben mit der Oesterrvcher 

'' l't 'l'-n JJ. ta:: <i»> niunats Meyens im jar I443 beschach 

dii ^(•lu^lInutz zu Fryonlunh uf einer Mitwuchen, darnach 

am Fiita;: an der U-v/'i*) und uf s. Marien Magdalenenta^ vor 

Z ü li^h*.'. 

11' d<-m 'Ji't. ta;: < Mig>ftmonats im jar 1444, uf einer Mit- 
." wurln-n. l»e-(liarh «In- .vtiit vor Basel. Da lüttent die von 

l^ern mit ir i)unt;:n<)s^i'n urossen schaden bi dem sieehenhus. 

Ks \vui(bn irn oucli vil vcrbrent, bi 4000"'. Das warent die Ar- 

m i'u .1 a rki' n , di<* der dalpliin, des Künigs von Frank enrich 

sun iurtj. 

l r drn 'J!». la^' Mrizfiis im jar 144^, uf dem nächsten 

Frita;^' nacli ().^i«*]ii, best-liacli der scliarmutz uf der Nüwen- 

ma t I und in (b-r (» al lern '). 

IT (bin 1. tair An^-stmonats 1449 kam herzog Albrecht 

alhür in dis(^ statt Fryburjx, oin scliidigung zu machen und 

"I l»i»'MT und iU'v vnrln'r^'.'linidt* Al»>at/. fehlen l) S. — *») was herzog- 
Kriili'rirli viinlin f'dtit 11. — «•) I>ii's«' Noti/A'ii zum Jahre 1443 niui 
1114 f)hlni W. 



V. !• i iCI l.l II llllllltllilK i l%lll\l, V III l> ■•/_« k.'. k't'^f &"■•• !.'•< kJ^lf.i n IIA Cl III Xlir/Pl 

— ■ \v.\ '.'2. .Iiili lu'i St. .lukiil» an dor Sihl. Krüml 159. — *i i^chliicht bei 
>r. .';ikoi> .m d»r \^\r^. Vtrl. Niet.«! «In riin.-itel. a. a. M. 14. — ') Johuniiis 
•i;-.iv« '...• ii.inatin ln«Ui \\iiri>t Sal»audia' v\ Hornoii>iiiin contra Friburcfenses 
1-147 in^. i;«rau-i:. ^on 1'. Niklau'^ li.rdl»' in^^iflhMi /\ir Solnvoizergescnielite 
i. r..'.:.i. l'.i-'-i 1*^77. S. ;?uT.* \i:l. da/n. .\ lliit h.i. Kn'i}«arLr> Hnu'li mit Ot'stcr- 
:■::.::. :';• :•■ ■'.:. 1^;*7. S. ::^ ± 






395 

daz Silbergeschirr hinwäg uf der Sanen zu füren. Uf 
4. Novembris reit er us^) und Hess sin marschack Thuring 
von Halwyl zu einem houptman^)*). 

In dem jar, do man zalt von gottes geburt**) 1468 jar, uf 
Zinstag nöchst vor Sant Johanstag in dem Brahet*), do zoch 6 
man mit gemeinen Eidgnossen in das Elsas mit einem fendlin, 
und trilg esHenslinFürer, der gerwer, und was do houpt- 
man Peterman Velg, und waren sin rätt Willy Tochter- 
man und üolman von Garmyswill. Und waren us vier 
wuchen minder 4 tag^)**). lo 

üff Mittwuchen vor sant Maryen Magdalenentag im jar, 
als obstat, do zoch man vor Waltzhüt mit einem fendlin'). 
Daz trflg Tschan Cordey, und waz do houptman Piero 
Pavillard und sin rat Tschan Godion"). 

Uff Mentag nöchst vor sant Lorenzentag im jar, als ob- is 
stat, do fürt man 2 schiff vol brot und gesellen darin zu einem 
ziisatz und zu einer stür**) das wasser ab ouch vor Walz hat, 
als man die stat beleit hat. Und waren us die ersten 6 wuchen, 
die nachgenden 3 wuchen'). 

Im jar 1469, uflf dem nechsten Mentag vor Pfingsten**), 20 
do kam der herzog von Savoye und sin frou in dise stat 
Fryburg und für uf dem Pfingstaubend darus gan Bern*). 

Im jar 1474, uff Donstag vor Allerheiligen tag *^j, do zoch 
man vor Ellycort mit einem fendlin, daz trug Heinsly 
Purer, der gerwer, und waz do houptman Willy Tochter- 25 
m a n. Und taten die Schlacht uff einen Suntag, und waren us 
vier wuchen minder 2 tag"). 

") ein Schädigung — houptman fehlt B. — *>) Diese Phrase wiederholt 
sich immer wieder und wird darum später weggehissen. — "j 2 tag D. 
S. — ^) stut B. 

*) Bericht dea Jakob Cudrefin, veroÖentlicht von A. Büchi a. a. 0. 
158-160. — «) Ueber Th. v. Hallwil vgl. C. Brunner, Hans von Hallwil, 
der Held von Grandson in der Argovia VI, 101 it'., ferner Büchi a. a. 0. — 
3) 21. Juni. Am 18. Juni erÜess Freiburg den Fehdebrief an Herzog Sigis- 
mund von Oesterreieh. Lichnowski, Geschichte des Hauses Habsburg, 
VII. Teil, Wien \US. Reg. Nr. 1273. - ■») Vgl. den Kriegsrodel im St.-A. 
Freiburg, Kriegswesen Nr. 21 und Diebold ^Schillings Befner Chronik von 
1424—68, heraupgeg. von Liebenau und von Mülinen, Archiv d. histor. Ver. 
Bern XllI, 514. — ^) Am 20. Juli, vgl. den Kriegsrodel im St.-A. Freiburg, 
Krirgsweson Nr. 21. Diebold Schilling a. a. 0. 525. — ^) A. a. 0. nicht genannt. 
— ') Dieser Zusatz ging am 8. August unter Führung des Fenners Hans 
Fögeli nach Waldshut ab. — ^) 15. Mai. — ^) Vgl. ßianchi, Le mat^rie 
pohtiche relative all' estero degli archivi di stato riemontesi indicate, Bo- 
lojrna 1^7«), S. 109. Die Kosten der Bewirtung für den Herzog, Gemahlin 
und Gefoljre beliefen sich auf 2850 u 15 p. 8d vyl. St.-A. Freiburg, Seckel- 
meisteri»*clinuiigcn HGO, I. Semester. — ^") 27. Oktober. — ") Ueber diesen 



j 396 

Im jar 147'), uff dem 15. tag des manodes Abrellen, do 
zoch man gan Bonterlin^), als sich der gross reisig*) züg 
erzeigte, der da zumal daselb im land lag von vienden. Den 
gesach man zu witem feld"» und torst si nit anritten. Es warend 

j :, da Ton den drien stetten Bern, Friburg, Soloturn*^). Do 

waz US unser stat Fryburg'*) ein fendlin, das trug Loy Ferwer, 

I und waz do'*) houptman herr") Peterman von Foussignye, 

und waren sin rät Heinsly Fögilly, Tschan Gruglem- 
berg-). Und zugend wider her über den berg vor Granson 
10 und schlügen ein leger für daz sehloss und statt. 

, Im jar 1475 uft Mentag, was der 24. tag des manotz 

Abrellen. do zoch man zu in und wolt man inen zu hilf komen. 

j Do waz man wider herüber gezogen von Pont erlin vor 

. Granson^), und underwegen do kamand si züsanien mit dem 

lö ersten und nachgenden fendlin. Daz trüg Hans Tochter- 
man der jung und trüg es, bis daz si zu dem ersten vendlin 
kamen, do schlügend'^) si daz nachgend unter. Undzft demselben 
vemllin waz houptman Willy Tochterman. Und also zUgen 
sy züsanien für (iranson und gewunen daz stettlin mit ein 
jo stürm. Darnach gab sich*-') daz sehloss uff. Da dannen zoch man 
gan Orba, und liff'en die stat ab und gewunnen daz sehloss 
mit einem stürm. Und kam gar vil der tienden umb und Avurden 
über daz sehloss herus gewürfen lebend und tod. Darnach so 
zoch esteils des Volkes gan Zonye: daz gab sich ufF, stat und 
2,', hchloss. Darnach zoch man heim^). 

") ivssi^ li. — '») «dem ge.s»:ha<.h zu witern feld H. — ") fekl und si nit 
tor.-t unritiM» die lüt. die under den dri*Mi zeicbni hielt Bern. Krilnirg, 5?olo- 
treii H. — ^) fehlt 13. — •) ein vänrich, liie.«.v I). fS. — ^) scblug B. — r) sy B. 



4 



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jri'l)nt !in die verburgrechteten Liindleute im iinU'rn Greierzertale vom 
11. April, a)>jjfednhkt von ()chsen)»ein, Freibiirj^er Missiven aus der Zeit des 
Miir«:un<lerkriejre8, im Anzeiger lür Jrchweiz. (iescli. II, 117. Auch die von 

t ■> I.. ,V....iJ:i..\ I 1 /IJ tl 1 .. -.1 -1.%:^.U.»*, 'P.» ,- . . . *» 




397 

Im jar 1475 utr Mentag, waz der ander tag des mantz 
Jenners, do zoch man gan Illingen'), an daz man kein zeichen 
fürt. Und waz lützel volk do und von Bern 25 man, ander 
von keinem stat noch land. Und uff dem Zinstag gab sich 
daz schloss uff, und also war es besetzt von den zweien stetten r 
Bern, Friburg*)^). 

Im jar 1475 uff Mentag, waz der 10. tag des manots Höwet, 
do zoch man gan Blamund mit einem vendlin, daz trüg Ni- 
cod Cornu**), weibel zu denen ziten. Und waz do houptman 
Hans Tochterman, fenner^), und waz sin rät Peterman lo 
B u n y e 1 1 , W i 1 h e 1 m E 1 p a c h ^). Darnach uff dem 7. tag des 
manotz Ouchsten im [jar]"^). als ob stat, do zoch man in nach 
mit einem fendlin, daz trüg Tschan Cordey und waz do 
houptman Jacob Velg und waz sin rät Willy Tochter- 
man und Nicod Perrotet. Und schlügen under daz vendlin, 15 
als sy züsamen kament*)'). 

') « DarnKcht i.-?! diese! bige herschaft Illingen zu miner herren von 
Friburg handen koiiiuien alleine von wägen des tiisches und ver- 
kommniiss*). so die beid stet t niiteinanderu früntlicher wis getroffen.» 
Zunatz bei D. S. — ^j Cordey D. S. — *) vänner in der Auw D. 8. — 
•*) fehlt Msc. — •) und als si zesamen kamend, ward das erst vänlin 
underschlagen D. S. 

222 und Denkschreiben an Corbieres und Charniev vom 9. Mai, verötfent- 
licbt von Ochsenbein im Anzeiger für Schweiz. Geschichte N. F. II, 34, Nr. 3. 
— V) Vgl Schilling 1. 201», Ochsenbein a. a. 0. S. 33, Nr. l u. Max de Dies- 
bach, Annes de Guillaume de la Baume in Archive« h^raldic^ues suisses 
I8y7. Die Berner «passant par la Singina, quant Illens fustgaignie » wurden 
fiir 3«) s. bewirtet. St -A. Freiburg S. K 1476, Nr. HV». Missions a pied. — 
*) Am 22. Nov. 147.'» beschlossen Kut, >echzig und Zweihundert dir Stadt 
Freiburg im Einverständnis mit Bern, diis Schloss Illingen zu schleifen und 
die von da kommenden Tufsteine nach Freit)urg führen zu lassen, St.-A. 
Freiburg. R. M. 5. 156 v. — ^) Uebereinkuntt vom 13. .luni 14S4. Eidg. 
Abschiede Hl, 1, l8o. — ^) Schilling 1. 242, 244. Ein undatierter Rodel mit 
der Aufschrift « Blamont » in St.-A. Freiburg, Kriegswesen, enthält das Ver- 
zeichni^s der an dieser Belagerung beteiligten Freiburger. t]in zweiter 
Rodel nennt die von ilen Rei>gesell-chiiften Ausgezogenen -«so mit Hansen 
Tochterman, irem hoptman ziehen sollent -. und die Montag nach Kilian 
(1<». .Juli) die Stadt verliessen (Krieg.swe.sen Nr. 3). Biigniet ist eingetragen 
bei der <Tcsell»chaft dt^r «.läger)», Eii>ach bei den «Krämern». Samstag, 
1. Juli, beschloss der Fr«'iburger Rat im Einverständnis mit Bern einen 
neuen Auszug, s. dius Aufgebot bei Ochsenbein im Anzeiger für Schweiz. 
Gesch II. 3ö. hoch kamen die Greierzer ihier Pflicht nur ungenügend 
nach, s. die Beschwerde Freiburgs a. a. 0. IbH. Nr. 30. — •) Auf den Be- 
richt der Herren Rod. de Wippens und Willy Techterman, die den Tag in 
Bern be^^ncht hatten und melden, dass die Berner künftigen Dienstag mit 
dem Fanner ausziehen, verorilm n Rat, *>0 un-i 20»» von Frei bürg am 5. Aug., 
dass ein Fähnlein den Freiburgern, die mit andern vor Blamont liegen, zu 
Hilfe ziehe, falls sich die Burgunder zusammenziehen. Zu Hauptleuten 
wurden be^^tellt: Jakob Velga und Hans Techterman. zu ihren Räten Wilh. 
Techterman und Niki. Perrotet, zum Fahnenträger Jean Cordey. Das erste 
Fähnlein sollte unterschlagen werden, die auswärtigen Zuzüger sich Mon- 



399 

in dier statt warend oder funden wurden — der ward gar lützel 
ussgenomen und das gut alles danna gefürt über land und uf 
dem se, was man kond oder mocht gefüren. Und also lag 
man do von Zinstag bis uff dem FritagM- 

Do zoch man fürbas vor Yferden in die vorstatt, und 5 
underwegen, als man dohin zoch, do ritten esteils unser houpt- 
lüten gan Milden^). Die statt gab sich uff'). Und also*) kamen 
die houptlüt wider z& dem volk uff dem Fritag spatt**). Und 
also hatten'') sich die in der stat gar wol bewart und Schüssen 
des aubens vast us der statt und schloss herus zu dem volk. 10 
Darnach uf des aubens spat, do wurden beschicht unöer houpt- 
lüt esteils und kamen in die stat, wann sy mit wüssen und^) 
willen®) ingelassen wurden, und anders nieman. Und also 
warend si darin bis uff den SuntagO Und uff dem Suntag 
nach dem morgenessen, do zoch man durch die stat mit macht 15 
gan Orba. Und morndes uff dem Montag do zoch das vendlin 
von Nidow und wol lOOü man damit von allen zeichnen gan 
Egkle. Und gewunnen daz schlos mit einem herteu stürm, 
und wurden ir vil darin erstochen, und die übrigen die fürt 
man gan ürbacht. Und do wurden esteils gericht mit dem 20 

«) utt; do D S. — ^) spät gan Yferdt'ii D S - «=) «liatt» B. — '^j fehlt 
B. — •) willen dem so in Yferden lagen D S. — ^) h\» am Samstag, 
do gabend sie die stat uf D S. 

•) Vom 17.— 20. Oktober. Ueber die Einnahme von Murten, Wifflin 
bürg (Avenches) , Peterlingen (Payerne) , Montenach (Montagny), Stätfis 
(Kstavayer) vgl. Schilling I, 292 tt'. Freitag?, 10. Nov. traf ein Bericht des 
Freiburger Hauptmanns Kud. v. Wippens ein, «wie si dann gezAigen gen 
Murten. \)ds gau sich uf beiden statten Bern und Friburg und band in ^e- 
sworn, desglich hat man in ouch gesworn. Demnach Peterlingen gab sich 
ouch uf beiden genanten stetten, item Montenach och beiden .stetten ist 
ufgeben; daz ist verbrant. Item Steffielz wart mit stürm gewunneo, wann 
si sich nit wolt^n ufgeben. Item darnach Sorpiera ist beiden stetten uf- 
geben. Item desglichen Milden und Romont ist beiden f'tetten. item 
Yverdon ist den drin stetten ufgeben und hat man Luzern dazu gezogen. 
Itom darnach wurden die von Jenff brandschatzt umb 26)00 Ecus. » St.-A.. 
Freiburg, K. M. 5, 152 v. Den Hauptlouten im Felde wurde vom Frei- 
burger Kate empfohlen, Peterlingen Gnade zu g[ewähren und die Landleute 
mit Feuer zu verschonen. St.-A. Freiburg, Miss. 11, 34, 85. — ') Fmnzö- 
sisch Moudon im Waadtland. Schilling schweigt hier. Die von Peterlingen 
klagten vor dem Kate in Freiburg, dass die Mönche des dortigen Clunia- 
zenser Stiftes Briefe und Schätze aus dem Kloster weggeschafft hätten. 
Der Rat befahl darauf, es den Bewohnern von P. nicht entgelten zu lassen 
und in Montenach, Romont, Stäffis, Milden und Murten keine Söldner ein- 
zusetzen. St.-A. Freiburg, Miss. II, 36. — ^) In Folge der Eroberung von 
Stäffis erschracken die Städte in der Umgebung una boten ihre Unterwer- 
fung an. Milden wurde unter Vorbehalt seiner Freiheiten in den Schirm 
von Freiburg und Bern aufgenommen, immerhin mit dem Vorbehalt, dass 
es den beiden Städten freistehe, seine Mauern und Thore zu brechen. Darauf 



rWi-rt. u!.«l .iNm -ii|t ir.iiri ^i iill*- rit lit»'n. I'ü ^^:^z *.-> ai— .• S'.';i*. 
«l.iz rii.ui •!!•■ .ui'li'-u :"ili! ii:*:i an \l*'U r'ii'ri \»ix, «l;uiii >v •:- 
-!j«l\t»ii liii-illi.ii na»*lit. I'ii'l litt ii*-r Mitwii-!;-!! ij :• /■■■.':: 
iii.iii «ii]i«|j «la-^ -t»ltly l.asrliarra l»i> iraii <.t «i^sMiiav. 
I).i/ irLMl» -irh •uirli. haniarh zorh man nt!" dem Frita:*: i:;iTi 
Mm-« '*j' . Hnst-lh waitii >y tianna L'oHnhen, und irorieit'i wa: 
i|i» I will iiikI kiihl. darnach uff dorn SuiUair wurden 'iie 
-i-Iiln-- v«iliraMt. «lif liimlt.r Aubii niia ligen widt-i* daz Zk- 
l.iiu' /ii-i. Tml iitl (ii-iii Mtiitatr. du zocli man widerumb hein: 
\i\- LMM I.'i--MiiM und litt «Ifin ZiiistaL: vun Lossien san 
li« > II, -'11 '1*1. «li»' -iili tiiiliiir'l iiff;j:i'l»en liatt, e\t daz man mit 
iiiji l.t «1.1 1 karii. i ii(i litt" i\rn Mitwurhen zueli man herheim. 
il;i/ w.i/ iitl Alliilu'ilii;».Mi al»eiit^.i. 

l tr Suiita;:. 14. Jf-nii»-!- 147i;. »lo zncli man t:an IM'enK-n 
rriir hjiiiip r imhI wult iiiiMi cl« n solnoien, d\e man du het von 
iMilrii >r.ttt'!i Imtm umi Fr i l.ini:"'. zii liilf konit^n ; aber dii- 



4 '.'.'. =• .^- ■''.m:- 1- Ai. 1«. ' KJ.T ..i-w..;- «1, ...;■;.' V.. II Kii-ilisburs' von 

1..? I.:'! -•■:'.: ■! -' ^'i'!" Fv'i'- i'i: /..\i\ K:i-:'liaM V'iri Kumont eriK*iiiir 

.,....;..■.. "* -\. i'.- ;• ;iv. }.'. M •'». II- — ■ S. iiii.ii:!/ I. :;i.'. rf". l)n< FrMil.nVjß'Hr 

|'.,i./.. '. * \. -i:,.- .ii'.-.,»aL' •.\>-'!.i- ■:; H:..; in. >l.-A. Freil.iirir" Fi* 

M. , ;.'.". ■ \'.* ■'•;.. }i■•■1r.^^• LT ■••■:•■. iirt'-M u:-- V.-;-'.iir,i].'Tfu FreiluirLT." K< 
j,,,,,. ,: . :. .:. : .■ -•:■ ■■ rj-'. '■- Kii.Ti :-■■ iiii >V-A:-. h. Ki-i i-urLT ■'>. F{. l-47o.'lI i. 

1/,.. ,iif • "fiirUi'"/ : iT'-i- . 1 •■:i.'.:s- II'- /f»<;'r /'.'/* <./»/<'/j* U'«i/{/w/</)f €Sttnf mt^k- 

'm,,i. )'■ ' .■•■!:;'•■•■'■ Kl/- 1. : 'ii: .!.L'" •!■• •.- -i-;.- .- -i;- i".i-t pri> eii cv-str/ vii]..-. 

M.11,1/.'- ■■■'' ■'"'■■■ .'■* ■■'■ :■•■;'■;:•;••.'/■ 'VJ:- ;-:-'-1.* l--:' ■ V '1" Ijinil»-*:-. «lui tu-!! 

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*'. l' , ,,,.:,'■'.■:. •■;|- ;• i:m-:'. :•■;:-.: -i'-'-ivr.- i- ■■ir ■ i ■■i.'--.'l'.Ty il..- }iurr.:i . . . 



401 

verreter*) waren fluchtig worden. Und also ilt man nit vast, 
und lag man zfi Betterlingen 2 tag stil, daz man wartet 
der banner von Bern*). Damach zoch man mit macht 
gan Yfferden. Do waz es wol und übel ergangen, wan die 
böswicht (die) in der statt hatten angeschlagen, die sollner, 5 
die uff dem schlos und in der stat lagen, an entschlichen 
enden umbzebringen**). Und uflF ein nacht, do kam ein gros 
Volk dar zu den in der statt ^), als si angeschlagen hatten, 
und bestalten die wach, die die solner hatten, und ouch die 
hüser, darinn si lagen, und griffen si an nach raitternacht lo 
und meinten, sie alle ze ermorden. Daz von den gnaden 
gottes nit beschach, wann sich die solner also manlich trfigent 
und den vienden ein sölichen widerstand täten in raassen, daz*^) 
sie zesamen kamen in das schlos'). Es geschach aber nitt äne 
schaden uflf beider sitten, das man wol entpfand, wie sie die is 
unsem ermürt hatten. Doch so wart inen werschaft daran, 
wan do die gesellen zesamen kamen. Do giengent sie wider 
US dem schloss und scharmützten mit den vienden in massen, 
daz sie fluchtig wurden. Alsbald der tag kam, do flochen alle 
die mannen, die in der stat woren*), heruss. Und also waz nie- 20 
man do bliben, do man dar kam mit der banner und ander 
zeichen. Die dar kamen, die lagen wol uflf 10 tag do. Und be- 

•) verreter von Iferden D. S. — *•) fehlt B. — «) volk gan Iferden zu 
denen, die da warend D. S. — ^) und ouch verwarroten das D. S. — 
•) die — woran fehlt \), S. 

Nachricht in Bern und Freiburg ein. Freiburg hatte dort im November 
29 Mann, im Dezember unter Hauptmann Heinz Wicht 24 Mann. Am 
9. Januar wurden diese abgelöst durch Peterman Bugniet, Piero Stadler 
und Gefährten. St.-A. Freiburg, S. K. 1476, Nr. 146. ~ «) Bern zog am 
14. Januar mit seinem Panner über Murten nach Peterlingen und mahnte 
auch Luzem und Solotum, mit ganzer Macht zuzuziehen, vgl. Schilling I, 
349 und Schreiben Berns an Freibur^ vom 18. Januar in Coli. Girard Vll, 
103 (Kt. Bibl. Freiburg). — *) Bereits am 11. Dezember verlautete etwas 
von einem Anschlage. Damals schrieb der Rat von Freiburff an den 
Kastellan und Hauptmann von Grandson, dass er das Schloss wohl 
behüten solle; sie hätten vernommen, dass sich «allerhand untrüwen» be- 
gebe, besonders zur Nachtzeit. St.-A. B'reiburg R. M. 5, 163. Dem Haupt- 
mann von Yverdon wurde befohlen, denen von Bemout nichts zu Leide zu 
thun, um die herumstreifenden Burgunder nicht zu orovozieren, ib. 164. 
Am 9. Jan. verbot der Freiburger Rat seinem Zusatz in Yverdon zu brennen, 
da die Boten der Eidgenossen davon abrieten, ib. 168 v. Ueber den üeber- 
fall vgl. Schilling I. 342 und Schreiben Berns an Luzem und Soloturn, ib. 
349. in den Seckelmeisterrechnungen des Freiburger St.-Arch. 1476, I S. 
findet sich darüber folgender Eintrag: «Mission pour la tiria, que la ville 
a fect a Yverdon ou secor de la garnison, que mess. de Fribourg tenoent avec 
notrez alliez de Saleure et de Luczern, les queix estoent sorpris par le comte de 
Romont. » 

26 



402 

satzt man daz schlos wider und ouch Qransson, [und] liess mi 
u£f den zweyen schlössen 400 knecht oder me*), die von Frj 
bürg warend und von Bern, und zoch man von danna wid< 
heim'), üflfdemzug so trüg die panner^) Bern hart Stroupfe 
5 und waz venner Hanse Tochterman, und waz do houptmi 
her Rudolf von Wippingen, ritter<»), und warend sin r 
Willy Tochterman, Uolman von Garmeswil, Tscha 
Guglemberg, Heinsly Vögly und Nicod Perrottet«*) 



Granson. 

10 Harnach uflf der jungen Vasnach"), 26. Hornun^ 1476 c 

zoch man us mit der panner gon Granson, und zugent i 
gemein Eidgnossen und alle ander buntgnossen®). Und trug di 
panner von Fri bürg Hans German'j der küf er und ff) Rolc 
Adam. Und waz do venner Hanso Tochterman, und wj 

15 do houptman Peterman von Foucinye, und waren si 
rät Willy Tochterman, Uolman von Garmiswil ui 
Tschan Guglemberg^). Und zoch man den ersten ta 

•) ob den vierthalb hundert knechten D. S. — •» i panner von Frybur» D.: 
— «) fehlt D. S. — *•) Zusatz: Da dannethin beleih söllich eeföcht üb 
nit on grosse sorg, cost, müg und arbeit ettwas zites in Hoffnung i 
unser siten, das got durch sm guadriche mittel und barmherzigke 
die Sachen zu gutem fryden enden und bringen wurde, wölchs ahi 
nit beschach, das doch die urteil gottes was. Und darus volget, wj 
irs hernach hören werdent D. S. — •) und all ander bundgnossen feh 
S. — ') Uerman D. S. — «) und warend do vänner und panerherrn Uai 
Tochterman und Roullet Adam ; es was ouch ir houptman her etc. D. 2 

1) Am 26. Januar beschloss der Freiburger Rat, 400 Mann anfzubietei 
und ernannte Nicod Cornu zum Hauptmann in Yverdon; zug^leich ward 
beschlossen, den Bernern und andern Eidgenossen einen Ta^ ^orzuschlagei 
«daz si und wir uns underredent mit den Eidgnossen. so si darsn berufe; 
wellen, uns ze underredcn alz daz verlassen Yverdon und euch der rfiten 
halb, daz wa inen das gefallen welle als uns, daz man si beschickte ; dani 
wir besorgen, daz si ufgehept werden mochten bis uf die zit, das si un« 
wir uns darumb furo uuderredt habent. und daz der tag und statt si« 
wa si wellen t. > R. M. 5, 1G9 v, ff. Am 9. Februar beschlossen Bern un« 
Freiburg, Yverdon in Verteidigungsstand zn stellen, und dem Hauptmam 
zu Montenach wurde empfohlen, ein Aufsehen auf Yverdon zu haben, f 
Schreiben Berns an Freiburg vom 9. Febr. Coli. Girard VII, 107. — •) IJe 
Hodel dieses Auszugs scheint verloren gegangen zu se'n. — •) Der Fastnacht 
montag ist hier offenbar gemeint, vgL SSchilling 1, 373. Mittwoch. 21. Febi 
wurde die alte Beuteordnung erneuert und auf dem Lande Befehl erteilt 
die Eidgenossen bei ihrem Durchzug in allen Dingen bescheiden zu baltei 
und zu versehen. St.-A. Freibg. U. M. 5, 17(3. — ■*) Am 11. Februar hatt 




403 

gan E 6 r z e r 8 in daz dorf und den andren tag über daz moss 
durch Er lach hin in ein dorf gelegen ob Er lach an der 
strass^), an dem dritten tag bis gan Saint Blesin in das 
dorf. Do kam man hin umb daz morgenbrot*); do lag man stil 
biz morndes uff den vierden tag früg. Do zoch man aber s 
von statt durch Nüwenburg und durch daz stettlin genant 
Pudry in ein dorf gelegen darob^); do kam man^) hin umb 
den mittentag'). Do komen zesammen uff den tag gemein 
Eidgnossen imd ander buntgenossen. 

Und uff den fünften tag, daz waz am Samstag, do zoch lo 
man des morgens, nachdem als man gössen het, in dem namen 
gottes hin gan Famerkuy^) für daz sloss*). Do betten die 
Burgunner ein volk daruff und hüben das sloss inn. Und 
als man zA dem sloss kam mit der vorhüt und man zu rat 

•) morgenessen D. S. — *») darob nit verre D. S. — •) fehlt B. — **) Waul- 
marcutz D. S. 

M. 5, 174. Am 18. Febr. berichtet Freibur^ nach Bern, der Graf von Greierz 
habe ihnen kund gethan, dass sein Gebiet vom Grafen von Romont und 
vom Herrn von Torens bedroht sei, und dass er sie um Rat und Vermitt- 
lung ersuche. Sie bitten ihrerseits um Rat, ob sie ihre Söldner von Peter- 
lingen herbeirufen oder mit dem Panner ausziehen oder die Feste Greierz 
besetzen sollen, ib. 175. Während das Berner Heer noch in Murten lag, 
sandte der Freiburger Rat seinen Schultheissen Peterman Pavillard mit 
Rudolph von Wippingen dortbin «por parier a leur touchant le fut de 
Granson et aultres matieres concemant larmee», vgl. Ochsenbein, Urkunden 
der Belagerung und Schlacht von Murten, Freiburg 1876, S. 598. Am 
11. Febr. teilte der bemi^che Vogt zu Peterlingen mß, dass die bemisch- 
freiburgische Besatzung von Murten ihre Posten aus Peterlingen wieder 
zurückgezogen habe. Bern schickte darauf einen seiner Räte mit etlichen 
Biichsenschützen nach Peterlingen zurück und erteilte den Seinigen in 
Murten Befehl, die Berner wieder nach Peterlingen zurückzuschicken. Frei- 
burg wurde ersucht ein Gleiches zu thun: «so vertruwcn wir uf den us- 
zug, 80 ir und wir mit einandem fUrgenomen haben, die und ander sach 
werden zu besserer Ordnung, die ouch wol not ist, komen», Bern an Frei- 
burg, 11. Febr. 1476 Coli. Girard VII. 109. Allein die Berner gaben am 
13. Februar Befehl, von den 600 Mann, die dorthin commandirt wurden, auf 
heute Abend, was über 200 sei, sofort nach Peterlingen zu schicken und an 
ihrer Stelle die in Thun, Niedersimmental und Emmental aufzubieten, die 
Mittwoch Abends in Bern sein und Donnerstag nach Murten weiter ziehen 
sollen; Bern werde Freitag (16. Febr.) auch nut Macht dorthin aufbrechen. 
I^ern an Freiburg, 13. Febr. (a. a. 0. 111). Ferner kam am gleichen Tag 
Kundschaft nach Bern, dass Peterlingen mit 60,000 Mann belagert sei. 
Murten sei mit einer guten Zahl Leute verstärkt, die am 13. Abends dort- 
hin kommen werden; denn sie haben heute gewisse Kunde, «der Herzog sie 
in eigner person herüber» (ib. 113). Am 15. meldet Bern, dass es am 16. 
ausziehe ebenso Basel, « und die andern komen ouch hernach » ; doch seien 
sie noch nicht ausgerückt. Der Burgunder Herzog soll zu Orbe liegen mit 
1200 Glenen und dem kleinen Zeug (ib. 115). — *) Vermutlich Ins. — *) ßevaix, 
vgl. Bernoulli, Basels Anteil am ßurgunderkriege, II. Die Schlacht bei Grand- 
son, Basler Neujahrsblatt 1898, S. 12. — *) Vgl. Schilling I, 375 u. Ber- 
noulli a. a. 0. 



404 

wart, wie*» man das schloss stönnen soll, indem do wart im 
der vienden gewar. das man ir vorhüt sichtig wart, wann i 
nohe dabi fünf gezelt affgeschlagen hetten, und der herza 
selbs mit aller macht affgebrochen waz os sinem leger, de 
^ er vor Gran SSO n hett. mit sinen b&gsen und allein zdg, do' 
so unseglich vil was. Und besonder hatt er über dryhandn 
bQch.sen gross und klein' . Und also zoch er siner vorhüt nac 
uns entgegen und das sloss ze entschütten. Und als ma 
ir ansichtig wart, do Hess man daz sloss sin und griff man j 

*o an in dem namen gottes"^*. und gewan man der vorhüt bald di 
flucht an. und wurden ir einsteils erschossen und ersteche] 
Und do ilet man in vast nach, die dryn zeichen*) von Fribar; 
Bern und Sehwicz. und die darzü gehorten ''i, biss uff ei 
verren weg hinus vor dem holz. Do gesach man erst di 

^ grosse, unseglich macht des herzogen von Burgun, das si 
in Ordnung inen entgegen zugen. Und also nam man den bei 
ze forteil, bis daz gemein Eidgnossen^) hamach komen möchte] 
wann sie noch dohinden wären. Und eb sie recht zesame 
konien. do kam man in die acker, do vil reben stunden berj 

>j halb. Do hüben die viend vast an ze Schüssen mit handboge 
und andrem geschütz so vil. daz nieman gesagen kan''). üo 
[waren]') ouch so zwen gross hufen reisiges zQges uflF beide 
siten und zügent den Eidgnossen entgegen under ougen. ün 
do die f romen Eidgnossen [das] gesachen, so vil als ir dan bi de 

2'' drien paneren würen, do vielen sie alle nider uff die knüi 
und baten gott den almechtigen und sine liebe mfiter und alle 
himmlesches here^S daz sie inen verliehen kraft und macht')* 
Und also stundent sie gäng uff und griffen sie an in den 
namen gottes"). Und in dem do waren die andren Eidgnossei 

33 ouch hamach geruckt, und also half in gott der almechtig 

*j wart man .sinen und gedenken, wie D. S. — *) do er vor Granso] 
lag und uf!' der tart was mit allem gut, das doch D. 8. — e^ Iti^] 
und gros« wagenbiichsen D. S. — ^) des barmherzigen gottes D, S. - 
") paner von Bern, Friburg D. S. — und — gehorten fehlt D.' S. - 
«f; die frommen Eidgenossen D. S. — *•) kan wie streng und vest D S - 
*) fehlt Msc. — •») und — here fehlt D. S. — ') Zusatz: und sterke, dei 
wütrychen mit sinem bösen vorhaben abzuwenden und zu iberwindei 
!>• 'S. — ">) gritt'end hy in tapferlich an und strittend, schussend, &chl& 




») Vgl. Schilling I, 377, Knebel II. 359, Bonstetten im Archiv fa 
Schweiz. Gesch. XIII, 289. Entreprises 286. 



405 

d&z sie den sig gewunnen. Doch entpflengen sie ein schaden 
von den buchsen*), die sie bi in hatten, damit sie linder das 
▼olk gar vast Schüssen, und oueh von andren gewer, wann sie 
gar ein ruchen stant tätten, eb sie den vienden die fl&cht an- 
gewunnen. Und do sie dio flucht gäben ze erstem mal, nach dem s 
teten die Burgunder') dry hert angriff'}; aber sie mochten 
daz fussvolk nit gestendig machen nach der ersten flucht, und 
also zoch man vast nach bis filr sinem leger ushin. Das 
stund noch ufrecht von hüser und von zelten, als ob es ein 
statt were, daz er geslagen und gebuwen het von hüaern und lo 
bütten, die sie dar gefürt hetten uf der höhe oberthalb 
Granssen wider Orba us; der unseglich vil was. Und also 
ylt man im nach biz zu dem alten verbranten schloss bie dis- 
balb Orbach^). Und do man dohin kam. was dozwischen 
nit erschlagen wart, daz was verre füruss getlohen, wan es vast u 
spät was*) und daz volk heilig und müd'j. Und Hessen die 
viend alle ir hab hinder inen, daz sie kein gut mit in danen 
bringen möchten, wann daz sie die rosB iis den wegen und 
karren snitten und domit dovon kamen"). Und do nieman'') me 
ze erloufen waz, do zoch man wider hindersich in daz leger, so 
daz doch nit der drit teil erfiilt wart, als es vor gesin waz. 

Und also slfig man sich ze rfiw bis uf den Sundag') frftg. 
Do wart daz gUt ufgehept, das man geminnen hat underwegen: 
dan die strass gar vol gut lag uf den wegen und in den be- 
schlagenen trögen wol uf zwo niüen verre"). Darnach füret m 
man die bilchsen ') alle zesammen uf ein wit veld by dem leger 
und do danen*) uf den see. 

Und uf den Mendag do wurden die gesellen begraben in 
dem stettly, die uf dem schloss gesin wor^ von beyden stetten, 
uf 400') knecht"), die man verlassen hat*), es were uf dem sloss 30 

■) teten sie dry B. - ") wan ea vast äpat wiiE fehlt B. — ') ZusaU- 
die do mochten D. S. — ■') nütiit 1). S. — •) dunen lu Bchiff D. S — 
'J tif Tierthalb hundert D. S, — ») dar gethau halt D. S. 

•) Vgl. Entrepriaes 287. — •) Nach den Baslor Chroniken III, 323 • wol 
m funft^^a mal>. — ■) Montagny, tqI. Schilling 1, S80, KneLel II, 3ä3. — 
SchiMintr 1, 380. Kutvepriaea 290, GiogiuB Depßchea 1. «11. — ') Den 
3. März. — *) lieber dna Idger des Herzogs und die dort vorgefundene 
Beute vgl. Schilling I. 3H. ßonstetten «chfitit deren Wert auf 500,000 Fl, 
Arch. f. S. G. XIll, 307. — ') 419 Büchsen nach Bernoulli 23. Tgl. Schilling I. 
SeS und doa Beut eye rzeiohnis 387. — '| Es waren ihrer 412, vgl. Gingina, 
Döpechet I, 301 ond Ji'an de Troye bei Petitot, Coliection des menioireg 
XIII, 329 (in 512 verschrieben). Bernhard von Lauffen achätzt die Besatzung 
auf ivierdhalb hundert» bei Janasen, Frankfurts Heicbskorrespondeai, 
Freiburg 1868, 11. Bd., 372. 



i 



406 

Yferdon oder Gransson; wan daz sloss Yferden wa 
ouch besetzt mit guten knechten^). 

Und als der herzog von Burginnen*) in daz land zoc 
und sie'') daz ze Yferd en vernomen und inen wurden, do tele 
b sie, als si geheissen wart von iren herren, und zugent hinfibe 
zfi den uf Gransson'), wan es ein gar vest schloss waa 
Und do sie zesammen kamen, do understflnden sie sich, da 
stettly ouch ze behalten, des sie grossen schaden enpfingei 
Wann alsbald der herzog für das sloss und stettly kam, d< 

10 hubent sie an ze stürmen an daz stettly^)*). Und also hubei 
sie**) inen das stetly vor ettwe mangen stürm, des sie schadei 
empfyengen uf beiden siten. Darumb liessent die vient nit ab 
biz daz sie in das®) stettly abgowunnen mit einem stürm ^). De 
komen sie ') in daz sloss, die noch by leben w6ren. Deren was 

16 noch dännacht uif 4 hundert^), die in das sloss entrannen'), ei 
weren die soldner oder andre, die in der stat seshaft wärend 
Und als sie uf daz sloss komen und es inhftben mit gftten 
gewalt, do zugent die Burgunschen^) gross büchsen in das 
stettly und umb das schloss uf zweien siten und viengend 

20 an ze schiessen an daz sloss; aber sie möchten dem slosc 
nit angewünnen ^). Und do die viend daz ersachen, daz sie 
nüt also sch&fen, do erdächten sie ein andren list und 
schickten etlichen herren und herold, mit inen ze reden, und 
ander tütsch gesellen. Die giengend des nachtes so nohe 

25 hinzfi, das sie mit einandren ^) retten und sprachen, sie selten 
sich ufgeben; wann Friburg und Bern wer beleit, als vast 
als sie beleit wären, und selten wissen, das von den iren noch 
von keinem Eidgnossen kein man inn ze hilf kerne noch ent- 
schüttung komen möchte *)*j. Also verrieten sie die fromen 

80 knecht mit semlichen dingen"). Und vil ander sachen gaben sie 

•) herzog mit sinem grossen gewalt D. S. — '') unsere knecht D. S. — «) an 
das HietÜi fehlt D. S. — «*) man D. S. — •) fehlt B. — die unsem D. S. — 
*) uf vierthalbhnndert D. S. — »») die vient D. S. — *) Zuaatz: das dem 
schloss oder inen kein schad wer D. S. — ^) inen D. S. — Zusatz: dann 
si als gnug ze schauen hetten als si und uier D. S. — ■") mit sollichen 
unwarhaftigen werten D. S. 



') Vgl. oben S. 402 Anm. 1 u. Schilling 1. 351—52. — «) Der Befehl dazu 
war am 13. Februar gegeben worden, a. a. 0. 353. — *) Ueber die Belage- 
rung von Grandson vgl Schilling I, 355 und Bernoulli 8—11. — <) Mitt- 
woch, 21. Februar; vgl. Schilling I, 355 u. Knebel II, 350. — ») Jedenfall» 
richtiger als die Angabe Schillings c bi 500 ». — *) Ueber diese Unterhaiid- 
Innren vgl. Schilling I, 368 ff. und die dort genannten übri^n Ct^ellen^ 
sowie Janssen, Frankfurts Reichskorrespondenz II, 872. Es ist dies die Über- 
einstimmende Darstellung der eidgenössischen Auffassung. 



407 

in für, daz war solt sin, deren sieh aber dheins vant; dann die 
verreter wol wüsten, daz es erlogen was*). Und mit söUichen 
valschen auslegen und werten brSchten sie die frommen ge- 
sellen in ein zwifel und in ein schrecken, daz sie gar unmutig 
wurden. Doch wurden sie ze rät, daz sie einen oder aber 5 
zwen überretten der iren, die die sprach, steg und weg wol 
konden. Die wagten sich über die muren uss, daz sie selten er- 
faren, ob es stünde umb die iren, als in die verreter fürgeben 
hetten, und inen Wortzeichen ^) ze geben zu Ins underhalbdem 
see, do sie Wortzeichen sehen möchten ab dem sloss, wie es 10 
stund in dem land. Und also gehalf in gott, und Hessen die 
gesellen an einem seil nachtes über daz sloss ab und half in 
gott*^) für alle die wacht und hat, die sie hatten uf der siten 
gegen Nüwenburg zu, und kömend beid dervon, des sie gott 
lobten, und sumpten sich nit lang. Sie kernen ze land gan 15 
I n s zä iren guten fründen ^) und Seiten die mere, wie es umb 
die guten gesellen stünde, und wie es inen ergan waz, und 
wie sie inen enpfolhen hetten, daz sie in sollten Wortzeichen 
geben, wie es stünde umb ir herren. Und uf die zit do hetten 
die von Bern ein vendlin und lüt gen Wibelspurg geleit'), 'io 
daz sie do umb in dem land selten hüten und warten, ob ye- 
man des abher weite in daz land, und Wortzeichen ze geben 
mit für denen, so uf Grausen lagen, als sie euch täten. Und 
also komen die vorgenanten zwen zfi denen von Bern und 
Seiten in die mere, wie es stünde umb daz sloss und umb die, 25 
so daruf weren, wie inen geseit worden waz, dovon sie sere 
erschrocken weren, und wie daz sie euch vast wondren, daz 
inen kein trost oder hilf keme weder mit betten noch mit Wort- 
zeichen noch von keinerley Sachen, des sie gar unmutig weren. 

und also füren die von Bern geng'^) zu und bestalten 30 
ein schiff ze Nu wenburg*) und sassen ir etwe maniger darin 

•) mit semlichen dingen — erlogen was fehlt D. S. — *») und Hessen -rr in 
gott fehlt D. S. — «) gering D. B. 

*) Vgl. Knebel II, 850. Bericht an Basel bei Janssen, Frankfurts Reichs- 
korresp. II, 368. Ein Schreiben der Haupt leute von Biel vom 24. Febr. im 
Geschichtsforscher VIII, 800 bestätigt :« es sind zwen gesellen von Granson 
komen». — «) Dort Btand wahrscheinlich ein Posten der Bemer oder ihrer 
Verbündeten, die unterdessen in Murten den Aufmarsch der Eidgenossen ab- 
warteten. — •) Am 9. Febr. berichtet Freiburg nach Bern, was die von Peter- 
lingen dort gesagt, und verbindet damit die Autforderung, Mannschaft nach 
Romont und Peterlingen zu schicken. Freiburger R. M. 5, 17^ ff. Am gleichen 
Tage zogen von Freiburg Söldner nach Peterlingen, die bis 27. Februar 
dort blieben. St.-A. Freiourg Kriegsrodel Nr. 11 und Berner Rat sbeschluss 
V. 5. März bei Ochsenbein S. 9. — *) Der Vogt in Erlach röstete 4 Schiffe 



408 

und ffiren in der nacht von statt, daz sie morgens fr& gege; 
dem sloss ffiren in massen, das sie mfit hatten zu in in ^) da 
sehloss. Und als sie nohe hinzukamen, do wurden ir die vien 
gewar und hfiten uf sie in^) massen, daz sie vor inen m 

6 vor irem geschütz nit hinzu mochten komen, enkein gewi 
Wortzeichen ze geben, dodurch sie könen erkenen, daz sie dt 
iren weren, und daz sie inen ze trost und ze hilf do weren. ün 
do die in dem schiff daz gesachen, das sie nit hinzfi kerne 
mochten und nüt schfifen, do viengen sie an ze pfyfen mit eiiM 

10 sweglen und schlugen die trummen frölich^), daz die uf dei 
schlos erkanten, daz sie selten frölich und vest sin, und dt 
es wol stund umb ir herren und umb ir land und lüt *). üi 
do sie anviengen ze pfifen und ze trummen, do hubent s 
lange spiess uf, die sie by in hetten in dem schiff, glich schlecl 

16 ufgericht ze Wortzeichen, daz die uf dem sloss erkennen sölte 
daz man in bald frölich ze hilf keme. Und also f Aren sie 
den se ab wider heim, daz sie nit wüsten, ob die uf de 
sehloss die Wortzeichen gesehen oder verstanden hetten, d; 
es die iren weren gesin oder nit. Und als sie wider hini 
komen, do machten sie grosse für') ze Ins und hie dissentha 
am see ze Wortzeichen, daz sie selten gesehen, das man in ba 
ze hilf kommen weite, und daz es wol stunde umb ir herre 
Und also konde noch mecht man in enkein Wertzeichen g 
schicken weder über*) land noch uf wasser vor der grosse 

25 macht, die de umb lag^). So kond man inen euch enkein^) tro 
geben, daz sie gesehen oder gehören möchten andres dann d 
für ze Ins und unden am see. Do machten sie all abend ') geg< 
der nacht und in der nacht halle für^), daz die in dem sloss d 
für wol sahen. Sie gedachten aber nit, daz es fründ werei 

80 also gross waz der zwifel m sie komen, daz ir vil verzwife 

•) fehlt B. — »>) uf sion B. — «) frölich Dach der tötschen oder ei 
gnoasischen art D. S. — **) fehÜ B. — •) uf B. — Zusatz: lag : 
letwäder siten an dem see D. S. — ') halle für fehlt B. 

mit 200 Mann, vgl. Schilling I, 364 Anm. 1. Die Eidgenossen verlangte 
von den Bielern, « si wollen zurüsten alle die schiff gross und klein, so 
mögen haben » und diese sofort und gut ausgerüstet mit Knechten, Rndei 
und anderm nach Neuenburg zu senden. Gestern habe man 410 Mat 
cmit einem hüpschen anschlag uf den Nuwenburgsee gefertiget», die snchc 
sollen, in das Sehloss zu dringen oder sich wenigstens mit der Besatzui 
zu verstandigen. Vgl. das Schreiben der Bieler Hauptleute vom 24. Febn» 
im üpschichtforscher VIII, 300. - «) Vgl. Schilling 1, 3G5. — «) Vgl. Kneb 
II, 350. — •) Nach Knebel drei Abende nacheinander, das erste Mal zw 
Feuer, am zweiten Abend drei, am dritten vier. 



409 

« 

waz, daz sie nit meinten, daz in yeman ze hilf ^keme, wiewol 
sie daz schiff und die lüt uf dem see §iahen. Und hörten die 
trummen und sahen die langen spies ufrecht stan; aber sie 
meinten, es wer ein betrogenheit und ein anslag von den 
vienden'). Und sahen die für ze Ins und am andren ende ^ 
wol; aber sie meinten, es weren jtlles viend. 

Also woren euch etlichen tütschen ^gesellen*) bi dem 
herzogen von Burgung, die slichen"" nachtes hinzu an das 
schloss und retten mit in, daz sie einandern wol kanten. Und 
sprachen, sie selten sich ergebeiF an den eherzogen von Bur- w 
gung uf gnod und frölich herusgan, so geschehe in gnod; des 
selten sie kein zwifel lian. 

Und uf den tag do kam ein herold*) und sprach zä in, 
waz sie im schenken weiten, so wol er ir red tftn vor dem 
herzogen. Und also leiten sie alle zesamen und schankten dem ^^ 
herold^) me dann hundert guldin'). Und do er das*^) von in ge- 
nam, darnach kam er und spiach, sie selten daz sloss tiber- 
geben und selten sich alle an die gnod des herzogens von 
Burguns ergeben, so getruwet er der gnod sins herren also 
wol, und weit oiich were dofür sin, daz ine gnod beschehe. ^ 
Dan die gnod sins heiTen wer so gross, wer ir begerte und 
sich daran ergebe, dem geschehe euch gnad ane alle fürwort. 
Und also veryeschen dieBurgunschen denen uf dem schloss, 
sie lassen abzezihen mit ir hab, und keine gewalt weder an ir 
[leben] **) noch ir lib noch an ir gut ze legen noch an ir reisige hab, 25 
und sie ze fristen bis an ir gfite gewarsami. Und do dis alles 
beret wart und inen solichs gelübde täten und verhiessen, 
do teten si ein samlung und machten ein mers*) in dem schloss, 
waz sie tun selten oder weiten. Und machten also ein mers, 
daz sie das sloss behalten selten und der gelübd und dem ver- 30 
heissen nit getruwen wollten, die in die viend getan betten, 
und waz ir meinung also, uf dem sloss sterbeji oder genesen*). 
Doch do waz ein teil dowider*) und euch ir einteils der Walhen , 

•) «id est Ryschach» D. am Rande. — *») dem bösawichten D. S. — 
•) dann B; die D. S. — ^) fehlt B. wäder an ir lyben, laben noch 
reysiger hat D. S. — •) und hatten ein gemeyn D. S. 

1) Knebel sagt, dass die Besatzung darauf geantwortet hätte: « qui 
<lenuo letificati dederunt eciam eis »^num, ut essent parati ad arma. » — 
*) «Der gros mortlich verrfter und Döswicht von Rnntscban mit andern 
valsehen untertedingem. » Schilling I. 370 ff. Entreprises 279 ff. — •) Nach 
den Entreprises forderte er «par un chascun pour les peines dix sola», nach 
Schilling für alle zusamen 100 Gulden. — *) Vgl. Schilling I, 368, Anm. 2. 
Fries ist hier ausführlicher als alle übrigen Quellen. — •"*) Vgl. Schilling I, 



410 

die in dem stettlyn scsshaft weren gesin, und als sie daz st^ 
angewunnen, do kamen sie mit inen in das schloss. Und i 
selben woren erschrocken, und ouch der houptman von Bei 
der het es gern gesehen, daz sie es betten uf die gelübde 

r> geben. Daz aber der houptman von Friburg^) überein 
tun wolt und sprach: er und etlich frisch gesellen*) sie wol 
es durch kein not ufgeben; wan sie kanten die valsc 
Walhen also wol, daz sie inen nit hielten, daz sie inen gei 
betten^), und wüsten wol, geben sie sich uf, das sie alle dai 

1« sterben mfisten. Vil lieber w61ten sie ritterlichen ster 
und an guten getät^), wan das sie also selten verraten wen 
Do widerret aber der houbtman von Bern und sprach, 
sollen sich ergeben uf die gelübde, als sie inen getan het 
und selten die gnod nit verachten noch verschmaehen.* 

1.'. selten got und der gnod des herzogen getruwen, so wün 
gnad getan und gehalten alles des, so sie in verheissen hette 
Wan die viend wol vernommen band von den meineidigen l 
wichten, die von inen gewichen wören in der nacht, als 
uf der wacht selten sin und sich über die mure abliessen ' 

20 böslich von dannen schieden uf einer nacht und zuo in in 
leger giengen, deren dann vier warend®) und Seiten inen'), 
sie*»') uneinhellig wären, und wie es umb sie stünde in al 
Sachen'*). Und do sie nemlich**) daz vernomen, das es also 
gangen was, das') die viend wüsten, wie es umb sie stünde 

ii do gab es in allen ein bösen trost; wann die houbtlüt hetten 
verholen gehept, daz ir nit vil wüsten, daz die vier von 
gewichen waren unz uf die stunde, das der houbtman ^ 
Bern verjach. Und also gabend sie sich^) uf an gnad"») und 
die gelübde, die sie inen getan hetten"). Und also giengen 

80 herus mit grossem leid und mästen hinlegen alle gewer u 

■) und oinsteils siner gesellen I>. S. — ^) da« so sy inen zusagen u 
verheissen wurden 1). b. — <•) an guter that erfunden werden D. S. 
'^) und ist ver?äclienlich, das sollich anhalten der verräterachen bfl 
wichten darum geschächen, dass die viend D. S. — •)' füren B. 
') unser n fienden D. S. — ») die unsern im sehloss D. S. — •») ^o 
die unsern uf dem schloss erat — '") es also ergangen was das fti 
D. h). — '') wie stunde fehlt D. S. — ') gabend sich die guten iro 
men lüt utf gutem vertruwen uf D. S. — "») an die gnad des h 
zogen D. S. — °) beschechen were D. S. 



870. Ein Schreiben der Luzerner im Feld nach Hause bestätigt die Uneini 




tL 



411 

alle ir hab in dem sloss lassen, und zugent in einer Ordnung 
für den herzogen. Do waren die verreter und mörder von 
Y f e r d e n ') und euch die landesherren, die do umb gesessen 
wören, die komen euch gemeinlich für den herzogen und vielen 
im ze ffiss und baten, daz er sie nit by dem leben Hess. Und ^ 
also f&r er schantlich an in und hiess sie henken. Und also 
wart ir vil erhenkt an die nussboum, die do stunden zwischen 
der statt und dem leger an dem weg^ als man in die statt 
gät von Orbach hinin. Die übrigen, die er nit Hess henken, die 
Hess er in schiffen uf den see ffiren und hiess sie ertrenken^)*). lo 
Und also kamen sie **) alle umb^) von der begerung und bitt wegen 
der valschen verreter und meineidigen böswichten von Yf er- 
den und euch der^) herren, die dorum gesessen wären in dem 
Savoyerland*). Und also gaben sie daz sloss uf uf die 
Eschmittwuchen, daz was der 27. tag des manodes Hornung im 15 
jar als vorstät, und brochten sie desselben tages umb und 
momdes uf den Donstag 'J'). Darnach als ich vor geseit han, 
wie man den strit gewann und daz gät dannan geschäf, so 
man best konde oder mocht, und man in dem leger gelag bis 
uf den vierden tag^) nach kaiserlichen rechten, do brach man 20 
gemeinlich uff, und zoch jederman den nechsten wider heims^)*). 
Uf Donstag nechst nach Mittervasten, was der 28. tag des 
manodes Merzen 1476, do zoch man von beiden stetten Bern 
und Friburg für Reymond") mit den bannern, und waz 

*) Ziisatz: Gott der herr beenad inen und allen glöubigen seelen 
D. S. — »>) die frommen lüt D. §. — «) umb ir leben D. 8. — ^) anderer 
herren D. S. — *) in dem laut D. S. — und brochten — Donstag 
fehlt p. S. — ^) Zusatz: durch Nüwenburg abhin. Dem almächtigen 
gott sie lob und dank gesagt siner gottlichen gnaden der Überwindung 
von ewigkeit zu ewigkeit Amen D. S. 

•) Nach Schilling I, 372, und Entreprises 281 auch die von Stäffis. 

— *) A. a. 0. femer Janssen, Frankfurts Reichakorrespondenz II, tS72, 
Geschichtsfreund XXIII, 73, Edlibach 150, Vadian, deutsche historische 
Schriften II, 254 (St. Gallen 1877), Knebel 11, 362. Trotz der Angabe Pani« 

f arolas, die nur vom Aufhängen spricht, scheint kein Zweifel, dass ein 
'eil der Besatzung ertränkt wurde. Auch Bemoulii, S. 11, nimmt dies an. 

— ^) Der Aschermittwoch fiel auf den 28. Februar. Dass die Hinrichtung 
2 Tage beanspruchte, melden auch Schilling I, 372 und Geschichtsfreund 
XXllI, 73. — *) Schilling I, 39ii und Geschichtsfreund XXIII, 77. — *) Dienstag, 
5. März wurde der Rückweg angetreten s. Knebel II, 360, und Donnerst^ 
waren die Berner zu Hause. Schreiben der Hauptleute von Kolmar bei 
Ochsenbein, Urk. 21. — ^) Am 11. März beschloss der Freiburger Rat, die 
von La Roche, Jaun, Wippens. Everdes, Bälle, Greierz, CM,rmev und 
Schwarzen bürg zu mahnen, desgleichen die Niedere Vereini^ng: Golmar, 
Breisach, Freiourg i. Br, Strassburg, Schlettstadt und die Herren von 
Oesterreich und auszuziehen. Zum Hauptmann des Auszugs wurde ernannt 
Rudolf von Wippens, Ritter, zum Fenner Rolet Adam, zum Pannerträger 



412 

darzü gehört, und ouch mit in ein reisiger zug von Sti 
bürg mit einem venlin und ander buntgenossen mit dri 
lin, Fryburg usBrißkow und Briläach und Kol 
Die drüg stett warend herufgezogen ze hilf den Eidgnos 

fi als man für Gran so n zoch; aber sie körnen ze spät, 
also begegneten sie den Eidgnossen an dem heimker z< 
und zugent do dannen gan Friburg und lagent ze Fri 
bis uf den obgeschriben tag*). Do zugent sie ouch mi 
zweien stetten Bern und Friburg für Reymond in 

10 nung, die statt ze stürmen'). Und als man zu hin kai 
wären uf dem thurn'), der vor der statt ze Reymond 
by zwölf frischer gesellen mit büchsen und andren ge^ 
Und do man zu der statt ziehen wolt, do Schüssen sU 

•) alten thurn hie disenthalb dem bach D. S. 

JeanCordeir, und als Räte wurden ihnen beij?<'^eben Jean Mestral, '. 
Vö^uilli, Pierre Ramu. St.-A. Fbg. R. M. 5, 177, 178. Ochsenbein *A 
gleicher Zeit bot Bern Reine Landschaft zum Teil auf 11. und seine 
zum Teil auf 12. nach Freiburg auf, Berner Ratsmanual v. 10. Ma 
Ochsenbein 20. Es war dnuials »=chon ein Zug nach Romont beabsic 
Bern schrieb den Colmarer Haupt leuten am 10. März, sie wollen san 
dern künftigen Dienstag nach Freibarg" rücken « und further uf Mi: 
die Burgundischen zu suchen in schlössen und stetten, wo si erreichei 
^en». Hans von Kagenek versprach, auf Dienstag mit dem Zu|? in Kk 
sein zu wollen. Ochsenbein 28. Der Anschlag war im Einverständni 
Bern gemacht: Rudolf v. Wippens war desharb hinübergeritten, s. S^ 
meisten-, b. Ochsbein 599. — ') Schilling I, 382. Vgl. das Mahnschreiben I 
an die Niedere Vereinigung vom 12. Febr. bei Schilling l, 3<I0. Sonntag*, 3. ] 
trafen die Kontingente von Kolmar und Schlettstadt in Neuenburc^ ein. 
eine Anfrage, was sie w^eiter tun sollen, wurden sie von Bern auH^erorderl 
den Berner Hauptleuten in Murten zunächst weitern Bescheid abzuwa 
Am 8. März erhielten sie sodann Bericht, nach Bern zu kommen, w< 
Eidg. und die Verbündeten beschliessen werden, was weiter zu tun sei. 
dieser Beratung wurde beschlossen (9. März), mit Hülfe der Niedern 
einigung einen Eroberungszug in feindliches Gebiet zu unternehmen. A 
Tags darauf lehnten die Eidgenossen ihre Mitwirkung ab, sie seien zur 
nicht gerüstet, in fremde Lande zu ziehen. Darauf haben Bern, Freil 
und Soloturn allein beschlossen, in die anstossende burgundi:^che Li 
Schaft einen Zug zu unternehmen, und am 10. März die Hauptieute 
Strassburg, Basel, Kolmar, Schlettstadt ersucht, sich anzuschliessen. fi 
und Strassburg machten ihre Mitwirkung abhängig von dem Entsci 
ihrer Oberhauptleute zu Biel; Kolmar sa^te zu und riet dem Hauptm 
von Strassburg ein Gleichep. Vgl. Schreiben der Hauptleute von itol 
bei Ochsenbein, ürk. S. 21. — «) Für offizielle Bewirtung der Hauptl 
von Strassburg, Oesterreich und der Niedern Vereinigung enthalten 
Freiburger Seckelmeisterrechnungen verschiedene Einträge (bei Ochsenl 
ürk. S. 600-601). An anderer Stelle (628 u. 629) wird «la premiere j 
nison de Strasbourg» ausdrücklich erwähnt und dazu noch jene des El 
(de l'Antzay). Der Hauptmann von Freiburg im Breisgau wurde fÖ 
Pferde, die von Strassburg tür 41 Pferde während 18 Tagen vom Rate 
schädigt (ib. 644). Von Strassburg waren ^^0 Pferde geschickt worden (l. c. 
:■ — •) Schilling II, 17. Schreiben d'Appiano's und Panigarola'a vom 29. A 

; ''•"^ Westhusen an Kolmar, 30. März bei Ochsenbein 75,76,80. Knebel II, 



413 

vast US dem thurn, daz man an dem thurn anhüb ze stürmen. 
Doch so kond man dem thurn nüt angewünnen; wann man hat 
keinen züg, der darzft gehörte, daz man stürmen mocht. Und 
also hüb man an, vast ze schiessen mit hantbüchsen in massen, 
daz die im thurn ir schiessen müsten lassen. Darnach liefen die & 
gesellen*) mit laden an die mure ze einer thürn hinin**). Und als 
man hininkam, do gieng die thür uf dem herd in den thurn, und 
waz der thurn gewelbet mit steinen, das keins für uf mocht gan 
in den thurn. Und waz euch kein steg noch weg hinuf durch das 
gewelbe dan ein klein loch, dadurch man mit einer leitern steigen lo 
m&st, und also kond man nit hinufkommen. Doch trug man 
holzladen und strow unden an den thurn, und stiess man daz 
für darin und euch [in] ein schüre, die nohe doby stunt; aber daz 
für brecht inen kein schaden. Darnach do zunt man die vor- 
statt an und verbrant man die schüren and hüser°). In dem 15 
und euch dovor Schüssen sie vast us der statt und bol werken, 
so sie gemacht hetten vor der statt an der mure. Darus 
Schüssen sie^) mit hackenbüchsen hinab zft dem volk. Und do 
die vorstatt und die hüser verbrannt worend, do waz es des 
obens spät®), und kert man wider heim, wann nieman keine 20 
spis noch anders keynerley mit im geffirt hat. Und also kert 
man heim. Und uf dem zugO do verbrant man alle dörfer uf 
beyden syten bis uf der von Fry bürg herschaft ^). Und also 
kam man**) wider heim uf mitternacht *). Darnach in der an- 
dren wuchen, do nomen die drig stett*) und der reysige zug 2!> 
vorgenant urlob und zugen wider heim*). In disem zug do 
was houbtman her Bfidolf von Wipp in gen und dozemal 
venner Rolet Adam in namen und an statt Jacob Kress*^) 
seligen und trüg die panner T seh an Cordey**), und warend 
die ratgäber Willi Tochterman, Tschan Mestrauld, 30 
Hensli Fögilli und Peter Ramü, all der raten zu Fry- 
burg*). 

•) unser gesellen D. S. — •>) in B. — «) hüser, die man ankörnen mocht 
D. S. — ^) si ser D. S. — •) so spat, und darby fund man nit spys D. S. 
- im abzuij D. S. — f) uf unser herschaft D. S. — *») man erst alhar 
in dise statt ü. S. — ^) die vorgenempten dir stett Fryburg in Bryes- 
gou, Collmar und Brysach D. S. — ■*) Jacob Kunpft ß. — *) und warend 
die ratgeber — Fryburg fehlt B. 

») Vgl. biezu Westhusen bei Ochsenbein 81. Schilling II, 19. — «) Schon 
am 30. März waren die Hauptleute Oesterreichs und der Städte Strassburg, 
Schlettstadt und Kolmar einig geworden, bei Bern um Urlaub anzuhalten, 
da sie vernähmen, «das sie nit in willen sigent, uf dise zit üt merkliche 
wider den herzog von Bourgounie fiirzunemen. » Ochsenbein 82. — •) S. oben 



414 



Mnrten. 

Darnach in dem jar, als hie nechst geschriben sti 
dem Palmzinstag*) und in derselben wuchen*), do kam de 
satz von den gnanten orten, der hargeben und geschickt ' 

3von Zürich, Lutzern, üre, Switz, Underwal 
Zug und Glaris, und euch die von Appenczel, schii 
zesamraen sechshundert man den ze Fryburg^) ze hilf ui 
stüre*). Und also lagen sie**) ze Friburg von dem obges 
benen tag bis uf Sant Johanstag nechst komede **)■). Dai 

n»do zoch man für Murten an den herzogen von Burgi 

Uf den 9. tag des manodes Brächet 1476 do kam 

herzog von Burgun für Murten und legert sich für 

stat^) und lag dovor bis uf der Xtusent Ritter tag in 

genanten jar*). Do zoch man us uf einer Mittwuchen^^ 

15 der paner, und zoch der vorgeschribon zfisatz^) mit denen 
Friburg'). Und also zoch man durch Louppen übe: 
Sanen hinuf durch einen wald zfi einem dorf genant 
mitz'). Darob slfig man den leger in einem buch wald, i 
man in dem dorf nit mocht geligen vor andren Eidgnoi 

»•die ee do warend**). 

Dozemal waz houbtman Peter man von Foucinye 
woren sin rate Willy Tochterman, Tschan God; 
Heinsly Fögilly'), Tschan Guglem borg, PieroRa 

•) und in der8ell>en wuchen fehlt D. S. — •*) uns ze D. S. — «) 
D. S. — ♦^) nechs komede fehlt D. S. - •) von Burgun fehlt D. 
') Zusatz: was an einem öontag D. S. — ') was aer IJ». tag ß 
monades D. S. — *•) Zusatz: gen Murten zu, und beleih der zusatz i 
in der statt Fryburg und zoch man D. S, — ') Vogly B. 

8. 411 Anm. 6. — *) Palmsonntag war am 7. April. — *) Die Tagsatzun 
Luzern hatte am 18. März beschlossen, einen Zusatz von allen Orten nach 
bürg zu legen, der auf 989 Mann veranschlagt war ohne Freiburgs lid 
schalt. Die Kontingente der genannten Orte allein betragen nach 
Voranschlag 790 Mann. Es ist möglich, dass in Wirklichkeit die i 
nicht erreicht wurde. Eidg. Abschiede 111. 1, 583. — ^) Den 24. Juni. Sti 
nicht mit der Angabe weiter unten. — •*) Schreiben Panigarolas vom 10. 
bei Ochsenbein 255. Vgl. Schilling II, 27. — *) 22. Juni. — «) Am 19., 
Die Freiburger sollten am gleichen Abend im Lager eintrenen, siehe 
Schnnl»<'n dt.*s Peter Kot an Basel vom 19. Juni bei Ochsenbein 294. 
Her Frciburger Zusatz an der Schlacht teilnahm, bezeugt Molbinger 
drücklich ebenso Edlibach. Ochsenbein 350, 483. — ^) In den Seckelmei 
rechnungen Nr. 149 (1477, 1. Sem) steht folgender Eintrag: « Potu 
rafraichissenients qu'on prit a Laupen quand nos troupes y patB^rent 
aller devant Morat 24 /y. » Ochsenbein 645. — ^) Schilling II, 40. 



415 

Nico Perrotet, als alle des rates ze Friburg. Und woeren 
dozemal venner Hansy Tochtermann in der Ow*) und 
Rolet Adam in derNüwenstatt*), dennen zweien vennern 
das banner entpfolhen waz, und also gaben sie daz banner ze 
tragen HansHermann dem küefer^). Und also*) lag man 5 
und sammelent sich die ganz gemein Eidgnossen und ander ir 
buntgnossen der N ideren Vereinung zesamen kamen ^). Und 
also Verzügen sich die ding biz uf Sambstag, waz der lOOOOritter 
tag, und waz der 22. tag Brächet. Do brach man uf und zoch 
man hin durch ein eichwald, der do stund zwüschen den Eid- lo 
gnossen und des herzoges leger. Dodurch zoch [man] in dem 
namen gottes und siner lieben müter^) in einer g&ten Ordnung 
ze fuss und ze ross, biz daz man für den walt hinuskam. Do 
släg man vil ze ritter under dem reisigen züg, der ze ross waz, 
und das tat') graf Oßwalt von Tiernstein, ze denen ziten is 
eins herzogen von Oesterrichs lantvogt. Und slfig man zum 
ersten ze rittern herrn Reinharten, herzogen ze Luttrin- 
gen; darnach slfig derselb herzog mit siner hant manger ze 
ritter, die euch die ritterlich orden behielten und trügen^). 
Also slfig sich der reisige zug in gfiter Ordnung uf die linken ^o 
hant. Und alsbald man für den wald kam, do sumpt man sich 
nit lang. Und do man der viend vorhfit ersach, do vielent die 
fussgenger alle nider uf ir knüw und hatten gott^ siner 
gnoden, das er inen wolt craft und macht geben, ze widerstan 
iren vienden*). Und also stunden sie uf. Und griflfen^) die 25 
rütter und die vorhfit von dem fussvolk die viend mit einander 
frölich an. Und do fiengen die Burgunschen an ze schiessen 

•) in der Ow fehlt D. S. — »») in der Nüwenstatt fehlt D. S. — «) also 
erwartet man der znkunft U. L. G. Eidgnossen^ das sy zesamen kamend, 
wölchs ane verzug beschach inmassen, das man sy schätzt 3öU0l) man 
D. S. — •*) und — muter fehlt D. S — *) das tet ein herzog von 
Luttringen, der personlich da was mit einem reisigen züg, und was 
euch da des fürsten von Oesterrychs zug. dann er dargeben hatt. 
Darzu w£is ouch personlich ein graf von Gryers, ein zug von Strass- 
burg und von den orten und ander stetten. Was zu ross was, das 
schlug sin Ordnung etc. D. S. — gott den herrn D. S — ») ire vygend 
an in dem namen gottes D. S. 

») Dienstag, 19. Juni beschlossen Rat, LX und CC, mit 1000 Mann 
zum Entsatz von Murt*»n auszurücken. Das Ratsuianual nennt unter den 
Räten ins Feld Jehnn Mestraul. der wahrscheinlich durch «Tschan Godion» 
nachträglich ersetzt wurde. Ochsenbein 2v)l. — *) Schilling II, 42. Ein 
Bote berichtete auch, dass 800 Walliser zum Entsatz^ herbeieilen. Seckel- 
meisterrechnungen 1476, 1 S., bei Ochsenbein 604. — ^) Schilling II, 46—47. — 
*) Füsali bei Ocbsenbein 506. Schilling II, 47. Vgl. auch Wattelet, Anm. 137. 



416 

mit den *) grossen wagenbüchsen, die sie •*) uf die weg und 
■Strassen gericht hatten; aber®) sie schlissen über und überdaz 
Volk und täten inen kein leit'*)^). Und also schoss man oucl 
vast hinwider mit wagenbüchsen, der man gar vil hat und 

^ ouch unseglich vil hantbüchsen; die Schüssen in massen, daz 
die vorhüt der vienden die flucht nam*). Darnach werten sit 
sich nit lang, und also gewann man daz veld und leger. VvA 
also ilten in die reisigen') nach*) und, waz die abstechen, das 
slugent füssgenger alle ze tot*). Und also ilt man inen nach 

10 biz für das mos ufliin, daz obnan am Murtensee lit. 



*i iren I>. S. - *>» ijy an der stras« hatten D. S. — «) abergott wollt, d^i 
-ie D. .S. — ■'; Zusatz: ahtT uf der linken band under dem roRsvolk 
tluiten sit* M-haden D. S. — «i und zoch man inen «trän^ nach udj 
.tu dt.*n MH* ^MH Pfauwen. Demnacht lag der graf von Kemundt all- 
\vä;:».'n in ^int^in lii^^'tT mit sin«*m volk vor der statt undeilhalb off de: 
cvttrii M.M.*.shan) in dt.*ni dorf Montillior genant und scboss nüt de>t«fT 
iniii<l»T aii iVw statt mit zwt»yen grossen lägerbüchsen. domit sy die 
tliüin und muron abge&c-hossen liiind D. S. 

>) UcImt den (.Teschützkamnf vgl. die verschiedenen Berichte bei 
Ochsfubfin oU-'». 310. 315, 33i». 'M2 und Wattelet, Anm. 148. Dilss die Bur- 
lU'under über dit* Kiinfe wegschössen, bezeugt Molbing-er bei Ochsenbein. 
S. 34n, 342. - «) .Scbilling 11, 48. Ochsenbein 306-315, Watt^Jet Anm. 15Ö. 
In den Freiburger S-ckelmeisterrechnungen 1476. II. S. findet sich unter 
«Mission a cause de la guerre oeeurrant» folgender Eintrag einer Entscha- 
diiruni: an '> Mann je für 1*^ Tage Geschütze und Büchsen zum Heer t-i 
führen. <*[\ie tust faitte contre Te duc de Bourgognie». Auch der eisten. 
Vogt. < >>wald von 'l'ierstein, war mit Uej^chütz wohl versehen. Ferner werden 
viele Hücliseumeister und Gehilfen beim P^ntsatz von Murten namhaft gr- 
macht in den .Seekelmei.^terrechnungen: Gabriel Tuchel, ßuehsenmeister und 
Stephan Kugb'r au> Hamburg, sein Gehülfe; Christian Zilnberger, Büch^en- 
meister diente der Stadt, wobei Tuchel durch eine Büchse zum Krüppel geschos- 
sen wurde, liüehsennieister Ulrich <a servi l'armee de mess*^ devant Muratj- 
während 12 Tagen. I>em Büchseumeister Ulrich, der beim Kugelgiessen 
eine Hand verloren, wurde eine künstliche gemacht. Strassburger Büchsen- 
meister machten .^ich um die Verteidigung Murtens verdient, s. Ochsenbein 




von Murten zum Krüi>pel geschossen, im Spital verpflegt und hernach mit 
108 u H> ö. entschädigt. Bern dankt auch für die Dienste, die der Basler 
Büoh.-senmei.ster «Mathis» ihnen erwiesen. Ochsenbein 326, 330. — •) Os- 
wald von Tierstein allein hatte 1800 Pferde bei sich, welche bei der Verfol- 
gung ausgezeichnet«» Dienste leisteten. V^l. Gelthus bei Ochsenbein 306. 
Kagenek schätzt den reisigen Zug, der die ^ orhut begleitete, auf 1100 Pferde. 
ebda 310. Molbinger schreibt, dass die Schweizer «an reisigem zeuge mer 
nicht danne 3000 und etzlich hundert pferd gehabt >. Oswald von Tientein 
habe 700, der Herzojr von Lothringen 200, Strassburg 500, der Markgraf 




Eidg. und ihre Verbündeten bei Murten 4000 
Heiter. Ochsenbein 456. — *) Schilling II, 49 tf. Knebel III, 13, 19. Wat^ 

telet 37, 3.S. 



417 

Als der grof von Reimont mit sinem volk in sinem leger 
was unden an der stat wider Bern zfi, und schoss dennach 
allwegen in die stat mit zweien grossen houbtbüchsen , und 
also wart im kunt getan, wie es gieng und ergangen waz. Und 
do er sach und hort^), wie die Sachen ein gstalt hetten, do zoch 
er mit sinem volk^) zwerchs über daz veld uf gegen dem wald 
z&, do die Eidgnossen heruskomen und rant durch und vor 
dem wald uf hinder sinen vienden hin, den nechsten®) gen Rey- 
mond zu. Und also kam sin volk vast darvon*). Doch so 
liefen ir gar vil den see ab gon Ins zfi, die wurden alle er- 10 
slagen^). Und also ilt^) man dem rechten here vast nach, das 
ir unseglich vil in den see lief von®) des herzogen volk. Und 
zoch man in nach biz für Wibelspurg uf; do kart man 
sich wider umb, und zoch man in ir leger'). Und also wurden 
die, die in dem see stunden, alle erschossen und erstochen, 15 
der gar vil waz"*), und wurden überslagen uf 24000 man')*). 
Und also leit man sich^) in daz leger, und lag man darin von 
dem vorgenanten Sambstag bis uf den Zinstag*). Do zoch 
man us dem leger biz gon Betterlingen und gonÖuczy^). 
Darnach uf den Mittwuchen, do zoch man gan Sorepiera, so 

*) hört, das man also den see uf zoch dem volk nach, das noch vorhanden 
was, do zoch D. S. — *>) züg D. S. — «) nächsten do er sach, das sy 
also verr hinuf waren gezogen gemeynlich an einer schar und man siner 
uüt geachtet hatt noch nyeniand sich geteylt noch geschlagen hatt 
hinab zu sinem lä^er und alles volk oben fürgezogen was. do ranten 
sy den nächsten hmden umb gen Remund D. S. - **) hanget D. S — 
^) und D. S. B — und wurden geschetzt, die da umbkommen wa- 
rend, ob den 20000 man, die da erschlagen wurden zu veld, am stürm 
oder in dem see D. S. - ^) sich nach gewontem bruch D. IS. 

M Vgl. Schilling 11. 51. Knebel III, 13, Etterlin bei Ochsenbein 489. 
Kagenek ebenda 31u, Molbinger ebenda 3r{9, das Zoller'sche Murtenlied 
ebenda 495, Hans Viol ebenda 497 und Wattelet Anm. 179» und WX — 
*) Vgl. das Lied Matthias Zollers: « unmass litent ßi not || die von Ins 
schlugents ztod ». Jac. Meyer: «sta^no, quod prope erat, multi hausti in 
paludibus et arundinetis, complures mhumaniter trucMati» bei Ochsenbein 
420. Ferner das Lied eines unbekannten Verfassers ebenda 495. Bonstetten 
498, Liliencron, historische Volkslieder U, 97, 101. — ») Vgl. Schilling II, 
.=»0 und die Helege bei Wattelet, Anm. 187. - *) Schilling II, 49 und Veit 
Weber und das Lurlebatlied a. a. 0. 65 und 71; Bericht eines Schweizers 
bei Ochsenbein ^25, Pierre de Blaru ebda. 424. Nach Molbinger fanden 1600 
«len Tod im See, a a. 0. MO. — *) Schilling II, 60. Petrasancta schätzt den 
Verlust dnr Burgunder sicher nicht zu hoch aut'120<0, bei Ochsenbein 3o<». 
— ") Schilling II, 56 u. Ochsenbein 325. — ^} Cugy, westlich von Peterlingen 
Ue\)er das Vorrücken nach dem Waadtlande s. Molbinger bei Ochsenbein 311, 
Schreiben Berns an den Propst von Münster ib. 348. Mit den Eidgeno.'-sen 
Zügen auch Biel, Basel, Liestal, der reisiye Zug von Lothringen, Oestreich 
und Strassburg nach Lausanne a. a 0. 554, 559. 562, 564, 576 und Compte.s 
de la ville de Lausanne ebda. 58"^. Nach Edlibach haben 12000 Mann an 
diesem Zuge teilgenommen, bei Ochsenbein 485. 



it Im jar I47C im herbst was die romvart Sant Niklaus 
ui der kilchen und weret vier wochän»)'). 
t Darnach uf Sundag, was der heiligen Drig Küng abend 
r- Januarii U77, do'') het sich der herzog von Burgun, als 
, r fluchti g wart von") Murten. geleit für ein stat genant * 
.Jasse, lit in Liithringen und ist des berzoges von Lo- 
. hringen. Und aU er sich für dieselbe stat gelegert, do 
eit herzog Heinhart ze Lothringen zu geniciuen Eid- 
j^nossen gon Luczern') und clagt inen, wie der fluchtig herzog 
von Burgun im in sin laut gezogen were, und het im sins >o 
ikfolkeB vil ritter und knecht in der obgenanten etat Nasse 
Difilegen, die er nä nit gern verderben liess. Harunib bat der 
^nant herzog von Lothringen gemein Eignossen, das sie im 
^^in disen sachen beraten und beholfen weren. Also wart im 

(von gemein Eidgnossen zAgeseit, das man im weit knecht i» 
lassen züloufen '). Also aamelet er der Eidgnossen knecht woi 
sechs tusent, und kamen zä Basel zesammen. Also bat er 
die herren und stet, die in der vereinung euch, das sie im be- 
holfen weiten sin, nämlich der herzog von üesterrich, der 
biBchof von Straasburg, die statt von Strassburg, Kol- sa 
mar, Sletstat, Basel und ander, die sich ouch mit macht 
ufrüsten ze ross. Also zoch der genant herzog von Lothrin- 
gen mit dem volk allem sammen gon Nassen zfl. Und uf 
den obgenanten Suntag*) kam er für Nasse, do er den her- 
zogen von Burgun vant, der sich gar werlich geriist hat. k 
Und also greff der herzog von Luthringen mit sinem volk 
den herzogen von Burgun an. Und gewann der herzog von 
Luthringen den strit und erslflg den herzogen von Bur- 
gunn mit sampt etlicher grosser herren, die mit im erslagen 
wurden'), und bleib der herzog von Burgun selb personlich ^ 

'} Üieser Absatz fehlt D. S. — ') do gewan der hetaoK von Lutlringen 
mit siner macht, die er von ^meinen KidgDoaseii uf lOOOO und mer 
do htttt, und ander vü das ßger vor Nanwy uf dem vorgeBcbribnen 
SontHg. Und ward auch crscblagea der berzog von Burguno und ander 
gtoai herren ril und eins teils Refangen und von Kemsinen IQten 70Ü0. 
und ouch vil ertrunken. Der itest des Absatzee fehU D. S. — °) vor B. 

■) Vgl. Sobiiling II, 98. Offenbar der Jubiiaumsablaas, den Sistus IV. H75 
fSr da» 6. Jubeljahr verkündet hatte. Vgl. Wetier und Weite Kirchenleiikon 
2. Aufl., Artikel Ablas«. - ") Vgl. Schilling H. 106 ff. Herzog Beiubard 
von Lothringen war im November 1479 in Bern und Freiburg und wurde 
von letzterem Orte au» durch Heinrich von Pruromitn noch Luzem an die 
'i'agsat^ung vom '^d. Not, begleitet, b. den Eiutrag der S. R. bei Ochsen- 
bem G25 und Abschiede U. 63u f. - •) Vgl. Schilling II, 108 ff- — •) 5. Jan. 
— ') Vgl- SchiUing li, 118. 



^».u. ^n dem houptgut, so uns das hus Saphoy schuldig was, 
feiumma 25000 guldin und 600 guldin und 7000 pfund. üss der 
Schuld ward gemacht summa IS 000 Rh. guldin; das übrig ward 
langeschlagen für das wiss crütz")'). 

Uf Donstag 25. Herbstmanot 1477, do nam man ze Pri- 

burg in Ouchtland") an allen thorren das wiss crütz ab*). 

üf Mitwuchen 12. tag des dritten [Herbstmanot] uf dem 

nechsten obgeschribenen jar wart entpfangen der Telfin in den 

bund, als sin vatter der küng von Franckenrich was'). 

TJf Mittwuchen 12. des dritten Herbstmanot 1477 do ent- i 
pfiengen die von Bern und Friburg den bischof von Jenff 
ze einem burger")*). 

s Friburg in Ouchtland fehlt 



184. Die Rückgabe der Unter werf ungsnrlcunde FreibnrRa vom Jabre 1452 
üt datiert 23. Aug. 1477, s. Eidg. Abschiede 11, 941. Von Seiten der Her- 
sogin Yolanta vod Savoien warde Freibmga Unabhängigkeit am 10. Sept. 
1477. voa Seiten des Eaiaers am 31. Janaar 1478 törmtich anerkannt, vgl. 
A. Böchi, Freiborg* Bruch mit Oeetcrreich, «ein Uebergang an Savoien und 
Änechlusa an die GidseDOsamBchafl (Collectanea Friburgensia YTI] Freiburg 
1897. S. 145. Zu den Verhandlungen mit den saToincben Gesandten waren von 
Seiten des Freihiirger Rates Schultheiss Jakob Velga, Peterman v. Faocigny, 
Willi und Hana Techterman nach Bern abgeordnet worden, a. freib, Seckel- 
meialerre.'hnangen 1477, IL S. bei Ochaenbein 046 a, a. 0. Die Freiburger 
sandten darauf ihren Altscbultheissen. Petermun Pavillard. nach Bern, um 
für Mühe und Kosten zu danken, die sie för ihre Befreiung von Savoien 
aufgewandt hätten, a. a. 0, Die erste Nachricht von der Freilastung brachte 
Hans Dietrich von Bern nach Freiburg und erhielt znm Geschenk einen An- 
zug, ebenda648.—'J Vgl li.Tobler.ZorVorgesohichfe des Bündnisses zwischen 
Bern, Freiburg und Savoien, vom '^0. Ang. 1477, im Anzeiger für Schweiz. Ge- 
schichte 1900. S. 266 ff. — '1 • Nota, quod ad laodem dei omnipoteutia die 
Jovis poat Mauricii (25. Sept.: a* 77 in conailio, LX et CO eat ordonatum con- 
corditer, que attendu que noua sumes affranchie de la neigoiorie de Savoe 
et que noua aumes franc et (|ue Ion doit oateir la croix blanche dei^ porte 
de la Justice et de tout aultre lieu ensemble lea escoz d'Aultaricbe en 
legliae et aultre pars > St.-A. Freibure R. U. 5. 214. In den Freibnrger 
SeckeLmeisterrechnangcn 1478, Sem. 1. findet sich ein Eintrag filr Tranaport 
von 2 Tafeln ■ snr leaquelles on ßt peindre lea armes de l'empire et qu'on 
ulaca l'une a Jaquemar et l'autre a la porte de Bemet. femer dem Berner 
Maler Heinrich »pour peindre cea deui tables" 3Ö ff sowie 40 b Trinkgeld 
iär aeinen Diener und 100 s. Geaehenk für einen Anzug. Die Auslagen dea 
Malera nnd seiner Begleiter, welche die Tafeln hieher brachten, wurden mit 
l(Jj B. vergütet. Ucbsenhein 649 u. &iO. — *) An der Tagsatzung von 
Luzem. lO.^ept. H77. a. Eidg. Abschiede II, 6»7e, 698i. Schon am 25, April 
war die ßede davon, den Delphin Karl in die Vereinigung mit den Bid- 
genoBKen aufzunehmen: während des ganzen Sommers wnrde auf verschie- 
denen Tagsatzungen darüber verhandelt undein vom I. Not, 1477datierter Ent- 
wurf zu einer solchen Vereinigung aufgeeetzt; doch werden dabei nur die 
V verbnivrecbteten Städte als Tenpebmer genannt. A. a. 0. 700, 702, 704 
und Ed. Etott, Hiatoirc de la repr^ntation diplomatique de la France au- 
l'rCs des caatins Suisses, de leurs allies et de leura conled^rfis 1, 1430— I.S59. 
Berne 1900 S, 48, 49. — *) Der Burgrech tsvertrag awiscben Johann Ludwig 
von Savoien, Verweser des Bistums Genf und den Städt«n Freiburg und 



"* *k) zugent dar 25 man mit eiiiem venlin, daz trüg H e i n z^ 
*'Jegler. und ir houbtman Willy von Lanten, und waren 
^=14 wuchen*). 

Uf Donstag 3. Brachmanot 1479 do gab man**) wider einen, 
isatz denen von Ury, der waz aber 25 man als vormals, und*) 5 

houbtman Hans Herman, und trug daz venly Willy 
töuby*). 

^^i Uf Mittwochen nach des heiligen Crützes findung') 1479, 
io füren wir in einem schiff uf das schiessend gan Baden in 
/^•kergow, und was doherr Tschan Guglemberg, meister. 10 
:^.Michel der scherer, Hans Schmutz und Hans Friess, 
. ;,uiid warend us 17 tag**)^). 

In dem jar 1482 uf Mittwuchen 2. Januarii, do woren die 
,. von Bern, Zürich und Luczern alhie ze Friburg und 
; ' enpfiengen Friburg und Solothorn, daz sie ouch örter 15 
wurden der Eidgnoschaft; dann si vorhin nit Örter woren, und 
hetten sust ir bund gegen einander^). 

1484 Jar. Diser zyt ward die gröste glocken'), genempt 
Maria, olhie zu Fryburg gegossen, wigt 115 centner«). 

•) Zusntz: in dem jar 1479 do was gevallen sunt Peters tag, der den 
brand in den herd stosst, iif d«'r Jungen Fastnacht abend und seilt 
Mathys, der ein zwölpot ist. uf der Escnermittwochen. Und also dorft 
man kein fleisch essen uf der Jungen Fastnacht tag, das doch kein 
mönsch lang nie t?esach noch »»ich das versind D. S. — **) man wyter 
zu einem zus>»tz D. Ö. - «) und zugen wider an das end, do sy vor 
gesin warend D. S. — ^) Absatz fehlt B. — •) Absatz fehlt B. 

ist hierüber nichts erhalten; dagegen haben die Seckehneisterrechnungen 
1479 S. I folgenden Eintrag: «Item a mons. lancien advoyer Peterman Pa- 
villard tramis a Luczern sur une jornee et dix enqui a Belletz pour devoir 
aydier apaisier Its ditferens estant entre nous alliez de Uri et les Milaneys por 
18 jours a 2 eh. 25 /? 4 s. » Da Pavillard am 16. u. 25. Februar 1479 als Bote 
Freiburgs der Tagsatzung in Luzern beiwohnte, so muss die Reise nach Bellenz 
zMrischen hinein oder nachher fallen. E. Abschiede III, 1, 23 u. 25.» Item a 
Thöny Muntzer pour 6 pas fet en chief par aulcons de mess'«* av»*c lammann 
de Ure, ansi por despense fette par la trompete de Berne ciuant il venust 
avec notrt; gens 25 s. » — ») V^l. Schilling II, 2C9 und Bescnluss der Tag- 
sutzung von Luzern, 24. Mai. E. Absch. Ill 1,34, Nr. 39 a. Vielleicht fallt 
in diese Zeit der Eintrag : «Item pour la perde de 62 florin de tret lesquelx 
sont estez changiez en crützer por tramettre a nostres compagnyons les- 
quelx sont au Zusatz de Jrns, ordonnee par mess^** 4 fH H s. ö d. » St.rA. 
Freiburg S. R. 1479 I. Mission communaul. — *) Am 5. Mai. — •) Ueber 
dieses Schiessen ist nichts Näheres bekannt. — *) Vgl. den Wortlaut dt-s 
Freiburger Ratsmanuals bei Seges.ser, Beitiäge zur Geschichte des Stanser 
Verkommnissps, in dessen b^ammlung kleiner Schriften II, 103 (Bern 1879). 
— *) Ueber diese alte Marienglocke, deren Guss am 27. Sept. 1482 dem 
Glockengiesser Ludwig Peyer von Basel übertragen wurde, vgl. W. Etf- 
niann, Die Glocken der Stadt Freiburg, in Freiburger Geschichtsblätter, 
5. Jahrgang lb98, S. 5. 




4U 

ff llir.v<>i* . »*4 c«- 10- la^ 

lKKzp".maa r^rr D:e::r:ck von Esgelsper^. räi€r, vtes 

I Wxl!j Cor'iev. cnd tn:g du vialv- Jacob Fözilli. jg 
eltcff. Und geschieh d«^r5<rlb zag im dicast des berao«sa v^ 
HaphoT wi'ier den mart^oisen too Saloce**!. der ^ rd 
WM. Und aläo kam e« darzu. das die zwo sten Bera g& 
Fr yborg •ich mit VX» manii«i lotend vor Salace mit berde 

:> z^ychen. Tod f artend die von Bern ein rote vänlin mit eine 
wimhfi crütz'j. Es tagend oach beid herreB, der graf 2 
Gryers und der her von Orong, sin bmder« mit 1000 m 
daY Fudern hat der herzog vonSaphoy siner andenliaai 
geftamnot und in sinem land ze wägen bracht snmpt codi d< 

tu OaHcuneren. Jenueser und Lampartern nf die däO 
reiüiger und zu fuss. Und stunnptend die statt : aber sy g 
wunnen «sv nit, und wurden ihm vil erschossen and gewnndt i 
mHhHtm, dam ai gross mug und arbeit hatten 8 wachen lai 
das fti vor der statt lagend*). 

»' AIko wurden abermaien die beyd stett za rat^ das in 

inen zu hilf zyechen sollt, uf das si nit von dem Delphin üh 
fallen wurden. Und gab man abermaln 250 man darza*). U 
was ir houptman Hans Tochterman. ein san Clmi 
Tochtermans seligen, und hatten keyn zevchen. Zuge 

"; I>i«rM;r fi^nnzf: Howiif der folgende Absatz steht bei D. am Anfang 
Chronik und fehlt Wi R * 

'; \u\. An^helm I, 805 (Bern 18?4). Am 5. Janaar worde der A 
xug von 3en Freibiirger Katen besehlossen. St.-A. Freibunr R. M. 8, 




Frcibiirj;, und wein Bruder, Franz von Greierz, Herr von üron, nachher G 
von Oreierz (14t^2— 1*9). Ueber die Bcteiligimg der beiden e. Ansheltn 
Ji')7, ferner Hifiely. Hintoire de« comtes de uniyere, in M^uioirea et D« 
«lenf« d«; la norii^t«? d'histoire de la Suisse romande XI (1857) S. 112 ff. 
dem AufHatz « Die Grafen von Greierz» in Geschichtsforscher XIII, 839 wi 




lAtrar von Saluzzo an Freibur^, ebda 583. ~ <•) Vgl. An^helm I, 8lü u 

Mülinen 115. Dienstag, '^6 März, beschlossen Hat, Sechzig und Zw 

rt: € Wurden PeiTotet und Guglemberg zu houptlüteu erweit urd d 

•• der Ow vcnlitrager, Glado Küng. » St.-A. Freiburg R. M. 8, H 

Küng war damals renner in der Au, vgl. Besatzungsbuch Nr. 2, f. 4 



also in dem namen gotes us uf Sambstag nach Mittvasten'). 
Und uf Mentflg vor dem Balmtag") do kamend unser mitburger 
von Bern har in dise statt mit einem roten vänlin und 
ein wyß crütz darin wie vor. Und morndea, am Zinstag, 
zugend sy von hinnen. Es warend im uf 500'). Morndes an 
der Mittwochen, do zugend wir inen nach mit einem vänlin, 
das trug Jacob Burkinet, und was houptman herrNicco 
Perrotet und venrich H e n s 1 i R e y f f mit 380 man *). 
Zugend über St. Bernhard tsberg bis in das Ougsttal*). 
Do lagend beyd stett still, bis das man vernam, das sich die i 
statt Saluce ergeben hatt dem herzogen von Saphoy"). Da- 
selbs warteten sy der unsern, die harus zugend und uns ent- 
gegen. Uf das schickt der herzog ilends potten und briefen, 
das man nit fürer zyechen sollte und angends wider heym keren, 
wölchs man aber nit thun wollte, sonders da erwarten, bis das i 
die unsern von Saluce us dem lager zu uns kämind, dann si 
uf dem wäg werind. Doch so lag Hanns Tochterman zwo 
tagreysmitsinem volk für Ougstal us. Also kamend die ersten 
und die nacbgendigen gemeinlicb gen Ougstal. Und darnach 
kartyederman wider heym. und sonderlich die unsern von Fry- s 
bürg kamend von den gnaden gottes alhar in niiner herm 
statt uf dem nächsten Sambstag nach Ostern des vorgemeldten 
jars'). 

Darnach uf Zinstag 12. Hornung, was uf der jungen Fast- 
nacht 1499, do zoch man us mit der panner und mit nünthalb i 
hundert man») in dasOesterrichen iand wider die lanzknechte 

•) lind mit nQiithalbhundert man fehlt I). 

') Am 31. Mürz. - ') 2. April, vgl. Anshelm I. 310. Die FreiburRsr 
Tör Saluzio worden yora Berner Scherer (repfletrt, vg-l. 8. R. 1479, I. Bern. Ge- 
ra ein deauggaben. — 'i Naeh Ansheloi lOOi'. Die Ö. R. des -'^t.-A. Freiburg 
1487, 1. S. veraeichnen folgende Posten fljr Bewirtung der Berner: «Item 
miner herren von Bern Iflt, so des ersten zvigH hie durch zagend band ver- 
lert . . . 182 ff. Item M HB. von Bern IQt, so des lEtiten tvge hie durch ge- 
zogen sind, band verzert . . . 3>t8 S' 7 s. 8d.> Auf diesen Zug, kurz vor Ostern, 
bezieht fich der Eintrog: «Item zun Gerwern verzert, als M. HH. von Bern 
hie durchzugendSO g'6«.4 d.. — ') Der Krieearodel Nr. 22 im St-A. Frei- 
burg, der die Teilnehmer veraeichiiet. trägt die Aufschrift: < Uis sind die 
K^eellen, so under dem ersamen und wi^en Niclaus Perratet, houbtmaD, und 
Ueo^li Keiff, renn. lu Saluce im dritten zug gezogen sind^ alli mit namen 
genempt. Und sind xxagezogen an Mitwucben. waz der Tierde tag Aprille 
n° 8T.> Ferner steht in S. K. 1487 I, Gemelndeauwaben:« Item dem wirt 
zum blanen tburn fiir £40 takl den gesellen, so in Piemont zugent, 13 ff 6 s. 
8 d.. — ') Aostiital, — «) Am 7. April hatte Saluzio kapituliert, s. Ans- 
helm I, 311 fi: — 'I 21. April. Bieichzeitig mit den Bernern -vor St. 
JSrgentogi (28. April), vgl. Anahelm, 



Nach^vort. 



1. Der Verfasser. 

Peter Fruyo, Ratsherr in Freiburg und Sammler der äl- 
teren Freiburger Chroniken*), bezeichnet als Verfasser unserer 
Chronik des Burgunderkrieges den Freiburger Ratsherrn Hans 
Fries mit folgenden Worten*): 

< Kurzer begriff und uszug, so ich in einem kleinen, alten, 
zerrissen büchlin gefunden und abgeschriben hab, wie es 
herr Hans Fryess selig uffgezeichnet hatt. Durch 
Pettern Fruyo abgeschriben, 2* Martii 1556.» 

Es ist dies in Ermangelung des, wie es scheint, verlornen 
Originals die einzige Angabe, dass Hans Fries die Chronik 
verfasst, Fruyo dieselbe lediglich kopiert habe. Es liegt kein 
örund vor, an der Richtigkeit dieser Behauptung zu zweifeln. 

Die Familie Fries ist ein altes, vermutlich aus dem Ber- 
nischen eingewandertes Freiburger Geschlecht'). Hans Fries 
war der Sohn des Tuchmachers Heininus Fries (f c. 1482), 
Bruder des Färbers Henslinus Frieso (f c. 1472/73) und der 
Alice Fries, die in erster Ehe mit Willi Techtermann, in zweiter 
mit Ludwig von Büren aus Bern verheiratet war. Der be- 
rühmte Freiburger Maler Hans Fries ^) war sein Vetter (cmius 
Vetters seligen sun»), d. h. die Väter der beiden Tuchmacher 
Heininus Frieso und Pfister Erhard Frieso waren Brüder. Sein 
Geburtsjahr ist unbekannt. Ist er identisch mit dem Hansy 
Frieso, der 1479 mit dem Neustadtpanner nach Beilenz zog*), 

*) Vgl. über Fruyo meine Angaben in der Einleitung zu Bd. XX der 
Quellen zur Schweizergeschicbfe S. XXIV. — ') S. oben S. 393 Fussnote a. 
— ») Vgl. Niki. Rädle in Etrennes fribouigeoises 1877 S. 92 £F. Hr. Staats- 
archivar Sehn ewly in Freiburg hat einen Stammbaum der Familie Fries 
angefertigt (Msc.) und mir ^tigst zur Einsichtnahme vorgelegt. - *) Vgl. 
Alexandre Daguef, Hans Fness peintre fribourgeoii», in Emulation, nouvelle 
revue fribourgeoise IV. Fribourg 1885, p. 380. — *) St.-A. Freiburg, Kriegs- 
rodel 1479. 



so dürfte er, da er in den Krie^rOdeJn des bargt 
Feldzuges, offenbar weil noch zu jung, nicht genannt *iii?l 
1460 geboren sein. Aus seinem Testamente ersehen «ir. ütB 
seine Gemahlin Loysa Hess und zwar Loysa Reiff; Ana il 
einer Urkunde vom 17. September 1509 wird Hans RtTf«' 
Schwager von Hans Fryess und Ludwig von Wyler b*wictel 
Das Aktenstück') lautet folgendormassen : 

« Die ersanion, wisen Hans Fryess des rata für den k 
teil und Ludwig von Wyler. burger zu Fryburg, für den k 
halben teil haben verkouft für si und ire erben gemeiiil 
und sonders an Anthony Yilling des i-ats zu Freiburg undä 
erben . . . nämlich iren ganzen krutgarten, gelegen zu Fryln 
in der Nllwenstatt zwüschen herr Jehan Blancheti, kilchb 
zu Donippierro gegen den kurzenwejr Bysen und der i 
Pugmonsen garten winds halb, stosst hie vor an Tschan Gn 
hus und garten und binden nn Willy Pugnioux hus bi i 
Alteibrunnen, so inen von Hansen Reyffs, ir beider schwi 
seligen in erbswis ankörnen ist, alles für fri, ledig eigen d 
27 ft pfonnig Friburger. » 

Zeugen: Hans Hyedter und Thomas Herpet, der Kaa 
giesser. 

Elisabeth, Gemahlin des Peter Arsent, eines Sohnes da] 
glücklichen Franz Arsent*), nennt er in seinem Testament « 
Muhme'). Seine Gattin, welche schon ihre jungen Tage « 1 
kinderloser Ehe an seiner Seite verbracht und ihn in seift 
Krankheit gepflegt hatte, tiberlebt ihn und wurde in seine 
Testamente reichlich bedacht. 

Aus seiner eigenen Chronik*) vernehmen wir, dass er t 
b. Mai 1479 mit drei andern Freiburgern an ein Freischieese* ' 
nach Baden'') zog, und im gleichen Jahre befindet sich Bmss 
Frieso*) unter den C6, die das Neuatadtpanner in Freibar? 
nach Bellenz begleiteten «per aller en eytere de noustre alli^i 
de Ure contre le Milaney> unter Peterman von Faucigny «!s 
Hauptmann'). Beim Zuge der Freiburger nach Saluzzo, dw 

') Vgl. St.-A. Freiburg, Notariat«- Register Nr. 30 (Ludwiir Stenwn 
8 58r. — ») Berchtold Histoire du ca>iton lie Kribof|t II. 1845 p 120 Anm. 
— ä) St.-A. Freiburg. Not.-ßegister Nr. 115 f. 144. — ') S. 4ü3. — s, Ueb« 
den Verlauf dieses äcbieuen« konnte ich nicht« feslatellen. da nlle aoihi' 
weitigen Nachrichten zu fehlen iicheinea. — ■) Ein Uana und Hpiiiii^ 
Friea werden im In«eliin»buch von Bern Kiini Jiihre 1477 genitnut, 3d&c ra 
Intelspital Bern. Gütige Mitteilung von Hrn. Prof. Dr. Toblcr in Ben- 
Ob dieser Hans Fries wobl mit dem Verf. uusercr Clirotiik identisch ist* — 
81.-A. Freiburg, Kriegsrodel 1479. 




429 

^am 4. April 1487 abgieng, machte cHansi Friesen» bei den 
^ € Gewern in der Ow » mit und erhielt 6 iS^ an Sold durch Jakob 
■^ FaureH. Anführer dabei war Nikiaus Perrotet, Fenner Hensli 
-'^ Reiflf. Dann trat Fries in die städtischen Ehrenämter ein, zu- 
"3 nächst als Mitglied des Grossen Rates der CC für das Neu- 
^' stadtquartier von 1482—1487, darauf in das Kollegium der LX 
von 1487—97, endlich auf Johanni 1498 in den Kleinen Rat, 
■5 dem er mit einer kleinen Unterbrechung von 1505—1507 bis 
z an sein Lebensende angehörte. Am heimlichen Sonntag 1509 
« funktioniert er als Heimlicher für sein Quartier*). Während 
h des Schwabenkrieges führte Hans Fries am 13. März 100 Mann 
s Freiburger als Zusatz ins Schwaderloch'), kehrte aber, nach- 
5 dem er Jakob Henni den Oberbefehl übergeben, sofort wieder 
.. nach Freiburg zurück und erscheint schon am I. April wieder 
; in der Ratssitzung. Er starb im Frühjahr 1518 zwischen 
26. Februar und 10. März. Sein Testament, datiert vom 
26. Februar dieses Jahres, lässt auf einen ziemlichen Wohl- 
stand schliessen; sein Hausrat ist auf 400 }^ veranschlagt. 
Nach seinem letzten Willen sollte er in der St. Johannkirche 
auf der Matte ein minen gräbem » bestattet werden. Seinen Ver- 
wandten vergabte er ansehnliche Summen, vor allem seiner Frau 
800 ü^ Pfennige, ferner Kleinodien, Silbergeschirr u. s. w., seinem 
Vetter, dem Maler 200 j;^, sodann der Sl. Johanns-Bruderschaft 
auf der Matte, der St. Sebastiansbruderschaft, an den Kirchen- 
bau Unserer Lieben Frauen zu Bürglen, an Prior und Convent 
der Augustiner, Guardian und Convent der Franziskaner in 
Freiburg, damit sie für ihn beten, und dem Spital je 5 ^ 
Pfennige. Er besass ein Haus auf der Matte*) samt Garten 
und einen Krautgarten in der Neustadt, den er mit seinem 
Schwager Ludwig von Wyler von Hans Reyflf geerbt hatte, 
und den sie 1509 an den Ratsherrn Anton Villing verkauften*). 
Gall Tüller, Weber, ist sein Gevatter, dessen Bruder Hans 
Tüller, Augustiner, sein Patenkind, zur Zeit der Testaments- 
abfassung landesabwesend®). 

Hans Fries war als Verfasser einer Chronik bis jetzt so 
gut wie unbekannt geblieben. Haller erwähnt nicht einmal 
seinen Namen ; infolgedessen sucht man seinen Namen umsonst 

') St.-A. Freiburg, Kriegsrodel Nr. 18. - «) Vgl. St.-A. Freiburg, Be- 
satzungsbuch IV, 82 V. — «) Beschluss des Freiburger Kates vom 12. März 
U99 im Ratsmanual 17, 59 des St.-A. Freiburg, s. Quellen zur Schweizer 
Geschichte XX, S. XLV. - *) Vgl. das Testament. - ^j S. oben S. 428 die 
Verkaufsurkunde. — «) Vgl. das Testament. 



430 



in den gebräuchlichen Werken über HiBtoriographie von 
Lorenz bis auf Georg von Wyss. bt er auch kttin 
steller ersten Ranges, so verdient er trotzdem der Ve 
heit entrissen und sein Werk ans Licht g:ebracht za 



2. Uaudächriften 

Die Chronik des Hans Fries ist in zwei Bearbeitun 
halten, von denen die eine in einer Handschrift des 
liehen Archivs in Freiburg, die andere in der Kopie 
in dessen verschiedenen Handschriften überliefert auf 
kommen ist. 

I. Die Handschrift des bischöflichen A 
(B.) Nr. 9, rayon 2, ein starker brauner Lederband (28 > 
5 X 7,5 cm) mit Schnüren zum Zubinden, die indessen 
gefallen sind. Das Wasserzeichen ist ein A mit darüber g< 
Querbalken, und darauf steht ein Kreuz von 3 runden Bll 
Ein auf dem Rücken aufgeklebter weisser Schild entl 
irreführende Aufschrift: «ancien livre d'ordonnances et 
canton de Fribourg. » Der Band diente ursprünglich ^ 
Rechnungsbuch des Seckelmeisters Hans Bonvisin 
dann dem Stadtsehreiber Berhard Calige als Reiste 
1430 Für diesen Gebrauch wurde es am Rande mit 
Stäben versehen und der Teil des Randes unterhalb dei 
Stäben weggeschnitten. Dami kam es in den Besi 
Ludwig von Affry und nach dessen Ableben (Anfang 
wie es scheint, in denjenigen seines Sohnes Franz von A 
Auf einem eingelegten Zeddel steht: c Grand Rue, m< 
Ignace de Gady, Fribourg». Das dürfte der letz 
sitzer gewesen sein, bevor der Band vielleicht durch 
in das bischöfliche Archiv gelangte. Die Paginierun 
233 Bl. beginnt erst am Ende der Register Caliges. 

*) Die Überschrift beginnt: « In presenti libro continentai 
littere ^eu inemorialia per me Berhardum Calige pro nunc secretari 
Fiiburgi gross ite groHsata seu facta tarn in pergameno^ quam in 
<]ue incontinenti ipsis factis debent iutitulari in presenti r^jistro 
iioniina illoriini, |»ro quibus eedem littere seu memorialia fnciunt se 
" **«ras alplrabeti designatas in tabula sequenti » etc. — •) Voi 

Affry stammt ein Eintrag, datiert die Nicolai (6. Dez.) 1530 



„^ 



431 

Msc. B. enthält zunächst Rechnungen von 1420 (Mai bis 
24. Juni 1422) von der Hand des Seckelmeisters Bonvisin; dann 
folgen die Notariatsregistor Caliges sdt Januar 1430, darauf 
die Chronik des Hans Fries (Bl. 39 v. - Gl) deutlich geschrieben 
mit kunstvollen Initialen in roter Tinte und roten Arabesken 
zum Ausfüllen der Zeile am Schlüsse eines Absatzes und bei 
kürzeren Zeilen. Die Erzählung beginnt mit Ermordung des 
Bischofs von Lausanne, geht dann sogleich über zum Walds- 
huterkrieg (1468) und folgt darauf dem Verlauf der Ereignisse 
in chronologischer Ordnung bis zur Aufnahme Freiburgs in den 
Bund (1482). Dann greift die Darstellung zurück auf eine astro- 
nomische Notiz von 1474 und bringt weiterhin in ungeordneter 
Reihenfolge noch kurze Angaben über den Besuch Herzog Al- 
brechts VI. (1449), den Brand von Bern 1406, die Schlachten 
von Laupen (1339), Fraubrunnen (1376), Sempach (13SG), Zug 
ins Wallis (1419) und schliesst mit dem Besuch König Frie- 
drichs (1442). 

Darauf folgen 2 Seiten ausgefüllt mit Sprüchen Salomons 
und einem Rezept und dann noch, aber ohne rote Initialen und 
Zeilenverzierung, ein kurzer Bericht über die Eröffnung des 
Schwabenkrieges und den 1. Zug ins Hegau. Auf der ersten 
Zeile fehlt der Anfangsbuchstabe des ersten Wortes und ist 
Raum gelassen für eine Initiale. 

Auf den vorausgegangenen leeren Blättern und den fol- 
genden Seiten sind Notizen von Ludwig von Affry und zwar 
von seiner Hand eingetragen über Jahrzeiten seiner Vorfahren, 
Zinseingänge von 1494—1530, Wetterregeln, Lostage etc., dann 
noch Einträge von anderer Hand, wahrscheinlich derjenigen 
seines Sohnes Franz, bis 1535. Dazwischen sind einige Testa- 
mente eingestreut, auch von der Hand mehrerer Notare, eines 
A. M. (166 V.), eines Joh. Motzi (167) und von P. Zimmermann 
(152 V.) und Le Sergino (?). Auf Blatt 9 der unpaginierten vor- 
gebundenen Lage steht oben als Überschrift: «Ludwig 1514 
von Aflfrye», dann folgt eine Aufzählung der Zinsen, die er 
schuldete. Das beweist, dass L.'v. Affry offenbar Eigen- 
tümer des Bandes war. Schrift und Stil legen die Vermutung 
nahe, dass er die Chronik Fries selber eingetragen und dazu 
eine Forstetzung über den Winterfeldzug*) von 1511 gemacht 
habe (Bl. 68-70). 

') Ich werde diese Beschreibung nächstens herausgeben und dort auch 
nachweisen, dass sie nicht von Fries herrühren kann. 



132 

Diese Handschrift kann nicht von Hans Fries selber c- 
gefertigt sein: häofige and ganz Qberfliissige oder stöntt 
Wiederfaolangen, sinnlose Entstellungen und Missver5tiiidii& 
schlieseen diese Annahme ans. Gewisse Sprachfehler iks 
statt er«t: erbst statt herbst; nach statt nacht) deuten 8 
einen welschen Abschreiber, Fehler die aach in den isi 
Zeichnungen d'Affrys sich wiederholen. Die Kopie d&r6 
nach dem Zusammenhang zn schliessen, etwa 1503 ente! 
worden sein. 

II. Die Handschrift Diesbach (D) enthält unter anfe 
Vi »n Fruyo angelegten Kopien *) auch eine solche der Fries'scfe 
Chronik «S. -JS^ — 313i. Dabei erhalten wir über die Pers< 
«les Verfassers und den Zeitpunkt der Abfassung der Ko{ 
von Fruyo folgende Angaben: 

< Kurzer begriff und uszug. so ich in einem kleinen, alt< 
zerrissen büchlin gefunden und abgeschriben hab, wie es i 
Hanns Fryess selig ufgezeichnet halt. Durch Pettem Fn 
abgeschriben II* Martii l'»-ji>. > 

Demnach hat Peter Fruyo am 2. März 1 556 eine Abschi 
der Friesschen Chronik beendet. Dieselbe beginnt mit Noti 
zu den Jahren 1340. 1375. 13S6, 1405, 1449, 1443, 1444, 1 
iS. 2-2-^3): dann folgt (S. 2S3-235) die Beschreibung 
Expedition nach Sahizzo im Jahre I4S7 und weiterhin {: 
noch eine Notiz aus dem Jahre 1479, worauf ei-st der Verl 
der Ereignisse in chronologischer Reihe von 1468 - 147y begi 
iS. 2^6—313;: daran schliesst sich noch ein Absatz über 
1. Ilegauerzug des Jahres 1499 (S. 313». 

Der ganze Band <D . in welchem «ie Fruyo'sche Absch 
enthalten ist, rührt nicht von seiner Hand her, sondern 
eine wahrscheinlich 15SS-1592 entstandene Kopie. 

III. Handschrift Steffens (S». Einige Jahre jün 
ist eine Abschrift der Fruyo'schen Chronik, welche sich 
Besitz«^ des Herrn Prof. Dr. Franz Steffens in Freiburg 
findet'), die derselbe von einem Antiquar erworben. Sie düi 
Ende IG. Jahrh. bald nach 1592 niedergeschrieben worden s 
und .stimmt im wesentlichen mit D überein. D und S ge 
auf dieselbe Vorlage zurück. Die Chronik des Hans Fries st 

•) Kiiic H«'sclinnbunj;r dieser Handsclirilt I> habe ich gegeben in Bd 
• l<fr <-^i«1Umi zur Schwi.-izer Geschichte, Eiiileitunir Ö. XXII— XXV. Basel 1 
— ') Vui. uut'itui HeHchreibung; dieses Ms-c. in i^aellen zur Schweiz. Ge 
IM. Xa, S. XXVI. 



433 

auf S. 266— 293. Text und Reihenfolge sind die nämlichen wie 

5: bei D. Ein Besitzer hat am Rande vereinzelt auf den Inhalt 

ii verweisende Stichwörter angemerkt. Eine selbständige Be- 

ij deutung kommt der Handschrift S gegenüber D nicht zu, ab- 

- gesehen von der besseren Lesart weniger Worte. 

IV. Eine weitere Abschrift der Fruyo'schen Chronik be- 
: findet sich im Besitze der Fräul. Feguely von Seedorf in Frei- 
.■ bürg. Da mir eine auch nur flüchtige Einsichtnahme nicht 
.7 erlaubt wurde, so konnte dieses Msc. hier keine Berücksichtigung 

finden. Doch liegen genügende Anhaltspunkte vor zur An- 
nahme, dass diese Handschrift gegenüber D und S nichts Neues, 
ja nicht einmal beachtenswerte Varianten enthalten wird*). 

V. Verhältnis der Handschriften B und D. Da 
S und Handschrift Feguely den Typus D ohne beachtenswerte 
Varianten repräsentieren, so werden hier diese letzteren mit 
D zusammen B gegenübergestellt und D als Typus der Ab- 
schrift Fruyos genommen. Trotz gewisser Abweichungen 
zwischen B und D, verschiedener Reihenfolge und nicht vollstän- 
diger Übereinstimmung des Inhaltes kann kein Zweifel herr- 
schen, dass wir es überall mit derselben von Fries verfassten 
Chronik zu thun haben. Allerdings fehlt bei B die Erzählung 
des Zuges nach Saluzzo; ferner gibt B eine etwas ausführ- 
lichere Redaktion über den ersten Hegauerzug (1499), sowie eine 
historische Notiz über die Jahre 1406 und 1419, die bei D und S 
fehlen, während diese letzteren hinwiederum Zusätze haben 
zu den Jahren 1443, 1444, 1449, die bei B fehlen. Doch sind 
diese Abweichungen um so weniger hoch anzuschlagen, als es 
sich hier ausschliesslich um Zusätze handelt, die aus älteren 
Berner und Freiburger Chroniken entlehnt sind. Die Hand- 
schriftengruppe D weicht aber auch da, wo es sich um Original- 
mitteilungen von Hans Fries handelt, ganz erheblich formell 
wie inhaltlich von B ab und zwar in der Weise, dass D den 
Eindruck einer selbständigen Überarbeitung und 
Erweiterung Fruyos gegenüber der ursprüng- 
licheren Redaktion, wie sie in B vorliegt, zu 
machen scheint. Fruyo hat seine Vorlage stilistisch ab- 
geändert und umgeformt, wie er das auch andern Chroniken 
gegenüber sich erlaubte; er hat die Mitteilungen aus seiner 

') Vgl. die Beschreibung des Inhaltes dieser Handschrift bei Haller, 
Bibliothek der Schweizer Geschichte IV, Nr. 775 und Zurlauben, Tableaux 
de la Suisse, 2. Aufl., t. VI ^preuves p. LXXI, Paris 17i^. 

28 



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.ni:.'« I' v\\'j\ ii.jJM.. l"i'ir I«t/Ttr<r Aiinaliiiio sprielit die Thatsa*!:-. 
'i.i <i |{<ri»- \'« niii-ri-h" um ili«- AMr»sung von Savoien hes':* 
iit f W.Ulli liiinnt, w.ihnfiid I» «lariilMfi* viUli«^ »srhweiut '». 

So «linlti; fliis Kriiihiiis dir Vrr«j:l(*i(:liung der Hand>cliriitt: 
(i.iliin w\\ /ij-iMiinM-nlnssiMi hi^^im, «lass B die älteste und ui- 
. |)riiiii.'lir|ist(' l'nnii •!( r Frits'.s<li«Mi (.'lironik darstellt. <h*e lii'' 
l;)0:i vuii '•iiK^rii mi.mnjiiinhMi Srlin-iber, vielleicht Liitlw-- 
d'Allrv. Besil/rr der Hamlschrirt. an^^dertigt wurde. l)er A'»- 



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'1 Vi-I. i|,i/.u iih'inr lli'nHTkinm"«'!! /.iir ll.iinlsi"lirift Knivo in Mii \> 
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435 

■ Schreiber war des Deutschen nur unvollkommen mächtig, 
^ kopierte flüchtig, aber im engen Anschluss an die nicht überall 
' verstandene Vorlage, welche den Zug nach Saluzzo nicht ent- 
halten zu haben scheint. Fruyo, dessen Bearbeitung in den 
. Handschriften D und S (und auch der Handschrift Feguely) vor- 
: liegt, ergänzte seine Vorlage inhaltlich durch Benützung älterer 
Berner und Freiburger Chroniken, änderte und ergänzte den 
Text, so oft und wo es ihm gut schien, und entnahm seiner 
Vorlage auch die allem Anscheine nach ebenfalls von J. Fries 
aber nachträglich verfasste Beschreibung der Expedition der 
Berner und Freiburger nach Saluzzo. Er verfasste seine Be- 
arbeitung im Jahre 1556 nach einer Vorlage, die den Namen 
des Verfassers Hans Fries trug und scheint sie im Auftrage 
eines Berners kopiert zu haben. Die Originalhandschrift von 
Hans Fries ist uns nicht erhalten, auch nicht in B.; doch steht 
B dem verlornen Original ungleich näher als die Fruyo'sche 
Abschrift. Von der uns vorliegenden Gestalt der letzteren ist 
D etwas älter als S. ; doch sind die Verschiedenheiten zwischen 
D und S lediglich formeller Art. 



3. Die Chronik des Hans Fries. 

Dass Hans Fries, der Ratsherr, die oben gedruckte Chronik 
der Burgunderkriege verfasst hat, ergibt sich aus dem Zeugnis 
Fruyos, das bereits angeführt wurde*). Der Inhalt selbst, die 
Notiz vom Besuch des Freischiessens in Baden 1479^), zeigt, 
dass der Verfasser der Chronik unter den genannten Teilneh- 
mern dieser Fahrt zu suchen ist. Dass derselbe ein Freiburger 
und Zeitgenosse der Ereignisse ist, geht auch daraus hervor, 
dass der Anteil der Freiburger besonders hervorgehoben, die 
Freiburger Hauptleute und Räte, die ins Feld geschickt wurden 
und keine andern, ausdrücklich genannt, rein lokale Vorkomm- 
nisse wie die Romfahrt, Nachlass eines Pfennigs am Umgeld 
erwähnt werden, endlich dass der Verfasser bei Ereignissen 
der Jahre 1479 und 1487 in der ersten Person spricht. Er 
nennt Freiburg «dise statt», «hie zu Friburg», «miner herren 

«) Vgl. oI>en S. 427. - «) Vgl. oben S. 423. 



436 

statt», die Freiburger cdie unsem», die Bemer c unser m 
burger». Der Verfasser hat am Zuge nach Saluzzo te 
genommen und zwar beim zweiten Auszug ; denn er schreib 
€do zugend wir inen nach». Wir dürfen deshalb die Chro: 
in dem Umfange, wie sie in den Manuskripten D und S v 
liegt, mit vollem Kechte als das Werk von Hans Fries, 
den alle diese Kriterien passen, ansehen. Der Verfasser sehn 
als Zeitgenosse und zum Teil als Mithandelnder, jedenf 
seit 1479. 

Die Chronik enthält zunächst als Einleitung einige Kapi 
die zum Teil Justinger, zum Teil den Frei burger Chroni: 
Nicod du Chastel und Johann Greierz entnommen sind'). \ 
Jahre 1408 an sind seine Mitteilungen originell, und seit I 
tragen sie den Stempel des Miterlebten und werden von 
ab besonders eingehend. Obwohl in einer Handschrift n 
vorhanden, dürften auch die einlässliche Darstellung des 7ä 
nach Saluzzo und die summarische Behandlung des Schwal 
krieges ebenfalls Hans Fries zum Verfasser haben, da Fruyc 
in seiner Chronik im Anschluss an die vorausgehenden Ka] 
bringt, der Verfasser in der ersten Person als Teilneh 
spricht und nachweisbar Hans Fries an diesem Zug 1 
genommen. Für diejenigen Partien, in denen Fries als J 
genösse die behandelten Ereignisse miterlebte, schreibt er 
persönlicher Anschauung und auf Grund von mündlicher Ü 
lieferung, ferner mit Kenntnis der Katsverordnungen und 
im Arcliiv niedergelegten Kriegsrödel. Die anschaulichen 
eigenartigen Mitteilungen über die Belagerung, den Ent 
von Grandson und das Schicksal der dortigen Besatzung dür 
durchaus zuverlässig sein und die Stimmung, welche dar 
in Freiburg herrschte, die Erzählung, welche von den 1 
nehmern gemacht wurden, wiedcrspiegeln. Was er nicht se! 
gesehen und erlebt, das konnte ihm sein Vater, Heini Fi 
berichten, der seit 1460 dem Kollegium der Sechzig und 
1461 — 81 dem Kleinen Kate angehörte und somit von a 
politischen Vorgängen zu Hause wie auf dem Kriegsschaupl 
aufs beste unterrichtet war'). Ausser seinem Vater, der 
der Ueisgesellschaft der «Zimnierleute» zog, hat auch ein Pe 



437 

Krisen bei der Keisgesellsuhaft der Sclimiede und Ricliard Fries 
■ bei jener der Bäcker beim Auszug nach Murten ') sit-h beteiligt, 
vermutlich alle Verwandte von Hans Piios, Darum ist es nicht 
zu verwundern, wenn wir in seinen Aufzeichnungen gute und 
eigeiiartige Berichte finden. Über den Zug nach Saluzzo konnte 
er als Teilnehmer auf grund eigener Wahrnehmung erzähleu. 
Die Chronik ist nicht datiert, die Originalhandschrift uns 
nicht erhalten; auch fehlt es an direkten Angaben, um die 
Abfassungszeit zu bestimmen. Durchaus unbegründet ist die 
Annahme, Hans Fries habe 1478 angefangen seine Chronik zu 
schreiben. Sie beruht auf einer Verwechslung der Chronik des 
Hans Fries mit der sogenannten Stcrner'schen und wurde ver- 
anlasst durch eine Bleistiftnotiz auf der Innenseite des Ein- 
banddeckels von Msc. D 728 der ökonomischen Gesellschaft in 
Freiburg'). Allein da diese Handschrift nicht die Chronik des 
Hans Fries, sondern die sogenannte iSterner'sche Redaktion 
^es Berners Schilling enthält, so verliert die Notiz, welche 
mehrere Historiker irregeleitet hat*), für unsere Frage allen 
Wert. Die Chronik scheint bis Januar 1482 in einem Zuge 
geschrieben und dürfte bald nachher abgefasst worden sein. 
Dazu scheint der Verfasser zwei Nachträge gemacht zu haben: 
über den Zug nach Saluzzo (1487) und den Schwabenkrieg (1499). 
Dass die Beschreibung des Feldzuga nach Saluzzo erst nach 
dem Vorausgehenden aufgezeichnet wurde, scheint sich mir 
aus dem Umstände zu ergeben, dass sie nur in die Fruyo'sche 
Kopie aufgenommen wurde, während sie bei B fehlt. Die 
wenigen flüchtigen Notizen über den Schwabenkrieg stehen 
in Msc. B. ausser direktem Zusammenhang mit der übrigen 
Chronik: sie dürften darum auch erst nachträglich betgefügt, 
aber durchaus zeitgenössisch sein. Rücksicht auf die ausführ- 
liche Reimchronik von Lenz wird den Verfasser abgehalten 
haben, über diese Kämpfe mehr zu sagen; auch war er ja 
selber nicht Teilnehmer, während er die Expedition nach Sa- 
luzzo mitmachte. Bei Erzählung dieser letzteren bemerkt der 



') lieber die Auszüge der Freiburger niicii Murten und GrandBOu aind 
leider die Origioalrödel nicht mehr vorhanden. — ') Die Notiz. Tun der 
Hand Bädle'a ff) lautet « Chroaique oopiee pur Pet«r Fruvo le 2 maw 1556 
(In ManuBcrit conlemporain de tian* Tryeea, mort eii 1518.» — •) Vgl. 
Theod. von Liebenau im Auk. f. «ihweiK. Gesch. V, 15, ferner ArcbiT des 
hiator. Ver. Bern XllI, 451 u. G Tobler, die Chronisten n. Geachichtachreiber 
den alten Sern in liernei' Festscbriß I»91, S, 22. Auf meine An^e teilte 
mir Herr von Lielieuuu mit, dasa er seine Angabe von Herrn Uremauil. 
üibliolhekar in Frei bürg sei. erbalten habe, 



\PA 



Verfas.-rer über die Freiburger Hilfstruppen : c und was irbönp- 
maii Hanns Tochterman, ein sün Colman Tochterroans sebKD 
.Stammt «lie-re An^be in vorliegender Form schon von B»l- 
Fiit-ji. woran nicht zu zweifeln ist, so ergibt sich, dassk 
Wi fd»>er zu einer Zeit schrieb, als Uolman Techtennan nitk 
mehr am Leben war. Dieser ist nun seit 1487 nicht mtc: 
nachweisbar'). Also konnte dieser erste Nachtrag vielleicK 
nocli im gleichen Jahre geschrieben sein ; jedenfalls ist wahr- 
scheinlich, dass es sehr bald nach den geschilderten Begeben- 
heiten geschah. So dürfte man also mit ziemlicher Sicherheit 
annehmen, «lass der Verfasser sich etwa 1482 oder bald nachh«. 
jedenfalls aber vor 14S7 an seine Arbeit machte und die Chrooik 
bis auf seine Zeit fortführte. Nach dem Zuge nach Saluzzo 
(\4^1) kam der erste, nach dem ersten Zuge ins Hegau (Fek 
149!M der zweite Nachtrag hinzu. 

Niclits deutet daraufhin, dassder Verfasser zu seiner Arbeit 
beauftragt war. Walirscheinlich haben wir nur eine privatt 
Arbeit vor uns. da der Verfasser selbst an den wichtigsten der 
von ihm dargestellten Ereignissen nicht Teil genommen hattr 
und, wie es sclieint, auch noch in zu jugendlichem Alter stand, 
um einen solchen Auftrag zu bekommen. Da die sogenannte 
Sterner'sclie Chronik der vergangenen 25 Jahre, welche 1478 be- 
gonnen wurde, einen mehr offiziellen Charakter trug, so dürfte 
die von Fries mehr als Ergänzung mit spezifischem Freiburger 
Charakter zu betrachten sein. Der Verfasser sehreibt deutsch, 
aber ohne plastische Anschaulichkeit, ohne Gewandtheit im 
Ausdruck ; sein Blick ist mehr auf den äussern Verlauf als 
den inneren Zusammenhang der Ereignisse gerichtet. Auch 
mangelt ihm der politische Horizont, die historische Befähi- 
gung wie die Kunst der Darstellung. Die Sprache ist unbe- 
holton und schwerfällig, der Stil zerhackt und mühsam. Da- 
gegen verzeichnet er mit grosser Treue und 6ewissenhaftigkeit> 
was er erlebt, gesehen oder gehört hat, ohne hervortretende 
Parteinahme oder Leidenschaftlichkeit, es sei denn, dass er 
voll gerechter Entrüstung über die verräterischen Verbeis- 
sungen, durch die die Besatzung von Grandson sich zur Ueber- 
gabe verleiten Hess, die Wortbrüchigkeit der « valschen 
Walhen » geissclt, und auch die « verreter und mörder > oder 
gar die «valschen verreter und meineidigen böswicht von 

*) Gütiire Mitteilung von Herrn Staatsarchivar Schnewly. 



439 

- ^Yferden» (S. 411) für den elenden Verrat verantwortlich macht. 
'-^Das Vorgehen des Herzogs gegenüber der Besatzung von 
T Grandson findet er « schantlich ». 

c Sehr beachtenswert sind auch die Mitteilungen über den 

.'- Zusatz der Niedern Vereinigung in Freiburg nax;h der Schlacht 
: . bei Grandson und die von da unternommenen Streifzüge Einiges 
V Neue erfahren wir auch über die Schlacht bei Murten, vor 
i- allem über den Aufmarsch der Freiburger und des in Freiburg 
;;.. lagernden Zusatzes nach Murten*), die Freiburger Hauptleute 
1^ und Räte in der Schlacht und die Wichtigkeit des Geschützes 
auf eidgenössischer Seite. Weiter verbreitet sich Fries ausführ- 
. lieber als andere Chronisten über den daran anschliessenden Er- 
oberungszug nach Lausanne, über die Zusätze nach Bellinzona, 
sowie die bernisch - freiburgische Expedition nach Saluzzo, 
(1487) welche Anshelni glücklich ergänzt. Endlich sind von 
besonderem Werte alle auf Vorkommnisse in der Stadt Frei- 
burg bezüglichen Nachrichten. Zwar sind alle diese Angaben 
kurz und summarisch, aber schlicht und treuherzig, und machen 
den Eindruck von grosser Glaubwürdigkeit. 

Demgemäss ist der Chronik des Hans Fries ein eigener 
historischer Wert zuzuerkennen und zwar für die Zeit von 
1468 — 1487. Was voraus liegt, ist aus andern zeitgenössischen 
Aufzeichnungen bekannt; die Angaben über den 1. Zug ins 
Hegau im Jahre 1499 sind zu dürftig, als dass sie einen selb- 
ständigen Wert beanspruchen könnten. Manches ist zwar 
bekannt aus Schilling; aber vieles, was der Hemer Chronist 
verschwiegen oder nur angedeutet, findet hier erst seine 
umständliche Schilderung. Jedenfalls erhält der Anteil der 
Freiburger an den Ereignissen des Burgunderkrieges hier die 
gebührende Berücksichtigung. Der Verfasser ermangelt nicht, 
uns bei allen Zügen die Hauptleute, Räte im Feld und Panner- 
träger, ferner die Stärke der aufgebotenen Kontingente, die 
Dauer ihrer Abwesenheit anzugeben. Da nicht mehr alle 
Reisrödel vorhanden sind, so sind dies zuweilen die einzigen 
uns erhaltenen und, soweit wir es konstatieren können, in der 
Regel ganz zuverlässigen Angaben. Das Verhältnis der Chronik 

') Durch Msc. D habe ich mich verleiten lassen zu behaupten, der 
eidgenössische Znsatz in Freiburg habe an der Schlacht bei Murtt-n nicht 
teil genommen. Vgl Freiburgs Bruch mit Oesterreich S. 140. Erst nachher 
ist mir Msc. B zu Gesicht gekommen (s. oben S. 414), das jeden Zweifel 
beseitigt und auch von anderer Seite bestätigt wird, (s oben S. 414, Anm.6.) 
Bei D scheint hier eine willkührliche Abänderung Fruyos vorzuliegen. 



440 

des Hans Fries zu derjenigen, welche unter dem Namen Stera*' 
bekannt ist, kann nicht festgestellt werden^ bevor diese letzte!- 
veröffentlicht ist. Der 3. Band vorliegender Ausgabe m 
darüber Klarheit verschaffen. So viel darf indessen scbi 
jetzt behauptet werden, dass Fries neben der St^mersda 
Chronik einen selbständigen Platz behauptet und eigenen ^Ver 
beansprucht. Letztere lehnt sich mehr an Schilling an. währ« 
bei Fries diese Anlehnung eine rein äusserliche sein dürft 
So wenig der Name Fries den spätem Chronisten geläui 
war, so wenig dürfen wir eine Benützung seiner Chronik a 
nehmen ausser durch spätere Freiburger Compilatoren und i 
ihnen folgenden Geschiehtschreiber. Da diesen indessen o 
die Fruyo*sche Bearbeitung nicht aber das Msc. B vorgeleg 
zu sein scheint, so war Fries nie in seiner ursprünglich 
Gestalt, sondern stets nur in der Überarbeitung Fruvos \ 
kannt und demgemäss benutzt. Bis jetzt hatte sich niema 
die Mühe genommen, das Verhältnis der Handschriften 
untersuchen und festzustellen, was wirklich Fries eigentünil 
zukommt, und was als spätere Zuthat auszuscheiden ist. 



4. Edition. 

Nach den Ergebnissen der Handschriftenvergleich' 
musste Msc. B der Edition zu Grunde gelegt werden als 
älteste und dem verlornen Original am nächsten stehe 
Handschrift Abweichungen der Mss. D und S wurden in 
Varianten berücksichtigt, soweit sie für den Inhalt belangrc 
oder sprachlich interessant waren. Dagegen sind auch Zusä 
von I) S in den Text aufgenommen worden, wenn sie umfa: 
reich waren und die Wichtigkeit des Inhaltes es rechtferti 
die übrigen fanden stets ihren Platz unter den Variant 
Ferner wurden die Notizen, die in den verschiedenen Hai 
Schriften in verschiedener Ordnung aufeinander folgen, in • 
chronologischen Folge aufgeführt. Die Abweichungen in < 
Handschriften sind aus der Einleitung ersichtlich, die u 
ständliehe Datumsbezeichnung «im jar als man zalt von 
geburt» etc. wurde vereinfacht. 






441 

Für die Vereinfachung der Konsonanten wurden die am 
Frankfurter Historikertag (1895) aufgestellten Stieve' sehen 
Grundsätze zur Richtschnur genommen, jedoch das y als langes i 
beibehalten. Für das Nachschlagen fand ich es praktisch, die 
Eigennamen durch Sperrdruck hervorzuheben. Die römischen 
Zahlen wurden überall durch arabische ersetzt. 

Für die Überlassung von Handschriften fühle ich mich den 
Herren Graf Max von Diesbach in Übewil (bei Freiburg) und 
Herrn Prof. Dr. Franz Steffens in Freiburg, sowie der bischöfl. 
Kanzlei in Freiburg zum Danke verpflichtet. 



Freiburg, Ende Juli 1901. 



Albert Büchi. 



Bearbeitet von D^ Rudolf Ische r 



Dem Torliegenden Glossar hat nach Zweck uud Anlage dasjenige zu den 
Basler Chroniken als Vorbild gedient. 



ab I 26,19 aus I 36.11 von. 

abelouten I 15, is überrumpeln. I 
21.11 etc. erstürmen. 

aber I 7, i etc. wieder. 

abgerett 14,« verabredet. 

absezo^en I 36, i« entkleidet. 

ableiteu 1 96,8 sühnen. 

abmeigen 1 17, 19 abmähen. 

absagbriet I 17,2 Fehdebrief. 

abscheM 1 78,8? Beschluss. 

abscheiden I 129, 19 Abreise. 

abstaltent I 5, 19 pra3t. zu abstellen. 

abstan l 27,9 absteigen. 

abstat 1 181,11 etc. von der Stelle; 
vorwärts; fort. 

abstelen 11 75, t4 wegstehlen. 

abtedingen 1 34, 6 durch Unter- 
handlung' en abdingen. 

abtrag I 278, is Busse. 

abtragen 1 42, to ersetzen. I 89, 7 
zufrieden stelleu. 

abtretter 11 223,t Verächter; Feind. 

abtreip I 17. n prret. zu abtreiben. 

abwerfen l 104, te abbrechen. 

abwurt' I 235, ti Abbruch; Schaden. 

achtende 1 81, u achte. 

äfern II 162, 34 =^ nvern: wieder- 
holen; rächen. 

allemenglich 1 1,17 allgemeinlich I 2,tt 
jedermann. 

als I 3, ffo wie. I S,%7 etc. so. I 34, 13 
etc. wenn. 

alsbalde 1 31. te sobald. 

altgestanden I 16, u gesetzten Al- 
ters. 

alwegen I 4, ti etc. jedenfalls. I 
11, 17 etc. immer. 

ambt I 225,(8 Amtsbezirk d. h. Leute 
a. d. Amtsbezirken. 

ammeister I 243, 11 Bürgermeister 
(von Strassburg). 



an 1 16,1» etc. ohne I 16, ts etc. ge- 
gen 1 33,17 etc. in. 

ande 1 399,6 leid. 

anderwerb 11 175, 15 abermals. 

aneinandern I 20, it nacheinander. 

anfachen I 85, 1 6 anfangen. 

angan I 29, 9 brennen. I 44, & wi- 
derfahren. 

angebürlich 1 132, s angeboren. 

angends I 12, 15 etc. so-fort. 

angeng 1 61,8 Anfang. 

angewinnen 1 24,3 etc. abgewinnen. 

angstlich I 305, 1 schrecklich. 

anneimbsch I 68,19 daheim. 

ankeren II 31. n vorstellen, an- 
kerung I 282, «8. 

ankommen I 26, ti überfallen. 

anmütung I 200, is Ansinnen. 

annem II 190, 3s angenehm. 

anrede II 203, 4 anrede nn: ver- 
raten; anred II 257, 1« ge- 
ständig. 

anreitznng I 3, * 1 Angriff. 

annirlich I 235,9 nahe. 

ansboum II 105, so Brückenbalken. 

ansprach 1 4, ti A n spr uch. ansprechen 
I 4,18 Anspruch erheben 

anstossen I 21, «3 anzünden 

anstrengen I 231, 17 dringend er- 
suchen. 

antrag I 134,5 Anstifter. 

antworten I 17,4 übergeben. I 100, «i 
antwurten. 

anziehen I 61, «8 vorbringen. I 55,8 
anklagen. II 128,t4 antragen. 

anz6ugen II 215, n Anreizung. 

anzöugunge 1 196, ts Anzeichen. 

arbeiten 1 339, B refl. sich anstrengen. 

armbrest I 12, 10. 

art I 31, 10 etc. Gebiet. 

arzete I 38, a ärztl. Behandlung. 



444 



barmherziclich II 148, s Erbarmen 
erregend. 

becker8ÜweII71,8 Bäckerschweine. 

bedenken I 6, it zu bedenken ge- 
ben. I 7,16 überlegen. 

beduchte II 74,4 prset. zu bedunken. 

befinden I 45. ts erfahren. 

befristen I 161, ta erhalten. 

begeben I 70, lo refl. zugeben. II 
256, 14 sich grosser dingen be- 
geben = sich grosser Dinge 
entäuRsern; hoch und teuer 
Tersichern (dass, wenn er 
nicht die Wahrheit rede, 
ihm Leib und Seele verloren 
sein sollen). 

begegnen I 335, ti feindlich ent- 
gegentreten. 

begirlich I 123, h erwünscht. 

beglichen I 84, is gleichstellen. 

begriffen I 2, ti zusammenfassen. 
I 84, t7 ausgedehnt sein. 

begriffung I 1, i« Einschluss, In- 
begriff. 

behaben 1 27, 5 prpet. behüben = be- 
halten. 

behalt II 159,9 verpflichtet. 

behalten I 120, tr erhalten. I 234,» 
aushalten. 

behaltnilsse I 120, is Erhaltung. 

beheben I 116, ts behaupten; hal- 
ten. 

beherten I 308, ts durch Anstren- 
gung erzwingen. 

behüten I 157, t4 sich vorsehen. 

behutsame I 162, tt Bewachung. 

beitcn I 20, & warten, beit II 82, t4 
subst. f. Aufschub. 

bekantlich I 50, 1 kenntlich. I 151,8 
geständig. 

bekennen II 116, it erkennen. 

bekeren I 108, 19 zuwenden. 

bekerung I 338. n Entschädigung. 

bekrenken I 107,« verletzen. 

beladnus 1 63, st Last. 

beladung I 169. is in beladunge diser 
sach = indem sie diese Sache 
auf sich nahmen. 

belegen I 101, ig belagern. 

beleiden II 176,6 schädigen. 

beleiten I 26, ts geleiten. 

beiigen I 31,3 belagent. belagern. 

beiimpfet I 334, 3 gestattet; als 
angemessen erscheinend. 

bemütwillen I 162,1? mutwillig be- 
handeln. 

benügen I 49, ti subst. Genüge. II 
202,15 V. befriedigen. 

berechtigen I 151, 19 richten; ver- 
urteilen. 

berend II 243, 1 4 part. zu bern : Frucht 
tragen (Oostbänme). 



berendet I 29, it berennen ^ 

b e r a n n t. 
berichesen I 103, 3 bericfa 

ken 
bericht II 168, st Versöhi 
berichten I 40, 1 6 fried 

legen, 
berlin 1 49, u Perlen. 
beriirlich I 36l,t« benacl 
besachen I 1 57, ir e i n r i c l 
beschach I 14, 17 g'eschah 

chen. 
beschatzten I 5, 31 prset. 

tzen = Lösegeld 

lassen, 
beschicken I 31,tt komoi« 
bescbidikeit I 200, t5 Scbl; 
beschiessen I 5, t4 nützen 
beschriben I 151,2« etc. s< 

berufen; verachreil 
besechen II 95, u besuch 
besint I 320, is besonnen 
beslecht I 115, to Beschla 
beslos I 17, to sc bloss, 
besmähd I .S62, 5 Schmac 
bestalten I 245, 14 praet. zr 

gewinnen 
bestand I 4,s etc. pl. beste 

fenstillstand. 
bestäntlikeit II 215, 13 Am 
bestentlich I 3, a etc. be 

standhaft, 
besteten II 190, 1» feer.nia« 
besuchen I 119, 10 versuc! 
beswechen I 165, tc sc h w § 
betä^dingen I 1(J2, 4 vorl 

tedmgen I 40, 1 1 a u s n 
betonen I 277, tt besing 

Inhalt haben, 
betrugenheit I 150, t7 Fale 
bettris II 269, 15 bettlä^e 
beturen I 44, ti etc. bedau 

reuen lassen; zu kos 

ken lassen, 
betuten II 81, ts bedeutet 
bevachen I 230, u begreif 
bevelh I 276, ts Empfehli 
bevelhen I 3, 5 an vertrau 

prset. anbefehlen, 
bevestenen I 102, is bestä 
bevinstern I 123, to Terdui 
bewägen I 256, ts erwäge 
bewegen I 283,4 zugewo 

1 a u b t. 
bewegnis l 385, 10 Beweg | 
^beweren I 158, 9 tür et^ 

stehen, 
bezüget I 375, 15 mit Vertei 

miiteln versehen 
bezwungen I 289,3 ge%wu 
bieten I 26,« strecken 
bileger I2ul,»7 Beistände) 



445 



bir^halben I 19.» dem Gebirge 

entlang (vgl. Bins halb I 21,4). 
biwesen I 90, tt Anwesenheit, 
bleip I 20,11 bleiben prset. 
blig I 82,10 bleiern. 
bl6dikeit I 1, 19 Schwäche. 
bl6d U 227, etc schwach, 
blosen I 79, ai Blasen, 
b^cke I 79, so Musikinstrument. 

Pauken, 
bogner I 115, ti Bogenschützen, 
boler I 32,3 Böller, 
boschlich I 98, 15 boüclich I 65, is boscli- 

chen 128,28 böslich, schlecht, 
boslistikeit I 104, 20 böse List, 
bresten I 321, is etc. mangeln, 
bi'uchen I 7^,7 refl. sich bedienen, 
brüchig I 189,28 treubrüchig, 
brül 1 29,1 sumpfiger Ort; Wiese, 
buchen I 227, % proQt. zu backen, 

buken. 
büch8enklosI344,2s Qeschützkugel. 
bulge I 385, u Ledersack, (vv^x^t-v^ 
bütel 1 76,1 Geldbeutel. Z» Z^^ 
biitgelt I 187,8 Beutegeld. ""' 
buwen I 44, u etc. bauen. 






canzel I 49, t Kanzel, mascl. 

canzlii I 79, u.Kanzlei. 

chur I 92, 28 Grwählung; Eur- 
würde; Wahlrecht. 

clumen II 65, ts prset. zu klimmen. 

costen I 6, u Entschädigung. 

cristansblütguss 1 362,26 Christen- 
blut vergi essung. 

crützgacg II 195,3 Procession. 

dahar I 3,12 daher, 
dankneme I 198, 18 angenehm^ 
dann I 5, 2 damals, 
dannenthin I 84, 5 weiterhin, 
darab I 22, s herab, 
darbieten I 58, 1 anklagen, 
dargeben II 225, u verleumden, 
darluchent I 142, 6 prset. zu liehen : 

leihen, 
daruf hüben I 41, 19 dabeibleiben, 
davon stan I 51,4 abstehen, 
dehein 14, 20 irgendeiner, 
dennocht I 11, 12 noch, 
deweder I 827, 1 einer von beiden. 

II 161,20 keiner von beiden, 
dick I 3,21 etc. oft. vil und dick. 1 5, 14. 
dieplich 1 54, 10 diebisch, 
dirre I 5--J, 21 f. zu dieser, 
do I 35,25 etc. da. dobi I 180, 10 etc. 

dabei, etc. 
dozemal I 7,17 damals, 
dri^ I 12,15 drei, 
drustund II 245, 25 dreimal, 
durechten I 187, 13 verfolgen, 
durechter I 92, 25 Erzfeind. 



durluchtig I 2, 4. durlühtend I 2, u 

durchlauchtig, 
durnider I 366,7 herab. 

e I 54,29 eheliche Geburt; Ehe. 
II 183,10 Bund im Alten Te- 
stament. 

eben I 48,8 passend; gelegen, etc. 

eigenschaft ll 183,5 genaue Nach- 
richt. 

einhel I 60, 19 übereinstimmend. 

einicherlei I 229, S4 auf irgend eine 
Weise. 

einist I 5, 17 einmal, einest I 107, le^ 
einst. 

einswegs I 97,1« sofort; zugleich. 

ellenclichen I 271,29 für ellendeolichen: 
jammervoll. 

eilend I 92, 7 jammervoH. 

enbern I 324, 2 entbehren; ver- 
zichten. 

en blecken I 154, lo entblössen. 

endcrist I 896, u Antichrist. 

ende I 2, le etc. Ort. 

endelich I 218, 21 eifriff. 

endlich I 12,28 etc. tücntig. 

enent I 26, h, enend I 33, 1, ennet I 
16, 8, enenthalb II 162, 10 jen- 
seits. 

entgeilnüs I 42,28 Entgelt. 

entander I 231,11 der eine oder an- 
dere, einiffe. 

entblüi.dern I 13,2 plündern. 

enthalten I 23,23 etc. Aufenthalt, 
Schutz gewähren. I 234, 2s 
aufhalten. 

entladoüs II 79,7 Entladung; Be- 
folg uns. 

entlich I 110,? entscheidend. 

entsatzt I 231,8 entblösst. 

entschütten I 15, 17 entsetzen; be- 
frei en. 

entsetzen I 69,27 refl. den Wohnsitz 
aufgeben. 

entsitzen I 16, 6 etc. prset. entsas: 
fürchten. 

entwern I 95, 18 etc. berauben. 

entziechen II 187,2 verzichten. II 
285, 18 prsBt. enzigen. 

erbeiteu I 76, u erwarten. 

erber I 18, u ehrbar. 

erbermde I 28. n Erbarmen. 

erbermdenschilt II 85, 28 Schutz aus 
Erbarmen. 

erblenden I 396,7 verdunkeln. 

erbutten I 4, 15 preet. zu erbieten 

ergetzen 1156,34 refl. sich entschä- 
digen. 

erffrempt I 221,7 erzürnt. 

erhellen II 70, so durch Geräusch 
aufwecken. 

erhitzigen I 281,27 hitzig werden. 



446 



erkicken I 189,3 erquicken; neu 
beleben. 

erknellen II 70,8t erschallen. 

erkonnen I 147, tr erforschen. 

erlaschen I 249, n pnet. zu erleschen : 
auslöschen. 

erleiden 1 276,5 verleiden; ver- 
hindern. 

erlich I 18,b etc. ansehnlich; ehren- 
haft; ehrenvoll. 

erligen I 2, ts aufhören; liegen 
lassen. 

ermclich 11 117, tr armselig. 

ermiirden I 167,25 ermorden. 

erneren 1 178, ti refl. sich retten; 
schützen. 

erscheinen I 56,9 zeigen. 

erHchiessen 15, snützen. 

erschrocken I 78. si schrecklich. 

erschütten 11 243, 5 refl. erschüt- 
te rn. 

ersetzt I 399,32 besetzt. 

erstecken I 154, n ersticken; auf- 
hören machen. 

ersücheu I 45, 21 untersuchen. 

ertöt 1 22 24 getötet. 

ervolgen 1 61, 1 befolgen. I 235, is 
erreichen. 

ervordern 1 73. 17 auffordern. 

erwegnüs I 228,5 Bewegung; Ent- 
schluss. 

crweigen 1 90,2» erv^eichen; viell. 
antreiben, bewegen. 

erwinden I 123,5 unpers. fehlen. I 
196, 26 rückgängig werden, 
pnet. coni. erwunae. aufhören. 

erz^jugten 1 1I, 21 pnet. zu erzeigen : 
zeigen. 

erzugen 1 3, 29 praet. zu erziehen: er- 
reichen. 

erzüget II 43,8 ausgerüstet. 

essig II 51,30 essbar. 

etwan 1 120,7 vormals. 

etwie 1 38,25 ziemlich. 

etzen 1 340, t« essen, verzehren. 

faren 1 156, 31 verfahren. 

flechten 1 170, s refl. sich verbinden. 

flocken I 300. i« in Sicherheit brin- 
gen. 1 13, 13 geflockt. 

fluchent 1 16,24 prtßt. zu fliehen. 

forchtsam I 1*21, n furchtbar, 
furo hteinf lössend. 

irävelich I 125,33 freventlich. 

frefnen I 58,8 freveln. 

freidig I 184,8 mutig: kühn. 

freis I 398. 24 Kühnheit. 

frevelkeit 1 102, 20 Kühnheit. 

fridsjchilt II 206, 17 Schutz: Schirm. 

Irien I 48.7 mit einer Freiheit 
versehen. I 56,1? part. 

frig I 65, 10 frei. 



friheiten I 16, to etc. Pre 
Freischaren, pl. taii 
from I 34, t etc. bray; tfl 
fromclich I 174, it ebrlicl 
fromkeit I 136, t Bravhei 



fron I 323,,« heilig. 

Qmang I 
fügen II 75, ,4 sich yerfC 



fnimmanfl: II 218 



ilifif. 

,4 Unter 



funden I 27, 1« pnet, za fi; 
fürbas II 62, »3 fernerhin 
iüren H 85, 7 nähren, 
furer I 33. 1« fürder. 
fürgang I 91 „ Erfolg, 
fürlegung I 80, «, Vortraj 
fümemen I 42, <■ b e h a n d 
fürschiessen 1 1 ^64, 17 v o r e 

dein, 
fdrschirm I 278, tt Schi 

fluchte ort. 
ftirsetzen 1105,5 vorstrec 

fen. 1 209,7 leihen. 
fdrsorge II 210, i« Besorg] 
fürsprech I 54, »3 Anwalt 
fdrtrechtig II 176, j, vorb^ 
fürwäser 1 28-'i, n Verwes 
fürwenden I 57, te einwei 
fürwere I 362, 14 Vorkan 

teidigung. 
fürwerthin I 54, le für der; 
fürwort II 22, ts Vor behal 

Vorwand, 
fütre I 14,9 Futter. I 3J 

rage, Futterholen. 

gan II 68, s 3. sg. prses. » 

gönnen, 
ganz I 21, 9 gar. 
geberen I 129, 1 hervorbr 
geberer I 123, 19 Vater. 
gebrest II 101, 17 Mangel. 
gebrucht I 371,» erprobt. 
gedempt II 124, ir zu demm 

men; bezwingen, 
gedinge l 61,28 Beding^onfi 

Gericht, 
gefüge II 16,18 klein. 
gegent I 283,4 gekonnt. 
gegen wlrtikeit I65,t9 Anw< 
gehalt II 102,82 Behälter 
geuell II, 216,8 Zustimmi: 
gehellen I 88,20 zu8tinim< 
geherz I 203, 17 beherzt. 
gehirnt I 210, is gehörnt- 
gehorsami I 39, 21 fem. 
geil l 28,4 froh, 
gein I 13,24 etc. gegen, m 
gelan I 89,24 unterlassen 
gelangen I 78,84 gelingren 

zukommen, 
gelegenheit 19, is Lage; St 

Dinge, 
geleger 132,2« Lager. 



447 



geleit I 80, t7 Schutz, geleite 1 107, s4 
Geleitsgeld. 

gelte 1 114, s Gefäss. 

gelöuplich I 127, IT glaublich. 

gemachele I 62,7 Gemahlin. 

gemein I 52, so gesamt. 

gemeinlich I 164, lo gemeinsam. 

gemeit I 76, t6 froh. 

gemerke I 80, ts Grenze. 

gemolet I 75, u bemalt. 

gemünd I 49, i4 Spanne, als Mass. 

genesen I 15, t9 am Leben bleiben. 

geniess 11 289, it Ertrag. 

geniet I 371, 5 etc. genietet I 196, s 
erfahren. 

genoss 1 191, u ir gcnoss: ihres- 
gleichen. 

geprest I 258, i« Krankheit 

gepurlich I 120,5 gebührend. 

geraten 1 8, ig etc. geschehen; da- 
zu kommen. Umschreibung 
für das Verbum, das im Inf. 
dabei steht. 

gereissc II 70, n Angriff. 

geret II 271,35 versprochen. 

gerime I 144, ta Gereime, Lied. 

gerumpt I 20,8 geräumt. 

gerfiren I 53,1? bewegen. 

geseigt II 158,8 perf. zu saejen: säen. 

gesipt I 162,18 verwandt. 

gesitzen I 97,» zugeben. 

gesprech I 77, »7 beredt. 

gestalt II 240, S9 etc. Beschaffen- 
heit. 

gestillet I 7,17 beigelegt. 

gestrax I 214, ts stracks. 

gestuckt I 115, IS aus verschie- 
denen Stoffen zusammen- 
gesetzt 

gesliile 1 110,14 Thron. 

gestupfet I 8. 9 gestossen. 

ge.^wigen I 17, u verschweigen; ge- 
schweige denn dass. 

getat I 2,1 etc. That. 

getar I 84, »8 zn turren: dürfen; 
wagen. 

getemmer I 347, »3 Getöse. 

getorsten I 26, s prset zu turren: 
wagen I 30,2 tör. 

getrang II 241,4 Bedrängung. 

getrösten I 35, kt trösten; ermun- 
tern. 

getrungenlich II 219, 10 eindringlich. 

getruw I 60, 14 getreu. 

getruwen I 56, so trauen; glauben. 

getniwikeit I 268, it Treue. 

getürstikeit I 130, ,9 Kühnheit 

gevarlich I 90,« hinterlistig. 

geverde I 131, 21 etc. Hinterlist; 
Nachstellung. 

p^ewagen II 215,4 perf. zu wegen: er- 
wägen. 



gewaltsami I 3, 14 Gewaltthat I 3,to 
Macht. 

gewaltsbotte II 169, 1 Bevollmäch- 
tigter. 

gewante I 2, s Zugewandte. 

gewar I 166, is sicher. 

gewellen I 99,8 part prset zu wollen. 

gewent I 315,5 abgewendet. 

gewicht 11 215,16 geweiht 

gewist I 16, t5 part prset zu wissen. 

gewont hand 1 25, s6 gewohnt waren. 

gewor I 286,17 wahrhaft. 

gewust I 22, 14 verwüstet; ver- 
wundet. 

gihten I 149, tB verhören. 

gichtigen II 265,5 zum Geständnis 
bringen. 

gilien I 113, ts Lilien. 

gitig I 383, t& geizig; habgierig. 

gitikeit I 396, 19 Habgier. 

gir 1 397,4 Geier. 

glen I 87,7 Lanze. 

glich I 49, 15 Glied. 

glichlich I 165,6 in gleicherweise. 
II 96,s zu gleichen Teilen. 

glimpf I 41, 8 freundliches Ent- 
gegenkommen. II 181,6 Recht 

globen I 278,9 Glauben. 

glüpt I 314, to Gelübde. 

gom II 65,26 = goum: prüfendes 
Aufmerken, goum haben: in 
Acht nehmen. 

grawe I 324, 10 grau. 

grendel I 8, 10 ZTa u n. 

grimkeit I 92,4 Grausamkeit 

grondlos II 51,6 unendlich. 

gülte I 293, ,9 gulte. II 264, s etc. 
Rente; Einkommen. 

gurre I 181, 2& Stute. 

gurt I 345^16 gegürtet. 

güteten I 2, 29 Gutt baten. 

hab I 286,16 Haltung, 
hallstark I 144,1« halsstarrig, 
hau I 28,24 sich verhalten, 
handien 1 11,2 behandeln. I 104,9 

verüben, 
hang I 126,21 in hang diser sach: da 

diese Sache noch hängig war. 
har I 12,33 etc her. 
harfür bieten I 304, 30 zeigen, 
harr I 70, i in die harr: auf die 

Länge, 
harre I 392,26 Falle, 
harst I 229,12 Kriegshaufe, 
hart I 30, K schwer, 
harumb I 59, u darüber, 
harunder I 42, 1 unterdessen. II 

155.25 dazu; darin, 
hechel I 254, 21 kleine Hacke, 
heiltüm I 113, u Reliquien, 
heimen l 229,84 heimführen. 



• 



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>^,r.< . k-rirc:i I 1±L tt knieen. 

fif, '# j/^-r. .'.«rr . hl ; . V r r. * •- * r. ^ :=1jc«* I ^S. a Beqnemlichke 
r,/, - v;;,-!; ;. . . ^7 . , 4 » r: i * c i: * i.. X s t z e n. 

f^,w : >w , iif. .. kcn I 3»>. f kommen, kond I 152 
t^,w^t,% l lr2 u ',iLi^rkir, r- iiaa*rr^ gekommen. 

r4'ir/«;r* i 1'/. j p.'**, ri L*r>in:: hkl- k-j«p^Jch II Iw. i kostbar 

itiu k->*tiich I lT2.it ko«t«pieliff. 

köQthuÄ I 4o.« Warenniederij 



h^il \ S5^, «» ff/hi^r. KöQtnuÄ 1 4o.. WarenniederUff 

hfiM^'/i J 2J'^, tt hJdij/en: Treae k^aft I 124,» Kaaf. ^ 

((«•)oJ/«?fj. krege 11 Öo,m Krähe. 

hi*Mt J lif^. t< 0»Mträuch: Hecke; kretzen I :W.i kratsen. 

Oi-hijn' h. kriegihaflig 1 40. t krie^eriach. 

htj»<ri I ^^'/.^, « ^ i c h häuslich ein- kriepsnadlen 18.« Tolkstümlich : i 

t\i'.U^iut, *i\f'.\i niederJaihen. k. iitupfen: mit Kries bei 

hrttir I /77, »'. Hänger; lieherber- suchen. 

(/«•r kuchipelt I 255. ti Beitrag an d 
hM^t,Uiu*Ur I 2>I7, ,1 HauHrat. ,?",^^: , , . 

Jitit I :j'/;;. j/ lUiit.. Kuchli I 391, II kleine Kuchen. 

hfit<- I 11,1* Wtt(;h«jn; haj^erplatz; kum 1 39, jo kaum. 

Hut kumberhaftip I 172,? läati^. 
»luwi'hf I >^ 10 prj»'t.. /,ii hauen. ; kuntldt l 222, m Kundschafter 



liir/.il l.'t.» l«MtK«ii<;izl<' Zahl von 

Iiiw»'lti'ii 1 1,1. ♦'♦<•. iniiiM!rdar. 
>"<«l I 10, fk Mi'hiKf'run^HiiiaHchine. 

ih I ülH.i SrhiHlnn. 



kuntschaft I 62,2 Krforschnne 

6i,2 Aussage; Kenntnis. 
küre I 137,31 Wahl. 

kürris I 398, u Kürass. kürrissei; 

194, 1 Kürassier, 
kürzerung I 44,7 Kürze, 
knstal 1 3, 25; kügstal 18, leKuhsta 



lägel I 367,3 F&B8chen, auch als 
Mass. 

langbehart II 234, A langdanernd. 

lantman U 255, ts Hintersasse. 

lasten I 239, ao prset. zu leschen: 
loschen. 

lasterlich I 151,7 schimpflich. 

lechen I 90,8 etc. Leh« n. 

legen II 256, lo refl. widersetzen. 

leger I 20, tr etc. Lager. 

leisten I 52, tt verbannt werden. 

leistuog I 69, 14 Verbannung. 

leren n 50, n lernen 

letze I 33, so letzi etc. Befestigung. 

letzen 1 126, (verletzen; schädigen. 

licham I 346, 17 Leichnam. 

lichtUch I 281,t8 leichtlich. 

lidig II 296,11 ledig. 

lidhchen 1 260, 7 = ledeclichen : v ö 1 li g. 

liephartin II 75 etc. Freundin. 

ligen, daraf II 15*^4 auf etwas be- 
stehen. 

lilach I 254,19 Bettuch. 

lösen 11155,36 von der herbe rg: frei- 
halten. 

lotterhölzlin I 79,8t Lotterstftbe; 
Gauklerstäbe; Pritsche (?). 

louf ! 137,1 Vorgang. 

loufig II 293,18 gangoar. 

lugen I 398,28 brailen. 

lügen I 49,7 schauen. 

lül I 29,3 prsBt. zu lulen: singen. 

lümbde l 125, tt Ruhm; Leumund; 
Ruf. 

lüsten U 69, s gelüsten. 

lustlich I 183,8 mit Lust. 

lut 143,11 nachlut: laut, nach In- 
halt. 

lut II 190, te piSBt. zu lüten: läuten. 

luten I 148,14 laut werden lassen. 

luter I 5,31 klar, deutlich. 

lutem I 32,13 erläutern. 

lütkilche I 60, 9 Leutkirche; Mün- 
ster. 

mal I 39, u under allen malen = 
jedesmal 

mansnanien I 264,17 von männ- 
lichem Geschlecht. 

markten I 133,5« prtet. zu merken. 

marstaller I 81, ts Pferdeknecht. 

marzal I 32, 1 6 etc. Verhältnis. 

mass I 65,24 Masp. 

mechelen II 175,« vermählen. 

mechtigenll 169,« refl. für einen Ab- 
wesenden handeln in Hoff- 
nung auf dessen Genehmi- 
ge njf. 

meig I 236, 10 Mai. 

meinen I 19,6 gedenken, 
meinung I 20, t Absicht, 
menger I 20, is mancher. 



menlich 16,« jedermann. 

mer I 47, u mit der meren band: 
Handmehr. 

mere I 9, u Gerücht. I 86, t Nach- 
richt. 

merket I 76, ts Marktplatz. 

merss II 127, la Mehrheitsbe- 
8 c h 1 u s s. 

mess I 49, is Mass. 

messachelfanen II 104. to Messge- 
wandfahnen; rrocessions- 
fahnen. 

mile I 311,«; II 16, is. 

minnzeichen II 155, t« Wundmale. 

missegan I 157,84 fehlgehen. 

misshandel I 168,8 Missethat. 

mittel I 2,4 Vermittlung, an (on) 
mittel I 8, 8 etc. unmittelbar. 

molen l 275, 2& malen. 

mone I 343,5 Mond. 

mordax I 387, i Streitaxt. 

morndesi 13, is am folge öden Tage. 

müig I 9, to Mühe. 

muntman I 371, is Beschützer. 

murten II 172, 10 prst. zu müiden : 
morden. 

mössenclichen I 73, 5 mit Müsse. 

mustre II 10, 17 Musterung. 

nachmalen I 12, 1 später; nachher. 

nachrede I 57, «t Duplik. 

nachrüwig I 128, ti betrübend; 
nachteilig. 

nachverlassen I 65, 7 hinterlassen. 

nam I 175, i« gewaltsame Weg- 
nahme. 

namen I 211, 15 mitnamen: nament- 
lich. 

nämlichen I 37, to nämlich. 

necher I 266, 4 näher; necher dann 
in: in weniger als. 

nechein I 199,1« nähern. 

neren II 71, n retten. 

nider 1 19,2« hinunter. 

nidsich 1 110,«) hinunter. 

niendert I 45, 25 nirgends. I 50, 1 
nicht. 

nome II 159, n = name: Wegnahme; 
Raub. 

not I 264,33 inen war not: sie hatten 
grosses Verlangen. 

nothalb I 66, uaus Not; notwen- 
digerweise. 

nötigen I 20, t7 bedrängen, 

nü 148, t etc. nun. 

nützit dester minder I 10, it nichts- 
destoweniger. 

ob I 12,1 etc. wenn. I 33, 15 etc. be- 
vor, I 18,« etc. mehr als. 
obgerürt I 66,2t oben berührt 
obwendig I 34, 10 oberhalb. 

29 



450 



ocht I 5,7 Acht. 

on I 77,80 ohne; aus» er. 

ordnunge I 15, tt etc. Schlachtord- 
nung. 

ort I 32, ij Seite. 

ortslos I 96, 18 fester Platz; Grenz- 
flchloBs. 

ougenschin 1 60,t7 augenscheinlich. 

6we I 392,80 pt zu owe: Au; Insel; 
Wiese. 

paner I 25, is f. Banner, 
parrhie 1 50,9 Parteiung. 
passen 1 96. is Pässe, 
pfalletz I 100,81 Pfalz, 
pfenwert II 191, 84 Pfennigbröt- 
chen, 
pleren II 65, t4 weinen; klagen, 
prest II 51,81 Mangel. 

rangenwin I 24, 19 Elsässer Wein. 

rann II 235, 31 prset. zu rinnen; 
schwimmen. 

rat I 27,11 ze rat werden: besch Hes- 
sen. I 203,14 etc Vorrat. 

rechen I 55, si anrechnen. 

recht I 152.80 Gericht. 

rechtvertigen I 150,« richten. 

reder I 80, n Redner. 

reichen I 27, 1 4 holen. I 240, to ge- 
langen. 

reise 1 188, 14 Kriegszug. 

rennen I 112. «1 beim Turnier ren- 
nen, reiten. 

respen II 105,9 raffen. 

rettent I 8,15 praet. zu reden. 

richsnen I 78,1? walten. 

richten I 42. u beilegen. 

richtung I 2, 10 Friedensscbluss. 

rickelll, 16 Verschanzung; Verhau. 

riff 11 299, 8 fem. S e e u f e r (hier des 
Genfersees). 

rifwein II 270,4; 299,8 Wein, der 
an den Ufern des Genfersees 
wächst, (im besondem Lavaux). 

rindris II 192,7 vom Rind. 

ringer I 305, s leichter. 

ringwissumb 1 91, 17 ringsherum. 

risen I 51, 14 prset. zn risen: bewe- 
gen ; erregen I 394, 30 zuteil 
werden. 

rosbaren II 76, 1 von Pferden ge- 
tragene Sänfte. 

rospaner I 19, t Reiterfahne, r. uf- 
werfen: eine Fahne entfalten. 

rosvolk I 19,4 Reiterei. 

roupgüt I 39,10 Beute. 

ruch I 29,5 rauh. 

rüchen 1 154, 15 sich kümmern. 

rucken I 136,3 Rückhalt; Schutz. 

rümpfen I 270,4 refl. runzlich wer- 
den. 



Rünscher g^uldin I 5, u ri 

Golden, 
rnng I 394, i« einen mna 
ruf I 36. to zu rür: zar U 

Nähe; i^anz nah 

Schlai^. 
rüwe I 11, • Ruhe. 
rüwe II 71,10 Keue; Sei 

sach 1 22,85 prset. zu Reh 
sackmann machen I 248, i» 
sag 1 4,tt Anesai^e, W< 
sage II 235,00 Säi^e. 
s&li^ I 128.CO glQcklicb 
samit I 87, 4 Sammtroc 
sampnung 1 35, 5 S a m m j 
satt I 191, 16 genügend. 
Schäften 1 51^ 10 ausrich 
schaffzabelspiel 11 67, 10 Sc 
Schalk II 233,13 Bosheit 
schalkhaft 1 146, ao. schalkl 

hinterlistig, 
schalten I377,e trennen; 
Bchankt I 25, u praet. zu s 
scharine II 4, 1 o ; schari] 

Kriegsmantel 
schatz^elt I 43, «5 L o a k a 
schedlich I 312, t ein schec 

Missethäter. 
schemmen 1 2,» sch&mc 
schenken 1 173, 7 besehe 
scbenkinen 1 280, it Ge 

manchmal auch Ehr 
scherer 141, ts Tuchschei 

arzt 
scherm I 178, 19 Schutzd 
schicken I 233, to refl. 

schicken; sich be| 
schien I 157, t7 schön. 
schilt II 96,u Schildtha 
schimpf 1 341, e Kampfs pi 
schinbar II 81, tj otfenki 
schlupf I 277,11 Schlupf 
schoss I 238, to Geschoss 
schreip I 89, te proet. zu s 
schrenzen I 395, s einen 

Loch machen, 
schruwen I 15. s4 praet zu 
schulde I 171,11 zu schulde 

der Fall sein, 
schütz 1 34,14 Seh US 8. pl. 
seigen II 250, 19 senken; at 

verteilen, 
seitent I 19, n prset. zu sa 
selde I 103,4 Glück, 
selig I 173,10 gut. 
eellenclichen 1 120, 17 glüc 
selzen I 50, u seltsam, 
semlich I 3,28 etc. solch, 
sicherlichen I 42, «9 in S i 
sichern I 3S3, ? auf Geli 

aufnehmen. 



• 5 

li 



451 



«ider I 2, i seit. 

sidcrhar I 56, i seither. 

si^nimft I 380,19 Siegnahme; Sies^. 

Hind I 28,4 seid. 

sittenklichen 1 232, is ruhig. 

sittig I 804,6 anständig; ruhig. 

siecht 1 1 13,5 einfach. U 249,tt recht; 
in Ordnung. 

fliegregen II 284, 13 Platzregen. 

slifen II 69,14 slifen lan: hingehen 
lassen; aufschieben. 

sliifen 1287. a schleifen; schärfen. 

süssen I 262,19 zerreissen; zer- 
stören. 

slouf 1 240, 4 pt 8Bt. zu sliefen : schlü- 
pfen. 

smacheit 1 131, t Beschimpfung. 

smecben I 98, 19 schmähen. 

smecken I 102,9 merken. 

smiden II 266,93 prägen. 

sniucken I 254,6 schmiegen; sich 
in etwas ergeben. 

snä,bel I 68, A. Spitzen an den 
Schuhen. 

snel I 23- ',9 in Eile. 

snellen I 821, is fortschnellen. 

snellicl'ch I 87, ti eilends. 

snür I 398, n die snür nehmen: die 
gerade Richtung nehmen; 
schnurstracks davon laufen 

sobalde und I 146, is sobald als. 

som 1 87, 18 Saum; Last eines 
Saumtieres als Mass. 

sömer II 56, «? Saumtiere. 

somross I 18,7 Saumrofls. 

sond I 28, 10 sollt. 

sott II 69,8 sollte. 

8|)enne I 189,ii Zerwürfnis. 

Bpennig I 361.94 streitig; im Krieg 
begriffen. 

spien II 62,9 prset. zu spannen. 

spisen I 87, 19 speisen; versehen. 

spitz I 54, 16 masc Schnabel; Spitze. 

stat I 288,7 Raum. 

statklichs 1 282, 91 stets. 

stechelin I 272,29 stählern. 

Stegreif 1 87,7 Steigbtiffel. 

sterbet I 258, 15 Tod durch an- 
steckende Krankheit. 

steticlichen I 8,91 immer wieder; 
beständig. 

st ettmeister II 167, 93 Bürgermeister. 

stigleiter I 254, 15 Sturmleiter. 

storke I 102,93 Storch. 

stos I 327.94 Streit. 

stram 1 98, is Strom; Strasse. 

strich I 19,91 We 9. 

strichen I 294,4 eilen. 

8trichwerinenn38,i6 Befestigungs- 
linien. 

stroufreis I 19, 7 Streifzug. 

«tuden I 181,7 Gebüsch. 



stunde 1 176,93 zu stunden: sogleich. 

stüpfen I 76,14 antreiben 

stür 1 5.9« etc. Beisteuer; Unter- 
stützung. 

süUen I 64,15 sollen. 

sum I 245,14 Anzahl. 

sumen I 15,7 refl. sich versäumen; 
sich aufhalten. 

sumpnü'S II 181,8 Säumnis. 

sän II 86,32 Sühne. 

sunder I 25, is besonders. 

sunderbar I 184,98 besonders gross. 

sunderheit I 42, 26 mit sunierheit : be- 
sonders. 

Sündern I 49. 19 aussondern; unter- 
scheiden. 

sundrig I 138, 9s einzeln; allein- 
stehend. 

süngicht I 18,4 Sonnenwende. 

sur I 323,10 sauer; grimmig. 

swanz I 46, iB Schleppe. 

swarlicb I 226,95 schwer. 

swelli II 235, S9 Schwell werk. 

swemmen 1149,26 schwimmen; über- 
setzen. 

swenkel II 66,31 Schmachzeichen 
an der Fahne. 

sweren I 46, 91 beschwören. 

swinspiess I 87,27 Schweinspiess; 
Speer des Fussvolkes. 

swintlich I 198,26 gewaltig; unge- 
stüm. 

swür I 46,17 Schwur; Fluch. 

tag I 94,29 etc. Verhandlung; Zu- 
sammenkunft 

tagleisten I 7, 9 etc. einen Tag an- 
setzen. 

tagriten I 108,6 zu einer Gerichts- 
verhandlung reiten. 

tagwaner II 173, s Tagelöhner. 

teaingI6, 18 Unterhandlung: tedin- 
gen. I 9, 9 etc. verhandeln. 

tichSr 11 114, 18 Dichter; Verfasser. 

tone 1 157,81 gethan. 

toppel I 91,27 Würfelspiel. 

torrecht I 1, 19 torlich I 84, 8s thö- 
richt. 

trang I 3,28 Bedrängnis. 

tratt I 399,11 schnell 

tratz I 237,19 Trotz. 

treffen II 156, 1 betragen. 

treffenlich I 5, 18 etc. ernstlich; ge- 
hörig; scharf. 

treffenlichen I 51, 10 passender 
W eise. 

trock II 10:^,5 Trog; Kiste. 

trösten I 12,9 freies Geleite zu- 
sichern. 

trostlichen 1 83, le getrost. 

tröwort 120,4 Dronwort. tr. triben: 
ausstossen. 



452 

track 1 3,)t SedrOckunR. 
truckin I 204,, trocken, 
trometer 1 17,» Trompeter, 
trummeu 1 29.1 trainmeln. 
itüpnüaae I 133.» BetrQbnii. 
tniren 1 321,n reuen, 
truwen 1 28.,. erwarten. 
ticheckinelI83,]B Panzer oder Lei 

rock. 
tür 1 258,. nuBgeEeichnet; hei 

lieh. II bS., wenJK. 
tdriteIS93,,t lürstig. 1362. .7 kQh 

mutiR. 
tamg I 165,1 tausend. 

über I ;W.>i wider. 

über das doch 1 92.it während do< 

liborein I 5, 1 



41,1 



laamt 



ilberfareu II 

Recht verletzen. ~ 
liberfaeben 1 53, > befreien, 
dberhören 1 2», n erobern, 
dberilen I S50.,D Qberfallen. 
liberkoniiiieii II 70,» überwinden. 

11 -n;. Übereinkommen. 
dbemierPn I S70,i, äberstimmen. 
Übertrag II 162, ,1 Vertrag. 
übertrusen I 160,i achlicbten. 
iSbertrefi'enlichoBter I 119,. vortreff- 

lichaler. 
liberwerden IlO.ia übe 



■hoben wer- 

rdurcb. 
Aufbruch 



oibrechen II 177,. 
nfenthalt I 31. 1, 

Scbiitn. I 33.; 
ufenthalteo 1 74, i< 1 



nfnemen H4,ii> vergaben; iti 
nfrÜBtong 1 82, ,4 Auarüatung 
uf»tzI3,ir Plan; Kriegs] iat; 

sieht. 

nf«etiie 1 258, it verschlagen. 
uFalagen I 325,tg aufspielen. 
uftüge I44,,prEBs coni. lu anfthun. 
ufTUhen I 168. ,■ auffangen, 
ufwerfen il I5(l.(, erwäblen. 
nfwischen I 343, t prast. wüsten uf ^ 

wualen 347, »j ^ wuacbten: anf- 

fähren. 
ufwiseu II 138,, aufreizCD. 
ufiug I 125,4 Aufaohnb. 
ufzdgie 1 16',), B säumig. 
unib das 1 -JO. i> damit, 
nmbed&nkig 11 25. „ ohne Bedenken, 
imbsässe 1 11!),i] Nachbar. 



umb'tender I 104.» Umstände 

(Jmsleheodeu. 
omhcus I .S75, ( ameoneL 
umbcoch 15,« preet. su omi 

hinhalten; belästigen 
nnabgeieitcr Mtchen I 5,t» ohn 

saite, ohne KriegaerklS 
unablesa liehen 1 47, u uaablä 
unbewart aller ir eren I lfi7, it: 
:h Abaag 



1 hnbe 



UDclagbar I 89, 1 
K^laee. 

iiiid.'r[!iüiintiichll 
nndergan I 134, u 



underuiigeii 1 &5,tt dabei, 
unders&sse I 124,s Unterth 
onderstan I 22, ■ unterivel 



underwegen I 26, 14 anterwe' 
bliben 140,1 nnterweee 1 
bleiben. * 

undeiwilent I 132,» untcrdei 
uiiderwiiideu 16, s auf sich nel 
uudernorfen 1 2)3,s unterthk 
nnderzügen II &2,)o gefflttert 
uitdelen I 97. t üntbaten 
iineinheMikeitI5Ü,. MiHsballis 
Duendlicfa I 864.it nntOchtiir 
unerberlicb 1 129,,, nnehreol 
unerfolgt 1 ISö.u ohne Befoli 
unlür II 195,s Unfug. 
ungefel 1 149, 13 )-tc. iiturevel - I 

gesohick: Unfair 
uDgehenkt I 278, ti unerbitt 



hOrt. 
uugflni 



ungehort I 97, 17 
ungelegen he it I 

Lage. 

ungemüt I lS5,i unmutiiv 
ungeschaffen I 76. it häselicfa 
ungeschaffet I 33, » unverricl 

Dinge 
nngescbicht 1 205, h Dnthat. 
ungevärlich II 294,» ohne H 



h. 



rmö( 
auf 



list. 
unglimpf I 169.7 Sehmat 
nnkomlich II 107,), unbe 
utitiio^ot)<ie I 834, in unve 
uiiterwiiiden I 102, t refl. 

unleiziv-rh,.,! I 146,. entziehe' 
un(r„Kk-„lidi I 123,„ unsterb 
um I 380,, bis. 

nnverbogen 1 74,ti unrergeei 
unverkümbert I £K),» nnbehel 



453 



unverkrenket I 61,3 un^ekränkt. 

unvordenklich I 127, 17 wirkangslos. 

unverzeit I 893,8 unverzagt 

unverzogenlich I 120, it unverzüg- 
lich. 

unwerlich I 213, n nicht wehrhaft. 

unwissender dingen I 36, u unver- 
mutet. 

Unzucht II 5,18 etc Gewalt; Unge- 
hörigkeit. 

üppig I 314, 17 leichtfertig. 

urfechbrief II 214, u Versprechen, 
sich nicht zu rächen; Ver- 
bannung mit Ehrlosigkeit. 

urfris II 192,7 Hammelfleisch. 

urkund I 53, ib Verantwortung. 

urlop I 43, 19 etc. Abschied; Ent- 
lassung. 

ursüch II 291.« Nachforschung. 

ürti I 315,15 Zeche. 

urvech I 188, is unangefochten. 

usdermassen I 179,6 ausserordent- 
lich. 

usgehenkt II 189, tt offen; aufgelöst 

usgiessen II 140, s ausstossen. 

usher I 80, t heraus. 

uskommen I 69, u zu Ende sein. II 
156,10 verschont bleiben. 

uftlassen I 12, 10 abspannen. 

usrichteo II 153, ti anfertigen. 

ussen I 109,1(1 draussen 

usser 1 52, t7 äussere. 

usspehen 11 76,9 erspähen. 

usstä^ndig I 119, 15 ausstehend. 

ustrag I 129,11 Schlichtung. 

ustragen I 75, ti erledigen. 

nstreglich 182,8 festgesetzt; sicher; 
zum Ziele führend. 

uswendig I 131, it aunserhalb. 

ützit I 4, t6 irgend etwas. 

vächde II 21,7 Gefecht. 

vachten I 213, ti prset. zu fechten. 

vanknüs I 289,n Gefängnis. 

vasse I 22,13 Fässer. 

vast I 5,17 etc. sehr. 

vech I 14,9 Vieh. I 49, it Pelzwerk. 

vecht I 335, n Streit. 

veltflieche II 115, 10 feld flüchtig. 

vende II 67, n Bauer im Schacn. 

verantwurteu I 109, tt ablehnen. 

verbunden II 2, tt für verbunnen : 
missgönnen 

verhüten II 53, 17 als Beute ver- 
teilen. 

verclerung I 198, 19 Erklärung. 

verdackt l 113, so mit Deckel ver- 
sehen. 1 I70,fo verhüllt; be- 
pchönigend. II 49, t4 mit De- 
cken versehen. 

verderben II 68,« intr. zu Schaden 
kommen. 



verdruckt I 201, t4 unterdrückt. 

verfachen I 4, is verfangen; helfen. 

verfolgen I 2, so nachfolgen 

ver fürsprechet I 151. t» mit einem 
Verteidiger versehen. 

vergrifen 1 42, tr inbegriffen. 

verhalten I 360. 15 zögern. II 33,8 
warten auf; zögern um je- 
mands willen. I 233, to ver- 
bergen. II 79, 15 zurückhalten. 

verhandeln I 61, 13 sich vergehen. 

verheben I 125,16 verhindern. 

verbeugen II 18, 1 6 etc. gestatten; 
geschehen lassen. 

verbergen I 171, tt verheeren. 

verhergrnng II 183, 1 8 Verheerung. 

verhorn I 47, ti anhören. 

verhüten 1 10,6 behüten; bewachen. 

veriechen I 46, t gestehen. 

verkiesen II 184,5 verschmerzen; 
verzeihen. 

verkomen I 252. t6 verhüten; ver- 
hindern. 

verlangen I 165,^6 gelingen. 

verlassen I 364, 10 anbefenlen. 

verüben I 206,7 bleiben. 

verligen I 400|t3 liegen bleiben. 

verlihen 1 185, 17 part. prset. verlnchen: 
verleihen. I 391, it verlüchen. 

verlouffen I 10,7 begeben. 

Vermachelschaft II 159, t7 Vermäh- 
lung. 

vermisch hing 1 277, ti Vermischung. 

vermitten I 163, ts vermieden. 

vermügent I 60, t4 Vermögen. 

vermüglich I 103. n möglich. 

vernieten I 155, 10 befestigen. 

verpfant I 97,6 verpfändet. 

verre I 12, s fern; weit. 

verrer I 119, 19 ferner. 

verreren I 2S, 1» vergiepsen. 

verrichten I 72,7 versöhnen; bei- 
legen. 

verrumpt l 132,8 berühmt. 

veraampnen 1 14, ti versammeln. 

verschätzen 1264, 10 geriujg schätzen. 

verschetzen l 33*^i6 preisgeben. 

verschinen I 276, »9 vergehen; ab- 
laufen; fällig werden. 

versechung II 159, to Verhütung. 

versehenlich I 75, 15 mit Gewissheit, 
zuversichtlich zu erwarten. 

verseit I 30, w versagt. 

versessen II 88,13 angewachsen; 
schuldig. 

versigeln I 141, t besiegeln. 

verslinden I 44,4 verscnlingen. 

verslügent I 17, 7 prsßt. zu sich ver- 
slagen: sich verteilen. 

versmachen I 37, 4 verschmähen; 
gering schätzen. 

vergolden I 207, 15 besolden. 



454 



versprechen I 175, u vertreten; in 
Anspruch nehmen; verteidi- 
gen. 

versprechen lieh II 80, u verbündet. 

verstentnüs l 40.5 Üebereinkunft. 

verBtosiien I 84. 12 verstecken. 

verstricken I 1ö9, 1 schliessen. 

vertedingen I 204,2t durch Verhand- 
lung entfernen. 

vertigen 1 49,9 ausfertigen. 1 52, h 
vor Gericht ziehen 1 69.« aus- 
weisen 

vertragen I 93, 17 erhalten. I 179,22 

festatten. 1 188, t9 wegtragen. 
284,8 enthoben. 1 asi,8 ver- 
zeihen. 11 153.1« verleumden. 

vertruck 1 1H2, n Unterdrückung. 

vertrücken 1 89,2 sich herandrän- 
gen. 1 181,17 verdrängen. 

vervahen l 196,23 refl. sich unter- 
fangen. 

vervarn 1 276,28 dahin fahren. 

vervelhn 1 281,29 z» Falle bringen. 

vervolg 11 24,24 P'olge. 

vervolg(»n 1 109, 17 Folge leisten. 

verwarlosen I 89, u refl. nich in Scha- 
den bringen. 1882, 7 nicht be- 
achten. 

verwegen I 67, 2t part s. verwegen: 
Hich entschliessen. II 2^,35 
sich fortbewegen; verlassen. 
11289,21 erwarten. II 242,25 ver- 
zichten aufetwas; etwas ver- 
loren geben. 

verwürken T 61,i2 »ich verfehlen. 

verzaiten 11 5, 19 prait. zu verzehren. 

verziechen 1 62,2 verweigern. 

verzucken II 205,2; verzucken II 300, 12 
weyroissen; wegführen. 

vichsvermiHchlung 11 81, ts Sodo- 
mi terei. 

viren 1 219, it. viiren II 15, i« feiern, 
müssig sein; mit Dat. = einem 
Huhe gönnen. 

volent I 285,4 vollendet. 

voll I 264,33 «len vollen: zurüenüge. 

volmechtig l 78,24 bevollmächtigt. 

vorbcslifSHen 11 181, 13 verschliessen. 

vorcht^am 1 92,8 gefürchtet, 

vordrig I 35, n trüher, 

vorgeblüt 1 277,2 vormalig. 

vorhalten I 147,7 vorenthalten. 

vorstan 1 85, 1« vorherstehen. 

vorstnich I l-'7, «« erster Streich. 

vorteil I 49,3 Vorrecht. 

vrömd nemen I 81,29 befremden. 

wamale 1 86, i«. wamsel I 387, 15 Wams. 

wann 1 8, co als; ausgenommen, 
wann das I 5, 2 etc. weil. 

wannen 1 76, 4 in der Futter- 
schwinge schwingen. 



war I 27,11 wohin, 
wart II 16, ]• Bewachung, 
wartent I 15, u prset. zu we 
wegen II 65, ao wehen; trag 

Gefieder im Winde, 
weger II 66. 19 etc. besser, 
weidelich I 75, ts stattlicl) 
wend I 823, s zu wellen i 

wollen, 
wenden I 215, « zur Umk( 

wegen, 
wendig! 130, 13 ruckgängi 
wer I 24. 15 wäre. 
werb<nI295, 16 handeln; cr^ 
weri I 14,t Wehr; Schutzvi 

werinen I 24, t« etc. Waj 
werken 131,28 an einer Bela 

arbeiten 
werlich 1 10, 6 wehrhaft. 12 

befestigt, 
werschafb II 289, 31 Währui 
wider billichs I 5, 4 u n h i 1 1 i gi 
widerdries I 66, «.e Verdrubi 
widergelt 1 29, ,n Varize I tu 
widerkeren I 43.2« wiederg 
widermütl 136. * TrQbsal; 5 

mut; Zorn, 
widern I 202, 1 1 weigern, 
widerstan I 135, u verbind 
widerteil I 14,24 Oegenpai 
widertriben I 63, is hintert 
widren I 103, u sich wid< i 
widrig 1 164,17 zuwider, 
wiger II 237,25 Weiher. 
wilend I 65,« ehemals, 
wind I 25, 14 Windhund. 
wirdig I 45,15 hochwQrdic 
wirdikeit I 388, 12 Kostbar] 
wisen 1 4, 2s anordnen, 
wisslich I 136,14 weislich, 
wiste II 258, 1 prser. zu wi 

258,5 prset. zu weisen, 
wite I 21, II etc. das offen 

I 34,20 Bresche, 
witern 1257,» etc. erweiter 

ter beit'ut^en. 
wilzig 1 133,2 klug, 
wo I 2,25 etc. wann; wenn 
wogen II 18,18 wagen. 
wolerzügtl 177.17 wohlausge 
wolmügend I 181,2* wacker; 
wende I 97,4 prset. zu wähn 
woient l 90,12 waren. 
Wortzeichen 1 192, 13 Erken: 

wort; Parole. II 116,7 1 
wunne 11 288, 31 etc. Weiden i: 
wurfent sich widerumb I 12, ts 

ten sich um. 
wütent II 65, is priet. zu w a t 

zabelen II 50, 1 zappeln, 
zart 1 393,9 prset. zu zerren. 



v> 



455 



•r 



zechende I 326, is Genta im Wallis. 

zend I 154,10 Z&hne. 

zergen I 73, n sich auflösen; auf- 
hören. 

ze ring unib I 20, i ringsherum. 

zerlegen II 200,1« beilegen. 

zerrennenl 193, n beim Rennen zer- 
brechen 

zerspreiten I 77, t zerstreuen. 

zerstören I 204, n in Verwirrung 
bringen; verstören. 

ziechen 1 109, it refl. sich begeben. 

ziger II 250,1. 

zil I 125,4 Frist. 

zimlikeit II 143, A Schicklicbkeit 

zinstag I 18,3 Dienstag. 

zit I 2,t etc. neutr. 

zollstock II 236 17 Zollhäuschen. 

zoren I 400,8 aas tut zoren: es er« 
zürnt. 

zougten I 82,80 prset. zu zeigen. 

zu I 59, t9 etc. gegen. 

zucht I 225.15 Höflichkeit. 

zubeglidet I 283, 17 als Glied ange- 
hörig. 

züge 1 4,10 etc. Kriegszeug. 

zügehaft II 162,26 zugewandt; zu- 
gehörig. 



zügesatzt II 281,1 Beisitzer. 

zügeseit I 6,5 zugesagt. 

züglider I 175,5 Mitglieder. 

zübt 1 128, it sing 3 P. Praes. zu ziehen : 
gereichen. 

Zukunft I 69, S5 A n ku n f t. 

zuleiten t I 8, 17 praet. zu zulegen: bei- 
legen; annängen. 

zülouf I 38,10 Sturm; Angriff. 

zünden I 391, te leuchten. 

zürüsten I 40, u zurichten. 

Zusatz I 83,2 Zu^^ug; Unterstütz- 
ung. 

zuschüp I 5,11 Hilfe; Vorschub. 

züstan I 282, 17 beistehen. 

zustellen 1 157, u nachstellen. 

zutz I 158,2 Betrug. 

zütz I 32,17 zu. 

zuval I 124,18 Einkunft. 

züvoran l 234, 21 in erster Linie. 

zwar I 151,15 wahrhaftig. 

zweitrecht I 50,27 Zwietracht. 

zweiung T 48, u Entzweiung. 

zwien ß 215, 21 ausdehnen. 

zwingolflV21, »6 Zwinger; Vorwerk. 

zwivalt II 150,18 zweifältig. 

zwüren II 245, 24. zwurent I 220, i» 
zweimal. 



ammvral II 77, 21 Adniiral. 

appellieren II 125, is. 

ar ticke 1 I 42, lo etc. 

berment II 276,22 Pergament. 

citieren II 181, 4. 

confect I 115,11. 

content I 52, s etc. 

contrafeit 1 389,27. 

copye I 228, 1. 

creatur II 182,5 etc. 

credenz I 82, le. credenzbrief II 166, 4. 

C r e d i t i V. 
declarieren II 187, is. 
execucion II 182,83. 
fundament I 123, 21. 
fundieren I 56, a. 
galeen I 82, «g aleere 
geamaliert I 389, 20 emailliert, 
gestudieret I 8,17. 
gubernator I 50,23' 
gubem lerer I 139,4* 
babit II 189,26. 
historie I 1, is. 
infeie I 77, is infula. 
Instruction I 123, i. 
maiestat I 74, 10 etc. 
mandat I 195, 10. 
mandement II 79, 20- 
materie I 2, 9 etc. 
missive I 75, 1 Sendbrief. 



nacion I 92,26 etc. 

nigramancia II 116, 21. 

nigramanticus I 1 10, i§. 

olMervanten II 189,9. 

official II 167,5 etc. 

ordonanz II 69, 30- 

pene II 155, is etc. Strafe. 

persone I 41,4 etc. 

personiertest I 75,26 gestaltet. 

pfiilment I 156,27 Fundament. 

prefect II 102, i. 

President I 169, 21* 

Privilegien I 102, 16. 

procession II 99,2 etc. 

Provision II 27,6. 

refental I 113, 24 refectorium. 

reverenz I 77, ü 

rif II 7,5 Ufer. 

rifBere I 134, 30 Revier; Gegend. 

rumor I 84, 17. 

secret II 166, 19 etc. Geheimsiegel. 

studieren I 14, 20. 

tarras I 392, 2s Bollwerk. 

telfin I 165,9. t&lfin II 97, 19 Dau- 
phin. 

torment II 276,7 fär dorment: Schlaf- 
gemach. 

victorie I 202,29. 

visitieren II 202,82. 

zeptrum I HO, u. 



a 



Namenregister. 

AbkQrzungen : A = Anmerkung. Y = Variante. 



Aaron I 389, u. 

Achshalm, Qilian I 59, 17. 177, 13. 229, is. 

290, „. 349, 4. 373, A a. — U 320. 
Adam, Holet II 402, is. 411, A t. 413, te. 

415, t. 
Aebli (Ebli), Werner II 165, 8. 167, so. 
Aelen vgl. Aigle 
Aeschi 1 32,Ai. 275, Ai. 
Aesop (Esopus, Ysopus) I 110, V is. — 

11 358. 386. 
d'Affry (Davrie), Franz II 430. 

— Ludwig n 430 f. 

— Willino II 7,Ai. 

Aigle (Aelen) II 288,7. 296,9. 

Albbruck I 38, A s. 

Alexander der Grosse I 131, 14. — II 

121, 18 358 
Allaman (Aleman) I 318, 17. 
Altendorf II 179, A |. 
Altkirch I 27, 15. 
Alubun y^I. Lalain 
Ammerswil II 247, As. 
Amptz, Götz II 267, 23. 
Amsoldingen I 72, A. — II 237, A 4. 

Vgl. Stör, Burkart. 
Andernach I 201,84. 
Andlau, Peter von II 10, A s. 
St. Andreas I 889, le. 
Anshelm, Valerius II 334, 346, 3-52, 357. 
Aosta (Ougsttal) II 425,9,1». 
Appenzell I 19, A ». 36, A. 96, u. 178, 

A 3. 324. 10. 359, A 1, 2. — II 43,,, 

A 5. 414,6 
Arau 1 323.t. - U 142, A «. 237, t. 320. 322. 
Arbedo U 313. 
Arberg I 27, A s. 323, ,. 356, A t. — U 

16, 1. 37,1. 40,11. 85,19. 142, Ai. 

156,3,7, II, Ai-». 249, g. 3«3. 

— Grafen, Herren zu Valangin, Val- 

lendis : 

■- — Qlado (Claudius) n 105, A4. 

— — Hans II 105, A 4. 

— — Johann 1 11, A 3. 299. 19, t4, A 3. 

— II 105,9,14, A4. 859. äSl. 

— - Wilhelm I I8.V10. - U 105, A 4. 

— Cüntzi, Peter II 156, e. 



Arburar II 193, A. 236, 39. 237, A|. 

Archer, Anton I 32, 7, A 4. 177, n. 187, 
A 3. 290, 34. 349, t. — II 93, 34. 156, 
As. 201, 8.V3. Ai. 800,7. 320. 

Are II 131, is. 232, V. 234, le. 235,4,34,39- 
249,3. 384. 

Argau (Ergow, Ergöw) I 19, le- 35, A3. 

108.10. 140,«. 17.3,16. 177,7. 183, 
A,. ~ II 290,3. 293,33 

— Städte im I 8, A4. 48, A. — II 131, 
Ai. 

Arlay (Arles, Tscharles) II 231,ti, V34. 

384. 
Armagnacken (Arme Jacken) 11 394, 3t 
Arsent, Elisabeth II 428. 

— Franz II 426, g. 428. 

— Peter II 428. 
Artois II 123,19,31- 

Arwangen 1 356, A 3. — II 193, A. 236, 3a- 

246, 17. 249, 3. 822. 
Asbach, unter- I 2-3, A 1. 
Äschi II 320 
Asper, Ruf II 819. 326. 
Attalens (Etalling) I 319, ». 
Ättigen II 320. 
Aubonne (Aubunna) U 400,8. 
Augsburg I 109, 10. 

— Bischof: Johann 1 79, 34. 87, 10. 88, 9. 
Avenches (Wiblispurg) I 292, A3. ~ 11 

27.36. 28,7. 50,30,23. 180,33. 182,84. 

398.11. 417,13. 

Baccarat II 110, A3. 111, Ai. 
Baohmann, Hans II 165,7. 167, 19. 
Baden im Argau I 81, le 173, u, 19. 244, 

A 3. 823, 8. — II 232, V, A 1. 264, 31 . 

290, 3, 4t s, ts. V93, 38, 35* 294, 13. 34. 

428 9. 
Baden-Baden, Markgrafen: 

— Christoph I 114, 30. — II 220, A ,. 

— Karl I 79, 19, 37. 87, 14. 88, 35. 97, A 3. 
114,, 9. 143, 9. A3.— II 118, ,8, A 7. 

Baden-Uochberg-Böteln, Markgrafen : 

— Rudolf, Graf von Neuenburg 1 10. 
A 3. 41, 1, A i. 50, 31. 122, A ,. 226, 
A 3. 278, A 1. 289, 14 ff. 296, A 1. 



458 

337, T, A 1. 338, ., A |. 889, ,, A i. 
340. 11. 86B, A ,. - II 119. A «. 
140, I, H. A ,. 199, A .. 219, A .. 
229. Ai. 241, A,. 267, ,. 299, .. 869. 
;i6tt. 377. 416. Ai. 
Baden-Hocbberg-KOteln, Uaikgraien: 

— Philipp. Herr von Badenweiter 1 
38ä,„,A,. 339, A,. 

Bftden, Hani Heinrich von II 267, ». 
B(ilde){g', Murquard tod I t!, A i. 
ti6\\, Johannea 1 46, A|. 
HaUtiUl I IS. A ,. 
BalBwiter (Boltawil) I 29,,,. 
Banmoo« (BatnoB), Hudb HeiDrich toh 

I 229, |H. 373, A j. — 11 247, «, Ä .. 

246, t. 
~ 'l'ütiug von II 247, „, A i. 248, i. 
Bap)>enbeim vgl. Pappenheim. 
Bar (Borerlaad}, Uerzoiftiim I 268, >*. 

- II 124.,,. 
Bainnt. Nikiaus II 207, >. 
Bar|.lBniiit', Kaxpiir 1 254, i. - II 323. 

St-Barlhelemj i 318, n. 

Buel, Baeler, au <ebr vielen Stelleo. 

— BiscliCfe: 

— — Johauo von Venningen 1 7, i, 

A ,. 9, 1, A,. 18, A,. 50, N. 
75. «, A 4. 79, I.. 84, ti- 88, t. 
127. 14 136,1.. 172,1. 246,,. 
2-^2. u. ». 258, IT- 289, ». 273, 
A ,. — II 31, IS. 43,1. 93,.. 
160,1- 167... 168.11. 169,11. 

— - Kaapar ze Rhin II 258, w 

267, 10. 281, g, A t. 

— Weihbischof; 

— - Fiieeen. Niklaua II 100, i*. 

102.1). Ag. 190.1. 191, ■. 

— Baruer und Einwohner: 

— — Bereotel», Johanne» von. — 

Eptinnen , Hermann von. — 
Kplingen, Ludwig von. — 
Heidelbeck, WurinM.i.l<i. — 
Irini, Hani. — Iseli, Heinrich. 

- KöIIiket, Peter. — Matter 
(Mathiii). — Heister, Johannea. 

— Müller üatbauB.— Neuen- 
atein. Valentin von — Pever, 
Ludwig. — Beich von Rei- 
chenstein. Jakob. ~ ze Rhin, 
i'rieilrich. Salzinann, Jo- 
huun. Schach, Heinrich. — 
Bpeier. .logt von, — ^eicler, 
Heinrich. 

— OtfentlicheGebaude. Plätze U.B.W.: 

— - Barfilfaer II 193, A. 

— - Birntiriicli.^ II 1i3H..,j. 242,,,. 

— - Bir-ig (BirfaHi) II 242,i,. 

— ^ Ki-di..mrbl JlÄä.-,„,„.242,.j. 

— — Gnadental II 322. 

— - Kauf bao8 II 23H, «. 242, h. 

— — Kommarkt 11 238,1«. 242,i,.M. 



Basel, OfFeutl. Gebäude. PlUitt„.-, 

— — (iheinbrückc n23S,».ai,| 

— — KiDdermarkt II 242.«. 
Baulmea (Bomeu) I 3S3, i. 
Baumgarter. Peter I 32,.. 35,Ai js,, 

— II 200.1. 
Baumgartner, Katharina II 3 

ävhilliiig. 
Baumkircher, Andreas I 77, u 

II ;r* 



Bayern, Herzofr« von I 83. i,. 

Üayern-Liuidähut, Herroce: 

— üeorg I au, lo. 

— Ludwig der Reiche I 39, ».i 
4P,j,is. 73.«. 80,10. 88,11. 

Baycrn-Müiicheu, Herzose: 

— — Älbrecht I 76, 4,,, A ■. 88.. 

114,,,. 

— — Chriaioph I 76,».mi,Ai, 

— - Wollgane 1 7(i,T. A,. 88.1- 

— Ludwig von Veldenz, vgl. P&k 

— .Stephan von, vrI. Pfale. 
St, Bealenberg II 236. A .. 
Beaume, de 1a, Guillaamt^. Hen c(ii 

Illingen 1 209, A .. 386. 
Bechbnrg. Hartmann von II 321 
Beck, Jakob H 400, A ». 
Behem, vel. Böhmen. 
Beifort I 184. A4. 
Bellinioiia lUeltenz. ßellitz, Brlittl I 

197,,i. 201 bis 206. »83. 422, ».i 

Belmont (Beaiont) I 217, A ,. »W.i.- 

II401,Ai. 
Belp I 32, s. 72, A. 121, „. _ n 3OO,.. 
ßerenfel«, Johannea von I 178, A i. Ift 

Aä. - 1! 1C7,,«. ^ 

Berenfel», LQtold von l 25, A , 
Burer, Ueorg 11 268. ,5. 
Bern, au /.ahllo^en Stellen. 

— BeamtiiQgeu: 

— -_ BauherroBCbreiber II 310. 

— — Baumeister l 44 a - II 

276,1t, .1. 

— — Beutemeister I 249, 4. 

— — BOcbaennieialer I 218 A 1 

340.1,. a5«.,,A,. — ll'83.ir 
378. 
~ — Freiweibel I 71, A,. 72, A. 356. 

— — Oerichtschreiber I 49. , M t, 

A.58,,..5»,M.68,.. 6&.,.67r 
- I! 276. „. 277, „, 31» f. 33i 

— — Groaaweibel 1 4S, ,, 57, ,_ 55 ,^ 



459 



D, Beamtungen: 

— Haupt mau n und Rat I 18, is. 
32, 7. 177, 13. 214, 18. 223, ». 

250. 4. 290, 14. 349, 3. — U 27, 10. 
29, 6. 33, 14. 200, 4* 

— HauptmauD der Knaben I 

224, ,9. 

— Hauptmann des Bosspanners 

I 19. t. 

— Eircbmeier, Kirchen pfleger. I 
44, 23, A4. - II 103,8. 191,11. 
194, A. 

— Leutprie«ter 11 179, to, A 4« 
180, t. 181, 38. 183, 4, A 1. 194, 
At. 297.4, A,. 389. 

— Münzmeister II 321. 

— Nachrichter I 297, is, ts. 298, 4. 
306, 1 1 — 11 172 A ,. 376. 

— Rät und Burffer, klein und 
srofrser Rat, nat und Zwei- 
hundert I 60, 4, ti. Gi, 35. 
65, 4, ti. 66, 16. 67. 8. tj- 70, e^ U) 
A 1. 71,1, Ai 214,6. 224,11. 

225, 15. 228, 7. 229, 4. 243. «. 

2.55, A3. — 11 6, 8, 17. 12,,. 

29, 15, tv 30, 2«- 55, 12, IT. 106, e. 
129, 17, A 2. 182, II. 133, k. 
136, 10. 137, 21. 140, 16. 158, u. 
155, 10. 195,20. 199,10. 277, »4, «9. 
296, 1«. 

— Schultheiss 147, 15. 53,«. 55.«. 
56,31.61,34.62,13 121.13.216,17. 
224,29. 290,21.331,20 357,6.— 

II 29,80. 33,11. 93,21. 137,20. 

143. 5. 151, t. 164, ,6, 17. 200, 1, 
Ai. 300,8. 319. 

— Schützenmeister 1 99, A 2. 357, 18. 
- II 228, i. 

— Seckelmeister II 98, A 5 165. i. 
167, 13. 818. 

— Seckelschreiber II 318. 

— Stadtschreiber I 57, 1. 58, it. 
61, 34. 62, 30. 63, 29. ~ 11 310. 
327. 328. 337. 

— Stuben meister II 323. 

— Trfiger des Hauptmannfähn- 
leins 1 99, A t. 195, A 5. 

— Träger des SchötzenfUhnleins 
I 99, A ,. — II 228, 3. 

— (Jnterschr eiber, geschworner 
Schreiber, substitus juratus II 
318. 

— Venner an sehr vielen Stellen. 

— Weibel 1 49, 8. 

— Zunftschreiber II 323. 
Bürger und Einwohner: 

— Achshalm, Gilian. — Archer, 
Anton. — Bali, Johannes. — 
Banmoos(Balmos), Hans Hein- 
rich von. — Banmoos, Türiug 
von. — Barner, Nikiaus. — 
Baumgarter, Peter. — Baum- 



f artner, Katharina. — Bider- 
0, Cuno. — Bonz, Hans. — 
Brügfirler, Ludwig. — Brügg- 
1er, Peter. — Bruner, Clevi. 

— Bubenberg, Adrian von. — 
Bubenberg, Enneli von. — 
Buben berg. Heinrich von. -- 
Bubenberg, Johanna von. — 
Büren, Ludwig von. — Bü- 
tschelbach , Bartholome — 
Büttikon. Hans Türing von. 

— Damp. Jakob. — Diesbach, 
Ludwig von. — Diesbach, Nik- 
iaus von. mit Gemahlin. — 
Diesbach, Wilhelm von. — 
Dietrich, Hans — Dietrich, 
Rudolf. — Dittlinger, Heinrich. 

— Dittlinger, Ludwig. — EgU, 
Johannes. — Effinger, Kaspar. 

— Erk, Jakob. — Erlach, Bar- 
bara von. — Erlach, Diebold 
von. — Erlach, Hans Rudolf 
von. — Erlach, Johann von. 

— Erlach, Johannes von. — 
Erlach, Katharina von. - Er- 
lach, Nikiaus von. — Erlach, 
Petermann von. — Erlach, Ru- 
dolf von. — Erlach, Ulrich 
von. — Eschler. Gilian. — Fri- 
burger, Georg. — Fricker, Tü- 
ring. — Glück», Ruf — Gra- 
venried, Hans. — Güder, Vogt, 

— Hallwil, Hans von. — Hall- 
wil, Walther von. — Ha^^furter, 
Heinrich von. Heinrich, der 
Maler. — Hermann, Emanuel. 

— Hetzel, Ludwig. — Hof- 
mann, Hartmann. - Huber, 
Bartholome Hubler, Hans. 

— Hübschi, Lienhard. — Hüb- 
schi, Ludwig. — Ignower. — 
Irreney, Peter. — Justinger, 
Anna — Justinger, Konrad. — 
Justinger, Werner. — Kantz- 
ier. Konrad. — Kartenmacher, 
Rudolf. — Kessli, Jost. — Kie- 
ner, Hani^. — Kilchen, Rudolf 
von. - Kistler, Peter. Vater 
und Sohn. — Kistler. Verena. 

— KI0S8. Jakob. — KI08S, Ru- 
dolf. — Köhler, Hans Rudolf. 

— Korber, Hans. — Krumrao. 
Benedikt. — Küng, Bartho- 
lome. — Küng, Hnn?. - Kut- 
1er, Hans. — Linder, Hans. — 
Lombach, Jakob. — Löubli, 
Werner. — Luternau. Hans 
Rudolf von. - - Luternau. Mel- 
chior von. — Matter, Heinrich. 

— Meienberg, Clewi. — Motz, 
Bernhard. — Motz, Hans. — 
Motz, Thomas. — Muleren, 



460 



— — Rudolf voD. — Muleren, ür- 

ban von. ~ MQlioen, Albrecht 
▼on. — MQlinen, Hans Fried- 
rich von. — MQlineD, Hermann 
▼OD -- Pesmes (Peemes), Peter 
von. — Phunt, Ulrich. — Biei- 
wil, Konrad. — Ribo, Peter. 

— Rinffoltinfiren. TQring von. 
— Rot,llan8 Heinrich. — Rfim- 
linffen, Oilian von. — S&lsach, 
Peter. — Schaffer, Heinrich — 
Scbarnachtal, Hans Wilhelm 
von. and Gemahlin. - Schar- 
nachtal, Knspar von. — Schar- 
nachtal, Konrad von. — Scbar- 
nachtal, Niklans von, und Qe- 
mahlin. — Schillinfr, Diebold. 

— Schul inff, Katharina. — 
Schilling, reter. — Schönau, 
Clsbeth von — Schöni, Anton. 

— Schöni, Hans. Schöni, 
Thomann. — Schopfer, Peter- 
mann. — Schätz, Hans. — Se- 
eefler, Hans Arnold. — Simon, 
Peter. — Smidli, Bernhard. — 
Speichingen. — Stark, Peter. 

— Stein, Albrecht vom. — 
Stein, Brandet t vom. — Stein, 
Georg vom. — Stein, Hart- 
mann vom. — Stein, Jacob 
vom, mit Gemahlin. — Stein, 
Petermann vom. — Sterr, 
Hans. — Stettier, Hierony- 
mup. — Stettier, Michael. — 
Stör, Burkart. — Stuber, Ja- 
kob. - Subinger, Peter. — 
Tillmann. — Tillier, Hans. — 
Tormann, Simon. — Tremp, 
Leonhard. - Tschachtlan, Ben- 
dicht. — üedenheim, Hans von. 
-- Wabern, Petermann von. — 
Walther, Mathys. — Wanner, 
Hans. — Watten wyl, Nikiaus 
von — Werder, Urs. — Wiler, 
Han«. - Wingarten, Peter von. 

— Wolhusen, Truchsess Hein- 
rich von. — Wölfli, Heinrich. 

— Zehender, Ludwig. — Zer- 
kinden (zer Kinden, Zurkin- 
den), Nikiaus. — Zollner, 
Mathis. 

Bern, öffentl. Gebäude. Plätze u.s. w.: 

— — Arbrücke, niedere (Nydeck) II 

235, 33. 379. 382. 

— ~ Areschwelle II 235, tt. 

— — Barfiisserkirche 1 19, A 4. — II 

245, 17. 276, 6, A i-j. 

— — Beinhaus I 44, i«. 

— — ßremgartenwaid II 269, 10. 

— — Brunnen II 268, tr 324. 

- ~ Ellendenherberge II 323, As. 
- Golleten II 324. 









Bern, Öffentliche GebAnde, Pttie. 

— — im Graben I 59. 1«. - 

— — Herren von f^ertea-bic| 

(Herreof^aaM) H 297.t4. 

— — Herrenbrannen 1123d.i).^ 

— — Hoheliebe U 318. 

— — Iiieelklost^r IT 324. 

— — St. Jobannserhant D '^. . 

— — Kapelle ü. L. Fr. auf dravf 

bein I 44.ii.A4. - H ^- 

— — Eirchj^asse II 100, s. l«?!. 

189, «. 

— — Kirchhof(PlattfonD)nRi 

195,19 196, At. 

— — Klöster aud Kirchen \li. 

19, A4. 177, A,. — niT.i. 
194, At 200, A«. 23»),^ 

— Kraai|^8se II 100, «. 101 > 
189,,,. 

— Kreuzpässe II 37, 4, A r Ifc 
A t. 

— Kang^brunnen II 268, kä 
A 7 269. A 1, A ». 

— Landgerichte I 10, As- T',3 
71, A I. 72, A. — U 98,Ai 
297, „ 

— Lombachs Haus I 369, Ai. 

— Marktfi^asse vgl. Kramgase 
-' Marzili (Marailien) 11^.» 

— Matte II 234, tt. 235.,,»,»^ 

— Münster des hl. Vinceotic 
Leutkirche I 19, A 4 44. A 
45,16. 49, t. 60,9. 66.iTm»i^ 
307, w — II 100biRl<H*.T.( 
139, A. 181, ,7. 187, M bbr; 
a-jO 219,9,10. 220, A1.2Ö, 
of5''-^äik"'A«-24o,„.258., 
254,7. 270,1,. 271,1». 27S 

279,„. 297. „.299,14.309.31 

üOl. 

— - Chor II 102, 4. 

— — Fronaltar II 102. 4. 

— - St. Jobannsaltar II 323 

— — Kapelle der Brudersdu 
von «Unser Frauen B 

P5°^°i;* II lO:^, t«, 
191,17. 218, Ai. 

— Münster platz II 324. 

— Neubrück (nüwe brück) 
236, ,t. 389. ' 

— Platz, der II 268, t7. 

— Predigerkirche (franxösisc 
Kirche) I 19, A 4. — II 236i 

— Rathaus II 309. 377. 

— — Gewölbe U 135,' „ 170, 
277, 8t. 337. 

— - Rat8tubejfros8eI53,H, 

— Schulhaus I 44, 17, A 3. 

— Sonderdiechen II 325." 

— Spital, oberer (2. hL Geist) 
19. A4. — II 236,,. 325. 

— — unterer II 325. 



«Jern, öffentliche Gebäude. Plätze: 
:^_ _ StadtkaDzlei II 310. 
^— — Zeitglocken II 100, 5. 102, s. 
189,13. 269,ti,A«. 

— Zünfte: 
^— ~ Allgemein II 195, «0. 269,4. 
'- — — Distelzwang I 18, A 5, 61 7, s, ». 

19, A I. 82, A 2 41, A i. 55, 
A 1, «. 378, A 3. - II 43, A s. 
105, A4. 108. A,. 109, Ai. 318 f. 
823. 327. 342. 359. 389. 

— — Gerbern I 18, ,4. 214, is. 256,4. 
357, 17. — II 33, 18. 22^, 4. 

— — Metzgern I 19, i. 47, le. 214, n. 
256,5. 357,15 — 11 33,16. 208, 
A 1. 227,4. 228,1. 

— — Mohren I 272, A j. 

— - Pfistern I 32,8- 177, tt. 290, 15. 
349, 3. — II 200. 5. 227. 4. 

— - Scbiffleuten II 322. 325. 

— - Schmideu I 82,7. 55, A 3. 177, is. 
290, 23. 349, 5. 200, 3. 

St. Bernhard, Kleiner 1 257, is. 328, s. 
330, 9. - II 425, 9 

— Kloster auf dem I 330, As. 
ßerris», Hans von II 38, A 1. 
Berse, Johann von II 367. 
Besancon (Bisanz) I 117, A t. 141, A 1. 

234, 17. 255, A i. - II 147, A 4. 
420. 11. 

— Erzbischot' Karl von Neuen bürg 
II 147, A 4. 148, V 7. 151, 10, A i. 
155, 4. 157, lt. 168, 21. 334. 

Betterlingen vgl. Payerne. 

Bevaix II 403,7. 

Biberaob 1 190,33. 

Biderbo, Guno I 59, 19. 

Biel I 1, lt. 10, A 3. 18, s, A 4. 23, 5. 27, 
A 8 82, 2», A 1. 50, 25. 176, 23. 177, 24, 
A 2. 4 und 5. 181. A 1. 182, A 1. 195, 
A 5. 210, A 1. 211, 5, A 2. 214, 19, A 1. 
229, 17 238, 7. 240, le. 245, A 2. 249, 23. 
253, A 1. 269, 31. 320, A 2. 322, 34. 
358, 8, A 1. 860, 4. 363, ig. 380, A 2. 
393, V 26. II 14, A3. 40, ,1, A4. 
42, 5, A i. 57, A 2. 94, 4. 127, A 2. 129, 
A4. 135, A,. 141.18. 169, As. 199, 
A 4 200, A. 204, A 3. 238, 19. 369. 
373. 4o7, A 4. 412, A i. 

— Bürger und Einwohner: 

— — Büttikon, Türing von. — Büt- 
tikon, Ottilia von. — Göuffi, 
Peter. — Korn, Stephan. — 
Scherer, Stephan. — Schwarz, 
Bendicht. 

Bietenheim, Sifrit von II 136, A 1. 178, 

A2. 
Bi^vre (Wieners), Johann von Rubem- 

pr^, Herr von II 118, 5, A2. 
Bioley-Magnoux (Byole) I 318,3.— II 

27, A 3. 
Bipp I 356, A 2. - II 193, A. 



Biso, .Tobannes II 322. 

— Dlrich II 322, 364. 

— Verena II 322. 

Bitsch (Pusch), Grafen von II 42, 12. 
121,10. 

— Friedrich, Graf von I 115,6. 

— Simon Wecker, Graf von II 42, 12, 

St. Blai'ae (St. Blesin) II 403,3. 
Blamont (Blomont, Blamund) 1 175,25» 

A 2. 242, 13. 252. is, le. 258, 4. 22, A 1. 

255, 4t 9. i7i t5. 256, 6. 25?, 7. 259, «, 12. 

261, 18, 20, ts. 262, 2) 11} t€f t7. 263, s. 

267, 28f so. 270, 20» S5f s4. 271, iSt t4. 

272, Ai. 372, ,0. - H 74, ,7. 818. 

323. 367. 372. 374. 375. 886.397,8. 

A41S. 

— Herr von. Vgl. Neuenburg. 
Blancheti, Jehan 11 428. 

St. Blasien, Abt von l 34, 4^ A t. 
Blatzeu, vgl. Blotzheim. 
Bletz, von Soloturn II 364. 
Blonay, Herr von I 335, 1. 
Blotzheim (Blatzen) I 18, A 1. 23, A 5. 

29,8. - ü 110, A 2. 
Bock, Friedrich I 267, 1 ,. 

— Hans Konrad II 255, 21. 256,2. 
Buckel, Hans II 260, 20. 261, so. 
Bodensee I 135,2. 

Böhmen (Behem) I 81, is 35, 3. 39, 20. 
79, 5. 86, 1. 357, 7 — II 370. 

— Johann, König von II 123, n. 
St. BoUiten, vgl. St. Hippoiyte. 
Boltzwil, vgl. Balswiler. 
Bornen, vgl. ßaulmes. 

Bondorf I 35, 17, A s. 39, 9. — II 370. 
Bonstetteu, Albrecht von, Dekan I 

102, A. 
Bonvosin, Hans II 430 f. 
Bonz, Hans 1 359, A 2. 
Borerland, vgl. Bar. 
Borrentrut, vgl. Prantrut. 
Bossenstein, Andreas von I 38, A 1. 
Bossonens \Bos8enung) I 319,9. 
Bottens I 217, Ai. 
Boudry (Pudri) II 403,7. 
Bourbon, Ludwig, Bastard von, Admi- 

ral von FranKreich II 77, 21» A 4 

86,2t. 87,14. 88, Vi4. 89,8. 90,8,19. 

91, 6t 11. 92, 19, 32. 134, «I. 284, so* 

285, 32. 286, 4. 
Bourges (Burgeuss), Jean de II 166, i. 
Brabant (Probant) II 9,9. 
Brandenburg, Markgraf: 

— Albrecht Achilles I 79, 2s. 84, 4. 
87, 14, «. 110, A4. 114, 20. 115,4. 
202,3. 282,19. 

Brandis I 10, A 3. 19, s. 32, 5. 298, A. 

Brattellieim, vgl. Pratteln. 

Breisach (Brisach) I 98, is. 107, 29. 117, 

A 2. 118, 2. 131, A 2. 133, 9. 144, 29. 

145, 9, Ai. 146,11 147, 15, St. 150, lot 



462 



17. 14, 28. A 1. 151, 15. «4. 190, lt. — 

II 109,15. 309. 333. 371. 412,8. 
Breisach (Brisach), Rheinbrücke zu I 
145,1. - II 239, lt. 

— Kirche zu I 145, 0,13. 146, n. 
Breisgau 192, 10. 103, n. 105, As. 150, t, 7. 

325.6. 33t), t9. — 11 273,5 299, 14. 
Bremgarten im Argau I 323, V g. 
Bretagne, Franz, Herzog Ton II 366. 
Bretonen (Brittun) I 231,4- 234, 17. 
Brtxen, Bischof Georg von I 88, 7. 
Brück, vgl. Brügge. 
Brugg I 101, A 1. 122, A 1. 323.9. — II 

41, Ai. 131, Ai. 142, A 2. 388. 
Brügge (Brück) II IM, tt. 
Brüggler, Ludwig I 18, 13, A t- 32, A s. 

55, A4. 214,14 256,8. 357, le- — 11 

33, 18- 315. 

— Peter I 55.t4. A4. 62, le. - II 315. 
Bruner, Clewi I 59, t«. 

Brünig II 131. Ai. 200, A. 

Brunnen, zem, Hans II 267, 17. 287, 8f. 

291.87. 

Brunnstadt I 13. 5, t4, A 1 und t. 14, t5, 
A t. 15, 5. 18. 20, t«, A 1. 21, 17. 29, u. 

- II 369. 

Bubenberg, Adrian von, der ältere I 
18, 11, A 6. 20, Ai. 60,1. 65,9,10.71, 
A ,. 72, A. 107. A. 109, A t. 245, A 1. 

— II 6,7,11, Ab. 8,V9. 27,10. 28,4,21* 
29,6. 35,10. 3S, 8.20, 29. 39,84.40,19. 
49, 2o> 55, 11, 21) 27. 56, A 1. 62, 29. 
93.21. 94, A 9. 95,5. 96,14. 127, A«. 

129, A 2- 153, 1, 11, t2, S5f A 1, 8, 5* 

164, ,6. 167, 10. 169, 6. 180, 10 183, 
A 2. 199, A 4. 200, I, A 1. 204, A 8. 
815. 320 859. 379. 380. 881. 

— Adrian von, der jüngere I 318, 
A 15. — II 823. 328. 

— Ennelin von I 65, 5. 68, 18. — II 370. 

— Heinrich von I 55, 22, A t. 62, 14. 
65, 6. 

— Johanna von I 65, g. 68, is. — II 
370. 

— Johannes von II 109, A 1. 
Bucheck 1 803, As. 

Buchse, vgl. Münchenbuchseo. 
Bugniet (Hunyett) Petermann II 397, 10, 

A4 400, As. 
Bulle II 411, A 6. 
Büroplitz I 224, 12. — II 196, A 1. 
Büren I 27. A 3. 356, A 2. — II 156, A 8. 

244, A|. 269, A 6. 278, A 1. 
-- Ludwig von II 427. 
Burgdorf I 54, so. 59, 1 107, ig. 323, 1. 

356, A 2. 398, ts. — II 98, A 5. 129, 17, 

A 2. 181, 2, A 1. 237, lt. 244, Ai. 

247,5. 278, A|. 297, A4 382, 
Burgeuss, vgl. Bourges. 
Bürgler, Johannes II 1:^5, A s- 
Burgund, Hochburgund, Burgunder an 

zahllosen Stellen. 



Burgu'idisches Gebirg-i II '. 
Burgund, Herzoge : 

— — Anton von, Basta 

A,. 257,12.265. ,5, 19 

885, „. 389, ,4. -II 

— — Balduio, Ba«tard v< 

— — Johaon der ünerscl 

124, t. 5, 6, •, 12, 15 

— — Isabella von Fort 

mahlin Philipps 

II 124, ,4, 25. 

— - Karl der Kühne, 

ligen Stellen. 

— — Margaretha von H 

niahlin Johanns 
schrockeneu LI 124 

— — Mars^aretha von Et 

mahlin Karls des 
124. ts. 

— — Margaret ha von Fh 

mahlin Philipps d 
II 123, ,8. 124, , 

— — Maria von 11 91, t. 1 

154,3.7. 157,5. 159, 
163. 16S, 7. 

— — Philipp der Gute 93 

123, 28 124, ,, 4. 386, 
II 118, A 6. 121. 

— — Philipp der Kühne 

18, iJ». l24. 1, 4. 
Burkinet, Jakob II 425,7. 
Bütschelbach, Bartholome 

II 228, 2, Ai. 
Büttikon, Hans Türinar voi 
— II 298, A. 

— Ottilia von I 18, A 4 

— Türing von I 18, A 4. 

Calige, Berhard II 480 f. 
Campobasso (Cambabasen), 
115, A, 

— Cola, Graf von II 114,i 
A 2, 3 und 4. 8:38. 389. 34( 

— Jehan 11 115. A 1. 
Cepola, Bartholomäus [ 85, 
St-Cergues (Sant Sorcren) I 

II 400, A 2. 
Ceriat, Humbert, Herr vor 

mont I 169, 22. 
Challand, Graf von I 330, A 
Ch&lons (Tschai un) II 229, i* 

i»,i7.24,V. v31, V. 2.32,«, 

— Hugo von, Herr zu Orbe 
teau-Guvon I 216, t«. 2 
A2. - II 119, As. 878. 
teau-Guyon. 

— Johann von, Prinz vo 
(Orliens) II 170 ,8. 

— liudwii? von, Herr von 
Guyon I 217, A i. 273, 
285, 2T. 287, 7. 378, ts, t«. 
A «. Vgl. Ch&tean-Guyoi 



463 



Obam, Konrad von II 164, 15. 167, lo. 
Champvent iTschawa, J Schavan) I 

220, Ai. 303, A4. 318,9, Ar. 
Charmey II 411, A o- 
Oharolais (Tzarlöys) II 123,«. 
du Chastel, Nicod II 436. 
Cbäteau-Guyon, der Herr von II 231, 

V. 232, t. Vgl. ChäloDS. 
Chätel-St Denis (Tschattee) I 319, 10. 
Chenebier I 181,At. - II 386. 
Chillon (Tschilliun) I 829, ,7. 
Cbristiis I 888, ti, «s, tst tj 389, 1, t, ». s, 7. 
Lcs Oläes (Ecle, £({kle) I 286, 13. 301, t*. 

303, ]3| iSf A4> 306, 9. 307, stU- 318,7. 

- II 37 i. 399. 18. 
CMmont 1 272, Ai. 
Cläron, Simon von II 366. 
Clerval (Clerva) I 251,1«. 
Closs, vjgl. KIoss. 
Colombier, der von II 328. 
Conlbey (Gundis) I 326, A 3. 327, te. 

328, A4. 332,«, Ai. - II 88. ts. 
Coppet (Goppet) I 319,8. 
Cordey (Cordeir^ Tscban II 395, 13. 

397, 13, As. 898, 3. 411, A«. 413, t9. 

— Willy II 424, 5. 

Cornu, Nicod II 897,9. 402, A 1. 410,5{?). 
Uossonay (Cusseney, Gossonay) 1 309, is- 
318, lt. — II 400, 4, A 1. 

— Pierre de I 306, 30. 
Courcbaton (Cuntschattiing) I 249, A 1. 

270,11. 272, Ai. 
Craon, Sire von, George de la Tre- 

Qiouille II 147,19. 151, ts. 153, Ai. 
StrCroix (heilig Cnitz) I 286, 19- A s. 

301, A 3. 303, A 4. 304, 31. 306, s. 

318.6. 353,14. ~ II 387. 
Croy, Philipn von, Herr von Chimay 

(Samanj) II 119, 1. 
Croy-Aerschot, Philipp von II 119, s, 

A 3. 
Cudrefin (Cudriffin) I 292, «3. 317, ti. — 

II 88, 2. 375. 
Cugy (Cusi, Guczy) I 318,4. — II 417, 19. 
Cüntzi, Peter II 156, «. 
Cor, Bischof Ortlieb von Brandis II 

204, A 1. 

Dachelsbofer (Tachelshofer), Johannes 
II 164, 14. 167, 9. 257, A 1. 258, tv 

268.17. 287,31. 291,38. 
Dachsfelden I 177, A 4. 
Dammerkirch I 167, u, 13, A 1. 
Damp, Jakob II 245, 17. 254, 30. 271, 19. 

276.18. 279,,» 
Dänemark, König: 

— Christian I 80, 17. 82, 17, «i. 204, 7, 
A2. 

Derendingen II 320. 
Deutschherreu II 179, A 4. 307 flp. 
Dentschland (Tiitsche nacion, Tütsche 
land) 1 73,27. 92, te. 97, 3. 5, 10. 130, te. 



82, 8. 56, 1«. 72, 19. 106, n. 124, 31 • 

141, 10. 175, 88. 240, 80. 250, g. 253, t9 

Deutschland. Oberdeutschland I 78. 86. 

197, 17. 
— Kaiser: 

- — Adelheid, Gemahlin Kaiser 
Ottos, II 247, 7, A t. 

— — Friedrich III. I 7, g, A t. 73, ti , 



205, 21, 87 206. 4, lt. 18, t5, 31. 

207, ti, 24, t«. 208, 9. 232, 34. 233, 
6 ff. 277, 10. 25. 278. 18. 282, ig- 
352, t8. 361, 7, lt. 380, t7 - II 
8, 8. 23, 7. 24, 27. 26, 3 79, 10 
81, 17, A 2. 125, 4. 157, 15. 256, ig. 
268,12. 383 370. 371. 372. 394,9. 

— — Maximilian I 112, 1,14. 114, 15. 

115,1.- 11125,8. 154,7. 157,1«. 
159,20. 160 bis 163. 168,7.224, 10. 
229, 11, ,5, Ai. 230,6. 

— — Otto HL II 247, A t. 
Didenheim I 14,it,Ai — H 369. 
St-Di^ H 110,At. 

Diesbach, Ortschaft I 71, A 1. — II 270, 
A 8. 320. 

— Familie, 1 378, A 3. - H 315. 

— — Ludwig von 1 384, A 2. — II 

245. A 2. 246, 4, A 2. 385 

^ Xr;1i'1ov.a «r/xn f 11 A . 



öiS, 7, A t. 1 /y, A 4 iMÖ. ÖO\f 

371. 874. 

— — Gemahlin des Nikiaus I 64 

Ai. 

— — Wilhelm von I 35, A 2. 60,3. 

212, As. 384, A,. 395,V,o,A2. 
- n 18, 8. 20, A 4. 93, 2«. 94, 
A 9. 95, 8. 164, 17. 167, it. 199, 



464 



A4 vOO. t. 227, 14, Ai andt. 229, 
A I. 230. A |. 231. A f. 232, •, n, 
,5, V. 283, ,, ,». 237, ,i. 274, A ,. 
287. St. 292, «. 296. tt- 300, 4. 
8(^, A i. 381. 383. 385. 
Diessenhofen l 42, it. — II 284, t«. 

285,«. 
fhetrich, Hans II 420, A t 

- Rudolf I 59,1,. 371, Ai. 
Ihnant I 92, s. :{86, 10. 
DiotikoD II 247, A >. 
Dittlinffer, Ueinricli I 302,». 303. Ai. 
864, 4. - II 136, A I. 177, it. 320. 
326. 

— Ludwiir II 267, 14. 300, 7. 389. 
Üi^onne (Divona. TivoDa, HiafacaV), 

Jakob von Gingins, Herr von II 

119. 5. 388. 

Dijon (Disiun) I 122, A|. — II 123, 14. 
Oogern (ToKern) I 41,6. — II 23S,t 
Döle (Toll) II 150, 14. 211, tt 212, A 1. 

214, Ai. 383. 
Domo trOssola II 313. 327. 
Dompierre II 428. 
Doubs (die Tube) I 246,«5. - II lOö,«. 

381. 
Dyork = York, vgl. England. 

Eberstein, Hans, Graf von 190, 31. 91, 
Aj. 

Echallens (Etscharles, Ct^cherling, 
Tpcherle, Tscherlin, Schärlin) I 
217, A I. 220. 4, V4. 241, le. 3l9, 4. 

- II 280,4. 284,,. 288,6. 373. 
EchevaDue 1 183, A|. 

Ecle, vgl. Les Cl^es. 
Edlibach, Gerold II 344 f. 
Effinger, Kaspar II 298, A, 
Egli, Benedikt 11 364. 

— Johannes I 280, A ». — II 386. 
Eicbstädt (Eiätetten , Bischof: 

— Wilhelm 1 77,«. 79, «4 80,2». 81,, 4, 31. 
88, 3. 114, 19. 

Eidgenossen an zahllosen Stellen. 

Eidgenossenschaft «von stetten und 
lenderen des grossen starken pun- 
des obertutschen landen » 1 1, 9. 
161,14. 174,31. — II 124,3t. 

— gemeine I 1, ts. 2, 13 u. s. f. 

— fromme I 2, 3 u. s. f. 
Einsiedeln (Einsidelen) I 109, is. — II 

264, ti. 
Eistetten, vgl. Eichstädt 
Elpacb, Wilhelm II 397, n, A 4. 400, 

A 5. 422, A 3. 
Elsass I 90, 9. 92, 19. 105, A 3. 108, 17. 

110,5,7. 117,22. 129,29. 136,22. 143,4. 

171, 29. 227. 27. 250, V ,8, V le. 325, e. 

— U 121), 16. 239, 4. 278, 5. 299, 14. 

395. 6. 

nler, von Soloturn II 364. 
nme, die II 237, 22. 



Emmenbrflcke II 320. 
Emmental 11 98, A 5. 237, it. 4K\ 
Endingen, Hans Rudolf von II 
Englisberg (Endlisber^, Eng« 
Dietrich von II 4^, «. 

— Georg von II 400, A 4- 
Enggistein (Enkt-nütem) II 237 
England I 391, 5. 397. A f . - 

89,19. 123.14. 124. ,a., 9. 

— Eduard IV., König von II 
Ensisheim I 108, A 4. 1 17, A i. I 

133, A,. 151, A,. 25-S,7,A,. 
Entlibuch II 40. 4. 45, 14. 64, ,1. 
Entremont (Intermond) I äO,j 
Eptingen. ßemhard von I 29,A 

A 3. 108. 4, A f. 

— Hernann von 1223, 10, A3. 
228, 15. 229. t». 253, A ,. 384, 
11267,11. 

— LudwiflT von I 204, A 5. 207 
Ergow, vgl. Argau. 

Erk, Jakob II 324, A e- 

Erlach I 10, A a. 340. A. 364, A . 
60. Ai. 140,18 244, A,. 280, 4 
296. 19. 393, 5. 408, t. 407, A 

— Abt von II 9, As. 98, As. 1 

— Familie I 54, ts. — II 323. 

— — Barbara von II 323- 

— — Diebold von II 323. dfi 

— — Hans Rudolf von I < 

^***A.jr '^ 6'tt. 201 

A ,. 227, A 1. 288, ,. 
296, „. 

— — Johann von II 323. 

— — Katharina von II 325. 

— — Nikiaus von I 53, ,8. 54 

w^ötPo^'**' 3t. 58, ,s. 51 

11 o5U. 

— — Petermann von I 72 A 

— — Rudolf von II 314. äÖ( 

— — Rudolf von II 323. 3Ä 

— -— Ulrich von 1 72, A. 

Erlens, Erling, vgl. lUiniren. 
Ersingen II ä7.A|. ^ 

Escher, Heinrich U 164, u. 167 

A 2- 

Eschler, Gilian 1 59, «3. 
Eeelsberg, Bernhard von II 251 
Espagniod, Hans II 422, u. 
Estavayer (Stefijs, 8tetfies, Stel 

293,5.295,13. 296, ,8, ,5. 297 

298, 3, 29. 299, 9, i». 306, it. 

317, 23 372, A ,. — II 376. 

399, A ,, 2, »• 

— Claude d'Estavayer I 
294, 18 ft. 

Etsch 1 90,13. 132,25. 
Etscharle«, vgl. Echallens. 
Ettaiing, vgl. Attalens. 
Everdes (E werde) I 319, ,,. 

Ae 
Eyb, Ludwig von I HO, A4. 



29 



465 



Fabri, Gracianus, vgl. Faure. 

Facunei, vgl. Faucogney. 

Fallon (Valant) I 265, t4. 272,9, A|.— 
II 375. 

Famerkil, vgl. Vanmarcus. 

Fankhauf er, von Liizern II 226, A e. 

Faucignj (Fouchsine, Fouchsenie.Fous- 
sJgDye), Peter, Peterninnii II 288,8. 
292.16. 396, 7. At. 402, 15. 414, n. 
420, A 6. 422, As. 428. 

Faucogney I 184, |. 

Faucon, Peter II 426, «. 

Faure, Garcias, Präeideot von Tou- 
louse I 159,14. 

Faure, Jakob II 429. 

Feer ( Verr, Fer), Hans II 165, t. 

— Heiniich II 226, A e. 287, st. 291, 37. 
Feldkirch I 139, h, ,7, A a. 140, 6. 159, 

As. 160, Ai. 
Ferwer, Loy II 896. e. 
La Fille-Dieu, bei Romont II 418, A 7. 
Flachsland, vgl. Flaxlanden. 
Flamänder (Flemmyng) II 224, n. 
Flandern I 391, a. - II 9, 10. 89, is. 

123, 19, 80. 124, t, t2. 
Flaxlanden I 29, it, A<. 
Flereheim (Flers), Friedrich von II 

118, 9. 
Föns, vgl Sons. 
Font I §18, 5. 
Fontenoy (Fontenie), Philipp von II 

119.6. 

Forli, Alexander von I 206, 26, A 1. 

207, 18. 
Frahier I 182. A«. 183, Ai. 
Franck, Nikiaus II 194, A. 
Frankfurt I 90, 20 94, 5. 98, s. 126, 27. 

205, A 2. 
Fränkli. Hans II 315. 
Frankreich (Frnnkrich. Frankenrich), 

an sehr vielen Stellen. 

— Köniee: 

— — Bona II 123, 10. 

— — Johann II 123,9, 15. 

— - Karl VII. I ICO, A ». — II 

124, 16, 10. 

— — Karl VIII. I 165, 9. — II 91, t. 

97, 19. 273, 84. 275, 10, ts. 388. 
421,8 

— — Ludwig XI. I 90, 82. 91. 2, 6, is, 

24t 26. 122, Af. 138, 27* 139, 7> 15, 
Iflt t5, 26) A 4* 140, f, 4, 10, 24, 28. 

142, 16. 143, 22. 144, 5, ». 149, is. 

159, r, 11. 12, 20. 160, II. 20, 22, 24) 

A a und 6* 161« 1, 2, 10 if. 164 f. 
180, A4. 183. A 2. 185, As. 208, 
26. 209, 1, s, 6, Ai. 242,26. 268, 
20, 24. 280. 13. 281, 14. 311, 24- 
335, 13. 352, 29. 368, A 2. 380, 27. 
— II 23, 12, 16 ff. 24, A 1.59,21. 
A4. 77,18. 89 bis 91 a. v. 0. 
93, 1. 94, A 8, A 0. 95, t ff. 115, 



Ai. 124,19. 146 bis 155a. V.O. 
157ff. 162.4. 165 f. 170,30. 171,9. 
174 bis 176 a. v. 0. 198, A 1. 
203, A I. 207 bis 214 a. v. 0. 
224, 7, A 2. 225 bis 232 a. v. 0. 
273, 24,At. 275,9. 370. 394.28. 
420.19. 421,9. 
Franzosen, Frankenrichervolk I 268. 31. 
— II 115, ,6. 121, ,0. 124, 14. 148, 

Vt. 149,15- 150,8.6,9,28,83. 170 bis 

175 a. V. 0. 211, 20. 212, s,«. 213, 5. 
Fraubrunnen I 357, A. — II 250, A t. 

393, 4. 
Frauenfeld I 191,3. 323,8. 
Frauen-Kappelen, Kloster zu I 224, 6, 

A 1. 
Freiburg im Breisgau I 56, 26, sa. 58, 10. 

62, 22i 2B. 63, 25. 66, 29. 150, 7. 190, 13. 

194, 20. - II 179, A 4. 221, A 2. 
239, 7. 412, 8, A 2. 

— im t chtland an sehr vielen Orten. 

— Bürger und Einwohner: 

— — Adam, Rolet.— d'Affry, Franz. 

— d*Affry, Ludwig. — d'Affry, 
Willino. — Arsen t, Elipabeth. 

— Arsent, Franz. — Arsent, 
Peter. — Beck, Jakob. — Ber- 
ris, Hans von. — Blancheti, 
Jehan. — Bonvosin, Hans. — 
Bugniet, Petermann. — ßur- 
kinet, Jakob. — Calige, Ber- 
hard. — du Chastel. Nicod. — 
Cordey, Cordeir, Tschan. — 
Cordey, Willy. — Cornu. Ni- 
cod. — Elpach, Wilhelm. — 
Englisberg, Georg von.— Eng- 
lisberg. Dietrich von. — Es- 
pagniod, Hans. — Faucigny, 
Petennann von. — Faucon, 
Peter. — Faure. Jakob. — 
Ferwer, Lov. — Fries, Alice. 

— Fries, Erhard. — Fries, 
Hans, Ratsherr. — Fries, Hans, 
Maler. — Fries, Heininus. — 
Fries, Henslinus. — Fries, 
Henzmann. — Frie»», Loysa. — 
Fries, Peter. — Fries, Richart. 

— Fruyo, Peter. — Eurer, 
Hensli. — Gady, Ignaz von. 

— Gady, Peter von. — Gar- 
miswil, ülmann von. — Go- 
diun, Tschan. — Gottrau, To- 
bias. — Gottrau, Wilhelm. 

— Greierz, Johann. — Gro- 
bey, Tschan. — Guglemberg, 
Tschan. — Henni, Jakob. — 
Hei mann (Germann), Hans. 

— Herpst, Thomas. — Kolli, 
Sohn. — Kress, Jakob. — 
Küng, Ciaudo. — Lauten, Willy 
von. — Mestral, Jean.— Michel, 
der Scherer. — Molsheim, Pe- 

30 



466 



— — ter voD. — Motzi, Johann. — 

Muntzer, Thony. — Pavillard, 
Petermann. — Perrotet, Ni- 
cod. — Praromaun, Heinrich. 

— Praromann, Rudolt. — Pra- 
romann, Wilhelm. — Pugni- 
oux, Willy. — Kam u, Pierre. 

— Key ff, Hans. — Reyff, Loysa. 

— Beyff, Niklaua. — Reiff, 
Wilhelm. — Rieter, Hans. — 
Schmutz, Han9. — Le Öer- 
pino (?). — Stadler, Piero. — 
Sterner, Ludwig. — Stöuby, 
Willy. — Stroupfer, Bernhard. 

— Techtermann, Hans. — 
Techtermann, Marti. - Tech- 
termann, ülmann. — Techter- 
mann, Willy. — Tüller, Gall. 

- Tüller, Hans. — Turre, Vi- 
branus de. — üldriset, Nicod. 

— Velg, Jakob. — Velg, Peter- 
niann. — Velj?, Wilhelm. — 
Vögili, Cuny. — Vögili, Hans. 

— Vöjjili, Jakob. — Vuippens, 
Kudoh von. — Weber, Tschan. 

— Wehrlin, Lorenz. — Wicht, 
Heinz. — Wuess, Piero. — 
Wylor. Ludwiff von. — Ziee- 
ler, Heinz. — Zimmermann, r. 

Freiburg, öffentliche Gebäude, Plätze : 

— Berntor II 421, A 2 

— Blauer Turm II 425, A 5. 

— Galteren II 237, o. 394, »7. 

— Gerechtigkeitstor II 421, A<. 

— Hirschen II 400, A 5. 

— Jaquemar II 421, A «. 

— Matte II 237, so. 

— Neumatte II 391,26. 

— St. Nikiaus 11 419, i. 
Freienbach (Fryenbach) II 394, le. 
Freninperg, vgl. Frienisberg. 
Frenyngen, vgl. Fröningen. 
Friburger, Georg I 122, A 1. — II 255, 

A4. 
Fricker, Türing I 57, ,, A i. 58. 12. 102, 

A. 332, A 1. — II 98, «3. 98, 10, A s. 

192,Ai. 219,A, 227,At.272. Ai. 

288, i. 292. ,6. 296,18. 315. 320. 824, 

A 8. 827. 358. 3(51. 388 
St. Fridolin (Fridlin, Fridle) I 157. 26. 

394,31. 395,1. 
Friedrich III., s. Deutschland. 
Friedrich, Bernhard II 167, i. 
Frienisberg I 36, 19. - IJ 131, A 1. 250, 

A,. 
Fries (Frieso). Alice II 427. 

— Erhard II 427. 

— Hans II 398. V. 423, 1,. 427 ff. 

— Hans, der Maler II 427. 429. 
-- Heininus II 427. 436. 

— Henslinus II 427. 

— Henzmann II 428, A 6. 



Fries (Frieso), Loysa 11 428. 

— Peter H 436 f. 

— Richard II 437. 

Fries (Fryess), Hans II 165, 

169, 7. 

Friesen, Nikiaus II 100, ». ] 

190.2. 191,6. 
Fröningen I 21, 2s. A 5. 29, u 
Frowenfelder, Domioik II 34 
Fruntz, Heinrich II 287. si i 
Frutitfen (Frutingen) I 32, A 

324, 14. — II 237. 10. 297 
Fruyo, Peter II 393, V. 427. 
Fry, Benedikt II 364. 
Fulach, die von I 4, so. 89, tt 
Fulenbach II 321. 
Furer. Hensli II 395, 7, s4. 

Gady, Ignaz von II 430. 

— Peter II 340. 
Galeotto (Qaliet, Galmeit), 

118.7t 8t A3. 4. 

St. Gallen I 19, A 2. 96, 14. 

324. 6. 359, A I. — II 43, . 
A4. 169, As. 234,2. 268,, 

— Abt von I 6, A|. 359, A: 

— Vogelweider, Ludwii;. 
Gallera, Hugues de I 304, ai. 
St. Gallus I 157, 26. 
Galmeit vgl. Galeotto. 
Gämingen, Walter von, Fi 

Selz U 247. Ai. 
Garmiswil (Garmanswil, Gar 
ülmann von II 395, f S 

402. 7, le* 
Gascoguer II 424, 15. 
Geldern, Herzogtum I 201, 

23, e, A|. 
Genf (Jenn I 162, ts. 277, ,9. 

20, 2S. 0I2, 3. 5, 9, A 1, 2. 
20, 27, 8I. 314, IS, 24, 27. 

59, 14, 16, 18. 60, e. 73, 13- A 
20, 26* 82, •. 86, 5« 22. 87, 
90, n. 93, 16. 126,20. 12' 
Ai. 133 bis 136. 161,2». 

170, 1. 250, 26. 376. 387. 
418,7. 420,7. 

— Johann Ludwig, Bischof 
I 132, A 2. 274, Ai. 312. A 
A4. — n 77,6. 86, A,. 9C 
94, As. 219, Ai. 220, Ai. 

— Graf von, vgl. Savoyen, 
Gent ( Jent) I 386, 10. — 11 9, 

163, 26. 

Genua (Januan), Genneser I 

424, ,5. 
Geroldseck, Hohen- 1 101, 29, i 

— II 263,32. 870. 371. 

— Diebold von I 94, e, ». 9^ 
25. 102j 3, 5. 

Gerster, Niclaus II 832. 
Gilgenberg, Bernhard vox^ j 






Ornrnico (Girnia, Gimüs, Iraia) 1) 
205, ,.- 21)7, V ,. 209, A ,. 383. 422, 
A j. 423. Ä 1, 

Giroi«, vt;l. Oiornico. 

tilaniB I 19,ii.A|. 21, A,. 27,,. 28,ii 
36, A. 161,1.. 178. Ai. 191. <. 280, 
A«. 283. V„. 324,«. 359, Äi, Ai 
31*4. A,. 398. ,.. — li 42, ., A,. 94,,, 



■^92, 4. 293, t, n. 295. A i. 385. 414, .. 
426, ,1. 
— Bürger und Einwohner: 

. — — fcblt, Werner, — .lenneli, Hein- 
rich. — Landolt, Heiorich. — 
Rieller. Wember. — Schidle. 
Vogt. — SchÜbelbttch, Hans. 
— Schul er. Heini. 

Glering, Hans 11 302, A,. 

Olücki, Ruf I h9.iu 

Unadeutal. vgl. Bnael. 



467 

Granson, Rarraaaerkloeter I 217,>i. 218 

m- 219,3,17. 348, s. 355,.,. 
Graswile, Eonnid Xi 364. 
Graubünden (Graue Bund) I 324, i«, 
Qrebel, Johannes 11 IM, u. 167,,. 
Greiwenecker, Andreas I 77, A h- 
Grelee, vgl. Grolle. 
Grenoble. der Bischof von, Joit von 
Silinen, Propst von Mflnater I 139, 



)nd), Tecban II 



i. »■ 86, II. 

■ 154, ,. 



Godiun (Godi 

288. .. 292, I,, 38 

414,n. 415.Ai. 
Geidlt, Beinrieh I 74, 

— 1193.,,. l:34.Ai.J42,Ä 

164. ,■. 167, 7. 169,«. 257,A,. 258, 

281. t.. 286,1,. 291,,»,),. 293,.. 
Gothart. II 199, i. 20.^ ). A ■. 422, 19, i<, 
GöQfS, Peter 1 358.Ai. - U iH.t. 
Oraffenried (Graveiiiied), Bun« von 1 

59,1,. - II 156, M- 
tirammont (Oramontl I25'^,it,ia. 251, 

V ,. 26^, „ 264 ,. 11. 268, 7. 272, i, 

Äi - II 374. 376. 
— der ßaslard von I 265, 1, n. 272, .. 
Grandeoiirt (Granckoi-f) 1 319, », — 

n 88. ,. 

Oraoges (Grangii, Gransel I 248, s, A ,, 
249, ,0. 2^, I, „. 251, ,1. 263, ,t. 
267,,,. 270. iMT. 272, Ai, — U 
374. 

Granaon 1 209, A ,. 211, 1. A |. 216, it. 
2l7,<,n,A,. 218, .1. 2'^il, ,s, ,>. 223, 
A,. 238,,t,u. -<f42,j, 273, s 285.». 
':c9,t.A,. 315.11. »41,,, A,. 342. 



0.',.. 371, ,|. 87^ ',0. 373,8. ,1. 374! 
..375,V,i.377,, .'180,1,11.382,». 



-^. Ä ,. 258, A 1, 



311.. 



312,, 



- II 96. t«. l&3.i,,A|. 157,,.. 165,,.. 



397, A .. 402, A ,. 



;. 371. 

Greven II 396, A,. 
411, Ai. 
~ Johann II 436. 

— Grafen von: 

— — Frani I 276, i,,ii. 279, ., A j, 

286,,. 324,,,.- It 2a,A., 43, 
A j. 79, ,s, A,. 80, Ai. 81,,», 
A,. 93, ,0. 359. 380. 381. 

— — Frftni,HerrvonüronII424,i,. 

— - Ludwig 1M3,,,A,, 58,,..402, 
A«. 424,... 

Grieesen, Bana von II 267, 4. 
Qrobey. Tschan 11 428. 
Groläe (Grelee), Philibert de II 165.,,. 
Gruben. Hans von der 1 378, 11. A 1. 

— II 359. 
GrtlnenberK II 246, „.A 1,4. 
GQder, Vogt II 336. 
Qaglemberir, Tschan 11 396. b. Ai. 398, ,, 

A ,. 41)2, 7. ,7. 414, „. 422, ... 423, ,». 

424, A .. 
Gugler (EngeWhenl 11 31)3, s. 
GuichenOD, Samuel II 834. 
Guldental 11 m\. 
GQmmineal :^9,.|. — II !13, „.i,. 34,i. 

35,Ai. 36,(. 39,1«. 40.,.<,A,. 56. 

». 23<l.Ki. 379, 
Onndis. vel. Contbey. 
Gnniadi, Wilhelm 11 220, A,. 
Gurk, Biechof: 

Lorenz I 88. ,0. 
Qutenberg, Scbloss 1 29,ie,A,. 
Gatvil 1 29.1«. 
Gj (Gyg) n 148. V.. 150.*, 383. 

Habkeneen s. Habsheim. 
Uabmacher Heinrich 11 268, ,«. 
Habsheim (Unbkessenl I 



29,8. 



I. 3M5. 



Rabatetlen II i 

Hacke. Herr von 1 22, A 

HatTner. Fmnz 11 34U. 

Hans II 34'1. 
Hsgeoau 11 316. 364. 
Uagenbacta (Ortechatt) 1 S 



- Pete 



1 I 93, A ,. 9G, A ,. 97, « 
>. 102,1t, &i. 105. ,0, A 



,. IIO.A.. 118. la. 122,11 



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:.riC2 II 2'>7. I,. 

üa der Birs 1 1 3^. , ,. 
>:.':.-:• ac der Sini II 394, ^. 
:r!. ..'a>.\=i.;lger II 250. A «. 
■a .:- öf uWarde. II 3':*ö, A 1. 4] 
J'ir.cei:. Heinrich II 2S7. 55. *^^'2, 
.'ri-rtTL. vil. TTerdon. 
I*-no'a '.-r 1 C^j. A t. 

lil : U.Aj. 21. At. — II 36:». 
Illicfc^en illlens. ErleDS. Erline 

irlen. I 2«>9. 15. A r. ,, 319/15. 

'-fes. ,. 29Ö.I7. A i. 372. 3S6. 

A t. j. 



469 



lllzach I 10, A 2. 

Im Hof, Bans 1 381, ti. — II 93, n. 

158, t. 165, 4. 167, 14. 267, u. 
Rt Immertal I 211, Ai. 
In der Halden (Under der Halden), 

Dietrich JI 57, A i. 93, t« 154, t. 

165, 4. 167, ts. 
Ins II 37. 1. 398, 5. 408, ,. 407, 9, le. 408, 

fo, t7* 409, t. 412, «. 417« jo* 
Interlaken (Inderlappen) 1 179, V ir. 

- II 139, Ai. 19t),A 1.311. 320. 327. 

— Elosfterfrauen von I 40, A 1 . 

— Probst von II 131, A|. 
Intermond, vgl. £ntremont. 
Johanniterorden II 244, 1, 4, r« •* is» 19, 

A 1. 245, t, 4i lt. 258, ia. 
Jouffoe (J5nge, J5ogjr, Jun$;ii, Zonye) 

I 222, M. 223, Ai,,. 241.,i,m,8!. 

273, 5, 6» 16. 274, 10. 285, f«. 286, t<. 

287, 4. 288, 9. 290, u- 299, 6, A 1. 

308, 8. 309, 18, 19. 353, 1,, A i. — II 

1,7. 4, A 1. 10, V 18. ö8, 9. 105, 5. 

283, 41. 366. 373 376. 377. 396, «4. 
Joux (Ju, Juw) II 10, t«, A f . 105,5. 

— Niclaus von, Herr zu Chdteau- 
Vilain 1 222. ,s, A 1. 

Iragna II 197, A t. 

Irlens, vgl. Illingen. 

Irmi (Irme), Hans 1 151, A 4. - II 268,9. 

Irnis, vgl. Giomico. 

Irreney, Peter I 59, «7. 

Lseli, Heinrich II 168, 1. 

L'Isle (Lila, Lile) I 246, is f. 248. A «. 

249, 8,9. 256, 15. 257,30. 258, e. 267,2t. 

270,8,9. 272, Ai. — II 374. 
Italien 1 391,«. 
Uten, Amman II 94, 1. 
Juden II 120,17. 194, Aj. 
Julius Cäsar I 132, 1. 
Junkher, von Soloturn II 364. 
Justingen, Herren von II 309. 

— Berchtold von II 309. 

— Konrad von II 309. 
Justinger, Anna II 810 f. 

— Hans II 309. 

— Heinrich II 309. 

— Johanu II 809. 

— Konra.l I 2, A ,. — II 309 ff. 436. 

— Peter II 309. 

— Werner II 311. 
Juw, vgl. Joux. 

Kageneck, Haus von II 240, u. 268, is. 
Kaiäersberg I 105, At. 190,». 
Kaiserstuhl I 7, A t. 41, A 4- 
Kander, die II 237, 9,. 
Kantzier, Konrad 11 328, A 4. 
Kappler, Friedrich, Feldhauptmann I 

146, A 2. 
Kartenmacher, Rudolf II 271, A 1. 
Käs (Kese), Peter 11 282, ,, 31. 291, ss. 

293,6. 



K&tzi, ülrich II 108, A4. 
Keiseraborg, Dr., Johann II 193, A. 
Keller, Felix I 33, A a. 
Kerzers II 86,19. 403, t. 
Kesgelring, Ludwig II 26S, 10. 
Kessli, Jost I 59, to 
Kiemsee, Bischot': 

— — Bernhard I 88, 11. 
Kiener, Hans II 336. 

Küchen, Rudolf von I 54, <. 59, t«. 63, s. 
Kirchberg bei Burgdorf 1 356, A t. — 

n 247, 5, A I, t. 
Kistler, Peter, Schultheiss I 18, 15. 19, 

A 1. 32, A a. 47, 15. 58, ji, 71, A 1. — 

II 34, A 9. 315. 322. 

— Peter, Probst II 244, Ai. 322, A4. 

— Verena, vgl. Biso. 
Klingnau I 41, 4« A4. 238.9. 

KI088, Jakob I 44, 98, A4. — II 29, ti, 
A 8 (?». 324, A 9. 

— Rudolt I 59,19. — n 29,„.A8(?). 
Knobel, Johannes II 328. 341. 
Koler, Hans Rudolf II 332. 

Koller, Kaspar I 89, 17, A «. 160, 4. 

Kolli, Sohn II 422. A a. 

Kolli. Lorenz II 302, A 1. 

Kölliker, Peter II 341, A 9. 

KöUikon H 246, 4. 

Kolmar I 1, la. 105, A 9. 117, A 9. 131,9, 

A«. 134, io. 136,99. 142,19. 151, A4. 

172, 9. 190, 6. 243, At. 268, as. 269,98. 

— II 18, A 1. 22, 99. 31, tt. 43, 5. 94,6. 

110, 93. 141, 5. 160, 8. 168. 1. 178, A 9. 

198, A. 225,6. 268. 10. 411, Aa. 412,8, 

Ai. 413, A 9 419,90. 

— Huter, Hans. — Kesselring, Ludwig. 
Köln I 56, ta, 33. 58, 10. 62, 99, 97. 63, 95. 

66, 99. 78, ai- 112, V 5. 165, 99, te* 
166,8. 197,28,Ai. 198, 5, IS. 201, 19. 
202,95. 204, 19, 94, A4. 230,19. - n 
94, A 9. 98, A B. 

— Erzbischof von I 87, i«. 166, 4. 
Königsfelden I 357, A. - II 214, Ai. 

— Frauenkloster II 298, A. 

— Barfüsserkloster II 298, A. 
Köniz < Künniz) I 69, la. — II 196, A 1. 

244, Ai. 250, At. 268, A 7. 
Konolfingen I 71, Ai. 856, A 9. 
Konstanz I 4, 92. t), n, A 9. 7, 14. 42, la. 

107, A 9. 126, 6. 130. ,7, A 3. 139, la, 

Aa. 147,96. 150.1. li>9. Ae. 190,85. 

378, At. — II 258,97. 816. 363t. 

— Bischöfe: 

— — Breiten-Landenberg, Hermann 

von I 6, 7, A 9. 7, 8, A 9. 9, 1, 
A|. 41,4. 44, A4. 83,98. 

— — Kreiberg, Ludwig von II 157, 19. 

— — Sonnenberg, Ottovonlll57,i9. 

25», 27. 278, Ai. 341, A 9. 

— Weihbischof: 

— — Zehnder, Daniel II 98, A «. 

103,1. 214, A 2. 388. 



470 



Konstanz : Lanz von Liebenfels, bischöf- 
licher Rat I 83, <4. 

— Schilling, Heinrich. — Schilling, 
Thomas. 

Korber. Hans H 209, A «. 

Korn, Stephan II 94,4. 

Kramer, Ludwig II 267, le. 281, tr. 282, n. 

291, IS. 293,6. 
Kranz, Hänsli I 872, A t. 
KresK, Jakob II 413, ts» 
Hl. Kreuz, vgl. St-Croix. 
Kriegst etten II 247, A|. 
Krummo, Benedikt I 59, 15. — II 6, ts. 
Kugler, Stephan II 416, A t. 
KüDg, Bartholome I 59, <i. 

— Olaudo II 424, A e. 

— Hans II 276,9. 
Künniz, vgl. Köniz. 
Kapfer, Klaus II 364. 

St. Kürij», vgl St. Quirin. 

Kutler, Hans I 59, 15. 214, n. 256, 5. 

357, 14. 377, 7. — II 33, 14. 93, ts. 

165,,. 167,1,. 320. 

Lalain (Alubun), Josse (Jop) de II 

119, 4, A4. 
Lampugnano, Giovanni Andrea da II 

125, A 4. 
La Lance, Carthause I 366, a. 376, le. 

-- II 60, A4. 
Landenberg, Han<i von I 395, to- 
Landeron (Landeren) I 290, 1. 340, A. 

— II 299, t. 
Landolt, Heinrich II 268, n. 
Landser I 102, ti, A<. 
Landskron I 9, A 5. 
Langenbruck I 18, A i. 
Langental II 320. 
Langnau II 193, A. 
Lanser, vgl. Landser. 
Lanten. Willy von II 423, «. 
Lanz von Liebenfels, vgl. Konstanz. 
La Rivifere, vgl. Rivifere. 
Lassanien, vgl. La Sagne. 
Laserra, vgl. La Sarraz. 
La Tour, vgl. Tour-de-Peilz. 
de Latour, Johann, von ßesangou I 

383, 13, A 8. 
Latterbach I 372, A 2. 
Laufenburg (Lout'enberg) I 33, A». 34, 

13. 84, 27. 89, A 2. 92, to. 108, A 4. 

133,9. 136,8 140.18. 144.19. 149,8. 

160, 7, A 4. 272, A2. — II 167, A 1. 

2.38, ,7. 
Laudenbach II 166, st« 
Laupen I 323, ,. — 11 14, ,«. 16, ,. 22, 15. 

3J^, 19. 35, A 2. 36,5,8, A|,3. 46, 23« 

56. 19. 85. 19. 109, 8. 236, ,6. 249, 1. 

277.3. 308. 314. 379. 393,2. 414, le. 
Lausanne (Losann, Losson, Lossenj I 

308, 20, A 4. 311.10. 315, 13t 17. — II 

4,4. 5,9. 8,1. 9,6,13. 10, 6, V 19. 11, 



ti, M« 13, V 18. 14, »i 17, 15. 19, ^ 
11, lt. 26y IS. 27, t5, As. 30,11. 9 
58, 16, A t. 59, 4t 1S9 A 1, t. 7ä 
170, 4. 194, A. 254, tt. 299, 1. 1 
381. 393, 19. 400, 10. 418, •, 7. 

— Bischöfe: 

— — Benedikt von Montfenui 

44, A 4. — II 24, 15. 58, 
82, t. 179.14. 180,,t. I81f 
20. 26. 194, A. 219, A 1. 220, 
222 10. 254, f., •. 272. Ai. 

— — Wilhelm von Menäionai 

.393. 1». 

— Merilet, KammenneiBter des 
schofs II «S93, 13. 

Leiningen (Linin$;en, Linüngeo, L 
gen), Orafen von II 42, «. 121 

— — Einrieb, II 42, A 3. 

— — Georg, I 115.7. 

— - Philipp, II 42, A3. 108, 

167, s. 

— - Schaffrid, I 1 15, •. 
Leipzig (Lipss) II 316. 368. 367, i 
Lenk II 337. 

Lenzburg I 107, 17. — n 60, A 1. 

A 1. 142, A t. 246, .. 
Am Letten, Nikiaus (oder Rudolf 

165. 6, All. 167, la. 169,7. 
Lenk I 826. A «. 
Liechtenstein, Hofmeister Maximi 

I 115,1. 
Lienhart, Peter II 321. 364 f. 
Ligers II 156, As. 
Lila, vgl. L'Isle. 

Limburg (Lemburg) II 123. 20. 
Limpach II 316. 821. 
Lindau I 190,2«. — II 265, A 3. 

— Mätzler, Anton. 
Linder, Hans II 228, 3. 
Lindnach I 62, 15. 
Linstat, vgl. Lüneville. 

Livinen (Lifßnen) II 196, ,0. 197 

14, to. 19'^, to. 199, 6. 7. 202, i 
203, 2. 207, 10. 209, 4. 

Lobsingen (Lopsingen), vgl. Lnce 

Lofle (LocIr) II 10, At. Iu5, s. 

Lodrino II 197, At. 

L5fen, vgl. Löwen, 

Lombach, Jakob II 324, A s. 

Lombardei (Lamparten) I 132, 34. 3 
— II 9,10. 61,1. 199, A4. 

Lombarden (Lamparter) I 132, t«, 
13:^,6. 167.2. 169,2«. 170,«. 17 
180, 20. 184, 7. 185, 18. 186, ,5. U 
191,23. 194,24. 198,24. 208,«. 2 
215, ,6. 231,3. 234, 17. 253, 1,. 25 
260. 29. 264, te. 265, ,4. 274, ,3, 
275, 3, 9, 11, 25, A 1. 276, 4. 277, 
28, 80. 279, 4. 283, 6, 30. 380, », 
333,12.^366,5.— II 11,19. 49,, 
55, 17. 75, 25. 77, 3. 8. 78, 19, 34. 7' 

15. 80, 4, 11» 16. 81, 8, 1«, t«. 11^ 



198. ,,V,. 206. j. ,. 207,,. 203,,. 
2U.,i. B71. 372. 424,, v 
Lothringen I 10, A .. 143. a. 208, „. 
' 209, a. 242, „. 243, ». 2S1, ■,. 252, 

285,'>b'. 336'. li'. 338, tl 352,'ii'! — Yl 
45, A 1. 84, „. 106, 1, „. 109, i. 121, 
It. 126. t4- 

- Benatua (Reinhard |, Heirog von 
I 143, t. A ,. Wi. „. 208. ,% u. 209. 
T, A,. 242,,,, 251, ,1. 2(i8.H. - II 
25,,,. 33,,. 42,,,. A,. 47. „. 63.,. 
64,,. 67,A,. 6S,„. 69.,, 77,n.86. 
.,. 88.V1., 91. „- m.i. 106 bi»122 
an znhlreichea Stellen. 157, ,«, 159, 
30. 167. 1. 168,j,. 219, A ,. 225,». 267, 
,.372.380.381.415.,,, 416, A,. 419 f. 

Löobli, Werner II 210. A,. 

Loutten, Ban« Bernfaiird -von 1 399. A|. 

~t. Loup, Johnnn von, Herr von Ron- 

chftmp I 3ti9,t.Ai. 370,l,. :i71,i,. 

372, j.„. 373.V,,. 
LOwen (L&Ien) II 163,,.. 
Lnu«nB iLopsineen) II 9, ,t. 58. ,, 381, 

393,1,. 418,,. 
Ucifer I 146.,. - U 358. 
LQneTille [LinHtat) II 120. |g. 
Lurlebat, Liederdichter 11 T4,i,,A,. 
Lnternau. Huub Rudolf von II 246, 11. 

29ä, A, 

- Melthior von II 298. A. 
Lattich I 92,1. 386.,,. — H 124,io. 

— Ludwig, Bischof von I 114, ,«. 
Loxemburif, Loni«, Graf von Sr. Fol. II 

366. 
Lniem, an eehr vielen Stellen. 

— Waeserturm I 149, i,. A . — II 
210, ), 224, ]. 

~ Borger and Einwohner: 

— — Fanitbanser. — l'eer. Hani. — 

Feer. Heinrich- — Hasfuiter, 
Heinrich, Vatpr und Sobn. ^ 
Hertrnatein , Kaspar von. ~ 
Kriimer, Ludwig — Montigel, 
Kiidolf, — Hu^B, Melchior. — 
Sohillina;, Christoph. — Schil- 
ÜDg, Diebold d. jt. and d. j. 
— Schilling. Johann, — Seiler, 
Ludwig. 
Lyon I 162, ,^ 163,,,,., 281. j. - II 
161, » 

Mftdi«<wil 11 244, A,. 

Maiche (Metsch) II 105,». 

Mailand, Mailänder I 88,11. ^.t. 353, 
A,.— II l-.;5,io.i,, 126. s. 197,,,, j, 
203. A ,. 207, V.. 20fl,n. 209, A i. 
224,1,. 226,, 244. A,, «82. 

— BiBchöf Ton II 197. p,. 202,11- 

— Henc^; 



- Johnr 



Galea 



A j, 64,,,. 125 f. 196,7.10,1». 
198, A,. 882. S88, 
Mailand, HerzoKC: 

— — Bona II 20I,Vä, 202.„,„,«, 

... 203,«. 207, T,. 208,,,. 209. 
•,i,.i,,<j. 224,, B. 
MaioE. ErabiacbÖre: 

— Adolf 1 77... 79,1,,,,. Sl.iB, 82,i. 
84,1.07,11. 114.,.. 

— Diether von Uenburg II 91, i«. 
Handach I 8,A, 

Marbus, rgl. Mecheln. 

de la Marche, Olivier 11 76, Ai. 

Maria I 30, u. 44. ■< 95,ig. 152.». 177.,. 

272, „. 290, 1». 380. ,.. 391, u- — II 

51,9. 59,10. 74, 111. 123,1. 
Markirch I tl7, Ai. 
Martigny (MarteuachJ I 332.7. — II 

8ö,i,. 
St. Martin, vgl, Tour St, Martin. 
Matter. Heinrich I 64. A ,. 122. A ,. 159, 
194, V«. 195. A,. 199,A4. - 



11 i 



5. A,. 



300,. 372. 



. ''isi. 'l 



}5, Ä 1, 



I 111, T. ä36,i, 



Matter (Mathis), von Basel II 7, A 1, 

416, A 1. 
Mätsler, Anton U 2 
St. Mauritius 11 79. A,', 
Mecheln {Marbus) II 123, ,>. 
Mecklenburg, Herzog von I 87, 11. 
Meienberg, Clewi I 59, la. 
MeiDBtelt 1 lüC, ». 
Meirter, Johannes H 341, A,, 
Mekinc, von Sototuru II 364. 
Mellingen I 108, ,,, A «. 
Meeaiaiä I 286.,,, 3 J3, i- — H ^.V,,. 
Mestral (Meetrauld), Jean II 411, A«, 

413,10. 415. Ai. 
Metach, vgl, Maiche 
Meyer, Gerold II 316. 
Michel, der Scherer U 423,,,. 
Milden, vgl. Moudon. 
Mittelberg bei Mülbauseu I 17, A,. 
MOhneulha! I 10^ A i. 
Hohot, Anton von, Landvogt von Mont- 

ferat I 159.,.. 
Molsheim, Pet«r von U 341 
Honoarlier I 3B3, ■, 
Montagny (Montenach) 1 S92,ti- 8I9,||, 

-11280,1. 283..,. 288,,. 375.398, 

ja. 399, At. 402, A,, 405,, i. 422,,. 

At- 
Montagny le-Carboz (Montangii, Hon- 

tensij) I 217. A,. 220,,. 380,,,. - 

II 119,H,Ai.. 373. 
Montby (Mnnbi) I 

A,. - II 374. 
Mout Cenis (Monsanis) I 277,». 
Hontellier (Muntilyer) II 398, «. 
Monlensij, vgl Mantagny-le-Corboi. 
Montet II 27, A 1. 28, A ., 
Montforat I 159, ,.. 



. 272. 



472 



Montrort, Grafen: 
~ Hujjo I 114,11. 195, 9, Aa. 196, Ai. 

2H3,,. 234,1,9. 
~. Ulrich I 114,2t. 
Montigel. Rudolf I 896, As. 
Mont-le-Graud iMön) 1 818, t8. 
Mont-Ie-Vieux (Mön) I 318, i». — II 

400, A t. 
Montricher (Mumersi) 1 318, it,Ar. 
Moop. Grosse» II 49, u. 51, A i. 398, s. 

416, 10. 
Morges (Morse, Morschy) I 287, A i. 

.S09, 4 310, II, 16, 19, «I. 311, 1, ij. 

812, 17. 315, 11, 13. 318, 15 (?), w. 351, 

Ai. — l( 9,13. 75,8,14. 82,11. 876. 

381 400,6, A,. 
St. Moritz (St. Mauricien) I 329, is. 

832, i,A ,. — 11 88,25. 

— Abt von II 222, A 2. 
Morreus II 27, A i. 
Mörsberg I 27, A s. 32, A|. 

— Peter von I 6, A 2. 
Morse, vgl. Morgen. 
Mosbach-Neunmrkt, Pfalzgrafen: 

— .Tobann I 88, it. 

— Otto 1 ?8,i7 
Mosel (Musel) I HO. 17. 
Moses l ;^89,9 

La Mothe (Lamathan) 1 318. m, A7. — 

II 3>i7. 
Motz, Bernbard 11 321. 364. 

— Hans II 321. 

• — Thomas II 321. 
Motzi, Johann II 431. 
Moudon (Milden) I 310, ,5, A 3. 319,9. 

— II 9, 14. 57, 11. 58, 14. 79, 29. 

80, A 1. 380. 388 397, 7, A ,, ,, s. 

418, 2 1". 
MOhleb'rg II 308. 
Muffling. vgl. Vutflen^ 
Muleren, Kudolf von II 109, A 1. 

— ürban vcn 1 210, Ai. 275, Ai. — 
n7S,23. 101\,,4.V2. 194, A. 300,6. 
315 359. HS^. 

Mülhansen 1 1 bis 27. 42, 26. 43, «. 44, h. 
104^ bi« 107. 118 bis 128. 144,4.— 

11 TO, 23- 80, H, «6, A 2. 154, 13. I«, 21, 

A 3. 177. A 2. 308. 3t;9. 
Mülinen, Albrecht von II 298. A. 

— Hans Friedrich von I 384, A 2. 

— Hermann von II *298. A. 
Müller, MathäuH II 167,5. 

— von Soloturn 11 3«i4. 
Munbi, vgl. Montby. 
Mümpelgart (Mnnpelgart) I 117, A 2. 

167, 28. 1 70, 4, A 3. 171. 6, 14. 177, A 4. 

178, K, 18. 194, V 30. 195, As. 817, Ab. 

342, A 2. 348, Ai. - II 372. 
Münchenbuchsee (Buchsej II 244, is. 

250, A 1. 
Münchenstein I 9, A 5- 
Münsingen I 72, A. 



Mfloster im Ar^au, BeromGnstTr 
280, S8. 292, ti. Vfirl. Greooblf. 

— in Westpbalen, Bischof von 1 2( 
8, 14, 1«, 20 

Mönatertal 1 117, A t. 118, 1. 

Muntzer, Thony II 422. A 4. 

Murbach, Abt von I 25, n. 

Marnerai, vjj^l Montricher. 

Murten I 10. A ,. 27, A 3. 290, h. ^l 
A 1. 292, 3. 317, to. 323. i. 34§, 
356, A ». 357, ». 358, s. 359, i». 3 
8,1t. 363, 19. 864, j. 866, i,,2t.^ 
•, tu At. 368, 11. 373. At. -11 
V«. 5, te. 6, 4, ta«t<f. 7, t«t. is.^.» 
12,4. 13. V|3. 14, 11, ti.t7, A). U 
16, 18, 17, A «. 20, t«, tj. 21, 11. 22 
t»,«. 26 bis 77. 80. A i. 82, A,. 
to,«3, n- 88,1. 89, 15. 96, n.V|7. 1 
13. 107,1. 108, V,. 115.7. 120., 4.1 
11. 204. A3. 244. A 1.27«, A 1-28 
284, 5, II. IS, St. 285. s, u. n. 2S 
288, 6. 318. 323. 343, A «. 37.5. 
bis 380. 388. 396, A s. 398, r. 
Ai. 414 ff. 419,5. 

— ürabkapelle II 60, A i. 388. 

— St Katbarinen II 60, A 1. 

— Roller, Peter II 60, A i. 
MüBtrol, Anton von II 119,». 
Muttenz 1 II, A «. 

Namur II 123, «1 

Nancy (Nanse, Nasse) I 117, A t. 

27. 338,20. 353, A i. — II 84. 5^ 

bis 122 382. 388. 419 f. 
Nans 8OU8 St Anne (Nan) 1 241 

270,13. 272, Ai. — 11 374. 
Nana -La -Roche (N^anlaratscha. 

rotsche) l 249. ,.. 272, A |. - 

374. 
Nassau, Grafen: 

— Adolf I 114, ,3. 

~ Kn^eibrecht II 118, is, A 7 

— Philipp I 115,1. 
Neapel (Napels) I 132, ««. 

— Ferdinand, Köni^ von I 234 
397, A t Vgl. Tarent. 

Nettesheim. Agrippa von II 317. 
Neuen bürg, Neucbätel, in Hurgnn 

— Heinrich von, Herr zu Blamoi 
175, A 2. 259,15 — II 119,,, A 

— am Rhein I 89, A t. 144 19 - 
238, SR. 

— am See (Welsch Neuenbürg) I 
A ,. 211, 14. 216, 20. 223, ,4. 226, 
296, 8. A 1. 338, 3. A 1 . 340, ,. «, 1, 
854, A. 364, r,. 365, ,7. 366. «4. : 
14. 16, A 2. 374, 7. •{82, 4. 390, 19 
II ÜO, A 4 8.5,19 140.18. A I. : 
A 3. 299, 1, 7. 3:S4. 378. 403, «. - 
14,31. Vgl. Baden-Hochberg. Mt 
graf Rudolf von. 

Neuenegg I 71, Ai. — II 36,9. 



473 



Neuenatein, Valentin von II 67, A i. 
Neu8, vgl. Nyon. 

Ncnss (Nü«8) I 157, i. 165,»«, A3. 166, 
9, t7. 171, si. 17*2, io> 176, 2. 186, 4. 

195,5. 196,2. 197,23,80. 198,27,80. 

199, II, 8t. 200, 10. 201, 18. 202, 17. 

203. 8, 11. 14t >0f i3t if. 204, 14. 205, 4. 
207, 5, 6, 18. »7. 208, 17. 285, le. 321, so. 
3f51,6. — II 372. 

Neuveville (Neuenatadt) I 10, A3. — 

II 140, Ai. 299,2. 386. 
St. Nicolas-du-Port II 110, A 2. 111, 7, 

A3. 112,2. 12u,,9. 382. 420,18. 
St. Nicolaua II 120,,,. 122, ,4. 
Nidau 1 27, A3. 32, A,. 107,1«. 176,28. 

177, A 4 194, V so. 195, A 5. 249, 28. 

357, A. 385, 4. - II 16, 2. 85, i,. 244, 

A|. 278, Ai. 332. 399, 17. 

— Gerat er, Nikiaus, von II 332. 

— Grafschaft II 219, A 1. 
Noah II 182, 7. 

Nördlingen I 368, A ,. — II 18, A e. 
Nozeroy (Nosaret, Nozoree) 1 348, A 1. 

— II 1,«, 10. 4, A2. 10, 17. 
NOrnberj? I 41, 1. A 2. 74. A ,. 84, 10. 

90,20. 135, 2, Ai, ,. 287,21. 313, h. 
360,21. 363,^. — II 353. 
Nyon (Neue) I 293, A 2. 318.21. 

Oberbüren II 236,8. A4. 322, A4 

Oberehenheim I 105, A,. 

Oberhofen I 18, i,. 35, 9. 60, V,. 121, i,. 

— U V97, A 4. 

Oberland, Oberländer, Berner- 1 6, A ». 
46, A 2. 100, A,. 179. ,8.-11 177,9. 
191, Ai. 200, A. 220, Ai. 250,,. 

— Schumacher, Hen>Ji vom II 129, 
A,. 

— St. Galler- I 140. 9. 426,,,,,. 
Ochsenfeld I 23,a,A|. 25,23, A,. 26,4. 

29. 23. - II 369. 3a5. 
Oere, Felix I 41,A5. 
Oesch (Chäteau d'Oex) I 10, A3. — II 

ilOö, A. 

Oesierreich,Oesterreicher 110,1, 12.1!,, 7. 

12,22. 185, 22. 27, V 22. 186,9. 198,34. 

391, ,5^- II 17,, 8. 18.9. 22,29. 45, 
A 4. 57, A 2. 425, 26. 

— Fürsten 12, 5, ,9 3, ,3. 87,,o. 92, u, 27. 

118.9. 126.,,. 1M3,83. 138,1.140,10. 
153,11. 173,16. 179.28. 180,23. 182, 
15. 359, 5, A2. — II 110, 22. 248,13. 
411, As. 413, A 2. 

— Herzoge: 

— — Albrecht II 394.2« 

— — Eleonore (hllienar) I 173, a, A3. 

- II 372. 
■— — Sigmund, an sehr vielen Orten. 
Olgiato, Girolamo da II 125, A4. 
Ölten 1 77. ,9. 323, ,. — II 2.37, 4. 
Oltingen I 3u3. A «. 
St. Omer I 92, A3 141, Ai. — II 386. 



Orbe (Orba, Orbach, Orbau, Orbacht, 
Orben) I 216, 24. 217, A 1. 220, 12, 
,ß, 19,21. 221,1. 222, 20, A,. 223, A,. 
239,i8,ti. 241,9,28. 273,8.285.28. 

299,6. 301,22,28. 306,5. 308,8,14,21* 

309. 8, 10. 353, ,8, A 2. 399, to. — II 
4, A 2. 81, 24. 83, 9. 269, A 1. 280, 3. 
2as, 41. 288, 6. 373. 376. 396, 21. 398, 
A 2. 399, 16. 20. 402, A 4. 405, 12, u 

411.9. Vgl, Ch&loD, Hugo von. 
Orient I 391, ,4. 

Orlieus, vgl. Chälons. 
Ormond II 280, 4. 288, 7. 296, 10. 
Osmann, Calixt «Türgesch keiser» I 

114,21. 

Otroarsheim I 21, 4, A ,. 
Ottmarsingen (Ott wiesingen) II 247, 

A 8' 

Pappeuheim, Marschall I 84,7. 

Paris I 160,14. 

Passan, Bipchof von I 88, 4. 

Patrizi, Augustinus, Lejrat I 77, 14,17,18. 

79,22. 81,29. 84,9. 87,28. 

Pavia II 316 f. 

Pavillard, Peter mann I 169, A 8. — II 

201, 11, Vj. 288, 3 292, 9. 39.5, 13. 402, 

A 4. 420, A 8. 422, A 4. 
Payerne (Betterlingen, Peterlingen) I 

10, A 3. 292, 5, 10, ti. 317, 22. 349, 18. 

354, A 1. 356, A 2. — II 9, 14. 16, 8. 

17, A 3. 28, 8. 50, A 8. 80, A 1. 135, 2, 

A ,. 204, A 8. 875. 398, n, 17, is, «2. 

309, A 1, 2. 401, t 402, A 4. 407, 20. 

417,19. 418,2. 420.6. 
Perrot et (Perret et, Perretot), Nicod II 

7, A,. 282.2,33. 291,83. 293.«. 397, 

15. A 5. 402, f>. A 4. 415, 1. 424, A e. 

425. 7. A 4. 429. 

Pesmes fPecmes), Peter II 298, A. 
Peterlingen, vgl. Payerne. 
Peyer, Ludwig II 423, A 5. 
Phunt, Ulrich II 307 f. 
Pfafnach. vgl. Pfastatt. 
Ptalzgrafen bei Rhein: 

— Friedrich der Siegreiche I 92, 9. 
A 2. 98, A. 102, 2. 105, A 2. 119, ,2. 

121. 8. 124, 32. 127, 21. 143, 9, i4. A 3 
und 4. 199, A 2. — U 42. A 3. 91. 27. 
9i{, 4. 94, 5. 118. 9. 126, 12. 256, 5. 382. 

— Ludwig, Pfalzgraf von Veldenz I 

114,17. 

— Rjiprecht, vsrl. Strassburg. 

— Stephan, Dompropst zu Köln I 
114,1«. 

Pfastatt 1 23, 19, A 5. — II 385. 

Pfirt, Grafschaft 1 92, is. 94,23. 126, 21. 

168.9. — II 79,22. 
Pfrem, Landgraf von I 88. 22. 
Piemont (Pemont). Piemoiitesen 1 184, 

7. 391.6. -- 11 2, ,4 90,23. 
Pierre- Pertuis I 177, A4. 



474 

Pikardie, Pikarden {Bickardenl I 13S, 
Ai. H5, Ai. 167... 18D,r>. IM.ai. 
186.1«. l»4,t..211,,t,H.213,t.215, 
1«. 222, Ai. 231,4. 28*, if. f»!, s. 
393, „. - II 9, ,0. 

— Herr nus der II 119, t. 

St Pill (Piilten) I 117, A,. 118, i. 
Poieggio. das Kloiter bei II 197, <, lo. 

Polen, KöiiiR: 

— Kaüiiair 1 86. f 
PoDt-it-MoLis9on (PontemoDs) 1 268, 

Pont en Oi^z (Bonti I 31£». „ 
Pontarlier (Ponterlin. Bonterlio) I 210, 
Ai. 'J12,t.Ai. 213, ■!. 2U.i,ii,ti, 
„. 216,.. 218,«.*. 'A7,.. 22i!,„,„, 
». 229.1». 2.-J0, ..n. 231, », it, ii. 
232,.. 234,1«. 286,1,11. 287,,,. 857, 
10. — 11 283, x. .118. 378. 386. 396, 

de Ponte, Johann, Rittmeiiter I 16U, 
Ai. 

Pontp-de-Hoide (Pontroy) I 248. A ,. 

272, A >. 
PoHoKal (I'i)rtignl) II 124...- 
Preromaiin iPerromann), Heinnch von 

II 419. At. 

— Rudolf von II 426. T. 

— Wilhelm von II SÜS. 
Pnittcin I IJ.A). 29,>.A.. 93.A). 
Soiot Prieat, Ludwi» von I 159. ,j. 
PruDtnit (Borrenlrut, Porrentrut, Por- 

leulruvi I 177, ,s.Ai,j. 178,1. 25«, 

„, - li n7&. 
Pugnioui. Willy II 428. 
Pnsch, vgl. BitHch. 

St. <{iiirinu9 (St. Kiiria) I 166, u. 200, 

KiicoiiyB II S39. 

di KHtconigi. Claudio II 7(i. Ai. 

Ratnu. Pierre 11 411, A«. 413,]i. 414,,i. 

»apperswil 1 89,,.. A.. 160,1. 323,«. 

Eappollnweiler I 184, Ä «. 

Rflap. HildebniDii von l-oufl'enbaeh, 

örterr. Maisthall 1 ISü, t, A ,. — 

II 166,3,. 
Ralelfiagen I 10. Ai. 
Raran, die Hi?rren von 1 10, A i 11, 

Aä. 
Ravenaburd I 190. ji- 
Bechberg, Veit von 1 112, i». 
BegensburK 1 73, . 



Öti, 1, 



1U9. ,1 



a.81.„.t3,ii 



- AuguBtioer zu I 76, it. 
— Jndengaeae zu I 84. ti 
Reich, heilifje)! rÖmiHCbea I S 
Ti, 13, ij. '.>2, ,s. 9J, 6. 98. II 
10!), n. >s, >6. 110, ti. 1-^, i< 



196,.! 



1. 197,. 
. ZOl. . 



202,i.,H,„ 
7. 23S, «,!(,». 2tö. ,. 2«! 
,j. 277, n. 279. ,,, A ,. 2t 
», I.. 361. t,M. 362,,. SM 
118,.. 14. ,8. Iß. I.. 20 ,fc 
163... 175. „. 176.,,. 184.1 
188, 1^ 187. ,. 210, 1.. 224, ■ 
352. 868. 420, tt 

Reich von Re ich ena lein. Jakol 

Reiden II im. 

Rcinach, Hans Krhard voo I i 
103.11. 

Htnnetschvrü I 33, A j. 

Kei>etsch 1 177. A4. 

Hethel iTjrbelV) II 123,,.. 

R«achliD, JohiuiDes 11 317. 

Beutigeu (B&jtingen) bei W 
10, A.. - 11 247, ,«. A«. 

Reyff, Han« II 425, g, A <. 428 

— LovBa 11 428. 

— NiVlans II 340. 

— Wilhelm II 426... 
Rhein I 21, .,A,. 32.,.. 3H , 

37, ,.,,,«,„,„. 40, M. 9i., 
97,11 »8,,. 103, ,,. 110 , 
129, „. 133,,, ,a. 134,,.., 
140,,s. 146.,,. 147,,,. 149, 
2«,„. ~ II 78, „. 3Ö^ ,, 
I«, i..i.,ii.,it,]i, M. 239, t,i 
],. 26S.i,. 

— Rheingebirga II 239, ». 

— RheingieEsen II 240, .. 
Rheintelden 1 21!, A ■. 92, «. 



133., 



. 140. , 



Rieh.? 



160,r,A.. -- II 23I.A,.'; 
Rhodus (Rodi»l 11 244, s. 
Bhotie (der Rotten) I 311 > ! 

1177,,. 
Ribo, Peter II 36. A , . 
Bichesben , Richtpeaeen , Rieh 

V^'l. Rixl.eim. 
hwiD NiklnuP. Pfiirrer in 

U '.J47,A,. 
Bieben II 317. 
Rieter. Hans II 428. 
Rietler, Wernher 11 268 , 
Rietwil, Konrad I 5». ,1. 
Rig^isbenc II 301, ,, A «. 
RigiD, von Solotum II 364. 
Bin, ze, Kaspar 1 i:t, A .. 
— Kriedricb II 267, ,0. 
Riii^neulj.irg II 207. A4, 
Riii;Tol(ii<j,'.'n, TQrin« von I 5, 

'i'J,„, •V,:,. — II 199, A, 

di Kiparallo, Uolfredo II 7ii, ^ 

[ Ritter. Zehntaucend II 48 ,,' j 

60, A,. 63,». 



W^^M 


^^^^^^^^^4t^^^^B 


RiTiäre. La (Lari viere, Rimera, RifSere) 


Sachsen, Herzog ron I 87, ,., 88. x. ^^| 


1 231. „. - 11 1,10. 


^H 


Rixheim I 11, ,». ,1, A .. 12, ,«, A ,. 29. 


Säckingen I 92,,.. 133... 136,«. 140. ^^M 


,». - il 369. 


u. 144, ,0. 149, 0. 160, ,, A ,. - II ^^M 


U Koche (ZarSOe) II HS6, A ,, 411. A«. 


338,,,. ^^M 




Salina (SMiBS. Sülia) 11 123.... 1<i3,t.. ^^M 


Kochefort iRotachifortJ. Wiihelm. Dr. 


176, Ai. 212. Ai. 321, A,. ^^H 


11 155.,,. 


Saiaacb, Pet«r 11 ll.)4, A. ^^^M 


Rolier, Peter 11 60, A,. 


Saluz70 (I 424.,. 425,,,.,.. ^^H 


Eon. 1 33,11 61,«. - II 9,,«. 84... 


- Udwie, Miirkgraf von II 424, ,. ^^H 


187.,,. 188,^ 197... 219,6.,,. 221. 


Sahbarg, Krzbiechof: ^^H 


,0. 222, ... 244. A .. 253, ,.. 270, u. 


- Be^bard I 77. ,t, ,s. 83. ,.. 88, ,. ^^H 


278, „. 


SalKmann, Johann I! 9»,Av 193.A. ^^H 


- Papate: 


Samari.i, vgl. Croy. ^^^H 


- — Innoceni VIII, .Tohaßn Baptiat 


Sampriet, vgl. Saint Prieat. ^^^H 
U Sugne if 105. ,.. ^^M 
Bane. Vlie II 414., r- ^^M 


Cibb 11 30U. «. 


Paul lt. 17.,. 


- - Sixtiw IV. I 1S7. ,0- 162, „. 


Sanen 1 10, A .. 18, .. 69, A ,. 275, A ,. ^^M 


165. n. 207, ,.. - I! 82, *. 98, 


824, ,.. 32.5, V .,. 326. A ,. ■■127. V ». ^^M 


,. 187, „. 188...,». 202.„, „, 


326,..„.V.„ 329... - II I3.V„. ^H 


,.. 204, Ä ,. 209. A t. 219, ,. 


58,, 298, A. 395.,. ^^M 


221, i. ,». 222, ,;. A ,. 223. s. 


La Sarraü (Lacerrn, Laecharra) 1 65, .. ^^H 


224,... 228,». 243,„,>, 244, 


301, A,. 303.A,, 308, ,.309, ..318. ^^M 


,, A ,. 253. ,. 254, ,. 256. ,. (?). 


,0. II 376. 400. .. ^^M 


270. ,1,, 271. .. 278, .. 299. «. 


- NJcod von I 308. ,, A ,. 342. A ,. ^^M 


300.,,. 


~ Wilhelm von I 308, ,, A ,. 342, A .. ^^H 


Rßmer, fthe 1 132, ,. 


Savojen. Savover I l-)2, ... 180. V „. ^H 
l84,,.,o. lää,V,..23g,,.,,„,..260, ^H 
... 274., ..ts. 275... 277.,>,.i. 28S, ^^M 


Romont (BSjmont, Reyraoud) I 310. ,.. 
Aa. 316, „. Ä.. 319,1,. - II 9, „. 


17,,«,,..At. 18,7., 1. 7S,„. 80,A,. 


„. 286, ,. <o, t,. 287, t». 311, „. 314, ^^M 


318. 376. 379. 399, A ,. ,. 400,,,. 


.,. 815, ,. 319. ... 327. „, ... ... A ,. ^^M 


411,,,. 412.0, .1. 417,,. 418,,, f. 


328 329,4.. .,V,. 331,,.i..... ^^M 


— der Graf tod, Tgl. Savoyen. 


m 334... 358,,,. 361,,o. 380, ^H 


Rowneck I 65. ■. 


„. 3\>1,..- 11 l.,-2.„. 3,14.4... ^^M 


Rot. Hans Heinrich I[ 298, A. 


g. ,T. 10, „. 23... .. 24.N- 59, 10. 61,1. ^^M 


Ratelo, vgl. Baden-Hoch borg. 


83 bis 9a 93, „. 184 bii 187. ^^H 


Eotlen, vkI. Rhone. 




Rottweil 1 96, ,.. 151, A, 190. ,<,. 323. 


277. ,,,,„. 278, .,. 283, ... 284. ... ^H 


,n. - 1143,0. 234,,. 309 f. 


285, ... m. ,». 836. ,. .. ,. - II e,.o. ^^M 


— Ueinnch von 11 310. 


20, ■,. 21, 10. 23, 10. ,t, 24. ,<. 25, ,. „, ^^M 


- NiklauB von U 310. 


„. 2ft. „■ 50, „. 60. ,. 77, to, ». 162, .. ^^M 


— Jastinifiin, KonrRd von, — Justin- 
Ken, Serchtold von. — Rjd, Bo- 
Tay der. 


183 bis 187. 398, A ,. 420, n. 421, ,. ^^M 


- Uenoge: ^^M 


- — Amadeus IX. 11 395, „. ^^M 


ROust, HeinHch U 164. ,i. 167, >. 268, ,«. 


- - Jolanda 1 132, A ,. 169, ,o. 170, ^^M 


287.,,. 291..%. 


,.,,..274,,Hf 275,,.,,. 276,1. ^H 


- Marx II 310. 


„. 277. „. 278, t 279. ,. „. 281, ^^M 


Rouyre, Schloss II 76, A ,. 


,, 1,, ,.. 283, 10. „.„. 28A.,o. 317. ^H 


RüytinK^n, vgl. Reutifcen. 

Rue (Ruw) r 310. „. A ,. 31«. „, A ., 


Ai. 827.,. »31,„332,Au333. ^^M 


,.,. 835, ,. 336. „. 358. ., A .. - ^^H 


319,,.— n 9,,. 82.Ä,. 376 399, 


II 1. ,. 2, ,.. 4. ,, ,. 9..I ^H 


Aj. 


11. „.A.. 23... 24,1.. 75 bU ^^M 


RümlinBeo, Gilkn von It 108, i.. 


85. 96,Vi,. 133.V„.135,,„>7. ^^M 


1)81 


170,.. Iij3 bia 187. 334. 381. ^^H 


Runtachan, vgl, St. Loup. 


383. ^^M 


ROaeck, Haiii des in ArburK U 237... 


— —Jakob, Graf von Romont I ^^H 




132. A . 274. A ,. 284, ,., A ,. ^^M 


— Thomas II 272, A ,. 


285, ,. 10. 280. ,, ),, M, 287. ,, ,>. ^^M 


Rutolistal, vgl. Huz, Val de, 
Ruz, Val de 11 105. Ai. 


288. ., „f. 289, .,. 290, ., „.291. ^^M 


., ». 292. .. V93, ,..„. 310, ,.. ... ^^M 


Rjd. Boley der II -laA,. 


311. 1,. 341. ti. 342, 10, A ,. 343. ^^M 
n. 346, ,. 350, .. 3T2, .. - 11 ^^M 


Ryachach I 369, A,. 



476 



•^, 18. 4, IT. 18, IS. H4, 13. 37,18. 
44, II. 50, t4- 51, 7, II, i6f A I. 55, 
t4. 67,4. 71, tH. 72, 14. 83, t, s. 84, 
H, 15« 87, t>< 88, «. 283, 5, 31. 288, 
,1. 3()6. 375.380. 398, At. 401, 
Aj. 402, A4. 417,1. 
Savoyeii, Herzoge: 

— — Johann Ludwig, vgl. Qenf. 
-- — Karl II 424,«, n. 425,ii,ij. 

— - Philibert I 283, t«. - II 24, 1», 

A 3. 76, 4, A 1. 208, A t. 422. 
A,. 

— — Philipp von Bresse I 257, u, 

14* — n 82, 17^ A 4* 83, 17. 90, 8«. 

— - Philipp, Grat von Genf (Gene- 

vois) 1 334,6. 

— die drei Stände (drig, drin stette) 

I 286, 9. — 11 93, 11, Ai. 185,10. 
186,8. 

Saueheim I 10, A ». — 21, A 3. 
V. Schaalen, Johannes II 336. 387. 
Schach, Heinrich I 820, A i . 
Schauer, Heinrich I 98, 19. 
Scbaü'haiiHen 1 4, ir. 5, it, 9, ss. 6, s, •. 

16. 7,V,7. 10,9. 19, At. 31,15.34,8. 

42, to. 43. 12. 89, 5, IS, ti« 95, 10, s4. 

96, R, 14. 98, 11. 118, 18. 126, 10, 19. 

190, to 32S, 9. 359, A i. 899, 4. A 1. 

— 11 48,9 268,7. 369. 426. 10. 

— Stad, Hansam. — TnUlerey, Ulrich. 
Schal land. vgl. Challand. 
ü^chärlin. vgl. Pkhallens. 
Scharnachtal, Hans Wilhelm von I 64, 

Ai. 

— dessen Gemahlin I 64, Ai. 

— Ka«par von I 18, A 7. 19, 3. 32, 5. 
r»4, A 1. 71, A|. 

— Konrad von I 60. i 

— Nikiaus von f 11. A «. 1', n, A 7. 
35, 9, A ?. 55, t«- 56, 33. 58, i«. 60, 2. 
r»l, 38. 62, 14. so 68, 2fl. 71, A i. 74, n, 
A .. 83. ,2. ^6. »3. 90, 28, A 2. 102, A 1. 
121,11. 122, Ai. 177,9. 18:^,20. 210, 
A 1. 224.28. 2.56,2. 261,23. 268. i. 
331, 19. 332, A ,. 8.S7. 4, is. 884, A «. 

— II 88, ,1. 84,2. 93,21. 815. 328. 
879. 

— des«on Gemahlin T 64, A t. 
Schauenburg, J^chloss I 5, A 2. 
Schell (Schel), Hnn« 11 287, 35. 291, 38. 
fcichellenberg. Mark ward von 1 150, 5, 

A 2. — H I6I), :i2. 

Schenkenbrrg l 108,0, A3. 131, Ai. — 

II 142, A 2. 

Scherer, Stephan T 177, A 5. 
Schidle, Vogr II 94. i. 
Schilling, Burkart II 81(>. 821. 8C7. 
-- Christoph II 817. 867. 

— üiebold, der illtere 11,3, 17, i«, 19. 
so. 2, fi, 15, 21 ft. 17, 12. 70, A 1. — II 
88, 20. 59, 9. 7.5, i. 98, 20. 101, 3;^ 102, 
19. 114, 18. 186, A 2. 142, 14. 178,28. 



177, 17. 178. A ,. 190, u, 

240, t. 249. 9. 250. se. u. 2 

«5. 276, tr. 277, tj. 2^, 

363 bis 868. 

Schilling, Diebold, der janse] 
325, 367. 

— Heinrich II 316. 363 f. » 

— Johann II 316 f. 319. 321 

— Katharina II 324. 344. 3 

— Kunzmann II 316. 367. 

— Lienhard II 316. 367 

— Niklaus (Clewi) II 316. ; 

— Peter I 59, to. 

— Richard II 316. 321. .S67 

— Thomas II 316. 321. 363 
Schinen, Werner von I 83, 5, 
Schinner, Matthäus II 317. 
Schinznach II 278, A t. 
Schlettetadt I 1, 13. 131,.. 13 

50. 142, 19. 151, A4 172, 
267,28. 269, t8. — II 22, 
43,5. 94,6. 111,,. 141, s. i 
j, 178, A f. 225, «. 263, , 
278, Ai. 411, A 6. 412, A| 
419,21. 

— Heilmann, Han». 
Schlierbach, Chri>'tian II 321. J 

— Riebart II 32^. 
Schmid, Niklau», Dr. II 98, 

A 1.222, As. 299, A 6. 
Schmutz, Hans II 423, n. 
Schönau, Elsbeth von II 298. 
Schöni, Anton II 320. 

— Han8 I 59, le. 99, A «. 

— Thomann II 828. 
Schöniss, Peter II 326. 
Schopfer, Petermann II 56, A 1 

199, A4. 315. 328. 
Schott, Peter I 243, 9. 251 - 

167,24 169.8. 268, t4. 367. 
Schottland (Schotten) I 173, t 
Schrey, von Solotum II 364. 
Schübelbach, Hans II 165, g. 1 
Schüchlin. Konrad II 321. 
Schuler, Heini I 27, g — Hg 
Schuttern 1 94, «. 98, m. 99, ]« 

8, 7, 10, 16, 2», A |. 102, 14. 1 

II 263,82. 370. 871. 
Schütz, Hana I 59, ig. — II 86 
Schwaben land I 136, t. 190, ts. 
Schwaben (iiwoben) I 109, 10. 

363, 6. 
Schwaderloch II 429. 
Schwarz, ßendicht I 177, A 5. 
Schwarzenburg I! 411, A e. 
Schwarzwald I G, 15, A t. 33, ao, 

26. 39. 8. 48, 2, 18. 92, ti. — 

Schweighausen I 22, q, A|. — 
Schweiz, Schweizer (Switz, Sp 
98, 13, 15, 22. 105, ifi, tt> 191, a 
Schwend. Konrad II 164, 13. J6; 

A 2. 389. 



477 



Schwiz I 7, A t. 19, n. 21. A 1. 22, 5, A ». 
23, 17, A 4. 28. la. 30, it. 98. ,. 101, 
Ai. 161,15. 172, s<. 174, 8t< 178, A s* 
191. t. 227, 8, A 1. 288, V,t. 328. «. 
359, A ,. 375, 19. 376. 4, 10. 377, 4. 
891. tt. 392. 17, 19. 393. 10, tr, A 5> 
398,7. — II 42, 4,A,. 45, A4. 93, 
t8. 107, A 4. 108, A 4. 127. g. A 2. 129, 
5,15 13:^,V22. 135,10- 144,18.154.5. 
160.4. 165,4. 167,14. 199, A4 220, 
A 1. 226, 18. 234, «. 250, «. 251, u. 
267, 19. 277, 7. 279, 34. 282, 19. 287, 
t4, 83. 289, ,8. 292, 3. 293. 1, 35. 295, 
A 8. 404, 13. 414, 5. 420, A «. 426, 13. 

— In der Halden. Dietrich. — Jacob, 
Konrad. — Eätzi, Clrich. — Ab 
Yberff, Ulrich. 

Seftijren (S6ftingen) I 71, A 1. — II 

301, 7. 
Segewer (Sege^er. Segeoeer, Sägenaer), 

Hans Arnold 1 384, A g. - II 275, 

i,Ai. 298, A. 
Seiler, Ludwig I 130, 9. — II 36, A 2, 

A 5. 
Selz, Propstfci im Elsaes II 247, 5, A 1, t. 

— Gämingen, Walter von. 
Sembrancher I 330, A s. - II 17, A 3. 

377. 
Sempach 11 252. 10. 393,7. 
Senn, EUbeth II 321. Vgl Bechburg. 
Le Sergino (?) II 431. 
Siena, Johann von. Kardinal 11 193, A. 
Sierk (Syryg), Graf von. Domprobst I 

115, 7. 
Signau I 35, 10. 71, A i. — II 300,5. 
Sigri3wil II 297, A 4. 
Silberisen, Christoph 11 335. 
Silinen, Jost von, vgl. Grenoble. 

— (Sillinen), Albin von I 316, A t. 
347, 4, A 1. — II 93, 26. 96, «2. 248, 
3. 359. 

Simme, die (die Symlen) II 237, u. 
Sim mental (Sibental). Ober-. Nieder- 

1 32,A,. 275.21, Ai. 276,2. 324,i7. 

325.24. 328, ,,,2. V 18. 329,9. — II 

18, V 13, A4. 98, As. 237,13. 248, 20. 

270, A 3. 326, A 1. 343, A s. 375. 376. 

402, A 4 
Simmler I 369, Ai. 
Simon, Peter I 857, is. 
Singer, Hans I 222, At. 
Sitten I 824, 2s. 827, 25. 328, 9, i«, 2t. 832, 

8,Ai. - II 377. 

— Bischof von, vgl. Wallis. 
Smidli, Bernhard fl 179. 19. A4. 180,2. 

181,38. 183, 4, Ai. 359. 389. 
Sneg^, von Zollikofen II 194, A. 
Solipier, vgl. Surpierre. 
Solotum (Solotem, Solotar) an sehr 

vielen Stellen. 

— Bürger und Einwohner: Biso, Jo- 
hannes. — Biso, Ulrich. — Biso, 



Verena. — Bletz. — Egli, Bene- 
dikt. — Rmler. — Frank. Nikiaus. 

— Fry, Benedikt.— Graswile, Kon- 
rad. — Haü'ner, Franz. — Haffher, 
Hans. — Hagen, Hermann. — Hagg. 

— Halbenleib. — Hiigi, Jakob. — 
Hügli, Johannes. — Junkbcr. — 
Kupfer, Klaus. — Lienhart, Peter. 

— Meking. — Müller. — Rigin. 

— Schilling, Bnrkart. — Schillmsr. 
Christoph. ~ Schilling. Diebold. 
d. ä. und d. j. — Schilling, Hein- 
rich. — Schilling, Johann. — Schil- 
ling, Kunzmann. — Schilling. Lien- 
hart.— Schilling, Nikiaus. — Schil- 
ling. Thomas. — Schlierbach, Chri- 
stian. — Schöniss. Peter. — Schrey. 

— Schüchlin, Konrad. — Stall, Hans 
vom. — Steger, Urs. — Thoman, 
Peter. — Umbendorn, Benedikt. — 
VogeUang, Ulrich. — Vogt, Kon- 
rad. — Wangen, Klaus von. — 
Wider. 

Sonnenberg, Eberhard von, Graf I 

115. 8. 
Sons, Herr von II 90, st. 
St. Sorgen, vgl. St-Cergues. 
Spanien 1 397, A 2. 
Spät, Johann I 112, 19. 
Speicbingen I 99. A 2. 

— Heinrich von II 327. 
Speier. Jost von II 167, s* 

— Bischof: 

— — Mathias I 88, e. 

Spiez I 18, u. 60, 1. 65, 9. 72, A. — H 

6, 8. 196, A ]. 
Spiller, Hans II 267, 23. 
Spoleto, Gentilis von 1 1 2 19, A 1 . 222, A 5. 
Stad, Hans am I 5, tr» A 2. 6, A 2. 42, 21. 

43,25. 

Stadler, Piero II 400, Ae. 

Stall. Hans vom I 9, A 4. 122, A i. — 

II 94, 3. 165, 10. 167,22. 169,8. 252, 

A 1. 
Stark, Peter II 6,23. 
Staufen (Berg bei Tann) I 24, 7. 

— Trudpert von I 195,9. 
Stefijf, vgl. Estavayer. 
Stelfisburg II 237, A 4. 297, A 4. 
Steger, Urs I 303, 1, A s. — II 94,8. 
Stein. Albrecht vom I 18, As. 

— Brandolf vom I 342, A 2. 347, 2u 
848, 1, A 1. 852, 19. 383, 4, 15. — II 
108,14. 322. 359. 377. 381. 

— Georg vom I 226, A 2. 273, le, A 1 . 

— II 56,Ai. 166, Ai. 199, A4. 

— Hartmann vom I 9, A 4. 18, is, A 9. 
64, Ai. 68,18. 71, Ai. 72, A. 

— Jakob vom I 64, Ai. 226, A 2. 

— dessen Gemahlin I 64, Ai. 

— Johannes Heynlin, von, Dr. II 100, 

16. 101,82. 103,1. 188,34. 189, 5» 6. 



478 



191, 6. 192, A 1. 198, A. 220, A i. 254, 
At. 
Stein, Marquard von I 194, V so, A s. 
317, A s. 

— Petermann vom I 72, A. — II 315. 
328. 

Stemer. Ludwig II 339. 
Sterr, Hans I ^, lo. 
Stettier, Hieronymus II 311. 

— Michael II 311. aS4. 336. 337. 
Stör, Burkart I 211, A «. 308, A 4. — 

II 82.2, A,. 179, A«. 187. to. 204, 
A t. 219, 5, A I. 220, A i. 221, t, 9, 
A 1. 222, A 8. 243, t9. 253, 5. 270, a. 
278 7 359 

Stöuby,' Willy' n 423. e. 426,4. 

StraBdburg, an sehr vielen Orten. 
- Bischof: 

— — Ruprecht v. d. Pfalz I 37, so. 

38, Ai. 40,27. 127, t4. 136,25. 
172,,. 190,1.246,6.-1131.10. 
43, s. 69,8. 93,8. 159,29. 167, i. 
178, 17, At. 256, 5. 267, 9. 419, 20. 

— St. Peter II 192, A 2. 

— Pfalz zu I 100, 81 . 

— Bürger und Einwohner: Barpfen- 
nig, Kaspar. — ßerer, Georg. — 
Berse, .Tonann von. — Bock, Iried- 
rich. — Bock, Hans Konrad. — 
Böckel, Hans. — Endingen, Hans 
Rudolf von. — Friedrich, Bern- 
hard. — Habmacher, Heinrich. — 
Hau, Heinrich. — Helmstatt, Jo- 
hann. — Helmstatt, Wiprecht. — 
Herter. Wilhelm. — Hohenburg. 
Richard von. — Kageneck, Hans 
von. — Keisersberg, Dr. Johann. 
— Schott, Peter. — Stein, Johannes 
von. — Trüben, Bernhard von. 

Strätlingen 1 71,Ai. 72, A. 
Stroupfer, Bernhart II 402,4. 
Stuher, Jakob II 332. 
Stühlingen I 6. A «. 
Subinger, Peter I 59, to. 
Sulz, Alwig von, Graf I 115,5. 

— Rudolf von, Grat 1 9, A t. 115, A4. 

— Ulrich von, Graf (?) I 115. 5. 
Summer. Dorothea, Alargaretha und 

Verena II 322. 
Sundgau (Sunkow) I 18. t. 19, j. 29, «. 
31,5. 42,4. 90,8. 92,19. 103,11. 105. 

A3. 108, 16. 116,7. 117,22. 119,2. 

129, 29. 141. 4. 150, 2. 167, 7. 171, 22, 
29. 189, 30. 194, 85. 210. .7. 250, le, 2«. 
261,8. 268,14. 3:<6.29. — II 385. 
Surpierre (Solipier, Sorpiera, Sorepiera) 

1319,17. — 119,14. 399,Ai, 8. 417,20. 
Syryg, vgl. Sierk. 

Tacitus. Cornelius II .328. 
Tafers II 220, Ai. 

— Guniadi, Wilhelm. 



Tammerkilch, Tammerkirch, 

merkircfa. 
Tann I 16. to. 23. 14, is, k, A 

25, 5. 80, 4, 8. 108, le. 117, . 

131, A». 13.S,A,. 145,21, 

869. 371. 

— Reinach, Hans Erhard v< 

— BarfÜBserkloster I 24, si. 

— Marktplatz I 103, V „. 

— Rathaus I 103, u , ti. 
Tarent. Friedrich von I 234, 

397, As. 398,». — il 75, 
381. 
Techtermann (Tochtermaim), 
396,15. 897, 10, A4. 5. 398, 
B,i4. 415, t. 420, A«. 424,1 
438. 

— Marti II 426, s. 

— Ulmann II 424, ss. 438. 

— Willy II 395, 8, «5. 896, V 
A 5. 398. 5, A t. 402, t, ii 
414,22. 420, A,. 427. 

Tedlingen 11 196, A 1. 

Tenmark, v^l. Dfinemark. 

Thafan», vgl. Divonne. 

Thiengen I 31, 10. 39,9. 

Thomann, Peter I 11, A3. 

Thonon (Tonun) I 257, la. 

Thürin^, vgl. Turin. 

Tierstein, Oswald von I 103 
248,,. 251, Vt5. 252.4,10,/ 
As. 2.S5,,o. 267,31, A,.— 
43,4. 47, As. 69,34. 110,A 
169,5. 178,Aa. 267,7. 374. 
IS. 416, Af, 8. 

Tillier, Hans I 218, A ,. 356, A 

Tillmann I 44, ss, A 4. 

Togem, vffl. Dogern. 

Toll, vgl. Döle. 

Torberg, Konvent von I 40 / 
60,Ai. 250,A,. 

Tormann, Simon I 59, ti. 

Torrens, Herr von II 4o2, A 4 

Toulouse (Tolosen) I 159.' 15 

Tour St Martin 1 318, ,. 

Tour-de-Peilz, La (zem Tum) I 
17, A3. 379. 

Tournay, Bischof von II 90 •• 

Trachselwald II 193, A. 

Trapp, Jakob I 115,4. 

Tiedentinus, vgl. Trient. 

Tremp, Leonhard II 325. 

Trient, Bischof: 

— Johann (Tredentinus) I 7 
A 7. 78, 1, 15, 82. 79, 24. 80, • 
88, , 

Tr^villiers am Doubs I 210 A 

Trier I 110, 9. A 2. 111. t,». 112, 

14. — II 23, 7iAi. 79,11,21. 

— St. Maximian zu 1 112, i», 22 

— Erzbischof: 

— — Johann I 77, «. 79, 21. i 



479 



84,4. 87,14. 88, i. 114,1». — II 
91, «e. 
Tro.ylu8, Herr von I 358, A %. 
Traben. Bernhard von II 267, 9. 
Trallerey, Ulrich II 268,7. 
Tscbachtlan, Benedikt I 59, 15. 99, A t. 

- II 196, A i. 276, A 3. 320. 326 f. 
Tschalnn, vgl. Ch&lons. 
Tschampion, Anton I 169, ti. — II 

81, 11. 
Tscharles, vgl. Arlay. 
Tachattee, vgl. Chfttel-St-Denis. 
Tscbawa, vgl. Champvent. 
Tscherle, vgl. Echallens. 
Tschettegion, vgl. Obälon. 
Tschettewilla, vgl. Joux, Niklaos von. 
Tschilliun, vgl. Ghillon. 
Tube, die, vgl. Doubs. 
Tuchel. Gabriel I! 41tJ, A 2. 
Tüdenheim, Tüdenhen, vgl. Didenheim. 
TüUer, Gall 11 429. 

— Bans II 429. 

Tun I 18, A 9. 48, A. 107, ib. 275, A 1. 
356, A «. 375, tn, A 3. 376, 5, 10. 392, 
17, 19. 393, t«. — II 45, 14. 64, jt, A 3. 
98, A 5. 131. A 1. 278, A 1. 297, A4. 
319. 327. 378. 402, A 4. 

— Schmid, Nikiaus, Dr. 
Töngen, vgl. Thiengen. 

Türken, Türkei (Türkenie) I 7, n. 73, 

96' 75, 98' 78, 17, 29« 85. 80, «5, 27- 8l, 

9, 1«. 82, 5. itf 2ft- 83, 1. 86, 7. — II 
74. 24. 188, 18. 244, 5. 254, e. 271, e. 
Turin, Bischof: 

— Compey, Jean de II 78, 31. 
Turre, Vibranus de 11 194, A 2. 
Twann I 72, A. 

Tyrbel, vgl. Rethel. 
Tzarl5y8, vgl. Charolais. 



Ubewyl (Ibenwyl) II 394, u. 
Überlingen 1 190, 33. 330, A 3. — II 328. 

— Wetzel, Heinrich, 
üedenheini, Hans von II 298, A. 
üetendorf II 247, A 2. 

üfholz 1 23, 7, 13, A i. 29, 19. — II 369. 
üldriset, Nicod II 422, A 3. 
Ulm I 368. A 2. — H 261,3. 

— Gabriel von II 416, A 2. 
ülmitz II 40, 7t A 2. 414,17. 
Ulrich, Büchsenmeister U 416, A 2. 
Umbendom, Benedikt II 364. 
Ungarn I 357, «. — II 247, s. 

— König: 

— — Mathias Corvinus I 86,4. 
Ünspunnen II 297, A4. 

Unterseen I 45, 5, A 1. — II 297, A 4. 
370. 

— Kaufhaus zu I 45,9. 

— Pfarrer von II 220, Ai. 
ünterwalden I 19, n, u, js. 21, A j. 28, 

IS. 36, 9, 15, A 1. 38, 18. 160, 1. 161, 15. 



173.1. 174,32. 178, 99, As. 288, V«. 
323. St. 359, A I, t. 395. t. 398, 19. 
— n 40, 4. 93. 29. 107, A 4. 108. A 4. 
127, 8. 131. Ai. 133. V2t. 135, 10. 
144,28. 160,4. 165,5. 167,16. 199, 
A4. 200. A3. 226, IS. 234,2. 251, n. 
267, 21. 279. 84. 282, 9. 287, 24, S4. 289, 
«9. 292, s. 293, 1, SS. 295, A 3. 414, s. 
420. A 2. 426,18. 
ünterwalden, Bürger und Einwohner: 

— — Fruntz, Heinrich. — Heinzli, 
Hans. — Kohler, Kaspar. — Sin- 
ger, Hans. — Winkelried, Hein- 
rich. — Zeiger, Heinrich. — Zuben, 
Klaus von. 

St. ürban I 357, A. 

Uri I 19, 11. 21, A 1. 28, is. 85. 15. 36.9. 
38,18. 161,15. 172,39. 174, St. 288, 
V 12. 323, ID. 331. 21 359, A 1, 9. 
395, 7. 398, 2t. — II 42, 4, A 1. 76, 
A 4. 93, 27. 127, 7. 129, 4. 15. 133, Vt«. 
135, 10, 16. 25. 144. 28. 158. 2, 19. 160, 4. 
165, s. 167, 13. 170, 3. 196. 8, 9. 197, i,. 
199, A 4. 206 bis 209 a. v. 0. 234, 1. 
250, 25. 251, 11. 255, ,1. 267, 17. 279, 
33. 282, 1, 9. 287, 23. 32. 289, ,8. 291, 
38. 293, t, 7, 83. 295, A 3. 342. A 2. 
414, 5. 420. A2. 422, is. 423, 5. 426, si- 

— Bürger: 

— — Bürgler, Johannes. — Bronnen, 

Hans zem. — Kriess, Hans. — 
Im Hof, Hans. 
Urselen I 72, A. 
St. Ursus I 157,18. 192, 12. 
Utrecht (Urtricht) Bischof: 
-- David 1 114,14. 
ützistorf II 247, Ai. 

Valanf, vgl. Fallen. 
Valendis, vgl. Arberg. 
Vatzin. Kaspar II 194. A. 
Vaulruz (Warraw) 1 319, n. 
Vaumarcus 1 374, e, 9. 875, e, io,«,Vi4. 

376, 8. 11. 377, V 2. 383, 17. 397, 28. - 

II 378. 879. 403, it. 
Veldenz-Z weibrücken, Pfalzjgraf : 

— Ludwig der ^^chwarze 1 81,i8. 
Velg, JakoT) II 165,9. 167, 21. 396. A 3. 

397. 14, A 5. 398, A 2. 400, A 5. 420, 

12. A 6. 

— Petermann II 395,8. 

— Wilhelm II 420,, 7. 426,«. 
Venedig, Venetianer I 75,29. 82,26. 84, 1. 

85, 18. 88, 24. 132, 26. 330, 10. 391, 4. 
— n 2,17. 9.9. 84,6. 

— Franzono von II 125, A4. 
Verdey, vgl. Yverdon. 
Vergy, de, Familie I 818, A 7. 
Verr, vgl. Feer, 

VerrenhÖnstetten, vgl. HOohstetten. 
Vevev (Vi vis. Vifis, Wifis) I 275. 22, A i. 

276,8,9,11. 277,17. 27S,,2. 279, 9, 13. 



480 



325,, t4. 326, \i. - ir 13,V,s. 17, 
Aa. 81, «9. 82, A4. 375. 376. 379. 

Vilam, Petrus von II 165, is. 

Villechevreux (Welsch Heri) I 249, A i. 
270, jo. 272, Ai. 

Villeneuve am Genfersee (Neuenstadt) 

I 329, 14, A 4. - II 17, A 8. 377. 
Villetta, Ludovico della II 76, At. 
Villinj?, Anton II 428. 429. 
Villingen I 5, lo, A t. 6, A «. 89, A t. 

190, ,t. 
St. Vincenz I 157, «7. 192, ,4.— II 181, 

t4' 368. 
Visconti. Carlo II 125, A4. 
Vögili (Vöguilly, Vögli, Fögillj), Cuny 

II 422,14. 

— Hans I 303, 1, A t. - II 395, A 7. 
396, fl. 398. t, A 2. 402, s, A 4. 411, 
Ae. 41'^, 81. 414, 2f. 420, 16} 18. 

— Jakob II 4*20, le. 424. 5. 
Vogelsang, Ulrich II 364. 
Vogelweider, Ludwig II 268,«. 
Vogt, Cunzmann (iTonrad) II 201, 10, 

Va. 268,6. 287.36. 292,4. 364. 
VuifleDs (Muffimg) I 318. le. 
Vuillerens (Wulleri) I 318, 13. 
Vuippens (Wippingen) I 319, u, A 14. 

- II 411, A,. 

— Rudolf von I 819, A 14, 381. to. — 
II 165, 9. 167, 21. 268, a. 282, 1, 33. 
291, 33. 293, 7. 397, A 5. 398, 4, A 2. 
399, A 1. 402, 6, A 4. 411, A «. 413, 27. 



il 




DO. 9. yJOy ZI. OD, 8. (V 
72,2,28. 409,33. 410,8. 

Waidenburg I 18, Ai. 

Waldmann, Hans I 311, A3. — II 40, 

A 3. 45, A 8. 110, A t. 153, i. 164, 14. 

167, 8. 226, A 5. 268, 17. 344. 400, A s. 
Waldshut I 31, 19, »a- 32, 22. 33,2,9. 34, 

10, Itf 15, 16, 30- 35, 6, 8, 25. 36, 4, iOt 



10. 136,8. 140, 18. 149,1« 160. 7. A, 
190,,,. — II 284, «6. 32;^. 369. 3: 
385. 395, 12, 17* 
Waldshut, Tor, unteres I M, i»,A« 
Waldstätte II 107, «e. 144, tr. 
Wallis, Walliser l 32, A t. 324, 20. '^2^1 
j8, As. 327, 7, 14, sot ta. A ]. 3^. n. s 
A 4. 329, 6, r, 14, Vs. 330, ,2, A j. mi 
3, 9, tt. 333, 10. 359, A ,. :i74, A 2. 37?. 

Äl. - II 13. A4. 88.23. ^9,4,:. 

94,8 145,,. 328. 377. 3^,«. 

— Bischof: 

— — Supersax, Walther I 152, Ai. 

m,A4. 274. A3. 290,A3.;^24. 
21. 326, 1,, As. 327. u. 2j.i: 
329, 7, A 1, t, s und 4. 330. At,3. 
332, 7, A ,. 359, A «. ,367, A2. - 
II 76. A4. f»4,«. 98. A 5. 101,3- 
A ,. 145, ,. 194, A. 204, A ,. 2l^'. 

Walter, Ma'thys II 386. 

Waltsaxen, Abt von I 88, m. 

Wangen an der Are II 193, A. 232, V. 
A 1. 236. 21. 249, 3. 297, A 4. 339. :^. 

Wanner, Hans I 11, A 1. — II 6.»,Ai. 
127, A,. 129, A«. 

Warruw, vgl. Vaulruz. 

Wat I 279, A, 285, ,1, „. 287,,t.M. 
311, ,a. 325,23. 361,2,. — II 3.». 
14, 2». 17, 21. 79, 2f . 83, 4, lt. 8^ s- 
87, 52, ta. S8. 6. 93. , 4. 104, ,3. 127. 17- 
162, 10. 169, «,, 33. 323. 3if6. 388. 

Wattenwil (Ortschaft) I 72, A. 

— Nikiaus von I 55,t4, aL 62, u. 

— Gebrüder II 325. 
Wattwyler I 23, 9, A t. — 11 369. 
Weber, Tscban 11 422, 14. 

— Veit, Liederdichter I 158. «. 194,i.. 
242, ,0. 320, A 2. 325, ,9, A 1. 400, A .. 
- II 68, 4. 387. 

Wehrlin, Lorentz II 339. 

Weilertal I 117, A 2. 

Welsch Heri, vgl Villechevreux. 

Wengen, Klaus von I 9, A 4. 

Werd I 357. A. 

Werdenauwe (Wernow), Wilhelm von 

I 112,20. 

Werder, Urs I 195, A 5. — II 30l>, 7. 

389. 
Westhusen, Wemhtr von II 18, A 1 if. 
Westrich I 143,4. 
Wetzel, Heinrich II 328. 341. 
Wiblispurg, vgl. Aveuches. 
Wicht, Heinz II 400, A «. 
Wichtrach I 72, A. 
Wider, von Solotom II 364. 
Wieners, vgl. Bibvre, 
Wiese, die II 242, ,1. 
Wietliebach I 18, Ai. — II 320. 
Wiger, zem, Peter II 267, r. 
Wildepg II247,it,A«. 
Wildenstein II 247, A s. 298, A. 



Wiler, Bans I h9,n. 226,A| 

Wileroltigen I 10,'a'j." 
Willa, TOl. Vilftw. 
Willieau II 280, n, ti. 
WimmU II 247,,,Ai. 3U. 
— Bicbwin, Nikiaas. 
Winau II 278,Ai. 
WindiKbgratz I 78, ».m- 
Winsarten, Peter von I 59, it. 
Wintelried, Beinrich 11 267, e 
Wintertnr I 3~" 



- Ebeihard, oW von I 74, A *. 79, 



Wiitz, Auuft II 310 f. Virl. Joitinser. 

WöiaT. Heinrich 11 325, 

Woifwil II »22. 

Wolhusen, Tmchiesa, Beinrieb toh n 

298, A. 
Worbianfen II 237, A,. 
Worm» II 261, ,. 
Wnlleri, vgl, Tuillerens. 
WQnlUwilll 321. 
Warst, Piero R 422. i,. 
Wyler, Ludwig TOn II 426, .. 428, 429. 

Ab Yberir. Ulrich II 165, j. 167, u. 267, 

,.. 287,u. 292,,. 
Yverdon (Ifarden, IferduD, Verdey) I 

209. A 1. 298. M. 299, *, ■>, A i, i- 300, 

I). 301, 1. 315, ti, u, IS. 316, itt, A I, t. 

31», ,. 341,,,„,Ai. 342,a,ii,A,,). 

343, ,. 346. „, IS, M, Ai. 847, 4... », 

■•,11,11. 348, ,1. 849,,i,i,.n. 350. i, 

>,t,t>. 351,,,u,ii.<r.>». 352, 1,1,11. 

353,M.Ai. 372.B, Ai. - II 9, ,i. 

82,A4. 84,,,. 288,,. 328. 376. 377. 

399, ,, A ,. 40U, u. 401, «. 402, A i. 

406,,,«. 411, s.„. 
— Kuo) weissen Kreui I 342, Ai. 

/KnnRer II 368. 
/«hender, Ludwig II 335. 
/Belgier, Heinrieb II 268,,. 311. 
Zeiger, Heiniicb 11 lö5,g. 167. it. 



zem Tum, Tgl, Tour-de-Peil«. 
I^rkinden (zer Einden, zur Kinden, 
Zarkinden), NikUns I II.T,, A i. 
n 13,Vi,,A,. 228,,. 



Zilnbereer, Christian II 416, At. 

"' ann. P. II 431. 

I 357, A. — II 142. A .. 210, 



II 1 



4.A.. - 



Zoben, Slaus von 11 267, n 
ZngI6,Ai 7,A,. 19,,i, 21, A,. 28,is. 

36, A. Ifll,!.. 172,M. 174,,,. 191,4. 

283. Vit. 237, 11. 324, ). 359, A i. 

395,7. 398,is.- II42,i.A.. 94, ,. 

IO8.A4. 127,s. 133,Vn. 134,,. 135. 

>*. 144, iik 160, 1. 165, 1. 167, ■■. 200, 

Ai. 232, V. 234, t. 251, ,|. ^7,«. 



279, 1 



- 287, 1 



l,Ai. 4 



95, A|. 382.414,1. 



— Borger: 

— — Ampts, Götz. — Bacbmann, 

Hans. — Itten, Ammann. — 
Am Letten , Niklans (oder 
Rodolf?). — Schell, Hans. — 
Spiller, Hans. 

ZüUisheim, Zallia^en, vgl. Zillisheim. 

ZQrich, an eebr vielen Orten- 

— Fraamünsterabtei II 310. 

— zum Kindli II 265, A4. 

— Uoiers BadstÜbli II 265, t,. 

— Wellenberg II 265, ■.. 

— — Borger und Einwohner: 

Cham, Konrad von. —Dachelt- 
hofer, Johannes. — Bdlibacb, 
Gerold. — Eicber. Heinrich. 

— Frowenfelder, Dominik. — 
Grebel, Johannes. — QOldli, 
Heinrich. — Hohenbarg, Ri- 
chard von.— UoltBhalb, Hein- 
rich. ~ Justinger, Konrad. — 
Keller, Felix. — Landenberg. 
Bans von. ■- Meyer, Gerold. — 
Oere, Felix. — ROust, Heinrich. 

— ROust, Marx — SchweuJ, 
Eonrad. — Waldmann, Hans. 

'lüt^hen II 23. A 1. 

Zweisinimen, Ptarrer von II 220, A t. 



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