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Full text of "Die chroniken der schwäbischen städte"

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GENERAL LIBRARY 
UNIVERSITY OF MICHIGAN. 


THE 
 Hagerman Collection 


| OP BOOKB® RELATINEe To 
HISTORY AND POLITICAL SCIENCE 


BOUYAHT wIıTn MONEYV PLAOSB DY 


JAMES J. HAGERMAN OF CLASS OF ’61 


Professor Charles Kendali Adams 


iN TE VOAR 
























Pie Chroniken 


der dentfhen Städte 


vom 14. bis ind 16. Jahrhundert. 


2... ww 
Zweinndzwanzigſter Band. 


Auf Deranlaffung 
Seiner Majeftät des Königs von Bayern 
herausgegeben 
durch die hiftorifche Commiffton 
bei der 
Königlichen Akademie der Wiffenfchaften. 





Leipzig 
Berlag von ©. Hirzel. 
1892, 


Ne Chroniken _..... 


40331 


WR wu ae Se 


ter ſchpwäbiſchen Städte, 


Augsburg. 


Dritter Band. 


Auf Deranlaffung 
Seiner Mlajeftät des Königs von Bayern 
herausgegeben 
durch die hiftorifche Commiſſion 
bei der 


Königlichen Akademie der Wiffenfchaften. 


—, ——— — — 
Leipzig 
Verlag von S. Hirzel. 
1892. 





Vorwort. 


— 


Die beiven früberen Bände ber Augsburger Chroniken find in 
ber Bearbeitung von Xerer und Frensdorff 1865 und 1866 er- 
ſchienen. Schon damals: ftellte Xerer auch die Texte nebft Hanbjchriften- 
befchreibung für den britten Band fertig, Frensdorff ſollte bie Hiftorifche 
Bearbeitung der Chronik des Hector Mülih übernehmen: Teinen 
befferen Händen konnte man fie anvertrauen, indeſſen fand er ſich 
jpäter jowohl durch fein Lehramt als Profeffor in Göttingen, wie 
durch andere ihm näher liegenbe litterarifche Arbeiten fortbauernd daran 
verhindert und fchließlich verzichtete er, wiewohl ungern, ganz darauf. 

Es lag mir nun ob, einen andern Mitarbeiter für die Augsburger 
Chronilen zu gewinnen. Diefer fand fih in Dr. Friedrich Roth, 
zur Zeit T. Neallehrer in Dlünchen. Durch eine verbienftliche Schrift 
über Augsburgs NReformationsgefchichte (1881. München bei Adermann) 
hatte er firh bereits befannt gemacht. Er bat fich ver neuen Aufgabe 
mit Hingebendem Fleiße gewinmet, vie Hiftorifche Bearbeitung ber 
Chronik. des Hector Mülich, fowie der andern im vorliegenden Bande 
enthaltenen Stüde allein ausgeführt. Man wirb barin weber bie 
jorgfältige Ausnügung des Stabtarchivs in Augsburg, noch die Berück⸗ 
fichtigung ber zur Sache gehörigen Litteratur vermiffen. Manches 
Reue von vielfeitigem Intereſſe für bie Stabtgefchichte tft in dieſem 
Sommentar ans Licht gebracht. Im ver Einleitung zur Chronik des 
Hector Mülich ift über veren Verfaffer und Hiftorifchen Werth gehandelt 
und insbejonbere ihr Verhältniß zu ven früheren und ſpäteren Chroniken, 
tie fie fortſetzten oder benutten, bargelegt. 


IV Borwort. 


Sämmtliche Terte dieſes Bandes wurden, wie erwähnt, jchon 
von Prof. Lexer hergeftellt und find mit feiner Handſchriftenbeſchrei⸗ 
bung ohne Änderung zum Abbrud gekommen. 

Eine beſondere Bewanbtniß bat e8 mit dem Anonymus am Ende 
des 15. Jahrhunderts, deſſen an fich werthlofe Compilation nur des- 
halb aufgenommen wurbe, weil bie jpäteren Chroniften fie zum Theil 
als Vorlage benutzt und ftellenweife ausgefchrieben haben, jo daß auf 
ſie bei deren in Ausficht ftehender Herausgabe Bezug genommen 
werden muß. Dr. Roth bat fich der undankbaren Mühe unterzogen, 
bie Quellen des Anonymus im einzelnen nachzuweifen unb bei jeber 
Stelle am Rande des Abdrucks zu citieren, 

Gloſſar und Regifter des Bandes find gleichfalls ihm zu verdanken. 

Erlangen, 1. Yebruar 1892. 


Prof. Dr. Karl v. Hegel. 


Der Unterzeichnete hat obigem Vorworte nur einige Worte bes 
Dantes für alle diejenigen anzufügen, welche feine Arbeit theils un- 
mittelbar, theils mittelbar in irgend einer Weife gefördert haben: vor 
allen dem Herausgeber, Herrn Profefjor von Hegel, für bie Leitung 
berfelben; dann den Herren Dr. A. Buff, Vorſtand des Stabtarchives 
in Augsburg, 8. Hirſchmann, Secretär daſelbſt; dem Herrn Biblio- 
tbefar der Augsburger Kreis- und Stabtbibliothef, dem Herrn Biblio⸗ 
thekar des biftorifchen Wereins für Schwaben und Neuburg, fowie den 
Beamten der k. Hof- und Staatsbibliothef in München für ihr allezeit 
freundliches und liberales Entgegenlommen. 

Münden, im Februar 1892, 


Fr. Roth. 


Nachträge und Berichtigungen. 


Es möge geftattet fein, bier zunächſt noch das Nöthigſte über bie 
Behandlung bes Tertes der Beilagen nachzutragen. Das aus dem 
Tournierbuch“ Marx Walther’s Deitgetheilte ift, da Hier das Original 
vorlag, ohne jede orthographifche Anderung aufgenommen; nur wurde 
bie Schreibweije „ey“, von dem auch worlommenben „tz“ häufig ſchwer 
zu unterfcheiven, confequent burchgeführt. Auch bie die Beilage III 
bilvenden Auszüge aus ben Baurechnungen, fowie bie fonftigen Schrift: 
ftüde verjelben find aus vemfelben Grunde buchitabengetreu mitgetheilt. 
Bei den übrigen Stüden wurden, Namen ausgenommen, bie gröbiten 
ortbographifchen Auswüchfe befeitigt, foweit dies ohne Schädigung ver 
harakteriftiichen Eigenthümlichkeiten geſchehen konnte; nur das am 
Scluffe der Beilage IV ftehende Schreiben des Rathes an ven Kaifer 
wurbe wieder unveränvert eingerüdt. 


Berichtigungen. 


©. XI, 4. 3. der Einl. iſt ſtatt zehn J. zu leſen zwanzig J. ©. 7,10 des 
Pfetners t. S. 8, A. 2 wird zu leſen fein Stephan IIL, der Enkel Ludwigs des 
Bayern. S. 11,11 Mendhingen flatt Merhingen. ©. 20,% nad Friedrich ein 
Komma. Ebenſo ©. 38,12 nad heiten. ©. 50, 4.4 Rainfail groß zu fchreiben. 
Ebenfo ©. 54,8 Kupferfhmid. ©. 55, Bar. 3. 3. 9 lied: der Marſchalk wurd fi 
jeiner ſterk gen ihm behelfen. ©. 73,11 ift an den Rand zu jeben O 322,3, S. 73 9.5 
lied: 308 (Jobſt) Eramer ftatt Joſef. ©. 77,3 nad fieng ein Komma ©&.87 4.7 
lies: im Sept. 1446. S. 88,9 lied: der alt bergog Ludwig von Bayren. 
©. 89,0 nad) gewefen ein Komma. ©. 91,7: der ganze Abſatz follte in großen Lettern 
gedrudt fein. ©. 92,2 lied: des bapſts galen. ©. 94, A. 7 lied: Joh. der ältere 
flatt der jüngere Br. ©. 95,5 ift von vor den fletten zu ftreihen. Ebenſo ©. 99,8 
das Wort annad hart. ©. 107, Bar. 3.3.21 nad flat ein Komma S. 121, A. 8 
auf ©. 123 Col. 1, lied in 3. 19 von unten 1457, 3. 10 von unten: alsdann folte 
im; Col. ı. 5. 19 von unten BL. 1396. S. 130, A. 4 wäre nach Voigtel⸗Cohn, 


vi Nachtraͤge und Berichtigungen. 

Stammtafeln ftatt Katharina zu fegen Kunigunde. ©. 135, A. 5 lied: Moha- 
med ftatt Murad. ©.144, A. 7 lied nah Summe: es ftatt fie. S. 148, A. 3 
lied Heinrich Erlb. ftatt Hand. ©. 150,19 lied: dem von Meng. ©. 162, Bar. 3. 
3.3 fällt nad) verprunnen die Klammer weg. S. 171, A. 9 lied: ©. oben 147, 
A. 2. ©. 172, U. 2 lied: ©. 160,9. ©.189, A. 9 ift auf 8 (Hainhofen) und 
A. 8 auf 9 (hinter Radam) zu beziehen. ©. 206, A. 5 lied: Jacopo flatt Ric. 
©. 220,5 ift am Rande 15 flatt 51 zu leſen. ©. 225, 9. 2 und 226, A.1 lies: 
Werdenberg flatt Werdenfeld. ©. 227, A. 5 lied: ampörte flatt empörten. 
©. 238, A. 10 follte ed flatt Marcuffen (wie im Geſchenkverzeichniß fteht), heißen 
Johannſen. ©. 251, U. 3 ift hinter dem Namen Jos (Fobft) der Punkt zu tülgen, 
wie überall, wo er bei Diefem Namen vorkommt, 4. B.3M A. ©.253, X. 3 Payerne 
ftatt Payıne ©. 257, Bar. z. 3. 11 lied: Dep jars for oculy in der faſten — 
bie zu fant Ulrich, der hieß. Ebenda nah relfchaft sein Komma. ©. 271, 4. 6 
bat zu beginnen mit den Worten: Die Wählerentfhieden fih am 21. März zc. 
©. 282,80 wäre die Abkürzung vielleicht befier aufzielöfen geweien: salutem flatt 
salvum. 6.299, A. 2 lie Graf Eberhard flatt Herzog Eberh. S. 324,0 die 
fecret, die die ander wad. ©. 336,12 Hainrichen den Bachen. ©. 341, 9. 27 fehlt 
nah Das das Anführungszeihen. ©. 344, 9.1 lied: Ulentaler flatt Uten- 
taler. Ehbenda, U. 3 König Rudolf flatt Kaiſer R. ©. 367 if A. 1 zu tölgen. 
©. 373, U. 4 Anton Hangenor flatt Hagenor. ©. 374, U. 1: Bl. 576 flatt 
756, ©. 391,29 ift vor gefhrift einzufchalten die. ©. 401,4 aun flat ann. 
©. 406,% nad ftangen ein Komma. Ebenfo ©. 412,31 nad ftundan. ©. 413,% 
bei flatt be. ©. 415,8 ift nach dem Worte Hauptanklagepunkt ein Semilolon 
zu fegen und dann einzuſchalten: die Schrift. ©. 419,8 Klenterthor groß zu 
ſchreiben. ©. 432 blieb die in 3. 14 gehörende A. weg: kies Heinrich flatt Sig⸗ 
mund. 


— — — — —— — — 





Inhaltsverzeichniß. 


Seite 
Vorwortttttt . V 
V. Cyhronil des Hector Mülich 1348 1487. 
Einleitung. XI 
Handſchriftfeennn.. XLI 
Texrtt...... 1 
I. Anhang: Schriftſtücke verſchiedenen gihelis ren 275 
1. „Bewarungdbrief unſers herrn kaiſers (Friedrich III.) an herkog Ludwigen“ 

ad. Graz 13. Juli 161 2 2 2 on 280 


2. Schreiben des Markgrafen Albreht von Brandenburg an den Rath der 
Stadt Augsburg dd. Ansbach 8.Dct. 1461 mit eingeſchloſſenem Schreiben 
des Kaifers Friedrich IEL an die Städte Augsburg, Nördlingen, Kempten, 
Donauwörth, Aalen, Bopfingen und Kaufbeuren dd. Leoben 25. Sept. 
1461, betreffend den Reichskrieg gegen Herzog Ludwig von Bayem . . . 282 
3. Schreiben ded Könige Georg (Podiebrad) von Böhmen vom 7. Dec. 1461: 
Berkündigung des MWaffenftillftandes zwifchen Herzog Ludwig einerfeits 


und dem Kaifer und Markgrafen Albrecht andrerfeitd. -. . - - ... . 287 

4. Zwei Auszüge aus Schreiben über das Erdbeben in Neapel im Dec. 1456: 
a) aus einem Briefe ded Pertucius Eonterino (11. Dec. 1456) . . . 289 
b) aus einem Briefe des Herculed von Efte (7. Dec. 1456) . . . . . 290 


5. Altenftüde betreffend den Zug gegen die Türken aus den Jahren 1454—56 : 
a) Borberathungen wegen der für den Türkenzug- zu treffenden Vor⸗ 


fehrungen und Mapregeln. . -- > 22 291 
b) Weitere Borberathungen in diefem Betreffe, hauptfächlich wegen der - 

Bewaffnung ded Kreuzheeres.. 8 293 
e) Anordnungen ded Könige Ladielaud wegen bed zu erwartenden 

Kreugbeerd . . 2 2 20er nen EEE 294 


d) Anordnungen des Könige Ladislaus wegen des aufzubringenden 
ungarifchen Heeres und der Verpflegung der von auswärts kommen⸗ 
den Kreuzfahrerr.. 295 
e) Schreiben des Könige Ladislaus an die geiftlichen und weltlichen 
Fürften dd. Ofen 7. April 1456 wegen feine? Zuges gegen die Türen 295 


vm Inhaltsverzeichniß. 


Seite 
6. Zwei Schreiben die Fehde des San von Wittowitz mit Kaiſer Friedrich ILL. 
betreffend: 
a) Abjagebrief ded Jan von Wittowig an den Kaifer vom 24. April 1457 296 
b) Schreiben des Kaiſers bezüglich der Erfteigung der Stadt Cilly dd. 
Obercilly 30. April 1457 . oe 2 2 2 2 een. 297 
7. Schreiben des päpftlichen Protonotariud Stephan von Nardini und der 
übrigen „Zhädigungsleute” betreffd der „Ihädigung” zwifchen dem Mark⸗ 
grafen Albrecht von Brandenburg und dem Herzog Ludwig von Bayern 


dd. Nũrnberg 9. Juli 1459 . . . N 2 I Een 298 
8. Schreiben des Pfalzgrafen Friedrih an den Rath der Stadt Augsburg 
betreffd Auffündigung des Geleited dd. Heidelberg 24. Oct. 1467 . . . 299 


9. Ehronikalifhe Aufzeichnungen über K. Heinrihe VII. Nachkommen, 
Karls IV. Leihenbegängniß, des nachmaligen Kaiſers Sigmund Berbin- 
dung mit Maria von Unnam . . 2 2 2 2 2 ern nen 300 
10. Die Relation Enenkels über den Zug Friedrich III. nad) Stalien i im Jahre 
1451—52 und deſſen Krönung in Rom dd. Rom 20. März 1452 . . . 307 


II. Anhang: Zufäße von Demer, Walther und Rem...» 2 2. 202. . 329 
Beilagen. 
I. Marr Walther's „Zoumierbuh”“ .. 379 
II. Die Theilnahme Augsburgs an dem Feldzuge Kaifer Karls IV. gegen „die 
böſe Sefellfchaft" im Jahre 1365. - . 2 2 2 2 ren 396 


III Zu dem Aufenthalte König Sigmundd in Augsburg im Sabre 1418, 
Kaifer Friedrich! im Fahre 1485 und den Reichdtagen in Augsburg im 


Sabre 1473 und 17. u. oo rn. 402 
VI. Zur Geſchichte des Bürgermeifterd Ulrich Schwarz. . . . 415 
1. Der Proceß und die Hinrichtung ded Zunftmeifterd Georg Kurz. . 416 
2. Der Proceß und die Hinrichtung der beiden Bittel. . . . ... 420 
3. Der Proceß und die Hinrichtung des Bürgermeifterd Ulrich Shwarg 432 
4. Anhang: 

A. „Der Beräf Ulrich Schwarz’? . . - 2 22 nenn 438 

B. Schreiben de? Rathes der Stadt Augsburg an den Kaifer 
dd. 22, April 1478, Ulrih Schwarz bett... . ... . 440 

VI Anonyme Chronit. 991—1483, 

Einleitung >: > 00 ne 445 
Handfhriftenbefchreibung. - .. 452 
Textt..... 453 
Gloſſarr....... . 530 
Perfonenverzeihniß - > > > > 0220 550 


Drtsverzeihniß > > > >00 nn 573 


V. 
"Shronik des Hector Mülid. 
138 _1481- 


Mit Zufäßen von Demer, Walther und Rem. 





Ztadtetbroniten VXII. a 











Einleitung. 


—,— m 


Die im vorliegenden Bande dargebotene Chronif Hector Mülichs 
bildet ein wichtiges Seitenftüd zu ber im vorhergehenden mitgetheilten 
des Burlard Zink. Der von den beiden Ehroniften behandelte Zeitraum 
ijt ber Hauptſache nach der gleiche, nur daß Mülich noch um zehn Jahre 
— bis zum Jahre 1348 — zurüdgreift und fein Werk um zwanzig Jahre 
— bis zum Jahre 1487 — weiter fortführt als Zink. Steht die Chronif 
Mülihs in formaler Beziehung hinter der Zinks zurüd, fo ift fie ‚ihr 
darin voraus, daß fie — in ihrer urfprünglichen Geſtalt oder in einer 
ibrer Ableitungen — berufen war, von fait allen jpäteren Chroniften 1 
umd Gefchichtichreibern der ſtädtiſchen Gefchichte für das 15. Jahrhundert 
als Hauptquelle benügt zu werden. Nicht der letzte Grund dieſer Bevor⸗ 
zugung Mülichs durch die Späteren bürfte in deſſen Perfönlichkeit zu 
ſuchen fein. Er gehörte dem kaufmänniſchen Berufsftande an wie Zint?; 
während aber biefer, aus der Fremde kommend, erft durch Fleiß und 
Glũck fich emporzuarbeiten hatte und von Seite der Stabt nur in unter- 
geordneten Dienften verwendet wurbe, zeigt fih uns Mülich ale Spröß- 
ling einer feit langer Zeit in Augsburg anfäfftgen reichen Familie, bie 
wir im Nathe vertreten finden, in Verwandtſchaft mit ven anjehnlithiten 
Geichlechtern der Stadt, durch Verheirathung mit einer Patricierstochter 
als „Mebrer ver Gejellichaft“, Sahrzehnte lang als Mitglied des Rathes, 


1. Bgl.St.-Ehron. IV, Einl. S. XLI; Chron. V, Einl. S.XI und in Beil. J zur 
auch die belannte Chron. des Achill. Chronik des Burkard Zink Beigebrachte. 
Birmin. Gaffer Täßtfih häufig auf Mülich Ks gründet fih zum Theil auf Zinks 
scer eine feiner Ableitungen zurückführen. Selbftbiographie, die das III. Buch feiner 

2. ©. über defien äußere Lebensver- Chronitk bildet. 
baltnifle das von Frens dorff in St. 


ar 


Bi ra⸗ 


xu Einleitung. 


in welchem er öfter einflußreiche Aemter, darunter das eines Baumeifters, 
bes höchiten nach dem Bürgermeifteramte, bekleidete. 

.Leider find wir nicht in der Lage, von ber Perfönlichkeit unferes Chro- 
niften ein fo anjchauliches Bild entwerfen zu können, wie e8 Frens— 
borff bezüglich Burkard Zinks, ver fein Leben felbft befchrieben, zu thun 
vermochte, mas wir über Mülich aus feiner Chronik und ven ftäbtifchen 
Büchern entnehmen können, reicht lange nicht zu einer erſchöpfenden Dar- 
jtellung feiner äußeren Lebensverhältniffe und feiner geiftigen Inpivibuali- 


tät aus. 


Die Familie unferes Hector Mülich fcheint adeliger Abftammung 


"gewefen.zu fein. Ein Berthold Mütlich ! kommt in ver Reihe ver „gefrönten 
Helme“ vor, welche vie Stadt Augsburg im Jahre 1365 dem Raifer 
Karl IV. gegen die „böfe Sefellichaft” zu Hilfe ſchickte?. Nach ver Auf- 
richtung des Zunftregimentes im Jahre 1368 finden wir Müliche unter 
ben Zünften. Ein Johann Mülich? ſaß öfter im Rathe und befleivete das 
einflußreiche Amt eines Baumeifterst. Er ift in ven Steuerbüchern ein- 
getragen unter ver Weberfchrift „vom Weberhaus” und war, nach ben 
Steuerfägen zu fchließen, ein wohlhabender Dann. Ex ſcheint am Schluß 
bes Jahres 1419 oder im. Anfang 1420 geftorben zu feine; wenigftens 
kommt fein Name in dem Steuerregifter von 1419 zum letten Male vor, 
während das von 1420 den Eintrag aufweift „Item bona alt Mülich“. 
Er hinterließ, wie aus ven Steuerbüchern weiter zu erſehen tft, zwei Söhne 
Dito? und Jörg. Von diefen beiden fommt für uns nur ber letztere, ber 


1. Die Mieliche, Die in den Baurech⸗ 
. nungen als Kärmeru.f.w. vorlommen, 
ſcheinen mit der Familie unferes Mülich 
nicht in Zuſammenhang zu fliehen. 
2. ©. das V He: ber „gefrönten 
Helme in Beil. I. _ 
3. In der Augsb. Stabtbibl. befindet 
I ein in Braun, Notitia hist.-litt. 
d. V, ©. 68 Nr. TII angeführter ehe 
„Reginbaldi Möhner (Benedictiner be 
St. Uri) Genealogia familiarum 
Augustanarum“, der auch eine genen. 
logiſche Tabelle der Familie Mälich ent- 
hält. Möhner konnte über die letztere 
unterrichtet fein, ba fich gleichzeitig mit 
ihm ein Joannes Sacobus Mülich im 
Klofer befand. Nach den von Möhner 
gemachten Angaben, deren Richtigkeit frei 
lich nicht in allen Punkten controlirt 
werben kann, war Johann Mälih in 
zweiter Ehe vermählt mit Elifabeth be 
Kochner (ein Hans Kochner war Domherr 


in Augsburg und Propſt bei St. Gertraud, 
ein Ulrich Kochner Domberrzu St.Morib) ; 
diefe Angabe wirb bertätigt Durch genea⸗ 
logiſche Einträge in dem Cod. germ. 342 
der Hof und Stastsbibl. in München, 
in welden Hans Mülich in Verbindung 
mit mehreren Mitgliedern ter Familie 
Kochner aufgeflihrt und ein Heinrich Koch- 
ner von Bopfingen als „ber aller ſwecher 
und vater” bezeichnet wirb. J. e. fol. 85b. 
38 Vgl. Mullich Bl. 196 und DI. 


5. Er bezahlte 3. 8. im Jahre 1416 
20 fl. Steuer. 
. 6. Die „Stenerbefchreibung” fand in 
Augsburg in der Regel um Mitte Oktober 
att 


7. Nach dem Großvater benannt: nach 
dem Möhnerſchen Eoder waren bie Eltern 
Johann Mülichs Otto Mielih und Adel⸗ 
haid Röglin. 


Einleitung. xıı 


Bater umferes Ehroniften, in Betracht. Diefer war in erfter Ehe mit , 
Anna PBentingerin!, in zweiter mit Elifabeth Freherin? verheirathet und 
läßt fich nun in den ſtädtiſchen Büchern durch eine lange Reihe von Jahren 
verfolgen. In den Stenerbüchern erfcheint er ebenfalls unter ver Ueber- 
ſchrift vom Weberhaus”, wurbe, wie fein Vater der Zunft der Kramer 
angehören, Mitglieb des Rathes? und erfreute fich ebenfalls günftiger 
Bermögensverhältniffe, im Jahre 1462 ift er zum legten Male in ven 
Steuerbüdhern erwähnt?. Er hinterließ zwei Söhne, Jörg Mülich ven 
Jüngeren und Hector Mülich, ven Chroniften. Letzterer erfcheint 
bereits in dem Steuerbuche des Jahres 1456, boch ift für ihn Fein eigener 
Stenerfaß eingefegt, fonbern bei feinem Namen auf Jörg Mülich, ven 
Bater, verwiefen. Daraus dürfte fich ſchließen laffen, daß Hector im Ge⸗ 
ſchäfte feines Vaters arbeitete und noch fein jelbftänpiges Hausweſen führte. 
In den nächften Fahren fehlt fein Name wieder in ben Steuerbücdhern, um 
erft 1460 °wieber aufzutauchen, biesmal mit einer felbftändigen Steuer 
befaftet. Um dieſe Zeit oder nur kurz nachher fcheint fich Hector auch ver- 
heirathet zu Haben® und zwar mit Dttilia Könzelmannin®, die einer ber 
älteften Augsburger Gefchlechterfamilien angehörte. Er erlangte durch 
diefe Ehe als Mitglied der „Mehreren der Gejellichaft"? Zutritt zu ver 
Gefchlechterftube. Später finden wir ihn in zweiter Ehe mit Anna Fug⸗ 
gerin, der Schwefter des berühmten Jakob Fuggers. 

Das Geburtsjahr Hector Mülich kennen wir nicht; e8 dürfte zwiſchen 
bie Sabre 1410 und 1420 fallen. Ebenfo wenig find wir über feinen 
Bildungsgang unterrichtet, er wirb ber für einen wohlhabenden Kauf- 
mannsfohn der damaligen Zeit gewöhnliche gewejen fein: Kenntniß ber 
wälfchen Sprache und etwas Lateinifch, frühzeitige Einführung in ven 
praktiſchen Gejchäftsbetrieb, Reifen auf die pamaligen Haupthanbelspläge. 
Durch ven Anblick mannigfaltiger Nebensverhältniffe und den anregenden 
Umgang mit Berufsgenofjen mag er fich etwas von jener weltmännifchen 


1. Mulich ſelbſt fpricht von feiner 
Mntter als der Schwefter des Münz 
meifters Jacob Beutinger. . 

2. Nach Möhner. 

3. Er war 3. B. 1443 Zunftmeifter 
der Kramer; auch erjcheint er als “frei- 
ihöpfe und wiſſender der hailigen haim⸗ 
lichen acht. St.⸗Chron. V, 415, Anm. 3 
1 ©. 414. Erwähnt wird er St.-Chron. 


IV, 204. 
4. Jörig Mülich dat 48 guldin. 
5. S. Mulich BI. 132b unter 1463, 


we ter Chroniſt vonWeib und Kind fpricht. 


6. Möhner 1.°c. Am 14. Aug. 1473 
muß fie, wie aus einer Urk. dieſes Datums 
hervorgeht, bereits todt geweſen ſein. 

eitſcht. d. hiſt. Ber. f. Schwaben u. 
eub. 1878 ©. 234. 

7. So naunte man die nicht dem 
ſtädtiſchen Patriciat Angehörenden, die 
durch Heirath in Die Geſchlechterfamilien 
eintraten. 

8. Möhner 1.c. S. auch die genea- 
logiſche Tabelle des Fuggerſchen Ge: 
ſchlechtes in Birken⸗Fuggers: Ehrenſpie⸗ 
gel S. 782. 


XIV Einleitung. 


Bildung und der Weite des Blickes erworben haben, woburdy nicht wenige 
“ ber hervorragenden Kaufleute jener Zeit unfere Aufmerkſamkeit erregen. 

Wie Sohann und Jörg Mülich, fo finden wir auch unferen Hector 
als - Mitglied des Rathes und zwar zum erften Dale im Jahre 1466, wo 
er als Zunftmeifter der Cramer aufgeführt ift. Als ſolchen, abwechslungs- 
weife als neuen ober alten Zunftmeifter, finden wir ihn, nur wenige Jahr⸗ 
gänge, in denen er nur als Zwölfer ericheint, ausgenommen, bi8 1481 in 
ben Rathsbecreten genannt. Diejes Amt eines Zunftmeifters verfchaffte 
ihm Sit und Stimme im Heinen und im alten Rath und öffnete ihm ven 
Weg zu ven höheren Ehrenämtern ver Stadt; wir finden ihn als Steuer- 
meifter!, als Siegler, als Einnehmer, als Baumeifter, ſelbſtverſtändlich 
auch belaftet mit anderen ftäbtifchen Aemtern, wie mit Kirchenpflegen, mit 
ber Berwaltung des Büchfenftadels zc., wie es eben bei anderen Mät- 
glievern des inneren Rathes auch ber Ball war. Eine bedeutende Rolle 
ſcheint er im Nathe nicht gefpielt zu haben. Er wide weder wie z. B. 
ber von ihm dfter erwähnte Andreas Frickinger oder Hans Vittel, fein 
Kollege im Zunftmeifteramt der Kramer, als Abgefanbter over Bevoll⸗ 
mächtigter bei vem Kaifer, bei Bürften, auf Neichs- und Städtetagen ıc. 
verwendet, noch fcheint er in ben inneren ſtädtiſchen Angelegenheiten eine 
maßgebende Stimme geführt zu haben?. Jedoch ift bet ver Mangelbaftig- 
feit des erhaltenen einjchlägigen Materials ein feites Urtheil hierüber ſchwer 
zu gewinnen. 

Ueber einen Konflikt, in den Hector Mülich i im Jahre 1478 mit dem 
Kaiſer gerieth, gibt nachfolgendes Schriftſtück? Aufſchluß, das auch, zum 
Theil wenigſtens, das überaus harte Urtheil unſeres Ehroniſten über 
Kaiſer Friedrich erklären bürfte®. 


Wir Friderich von gottes gnaden Römiſcher keyſer zů allenntzeitten 
merer des reichs zu Hungern, Dalmacien, Croatien ꝛc., kunig, hertzog in 


1. Steuermeiſter war er z. B. 1471, 
Siegler 1472, 1473, 1474, Einnehmer 
1470, Baumeifter 1475, 1477, 1478 ac. 

2. Im Jahre 1483 wird Hector Mülich 
einer Commilfion zugetheilt, beftehenb aus 
den Bürgermeiftern Peter Herwort und 
Zörg Sulger, aus Leonhard Röchlinger, 
Hilpolt Rydler und ihm, deren Mitglieber 
berathen ſollten, wie man mit recht oder 
ſunſt die päpſtliche Bulle betr. bie Aus— 
ihließung ber Augsburger Bürgerjühne 
vom Augsburger Domcapitel Fmalg un 
machen und eine Bulle ‘ayr, ſchmaltz un 
annder gemilchets zu verpotten tagen zü 


efiem' erlangen möchte Uff fampsta 
nach Bontfacit. Rathsdeer. 1483. Son 
ift über Mülich weber in ben Rathsdeer. 
noch in ven Briefbüchern etwas Erwaͤhnens⸗ 
werthes zu finden. Im ben Baurechnun⸗ 
gen wird er oft genannt unter ben Kauf- 
leuten und Kramern, bei denen ber Rath 
Einkäufe macht. 

3. Im erftien Suppl., Bd. II, ber 
Herwartſchen Urkunden-Samıml. unter 
1478 ©. 1ff. 

4. ©. ben über Stanbpuntt und Auf: 
faflung handelnden Abjchnitt der Einlei- 
tung. 


Einlettung. XV 
Oſterreich und zü Steyr ꝛc. embieten den erfamen unfer und des reichs lieben 
getreuen, burgermeifter und ratte der flatt Augspurg uufer guad und alles 
gut. Erſamen lieben getreuen! Unfer beiliger vatter babft hat: uns vor 
ergangen zeitten ain indult gegeben und erlaubt, preühundert perfon umb 
gotzgab aufftiften in dem heiligen reich zit benennen 1, Darauff wir den erfamen 
unjern lieben andechtigen Beittn von Nidernthor umb ein thumhern pfründ 
za Ausburg benennet, darinn im aber einer, genant Marx Fuker?, unbillich 
rung gethan hat, des im wider ſolich unjer feyferlih nomminacion und 
unjer perjone zü ſmahe und verachtung Durch unfer burger zü Augfburg Hec- 
torn Mülich und Georigen Fuder 3 mit gellt und verfündung widerwertiger 
brief und in ander weiſe wider ir pflicht, Damit ſy uns und dem heiligen veich 
verbunden fein, züfchub, hilf, ratte und beyſtannd befcheen ift und noch teg- 
liche beſchicht, das wir nit umbilliden zu mercklichem mißvallen annenmen 
und biefelben unjer burger darumb, als fi) gebüret, zü firaffen vermeinen 
und empfelhen euch varauff, bey vermeydung unſer und des reichs fweren 
ſtraffen und ungnade von römischer feyferliher machtvolkomenheit, ernftlich 
gepiettend und wellen, daz ir von ſtund angeficht diſs unfers keyſerlichen briefs 
al umd yeclich derfelben unfer burger ligend und varend hab und güt, wo 
ir die im der ftatt Augsburg ober den gerichten und gepietten barkü gehörig 
ankumen und betretten, zů unjern und des heiligen reichs henden annemet und 
hinder euch bebaltet, fo lang biß fich viefelben unjer burger umb folich ir 
jmelich und ungeburlich verhanndlung mit uns vertragen haben. Daran tüt 
ir umfer ernftlih maynung. Geben zü Gretz am fechtzehnten tag des monats 
aprilis. Anno domini etc. 1478 unnſers keyſerthumbs im ſibenundzwaint⸗ 
zigiſten jare. 
Ad mandatum proprium dom. imperatoris. 
Ueber den weiteren Berlauf der Sache mangeln die Nachrichten; auch 
tie Baurechnung bes Jahres 1478, bie vielleicht über bie von dem Rathe 
eingefehlagenen Schritte Aufjchluß geben könnte, fehlt. Da jedoch Hector 
Mũlich im Jahre 1479 im Steuerbuche mit berfelben Summe veranfchlagt 
ift wie 1478, jo fcheint der Hanbel bald beigelegt worben zu fein; auch in 
reinem Anfehen bei feinen Mitbürgern ſchadete ihm das Vorgehen bes 
Kaifers nicht, denn wir fehen ihn im nächften Jahre 1479 wieder als 
Zunftmeifter der Kramer, noch dazu mit dem Amte eines Einnehmers be- 
kleidet; auch der Sturz des Bürgermeifters Ulrich Schwarz im Jahre 1478, 
ver fo viele Mitglieder des Rathes in Mitleidenſchaft zog, feheint die Perfon 


1. In ven Mertwürbigleiten ber Zapf: 
ihen Bibl. Bd. 1, S.271 wirb aus einem 
dort beſchriebenen Cod. ein Schreiben bes 
Kaiter® Friebrih III. dd. Graz 5. Sept. 
1478 erwähnt, in welcdem er dem Delan 
und Kapitel des Stiftes zu St. Morit 
ben Georg Knörringer vorfchlägt und er- 
nennt unter Beilage ber päpftlichen Bulle 
Zirtus IV., dergemäß dem Kaiſer bie 


Freiheit eingeräumt worben, 300 Per- 


ſonen zu Präbenden und andern Stiftern 


zu ernennen. 
2. Der vierte Sohn bes älteren Jacob 


Fugger, der Schwager Hector Mülichs, 


Lic. der päpftl. Rechte. 
Ehrenipiegel ©. 782. 
3. Ein Bruder Marz Fuggers. 


©. Fuggers 


xVvI Einleitung. 
Mülichs gar nicht berührt zu haben. Wir finden ihn als Mitglied des 
·Rathes bis zum Jahre 1483, zuletzt allerdings nur mehr dem großen 
Rathe angehörend. Im Iahre 1489 ift er im Stenerbuch noch veranjchlagt; 
im nächften Jahre findet fich an feiner Stelle fein Sohn Jörg Mülich. 
Er ift alfo zwifchen Mitte Detober 1489 und Mitte Detober 1490 ge- 
ftorben. Seine Vermögensverhältniffe waren wie bie des Vaters und 
Großvaters fehr günftige; er zählte zu ben reichiten Männern der Stadt. 
Im Jahre 1486 bezahlte er über 45 fl. Steuer, der reiche Jakob Fugger, 
jein Schwager, nur etwas über 30 fl.; 1489 fteuerte er 60 Gulden. 
Sein Geſchlecht ftand, wie die zahlveichen in ber Herrentrintftube ge- 
feierten Hochzeiten von Mitgliedern der Familie Mülich beweifen'!, in 
Augsburg noch lange in Blütbe. 
mat Wenden wir uns non ber Perfon Mülichs hinweg zu feiner Chronik, 
weiter fo müffen wir, bevor wir dieſe felbft in die Hand nehmen, einer anderen 
von ihm berrührenden Arbeit gebenten, vie gewiffermaßen als eine Vor⸗ 
arbeit feines Werkes erfcheint, einer Abfchrift der von Sigmund Mkeifter- 
lin, dem befannten Mönche von St. Ulrich und Afra, verfaßten Chrono- 
graphia Augustensium, bie im J. 1456 in lateinifcher Sprache und im 
barauffolgenven zů ainem gemainen nut’ in beutfcher Bearbeitung erjchien?. 
Angeregt durch humaniſtiſche Stubien und jo manche Ueberreſte aus dem 
Haffiichen Alterthume, die erſt kurz vorher in der Stabt und deren Um⸗ 
gegend gefunden worben waren ®, Iegte Meifterlin das Hauptgewicht auf 
bie Behandlung der älteften Geſchichte ver Staht unb fand mit feinem zum 
größten Theile aus Fabeln und Legenden zufammengewobenen Werke bei 
ben Zeitgenoffen fo großen Beifall, daß fie e8 als eine Hauptquelle für die 
Borzeit Augsburgs hänfig excerpirten und abjchrieben. Zu den Ercerpen- 
ten gehört, wie Fren sdorff dargethan hat*, ver Verfaffer ber III. im 
I. Band der Augsburger Stäbte-Chroniten abgedrudten Chronik von ber 
Gründung ver Stadt Augsburg Bis zum Jahre 1469, zu ven Abfchreibern 
unfer Hector Mülih und zwar, da feine Abjchrift bereits im Jahre 1458 
pollendet war, zu den allereriten®. 


Der Herren von der burgerfluben 

r * hochtzeit regifter, angefangen 
4. Es ift in ziemlich vielen Exem⸗ 
bare vorhanden und leiftet für Die Augs⸗ 
burger Genealogie treffliche Dienfte. Das 
von mir benützte Exemplar ge geh ort der Hof: 
un a Stanteb bliothek in Minden an. 
m. 


2. S bier St.-Chron. In. Ein!. ©. 
Einl.. 


XXXVII und St.Chron. II 
©. VI. 


©. at. Chron. m. Einl. S. IV 
mit San. 

4.8. &t. Chron. IV, ©. 270. 

5. Zapf führt in feiner Augsb. Bibl. 
I, S. 55 eine Abfchrift der Meifterlinichen 
Ehron. unter »Cizera Vindelicia Genau- 
nia Augusta Criste tibi gloria In Au- 
gusta Regia urbe vere Regia«. Fol. 
auf, bie unter biefem Titel noch folgende 
mit-tothen lateiniſchen Berfalbuchftaben 
geichriebenen Worte aufweift: ‘Das büch 


. Einleitung. xvn 

Run mag Mülich die Luft gekommen fein, dieſe Chronik fortzuſetzen. 
Meiſterlin endet (in ver deutſchen Bearbeitung) mit ver Regierung Kaiſer 
endwigs, Mülich beginnt mit Ereigniffen aus der Regierungszeit Kaifer 
Karls, deſſen Nachfolger. Aus dieſem Verhältnig erklärt fich auch, wie 
Mülich dazu kommt, die ganze alte Gefchichte Augsburgs mit einem ein- 
zigen, die Chronik einleitenden Sate abzutbun 1; feine Abfchrift ver Meifter- 
linſchen Chronik berichtete darüber ja in größter Ausführlichkeit. | 

Dieſe Abſchrift bildet alfo gewiffermaßen ven erften Band des Mü⸗ Die 
lichſchen Ehronikwerkes, die eigentliche Mülichiche Chronik ven zweiten. 
Freilich wollen dieſe beiven Theile jählecht zu einem Ganzen zuſammen⸗ 
paſſen, jo verſchiedenartig find fie in der Anlage und Durchführung, in 
“ ter Form und in der Auswahl des behandelten Stoffes; Meiſterlins Arbeit 
ift eben ber Typus ber gelehrten geiftlichen Gefchichtfchreibung feiner 
Zeit, die Mülichs kann als eine der hervorragenpften Leiftungen ber bürger- 
licheri bezeichnet werben. ® 

Mülichs Chronik zerfällt je nach den ihm zu Gebote ſtehenden Quellen Queten. 
ın mebrere beutlich fich von einander abglievernbe Abjchnitte. ‘Der erſte —8 
beginnt (abgeſehen von dem erſten für ſich beſtehenden Satze) mit pem 
Jahre 1348 und reicht bis zur Einführung der Zunftverfaſſung. Dieſer 
Abſchnitt enthält nur ganz kurze, in äußerſter Knappheit gehaltene No⸗ 
tizen. Mülich zog fie aus mehreren Chroniken, von denen ſich die des 
Erhard Wahraus mit den angehängten chronikaliſchen Notizen des 14. Jahr⸗ 
hunderts? und die Chronik von der Gründung der Stadt Augsburg bis 
sum Sabre 14693 erkennen laſſen; für einige Notizen war die Duelle 
nicht aufzufinden. Schon in dieſem erſten Abfchnitte zeigt fich, daß Mülich 
ſich nicht auf die Gefchichte der Stabt beſchränken wollte, ſondern auch 
auswärtige ihm intereffant ericheinende Begebenheiten aus ver Nähe und 
Ferne in feine Chronik aufzunehmen beabjichtigte. 

. Der zweite Abjchnitt umfaßt die Zeit von 1368 bis etwas über 1400 2. ar. 
hinaus. Neben ben früheren Quellen benüßt von 1368 an Mülich als!" 
Hanptquelle dieſelbe Chronik von 1368— 1406, die auch Burkard Zint 


in gefchriben, gemalt und eingepunben 
Inerben von Hector Mulich nah Ehrifti 


kannt war, erhellt aus bem vasng ans . 
gepurt MCCCCLVII. Am tag bes 


ber HR. des Jahres 1457 in St.-Ehron. 
IV, Einl. S. 267 Anm. 1. 


menat juui.’ Die Handſchr. hat illumi⸗ 
mierte Zeichnungen und gehörte ber Hal⸗ 
rien Bibliothel au. Wo fie fich jetzt 
befindet, ift mir unbelannt; in der Augs⸗ 
enrger Kreis- und Stabtbibl. konnte kein 
Auffchluß Darüber ertheilt werben. Daß 
Rüli andy perjönlich mit Meifterlin be 


1. ©. in der Handſchriftenbeſchreibung 
die Beichreibung der Mülichſchen Chron. 

2. Abgedrudt in St.-Ehron. IV, ©. 
216 ff., bezw. -245 ff. 

3. Ebenda S. 279 ff. 

4. Ebd. ©. 21 ff. 


xviii | Einleitung. , 
bem felbftänpigen ‘Theile feiner Chronik vorausſchickte!. Freilich gebraucht 
Mülich diefe Duelle ganz anders als Zink. Während viefer feine Vorlage 
„erneute“, indem er die in ihr vorgeführten Ereigniffe im etwas vepfeliger 
Erweiterung nacherzählt, ift die Thätigkeit Mülichs biefer Quelle gegen- 
über faft durchaus eine ercerpirenve unb zwar einmal, indem er nicht alle 
ihm bierin gebotenen Nachrichten feiner Chronik einverleibt, fondern dabei 
mit Auswahl verfährt, dann auch, indem ex die einzelnen aufgenommenen 
Stüde zumeift nur im Auszuge wiebergibt. Die unferm Chroniften eigen- 
thümliche Knappheit des Ausbrudes zeigt fich am prägnanteften in dieſem 
Abſchnitte, wo man die Duelle und die Zinkſche Bearbeitung mit ihm ver- 
o gleichen kann. Mülich erfcheint nicht als Abfchreiber feiner Vorlage, fon- 
bern burchweg als urtheilsfähiger Bearbeiter verfelben. Vielfach finden ' 
fih Combinirungen mehrerer Quellen; manchmal nimmt er ein Datum 
ober eine Zahlenangabe aus Wahraus und fügt fie in den aus der Haupt- 
quelle entnommenen Text ein, over er entlehnt das Datum aus anderer, 
unbefannter Quelle, läßt ihm unweſentlich Scheinendes weg, erweitert 
ven Text dann und wann durch Detaillirung der vorgefundenen Angaben, 
zieht inhaltlich Zufammengehöriges, das in der Vorlage durch Fremd⸗ 
artiges getrennt ift, zufammen, fucht eine Anzahl aufeinanderfolgenver 
Abjäge, die dem Zuſammenhange nach ein Ganzes bilden, gleichjam durch 
Einfchließung in einen Rahmen als folches zu kennzeichnen, orbnet (in ber 
Regel) die Ereigniffe eines Iahres nach dem Monats⸗ und Tagesdatum, 
verändert fubjective Urtheile der Vorlage durch Mlilderung oder Ber: 
fhärfung, läßt fie weg ober fügt nene Hinzu. Auffällig iſt, daß Mülich 
bei aller Sorgfalt, mit der er im Einzelnen feinen Angaben Richtigteit 
und Beſtimmtheit zu verleihen fucht, genaue Tagestata abrundet und fich 
auch fonft kleinere Ungenauigleiten geftattet, die er burch einfaches Ab- 
ichreiben der Vorlage vermeiden fonnte. Eine befondere Stellung inner: 
halb des bezeichneten Zeitraumes kommt ber verhältnißmäßig ziemlich aus⸗ 
„führlihen Darftellung ver Schlacht von Nifopolis-zu, für die er, wie an 
ber betreffenden Stelle nachgewiefen werben wird, die Erzählung Schilt- 
bergers als Quelle benützt bat. 
3. Abe Der dritte Abfchnitt umfaßt die Jahre von ca. 1400 bis ca, 1440. 
Rt Die bereits benüsten Quellen bienen, foweit fie noch fortlaufen, auch hier 
noch als Vorlagen. Neben ihnen müfjen Mülich noch andere zugänglich 
gewefen fein. Manche Anklänge von Stellen der Frankſchen Annalen an 
Mülichs Chronik dürften fich am zwanglofeften auf Benütung einer ge- 


1. S. die Ein. zu Zink in St. Chron. V, S. XIII. 


Einfeitung. xix 
meinſamen Quelle zurückführen laſſen!, da bie Verſchiedenheit ver in 
Frage kommenden Parallelen doch wieder zu groß iſt, um auf die direkte 
Ableitung der einen aus der anderen ſchließen zu laſſen. 
Anders ſteht es bezüglich der anonymen Chronik des 15. Jahr⸗ Anonyme 
hunterts, bie ſchon Fren sdorff wegen ihrer ftellenweife zu Tage treten. 
den Berwandtichaft mit Zink einer Prüfung unterziehen mußte?; es zeigt 
fih nämlich, daß eine ähnliche Verwandtfchaft auch zwifchen Mülich und 
tiefer anonymen Chronik befteht. Die erfte in dieſer Beziehung auffällige 
Rotiz findet fich bereits ımter vem Jahre 1378 (die Reichsſtadt Giengen 
betreffend). Bon jpäteren Parallelftellen feien ing Nachitehenven einige 
ver lehrreichften hervorgehoben. Zunächſt eine etwas über unfere Zeit- 
grenze (1449) binansgehenbe aus dem Jahre 
1451: 


Anonymus Bl. 84°, 

Item da man zalt nach Chrifti ge- 
burt 1451 jar, als ber biſchof Peter 
jü Augspurg und carbinal zu Rom 
mas, da pracht er her gen Augspurg 
ablaß von pein und don ſchuld ain 
zgantz jar, aber es müft ainer in ſtock 
zeben halb als vil gelts, als er gen 
Rem verzeret het. 


1. Bgl. z. B. folgende Stelle 1433. 
— (in Sieichele, auahe für bie Seid. 
der Augsb. Diöcefe 8b. II) S. 8 
Item Da man de ia33, da ns ain 
der ſunnen zwiſchen 4 und 5. 
Item desſelben jars an dem vierten 
tag vor aller heiligen tag (28. Oct.) 
ta kam mardgraff Hanne von Pran⸗ 
denburgs tochter her mit Fin en gülden 
wegen und * ritter und knecht. Item 
ip Fri 13 jar alt, un. wurd dem von 
pe vermaechelt. Item der von 
Karen * —— pey 200 pferden, 
due iy bye empfingen. 


Mülih BI. 68°. 
Item als der carbinal, unfer bis 
ſchof, von Rom kam, da bett er von 
dem bapft erlangt ain gang jar her 
zu unfer frawen gnad und ablaß von 
pein und ſchuld, als wär es in dent 
gnabenreidhen jar zu Nom geweſen. 
doch müft der mentſch dreimal umb 
die firhen gann und gen nacht aineft, 
acht tag; und folt ainer geben in den 
ſtock halb als vil er maint, das er 
gen Rom verzert bett ımd ward vaſt 
am groß murbeln under dem vold, 
dann vor langen zeiten brüber Berch⸗ 
told hie geprediget bett: wenn ainem 
Kom für die thür käm fo foltman die 
peutel zu halten, und ward jeinoft ge 


Mülich BI. 48h, 

Am 17. tag junii zwiſchen wier und 
fünf ſtund gen nacht warb ain finfternus, 
das man liechter müßt anzlinden, alfo gar 
warb die funn vwerbedt. 

In Symonis et Jude (28. Oft.) tag 
kam ber marggraf Hannjen tochter von 
Brandenburg, bie was bei 13 jarn alt 
unb was vermechlet dem von Mantaw, 
bie bett zwen guldin wägen und vil ritter 
und knecht. ber von Mantaw ſchicket her 
200 pferd und empfing fie bie. 


2. ©. die Einl. zu Zint in St.-Ehron. V, S. XV fi. 


xx Einleitung. 


da Fam gar vil volf8 her, da ſchetzet dacht. aber es kam gar vil volcks her 
man, e8 wurden bei 20 taufent gul- und maint man, es wurde bei 20 
din in ſtock gelegt. taufent guldin in den ftod gelegt. 


Hier charakterifirt fich die mit Angabe von Einzelheiten ausgeftattete 
Darftellung Mülichs entfchieven als Duelle, bie des Anonyınus als Ex⸗ 
cerpt; um fo mehr noch, wenn man die dem Anonymus eigene, an anderer 
Stelle noch beſonders zu betonende Milde des Urtheils erwägt, bie ihn 
von ber Wiedergabe ber bei Mülich in die Notiz eingefchobenen Aeußerung 
Bertholds von Regensburg abhielt. 


1401. 





Anonymus Bl. 57°. 
Deſſelben jars hetten die münd 
von predigern am capitel hie, ver 
waren wol 200 herkumen; die flat 
Ihandt in 50 guldin und 10 aimer 
weins ıc. 


. Mülih BL. 32°. 

Des jars hetten prediger münich 
ain capitel bie und waren zwaihun- 
dert und acht frembder münich hie. 
die flat ſchanckt in fünftzig guldin 
und zehen aimer welfchweins. 


Auch bier wird wieber bie bei Mülich dem Anonymus gegenüber ge- 
nauer angegebene Anzahl ver Mönche ven erfteren als Quelle des legteren 


ericheinen laſſen. 


1445. 


Anonymus Bl. 79®, 

Item in der jarzal 1445 jar 
am funtag vor lichtmeß kam herzog 
Ludwigs dochter von Bayın ber gen 
Augspurg mit vil edlen frawen und 
für gen Stätgarten, warn man fie 
graf Ülrich von Wirtenberg hät geben 
zü der ee. die hochzeit het man an 
der herren fasnacht und gab im dar⸗ 
zu 30 taufent guldin. fie hät 14 
hobelwegen als fie durch für und vil 
volcks. 


Mülich BI. 55°. . 

Nach Chrifti gepurt 1445 jar an 
dem fontag vor liehtmeß kam her 
bergog Hainrichs tochter von Lands⸗ 
büt von Pairen und bett mit ir 14 
bobelwägen und vil edler herrn und 
frawen, die was vermechelt graf Üls 
rihen von Wirtenperg und bett an 
der rechten vasnacht Hochzeit mit ix 
zu Stütgarten, und man gab ir zü 
heiratgůt 30 taufent gulbin zc. 


Beide Terte geben alles Wefentliche in ganz gleicher Weife; die Ver- 


ichiebenheit zwifchen dem Anonymus und Mülich beruht weniger auf ber 
Wahl anderer Worte, als auf verſchiedener Stellung ver Säge und Worte. 
Wichtig ift, daß Mülich die richtige Lesart ‘herkog Hainrich’ enthält, mit 
dem ber Anonymus ben fpäter fo berühmten und ben Augsburgern be- 
rüchtigt gewordenen Herzog Ludwig verwechjelt hat. 


Einleitung. ® 


XXI 


1442. 


Anonymus Bl. 78), 

° Item in ver jarzal 1442 jar zü 
Rerlingen in der meß, dieweil man 
rant umb den Iharladh, da hät 


ſich gerüft Aunshelm von Eyberg mit 
700 pferden und wolten alles volf 
aufgeben und hinweg fueren, was fie 
möchten. und fam auf die keyrwiſen 
und kam zu ſpat, das das laffen oder 
rennen am end hät und das vold 
was faft vergangen; doch jagten fie 
vil volcks in die ftat. 


Mälich BI. 52°. 

In Nordlinger meß rant man da⸗ 
jelb8 umb ainen ſcharlach, da famen 
der ftett feind mit fiben hundert pfer- 
den etwas zů jpät, als die roß herein 
fomen waren. aber vil volds was 
dannocht auf der keyrwiß und ward 
ain groß geſchrai und ihlüg, man der 
flat tör zu und was vil vold® vor 
ven toren und in die gärten geflohen 
und heiten die feind herein gerent, 
jo hetten fie groß jhaden und mord 
gethaun. des zeugs hauptman was 
Onshalm von Eyberg, der ward her⸗ 
nach vor Neuburg erſchoſſen. ſie 
ſchüffen nichts, dann das fie ainen 
von Nördlingen fingen, ver gab in 
400 guldin, der was auf dem renn- 
weg gewejen. darbei bin ich Hector 
Mülich geweſen. 


1452. 


Anonymus Bl. 84°, 

Item deflelben jars an der rechten 
jfasnacht hat hergog Ludwig hochzeit 
zu Yantshüt, was hertzog Hainrichs 
jun, und am dornſtag in den 4 tagen 
betten fie ainen durnier und waren 


als vil herren da, das man 2 durnier’ 


haben müft, aim am wor mittag, den 
andern darnach. es waren da 685 
herrn, die durnierten, und 6 herm 
von Bayrn und 2 margraven von 
Brandenburg, 2 margraven von Pa- 
daw, atner von Wirtenberg und junft 
graven, ritter und knecht on zal; und 
man gab iederman füter und mal 
und verzeret niemant nichs. 


Mülich BI. 69°, 

Item an der rechten vasnacht bett 
hertzog Ludwig, herkog Hainrichs fun 
von Landshuͤt hochzeit mit hertzog 
Fridrichs tochter von Sachſen. und 
am dounstag in den vier tagen hetten 
fie zwen tournierhöf, ainen vormit- 
tag, den "andern nadhmittag, und 
waren ſechshundert und fünfundacht⸗ 
zigt ver herrn, die tourrnierten. darinn 
waren jech8 herren von Bayern, hert- 
zogen, zwen margraven von Badam, 
ainer von Wiltemperg und fopil gras 
ven und herrn on zal und gar köſtlich 
täng von vil fürftin und edler frawen 
und ftehen und fcharpf rennen on zal 
und gab iederman Föftlich eſſen und 
trinfen umbfunft. darbei bin ich 
Hector Mulich zů Lanpshät gewefen 
und han das alles gejehen. 


Mülich hat in beiden Stellen wieder vor vem Anonymus Einzelheiten 
voraus und bat den betreffenden Ereigniffen als Zeuge beigewohnt. Man 


x 06 Einleitung h 

wird fchon aus inneren Gründen wenig zu der Annahme geneigt fein, daß 
Mülich hier den Bericht eines Anderen abgefchrieben und ihn lediglich, 
durch Zuthaten aus eigenen fchriftlichen Aufzeichnungen oder aus ver Er- 
innerung bereichert habe. Ziehen wir noch einen anderen von Mülich 
ſelbft gefehenen Vorfall heran, für welchen ihm in der ihm fo häufig 
als Vorlage dienenden Chronik von ber Gründung der Stabt Augsburg 
bis zum Sabre 1469 eine Darftellung vorlag, um zu fehen, wie er ſich in 
dieſem alle verfelben gegenüber verhält. 


1434. 


Chronik von der Gründ. d. St. ıc. 
St.Chron. IV, 322, 16. 
Anno 1434 jar was ain flard 

man bie, der viel mit willen auff der 
gaſſen niver als wär er krand, das 
man im gelt gebe. er ließ im au 
alle .gogrecht tün. den handt man 
bie an galgen um jein püberey. 


Mürih DI. 49°. 

Acht tag nad ſant Yörigen tag 
fam ain junger ftarder gefell ber 
und legt fich niver und tät, als ſam 
er fterben wölt auf der gaflen und 
ließ fi mit dem hailigen öl beftrei- 
hen und nam unfern bern. barbei 
bin ih jelb gewefen. jo famlet man 
im dann und er ſprach, er bett nit 
gelt; das tät er in andern fetten 
auch. aljo ward er bie gefangen und 
an galgen gehenckt. 


Der Bergleich der beiden Stellen zeigt, daß ſich Mülich feiner Vor⸗ 
(age gegenüber durchaus felbftändig verhält; fo würbe er fich, darf man 
annehmen, auch bem Anonymus gegenüber geftellt haben, wenn dieſer ihm 


als Quelle vorgelegen wäre. 


Freilich wird bie Stcherheit des Urtheils, das man nach Vergleichung 
ſolcher Stellen gewonnen hat, wieder beeinträchtigt bei ver Berüdfichtigung 


anderer. 


1445, 


Anonymus BI. 79°. 

Item als der kaiſer ven reichöfteten 
Ichrieb, das fie folten über bie 
Schweiger ziehen, da was herkog 
Albreht von Oſterreich zů Walshüt 
am Nein: der kaiſer ſchrib auch 
allen fürften und herren, das fie zü- 
gen auf die Schweiger und gebot bei 
verlierung der lehen und wolt die 
Schweiter verdilgen. vie ſtet wol- 
ten nit ziehen, wann es gieng nun 


Mülih BI. 55°, 

Item zü fant Michelstag ſchreib 
der römiſch kuͤnig allen fürften und 
herren und allen reichSftetten bei 
verliefung aller lehen, feinem bruder 
bergog Albrechten von Oſterreich zü 
helfen wider die Sweitzer zü kriegen. 
das wollten die reichsſtett mit thin 
und ſprachen, es gieng das haus 
von Oſterreich an und nit das veid), 
auch jo wären die eidgenofjen eins 


Einleitung. 


das hans won Oſterreich an. da kam 
margrave Albrecht, marggrauf [von 
hadaw, marggrauf von Rotel, grauf 
Ürih von Wirtenberg,. 3 graffen von 
Ditingen, grauf von Helfenflain und 
ſunſt vil granfen, freien, ritter und 
tet und überall auf in allem 
Schwabenland, alſo das 1600 pferb 
züjamen famen und bei 4000 ze füß. 
und dieweil fie bei ainander waren, 
da gewunnen die Schweitzer das ſchloß 
Reinfelden, was des von Oſterreich, 
an ſant Mangen tag, und kund in 
der adel nichts abgewinnen. Die 
Schweitzer kerent auch zü dem reif 
am tail als Beren, Bafel, Tucern, 
Solliter und ander reichsſtet im 
Schweiß. 


xx 


tails des reichs, aber die fürften und 
bern kamen zufammen mit 1600 
pferven und 4000 zu füß. 


und in derfelben weilen gewunnen 
die eidgenofien das ſchloß Keinfel- 
den, was des von Oſterreichs, an 
fant Mangentag, do fund aller adel 
nit vor fein. 


Diefe Parallele müßte zu dem Schluffe führen, daß der Anonymus 


tie Quelle Mülichs gewejen fei. 
Ein weiteres Beifpiel: 


. | 1452. 


Anonymus BI. 84°. 


Item da man zalt 1452 jar zü 
jant Katrinen tag da zoch kunig Fri⸗ 
derich auß. gen Kom, da ſchickten im 
die reichſtet vil volcks und der züg 
fam züjammen zü Bern und er rit 
wol mit 2000 pferven hinein. - 


und zü der Hoden Sen kam fein 
praut zu im, die im vermechlet was, 
die wos ain künigin yon Portugal 
und zoch mit im hineingen Rom. und 
am fontag letare in der faften wei- 
het in der bapft Ricolaus der fünft 
zu faifer und die frawen auch und 
vermechlet fie züfammen. da ritt ver 
kaiſer gen Napels und het da hochzeit 
und leget fi) Dazk, dabei was der 


kũnig von Arguny. und zoch da wider 


berauß gen der Hoden Sen und 
act tag nach dem aufferttag kam er 


Mülich BI. 69°. 

An fant Katharinen tag zoch der 
römiſch künig Fridrich von der Ne: 
wenftat aus gen Rom und hett bei 
zwai tauſent pferd mit im, Dann die 
veichöftett dienten im und kamen zu 
Ferrer zu im. dievon Augsburg ſchick⸗ 
ten im 16’ pferd mit Xeonharten Ra- 
dawer und ainem doctor, der ftarb 
underwegen zu Trient. zü der Hohen- 
finn kam die jung fünigin von Porti- 
gall, die was ihm vermedhlet und 
zoch mit im gen Rom. und am 
fontag letare in der faften weit fie 
babſt Nicolaus der fünft zu faifer 
und kaiſerin und dermechlets zäfamen. 
do rait der kaiſer gen Neapeld und 
die kaiſerin und hett da Hochzeit; Do 
was der fünig Alfonfus von Arguni 
und tätt im groß eere. und z0d der 
kaiſer wider heraus und kam gen 
Benedig und ward im fo groß zucht 


Burlarv 
int, 


xxIv Einleitung. 


gen Benebig und lag da 14 tag. da und ere erpoten, darvon vil zu ſchrei⸗ 
fam die faiferin auf dem mer auh ben wär, an allen enden. und künig 
dahin und ward in groß er erboten. Laslaw und herkog Albredt von 

| fterreidh zogen auch mit dem kaiſer. 


Hier hat Mülich als den Ort, wo bie Vertreter ber Reichsftäbte mit 
ben Raifer zufammentrafen, richtig Yerrara (häufig in Ferrer verfürzt), 
woraus beim Anonymus durch einen Lefefehler Bern geworten fein mag, 
und erweift ſich auch fonft diefem gegenüber an Thatſachen reicher. Am 
Schluß jedoch hat der Anonymus vor Mülich die genaue Zeitbeftimmung 
für die Ankunft des Kaifers in Venedig und für feinen dortigen Aufent- 
halt voraus. . 

Immerhin dürfte Die Vergleichung ber vorgeführten Stellen, bie noch 
um viele vermehrt werben könnten, dasſelbe Refultat ergeben, wie e& von 
Frens dorff für das Verhältniß Zinks zum Anonymus feftgeftellt wurde!: 
wir werden zu der Annahme kommen, daß nicht Mülich den Anonymus, 
ſondern dieſer Mülich als Vorlage benützt; die Fälle, in denen ſich, dieſes 
faſt unwiderleglich ergibt, ſind viel häufiger als die, in denen Zweifel 
entſtehen könnten; das Plus, das ſich in letzteren beim Anonymus Mülich 
gegenüber vorfindet, dürfte unſchwer aus dem Umſtande zu erklären ſein, 
daß der Anonymus ſeine Notizen eben auch gleich andern Chroniſten dann 
und wann durch Combinirung mehrerer Quellen zu bilden liebte. 

Endlich finden ſich in Mülich eine Anzahl von Stellen, die zu der 
Frage drängen: hat Mülich Zink benützt? Mülich und Zink verkehrten 
Jahre lang, ver eine als Rathsherr, der andere als Rathsdieper, gleich⸗ 
zeitig im Rathhauſe, in ihrer fchriftftellerifchen Liebhaberei hatten fie ein 
gemeinjames Feld, auf dem fie fich öfter begegnen konnten. Ob die auf 
Zink hinweiſenden Stellen bei Mülich fich daraus erklären, daß beide 


- einander einzelne Nachrichten mittheilten, oder vielleicht einfach in der 


Weiſe, daß man annimmt, ver jüngere Mülich habe vie Chronik des älteren 
Zin? dann und wann als Vorlage benügt, läßt fich nur ſchwer entjchei- 
den?. Mebrigens find die Berührungen zwifchen ven beiden Chroniken fo 


1. S. die Einl.zu Zint in St.-Ehron. bei dem galgen’ bei Mülich BI. 7% — bie 
S.XXX. : 


irrige Nennung ber Stadt Weil ſtatt 


' 


2. Mauchmal find es nur einzelne 
Wörter, die auf eine Abhängigkeit ber 
beiden Ehroniften von einander hinweiſen, 
jo 3. B. der in der gemetufchaftlichen Vor⸗ 
lage(ber Ehron. von 1368— 1406) fich nicht 
findende Pafjus “und (fie) hielten aljo 
ſtill bei dem galgen’ bei Zink ©. 5, 18 
entfprechend dem Satze “und (fie) hüben 


der Eonjunktion “weil bei Zint S. 9, 1 
wie bei Mülich Bl. 88 — das der Ehron. 
con ber Srindung der St. Augsb. b. 3. 
%. 1469, die Mülich jo häufig benützt, 
fehlende Datum für den Brand bes Klo⸗ 
ters an der Horbrud ‘nah fant Mat: 
eu tag’ bei Zint 70, 18, bei Mülich 

I. 438 nach feiner Gewohnheit umge- 


Einleitung. XXV 
unbedeutend, daß fie bei ver Würbigung verfelben feinen beachtenswertheren 
dactor bilden. | 

Bon ca. 1440 an macht Mülichs Chronik den Eindrud, daß fie Kan. 
gößtentheils auf jelbftändigen Aufzeichnungen beruht!. 

Mülich verkehrte in feinem Berufe als Kaufmann wahrfcheinlich viel Dueten. 
in fremden Ländern, wo er Gelegenheit hatte, ihn intereffirende Nach- 
rihten zu fammeln; außerdem war Augsburg einer ver wichtigften Handels⸗ 
mittelpuntte, wohin Kaufleute aus aller Herren Ländern kamen, fo daß er 
auch zu Haufe fich über die Ereigniffe in den Welthänbeln unterrichten 
konnte, theils durch mündlichen Verkehr, theils durch die Zeitungen, bie 
bier, wie nicht leicht anderswo, zufammenliefen. Mülich war aber auch, 
wie wir fahen, Rathsherr; er ſaß im Heinen Nathe, öfter mit hoben 
Rathsämtern befleivet, und hatte in dieſer Stellung Antheil an ven ge- 
beimften Rathsverhandlungen, hatte Einblid in die ſtädtiſchen Correſpon⸗ 
denzen, in bie Rechnungsbücher, vie Steuerbücher, die Strafbücher ꝛc., 
ie daß ihm hier für die Gefchichte der Stadt, bie äußere und die innere, 
ſowie über bie wichtigeren Vorgänge im eich und im Auslande das vor- 
züglichfte Quellenmaterial zu Gebote ftand. Viele Stellen in feiner Chro- 
nik weifen auch darauf bin, daß er nicht verfäumte, aus dieſer Duelle zu 
ſchöpfen, wenn auch freilich nicht fo viel, als wir wünjchen möchten. 
Manches ſchildert er: uns auch als Augenzeuge. 

Wie es meiftens bei den mittelalterlihen Chroniften der Fall tft, 
nennt Mülich feine Quelle nicht; will er auf eine fchriftliche Vorlage hin⸗ 
weiten, jo thut er e8 3. B. in ber Form ‘ich ban auch gelefen, das ditz 
beicheen fei’2, oder ‘das han ich alfo gejchriben gefunden’®; beruft er fich 
anf eine mündliche Duelle, fo fagt er 3.8. ‘ich han vernomen für bie 
maurbait’!; manchmal nennt er fich ausprüdlich als Augenzeuges, einige 
Male nimmt er auf feine amtliche Stellung Bezug, indem er gleichjam 


wandelt ‘an jant Matheis tag’ ıc. Doc) 
finden ſich auch größere, zi A deutlich 
aneinander ** ende Stellen, wiez. B. 
bie Erzählung von der Ueberſchwemmung 
bei Meran im Jahre 1419 bei Zink S. 68, 
1, bei Mälich BI. 41a ober die Notiz von 
dem kalten Winter bes Jahres 1417 bei 
Siut 147, 9, bei Mülich BI. 38%. 

1. Diele Annahme braucht mit ber 
oben gemachten Borausfegung, daß Mii- 
ih feine Chronik erſt nach der Abſchrift 
ter Meifterlinfchen (alfo nach 1458) je 
ennen habe, nit in Widerſpru 
—* Malich trug eben die Raqhri con, 


ẽtadiechronilen XXI. 


bie er bereit8 vorher gefammelt, erft fpäter 
in feine Chronik ein. Vgl. auch das unten 
über die Abfafjungszeit der Chronik Ge 


fagte 
2. BI. 30b, 
3. Bl. 218, 
1. Bl. 888 
3.8. BI. 498: darbei bin ich 
Re 1 gen. Mit vollem Namen nennt 
ülich zum erſten Diale beim Jahre 
YA 2 81.528: *darbei bin ich Hector Mü- 
Anl ee außerdem noch BI. 57b, 
12, 998, 132b, 1388, 147b und zu⸗ 
* beim Jahre 1477, BL. 1522. Als 


b 


xxvi Einleitung. 

zur Bekräftigung der von ihm gemachten Angaben hinzufügt das gelt han 
ich ſelb gezelt, dann ich was ber zeit ber ſtat einnemer'! oder dann ich mas 
baumeifter und gab follich gelt alles aus'?, oder er beutet darauf hin, daß 
er in amtliche Bücher Einblid babe, wenn er 3.9. fagt ‘e8 wurden um- 
gelt hie aufgejegt 1461 .... als das umgeltbüch inn belt’®. 


en Bezüglich des von Mülich in ſeine Chronik aufgenommenen Materials 
Chronik. ſucht man vergeblich nach einem leitenden Geſichtspunkte, und zwar fo- 
wohl da, wo er ihm vorliegende Chroniken benütt, als auch bei feinen 
jelbftändigen Aufzeichnungen. Wir können in dem erfteren Falle keinen 
Grund angeben, warum er das eine Stüd aufnahm, das andere ausließ, 
und finden in dem letzteren, daß er oft ganz unwichtige Begebenheiten auf- 
zeichnet, während wir andere gleichzeitige, viel bedeutendere, vermilfen. 
Vieles hat er entjchieven aus beftimmten, vielleicht perjönlichen Gründen 
vermieden ober nur ganz kurz abgethan. Wie bürftig ift z. B. feine Er- 
zählung von dem Proceß und ver Hinrichtung ber beiden Vittel*, von - 
benen boch ver eine,. Hans, Jahre lang mit ihm das Amt eines Zunft- 
meifter8 ber Cramer befleibete, mithin im Rathe fein nächfter College war; 
wie wenig berichtet er über ven Sturz bes Bürgermeifters Ulrich Schwarz >, 
in beffen Thun und Treiben er als Mitglied des Heinen Rathes doch ge- 
nauen Einblid haben mußte. Weberhaupt erfahren wir über bie innere 
Gefchichte ver Stadt, die Vorgänge im Rathe, Bamiliengefchichten und 
vergleichen verhältnigmäßig nicht viel. Weit lieber berichtet er über vie 
Kriege, an denen die Stadt betbeiligt war; bier ift er fchon bei Darftellung 
ber Kriege von 1372—73 und 1387—89 5 reicher als feine Quelle. Mit 
großer Ausführlichkeit, ftellenweife faft tagebuchartig, erzählt er bie haupt⸗ 
ſächlich in einer Unzahl einzelner Brand- und Raubzüge fich abfpielenden 
Kriege von 1449—50 und bie Triegerifchen Creignifjfe von 1458—627. 
Auch das Verhältniß der Stadt zum Bifchof und feinem Domtcapitel und 
zu den benachbarten bayerifchen Fürſten, namentlich Herzog Ludwig von 
Bayern⸗Landshut, kommt häufig zur Sprache; die äußeren Vorgänge bei 
ben in der Stabt abgehaltenen Neichstagen von 1473 und 14748 werben, 


dritte Perfon nennt er fi beim Jahre 
1473, Bl. 1406. Bon nahen Verwandten 


lichen ober für den Rath der Stadt Augs⸗ 
burg beftimmten Schriftftüden entnahn, 


fprit er BI. 43b, 58b, Abb, 
. Bl. 138», 

2 Bl. 1478; vgl. BI. 1528. 

3. Bl. 118b; j. auch den Anhang. 
Einige Male hat fa Mülich feltfamer- 
weiſe begnügt, den officiellen Titel 
fürſtlicher Berfönlichkeiten, ben er öffent 


feiner Chronik einzuverleiben, ohne fonft 
irgend » enas bel beizufügen; ſ. z. B. Bl. 808. 


5 BT. 1528. 
6. BI. 60 ff, bezw. Bl. 208 ff: 
7. BI. 605 ff, bezw. BI. 846 ff. 
8. BI. 1408 ff,, bezw. BI. 1426 ff. 


Einleitung. Xxxvii 
wie ſich erwarten läßt, ebenfalls ausführlich behandelt!. Dazwiſchen 
finden fich aber fehr zahlreiche Stellen, vie mit der Gefchichte ver Stadt 
in gar Teinem Zufammenhange ftehen: ja man kann fagen, daß ung in 
ver Mülichſchen Chronik faft ebenjo häufig Begebenheiten ver Reichs- und 
Raifergefchichte, Vorgänge in der Schweiz, im Ordensland, in Böhmen, 
in Ungarn, in Italien, im Orient, in Frankreich und ‚England begegnen 
wie Ereignifje, vie zu ver ftäbtifchen Gefchichte in näherem ober fernerem 
Bezuge ftehen. Beſonders ausführlich berichtet unſer Chronift über bie 
Eroberung von Mainz im Iahre 1462, über pie tragifchen Geſchicke ver 
Statt Lüttich im Jahre 1468, über die Kämpfe Karls des Kühnen, über 
vie Raub- und Eroberungszüge ver Türken. Gegen den Schluß ber 
Chronik werben bie Einträge für die einzelnen Jahre weniger, ohne irgend 
einen Schlußjat bricht fie ab. i 


Was die Zeit der Abfaffung betrifft, jo ift ein Anhaltspunkt für eine Beit dr 
fichere Annahme nirgends geboten. Das Wahrfcheinlichfte ift, daß bie fung. 
Chronik allmälig entftand. Mülich hat vielleicht ven Theil ver Chronik, 
ter hauptſächlich auf Vorlagen fußt (bi8 ca. 1400), auf einmal gejchrieben 
und dann angefangen, fich Notizen auf Blättchen zu machen und Zeitungen 
zu fammeln, die er dann, wenn Ruhepauſen eintraten, von Zeit zu Zeit 
einſchrieb 2. So ift e8 erflärlich, daß wir Einträge finden, bie einen durch 
mehrere Stabien fich Hinziehenden Vorgang vorausgreifend gleich in einem 
Zuge erzählen?, während andere darauf hinweiſen, daß der betreffende 
Borfall zur Zeit des Eintragens noch nicht zum Abfchluffe gelommen *. 
Gegen ven Schluß ver Chronik finden fich einige Ereigniſſe unter faljchen 
Sahreszahlen vor, was wohl darin feinen Grund bat, daß zwifchen ber 
Zeit des Vorfalles und des betreffenden Eintrages in die Chronik eine 


1. Nur ausnahmeweije werben andere 
als die Hier hervorgehobenen Gegenftände 
ausführlich behandelt, fo vie Leichenfeier- 
iichleiten fllr den im Jahre 1469 verflor- 
benen Biſchof Peter von Augsburg, BI. 
1176 ff,, die Wahl des Grafen Friedrich 
son Zollern zum Bifchof von Augsburg 
im Jahre 1486, Bl. 1576, das große 
Schießen im Sabre 1470, Bl. 1366, 

2. Bgl. oben S. XXV Anm. 1 uud 
bie Anmerkung zu der unter 1389 auf 
Bl. 256 fih vorfindenden Aufzählung 
ber bayrijchen Herzoge. 

3. Mulich fpricht 3. B. bei der Erzäh⸗ 
lung der im Jahre 1452 dem Kaiſer ab- 
gensthigten Auslieferung des Königs 


Ladislaus an Ulrich von Eilly und deſſen 
Berbünbete bereits von dem erft im Sabre 
1457 erfolgten Tode des Labislaus. Bl. 
108 — ebenfo bei ber Notiz von der Ein- 
jegung des Peter von Hagenbah zum 
Statthalter Karla des Kühnen Über bie 
vorberöfterreihiihen Lande (im Sahre 
1469) von der erft im Sahre 1474 erfolg» 
ten Hinrichtung Hagenbachs. BL. 117a, 
Auf andere, ähnlich gelagerte Fälle iſt in 
ben Anm. zu den betr. Stellen hinge⸗ 
wiefen. 

4. So heißt e8 unter dem Jahre 1458 
von Gefangenen bes Derzoge Ludwig, bie 
erft ſpäter frei wurben ‘und find 100 fein 
gefangen’. 

b* 


Stil a. 
Anlage d. 


Ehronif. 


XXVI Einleitung. 


ziemlich lange Paufe liegt: wenn Mülich 3.9. die Ermordung des Niklas 
von Abensberg ftatt unter 1485 unter 1484 berichtet!, fo muß dieſes 
Ereigniß offenbar ſchon mehrere Jahre hinter dem Schreiber gelegen 
fein, fonft hätte er beim Nieberfchreiben des Fehlers den Irrthum gewahr 
werben müſſen. So bürften wir denn nicht fehlgehen, wenn wir die Be 
enbigung ver Chronik wohl in bie allerlete Lebenszeit Mülichs verlegen; 
ber jähe Abſchluß des Werkes wäre dann durch das Eintreten ver lebten 
Krankheit ober des Todes des Chroniften? zu erklären. 

Trotz der allmäligen Entftehung ber Chronik trägt der Stil und bie 
Anlage verfelben ein einheitliches Gepräge. Jede Notiz over Erzählung 
ift in ber Regel ein für ſich abgejchloffenes Ganzes, ohne Bezugnahme auf 
etwas Vorhergehendes ober Nachfolgentes; auf pragmatiiche Darftellung 
wird, von wenigen Ausnahmen abgejehen, abfichtlich verzichtet, Die 
Sprache ift, wie ſchon erwähnt, fnapp, dabei klar, Ternig, ja etwas berb. 
Die kurzen Notizen erhalten dadurch eine ihnen fehr wohl paffenbe plaftifche 
Form, bie ausführlicheren Erzählungen allerdings leſen fich etwas troden. 

Dann und wann finden fich echt volfsthümliche |prichwortartige Rede⸗ 
wenbungen, 3.8. in ver Erzählung ver feitens des Herzogs Ludwig der 
Stadt erwieſenen Unbilden, wo Mülich darauf hinweiſt, daß dies Alles 
geſchah, trotzdem ver Rath ihm Geld geliehen: “darum fol man ven herren 
nichts leihen, man lauft veintfchaft darum's, oder bei ber Darftelfung ber 
unter den Küttichern herrichenden Uneinigfeit und der daraus entfpringen- 
ben Folgen: aigner fin und übermüt, das tüt nimmer güt und aigner fin 
macht zwiträcht und zertrennt alle vegiment’*. 

Zu der Nüchternheit ver Sprache gefellt ſich auch die des Urtheils. 
Bon jener lebendigen Theilnahme an den in Rebe ftehenden Menſchen und 
Dingen, die für Zinks Darftellung jo charakteriftifch, ift in Mülichs 
Chronik nichts zu finden. Mit welch’ eifiger Ruhe fpricht diefer von ber 
bie ganze Stadt in die höchſte Aufregung verfegenden Hinrichtung ber 
beiden Vittel und des Ulrih Schwarz! Man fieht förmlich, wie er mit 
Bewußtſein fein Urtheil zurüdhält, und wo er feine Objectivität aufgibt, 
macht e8 den Eindrud, als wenn ihm in einem unbewachten Augenblid 
ein zorniger oder bitterer Ausruf entfahren wäre. 

Auf dieſe nicht eben häufigen Stellen find wir denn bei dem Ber- 
ſuche, uns ein Urtheil über bie Subjectivitãt unferes Chroniſten zu bil- 
ben, angewiejen. 


1. 81. 156b, 3. Bl. 1158. 
2. ca. 1490. ©. oben S. XVL 4. BL. 111, 


. Einleitung. XXIX 


Mülichs politiſcher Standpunkt war derſelbe wie der Zinks!. Sorge Stand. 
und Unwille über bie ven Stäbten fo feinpliche und gefährliche Macht des und Auf 
Adels und der Fürften, von deren Kriegsluft der arme Bauer ebenfo zu " 
leiden hatte wie der Heine Bürger und ver reiche Kaufmann, kommt an 
mehreren Stellen zu charateriftiichem Ausdruck. Wir haben in ihm einen 
echten Reichsbürger vor uns, der von lebhaften Gefühl für die Macht, 
vie Ehre und Größe feiner Baterftabt, fowie des Stäbtewefens überhaupt 
erfüllt ift, deſſen Parteinahme für die Städte in ihren Kämpfen gegen ihre 
Feinde trotz ber feiner Darftellungsweife eigenen Objectivität nirgends zu 
verfennen iſt. Mit Entrüftung muß er ſehen, wie es Neichsftäbte gibt, 
die es über fich bringen, fich der fürftlichen Gewalt zu beugen, ohne das 
Aenßerſte zur Vertheidigung ihrer Freiheit gethan zu haben, fo die Stabt 
Wörth, die fich an Herzog Ludwig ergab ‘on not’2, und die Stadt Regens⸗ 
burg, deren Unterwerfung unter Herzog Albrecht er mit den Worten ein- 
trägt: “die von Regenspurg hond ſich an hertzog Albrecht ergeben on alle 
not und ift vor ain frei ftat geweſen, nun ift fie ain gefchleff geworben’3. 
Ueber die Schwäche des Kaiſers den Uebergriffen ver Fürſten gegenüber 
änßert er fich öfter in bitteren Worten; fo wenn er von bem ben nad» 
trüdlichften Geboten bes Kaifers zuwider hanbelnben Herzog Ludwig von 
Bayern-Landshut fagt: ‘er gab aber nicht umb feine (des Kaifers) gepot’‘. 
Für einen folchen Kaiſer konnten vie Stäbter, die in ihm fo gern ihren 
Schüger verehrt hätten, überhaupt wenig Achtung und Vertrauen begen, 
und fo finden wir denn bei Mülich, ver allerdings, wie wir fahen, Grund 
zu perjönlicher Verftimmung gegen ven Raifer hatte, folgende braftifche 
Stelle: Es ift zu wiffen, wie oft uns ber kaiſer züfagt, er wolt fich mit 
hertzog Ludwigen nit verrichten, wir wären dann in der richtung auch be- 
griffen. doch jo warb er verricht, und wurden wir in bie richtung nit ge⸗ 
nonmmen, wie wol wir ain groß vertrauen inn kaiſer heiten und er ung 
groß zügefagt, des vergaß ber kaiſer alles und hetts ain anderer gethaun, 
je wäre er zü ainem baillofen und treulofen man zu fchäten’>. 

Dezeichnend für vie ftreng rechtliche Gefinnung Mülichs tft auch fein 
Haß gegen vie beiden Ufurpatoren Podiebrad und Hunyad, in denen er 
nur Mörter und Thronräuber ſieht; was er Schlimmes von ihnen hört, 
findet fofort bei ihm Glauben, für ihre großen Eigenfchaften fehlt ihm 
der Sinn®. 


1. ©. bie Bu zu Zink in St. 4. Bf. 114b. 
ren, VS. XXXV 5. 81. 1142. 
2. 9. en 6. ©. z. B. Bl Sir, 906. 


J. Bl. 158b, 


XXX Einleitung. 


Aber auch über die Handlungsweiſe des Stadtregimentes oder ein⸗ 
zelner demſelben angehörender Perſönlichkeiten äußert er ſich, wo er Grund 
zu Tadel zu haben glaubt, ziemlich ſcharf: dem aus der Chronik von 1368 
bis 1406 entnommenen Bericht über die im Jahre 1373 nach Eger und 
Prag abgeordnete ſtädtiſche Geſandtſchaft, die nach ſeiner Meinung nichts 
ausrichtete, fügt er folgende Worte bei: es wäre weger geweſen, man het 
den kaiſer nie geſehen und wär das gelt im Lech hingerunnen, dann ain 
ſollich köſtlich botſchaft wär wor dem bapſt oder künig von Franckreich 
genäg geweſen, dann wir uns doch für verderbt fürgaben’!. 

Was feine Stellungnahme zu ben inneren ftäbtifchen Angelegenheiten 
betrifft, jo war er ein Anhänger des Zunftregiments, der jeboch für das, 
was es an fchlimmen Auswüchien zeitigte, burchaus nicht blind war. 
Unter feinen Zunftgenofjen erfreute er fich eines beſonderen Anfehens, 
was feine oft wiederholte Wahl zum Zumnftmeifter ver Kramer beweift. 
Gegen die von Zeit zu Zeit in Augsburg fich geltend machenven ochlo- 
kratiſchen Strömungen nimmt er entfchievene Stellung, er äußert ſich 
3.2. ſehr beftimmt in einem Falle, in dem der Rath ven ärmeren Claffen 
nach feiner Anſchauung zu ſehr nachgab, ‘und was ain torhait, das arm 
volck züfamen zü vorderen und in etwas haim zü feen, dann ver verborben 
man tert fich zu dem böfen’. Im berartigen Parteiungen fieht er ven 
Keim des Verderbens der. Städte, bie ven zahlreichen Feinden gegenüber 
innere Eintracht und verftändige Gemefjenheit fo nöthig hätten. Daher 
fällt er troß feiner Sympathie für die in Kämpfe mit Fürften und Herren 
verwidelten Stäbte ein fehr hartes, für feine Gefinnung ungemein be- 
zeichnendes Urtheil über die im Jahre 1468 Karl dem Kühnen erlegenen 
Lütticher : “jeglicher wolt fein eigen fin prauchen und hielten kain orpnung, 
barumb ift in alfen ir gewalt genomen, und hoffart unkeuſch wücher hätt 
über hand genommen, bie rüffent täglich vor got; darumb’, fährt er, biefen 
Gedanken veraligemeinernd, fort, ‘jtraft got die criftenhait mit krieg und 
anderm hertzenleid und ift ain mentfch des andern teufel’?. 

Aus der Art und Weife, wie Mülich über das Vorgehen des Rathes 
gegen bie Ketzer, über bie Huffiten 2c. erzählt, kann man auf eine ftreng 
Kirchliche Gefinnung fchließen, was ihn aber nicht abhält, über das welt- 
liche Leben und Treiben des hohen und nieberen Klerus und über bie Hab- 
fucht Roms, die unter immer neuen Vorwänden von ben Gläubigen Gele 
zu erpreffen ſuchte, herbe Klagen zu führen. Gelegentlich des zu Gunften 
ber Rhodiſer im Jahre 1480 vom Papſte bewilligten „Onadenreichen 


1. 81. Sb, 2. Bl. 111b, 


Einleitung. xxxI 


Jahrs“ Heißt es: ‘die Rodiſer kamen her uud namen bie und anderhalb 
das gelt ein und machten bie allain mit den Taufleuten wechfel umb 
28 tauſend gulbin und was übel angelegt, dann bie Robifer und ver bapft 
wurden unaind und wolt ber bapft bie gnab wider aufgehept haben. es 
was ain halbe bejcheißeret’ !. 

Die Anmaßungen des Biſchofs und bes Domcapitels ber Stabt 
gegenüber, das verbächtige Verhalten verjelben bei Kriegen, ver von den 
Domberren erwirkte Ausfchluß der Bürgersföhne vom Domcapitel gaben 
wilchen ber „PBfaffheit” und ver Bürgerfchaft reichlichen Stoff zu beiber- 
feitigen Gehäffigfeiten, die fich in mancher Aeußerung Mülichs charafte- 
riftifch fpiegeln. 

Bergleihen wir Mülichs Inbivibualität, wie e8 nahe liegt, mit ber 
Zinks, jo müfjen wir gejtehen, daß ihm viele der anziehenden Züge, bie 
tiefer aufweift, fehlen; ftrenger Nechtlichkeitsfinn, Zurückhaltung, ernite 
Auffaffung der Xebensverhältniffe, Strenge des Urtheils find die Grund- 
züge feines Weſens, foweit es ſich uns in feiner Chronik zu erkennen gibt; 
eine etwas ariftofratifch in fich verfchlofiene Natur gegenüber dem in treu⸗ 
berziger Offenheit fich gebenden Zinf. 

Was ben objectiven Werth ver Mülichichen Chronik betrifft, fo ſteht ® Benpber 
fie, joweit e8 fich um innere ftädtifche Angelegenheiten handelt, an Reich- 
baltigleit des Materials etwas hinter Zink zurüd, bringt aber auch hier 
viel Neues und Werthuolles und ift auf alle Fälle eine jehr willfommene 
Ergänzung Zinks, ver auch in manchen Punkten berichtigt wird, für bie 
außere Geſchichte ber Stat fteht Mülich zum mindeſten auf ter Höhe 
Zus, namentlich bie Erzählungen der Friegerifchen Begebenheiten, an 
tenen bie Stadt theilnahm, bilden eine wichtige Bereicherung der Zink. 
ihen Kriegsberichte. Was endlich Mülich von Reichs⸗ und ausländischen 
Begebenheiten bringt, überragt bei weitem das von Zink Mitgetheilte. 
Wir ftogen bei Mülich auf eine geradezu erjtaunliche Menge folcher Nach- 
richten, die feinem Eifer im Sammeln von Zeitungen alle Ehre macht und 
ihn als einen Dann erlennen läßt, der mit regem Intereſſe und mit Ber: 
ftäntniß die Ereigniffe feiner Zeit, wo fie immer fich abfpielen, verfolgt ; 
man glaubt manchmal den Großkaufmann zu fehen, wie er feinen Blick 
rings umhberjchweifen läßt, um die Sonjuncturen ver Zeit für den Handel 
zu berechnen. Bemerkenswerth ift bie Zuverläffigfeit, bie weitaus den 
meilten ber von Mülich verzeichneten Nachrichten eigen ift; man fieht 
ihnen an, daß fie nicht auf das erfte Gerücht hin niedergefchrieben wurden ; 


I 8. 1558. 








Bearbei⸗ 
ter und 
Fortſetzer 
d. Chro⸗ 
nik. 


Georg 
Deme 


XXXII Einleitung. 

Irrthümer finden ſich natürlich auch, aber verhältnißmäßig ſelten. So 
findet denn die ſtädtiſche, die Reichs- und die allgemeine Geſchichte des 
15. Jahrhunderts in Mülich eine reiche, oft werthvolle Quelle!. 

Die erſten Abſchreiber bezw. Bearbeiter und Fortſetzer der Mülich⸗ 
ſchen Chronik find die bereit8 von Frensdorff in feiner Einleitung zu 
ben Chroniken ver Stadt Augsburg als folche genannten Georg Demer, 
Matthäus Manlich, Mare Walther und Wilhelm Rem ?. Ihre Chroniken 
wurden von Xerer, wie bie Hanbjchriftenbefchreibung des Näheren bar: 
thun wird, bei der Herftellung des Mülichichen Textes herangezogen. 

Bezüglich der Perfönlichleit Georg Diemers, Dieners, Demers?, 


"wie er feinen Namen felbft fohreibt, möge e8 hier genügen, mit Hilfe der 


Steuerbüdher das Tobesjahr feitzuftellen. Er wohnte in feinen legten 
Lebensjahren in der Cleſattlergaſs' und ift für das Jahr 1512 unter 
biefer Rubrik eingetragen als Jeorig Diemer unnder käwffel' mit einem 
Steuerſatz von 30 on. 1 fl. 30 dn. Zwiſchen Herbft 1514 und 1515 muß 
er gejtorben fein, denn im Steuerbuche des leßtgenannten Jahres findet 
fich der Eintrag ‘Georigen Diemers underkewffels hab’. Im Uebrigen fei 
auf das in ver Handjchriftenbejchreibung über ihn Beigebrachte verwiefen. 

Als Demer feine Chronik begann, hatte er fich bezüglich der Anlage 
berfelben und des in fie aufzunehmenben Stoffes keinen beftimmten Plan 
gemacht. Er ſcheint aus den verjchievenen Chroniken, die ihm in bie 
Hand kamen, einfach das ihn Intereſſirende ercerpirt zu haben, ohne fich 
um die chronologifche Folge oder die Art des Stoffes zit fünmern. Die 
eriten Notizen — fie beginnen mit dem Jahre 991 — entnahm er aus 
ber uns belannten anonymen Chronik des 15. Jahrhunderts, die ihm auch 


ſpäter eine Hauptquelle blieb, dann aus ver Chronik des Wahraus mit 


ber als Beil. I zu Wahraus gedruckten Notizenreihe. Erft fpäter fcheint 
er dann Mülich Tennen gelernt zu haben, den er nun abzufchreiben be- 
ſchloß. Im Verlauf ver Arbeit wurde ihm dann auch noch die Chronik 
von 1368—1406 (1447) belannt, und nun trug er, als er ſah, daß dies 
die Hauptquelle Mülichs für das 14. Jahrhundert fei, eine Reihe von Ab- 


1. Die Ehronit Mülichs, bezw. eine 


lin in feiner württembergiihen Geſch., 
feiner Ableitungen wurbe von mehreren | 


von Zſchokke im feiner bayriſchen ꝛc. 


belannten Geſchichtſchreibern für. biefen 
Zeitraum als Quelle benützt; fo von 
Fugger in feinem Chrenfpiegel (anf den 
Müllers Reichstagstheater an vielen Stel- 
len zurüdjührt), von Wig. Hund in fet- 
nem Stammenbud, von Stetten in feiner 
Geſch. der adel. Geſchl. Augsb. von Stä- 


2. St..Chron. IV, S. XLI. 

3. Seine Chronik wurde von Lexer 
mit D bezeichnet und ift unter ben von 
ihm in der Handichriftenbejchreibung be- 
ſprochenen Haudſchr. bie zweite. 

4, Früher war er ‘der kauffleyt wiertt 
auf ier ſtuben'. ©. die Handſchriftenbe— 
ſchreibung. 


Einleitung. xxxII 


fügen, die Mülich ausgelaffen, oder bie er bei Mülich nur im Auszuge 
vorfand, daraus nach. Daher kommt es, daß in der Demerſchen Ehronif 
ver Inhalt vieler Sätze zweimal vorkommt, einmal in der Faſſung Mü⸗ 
fihs, dann in der der Chronik von 1368—1406; fo ift e8 3.3. mit ver 
Emählung des Streites zwifchen Jakob Pütrich und Hartmann Obnforg. 
Die Nachträge find bald wörtlich mit ber Vorlage übereinftimmend,, bald 
ercerpivend, bald nur in einzelnen Redewendungen und Worten davon 
abweichend." Bon ven jechziger Jahren des 15. Jahrhunderts an finden 
fh dann Einträge, die er entweder einer anderen, unbelannten Chronik 
ver felbftäntigen Aufzeichnungen entnahm. 

Nach dem Jahre 1487, womit die Mülichiche Chronik fchließt, zeigt 
fih außer ver ſchon vorher nur allzu Häufig zu Tage tretenden Sorglofig- 
feit des Schreibers eine Roheit ber Form, bie faft darauf fchließen läßt, 
daß wir es von bier an mit einer ganz felbftändigen Arbeit Demers zu 
thun haben. ‘Der Inhalt der Fortſetzung ift jedoch nicht unintereffant und 
außerordentlich mannigfaltig; die Stabt-, Reichs- und Kaifergefchichte, 
vie Kriege in Italien, die Vorgänge auf tem Gebiete des Handels bieten 
in buntem ‘Durcheinander ven Stoff. Beſonders wichtig find die tagebuch- 
artigen Aufzeichnungen, welche ven Reichskrieg von 1491 und bie ſich 
taran anknüpfenden Ereigniffe des folgenden Jahres betreffen; won ftähti- 
ſchen Angelegenheiten find die Notizen über Vorgänge in einzelnen Hand- 
werkerzünften (bauptjächlich ver Weber und ber Färber) und im Hand- 
werferleben überhaupt hervorzuheben. 

Wir Haben hier das Wert eines Kleinbürgers vor ung, deſſen Mangel 
an Bildung fich auf jever Seite verräth. Aber gerate dadurch ift es in- 
tereſſant; es zeigt uns bei allen formalen Fehlern, wie verhältnifmäßig 
weit dee Geſichtskreis felbft eines Kleinbürgers des damaligen Augs- 
burg war. 

Von einer Beiprehung der Manlichjchen Chronik, die, wie Lexer Dat 
ausgeführt Hat!, nur eine hronologifch georbnete Abjchrift der Demerfchen Nanlich. 
ft mit Fortfegung), kann bier Umgang genommen werden. Der Autor 
verfelben gehörte einer ver reichiten Augsburger Raufmannsfamilien an, 
welche jich Häufig im Rathe vertreten finvet. Durch ihre Familienverbin⸗ 
tungen zählte Manlich wie Mülich zu den „Diehrern der Gefellfchaft“. 
Matthäus Manlich wohnte, wie die Steuerbücher ausweifen,, in ber 
Crotenaw' und bezahlte im Jahre 1558 eine Steuer von 30 dn. 600 fl. 
bin. Im tarauffolgenden Jahre findet fich ver Eintrag Matheus Man⸗ 


1. Manlichs Chronik wurbe von der im ber Handſchriftenſchreibung be: 
teren mit d bezeichnet und ift Die britte ſprochenen Hanbjchriften. 


Marr 
Walther. 


XXXIV Einleitung. 


lichin alt witib dt. 30 d. 600 fl. 6d.“ Darunter ſteht Matheus Man- 


lich jung’ ohne Steueranſchlag. Mithin muß Matthäus Manlich zwiſchen 
Herbſt 1558 und 1559 geſtorben ſein. 

Marx Walther war ver ſechſte Sohn des ver Kaufmannszunft 
angehörenden Ulrich Walther und ver Barbara Niblerin, von welchen 
außer Marı noch 7 Söhne und 14 Töchter entftammten!. Diefe Eltern 
erreichten ein hohes Alter und erlebten 153 Kinver, Enkel und Urentel. 
Ulrich Walther, lange Jahre hindurch Mitglied des Rathes, in welchem 
er öfter höhere Aemter, Darunter das eines Baumeifters, bekleidete, ftarb 
im Sabre 1505, feine Gattin überlebte ihn no um ein Jahr. Marx 
Walther, geboren 1456, ber, troßbem er fo viele Gefchwifter hatte, von 
feinem jehr reichen Vater ein bedeutendes Vermögen erbte, jah fich in der 
Zage, ganz feinen Neigungen leben zu lönnen, bie, in feinen jüngeren 
Fahren wenigftens, fein anderes Ziel als waghalfiges Herumtummeln auf 
ven Turnierplägen Tannten, Durch Kraft und Geſchicklichkeit erwarb er 
fih bald den Auf eines vorzüglichen „Stecher“, und eine gewiffe Popu⸗ 
larität. Ex felbft verherrlichte feine Stechen in einem mit bilblichen Dar- 
jtellungen verfehenen Zurnierbuch?. Doch z0g er fich fchon verhältniß- 
mäßig früh von dieſen etwas gefährlichen Vergnügungen zurüd, vielleicht 
in Folge feiner im Jahre 1484 erfolgten Verbeiratbung mit Afra Meu—⸗ 
tingin 3, die, wie er felbit, einer ber reichſten Familien ver Stadt ent» 
ftanımte. Wie er in vem Zurnierbuch feine eigenen Heldenthaten vor- 
führte, jo wendete er feinen Blick nun auch auf bie Gejchichte feiner 
Vaterſtadt, über welche ihm die in feine Hände gefommene Chronik Hector 
Mülichs fo Manches bot. Dieſe abzufchreiben, zu bearbeiten, zu ergänzen 
und weiterzuführen, mag ihm in feinen legten Lebensjahren eine ange- 
nehme, anregende Befchäftigung gewefen fein. Er ftarb kinderlos im 
Jahre 1511. 

Die Waltheriche Chronik! iſt auf ähnliche Weiſe entftanven wie die 
Demers. Jedenfalls wurde auch dieſe von Walther und den nachträglich 
in beffen Chronik Eintragenden benügt, indem eine jo große Anzahl von 
Stellen, die bei Demer theils der Abfchrift ver Mülichſchen Chronik vor⸗ 
ausgeben, theils ihr eingefügt find, fich auch bei Walther finden, daß ein 


1. Es fei bier auf Stetten, Lebens⸗· S. JU e. ©. 61. 
beſchreibungen zur Erwedung und lin- 2. Zett in München &. ©. 1930. 
terbaltung bürgerlicher Tugend, Augs- 3. ©. das angeführte Hochzeitbuch 
burg 1782 ©. 53 ff. verwiefen, der die unter dieſem Jahre. 
diesbez. Familiendata aus Ulrich Wal- 4. Sie wurde von Lerer mit W be- 
thers eins Bruders unferes Marx, hin- zeichnet und ift in ber Hſ. beſchreibung 
terlajienen Aufzeichnungen eutnimmt. bie britte Der befprochenen Chroniken. 


Einleitung. XIXV 
zufalliges Uebereinſtimmen ausgeſchloſſen iſt. Daß nicht etwa umgekehrt 
Demer bie Chronik Walthers zur Vorlage gehabt hat, ergibt ſich daraus,. 
daß Demer in weitaus ven meiften Fällen vollftändiger und reicher ift als 
Walther, deſſen Text in der Regel nur als Excerpt aus Demer erfcheint. 
Bas Walther an eigenen Zufäten bringt, tft außer einigen partetifch er- 
Ablten Einzelheiten zur Geichichte des Ulrich Schwarz nicht befonders 
werthooll. Turniergeſchichten, wie fich dies bei ihm, ver ſelbſt als aus- 
gezeichnneter Turnierheld bekannt war, leicht erklärt, Schießen, Notizen 
über Raufereien, Morbgejchichten, Xebensmittelpreife, Anekdoten 2c. bilven 
ten Hauptinhalt verjelben. 

Wilhelm Rem ftammte aus einer alten, urfprünglich ben Ge⸗ Bilbelm 
Ichlechtern angehörenden Augsburger Familie!, als deren erftes in dr 
Stabtgefchichte deutlicher hervortretendes Mitglied der unter die Zünfte ge» 
tretene Hans Rem erfcheint?. Wilhelm war ber Urentel dieſes Hans 
Rem, wie auch Lucas Rem, ver belannte Verfaſſer des von Greiff 
herausgegebenen Tagebuches?. Er wurbe im Jahre 1462 geboren 5 und 
verheirathete fich im Jahre 1485 mit Walburga Fuggerin®, einer 
Schweiter der mit Hector Mülich vermählten Anna Fuggerin, mit dem 
er auf diefe Weife verwandt wurde. Er gehörte, wie Mülich, Manlich 
md Walther, dem Kaufmannsftande an, zählte zu ben reicheren Bürgern 
ter Stabt und zeichnete fich im Jahre 1517 durch feine Wohlthätigfeit 
aus, indem er bei einer Theuerung auf feine Koften eine fehr beträchtliche 
Menge Getreide zu Brod verbaden und unter die Armen vertheilen ließ”. 


1. Die Familiengeſchichte dieſes Ge- 
(hlechtes fand durch Mitglieder derſelben 
reichliche Pflege. Es ſei hier hervorgeho⸗ 
ben das Stanım-Buch der von Rehmſchen 
Familie, verfaßt von Karl von Rehm, 
Oberrichter des Stadtgerichtes allhie 
Angsburg), fortgefet von B. von Parts 

3. 


und die Sammlung verſchiedener Urkun⸗ 
den (das Rehmſche Gefchlecht betr.) von 
Karl Bine. Iſidor von Rehm, beide Hſſ. 
dem bift. Ber. f. Schwaben und Neuburg 
gehörig. 

2. ©. St.-Chron.IV,43,6; 68 Anm.2; 
82 Anm. 4; 133, 18; 224, 13. 


Hans Ren (geb. 1340 + 1411) 


Bartholomäus ua 
Sigmunb eugee 
Wilhelm (der Chroniſt) Lucas (dev Berfaſſer des Tagebuches). 


4. Abgedruckt im 26. Jahresber. des 
bit. Ber. f. Schwaben und Neub. 1860. 
Wilhelm Rem wird bier einige Male er- 
wihnt. So Seite 43 als gegenmärtig 
kei dem Heirathsbeſchluß“ des Lue. Rem 
amı 17. Mai 1515 und umter ven Spen- 
bern ber Hochzeitsgefchente. ©. 50. 

5. Rehmſches Stammbud). 

6. Hochzeitbuch; Fuggerſcher Ehreu⸗ 


ſpiegel 782. 

7. ©. die in mancher Hiufſicht intereſ⸗ 
ſante Erzählung ‘Wie Wilhelm Räm 
etlich korn wolt für arm leut verbachen 
laffen und die beden eß nit bachen wol- 
ten, aber e8 warb banocht verbachen' in 
der Cronika newer geſchichten Bl. 396. 
(S. iiber dieſe Chronika unten den Ab» 
ſchnitt „Eronita newer geſchichten“.) 


XXXVI Einleitung. 


Eine Stellung im Rathe nahm er, da feine Familie daraus für immer 


‚verbannt worben war!, nicht ein, hatte aber durch feine fociale Stellung, 


als Mitglied einer der bebeutenpften Familien und durch feine Verwandt— 
Ihaft mit den burch Anfehen und Reichthum hervorragenpften Männern 
ber Stadt wohl Gelegenheit, fich über alles ihn Intereffirende Kenntniß 
zu verichaffen. Doch ſcheint fein Verhältniß zu den leitenden Berfönlich- 
feiten des Rathes Fein gutes geweſen zu fein. Den berühmten Konrad 
Beutinger befchuldigt er in deſſen Eigenjchaft als Stadtfchreiber ver Be- 
ftechlichkeit und nennt ihn geradezu einen ‘grofsen büben’ und fügt hinzu 
‘er nahm das gelt flux von den leutten’?. Auch fonft Hagt er ‘von ainem 
befen regiment, das hie was in ainem rat's, bei dem e8 nur. darauf an= 
fomme, ven Stabtjchreiber und die Bürgermeifter zu guten Freunden zu 
haben. 

Gleichwie Lucas Nem zeigt fich auch Wilhelm Rem * als ein eifriger 
Freund der Reformation und verleiht an zahlreichen Stellen feiner Chro- 
nik in Heineren Notizen wie in größeren zuſammenhängenden Daritellun- 
gen biefer feiner Gefinnung Ausdruck. Im feinen legten Lebensjahren 
hatte er noch die Freude, einen feit vielen Jahren fich hinziehenden Proceß 
zu gewinnen, ber ihm wegen des von ver Bauernfchaft in Bergen bean- 
ſpruchten Rechts des Viehtreibens in feinem Befit erwachlen war. Er 
hatte dabei als Gegner ven als „Herrichaft” betheiligten Abt von St. 
Ulrich, das Domtcapitel, das Eapitel von St. Moritz, ven Propft vom 
heiligen Kreuz, ven von St. Georg, das Klofter St. Katharina, das 
Spital zum heiligen Geift, das Spital zu St. Jacob, den Bürgermeifter 
Hieronymus Imbof, den Zunftmeifter Hans Ienifch und, mittelbar we- 
nigftens, ven Rath ver Stabt. Je mehr ber Feinde, befto größer war bie 
Genugthuung Rems, als fich der feit 1498 Hinziehente Proceß, der auch 
por ten ſchwäbiſchen Bund gefommen, am 11. Februar 1516 durch 
das faiferliche Kammergericht endlich zu feinen Gunften entſchied. Er 
überlebte dieſen Triumph nicht lange. In ven Stenerbüchern ericheint er 
unter Unnſer Srawen Brüder’, 1528 finvet er fich noch ſelbſt verzeich- 
net, das Jahr 1529 weift den Eintrag auf Wilhalm Rem hab dt. 30 d. 
105 fl. Al er. 6b.’ Darunter, ohne Anfchlag, ‘Hieronymus Rem, fein 


1. Item wie man zalt von ber geburt erkhendt, das man binfliro der Rhemen 
Chrifti 1462 jar ba ſchichhten die von khainen in ewig zeit nit mer in den rhat 
Augspurg ainen Rhemen zu dem biſchoff nemen ſolt'. Langenmantelſche Chron. 
von Düllingen das er dem biſchoff ſolt BI. 172. 
den zoll bey Wertachbruch abkhauffen. 2. Eronica newer geih. DI. 235. 
da fhaufft er denfelben zoll für in und 3. 1.c. 81. 288. 
andere Rhemen. da ward in ainem rhat 4. In der Eronica newer gejchichten. 


Einleitung. XXXVII 


Sohn'. Da in dieſem Jahre die Steuerbeſchreibung begonnen worden 
war am ‘afftermontag den 19 tag octobris', muß er vor dieſem Tage ge- 
ſtorben fein. j 

Rems Bearbeitung ver Mülichſchen Chronik ift unftreitig von ben 
uns erhaltenen bie bedeutendſte!. Er benügte, wie Lexer dargethan bat, 
vie Waltheriche Chronik als Vorlage, daneben aber auch, pie aus einigen 
Stellen hervorgeht, die von Demer. Seine Zujäte entnahm er verſchie⸗ 
tenen Chroniken, unter denen die von der Gründung der Stadt Augsburg 
bis 1469, die anonyme Chronik des 15. Jahrhunderts und Zink als 
Quellen kenntlich find, außerdem jcheint er fleißig Urkunden, privaten 
wie amtlichen, nachgefpürt zu haben, auf die er fich in feiner Chronif 
tanıl und wann beruft; mehrere hat er dieſer auch eingefügt. 

Auch ein Lied über Ulrich Schwarz nahm er in fie auf, wie er über- 
haupt über biefen einige, wahrſcheinlich auf münblicher Tradition be— 
ruhende Nachrichten bringt, die gleich ven Waltherſchen parteitiche Färbung 
haben. Beſonders werthvoll find feine Ausführungen über bie Auges: 
burger Gefchlechterfamilien und die in ihnen durch den Umfchwung im 
Jahre 1368 hervorgerufenen Wandlungen (BL. 18° f.). Die fpäteren 
Zufäke dürften eigenen Aufzeichnungen entnommen fein, viele find von 
temjelben Schlage wie bie Walthers ; fie gehören, wie er fich einmal aus- 
trüdt, zn ven ‘clainen gejchichten’ 2. 

Aehnlichen Inhalts ift auch, foweit felbftändige Stüde in Betracht 
kemmen, ver Hauptfache nach die Fortſetzung von 1487 an; unter ben 
von anderer Hand bort eingetragenen Stüden find befonvers jene hervor. 
zuheben, die ziemlich ausführlich ven Antheil der Augsburger an dem 
Feldzug Marimilians gegen die Schweizer im Jahre 1499 barftellen ®. 

Über bie im Augsburger Stabtarchiv befindliche Remſche Chro, 
nit * ift zu bemerken, daß fie der Hauptfache nach nichts anderes ift als 
eine von unferem Wilhelm Rem berrührende Ueberarbeitung der Stutt- 
garter Handſchrift; fie endet wie biefe mit vem Jahre 1511. Wo in ben 
Anmerbingen ober in ven Varianten von der ‘Remfchen Chronik’ vie 
Rede ift, ift immer auf diefe Augsburger Handſchrift Bezug genommen . 


1. Sie ift als Derivante der Chron. 3. ‘Bon dem Schweiter frieg anno 
(W) von 2erer mit w bgeihnet domini 1499. BL. 236b—241b. 
werden und ift in der Beſchreibung die 4. In den Schätzen (Beeichnung ber 
vierte der befprochenen Chroniken. wichtigften Beſtände bes Augsburger 
2. In der intereffanten Vorrede zu Stabtarchives) Nr. 22: Ain cronica 
ter ctonica alter und newer geihichten’. alter und newer geichichten durch Wil- 
©. darüber den nächſten Abſatz ber Ein- - beim Remen von Augspurg züfamen 
lttung unter „Remfche Ehronif“. gebracht.’ 





Peutin- 
eriche 


Ghronif. 


Zufäpe. 


Fort» 
feßung. 


xxxvii Einleitung. 
Die fogenannte Langenmanteljche Chronik! ift nichts als ein Auszug aus 
ber Remichen. 


Die in der Augsburger Stabtbibliothel aufbewahrte Cronica newer 
gejchichten’ ?, von 1512 —1526 reichend, erwies fich als eine wahrjchein- 
ich von Wilhelm Rem eigenhändig gefchriebene Fortfegung ber in dem 
beiprochenen Archivcover enthaltenen Chronik und wird in einem ber 
folgenden Bände ver Augsburger Chroniken veröffentlicht werben. In 
der Einleitung hierzu wird auch ber erfte Theil der Nemfchen Chronik — 
bie Augsburger Handſchrift, fowie ihr Verbältniß zur Stuttgarter — zu 
ausführlicher Beiprechung kommen. 

Die in den Anmerkungen und Varianten öfter angezogene Peu- 
tingerſche Chronik? enblich ift eine freie, werthuolle Erweiterungen 
und Zufäge enthaltende Bearbeitung des eriten Theiles des Remſchen 
Chronikwerkes. 


Von den Zuſätzen Demers, Walthers und Rems wurden die bis 
zum Jahre 1487 (dem Ende der Mülichſchen Chronik) reichenden, ſoweit 
nicht ihre Quellen in ben bisher erſchienenen beiden Bänden ver Augs⸗ 
burger Chronilen bereitS gebrudt find, oder die anonyme Chronik des 
15. Jahrhunderts als Quelle in Betracht kommt, die in vorliegendem 
Bande behandelt ift, entweder in die Varianten oder in ven Anhang „Zu: 
ſätze“ 2c. aufgenommen. 

Was die von Demer, Walther und Rem herrührenden Fortjegungen 
ber Mülichſchen Chronik betrifft, fo bilden dieſe, wie noch des Näheren 
bargetban werden wird, eine Dauptquelle Senders, deſſen Chronik 
ebenfalls veröffentlicht werben fol. Es wurde deßhalb Hier von dem Ab- 
drucke biefer Tortfegungen Umgang genommen, indem die Abftcht befteht, 
jene Stüde berfelben, die in Senders Bearbeitung nicht. Aufnahme ge- 
funden, infofern fie von Werth find, dieſer als Anhang beizugeben. Auch 


1. Augsb. Stabtbibl., Cod.Aug. 88. 
Der Codex zerfällt in zwei Theile; bererfte 
umfaßt ein von einem Rangenmantel ver 
faßtes Geheimbuch“ (f. den Titel bei 


fant: Reichs⸗, Kirchen- und Handelsge⸗ 
ſchichte werden beſonders ansführlich be: 
handelt. Deynilgen mengen fich freilich 
auch viele “cleine gejchichten” anefvoten- 


Zapf, Augsb. Bibl. Bd. 1, ©. 77), der 

jweik, beginnend mit BI. 2398, enthält 

en im Terte erwähnten Auszug aus der 
Remſchen Chronik. 

2. Cod.Aug.128: Ain cronica Newer 

gel dichter anfachende anno domini 1512.’ 

er Inhalt tft außerorbentlich intereſ⸗ 


baften Charakters. 

3. Augsb. Stabtbibl. Cod. Aug. 74. 
Sie reicht bis 1513. Das letzte Blatt 
fehlt, ift aber in einer gleichfalle in ber 
Augsb. Stadtbibl. befindlichen Abichrift 


- der Chronik (Cod. Aug. 73) erhalten. 


Einleitung. XXXIX 
Manlichs Fortfegung wird bei dieſer Gelegenheit in geeigneter Weife bei- 
gezogen werben. 


Da eine große Anzahl von Stellen ver Mülichichen Chronik auf @iever-. 
Quellen fußt, vie im I. Band der Augsburger Stäbte-Chroniten gedruckt Ausgabe. 
md erläutert find, fo genügte e8 für biefe meiſtens, auf bie betreffende 
Borlage und die dazu gehörenden Anmerkungen hinzuweiſen; nur wo jeither 
nene Hilfsmittel fich erjchloffen haben — wie das Augsburger Urkunden- 
buch!, eine Anzahl von Bänten des Hiftorifchen Vereins für Schwaben 
und Neuburg 2c. —, wurben bie Anmerkungen erweitert. Werner Tonnte 
ih mich, da bie Mülichſche Chronik fich ftofflich vielfach mit ver Zinks 
tedt, auf bie betreffenden Stellen bei Zink nebft ven Erläuterungen biezu 
beziehen. Dadurch wurde die Herftellung des Commentars zu der Mü- 
lichſchen Chronik weientlich vereinfacht und erleichtert. 

Im Uebrigen war, wie bie in der Sache begrünbet ift, das zu ber 
Eklarung ver Mülichſchen Chronik zu verwendende Material ganz ber- 
jelben Art, wie e8 Fren 8dorff für vie Zinffche Chronik benügt hat: die 
Augsburger Baurechnungen ?, Steuerbücher, Miffiobücher, Nathsbecrete, 
verfchiedene Copialbücher, bie Sölbnerbücher, das Achtbuch, die Kitteralien- 
Sommlung 2c.; die aus biefen Materialien entnommenen Stellen find 
alle am betreffenden Orte fo genau wie möglich — manchmal fehlt die 
Poginirung — citirt. Außerdem kam eine größere Anzahl von Hand- 
Ihriften der Münchner k. Hof- unt Staatsbibliothet, der Augsburger 
Kreis. und Stabtbibliothel, fowie des Augsburger Stabtarchive8 und ber 
Bibliothek des Hiftorifchen Vereins für Schwaben und Neuburg zur Ver- 
wentung. Wo Hector Mairs Memory Buch citirt ift, ift auf das dem ge- 
nannten hiſtoriſchen Verein gehörente Exemplar Bezug genommen. Die 
öfter citirte Handichrift ‘Borbereitung des E. E. Raths der Stadt Augſ⸗ 
purg wider bie nichtig auch ungegrünbet und grob Anklag deß Georg 
Öfterreichere Anno 1555’3 (Copie) ift Eigenthum bes Augsburger 
Stabtarchives. 

Der Kürze halber wurde die I. Chronik bes I. Bandes der Augsburger 
Städte-Chroniten, die Chronik von 1368—1406 (1447), mit A, bie IL., 


„ 1. Urtundenbud ber Stadt Augsburg. 
Heransgegeben von Dr. Ehrifl. Meyer. 
2. Bd. Angsb. 1874, 1878. Der erfte 


ber Zeitichrift des bift. Ber. f. Schwaben 
und er I abrgan ng 118, S.1ff. 
Bgl. Stetten, Seid. von Augs⸗ 


Baud enthält die Urkunden von 1104— 
1346, der zweite bie von 1347—1399. 

2. ©. über bie Augsburger Baurech⸗ 
nungen Stadtrechnungen) Hoffmann in 


burg J in ber einleitenben „Kurzen Nach⸗ 

ridt von denen Scriptoribus rerum 

Sugnstanarum“ Nr. 18 und 1. c. 
512 


XL Einleitung. 


bie Chronit des Erhard Wahraus von 1126 1445 (1462) mit W, vie 
hronifaliichen Notizen des 14. Jahrhunderts (Beil. I zu diefer Chronif) 
mit WB, vie III. Chronif des genannten Bandes, von der Gründung 
ber Stabt Augsburg bis zum Jahre 1469, mit C bezeichnet. 

Wo die Duelle Mülichs in einer diefer Chroniken bereits gebrudt 
ift, wurbe bie betreffende Stelle wie bei Zink in kleinerem Drud 
Urkundenſchrift) wiedergegeben. Unwejentliche Erweiterungen ber Vor: 
lage erfcheinen in geiperrter Schrift, wefentliche wie ganz ſelbſtändige 
Säge Mülichs in größerer Schrift. Bemerkt muß werben, daß viefe 
Einrichtung bei Mülich nicht fo genau burchzuführen war wie bei Zink, 
weil Mülich feine Vorlage viel freier als diefer benügt Hat. 


Fr. Roth, 


Handſchriften. 


1. M (Mülih). Papierhandſchrift aus dem Ende des 15. Ih., Folio; Räulich 
Augsburger Kreis: und Stadtbibliothek Nr. 287. Starker, mit Schmeins- 
leder Überzogener und mit Meſſing beichlagener Holzeinband. Die Papier 
lagen beftehen aus je fünf Bogen (Ouinternen), an deren legtem Blatte 
immer Cuſtoden angebracht find; vie fünf erften Blätter je einer Quinterne 
haben eine ſpätere (namentlich in den 90er Jahren des 15. Ih. oft erfchei- 
nende) Form des Stierktopfes zum Waflerzeihen. Bon der erften, vom 
Schreiber nicht mitgezählten Quinterne find nur fünf leere Blätter vor. 
handen, die übrigen find herausgerifien und e8 mag zweifelhaft ſcheinen, ob fie 
beichrieben waren oder nicht. Vermuthlich waren fie ebenfalls leer, va die Zäh- 
lung der Bapterlagen mit dem vorhandenen Texte erft beginnt, deſſen Anfang ger 
nan mit dem Beginn ver Mülich'ſchen Chronikin den Hff. Du. d übereinſtimmt. 
Für das Mangeln eines vorhergehenden Abſatzes könnte nur der Umſtand 
iprehen, daß der Tert nicht mit einer rothen Initiale beginnt, die ſonſt beim 
erften Datum eines jeden Jahres fteht ; das erſte Wort ‘item’ läßt feinen Schluß 
ziehen auf etwas nothwendig Borhergegangenes, denn ebenfo beginnt auch die 
Hſ. W, die Chron. aus Kaifer Sigmunds Zeit (St.-Chron. Band I, 344) und 
Endres Tucher's Memorial (Band II,9). Vielleicht Hat Mülich dieſen erften 
Abſatz ſpäter (um auch etwas über die ältefte Zeit Augsburgs zu berichten) 
an die Spige feiner Chronik gefchrieben und diefe urfprünglic mit dem 
Jahr 1348 begommen!. Der Anfang unferer Handfchrift lautet: “Item Dru- 
ſus ain Römer was kayſer Octauianus ftuiffun, der ließ dife ftatt Augspurg 
umbmawren und gab ir Das wappen, die per oder pir. und ligt zu Denk 
begraben hinter ſant Albans plag und iſt auf jeinem grab ain Augspurger 
per oder trawb. das fchreibt Birgilius’. Unmittelbar darauf (mit rother 
Imitiale): “Do man zalt nad Erifti gepurd MOCCCOXLVIN jar do warb 
die ftnuglogk hie gegofien’ — und damit beginnt auch Die Uebereinftimmung 
mit den Haudſchriften W w. Bl. 104° folgen auf das Jahr 1460 auf 
einmal die Jahre 1465—1469 und nad dieſen erft 1461 — 1464, Wahre 
ſcheinlich entftand bie confufe Anordnung durch ein falſches Zufammenheften 
der Papierlagen jener Handſchrift, die dem Schreiber von M als Vorlage 


1. ©. die Einl. S. XVI. 
Städtehroniken. XI. r 





xtıt Handſchriften. 
gedient hat!. Auch vie Vorlage von W fcheint dieſe Anordnung gehabt 
zu haben, denn der Schreiber läßt auf 1460 zunächſt den erften Abſatz von 
1465 folgen, fährt aber dann, nachdem er den Irrthum bemerkt haben mag, 
gleich mit dem richtigen Jahre 1461 fort. — Die Chronik ſchließt BL. 158° 
mit dem 3. 1487: ‘Man fol willen, das den Venedigern zü dreymaln vil 
volks erihlagen und ertreunckt ward und ir hauptleut all umbkamen; das 
tätten die Schwaben, die dem von Ofterreich zu hilff famen’. Die nun fol- 
genden auch in Dd größtentheild enthaltenen Stüde des „Anhanges“ gehörten 
jedenfalls ſchon urfprüngli zur Mülich'ſchen Chronik, da in allen Hand- 
Ichriften an einzelnen Stellen (BI. 101*, 101°, 103*%) darauf verwiefen 
wird. Mit ihnen fohließt ver Codex BI. 213°: ‘Datum Rome am montag 
nach letare in der vaften anno x, quinquagesimo secundo 1452’. Es 
folgen dann noch zwei leere Quinternen. 

Wie ſchon aus der obigen faljhen Anordnung nach dem 3.1460, noch 
mehr aber aus einigen nicht unbedeutenden Schreib» und Lejefehlern? her⸗ 
vorgeht, ift Cover M zwar nur die Abjchrift einer wenn aud nicht viel 
älteren Borlage, er verbiente aber doch nach allen Seiten bin, unferer Aus- 
gabe zu Grunde gelegt zu werden. Wir haben in ihm nicht nur die ältefte 
der bis jegt bekannt geworbenen Handſchriften, jondern auch einen der ur- 
ſprünglichen Geſtalt der Chronik am nächſten kommenden Tert, was fi) aus 
ven zahlreichen Fällen ergibt, in denen M das Richtige enthält gegen alle 
andern Handfchriften ?, aus deren Beichreibung ſich das noch deutlicher zeigen 
wird. Endlich tritt in M nur die Perfönlichkeit Hector Mülich's hervor, 
während fi in DW aud Demer und Walther nennen. 

Der Coder ift durchaus von der nämlihen Hand gefchrieben, die 
ſchönen und gleihmäßigen Schriftzüge haben ganz jenen Charafter, den wir 
in officielen Codd. des 15. Ihdts. finden; fpäter ſcheint M im Privat- 
befige Konrad Peutinger's gewefen zu fein, der auch mit jeiner Fräftigen 
dur kurze Randgloffen den Inhalt einzelner Abſätze angegeben 

ati, 

Die Orthograpbie ift, wie man aus obigen Proben ſchon erfieht, 
im Ganzen und gegen die übrigen Hanbfchriften gehalten einfach und auch 
ziemlich confequent durchgeführt, fo daß beim Abprude nur folgende un- 
weſentliche Aenderungen vorgenommen wurden: Das faft nur im Auslaute 
(inlautend manchmal vor m, n und 8) vorlommende y wurde durch i erjegt, 


1. Etwas Aehnliches findet man in 
ber Sant chriftenreihe a, St.-Ehron. Band 
„S. 114ff. 


2. Ich habe folgende angemerkt: 
Bl. 3b umb für under, 82 gar f. gab, 
1le Engenlender f. gellender, 
248 Saltzpach f. Sultpad, 26% land⸗ 
vogt f. landfrid, 36% pilgern f. pur- 
gen, 147b wücherfteur f. wochenfteur, 
1486 niderndennfhemf. niderlenbi- 
ſchem und 149 ermorgens(!) f. marg- 
geaf: Außerdem fehlen oft einzelne 

orte. 


3. Aus vielen nur ein paar Bel- 
fpiele: BI. A9b Neuburg, bie übrigen 
Hfſ. Niernberg, 536 Iandfold: land⸗ 
vogt, 97b käfzen: Töpfen, 1016 Zenn: 
die (Ww) Item (Dd). Ebenſo weicht 
M oft in Zahlenangaben gegen alle 
übrigen ab, 3. B. 863, 1268, 1266; and) 
in der Conftruction fteht er öfter allein, 
3. B. 608, 67b, 82a, 

4. Jacob WPeutinger war Hector 


Müulich's Oheim von miütterlicher Seite. 
Bl. 43b, 


Handfchriften. XLIN 
inEigennamen aber beibehalten; unnöthige, aber nicht oft erſcheinende Dop⸗ 
pelung von I, Fund n (kt, If, rff, fit, n wird inlautend im Verbindung 
mit andern Sonfonanten gemmirt, 3. B. lanng, lannt, kunnt, aber in der 
Regel ſteht Doch die einfache Form) wurde befeitigt; auslautendes ß (in- 
lautend fteht confeguent fi für organtifches ß und wurde auch beibehalten) ift 
in den feltenen Fällen, wo e8 für 8 ſteht, durch diefe® wiedergegeben wor- 
den. Alle anderen harakteriftiihen Inconſequenzen (3. B. fie und fi, man 
und mann, vater und vatter, gepurt und gepurd 2c.) und Eigenthümlichleiten 
der Handichrift, fo namentlich alle mundartlihen Färbungen, find firenge 
beibehalten worden. 


2. D (Demer, oder Diener?)!. Papierhandfchrift aus dem 15./16. Demer 
Ihdt., 4%, Augsburger Kreis⸗ und Staptbibliothet, Nr. 397 (nicht im Mez- 
ger'ſchen Kataloge). Das Papier trägt das Augsburger Stabtwappen als 
Bafferzeihen. Auf den ferften 20 Blättern ftehen ohne alle hronologifche 
Reihenfolge Nachrichten bi® zum Fahre 1445, beginnend mit 1252 (obwohl 
binterher noch Daten aus dem 10. und 11. Shbt.) ! zu ber zeytt des jarß 
ta daylt hertzog Ludwig und hertzog Hainrich ier land zü Bairen mit ain⸗ 
ander. BI. 21* heißt es dann: ‘In dem namen unnſer (sic) herren Jefu 
Chrifti zů (sic) Maria hab ich Jorg Diener, underkeffel, anfahen zü 
ſchreiben daß biechlin der Fronid auf funtag, waß Katherina abent, da man 
zalt 1499 jar. und haut dye zemen gefamlett ver alt Hector (urfprüng- 
lich Kiecher) Miellich, burger zit Augspurg’. Und nun der Anfang ber 
Chronik wie mM: Druſſuß ain Remer waß kayſers Octauianuß ſteifſun' ꝛc. 
Bon da ab ſtimmt D faft wörtlich mit M überein, nur daß der ungebildete 
md flüchtige Abjchreiber (wir haben hier ohne Zweifel das Autograph De- 
mer's) haufig Worte und einzelne Sätze audgelaffen und eine Unzahl von 
Fehlern in den Tert gebracht hat, die wohl zum größten Theile nur als Leſe⸗ 
jehler anzufehen find 2, 

D fann aber nicht eine unmittelbare Abſchrift von M fein, da fich ein- 
seines in M Fehlende bier vorfindet, ja an zwei Stellen fteht D (und mit 
ihm d) allen anderen Hanbfchriften gegenüber und BI. 83* haben Dd allein 
ten Ramen Bamgarten (tn M eine Lücke) und 140* ebenfall8 allein das 
Datum ‘am mentag nad fant Ulrichs tag’. Die fonftige Hebereinftimmung 
ven M und D ift aber zu groß, als daß nicht beide aus der gleichen Vorlage 
geflofien fein follten, nur mit dem Unterſchiede, Daß der Schreiber von M 
viel forgfältiger zu Werke ging al8 jener von D. An etlihen Stellen find 


Hff. Dd zeigen bie Namens formen 
denere Diener: in WBl. 4316 
Jerg Diemer. 

ie ehe re ec folgenbe 

te beziehen ſich auf Hſ. M): 

* Slorianus f. Jeronimus, 8% ge: 
inuhbait f. gewishalt, 112 Gegenlen- 
der f. Engellender (mo M Egenlenber 
fie), 208 Kyſchha uſen f. Burdhaufen, 
Ziahanfrattf. herfart, 36* auf fant 
Dionify tag () f. in divisione aposto- 


lorum, 37b fanteley f. concilt, 74b 
und 798 felbig f. jälig, 86b am mentag 
f. am morgen, 88b zu belaiten f. be 
balten, 912 etlihemf. vn, 1012 $tem 
f. Zenn, 1276 Aman (!) f. fanen, 118b 
mannen f. nunnen, — 1 fanen(!) 
f. Iffan. Oft ſtimmt D aud in Zahlen- 
angaben nicht mit M überein 5. 8. 
13000 f. 1900 (8°), 2000 f. 200 (11a), 
2400 f. 24000 (17), 3050 f. 3500 (22), 
630 f. 36 (908) u. ſ. w. 


ec?’ 


XLIV Handſchriften. 
in D (wohl von Demer ſelbſt herrührende) Verſuche gemacht, Einzelnes 
weiter auszuführen und zu erläutern, z. B. M 20*, 37®, 46°, 109%. 

Nah dem Jahre 1487 (Schluß von M) bringt D in bunter Reihen⸗ 
folge noch weitere Nachrichten bis zum Jahre 1503 und dann erft den „An- 
bang“, defſen vorlettes Stüd aber nur theilweife, das legte gar nicht mit 
aufgenommen ft. 

Hierauf folgen wieder bunt durcheinander laufende Nachrichten aus dem 
15. umd 16. Fhot. bis zum Jahre 1512. Bom Jahre 1499 an (in welchem 
Jahre Demer angefangen hat, die Mülich'ſche Chronik abzujchreiben) bie 
zum Schluſſe ſcheint D ganz jelbftändig zu fein. Die undronologifche Reihen» 
folge ift wohl nur fo zu erflären, daß der Ehronift feine Berichte über die 
einzelnen Ereignifje nacheinander, wie er fie eben gelejen, gehört over erlebt, 
eingetragen hat!. 

Zur Charakteriſtik des ſelbſtändigen Schreibers dieſer Chronik hebe ich 
jene Stellen aus, im denen fi) Demer als Augenzeuge nennt ?: 

Bl. 293; ‘Dep jarß im 1501 jar werett noch ftard und groß die 
platteren, das ich gefehen hab, das etlih menſchen das angeficht hin⸗ 
fraß, das man nit wol weft, obß frauen weren oder mann.” (Bon dem gleichen 
Ereigniſſe ähnlich BL. 297°.) 

Bl. 259: “Item ich hab auf 19 tag pracdhmonats im 1503 jar [ge- 
ſechen), daß ainem büben zü atm wammaß hemmett groß als zwen zwerch⸗ 
finger brait und ainer zwerchhant weytt kreitz gefallen waren, grawfarb, und 
etlich Main. auff 5 tag des brachmonatz fend gefallen rotte kreitzer auff ain 
ſchlair ainer frauen, haiſt Anna Stempffertn, ain huderin, bet 17; das hab 
th Jorg Diener’, gefhworen underkeffel, gefehen in Angspurg. 


1. Am Scluffe des 3. 1499 (BI. derer, waß — knecht her Jacob 
2932) bemerkt er: ‘waß hernach im (sic) von Landaw zu Burgaw und ſchluͤ⸗ 
1500 ergett, well mir (sic) aud gen im das habtt ab. da feng der von 
etwaß (Öreiben. Von nun an beginnt Landaw 2 erber mann und fürtt fy gen 
ex auch jedes einzelne Jahr mit ven Wor- Gintburg, mit nam Kriſtoff Stapff, ain 


ten: Jeſus Maria’ ähnlich wie Lucas Rem 
die einzelnen Abſchnitte feines Tagebuches. 
Auch Die Schrift und die vielen meift mit 
anderer Tinte (alfo wohl bei einer Reviſion 
des Tertes) eingetragenen Correcturen 
machen ganz ben Einprud eines nach und 
nad angefertigte Autographs. 
2. Bon 1487—1499 gibt D die 
meiften aoiäte nach einer Vorlage, bie 
auch W für die genannten Sabre benugt 
geben muß. Sogar ein Ereigniß vom 
. 1492, bei welchem er felhft betheiligt 
war, erzählt Demer nicht felbftänbig ſon⸗ 
dern mit den nämlichen Worten wie W 
und fügt nur am Schlufle bet, daß er 
der Jorg Demer ſei, von dem bier bie 
Rebe geweſen. Der Abſatz lautet (Bl. 
23380): 1492. Deß jarß da fengen die von 
Augspurg an reytter, hieß Thomas Kau⸗ 


ferber, und Jerg Demer (in W Jorg 
Diemer), der fauffleytt wiertt auf 
ter ftuben. bie Ingen bei 10 wuchen ge 
fangen. und bett fich gerren außgejennt. 
das wollten die von Augspurg nit don 
und ſchickten zü dem fing und zü dem 
bunt und machten bie gefangen ledig. bie 
gefangen müflen ier jerung felb zalen, 
was 60 fl (16 W) baib, die fy verzerten 
(fhließt in W mit “verzerten‘). Ich 
Jorg Demer, der das büäd ge» 
ſchriben hatt, bin ber gefangen 
ainer gewefen, und da ih das 
büch ſchrib, bin ih ain under: 
tefjel geiweien- 

3. Auch in d an biefer Stelle die Na⸗ 
mensform Diener. In W tft aber biefer 
Borfall unter dem J. 1502 berichtet, 
DL. 1386: ‘Des jars fiellend bem leutten 


Hanbichriften. xLV 


9. 315°: 1508. Auff ven auguft manat waß der Lech fo offt groß, 
‚98 fain man in Augspurg gedacht; auch die Schmuber, aud im Bairland, 
auh (sic) herauf im bürg. fo fyl ſchadens geſchach deß wafler halb, dar⸗ 
von nit zu fehreiben ift, das ich Jorg Demer geſechen hab.’ 

DL. 320°: ‘1510. Auff 26. tag marci auff mitwuch gewefen for le- - 
tare im der faften ift in Augspurg gehertt worden an fyll orten der ftatt am 
erdbidem zwifchen 3 ftund nach mitag aljo lang, biß ainß 2 pater nofter mecht 
petten, das fich ettlich heyſſer erfchytt haben. die leytt, die ich ſelb ge— 
tragt hab, ſend erſchrocken, das ſy haben vermaint alf ſeltzam ſchwindell 
oder ſunſt züfell. das geſchach in Augspurg ain fiertell ainer fund.’ 

Der Eoder fchließt dann BI. 321° mit dem Jahre 1512: In dem 
hornung monatt diß jarß fyll zů Uberlingen der ftatt maur ain güt dayll 
und zwai heyſſer gellingen in fee, darnach gemefjen mer dann zwaihundertt 
Klaffter eytell waßer waß dieff und fand man holt von den 2 heyſſern über 
ain güte zeytt zü halben fee fhwimmen. Laus Deo ꝛc.“ Die noch folgenden 
22 Blätter haben Spätere zu verſchiedenen Aufzeihnungen benutzt; DI. 
330—339: Ordenliche befchreibung der ehrlichen uhralten burger und ges 
Ihlehter in di ſer löblichen reichsſtatt Augspurg.“ Bll. 340—344 enthalten 
Nachrichten aus den Jahren 1542, 1545 und 1546. 


3. d. Papierhandſchrift des 16. Ihdt., Folio, Augsburger Kreis u. Manlich. 
Stadtbibliothet, Nr. 386. Auf dem erften Vorſatzblatte ſteht der Titel 
Chronica’, auf dem zweiten, wohl von Manlich's Hand!: ‘Raus Deo. 1527, 
a 25 Inio 1527 jar hab ih Mathis Manlich diſſenn hermach geichrib- 
uen fronica oder geſchichten mit fleis laſſen ab fchreiben und es auſſ des 
Jorg Demers felligen büchlin züfamen gezogen. ver allmedhtig got 
verleich ſein gotlich gnadt unnd nach diſſen leben das ewig 2c.’ 

Des Jorg Demers ſelligen büchlin' iſt unſere Handſchrift D, denn d 
enthält eine genaue, ſelbſt die Orthographie derſelben nachahmende Abſchrift 
derſelben, nur daß hier wegen ber oft undeutlichen Schrift von D noch neue 
Leiefehler hinzugelommen find. Der Schreiber hat aber eine ſtreng chrono⸗ 
logiſche Ordnung bergeftellt ? und beginnt demnach nit wie D mit dem 
Jahre 1252, fondern mit dem älteften Datum: Nah Criftus geburt, allß 
man zelt 991 jar bey dem bifchoff Leobaldus (sic, aus D verlefen) da bauet 
a bie in Augspurg unnfer frawen kirchen zü dem dom wider mit dem als 
mufen’ ıc. 

Die Mälih’fche Chronik beginnt hier (ohne Demer's einleitende Worte) 
Bl.52: Drufſoß ain Remer was katfer Octauianuß fteyffftam’ (sic, aus D _ 
verlejen ftatt ‘fteyfffun’). Die erfte Hand geht bis Bl. 2070. Die Abfchrift 
des Demer'ſchen Büchleins ſchließt BI. 260° mit dem 3.1512, dann folgen 


creng auf ire claiber, etlih graufarb, 323. 

Mich rotſar; es kam am fil leutt, doch 2 &r bat, wie es .oben heißt, bie 
nun an das leiny gewand.” Chronik ans bes Demer's Büchlein ‘zu- 
‚2. Bon ber gleichen Hand find Die ſamen gezogen’ d. h. das Zuſammenge⸗ 
zielen Rachrichten aus ben Jahren 1535, hobrige aueinander gereiht. 

1537 und 1548 eingetragen Bl. 3192 . Der Abſatz ſieht in D Bl. 60. 


XLvI Handſchriften. 


noch weitere Aufzeichnungen bis zum Jahre 1545. Schluß Bl. 327*: 

Der allmechtig erleucht die widerſpenigen, laitte ſie den rechten weg, das 

ſie ſich nit alſo ſtoſſen, und verleih uns ewigen frid und ſeligkait, amen. 
Walther, 4. W (Walther). Papierhandſchrift aus dem Anfange des 16. Ihdts., 
Folio, Augsburger Kreis⸗ u. Stadtbibliothek, figniert „o. Halver, Nr. 537“ 
(nicht im Mezger'ſchen Katalog), die Handſchrift trägt jett die Bezeichnung 

CCOXCVII 
537 

Wir haben in diefem Coder ohne Zweifel das Autograph Marı Wal. 
ther's, der mit Zugrundelegung der Mülich'ſchen Anfzeihnungen eine aus- 
führliche Chronik der Stadt Augsburg nach und nach anfertigen wollte: zu 
biefem Zwecke hat er viele Blätter! ganz leer und nach den einzelnen Ab⸗ 
fäten für etwaige Nachträge ziemlich breite Zwifchenräume offen gelafien, 
die auch bäuflg von Walther ſelbſt ſpäter ausgefüllt worden ſind; e8 kenn⸗ 
zeichnen ſich dieſe Nachträge immer durch die dunklere Tinte. 

Die Schriftzüge ſind klein und ſorgfältig und zeigen noch ganz den 
Charakter des 15. Jahrhunderts. 

Die erfte Lage von neun Blättern ift fpäter (aber noch von Walther) 
binzugelommen, da fie urfprünglich nicht mitgezählt tft 2; die folgenden Tagen 
haben je 16 Blätter. Die urfprünglich erfte Lage (Blatt 10°) beginnt mit 
dem Jahre 1324: “Anno Domini 1324 im november, daß ift um Martiny, 
da czohend die von Augspurg für Burgaw, kayſſer Ludwigen, ain her von 
Bayren, zü hilf’ xc.3 Damit fheint alfo Walther urſprünglich die Chronit 
begonnen zu haben; beim Zufammenbeften der Bapierlagen fügte er wohl 
jene neun Borjagblätter hinzu, die er dann auch theilweiſe mit bunt durch⸗ 
einander laufenden Nachrichten aus dem 10. bis 14. Jahrhundert ausgefüllt 
hat, von denen die meiften auch in D vor der Mülich'ſchen Chronik ftehen. 
So beginnt nun der Cover W auf der Kehrfeite des erften Blattes: ‘Item 
es ift zů wiſſen, das Augspurg ift fomen an das römiſch reich under kayſer 
DOctautano, den man nant Auguftum, und Auguſta nad) dem kayſſer genent 
worben, den for hies es Findelica Cysra. und iſt gewinnen worben won 
Truſo, der was fayfers Octauianus ftieffun, im erften tag des monetz au⸗ 
guſty, da ießo fant Peters kettenfeir an ift’ ꝛc. — Das zweite Blatt iſt von 
viel fpäterer Hand beichrieben mit Nachrichten and der römtfhen Geſchichte. 
Bl. 3°: Anno domini 1055 was Hainricus bifchof zu Augspurg’ ꝛc. — Die 
Mütih’ihe Chronitj(d. h. die Hebereinftimmung mir der Hanpfchrift M) ber 


1. Folgende wohl leer gebliebene, Blät 
ter find, wie die alte (aber nicht von Wal⸗ 
ther herrührende) Baginierung'erfichtlich 
mad berausgefchnitten worben: 95. 

124—128. 142—154. 161— 233. 246. 
Nur auf BU. 124—128 könnten Nad- 
richten vom J. 1488—1490 geftanden 
haben, bie im Coder ganz fehlen. Ueber 
ein Ereigniß von 1490 iſt BI. 154% (nach 


bem 3. 1506) berichtet. 

2. Walther hat bie Papterlagen ur⸗ 
ſprünglich am obern Rande je bes erften 
Blattes einer Lage gezählt; ſpäter hat er 
am untern Rande eine neue Zählung 
vorgenommen und dabei iſt jene erſte 
Lage mitgerechnet. 

3. Der Abſatz ſteht in DBl. 112. 

4. Bgl. den Anfang unſeres Terxtes. 


Sandichriften. XLVII 


ginnt BL. 10°: Anno domini 1348 do ward, die ſturmglog hie zü Augs⸗ 
purg gegoffen. 

Ob Walther die gleiche Vorlage der Mülich'ſchen Chronik gehabt wie 
der Schreiber von M, läßt ſich ſchwer entſcheiden: Dafür ſpricht, daß zwei 
Abfäge (M 67*, 76°) nur in den Handſchriften MW ftehen und daß W nad 
dem Jahre 1460 auch mit 1465 fortfahren wollte (f. oben S. XL); da- 
gegen fpredhen die vielen Abweihungen, die aber wohl nur auf Walther's 
Rehnung zu fteben kommen: Walther ift durchaus nicht wie ein Abfchreiber 
zu beuriheilen, er tritt [hon in das Stadium Des Bearbeiter ein, macht bie 
Conſtruction oft gefügiger, umfchreibt knappe Ausprüde mit mehreren Wor- 
ten und bat, wie noch weiter unten zu zeigen ift, Vieles aus andern Quellen 
oder aus eigner Anſchauung hinzugefügt!. Die übrigen Abweihungen find 
ja durchwegs Fehler der ſchlimmſten Art und beweifen nur die Flüchtigkeit, 
wit der Walther zu Werke gegangen ift, denn wohl die wenigften können im 
jemer Borlage geftanden haben, und wenn ed der Fall gewefen wäre, fo 
hätte er fie berichtigen müſſen, ähnlich wie w viele Irrthümer von W be- 
rihtigt bat. Es hat keine der übrigen Handſchriften jo viele und ſtarke 
Fehler aufzumweifen. Die Varianten geben darüber Auskunft: hier will ich 
num anführen, daß W an fiebzehn Stellen ein falſches Datum?, und gegen 
fünfzigmal falſche Zahlenangaben bringt, daß nicht nur viele Worte, fondern 
oft ganze und widtige Säge fehlen, z. B. M 57°, 58b, 59b, 66*, 68, 
:5°, 121° 2c. Um die Beichaffenhett der übrigen Fehler zu zeigen (meift 
wohl Lejefehler), will ih in der Anmerkung einige Beifpiele hervorheben. 

Meift am Schluffe der Abſätze hat W Einzelnes weiter ausgeführt oder 
ganz Neues binzugefegt, was in der Regel fpäter und mit dunklerer Tinte 
geihehen ift. Solche unter die Varianten aufgenommenen Erweiterungen 
md Zuſätze finden fih: M 1b, 2b, 10b, 116, 12, 23%, 325, 36*, 37°, 
420, 46*, A6®, 9180, 149*, 152°, 157b, 158°, Ganz ſelbſtändig tritt Wal- 
ther in ven Abfägen auf, Die ven ‘vieb’ Ulrih Schwarz betreffen: M 147, 
151%, 1516, Oefters macht er den Berfuh, feine eigne Meinung anzu- 
bringen und etwas zu berichtigen, wie M 306, 34°, 38, 153* (an welcher 
Stelle er aber von einem Späteren ganz derb zurechtgewiefen wird, f. Die 
Bar.), oder er fügt hinzu, wie ſich die befprochenen Dinge zu feiner Zeit 
verhalten: M 43*, 57%, 

Die Mülich'ſche Chronik ſchließt hier BL. 124*: das teten die Schwa- 


‚ti. Das Berhältniß Walther’ zu Mü⸗ 
lich ift fomit ähnlich wie jenes von Zink 
zum Anonymus I, nur daß Zink noch 
freier zu Werte gegangen ifl. 

2. 3.8. (bie Eitate beziehen fih auf 
M}: 9 october f. 19. october S6b, julit 
f. junti 91b, 1256; Niclaus tag f. 
Richels tag 1016, freitag f. feirtag 1248, 
In mayen f. julii 1046. Oft entflanb 
der Irrthum dadurch, daß das Datum 
des borhergegannenen Abſatzes wieberholt 
wurde A 3b, 64b, 84a, 

3, M 16% dem für Otten!, 16b gen 


fant Beit f. hieß Beit, 19° Reinfel- 
den f. Künigsfelden, 222 gen Niern» 
berg f. auf den von Wirtenperg, 22b 
mitdesrdömifchen kingß ſöldnern 
f. mit den reiniſchen ſoöͤldnern, 428 grüb 
f. glanb, 626 Folds f. viche, 648 dem 
effen f. den genien, 796 laudtvogt 
f. lanboold, 81d geſchickt geu Botig- 
ratt f. Gerfid von Podiprat, 93b Lau⸗ 
gingen f. Zeiningen, 101= die f. Zenn, 
112b daß kundentz nit erleiden(!) 
f. das kint in müter leib, 1508 Bur⸗ 
gundif. Pengk u. ſ. w. 


Rem. 


XLVIII Handſchriften. 


ben, bie den von Oſterreich zü hilf famen. Der „Anhang“ fehlt ganz, ob⸗ 
wohl im Texte darauf wie in M verwiefen wird, 

Die Nachrichten laufen dann noch ohne chronologiſche Ordnung weiter 
bi8 zum Jahre 1540, von 1487— 1499 theilweife mit Dd übereinſtimmend, 
im Folgenden immer jelbftändiger werdend. 

Die auf Hector Mülich bezüglichen Stellen finden fih alle auch in W, 
daneben ift aber Walther ſchon in der Mülich'ſchen Chronik beftrebt, feinen 
eigenen Namen oder Die Namen feiner Berwandten anzubringen: M36° Bar. 
das hab ih Marr Walther alfo gehört‘, 152* Var. nennt er fih als Dritte 
Perſon, ebenfo 156° Bar. Beim Jahre 1442 (52° Bar.) heißt e8: darbey ift 
Ulrich Walther! und Hector Mielih geweſen' (m MDd: ‘varbei bin ih 
Hector Müelich geweſen'). Au zwei Stellen berichtet Walther über feine 
eigenen Handlungen: W 238°: ‘1506. Def jars gab ih Marx Wal- 
ther ain filberin monftrang gen fant Stefan zü dem facrament, hettens for 
nie fain andre gehebt, den ain kupferine, gftund 130’ (sic). — W 240°: 
‘1507. Deß jars am dem neften tag nach der hailgen trey fing tag fieng ich 
Marr Balther ain haſſen in der ftatt Augspurg bey dem Luͤginsland, der 
was wild und under dem ftattor herein gejchlofen’ 2. 

Schluß Bi. 245°: ‘1510. Es begab fih auf ain tag, das am maf 
pfrillen galt 20 creiger und waß alle ding denr, und ain maß grumblen 40 
creiger; Der creiger ainer galt vierthalben pn.’ 

Die im Coder noch folgenden Blätter find von verſchiedenen fpäteren 
Händen mit Nachrichten aus dem 16. Jahrhundert (bis 1592) ausgefüllt 
worden. 

Bemerkt mag noch werben, daß W im Ganzen mehr mundartlide 
Färbung zeigt als M, zwei confequent vorkommende Formen find der Hand- 
ſchrift W ganz eigen: uͤrlich ſtatt lrich und taringen ſtatt taidingen; 
taringen iſt auch in die Handſchrift w übergegangen. 


5. w. Papierhandſchrift des 16. Jahrhunderts, groß Folio, k. Biblio⸗ 
thek in Stuttgart, Nr. 161 (Historia). Auf den Vorderdeckel des gleich⸗ 
zeitigen Einbandes fteht mit Golpbuchftaben eingepreft: OBER . RATH. 
Nach fieben leeren Borfegblättern? beginnt ver Text mit BI. 1°: ‘Wie Hain 
vie flat Augspurg vor vil langen jaren gemeft ift (als Ueberſchrift). Die 
ftat Augspurg iſt vor alltenn zeitten nit weitter gewefen dann von unnfer 
frawen thor bis zu fannd Anthonius cappel auff dem Hohenweg, vie erft 
ſeidher gepawen ift worden bey ver ſchmidgaſſen' ꝛc. Die Kehrfeite ift leer. 
An der Spige des zweiten Blattes fteht der Titel: Cronica von der ftat 


1. Bgl.dazu dieStelle beim 3. 1506, 3. Auf der Vorberfeite bes erſten hat 
W BL. 2366: Deß jars ift Barbara eine fpätere Hand angemerlt: Huldri- 
Waltherin, Urli Walthbers des cus monachus 8. Afrae scripsit chro- 
eltren bausfrau. ain 'gugin (Üw nicon ad Petrum cardinalem tit. s. 
Geo uktet) worben am vierten tag nad Vitalis de rebus gestis Augusta- 

acoby.’ norum. 

2. Diefe beiden auf Walther bezüg⸗ Sigismundus Gossenbrotus colle- 

lichen Abſätze fehlen in w. git annales patriae suse. 


Handſchriften. XLIX 


Augspurg unnd annderen ortten lauttennd.“ Fängt an: ‘Wie ain weib baſt 
was. Anno domini 856 da was ain weib babſt, hies Johannes. da er mit 
dem kreutz gieng, da fiel er nider an der ſtraß und gewan ain kind, und 
ſturben baide an der ſtatt zü Rom.’ Die erſten acht Blätter enthalten Nach⸗ 
richten bis zum Jahre 1553, ſtreng hronologifch geordnet wie in d, nur daß 
bier au ganz neue den Handſchriften DAW fehlende Abſätze hinzukom— 
men. In einem folhen nennt fih Wilhelm Rem, ven wir als Zu- 
jammenfteller vorliegender Chronik zu betrachten Haben, e8 heißt da bei dem 
Jahre 1352, DI. 8°: Damm ih Wilhelm Rem hab den brieff (den Leib⸗ 
gedingsbrief der Adelhaid Halbherrin) unnd figil gefebenn unnd hab ain 
copey darvon behalltenn.’ 

Diefem Wilhelm Rem lünnte wohl auch die erfte Hand unſeres Coder 
(ihöne Curſivſchrift) angehören, die bi8 zum Jahre 1511 gebt. 

Den Grundſtock des Sammelwerkes bildet die Mülich'ſche Chronik in 
ver Walther'ſchen Faſſung! und zwar muß wegen zu auffallender Ueberein- 
fimmung (3. B. ‘taringen’ für taidingen') dem Schreiber der Coder W 
zur Borlage gedient haben. Da er aber viele Irrthümer von W berichtigt, 
eınzelne Wörter und Sastheile, ja ganze in W fehlende Abſätze bringt?, fo 
müſſen ihm auch andere Abfchriften der Mülich'ſchen Chronik zu Gebote ge- 
fanden haben. " 

Die Mülih’che Chronik beginnt hier BI. 9°: Sturmglogkh hie. Anno 
domint 1348 da ward bie fturmglogfh hie zu Augspurg gegoſſen.“ Schluß 
100: das thetten die Schwaben, die dem herkog von Oſterreich zü hilff 
amen.’ 

Bon der erflen Hand wird dann die Chronik noch weitergeführt bis zum 
Jahre 1511 (BI. 232°); das in W Enthaltene ift hier vollftändig aufge 
nommen bis auf bie zwei Abſätze bei 1506 und 1507, in denen M. Walther 
von fi ſelbſt fpriht (f. S. XLVII). Don da ab haben mehrere Hände 
geihrieben (BI. 290—294 leer) bis zum BL. 295®, wo der Cover mit dem 
23. Juli 1547, dem Eimritte Karls V. in Augsburg, ſchließt. Es folgen 
dann uoch 19 leere Blätter. 


1. An der Spike des erfien Blattes Späterer hat den Namen M. Walther 
ſteht dann auch vom anderer Hand, ber buschftrichen und Sector Mielich barliber 
wir ot in ben anbgtofien biefes Coder gefchrieben. 
degeguen: ‘Mary Walther hatt bie 2. ©. die Bar. zu M 58b, 596; 18b, 
geihicht zamen zogen umbt in biie ord- 71b; M 376 ftimmt w mit MD d gegen 
nung, wie bie zue ſehen, gebracht. Ein W überein. 


Freiburg i. B. Juli 1864. 
M. Lexer. 


3 


| 12] Item Drufus, ain Römer, was kaiſer Octavianus ftuiffunt, ver 
ließ diſe ftat Augspurg umbmauren und gab ir das wappen, die per ober 
pir. und ligt zů Meng begraben hinder fant Albans plag?, und ift auf 


jemem "grab ain Augspurger per ober traubs. das fchreibt Virgilius t. 


gegoflen ®. 


An fant Eecilien tag verprant man bie bie jupen®. 


5. ‘gie’ fehlt Di. hie sk Augdp. Wu. 


7. tag dei jarß D. 


"An fant — juden’ in W durd» 


ſtrichen und von fpäterer Hand nach dem folgenden Abſ. wieder hineingefchrieben. 


1. ©. zu dieſem Satze bie Einleitung 
an Vo zunb die Handichriftenbefchrei- 
6 

Kern Dtto von Serifing ID, 3: 

ai 1 Yon tiam in Gallis et 

u in Retia, quae antea Vın- 

—— ex nomine Augusti 

voeatam, fundasse vel instaurasse 

dieitur. Monstratur adhuc monumen- 
tum eius Maguntiae in modum pyrae 

3. Die in den Chroniken o Y genannte 
Matpir’ (3.8. St.-Chron. IV, 323, 15) 
oder “Ratper’ (4.8.1. c. 331, 22). Bat. 
den etymo Logtihen € Erflärum geverfuch des 
Wortes ‘pir’ als feuer be Meifterlin, 
Et.:Ehron. III, 38, 10. Ueber die Deu- 
tung bes Wortes. al8 Beere ober Traube 
jagt er iu feinem Chron. August. Ee- 
elesiastie. bei Struwe, Pistorü rer. 
Germ. seript. III, ‚663 pöttiih: Au- 
gustenses, dum sui conditoris memo- 
nam habere vellent, pyramidis Mo- 
guntiae formam in armorum si 
sumpserunt, pietorum tamen aut o- 
fitate post, dum quilibet politus magis 
yderi vellet, adjectus est color viri- 

8 uvae, Tam, deformis est enim 
diabolus, quam acuta artificis manus 


Etädteronifen. XXI. 


pingit, cum m piotoribus atque poetis 
aequa semper sit potestae. 

4. Der Berufung auf Oracius' und 

Birgilins begegnet man bei den Auge- 

burger Ehroniften, wo fie von ber elteften 
Stadtgefehichte berichten, öfters. ©. — 
A 281, 16 und die da gugthorende nm. 

5. Bol. Sender Bl. 16b, wo die In⸗ 
Ihrift der ®lode mit dem Namen bes 
Gießers und ber Jahrzahl 1348 ange- 
geben iſt. (Wo Senber citirt if, ift immer 
auf das in ber Augsburger Stabtbiblio- 
thek aufbewahrte Exemplar Bezug ge 
nommen.) 
6. Bol. WB 246, 18; C 308, 9 
unter bem unvichtigen Sabre 1349; Clo⸗ 
jener, St.-&hron. VIII, 104, 2; Könige- 
bofen, St.-Ehron. IX, 760, 6; Stromer, 
St.⸗Chron. I, 25, 4. Mm Mey er, Ur: 


kundenbuch ber Stadt Augsurg ®. 1 


beziehen ſich Mr. 452, 453, 454, 455, 
456 (Reg.), 458, 463, 466, 467, 469, 
474 (Ree), 482, 495 auf diefes Ereig- 
niß. Die von Frensborff i in ber Beil. I 


-zu der Ehron. A ©. 166, Anm. 2 ange: 


zogene Urk. vom 8. Dec. 1355, in wel. 
her Kaiſer Karl IV. den Bürgern Auge: 
burgs in ben nähen zwölf Jahren 


Do man zald nah Criſti gepurd 1348 jar do ward die ſturmglogk hie „Y 20. 2, 
C 308,8 - 


Rov 
Wanı 


WB 
246, 15 


V. Chronit des Hector Ranq 


Des jars was ain groſſer erdpidem an ſant Pauls körtag und verfiel 


25. Ian. Billa und vil floß und dörfer darumb!. 


Nach Erifti gepurt 1349 jar quinto nonas maji ſchwuͤren ber hieig 


bifchof Marquard? und bie burger bie ain puntnus zefamen?®. 


Mai [1b] Item 6 tag vor Urbani gewunnen die von Augspurg Mindelberg und 5 
26, 10 zerprachen das mit biſchof Marquards Hilft. 


Ww 221,7 


C 
308,12.13 


Und des jars famen 400 gaisler her. 
Nach Erifti gepurd 1351 jar 6 tag im malen zerprachen die von Augs⸗ 


purg das ſloß Villenbach ®. 


Anno 1356 was aim grofſer erdpidem zů Baſel am Rein, das die fat 10 


Baſel gar verfiel und darzuů verpran”. 


Des jard hüb man an ze pawen den newen chor zu unfer frawen und 
fant Jacobs capel und fpital in der vorftat®, 


1. terftag D. peferungtag d. körttag W. 
3. ‘am fünften tag des man’ alle außer M. 
Ww. In M am Rande von anderer Hand: 


imp. Caroli iiii in Italia a quo impetravit potestatem cadende monete ', 
9. Fillepach Dd. Der Abfah fehlt w. 
In a, Bi. 5B4aıded Anon. findet fih am Schluffe diefer Notiz 


Mundelberg @, 7. und — ber’ fehlt w. 


fiel (aus W verlefen). 


beierdtag w. 


2. daruon d (aus D verlefen). 
4. ſchwor biſchof Marauart ainer von Rande 


“Herr Marquard von Randechh ep. Aug. vicarius 


5. Mindelburg d. 
11. fer 


der Zufag nachgetragen: *da feßten die von Stradpurg den kerkgang auf, dad ain rat wullin und 
parfüß get auf fant Zaur tag.” 12. Bom Bau des Chors ausführlicher in W: Deß jars hüb man 
an zů pauen den neuen Tore zů unfer lieben frauen zü Augspurg und pauete den aufß reichftraß 
doch mit der ftatt. gunft und willen, darum flat daran der flatt birr. und wad dafelben ain capel, 
hieß fant Bertrauden capel. die liefend die tomherren ab gan, darum ward in das reich# firaß 
fergint. und wolt der pau mit dem for lang nit fir fih gan, bis fi die korherren ains befannen 
und batten ainen tatt, man folte in von ainem raut leut zü geben als pfleger, das ward gethan, 


da gieng der pau auf". 


wiederum die Aufnahme von Juden ge 
hattet, it num anßer bei Lünig, Rei Be 

0 XII, S. 95 ff. au im Augsb. 
u "8. Bp. I Nr. 510 gedruckt. 

1. Vgl. Königshofen 1. c. 862, 10; 
Ann. Enedorfenses in Mon. Germ. 
script. X ©. 7 

, Marfwarb I. von Randeck, von 
13481365 Biſchof von Bugaburg, 

3. Braun, Geld. Biſch. von 
Augsb. II, 464. Das Ku 8b. Urk.B. 

enthält feine Urkunde über tefes Bünd⸗ 


ni, 

4. Die In WB ©. 246 Anm. 5 citirte 
Urkunde findet fi$ nun im Augsb. 
Urk.B. Bd. INr. 468. VBgl. C 308, 6 
unter 1348; Brunnemair, Geſch. von 
Diinbelheim 132 ff. Ueber das in ber 
Bar. erwähnte 
ſchofs Markward f. Stälin, Wirtemb. 
Geſch. III, 256; die Urkunde über das 
ihm verliehene "Privileg ‚ Münzen zu 


eichsvicariat bed Bir 


Ebenfo in w mit veränderter Orthographie. 


ſchlagen Rt Rn W Sauber u 16b, 
C3 ; W221, bie 
belannte® Scilenin, ber Gelfeifaheer 
Eiojeners, St. Shren. VID, 105,1 (8% 
nigshofen, St.Chron. IX, 764, 25). Ueber 
bie — in Bayern j. Riezler, 
Geſch. Baieruns Bd. III, S. 25 und bie 
daſelbſt in Anm. 1 an gef. Litteratur. 

6. Bgl. C 308, * S. über die Vil⸗ 
lenbacher Stetten, Geſch. der adeligen 
Seidl. Br Au Prugeb. ©. A. 

B 247, 5; Chron. Mo- 
guntiae, en Chron. —— 159, 20. Der 

e ıumter ben zur Zeit bifes Creigiiffeg 
t enden Chroniften, ber dieſes Erbbeben 
erwähnt, ift Cloſener 1. c. 136, 26. 

8. Es handelte ih um die Erweite 
rung ber Kirche gegen Often. Die in Der 
Bar. genannte Kapelle, vor welcher ſich 
bie der Stadt gehörende Hauptftraße vom 
Brauentpor ber binzog, gehörte dem Col⸗ 

egtatftift von St. Gertraud. Das letztere 


1362. 1364, .3 


Anno Domini 1362 do ward Zwingenberg gewinmen von bifer flat und 


andern ftetten 1, 


Des jars verpranten Wiggaw und Ochfenpirg von Fillenpach? die 
vorftat vor Streffinger thor?, und ir krieg weret ain jar. 

s 2] Do man zalt von Erifti gepurt 1364 jar hetten die tämherren ainem W221,12 
rat gelihen auf den ſaltzſtadel 1200 und 80 &f ver grofien Augspurger %. 
tarvon gab man in zů zins alle jar 64 &%. das löſet ain burger hie ab, hieß 
Urih Aſung, umd nam darvon zu zins 40. darnach fam er mit ainem 
rat überain, das man für follihen zins geit all unſer frawen tag, das ift zů 

viermal im jar, ieglihem armen mentſchen t pn.‘ 

Ze wiflen, da8 vor dem Rottenthord ain vorftat iſt geſtanden, C 308,25 
hat am Wägenhalßẽ gehaiſſen, und ftünd ein turn zu aufferft an ber vor- 


2. und for anderen fletten D. Der Abfah fehlt d. 
Bigaw von Ifenburg und von Fillenpach w. 


8. Biglam von Dffenburg Dd. 
Nach *Fillenp.’ in We: *differ flatt Augspurg 


find‘. Beide Abfäge ſtehen in D unter 1357, ebenfo in d, wo nun der 2. Abfap ſteht; am Schluffe 
iR fpäter von der gleichen Hand hinzugefeßt: "ward durch paffen (sic) verratth und in flat Tagen’. 


6. auf den ſaltzſt. auf daB ungelt Wer. 


10. 1 dn. umb goßwillen als fli ir kumen We. 


verfangte ala Breis der Kapelle eine neue | 


im Dom, die Stabt für den von ihr ab» 
jutgetenden Straßengrunb bie Aufrecht- 
ehaltung ihrer Grundherrlichkeit. Allioli, 
Die BroncoThüre des Domes zu Auge 
burg im 19. Jahresber. des bie Ber. f. 
Schwaben und Neuburg ©. 44. 

1. Bat. W 221, 11; C 308, 19; bie 


Beil. Up W. 
2. Dieſe Notiz findet fich auch, etwas 
abweichend, in dem breve Chron. Aug. 
. auf Diele Fehde un 
bie Bur Billenba Nr. 536, 537, 538, 
539, 553, 556, 559, 563, 565, 567, 571, 
575. Nach dieſen Urkunden währte bie 
de vom Herbſte 1460 bis in ben Früh⸗ 
ng 1462. Am 16. März diefes Jahres 
ſchwören die Brüder Klaus, Albrecht und 
Conrad, die Billibacher, und Hans ber 
Fühler, die im die Gefangenfchaft ber 
Angsburger gerathen waren, den Bür⸗ 
gem von Augsburg Urfehde (l.c. Nr. 567). 
20.Sept. 1362 verlaufen Witgaw, ber 
alte von Bilibach, und feine Söhne Hans, 
Witgaw und Seit ihren Theil der Burg 


und des Berges Bilibach, ber vom Augs⸗ 


130 und 80 & w. 9. und. fr. abent DA. 


burger Bisthum zu Lehen ging, um 
300085 Heller an die Bürger von Augs- 
burg (l. e. Nr. 571). Bon diefen gebt 
er dann um ben Preis von 1450 Heller 
an ben Bürger Johann den Langenman- 
tel über (l. c. Ar. 575). 

3. Das Sträfingerthor fland an ber 
Stelle des fpäteren, nun ebenfalls nieber- 
gelegten Barfüßerthores, das ben Ein- 
gang tm die jetzige Iacobervorftabt von 

er eigentlihen Stabt aus bildete. ©. 
hierzu A 45 Anm. 2. 

4. ©, die in ber Amerfung E A 
221, 15 cttirte Urt. im Augsb. Urk.B. UI 
Nr. 580 (Reg.) und bie zgängungsur- 
funde unter demſelben Datum 1. c. 
Rr. 581. Vgl. C 308,21 und zur Geſch. 
des Ilſungſchen Seelgeräthes Gerberger 
in der Zeitſchr. des bit Ber. d Schwaben 
und Neuburg 1876 ©. 294 fi. 

5. Das rothe Thor ober, wie e8 früher 
dteß, Gaunietterthor im Süboften ber 

ta 


. 6. Bgl. O 304, 27 und A89 Anm.1. 

S. über dieſe Vorſtadt Hoffmaun in der 

tler. d. hiſt. Ber. f. Schwaben und 
euburg 1882 ©. 177 ff. 


1* 


w®» 
247, 13 


C 308, 21 


"C308, 20 


24. Suni 


4 V. Chronik des Hector Mülich. 


ftat gen Payren! bei ſant Servacien?, und heuſer dazwiſchen hinauf 3. 
das ift in dem jar abgeprodhen worven!. 
Es ftünd auch ain Kirch oberhalb des hailigen gaifts5 in ven engern ' 
neben ven ziegeljtäbeln®, ift abgeprochen worden. . 
Bor Ödgginger tbor ift auch ain vorftat geweſen und ift die hauptflatts 


und das gericht darvor geſtanden. 


Und des jar8 ward Conrat Diymner erftohen”. 
3. Mai [25] Anno bomini 1365 in die Urbani rait kaiſer Karl gen Avion zu 


dem bapft®. 


Do galt ver guldin 13 8. Wirkpurger und 4 dnn.?, haber 17 8. dn., 10 
rogg 328. dn., fern 2% 51/2 $., vefen 1. item ber Nederwein 7bn., 


welichwein 10 dn. ain maß. 


Des jars zwifchen fant Johanns tag und Bartholomei pracht kaiſer 
24. Aug. Karl und künig zu Bechem die böfen gejellichaft von Afian herauf zu 


teutichen landen gen Straßburg und waich palb wider binber 


Mümpelgarten 10, 


1. hinauß enzwifchen We. 


4. ziegelflädel MW. neben dem ziegelftadel Dad. 


fih gen ıs 


7. In 


Wa > ‘Item des jard ward ain Burger hie, hieß Günrat Miner, der ward erftochen und tod funden 
und wift niemant, wer es tban bett. doch ſchehet man, ed het in ainer bey feinem weib funden und 
in tragen auf die ſtraß und in da ligen Ian. man zig es ainen Luidfrid, der folk gethan han’. 


11. 7128 W.. 525 Da. 
Abfah nicht. 


1. Ein Thortburm, ber die Straße 
nach Friedberg abiperrte. Er wurbe nicht 
im Sahre 1364 abgebrochen, fonbern 
brannte 1474 ab, worauf er wieber auf: 
gebaut wurbe. Hoffmann 1. c. 187. 

2. Das Siechen- ober Leproſenhaus 
zu St. Servatius lag nördlich der Frieb- 
berger Straße in den Wiefen bei dem ſo⸗ 
genannten Frauzoſenwall 1. c. 185. 

3. Die ne der Häufer dieſer Vor⸗ 
ftabt im Jahre 1364 f. 1. c. 186. 

4. Nach den von Hoffmann angeftell- 
ten Unterfuhungen wurbe der Abbruch 
der Borftabt Wagenhals erft im Jahre 
1375 begonnen und war ber Hauptjache 
nach im Jahre 1389 beendet. 

5. Es wird die Kapelle zum bl. Ar 
nold gemeint fein, welche wahrfcheinfich 
jett dem Abbruche ver Borftabt Wagenhals 
veröbet ſtand und im Jahre 1409 abge- 
brodden wurde. Hoffmann 1. ce. 185 ff. 

„6. Diefe ſtädtiſchen Biegelftadel “or 
Hüfteter tor üfferhalb bez Wagenhals üf 
der höhin' werben erwähnt in einer Urk. 
vom 4. Dec. 1360 im Augsb. Urfb. II 

r. 541. 


12. *ain maß’ inur in W; w hat diefen und den vorhergehenden 
2 


7. Bel WB 247, 16 mit Anm. 4. 

8. Karl traf am 23. Mat zu Avignon 
beim PBapftellrban V ein (Belzel, Karl IV. 
II, 754). gl. Königshofen, St.-Ehron. 
VOII, 485, 12; Chron. Moguntiac., 
St.Chron. XVIII, 168, 22. 

9. ©. Über die Augsburger Münz- 
verbältnifie diefer Zeit Beil. VII zu 
Zint 422 ff. i 


10. Ueber die „böfe Gejellihaft“ |. Pel- 
zel II, 754 ff., über die Ankunft derſelben 
vor Straßburg und bie fi daran knü⸗ 
pienben Ereignifie genigsheſe ‚ St. 

bron. VIII, 486, 2ff.; on. Mo- 

ntiac., St.Chron. XVIII, 168, 28; 

ie Jahrbücher des 15. Jahrhunderts, 
St.Chron. X,127,7; bezüglich des auch 
bei Mulich fi in den Worten ‘von Afion 
herauß' bergenben Irrthumes bie zu Die- 
jer Stelle gehörende Ann. 4. ©. au 
die Urk. vom 4. Juli 1365 im Urk⸗B. I 
Nr. 588, in der Karl die Bürger ber 
Stabt Augsburg aufforbert, ihm bei ſei⸗ 
nem Kriegeiug ge en die böſe Geſellſchaft 
nah Selz im Eljaß mit Heeresmacht zu⸗ 
zuziehen und die Url. vom 18. Juli 1365 


1365. 1367. 1368. 5 


Am palmtag warb die. glogk zu ſant Morigen gegoflen, die da haißt 9, Apr 


Regina!. 


Als man zalt 1367 hond die von Augspurg dem von Wirtenperg zů 
hilf geſchickt 180 pferd und hond das ſloß Eberſtain zerprochen?. 
s [3°] Nach Criſti gepurt-1368 jar an ſant Severi episcopi, was an ainem 
ſuntag, und an ſant Severinus abent? im derſelben nacht wapnoten 
fich hie zů Augspurg alle hantwerck und namen bie nacht alle thor em und 
beſatzten die mit iren hantwerdern und giengen all die nacht auf 
ver ſtraß umb. des morgens an ſant Severimus tag famen auf den Perlach 3- PR. 


ı»24 paner und ire hantwerd, al gewapnot. 


man laut den raut⸗ 


das füffen die burgermaifter, der Herbart bei fant Martin‘, und 
Conrat Pitslin. des jars was paumaifter Conrat Ilſung auf dem Stain 
und Hanns Goſſenprot, figler Heinrich Vogelin der ſchön und Bartholme 
der Kievrer. da kame auf das haus newer und alter raut in die klainen 


1. Am yalmt. — Regina’ nur MW, 

Rain Dd, in beiden Hff. unter d. 3. 1357. 
8. gieng.M. 
mad’ nur in se. Sfing DA, 

L e. Nr. 589, in welcher bie Stabt mit 
mehreren Edelleuten wegen Leiftung von 
——— gegen die Seielicert tm 
Elſaß einen Bertrag abichließt. Weber 
ben Zuzug Angeburgd zu dem kaiſerlichen 
Heere ſ. die Beilage II und Wirbinger, 
Kriegsgeihichte von Bayern, Franken, 
All unb Schwaben von 1347 bis 1506 
Br. 1, 74. 


1. Bgl. C 308, 14. 

2. Burg Nen⸗Eberſtein, den Grafen 
Eberſtein gehörig, bie & an dem be 
kaunten Weberfal des Grafen Eberhard 
von Württemberg im Wilpbabe betpettigt 
batten. Stälin, Geſch. von Württemb. ILL, 
soll. S. den Bertrag einiger Ebellente 
mit der Stadt Augsburg bezüglich Der 
eeiftung von Kriegsbienflen gegen ben 
von Eberftein und feine Genoflen vom 
23. Inli 1367 im Urk.B. II Nr. 599. 
Im der von Frensberff: St.-Chron. IV, 
250, 21 angeführten Chronik findet ſich 
S. 187 folgender bieher gehöriger Ein- 
trag: Item des jars alß man zalt tau- 
ient drewhundert und ſybendfächtzig an 
mittwoch vor fant Afrentag ber hatligen 
martrerin 4. Aug.) find bie von Augs- 
purg mit fünfftzig hubern uß getzogen 
jeglichem huber mit ainem ſchützen und 
knecht über den won Eberſtain dem yon 


4. geſchickt' fehlt A. 200 pferd Wio. 
5. Seferinus d. in D Severy gprrigiert Severin. 

9. famenp W. Tamen ſy w. 

Hainrich Herwartt der elter bey fand Martin oo. 


Erber⸗ 


11. herr 
Pyſtlin Dd. 


10. bewappnet Dd. 
12. Putſchlin W. Pitſchlin w. 


Württemberg zů bulff von frids megen 
im land zü Swaben.’ führer waren 
‘Herbegen von Kabenftain unfer vogt' 
und anf ber Pfettner'. 

3. Mülichs Bericht Über den Aufſtand 
och 1368 beruht im Wefentlichen auf dem 
in © 309, 7—310, 15, ben er durch Zu⸗ 
rückgreifen auf die Chron. A 21, 2—22, 3 
und auf enfälägige Urkunden ergänzt. 
Was er fonft noch h naufügt, find fat nur 
furze Umſchreihungen, Erläuterungen, 
Fran ber Borlage, um bie Er—⸗ 
zählun 
weiſe ift der Wortlaut der gleiche wie in 
der berrütsten Quelle, zuweilen nur durch 
Umfeung von Süßen oder einzelnen 
Wörtern etwas verändert. Einiges ift 
durch Mißverftändniß der Stelle cor- 
rumpirt. Hervorzuheben ift, daß M., wo 
es in der Duelle beißt „ber Rat“ „wir“ 
ober „uns“ feßt und daß er Die abfällige 
Kritit des Borgehens der Zünfte bei C 


309, 32 ff. wegläßt. Vgl, ug Gaſſer 
ee .; Rem BI. 101b folgt ganz 


4. Heinrich Herwart bei St. Martin 

gum Unterfohiebe von Heinrich Herwart 

es Bögelin Tochtermann. DBgl. Stetten, 
Geſch. v. Augsb. IS. 108. 


247, 11 
C 309, 1 


C 309, 7 
22. Dct, 


deutlicher zu machen. Stellen: . 





6 V. Chronik des Hector Mulich. 


ſtuben, da kamen, die des groſſen rats,waren, im die groſſen rats⸗ 
ſtuben; und warden baid thüren der ſtuben und des rats haus wol be- 
fett und behlet mit ven hbantwerdern. do fanten zü uns die hant- 
werder den Wizzen, ven weber und fellermaifter!, Sücenbach? ven beden, 
Witigen den kürsner, Hannjen Wezzisprunner den felgverger, Sigharten; 
ven pierjhenden, Haunfen ven Erringer ven flejhhedel. do was redner der 
Wire undrebt [s?] gar erberlih und züchtigelich, es bedörft im niemant 
weberleibs noch güts fürdhten?, ſie wölten nach gätemfrid ftellen* und zunft haben® 
ber ſtat zů eern und zů nutz. des wurden wir ntit in überain mit gütem willen, 
das fagten fie den hantwerdern. da Tamen fie herwider und fprachen, ſie 10 
wölten haben bie ſlüſſel z& dem Berlachthurn, darzü die flüfjel zü dem gewelb, 
und ber ftat infigel und pas bücdh®. das warb in alles ſchn geantwurt von 
° denbaumaiftern und figlern. und gieng Heiner und groffer rat 
alle, was unfer was, und nufer fün, die angefhriben wurden 87, 
auf den Perla, da die hantwerd alle famentlich waren, und ſchwüren ba ıs 
mit aufgeredten vingern, zünfte zü haben und was varzä gehört 100 jar 
und ainen tag. den aid gab uns der graw Bögelin dem reich und der flat 
zů eeren und ze uuß”, und das alle alt neid und Haß, die geweſen find un- 
der reich und arm, ab feient, der nimmer mer zü gedencken, und aim recht 


früntſchaft und fün nun fürbaf jein fol. 


es wurben auch ander fteur⸗ 20 


maifter geſetzt darumb, das die ftenr geenbert warb anders, dann non 
c 310,11 alter mit güter [a*] gewonbait berlomen was. und die ſteur warb alſo ge- 
fest: federwaut, Hainat, trinckgeſchierr, hausraut ® belaib ungeftuirt in dem 


1. ‘großen’ fehlt W. 
5. Wigingen W. Sißprunn d. 


fellermaifter — Wizze' fehlt w. 


4. Weyſſen WDad. KHainh Weiß w. 
6. mößger D. meßger d. 
11. den gewelben W. 


Sußgenbach W. Sickenbach Da. 
7. Weyß WDd. ‘und 
12, in allen ſchon M. in ſchon 


alles Wu. 13. von dem baumaifter und figier DA, 16. zü halten Da. 18. die ge 

.weſen' fehlt A. 19. under: umb A. under reich: unnder Erdrey d. 20. und ſon W. 
und fayn w. und frid PDd. 22. for alter güter gewonhait Dd. 23. federwatt We. 
jederwad d. 


1. Weiß, der Kellermeifter ver Weber, 


woraus M. irrthümlich ‘den weber und 


telermaifter gemacht hat. Bgl. A 22,2 


2. Sügenbad = Sentenbadh bei c 
309, 161 corrumpirt aus Burtenbach, 
beffen Name bei genen 8. be age öfter 
genannt wird. Vgl 3, B. Beilage I zu 
A. 139, 1 unb C 310. 9 

3. Aus A 21,5. 

4. Aus A 21, 6. 

5. Mißverflänblich ftatt ain zunſt ze 
haben' bei C 309, 26. ©. über dieſe 


—— Beil. J zu A 139, 34 mit 


6. Das Stabtbuh von Augsburg 
insbefonbere das Stadtrecht vom Jahre 
1276 nach der Originalhandſchrift zum 


erfien Dale —* egeben u. erläutert 


von Chriſt. Meyer. Augsb. 1872. 

T. — für dem reihen 
unb dem armen ze nutz und ze eren’ in 
C 309, 27. 

2 8. ©. die Urt. in Beil zu A 137, 


1368. 1368. 7 


alten rechten, und hans !, da ain man jelb mit wejen innen was, e8 wär 
aigen, zinslehen, leipting, das belaib als vor in dem alten rechten; das 
ander warb alles verfluirt, als lieb ‘es im wär, 2 Wirkpurger von dem &. 
die finir ward gelengert bis auf liechtmeß in dem rechten als auf fant * I 
sRielaus tag 2. 6. Dee. 
In dem jar ward burgermaifter der graw Bögelin und Hanns Wef- © 310,7 
ſisprunner; baumeifter Conrat Ilſung auf dem Stain, Hainrich Pach des 
Bortners tochterman, Hainrich Burtenpach der beck, Wizzig der kursner; 
fenmaifter Bartholme Riedrer, uͤlrich Langenmantel, Wizzig ber weber, 
is der Fideler der Pfetners tochterman, Hawg der ledrer, Wizzig der kürsner?. 
do ſatzt mar, das ligende güt nun halb ſtuir ſolt geben“, darwider was nie⸗ 
mant dann metzger, ſchuͤchſter und ledrer. 
Rad, Criſti gepurt 1369 jar an ſant Franciscen tag ward erſtochen bi⸗ 4.22,5 
ſchof lad]) Walther, ain Hochſchlitz, biſchof zü Augspurg, beſchach zu Min⸗ 
ısdelhaimS in der vorſtat, tett graf Eberhart von Werdenperg vdn Aislingen®, 
der wolt im Mindelhaim abgewonnen haben. und waren auch darbei grafen 
von Zoler von Veringen. 
Des jars an ſant Jeronimus tag warb ber Weyß ber weber und ſein 30. Sept. 
ſwager der Egker und ber Ungehuir gefangen bei Fridberg', das tett uͤlin 
uder Pfettner und der Greſinger von Ott von Schwemmingen wegen ®, ber 
lag zů Augspurg umb den hals gefangen, den wolten ſie darmit ledig ha⸗ 


6. Hanns Bögelin der graw w. 7. Sainrih: 6. M. 
9. Bigig WD. Beyß dee. 10. des Bormerd Dd. 
außer M. 11. ‘do ward man fehen’ alle außer A. 12. ‘ihäfter' alle außer A. 
18. Ylorianustag Dd. 19. Egger Wo. Oder D. Ungebeyr Dad. 20. Bfortner dh 
Erfinger D. Erfing d. Greffinger We. 21. umb den hals' fehlt Da. 


3. alles: alfo Da, 
alle außer M 


8. Wißig 
Wißig' alle 


1. S. die Urk. in Beil. In A137, 27. 

2. Der Siam, nn wohl der: die von 

Keiis wegen c. „ug 1368 

hlige Steuer Fe eh anf Lichtmeß 

1369 eingehoben. S. Vorbereitung bes 
Rates 2c. DL. 200. 

3. Die Namen der vier Baumeifter 
ab richtig; ; Bach und Burtenbach Mt 
„Einnehmer, Ilſung und Wi 

—5 „bie Ausgeber“. ©. Beil. 
A147, Namen der Siener 


meiſter ——— zum Theil von den in C 


angegebenen ab. Wizzig der Kürjchner 
iſt von M als Baumeifter und als Steuer 
meifter aufgeführt. 

4. Die Once jagt genauer halb als 
vil als parſchaft'. C 310. 


5. Dal. W 222, 7; WB 247, 20; 
C 310, 16; Notae Diessenses bei Berk 
XIX, "327: Chron. Aug. bei Defele I, 
©. Biaff, ie Herzoge von Ted in ben 
Bi ürttemb, Jahrb. 1845 S. 119. 

. ©. A 22 Anm. 4. 

4 In der BR des Jahres 1369 fin- 
den fi mehrere Ausgaben ‘von be 
Wein in n aanun wegen. 

wenningen an ber Donaul! / 
St. Fr non Höchſtätt. Ein Otto von 
Schwenningen wirb tm einer Urkunde 
vom 4. Mai 1366 als Grundherr von 
Gütern zu Altheim genannt. ©. über 
birles —* Steichele, Bisth.Augsb.IV, 


8 V. Chronik des Hector Mulich. 


ben gemacht. do warb Otten von Schwemmingen das haupt abgefchlagen 
3. Det. an ber mickten darnach! und den unfern warb tag gegeben und in jechgig 
meilen fich zu ftellen. vie herrn von Babern machten fie der vändnus lebig. 
Item hertzog Steffan? verprant Aitingen ? in die Johannis* et 
26. Juni Pauli und nam küe und roß und warb niemant nichts wider. und warb s 
bes tümbrobfts ftabel Otten von Sunthaim> auch verprannt. 

[5°] Nach Erifti gepurd 1370 jar nach ſant Agathen abent kampften Die- 
polt Süß und Seit von Althain ze Münden alſo ploß zü roß und Seit 
von Althain lag ob und ftach ben Güffen durch ben bauch bei dem nabel, 
das er von ftunden ftarb®. 10 

An dem nechften tag nach fant Jacobs tag ritten unfer ſöldner mit 
dem bifchof von Worms” bis gen Giengen, was Pranthoch von Pferie, 
Zolrer, Hanns Dendrich und Vegenknopf, Stadelpach und Walpachs. 
und an dem berhaim reuten an ber prugk bei Gundelfingen wurten fie 
angwenb von dreien von Zaimperg, vieren von Stainhaim, zwaien von ı5 
‚Burgam, zwaien von Purtenbach und wurden bie unfern gefangen und 
Stadelbach erftochen ®. 

An fant Barbara tag ward Beter Köntzelman hart gewundet von dem 
Jacob Pütrich und dreien feiner recht, die all wol geharnaſcht waren; und 

gabent die flucht. und bei dem prunnen bei Ödgginger thbor! kam 20 


C 310, 20 
4. Sebr. 


26. Juli 


1. Dtt MWwo. dem Dtt Dd. 2. mitwuch Wu. mitwuchen Dd. 
das ſy fi 60 meil folten flellen Wi. 3. *der vändnus’ fehlt We. 4. Ahtingen D. Etin- 
gen d. 7. Agentag abent D. Agetenttag abent d, 12. Gegingen d. Pranthaim D. 
Praudthain d. Pferien Da. 13. Zoller D. zollner d, 14. prugt : Preinz & (ver 
liefen aus D). 15. wurd. f. angew.’ nur in Wie. Lainperg M. 16. Ind flengen 
die unfern Wo. ‘und’ fehlt M. 18. Kengelman Dad. 19. Pitterih D. Pietterih d. 


ſechzehen meill Dd. 


1. BR. 1369, Generalia: ‘it. dem 
nachrichter 5 8 v. daz er riht uber den 
von Sweningen. Salus populi. (7. 

. DM.) Bol. Gaſſer S. 1504 

2. Stejan IL. + 1375, der Sohn Lud⸗ 
wigs des Bayern. 

3. Groß. oder KHlein-Aitingen, beide 
fübweftl. von Augsburg. 

4. Auf diefen Weberiall beziehen ſich 
mehrere Einträge der BR. von 1369 5.8. 
Legationes: ‘it. 10 ß d. Hanjen lauffel 
zů ber ung bi ber ſtrauzz baz er fi 
warnnotti do di von Ayttingen 'gebrent 
murben. Omnes gentes.’ !15. Zuli.) 

Dtto von untheim, Bomprnf 
von aa 1307. ©. A 26 Anm. £. 

6. Der Kampf fand ſtatt am 5. Fe⸗ 
bruar auf dem Marftplate in München. 
©: bie 5 Albr. Freiherr von Gumppen⸗ 
er eich. der Familie Gumppenberg. 


7. Biſchof von Worms war damals 
(am 26. Juli) neqh Johaun Schadland. 
©. A 24 Anm 

8. Smilie werden theils im 
Söldnerbuch theils in der BR. von 1369 
als Stadtſöldner aufgeführt; Stavelpach 
beißt Dort Stabelfad; Zolner fommen im 
Söldnerbuch unter der Rubrik ‘cives’ 
drei vor: Peter, Hans und Jacob. (Söld⸗ 
nerbuch 
BR. 1370, Generalia: It. 1653 d. 
umb welfchen wein geſchenckt dem hehe 
von Worms. Dominus fortitudo.’ (21 
Juli.) — iit. 115 d. minus 4 d. umb 


welſchen win gejchentt dem Wichsler dem 


von Walkirch do ft ber fomen und reten 
von der wegen bo Stadelfad ayagen 
wart. Ecce deus.' (11. Au ngult) 

10. Hauptthor auf der eftfeite der 
Stadt, nad dem ſüdweſtlich von Augs- 
burg gelegenen Dorf Göggingen benannt. 


1370. 1371. 9 


an fie Beter Langenmantel und der Grefle, Die wißten nichts umb die 
tatt und fhlägen den Pütrich erniver. ber warb in ainem [s®] trog auf 
das rathaus getragen, des Köntzelmans fründ behüten in. bes Kontzel⸗ 
mans brüber! und ir anfrau bie Mynnerin? begerten gerichts. do pat Pe- 
! ster Langenmantel umb fein gefangen und das man im fein ere beforgt. 
ba geſchach groß pet umb*in von herkog Fridrich, Steffan und Hannfen 
von Baiern, und er ward am jchmalkigen ſambſtag ledig und kam haim⸗ 2. Seht. 


lich darvon zü dem fwibogen aus 2. 


An font Marz tag erfchlüg das wetter drei frawen bei den ziegelftäveln, 25. April 
mb farb ain erber man zu unjer frawen in der kirchen gädhlingen. 

Item Sighart, der hie ain ratgeb und flatfigler was, pemc 310,22 
ward vie flat ewigclichen verpoten mit weib und finden und 20 meil hindans. 
er rait mit bem von Helffenftatn gen Praug zu kaiſer Karl und der von 
Helffenſtain zalt für m, und was aus 7 wochen. do hett er vom Pfettner 
ıs von Nũrmberg 100 guldin genomen®, darzü nam er hie 97 guldin und ſprach, 
er hetts verzert, und fagt nit, das der von Helffenftain filr in golten bett. 

Nach Erifti gepurt 1371 jar in die Gregorü pape prant Hanns von 
Swennmingen ? [6*] Oberhauſen umb rantzeit unb Lechhaufen 8 zü mitter- 12, mãn 


nacht, was ſelbſchend reutend. 


1. Stoffe Dd. Gieſſe w. 
R. brhder' fehlt Da. 


9. den ziegelſtadel Dd. 
am Rande won C. PBeutinger'd Hand: 


Abſaß auch in den Worten: 


wiftend nir von der tat W. mwiftend wo. und wift er Da. 
8. ſchwigbogen D. 
Jacob Zriderich von Bairen felb flert gewaptmet und ſchlüg Potten Kennpellman 
11. Ip den übrigen Handſchriften flieht nach Sighert ‘der fchreiber‘ 
Sighart bierfhend". 
engelten D. (“engolten’ fehlt d). zalt bett W. bezalt bett w. 
“Dep jarh (1370) an fant Iohanned tag zli ſywenden verbotten 


3. 12} 
In Dar ATo Keißt es: "ZU der zeit kam 
gar hart‘. 


und figler Dd. 
D = d48b enthält diefen 


16. fein 


die son Augdpurg ainem zunftmaifter, hieß Schengarr, ain pierfchennd, die flatt mit weyb und 


And; der ſücht fortel mit der zerung, fo man in auß ſchicket von ratd wegen’. 
19. *reutend’ fehlt Wir (in W von jpäterer Hand: 


abentzeit Dd. 


1. Ulrich Köntzelmann, ber öfter das 
Amt eines Bürgermeifters verfab. (Stet- 
ten, Geſchl. B. &. 114.) 

2. Ueber das Geſchiecht ber Mynner 
(Minner! oder Better |. Stetten 1, e. 75. 
WB 248, 

!. bie Beil. TznA1as, 5. 
a Urtbeil findet fih im 
Ks [. 28b: ‘Anno 1370 in decol- 
latione Johannis Baptistae (29. Aug.) 
bat ver rat Sygharde ben jchreiber, Chän- 
rag bes Alpershovers tochterman die flat 
ewiclih verboten und zweinzig meyl 
bindan und fol bey diſer tagzeit us faren 
und im bife flat nimmer mer fomen mit 
wip und finden die weil er lebt und ſwa 
man im ergriff innerhalb zweinzig meyl, 
io fel man hintz im richten als hintz einem 


ichedlichen man ꝛc. 


18. ratzeit =. 
Yu roß'). 


Ge Bverläubi ; es ſollte heißen 

su Nürnberg. © Beil. Izu A148, 8. 
Ausf hrlicher bei Gaſſer S. 1507. 

Nah ihm war er ein Bruber des im 
Jahre 1369 Pingerüßketen Dit von Swen⸗ 
zingen. 8 auch Steichele,Bisth. Augsb. 
1725.— BR.1371 „ Legationes: 1238 

* danſen dem Jeuffel zu bem hertzogen 
von Ted und zü dem von Dttingen mit 
bruifen do uns ber von Sweningen ben 
fryd abfait. da loff er biz gen Stutgarten. 
Circumdederunt me.’ 2. Febru ar.) Am 


4. Aug. 1371 ſetzt ber Rath auf die ge 


fängliche Einbringung des Hans von 
Sweningen einen Breis von 600 Gulden, 
für Die eines jeden feiner zwei genannten 
guechte 200 Gulden. Augsb. Urt. I 


8. Oberhaufen, Dorf norbweftl. von 


222, 11.9 





10 V. Chronitk des Hecior Mülich. 

ID, Der burggraf der Erringer und des münkmaeifters jun ! wurden ent- 
haupt von der muͤntz wegen. 

cas Nach Eriftt gepurt 1372 jar zA fant Beter und Pauls tag fast man 

2%. Juni hie fihen man z& dem krieg: Bartholmeen Kiedrer, Conraten Ilſung, Her⸗ 

man Nörolinger, Hannfen Erringer, Ülrihen Tendrich, die hiefien die folb- s 

AB,4 ner?. und die jungen burger raiten aus auf herrn Hainrich von Freyberg 
gen Schoned, die. pranten 3 dorfer ab und namen was fie funven?., 

AR, 6 Do wolt der von Wirtenberg auf die von Augspurg gezogen fein, des 
wurden wir gemar und gaben dem von Wirtenberg 4 taufent guloin, das er 
wider haim zoch?. 10 

A28, 10 Do ward hie zu ainem hauptman beftelt herkog Fridrich von Decks. 

23,8 Do zugen bie von Augspurg für Landsperg mit halbem ſtatvolck und 
verpranten das dorf vor ber flat ab und zügen des morgens wiver herhaim 6. 

an 1 An fant Katherinen tag zügen wir für Swabegk [eb] und gemunnen 
das und wurden 16 mann darinn verprent und fünf mann gefangen und gen ı5 
Augspurg gefürt, das was Kraftz Waulers”. 

9. Der - Am dornftag nah fant Niclaus tag gain tag zügen wir hie aus mit 
halbem ftatoold, und der hertzog von Ded, unfer hauptman, mit ung®. und 
waren unfer 1500 geiwaptioter und lagen über nacht zu Menttingen®. 

10. Dec. und des morgens frü zugen wir für Schongaw und beranten das und la⸗ 20 


} 

4. Rieder Da. Hörman M. Nah Ilſung' in A von anderer Hand am Rande nadıge- 
tragen: Chuonradt Nechlinger, Rüdrer Rapolt. &. Statt uͤlrich' in W durchaus: uͤrlich. 
6. den M. 14. Diefer Abfap findet fih in anderer, mehr an A 27, ſich anlehnender Faffung 
auch in d 3a. 16. Wallers Wu. Weiler Dad. 17. *gein tag’ fehlt Wied. 19. Aus 
tingen D. Aitingen d. 20. In W 11b lautet der diedbezägliche Eintrag: "Anno 1367 prann⸗ 
ten die von Augspurg Pairhalb und auch bis gen Schongaw und der herkog von Dedh mas der 
fett Hauptman. und die Payr pranntten über Lech die ſtraß und die von Augdpurg mueften uff die 
legt geben 36000 fl.’ 


Augsburg, Lechhauſen norböftl. von der burg auf zwei Jahre ‘zit einem ſchirmer 
Stadt. und helffer’ genommen babe und das 

1. Vgl. das Chron. Aug. in Oefele 2 &tigungsichreiben des Kaiſers vom 
I, 615, wo es heißt ‘won bes meins ct. 1372 im Urk⸗B. II Rr.635, 636, 
wegen”. wo auch noch andere auf dieſes Berhält- 

2. Wiein O (und andy bei Zint4, 34: niß des Herzogs zu der Stabt Augsburg 
werben von M ftatt 7 nur 3 Namen au Bezug nehmende Urkunden zu finden 
gerührt, während A fümmtlicde 7 nennt. find. 


zu biefem Kriege Würbinger, Bay. 6. ®gl. A 27, 10; C 311, 
. Kriegegeich. I 64 fi. ; Riezler, Geſchichte 1. Sal. w 2323, 11; we "248, 
Baierns III, 96 ff. C 311, 
3. Bol. C 311, 2. 8. Si. W223, 13; WB 248, 10; 
4. Bgl. C 311, 3, ©. Beil. UzuA C311, 6. 
156,3. 9. Ober- ober Untermeitingen, weftl. 


5. ©. bie Urf. vom 14. Aug. 1372 abſeits vom Lech, norbwefl. von Lanbe- 
in ber ber Herz. Friedrich von Ted dem . berg. 
Kaiſer Karl IV. meldet, daß ihn Augs⸗ 


1372. . 11 


gen da vier tag umd verpranten ba, was wir erraichen mochten. bo warb in 
bottſchaft gethaun, die herren von Payren heiten Rietenpurcht aufge 
brochen und wären an das land komen gen Aichach, gen Fridberg und gen 
Möringen?. wir wölten funft Liechtenperg 3 gewunnen haben, ee wir " 
sberein Tomen wären. do verpranten bie Bair Kiffingen, Göggingen, In- 
zingen®. und legten fich mit groffer ‚macht gen Bobingen und lagen da w 225,17 
fünf tags, da pot man menigelich zu feiren und im harnaſch zu fein und 

under bie tor und bei ven hauptleuten. bo prachen fie ain tail zü Bobin- 

gen auf, was berkog Fridrich? und berkog Steffan von Bayren, bo 

wmaint man, fie wolten an die worftat fein. doch fo verpranten fie die ſtrauß A 2. 12 
zu baiven feiten®, Exrringen und Merdhingen?. und an fant Thomans 
obent [7°] verpranten fie Bobingen, Wäringen 19, Inningen und Pferfe 11, 20. Dec- 
das haus und borf Bergen, Steppach, Kriechshaber, Oberhaufen, Täfer- - 
dingen, Hirblingen, Gablingen, Gerſthofen 12. beichach alles an fant Tho⸗ 

i mas tag vor mittag. man laut die fturmgloden für fich an. fie zügen zů 21. Dec: 
Goggingen über vie Wertach und hüben bei dem galgen!3, bis bie wägen 
finfomen. fie verpranten vor Gögginger thor die zeun ab, man ſchoß faft 
za imab ber juden firchhoff. fe zügen bis gen Biberbad 14. es wäre weger w 25,18 
geweien, wir hetten Bobingen. felber verprent, fo hetten fie nit nügen als 

lang da ligen, dann fie funden ba vil Loft und für. 

Die von Augspurg zügen hie aus und wolten zü andern ftetten fein, w 223, 4 


2. Riettenpurg wo. Rottenbuch Da. 3. do ward — aufgebrochen: da ward den herren von 


Yayıren botfchaft gethan, dann ſy heiten for R. aufgebrochen We. wären: waflend A, 
waſend w. 9. Ha 2. auf’ fehlt, Dd. 12. Pferffan D. . Bferfen d. Pferſach w. 13. Haus: 
ſchloß War. Berdan D. Berden d. Stetpach We. Krieſſghaber B. Kriegshaber dee. 
14. Syrrlingen Dd. 15. zuů: bey We. 18. wegger W. 20. ligen: pleyben Dad. 
‘si’ fehlt Da. . 


1. Riebenburg? Welches? S. die fühlich von bem obgenannten Ortfchaften ; 
Shmabminden, ebenfalle an der Sintel, 
an 2. Mering an ber Baar, fündfl. von nördlich davo 


198 10. Bähringen, sübtoeftlich von Auge 
3. Yichtenberg am dſtl. Lechufer ſüdl. bur 


von Augsburg. ©. auqh A 26 Anm. 2. u Dferjee, ganz nahe an der Weſt 
4. Kiſſing an ber Paar ſüdlich von ſeite von Augsburg. 
friebberg, Suningen an ber Sintel ſüd⸗ 12. Stablbergen, weft. won Pferfee ; 
Ih von Augsburg, Gbggingen zwiſchen Steppach, nörblih von Stabtbergen; 
Juningen unb Augsburg, nahe ar letz⸗ Kriegehaber, AI. von Steppadh; Ober: 
bauen, norböftl. von Kriegshaber, Täfer- 
5, Bobingen fünwetlih von Im _ bin en, norbwefll. davon; Hürblingen, 
en. 


king rdl. von Täferdingen; Gablingen, 

s. ‚Bl, C 311,7 —— von Hürblingen; Gerſthofen ſtl. 
bei der Sohn Zeepun von Hürblingen, am Lech — fänmtlide - 
l. V 223, 18; Bl. C Dörte anf der seheite son Augsburg. 


Mi 13. Wie a 
9, Rangenerringen am Sinkelbach, 14, Bgl. 311, Fi 





W223, 1 


19 V. Chronil des Hector Mülich. 
da warb die Tonaw als groß, das fie nit hinüber komen mochten. alſo warh 
das ftettuold ernider gelegt von 9 ftetten, geſchach bei Althain!. 

Es ward des jars ainen von Helffenftain ver hals abgefhnitten in des 


von Wirtenpergs vändnus?. 


3 30, 6 
ec. 
333 


A 3%, 21 
5. Jan. 


A 30, 16 


Anno domini 1373 am kindlins tag zügen 300 man hie aus zů füffens 
und gewunnen ‘den mardt Fridberg und [7P] verpranten ven3; verpranten 
auch Stetlingen bie veft*. 

Und am aftermäntag in ber nacht giengen fuͤztnecht bie auß> und 
verpranten zu mitternacht Todtenweis, Obenhanfen und pei Büchel und 
prachten des morgens ain groffen raub herhaim. 

Am obroft abent giengen hie aus, den man erlaupt, auf dreu hundert 
man, gen Paivellich und prachten mit in 300 haupt groß vichs on Hains. 


10 


- do giengen vdefjelben nachts wol als vil aus, den man nit erlaupt, gen 


6. Ian. 


Rechlingen und Effingen bes lands, das was ain unmwerlich und unge- 
famen gefüegts vold, und des morgens an dem obroft vor frümeRzeit von ı5 
Drüfhaufen® herhaim des weges. do rittent.fie Die veind an, Kraft Wanler 
und fein gefellen, wol mit 70 fpiefien und erftachen der unfern wol 100 


und 30 mann, und ‚hielten fich nit züfamen, und was faft paursvold und 
knecht. 


A31,1 


Da ward Wertingen prandſchatzt umb 2100 guldin, da Funden bie von 20 
Augspurg nit vor fein; das tetten die herren von Pairen. 


2. Althaim Dd. 
dienner und verließ fiben khinder hinder ime. 


4. In W no Zuſatz von fpäterer Hand: "in der nacht, der mar der fett 
5. zu fielen Dd. 6. Briberg Dad. T. *die 
vet’ fehlt 10. 9. Dattenwenß Did. Dttenhauferr Da. 10. ‘herein’ alle außer M. 
11. Na !aus’ in Wio “Treitnchht‘. 13. den man: *den was' alle aufier M. 14. Röch⸗ 
lingen W, Enpfengen D. Gmpfingen d. ‘daB’ fehlt M. 15. ungamen Dd. 
16. Craff M. Weiller Dd. 17. 70 knechten Dd. 100 und’ fehlt Da. 


1. In der Vorlage beißt es flatt 


‘von 9 fetten’ ‘von 8 ftetten’; vgl. A 


'25, 6; 


WB 248, 6, wo als Schlatort 
Windenftetten (Weidenftetten, ſüdlich von 
Altheim) angegeben ift; Ulman Stromer 
in St.⸗Chron. I, 31, 20; die anon. 
Ulmer Chron. im ber Beitichr. d. Ber. f. 
Kunf und Altertum in Ulm und Ober- 
Ihwaben. Jahr Y- 1871, ©.30. ©. aud 
Beilage II zu A 152, 27 umd Martens, 
Geſch. der im Königreiche Württemberg 
orgefallenen friegeriihen Creigniffe, 
Beil. X, 7 

2. Bl. 5, 3. ©. über den Zu- 
— Ereigniſſes mit dem 
I netrieg tälin, Würtiemb. Geſch. III, 
307 


3. In der Vorlage ſteht die Notiz 
unter 1372. Mülich rechnet bier wie 
auch an anderen Stellen das neue Jahr 
von Weihnachten an. 

4. Stäsling an der Ad, norböftlich 
von u sburg 

, sent mit dem Zuge bei A 


6 Tobtenwais, uörblih von Augs- 
burg; Edenhaufen und Pichl, beide in 
nächfter Nähe norböftlich davon. 

7. Bol. W 223, 23; WB 248, 12. 

8. Rehling an ber Ad, nördlich von 


Augsbur . fing fütöffich von Reh⸗ 
ding ; ülhaufen nörblih von Augs⸗ 
urg 


1373. 13 
Do macht der burggraf von Nürmberg ain frib zwiſchen unſer und 6. Miu 
ber beren von Bairen bis auf den weiffen fontag !. 
[s*] In dem jar zoch kaiſer Karl mit grofler macht in die mard zü Bran- 
denburg an ſant Ülrichs tag?. da mas hergog Fridrich von Bayren wider 
sden laiſer und hertzog Dit mit im. und in berfelben zeit hetten hertzog 
Hanns und Steffan groſſe jamelung im land zu Bayren und zügen über 
wald für ain ftettlin hieß Tüſch, und pranten unb namen da was ſie 
mochten ; in wär fchier zü kurtz geſchehen?. in dem warb dem faifer vie 
mard getäbingt*, darumb gab er feinem tochterman, marggraf Dtten, 30000 
ıoguldin und hergog Frivrihen von Pairen ſechtzig taufent guldin. darumb 
wolten fie aim gewishnit haben, da gab er feinem todhterman 20 floß vor 
dem wald und faßt den von Pairen ein Nördlingen, Dindelöpähel, Bopfin- 
gen und Weyls. 
Do ſchickten wir unfer botſchaft gen Eger®, da folt der kaiſer Hin komen 438,13 
ısjein. ‚und an faut Ratherinen tag raiten hie auß hertzog Fridrich von Dech, 
Hanns Öoffenprot, Conrat Ilfung auf dem Stain, Seybot Menichinger, 
Ülrih Horner. und ber kaiſer kam nit gen Eger. da ritten fie gen Prag 
und fhüffen nichts und verzarten 1900 guldin, dann vie hoffart was groß 
und wir waren ploß an gelt. es [s?] wär weger geweſen, man bet ven 
2 taifer nie gejehen und wär das gelt im Lech hingerunnen, bann ain follich 
toftlich botjchaft wär von dem bapft.ober künig von Franckreich genůg ge- 
weien, dann wir uns doch arm und vererbt fürgaben. der hertzog ſchüff 


AS5,5 
4 Juli 


1. Damad do macht Wu. 3. mardh w, die übrigen marckt'. 6. über welden D. 
für wölden d. 7. Tuſch W. Pyſch D. Piſch d. 9. marck' alle Hſſ. getaͤdingt: getar⸗ 
ringot W. getarringet w. gab: gar M. 11. gewishaig: gefunhait D. geſunt⸗ 
hait d. . 12. Dynckelſpiell D. Dinckelſpillen d. 13. Bopfingen: Pregeß Dad. 
16. Seibold Dd. Sebold w. "Mendyinger alle außer M 17. gen Jäger d. 18. 10 fi 
We. 13000 fl Dd. In corumpirter Form iſt von diefer Gefandtichaft noch einmal berichtet in 

® D 36, d Ge, W 14b, w Ne. fo groß Dad. 22. wann wir doch arm und verberbt waren 
Dd (in D “waren' für auögeftrichened “fürgaben'). 


A 36, 1 nebft Anm. 1. 
4. S. A 35 Anm. 4 und Muffat, 
Ueber die Größe und Schiefale ber Ent- 


©. hiezu A 39 Anm, 5. — DR. 
von ir, Legationes: ‘it: 328 d. dem 
Wichſler gen Saltzburg mit dem briuef 


daz man den fauflenten verkunt daz frieb 
wer. Esto mihi.’ (27. Febr. 

“A, Bgl. auch das Chron. Uoguntiae. 
in St. n. XVIII, 189, 10. Das 
ven Mälih an ge egebene Datum bes Ein- 
rüdens bes Kaiſers in bie Mark tft etwas 
zu Ipät. ©. A 35 Am 

3. Herzog Stephan ber Jüngere fiel 
von Cham aus in Böhmen ein, um ben 
Raifer zur Theilung feines in ber Marl 
Rebenden Heeres zu nöthigen, verbeerte 
viele Dörfer und verbranunte Tans. Bgl. 


—*— un ngen, welche dem Haufe Wittels- 

& für 9 btretung der Marl Branden⸗ 
Bars von Karl IV. verjchrieben worben 
Ind; garialer, Geſchichte Baierns II S. 


5 Bei ſtatt Wörd bei A 35, 15; 
bafielbe Mißverſtändniß wie bei Zint 9, 
©. bie Einl. S. XXIV Ann 
6. Vgl. Beilage V zu A 174, 2 C 
— 19; bie Vorbereitung bes Rathes ꝛe. 
40b 


28. Ian. 
1374 


A 36,6 
11. Nov. 


14 V. Ehronil des Hector Mülich. 
uff unfer coft fen ding. man ſchickt zü in, das fie herhaim ritten!, und 
famen wider octava Agnetis. 

" Yu fant Martins tag waren Des laifers rät, zwen behmifch herren, 
einer von Ryſſenburg? und ber von Golbnik 3 und der von Hohenloch bei 
dem von Wirtenberg. bie fehrieben her, das man aim treffenlich botſchaft zůs 
in ſchickte gen Kirchen. das dätten bie von Augspurg*. alfo fagten fie, der 
kaiſer wölt ain ſchatzung von ftetten haben, und warb mit groffer not auf 
das nächſt getäbingt, das wir dem kaifer folten geben 36 000 guldin und 


2 2 tanfent gulbin zů vatfchag. und ver kaiſer wolt beſonder haben 10000 gul- 


A 37,1 


A 32,8 


bin von juden hie5, und warb uns boch-verhaiffen , die juden uns in die 10 
täbing zu lan. aber graf Eberhart von Wirtenberg was ain verräter in 
ven ſachen und gab bie ftett dar, und müßten bie juden die 10 000 guldin 
dem kaiſer auch geben, oder [9*] die Bairen und der von Wirtenperg wolten 
über und gezogen fein. da müßten wir 60 burger hie zü pürgen fegen®, ob 
wir ſollich gelt auf zu nit zalten, fo fölten fie alle mit pfärben laiften zu 15 
Kirchain. do zalten wir herrn Kraften von Hohenloch& diener zü Nörb- 
fingen 18000 gulbin mit guldin und trindgefchterr auf 600 marck, bie 
mard umb 511, gufpin. die andern 18000 guldin gaben wir den herrn 
von Bayren zů Bridperg?. do geſchach an ben ftetten des reichs, das nie 
gehört was worben. got der unverftand alles übel! 

Die flat Ulm und etlich flett mit iv müßten geben 52000 guldin, und 
die juden in venfelben ftetten 12 000 gulbin; mer 8 ftett enhalb der Alb, 
Nördlingen, Dindelspühel, Bopfingen, ERlingen müßten 70000 guldin 
geben; die von Memmingen gaben 11000 guldin. das gelt namen die 
herren von Bayren alles ein®, da müßten wir leibting hingeben 1 guldin 25 
umb 5 gulbin 9, 


20 


4. Niffenberg W. Rofenberg w. Reyſſinburg Da. 6. Kirche M. Kirdyen an der egg Wu. 
8. getaringot W. getaringet w. 9, folten — ratfgah : folten geben 1000 fl. (10000 zo.) von 
den juden und 36000 von der flatt zü rattſchaß Wir. 9. 1000 fl. W. 11. taring We. 
12. 1000 fl W. 13. Paire M. 14. birgen W. 16. wir: mir D (und fo öfter in 
diefer Hſ.). 17. mit gold We. mit guldin trinckſchirt D. mit guldin trindgeidhir d. 
20. underfiand fih d. Der ganze Abfay fieht kürzer in D aud) auf BI. 3b. 


1. Beil. V zu A 174, 14. burg I S. 120. 


2. Zol. W 224,7; 0 311, 12. 

3. Der kaiſerliche Kammermeifter 
Thymo von Koldik. 
28 1 Die Namen der Geſandten bei A 
5 &. die Beilage IV zu A, insbeſ. 

6. Die Namen ber Bürgen find aus 
ber Vorbereitung bes Rathes ꝛc. BI. 41b 


aufgeführt bei Stetten, Geſch. von Augs: 


. Zur Aufbringung ber geforberten 
Summe beburfte es ber äußerten An- 
frengung. ©. bie vom Rathe hiezu ge» 
troffenen Dabregein in ber Vorbereitung 
bes Rathes 2c. DI. A3b ff. Ueber die Zah: 
lung der vom Kaiſer geforderten Summe 
f. A 37 Anm. 2. 

8. Bgl. Stromer in St.» Chrom. I, 


2,5, 
9. Wie Zint 8, 2. Bgl. die Bariante 


1373. 1374. 


15 


Des jars zů dem obroften waren zwen grafen von Nötlingen, die ge- AB,6 
winnen bem von Oſterreich ain fiat ab mit gewalt. do famlet fi der von 
Balfe, des von Oſterreichs Iantvogt, ſob] mit groffem vold und belegert bie 
fat und gewan fie widerumb mit gemalt, und fieng bie zwen grafen und 

sanderir helfer, ritter und knecht, und fehlüg in bie köpf ab, nämlich den 


waien grafen und 42 eblen, 


und 31 knecht wurden erhangen; und den 


Inaben ſchlüg man iegelichem zwen vinger ab. 
Desmals fing fih ain Trieg an! zwifchen dem herrn von Badaw? 
und ber Venediger. ber künig von Hungern? lich dem von Badaw vil 
wbolds und der hertzog von Öfterreich? Iegt die ſtraß nider gen Venedig, do 
gab ber von Badaw dem von Öfterreich Velter 5, Sibitat‘ und Kaltin⸗ 
eh? und tätten groß ſchaden anainander. 
Man fat des jarg aim ungelt hie anf wein, torn und ander 
kaufmanſchaft: vom wein 4 maß vom aimer, auf ein ſchaf korn 8 du., 
sein ſchaf roggen gen mül 3 du.; von ainem mechliſchen oder ſchweren tüch 
60 dm, von ringen tüechern 30 dn. vom loden 2 ß.; von 100 & pfeffer 
und imber 4 ß., ain ſcheib ſaltz 1 8. 3 du.; aim ſchineiſen 1 du.s waren 
burgermaifter Peter Egen, Hannd Gofjenbrot. 
[ie] Rah Criſti gepmt 1374 jar am 13. tag julit warb der krieg verricht A a0, 14 
%wilhen den herrn von Bayren und der flat Augspurg. die richtung macht 
der patriarch Marquard des gotshaus zu Aglay. wir bieltens altzeit, aber 


tie Batr hieltens nie kain tagꝰ. 
8. wriſchen den’ alle Sf. 9. den von Md. 11. Belterb Di. Federß a.  Katniefh 
De, KRaltmeih Wu. 14. taufmanſchaß Dad. 15. *oder' fehlt Dd. oder anderm 
ſchwerem tůch m. 16. ringern Ddu. 17. und imber' fehlt Dd. ® 


zu A 33,5. — Nach einer in ber Bor: 
bereitung bes Rathes BI. 436 ff. erhal 
tenen Anerbnung des Rathes wurbe be 
finmt ‘das man meniglich, wer befien 
begere, wie allt ober jung bie von jaren 
ſeyen gelegenhayt des allte:s Icyb- 
ins auff aim rath zů fauffen geben ſoll, 
nämlich auff zwen leyb ain fl umb 7 und 

Ich ober he auf ainen Ienb. ainen umb5fl, 


ain wiberf 
wie biefen Prien N, nowsky, 
u —— 1V, I „52h: 
—— Herrn. Bob 
v. Carrara, err adna, 
18550— 1388, mit ben Venetianern in 
tinen Greuzſireit verwidelt. 
3. Lubwig I. 1342—1382. 
4, %eopolb LIT. 1378—1386. 


eltre. 
ividale. 

— Kaltineſch? Die den Herzogen von 
Oeſterreich angebotenen Gebiete waren 
Valſugana, eltre und Belluno. 

8. Die Einführung biefes 1 Uu en 
hing mit ber an ven Katfer zu je 
ben Zahlung zufammen. Unter vn * 
Beſchaffung der benötbigten Summe er- 
laſſenen Anordnungen (Borber. ꝛc. J. o.) 
findet ſich die “das auch ain ungellt auff alle 
wahren, was ber mennſch im ber flat Augſ⸗ 
purg niefjen und geprauchen, ſolt ange⸗ 
ſchlagen, auch durch feine verordnete herrn 
ein euommen und dem rat überanntwurt 
werden’. S. dort auch das Genauere über 
die Ungelbjäße. 

9. Zur Sache ſ. Bell. VIzu A. Die 


A 31,8 


16 V. Ehronif des Hector Mülich 


A 38,22 Es ward ain ungelt bie anfgefegt zu oflern: vom wein, den man fchandt 
umb 6 bn, und darunder, gab man von aimer maß 1 dn., und was man 
höher fhandt, von der maß 2 du.!, und vom met 1 dn. des mäßten alle 
Ihenden ſchwören. . 

Item kaiſer Karl zoch auf den bifhof von Meng hertzog Rüprechten 5 
von Heydelberg zu lieb. der bifchof enpot dem kaiſer zu, er wölt bifchof fein, 
es wär im lieb oder laid, und wolt den kaiſer gefangen haben. dem gab ver 
biſchof auf fein beger gelait aus feinem land, alfo zoch der laiſer mit ſchan⸗ 
den gen Nürmberg. 

Do fiengen die von Augspurg ir juden und müßten in 10000 guldin 10 
geben.? des warb kaiſer Karl innen und fhüf, man ſolt die 10000 guldin 
wiber herausgeben ben herren von Bayren. und wir heiten doch vom 
feifer güt brief, das wir bie juben wol beſchätzen mochten. es half nichts, 
der kaiſer was nit gerecht. 

12 a [10°] Am fontag letare in ber vaften rait biſchof Burckhart von Elerpach is 

7 hie zum erſten ein als am biſchof. 

Am, 4 Kraft Wanler und fein helfer erſtachen die zwen Hirten unter der 
obern herd, als fie das vich Über Lech triben, und ließ fie 
nadent tot ligen.“ 

2Min An unfer frawen tag annuntistionis famen ber ain Iegat und carbinal 20 

von Rom von der Seul und fang das ampt an dem oftertag, da was ain 

groß vold bei. 

Zwen burger von hinnen, zwen loder, wurden geſtimlet vom Jacob 
Pütrih bei Schrobenhauſen, wie wol ain frid zwiſchen unſer und im 
12. Mai gemacht ward. und am freitag nach ascensionis domini berüft man: 25 

wer Jacoben Pütrich precht Lebentig, den wolt man 1500 guldin geben, . 
oder wer in. tot precht, 1000 guldin, und barzü ewigclich ſtuirfrei figen 
laſſen. 


A42, 11 


A42, 20 


A 39, 15 


4. alle ſchenck Dd. 11. das 
20. annunc. das if der verfindung Da. 
in M. inen Dad. 25. ascens.: efieng Dad. 


27. flattfren D. flat frey d. *fihen laſſen' nur in MM. 


8. ‘der begert glait do gab im der bifchof glait' alle außer A. 
ward M. 17. Weyller Dad. Waller w. 
famen A. 2. unfen We. unß Dad. 

“26. ‘precht' fehlt MDd. 


Richtungsurkunde ift vom 14. Juli 1384. 
©. im Augsb. Urk.B. II Nr. 646, 650, 
651, 652, 653, 661. 

1. €. auch die Variante zu A 39, 3. 

2. Bgl. oben S.14, 9; die Anmert. 4 
zu A 42 und Beil. IV zu A 168, 31. 
Die dafelbft 168, 35 angezogene Urkunde 
vom 21. Dec. 1374 findet ha gebrudt im 


Angeb Urf.:B..II Nr. 657. 
. gl. A 38, 4 


n Bgl. C 311, 31. Nach Gafler 
&.1514 gefchah biefe That aus Rache für 
bie Hinrichtung des Wilhelm Wauler 
(ſ. unten), die laut A 43 Anm. 5 im 
Sehr. des gahres 1374 crotgte 

5. S. A39 Anm. 5 


1375. ' 17 


Amo domini 1375 an fant Maria Magbalenen tag kam bifer ze. Suti 


brief: 


Wir Leupold, von gottes gnaden hertzog zü Ofterreich, ze Steir, 

zu Kernten, zü Crain, graf zü Tyrol embieten ven erbern und weifen, 
s[11: unfern befonvern lieben ven burgermaiftern und rant zü Augspurg 
unfern grüß und alles güt. wann bie welichen herrn in Proving und 
umb Avian den gefelichaften von Britani und andern landen auf in ge⸗ 
legen find, follich güt und gelt geben habent, das fie ab im ziebent und 
mit anderm groffem vold, das zü in gefchlagen bat, in teutfche land durch 
»» Burgunie komen wöllent gewaltigclich, als wir mit güter kuntſchaft und 
wanrhait erfaren haben, wöllen wir leib und güt barlegen, das mir das 


mit gottes Hilf weren und unberftaun. 


darumb bitten wir euch 


vieifjiclichen, das ix uns darzů beholfen feient, und das bevendt, ob das 
vorgenant vold bie burchprech, das man nit wißt, wo das erwünd, und 
u das die fachen teutſch Iand angat. datum zu Reinfelden. 
Darnach enpot er uns aber umb Hilf bei heren Dainrichen von 
Ellerpach 2. fie waren gelegen auf dem von Ment, bie täbingten fie auch 


ab in. 


34 fant Michels tag kam die gejellichaft an Rein und für Stroßburg, a as, 13 


„man hieß fie die Engellenver ober das englifch vold®, und waren 70000 
man zu roß und 12000 z& füß. die pauren fhlägen tr wol 400 ze tod im 
borf zu Ins bei Perent; nnd bie von Peren fchlügen ir ze tod in amem 
[11] framwenklofter, hieß Sramprunnd, an fant Johanns nacht Baptiften 6 


5. bargermaifter M.Ddeo. 
7. *umb’ fehlt w. 
lichen M. 14. erwunden d. 
auf den von Dieb M. 

Zlender M. Gegenlender Dad. 
Di. Berren W., 


1. ©. biegu A 43, 13 mit Anm. 5. 
Der Brief iſt auch gedruckt iu der Augsb. 
Chron. in Hormayrs Taſchenb. 1834 
S. 117 mit mehreren, wie es ſcheint, der 
Nachläffigkeit des Abſchreibers anzurech⸗ 

enden S. 


n auten. nzen 
eichnowsty IV, 161. * 

2. BR. 1375, Generalia: it. 8 Rd. 
umb welſchen wein Haiurich von Weſter⸗ 
nach do er uns bracht einen brinef von 
ven gen Dfterreih. Deus ih adjutorium.’ 
9. Sept.) 

3. Bgl. W 224, 18; ‚Königshofen 
in St⸗Chron. IX, 815, A nebſt den dazu 
geböreuben Anmerkungen; Chron. Mo- 

Etädiehroniten. III. 


7.8. in’ und *find' fehlt Da. 


6 Boving W. zü Povinp (zů' aus ‘in’ corrig.) o. Profenß a. 


10. Burgund Da. Burgundia w. 13. vleifl- 


15. Reyfelden MW. 17. Elrpach M. Elberpach w. 
gedingettm D. gedinget d. teringot W. tarringet w. 20. Egen- 
‚70000 in 7000 corrig. D und darnach aud in d. 22. Bun 


guntiac. in St⸗Chron. XVIIL, 196, 3 

4. Die That von Imſt (Ins filböftl. 
von Erlach in der Nähe bes Bielerfees) 
ift betätigt durch Juſtingers Berner 
Ehron. ed. Studer p. 143, wo jedoch bie 
Zahl der Toten flatt auf 400 nur auf 300 
angegeben Fi Bol. Bögelin, Geſch. der 
Schweizerif en Eidgenofſſenſchaft I, 172. 

5. Ueber das Blutbad bei Frauen- 
brunn (gwifhen Bern und Solothurn) 
ſ. Königshofen in St.-Chron.IX, 819,8; 
Chron. Moguntiac. 1. c. 196, 24 mit 
Anm. Bol. Bögelin I, 172. 

6. Das von Mülich angegebene Da- 
tum ‘an fant Johanns naht Baptiften’ 


2, 


18 V. Chronik des Hector Milich. 


wol 800 man, verpranten ire vil; man maint, das ir daumb wol 2000 er- 
ſchlagen wurben. fie zügen wider haim für Mümpelgart ein. 

Wilhelm Wauler und Schabüg wurden auf dem Perlach enthaupt ; 
hetten uns vil ſchaden gethaun.! . 

Und des jars was ain grofjer fhelm umder den wilden thieren, Die fand 5 
man tot ligen in welden, als hirß und hind. 

2 Des jars am nechſten tag nach Mathie apostoli und was fontag 
25. br. und Walpurge virginis deffelben nachts ward Merdiin Hangenor 
enthaupt auf dem Perlach vor dem ftod, 4 or nad mitternadht, und was 
vil volcks auf dem Perlach. und geichach darumb, das er ber ftat güt 10 
helich und gefärlich an ver fteur abtrüg und in täſchen ftieß®. 

Der gulbin galt 80 dn., ain ſchaf roggen 6 &, haber 21/2, gerften 
4 @. das was von der burger gepot, ber vogg het funft 8 & golten und 
haber 4 &, als er auch vor dem gepot geben ward“. 

[12°] Es warb ains fchüchfters weib, hieß der Efcher, bei liechtem tag 15 
ermürt in irem haus. der morder warb gefangen und gerabprecht. 

Nach Erifti gepurd 1376 jar an fant Georigen tag zoch faifer Karl mit 
feinem fon Wentzlaw gen Frandfurt und macht in zu römiſchen könig, darumh 
gab er den churfürſten groß gütd. und warn gekrönt zu Aach an fant Mar- 

13. 3uii grethen tag. und rait wider gen Nürmberg und kam wiber gen Brag. 20 
A 45, 1600 fanten der römiſch künig Wentlam und der kaiſer ir treffenlich botjchaft 

her, das die ftat dem newen könig folt ſchwören. do ſprachen die rautgeben 
zü Augspurg, fie wolten® gern thin, doch vor item herrn den koͤnigk 
Wentzelao, und ir botfhaft zu im jenden. das wolt die botſchaft nit auf 
nemen und ſprachen, wir wölten dem könig präd machen gen andern fletten. 25 


A43,9 


A4,1 


A 44, 18 
23. April 


2. *in’ fehlt We. 
wilde thier w. 
heimlich d. 
Röchlinger und Hank Räm.' So auch in w. 
feblt d. 15. Ofter Wu. 16. gerederett Dad. 
WwDäd. 23 zů Augdpurg’ nur in M. 24. finden D. 
andern fleten: den genanten ftetten Dd. 


3, Waller w. 6. binden Dd. hirß und wild W. hirſch und ander 
8. Merdie Dd. Marquart We. 11. ballih D (fpäter in haimlich corrig.). 
Sn W von der erfien Hand noch nachgetragen: “Do waflend burgermaifter Ulrich 
13. for der geburger bott D. 4 —8 5 
19. befrönt V. 21. ir foftlich 
25. prauch Dd. gen 


ift in ‘Sant Johanns nacht Evang.’ 
(27. Dez.) zu verbefiern. ©. zu dem 
Datum A 44 Anm. 3. 

1. Bgl. A 43, 5 mit Anm. 3; Gaſſer 
1514, 

2. Bgl. C 312, 15. 

3. Vgl. W 224, 11. C 312, 16. In 
dem Zuſatz Walthers (Bar. zu 3.11) follte 
es ftatt ‘ Ukrich Röchlinger’ beißen “Kon- 
rab Röchlinger. S. A 43 Anm. 1. 

4. gl. W 224, 14; Gafler 1515. 


5. Meberdie „Gewinnung“ der Reichs⸗ 
fände für die Wahl Wenzels f. Died. 
Neichstagsacten I, 6 ff., Über Die Wahl 
und die Krönung ebenda, ©. 71 bezw. 
1 


6. Am 21. Juli 1376 benachrichtigt 
Kaiſer Karl die Städte Augsburg, Ulf zc. 
von der Wahl und Krönung feines 
Sohnes und fordert fie auf, gleich andern 
Städten bes Heiches vorläufig den von 
Denzel gejandten Kolmann von Donner: 


1376. 1377. 19 

do ſchwur diſe fiat Dem newen künig. desgleichen tätten die von Nördlingen, 
Ehlingen und andere, aber Ulm und Reutlingen fasten fih !, vestameny2,! 
ſie nub groß güt, Coftnig und ander ftett ir fünfzehen, dann fie forchten, 
man wurd fie bejhegen als vor. und zü fant Michels tag zogen kaiſer Karl, W 23, — 
skümig Wentzlaws, vie kaiſerin und der von Wirtenberg und belegerten ſihꝰ Ser. 
für Ulm?, aud [12] der burggraf von Nürmberg und ander herrn Ingen 
da 7 tag und pranten, was da umb was. die von Ulm pranten ſich felb atn 
tal. hertzog Fridrich von Bayren und etlich fett ritten dazwiſchen und 
machten ain friv bis fant, Martins tag. do zoch der kaiſer wider gen 

so Rürmberg. . 

Des jars hůb man an ze graben den graben vor dem thor bei parfüfler „512 24 
firden, das tätt den in der vorſtat zom, und beſchach vil red gen ainem rat 
darımb. 

Item Hanns Räm, burgermaifter, und ber Hanne Tendrich, wogt®, 4 50, 10 

ıs fingen den Bartholome Zoller, und ward int das haupt abgeflagen auf dem 
Perlach. 

In dem jar hett der biſchof von Mentz 800 ſpieß vor Speir. da 
lamen bie von Speir ze in heraus und ſchanckten in zwai füber weins 
und zehen malter prot und 4 falmen und fprachen zü dem bifchof, wo er 

»hin wolt. da ſprach er: auf den grafen von Pitt. und bo am morgens 
ver tag bergieng, bo fielen fie ven von Speir in ir vorftat, bo zunten 
die von Speir ir vorftat felb an, das was ir gelüc und warb nichts ge» 


Ihaft 4. 


Anno domint 1377 an ſant Pauls kertag lagen vor Kaufbeyrn hertzog un 


1. 'mewen’ fehlt Dd. 4. ‘jog’ alle außer M. 5. befegeit Dad. 9. do: doch MW. 





14. ‘vogt‘ fehlt M. 2. Eyip Wu. Bitſch Da. 21. *do zunten — vorftat’ febit Da. 
fein umb Eberharb- von Freiberg die Eilwae., in Mon. Germ. script. X, 41; 
Die Ben zu an und zu. beurlunden bie anonyıne Ulmer Chrom. ind. verh d. 


Mn m je —— Urt.-®, 
a 665 (Kege), ebenbe Nr. 666, 
bezw. 668 der Eid von Rath und Bür Fr 
(haft der Stabt Augsb. (bat. 12. 

1376) und die Beftätigun ung ber ftäbti gi 
Jitgien durch Wenzel (dat. 20. 


1.e. über bie Anftände, bie BB au 
Seite ber Stäbte wegen der für W 
verlangten Huldigung ergaben, bie 
Reihbtageacten I, 155 Anm. 1. 

2. Bgl. Etromer, St.⸗Chron. I, 35, 


10; Chron. Moguntiac. St. Ebron. 


XVII, 197, 18; bie Detmar Chron,, 
St.«Ehron. XIX, 562, 23 ff.; Chron. 


Ber. f. Kunft u. Alterth. in Ulm u. Ober- 
ſchw. 1871, ©. 30. 

3. Ueber Hans Rem j. A43 Anm. 1, 
über „oans Dendrich A 43 Anm. 2, 

Es handelt fih um den Zug- des 
Spckter Biſchofs und Mainzer Erzbiſchofs 
Adolf von Naffan, der anfangs Mai bes 
Jahres 1376 vor Speier erſchien, vielleicht 
um die Stabt ihrer Privile sgien zu be 
tauben. Die Borftadt Altipeter fiel zwar 
bald im feine Hände, aber ein Sturm auf 
die Stadt ſelbſt (am 6. Mai) fcheiterte 
trog zweimaliger Wieberhofung an ber 
Tapferfeit ber Bürger, woranf ber Biſchof 
nad) weiteren Berluften am 10. Mai ab» 
—— Remling, Biſchöfe v. Speier I, 651 ff; 

ehmaun, C —35*— von Speier S. 719 ff. 


2* 


20 V. Chronik des Hector Mulich. 

Fridrich von Ded, der bifhof von Enftett, der berm von Bayren [ı3*] 
biener und der von Haydeck und tätten brei groß flürm. da warten fi) die _ 
von Beyrn manlich, alfo müßten die mit ſchanden don bannen ziehen. 

An fant Johannis baptiften tag hetten herkog Frivrihd Hanns und 
Steffan von Bayren ain groffen hof zů Werb an der Thonam 2. 5 

3 pfingften 3 kam der Haufer* von Plawpeuren mit 100 fpiefen für 
Bibrach, waren des von Hohenlochs diener und namen in das vi; da 
zügen die burger herauß und fachten mit in und lagen in ob mit gewalt und 
ſchlügen 20 edel ze tod und fürten 7 in die flat, 

Am dornstag vor dem hailigen pfingftag wurden die nachgeſchriben 10 
herrn erfchlagen von der fett vold vor Reutlingen >: 

Graf Friedrich von Zom ritter, der Langherr von Nereshain, graf 
Ülrich von Tübingen, her Berhtold von Sachſenhaim, graf Hanns von 
Sworgburg, herr Frivri von Sachſenhaime, her Götz Schover fürts 
paner, her Hanns der Fend, herr Nenhart von Lindburg, herr Conrat von 15 
Tiehtenegt, her Sweyger von Hohengundelfingen, herr Bernhart Kaib zü 
Hoderftain, herr Hans von Salvdened, herr Burchart Sturmfeder, ber + 
Wolf von Haufen ein frei, herr Hanns von Rundenperg, Hanns von Luft- 
naw, Seyfrid von Yelenburg, herr Eonrat von Höffingen, herr Conrat der 
Kayfer, herr Walther von’ Hodhenfels, Seytz Waler, Swenger von Ge- 20 
mungen der fwarg, [1] Schrab von Bernhaufen, Hainrich Kircher ze 


W 226.19 
24. Juni 


A 50, 18 


Ww 225,11 
14. Mai 


Ww 225,13 
A51,12 


3. von Peurren W. 4. batifla W. pabdiſcht Da. 5. "An fant — Thonamw’ fehlt w. 
12. Soren Dd, Zoller Wer. Lanztzher vou Nerishaim Dad. 13. 14. "Graf Hanns — Sachſenh.“ 
fehlt Dd. 14. der Schober’ Wer. (in oo “Schoderer' aus ESchoder' corrig. u. fürß' durchſtrichen). 
Schoderer D. Schotterer d. 15. panerherr w. der fenderich Dad. Lenhart (Lien- 
hard d) von Linburg Dd. 17. Söldel Dad. 18. Bindenberg Dd. Luſtna Dd. 
19. Felenberg Mio. Follenburg Dad. Sefingen We. Heffingen D. Hopfingen d. 20. Kaſer d. 
Seyp: fein Da. Wauler W. Waller Ddw. Sweyer: ſchwager De. 21. Schaub 
von Benkhauſen Dd. Kirchher Dd. 


der —F gleit des Abſchreibers zuzu⸗ 
ſchreiben Von den Entſtellungen 
der —* felen nur bie ärgften hervor⸗ 
gehoben. rang Son Grolghain (in A 
52, 6), bei 225, 16 ein „Laug von 


35, 1, * Bgl. Stromer, St.⸗Chron. I, 
z3 Chron. Aug. bei Öfele I, 16. 
Bol. Stromer, St.-Ehron. J, 36,13. 
ißverftänblich aus charfch wie 


au Zind 18,1 diefen ehrt der alten 
ehromit, —F mehr verſteht. 
Konigshofen in St.-Chron. 
IX, {ri 2 ; Nik. Stulmanns Thron. im 
31. Jahresber des hiſt. Ver. f. Schwaben 
und Neubur 78 19ff.; die Conſtanzer 
Chron. bei Moue J, 3216ff. Ueber die 
Verzeichnifſe ber bei Reutlingen Gefalle⸗ 
nen ſ. A51 Anm. 1; St.-&hron. IX, 
834 Anm. 2. Das Berge eichniß Mülichs 
ſtimmt am meiften mit W 225, 13 ff. Die 
meiften Abweichungen hiervon dürften 


Ereshatm“, wurde bei Mürih zu einem 
„ber Langherr von Nereshain“; Welfflin 
von Weingarten bei W 226, 2 zu einem 
Wolf von Umbgaigen ; der Sperberögt 
bei W 225, 27 zu ben zwei Namen 
—2 eder Einige bei W vor: 
kommende Namen find von Mülich aus- 
gelafien. FR bem Ganzen |. Jacobſen, 
Die Aa t bei an den Diſſ. 


2 6. Friedrich von Sachſenheim aus A 


1377. 1378. 21 


Gerkingen, ber Haimich Waler ritter, Conrat von Liehtenaw, Conrat 
Druchſäß!, Albrecht von Biler, her Eberhart von Stöffel aim frei, Hainrich 
von Liechtenegt, Diepold von Neydlingen, Conrat von Stainhaim, Wolf 
Hanenſchilt von Pfaenhaufen, Wolf von Umbgaigen, Walther Spet von 
sEftetten, ber Hainrich Mager ritter, Seyfrid von Grabingen, ver Minich 
von Hochſtain, Senfrid Bafel von Orbachaim ain Brand, Herman von Or⸗ 
bichaim, Hanns von Grönenbach, Conrat von Haidenhaim, Raff von Liechten- 
fan, Leupold von Wintzhaim, Wolf von Fronhoffen?, Frick von Kirchaim, 
Wilhalm Schodrer, Wilhalm Turen von Kreshaim, Conrat Pilgrin, Herman 
von Bollenftain, Endris Zobel von Kagenftal, Rüprecht Gebfatel, Hanns 
von Tagental, Wolf Hochfchlig 3, Sperber, Zeder. 
Der eveln waren erjchlagen 86 man, drei ligent noch da, die man nit 453. 17. 
ertennen Tan, die hetten güte paingewand an. fo find vil ſchintfeſſel in unfer 
fat z& Reutlingen, die ſůchen ir herrn, der fie nit finden, wann wir wolten 
ısteinen von ung füeren laſſen, dann ir aigen knecht, die nomen ire herren und 
hetten geleit zü uns, und wurden all tot von uns ausgefüert. beſchach zwi- Ası, s 
hen ver flat und fant Lienharts kirchen. graf Ülrich von Wirtemperg, der w28,16 
hernach zü Wen! erfchlagen ward, der was auch darbei und kam darvon ges 
flohen auf Das ſchloß Achalm. 
a] Do man galt 1378 jar do ward bie reichitatt Giengen vom reich 
getrungen, tett der von Wirtenperg. er müßts beifelben jars wider ledig 
ſagen, das fchüff kaiſer Karl zu’ Prag‘. 
Die von Bopfingen zerprachen ein floß, ſtünd ay irem flatgraben, Ass, 4 
ind fingen darinn ain von Stainperg und fein knecht und ſchlůgen in ire 
1s heupter ab. 


1. Bauller W. Baller Ddw. 2. 'Biller’ alle außer M. Stepfel d. 3. Neydingen Dd, 
4. Hannenſchilt WD. Bangenfilt d, in w von fpäterer Hand durchſtrichen und Hahſchlitz' da 
für geichrieben. Umgager D. Emgager d; in w von fpäterer Hand in Jüngingen' corrig. 
5. Mager' in D aus ‘Magen’ corrig. Gabringen D. Gabingen d. 6. Eberbachaim W. 
in so *Bafel’ durchfrichen und *Eberb.’ Th “Eberbach” corrig. Erbichaim Wer. 7. Grempach D. 
Grumbad; so (päter corig. aus Gronenbach). Maff: graf D. 8. Senhoffen A. 9. Durn 
D, in» Duͤr' über audgeftrichenem "Zum". Krößhaim D. 10. Gobfatel M. 11. Tape» 
dell D. Rapental Wo. Wolf Hochſch.' in so durchſtrichen (ſ. Bar. zu 3.4). Zöder D; Wio haben 
beide Ramen zufammengefchrieben: Sperberzeder; daraus hat ein Späterer in so gemacht: Hans 
v. Eperberied. 13. ‘güte’ fehlt D. 14. zů R. tumen Wu. ſuchten D. füchtend Wu. 
fanden We. "der — finden’ fehlt D. 20. Gengen D. 25. beppter D. 


1. Eonrat Druchſäß der kün ber 4. ©. Belzel, Kaiſer Karl IV. II, 938. 
vadieg, fm A 52, 15. Bol. Zink 22, 2; A 58 Anm. 3, Die 
2. Wolf von, Fronhoffen der ‘Wolff Urk. dd. Nürnberg 31. Aug. 1378, Durch 
ton Fronhofen' in A 53, 5. welche Karl IV. die Stadt Giengen wie- 
3. Wolf Hochſchlitz ift mit dem ſchon der zum Reich nimmt, in D. Reichstags: 
vorher genannten Wolf Hanenfchilt von acten I, 215 Nr. 120, 
Pſaenhauſen identiſch A 52, 21; W 226, 1. 


22 V. Chronil des Hector Mülich. 
A55,7 Die von Scaünshaim und ander edel namen ven von NRotenpurg ir 
vi, das warb von in abereilt und etlich erſchlagen und gefangen ver eveln, 
und triben ir vich wider haim. 


Die reichftett zügen zü. Ulm aus und gewunnen Arnegg und Bran⸗ 
venburg, Premenperg ven ſtain und zerpradhen die alle. befchach züs 
pfingften !. 

Do zügen die reichftett zit veld mit gewalt in des von Wirtenpergs land 
und tätten groß ſchaden mit prand und raub, darbei waren wir von Augs⸗ 
Ass, 1 purg mit macht. fie gewunnen auch Achsperg und Münſingen, Harneck und 

Pollenperg, das ward alls zerprochen, und Hochdorf ob Ehingen und Mar⸗ 10 

gersheim und Roffenftain bei Geyslingen, und pradten mit in gen Ulm 
456, 14 hei 800 haupt vichs. fie zerpradhen auch Stogingen?, auch lehen die ftett 
am See [147] 500 fpieß dem fetten und des von Oſterreichs lantvogt 
300 ſpieß, und der ſteit zeug aller zoch in des von Wirtenbergs land gen 
Eßlingen, gen Reutlingen und zogen für Stäggarten und wüften die wein« 15 
reben ain gangen tag und ſchuͤſſen gegen ainander und zügen in des von 
Wirtenpergs land oben und unden und neben, hinder ſich und für fih, alle 
um Stüggarten und pranten alle dörfer ab und tetten groß ſchäden, und 
waren da 14 tag und famen wir und ander flett/all wol haim. 


A5s, 14 


A 5, 18 


A 59, 6 Des jars ftarb kaiſer Karl zů Prag, der ward alſo Herrlich 20 
befungen in 17 tagen anainander ob erb umbegraben umbge- 
tragen . | 

Es geſchach an dem antlaftag zü Reichenweil vor der flat im der nacht 


A 63,8 
des teufeld gewalt mit groffer ungeftüm alfo, das ieverman ze wach und 


1. Sanshain W. Sanßhaim w. Eonfihaim D. 
edlin D. 8. mit prennen und rauben D. 9. Aſchperg D. Hornõgg D. 10. Mau 
garftain D. Margerflain d, 15. Stüttgart DWw. 16. 17. und zügen — für fi: und 
jügen dem v. W. allenthalben durchs fand Wi. 19. 9 tag W. und kamen all ftett 
darnach wol haim Wi. 21. in 17 tagen was er ob erd anainander Wer. - und 
getragen d. 23. antliftag Da. 24. groſſen ungeflem Dd. das grofe ungeftiem warb 
gehört alfo Wo. 


2. und ettllich erichlügen und fengen die 


1. Bgl. A 56, 1. S. Stälin IIL 


am 16. beendet waren ; Somit wurde Karl 
325 unb ben nächften Abfatz bei Mürkd. 


thatſächlich erſt am 17. Tage nach feinem 


2. Achsberg ſcheint für Arnegg, Har- 
Heben für Herniugen (A 56, 3; 56, 4) zu 


3. Vgl. A 59, 6 und 63, 5. Der 
geihnam. bes Kaifers wurbe 11 Tage lang 
öffentlich ausgeftellt, worauf am 12. bie 
Beifegungsfeierlichkeiten begannen, die 


Seth e beigefett. Bell IH, 942 ff.) 
Die Bel reibung der Leichenfeierlichkeiten 
ausführlid nah einem wahrſcheinlich 
aus Prag ggelemmenen Beriht in A 
59, 9 ff. ©. auch den Anhang I Nr. 10, 
BL. 178 ff. 


1378. 1379. 23 


warnung kam big an den tag. vil lait wurden unfinnig. darnach verpäten 
fe gotsſchwören und wüchren und auber fünd und hoffart. es was ain 
firh in der ftat in Marie eeren geweiht, wann man bie unfinnigen dahin 
pracht, jo wurden fie geſund umd erledigt von dem pöfen gaift. 
s.ıs] Nach Chriſti gepurt 1379 jar an fant Jaçobs tag famen die von As, 13 
Augepurg in punt zu den andern reichöftetten und d müßten haben bun- 
dert fpieß. 
Darnach zü fant Thomas tag fast .man bie, das alle pfaffen undAseı, ıs 
clöfter müßten fteuren alles, das fie betten auf dem land und bie von 
1sehenben und andermi, aufgenommen ire heufer, da fie mit wejen inn 
maren. 
Des jars kriegt der kunig von Hungern und der Patriarch in Frigaul ?, A 65, 1 
der was ain herkog von Ded3, und der von Badaw und die Genuer mit 
ven Benebigern. do heiten Die Benebiger 14 galie, die fingen die Ge- 
ssuuer, und wurben erflagen und gefangen der Venediger 8000 man. dar⸗ 
nach kamen die Venediger für Glotz mit 400 galee und mit 300 Heiner 
fhifflen * und fachten mit ainander 4 tag und nacht und wurben dem künig 
von Öungern 2000 man erflagen und ven von Glog 4000 man. darnach 
lamen aber die Venediger haimlich für Slot, des wurden die Genuer innen 
„und erflügen den Venedigern 200 man ze tod. do wurden die Venediger 
mit ganger macht und ir hertzog mit in auf fein und füren für Glog und 
lagen 11 wochen darvor. [1?] da famen die Genuer und namen den Bes 
nedigern 7 galee und leib und güt, dannoch beliben die Benediger vor Glotz. 
und zü fant Johanns Baptiften tag da ergaben fi die von Glos, dam fie 
>; hetten nimmer zu eſſen; und fiengen 4063 man und fürten fie gen Venedig 


1. das ied. wacht und wamung kam Wi. das fl leut wardend unfinig Wu. 23. wüder 
V. wuecher w. 4. Diefer Abſaß findet fi unter 1379 in W 196 «ww 378 in einem 
etwas anderen Audzug aus A nachgetragen. 6. Bor *bundert' in M eine Lüde gelaffen, 
ald wenn noch eine Zahl hätte eingetragen werden follen. 10. *mit wefen" fehlt 
We. - 12 Prigal d. 14. galee Wi. - gallie D. gallea de In W ‘Genuer’ durch⸗ 
ſtrichen und *Ungern" darübergefchrieben. lingern s. 20. 2000 man Dad. 23. gallen 
D. galleen d. 


1. Scheint ans einem Mifverfichen 3. Der damalige Patriarh von 
ou ine der Borlage, A 64, 21 fiehenden Aquileja war Marguart von Randegg 
bem zechenden entflanben zu fein. 13651381, vorher Biſchof von Auge 
5. u dieſer Stelle gehörende Anın. burg. 
—8 die Detmar⸗Chron. in St. 4. Eine Entfiellung der Borlage A 
IX, 567, 22. 65, 7—10, 








24 V. Chronik des Hector Mülich. 


in prefan. de zugen die herren und die Genuer aus und gewinnen Gaffens, 
Pareus. die von Geuu heiten 35 galie, . 

A 66, 12 Anno 1380 was aber ain grofier fterb hie, da8 man imit dem hail- 
tumb umb die flat gieng, jung und alt und alle priefterfchaft, dann bie leut 
vaft unfinnig wurden und beſeſſen mit dem böfen gaift 1. 5 

he Des jars 1381 nad) Erifli gepurt an fant Martins tag zog man hie 
aus, 38 fpieß und mer 30 zů füͤß, ſchützen, in das Rieß und gen Francken 

469,4 und kam von allen ftetten vold 1400 fpieß und 500 füßknecht. und was 
folt. und zügen gen Rotenpurg an die Tauber und verpranten 6 meil da- 
rumb alles, das ber eveln was, und gewannen das jloß Habeshaim, was 10 
Burdharts Lechſen, und ertodten, was im floß was, und zugen wiber 
haim. v 

a 69, 10 Darnach widerfagt die gejelihaft mit dem leo den veichöftetten und 
tetten an ainander groß ſcheden mit dem prand. und unfer bifchof Burdhart 
von Elerpadh was aud in der gefellihaft und was auch wider und. da ıs 
prachen wir den chorherren ab ire heuſer und alles, das an der flat maur 
ſtünd 14 fhüch von der maur; aber dem thümbrobft Otten von Sunthaim 
prach man fen haus gar ab und namen im alle, das er bett. und darzü 
nam man allen pfaffen, abt und bröpften, was man fand: püecher, veder⸗ 
waüt, gewand; und welcher hie wolt jein, dem name man nichts, fie müßten 20 
aber fteuren. 

A, 5 Bor dem obroſten zoch man bie aus mit 100 fpieflen und verprent 
Dberborf mit dreu dörfern. 

470,7 Die von Ulm verpfanten dem vom Helffenftein 25 Dörfer. 

A710, 8 Die von Hal erpradhen zwai floß den von Rechberg und bauten in ain 25 
wald ab. geihad alles in weihennedhten. 

A 70, 17 Do ward frid gemacht durch den herrn von Ofterreich, der folt bis 

16 Ag oflern weren. in dem prant uns ber biſchof 10 dörfer ab, und in dem frib 

472, fieng Ott von Sunthaim, der tbämbrobft und ainer [teP] von Schellen- 
berg drei burger von Augspurg: Cünrat Ilſung, Rüger Rappolt und Joſen so 


1. preflen Da. prefun W. prefonn w. die herren und’ fehlt We. ‘aus’ nur in w. 
2. Nah Bareud’ in M eine Lücke für noch einen Namen. Bien Wo. Genua D. Gena d. 
3, groß flerben Dd. flerbend Wow. 7. mit 38 fp. und 30 füßfchipen Wi. 8. alten 
fletten a. 10. Sabeflain W. Habenſtain w. 11. Leſchin w. 13. leon Da. 
17. Dtten: dem Wi. 19. *abt? fehlt Wio. 21. Das folgende bis zum 3. 1382 fehlt in d. 
25. dennen von Wu. bauten: hingen W. buyenw. im MD. 28. der biſch. Burkhart 
von Ellerpach Wis. 30, Rieger Wu. 


t. Bgl. C 313, 15; W 226, 22. 


1381, 1382. 25 


Balshofer, Die von Ulm eilten nad) und machten die unfern ledig und er⸗ 
griffen zwen, die enthaupten fie zü Ulm, und warb ber frib darnach ge- 
halten, den herkog Leupolt gemacht bett zů Speir!. 
Des jars beiten ‚vie Benebiger jo groß frieg mit dem künig von A 67,16 
Hungern, das fieir land nitvermaintenzubebalten. und in ber 
wengwoden gaben fte hertzog Lenpolden von Oſterreich Dervis, Sperval, 11-2: 
Künglan, Gwer, Shybitat? und was darzü gehört. do ward ver frieg ver- 
ht zwifchen den Benedigern und dem fünig von Hungern und mit ven 
Gennern und dem von Badaw, und folten dem Einig von Hungern bie 
to Benediger ainen ewigen zins geben. 
Des jars kam herkog Steffan von Barren ber und bett gleit mitA 67,23 
allen feinen dienern. do fiengen Hartnan und Rüger Langenmantel 
femer diener ainen, hieß der Weichfer, und gaben im tag. da rait der 
hertzog aus der ftat und verzech den Langenmanteln alle irelehen, Wertungen 
15 und andere. 
Es kam ain ftülbrüber ber gen fant Beit und prach in das gicht, das A 68, 9 
m am burgermaifter [17*) bie verfchließen hieß?. do nam die tolhait ain end. 
aljo was derſelb Brüder, ‚hieß Eberhart, hie bei ſant Lienhart ain kloſner, 
tiefelben zwen brüder und ain paur mit in, waren leer, und wurben hie 


»yerprent am aftermäntag nach Margretbe. 16. Juli 
Do wurden die juden hie aber geihegt nmb 5000 guldin, die fiederA cs, 19 
fat gaben. 


Do man zalt von Erifti gepurt 1382 jar do fieng Erdinger marfchald c 313, 27 
ven Biberbach ainen burger von Augspurg. do zügen die von Augspurg 
Ster Biberbach. do was des marſchalcks weib groß ſwanger, da begert der 
marihald, Das man fein ſwangere fraw herab ließ, fo wolt er den gefangen 
ledig lafſen. das geſchach, man ließ fie baide zü ainem venfter heraus an 


1. Belpenhofer Wer. Baltenhofer D. 3. zů Speier fehlt Wi. 5. Sunger M. 6. Der 
fit WD. Tervis w. Sperfal Wi. Sperfall D. 7. Kinglaw D. SKinglan Wu. 
“Bwer' fehlt Wi. 9. Gender MD. Genumern We. und ben WD. und denen w. 
12, Riegger W. 14. verzoch D, in M von einem Spätern in verzich' corrig. 15. ‘Des 
jard — andere‘ fehlt w. 16. kam — Beit — kam ain bräder her hieß Veit Wo. prach 
im M. 16. 17. und prach — hieß: und het das gidht und erlangt, dad man ie hie ließ We. 
derhaytt D. 18. ain M.: claufner Ww. 24. "von Biberbadh’ fehlt ADd. ain 
kurgı M.Dd. 27. baiden Dd. finfterD. herab Wi. 


1. ©. bigu A 71 Anm. 2. ee die Bebeutung von Sobomit. B t 

2. Cividale. affer 1521; C 313, 18. Weber bie 

3. Der Hergang ber Sache iſt in ber beutung bes Wortes Rülbrüber’f, Braun. 
Borlage veutlicher erkenubar als bei Mi Die Domlirche und der habe un niebere 
ih. Das Wort „Heer hat bier, wie Clerus az berfelben ©. 261 


26 V. Chronik des Hector Mülich. 
ainem fail. zi band gewan die fram zwat find. und warb das floß gendt 
aber nit zerprochen!. gejchach in dem Wilhelmer krieg?. 
472,9 In dent Kar kamen von 27 reihsftetten botſchaft gen Auspurg an fant 
2. Sept. Michels tag und ander herren und verhorten die zwiträcht zwifchen ver 
flat und irer pfaffhait. darnach macht man ain tag gen Ulm, und kamen de3 5 
baid tail auf gemain ftet, das was von der [17°] müntz und auch ander 
472,21 fahen wegen, dann die von Augspurg gewunnen recht und bie pfaffen 
unrecht 3. 

Des jars kriegten der biſchof von Salgburg und die herren von 
Bayren mit amander und tetten groß ſcheden an ainander, und warb ver« 10 
richt ſchad gen jhad. 

Des mals hett die flat Prugg und Ient groß aufläf und zügen ze veld 
und warden 24000 man erichlagen 5. 

Des mals beſchach ain fechten in Püllen. hertzog Karl von Hungern 
fam den von Neapels zü hilf. darwider. was ber graf von Saffoy und ain 15 
hertzog von Anſey und etlich teutfd herren: herr Eberhart von Landaw 
und herr Wilhelm von Fillenpad. und wurben auf baiben tailen funftzig 
taufent man erflagen; die von Neapels gewunnen den fig®. 

Des jard ward nie fein winter in teutſchen landen und ward tom gar 
wolfail”, 20 

Nah Criſti gepurt 1384 do fhlügen die von Münichen iv burger 
ainem fein haupt ab, ver hieß Hanns Ymler. man maint, man tätt im 
unrecht 8. das [1s*] tätt dem hertzogen von München zorn und wolt die von 


A7T2,3 


A73, 6 


A 73, 11 


474,1 


A 75, 2 


2. in der Dd. 3. reichſt. Da. Niclaustag' alle außer M. 5. famen des: Tamenp W. 
famend w. 6. das mas von’ fehlt Da. 8. Diefer und die folgenden Abfähe bis zum 
3. 1384 ſtehen in We unter um 3 1383. 12, Gent Wu. groß krieg und auflauf Wo. 
Des — auflüf: Des jars hett die flatt krieg und bett groß aufflauff (anlauff d) Dd, 13. 2400 
man Dd. 14. Bulia wo. Pulica d. 15. Nabel D. Raplaß w. 14. 15. Des male — hilf: 
Deß jard het herzog Karl von Ungern groß krieg in Püllen und kam dennen von Napels zü Hilf 
Wo. Eoffran Da. 16. Anfee Ww. Eſſei Da. 20. wolfell D. wol fel d. 


1. Diefe Notiz fehlt in A, finbet ſich 
aber, in Einzelnbeiten abweichenb, i in ber 
ugsb. — ziel Defele I, 616a. Bol. 
* Gaſſer 162 
So Genen Milich den Krieg nach 
ber ilbeimen ejellihaft, Die, bem St, 
Dr enbunde —52 jih nach dem 
helm nannte. Stälin III, 334; 
Sein er I, 92. 
91 3. das Reg. im Augsb. Urk.B. II 
r. 


5, ©. hiezu Riezler III, 124 ff. 
Die Notiz ſteht in der worlage 
Kitsiie unter 1383; f. dort die Anm. 1 


zu {. Chron. Moguntiac., St.Chron. 
XVII, 207, 26. 

6. In ber Borlage ebenfalle unter 
1383 fiehenb 

7. Bgl. C 313, 32 und bie Witte 
rungsngdri Sien in Chron. ‚ Moguntiac., 
St.Chron. XVIII, 207, 

8. Dieſe Nachrichten Geben bezüglich 
ihrer tigkeit gu verſchiedenen Zwei⸗ 
feln Anlaß. S. hierüber die Einleitung 
zu ber Katzmair'ſchen Denkſchrift, St. 
Chron. XV, 483 ff. und Anm. 1 auf 
Seite 439. 


1384, +9 


Münden darumb geftraft haben. des fasten fie ſich. da kriegt fie ir 
herr, und kam im zü hilf der burggraf von Nürmberg und der von Wirten« 
perg und ander herrn. do ergaben ſich die von München an iven herren an 
gnad und ward betäbingt, das hundert man der beiten von München gen 
Dachaw ritten on wauffen und knieten für iven heran und paten umb gnab. 
to rait der hergog gen Münden. do giengen im alle man berauß entgegen 
md fnieten niver in das Tot ud paten umb gnab umd gaben dem herren 
vie fläffel zu der flat tor. da hetten die von München ain zoll in der flat, 
den müßten fie dem herrn laffen, galt jerlih 2000 guldin, darzü müßten 
fie im 3000 guldin par geben und darzli pauten fie im das new ſloß in bie 
Rat, das fie tag und nacht aus und ein mügen veuten, und wenn fie Luft: 
Des jars zü fant Jörigen tag warent bie eher an dem roggen auf dem A ji ı 
veld herans . | 
Und an Steffans tag zü weihennechten kam ain erdpidem und donert w2,% 
ısund pliget?. 
An jant Jacobs tag kam aim woldenprnft gen Giengen, das man A759. 
maint, fie wurd die fat Giengen hin füeren. 7— 
[1] Des jars erſchlügen die von Nördlingen all ix juden ze tod, man und A 74, 18 
find, am freitag nah Jacobi, waren bei 200 mentſchen, und namen in 2. Juli 
alles ix güt; und wer in ſchuldig was, da gab in niemand nichts umb. 
bie graven won Otingen ſtünden vaft an ben juben, den wurben ir pfanb 
und brief wider. Das tätt der pofel wider ainen vaut.? 
Darnach des nechſten funtags fiengen die von Augspurg ive juden und A 74, 20 
müßten in geben 22000 guldin!. 


1.%3: do We. 
fen d. 


4, betaringot W. betaringet w. 
niegten D. Iniegt d. 7. aud) um gnad Wi, 
fehlt X. 11. das er bey tag Wu. 
12. wafiend W. 13. Der Abfag fehlt wo. 
yligger d. plißget W. 
Der Abfap fehlt w. 


5. ‘'ritten’ fehlt W. tomen w. wap⸗ 
8, z& den toren Wi.’ 9. *"guidin’ 
aus oder ein fund reytten Wo. in luſt We. 
14. 15. denderet und plipget D. dürnet und 
16. Gengen D. woldenbrunft zů Giengen w. 17. gefiert han Da. 
20. der gab niemand nig W. der g. n. nichtö mw. 


‚1. Bgl. W 226, 24 - Chron.Mogun- 
tiae, St. Chron. XVIII, 211, 4. 

2. Bgl. A 75, 17; die Augsburger 
Ihren. bei Defele I 6162 und Schorer, 
Ehren. von Memmingen. ©. 6. 

- 3.89. C 314, 1 (fälfehlich unter 
1352); Chron. Elw. in Mon. Germ. 
sript. X,41. ©. den Auffag: Die Juben 
dr Stadt Nörblingen im Mittelalter in 
Beng und Guth, Das Ries, wie es war 
und iſt, Heft 4, S. 51 ff. insbeſondere ad 
1.138458. 61 ff.; Müller, Chron. von 
Kördlingen (nuter 1382) ©. 52 und die 
in St.Chron. I, 160, 30 ff. abgebrudten 


Beichwerbeartilel Nürnbergs gegen bie 
verbüinbeten Städte ans ben Jahren 
1384—1387, insbefonbere S. 161, 13. 
Ausführlich Handelt Kber die Nörbfinger 
Anden im allgemeinen, forte über bie 
von ihnen im Gahre 1384 erlittenen Ver⸗ 
jolgungen Steichele, Bisthum Augsburg 


4. Bgl. C 314, 2 unter 1382; Ko» 
nigshofen. St.-Chron. IX, 764, 19. ©. 
im Urk.B. II folgende auf dieſe Ange- 
legenheit fich beziehende Nummern: 727, 
128, 729, 730, 732, 733, 733, 736, 739, 
778, 780. 


28 V. Ehronif des Hector Mülich. 
A751 Und darnach in allen ftetten wurden die juden gefangen und erflagen!. 
un Anno domini 1388 zu pfingften warb herr Barnabas von Mayland 


und zwen feiner fün mit im gefangen von feines brübers fon, und bett auch 
fein tochter. und die flat Mayland ſchwür dem newen herren, dann ver alt 
berr ain hert man was?. 5 

An jant Bartholomeus tag ſchickt hertzog Steffan von Bayren fein 
tochter dem künig von Franckreich, dem fie vermedhlet was, und mas fie 
güts mit ir pradt, das ſchickt der künig wider haim feinem ſweher. vie 
tochter wa8 herrn Barnabas von Maylands endlin® und berkog [1s*] 
Ludwigs ſweſter, der ven ſchatz zü Franckreich ftal und in heraus pracht*. 10 
mr BR pfingften kamen auch züfamen des römiſchen königs rät und aller 

reichſtett botſchaft und machten: wer den juden ſchuldig wär, der folt bis 
A. Aug. auf Bartholomei mit in abrechnen und folt das viertail an hauptgüt und 
ſchaden nachgelaſſen werben, und das ander folt man den juden gewiß machen 
und von 20 guldin 4 fl. geben ain gan jar®. 15 

Nach Crifti gepurt 1386 jar do ward hertzog Leupold von Ofterreich 
erihlagen von ven Schweykern und mit im 574 grafen, freien, ritter und 
23. Zu knecht am mäntag vor ſibenſchlaffer tag®, find zu Kinsfeld im clofter be- 
graben”, 

An fant Veits tag zoch der herr von Peren für Badam mit groffent 20 
vold. da fhlüg der herr von Badaw den von Pern aus dem veld und er- 
trandt bei 500 man in der Preng. man ließ alle Teutſch ledig und bie 
Walhen beihast man. 


A 76, 24 
24. Aug. 


A 78, 17 


15. Juni 
A78,2 


2. Bamaba WM (in M fpäter corrig. Barnabo', f. unten Bamabad). 5. herter W. Diefer 
und der folgende Abfaß fehlen in zw. 7. vermelhett Dd. 10. ‘An fant — pracht' fehlt W. 
16. Ludivig d. 18. Kinßfelden D. Kinsfellen d. Reinfeld W. Reinfelden ı (daraus hat 
ein fpäterer Kingsfelden' gemacht), 21. erbrand Dad. entrandend We. 22. Prenten W. 
23. Der Abfah fehlt ww. 


1. Bgl. C 314, 3 unter 1382. 
2. Bgl. die DeimarChron. in St.- 
Chron. XIX, 586, 19. 


6. Bgl. W 227, 1; C 314, 5; die 
ausführliche Darftellung bei Sönigehofen 
St.⸗Chron. IX, 827, 5 (dafelbft Über die 


3. Bgl. Riezler IIL, 128 ff. 

4. Die Annahme, daß Stephan bie 
von ihm aus Frankreich herausgebrachten 
Schätze nicht auf reblichen Wege erwor- 
ben babe, war ın Deutichland ziemlich 
verbreitet. Riezler III, 221 mit Anm. 2. 
©. auch unten unter 1410 DI. 368. 

5. ©. hiezu die D. Reichstagsakten 
I, 469, 36. Das von M. angegebene 
Datum — Pfingften (21. Mai) bein 
etwas zu frilh zu fein, Da bie diesbezügl. 
Url, erſt in den Juni fallen. 


: Berzeichnifie der Gebliebenen 828 Anm. 5); 


die Detmar-Ehron. in St.Chron. XIX, 

596, 1; bie Speierer Ebron. in Mones 

Duellenfammlung f. bad. Landesgeſch. I,. 
32b; Lilieneron, Hiſt. Volkslieder I, 

109 fi. 

7. Leopolds Leichnam wurde zuerft 
in das noch heute fogenannte Leopolden⸗ 
käppeli zwiſchen Sempach und Bero— 
münſter gebracht und dann in die Habs⸗ 
burgiſche Gruft Köntgsfelden ilbergeführt. 
Dort beftattete man aud Die Leichen eines 


1386. 1387. 29. 

An font Jacobs tag fam der Waſſerwaider von Ungern an ven groß Vs, 
grafen von Ungern und ſchlüg den im veld zü tob und enthauptet ainen 
titter, der den kümig Karl von Pülen ermörbt bett, [1] und pradt bie 
kũnigin von Ungern zů vändnus, die das mord geftift heit. bo warb Sig- 

smunb künig zü Hungern!, ver hernach Taifer ward. 

Auno domini 1387 an fant Bartholomens abent fat aln rat hie ainz’y.,. 
ungelt auf, das wolt die gemain nit haben, man gepute dann, das man all 
borpau, was in ver reichsſtrauß ftünde, abpreche, als vordächer, kellerhels, 
und die firanf gleich machte und das die burger ir güt verfluirten, als lieb 

es in were. alſo wards gemacht und beftänd nach ir baider wort, dann man 
mäßt gelt Haben den jölnnern und zü pawen und graben ?. 

Und des jars 3kalendas septembris warn das fpital beim Roten« © 314, 9 
thor gepawen und gewelbt von difer flat, und waren baumaifter Laurentz 
Egen und Lütol Binder md Hanns Müelich. 

= Des jars kamen hertzog Steffan und der biſchof von Saltzburg zü ao, 2 
ainem tag gen Rotenhaslach in das clofter und hetten frid mit ainander von 
des punds wegen, den jte mit ainander hetten, und wurden nit ains 
wit amander?. da kame hertzog Srivrih von Bayren, der was hergog , 
Steffans brüder“, mit vil’volds haimlich für [20°] das clofter und 
» fieng den bifchof mit ſeinen dienern in ainem frid und onwiderſagt und fuͤrt 
tie gen Burdhaufen. 
Nach Criſti gepurt 1387 jar ba fieng ber groß pairiſch Trieg an und 
weret zwai jar b. 


1. waſſerwaida w. In M am Rande (von Konr. Peutingers Hand): Waiowoda. 2. ſchlüg 
ven: ſchiügend ain W. fchlägend ainen w. 3. Billen d. Pulia w. 5. “l Hungen‘ 
fehlt De. 6. in M Schreibfehler 1377. 8. flenden Dd. — 'was’ und *flünde” fehlt Wo. 
9 alß lieb alß in wer Dd. 11. den folöner M. den feldner Dd. und zum Wu. 
12. triten calendis W. am dritten tag fept. w. 3 feptemberß Dad. 14. Egen' fehlt Dad. 
Leuboſd Dad. Mielih” alle außer M. In M BI. 39e (nad) dem I. 1417) won der gleichen 
Hand folgende latein. Aufzeichnung: Anno domini 1387, 3. nonas septembris seu tercia feria 
post diem beati Egidij confessoris edificatum est hoc primus (sic) hespitale a civitate 
Augustensi et specialiter a civibus ibidem, scilicet Laurentio dieto Egen, Iohanne dicto 
Witger, Udalrico dieto Alppenhoffer et Iohanne dicto Müelich seü ab accellerario christi 
Kdslibus. ot dedicate est hoo capella in die sancti Mathei apostoli et evangeliste in 
konore sanctorum martirum Cosme et Damiani et sancte Elyzabeth vidue. 2. ‘und’ 


au in M. 21. Kyrchhauſen Da. 
Zheileß bergefallenen Edlen, während an- 3. ze abnigehoſen, St.⸗Chron. 
dere in die ath gebracht, bie übrigen IX, 837, 21. ©. Riezler III, 136 und 


ef Dem Schlachtfelde begraben wurden. 
1. Sigmund wurde am 31. Mär 
1357 im Stuhlmeißenburg zum König 
von Zu m gekrönt. 
1. W8 248, 19. 


bie bort Anm. 1 aufgeführte fitteratur; 
Würdinger I, 98 ff. 
4, Beide Söhne StephansIl.(+1375). 
5. Hier kann M. nur die gegen ben 
Schluß des Jahres den Krieg herbei: 


‚30. V. Chronik des Hector Mülich. 
A 80,9 tem hertzog Steffan von Pairen fieng zu Waflerburg ſechs burger 
von Augspurg in ainem frid, ver gemadt was worden. do fiengen die 
von Augspurg wiverumb aus den land von Bayren drei, der ainer was 
Cünrat von Freyberg. aljo warb ainer gegen dem andern ledig gelafien!. 
A80,15 Do beclagten die von Aug 8purg gemainen reichftetten den groflen s 
481,1 gewalt, den hertzog Steffen mit in begieng in vil finden. aljo famelten 

fi die fett her gen Augspurg und zügen hie aus mit 1500 fpieflen und 
2500 füßfneht? und verpranten und zerprach en ftett, floß, merdt und 
a 81, 11 dörfer, was fie erreihen und gewinnen mochten, bis gen Regenspurg und 
4 81,130 über die Thonaw wider heranf bi gen Ulm. und was vaſt kalt 10 
m. Bei. und groffer ſchnee. in die kathedra Petri gewunuen die von Augspurg das 
ſioß Möringen und erſtachen und verpranten, was darinn was. 

Anno domini 1388 da verprant hertzog Steffan, und half im graf 
uͤtrich von [20°] Wirtenberg, alle dörfer an der ſtrauß und gewunnen ben 
kirchhof zu Mendingen, aber e8 was nichts darim. 15 

Do zogen 400 man hie aus in das Pairland, da komen die Patr an 
fie mit macht, da ſchluͤg man hie an die ſturm und kam den unfern zü hilf; 
do fluhen die Bair. do ward Stöglingen gewunnen und verprant und vil 
dörfer und famen on ſchaden herhaim. 

N Und alfo zoch man Yie wider aus in die Gerdrudis und verpranten 20 
Rechlingen und Scherned die ſloß und vil dörfer und kamen des andern 
tag8 wider herhatm *, 

Do ward ain zeit ain frid gemacht zu Nürmberg >. 


A si, 19 


A 832,6 


A 82, 17 und an fant Veits 


1. 2. 6 burger von Waferburg und 6 burger von Augdpurg Wo. 
von den anden Wis. 11. kathedra fehlt DE. 
man gen Regenöpurg zoch, die fett.’ 
“firhhof öfter: tirchof“. M 
fehlt Dd. 


4. ber Cünt. We. 
12. Sn Dd noch der Zufaß: *da3 if, da 
13, verprannten A. b. ©t. von Bayem Da 15. für 
nir W (und fo immer in diefer Hf. für nichts'). 16. ‘die’ 
18. Steßingen We. 


ainer 


führenden Bun ebenheiten und die vorge 
nonmenen Fü ungen im Auge haben, 
ba die Kriegserflärung ber Städte an bie 
Herzoge von Bayerneerſt am 17. Januar 


38, 12. 
2. ee a W 2 nd ec 
248, 22 genommen 


1488 erfolgte. S. über Die diesbezüglichen 
Verhandlungen befonvers A 80 Anm. 2 
unbaduigehofen, St..Chron. IX, 838, 22, 
839, Am 6. San. orbrtete der Railer 
ben Heicektien g gegen Friebrih an, am 
17. Januar fagte der ſchwäb iche, am 
17. Jan. der rheinijche Stäbtebund dem 
Herzog den Krieg an, am 20. Ian. follte 
‚ fih das Heer bes erferen In in Augsburg 
verfjammeln. Riezler II 
1. Bgl. Stromer, St. "&hron, I ‚ 
39, 27, Königshofen, St.-Chron. IX, 


3, ©. dazu bie nad dem Berichte 
eines Augenzeugen a Agpelügten Erwei: 
rt bei ze giht 34 

227, 8; bie Augsburger 

Chron. va DefeleL, 616», Scherned war 

damals Im Befite der Gumppenberge, 

bie auch Befigungen in Zebling hatten. 
Gumppenb. Fam Geſch. S 

. ©. über ben fi —— Friedens 

gan Nürnberg-Neumarlt im März 

—E die D. Neichstagsacten II, Ar. 1; 

die Anlaßbriefe beider feindlicher Barteien 


1388. 31 


tag wolten unfer ſöldner von Bairen herhaim veuten, da waren die Pair, 2 
burger von Landsperg und München, gen Hurlach komen mit 65 pferden und W 249, 8 
wolten in ir korn und wismad abmeen; da kamen unfer fölnner an fie und 
ſchlͤgen 43 man ze tob und fiengen 16 man umd namen roß ımd harneſch 

swnd prachtens her gen Augspurg. 

An fant Ülrichs tag zoch man hie aus und gewunnen bie ſloß Ober⸗ gZeh 
dorf, Dornsperg und Ellingen und verpranten die und alle dörfer, vie bar 
gehörten, und namen vil fichs und räub. 
[21°] An font Alexius tag Tomen die herren von Bayren und verpranten IT Jul, 
1Steppadh, Bergen, Lauttershofen und etliche güter in der Reuſchnaw. 
do gab Wielant der Schmelcher Wolfsperg das floß über ven Bayren und A 83, 15 
prad fein trew und aid, daun fein weib mas ain burgerin von Augspurg. 
Und desmals kamen 100 faß mit welfchwein gen Tiefen und 24 pallen A 83, 18 
venediſchs güt!, das alles was ber von Augspurg. und was am herbft 

ısund der krieg danmoch hert und dorften die von Augspurg das güt vor den 
Payr en niendert füeren, wann dannocht groß gät in dem bürg lag. und 
unfer bifhof Burdhart von Elerpach fagt und von Augspurg ficher 
gleit zu ires leibs und güts und verſprach in das bei Handgebner trew. 
alſo was in dem gepirg lag von güt, das warb alles gen Füeſſen gefüert. 

„do lam hertzog Steffan von Bayren z& dem biſchof Burdhart und wurden 
überains, das fie ſollichs güt mit ainander teilen wolten. und alfo in dem 
vergaß der treulos bifchof feiner trew und eere und widerfagt ber flat Augs⸗ 
purg, wiewol er und fein capitel zü der flat geſchworen hetten, und pand 
das güt anf und warb zu ainem böswidht. der bifchof Burckhart regiert 

1sbas [21°] bifchtumb 32 jar? und hett all fein tag nit mer dann ain meß 
gehabt zü Kayshaim mit beichloßner thür. do wurben bie von Augspurg 
des zu raut und prachen dem bifchof fein Haus, die pfalg 3, ab in grunt, das 
ftund bei fant Lamprecht auf dem fronhof; und dem thimbropft Otten 
von Snurhaim* auch dem techant Ulrich Burggraven wurden tre- henfer 

„auch abgeproden. 


1. Beute M. 2. Hurloch M. 10. Scheppach (oder Stheppach') MDd. Neichſchenaw 
V. Reiſchenaw w. 12. dann — was: und waß fein weib We. 16. nender D. niert W. 


bug WD. pirg w. gebürg d. (und lag noch groß g. in dem birg Wer). 18. irem leib 
und irem glit Wu. bandg. trew: handgebuett tfin D. handgebut ji d. 21. und' fehlt 
Ws. “in dem’ fehlt Dad. 26. Kayſſen D. Kaifen d. ferſchloſner Wio. 30. ge 
profgen Dd. 


vom 13. März 1388, Nr. 2; den Spruch⸗ 2. Burkhart von Eievog, Bifchof 
rief Ruprehts vom 15. Nin 1388, e» von gungebur eburg 1373—140 

laſen von Neumarlt aus, 227, 15. 

318 1,88l. W 227, 12; C 314, 13 und 6 oben &. 8 Am. 5. 


A 84. 15 


32 V. Chronik des Hector Mülich. 


Darnach kamen die herrn von Bayren mit ganker macht für die ftat 


48,4 Kauffbeuren! und lagen da 7 tag. do wurden fich die ftett famlen und kamen 


A 85, 14 


in zu Hilf und wurden der Payr 70 man erhoffen, waren gät ritter und 
knecht. do zügen vie Pair herab und belegerten ſich z& dem obern prunnen 
bet Haußftetten? und lagen da zwen tag und zügen darnach gen Asheim unds 
darnach gen Wertingen und verpranten das und alles das vor der flat 
was, und zogen darnach gen Aislingen und verpranten das haus und alles, 
das am Morsperg was. 

Rüger Rappolt und Hauns Fend waren burgermaifter und verzagt leut 
mb was weder trew, eere noch Hilf. darumb nam Augspurg grofien fchaden, 10 
das han ich alfo gefchriben gefunden. 


10. Aug, [22°] An fant Laurencien tag kam Erdinger marfhald von Biberbach und 


>. 
8 


WB 
249, 2 


[I 
m 


hertzog Steffans Diener mit 60 fpieflen und namen 2000 haupt vichs aller- 
let bei dem galgen?. do⸗ward man bie an die ſturm ſchlagen und ward 
nad) geeilt mit 3500 mannen und kamen an die veind zu Biberbach, und ıs 
wurden ver Pair 30 erftohen und 21 * gefangen, und namen den herrn von 
Pairen ir panner mit gewalt und prachten das mit dem fidh allem wider⸗ 
umb gen Augspurg. und waren die weil unfer föloner auf den von Wir- 
tenperg gezogen. 

An ſant Afra tag zügen die von Augspurg mit .allen reichsftetten 20 
mächtigelich auf den von Wirtenberg und tätten im geoflen fchaben im 
land mit naum, raub und prand. Da famlet ſich der von Wirtenperg und 
kamen im zü bilf pie Herrn von Bayren, der pfaltzgraf von Haydelberg, 
der burggraf von Nürmberg, der marggraf von Badaw und graven von 
Öttingen, Helffenftain, Kagenellenbogen, von Pitt, der biſchof von Wirk: 25 
purg und vil ander herrn mit grofier madt. und kamen an vie reichsftett 
ungewarnet und ward aingroß fehten und [hlagen®. alfo fluhen 
die von Nürmberg binden darvon, dann ir hauptman was [22°] ainer von 
Hennbergd, dem ward 1000 gulvin,verhaifien zu geben. aber da dem von 


3. den Payı M. dem Pair Dad. 4, belegetten D. belegten d. legerten Wu. 5. Ach⸗ 
fdaim d, 8. Moſchperg Da. was: lag Wu. 9. Rieger Raupold W. San 
fend D. hansfend d. 11. 'funden’ alle außer M. 14. 'die' fehlt Da. geſchlagen Wir. 
15. 50 Dd. 400 We (in Wift die letzte von 4000 Herausradirt). 18. 19. auf den v. Birt.: 
gen Niernberg Mu. 22. 'naum’ nur in M. 24. Baden Wu. 25. Bitſch' alle 
außer M. 29. Sennenberg Dd. ain gref von Henberg W. graff von Hennenperg w. 


1. Vgl. W 227,16; 0 314, 23. ©. zet 40, 7; 3 Renigehofen ‚ St.»Ehron. 
Regler ‚141 fl. ©. Stälin ‚344, wo in 


„A 85, 6: Ilerbrunnen. Anm. 1 ie wichtigften Quellen über biefe 
3 Bl. C 314, 25. Shladt 1 angegeben find. 
4. Wie C 314, 27. Auch die Sluimannſche Chron., 


5. Bgl. W 227, 19; C 314, 28; abgeht. im 32. Jahresber. des bift. Ber. 


1387. 33 


Birtenperg fein fon erfchlagen ward, do wolt er nichtS geben und fpradı, er 
heit die Flucht zü ſpät gemadt. auch fagt man, das Nachtold von Mans „7% 
haim, der nidern ftett hauptman, mit den reinifchen ſöldnern auch geflohen 
wäre. den ftetten warden 800 man erichlagen, und waren ſöldner, und A 87,7 
sauf der herrn tatl warb graf Ülrich von Wirtenperg erichlagen und bei 
400 man mit im, faft edel. und wurben auf der flett tail vil leut gefangen 
und von Augspurg her Hainrich von Absperg und Hanns Tangenmantel von 
Radaw, der nam fi) aus umb 600 gulvin von hertzog Rüpreht von Hay- 
belberg. das fechten geſchah vor Weyl!. 
" An des hailigen creug abent exaltationis zügen hie aus 70 man gen 1? Set 
Bayren und namen ain raub v ou fih und anderm. alfo eilten die Patr 
nah bis an die Bar, do laut man bie die ſtüurm und fam man den 
nern zü bilf mit 3000 mannen und gemunnen alſo Mülhaufen und bie 
dörfer Darbet und wurden der Pair 10 erftodhen und 5 gefangen; und zügen 
is wider herhaim. 
[23°) Die von Landsperg kamen in die Renfenam und namen 150 Hieundass,s 
füu, alfo abereilt man ins umd pracht das vich herein. 
Am ſambſtag vor Michaelis hüten die von Augspurg mit 70 mannen sh 
anf dem Lechveld der wägen mit bee und korn gegen baiven ftrafien, und 
»lomen gen Hausftetten 80 wägen mit forn. alfo kamen die Pair über 
bech mit 60 fpieflen und namen die wägen und erftachen der pauren 16 und 
fingen ir 52 mann und namen 180 roß und prachten das alles über Lech. 
und die 70 mann verbielten auf dem Lechveld, was ain Umbach und fein 
fun und ver Plinspach, ritten zu den wägen und tätten das peft; aber uͤtrich 
3» Cõntzelman verhielt übel 2. 
An ſant Urfulen tag ritten hie ze Augspurg 160 mau gen Pairen und 21 en 
namen vil fichs. do kamen die Pair an fie, ritter und knecht, und nomen 


1. aber dem v. W. ward fein f. erfhlagen We. 2. Nuchdold Da. 3. foldner M. 
4. audy jagt man — wäre: auch fagt man, das der fett haubtman aud geflohen war mit des 
tömifhen King földnem Wu. 7. von Augsp. ward gefangen Wo. 8. der nam fih aus: 
Der machet fi ledig Wa. 9. fechten: ſchlagen Dad. Nah Weyl' in w nadgetragen: an 
fans Barthotmes tag. 11. ab M. und and. : under andrem We. ‘alfo’ fehlt Wio. 
12. ‘bis’ fehlt Wie. Bart: bort DR. 17. und prachten ir fi wider heim We. 
18. hüten: bielten Wo. 70 pferd Wu. 19. teren Dad. 2X. der wägen — mit korn: 
da fürend weggen mit forren und heu wolten nit flatt (in die flat so) und bei Hauſtetten famen 
die Bair x. Wu. 23. 70 pferd We. Unbah M; Umbach' in ww durchſtrichen und von 
(päterer Hand geſchrieben: ainer von Villenbach. 24. Plenſtpach Wu. 25. Nach *übel’ in 
Wie) von erfler Sand nachgetragen: was ain ferczagt man und was haubtman, er floch. 27. an 
ſich Da. 


1. 1, Scimaben umb. Neub. weiß non einem ° 1. Die Angabe des Schlachtortes viel- 
Bertath des Grafen von Henmeberg ‘ber Teicht aus W 227, 20. 
Sranden hoptmaun zu berichten. 2. Vgl. W 227, 26; 0 315, 2. 


Städtehroniten XII. 3 


34 V. Chronik des Hector Mülich. 


das vich wider und wurden ber unfern 7 mann erfiohen und 63 gefangen 

A 88, 2 und gen Aichach gefllert und ward in tag gegeben. und kam deſſelben nachts 
ber Warmüt Piengenawer mit 20 pferden und namen 60 roß und 3 wegen 
und namen die pauren au und füertens gen Bayren, und verpranten 6 
wägen mit hee vor der fiat. 6 

1. Ron. [23°] Darnach zä fant Martins tag gtengen 80 man gen Rain und namen 

vil fichs und triben das gen Herwartzhofen. da ward in von Rain heraus 

nachgeeilt und von Biberpach und wurden 33 man erſtochen. da kamen in 

die ſöldner von Augspurg zü Hilf und fiengen der Pair 8 erber und wurden 

herein gefuert. Peter Vögelin was hauptman, ver verhüb zů lang mit dem 10 

haufen. 

Es geihah an ſant Martins tag anno 1388. da famen 200 güter 
ritter und knecht und mit in 100 ſchützen für Regenspurg, die rüften ben 
burgern heraus aus freiem müt und wolten darmit atn eere bejagen. do 
wurben fi die von Regenspurg wapnen in der ftat haimlich und wurfen ı5 
aim tor auf und warden mit in ain tail ſcharmützlen. und ain ander tail des 
vold® in der flat zoch zü ainem andern thor aus und hinderzogen die Pair 
mit offem paner und erſchluͤgen der.peften ritter und knecht, die der herkog 
bett, 30 zü tob und fiengen ir 40 edel und prachten die in ir flat, Die andern 
wurden flüchtig !. 20 

In der zeit legt ernider hergog Ruüprecht von Haidelberg hundert ſpieß 
den von Mens, Speir und Wurms, und fieng 42 man, die verprant er in 
ainem faldofen 2. 

11. Nov. [24*) An ſant Martins tag zogen die von Nirmberg aus mit macht für 
ain ſloß, hieß Sultzpach, das was der von Mayenpurg, das gewinnen fie 25 
mit fturm und fiengen 20 erber und 24 knecht, und wurden zwen ebel er- 
ftohen. und pranten das floß aus und 16 börfer und namen 600 haupt 
fichs und vil korns, das prachten fie haim on ſchadend. 


11. Rev. 
A 859. 11 


A 89, 22 


3. Benpenawer Dd. 
eere bei." fehlt We. 


5. beu Wu. 
23. Saulppah MD. 


6. 60 man Dd. 
Maydenpurg Dd. 


14. bejagten M. ‘und ain 


1. Vgl. O 315, 6 wo die That der 
Regensburger ſatthümi den Augsbur⸗ 
gern zugeſchrieben iſt; K nigebefen, St.⸗ 
Chron. IX, 846, 12. ©. Riezler ILL, 144 


„Neue Kriegszeitung“ des Rathes ber 
Stabt Nürnberg an den der Stabt Augs⸗ 
burg vom 2. Dec. 1388 im Urf.-8. IL, 
Nr. 752, woraus fi) die Angaben in Ä 


und bie auf ©. 145 YAum. 1 augef. Lit⸗ 
teratur. 
2. Del. Königshofen, St. ⸗Chron. IX, 
815,5; Die Mainzer Chron.in St. „Ehron. 
VI, 3. Chron. Moguntiac., St.- 
Xvill, 218, 22. 
. ©. über biefe Kriegsereignifle die 


und Miütich berichtigen und ergänzen; 
ferner den Bericht über bie norangehen- 
den Kriegsthaten ber Nürnberger wäh 
rend des Sommers in dem Schreiben bes 
Nathes der Stabt Nürnberg an dem ber 
Stadt Augsburg vom 21. Sept. 1358 im 
Urt.-8. U, Ar. 751. 


1388. 1388, 35 

An ſant Niclaus tag zügen bie von Augspurg a aus mit halbem ſiatvolck an 
für Wolfsperg und ward als kalt, das man darvor nit bleiben mocht, und ” 
zügen wider haim on fchaben. 

Bier tag nach ſant Niclaus tag zügen die von Augspurg aus mig1 10. Dee. 

staufent mannen zü roß in das Pairland und verpranten 24 dörfer und dren 
edelmanbeufer und fiengen 40 pauren und namen groß raub und 500 
haupt fichs und prachten das berhaim. 

Desmals wolt bergog Klem von Amberg oder Haidelberg züa oo, 10 
Flüglingen ausziehen mit 40 pferden auf die von Wenfienburg, des wurden 

io ſie gewarnet und eilten pald aus in engegen und famen an des herkogen 
vold, fiengen und erftachen ir 30 ritter und knecht. 

In der zeit waren die von Rottenpurg und Winghaim in ainer huͤt vo, 24 
md kamen die von Sansheim mit 18 fpieflen und wolten bie ftett angriffen 
24°] haben, do prachen die von Kottenpurg ir hät mit grofiem gefchrei und 

ıslegten die all ernider mit erftehen und vahen!. 

Bor Thome ritt man bie aus und wolten die mül abprennen zu Mö— 2. Dee. 
ringen mit 40 ſpieſſen. da famen die Pair mit 20 fpiefien und 600 pauren, 
do fluhen die von Augspurg bis an 20 fpieß, die beftünden mit grofien eeren, 
die wurden gefangen; die da fluhen wurden ain tail auch gefangen. Caſpar 

wRiedrer und Cuntz Umbach? wurden erflohen, die waren gar endlich und 
tetten den Pairen gar groß ſcheden. 
Danam der krieg ain ends. 


Anno domini 1389 zů pfingften do macht der römiſch königk Wentz⸗ 


A 91,9 


8. Des jard zog herhog von Haidelb. aus zu Bliglingen We. 
10. und eilten — engegen: und ritten in engegen Wo. 11. *ir’ fehlt We. 13. Senß⸗ 
haim Dad. mit 24 ip. We. 18. fpiefer Wo. groſſer Dd. 20. Riederrer W. 
Riederer Dd. Start Umbach' in w am Rande von anderer Hand: vom Bad. 21. ſchaden 
alle außer M. 22. ‘Da — end’ in M roth unterftriden. 


2. Wolfberg Dd. 6. 600 Da. 


. S 





1. Bon einer Niederlage ber Ro- 
thenburger im Jahre 1388 berichtet Ko⸗ 
nigshofen, St.-Ehron. IX, 816, 20. 

2. A 91, 9: Saint Umbbad. 

3. Dem oben erwähnten Nenmarfter 
Sprache vom 15. März 1388 war flr 
Regelung ber noch nicht georbnneten Streit- 
punkte ein neuer Föniglicher GricbenStag 
zu Speier-Heibelberg im April 1388 
flgt. S. D. Reichstagsalten I, ©. 14 
und Ar. 2—12, wovon befonders Nr. 8 
mit den von Augsburg gegen bie bayr. 
derzoge vorgebrachten Klagen unb Rr.10, 
bie Ergänzung ber Nemmarkter Sprud» 

bricfe Pur R npredht (dd. Heidelberg 
April 1368) enthaltend, beroorzubeben 


iſt. Ueber weitere Berfuche zur Derfelung 
des Friedens im Sommer 1388, |. N 

16-21; über ben königlichen Tag * 
Rothenburg · Mergentheim im Januar 
1389, ©. 68 ff. und Nr. 32—54, über 
ben töniglichen Friedenstag in Rothen- 
burg-Mergentheim im Febr. 1359, S. 111 
und Ar. 56—62. Daran reibte ſich dann 
Aal zug von Eger. ©. hierüber ©. 36 


4. Sie von Mülich unter das Jahr 
1389 eingereibten Begebenheiten fallen 
in die in A vorhandene Lücke — ſ. A 91 
Anm. 1 —, die fih auch bei Zink vor- 
findet. 


3* 





36 V. Chronik des Hector Mülich. 


law von Beben ainen lantfriv mit herrn und ftetten zü Eger!, umd bie 
ftett müßten all pünd ablaſſen. das wolten vil ftett nit tbün ſonder das 
vor haim pringen. aber bie von Negenspurg und Nürmberg fehwüren 
ba? und ber künig und alle herrn fchwüren va zu Eger. alſo ward iegc- 
liche ftat verricht mit iren nachpauren. aber vie von Kempten wolten nits 
ſchwören, da not fie hertzog Steffan, das fie ſchwören müßten 2c. ® 

Die von Augspurg fammen mit herkog Steffan [25*) von Bayren 
zu ainem rechten gen Ingelftatt*, und das recht warb gar hert, das man 
mit der minn barein fomen ließ. aljo müßten die von Augspurg herkog 
Steffan zehen taufent guldin geben und folt ver hertzog all neue zöll, 10 
maüt und glait ablaffen und folt den von Augspurg ir leib und. güt 
ſichern und befchirmen in feinem land ewigclich. aber die von Augsburg 
hetten fich nit wol beforgt mit weifen leuten. Cünrat Ilſung was burger- 
maifter und was ain gäch, irrig man, und Peter QTüchfcherer tett pas 
wort; ba was graf Hanns von Leuchtenberg ain gemainer. aljo wurben ı5 
bie von Augspurg umb ir güt befchiffen. aber die von Peuren beftünven 
das recht veſtigclich aus und wurden berkog Steffan nichts ſchuldig. 


1. ger Dd. 3. ſchworen W. 


6. ſchwerren W. 


fhweren Ddw. 9. minn: nun d 


(in D verfefen), ming wo, in W undeutli corrigirt. Im Anon., der in diefem und dem vorher⸗ 
gehenden Abfape faft wörtlich mit Mülich übereinftimmt, heißt es hier BI. 56e: ‘dad recht ward 


gar hart, alfo dad man fain darein kumen ließ'. 

12. Anon. Bl. 568: ‘und ſolt ... 
13. Illſing Dd. 

Anon. BI. 56@: "was ain glit man’. 


10. und: darum Da. 
men in feinem land ewigklichen'. 
gãcher Dd (irig’ fehlt). 

feblt im Anon. gem. fprudhman Wi. 


1. ©. über den Tag von Eger im 
April und Mat 1389 fowie über Die Daran 
fih anſchließenden meiteren Verhand⸗ 
lungen die D. Neichstagsalt. Bd. LI, 
©. 126 ff. und Nr. 63—147, insbeſondere 
über den Landfrieben Nr. 71—87. Die 
Aufforderung an die ober- und nieber- 
Igwäb‘ hen Städte zc. von ihren Blinden 
abzulafien und dem Landfrieden beizu- 
treten dd. Eger 1. Mai 1369. 1. & Nr. 
76. Bgl. auch Stromer, St.-Chron. I, 
46, 16; Königshofen, St.-Chron. IX, 
853, 9; Stälin IH, 351. 

2. In Eger ſchwuren Regensburg, 
Nürnberg, Weißenburg, jebenfalle wor 
den 5. Mai; etwas fpäter leifteten ben 
Eid Nördlingen, Schweinfurt und bie 
Übrigen Städte. Nur die 7 Bodenſee⸗ 
ftäbte (Conftanz, Lindau, St. Gallen, 
Buchhorn, Ravensburg, Ueberlingen, 
Isny) Löften ihren Bund nit auf. ©. 
Reichstagsakten II, S. 133. 

3. Die Stabt Kempten wurde, nach⸗ 


*omen’ fehlt Wo. tieß: Neff w. 
die von Augspurg freien und beſchir⸗ 
14. gech irtiger W. gächer irriger w. 
15. da — beidhiflen‘ 
16. Bayıren W. Bayın w. 


dem fie ſich gehorſam erwiejen, bereits 
am 19. Auguft 1389 die Erhaltung ihrer 
Privilegien 2c. durch Sigobft von Leuchten- 
berg im Namen bes Kaiſers zugefichert. 
GStälin III, 351. 

4. Am 15. Juni vereinbarte die Stabt 
Augsburg mit den bayrifchen Herzogen, 
dem Biſchof Burkhart und den Grafen 
von Dettingen, ihre Streitigleiten mit 
dieſen zu Ingolftadt fchiebsrichterlich aus⸗ 
tragen zu lafjen. Augsburger Urk.-8. IL, 
Nr. 755. Am 20. Juli wurde der Schieb- 
ſpruch zwiſchen ben Hergogen Stephan, 

riedri und Johann einerſeits und ber 

tadt Augsburg andrerſeits zu Ingol⸗ 
ſtadt wirklich gefällt. Urk.B. II, Nr. 758. 
Die von Mülich angegebenen Bebin- 
gungen find richtig. Ueber Conrad Ilſung 
ſ. Stetten, Geſch. db. Geſchl. 109; Die 
Tuchſcherer werden von Stetten 1. c. 441 
unter der mebreren Geſellſchaft' im XV. 
Jahrh. aufgeführt. 


1389. 37 


Und z& font Michels tag warb ain tag gen Werb gemacht von ber 2. Sept. 
von Augspurg und irs bifchof Burdharts wegen! des kriegs halben, ben 
fie mit ainanber gehabt heiten. Conrat Ilfung was bannocht burger: 
maifter und bett mit im der rät von zünften, bie mer günftig waren dem 

sbifchof dann ver ftat. do ſaſſen zü dem rechten 5 mann, und warb hoch . 
angezogen, bann ver’ bifchof bett weis leut und bie von Augspurg hetten 
untrew leut, barumb lag die ftat ernider. und kam zü ber minn und ward 
geiprochen, das bie jtat geben folt [25?] 7000 guldin dem bifchof darumb, 
das man im das haus abgeprochen heit und ſant Lamprechts capell. 

1» Hainrich Gummpenberger was der gemain; ber hetts mit bem adel und 
überredt bie von Augspurg, das fie ain brief folten figlen auf fein eere 
und trew, er wolt im recht tbün. alſo warb ber brief verfiglot, dann 
Rügger Rapolt heit das figel mit im genommen on ains rats willen und 
wiffen. do rieten Conrat Ilfung, Nügger Rapolt, Hans Räm, Hart- 

u man Onforg, der Künig der peck, der Wagner ver weber und Peter Tüch- 
ſcherer, man folt ven brief verfiglen. das tätt man, aber in warb gelt 
darumb geben. aber Ülrich Cüngelman, Lug Hörkin, uͤlxich Schonfeld und 
bie andern ritten darvon und wolten das nit tbün, dann ber von Augs- 
purg waren 13 mann. do ward bie ain rauf unmütig und zornig und 

alomen überain, das ain tegclicher burger folt verfteuren alle fein hab, 
ligends und varends, filbergefchierr, veberwaut und clainat, als lieb im 
iegclich8 wäre, nichts ausgenommen, auf fein aid. und die zünft namen, 
ab alle ungelt groß und Hain. 

Hertzog Steffan zü Ingelftatt, hertzog Fridrich zü Landshůt, hertzog 

2: Hauns zu München all drei prüdere, hertzog Ludwig ver alt, hertzog Lud⸗ 
wig ber hofrot herkog Steffans fun und endlin, hertzog Hainrich, 5. 


2. deö fr. halben: ‘und von des kriegs wegen’ alle außer M. 3. ‘gehabt’ fehlt We. Illfing Däd. 
7. mynnung D. münnung d. min W. zü termine. 15. Bis ‘Hartman Onſorg' ſteht der 
Abfag in D aui BI. 5bf. 17. in ward ains taild gelt darunder geben Wu. 26. hofrot: 
‘Soffart‘ alle außer M. 


Bgl. au Hund. Stammenbud II, 111, 





1. Der Schiedsſpruch joligen ber 
Stebt Augsburg und dem Biſchof Burk⸗ 
hard wurde gefällt am 17. Non. 1389; 
Mon. Boil. XXXIVa, Nr. 32. Schieds⸗ 
richter waren Heinrich von Gumppen⸗ 
berg, Konrad von Hürnhein, Sifrid der 
Marihalt von Borberg, Ulrih Spalter 
ber Schufmeifter, Bürger von Weiflen- 
burg und Albrecht Beham, Bürger zu 
Memmingen. ©. die auf diefe Verhand⸗ 
Inngen Bezug nehmenden Dokumente im 
Ur.:®, Mr. 754, 755, 756, 757, 761. 


Braun, Biſch. LI, 493. Veber die Perſön⸗ 
lichkeit Heinrichs von Gumppenberg be 
richtet ausführlich die Gumppenbergiſche 
Familiengeſch. S. 120 ff. — S. über 
Rüdiger Rappolt Stetten, Geſchl. 116; 
Hans Rem J. c. 159; Hartmann Onſorg 
1. ec. 77, Ulrich Conzelman 1. c. 114; 
Ludwig Hörnlin J. c. 199 und A Bett. LII. 
— Künig der ped Derjelbe wie ‘der Kunig' 
in A 26 Anm. 6? 





A 92, 6 


38 


V. Chronik des Hector Mülich. 


Ludwig von 5. Fridrich, h. Ernſt, Wilhelm, Albrecht von h. 


Hannfen!. 


[26°] Des jars gewan ver von Mahland Beren, darnach Padaw und alles 
land darzu gehörig. ber herr von Pern kam darvon gar mit groffem güt 
und wolt über mere gefaren fein, do warb im vergeben und ftarb. unds 

! Herr Francisco von Padaw ward gefangen, und Jein fun kam auch bar 
A 91, u von mit groffem güt? und rait gen Bayren zü hertzog Steffan und verhieß 
groß güt. der kame im z& Hilf mit 700 fpieflen ; da kamen auch dem von 
Badaw zü hilf aus Kernten 400 ſpieß umd zügen durch Frigaul gen Padaw. 
do tetten fie im die thor auf und empfingen den herrn ſchon. umd als er in1o 
die flat Badaw kam, do fieng er 6 ritter, bie in und die flat dem von 
Mayland übergeben hetten und ſchlüg in ir haüpter ab mit fein felbs 
band. aber in dem caftell waren 300 mann, die hielten, aber ih waiß nit 


wie lang. 


Zuü den zeiten wolten die von Peren geproden haben an dem von 15 
Maylant und fih an hertzog Stefan von Bayren ergeben haben. des 
ward der ven Mayland innen und ſamnet aim vold und macht hertzog 
Steffans paner? und kam für die flat Peren. da täten fie die thor auf. und 
do fie hinein famen do hieß der von Mayland alle burger von Beren 
ertöten, die gewalt hetten, und ſackman machen, und traib die gewaltigen 20 


all aus der ftat Peren. 


1. von: und D. ‘son’ fehlt D. 
4. das darzu gehört’ alle außer A. 


beiten Ww. 


1. Eine Aufählung der von Herzog 
Stephan HI. (+1375) abftammenben bat- 
riſchen Herzoge, welche nach 1450, dem 
Tobesjahre Heinrich des Reihen von 
Landshut, und wor 1460, dem Todes 
jahre Albrechts III., gejchrieben iſt. Die 
aufgeflihrten Herzoge find: Stephan III. 
von Ingolftadt (+ 1413), Friedrich von 
Landshut (+ 1393), Johann II. von 
Münden(+1397),Rubwig VIL., Stephans 
III. Sohn (+ 1447), Ludwig VIII., der 
Hödrige, Ludwigs VIL Sohn (+ 1445), 
Heinrich XVL, ber Reiche, der Sohn 
Brichrice von Landshut (+ 1450), deſſen 

ohn Ludwig IX. (+1479),Exnft (+ 1438), 
Wilhelm ILI. (+ 1435), beide Söhne Io- 
hanns von München, Albrecht III. (+1460), 
der Sohn Ernſts. 

2. Giangaleazzo Visconti, ſeit 1385 
Herr von Mailand, hatte 1385 die Scala 
aus Berona und Bicenza und Franz von 


2. Diefe Aufzählung der Herzoge nur in MD. 


9. da famen — fpieß: der lam au dem von Padaw 
zu Hilf mit 4000 (400 so) ſpieſſen aus Kemten We. 


20. die gew. beiten:, die ſchuld dran 


Carrara, dem fein Bater im Jahre 1388 
bie Herrſchaft abgetreten hatte, aus Padua 
vertrieben. Weber das PVerhältniß Des 
Legteren zu HerzogStephan ſ. A91 Anm.2. 
Vgl. zu dem Folgenden Riezler III, 153 ff. 
Sohiezu AI1 Anım.1. Die Worte in A 
91, 13 ‘von lüten aun jhuld und aun 
recht' werben bier als das Ende eines im 
übrigen fehlenden Abſatzes, der zulekt 
von der Vertreibung bes Franz von Kar: 
rara, des jungen Herrn von Pabıra, 
fpricht, angenommen. Damit bat die 
oben erwähnte Lücke in A ein Ente. 
Mülich hat biefen Abſatz mit dem folgen: 
ben A 91, 14 in einen zufammengezogen. 
Diefer letztere gehört ebenfo wie Die näch⸗ 
ften Drei unter das Jahr 1390 und find 
offenbar nur durch ein Verſehen bem 
Jahre 1389 eingereiht worden. 

3. In A 92, 8 deutlicher: und warf 
uff des herzogen von Patren panter. 


1389. 1390. 1391. 39 


[28°] Hergog Steffan lag dannocht zü Badaw und hett ain ſchöne frawen a m, 13 
an im und verzeret, was er bett. das verdroß den von Badaw und ander 

jein ritter umd fnecht und ritten ain tail von im und ir ain tail verzerten 

roß und harneſch und lieffen zů füß heraus. 

s Do z0& hertzog Steffan mit klainem vold gen Rom! und was do drei A 92, 15 
monat in großer armüt und bäb fih da haimlih und ſchantlich bon 
bannen, dann er fort, er wurd gefangen von den heren in Lamparden. und 
er bett auch kain zerung bei im, das mas im' ain fhand. 

Des jar was ain flerb hie zü Augspurg, das man mit dem hatl- w2, 1 

tum umb die flat gieng und las vor iegclihem tor ain ewangeli, und 
gieng nach der frümeR aus und kam zwo ftund nad) mittag wider haim?. 

In den vier tagen ber vaften warb das mweberhaus kauft umb 700 an 
gulein und 4 weiffe parchanttüch von bem Ülrich jungs, ber ftiftete sus, ı7 
zwo meß zü ſant Morigen. 

5 Am Domini 1390 graif der von Sachſenhaim die von Reutlingen an, a 2, 23 
die manten die reihsftett und den landfrid, die ftett fomen mit gewalt 
und er ließ ſich richten mit lieb. 

7*) In dem graif herr Lug von Landaw die von Ulm an; do manten fie a 93, 6 
der ſtett fold, dieweil fie bei ainander waren und zügen für Plawpeuren und 

»gewunmen die flat und vefl und gabens den von Ulm em. 

Des jard was ain Romfart und ain gnadenreich jar und gieng gar w 238,4 
vil volds gen Rom bei bapfts Bonifacins und könig Wentzlaus zeiten t. 

Rah Criſti gepurt 1391 jar do gepot Der römiſch fünig Wentlaw a 95, ı2 
m all reichftett, daS alle juden, fo darinn wären, allen edlen leuten ir 

shrief und pfand geben folten und folten hauptgüts und ſchäden ledig fein 
darumb, Das fie dem könig defter ba gevienen künden. und auch was burger 
den juden ſchuldig wären, das folt man in halbs faren lafjen und auch kain 
ſchaden von in nemen als in den reichftetten®. 


4. Diefer und die zwei folgenden Abfäge fehlen in se. 9. Des jard hüb hie zuů Augsp. ain 
fierbet an W. 12. ‘der vaften’ fehlt Weo. 16. landfrid: landvogt M. 19. dieweil: 
wu De. 22. Der Abjag fehlt w. 24. in allen reichfletten Wir. 25. Daß erfle 
“jeiten’ fehlt M. 26. dienen Dad. 


1. Bgl. Riezler III, 158. 6168. S. Über das Jubiläum in Rom a. 
2. Die Notiz findet fi auch in der 1390 Raynaldi Ann. XVII, 146. 
Chron. Aug. bei Defele I, 616a. Bgl. 5. Die Notiz fteht in der Borlage 


Braun, Biſch. II, 497. 

„3. Bgl. Sender BI 32*. ©. über 

bie in Rede ſtehende Stiftung Khamm, 

Hierarehia Augustana I 271. II, 10. 
4. Bgl. Chron. Aug. bei Defele I, 


unter dem richtigen Jahre 1390. ©. 
über den Reichstag zu Nürnberg, auf 
dem die Iudenfrage verhandelt. wurde, 
D. Keihstagsakten IL, 272 ff. und die 
Aktenſtücke unter Judenſchulden' (C) Nr. 





AM,1i 


AY4,5 


C 315,3 


496,2 
6. Det. 


A 96,7 


A 96, 18 
Ay, 11 


4 9, 2008 mener tail eitel lopweber. und ain münich prebiger orvens, hieß ver zs 


40 V. Chronik des Hector Mülich. 


In dem jar ward bie metzgk hie 3A Augspurg auf dem Perla 
gepawen und warb die alt abgeprochen und ain pla& daraus gemacht, mit 
ainer maur umbfangen, auf dem Perlad!. . 

Nach Criſti geburt 1392 jar in der vaſtenmeß als die kaufleut aus der 
meß von Frandfort zügen und der von Augspurg und Ulm güt und gewands 
gen [27°] Biſchofshaim am, das was wol 30 taufent guldin wert, da kam 
aim Behem, der hieß herr Würfabo?, von künigs Wenglaws wegen und .- 
verpot das güt' da; und was darumb, das die veichitett des künigs pot nit 
gehalten hetten mit ven juden?. aber der bifhof von Meng, der was ainer 
von Weinsperg, ver ſprach, er bett den fetten glatt zügefagt und wölt in 10 
das halten und fie gen Dündelspühel gelaiten, e8 wäre dem König lieb ober 
laid ꝛc. 

Des jars gab der papſt den herren von Payren ain gnadenreich jar 
gen Münichen und kam gar vil volcks dahin und geviel auch groß gelt!. 

Anno domini 1393 jar an ſant Niclaus tag ſtarb hertzog Yribrid, ıs 
hertzog Hainrichs vatter von Lantzhüt, zu Prag und im warb ver⸗ 
geben. er bett ſelbs pfleger gefegt in feinem land, das wolten hertzog 
Steffen und hergog Hanns, fein netter von Münden, nit geftatten 
und wolten ſelb pfleger fein, und geſchach alfo. 

Des jard kam ain priefter Her, ber hieß herr Hainrich ber ketzer⸗ 20 
maifter®, und fprad, e8 wären vil ketzer bie, dem ward erlaupt von der 
jtat und dem biſchof, ime die zü firaffen. und ainsmals do wolt ainer den 
ketzermaiſter erftochen [28°] Han, den fieng man und der verriet die andern; 
diſer hieß Hanns Lug. und waren in der gejellihaft mann und frawen, 


7. hieß der Wirfabo W, Birſabo w. Wirfabo Dad. von: von W. von — wegen: vom 
fang w. 10. atn graf von Weinſp. Wir. (in wo 'graf’ von fpäterer Hand ausgeſtrichen und 
*freyherr’ daneben gefhrieben). 14. und gefiel groß gelt da W. Der Abſaß fehlt w. 17. hergog 
Steffan Hanne w. 19. felbs We. 


169 ff., insbefondere unter Judeuſchulden 


in Schwaben‘ Nr. 174 ff. S. über die 
Koften Augsburgs bei und nad bem 
Nürnberger Tage (1390— 96) in ben 
Reichstagsakten II, Nr. 211. 

1. In der Vorlage unter 1390. (©. 
die Ann. 11m AS. 94.) Vgl. C 316, 19. 

2. Würsabo’, identiih mit Bas—⸗ 
rabo' bei A 93, 8, ift Borfiboy von 
Sminar. 

3. Vgl. Gaſſer 1532 und Beil. IV zu 
A 169, 26 ff. 

4. Vgl. Chron. Aug. bei Oefele 616° 
und bie ausführlichere Notiz bet A 95,3; 


yhron. Elw., Mon. Germ. seript. 
‚42. | 

5. Der Hauptfache nach ein Auszug 
aus A mit Beiziehung von WB und Be 
näßung einer bei Defele I, 618 ff. ab» 
gebrudten Chron. (wahrfcheinlih, wie 
einzelne Anzeichen ambeuten, berielben 
Handſchrift, die Defele vorlag, jebt cod. 
germ. Nr. 392 der Staatsbibl. in Mün- 
hen). ®gl. C 315, 25, W 228, 8 und f. 
zum Ganzen Stetchele, Bisth. Augsb. ILL, 
763 und, die Zufäße ter GStyttgarter 
Hdſchr. w unter dem Jahre 1393. 


1393. 1394. 41 


Engerfin, der- tät am predig auf dem fronhof ven fegern, und was vil 
fols Darbei; und welder von dem unglauben laſſen wolt und püß an 4 97, 2 
fh nemen, dem ließ man alle fein hab und güt. umd etlich waren geflohen, A 97, 1 
vie kamen wider herein, do fle horten, das man fie püfjen ließ. aljo machet 
sder prebiger den ketzern allen und iegclichen ain gelb creu an bie bruſt A 96,.23 
um in ruggen und waren 46 man, vie das creug an ſich namen und 
müßten es jar und tag tragen. und acht täg giengen fie alle tag von 
unfer frawen gen fant Ulrich mit prinnenven kertzen, ie zwen und zwen!. 
und 14 tag? nach fant Gallen tag famen ir etlich mit dem bifchof überain A 97, 15 
ımımd gaben im 70 guldin, der nam in die püß ab. des ward ber rat gewar A 97, 17 
hie und verprant ir fünf, die andern gnabet man, mit namen: Frig Strauß, 73 
den Stainlin und fein tochterman den Staudenpühel und Haintz der Tieffen⸗ 
yehin man. fie glaubten, es wär kain fegfewer und man geb ablak . 
darumb, das ven pfaffen das gelt warb, und hielten nicht von dem [28°] ° 
ısweihprunnen noch von Ticchhoffe und Kirchen und palm. und Treuter- 
weihen 3. 
Man verprant zü Wertingen 10 mann des glaubens und zü Werb 5 A 97, 21 
mann und 11 frawen *, 
Es peichtet ainer dem andern 5 und komen zü nachts in bie keler zu- 
2: ſamen und triben vil püberei®. Ä 
Nah Erifti gepurt 1394 jar ſchraib Der ungerifh künig Sigmund, es. 2.4 
der bernach zu römiſchem kümig berüft warb, des jars aus allen fürften 
und herrn umb hilf wider die Türcken, wann fie im groß ſchaden tätten in 
dem land zü Hungen. da kam im groß vold zü Hilf aus allen landen. do 
uam er das vold zü im und zoch zů dem eifnen thor?, das da Leit zwifchen 


“ 
5. creug: flediin Wo. und im We. 

nacht Wu. 10. 60 gl. We. 12. den: 'der’ alle außer w. 
13. Sainp den Tyefenpeh w. 13. *man’ fehlt W. . 14. nicht: nix W. 15. kreytterweich W. 
6 was lain — freuterweihn: wie hienach flat w. (folgen 12 Artikel). 17. von def unglaubens 
wegen We. 19. es peichtet — püberei' fehlt w; flatt deſſen: und fagten, die nachgeſchriben 
And Yabenn die pfaffenn umb gel willen alfo gemadt und gefeßt. 21. in D falfh 1344.. 
22. erwelt ward We. ‘des jard’ fehlt Wie. 25. enffem dor Dad. enfentor We. 


1. Tagaling We. 


7. jar und tag: tag und 
Staudelbichel Dad. 


5. Chron. bet Oefele I, 620. 
6. W 228, 8 und C 315, 25 fprechen 


1. Aus der Chron. bei Defele I, 6208, 
2. Wie es ſcheint, eine Entftellung ber 


Berlage A 97, 15. 

3. Aus der Ehron. bei DefeleI, 620 a 
zufammengezogen. 
.4. In ber orlage heißt es, was auch 
nie 8, ſtatt Wertingen ‘ Wembingen’. 
Bol. WB 219, 23 ; Die Ehron. bei Öefele 
1,6206; Steichele, Bisth. Augsb. IL, 
783. ©. über ähnliche Borgänge in 
Nürnberg die Jahrb. des 15. Ihdts., 
St.:Ehron. X, 136, 16 unter 1399. 


von “grübling leut'. 

7. Mülich lag, wie eine Anzahl wört⸗ 
lich übereinftimmender Stellen beweifen, 
für feinen Bericht über bie Schlacht von 
Nikopolis die befannte Darftellung des 
im XV. Ihdt. gern und viel gelejenen 
Schiltberger'ſchen Reifebuches ober wenig⸗ 
ſtens eine davor abgelettete Quelle vor, 
die er mach jeiner Weife umgeftaltete, 
theils ercerpirend, theils ans anderen 


42 V. Chronik des Hector Mulich. 


Hungern und Pulgerey und Walachey. do für ‘er über Die Thonaw! in die 
Bulgerey und vor Dämelspurg 2 wurden 8000 Dürden erniber gelegt. 
darnach kamen fie für Pudem?, do ritt in der herr des lands engegen * und 
ergab ſich an des künigs gnad und gab im zwaihunderttauſent guldin; um 
[29°] befagt die ftett mit güten rittern und fnechten. darnach kamen fie fürs 
Zaubenpurg 5, das gewunnmen fie aud, und warb der Türcken auch vil er: 
ſchlagen; do warb die flat befegt mit zwaihundert rittern. darnach zogen fie 
für ain ftat, hieß Raggaws, die gewunnen fie und wurben ba vil ritter 
gemacht, darzü noten fie vier land, z& in zů fchwern und bei bet geften zü 


€9.2,10 heleiben, die haiſſent Serephoy?, Pulgerey, Walchey und die Regen ®. 10 


darnach famen fie für Schtltam, die hatft in dürckiſcher ſprach Nicopoli?, da 
legten fich die criften z& velde und ftalten ire fchif zü land, bie waren ge> 
. fpeift mit prot, wein, müllen und mel, mit pachofen, flaiſch, erbis und 
geſaltzem kraut, mit falß, ſchmaltz, holtz, korn, haber und getraib, und 
was zů ainer herfart kört; auf anderhalb jar, das menigelich kain mangel ıs 


2. Pilgerey M. Bilgerey Da. 
6. Dercken D. 
phey We. Serophey Dd. 
MW. Intopoley Dd. 
fett Dd. gehört Wu. 


Onellen erweiternd und (wenigftens ver- 
meintlich) serbeflernb. Namentlich weiß 
Mülih mehr Namen beizubringen, wo: 
gegen er manchen ˖ Detailzug Schilt- 
ergers, der dieſem als Augenzeugen zu 
danken ift, wegläßt. Bgl. über dieſe 
Schlacht auch den ausführlichen Bericht 
bei Königshofen St.-Chron. IX, 854,15 
und bet Steomer, St.Chron. I, 48, 15. 
& die über dieſe Schlacht bezw. Schilt- 
bergers Büchlein erwachſene Litteratur die 
Zangenmantelihe Ausgabe des letteren 
in der Bibl. des litter. Ber. in Stute: 
Bd. 172, ©. 166; vgl. dazu Köhler, Die 
Schlachten von Nikopolis und Varna, 
Breslau 1882 mit den Litteraturangaben 
auf ©. 5 und Liliencron I, ©. 159. Um 
bag Berhältniß zwiſchen dem Mülichſchen 
und bem Schiltbergerſchen Bericht er- 
fennen zu laſſen, find bie dieſer Duelle 
entnommenen Stellen in Meinem Drud, 
die unwejentlihen und wejentlichen 
Erweiterungen in größerem vorge. 
führt. Der iltbergerſche Text (Sch.) 
iſt nad ber Langenmantelihen Ausgabe 
eitirt 


1. Vgl. Köhler ©. 11 nebft Anm. 4° 


Zamelöperg w. 

8. Ragam Wer. Rugaw Dd. 
Pilgrei |. Pilgerey Dad. 

13. malmillen W. malmüllen w. 


3. Duden We. 4. gaben MDd. 
9. geften: hechſten Dd. 10. See 
Raͤhen Dad. 11. Ritopoli 


15. berfart: haufratt Dad. 


und BR Brauner, Die Schlacht von Ni⸗ 
op. 27. 

2. Davon wifien bie übrigen Quellen 
nichts. Sollte die Einnahme von Orfowa 
gemeint fein? 

3. Pudan, das heutige Widdin. 

4. Der Ezar Johannes Stracimir, 
der Herr von Widdin und Weftbub 
garten. 

5. Golubaz an der Donau zwijchen 
Belgrad und bem eifernen Thor, alfo 
entgegengefegt der Dlarfchrichtung. bes 


6, Rachowa. Bgl. hiezu Zinkeifen, 
Geſch. des osmaniſchen Reiches I, 296. 
Brauner 28. 

7. Serbien, Bosnien, Bulgarien und 
die Walachei waren frühere Bafallenftaaten 
Ungarns, die dem Sultan Murad I. tri⸗ 
butpflichtig geworben. 

8. Raitzen. 

9. Das Heer kam vor Nilopoli am 
12. Sept. an, woranf die Belagerung ber 
Stadt, die jedoch nur läſſig betrieben 
wurbe, begann. Köhler 12. 


Heeres. 


1394 (1399). 43 


pehebt bettel. alſo beliben fle vor Schiltaw ligen 36 tag ungefochten?. 
do waren bie geft gar Zöftlih non gewand unb mit zeren und Lüb ie ainer 
den andern in fein gezelt. do fchraib ver Wahnfant?, ver türckiſch Taifer, 


dem ungrifchen kumig zu, er wölt mit im fechten®. 


und kamen der 


sZärden mal zwaihundert taufent man®. alfo z0d im der ungerifch künig 
engegen, ber hett bei fechtig taufent mans. aljo [20°] wolten die Hänger und 
vie Iantlent das vorfechten haben, das hett fünig Sigmund gern gefehen, 
dann fie hetten der Türcken gefert wol gewißt?”. da wolt ver hertzog von Sch. 8,16 
durgmmi® und Die Srangofen in der eeren nit gönnen und wolt vor 
jo fechten darumb, das man fast, er wär wol mit jechstaufent mamen fo 
terr lands dahin gezogen und bett fo groß güt verzert. und in dem bo ranten 
die Frantzoſen die Türcken an? und kamen durch zwen haufen und warb der 
unglaubigen ain güt tail erfchlagen 10 umb wolten geflohen fein, wer der 


Difput aus der Serephen 11 den Türden nit ze hilf komen mit 15000 mamıen. A) 
ısda finhen die Unger binden darvon und namen iren kümig und kamen auf bie 


2. an gewand Wo. mit gewand Dd. 
erren We. 


jeren: zier Dd. mit geren: dem fing Sigmund zü 
3. Barfant Wo. Wensfant Da (in M am Rande von fpäterer Hand Baiazet'), 
der 1. laiſer: baubtman des turgifchen laiſer Wer. 


8. alfo wolten — gewißt: alſo warten 


fy unainh um dad forfechten, der ungerifh fing Gigmund hette gerren gefechen, das die Unger 


gebebt heiten, die wiften der Zurgen fitten wol Wi. 
da wolt — verzert: aber der herzog von Burguni und die Frangofen 


11. dahin zogen waß Da. 


das wolt MDa. 9. ‘in’ fehlt M. 


wolten das forfechten niemant Ian darum, das fi mit dem groften fold fo weit zogen wafend und 


je groß gAt bis daher ferczert heiten We. 
fry De. 15. hinder Dad. 


1. Ueber das Lotterleben ber vor ber 
et liegenden Ritter ſ. Zinkeiſen 


Fr Es —* en bi 3, 1 Ve 
16 tag’, ie t am 28. Sept. 
Rattfand. Bgl. S. 42 Anm. 9. 

3. Bajefid, bei Sch. Weyafit, bei 

Stromer Wayſer genannt. 
4. Bon einer derartigen Ankündigung 
iR nichts befannt; im Gegentheil war 
der Anmarſch des Sultans ein fo uner- 
marteter, daß Sigmund faum Zeit fand, 
feine Streitkräfte in Schlachtordnung aufs 
zuſtellen. Zinkeiſen 1, 299 ff. Doch er- 
wähnt auch Königshofen (St.-Chron. IX, 
655, 12) diefes Umflandes, 

5. Nah Zinkeiſen I, 320 höchſtens 
120,000 Mann. Bgl. Brauner 33. 

6. ca. 100,000 Mann. Zinkeiſen I, 
2% ; 60,000 Mann wäre die Zahl ber 
Berittenn. Bol. Brauner 30. 

'. Sigmund wollte den leichten 08- 


13. der ungl.: der Zurggen We. 14. Ser” 


mantichen Truppen im Vordertreſſen feine 
40,000 Daun Fußvolk (meift ungartiche 
Söldner) entgegenftellen, was bie fran- 
zöfifchen Ritter, die fich Die Ehre, im erften 
Gliede zu kämpfen, nicht nehmen laſſen 
wollten, nicht zugaben. 

8. Der Derkog von Burguni’ ift 
Graf Iohann von Nevers, der Sohn 
Philipps des Kühnen, Herzog von Bur- 
gund, der Führer der franzöftichen Heer- 
ſchaar, die etwa 1000 Ritter, 10U0 Knap⸗ 
ben um 6000 Söldner zählte. Zinteifen 

9. Quellen über ben Gang ber 
Schlacht find zufammengeftellt bei Zink⸗ 
eifen I, 103 Anm. 3. Bol. auch Köhler 
14 ff. und 22 ff. 

10. Aehnlich Sch. 4, 11 in anderem 
Zuſammenhang. 

11. Sch. 10, 14. Der Despot von 
Serbien, Stephan Lazarevitſch, mit 5000 
Neitern. Köhler, S. 30 Anm. 8. 


Sch. 3, 2 
14. 22 


20. 2 








44 V. Chronik des Hector Mülich. 


ſchef und mit im ber burggraf von Nürmberg ', der graf von Zilg* und ber 
ergbifchof von Gran? und her Nidot aus Srandreicht, und komen fo vil 
voldes auf die ſchif. umd die darauf wolten, den fhlüg man die hend ab und 
ertrunden vil criften und aud vil warden erfchlagen und der maift tail ge- 

&4. 5,8 fangen. do ward auch gefangen ver hertzog von Purguni und ber groß grafs 
aus Ungern® und zwen mechtig herren aus Franckreich 6 ver hertzog von 
Orient, ain berkog von Porpon, ain graf von Haunaw, ain graf [so*] 
von Ruͤntzmundt, ber Ludwig von Giftort. die nachgefchriben find er- 
Schlagen: ain graf von Nepfers, ver conftapfel aus Frandreich, ber graf 
von Aliſün, ain graf von Marel und junft vil groffer herren ritter und 10 
knecht. 

9 Und do ber Türck nun das veld behabt hett und nun ſach, das im auch 
alsvil volcks erſchlagen was, da ſchwuͤr er, das er das ungerochen nit wolt 
laſſen, und gepot, was der gefangen criſten wäre, die ſolt mau Des andern 
tags fürpringen. und flalt ven hergogen von Burguni darzü, das er fehe 15 
den groflen rad; und gepot der Türck, das iegclicher fein gefangen folt 
töten. und wurden aus der maflen vil criften da getöbt, und was ain ſollich 
plütvergieflen ’, das binden nad des türdifchen fünigs räte für in niber 
fnieten und ſprachen, follih8 plätvergiefien möchte von got an im gerochen 
werden. und alfo nam man bie übrigen gefangen unb verfauft die und 20 
fürt fie überal in bie haibenfchaft. und warb ber hertzog von Purgumi 


2. erpblib von Gran oder biſchof Wie. und bernidait W. her Nidhart w. 
und — erfhhl.: und warden erfhlagen Wo. *und auch vil warden’ fehlt M. 
der merertail Wo. 5. Purgon W. Burbon w (von fpäterer Hand in ‘Burgund’ corrigirt). 
7. Drlient W. Drliend o. Drlieng Dd. Purgon w. 8. Giftart w. 9. Neypfers d. 
caftafel We. 10. Aliſim We. Alleſſim Da. 12. Dergg D. Dirg d. gehapt Dad. 
16. der müßt zuͤſechen die grofe rach Wir. die groffen ra Da. 17. und wurden: und 
“was Ww, 


1. ſchiff Da. 
4, criftan M. 


1. Zohann In. Burggraf von Rürm, 6. Die Bezeichnungen find theils zu 
berg. unbeftimmt, theils zu corrumpirt als daß 


2. Graf Hermann Levon Cilly. 
Johannes Kaniſcha, Erzbiſchof von 


4. philibert von Naillae, Großmeiſter 
Der Sopanniter 

5. Sch. 5,10. Der große Graf von 
Ungarn, magnus comes, ber Palatin 
von Ungarn, ber das Reichsbanner 
führte, war Nicolaus Gare. ©. St. 
Chron. IX, 856 Anmerl. 1. Er wurbe 
übrigen® nicht gefangen, ſondern rettete 
fih mit dem König. 


fe aus ben verſchiedenen Berzeichnifien 
Sefallmen und Gefangenen mit 
einiger Sicherheit belegt werben könnten; 
der unter den Erfchlagenen enapnte 
Connetable befand fih unter den Ge⸗ 
fangenen, ebenjo ber Graf von Nevers, 
identifch mit bem von Mülich unter den 
Gefangenen aufgeführten Herzog von 
Burgund. 
T. Man berechnet, daß bei3000 Mann, 
Ritter unb Knappen, dieſer Schlädterei 
zum Opfer fielen. 


1394. 1396. 45 
und etlich ritter mit ihm ledig umb güt!. und man fagt, das bifer ftreit 
geichehen jei vor Schiltaw ? nach Erifti gepurt 13993. " 
[30°] In dem jar warb der römifch fünig Wenglaus gefangen von feinem Ass,2 * 
brüber marggraf Joſen aus Merhern und gen Prag gefirt, darnach ab» 

sgefegt von dem römiſchen reich *. er was bes ungriſchen künigs Sigmunds 

* rechter brüber. 

Amo domini 1396 jar lieſſen biſchof Burdhert und fein pfaffhait, 4 zeit 

auch die flat Augspurg alles leibting hie ab und machten zinslehen daran 
und jagten te für 60 dn. ain guldins; und was ber ftat und ten burgern 

tzügehört, das fol ewigclich beſtaun, aber das ven pfaffen gehört, das fol 
Raum in dem flant 70 jar, das man allweg leib erfaufen-mag, und wann 
bie 70 jar vergaunt, jo fol man kain mer erfaufen; und beftaut alslang 
die leib leben, darnach beftat e8 nad) der brief-fag, die darumb fagen. ich 
dan auch gelefen, das dit bejchehen jei anno 1398 epiphania domini, 


ıs an dem obroften. 6. San. 


2. In D die legte Ziffer der Jahrzahl weggefänitten — fehlt Wud. 
7. 1398 Dd. Der Abfag ficht in D auf Br. 11b unter dem I. 1396. 
11. allmaul Da. 


anfer M. 9.6 Da. 


han — obroften : geſchach an dem eberften Da. 


1. Die Befreiung des Herzogs erfolgte 
im Juni 1397 gegen ein eöirge von 
200,000 Dukaten. Hammer, Geich. des 
Osm. Reiches; Braımer 58 ff. 

2. ©. über die Streitfrage der Oert⸗ 
fihleit hauptſächlich. Kanik, Donan- 
Bulgarien und der Ballan I, ©. 184 ff. 

3. Die SHiagt fand, wie ſchon be 
merkt, ſtatt am 28. t. 1396. Bgl. 
pinteifen I, 309 Anm. 2; Königsbofen 

e. 855,15 mit Anm. 3; Brauner, Die 
Schlacht von Nikopolis 55 ff. 

4. Abgejetst wurde Wenzel, am 20. 
Anguft 1400 auf dem Kurfürftentag zu 
S herlahnftein. Bgl. Chron. Moguntiac., 
Et.-Ehron. X : 238, 22; Stronter, 
St Chron. I, 51, 10 ff. ; Die Altenftüde 
zur Abſetzung 8. Wenzels' in ben 
Rechstagsalten III, Nr. 204 ff. Bei 
Ran Bl. 1318 findet fich gelegentlich ber 
Erwähnung der Abjegung folgender 
Baflus: ‘Anno domini 1376 ward later 
Wentzelaus von Bechem, daunoch Lebt 
fein vatter kaiſer Karel. ber kaiſer ober 
unig Wentzelaus waß ungeraten, er ver- 


4. mardtgrauf W. 
8. auch: und' alle 
12, lang’ fehlt We. 15. ich 
Nah "obroften’ in M hinzugefügt: 1398. 1. april. 


fat wil vom reych, und waß er unn auff- 
bringen mocht von gelt, Das tet er; ergab 
umb gelt ungefchriben brieff, verfigelt 
mit feiner maieflatt, das doch ungehört 
waß, das fy darein fchriben, waß fie 
wolten; er waß alß ain beß menſch, alle 
ütte ler, die im fein vwatter bett geben, 
olget er im nit. das hayltum, das fein 
vatter von ferren landen hatt bracht, das 
in gold und in filber waß gefaflet ımb 
mit grofjer zier, das zerbracdh er und nam 
das gold und filber, wie wol er fein nicht 
borft, dann jein vatter ließ im ain grofien 
ſchatz; er hieß im bie flat die brieff und 
freyhait zaigen, bie jen vatter bett geben, 
die verprannt er all. er balff der kirchen 
und kriſtenhayt mer zů ungelüd, dann zü 
glück, er verpraunt kirchen und klöſter 
und ließ vil prelatten dötten umb den 
glaben, alſo ſatzt man in ab vom reych, 
und erwalten hertzog Rüprecht von Pairen 
zů ainen Römiſchen kunig.’ 
5. Die Notiz ſteht bet W unter 1398. 
Am 1. April 1398 wirb ber in biefer 
Angelegenheit entftandene Streit bei- 











46 V. Chronik des Hector Mülich. 


Do Hüb fih an ain krieg zwifchen bes Pittrichs und Hartman On⸗ 
jorgen?. diſe ftat half dem Pittrich und gewunnen das floß Wellenpurg 
und zerprachen das. do tet der Onforg bife ftat in bie ächt und krieget vaft, 
bo ward fein fun Jos Onſorg gefangen bei Nörblingen und bergefürt. 
und warb verricht ſchad gen ſchad. | 5 

C 316, 5 [3,%] Des jard ward das tanghaus gemacht ze fant Maurigen und das 
ſtünd vor anf dem Perlah an dem newen pla& und was mit ſchindeln 
bevedt. 

A 107, 26 Nah Criſti gepurt 1397 jar da was die münk als poͤs, die hieß 
man Regenöpurgert, ber gab man 10 $. Müncher umb ainen ungeriſchen 10 
guldin. 

2, Jacobi da warf man ain newe müntz bie auf, der gab man 4 f. 
Münder für atn ungerifchen guldin? und 10 du. minder umb ain reinifchen 
gulbin 3, 

6316, 8 Und des ſummers macht man ven graben Binder fant Steffan, des ı5 
was baumaifter Albrecht von Villenpah und der Alpenshofer*, und beiten 
das angefangen on urlaub ains rauts, barumb warb in rat und recht 
ewigclich verpotten. 

6316,11 Anno domint 1398 jar da beſchach ain groffe prunſt, do ietzo das prot- 
baus ftat, und pran alles ab bis gen parfüflen; Do warb das clofter 20 
auch prinnen, und ftünd da lang wüſt am perg, das nit da gepawen war, 
und hieß mans des kaiſers hofſtatt. ba warb das prothaus zum eriten 
dahin gepawen. e8 waren vor gevemlach ober hütten gefegt enmitten [sıP] 


| 

3. cht WDd. audt w, 5. ſchaden gen ſchaden Dd. Nach ad’ in Wo) noch der Zufag: 
doch fo hab ich oft gehort, er ferfchrib difer Kat Augspurg, Welenburg nit me zü pauen laufen. — 
Ausführlid aus A genommen ftcht die Befchreibung dieſes Streited in D 24102496 (d 191b— 
1988), 7. ſchindel M. ſchindlin gededt Da. 9. 1308 Dad. 12. Jacobi: des jare 
Ww. auf: aus M. 15. ded fummerd: des jard We. 16. Altberöhofet Wu. 
17. Anon. BI. 56b. ‘on erlaptnus'. 21. und find — gep. warb: und warb der felbig Ber- . 
lady berg lang nit gepauen We. 22. Anon. DI. 31e fügt noch an: "und die hofftat mas des 
capiteld von unfer frawen und die flat hats mit gemalt eingenommen’. 23. gedemlach 
fehlt Dd. hittlach Dad. ed waren — gefept: den man het fatl undern gedemlach oder bitten 
die waren geieh Wu. 


gelegt. Mon. Boic. XZXIVa Nr. 61. 782, 783, 786.) 


ie Original-Urkunden im k. b. allg. 2. In der auge, unter 1396. ©. 

Reichsarchiv. ge u Beil. V zu aim gisbeſondere zum 
1.,Der Streit dauerte von 1392— ze 1396 ©.4 

1396. Bgl. die fehr ausführliche Dar- 3. Die von Ei ( st.« Ehron. V, 


ftellung ber im demſelben vorfallenden 425, 5) beanflandete Stelle in St. 
Begebenheiten bei A 99, 1—107, 17. ©. Chron. IV, 108, 10 findet fi, wie 
Dazu bie Beilage VII, 188 ff. Die Rich⸗ man ficht, bei Mürich in ber von ihm 
tungsurfunde dd. 4. November 1396 in vermutheten Faſſung. 

Stetten, Geſch. der adeli dengen Beid Geſchl. 398 4. Die Billenbacher follen fih nad 
Nr.52. (S. au Url. Nr. 798, 


1398. 1399. 


47 


in ber ftrauß von dem Judenperg bis zu der Schmibgaffen 1, da waren 
oben fchüchiter inn und niverwark becken; das warb alles abgeprochen, 


da diſe ftat die heuſer pawet. 


Des jars pracht der Wilhalm der Sraumberger bife ftatt im bie it 
smit des vönijchen fünig Wengeslaus hilf. 


Item des jars ward das ſchůͤchhaus gemacht 3. 


Und was ain grofier fterh hie, das man mit dem hailtum umb die flat @ 2.15 
gieng* und las vor iegclihem tor ain ewangeli. 


Nach Erifti gepurt 1399 jar nach weihennechten warb hie in ainem 25. D«. 
sTat erkent, alle ungelt abzelaffen® und das man kains nummer mer folt 
anfjegen, und in dem jar am herbſt erfand man, das man es nit alles 
erfteuren mocht das gelt, pas man hie bedörft, und warb das ungelt wiber- 
umb aufgefegt und gröffer dann vor. und es ergieng gar hart on auflauf, 
kann fünf zünft waren bei ainander gewapnet zü den parfüfjen mit iven 
ıspanern und wolten das nit geftattet haben. und des jars zü fant Niclaus 


tag gab man bie eriten ftuir. 


2. oben auf den gedemlach Wu. 


nach 'gieng': 

man faften‘. 10. alle — abgel. : 

13. *c®' fehlt We. ‘gar! fehlt We. 
baten We. 


Stetten, Geſch. d. Geſchl. 44, nach der 


Regiments⸗Aenderung unter die Zunſte 
begeben haben. Ueber bie Alpishoſer, ven 
Seidiedhtern angehörig, ſ. ebendaſ. ©.53. 

Durch das eigenmä tige Vorgehen ber 
beiden Baumeiſter wurden außer mehreren 
Gärten auch die zu dem St. Stephans- 
Stift gehörigen Schleifmühlen zc. er 

was zu wicht unbebeutenden 

zungen wifchen biefem und ber Stabt 
führte. ——8 Das Stift von St. Ste 
rbau in Augsbur n ber Zeitſchrift des 
MR Bereind für be u. Neub. 1880 


1. ©. C 316 Anm. 7. 

Bol. A 108,18 und Beil. IX zu 
—— Chron. Der daſelbſt pag 
AH 25 ang geangen ene Spruchbrief A 
Baldeders im er Onſorgſchen Sa Tr 

iſt nun abgebrudt im Urkunden⸗Buch 


“inn’ fehlt We. 
warb — pawet: darnach ward alles abprodhen We. 
In d Mb ausführlicher nah A 108, 18—109, 6. 

beißt es nad “bir gi Augdpurg’: ‘und weret von fant Jacobs tag biß weihennechten'. 


3. dad — 
Sremberger Dd. 
Im Anon. DI. 56b 
8. Ebenda 


und unden We. 
4. Fronberger Wu. 
7. flerbend Wu. 


und gieng z& Streffinger tor hinauf und dafelben wider herein und müſt ieder⸗ 
‘dad man alle ungelt abgelauffen haut’ alle außer M. 


15. geftaltett D. geftatten d. ſtatt 


Nr. 795. 

3. Vgl. Safler 1538. 

4. Sg Königshofen, St.-Ehron. IX, 
773, 4; 9; 14 unter 1397 u. 1398. 

5, 9— A 109, 8 unter 1397. Die 
Darfielunn Mitichs enthält außer ber 
Ken Sahresgadt auch jonft verſchiedene 

Irrthümer. Das Ungeld wurde aufge- 
hoben im Herbfte 1397 (die Urk. über Die 
Aufhebung des Ungeldes für die Wein- 
ſchenken in Beil. III zur Chron. A ©. 
161, 23 und im Urt.-B, II, Rr.800) und 
wieber eingeführt im nächften Sabre — 
bie betreffende Urk. 1. c. 163, 1ff. und 
Urt.B. II, Nr.804). Bgl. C 316, 13, 16, 
Eine ausführlichere Darftellung piefer 
Begebenbeit findet fich in der Borber. bes 
Kalhen c. BI. 52a und bei Gafler ©. 

5 


C 316, 13 


6. Dec. 


48 


V. ‚Chronik des Hector Mitlich. 


wa [32°] An font Veits abent gewinnen die von Augspurg Biberpach! .und 
fiengen den Erdinger marjhald darinn und feinen fun Yannjen und ver- 


C 316, 19 


9. Febr. 


w 
229,1. 4 
29. Sept. 


pranten das floß und was darinn was, 


Des jars giengen leut in leinin Haidern, hetten firid umb fi gegürtet 


und püßten. 


Do man zalt nach Erifti. gepurt 1400 jar acht tag nach Liechtmeß 
geſchach die manjchlacht vor Wirkpurg, der waren nambaftiger mann zwei 
taufent und fünfhunvert man; das tätt ir bifchof und nam bie ftat ein 
und legt bie maur ernider, und warb bie ftat als dd, das nit mer barinn 
waren von mannnamen dann 360. des hulfen vem bifchof die teutfchen 10 


herren 2. 


Anno Domini 1401 waren der römiſch künig Ruͤprecht von Haydel⸗ 
berg? und fein hausfraw hie zu ſant Michelstag und hett große ſamlung 
hie 5 und wolt gen Rom ziehen und kam gen Prifan an ven Öartenfee$, 


3. Im Anon. Bl. 576 lautet der Abſatz: 


dingerd fun R. ſelb ſechſt umb fant Veits tag und verprant das ſchloß N'. 
5. um fi girt und bieflend We. 
Brifin an den Bartfee Ww. 


flaider um Dd. 
14. tüm M. 


1. ©. über das Datum die zu der 
Borlage gehörende Anmert. Bgl. auch 
Chron. Aug. bei Defele I, 616a. 

2. Die bier in Rede flehen de Schlacht 
kann keine andere als die bei Berchtheim 
im Anfang des Jahres 1400 ſein. Vgl. 
das Chron. Moguntiac. in St.Chron. 
XVII, 231,5ff.; Stromer St-.Chron. 1, 
58,15; bie Ebron. aus Kaifer Sigmunds 

eit in St. Chron. I, 363, 3. Nah 

omer wäre das datum der 4. Jan., 
nach letzterer Chron. und dem Chron. 
Mog. der 11., was mit Lorenz Fries 
übereinstimmt. Die Zahl der Gefallenen 
it von M zu hoch gegriffen. Die zum 
Andenken an den Sieg auf einem Banner 
verzeichneten Namen ber auf bifchöflicher 
Seite (Bifchof Gerhard) kümpfenden Abe 
ligen ' im Archiv für Unterfranten XV. 
Heft, 1 pag., 189. Der Einzug des Bi⸗ 
Tchofes in bie gebemüthigte Stadt fanb 
ftatt am 11. Juni, worauf die Haupt- 
ſchuldigen des Apffande⸗ ingerl chtet 
wurden. ©. zu dem Ganzen Wegele, 
Fürſtbiſchof Serbarb, ©. 33 ff.; Lilien- 
eron I, 161 ff.; -Witrbinger I, 254 fl. 


‘tem in der zal 1399 da vieng man des Hanien Er⸗ 


4. fil leut We, 
8. man erfhlagen We. 
Priß an den Garßſee Dad. 


3. Bgl. Zint 57, 1; Stromer, St. 
Chron. 1 55, 3. &. über biefen Tag zu 
Augsburg, der auf den 8. Sept. aus 
glcpiehen war, D. Reichetagsalten, Bd. 

1. Der König hatte ſich ſchon 
erwas früher einmal in Augsburg auf 
gehalten: nad Chmels Reg. urfundet er 
dort vom 12.—17. Aug. Zu bem in 
Rebe ftebenden Tag brach er am 2. Sept. 
von Amberg nad Augsbur g auf und 
verließ dieſe Stadt am 15. September. 
Keihetagsaften Bd. V, Nr. 33, ©. 


74 
S. z. B. das Schreiben des Straß⸗ 
Burger Hauptmannes an feine Stadt, 
Augsburg 11. September 1401, in D. 
Keihetagsaften Br. V, Nr. 194, ©. 
5 


5. Wer bier zufammenfam, iſt unge 
Kir (3 erieben aus D. Reichstagsakten 
Bb. IV, Nr. 388, 389 und Bd. V, 169 
mit Anm. 


6. ©. über die Niederlage vor Brescia 
hauptſächlich den Bericht des Straßburger 


4 


Hanptmannes anf eine Stabt in D. Reichs⸗ 


tagsalten Bd. V, Nr. 1 


1401. 1402. 1403. 1404. 1405. 49 


do wolt in der von Mayland überfallen haben. aljo kert er umb und zoch 
wider herans. er hett gar vil volds mit im und maint mit gemalt zu ziehen, 
das mocht nit gefein. der biſchof von Eöln, der biſchof von Speir [32P], 
hertzog Hainrich von Bayren, marggraf Fridrich von Brandenburg, der von 
s Ofterreich, die teutfchen Herrn, die von Augspurg! und Straßburg? und vil 
ritter und knecht zägen mit im. 
Des jars ward der grab gemacht hinter ſant Jürgen. Ce 317. 3 
Nach Erifti gepurt 1402 murben die zwinger und bortör bei dem 317, 4 
fpital und zü Wertachprugg bei den thoren gemadt.? 
16 Des jars beiten prebiger münich ain capitel bie und waren zwai⸗ 
bunbert und acht frembder münich bie. die ftat ſchanckt in fünfgig gulbin 
und zehen aimer welfchweing *. 
Anno Domini 1403 jar an fant Miorigen abent warb angefangen zü 2. 
pawen fant Leonharts kirchen vor Gegginger thor®. | 
15 Au fant Urbans tag was hie als ain grofier Hagel, als man fein wann 
nie gedacht und tät grofien ſchaden an glefen und an päumen in 
gerten. 
Anno domini 1404 jar des nechſten tags nach fant Moritzen tag do Den. 
wurden zů Lünich im Niverland erflagen der von Lüdich 34 taufent 7 Hundert 
» und fünftig man, [33°] beſchach bei Maſtrich. pas tätt ir biſchof, hieß hertzog 
Hanns von Holland und von Pairen ®. 
Des jars epiphania domini warb ber farch gemacht auf dem thumb e. Ian. 
zu dem facrament. 
Auno domini 1405 jar omnium sanctorum löfet herkog Ludwig, 1. Ro. 


1. tert MDd. 7. Rab Jörgen' in Win) mit anderer Tinte nachgetragen: und fant Etefan 
folbracht (vollendet w). In M am Rande von fpäterer Hand: anno 1546 und 47 wider erneumert. 
9. Bertabrud Dad. bei ven: beib Dad. Sn M Randgloffe voie oben: anno 46 und 47 
wieder verändert. 11. *frembder’ fehlt Wo. 14. In M Randglofle wie oben: anne 
1544 wieder abgeprochen. 16 nie fain Ww. glöffer und bemmen D. pemen d. 
19. Litich W. Lutich w. 600 We. 21. ‘und v. Pairen' fehlt Da. 


1. Ueber die Betheiltgung Augsburgs hetten in die Narcissi(29. Oft.) von batj- 


an biefem Zuge läßt fi) Näheres nicht ſens bez rag.’ 
nachweifen, ba bie DR. des Jahres 1401 5. ar C 317, 6. 
fehlt. 6. Im der Vorlage unter 1408. Bgl. 


2. Ueber die Betheiligung Straß 
burgs ſ. Beil. VIE zu Königehofen in 
St.Chron. IX, 1050 und vor allem bie 
Reichstagsakten Bp. V, Nr. 190—205. 

3. Fe Gafler 1542. 

4. BR. 1402, Generalia, BI. 75a: 
‘it. 50 gulden Rinifch haben wir geben 
den predigern bo fl gemains cappitel bie 

Etädtechhroniten XXI. ' 


A 114, 11 unter 1408; die Fortſetz. zu 
vinigebolen, MoneD.&.1, 2892; die 
deutſche Weltchronit, Anhang II zu 
MeifterlinsNäürnb. Ehron. in St.-Ehron. 
III, 303, 28 und den Anhang zu Könige: 
hofen, St.-Chron. IX, 911, 2. ©. aud 
Löher, Jacobäa von Bayern und ihre 
Zeit I, 223 ff. 


4 





A 113,24 
€ 317,10 
e 


22. deb 


C 317,10 
13, April 


50 


V. Chronik des Hector Mülich. 


hertzog Steffans fun, vie ftett an der Thonaw von dem von Wirtenperg 


und von bem bifchof von Augspurg ’. 


Des jars fampften der Hasperg, ein Schwab, und Wendel Gebolf 
von Degenperg z& Münden, und ver Hasperg Ing ob?. 

Man bat zü unfer frawen in ber abfeiten ftül gemacht darvor, hieß s 
ber lang band und was ieberman gemain. 

An fant Peters tag im glenk ward graf Eberhart von Kirchperg 


erwelter bifchof zü Augspurg auf unfer frawen For auf den altar gefegt. 


die flat ſchanckt im hundert guldin in ainer ſchal, die was 9 guldin wert. er 
wolt, man folt im ſchweren mit geleuter fturmgloggen, teverman gemeinclich 10 
arm und reich, und ſprach, e8 wär ainem iegelichen bifchof recht. das wolt 
aim raut bie nit thin, dann man hetts vor nie keinem bifchof getaun. do 
rait er gen Dillingen, und bie lehen von ihm empftengen, vie mußten im zů 


Dillingen jchweren?. 


[ss] Anno domini 1406 jar am aftermäntag nach fant uͤlrichs Kirch 15 
weihin ober vor fant Zörigen lag kam ber graf Eberhart unfer biſchof“ 
dem fhandt man ain faum Ruminter, und als er von haus aus gieng 
hüb man an die ſturmgloggen zů leuten, bis das er auf das rauthaus kam. 
da gelopten ihm alle ratsherrn mit der trew on aid, desgleichen gelopt er in 
hinwiderumb, iegclichen bei ſeinen rechten zů halten und beleiben ze laſſen, 20 
arm und reich. da was burgermaiſter uͤlrich Cünelmann und Lutz Horlin. 
es ift vor nie gehört werben, das man einem bifchof bie jturm alfo geleut 


1. fun von Bayren Dd. 3. von Hafp. Wu. 


5. zů unfer frawen' fehlt W. 6. ſtũl — 


band: ſtiel von ſant Michels altar hinab, die hieß man vor die lange band W. Der Abſaß fehlt w. 


8. tor’ fehlt A. 
fehit in M die rothe Mitiale. 


ten We. 21. Herlin Dd. Hörle We. 


1. Der Herzog löſte im Jahre 1405 
von dem Grafen Eberbarb von Wirtem- 
berg Gundelfingen aus, den Weinzehnten 
von Heilbronn und Höchſtädt; vom Bi⸗ 
ihof von Augsburg 1407 Donauwörth. 
Kieler II, 225. 

8 In A ſteht die Begebenheit unter 


3. In C nnter 1406. Eberhard IL., 
Sohn des Grafen Wilhelm von Kir 
berg, der nach dem Tode bes am 9. März 
1404 verftorbenen Burkard von Ellerbad) 
gewählt worden war; am 12. Juni 1405 
mwurbe er von K. Ruprecht mit den Re 
galien belehnt. — BR. 1405 BI. 65a, 
Generalia: It. 100 guldin haben wir 
geben und gefchendt unferm herren dem 


auf—gefeht: *aufgefept‘ W, fehlt w. 
16. *oder—tag' fehlt Wi. 
manier’) D. Romaney d. Rumoneyer W. Rumanier w. 


15. Am Anfange des 3. 1406 

17. Reinmeuer (darüber Ro⸗ 
18. zůꝰ fehlt Da. 20. behal- 
22. flunnglog We. 


pifchoff, do er des erſten ber in rait.’ 
Ohne Datum. Aus anderen auf ben Ein- 
ritt des Biſchofs bezliglichen Einträgen 
ergibt fih als Datum ‘Mathie' (24. 
Febrnar). 

4. Das feierliche Einreiten bes Bi⸗ 
ſchofs hatte fih infolge ber von biefem 
gegen das Herlommen geftellten Forde⸗ 
rungen bis in das Frühjahr 1406 ver⸗ 
zögert. BR. 1406, Generalia, Bl. 534: 
4.598.551 db. eben wir geben umb 
fhendwein, rainfatl und Rumeniner 
unferm herren bem bifchoff und bie mit 
im berin riten do im bie ftat gelobt und 
erir beriwiberumb. Misericordia domini 
(25. April). 


1406, 


51 


hab und ime ber raut gelopt hab. es gejchach durch täding, das tetten bie 


von Ulm 1. 


Des jars zü liechtmeß warb biſchof Eberhart zu priefter geweicht 2- Br 


m Werd?. 


s Am mäntag vor mitvaften waren bie in diſer ftat herkog Steffan, 15. Mär 
Ludwig, Ernſt, Hainrich ind Wilhelm, alle herren von Pairen® und 
täbingeten mit berkog Hainrich*, ver jolt alle jar 12 taufent guldin 
geben ven herrn gen München, das bett er 8 jar verjeffen. es was auch 
hie bei der täbing ber berkog von Ded, der burggraf von Nürnberg, ver 

don Wirtenperg, zwen grafen von Öttingen, der graf von Kaldenperg, 

des bijchofs von Regenspurgs brüber, grave Conrat. 

[.] An fant Ulrich abent kam her in bife ftat Augspurg ains künigs 

jun von PBortigal® mit Hundert pferden und rait der ritterjchaft nach ze 


1. terring Wow. 


3. “zu liechtm. fehlt We. 


T. tertgen W. tergten w. 8. Anon. 


Bl. 57b nad) 'verfeffen’: und ward gefegt an 6 man, die folten darumb außjprechen in jarsirift. 


9. taring We. 


10. Anon. DI. 576: der von Öttingen. 


Kaltenberg Dad. Kallenberg Wu. 


311. Anon. BI. 576: flait ‘von Regenspurgd’ 'von Augspurg, der graf von Kirchberg’ (mas aud 


richtig). 


1. Der Bergleich zwifchen Bifchof und 
Stabt wurde banptjächlich durch bie Be⸗ 
mübung ber Ulmer herbeigeführt. Braun, 
Geſch. d. Bifh. II, 509. BR. 1406, 
Generalia, 81.50: ‘31.1645 und 7 
umb wein gefhendt ven von Ulm und 
andern fletten und umb wein ven nuncien 
do man täbingt von bez pifchoffs wegen. 
Oeuli.” (14. März.) 

—* auch Khamm, Hierarchia Aug. 


3. Stephan III. ber Kneißel von 
Bayern⸗Ingolſtadt, Ludwig VIL, ber 
oärtige, beflen Sohn, Emft und Wil⸗ 
beim von Bayer Münden, Hein⸗ 
rich XVI. von Bayern⸗Landshnt. 

4. Bei der Theilung Bayerns im 
Jahre 1392 erhielt Friedrich, des Herzogs 
Stephan I. zweiter Sohn, an Nieber- 
bayern ben beflern Theil des Landes, 
mußte ſich aber verpflichten, feinen da⸗ 
durch benachtbeiligten Brüdern, Stephan 
und Johaun, eine jährliche Entichäbi- 
gung von 8000 GEnlden zu entrichten. 
‚Raumert, Geſch. Bayerns I, 401, Lang, 
Yubw. d. Bärt. 18.) Heinrich fcheint das 
Verſfprechen nicht erfüllt zu haben und 
jein gleichnamiger Sohn weigerte ſich 
geradezu, bie Zahlung zu leiften mit ber 
Be un ‘er habe das Erbe nun er- 
ſeſſen und jet nichts mehr ſchuldig'. Da- 
raus erwuchs num ein zwilchen ben Ber 


13. vonz aus Wo. Portugal w. 


theiligten Sabre lang fi hinziehender 
Streit mit zahlreihen Ausgleichsver- 
fuchen, wie der im Tert von M erwähnte. 
©. zu dem Ganzen Boigt, Streithänbel 
zwifchen den Herzogen Lubwig ben Bär- 
tigen von Ingolftadt und Heinrich dem 
Reichen von Landshut; Lang, Ludw. ber 
Bärt. ©. 61; Riezler III, 266 ff. Die 
BR. 1406, Generalia, BI. 54b enthält 
folgenden hieher gehörigen Eintrag: ‘it. 
2005 1188 und 16 8 d. haben wirgeben 
umb wälfch wein roten und weiſen umb 
Ronennier ben man gejhendt haut in 
väflern unb in kanten gefchendt bez 
mauls do bie berren und fürften bie 
wauren mit namen: hertzog Stephan von 
Bairn berkog Ludwig hertzog Eruſt 
hertzog Hainrich und hertzog Wilhalm 
all hertzogen von Bairn der purggrauff 
von Nürnberg der. von Wirtenberg ber 
von Otingen ber von Helffenflain ber 
lantgrauff von Lütenberg ber grauff von 
Kirchberg der herkog von Tegg ber bi» 
Ihoff von Regenspurg ber von Geroltz⸗ 
jet der von enfperg bie Ffronberger 
Döringer ben von Xöwenftain, ben Ffron⸗ 
bofern, dem von Rifha und gar vil 
rittern und Inechten, Die mit dem obge- 
nannten fürften und herren bie wauren 
an oculi in ber vaften’. (14. 


ärz.) 
5. Der damalige König von Portugal 
4* 


3. Juli 





C 317, 17 


10, April 


2. Juli 


W 229,16: 
16. Juni 


52 


V. Chronik, des Hector Mülich. 


ichawen in bife land, und was 6 tag hie. der was ain jung man bei 27 jaren 


alt. er fürt zerung mit im auf 8 jar. 


Des jars warb der höltzin turen mit zin beſchlag en, auf das 
rauthaus gemacht zü der ſtundglogcken, und ift vor auch ain turn da geweſen, 


ber was 12 fchüch niderer dann der. 


Am ofterabent warb bie tafel zu fant Ülrich auf ven fronaltar ge- 
macht und koſtet 3 hundert gulbin, bie macht Hanns Ketz der maler !. 

An unfer frawen tag visitationis was der Xech als groß, das er burch 
bie vorftat in alle beufer gieng, und under ven lebrern under dem berg, 
das man mit fchifflen darauf gefaren wer; und fpült dem newen thor 10 
auſſerhalb ſant Jacob ven grund bin, das man bie pfäl fach, darauf ber 


turn ftünd. 


früemejszeit, und weret zwo ſtund 2, 


Des nechſten tags nah fant Veits tag was ain vinfternus zü ber 


2 1 [32°] Anno domint 1407 jar zu ſant Jacobi tag zoch der burggraf von 18 
Nürmberg mit aller macht für Rottenpurg 3, Die re ich sftat, an der 
Zauber. des halfen hertzog Hainrih, Ludwig und Hanns von Baierent, 
auch der von Wirtenperg, bie von Öttingen, bifchof von Wirkburg, von 
Baumpergd mitaller madt, und fonft vil graven und adels ꝛc. und 
zügen wieder von dannen an fant Mangen tag und jhüffent nichts6. 


6. Sept. 


1. in: und w; fehlt den übrigen. 


diien land Dd. 


2. ‘alt’ fehlt We. 7 jar We. 


5. In W von gleicher Hand noch nachgetragen: ald ich fheg fo iſt er gang niur gemacht worden 


(fehlt ©). 6. *tafel' fehlt M. 


die noch folgenden Abfäpe des J. 1406 fehlen in w. 
17. 'Duber' Dad. 


11. pfelt D. 
edel We. 


16. "die reichäftar” fehlt w. 


war Johann I. (+ 1433); von feinen 
Söhnen können bier nur Eduard und 
Peter in Betracht kommen; von diefen 
war ber erfte im Sabre 1391, der letztere 
1392 geboren, fo daß auch für Diele das 
von Mülich angegebene Alter bei weiten 
nicht flimmt. BR. 1406, Generalia, 
Bl. 58b: “it. 1828 13 ß db. bez künigs 
fun von Portiugal umb ſchenckwein und 
wein zu dem tank und ben pfiffern, bo 
er bie waz. In die Udalrici’. (4. Yuli.) 

1. Die Keb find eine in den BR. 
öfter vorlommende Augsburger Maler: 
familie. Hans von Kötz (ober Ketz), der 
in den Augsburger Steuerblichern von 
1390 an erwähnt if, wird genannt von 
Herberger, Augsburg und jeine frühere 
Induſtrie S. 33. Das dortin Rebe ftehende 
Bild tft wohl mit dem von M gemeinten 
identiſch. 

2. Vgl. A 110, 21 und 111, 1; die 


7. Hang von Keß (Kö Dad.) maller WDd, Dieſer und 


9. lederer W. under ledrer Dd. 
19. Bamberg‘, alle außer M. 


Chron. aus Kaifer Sigmunds Zeit in 
St.-Ehron. I, 367, 7; Andreas Ratisp. 
bei Peg Chef. IV, 598; Chron. Mogun- 
tiac. in ©St.-Ehron. XVIIL, 241, 23; 
die Sortfegung zu Königehofen bei Mose 
, 8. 


3. W 230,1. ©. über biele Fehde 
Stältn III, 386 ff.; Würdinger I, 266 ff. 
Bgl. die Ehron. ans K. Sigmunds Zeit 
in St.-Ehron. I, 367, 17 und dazu ge- 
hörenbe Beil. V nebft der port angeführten 
titteratur; bie deutſche Weltchronik in 
St.⸗Chron. III, 30, 8. 

4. Statt ubmig und Hans ift Wil. 
beim (von Bayern⸗München) undStephan 
(von Bayern-Ingolftadt) zu ſetzen. S. W 


230 Anm. 2. 

5. Graf Eberhard der Milde, Graf 
Ludwig XII. von Ottingen, Johann L 
von@gkofffteim, Abert@rn von Wertheim. 


Am 2. Sept. 1407 kam es zu 


1407. 53 
Item ain chorherr was bie bei fant Gilgen inn, ber hieß Onshalm c 317, 20 
von Neuningen!, ver hett ainen ergler gemacht auf der ftat maur auf dem 
born, den prach im die flat ab. do rait er gen Münden und ward der 
hertzogen diener. die weil pawet die flat ain turn für fein Haus. do 
sverlegt der hertzog 26 pallen zů Parthikirch, die giengen von Venedig 
heraus. do raiten die von Augspurg gen München, do warb es ſchlecht 
und iegclihem das fein wider und kain abtrag. diſer Neuninger was auch 
kuſter diſer zeit. 
Do ward das Neidbad gemacht auf dem graben zů pfingſten? und 0317.20 
ı» bie mäl vor Sträfinger thor, und warb das haus nor dem burgerpab ab- 
geprochen und ein gaſſen gemacht; das was vor [ss*] ain gang purdc317, 10 
gewejen hinab, der hieß der bolenftain ?. 
Und was des jars ain grofler fterb bie und gieng durch alle land * und wams,18 
was gar ain Falter winter, der weret wol ain viertail ains jars 5. w22,% 
Des jars fchlügen fich Die Appenzeller von dem haus von Öfterreich®, 6 
dann fie nrüßten in groß ftuir geben und mer, dann fie in ſchuldig waren. 
die Appenzeller zerprachen vil ſchloß und noten vil leut, zü in zů jchweren, 


als man noch im Neintal ficht. zu ſant Michels tag namen fie Pregnit ? =. Sept. 


1. ber Anshelm Wir. Anshalm Dad. 
Em und Wilhelm und klaget ab der flat. 
fd w. 


en glait. 8. zü der zeit We. 

Renbad d. 

*Zollenflain‘, fo bat auch w. 13. ſterbet W. 
fehlt We. 18. Reingdal D. 


Prögeng D. 
einen Waffenſtillſtand bis zum 2. Febr. 
1408, am 8. Febr. 1408 zum — von 
Mergenthei im. 

1. S. über Anshelm von Nenningens 
Berfönfigteit © 317 Anm. 7. Bgl. Gaſſer 


* Saffer und nach ihm Stetten be 
baupten, daß biefes Bad ein Schwitzbad 
eweſen fei. Bgl. zur Geſch. dieſes Bades 

fimann, Die Augsburger Bäder ıc. in 
der 8 hiſt. Ber. f. Schw. 
Nenb. 1885, ©. 16 ff. Dofelbft ift au 
ein anfprecdenber Berfuh zur Ramens- 
eflärung bes Bades gemacht. 

3. Gaſſer, S. 1547, bezeichnet ihn 
‘mons, qui antea ad hebetem stoli- 
damve petram nuncupabatur, jein 
Ucherfeker als ‘Zölpelfelß’, das neue 
Gigfein wurde B—urgergahlein benannt. 

4. Bgl. die Nürnberger Jahrbücher, 


2. auf die Dd. 


Sollte dieſer Saß *ald..... 
Schreibfehler verſtellt worden fein und zu zerprachen vil ſchloß' gehören ? 


3. Anon, Bf. 588: zü berkog 
4. ward diener der herkogin Mio. 5. Parta⸗ 


7. Anon. BI. 58e fügt Hinzu: und [der Nenninger] mocht wol wider herein reiten 
9. Neuibad D (darüber von anderer Hand Neitbad'). 
12. In W urfprünglih Vollenſtain', dann undeutlich corrigirt wie es ſcheint in 


flerbennd w. 15. zu Öfl. Wu. 16. “in 
fiht‘ nicht durch einen 


Pregenp Wird. 


St.Chron. X, 138, 13; Schorer, Chron. 
von Memmingen ©. 6. 
5. Bal. 
Mone I, 5 
, ©. über Biere Greignif eStälin In, 
388 “. Bergmann, Sib.-Ber. ber 1. 
Mlpbanie ber  Biflenfg. (hiſt.⸗phil. PR 
IX, 4 ger, Chronik von Felb- 
Hr e' 38; v —5* 131 ff.; Zell⸗ 
med, Geſch. des Appenzeller Bolfes L, 
"af; uber, Ge je fterr. II 485 ff. 
Bregenz gehörte zur Hälfte einem 
— der Appenzeller, dem Gra⸗ 
fen Wilhelm von Montfort⸗Tetnang. 
Die Appenzeller eriheinen vor Bregen 
im Oktober 1407; am 13. San. 140 
wurben fie von Wilhelm von Mont» 
jorb-Zetnang überfallen und ne 
gen. Der im Terte genannte H 
Alle) von Ted war ber vornehmfte 


orte, zu Königshofen in ' 


28. Oct. 


een 


w2. ni 


9. Mär 


19. Nov. 
230,11 


w 


54 V. Chronik des Hector Mülich. 
ein, das ftettlin, aber das floß Funden fie nit gewinnen. da famlet fich 
aller abel in Schwaben und in Bairen und kunden den Appenzellern nichts 
abgewinnen und triben täglichen Trieg, der abel mit ben pauren. Symo⸗ 
nis und Jude da macht herkog von Ded ain flucht under fie und wurben 
fibengig man bei dem paner erftochen. ber Appenzeller hauptman hieß ber 
kupferſchmid und bett ritters harnaſch und Haider an, die bett er darvor 
in ainer niderleg gewunnen und was ains Schlanderspergers! geweſen, 
ben betten fie erfchlagen und 26 ebelleut mit im. 
[3:?) Nah Erifti gepurt 1408 am fambstag in der erften vaſtwachen da 
fing man vier priefter und ainen Iaien?, die hetten feßerei mit ainander ges 10 
triben unb waren recht fopomiten. als man fie marteret an ber waug, bo 
waren tbümberen babei umd bie burgermaifter Lorentz Egen und Ülrich 
Köntelman. ‘der lai warb verprent. die vier pfaffen, hieß ainer ber Ülrih 
ber Frey, caplan zü fant Johanns, her Jacob Kiß zü dem hailigen creuß, her 
Jörig Wattenlech predigerordens, her Ülrich pfarrer zů Gerfthofen: bie ftalt 15 
man an bie laiter für unjer frawen und enteretS ir weihin und ſchmidet 
bie vier priefter in ain vogelhaus und hiengs für den Perladhturen heraus, 
höcher dann an der mitt bes turns, und ließ fie aljo hungers fterben. 
maifter Rudolf? der prebiget in oft, dann fie lebten ain tail bis an ben 
neunten tag. 

An fant Elsbeten tag warb erftochen her Burckhart von Schellenperg 
zů Ufterspach t. er hett zü der ee genommen Peter Egens tochter hie, die was 
aim wittib und bett den Rechlinger vor gehabt. und als er her wolt reuten 


20 


6. "und Llaider’ fehlt Dd. 7. niderlegung Wo; in D uriprünglid: 
fpäter wurde ‘ainer? durchftrichen ; in niderfand d. Schlandenbergerß D, dann in Landenbergerß' 
corrigirt. — Landenbergerö d. 10. prüfter M. 15. Wattenloch Dad, Gershofen M. 
16. 'enteret® (d. h. entehret fie, nahm ihnen die Würde der Weihe): endorefp M. endereh Da. 
enderet W. nam in w. 17. Anon. BI. 598: und ſchmiedet fie in ain hultzin gebeus, das 
gemacht was zuͤ vier orten, das hieß man ain fogelhaus. 2. In M noch der Zuſaß von 
fpäterer Hand: Nota. Ee man fie hinauf gehencket, enttbott ain ratt ainem capittel zu, wie fie mit 
inen folten handlen. da fagtten fy in ſpottweyß, ſy follten® in vogelheuſer fehen. das theti ain 


sin ainer niderland', 


ratt. 22. Uſterbach Dd. 


ührer der mit dem Grafen verbundenen 
chwabi chen Ritterſchaft. 
chlandersberger werden öfter in 
dem rin der Appenzeller auf Seite ihrer 
Gegner genannt. 

2. Sn A und W unter 1409. ©. 
über das Datum W ©. 231 Anm. 1. 
Bgl. C 317, 28 unter 1408; Bint 67, 1 
unter 1409: die Chron. bei Hormahr, 
Taſchenbuch 1834 ©. 121 und bie Notiz 
bei Meifterlin, Chron. Aug. eccles. in 
Struve III, 684 unter 1408. Daf 1409 


23. ainen Rechl. We. 


das richtige Jahr iſt, ergibt ſich aus der 
DR. 1409, Generalia, Bl. 57b: ‘it. 
228 55 _d. dem Schönberger euftler umb 
fünff trüben da man bie toten pfaffen 
einlegt bie „nungere ſturben, am perlach. 
Letare (17. Mär.) — it. 128 de den 
tnechten, bie bie toten pfaffen gen grab 


trügen.’ 
3. Der Prebige r ‘maifle Rübolf’ 
iſt oh! der von Zink 59, 12 erwähnte. 


4. Bgl. A 111,4; 0 317, 25, 


1408. 1409. 55 


und ſich zü wolt legen, der ſelben nacht kam er umb. und waren bei im fiben 
von Schellenperg und vil ander evelleut, Die wund wurben, aber ir 
kainer farb dann er. die praut nam hernach bern Hannfen von Künsed, 
ritter, zů Mörftetten!. 
s{p] Do man zalt 1409 jar an fant Peter und Pauls abent do fampft: 2,8 
Geswein Marfchald, Engelhart Marſchalcks brüder von Donersperg, 
mit Dietrihen Hechfenader von Payren und fohten ploß hinder fchilten in 
grawen röden mit ſchwerten. der Hechfenader ſtach den Marfchald über ven 
ſchilt ain, das er von fund an ftarb. was an ainem freitag ?. 
10 Item her Fridrich non Flednitz, die von Weispriach namen ven reichs⸗ 
ftetten ix güt in dem gepirg; das verhangt hertzog Fribrich von Öfterreich 
ber alt, des lands herr. beichach zů ſant Johanns des täufers tag. des 4. Iuni 
wiberfagten dem hertzogen bie veichsftett, da warb ben ftetten ber ſchad 
abgetaun. die von von Augspurg gaben Tein zol am Lüg, bis das fie 
15 ber fünf tauſent guldin bezalt worden. ber andern ftett gt was jechzehen 
taufent guldin, und lihen im barzü 24 taufent gulbin, darumb fagt er in 
zü pfand die ftett am Neder Rottenpurg und Horb mit irer zügehörung, 
bis fie der viertzigk taufent gulbin bezalt wurden 3. 


3, Ringleg W. Kingded w. 4. Mörft.’ in W gang undentlich. 6. Gowein Wer ("Mar- 
Iald* fehlt). Germain Dd. Domtperg Wer. Dorendperg DE, 7. ploß zü füß Ww. 
8. mit ſchwerter und mefler hie an dem weinmardt in ſchrancken Dd; fo auch Ww, nur ‘hegen’ 
Ratt meſſerꝰ. 9. Nah freitag’ fährt Wem) fort: der Marfhald fahrt fur fein brüder, der heit 
Ai find und bat in, das er in fechten lied fur in. der Herenader ließ im ain bar forauf Hin tragen 
mit Brinenden Terken und gieng er hemadh an ber bar bis in (int W) ſchrancken und ließ bar da 
flan wartten. alfo ſprach ainer zl dem Marfhald, warum er nit auch ain bar daher hette ger 
nemen? fagt er (er? fehlt W): wird ich ir notdorftig, fo leicht mir jener die gerren. und was der 
Marſchalck ain grofer flarder man. do lert den Herenader ain fechtmaifter, der Marfhald ward 
fih feiner fterd gen im behelfen und wurd im anfangs faft an in laufen, ob er in um tinde laufen, 
und wurd den übern ſchilt herüber ſchauen, ob er lege; und fo er hinüber feche, fo folt der Hexen⸗ 
ader den ſchauen, was er zü ſchafen heit. das befchadh, wie der fechtmaifter gefagt bet und ſtach 
der Heremader den Marſchalck von flund an zü tod. das hab ih Marz Walther* alfoge- 
hört von dem alten Hemerlin, der het es gefechen. die ſchilt, darhinder fie (fih M) fachten, die 


bangend zů fant Leonhart for Beginger tor an der borlirchen. 10. Feldnitz wo. Feldenß Dd. 
VWeyffenpach Dd. 11. ferhenget Wu. 12. tefferd W. deffers Da. 14. ‘am Rüg’ 
fehlt Wi. *fie’ fehlt We. 16. Ichend Ww. 4000 W. darumb: ‘da’ alle 


außer M. 18 bis ſy der fhuld bezali wurden Wio. 
” In wo bie Randgloffe von fpäterer Hand: Ergo hujus chronici autor est Marcus 
Walterus der güt Stecher. Attamen puto Hectorem Mulichium verum hujus libri 
auctorem ex Walteri collectaneis haec sumpesisse. 


1. BR. 1409, Generalia, BI. 71b: Memory Bl. 22a f 
8.23 88 d. umb wein gefdhendt den 3. S. bigu Stälin III, 393 ff. und 
von Schellenberg zü der Röhlingerin Brandis, Tirol unter Herzog Friedri 
hochtzeit. Exurge (10. Febr.) von Defterreih, Urkunbenbeil. Nr. 39. 
2. Bol. C 318, 4, fowie die Einler Der Hanbel wurbe beigelegt durch ein 
tung zn W 203. Sehr ausführlich bee Schlebsgericht am 10.—16. Dec. 1409 
richtet Aber dieſen Borfall Hector Mayr, im Stuttgart. Ueber bie babel in Frage 





A 116, 1 


A 116, 6 


56 


V. Chronik des Hector Mülich. 


Dornach als man zalt von Erifti gepurt taufent vierhundert und zeben 
15. Juli jar in divisione apostolorum geſchach ain ftreit zwifchen der teutfchen berrn 
zit Preufien ! und des künigs von Poland. der fünig von Poland [se’] oder 
Krackaw behüb das veld, doch ward im feins volks erfchlagen von ber Littaw, 
von Reuffen, von Zarteren und andern wol hundert taufent und 4 taufent 5 
man, auf ber teutichen herren tail wurden 6 taufent ſoldner erichlagen 
und wol 6 hundert teutfcher herren und ires volcks alles wol 41 tanjent 
man. alfo warb auf baiben tailen erfchlagen 145000 man. 

Des jars kam der alt berkog Ludwig aus Franckreich, ber Tünig bett 
bes hertzogen ſweſter zů ber ee?. ver hertzog bett auch ain weib in Franck⸗ 10 
reich, ain Frantofin?. da ftal hertzog Ludwig feinem fwager den ſchatz in 
Srandreich* und pracht in heraus, vil gulpiner bailigen, als man noch 


zwen ber hailigen zü Ingolſtatt ficht. 


2. div. ap.: auff jant Dionify tag Da. 


fen Wu. 
=. teutfh Wu. 


3. von Polen W. 
Kıadam behüb: Krago liebhüb Dad. *der künig — Krackaw' fehlt w. 
10000 und 4000 W. 14000 w. 
8. bid 45000 man und darüber w. 


oder Krackaw' fehlt W. 

6 und von den Reyf⸗ 
6. Bei Anon Bi. 608: 600. 6. teutfchen 
11. in Fr. genomen Wu- 


13. vil—fiht: waflen guldin hailgen, ald m. n. 3. $ü Ing. hat Wo. 


kommenden Geldfummen und bie Ber 


pfänbungen |. Stälin l. c. 394; Fugger, ° 


Ehrenfpiegel 411. 

1. ©. über biefe Schlacht den aus- 
führlihen Bericht bei Königshofen im 
St.Chron. IX, 913, 22, mo in Ann. 5 
auf die preußifchen Geſchichtsquellen 
biefes Ereigniſſes hingewieſen iſt. Die 
Zahlen bei Mülich find zu hoch ge- 
grillen; man ſchätzt die auf polniſcher 

te Gefallenen auf 60,000 Dann, die 
Be der Todten auf Seite bes Ordens⸗ 
eeres auf 40,000 Mann, worunter jeboch 
nur 200 Ordensritter. (Boigt, Geich. 
Preußens VII, 97.) 

2. Ludwigs Sa efter, die Gemahlin 
bes Königs Karl VI. von Frankreich, die 
belfannte Iſabeau. 

3. Seine erfte Gemahlin war Anna, 
die Tochter des Herzogs Johaun von 
Bourbon + 1406, feine zweite Katharina, 
Tochter Peters von Alencon, Wittwe bes 
Grafen von Mortagne. 

4. Rem, BL. 154 b erzählt hiezu fol- 
genbes Gefchichthen: “Anno domini 
1410 da kam der allt hertzog Ludwig von 
Bairen auß Franckreych; der funig von 
Den bett deſſelben hertzogen ſchwe⸗ 

er zů der ee, ber hertzog hett ain weib in 
Franckreych, ain Frantzoſſin. da ſtal ber 


hertzog Ludwig von Bairen ſeinem ſchwa⸗ 
ger, dem kunig von Francreych, die 12 
botten, die waren wie bie hailigen zwelff 
botten gemacht ſend, und waren all von 
guttem gold und groß und waren groß 

üt wert, die fuert er haymlich mit im 
Berauf, diefelben peitigen waren in ainer 
kirchen geflanben in Frauckreych, und ee 
ſy ber hertzog ftal, ba ließ er Diefelben 12 
botten ab conmtrafetten und thett bie 
contrafetten an bie ftatt, da er die rechten 
fall. und eß waß ain jundfrau in Franck⸗ 
reych, Die bett ir gemonbalt, daz ſy alweg 
derſelben zwelffbotten ainen anbettet. 
und ainß malß, alß ſy an ir gebet wolt 

an und denſelben zwelff botten wolt an- 

etten, ba ftünd demſelben zwelfbotten daß 
geſicht von ir. daß waß an dem rechten 
nicht geweſen; bann ber terig haitig, wan 
ſy an ir gewonlichen ſtatt knieet, ſo ſach 
er ſy an, und da ber contrafett daz an⸗ 
geficht von ir fert, da füng die jundfrau 
an zu wainen unb maint, ber hatlig welt 
fein treli von ir ziechen. alfo fragt man 
ſy, worum ſy wainet. alſo wolt ſy eß 
lang nicht fagen, doch ſy fagt eh, wie fy 
der hailig nymer welt anſechen; da lügt 
man und fand, daß die rechten 12 potten 
weg waren und andere an bie flat gmacht, 
eß jenb noch 2 zwelfbotten zů Ingelftatt.’ 


10 


15 


1410. 1412. 1413. 


57 


Do farb der römiſch könig Ruͤprecht zů Haibelberg!. 
Des jars pawet Lorentz Egen das fpital zü fant Anthoni beic ass, 7 


den predigern?. 


A 115,22 


Am karfreitag ließ herkog Hainrich zů Lanbshüt vil purgern bie zı. Mär 
sbaüpter abflagen?, und er fprach, fie wölten im vergeben haben. er nam 


in auch ir güt. 


[se] Rad Criſti gepurt 1412 jar vo hüb man an die erften rörprunnen ze4 112, 2 
machen? und bie teuchel ze legen, und zů mitvaften gieng der rörprunn 13. Man 
auf ven Perlach5 und vor dem weberhaus ®. 

Das türnlin auf dem Perlahtum ob der ſturmglogken warb gesa 112, 3 
macht? und die ſtundglogk darein gehendt, vie glogk wigt zehen zenten. 

Anno Domini 1413 jer ward der new chor auf dem thůmb zlgemwelbt®, c sı9, 18 
. und was kuſter Onshalm Nenninger? und baumaifter ainer vom raut, 
der weber zunftmaifter, hieß Jos Cramer 10. 

In der der wochen assumptionis Marie ftarb unfer biſchof Hiet!, 13719 
graf Eberbart von Kirchperg, und das capitel erwelt herrn Onshalm von 
Renningen zu bifchof. do beftätet bapft Bonifacius 12 zü bifchof den Graf⸗ 
negker ain gaiftlich man und was ain abt zu Sararen 13, leit in Ungern. 
ber römifch künig bat auch für ven Grafnegfer. der Nenninger was aud) 


4. *der zömifch” fehlt We. 
Abfäge Bid zum 9. 1412. 
tr sam—ght' fehlt w. 


3. Des jard—predigern? fehlt Da; in d fehlen auch die folgenden 

4. purgern: pilgern MM. 
8. Deichel, Deychel' alle außer M. 
kinzugefügt: und der rörlaften bey dem weberhauß war der erft. 


5. ſprach: Maget Wu. 6. güter W. 
In W von fpäterer Hand noch 
11. Der Anon. 31. 60% 


fügt hinzu: ‘und des andern jars ſchlüg ain waßerſtral in den tum durch aln gemwelb ab’. 


mag 1000 Dd. jeniner W. Der Abfap fehlt w. 
18. Saxoren W. Sarem Ddw. 


16. ber M. 


1. 8. Ruprecht farb am 18. Mai 


1410. 
2. Bgl. Zint 196, 24. 
3. Bgl. A 114, 6. Am Eharfreitag 


funb bie Verhaftung der verdächtigen 
Bürger ſtatt, em 30. März erfolgten die 
en. ©. die Einetung zur 
Yanbehuter Rathechronit in St.-Chron. 
XV, 268; Rieger III, 203 ff. Bgl. 
die Ehron. 'aus aaifer Sigmunds Zeit in 
St. ‚ehren. I, 3 
4. Bgl. C se 10: ausführlih be 
richtet über die Anlage ber Rohrenbrunnen 


Zint 144, 9. 
5. Bol. Zint 145, 1. 
6. Bol. Zink 144, 15. 
7. Bgl. C 318, 9. 


8. Begonnen wurde damit 1410; ſ. 
C 318, 8 nebft Anm. 3. Die veendi⸗ 


| und vorzüglich die 


13. cuſtor M. 
Unger M. 


16. Kriechberg d. 


gung berichtet C 319, 18 und Zink 
57, 15 


9. 6©. über ihn oben ©. 53 Arm. 1. 
10. Ueber 308 Cramer ſ. Zint 128 


nm.]1. 

11. Ueber das Datum bes Todestage 
vgl. St⸗Chron. IV, 233 Anm. 6. Ue 
den Bifchofsftreit vgl. A 112, 10 und 
118, 20; C 319, 12; bie feht ausführ⸗ 
fiche Darftellung bei Zink 58, 3 ff., 
75, 1 ff., welche fi größtentheils mit der 
Darftellun bes Anonymus deckt (vgl. 
bazu die Einleitung zu Zint S. XX 
eil. II zu Zint. 

onifacius IX. war Papft von 
13801407 es muß heißen Johann 
— (1410—1415) 
3. Friedrich von Grafenech Abt von 
Spa in Ungarn (f. Beil. II zu Zint 
12). 


58 V. Chronik des Hector Müulich. 


bei bem babft, ver Fam heraus on gnab!. es ward hie von ainem rat 
berpotten, das niemant kain leben von dem Nenninger folt empfahen noch 
kain ampt, wer das nit hielt, [37°] ber folt mit weib und finden aus ber 
ftat. er begert au bife ftat, in hie ein ze laffen, das warb im erlaubt. 
ber Nenninger regiert big bistüm 10 jar mit feltfamen und gewaltfamen?s 
auffegen bis das er zu Rom abgerüft warb nor offem gericht und das 
bistüm bifchof Petern verliben warb 3, als hernach gefchriben fteet. darnach 
rait hie ain ber Fribrich von Grafnegk* und warb als aim biſchof auf den 

12. Aug. altar gefegt an fant Hhlaria tag 1414 jar. und an unfer frawen abent 

14. Aug. assumptionis bat im ain raut mit geleuter ſturmglogken gelopt und er in ı0 
binwiberumbS, und rait ba wider Hin auf fein abtei gen Sararen. 

4117,16 Amo domini 1414 hüb fih das concili zü Coſtnitz an ® und kamen fo 
vil gelerter leut dahin und fo vil mechtiger herren, das man maint, ale 
lang die welt geftanven fei und noch ftand, feient jo großer maifter in allen 
fünften nie bei ainander geweſen. 15 

s1sisn Anno domini 1415. jar verpot man dem Lu Hörlin, dem meßger, 

w21,25 die flat?. er was figler zů ber zeit und hett 28 jar groß gewalt [ss*] triben, 
und was oft burgermaifter geweſen und was gar wol an ben fürjten von 
Payren, darin fücht er fein nug 3. man pot im gen Rottenburg, darnach gen 
Straßburg, da ftarbe er. er bett dem bifchof Nenninger zligelegt, das was 20 
wider ainen raut. 

29. Juni Des jars am fambftag vor fant uͤlrichs tag verprant man zů Eoft- 
nitzꝰ maifter Huffen, der die zwiträcht des glaubens machet in Behem. 

4. in’ nur in M. 5. felgem D. felpam d. felgemclih und mit gewalt We. T. Bet. 
von Schönberg Wu. 11. Earerın We. Saxern Dd. In w find von fpäterer Hand noch 
einige erläuternde (wie e& ſcheint aus Zink genommene) Zufäge gemacht. 12. concili: Tangelch D. 
Eofienp We. 14. als lang: die weil Wis. ſeid Dd. fland: fian D. flanden d, 
und n. fland' fehlt We. 15. “in allen fünften’ fehlt Ww. geweft Wer. In W von 
fpäterer Hand noch hinzugeſeßt: “ja inn iren fedel gelert'; und weiter von anderer Hand des 
16. Iahrhundertd: *fy hand nit gelert gehaiffen, fend underträder deö evangeliums geweßen, eyttl 
laußbuben ze, aber meim vetter iſt deß funder nachtahl geichriben, dan er fo wol al wir al biß⸗ 
ber betrogen fend worden.’ (Diefe Hand erfdeint nur an diefer einen Stelle des Codex.) 16. Hö⸗ 


relin W. Herlin Da. 17. triben: gebebt W. 18. ‘den’ fehlt Ddw. und waß gar wol 
aing mit den f. v. Bayrren W. 22. ‘am f. v. f. Ulr. tag’ fehlt W; der ganze Abſaß fehlt w. 


23. Sannfen Hufen Dad. In W von der erften Sand mit anderer Zinte hinzugefeßt: got 
waiſt, wie unrecht man im tat. 
1. Bgl. Zink 58, 7. eigenthmlicher Weile nichts. (S. Chron. 
2. Bon 1413—1423. V, 202 Anm. 1.) 
3. Beter von Schaumburg 1424— 8. ©. über die Perſönlichkeit Hörn- 
1469. lins Beil. III zu W 259, 5 ff., über den 


4. Bgl. Zint61,1u. Beil. II, 343,25. wahren Grund feiner Ausweifung lc. 
5. Bgl. gt 6i, Bar. zu Zeile 2. 260, 9 . 


6. Bat. 231, 19; C ty 19; Zint gl. int, 66, 4 ; das Datum “vor 
61, 11. ke Ufrihe ta ag’ ift falich unb in ‘nad 
1. ©. hiezu Beil. III zu W. Zink ſant Ulrichs tag 


(6. Juli) au änbern. Bgl. 
berichtet von ber Verweifung Hörmlins auch A 117, 22; 0 319, 


1415. 1416. 59 


Ain manfchlacht gefchach des jars zwifchen ven Frantzoſen und ben 
Engfiihent, und wurben bei 40 taufent man erfchlagen und behüben bie 
Englifchen das velb. 

Des fibenben tags des monats junii? do was ain vinfternus ziwifchen 

37 und 8 ftund vor mittag und werot 15 minut. 

An Sant Yörigen abent fiel ain lad von ainem fenfter ab dem Perlad- c; — 
turen und ſchlůg zwe man zit tod. 

Nach Erifti gepurt 1416 jar was gar ain kalter winter, ber werot 
von fant Martins tag bis mitterfaften, das die weil groffer fehnee lag. a1: Min 

isst] Des jars hüb man an ze machen das erſt pflafter in diſer fiat * bei w 232, 3 
unfer frawen bruͤders, und waren bes baumaifter Hanns Gwerlich und 
Hanns Müelich. 

Und tes jard nam der Nenninger, der biſcho hie wolt ſein, dem 
uͤlrich Artzat von hinnen ſechs pallen 6. bo zůgen bie von Augspurg aus 

ısund gewunnen ben mardt Zusmerhauſen, da ward iederman das ſein 
wider gegeben. 

An ſant Hylaria abent was bie ain ſtechhof und kamen von allen 11. Au. 
ſtetten burger ber zü ſtechen?, darmit ſtach auch hertzog Ludwig von 
Ingelſtat. und waren 60 helm auf den panen. 


4. In Anon. Bl. 66b: "an ſant Bonifacius tag'. 
fiund ("vor mittag’ fehlt) Dad. “fund? fehlt W. 
6. finfler D. 7. 3n Dd no: der ain belib auf der flat, der ander ftarb am dritten bag. 
nen. Bi. 666 fügt bei: ‘der ain flarb von flünd an, der ander belib über nacht‘. 9, die 
weil’ jeblt W. Der .Abfap fehlt w. 12, Miellich DWv. Mielich d. 14. Arkett D. 
Art W. 16. Der Abfap in Ddu ausführlicher. 19. der pan WD. In W ned von 
der erften Hand nachgetragen: ich hab gebort, ſy ftehend al under item wappen. Der Abfap 
febit we. 


do: dad M. 5. 7 ftunden und 8 
Diefer und der folgende Abſaß fehlt w. 


1. Es iſt die Schlacht bei über biefes Ereigniß und Hector Mayr, 
am 25. Oft. 1415; die Zahl Memory Bl. 1 
fallnen iſt zu hoch angege en; ber Ber. 5. ©. in 146 mm. 2. 


Imcourt 


[uf der Franzoſen betrug nur ca. 10,000 
Mann, während ber ber Engländer nur 
ganz gering Br — auch die Speirer 
Chron. 1. den ausführlichen 
Bericht bei — — (Anhang, St. 
Chron. IX, 9 die Ehron. aus 
—— "dt in St.» Ehron. I 


Bgl. A 112, 15; die Fortſetz. zu 
— — e. 2886. Du Ki runs 
ange e Zagesdatum t ©. 
A 112 Anm z8 ß 
3. Zinf 147, 9 erzählt von einer 
* Kälte vom ‘Martins tag’ “bis 
en’ im Winter 1417 auf 1418. 
7 Ausführlich erzählt Zint 146, 2 ff. 


6. Ulrich Arzt erwähnt in St..Chron. 
IV, 233 Anm. 2. Ausführlih handelt 
über ihn Zink in dem Abichnitt “Bon 
einem reihen man’ 72,14 ff. ©. dazu 
banptfähli 1. c. 72 Anm. 4. Der im 
Text in Rebe ftehende Vorfall wirb eben- 

alls ausführlich erzählt von Zink 75,1 ff; 
vgl. auch Beil. II zu Zint 345, 27. Mi. 
lich bat zwei ihm sorliegenbe Notizen i in 
unrichtiger Reihenfolge aufgeführt und 
daburd den Sachverhalt auf ben Kopf 
etellt: bie Augsburger nahmen zuerft 
Susmarshaufen und dann erſt griff ber 
iso zu Repreſſalien an faufmänni- 


ut. 
7. C319,33 ‚ausführlich Zink 74, 15 





60 


C 320, 2 


24. 0. 
Mai 


20. Det. 


V. Chronik des Hector Mülich. 


Des jars ward die maur angefangen umb ſant Jacobi vorſtat und 


auß gemacht. 


Und in der creutzwochen warb ber Jeronimus, bes Huſſen geſell!, 


verpränt zu Eoftnig, am fambftag. 


Anno bomini 1417 ward bern Steffan dem Schmicher, ainem ritter, 
und vier eveln mit im die häupter abgeſchlagen zů Landsperg?. 
[39°] An der mitwochen nach fant Gallen tag beſchach zü Eoftnik?, das 
hertzog Hainrich von Landshůt von Pairen ftach ein ſchwert durch feinen 
vetter hertzog Ludwigen ven alten von Ingelftatt und ließ in für tot ligen. 


3. Ser. Wicklef D. Wille d (in D Über der Zeile mit anderer Zinte). 
‘ainem vitter' fehlt War. 


Wu. 5. Schmieder Dad. 


Nah der BR. des Jahres fand biefer 
Stechhof ‘an ſant aurengen tag’ (10. 
Aug.) ftatt; f. Zint 74 Anm. 3. Rem 
Bl. 1588 erzählt hierüber Folgendes: 
»1416 an fant Hilleria aubent da kam 
hertzog Ludwig von Pairen gen Augs- 
purg und fil ftett, die von Regenspurg 
mit 110 pferben, bie von Nierenberg, bie 
von Ulm, Nördlingen, Werb, —2*— 
Memingen und ander ſtett, und hetten 
ainen koſtlichen ſtechhoff bie zü ſant Lo⸗ 
rentzen tag, und am audren tag waren 
wol 60 helm auff der ban, und ſtachend 
die von Augsburg all under irem wappen. 
da ſtach ain burger, der hieß Jörg Rem, 
auch under ſnen wapen, der fuort ain 
ochſen im ſchillt und ainen auff dem helm, 
alß dan der Remen wapen iſt. der ſelb 
Jörg Rem ſtach die hertzigiſchen gar faſt 
ber ab, wann er waß ain gütter ftichel. 
nun flach hertzog Ludwig felbe auch und 
ſtach die burger auch faft herab ; aber ber 
Rem wolt mit im nit ſtechen, wann er 
fort, er macht im ain ungnedigen 
herrn. da ſprach der hertzog: “wer iſt ber 
mit ber kuo, der unß unſer diener fo flu 
ber ab ſticht?“ da Nogten bie diener, e 
wer ain burger, ver hieß Jörg Rem, und 
daß wer fein wapen, daß er fuort. ba 
ſprach der hertzog: ˖heyß in mit ung auch 
ain treffen tbon, waß er doch find!’ ber 
Rem thetz nicht gern; da ef aber ber 
hertzog haben wolt, unb im nik vor 
übel wolt —* da ſtach er mit im. da 
ſprach der hertzog, er ſolt ſein nit ſchonen, 
daß welt er auch thůn. da triben * zů⸗ 
ſamen, und wolt yeder der beſt ſtichel ſein. 


4. Der Abſaß fehlt 
8. ‘von Bairen’ fehlt Mo. 


da fieß der Rem ben hertzogen, daß er 
onmechtig ward, und man mäft in in 
ain hauß tragen; und ba er wider zü im 
ſelbß kam, da ſprach er: “mol hatt un ' 
die kue fo marter hartt geftoffen, hayſt in 
zů mir komen, daß er mit mir eff, waun er 
hatt thon alß ain reblich man; ich müß 


- in fechen’. alfo kam ber Rem und aß mit 


feinen guaben. ba ſy geflen beiten, ba 
giengend fy zü dem tan, und man bracht 
dem hertogen ben beften band, den er 
folt erſtochen baben; ben wolt er mit 
nemen und gab in bem Remen, ver müft 
in haben; wann er fpradh, er bett in reblich 
gewunen, und fagt darzuͤ, er welt fein 
gnebiger herr der das geſtech was auff 
em fronthoff bie.’ 

1. Hieronymus wurde verbrannt am 
30. Mai 1416. BgL Zink 64, 14. 

2. ©. über die Schmieden Hund, 
Stammenb. II, 283 ff. Der Name Ste- 
phan Tommt in biefer Familie öfter vor; 
ein Stephan von Schmiedhen erhielt in 
Folge feiner Tapferkeit in ber Schlacht 
von Nilopolis die Ritterwürde. Bon 
der Hinrichtung eines Stephan von 
Schmiehen weiß weber Hund etwas, 
noch bie im Reichsarchiv befindliche Hi⸗ 

oriſche Ueberficht zu den Urkunden bes 

fleg- und Tanbgerichtes Landsberg', wo 
den Schmiechen ein eigener Abſchnitt ge- 
wibmet ift. 

3. Vgl. A 118, 8; C 320, 3; Zint 
70, 1; bie Gonflanzer Ehron. in Mone, 
Duellen-Sammi. ‚ 328a, die Zuſ. zu 
Königshofen, ebenda 296a. S. zum Ganzen 
Riezler ILL, 236 ff. 


en 


5 


1417. 1418. 


61 


herhog Hainrich kam darvon; herkog Ludwig der genas auch. bes mals 
waren babit Iohannes ! und fünig Sigmund da. 

Des jars erichlüg das wetter Enbris Langen des falgfertgers frawen 
zu tod zü fant Margretben in dem clofter. 

Des jars galt ain ſchaf roggen 7 & bn.2 

Des jars waren brei bapft, hieß ainer Johannes ain Römer, ber 
ander Gregorius, ver britt Benedictus. die wurden alle drei zü Eoftnik 
in dem concilio abgejegt und warb erwelt bapſt Martinus ain Römer, 
geporen von ver Saul. beſchach an fant Martins tag?. 


Und des jars wurben zü Paris in Franckreich erichlagen zwai taufent 


ftudenten von dem ftatfold 5. 


Desmals Tamen zü dem erften mal her zwen herkogen und mit in 


ıs bei 50 mannen® und oil weiber und kind, und fprachen, fie wären aus 


11. Nov. 


10 [39] Nach Crifti gepurt 1418 jar zü pfingften hett das concili zů Coftnit 15. Mai 
ain end und warb gen Baſel gelegt‘. 


Egiptenland; und ftalen, was fie anlamen. in festo omnium sanctorum, 1. Rov. 
Am dornstag vor weihennechten frü fieng man den Walther Bader”, 22. Der. 


2. *da” fehlt d. Der Abſaß findet fih in anderer Bafjung, nach A 118, 8 in D 2408, d 190b, 


w 758 unter dem falfchen Jahre 1437”. 


3. falpferdigerß Da. 


ſalßvergers W. 4. Der 


Abſaß fehlt w; er lautet im Anon. Bi. 666: Item da man zalt 1417 jar an fant Lorentzen tag 
da erſchlug dad wetter Endrid Langen tochter, was ain kloſterfraw zü fant Margreten, geſchach im 


flofler'. 


5. Anon. Bi. 666 und darnach d 400 fügen Hinzu: ‘man pracht eB ber gen Augspurg 


von Nürnberg, von Rotenburg und auß Branden. und da ward darnach ain güt jar: ain fchaf 


gätd forms umb ain güldin, güt wein, Elfaßer und ander, umb 4 dn. ain maß ac.’ 

folgt in M der oben (©. 29) unter den Bar. mitgetheilte lateiniſche Abſaß. 

12. Anon. Bl. 666 : ‘2000 ftudenten und priefter'. 
15. mit inen baiden 50 man Dd. 


weich d. 


jigeiner Wis. 


9 Run 
11. gelegt: 
14. berbog aus Ggipten 
16. Im Anon. BI. 69b Tautet der 


entſprechende Abfag unter 1427: “Item in dem jar ald man zalt 1427 Tamen leut ber gen Aug 
yurg mit weib und mit finden und nanten fi auß Egipten undheten ainen herßoge; die mäüften 


in der Roßenaw ligen. die nennet man feider die Zigeiner und ſend bernach oft kumen'. 


17. Bei 


Anen. BI. 666: "Balhart‘. Der Abſaß ift dort viel kürzer — wohl ein Auszug aus Mülich. 


1. Bapft Johann war jeit dem 29. Mai 
1415 abgejeßt und befand fih in Gefangen: 
haft außerhalb der Stabt. 

2. Bol Zink 147, 13. 

3. Bol. W 231, 20; Zint 61,11. 
Johann I. wurde, wie bemerkt, ab⸗ 
geliebt am 29. Mai 1415, Gregor XI. 
danfte am 4. Iuli 1415 freiwillig ab, 
Benebict XIII. wurbe ebenfalls abgeſetzt 
am 26. Zuli 1417, worauf Cardinal Otto 
von Eolonna (als Papſt Martin V.) am 
11. Nov. 1417 gewählt wurbe. 

4. Das Eoncil zu Eonftanz wurde 
amı 22. April 1418 beendet. Das Datum 
‘zu pfingften’ mag in der Quelle ent 
Randen ſein durch den Umftand, daß 
Papft Martin V. am 2. Pfingftfeiertage 


von ber Stadt aufbrah, um ſich nad 
Rom zu begeben. Die Notiz von bem 
Beginne des Concils zu Baſel wurbe 
vielleicht aus W 234, 9 herangezogen. 

5. In dem zwilchen ver Partei des 
Grafen von Armagnac einerfeits und ber 
bes Herzogs Joh. von Burgund und ber 
jean figen Königin Ifabella andrerjeits 

er hjahre 1417 entbraumten Bürger- 
frien drangen am 29. Mai 1418 bur- 
gundiſche Manuſchaften in Paris ein und 
richteten unter ben Gegnern ein furcht- 
bares Blutbad an. 

6. Bgl. A 119,6 unter 1417. Anon. 
Bl. 69b unter 1427. ©. Aſchbach 
II, 387. | 

7. In einem Schreiben vom 20. Juni 


62 V. Chronik des Hector Mülich. 


ber was berkog Wilhalms von München diener, der bett die metzger von 
binnen auf dem Lechveld beraupt, das wolt der berkog mit fürlommen 
und enthielt in lang. alfo warb er ber gen Augspurg und von ftund an 
bes tags für recht gefüert und warb mit urtail an galgen gehangen des 
tags. bes warb ber hertzog zornig und mault fich gen difer ftat bei zehen s 
jaren. und warb binden nach fchlecht und verricht. 


15. uni 


Des jars an fant Veits tag! da hort auf zü fingen und ze lefen alle 


priefterfchaft hie? in difer ftat dem Onshalm von Nenningen zü lieb, dann 
fie [40°] Sprachen, diſe ftat wär im pannꝰ von des von Nenningen wegen. 
doch kam von jtund an ein priefter von Gerftbofen *, der fang alle tag die 10 
fruͤmeſs zu unfer frawen, und wurden alle pfarkirchen bejungen von 
frömbben pfaffen. die drei petelördend wolten auch nit fingen, ba jchüf 
ain rat mit in, das fie fungen und lefen ale vor, oder aber aus ber ftat 
giengen und ir fainer nimmer mer herein, alſo am nechften tag barnach 
fungen fie wiverumb als vor, aber die von fant Ülrich fungen nit. bar ıs 
nach zü ftund verpen man bife ftat in allen ftetten und börfern im 
biefem biftumb, das tätt der von Nenningen, und warb auffertbalb, das 
man niemant burchlaffen noch ſpeiſen wolt. alle pfaffen hieltens mit dem 
. Nenninger und wichen von dem Graffnegter. 


22. Juli 


Und an fant Marie Magvalenen tag Tamı her unfer bifchof der Graff⸗ 20 


negfer aus dem concilt zů Coftnig$® und fang deſſelben abents vesper zü 
15. Aug. dem thuͤmb mit frembben prieftern. und an unfer frawen tag assumptionis 
gieng er under ver infel im ber procef8 vor dem ampt umb bie kirchen, und 
was kain man fo alter nit hie, ver gebacht, das ain bifchof bie in ber infel 
gegangen wer , und fand man wol leut, bie bes fünften biſchofs genachten ?. Der 25 


1. Minden M. der: die M. 


purg', in den übrigen Hff. an beiden Stellen. 
7. ‘da’ fehlt M. 


und gereht W. recht und fchlecht w. 
dann bifchoff waß Da. 

W. verpant w. verbot d. 
halb’ alle außer M. 
25. wer: fen We. fehlt XÆ. 


1419 beſchwert ſich Herzog Johann (von 
Neumarkt 1410—1443) im Namen bes 
Herzogs Wilhelm von Bayern unter 
Anderen darüber, daß ber Rath ‘einen 
feiner biener, genanpt Walther, mit ges 
walt freuelihen auß feinem lantgericht’ 
nad) Augsburg geführt und daſelbſt ym 
zu laide unb ſmehe, alla er meyndt', ge 
töbtet habe. Original. Litteralien-Samm- 


ung. 
1. Bgl. den Anonymus, mit dem bie 


2. berabt Dad. 


4, ‘gefüert? fteht in M nach Augs⸗ 
gebanget Dad. gebendt Wu. 6. jar A. 
8. Anshalm Nemiger zů lieb, der 


10. Gershofen AÆ. 12. von den fremden Wie. 16. ferpeen 
Nach ‘fat’ in Da: auch ward der pann gelegt. 17. *aufler- 
18. no: und D. fehlt d. 22. frumben D. 23. under: in Dd. 


Darftellung Mulichs (obwohl an Details 
weit zurückſtehend) verwandt ifl. 

2. Am 18. Junt; vgl. Chron. V, 76 
Anm. 4. 

3. Bgl. Zint 77, 12. 

4. Bol. int 77, 8. 

5, Vgl. Zink 77, 2. 

6. Bgl. Zink 77, 18. 

7. Das heißt Leute, bie fünf Bifchöfe 
geiehen hatten: Marquard von Randed 
1348—65, Walther von Hochſchlitz 1366 


1418. 63 


pan über bie von Augspurg warb als weit, das er raichet in das gepirg, 
an die Etjch und in Salgpurger, Mentzer, Freyſinger und Aichftetter 
biſchtümb. das beftünd bis [s0?] an fant Barbara tag, do wurden wir zü a. Der. 
Rürmberg ledig von dem apt von Schotten, ber bett tes babſts gewalt; 
stie püR was ain ampt gejungen und barbei prennen zehen erben, aine 
von vier pfunden wachs. das tät man am fontag vor weihennechten, ba ıs. Dee. 
müßten bie pfaffen und laien jchweren, ber criftenhait und dem ftül zü 
Rom gehorfam zu fein ꝛc. 
An fant Franciscen abent kam künig Sigmunt ber in diſe ftat 
1 zwiſchen fiben und acht ftund nach mittag?. man gieng im mit dem bailtum 
engegen und waren lügel pfaffen. ber Grafnegker gieng als ain bifchof 
in der procefs und gab dem künig das hailtum zü füffen. bie von zünften 
trügen vil geftapter kertzen. man rait im auf halben weg gen Gerfthofen 
engegen mit vierhundert pferden, die burgermaifter.und ir vier von räten 
ıs ftünden ab und empfiengen ben fünig ; do pracht man prinnend fchab zü 
zinden, dann e8 was gar finfter. er was zu berberg an dem Rinvermardt 
in des Hofmairs haus. des morgens ſchankt im bie ftat ain gulbin Topf 
und tanjent guldin darinn und ain füber wälfchweins und vier faß Necker 
weins und fünfzigt fchaf habers und um fünfzig gulbin viſch mit ainander. 
» mit im was hie ver herkog von Prid, drei herren von Peren oder von der 
Laiter, ainer von Hohbenloch, [a1*] der was bifchof zü Baſſaw, ver bett 
aim wilde faw, die lief mit im über land und lief mit ven roſſen in das 
waſſer. dem bifchof fchandt man hundert guldin und vier aimer welfch- 
wein. der künig lag 14 tag hie und zoch varnach gen Negenspurg. man 
25 hett dem vömifchen künig ain tank hie, do gab er ieglicher frawen ain 
guldin ring, was wol ains guldins wert. 
Er beftätet ven von Augspurg ainen pflafterzol [auf] zwai und dreiſſig c 220, 11 
jar und verfigelt brief varımb?. vie weil er bie was, ba leutet man kain 
raut und wacht mit vold auf der zünft heufer. und was georbnet die rat» 
> glogk zü dem feur und die ſturmglogk zů auflauf, und waren an ber tat 
nun vier thor offen und volck darunder. 


o 


‚cd, 


2. bis an W. 4. zuͤ R.: von Niernberger W. 8. lorfam WDd. 11 ‘waren’ fehlt 


Wu. 13. Seröhofen A. 15. ſchaub w. 20. ain berkog von Buderey W. von Pas 
dua ss (aud ‘Baden’ corrigirt). der herkog von Pritanü D, Pritani d. “drei? fehlt Weo. 
2. mit in M. 27. beftettettett D. 


—1369, Joh. Schabland 1371— 73, Bur- Bann zu entlafien. (S. Beil II zu Zint 
farb von Ellerbach 1373—1404, Eber- 360, 14 und Zink 81, 26 mit Anm. 1 auf 
hard won Kirchberg 1404-—1413, S.82 ) 

1. Am 7. Oct. 1418 wurbe ber Abt 2. Vgl. C 320, 6; Zint 79, 19 
Georg vom ottentioh er tn Nürnberg 148, 9. ©. hiezu Beil. II. 
beauftragt, die Stadt Augsburg aus dem . ©. hiezn C 320 Ann. 3. 


64 V. Ehromit des Hector Mülich 


Der biſchof Graffnegker rait mit vem künig! hinweg auf fein abtei 
gen Sararen. 

21. Dee. Do man zalt nad) Erifti gepurt 1419 jar in vigılia nativitatisCristi 
verfchrandet und vergrüb hertzog Ludwig ber alt von Ingelftatt tie prugg 
hie über ven Lech gen Lechhanfen?, das niemant darüber füere ober ritte s 
von des 3018 wegen. darnach in zwelf tagen tet ers wider ab, dann er nit 
recht darzů hette. 

2, Am dornftag und freitag letare weihet man alle pfarrlicchen bie, 
tetten des Nenningers pfaffen on wiflen ains rauts hier; des andern tags 
über ains rauts verpieten?. 10 

13. Aprit [41P] Am gründornstag warb kain kriſem hie gefegnet und man fchidfet 
darnach gen Frehfingen. 

28. Aug. Am mäntag nad) fant Bartholomens tag heiten die thůmbherrn ain 
capitel in dem creutgang* und befchach ain auflauf unver in und ward 
ir techant, der Harfcher5, wund und der von Hirnhaim® und Hanns von ı5 
Rot’, Hainrich Burggraf® warb auch wund. ire fründ und Diener wurben 
zülaufen und wurden wol 40 ploffer fehwert in ver kirchen und im 
creuggang. die burgermaifter luffen barzü von diſer ftat wegen und 
potten frib. 

Des jars prach ver fee ab oberthalb Meran in dem gepirg bei Bogen 2u 
an der Etſchꝰ und fürt das waffer die ftat mit mauren und thürnen wol 
halb bin und das fpital mit ven armen leuten und ben pfaffen ob dem alter, 
das man maint, wol vierhundert mentichen hetts hinweg gefürt. 

Des jars was ain fterbet hie der mentſchen an dem prechen ber 
peſtelentz 10, 25 

W232, 3 Nach Erifti gepurt 1420 jar zü mitteraften zogen hertzog Hainrid 


a nd Ernft von Payren für das flog Fridperg!! und gewunnen ben marckt 


2. Saxeren Wu. Saxern D, fehlt d. ‘Der bifhof—Sararen’ in W durdiftrichen. 10. ver 
bietung Dd. 11. grendumstag D, darauß hat d Gertrautentag' gemacht. frisman Dd. 
kifam W, 12. Am gründ. —Freyſ.' fehlt wo. 15. dechet d. 17. meffer und ſchw. Wi. 
20. ain fee W. 21. 'da8 wafler’ fehlt Da. 22. !den' fehlt W. 3. Der Abſatz ficht 


in eo unter 1420. 24. fterbend W. grofler fterben w. ‘dem prechen" fehlt Wie. 

1. Bgl. hiezu Zint 80 Anm. 2. Balthajar aufgeführt ift. 

2. ©. bigu Zink 75, 9; 77,12; 78, 7. Joh. F Not; vgl. Mon. Boic. 
3; 78, 22; 14 9; 80, 3 80,8 82, 16. XXXIVb b S. 298. 

3. Bol. int 62, — 8. Wohl Friedrich Burggraf, der am 

4. Bgl. ð 320, 1 3. Nov. 1420 ftarb 

5, Zorried — (S. Zink 60 9. Bol. Zink 8, 2. 
Anm 10. Bal. Zink 68, 12 u. 129, 33; W 


5. Baltha ar von Hirnheim. S.über 232, 5. Demnach war das Sterben nicht 
bie Hirnheim eng und Guth. Das Ries 1419 fondern 1420. 
wie e8 war und if. Heft 225 fj., wo auch 11. Die Jahreszahl muß flatt 1420 


1420. 1421. 65 


und lagen vor dem floß bis ſant [a2e] Jakobs tag mit groffem fhieffen 3 Iuti 
und arbaiten und zügen darvon, das fie das floß nit gewinnen kunden 
und pranten den mardt auf. 
Des jars ftarb könig Wenglaus von Behem und mas auch römifcher 
slönig geweſen! und bet herkog Steffans von Bairen fwefter?, die was 
ein Huffin, und fieng ba ver Huffen glaub an in Behem. diſer Wentlaus 
was kaiſer Sigmunds prüber und kaiſer Karls ſun. Sigmund erbet das 
Behemer land. 
Da warb ber Trieg verricht zů Regenspurg, ber hett dreu jar geweret. 
ı0do waren im krieg wider hertzog Ludwigen, hertzog Steffans fun von 
Bayren und gewunnen im bei viergigt gemaurter fchloß ab, die wider in 
friegten was herkog Hanus von Amberg, hertzog Heinrich, Wilhalm und 
Ernjt und Albrecht von Bayren, die marggrafen von Brandenburg und 
etwievil reichftett mit in. 
5 Des jars was gar ain früer funmer *, e8 fhinben bie päm in ganter 
plüe brei wochen vor fant Jörigen tag und waren bie forn als lang, das 2. Apriı 
man ainen man barinn nit gefehen mocht. am auffarttag waren bie roſen ı6. Mai 
zeitig. an ſant Afren tag waren karren mit weintrauben und pfirſich hie. 7. Aue. 
umb galt ain fchaf roggen 75 dn. 
2» 42°] Anno domini 1421 an fant Gallen tag verprunnen bei ſant Jörigen 16. det. 
zwai beuferd. und bes tags fiel ain fraw daſelbs ab ainem thuren ze tod. 
An fant Bartholomens tag zoch man au die Huffen von biefer ſtat 21. Aus. 


1. ihüfen M. 3. den m. nad) inen aus w. 5. het? fehlt AM, *berkog’ fteht zweimal. 
6. der H. glaub: die Huflen grüb Wi. 10. wider h. Ludwig wider herzog St. fun Wi. 
12. ‘von Amberg” fehlt Da. 15. Boraus geht im Anon. Bi. 678: “item ald man zalt 1420 
jar da was ain edler und fleter winter und ain früed jar; die päum ſtünden in voller plüe in ber 
voten’ x. 16. *pfüe’ Tehlt M (Rüde). 17. darinn: darhinder Da; fehlt We 
18. pferfih Dd. 2. Die drei Abf. von 1421 fliehen in D falfch mit 1412, deshalb hat fie 
wohl ber Schreiber von d ganz mweggelaffen. 21. Der Abfah fehlt w. 22. ‘von difer 
R.’ fehle M. ‘ 


beißen 1422. Bgl. A120, 11 (unter 1421). Dinger I, 234. Bol. gem Ganzen Riezler 

S. dazu Würbinger I, 226 und Kieler IIL 250 au u ber Berrichtung J. c. 263. 

III, 258 mit Anm 2. Die betbeil gten Heichsftäbte waren 
1. Benzel ftarb am 16. Ang. 1419. . Donauwörth, Rothenburg, Nörblingen, 
2. Seine Gemahlin Sophie war nicht Weißenburg, Bopfingen, Dinfelsbühl, 

eine Schweiter, fondern eine Nichte Her- 30 Auge urg. Riezler III, 247 u. 259 

eg Stephans III. von Bayern, eine 

Tote von befien Bruder Johaun LI. an Bl. C 320, 16; die Zuf. zu Kö⸗ 

von — bei Mone I, "2976. Ueber bie 
3, wi A 119, 19 umb 121, 16, W Wohlfeilheit ber Üebensmite in biefer 

232, 13, er Krieg wurde verrichtet am Zeit ehe EN: 130, 2 

2. Oct. 1422 zu Regensburg. ©. Wür⸗ $. 1421, 81. 21b, Generali: 


Staͤdtechronilen XI. 5 





66 V. Chrouik des Hector Mulich. 


und von andern herren und ſtetten und ſchuffen nichts, und kamen zü ſant 
16. Det. Gallentag wider herhaim!. 
11. Der. Am bornstag nach fant Niclaus tag wart dem Hainrich Höslin und 
feinen gefellen bie das haupt abgefchlagen. 

Anno domini 1422 warb Grayspach das ſchloß gewunnen und grafs 
Ludwig von Öttingen darvor erſchoſſen mit ainer püchſen?. 

An fant Felitzen abent grüb man hie ain frawen lebendig und iren 
fun bandt man. 

Am fambftag in der quottember vor Michaelis Iagen ernider? des 
alten hertzog Ludwigs diener von Ingelſtatt ain halbe meil von Brugg ı0 
gen Münden werg und wurben gefangen und lügel erftochen‘. das täten 
hertzog Ernſt, Wilhalm und Albrecht von Münden und paweten daher ain 
capell, die man noch fit, barinn gemalt vie niberlegung. 

E22 40] Amo Domini 1423 ward Hochenzorrer gewunnen zů pfingften won den 
reichſtetten, und hetten bie von Augspurg groß volck darvor und was mer ı5 


13. Ian. 


W 232,13 
19. Sept. 


dann jar und tag darvor gelegen >. 


3. Hödle Wo. Heßle D. 
9. Tottemmer D, totember d. 


und wafend fil burger von Minichen darbey.’ 


15. mer: enger We. 


‘tt. 20 grozz haben wir gegeben dem 
Kolben ſchäffler für ſchaff bett er by ber 
prunft by ſantIðrigen verloren. Dominica 
23. post Galli.’ (19. Oct.) 

1. Sie zogen nicht am 24. Aug. aus, 
fondern am 17. und kehrten am 17. Okt. 
zurück. Vgl. Zint 91, 14 mit Anm. 1. 
©. zum Ganzen Würbinger I, 150 ff., 
Beold, König Sigmund und bie Re 
ligtonsfriege gegen bie Huſſiten bis zum 
auegan e des dritten Kreuzzuges Bd. 1, 


2. In dem bayrifchen Kriege ergriffen 
die Augsburgerbdie Partei der Gegner Lud⸗ 
wigs; f. oben 8.65 Aum.3; in Berbin- 
bung mit den Donaumörthern zc. eroberten 
fie Die Veſte Graispach. Buchner, Geld. 
von Bayern VI, 244, Würbinger I, 227. 
Auch die Grafen von Dettingen, Lubwig 
XII. und Friedrich III. ftanden auf der 
Seite ber Feinde Ludwigs. “Des erfteren 
Sohn, gewöhnlich Ludwig XIII. genannt, 
fiel vor Graispach, des (eteren ältefter 
Sohn, Friebrih, gerietb in Gefangen- 
ſchaft. Strelin, Geneal. Geſch. der Grafen 
von Dettingen 139. S. auch Riezler TIL, 


5. Graiſtpach W. 
11. dad: da M. 


6. pichſen M. 8. Der Abſaß fehlt we. 
19. Nach *niderlegung’ in Wie noch: 
14. Hocherzarrer M. Die übrigen Hochenzoller'. 


259 mit Anm. 2. 

3. Bel. A 121, 7; bie — 
des XV. Ihdts. in St.Chron. X, 142,3 
nei der dazu gehörenden Anmerlung. 
S. Würdinger 1,228 ff. ; Liliencron, Volks⸗ 
lieber I, 278 ff.; Riezler III, 260 f- 

4. Im Berhältniß zu den vielen Ge 
jangenen. ©. Riezler 1. 0. 261. Vgl. A 

5. Bgl. C 320,18 und Zimt 130,20. 

ehde zwiſchen Graf Friedrich von Zollern⸗ 

ettingen und der Stadt Rottweil. Ein 
württembergiſch⸗reichsſtädtiſches Heer be⸗ 
lagerte ſeit Anfang Juni 1422 die Veſte 
Hohenzollern, die erſt am 15. Mat 1423 
zur MUebergabe gebracht wurde. ©. 
Speierer Chron 1. o. 283a; Fortſetzung 
zu Königshofen 1.c.285 ; Schorer, Chron. 
von Memmingen 7; Anon. Bl. 68a; 
Märker, Hobenzollerihe Forſch. I, 233; 
Stälin III, 425; Liliencron L, 282 ff.; 
Württembergiſche Jahrbücher 1851, ©. 
129; Würbinger I, 135. Die BR. des 
Jahres 1423 weift eine Reihe von Ein- 
trägen, die ſich auf diefe Belagerung bes 
sieben. auf. 


1423. 1424. 67 


Des jars für herr Cünrat von Kneringen, der was burger bie, über w 235, 3 
mere? und farb an dem herüber faren und warb in das wafler geworfen. 

An fant Matheis tag verpran das eloſter z& der Horprugk hie?. 22 8 

Am freitag nach Margrethe erhandt fi ſelbs ein horherr zů fant 16, gun 

sMorigen, der hieß der Lang. 

Des jars fieng ber Ottlinger die metzger? von binnen und nam in, 
was fie beiten. 

Nah Erifti gepurt 1424 jar an fant Peters ſtuͤlf eier tag da verpran Y 23, 1 
des Gofjentbrots haus bei fant Leonhart“, und vo mannunräumen wolt, 

10 da fiel der ſchieß erniver und ſchlüg 27 man ze tod. und man fagt, das 
por auch aineft daſelbs ain Haus verprunnen fei. was der niberer fchieß. 

An ſant Dyoniſius tag was ain groffe prunft bei fant Sörigen ab- OR 
werg?> und prummen 8 heufer ab. 320, 25 
[+3] Am funtag vor pfingften vait Peter von Schamberg zum erften hie 733.9 

ıs am als ein bifchof von Augspurg®, und warb vom bapft Martino und von 
ainem concili zů Coftnit ber. zü bifchof beftätet” und müßten im ber 
Renninger und ber Graffnegker abtretten, dann her Onshalm von Nen- 
ningen bett das bistümb hie 11 jar geregiert. man ſchanckt diſem bifchof 
Peter ain pecher, wag zwo mard und Hundert gulbin barinn. 


1. Ruoringn Wu. 3. an f. M. tag: in der vaften w; der Abſaß fteht in diefer Hf. unter 
1418; Anon. DI. 866: "am montag nad) fant Matheis tag’. 6. von binnen: bie We. Der 
Abſaß ſteht in DE unter 1424. 9. Sof. hauß, das ietzo Urli) Röchlingers it W. Bei 
Anm. BI. 686: Ründ am egg im der Judengaßen', nur ramen Dd. 10. 24 perfonen, 
des erfchraden drey frawen fo fer, dad die ain gechling farb und die zwue wurden unwißig 1. 
11. uiden Dd. "wad—ihieh’ fehlt Wer. Der Abſaß if bei W 58 in fürgerer Faſſung von anderer 
Hand nachgetragen. Im Anon. Bi. 68b finden fi noch folgende Gingelnheiten: "das fuir gieng 
oben in den haus auf und pran underfih ab. und da das dachwerk und die obere bün einflel, da 
wolt man ain bünin erett haben mit ainem eftri und lonet darzü leut. und das haus het ain 
bochen ſchießen, darauf ftünd ain florgenneft, dad was alfo ganz beliben und ald dad fuier umb 
mittag auf gieng am tag Katbedra Petri, alfo fiel der fchieß umb mit macht nider auf die leut 
und erfchläg wol 24 mann zü tod. des dings erfchraden auch 3 frauen fo faft, das die ain ftarb 
gechlingen, die zwu wurden unrichtig'. 13. ab' fehlt MDd. 14. ſamſtag Dd. Echön⸗ 
berg Wir. Schawberg D. Schaugberg d. 18. her beſtetiget W. her beſtettet w. 17. dann: 
und We. 


1, In der Borlage unter ver richtigen 
l 1433 


2. Bgl. Zint 70, 18. 
3. Bol. Zink 131, 10. Die wichtig 


4. Bgl.C 320,24; Ziuk 148, 20. ©. 
auch C 307, 15 Anmerf. 4. 

5. Wohl daſſelbe Greiguiß, das Zint 
149, 16 unter anderem Datum erzählt. 


Ren anf biefen Handel ſich beziehenden 
Schriftſtücke find zufammengeftellt daſelbſt 
Anm.4. Die Berrihtung zwifchen dem 
Dettinger und ber Stadt durch bie Her- 
zoge W and Wilhelm von Bayern 
vom 3. Mai 1425 iſt gebrudt in bem 
Dpeeimen diplom. Bajoariei bei Defele 
IL, 209. 


6. Bol. C 320, 22, Zink 87, 10. 

7. Es iſt bier Biſchof Peter von 
Schaumburg mit Anjelm von Nenningen 
verwechjelt; aber auch dieſer wurbe erft 
wenige Tage nach Schluß des Eoucile 
von Conftauz vom Bapfte Martin V. als 
Biſchof von Augsburg beftätigt. St. 


5*r 


2. Gebr. 


W 233,5 


28. Juli 


11. Nov, 


C 321, 2 


68 


V. Chronik des Hector Mülich. 


Nach Criſti gepurt 1425 jar zů Tiechtmeß warf man ain newe münk 
bie auf! (und gab 2 & pn. und 22 dn. für ain guldin reiniſch, und für 
1 & 60 on. zü rechnen) mit gelaüter fturmgloggen und ſtünd bifchof Peter 
jelb mit ben rautgeben bei dem aufwerfen auf dem ranthaus. und was 
müntmaifter Jacob Beuttinger, meiner müter brüber?. 

Des jars nam man meinen vatter Jörigen Müelich, Erharten 
Waurrauß und Hanfen Meutting? groß güt an filber und gold, gieng 
von Nürmberg her. das tät der Egrer, und das verriet ain fraw, die ward 
21. Dee. fehenpig vergraben in die Thome apostoli. 

[442] Am dritten tag nach fant Jacobs tag do erſtach Peter Rechlinger feinen 10 
jweher Sebaftian Ilſung, was der zeit burgermaifter und gewaltig bie, 
auf der payß bei Pergen an der Wertad?. 

Zu fant Martini tag ward der Taler. der cramer verpränt, der 


bett falſch brief gemacht. 


Do warb gefangen Eonrat von Hall® mit brei ſoldnern bei Horpurg? ıs 


in der Wolfsfel und warb gen Purliſchwab? gefüert und barnach umbfunft 
ledig. ber von Hall was der ftat diener hie, und man ſchickt in allweg von 
rats wegen auß. 


2. auf: aud A. 4. aufwerfen MD. (in D corrigirt in "außruffen’). audrieffen W. außrufen dev. 
5. müter: mit Dd. Nach brüder' in Wie) nacgetragen: “Hector Mielihh'. — Im non. 
BI. 695 endet der im Webrigen mit Mulich übereinftimmende Abfag mit den Worten: *man gab 
bald 21/2 3 für 1 guldin. 6. vetter Dd. «Mielich’ aller außer A. In M am Rande 
von Konr. Peutingers Hand: Iorg Mulih, Heetord vater, fo dad büch erſtlich ge⸗ 
famelt hat. 7. Warrauß W. Baraud D. Warnub d. Meiting Dad. 9. Dee 
jard—apoftoli’ fehlt ww. 10. Röhlinger W. Relinger Dd. — Im Anon. B1.68b heißt es 
nah Rechlinger“ noch: “und Dietenhaimer, waren bed bed Libers dochterman.’ 12. auf der— 
Wertach: und rit hie auß und wolt lerchen decen und auf dem weg bey fant Ratta (Rata ww) bey 


Leiterähoffen da kam er umb Wu. 
fhwaub D. Burfhaub d. 


Chron. V, 354, 35. Peter von Schaum- 
burg wurde am 27. Febr. 1424 zum Bi- 
hof von zugeburg beftellt. St.-Chron. 
V, 233 Anm. 3 

1. Bol. veyſchlag, Verſuch einer 
Munge Augsb. ©. 54; Gaſſer 1574. 

2. ©, über ihn veyfchia l.e. Muͤ⸗ 
lichs Vater war in erſier or mit Anna 
Beutingerin vermählt. ©. oben S. XIII. 
Dieſe Peutingerin gehörte zu einer Der 
‘mehreren Geſellſchaft angehörenben Fa⸗ 
milie, deren Name ſich öfter unter den 
Augsbur er —— findet. Stet⸗ 
ten, N l. 190. 

S.-über Wahraus die ein 

zu feiner Ehron. in den St.-Ehron. I 


13. Doller Daw. 
17. *man’ fehlt Wis. 


16. Burlafhwab Wo. Bur 


203 ff. und vgl. 1. c. 204, 3. — Hans 
Meu ng, ber ältere, ftarb im Sabre 1448. 


S. Schott, Die Maittingfche Kapelle in 
ber tichr. d. if ger. 4 Schwaben u. 
Neub. 1879, ©. 1 


4.©. Dazu bie. Belt. av zu W. Bol. 
C 321, 1; Sender BL. 5 

5. Eng von Hall Fird z. B. in 
u Zink 95 als Stadtſöldner, in 
der Beil. IV zu Zink ©. 381, 13 ein 
Konrad Halle als Abge ejaubter der Stabt 
Augsburg — König mund erwähnt. 
an der Wornitz im Nies, 

* en Nördlingen. 
. Btelleiht Burlafingen? Gaſſer 
S. * ſchreibt Burghauſen'. 


1425. 1426. 1427. 1428, 69 


Am crifttag am morgens fruͤ ward ber Perchtolt der pfarrer zü fant w233,10 
Steffan hie erſtochen auf feinem kirchhof, als er aus feinem haus gieng, 
und das tett ain weber, der hieß der Stapf!. 

Anno domini 1426 bo warb ain kind bie ermörbt, das bett ainen 

s batter gehebt 2, ver hieß ver Elofterman, ain plaicher. und bett das find bei 
700 gulbin und hett auch ainen fweiterman, ver hieß ber Geir, ain bier- 
ſchenck. [asb] in bes haus was unden ain fchüchfter in ainem laden, ber 
Geir verhieß dem fchüchfter gelt, das er das Find töttet. das fett ber 
ichüchfter und erftedet das Kind in ainem bett und warf es in ben Lech, 
ıals ob es ertrunden wäre; das Kind fach man hinab fallen und fach wol, 
das es nit ertrunden was. bo fieng man ben Geiren, bes töchterling 
fmager, und rabprechet ven, und ber ſchüchſter entran und warb hernach 
gerabprechet zu Ravenspurg ®. " Ä 
An fant Pauls körtag fiel ain pfaff zü unfer frawen zů tod, der hieß 25. Yan. 
ıs per Mötz, der was weinig. 
| Und an fant uͤtrichs tag ſprang ain fraw von der Lechprugk zů Gate 
Lechhauſen hinab und ertrandt fich ſelb, war ain bierfchendin, hieß die 
Schneiberin am Berlachperg. 
Rah Criſti gepurt 1427 jar da warb die kornſchrand bei fantca2,10 
H»Morigen erhöht und erweitert und von newem gemacht!. 

An fant Üfrichs tag zügen von hinnens 50 man an bie Huffen und 14. Sur 
kamen herwider an unfer frawen abent assumptionis, 14. Aug. 
"ss®] Anno domint 1428 vergrübe man Petern von Hall lebendig auf der c zzı, 12 
hauptftatt, ver bett ein eeweib und notzoget ain junges töchterlin, was 


2. ald er aus f. haus. gan wolt in Tirhen We. 4. Der Abſaß fleht in & unter 1431. 
20 fehlt M. 7. Die Form häcfter' Tommt überhaupt nur in A vor. 12. radtbrecht W. 
14. tertag D. belerungtag dw. 15. Zub Dad. hub w. “weinig’ in D corigirt in 
“menig’; menig des. 19. In M am Rande von fpäterer Hand: anno 1546 wider abgeprocdhen 
und uff f. Morigen Firchof geicht”. .22. 'sssumpt.’ fehlt Dd. 23. von H. den framer 
We. 24. nottgwinget Dad. 


1. ©. die Anm. 1 zn W 234; vgl. Gaſſen zu reiten, woburd ein Auflauf 
C 321,4; Zint 70, 21. Wie gefürchtet erregt worben ſei. Brief⸗Buch III, Nr. 
Stapf in Augsburg war, geht aus einem 204. 
Schreiben des Rathes der Stabt Augs- 2. So Zink 71,12, mit beilen Dar- 
kurg an den der Stadt Nürnberg vom " fiellung die Mülichs nahe verwandt if, 
12. Ang. 1429 hervor, in dem er be umb C 321, 7. 
richtet, er habe zu feinem Leidweſen gegen 3. 0 341, 9: zũ Coſtentz'. 
Berthold Haller (einen Nilrnberger Ge: 4. Bal. Gaſſer 1576. 
ſchlechter) einfchreiten müſſen, ba biefer 5. Aehnlich Zink 91,19. Vgl. Gaſſer 
außer anderen muthwälligen Streichen 1577; Tuchers Memorial⸗Buch in St.- 
fi) auch erlaubt habe, in Bermummung Chron. X, 16, 20 mit Anm. 8 und ſ. 
den berüchtigten Stapf nachzuahmen und, Würbinger I, 162 ff. 
dem Bolt Schreden einjagend, durch bie 


C 321,19 


C 321,20 


27. Aug. 


70 V. Chronik des Hector Mülich. 
der Schellenpergerin tochter, und wurden müter und tochter darnach unfinnig. 
der von Hall was ain cramer. 

Des jars was ain ftechhof hie und ſtach darinn herkog Albrecht von 
Münden ! und ander evellent und burger. 

Item der rot turn bei dem fpital iſt erböchet worben und gemalt und s 
mit fünf vergulten Indpfen in dem feur gemacht worden?. 

Und wurden die drei finwällen thüren und die andern zwen in dem 
judenkirchhof angefangen und ain tail außgemacht, und die flatmaur dars 
pei erhöcht. 

Am freitag nach fant Bartholomens tag legt der von Weinsperg die 10 
kaufleut von veichsftetten, bie gen Srandfurt wolten, erniver? und fieng 
bie von Ulm, Memmingen, Kempten und Coftnig. und waren nur zwen 
mann von Augspurg barbei *,-der Taufleut waren bei hundert und fünfbig 
mann. [ss] und nam in bei zwaintzig taufent gulvin (befchach zu Sins- 
haim 5 in ber tat), er nam in auch vil wägen mit farbeln und ſpetzerei, ı5 
das nam man auß umb 30000 guldin. ber von Weinsperg bett fünf- 
hundert pferb, bie im bes hulfen, das verhangt herkog Dtt von Bayren, 
in des gelait befchach das. er fprach, er hett ben glait geben und zuͤ⸗ 
gefchriben, wer nit in ber echte wäre, und bie ftett wären in ber echt, bes 
bett er nit gewiffet, ben künd er nit glait geben. aljo warb es verwarlaſſet, 20 
iego nimpt man brief für die echter und für ander gelait, das gefchach 
ba nit. 

Der von Augspurg kaufleut waren biefelben nacht zu PBrodenhaim®. 
das obgefchriben gefchach von Weinsperg ber ftat wegen. 


6. In M von fpäterer Hand hinzugefügt: “anno 1546 anderſt gemacht". 7. fibet W. finwell 


Dd. xuntt w. 9. und die fl. maur d. erhöcht' in M nachgetragen. 15. weggen W. 
16. *umb' fehlt W. 18. in des: in dem We. den: dennen We. denen Dd. 19. dee: 
das Wo. 20. “gewift’ alle außer M. find MW. verlaffet A. 


1. Albrecht III., der Sohn des Her- 


1429; Schorer, Chron. von Memmingen 
ad 1427 S. 7; Stälin III, 429. er 
Ueberfall fand am 28, Aug. flatt. 
4, Nämlich Franz Bäliuger und ein 
gewiſſer Ganger. (Zint 153, 9 u. 20.) 
5. Sinzheim fünöftlih von Heibel- 


erg. 

%. Bodenheim weftl. von Frankfurt. 
Wie groß die Erbitterung und ver 
Schreden der Städte über dieſe That 


war, erfiehbt man daraus, daß -fie auf 
einem Städtetag zu Eonftanz mit ſich zu 
Rathe gingen, ob fie auf biefen Vorfall 
hin in Zukunft die Frankfurter Meile 
nicht ganz meiden wollten. Der Rath ber 
Stadt Augsburg ſchreibt in biefer Sade 
an die zum zweiten Male in Eonftanz am 
Ulrichs-Tag oder Tags darauf (4. oder 
5. Juli) zufammentretenden Städte, daß 
die Augsburger auf den Befuch der Frank⸗ 
urter Meile nicht verzichten Tönnten, 
indem dardurch nit allain wir und 
unßer flat zeſchaden fundern ein ſölich 
merkliche ſum unßer ingefefjen burger zü 
gegen verberben braht und bewegt wur⸗ 
en und ligt uns nit fo clain daran als 


1428. 1429. 71 


Des jard bat man ain bejundere fteur hie geben, vie Behem und c 321,16 


Huflen damit zü befriegen!, und waren 6 mann barzlüi geben von ainem 
rant, die fteur ein ze nemen?. die flenr was alſo: ain perfon, die über 
15 jar alt was, gab 8 du. und wer mer bett dann zwaihundert guldin, der 
s gab ain halben gulvin zü fteur darvon; und welder mer dann taufent gulbin 
bett, der gab 1 gulvin, die pfaffen gaben ir ſunder ftuir, von 20 dn. ain pn. 


irer gült®. 


(gea] Do man zalt von Criſti gepurt 1429 do warb Das tankhaus gemacht c 321, 21 


von newen bei ſant Mauricien* und warb barein gemacht ain groffe 
jo ftuben, barinn bie burger ir zech täglich heiten, und darunder ain metzg 
und ain prothauss, das was vormals ain alts gättretz haus und ftimd das 
mũntzhaus daran, das ward abgeprodhen und für unfer frawen auf ben 
platz gefegt und gemaurt als groß und weit, als es vormald da 


gewejen was. 


Des jars ward Caspar Summers badfluben gemacht vor Wertach c 321,22 


prugler thor®. 


Es heit ainer falfchen faffran bie, ven fieng man und wolt in ver- 
prent haben?. da gejchach groß bet für in, den ergab man und warb ain 


fartbeufer zu Eriftgart 8. 


Am dritten tag nah Walpurgis, hieß ainer hie der Griesherr? 


der tot feine aigne find, der warb Des tags geradprecht. 


6. und welder den 1000 fl. fermocht Fe. 


7. gilt WDd. 8. Die Abfühe des 9. 1429 


fiehen in Da fälfhlih unter dem 3. 1419 und zwar in D nad 1428, in d eingereiht nad) 1418; 


nur der Iepte Abfay ſteht beim richtigen Jahre. 
‘das was—haud’ fehlt Da. 
15. badſtub' alle außer 4. 


geiterg haus Wu, 
14. gew. iſt Wu. 
19. Karthuſer M. 20. ‘hie’ fehlt ADd. 
villeiht vil andern fleten bie ſein wol ge 
raten mögen. ir mügt auch wol —3 
das mayſſe gewerb das wir bie haben [ifl] 
mit barchantten davon ftch ein unzalbere 
voll hie bei ums nexend'. 2. Juli 1429, 
Br.:B. HI Nr. 155. Am 15. Juli 1429 

ättgt der Rath der Stadt Augsburg 
dem ber Stabt Frankfurt, welcher erfucht 
hatte, man möge bie Unwahrheit bes Ge⸗ 
rüchtes von einem Unterbleiben ber Frank⸗ 
furter Herbftmefie befannt maden, daß 
die Augsburger Kaufleute die Meſſe, wie 
von alk alter&her, befuchen würben. Ebenda 


1. E [. Die Jahrbücher des 15. Sohrh. 
Dronfen, Die Beichetriegefiener von1d27 
royſen, DIE egsſteuer von 7. 

34 ae e Namen find genannt in C 


3. ©. über bie Betheiligung ber Geiſt⸗ 


10. ſtub' alle außer M. 11. hiltzins 
123. ald gr. u. weit: alfam weit Wo. 
18, ‘in’ fehlt WDd. den: der W. 

21. tot: dettett Dad. 


Kötent InäbefonbereMon. Boic.XXXIVa 


en El Zinf 72, 6 und 74, 8; Die 
Au burger Ehron. von 952 — 1427, 
Münchener Staatsbibl. Cgm. Nr. 867, 
wonach ber Bau des Tanzbaufes ‘am 
fünften tag im aperöle’ begonnen wurbe. 
“Und barunter..... prothaus’ 
wörtlig wie Zinf 72. 8. 
6. 0321,22, Nach einigen Chroniken 
war bieſes Bad ein Mayenbad'. S.über 


ann l.c.©.8. 
. ‚1% d. dem 


nachrichter von ainem je zichtigen ber ben 
j afftan m geietice bett 
briftgarten, unweit Hochhaus, 
eine Stifte der Orafen von Dettingen 
für Karthäuſermönche. 
9. Bgl. Zint 71, 3; die in Anm. 4 
citirte Augsburger Chron. Bl. 212b, 


’, 4, Mai 





Sept. 


BE 24 


72 


V. Ehronit des Hector Müulich. 


An fant Mangen abent handt man bie zwen gefellen, die hetten 
den leuten zü trinden geben, das fie fchlieffen, und namen dann in, was 


fie hetten. 


C 321,26 [16] Des jars hůb man an, die bechmiſch groſch zu ſtempfen! und gab dem 
müngmaifter davon zü Ion viertzigk pfennig. 
Anno domini 1430 wolt man Hohenzorrer das ſloß wider gepaut 


26. Jan. 


32,1 


9, Mai 


haben, das vie reichftett Turklich erprochen hetten?. 


alſo ſchickten ˖ die 


reichsſtett ir volck und verpranten das zimmer und wolten das nit pawen 


laſſen. 


Des jars was ain groſſe prunſt an dem Ferchermarckt hie und ver⸗ 10 
pran 3 meiner anfrawen ber Breiſchuͤchin ir ſtallung an irem haus auch 
bes mals; man fchlüg zu 23 malen an bie ftnrmglogfen. beſchach des 
nechſten tags nach conversionis Pauli. 

Des jars ſchickt man hie aus fünftzig geſellen an die Huſſen, die 


kamen pald herwider“!. 


Do ward der hoch turn, den man haißt im Vogelgeſang, auß— 


gemacht bei fant Steffan®, dann man jagt, Taifer Sigmund hett gejchaft, 
ainen thuren dahin ze machen ®, 

[17°] Anno domini 1431 am auffartabent kam ber ain praut, ain jung 
fraw von Öfterreich”, was herkog Fridrichs und Albrechts fivefter und 20 


3. und fallen dann inen was fy funden Wr. 
3% gl. st Ion W. 40 guldin w. 6. Hocherzorer D. Hochenzoren d. Hocherzoller We. 
S8. dad ſy das z. ferpranten Wer. 11. der Br. in M am Rande. Breiſchſchiechin d 
13. Paurs körktag W. Diefer und der folgende Abſaß fehlt in w. 16. im fogellgefang, ich 
baift man in Lüginßland D. 17. Do ward—Steffan’ fehlt d. 18. Der Abfag Tautet 
in Wo: "Des jard wa faifer Sigmund hie geweſſen und rait mit dem burgermaifter um diſe flatt 
fpapieren, und im fogelgefang was ain fein eg (egl w) an der flattmaur, dad ‚der laiſer faget gegen 
burgermaifter: da ftiend wol ain hocher turen an difer flatt und wer ain rechter luͤgindland. alfo 
yauet man ain turren dahin, geflond 6000 gl. und ward gehaifen der Lügindland, alfo er noch 


4. grofchen Wu. 5. fiergig fl. Da. 


haiſt. 
Bögelin’, 


1. Vgl. bie Ehron. ans K. Sig 


munbs Zeit in St.» Ehron. I, 390, 13 
mit Aumerl. 1 auf S. 391; den Anon. 
Bl. 70a. 

2. ©. Stälin III, 426 nebft Anm.2; 
Wiürbinger I, 135. Es durfte erſt von 
Eitel Fritz s Sohn Jobſt Niclas v. Zollern 
wieder erbaut werden; der Bau begann 
im dahre 1454. 

Bat Gaſſer S. 1579. In Peu- 
fingers bron. Bl. 53a ift am Rande 
beigefügt: Diß haus ift des alten Con: 
rat Peutingers verlaſſen witib, fo ber- 
nach ben Preiſchůch gehebt hat, geweſen'. 

. ©. über die mit dieſem Zuge zu— 


In W von fpäterer Hand noch Hinzugefügt: 
19. auffarabent M. aufferabent WDa. 


‘und zu der zeytt wardt burgermanfter der 


fanmenbängenben Ereigniſſe Zink 92,15 
und 150, 3; Tuchers Mem.-B. in St.- 
Chron. X, 17, 9; die Jahrbücher des 
15. Sahrhunberts 1. c.147, 6; die &hron. 
Fre K. Stgmunbs Zeit in St. Chron. I, 

5, Der Bogelfang oder Luginsland. 
Bol. Zint 164, 5. ©. zur Sejeihte 
dieſes Thurmes Kern im 20. Jahres⸗B 
des hiſt. Ver. von Schwaben und Pen. 
burg 56 ff. 

6. ©. hiezn Eh 164 Anm 

7. Margaretha, geb. 1416, ke Schwe- 
fter wars 52— 8 V. von Oeſterreich 

er 


(als K riedri .) und Albrechts 


1431. 73 


was hertzog Fridrichen von Sachjen vermehelt, die belaib acht tag hie. 
Heinrich von Swarkburg und vil ander herren warent mit ir hie. 

Nach oftern verprant man ainen bie auf ainer fü, ber heit fie lieb 1. Aprir 
gehabt !. 

s Zů fant Michels tag handt man den Schwinbelin und fein gejellen, 20. Ser. 
den Niclaus, an galgen von rauberei wegen, die fie haimlich getriben 
hetten 2. 

An fant Veits tag ſchlůg das wetter ainen kürsnerknecht zü tod zü 15. Juni 
den Imbler dem kürsner. | 
io Des nechſten tags nach Michaelis ertranck Iörig Tendrich? in der so. Sept. 
Wertach, der fiel vom roſs underhalb der prugk zunechſt bei der flat. 
der was jung und reich. 
An der 11000 megt tag verpran Hannjen Vögelin fein haus im ber zı. Det. 
Staingaffen‘. 
15 1476] Do warb geweicht der neu chor und ber früemeisalter zü unfer 
frawen>. 
Des jars hüb fih an das concili zu Bafel® und warb ba bapft 
Eugenius abgefegt 7 und alle fein carbinäl und zu bapft gemacht ain hertzog 


1. ſerheyratt W. 2. herren und frawen Dd. 


Abſag fehlt w. 5. Schwendelin Dd. 
zu dem: bey dem W. 9. Emler Da. 
fügt bei: *ald er von Frandfurt rit. 
Ddw. 12. *der wad—reidh’ fehlt W. 
framen WDd. Der Abjag fehlt w. 


waffend W. warett D. wartet d. Der 

8. Der Anon. BI. 706 *an fant Beitd aubent'. 
10. Dietrich (verlefen) w. Der Anon. Bl. 70b 
11. an der Wertachbrug W. underhalb der Wertachbrug 
13. An dem kindliß tag Da. 15. lieben 


bes Berjchwenders, feit 1428 mit Kurfürft 
Friedrich dem Friedferti gen von Sachſen 
verlobt, im Sabre 1431 mit ihm ver- 
mählt. Ueber ihren Anfenthalt im Augs⸗ 
burg ar ausführlich Fuggers Een 
ſpiegel alſchlich unter 1434.) — 
1431, Generalia, Bl. 71: Dem aufn 
von Ofterrig als das bie was cantate 
2. gr eb tt. 54 guldin Rinifcher und 
t. haben wir geben Hanſen Herwort 
"ine wifahen en fibrin übergüllten 
an dem fräufin — it. 12 dd d. umb 
ainen ahymer weins dem von Sw 


Burg. ® als er des fräwlins hie wartet.’ 
1. BR. 1431, unter Nachrichter', 


DL. 57a: ‘tt. 1 gulbin von ainem zever⸗ 
——— — it. 19 grozz und 4d. von 
der ti züverprennen. Jubilate’ (22. 


ril). 
2. BR. 1431, umter Nachrichter', 


31.578: ‘it. 2 —* dem nach ter. 


von Niclas unb vom Swindellin ze⸗ 
richt en. 
. beißt ber Ertrunkene 


3. mCLe 
uͤlrich Dendriih”. 

4. BR. 1431, Generalia, BI. 104a 
finden fi mehrere Boften eingetragen 
unter ber Rubrit ‘Czü der prunft zum 
Bogellin’. 

5. Der Chor wurbe 1425 unter Auf 
fiht des Cuſtos Albrecht von Rechberg 
und Joſef Cramers, Borgebers ver Weber, 
gegen Often erweitert und gemwölbt und 
jammt dem Kreuzaltar im Jahre 1431 
vom Biſchof geweiht. Die zur Erinne⸗ 
rung am diefe Feier in ber Nähe bes 
Altars eingehauene FAR ri fiebe bei 
Braun, uk ber B 

A118, „' C 322, 9; Zint 
10, 2 


30, Eugen IV., abgefett am 25. Juni 














® ® 
74 V. Chronik des Hector Mülich. 


von Saffoy ! und warb gehaifien babft Felix. aber vie zu Rom bielten 
nicht Davon und der Felix ftünd davon bei bapft Nicolaus? zeiten in anno 
jubileo. das concili zu Bafel höret auf 14443. 

An fant Mangen abent kam ver römiſch künig Sigmund her in dife 
ftat? und zoch hie aus gen Rom 12 tag bes monats feptembriss. mans 
Ihandt im hie ainen kopf, koftet 184 gulbin und taufent par guldin darinn, 
und allerlai ätzung. man lech im darzü dreu taufent guldin, darumb 
hat er fein majeftat geben auf bie vogtei zu Menchingen und zü Otten- 
peuren, das man die löfen mag von dem biſchof hie nadh’feiner brief fag; 
jo hat man dann bie fumm auch barauf geben. er hat der ftat bie auch 10 
beftät alle ungelt, [«s*] des fie vor nit brief gehabt haund. darbei hat er 
beftät die vorgenanten vogtei, das man bie nit höchern fol, dann als man 
fie zü vogts ding ausrüft. und desmals mas der künig Sigmund zü dem 
Egen zü herberg. 

An Sant Feligen abent ſchickt dieſe flat hie aus an die Huflen 200 ıs 
pferd®, des was hauptman bie graf uͤlrich von Helffenftain?, ver Sattelpoger 8, 
ainer von Samer?, herr Wilhalm Hel1?, ainer von Wefternadh 11, ainer von 
Haimbofen 12, und kamen für Soz 13 in Behem und waren bei 80000 Bei 


5. Sept. 
C 322, 2 


12. Juli 
C 322, 10 


1. zu Saphoy Wo. zu Soffiy 2. zu Softay d. 2. nir darvon W. nichß daruff Dad. 
und baubft Felix W. felbB davon We. 3. 1414. d. Sn D 240b d 190 iſt diefer 
Adfay In anderer Faffung (nah W 234, 9) noch einmal aufgenommen. 6. um 10 fl. W. 
7. und allerl. ähung: und zalt im bie alle ebung Wie. 8. geben: dargelihen D. gelichen d. 
darumb — vogtei: und gab er und lofung auf die vogtey War. 9. leſen MDad. 13. zü 
vogtung Dd. berieft Wu. 14. Eggen W. gen uff dem mweinmardt ww. börwag D. 
Die Nachricht von Sigmund Kommen nah Augsburg findet fi umter dem unrichtigen Jahre 1428 
aud ganz kurz in W396 von anderer Hand nachgetragen. 17. von Kramer W. 18. 8000 We. 


ei. Amadeus VIII. von Savoyen, als 
Papit Felix V., dankt ab am 7. April 


2. Nitolaus V. 14471455. 
3. Das Comcil dauerte bekanntlich 


von 1431—1448. 


4. Bgl. A 112, 24, Zink 150,5 (mit 
bem unrichtigen Jahre 1432) nebft Beil. 
IV, 382. Die Ankunft des Kaifers fand 
nidt am 5. Sept. fondern am 3. Sept. 
ftatt. (S. außer der angezogenen Beil. 
auch C 113 Anm. 1.) Die Urkunden 
über die Bogtei zu Mendyingen und Otto- 
beuren vom 8. Septemb. 1435 bei Lünig 
R.A. XIII, 101 ff. 

5. Diefes Datum ift ridtig. ©. A 
113 Anm. 1. 

6. Vgl. Zink 94, 8. ©. bez. des 
Datums bes Abmarſches Zint 94 An- 


merfung 2. 
7. Ulrich von Helfenflein war ber 


Führer des Augsburger Zuges. Zint 95 
Anm. 1. 


8. Erasmus von Sattelbogen: ebenda. 
9. Camer, genannt in C 322, 12. 

10. Wilhelm Hel wird in einem Schrei. 
ben des Rathes vom 7. Zuni 1431 in 
Bezugnahme auf eine vorangegangene 
Beiprehung mit ihm aufgeforbert, fo 
ſchnell ale möglich nach Augsburg zu 
kommen. Wiſſent Ir denn yemand 
erbern mit ewch zebringen dem mügt Ir 
ſöllichs wol verkünden und mit ewch 
bringen’. (Schluß des Briefes Nr. 586 
in Br.B. III) 

11. Stel von Weſternach f. Zint 95 
Anm. 1. 

12. Haimhofen: C 322, 13. 

13. Die Schlacht, um; bie !e8 ſich bier 
banbelt, ift vie bei Tauß am 14. Anguſt 
1431. Bgl. bie Jahrbücher des 15. Jahrh. 
in St.Chron. X, 148, 7; bie Chron aus Kt. 


1431. 1432. 1433. 75 


ainander, darunder vil fürften, und hetten da groffen zeug. und kam ain 
flucht under fie und kam vil volcks umb und belaib aller zeug und mit in 
der von Augspurg zeug. vold und püchſen fam on fchaben herwiber!, 
dann ber Satelpoger fürt fie frembo weg über Pechmerwald herwiber. 
s Nach Erifti gepurt 1432 jar zů oftern kamen Benebicter münich auf 20. April 
12 bifchtumben her züfamen und betten concili oder capitel hie?. 
st] An ſant Alexius tag fchlüg das wild feur in die Wolfmül pei dem 17. Suti 
ſpitalꝰ und verpran und vil korns darinn. 
Es galt des jars ain ſchaf roggen 7 & dn. ain ſchaf gerften 4 & dnn., 
vom ſchaf Haber 3 &, ain me erbis 72 pn.“ der winter was gar kalt, 
das er die weinftöcd erfröret und das korn auf dem velds. 

Nach Criſti gepurt 1433 jar an fant Veits tag warb könig Sigmund 1,2, 1 
za kaiſer gekrönt und geweiht zu Kom von bapft Engenio dem 4, 

Am 17. tag junit zwifchen vier und fünf ftund gen nacht ward ain 

ssoinfternus, das man Liechter müßt anzünben, aljo gar warb die ſunn 
verdeckt. 

In Symonis et Jude tag kam her marggraf Hannſen tochter von 2. Cıt. 
Brandenburg, die was bei 13 jarn alt und was vermechlet dem von 
Mantaw, bie bett zwen guldin wägen und vil ritter und Tmecht. ber von | 

» Mantaw ſchicket ber 200 pferd und empfieng fie bie®. 


4. herwider: heriber W. heruber w. fehlt Dd. 8. ferbran alles ab W. Der Abſaß fehlt w, 


10. 82 dn. W. 16. bededt' alle außer A. 19. Manto D. Manta d. 
Sigmunds Zeit in St.-Chron. I, 384,5. am Wolfsbach, ein Ulrilaniſches Lehen. 
Gemeiner III, 22ff. Zum Samen ſ. noch 4. Bgl. Zink 154, 11 unter 1433; 
tilineron I, 332 ; Würbinger I, 177 ff; Bet. zu Zink S.437,9; die Jahrb. 
Beofb II, 149 ff. des 15. Ihrds in St.Chron. X, 149, 14 
1. ©. Dagegen den Berlufl der Nürn- u. 150,1. 
berger in St.-&hron. I, 384 Anm. 2. Ueber 5. Bgl. 1. c. 149, 8 und die Ehronit 
den Berluft der Kreusfahrer überhanpt aus Kaiſer Sigmunds Zeit in St.-Chron. 
an Kriegsmaterial, namentlihan Wagen, I, 384, 18; einer III, 30; die Zu- 


1. Bezold IIL, 153. 

2. In dem Auszuge aus bem Cop. 
‘Processus et recessus capitulorum 
provineialium ord. 8. Bened. Congreg. 

ursfeldensis’ 40 bei Braun, Not. 
hist.-litt. V, &.90 findet fi der Paſſus: 
‘Oetavam (capitulum) in monasterio 
58. Udalriei et Afrae Augustae anno 
1432 praesidentibus Ortwino Erfor- 
diensi, Joanne 8. Georgii in Stein et 
Henrieo Amerbacensi Abbatibus’‘. — 
RB. des Jahres BI.55b: “it 12 dd umd 
20 dn. umb ainen aymer und zwo mäzz 
aim den främben äbbten. Cantate’ 


3, Eine Mahl und Oelftampfmühle 


fäte zu Königshofen bei Mone 289. 

6. Bgl. A 113,4. Die Krönung fand 
ftatt am 31. Mai 1433. ©. hiezu Beil. X 
zur Chron. aus 8. Sigmunds Zeit in 
St.-Chron. I, 447 ff. 

7. Das Datum iſt richtig. Vgl. bie 
Jahrb. des 15. Jahrhdts. in St.-Ehron. 
X,150,7 nebft der Anm.; Frant, Augsb. 
Annalen in Steicheles Archiv f. d. Geſch. 
des Bisthums Augeb. II, S. 80, ohne 
Datum; die Chronik aus Kaifer Sig- 
munbs Zeitl.c. 388,1; Wittwer, Catal. 
Abb. in Steichele, Archiv f. d. Geſch. d. 
Didc. Augeb. III, ©. 195. 

8. Bgl. Zink 98, 31; Frank 80. Die 
Braut war Barbara, bie Tochter bes 





76 V. Chronik des Hector Müulich. 


un [49°] Nach Erifti gepurt 1434 jar assumptionis Marie tam kaifer Sigmund 
ber in bie fit 1 und was zu- fant Ulrich zii herberg und hüb ainem burger 
bie, hieß Peter Egen, ain kind aus der tauf. 

Des jars warb Werd an ber Thonaw mit recht vor vil fürften in 
bem concili zu Baſel zü dem reich gefprochen®, das fie fürpas ewigclich s 
ain reichsftat fein fol. 

3 Al Acht tag nach fant Jörigen tag kam ain junger ſtarker gefell hei und 
legt fih niver? und tät, als fam er fterben wölt auf der gaflen, und ließ _ 
fi mit dem hailigen öl beftreihen und nam unfern herrn. barbei bin ich 
jelb gewefen. jo ſamlet man im dann und er fpradı, er hett nit gelt; 10 
dastäter in andern ftetten aud. alfo ward er bie gefangen 
und an galgen gehendt. 

6322, 21 Des jard ward hie den juden gefett5, das fie gelb ring müßten vornen 
an in fragen. 

Nach Erifti gepurt 1435 jar hett das capitel auf dem thuͤmb veint- ı5 
ichaft, und kamen vie korherrn an ir veind zü Paitelfirch 8 in Bairen und 
erftachen ain und flengen ir drei, bie fürten fie gen Zußmerhaufen und 
hiengen ben ain an ain paum bie bei Kriechshaber, hieß der Rufkatz, vie 
zwen verpranten fie mit recht." Conrat Sunberhaymer und Jacob Zymmer⸗ 
man waren auch barbei und kamen barvon. 20 

sn [a] Nach Criſti gepurt 1436 jar griff herr Sebaſtian von Laber diſe ftat 
an wiber recht bei Herwarthofen?. er fing auf ainen burger von 
binnen, hieß Leonhart Kot, und befhagt in umb 350 guldin. man ergriff 
zit Newburg feiner Inecht zwen und enthauptet fie. darnad an fant Katheri- 


1. unfer frauen tag irer himelfart Wo, 3. Ögen D. 5. Eoftnig A. 7. geſell: 
zei W. und fo gemöhnlid. 10. ſelb' fehlt ww. 13. *vornen” fehlt Wie. 16. Baidel« 
tirh Da. 18. Kriegehaber Ddu. 19. Sunderfaim W. Sinderbaimf Da. Conrat' in 
so durchftrichen, dad folgende fehlt. 22. Heywartzhofen d; in D undeutlidh corrigirt. 
24. Niernberg' alle außer M. 


Dartgrafen Johann (des Alchymiſten) ©. 79. 

bon Brandenburg; fie wurde im Jahre 4. Bgl. die Einl. S. XXI. 

1433 mit zudwiß LII.. Markgrafen von 5. ©. dazu Beilage III zu Zink 
Mantua vermählt. Nach PVoigtel-Eohn, 375, 21 





Stammtafeln Nr. 74 wäre die Braut 
(geb. Nov. 1423) damals erft 10 Jahre 
alt geweien. S. aud die Einl. ©. XIX 
Anm. 1. 

1. Bol. Zint 157, 8 und 157, 15. 
Nah ihm war ber Einritt am 14. Ang. 

2. ©. die hieher gehörige ausführliche 
Notiz in Hector Mayrs Memory BI. 3a. 

3. Bgl. A 121, 19 und Anm. 1 auf 
©. 122; 0 322, 20; Zint 156, 20 und 
ſ. Kluchohn, Herzog Ludwig ber Reiche 


6. Paindlkirchen ſüdöſtl. von Kiffing. 

7. Herbertshofen, nordöſtl. von Biber: 
bad. Die Sache verurfachte den Augs⸗ 
burgern viele Weitlänfigleiten und Koften, 
wie aus verſchiedenen hierauf bezüglichen 
Einträgen in den BR. hervorgeht; fo 3. 
B. BR. 1436, Generalia, BI. 56a: ‘it. 
4 auldin und 1 ort umb ainen filbrin 
pecher geſchenkt von zwayer vidimus von- 
wegen unßers herren des kayſers citation 
von bes von Taber wegen.’ 


1436. 1437. 77 


nen abent warb der von Laber felb gefangen von unfern ſöldnern in dem. Nov. 
veld bei Salgburg und warb hart wund, Das er flarb in der väncknus. 
die fnecht, die man mit im fieng wurden gefüpft und er ward erpeten zü 
Saltpurg. 

s Des jars kam ain legat ber von bem concili zů Bafel! und prebiget, c 323, 4 
mie die riechen ſich ergeben hetten zü der römiſchen Kirchen, den wolt man 
zü hilf fomen und müßt vil gelt haben. und gab ablaß von pein und 
ſchuld, und folt ainer in ftod legen als vil er gen Rom müßt verzeren. 
und gefiel vil gelts an allen enben. etlich herren behielten in das gelt, unfer 

jo biſchof Hie behielt auch ime das gelt, aljo das lübel gelts den Kriechen zů 
hilf kam. 

Item der kriechiſch kaiſer von Conſtantinopel kam gen Ferrer mit vil 
volcks, da kam bapſt Eugenius zu im?; nit waiß ich, was ba auß⸗ 
gericht ward. 

15 An fant Niclaus naht fand man Jörigen Onforgen [so*] ermördt ligen 8: Dir, 
auf der gaffen bei ſant Iörigen hie?, und man warb fein nit innen, wer 
es getan bett. ainer von Helmftatt, was ſöldner hie, ver Bett ain ſchöne 
frawen, bo maint man, berjelb hett in getöbt. 

Auno domini 1437 erftadt fi) Bartholome Sulger feld in ver vänds c 323, 9 

wuus. er hett ain jundfrölin notgezogt, darum warb er feinen prübern 
gegeben, in zi vermauren. aljo wolt er ain loch in die wand prennen und 
erfticket. 

Des jard ward der Perlachturn gemaltt, - 03233, 11 

In dem jar ftarb kaifer Sigmund vor weihennechten in Ungern und 2.0«c. 

zleit zů Warbein begraben zc. 

Des jars galt aim fchaf roggens 10 & bn.®, ie 60 pn. für ain &, 


3. “wurden enthaupt’ alle außer A. A. zu Saltzp.: in der gefendnuß Dd. fehlt W. “und— 
Salgp.” fehlt w. 6. zu der: an die Wi. 7. um pein und um jchuld We. 8. fol Wu. 


12. Serer Dd. Perrar w. 13. waiß ich :’ waift man w. 16. auf— hie: in der 
langen gaffen d. 18. ſchatzt man Wi. derfelb—getöbt: ob er in bey ir funden het Wr. 
19. erfichtget W. erflidet w. erftedt D._ 20. motzwingett D. nopoget Wo. darum ward ır 
angenomen (fendiich wo) und feinen — — We. 21. ergeben D. in ain wand han brenet Wi. 
23. In w von fpäterer Hand noch hinzugefügt: "von ainem, bied der Blandh mit der großen 
nafen. 


1. Bol. die Chron. aus K. Sigmunds Kaijer Michael IV. Paläologus fand fich 
Zeit in & Chron. I, 396, 14; Die Jahr pen Da bayn ein Oregoronius, Geſch. 
bücher bes 15. Ihdts. im St. Ehron 


153,1. — BR. des Jahres 1436, Gene- 3. Bgl. ben N Mnonmmus 81. 72b. 

ralia, Bl. 46a: ‘it. 34 5 umb win des 4. Bgl. Zint 158, 4. 

eomeiie pokjeaft Lucie’ (13. Dec.). 5. Bol. Bint 158, 8. Sigmund ftarb 
2. Das Eoncil zu Ferrara wurde im am 9. Dec. 1437 und wurde beſtattet zu 


Jan. 1438 vom Bapft Engen IV. (1431 Großwarbeir, 
—1447) eröffuet zur Wiedervereinigung 6. Bgl. Zint 158, 16. Ueber die Bor- 
der Griechiſchen und Römiſchen Kirche. 





78° V. Chronik des Hector Müllich. 


und galt ber guldin 20 groſs, ie 8 dn. für ain grofs!. bo pracht man 

foren herauf von Wien bis gen Landshuͤt, da wolts ver alt herkog Ludwig 

genommen haben auf der Tonaw, im ſelbs zü behalten. aljo fürt man das 
korn von Landshůüt über land her?. 
Anno domini 1438 zü vasnacht warb der flat pir auf dem fronhofs 
umb geftofien?, alfo woltens die pfaffen nimmer auf laflen richten. alſo 
Ihidt man vold darzü und [soP] machts mit gewalt, und hettens bie 
pfaffen aber wollen weren, fo bett man fie gefchlagen. 
23. Min Zü mitterfaften warb zü Srandfurt zů römiſchem könig erwelet* 
hertzog Albrecht von Öfterreich, der bett kaiſer Sigmunds tochter zü ber ee. 10 

412,19 Rad Erifti gepurt 1439 jar an fant Jacobs abent gewan der hofrot 
hertzog Ludwig von Pairen das floß Fridberg, und den mardt bett er darvor 
gewunnen®, und lag darbor ain halb jar und was feines rechten vaters 
bergog Ludwigen des alten. die von Münden hulfen dem jungen herrn. 
und heiten großen zeng darvor und warb vil volcks geſchediget. und man 15 
ließ fie hie auf baid parthei auß und ein reuten. 

11. Mai Am mäntag vor dem anffarttag erkant bie ain raut, das ain tegclich 

C 323, 18 

gaft bie metzgen mag® in der wochen zwen tag, am aftermäntag und am 
tambftag, und mag da 8 flaiſch ausfhlahben und verlaufen. und 

da8 ward aufdem Perlach menigclih verkündet mit gelaüter ſturm⸗ 20 

glogken. 

Des jars was ain groſſer leutſterben bie? und ward zů unſer frawen 
bei ſant Johanns thür ain groſſe grüb gemacht under dem obtach. 


C 3233, 15 
23. Feb 


C 323, 17 


5. per A. 8. man fih W. 9. In M urſprüunglich Franckreich'. 11. hoffrett D. 
bofert d. hoferet W. puckelet oder boferet «o. 16. ‘auf’ fehlt Wi. 20. vers 
tindet MW. verfintt D. verfind d. 22. grojer flerbend W. gr. ſterben w. 
23. obdach Dd. 


tehrungen des Rathes zur Abwendung und breit wurde gewählt am 18. März 1438. 


Minderung ver Hungerenoth f. Zimt 
159, 1 % Bol. auch Zint 170, 1; bie 
Jahrb. bes 15. Ihrdts. in St.-Chron. X, 
154, 9; die Chron. aus 8. Sigmunds 
Zeit in St.-Ehron. I, 308, 4. S. au 
die dazu gehörige Beil. XIL, welche die 
Maßregeln des Nürnberger Rathes gegen 
bie Theuerung behanbelt 455 ff.; Schorer, 
Ehron. von Memmingen, nach welchen 
das flir Memmingen bezogene Korn von 
Schaffhauſen hergeführt wurde. 

1. Vgl. Beyſchlag 1. c. ©. 57; Beil. 
VI zu Zint 437, 20. 

2. Bgl. Zint 159, 10. 

3. Bol. Gaſſer S. 1591. 

4. Bol. Zint 158, 12; die Jahrb. des 
15. Ihndts. in St⸗Chron. X, 154,11. Als 


Seine®emahlin war befanntlihEltjabeth, 
8. Sigmunds Tochter. 

5. In ber zur Borlage gehörigen Ans 
merkung ift darauf hingewieſen, Daß bie 
Eroberung von Stadt und Schloß Fried⸗ 
berg mehrere Jahre auseinander liegen. 
Erfere wurde am 27. Aug. 1439, das 
Iegtere erft im Jahre 1443 erobert. Bgl. 

235, 13; Bint 164, 17. ©. aud 
nolirbinge ; Riezler III, 337 ff. insbe. 
fondere S. 339 mit Anm. 3. 

6. Vgl. Zink 167, 18; namentlich 
Anm. 1 aufS. 169, wo ber betreffende 
Rathsbeſchluß vom 18. Aug. 1439 mit 
getpeilt ift, und auch Meyer, Augsburger 

tadtbuch 261 ff.: ‘Der Nebger briefe’. 

7. In C unter 1438. Vgl. Zint 


1439. 1440. 1441. 79 


[sı*] An fant Symon und Judas tag bes vorgenanten jars ſtarb ber 2. Dı. 
römifch künig Albrecht von Ofterreich zü Hungern. er was auch König 
zu Ungern und Beben und ain frommer herr. und im warb vergeben 
zu Ungern !. 

5 Anno domini 1440 was ain ſchießſpil hie umb vil Hainat und waren 
hundert und fibengigt ſchützen?. 

An ſant Kilians tag zügen die juden hie aus der flat, und ift im dem &; Zuli, 
groffen rat erkent worden, das kainer nummer in bifer ftat Augspurg 
wonbaft fein fol. des warb zwai jar vorhin inen kunt gethaun, dann wir . 

1 erfauptuue hetten von fünig Albrechten‘zc. 3 

Amo domint 1441 do verfpart man hie das clofter zu fant Katherinen c 323,23 
und vermauret das 4, und müßt man ber frawen hüten, dann e8 über iren 
willen was. 

Des jars ward enthauptet Jörig von Riethaim zit Werd von den von w 238, 1 

ıs Augspurg, der bett großen gewalt getrieben mit armen leuten. der was der 
zeit pfleger zü Höchftet und bes hofroten hergog Ludwigs biener. der 
hertzog trüg bifer ftat neid und haß bis an fein end darumb. 
[5°] Am mäntag vor dem auffarttag warb ain müntz hie aufgeworfen®, 22. Mai 


160 vn. für ain guldin; und was der Befinger müngmaifter. 


3. fergebt W. 5. ‘hie’ fehlt De. 


6. ain ſchieſen bie, do warren 100 und 70 ſchißen bie 


mit den armbroften und fil Haineter W. Der Abjap fehlt wo. — Der Anon. BI. 768 berichtet 


nach Zint. 


nachgetragen. 16. hofretten Dd. 


137, 6 und 164, 12 ebenfalls unter1438, 
die Jahrb. d. 15. Ihndts. in St.-Ehron. 
X, 154, 3 unter 1437; die Ehron. aus 
Eaiſer Sigmunds Zelt in St..Ehron, I, 
398, 7 unter bemfelben Jahre; die Ann. 
Zwifaltensis in Mon. Germ. Soript.X, 
S. 63 unter 1439. 

1. Bol. Zint 158,14 ,163, 22. Albrecht 
farb am 27. Oct. 1439 in Neszmely, 
zwifchen Gran und Raab. Der bier und 
von Ehroniften überhaupt wieljach aus⸗ 
geiprodpene tbacht einer Bergiftung ift 

fanntlich unbegründet. Vgl. auch bie 
Jahrb. des 15. Ihndts. in St.-Ehron. X, 
Pie en ans — Sigmunds 
it in St.-Chron. I, 4005,4. 

2. Bgl. Zint 102, 20; Gafler, ©. 
1594; Sender, BI. 63a; Beutinger, Bl. 
56 a. 

3. Bl. Zink 162, 24. Das auswei⸗ 
ſende Rath&-Decret ift datirt vom 7. Juli 
1438. ©. die Beil. III zu Zink 377, 
25 ff. . 


9. for zway jaren inen We. “inen’ fehlt AM. 
19. Beifinger WD. 


10. *Tann—Albrechten’ in M 


4. Bgl. Zint 103, 6. Es handelt ſich 
um bie Reformation des Klofters, der bie 
Klofterfrauen Widerſtand entgegenjeken. 
Bol. Hörmann, Erinnerungen an das 
ehem. —— St. Katharina in 

ugsb. in der hiſt. Zeitſchr. f. Schw. u. 
Neub. 1882, S. 6? 1 1.08 
5. Bgl. © 323, 24; Sender Bl. 64a. 
Gaſſer 1595, Die Zufäge in Ww. ©. 
iezu Lang 199; Königsdorfer, Geſch. des 
loſters zum bi. Kreuz I, 201 und die 
Urkunde in ber Zeitſchr. d. hiſt. Ver. für 
Schw. u. Neub. 1876, ©. 335 Nr. 39, 
laut welcher Ott Better, ver Jüngere, 
Verweſer bed Ammannamtes\ zu Werbe, 
verbietet, Die Stabt Augsburg wegen ver 
Hiurichtung des Jörg von Kietheim zu 
beihädigen (11. Febr. 1441), fowie bie 
dazu gehörende Ann. ©. 336. . 

6. Ausführlicher bei Gaſſer 1595. 

„t. Ueber Franz Bäfinger, den Münz⸗ 
meifter, |. Zink 99, 13, 153, 8. Bol. 
Beyſchlag 57. 





80 V. Chronik des Hector Mülich. 


Ww 236,10 
11. Febr. 


Nach Criſti gepurt 1442 jar kam marggraf Albrecht von Brandenburg 
ber am fontag vor. oder in der vasnacht und was bie gantzen vasnacht hie 
unb mit im 54 ritter und 300 ebler güter turniereri. ber marggraf rant 
ſcharpf mit herrn Hannfen dem Fromberger am geilen mäntag, und zoch 
12. Sehr. man dem marggrafen 8 pferd vor mit feiden verbedt und fein pferd mit; 
bamasgo verdeckt von weiß, fwark und plaw farben. do bett man fchranden 
auf dem Fronhof gemacht und 1300 gewapneter man daran geftellt. und 
man bett koſtlich täntz und ain frölichen yasnacht von ftechen und anderm ꝛc. 

Item Bernhart von Weſternach ward zü Ulm enthauptet mit zwain 
Ine&ten von ſtraßrabens wegen. 10 

Es ward Mayenfels, ain güt floß, gewunnen und zerprochen ? von 
ben reichsſtetten an unfer frawen tag nativitatis, und man was lang bar- 
bor gelegen. 

[53*] Newenfels das floß ward barfor auch gewinnen und zerprochen ? 
bon ben veichöftetten, dann ſy groffe raubſchloß waren. 15 

In Nördlinger meſs rant man bafelb3 umb ainen fcharlach*, da 
kamen ber ftett veind mit fiben hundert pferben etwas zu fpaut, als bie 
roſs herein fomen waren. aber vil volcks was dannocht auf ver Keyrwiß 
und ward ain groß gefchrai und fchlüg man ber ftat tör zu, und was vil 
volcks vor den toren und in bie gärten geflohen, und hetten bie feind herein 20 
gerent, fo betten fie groß ſchaden und mord gethaun. des zeugs haupt- 
mann was Onshalm von Eybperg, der warb hernach vor Neuburg er- 
Ihhofjen>. fie fchüffen nichts dann das fie atnen von Nörblingen fiengen, 


W 237,10 


2. ‘vor oder’ fehlt Wi. 3. dutner Dd. 
damafto D. damaſcho d. 
von raubend weggen Wir. 


22. Eyberg Dd. Neidberg We. . 


1. 2gl.C 324,7; Zint 97,11; Srant 
80 ; auch nie Erzählung des Ritlers Lubwig 
von Eyb in Höflers Quellenſamml. 3. 
fränk. Geſch. I, 124 ff. S. die Zuſätze 
u 37 und bie Anm. 1 zu Wahraus 


2. W 236, 6 richtig unter 1441. 
Bol. Zink 230, 18; Schorer, Chron. von 
Memmingen unter 1441. Die Burg 
wurde, wie es fcheint, am 5. Sept. 1441 
erobert. S. Stälin ILL, 453 nebft Anm. 
7 und Würbinger I, 224; Martens, 
Geſch. der kriegeriſchen Ereigniffe in 
Württemberg 102. 

3. Neuenfels an ber Kupfer bei Hall. 
Bol. Zinf 230, 19; Schorerl. c. Neuen- 


4. Fronberget' alle außer =. 
7. 130 Weo.' 
15. dann— waren: den ed was groffer raub heraus getriben Wer. 


6. damaf Wer, 
10. um ftraßraben$ D. umb ſtraßrabens d. 


fel8g wurbe von dem Städtehauptmann 
Jörg Rennwart am 21. März 1441 ver 
brannt. S. Stälin 453; Würbinger I, 
294 ; Martens 1. c. 102. 

4. Der verfuchte Ueberfall geſchah aus 
Rache wegen ver Betheiligung der Nördlin⸗ 
ger an ver Eroberung des Schlofles Maien- 
fels. Pfifter, Geh. Schwabens V, S. 26; 


‚Müller, Merkw. der Stabt Nörblingen 


mit einer Chronif ©. 54, wo ber Ritter 
Anſelm von Eyberg genannt ift. Weber 
das Scharlachrennen auf ber Geierwiefe 
überhaupt j. Müller 1. c. 47. 

5. Beftätigt von Königsborfer, Geſch. 
bes Klofters zum hl. Kreuz 2c. 207. 


1442. 


81 


ber gab in 400 guldin, der was auf dem rennweg gewefen. barbei bin 


ih Hector Müelich gewejen. 


Nach fant Förigen tag kam her in diſe flatt der römiſch König Fridrich 3.9 


und zoch gen Ach und ließ fi da krönen!. 

Des jars galt aim füber Lechveld hee 3 gulpin. und warb darnach W 237,13 
als aim herter winter, als man fein nie gedacht?. es fielen 37 ſchnee [s2P] 
über ainander, das kainer nie ergieng, und warb ririg. und weet fat 
und mocht kain pan werden und hund niemant gewandern weder zů roſs noch 
zu fuͤß. und man fund hie nit gemalen, und mit grofler arbait pracht man 


fon gen Inningen und Bobingen und mül das und gab hie ain 


megen mel umb 4 groſs; das tät hie ain rat den armen zü Hilf. 

Dean heit hie ten beden ainen fchneller gemacht 3 wor ſant uͤlrich cm. 4 
über vie lachen, und welcher peck zü ring pachen bett, ben fagt man in 
ainen korb und fiel da’ in die lachen. aljo am fambetag letare fluhen bie 10. Nän 


ısbeden, die maifter, all gen Fridberg, on ber zunft maifter und ir brei ber 


rät, und kamen in acht tagen wiber herein auf ains rats gnad und ward 


2. darbey iſt Urlich (Üirich 0) Walther und Hector Mielich geweſſen Wo. (So au bei Rem.) 


4. Diefer und der folgende Abjah fehlen in w. 


7. lainer zergieng W. 
“wol 400 ſchaf forn?', 


rürig D. 
dad: da W. 


9. malen W. malen Dd. 


5. Lcchfelder bee d. heu W. 2fl. W. 
10. Anon. Bi. 770: 
11. daß tet man armen leutten zu hilf W_ 


15. m der: und ir W. So urſprünglich auch in so, dann aber 'und’ in *om’ cortigirt. 


1. Bol. Zint 163, 24 mit Bell IV, 
386, 13 ff. Am 18. April fam der YrR 
nach Laubsberg (Ianflen, Frankf. Reiche- 
eorr. II, 1, S. 26, Nr.55), am 20. April 
nad Augsburg, wo er bis zum 25. April 
blieb. Die Krönung in Aachen fand ſtatt 
anı 17. Juni 1442, 

2. Bgl. C 324, 2; ausführlih Zink 
119, 10, der auch von Mülich benützt zu 
fein ſcheint. (S. 3.8. Zink 181, 8: ‘1 
megen umb 4 28 

3. Ausführlich in der Vorbereitung 
bes Rathes ıc. BI. 66b. Diefe zu Gun⸗ 
Ren der Eonjumenten eingeflihrte Strafe 
a or Bäder hängt offenbar mit 
der durch dem firengen Winter hervor: 
gerufenen Rothlage zufammen. ©. über 
die von dem Rathe geaem biefe getroffenen 
Borfehrungen Zinf 180, 19 und dafelöft 
Anm. 1, wo auch zweier ‘beden anflag’ 
erwähnt wirb, buch melde bie Brod⸗ 
preife neu geregelt werben follten. Die 
Vebertretungen biefer Beftimmmugen fei- 
tms der damit unzufriedenen Bäder 
ſuchte man durch die Errichtung des 
‘ Schnellere’ befonders empfindlich zu 

Etaãdiechronilen XX11. 


beftrafen. Die Rathebecrete weijen nun 
mehrere rafch hintereinander erfolgte Ber- 
urtbeifungen zu dieſer ſchimpflichen Strafe 
auf; darauf hin verließen eine Anzahl 
Bäder die Stabt, fanden e8 aber für gut 
wieder zurüdzutehren, worauf mit ihnen 
vom Rathe verhandelt wurde: “item an 
fampftag nächſt vor dem funntag judica 
1442 (17.März) habent die nachgeſchribnen 
pecken als die von der ſtat ußgetretten 
wärn von der ſchupffen wegen vor ainem 
aut zügot und dem heyligen gfworn nun 
füro gehorſam burger zůſein und mit ber 
ftat als ander gehorſam burger heben und 
legen und babent fi) als baruff umb des 
ußtrettens willen in ains rants flrauff 
ergeben uff gnade was ein raut mit in 
ſchaffe das ſy e8 tun wöllen getriulich und 
on als gefaͤrde'. Folgen bie Namen. 
Rathsdekrete II, S.15. Hierauf fuhr ber 
Rath unnachſichtig mit der Verhängung 
ber fo verhaßten Strafe gegen bes Be⸗ 
truges ſchuldige Bäder fort; unter anderen 
wurde aud ein Bäder Namens zu 
lung piezu verurtheilt. (Rathsdekrete II, 
. 21.) 


6 


pril 
‚8 


C 323,28 


82 V. Chronik des Hector Mulich. 


in zu püß gefeßt, fie folten in zeben jaren weber raut noch recht befigen 
und ir nit über zehen an ainer zech fein oder funft bei ainander. das haben 
45 pedenmaifter geſchworen. ir zunftmaifter, ver Taglang!, vergieng 
fih mit worten, dem warb bie ftat ewigclich verpotten. 

2. April [53°] Nach Erifti gepurt 1443 jar an fant Iðrigen abent belegt fih ders 
hofrot hertzog Lugwig von Bayren für feinen vatter, ven alten hertzog 
Ludwig zü Newburg?, des half im fein fhwager, marggraf Albrecht von 
Brandenburg. und lagen darvor 19 woden und gewirnnen das mit ſturm 

5. Sept. an fant Mangen abent, und warden groß ſchäden herauß getaun. und 

fieng da der hofrot hertzog feinen leiplichen vatter. 10 

Des jars ward bie zü fant Mauricten der chor gemacht?, dann es 
was vor gar ain Hainer or und ain grunft barunder, warb einge: 
worfen. 

3 fant Michels tag fiengen die von Ulm den Hertmit von Ramingen * 
bei Geyslingen, der wolt ſich derſelben nacht zügelegt haben und ritt auf 18 
fein aigne hochzeit, und ward im do der Topf abgefchlagen. er hett gar vil 
raberei getriben fein tag und was reuter und bübenvatter. 

Des jars zügen die aidgenoſſen für die flat Zürch“, do zugen die von 
Zürch heraus und wolten mit inen gefohten haben. alfo müßten 
fie widerumb hinderſich in pie ffatweichen®. [ssP] und warb den 20 
von Zürch erfchlagen ir hauptman, auch ir burgermaifter, ver Steiß”, und 
ver ftatfchreiber8 und alle bie, die an dem krieg ſchuld Hetten. dann bie 
von Zürch waren bei ben aipgenoffen im punb im ewig zeit und heiten ba 
ain pund mit bem vömifchen künig Fridrich gemacht, das mas wider bie 
Sweytzer, und wolten das ben von Zürch nit geftatten. und kamen ben 25 


C 324, 14 


29. Seht. 
Ww 238,21 


Ww 238,10 


10. hofert De. Der Abfap fehlt d. 
Der Abfag fehlt de. 14. Herttlin Wo. 15. diefelben Dd. 
17. rauberey Ddw. mwas— vater: und mas der tentier vatter Win. 


9. ‘und ward’ alle außer M 12. und' fehlt W. 
deſſelben nachtz Wer. 
18. Zirch Wd. Zerch 


21. hier und an den 


D (fo auch an den folgenden Stellen). 
folgenden Gtellen au in M: Zirch. 


1. Zunftmeifter der Bäder war in 
diefan Jahre dorg Taglang. Raths⸗ 
dekrete I, S. 1 

2.Bgl. A 124, 20; C 324, 10; 
Zink 165, 8. Nach Riezier III, 341 fi. 
dauerte die Bela agerung vom 7. Mai bis 
4. Sept., an weldem Tage die Stabt fiel; 
j. aud Würdinger I 242 ff. 

3. Vgl. W 


20. ©. Khamm, 

Hierarchia Au ©. 11. 
4. In der iR unter 1444; bes 
achte bie dazu gehörende Aum. ©. über 
Hartnit v. Rammingen auch Königs 


20. *binderfich’ fehlt We. 
2. ewiger We. 


da: die Da. 


borfer I, 207 und die Anmerkung auf 
&. 333 der Seitfcheift bes hiſt. Ber. für 
Schw. u. Neub. 1 

5. Bol. Fiat 170 ff. 

6. Shiadt beiSt. Jacob an der Sihl 
am 22. Yuli 1443. 

7. Rudolf Stüßt. 

8. Michael Graf. 

9. Dieſer Bund mit Friedrich wurbe 
abgeſchloſſen zu Aachen an befien Krö- 
nungstage, am 17. Juni 1442, und am 
17. Aug. von der Stabt vatifleirt. (Zint 
171 Anm. 2.) 


1443. 1444, 


83 


von Zürch groffer adel zü Hilft; aber fie dorften nimmer mit ben aid⸗ 
genoffen fechten, dann fie ir kainen gefangen namen, wie groß güt er zü 


geben bett. 


Der von Wirtenperg bat das floß Stelspurg bei Memmingen zer 
sprochen, was ber Beiten von Eyfenburg 2. 
Und an fant Gilgen tag verprunnen zü Boten hundert und fünf und 1. Sept. 


breiffig heuſer. 


Amıo domimi 1444 am aftermäntag nach fant Iörigen tag gewunnen 
die reichäftett das ſloß Hagenhüll und pranten das aus und fiengen Hain» 


ıwrichen Gebel, des das hans was. 


Des jars warb die ftat Trient gewunnen von dem landfolck an 


ber Etſchꝰ. 


W 239,1 
28. Apri 


[5] Am aftermäntag vor pfingften gewunnen bie aidgenoſſen ain floß, 26. Mai 
hieß Sreiffenfee *, und 62 mann darauf umd fchlügen ven allen ire köpf 


ıs ab in bem veld. 


Am aftermäntag in der karwochen verprunnen zu Brichfen 1547. Aprit 
beufer, und am auffarttag barnach verprunnen zü Störgingen viertzig 2t. Mai 


beufer. 


Des jars am 26. tag im auguſto lagen bie aibgenoffen 5 vor Zürch 
» mit achttaufent mannen und zügen auch für ain floß, hieß Farensperg ®, 
ift drei meil von Bafel. do kamen die Armiyeden” in das land, da 


2. ‘iv’ fehlt Wo. 
in Vſemburgꝰ; Yſempurg w. 
W von fpäterer Hand nachgetragen. 


3. wie gr. g. ainer darzu geben hei Wu. 
6. ferbran W. 
9. ſchloß Hernhaim Da. 


4. Itelsp.' in W. corrigirt 
7. heufer im feptember d; "im fept.’ in 
11. Triend M. Drentt D. 


12. von dem landfogtt der Etſch Dd. Des jard gewan der landvogt an der Edſch die flat Drient 


D. 13. pfengſten D. 
fehlt MDed. 


14. haift Dad. 
15. alfo im feld Wio. 


Sormöperg Dad. 


1. Bgl. Zint 172, 20. Zur Bor 
eſchichte dieſer Verwicklungen f. auch 
int 171 Anm. 1 uw. Liltencron I, 378. 

2. Sttelsburg, in der Nähe von 
Groönenbach, auf der Straße nach Dtto- 
benren. Der Zerfiörer ber Burg war nach 
Unold, se von Demmingen ©. 99 
ber een ans von —— Bands 

ung ber Tiroliſchen Lan 
Hände sogen Bing riedrich, der ihren 
Herzog Sigmund nit ans ber Bor- 
mundſchaft entlafien wollte. Die dabei 
auf Seite Friedrichs ſteheude Stadt Trient 
wurde von einem lanbftändtichen Heere 
ams5. April 1444 zur Uebergabe genötbigt. 
Egger, Geſch. Tirols I, 541. 


Anon. BI. 79e: darunder waren vil edel. 
16, Briren W. Pruchſen w. 
alle auger M. Der Abfah ſteht in D auch auf BI. 18b. 


“ire’ 
17. Sterhingen 
20 haiſt Sarendeperg Wer. 


21. armen ieden Wud. armen Junden D (darüber von anderer Hand 'zäden’). 


4. Bgl. Zint 172, 24. Oreifenfee, 
örtlich non Zürich am gleichnamigen See, 
wurde von den Eidgenoſſen eingenommen 
am 26. Mat 1444. Bgl. Edlibach, Chron. 
von Züri 45 ff. und f. über bie Hin» 
rihtung der Gefangenen Joh. Müller 
IV, 34 u, Zellweger I, 509 ff. 

5. Bgl. W 239, 15 und 17, Zint 
173, 25. 

6. Die Eidgenoffen zogen vor Zürich 
am 24. Juni 1444, vor Farnsberg (ſüd⸗ 
öſtlich von Baſel gelegen) am 12. Auguft. 

7. Die wichtigften Onellen über ben 
Einfall der Armagnalen find zuſammen⸗ 
geftellt bei Stälin III, 465 Aum. 5 und 


6* 


84 V. Chronik des Hector Mülich. 


gab in ver von Wirtenperg Mümpelgarten ein!, und aller abel 
ließ fie ein und vermainten die Sweytzer und die aibgenoffen damit zu 
nöten. der Armiyecken waren bei 80 taufent mannen, bie famen mit 
macht für Straßburg und für Bafel, und des zeugs hauptman was ber 
Delfin. die von Augspurg bie ſchickten ven won Straßburg zü Hilf 1505 


pferd und 52 püchjenfchügen 2. 


Item von Farensperg dem ſloß zügen aus dem veld 15 hundert man 
aidgenoffen 3 und wolten den von Bafel zü Hilf fomen. aljo kamen ver 
Armijeden bei 20000 an fie und fachtent mit ainanver ſeab]j bis gen Bafel. 
herauffen famen die Sweytzer in ainen firchhof, alfo pracht man büchjen, 10 
und wurben die Swytzer erfchlagen und erfchoffen, das ir gar lügel leben⸗ 
dig beliben; doch maint man, das ber Armjeden bei 4000 erfchlagen 
wurden. alſo zügen bie Sweytzer von Zürch bannen und auch von dem 
ſloß Farensperg*. die von Baſel machten ainen frid mit den Armijecken, 
aber fie wolten dennocht in dem frib die ftat Bafel eingenommen haben >; 15 
bes wurben fie innen und erjlügen ir etwievil zu tob®. 

Der künig von Frandreich lag mit groſſem vold vor ber ftat Meg, 


er fund in aber nichts abgewinnen ?. 


1. Minpelgartten W. Mimpellgartt Dd. Mumpelgart w. 


zugß Da. 
dem feld ahdgenoſſen We. 


5. Dölffein D. Dölfen w. 


Meng Mad (in o Meb aus Menß corrigirt). 


bei Janſſen IL, 1, 63 Anm. Ueber bie 
für Die Stärke ihres Heeres angegebenen 
Zahlen f. Zint 174 Anm.1. Der Führer 
biefer Schaar war Ludwig, ber Dauphin, 
ber nadmalige König ubrig XI., der 
Sohn Karls VII. von Frankreich. 

1. Am 19. Aug. 1444. 

2. gl. W 239, 19 mit Anm. 5. 

3. Schlacht bei St. Jacob an ber Birs 
am 26. Aug. 1444. 

4. Weber die Aufgabe der Belagerung 
von Züri (am 26. Aug.) und Yarııd- 
berg (am 29. Aug.) f. Edlibach 62 u. 63; 
au dem Ganzen Eplibach 54 ff.; Stälin 

I, 465 ff. ; $echter, Vier Ber. über Die 
Schlacht dei St. Sacob ꝛc. im Bafler 
Taſchenbuch 1864 123 ff.; die Schlacht 
bet St. Jacob an der Birs, herausge- 
geben von ber Baſler bift. Gefellich. 1844 ; 

arthold, Der Armagnalentrieg in Rau: 
mers bift. Taſchenb. 1838. 

5. ©. über die Verhandlungen ber 
Stadt Bafel mit dem Dauphin Ochs, 
Geſch. von Baſel ID, 394. Zuerſt ſchloſſen 


9. 2000 W, in «o in 20000 corrigirt. 
die von Bafel herauß famen die Schweiher in ainem kirchof W. 


3. der: die W. 4. zuigh W. 
8. zligend 500 man auß 
10. bis—firh.: bis 
17. von: aus Wi. 


7. Berensperg Dad. 


bie Bafler mit ihm einen Waffenſtillſtaud 
auf 20 Tage, am 19. Sept., der dann 
auf 12 Tage verlängert wurbe, bis dann 
ber allgemeine Friebe zwifchen ben Eid⸗ 
geneffen und dem Dauphin zu Enfisheim 

28. Oft. 1444 folgte. 

6. Ueber Mißhandlungen, welche vie 
Bafler troß des Waffenftillftandes von 
den Armagnalen zu erleiden hatten, ſiehe 
Ochs 1. c. 403 u. 418. 

7. Zweiter Krieg der Stadt Metz 
egen Karl VII. von Frankreich und 
en& I. von Lothringen 1444—45. Der 

König und fein Verbündeter lagen zuerft 
in Nancy, dann in Pont a Mouffon; Die 
Feinbfeligfeiten begannen am 10. Sept. 
mit dem Einfall der Truppen ber Ber- 
bünbeten in das Gebiet der Stabt Metz 
und endeten mit einem Frieden, der am 
29. Schruar 1445 mit Karl VIL, am 6. 
März mit Rene geichloflen wurde. Die 
Stadt fam mit ber Zahlung beträchtlicher 
Geldſummen davon, ohne jedoch jonftige 
nachtheilige Bedingungen eingeben zu 


15 


1444. 1445, 


85 


Item die Armijecken und Frantzoſen zügen wiber haim zü pfingften 16. Mai 


1445, und maint man, das ir wol bei 11 taufent erfchlagen feient worben!. 


Zů fant Jakobs tag des jars was ver römifch künig Friderich zů 25. Juri 


Nürmberg? mit allen curfürften und vil andern fürften, gaiftlich und 
sweltlich, und bett der Tünig bifchof Petern von Augspurg gen Franckreich 
geſchickt?, das ber die Frantofen und Armijeden in das land pracht dem 


kanig zü lieb, dann er bett gern bie Sweytzer underdruckt. 


[ss] Am auffartabent ſtarb der hail ig man fant Bernhardin zü bem 


Adler in der Marck!. 


C324, 17 
5. Mai 


Nach Erifti gepurt 1445 jar an dem fontag vor liechtmeſs kam her 31. San. 
hertzog Hainrichs tochter von Lanbshüt von Pairen 5 und heit mit ir 14 
hobelwägen und vil edler herrn unb frawen, die was vermechelt graf 
Ütrichen von Wirtenperg und bett an ber rechten vasnacht Hochzeit mit iv 
zu Stütgarten, und man gab ir zü beiratgüt 30 taufent guldin ꝛc. 

Item zů fant Michels tag fchraib der römiſch künig allen fürften 
und herren und allen reichöftetten bei verliefung aller leben, 
feinem brůder hertzog Albrechten von Öfterreich z& helfen wider ie Sweytzer 
zu friegen®. das wolten die reichsſtett nit thün und fprachen, es gieng das 
haus von Ofterreich an und nit das reich, auch fo wären bie aibgenoffen 


2. worden feyen Dd. wurden Wo. In W(s) noch: da die Armenjeden herauß warten da machet 


man bie leden auf der flatt maur an all feden oder ("leben oder’ fehlt so) venfter. 
und vll ander f. M. und ander fürflen We. fehlt De. 
7. nider drudt Dd. die Schweißer trudt. Wu. 


febit We. 


4. da Nürmb.“ 
6. der: er Wu. 


9. Mardi’ alle Hff. 16. ferliefen W. 


19. Die Notiz von der Aufforderung des Kaiferd und der abiehnenden Antwort der Städte findet 


fi, nach dem Anon. nochmals bei D 175, 


mäflen. Weſtphal, Geſch. der Stabt Meb 
I, 239 ff. El. bie Speierer Chron. 1. c. 
388a und Chron. Moguntiac. in St. 
Chron. XVII, 244, 5. 

1. Gemäß der Richtung von Trier 
am 13. Febr. 1445 follten Die Arımagnalen 
bis zum 20. März den Reichsboden ver- 
lafien; am 16. März begannen fie mit 
bem Abzug ans der Gegend von Straß- 

ur 


5 l. Zint 176, 10; f. über biefen 
An bes Kaifers in Nürnberg Beil. 
XVII zn Meifterlins Chron. von Rürn 
berg in St.-Ehron. III, 385, 22. 

3. Der Bifhof von Augsburg war 
unter deu Geſandten gewefen, welche bie 
von Burlarb Möuch von Landskron und 
Johann von Rechberg im Auftrage bes 
Kaiſers gepflogenen Unterhandlungen 
wegen ber von dem König von Frankreich 
zn ſendenden Silfstruppen zum Abſchluß 


brachten. Später (laut Vollmacht vom 1. 
Yan. 1445) batte er Unterhandlungen 
bezüglich des Rüdguges der Armagnalen 
zu übren. Diele beiden Facta fcheinen 
von Mulich im Tert vermengt zu fein. 

4. Bernbarb von Siena, feit 1438 
Generalvikar des Franciskanerordens, 
ſtarb am 20. Mai 1444 zu Aquila in ben 
Abruzzen. La vie desSaınts, Paris 1886, 
©. 263. 

5. Graf Ulrich V. von Würtemberg, 
feit dem 20. Mai 1444 Wittiwer, ver⸗ 
lobte fich bereit8 am 9. Sept. beflelben 
Jahres mit Elifabeth, einer Tochter Hein- 
richs des Reichen; Die Hochzeit fand flatt 
am 8. Febr. 1445 zu Stuttgart. Bol. 
St.:Ehron. XV, 290 Ann. 

6. ©. über den Billinger Tag im 
Sept. 1444, von wo aus ber Krieg gegen 
bie Söhroeiger begonnen wurbe, Stälin 


2. Sept. 
C 324, 18 





33. May 


3. Nov 
A125, 9 


28. Bebr. 


6.—12. 
März 


6. März 


86 


V. Ehronif des Hector Mülich. 


ains tails des reichs; aber bie fürften und herrn kamen züfamen mit 
1600 pferden und 4000 zu füß. und in berfelben weilen gewinnen vie 
aidgenoſſen das ffoß Meinfelden!, mas bes von OÖſterreichs, an fant 
8. Sert. Mangen tag, bo kund aller abel nit vor fein. 

16. Oct. [550] An fant Gallen tag warb ainer zü Tübingen entbauptet von ben s 
von Augspurg 2, ber hett falfch brief und gelt auf fie eingenomen. 

Nach oftern ftarb ber jung hertzog Ludwig ber bofrot®, ber feinen 
vatter gefangen hett zu Neuburg. der bett marggraf Albrechts ſweſter 
von Brandenburg‘. bo nam der marggraf Neuburg ein® und behielt ven 
alten hertzog Ludwigen gefangen, das was größlichen wiber die herren 10 


von Bairen. 


Des nechften tags nach aller feelen tag fürt ver marggraf den alten 
hertzog Ludwig hinwegk von Nenburg® und pracht in gen Kadelspurg 
in fein floß bei Nürmberg, das was allen herren von Bayren am 


ſchand. 


Anno domini 1446 am gailen mäntag ranten Sebaſtian Ilſung und 
Balthaſſar Ridler ſcharpf, und des andern tags ſolten ir 16 geſtochen 
c324,21 haben; do warb dem Conrat Rechlinger ain fuͤß abgeſtochen, das er am 
dritten tag ftarb”. alſo hett der ſchimpf ain end. 

In der erſten vaſtwochen ertrandt man ainen [se*] zů Ulm, ber hett zu 
feiner frawen bie fogen verneet mit ainem gewechften faben und hetts wol 
verknüpft; und gieng alfo bis an britten tag und was groß ſchwanger. alfo 


warde man das innen. 


Item am weiſſen fontag lagen bie aidgenoſſen ains fechtens ob bei 
Rogag®. da floch der abel von bem geenden wold, doch wurden zwen vom 25 


2. weit WeeD. weyß d. 
10. groslih W. gteßlich Da. 
purg 4. SKarllöpurg Dd. 
Der Abſaß fehlt w. 


gewunnen' flieht in D zweimal. 
11. Diefer und der folgende Abſaß fehlt in ww. 
16. am g. mänt.: am aftermontag W. 
21. 'fopen’ in D herausradirt. 


6. auf fih genomen We. 
13. Karele 
19. aller fhimpf Da. 
3. Der Abjah fehlt w. D. Deß 


jar® lagend die aydgenoffen (for ainem ſchloß, fpäter durchſtrichen) am weyſſen funtag, hayſt Ros 


gap V. Rogoß D. Rogeß d. 


1. Die Belagerung des Schloſſes be⸗ 
gann am 18. Aug,, Die Uebergabe des⸗ 
ſelben erfolgte am 14. Sept. Vgl. den 
Auszug aus Nic. Gerung bei Mone, 
Queuen II, 1484. 

2. Bgl. Gaſſer S. 1600. 

3. Bgl. A124,31, W 240,5. Ueber 
das Datum bes Aobestuges j. St.-Chron. 
IV, 125 Ann. 1 u.240 Anm. 2; Häutle, 
Genealogie bes Haufes Wittelsbach nimmt 
den 7. April 1445 als vie an. 

4. ©. Ehron. IV, 123 Anm. 1 


5. Bgl. A 125, 4. Siehe Riezler 


ID, 342. 

6. Bol. Zint 165, 18. ©. Riezler 
III, 342. 

7. Bgl. Gaſſer 1601. 

8. Das Datum ift ridtig. Es han⸗ 
belt fih um den Kampf ber Schweizer 
gegen Hans von Rechberg, Schwiegerjohn 
bes Grafen zu Sargaus. Der Rath von 
Lindau benachrichtigt ben von Augsburg 
in einem Brief ohne Tagesdatum über 
dieſe Schlacht. Die Zahl der Zodten auf 





1446. 87 


Stain und ainer von Elhofen erſtochen und ſunſt viel volcks, und namen 
in zwai paner. darnach zů pfingſten ward der krieg verricht zwiſchen den 
Schweytzern und ber herrn von OÖſterreich. 


Zu fant Jacobs tag erkaufet hertzog Hainrich ven alten hertzog cudwig 3. Zuli 


svon Bayern vom marggraf Albrecht von Brandenburg! umb 32000 
guldin und fürt in gen Burckhauſen. 


ZU unfer frawen tag nativitatis famen her 250 mimich prediger: 8. Sept. 


ordens und betten ain capitel hie und walten ainen provinzial und tätten 


vil hüpſcher prebig. 


» Des jars am herbit kamen ſovil feifalter und wurben fonil kraut⸗ 
würm, das fie hie und allenthalben das kraut abfrafjen *. 
[seP] Item des jars zügen die Hunger mit gewalt bis für Wien und für 
tie Newenftatt und zerftorten und namen was fie funden, und waren ir 
bei 14 tanfent man? und was bie urfach, das fte haben wolten iren jungen 
ısfinig Yaslam *, der was bannoch bei dem römifchen künig zü ber Newen- 


ftatt und num acht jar alt >. 


alfo zügens wieber Haim®, dann ber römifch 


fünig Fridrich forcht, bett er feinen vetter, ven Tünig Laslaw, ven Ungern 


geben, fie hetten in nit leben laſſen. 


Des jars legten erniver die Venebiger dem von Mayland 4000 pferb 
2 pei Cramona”, und zügen bie Venediger mit gewalt [aus] und machten ain 


veld nur zwo meil von Maylant. 


1. Der Anon, Bi. 796: ‘bei 200 mannen‘. 
6. gen Kirchhofen Dd. 8. erwalten W. 
nur W. 


peiben Seiten wirb hier auf 1000 auge, 
er als gefallen ift ein Elenhoffen und 
us von Stein genannt. Cop.Buch 
CB. 11b. Es ift daſſelbe Eop.-B. das 
Grensberfl 2 mit © bezeichnet hat. ©. Zint, 
V.) Berrichtet wurde die Fehde, 
kr unter Bermittlung bes Kur- 
ubwig IV. von ber Pfaß, im 

—* —æã— zu Conſtanz vom 9. Juni 
1446, der wenigſtens einen Waffenſtill⸗ 
Rand begründete und bie endliche Aus: 
tragung der Sache einer fpäteren Ver⸗ 
handlung überließ. S. zu bem Ganzen 
Da I, 397 ff.; goh. Müller IV, 


1. Bgl. Zink 165, 18. Kraft eines 
Bertrages zu Regensburg vom 13. Inli 
1446. ©. Lang 303. Am 16. Auguſt 1446 
wurde er nad Landshut, am 31. Aug. 
bes Jahres nah Burghauſen gerad. 
St-Ehron. XV, 292, 22 u. 293, 3. Die 


18. Der Abfay fehlt w. DD. 


3. Der Abiah fehlt w ; ebenfo die zwei folgenden. 
10. feyfaltern w. 15. Ladla W. 16. und 
Krommona d. 


Löſeſumme betrug 30, no Gulden. Bgl. 
auch Riezler II 
S. 55 1. 9.2 die äͤhnlichen 
Angaben bes loguntiac. in 
St..Chron. Evo ai 
3. Im Nov, idee Ib. Huny * 
belagerte Diener Neuftadt perfönlih. S 
Szalay ILL, 1 
4. Dies war jeboch nicht ber einzige 
rund. Szalay lc 
8 dadisiaus war am 22. Febr. 1440 
geboren 
6. Im Dec. 1446 nach Einleitungen 
von Unterhanblungen, bie am 1. Iumi 
1447 mit einem Waffenſtillſtand endeten. 
Diefer ließ Labislaus und die Krone in 
den Hänben Friedrichs. Syalay III, 112. 
Suber, Fl Oeſterreichs III, 70. 
Sieg bes venelianiſchen Heer⸗ 
führer Michele Attenbolo von Cotignola 
über Die Truppen bes Herzogs Filippo 


9. April 


28. Mai 


C 324,23 


2.—8. 
April 


13. Zuli 


88 V. Chronik des Hector Mälic. 

Nach Erifti gepurt 1447 jar in der vaften warb ber krieg verricht 
zwiſchen ver Schweytzer! und aidgenoſſen an ainem und ber von Zürch 
und des adels an dem anbern taile. und ward ber fpruch gejegt an unfern 
burgermaifter bie den Peter Egen, und was ber ſprech, dabei folts bleiben; 
bes müßten im batb tail brief geben. und alfo fprach er, das bie von Zürdh s 
wider in puntnus [s7*] zu den aidgenoſſen fomen fölten, bie fie mit ain- 
ander wor zeiten gemacht betten, und was dannoch nit aus. alfo wards 
verricht zü Lyndaw, und wurden güt fründ zc. 

Nach oftern ftarb der alt hergog von Ludwig Bayren in hertzog Hain. 
richs vändnus zu Burdhaufen?, da nam hertzog Hainrich das land ein?, 10 
Ingelftat und Laugingen und ander ftett. und warb herkog Ludwig gen 
Notenhaslach begraben in das clofter. 

Item zu pfingften Hüb hie an zu fant Johanns! unfer fraw ze 
zaichnen> und gefiel vil gelts ba. 

Des mals prach man das müntbaus ab bei unfer frawen aufdemıs 
plas und madt das an Weinmardt®. das tett Peter Egen, ber Hett bie 
müng recht von dem bifchof erkauft, der füchet feinen aigen nutz. 

In der farwochen verpran bie ftat Hall im Yntal gank auß”?, das 
nichts hültzins in der gangen fiat belaib. e8 was groſſe unainigkait 
under den burgern ba gewefen, darumb plaget fie got. 

In ofterfeiren ward Warmund Rotawer erichoffen [s7P] bei Paſſaw 
bon ter von Nörblingen fülnnern. bie von Nördlingen müßten in her- 
nach püeffen. 

An ſant Margrethen tag bett marggrave Bernhart von Badaw hoch- 
zeit mit bes fünig Fridrichs fwefter, aine von Öfterreich®. 

2. In M die Form Zirch neben Zürch. 4. folten® bed tail beleiben We. 6. die: "den" 
alle Hfl. 12. gegraben Dad. 13. unjer frauen Wa; in MW urfprünglich ‘bey unfer frawen 
firdden’ (*bey’ und “Tirchen‘ durchfirichen). 17. aignen Dd. 18. im Yntal: im dall D. in 


dal d. 20. get alfo w. 21. ofterfeir D. Rottumer D. Rottuner d. 25. Der 
Abfap fehlt w. 


20 


25 


Maria Bisconti bei Caſalmaggiore (ſüd⸗ 
öftl. von Cremona) im Sept. 1447, eo, 
Geſch. Italiens III, 147. 

1. ©. oben S.82ff. Der in Rebe 
ftebende Tag von Lindau fand ftatt am 
28. Febr. 1447. ©. hierüber Zint V 
Beil. VI, 399, 13, wo in den Anmer: 
fungen auch bie einfchlägige Fitteratur 
angegeben ift. 

2. Vgl. A 125, 13. Er flarb in ber 
Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1447 zu 
Burgbaufen. Lang 309 uud St.-Ehron. 
XV, 294, 22. Begraben mwurbe er zu 
Raitenhaslach, einem Klofter ſüdweſtlich 
von Burghaufent. 


3. Kluckhohn, Ludwig d. R. S. 12. 

4. Die Et. Johanniskirche, welche im 
Anfang diefes Jahrhunderts niebergerifien 
wurde, flanb in ber ſüdöſtlichen Ede Des 
Fronhofes. 

5. Khamm, Hierarchia Aug. I, 288. 

6. Bgl. Zink 182, 13 u. 207, 20. 

7. Bgl. Zint 182, 18. Nah Fran 
Schwengerse Chronif der Stadt Ha 
(1303—15712), berausgeg. von Schön- 
herr in ben Tiroliſchen Gefch.-Duellen 
Bd. J, S. 52 war diefer Brand am ‘pfint- 
tag nah Marie verkhindung (30. März) 
umb mitten tag’. 

8. Nicht Bernhard, fondern Karl, ber 


1447. 89 
Item an fant Jacobs abent ward der Steislinger. mit ainem Inecht 
enthauptet zů Nürmberg. 
An fant Bartholomens tag ward hie vor dem Rotenthor gefunden auf 
dem bühel an dem graben gegen Göggingerthor werk ain pleiin 
strüen 1, was bei ſechs zentner fwär und wol vermacht, darinn was ains 
mentichen leichnam. darbei bin ich gewefen als man das auf dem ertrich nam. 
Item zü ben zeiten ftarb ber herkog von Mayland? und ließ kainen 
erben. do wolt fi Mayland fürbaß ſelb regieren und ain commun fein 
on ain herren. bo ergaben fich etlich ftett an vie Venediger?, die des von 
vMaylands waren gewejen. do kam conto Francisco Disforg* von ben 
Benedigern zü den von Mayland und ward ir hauptman und zoch für bie 
ftat Piegenga ®, das von den Maylendern geflagen bett zů den Venebigern, 
und gewan das mit ainem fturm und macht [ss*] da fadınan und fieng der 
Benediger hauptman, hieß Diomarges, und funft vil volds. und fürt aus 
ısder ftat mit im hinweg bei achthundert jundfrawen und frawen und 
ſchwechten die all, und fürt alles güt von bannen, was fie funden in ben 
firchen und anverhalben. : 
Zu fant Niclaus tag ward die herkogin, herzog Ludwigs des hofroten 
wittib zu Fridberg und ain marggräfin von Brandenburg, burgerin bie 
vzů Augspurg zehen jar mit Fridperg und feinen zügehörungen 6. 


6. darbei —geweſen' fehlt M (offenbar nur aus Berfehen des Abfchreibers). Sn Wie) von 
der erfien Sand nachgetragen: "und ift in den fapenfladel gefiert worden, da iſtz noch. In d von 
fpäterer Hand: ligt yeht im kaßenſtadl'. 8. toman Dd. 9. und ain —herren: und on 
ain ander herren fein We. 10. *die des—gewefen’ fehlt Wu. Frantziſcho W. Tanto 
Gr. Deforg Did. Deferh ww (von fpäterer Hand ‘Sforza’ darüber gefährieben). 12. Pieczena Wıo. 
von den von Mailand Dd. 14. Diomorgeß Did. Diomargerß W. dio Marge vw. 20. Der 
Abfap lautet in Wfw): Deß jard an fant Riclauß tag waß die herkogin, herkog Ludwigß def 
koforien witwe, die da von ir ſelbß ain margrefin waß von Brandenburg, die warb burgerin hie 
zů Augkpurg zechen jar mit Bridberg und feiner güigebör*). ſy bett ain hofmaifter, hieß Wilhalm 
von Wallenfeld, Bei dem trüg ſy (eſy' fehlt W) zway find, töchterlach, do gab die hertzogin ain 
beſchloſens trichlin hie zů fant Katrina zlı behalten und befalch, warn ſy flurbe, fo folte man das 
trichlin auf thon, daB beſchach. und ald nach item flerbet (fterbend eo) ward auf than, da fag in 
ain brief und vil gelp. an den brief ſtond gefchriben mit irer ſelbß hand, das die zwo tödhter ir 
eliden lin der warten. da ward die ain ferheyrat ber Hanſen Bientzauer (Bientzenawer ı) zů Kemnit, 
bie ander warb geben Jorgen von Freyberg zü Leder. 
* Das nad) “zügehör' Folgende ſcheint in «o nachgetragen zu fein. 


Sohn des Markgrafen Jacob, der fich im 
Jahre 1447 mit ber ihm im borhergehen, 
den Jahre verlobten Katharina, ver Schwe⸗ 
Ber Kaiſer Friedrichs und des Erzberzogs 
Albrecht, vermählte. 

(oo Franks Annalen ©. 81; Gaffer 


2. Hilippo Maria Bisconti, der am 
13. Anguft 1447 farb. S. zu dem 
Ganzen Leo IH, 387 ff. Voigt, Enen 
Silvio I, S. 431 ff. 


3. Lodi, Piacenza und andere. 

4. Francesco Sforza, der Schwieger⸗ 
fohn des verftorbenen Herzogs. 

5. Piacenza. In der Citadelle, die 

ch nah Erſtürmung und Plünderung 

der Stadt ergeben mußte, wurde Taddeo 
von Efte, Alberto Scotto und der Bene: 
tianifche Governatore Sherarbo Danbolo 
gefangen. 

6. Einen Beleg hierzu konnte ich nicht 
finden. Der in den Bar. genannte 


24. Juli 


324,4 
24. Aug. 


6. Dec. 


C 324, 26 
24. Ian. 


22. Mär 


24. Aug. 


ſelbß felb fiber Wi. 


9 V. Ehronif des Hector Mülich. 

An fant Pauls Wrabent warb hie ertrendt Ülrih Burgawer von 
gotsſchwerens wegen, Das er gethaun hett!. und was vormals ain flat 
bie berechtet bat, müßt ain burgermaifter ſelb fibent ratsherrn über in 
ſchweren an offem ring. und mit dem ward das abgelafien?. 

Item bie fieng fich an ain zwiträchtigkait zwifchen difer ftat und bes s 
capitel8 umb bie maur anf unfer frawen graben, bie warb umb geworfen 
von ber ftat hinder dem pfarrhof; doch wolt fie ſelb umb gefallen fein 3. 

Nach Erifti gepurt 1448 am [ss®] vierzehenven tag in dem mertzen 
zu mittag warb in meines vater, Jörigen Müelichs, Haus Jörigen Natan 4 
dem goldſchmid in ainem laden ain vogelhaus geftolen, darinn waren 10 
1300 gulbin wert an gold und filber, bie weil er bei dem eſſen was. unb 
kam ber bieb mit dem vogelhaus bis zů Geggingerthor, do warb er be- 
fchrien ; alfo ließ er das vogelhaus fallen und floch darvon, das in niemant 
fant. und warb das gelt dem Natan alles wider und nichts verlorn. 

Am Tarfreitag waren breit gefellen, bie ftalent das hatltum mit ben 15 
ſilberin clainaten zü den Ainfiveln5 und pracdhten das gen Zürch, bo 
wurden fie gefangen und erhangen und das hailtum wider gen Ainſideln 
getragen. ' 

Am dreiundzwaingigften tag aprilis krieget ber herkog non Saffoy 
mit ven von Freyburg in Sechtland, die waren der von Öfterreich. do 20 
hulfen bie von Beren vem von Saffoy, dann er ir burger zü Bern was, 
und bie von Deren erfchlügen an bem tag ber von Freyburg vierhunbert 
man. nnd warb zu fant Bartholomens tag verricht, und müßten bie von 


3. und was— müßt: und wa@ formald hie ain gewonhait, wan ainer bereitet wurd, fo müßh Wer. 
4. mit dem ward es ab und nit mer binfür We. 7. dod fo Wu. 


wolt fi w. 10. ‘ain vogelh. geft.’ fehlt W. 14. und ward im niy ferlorren. Der 
Abfag fehlt co. 16. tlainett DE. Im Anon. BI. Bib: zů unfer lieben frawen zl den Ein- 
fidlen’. Einfidell Da. 19. Eoffay Da. 2. Niechtlannd AM. dem von d. 
des von We. 22. Freyborg M. 


Hofmeifter der Herzogin heißt in an- 
deren Duellen "Martin von Walben- 
fels’. Sie flarb am 24. Juli 1465 zu 


Rems Angaben beftätigenbe Notiz bes 
Ladislaus Suntheim bet Defele IL, 569. 
1. Bol. Frauk 81. 


Landshut. — S. über bie Pinkenaner 
zu Kemnat Hund, Stammenb. U, ©. 
229 ff.; ber in Frage kommende heißt 
(l. c. 231) Georg von Pintzenau, feine 
Gemahlin Katharina. — Ein Georg von 
Freiberg - Eifenberg verlaufte im Jahre 
1497 den Ort Leber zwiſchen Landsberg 
und Schongau) an Sigmund Goſſenbrot 
in Augsburg. Bavaria II, 2, ©. 1084. 
— Bol. zu dem Zuſatz überhaupt Häutle, 
Morgenblatt Nr. 86 der bayer. Zeitun 
von 1863, S. 299 und die Walthers un 


2. C 324, 27. Dieſe Stelle iſt von 
Mülih offenbar unter Benützung der in 
C 324 Anm. 10 angeführten Urkunden⸗ 
ftelle erweitert worden. 

3. Vgl. Zint 215, 22; Frank 81. 

4. Ein Goldſchmied 'Nattan’ iſt z. B. 
erwähnt in Zink 418 Aum. 4. 

5. ©. Joh. Müller IV, 258 nebſt 
Anmerkung. Dort heißt e8 nach Hot- 
tinger: ‘Sonntag Lätare, nachts um 
11 Uhr’. (3. März.) 


1448, 91 


Freyburg dem [so*] von Saffey zü füß fallen und in umb gnad Bitten; 
und gaben im viergig taufent gulbin bayzii!. 

tem am britten tag jeptembris gewunnen bie Huſſen ab dem Täber 

bie flat Prag? mit ftürmen und machten fackman und erflügen bie 

spfaffen und funft vil volcks. der büberei was hauptman her Gerfid von 


Bopibrat. 


Item am zwelften tag feptembris umb 8 ftund gen ber nacht kam 
an follicher groffer hagel, das fain alter man fein nie gedacht. es 
fielen ftain gemainclich als groß als hennenaier, und erfchlüg das obs mit 

ten paümen alles ze trümmer, und ſahen vie päum als die dürren 
reis. und erfhlüg vilvogel, Die man tod fand, und tier und alle 
glefer, bie gen dem wetter ſtunden, und tächer, und gieng das wetter ben 


Sch herauf ®. 


Des jars namen bie VBenebiger groſſen fchaben, wann bie von May- 
u land namen in auf vem Pfaut bei 30 fchif, galeoni, und lagen in erniber 


bei ſechs taufent man. 


34 fant Michels tag rant man bie umb ven erften ſcharlach und 20. Exrı. 


waren 14 pferd, und berkog Albrecht von München 5 gewan ven fcharlach 
mb graf Eonrat von Helffenftain gewan das armbroſt. und waren bar- 

»pei bie hertzog [so] Albrecht felb und fein weib und fein fwefter®, ain 
graͤfin von einigen, auch berkog Ludwig, vil ritter und ander ıc. 


3. deber Da. ab ainem teber Wu. 
10. trgmmer M. 
21. Diefer Abſaß fehlt in v. 


1. ©. über biefen Krieg des mit den 
Bernern verblindeten Herzogs Ludwig 
ven Savoyen mit ben Sreißurgern Ber 
told, Hist. du canton de Fribourg Br. 
1,8. 281 ff. und Tillier, Geſch des eid⸗ 
gröffihen reiftaates Bern Bd. II, 120ff. 

inbjeligleiten wurben am 20. und 
21. Dec. 1447 von ben Freiburgern 
gegen den Herzog mit ber Wegnahme bes 
Schloſſes Billarjel eröffnet, worauf Die 
derner am 4. Januar 1448 ihren Fehde 
brief nach Freiburg ſandten. Das von 
Külich erwähnte Treffen fand am 28. 
Rirz 1448 in ber Nähe von Tafers ftatt. 
Vie Berrichtung lam am 16. Juli 1448 
w Murten zu be. ©. die Friebens- 
bedingungen bei Berchtold 1. co. S. 300; 
Bad Art. I derfelben mußten 8 von bem 
herzoge zu beftimmenbe Freiburger biefen 
um Berzeihung bitten, barhäuptig und 
auf den Knieen, nad) Art. mußten 


6. Ierfig von Bodenbrott Dad. 
12. ‘decher’ alle außer M. 


8. ‘fein’ fehlt Da. 


15. gallen Da. 20. ain: und W. 


fie dem Herzoge eine Summe von 40,000 
Rheiniſchen Gulden bezahlen. 

2. Ueberrumplung von Prag in der 
Naht vom 2. auf den 3. Sept. 1448 
durch die um Podiebrad geſchaarten An⸗ 
ginge der Compaltaten. Palady IV, 1, 


beringe der Benetianer ift bie bei Eafal- 
magg 

5. Bol. Sender 81.67 b; Gaſſer 604. 
Albrechts III. Gemahlin war feit 1437 
Anna, Die Tochter des Herzogs Erich von 
Braunſchweig. 

6. Seine Schweſter Eliſabeth, ver⸗ 
mählt ſeit 1440 mit Graf Heſſo von Lei⸗ 


ningen. 
7. Ludwig IX., der Reiche, von 
Landshut. 











30. Et. 


15. Nov. 
C 325, 3 


18. Oct. 


99 V. Chronik des Hector Millich. 
Und besmals was ain ſchießſpil bie, man ſchoß umb zwai pferd, 
zwen ochjen und vil filberine Mainat. 

An der mitwochen vor aller heiligen tag gewan ber abel bie ftat 
Reinfelven bei Bafel, und kamen hinein als die pilgerin ain tail auf ainem 
ſchif, das was verbedt als fam es holy wär. bes was hauptman ainer s 
von Sröningen!. 

Item des mals kam conto Frantzisco Disfork von den von Mayland 
wiber zů den Venebigern, bann er vor auch bei in ift gewefen. und müß- 
ten im bie Venediger geben viertzig taufent bucaten par und darzuͤ alle 
monat fünfzehen taufent ducaten, und was er ben von Maylant abgewunne, 10 
das folt fein fein ?, Ä | 

An fant Othmars abent fchlüg man Hannjen Michel dem plaicher 
zwen finger ab und ſchnaid im die zungen auß. der bett den leuten 28 farbel 
entragen und was in ains chorherrn hof, zu dem von Gerolgegt, geflohen. 
do nam in der vogt auß des chorherren hof und fürtininderflatis 
vändnus. darumb wurden im die chorhern gar zormig ıc. 

[60°] An fant Lucas tag betten bie criften und bie Dürden ainen ftreit 
mit ainanber, dann bie criften waren zwaier fechten obgelegen und waren 
fomen nit ferr von Eonftantinopel und hetten des kain forgmer. bo waren 
ber bapfts galeen mit ainem cardinal und der Venebiger galeen und folten 20 
da im mör ben criften zů troſt Halten: do namen fie gelt und fürten bie 
Dürden über, das bie criften ernider lagen, und maint man, das zwai 
hundert taufent Dürden erichlagen wurben und 60 taufent criften. ber 
eriften hauptman was ber Hünigenifch, der fam barvon?. 


1. ain hubſch fielen wo. 3. gewunn A. gewunnen Dd. 4. “Reinfeld’ alle außer M 
bilgere D. bilger d. pilgrin W. 6. Greningen WDd. Grieningen w. Gin Späterer bat 
es durchftrichen und Grienenberg' daneben gefchrieben.. 7. des mals: deß jard W. conde Dd. 

Disforp' fehlt W. 10. *par—ducaten’ fehlt W. 11. Der Abfap fehlt w. 13. Nach 
auß' in eo von anderer Hand am Rande: "er halte ainem hatt ainen falfchen eyd geſchworen'. 
14. Torten hof W. 18. geſechtt Da. 20. bapft M. babſt W. gallen Da. 
21. ‘mer’ alle außer M. 23. 40000 Wu. 24. Sannigenifh Dd. Hunegiſchet Wo. In 
v am Rande von fpäterer Hand: Johannes Hunniades, 


1. Der Ueberfall von Rheinfelden 
findet fih ausführlich Dargeftellt in ber 
Conftanzer Ehron. bei Mone, Quellen⸗ 
Sammil. I, 3458, wo als Datum ber 
23. Oft. angegeben if. Die Führun 
hatten dabei Sans von Rechberg und Wil- 
heim von Grünenberg. Bgl. Chmel, 
Friedrich IV., Bd. IL, 500, wo als Tag 
ber Eroberung der 22. Dit. 1448 ange 
geben ift; auch Joh. Müller IV, 202; 

chs, Geſch. von Bafel III, 7. 
2. Dertrag zwiſchen der Signoria 


und Francesco Sforza vom 18. Oft. 1448. 
S. hierüber Leo ILL, 153. 

3. Schlacht bei Koffowa "(auf dem 
Amfelfelde) vom 17.—19. Oft., in ber 
Hunyad ginzu geſchlagen wurde; er 
verlor dabei ungefähr 1700 Mann, Sultan 
Murad II. 40,000. Hunyad zog ſich 
nach der Schlacht durch Serbien an die 
Donau zurück. Die im ZTerte der Schlacht 
vorangehenden Ereigniffe find unrichtig 
und mögen auf Gerüchte zurückzuführen 
fein, die in der Unluft des damaligen 


1448. 1449. 93 

Des jars galt ain ſchaf roggen 14 grofs, ain fchaf gerften 14 grofs, 

ain fchaf fern ain guldin, ain fchaf haber 9 grofs, ain aimer Neckerweins 

ein guldin; ain weiß fardel 69 gulpin!. der gulpin galt 20 groſs 5 pn. 
unb ber groſs 8 dn. 

s Anno bomini 1449 in ber palmwochen warb ben Venebigern ire 
clainat und edels geftain zu fant Marx in der kirchen und ver gantz ſchatz 
verftolen?. bas tät ain man, was ain Kriech von Candia, und prachts 
alles in jein Haus und wißt niemant darumb; und er ſelbs ſagts ainem 
andern Kriechen, was [so®] fein gefatter, und ver gelobt im, das niemant 

zu fagen; und gab im ainen edeln ftnin, ber was in bes hertzogen hüttlin 
geweien. ber nam ben ftain und gieng für bie herfchaft zü Venedig und 
jagt in, ir fchat wär verftolen. das wolten fie nit glauben; alfo zaigt er 
in den ftain. bo fiengen fie jenen, ver das gejtolen hett, und hanckten in; 
aber der in verriet, dem loneten fie gar wol und beflaiten in in famat und 

sgoßb. man maint, ber [chat und Hainat wär wol ſechs hundert taufent 
bucaten wert. 

Item marggraf Albrecht von Brandenburg und die von Nürmberg? 

hetten veintfchaft* züfamen von bes herren von Haydegk? wegen, ber 


6—12. 
April 


4. Der Abſaß fehlt in d. 
ſchaß: den ganken ſchaß W.Dd. 
Dd. ven We. 14, claideten We, 
im gellt w. 


6. ödeB geftain D. edelgſtain W. edelgeſtain ww. 
10, bietlin DAW. hüctlin w. 13, jenen: jpen M. im 
famit W. famet Dd. 15. und gold: und gaben 


und d. 9. 


Bapfes Nikolaus V. und ber Benetianer, 
Rh in einen Krieg mit den Türken ein- 
zalafſen, ihren Grund haben. nyab 
rädte vor der Schlacht von Serbien aus 
vor, Sultan Murad von Abrianopel und 
Sophia ans, worauf beide Theile faft zu 

i it auf dem lachtfelde ein- 
naia. Zinkeiſen I, 119 ff. Szalay III, 


1. Bel. Zink 186, 20. 

2. Bgl. die Notiz in der Speierer 
Chren. 1. c.385b; ©. Marino Sanudo, 
Vite de’ duchi di Venezia in Muratori 
XX, ©. 1132. 

3. Der Stäbtelrieg von 1449—1450. 
Mälid zeigt fich Über Die Ereigniffe dieſes 


— meiftens banbelt es ih nur um Raub- 
züge — theils im dem Umſtande, daß 
Mulich die Ereigniſſe auf dem ſchwä⸗ 


biſchen und dem fränkiſchen Kriegsſchau⸗ 


plate nicht auseinanderhaͤlt, ſondern fie 
einfach nach ihrer zeitlichen Aufelnanber- 
folge vorführt. Zint R: enüber zeichnet 
fih Mütich durch viel —— Ma⸗ 
terial, ſowie durch größere Zuverläſſigkeit 
der Angaben, die ſich, ſoweit controllir⸗ 
bar, faſt durchweg als richtig erweiſen, 
vortheilhaft aus. 

4. S. über dieſen Krieg orugeneile 
Erhard Schürſtabs Kriegeberiht und 
DOrbuungen in St.-Ehrog, II, 122 ff. 
und bie dazu gehörenden Beilagen I und 
II; Zint 187 ff.; den Bericht bei Frauk 
1. c. 82 ff.; die entſprechenden Abſchnitte 
im Anonymus; Ludwig von Eybl.c. 
126ff.; Lilteneron I, A11 ff. ; Würbinger 

5. St.⸗Chron. II, 138, 25 u. Beil. I, 
356, 24. Bol. Zint 188, 8. 


94 V. Chronik des Hector Mülid. 


was burger zu Nürmberg. das wolt der marggraf nit güt laſſen fein und 
maint, er fäffe mit feinen floffen in feinem land und ftünde im zü ver⸗ 
15. Juni fprechen. darumb ward ain tag zü fant Veit tag gen Baumberg! ge- 
macht. do kamen ver pfalggraf, der bifchof von Augspurg und bifchof 
von Eyſtett zü verhören den marggraven und bie von Nürmberg. abers 
ber marggraf bett mänigerlai fprüch zu ben von Nürmberg, des fie im 
recht darumb fein wolten vor unferm herrn künig, für alle oter ainen 
eurfürften, für vi fürften und herrn ober für feinen fweher den marg- 
graven von [v1] Badaw ober auf etlicher feiner aigen rät: was bie 
darumb erkanten, wolten fie unverwägert barbei beleiben, und das er in 10 
kaines rechtens widerumb wäre. des wolt der marggraf nit eingaun. und 
239. Juni an ſant Peter und Pauls tag Tamen dem marggrafen zü hilf fechshundert 
s.3un pferd von dem Bifchof von Köln 2, und an fant uͤlrichs abent da wiberfagt 
ber bifchof von Baumberg den von Nürmberg und iren helfern®. bo 
waren bei den von Nürmberg im punt zwo und breifjig reichsſtett; auch 15 
was bei den ftetten in puntnus, bie da von in fluhen, ee bie puntnus auf 
was: ber pfalkgraf am Rein, hertzog Albrecht von München, ver biichof 
von Augspurg und der bifchof von Wirkburg und vil ebler, bie allent- 
halben burger in ven reichsftetten waren. 
Item barnach widerfagt den von Nürmberg* marggraf Fridrichs, 20 
Albrecht?, Hanns, Zrivrich”, alle vier geprübere von Brandenburg ; 


4. darumb —gemacht: "dan zü f. B. tag ward ain t. 9. B. gemacht' alle aufer M. (an f. Beits 
tag d.) da fam Ww. dar fam Dd. 6. des: daß D. ded d. T. rechts . 
8. für alle— bern: fyr all kurfyrſten und fürften und herren Dd. 9. für ale—rät: for allen 
turfürften oder fürften- des reichß oder for fain aigen ſchwecher den margrafen von Padaw ober 
auf iedlichen feiner ahgen rätt Wo. 10. unverwegett Dd. unverwaigert «. 14. da 
wafend We. 16. bei den reichftetten Dd. 19, in fletten DV. 


1. &t..Chron. II, 140, 21 und Beil. Markgrafen, eben fo wenig ber an bie 
I, 363, 15; der Zag urjprünglid auf Stelle des am 13. Aug. 1449 verftorhenen 
den 20. April ausgefchrieben, wurbe durch Zieligrafen Ludwig tretende Friedrich ber 
den Marlgrafen auf den 15. Juni ver tegreiche. 
ſchoben. 4. Ein Verzeichniß ber Abfagenben 
2. Hierüber konnte ich nichts finden. findet fi in Schürſtabs Kriegsbericht in 
3. St.Chron. II, 129, 32 und Beil. St.-Ehron. II, 143, 15, womit die Beil. 
I, 372, 32 u. D, 436, 7; der Fehdebrief II zu Inergieichen it. Daraus ift erficht- 
ift Datirt vom 29. Juni. Die Zahl der lich, daß 
dem Markgrafen abfagenden Städte br unvollftänbig. 
trug 30. Stälin II, 475; ber Bund, 5. Kurfürft Briebri II. von Bran⸗ 
von dem die Rebe if, war die am 22. benburg, ber Ältere Bruder Albrechts. 
März 1446 gefchloffene Sinung. Dieſer Schürftab 143, 18; Beil. II, 467, 2. 
waren von Kürften beigetreten er Pfalz⸗ 6. L c. 143,16; Beil. II, 424, 18. 
graf ra Herzog Albrecht von Bayern, 7. Johann, ber jüngere und Sriebrich, 
die Biſchofe von Anpeburg und Würz der jüngfle Bruber Albrechts. I. c. 143, 
burg. St.-Ehron. IL, Beil. I, 355, 21. 20; Beil. IL, 433, 26; 467, 8. 
Bon diefen trat feiner auf bie Partei bes 


1449, 95 


bergog Wilbalm von Sachfen ver jünger !, herog Ott von Bapren vom 
Rein ?, zwen jung marggraven von Badaw?, ain herkog von Stetin? und 
graven von Swarkpurg®, von Gleich und vil ander herren, ver vil zü 
ichreiben wär, mer dann achthundert graven, freien, ritter und Inecht, bie 

s von den ftetten abfagten 7. und von ftund an hüben an der marggraf und bie 
von Nürmberg ainanber das land abzeprennen und ber [eıP] marggraf gewan 
denen von Nürmberg ab ain ftettlin, hieß Greffenpergs, darvor warb 
ein graf von Gleich? erſchoſſen und mit im bei vierkig mannen. er ge- 
wan auch Höchftet, ain mardt, was auch ber von Nürmberg td. bie von 

oNürmberg zügent auß und verpranten im Erlang!!, ain ftettlin, und 
Pairstorf i2. und am mäntag nach fant uͤlrichs tag zügen bie auß fünftzig 7. su 
pferd gen Nörplingen 13, da betten bie ftett ain famlung und kamen zü- 
jamen bei fünfhundert pferden. do machten bie ftett zü hauptman Steffan 
Hangenor von binnen und Walther Ehinger von Ulm und Ieronimufen 

ıs Bopfinger von Nördlingen, und hetten ven gewalt über ven zeug, mit inen 
zu thün und ze laffen. die züugen zu Nörblingen auß an die Altmäl und 
verpranten da zehen börfer14 und zwai herrnhäuslen und prachten zwelf 
hundert haupt vichs mit in gen Nörblingen und prandichagten ain borf 
umb taufent gulvin. 

» An fant Feligen abent zohen bie fürften mit aller macht für Haydegk ıı. suri 


2. jung’ fehlt We. Gtettin We. von ftetten Dd. 
alle außer M. 6. an ainander Wew. 
We. 9 Hechſtatt Da. 
Sangenör W. 

17. heehaͤuslen M. 


3. Gleichen Wu. 
*und die von R.—marggraf’ fehlt Dd. 
13. züf. 500 pferd We. 
Waltheroching Dd. 15. Pfeffinger De. 


5. ‘büb an’ 
8. Gleichen 
14. Saugener D. Hangener d. 

bett M. hetten gew. Dd. 


1.1. co. 144,14; Beil. II, 459,23. 


9. Sagittarine, Geſch. der Graf. 
2. Bielzgref Dtto von Mosbad und 


ſchaft Gleichen, ed. Eyprian weiß nichts 


Nenmarkt. 1 c. 144, 19; Beilage II, ebon. 
439, 25, | 10. Höchftätt, norböftl. von Hilpolt- 
3. Bernhard und Karl, die Söhne ftein? 


11. Kriegsber. 151, 14. 


des ebenfalls abfagenben Markgrafen 
i 12. Nördlich von Erlangen; der Kriegs⸗ 


Jacob von Baden. 1. c. 144, 16; Beil. 


II, 444, 26, 

4. Wratislaw und Barnim von 
vommern⸗Wolgaſt und Erich in Stolpe. 
Le. 144,1; Beil. II, 467, 27. 

5. Heinrih Graf von Schwarzburg, 
Herr zu Arnflabt und Sondershauſen. 
Le 145, 4; Beil. II. 460, 22. 

6. Sigmund, Graf von Sleichen 1. c. 
145, 16; Beil. IL, 463, 29. 

, 8* Der Kriegsber. Le. 147, 22 nennt 


‚8. Gräfenderg (jäbwefl. von Hilpolt⸗ 
fein) am 5. Iuli. Kriegsber. 149, 10; 
BVürbinger I, 305. 


bericht weiß davon nichts. 

13. Die in Nördlingen verſammelten 
Stäbteboten ernannten, wie ber Rath ber 
Stadt Nürnberg am 25. Juli 1449 einem 
jeiner Geſandten berichtet, drei Haupt⸗ 
leute für die von ben gemeinen Stäbten 
zuftellendenZruppen: Stephan Hangenor 
von Augsburg, Walter Ehingen von Ulm 
und Hieronymus Bopfinger von Nörb- 
lingen, benen ber Ritter Jörg won Ge⸗ 
rolded beigegeben wurde. Kriegeber. 
Beil J, 377,15. Bgl. Zink 190, 8. 

14. Kriegsber. Bell. I, 377, 25; 
Stälin ILL, 475. 


96 V. Chronik des Hector Mülich. 


bie ftat und floß 1, das was aines von Haydegk, ber burger zü Nürmberg 
21. Zuli was, von des wegen ber krieg was. und am fontag nach fant Jacobs tag 
27. Zu ergaben fich die auf vem floß on not an ven [e2*] marggraven umb hetten 
bannocht barinn, weg fie beborften. 

An fant Criftina tag zügen bie mer auß fünftig pferd zu vem andern s 
zeug gen Nörblingen. bie von Nürnberg verpranten iren veinden in vier⸗ 
zeben tagen fünfunbviertig dörfer und verprant in ber marggraf auch alles, 
das fie auf dem land betten; und warb als gar abgeprent, das man in 
fünf meilen umb Nürmberg nit ain hütten fand dann ftett und ſloß?. 

Und an fant Jacobs tag wiberfagt ber marggraf von Babaw 3 den 10 
ftetten und zoch für die ftat Weyl, die fehuffen zu im und warten fich fo 
veblich, das er müß abziehen; und warb im ain brüber erfchoffen, was 
thümbherr zu Meng‘. 

7. Aug. Zuͤ fant Afren tag wiberfagt ben ftetten der von Wirtenberg und 
9. Aug. ber bifhof von Enftettd. und an fant Laurencien abent gewunnen bie ıs 
von Nürmberg Pegnig‘, und was fiben meil von Nürmberg, und 
fürten achtzig wägen mit raub darvon und fünfhundert füe, und pranten 
under Karelspurg bie babftuben ab und brei mül und dörfer. 

Und an fant Zaurencien tag zügen fünftig pferd bie aus und namen 
bem graven von Helffenftain zwaihundert haupt vichs vor dem floß zit 20 
Hohenpurg jenhalb ver Tonaw. 

An unfer frawen tag assumptionis was ain tag zwifchen ver [e2®) 
herren und ftett zu Laugingen?, barbei waren herkog Bainrih und 
herkog Albrecht von Bayren; und warb da nichts ansgericht. die weil 


24. Juli 


25. Juli 


10. Aug. 


15. Aug. 


2. von defielbigen weggen Wro. dei fjelben wegen Dd. 4. was' alle außer M. 
nen W. Griftinen w. auß mer We. 9. umb: von Dd. 

14. Bü: an We. 16. ain ftat Haift Degnip Wer. hunßg Begnip Da. ® 
W. umb w, 21. venthalb W. enentbalb Dd. 


5. Griftei- 
11. wartend Wir. 
18. under: um 


1. St.⸗Chron. II, 150,13 u. 150, 19; 
Zt 188, 25; Eckhart Arbt 1. c. 163; 

ubwig von Eyb 127. 
2. Es find hier Die Brandzlige ge- 


war, wohl aber einen Sohn, Johann, 
nachmals Erzbiſchof von Trier, ber jeboch 
damals erft 10 Sabre alt war und erft im 
Sabre 1503 ftarb. 


meint, die im Kriegsber. 149, 5 ff. und 
151, 5 ff. aufgeführt find. Vgl. Wür- 
Dinger I, 306. 

3. Sleichzeitiger Krieg in Schwaben. 
©. die Quellen bei Stälin IH, 476 
Anm. 3. Die Belagerung von Weil 
buch den Markgrafen Jacob I. von 
Baden (1431—1453) fand ftatt am 21.— 
23. Juli. 

4. Der Markgraf von Baden batte 
feinen Bruder, ver Domberr von Mainz 


5. Der Fehdebrief des Grafen Ulrich 
von Württemberg traf am 4 zug. in 
Nürnberg ein. St.Chron. II, Beil. II, 
447, 3; der des Biſchofs von Eichftett am 
29. Juli. St.-Chron. II, 437 Anm. 3. 

6. Nach den Kriegsber. 156, 16 am 
6. Aug. u Würbinger 1, 307. 

7. ©. über den Tag in lauingen am 
15. Aug. den Kriegaber. 161, 17 u. Beil. 
II, 377, 32. 


1449, 97 
namen bie ftett achtzehenhumbert Haupt vichs vor Krelshnim?. und an unfer 14. Aus. 
frawen abent assumptionis gewan ber marggraf ben von Nürmberg ain. 
foß ab, haißt Liechtenaw?, und was drei wochen barvor gelegen®. 

Und des mals Tam ber ftett zeug mit jiben hundert pferben gen Nürm- 

sberg und tätten dem von Paumberg groffen jchaben und prachten vil vichs 
une raubs hinein und verpranten auch wil*. 

An der mitwochen nach unfer frawen tag ritt man bie auß und pran« 20. Aus. 
ten ainen mardt, hieß ZünfjtatS, auch verpranten fie da ain herrenhaüslin 
unb namen, was fie da funden; leit bei Grayspach. 

10 An Sant Johanns enthauptung tag gewunnen bie von Ulm mit ben 2. Aus. 
obern ftetten das flog Giffenperg und Hirb, und vor bem Altenperg 
wurden fie abgetriben und fiben darvor erichoffen®. 

Stem die von Gmünd waren auszogen und gewunnen aim fchloß”? 

und groſſen raub, und am Bainiziehen warent fie nit in orbnung und rait 

ısber raifig zeug von in. alſo kam ver von Wirtenperg an das geend fold 

und erfchlüg der von Gemünd vier und fünfgigt man und fieng 165 man 

und fuͤrt bie [63°] gen Geppingen. auf des von Wirtenpergs tail wurben 

18 man erfchlagen. tie von Rotweil und Überlingen tätten bem von 
Wirtenperg groffen ſchaden und er in hinwiderumb. 

» An aftermäntag nach unſer frawen tag nativitatis zoch man hie auß 
mit hundert 20 pferden und hundert füßfnechten für Leiphaims und kam 


9. Sept. 


1. an unfer frawen tag kreyterweich W. kreutterweyhin «wo. 5. vis: foldd Wo. 8. herren» 


bau We. 10. endtbaptnoß D.  enthauptund d. erhochung tag Wu. 15. an die füß- 
fact We. 16. 53 man Ww. 18. 28 man Wu. 20. am—nat.: an unfer frawen 
tag nat. We. 21. Leibhaim Wi. Leibham D. 


1. Krailsheim. 
2. Am 13. Aug. Kriegsber. 155, 11 
n. 130 Aum. 1; Eikart Arkt 1. c. 163; 


Suni. Stältn IIL, 481 mit Anm. 1. ©. 
bafelbft auch Über Altenberg ; vgl. Wür⸗ 
Dinger I, 308. 


Zinf 189, 6. 

3. Drei Wochen iſt zuviel; der Mark⸗ 
graf fam erſt am 2. Aug. vor Lichtenau 
au. Kriegöber. 155, 12; vgl. auch Wür⸗ 
dinger I, 307. 

4. Kriegsber. 158, 9; Beil. L, 377, 
3. Darnach zählte der Städtezug nur 
Ba Bierbe und zog am 10. Aug. inRürn- 

n 


g ein. 

5. Fünfſtet, der gewöhnliche Sit; der 
don Wemdingen, geplündert und ver- 
branut hauptfählihd von den Donau- 
wörthern, bie von einer feindlichen Schaar 
unter Rembolb von Wemdingen ſchwer 
geihäbigt worben waren. Königsporfer 


6. Büffenberg und Hürben im Brenz 
thal wurden beide gewonnen am 24. 


Etäptechronifen XXIL 


. Nah gewöhnlicher Annahme bie 
Burg Waldſtetten, eine Stunde öftl. von 
Gmünd, Ulrich dem Inugen von Rechberg 
gehörig, Bol. Stältn III, 479, der in 

nam. 1 auf bie bei Mülich von andern 
Duellen abweichende Angabe, daß bie 
Gmünder das Schloß bereits erobert ge» 
habt nub fich auf dem Abzuge befanben, 
aufmerkſam madt. ©. —* Eilhart 
Artzt 165, wonach das in Rede ſtehende 
Schloß die Burg Rechberg geweſen ſein 
ſoll. Die Niederlage war am 1. Sept. 
Stälin II, 479; Würdinger I, 309; 
Martens, Geſch. der in Württemberg vor- 
efallenen kriegeriſchen Creignifie 107; 
Sint 189, 11. 
8. ©. Stälin III, 479. Es wurde 
gewonnen im September 1449 nach acht⸗ 


7 


96 V. Chronit bes Hector Mülich. 


die ftat und floß!, das was aines von Haydegk, ber burger zü Nürmberg 

27. ↄuu was, won des wegen ber Frieg was. und am fontag nach fant Jacobs tag 

27. Zu ergaben fich die auf dem floß om not am ben [s2*] marggraven und hetten 
dannocht barinn, wes fie beborften. 

24. Iuti An fant Criftina tag zügen hie mer auß fünfgig pferd zu dem anbern s 
zeug gen Nörbfingen. bie von Nürmberg verpranten iren veinden in vier 
zehen tagen fünfunbviergig dörfer und verprant in ber marggraf auch alles, 
das fie auf dem land Betten; und warb als gar abgeprent, das man in 
fünf meilen umb Nürmberg nit ain hütten fand dann ftett und ſſoß?. 

3. Zuli Und an fant Jacobs tag wiberfagt ber marggraf von Badaw? ven 10 
ftetten und zoch für bie ftat Weyl, die fehuffen zu im und warten ſich fo 
veblich, das er müß abziehen; und warb im ain brüber erfchoffen, was 
thůmbherr zů Meng*. 

7. aAus. Zů fant Afren tag widerſagt ven ſtetten der von Wirtenberg und 

9. Aug. ber biſchof von Epftett5. und an ſant Laurencien abent gewunnen bie 18 
von Nürmberg Pegnitze, und was ſiben meil von Nürmberg, und 
fürten achtzig wägen mit raub darvon und fünfhundert küe, und pranten 
under Rarelöpurg vie babftuben ab und brei mül und börfer. 

10. Aug. Und an fant Laurencien tag zügen fünfgig pferd hie aus und namen 
dem graven von Helffenftain zwaihundert Haupt vichs vor dem floß zii 20 
Hohenpurg jenhalb ver Tonaw. 

15. Aug. An unfer frawen tag assumptionis was ain tag zwifchen ber [62°] 
herren und ftett zů Saugingen?, barbei waren hertzog Hainrich und 
hergog Albrecht von Bayren; und ward ba nichts ausgericht. bie weil 


2. von deſſelbigen weggen Wir. deb felben wegen Dd. 4. wad' alle außer M. 5. Grifkei- 
men W. Grifiinen w. auf mer War. 9. umb: von Dd. 11. wartend Wir. 
14. Bü: an Wu. 16. ain fat Hai Begnip Wer. hunp Begnip Da. ® 18. under: um 
W. umbo. 2. yenthalb W. enenthalb Da. 





1. ©t.-Ehron. II, 150,13 0.150,19; war, wohl aber einen Sohn, Johann, 
gint 188, 25; Edhart Arkt 1. c. 163; nachmais Erzbifchof von Trier, ber jebod, 
'ubwig von Eyb 127. damals erft 10 Jahre alt war und erft im 
2. Es find bier die Brandzüge ge- Jahre 1503 ftarb. 
9, 5 ff. und 5. Der Fehdebrief des Grafen Ulrich 
Bel. Wür- vom Württemberg traf am 4. Aug. in 
Nürnberg ein. St.-Chron. IL, Beil. IL, 
ı Schwaben. 447, 3; der des Biſchofs von Eichſtett am 
n III, 476 29. Juli, ©t.-Ehron. II, 437 Anm. 3. 
von Weil 6. Nach ben Kriegsber. 156, 16 am 
:ob I. von 6. Aug. — Würbinger I, 307. 
ıtt am 21.— 7. ©. über ben Tag in Lauingen am 
15. Aug. den Kriegsber. 161, 17 u. Beil. 
Baben hatte II, 377, 32. 
von Mainz 


1449. 


97 


namen bie ftett achtzehenhundert haupt vichs vor Krelshaimt. und an unfer 14. Aus. 
frawen abent assumptionis gewan ber marggraf den von Nürmberg ain 
floß ab, haißt Liechtenaw?, und was drei wochen darvor gelegen?. 
Und des mals kam der ftett zeug mit fiben hundert pferden gen Nürm- 
sberg und tätten dem von Paumberg grofjen ſchaden und prachten vil vichs 
und raubs hinein und verpranten auch vil*. 
An der mitwochen nach unfer frawen tag ritt man hie auß und pran- 2. Aus. 
ten ainen mardt, hieß Fünfjtat®, auch verpranten fie da ain herrenhaüslin 
und namen, was fie da funden; leit bei Grayspach. 


10 


obern ftetten das ſſoß Giffenperg und Hirb, und vor bem Altenperg 
wurben fie abgetriben und fiben darvor erjchoffen®. 
Stem die von Gmünd waren auszogen und gewunnen ain ſchloß? 
und groffen raub, und am Baimziehen warent fie nit in ordnung und rait 
ıster raifig zeug von in. alfo kam ver von Wirtenperg an das geend fold 
und erjchlüg ber von Gemünd vier und fünftigt man und fieng 165 man 
und fürt bie [e3*] gen Geppingen. auf des von Wirtenpergs tail wurden 
18 man erfchlagen. die von Notweil und Überlingen tätten dem von 
Wirtenperg groſſen ſchaden und er in hinwiberumb. 
» Am aftermäntag nach unfer frawen tag nativitatis zoch man bie auß 
mit hundert 20 pferden und hundert füßfnechten für Leiphaims und kam 


1. an umfer frawen tag kreyterweich W. Treutterwenhin ww. 


hauß We. 


10. endthaptnoß D.  enthauptund d. erhochung tag Wu. 
18. 23 man Wi, 


5. vie: foldE We. 8. herren» 
15. an die füß- 
20. am—nat.: an unfer frawen 


tnecht We. 16. 53 man Wu. 
tag nat. We. 21. Leibhaim Wd. Leibham D. 
1. Lrailsheim. 


2. Am 13. Aug. Sriegeber. 155, 11 
2.130 Aum. 1; Eikart Arkt 1. c. 163; 
Zink 189, 6. 

3. Drei Wochen iſt zuviel; der Mark⸗ 
graf kam erſt am 2. Aug. vor Lichtenau 
an. Kriegsber. 155, 12; vgl. auch Wür⸗ 
dinger I, 307. 

4, Kriegsber. 158, 9; Beil. L, 377, 
2. Darnach zählte der Städtezug nur 
400 Pferbe und zog am 10. Aug. in Nürn⸗ 


ein. 

d. Fünfſtet, der gewöhnliche Sit ber 
von Wemdingen, gepllinbert und ver⸗ 
braunt hanptfächlih von den Donau⸗ 
Wörther, die von einer feindlichen Schaar 
unter Rembold von Wemdingen fchwer 
peinäbigt worben waren. Königsborfer 


6. Güflenberg und Hürben im Brenz 
thal wurden beibe gewonnen am 24. 


Erädtehronifen XI. 


Juni. Stältn III, 481 mit Anm. 1. ©. 
daſelbſt auch über Altenberg ; vgl. Wür- 
Dinger L, 308. 

. Nach gewöhnlicher Annabme bie 
Burg Waldſtetten, eine Stunde oͤſtl. von 
Gmünd, Ulrich dem Iungen von Rechberg 
gehörig. Bel. Stältn II, 479, der in 

nam. 1 auf bie bei Mülich von andern 
Duellen abweichende Angabe, baß bie 
Gmünder das Schloß bereits erobert ge⸗ 
babt und fi auf dem Abzuge befanden, 
aufmerkſam madt. ©. Terner Eilhart 
Artzt 165, wonach das in Rede ſtehende 
Schloß die Burg Rechberg geweſen fein 
fol. Die Nieberlage war am 1. Sept. 
Stälin IH, 479; Wilrdinger I, 309; 
Martens, Geſch. der in Württemberg vor- 
efallenen Triegerifchen Ereigniſſe 107; 
* 189, 11. 
8. ©. Stälin III, 479. Es wurde 
gewonnen im September 1449 nad) acht. 


7 


An fant Johanns enthauptung tag gewunnen bie von Ulm mit dem 2%. Aus. 


9. Sept. 


96 V. Chronik des Hector Mülich. 


bie ftat und floß!, das was aines von Haydegk, der burger zü Nürmberg 

277. 3uti was, von bes wegen ber krieg was. und am fontag nach fant Jacobs tag 

27. Zur ergaben fich die auf dem floß on not an ben [62*] marggraven und hetten 
dannocht darinn, wes fie beborften. 

24. Iuli An fant Eriftina tag zügen bie mer auß fünftig pferb zu dem andern s 
zeug gen Nörbfingen. bie von Nürmberg verpranten iren veinden in vier: 
zeben tagen fünfundviertig börfer und verprant in der marggraf auch alles, 
bas fie auf dem land hetten; und warb als gar abgeprent, das man in 
fünf meilen umb Nürmberg nit ain hütten fand dann ftett und ſloß?. 

25. Juli Und an fant Jacobs tag wiberfagt ber marggraf von Babaw 3 den 10 
jtetten und zoch für die ftat Weyl, die fehuffen zu im und warten fich fo 
reblich, das er müß abziehen; und warb im ain brüber erfchoffen, was 
thümbherr zu Meng‘. 

7. Aug. Zů ſant Afren tag wiberfagt ven ftetten der von Wirtenberg und 

9. Aug. der bifchof von Ehftett5. und an fant Laurencien abent gewunnen bie ıs 
von Nürmberg Pegnig®, und was fiben meil von Nürmberg, und 
fürten achtzig wägen mit raub darvon und fünfhundert füe, und pranten 
under Karelspurg bie babjtuben ab und breit mül und börfer. 

10. Aug. Und an fant Laurencien tag zügen fünftig pferd hie aus und namen 
dem graven von Helffenftain zwaihuntert haupt vichs vor dem floß zit 20 
Hohenpurg jenhalb ver Tonaw. 

15. Aug. An unfer frawen tag assumptionis was ain tag zwifchen ver [62®] 
berren und ftett zu Laugingen?, barbei waren herkog Hainrich und 
hertzog Albrecht von Bayren; und warb ba nichts ausgericht. die weil 


2. von deffelbigen weggen Wis. deß felben wegen Da. 4. was' alle außer M. 5. Eriftei- 


nen W. Griftinen w. auß mer Wi. 9. umb: von Dd. 11. wartend We. 
14. 3ü: an Wu. 16. ain ftat Hai Degnip Wer. hunß Begniz Dd. ® 18. under: um 


W. umb %. 21. yentbalb W. enenthalb Dd. 


1. St.-&hron. II, 150,13 u.150,19; war, wohl aber einen Sohn, Johann, 
zu 188, 25, Edhart Arkt 1. c. 163; nahmals Erzbiſchof von Trier, ber jedoch 


ubwig von Eyb 127. damals erft 10 Fahre alt war und erft im 
2. Es find bier die Brandzüge ge Jahre 1503 ftarb. 
meint, die im Kriegsber. 149, 5 ff. und 5. Der Fehdebrief des Grafen Ulrich 
151, 5 ff. aufgeführt find. Bgl. Wür von Württemberg traf am 4. Aug. in 
dinger I, 306. Nürnberg ein. St.-Chron. IL, Beil. II, 


3. Gleichzeitiger Krieg in Schwaben. 447, 3; der des Biſchofs von Eichftett am 
©. die Quellen bei Stälin IH, 476 29. Juli. St.Chron. IL, 437 Anm. 3. 
Anm. 3. Die Belagerung von Weil 6. Nah den Kriegsber. 156, 16 am 
burh den Markgrafen Jacob I. von 6. Aug. est. Würdinger I, 307. 
Baden (1431-1453) fand ftatt am 21.— 7. ©. über ben Tag in Lauingen am 
23. Juli. 15. Aug. den Kriegaber. 161, 17 u. Beil. 
4. Der Markgraf von Baben hatte II, 377, 32. 
feinen Bruder, der Domberr von Mainz 


1449. 97 
namen bie ftett achtzehenhundert haupt vichs wor Krelshaim!. und an unfer 14. Aus. 
frawen abent assumptionis gewan ber marggraf den von Nürmberg ain 
ſloß ab, haißt Liechtenaw?, und was drei wochen darvor gelegen?®. 

Und des mals kam der ftett zeug mit fiben hundert pferden gen Nürm- 

sherg und tätten dem von Paumberg groffen ſchaden und prachten vil vichs 
und raubs hinein und verpranten auch vil?. 

An der mitwochen nach unſer frawen tag ritt man hie auß und pran« 20. Aug. 
ten ainen mardt, hieß FünfjtatS, auch verpranten fie ba ain herrenhaüslin 
und namen, was fie da funben; leit bei Grayspach. 

0 An fant Iohanns entbauptung tag gewinnen die von Ulm mit den 2. Aug. 
obern ftetten das floß Giffenperg und Hirb, und vor dem Altenperg 
wurben fie abgetriben und fiben darvor erichoflen®. 

Stem die von Gmünd waren auszogen und gewunnen ain fchloß”? 

und groffen raub, und am baimziehen warent fie nit in orbnung und vait 

ısber raifig zeug von in. alfo kam ber von Wirtenperg an das geend fold 

und erfchlüg der von Gemünd vier und fünftigt man und fieng 165 man 

und fürt die [es*] gen Geppingen. auf bes von Wirtenpergs tail wurden 

18 man erfchlagen. die von Rotweil und Überlingen tätten dem von 
Virtenperg groffen ſchaden und er in hinwiderumb. 

» Am aftermäntag nach unjer frawen tag nativitatis zoch man hie auß 
- mit Hundert 20 pferden und hundert füßfnechten für Leiphaim® und kam 


9. Sept. 


1. an unfer frawen tag kreyterweich W. kreutterweyhin «o. 5. vide: folde Wer. 8, herren⸗ 


kaub Wie. 10. endthaptnoß D. enthauptund d. erhochung tag Wu. 15. an die füß- 
tnecht We. 16. 53 man Ww. 18. 28 man Wer. 20. am—nat.: an unfer frawen 
tag nat. We. 21. Leibhaim Wa. Leibham D. 


1. Krailsheim. 

2. Am 13. Ang. Kriegeber. 155, 11 
n. 130 Anm. 1; Eikart Arkt 1. c. 163; 
Zink 189, 6. 


Suni. Stältn IIL, 481 mit Anm. 1. ©. 
bafelbft auch über Altenberg , vgl. Wür⸗ 
binger I, 308. 

. Nah gewöhnlicher Annahme die 


3. Drei Wochen iſt zuviel; der Marl: 
graf kam erſt am 2. Aug. vor Lichtenau 
an. Sriegsber. 155, 12; vgl. auch Wür⸗ 
dinger I, 307. 

4, Kriegsber. 158, 9; Beil. I, 377, 
23. Darnach zählte der Stäbtegug nur 
Ba Bferbe und zog am 10. Aug. in Nürn⸗ 


g eim. 

5. Fünfſtet, der gewöhnliche Sit ber 
von Wembingen, geplündert und ver= 
brammt bauptfächlid von den Donau- 
wörtbern, bie von einer feindlichen Schaar 
ter Rembold von Wemdingen jchwer 
peigkbigt worden waren. Königsborfer 


6. Güffenberg und Hürben im Brenz 
thal wurden beide gewonnen am 24. 


Etädtehroniten XIII. 


Burg Waldſtetten, eine Stunde öfll. von 
Gmund, Ulrich dem kungen von Rechberg 
gehörig, Bol. Stälin IT, 479, der in 
nm. 1 auf bie bei Mülich von andern 
Duellen abweichende Angabe, daß bie 
Gmiünber das Schloß bereits erobert ge- 
habt und fich auf dem Abzuge befanden, 
aufmerffam madt. ©. Ferner Eifhart 
Artzt 165, wonach das in Rede ſtehende 
Schloß die Burg Rechberg geweſen fein 
fol. Die Niederlage war am 1. Sept. 
Stälin II, 479; Wiürbinger I, 309; 
Martens, Geſch. der in Württemberg vor⸗ 
efallenen kriegeriſchen Ereigniſſe 107; 
Sinr 189, 11. 
8. S. Stälin III, 479. Es wurde 
gewonnen im September 1449 nad} acht⸗ 


7 


10. Sept. 


23. Sept. 


98 


V. Chronik des Hector Mülich. 


ander ſtett zeug auch darfür und ſchuſſen hinein mit groſſen büchſen und 
noten das, nit wider ſie ze ſein in diſem krieg; was des von Wirten⸗ 


pergs. 


An der mitwochen nach nativitatis Marie ſatzt man hie ain ungelt, 
das ain ſack kern gen mül geb 16 du., ain ſack roggen 8 du., ain ſack veſens 
8 dnn.; ain ſack habern, ain ſack gerſten von den huckern, bierſchencken und 


gaſtgeben gaben 8 on. 


Die von Nürmberg gewunnen Winspach, ain ftättlin!, und kamen 
für Altdorf? und ftürmeten da und wurden abgetriben und kamen 30 man 
darvor umb. fie wurfen mit feur hinein, das e8 wol halb außpran, aber 10 
fie gewunnens dannocht nit. bie ftett gewunnen ben Altenperg3, ain güt 
ſloß bei Laugingen, und pranten ben aus, was ains von Weſternach. 
Do wiberfagten ver bifchof von Meng den ftetten* und graf Ülrich 
von Zyli. da gewunnen bie von Schafhaufen Rainaw> und Palms, 
ftettlin und floß, wa® der graven von Sulg. do gewunnen [ss] Die von ı: 
Rotweil Hohenperg”? und Pallingen®. do verprant ber von Wirtenperg 
den von Ulm alle ire börfer ab bis gen Geyslingen ?. 


Am aftermäntag nach fant Mauricien tag handt man hie ven Erhart, 


1. anderer Ww, 


an der mitwoch nach dem unfer frauen tag Wo. 


urfprünglich “Windperg’). Weinspach Wir. 
nocht nit geben Wir. 
Rein d. 15. und das floh Wu. 


2. und waß Leiphaim deßmals det von Wirtenpergß Wie. 


12. Weſternachtt Da. 
16, Rad Hohenperg' in w am Rande von anderer 


4. An—Marie: 
7. gaben’ nur in A. 8. Winpach d (in D 
11. aber—nit: aber fy wolten ſy (ſych w) den- 

14. und grauff Zyly Dd. Reinw D. 


Hand: ‘davon fich die ſchwäbiſchen Notthafft ſchreiben'. 


tägiger Belagerung. Es gehörte bem 
Grafen Ulrih von Württemberg, war 
jedoch damals an ben Grafen Ulrich den 
Züngeren von Helfenftein verpfänbet, bem 
Stadt und Schloß am 15. Sept. über: 
geben wurden gegen das Beriprechen, 


‚von ba aus den vereinten Städten nicht 


mehr ſchaden zu wollen. Stälin III,481. 
Zink 189, 25. 

1. Kriegsber. 168, 21; e8 wurde ge 
wonnen am 20. Sept. 

2. Bergebliche Beſchießung ber Stadt 
am 24. u. 25. Sept. 1449. Kriegäber. 
169, 9 ff. 

3. Vgl. Würdinger I, 310. 

4. St.Chron. IL, 144, 10; Bell. IL, 
452, 4 ff. 

5. St.⸗Chron. II, 144,6 u. Beil. IL, 
476, 29. 


6. Balm in der Rähe von Säef- 
haufen, Sit ber Gräfin Urſula, Erb» 
todhter von Habsburg. Lauffenburg, bie 
mit dieſem Schloß vie Landgrafſchaft 
Klettgau an ihren Gemahl den Grafen 
Alwig von Sulz gebracht hatte. Pfifter, 
Geſch. von Schwaben V, 75. 

7, Hohenburg, welches Jobſt von 
Hornftein von Herzog Albrecht von 
Defterreih zum Pfand hatte, wurbe ge- 
wonnen am 21. Sept. Langen, Beitr. 
zur Geſch. der Stadt Rotweil 216 u.426 ; 
Stälin III, 480; vgl. Lichnowsky VI, 
132 u. Martens 109. ©. aud wegen bes 
Datums daſelbſt 110 Anm. 1. 

8. Balingen norböftl. von Rotweil. 

9. Stälin IH, 476 ff. u. 481. Bgl. 
Zint 190, 3 u. 190, 15. 


1449. 99 


ratsknecht auf dem haus!, bett bei den baumaiftern geftolen ainsmals 


162 guldin, daran ergriff man in. 


Item ber nor Wenffenburg wurben 42 man erftochen bei Pleyfeld?. 


An aller feelen tag ritten 436 pferd zů Ulm aus und pranten den 3. Nov. 


spon Wirtenperg bis gen Reutlingen, und hetten die von Augspurg barbei 


96 pferd. und am aftermäntag barnach pranten fie bis gen Eflingen, und +. Nov. 


gleich bei Eßlingen kam der von Wirtenperg an ber ftett zeug mit 700 
pferden und traffen mit ainander und fchlügen gar hart an an ainander, 
bis das es vinfter warb, und zügen baid tail abꝰ. alſo ward erſlagen uff 
der ftett tail Walther Ehinger und Jeronimus Bopfinger und funft 
34 man und 50 man gefangen5. uff des von Wirtenpergs tail ward er- 
lagen ber Hanns von Stainhaim®, ain ritter und bes von Baba w haupt- 
man, und vier edel mit im und ſunſt auch, das im wol alsvil umbkam 
als den ftetten?. aber [s4*] der von Wirtenperg zoch am morgen auf bie 
swalftatt und behüb das veld; und unfer vold was zů Eplingen®. 


1. den Erh. auf dem hauß und was oberfler raupfneht We. den Erh. auff d. h. und waß 
rahtuecht Dd. bet an dem pamwmaifterampt bey dennen pamwmaifter Wio. bei dem baumaifter 


Dd. auf einmal Wa. 


3. Dep jard am aftermontag nad) fant Morigen tag wurden 


42 man dennen von Weiſenburg erſtochen bey Pleinfeld Wi. 4. 446 Wow. 6. pferd : 
man zü roß Dd. In M am Rande von fpäterer Hand: ‘under diſen pferdten if Chünrtadt 
Bentinger auch geweſen vermög feins vatterd Hanns Peutingers aigen verzaichnus, feine 


alters im 26. jar’. ‘am’ fehlt M. 


10. Bieffinger Dd. 


11. 34 m. erſchlagen Dad. 


34 m. von ftetten erſchlagen Ww. 15. wallftatt M. waltflatt Dd. 


1. Bgl. Frank 82. Nah Clemens 
Sender wäre dieſer Erhard (Tott) der 
—— ver —— ofen * Kur. 

tebrich I. von ber Pfalz feit dem 
Jahre 1471 vermählt war. ©. hiegu den 
Aufſatz Kränzlers ‘Clara Tettin’ in ber 
nt f. Schw. u. Neub. 1879, ©. 


2. Bleinfeld nörblih von Weiflen- 
butg Bgl. Frank 83; Ziuk 189, 21. 
.Bgl. Zink 190, 3. S. über dieſe 
Schlacht, die am Montag, 3. Nov. ſtatt⸗ 
fand Eikhart Arbt 1. c. 165 ff.; Stälin 
II, 481 ff. ; Würdinger 1,310, Martens 
114, Pfaff, Geſch. von Eplingen 345; 
Biaff in den Württemb. Jahrbüchern 
1851, zweites Heft 22 ff., wo fidh ein Be 
riht bes Rathes von Shlingen über biefe 
in einem Schreiben an Ulm 
ne utlingen von 6. November 1449 


ndet. 

4. Beide in dem Eflinger Bericht 
gnammt. 1. c. ©. 23, 
3. Der Eßlinger Bericht gibt ©. 27 
bie Summe ber auf Seite der Stäbter 


Umgelommenren auf 23, die ber Ge 
fangenen auf 31, bie der Bermißten auch 
and) auf 31 an. 

6. Ebenda: Hans von Stammhein. 

7T. L. c. S. 23: ‘Aber als wir — 
lich vernomen von den unſren, die y der 
geſchicht geweſen ſind, auch von etlichen 
lüten, bie die todten uff irer ſyt gen Stütt- 
garten beim gefahren bent, fo haben fy uff 
irer ſyt mer ſchadens empfangen, denn 
wir uff unfrer ſyt empfangen haben’. 

8. Uebrigend waren bie Stäbte mit 
dem bei diefer Gelegenheit an ben Tag 
gelegten Berhalten der reicheftäbtiichen 

ruppen nicht zufrieben. So verllagten 
auch die Augsburger Eßlingen bei dem 
Ausihuß der Städteboten, daß es an 
dem ſchaden und verlieren, fo gemeiner 
ftäbte reifige gefellen bei der gefchicht wor 
ber ftabt auf montag Allerheiligen erlitten 
haben, ſchuld feie und nicht gethan hätte, 
was er zůüvor gemeinen fläbten zůge⸗ 
jagt’, auch keine Neifigen beftellt babe 
um ‘zu reiten und zu warten’, wie es in 
folden Kriegsläufen gebräuchlich ſei. 


7* 


100 V. Ehronit des Hector Mülich. 


Item die von Nürmberg gewunnen Rottenperg!, ain floß, und fürten 
11. Rov. vil raubs darvon und zügen für Zenn? an fant Martins tag und wurden 
ba abgetriben. und am haimziehen, do ver reitend zeug in bie ftat kam 
und das geenb vol ungeorbnet was, ben genjen und andern bingen nach- 
laufende, famen des marggraven diener an fie, und wurden ber von Nürme ı 
berg 81 man erftochen und AO wägen genommen und zwo groß büchfen. 
Anno domini 1450 fieng an das gnabenreich jar und gieng gar vil 
volcks gen Rom, und werot ain gank jar. da gieng ich Hector Müelich 
auch gen Rom und was den erften tag in bifem jar da und hort babſt 
Nicolaum den fünften zwir meſs fingen. 10 
Item an fant Gregorius abent in der vaften kam marggraf Albrecht 
von Brandenburg mit ſechs hundert pferden für Nürmberg* und wolt da 
ainen weier mit gewalt gefifchet haben, und fordert die von Nürmberg 
berans. alſo zügen fie heraus mit fünfhundert pferden und dreu taufent 
füßfnechten und famen an bes marggraven vold. aljo gab der marggrafıs 
mit feinem volck die Flucht, [ea] und warb im nach geeilt bis gen Schwa- 
bach in die ftat, pas er felb kam entran. und fiengen hundert und neun 
men und wurden im achkigt man erftochen, barunder waren 24 ebel, und 
namen im dreu paner, das ain paner was hertzog Dtten, bie andern des 
marggrafen >. 20 
Zu mitterfaften warb conto Francisco Disforko her zu Maylant 


11. Mär 


15. März 


3. tam' fehlt MM. 5. und luffen den g. u. a. d. nach Dad. do der reitend—an fie: do 
rait der rayſig zuig in die flatt und das füsfold Tief ungeornet dem effen und andrem nach, do 
fam der margraf fein diener an ſy (lam des m. diener w) Wir. 8. weret WDd. ich’ 
fehlt Ddu. Mielich WDa. Hect. Mücl.’ in M roth unterftrichen. 9. lam den erfien 
tag des jard dar «o. 10. und bort dep babſtz Nicolauß meh zwo mal fingen W. und bett 
b. N. der fünft zwir meß geijungen Da. und habe babft Riclafen den fünften zwu meſs fingen w. 


13. weiber D. wehcher d. 
M. inen Dd. deö: der MDd. 


Pfaffl. c. 28. Die Berantwortung ber 
Effinger in einem Schreiben vom 12. 
Dec. an Ulm und ‘ber fünf ftäbte rats- 
boten? |. ebenda 29. Am 22. Nov. fandte 
Augsburg 250 Reifige über Ulm nad) 
Eflingen, um bie fett ber unglüdlichen 
Schlacht bort eingefchloffenen Augeburge: 
Truppen beimzugeleiten. Zimt 191 

am 29. Dec. tamen dieſe in Augsburg 
an. Zink 192, 

1. Slotbenberg, im Befit des — 
fen Otto. S. über dieſen Zug den Kr ieg 
ber. 179; demnach wurde nur ‘db 
fein umb ber vorhoff' von den Schtem 


17, fam erdran D. 
21. Dijorco W. Deforzo Dad. 


tum ertrann d. taum w. 19. im: in 


en am 7. Nov. Bol. Würdinger 


2. Langenzenn. Lrigeber I, 180, 
15 und 281 Anm. 2; Das Datum ift 
richtig. 

3. Nicolaus V. 1447—1455. 

4. Kriegäber. 203 fi. S. dazu bie 
verſchiedenen Berichte ber dieſe Shladt, 
bie in Beil. III, 483 ff. zufanmengeftellt 
find, darunter auch einen Bericht an 
Augsburg und Um vom 17. März l. c. 
492, 29 und Liliencron I, 420, 35 ff. 

b. Das amtliche Verzeichniß der Ge⸗ 
jongenen in Beil. III, 496, 11 zum 
Kriegsbericht. 


1450. 101 
und nötet bie mit gewalt, dann fie gern on ain herrn gewefen weren. der 
was allmeg ain ſöldner gewefen der Venediger und bes bapfts!. 
Am fambftag vor judica im ber vaften zogen hie auß zwai hundert 21. Mäu 
pferb in das Rieß und fpeiften bie ftett. und kam ba gemainer ftett zeug 
szifamen und verpranten ba Auflicch?, ainen mardt, und vil dörfer. bo 
zügen die von Nürmberg hinder Onspach und tätten groffen fchaden mit 
prennen und prachten mit in haim viertaufent haupt vichs?. und zů | 
often Iamen den von Nürmberg zu bilf achthundert aibgenoflen ober 5. apri 
Sweytzer, bie fie fölbeten; etlich fprachen, es wären taufent fechtper 
io mann *. 
Die von Ulm erftachen dem von Wirtenperg 34 füßknecht und fiengen 
ir zwelf am freitag vor dem palmtag. 77. Mär; 
[ss] Am freitag nach oftern namen bie von Augspurg ben mardt Tain- 10. Ayrit 
haufen ein, ver was aines von Elerpachs. 
s Die von Hailprunn namen dem von Wirtenperg breu hundert ochjen 
und erftachen und fiengen barbei viertig man. 
Den von Weiffenpurg wurden 12 man erftochen und 15 gefangen. 
Am fontag nach oftern Hetten bie herren und ftett ainen tag zu 12. April 
Münichen und waren bes römischen Tünigs rät da, und nit verricht®, 


2. Der Abfah fehlt we. 

vorhergehenden Abfak in W). 
Dad. 9, die folder man Ww. 
Eiverbay Wu. 


3. Am—vaften: Des jard zä mitterfaften so (it = dem Anfange des 
4. “und fpeiften’ fehlt w. 6. Anspach Wu. hin Anspach 

14. Donhaufenn Dd. Dainhaufen w. 
17. 40 gefangen Wo. 


ir werren We. 
15. Haildprunnen D. Hailttbrunn d. 


1. Am 26. Februar 1450 wurde von 
ben Railänbern die Berufung Francesco 
Sſorzas zum Herzog beichloften, worauf 
er feinen Einzug in die Stadt hielt. Die 
feierliche Huldigung erfolgte erſt nach 
feiner Rückkehr von einem Kriegszuge 
F bie Benetiauer am 25. März 1450. 


eo III, 398 ff. 

2. an ber Wörnik, ein 
dem Grafen von Dettingen gebdrender 
Narkt. ©. über biefen Zug den aus 
Dintelsbähl am 17. März batirten Brief 
au ben Nürnberger Rathsſchreiber Johanır 
Blatenberger d. Iüngeren in St.-Ehron. 
Il, 209 Anm. 2. Darunach wurde Auf- 
firhen am ‘eritag nach Ietare’ (17. Mär) 
‘robert und zil gründ aliß gepremnet‘. 
An dieſem Zuge fanıı alfo das erft am 
21. März ans Augsburg ausgegogene 
Eontingent der Stadt Angsburg nicht 
theilgenommen haben. 

3. Kriegsber. 210, 21. Der Auszug 
ter Nürnberger fand flatt am 25. Mär. 


Ueber dieſen Zug ſ. ben Bericht bes Ra⸗ 
thes vom 27. März an Niclas Muffel, 
worin von einer Beute von ‘3000 haupt 
viehs' Die Rebe if. 1. c. 211 Anm. 1. 

4. Die Schweizer kamen am 26. April 
in die Stadt Nürnberg. Kriegeber. 217, 
14. ©. auch daſelbſt Anm. 3. 

5. Markt Thannhauſen, Puppeltu v. 
E. gehörend. Unold 102. ©. 279; vgl. 
Ceonharht, Gedichte von Memmingen. 


6. Der Tag zu Münden, ausge 
ſchrieben von des Königs Commiſſären 
Erzbiſchof Friedrich von Salzburg, Biſch. 
Silveſter von Chiemſee, Herz. Albrecht 
von Bayern⸗München, Hans von Neip⸗ 
perg und Licentiat Meifter Ulrich Rieberer 
auf den 12. April 1450. Die Verhand⸗ 
Sungen begannen am 20. April und 
endeten reſultatlos mit Ausfchreiben eines 
neuen —5 — nach Höchſtett and. Aiſch auf 
den 15. Mai bes Jahres. Kriegsber. 230, 
11; Beil. I, 396 ff. 


102 V. Chronik des Hector Mulich. 
Do was der ſtett raifigs volck zů Dündelspühel! und was nit gar 
ains, undritten ber von Ulm zeug ains tails haim?. do zügen fie zu Dün⸗ 
14. Aprit delspühel aus auf ven marggraven, das was an jant Tiburcius tag, und 
pranten dem marggraven bei Onspach. do fam ber marggraf mit feinem 
volck an ber ftett zeug. die ftett waren gar vil fterdler im velb dann ber s 
marggraf, aber fie waren nit ains und beiten vil hauptleut und fchrat 
ainer bin, der ander ber, alſo kam ain flucht in fie. und fieng ber marg- 
graf ven von Augspurg 70 man und pferd, von Nürmberg 54 man, von 
Nörblingen 15 man, von Memmingen und Ulm 27 man; ber gefangen 
waren zwai hundert man und warb nur ain man erftochen. und wurben 10 
gen Onspach gefürt und ward in tag gegeben?. und warb [esP] fchantlich 
verwarloft: etlich gaben vie ſchuld den eben leuten, vie bei ben ftetten 
waren, bie betten bie Flucht gemacht; etlich gabent die ſchuld ben aufſitzern 
als Thüchftern und fehneivern un andern, bie man aufgefegt bett zü 
reuten. | 15 
Item an der mitwochen nach fant Jörigen tag jagten ab dien ftetten 
hertzog Albrecht‘ von Öfterreich im Elſäß, bes künigs brüver®, herkog 
Brivrich von Bayren an dem Rein®, ber hertzog von Par? und der herkog 


1. Dindellpiell Dd. 2. und der von Ulm zuig czjochend ainß taild haim We. 
den m. W. Andpach We. Anspach Dd, und fo immer. 


29. April 


4. em: 
6. ainer aind hin We. 


8. ‘den’ fehlt AM. 
den" alle außer M. 18. Parı Wu, 

1. Kriegsber. 213, 18 ff.; Hint 104, 
15; Eilhart Artzt J. c. 167. Bol Wür- 
Dinger I, 320. 

2. Das Ulmifche Eontingent blieb 
zum größten Theile in Dinkelsbühl zu- 
rüd. Kriegsber. 214, 11. 

3. Nah ben in St.-Ehron. II, 215 
Anm. 1 citirten zwei Gefan enenzetteln’ 
trafen auf Augsburg 69 (68), darunter 
als ‘erber' : Claws von fangenlor, Johann 
von Langenlor, fein fun genant Klend: 
heimer, Conrat von Waltkirchen, Waltazar 
Hofrewter, Rudolſ Dietheimer und mehrere 
Dürger, zumeift folhe, die gegen Sold 
dienten; aufNiürnberg 65 (70), auf Nörd⸗ 
lingen 15 (17), anf Ulın 28 Mann. 

4. Am 25. San. 1450 hatten Herzog 
Albrecht von DOeflerreih, Albrecht von 
Brandenburg, Marlgraf Jacob von Ba- 
ben, Graf Ulrich von ürttemberg ein 
Bündniß zu Heibelber # gegen bie Stähle 

eihloffen. Stälin ILL, 483. 
—* murben bie Fehbebriefe veriict 


eben 
* IR hatte es vorzüg⸗ 
lich per er Schaffhauſen, Zell am 


13. uffiegeren Da. aufj. oder ainriffern W. ainruflern wo. 


"bie Fehde H 


16. dien: 


Unterfee, Ulm abgeſehen. S. hierüber 
Eikhart Artzt 1. c. 169; Stälin ILL, 483; 
Lichnowsty VI, 131 fi; Eihmann, Der 
Stäbtefrieg von 14491450, beſon ders 
og Albrechts von Defter- 

reich mit den [ wäh, Reiheftäbten, welche 
bie Herrſchaft Hohenbur in Pfand hatten; 
sangen, Beitr. 3. Gefchichte von Rotweil 


6. ©. 8.91 Anm. 3. Kurfürftiigrieb- 
rich bon ber Pfalz, Landvogt im Elſaß, 
war in eine Fehde mit den Grafen von 
Lüßelftein verwidelt, welche in das untere 
Elſaß einfielen. Er ſtützte ſich dabei zum 
Theile auf bie Städte Speier, Wimpfen, 
Ulm, Reutlingen, Beil, Kempten, Gtengen 
und Aalen, Die er buch Berträge vom 
13. Aug., 7. Sept. u. 13. Dec. 1450 an 
I tnüpfte, wie er auch von Nürnberg, 

örblingen, Rotenbur Dinkelsbühl 
Windsheim und Beibenburg Unter: 
ſtützung veriproden erhielt. Häuſſer, 
er te der Rheinpfalz IL, 332 ff. und 


1. Renatus J., Xitularlönig von 


1450. 


103 


von Lutringen und vil grafen, ritter und fnecht. do fieng der von Wirten- 
perg den von Eßlingen hundert und breiffig frawen und fürt bie gen 
Stütgarten und hielts da etwie lang gefangen! und ließ auch vor Eß—⸗ 
fingen bie fruchtpern paum abhawen und das korn abmeen, und reutet bie 
sreben auß und trib gaiß in bie weingärten und tätt in groß fchäben. es 
warb auch ven von Hailprumn und Weifjenpurg das korn abgemeet und 


verwüeſtet. 


Item in der wochen vor pfingſten verpran der thümb und bie groß 
firhen zů Speir mit den allergröften glogken und vil zierlichait, die da 


1 verpran 2. 


Item do wiberjagten die von Güntzpurg und Reyſenspurg, das betten 
vie Snöringer inn?, von berkog Albrechts won Oſterreichs wegen, und 
[s6*] dieweil zügen die von Nürmberg mit ainer wagenpurg mit gemalt in 
des marggrafen Iand*, und das fund er in nit weren. und zü fant Veits 
ıstag warb das ſloß Reyſenspurg verprent von ber ftett zeug. 

Do taget man zü Baumberg darzwiſchen und warb frib gemacht 
zwiſchen ben herren unb ftetten, und folt ver frid eingaun an fant uͤlrichs 4. zur 
tag, und was ſchad gen fchab und tederman bas fein wider, dann aus⸗ 
genommen: ber marggraf bett den von Nürmberg abgewunnen fünf 
vſchloßs, Da folten fie umb rechten vor dem künig; und wäre fach, das bie 


4. abſchneiden We. 


7. abgem. und verw. : abgetret wie for flatt WW. abgetret wie vor fleet w. 


verpran: und fll zierliyait der kirchen Wo. 
uget De. 14. werren W. 


Neapel, Herzog von Bar und von Lo 
thringen 


gen. 

1. S. das Schreiben des Rathes von 
Ehlingen vom 17. April: ‘Geftern find 
unfere Feinde zu Roß und zu Fuß vor 
uns gelommen, wir wißen nicht wie flarf, 
und haben ein gerenn gehabt wor bem 
heiligen Freut or und beim abzug nad 
Stuttgart geführt bei 130 Frauen, Töch⸗ 
ter, Kinder und Knaben, als bie zü ber 
Bei auf dem Brühl und zü Weil geweien 

d, die man heut noch wicht beim- 
geihidt hat’. Württemb. Jahrb. 1. c. 
33. Am 5. Mai lamen fie wieber zurüd. 
Ebenda 35. 

2. og bie Speierer Ehron. 1. c. 
3862, mac war ber Brand, was 
auch richtig ift, am 6. Mai; Eikhart 
Arkt Le.191. S. Geifſel, Der Kaiferbom 
zu Speier I, 251. 

3. Bel. Zink 193, 27. ©. hiezu 
Brnuner L c. im 31. Jahresber. 60. 


reittet Dd. riſend Wu. 


20. ‘das ſach' alle außer M. 


5. gaiffin D. gaiffen d. ſchaden Wi. 
10. und vil— 
11. Reiffinepurg D. Reyſenburg d. 


12. Kne⸗ 


17.—D, 


Mai 


15. Suni 


4. 66 werben bie Züge ber Nürm- 


berger vom 19. Juni gemeint fein, bie 
Regnitz aufwärts iiber Roth hinaus bis 
in bie Gegend von Spalt, wo fie am 
Morgen des 20. Juni die Dörfer plün- 
berten und ausbrannten; e8 kam babei 
zu bem Siege ber Nürnberger Über ben 
Markgrafen bei Hembach, dem lebten be: 
deutenden Gefechte des Krieges. Kr 
ber. 227, 5; Zink 193, 21. Bgl. Wür 
dinger I, 323; Liliencron I, 428. 

5. Der Tag von Höchſtett(ſ.obenS. 111 
an OT ah oumbern verlegt morben, 
wo die Geſandten am 17. 
hierüber den Kriegsber. 231, 36 
Beil. I, 404, 10 ff. 28: auch Janſſen Il, 
109 Nr. 167. ie ichtung kam am 
22. Juni zuſtande. S. die Richtungs⸗ 
behingungen in St.-Chron, II, Beil. I, 


6. Die fünf Schlöffer, Die dem Mark⸗ 
grafen damals blieben, waren: Hetbed, 


. und 


aieintrafen. S. 


104 V. Chronik des Hector Millich. 


von Nürmberg das recht verluren, fo folten fie vie jloß von dem marg- 

graven löſen umb 30 taufent guldin; und folt das recht ausgefprochen 

24. Aug. werben vor Bartholomei. die floß Haiffen Haideck, Liechtnaw und 
Greffenperg!. . 

Item in bifem Frieg bett man hie gepotten ven burgern pferb: welder s 
20 guldin zů ſteur gab, ver hielt ain pferd, und dem reicheften nur zwai 
pferd, und man hett bie bei vierhunbert pferden überal, und gab man 
dannoch nun die Hainen ſteur von?. 

| Man bett auch ven burgern korn gepotten und bett auch bem commum 
vil korn, ſchmaltz, wein und anders einlauft, aber e8 warb uns nichts ab- 10 
geprent noch genommen, dann wir hetten Tainen [es?] veind herwartz ber 
Zonaw. fo faßen herkog Hainrich zů Landshuͤt und herkog Albrecht von 
München ftill in diſem Trieg. 

Item unfer thuͤmherrn und unfer pfaffen waren zu allen zeiten unfers 
ſchadens fro und ftritten täglich8 wiber das gemain vold mit worten?. ı5 
man fagt auch, das fie unfern veinden kuntſchaft hinaus geben: do gepot 
man allen pfaffen, welcher pfründen oder pfarren bett in ver veind land, 
ber folt in vierzeben tagen hinauf ziehen. 

Zu difen zeiten erfchlüg ber künig von Srandreich dem Tünig von 
Engelland ſechs taufent man zü tob*. 

4. Zuli Zu fant uͤlrichs tag hůb fich an ain Friegen zwifchen zwaien prübern, 
16. Ct. hertzogen von Sachfen, und an fant Gallen tag gewan ver jünger herr bie 


20 


2. 3000 W. 3. ‘und’ fehlt MDd. 4. Greiffenperg w. 5. pferd züů haben w. 
6. z& jerftuiren bett W. zũů verfteuren heit w. 7. "und dem— pferd’ fehlt We. 8. ‘von’ 
nur in M. 9. comon W. komun D (undeutlih ; d Hat daraus ‘kemer’ gemacht). 10. und 


hett—einfauft: und kaufften vil foren, ſchmaltz, wein und anders ein w. 11. aber— genommen : 
es ward und auch auf dem lannd nichts abgepıennt vw. 14. und unfer: und ander Dd. 
15. Item—fro: Dep jars fagt man hie, wie dad unfer tomberren und unfer pfafen wäred (wa⸗ 


rend 20) z& aller zeit unfer® ſchadens fro Wo. 
pfarr w. 


an, Brudhberg, Uhlfeld, Loner- 
adt. 
1. Zur definitiven Entſcheidung kam 
e8 am 27. April 1451 zu Lauf. St. 
Chron. II, Beil. I, 413 ff. Seite 414, 
Pr. 9 u. 415, Nr. 10 iſt zu erfehen, daß 
ber Markgraf die fünf Schlöfler wieder 
an bie früheren Inhaber zurüdgeben 
mußte; aus dem Folgenden (415, 10ff.), 
daß jedoch andrerſeits die Nürnberger 
außer zu fonfligen Gelbopfern ſich zu 
einer Zahlung von 25000 Gulden ver: 
ftehen müſſen. 

2. Ueber ähnliche burch den Krieg 


17. pfrönd oder pfar W. pfrund oder 


beroorgernfene Maßregeln in Nürnberg 
fiche ehron. X, 174,18 und Chron II, 

‚25. 

3. So hatten fih am 14. Ianıtar 
1449 der Bifchof Peter von Schaumburg 
und das Domlapitel zur Behauptung 
ihrer Rechte und Freiheiten gegen bie an- 
geblicden Webergriffe der Stadt verbun- 
ben: Mon. Boic. XXXIVa, Nr. 165 
u. 166. 

4. Schlacht bei dem Dorfe Formigni 
in ber Bretagne am 14. April 1450, ge- 
wonnen von bem Connetable Richemont. 


1450. 1451. 105 
jtat Geraw und prant die auß und machet fadman darinn!; und tätten 
groß ſchaden mit prennen an ainander. und warb zů fant Gerbruben tag 17. Rov. 
verricht?, und warb herr Abel? Vitztum vom land vertriben, ber ben krieg 
gemacht bett, und bett ven herrn von Sachſen vil ſloß ablauft. 
: Item in difem gnabenteichen jar am fambftag vor nativitatisCristi, 19. Dec. 
als das jar nun pald [67°] aus was, fam als vil volds gen Rom, das das 
vol gegen ainander brungen auf der Teyfferprugk, und ward ain follich 
gebreng, das zweihundert und ſechtzigk mentfchen ertrungen wurden ze 
tod; und waren num fünf teutfch darunder. es wurben auch da fiben roſs 
1 erfruingen *. 
Nicolaus papa V. in anno jubileo. 
Petrus 5, der hailigen römiſchen Kirchen ain priefter zů fant Vital, 
cardinal und bifchof zů Augspurg. 
Nach Criſti gepurt 1451 am freitag vor letare in ber vaften fam 2. Apriı 
ısunfer bifchof Beter von Rom, und was carbinal gemacht worden und was ' 
ain gantz jar auß gewejen®. 
Stem als unſer bifchof gen Rom wolt reuten, ba bett er ainen rat 
bie zu gaft geladen und empfalch ben von Augspurg fein capitel, land und 
fent, und das fie güt nachpauren wären und inen beiftant tätten, das 
»wölten er und bie feinen umb fie verdienen. do jprachen die von Augs⸗ 
purg, das wölten fie gern thin und paten ba ven bifchof widerumb, wenn 
er gen Rom käm und ob er horte clag füeren ab ven von [s7°] Augspurg 
als von bes kriegs wegen, ven fie kurtzlich gehabt hetten, vor dem bapft 


1. Genaw We. 3. Apel We. 4. Das erfle *hett! fehlt AM. ‘ab erfauft? alle 
außer M. 7. Ziberprudh we. 8. ertrudht wurden ww. 10. ertrudhet w. 11. Ni- 
eolaus—jubileo’ nur in M (roth unterſtrichen). 12. Alſo ſchraib fich bifchof Petter, ainer von 
Echomburg, cardinal: Petrus W. prücfler M. 13. Diefer lehte Abfag nur in 
MW. 15. was' fehlt M. 16. auß: cardinald d. 19. nachBarıen W. inen: 
im Ww. beflannd d. 3. als' fehlt M. 


„! Krieg zwiſchen dem Kurfürften von 
fen und feinem Bruder Herzog 
—*— von Sachſen aus Anlaß einer 
Säwargburgifchen Erbihaftsangelegen: 
kit. Der erftere ftand | eit dem 22. Juni 
als Feind in bes Testerem Ländern. Wil 
helm zog vor Gera, das am 15. Oct. ge 
nommen wurde. Sallet,Gelch. Thüringens 
IV, zei 1f Palady II, 1 ©. 245. 
Am 23. Octob. kam es zu einem 
Beffenkilifen zu Krimmitſchau, bem 


a Januar 1451 der endgültige Friede 
olgte. 

3. Apelvon Vitzthum, einerber Haupt» 
feinbe bes Herzogs Wilhelm 

Bol. Zint 195, 28. Gregorovius 
vun 113. 

5. Titel bes Biſchofs Beter von Augs⸗ 
burg nach feiner Erhebung zum Karbinal. 
en ii 208, 13; Ri giachſten Abſatz 
b Sn Franf ©. 


Zink 208, 13 ff., 209 An» 
mertung gr 





106 V. Chronik des Hector Mülich. 


ober carbinälen fie darumb zů verfprechen oder inen das heraus zu empieten. 
das veriprach in ver bifchof bei handgebner treu !. 

Nun als der bifchof gen Rom kam in bem guabenreichen jar und 
carbinal gemacht ward, do verclagt er die ftat gar größlichen vor dem 
bapft und carbinalen, wie fie in von feinen freiheiten drungen hetten?, 5 
und möcht ver nit witer komen 2c. und erlangt brief von dem bapft, ber 
ſchraib diefer ftat alfo, das fie iven bifchof bei ben ‚alten freihaiten und 
eehäftin bleiben Laffen folten bei hoher peen®. ver babjt jchraib auch dem 
kaiſer, diſer tat zu pieten, ben bifchof bei feiner freihait beleiben ze laffen*. 
und erlangt ber bifchof zů richter den bifchof von Baffaw>5 und ben thümb- 10 
brobft von Sreyfingen®. do fambnet man hie ainen groffen rat und warb 
bes überain, das fie mit dem bifchof darumb nit rechten wolten und wolten 
feiner vordrung weber groß noch Hain gaun laffen: fie wären ains kaiſers, 
dem künden und törften fie in fainerlai verrechten?. 

Alfo kam man von baiben tailen für ben Taifer, der bannocht nun ıs ' 
römifcher fünig was, unb warb vil darunder verzert und am letften wards 
bie verricht®. 

Item die nachgefchriben artickel erfordert ber bifchof?: das bie vogtei 
bie fein wär und ainen vogt [es*] zu fegen bett, das doch allweg aines 
kaiſers ift; das er auch zü gelaiten bett in ber ftat und aufferhalb und 20 
bie ftat niemant glatt ze geben bett und alle berlichait fein wäre; unb 
auch was ber feinen ober bes capitels leut, hinderſäſſen ober Tnecht, bie 
ober aufferhafb, das man den nichts zu pieten noch zů weren bett, als 
lange meffer zü tragen ober andere ding in ber ftat. auch vermaint er, 
das alle ungelt, e8 wäre von wein ober Torn ober welcherlai ungelt das 25 


1. das er ſy da (da! fehlt Wer) ferfprechen wolt oder in daß herauß enbietten wollt’ alle außer 


M. 4. arefflih Da. gröslih We. 6. und mödt der ftat nit wider fumen Wer. 
8. echefften Dad. peen des bannd w. - 9. difer—laffen: ‘das er dife flatt Bette (difer flatt 
butt Dad), das fügden biſch. 6. f. f. beleiben Tieffen’ alle außer M. 11. famelt We. ſam⸗ 


lott D. famlett d. 12. Das erſte *wolten’ fehlt M. 13. fein fodrung W. fein vorderung 
wo. feiner fodrung Dad. 14. ‘dem’ fehlt Dd. torften Wo. dorften Dd. ‘fe’ nur in M. 


in: inn Dd. im Wu. 15. ‘nun’ fehlt We. 18. fobert Dd. fobdert der biſchoff an die 
ſtatt Wi. 19. zů fepen hett: hie zů jehten Dd. 20. ‘das doch —gelaiten bett’ fehlt We. 
22. des cap. knecht oder leitt oder binderfeffen Dd. leut, binderfafen, knecht Wer. 23. ‘as 
man’ nur We. hetten Da. 25. umgelt W. 

1. Bel. C 325, 9. 7. gl. Zint 209, 26. 

2. Bgl. Zink 209, 1 ff. 8. Dal. Zink 213 Anm. 1; bie Rich- 
3. Vgl. Zint 210, 22. tung geſchah am 3. Juni 1456: Mon. 
4. Bol. Zink 211, 5. boica XIVa, Nr. 189, ©. 478 ff. 

5. Bol. Zink 210, 25. 9. Vgl. Zint 209, 1 und bie Ur- 
6. S. Baader, Kardinal und Bifchof Funde vom 28. Juni 1451, abgebrudt 


Beter von Augsb. im Streite mit der in Steichele, Beitr. zur Geſch. bes Bisth. 
Stabt Augsb. in Steichele, Beitr.3. Geh. Augsburg II, 377 Ä 
des Bisth. Augsb. IL, 376. 


1451. 107 


wär, dife ftat nit zü feßen hett dann mit feiner erlauptnus; und was 
ungelts da gemacht wurd, das wäre halb fein, was gelts barvon gefiel; 
auch alle zöll und pflafterzöll unter ven toren gehorten im all zů unb wären 
fein; e8 wär auch ber fronhof fein, und heit die ftat nichts darauf zů 
sthün über fein erlauptnus. auch maint er, das ain burggraf, der von 
ime hie ift, das gericht hie zů befegen Hett mit richtern und bie ftat nit; 
und vermaint, das biefe ftat Tain frembden burger aufzenemen hett on 
fein erlauptnus, und bejonber als clofter- und gaiftlich leut. auch maint 
er, das man nichts in bem Lech zů henden bett, als mül und bapftuben, 
ı on fein erlauptnus; und das man die Sinkalt durch fein herrlichait gegraben 
und gefüert bett om fein erlauben — und ander ding, das ich nit zu 
ſchreiben waiß zc. 
[ssP] Item als der carbinal unfer biſchof von Rom kam, da hett er von 
dem bapft erlangt ain gantz jar ber zů unſer frawen gnad und ablaß von 
ıs pein und ſchuld, als wär er in dem gnadenreichen jar zů Mom geweſen. 
doch müßt ber mentſch am morgen dreimal umb bie kirchen gaun und gen 
nacht aineft, acht tag; und folt ainer geben in ven ftod halb als vil als 
er maint, das er gen Rom verzert hett!. und warb vaft ain groß murbeln 
under bem vold, dann vor langen zeiten brüber Berchtold hie geprebiget 
»hett?: ‚wenn ainem Rom für die thür käm, fo folt man vie peutel zü- 
halten’. und ward fein oft gevacht. aber es kam gar vil volds her und 
maint man, es wurbe bei 20 taufent gulbin in ben ſtock gelegt. 
In der weil ftarb ber abt von Kempten und ver abt zu Elwangen 
und bett der carbinal zů Nom erlangt, das im bie zwo abtei in absenti 
as dienen ſolten; aber vie clöfter betäbigten, das fie dem carbinal ain leipting 
gaben?®. 


1. "feinem" alle HR. 6. zü ſetzen Wo. 10. Gintalt W. 12. zü fhreiben mais, das 
alles an fein erlauptnud und zuegeben beſchehenn wer ꝛc. ww. 14. her' in "Hier? comigirt W. 
hie w. rõmiſchen gnad Wis. 18. murmeln Ww. mirbell Dd. 20. wenn ainem 
Rom: ein Romfartt Dad. 21. In Rem BI. 1895 flieht noch: alß der cardinal, unfer biſchoff, 
zü Rom waß und ung ain gnad her bracht, wie am nädhften blat (BI. 1876) flat und auf die 
1öpf, alß man nymer gern darein geben wolt, da nam man wenig von leutten; waß ainer gab, 
daz waß recht, wie wol eß die pull nicht alfo inn hielt, der cardinal bracht ain befundre gnad 
für die von Ulm zewegen, aber fy waren weyß leutt, ſy woltenz fy nicht verfünden laffen und 
wolten ir gar nicht und nichß geben; dech fo wolten fy eß niemandt weren, wer es bie hollen 
wollt‘. 2. In w von der erfien Hand am Schlufſe noch die Worte nachgetragen: “ft ſchon 
aus jeh.’ 23. Ellwang Wu. 25. betaringoten W. betärringeten w. 


1. Braun, Biſch. II, 46; Zink 210, Anweſenheit in Rom durchzuſetzen ver⸗ 
21; Frauk 83 ftanben, daß ihm zwei Klöſter je eines 
2. Bol. Bened. u Berhtolt von im der Augsburger und in der Conſtanzer 
Kegensbnrg in Ieimer trffamleit in Diöcefe, welche in ben nächften zwei 
Angeburp. Augsb. 186 päpftl hen Monaten in Grlebigum 
Biſchof Beter hatte es bei feiner kämen, als Commenden auf Lebenszeit 


19. Roy. 


C 325, 16 


20. Febr. 


108 


V. Chronik des Hector Mülich. 


An fant Elyzabethen nacht verpran das tanghaus hie bei fant Mauri⸗ 


cien!, und hettens bie beden herunden im prothaus angezünt. und ward 
von ſtundan gewelbt und wider gepawen. 

6. Gebr. Ton"] Nach Eriftt gepurt 1452 an fant Dorotheen tag verpoten bie von 
Ulm allen iren burgern, das ir Tainer ben von Augspurg nicht ablaufte s 
noch zü Taufen geb. das weret ain halb jar und warb abgelaffen, dann 
die von Augspurg groß Taufmanjchaft mit woll und parchant bar 


tribent 2. 


Item an der rechten vasnacht hett hertzog Ludwig, herkog Hainrichs 
fun von Lanpshüt, Hochzeit mit herkog Fridrichs tochter von Sachjen?. 10 
A. Bebr. unb am dornſtag in ben vier tagen hetten fie ziwen turnierhöf, ainen vor 
mittag den andern nach mittag, und waren fechshundert und fünfund⸗ 
achtzigk der herren, bie turnierten‘. darinn waren fechs herren von BabernS, 
ber&ogen, zwen marggraven von Branbenburg®, zwen marggraven von 
Badaw 7, ainer von Wirtemperg® und ſovil graven und herrn on zal; 15 
und gar köſtlich tänk won vil fürftin und ebler frawen, und ftechen und 


4. 1451 Wo; W hat alle Abſätze v. 1452 unter d. %. 1451, eo nur die drei erften, 
7. bardhatt da triben Dd. 
groß kaufmanſchaß triben mit wol und barchattuͤch Wi. 
entnommenen Notiz am Schlufſe bei: “und mocht nit beftan irenthalben am maiften’. 
16. fürflin und edellftauen Dad. 


W. nichß D. nichts Du. 


fehlt Wi, 


Kempten 
dem Tode bes Abtes Pilgrim einen neuen 


gegangen ift ꝛc. 


5. niz 
8. dan die von Ulm ain 
Anon. BI. 840 fügt diefer aus Mülich 
13. *berm’ 


fürften w. 


Sriorid DO., des Sauftmüthigen, von 
achſen. Die Hochzeitsfeterlichkeiten 
dauerten vom 13.—27. Febr. 

4. Bal. Die Landshuter Raths⸗Chronik 
in St.-Chron. XV, 302, 2, wo als Tur⸗ 
niertag ein Mittwoch (ber 23. Febr.) an⸗ 
gegeben ift. 

5. Friedrich J. won ber Pfalz, Johaun 
IV. von Bayern » Münden, Sigmund, 
Johanns Bruder, Otto J., ber Mosbacher, 
Otto II. von Pfalz⸗Mosbach und Herzog 
Ludwig der Bräutigam. ©. St.Chron. 
XV, 302, 6 ff. 

6. Es war anweſend ber Markgraf 
Albrecht von Brandenburg. Kluckhohn, 
Ludwig der Reiche 46 ; in der Landshuter 
Rathschronik iſt er nicht aufgeführt; da⸗ 
gegen find bort noch erwähnt zwei Mark: 
gräfinnen Barbara, die Gemahlin des 
Markgrafen Iohann von Brandenburg, 
und Dlargaretha, die Gemahlin des Dark; 
grafen Albrecht. 

T. Karl und Bernhard. Kludhohn 
46; nicht aufgeführt im der Landshuter 
Rathschronik. 

8. Ulrich V. Graf von Württemberg, 


1452, 


109 


jharpf rennen on zal, und gab ieverman Föftlich efjen und trinden umb- 
junft. darbet bin ich Hector Müelich zů Lanbshüt geweien und han das 


alles gejehen zc. 


Ant fant Katherina tag? zoch der römifch künig Fridrich von ber 
sNewenftat aus gen Rom und bett bei zwai taufend pferb mit im, dann 
bie reichsftett dienten im’ und-famen zů Ferrer! [soP] zu im. bie von 
Augspurg fchidten im 16 pferd mit Xeonharten Rabawer5 und ainem 
boctor®, der ftarb under wegen zu Trient”. zü der Hochenfinn kam vie 
jung fünigin von Portigall8, vie was im vermechlet und zoch mit im gen 
vRom?. und am fontag letare in der vaften weicht fie babft Nicolaus ver 
fünft zu kaiſer und kaiſerin und vermechlets züfamen. do vait ber kaiſer 
gen Neapels und die Taiferin und bett da Hochzeit; bo was ber fünig Al- 
fonfus von Arguni und tätt im groß eere1%. und zoch der kaiſer wider 
beraus und fam gen Venebig, und warb im fo groß zucht und ere erpoten, 
ısbavon vil zů fchreiben wär, an allen enden. und künig Laslam 11 und 
hertzog Albrecht von Öfterreich 12 zügen auch mit bem kaiſer. 


Item an ſant Martins abent gewan ber pfalggraf Friderich am Nein 10. Rov. 


das ſloß und bie ftat Lügelftain, und was der grafen von Lützelſtain, des 


1. koſtlichen M. 


dem Leonhart' alle außer M. 
D. PBorttegal d. Portugal w. 


8. Trent D. 


W. Atogoni w. Argany Dd. 
von allen enden Wu. 


der Gemahl der Efifabeth von Bayern⸗ 
Landshut. St-Ehron. XV, 303, 1. 

1. ©. dazu Zint 164, 1 u. 208, 6 
und ben Anhang I, Nr. 10. 

2. Friedrich war bereits Mitte Nov. 
bon Neuſtadt nach Graz abgereift. Huber 


‚8. 

3. Chmel, Sriebrih IV. 8b. II, 670. 
©. das Gefolge des Kaifers bei Diefem 
Zuge in der Speierer Chron. 1 c. 
388 b ff. " 

4. Ehmell. c. 674. 

5 egl. Zint 298, 8 mit Anm. 2. 

6. Ebenda 208, 10 mit Anm. 2: 
Doctor Hainricus Tanban. 


7. Am 23. Yebr. 1452. 
8. Eleonore, Tochter bes verftorbenen 
Königs Eduard von Portugal, Schwefter 


des Damals regierenden König Alfons V., 
Friedrichs Braut. ©. die der Verlobung 


3. darbei —geſehen' fehlt w. 
31.84 heißt ed yh Bern’. ‘er rit', wird hier beigefügt, “wol mit 2000 pferden hinein’. 


10. fie: *in’ alle Hfl. 
12. Nablaß D. Napplas (urfprünglich "applas‘) d. Napels W. Reapolis w. 

14. Anon. BI. 84= ‘at tag nach dem aufferttag'. 
16. jugen: wafen W. wajennd w. 


6. Serer Dd. Ferrar w, bei Anon. 
7. mit 
Sochenſen W. Hohen Sena w. 9. Bartigall 
11. der fünft: der zeit We. 
13. Aroguni 

15. und 
18. Lipelftain WD. 


vorangehenden Unterhandluugen bei 
Lichnowsty VI, 109. 

9. Der Einzug in Rom fand ftatt 
am 2. März 1452, am 15. März bie 
Krönung mit der lombarbifchen Krone, 
am 16. März die feierliche Bermählung, 
am 19. März die Kaiſerkrönung. Lid- 
nowsky VI, 111. 

10. Anfangs April; König von Neapel 
war damals Alfons V. der Obeim ber 
Kaiferin ‚Eleonore. Der Kaiſer kehrte 
über Rom, Florenz, Ferrara nach Be- 
nebig zurüd, wo er mit ber Kaiferin, bie 
ſich in Manfrebonta eingefchifft hatte, 
wieder zufanmentenf. 

11. Ladislans, der Sohn König Al 
brechts II., Kaifer Friedrichs Mündel. 

12. Albrecht VI., Kaiſer Friedrichs 
Bruder. 


110 V. Chronik des Hector Mülich. 
hulfen im ain tail reich6ftett und vie Schweytzer; und was barvor gelegen 
20 wochen. das leit jenhalb Straßburg. 

Item an aftermäntag vor Marie Magdalene verpranten bie reichs⸗ 
ftett das floß Ramftain, leit bei Rotweyl, und lagen nun vier tag barbor, 
und was Hannſen von Rechbergs, ver tät den ftetten groß laid, bodh bett s 
er groß ſchub von den fürften ?. 

[70°] Zů fant Bartholomens tag zügen die von Unger und Bechem, bie 
von Merchern und die von Wien mit ganter macht für bie Neweftatt?, 
darinn was ber kaiſer und Taiferin und künig Laslaw, und tätten brei 
groß ſchüß mit ainer großen büchfen hinein, das was darumb, das fie 1o 
iren erbherrn den künig Laslaw haben wolten, ven ber Taifer bei zehen 
jarn erzogen hett!. do müßt ber kaiſer nem volck iren herren künig Laslaw, 
feinen vetter, geben; und fürten in gen Wien, darnach gen Unger®, und 
darnach gen Behem, da ftarb er”. 

Item am freitag nach Nicolas gewunnen bie reichsftett ain güt floß 15 
bei Lindaw, bieß Ruckpurg, und lagen darvor ſechs wochen, was auch 
Hannfen von Nechbergs, und zerprachen das s. 


18. Juli 


24. Aug. 


8. Dec. 


2. enetthalb Did. enhalb W. 4. Rabenflain Dd. Rainflain W. nun: nur We; fehlt 
Dd. 6. In v am Rande von anderer Hand: Hannd von Rechberg zü Ramſtein hatte ein 
fprigwort: gots freund und aller welt feind'. 8. Wen Dd. 10. biſchſſen D; auch d hat 
biſchꝰ ſchon angefept, aber dann in “bichfen’ corrigirt. 14. flarb er, den im ward fergeben Wo. 
16. Rugburg Dad. 


. ©. 5.102 Anm.6. Die Fehde mit entlaffen wollte, hatten bie Stände von 


ben Grafen von Lütelftein (an ber nord⸗ 
weftl. Grenze des Elſaſſes) ſtammte noch 
aus der FR von Friebriche Vorgänger 
Ludwig IV. und entbrannte, nachdem fie 
zum Nachtheil ber Lübelfteiner, bie in ben 
pfälziſchen Lehensverband treten mußten, 
geenbet, nad dem Tode Lubwigs aufe 
neue. Unterflüst von einer Anzahl Reiche: 
ftädte nahm Friedrich nach einer wom 15. 
Sept. bis 10. Nov. 1452 dauernden Be⸗ 
lagerung bie Burg und vereinigte bie 
Graffhaft mit dem pfälzifhen Lanb. 
rel bie Sort zu FR Königebofen bei Mone 
I, 276b Häuffer I, 340 ff 

2. Hafen zwifchen 3 eit und 
Oberndorf. — Fehde der Reichsſtädte 
gegen Hans von Rechberg, der Kaufleute 
aufgegriffen und auf fein Schloß Ram⸗ 
ftein gebracht hatte. | 18. Zufi 1452 
gelang es nm bie Burg nad vier 
er. Bela aperung zu erobern. Stälin 
ürbinger I, 325; Schorer 

18: Martens 123. 
'g. Während der Romfahrt Friedrichs, 
ber feinen Mundel nicht aus jeiner Hut 


Defterreich,Uin arn Böhmen und Mähren 
ein auf bie un Ladislaus' ab- 
zielendes Bündn B8 aofen. Am 27. 
Aug. erichienen Ul von Cilly und 
Ulrich Eyzinger mit 12000 Mann Fuß- 
volk und 4000 Keitern vor Wiener Nen- 
an unb begannen bie Stabt amt folgen- 
u belagern, worauf Friedrich 
ben Sabis us an urig von Cilly am 
4. Sept. Drang. , bie Speierer 
Chron. 388 a Geſch. von 
Ungern üßerfeht von ögerer II, 144 ff.; 
Huber DIL, 87 ff. 

4. Ladislaus war geb. am 22. Sehr. 
1440 und bald darauf au Friedrich über- 
geben worden. Quellen und Forſchungen 
zur vaterländifchen Kitteratur und Kunft. 
Wien 1849. ©. 218. 

5. —* III, 145: am 13. Sept. 
1452 fam er bort an. Huber III, 89. 

6. Szalay 147 ff. 

1. ©. unter bem Jahre 1457. 

Hans von Nechberg batte daran 
durg ice Gemahlin, eine geborne Sräftn 
von Werbenberg-Sargans, Antheil. 


1452. 1453. 


111 


Fridericus divina favente clemencia Romanorum imperator 
semper Augustus, Hungarie, Dalmacie, Croacie etc. rex ac Austrie, 


Stirie, Karinthie, Carniole dux, comesque Tyrolis. 


anno 1459. 


regnorum nostrorum romani vicesimo, imperii octavo, Hungarie 


svero primo1, 


[70%] Nach Criſti gepurt 1453 an bem 29. tag bes monets mai warb 
Sonftantinopel gewunnen, bie hauptſtat zu Kriechen, von dem bürdifchen 
fatfer. und warb ber faifer von Eonftantinopel erjchlagen, und was ber 
eveln waren und von güten gefchlächten, die wurden getödt, und warb vil 
jovolcks außgefürt und verkauft, und kam vil volcks umb, und warb die gröft 
und fchönft firch, fant Sophya, zü ainem tempel des Machmets gemacht. 
und an dem nechften tag darvor bett er gewunnen ain ftat, hieß Pera und 
was ver von Ienaw, daran ließ er bie maur nider werfen. und was 
eriften mit haus in allem feinein land beliben figen, da müßt tegelich 
ıs criftenmentfch des jars und alle jar ain ducaten zu zins geben 2. 


Item zu fant Bartholomens tag warb ber krieg verricht in dem veld 24. Aus. 


zwifchen ver von Gent und ires herrens, bes hertzogen von Burguni, und 
wißt niemant, wie e8 verricht ward. und bett gewerot im britten jar, und 
wurden auf baiden tailen bet viertzigk taufent mannen erfchlagen und vil 
»fürften, herren und edler, und lagen bie von Gent der merer tail ob. 
Des jars ſchlůgen umb die ftett am Necker Rotenburg und Horb und 
ergaben fich an hertzog [rı*] Albrechten won Öfterreich, und waren vor ben 


1. Alfo ſchraib fi kaiſer Friderich Wo. Der Abfap nur MWe. 


7. dergiſchen D. dirgi⸗ 


ſchen d. 11. die beſt und groſt kirch ſant Soffay Dad. zit ainem t. g. dem Machmett 
We. 12. Piera w. 13. Genaw Wu. 15. criſtan M. und darnach alle jar 
We. 17. Ient Dd. Burgundi wo. 20. Ient M. am maiften tail ob Wi. 


StälinIII,498, wo die Eroberung der Burg 
auf den 7. Dec. 1452 gelegt ii den aus- 
fährlichen Bericht Über Die Eroberung bei 
Schorer 18; auch nach ihm iſt Das Schloß 
am 8. Dec. (Freitag nach Nicolat) er- 
obert worben. Vgl. Würdinger I, 325. 
Ef im Jahre 1457 kam ein Friede zu 
ande, dem zu Folge die Reichsſtädte 
für die Zerftörung ber Rudburg ‘da fie 
ehne Abfag geſchehen', lien tauſend 
Gulden Schadenerſatz bezahlen mußten. 
Würdinger IL, 325 mit Anm. 5. 

1. ©. Einleitung S.XXVI Anm. 3. 

2. Dievon Mülich angegebenen Daten 
und facta find rate, ie Uebergabe 
bes ben Genneſen gehörigen Galata (nicht 
Pera), einer Babe uſtantinopels, 
erfolgte am 30. Mat; bie feierliche Be 
ſchlagnahme der Sophienkirche für ben 


Islam am 4. Tage nach ber Eroberung 
ber Stadt, nachdem ber Sultan bereits 
am Nachmittage bes Eroberungstages 
fein Gebet in berfelben verrichtet hatte. 
©. zu dem Ganzen Mordtmann, Belage⸗ 
rung und Eroberung von Eonflantinopel 
84 ji Vgl. auch den Bericht des Bene 
tianiſchen Dogen Franz Koscari an ben 
Katfer über Die Eroberung&onftantinopels 
in Bray, Ann. III, 137. 

. 3. ©. über diefen Krieg ber Stabt 
Gent mit Herzog Philipp von Burgund 
Leo, zwölf Bücher nieberlänbifcher Ges 
ſchichten IL, 106 ff. Am 30. Juli 1453 
wurbe ber zwifchen dem Herzoge und ber 
Stadt unmittelbar nach einer jchweren 
Nieberlage ber Genter abgelae ene 
Friede ratifleirt. S. die Friedensbedin⸗ 
gungen 1. c. 119 ff. 


22. Sept. 


11. Nov. 


112 


V. Chronif des Hector Mülich. 


veichsftetten eingefegt worben von herkog Fribrichen von Öfterreich umb 


viertzigk taufent gulbin!. 


Nah Erifti gepurt 1454 an fant Morigen tag bat hie geprebigt ber 
jälig brüber Hanns von Capiftran, parfüfler ordens und fant Bernbar- 
bins junger ainer. und tätt fünf prebig in Iatein auf dem fronhof, unds 
das fagt dann ain boctor in teutfch nach im. und hett allıweg vor meß uf dem 
prebigftül?, und was 7 tag hie?, und nach tifch fo tätt er groffe zaichen 
mit fant Bernbarbins hailtum, tann man pracht won weitin her vil 
frander unb tauber leut und faßt bie auf den fronbof, und waren zwo 
gaffen mit Tranden überfegt und legt, und was ſovil volcks an feiner pres 10 
big, das er felbs fprach, er bett nie mer volcks bei ainanber gefehen dann 
bie und zů Preslamt. es wurben auch 1500 pretfpiel verpränt und vil 
ſchliten und Tartenfpil an ainem haufen auf dem fronhof. barbei bin ich 


Hector Müelich ſelbs gewesen ıc. 


Item an fant Martins tag gewunnen bie von NRotweil das ftättlin 16 
Sultz, da raubet fie Hanns von Nechberg ein?. 


4. Hannß Gapiftrian Dd. 5. Berhardins orden junger Wo. 6. deiſch Dad. 10. glegt 
We. 13. Haufen gelegt Wi. 16. fle: fih Da (in D durchſtrichen). do raubet 
5.0. R. auf We. 


1. Sie gehörten zur Herrſchaft Hohen⸗ 
berg, welche feit bem Jahre 1410 von 
Deiterreich an die Städte verpfäudet war. 
S. Stäfin III, 394,484, 489. Am 11. 
Sept. 1453 beurkundete der Herzog, bie 
zurHerrichaft Hohenberg gehörenden Forſte 
zu banben genommen zu haben und am 
14. Sept. beftätigte er die Rechte und 
Sreiheiten der Städte und Dörfer in 
biefer Grafihaft. Am 7. Aug. 1454 ver- 
mittelte der Pfalzgraf Ludwig zu Göp⸗ 
pingen zwiſchen dem Senog und ben 
Städten. Stälin IIL, 489 Anm. 3. ©. 
zu dem Ganzen ein Schreiben bes Herzogs 
an bie Stabt Augsburg vom 7. Mai 1454 
bei Sugger 617 i 

. Johann Capiftrano, Schüler des 
bi. Bernhardin, der zur Bekämpfung der 
huſſitiſchen Ketzerei eine Runbreife Durch 
ganz Deutſchland machte. S. über feinen 

ufenthalt in Augsburg C 325, 19 und 
bie eralapel e Darftellung bei Frant 
Ategeneburg Semeiner, Regensb. Chron. 

‚201 und die Landshuter Rathschron. 
in St.Chron. XV, 303, 16; in Nürn- 
berg bie Jahrb. d. 15. Ihdts. in Ehron. 

‚190.6ff. In der BR. des Jahres 
1454 finden fid) mehrere auf feine An- 


©. über feinen Aufenthalt im 


weſenheit in Augsburg ſich beziehende 
Eintraͤge. So ©. 518, eſchenkwin: it. 
8 5 umb fchenfwin bem anbächtigen 
brüber Hann und 8 umb viſch och 
brüber Hannfen. traggelt 1 23 d. (Am 
Rande: ‘bruder Hans de Capiftrano'.) 
Dominica XID. (15. Sept.) — it. 24 
groß minder 2 d. umb zway jchafl habern 
den münden und 4 prob wein wagen- 
fnechten ben brüber h —* — ıc. Do- 
minica XIV.’ (22. Sept.) 

3. Nah Frank kam' er am 18. Sept. 
an, am Sonntag, 22. Sept. fand Die 
Predigt ftatt, mach ber die am Freitag 
vorher abgelieferten Lurusgegenftänbe 
verbrannt wurden, am Montag darauf 
verließ er Die Stadt. 

4. Dort war er befonbers ausge- 
zeichnet worden. ©. St.-Chron. X, 198 
Anm. 1. 

5. Hans von Rechberg, der aus Rache 
für die zer drung feiner Burgen (f. oben 
&.110,5.17) mit den Stäbtern, hauptſäch⸗ 
lich mit Rotweilin Fehde lag, verbrannte 
von Sulz aus die Altflabt von Rotweil, 
worauf dieſes, unterftütt von ben ſchwä⸗ 
bifcg-bayriichen Verbündeten, Sulz eroberte. 
Wilrbinger I, 325. 


1454. 113 


Des jars ward ber ftat mül vor dem Wertachprugter thor von newen 
gemacht. 
[r1?] Es wurden auch bie prugken gewelbt wor Barfüffertbor, vor dem 
Viſcherthor, vor hailig Ereugerthor und vor allen thoren!. 

s Es wurden auch zwen thüren an fant Jacobs vorftat von newen ge- 
macht mit zinnen und rot, ainer gen bes Pachen anger, der ander auf bie 
plaich zü ſehen 2. 

Anno domini 1455 warb Calixtus tertius zü babft gemacht ®. 
Nah Erifti gepurt 1455 am bornstag in den vier tagen ber vaſten 20. debr. 
ze nacht fiengen bie meßger bie ain mütwillen an, und warb erftochen ain 
maifter von fehneibern, hieß der Spaun, auch ander leut wurden won in 
gerechtfertigot. und fluhen darnach all gen Fridberg in die freiung, und 
under in namen fich ver fach ir vier an und fprachen, fie betten ven er 
ftochen ; und bie andern, ir wol 15, kamen für das recht, ee das iemant ir 
ısinnen ward, und rüften ben vogt an und fprachen, fie ſtuͤnden ungepunden 
und ungefangen und möchten darfür wol ſchweren, das fie an dem tod⸗ 
Ihlag nit ſchuld hetten. aljo wart in ber aid getailt, doch ain raut fett 
ten 15 mannen ain ftrauf: breu jar aus der ftat und 6 meil hindan. [72°] 
und waren mebgerjün und Inecht, waren zum wein gewefen *. 

%» Des jars an ben oftertag am morgens bo unfer herr erſtaun folt, 6. Aprit 
warb ain gejchrai zu unfer frawen in ber firchen und fprachen zwen 
pfaffentnecht, e8 bett ainer aine gehelit hinder dem newen chor in der 
firchen. ber weichbifchof legt fich an und weihet die kirchen anders, und 
was umfer herr erft umb zive ſtund nach mitternacht erhaben. der ward hie 

gefangen und erfand fich, das er unſchuldig was und es nit gethaun hett, 
und betten bie pfaffentnecht gelogen ꝛc.* 


ratt Dad. fehlt w. 7. Der Abfap fehlt W. 
Der Abſaß fehlt w. 11. ain fchneider We. Epan Wud. ‘son in’ fehlt Wie. 
12. gerichtfertigot W. gerechtfertiget Ddw. Fripperg D. Friperg d. 15. ſtonden da Dd. 
16. onbunden und ongfangen W. 17. ertailt We. 18. das ſy 3 jar aus der flat müflen 
fein und 6 meil hindan We. 21. ire zwen Wo. 23. legt: let MM. lett Dd. 25. geth. 
Daun bett D. ‘bett’ fehlt A. 


6. zimer d. 8. erwelt WW. gewelt Dd. 


C 320, 1; 328, 3. 
3. Calixt IIL, gewählt am 8. April 
1455, gelrönt am 20. April. 


1. ‘Item uff bez hailigen erutzes tag- 
je mayen (3. Mai) ift durch ainen raut 
ertennet bie zwo bruggen ze Sträfinger 


ter und zu Göggingertor ze gewelben und 
new von flainen zepumen. Rathsdeer. 
Br. IV, BI. 266. Bei Pentinger, BT. 
662, ſteht am Rande: ‘anno 1546 Stref 
finger, Bifcher- und Klenderthorlin wider 
abgebrochen.’ 

2. ©. über Befefligungen vor ‘fant 
Jacobs tor’ Zint 176, 19, 221 Anm. 2; 


Etãàdiechtoniten LXII. 


4. S. Über dieſe Sache die Rathsdeer. 
Bd. IV, 1455, ©. 59 ff., worin ſich die 
Erzählung Mälichs betätigt findet. Der 
Urtheilsfpruch (ebenda S. 63) erfolgte 
nn. donurstag vorm Ppalmtag’. (27. 


72.) 
5. Frank 91 hat folgenden diesbezüg⸗ 
Tihen Eintrag: ‘Item anno domini 
8 


114 V. Chronik des Hector Mülich. 


21. Juu Item des nachts an fant Maria Magdalenen abent ze nacht gewan 
und erftaig ain ebelman, hieß der von Kauffen, ain floß, hieß Altenpurg, 
bem bertogen von Sachfen ab und nam do zwen jung herrn herkogen von 
Sachſen, des alten herrn fün, und fürt die hinweg an bie weld; das vold 
im land alles auf und eilet nach. bie wurben fich tailen und ie ainen 5 
jungen berrn auf ain tail. der Conrat von Kauffen warb mit bem ainen 
jungen herrn gefangen von ben kolern in dem wald und bem alten 
bergogen geantwort. der verhieß in zu fihern und [im] 17000 guldin ze 
geben, das er im ben anbern fun [72°] weifete,; das wolt der von Kauffen 
nit thün. des andern tags Fam der ander mit dem andern jungen herrn 10 
jelb und pracht in und gab ſich an genab, und warb im nicht getaun. dem 
von Kauffen warb das haupt abgefchlagen !. 

Am mäntag vor assumptionis Marie warb Berckzaber das ſloß 
und ftättlin gewunnen von dem pfalkgraven, das leit am Rein und was 
hertzog Ludwigen, auch aines herren von Bayren. und was nun von ber 15 
lebenfchaft wegen ?. 

2. Eünh von Kaufen Wu. 4. fün und dep kaiſers Fridrichß fchwefterfün, der ain hieß 
Albreht, der ander Ernft We. und waren des kayſers fchweflerfünn Dd. 5. alles im land 
was auf Wu. 6, die murden—ain tail: Aber der Cuͤntz von Kafen het ain helfer, mit dem 


ward er ainß, das iedlicher ain herren nem. und zochen zwo flraß, und ob der ain erniber leg, fo 
folte der ander von land ziehen mit dem andıen herren und den behalten, fo fang bis ſy aine 


11. Aug. 


güte tarring befemen. alfo warden fie fi tailen Weo. 


10. kam ſein zei (gefel wo), der ander W. 
Bedzaber W. 


MSCCCCOLV® in vigilia pasce violata 
fuit ecelesia beate Virginis in summo 
a quodam layco et layca et in die 
asce ante matutinas reconciliata est. 
tem laycus fuit ejeotus e civitate 
per unum annum trans Vindicem, 
sed layca non est comprehensa, sed 
effugit.’ 

1. Bgl. die Speirer Ehron. 1.0. 4028. 
Kunz von Kaufingen unb neun Helfer 
erfiiegen am 7. Juli nachts 11 Uhr auf 
Stridleitern bie Altenburg und raubten 
bie beiden Prinzen Ernft und Albert, die 
Söhne des Kurfürften von Sachſen, Frieb- 
richs des Sanftmüthigen, aus ihrem 
Schlafgemach. Auf ein am folgenden 
Morgen erlaffenes Manifeft besgurfürften 

in begann die Verfolgung ber Räuber. 
nz von Kaufingen, ber ben Prinzen 
Albert bei fih hatte, wurbe ergriffen am 
8. Juli im Walde bei dem Klofter Grun⸗ 
bein, im Erzgebirge gegen die böhmifche 
Grenze bin gelegen. Die übrigen Räus: 
ber mit bem Prinzen Ernft, theilten fich 


8. im M. 9, weifete : zaigete Weo 
12. fein haubt Wi. 13. aftermontag Wo. 


bet der Verfolgung. Ber Prinz blieb 
dabei in den Händen Wilhelms von 
Mofen und Wilhelms von Schöufels, 
die ihn am Friedrich Schönberg nad 
Hartenftein auslieferten. Beiden wurbe 
bie ausbebungene Begnabigung zu theil, 
während Kunz am 14. Juli zu Freiberg 
als Friedensbrecher hingerichtet wurde. 
S. Schäfer, Der Montag vor Kilian vor 
400 Jahren und bie biefer Schrift ent- 
gegentretenbe Arbeit von Gersdorf: Einige 
Actenſtücke zur Geſch. bes ſächſtſchen Prin⸗ 
enraubes. Altenb. 1855. Bgl. auch 
ilieneron I, 480 ff. 

2. Fehde zwiſchen Friedrich J. von 
ber Pfalz und deſſen Better Herzog Lud⸗ 
wig von Veldenz, wobei e8 fi um bie 
Anerkennung von Rehensverbinblichleiten 
des letzteren dem erfteren gegenüber han⸗ 
delte; e8 fam dabei unter Anderem zur 
Belagerung von Bergzabern, bie vom 9. 
Juli bis 11. u: währte und mit der 
Einnahme des Schloffes durch Friedrich 
endete. ©. Häuffer J, 343 ff.; vgl. Eil- 


1455. 1456, 115 
Am aftermäntag vor Bartholomei raubten zwen brüeder von Frey⸗ 19. Aug. 
berg und namen ben von Köln, Trandfurt und andern ftetten am Rein 
wol 13 wägen güts, das gieng von Venedig heraus, und namen fie bei 
Füeffen und fürtens auf Hohenfreyberg! und hetten gang kain fpruch zů 
sin. bemen von Augspurg, Ulm und Memmingen, was fie dabei hetten, 
gab man in wider. darnach namen die andern ftett ir güt umb 6000 gulbin 
auß, etlichen leit es noch auß?. 
An fant Thomas abent warb dem fchüchftern hie verpotten ® vat und D,.r'5, 
recht und das fie feinen zunftmaifter mer folten welen, dann aim rat gab 
ıinen ainen vorganger. das [73°] folt weren fünf jar darumb, das fie als 
geob parthei under ainander beiten. 
Nach Erifti gepurt 1456 an fant Antonius abent warb das floß 16. Jan. 
Matenfüß ansgeprant, das leit bei Mindelhaim; und tätten bie ebelleut 
von Franden und Schwaben burch haiſſen des kaiſers. mas aines von 


ıs Ellerpadh *. 
Sn der vaften darnach gewan im ber kaiſer ain floß ab, hieß Paum⸗ 


garten®. 


5. die von Dd. 
außer M. 


M. Unvreab Dd. 
forsan Erbach w. 


hart i Aret l. c. 155; Speirer Chron. 1. c. 


—* Hohenfreiberg jetzt eine Ruine bei 
Eijenburg, in ber ähe von Füflen. 
2. Bgl. Hormayr, Solbene Chronik 
von —— ©.1 
l. die Anm. 5 zu ° 325. 
attfies, norböfll. von Minbel- 
8 Burkard von Ellerbach und 
ber fleiriiche Ritter Andreas Baum 
hatten bie ungarifhe Stadt Güns ein- 
re und das Schloß, das Ladislav 
von Lavanus vertheibigte, be- 
r Strafe dafür neo! ber Kaiſer 
op. 1455 feinem Hauptmanne, 
En ea von Tierſtein, über 
ie ai —I— Güter in Schwaben 
berzufallen. —— —— S. 126 (u. 
Regeſt Nr. 2055 b auf 
5. ©. bie vorige Aum. In berfelßen 
Angelegenheit wanbte filh ber Kaifer an 
Marlgraf Albrecht von Brandenburg, der 


re 
a 17. 


vor das Schloß Saumgerien 309 und es 
zuſammenſchoß. Sage Ende Nov. kam 
es zu einem ichnowsky VI 126ff. 


6. die andern: etlih Wis. 
12. Die erſten 10 Abſaͤße diefes Jahres ftanden in W urfprünglich unter dem 
J. 1455; die Gorectur iſt wohl noch von der erſten Sand ausgeführt worden. 

13. Rem BI. 193 ‘bei Angelberg”. 
16..in Dd. fehlt We. 


ba lag ber Taifer lang vor und warb marggraf Albrecht von 
Brandenburg hart durchſchoſſen mit ainer büchſen ®. 


man gab in am let- 


9. geb Wu. 11. grob: ‘groß’ alle 
12, Anthonis 
15. aine® herrn von Ellerbach 
fioß ab dem (den Dd) von Ellerbach WwDd. 


Der ebenfalls gleichzeitige Ebenborfer de 

Haſelbach berichtet barliber Folgendes: 
‘Castrum Paumbgarten, quod [prae- 
fatus) Grafenekher (einer er Berblin- 
beten Burk. von Ellerbachs) e manibus 
Domini Imperatoris gubernandum 
susceperat et suis auxiliis ad ob- 
sistendum adversariis ejusdem fir- 
maverat, dum inde caedes in suae 
Majestatis subditos et spolia [cum 
supra nominatis] egisset; non ob- 
stante hyemis inclementia, Duce Do- 
mino Alberto Marchione Brande- 
burgensi, qui per bombardam in 
quodam tamen aggresau per maxillam 
et scapulas lethaliter sauciatus est, 
post festa Epiphaniarum obsidione 
einzit: et tandem intercedentibus 
tractatibus et quia obsessi in victu 
defecerunt, in deditionem accepit 
Anno Domini 1456, Dominica letare 
proxima.' (7. Min) Pe, Script. rer. 
Austr. II, 876. 

6. Lurdivig von Eyb. 1. c. I, 125: 
‘(Der Markgraf) züg zů feld für Baim- 


8* 


116 V. Chronik des Hector Mülich. 
ſten tauſend guldin, das die das ſloß aufgaben, und ſichert fie mit irem 

7. Rau gůt 2c. beſchach zů mitvaſten. 

C 326, 2 Des jars am dritten tag bes merken, das was an ber mitwochen vor 
letare in der vaften, ward Michel Räm!, ain burger hie, erſtochen an 
der Lechprugk, als er von Fridberg herein rait Allein mit ainem Inaben ; 5 
tät ainer von Schaumberg, felb viert Inecht, der was ber herkogin biener 
zu Fridberg. unb was nun von wort wegen, bie ſich gemacht hetten nit lang 
barbor von aines ftechens wegen. der Räm ftarb von ftundan in der mül 
vor Iacobertor. der von Schaumberg was bie auch des cardinals ober 
biſchofs fründ; er gefür böslich. 10 

21. Män [73°] Am palmtag prediget hie ain ertzbiſchof und was ain Iegat von Rom, 

3. Rän und prediget ben oftertag und tett ſechs pretig von dem creu an bie 
Dürden. do namen 300 und 89 man das rot creutz an fi, und neet ins 
ber legat ſelbs an die röcd und mäntel und barzü plenissimam remis- 
sionem omnium peccatorum das hett er von dem babft Calixto dem 15 
britten und ſprach, das vormals kain bapft ſovil guab nie geben bett denn 
ain babit 2. 

Am vierten tag des monats junii ward bie ftat hie mit dem bifchof 

verricht und warb verbrieft umb alle ſprüch, und was ain gleiche ver” 
richtnus auf baiden tailen 3. 20 


v 


1. daß die: da die W. ‘das’ fehlt w. 3. Diefer Abſaß fleht in W 61a fpäter noch einmal, 
aber fürzer und von der erften Hand nachgetragen und in W 1066 wiederholt. 6. Schawnberg 
M (fpäter Schaumberg). Schammberg D. Edyanperg d. Schonburg Wr. 9. Schonburg We. 
Schamburg D. Schamberg d. 10. er für gar böslih W. er thet bößlich w. 13. Dürggen 
M. an die Türden z& ziehen W. 16. von b. C. erlaubtnus bem triten W. 17. und 
ſprach — babſt: und ſprach formals fain baubft nie fo fil gnad den ainer W, Der Abfap fehlt «. 
20. richtnus W. richtung w. Bei Rem BI. 193b Heißt es noch: "Anno domini 1456 am 4 tag 
julio oder junyo ward die flat Augspurg mit dem biſchoff oder kardinal gericht durch fein rätt 
und ftett botten, Gonratt Bongartten von Rierenderg und Ulrich Echinger von Ulm, die der flatt 
Augdpurg ze lieb faffen, und her Haintich marſchalck waß ain obman von bifnoffö wegen; fein 
boffmeifter her Walther von Hirnhain, und her Wilhelm der Glofner, herhog Ludwig rätt, verhört- 
ten al fach in der giettiglait, und mit baid tail willen und wiflen tetten fy ain giettlidhen ſpruch 
und gaben yedem tayl deß ain brieff mit ir aller figel.’ 


garten, daſelbſt jein gnad burch fein maul 
und balls geſchoſſen wurd'. 

1. Bgl. Geant 93; Sender BI. 76=. 
Nah diesbezüglichen Einträgen im IV. 
Bd. der Rathsdecreten ©. 98a fand ber 
Mord ftatt am mitwoch wor dem funtag 
oculi’ (25. $ebr.), was mit Frank ftimmt. 
Der Mörber war Hans von Schaumberg. 
Sofortwurben Gabriel Ridler und Ulrich 
Hörlin nah Friedberg zu ber Herzogin 
gefanbt, um wegen bicjer That “ernftlich 
jeerclagen’, morauf “gnäbig antwort’ er- 


folgte, “wie gar groß laid fi baram bett, 
b fih ain cat der zeit daran genügen 
e ’ 


2. Frank 94. Der Legat war ber Do: 
minilaner Heinrich Kalteifen, Erzbiſchof 
von Drontbeim. St.-Chron. X, 215, 
Anm. 2. S. über ſeine Anweſenheit in Nürn⸗ 
berg: daſelbſt 215,4 und StChron. ILL, 
409, 4 mit Anmerf. 1; in Regensburg: 
Gemeiner III, 245 ff. S. auch Die Speirer 
Chron. 1. c.406b. 

3. ©. oben S. 106 Anm. 8. 


1456. 117 


Am zebenden tag bes monats junit ward das Tornungelt ab- 
gelafien?. 

An fant Veits tag ward hie und in aller welt ain flern mit ainem 5", 
ſchwantz gefehen, und was ain rechter comet, unb ftünd bei 14 tagen an 

s bem himmel und gieng gen unbergang ver fonnen auf befeits gen feptem- 
trion über Friesland auf und radt ven ſchwantz gen Ungern 2. 

An fant Peter und Pauls abent was ain groß wetter und gieng vom 28. Juni 
pirg herab und fchlüg bie an der Schmidgaſſen ein und erfchlüg herrn 
Wernher Bientznawer ainen ritter ze top zů [7«*] Schongaw in dem flo, 

ober was pfleger zů Schongaw und lag an ainem laben; und fchlüg fein 
frawen unwifiend, bie fam aber wiber®. 

Am mäntag vor Marie Diagbalene kam berkog Ludwig von Bayern 19. Juli 
mit ainem zeug für die von Dündelspühel unentfagt * und nam das fich 
und was fie funden, das ir was, in börfern und anverhalb, und grüben 

ıszwen weier ab, und ſchickt in erſt den abfagbrief, nit ain ſtund vor. bo 
was ainer von Nürmberg, hieß ber Täbel®, zü Dünckelſpühel, der ritt 
heraus zü dem herkogen und verrichtet baib partheien alfo in dem veld. 
e8 was darumb, das bie von Dündelspühel zwen dieb gefangen hetten in 
hertzog Ludwigs land umd die gen Dündelspühel aus feinen gerichten ge. 

20 fürt und fie da erbangen. vie berichtuns warb aljo gemacht, das die von 
Dündelspühel folten vie zwen dieb vom galgen nemen und bie in berkog 
Ludwigs land an galgen henden, und iven fründen ainen abtrag thün. 
und was er von vich und raub genommen bett, das folt verloren fein ; 
und folten in zehen jarn nit wider den herkogen fein, und bie gehen jar 

2. In w noch hinzugefeht: “und von des obgemellten vertrags wegen ift dad gemellt ungellt abge⸗ 
laffen worden‘. 5. befeitö: die feit Wo. 6. auf und radt: auf dem ruden We. 
9. Benpenawer Dd. Wernh. von Bienpnaw W. 10. 3d Sch.: da W. 11. die fraw d. 
Der Abſaß fehlt wo. 13. “die von’ fehlt Wu. Dindelöpiell Dad. unerjagtt Da. 


onabgefagt Weo. 15. weiber Dd. nit ain flund nad der tatt W. vor der that w. 
20. beritung Wo. 22. an ainen g. Wi. 23. was der herhog We. 


1. Rathöbecrete Bd. IV unter 1456, 
Bl. 1016: “Uff dourstag vor fand Beits 
tage (10. Iuni) ift erfennt, Das man das 
tom ungelt.... abtün fol unb ab 
fein folle" — & war eingeführt worben 
im Jahre 145 
2. Bgl. Bent 94; Speierer Ehron. 
J. * Jahrb. des 15. Ihdts. 
Chron. X, 215, 9 u. 16; Eben⸗ 

eb 877 2. 

3. Wernher v. Pyenzenau, ſeit 1454 als 
DR er in Schongau vorkommend. Gel 

berbayr. Archiv. Bb. XXVI, 122; 
Hund, Stammenbuch II,230 ; feine@attin 


war Dorothea von Knörringen. 

4. Kludhohn, Ludwig der Heide, ©. 
82 nimmt, worauf fchon in St.-Chron. 
X, 216, Anm. 1 aufmerffam gemacht ift, 
ebenfo wie Buchner und Stodheim, für 
dieſes Ereigniß irrig das Jahr 1457 an. 
Bgl. die Jahrb. des 15. Ihdts. in St.» 
Chron. X, 216, 4; Zink 237,22. Die in 
St. ‚Chron. X, 216 Anm. t zur Peilung 
bes Datums angegogenen Schriftftü 
faffen fih mit Mülichs Angabe te 
vereinige en. 

5. Jobſt Tetzel; ſ. hiezu St.-Ehron. 
X, 216 Anm. 1. 


A. JZuli 


326,8 
16. Aug. 


10. Aug. 


118 V. Chronik des Hector Mulich 

alle jar zü weihennechten fich zwen von räten ftellen gen Landshüt und 
hundert gulvin mit in pringen bem bertogen zü ainem newen jar; und bie, 

fo die pöswicht gefangen hetten, folten fich ftellen in ainen thurn gen 
Haidenhaim. 

[74°] An fant Jacobs abent beichach ain fechten zwifchen ven criften unbs 
den Türden vor kriechifchen Weyſſenburg. vor der ftat was ber türckiſch 
faifer gelegen bei neum tagen mit aller macht umb bett bie maur gar er- 
nider gefchoffen und kamen bie Türcken in bie ftat. alfo warten ſich die 
ceiften fo reblich, das fie die Türden wider außtriben, und kam ain Flucht 
in die Türden, und wurden auf baid tail bei fechig taufent mannen er- 10 
Schlagen, und bie criften behüben das velb und gewannen vil güter püchfen 
und zeug, bas pefler was dann heiten fie hundert taufent mer erfchlagen. 
der fälig brüder Hanns de Capiſtran was auch barbei. und man jagt, 
das ir hauptman Hunigenifch nit redlich tätt, darumb warb er von feinen 
dienern erftochen, dann er ftarb von ſtundan darnach. man fagt, das ber ıs 
dürckiſch kaiſer gefchoffen wurd, das er auch von ſtundan ftarb !. 

Am mäntag nach unfer frawen tag assumptionis waid der vogt 
bie von der flat, mit nanıen uͤtrich Langenmantel?, von geltſchuld wegen. 
man hett von gerichts wegen bei füufhundert guldin hinder in gelegt, die 
ward er auch aun und müßt bie ftat hie für in achthundert guldin 20 
bezalen. 

Am dornstag vor ſant Bartholomeus tag [7s*] warb der abt von 


1. vom raut Wu. 4, Haidenhain MW. 6. *und beſchach for’ alle außer M. 7. *hett 
fehlt Wi. 8. hernider Da. 9. criftan A, 11. criftan M. gewanen Wis. 
fehlt ADd. 13. fälig: felbig Dd. Hallig Wi. ‘de' fehlt Wir. 14. Hunegiſch Wu. 
15. feinem dienner Ww, das er ftarb Wer. 16. ward Ww. 2. ward er on We. 
22. vor: nah We. 


1. Die in Rebe ſtehende Schlacht if 
bie bei griechiich Weißenburg oder Bel- 
grad, welches feit Ende Juni — die etgent- 

de Belagerung begann jeboch erft an⸗ 
fange Juli — von Mohamed II. um- 
Ihloffen war. Die von Hunyab ge 
wonnene Entjiheibungsfäle t fand ftatt 
am 22, Juni 1456. Darnach iſt Mültche 
Tagesangabe ebenjo wie das liber bie 
Dauer ber Belagerung Geſagte unrichtig. 
Der Berluft ber Türken wird fehr ver- 
fchieben angegeben — zwifchen 4000 und 
20000 Dann. Hunyad farb am 11. 
Aug., Kapifttano am 23. Det. 1456. 
Bon einem Morbanichlag eines Dieners 
auf den erfteren, der befien Tod sur olge 
gehabt hätte, ift nichts befannt. oha⸗ 


med II, ber anf Seite ber Türken die 
alas perjönlich Leitete, wurbe in diefer 
Schlacht nicht töblih, aber ſchwer ver⸗ 
wundet, was das Gerücht von feinem 
Tode zur Folge hatte. Herzberg, Geich. 
ber Byzantiner unb bes Osmaniſcheu 
Reiches 608 ff.; Binteifen LU, 89 ff. ; vgl. 
bie Darftellung bei Frank 95 und in der 
Speierer Ehron. 1. c. 406a, 407b ff., 
408 aff. ©. Palady IVa, 394 ff., Syalay 
IH, 170 ff.; Voigt IL, 181 ff.; Huber 
IH, ©. 105 ff. mit Anm. 1 auf &. 106, 
wo die wichtigften Quellen über dieSchlacht 
———— ſind. 

2. Er war Vogt jeit 1446. Stetten, 
Geſch. von Augsb. I, 168; ihm folgte 
Erasmus von Biebhartskirchen. L c. 168. 





1456. 119 
Zierhaupten erftochen von feiner münch ainem, ber was erft in 14 tagen 
darvor erwelt und zü abt geweicht worden. bes andern tags pracht man 
bie münch alle gefangen her auf ainem wagen on ben mündh, ber die taut 
getaun bett, der kam barvon !. 

s An fant Mauritzen tag zügen hie auß über land 76 mann zü rügz,s Er 
an die Dürden, und waren, eitel arm gefellen, die das creutz bie an ſich ges 
nommen beiten, und heiten an irem paner an ainem tail unfern herren am 

creutz, uff dem anbern tail fant uͤlrich und fant Idrigen?. 
Darnach an fant Franciscen tag zügen bie auß 354 mann baft wol Dr 12 

10 gerüft mit harneſch und geſchoß und waufen, und hetten 12 priefter mit 
in und zwai paner, an ainem tail unfern herrn am creuß, unfer frawen 
und fant Johanns, an dem anbern tail fant Ülrich und fant Afren. fie 
ſamelten vil gelts vor der Tirchen. fie heiten 10 flöß, darauf faflen fie 
bie und füren dahin an vie Türden, und waren hie ain tail feßhaft leuts. 

ıs die criſten folten gen kriechiſch Wenffenburg züfamen fomen. und zoch vil 
volds von allen landen zü und nun arm vold, es zoch kain fürft noch 
herr. 

Don fol wiſſen, als der gubernator, der Hunigeniſch, geftarb, ber 
ließ fo groß güt an parem gelt, [7°] das man maint, das kain Kerr in ber 

ꝛo gantzen criftenhait ſovil gelts und ainen fo groſſen ſchatz hette®. ex Hett 
auch zwen fün®. do zoch künig Laslaw von ftundan hinab gen Friechifch 
Weyſſenburg und mit graf uͤlrich von Zily, des künigs Laslaw hofmaifter 
und gang gewaltig des Fünigs, und mit im auch ain junger berkog von 
Poiern und ander herrn?. do was auch groß vold, die das creutz ge 

snommen beiten und mit ben Zürden mainten ze fechten, bie nam ber 


1. Dierhappten D. und der apt der was erſt in 14 tagen darfor We. in: bei Dd. 
2. darvor' fehlt Dd. 3. on den: und der Wu. 6. ‘hie? Fehlt Wer. 7. ‘hetten’ 
fehlt M. an ainem ort Wo. 9. Rargifien tag Ww. 10. gerüfht M. gerift WDd, 


wapfen d prüfter M. 13. ‘darauf ſy faffen’ alle außer M. 15. gen: ‘A’ alle 
außer A. jamen Dd. 17. arm—berr: arm fold zoch fat und kain herr W (fain Herr 
noch fürft we) 15. Man—geflarb: Dep jard flarb der gubernator der Huneggſch Wir. 


20. gantzen' fehlt Wo. 21. triechifch" fehlt Wer. 
fehlt M. es zoch au mit im We. 


23. 'des Tünigs’ fehlt Wio. und’ 


1. — Frank 96. 


Fhren. & e. Dem 
2. Bgl. Frank 96; über bie ent- 


©. Spalay HI 





(Predienben Borgänge in Nürnberg bie 

Jahrb. d. 15. Jahrh. in St.-Ehron. X, 

at, 7. $ Sean rn «Ehron. III, 409. 
Bl. 

r & über bie ‘Kreutzer’ im age 
meinen Chron. Austr. ab anno 1454 
usque ad a. 1467 bei Sendenberg, Sel. 
jur. ethist. Vd.V, S. 13 und die peierer 


6. Hunyabs ke —E Ladislaus 
und der Ipüter fo berühmt gewordene 
Matthias Corvinus. 

7. Ladislaus kam am 8. November 
1456 nad Belgrad, in Begleitun 
Grafen Ulrich von Cilly und Des But 
af von Neumarkt. St.Chron. 


120 V. Ehronif des Hector Mülich. 


jung künig Laslaw zü im und maint da mit in das land einzenemen und 
ben ſchatz, den Hunigeniſch gelaffen hett!. bes warten fich des Hunige- 
niſchs zwen fün und wiberftünben dem künig und wurden mit bem fünig 

10. Rov. verricht?. und des jars an fant Martins abent ward erfchlagen ver graf von 
Zili, des königs hofmaifter und gank gewaltig bes künigs und ain uns 
trewer herr und was ungerecht, und ift nun kainer von Zilt mer’, und 
bett des Difput tochter zu ainem weib*. und ward erfchlagen won bes 
Hunigeniſch fün®, und waren ander lantherren von Hungern wol acht 
barbei; und beichach zii kriechiichen Weyſſenburg im floß angeficht bes 
fünigs Laslaw, der dannocht num 18 jar alt wass. alſo warb künig ıo 
Laslaw von den Ungern auf ain ander floß gefürt und was ba als ain ge- 
fangner herr. 

C328, 14 [760] Am 23. tag des monats october ftarb prüber Hanns be Sapiftran 
parfüfler ordens zu kriechifchen Wehffenburg”. 

Als nun brüder Hanne der fälig de Capiftran parfüfler ordens tod ıs 
was und ber groß graf von Zili von ven Ungern erjchlagen und betten 
bie Unger iren aigen künig al8 gefangen, do zügen bie leut mit den creugen 
wider haim und kamen all vor bem crifttag wiber anhaim. man fagt, das 
die Unger den frembben criften gar ungern im land fehen und fprachen, 
wenn die Türden kämen, fie wölten fich ir felb wol erweren; und wurden 20 
ber creuter von ben Ungern ains tails baimlich erflagen und ermörbt, 
bas ir nit lüßel borften mit ainander durch Ungern gaun®, 

Des jars ftarb es gar vaft zu Venedig und zu Rom und in ganten 


1. in' fehlt We. 
verlaffen bett w. 


fannger M. 
Wu. die armen leut vo. 
famen—anhaim’ fehlt wo. 


1. ©. Szalay III, 179. 

2. Lichnowsky VL 178; Huber III, 
107. 

3. Der Graf wurde am 9. November 
1456 erſchlagen. S. über biefes Datum 
Balady, Geh. von Böhmen IV, 1, a0 

338. Bgl. auch St.» Thron. X 

Fr . mit Anm.3 auf S. 219 und bie 
Speirer Chron. L c.410b. S. Szalay 
III, 182 ff. nebft der dort Aum. 1 auf 
geführten Litteratur; Huber III, ©. 109 
mit Anm.2. Graf Uri war bet letzte 
feines Stammes. 

4. Seine Frau, Katharina, war eine 


2. den—hett: def Hunigifchen gelaufen hett W. 
5. ded Tingß Ladla Wer. 
andern landherren, der waren wol 8 von Ungern darbey We. 
14. 'parf. ordend’ in W nad Weyſſenburg'. 
dem creuß Ww. 

19. criftan M. 


des Sunigifchen fo er 
9. und waren—darbei: und au von 
10. 7 jar We. 12, ge⸗ 
17. iren aygen herren gefangen 
18. anhaim : heim W. ‘und 
22. on ainander Wu. 


Tochter bes Despoten Georg von Serbien. 

5. Bon Ladislaus. Der König war 
bet dieſer Morbthat nicht auweſend. Das 
Schloß, auf das Ladislaus zunächſt ge 
bracht wurde, war Temeswar, bie Saupt. 
befigung der Hunyabi, dann führte man 
ihn nad) Dfen. 

6. Dies tft, da Labislaus am 22. 
Februar 1440 geboren ift, nicht richtig. 

7. Kapiftrano ftarb im Obſervanten⸗ 
kloſter zu Ujlat. 

8. Vgl. C 326, 12; Frank 96; die 
gm. b. 15. Ihbis in St. «Chron. 218,1. 

©. Huber III, 109. 





1456. 1457., 121 
welichen landen an ber peitileng!, und waren überal bie waſſer vaft groß, 
als man ir ie gebacht. 

Des jars in dem monat becembris müßten die von Augspurg kaiſer c 326,15 
Fridrichen geben 13 taufent guldin? umb das man bie juben bei fünig Al⸗ 

s brechts zeiten aufgetriben bett; dann künig Albrecht bette Das den von Auge, 
purg erlaupt, aber vie betten kain brief darumb genommen. do ſprach kaiſer 
Friderich, fie hetten Die juben on erlauptnus außgetriben, die wären fein. 

[76°] doch gab der kaiſer den von Augspurg brief, fie möchten fürbaß juden 
baben oder nit. 

» Item bes jars am nechiten tag nach Barbare was ain erfchroden- 5. Der. 
licher erobivem in dem künigreich zu Neapols und [waren] in ber ftat zü 
Neapols etlich kirchen und das caftell aim tail nider gefallen und auf dem 
land vil ftättlach und floß verfallen, das man maint bunbert taufent ment- 

ſchen ſeient verfallen und geftorben?. 

15 Nach Chriſti gepurt taufent vierhundert 57 jar an dem hailigen crift, c s26, 19 
tag fang unſer carbinal bie criſtmeß, und'was auch ain legat vom babft 
biet, ain wald, und was ain bifchof von Baffin 5, der fang das ampt. 
und ward da vom bapft aufgefett ain creutzgang: ben erften fontag im 
ainem iegclichen monat famelten fich alle pfaffen und Iaien zu unfer 

2 frawen und giengen ba in ain firchen und fingen ba ain ampt, aud ward 
angefangen zů leuten zwo ſtund nadı mittem tag, und wer da drei pater 
nofter ſprach, der bett vil ablaß vom bapft. das werot zwai jar. 

An dem weiſſen fontag in ber vaften kam berkog Hanns von Mün, 6. Rän 
hen zum erften mal her, dem fchandt man ainen guldin pecher, geftünd 

64 guldin, und hundert [77°] guldin an gold barinn® und barzü, was er 


2. ale man nie gedacht W. Der Abſaß ficht nur in MW. 6. "darumb’ fehlt We. 
erlaubt Ww. aunerlaubt Dd. 8. dep brief We. 11. Nabellß Da. 
Reapolis w. 12. und aud flat Napels und ift die lirchen und caftel Weiz. 13. fill 
ſtettlicher ſchloß Dd. 14. geſtorben diſes erdpidems w. 17. von Sophya W. 20. aud: 
und W., 21. nachmittag WDd. 22. Der Abfah fehlt w. 24. 'guldin’ fehlt W. 
3. in gold w. fehlt Dd. 


7. uns 
Napeld W. 


1. ©. 3.8. Ann. Forolivienses bei 
Muratori XXII, 8.225. Diefes Sterben 
in welſchen landen’ wüthete auch noch 
während bes folgenben Yahres. ©. 3.2. 

nales Bonnonienses bet Muratori 
8b. XXIII, 890. 

2. Ausführlich Zink 163, 11. 

3. Frank 97; Die Speierer Chron. 
415a. S. ven Anhang I, Nr. 4. 

4. Bgl. Frank 98. 

5. Johaun von Caſtiglione. Cr 
war auf dem Nürnberger Sag, der im 


Dec. 1456 flattfand, anweſeud geweſen 
Voigt II, ©. 208. 

6. Herzog Hans, der ältefte Sohn des 
Herzogs Albrecht III. von Bayern-Miün- 
hen. In der BR. des Jahres 1457 fin: 
den fich mehrere auf feine damalige An- 
weienheit in Augsburg fich beziehende 
Einträge, fo BI. 4b: ‘Item 100 gulden 
umb den vergulten becher, vom Buͤch⸗ 
miller erlaurt hertzog Hannß von Mün⸗ 
hen geſchenlt uff invocavit.’ (6. März.) 


12. März 


9. Mai 


C 326, 22 


122 V. Chronik des Hector Mulich. 

verzerti. und an dem weiſſen fontag ranten ir acht mit fcharpfen fpieffen, 
barunder waren brei ritter in feiden hembben. am mäntag darnach was 
atn hof und ain gefellenftechen, darinn auch burger bie ftachen. und 
man bett zwen tänk und gab ain eere hertzog Hannſen, ain gulbins häft⸗ 
lin, die ander eere gab man graf Oswalden von Tierftain mit ainems 
gulbin ring?. 

An fant Gregortus tag in ber vaften warb ber jung Hunigenifch® 
mit vecht* enthauptet zü Ofen, das ließ künig Laslaw thün, ver gegen- 
wirtig barbei was, umb das er ben von Zili erftochen bett. ver künig 
bett auch ander herrn gefangen5, bo fprach man, fie wären auf ber ıo 
väncknus komen, die bett man haimlich ertrendit®. und künig Laslaw rail 
auch haimlich darvon und kam gen Wien”. 

Am mäntag nach des Hailigen creutz tag fürt Hanns Wälfer, des Bar⸗ 
tholome Wälfers brüber, ver des jars burgermaifter was, feiner eelichen 
frawen fäligen rechter jwefter tochter, ain klaines mägtlin, hinauß gen ıs 
Srivberg und beſchlief es und vermaints zü ber ee zü haben, das nit 
jein mag. und beſchach das darumb, das fie gelt und nit vater nod 
müter bett; und was Sebolt Mörlins fäligen tochter. er bett auch bei 
ber erften frawen Tind®. 


3. darinn—fladhen : darin wafend auch burger von hinen Wis. 
den andern dand We. Dier 


2. hemed W. hemeter w. 
5. gab ain band herkog Hanfen, das war ain heftlin We. 


ftain’ alle außer W. 6. dad was ain guldiner ring Wis, 7. Hunegiſch Wu. 9. ge» 
genwurtig ®. 11. vertrendt Dd, 12, famen Dd. Ben MDd. 13. Welſer 
alle außer M. 15. regte Wis. ‘Mainee’ fehlt Wir. 16. das doch nit Wi. 


17. "und befchad das’ nur in We. darumb: umb MDd. 


derfelbig (diefelbig d) dochter Da. 


18. und waß Sebold Merlinger 


1. BR., alle Schenkungen, BI. 38a: 
Item 130 gulbin minus 15 ben. für 
au ſach, ale man herkog Hanns von 
Bayern uf der berberg Iöjett on das im 
voor an clainatt win und viſchen ge 
fchentet iſt ꝛc. Mittwoch nad) invocavit.’ 
(9. Mär.) 

2. DR. 4b: ‘Item 9 gulden 1 ort 
dem Benttinger umb zwen gulben ring 
dem berkog Hannß und feinen dienern 
zů vererung als er geftochen bett uff Re- 
miniscere (13. März); mer 13 gulden 
umb ain gulden bäftlin finen gaben 
vereret die ring wurden vereret 
dem grauff von Tierſtein ꝛc. 

3. Ladislaus Hunyad. Die Ent 
hauptung erfolgte am 16. März 1457. 
Bol. die Speterer Ehron. 1. e. 415b; 
bie Jahrb. des 15. Jahrhdts. in St. 
Chron. X, 223, 8ff; zur Sache f. die zu 


leßterer Stelle gehörenden Aum., nament- 
lich die ©. 223 Anm. 5, 224 Anm. 5, 
225 Anm. 2 angeführte Litteratur, ©. 
auch Sala IU,185; Suber III, 111 ff. 

4. Das heißt mittels eines Rechts⸗ 
ſpruch 


es. 
. ©. Szalay III, 188 mit Anm. 1 
und 189 


6. ©. Szalay III, 191 Anm. 1; Hu⸗ 
ber III, 113. 

7. Ende Mai. 

8. Diefe Sache wurbe von ben Ver: 
wandten und den frennden' ber Urjula 
Mörlerin bis wor den Papft gebracht, der 
dann ‘dem carbinalle (dem Biſchof von 
Augsburg) bevolhen hat, Hannſen Weljer 
bortyü alten, Urſel Mörlerin wider in 
bie ſtat zů terer pfleger handen und ge- 
walt zu antwortten. Da Welſer Er 
weigerte fi von ber Mörlerin zu trennen, 


1457. 


[7°] In der wochen nach bes hailigen creuß tag im maien wolt grafC 328.26 





123 


Conrat von Helffenflain den von Augspurg ainen pauren zü Rieblingen bei 
Werd beraubt haben onentfagt!. bes wurben bie von Augspurg gewarnet 


3. onentfagt: unverzagt D (mieder ausgeſtrichen), fehlt d. 


fo verurtheilte ihn der Rath, daß er “fein 
leptage uß der flat fein und dorein nit 
tomen fol und gehen meiln davon’. Wel- 
fer und feine mächtige Verwandtichaft 
wanbte nun an den Carbinal um 
Bermittlung bei dem Rathe und dieſer 
ihlägt nun ‘zü vermeiden bie hertifeit, 

lichait Des rechten’ folgendes vor: 
Sans Welſer fol ſich ber tochter 
verzeihen, nymermer bei ir zü fein noch 
teinerlay dispenſation zü erlangen, do⸗ 
durch er bi ir elich pleiben möcht. item bie 
tochter fol widerumb komen zü iren frün- 
ben und tregern, bite follen fie, ob fie wil, 
bringen in ain clofler und fie barinn 
nad) irer nottorfft verforgen, ober ob f 
nicht gaiftlich werbben wolt, funber jie 
wolt ainen man nemen, daran fol man 
fie wicht irren noch engen, funber tr das 
sütän —— item Hans Welſer fol 
umb bes überfarens willen, das er an 
ainem rate getan hat, etlich jare on gnade 


auch ſo 
‘Hem 


au 
fol 
an 


er unwille allentbalben, ains rauts 


N Tetae, ob das alſo — wirt, 
ch der fründe und meniglichen bortzil 


ſchlag des Cardinals wurbe jedoch vom 
Rathe wicht angenommen: ‘e8 wer denn, 
ob Hans Weller von im ſelbs in ain 
clofter fomen und ain gaiſtlich wefen an- 
nemen und barinne fein leptag pleiben 
wolte, vortzü im ain clofter, brein meilen 
uflerhalb der fiat gelegen, fetigen were. 
alsdaun follte dorein erlaubt werben; 
alle dieweil er aber alfo nit aiftlich 
wurdde ober nit gaiftlich plibe, ß ſol es 


by den zehen meilen beſten und pleiben. 


Actum am afftermontag vor fand Pauls 
tage convers. (24. Jau.ſanno 58,’ Raths⸗ 
beer. V, 81.238, Auch mußten ‘u I 
meutn vor dem hailigen pfingitage 
116. Dat) 1458 Barthlome, Lucas und 
uͤlrich Welſer' ſchwören, “rem brüber 


waren mächtige 
Fürſprecher ——— für Hans Wel⸗ 
ſer thätig. Schließlich kam es dahin, daß 
Margaretha von Brandenburg von bei⸗ 
ben heilen als Schteberichterin aufge 
ftellt wurrbe, Deren Spruch Die Sache end⸗ 
gültig enticheiben ſollte. Er ift datiert 
‘an mitwoh in ben ofleruyrren (28, 
März) 1459 und beftimmt: Welſer foll 
geRattet fein, beim PBapfte, beim Car⸗ 
inal, ober wo er es fonft für dienlich 
erachte, um Dispens und Erlaubniß zur 
Ehe mit Urſula Mörlerin nacigufuchen 
komme die Ehe zuftanbe, fo fet dieſer ihr 
ganzee, bisher in der Bflegichaft des Hathes 
efindlihes Vermögen auszufolgen; 
komme e8 nicht bazır, fo fol Urſula zwar 
ihr —— erhalten, aber Hans Wel- 
fer ‘dan binflir mit derſelben Urſula leib 
und gůt umbefiimbert fein, damit nicht 
jühannbien noch züthün haben’ ꝛc. Der 
beiben Theilen bisher erwachſene Scha⸗ 
den jolle von jebem getragen, die Brlider 
dans Welſers feten von threm wegen biefer 
he geleifteten Eide zu entbinben. 
Dagegen jolle Welfer in die Stadt Augs⸗ 
burg ‘no mit komen', bis Ihm vom 
Kl die Erlaubniß hiezu ertheilt werde. 
Rathsdeer. V, BI. 1390 ff. Deftere Bitten 
und Fürbitten, die num ergingen, ihm 
menigfene als ‘Saft’ wieder Das Betreten 
der Stabt zu geftatten, wurden lange Zeit 
abgewieſen und erfl am ‘mentag vor dem 
batligen Ewenwych tag’ 1463 erhielt er 
‘son wegen feiner müter und gepräber. 
die Erlaubniß dazu, jedoch anf Widerruf 
und unter ber ebingung, daß er nur 
eine oder zweit Nächte in der Stabt ver- 
weile. Rathsdecr. Bd. V, BI. 234b, 

1. Der Ueberfall fanb flatt ‘uff 
bonrötag vor tag’ (5. Mai); der Beſchaͤ⸗ 
digte war ein in derfäß und fchmaiger 
des abs von fant Ültihe. Raihsdeer. 
Bd. IV, 81. 136°. Ein weiterer Eintrag 
befagt ‘uff aftermontag in ben pfingfi- 

tigen tagen (7.Iumt) ift den ratsbotten 
abawer, Strauß und Fridinger zu dem 








124 V. Chronik des Hector Mülich. 
und ſchickten dem pauren baimlich in fein haus füßknecht und ainen rai⸗ 
figen zeug, der folt darob halten und ben füßfnechten zu Hilf komen. alſo 
kam der graf mit 24 pferden und die füßfnecht kamen an ven grafen, ber 
entran in, bann der ratfig zeug verhielt. und wurden dem grafen ge 
nommen 11 pferd nnd zwen mann gefangen. alſo macht marggraf Albrecht s 
von Brandenburg den graven und die von Augspurg zü gäten fränven, und 
wurden dem grafen bie roß wider geben. 

Kaiſer Fridrich wolt des von Zilis land einnemen, als er umb⸗ 
fomen was in Ungern!. und als er Zilt, die ftat, angenommen bett und 
auch das floß ſelbs perfönlih, und am fambftag am morgen früe nad) 10 

21. Apit font Jörigen tag warb bie ftat Zilt abgeftigen ? und gewunnen von Ian 
Witebig 3, des lands hauptman, und wurden dem kaiſer fein beft rät ge 
fangen und biener und fein figel und ander clainot genommen, und ber 
kaiſer kam auf das floß barvon. aber hernach warb bem kaiſer das land 
alles übergeben. 

29. Erpt. [78°] Des jars an fant Michels tag kamen ber hertzog Fridrich, pfalzgraf 
am Nein, berkog Ludwig von Bayeren zü Lanbehüt, hertzog Albrecht 
und berkog Hanns von München und waren hie 10 tag und und täbinget 
hertzog Ludwig mit hertzog Albrechten von gelts wegen, das das niber 
Pairland den obern herren alle jar geben ſolt, das lang außgelegen was, 20 
aber es warb nit verricht ®. 


15 


3. ‘den’ fehlt MDd. 4. !der verhielt" alle außer M. 
8. Dep jard fam kayſer J. und wolt Wa. 
Dd. PBitebiti w (aus W verlefen). 

20. dem obren Wis. ven oberherren Da. 


7. *und ward’ alle außer A. 
10. an ainem morgen Wi. 12. BWidubig 
wurde W. 18. tedingot W, aus *teringot’ corrigirt. 


gütlichen tage gen Onoltzpach gegen 
grade Conraten von Helfenflain von 
der gefchicht wegen, zu Rüdlingen er- 
gangen, bevolhen und erkennt mit 
dem merern, bas. fie bie fachen follen 
nad dem hochſten anziehn und do⸗ 
rumb abtrag vordern und doch nit an⸗ 
ders richtung auffnemen, daun das bie 
genomen roß ber flat bienern pleiben und 
der grave dortzů ainen abtrag thue, wie 
ber marggrabe ſpreche ꝛe. Rathsdecr. Bd. 
IV, 81. 137, 


1. ©. über ben Streit, der wegen 
ber von verſchiedenen Seiten ausgehenden 
Anfprüde auf bie Befigungen bes er- 
Ihlagenen Grafen von Eilly ausbrach, 
Lichnowsty VI, 179 ff.; Huber III, 113. 

2. Das Fe St. Georgs wurde in 
Defterreich am 24. April begangen: biejer 
Tag war 1457 ein Sonntag. St.-Ehron. 
X, 226 Anm. 1. 


3. San Witowerz, früher Hauptmann 
im Dienfte des Grafen von Cilly, ber 
bem Kaijer bei deſſen Verſuch, ſich des 
Cillyſchen Erbes iu bemächtigen, entge- 
gentnt Der Kaifer rettete a bei dem 
urch te bewerkftelligten Ueberfall 
ber Stadt Cilly in Die Burg, während 
jeine Räthe in Gefangenſchaft geriethen. 
Bgl. den Anhang I, Nr. 6; die Jahrb. 
d. 15. Jahrhots. in St.-Chron. X, 22, 21 
und |. zur Sache bie daſelbſt ©. 226 
Anm. 2 angegebene Litteratur; ichnowsky 
VI, 180 mit Aum. 103; Huber III, 113 
und die ausführliche Darſtellung bei 
Fugger 635. 
4. Vgl.o.S.51Anm.4. Andere Damals 
Iwebenbe Streitigkeiten zwiſchen Herzog 
udwig und Herzog Albrecht find erwähnt 
Kluckhohn S. 107. Auf die bamalige 
Anmejenbeit der von Muͤlich genannten 
Fürften beziehen fich mehrere Poſten in 


4 


1457. 125 
Und desmals pracht man ain lebenpigen viſch her von Werb aus c 326,28 
ter Tonaw, ain ftorton, wag hundert und 65 pfund, und warb von berkog 
Abrechten gelauft umdb 9 gulpin. es was auch aus dem ganken Pairland 
aus allen ftetten und gerichten vil volds hie. 

s Dervor bes jars an fant Laurentzen tag was auch herkog Sigmund 10. Aug. 
von Ofterreich zum erften mal bie 5 tag, man ſchanckt im ain vergulten 
becyer, was mer dann bundert gulbin wert, und bie zerung. hertzog Al⸗ 
brecht von München was auch hie mit im. 

Am dornftag nach fant Gallen tag ward hie enthauptet? Gilg All- 2328,30 
10 pifhofer, der was mit dem Tendrichꝰ nahent gefründt, der der zeit burger- 
maifter was, auch mit dem Rechlinger‘, dem alten burgermaifter, und mit 
andern, das [78P] nit mer dann zwen von gefchlechten befiben im rat figen, 
wann man von im redet. und beſchach von rauberei wegen, und was ber 
ftat abgefagter veind. er warb jenhalb Reins gefangen ® und haimlich ber 
ıs gefürt. er bett vor dem abfagen angegriffen. 
An font Symon und Judas abent was hie ain bifchof von Baffaw® ar. or. 
mit 80 pferben, darunder wol 60 grawe pferd, und vil ebler leut, und 
wolten gen Franckreich veuten nach ainer künigin, vie fünig Laslaw ver⸗ 


meblet was. 


2. ſtorain D. ftorlan d. flerren W. ſtyren ww. 3. 8 waren MDd. auch hie M. 
4. Reiten und’ fehlt We. 5. ‘Darvor' fehlt Wir. 6. vergilten Dd. fergilten Topf We. 
7. und was er ferczerret bie Wu. 10. Altberähofer V. Albereſcheffer D. Alberſchofer d. 
11. ‘dem’ fehlt W. 15. er het angreifen, e er abgefagt bett WDd. Der Abſaß fehlt in zo. 
Unter dem 3. 1451 bat W folgende wieder audgeftrichene Zeilen: »Deß jars am näften domflag 
nach fant Ballen tag ſchlüg man Gilgen Altberöhoffer fein haupt bie ab’. Das flcht nun auch in 
w beim J. 1451; der Schreiber hat fpäter, wahrſcheinlich nachdem er obigen Abſaß v. I. 1457 
gelefen, noch folgendes hinzugefügt: ‘hat rauberen getriben und der flat abgejagter veindt geweſt'. 
17. darunder wafend wol 60 graen pferd und fil edel leut W. 19. fermechlot W. vermebelt Dd. 
Der Abfap fehlt w. 


der BR. bes Jahres 1457; ſo S. 40 Me 2p. 


fheudungen): ‘Umb wein ben fürften 
verſchenkt, pfallentzgrauff und ander 
Bayer herren: item 177 & d. ber clainen 
85 und 2 d. ſchenkwin ben obgenann⸗ 
ten fürften; mer 4 & d. alla umb win. 
Dominica XVIIe’ (9. Oct.). 

1. Die BR. des Jahres BI.39b (Alle 
Gendungen) weift aus: It. 2583 128 
. für 64 lannten fchendwin hertzog 

Albrechten von Bayern und herkog Sig⸗ 
munbenvon Ofterreych. Dominica nona’ 


(14. ag). 

2. gl. Stetten, en S. 53; 
Gaffer 1623. Die BR. weiſt BI. 960 
unter Nachrichter aus: “it. 1 gulden 
richterlon vom Alpparßhofer und 5 groß 


3. Ulrich Denbrid. 
4. Ulrich Rebhlinger, zuletzt Bürger- 
meifter im Sabre 1456. 

5. In Ravensburg. 

6. Ulrich von Nußdorf (145179), 
einer ber vertrauteren Rathgeber des 
Königs; Die Braut des Königs war Mag- 
balena, die Tochter König Karls VII. 
von Franfreih. S. Lichnowsky VI, 185 
und bie bet Fugger S. 638 angegebenen 
Einzelheiten, wo auch von ben für biefe 
Geſandtſchaft ven Augeburgern auferleg« 
ten Verpflichtungen die Rebe if. Vgl. 
bie Jahrb. des 15. Jahrhots in St.- 
Chron. X, 229, 9; die Speterer Chron. 
l. ec. 419; Ebendorfer 1. c. 886. 


20, Der. 


0 327,3 


90, Det. 


126 V. Chronik des Hector Millich. 


Am dornſtag nach aller Heiligen tag haben die von Augspurg iven 


veint Wilhelm, ain raifigen gejellen, zu München bereitet und ward bas 


recht, man folt im das haupt abjchlagen. und als man in ausfürt zu der 
hauptſtat, da nam in hergog Hanns von Münden mit gewalt und 
fürtindarvon!. 5 

Item ir find drei gewefen, die hond von binnen Tauflent beranpt 
zwifchen Zirel und Infprugt 2, den eilt man nach bis gen München, va 
kam man an fie: ber ain enpfloch in die freiung gen Hof, hieß ber 
Keſchinger, der ander warb gefangen und berechtet als vor gejchriben fteet, 
ber britt hieß der Regklin und was bie ber ftat find, der warb erftochen 10 
und alfo toter enthauptet; ber bett ver ftat groß laid gethaun. 

Dean fol auch wiffen, das der herkog den von [79*] Augspurg brief 
und figel bett geben, wo man in feinem land bie veind begriff, ba folt 
man recht über fie geen lafjen?. 

Des jars ift auch groß zwiträchtigkait zwifchen ven von Augspurg 15 
und ber herren von Payren gewefen umb ben Lech, den wolten bie Payr 
nimmer herein pringen laffen, das doch vormals nie gewejen tft‘; und bie 
von Moringen betten faft ſchuld baran. 

Und bes jars an fant Thomas abent ift das floh zü Möringen auß⸗ 
prummen von aigem feur und nichts barvon komen. ber pfleger.bafelbs ift 20 
gewefen ver Adeltzhauſerb. 

Item in der wochen ift die mül hie bei der Hauptftatt ausgemacht 
worden. | 

Item am fontag vor omnium sanctorum ift zü Venedig ain herkog 
erwelt worben, haißt Pascual Dtalepiro®, und ver alt hertzog abgefett, 25 


2. ward: waß De. “daB fehlt We. 6. Item—gewefen: Deß jard warren 3 gefellen 

Wu. 9. Köfihinger De. vor: da W. *als—fleet' fehlt w. 10. Rödlin We. 

Necklin Dd. 11. *und alfo toten (alfo tod Da) ward im das haubt (der kopf Dd) abgefchla- 

gen’ alle außer M. 18. Meringen M.Da. band faft ſchuld Wir. Hand faft 

die ſchuld DQ. 21. Adelöhaufer Dd. 22. in der wochen: de jard We. 4. Baftuat 

mali pero Wu. Paftoall malle pyro Dad. tiſt abgef. worden’ alle außer M. 

1. Ausführlich Zint 216, 9 ff. l. ce. A 

2. Bol. Hint 215, 13. Her erzählt 6. Pasquale Malipiero. Der um 
PA die orgänge, welche bie im vor⸗ Venedig hocpverbienke, volksbeliebte Doge 

bergebenben Abſatz berichteten Folgen Franz Foscari, ber einer gegneriihen - 

fü Bram. Partei weichen mußte. Er war Doge ge 


erzu Gaſſer ©. 1624. een von 1423—1457. Am 25. Oct. 

4. Vgl. hierzu die Rathsdecrete Bd. dieſes Jahres wurde er abgefetst und ver- 

IV S. 142a. Die Irrung wurde am ließ ven Palo Am 31. —* wurde der 

8. Aug. 1457 beigelegt. S. Gaſſer neue Doge gewä it am Du e age baranf ftarb 

. 162 der alte. Leo Sehr ausf —* 

5. Georg der —— als Pfleger han deln über ihn v de duchi di Vene- 
von Meringen aufgeführt bei Geiß zia’ bei Muratori Bd. XXU ©. 966 ff. 


1457. 127 


Francisco Fuscari, und in fein haus gefüert worben und ift am vierten 
tag tarnach geftorben. und bat 34 jar geregiert. 


Item an ber mitwochen vor Katherine ift fünig Laslaw von Behem 23. Ro. 
zu Prag tod!, und man fagt, die Behem habent im vergeben?. ver ift 19 
sjar alt gewefen, und was im bes künigs tochter von Frandreich vermebelt, 
und vil Unger, Behem und Teutſch nach ber praut geritten, und under- 
wegen, als man im bie fünigin pracht [9®] wolt haben gen Prag, da hoch⸗ 
zeit zu haben, ift er tob und bes ieder menigclich fer erfchroden umb das 
evleft plüt, denn man jagt, das er gar frum und wigig wäre. er ift ain 
ie hertzog von Ofterreich gewefen, fein vater ift romifcher fünig Albrecht ge- 
weſen, fein nrüter ift Taifer Sigmunds tochter gewefen. 
Am mäntag vor fant Thomas zwelfbotten tag gab man bie zu Augs« 19. Dee. 
purg anf dem faltftadel ievem armen mentjchen 4 vn. unb waren dero, 
fo das almufen einnamen, 4 taufent und 2 Hundert mentjchen. 


15 Item des jars zügen gar vil Inabent vom Rein, ie zwai oder breu- C 327. 5 
hundert an ainem haufen, mit ainem paner in Srandreich bis an das mer 
zů ainem Tlofter, haißt gen fant Michael5, und zügen daun wiber haim. 
und wann fie vater und müter nit wolten ziehen laflen, bo fturben fie ba- 
haim. und waren Inaben bei fiben jaren bis in fechzehen. man jagt groß 
20 wunderzaichen von inen. . 
Item des jard wurden die teutſchen herren gank von Preufjen ver- C 377, 6 
triben von irem aigem lantvolck, und warb das floß Marienpurg dem fünig 


1. Sranpiio Fuſchary W. Fuſchgori w. Fuſtori Dad. if’ fehlt M. 2. ‘und am 4. tag 
darnach ift er tod’ alle außer A. 3. an mitwochen M. ‘am mitwuch' die übrigen. 7. pracht — 
haben: bracht ſolt fein worden gen Prag zii der hochzeit W (in ww fehlt ‘gen P. z. d. hochzeit'). 
da—haben: die hochzeit Dd. 8. und fein ieder mencklichß erfchroden W. und fein menigklichs 
erſchrocken w. und ift fein ieder mencklych fer erfär. Dd. 9. edel Wer. edliſch Dad. wäre: 


{RR geweien Wu. 10. er iſt — Albrecht gew. : fein vatter was ain herkog v. D. und röm. f. 
Albrecht We. 12, zwelfb. fehlt Wo. 14. und waren die dad alm. Dd. und die 
dad alm. einn., der warend Was. 16. "und zägen in Franckt. alle außer M. 17. gen: 
za Dd. fehlt Wo. 18. ir vatter We. 19. von fiben jaren bis in das fechzechneft (bis in 
das 16. w) Wu. 20. wunder zů zaihen MD (in D ‘u’ fpäter außgeftrichen). 22. aigem: 
ganyen Dd. iren augen landtvogt W. Mariaburg Wu. 


1. Das Datum ift ri Hg; bo ſtand Könige. 
Ladislaus, geb. am 22. Febr. 1440 erſt 3. Mulich hatoben 8.125, 16 von dem 
im 18. Lebensjahre. Durchzug der nach Frankreich zur Braut- 
2. Bol. die Jahrb. des 15. Jahrhdts. werbun gefäitten Botſchaft geiprochen. 
in St..Chron. X, 229,2. S. über die 4. FR die Speierer Chron. L c. 
Bergiftungsgerlichte pie bei Szalay III, 41Ya. 
198 engel; Litteratur und bie betr. Aum. 5. St. Michael im Dep. der Manche 
zu ber bei Mülich BL. 80b fiehenben aus- im der Normandie. 
führlicderen Stelle über den Tod bes 


25, Ian. 


2. Febr. 


128 


V. Ehronit des Hector Mülich. 


von Poland eingeantwort. das beſchach von grofier hoffart wegen der teut- 
ſchen herren, die fie triben mit iren aigen leuten! ꝛc. 

[so®] Ladislaus Dei gracia Hungarie, Bohemie, Dalmacie, Croacie, 
Ravie, Servie, Lodomerie, Gallacie, Cumanie, Bulgarieque Tex. 
Austrie, Lutzenpurgensis, Stirie, Karinthie dux; Moravie et5 


Lusacie marchio etc. 


Georgius archiepiscopus Colocensis ac cancellarius regis 


Ungarie. 


Udalricus Nüssdorffer electus Pataviensis cancellarius sere- 


nissimi principis regis Ungarie. 


Nach Erifti gepurt 1458 zu fant Pauls körtag bat ber Hirig bifchof 
Peter und cardinal hertzog Albrechten von Ofterreich bie ftat Güntzburg 
ablauft umb fechs taufent guldin?; und was ber gaiftlichen ift, die ge- 


börent in die lantvogtei zu Burgam 3. 


Item an dem Hailigen liechtmeßtag ift hie gewefen bie botfchaft, bie ı5 
künig Laslaus praut [so?] von Frandreich gepracht folt haben“: ber bifchof 
von Paſſaws, ain erkbifchof von Coloſch aus Ungarn und vil landsherrn 


aus Ofterreich und Merchern. 


Item fie find gekomen in des künigs ftat, haißt Tors?, und als fie 


1. hochfart W. 
tern vil mutwillen anlegten'. 
bederätag D. beferung tag d. 


1. Vgl. die Speierer Chron. L c. 
418b. Krieg des Man Ordens gegen 
Die verbünbeten preußifchen Stäbte und 
gegen Polen. Der Orben batte ben ge 
worbenen Söldnern, denen er den Sold 
ſchuldete, eine Anzahl Burgen und Städte 
verpfänden müſſen, die in der Folge von 
dieſen veräußert wurden; barıımter auch 
die Martenburg. Dieſe wurbe von ben 
Söldnern am 15. Aug. 1456 an Polen 
verfauft, am 6. Juni 1457 mußte Ahr von 
dem Hocmeifter Ludwig von Erlichs⸗ 
hauſen verlaſſen werden, am 7. Juni 
nahm fie der neue Herr, Kaſimir IV., in 
Bells, allerdings nur auf kurze Zeit. 
Boigt, Geſch. Preußens VIII, 533 ff. 

2. Der Verlauf von Günzburg an 
Biſchof Peter von Augsburg und fein 
Hohftift wurde am 13. Ian. 1458 zu 
Junsbruck abgejchloffen ; inbegriffen war 
bie Bogtei über Klofter Epelftetten famt 
Zubehör, ſowie Die Befreiung aller in 
der Markgrafihaft Burgau gelegener 


2. Der Schreiber von so hat noch Hinzugefügt: "und Iren des landvolcks doöch⸗ 

3. Die folgenden Titel nur in M. 
‚13. aberfauft Dad. 
berog Albrechten von Ofterreich die ftatt Ginßburg um 6000 gi. Wi. 


11. ker ßtag W 
berkog—guldin: an ſich pfendet dem 
19. Dorf Dad. 


Guter ver Augsburgiſchen Kirche (biſchöf⸗ 
licher, hochſtiftlicher, der Klöſter in ber 
Stadt, ferner der Klöfter Ottobeuren und 
Jutenbeg vom Burgauiſchen Landge⸗ 
richte. Die Kaufſumme betrug 6200 
Ouiben. Brunner im 31. Jahresber. 
6 


ff. 
3. ©. hiezu auch Brunner. c. ©. 
66 Aum. 
4. Rücklehr der gu Abholung ber 
Braut des Königs Ladislaus abgeorb- 
neten Geſandtſchaft, von beren Durch— 
reife durch Augsburg nach Frankreich (T. 
oben ©. 125, 16) Die Reve war. 

5. Ulrich von Rußborl 

6. Stephan Barbai. BR. des Jahres 
DI. 44a: tt. 13% 148 für ſchenkwin 
und tragerlon dem biſchoff von Warbin. 
— 1.68% 178 für ſchenkwin und ze 
tragen dem bifhoff von Baſſow umb 
vifh. Dominica Agate’ (5. Febr.). 

7. Tours, wo der franzöfifche Hof fich 
damals aufbielt. 


1458, 129 
ba gelegen find 12 tag, da tft in botichaft fomen, wie ir herr der künigk 
tob ſei!. doch haund fie dennocht bie clainet der jungen Tünigin gegeben, 
bie ir künig Laslaw gefchidt bett; darnach Hat ir geben ver bifchof von 
Pafſaw von des lands von Ögſterreichs wegen ain halsband, bei fünf. 

stanfent gulbin wert; die Behem ain ring mit ainem biamant; auch fonil 
werb, und barbei auch ain Halsband; bie von Unger vier grawe pferd, 
mit gulbin tüechern verbedt, und ain gang Elaibung von gold. und auf 
ben vier landen? bat iegliche potjchaft ire clainat ver jungen künigin felb 
in ir hand gepracht und fagten, das bie jung fünigin und praut faft weinet, 
soda8 fie in nit wol gedanden mecht. 

Da hat der künig von Brandreich feinen tochterman ben künigk 
Laslaw fo Herrlich und Töftlich befungen, das darvon vil zü fchreiben wär. 
er bet vie botfchaft aus den herbergen glöft und ven vier herren gefchendkt, 
iegelichem in ſonderhait, zwo filberin Kanten, da in aine gat acht maß 

ısweins, auf hohen füeſſen, und [sı?] ain guldin fcheuren, ift fünfhundert 
eoron fwär, und darinn fünfhunbert cron an gold par, tegelichem 
herren. und ber botjchaft was aller vierhundert und fünfunbvierkigk 
pferd. und warb ber künig von Franckreich da Trand und waren alle 
Frantzoſen fo laidig, das nit davon zu fohreiben, dann er ainen beſondern 

20 troft und liebin zu im bett. und wär bie hochzeit für fich gangen und ber 
fimig nit geftorben, jo wären unausfprechenlich groß vold und fürften 
und herren gen Prag bar kommen. das forchten bie Huffen, fie wurden 
dadurch vertriben, darumb warb ime von in vergeben, vom Gerfid von 
Bopiprat? und vom Roggenzaun *. 


3. Vie ir der gemachel fing Laslaw' alle außer M. 5. diemant Dd. 6. der von Ungern 
botſchaft Wu. 8. ‘hat! fehlt MDa. 9. ire clainat —gepracht: ir gab ſelbß int (inn die sw) 
band geben Wir. 10. danden Wer. mecht: fund Dd. 12. bat beſungen: ließ be» 
fingen We. 14. darein in aine gatt Wi. darin gaut in aine Dd. 16. bei 500 gl. 
ſchwer oder ron We. bar an geld Wu. 19. das fil darvon zü fchreiben wär Wir. 
das nit vil darvon zů fehreiben iſt Dd. 20. liebin: luby W. lieben Dd. zü in Wi. 
wär: wo M. wenn (mit nadjfolg. 'wer‘) Dd. für fi) g. wer zuͤ Prag Dd. 21. und d. f. 
nit tod wer Dd. daß der fing Radlam nit tod wär We. 22. wären —kommen: *da3 fomen 
wären’ alle außer M. dad: darumb’ alle außer M. 24. Podenbrott Dd, Rogen⸗ 
zan' alle außer MM. 


1. Die Botſchaft traf am 8. Dec. in 
Tours ein, wohin die Nagrigt von La⸗ 
bielaus Tobe erft am Weihnachtstage 
gelangte. S. St.⸗Chron. XR, 230 Anm. 1. 

Als viertes Land ift Mähren zu 
verfe ben 

2. Grit Pobiebrad. 

Joh. Rokyzana, von den Huffiten 
zum ob 0 of von Prag erhoben. Ueber 
die bezliglich des ſchnellen Todes Ladis⸗ 


j Erädtehronifen XIII. 


laus’ umlaufenden Bergiftungsgerichte 

1 Baladı, Zeugenverhdr a ben Tod 
—* reg abielang in ben Abb. der böhm. 
gie ih. d. Wiſſenſch. V. Folge, 9. Bd. 

©. 20 u. jr unb Voigt, bift. Zeitichr. 
V,418ff.; ogl. auch die Speterer Chron. 
l. c. 4208, welche eine Bergiftungsge- 
ſchichte mit Angabe vieler Einzelheiten 
erzählt. Auch Frank 99 fpricht von Ber- 
siftung. 

9 


2. Febr. 


130 


7 
V. Chronik des Hector Mälich. 


Item man fagt, das in der vaften der lantgraf von Heſſen! mit 
ainem frommen abt hab wöllen ain clofter reformiern, da babent bie 
münich deſſelben cloſters dem lantgrafen und abt vergeben und getöbt in 


feinem aigen land. 


Zu lichtmeß ift zů Ungern zuͤ künig erwelt worben des Hunigenifchs 5 
fun, beißt Mathias 2, und was künig Laslaus gefangner gewejen und bett 


feinem brüber ven kopf laſſen abflagen zü Ofen. 


und ift nit edel, 


fein vater was aus der Walachey pürtig, und kaiſer Sigmund macht 


in ebel3. 


19. Sehr. [gb] Item am weiſſen fontag warb Gerfid von Podiprat künig in Behem 10 
1. Mai und an fant Philip und Jacobs tag gekrönt, und er machet fich felbs mit 
gewalt zü künig und gab fein tochter bem Fünig in Ungernt, dem Mathia 
be Hubina, zü der ee und was ſchuldig an künig Laslaus tod. und das ift 
ain ſchand aller teutfchen fürften, das fte ſollichs geftatten. 

Item am aftermäntag vor mittervaften bat man hie ettlihen leuten 15 
in der peidht das facrament verpotten darumb, das fie nit zehenden gebent 
als von obs in gärten und engern und vom vich, und ander Hein zehent. 


C 327, 12 
7. Maärz 


1. mit: und Dd. fehlt A. 
dem landgrafen Wi. 


geweflen Wu. 10. Podenbrott Dad. 


2. das in—reformiren: daB in d. f. ain fandg. von H. hab 
wellen ain clofter in feim land reformieren We. 
5. Hunigſchen W. Hunegiſchen w. 


4, und getödt—land : den der apt hielg mit 
6. gefanngen MM. 7. ebei 


zů fing Dd. 11. Item—gefrönt: De jard 


am w. f. ward geſchickt (offenbar aus Gerſick entflanden!) zuͤm king in Bechem gen Boti- 


gratt (zum Potibrat w), der ward an |. Ph. u. 3. tag gekrönt We. 
13. Mathias de Hudua Dd. den Mathiad zü der e de Hunida Wu. 
geftatten: geftant D (darüber: *geftat habent', fo au in d). geftatet hand 


mit gewallt We. 
14. allen Wow. 
Wu. 15. “mitfaften’ alle außer M. 
17. andere clainen zechet W. zechetten Dd. 


1. Landgraf Ludwig, der Friebfertige 
(1413—1458); er fol ein von der Ueber. 
lieferung nicht genanntes Klofter, deſſen 
Relbrmirung er mit dem Abte deffelben 
befchlofien, befucht haben und nach einer 
dort eingenommenen Mahlzeit nebft dem 
Abte plöglih an Vergiftung geftorben 
jein. Rommel, Gefch. von Heſſen II, 
343 mit Anm. 42 unb 43. 

2. Matthias Corvinus, der Sohn bes 
am 11.Aug.1456 verfiorbenen Johannes 
Sunpab. Die Wahl des Matthias zum 

önig von Ungarn fand flatt am 24. Jan. 
1458. Sein . Bruber Ladislaus, ber 
Mörder des Grafen Ulrich von Cilly (f. 
oben ©.129,4), war enthauptet, Matthias 
gefangen genommen worben. 

3. W. Schmidt, Die Stammburg ber 
Hunyadi in Siebenblirgen, Hermann⸗ 


ftabt 1865, weift die Rumäniſche Abkunft 


12. 3A ainem fing 


16. zechet geben W. zechetten gaben Dd. 


Johanns nad. Er war der Sohn eines 
Walachen Namens Woyk, ber in ben 
Dienften 8. Sigmunbe bie Ritterwürbe 
und tm Sabre 1409 die Burg Hunyab 
im fübweftlichen Stebenbürgen erhalten 
hatte. Johann, der ſich nach biefer Burg 
nannte, war bereit8 unter 8. Albrecht für 
feine Berbienfte in Kriegen gegen bie 
Böhmen und Türken mit weiteren Gü- 
tern beſchenkt und zum Ban von Severin 
ernannt worben. Unter König Ladislaus 
erlangte er Dazu neue Würden und Be 
ngungen und wurde fchlieklid zum 
oberften Hauptmann und zum Berweier 
der tenigtichen Einkünfte ernanut, im 
welcher Stellung er bie thatfächliche Ver⸗ 
waltung Ungarns in Händen hatte. 

4. —* rad wurde zum König F 
wählt am 2. März 1458 und am 7. Mai 
gefrönt. Seine Tochter Kunigunde 


5 


10 


1% 


1458. 131 
alfo bat em raut allen zünften verkündt, das niemant keinen zehenven 
geben fol, weber Hain noch groß, er komm dann zü ainem burgermaifter 
und fag im bas; und ob iemant in ber beicht darumb angelangt wurb, ber 
fol e8 ainem burgermaifter kunt thun und fagen. das beftat alfo!. 

Item anunfer frawen tagannuntiacionis in ber faften iftabt Melchior 2. Mau 
von Stainhaim zů fant Ülrich geweicht und beftät und abt Johannes Hohen⸗ 
ftainer abgejett worben von fchöner frawen wegen; und hett doch das 
clofter gepefjert wol umb 19 taufent gulden?. 

Item graf Ülrich von Öttingen hat zwai jar münten laffen und ſovil 
ſchwartzer pfennig gemacht, das fie am oftertag hie verpotten [s2*] wurden 2. Apriı 
und das man nur alte pahrifche münt hie nemen folt unb ber Öttinger 
fünf pfenning für vier alt pfenning Augspurger, Münicher oder Lands⸗ 
büter. und galt der gulden reinifch 24 groß und ward von ftundan 30 groß 
für ain gulden geben, ie acht dn. für ain groß?. 

Stem am mäntag zü nacht hie an fant Ülrichs kirchweihin * ift die. Jun 
berzogin von Münichen, aine von Braunfwengt5, des nachts vom land 


4, und das Wu. 
fehlt M. 


6. Stainhain MW. 
11. ‘und’ nur in M. 


beftetgot W. beftättiget «ws. 10. "wurden’ 
14. Unter dem Jahre 1458 enthält die Handſchrift w 


auf ©. 116@ den Abſah: ‘Inn diefem 1458 jar iſt ain allt pfund pfenning oder ain groß pfund 
pienning geweſen 20 f&illing, ye ain ſchilling für 12 dn. Augdpurger werung, datur ich bei 


unnfer zeiten fl. 1 dn. 30 gemellter werung'. 


wurbe am 9. Kebr. 1458 mit Matthias 

Corvinus verlobt; vgl. die Speierer 

Ehren. 1 e.420b; |. Balady IV, 2 S. 30 
w 


1. Diefer Beſchluß wurde gefaßt „uff 
mitwochen nad) oeuli” (8. März). Raths⸗ 
decrete Bb. V, ©. 35b. Der Iette Abſatz 
befielben lautet: Darzũ ift erkennet, wer 
barüber dem zehenden geyt, der et zehen 
jar one alle genad uf der ſtatt ſein'. 

2. Johaun IV. Hohenſieiner refignirte 
am 13. März, worauf am 18. März Mel⸗ 
dior von Stammheim gewählt wurde. 
”gl. instrumentum electionis Mel- 
ehıoris de Stamham Abbatis anno 
1458 in Mon. Boic. XXI %r. 232; 
Frank 100; Wittwer 207, 212. BR. 1458 
81.458: ‘it.9 minus Ad. dem newen 
abt von fant Ulrich geichentt für win und 
viſch. Dominica pasce (2. April). Selt- 
ſam contraftiren bie bei Braun, Geſch. v. 
St. Ulrich S. 289 angegebenen otive 
ber Reſignirung des Abtes mit der Notiz 
Muͤlichs. Sat Mülich in dieſem Punkte 
Hohenſteiner vielleicht mit deſſen Vor⸗ 
gänger, dem aurüchigen Heinrich VII. 


15. als bie zů ſ. U. kirchw. iſt' alle außer M. 


Heutter verwechſelt? S. über ben letzteren 


Braun 1. c. 284 ff. 

3. Sal int 222, 14 und 111,13 mit 
Beil. ‚426,4 ff. Bei Rem BI. 
404» findet ſich folgender hieher gebören- 
der Abſatz: ‘Anno domini 1458 des jarf 
ba hatt man bie zü Augfpurg dannocht 
noch umb die allten ober grofen pfund 
piennig gelaft, bie bie gangen ſend; dann 
ich find in ainer alten fhrtften, das mein 
vatter Sigmund Räm feltg in diſer iar- 
zal ain jartag kaft hatt von dem capittel 
zu unfer frauen für feinen vatter Bar- 
iholme Rämen und fein mütter feltg, ven 
man alle jar began fol mit der herren Tor; 
ber jartag tft kaft worden umb 38 pfund 
und 15 ſchilling Augfpurge werung, be 
12 pfennig fir ain ſchilling und 20 
ſchilling für 1 pfund zü rechnen.’ 

4. Es ſcheint Die Nacht vor St. Ulrichs⸗ 
tag gemeint zu fein; dieſer flel im Jahre 
1458 auf einen Dienftag. 

5. Anna, eine Tochter des Herzogs 
Erich von ewig, die Gemahlin 
Herzog Albrechts III. 


9* 





€ 327, 15 


11. Mai 


14. Suni 


132 


V. Chronik des Hector Mülich. 


haimlich ziehen wöllen und hett mit ir genommen wol hundert taufent 
guldin wert von Heinat und gelt. aljo ergraif fie ir fun berkog Hanns 1, 
fürt fie wider ins floß und ließ ir ba huͤten. 

Item vierzehn tag des monats aprilis ift hie aus den eifen entrumen 
Gilg Ridler, des Hanns Bachen Rivlers fun 2, er bett ain zu Hausftetten s 
im wirtshaus gendt, das er im geben müßt viertzigk guldin, der bett im fein 
tochter hinweg gefürt. er hett auch feiner leiplichen tochter jelb ven magtum 
genommen und täglich& bei ir gefchlaffen und ander ding mer gethaun. 
aber groß pet geſchach für ihn von herkogen, marggraven und anberen 
heren ; man maint aber, man bett in dannocht getöbt. 

Item am auffarttag was hie ber bifchof von Trier, ain marggraf 
von Baden, zwen tag, bei 26 jarn alt?. man jchandt im ainen ver⸗ 
gulten pecher, was 80 guldin wert, auch viſch und wein. 

[s2°] Des jars Haben fich die von Genaw an ben künig von Franckreich 


ergeben 4. 


Item die von Augspurg haben iver veint 6 mann zii Ingelftat in 
pändnus pracht, darumb jchrib Herkog Ludwig an die von Ingelftat, den 
von Augspurg wider ire veind furberlich recht ergeen zů laffen. und an 
fant Veits abent ward ain recht und der Klinckhamers, unfer veind, mit feinen 


1. darvon wellen ziehen Dd. wellen vom fand heimlich haim ziehen Wo. 
7. “jelb’ nur in M. 

bie fil Teut (fil leur fehlt ee) man het in haimlich (hemlih M) getöb We. 
12. und was bey 16 j. alt W. und was bei 26j. alt 


Hainat MDd. 4. tag bed april Wu. 
ain marg. W. und ift ain m. Md. 

Dad. und man hatt im gefchendt Da. 
gende Abfap fehlt w. 


14. band fi die Benuer geben an Ting W. 


2. von—gelt: 
10. man fermaint aber 
11. und waß 


Diefer und der fol⸗ 
18. da—hat b. L. 


13. au: und WDd, 


dennen von I. (gen. Ing. DE) geſchriben, das fy ain fuderlich redht dennen von Augsp. zuͤ iren 


feinden lauſend gan’ alle außer M. 
W und jo aud an den folgenden Stellen. 


1. Ihr ältefter Sohn Johann IV. 
Demnach hätte Die Herzogin, welche mit 
ihrem Panne in ehelichem Zwiſte Iebte 
und bei der Landesbevölkerung unbeliebt 
war, ben Sutverfug, den Riezler III, 
257 als nicht zur Ausführung gelangt 
anntınmt, doch verfuccht. 

2. Frank 101. Der Eifenmeifter Ra» 
phael Ridler wurde deshalb “uff ſampstag 
vor misericordia dom.’ (15. April) an= 
gewieſen ‘uß dem yſen om verziehen ze 
ziehn und bez amtz müſſig ze jein und 
alle ftüffel von hannd zegeben zů ben 
yſen, umb daz er Giligen Ridler mit den 
uſſern türen nut baß fürfeher hätt, daz er 
alfo nit ledig worben wer.’ Rathsdecrete 
Bd. V, BI. 376. 

3. Johann II., Sohn des Markgrafen 


19. Klind$hamer Dd. Klingdhamer W. Klingdhaimer 


Jakob I. von Baden (1431—53) unb 
Bruber des Markgrafen Karl I. (1453 — 
1475), wurbe 1456 zum Erzbiſchof von 
Trier gewählt. 1439 geboren, war er jeßt 
erft 19 Sabre alt. BR. 1458 BI. 456: ‘it. 
16 & 12 8. für win und viſch dem ertz⸗ 
bifchof von Trier gefchenft, von der ſtatt 
vergulten ſchuir by 80 guldin wert ge 
ſchenkt. Dominica exaudi'. (14. Mat.) 
4. Genua ftellte ſich damals freiwillig 
unter bie Herrfchaft Karls VII., des Kö- 
nigs von Frankreich. Am 11. Mai 1458 
nehm der als Statthalter defielben nach 
Genua gefandte Herzog Johann von 
Sothringen die Stadt für Frankreich in 
i 


ß. 
5. ©. über die Perfon Klinckhamers 
Zint 194, 20 mit Aum. 3, 


10 


15 


1458, 133 


bienern fürgefürt. ba clagten bie von Augspurg als von ber ganken ftat, 
arm und reich, wie er fie gröblich beraupt bett. do warb zü recht geiprochen: 
möchten die von Augspurg felb fibent fchweren, fo folt in gefchehen, wie 
recht wer. alfo ftünden 7 mann von Augspurg für und wolten fchweren. 
zdo fprachen fie, fie hetten von der ganken ftat wegen clagt unb wären all 
als ein man, fie jolten 6 mann von andern ftetten haben. und wurben 
des tags ledig, wann das recht weret bis nacht. darnach warb von hertzog 
Ludwigen geichaft, bie wider für recht zü ftellen, doch bat er die von Augs⸗ 
purg, das fie im ven Klindhamer ergeben. ber warb im ergeben und bie 
andern fünf wider für recht gefärt an fant Auguftins tag. bo fprachen bie 3- Aus. 
von Ingelftat, die von Augspurg beiten vor gefprochen, fie wären [ss°] in 
ainer fchuld, und wie ainem geſchech, aljo geichech dem andern; jo wäre 
ber Kinckhamer ledig, fo folten die andern auch ledig fein. und koſtet bie 
ftat bis daher mer dann zwai taufent gulbin, und groß fmachait warb ba 
ıs uns erzaigt, dann bie von Binnen das recht fürten (waren Ludwig Vögelin, 
Pauls Rauch, Hainrihd Sweygklin, Hainrich ftatfchreiber, Wilhelm 
Gremlinger und Gedrig Ott ver ſtatvogt hie! und folbner, die mit waren) 
müßten vändnus geloben hertzog Ludwigen und find noch fein gefangen?. 
Item der Klindhamer was ettwan füloner hie geweſen? und bett 
20 Ülrichen Nörblingers tochter zü ber ee unb warb hie gefangen und befchach 
im ımrecht, barumb warb er unfer veind und tätt uns groffen fchaben. 
Item des letften tags des monats junii gewunnen ber von Wirten- 
perg und marggraf von Brandenburg das floß Bamgarten wiber und zer 
prachen das 4. 
2 Item an fant uͤlrichs abent ward ain müng bie aufgeivorfen, 21 groß 3. Iuti 
für 1 gulpin und 8 dn. für ain groß, und folten nur Augspurger pfenning 
werung fein. darnach warb alle jwarge münt hie verpotten, das machet 


2. von d. 9. flat und reich (reich? d) wegen Dd. 3. 'in’ fehlt Dad, 6. do ſprachend die 
widertail We. 6. und die von Augsp. all werrend nun jalß ain man zü achten We. 
7. und wurden die gefangen die tagd (tag W) ledig, und woeret dad recht bid naht Wo. 8. ;ü 
recht Ww. 9. dody bat herkog 2., dad man im den K. ergebe Wio. to ward der AI. 
dem herkogen ergeben We; 'der—eracben' fehlt Da. 10. fünf’ fehlt Wir. Augufteine 
M. 11. vor: Formald' alle außer M. fy werrend al Wu. 15. dann: und M. 
Begelin D. Fegelin d. 16. Schweiglen Da. Schweigle W. Schweigkle vw. 17. Jorg' 
alle außer M. 18. ‘und find n. f. gef.’ fehlt w. 20, geſchach We. 23. Bam⸗ 
garten’ nur Da (Rüde in W). 21. Diefer und die folgenden 5 Heinen Abfähe fehlen in w. 
25. ain müng: in A urfprünglidh : ainem mund. 26. ‘nur’ fehlt W. 27. fein’ fehlt Da. 


1. Diefe werden, mit Ausnahme nannten (S.118 Anm.2)Diebbartsfirchen. 
Wilhelm Gremlingers, aud von Zint 2. Bgl. Zint 225, 15 und 226, 10. 
226, 12 genannt. Heinrich, ber Stadt: Den weiteren Verlauf der Sache f. unten. 
ichreiber, tft Heinrich Erlbach; Georg Ott, 3. ©. oben ©. 132 Anm. 5. 
jeıt 1457 ber Nachfolger des oben ©e 4. ©. oben ©. 115, 16. 


131 V. Chronik des Hector Mülich. 





16. Det. (ggb] groß murblen under ven Bayren. und zu fant Gallen tag wurben 
erlaupt Müncher und Lanbshüter pfenning ze nemen mit ben Augspurgern: 
alfo wurben gegeben 24 groß für 1 guldin; vie mard hielt 6 lot und 36 pn. 
an ain lot. 

Item am fechiten tag des monets augusti ift babft Calixtus ber britt s 
zu Nom tod?. 

Der künig Alfonfus von Arrogoni ift auch tod zu Napels. 

Item marggraf Bernhart von Babaw ift auch tod in frembben 
landen *. 

Item am 22. tag bes monets augusti ift zü babft erwelt worben 10 
Enens Silvius, der bifchof von der Hobenfin, lang des kaiſers cantzler 
gewefen und bei im zu ber Newenftat gewonet und burch feiner pet zů 
ainem carbinal gemacht, ain güter poet, und ift gehaifjen worden Pius 
secundus s. 

Item am 28. tag bes monats augusti hat Hanns Riftler®, der flat ıs 
find und unfer veind, einen jungen burger von binnen erjchoffen bei 
Praunaw, hieß Enbris Rüdolf, und in ſchantlich wider recht ver- 
dächtlich ermörbt. 

Item an fant Margrethen tag ift die capell [s4*] vor Sträfinger thor 
bei dem ftehenhaus in fant Sebaftians eren ze pawen angefangen 20 
worden?. 


C 327,21 


C 327, 24 
13. Juli 


‘ 


1. ain groß gemurbel W. myrbell D. mirbel d. ‘tag’ fehlt M. 3. 4 dn. D (darüber 
undeutlich *gro8’ ; daraus bat d gemacht: 24 dn. grob‘). mardt W. 6. zum M. 
7. son Ar.’ fehlt Dd. 9. Dep jars farb m. B. v. P. in fremden landen W. 11. Sylf⸗ 
nuß Dd. was ain bifhof Wr. und ift des faiferd Da. und ift laifer Sigmunds We. 
13. und durch feine bett ward er zů ainem card. gemacht We. und was ain güter port We. 
16. der der flat find waß und unfer feind warb We. 18. ermört wider recht und fer 

dadytlich, den er band in an ain paum und ſchoß z& im wie zü ainem zil. Wu; «0 fährt noch 
weiter fort: ‘alfo warb im, dem Kiftler, hernach der Half abgefähnitten von ainem pfaffen, flat clär- 
lich im 1461 jar findt man fein endt' (ſ. BI. 1066). 21. Der Abſaß lautet in W (m): Dep 
jars an fant Mangen tag (j. den Anfang des folgenden Abfahes) ift die kapel vor Jacobes tor 
angefangen bey dem fiechhauß in fant Sebaſtians er. 


1. Zint 223, 28; Frank 100. 101. und die Speirer Chronik 1. c. 422b. 


2. Das Datum ift richtig. Vgl. Die 
Speirer Chronik]. c. 422b. 

3. Alfons V. von Aragonien und 
Neapel ftarb am 27. Juni 1458. Bol. 
die Sahrb. des 15. Jahrh. in St.-Chron. 
X, 8; die Speirer Chron. 440b. 

4, Bernbarb II., der Bruder des 
Markgrafen Karl, verzichtete auf Die Re⸗ 

ierung und flarb zu Moncalteri bei 

urin am 12. Juli. 1458; 1469 murbe 
er vom Bapft Sirius IV. —F eſprochen. 
S. auch die Fortſetzung von nigshoſen 
in Mone, QuellenSammlung I, 257a 


5. Aeneas Syloius, fett 1442 Kanzler 
Friedrichs, feit 1450 Bifchof von Siena, 
jeit 1455 Carbinal, wurde zum Papfle 
erwählt am 19. Auguft 1458, gekrönt am 
3. Sept. des Jahres. Do die Speirer 
Chronik l. c. 422b. ©. über ihn Voigt, 
Ener Silvio III Bd. 

6. Suefübelie an 217, 22 fi. 
Ueber die Perſönlichleit Kiftlers f. 1. c. 
216 Anm. 1. ®gl. au 1. cc. 215, 13. 

7. Bei Peutiger ſteht bei dieſer Notiz, 
von fpäterer Hand an deu Rand geſchrie⸗ 
ben: ‘1545 wiber abgebrochen.’ 











1458. 135 
Item zü fant Diangen tag ift das filberin creug zu fant Mauricien 6. Sert. 
auf die cantel gemacht worben und hat 9 mard filbers 1. 
Stem auf Bartholomei haben die von Coſtnitz ain abentenr mit. Aus. 
ſchieſſen gehabt, und die unfern bafelb& gewinnen ain roß und ain ochſen, 
sauch ainen plat mit gefpil, darbei find bie Sweytzer gewefen, vie haben 
ainander umb ainen blaphart mit fünften gefchlagen, alfo haben bie von 
Coftnig frid under in gemacht. darnach in 14 tagen find 4 taufent 
Sweytzer für bie ftat Coftnit gezogen, und haben in bie von Coſtnitz 
5 taufent guldin geben, das fie wider haim ziehen; das ift gefchehen 2. 
10 Item darnach vor fant Michels tag haben die Sweytzer Rapperſchweyl, 2. Sepi. 
die ftat, eingenommen, bie was herkog Sigmunbs von Ofterreich 3. 
Item bes jars bat der dürckiſch kaiſer eingenommen das land Morea, 
ift Triechifch, Tigt bei Modon und ftoßt an Venediger lan‘. 
Item zů fant Michels tag ift botfchaft her Tommen [sıP] von Venedig 2. Sept. 
ıssunb von Wien, das bie Unger breiffig taufend Türcken erichlagen haben 
bei Zaubenpurg®. 
tem zů fant Michels tag ift aine groffe famlung und rüften geweſen, 20. Sepi. 


2. mardt W. Diefer und der folgende Abfah fehlt w. 3. auf’ fehlt M. an fant Partol⸗ 
meus tag W. 4. gehabt mit armbroften W. 5. und die—gefpil: allfo hand die unferen 
ain roß und ain offen, darbey hatt man ouch ain play mit fpyll gehalten Dd. da band die 
von Augs. gewunen ain roß und ain ochfen, hat man ain plah mit fpil gebebt W. _ 5. dar 
bei —geweſen: und wafend die Echweiher auch da. 6. alfo haben: und M. 9. Die Hand» 
ſchrift w 114d fügt hiezu noch Folgendes: Darnach in 14 tagen feind die von Lucem für die flat 
Goftnig zogen, alfo gaben die von Eoftnig drei taufent gulbin, do was die [fach] gericht und zuͤgen 
wider haim. es bett fih alſo erhept: ain Gchwether het gefpillt und gab ainen fcholder, ain 
Berner blaphart, do fagt der ſcholderer: Ach will des lueplapharts nicht‘, da fehlueg der Schweiher 
den f&holderer mit der faufl ind maul, do ward ain aufruer, do warb niemandd wund dann ber 
armbrofter von Lußern. derfelb het es darnach dahaim clagt, daraus kam difer krieg. 10. Raps 
peröweil w. 12. Moren Dd; in W urfprünglich Mordea'. 13. Moden Dd. ‘und 
ſtoßt —land' in W wieder auögeftrichen, fehlt «ww. 15. 3000 W. 16. Dabenburg d. Der 
Abſaß fehlt w. 17. riften MDd. feblt Wie. 


1. Bei Khamm, Hier. Aug. II, 11 
unter 1459. 

2. Ausführlich in der Speirer Chron. 
L ce. 423a. ©. Dögelin I, 351; Tillier, 
Geſch. von Bern Il, 128. 

3. ©. über die Einnahme von Rap» 
perſchweil durch die von Conſtanz her 
vom "Plappartlrieg' heimkehrenden Urner, 
Shwyger und Unterwalbner Bögelin I, 


4. Zinkeiſen II, 193; ppelmeregen, 
Geſch. der Halbinfel Morea IL, 373. 

5. Als nad dem am 20. San. 1458 
erfolgten Tode bes ferbiichen Despoten 
Lazar unter den Brüdern besjelben, Gre⸗ 
gor und Stephan, Streitigkeiten wegen 


ber Nachfolge entftanben, wobei ber erftere 
bei dem Sultan Murab, ber letstere bei 
den Ungarn Stüße fuchte, ſandte Murad 
im Anfange des Sommers 1458 ein Heer 

Serbien, das außer anderen Feften 
and Golubab a. D. (Taubenburg: be» 
fegte. Ende Aug. kam ein ungarifches 
Herr, bei dem fich der König und der 
Cardinal Carvajal befanden, nah dem 
jüblihen Ungarn und brachte den nad) 
Syrmien vordringenden Türken nach ber 
Mitte des September eine empfindliche 
Nieberlage bei. S. die Dürftigen Quellen 
über biefe Vorgänge aufgef. bet Huber ILL, 
136 Anm. 1. . 





"136 V. Chronik des Hector Mülich. 
in bem ganken Bairland pot man halbem vol auf zu fein!. was bie 
jag, bie fürften wölten an die Behem ziehen und bes jungen künig Laslaus 
tod vechen; etlich fprachen, hertzog Ludwig von Landshuͤt wölt für bie 
reichsſtat Werd ziehen. wiewol etwa bie ftat Werb vom reich verfekt tft 
worben, boch macht fie ledig kaiſer Sigknund in dem concili zü Coftniß 2, ; 
und folt wiber des reichs ftat fein, des müßten all herrn von Bayren 
figlen, dann fie in verfett ift geweſen. und kaiſer Fridrich ber viert bett 
dahin zit pfleger gefett hern Hainrichen bes reichs marfchalf von Bappen- 
beim, der bett bie ftat Werb inn von bes faifers wegen. do er föllich 
fagen hort, kam er zů hertzog Lubwigen und fagt im, er hab gehört, er 10 
wölle für die ftat Werd zieben; unb haben im bie von Werb etwas getaun 
oder feien fie im etwas ſchuldig, fo wöll er ims zü recht ftellen für iren 
herren ben kaiſer oder für curfürften oder ander fürften, gaiftlich oder welt- 
(ih, kain aufgenommen, over für fein aigen rät, daſelbs inen das recht 
wol und wee tün [ss*] [3] laſſen unverwägert, und bas er fie aus ben ıs 
jorgen ließ. to fprach herkog Ludwig, er künd im ietzo Tain antwurt 
geben, das er pitt bis am morgen. bo fprach ber marſchalk, die antwurt 
wurd feinem armen vold zü lang, und ritt eilend haimlid, darvon und 
fam gen Werd. ba fehribent die von Werd her gen Augspurg umb 60 
mann püchlenfchügen. da fchieten in die von Augspurg 60 güter büchſen⸗ 20 
ichügen und zwo groß büchfen und brei zenten pulvers und ainen güten 

29. Sept. hüchfenmaifter barmit 3. bie kamen am freitag vor fant Francifcen tag gen 
Werd, und kamen vejjelben tags auch dar von Nürmberg 40 büchſen⸗ 


4. etwan Wu. 7. fie: 8’ alle außer M. 8. der M. 

10. 'ift er zü h. 2. kumen und hat zů im (‘U fehlt Da) gefagt’ alle außer M. 
laffen: und wol inen das recht wol oder we laufen thon Wir. da in das recht wol und we laun 
don Dad. 15. den! fehlt Wir. 21. da ſchickten —büchſenſchühen: die ſchickten in die von 
Augspurg Wu. “entner’ alle außer M. . 


9. Babenhaim Da. 
14. daſelbs — 


1. ©. über dieſe Vorgänge vorzugs⸗ 
weiſe Kluckhohn 79ff; Gemeiner III, 273ff; 
Würdinger IL, 4ff; Zink 218, 1ff. Es 
war dies bereits die zweite Rüftung in 
diefem Sahre; die erfle im Frühſommer. 
Zink 218, 1 u. Anm. 1, Krenner, Land⸗ 


Herzog ‚ubwig ber Bärtige, dem Die Stadt 
gehört hatte, die Pfanbverjchreibung, auf 
ie fich ber Belt derfelben gründete, zu⸗ 
rüdgeben, wobei auch beffen Sohn zur 
Berztätleiftung genöthigt wurbe; vgl. 
hierzu auch Zink 156, 10ff. Ueber eine 


tagsverhandlungen VII, 26. 

ie Angabe ‘in dem Concili zu 
Coſtnitz' ift irrig; denn erft im Jahre 1422 
gelang e8 ben Donaumörthern im Ein- 
verftändniß mit dem Kaiſer, fich wieder 
frei zu machen (f. die Urkunden bei 
Sort, Lechrain Nr. 115—118 unb bei 
Stodheim, Albrecht IV. von Bayern, 
Urkundenband Nr.lVa—d.);1434 mußte 


Aufforderung des Kaiſers am den Rath 
der Stadt Augsburg, über die rechtlichen 
Berhältniffe zwiſchen Bayern und Wörth 
zu berichten, umd bie Darauf erfolgte Ant: 
wort des Rathes |. Fugger 653. 

3. Zint 220, 10; Stodheim, Albrecht 
IV. ©. 35. Bgl. Riezler II, 383 Anm. 
2; Kiudpohn, Ludwig der Reihe ©. 91 
u. 365. 


1458, 137 


ihügen und mit in fünf zenten pulvers !. alfo famen bie von Werd zu- 
famen und ſchwuͤren, bie ftat zü retten und bei dem reich zů beleiben. un 
am fontag darnach beichidt ir bauptman, herr Hainrich marſchall, alle 1. oc. 
mann in Werd, ber waren 31/, Hundert mann purger da und fprach zü 
sin: welcher nit gern im ber ftat wölt beleiben oder welcher lieber herkog 
Ludwigs von Bayren wölt fein dann bes reichs, ber folt alle fein bab 
nemen und aus ber ftat ziehen on alle nachſteur. und ſchwuͤr ba ber 
marfchald, die ftat helfen retten und bei in zit bleiben lebendig und tod; 
besgleichen ſchwuͤren im bie von Werd auch, [ssP] die ftat zů vetten, als 
10 ferr im leib und leben Toftet 2. 
tem am mäntag vor fant Gallen tag, das was der neunt tag in 
october, do ließ hertzog Ludwig bie ftat berennen. und kamen vierhunbert 
pferd in das dorf gen Merbingen?, und des was bauptman herr Jörig ber 
Achaimer und herr Oswald Törringer, die fohriben ber gen Augspurg 
ıs ainem raut alfo iren freuntlichen grüß, und ob fie den iren Euchinflaifch 
noment und ob fie etwas weiter griffent, fo wolten fie ir eere bewart 
haben, dann ir berr bette ain züg vor im; auch ließ hergog Ludwig auf 
fant Gallen tag ainen freien mardt berüefen für Werb. auch enhalb Werd 16. oc. 
waren bie graven von Öttingen *, bie verhielten allenthalb bie ftrauß und 
zo samen uff baiben tailen vil füe den von Augspurg, und was fte funben, 
roß und hausraut, und warb gar ain groß flechnen herein vom land; 
etlich Tauften frid, aber es half fie nit. die von Wertingen kauften frib 
umb bunbert und 20 küe und umb hundert und 20 fchaf habers und 20 
gulbind. fie namen auch dem capitel bie wol 1600 küe allenthalben und 
25 den von Ulm nomen fie zu Walpershofen® alles, das fie funden; und beiten 
nit geflechnet, dann die von Ulm waren bei ime im pund”. 


2. die flatt zä den rätten We. 8. oder tob Wu. 10. alß fer in leib (lieb d) und toften 


Dä. toftet: raichet Wi. 13. gen’ nur in M. und ded: da Wu. 14. Adyomer W. 
Zerringer We. Derringer Dad. hin gen Dd. 15. ain kuchinfl. Wi. 16, noment; 
nemen We. holleten Dd. 18. enetihalb Dd. 22. fie’ fehlt ADd. 24. hie’ fehlt 
Wu. 26. dan fy heiten nit gefledhnet und was Ulm bey in im bund Wi. 


1. Zink 220, 12 jpricht nur von der fühl. von Donauwörth; Zink 219, 16: 
Hilfe der Ulmer und Nörblinger, wie 500 Pferde. 

auch bie Jahrbücher des 15. Ihdts. in St. 4. In den Rathsdecreten Bb. V BI. 
Chron. X, 237 nichts von einem Zuzug 898 ift unter den bei einem Raub zu 
Nürnbergs erwähnen. Würbinger II, 5 Warttelftetten Anweſenden Graf Wilhelm 
führt Hilfe von Rlemberg Lindau und von tingen genannt. 

Memmingen, Stodheim ©. 35 Hilfe ber 5. 2 . Zint 219, 17, wo Aehnliches 
Rürnberger und Nörblinger an; vgl. zu von Mördingen erzählt iſt. 


der der Kürnberger ebenda ©. 36. 6. Walpertshofen. 
2. Bgl. bie en x bes 15. Jahr: 7. Frank 101 beridtet, daß Ulm, 
hunderts in St.-Ehron. X, 237, 12. Nördlingen und Bopfingen im J. 1458 
3. Mertingn an ber Schmutter, mit Herzog Ludwig verblinbet geweſen. 


138 


V. Chronik des Hector Mülich. 


[s6*] Item da fchriben vie von Werb auß dem Taifer, allen curfürften und 
andern fürften, gaiftlichen und weltlichen, und allen ftetten ven groffen 
hochmůt, den hertzog Ludwig mit in treiben wolt, dann fie putten im recht 
auf alfe fürften und ftett und auf fein aigen rät!; das mocht fie nit helfen. 

Item am aftermäntag vor Galli bat herkog Tubwig ben von Werd; 
und iren helfern wiberfagt?, und ime zu lieb haben auch ven von Werd 
wiberfagt 13 fürften, dann berkog Ludwig gab in zü erfennen, er bett 
gunft vom kaiſer und groffe recht barzü, und wär vor zeiten auch feiner 
porbern geweſen?. aber er bett nit recht darzů. 

Item e8 bat widerſagt pfalkgraf Fridrich vom Rein, ain curfürft, 10 
und ift ſelb perfönlich für Werd komen mit fünf Hundert pferden güts raifigs 


volds und auch vil wägen und zeug ?®. 


Item e8 hat auch wiberfagt hertzog Albrecht von München und hertzog 
Hanns, fein fun5; herkog Hanns ift felb mit vierhunbert pferben güts 
raiſigs zeugs im veld geweſen und was doch mit herkog Ludwigen nit ıs 


ains ®, 


Item der von Wirtenperg was felb nit ta, er bett aber barfor 


200 pferd”. 


Item marggraf Friedrich, Hanns und Albrecht von Branbenburg, 
curfürften, hetten bei 450 pferb mit vil füßvolds und wägen®. 
tem zwen hertzogen von Sachen, des ainen tochter er bett, ſchickten 


groffe macht barfür?. 


[sch] Item der bifchof von Wirkpurg mit allem vermügen 10. 


4. möcht M. 7. in: den fürften Ww. 
W. zeugs w. 16. nit wol aind Wu. 
350 ©. viertbalb hundert W.Dd. 


- 1. Die Donaumörtber erbieten ſich 
bereits am 10. Oct. zu Recht. S. Senden- 
berg, Sammlung von ungebrudten 
Schriften I, 39 ff. 

2. Herzog Ludwig fagte Die Stabt be 
reits am 9. Oct. ab. Zink 219 Anm. 1. 

3. ©. hierzu Kluckhohn 81. 

4. Friedrich war perfönlich in Wörd, 
wie er felbft jagt im einer Urk. vom 30. 
Det. 1458. Menzel, Reg. in Quellen und 
Erdrterungen IL, 305. 

5. Vgl. Kluckhohn 365. 

6. S. Kluckhohn ©. 107. 

7. Nah Stälin IIL, 514 und Klud- 
bohn 365 war der Würtemberger that» 
ſächlich nicht perſönlich anweſend 

8. Markgraf (Kurfürſt) Friedrich II. 
Die Jahrb. des 15. Ihdts. in St⸗Chron. 
X, 237, 10 erwähnen bei dem Seere Lud⸗ 


8. gonnft M. 
17. darfor: da Wi. 


9. Main reht Wo. 12. zuigß 


wigs ‘merdifh volf, worunter Kern in 
Anm. 3 mit Recht die von Kurfürft Frie 
drid II. gelanbten Hilfstruppen verfteht. 
Auch die Markgrafen Johann (Alchymiſt) 
und Albrecht Achilles werben dort 237, 8 
als Helfer Ludwigs aufgeführt. Alle drei 
Markgrafen jandten ihre Abſage an Wörth 
am 13. Oct. Bgl. hiezu Kludhohn 315 
und Wirbinger II, 5 Anm. 2. Der von 
Mülich gebraudte Zuſatz “curfürften’ 
dürfte Darauf hin weilen, daß die Stelle 
erſt nach 1470 niebergeichrieben wurde; 
denn erft damals verzichtete Kurfürft Fries 
drich II. zu Gunſten Albrechts auf dieKur. 
9. Kurfürft Friedrich I. und Wit: 
beim III. von Thüringen. Yenog Lud⸗ 
wigs Gemahlin Amalia war die Tochter 
des erſteren. 

10. Johann LIL von Grumbach, auch 


20. turfürſt We. 


1458. 139 

Item aller adel vom Rein, in allem Schwabenlanp und Franden 
und Sachfen und halbs vold im Pairland und vil graven on zal. und 
find vier herrn von Bairen ſelbs perfönlich da geweſen!. 

Er bett ain wagenpurg mit 2500 wägen, mit Tetten befchlagen, und 

sauf vil wägen tarraspüchlen und zwo faft groß püchſen und vil laitern und 
ſchirmen; und vil wägen?, bie ſpeis züfuͤrten. 

Item mit diſem zeug allem kam hertzog Ludwig für Werd? am mitt⸗ 18. Det. 
wochen nach ſant Gallen tag und ſchrib hertzog Ludwig her, das die von 
Augspurg ir leut und zeug von Werd heraus fordern und ſeinen veinden 

jo nit beiſtand tün ſolten. alſo gab man im zu antwurt, ſie hetten die hinein 
geſchickt, ee er in abgeſagt hett; ſie woltent in gern ſchreiben, aber ſie 
wären ir nimmer gewältig t. 
Item an fant Gallen tag kamen brief von dem Taifer ven von Werd. 16. Det. 
Item ver.Taifer fchrib auch herkog Ludwigen, abzuziehen bei hoher 
sspen; auch ſchrib er allen fürften und ftetten, den von Werb zü Hilf zu 
fomen und fie zu retten: das warb alles verachtet und gaben nichts 
darumb. 

Item am dornstag nach ſant Gallen tag, das was am 19. tag des 

monets octobris, am morgen umb acht ſtund, als der zeug [s7*] erſt für 


on Bairen’ fehlt Da. tſelbs fehlt Wie. 8. bat geſchriben Dad. 
16. hilflich zu fein und fy retten Ww. fü retten Da. 
9. tag Wu. 


3. Find’ fehlt M. 
10. beiftand die end DE (= tũent). 
18. ‘am dornſtag' fehlt d (offenbar wegen ded in D nod folgenden ‘mentag'). 
14. tag Dad. 19. am morgen: am mentag frie Dd. 


von ben Jahrbüchern bes 15. Ihdts. in Kaifers im biefer Sache d. d. 5. Oct, an 


St.-Chron. X, 237,8 und von Zint218, 4 

(von biefem unter den für Ludwig 

Küfenden) genannt; vgl. au Kluckhohn 
5 


1. Nah Mülichs eigener Angabe 
war außer Herzog Ludwig und Kurfürft 
Friedrich von bayrifchen Herren nur Her- 
zog Hans von Bayern- München an- 
weſend; hie Jahrb. des 15. Ihdts. nennen 
in St.-Chron. X, 237, 10 noch hertzog 
Diten’ (Otto von Neumarkt), den auch Arn⸗ 
peck anfführt ; vgl. Kluckhohn 365. Iſt dieſe 
Angabe richtig, ſo ſtanden allerdings “vier 
berrn von Bairen’ perjönlich vor Wörth. 

2. ©. über bie Zahl der Wagen, bie 
Mälih viel zu hoch greift, Würbinger 


II, 5; vgl. Zint 219, 20. 
3. Zinf 219, 32. 
4. Stodheim 37. 


5. ©. hiezu Kluckhohn 92 ff. Das 
erſte diesbezügliche Mandat erging am 
3. Det. 1456. ©. bas Schreiben bes 


den Rath zu Frankfurt in Janſſen, 
Frankfurts Reichcorr. II, Nr.219 S. 140; 
von einem ſolchen an die Augsburger 
ſpricht Fugger ©. 654. Am 15. Oct. 
ihiden Heinr. von Bappenheim unb ber 
Kath von Wörth allen freien und Reichs⸗ 
ftäbten ein Schreiben des Katfers und 
fordern gemäß deſſelben jur Hilfe gegen 
ben Herzog re Janſſen L c. Nr. 221 ©. 
140. Darauf hin wurde am 17. Oct. von 
Um zwar ein Stäbtetag angefagt, jedoch 
erft auf dem 29. Oct., in welcher Zeit 
Wörth bereits gefallen war. Schon vorher 
(am 12. Oct.) hatte der Rath von Augs⸗ 
burg den Donaumörthern durch Ber: 
mittlung zu belfen verfucht, inben er eine 
Zuſchrift berfelben au den Rath von 
Frankfurt ſchickte mit der Bitte, fich bei 
dem Ser Ri Ludwig zu verwenden, daß 
dieſer ſich Rechtes begnüge, und Die Stabt 
beim Reiche verbleibe. 
Nr. 220 ©. 140. 


Sanfien 1. c. 


21. Det. 


140 V. Ehronit des Hector Mülich. 
Werb gerudt was und noch nie kain fchuß weder mit püchfen noch arm- 
broft hinein getaun bett, do wolten bie von Werb auch nit heraus ſchieſſen 
laffen. do warb im veld ain weiß fenlin aufgereckt, do radten bie von 
Werd auch ain weiß venlin auß und tätten bie thor auf, und giengen ir 12 
hinaus zum berkogen und ergaben fi) an in on not, und wurden ziwir s 
mainaib; und ir rat was mit frembben leuten befegt, ir burgermaifter 
bieß ver Gunbelwein, von Laugingen pürtig, und waren leut, bie nit auf 
eer und nid acht hetten. und alfo rait hertzog Ludwig hinein mit 400 eblen 
und wolt funjt niemant hinein laflen. alfo warb des reichs wappen an 
allen toren und am ratbaus herab gehawen und das [vom] Bairland 10 
binan gemalt. 

Item do kam ir hauptman ber marfchald haimlich darvon und was 
lnibig, das bie von Werd als unerlich tätten 2. 

Auch ließ man unfer 60 man mit ben püchlen und allem zeitg ber 
baim?, 

stem am fambstag an fant Urfulen tag rait der herkog von bannen 
und aller zeug haim, tegelicher in fein land. aber man fagt offenlich im 
veld vor Werd, man wölt für bife ftat Augspurg ziehen* und darumb 
ſtraifen; aber man bett lügel auf dem land gefunden. man bett bie under 
alle tbor püchfen und kuglen gefürt und auf alle thüren und mauren zeug 20 
gericht, auch iederman georonet, wo und [s7?] an welchem end auf die maur 
zu laufen, auch auf die pläg und allweg armbroft- und püchfenfchügen 
auf die maur zůſamen und zü den tarraßpüchſen befonver. man hett auch 
georbnet, wann es hie prenne, fo wolt man bie rautglogfen leuten und 


15 


2. noch armbr.’ fehlt Wi. gethan warb Wir. 
Werd herauf‘ alle außer A. 5. on alle not We. 6. und: dan We. 
7. @indelwein We. 8. er oder auf aid Wir. 10. herab genommen Dd. 11. hinein 
Da. 12. herr Hainrich marſchalck haubtman Wir (haimlich’ fehlt). 16. an: for Dd. 
19. ſtrauffen Dd. lügel: nit fill Dd. 2. kuglin D. 21. dabin gericht We. 
22. wahin ain iedliyer auf mauren oder anderöwa hin zü laufen Wi. 233. auch auf—befon- 
der: ach auf die pleßz und bixen und armbroft auf die mauren"züfamen auch tarasbiren befunder 
Ww. und allmeg—befonder: und alweg armbroft und bichifin befunder Da. 


3. im feld im höre Wi. 
jwir: 2 mal Dad. 


4. welf von 


1. Nah ben Jahrb. des 15. Ihdts. 


in St.» Chron. X, 237, 16 erfolgte bie 
Uebergabe Donaumörtbs, am pfintztag zü 
mitternadht’. am 19. Det. Muͤlichs Cr- 
sunung mirb beftätigt durch bie aus 
eigenthümlicher Duelle ſchöpfende Dar: 
ftellung Königsborfers (Geſch. d. Klofters 
3. bI. Kreuz in Donauwörth 231); nad 
ihr fanden in der Nacht vom 18. auf 19, 
Det., einem Donnerstag, bie auf Die 
Uebergabe bezüglicgen Beiprehungen ber 


Bürgerfchaft ftatt, worauf am Morgen 
bes letzteren Tages die Uebergabe erfolgte. 
S. das Schreiben des Markgrafen an 
einen Getreuen in Font. rer. Äustr. Bd. 
44 Nr. 37; vgl. auch Zink 219 ff; Krank 
101; Kluckhohn 365. 

2. Vgl. die Jahrb. bes 15. Ihdts. in 
St..Ehron. X, 237,17 ; Königsporfer 231. 

3. Bgl. Zink 220, 15. 

4. Bgl. Zinf 221, 7 mit Anm. 2. 


1458. 141 
folt iegelicher zü feinem hauptman und in ber ordnung fein; und wann 
man bie fturmglogten leute, fo beveutet fie bie feind, fo folt iederman auf 
ber maur und im plak fein ober wie er georbnet war. 

tem hertzog Ludwig ſchickt her zwen feiner rät, hern Idrigen ben 

s Seibolgftorffer und berrn Hannfen den Stauffer, und retten mit ainem 
rat bie, das man bie aus forgen ließ, die ben iren füe und anders ge 
nommen hetten; das tätt man. auch begert er ainen abtrag, Das man ben 
von Werd beiftand gethaun bett!. auch hett die herkogin zů Fribperg ain 
zol zů Lechhauſen aufgericht, ver vor nie geben was worben?, und das 
nich aus unfer ftat wolt fie nimmer über Lech gaun laffen auf vie waid, 
das was vor allweg hinüber gangen 3; darumb bett er ainen tag für in 
gemacht, ven ſchlůg er ab auf dismal und wolt ven zol mit gewalt haben. 
Item er hat vor Werd gehabt 3000 pferb raifigs zeugs und 12000 

man zu füß und britthalb taufend wägen zit ainer wagenpurg*, und man 

ısfagt das [ss*] die von Werb nie im fin betten zu halten, und warb im 
verhaifjen ein zü laffen, ee das er bahin kam. er wolt funft fein macht 
erzaigen und ain hoffart begaun. 

Item ich han vernomen für die waurhait, das 4500 raifige pferb, 
20000 man zu füß und 6000 wägen, allerlai wägen, feien da gewefen 5. 


1. haubtman lafen Wu. 3. ‘oder’ fehlt Wer. 8. ber Jorg der Seibold W. Stafer 
W. 8. von Fridberg Da. fehlt Wu. 12. Die Handfhrift eo enthält auf Bi. 117= 
folgenden Abſatz: “Dopfmal in difem jar hetten die von Augspurg iren trib noch gen Lechhauſen 
uber Lech. zfi der zeit buchen die Paim an, inen ſolichs zuͤ weren, das ift alſo verlaft und nage- 
laffen worden.’ 15. nie im fin: me in D. mes ind. im’ fehlt A. 18. für ain Wi. 
3500 D. 4000 d. 


1. Darauf bezieht fi in Ain ver- 
merkung und abrebe durch den pfallent- 
graufen und fein räte in ben fpennen 
zwiichen hertzog Ludwig und der ftatt 
Augſpurg aljo gerebt als hernach vollget' 
Teäbigung zwiſchen dem Bialsgrafen 

riedrich und Herzog Ludwig wegen der 

tadt Augsburg zu Amberg am 20. April 
1459): ‘Item von des ſchickes wegen alz 
die von Augspurg gen Werb lewt und 
zewg getan baben 2c... .baz fol ab vnd 
vnnſer vetter ir genäbiger herre fein.‘ 
Rathsdecr. Bd Vad a. 1459 ©. 898, Vgl. 
auch daſelbſt ©. 928 ff. 

2. Diefem Zoll fuchten die Augs- 
burger durch allerlei Maßnahmen zu ent- 
eben. So heißt e8 in einer ‘werbung ge» 
‘ ben durch bern Micheln Riedrer 
Cantzler vnd Eünraten von Gumppen⸗ 
berg’ bezüglich dieſes Punktes: “Der von 
Augspurg mitburger vnd aunder machen 


new lendt zů Hüchſtetten und au dem 
ſelben eunde da durch wirdet vnnſerm 
genädigen herren entzogen fein zol und. 
berlichait zu Fridbberg 2c. Rathsdecr. V 
ad a. 1458 BI. 298. 

3. An demſelben Orte ift bie Rebe 
von einer beſchwärung mit der bert wich, 
die die von Augepurg tryben lauffen über 
Lch gen Fridberg wart; daſelbs warb 
nomen vnd denne wider [gen Augspurg 
tryben' ꝛc. Auf dieſe Streitpuntte bezieht 
fih auch die Stelle Vermerkt bie ſprüch 
antreffent die herrfchafft zu Friedberg’ in 
den Rathsdecr. Bd. V, S. 90. 

4. Würbinger II, 5; Kluckhohn 365; 
die Jahrb. d. 15. Ihdts. in St..Chron. 
X, 237, 10; Zint 219, 18. 

5. Eine joeite Schätzung der Streit- 
fräfte Ludwigs, aus anderer Duelle 
ftammenbd. 


142 V. Chronik des Hector Mülich. 


Item unfer bifchof und cardinal hat dem hertzogen auch vold barfür 
geliben !. 

Item die von Werd find ber komen und band fich verfprochen und 
ainer trüchen begert, die haben fie hie hinder ainem rat ligen gehapt, bie 
ift inen geben worden 2. 5 

16. Okt, ‚tem an fant Gallen tag ift hergog Sigmund, hergog Albrecht8 fun 
von Münichen®, zum erften mal bie geweſen zwen tag und ber bifchof von 
Speir* unb ain graf von Leiningen: ven hat man tänt gehabt und Köftlich 
geſchenckts. 

Item die von Augspurg fint zů hertzog Albrechten zů München und 10 
zů hertzog Hannſen und Sigmunden, ſeinen ſünen, in pund kommen und 
haund ſich alſo veraint zehen jar, ob der alt herr ſturb, dannocht ſol die 
ainung mit den jungen herrn 10 jar weren und ainander helfen mit aller 
macht. doch ſo hond die herren ausgenommen die von Sachſen, die von 
Prandenburg und ven pfaltzgrafen; fo haben wir von Augspurg aus⸗ 15 
genommen [ss?] den kaiſer und die reichsftett, wider die nit zu Helfen ®. 

Item ver obgejchriben ainung ift berkog Ludwig zormig worben, 
dann er und felb8 gern bei ime in ainung gehabt bett, und hat in allem 
feinem land gepotten, was man ben von Augspurg ſchuldig fei, das man 
in nicht8 geben ſol?; und auch ioa fie gült in feinem land haben, das 20 
jol man in nit folgen laffen. und bat alle ire hab erniber gelegt; bes- 
gleichen hat er den von Nürmberg auch getaun, aber fie find bald mit im 
außfommen®. er hatt auch verpotten in allem feinem land, nichts, weber 
Hains noch groß, den von Augspurg zu ze füeren noch zü ze tragen, auch 
kainen aus bifer ftat zů belaiten®. 25 


2. Stem biſchof Petter und cardinal von Augsp. hat d. 5. auch pferd daher gelihen We. 


3. hand' fehlt M. 4. ain trähen Ww. ainer tüchen D. 5. allfo hat difer krieg ain 
enndt w. 8. Reinigen D. und haben im ain tank gehabt W. 9. Der Abfap ſehlt w. 
16. helfen: fein Ww. 20. gilt W.Da. 24. ‘zit fleren noch tragen? alle außer A. 
25. fainen von Augsp. in feinem land zü belaiten Ww. kainen auf difer flatt in feinem land 
behalten Dd, 

1. Bol. Kluckhohn 365. 4 mit Anm. 1. Vgl. auch Frank 101. 


2. Bgl. Zint 220, 20. | 7. Vgl. Zint 221, 1; die Speirer 
3. Herzog Sigmund, der zweiteSohn Chron. 423b, 


Herzog Albrechts III. von Bayern. 8. ©. oben S. 126 23 und Kluck⸗ 
4. Biſchof von Speier war damals Hohn 91, ſowie das für Die bamalige Po⸗ 
Stegfrieb III. von Venningen. litit Nürnberg begeichnende Schreiben 


5. Die Schenkung an Herzog Sig des Rathes an Hans Pirkheimer vom 21. 
mund St.Chron. V, 222 Anm. 1 am Mat 1459 in Beil. Il zu den Jahrb. des 
Ende. 15. Ihdts. (St.-Chron. X, 395). 

6. ©. iiber diejes Bündniß Zint 222, 9. Bgl. Zint 226,16. - 





1458, 143 


Item es find drei wägen mit wein gen Gundelfingen Tomen, von 
binnen geweft, die haben fie da behapt und bie roß darbei und man fagt, 
das man in das gelt in ber tafchen genommen und das da verpotten hab!. 
er bat auch ven gürtlern von hinnen zü fant Leonhart gürtlen genommen 

sund ain wagen von bifer ftat mit ftahel, und trib groffen gewalt wider 
das recht. 


Item am mäntag nach Martini hat marggraf Albrecht von Branden- 13. Rov. 


burg zuͤ Onspach Hochzeit gehabt mit bes hertzogen tochter [s9*) von 
Sadfen?. do ift man hie außgeritten mit 10 pferben dem marggraven zü 
io eeren mit aimer Toftlichen fchendung. alfo bat in herkog Ludwig nit 
wöllen glait geben, durch Werd zü reiten, und hand müeflen wider keren 
und bie beleiben 3. 
Item bie Behem haben herauf wöllen ziehen auf bie Bairherrn. alfo 
bat hertzog Albrecht von München an die von Augspurg begert, ain Hain 


15 raifigen zeug im zu hilf gen Straubingen zu ſchicken. und an fant Martins 11. Rev. 


tag find hie außgeritten 39 pferd und nur ain nacht aus beliben, ba ift in 
botfchaft komen, die Behem feien wider hinder fich zogen *. 


Item zi fant Katherinen tag hat hertzog Ludwig fein rät gen Ulm 25. Ro. 


geſchickt und erforberen laſſen Geyslingen, Helffenftain und Leiphaim, pas 
2» wöll er von in Wien ?. 

Item die von Öttingen laund ben von Nörblingen gang nichts hinein 
gaun aus irem land, und hat graf Ülrich von Öttingen angefangen, aus 
bem dorf Wallerftain ain ftat zů machen und hat da ain wochenmardt, ba 
mugen bie von Nördlingen wol laufen und verlaufen, aber gen Nörblingen 

25 laßt er nichts gaun und treibt groffen gewalt mit in®, 


1. ‘mit wein’ fehlt Da. 2. die fend von hinnen gewefen Dad. die fend vonAugdp. gewefen 
Wu. 3. dad man in ir gelt aus irem tefchen genomen hab Ww. 4. girtler WDd. 
girtlin Da. 5. ain magen flabell D. er hat auch ainen wagen mit fl. gen. von difer flat 
We. "und ain—fadel’ fehlt d. 6. “und grofen gewalt triben wider recht’ alle außer A. 
8. Anspach DE. herßogen Albrechtz W. 11. band: hat M. 12. Der Abfap fehlt w. 
16. 49 pferd Wu. 40 pf. D. 40. d, da: ‘und’ alle außer M. 19, Geyslingen: 
Fliglingen Wi. Reiphain MWw. 20. erlöfen Wu. 22. Deß jard band grafen 
von Öttingen dennen von N. gang nix hinein gan laufen We. 23. Walderftain Dd. 
25. lat (laſt we) er nir zü gan Wu. 


1. Bgl. Zint 231, 19 mit Anm. 6. 225 Ann. 3. Lk die Jahrb. des 15. Ihdts. 
2. Anna, bie zweite Gemahlin des in St.-Chron. X, 238, 9 nebft Anm. 7. 
Dart trafen Albrecht, war bie Tochter 4. Bol. int 222, 12 mit Ann. 2. 
ıft Friebrichs II. von Suchen. Die 5. Bol. Zink 225, 23. 


5 acc war am 12. Nov. 1458. Bol. 6. Ein durch bie Gifte es fürftl. 
Höfler, Das taljert. Bund! bes s Marfgra en Dettingen » Wa erieinichen Arhivars 
Albꝛech Achilles VI. Theil Freiherrn von Löffelholz⸗Kolberg über⸗ 


3. Bgl. Zink 224, J eber bie mitteiter aueug aus den Verhandlun⸗ 
Schenkung der Stadt Auges urgf. ebenda gen mit ber Stabt Nördlingen |wegen 


144 V. Chronik des Hector Mülich. 
[soP] Item es fend zu Wafferpurg ober zu Hochnaw in herkog Ludwigs 
land 160 haüſer abgeprunnen und ift die fag gewejen, bie von Augspurg 
haben das abgepränt, und ift ain follich gefchrai in dem land zů Bayeren 
über bie von Augspurg gewejen, das man maint, wo man ainen gefunden 
hett von difer ftat in bem Pairland, er wär zů ſtucken gehawen worben. 5 
ſie tätten gber uns unrecht !. 
Item am fambstag nach Andree hat man hie aufhören zü müngen 2. 
Stem unfern burgern hie, bie herkog Ludwigs gefangen find von bes 
Klindhamers wegen, als vor gefchriben tft, den hat man bie raut und 
3. Nov. recht verpotten 3; die haund fich geftelit gen Ingelftat zu fant Katherinen 10 
tag * und ift in tag gegeben bis auf den crifttag. darnach am crifttag hand 
fie fich aber geftellt und find da zů Ingelftat gelegen in ainer herberg bis 
6. Mai am fontag nach dem auffarttagd. do wurden wir verricht mit Herkog 
Lubwigen® und unfer leut und güt ledig, und man borft herain füeren. 
man fagt, das wir ben von Werb müßten ablaffen, das fie uns ſchuldig 15 
waren, nämlich 4000 guldin?; und funft maint man, wir feien ber ge- 
fangen wol umb 8000 guldin komen bis ber®. 
Item des jars hat man hie an der flat [so*] gepawen bie mül bei 


2, Dee. 


1. in Hochenaw We. 3. abgebrunnen D. ciſt' fehlt M. 
W. 4. ain von Augdp. Mo. gefunden: ergriffen Da. 
h. L. gefangen heit Dd. die gefangen find gewefen h. Ludwig Wu. 9. KAlingdhaimers w. 
iR: fat’ alle außer M. 11. ‘darn. a. crifttag’ febit Dd. 12. aber : wider We. 
‘in ainer berberg' fehlt We. 13. famftag Da. 14. das man unfer güt u. f. ledig wür- 
den’ alle außer M. man' fehlt allen außer M. 16. naͤmlich: ‘dad was' alle außer M. 
“und funft dad man maint’ alle außer M. 17. bis da herr We. 18. Deß jars bat 
man hie pauen We. 


in dem Bairland zü Bayrren 
5. erhawen We. 8. die 





Abhaltung ber Jahr⸗ und Wochenmärkte 
zu Wallerftein 2c.’ ergiebt hierüber fol- 
gendes: Wallerftein, das früher Stein 
heim genannt wurbe, erhielt um 1462 
— bie von Mülich angegebene Jahres: 
geb! 1458 könnte alſo richtig fein — den 

amen "Markt Wallerftein’ und begann 
um biefe Zeit mit Abhaltung von Märkten 
— unter ber Regierungszeit des Grafen 
Ulrich an den Samstagen. Die Feil- 
haften im Dettingenfhen durften nur 
nah Wallerftein, nicht nah Nördlingen 
gebracht werben, weshalb Wallerftein in 

ug auf Nörblingen ſpottweiſe Schad⸗ 
norling' genannt wurde. Diefe Sache gab 
zu lange fih hinziehenden Progeffen 
milden den Grafen von Oettingen und 

er Stabt Nördlingen Anlaß, die im 
Jahre 1540 einen vorläufigen. Abihluß 
fanden. Die Notiz Mülichs von ber Er- 
hebung Wallerfteins zu einer Stadt ift 


irrthümlich. 

1. Vgl. Zink 240, 15 mit Anm. 1 
auf ©. 241; 327, 30. 

2. Bgl. Beyſchlag 1. c. 59ff. Bei 
Peutinger BI. 698 findet fich Die Notiz: 
Item defielben jare 58 was Steffan 
Greßlin ber mpngmelfte, ber fohliig weis 
Augsburger mit dem B.“ 

3. Bgl.oben S.132,16 u.3iut226,10. 

4. Bol. Zint 225, 15 u. 232, 2, 

5. Bol. Zink 232, 24. 

6. Zu Amberg‘ durch den Pfalz- 
grafen Friedrich. S. Zink 234, 4 mit 
Anm. 1. 

7. ©. über die Schuld Donaumwörths 
an Augsburg Zink 157 Anm. 1. Sie be 
trug demnach urſprünglich 2000 Gulden, 
in welcher Summe fie jpäter ein weiteres 

niehen von Augsburg aufnahm. 
Zink 220 Anm. 2. 
8. Vgl. Zint 234 Anm. 3. 


1458. 1459. 145 
ter hauptftatt und die mül von newen bei dem Schlachpühel unver ven 
viſchern und den groffen turen an dem ed in fant Jacobs vorftat 2. 

Und ift das jar als trucken und bürr gewefen, als man fein vor nie 
gebacht Hat?. 

5 Anno domini 1459 an unfer frawen Tiechtmeßtag waren die von 2. Behr. 
Ulm mit 36 pferben bie und haund tr zwelf bie geftochen. bie von Nürn- 
berg waren bie und ftachen auch. bie von Ulm fiengen ain můtwillen hie 
an auf dem fronhof und jagten unfer fölbner ainen und fein Tnecht, hieß 
Hanns Kemnattert, bi gen fant Ülrich mit ploffen ſchwertern. man bett 

10 ben geften ain mal auf ber trindftuben und fafjen zu tifch 180 man, und 
die das mal zalten waren 73 man, fam ainer umb 84 dn. 

An unfer frawen liechtmeß tag hat der dechant zü fant Mauricien 2. debr. 
fein erſte vehen korkappen aufgejet>. . 
Item der Egen oder der von Argam fach tft mit diſer ftat verricht 

10 worden in ber gütigfait zů Onspach, und gait im zehen taufent gulvin. 
beſchach in der erften vaftwochen ®. en 

Man fol willen, das Peter von Argam brief bett von diſer ftat, das css, 19 
[se] er mocht aus und ein ziehen, wenn er wolt. und er was burger« 
maifter hie und gab burdrecht auf und wolt parnach wider burger bie fein 

20 worben, do wolt man in nit mer herein laffen; er wolt auch ainem rat 
abtragen haben, es mocht hie nit gefein. alſo zoch er ab zü dem Tatjer 
und wolt uns dahin gelaven haben, und ſtarb do zů Wien und warb alſo 
toter her gefürt, bo man zalt 1452 an ſant Symon und Judas tag”. bo 2. Det. 
beftalten fein fün ainen ritter, Herrn Iörgen Zreichtlinger, der fürt in das 

35 recht. und weret fiben jar, und verzarten die von Augspurg und anders, 
das darauf gieng, das bife ftat darumb kam wol umb fünftigk taufent 


1. auf dem Schelmbichel Wu. 3. was gewefien Ww. 4. ie gedacht bet Wu. 
bundert dreiffig 2. 690 d. 9. Kommetter D. Kometten d. Kemneter Wo. . 10. auf der 
berrenftuben W. uf der flubeniw. 11. Sn Wo noch: 'den geſten wardß mal geſchenckt'. 
13. fehin Dad. Der Abfay fehlt w. 15. Auspady Dd. Anspach Wi. 19. burg 
recht W. 23. 1462 W (corrigirt) w. fehlt Di, welche Hſſ. mit ‘an fant Symon 2.’ den 
nachſten Saß beginnen. 24. beſtalt fein fun We. in: im Ww. 25. ander MDd. 


6. ſechß 


Bei Peutinger BI. 692 ftehen nach 
wviſgerd Ayla a vor Wertenprugker 
thor und ift 

2. Bg f ai 26, 5. Bel Pentinger 
* t am Rande von fpäterer 
: kl turm bey ber Yi anno 
arg mit ainer maner umbge 
3. Bgl. Zinf 219, 28; de as bes 
15. Zion, in St.-Ehron. X, 227, 4. 

4. ©. über Ihn Zink 249 Ann. 2 u, 

221 Anm. 2: belannter war Kemnater 


—*— — xx. 


unter bem Namen Schilchhaus. 
5, Dot. 9 Khamm, Hierarchia Augu- 
stans II,1 
6. ©. über dieſe Berriätung Beilage 
VI zu Zink 419, 18. Der Spruch wurde 
* von dem Markgrafen Albrecht von 
—— am 17. Febr. 1459 zu 


10 


8. April 


146 


V. Chronik des Hector Mulich. 


guldin. ber von Argaw hieß ver Egen und was ainer aus der kaufleut 
zunft und bett 26 hundert gulvin zu gült und was ain junger weifer man. 

Item zu mitterfaften find fünfundviergig ungarifcher landoherrn zü 
dem Taifer fomen und haben in ba gemacht und erwelt zů irem künig und 
berren!; das hat ber Taifer durch rat aufgenommen und fchreibt fich ießo s 
auch fünig zü Hunger?. aber des Hunigenifchs fun, ver Mathias, vermaint 
noch künig zü Unger zu fein und nit abzeftaun; ber ift gar ain trunden 
und jung man und nit ebel, barumb ift der merer [s1*] tailder Ungern von 
ime gewichen und zu dem Taifer gefüert und geſchworn. auch jo hat ver 


Taifer die ungrifchen Iron 3. 


Am antlaßtag ift dem Taifer ain eelicher fun geporn, ven hat man 
gehaiffen Marimilianus, do hat ber kaiſer ain langen rock angetragen 
mit guldin porten und edlem gejtain, der peffer was dann hundert taufent 


gulbin ®. 


Item 14 tag nach oftern ließ der kaiſer alle reichsftett berüefen gen ı5 


Eßlingen als von der ftat Werb wegen >. 

Item 14 tag nach oftern ift der fünig von Behem, ver Gerſick, zü Eger 
gewefen mit 1400 pferden und vil fuͤßfolck mit ainer wagenpurg. bo ift 
zu im geritten marggraf Albrecht von Brandenburg®, und als im ber 
fünig engegen geritten, ift der marggraf von dem pferbe geftanven. er hat zo 


1. ainer aus der: in der Wi. 
W. Hunegiſchen w. 
‘dann! feblt W. 


2. 40 Wi. 
11. anttliftag Dd. 
17. In vo ſteht ſtatt dieſes Abfaped ein bei Mülich BI. 104= unter 1462 


4. zü ainem king We. 6. Hunigifchen 
13. edelgeftain Wer. edlem: ettlihem Dd. 


fi) findender Pafſſus, der die Politit Podiebrads zur Zeit des Tages von Eger zum Gegenſtande 


hat, ©. untn l. c. 


1. Die Zahl der die Köntgewahl 
riedrichs betreibenden ungarijchen 
roßen betrug 24. Friedrich wurde auf 
ihre Beranlaffung zu Wiener - Neuftabt 
duch den Erzbiſchof von Salzburg am 
4. März 1459 pen König von Ungarn 
gekrönt. Bgl. bie SpeirerChron. 446 b, 

3. Eben von biefem 4. März an 
zählte er feine Regierungsjahre als König 
von Ungarn. 

3. Er wurbe von ben ungarifchen 
Großen gewählt ale ‘Berwandter bes 
Königs Ladislaus' und weil er noch jetzt 
die Krone im Befit habe. Huber III, 138, 

4. Das Datum iſt richtig. Die 
Kaiferin Eleonore benachrichtigt am 25. 
April des Jahres den Ken er Stabt 
Augsburg von der Geburt Marimilians, 
Das Schreiben ift abgebrudt bei Fugger 
659, wo auch von den bei dieſem Anlaffe 


zu Augsburg abgebaltenen Feftlichkeiten 
die Rebe ift 


e ift. 
5. Es handelt fi alfo um eine Ber- 
fammlung der Reichsſtädte zu Eflingen, 
nicht um einen Reichstag. Daß dieſer Tag 
zu Eflingen wirklich ſtattgefunden bat, 
zeigen bie Notizen bei Stodheim ©. 43 
u. 44 ; vgl. Kluckhohn, Ludwig der Reiche, 
curs 5 S.366. Stälin ILL, 516 Anm. 
3 bat alfo mit feinen Zweifeln in fo weit 
Recht, als der Eßlinger Tag kein Reichs- 
tag war, ebenfo Kludhohn ©. 93; doch 
tert Diefer, wenn er S. 367 den Tag für 
eine Fürftenverfammlung hält. 

6. Ueber bie Berfammlung zu Eger 
im April 1459 |. Kluckhohn S. 123 ff; 
Baladh VIb©. 87 ff; Stodheim S. 49 ff. 

er König von Böhmen ritt am 7. April 
mit 900 Reifigen und 100 Reifewägen in 
Eger ein, am 8. April kam der Markgraf. 








1459, 147 


bie beren von Sachfen mit im verricht!, und hat ber fünig von Beben 
zu dem her&ogen von Sachſen ain fun und ain tochter vermehlot?. bes 
andern tags barnach ift ver pfaltzgraf Fridrich? zů dem fünig komen mit 
400 pferden und bat ſich auch gegen im genaigt, und funft oil fürften 
spotfchaft; und waißt niemant, was fie da gefchaft haund. 
Ittem es ift ain priefter ermörbt worden im feinem aigen haus bei den 
willigen armüten*, da ift er caplan geweſen; und hat im all fein hab [sıt] 
genommen und waißt noch niemant, wer e8 getban hat, dann Das man 
in bie aljo toten im haus fand ; und was im ber hals abgefchnitten. ber 
10 morder ift barnach hie gefangen worben und auf ain rad gejegt, 1467, 
13. aprilis,- der den priefter ermörbt hat, der hat aud dem Wälſer, bier- 
ihenden, ain töchterlin ermördt und in Lech geworfen umb geld, das es bei 
im trüg®. 
Am dritten tag bes monets junii ift herkog Albrecht von Ofterreich 
is hie geweſen drei tag, ift des kaiſers bruͤder, und bett 300 pferb und fürt 
im vor 14 paner und 12 wegen. man fchandt im ain gulvin tüch, Toft 
124 guldin, und wein und vifch,®, 
Am fibenvden tag des monets junii ift auf ber burger trindftuben 
Ülrich Hangenor und Wilhalm, fein brüver, und ver jung Hanns Goffen- 
2» prot auf ainem tail, Conrat Vittel und Iörig, fein brüber, auf dem andern 
tail gewejen und haben anainanber gejchlagen, und tft Ülrich Hangenor 
purchftochen worden, das er biefelben nacht ftarb, ain manlich gefell pei 
34 jan alt; und Yörig Vittel ift in das haupt wund worben, das im 


6. prũeſter M. 7. ‘armdt’ alle außer M. und warb Wu. 10. darnach' fehlt M.Da. 
Die Hf. d feht audy die Ermordung des Prieſters ind I. 1467. 11. prüfter M. Das 
erſte ‘hat’ fehlt M. 12. ed: er w. febit Da. 14. julii We (1 hat den Abſaß früher 
u. d. 3. 1458). 18, julii We. auf der herrenftuben Wu. 19. und ain junger Wu. 
21. ‘gewefen’ nur in MM. 23. 33 Ww. 


1. Es handelte fi um Erbanfprühe, Austr. Bd. XX, 177 ff. Es wurbe ein 
bie ber og BBilhelm von Sachſen auf Vertrag zwiichen Pobiebrad und dem 
Böhmen erhob. S. Über die Verrichtung Pialagrafen abgefchloffen. Leber die dies⸗ 
Huber III, 129, ezüglichen Verhandlungen f. 1.) Die vor⸗ 

2. Die Hier in Rebe ftebenden Ber bereitenden in Menzels Reg. zur Geſch. 
bindungen find folgende: 1) Albrecht IL, riedrichs Des Siegreichen, in Quellen und 
der Stifter der Albertintichen Tinte, Sohn örterungen II, 306 ff; 2.) das Bruch⸗ 
des Kurfürften Friedrich II., wird ver⸗ ſtück eines Entwurfes des Vertrages vom 
lobt mit Zebena (Siponie), Tochter Po- 13. April L c. 308 und den Bertr 
diebrabs. 2) Podiebrads Sohn, Heinrich 15. April l. c. 310ff. 
von Münfterberg, mit Katharina, ber 4. Ausführlicher Zi 
Tochter des Herzogs Wilhelm von Frank 101 ff. 

fen. 5. ©, Zink 315, 

3. Pfalzgraf Friedrich kam zu Eger 6. Bgl. Zint 2 

am 9. April an. Palacky in Fontes rer. 


03238,4 ” 
€ 331, 22 








8. April 


146 


V. Ehronif des Hector Mulich. 


guldin. der von Argaw hieß ver Egen und was ainer aus ber fauflent 
zunft und bett 26 hundert gulvin zit gült und was ain junger weifer man. 

Item zü mitterfaften find fünfunbviergig ungarifcher landsherrn zü 
bem Taifer komen und haben in da gemacht und ermwelt zü irem künig und 
berren!; das hat ber kaiſer purch rat aufgenommen und fchreibt fich ietzos 
auch künig zů Hunger?. aber bes Hunigenifchs fun, ber Mathias, vermaint 
noch fünig zü Unger zů fein und nit abzeftaun; ber ift gar ain trunden 
und jung man und nit edel, barumb ift ber merer [s1*] tail der Ungern von 
ime gewichen und zü dem kaiſer gefüert und geſchworn. auch fo hat ver 


kaiſer die ungrifchen kron. 


Am antlaftag ift dem kaiſer ain eelicher fun geporn, den hat man 
gehaiffen Marimilianus; do hat der Faifer ain langen rock angetragen 
mit gulbin porten und edlem geftain, ber pefjer was dann hundert taufent 


gulbin *, 


Item 14 tag nach oftern ließ ver kaiſer alle reichsftett berüefen gen ıs 


Eßlingen als von ber ftat Werd wegen >. 

Item 14 tag nach oftern ift ver fünig von Beben, der Gerſick, zü Eger 
gewefen mit 1400 pferden und vil füßfold mit ainer wagenpurg. bo ift 
zu im geritten marggraf Albrecht von Branbenburgs, und als im ber 
fünig engegen geritten, ift ber marggraf von dem pferbe geftanben. er hat 20 


1. ainer aus der: in der We. 
W. Hunegiſchen ®w. 
‘dann? fehlt W. 


2. 40 Wu. 
11. anttlißtag Dad. 
17. In zo fteht ftatt dieſes Abſahes ein bei Mulich BI. 104= unter 1462 


4. zü ainem ling We. 6. Hunigifchen 
13. edelgeftain We. edlem: ettlichem Dad. 


fi findender Paſſus, der die Politit Podiebrads zur Zeit deö Tages von Eger zum Gegenflande 


dat. 6. unten l. c. 


1. Die Zahl der die Königewahl 
riedrichs betreibenden ungariſchen 
roßen betrug 24. Friedrich wurde auf 
ihre Veranlaſſung zu Wiener - Neuftabt 
durch den Erzbiſchof von Salzburg am 
4. März 1459 pm König von Ungarn 
gekrönt. Vgl. die Speirer'Chron. 446 b. 
2. Eben von diefem 4. März an 
zählte er feine Regierungsjahre als König 
von ungarn 
3. Er wurde von den ungariſchen 
Großen gewählt als ‘Berwandter bes 
Königs Ladislaus' und weil er noch jetzt 
bie Krone im Beſitz habe. Huber IL, 138. 
4. Das Datum ift ridtig. Die 
Kaiferin Eleonore benachrichtigt am 25. 
April des Jahres den Rath der Stadt 
Augsburg von der Geburt Marimilians. 
Das Schreiben ift abgebrudt bei Fugger 
659, wo auch von ben bei diefem Anlafie 


zu Augsburg abgebaltenen Feftlichleiten 
bie Rede iſt. 

5. Es handelt ſich alſo um eine Ver⸗ 
ſammlung der Reichsſtädte zu Eßlingen, 
nicht um einen Reichstag. Daß dieſer Tag 
zu Eßlingen wirklich ſtattgefunden hat, 
zeigen bie Notizen bei Stockheim ©. 43 
u. 44 ; vgl. Kludhohn, Ludwig der Reiche, 
Excurs 5 S. 366. Stälin ILL, 516 Anm. 
3 bat alfo mit feinen Zweifeln in fo weit 
Recht, als der Eflinger Tag kein Reichs⸗ 
tag war, ebenfo Kludhohn S. 93; doch 
irrt Diefer, wenn er ©. 367 den Tag für 
eine Kürftenverfammlung hält. 

6. Lieber die Verſammlung zu Eger 
im April 1459 |. Kluchohn ©. 123ff; 
Baladı VIbS. 87 f; Stodhein S. 49 ff. 

er König von Böhmen vitt am 7. April 
mit 900 Ketfigen und 100 Reiſewägen In 
Eger ein, am 8. April fam ber Markgraf. 


1459. 147 
bie beren von Sachfen mit im verricht!, und bat ber fünig von Behem 
zü ben berkogen von Sachen ain fun und ain tochter vermehlot?. bes 
andern tags darnach ift ver pfalsgraf Fribrich? zu dem künig komen mit 
400 pferden und Hat fich auch gegen im genaigt, und funft vil fürften 

s potſchaft; und waißt niemant, was fie ba gejchaft haund. 


‚Item es ift ain priefter ermörbt worden in feinem aigen haus bei den 0328.4, 


⁊ C 331, 22 


willigen armüten*, da tft er caplan gewefen; und hat im all fein hab [s1®] 
genommen und waißt noch niemant, wer es gethan hat, dann das man 
in bie alfo toten im haus fand , und was im der hals abgefchnitten. ver 
10 morder ift darnach Hie gefangen worden und auf ain rad geſetzt, 1467, 
13. aprilis,- der den prieſter ermördt hat, der hat auch dem Wälfer, bier⸗ 
fhenden, ain töchterlin ermördt und in Xech geworfen umb gelb, pas e8 bei 
im trüg>. 
Am dritten tag des monets junii ift herkog Albrecht von Ofterreich 
ıs hie geweſen brei tag, ift bes kaiſers Brüder, und hett 300 pferd und fürt 
im vor 14 paner und 12 wegen. man fchandt im ain guldin tüch, Loft 
124 gulbin, und wein und viſchs. 
Am fibenden tag des monets junu tft auf der burger trindftuben 
uͤlrich Hangenor und Wilhalm, fein brüber, und ber jung Hanns Goffen- 
2» prot auf ainem tail, Conrat Vittel und Iörig, fein brüber, auf dem anbern 
tail gewefen und haben anainander gefehlagen, und ift Ülrich Hangenor 
durchſtochen worben, das er dieſelben nacht ftarb, ain manlich gefell pei 
34 jarn alt; und Jörig PVittel tft in das haupt wund worden, bas im 


6. prücfter M. 7. armuͤt' alle außer M. und warb We. 10. darnach' fehlt ADd. 
Die Hf. d ſetzt auch die Ermordung des Priefterd ind J. 1467. 11. prüfter 7. Das 
erfte ‘bat’ fehlt A. 12, ed: er w. fehlt Da. 14. julii We (1 hat den Abfag früher 
u. d. 3. 1458). 18. julii We. auf der herrenfluben Wu. 19. und ain junger Ww. 
21. ‘gewefen’ nur in M. 23. 33 Ww. 


1. Es handelte fih um Erbanfprliche, 
die der Herzog Wilhelm von Sachen auf 
Böhmen erhob. S. über die Verrichtung 
Huber ILL, 129. 

2. Die bier in Rebe ſtehenden Ber 
bindungen find folgende: 1) Albrecht II., 
der Stifter ber Albertinifchen Linie, Sohn 
des Kurfürften Friedrich II., wirb ver⸗ 
lobt mit Zebena (Sibonie), Tochter Po⸗ 
diebrads. 2) Podiebrads Sohn, Heinrich 
von Münfterberg, mit Katharina, der 
Tochter des Herzogs Wilhelm von 


3 Valzgraf —* kam zu Eger 


am 9. April an. Palady in Fontes rer. 


Austr. Bb. XX, 177ff. Es wurde ein 
Bertrag zwiichen Podiebrad und bem 
Ietagrafen abgeichlofien. Ueber bie dies⸗ 
oliglichen Verhandlungen ſ. 1.) Die vor⸗ 
bereitenden in Menzeld Peg. zur Geſch. 
Friedrichs des Stegreichen, in Quellen und 
&rörterungen IL, 306 ff; 2.) das Bruch 
ſtück eines Entwurfes des Bertrages vom 
13. April 1. c. 308 und ben Vertrag vom 
15. April. ec. 310 ff. 
4. Ausführlicder Zint 315, 19ff; 
Frank 101 ff. 
5. ©, Zink 315, 26. 
6. Vgl. Zink 236, 21. 


10* 







148 V. Ehromit des Hector Mülich. 


das Hirn außgieng, umb lebet bei acht tagen und ftarb zů fant uͤlrich in 
‚ber freiung, da heit man in Bingetragen, und was bei 20 jarn alt!. 


an Item am mäntag vor jant Veits tag warb [s2*) vem Haingen Keller, 
dem cramer, das haupt abgejchlagen ; bett bie priel über fich geben und 
pürgen gejett und das nit gehalten. 5 


a An dem tag warb Hanns Feder aus ainem chorherruhof genommen?, 

des Sperberzeckers hof?, und gefangen und ime das haupt abgeſchlagen. 

Item als man vor Werd lag, hett man in von ainem rat gen 
Schweytz geſchickt, dann er was zunftmaiſter under den kürſnern und 
was auch ain dreizechner und ain wolredend man. und als er herhaim 10 
kam, da manglet im an der rechnung mer dann zwaihundert guldin; da 
ſprach er, er hetts ſeinem wirt zů Sweytz gelaſſen; das was nit waur. 
und floch in die freiung und lag da, bis man in heraus nam. 

23. Juni Item an fant Johannes baptiften abent komen brief her von ainem 
kaiſer, das er hertzog Wilhalmen von Sachfen und marggraf Albrechten 15 
von Brandenburg zů ainem vicari an ains römiſchen fünige ftatt gemacht 
bett, und pot allen herrn und ftetten, inen gehorfam zů fein als von ber 
ftat Werb wegen, das wider zum veich zu nöten ımb hertzog Ludwigen 
barumb zu ftraffen, dann er großen gewalt wider vecht mit ven reiche» 
ftetten getriben hätt, . 20 


2. Wis fahren fort: ‘Und Jorg Bitel entpfieng die wunden in kopf von feinem brüder Efinpen 
Fitel, doch nit mit willen, er maineh dem uͤlrich Sangenor, der lag unden auf der erd, und lag 
Jörg Fitel ob im: da wolt Günrat Fitel den Hangenor ſchlagen und traf fein aygen bruder. got 
der genad in.” Andere Ginzelpeiten über diefen Borfall finden fi in Remd Ghron. Bl. 2068. 
4, ‘hie? fehlt We. 6. an dem tag montag vor Bity We. 7. des — hof: der hieß der 
Sperberdjeger Wi. (Sperberdeger vo, corrigirt). 9. dann’ fehlt Wu. 10. *und was auch 
ain dreiz.’ fehlt We. und fund wol reden Ww. 11. an der: In feiner Ww. 12. hetts: 
bette cd Wi. 17. inen: im ADd. 20. wider—reihöft. : wider die reichftet We. 


Ru: Bol. 33 1. —— aut biffer ſtatt fllichtigen füß geſetzt hatt.’ 
au e Rathöbecr 
©. —8 und das Achtbuch Bl. ie on 2. Bgl. Zinf 239, 10; Srant 102. 
das Urtheil Conrad Vittels alfo fautet: 3. In das Haus des Domberrn 
‘Anno domini 1459 uf, (das Datum it Wilhelm von Sperbersed, Zint 239, 24 
ausgelaflen) . . ... tft Cunrat Bittel mit mit Anm. Der Stabtihreiber Haus Erl- 
recht und urtail in die aucht verlünbet bach machte nach feiner Berfeinbung mit 
worben nach bez reychß und bifer ſtatt ber Stabt biefe Sache zum Gegenitand 
recht von daz wegen Jorigen Hanngenors, einer Anklage geaen diejelbe, welche der 
Hanf Bittingers, Ülrichen Rämen, An, Stadt mehrere ahre hindurch zu ron 
toni Hartgenors, bes benanten Jörigen Machte und ihr in ihren Folgen * en 
Hangenors elichen funs und Wilhalmen Schaden brachte. Zink 285 Anm. 1 
Goſſenbrotz, Hanſen Goflenbroß fung, 4. ©. über bie an bie —* 
unmb dez willen, daz er bes benanten Donauwörths durch Herzog Ludwi ie fh 
j ngenors ‚und ber andern frewnd, netter anfnüpfenbet Borgänge, bie den Katjer 
Waim Ütziggen Hanngenor fälligen an biejem er führten, Kludhohn 
in diſſex Nett frid one ſchuld und one recht fi. Riezler III, 384 ff. Die Ernennung 
um tob, bracht hatt und von bes —E Albrechi und bes derzogẽ 













1459. 149 
Item am 9. tag bes monets julii komen zů ainem tag gen Nürm- 
berg! des babfts Tegaten? und mit in ber bifchof von Ehftett?, mer 
unſers [92°] herren des Taifers mächtige botfchaft*, mer herkog Ludwig 
und Hanns von PayrenS, mer marggraf Hanns und Albrecht von Bran- 
spenburg®. ba lag ber jung berkog Wilhalm von Sachfen mit 12000 
mannen im velb nur 2 meil von Nürmberg und kam nit in bie ftat?. va 
betten bie marggraven auch 14000 mann ze veld ligen® und wolten auf 
hertzog Ludwigen von Bayren gezogen fein. zu Nürmberg waren auch 
feut von allen reichsftetten, die fagten dem marggraven Hilf zit, wann fie 
10 bes reichs paner im velb fehen®. alſo ward es getäbinget von Werd ber 
ftat wegen, das man die dem bifchof von Ehftett von ftundan einant- 

worten folt und die innhalten bis fant Michels tag: wen dann der kaiſer 20. Sept. 
empfulbe Werd zü geben, barbet folt e8 alfo beften, und herkog Ludwig 
wer in ungnaben des kaiſers. do wurben auch verricht der marggraf, ber 
ıs pfaltzgraf und der von Wirtenberg. man jagt auch, das hertzog Ludwig 
von Payren müßt dem herkogen von Sachien bie zerung und ſchäden auß- 
richten mit feinem volck. es müßt auch hertzog Ludwig bie von Dündels- 
pühel ir aid ledig fagen und in darumb ainen abtrag thün won ber 


1. 8 tag We. 2. legat und mit im, 5. mit: bey Dad. 6, ins feld W. 


der marggraf Wis. 8. waren: lagen Dd. 9. "leut‘ fehlt ADd. 
got W. getarniget oo. 13. empfulhe: ſchief W. fchieff w. 
kahyſſer ein frid welt geben Dd. 17. mit: gegm We. 


T. het 
10. ward getarni⸗ 
wem—geben: wenn den ber 


Wilhelm von — rat tleuten 


in bem bei ege er: 
folgte durch Fa vom 4. Juni 1459. 


1. Diefer Tag war uefprängtic auf 


3. Johann IH. von Eich (1445— 
464). 


4. Herzog Albrecht und Sigmund von 
Defterreich, Der Bruder umb ber Better des 


Mitte Juni an F S. die Jahrb. d. Kaiſers. 

15. Ihdts. in ron. X, 240, 17; 5. Herzog Ludwig ritt am 3. Juli in 
Klndhohn 104, Der Anfan wurbe dann Nürnberg ein. Kiu ohn 105. Ein Ber- 
bis zum Beginn des er zu Nürnberg anweſenden 


onats Juli —5 
pinausgeiäoben: am 9. Zult, den unjer äthe —— findet ſich bei Stockheim, 
Zert nennt, wurbe bereits b:r Friede ver Url.» 


kũndet. St.-Chron. X, 241, 13. ©. noch 
zum Ganzen Zint 237, 8 nebft Anm. 
und die Speterer Chron. l.e. 4258; Stods 
heim 53ff; Sanflen IL, 1, 141 Nr. 230. 
2. Der Nuntius Stephan von Nar⸗ 
dini, der Biſchof Sigfrieb von Speier 
und ber Breslauer Domdechaut Heinr. 
Senftleben warn ſchon am 21. April 
vom vente aufgefornert worben, ben 
en dla 
e zu Oebote fiehenden Mitteln auszu⸗ 
* eichen. Kludh — 
* t der gaten bei Kremer, 
Pfalzgraf Erin Url, Ar. LX ©. 179, 


6. Markgraf Johann, Vruder Mark⸗ 
graf Albrechts. St.-Ehron. X, 241, 1 
nebſt Anm. 1. 

7. Herzog Wi — von Sachſen lag 
mit einem Heer b ck, ſüdl. von Er⸗ 
langen, St..Chron. X, 241, 10. 

Die Jahrb. bes 15. Shots. in 
St. ren X, 241, 16: 13000 Mann. 

9. Nach ben Iahıb. des 15. Ihdts in 
St.-Ehron. X, 241, 5 fagten nur ‘bie 
obern veichsftet' dem Markgrafen Hilfe 
u; Nürnber Ipestell ergreift bie Neutra- 

ih 8. Beil. II zu den Jahrb. ꝛc. 1. o. 


ſchmach wegen, bie er vormals an in begangen beit, als wor ges 
ſchriben iſt!. 

[93°] Dis nachgeſchriben find die artickel zwiſchen marggraf Albrechts und 
hertzog Ludwigs?: 

Zum erften fol hertzog Ludwig alle fein ſprüch gein marggraf Als 
brechten fallen laſſen und füllen ab fein, und das bie fonder mit ainander 
nicht kriegen noch veinden [ober] fechten, ſonder ir ſpenn, ob fie die gegen 
ainander gewunnen, vor unſerm herrn dem Taifer, wie recht ift, auß- 
tragen füllent. 

Bon der puntnus wegen, fo tegclicher fürft hat, mag er feinen punt⸗ 10 
genoffen wol helfen nach laut derſelben ainung, num nicht weiter dann bie 
zeit derſelben atnung. 

Hertzog Ludwig fol Werd unferm herrn dem kaiſer überantworten 
oder wiem fein gnab das fchaft, umb umb bie pen tft unferm herrn, 
bem kaiſer, vorbehalten, hertzog Lubwigen barumb fürzunemen 3, ob, ıs 
er will. 

Den von Dündelspühel fol ir brief und verjchreibung wider werben 
und [follen] ver puntnus, [mit] hertzog Ludwigen gethaun, ledig fein‘. 

Der pfaltgraf fol ven von Ment die neun taufent guldin nachlaffen 
und bie vorbrung bes Ringgaw halben auch varen laffen. 20 

Es fol auch ver pfalzgraf herkog Ludwigen von Veldenitz fein 
lehen Kiechtenperg wider leihen und ungevärlichen darbei beleiben laffen 
erblich. 


150 V. Chronik des Hector Mülich. 
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| 


3. die‘ fehlt V. nachg. articul find gemacht zwiſchen ww. 6. die ſonder: ſy in ſunder 
Ww. die ſelle Dad. 7. veinden’ nur in M. 8. ob —gewunnen: die ſy gegen ainander 
hetten oder gewunnen We. wie recht iſt: rechtlich We. 11. Bon der puntnus —die zeit 
derf. ainung: Und von irer pontnus wegen jol iedlicher dem andren helfen nach faut irer derſeiben 
ferfepreibung We. 14. wiem: wen Dd. oder—ſchaft' fehlt Wio. 16. herßog L.—will: 
und bat herßog Ludwig darumb zit manen, wen er wil Wo. 18. und der puntnud gegen 
hertzog Ludwig ledig fein Mio. 19. dem M. 20. Ringam Da (halben! fehlt). Ringaues 
Wo. varen: fallen Dd. nad lafien Wu. 21. Fledniß Wo. Beldenh Da. 
22, Liechtenburg WW. und' fehlt A. und geferlih Da. 


1. ©. 0. ©. 117,12 und Zink 237, 15 
mit Anm. 2. 
2. Zn Obigem hat Mulich einen kurzen 
ufammenfafienden Auszug aus den iim 
ber bie Nürnberger Frledensverhanb- 
Lungen vorliegenden Aktenſtücken gegeben ; 
nun führt er bie einzelnen Punkte auf. 
©. über ‘den blinden end zu Nürn⸗ 
berg Kluckhohn 96ff; Menzel, Dietrich 
von Iſenburg 31 ff. 
3. ©. die Teiding zü Nurmberg bes 
ſcheen von der ftet Werbe und Dinfels- 


pühel wegen’ (9. Juli 1459) bei Stod- 
pein J. * Nr. XIIe. S. auch ven Anhang 
„Nr. 7. 

4. ©: die vorige Aum. und ben Bei⸗ 
brief von Dintelspübel wegen” bei Stod- 
beim 1. c. Nr. XIIb. gl. auch Font. 
rer. Austr. Bd. 44 Nr. 40 und Nr. 42. 

5. Vgl. über diefen Punkt Häufier, 
— ber Reinpfalz IL, 352ff. ©. die 
Richtunge und usſpruch zwuſchen mym 
gnedigen herren von Mentze und dem 
pfaltzgraven zu Nuremberg gegeben' vom 


1459. 151 


[93°] Der pfalsgraf fol den von Wirtenperg ir jargilt, dreutauſent gulbin 
järlichen, richten und für die abnügung und ſchäden geben 15000 guldin 
vor Michaelis !; und füllen bie gefangen all ledig fein ꝛc. 

Item ber pfalggraf fol den von Leiningen ir Iehen erblich leihen, bie 

ser in verzogenlich gewaltigclich vorgehalten hat ?. 

Item am mäntag nach jant Michels tag hat Hainrich marfchald zit 1 zer. 
Bappenhaim die ftat Werd eingenommen?, und haund im gefworen an 
ains Taifers ftatt; des Haben die von Augspurg 60 man gefchickt, und 
von andern herren und ftetten ift auch volck da geweſen dem kaiſer zuͤ lieb. 

10 do hat man das wappen des Pairlands an allen thoren und an dem plat 
abgethaun und bes reichs wappen wider dahin gemalt. 

Am freitag nach fant Michels tag bat man die groſſen gloggen zü s. oe. 
unfer frawen getauft und haißt Maria, das thet ver bifchof under ber 
infel mit den fanen und mit der proceſs. und bie glogk wigt 56 zenten; 

15 des andern tags ward fie in ven thuren gezogen. 

Zu fant Bartholomeus tag erftach ainer von Wefterftetten ain von 4- Aus. 
Prandenftain, ver was fein ftnifvatter, zu Dillingen angeficht bes car, 
binals und andrer herren. der Weiterftetter lag gefangen hertigelich bis 
an ſant Pauls kertag, da warb er außgelaffen und müßt in groß püeffen. 25. Ian. 

20[sı*] Item der kaiſer hat gefrönt ven Gerſick zü bechmiſchem künig, ber 
feinem leiplichen vetter Tunig Laslaw vergeben und getött, und hat auch 
feinen fun zü ainem marggraven in Dierchern gemacht. bie krönung be- 
ſchach zü Prün in Merchern. man fagt auch, das ver Gerfid hat dem 


2. 150000 gl. (15000 «) auf Michahely zü zalen Wis. 4. Leungen D. Laugingen W. 
Reinigen w. 5. gewaltig ferhalten Wis. 10. '%8’ nur DE, die übrigen ‘wappen Pair⸗ 
land‘. 14. mit deß ford fanen Wis. 8600 &%. w. 17. iſtiefvatter“ alle außer M. 
im ſchloß zA Dillingen’ alle außer A. 19. mäß M. 21. ‘get. hat’ alle außer M. 


23. Prinn A. Brin Wud. 


14. Sept. 1459 bei Stodheim J. e. Nr. ſie wieder an ben Reihemarihall Helnridh 
Is. non Pappenheim zu übergeben. Stodheim 
1. &. die Richtung zwiſchen dem 55; Kluckhohn 120; Zink 241, 24 mit 
Piel grafen und dem von Wirttemberg Anm. 2; Königsborfer 235. 
odheim, Urk.⸗B. Nr. XIIL. 4. Am 31. Juli beftätigte der Kaiſer 
2. ©. die Richtung zwiſchen dem _ im felerlicher Verſammlung zu Brünn die 
Piel grafen und Emich von Leiningen ze. Rechte und greipeiten des Königreich 
i —*8 L. e. Nr. XIX. Böhmen im Römiſchen Reiche und verlich 
3. Am 13. April fagte Herzog Lud- Podiebrad bie Negalien. Bei dieſer Ge- 
wig von Ingolftabt aus Die Singer von legenheit wurbe auch bes Könige Sohn 
dem ihm geleifteten Gelübde und Eibe los Bictorin, Herzog von Münfterberg, unter 
und befahl ihnen, die Stadt vem Bifhof die Reichsfürften aufgenommen. Palacky 
von Eichftett einzuantworten, ber am 18. IV, 2 ©, 102ff. 
Eept. durch den Kaiſer angewiejen wurde, 


152 V. Chronil des Hector Mülich. 


kaiſer gefchworen, vom Huffen glauben zuͤ laffen und umber ber römifchen 
ficchen zu fein!. 

Item hertzog Ludwig zu Landshuͤt und herkog Albrecht zů München, 
baib bern von Bairen, haben anfahen ain mint zu fchlagen, ain & 

2. Sept. Müncher für ain gultin, zu fant Michels tag. zu weihennechten ward; 
117, & Müncher für ain gulbin geben. bie newe müng warb bie zů 
Augspurg alle heftigclich verpotten, das behüb uns hie bei geoffem güt. 
in der vaften gab man brei new bn. für ainen alten dn., und gab 21/,.& 
in 3 & Müncher für ain reinifchen gulbin; und zů pfingften wurden 5 & 
Müncher für 1 guldin gegeben, und zů fant Jacobs tag 14 dn. für 1 dn. 10 
‚u München gegeben ?. 

25. Ron. An fant Katherinen tag zü nacht umb bie gehenden ſtund verpran 

"das tachwerd ab ber kirchen zů fant Steffan hie, und hettens die clofter- 
frawen angezündt und bejchach nit mit willen ?®. 
Des jars ift bapft Pius der ander gen Mantaw fomen* in octava ıs 

31. Mai corporis Cristi und ba gewejen bis [s«") zu dem obroften, und find ba 

"1460 alt welich fürften und teutich und frantzöſiſch fürften jelb perfönlich da ge- 
weft und ains tails ir koſtlich botjchaft bei im gehabt. und bett ba gern 
zu wegen pracht, das man an bie Türden zogen wäre, und hat da begert 
an bie fürften und ander commun, wie vil mannen iegclicher darzů helfen 20 
wölle ꝛc. 

6. Jan. Nach Erifti gepurt 1460 an ber hailigen breier künig tag ift marg⸗ 
graf Albrecht von Brandenburg zü Mantaw gewefen, ba bat im ver 
bapft an dem tag in ber Tirchen- under dem ampt ain Toftlichen langen 
ſeiden rock angelegt mit guldin Inöpfen und darinn vil edels geftain und 25 
ain hüt aufgeſetzt, da ift ver hailig gaift mit groffen perlen geneet ge- 
weſen, und bat im ain fehwert umbgürt mit ainer guldin ſchaiden, das 


11. Muünchen' fehlt We. 15. Daß jar M (der Abfah hat die Ueberſchrift: Pius papa 
secundus). Manta Dad. 18. aind tail M. ain dayll Dad. sie’ fehlt We. 
20. ander: an die We. ‘commun’ fehlt Dd. 23. Manto Dd. 2. derinn 
dan Dd. 26. bexlach We. berlin Dd. 


1. Es ift bier wahricheinlich ber Ein Jahres BI. 675 finden fich mehrere hierauf 
gemeint, ben Podiebrad den Biſchöſen bez glich Einträge wie: ‘Bon ber prunft 
uftin von Raab und Vincenz von wegen zu fant Steffen ufigeben 2... be⸗ 
Welzen vor fetner Krönung am 7. Mat zalt uff jempötag nad Anbree’ (1. Dec.). 
1458 abzulegen hatte. Balady IV, 2 4. ©. über den Tag zu Mantua Voigt, 
S. 40. Enea Silvio III, 45 ff ; Die Speirer Thron. 
2. Bol. Zink 111,7; 113, 17; Beil. 1. c. 4368; Gregoroniusl. c. VII, 172ff. 
VII, 426, 4. ©. aud St.-Chron. XV, Bius traf in Manta am 27. Mai 1459 
‚9. ein, am 19. Jan. 1460 ſchloß er den Con⸗ 
3. Bgl. Frauk 103. In der BR. des greß, am 20. verließ er die Stadt. 


1460, 153 
hat er müefjen ausziehen vor dem bapft und erfchätten, und hat im ain 
guldin creug mit eblem geftain an den Hals gehenckt. und als er aus ber 
kirchen gegangen ift, hat im der bapft ain Loftlich groß roſs gejchendt mit 
gulden fattel und zaum und ain gulbin creutz an bes roſs ftieren, darauf 

sift er gejeffen und haund im die cardinäl und herrn das gelait gegeben bis 
am fein herberg !. 

Des jars zü unfer frawen tag liechtmeß Kat ber graf von Görtz 22. debr. 
dem Taifer abgewunnen dreu [s5*] floß?, die waren bes von Zilis geweſen, 
bie bett ber Faifer eingenommen; bo vermaint ver von Görk, er wär fein 

serb. bie jloß ligen an ber Tro, bem wafler, und haißt ains Ortenpurg. 
aljo zoch ver kaiſer auf ven von Görk mit 6000 mannen, ber wär ver- 
triben worden ; alfo ergab fich der von Görk an gnad. und zü peſſerung 
müßt der von Görtz bem kaiſer 12 floß und das land underhalb Luntz bei 
Doblach geben und das land darzü. und darzuͤ fol er fich in ewig zeit 

sninmmer marggraf in Kernten fchreiben und fich verfelben Iehenfchaft ver- 
zeihen. 

Item es find brief vom kaiſer komen, das von des Hanns Feders 
und Haint Kellers wegen find geladen auf den weiflen jontag für ven 2. Miu 
bifchof von Freifing hundert und vier mann, und auf benfelben tag gen 

30 Öttingen für graf Ülrichen 74 ander mann, und föllen da fagen, ob dem 
Feder und Keller recht oder unrecht befcheen jei barumb, das man fie 
Töpft bat. das pracht ver Hainrich Eripach, der ftatichreiber hie was, zuͤ⸗ 


1. ‘erfitten’ alle außer M. 6. In w noch die Bemerkung einer andern Hand: *allfo facht 
man die affen'. 7. Gerh' alle außer M. fo auch fpäter. 8. Zilind M. 10. Trau 
Dd. ligend an ainem wafer, haift die Tro Wi (Traa w). 10. Attenburg Da. 13. Ling 
Dd (in D corrigirt) Ww. 14. des land Wo. 15. ‘graf’ alle außer M. Ketnetten 
V. 17. das man von ADd. das wir von Wu. 19. und fend 104 man geladen 


worden Wi. 2, ‘dat’ fehlt M. Erelbach Wu. Gllerba Da. 


1. Das Datum ift richtig; der Marl» 
ins II. einde 


ber bie Betrei⸗ 


Solvenftein und Greifenberg genommen 
unb war vor Ortenburg gegogen, von mo 
er durch ein kaiſerliches Heer vertrieben 


hohn 133 ff. und Voigt ILL, 104 ff. 

Pre mit dem Grafen 
Johaunn von Görz wegen ber Eillyichen 
Erbſcha 


3. Der Gra Johann von Göorz hatte 
die Schlöffer Ober⸗ und Nieberbrauburg, 


wurbe. Das von Mulich für ven Beginn 
diefer Feindfeligleiten angegebene Datum 
iſt unrichtig, denn bereits am 25. Jan. 
1460 fam es wilden dem Grafen unb 
bem Kaiſer zu einem Frieden, dem zu 
Solge ber erftere auf den Titel eines 
arfgrafen von Kärnten und auf die - 
Gebiete diesſeits der Linzer Klauſe ver 
ichten mußte. (S. bie Urk. bei Chmel, 
at. zur öfterr. Geſch. Bd. II Nr. 1555.) 
duege Ehrenſp. S. 660;Chron. Austr. 
at: L c.V, 8.104; lid» 
nowsty VII, ©. 50. 


154 


V. Chronik des Hector Mülich. 


wegen, bann ber ftatfehreiber! groß zwiträchtigfait hie gemacht hat und 
noch gern tät. alfo appelliert man für den Taifer und vermaint, das man 


nit ſchuldig wäre, barumb zü jagen. 


Am 23. tag februarii, das was am fchmaltigen fambitag, kam ain 
legat vom bapft her und wolt bie fürften verrichten, und was zwo nächts 
bie. und was ain carbinal von Eonftantinopel pürtig und ain Kriech und 
was fein titel: Bisarion episcopus [s5’] Tusculanus, cardinalis 
Nizenus, apostolice sedis legatus?, 

Am freitag in ben vier tagen am 28. tag februarii ftarb her⸗ 
sog Albrecht zü Münden? und warb begraben‘ auf ven hailigen 10 


berg zů Andechs. 


do warb der graf von Eberſtain gefangen und 


bert eingelegt zü München von ben jungen bern, bann er ben 


alten herrn gant regiert bett®. 


e8 warb auch des alten herrn zü- 


weib, die Türfnerin®, gefangen und müßt aus bem land gen Eger 


ichweren. 


Der winter was als kalt und werot die kelt bis an 20. tag im 


233. Aprii mergen. und an fant Jörigen tag was e8 Talt und fchneibet 3 tag an 


ainander und waren eißzapfen an ben tächern ainer ellen lang. und was 
bannocht kain plüe an paumen heraus 7. 

Am aftermäntag vor mitwaften ober am 18. tag im merten 8 bett ver 20 
abt von Kempten ainen pauren getöbt in feiner vändnus®. bes pauren 
fün prachtent mit in 300 und 60 mann von aibgenoffen und zogen auf 


1. zwitradtilait W. 
Der Abfap fehlt w. 
muͤſten Dd. 


2. ‘und n. g. tät! fehlt w. 
11. gen Ander Wis. gen Andechß Dd. 
19. *und an ſ. I.—heraus’ fehlt DE (d. h. der Schreiber von D fährt nad 


7. Bifarian Da, 8. inzcmo Dd. 


13. ‘hett' fehlt ADd. 


‘merken’ des folgendes Abſaßes fort: ‘bett der abt’ u. f. w.). Der ganze Abjah fehlt Wir. 20. "An 


aft.— merken fehlt Da (f. oben). "oder—merpen' fehlt Wis. 


Rande von anderer Hand: *verfault‘). 


1. ©. oben ©. 148. 

2. Cardinal Beflarion. Vgl. Zink 
248, 3; am 28. Febr. ritt er in Nürnberg 
ein. Jahrb. des 15. Ihdts. in St.-Chron. 
X, 245, 5. 

3. Der Freitag in den Biertagen war 
‚ ber 29. Febr. der auch in Franke Annalen 

©. 103 al8 Todestag des Herzogs ange 
geben wird. Vgl. die Landshuter Raths⸗ 
chronik in St.:Chron. XV, 309, 1 mit 
Anm. 1. Niegler III, 361 nimmt, Der 
Angabe ber Münchener Rathsbücher 
(Weftenrieber Beitr. ꝛc. V, 190) folgend, 
den 1. März als Todestag des Herzogs an. 

4, Riezler III, 361 Anm. 2. 


21. ertöd W. ertött w. (am 


5. Graf Johann von Eberſtein. ©. 
hiezu Krenner, Baier. Landtagsverhand⸗ 
lungen Bd. V unter bem Sabre 1460 
insbe. ©. 7 u. 22. 

6. Riezler III, 385 mit Anm. 1; 
Stodheim S. 21 u. 31 ff. 

7. Bgl. die Jahrb. des 15. Ihdts. in 
St.:Ehron. X, 244, 12 und die Lande: 
bunter Rathschron. in St.-Chron. XV, 
308, 23. 

8. Bgl. Zint 101, 3; Frank 103; 
— 107ff. 2: dazu a. nal IV, 

; Haggenmüller, Geſch. von ten 
I, 322: irbin er J, 5 emp 

9. Gerwig II. 1451— 1460. 





1460. 155 


den abt von Kempten anf ven Püchelberg!. des warb ber abt gewarnot 
und famlet wol 800 man und zoch über bie aidgenoſſen und ftrait mit in; 
ber lag erniber, und warb bes abts vold erjlagen iwol 100 und 70 man, 
und ber Schwehker kamen nit mer dann zwen umb. und warb herr 

s Walther von Hochnegk [vs*] erfchlagen, ain ritter und hauptman auf bes 
abts tail?. der abt ward in acht tagen darnach abgefett, und warb ainer 
von Rotenftain abt, der täbinget mit den Schweytzern und gab in 900 
guldin darzů und was fchab gen fchab ®. 

Am karfreitag belegt herkog Sigmund von Ofterreich den bifchof 11. aprit 

von Brichſen zu Praunegk“!, vie ftat ergab ſich. darnach ſchoß er mit 
groffen püchjen in das floß, aljo ergab fich der biſchof dem berkogen mit 
feib und güt. der biſchof hieß Nicolaus de Cuſa und was ain carbinal 
und bett erfordert an hertzogen, es kört zu dem bifchtum Matro, Hall und 
Swaß und groß ding ꝛc. dem hergogen zü Insprugf müßt ber bifchof von 
ıs Trient auch fendnus geloben>. 

Item am mäntag in ber Tarwochen entjagt hertog Ludwig von Bairen 7. aprü 
zu Landshüt dem marggraf Albrecht von Brandenburg, und was von bes 
lantgericht® wegen®. 

Am aftermäntag in ber Tarwochen kam hertzog Ludwig mit 12000 8. aprit 

20 mannen, nahent eitel Beben, für Aichjtett?” und tätt ain groffen fturm 


1. Büdyenberg Dad. Bichelberg Wu. 3. der apt lag ernider mit feim vold und ward im erw 
ſchlagen Wu. 5. Hochened' alle außer A. 7. teringot Wo. 8. was' fehlt We. 
In w no: ‘do was es auf. 10. er ſchoß (darnach' fehlt) MDad. 12. Decaffa Da. 
13. fort M. texte W. zü dem: zü feim W. Materen Dad. 15. Drent Dd. 
dem h. —geloben: alfo müßt der b. v. T. ach fendinus geloben. Der Abfap fehlt an diefer Stelle 
in w, flebt aber ausführlicher unter d. 3. 1459, 20. nabent: nad D (in d ausgefiridhen). 


1. Der Buchenberg bei ed, Sin eftellt und ermenerte gerade im jener 
2. Walther von oben itter A Bet in ber fi die Ereignifle in Bruned 


BVoltenberg, der Bogt der 
Gerwig refignirte auf feine Ak, Be 
rauf am 31. März der Kemptner Convent- 
berr Johannes von Wernau gewählt 
wurbe ; der von Müllch erwähnte Roten⸗ 
ſtain — Georg von Kotenflein — war 
unter ben wäblenden Konventualen. 

. bigu 30h. Müller 1. o. 529 
du. 16 


4. Bol. Ant 101, 18 mit ven An⸗ 
merkungen. biezn im allgemeinen 
Jäger, —X bes Carb. Nic. v. aufs 
mit dem Herz. Sigm. von Oeflerr. 2 © 
Inusbrud 1861; Voigt 1. ce. III, 303 I 

5. Worauf Mülic bier zielt, iſt nicht 
Fl ie Der Biſchof von Trieut, Georg 
batte fi) von Anfang an mit Ser- 

308 Sigmund auf einen gütlihen Fuß 


und beren Folgen abjpielten, die früher 
mit bem Derzoge een Com» 
paktaten. Sr 
inbesbrief Dt Gensg 8 Lud⸗ 
wig an var arfgrafen 5 atum: 
Landshut 30. März 1460. Kludhohn 140. 
Er ift abgedruckt bei Müller R.⸗T.Th. I, 
753; in der Speirer Thron. L c. 440b 
und bei Gemeiner, Negeneb Chron. III, 
314, vgl. bie Yabrb. b 15. Ihdts. in 
St.-Ihron. X, 247, 1 mit Anm 1. Ueber 
den Streit wegen des Landgerichies ſ. 
—— 7 Stodheim 45 ff. und ben 
Tr B 
7. Der Nbaie des 33* an den 
— datirt vom 5. 5 Herne 0. Stod« 
im Urk.B. Nr ag, Gemeine 
egensb. chron. IH, 317. Nah den 





156 V. Chronit des Hector Mülich. 


baran, der ward abgetriben und wurben 150 erflagen ver Beben. ber 
biſchof von Aichftett hielts mit dem marggraven. aljo ward bie ganten 
karwochen und am oftertag hinein gefchoffen und geworfen; und am after» 

15. apru mäntag in ofterfeiren ergaben fie ſich! an gnab in täbingsweis, [ver] das 
bas biftumb in ewig zeit nit wider das haus von Bayren fein fol und nits 
mer bei dem marggraven,; und wenn fie ainen bifchof welen, jo füllen 
fie die bern von Bayren zů in berüefen und nit mer den marggraven; 
und geit im 1000 fchaf habers darzů und gehört mit feinem land zü den 
Bayren?. 

Darnach zoch er mit feinem her? für ain ſloß, hieß Landegk, das 10 
fand er leret; darnach für Stauffen®, pa lag er acht tag vor, und namen 
bie Behem auch fchaden tarbor. der hauptman im floß ergab fich, und 
man ließ in all fein hab und güt ledig hinweg füeren. darnach zoch er 

30. April für Rot, das märdtlin, das ergab fich an fant Philip und Jacobs abent ®. 
man fagt, das er 9000 Behem hab unb feins Iantfolds bei 10000 15 
mannen. 

An dem tag haben 500 Behem wöllen haim ziehen auß hertzog Lud⸗ 
wigs heer, alfo hat fie der marggraf erniber gelegt, und find 400 erflagen 
und 100 gefangen, und bat 8000 gulbin par bei in gefunden und vil Telch 


2. hielts: hetz Wo. 3. am oftertag: öfteren We. 4. tergindweis We. 5. ‘das bes’ 
alle außer w. bistumbs Da. 6. margr. zü fein Wu. 9. zü dem Bairland Dd. und 
geit — Bayren: und gabend 100 ſchaf haber darzuͤ und gehört nit zü feinem fand von Bayıren We. 
11. Staffen Dd. Slafen W, Schlafen w, 13, in: *im’ alle außer M. 15. hab gebebt 
Wo. 16. *bei’ u. *mannen’ fehlt Wi. 19. 9000,W. 900 w. 


Zahrblichern in St.-Chron. X, 247,4 er» eine Zufchrift bes deryoge „uboig an ben 
ſchien ber Herzog ‘am montag in ver Biſchof Peter von Augsburg d. d. 14. 
palmeninochen (1. April) wor Eichftett, April mit eimer Anzeige, daß ber Friebe 
was beflätigt wirb durch ein Schreiben zwiſchen ihm und dem Biſchof von Eich 
bes Biſchofs vom 8. April bei Stodheim, ett zu Stande gelommen jet. Bgl. pm 
Urk.B. Nr. XXVIL Demnach wäre das anzen auch bie Speirer Chron. 1. o. 
von Mülich, wie das von Frauk S. 103 44la. 
angegebene Datum — ber 10. April — 2. ©. die im ber vorbergehenven 
nit richtig; ebenfo wären auch die An- Anm. citirten Urkunden bei Stodheim. 
gaben bei Würbinger IL, 21 irrig. Ueber 3. ©. zu ben nachfolgenden Zügen 
bie ‚im des Herzogs Heere befindlichen im allgemeinen Kluckhohn 143; Wür« 
Böhmen ſ. Würdinger IL, 20, hauptſaäch⸗ binger ‚22 und Gemeiner III, 324, wo 
ih Anm. 2, ebenba auch über des Her⸗ ein diesbezüglicher Auszug aus den Raths⸗ 
zogs vor Eichitett ſtehende Streitkräfte büchern abgebrudt iſt; eimen Bericht ber 
überhaupt. Stabt Nürnberg an bie Stadt Erfurt vom 
1. Die Uebergabe fand nah den 1. Mat und vom 31. Mat 1460 bei Stod» 
Jahrb. in St.-Chron. X, 248, 1am 14. heim, ÜUrl.-B. Nr. XXVIU. 
April flatt, womit auch das Datum der 4. Bgl. die Jahrb. in St.-Ehron. X, 
von dem Bifchof hieranf bezüglichen Ur- 248, 5. Landeck bei Thalmäffing. 
tunden (batirt vom 14. April 1460) : 5. Vgl. die Jahrb. J. 0.248, 6. Stauf 
ſtimmt. Stodheiml.c. Ne. XXVIId, e, t. etwas nördlicher, über Alferehaufen. 
Auch Würbiuger I, 22 Anm. 1 citirt 6. Ebenda 249, 10. 


1460. 157 


und monftrangen und ander raub, den fie genommen hetten unb wolten 
das haim gefürt haben. 

Item berkog Ludwig bat bei im in dem punt! den pfaltgraf Fride⸗ 
rich zü Haibelberg, ven lantgraven von Heflen?; etlich fprechen, ber 

sbifchof von Eöln Helf im auch; die von Ulm helfen im mit taufent 
mannen. 
[97°] Item die von Ulm* baben im geſchickt 100 man z& füß und 25 
pferd, ber was hauptman herr Yörig von Rechperg. und als fie hand 
wöllen ziehen zů hertzog Ludwigen in das velb und under wegen bei Werb 

1054 Merbingen bat herr Eriftoff marfchald von Bappenhaim gehalten auf 
dem gejäg und was pfleger von bes kaiſers wegen zü Werb: ba ift ber 
von Ulm zeng auf herrn Eriftoff geftoffen und haben in gerechtfertiget; 
ber bat fich nit wöllen nennen, alfo hat herr Jörig von Rechberg felb ain 
fpieß durch in gerennt, das er toter von dem roſs fiel. alfo bo er fach, 

15648 es herr Criſtoff und fein leiplicher fründ was, bo erfchradden bie 
Ulmer fer und hetten groß darfür gethaun; aber es was gefchehen. 

Item bei marggraf Albrecht von Prandenburg ift in puntnus herkog 
Wilhalm von Sachen 5, der bat im dreu taufent pferd und 9000 ze füß 
gepracht, und der von Wirtenperg® der bat im jelb perjönlich 600 pferd 

2 pracht, der von Wirtzpurg und der von Baumberg mit aller macht”, ver 


5. die von Ulm mit irer anpal, daß ift 1000 man Wis. 8. HYem— pferd: (im Anfchluffe an 
den vorigen Say) aber ſy ſchickten auf daß mal nun 100 z& füß und 26 pferd Wi. 

was: und was Wu. als fie Hand: alſo M. ald hand W. 9. ih: bey Wu. 10. ri 
Nerlingen Dd. Griftoffel Da. 11. am forft bei dem gejäg W. ‘von d. k. wegen’ 
fehlt W. 12. Criſtof marfgald W. marſch. v. Bapp. —Triſtoff' fehlt w. 13. nennen: 
nemen W. 15. *%8° nur in w. *und' fehlt Wo. 16, fer: übel We, (8: daß 
Wu. 18. Hat gepracht: Het im feld Wro. 19. 6000 W. 20. ‘und’ fehlt MDd. 


S. die Berbüünbeten des Herzogs 248, 7; Kindhohn 144 


si Kindhen 139. 6. 8. ron. X, 249, 8; dab Gr ea 
2. Landgraf Ludwig von Heilen, ver Ulrich von ärttemberg perſbnuch 
Barteigänger | des et en. bem Heere anweſend war, —* mit 


ern benachbarten Grund bezweifelt in der bazu gehorenden 
——5 — — auf Seite Ludwigs Ann. 3. 
Um, Giengen, Aalen; Regensburg hielt . Der Btfchof Georg I. von Schaum- 
mi neutral, Nürnberg fuchte zu ver Surg (von Bamberg) unb Johann ILL 
Im, Augsburg war ihm eher —* von Grumbach (von Würzburg) neigten 
Mudhohn 140. fih zwar zu der Partei Albredte 
4. Die limer ſtanden unter Führung An, waten aber durch Bünbnifle (vom 
des Idrg von Rechberg, Ruger von * auf die Seite Herzog Ludwigs über. 
Weſternach und Hans von Werdenſtein. die Bünbnißverträge bei Stodheim 
Ueber den am 30. April flattfindenden 8 189 ff. Der er Beinbeebriri bes ots 
au fammenftoß biefer Schaar mit dem Johann von Würzburg an Marl Bei 
arſchall von Dappenbeim f. Würbinger Albrecht Datirt HR vom 15. Mat 146 
II, 22; „u igeborfer 239 Stodheim, Urk.B. Nr. XLIs. 
5. Bgl. Die Jahre. in St. «Chron. X, 





158 V. Chronik des Hector Mülich. 

biſchof von Mentz! und hertzog Ludwig jenhalb Reins von Felnitz?, auch 
ain herr von Bayren. und haben am Rein an ainander ſo faſt eröfet 
und geprant, das niendert ain dorf ſtaut, und dieſelben haben es den ver⸗ 
gangen winter diſen krieg getriben®, alſo, das vil volcks und kind erfroren 
ſind und hond ſich vor keltin in die miſt gegraben. 5 
[ed] Item die Behem in herkog Ludwigs bier fürten gar ain undriften- 
fich8 leben: fie namen kelch und meßgewand und jchutten unfern herrn 
aus ben käfzen; fie affen fläfch am karfreitag und triben manigerlat un- 
eriftenlich8 leben *. 

Es find auch bei dem marggrafen in puntnus die von Dündelspühel, 10 
Rotenpurg, Hall, Nörblingen und Wenffenpurg?. 

Item der bifchof von Wirkpurg und von Baumberg heiten bem 
marggraven, zügefagt und in zehen tagen darnach fagten fie im ab und 
zügen zů hertzog Ludwigen mit irem vold®, 

Herzog Albrecht von Ofterreich ſchicket hertzog Ludwigen auch vilıs 
volds und fagt auch dem marggrafen ab”. aljo lag hertzog Ludwig zü 
veld zwilchen Schwabach und Rot mit drei wagenpurgen und heeren und 
bett bei 32000 mannen®, und fürt groß ſpeis zü und gab reichlichen ſold 
und kert menigclich fein fchaben wiber in feinem hör, und man jagt, das 
ex alle wochen bei 40 taufent gulpin haben müßt. 20 

Item marggraf Albrecht und ber herkog von Sachſen hetten auch 
zwai hör? mit wagenpurgen, gleich an in gemacht, das fie den Payren 
mochten in ix beer fchieffen mit püchfen. auf ain mal ſchoß der marggraf 


1. enettbalb Dad. Selden D. Beldern d. 2. der auch ain herr von Bayren waß und am Rein Wi. 
‘sam Rein’ fehlt Wie (d. db. zum vorigen Safe genommen). for an ainander Ww. 3. lain Dorf Dad. 
4. dad niendert—getriben: das niert kain dort flat; und daſelben band fy eh den fergangen 
wintter difen frieg getriben W. dad nicndert fain dorf oder flat dafelb umb was und diſen 
wintter getriben mit friegen «o. 8, miſcht M. den milt We. miefen graben Ww. 
7. Item — leben: Deß jard (ded zugs w) fürend die B. gar uncriftenlih in h. 2. hör Wi. 
8. käfzen: fepfien WDa. Töpfen ww. 14. in h. Ludwigs hör mit item fold We. 18. hett 
32000 man im feld Wi. 19. fort MW. 20. 400000 gi. W. 21. Albr, von®ran 
denburg Wu. 22. an im genach W. 23. mal: tag Ww. 


1. Dietrich von Iſenburg, dem Herzog 
Ludwig am 31. März 1460 abfagt. 
Menzel, D. v. Iſenburg ©. 59. 

2. Ludwig von Veldenz, ber alte 


6. S. oben S- 157, 20. Vgl. dazuWür⸗ 

Dinger II, 23 Anm. 3; Stodheim 96 ff. 
7. Nach Würbinger IL, 22 führte Al⸗ 

breit von Defterreih dem Herzoge 3000 





Feind des Pfalzgrafen. 
3. S. Jee die Kriegsereigniſſe am 
ee Häuſſer I, 354 ff; Würbinger II, 


4. Bgl. Fran 103. 
5. ac Kluckhohr 143 fagten dem 
Herzog Ludwig ab die Städte: Nörb- 
lingen, Rothenburg a./Z. u. Windsheim. 


Dann zu Pferde und 4000 Fußgänger 
zu. Vgl. Stodheim 98. dußaing 


8. Ueber dieſe Zahlenangaben ſ. 
Kluckhohn 146 Aum.; St.-Chron. X, 250 
Aum. A. 


9. S. die Jahrbücher ꝛc. in St.⸗ 
Chron. X, 249, 6. 


1460. _ 159 


hertzog Ludwigen in fein heer und traff ain [os*] wagen, barauf lag vil 
Hoins gelts und ander pfennig, das die allentbalben in das heer flügen. 
e8 warb auch da feinen wappenmaifter ber Topf abgefchoffen gleich bei 
feinem herrn herkog Ludwigen. ber marggraf hett in feinem beer auch 
sbei 18000 mann!, und lagen alfo bi8 an fant Johanns des tauferd 3. Iui 
abent, va wär es geftritten worben. alfo kam unfer cardinal felb? in 
das heer und macht da frid3, dann ber hertzog von Sachen fprach, er 
wolt fein ritter und fnecht nit an die Behem waugen, und man maint, 
hertzog Ludwig heit im haimlich 40000 guldin geben‘. alfo müßt ver 
1o marggraf ain böfe richtung aufnemen, die was alfo: das lantgericht ift 
gen ver Pfalt und gen dem Haus von Payren in ewig zeit ab; ber bifchof 
von Egſtett beleibt bei hertzog Ludwigen, und müß im ber marggraf bie 
puntnusbrief wider geben5; ber pfalßgraf ift nach allem feinem willen 
gegen im verricht ®; der bifchof von Wirtpurg und Babenperg, was ſprüch 
ıs fe z& im haben, find nach irem willen verricht”. auch müß ber marg- 
graf zwifchen bie und fant Michels tag von dem von Wirkpurg leben em- 
pfaben, und müß ber marggraf bie brief, die fert zu Nürmberg gemacht 
find worven, wider herauf geben; auch umb gewonnen ftett und floß und 
umb das verclagen gen herren und anberthalben und umb koſt und ſchäden 
20 iſt an ven fünig von Behem geftellt. 
[ss] Man maint dannocht, das bei 2000 mannen umblomen feien mit 
täglichen ſcharmützlen, und man fagt, wenn ainer nun ain wenig ſchadper 
wäre, fo nomen in die Behem und grüben in alfo lebentig under. das 
gefchach ainem graven von Slirchperg ®, der kam vom rofs, aljo plünberten 


2. ander’ fehlt Wis. das da die in daß hör fingen W. das inn das hör flugen w. 
3. feinem: im ſeim We. 5. 180000 W. Johans tag des tefferd W. Joh. tag des 
taufferd w. 9. h. 8. Hett im honlich (haimlich wo) gelt geben, was fag (die fag ww) 40000 fl. 
Wu. 11, "gen? fehlt W. *gen dem haus von’ fehlt «w. 13. dem pfalpgrafen W.Dd. 
14. dem biſchof ADd. 15. find: "if’ alle Hff. 17. ferd We. 4a Rürmb.' fehlt We. 
22. ſcharmihen W. wund oder ſchadber Wer. 


1. L. c. 250, 12: 16000 Mann. S. Stodbeim, Url.-B. Nr. XLII®. 
bie dazn gehörende Anm. 6. S. die Richtung zwiſchen dem 
2. Blichof Peter von Augsburg. Pfalzgrafen und dem Markgrafen bei 
3. Die Rother Richtung om 24. Juni. . Menzel, Reg. zur Geſch. Friedr. d. Siegr. 
&. bierliber die Jahrb. X, 249, 11 mit 1. ce. 339. 
Aum.; Kluchhohn 147 ff; Stodheim, Urk.⸗ 7. Vgl. St.-Ehron. X, 252, 1 u, 253, 
. Rt. XLIIa-p. 15; ber Richtungebriel zwiſchen dem 
4. Albrecht warf dem Herzog Wilhelm Markgrafen und dem Biſchof von Würz⸗ 
vor, er babe ſich von Herzog Ludwig mit burg abgedruckt bei Stochheim, Urk.B. 
100000 Oulden beſtechen laſſen. Kluck- Nr. ILo, zwiſchen ihm und dem 
hohn 146 An. Biſchof von Bamberg ebenda Nr. XLII!. 
5. Bgl. die Richtung zwiſchen bem 8. Konrad von Kirchberg. Vgl. Frant 
Markgrafen und Herzog Zubwig in St.» 105; Würbinger II, 24. 
Chron. X, 254, 6; wörtlich abgedruckt bei 





160 


V. Chronik des Hector Mulich. 


in bie Behem und gräben in Iebentig in fand. ber ward geſuͤcht. alſo 
ſprachen bie Behem, heiten fie gewißt, das es ain graf wär gewefen, 
fo wolten fie in wol bei leben bebabt haben, dann er wär nit vaft wund 


geweſen. 


Alſo do bie richtnus geſchach, do zoch iederman hatm 1, und machts 
hertzog Ludwig menigelichen unclagper, und fagten, das er uff ain tag 
24000 unger und ducaten ausgeb nur fchadengelt, dann er gab etlichen 
für ain roß 60 guldin, das nie zehener wert wäre. 

Item bertog Ludwig bat fein jungen fun bes künigs von Behem 
tochter gegeben ? in ben meren, man maint funft, ver künigk von Behem 10 


bett dem marggraven geholfen. 


Am funtag zů nacht vor bem auffarttag ift der chorherrn ſtainhaus 
verprunnen und barinn ain fchöne junge fraw, und ain diern fiel heraus 


zü tob®, 


Am mitwochen nach fant Johanns baptiften tag hat ber von Wirten- ı5 
perg den von Memmingen bie füe und anders genommen, das [oe*] haund 
fie gelöft umb 1500 guldin, und ift alles fchlecht. was barumb: Diepold 
Zeller was bes von Wirtenpergs diener, der fieng ainen auß hertzog Lud⸗ 
wigs land bei Memmingen, bie von Memmingen eilten nach und fiengen 
ben Zeller und machten ven Pair ledig zc. 20 

Am 6. tag julii was der Lech als groß, pas er allenthalben über bie 
tüch auf der plaich gieng; und die Wertach was als groß, das fle an ben 
Rofenauperg gieng, und jenhalb des galgen drei aderleng prait. 


1. lebedig W. 2.18: er Wow. fehlt Da. 3. vaſt: hart Wa. 5. richtung We. 
7. 40000 Wu. nur ſchaden ADd. 8. nie: nit Dad. das kaum 10 golten het We. 
9. junger W. 11. Der Abſaß fehlt w. 13. jundfraw Dd. junge dieren W. 


14. Der Abfap fehlt w. 
233. enhalb W. enthalb Da. 
aderlenge außgeng oder drey prayt Dd. 


1. Dartgrof Albrecht 309 ſchon am 
23. Zunt mit dem größten Theil bes 
Heeres ab; am 25. Juni verließen bie 
Sachſen und wahrfcheinlih auch bie 
Wurttemberger das marlgräfliche Lager. 
Herzog Ludwig, ſeine Verblindeten und 
Herzog Wilhelm blieben noch am 24. unb 
25. bei Roth zuſammen, dann ritten fle 
nad Nürmberg, um dort das Friedens⸗ 
wert zu vollenden; bie Böhmen (aus 
Herzogs Ludwigs Heer) ſcheinen erft im 
Aug. entlaffen worben zu fein; am 17. 
Aug. lommen Schaaren berfelben durch 


16. die küe under andren dingen Wu. 
drei—prait: uber die ader weit und prait We. 


18. Boller Dad. 
über zwo 


Regeneburg. Würbinger II, 26 Anm. 3. 
2. Am 3. Mai 1460 kam zu Prag ein 
Berlöbnig zwiſchen Herzog Ludwigs 
Sohn Georg und Ludmilla, der jüngften 
Tochter des Königs von Böhmen zu 
Staude. ©. den Heirathsbrief bei Stod- 
beim, Urk.B. Nr. XXXIV. Vgl. Klud⸗- 
bobr 145. Zur Eheſchließung kam es 
nicht. 


3. Vgl. Zint 242, 19 mit Anm. 3. 
Seat ©. 104, Ansführlicher bei Sender 


5 


15 


1460. 


161 


Der pfaltzgraf! Hat dem bifchof von Men feinen brüber? und. 
funft drei graven und vil ritter und knecht gefangen und groß güt ge 
nommen; alfo bat ber bifchof von Mentz gar ain böfe richtung müeſſen 


anfnemen?. 


Item der bapft hat erlaupt und bispenfiert mit dem clofter zü El⸗ 


wangen in dem Rieß, das ift ain clofter gewejen fant Benebicten ordens 
und ir abt was ainer von Hiruhaim, den hab ich ſelb fehen zü abt weihen 
unb in ainer fwarken kutten gan; der ift nım ain brobft und die münd) 
find chorheren, alfo ift das clofter nun ain brobftei und ain halber 
thämb, und find num Inienpriefter, bie vor münch waren. factum z& 


oftern 14601. 


An unfer frawen tag assumptionis hat ver babft herkog Sigmunden 15. Aus. 


von Ofterreich, zů [ss?] Insprugk gefeffen, in den pann getaun von Ni- 
claus de Eufa, des bifchofs zü Brichſen, wegen 5. 

Die Schweytzer find gezogen auf herkog Sigmunben von Ofter- 
reich ® und hond Dieffenhofen, das jtettlin, gewunnen und Fuͤſſach, das ſloß. 
und warb angeftellt 10 far. ver herkog bett 6000 mann züfamen Kracht, 


er mocht in aber nichts abgewinnen. 


2. md funft vil Wi. 
10. lanenprüfter M. 


1. Müulich Spricht von der Schlacht bei 
dersheim am 4. Juli 1460. Leber 
die Auläffe zu dieſem griege ſ. Häufſer L, 
332; über Das damalige Verhältniß bes 
Dietrich von Iſenburg (des Mainzer Erz- 
Bi 018) je bem Pialzgrafen St.» Ehron. 


2. Mülih denkt an den fpäteren 
Erzbiſch. v. M., Adolf von Raflau; 
Die vornehmften Gefangenen find: Graf 
Joh. von Nafſau, Graf Dtto von Henne 
berg, Graf Phil. von Leiningen, Dietri 
Sunter zu Runkel. Kremer, Kurfü 
Sriebrich I., Urkundenbuch S. 202. 

3. Ueber bie Richtung ! ebenda ©. 
210 (Url. vom 18. Juli 1460); vgl. 
auch die Speierer Ehron. 1. e. 443b. 

4. Die Umwandlung ber Bene 
bictiner-Abtel Ellwangen in ein welt- 
liches —A— erfolgte durch eine 
Bulle des Papftes Pius I.vom 14. Ian. 
1459; am 2. April 1460 vollzog Biſchof 
Peter von Angsburg biefelbe, am 5. Dec. 
des Jahres wurde die kaiſerl. Beſtätigung 
erlang!- Stälin III, 744 Anm. 1. ©. 
auch Braun III, 37. Bol. Chron. Ellw. 
in Pez Thes. IV, 797. Der neue Abt war 
Sohannes von Hürnheim, Abt in Ell⸗ 
wangen ſeit 1452. Weng unb Guth, Das 


Etãbtechroniten. XXL. 


und fyl und groß güt Dd. 
12. frawen abent Dad. 


befchach nativitatis Marie”, 
7 Hector Mielih Wa 
14. Der Abfap fehlt w. 


Ries, wie es war And ifl. 2. HeftS. 22. 
5. Vgl. Zink 102, 6. Die Ercommu- 
nilation erfolgte am 8. Aug. 1460, unge 


. fähr am 12. Aug. kam die Nachricht da- 


von nad) Tirol, am 15. Aug., dem Tag, 
ben Milich nennt, wurbe die Bulle aus⸗ 
gefertigt, die dem Capitel von Brixen, 

en Haͤumleuten ber Schlöffer, ven inter 
tbanen 2c. nie Ercommunilation anzeigt, 
ebenfo eine Bulle an den Er ”* von 
Salzburg, am 17. erhielt ver Biſchof von 
angaburg aan Auftrag zum Vollzug. 


Säger IL, 105 
6. Am 26. Sept. beſetzten bie 
Schweizer Frauenfeld, baum wandten fie 
fih nad Dietienhofep, das fe nicht ge 
wannen, dann uach Dem Sch ale Fußach, 
welches in ihre Hände flel. Eine zweite 
Belagerung von Diefienbofen brachte am 
28. Oct. auch dieſe Stabt zu Fall. Am 
7. Dee. 1460 kam es zum Waffenftillftand 
zu Conſtauz, dem daun am 1. Juni 1461 
ebenfalls zu Eonftanz, ein Friedensſchlu 
auf 15 Jahre folgte. Vgl. Edlibach 1. c. 
108 ff.; die Speterer Chron. L c. 448a,; 
Liliencron J, 520ff.; Jäger IL, 125 ff.; Bd» 
gelin 1,353; — 8 von Tirol 578. 
7. Die Febbebriefe ber Eidgenoſſen 


1 


164 V. Ehronit des Hector Müulich. 
[100°] Item wir von Augspurg haben ainen veint gehabt, der uns faft 
groß laid tätt, und hieß Hanns Kiftler, aus difer ftat pürtig; und ift vor 
von tm auch gefchriben!, man legt groß gelt auf in und fund in nie er- 
greifen, ex bett allweg bei brei ober vier nechten und vaſt wol beritten. 
30. Miy und am mäntag in ber Tarwochen tätten im bie augen wee und fam in 5 
ain borf, zwo meil von Negenspurg, zü bem pfarrer, ver legt in an ain 
pett vor feinem haus in ainem fpeicher und tätt im pulver in bie augen; 
alſo wont er, der pfarrer wolt in gefunb machen. ımb bo er alfo lag, do 
ichlüg in ainer an Topf mit atner agft, da ⸗ſchnaid im ber pfarrer den hals 
gar ab; und warb in das veld gegraben. do warb ain groß geſchrai im 10 
Pairland und fprachen, die von Augspurg hetten ben gar jämerlich er- 
mörbt, und tätt hertzog Ludwigen zorn. e8 warb auch dem pfarrer darumb 
wol gelonet, das er nimmer dorft pfarrer ba fein. 

Item an fant Ülriche tag hat hertzog Albrecht von Öfterreich feinem 
brüber Taifer Fridrichen veintfchaft zü gefagt? und in mit groſſem volck 15 
überzogen und vil lands [101°] eingenommen, und ift fomen für bie ftat 
Wien und barvor zü veld gelegen®. bes kriegs hat im geholfen herkog 
Ludwig von Landshüt und bem kaiſer feine leben aufgefagt? und hat 
hertzog Albrechten vil gelts und volcks geſchickt. ver fünig von Behem 
jagt hergog Albrechten auch Hilf zü, aber er verließ in. 

Alfo zü fant Margretben tag entjagt der kaiſers hertzog Ludwigen 
(wie und warumb, das hörent ir bernach in feinem abfagbrief), und 


4. Juli 


20 
12, Zuli 





3. und ift—gefchriben' fehlt Mio. 
augen Wu. 
7. vor: von MDa. in Ww. 


wand W. maint Ddw. 
darnad fein kopf gar ab Wu. 


*geit’ fehlt M.Dd. 
6. zů ainem pfarrer, zu dem er fein befunder fertrauen het Wu. 
in ain MDd. 
güt pulver bett zit dennen augen, daß tett er im ein und ward in faft beifen We. 
10. do fchläg in der pfarrer mit ainer agrft an kopf und ſchnaid im 
11. den: in We. 


nie: nimmer Dd. 5. fein 

leg d. 

und tätt—augen: und fagt im, wie er ain 
8. wont: 


12. ermirtt Dd. faft zoren Wa. 


13. das er kain pfarrer me dorft fein, den er bracht des Kiſtlers kopf her in ainem fedlin We. 


15. zů' fehlt M. zuͤgeſchriben We. 20. 


nnr in ADd (nach dem Schluſſe der Chronik). 


1. S. oben S. 134,15. Vgl. über fein 
Ende C 327, 23. Zink, der ausführlich 
über Kiftler berichtet, weiß nichts von 
deſſen Tod. Vgl. auch Gafler ©. 1637. 

2. Die Ablage Albrehts an feinen 
Bruder Friedrich erfolgte bereits am 19. 
Juni 1461 von Linz aus. Bachmann, D. 
Reigege I, 70. 

3. Albrecht Heer war am 30. Juni 
vor Hieking eingetroffen und bebrohte 
unmittelbar die Saup abt. 

4. Der Abſageb Ki tft vom 16. Zul. 


auch' fehlt Dd. 22. Der Abſagbrief ſteht 


Neub. Cop.⸗B. Bd. XII fol. 21ff. (im 
allg. Reichs⸗Archiv in Münden). Vgl. 
Kluckhohn 191. 

5. Der Kaifer wandte fih mit Erfol 
um Bermittlung zwijchen ihm und Al⸗ 


brecht an Podiebrad und brachte dadurch 


feinen Bruder zur Nachgtebigfeit. 

6. Der Abfagebrief findet ih im An- 
bang I Rr.1. Ueber das Datum |. lud» 
bohn S.189 Anm. +. Bgl. Stodheim 
154. Zu dem Ganzen |. Kluckhohn 183 ff; 
Würdinger IL, 27 ff. 


1461. 


165 


macht da zü hauptman beroben im land marggraf Albrechten von Bran- 
denpurg!, ber entjagt hertzog Ludwigen?. 

Alſo iſt hertzog Ludwig zů veld gezogen, und hat ime geholfen? künig 
Jörig von Behem“ und ime vil volcks geſchickt, und ber pfaltzgraf Fride⸗ 
srich5, der biſchof von Wirtzburgẽ, ber biſchof von Baumberg 7 und hertzog 
Sigmund von Öfterreich z& Insprugks, und hat bei 14000 mannen im 
velb gehabt und dem marggraven abgewunnen mit ftürmen umb veld⸗ 
geligen bie nachgefchriben ftett und floß: Zenn?, Newenftat 10, da ift er 
fang vor gelegen, mardt Erlbach 11, Offenhaim 12, Kreglingen!?, Wins 
so pach und Rot, bas bett ber marggraf wiber eingenommen 14; und bie floß: 
Honed, Daspach, Wiltmerstorf, Kamerſtain und Dann 15 und mer ſloß. 


1. oben We. 6. 140000 W. 
8. 3enn: Item Dd. 
Mardtöribadh). Marterlenbach We. 


8. und mit feldligen Dd. mit flurm und felbligen We. 
9. marckt Erlbach: Martelnbach A. Maſtelbach D (fpäter corrigirt in: 
Vintepach Dd. 


11. Somed D. Sund 


Rot— Datpach' fehlt d, if von fpäterer Hand am Rande nachgetragen, ſtatt Daspach' ſteht hier 


Anspah. Tan W. Thann w. 


4 de er 15 jun 1461. Bachmann, 
ei . 1, 83. 
2. Der Abſagebrief des Markgrafen 
Datirt vom 17. Aug., ber des Herzogs 
Lubwig vom 14. Aug. Bachmann J. 0.87. 
3. ©. über bie Helfer Ludwigs Klud- 
bohn 194 ; Stockheim 155 ; Wütrbinger II, 
28, wo auch über die Zahl der zu Gebote 
Pehenben treitkräfte Aufſchluß zu fin- 


4.6©. ——— Font. rer. Austr. 
DB. 44. Reg. Nr. 131 


5. Fehbebrief vom 10. Sept. L c. 
146 


6. „Fehbesrie som 31. Ang. L e. 
T. . 
1. Gehbebric vom 31. Ang. L e. 
8. Febdebrie vom 28. Sept. 1. c. 
Nr. 168. 
9. Langenzenn wel. von Nürn- 


6. 

10. Reuftabt a./A. norbweftl. von 
Nürnberg. Ueber Neuftabt, das am 19. 
Sept. 1461 genommen wurbe, vgl. Zint 
244, 15; die Jahrb. des 15. Ihdts. im 
St..Ehron. X, 264, 6; Sanfien 1. c. Nr. 
279. Bud Farb inger DL, 29 wäre die Er- 
oberung Langenzenns erft nach dem Falle 
von Neuſtadt erfolgt. ° 

11. Erlbach wett. von Nürnberg. 

12. Uffenheim füböftl. von Ochſen⸗ 
furt; e8 wurbe am 22. Sept. von dem zur 
Unterflägung Ludwigs von Weften ber 


In das Land Albrechts eingefallenen 
Bfalzgrafen erobert. Janfien 1. c. II, 1 
Nr. 129. Würbinger IL, 30. 

13. Kreglingen war auch von bem 
Pialagrafen genommen worben. Jauſſen 
l. ec. Nr. 129. 


14. Wütrbinger II, 30; auch Neuftabt 
wurde von dem Markgrafen wieber ein⸗ 
genommen Zinf 245, 13; Jahrb. 1. c. 


15. Hoheneck ſüdweſtl. von Neuftabt, 
Dachsbach uorböfll. von Neuflabt, Wil- 
mersborf öftl. von Erlbach, Kammerftein 
fübmweftl. von Schwabad, Taun ſüdweſtl. 
von Altdorf. Bei Würbinger II, 30 Aum. 
1 find nad einem Schreiben vom 24. 
Sept. ale Eroberungen ber Bayern bie 
Burgen Illesheim und Hohened, Die Orte 
Ickelsheim, Bergel und Dttenhofen ge 
nannt, In einem foldden vom 23. Sept. 
bei Bachmann, Font. 44 Nr. 161 die Orte 

enne, Selbach, Hoheneck, Uffenheim, 

ernheim und Argshofen; nach der 
Rothenburger Chronik hat Herzog Ludwig 
zuerſt erobert Neuenſtadt, daun Zeun, 
Erlbach, Hoheneck, Uffenheim, Bernheim, 
Argshoven und viel Dörfer und Märkt 
am Main gelegen“. Ludwig von Eybl. 
c. 127 Aum. 24. Bet Stockheim, Urk.⸗B. 
Nr. LXXXVIII findet fih Vermergkt 
bie flete, Marggrave Albrechten abge 
wonnen; Bermerglt pie Slos Daragrabe 
Albrechten abgewounen; Vermergkt bie 
Slos des Marggraven Edelleuten abge 


166 


V. Chronik des Hector Mülich. 


16. Oct. und was zů veld gelegen wol fünf wochen. und an fant Gallen tag zoch 
er wider haim in fein floß und ließ die Behem [ıoıP] und ander ſoldner 
haim ziehen 1 und bezalt fie mit eitel pechmifch gros, ber galt ainer 10 pn. 
und 20 gro8 ain guldin. er mocht nit ſpeis gehaben, fein vold laid groß 
hunger im velb. bie von Nürmberg tätten berkog Ludwigen baimlich und s 
öffenlich groß zůſchub, er möcht fonft nit da beliben fein?. 

3ü fant Michels tag hat fich der kaiſer mit feinem brüber berkog 
Albrechten verricht, und ift aus dem veld gezogen ?. 

Alfo ift marggraf Frivrich von Prandenburg aus ber Ward über 
ben bifchof von Babenberg gezogen und hat im verprent und abgewunnen 10 
alles fein land bis an zwo fett und ſloß!. und ber kaiſer hat wöllen ein- 
nemen Villach und das land barumb, tft bes von Bambergs®; bo hat 
fich der bifchof von Bamberg wider umbgeflagen und zů dem marggraven 
von Brandenburg getaun und ſich und das capitel verbrieft, nimmer mer 
wider fie zů fein und allweg bei in zů beleiben®. 

Do hat ver kaiſer alle fürften, allen adel und bie reichsſtett gemant, 
über hertzog Ludwigen zu ziehen; und wie er fie mant, das hörent ir her⸗ 


29, Sept. 


6. Sept. 


nach in ainem brief”, 


An fant Mangen tag Hat graf Ülrich von Öttingen abgefagt hertzog 


1. fünf’ fehlt MW, beide Hff. haben dafür einen leeren Raum; in D fand urſprünglich "wol N 
wuchen', der Schreiber hat dann über dad audgeftrichene NR eine 5 gefeht; dio haben "fünf wochen. 


2. feine M. 4. fir ain gl. Wi. 


nah Da. 


wonnen und abgebrungen‘. S. auch die 
nächfte Anm. 
1. König Georg von Böhmen hatte 
es übernommen, bie Streitigfeiten im 
Reiche zu fchlichten und forberte ben Her- 
zog Ludwig auf, das böhmifche Hilfsheer 
zu entlaffen und das Land bes Mark⸗ 
grafen zu räumen; ber Herzog kam Diejer 
ufforderung nad, gab den böhmifchen 
Truppen, die nicht allein ziehen mochten, 
das Geleite und eroberte am Rückwege 
bie (zum Theil von Mülich genannten) 
Drte: Wilmersdorf, Heilsbronn, Winds⸗ 
bad, Kammerftein — dieſes wurbe nad) 
einer Nachricht Bei Sanfjen IL, 1 Nr. 291 
am 8. Det. eingenommen — und Roth. 
Würbinger II, 32. In der Rothenburger 
Chron. heißt es: “Am heimziehen erobert 
H. Ludwig Rot widr, ſchatzet Haylsprunn, 
Virnsberg, Wilmersborf, Pottiſaw, Vin⸗ 


ſpach, prant das aus, Camerſtein, Tanne 


6. zuüſchib W. zueſchieb w. 
10. Bamberg, über ausgeſtrichenem “Brandenburg’ D. 


T. Niclauß tag We. 


15. bei im ADd. 18. noch her⸗ 


und ander vil ſchloſſer u. dörffer. Ludwig 
von Eybl. c. 127 Anm. 

2. S. bierüber Beil. II zu den Jahr⸗ 
büchern in St.-Ehron. X, 402ff. Bgl. 
auch Janſſen II Nr. 290. 

3. Waffenftillftend zu Larenburg 
vom 6. Sept. 1461 bis 24. Juni 1462. 
Stodheim 177 ff. 

4.5. zu dem Zuge bes Kurfürften 
Friedrich von Brandenburg, des Bruders 
des Markgrafen Albrecht, gegen ben 
Biſchof von Bamberg Zink 245 Anm. 2; 
Stodheim 189. 

5. Der Biſchof hatte in Kärnthen Be- 
fitungen, die von dem Kaiſer bebroht 
wurben. Vgl. auch das Schreiben Joh. 
Brunes un ben Rath der Stabt Frank⸗ 
furt bei Sanffen IL, ‘1 Nr. 290. 

6. Waffenftilftand vom 20. Det. 
1461. Stodheim 189; Urk,» Beil. Nr. 86. 

7. S. Anhang INr.9: Mahnbrief des 





1461. 167 


Ludwigen von Payren!, und was bes jars herkog Ludwigs diener und 


pfleger zü Höchftett gewejen ?. 


[102°] Der bifchof von Meng, was ainer von Eyfenburg, ber fagt herkog 
Ludwigen und dem pfalggrafen auch hilf zü, do haben in ber babft und 
sber Taifer abgefett und zü bifchof gemacht ainen von Naffaw und in auf 
ven altar geſetzt?. des hond im geholfen ver bifchof von Trier, ver bifchof 
von Met, ber marggraf von Babaw, ver herkog von Felnitz, ber von 
Wirtenperg*. fie witrben veraint, das der von Naſſaw bifchof folt be- 
feiben und dem von Eyſenburg Bergftraß eingeben und alle jar 8000 
sogulbin darzů. alfo belaib es nit bei der richtung: ber von Eyſenburg 


fam wiber zü Meng ein in die Andree und warb wiber auf ben altar ge⸗20. Nor. 


ſetzt, des Half im ber pfalkgraf; da warb groffer krieg am Nein, ver pfalt- 
graf bett Bergftraß inn, der von Badaw das ander land 5. 


An ſant Katherinen abent hat marggraf Albrecht die Neuftat ge 2. Nov. 


2. HSechſtett Dim. 


fa (faßt w) in der baubſt und auch der Tayfer ab Wi. 


4. und ab bem pf. W. und auch dem pf. w. 


5. *der' fehlt M. do 
7. Badaw' in ‘Baden’ corrigirt w. 


Flednig W, Fledenp (aud Fledniß corrigirt) w. Beldeny Di (in D über audgeftrichenem ‘Sellenp’). 
8. ſy warden ainß Wu. 11. an fant And. tag We. 12, das half Ww. 13. “inn’ 
feblt Wu. Badam’ in ‘Baden’ corrigirt w. 


Kaifers an die Städte Augsburg, Nörb- 
lingen, Kempten, Werd, Aalen, Sopftugen 
n. Kaufbeuren vont 25. Sept. 1461. Bgl. 
Zint 246, 6 mit Anm. 1.3. 

1. ©. den Auszug aus einem Schrei. 
ben des Markgrafen Albrecht an Augs- 
burg vom 14. Sept. 1461 bei Zint 246 
Anm. 1. Bol. auch Strelin, Geneal. 
Gef. der Grafen von Dettingen 174; 
®ürbinger II, 34 und vorzüglich Stod- 
beim 194. 

2. ©. hiezu Stodheim 195 Anm. 2. 

3. Diether, Graf von Iſenburg, war 
feit dem 18. Juni 1459 Er; biſchof von 
Mainz und, zuerft ein Gegner des Pfalz 

tafen, am 4. Ang. 1460 zu deſſen Partei 
bergetreten. Stäliu III, 525. Am 21. 
Ang. fetste ih Papft Pins II. ab und 
verlieh das Bisthum dem Grafen Adolf 
von Raflan. 

4. Die drei Brüder: Johann, Erz 
biſchof von Trier, Georg, Bifchof von 

eb, Markgraf Karl von Baden, daun der 
Pfalzgraf Ludwig von Veldenz und Graf 
Ulrich von Württemberg. 

5. Beglid zwifchen Dietrih von 
Henburg and Adolf von Raffau vom 11. 
Nov. 1461. Diether mußte auf das Erz. 


fift verzichten, wogegen ihm mehrere 


Städte und Schlöffer nebft allem Zubehör 
bis zu feinem Tode als eigenes Yürften- 
um überlafien werben jollten unb Abolf 
bie Bezahlung feiner Schulden übernahm. 
Menzel, Dietrich von Iſenburg 165. We 
ige Zage nachher ſchloß Dietrich einen 
Bertrag mit dem Pfalzgrafen zu Wein- 
beim (am 19. Nov.), der ben mit Abolf 
von Naſſau geſchloſſenen wieber aufbob; 
Dietrich mußte dem Pfalzgrafen, ber ihn 
ge en Adolf von Nafſau ım Erzftifte zu 
ebaupten berfprag), die Städte und 
Schlöffer der Bergfiraße Starkenburg, 
Heppenheim, Bensheim und Mörlenbach 
verſchreiben gegen das Recht ber Ein- 
fung um 100000 Gulden. Menzel 1. 
e. 167 ff. Am 2. Dec. 1461 enblich Schloß 
Dietrich ein Bündniß mit dem Ratbe von 
Mainz, kraft deſſen Ietsterer auf feine 
Sette trat und ihm unter gewiflen Be 
dingungen in ber Stabt Mainz fellen 
Kauf und Aufenthalt ‚geftattete. Menzel 
l. e. 167. ©. die Serieffungegei®. von 
‚2. Abth. 


Mainz in St.-Chron. XV 


173 unb bie Mainzer Ehron. II l..c. 1. 
Abth. 31 ff. 


E__ _ — — 


168 V. Chronik des Hector Mürich. 


wonnen. widerumb! und baimlich bei der nacht abgeftigen unb barinn ge 
funven 212 raifig, die herkog Ludwigs biener find, darunder 14 edel, all 
gefangen, und hat der marggraf alle feine jloß? wiperumb eingenommen 
und alles fein land und mer bazü- . 
Der künig von Behem ift mit groſſem vwold überzogen marggrafs 

Fridrichen in ver Mard, der bat bie Behem erniver gelegt bei 900 
inannen, aber ain hertzog von Braunſchweigk ift erftochen worden anf bes 
marggraven tail; der marggraf behüb das nel. 

277.Rov. [102°] Am freitag nach Katherine hat graf uͤtrich von Öttingen hertzog 
Ludwigen erniver gelegt bei Monhaim, 56 gefangen, 63 erftochen und 26 10 
wägen genonnnen. Hainrich von Freyberg was hauptman, der warb auch 
gefangen , graf Ülrich behüb das veld!. 

19. Rov. An fant Elspetben tag. hat herkog Ludwig brief ber an ainen raut 
gefchictt bei ainem marfchald von Oberborff, bie lauten früntlich und vil 
bienftes, und er wolt ungern wiber das reich fein und wölle dem Taifer 18 
abtrag thün, was bie von Augspurg fprechen. 

Aber er fieng bes Taifers und unfer botten und nam in prief und 
prach bie aufs. 
Herkog Ludwig Tam gen Laugingen und bett wol bei 1000 pferben 


1. aberfligen A. gewonnen—abgefligen: wider um ein gnomen haimlich (homlich W) bey der 
nacht und haß erfligen Wu. 2. 112 Wo. diener warend We, 6. mardt d. 
10. Monhaim W. 11. Nah "hHauptman’ in w am Rande: über die Beer. 12. verbüb Dad. 
14. bat geſchickt: ſchraib Weo. bat gefchriben Da. 15. dient Dd. - 18. Aber—auf: aber 
er nam deß kayſers und unfer boten brief und brach die auf W. und bald darnach fieng er des 
k. u. u. boten und brach die brieff auff, daß thet er w. 19. pferden mit im Wi. 


1. ©. das Schreiben des Markgrafen Lulan, das Mülich bier meint, den Brief 
bei Bachmann in Font. ıc. Bb. 44 Nr. des Markgrafen Albrecht an den Kaifer vom 
303, wonach die Einnahme der Stadt er 4. Dec. 1461 bei Bachmann in Font, 
fdigte auf “fant Katherin abend ein fund Bd. 44 Nr. 205, worin auch der Baffıts 
nad mitternaht’. Bol. Zink 245, 11; vorkommt, fein Bruder, fowie ‘der Junge 
bie Jahrb. in St.-Ehron. X, 264,10, Frank von Braunſchweig' feien ganz wohl. Bgl. 
107; Stodbeim 220; Kluckhohn 2065 Balady IV, 15.194 ff. . 
Anm. ** ; Würdinger U, 36. 4. ©. Würbinger II, 34; es kam 
2.6. das Berzeihniß der ‘Stoff, nah biefem Zuſammenſtoß zu einem 
Merkt und Dörffer, die mein Herr ver Waffenſtillſtand am 21. Dec., der jedoch 
Marggrafj erobert, gefhatt und aus. den Feindſeligkeiten feinen Einhalt that. 
brennt bat’ bei Stodhelm Url.-B. Nr. 5. Es ift bier der Ueberfall gemeint, 
LXXVIi. den der Herzog am 30. Nov. 1461 beim 
3. Krieg zwiſchen Kurfürſt Friedrich Siechhaus von Donauwörth auf den mit 
II. von Brandenburg und dem Böhmen- kaiſerlichen gegen Ludwig gerichteten 
tönig wegen verſchiedener Zwiftigleiten. Briefen aus Wien ‚urüdtebten en marl- 
Am 13. Oft. fagte Podiebrad dem Marl» gräflichen Rath Stephan Scheu machen 
grafen ab (Fehdebr. bei Stodheim, Ur Tief. Stodheim 220. Bgl. au Das 
tunde Nr. 80). Die Kührung ber böh- Schreiben Joh. Bruns an den Kath zu 
miſchen Truppen war Idenko von Stern- rankfurt vom 7. Dec. 1461 bei Janſſen 
berg Übertragen. ©. über das Treffen bi II, 1 Nr. 310. . 





1461. 169 


‚und wär allweg gern in bas Rieß gewefen, er kund aber nit, ver graf 
was im zü ſtarck und tätt im allweg groß fchäben!. 
An fant Enbris tag kamen her und zogen gen Laugingen zü herkog so. Rev. 
Ludwigen bie herren von München, herkog Hanus und Sigmund, und 
swolten fich vereint gaben umb zwiträchtigkait, die fie mit ainander hetten. 
er bett fie auch gern zü im in ainung gepracht, aber i tr landſchaft wolt fie 
es nit tün Läflen 2. 
Die reichftett find gar oft zůſamen komen gen Nörblingen, Eßlingen 
und Ulm, man bat [1os®] auch hie vil groſſer rät gehabt und oft ab⸗ 
sogefchlagen, dem kaiſer des kriegs nit zü helfen. aber an fant Rucien 13. De. 
tag fend 34 reichftett und ⸗ fürften ains worden und hond dem kaiſer hilf 
zu gefagt®. 
In der zeit find brie ausgangen zů Prag vom künig von Behem, 
es ſei verricht, und wie, das hörent ir hernach in ſeinem brief. der frid 
15 ſolt angaun auf fant Thomas tag, es was aber ain erdichte Iugin. 21. Dec. 
Do bat man bie ain ungelt aufgefegt auf alle ding: von einem fd . 
fern gen müß16 br. ; von roggen, haber, gerften, wenn man das ben 
burgern verfauft, vom ſchaf 8 dn.; was man ainem burger zü gült pringt, 
er verfaufs hie ober aufferhalb, fo geit er ſollichs ungelt; auf parchant, 
20 auf leinwat, tüch und wachs geleich groſſe ungelt. 
Item hertzog Sigmund an ber Otſch nimpt allen pfaffen, bie im 
pannent, ir gült in feinem land, unſerm und andern bifchöfen, abten und 
bröbften ®. 


1. nit dar, den der graf W. nit, denn d. graf w. 5. und wolten ſich ferainigen um zwitrech⸗ 
tung Wu. 6. ir: die We. 9. zeit gehett D. 10. ‘da8 man dem laiſer nit hulfe 
des triegd’ alle außer M. 15. lugen Da. 19. auch auf We. 20. geleich fo 
groffe D. geleich' fehlt d. gleich das groß ungelt Wo (gleich' fehlt wo). 21. ‘nam’ 
alle außer M. 22. die in in ban ferfindent (verfgund wo) hand Wer. "die in bannen’ in D 
art raͤdirt. fehlt d. ‘unferen’ alle außer M. 


. Der Herzog begab ſich berfänig aus. S. hierzu Buchner VI, 392; 


1.6 Saningen, dann nahRain; U es Laudta fe, Berhanblungen V, 
Ludwigs, Dat. Lauingen am 10. Dec., : Mi fer III, 409. 
Rain am 16., 17., 19. Dec. werben von N: S. Zint 246 Ann. 2; Sto eim 


Ebenda wirb erzũ ft, daß ber 115 Berſchiedene bierber ge 
nach dem Waffen fand vom 21. Dec. Schriftftüde ſ. bei Janfſen IL, 1 und bei 


Bürbinger II, 34 Anm. 3 —E 221 18 ; Bachmann, D. Reichsg eich. 
ft 
.S.168 Anm. 4) Unterthanen bes bayri- Badmann, 'ont., 44, 


ſchen Pflegers zu Graisbach gefangen ge⸗ 4. König Pobiebrad errichtete am 
nommen und andere Feindſeligkeiten ver 7. Sepi. 1461 in Prag einen Waffenſtill⸗ 
übt the be. fand, der vom 21. Dec. 1461—24. April 


2. Die en Herzog Ludwig und 1462 dauern follte Kludhohn 200 ff. ; 
ben Münd ner Herz ogen en am 9. Dec. zu Stodheim 212. ©. den AnbangI Pr. 3. 
Laningen geſchloffene Tinung Tief weſent⸗ 5. Huber, Geſch. ——*8 III, 184. 
lich nur auf einen Neutralitätsvertrag 








15. Aug. 


170 


V. Chronik des Hector Mulich. 


In assumptione Marie tft bie ain legat von Rom gewefen und hat 
in offenlich an der prekig in pann verfünbt!. 

Item ber türggijch kaiſer hat das Friechifch kaiſerthumb, haißt Trabi⸗ 
jonta, gemunnen und eingenommen und ben kaiſer, fein weib und find ge- 
ſchmidt gefürt gen Eonftantinopel und vil volcks gefangen ?. 

[103°] Item künig Soldan ift des jars tod, und wolt man folt fein fun 
nach im zu fünig haben; das warb im verhaiffen, aber er warb von herrn 
von Damasco gefangen, und warb ain andrer künig, ain verlaufter?. 

Item der fünig von Frandreich ift tob*, und feinen fun, ven Dölfin, 
bett er aus dem land getriben. der enthielt fich bei bem von Burgundi. ı0 
ber fünig wolt, das nach im ain anderer Tünig wäre, aber es gefchach nit, 
ber von Burgundi half dem Dölfin, das er fütig warb. 


Item ber bifehof von Saltzpurg ift tod ®. 


ber kaiſer und babft 


hetten gern ain dahin gefeßt, es mocht aber nit gejein, das capitel er⸗ 


welet ainen. 


Item man fol willen, als herkog Hainrich’ geftarb zů Lanbehüt”, 
ber was ain ftreng und karger fürft und hett juben lieb ® umd bett feinen 
fun Ludwig und fein weib allweg zü Burckhauſen als gefangen? und Tieß 


2. und Hat in in ofen ban ferlindt We, 
4. Trabifunda W. 


Tafter We. 
fiteng man und larg We. 


1. Bgl. die Jahrb. des 15. Ihdts. in 
St.⸗Chron. X,263, 4 und Gemeiner II, 
338. Der Legat war Bruder Martin 
von Rotenburg, defien Sendung vom 
Papfte am 29. Ian. 1461 den Erzbifchh- 
fen von Mainz und Salzburg, ben Pa—⸗ 
triarhen von Aquileja und dem Biſchof 
von Bamberg angelünbigt wird. St. 
Chron. X, 263 Anm. 3. Ueber dag Auf- 
treten des Predigers in Augsburg f. die 
Beſchwerdeſchrift Sigmunds an den Rath 
ber Stadt Augsburg vom 24. Aug. 1461 
in Fusger 664. 

2. Gemeint iſt das Reich des Grof- 
fomnenen David, das im Herbſte des 
Jahres 1461 aufgelöft wurbe; er wurde 
mit feiner Familie nah Stambul einge- 
ſchifft. Zinkeiſen 2, 340. 

3. Der mamelukiſche Sultan Ainäl 
von Egypten, ein burch Ufurpation auf 
ben Thron gefommener früherer Sklave, 
ftarb im Jahre 1461. Sein Sohn wurde 
nach viermonatlicher Herrfchaft von dem 
Atabeg (Oberſthofmeiſter) Choͤſchladem 


hant in offen an der kantzel in bann verkintt Dd. 
den kriechiſchen kaiſer W. 
fpatere Hand hinzugefügt: "if beichehen anno 1441". 
11. and. k. wer den fein fun We. 
18. und hieltz als die gefangen Wo. 


5. Der Abfah fehlt w. In W hat eine 
8. ain andrer ET. erwelt, auch ain fer- 
15. ainen andern We. 17. ain 


des Thrones beraubt. Kremer, Mittel- 
fyrien und Damascus ©, 89. 

4. Karl VOL. ftarb am 22. Juli 1461. 

5. Der nachmalige Ludwig XL, der 
bei feinem Zerwürfniß mit bem Bater 
einen Rüdhalt bei Herzog Philipp bem 
Outen von Burgund gefuht und gefun- 
den batte. 

6. Sigismund von Volkerstorf, gef. 
am 3. Nov. 1461; fein Nachfolger wurbe 
am 16. Nov. Burkard von Weißbriach. 
Bgl. Chron. Salisburg. bei Pez, Script. 
rer. Austr. II, 430. 

7. Diefer Abfat ſcheint durch ein Ver⸗ 
feben an biefe Stelle gelommen au fein. 
Herzog Heinrich ftarb am 30. Suli 1450 
zu Landshut. Landshuter Rathschronik in 
St.Chron. XV, 298, 11 mit Anm. 6. 

8. Er war thatſächlich wenigftens ein 
Schützer der Juden. Kluckhohn 36. 

9. Des Herzogs Heinrich Familie 
febte zu Burgbaufen wohl mit großer Zu- 
rüdgezogenbeit, doch kann von einer 
eigentligen „Gefangenſchaft“ Leine Rebe 








1461. 171 


fie niendert ausziehen, und ließ fo ain großen ſchatz von parem gelt, als 
niendert fain fürft bett in teutfchen landen, das verließ er nach feinem 
tob feinem fun!. der kam nun auß und macht umb und umb frib und 
verricht alle herrn und ftett 2, das er fo ain groß lob gewan und im teber- 
sman zü hof rait und bett im zü lieb ain turnterhof zu Ingelftatt, darnach 
ainen zfı Landshuͤt. er lech [104”] allen herren gelt3, er verpfenbet dem 
margarafen ab land und ftett umb 40000 gulbin und lech im 20000 
guldin darzü, das er fich rüft auf fein hochzeit; und verpfandt dem von 
Wirtenberg das Prenttal ab umb 36000 gulkin®. er lech dem künig 
10 Laslaw, als er Hochzeit wolt haben zu Prag, 40000 guldin auf ain 
gulbin creng 5, das warb hernach bem kaiſer für ain abtrag von ber ftat 
Werd wegen; er lech dem jungen beren von Sachjen 7000 guldin, er lech 
hertzog Albrechten von München vil guldin auf Kamm vor Behmerwalb $, 
er lech hertzog Albrechten von Ofterreich vil gelts, das er feinen brüber, 
is ben kaiſer krieget?.. 

Item wölt ir wiſſen, warumb ber krieg haimlich was zwifchen ver 
berren und bes Taifers? als fie zü Eger bei dem künig von Behem 
waren 8, da begerten fie all und ir iegelicher beſonder Hilf von dem künig: 
ber hertzog von Sachfen ver gab fein find des fünig von Behems kind zü 

ober ee, bem verbieß er Hilf;® do rait marggraf Albrecht zü dem bapft gen 
Mantaw und macht, das ber bapft fchreib dem künig Gerfid als ainem 
criftenlichen kũnig io, dem verhieß er Hilf und beiftand ze thün11; bo ver- 


3. nun’ fehlt Wu. 5. turnerhof M. ain turnier gehalten We. 7. ob: al D. ale, 
in beiden aus ‘ab’ corrigirt. all d. 14. vil gel Dd. get M. 16. wend ir WDd. Diefer 
Abſaß ſteht in ww unter 1459 (1. ©. 146, Bar. zu 3. 17.) nach den Worten *der flat Werd wegen’ 
und beginnt dort mit den Worten: "Des jard, ald der kaiſer Sriderih mit den herrn uneind was 
von megen ber welung ains römiſchen lunigs und deöhalb der krieg alfo haimlich was, darumb 
titten ſy zuͤ dem finig von Behem, ald er zii Eger was und begerten all und ain yeder befonder 
hilff von dem kinig' zc. 19. feine find M.Dd. finder Dd. 21. Serid WDad. 


7. 4 dauptchin Stodheim 157. 


fein. Elndhobn 26 ff. Vgl. and Riezler 
II, 3 ift der Tag im Nov. 1459 


1. Siudhohn 13 ff.; Riezler III, 364. gemeint "8. hieruber uckhohn 128ff.; 
2. Klu 54 engel 77 
3. ©. über bie Schuldner bes Her. 9. S. o 


zoge überhaupt Kluckhohn 53. 10. In biefer Zeit ia ben —— 
6. Oct. 1450 kaufte Ludwig Bobiebrab äußerlich 108 auf gutem Fuße. 

von ben Genfer Uri von Wirtemberg ronfen, Geſch. ber preuß. olitit IL, 1. 
bie früher Helfenſtein ſche Befigung Hei- ©. 1 . 
11 Podiebrad war bei ſeinen Plänen 


deuheim a. / Br. um 60000 ©niben. 
bezüglich der Erwerbung der deutſchen 


Niezler IH, 452. 
5. Riezler III, 372. Königslrone auf den ſo einflußreichen 


6. aha war im Beſitze Ditos von 
Mosbach, der e8 im Jahre 1451 um 
12000 f rhein. feinem Schwager Lud⸗ 
wig verfeßte. 


Markgrafen angewiefen und beshalb 
biefem gegenüber fehr freigebig mit Ber- 
ſprechungen. 


24. Mai 


29. Sept. 


.172 


V. Ehronil des Hector Mülich. 


bieffen im ter pfalßgraf und hertzog Ludwig und ber bifchof 3& Meng in 
zu römiſchem künig zuü machen, den verſprach er auch hilf!. und uff das 
vermechlot er fein find zů herkog Ludwigs find? und machtent ainen tag 
gen [104°] Srandfurt. des warb ber Taifer innen und fchraib den von 
Vrandfurt, fie ſölten kainen fürften einnemen und einlaffen, und fchraibs 
ben tag ab®, funft wäre ber Tünig und ketzer von Behem z& römifchen 
fünig gemacht worden. ift gejchehen 1460 jar. 
[11sb] Item e8 wurben ungelt hie aufgefegt 1461 an ber mitwochen nach 
4.Nov. aller feelen tag, als das ungeltspüch inn belt. 
[119°] Item wie man das korn geben fol: ain fchaf fern umb 5 dn., id 
ain ſchaf roggen umb 1 gulbin. 1461. 

Item als der krieg angieng vor weihennechten gab man 2 fteur, das 


was von 120 fl. parichaft 1 fi. 


34 pfingften gab man 3 ftenr an der raisftenr, das niemant kain 


pfärb Bett. 


Darnach zů fant Michels tag gante ſteur von 60 fl. 1 fl.; darnach 
müßt man leibting Tanfen: als oft aiger 1 gulbin zü ftenr gab, als oft 
müßt er ain guldin leibting kaufen, ber warb geben auf ain leib ain gulbin 
umb 8 guldin ober auf 2 leib umb zehen gulpin. 14614. 


1. *in’ fehlt W. 3. feine find ADd. 


Anordnung in der Sf, M ſiehe die Beichreibung derfelben. 
fol: und warb ain fagung in das korren getban We. 
15. bett: dorf haben We. dorſt halten DA. 


roßfleur” (roßſtuir W) alle außer M. 
ained Wer. 


1. Der erfte Reichsfürſt, der von Po: 
biebrab für ec Abfichten auf bie deutſche 
Koönigskrone bedingungsweiſe gewonnen 
wurde ſſchon im Sabre 460), war Herzog 
Ludwig von Bayern; dann totgte ber 
Pfalzgraf und der Erzbifchof Dietrich von 
Main. Kluckhohn 163 ff.; Menzel 78. 


2. ©. 169, 9. a. 

3. Der Branffurter Tag ſollte eine 
ortſetzung des Nürnberger Kurfürſten⸗ 
ges vom Behr. 461 fein und war auf 
den 31. Mat des nächften Jahres ange- 
jest. Kluckhohn 172: Menzel 125. Der 
Kaifer, der ben-Kurfürften das Hecht ab- 


Iprach, ohne fein Wiffen Reihsverfamm- 


lungen zu berufen, warnte bie Fürſten 
und übrigen Reichsſtände vor dem Be⸗ 
ſuche des Tages und werbot durch ein 
Schreiben vom 6. April der Stadt Frank⸗ 
[rt gerabeau, ben Kurfürften ven Ein- 
teitt in Lie Stabt zu geflatten ober über- 


6. ſchrib M. 7. Ueber die nun folgende 
9. hallt M. 10. Item wie — 
14. an der ratöfl. : ‘dad was an der 


18. er: 


haupt eine ohne fein Wiffen — 
bene Reichsverſammlung in ihren Manern 
abhalten zu laſſen. Menzel S. 250. 
Zanfien, Frankf. Reichs⸗Corr. IL, 1 Nr. 


4. Die Steuer war in Augsburg 
eine Bermögensfteuer; die einfache 
Steuer betrug von 1 großen #3 1 den. 
Eine ſolche hatte man R 2. im Jahre 
1460 pub ahlen. (Bgl. die Steuer Zinks 
für diefes Jahr in Beil. I zu Zink 337, 
11.) Daneben geb es gewöhnlich noch 
eine Kopffteuter, Die von allen oder nur 
von den Nichthäbigen' erhoben wurde; 
fie betrug in ber Hegel 30 den. Nach Be- 
darf wurde das Steuerfimplum multi» 
plicirt; fo bezahlte man im Jahre 1461 
von einem großen 2 den. wozu noch 
eine Kopffteuer von 1 9 Tam. (Bgl. 
die Steuer Zints für 1461 L c. 377, 
11.) Im Sabre 1462 waren gar von 
einem großen 4 den. zu entrichten 


15 





1461. 173 


Burgermaifter waren Bartholome Wälfer und Iörig Strauß!. 
stem hertzog Lubwigenvon Batern hulfent im krieg?: ber fünig von Be⸗ 
bem, hertzog Albrecht von Ofterreich, des kaiſers brüber?, ver pfalggraf Fri⸗ 
brich am Rein, ber ain bifchof von Mient? (dann zwen bifchofwaren) hertzog 
s Sigmund an der Etfch5, der bifchof von Wirgburg, ber bifchof von 
Damperg, der jchlüg gar oft umb, ver landgraf von Heffen®, die hertzogen 
von München”?, der bifchof von Salkpurg®, von Baſſaw, von Trey- 
fingen bulfent im nit, aber fie hand all ir edelleut und reuter ime an den 


ſold geſchickt. 


so [110%] Item dem kaiſer hulfen: marggraf von Babaw®, marggraf von. 
Brandenburg 10, graf von Wirtenberg 11, Öttingen und ander, bifchof von 
Meg 12, der ain biichof von Ment 1? und 34 reichsftett 14. 


1. und was burg. deßmald We. 2. von Bairen’ fehlt M. im friegen W. 4. ‘der’ 
fehlt We. 4, dann: derro W, dero w. wann Dd. 7. von Münd.: von Bayıen Wio. 
8. ritter We. 12, und ander— Meng: und der ander bifchof von Menk We. 


und von ben Rigrwabie en’ eine Sf 
feuer von 1 8. (Bgl. db Te Steuer gi 8 
für 1462 1. c. 337, 12) Soviel er vebt 
fich ans ben Steuerblicern. Die 
tinger ſche Chron. Bl. 74db enthält unter 
dem Jahre 1462 folgenden hieher ge 
hörtgen Eintrag: ‘Und in ben obge 
meldeten frieg müft man auch offt groffe 
feuer geben, von 60 fl. ein fl. und von 
ligenden gueter halb als vil, wie wol man 
andy uugelt hette gefetst auff alle bing. 
das alles wolt nit helffen noch erſchieſen, 
da mocht man das mit erſteuren, das dan 
die ftatt haben ii be erfant der gros 
und klain ratb, da [man] ewig gulbin 
und leib gebing gelt folte nahen alſo 
můuͤſten bie hielgen kauffen von der flat; 
und alfo welcher ein gul in in der Heinen 
fleur gabe, der folte ein guldin leib ebin 
fauffen, Den ab man umb 10 
zwen leib, ober folte aber ein Balben 
ni en fl. — * den gab man umb 
. auf ablöſung, und alſo warb vil 
a hingeben. und was bie reichen 
er gaben, das trägen fie am leib⸗ 
wider ab dem hauß, und belib 
wu g in ber famer, ban p vil die arın 
gemayn ſteurt, die dan kain gelt herab⸗ 
trägen.’ — Im Jahre 1477 betrug laut 
der BR. des Jahres die Summe der von 
der Stabt auequbegablenben Leibgebinge 
noch 7500 fl. 1 
1. Die Bügermeifter des Jahres 
1461 waren Leonh. Rabawer und Ga⸗ 
briel Riebler ; die von Mülich genannten 


waren bie Blirgermeifter des vorangehen- 
ben und bes nachfol enben Sahres- 

2. ©. Riezler M, 211. 412. 416. 

3. —* überjanbte dem Marl 
rafen tam 8. —— März den 
— Riezler 412 
237 4. Dietrich von Iſcuburg. Stockheim 

5. Herzog Sigmund fagte ben Grafen 
von Wirtemberg und bem Markgrafen 
am 20. April 1462 ab. Brunner im 31. 
Sahresber. ©. 68. 

6. jenbaref Heinrich von Heflen. 

Stodheim 2 

7. Wenn die Münchener Herzöge den 
Herzog Ludwig auch nicht birelt unter 
Rügten, fo ſchloſſen fie, wi e bemerkt, doch 
mit ihm am 9. Dec. 1461 eine Einigung 
ab. S. oben S.169 Anm. 2. Stodheim, 
UrkB. Nr. —5* 

8. Der 


Stockh 
10. —5 Albrecht von Branden⸗ 
burg J. o. 
11. lei Graf von Wirtemberg J. 
c. 234; Graf Eberhard von Wirtemberg 
ſchloß fich den Seröfiubeten am 6. März 
an. Stodheim 23 
12, Biſchof —* von Metz Lc. 236. 
Be Erzbifchof Adolf von Naſſau 1. c. 


14. ©. die nächfte Anm. 


28. Jan. 


4. Febr. 


174 V. Chronik des Hector Mülic. 


Anno domini 1462 am 22. tag jener, das was am freitag vor con- 
versionis Pauli, entfagt diſe ftat Augspurg und mit ir 28 reichsftett 
mit 4 potten gen Ingelftatt hertzog Ludwigen und ſeinen helfern von des 
kaiſers wegen!. 

Item am aftermäntag post conversionis Pauli warb von unfern 5 
fölonern verprent Kreut, ain ſchlößlin?, und das flog Wolfsperg ®, das 
was Hannjen Nörblingers, der was ains burgers jun von binnen und 
bett fich Binder herkog Ludwigen verpflicht *. 

Und bes tags kamen abfagbrief her von herkog Ludwigen und 
lauteten alfo: er wölt des reichs veint nit fein noch abſagen; aber jeit io 
man im abgeſagt bett, fo wolt er fich wören und fein ere damit bewart 
haben. 

Item am 28. tag im jenner pranten uns die von Höchftett an ver 
Tonaw: alfo waren unfer ſöldner ain tail zu Wertingen und famen an 
bie veint und gewunnen in ab 21 raifige pferb umd etlich gefangen, ba- 15 
runder waren ain tail ebel®. 

Item am 30. tag im jenner warf man bie prugk bei Fridberg über 
ben Lech ab und verprant das zollhaus; tett man von binnen”. 

[120°] Item an fant Agathen abent zügen bie auß 300 man z& füß und 
100 pferd und wolten für Bodsperg: alfo fam marggraf Albrecht von 20 
Werd herans® in das veld und warb betäbinget, bas man es ben von 
Augspurg am morgen eingab und müßt fürpringen, das er nit in ver 
veintichaft wäre desmals, Bann er vor hertzog Ludwigs diener was. das 


1. "vor! fehlt Wu. 
MDa. 17. genner D. 
baide pruggen bey Bridperg und Rechhaufen abgeworffen‘. 
fehlt Da. 21. betaringot W. betaringet w. 


8. Ludw. verſprochen Wo. 11. werten W. 15. *etlich" fehlt 
18. In M am Rande von fpäterer Hand: ‘anno 1546 hatt man 
19. zoch hie W. 20. Albrecht’ 





1. ©. über das Berhalten der Reich: 
ftäbte zu dem feit dem 20. Juli 1461 
gegen Herzog Ludwig erklärten Reiche 

rieg bis zu hech Anſchluß an die Partei 
des Markgrafen Kluckhohn 206. 372 und 
die einſchlägigen Aktenſtücke bei Bach⸗ 
manu in Font. rer. Austr. Bd. 44; 
über bie Neutralität der Stadt Nürnberg: 
bie II. Beil. zu den Jahrb. des 15. Ihdis. 
in St.-Chron. X, 395 ff. Bgl. C 329, 1; 
Zint 248, 2 mit Anm. 1, wo der Abſage⸗ 
brief Augsburgs abgebrudt tft; jean 
108; ber Abfagesriet iſt autgefielt am 
‘ Honestag vor jannt Pauls beferung’, 
alfo am 21. Ian. (1462). Ein Bergeidh- 
niß der ‘furften, herrn und ftete‘, bie iu 


“des Romiſchen keuſers Hilff find’ in 
Bachmann Font. Nr. 355 (vom 26. Behr. ), 
darnach nd e8 ‘bes heiligen reiche ſtete 32. 
gl. Zint 249, 24; Frant 108. 
5. Deftlih von Steinekicc, zeilen . 
Zusmarshaufen und Dinkeljcher 
. ©. Zint 249 Anm. 3. 
Datum a on Sonntag 
vor —— 
usführlich Zink 248, a. jebo 
ohne Datum; vgl. gina er II, 41. 9 
7. Bgl. Zint 251, 15: zant 109. 
8. Albrecht befand ſich jeit dem 31. 
zen. um, in Di art. Bachmann in Font. ®b. 





1462. 175 
ſloß was bes Nieters, und fein weib was ain Remin, ain burgerin- von 
binnen, 

Uff das mal kam aber ain zeug vom Höchftett herauß, alfo traffen 
unfer fölbner mit in und eilten in nach bis ans tor und fiengen 13 raifig 

sundb pferd und iren hauptman Hannfen von Freyberg von Pfaffenhofen. 
auf das mal was ber marggraf auch im velb, nach darpei?. 

Item an fant Peters abent ze nacht am 22. tag februarii find bon 
Fridberg füßfnecht umb mitnacht über ven Lech komen? an bie plaich- 
benfer, da was niemant inn, [umb haben bie und] bes fpitals mül®, 

10300 ſegmül, ain ſchmeltzhütten und ain hamer, das was 7 feur, angezündt 
und verprant; und ain mül zunechſt bei bem tor errettet man, das ir nicht 
geſchach 5. 

Item an fant Peters tag ftülfeir am morgen umb 8 ur zogen von 22. Febr. 

binnen auß 100 pferb und bei 500 ze füß mit 70 wägen und mit fetten, 
ıs agiten, beerjchilten [und] mit Inttern und zogen für das ftätlin Monhaim, 
und am nechiten ſambſtag darnach, das mas am 27. tag im februario. 
warb e8 gewunnen und bem veich [120°] aus gnad ergeben ”?. es warb vaft 
hinein geſchoſſen und die maur nider geworfen und gang ausgeprunt. 
darbor was ber marggraf, Nördlingen, Augspurg, Dündelspühel, Rot⸗ 
»tenpurg, Hall, graf Ulrich von Öttingen. 

Uff das mal zoch der von Wirtenperg mit ben von Ulm, Mem- 
mingen und anbern ftetten für Haidenhaims und für das floß Hellen- 
ftain® und warb von in gewunnen und zůü bem reich genommen. das 
was auch hertzog Ludwigs, beſchach am 27. tag im merken 10. 

2. In e am Rande: Endres Mieter ift herzog Ludwigs diener geweſen'. 
6. nach’ fehlt ww, da es der Schreiber wahrſcheinlich nicht verfianden hat. 
8. umb mitn.: in der naht W. über nacht w. 9. und haben die und: und an Dd. wann 
We. fehlt M. 11. angezinnt, die verprannten ſy A. da mwarbend 7 fulr angezindt, und 
ferbran ain mül zuneft bey dem tor Wo. ward erredt' alle außer M. 12. ‘daß irn. g. 


fehlt We. 15. heerſchilten: hauen, ſchilten Dad. 19. NRördlinger, Augdpurger M. Augsp. 
fehlt Di. 23. Holdenflain Da. 


4. bid an tür M. 
7. feberer Dad. 





1. Bol. Zink 250, 9; Fran 108; 
Würbinger DL, 428; Zint 250 Anm. 1. 

2. Bgl. Zink 250, 25. 

3. Zink 252, 18. Bgl. Frank 109, 
der von a t Sägmühlen ſpricht. 

4. Bgl. Zint 250, 25. 

5. Wohl die von Zink 252, 20 ge- 
nante Hemerlins müll'. 

6. Bgl. Zink 252, 24ff; rauf 109; 
W 241,1; die anon. Ulmer Chrom. 1. c. 
32. Nach Würdinger II, 43 ſtaud ber 
Markgraf feit dem 4. Febr. vor Monheim. 

7. Bgl. Zint'258, 8; den Anhang 
zu Wahraus 241, 2. Ausführlicher bes 


richtet darüber Goffeubrots Brief in ber 
weſtd. Zeitichr. f. Geſch. und Kunft 1885 
©. 306; Frank 109. Weber das Datum 
f. Zink 258 Anm. 3. das ihtige Datum 
ift ber 27. Kebr. wie aus dem Schreiben 
Albrecht an Herz. Wilhelm von Sachien in 
Bachmann, Font. Bd. 44 Nr. 258 her⸗ 
vorgeht; ſ. daſelbſt auch den Kriegsplan 
Albrechts für die nächſte Zeit. 

8. Vgl. Zint 254, 24. 

9. Bgl. Zink 258 Anm. 4; Goſſen⸗ 
brotl. c.306; Stälin ILL, 533; W 241,20. 

10. Bgl. Zint 258, 21 mit Anm. W 


23. Febr. 


5. Maͤrz 


176 V. Chronik des Sector Mülich. 

Item an fant Mathias abent warb Settingen gewinnen unb ver- 
prent von Laugingen berausi, das was Hilpolds von Kneringen, ber 
was fölpner hie?; es wurben 12 man darvor erfchoffen, und gewinnen 
ben Tirchhof nit. 

Item am 22. tag februarii zoch man hie auß zu bem erften mal ins 
das Bairlant und verprant Steglingen und Wolferkhaufen?; do vers 
pranten bie von Fridberg bes nachts Lechhaufen 4. 

Item am 28. tag februarii, das was am fontag, esto michi, do 
komen ber 460 man auß den aibgenofjen, die man nent Sweyger, und 
famen barnach aber mer dann 120 man und man gab in z& folb aim 10 
wochen 1 gulbin 1/2 ort®. 

Item am 4. tag im merken, bas was am freitag in ben vier tagen, 
warb das floß Grayspach gewunnen und zerprochen von unferm vold, 
bas vor Monhaim gewejen was, und was barauf pfleger graf Eünrat 
von Helffenftain ®, 

[121°] Item deſſelben tags zügen bie auß bei 1000 mannen und tätten 


15 


. bie Schwehger ir erften rais und verpranten 5 börfer und erftachen bei 


100 mannen”. 
Stem an ber mitwochen i in ber erften faftwochen, was 10. tag im 
mergen, zügen bie ftett und herrn für Gundelfingen ® und hetten darvor 20 


2. März hei 18 taufent mannen®, und ward am mäntag nach oculi mer 300 man 


in das here geſchickt 19 zäfampt dem vold, das vor Monhaim und Grays⸗ 
pach was gelegen !t, das kam mit herhaim und zoch für Gundelfingen 12. 


1. Öttingen Wo; in w von einem fpätern corigirt in Jettingen'. 2. Knöringen Wu. 








13. Groſtpach W (in ww corrigirt in Grayspach')); in D urſpruͤnglich Grospach'. 16. 100 
man Wa. 18. bei 10 mann Dd. 10 man Ww. 19. an mitwochen M. Die übrigen: 
am mitwod'. 23. Gropach W (in w in Graysp.' corrigirt). ‘und zoch f. Bund." 
fepit Wir. 

241, 18. Das Datum bes Tertes iſt dem⸗ Donneräte 

nach um 4 Be zurückzuſetzen und in int 258, 25. 


ben 27. r. gu ven verthiern; ges Bach⸗ 
mann, Fr 


1. Bgl. Zint 255. n 
2. ©. über ihn Zint 262 Anm. 3. 


3. Stätzling nord⸗öſtl, Wolferts- 
haufen 2 fe von Augsbur 
Zink 256, 1; . Kranf 109. 


53h 258 Anm. 6; Frank 110; 
—— c. 308. 

6. Zint 259, 6; Anhang zu W 241, 

11; Frant 110; : gl. Würdinger II, 43. 

5 — ſtand vor Graisbach * dem 1. 

Min. Bachmann, Font. 1. c . 258. 

Uebrigens war der A. Mär 1462 ein 


5 in? 260, 20. Bol. Goſſenbrot L 

. 307. Die Belagerung von Gundel⸗ 

fingen durch ben Markgrafen Albrecht 

den Grafen Ulrich von Württemberg 
begann am 11. März. Stälin III, 533 
mit Anm. 8. 

9. Würdinger II, 44 ſchätzt die Zahl 
bes vor Gundelfingen ſtehenden Heeres 
am Anfange der Belagerung nur auf 
10000 M 

10. Bat din 260, 22 u. 262, 25 mit 


11. ©. oben ©. 1, 13 u. 176, 12. 
12. Bgl. Zint 260, 24. 


1462. 177 
Und an unfer frawen abent annunciationis find von Gundel- 21. Ray 
fingen herauß gelaufen groß vold an das here und von Laugingen herauf 
fomen ain groſſer zeug von raifigem vold und wolten ain Flucht in das 
heer gemacht haben !; aljo warb auf herkog Ludwigs tail von Gunbel- 
s fingen erftochen und auf ain haufen gelegt 180 man und vil gefangen, 
und find auf ver ftett tail 8 man umblomen und bei 30 gefangen, da⸗ 
runder was Burdhart von Knöringen?, graf Fridrich von Helffenftain 3 
und ainer von Wemptingen *. 
Sie namen auch auf ainmal atn püchs, wag 22 zenten, hinein mit 
ıogewalt, was des von Wirtenbergs; fie verpranten auch die fehirm, man 
prach und kam z& in hinein, wenn man wolt®. | 
Auf ainmal pracht herkog Ludwig groß vold gen Raugingen und 
zügen daſelbs auß und wolten das heer beftritten haun: alfo zügen bie 
auß der wagenpurg und ftalten fich zü weer und liefen bes reichs paner 
ısfliegen und zügen an fie; alſo floch berkog Ludwigs vold wider gen 
Zaugingen®, 
[121°] Und am aftermäntag nach letare, das was 30 tag im merken, 
prach das heer auf und zügen von Gundelfingen bannen, und man fprach, 
es wolt niemant fain pulver mer dargeben?; und lagen mit der fütrung 
»auf den von Ulm, das wölten die von Ulm nit mer leiven. und man gab 
ven von Ulm und Wirtenperg bie ſchulds, man bett Gundelfingen, bie 
maur und türn, gar umb gefchoffen. 


Item was ſöld ner wir zü ben zeiten gebebt haben: 
Graf Oswald von Zierftain, hauptman, mit 24 pferben®. 
35 Wilhalm von Rechberg mit 9 pferden 10. 


2. und fend von Laug. auch herauß komen fil foldd Wir, 5. auf ain: über ain Ww. 
8. Benbtingen W. Wendingen w. 9. pichs A. biren W. 15. herbog Ludwig Wi 
(volck fehlt). 21. ‘here fehlt M. 22. die maur und durten 3ü Bund. W. die mauren 
und thuren w. wol gar w. In M am Rande von der gleichen Hand wie oben: 
“Anno 1546 machten herkog von Würtenberg und die von Ulm den pruch in fchmalfaldifcyen punt 
dardurch derſelb punt zetrent wardt und die fett all in des kayſers gewalt khamen.“ 





1. Es kam vor Gundelfingen zu ver- 
ſchiedenen Scharmützeln; das bebeutenpfte 
war bas im Tert erzählte am 24. März. 
Bal. Zink 261, 20. ©. bierliber außer 
ben bei Zink 262 Anm. 1 citirten Be- 
richten Frank 110; Goflenbrot 1. c. 307; 
Bachmann, Font. Nr. 277. 

2. Würdinger II, 45. 

3. Bl. Zint 262, 9. 

4. Jörg von Wemding. Bachmann 
l. e. Ar. 277. ' 

Städtechronifen XXU. 


5. Bgl. Zink 261, 13. 

6. Scharmützel am 28. März. ©. 
das Schreiben Heinriche von Pappenbeim 
an den Kaiſer bei Bahmann 1. c. Wr. 
287 ©. 384. Bgl. Würdinger II, 46. 

7. Bol. Bin 265, 5. 

8. Vgl. Zink 264, 24; Frank 110; 
Goſſenbrot 1. e. 308; Würdinger II, 46. 

9. ©. Zinf 263 Anm. 2. 

10. ]. c. 249 Anm. 1. 


12 


178 V. Chronik des Hector Mülich. 


Eberhart von Freyberg mit 6 pferden!. 

Wilbalm von Waldenfels mit 6 pferben?. 

Der Löſch mit 6 pferben?. | 

Hainrih Truchſäß von Heffingen mit 5 pferben*. 

Endris Truchjeß von Heffingen mit 5 pferden >. 5 

Sigmund Marichald von Bappenhaim mit 8 pferven®. 

Strobel mit 3 pferben?. 

Hanns Kemnater oder Schilchhanns mit 4 pferben®. 

Hilpold von Knöringen mit 6 pferden®. 

Hanns von Knöringen mit 4 pferden!o. 10 

Sunft gar vil atnrüffer güter gefellen, das man bei 200 pferd bett 1. 

Man bat gloglen auf all thürn gemacht und ain ſoͤldnerglogken auf 
den Perlachturn und ainen rotten fanen. 

21. Mätz [122°] Item am ſontag oculi in ber vaſten find acht büben von Fridberg 
berein wöllen geen und abprennen bie zimmerhütten und waldmül vor ıs 
bem ſwibogen: alſo wachten 2 gefellen in ver waldmül und erjchufien 
zwen, ber ain belaib an ver ftatt ligen und hett lang fpän und jchaub an 
dem arm, ber ander fam in die au und ſtarb; alfo fam lang kainer bei ber 
nacht herzů 12, 

Item unfer gejellen namen 7 wägen mit eifen und forn zü Fridberg 20 
im furt, die waren der von Landsperg, bie müßt man ain tail wider geben. 

23. Riu factum aftermäntags darnach 23. 

Item e8 warb hie ain anfchlag gemacht auf die von Fridberg. am 
nanjambitag zü mitternacht, als am morgen ber fontag letare was, zoch 
" man bie aus und waren 250 Schweyger mit und legten fich in bie ftau- as 

ben vor Fridberg in halt, und Do e8 taget, bett man brei wegen zügericht, 

als fürten fie wein und wölten gen Fribberg, und waren doch unfer leut. 


2. Walenfeld W. Wallenfel® Daw. 4. Höffing Dd. Höffingen Wu. 8. Kemneter, 
den man nant den Schilchhanſen W. oder Schildhanne’ fehlt Dd. »EStrobel —Echilchhanns 
fehlt w. 9. 10. Kneringen Dad. 11. ainriffer A. ainröffer Dd. ainfpenniger knecht 
güt gefellen We. 13. jan M. 14, nad oculi Wu. 15. geen' fehlt Wıo. 
17. 2 von den 8 W. 2 von den 8 pueben w. fyab WDa. 18. an den armen Dd. 
unter fein armen Wo. 2. "am aftermontag’ alle außer M. 24. jü mit nad W. mit. 
nacht w. 
1. 1. c. 253 Anm. 2. . Endres Strobel, geftellt mit 2 pfä- 
2. Ebenda. ten, ilmaniegponilisabee BR.163. 
3. “Wilhelm Leſch, beſtellt anno 62, 1 int 249 Am. 2. 
jar, mit 7 pfäriten, il mante vor uͤechi⸗ — c. 262 Anm. 3. 
meß, ſold 260 flor. öR. © 163. 10. Ebenba. 
int 253 Anm. 2. 11. Zint 253, 7 mit Anm. 2. 


5 c. 268 Anm. 2 u. 3. 12. Srant 111. 
6. 1, ce. 252 Anm. 2. 13. Ebenba. 





1462. 179 
und als fie in furt famen für Fridberg, do rannten unfer gefellen bei 12 
pferden über fie und tetten als wölten fie ven wein nemen. alfo kamen 
wol 200 man herauß und wolten bie retten, alſo prach die hüt zü früe 
auf und fluben die von Fridberg hinder fich hinein, alfo wurden ir dan⸗ 

znoch 10 erftochen und 2 raifig gefellen gefangen. 

Item man fol willen, das Fridberg was ber herkogin, bes hofroten 
hergog Ludwigs wittib ir leptag vermacht, und faß da mit Haus und was 
des marggraf [122P] Albrechts fweiter?, ver dem kaiſer ven krieg fürt, ber 
maint, fie folt ftill figen. alſo gab fies dem berkog Ludwig auf, ter 

io machts fo ftard und mit vil ſoöldnern, das wird von Augspurg nit mainten 
zü gewinnen. 

Item uff das mal find hertzog Ludwigen gar vil Behem komen an 
fold, wol auf 3000 mann, auch wol 1000 man auf Öfterreich, hieß man 
bie prüeber. aljo famlet ſich herkog Ludwig gen Hödftet, und am famb- 

ıs {tag dor Judica, das was 3 tag im april, zoch er für Wertingen; da bett 
man groß güt ein geflechnet und wolt niemant herauf laßen, und hetten 
die von Augspurg wol 200 füßfnecht da mit püchfen und arınbroft, und 
man bett in 7 Tarrenpüchfen auch geliben. man berüft do ainen frid und 
rebt mit in, das fie fich ergeben, fo wölt er fie frei laffen. und die weil 

30 ber frid was, do trungen die Behem ein und namen alles, das fie funden, 
und kam nie fainer umb, dann ſechs Behem waren in ainem feller ver- 
fallen bei dem wein; und warb alles ausgeprant und die firchen auch, und 
wurden unfer fnecht und pauren von Wertingen gefangen. man legt groß 
[Hät] auf Wertingen und vermaints ie zü halten, e8 was aber ain torhait, 

„, dann man kam fein umb groffen zeug und funds nit haften. fie mainent, 
hertzog Ludwig hett bei 11000 mannen im velds. 

Item 6 tag im april kam marggraf Albrecht von Brandenburg, des 
kaiſers bauptman, her mit der ftett zeug, was bei 200 pferb®. 


5. dannoch' fehlt We. 
fund ſich Dd. 


6. boferten Wer. hofferten Dad. 
283. der was 200 pf. We. 


25. funds: kundend We, 


1. Zint 263, 12; Fraut 111. 3. ©. hiezu Kluckhohn 211; Frank 


2. Friedberg war bie Leibzucht ber 
Herzogin Margaretha, Wittwe Lubwige 
des Höderigen, Tochter des Kurfürften 
dedee J. von Brandenburg. Lang, 

udwig der Betige 309. Nach dem Neu⸗ 
burger Cop.B. Nr. 9 Bl. 12280 wurde 
von Margaretha am 2. Febr. Friedberg 
an Derzog ubig ‘ eingeantwurt’, ber 
ihr dafür das Schloß Iſareck gab. Sofort 
legte num Herzog Ludwig Belebung nad 
Friedberg. Vgl. Würbinger II, 40. 


111, welcher die Streitkräfte des Herzogs 
anf 6000 Mann angiebt. Zink erzählt 
auffallender Weife von der Einnahme 
von Wertingen nichts; vgl. zu den Vor» 
gängen vor Vertingen einen Auszug aus 
dem Regensburger großen Stabtbuch bei 
Gemeiner III, 356. 

4. Zink 265,32; Frank 111; offen: 
prot 1. c. 308; die anon. Ulmer Chron. 
. 6. 35. 


12* 





180 


V. Chronik des Hector Mulich. 


[123*) Item der zeit ift hergog Lubwig mit aller macht und gewalt zogen 
auf die von Ulm und bat in vaft vil dörfer und herrnheufer verpränt als 
groß und Hein Ketz, Pühel! und bis gen Ulm als gar bie fchießhütten vor 
dem tor, und darnach über die Tonaw, und hat in ir groß dorf Naw und 
ander vil börfer verprant und groß raub von wich [genommen] und wol s 
auf 1000 pauren gefangen und gefhätt umb 3000 guldin und ben kirch⸗ 
hof zu Naw auch gewunnen und vie firchen außgeprant und iren haupt. 
man, ain gefel von Ulm, und ander 24 mann erfchoffen. fie fagten, ver 
Pehem wären auch auf 200 mann umblommen. das beichach am dorns⸗ 


tag in ber palmwochen, 8. april. 


Item am 7. tag aprilis zoch marggraf Albrecht hie aus und mit im 
bas ftatwold hie, und bett auf 500 pferb und 1000 mann zů füß, in das 
Pairland über Xech3, und hetten fainen wagen und verpranten Ainlingen“, 
den mardt, und Nechlingen5 und Effingen, das jloß®, und fiengen 50 
pauren, und warden 10 erftochen und brei raifig mit ven pferden gefangen, ı5 
und wurden bazwilchen vil börfer und heufer verpränt. und famen des 
tags herwider und loften aus dem raub 1200 gulbin. es wurden 18 
börfer verpränt. und als fie dauß waren, ba kamen bie Pair an fie mit 
600 raifiger pferd, und waren gar nahend bei ainander und machten ir 
ſpitz und orbnung auf baiben tailen, und als fie gleich an ainander wolten, 20 


2. abbrent Ww. 
und bühel w. 
M. 4, große dorfer Wu. 
nam’ corrigirt. 

8. ‘ein geſel' fehlt We, 
Eingange ded Abfahes. 


bomer ziehen W. und am haimber zichen w. 
tayifiger Dad. 


1. Sroß- und Klein-Kötz, an den 
Ufern der Sünz, bei Günzburg, Bühl 
rechts ber Biber, unweit ihrer Münbung 
in die Donau. Zink 267, 17; Frant 111. 

2. Tangenau, den Ulmern gehörig. 
Bol. Zint 267, 25 ff.; Schorer ©. 29; 
Sean 112; die Speierer Chron. 1. c. 471. 

. auch Stälin III, 535; Witrdinger II, 
48. Nach des letzteren Duelle — Neub. 
Cop. » Buch Nr. 41 — betrug die Zahl 
der Gefangenen aus Ulm, Ellingen, 
Wertingen, unter ihnen der Hauptmann 
Albredt Schmid von Raimingen, 23 
Reiſige und 367 Fußknechte; dazu kamen 
noch 300 Bauern, die jedoch in ihre Hei⸗ 


alfo groß Dd. alles groß w. 
föß und biſchell D. ketz und bichell d. 


3. Keh Puͤhel: feh und bichel W. ket 
‘und’ fehlt Wi. ſchũſſhütten 


Naw' in so an beiden Stellen von fpäterer Hand in Langen⸗ 
6. bei 1000 W. bei 300 (urfprünglid 3000) «w. 
erfhoffen: erftochen Wo. 

12. auf: bei Wu. 

D (undeutlich corrigirt, woraus d Antzingen' gemacht hat). 
18. und waflend der dorjer 18, die ſy ausbrent hetten Wi. 


7. die’ fehlt M. 
10. Die Hſ. w hat dad Datum am 
13. Ainingen A. Ninlingen W. Ainingen 

15. *warden' fehlt MDd. 
und a. |. dauf waren: und am 


an fie: an die unfer Wu. 19. pferdten 


mat entlaffen wurden, während erftere 
auf den 24. Mai nach Ingolftabt zur 
— beſchieden wurden. Nach Riezler 

‚414 war der Tag der Eroberung von 
Rau der 9. April. 

3. Bol. Zint 266, 6ff.; Frank 112, 
Gofienbrot 1. e. 308; die anon. Ulmer 
Chron. 1. e. 33. 

4. Aindling nördl. von Augsburg. 

5. Rehlingen nörblihd von Mühl: 
haufen. Bgl. die Geſch. der Familie 
Gumppenberg 153. 

6. Affing well. von Haunswies, 
nord-öftl. von Augsburg. 





1462. 181 


da zoch der pairijch zeug hinder fih, bes hauptman was herr Hanns ber 

Fronperger!. 

[123°] Do kamen mär herein, unſer zeug und ver pairiſch zeug hetten 

mit ainander getroffen. alſo fchlüg man an die fturm und ieverman 
s auf in harnefch und mainent, das bei 10000 man auf wären; bo kam ber 

zeug berein?. 

Item am 10. tag aprilis, das was am palmabent, befchach hie ain 
auflauf under bie pfaffen 3, den macht Endris Trüchfeß unfer ſoldner bie, 
ber bett ain veintfchaft zu dem thümbvechant zů unfer frawen, ter hieß 

so Leonhart Gefjel!. und der Trüchſeß bett ainen brüber, Erbf Trüchfeß 5, 
und zwen fein vetter waren thümherrn und ber ain thůmbrobſt hie®, der 
was mit ber berberg bei feinem brüver, und ber dechant pot im, das er 
müßt ausziehen. alfo nam Endris Trüchjeß etlich des marggraven Diener 
und der grafen von Zierftain” diener und gieng umb mittag, do was ber 

ıs bechant nit dahaim, in des bechants haus und prach im die gewelb und 
all camer und drühen auf umd nam ieverman, was man fand von klaidern 
und Hainoten, und alle zierhait warb zerriffen, das man fagt, das con- 
fect und lezelten gefträt legent, als weit da® haus was. do das gejchrai 
kam in die ftat, Do maint man, e8 wär ain verhengen von dem marg- 

20 graven und von der ftat, alfo warb in ander chorherrnhöf auch gelaufen ; 
etlih wurden gefangen. bes wurben bie burgermaifter und ain raut 
innen und kamen eilends darzü, und müßt ieverman das wider hinein 
legen, bo fi es [124°] genommen hetten, und ftilten die fa. und man 
maint, wäre es bei der nacht gewefen, es wär ſackman über bie pfaffen 


1. und waren—hinder fih: und famend nad züſamen, alfo machtenß ir ordnung und wolten drefen 
mit inen, und da fy dran folten, da zochend die Bair hinder fih Wi. 2. und was unfer 
hauptman Hand von Freyberg Wu. 6. Der Abſaß lautet Wir: Do kam das geſchray bör, 
wie unfer fold und das bayriſch ain fehlagen mit ainander thon wolten. aljo ſchlüg man !an die 
ſturm und iederman und wolten (und iederman wolte «) den unfern helfen mer den 1000 man, 
die zochend in entgegen, da zugend die unfern herein‘. 8. ‘die’ in den' corrigirt wo. nad) 
Trüchſeß' in w am Rande eine andere Hand: ‘von Höfingen’. 10. Nah Geſſel' in o wie 
oben: 'ſo hatte er, trücdfes, b. Hanſen Kautſchen und h. Chriſtian von Freyberg abgefagt, fo 
beyde domherrn allhie waren.” erbdrugſeß Dd. hieß ber Herpf Truchſaß Wu. 11. brobſt 


20. bie’ fehlt Wu. 13. margr. : grafen Dad. 14. der: *'deB’ alle außer A. 
18. das Iehelten und ander glit ding Da. Tag’ alle außer M. 19. verhengung D. 
verbenung d, 22. ded—darzit: alfo ward die burgerm. und ain raut inen und eylten und 
tamend darzü Wer. alfo warh der burgerm. und ain ratt innen, und eyllend (eyllends d) famen 
fo dayyü Da. 

1. Hans Frauenberger zum Hag? 5. Erph Truchſeß, Dechant zu St. 
2. int 267, 3. Morit zu Augsburg, 

3. int 268, 6; C 329, 5; Frank 6. Dompropft war Henri Truch⸗ 


12. feß von Höfingen. (Braun, Bifch. III, 63.) 
4. Leonhard Gefiel, Dombechant 1459 S. über ihn St..Chron. V, 263 Anın. 2. 
1469. 1. ©. oben ©. 177, 24. 


— 


182 


V. Chronik des Hector Mülich. 


all gemacht worden. alſo fieng man den Endris Trüchſäß, und ander vil 
liefen in die freiung, und lag ber Trüchſäß lang gefangen. und clagt 
der dechant, wol 1500 guldin wert hett er verlorn, alſo muͤßt im der 
Drüchſeß 800 guldin geben und im und ber ſtat abtragen und nimmer 


berein ze fommen!. 


Item am 14. tag aprilis, das was an ber mitwochen früe in ver 
farwochen, kam hertzog Ludwig mit 900 pferden für bife ftat und prant 
zü Pergen und Pferſchen 4 paurenheufer ab; alfo zügen unſer ſöldner 
mitjampt bem marggranen gegen im hinaus, alfo zoch er ab gen Rain ?. 
und bes tags kamen bei 300 pferden ber, waren bed von Wirten- 10 


pergs ®. 


Item am 21. tag aprılis, das was am letiten feirtag in oftern, 
fomen mer ber, hertzog Ludwig züg mit gewalt zů Laugingen auß in das 
Rieß, da bett herkog Ludwig ain jungen graven von Öttingen, ber was 
bei im fein biener, hieß graf Ludwig, an ven ergab ſich Nereshaim?; bo ıs 
zoch marggraf Albrecht hie auss mit 600 pferden ains tags gen Wemp⸗ 
tingen, dem graf Ülrichen von Öttingen z& Hilf®. und im ber zeit verricht 
ſich graf uͤlrich mit hergog Ludwigen, alfo das graf uͤtrich mit alfem 
jeinem land, aufgenommen Wemptingen, nimmer wiber hertzog Ludwigen 
fein fol, [124°] und Wemptingen wär dem reich ain offens floß, und ba- 20 
rinn folt er dem reich 70 pferb halten?. alfo zoch herkog Ludwig wi⸗ 


der haim. 


Item an ſant Jörigen tag, der was am ſambſtag nach dem oſtertag, 


21. April ſchwuren alle chorherrn, pfaffen und ire knecht zů diſer ſtat, und wenn 


man an die ſturm ſchlüeg, fo ſolten fie auch in ir ordnung und auf bie 28 


maur laufen im harneſchs. 


1. all: iberal W. überall w. 


5. In noch don anderer Hand: 'diſe verhönung mit ainem 


domdedyant und feinem capitel ift geſchehen durch Fridrich grafen zü Caftel, Wilhalm von Rechberg 


zü Hobenrechberg den jüngern, und Ernften von Belden.” 
12. am Ieften freytag in ofteren feyren zoch hertz. 2, mit gewalt ac. Da. 


17. 19. 20. Wemdingen W. Bendingen w. 


1. Ueber den Austrag der Sache am 
1. Mai 1462 ſ. St.-Ehron. V, 269 Anm. 
1 u. 268 Anm. 3. 

2. Bgl. Zint 270, 6 (Datum: 13. 
A; Frank 113; vgl. auch Würbinger 

4 


3. Zint 270, 15; Grant 113. 

4, Neresbeim, am 20. April erobert, 
ergiebt fih an Grafen Ludwig von 
Dettingen. Graf Ulrih und Wilhelm 
von Dettingen ſtanden auf Seite bes 
Markgrafen, Graf Ludwig auf der bes 


auf Seite bes 


8. Pferfen WD. Pferſach «a. 
13. zügen Da. 
25. ſchlieg' alle Hi. 


Herzogs Lubwig. Stälin III, 535 Anm.4; 
vgl. dazu St.-Ehron. V, 270 Anm. 5; 
Bachmann, Font. Wr. 277. 

5. In der Nacht vom 21. auf den 22. 
April Zint 270, 25. 

6. Graf une von Dettingen ftanb 

Markgrafen. Bol. Zinf 
272, 31. 

7. ©. iiber die Verrihtung vom 26. 
April 1462 Zink 272 Anm. 1; Goffen- 
brot 1. e. 308 und Stodheim 240 Aum. 3. 

8. Ausführlicher bei Sender BI. YVa. 








1462. 183 
Item am aftermäntag nach Georgii ward graf Ludwig von Öttingen 27. Ayriı 
gefangen bei Zaugingen, ber was herkog Ludwigs diener, das tett unfer 
biener ainer bie, hieß ter Hurnauß !. 
Item an dem tag ze nacht inventionis crucis ift man hie auszogen, 3 Mai 
250 mann ze roſs und bei 2000 ze füß, und hond verprant 16 börfer 
umb Fribberg ?, Ottmaringen, Ryunnetal?, und prachten räub mit in 
herein. bo Tamen bie von Aichach, Schrobenhanfen und vil volcks gen 
Fridberg zu, bei 400 pferd und 1000 mann, und z& Fridberg heran und 
machten ir orbnung, als wolten fie an unſer vold: alfo richt man fich 
io auch zů, gegen in zü ziehen, alfo wurben die Bair hinder fich weichen, und 
ward ir etlicher gefangen *. . i 
‚tem bieweil ift marggraf Albrecht zü Werd gelegen, und am 12. 
tag im maien bat er ben von Höchftett das vich genommen, und am 
haimziehen zoch er Durch die Tonaw und [126°] ertrunden im 8 raiſig ge- 
ısjellen, die aufferthalb des furts ritten. bo lag hertzog Ludwig zů veld zů 
Rain auf im ſelbs. 
Item zü Deenchingen an ber ftraß namen 7 pöd 150 roß und pradh- 
tens darvon bei der nacht®. 
stem am 20. tag im maien kam berkog Ludwig mit allem feinem 
20 heer” und flüg die wagenpurg bei Gablingen® und ließ den raifigen zeug 


1. Georii M. Seorii W. Gregorij Dd. 3. Himeriß M. 6. Dttmeringen, Rinedal W. 


Dttmerringen, Rynnendall D. Ditmeningen, Rinendall d. 7. die’ fehlt ADd. 8. gen 
8. zů: von Fridberg Wu. bei—Fridberg’ fehlt wo. 10. alſo rufteten fi die unfern 
gegen in zů ziechen Wu. 11. warend ir etlih wo. ward ier etlih Did. Dieſem Abfap gebt 
bei Rem DI. 21h voraus: “Anno domini 1462 an dem hailig Freug aubent inventionis famen 
wein wegen gen Tonhaufen in mardi; da famen die feind und namen den unfern 40 wagen roß; 
daß verhangtent die von Tonhaufen und fahen zü, dan ſy ftil fafent in dem krieg; fy hetten billich 
geleychen ſchirm gehalten, dann fy verrietten die roß und zaigten inf". 15. ranfig knecht Wo. 
auferbatb Wo. ben Rain Wu. 17. bed Dd. peden w. 18. Diefer Abſaß 
ſteht in allen Hff. außer M vor dem vorhergehenden. 


1. Bgl. Zink 273,5; Frank 114 zum 


5. Ueber Die Anmejenheit bes Derzoge 
27. April; Bachmann, Font. Ar. 296. ; 


Lubwig in Rain f. Zint 271 mit Anm. 


2. Bgl. Frant 114. 

3. Ottmaring an der Paar füböftl. 
von Augsburg, Rinnenthal am Eiſenbach 
norböftl. von Ottmaring. 

4. Frank 115. Der Zug fällt un⸗ 
mittelbar nach den Unterhandlungen, bie 
Herzog Johann von Bayern-Müncen zur 
Herbeiführung bes Friedens mit bem 
Markgrafen und Herzog Ludwig zu Augs- 
burg und zu Lauingen angebahnt hatte; 
während ber Daner derſelben hatten bie 

eindfeligleiten zwiſchen beiden geruht. 
ürbinger I, 49. Vgl. Zink 271, 18. 


vgl. au Würdinger IL, 50 Aum. 1. 

6. Bod d. i. Fußknecht. ©. St. 
Chron. V, 216 Anm. 2. 

7. Im Ganzen übereinflimmenb, na- 
mentlich in ben Daten, mit Frank 115; 
vgl. Würbinger IL, 50, ber den Herzog 
erft am 21. Mai vor Augsburg anlommen 
und erſt am 24. wieder abziehen läßt. 
Es wird bier der Rückzug des Herzogs in 
Zufammenhang mit den fortdauernden 
Friedensunterhandlungen gebradt. 

8. Sablingen an ber Schmutter, 
nörbl. von Augsburg. 





184 V. Chronik des Hector Mülich. 


für bie ftat zü dem galgen; alfo zügen wir mit 150 pferben und bei 2000 
füßfnecht zü im über die Wertach und bielten ba, und warb ain hüpſch 
ſcharmützlen, man prad im ab 15 raifige pferd und 12 gefangen. und 

21. Mai am morgens, was an ainem freitag, ließ fich fein zeitg aber herz, bo 
fürt man hinauf auf wegen und karren 12 ftainpüchs und tätt im fchaben s 
bamit; und warb aber gefcharmügelt und fiengen im aber 3 raifig (er hett 
bei 2000 pferd); das werot bis mittag, und zoch wiverumb ab gen Rain. 
er nam ung bei 500 füe und rofs, und jchauf und feu bei 2000 haupt; fie 
famen berzü, das man ir nit geiwar ward, und namen in ver Roſenaw 
und bei ver hauptftatt vich. alſo wurden hernach fohranden an bie Wer- 10 
tach gemacht, das fie nimmer herein kunden. 

tem man fol wiffen, wo hertzog Ludwig prant, das er auch bie 
firchen ben merer tail verprant und glogfen nam und alle zier ber 
firchen, das [125P] tett er zu Wertingen, zu Weſtendorf! und zü Geg- 
gingen. 15 

Aber Küllental, das floR, hett der von Rammingen inn, das ward 
verprant, ee ver krieg angieng 2. 

Item das ift waur, das herkog Ludwigs diener, die Behem, namen 
das facrament im clofter zum Holg und tetten das zü irem gelt in bie 
ſeckel und handtens an hals?. 20 

Item do ward das facrament an vil enden ellendigclich herein pracht 
auf den börfern, und ainsmals trügent zwen pauren das facrament in 
ainem ſchlegkübel und lautent mit ainer glogken vor herein durch die ftat. 
es wurden auch glogfen herein geflechnet auß vil börfern %. 

Item am 3. tag junii ward -bei hellem tag an bem bimel gejcheibt 25 
umb die fonnen herban ain finweller regenpog gefechen, das fein iederman 
wundert, und gieng den gangen tag mit ber fonnen®. 


1. 30: bey Wo. bei' fehlt Wu. 3. fharmipen W. man gwan in ab We. 4. am 
morgen Dd. jein zuig zur flat herzfi We. 6. geicharmißet W. im: wir Wi. 
7. wertet W. weret Ddu. 8. fauen W. fewen w. ſey Dad. 9. nit: zü fpat Wu. 
11. warden darnach fd). gemacht, das niert (niendert «) iber die Wertach kundet (tundent wo) Win. 
fomen kunden Dd. 13. das er alweg die f. auch abbrant Mid. das er allweg die k. noch 
den merer dayll verprant Dd. und namend glogen darauß Wi. 14. ‘und a. 5. d. 
firchen’ fehlt We. 16. *aber’ fehlt Wi. Kylntal W. Kinnedall D (darüber Kylental). 
Killeldall d. der: ainer Wu. 17. ee daß ber fr. Dd. anfleng Wu. 18. Das 
ift ain warhait Dd. ‘das ift waur, das' fehlt Wis (f. den Schluß des Abfaped). 19. tetten: 
legten We. 20. an ir heiß, daß ift ain warhait Wi. 22. und dei mals trugenh 2 
pauten W. 23, lauten W. 24. vil: den W. 24. Der Abfaß fehlt w. 25. in julio 
Ww. ward’ fehlt M. geſcheib W. 26. “gefechen’ fehlt ADd. 


1. Weftenborf zwifchen Leh und bei Wertingen. 


Schmutter öftl. von Wertingen. 4. Meber die hauptjächlich gegen kirch⸗ 
. 2. Kühlenthal links der Schmutter lichen Befig ſich wendende gertörungs- 
unweit von Weſtendorf. fuft der Böhmen vgl. Zink 244, 25. 


3. Benebiltinernonnen-Slofter Holzen 5. Frank 116, Vgl. St.-Ehron. IV, 





1462. | 185 


Item am freitag vor pfingften zügent 400 man in das Pairland und «a, Juni 
erftachen 100 man und fiengen 5 mann, bie hetten unferer pauren von 
Lechhauſen brei erftochen!. 

Item an fant Veits tag Tamen 200 wägen her, und [man] leret va 15. Juni 

sain wagenpurg machen, bejchach bei dem galgen, und vil füßvold und 
unfer vaifiger zeug ſwas darbeil?. vie meer komen berkog Xubwigen 
in das veld (und er lag bei Rain), [ı26*] bie von Augsburg wolten für 
Fridberg mit der wagenpurg alſo fchidt er eilends 600 pferb gen Frib- 
perg?; aljo fagt man, herkog Ludwig käm mit allem feinem vold und 

io wölt küe bie nemen. nnd in ber nacht ritt unjer zeug gen Oberhaufen und 
wartet, wenn ber&og Ludwigs vorreuter kämen, fo wolten ſis mit in ge- 
nommen haun; alſo belaib er auf. 

Es beſchach oft, das bie von Fribberg te 10 ober 20 füe nomen 
und die unfern in hinwiderumb auch; fie fiengen auch ie unfer gejellen 

sim Halt. 

In die corporis Cristi prachten unſer gefellen 200 füe und 40 roß 17. Juni 
von Münfterhaufen bei Rain >. 

In die Johannis baptiste enpot der von Abensperg herein dem Dil- 2. Juni 
pold von Rneringen: wölt er mit im fcharpf rennen jenhalb Lechs bei 

„der obern prugk, fo folt tegclicher glait haben mit 16 pferben. aljo 
kamen bie unfern hinaus, aber die von Fridberg giengen irer wort 
hinder fich 6. 

Item am freitag nach Johannis baptiste iſt hertzog hudwig mit 25. Juni 

1500 mann am morgen früe für bie ftat zit dem galgen fomen, und zoch 
25 allweg von Rain herauf und nam da küe und ander vich nit vil, was er 


4. da: dann M. dar Dd. 9. und vil fuͤßvolck — gen Fridperg: und es lam hertzog Ludwigen 
in das feld bey Rain fil füßfold und raiſigß zuigß. alſo wolten die von Augspurg mit der wagen⸗ 
kurg gen Fridberg fein, alfo ſchicket h. 2. eyleng 600 pferd gen Fridberg Wi. 11. Ludwig 
A. 12. und warteten auf ir forreytter und wolten die aufgehalten han Wa. aber 
er belaib auß Dd. alfo b. e. a. und fam nit w. 13, 9 oder 10 M. 14. unfferen 
Dd. 15. fie fiengen--balt: und fiengend und auch ie knecht Wu. 16. ‘42 roſo' alle 
außer M. 17. Myflerhauſſen Dad. ‘bei Rain’ in D corrigirt in: ‘herein’ und fo darnach 
in d. die namentz bey Minfterh. bey Rain Wo. 18. Abentöperg Wu. 21. *die 
uniern’ fehlt Dd. 24. mann: flard Wo. fehlt M. 25. für den galgen herauf von 
Rain Dd. 


241, 6, wo Aehnliches berichtet wirb 4. ©. ſolche Züge bei anf 115 ff. 
ımter anderem Datuın (1. März). 5. Bgl. Frank 117. Wenn die Bei- 

1. Die Bauern, von benen bie Rebe fügung ‘bei Rain’ richtig iſt, wird es 
iſt, wurden am ſampstag post voeem heißen müſſenMünſter; Münſter⸗ 
iueunditatis' (29. Mat) erſtochen. Frand hauſen liegt ſüdweſtl. von Augsburg, i in 
116, ber Nähe von Burtenbach. 

2 rel. gDürbinger II, 50, 6. Ausführlicher bei Frank 117. 

. L. e. 51. 





186 V. Chronik des Hector Mülich. 


fand!. man zoch gegen im hinauß und ſcharmützelt mit in; fie fiengen 
unferer gefellen drei und wir inen zwen und man ſchoß mit groffen püchfen 
zu in; man fagt, man bett etlich erfchoffen 2. 

3. Juni [128°] Item am mäntag pranten fie z& Hansftetten zwai heufer ab und 
namen das vich; do namen unfer gefellen in auch anderthalb 80 füe®. 

1. Juli Item an unfer frawen abent visitationis 1462 tätt der pfalgraf 
bem kaiſer ain groß niberlegung gleich bei Haidelberg“ und fieng im 
feiner hauptleut zwen, marggraf Karin von Badaw ımb ben von Wirten- 
perg5 unb den bifchof von Meß ®; das tätten ber pfaltgraf und der von 
Ment (mas ainer von Enfenburg ”) bei Sedenhaim in bem veld. 

Uff Des marggraven von Badaw tail und mit im find gefangen: 
graf Jörig von Parvenperg®, herr Hanns herr zü Faldenftain ® und 23 
edel und 102 raifig knecht. 

Mit dem bifchof Jörig zu Met find gefangen: graf Jacob von 
Salme 10, graf Herman von Leyningen!! und junft 39 edel und 54 raifig 
knecht. | 

Mit graf Ülrichen von Wirtenperg ſend gefangen 44 edel und 87 
raifig knecht. 

Es find tob beliben graf Üfrich von Wirtenperg 1? und graf Jörig 


5 


10 


15 


von Prandis13; uff des pfaltgraven tail herr Reinprecht von Helmftatt 1%. 20 


Summa ber gefangen 361, on die tod find beliben, ber ift vil auf 
baiden tailen 16. 


1. was er fand’ fehlt We, ſcharmitzet W. 5. ‘in’ fehlt Wu. ‘85 füe' alle 
außer M. 8. Baden eo (von fpäterer Hand über audgeftrichenem VBadaw'). 9. Mentz W, 
in © corrigirt: Metz'; D Meng‘, darüber Mötô'; Mets d. 10. wad—GEyfenb.: der von 
Fyienburg MDa. 11. Baden wo (mie oben). 12. Brandenburg Wer. Ortenpurg Dad 
(in D urfprünglih: Portenpurg‘). 14. Menp W (in eo corrigirt in 'Mep‘). Möß Dd. 19. ‘grai 
Jörg’ von fpäterer Hand in ‘herr Jörg’ corrigirt mw. 520. Reiprcht A. Rübrecht W. 
Uri w. 21. en: und We. auf: ‘an’ alle außer MM. 


1. Frank 118; Würbinger II, 51 fett- 7. Dietri von Sfenburg. 
ben Zug auf den 26. Juni. 8. Graf Jörg von Werbenberg. St.- 

2. Ausführlicher bei Fran 118. Chron. X, 270, 18 mit Anm. 6. 

3. Bal. Frank 118. 9. St.Chron. X, 274, 14. 

4. Die Quellen Über die Schlacht bei 10. St.Chron. X, 270, 18. 

Sedenheim (30. Zunt) ſind am beften zu⸗ 11. Graf Hanemann von Leiningen. 
fammengeftellt von Menzel, Dietrih von St.⸗Chron. X, 276, 11. 
Iſenburg 184 Aum. 46; ſ. dazu St.» 12. Ein Irrthum Mülichs; er nennt 
Chron. X, 269, 5 mit Anmerkungen 1. ben Grafen Ulrich) von Württernberg felbft 
271, 16, Würbinger IL, 61 ff. Bezüglich oben als Gefangenen, es muß beißen 
ber in der Schlacht Gefallenen und Ge- ‘Graf Ulrich von Helfenſtein'. 


fangenen f. Kremer, Kurfürft Friedrich I. 13. Rheingraf Georg, ein Freiherr 
301 nebfl dem Urkundenband 277 ff.; von Brandis, St.-Ehron. X, 270, 22 u. 
St.-Chron. X, 274, 6 mit Anm. 2. 280, 8 mitt Anm. 9. 

5. Graf Uri von Württemberg. 14. Wiprecht von Helmftäbt. St.- 


6. Biſchof Georg von Meb, Bruder Chron. X, 271,2 u. 281, 1. 
des Markgrafen Karl von Baden. 15. Die Zahl der Tobten war ver« 














, 1462. 187 


tem in die visitationis Marie hett hertzog Ludwig ain groß fam- 2 Sat 
(lung und pot auf in allem feinem land, was über 15 jar alt was; und 
kam warnung ber, er wolt mit [127%] drei wagenpurgen für bie ftätt. bie 
pauren in der Reiſchnaw bie hetten 1500 mann züfamen gefchworen und 

sbielten® mit der ftatt!, bie kauften frid umb ben bertogen um 2000 
guloin ? und mügent dannoch diſer ftat helfen und züflieren ; der frid warb 
aber oft an in gebrochen. 

Item am 6. tag julit zoch hertzog Ludwig für Haidenhaim, das er- 
gab ſich, ee das er recht hinzu kam; das bett man im auch erft Furklich 

ıabgewonnen?®. 

Er zoch darnach für Giengen und ſchoß mit groffen püchſen hinein 
und mütet an fie, das fie fich an im ergeben ober im aber 12 taufent 
guldin geben, fo wolt er fie fiheren; das wolten fie nit thün. am letften 
wolt er, das fie ftill ſeſſen, jo wolt er auch frid mit in Halten diſen Frieg. 

:sbo emputten fie im hinauf, ba® er das verheiteft tätt, das wolten fie auch 
tun; alfo zoch er ab. fie mainten, fie hetten im mer dann 50 man er- 
hoffen. alfo gewan er Efelspurg und verprant bad, was ains von 
Um>5. fie mainten, hertzog Ludwig bett 20 taufent man ze füß und 25 
hundert zü roſs. das ſloß Haydenhaim gab er dem jungen Bern von Rech⸗ 

perg® ein und verhieß ims fein lebtag zů laſſen. darnach z0g er mit feinem 
beer gen Pfaffenhofen bei Wertingen und lag ba bis 18 tag im julio, bo 
30h er wider gen Laugingen. 

Item am 10. tag julii zägen bie auß 2 taufent mann z& füß, bei 
200 zü roſs, mit 200 wägen [127®| und mit 6 farrenpüchfen, dorunder 

sswaren brei ftainpüchlen, und 40 ftain und 500 &/ pulvers; und zügen 
gen Ulm zü dem marggraven, ver famelt fich und Tamen zäfamen 6000 


2. wad: wäre W. wer w. 3. er wolt 3 wagenburg f. d. flat fchlagen Wio. 4. ‘die 
nur M, heiten: beit wol Dd. 6. und mochten oder torften dennoht W. mochten und 
dorfften dennocht w. 7. es ward aber der frid an in nit gehalten We. 9. recht herzů 
Dd. recht’ fehlt Wi. ‘aud' fehlt Wis. 15. das ers verhenfett bett d. 18, man 
im feld We. 19. 25 hund. pferd zů roſs W. Born W. Peren Ddw. 20. ‘in’ 
fehlt W. 24. und 200 pferd Wi. 25. 50 zentner pulver War. 


1462 wieber. Stälin III, 539 mit Anm. 3. 





hãltnißmäßig auf beiden Theilen eine ſehr 
geringe. 
1. ©. Frank 119. 

2. Dies fcheinen die 2000 Gulden 
zu fein, von denen Abelzreiter und nad) 
ihm Würdinger II, 51 ſpricht. 

3. Durch den Sieg des Pfalzgrafen 
bei Sedenheim ermuthigt, nimmt Herzog 
tubwig das ihm jüngft entriſſene Heiden⸗ 
beim (ogl. oben S. 175, 22) am 7. Juli 


Am gleichen Tage wird auch Hellenftein 
wieder erobert (vgl. oben ©. 175, 22). 
Wiürbinger IL, 51. 

4. Die Belagerung von Giengen 
dauerte wei Tage. Frank 119; Wür- 
dinger IL, 51 mit Anm. 4. 

. Eielsberg bei, Herbertingen an 
der Brenz (meftl. von Giengen). 

6. Vgl. Wiürbinger II, 51. 


188 V. Chronik des Hector Mülich. 


man und 500 pferd!. und wolt wiberumb für Haibenhaim, ain veld da 
ze machen?; und gleich zuͤnechſt bei Giengen auf ber höch kam herkog Lud⸗ 
wig mit feinem vold an fie3, und ee fie bie wagenpurg zürichteten und fich 
belegerten, do traffent fie mit ainander und unfer püchſenſchützen tätten 
aim güts, aber des von Wirtenpergs volck! macht die Flucht und floch mit s 
bem paner, bie von Tübingen, alfo wurden bie pauren auch fliehen; alſo 
jagt man, das der marggraf teverman hieß fliehend. bo wurden Hilpold 
von Knöringens und Wilhalm Walvenfelfer” von binnen bei bem 
fonen gefangen und famen 12 mann von Yinnen umb (fie mainen, das 
nit 40 mann überall auf ber walftatt umbfämen) und 150 ertrunden an 10 
ver fluchtS; und kamen gen Giengen, die reitenden kamen faft von roffen 
zu füß darvon, der marggraf kam gen Alwegkꝰ darvon. man pracht dan⸗ 
nocht vil roß und paurenpferb darvon von ber wagenpurg?%. do warb 
hergog Ludwig zu ritter gemacht 1!, das gefchach am mäntag vor Marie 
Magdalene am 19. tag julii. 15 
Darnach zoch hertzog Ludwig mit feinem vold gen Witislingen und 
lag do drei tag, bo zoch er gem [125°] Wertingen, darnach her!2, ſie 


3. zürichten M. machten w. 4. ſy belegerten W. ſich legten Dad. 5. ain flucht Wer. 


fluchend Wi. 6. 'die’ fehlt ADd. Dybbingen D. Dillingen d. Dibingen W. 
Zibingen w. 9. fanen: in D ein audgeftrichened nicht mehr lesbares Mort und darüber von 
anderer Hand: ‘4 man’, fo dann auch in d. 10. auff d. walltflatt belib D. auf d. wald- 
flat belib d. 12. ‘do wurden Hilpoid—zü füß darvon’ in War: ‘do war Hilbold von Knö⸗ 
ringen gefangen und Wilhalm von Wallenfelß, und bei tem fanen kamend 12 man um von 
binen und fy mainten, dad uber 40 man auf der walchſtat (sic) kam um famen (‘und ſy main» 
ten—fanıen’ fehlt w), und 150 ertrunden an ber flucht in der Prentz, und die reiter famen gen 


Giengen und famend faft von roffen z& füß darvon'. 
16. Bitidlingen Wo. Witeſſlingen Dd. 


fehlt We. 


1. Bol. Frank 119. 

2. Bol. Wirbinger II, 52; Frant 120. 

3. Die Quellen über die Schlacht bei 
Biengen find zufammengeftellt bei Stälin 
III, 541 Anm. 1; ſ. aud St.-Chron. X, 
266 mit Anmerkungen, Frank 120; 
Bachmann, Font. Nr. 338. Nr. 342, 347 
und das Schreiben des Markgrafen vom 
20. Zuli 1462 an Augsburg bei Sugger 
683.Kluckhohn, Excurs 9; Wilrbinger LI, 
52 ff.;, Riezler III, 418 ; vgl. auch bie bürf- 
tige Aufzeichnung der Landshuter Raths⸗ 
chronik in St.«Ebron. XV, 310, 12. 

4. Graf Eberhard von Württemberg 
war periönlich nicht zugegen. St.-Chron. 
X, 269 Anm. 1. ©. auch den Brief Eber- 
bards bei Bachmaun in Font. Nr. 338, 

5. Bol. Kiudhohn 217 Anm. **. 

6. Auch genannt in dem Bericht 
Conr. von Pappenheim bei Bachmann, 


Aibed Wu. 14. ‘am mäntag* 
17. darnach her’ nur in M. 


Font. Wr. 347. 

7. Würdinger IL, 55. In dem eben 
citirten Bericht ift er nicht aufgeführt. 

8. Nah Frank S. 120 kamen von 
dem Augsburger Eontingent ‘bey XVI 
man umb'; den Geſammtverluſt (an 
Todten) auf Seite des Markgrafen ſchlägt 
er auf 140 Mann an; nal. jedoch Wür⸗ 
dinger IL, 55; Riezler III, 420. 

9. Albek nordöſtl. von Ulm. 

10. Von den Roſſen wurden nur 
wenige davongebracht', Die 200 Wagen 
gingen ganz verloren. Frank 120. 

11. Der NRitterfchlag erfolgte wor ber 
Schlacht. Kludhohn 216. 

12. Nah Würdinger IL, 55 30g ber 
Herzog noch am Tage ber Schladt vor 
Giengen; dort blieb er nah Frank ©. 
121 drei Tage liegen, worauf er feinen 
Marſch über Wittislingen (norbweftl. von 





1462. 189 


mainen, hertzog Ludwigen wurben ob 200 mannen erjchoffen in dem heer 
bor Giengen. und unfer vold fam her haim am 31. tag julii!. 


Item an ſant Jacobs tag, der was an ainem fontag, zů mittag fam 25. Juli 


hertzog Ludwig mit allem feinem heer und mit der wagenpurg für bife 
sftat2, und hat bie zelt aufgefchlagen gen Hirblingen und zu Batenbofen?, 
mit der wagenpurg geſloſſen, und lag alfo ftill. noch was unfer zeug zů 
Ulm 4. 
bis gen fant Ragtha under Wellenpurg5, im wisman fchlüg er fein zelt 
auf und bie wagenpurg und verprant ven tag Gerfthofen und zwai 
ıherrenheusladh darinn, das was ber chorheren, bie waren nit im 
frieg 6. und verprant Oberhaufen, Bergen, Leutershoven? und ain tail zü 
Inningen und Göggingen,; und verprant zu Pferfe aip büpfch haus, 
das was Wilhelm Rephuͤns; und kamen für HainhofenS, do warb ain 
bechmifcher herr vor erjchoffen, das ift waur, dann ver hergog gehuͤb fich 
ısübel barumb, und gewan das nit. er prant Wellenpurg, das jloß, aus und 
wat herrenheuslach zü Gögkingen, was ains bes Ülrich Onforgen das 
ander Endris Yridingers. und bed anderns tage lag er da ftill, und 
gewan Radam und verprant das, und was neiw gepawen und was Xien- 
hart Langenmantels; fie verpranten auch die firchen zü Göggingen. unt 
in der nacht prach er auf umb bie 10. ftund, bo ſchlůg man zwen ftraich 
an bie fturm, do lief ieverman im fein orbnung 10; und am mitwoch [128] 
früe was er eilends ab gen Rain zogen!!. am aftermäntag, do er zü 
1. mainten Dd. fie mainen—®iengen: und wurden herkog Ludwig dennocht for Giengen ob 200 

man erſchoſen in feinem hör Ww. 5. Petzenhofen vo. 6. "mit der mag. gefl.’ fehlt Wi. 

8. gen fant Ratta W. gen Ratta 1. gen fant Ratten Dd. 9. und machet ain wagenburg 

We. 10. Herrenpeufer Wi. herrenheuslin Dd. 12. Pferfien Dd. ferbrant 
Dierbhain (in W undeutlih) und ain hibſch jchlöslin We. 13. Rophon W. Rephans w. 


Nechhannß', fpäter corrigirt in Rechlyngers' D. Rechlingers d. 15. erfhoffen—nit: erichoffen 
und 4 knecht mit, daß ift war, und wards fchloslin behalten, und der hertzog gehuͤb ſich ubel darum 


und am mäntag früe prach er auf und zoch den ganken tag num 26. Zuti 





We. auch ferbrant er das ſchloß Wellenburg Wu. 
18. und was erfl niu gepawen worden Wu. 


fehlt Wi. 
jogen: zog Wu. 


Dillingen) nah Wertingen und von ba 
nad) Augsburg richtete, wor welcher Stabt 
er am 25. Juli anfam. ©. den nächften 


Abſatz. 

1. Daſſelbe Datum bei Frank 122. 

2. So aud Frank S. 121: "An fant 
Jacobs tag, der was an aim funtag, legt 
ſich der hertzog underhalb Augspurg ze 
jeld als nachent, das man die zelt ſach'. 

3. Hürblingen nordweſtl. von Augs⸗ 
burg, Batzenhofen nordweſtl. von Hürb⸗ 
lingen. 

4. ©. oben 137, 25. 

5. St. Rabegundis nörblid von 


16. berrenheifllen Dd. 17. da' 
21. Tief: floh Da. 22. was 


Wellenburg, biefes weil. von Ödggingen. 

6. Bgl. Srant 1 

7. Zeitershofen obeſtl von Pferſee. 

8. Die von Ludwig an dieſem Tage 
theilweiſe oder ganz verbrannten Orte 
find auch — etwas von Mülich ab- 
weichend — aufgeführt bei Frank 121. 

9. Hainhofen an ber Schmutter, 
mweftl. von Augsburg. ©. fiber bie 
Rettung bes abamfihen Schloſſes in 
Hainhofen Fugger 687. 

10. $rant 122. 

11. Ebenba. 


190 V. Chronik des Hector Mülich. 

ſant Ragtha lag, do kauften die pauren von ber ftraß frid umb 5000 
guldin, und müßten all pauren daran geben, fie wären veint ober fründ, 
und mügent bannoch der ftat züfüeren und bilffich fein!. er hett bei 
3000 ze roſs und 12000 ze füß und 600 wägen und groß büchſen?. unjer 
raifiger zeug hielt allweg ob im, man nam im pferb bei ver wagenpurg 5 
und erftach ir bei 10. unfer trabanten zügen zu nacht an bie wagenpurg, 
ob fich iemant herauß ließ. es was berkog Ludwig ſelb da, mer herkog 
Dit von Amberg, und ain bergog aus der Sleſie; man jchidt in mal⸗ 
mafier in das veld, das begerten ſies. 

Item hertzog Ludwig Hat fich aber zü veld gefchlagen zwifchen Rain 10 
und Schönenfelb des clofters®. 

Item ain doctor kam von bem faifer, ber nam den non Argam ire 
heuſer und rent und gült ein und ven hausraut, und was varende hab 
was, das verlauft er am 31. tag juliis. 

stem am 7. tag augusti gab man den Sweikern urlaub®, und was ı5 
ba8 bie urfach: fie gaben dem marggraf Albrecht bie ſchuld, er hett bie 
fluht vor Giengen gemacht, und wolten nimmer mit im zu velb ziehen ?. 
alfo ſprach man hie zü in: ver Trieg wäre nit unfer, er [129°] wäre des 
foifers, fo wäre marggraf Albrecht ain hauptman des Taifers, und man 
bebörft ir nit, wenn fie dem marggraven nit wölten gehorfam fein. alſo 20 
wolten fie ain tail beleiben, do wolt man ain on den andern nit haben. ir 

1. bei fant Ratta Wer. ſant Ratten Dad. 


‘von der ftraß' fehlt Ww. 3. mochten den- 


nocht We. 4. ze roſd: pferd Wu. groß: vil Wu. 6. ir: in Wo. im Dd. 
trapandten M. 7. niemand Wu. ementt D. ab fy jemant hinauß lieh d. 8. und‘ 
fehle ADd. Schleſin W. Schleſy w. Schleſſin D. Schleſyn d. 9. malfafier We. 
malffenfier D. malfenfie d. 11. Schönefeld W. 13. was farenp waß Wu. 14. In 


so noch von anderer Hand: *ald der doctor hin wedh fam, riffen die von Argun dep kaiſers wappen 
herab und namen die heufer wider cin.’ 18. ‘hie zuͤ in’ fehlt We. 19. ‘man’ jehlt MDd. 
21. ains taild beliben fein Wo. " 





1. ©. das Regeft im Oberbayrifchen 
Archiv IX, 385: Schirm- und Sicher 
heitsbrief (Herzog Ludwigs) für bie 
Straß von Aumberg (Amberg, Ger. 
Türkheim), die Güter zwiſchen Lech und 
Wertach, Lechhauſen, Gerſthofen, Lent- 
weid 2c. Datum 1462: in unferem Heere 
bei Augsburg, Montag Jacobi (26. Zuli). 
Bol. Kludhohn 220 Anm. 2. 

2. Frank 122 jpricht von 3000 Rei⸗ 
a und 20000 Menſchen “allerley volt 
unft nütz und unnüt ze roff und zu füg. 
3. Ausführlicher bet Fugger 686. 

4. Niedbev Schönenfeld bei Rain. 

5. Ausführlih ber Zink 276, 6; 


vgl. Frank 122. 

6. Vgl. Zint 274 Anm. 2. 

7. Durch dieſe Notiz gewinnen bie 
von ge ger in feinem Ehrenſpiegel (vgl. 
Kluck RH 217 Anm. **) den Schweizern 
in den Mund gelegten Worte, die ein fo 
ungünftiges Licht auf das Verhalten bes 
Martgraten vor Giengen werfen, große 
Wahrſcheinlichkeit. Bgi. Goffenbrot 1. c., 
wo dem vorzüglichen Eindrud, den bie 
Perjönlichleit des Markgrafen auf bie 
Augsburger machte, berebter Ausprud 
verliehen iſt. (Allerdings vor der Schlacht 
von Giengen.) 


1462, 191 


jold was 4 guldin bes monets, und müßt in 28 tag für ain monat 
rechnen. 

Und als man fie zalt auf dem hans, do warb Ulrich Dendrich be- 
Ichrien, er bett von dem gelt geftolen!. 

5 Item an unjer frawen abent am morgen früe find bei 400 eitel füß- 14. aus. 
gejellen in das Pairland zogen? und hond Täfingen? und fünf börfer da⸗ 
bei verpränt. aljo ift man in dem Pairland allenthalben auf gewefen, 
und hond von Fridberg 80 raifige pferd gehabt und 300 trabanten und 
babei gar vil pauren von ber gantzen landſchaft. und bie zü roſs ranten 

10 unjern zeug an, alfo warten fich unfere gefellen fo redlich und tribents ab 
und erflügen, bie auf ver walftatt lagen: 56 mann und 40 tote roſs, und 
warden vil gefchoffen, gewundet und gefangen; e8 ftalt fich aber fainert. 
ver Kirchperger, ir bauptman 5, ift erftochen, dem Dorer®, ainem edelman, 
ward ain fuͤß abgefchlagen; unferer gefellen ſechs befiben auch auf ver 

15 walftatt, die fürt man herein. alſo zügen unfer gefellen herhaim, 
dann hertzog Ludwig kam jelb mit groffem zeug von Rain herauf. er lam 
ain wenig zü ſpaät. 

Item am dornstag nach Bartholomei, der was der 26. tag augusti, 
bo tätt man Ülrichen Dendrich [120%] diſe ſtraff an?: item er was bau— 

20 maifter und darvor aineft burgermaifter gewejen und bett uff das mal 32 
guldin und 14 &/ dn. und 25 dn. geftollen, das erjach Gabriel Ripler 8 
und beichrai in. alſo floch er in ains chorherrn hof, da befatt man alle 
tor und das haus: do ergab er fih in ain ftraff, doch das man in leibs 
und lebens fichert, und gieng in der ftat vändnus. und müßtent fich feine 

25 zwen ſün, Seronimus und Jacob, verjchreiben und [wurben] funft vil 


1. finffthalben guldin D. 41/s guldin d (in M: 4). 6. ift bei 400 Incht Wu. iſt bei 
400 fuͤßtnecht Dd. Deffingen WD. Thefingen w. Defingen d. 8. bond: hetten Wis. 
batt D. bat d. 80 pferd und 300 fuͤßknecht Wer. acht rayſfige pferdt und bei 300 Dd. 
trabanten füßfncht ADd. 9. dabei: da M. fehlt den übrigen. von der g. landſch.: die 
ganh landſch. MDd. von land Wu. die zü roſo: die reyteten W. reitenden w. 11. wallt- 
ftatt Dd. das auf der waldflatt belaib W. fo auf der wallſtat belib w. 12. ‘warden’ fehlt 
MDe. gewonndet M. 13. der: den ber W. dann der mw. Dorrer W. Torrer «. 
16. der füB M. 15. walltftatt Dd. waldflat W. wallſtat w. 20. darvor' fehlt 
We. nun aineft Dd. 23. und daß korherren hauß We. 


1. ©. über Ulrich Dendrich: Zint 5. Der bet Würbinger IL, 40 aufge- 
V, 274 Anm. 1. Ueber ven von Di. er führte Eberhard von Kirchberg ? 
wähnten Borfall Zint: 274, 1 und bie 6. Einer aus dem Geſchlechte der 
dezu ge örenbe Anmerkung 2: C329,24. Thorer. Bgl Hund IL, 236. 

fer Zug ausfülhriich bei Zinf 7. Bgl. Zint 283, 2 mit Anm. 
8. Gabriel Ridler war damals Bau- 
1 Bohr Berk, von Friebberg. meifter. Zint 274 Anm. 2. 
4. Bol. Zint 278,7 





21. Au. 


192 


V. Chronik des Hector Mülich. 


burgen geſetzt. und laut man die ſturmglogken über in und las ain ver⸗ 
ſigelten brief, den er über ſich gab, und er ftünd auf ainem ſtuͤl empor 
auf dem plak und müßt da offenlich befennen vor allem vold, das er 
follich8 getaun bett, und man fol in nimmer weber burgermaifter, bau- 
maifter noch zunftmaifter haiffen, und fol weber ſeiden noch ſchamlot noch 5 
mebris [gewant] noch gold noch filber noch korällen noch kain meſſer 
dann ain abprochens protmefler tragen und nimmer aus ber ftatt 


fommen. 


Item die herrn find zu Nürmberg geweſen und hond da ainen anftal 
gemacht von ſant Michels tag über ain jar; und ber frid ift eingangen 10 
233. Aug, am fambjtag früe in die Augustini, und fol herkog Ludwig weber bem 
pfaltgraven helfen noch herkog Albrechten von Öfterreich 1. 

Darnach zü ſant Bartholomens tag anno 1463 ift e8 gantz verricht 


worden fchab gen ſchad und ſbekam) iederman fein pranpftigen wider; be⸗ 
ſchach zu Prag und tätt ber künig von Behem?. 

[1300) Item die ſtat Mentz iſt gewunnen®, und haben gehuldet den dreien 
herren, nämlich dem newen biſchof, dem von Naſſaw, und hertzog Lud— 


1. burger We. atjo auf ain tag laut man Ww. 2. geben hett Wu. er ſtond 
for dem rauthauß under dem branger auf ain ftül entbor Wu. 5. und man ſol —haiſſen: 
und ward bericht ofenlich, dad er weder burgerm. noch baum. noch zunftın. gehaifen von iemand 
folte werden We. 6. weder filber Wio (vor "gold, filber, Lorällen’ fehlt noch' in M). 
8. noch nimer mer aus der flat ziehen Wo. In W dann nody von der erſten Sand nachgetragen: 
‘und ift daujen tod zuͤ Anried in ainem borf über lang zeit hernadh’ (jo dann auch in w, wo am 
Rande von anderer Hand noch Folgendes fteht: ‘da gieng er lange zeit hieum vil jar, am Ichten 
erlangt man von ainem that, das er zü fon hinaus in deß Schmukhersé dorff gen Annried zoch, da 
lebt ex noch etlich jar'). 10. Item—jar: Item es fend fil herren geweſen zü Niernberg von 
ainß frids wegen Wo, 12. von Oft. aud We. 14. fein brandfhapen Wer. 15. und 
riteg der fing von Bähem exceptio excipienda We (die lat. Worte ſcheinen in W nadıgetragen 
zu fein, fehlen wo). beichad 3. P. von dem fing zit Bechem deß marggraffen krieg verrichtt Da. 


1. Val. Zint 279, 28 ff.; 280, 13; 
281, 12; 284, 8. Der Friebe, eigentlich 
Waffenftillftand, follte dauern vom 24. 
Ang. 1462 — 29. Sept. 1463. Vgl. 
Kluckhohn 222 F.; Miller, R.T.⸗Th. IL, 
123—126. Er follte angeben ben Tag 
nah Bartholomäus (25. Aug.) zwiſchen 
den Nahen und Samstag darnach (28. 
Aug.) zmoifchen den Ferneren ober weiter 
Entlegenen — dies ift ber von Mülich pr 
nannte dies Augustini. ©emeiner LLI, 
358. ©. die zahlreichen auf Die Friedens⸗ 
verbandlungen fich beziehenben Akten: 
ftlde in Bachmann, Font. 44. 

2. Die auf einen definitiven Frieden 
abzielenden Verhandlungen wurden ge 
Klbrt im October 1462 zu Regensburg, 
im Sebruar 1463 zu Wafferburg, im 
April des Jahres zu Wieneriſch Neuftabt; 


fie famen zu Prag am 24. Aug. 1463 zu 
Ende. Schiedsrichter war ter König Po⸗ 
biebrad von Böhmen. Vgl. hierüber 
Kludhobn 222 ff.; Stodheim 252 ff. 

3. Ueber die Eroberung von Mainz 
ſ. vie U. Mainzer Chronik in St.-Chron. 
XVIII, I. Abtheilung, 51, 8 ff. Die 
Duellen über die Eroberung der Stabt 
find zufammenzgeftellt und beiprochen von 
Hegel, 1. c. 89 ff. ©. Dazu auch die hifto- 
riſche Darftellung bes Unterganges ber 
freien Stadt Mainz von bemjelben Ber: 
faffer im der II. Abtheilung bes ange- 
führten Bandes 171 ff. Bgl. die Dar- 
ftellung bei Menzel, Dietrich) von Sen» 
burg 189 ff. 

Der Beriht Mülichs ſcheint Die un» 
mittelbare Wiedergabe des Berichtes eines 
Iſenburgiſch gefinnten Mainzifchen 


15 





1462. 193 
wigen, graven von Veldnitz, und dem graven von Künigftain!. und ift 
das gemain gejchrai, fie haben bie ftat mit 400 Schweitern erftigen. 
biefelben haben die gauporten am erften eingenommen?, die wachter er- 
tödt und vie porten aufgehawen, die ringmawer ze füß eingelaffen, da⸗ 

srauf der raifig zeug auch hinein ift fomen, nämlich herkog Ludwig und 
ter von Rüngftein. und fol nit mit verreterei, als man fagt, ge 
fcheben fein 3. 

Sie hond 1600 eingefeßner burger außgetriben auf freitag nach 20. Der. 
Simonis und Jude anno 62, die andern all gefangen unt hand fich zü 

10 ftellen, jo fie gemant werben, und haben in doch zügefagt, ir weib und find 
bei dem iren zů laffen bis vasnacht*. 

Die aus der ftat fomen find, fagent, das groß güt barinn jet, nemlich 
16000 malter melbs, fovil forens, wein, habern, pulver, das ich ber 
ſumm nit gefchreiben fan, und [da8] funft gar groß güt bei ber geiftlichait 

ısund dem abel, on bie ftat, in bifer feche fei funden worben >. 

Sie fagent, man hab zwei fchiff mit pfaffen und juben, bie merd- 
lichoften, in das Ringgaw gefürt®, und bie gemain pfaffhait fol in des 
biſchofs Hof gefangen? fein. 

Sie fagent, das man bei ainem juden bei 16000 guldin par ge- 

20 funden bab. 


1. Felniß W. Belenp w. Felldenß DA. 3. geeborten D. geborten d. die graen porten m. 
4. eingelafen d. eingelaufen W. eingelaffen w. 5. *ift" fehlt M. 8. In W urfprüng- 
lich 16000. 9. *andern’ fehlt MDd. ‘band’ fehlt MDd. 10. hand ſich ftellen mieffen 
Wu. wurden We. 12. nemlih: nennen M (fo urfprünglih auch in D). gnomen We. 
13. wein und fll pulver We. ('habern’ fehlt). 15. bei der g. und der adel Me. das gaifll. 
und der adel ('bei’ fehlt) ADd. “in difer feche’ fehlt Ww. 16. mit: und M. von Dd. 
20. In W fand urfprüngli: "und hab funden bey den pfafen bargelt 1600 gl." Das ift audge- 
ſtrichen und dafür von der erften Hand nachgetragen: *und daß man bey ainem j. funden hab bey 
16000 guldin par'. 


Unterthanen zu ſein, der ſich in den 
Einzelheiten gut unterrichtet zeigt; dieſer 
war zwar ſelbſt Augenzeuge des Ge⸗ 
ſchehenen, fußt aber in ſeiner Erzählung 
ſichtlich auf den Angaben von folder. 

1. Heczog Ludwig von Velden; und 
Graf Eberhard von Königftein waren bie 
Hauptverbündeten des Grafen von Ref au 
bei feinem Anjchlage aufdie Stadt Mainz; 
die Bürger huldigten [nur dem Lebteren. 

2. St.Chron. XVIL, 52, 34; 1. c. 
177. 

3. Diefer Zufak ift auffallend, ba im 
Gegenjate Dazu bie meiften anderen Be 
richte über dieſes Greigniß ausdrücklich 
von Berrath ſprechen. S. Über den wirt. 
lichen SachverbaltSt.-Chron. X VLIL, 175. 


4. Die Ueberrumplung ber Stadt er⸗ 


GStädtechroniten XXL. 


folgte am Morgen des 28. Oct., eines 
Donnerstag, Simon u. Yubas; am fol 
genden Tag kam Adolf von Naffau in 
die Stadt und am nächſten (am 30. Oct.) 
erfolgte dann bie Auswelfung ber Bürger, 
ca.800 an ber Zahl, bie ſchwoͤren mußten, 
fi bis Faſtnacht in dem ihnen beftimmten 
Orte im Falle der Eitirung wieder ein- 
zufinden; nur die Weiber und Kinder 
und Die unentbehrlichiten Handwerker 
durften bleiben. St.-Chron. XVIII, 179. 

5. Dal. St.-Chron. XVIIL, 54, 12 u. 
20; 58, 1ff. 

6. Bon der Abführung Gefangener 
auf Schiffen in das Rheingau berichtet 
St.Chron. XVIII, 56, 4. 

7. ©. über das Verfahren gegen die 
PfaffenSt.-Chron. XVIII, 55, I2u. 58, 1. 


13 


16. Okt. 
6. Dec. 


194 


V. Ehronit des Hector Mulich. 


[1500] &8 find mein herr von Ment ber von Eyfenpurg und ber graf von 
Rapenellenpogen in ber ftat Mentz geweſen! und haben bei in gehebt ob 


100 raifiger pferd. 


Als das geichrai kam, das bie vein bie ftat in iren handen hetten, 
kam bes bifchofs von Eyſenburgs marfchald hinein mit 300 raifiger pferbs 


und 400 trabanten 2, 


In der fünften ftund des morgens hüben an die außwendigen mit 
ben von Mentz ritterlichen ze fechten bis in bie fünften ftund in bie 


nacht ?. 


Sie habent vil ebler und raifiger gefangen 4, der namen ift noch nit 10 
wiſſend dann allain bis nachgefhriben: ain herr von Illpurg, herr 
Dietber von Berlichingen marjchald, herr Enich und herr Fridrich von 
Renffenperg, item Volbrecht von Schwalbach, ainer von Winthaufen®, 
herr Wilhalm von Elen thumberr zü Briglower?. auf 40 pferd find hin⸗ 
weg komen an ver flucht. mein herr von Ment, was ber von Eyſen⸗ 15 
burg, und ver graf von Katenellenpogen find felb fünft über bie maur 


ausgefallen. 


Item zü ſant Gallen tag warb ain tag gemacht gen Regenspurg, ba 
fomen dar vil fürften und veichsftett und beliben da bis zu fant Niclaus 
tag und warb ber frid beftät, aber junft warb nichts ausgericht, Dann ieder⸗ 20 


man lůgt des andern fall. 


[1512] Darnach kam ber kaiſer in fein ftat gen Wien, die ſchwuͤren im als 


1. meinß herren von Menß Dad. mein herr: der bifchof Wo. 
5. mit 400 pferden We. 
Der ganze Gap fehlt Dad. 


100 raif. pferd. We. 
W. 8. 'ritterlichen? fehlt Wo. 
11. ift und noch nit aller wifend Wie. 


ift in D ausgeſttichen und Emrich' darüber gefchrieben, fo auch in d. 

14. Ellen’ alle außer M; in wo corrigirt: Elteren'. 
15. mein berr—Enfenb.: der von Eyſenb. bifhof von 
22, Dann der kaiſer kam MDd. 


alle Übrigen Albrecht. Schelbach d. 
von Friglauen Dd. Frißſchlofer Wi. 


Menp Wu. 19. “dar! fehlt We. 
zu Wien Dd. 
1. Beide retteten fih bekanntlich 


während des Kampfes aus der Stadt. 

2. St.-Ebhron. XVIL, 53, 36. 

3. Der Kampf begann, wie jchon be 
merkt, am Morgen des 28. Dct., abends 
um A Uhr mar er beendet. St.Chron. 
XVIII, 54, 30. 

4. Die ungaben über die Öefangenen 
deden ſich bezüglich der genannten Per- 
fönlichkeiten, wie auch in der Reihenfolge 
theilwelfe mit der Aufzählung berfefben in 
dem Schreiben bes Erzbiſchofs Adolf von 
Naſſau ar den Rath ver Stadt Frankfurt 
(30. Oct. 1462) bei Janſſen II Nr. 345. 


3. und haben—pferd: mit 


6. trappanten M. 7. audwenigen 
10. rail. und edler M. 
allain: ain clain Wo. Iburg Word. 12. "Enid' 


13. Volbtechten M, 


‘gen’ fehlt Wu. 


5. St.» Chrom. XVII, 54, 25. 
Emmerih und Frieberih von Ryffen- 
berg. Janſſen 1. c. ©. 220. 

6. Gerlach von Winthuſen. Janſſen 
S. 220. 

9 Eberhard von Elben. Janſſen S. 


s. Einer der Tage, die zur Herſtellung 
des Friedens angeſetzt wurden. S. oben 
S.192 Anm. 2. 281, 34; 287,4; 289, 


22. Er blieb reſultatlos, weshalbein neuer 


Tag nad Nürnberg (auf Georgi 1463) 
anberaumt wurde, der jeboch nicht zu 
Stande fan. Kludhohn 224 ff. 








1462. 1463. 195 
irem natürlichen heren!, dann er kam fo mechtig hinein, das er wol ir 
mechtig wär geweſen?; aljo ließ ver kaifer fein volck haim ziehen 3. und 
bie von Wien vergafjen ires aids und eeren und namen dem kaiſer feine 
roſs und fiengen im fein beft rät und tiener ain tail“. alfo kamen ber 

s kaiſer und die kaiferin und ir fun in das floß zu Wien und die vor Wien 
ihuffen mit groffen püchjen hinein, ver kaiſer fchoß auch heraus, und 
wurben vil leut fchabper5. das triben fie fiben wochen. ver kaiſer 
ſchraib auß allenthalben umb Hilf: alfo kam ver fünig von Behem und 
fein lantoold, dann der kaiſer bett gant kain ſpeis in dem fchloß, das fer 

soerichoffen was. alſo an fant Katherinen abent warb getäbinget, das 2. Now. 
hertzog Albrecht von Ofterreich folt 10 jar das land und ftatt inn halten, 
darnach folt e8 des kaiſers jone zügehören®. es warb aber nit gehalten, 
bann ber kaiſer gieng zu füRß aus dem floß durch bie ftat bis ain meil von 
ber ftat mit feinen rittern und Inechten ? und warb veripott von ben von 

ıs Wien, dann iederman fchrai über in, er wär ain narr und ain juben- 
fünig®. und ber fünig von Behem fürt in bis gen Newenftat ®. 

Item an fant Lucientag warb dem Taifer fein weifefter rat ainer zü 13. Der. 
der Newenftat erftochen, hieß maifter Ülrich Riedrer 10. 
Anno domini 1463 in ber faften ließ herkog Albrecht den Holger, 

20 burgermaifter zu Wien, viertailen, [131P] ber was gant hauptman ver ſachen 
wiber ven kaiſer gewejen. es wurben auch ir fiben ver beften in Wien ge- 
töpft und auf 50 mann gefangen und ausgetriben ver peften und iv hab und 
güt genommen !1, 

3. ‘alfo verg. die von Wien’ alle außer M. 10. Kath. tag m. getärringot W. getar» 


niget w. 11. das land und flet in haben W. das land und flett inn haben w. 13. bie 
an ain We. 18. Der Abſatß fehlt w. 19. in der faften’ fehlt MWw. 20. ganker Ww. 


1. Zint 290,11. ©. über dieſen Auf- 
fand daſelbſt Anm. 3 uub Bachmann, 
D. Reihsgefh.L, 311 ff. Der Kaiſer 308 
in Wien ein am 25. Aug. 1462. Der 
neue am 19. Sept. 1462 gewählte Stabt- 
rath ſchwur dem Katjer einige Tage fpäter, 
‘ ai natürlichen Herrn und Lanbes- 

en’ 


2. Friedrich kam in die Stabt mit 
1200 Steirern, 800 Kärnthnern, 500 
Krainern, vor der Stabt ſtanden 800— 
1200 Söldner. 

3. Auf Verlangen bes Stabtrathes. 

4. Am 6. Oct. wurben Ulrich Nies 
derer, ber ebemalige Bilrgermeifter Joh. 
Tefchler, Ulrih von Grafened und einige 
andere Anhänger des Kaiſers auf Befehl 
Holzers gelangen genommen. 

5. Die Beſchießung bes Schloſſes 


begann am 17. Oct. 

6. Bertrag vom 2. Dec. 1462. 

7. Der Kaifer ritt am 4. Dec., von 
Herzog Viktorin uud vielen böhmifchen 
Edlen begleitet, nach Enzersdorf (gegen: 
über Nußborf), vor welchem Orte er von 
Podiebrad begrüßt wurbe. 

8. Ueber das pöbelhafte Betragen!der 
Wiener bei diefer Gelegenheit ſ. pie bei 
Bachmann, D. Reichsgeſch. 1,342 Anm. 2 
aufgeführte Yitteratur. 

9, Podiebrad begleitete Friedrich noch 
bi8 Enzersborf, wo fe fih am 16. Dec. 
trennten. Bon bier begab fich Friedrich 
nah Brud an ber Leitha und won ba 
nah Wiener Neuſtadt. 

10. Ueber die Ermordung Riederers 
konnte ich nichts Verläſſiges finden. 

11. Vgl. Zink 290, 11, 25 ff. nebſt 


13* 


10. April 


25. Juli 


10. Nov. 


196 


V. Chronik des Hector Mulich. 


Am oſtertag kamen der von Badaw und Wirtenberg aus der vancknus 


zu Haidelberg und wardend beſchatzt1. 


Item bes jars gewan ber babſt dem herrn von Rumel alles fein land 
ab bis an die ſtat Rumel; do ſchickten die Venediger dem von Rumel hilf. 
alſo tätt der bapſt die Venediger in pann, aber fie kamen bald wider darus, 5 


und belaib der von Rumel?. 


Item bes jars umb Jacobi zugen die Venediger mit grofjem vold in 
bas land Morea, das ver Türd ven Kriechen abgewunnen bett, und ge- 
wunnen bas alles bis am brei ftett?. auch zugen fie mit groffem vold für 
bie ftat Trieft4, die was bes kaiſers und gehort zü dem haus von Oſterreich; 10 
bie von Zrieft warten fich vaft und erfchuffen ven Venedigern bis 1500 
mannen, dann ber Faifer ſchickt in Hilf. und an fant Martins abend tetten 
bie von Trieſt bie tor auf und ertranten den Venedigern ir veld und namen 


1. *marggraf von Baden’, von anderer Hand über Padaw' gefchrieben zo. 


2. und befaßt fie 


MDd. 3. In Dd durchaus *Rymella.’ In Wi ‘Rinval’ und if in W an der erften Stelle “Rimel' 


und in w ‘Ravenna’ darüber gefchrieben. 


Anmerkungen und die Speierer Chrom. 
l.c.481a. Holger wurde am 15. März 
1463 geviertheilt und 5 feiner Genoflen 
aus dem Stadtrath enthauptet. Bach 
mann I, 385. 386. Huber, Geſch. Defterr. 
111,173. Ihr Todesurtheil ift mitgetbeilt 
von Zeibig, Mittheil. aus dem Kloſter⸗ 
neuburger Archiv in SylveſterSpenden'. 
Wien 1853, S. 11. 

1. Markgraf Karl von Baben und 
Graf Ulrih von Württemberg, die nebft 
dem Biſchof Georg von Metz im ber 
Schlacht von Sedenheim (ſ. oben S. 186, 6) 
gefangen worben waren, wurbenim April 
1463 aus ber Haft entlajfen und zwar Karl 
am 21., Ulrich am 26. dieſes Monats. S. 
Quellen und Erörterungen IL, 399 ff., 
bezw. 401, wo auch die Bebingungen ber 
Auslöfung aus der Gefangenſchaft ange 
geben find; Kremer, Friedrich der Sieg⸗ 
reihe ©. 343; vgl. auch die Speierer 
Chrom. 1. c. 4822 ff. 

2. In diefem Jahre (1463) gelang es 
den Bapfte Pius IL, durch feinen Feld⸗ 
herrn Federigo von Urbino ben Reit ber 
Befigungen des von ihm befriegten 
Ghismondo Malatefta von Rimini in 
feine Gewalt zu bringen. Aus Gnade 
übertrug ber Papft dem Beſiegten bie 
Stadt Rimini mit ein Baar Miglien im 
Umtfreis aufs Neue. Leber pie Ghismondo 
während des Krieges unterftügenden Be» 


8. in het und den Krieden We. 
11. und erfchufend und brachten um 1500 Wi. 


Kriechen' fehlt AM. 
13. zertranten We. 


netianer war ber Papft wohl jehr ver- 
ſtimmt, Doch kam es nicht zu einer Ban- 
nung berjelben ; Dagegen war über Ghis⸗ 
mondo ber Bann ausgefprodhen worben, 
ber nun nach Abfchluß des Friedens von 
ihm genommen wurbe. Boigt II 169 ff. 

3. Die Feinpfeligleiten zwijchen ben 
Benetianern und Osmanen begannen 
ſchon im Frühjahre 1463. ©. über dieſen 
Krieg Zinkeiſen IL, 295. Bgl. die Speierer 
Ehron. 488 «, 

4. Der Krieg zwiſchen —— und 
Trieſt war in Folge einer vom Kaiſer in 
Handelsangelegenheiten zu Gunſten der 
Stadt Trieſt erlaſſenen Verfügung aus⸗ 
gebrochen, durch welche ſich die Venetianer 
benachtheiligt fühlten. Der Verlauf dieſes 
Krieges iſt nicht ganz fo, wie Mülich ihn 
angibt; zu einem Sturme auf die Stadt 
— es war ein folcher auf ven A. Juli an- 
beraumt — kam es nicht; bagegen ift 
richtig, daß Trieſt vom Kaifer Hilfs- 
truppen es erhielt und den Be 
netianern größere Niederlagen beibrachte, 
deren bebeutenpfte (am 10. Nov.) von. 
beroorgeboben ift. Jedoch war ber Frie- 
—— der unter Vermittlung des 

es Pius II. am 14. Nov. 1463 zu 

Staube kam, für die Venetianer nicht un⸗ 

günnig. Löwentbal, Geſch. ber Stabt 
riet I, 67 ff.; Bachmann L, 528 ff. 


10 


1463. 1464. 197 


in vil dings; und albald darnach fturmoten tie Venebiger die tat Trieft 
und wurden abgetriben und verluren am ſturm wol 1000 mann. alfo zugen 
die Venebiger darvon, und warb verricht [132°], und müßten die Venebiger 
ben von Trieft nachgeben. in der weil fam ver Türck mit groſſem vold und 


s traib die Venediger aus dem land Morea und erfchlüg in vil volcks und 


nam in büchfen und andern zeug, und wären bie Venediger nit vor Trieft 
gewejen, fie hetten das land Morea wol behalten, und ir hoffart prachts 
darumb!. 

In dem jar am 18. tag novembris jtarb der elteft her hertzog, Hanne, 
von München an der peftilent 2. 

tem am 3. tag decembris ftarb hertzog Albrecht, bes kaiſers bruͤder, 
von Öfterreich zü Wien, und warb im vergeben in ainem krametvogel?. 

Item an fant Dorothea tag 1464 find die von Wien komen für dene. Betr. 
faifer und hond befennt groß übel, das fie an im begangen haben, und 
‚5 kniend begert barmberkigfait und genad; und hat im die gank gemain ge 
sſworen, in für ainen herren zü haben!. 

Item 1463 zü fant Jacobs tag hüb e8 hie an zü fterben und ftarb big 2. Juri 
zů fant Lucien tag und maint man, das bei 9000 mentfchen tod feient; 13. Dec. 
es fturben in fant uͤlrichs pfarr alfain bei 3500 mentfchen. man was 
20 10 daft außgeflohen, das man maint, es wären bei 3000 menfchen auß- 
geflohens. 

[32°] Zu ſant Michels tag was ich vier tag hie, da ſturben wol 500 ment⸗ 2. Sept. 
fchen in den vier tagen. ich floch mit weib und Finden bie aus an ſant 11. Aus. 
Hilarien abent bis gen Menchingen® und belaib da bis zu fant Niclaus tag, 6. Dee. 


7. wol gewunnen 4Dd. 10. heitzog 5. v. M., der elteft brüder under finfen Wo. 12. kran⸗ 
witvogel w. 16. Ter Abfag fehlt w. 19. tod ſ. e. ſturben: tod er flurbend W. men. 
ſchen flurbend und allain w. 21. dad man—außgefl.: wel 300 menihen Ww. 22. id 
Hector Mielich We. ih Hanf von Rainaw Da (offenkar aus dem Anfange des nächſten 
Atfapeb). 23. in den vier lagen: weil ich bie waß Da. fehlt Ww. 4. Hilaria tag 
We. Micheldtag M. 


1. Der Krieg mit Zrieft mar nicht in Speierer Ehron.1.c. 487b. Das Gerücht 
der von Rand ang ngepchenen Beilee chuld von einer Bergiftung ſcheint ziemlich 7 
an dem bamali ißerfolge der Bene gemein gerpreitet geweſen zu ſein. 


| tlaner am Zürfen gegenüber. Zinleifen Huber IIL, 1 


1. e, 4. Nach Bachmann 1, 531 Hätte dieſe 
2. Oo Johann IV. regierte ger Begebenheit Ende April 1464 ſtattge⸗ 

meinfeaft! 3 "mit feinem Bruder Sigie- inben. Sehr ausführlich berichtet bar 

mund vom 29. Febr. 1460 big zu feinem über Fugger 735 ff 

Tode; er ftarb am 18. Now. 1463 an ber 5. Bl. C 3a 6; ſehr ausführlich 

PR, Riezler III, 462. Zink 293, 6 — 295, 14; vgl. auch bie 
3. Albrecht VI., ber Berihiwenber, Jahrb. des 15. Fahrh. in St.Ehron. X, 

ſtarb am 2. Dec. 1463; vgl. die Jahrb. 280, 12 mit Anm. 5. 

b. 15. FJehrh. in St.-Chron, ‚286,4 u.die 6. Schwabmünchen. 


198 V. Chronik des Hector Mülich. 
6. Januar DO z0ch ich gen Memmingen bis an ber bailigen dreier künig abent, bo kam 
ich wiber haim. 

Item an ſant Magarethen tag wiberfagt uns Hanns von Reinaw, 
und hertzog Ludwig tett im groß züfchub in allen feinen ftetten!. es warb 
3, Ro. verricht Katherine; es gieng nun über bie armen pauren, die bejchatten fie s 
ains tails?. 

tem zü fant Katherinen tag hat Hainrich Erlpach, ver alt ftatfchreiber, 
bifer ftat ratgeben alfo gefhänt und übel zügefprochen zü Ulm vor den 
ftetten, das zu vil wär davon zü fchreiben?. 

Anno domini 1464 am fambstag nach dem oftertag warb zü mittag 10 
zü fant Ülrich bie filberin kepfs mit dem facrament geftolen, und das ſacra⸗ 

1. Rov. ment ward zü allen hailigen in der firchen gefunden unter ven frawen ftüllen ; 
was bei 70 fl. wert‘. 

Item in der creugwochen zugen hie burch bei fechstaufent mann aus 
Denmard und Sweden und von Wenden und von der See und aus Tübed ı5 
und anderhalb aus Flandern und Engelland, und kamen zü Anton züfamen 
[133°] bei viertzigk tauſend man und wolten an bie Türden ziehen. fie zugen 
bald wiber ham >. 

Item in die corporis Cristi warb bie monftrang mit unferm hergot 
geftolen, als mans auf den altar fett, was bei 150 fl. werd; beichach umb zo 
mittag zü Werd an der Tonamw®. 

Item bie ftat Eur verpran gar aus: 


13. Juli 


25. Nov. 


7. April 


29.April- 
Mai 


31. Mai 


1. 'do goh—abent’ fehlt Wi. 2. tich floh—haim’ fehlt Da. 3. anf. M. tag: Mar⸗ 


garethe MM. Hanns v. R. und Wilhalm Fetzer auf Kaltenburg’ alle außer M. 4. im: 
in’ alle außer M. 5. armen p. der frieg We. 6. die befh.—taild’ fehlt Wuo. 7. der 
alt fl. hie was geweſen Wi. 8. dife ratgeben M. ainen traut hie Wu. geſprochen Wie. 


9. dag darvon fill ze fehreiben wer Ddw. 


11. Topf w (au in Wan der erflen Stelle lepfß 
in tepff' corrigirt). 


13. und was kepfß (köpf w) 70 fl. werd We. 15. Dennmardt M. 


Denmardt W. Wenten: Welden' und darüber Norweden' D, fo auch d; fehlt We. 
16. Angan D, darüber von anderer Hand Echongaw', wie in d. 17. 4000 Wu. 21. umb 
mittag : die weyll man aß Dd. um mittag, die weil iederman zů tif was We. 2. Die 


Notiz über Eur fehlt Dad. 


1. Bgl. Zink 295, 14. Pins II. erlafienen Aufrufe zu einem 


2. Bol. Zint 296, 2. Die Berrichtung 
fam durch einen Schiebsiprucdh des Her- 
3088 Ludwig am Samstag nad) Martini 
(12. Nov. 1463) zu Stande. Sie ift zu 
finden im Neub. Eop.-B. Nr. 9 Bl. 878. 

3. ©. über Heinrich von Erlbach Zint 
285 Anm. 1: 296, 7—301, 2, wo theils 
im Terte, theils in den Anmerkungen ber 
Berlauf und das Ende dieſes Handels zu 
erjeben ift; vgl. auch C 328, 27. 

4. Bol. Saffer S. 1653. 

5. Schaaren, welche dem vom Papſte 


Zuge gegen die Türken folgend, fich in 
Ancona, wo eine venetianiſche Flotte bereit 
land, fjammelten, aber unverrichteter 
Dinge wieber umfehrten ; vgl. C 330, 6; 
Zink 330, 6, der von ‘400 mannen ... 
“al auf dem land ze Meichſen fpricht, 
bie “im der wucen vor ſant Beitstag’ 
(3.—9. Juni) durd die Etadt famen. &. 
auch Buggır 740 ; vgl. die Speirer Chron. 
1. c. 45895. u. die Jahrb. d. 15. Ihdtse. 
in St.» Chron. X, 288, 10. 

6. ©. über ben Diebflafl der Mon- 


1464. 199 

Item an fant Felitzen tag verprannen 123 heufer zü Füeſſen, gieng 14. Ian. 
von aigem feuer auf!. 

Item 1464 am erften tag augustientfagt Hainrich, Wolf Pauchügen 
brüber2, dem ftift hie zů ſant Mauricien von irs pfarrers wegen bes Schmid- 

s lins, und büben in auf zwai börfer und triben das vich alles hinweg auf 
ain floß, haißt Rabenftain?, Leit bei Geyslingen und ift ains Zilharts * 
des half im Hanns von Rainaw und ander rauberspüben. 

Den pfarrer von fant Mauricien fieng man und fürt in gen Dil- 
fingen; warb bald zů Dillingen verricht ſchad gen ſchad. 

10 Item unfer füßfnecht famen gen Zemethaufen 5 in die Reifchnaw und 
wollten unfer feind gefangen haben, aljo waren die Mittelpurger vom 
Seifersperg® auf und an unfer knecht und prachten zwen umb, und bie 
andern ſchrient, fie wären von Augspurg; alſo fichert man fie. da kam 
rich Burggraf und fieng fie erft all und gab fie da über; aber hernach 

ıs ſprach er, er hets nit gewißt, das fie von Augspurg wären geweſen. 

[3°] Es kamen die von Mittelburg und Jörig Burggraf mitfampt herrn 
Marquarden von Schellenberg? amt freitag post assumptionis, und warb 17. Aus. 
verricht: der zweier toten fründen müßten fie 100 fl. geben, 40 meſs laſſen 
leſen und mit 40 wächlen Terken. ainer was hart gefchlagen, dem gab 

20 man 26 guldin. und müßten ber Burggraf und die andern hie ainen rat 
barfür bitten, 

Item man bett den von Meutingen roſs genommen, bie unfern ftalten 
in nad), und warb ainer gefangen in herkog Ludwigs Iantgericht an ber 
Tonaw. alfo fchraib der pfleger von Gundelfingen ber, das man ven in 

25 ire gericht fürte, und kamen bie brief ee dann der gefangen. und ale 


1. an fant Felicitas A. 5. 'in’ fehlt Dad. 8. ‘man’ fehlt Æ. 
11. waren des Mittelpurger MD. ward ded Mittelburgerd d. 
13. ſchrient: jagten Wi. 16. Do kam der Mittelburger We. 
*und' fehlt MDd. 19. mit' fehlt Wi. ainer: der ain ADd. 
MDd, 22. ‘von’ nur in w. der ftalt in nah W.Da. 


10. Zenmephaufen W. 
ward der Mittelburger Wi. 
17. asconsionis Ddw. 

21. ‘darfür’ fehlt 


ſtranz in der Pfarrlirche zu Donauwörth 


begütertes Abelsgeichlecht. Vgl. Freyber 
in ootava corporis Christi (7. Juni) : —* un i 5, ß 


Samml. hiſt. Schriften ꝛc. 


1464 kpigedeſen Geſch. des Kiofters 5. Ziemetshauſen an der Sufem, 
zum bi. Kreuz in Donaumörth I, 247. Tübtneftl von Zusmarshauſen. 
1. Bgl. Hormayr, Goldene Chron. Das Schloß Seifriebsberg, nahe 


von zoogeniäiwangan ©. 147. 
in Bawchütz wirb als Feind ver 
Stadt jchon im, Jahre 1455 genannt. 
Zint 216 Anm. 2 
Die ER. 1464 weift mehrere Aus- 
gaben für Botengänge nah "Rabenftain’ 


aus Ein altes in Schwaben und Bayern 


sn —*— Bol. Raifer, Viaca 


1. In ber BR. des Jahres 1464 findet 
ſich Bl.A9. ber Eintrag: It. 14 groſs 
ſchenkwin herrn Marquart von Schellen⸗ 
berg um 4 d. zetragen' ©. XIle (19, 

Aug 


12. Aug. 


29. Sept. 


11. Nov. 


200 V. Chronik des Hector Mülich. 
man den gefangen an das tor pracht, da hieß man in gen Gundelfingen 
füeren in die vändnus. beſchah in die Hilarıe. 

Am 14. tag augusti ftarb papa Pius zü Ancon und was ter Bene: 
biger hertzog mit 16 galten am abent gen Ancon komen, und follten ber 
bapft und ver hertzog mit groflem vold an die Zürden fein zogen. alfos 


warb nicht daraus, dann die Venediger zugen wider haim!. 
Am 12. tag augusti ſtarb ain teuticher carbinal hie, Nicola ve Eufe, 


bifchof zů Brichſen?. 


Alſo ward hertzog Sigmund von Oſterreich und das gank Etſchland 
aus dem pann getaun, boch müßt er dem Taifer das land zü Oſterreich 10 
laffen und, was er dem bistüm genommen bett, wivergeben 3. 
[134°] Item acht tag vor Michaelis tamen 250 pfert, allerlei volde, über 
ben bifchof von Wirkburg und wollten im in das glait griffen haben, alfo 
warb er gewarnet und legte fie erniber, und wurben fünf erftochen und 
120 gefangen, barunter 42 etel, und warb in tag im veld gegeben?. 

tem am 16. tag septembris warb papa Paulus secundus zü bapft 
gemacht, was ain Venediger be Chabarbo >. 

Anno 1464 Martini ift Hanns von Nechperg erjtochen ® worben und 
umblommen von ven pauren, ber den ftetten vil leids hat getaun. 


3. Auion M (wohl ein Leſefehler), fo auch weiter unten. 
7. ain card,, ain teuſcher WDd. 
ain geborner Bened. W. ainer der Bened. zů Cha⸗ 


und der folgende Abfap fehlt w. 
11. bifhtum A, 17. gewelt W. 
karbo w. 18. 9. v. Reichingen Dd. 
ainem pauern in ainem holen weg We. 

aber der jarzal nicht, das zu . 


4. galee W. gallen Da. 6, Diefer 


9. alfo: de& jard w. 


erfchoffen W. "worden! fehlt AM, 19, von 
Die Hf. wo fährt fort: Ich habe gehört, ich wais 


. (Lüde) in theurin (sic) iſt ain dorf, da der Rein entipringt, 


ligt 6 meil hinder Ehur, da haben die pauren ein minich gefangen und haben gemaint, es fen der 
Hanns von Rechberg gewefen, und haben ten minich verbrent, dann Hanns v. R. iſt ir veind ge- 
wefen und ift zů zeitten verclaidet gangen ale ain minich; und der minich hat im etwas gleich ge- 
fehen. und hernach ald der minich verbrent ift gewejen, da find ſy gewar worden, dad er der 


Mechberger nit gewefen iſt'. 


1. Am 15. Aug. hielt ver Doge 
Chriſtoforo Moro jeinen feterlichen Einzug 
in Ancona; am 16. Aug. verließ Die 
venettanifche Flotte den Hafen, um fich 
bald darauf aufzulöfen. Zinkeiſen IL, 293. 
Bgl. Vite de duchi di Venezia bei 
Muratori XXII, 1180, 

2. Er ftarb am 11. Aug. zu Tobi in 
Umbrien. 

3. Der Friebe, durch melden ber 
langwierige Streit des Herzogs Sigmund 
von Oefterreih mit Nikolaus von Cuſa 
beenbet murbe, fam erft nach bes Letzteren 
Tobe, am 25. Aug. 1464, in Neuftadt zu 
Stande, am 2. Sept. erfolgte die Abfo- 


lution Sigmunds und feiner Anhänger 


von der Ercommunication und ben 


andern kirchlichen Eenfuren. Jäger l. c. 
I, 426. 


4. Fehde des Bifchofs Johann IH. 
von Grumbach mit mehreren Bafallen 
bes Bijchofs von Bamberg. Diefe wurden 
bei einem Streigug gegen Das Städtchen 
Schlüffelfelb auf dem Rückweg bei dem 
Dorfe Samba am 27. Sept. von bem 
Hauptmann ber Würzburger Streifrotte, 
Georg Schent von Limburg, überfallen 
und erlitten eine bedeutende Nieberlage. 
Würbinger II, 100. 

5. Pietro Barbo, ermähltam 31. Aug., 
gelrönt am 16. Sept. Vgl. die Jahrb. d. 
15. Ihdts. in St.-Chron. X, 289, 8 mit 


Ann. 
6. In einer Fehbe, die zwifchen Eber⸗ 


1465. 201 


[104°] Nach Ehrifti gepurt 1465 in ber vaften ift der von Coln ratsbotfchaft, 
ir 9, auf ver Tonaw gefangen worden; das tätt Hanns von Rinach und 
fürts gen Wafferburg bei Güngburg. alſo waren bie reichftett auf und 
wollten bafür ziehen, aber hertzog Ludwig kam und nam das ſloß ain!. 
b Am 15.tag im maien hat man hie ainen wöllen enthaupten, und ber 
bender felet, alfo warb ver hender ze tod geworfen ?, 
Am 12. tag julii hat Hanns von Rinach den von fant Mauricien ir 
fich genommen unentjagt, aljo warb e8 von bem carbinal verricht. 
Item an fant Michels abent namen uns unentjagt Burdhart von 
so Knöringen, Hanns von Rinach, Jäcklin von Argam, Gronbach und Burten- 
bach 3 A wägen mit gewand, giengen von Srandfurt herhaim, und 28 woll- 
ſäck, giengen überhin gen Ulm, und fürten das gen Wafferburg bei Güng- 
burg. darnach über ain [105°] halben tag ſchickten fie abfagbrief herein 
und warben prennen und vil pranbichagen;, des half in haimlich herkog 
15 Ludwig. 


2. Neinach W. Reinau Dd. 4. Der Abſaß fehlt w. 5. wolt man ainem hie den lopf 
abihlagen, waß ain baurman von de Ludwigß Meitingß wegen Dd. 6. fälet M. fällt Dd. 
Mm Wo ausführlidger: "und der hender fellet, das er im fein kopf nit ainß ſtraichß abhuie, fonder 
er hui in im die achfel. alfo voard der hencker geworfen mit flainen von den leuten, das er for 
nachß flark, und alle, die die hand angelegt hetten, die wolt niert fain beidhtvatter ausrichten, 
fonder wer geabfolvirt wolt fein, die müften all gen Rom und da biefen ofenlich'. 7. 12 tag 
in mapen We. Nainach Wi. 8. Der Abjaß fehlt Da. 10. NRainach' alle außer M, 
Jacob Dad. 12. über M. hinüber Da. 13. ain halben tag: den halben tail M. 
15. h. Ludw., den er ließ ſy ein allenthalb in feine flett und ſchloß Wu. Die Hf. w bat dann 
noch folgend3 von anderer Sand: ‘Bon difem güt was vil dei Ulrich Arkts, darum ſprach im der 
faifer Jacobs von Argun tail an der waag zů folang, bis er und ander ires ſchadens rein famen. 
es gefiel im für feines teil alle jar 210 guldin, den teil hatte der Arzt ob 30 jaren eingenommen, 
alfo dad dem Jacob von Argun von difem feinem leibgeding kein haller werd. und flarb er ellent- 
ih zü Lantshüt. die antern wurden ains teild autgeföhnt, aber Jacob von Argun nit. er begerte 
an einen rat vergünftigung, in feinem brüderhaus in fl. Antonis pfriendt neben andern pfriendi- 
neren fein underhaltung zuͤ haben, wolt auch briederliche ordnung halten; aber man vergunts im 
nit. der kaiſer befaldy unſerm cardinal, das er dad ſchloß Waßerburg zerfiören ſolt, welches er 
ihat und brachs bis auf den boden ab. umd [der] von Argun und feine gfellen thaten der flat 
mer übeld ald hertzog Ludwig in feinem krieg‘. 


hard von Klingenberg zu Hohentwiel und 
Hans von Rechberg, dem belannten, da⸗ 
mals nicht mehr in württembergtichen 
Dienften befindlichen Kriegsmann, einer⸗ 
fetts und den Srafen Johann von Wer⸗ 
denberg, Ulrich und Eberhard von Würt- 
temberg 2c. andrerfeits aus geringfügigen 
Urſachen entitanden war, erlitt Hans von 
Rechberg bei einem Scharmüßel eine 
Bfeilwunde, an ber er am 13. Nov. 1464 


zu Billingen ftarb. Stälin III, 560 mit - 


Anm.1. 

1. Bgl. C 330, 13. Wafferburg im 
Günzthale bei Günzburg, zwiſchen zwei 
Armen der Günz erbaut. ©. liber die 
ältere Gefch. desſelben Raiſer, Suntia 37 
mit Anm. 49. Die Reicheftäbte beabfich- 
tigten, auf Betreiben Augsburgs bie Er- 


oberung biefe8 damals dem Jakob von 
Argon, einem Spiefgefellen des Hans 
von Reinau, gehörigen Schloſſes. Schon 
rüfteten bie vom Kaifer den Augsburgern 
zu Liebe aufgeforberten Städte zu dem 
Zug, als die Nachricht eintraf, daß bie 
Hauptleute Herzog Ludwigs, ber, eben: 
falls auf kaiſerliche Aufforderung bin, da⸗ 
ran Theil nehmen follte, fich des Schloffes 
bemächtigt hätten. Brief der Haupt 
leute des Herzogs an ben Rath der Stabt 
Au eng vom 1. Nov. 14165 im Eopial- 
ud C 81. 1446. Die Feinbjeligkeiten 
zwijchen Jakob von Reinau und Augs- 
burg währten fchon feit einigen Jahren. 
©. aim 295, 16 mit Anm., 296 Anm. 1. 

. Bgl. Safer S. 1655. 

3, Ausführlicder Sender BI. 958, 


3. April 


202 


V. Chronik des Hector Mulich. 


Item am 23. tag im october hat ber Taifer allen fürften und herren 
bei groffer pen z& empotten, Wafferburg zů gewinnen und zü erprechen 1. 
Aber berkog Ludwig fchrib uns zů: Wafferpurg wär fein offens floß, 
er gönnte uns wol, unfere veind z& füchen, boch tas man dem ſloß nichts 


tätt?. 


Alfo rüften wir und und wollten mit macht dafür gezogen fein und 
ſchriben das auf, am britten tag novembris im veld zü fein. 
Do das hertzog Ludwig innen warb, bo zoch er für Wafferpurg und 


nam es felb ein®. 


Hertog Ludwig was uns von Augspurg gar veind* darumb, das 10 
wir nit in ainung mit im fomen woltend, und tätt uns oft groß gewalt 
und verhangt oft raubern und böswichten über uns und laugnet des. 
boch ward das ſloß Waflerpurg dem carbinal hie eingeantwurt und bar- 


nach alles in grund abgeprochen. 


[134°] Item 1465 an [ber] mitwocdhen ante palmarum bat man bie alle ı5 
Nürmberger und ander weiß müng verpotten, und follen nur Auspurger 
und ber vier herrn fchleg fwark werung fein®. 

Item graf Ludwig von Öttingen hat Walferftain eingenommen, was 


graf Ülrichs, feins vetters 7. 
2. pein Da. 


ming fein Da. 18. Waleſtain M. 


Wie aus den auf dieſe Sache bezüglichen 
Gorrein ndenzen, bauptjächlich im Copial⸗ 
buche C, hervorgeht, war ber Hauptbe⸗ 
ichäbigte bei dieſem Raube Ulrich Arzt. 
Die Hauptthäter waren Burkhart von 
Knöringen, Hans von Reinau und Jakob 
von Argon, während Georg von Burten- 
bach und Jakob von Grönbach als Helfer 
ericheinnen. Die Drei erfigenannten fanbten 
an bie Stadt Augsburg zwar Fehbebriefe, 
aber ſo fpät, dab biefe erft einige Stun- 
den, nachdem fie den in Rebe Mehenben 
Raub vollbracht hatten, in Augsburg 
eintrafen. 

1. ©. das Schreiben des Kaiſers vom 
21. Oct. 1465, abgebrudt in Stetten, 
Geſchl⸗Buch 409 Nr. 43, 

2. Mülich ſcheint ſich in dieſer Stelle 
auf einen Brief des Herzogs Ludwig an 
den Rath der Stadt Augs urg vom 30. 
Det. 1465 zu beziehen, in welchen er er- 
klärt, die Beſchuldigten feien wicht feine 
Diener, die That fei nit im feinen 
Landen geicheben, Wailerburg gehöre 
nicht ihm, fondern ſei nur ein ihm offenes 


3. fchraib und von Augspurg wo. 
(ruflet «w) fi die flat Augsp. und wolten Wi. 


dr fehlt We. 
12. verh. unfern rauben Wi. 


6. Alfo riftet 
17, ſchwartße 


Schloß. Eopial-B. C BI. 138. 
3. Mulich m oben S. 201, 3 bereits 
von ber Einna me bes Schloffes Wafler: 


burg eh. 

4. ©. hiezu U 330, 16. Zahlreiche in 
dieſem —2 im Copial⸗B. C erhaltene 
Briefe beftätigen biefe Klage Mulichs. 

5. ©. über dieſe Beftrebungen Lud⸗ 
wigs, mit ben ſeinen Landen benachbarten 

ürften und Städten in friedliche Ber- 
indung zu treten, Kludhohn 249 ff. u. 
312. Bol. Bachmann I, 541. 

6. Vgl. Gaſſer S. 1655. Hier heißt es: 
Solius episcopi nostri Bajoariaeque 
tetrarchiarum hi nigri approbati sunt. 
Die 4 bayr. Herzoge find Albrecht, Sig- 
mund, Wolfgang und Chriſtoph. Bgl.auch 
Beyſchlag, Berj. einer Münzgefch. Augs 
burgs ©. 60. 

T. Graf Ulrih von Dettingen, einer 
der Bormünder feines Neffen Lubwig 
XII., hatte dieſem während deſſen 
Minderjährigkeit (1461) das Schloß 
Wallerſtein nebſt andern beträchtlichen 
Theilen feines väterlichen Erbes abge 


1465. 


Stem zů mitvaften find vil fürften und herrn zů Nürmberg geweſen!, 24. Marı 


203 


und ber pfaltgraf wolt am haimreiten die veichftat Hall überfallen haben, 


e8 gieng im aber umb. 
$tem in die Katherine gen 


nacht ift dem Euftachio Enborffer bie 2. Nov. 


s hand abgejchlagen worben von bem vogt auf ber gafjen?. 


Item in vigilia Nicolai ift ver burgermaifter von Werd, hieß Iörig s. Der. 


Regel, von feiner geft ainem, ber des [ıs« ®] nachts bei im was und fich vil 
güts zů im verfach, im veld erſchoſſen worben 3, ber es täte, hieß der Junck⸗ 
her, man wolt in gefangen und beſchätzt haben; aber hernach bald ertrand 


so derſelb Sundher in ber Tonaw. 


Item der hertzog von Burgundi“ hat Triegt mit den von Lütich da⸗ 
rumb, das fie feinen ſweſterſun nit zu bifchof haben wolten®. der von Yur- 
gundi zoch für ain ftat, was ber von Lütich, hieß Tynant, und ſtürmet vie 
und warb zweimal abgetrieben und prachten im vil vil volls umb, und am 
ıs letften fam er mit gewalt hinein und Tieß alles vold erichlagen, was über 
14 jar alt was, und zünbt bie ftat an und prant fie gar aus; und mas von 
leuten fich verporgen hett, das herfür kam, das ließ er an ſtrick binden und 
ertrandt fie. umb warf darnach das gemeur an allen orten der ftat umb, 


3. aber umb und befchahe nit w. 
Achaci Da, 
erfien Hand nachgetragen). 

glait (glot W) Hinauß gab We. 
9. man: er MDd, fehlt We. 


fauft. Nach Eintritt in die Volljährigkeit 
'erflärte Leßterer biefe Handlung für un- 
giltig, und e8 fam nun zu einen Schiebe- 
ſpruch des Herzogs Ludwig von Bayern- 
Landshut, Samttag vor Michaeli (28. 
Sept.), der zu Gunſten Ludwigs ausfiel. 
Ein Vergleich zwifchen ten beiden Grafen 
in bemifelben Jahre führte dann Dazu, 
baß Ludwig dem Grafen Ulrich den britten 
Theil feiner Grafichaft auf deſſen Lebens: 
bauer überließ. Strelin, Geſch. ber Gra⸗ 
fen won Dettingen 164. 

1. Der Tag war angeſetzt hauptſäch⸗ 
lich zur Site guns ber zwiſchen ben Bi⸗ 
ihöfen von Würzburg und Bamberg 
Ihwebenben Streitigkeiten. Kluckhohn 

51 


2. S. C 330, 11 unter 1464. Bol. 
Gaſſer S. 1654. 

3. Die That gefchah zwifchen Auxers⸗ 
heim und Dertingen durch Bernbarb 
Hafenlohb und Claus Junker. Könige- 
borfer I, 241, wo auch Regels Grab» 


taber” fehlt M. 
5. auf d. gaflen, den er wolt fi nit nennen, wer er were Wi (in W von der 
6. an fant Niclauß tag Wir. 
Junder M. Juncker Dd. Jucker oder Juncker w. 

und beſchätzt: oder gefchept Mo; fehlt Dad. 


4. in der naht We. Achacius We. 


8. im feld, als er im das 


11. Burguny WW. 


ſchrift zu finden if. 

4. Die Belagerung von Dinaut dau- 
erte vom 16. — 25. Aug. 1466. Bel. C 
331, 26; Zink 311, 12; bie Speirer 
Chron. 4906. ©. hiezu im allg. Jo- 
hannes de Los, Abbatis St. Laurentii 
prope Leodium Chron. rer. gest. ab 
a. 1455 ad a. 1504 in Documents re- 
latifs aux troubles du pays de Liége, 
ed. par P.F. H. de Ram, Bruxelles 
1844 ©. 5 ff. — Henrici de Merecia 
compendiosa hist. de cladibus Leo- 
diansium, ibid. 137 f: — Magnum 
chron. Belgicum in. Struve - Pistorii 
rerum Germ. script. tom III, 1 ff.; 
die Kölhoff'ſche Ehron. in St.⸗Chron. 
XIV, 815. ° 


5. Philipp von Burgund, ber den 
Krieg dur feinen Sohn Karl führen 
ließ; Bhilipp war ber Obeim bes bama- 
ligen Lütticher Biſchofs Ludwig von Bour- 
bon. (Bifchof feit 1456.) | 


204 V. Ehronit bes Hector Millich. 


und das jung volck ſchickt er auf das land. und desmals gewann er die ftat 
Hoye!. 

Nach Criſti gepurt 1466 zů lichtmeſs ward durch haiſſen des kaiſers 
das ſſoß Waſſerburg außgeprent und in grund abgeprochen?. alſo wurden 
bie veind von uns vor dem kaiſer in die aucht und aberaucht getaun und warb ; 
verfünt allen fürften und ftetten. [10s®] noch über daſſelb hielten fie fich 
in berog Ludwigs land, der gab in gelait und ficherhait. 

Und zwen tag im augusto warb bie durch haiffen ains groffen rauts 
bie ſturmglogk geleut und offenli verfünt: wer den Burdhart von Knd- 
ringen ober Hannfen von Rinach ober Jäcklin von Argaw lebendig ber 10 
prädt, dem wölt man geben 12 hundert guldin, und were berjelb unſer 
ofner veind, ver folt aus forgen fein gelafien ; prächte aber ainer ir ainen in 
ain reicheftat, da recht über fie ergieng, ober ob ir ainer erftochen over 
umbpracht wurd, wurd man ainem geben von ir ainem 800 gulbin?; von ir 
funfen ift Jacob Gronbach [und] Purtenbach, von ir ainem 500 guldin, ,z 
pringt er in her ober erftiht er in, 400 guldin; von ir neunen 300 gulbin 
von ainem, ifter Sünberlin; von ir 70 mann knecht 50 guldin zit eritechen, 
pringt er in ber, 100 gulbin®. 

Am freitag vor exaltationis crucis ift Hamann von Reyſchach ent- 
hauptet worben zü Ulm. 14665. 

Item am freitag vor des hailigen creutz tag hat herkog Ludwig brei 
gefelfen laſſen töten zü Ingelftatt®. und als man bie töten welt, ba ließ 


2. Gebr, 


12. Sept. 


20 
12. Sept. 


2. 509 Wow. 'gew. e. d. ft. Hope fehlt Dd. 
außer M. 12, ‘ofner’ fehlt ADd. in ir ainer M. ier ainer in Dad. 14. oder ob — 
wurd: oder ainen umbrecht Wu. ‘wurd man ainem geben! fehlt MDd. 15. das ift We. 
16. von ir neunen: und ir neunen M. und ir 9 W; in D urfprünglicdh "und ir neunen’, das hat 
eine fpätere Hand durchſtrichen und darüber gefärieben: 'und ir diener einem’ und fo lefen 
dann auch dw. 17. ift: wad Daw. “von ir 70 knechten' alle außer M. wa tr er⸗ 
flodyen wirt W. 18. bringt aber ainer ainen lebendig ber W. 19. Hama W. Theman we. 


5. daffelbig ward ww. 10. Neinach' alle 


1. Huy an ber Maas, ſüdweſtl. von 
Lüttich Die Stadt wurde in bet Nacht 
vom 16. auf 17. Sept. 1461 erftürmt. 

2. Bgl. oben ©. 202, 

3. Zalob von Argon, Sans von Rei- 
nau und Burkard von Knöringen wurden 
geächtet laut Urkunde vom 18. Din 
ieh, abgebr. bei Stetten, Geſchl.⸗B 


4, Jorg Burttembach und Hans 
Sünderlin wurden in einemSchreibert des 
Rathes an Herzog Ludwig von Bayern 
vom 22. Aug. 1466 eines neuen am Tage 
vorber sen ngenen Raubes been —* 
Zink 313 Anm. 5. Ueber Jakob Grönen⸗ 
bad f. oben S. 201 Anm. 3. 


5. Haman von Reyſchach wurde zu 
Dietfurt von Peter von Zeutern, einem 
Diener der Stadt Ulm, gefangen genom« 
men, in Ulm gefangen gelebt und am 
19. Sept. 1466 enthauptet. Stälin III, 
561; Liliencron I, 543 ff. 

©. über dieſe Sache C330, 21; Zint 
305, 5—308, 8 unb308, 10—311, 9. Ge⸗ 
meiner III, 405: bie dandshuier Rathe- 
Chronik in &t.- Chron. XV, 313, 22. Der 
Rechtstag. von dem in biefer Chronit bie 
Nebe ift, war nicht, wie es bort heißt, in 
ck fonbern in Ingolftebt, auch 
ie bort ſich findenbe Eonjeltur "Frey 
ger für ‘SChefinger’ irrig, leßterer iſt 
unjer Kefchinger. 


1466. | 205 


hertzog Ludwig ausjchreiben allen fürften und herren und veichsftetten, pas 
fie ir ratspotſchaft jchidten zü dem rechttag, das bie brei gejellen hetten 
wöllen übergeben dem grafen Ülrich von Öttingen und ben von Augspurg 
fein land, mit namen die ftat Rain, [106*] Neuburg und Fribberg. er 

5 ſchrib auch den von Augspurg, daher zü komen und fich zü verfprechen. alſo 
ritten Reonhart Radawer und ber Iorg Strauß, beid burgermaifter bie, 
pon bifer ſtat; man ſchrib auch vil fürften nnd ftetten auch umb ainen bei- 
ftand, die auch kamen, und ift als vil volcks da gewejen, das zů verwundern 
was, dann das bairisch vold fach die von Augspurg an, als wären fie ain 
10 merwunder. und als bie brei gejellen für recht gefürt wurben, hat man 
über fie verlejen ir verjehung, ba begerten bie armen ainer ſprach. bo find 
unfer leut fürgeftanden und haben fich verfprochen, man thüe uns ungütlich, 
und ir unſchuld erpotten laut vor alfermenigclich. aljo hat man bie drei 
wiber in ring gefürt, die hond offentlich und laut gefagt, man thüe den von 
15 Augspurg ungütlich, und was fie verjehen haben, das haben fie von groffer 
marter wegen müeljen thün. und als man fie töten wolt auf ver hauptſtatt, 
hond fie bie von Augspurg aber unjchuldig zelt, und ift herkog Ludwig 
fchantlich beftanden. bie drei, die man töbt, hieß der ain der Kefchinger 
und was vaſt lang unfer veind gewefen; der ander ver Ochfenfüß, ber het 
20 uns auch etwa vil zü laid getaun; der dritt der lang Andree. alfo hat 
hertzog Ludwig verpotten überall in feinem land, nichts herein zu füeren 1, 
und wo man bie von Augspurg in feinem land ergreif, das man ir laib und 
güt nem. alfo hat herkog Ludwig laſſen vahen ven vorfprechen, ber dem 
Keſchinger und feinen gefellen das wort tett, und ſchlüg im ven kopf zü 
25 Landshuͤt ab; hieß ver Holtzner, beſchach Bartholomei 1467. und fchlüg da 
[106P] auch ainem hönrkäufel ven kopf ab, was ain Pair und ſaß hie mit haus; 
ber folt verjehen haben, er wölt feur zů Rain eingelegt haben und Bett ain 
vergift trand in bes hertzogen hof gefürt, hieß Iörig Glaßkopf?; das was 
alles erlogen. er fchrib her, man folt zum rechttag komen und zuhören. alfo 
30 ſchickt man ain notari hinab, er ftünd zum vechten. alfo wolt man unfer 


2. botidaft Wu. geſellen' fehlt A. 3. graf MWw. 4. “die flat’ fehlt Da. 
6. Jorg' fehlt ADd (in W über der Beile). *baid b. bie’ fehlt MADd. 9. dann d. b. 
v. die v. 9. anfahen MDd. 13. “und ir—allermen.’ fehlt Ww. 15. haben' fehlt M. 
17. herßog Ludel W. 18. die man töten wolt We. 20. Endriß Dd. 23. ir leib 
und ir güt We. in leib u. güt Dad. 25. und ſchlůg in die kopf ab z. L. der ain hieß der 
Holpner We. 26. hönerlöfel W. hyenerkeffel w. henerkeffel Dd. 


1. Das Ausfuhrverbot ſcheint im 2. Ueber dad Schidjal Holzners und 
Serbft 1466 erlaffen worben zu fein. Zint Glaßkopfs berichtet ausführlich Zink 321, 
312 Anm. 1. 13ff. u. 326, 3. 


24. Aug. 


21. Aug. 


206 


V. Chronik des Hector Mälich. 


leut und die zwen armen ain wort nit laffen reben und las num, was fie ver- 
jeben hetten, uud verurtailt fie darauf. 

Bartholomei 1467 find cramer und ander von binnen gen Laugingen 
auf den mardt zogen, aljo müßt, was von Augsburg was, aus ver ftat 
Laugingen vor nachts ziehen mit laib und güt, und was uns doch der mardts 


zügefchriben !. 


Hertzog Ludwig hat unfer veind umb und umb im feinen ftetten und 
hhloffen gehalten. und am bornftag vor Bartholomei 1466 ift ain wagen- 
man, hieß der Frey, von unfern veinden im Xindach ? ermört worben 3 und 
namen im 30 guldin und ain roſs. alfo eilten unfer füloner nach bis gen 10 
Höchftett, die veind ließ man hinein, aber unfer Inecht wolt man nit hinein 
laffen. alfo rüft man recht an über die morber und achter, alfo fieng man 
fte und legts in thuren. ba lagen fie wol mer dann zwai jar gefangen, aber 
man wolt uns nit recht über fie laſſen gaun; waren ir 8 man, ver Purten- 


pach, Sünderlin und andere. 


Wir von Augspurg hetten uns oft wöllen verrichten mit herog Lud⸗ 
wigen, das wolt ber kaiſer [107°] nit und empot uns zü durch graf Haugen 
von Werbenberg, er wolt fich jelb nit verrichten mit hertzog Ludwigen, wir 
wären dann auch begriffen in ber richtung. ſollichs empot er uns auch zü 
bei unfern botfchaften, die bei im waren. 

- Anno domini 1466 Bat der herr von Mayhland, der conto Frankifch, 
fein tochter geben dem conto Iacobo, des Nicola Pitelins fun, und bat aber 
aim tochter geben bem künig von Neapol85, dem Referant, der auch fo groß 


1. man laß in for We. 


19. in feiner rihtung Ww. 
cisco Dad. 


1. Die Krämer von Augsburg zogen, 
wie herkömmlich, auf die Bartholomäus 
Meffe, wurden aber ohne Angabe eines 
Grundes ausgefhafft. S. ein Schreiben 
bes Rathes ver Stadt Augsburg an bie 
Stabt Ulm vom 14. Sept. 1467, das 
auch fonft voll von Klagen über die Sei 
tens ber Stadt von Herzog eubioig er⸗ 
littenen Unbilden iſt. Brief⸗B. VI Rr. 
410. Bgl. Zink 321, 2. 

2. Yindah, norböftl. von Dinkel 
ſcherben. 

3. Die Räuber waren Jörg Burten⸗ 
bad, Hans Sünberlin, Martin Obnforg, 
Seit Stumpf und vier nicht genannte 
Helfer. Nach der That flüchteten die von 
den Augsburger Sölpnern verfolgten 
Räuber nad Höchftett, wo fie durch Jörg 


3. ‘Barth.’ fehlt Wi. 
feinden Hanfen von Reina und Burdhart von Amöringen We. 
20. die wir bey im beiten Wu. 
22, Pitzelinſy W. Pigeliß «Dad. 


etlich framer sw. 9. von unf. 
15. "und andere’ fehlt MWeo. 

21. Srangifho W. Fran⸗ 
23. Napels W. Nabel Dad. 


von Nietheim eingelaflen wurden. Am 
22. Aug. 1466 berichtet ver Rath ber 
Stadt Augsburg den Vorfall an Herzog 
Ludwig, mit dem Erſuchen, die Thäter 
zu beftrafen; am 25. des Monats ant- 
wortet ber Herzog unter Entgegenhalten 
allerlei nichtiger Bormwänbe ausweichend. 
Coptal-Buh CB. 114 ff. S. über das 
Ende diefer Sache Tori, Lechrain Nr. 202. 
Vgl. Zink 313, 16 mit Anm. 

4. Der Rath betrieb dieſe Sache mit 
äußerfter Energie durch Rathöbotichaften 
und durch ſchriftliche Borftelungen, tie 
eine Menge von Einträgen in den Bau⸗ 
rehnungen, in ben Brief- und Copial- 
büchern bezeugen. 

5. Francesco Sforza vermählte feine 
natürliche Tochter Druſiana mit Rico 





1466. 





207 


ftreiten und krieg gehabt hat, bis er fein land befeffen hat nach feinem 
vatter. alfo gebacht der von Mayland: ftirh ich, fo wird conto Jacobo 
herr nach mir zu Mabland und mein recht fün werben vertrieben. und rebt 
mit feinem tochtermann conto Jacobo, das er ritt gen Neapels und feinen 
s ſchwager fech und fred mit im bett. alfo tett ers, wie wol er vor allweg 
zü veld lag und felten zü herrn ober in ftett fam. und aljo fam er gen 
Neapels, und fein fwager, der fünig, tätt im großzucht undeere, und bo bie 
feſt am gröften waren, ließ er in haimlich vahen und fchlüg im ven Topf 


ab durch haiſſen feins ſwehers!. aljo in ver karwochen ftarb der von Mah⸗3 Ran 


land auch ?, da wolten die Venebiger an das Land fein, da fehlügent bie 
Jenuer fi) an des von Maylands fun, ber bald von Franckreich gen Jenua 
tom, und fürten in gen Mapyland3. alfo warb er herr zü Mayland und 
warb nichts aus ver Venebiger anfchlag *. 

Des jars hat der Türd das gant land Albania eingenommen. 

15 Des jars bat ver fünig von Polan bie teutfchen herrn genöt, vie hond 
frid mit im gemacht ®, alſo das ver künig bat eingenommen das floß Ma- 
rigenpurg und bie zwen ftett Tantz und Toren, und bie teutjchen herren 
föllent noch 10 jar in Preuffen regieren, darnach ift ber fünig herr, und 
fol der teutjchmaifter fein obrefter an bes künigs hof fein für all lants⸗ 

» herru. das kam aus boffart, das bie teutſchen herrn ir arm leut zů Hört 


hetten und bie frawen fchwechten. 


Item des jars find drei bifchof zu Mentz gewefen?, und ift groß Trieg 


1. nad: von d. 3. fertreiben W. 
13. Der Abfa fehlt wo. 
fünig' fehlt M. 
fürften Wo. 


aus Piccinino und feine rechtmäßige, 
Sppolita, mit dem Herzog Alfons von 
Salabrien, dem Entel des Königs Alfons 
von Neapel. 

1. ©. hiegu Leo II, 407. 

2. Francesco Sforza ſtarb am 8. März 


146 

3. &. den Sachverhalt bei Leo III, 
410. Galeazzo Maria, Francesco's Sohn, 
kam am 20. März 1466 in Novara an. 

4. S. die an dieſe Ereigniſſe ſich 
knüpfenden Machinationen der Vene⸗ 
tianer bei Leo III, 410. 

5. Im Sahre 1466 fam ber Sultan 
mit 200000 Mann nad Albanien und 
belagerte Eroja. Er zog jeboch bald ab und 
ließ nur 80 000 Mann unter feinem Felb« 
bern Balaban zurüd, bie nach einer ver⸗ 
lorenen Schlacht das Land wieder räumen 


5. fyll fraid Da. 

14. das jar (nad Albania’) A. 
17. "Mariaburg’ alle außer A. 

21. der armen leut frawen ww. 


6. int fett W. 11. Ienuwer W. 
15. ‘des jare’ fehlt M. 


Danpge Dd. Tannhgaw vw. 19. lanp- 


mußten. 

6. Der Friebe von Thorn, am 19. 
Det. 1466, abgeichlofien zwilchen bem 
Hochmeiſter Ludwig von Erlichshauſen 
und dem Könige von Polen Kaſimir IV. 
Die von Mulich angegebenen Bedin⸗ 
gungen find weber vollftänbig, noch ganz 
richtig. Boigt, Geſch. Preußens VIII, 697. 

7. Dietrih von Iſenburg hatte laut 
Bertrag vom 5. Oct. 1463 auf das Erz 
bisthum verzichtet, Erzbifchof von Mainz 
war damals (1466) Adolf von Naſſau, 
ber einen Sohn Ulrichs V. von Württem⸗ 
berg, den Grafen Heinrich, mittelſt Ber 
trags vom 10. Aug. 1465 zum Koabjutor 
mit dem Necht ber Nachfolge ernannte; 
Diefer trat jeboch infolge eines Vergleiches 
vom 17. Ang 1467 wieder zurüd. 
Stälin ILL, 577 ff. 


208 V. Chronik des Hector Mülich. 
ba geweſen!, bis das die güten ſloß under bie fürſten getailt ſind worden: 
ainer von Naſſaw, ainer von Eyſenburg und ainer von Wirtenperg. 

Der künig von Ungern hat ain fechten gehabt mit den prübern?, und 
fend 2000 mann umb fumen 3. 

Anno domini 1466 umb Martini find vil fürften und ftett zu Nürm- s 
berg gewefen von des Türden wegen‘. und ift ver Grafnegter5 felb da ge- 
weſen und folt Bauptman fein; man bett im verhaiffen, in zu künig in 
Woffen zü machen. 

Item des jars im october warb in ainem rat Sie gefragt als von ver 
ftuir wegen und warb erfennt ain gange ſteur ze geben. und etlich erfanten 10 
in ber frag weiter, man folt alle newe ungelt ablafjen, und warb bas 
merer, das ungelt abzülafjen. da fagten vie burgermaifter, man [1os*]hett 
nit gefragt umb das ungelt funder nur umb bie fteur, und fe hetten on ain 
groffen rat nit gewalt, das ungelt abzenemen. ba fagten etlich, was erfent 
wäre, das wäre ptllich ab und erfent®. das was an ainer mitwochen?. amt ıs 
ſambſtag darnach warb erfenntS, man folt barüber fiten und etlich befwärte 
ungelt ringeren und ablaffen. darnach am 22. tag octobris® warb ain 
clainer rat ainhelligclich ains, man folt von burgern ain man und von 
iegelicher zunft ain man, ber bes klainen rats wäre (die gant zunft ainen) 
erwölen, bie über ber ftat haimlichkait fiten und ermeffen [folten]außgeben 20 
und einnemen; und möcht man die ungelt abnemen, des hetten fie gemalt, 
und ben fölnnern ain tail urlaub geben, ver bett man wol 100 pferd, und 


4. umlumben M, 5. in die Martini Dd. 
12. und warb—abyul. : des ward ded merer We. 
und beſchach an der mitwud Wo. 


1. ‘worden?’ fehlt M. 
fehlt M. 8. Boffen W. fehlt d (Tüde). 
14. fagt etliher Wi. 15. ‘ab u. erfent’ fehlt We. 
20. die: der wo, fo urfprünglid auch in W. 


3. Unger ADd. 


1. Der Krieg, von dem Mülich fpricht, Ausfall vorher zu retten geſucht, aber anf 
kann nur bie Fehde fein, in vie ber Eoad- der Flucht niebergehauen wurben, wirb 
jutor Heinrich (f. die vorige Au.) im auf 2000 angegeben. Szalay III, 262. 


Im 1466 wegen Zurildforberung einer 4. M 


Pfandſchaft für das Erzftift mit bem 
Grafen Johann von Wertheim gerieth. 
Stälin III, 558. 

2. ©. über die Brüberrotten Palady 
IV, * S. 516ff. 

Am 6. Dec. 1466 ſchloß König 
Matthias von Ungarn bie Brüderrotten, 
die, von Mähren vertrieben, bei Kofolanı, 
unwelt Tyrnau, ein feſtes Lager gejchla- 
gen hatten, ein und zwang fie zur Er- 

ebung auf Gnade und Ungnade am 30. 
San. 1467. Balady IV, 2, All. Die 
Zahl der Flüchtlinge, Die fich durch einen 


üller, R.⸗T.⸗Th. II, 216, wo bie 
auf bem Reichstag Antvefenden aufge: 
führt find. 

5. Ulrich Freiherr von Grafened, 
Oberſter Hauptmann bes Zugs wiber 
die euren, ‚mie er ſich jelbft unterſchrieb. 

. bierüber C 331, 20 unb bie 
aufünzige Darfelung Zinfs 118,14 ff. 

7. Dies geſchah nah Zink am 18. 
Dct., einem Samstag. 

8. Ein rrthum, Drütiche, ©. Zint 
118, 25 und 120, Anm 

9. Ein Mittwoch, ie auch Zink 118, 
25 angibt. 


1466. 209. 


nichts neiwes mer pawen, dann man bett groß gelt verpawen ; und folten 
alle reitgelt ab fein, dann man groß güt verritten bett. und das warb bes 
tags durch ainen groffen rat beftät. alfo nach tifch berüft iegclicher zunft- 
maifter fain vold auf ire heufer und fagt in follich erfantnus, das fie ba 

s anen aus inen nemen, ber bes klainen rats wäre, über die fachen zu figen, 
als vor gefagt ift. alſo warb die gröft zwiträchtigfait auf viel zunftheufern, 
das zu vil wäre zü ſchreiben: dann vie pecken famen in harnefch und fagten 
zü irem zunftmaifter, fte wölten fainen wölen, fonber fich der urtail und 
aberfennens halten, das ain rat getaun bett, und giengen in bie mül und 

so namen ir melb [108] on zaichen mit gewalt heraus. und giengen bie becken 
zü ven webern, aljo wolten die weber auch kainen wölen und bei vem er⸗ 
tennen laſſen beleiben. und was ain torhait, das arm vold züfamen [zu 
vorderen und in etwas haim zü feßen, bann ber verborben man Tert fich 
zů dem böfen :c. 

15 Des andern tags darnach wurden bie weber aber beſchickt, ob fie ainen 
welen wölten, bo fagten fie aber (bannocht nit ber halbtail), fie wölten 
kainen wölen, man veriprech in dann, die ungelt laffen ab zü fein und kains 
nimmer auf zü fegen, dann mit irem willen und wiffen. aber die andern 
zunften welten iegcliche ainen man on weber und peden. darnach bes 

2» andern tags kamen bie weber auf ir haus zufamen, wol bei 700 maifter. 
und wenn die weber züfamen famen, do famelten fich die pecken und wol 
ber halbtail der bierfchenden und auch in andern zünften verborben volck; 
alfo fagt man. do ſchickt man acht zunftmaifter aus den zünften zů ben 
webern und bie verhieffen in, das die ungelt ab folten fein, nun das fie 

2s auch ainen walten, über die fachen zü figen. des wolten fie nit thün une 
mit groffen rohen und ſchreien und fagten, das ungelt hetten fie 13 jar 
geben, das kainer zunft nie alfo befchehen wär; fo bett man Augspurger 
gejlagen 21 gros für ain guldin? und 8 dn. für ain gro8 und aller ander 
müntz verpotten, da hett man in vor 25 gros [ıos*] für ain gulvin geben ; 

und fie hetten müeſſen alle barchanttüch ainem mann ze kaufen geben, dann 
fonft niemant der mün bett; fo bett man Nürmberger pfenning verpotten, 


2. reutgelt M. 4. dab: da A. 5. ſachen ſehen Dd. T. darvon fil 3. fh. wär We. 
10. on jaiden: und zochend W. und zohend® zw. 13. lört M. 17. "laffen’ fehlt ADd. 
su’ fehlt Wer. 18. die andern: ander Wio. dig M, deß D, darüber von anderer Hand: die 
andern. 25. nun— walten: nun dad au femen W. nun das ſy auch femenw. 26. *tochen’ 
alle außer M. 31. bett gebebt Wi. 


1. Das Barchant und Getreidenn⸗ fuhrt Imorben 
geld, deſſen Abfchaffung verlangt wurde, ©. Zint 223, 10 und oben ©. 
war nah Stetten, Geſch. Augsb. Cap. 131, 3 vgl. veil. VII x Zipt S. 427 ff. 
VI, ©. 186 im Jahre 1460 Heu einge⸗ Beyſchlag S. 58ff. u. 


Stadtechtroniken XZII. 8 


8. Febr. 


210 V. Chronik des Hector Mulich. 

bie vor erlaupt geweſen wären, ber hett man 1 &/ Müncher für ain guldin 
geben, und darnach ver andern müntz müeßten fie 40 dn. an ainem guldin 
minder nemen, ba8 wer ir verberben gewefen. und wolten kainen wölen 
in maffen, als vorgefchriben ftet. do gaben etlich burger ire burgrecht auf? 
und wäre ain groß hinauß ziehen geweſen, do erfant man: wer hinauf s 
wölt ziehen, ber folt brei halb ſteur geben und möcht ziehen, wenn er wölt. 
alſo warb es ains tails gejtillt. 

Item am 12. tag octobris? famen von vil ſtetten ir rät, [von] Ulm, 
Nördlingen, Memmingen, Werb und fagten, were etwar, ber ainem rat 
nit gehorſam wolt fein, fo wolten fie mit leib und güt zü ainem rat fegen 10 
und bie ungehorfamen helfen ftraffen. do wurden alle newe ungelt aberfent, 
und warb ieberman vergeben, was er gerebt und getaun bett, und das man 
früntlich mit ainander fein folte. und ward auch andre ordnung gemacht 
mit etlichen, die vor nit alfo wafend, das was: wer zü den toren gan folt, 
jo man an bie fturm fohlüeg, und folt an bie fturm bei tag nit ges 15 
fchlagen werben, es wär bann ber burgermaifter felb da. und waſend 
bermals 16 zunften?. man macht vil orbnung?, der nit vil gehalten find 
worden. 

Anno domini 1467 an der vasnacht hat marggraf Albrecht ain tochter 
zuͤgelegt dem jungen von Wirtenperg, man ſchanckt im ain pecher, was 20 
60 guldin werts. 


3. niemanßz wellen Ww. 4. ‘gel. ſtet' fehlt ADd. 5. ert. man for hin We. T. ge 
Kit— rät: geftilt aind tails adyo (12. october und famend fil fett herr (her ir eo) rätt Wie. 
9. "Memmingen? fehlt Wis. etwer w. 10. *mit’ fehlt Wi. 17. und ward auch — 
16 zunften: und warb zu den toren gaun und folt die flurm nit flagen (nit angeſchlagen werben 
Da), der burgermaifter wäre dann felb da. die mann (und der mann Dd) von zunften waren 16 


MDa. fy machten Da. 


1. Bgl. Beil. V zu Zink 393, 9ff. 

2. Das Datum ift natürlich nicht 
richtig, da die Rathsſitzung, welche zu 
ben Unruben Anlaß gab, erft am 18. 
Dct. flattfand. S. oben. Die B⸗R. des 
Jahres weift mehrere ſolche Gefanbt- 
en aus: fo BI. 996: ‘Atem 12 groß 
ihenfwin dem Ainkürn burgermaifter zu 
Nördlingen vor Simonis und Jude' 
(28. Ott.). — Item 12 groß ben. von 
Werd deflelben tags’. — ‘Item 24 groß 
dem Jakob Ehinger und Martin Greggen 
von Ulm vor Nargzifie (29. Dft.) ſchenk⸗ 
win.” — ‘Item 18 groß ſchenkwin dem 
Behlin von Memmingen und feinem 
gefellen burgermaifter zu Memmingen.’ 

3. Urjprünglid waren e8 18 Zünfte, 


18. ‘man maht— worden’ fehlt We. 


21. Der Abfah fehlt w. 


dann 17, |. Beil. I zu A 146, 14; wie 
Mülich dazu kommt für das Jahr 1466 
die Zahl 16 anzugeben ift micht erfichtlich; 
auch fagt Zink 119, 8 ausdrücklich und 
erwölet tegliche zunft ainen under in, 
welcher in gevtel, fo jollen die herren auch 
ainen under in erwölen, das ift aufieber 
zunft 1 man und von den herren ain 
man, das ift 18 man’. Vgl. jeboch Zink 
120 Anm. 2. 

4. ©. Gaſſer 1160. 

5. Elifabeth, eine Tochter des Marl- 
grafen Albrecht, wurde mit Eberbarb, 
dem Sohne Ulrichs V. von Württemberg, 
im Frübjahre 1467 vermäblt; das Datum 
läßt ſich nicht genau befiimmen. Stälin 
III, 556 Anm. 4. 


1467. 


211 


[1096] Und auf das mal hat der marggraf ain tochter zügelegt des künigs 


fun von Behem, dem Victorin!. 


In der vaften tft der Taifer zů Link gewefen?, da hat man ſackman 
gemacht in feiner ftabt zů Steir?; das floß hett herr Jörig von Stain inn 
5 von des kaiſers wegen und fchlüg umb und kriegt ven kaiſer in feinem floß 


zü Steir. 


Dan fagt, das ver pfaltgraf zü Köln bei vem bifchof, ber fein brüber 
was, fei geweien*, und folt ver berkog von Burgundi mit groffem vold 
auch dahin komeno, ainen hairat da zü beflieffen®, und auf den Karfreitag 27. Mar 
10 wolten fie bie ftat Köln eingenommen haben?. des wurden fie gewarnet 
und tätten groß wart, alfo gieng ver anjchlag umb. 


Am andern tag Junii ward Walther von Künigseck zů Ulm ent- 


hauptet. 


Am 13. tag aprilis hanckt man hie fünf ſtraßraüber und ainen rad⸗ 


2. Der Abfap fehlt w. 
4. Steir’ fehlt Dad. 

De. 
firaßraubens willen w. 


3. kaiſer Friderich, ain ber von Dfterreidh Wo. 
T. Des jars fagt man Wi. 
und wolten ain h. d. beichliefen We. 


6. "in feinem f. 
9. fein fumen Wi. daher fein fomen 
10. ded waren Wu. 13. enth. umb 


Am nechſten aftermentag nad unfferd herren fronleihnamßtag fchlügen 


die von Ulm Walther von Kinggeg fein haubtt ab um flraußrabens wegen Dd. Der Abfab fteht 


in so unter 1461 auf auf ©. 1290. 


1. Urfule, ebenfalls eine Tochter des 
Markgrafen Albrecht, vermählt am 10. 
Beh. 1467 mitt Heinrich I. von Münfter- 

erg und Glatz, nicht mit Victorin, Dem 
älteren Sohne Podiebrads. 


2. Friedrich kam am 28. Jan. nach 
Linz auf einen Landtag, der auf den 6. 
Jannar ausgeſchrieben war, dann auf 
den 15. Februar erſtreckt' wurde. 


3. Die dem Kaiſer gehörige Stadt 
und Burg Steier war am 16. März 1463 
an Jörg von Stein verpfänbet worden. 
Als diefer ven mehrfachen Aufforberungen 
bes Katjers, das Pfand zurüdzugeben, 
nicht nagtam wurden auf dem Land⸗ 
tage zu Linz Verhandlungen eingeleitet, 
die jedoch zu keinem Rejultste führten. 
Der Kaijer ließ nun bie Stabt durch Ulrich 
Srafeneder einnehmen und die Burg bes 
lagern, die fih Anfangs des nächften 
Jahres (1468) an dieſen ergeben mußte. 
Brit, Geſch. des Landes ob der Enns II, 

. 147 und 153. Ueber bie kriegeriſchen 
Borgänge vor Steier berichtet ausführlich 


Fugger ©. 745. 

4. Im Sommer 1466 befand ſich 

Biefigrai Sriebrich I. in Köln, um einen 

treit zwijchen feinem Bruder, bem Erz⸗ 
bifchof Ruprecht, und dem Domcapitel zu 
ſchlichten. Häuffer I, 281 ff. 

5. Mit dem Herzog von gm 
ftand ber Pfalzgraf fett dem 15. Juni 
1465 im Bündniß. Rauſch, Die burgun- 
ber Heirath Marimilians I. S. 12. 

6. Muülich fcheint Hier an die von dem 
Kurfürften Friedrich gewünfchte Heirath 
bes Pfalzgrafen Philipp (des Neffen Frie» 
drichs) mit Ottilte won Katenellenbogen 
zu denken. Die bezügliche Beiprehung 
fand flatt am 9. Sept. 1467 zu Heibel- 
berg, bei dieſer waren jeboch ber Erz 
biſchof von Köln und der Burgunder nicht 
anweſend. Kremer 404. 

7, Karl von Burgund vertrat bereits 
feit dem Jahre 1465 die Anſprüche bes 
Erzbiſchofs Ruprecht gegenüber ber Stabt 
Köln. S. Ennen, Geſch. von Köln IIL, 


14* 


12.Mäy;- 
23. Sebr. 


3. Mai 


4, Juli 


212 V. Chronik des Hector Mulich. 


precht man, ber hett hie ben pfaffen zü dem willigen arımlt ermördt, ber 
hett auch dem Wälfer ain töchterlin ermörbt!. | 

In inventione crucis hat der babjt ven bechmifchen landsherren ge- 
ſchriben, ainen andern künig zu Behem zü erwelen, vann ber Gerfid von 
Botiprat fol kain künig mer haiffen?; und hat in und fein vold in panns 
getaun und das creut über in prebigen lafien. 
2. Iuni (110°) An fant Johanns baptiften tag ift der bifchof won Ferrers hie geweſen 
und hat unferm carbinal den gewalt vom bapft pracht, das er obrofter legat 


ſoll fein auf dem tag zue Nürmberg. 


Und an fant Ülriche tag kamen bie weltlichen fürften: herog Sigmund 10 
von Öfterreich, hertzog Ludwig von Bayren, ain hertzog von Sachſen, 
marggraf Albrecht von Brandenburg und 13 biſchöf, und warb nichts be- 
ſloſſen dann ain lantfrid folt in allen teutfchen landen fein fünf jar, das 
ichrib der kaiſer aust; wie er aber gehalten warde, das waißt man nit. 

In der weil macht der fünig von Ungern mit bem Türden frid fünf ıs 
jare®, und bie in der Wallchey und Sybenpurgen namen den graven von 
Beffingen auf zü ivem herrn und fchlügen vom fünig von ſchatzung wegen, 


bie er in auf bett gelegt®. 


1. af den MW. 


2. und ain töchlerlin, was aines bierfgenden, hieß der Welfer W. Der 


Abſaß (fehlt eo) lautet in Dd: "An fant Hermingülden tag da handt man hie 5 gefellen ain® tags 
(tag D)” und waß der Schneterlin, und radprechett auch ein mit in, der heit dem Welfer bier- 
fhenden ain Haing medlin ermertt und hett einen pfaffen ermirtt, der waß capalan von der willi- 


gen arımat, und für auf aim wagen auf.’ 


6. uber ſy Wu. 7. Serer Dd. Berrar w' 


12. herkogen von Sachſen, herkogen und marggrafen von Brandenburg A. berkog v. S., margg 


v. Brand. Dd. 16. Walachey We. 


1. ©. oben ©. 147,6. Bgl. C 321, 22; 
Zint 315, 19 — 317, 17; Frant 101. 

2. Die Bannbulle gegen Podiebrad 
datirt vom 23. Dech. 1466, am 27. Febr. 
1467 wurbe fie in Böhmen promulgitt, 
am 20. März wurde Zdenko von Stern: 
berg von dem Kaiſer als Hauptmann bes 
dem Könige feindlichen Herrenbundes 
beftätigt. Vgl. Palag IV, II, 2. 

3. Laurentius, Biſchof von Ferrara. 

4. Der Reichstag, auf ben 15. Juni 
angeleht, begann erft Anfangs Juli. Die 
perfönlich erſchienenen Fürften |. bei 
Müller R.-T.»Th. IL, 261, Herzog Lud⸗ 
wig von Bayern ritt erfi am 9. Juli in 
Nürnberg ein. Müller II, 290 u. Kluck⸗ 
hohn 1. c. 267 ff. mit Exeurs 10. Der 
Landfriede wurde am 20. Aug. 1467 von 
Neuftabt aus verkündet. Zum Ganzen 
vgl. Zint 317, 19 u. bezüglich des Land⸗ 

ebens 324, 5 mit Anm. 


5. Ein folder Friebe wurde nicht ab⸗ 
geſchloſſen. ©. hiezu Szalay III, 275. 

6. Infolge der Steuerreform, bie Kö- 
nig Matthias im Jahre 1467 weranlaßte, 
verbanben fih am 18. Aug. 1467 eine 
Anzahl von abeligen Sachſen und 
Szellern in Stebenbürgen, unterftügt 
von dem Moldautihen Woiwoden Stefan 
Bogdanovics und anderen Feinden bes 
Königs, und wählten die Grafen Johann 
und Sigmund von St. Georgen und 
Böfing und Berthold von Ellerbach als 
Führer zur Erhaltung ihrer Freiheiten 
gegen die Beeinträchtigungen von Seite 
des Königs. Szalay III, 265 ff; Huber 
III, 212. ©. über die Frage, ob Graf 
Sohann von Pöfing von den Sieben- 
bürgern damals zum König ausgerufen 
worden, Huber 213 Anm. 1, wo auch die 
einfchlägige Quellenlitt. aufgeführt ift. 


5 


10 


1467. 


213 


Und der Faiferlich frid iſt bie eingegangen am 11. tag octobris!, 

Am dritten tagseptembris ift bie kaiſerin tod, ain geborne fünigin von 
Portigal, ain frumme und waife fraw; fie hat ainen herren und ain frölin 
gelaffen. ain rat hat fie hie herrlich laſſen befingen?. 


Des jars an fant Jakobs tag ift ain capitel hie gewefen zů unfer 2. Juti 


frawen brüebern, und ſend vil münch hie geweſen und tft ber hieig prior 


provinzial worben?. 


[110] Udalrici fend alle halfer verpotten, und man hat new Augss 4. Zur 


purger baller für 1000 gulbin ausgeben, ie 416 haller für 1 gulbin 


reinifch *. 


In ber karwochen wurden hie vier man von räten mit bem prior zü Sin 


dem paw zü fant uͤlrich gegebens, ain ander dachwerck auf die kirchen ze 


machen und vie kirchen ze erlengern. alſo zů oſtern prach man ain alten ſtock 20. Mau 


an ainem thurm ab® und prach daran 6 wochen, ee man bie ainig gademhöch 
15 mocht bannen prechen, alſo hert was das gemeur. noch ſtůnd hinden an ber 
kirchen ain ander hoher turn und ain dachwerk darauf und ain glogk darinn, 
das verdingt man an ainen maiſter den ab ze prechen, und maint man, er hett 


in bis ſant Michels tag nit ab geprochen. als nun ber maiſter daran anhüb 20. Sept. 


zů prechen, und das dachwerck ab wolt leſen und umb completzeit bei liechtem 
20 tag ſatzt fich der turn ſelb nider, das gar nach ain ftain bei dem andern nit 
beleib, bis in ven grund, und ſtünd dieglogk ungerprochen auf dem haufen, dann 
ber turn an kain feiten gefallen wa8?. undbeſchach niemant kain laid und gieng 


1. angangen W. angegangen w. 
fehlt Dad. 


3. ain geborne —Portig. fehlt M. 
7. Der nad Wo in den Tert aufgenommene Abſaß lautet in APd: Uff Jacobi 


4. Der Abfah 


iR ain capitel pruder münd und fend (*fend’ fehlt MM) ir vil hie gewefen, und der prior hie ift ir 


provincial’. 


12. tagwerd MW. und wolten ain ander Wi. 
17. den’ fehlt Wi. 


von W. 16. tagwerd Wir. 


19. Hagwerd’ alle Hff. 


1. Der Lanbfriebe follte angeben auf 
Sanct Gallus Tag (16. Oft.) 1467. 
Zimt 325, 1. 

2. Bol. die Spetrer Ehron.1. co. 4954. 
Das Datum iſt richtig. Die hinterlaffenen 
Kinder der Kaiferin waren: Marimillan, 
geb. 1459 und Kunigunde, geb. 1465. 
Ueber die in Augsburg gehaltenen Trauer: 
jelerlicpteiten berichtet ausführlich Fugger 

4 


3. Leider fehlt bie BR. des Jahres 
1466, die Mullichs Augabe beftätigen 


Könnte. 
4. Vgl. Beyſchlag S. 60; Gafler 
1662. 


10. reinifh (Re): ıc. Da. fehlt Wi. 


löffen W. Iöfen w. 


11. vom raut W. vom ratt w. 
14. man ain gadenhech Dd. 15. dat: 
18. nit: fam W. faum w, 
20. gar nahent Dd, 


5. ©. hiezu Zink 314, 4, wo auch Die 
Fr ber gewählten Räthe aufgeführt 

nd. 

6. Der Abbruch des Thurmes begann 
‘am aftermontag nach fant Ulrichs kirch⸗ 
weiben’ (7. April) 1467. Zink 315, 1 ff. 

7. ©. über ben Einfturz des Thurmes 
Zint 318, 1 ff., wonach derſelbe am Mitt: 
woh dem 3. Juni 1467 Abends nad 
ſechs Uhr Nattfand. gt Meifterfin, Chron. 
Aug. ecclesiast. in Struwe III, 681 und 
das biejes Ereigniß befingenbe Gedicht 
bet Braun, Notitia eto. III, S. 161 
Nr. XOI. 


214 


V. Chronik des Hector. Mulich. 


als ſenft zü, das bie münich in dem clofter nit gehört hetten. das gefchach 
am britten tag bes monats junii. barnach hüb [111°] man an, den grund 
ze graben! und von bannen zeraumen, und fand man etwa manigen ſarch und 
groß ftain mit gefchrift? und ber ftat per oder wappen wol breier manns 
tief im grund und maint man, das gar vor langer zeit dahin fomen wäre. s 
15. Aug. und an unfer frawen tag assumptionis legt der carbinal (und was legat) 
ben erjten ftain® mit koſtlichem gefang und mit prozeſs und mit vil prelaten, 
und bie burgermaifter lieffen ven ftain hinab, was ain groffer mit der jar⸗ 
zal und mit ainem creuß, und warb bei 200 gulbin von vil leuten auf ven 


ftain gelegt. 


10 
Und 19. tag im augusto ift ain groß glogg gegoffen worben zü fant 


uͤtrich, mag 56 centnert. 


19. Rov. 


In die Elyzabeth hat man vie groffen glogken zů unfer frawen ge- 


goffen, wag hundert zentner. 14675. 


Item die von Rechherg hand bie ftat Minpelhaim dem Frundtsperger ı5 


zu Taufen geben®, 


20 Bept.- 


11. Nov 


Item es iſt zů wiſſen, das bes jars von ſant Michels tag bis [111°] Mar⸗ 


tini das gantze Lütticher land gewonnen iſt worden?. die Lüticher vermochten 
zwaimal hundert tauſent man in vier tagen zuͤſamen ze pringen wol ge- 
harneſcht und erzeugt und ain ſollich fraidig vold und floch kainer von dem 20 
andern, und wo fie ir veind eroberten, die fchlügen fie all zü tod, er wär 
edel ober nit. fie hetten fechzehen güter ftett und wil hüpſche ſloß und land, 
und waren all vaft fün und fraitig. aber ir aigner fin und übermüt das tut 
nimmer güt®, und aigner fin macht zwiträcht und zertrent alle vegiment. 


1. 


und koſtlich mit procefö Dd. 


geng alfo lind zu Da, 4. pür Dad. 6. was' fehlt We. 


8. 'wad groß’ alle außer M. 


7. mit groffem gefang 
12. wag' fehlt M. 506 


centner W. 60 zentn. Dd. Nach diefem Abſaß ift in M ein leerer Raum für etwa 10 Beilen ge 


laffen, was fonft in diefer Hf. nit vorlommt. 
Fronsperger DE, 


15. band: kat A. 
Stem—tas’ fehlt Wo. 


Sraintöperger W. 


17. ‘Item es if’ fehlt M. 20. wol—vold: 


wol gewaptnet und fraitig vold We. woll gehameft und erzuigt und ain fellidgen fraitung feld 


Da. 


1. 


2. 
3. 


loeatione primi lapidis 2c. in Chron. 


Aug. 


23. hochmũt Da. 


int 319, 5 ff. 
Vgl. Zint 319, 15. 
Bgl. Zink 320, 7, Meifterlin, De 


6. Die Herrihaft Mindelheim wurbe 
von ihrem Beſitzer Bero II. von Rechberg 
laut Bertrag vom “freitag wor fant Jacobs 
bes heyl. zwölff potten tag’ (24. Juli) 


ecclesiast. J. c. 681; Khamm, 1467, abgebrudt in Brunnemair, Geſch. 


Hierarchia Aug. I, 284, der von ver- 
ſchiedenen wunberkaren — insolitis — 
Borgängen zu erzählen weiß, bie fich da⸗ 
bet ereignet haben follen. 

4. Bgl. Zink 320, 16. 

5. Der erfte Guß diefer Slode (am 
16. Oct.) mißlang. Zink 327, 13; befto 
beffer gelang ber zweite. Zink 327, 24. 


von Mindelheim 252, an bie Ritter Ulrich 
und Johann von Freundsberg verlanft. 

T. ©. zum Ganzen die oben S. 203. 
Anm. 4 bergeiögnete Litteratur. 

8. Diefe Worte fcheinen aus einem 
Gedichte genommen zu fein. Ganz ähn- 
fiche gebraucht das Chron. Austriae. in 
Hahns Coll. Mon. I, ©, 558, 


1467. 215 


aljo ift ven Lütichern auch gefchehen, iegclicher wolt fein aigen fin prauchen, 

und bielten kain orbnung, darum ift in aller ir gewalt genommen und hof⸗ 

fart, unkeuſch, wächer hätt über hand genommen, bie räfent täglich vor 

got, tarumb ftraft got die criftenbait mit krieg und anderm hergenlaid, und 
s ift ain menfch bes andern teufel. 

Die Lüticher hetten ainen bifchof, was ain hertzog von Bürbent, den 
wolten fie nötten, er jolt meſs fingen, das wolt er nit thin und kam gen 
Hoyh in bie ftat, do enthielt er fich dreu jar. ba namen fie ainen andern 
bifchof, den marggraf Marx von Babamw?. da kam fein brüber, marggraf 

10 Karl, mit ainemgroffen zeug zü feinem brüber, und zogen mit ben Tütichern 
zü veld. alfo weiß ich nit, wie es bie Lüticher im velb hielten, dann das ir 
newerbifchof, marggraf Marz, und fein brüber, marggraf Karl, von in haim- 
(ich [112°] aus dem veld fluhen?. da hetten bie Rüticher iren bifchof Marxen 
gern beiin gehabt, er wolt aber nünmer zit in. und als fert bie ftat Denant 

15 jerprochen ift worbent, das tätt ben Lütichern zorn, und wurben ze rat, fie 
wolten dem alten bifchof bie ſtat Hoh abgewinnen. und zugen für Hoy an 


fant Yamprechts nacht 1467 und gewinnen bie in dreien tagen, und kam ı7.Eept. 


ber bifchofdarbon®, und ber von Arburg®, und was von abel darinn was ber 
warb aller erjlagen und welliche ir8 willen nit gewefen waren, und plun- 
20 berten bie ftat Hoy. aljo fam ber alt bifchof für feinen vettern, ven hertzogen 
von Burgundi?, und clagt im folliches mit wainen, der ſprach: ‘wir wöllen 
euch vechen, und koſt es leib und leben’. alfo zoch ver herkog von Bur⸗ 
gundi zü veld mit Hundert taufent mannen und zoch für fant Drübens, pie 
erften ftat, und bezwang die. er bett auch bei im vil aus Phckardyen, bie 


6. Burbun D, 
8. Gay Dd. 


3. hochſart und übermät und unfeufchhait Wi. tiefet W. rueft w. 
Burbuni d. Burguny W. Burgundi so (darüber von anderer Hand: *Burbon’). 
9. *Baden’ von anderer Hand Über auögeflrichenem ‘Badaw’ w. fam des bifchofs brüder 
Wu. 14. bei: zů We. Denant: dennoch M (fdyeint nachgetragen zu fein). Dennant 
Dd, fehlt W (in w Denant' nadıgetragen). 17. ‘amp. tag’ alle außer M. 18. Arenberg Wu. 
21. mit wönnenden D, mit wenden d. 22. 'c8° fehlt MDd. und: oder We. 23. für 
die flat Druden Ww. 24. aus' fehlt We. 


1. Ludwig von Bourbon (Bifchof ſeit 


1456) fam auf Oftern 1465 nad Huy, 
wo er endlich gemeibt wurbe. Los. c. 


ron. 421. 
2. Marcus, Bruder bes Markgrafen 
Karl I, Domberr zu Köln feit 1459, 
Beltüßer und oeriweler bes Bisthums 


Luͤuich', S. Mereia |. o. 


144; KO bie Sperer Ehron. 1. c. 
490b, 


3. Bgl. Ohron. De 420 ; Los27 ff, 
4. ©. oben ©. 203, 1 


5. S. oben S. 204, 2. Ueber die Er- 
sberung von Huy (am 17. Sept.) 1467 
durch Die — berichtet ausführlich 
— Belg. 421; Los S. 51; Mercia 


6. Eberhard von ber Mark, Graf von 
Arember erg. 
Seit dem 15. Juni 1467 war Karl 


ber Kühe Herzog von Burgund. 
eikt Pi Truyden woche von 
tti 





29. Sept. 
-11.Rov. 


916 V. Chronik des Hector Mulich. 

erftachen, wen fie ankamen. die von Lüttich hetten auch viel böfer Inaben, 
bie hieß man bie gulden tenti, die namen auch was fie anfamen, und ſollich 
büben haben vil unglüds im land gemacht. die von fant Drüden paten 
umb hilf von den von Lüttich, alfo ſchickten fiein die büben, bie gulden tent, 
alfo kamen die Phckardyen an bie gulden tent, und wurben da viertbalbs 
tauſent man ze tob erfchlagen?. ba kam ver Lütticher hauptman, ber Nafe?, 
faum darvon und ließ binder im zwai hundert wägen und dreu hundert 
püchſen, dann er was überleitet. alfo bezwang [112?] ver fürft mit gemalt 
fant Drüden und bie vier ftett Haffel, Hayden, Tüngen, Bilſen und Herd, 
bie ergaben fich bald; Majtricht was vor halb fein, ven andern tail nam er 10 
auch ein; Senen und Burglonend nam er palb ein, auch Wefel und Stod- 
fein und Mafendle®, Denant was vor zerprochen, das land von LXütich 
und das land von Lohn”? das warb in ainem monet gang dem fürften 
underthaun. 

Alfo ward das gan land von fant Michels tag bis fant Martins tag ıs 
alles verlorn bis gen Lüttich an bie ftat. da kam er an fant Martins nacht 
für, des erjhraden die Kütticher fere und weßten nit, was fie tüm folten, 
bann ber adel was aller von in gewichen, denn fie menigem das haubt ab» 
ſchlůgen, ver in die waurhait fagt und in treulich riet. alfo ſchickt der fürft 
zü ben von Lüttich, er wolt ben alten bifchof wider einfegen, ob fie ime 20 
unbertenig wolten fein ober nit, wölten fie ſich aber des weren, gewunn er 
dann die ftat mit gewalt, fo müeß menigclich fterben, pas kind in müter leib. 
bo waren dannoch in Lüttich wol fechzig taufent man und hetten die ftat wol 
behalten, fie hetten aber kain Hauptmann und forchten den groffen gewalt. 
alfo giengen fie in ain betrüpten raut und fprachen zü ainanber : wir fünnen 25 


7. darumb Da. 8. überleut M. überlaytt Did. wberleuttet w. der berkog Wu. 
9. Haydelldungen Dd. Haidentungen w. Horch Wu. 11. Budlonen W. Senen u. B. 
fehlt w. 12. Dennocht M. Genannt Dd. 13. Loyen War. Leyen D. Layen d. 
dem berbogen We. 17. für die flat We. 19. mangem d. h. abgefhlagen heiten Wir. 
bet gefagt We. 22. da 1. i. m. leib: daß kundenß nit erleiden W. das Funden fy nit 
erleiden mw. 25. wir fonnden M. wir finten W. wir funden w. ſy finden Da. 


1. In der Neimchron. über die 
Kölner Unruhen 1481—82 in St.-Ehron. 
IV, 955 Zeile 501 'ift die Rebe von 
Leuten “van groner tenten’ (Zelt); fo wer⸗ 
den bie nad der Zerftörung von Lüttich 
plündernd herumziehenden Xütticher 
Flüchtlinge bezeichnet. 
2. Schlacht bei Brueftein oder Brüft- 
hem am 28. Dct. 1467. Hierauf ergab 
fih die Bürgerfchaft von St. Truyden an 


Karl. Mercia 207; Kölhoffſche Chron. 


in ©t.-Ehron. XIV, 814, 8. 


3. Rafo de Heer. 

4. Bgl. die Kölhoffſche Chron. 1. c. 
817, 29 ff. Haflelt norböfll. von St. 
Truyden; Haiben, Tongern nordweſtl. 
von Luttich; Bilfen de l. von Haflelt; 
Herd ſüdweſtl. von Haflelt. 

5. Eenen (2); Borgloon im Limbur⸗ 
giſchen. 
6. Weſſem nordöſtl. von Roermonde; 
Stockheim a. / Maas nördl. von Maſtricht; 
Maaſeyk a. / M. nördlich von Stodheim. 

7. Looz nordweſtl. von Tongern. 


1468, 217 


im nit wiberftan, jo das land verloren ift, fo ift e8 auch umb ung ge- 
fcheben, wir müeſſen im undertenig fein. alfo ir 500 mann zugen fich 
[115°] aus und giengen barhaupt und barfüß in leinin klaidern, gleich als 
man bie toten anlegt, und fielen dem herrn zů fuͤſſen; do bat ir alter 
s bifchof jelb für fie. alfo müßten fie allen iren harneſch, were und püchfen 
für die ftatt auf ainen haufen tragen, das ließ der fürft hinweg füeren ; 
und darnach folt kainer kain ander wer mer tragen dann ain abgeprochen 
protmeffer, und fol die ftat Lüttich alle jar zwai taufent guldin geben dem 
von Burgundi, das er ir verjprecher fei, und ain tegelich feurftatt in allem 
10 land foll irem bifchof zwen ftüber geben. aljo ritt der alt bifchof wider ein, 
und bie von Lüttich und alle ftett im land müßten ir aigen gemeur umb bie 
ftat abprechen. 14671. 
Nun was vil volds aus Lüttich geflohen zü dem Tünig von Frandreich, 
ber verfprach in ze hilf ze komen. alfo zogen bie Lütticher wider haim und 
ıs wolten gen bem hertzogen von Burgundi nit halten bie täbing, bie gemacht 
was worden, und ftarditen fich wider mit waffen und harneſch. nun zoch der 
berzog von Burgumbi auf den künig von Irandreich mit vierkig taufent 
mannen und legt fich zü veld, und gegen im macht ver künig auch ain veld. 
und am letften wurden fie im veld verricht, und ber fünig verließ die von 
20 Lüttich und vergaß ter Hilf, die er in hett zügefagt, und half dem von 
Burgundi2, und zugen mit den zwaien velden, Frankreich und Burgundi, 
für Lüttich (beſchach an ſant Symon und Judas abent 1468) und fturmeten 27. oc. 
da, und [11a] ward vil volcks erfchlagen, dann etwa maniger ſturm warb ab- 
getriben?, etlich zugen aus der ftat und fachten mit in und wurben erflagen, 
25 etlich fluben, und Tamen ain tail darvon. alſo warb bie ftat gewonnen und 
alle in grund abgeprochen und außgeprant bis an zwo kirchen, ber thumb 
und fant Yamprechts kirch, funft wurden all firchen zerprochen. und ward 
jeverman getöbt, weib, man und find, das man meint, viertzigk taufent 
mentfchen wurben getöbt?. darumb fol fich niemant trofts verfehen zů ver 
30 herren Hilf, dann bie herren verlaffent ainander nit. 
1. Sit’ fehlt M. 4, zu füß' aller außer M. 10, fiber Ww. 12. und dic—ab- 


prechen: audy fo ift die alt maur zü Litich abbrochen worden We. 15. taring W. tarnig w. 
21. Burguny und er fing Wi. 29. niemante MWw. nement D. niematt d. 


1. Vgl. Chron. Belg. 429, wo die herzoge bei der bevorſtehenden Beſtrafung 
Unterwerlungsbebingungen angegeben der im Bertrauen auf die Hilfe des Kö⸗ 
nd. nigs neuerbings von Karl abgefallenen 
2. Ludwig XI. von Frantreich ſtand Lülticher perfönliche Unterftägung zu 
mit den Lüttihern im Einverſtändniß leiſten. 
x en ben gemeinfamen Feind, Karl ben 3. ©. über ben verzweifelten Wider⸗ 
hen. Bertrage von Beronne Rand ber Lütticher beſonders Chron. 
(18. Oct. '1468) mußte er jeboch unter elg. 431 ; Los 59. 
Anderem verfprechen, bem Burgunder 4, ©. Die Darftellung der Eroberung 





4. Dec, 


11. Nov. 


5. Aug. 


218 V. Chronik des Hector Mälich. 

Der bifchof von Köln hat das jar mit gewalt vil güter eingenommen, 
bie ver vorig bifchof verjet und verpfanbt bett, und wolt niemand nichts 
wider geben!. | 

Anno domini 1468 am 12, tagoctobris warb ain comet am himmel 
gefehen, der zaiget in das Niderland?. 5 

Der titel des fünigsfun von Behem: Victorin, herzog zu Münfterberg, 
graf zü Glatz, herr zü Podiprat, hauptman in Merchern. 

Des jars an fant Barbare tag ift herkog Hanne von Bayren bie ein- 
geſetzt worten zů ainem thümbrobft®. 

Nach Chriſti gepurt 1467 [114°] vor Martini hat uns der pfalsgraf 10 
das glait abgeichriben hertzog Ludwigen zü liebt. hertzog Ludwig fchraib 
auch unferm bifchof und allen edlen leuten und clöftern, fie ſolten uns nichts 
züfüern nach z& laffen gaun; er werets auch von Werd heraus und won ber 
Tonaw herein und ließ uns unfer aigen gült nit herein gaun; er ließ auch 
ben Lech herein graben auf unſerm teil bei Hausftetten, des er doch nit recht ı5 


bett, und trib vaft grofien gewalt mit uns>. | 
Alſo mächt der Faifer ainen tag gen Fridberg auf fant Oswalds tag 


1468, 


Es ift zů wiflen, wie oft ung ber faifer züfagt, er wolt fich mit hertzog 
Ludwigen nit verrichten, wir wären dann in ber richtung auch begriffen ; 20 
doch fo ward er verricht und wurben wir in bie richtung nit genommen, wie- 
wol wir ain groß vertrawen inn kaiſer hetten und er uns groß zügefagt; des 


7. Der Abfap fehlt Da. 
ließ: er ließ MDad. 

(bein W) lan gan We. 
uns’ noch ein 'nit’ hineincorrigirt). 


der Stadt (am 30. Oct.) und bie furdt- 
baren Greuel nach berfelben in Chron. 
Belg. 431 ff. Daſelbſt ift auch tie Rebe 
bon dem Schaben, ben bei der allgemeinen 
Zerſtörung die Kirchen genommen. Bgl. 
Los 60 ; die Köthoffiche &bron. l.c. 822,7. 
1. Der Kurfürft Ruprecht fuchte fein 
Eintommen durch Zurüdgeminnung ber 
von feinem Vorgänger Dietrih von 
Moers verpfändeten Güter zu erhöhen, 
wobei er von feinem Bruber, dem Pfalz 
geafen Friedrich J. unterſtützt wurde. ©. 
ber das von Mülich erwähnte Unter: 
nehmen bes Jahres 1468 Häufferl, 384; 
Würbinger II, 82. Vgl. auch Ennen III, 
452 ff. insbeſonders 458. 
2. Bgl. C 331, 31. 
3. Johann, ein Sohn Dttos J. (wort 
der PfälziſchSimmerſchen Linie Mosbach), 


8. Anon. BI. 996 : *herhog Hand von Newenmardt'. 
und ließ —gaun: und mweret auch und unfer aygne gilt, die nit herein 
19. Es ift 3. wiflen: Das tet er und ge wißen Wo (1 hat nach 


14. und 


geb. am 1. Aug. 1443, Domberr in Re 
ensburg, Augsburg, Bamberg, Eichftett, 
ainz, jeit 1472 auch noch Dompropft in 
Negensburg. Vgl. C 331, 31. 
9} 1. Der Brief befindet fich im Anhang J 
r 


5. S. über die in dieſer Zeit gegen 
die Stabt von Herzog Ludwig verübten 
Unbilden Zint 325, 23. 

6. Anfangs Ianuar fanden Verhand⸗ 
lungen zu Regensburg ftatt, bie jebod) 
refultatlos blieben. Vgl. Zinf 324 Anm. 
2 und 328, 4 u. 8; nicht befferen Erfolg 
batte ein weiterer urfprünglich auf ben 
4. März nad Landshut angezeigter Tag 
(vgl. Zint 228, 8), der dann anf St. 
Dewalds Tag (5. Aug. nach Friedberg) 
‘erftrect wurde, Vgl. Zink 330, 2; Ge 
meiner III, 431. 


1468. 219 
vergaß ber kaiſer alles, und hetts ain andrer gethaum, fo wäre er zü ainem 
haiflofen und treulofen man zü ſchätzen. 


Als nun der tag gemacht warb gen Fridberg, do ſolt von des kaiſers 

wegen unbertebinger fein ver cardinal, unfer bifchof hie, und der bifchof von 

s Euftett und berkog Sigmund an ver Etſch. do wolt herkog Ludwig nit 
gen Fridberg und fagt, das er kranckhait halben nit Her möcht: alfo warb 
ber tag gen Landshůt gemacht t. es warb auch von dem kaiſer herkog Lud⸗ 
wigen [114] oft gepotten bei groffer pen, er folt ung bie reichsſtraß laſſen 
gaun und unfer veind nit haufen in feinem land?; er gab aber nicht umb 

10 feine gepot. 


An fant Hylarien tag 1468 kamen unfer veind, mit namen Hanns 12. Aug. 


von Reinaw und die anderen®, mit 24 pferden und fchlügen ainen bei fant 
Servacien und namen ben plaichern wich und tribents in das Pairland. 
alfo warb an die fturm gefchlagen und inen nachgeeilt bis gen Teſingen, 
ıs da nam man in das fich wiber, und fie fluben gen Holt, do müßt Hanns 
von Reinaw zü füß fliehen, und wurben in 7 vaft güte ros genommen, und 
ainer ward gefangen, hieß Steffem Pöcklin, ber warb herein gefüert und 
am morgen gelöpft. man maint, das wol 4000 man hinauf bis an ben 
Lech weren gezogen den unfern zu Hilf, das tät herkog Ludwigen zorn und 
20 maint, man folt leib und güt wider in feine gericht antwurten, man wolts 
aber nit tün, . 
Alfo über drei tag darnach ward ber tag zü Landshüt gefüchtt. do 
Hagt hertzog Ludwig: er zige uns ſollichs, als worgefchriben ift, nit, es 
betten aber ſollichs übeltättig Teut auf uns verjehen; und clagt, wir hetten 
25 ten Lech auf in getrungen, der feinem land vil tagwerd wismabs bett ge» 
nommen, und man fung lieber hie von im und vebte im übel. und waren 


2. fo wer ainer zu ainem hollefen (hailloſen so) zü ſchehen und truilofen Wo. 
haillofer und t. m. z& fh. geweſen Dd. 12. Reina w. 
feine ne auf fein rugen We. 23. sig We. jigen Dad. 
Ww. weren Dd. 


fo wer er ain 
ſchlügen ainem armen fogler 
26. waren: wärent M. waſend 


1. Der Tag wurbe zuerft auf ben An- 
fang Auguf nach Priebberg angefekt 
(ogl. Die vorige Aum.), dann aber von 
Herzog udwig abgeſchrieben, worauf er 
auf den 16. Aug. nach Landshut verlegt 
unb in verfolge weiter erſtreckt wurbe.Die 
bierbei gepflogenen Handlungen waren 
vergeblich. S. das Schreiben im Copial⸗B. 
C Bl. 205b. Bgl. Zink 330, 2 mit Anm. 
1. Gafier 1665. 

2. Solche Taiferlicde Schreiben find 


erhalten in den Suppi.-Bb. I, 2. Bd. zur 
Herw. Url.-Sammlung; am 4. Nov. bes 
Jahres erging bie Aufforderung bes 
Kaiſers an Serzog Ludwig, fih am 
nächſten Gerichtstag nah St. Geor 
(23. April 1469) gegen bie Anſchuldi—⸗ 
gungen ber Augsburger zu verantworten. 

3. Bol. Zink 330, 8ff. 

4. ©. über den Tag von Landshut 
Anm.1. Zr Stetten, Geſch. Augsburgs 
Sap. VII, 201. 


15. Aug 


220 V. Chronik des Hector Mulich. 

eitel unredlich ſprüch. alfo [115*) bett er mit den von München ſovil ge: 
rebt, das fie auch do clagen wurben!; und wolt hertzog Ludwig nit im bie 
fach laffen täbigen, e8 wurden dann bie herren von München auch barein 
gezogen. bie herren von München verputten auch, das man auß allem irem 
land nichts herein folt füeren, verfchlügen ven Lech zit Landsperg und ver- 5 
ichlügen bie Wertach z& Dürdhaim, zit Ettringen und z& Hiltenfingen 2, 
und machten auch faul fprüch und waren dannoch desmals bei uns in ainer 
ainung hertzog Albrecht, Sigmund und Chriftoff?. 

Dean fol wiffen, das uns hertzog Ludwig ſchuldig was 1300 gulbin, 
bie wir im par geliben hetten; jo waren ung bie herrn von München auch 10 
wol 5000 gulbin fchulbig, das hetten fie gern wett gemacht: barumb 
fol man den herren nichts leihen, man kauft veintfchaft 
darumb. 

Alſo ward der Lech von herren geſehen und lang dazwiſchen getädinget, 
und wer verricht worden, hett man gelt geben, das wolt man bie in fain>1 
weg nit thünt, dann er bett uns pillicher abtragen, dann er uns allent- 
halben ausfchrieb und bett uns gern erlos gemacht. 

Es ward ain tag gen München gemacht, dahin kam graf Haug von 
Montfort und bett Taiferlichen gewalt, und ain legat vom babft, was ain 
bifchof von Ferrer, auch des künigs von Ungern rät und funft vil herren 20 


25. Nov. und ftett. befchach [115P] Katherine im 1468 jar, und [man] taget wol 18 
Er wochen. und zü font Veits tag® warbs befchloffen alfo durch groffer rät 


und pet wegen, bie herrn und ftett tätten, bann e8 bett geweret vierthalb 
jar, das das Pairland gant gen uns veriperrt was; und hett berkog Lud⸗ 
wig ain ſolchen haß gegen uns, und wir wolten ung nichts gegen im er⸗ 25 


3. taringen Wie. 
14. getaringot Wo. 


8. Erifl. und Wolfgang Wu. 9. 130 gl. W. 12. fauft nun w. 


16. billih Dd. den fy und pillicher Ketten abtragen We. 21. jar’ 


fehlt A. 23. bie: dad W. fo die w. 4 jar We. 24. 'gen’ fehlt Wie. 

1. Am 29. Mat 1468 hatten ſich Her⸗ 4. S. hiezu ein ſehr vgruendes 
zog Albrecht von Bayern⸗München und Schriftſtück im Copialbuch C BL. 228bff. 
Herzog Ludwig gu gemeinichaftlichen 5. Am St. Niklas Abend (5. Dec.) 
Berfolgung ihrer Anſprüche gegen Auges» 1468 zeigt ber Rath ver Stabt Augsburg 


burg verbunden. Sie verpflichteten ſich 


dem der Stabt Regensburg an, daß ber 
in dieſem Bertrage, den Augsburgern 


Kater in der Irrung zwiſchen den bayri⸗ 


jede Zufuhr, Salz ausgenommen, abzus 
ſchneiden. Zint 329 Anm. 1. Weber die 
Beſchwerden ver Münchener Herzoge gegen 
bie Augäburger j. Stetten, eich. Augsb. 
Cap. VII, 203. 

2. Türckheim öftlich von Mindelheim; 
Ettringen nörbiih davon; Hiltefingen 
jübweftl. von Schwabmünchen. 

3. ©. oben ©. 142, 10. 


ſchen Herzogen und der Stabt Augsburg 
einen gütlihen d Tag nah München 
Montag vor Thome jhirft‘ (19. Dec.) 
angeſetzt, auf dem kaiſerliche Bevollmäch⸗ 
tigte, ſowie der päpſtliche Legat erſcheinen 
würden. Gemeiner II, 432 Anm. 834.° 
6. Am 15. Juni 1469. Mülich 
fommt darauf noch einmal zu fprechen, 


1469, 


221 


geben. und fagten uns die von Ulm, er bett fie wol umb 40000 guldin pracht, 
dann er hett in Wallpifchofen! genommen, noch wären fie zü im in ſchutz 
und ſchirm; die von Nürmberg fagten uns, er bett fie faft umb groß güt 
pracht, noch hetten fie fich zu im taun; ber bifchof von Eyſtett jagt felb, er 


shett in belegert und mit gewalt genöt. 


Und in dem undertäbingen famen unfer ſöldner an unfer veind vor 
Landsperg? und erftachen ain vor der prugk, und ainer fiel den hals ab, und 
ainen fiengen fie, hieß der Schnaibperger, ven hanckt man am morgens an 
galgen ; und ward alfo toter vom galgen geftolen, bejchach am mäntag post 


ıınvocavit 1469, aber unferer ſöldner prei? kamen in bie ftat Landsperg 20. Sehr. 


und rüften recht an, man ließ bie ächter aus, und unfer ſöldner legten fie 
gefangen, bis es frib ward, die von Landsperg tätten als pöswicht. 


Anno domini 1469 zu fant Veits tag warten wir verrichtt mit hertzog 15. Juni 


Ludwigen, [116°] dem was alfo: wenn er überzogen wurd, fo folten wir im 
15 helfen mit aller macht; wurben wir überzogen, fo folten fie uns fchügen und 
firmen; alle unfer ſprüch müeffen wir fallen lafjen, und was er zü uns 
zü fprechen bat, do follen wir im und ben von München rechtens fein vor 
dem bifchof von Eyſtet, und unfer veind fol er weber haufen noch hin- 
fchieben, fein leut föllen ven wandel zů uns han und wir in fein land auch, 

Hanns von Reinaw mit feinen helfern ift verricht und alle gefangen 


2 “a im’ fehlt W. 
junger feiner ebeiman Wi. 


3. fhürm M. 


6. undertaringen Ww. 8. Schn. was ain 


9. In W 103= (nachgetragen) lautet diefer Sab: "Des jars 


montag in der erften faſtwuch bandt man hie Jorgen Schnaitberger von Bobfingen, was ain 


edelman, mit flifel und fporren, was unfer feind mit Hanfen von Reinaw'. 
11. echter, die unfer feinb warten Mio. 


febit M. 
19. hinfchieben : hinſchicken Dd. hofen We. 
gefellen Wis. 


1. Walpertshofen. Trotz Nachfor⸗ 
ſchung im K. bayr. allg. Reichsarchiv 
konnte ich hierüber nichts Näheres finden. 
Bielleicht iſt hier der Schaden gemeint, 
den die Ulmer gelegentlich der Wegnahme 
Donauwörths durch Herzog, Ludwig im 
Sabre 1458 in Walpertshofen erlitten. 
S. oben S. 137, 24. 

2. ®gl. C 322,1. Das Belenntniß 
Jöõrg naidpergers befindet ſich in der 
Litteralienſammlung des Augsb. St.Arch. 

3. Ihre Namen finden ſich in Lori, 
Geſch. des Lechrains II, 199 Nr. 9. 

4. Nach neuen langen Verhandlungen, 
deren Verlauf bei Stetten, Geſch. Augsb. 
Gap. VII, 202 ff. ausführlich argeftelt 
ifl, kam es endlich zu ben Friedensver⸗ 
trägen zu Lanbehut. S. die die Schluß- 


10. Die Jahrzahl 
12. als beßwicht und feld Da. 
20. ‘Reinach alle außer M. und fein 


verhandblungen anbahnende Caſſation 
aller kaiſerlichen gegen die Herzoge von 
Bayern wegen ihrer Irrungen mit Augs⸗ 
burg erlaſſenen Dekrete vom 21. April 
1469 in Lori, Geſch. des Lechrains Nr. 
201; den Spruchbrief zwiſchen dem Her⸗ 
zoge und der Stadt Augsburg vom 15. 
Juni 1469 1. c. Nr. 202; den Vertrag 
zwiichen biejen Parteien vom 29. Juni 
1469 1. ce. Nr. 100. 

5. ©. den die nod in der Schwebe 
ftehenden Irrungspunkte erledigenden 
Bertrag zwifchen den bayriſchen Herzogen 
unb ber Stabt Augsburg vom 28. Mai 
1470 bei Lori Nr. 203. Schiebsrichter 
waren ber Bifchof von Eichftett unb der 
Biſchof von Augsburg. 


222 V. Chronik des Hector Mülich. 
ledig; darein hat ver kaiſer verwilligt, fol zwai jar bie ainung weren, geet 
20. Juni an Petri et Pauli 14691, 


Burkhardt von Kndringen mit feinen belfern warb auch verricht, 
10. Aug. 1469 Laurentii 2. 


Hainrich Erlpach, ftatfchreiber, ift auch verricht?, und hertzog Zub: 5 
wig gab dem Erlpach ven Ion, dann ließ er im fein haupt zů Negenspurg 
abfchlagen, und nam ain ellend end. 

Anno bomini 1470 am 28. tag im maien kam hertzog Ludwig felb 
gen Fridberg und ward ver frid befloffen zwijchen fein und unfer, und 
müßten 10 jar z& im in puntnus® und müßten im geben 8000 gulbin 510 
und bem Xieber 4000®, ver bett uns lang mit recht umbzogen; doctor 
Mertin gab man 300 gulbin, den cantlern auch 300 gultin?. 


20. Ian. [110] Anno 1468 an fant Sebaftians tag hat der fünig von Beben, fein 
fun der Bictorin, dem kaiſer abgefagt und ſend auf den kaiſer heraus ge⸗ 
zogen bis an bie Tonaw. do ift bem kaiſer zü hilf komen ber Mathias, 13 
fünig von Ungern, mit 14000 mannen und hond die Behem hinder fich 


1. der finig Wu. 3, mit f. gefellen Wu. 5. Erlabach Dad. Ratjcgreiber: der etwa 
unfer flatfchreiber hie geweſſen if und und als unfer unglid gegen berkog Ludwig gemacht hat 
Wu. 6. ferdienten Ion We. 12. und berbog Ludwig bet bey im ain doctor, der wa® 
fein gewaltig, der hies doctor Martin, dem gaben wir 300 fl. Mo. feim ganpler W. 
feinem cangler we. 14, des tünigd v. B. fun, der Bictorin w. 


1. &.$ 3 der Urkunde Nr. 202. 

2. Im allgemeinen waren bie Helfers⸗ 
helfer Reinachs ſchon im dem Bertrage 
vom 15. Juni mit in bie Verrichtung 
aufgenommen. S.$ 3 der Urk. Nr. 202. 
Der Knörringer jedoch follte in der Acht 


enommen, gefoltert und hingerichtet. 
gl. Kindhohn 303, Gemeiner IL, 499 ff. 
Die Unterfuhungsalten gegen Erlbach 
liegen im bayr. Reichs⸗Archiv. 
4. ©. die Urkunde dd. Friedberg, 28. 


bleiben. ‘Da warb Burkhart von Knor⸗ 
ringen bergog Sigmunbs von Oſtereich 
diener, der ſchrib der flat Augspurg für 
in; ba warb er auch außgeſendt.“ Peu⸗ 
tinger Bl. 83b, 

3. 85 der Urkunde in Lori Nr, 202. 
Heinrih von Erlbach, der in der — 
öfter genannte erbitterte und gefährliche 
Feind der Stadt Augsburg, war, nadı 
dem er eine Zeit lang Diener bei Herzog 
Ludwig gewejen, zulett Diener bes Her- 
30988 Wolfgang von Bayern und mijchte 
fih in den wegen der Gefangennahme 
des Herzogs a entſtandenen 
Streit der bar] en Herzoge, wo⸗ 
bei er geheime Alten auslieferte.e Er 
wurbe deshalb in Regensburg gefangen 


Mat 1470 bei Lori Nr. 204. Vgl. Gaſſer 
1637. 


5. ©. den Schuldbrieff Bayın und 
Augspurg betreffent' im Copial-B. C 
S. 231, demgemäß fi die Stabt ver: 
pflichtet, Herzog Ludwig oder feinen 
Erben in 8 Kehren 8000 Gulden in 
jährlichen Raten won 1000 Gulden zu 
bezahlen. 28. Mat. 

6. ©. biezu Gaſſer 1668 und bie 
Urt. bei Lort Nr. 202 8 2, 

7. Zn der BR. des Jahres finden 
fih eine Menge auf dieſen Friedens⸗ 
ſchluß bezügliche Einträge; darunter BI. 
77b: ‘Item 300 guldin 5. Ludwigs 
von Baier canklern für mie und arbait 
in,ben fachen zwiichen h. Ludwigs und 
ber ftatt Augipurg gehabt. 





1468, 


getriben und in ain tail Merherlands abgewonnen!. 


223 


barnach bat ber 


foifer dem fünig von Ungern fein land übergeben 2. 
Und bes jars an fant Othmars tag zoch ber kaiſer von feinem land 16. Nov. 


aus gen Rom. 


Der künig von Behem hat ven herkogen von München abgefagt und 
inen groß ſchäden getaun mit raub, prand und leut erftechen?; und man 
bat hie and anderhalb das creuß an die Behem geprebigt5 und ainen ſtock 
bie aufgemacht und römifche gnad darzu gegeben. 

Item herrn Hannfen Gewolff ift fein floß, der Degenperg vor Peh- 


10 merwalb, eingenommen worden von ainem andern evelman und warb ven 


herren von München eingeantwort. beichach 1468 in die Achacii®. 
Die von München, die hergogen, zerbrachen und zerfüerten das ſloß 


gank hinweg”. 


4. ime M. im Dd. 
gar Wu. 


1. Die Kriegserllärung feitens Bicto- 
ring erfolgte am 8. Jan. 1468. Er drang 
in Oeſterreich ein unb ja nächſt 
Steiereck Lager. Am 31. März 1468 er: 
ging bie zo e bes Königs Matthias von 
Ungarn an KönigPoptebrab; die Truppen, 
mit denen dieſer gegen Bictorin zu Felde 
308. zählten ca. 11000 Reifige und einige 

ujend Mann zu Buß; Bictorin zog 
fih nun zurück, worauf fi Matthias 
gegen Podiebrad ſelbſt wandte und biefen 
nah Mähren zurüdprängte. Palady IV, 
2, ©. 202 ff.; Brig I, 156 ; Huber III, 
216 


2. Im Spätherbft 1468 verfchrieh 
Friedrich die Einkünfte von Oefterreich 
auf ein Jahr dem König Matthias von 
Ungarn. Brit II, 157. 

3. Der Kater hatte, während er in 
Wien belagert wurbe (f. oben ©. 194, 22), 
eine Wallfahrt nach Rom gelobt, bie er 
am 17. Ron. 1468 von Graz aus antrat. 
5. zu Diefer zweiten Romfahrt bes Kaiſers: 
Deseriptio adventus Friderici III. 
ad Paulum II. bei Pez, Script. rer. 
Austr. II, 609 ff. (auch bei Diuratort 
3b. XXI, 205 ff.) und De Frideriei 
imp. in Italiam profectione votiva 
anno 1468 suscepta narratio e libro 
ceremoniali desumta bei Freher⸗Struve 
III, 19 d 

4, ©, über das damalige Verhältniß 
der bayrtichen Herzoge zu Podiebrad 
Riezler ILL, 435 ff. Bie in Rebe ftebenden 
Feindſeligkeiten ſtehen in Zuſammenhang 


8. ‘und ainen fl. h. aufgemacht' fehlt Wir. 


13. hinweg : und 


mit ben Streitigleiten Herzogs Albrechts 
von Bayern- Münden mit Hans von 
Degenberg und befien Parteigängern, die 
von böhmischen Edelleuten unterfütt 
wurden. (&. bie Anm. zum näcften 
Ma In der Gegend von Cham fielen 
mebrere Heine Treffen vor, in beren einem 
Albrecht ran erſchlagen wurde. Lucas, 
Dei. von Cham 102, Wiürbinger I, 


5. Bgl. Riegler ILL, 437. 

6. Hans UI. Gewolf von Degenberg 
war einer der bedeutendſten Mitglieder 
bes am 1. Sept. 1466 von einem Theile 
des nieberbayriichen Adels zur Aufrecht- 
haltung feiner von Herzog Abbregt von 
Bayern⸗München gefährbeten Privilegien 
abgejählofienen Eingehürn. oder Böckler⸗ 
bundes, dem fich auch ber mit feinem 
Bruder Albrecht geriallenebergog @hriftoph 
anſchloß. Die Spannung zwiſchen ben 
beiden Parteien blieb auch nach der bald 
erfolgten Auflöfung bes Bundes beiteben. 
Als Albrecht hörte, daß Die Burgen De 

enberg von ben in eine Privatfehbe mit 

ans von Degenberg verwidelten Rittern 
Georg Donnerfteiner, Hans Treswiter 
und Gallus Mofer eingenommen wor- 
den, zog er felbft wor die Burg und ver 
langte, daß man fie ihm als dem Landes» 
fürften übergebe. Das geihah auch am 
24. Juni des Jahres. Würdinger II, 
137 ; Gemeiner III, 429 ff. ; Riezler III, 

7 


fl. 
1. Das Schloß Degenberg wurbe am 


22. Juni 


4. Juli 


3%. Aug. 


4.-9.Apt. 


224 


V. Chronik des Hector Mälic. 


Item in die Udalrici fend die Swehtzer mit macht gezogen auf den 
herren von Öfterreich und hond im groß fehaben getaun darumb, das fein 
ebelleut die iren befchätt und [117%] beraupt hond, und belegerten Walts- 
hüt, bie ftat, darin waren viel güter edelleut. und famen bem von Ofter- 
reich vil herren zü hilf, fie mochten aber nichts fchaffen. und am fambitag s 
vor fant Gilgen tag wolten fie geftürmet haben, alfo müßt herkog Sigmund 
bon Ofterreich mit in täbingen un müßt in 18000 guldin geben und 2000 
gulbin dem burgermaifter von Schaufhaufen, ven heiten fie gefangen und 
beſchetzt darumb; und müßt in güt ftett darumb einfegen, ber von ſter⸗ 
reich warb auch verlaffen von allen herrent. 

Do gab Herkog Sigmund von Öfterreich etfich fett und floß im Elſäß 
über bem hergogen von Burgumbi. 14692. 

Der hertzog von Burgundi fagt in ainen hauptman, Herrn Peter von 
Hagenpach, ber traib groffen gewalt. alfo zü Prehyſach fiengen fie in und 
ichlügen im das haupt ab in der palmwochen 1474, und fchlüg das land ıs 
umb wider zů dem von Ofterreich. der herkog von Burgundi was felb in 


bem jar auch zů Preyſach geweſen?. 


Item 1469 am 12. tag aprilis ist unfer biſchof und cardinal hie tobt. 
er ftarb auf. dem tag zu Dillingen und warb herein gepracht umb vefperzeit. 
man gieng im mit aller priefterfchaft entgegen 5 und bei fant Elsbethen © 20 


6. wolten fy die flat We. 7. tarringen Wi. 8. dem: der We. 9. *darumb » 
fehlt M. 10. von allen fürften W. von allen fürften und herren deßmals wo. 11. *“etlich” 
fehlt Wer. 12. über: ein Wi. 18. Der Abfchnitt über den Tod und das Begräbniß des 


Gardinals fehlt w. 19. auf den tag MDd. fehlt Wro. herein geflert WDd. 20. prüeſterſchafft A. 


4. Dec. 1468 von Herzog Albrecht ge 
fchleift. Würbinger IL, 137. 

1. Der Waldshuter Krieg. Herzog 
Sigmund wurde in bie amithen dem 
öfterreichifhen Adel und der Eidgenoſſen⸗ 
def beſtehende Fehde nerwidelt, in deren 

erlauf es zur Belagerung von Walds⸗ 
hut kam. Der Herzog, der ſonſt keine 
Unterſtützung fand, ſah ſich genöthigt, am 
27. Aug. 1468 zu Waldshut mit den Eid⸗ 
genofjen Frieden zur fchließen. Der Herzog 
mußte nicht 18000, fonbern 10000 Sul: 
ben bezahlen. Näheres über ben Frieben 
f. bei Job. Müller IV, 570, Tillier 1. c. 
161. Vgl. auch das Stiftungsbuch von 
St. Blafien bei Mone IL, 57b, 

2. Sigmund mußte, um bie oben er- 
wähnten 10000 Gulden bezahlen zu 
fönnen, am 9. Dat 1469 um 80000 Gold⸗ 
gulbden an den Herzog Karl von Burgund 
von feinen Beſitzungen das Elſaß den 
Sundgau, bie ll aft Pfirt, Die Städte 
Strafburg, Waldshut, Rheinfelden, 


Sedingen und feine Schlöffer am Rhein 
verpfänben. &. zır bem Ganzen haupt⸗ 
ſächlich Rauſch, Die Burgundiſche Heirath 
Marimilians I. Capitel II: Die Ber- 
pfändung der Sigismundiſchen Land- 
ſchaften. 

3. S. über ihn die Reimchronik in 
Mone's Quellen-Samml. III. Ueber ſein 
Ende berichtet Mülich unten BI. 142b 
noch ausführlicher. 

4. Mit dem von Mülich angegebenen 
Datum flimmt bie genaue Aufeihnung 
bei Zint 55, 34 und bei Wittwer 269. 
Das Necrologium August. (Mon.Boic 
XXXVa p. 50) nennt auffallender 
Weile den 10. Mat ale Tobestag bes 
Bifchofs, in den Mon. Boic. XV, 141 
wird ber 28. April als folcher bezeichnet. 

5. Zubemteichenbegängniß f. Braun 
m, „5 ff. und Sender, namentlich Bl. 


6. Bor dem Frauen⸗Thor. 





1469. 225, 


büb man in ab dem wagen und [ı17®] trügen in fein edel rät, vitter und 
necht mit fürgezogen fchwarzen fappen, und bie trüch was bedeckt mit 
ainem ſwartzen wullin tüch, darauf weiffe creug, und ber carbinalhüt lag 
auf der trüchen. und [man] faßt in inn thüm auf ben efterich und fang 

sain vigilt und tät ain teutfch prebig won feinem enpnehmen; und ftünd in 
ber nacht in ber firchen, und fang man bie gante nacht ven pfalter ob im. 
am morgen mit aller priefterichaft warb ain felampt gejungen !von dem 
weichbifchof, der legt in in fein bol grab1, und wurden feine figel aljo da 
ob dem grab erichlagen. 

10 Darnach an fant Marxr tag famloten fich vil frembber fürften, äbt und 25. Aprit 
prelaten und alle priefterfchaft hie und giengen zü unfer frawen aus: am 
erften giengen bie örden mit groffen crengen, bie carmeliten und ir provin⸗ 
cial, darnach parfüffer, darnach prebiger, darnach Benebicter, der was vil, 
darnach bailigereuger und Idriger und Auguftiner, und hätten vier bröbſt, 

ıs darnach Mauricier, darnach cartheufer und bes hatligen gaiſts orben, dar⸗ 
nach die vom thom und funft frembd thümbheren, darnach 22 in iren infeln 
und bifchofsftäb in der hand, und koſtliche chormentel hetten fie an; darnach 
graf Hanns von Werbenberg (dem bett er bei leben gemacht, das er bifchof 
nach ihm follt fein)? une mit im der thümbrobft, haißt hertzog Hanns, ain 

20 fürft von Bayeren; darnach 24 prinnender kertzen, und vier lang kertzen 
trügen knecht in ſchwartzen [118*] clagkappen; darnach zwen Inecht, trügen 
ain halben zenten wachs an ainer ftangen; barnach drei priefter, trügen 
zwen filberin kelch und ain gulbin; barnach ritter und knecht trügen 
ain par, die was verbedt mit ainem ſchwartzen famat und ob dem ain 

25 guldin tüch, ob den ain plawer famat, auf dem allem lag ber rot carbinal- 
büt; darnach feine fründ, darnach ver fürften rät von Bayeren, Branden- 
burg und anderhalb her, darnach ain ganger rat hie und vil volds. und 
warb alfo gangen bis gen fant Ülrih, und man fatt bie pare auf ben 


1. eöelleut rät W. :2. truch: bar W. 2. 3. bedeck u. “fmarken‘ fehlt MDd. 3. ain 
weis creuß W. 4. auf der tr.: oben darauf W. öflerih W. 7. prüfterfhafft A, 
fo auch unten. 8. in$ grab, das was hol W. 10. apt und pröbft und prei. W. 
12. orden: ordenleut W. 13. die carm.—provincial: die von unſer frauen brieder W. 
“der was vil' fehlt W. 15. carthufer A. 17. von Toftlichen chormenteln, die fie an⸗ 
keiten M. 18. den W. 22. jentner W. prüfter M. 24. famit W. überdedt W. 
25. famit W. "der! fehlt A. 28. gangen: geen M. gan Dd. 


1. Er ift beftattet in der von ihm er- 2. Biſchof Peter batte durch päpft- 
bauten Kapelle der hi. Bital und Martin. Tiche Bulle vom 5. Juli 1463 den Grafen 
Die Epitapbien an feiner Grabſtätte ſ. Johann von Werbenfels als Coadjutor, 
bei Braun, Biſch. III, 60. Vgl. auh dem auch die Nachfolge in der Biſchofs⸗ 
Mon. Boic. XX v, 228; Wittwer J. e.  wiürbe zutgefichert wurde, erhalten. Braun 
270. III, 58, 62 ff. 


Städtechronifen XIII. 15 


226 V. Chronik des Hector Mürich. 


efterich und warb ob der par ain bimel aufgericht mit vil des carbinals 
wappen, und prunnen ob vem himel 64 groß Terken on die andern Terken. 
und ward da ain vigili gefungen und am morgen ein feelampt, fang ber 
abt von fant Ülrich mit aller priefterfchaft. nach dem ampt warb er ger 
tragen gen fant Manricien, aber ver plaw jamat und ver ain filberin Telch s 
warb zů fant uͤlrich gelaffen. nachmittag wie vor mit alfer herrlichait 
warb ain vigili gefungen, am morgen ain feelampt, das fang ber abt von 
Öttenpeuren zü fant Mauricien, und warb auch ba gelaffen ein filberin 
kelch und ain guldin tüch und alles wachs und kerzen. darnach des britten 
tags warb er in thümb getragen gen unfer frawen mit aller priefterfchaft 10 
mit ainer proceß von ſant Mauricien auß, und warb aber nach tifch ain 
bigifi gefungen, am [11s?] morgen ain feelampt, das fang ver abt von 
Kempten. da ſtünd auch ain filberin pedin mit gelt, das mocht jeherman 
zu opfer nemen. und. tät ein Töftlich predig in latein won feinem end und 
fterben. das feelampt warb albeg auf dem pfarraltar gejungen, und ber ıs 
früemefsaltar zü unfer frawen ward Toftlich aufgemacht mit dem hailtüm, 
und ftünd bes cardinals inful auf dem altar und alle filberin clainat und 
bailtum. man gab allweg prejent, das ainem chorheren ward 12 groſs 
und ainem münch ober vicarier 6 groſs; man gab auch allen nunnen pre- 
jeng. und nach dem feelampt gieng man über fein grab mit ainem ‘placebo’ 20 
[und macht] barmit ain end. und wurden bie frembben, ieverman, von hof 
gefpeifet, grafen, ritter, edle und knecht. 

An dem tobpett bett er empfolhen graf Hannſen das bifchtämb! und 
bett im den fegen geben vernunftigclichen; da er nimmer reden Fund, do 
tät er ain zaichen und macht ain creu über fein berg. er hett 45 jar ge⸗ 25 
regiert und was ain langer hüpfcher man und fang zü bochzeitlichen tagen 
bas ampt und fang an dem crifttag das merertail bie dreu ampt. 

[1345] Item als das new jar eingieng 1469, ift kaiſer Fridrich den crifttag 
zi Rom gewefen bei papa Paulo ? und darnach gen Venedig komen und bie 
vasnacht ba beliben. und vie weil gewan ber Paumlircher dem faifer 30 


1. mit der cardinal mwappen W. 5. famit W. 6. ward zii f. WMorigen mit aller herlichait 
W. hailigfayt Dd. 7. fang: fagt M. 8. Ditenbeuren w. (zu ſ. Maur.' fehlt); Diten- 

‚ beiten D. Ittenbeyren d. 10. damak—auß: nachdem gieng proceß aber mit aller herch⸗ 
lichait (sic) bi® in thom gen unfer frauen W. 13. das: do W. 14. tät: warb than W. 
16. fromefdaltar M. auffgeriht und gemacht De. 17. und: von Dd. mit dem W. 
18. preſens WD. 19. nunnen: mannen D. manen d. menfchen WV. prefend WD. 
23. araf H. v. Werdenberg, was ain tomber hie W. 27. mertail W. 28. faif. Friedr., 
ain herog von Ofterreih Wr. 8—0. Bamkercher D. 


1. Der ebenerwähnte Graf Johann Kaiſer verabfchtebete fih vom Papſte 
von Werbenfels. Mitte Januar 1469. 
2. ©. oben ©. 223 Anm. 3. Der 


1469. 297 
fünf floß ab!. alfo in ber vaften zoch ver kaiſer zů veld, und der künig von 
Ungarn lag auch zü veld auf ven fünig von Behem. ber kunig Mathias 
bon Ungern fieng des fünigs fun von Behem, [135°] den Bictorin, ain hertzog 
von Glatz?, alfo ſchwuͤren dem künig von Hungern bie von Preslaw und 

s das Siefier- und Laufiterland, in zů ainem herren zü haben ®. das was 
alles des bapfts und bes Taifers gefchäft. 
Im augft gewinnen bie Venebiger dem Türden ain ftat ab, hieß 
Eno, bei Eonftantinopel, verpranten und erftachen was darinn was!. 
Und des mals ließ der Taifer zů Trieſt auch erftechen, was in ber ftat 
10 was von mannen, von partbei wegen, bie darinn wasb. 


1. Ra ſloß ab’ in von anderer Sand noch folgendes hinzugefügt: "Da begehrt der kayſer hilff 
ans reich und bracht zü Greh 6000 man zhfamen, der oberfler wad der Hölup. vor dem ſchloß 
Bilden wurd ein graf von Pfannenberg erfhoffen. der Baumkircher fing ber Thoman von Star⸗ 
hemberg, der wolt fi aus dem ſchloß Schlaming herab laffen, der Inopf aber an den leilidhern 
gieng auf, und fiel auf dem felfen zuͤ tod. nader kam der Baumtlircher in Teiferlichem geleit gen 
Greß zum layfer, da ließ in ver layſer faben durch fein marſchalckh und in einer flund darnach 


den lopf abſchlahen. 
nur mit 2 pferden zü im hinab komen. 
dad Lauf. land’ in so durchftrichen. 


In der Steiermarf war während 

ber Koimefenhei bes Kaiſers in Stalten 
gegen biefen eine Fehde mehrerer Edlen, 
unter ihnen Andreas Baumlirchner und 
Andreas von Greiſſeneck, wegen unbefrie⸗ 
digter Geldforderungen, die fie an ben 
Kaifer zu machen hatten, —E— 
Am 2. Februar 1469 ſchiug vaumtir ner 
108, brachte mit feinen Berbündeten raſch 
die Stäbte Dartberg, © Sürftenfelb, Feld⸗ 
bad, Marburg, Windiſch⸗ Sek und 
das Schloß Wilden in feine Geatı und 
bejeßte das ganze Mürzthal bis in bie 
Nähe von Brud. S. über biefe Borgänge 
bauptjächlich Krones, Andreas Baum- 
lirduer, Graz 1869. Der in dem Infatz 
der Handichr. sw erwähnte Hölup ift 
Sans Holub, früher einer ber Führer ber 
‘“Brüberrotten’, dann in ven Dienften bes 
Herzogs Eubmig von Bayern. S. Kroneß, 
Mittheilungen b. hift. Ber. f. Steiermart 
1869 ©. 110; vor den Schloffe Wilden 
wurde ber Graf Hans von Montfort- 
Bfaunborf getötet; der Name bes von 
Baumkirchner efangenen Ritters iſt un⸗ 
richtig, es au ftatt befien beißen ‘ Tho- 
mas von Stubenberg’, welcher ein Ber- 
wandter des mit Baumlichner verbäns 
deten Hans von Stubenberg war. Tho- 
mas —— Stubenberg wurbe von Baum⸗ 
kirchner auf das dieſem gehörige Schloß 


der keiſer hatte im auf die fled geholfen und vil gnad erzeigt, und iſt erſtlich 
ift in Schwaben bei Laugingen burtig gewefen'. 
6. des' fehlt M. 


5. ‘und 


Slaning gebracht und fand bei dem Ber 
fuche, ſich von einem Senfter berabgutaften, 
feinen Tod. Krones, Mittb. ꝛc. 
Der Geburtsort Baumtirchners Hi Bor, 
tenan im Karft. Krones, Mitt. S. Yff. 
wo and feine Gehenegefpicte erzählt ift, 

2. S. oben ©. 2 

3. Matthias ließ 3 am 3. Mai 1469 
in der Domkirie zu Olmüß durch —55 — 
Sternberg und den Biſchof von Breslau 
im Namen der Stände von Böhmen, 
Mähren, Schlefien und ber Laufitz zum 
König ausrufen; der Rath von Breslau 
buldigte ihm am 31. Mat bes Jahres. 
Szalay III, 286. Palady IV, 2 ©. 587. 

4. Im "Jahre 1468 gelang e8 bem 
venetianifchen General Nicolo ba Canale, 
die rumeliſche Seeftabt Aenos zu erobern, 
worauf eine furchtbare Plünderung und 
ee. ttfand. ae bes 
zagesbatume |. . Binteifen I 


5. Es wütheten damals im Zrieft 
heftige Parteiungen unter ber Bürger⸗ 
ſchaft, bie fih zum Theil gegen die kaiſer⸗ 
lichen Hauptleute empörten. Im Januar 
bes Jahres 1470 erichienen kaiſerliche 
Truppen in der Stadt, welche bie Ruhe 
gewaltfam wieder berftellten ; im März 
desfelben Jahres kam daun ber Kaifer 
ſelbſt, um die itberlebenden Schulbigen 


15* 


225 V. Eicant ze Hear Feine 


Zer Zird Im vos jor me poien sm Sromanen Übergngen un me 
lea: Em permeir‘. 

2 Yr Kr mini: Für nad Morimi versenz aber nee fm Küchen ne oc 
24 berier. 

Axrır ınımiri 1556 Su Icharnt ei om Berpenpern ni Der or; 
nf navrier, me 28 Prien ie Ei itacu Sinzig Damm er mE er: 
meler Kälber. zer nert alir gemade, nos fir zur dem Ihm ainmamer ge 
Iolen Üiıew, net fie hy an aunamner vers: betiem, nos rem nafhgepumgen 
um: 

Ar am 17. 103 juni De& jore, mas cam immıng ade ıng anf stnp u 
tem, te 1at zraf Hanns vom Berdenberg ein al& ain ermelier hc; 

» Sue Azzererz zei m Vochiisg tarett am mergen, als man om zone oh m 
ver heimntier, '>.-' berr Harns vom Siain, ont Van, fein bert dr IS 
pierz, rat an im uk berbera bricht. des erihrat in .. IWA om 
b men geil, er prebt mar piert, vor mas ain rar mist mar; 
beitidt man all jimmerle:t zn werten in dem balben 193 all nchmgenen 
werihrandt, tae fr] vom Reteniber Eis gen umier framen nor in rer zimee 
gafien beleiben müßten. alie am jentaz. to es mittag was, kmee re Pi 
über Seh, hertzog Lutwigs zerz, ter bergegen non Nünchen XRz. rien 
herab ter ſwebijch zeug unt neben Zufmerhanien ver Fiihei zur ns zn 
Wirten erzs cold, unt jammelten jih bei ven ;iegelftäveln unz marem 3 
Bereozen, 1 biichef une 25 grafen. alie ritten von binnen binans bes ;z 
ter trend an tie ſchranden Eurgermaifter* unt ratzeben mit 21m zirrıen. 











1. Biensun eier Rrassım" W. Cansine. 2. Gm W. Km Wi & Er Kris 
Kom Gerinua te Biten item. Such. Weichen WM. 12 mit am wre 
Me. 12. ker: kurt mn rm W. 10. use W. 21. terpeg Tarımpb Sur. 
wei: &. katıap ju ch umb neben Bm pegeliakel Ber bißei mut eb m. B. fehl DW. ZU Ehfr 
amt ern tımmu 





u beftrafen. Yen 
Zeh], N. 8 
tie tert 2. 425 
1. &s werbı 
Einfälle der Zür 
ten Gegenten 
ıter Anfang Apı 
Grafen von Kor 
entlinbert ;_im 
Dane burd Xtoa 
Kain ver und 
Vionats an 14 
gegen Laibach hir 
inebritte Saar 
die am teten 
ftreifte. Huber I1 
2. Bgl. Zeift 








1470. 229 


wolgerüft, mit ſeiden fanen in harnaſch; ba tät man das Rotthor nach in 
zu. alfo ftünben bie burgermaifter ab und fprachen alfo: gnediger fürft 
und herr, atn rat und ain gank gemain, reich und arm, empfacht eur fürft« 
lich gnad mit ganßen trewen und aller diemüetigkait und, nachdem eur gnad 

s mit ainem rat veraint find, das dem nachgegangen werd.’ das gelopten fie 
ainanber. ba hieß der burgermaifter das thor auf thün und rait mit unferm 
pold am erften herein und hielten in bie gaffen vor [136*] fant Dlagarethen 1 
über, da rait des biſchofs zeug für fich hinauf für fant Ulrich, alfıweg drei 
neben ainander vaft koſtlich, wolgeräft, außerwelt vold, und iegelichs fürften 
ı0 volck befonder, und allweg die knaben auf groſſen roffen mit groffen vanen 
bei ainander vorher. do was auf dem ſaltzſtadel?, auf dem tanhaus ® und 
auf den zunftheufern vil gewaupnets volds, das fich ſehen ließ und alle thor 
bejegt, nnd ee ber letft zum Rotenthor herein was, bo was ber erft zü 
unfer frawen. alfo gieng man mit dem hailtüm, da ftünd ber bifchof ab 
15 zů fant Lenhart in ber judengafjen * und feßt fein infel auf, und die fürften 
giengen mit im in thümb, do fagt man in auf ven altar. darnach rait 
iederman an fein herberg. do Ichandt man dem bifchof Iohannes von ver 
ftat ain vergulte ſcheurn, was 100 guldin wert, und darinn 200 gulpin >, 
bann er bett von unſern wegen andy vil verzert in ber berichtnus gegen 
20 herog Ludwigen ®; dem bifchof von Aichftett ſchanckt man auch ain folliche 
ſcheurn und gelt”, und allen herren an ir berberg wein und vifch, und wur- 


den 900 maß wäljchweins verjchendt. darnach bes andern tags morgen 18. Juni 


umb bie 8. ur fieng man an, bie ſturm zů leuten. bo rait der bifchof auf 


2. und fpr. alfo: und empflengend den biſchof W. her furft und Herr W. 


an ainander W. 
hinauf W. 
fich M. 

ferrihtnuß W. richtnuß Da. 


8. über' fehlt W. 


waren Bartholomäus Weljer und Hans 
Bittel. 

1. Das Margarethenkloſter ftand am 
- ter Bedenitraße, nahe dem rothen 





‘:r Salzſtadel ftand im der oberen 
tanöftraße, mitten in ber Straße. 
as Tanzhaus ftand ebenfalls in 

ırımilianeftraße, zwiſchen St. 

dem jetzigen Brackſchen 


5t. Leonhardskapelle befand 
:dhaus ber vormaligen Weiß- 
nun Karolinenſtraße, und der 
Judengaſſe, nun Carlsſtraße, 

t mit Lit. S. 45 bezeichnet. ©. 
Kapelle J. M. v. Welfer in der 


9. drei neb. ainander: trey und trey W. 
18. ſcheyr M (fpäter ſcheurn'). 
23. anzüleuten MDd. 


feir Da. ſcheyren W. 


6. des globtend 
do rait— hinauf: bis da fir rait des b. 3. fir ſy 
10. die’ fehlt W. 12. des 
19. unfertwegen W. 


Zeitfchr. d. hiſt. Ber. f. Schwaben u. 
Neub. 1875 S. 152. 

5. BR. 1470 BI. 776: ‘Item 200 
gulden bifchoff Johaunfen von Augipurg 
mitfambt der ob benannten fcheuren ainer 

efchendt. Sont. vor Joh. Bapt.' (17. 

unit). Laut der BR. diefes Jahres DI. 
776 wurben breit ‘vergillte ſcheurn' in 
dem von Milich angegebenen ungefähren 
Werthe Damals vom Rathe angelauft. 

6. ©. oben S. 221 Anm. >. 

1. BR. 1470 BI. 77b: Item 200 
gulden biſchoff Wilhalmen von Ayſtetten 
mitfambt der benannten fcheuren ainer 
geihendt als er mit dem bifchoff von 

ugfpurg eingeritten if.’ 


13. Rov. 


. Sumi 


. Juni 


228 


V. Chronik des Hector Mütich. 


Der Türd bat das jar die grafen von Krawaten überzogen und das 


lendlin Erain verberbt!. 


Am mäntag früe nach Martini verpran aber vie ftat Füeſſen bis an 


24 heuſer?. 


Anno domini 1470 ift Johannes graf von Werbenperg mit diſer ftats 
ains worden, wie e8 bejtaun fol mit feinem einreiten, dann er was er- 
welter bifchof. und warb aljo gemacht, das fie vor dem thor ainander ge- 
loben fölten, wes fie fich mit ainanter veraint betten, pas dem nachgegangen 


wurbe?, 


Alſo am 17. tag Junii des jars, was am fontag acht tag nach pfing- 10 
jten, do rait graf Hanns von Wervenberg ein als ain erwelter bifchof zü 
Augspurg, und am fambstag darvor am morgen, al8 man im raut ſaß, kam 
der hofmaifter, [13.P] herr Hanns vom Stain, und fagt, fein herr het 1800 
pferd, das man im umb berberg beſech“. des erfchraf ain rat, dann barvor 
hett man gefagt, er precht nur 800 pferd, und was ain rat inforgen. alſo ıs 
beſchickt man all zimmerleut und wurben in dem halben tag all nebengaffen 
verſchranckt, das [fie] vom Rotenthor bis gen unfer frawen nur in der ainen 
gaſſen beleiben müßten. alfo am fontag, do es mittag was, famen die Bair 
über Lech, hertzog Ludwigs zeug, der herkogen von München zeug, oben 
herab der fwebifch zeug und neben Zußmerhaufen ver bifchof und des von zu 
Wirtenbergs vold, und fammelten fich bei ven ziegelftäbeln und waren 3 
bergogen, 1 biſchof und 28 grafen. aljo ritten von binnen hinaus bis zü 
ber trend an die fchranden burgermaifter® und vatgeben mit 200 pferben, 


1. Kranaten' oder "Krauaten’ W. Granaten w. 
8. globen M. 


vom Einreiten des Bifchofs fehlt vo. 
vor MDd. 13. bet: brecht mit im W. 


2. Cron W. Kron WDd. 5. Der Abfag 
gelobten W. 12. fambfl. am morgen 
14. fee W. 21, herzog Ludwigs — Wirt. 


vold: h. Ludwigß zuigß und neben dem ziegelftadel der bijchof uud deö v. W. fold W. 22. aljo 


rait von binnen auß W. 


zu beftrafen. Löwenthal, Geſch. ber Stabt 
Trieft J. 71. Vgl. Huber IIL, 427 und 
die dort ©. 425 angef. Duellen-Litt. 

1. Es werben für biejes Jahr brei 
Einfälle ver Türken in die in Rede ftehen- 
den Gegenden verzeichnet: Ende März 
oder Anfang April wurde das Gebiet des 
Grafen von Korbavien und Zengg aus 

eplündert, im Mai brang eim Heer- 
Daufe burch Kroatien itber die Kulpa nach 
Krain vor und verwüſtete vom 21. Des 
Monats an 14 Tage lang das Yand 
gegen Laibach bin; Ende September kam 
eine dritte Schaar in die Nähe von Agram, 
die am reiten Sauufer bis Gurkfeld 

ftreifte. Huber III, 223. 
2. Vgl. Feiftle, Materialien 3. Geſch. 


d. Stadt Füffen. ©. 28. 
3. Am 7. Mai 1470 kam e8 zwiſchen 
dem Rathe und dem Bifchof Johann LI. 


von Werbenberg durch deffen Hofmeifter 


Hans Stein von Ronsperg und ben 
Grafen Haug von Montfort zu einem 
Bergleiche bezüglich ber von beiben Theilen 
bei dem Einreiten zu beobachtenden For- 
malitäten. ©. ben Bertrag in Mon. 
Boic. XXXIVb Nr. 36. Bgl. Brauu, 
Biſch. III, 73. 

4. Es lam nun zu einer neuen Ver⸗ 
einbarung zwifchen bem Bifchof und dem 
Rathe dd. 16. Juni 1470. Litteralien- 
fammlung. 

5. Die HerzogeAlbrecht undChriftoph. 

6. Die Bürgermeifter des Jahres 


h 





1470. 229 


wolgerüft, mit feiven fanen in harnaſch; da tät man das Rotthor nach in 
zü. alſo ftünben bie burgermaifter ab und fprachen alfo: gnediger fürft 
und herr, ain rat und ain gank gemain, reich und arm, empfacht eur fürft- 
ich gnad mit ganßen trewen und aller diemüetigkait und, nachdem eur gnab 


s mit ainem rat veraint find, das dem nachgegangen werd.’ das gelopten fie 


ainander. ba hieß ber birrgermaifter das thor auf thuͤn und rait mit unferm 
vold am erften herein und hielten in die gaffen wor [136°] fant Diagarethen 1 
über, da rait bes biſchofs zeug für fich Hinauf für fant Ulrich, allweg brei 
neben ainander vaft foftlich, wolgeräft, außerwelt vold, und iegclichs fürften 


ı0 volck befonder, und allweg die Inaben auf groffen roſſen mit groffen vanen 


bei ainanber vorher. do mas auf dem faltftabel?, auf dem tantzhaus? und 
auf den zunftheufern vil gemaupnets volcks, das fich ſehen ließ und alle thor 
bejeßt, nnd ee der letft zum Rotenthor herein was, do was ber erft zü 
unfer frawen. alfo gieng man mit dem hailtüm, da ftünd ber bifchof ab 


15 38 fant Lenhart in der jnbengaffen * und feßt fein infel auf, und die fürften 


giengen mit im in thüůmb, bo fast man in auf ben altar. darnach rait 
ieberman an fein herberg. do fchandt man bem bifchof Johannes von ber 
ftat ain vergulte fcheurn, was 100 guldin wert, und darinn 200 gulpin 5, 
dann er bett von unfern wegen auch vil verzert in ber berichtnus gegen 


20 hertzog Ludwigen ®; dem bifchof von Aichftett ſchanckt man auch ain folliche 


ſcheurn und gelt7, und allen herrn an ir herberg wein und viſch, und wur⸗ 


den 900 maß wälfchweins verſchenckt. barnach des andern tags morgen 18. Juni 


umb bie 8. ur fieng man an, bie ſturm zü leuten. bo rait ber bifchof auf 


2. und fpr. alfo: und empfiengend den biſchof W. her furft und herr W. 


an ainander W. 
binauf W. 


8. über! fehlt W. 


ferrigtnuß W. richtnuß Da. 


waren Bartholomäus Welfer und Hans 
Bittel. 

1. Das Margaretbenflofter ftand am 
Ende ber Bedenitraße, nahe dem rotben 


or. 
2. Der Salzſtadel ſtaud in ber oberen 
Marimiliansftraße, mitten in der Straße. 
3. Das Tanzhaus ftand ebenfalls in 
der Marimiliansftraße, zwiſchen St. 
Morig und bem jebigen Bradichen 


Haufe. 

4. Die St. Leonharbslapelle befand 
fih in dem Edhaus ber vormaligen Weiß⸗ 
malergaffe, nun Karolinenftraße, und ber 
vormaligen Jubengafle, nun Carlsſtraße, 
und ift jet mit Fit. S. 45 begeichnet. ©. 
über dieſe Kapelle 3. M. v. Welſer in der 


9. drei neb. ainander: trey und trey W. 
ih M. 18. ſcheyt AM (fpäter ſcheurn'). 
23. anzlileuten MDd. 


feheir Da. ſcheyren W. 


6. des globten® 
do raitt— hinauf: bis da fir rait ded b. 3. fir ſy 
10. ‘die’ fehlt W. 12. des 
19. unfertwegen W. 


Zeitſchr. d. hiſt. Ber. f. Schwaben u. 
Neub. 1875 ©. 152. 

5. BR. 1470 BI. 77b: “Item 200 
gulben bifchoff Sohannfen von Augſpurg 
mitfambt der ob benannten ſcheuren ainer 

eihendt. Sont. vor Joh. Bapt.’ (17. 

uni). Laut der BR. diefes Jahres DI. 
776 wurben breit vergülte fcheurn’ in 
dem von Millih angegebenen ungefähren 
Werthe damals vom Rathe augelauft. 

6. ©. oben ©. 221 Anm. 5. 

1. BR. 1470 BI. 776: ‘Stem 200 
gulden biſchoff Wilhalmen von Ayftetten 
mitfambt der benannten fcheitren ainer 
geidendt als er mit dem bifchoff von 

ugfpurg eingeritten iſt. 


230 V. Chronik des Hector Mulich. 


das rauthaus mit ven fürften, do was ber groß rat befamlet, do ſchwuͤr iet- 
weber tail bem andern, bei irem alten herfomen zů beleiben. [isst] ver 
bifchof legt aber fein hand auf fein bruft und ſprach: ‘sic ego Juro’, das 
was fein aid!. bo rait der bifchof mit ven fürften haim, und die burger- 
maifter und bie rät, bie in empfangen hetten, und fürften und herrn aflen s 
mit im, und wurben all herrn vom hof gefpeift und gefüetert. nach tiſch 
bett man ben fremben herrn ain tang, do gab man unferm bifchof ain 
taten, do tankten hertzog Albrecht und herkog Eriftoff im vor unb ber 
bifchoff von Eyſtett und Herkog Hanns, thumbrobft, nach, und waren 165 

19. Juni ebel turnierer. und am aftermäntag rait iederman darvon, alfo belaib der 10 

21. Juni bifchof hie und fang das ampt in die corporis Cristi und trüg das facra- 
ment in ber proceſs. 

5. Juli Anno domini 1470 ut supra am nechiten tag nach fant Ülriche tag 
machten bie von Augspurg ain fchießfpil mit dem armbroft?, und find das 
bie elainat, darumb man fchiefien fol: item aine vergulte fcheur umb 100 15 
guldin, darnach aine umb 90 guldin, aine umb 80 gulbin, aine umb 70fl.- 
aine umb 60 fl., aine umb 50 fl,, aine umb 40 fl., aine umb 35 fl., aine 
umb 30 fl., aine umb 28 fl., aine umb 26 fl., aine umb 24 fl. ; ain pecher 
umb 23 fl., ain pecher umb 22 fl., ain umb 21 fl., ain umb 20 fl., ain 
umb 19 fl., ain umb 18 fl., ain umb 17 fl., ain umb 16 fl., ain umb 15, 20 
ain umb 14, ain pecher umb 13, ain umb 12, ain umb 11, ain [137*) 
umb 10, ain umb 9, ain umb 8, ain umb 7, ain umb 6, ain umb 5, ain 
umb 4 fl.; ain fchal umb 3 fl., ain guldin ring umb 2 fl. , mer ain hüet- 
lin, darauf ain Fränglin mit ainem guldin bäftlin, 10 gulbin wert, welher 
am maiften ten zwed Iraff; darnach ain pecher für 5 gultin, ain umb 4 28 
guldin, ain gulbin ring umb 3 gulbin, ain guldin ring umb 2 guldin wer⸗ 
ben alle ten, die darumb fchieffen ainen ſchuß, die nit Hainat gewunnen 
bond; item ain ring für 3 gulbin warb dem, ter am weiteften her fam und 
ſchoß. item mer breu klainat: ain guldin ring für 4 fl., darumb gemain 

2. die fhwüren ietw. t. den anten ADd. ieder tail W. id Laufen bleiben W. 
ir fehlt MDd. 3. ‘hand’ über audgeftrichenem ‘2 finger’ W. 5. und rattgeben W. 
6. bern und geft W. 9. nad im W. 13. ‘ut supra’ nur in M. 14, mit arm⸗ 
broften Wer. darumb man fchießen folt mit armbroften Dd. 15. darumb man gefchoffen 
hautt Dd. 18. 18 fl. W. 16 fl. W. 23. ſchal: ring MW. 27. ‘den’ fehlt ADd. 
28. werden all—hond: fend dennen ferernet darum zh fehiefen, die fain ſchuß habend oder fain 
clainet gewunen haben W. die werden alle deren, fo nun ain ſchuß haben werden und fonft 


fain Mainat gewunnen w. 29. ward dem— ſchoß: ward dem fdiken geben, der am fereft her 
heit W. “item ain ring—ſchoß' fehlt w. 


1. Der Schwur dd. 18. Juni 1470 Peutinger BI. 87. ff.; Hector Mayr, Die 
findet fich in ber Litteraliin-Cammlung. mory Bl. 232ff. ©. auch Die auf dieſes 

2. Ueber biefes Echießen berichtet Schießen ſich beziehenden Altenſtücke in 
ausführlich and Rem Bi. 249p— 2538; ber Ritteralien-Sammlung. 


1470. 231 


fchießgefellen Iuffen 350 ſchrit zü füß; item mer ain gulbin ring umb 4 
guldin, darumb bie ſchützen ſprungen brei ſprüng auf ainem füß; item mer 
ain ring für 4 gulpin, darumb die ſchützen den ftnin ftiefien, was 45 & 
ſchwär. und hüben bie fchügen am morgen an zu fchieffen umb vie 8. ſtund, 

sam abent hortend auf in der A. ftunb. die ftat gab in 200 guldin empfor, 
und gab ain iegelich fchüt 1% gulbin in topel. 

Sie ſchuſſen 125 ſchrit, weit und was ain foftliche hätt, darunder fie 
fafjen, mit pretern gedeckt, 670 ftatfehüch lang und 14 prait; und man 
tätt 43 [hüß. man hett 5 vom rat barzü geben, bie allweg beim fchieffen 

ıo und ausziehen waren. e8 bedorft auch kain ſchütz, ber etwas gewan, kainem 
ſpielman nichts geben. die zilftatt was [137°] frei umbgeend, gang fiwark 
foftlich bedeckt und filberin pletlen, darein man fchoß. auch wurden aufge- 
worfen brei Hainat, darumb ließ man bie roſs laufen: ein vergüfte ſcheur 
für 36 gulbin, ain pecher für 6 gulbin, ain gulotn ring für 3 guldin, und 
ıs ber legt ain ſau. 

Auch wurden aufgeworfen viel Heimat in ainen hafen: am erften ain 
vergulte jcheur umb 40 fl., mer aine umb 30 fl., mer aine umb 25 fl., 
mer ain vergülten pecher umb 20 fl., mer ain umb 18 fl., ain umb 16fl., 
ain umb 14 fl., ain umb 12 fi., ain umb 10 fl,, umb 9, umb 8, umb 7, 

20 umb 6, umb 5, umb 4, umb 3, umb 2, umb ain guldin ring. ber erft, ber 
aus dem hafen kam mit feinem zetel, het ain gulpin, und ber let aus dem 
bafen bet auch ain guldin; und als oft fich ainer jchreiben ließ, bet er ain 
beſonders zedelin und gab 8 du. darumb. und hett ver haf mit dem ſchiefſen 
ain end. als vil der gefchriben zebelach in ain end [fielen] alsvil ungefchribne 

25 [tet man] in ain ander end und ſchrib ain iegclichs Hainat an ain zebelin und 
miſchets in bie ungefchribnen zebelin : alfo waren 2 fäßlach, und [man] griff 
allweg in iegelichs und nam ain zebelin. und waren zwen vatgeben barbei 
mit geſchwornen jchreibern, und man bett ain hütt hoch embor gemacht vor 
bem rauthaus und allıweg trumeter varbei, und warın ain zedel mit ainem 

30 klainat heraus kam, fo plies man auf und gab dem das Hainat, der mit 
heraus komen was. ber zetel, die in ven hafen gelegt wurben, waren 


1. darum gemain ſchießrellen um z3& laufen und mÄßten laufen 350 ſchrit zu füß W. 2. drey 
ſpreng D. fehlt W. 4. item mer dreu klainat —ſchwär: darnach weitter mit etlichen klai⸗ 
natten als mit fauffen, flainftoffen und andern Dingen, wie dann der gebrauch ift w. 5. entpfor 
W. befor Da. 6. "und huͤben —topel' fehlt «wo. 8. und was—prait’ fehlt w. Das 
Zolgende dieſes ganzen Abfchnittes ift in so nur auszugsweiſe enthalten. 12. pletter Dd, 
pieter W. 13. jcheir M. 20. ing’ fehlt We. 21. der erfi—getel: der erfl, d. a. d. 
h. tam W. der erſt zedell, der auß d. h. kam Dd. das letſt M. 22. ‘er! fehlt M. 
23. het-zedelin: ale oft fhrib man aim ain zedel W. 24. alfo fill D. alſo fül d. 25. ‘ald- 
vil ung.—end’ fehlt Da. 26. under die W. und mäflz in die ungefchriben zedell DA. 
ebelin" fehlt MW, 27. alfo—zedelin : und legeh in zway feslach W. ain rautgeb WW. 
28. entbor Wd. 31. gelegt wurden: legten A. die cingelegt walend W. 


232 V. Chronik des Hector Mülich. 


36464. das gelt legt man in ain püch8, darinn was (das gelt [ıss) han 
ich jelb gezelt, dann ich was der zeit berftatainnemer?) 7 du— 
caten, 447 guldin an gold und 3228 &% Augspurger und 28 dn., ſumma 
1387 gulin 1 ort. 

Man bett auch ain platz, und in ver ſcholderpüchs fand man 138 gulpin s 
an gold und 84 & Müncher, und ain püchs warb nit ausgelert, ba richt 
man vogtsknecht [und] fpilleut von aus. 

Die fumm ver Hainat im fohieffen was 40 Hainat, koſtoten 900 gulbin 
und 36 gulbin. 

Der Hainat im hafen waren 21, bie foftoten 267 guldin. 10 

Die dreu Elainat, darumb die roſs [uffen, die geftünven 45 guloin. 

Die dreu Hainat, darumb man fprang und lief und ben ftain ftieß, 
geftünden 12 guldin. 

Man teglet auch um vier filberin pecher. 

Item bie zilhütt, der haimlich gemach über die Sinfalt, die hafen- 15 
hütten, die kuchin und brei zilhütten und der keller und vier vergeben zilftatt 
was alles aufgericht in der Roſenau, kegelhütt, püben- und hürenhütt bie 
geftünden 90 gulvin, und die feiven vanen zü ben klainaten geftünden 28 
gulbin; und wein, käs und prot, die man all tag den ſchützen gab und den 
ratgeben, zillern, pfeifern, fchreibern, polgtragern zü eſſen geben, geftünd 20 
518 gulbin, und 400 pergameine brief, bie man ausjchidt?, Eoften 100 fl., 
und dem topel zü letz zů ſchießen koſt 100 guldin; dem plagmaifter 
gab man 60 guldin, [ven], bie die zetelen im bafen außrüften, gab man 
52 gulbin. 

[1s;?] Summa summarum alles aufgebens und das ber ftat darüber 25 
gangen ift, 2208 gulbin. 

Der ſchützen waren 466 mann, barunter zwen herkogen von 
Bayren? und drei grafen von Montfort und Henperg‘, drei ritter, funft 


2. einnemmer Hector Mielih Dd. 3. 4. ‘guldin’ fehlt W. 5. ain plaß mit f&holderbiren, 
da fand man W, 7. vogtineht M. 15. Zinkalt W. 16. vier’ fehlt W. 
17. hürenhytten Dad. hüren und büben (hütt' fehlt) W. 18. 18 gl. W. 20. zziller, 
pfeifer, ſchreiber, polktrager’ alle Hſſ. 21. brief pergamein M. brief bergamentt Dad. 22. der 
topel zu dem fchiefen koſtet W. 26. audgebend, fo über das ſchieſſen und ander kurhweil wie 
ob flatt der flatt daruber gangen ift w. Das Bolgende dieſes Abſchnittes vom Schießen' fehlt in 
wgan. 28. Muntfurt und von KHennenberg Dad. 


1, Hector Mülich war im Jahre 1470 4. Es werden um biefe Zeit mehrere 
Zunftmeifter der Kramer und einer ber Grafen von Montfort in der BR. unter 
Einnehmer. den mit Wein Beſchenkten genannt; Graj 

2. Als Einladungsichreiben. Dtto von Henneberg wird unter den aus⸗ 
Rn fi Herzog Chriſtoph und Herzog gezeichnetften Schügen genannt, 

Wolfgang. | 





1470. 1471.72 233 


ebel und ftettuold. fie befamleten fich auf dem rathaus, da heit man ain 
koſtlich crebeng aufgemacht, und wurben bo alle enpfangen von ben burger: 
maiftern, und [man] las in da vor, wie man bie abenteuer halten wolt mit 
der orbnung, und walten da fchügen auß in zü den vieren vom rat, das 
sman ob allen bingen do wäre, was fich under inen verlief. do gab man in 
eonfect und malmaſeier, darnach giengen fie all mit ten fanen und Hainaten 
(waren 57 fanen) bis zü ber zillftatt, Die was gemacht zwifchen ver Wertach 
und Sinfalt. und tailten fich die ſchützen in vier tail und fatten ain urglogk, 
bie gieng ain viertail ainer ftund und läut dann, fo plied man auf und ließ 
10 ain ſchirm für und zoch die pol& auf und ſchoß allweg nun ain viertail; 
und mocht nlan vie zilfftatt allweg umbreiven gen ſchützen, bie do ſchuſſen. 
[ieder] man tätt ain tag num vier ſchüß. man gab in alfweg züm unver 
wäljchwein und käs und prots genüg und allweg new hültzin pecher, macht 
alt tag 250 maß welfchweins. es waren all tag 40 mann [139°] im harneſch 
15 bei in, e8 waren auch funft allenthalben bei 30 zelten aufgefchlagen, dar⸗ 
under man aß und trand und groß ſpil tet umb guldin. bie hüt ber ſchützen 
was gekört gen nivergang ver funnen, das kain funn zü in kunt. man bett 
den fchüten auch hüpſch täntz, man rant auch fcharpf bei dem fchieffen in 
ber Roſenau, ainer von Hochenlodh, kainer mocht hergog Eriftoffen hin- 
20 rennen zu füß, er gewann vil!. man bett auch zein gemacht, damit man 
mit roffen überfprangt. der weiteft ſchütz was von Agram aus Ungern. bie 
ftat verlor nichts an dem fchieffen, das macht der haff und ber plaß. 
Herkog Ott von Newenmardt kam ber zü feinem brüber, dem thüm- 
brobft, mit 50 pferden, man jchandt im ain ſcheur für 50 fl. und wein 
25 und viſch?. 


1. auf dad M. 3. “abenteir’ alle Hff. 
dennen 4 vom raut W. 6. malfafter 


9. *und fapten—viertail’ fehlt Dad. 


4. auß inen die 4 vom ratt Dd. fdiken 4 zů 
W. malfenfier Dd. 8. Zinkalt W. fat M. 
10. nun: nur Dd. und fhoß—viertail : die weil 
ſchoß den ain anders viertailt W. 11. allweg: wol W. [hoffen M. die da die mweig 
ſchoſend W. 12. zů undeen W. 13. Hilpin M. 15. zelt M. 16. ‘tet? fehlt 
MDd. 19. hertzog Criſtof D. herzogen Chriſtof Da, 20. kainer —gewan vil: auch 
bergog Criſtoſ, der lang Hanß von Stain, der Zaunried, hertzzog Criſtoſ gewan vil mit laufen, 
ſpringen und anders W. ſprengzein W. 21. überſprenget W. für Agram' in W 
urfprünglicd Arigon'. 24, ‘und’ fehlt M. 25. Der Abfap fehlt w. 


1. Herzog Ehriftoph gewann “1 gulbin 36 ff., dene ben zweiten Breis von 6 fl. 
ting für 4 fl." bei einem Rennen in 350 em 8. 
Schritt langer Bahn. Rem BI. 251%; 2. Br do Bl. 81b: “Item 49 


aud beim Springen gewanı er einen 
ſolchen Preis mit ‘3 fpring auff ainem 
fuoß‘. Rem Bl. 251, —— 
gewann “daß böſt' be ennen mit 
laffroffen under ben knaben', nämlich 


gulden 1 2 14 84 bh. umb ain ſcheurn 
dem Opffenhaußer goldſchmid geſchenckt 
hertzog Otten von Baiern. Sonnt. vig. 
Mart.’ (10. Nov.). 


234. 


V. Chronil des Hector Mulich. 


1470, 11 tag julii gewan ver türdifch kaiſer den Venedigern ab Ni- 


grapont, ain güte infelt. 


Anno bomint 1471 am 18, tag februarii do ramet man bie ven galgen 


und fand 250 häupter darinn. 


Do kam ber geflohen hertzog Wolfgang von München felb viert, dann s 
hertzog Albrecht, fein brüber, ver fieng hertzog Chriſtoffen, auch iren brüder, 
und hielt in mer dann ain jar gefangen?. 

Item am 18. tag aprilis ſchickt man dem kaiſer zü eren 33 pferb wol. 


1. 11 tag julii’ fehlt Weo. 


8. pierd ze Hilf Wo. 


In p dann noch von anderer Hand: “als 


namlich Hand Pangenmantel 4 pfert und ein büben, Dit Tauginger 4 pfert, Lenhart Ridler 4 pf. 
und ein büßen, Hans Bitl, hHaubtman, 4 pf. 1 bäben, der Etrobel, der földner, 4 pf. 1 büben, Jorg 
von Bertpeim 1 pf., Peulhamer 1 pf., Eiſenhofer 1 pf., Michel Bauman 1 pf., Hand Dorffer, 
fucyenmaifter, 2 pf., Beter von Barthaufen, foldner, 2 pfert'. 


1. Negroponte wurde von Sultan 
Mohamed in Folge der feigen Haltung 
des Benetianiichen Admirals Nicolo da 
Sanale am Morgen des 12. Zuli nach 
einem Tags vorher unternommenen 
Sturme genommen. Zinfelfen II, 322. 
Sehr ausführlich berichtet Über Die Vor⸗ 
gänge vor Negroponte Unreft S. 571 ff. 

2. Herzog Chriftopb war auf Befehl 
bes Herzogs Albrecht, Der fih durch Ihn 
in feiner Alleinherrſchaft gefährbet fah, 
am 23. Bebruan 1471 gefangen genom: 
men worden und wurbe erft nach 19 mo» 
natlicher Gefangenſchaft wieber freige 
Iaffen. Herzog Wolfgang, der king e 
Bruder Herzog Chriſtophs, war ber 
rührigfte Vertheibiger bes Letzteren. ©. 
um Sanzen Riezler III, 482 ff. Beide 
Barteien ſuchten Durch Zufchriften an ven 
Rath ihre Handlungswelſe zu rechtfertigen. 
S. das Schreiben des Herzogs Albrecht 
an den Rath der Stadt Augsburg vom 
12. März, durch welches er denſelben von 
der Sefangennahme Ehriftophs, die umb 
merdlich groffer und verſchulter urſach 
willen’ mi tbig geworden, benachrichtigt 
und erſucht, üblen Ausdeutungen ſeines 
Vorgehens nicht Gehör ſchenken zu 
wollen (Briefbuch VIIle Nr. 71); ferner 
eine förmliche Nechtfertigungsichrift bes 
Herzogs — fragmentarifch ohne Datum — 
als Nr. 82 in dem cit. Br.B. Der Rath 
bemüht fih, fowiel an ihm Iiegt, zu wer 
mitteln. ©. — B. das Schreiben deſſelben 
an Herzog Sigmund vom 23. December 
des Jahres in Br.B. VINr. 483. Bol. 
auch Gaſſer 1676. Peutinger BL. 91b 
berichtet Über den In Rebe ftehenden Vor⸗ 


ang Folgendes: ‘Item besjelben jars 
1 an dem ſchmaltzigen fambitag da was 
hertzog Chriſtoff zu Münichen gen pab 
gangen, und fein brüber hertzog Wolff 
gang folt aud darein fein komen und 
wolten ein güten muet haben gebebt. ba 
wappret Ad fein brüber hertzog Albrecht 
mit etwan vil bienern unb gieung inn 
das pab und fieng fein brüber berkog 
Criftoff und Teget in ein. und in dem 
warbs hertzog Wolffgang khünd gethon, 
der erſchrack und flohe eyllends mit einem 
knecht aus der flat und kam am fontag 
en Augfpurg mit vier pferben. ba 
(and man im wie einem fürften; ba 
ſchamet er ſich, dan er wit wie eyum fürſt 
bie was, und er faget einem rath hie, wie 
eſs ein geftalt hette, und bath umb ein 
ſicher gelaidt, das warb im zügefagt, und 
bath ein rath, Das er gen Münichen wolte 
ihiden und erfueren, weſs er fich halten 
—* das thet ein rath und ſchicket zů 
ertzog Albrecht und hüben ime eſs alſo 
für, wie hertzog Wolffgang zit Augſpurg 
were und mes er fich gegen im verjehen 
ollte, und mochten fie ettwas guͤts zur ben 
ingen thon, da woltens willig fein. unb 
da gab man in zů antwurtten, eſs giennge 
inn bie fa nit an, und er beberfft auch 
kain beſchwernus daran haben, er wüft 
mit im nichts dan güts zů thon. bas warb 
alſo hertzog Wolffgang gefagt, ba wolt er 
fich nit daran geboren und rytt zů hertzog 
Sigmund von Öfterreich gen Innsprugt. 
das beſtond alfo ein zeit, ba richtet hertzog 
Wolffgang iR bag ein groffer laudiag 
warb uff aller hailligentag gemadt bed: 
felben jars, wan er wolt in lebig haben, 


1472. \ 235 
gerüfts volck in ainer [130°] farb gen Paffau t, und ritten mit dem kaiſer gen 
Negenspurg, da hielt er ain tag mit vil fürften 2, 

Item zü ſant Michels tag prach Sigmunt von Argam mit gemalt die =. Sept. 
waug auf, das clagt fein brüber dem rat bie; ber warb gefangen und ime 
zain rechttag gejett und mit dem facrament verſehen?. alſo kamen zwen 
fürften von Pairen, ber von Helffenftein, ver von Weinsperg, und warb gar 
hart erpeten. 
Item freitag vor annunciationis Marie ftarb der bemiſch künig Ger- 2. Mär 
fid von Podiprat, Georgius primus. 
10 An fant Sörgen abent ließ der kaiſer zwen landsherren enthaupten zu 22. April 


Gretz, den Baumlircher und ven Reysnecker, ritter *. 
Anno domini 1472 erfauft ber bifchof von Augspurg die marggraf- 


ſchaft zü Burgau mit irer zägehörs. 


4. fein brüder Anthony von Argam Wu. 
an fih w. 13. zuͤgeherung Dd. 


und ber vierbt brüber bergog Sigmund 


hetts mit hertzog Albredit. und warb er- 


funden inn dem landtag, das er ledig 
wurd gelaſſen, das beſtond ein zeit, da 
ward hertzog Albrecht mit hertzog Wolf: 
gang eins mit feinem brüber, ba er vor 
a) wider was geweſt' ꝛc. 

Der Kaiſer hatte von ben Reiche 
Räbten 200 Roſſe zu feiner Begleitung 
auf dem Neichstag von Regensburg ders 
langt. Diele wurden auf einem Tage zu 


Ulm bewilligt, worauf die Schaar unter 


ber Führung des Hans Vittel von Auge: 
burg und Walther Chinger von Ulm dem 
KRaifer nad Bela 1.908 Bit 
wurbe. Müller, R.-%.-Th. J 
auch Sender u. 1006; Janffen IT, 1 
Ar. 427, 428; Fugger 757 
2. Ueber bie Er hanblungen und 

Bor änge in Regensburg finden fi in 

itteralien » - Cammlung zwei Be 
—* Hans Vittel's an den Rath der 
Stadt Augsburg vom 4. Juli und 
vom 16. Juli 1471. ©. A biefent Reichs» 
tage im allgemeinen Reiſſermayer, Der 
große Chriftentag zu Regensburg 1471. 

3. Ein Sohn des —* Egen (von 
Argon), berjelbe, welcher bei der Anweſen⸗ 
heit Kaiſer Sigmunds in Augsburg im 
Jahre 1434 von dieſem aus der Taufe 
gehoben wurde. (&. Zink 417,13; Müs 
ih S. 76,1.) Im Jahre 1446 erfaufte 


5. gefeß beinlich W. geieht peinlich wo. 
rius primus MW. German primus D (febit d), von Botibrat der erfte w. 
D (aus :Reyöneger’ corrigirt). Greiöneder Wu. 


9. Geo- 
11. Greysneger 
12. erlauft: ferpfand an ih W. verpfandt 


geter Egen von dem Bifchof Peter von 
sburg den Fronzoll oder Marktzoll, 
Sie Brompage, und bie Münze zu einem 
Seide ebing ‘zu fech® leiber', darunter die 
Siäne 4 Egens. Sigmund gerieth 
mit feinem Bruder Anton — ber andere 
Bruder war ber oben öfter genannte Jacob 
von Argon — wegen bes Erbes in Streit 
und fuchte fich den von ihm beanſpruchten 
Theil in der von Mülich erzählten ge- 
waltjamen —* zu verſchaffen. 

4. S. o ben S. 226, 30. Am 30. Juni 
1470 war J einem Landtage zu Völker⸗ 
markt ein Abkommen zwiſchen dem Kaiſer 
einerſeits, Baumkirchner, Greiffeneder 
und deren Genoſſen anbrer] eits gi ftanbe 
gefommen. Zum volfänbigen usgleich 
titten die beiden unter freiem ©eleite am 
23. April 1471 nach Graz, wo fie Abends 
nad) Ablauf ber gewährten Thädigungs⸗ 
frift entbauptet wurden. Krone, Jeugen- 
verbör über Andreas Baum rchners 
Thaten, Leben und Ende (Wien 1871) 
und Krones, Duellenmäßige Beitr. zur 
Geſch. der Steiermark 146 17 in 
den Del 3 ae ſteierm. Geſchichts⸗ 
quellen XI 

5. Ser & mund mußte, um bie 
aus ber lbebuter Fehde ihm er: 
wachſenen Koften beftreiten zu können, 
unter anderem auch bie Martgraffchaft 
Burgan mit Landgericht und Landvogtei 


236 V. Chronik des Hector Mülich. 
Des jars kam der Frickinger gen Bribperg, was alter burgermaiſter, 
bon rechnung wegen. 

Jörig Merk, zunftmaifter unver den kürsnern, hett zügericht, das er 
zunftmaifter ward, ließ zetelen zülaffen, was widerer und aid. ber floch auß 
ver ftat 2. 5 

1472 des newen mon frebruarii ftünd ain [140°] großer comet an dem 
himel und radt den ſchwantz gem Niberland am Rein ?®. 

Item Kiffinger, ain zunftmaifter, warb auf ben pranger geftellt am 
mentag nach fant uͤlrichs tag, und [man] ſchnaid im bie zungen aus und hui 
im zwen finger ab; gieng auch von falſchs ſchwerens wegen zit‘. 10 

Des jars was faft ain warmer fummer, und waren plüe all heraus an 
jand Gerbruten tag an ben bäumen. es galt ain met rüb pairifch 40 dn. 
und ain me& ber grofjen rüb 24 dn. und ain aimer kraut 1/, gulbin, wein 
und korn was wolfail. das was anno 14733. 

Anno domini 1473 empot ter römifch Taifer ber, er wolt ainen tagıs 
hie halten mit feinen fürften, herren und ftetten ®. 

Item am 4. tag aprilis reiten hie ain zwen fürften von Sachſen on 
harnaſch und on trummeter, ſtill, mit hüpſchem vold, wol 200 pferd?. und 


3. under d. k. aus der flat We. 4. jklaufen WeD. 5. der floeh—ftat’ fehlt Wer. 
7. gan d. gegen W. gegen dem w. 9. am mentag—tag’ nur in Dd. *die? fehlt MW. 
10. und hui—ab: und finger ab A. und 2 finger ab Wi. In Wie) noch folgended nach⸗ 
getragen: ‘er bet gefagt, es gieng under feiner zunft (cumft W) zü wie under den kirsnern, 
es werre unerberdlich gewelt worden. 12. rieb Dad. bayriſcher rieb W. payriſcher meh rieb m. 
13. reb M. *tieb’ die übri 14. dad was—1473' fehlt Ddw; in w noch: "und was fo 
heile, das vil weld pronnen wurden, und prunnen etlich wuchen'. 16. ‘und fletten’ 


6. Juli 


fehlt Dd. Der Abfap fehlt w, ebenfo die drei folgenden (bis 25. April). 


fäuflich veräußern. Sie kam (Rückkauf 
vorbehalten) am 10. December 1470 an 
den Biſchof von Augsburg, Johanı von 
Werbenfels. Urt. bei Chmel, Mater. II, 
Nr. 250. Bgl. auch den diesbezüglichen 
Bertrag zwifchen dem Biſchof u. dem Dome 
tapitel vom 18. yugnf 1472 in Mon. 
Boic. XXXIVb Nr XXXX un 
Brunner im 31. Jahresber. ꝛc. 76 ff. 

1. Andreas Frikinger aus der Zunft 
der Salzfertiger, einer der angejebenften 
Rathsherren, der öfter Bürgermeifter ge- 
wejen, wurbe von bem ihm feinblich ges 
finnten Bürgermeifter Schwarz, der in 
dieſem Jahre (1472) Baumeiſter war, 
wegen Unregelmäßigfetten, bie er ſich bei 
ber Verwaltung ſtädtiſcher Gelber follte 
haben zu Schulden kommen laffen, zur Ber- 
antwortung gezogen unb floh aus Furcht 
nach Friedberg, Tehrte aber bald wieber 
nach Augsburg zurüd. Vgl. Safer 1678. 

2. Nach Sender BI. 112b legte Merz 
ffälſchlich und diebiſch' bei der Zunft: 
meifterwahl der Kürfchner, um feine 


Wahl durchzufegen, Zettel in die Urne, 
worauf ſich bei Feftftellung des Wahl 
refultats ergab, daß er 16 wal me hat 
gebept, dann perſoun geweſſen find’. 

3. Bgl. die Landshuter Rathschron. 
in St.-Chron. XV, 318, 18; die Ehron. 
(bes Burgunder Krieges) des Kaplan 
Joh. Knebel (Bajel 1851) ©. 7 und 
Gemeiner III, 518. Ueber eine biefen 
Kometen betreffende Abhandlung (gebrudt 
im Sabre 1472 zu Rom) ſ. Knebel I, 
188 ff. Anm. 8, wo aud eine andere 
ausführliche auf dieſen Kometen fich be- 
ziehende aftrologijche Betrachtung, einer 
Haudſchrift entnommen, abgebrudt if. 

4. Ausführlicher bet Gaſſer 1678. 

5. Bol. die Landshuter Rathöchronik 
in St..Chron. XV, 318, 21; ©emeiner 
DI, 518; die Jahrb. des 15. Shots, in 
Chron. XV, 336 mit Anm. 1. 

14 6. Er war ausgeſchrieben auf oculi 

13. 
7. ©. Beil.III. Darnach wären fie ein- 
geritten ‘uff frytag vor bem hailigen palm⸗ 


1473. 


237 


waren am Weinmarckt zum Kidlinger zü berberg, hieſſen hertzog Ernft, 
ber curfürft, und hertzog Wilhalm, und hielten Loftlich hof. man fchandt 
iegelichem ain vergulte fcheur, bei 65 gulbin wert, und wein und vifch!. 

[140°] Es rait auch hie ein marggraf Albrecht von Brandenburg, ain 
scurfürft, mit 200 pferben, und was zum pfarrer zü unfer frawen zü 


herberg?. 


Am 23. tag aprilis rait ein hertzog Ludwig von Bairen zü Veldnitz, 
genannt ber ſwartz herkog; man fchandt im wifch und wein und ain ſcheur 
umb 50 gulbin?. was zü herberg zum Goffenprot bei fant Lienhart. 

Item am 25. tag aprilis, was am fontag acht tag nach oftern, gen ber 
nacht umb fiben, veit ein ber römifch kaiſer Friedrich. man rit im entgegen 
bis für fant Servaci, dann er kam von Salgpurg ber‘, zwen burger- 
maifter: Bartholome Wälfer, Ulrich Swartz; baumaifter : Beter Herwart 
und uͤlrich Walther5. alfo het man ain Toftlichen weiten himel gemacht, 
1s darinn das reich gemalt, mit vergulten ftangen. den himel trügen ob dem 
faifer vier von väten, waren Laux Herwart, Hanns Lauginger, Lucas 
Ravenspurger und Hector Müelich 6. am erften raiten vil grafen, ritter und 


1. waren zů berberg : lagend W. 
7. Felnig W. Yellenp Da. 
nah 7 We. umb 7 fiund Da. 
corrigirt. 
ratt w. 


tag (9. April) ꝛe. nach mittentag zwiſchen 
zwayen und drey horn'. S. jedoch Die näch⸗ 
ſte Aum. Vgl. Peutinger BI. 962: ‘Ste 
ritten ein mit 22 graffen nnd 14 ryttern, 
und fie hetten 150 pferd; ein graff det zwen 
knecht und riter ein knecht und zwen eb! 
ein knecht'. 

1. BR. BI. 233 unter Schankung': 
“item 25 C. 12 5 umb wein h. Ernften 
und h. Wilhalmen won Sachen ge- 
ſchenkt mitjambt 4 zübern mit vifchen. 
Sont. vorm palmtag (4. April). — ‘item 
ain ſcheurn für 56 fl. und ain ſcheurn 
für 54 fl.den benannten herrn von Sachen 
geichendt’. Außerdem finden fih in ber 
BR. BL. 248 noch eine ganze Reihe von 
Schenkungen an Wein unter der Rubrik: 
‘9. Ernfts und h. Wilhalms von Sachen 
ebelleuten geichendt auf dem f. ug. 

2. BR. DI. 238: ‘it. 12 16 ß 
nmb wein marggraf Albredhten won 
Brandemburg curfürften gefchendt mit- 
ſamb 3 zübern mit vifchen. Sonnt. vorm 
palmtag’ (4. April. Auch unter ber 
Ueberfhrift: Marggraf Albrechts von 
Branndemburg bienern gefchendt zit dem 
k.tag' finvet fich eine Anzahl von Ein- 
trägen. Ein “clainat’ befam ber Marl- 


Laur: Luca Wu. 


6. und Sag im pfarbof zü unfer lieben frauen W, 

9. zü dem Hanfen Gofenbrot W. 

12. von: “fur” alle Hff.; in w von anderer Sand in ‘von’ 

13. und die paumaifter wa® Peter Herwart Wi. 
Lucas: Laux WDa. 


11. umb ſymbne M. 


16. vom rautt W. vom 


graf nicht. In einem Verzeichniß der bei 
dieſem Reichstage von der Stadt den 
fürſtlichen Perſönlichkeiten gegebenen 
Geſchenke (Litteralien Samml.) heißt es: 
‘it. ſuſt aundern furſten iſt geſchennkt 
jedem ain aymer walſchwein und 2 
ſchaff mit viſchen, und welher vor nit 
hie gewefen iſt, ain elainat, aber welher 
vor hie iſt geweſt, ſchenukt man weitter 
kain klainat'. Die Geſchenke an Wein für 
die nicht fürſtlichen Säfte waren ihrem 
Range eutiprechend abgeftuft. In dem⸗ 
jelben Berz. heit e8: ‘it. fuft ben graven 
jedem 16 maß weine. — it. freyen herrn, 
rittern und edeln ainem 8 maß ober 4 
nach geftallt feines weieng.’ 

3. ‚Sejchenkverzeihnig: ‘Item berkog 
Ludwigen pfallentgraven bi Rein hertzo⸗ 
gen in Bayern und graven zit Velldentz 
1 aimer wälfch wein, 2 jchaff mit fifchen 
und darkü! ain wergulbte ſcheyrn bi 40 
guldin'. 

4. S. zu des Kallers Aufenthalt in 
Salzburg das San-Peterens. Chron. 
Salisb. bei a erpt rer. Austr. II, 437. 

5. S. Beil. III. 


6. S. ebenda. 


238 


V. Ehronit des Hector Mulich. 


edel, darnach 14 trummeter, die pliefen; darnach tes kaiſers jun, hertzog 
Maximilian, und der bürdifch Taifer! neben im; drei fürften von Pairen: 
[141°] hertzog Albrecht, hertzog Eriftof, hertzog Wolfgang mit 500 pferven 2; 
darnach rait herkog Ernft von Sachen allain vor dem Taifer mit ainem 
ploffen ſchwert; darnach ber kaiſer under dem himel, neben im ber bifchof s 
von Meng?, der marggraf von Brandenburg und anber fürften. und 
regnet aljo fere und was finfter, und gieng man mit dem hailtüm num für 
bie firchtür. alfo was ber Faifer zü herbergins bifchof8 hof, und der bifchof 
bon Menk was zum dechant*. alfo pawet man dem kaiſer ainen gang, faft 
hoch, aus des biſchofs kornhaus herüber in Die Tirchen und aim groffen ftäl 10 
ob dem früemejsaltar in der Tirchen, das 20 man darinn mochten fein. man 
macht im ain babftuben > im garten und funft ftuben und camer, das thät 
man von ber ftat. man fchandt im fiſch, wein, ain gulbin ſcheur, 130 guldin 
wert, und 1000 guldin barinn®; des kaiſers fun fchandt man auch ain 
guldin ſchener, 135 guldin wert, und viſch und wein”; dem bifchof von ıs 
Meng ſchanckt man auch ain vergult fcheur, 70 guldin wert, und vifch und 
wein. e8 kamen auch her zum Taifer herkog Ott von Newenmardt ?, ver 
bifchof von ZTrier10, der bifchof von Meng 11, [141%] marggraf Eriftof von 


1. de ft. fun’ fehlt Da. 2. in MDd. 
Dad. 7. nun; nur Wow. 
auf der pfalg und der biſch. v. M. 


pfalg herüber in unfer frauen Firchen Wen. 


12. in garten M. badfl. und funft fl. im garten Ww. 


fehlt Wi. 
fehlt Wie. 


16. vergult: guldin Wo. 


1. Der zum Chriſtenthum bekehrte 
Othoman Ealirt. BR. BI. 24b: ‘it. 50 
groſs umb win gejhendt dem türgfifchen 
t. mit dem r. k. hie geweſen. Frytag vig. 
Phil. et Jacobi’ (30. April). 

2. In dem citirten Geſchenkver⸗ 
zeichniß: “it. hertzog Albrechten pfaltz⸗ 
graven bey Rein herßogen in obern und 
nidern Bayrn 2c. 1 aymer walſchwein 
und 2 ſchaff mit viſchen. — it. herrn 
Criſtoffen pfaltzgraven bi Reine hertzogen 
in obern und nydern Bairn ꝛc. 1 aimer 
walſchwein und 2 fchaff mit viſchen. 

3. Adolf von Naſſau 1461—1475. 

4. Ulrich von Nechberg, Dombelan 
von .S hiau Sn Die Auasb 

5. S.hiezu Hoffmann, Die Augsburger 
Bäder ıc. lc. 4 mitAnm.4, wo bie betr. 
Boften aus der BR. mitgetheilt find. 

6. BR. BI. 24b: ‘it. 38 75 88 umb 
3 aimer wälſch wein dem r. k. geſchänkt, 
dartzů 28 ſtuck lebent viſch und ain ſchüren 


fehlt Dd. 
in der decheney Wi. 


3. h. Bolfgang’ fehlt ADd. 60 pferden 
8. Firdgentür We, 9. der 1. zů herberg 
10. ain hochen gang von der 
“in der f.’ fehlt We. 
13. 15. ‘guidin’ 

18. der b. v. Meg 


11. ob: oben M. 
thät: pauet We. 
17. “um k.' fehlt We. 


coftet 134 fl. und darinu 1000 fl. an golf. 
mer 9 groſs tragerlon. Frytag vig. Phil. 
et Jacobi’ (30. April. 

7. Ebenda: “it. 25 Ed 126 umb 2 
ayıner wälſchwin bes r. ?. fun gefchendt 
und 3 züberlach mit viſchen mit 20 ftuden 
und ain vergulte ſchenr ob 100 fi. mer 
7 groſs tragerlon. 

8. Im Gejchentverzeihniß: “it. herrn 
Adolffen ertzbiſchoffen zu Menk und 
churfurſten ꝛc. 2 atmer welfchwein 3 [af 
mit 20 ftud vifchen und ain vergnite 
ſcheyrn gpiien 60 und 70 guldin. 

9. Ebenda: ‘it. herrn Otten pfalg 
graven bey Kein bergogen in Bairn ꝛc. I 
aymer wälfchwein und? 2 jchaff mit fiichen’. 

10. Ebenda: “it. berrn Marcuſſen 
bifchoffen zů Trier churfurſten ꝛc. 2 aymer 
wälſchwein und 3 ſchaff mit fiſchen, iſt 
vor hie geweſt und im ain clainat ge⸗ 
ſchenukt worben’. 

11. Georg von Baden; nach dem Ge⸗ 





1413, 


239 


Babaw 1, drei grafen von Wirtenperg ?, ſunſt alle fürften bes reichs, ver 
kamen vil her. und hett ber Taifer fein camergericht auf dem rauthaus, und 
was ber bifchof von Ment obrifter richter, funft eitel doctores?. 
An dem 20. tag mai bo lehe ber kaiſer dem bifchof von Met lehen!. 
s ber majeftat hett man ain hohe pün aufgemacht am tankhaus gegen dem 
weinmardt, was 40 fchüch weit, darauf ain hohen ftäl, überdeckt mit gulpin 
tüchern. alfo nach mittag da legt fich der kaiſer Toftlich an ainen guldin 
chormantel mit edlem geftain, der bifchof von Mentz hielt ihm die kaiſerliche 
cron, was faft koſtlich, und ſatzt die dem kaiſer auf; ver bifchof von Trier 
10 hielt auch da als ain curfürft, ver marggraf von Brandenburg, curfürft, 
hielt das zepter, ain Pairherr trüg den apfel, der marfchald hielt das ploß 
ſchwert. alſo da er gelihen bett, da ward ain groß fchlagen umb die paner, 
aber die von Augspurg hetten 700 man geharnefcht under dem ftül für 
aufläuf. do fchlüg der kaiſer auf dem ftäl fiben man zü ritter. 
18 Alfo kam ber kaiſer auf pas rauthaus und ftündb in das ausgefchoffen 
[142°] fenfter 5. und kam das vold hie vor das rauthaus und fchwüren im 


1. der’ fehlt ADd. 3. und funft We. 
ainem Wo. 8. kormantel: mantel Dd. 
das zepter Wu. trüg: hielt Dd. 
freybaiten ain gros ſchlachen Ww. 


fchent-Berz. wurde er in ber üblichen Weiſe 
mit Wein und Fiſchen beſchenkt. In ber 
BR. des Jahres BI. 1 findet fih unter ber 
Rubrik “Erkaufft filbergefhirr" noch der 
Eintrag: ‘Item 42 fl. dem Opffenhaufser 
goldſchmid umb ain ſchürn haut 3 mard 
minus 1 quintlin bie mard umb 14 fl. 
geſchenckt dem biſchoff von Met. geichendt 
mäntag post.cantate (17. Mat), ift ain 
marggraf von Baden’. 

1. ©. die BR. unter Erkaufft filber- 

eſchirr' Bl. 16: “it. 30 fl. Narcigen Hür⸗ 
—*— umb ain ſcheur haut 2 marck 2 loutt 
ain marck umb 14 fl. geichendt marg⸗ 
grafen Criſtoffen von Baden. Mäntag 
post cantate (17. Mai). 

2. Geſchenkverzeichniß: “it. dem herrn 
von Wirttemberg 2c. viſch und wein wie 
aim furften und kain klainat'. 

3. ©. über das Kammergericht Ul- 
mann, Marimilian I. Bd. 1, 311; vgl. 
Müller R.-%.- Th. IL, 548. 

4. Bol. Sugger 767. , 

5. ©. die ergänzenden Einzelheiten 
bei Fugger 767 ff. Vgl. den Schwur, den 
die Augsburger Sabre 1440 Friedrich 
als König geleiftet, ebenda 552. Rem 


10. marg. Albrecht Wu. 
12. daß fchwert ploß Wu. 
14. auflef W. aufgeleff 2. 


4. ‘Meng’ alle außer M. 7. ainen : mit 
11. hielt auch da und hielt 


da büb fi) von den 


BL. 261% erzählt den Borgang in fol- 
genden Abjate: ‘1473, adj. 2. Sunyo 
da ritt der kayſer mit feinem fun gen 
fant Uri und ließ im ain ampt fingen 
und opfert 2 fl., unb nad mitag, da es 
4 ſchlug, da bett ain ratt botten allem 
fold, reych und arm, auff ven ayb auff ben 
Berlach zů komen, auff die gemellte ſtund; 
da kam alles volck auff ven Berlach und 
muſt da dem kayſer ſchweren. der kam 
und ſtünd oben in dem ſtainin gebeilfe 
ober erger an bem eag und bey im fein 
fun, der bifhof von Menk und berko 

Albrecht und ber ſchwartz berkog. da fe: 
graff Haug vom Werbenberg dem vold 
den ayb vor, zü 3 malen, ber was alfo: 
“wir die von Augipurg huldigen und 
ichweren bem alerburchteäptigeften groß. 
mechtigiſten bern herrn Fribrih Rö⸗ 
miſchen kayſer getren, gehorſam und bey⸗ 
ſtendig zů ſein alß unſerm rechten herrn 
und feinen ſchaden zi wenben und 
frumen zü füdren getreufich, ungefärbe, 
alſo * unß gott und all hayligen! 
den ayd fchwür Das vold alle mit 
auff geredten finger. darnach fagt 
der gemellt graff Haug an flatt deß 


240 V. Chronik des Hector Mülich. 


alfo: Wir hulden und ſchweren euch, dem allerburchleuchtigoften, groß- 
mechtigiften herrn herren als ainem römifchen kaiſer und unferm rechten 
herrn trew und gehorfam zů fein, ewern gnaden frummen zü werben und 
fchaden zü wenden und alles das zü thün, das trew und gehorfam under⸗ 
taun irem rechten herrn pflichtig find, treulich und on alles gefärte. alfos 
helf uns god und alle hailigen.’ er veriprach uns do offentlich bei unſerm 
aften herkommen beleiben zu laſſen. 
14. Juni Alſo rait der Taifer bie widerumb aus an fant Veit abent 1473 und 
zog gen Ulm un Straßburg, darnach gen Trier?. ba kam ber herkog 
von Burgund zü im und empfieng leben von ihm, und triben groffe herr⸗ 10 
lichait gegen ainander. 
Alſo fchraib der kaiſer aus allen fürften und herren, gaiftlichen und 
20. Sep. weltlichen, ain tag zu haben zü Augspurg auf fant Matheus abent, dar- 
11. Nov. nach auf fant Martini?. 
Des jars ward fant Ülrichs kirch gar zügemacht und gebedt, und ıs 
u1. Rev. man fatt die venfter ein und hielt meſs barinn zu ſant Martins tag 
14734, 
19. gebt. [142°] Anno domini 1474 am fehmalgigen ſamstag kam ber künig von 
Denmardt5 her mit 100 pferden und wollt gen Rom. man jhidt im ent- 
gegen bis gen Werb 34 pferb®, und man fchandt im ain vergulten becher, 20 


2. großmadhtigen W. 


6. In o am Rande von anderer Hand: "Difen bie unden befchribnen 


eidt dat graf Hug von Werbenberg, des biſchofs Brüder, den hurgeren an flatt des Tanfer® drey⸗ 
mal fürgelefen. damals gab der Laifer Ülrich (über audgeftrihenem Jacob‘) Buggeren den wappen⸗ 


brief.’ alten rechten We. 
gany W. 11. mit ainander. 
17. Der Abjap fehlt w. 


faufers, wie fein kayſerlich gnab Die 
flat Augfpurg allweg willig gehorſam 
funden bett, daß ulleß nam er von ben 
von Augſpurg auff in befunder gnaden, 
und [wol] fy alle zeyt in guaben und ben 
allen freyhaytten halten und hilflich fein. 

1. Bericht Hans Vittel's an den Rath 
der Stadt Angsburg über das Einreiten 
des Kaifers in Straßburg und das große 
daſelbſt zu Ehren des Kaiſers und feines 
Sohnes abgebaltene Tournier in ber 
Litteral.» Samml. 

2. ©. über diefe Reife Müller, R.- 
T.⸗Th. II, 556; der Herzog Karl von 
Burgund wurde am 6. Nov. 1473 zu 
Trier vom Kaifer mit dem Herzogthum 
Geldern und der Grafſchaft Zütphen bes 
lehnt. Müller 1. c. 5861f. ©. die Litte⸗ 
ratur Über diefe Begegnung bei Lindner, 
Die Zufammentkunft Kaifer Friedrichs ILL. 
mit Karl dem Kühnen von Burgumb im 


7. taffen z& beleiben M. laſſen beieyben Dd. 10. Bur« 
13. abent: tag’ alle außer M. 


14. Der Abfag fehlt w. 


Sabre 1473 zu Trier (Greifswalder 
Differt.); Rauſch L e. Eap. III mit Bei. 
lage II. 

3. Der nächfte Reichstag wurbe aus⸗ 
gefchrieben auf Martini (11.Nov.) 1473, 
wurbe dann auf ben 8. San. 1474, end» 
lich auf den 18. März dieſes Jahres ver 
ihoben und kam e im April zu ftanbe. 
S. über diefen Reichsſtag Stälin IL, 
570 ff.; Müller, R.⸗T.⸗Th. IL, 617 ff. 

, * Vgl. Sender BI. 1153; Wittwer 
84. 

5. Chriftian I. (14491481), Der zu 
Rothenburg mit dem Herzogthbum Hol: 
ftein belehbnt worden war (Müller, R- 
T.⸗Th. II, 613), befand fih auf feiner 
Reiſe nah Rom. Sie ift beichrieben bei 
Müller Il, 650. Bgl. zu dem Einritt des 
Königs auch Peutinger BI. 988. 

6. Rem BI. 263% berichtet hierzu 
Folgendes: ‘1474 am Ihmalgigen ſams⸗ 


| 


10 


1474. 


241 


bei 70 guldin wert, 2 aimer welſchweins und 4 ſchaf mit fiſchen; man hett 
im ain tank, und am britten tag rait er hin!. 

Deffelben jars in ver palmmochen ſchlůg das Elſaß umb vom berkog 
von Burgundi und ward bem hauptman herren Peter von Hagenpach ber 
s kopf abgefchlagen?; er traib vil büeberei und gewalt mit dem armen vold. 
do macht herkog Sigmund von Öfterreich ain ewige puntnus mit ben 


Swehtern ?. 


Bon demandern tag, ben ber faifer hie hett von der 
Dürden wegen. 


1474 in vigilia annunciationis Marie rait hie ein ain legat vom babft, 24. Mar 


was ain Benediger ve Chabarbo, und hieß Marcus cardinal sancti Marci 
und patriarch zů Agla . man ſchanckt im 2 punken welfchweins und 4 fchaf 


mit fifchen. 


2. ‘und’ fehlt M.Dd. 
Das folgende bis 21. April’ fehlt «w. 
13. 4 ſchaf fiſch A. 


tag (19. Febr.) kam her der kunig von 
Dennmard mit 100 pferden, ber wolt 
gen Rom. ber kaiſer bett vor her gefchri- 
ben von Rottenburg, man folt dem kunig 
engegen etlich pferb Ichiden gen Werd, 
bie in ber belaytten folten. num waren 
zu der zeyt mit fil ſeldner her hayın, alio 
ſchickt ain ratt 34 pferb dem kaiſer und 
künig zů lieb, und waren das maift jung 
burger. man gab in altag 10 groß für 
(heiß und alding auff 1 pferd. die ritten 

ie anf am mitwochen vor faßnacht (16. 

ebr.) und lamen mit dem lunig. man 
Ihandt im fiſch und wein und 1 becher 
vergält, bey 70 fl. wert. und da man ben 
burgern iren verſprochen ſold geben folt 
und fi) Die fach zü Werb verzogen hett, 
daß fy 2 tag gewart hetten auff den kunig, 
Da waren ſy fo erber und mwolten nichtz 
nemen bon ber ftat, daun jchlecht, maß ſy 
zu Werd verzert hetten. ba lůd fy ain ratt 
all gen dem Straufien und gab in ain 
gätt mal und grofien band’. 

1. S. das von Augsburg aus am 
24. Febr. 1474 an ben Rath der Stabt 
Krantiurt gerichtete Schreiben in Sanfen 

‚1Rr. 464 ©. 313, dem zu folge ber 
König am Montag nad) Esto mihı (21. 
Febr.) die Stabt wieber verließ; bamit 
if auch das von Mülich angegebene Da- 
tum bes Einrittes beftätigt. 


Städtehhroniten XXL. 


bin weg W. Der Abjuh fehlt w. 
11. Ehabarbero Da. 


9. Die Ueberſchrift nuräin M. 
12. zu Anglia W. 


2. Bgl. 0. ©.224,13. Peter von Ha⸗ 
— wurde am 10. April 1474 von den 
ürgern und ben deutſchen Söldnern zu 
Freiburg im Breisgau feftgenommten, ohne 
Rüdficht auffeine Stellung als burgundi- 
ſcher Landvogt wie ein Privatmann vor ein 
offenes Landgericht geftellt, in dem bie 
Eidgenoſſen vertreten waren, zum Tode 
verurtheilt und am 9. Mai enthauptet. 
Aus der überaus zahlreichen Litteratur 
über Beter von Hagenbach und fein Ende 
fei hervorgehoben H. Schreiber im 
Taſchenbuch für Geh. u. Alterth. im 
Süddeutſchland 1840 ©. 3 ff. und Lilien- 
cron II, Ar. 131 u. 132. 

3. Die ewige Richtung, eine von 10 
zu 10 Jahren zu erneuernde Einigung 
wurbe definitiv am 11. Suni 1474 
—58 dem Herzog Sigmund von 

eſterreich und den 8 Orten der Eidge⸗ 
nofſenſchaft ſammt deren Zugewandten 
abgeſchloſſen und vom König Ludwig XI. 
von Frankreich die Gewährleiſtung befie- 
et. Nah Abſchluß Hal Richtung 
Aredtten die Städte im Elfa dem Herzog 
Sigmund die zur Auslöfung der vorder⸗ 
Na Hl Lande aus der burgun⸗ 
diſchen Pfandſchaft nöthige Summe vor. 
©. über die fog. ewige Richtung Raufch 

Le. 103ff. Vgl. oben ©. 224, 11. 
4. Der päpftliche Legat Marcus, Pa 


16 


242 V. Chronik des Hector Mälich. 


Darnach am 5. tag aprilis, was am [143°] aftermäntag in ver kar⸗ 
wochen, kam ber Taifer wider her! mit lützel volcks und trüg [man] im kain 
himel ob noch mit dem hailtüm. man fchandt im 200 ſchaf habers, A 
pungen welſchweins, 6 faß Nederwein, 5 fchaf mit fifchen, 8 ochfen; was 


alles 300 gulbin wert. 


7. Apr ° Am grünen bornstag was ber Taifer bei der mandat, geſchach im 
newen chor, auch ber legat, ver bifchof von Menk und funft vil fürften ; 
unfer bifchof zwüg feinen chorherrn die füß und nit weiter. 

8. April Am Tarfreitag bett der legat jelb das ampt auf dem früemefsaltar und 


(egt unfern herrn ins grab in gegenwirtigtait des kaiſers. nach mittag gieng 10 


ber kaiſer in all firchen und ver bifchof von Augspurg mit im und funft 
kaum 20 man, ber legat und ander herren giengen iegclicher in ſonderhait 


durch bie kirchen. 


9. April Am ofterabent fang unfer bifchof das ampt im newen chor und weich 


das feur und den tauf und vil pfaffen in gegenwirtiglait des Taifers und ıs 


legaten. 


10. April 


Am oftertag fang der patriarch felb das ampt und ſtuͤnd ber kaiſer in 


ber chorherrn ftül, die pfaffen müßten auf die cangel gaun und fingen. unfer 
bifchof rächet dem kaiſer, da gab im [143P] der von Ment pas püch zů küſſen 


nach dem evangeli. 
12. April 


5. *wert’ fehlt M. 
berg W. zwag W. 
Dd. befunder in die kirden W. 


6. grön M. 
weytens W. 


bei dem Da. 
13. durch kirchen M. in befonderhait durch kirchen 
18. und da fingen W. 


Am aftermäntag in ofterfeiren raiten hie ain Albrecht und Wolfgang, 


8. unfer b. graf Hank von Werden 


19. rechet WDd. da gab 


der biſchof v. M. dem kayfer das ewangelybuͤch W. 


triarh von Aquileja und Kardinal von 
©. Marco. Nah den Jahrb.d. 15. Shots. 
in St.-Chron. X, 340, 5 kam er am 11. 
März nach Nürnberg. 

1. Am 24, Sebr. 1474 berichtet Hans 
Bittel an ben Rath der Stadt Augsburg, 
der ri jet am 23. Febr. Mittags von 
Ansbach, wo er verfehiebenen Faſtnachts⸗ 
luftbarfeiten angewohnt, nach Nürnberg 
aufgebrochen in ber Abficht, im Kloſter 
Heilbronn zu übernachten. Er babe vom 
Markgrafen von Brandenburg erfahren, 
ber Kaifer werde am weißen Sonntag 
(27. Febr.) in Nürnberg fein, am Mon- 
tag aufbrechen gen Gunzenhaufen, dann 
über Dinkelsbühl, Hal und Nördlingen 
nad) Augsburg ziehen, wo er 8 Tage vor 
Mitterfaſten (20. März) eintreffen werbe. 


Litteral.-Sammil. d. St. Arch. Bereits 
am 22. Ian. hatte der Rath die Beran- 
ſtaltungen bezüglich der neuerdings zu er- 
wartenden Ankunft bes Kaifers beratben. 
S. Beil. III zuM. Am 24. Febr. Abende 
fam ber Kaiſer in Nürnberg an (Jahrb. 
des 15. Ihdts. in St.-Chron. X, 338, 4), 
am 28. März war er noch dort (vgl. 
Sanfien, Frkf. R.-Corr. II, 1 Nr. 468 
und Chmel, Reg. Friedr. ©. 665, 666), 
am 30. März bereits in Dinkelsbühl 
(Sanfien 1. ec. Nr. 469), am Montag in 
der Karwoche (4. April) in Wörth (Könige 
borfer, Geſch. des Klofters 3. bi. Kreuz 
©. 255), während man ihn in Augsburg 
mit Ungebulb erwartete. Vgl. noch 
Zanfien ‚1 Nr. 464, 465 mit Anm. 
6. 





1474. 243 
baid hertzogen von München, und rait in der kaiſer entgegen bis gen fant 
Servacii!. 

Am 21. tag aprilis was das erſt camergericht auf dem tantzhaus, und 
was obroſter richter der biſchof von Mentz. 

Am mitwochen vor Philippi und Jacobi rait bie ain der marggraf von 27. Apri 
Brandenburg und ber biſchof von Eyſtett, und rait in ber kaiſer entgegen 
für Oberhaufen. 

Am 14. tag mat ift des fünigs von Behems potjchaft eingeritten ? mit 
60 pferden und 6 rittern, barunder herr Drion 3 von Gütenftain. 

20 Am 14. tag mai (ut supra) ift ber kaiſer in der majeftät gefeffen? auf 
dem weinmardt und bat bie Taiferlich cron und zepter "gehalten mit dem 
ploffen wert mit den curfürften, und an ter ain feiten ftünd der patriarch 
und hielt im ain hoch guldin creut vor. bo warb verfündt ber fechsjärig 
frid, und was an ainem ſambstag gen nacht nach der vefper; und faß wol 

152 ftund auf dem ftül. graf Leonhart von Görk was do und der marggraf 
[144*) von Rotteld, marggraf von Badawe, bifchofe von Mens, Eur, Aich- 
ſtett, Freyſingen, Prichlen, Trend, und die Venediger waren auch bie mit 
24 pferben, ain ritter hieß Katherin Zen. es was auch bes herkogen von 
Burgundi botfchaft hie, ain marggraf und zwen boctores. des von May⸗ 

20 lands botſchaft kam mit 30 pferven 7; des von Mantaw botfchaft kam auch 
ber, auch hertzog Sigmunds botjchaft von ver Etſch. 

Es bett ver kaiſer her gen Augspurg für gericht gefordert den pfalt- 
grafen Fridrichs. alfo am freitag vor dem hailigen tag zu pfingften fat 27. maı 


7. biß für Da. bis gen W. Diefer und der folgende Abſatz fehlen in w. 9. Driaun 
D. Doriaun d. 10. 'ut supra’ nur in D. gefefien auf dem ftuel w. 11. ge 
halten: gehabt Wa. 16. Röttel Wir. Rettel Da. 18. in ritter— Zen’ fehlt zo. 
21. tam aud her: was aud hie Wie. 23. vor dem pfingflag Wu. 


1. Ein Bergeihniß der auf dem 
Reichstage Anweſenden findet fih aus 
Lehmann, Chron. von Speier bei Diüller, 
Th. II, 617 ff. Am 30. April 
war die Zahl der nach Augsburg ge 
ftommenen ‘herren ober ber herrn bot- 
ichafften’ noch eine geringe. Sanfien II, 
1 Ar. 470. 


2. Nach dem Bericht bei Janſſen II, 
1 Nr. 474 tam die Bechmiſch bott- 
Ihafft? am Freitag, 13. Mai, nad 
Augsburg. 

3. Burian von Guttenſtein. 

4. Diefer Alt fand ftatt am Sams» 
tag, 14. Mat zwiſchen 5 und 6 Uhr Nach⸗ 
mittags. S. den Bericht an ben Rath der 
Stadt Frankfurt in Janſſen II, 1 Nr. 


474 ©. 320 und die Anm. zu Nr. 478 
©. 337. ©. hierüber auch die ausführ- 
liche Darftelung in Schweizer, Vorgeſch. 
und Gründung des ſchwäbiſchen Bunbes 
©. 67 mit dem Excurs wegen bes Da: 
tums der Berlefung. 

5. Markgraf Wilhelm von Nöteln. 

6. Markgraf Albrecht von Baden. 

7. Die Mailänder Botſchaft ſuchte 
für Galeazzo Maria Sforza bie laiſerliche 
Belehnung mit dem Herzogthum Mai—⸗ 
land zu erlangen. ©. hiezu Miller 1. c. 


8. Bgl. Rem Bl. 265%. Die Achtung 
erfolgte wegen Ufurpation der Kurwärbe 
und öfteren Landfriedensbruches. Das 
von Mülich angegebene Datum ift richtig. 


16* 


244 V. Chronik des Hector Mulich. 


ber kaiſer bie fürften zü recht und hielt ſelb das kaiſerlich zepter in ver hand 
und tet ben pfaltgraven in bie aucht. 

3. Mai Am mäntag in pfingftfeiren ſaß aber ber Taifer in feiner majeftat und 
hat leben gelihen? dem bifchof von Freyſingen auf dem weinmardt gen 

nacht, da es vire fchlüg. 5 

Item hertzog Ludwig von Bairen, graf zůVeldnitz, und hertzog Stefan, 
fein brüder?, raiten bie ain am andern tag junii. 

Am vierden tag junii, was ber fambitag nach dem pfingfttag, under 
ber veſper rait hie ain [144®) ver fünig von Denmardt, und ritten im ber 
kaiſer und alle fürften, gaiftlich und weltlich, entgegen; und kam von Rom 10 
[3ü dem] Gegginger thor herein. 

9. Juni An unfers herrn fronleichnams tag gieng man mit der proceß (allain 
bie priefterfchaft von unfer frawen) gen fant Peter und gem hailigen creuß, 
da trügunder dem himel allain der patriarch das facrament und fürt in nies 
mant, und pliefen vil trummeter vor, da giengen der kaiſer und vil fürften, ıs 
gaiftlich und weltlich, nach. 

14. Juni Alfo an fant Veits abent zoch der patriarch bint, und Tamen 2 legaten 
vom bapft an fein ftatt her, darnach zügen bie andern fürften auch bin, am 
ersten tag julii recesserunt ber fünig von Denmardt5 und ander. 

Item am 12. tag juni fand man ben brobft vom hailigen creutz 20 
Ülrich Purchſchneider toten in ainer nunnenzell 3& der Horprugt®. 

29, Juni Anno 1474 ut supra an fant Peter und Pauls tag, do es dreu fchlüg, 
umb vejperzeit (und waren dannocht der Taifer und vil fürften hie) do kam 


6. (8: er M. 6. von Felniß W. Bellen Dad. 7. Diefer und die drei folgenden Abfäpe 
fehlen in w. 15. trum. for an hin W. 19. recessit rex von Denm. Dd. 'recessorunt’ 
fehlt W. “tünig’ fehlt A. 21. Bei Rem Bl. 2668 "in ainer newen zel'. 


©. hiezu Kluckhohn 307 ff. Kremer, Sue 3. Rem Bl. 265 = fü pt nod bei: as 
brid) I, 499 und bie Url. ©. 497 fi. der kunig von Tenmarck gen Rom waß 
bie biejem Alt vorausgehenben Bande lomen am aftermontag in Der karwochen, 
Lungen en in dem Schreiber am ben Rath da bett im ber bapft bie roſen behalten, 
tabt Frankfurt vom 10. Mai 1474 die jhandt er im uud funft vil kleinat; 
in Yanffen IL, 1 Nr. 473 und vom 28. umb ba ber kunig wider weg zoch, ba ließ 
Mai 1474, wo auch Die Ceremonie der er dem bapft und kardine en zu leg 4 m 
Yechtung felf beichrieben if. Vgl. auch ducaten, bort ich jagen.’ 
daſelbſt 480 u. 481 —— 111ff. 4. Man erwartete feine Abreiſe on 
Diefe Belehnung war fhon am für dem 13. Suni. Sanfien IL, 1 
14. —* erwartet worden. S. den Bericht 5. Auch er beabſichtigte, die * 
in Janſſen II, 1 Nr. 474 ©. 320. Biſchof ſchon teilbergu verlafien. Ehenda Nr. 480. 
von Freifing war feit dem 12. Ian. 1473 6. Aus dem 12. Juni (1474) dürfte 
Sirtus von Tannberg. bei Khamm, Hier. Aug. IU, 401 durch 
2. Ludwig der Schwarze1421— 1489, Berfchreiben der 12. Jan. (1475) gewor⸗ 
Stephan, ſein Bruder, Dompropſt zu den ſein. Gaſſer S. 1672 giebt als Todes⸗ 
Köln, + 1481. tag den 13. Juli an. 


1474, 245 
ain follicher graufenlicher wind !, das er die päm in gärten und in welben 
[145°] nider warf, auch groß ſchäden an haüſern und tächern tät; und weet 
ſant uͤtrichs Kirchen ernider, bie vaſt hoch und wol zülommen was, und er⸗ 
fchlüg 34 mentfchen zü tod. dieweil bin ich zü fant Ülrich im crenkgang 

s gewefen, und hette das gott züvor und ber abt nit gewendt, ich wär auch in 
der Tirchen verfallen. 
Item wölt ir wiffen, warumb der Taifer ven tag hielt? es was ain 
anſlag an Dürden gemacht, die tätten ber criftenbait groffen ſchaden?. 
Item an font Maria Magpalenen tag ward ain procej8 mit aller prie- 22. Iutt 

10 fterfchaft gemacht und gieng vom thümb gen fant Mauricien und wiber gen 
unfer frawen, da fang man ain ampt vom hailigen gaift; da giengen der kaiſer 
und ander fürften mit. 

Item da kamen die von Köln her zum Taifer und clagten im>, wie in 

ber berkog von Burgundi bett abgefagt und fich mit hereskraft gelegt für 
ıs ain ftat, hieß Neuß, und was barfür gezogen am letiten tag juliı®; und 
baten ven kaiſer, das er in zu hilf käm, darumb wölten fie in allenthalben 
hie auslöfen und ime darnach alle wochen 1000 guldin geben. nun was 
ber kaiſer den meßgern, becken [145°] und andern leuten hie ſchuldig 6736 
gulbin, das verhieffen die von Köln den leuten in ainer zeit zü bezalen, 

20 aber fie hetten kain par gelt, ba wolt ver gemain man ben von Köln nit 


1. ‘graufamlicher’ alle außer A. pem Dd. paum W. peum «. 3. nider M. 4. die⸗ 
weil— verfallen: da bin ih Hector Mielich zů fant uͤtrich im kreitzgang gewefen bei dem abt zc. 
Dd. dieweil bin ih in fant Ülr. kloſter gewefen, wer id) geweflen in der kirchen, fo wer ich auch 
ferfallen W. fehlt =. 7. wennd ier wiffen Dd. 8. Diefer und der folgende Abjag 
fehlt ww. 10. man gieng W. 15. Nev M. Neuß w. Neyß Did. 17. nun: und 
We. 18. and. leuten: allentbalben Wi. 


Adminiftrator des Bisthums ermwählt, 


1. Bon biefem Ereigniß findet man 
worauf Ruprecht ven Schuß bes Herzogs 


vielfach Erwähnung. Bgl. die Jahrb. 


„des 15. Ihbts. in St.- Chron. X, 340, 12 
mit Aum.; Fr. W. Wittwer, 1. c. 288; 
Sender BL. 117b; Gafler 1688; Scham: 
bocher, Chron. breve rer.sub Friderico 
gest. in Defele I, 316, two das Ereigniß 
ın das Jahr 1475 gefeßt iſt; Schorer 
©. 36; Gemeiner, Regensb. Chron. ILL, 
543. Auch anderwärts wüthete der Orkan 
verderblich, fo in Zürich (Knebel S. 74). 
2. S. z. B. den Bericht au den Rath 
der Stadt Frankfurt in Janſſen II, 1 
Nr. 474. 
3. Bgl. Ennen, Geſch. d. Stadt Köln 
III, 521. 
4. Das Kölner Domkapitel hatte, im 
Zwieſpalt mit Erzbifchof Ruprecht, ben 
andgrafen Hermann von Seien zum 


von Burgund fuchte und fand. Es er- 
folgte Die Belagerung ber zum Erzbis- 
thbume gehörigen Stadt Neuß von Seite 
des Lebteren, was das Capitel und den 
Stadtrath veranlaßte bei dem Kaifer, der 
fid) damals in Augsburg aufbielt, Hilfe 
zu erbitten. Die über ben Neußer Krieg 
erwachiene Litteratur f. in der Einleitung 
Mt Criſtianus Wierſtraat's Hiſtori bes 
eleegs von Nuis in St.-Chron. XX 
und in dem daſelbſt angehängten Litte⸗ 
ratur⸗Bericht. Vgl. ang die Kölhoffiche 
Chron. in St.-Chron. XIV, 830 ff. 
5. Die erften feindlichen Truppen 
wurben von der Stadt aus am 29. Zul 


geſehen. 


246 


V. Ehronit des Hector Mülich. 


4. Sept. barumb trawen. alfo am fanıbftag vor Michaelis wolt ver kaiſer Hinziehen 
und bett dannocht das arın vold nit bezalt, do verjpart man im und feinen 
edeln leuten allenthalben ire roſs und dem kaiſer wurden feine wagenpfert 
auch verfpert, und verzoch fich bi6 gen nacht ave Maria leutens. ba lihe 
man das gelt dar, und die von Augspurg lihen auch 1500 gulbin dar, ba- 5 


30. Nov. 


mit die leut bezalt wurben!. 


und zoch ber kaiſer gen Wirkburg, 


darnach gen Frandfurt?. und ber Taifer Tieß feinen fun Maximilianum 
(die weil er im Niderland was) zu Dillingen, und Bielt hof da mit 


60 pferben?. 


Als nun der kaiſer zu Frankfurt was, da fchraib er aus allen fürften 10 
und ftetten des reichs bei hoher pen, das fie kämen auf Anbree gen Frand- 
furt und in das veld; alfo kam bifchof Adolf von Mentz mit groffem vol“, 
ber bifchof Johann von Zrier, marggraf Albrecht von Brandenburg, der 


9. mit 60 pf. und ward dem bifchof befolchen, graf Hanfen von Werdenberg Wir. | 


1. S. hlezu die Vorbereitung bes 
Rathes ıc. DI. Tief. Nach ihr kam es 
damals auch zu mehreren Zujammen- 
flößen zwiſchen den Webern und dem 
Gefolge des Kaiſers. Vgl. auch Sender 
Bl. 1192. Bei Rem Bl. 266 b lautet Die 
betreffende Stelle: ‘Nun erhüb fich ber 
kaiſer und wolt gen Kölen ziechen. ba waß 
er ſchuldig bie zu Augfpurg umb wein, 
brott und fleyſch, umb ſaltz, ſchmaltz und 
ſtalmiet und ander ding fl. 6736. ba 
wolten bie leut bezalt fein; ba begert ber 
kayſer, daß ain grofier ratt ſeſſ; daß ge⸗ 
ihach an ſant Morigen tag. ba ſchicket 
der kaiſer graff Haugen von Werbenberg 
in ain groffen vatt und begert, daß ain 
ratt daß gelt den von Kölen Lich, jo welt 
fein t. mt. dar ob fein, daß eß in ainem 
monat ter fiat wider gejchict wurd, nun 
waß atmer hie von Kölen, aber er bett 
kain brieff von den von Kölen an bie 
ftat, ſollich gelt zü leychen. und ba ef ber 
kaiſer im felb nit begert, erfant ain 
groffer ratt, daß gelt nit zů leichen. eß 
warb bem kaiſer abgejchlagen mit hüpfchen 
worten. alfo am jamftag wor Michely, 
alf der kaiſer weg wolt, da famen bie 
gelter all auff ven —*— und er bett 
daß arm fold danocht nit bezalt, ber 
kaiſer bett feine wagen roff bey meifter 
Hank von Ach, hüffſchmid, der wolt bie 
roſſ mit laffen, man zalt in dan, und ſunſt 
etlich leut hielten ſein edelleutt und diener 
ir roſſ und harnaſch und ander ding for. 


da gewann der kaiſer ain unwillen; daß 
gerftänben etlich ratt geben, und warb 
bald ain klainer ratt, darin erkent warb, 
1500 fl. zü leychen. und ba jagt graff 
Haug, er welt alß morgen am funtag 
peberman bezalen. alfo ließ man dem 
kaifer feine rofſ. alſo futor er auf der ftat 
nah 7 uren gen nadt. barnad warb 
yeberman zalt, eß warb ber flatt hernach 
wiber in 1 monat. 

Item die in der Römiſchen kautzley 
waren, bie wolten iren wirt nit bezalen 
von dem hauß, daß er in gelichen hett, 
dan fy hetten eß bebingtlicdh von im be: 
ſtanden, er bett in bee und ſtro und auber 
bing geben. ber klagt es dem burger: 
ntaifter; ber wolt ſich ber fach nit be⸗ 
kümern; da balff er im ſelb und beftal 
20 gejellen in fein hauß. bie hulffen im 
ire roſſ und ander ding verhalten. ba be- 
zalten ſy in, doch müft er 20 fl. nachlaſſen 
ſeins gedings. 

2. Nach Franufurt kam der Kaiſer von 
Würzburg ber erſt am 25. Nov. 1474. 
Jauſſen IL, 1 Nr. 499. 

3. Marximilian begleitete den Kaifer 
bis Frankfurt, worauf er nah Dillingen 
umkehren mußte; bort werweilte er af 
ein Jahr. Miller R.⸗T.⸗Th. II, 665. 

4. Das Wichtigfte Über die Samm⸗ 
fung und Stärke bes Reichsheeres ift zu: 
Inmmen etragen bei Müller, R⸗T.⸗Th. 

I, 680 ff. 





1475. 


247 


bett ain wagenburg!, hertzog Albrecht von Sachfen kam mit 1500 pferben, 
der kam zum kaiſer gen Andernach?. item uns von Augspurg [ıss”] legt 
man auf 1000 man und mit 100 wägen auf Anbree zü Franckfurt ze fein. 

Und bie weil zügen die Schweytzer und mit in herkog Sigmund auf 
sben von Burgundi3 und gewinnen Elletort und funft ftätlen und flöffer, und 
erjchlügen im 1500 man im veld. factum Katherine 14744. 

Und am freitag vor fant Anthonis tag 1475 zügen hie aus dem kaiſer 13. San. 
zů hilf 300 man mit 28 wegen unb 30 raifiger pferbS, und aber am born 
ftag vor Georgi ſchickt man dem kaiſer zu hilf 300 man zů füß von diſer 2ı. aprit 
10 ftat Augspurgs. Tamen gen Köln am Nein ab, ward gendt Andernach?, 
Singig®, Reinmagen?, Exbel10, Undel!!, Winter!?, Savenburg 13 und 


1. het fein aygen wagenb. Wis. 
von Öfterreih Wie. 
gen And. Wie. 11. Synßitßz W.Dd. 

‚ 1. Ueber ben Antheil Albrechts an 
dieſem Reichskrieg giebt eingehende und 
interefiante Aufichlüffe ‘Das kaiſerliche 
Buch des Markgrafen Albrecht Achilles’, 
beranagegeben von Minntolt. S. 413 ff. 

2. Albrecht kam am 4. Dec. nadı 
Andernach, dann der Kurfürft von Mainz 
nud von Trier, fpäter Albrecht von 
Sachſen. 

3. Peter von Hagenbach's Bruder 
Stephan hatte einen Einfall in den 
Sundgau gemacht, der mit ſeinem Rüd⸗ 
zuge in die Heinrih von Neufchatel, 
Grafen von Blamont, gehörende Fefte 
Hericourt in Hochburgund endete. 
Daranfhin ließ am 25. Oct. 1474 haupt» 
ſächlich anf Betreiben bes Herzogs Sig- 
mund der “große obere Bund in Soc» 
beutfhlaub’ an Burgund bie Abfage er- 


geben. 

4. Am 5. Nov. langte der größte 
Theil des Schweizerifchen Heeres vor He⸗ 
ricourt an, wo e8 mit ben Angehörigen 
der niederen Bereinigung’ und ben Übri- 

en Berbünbdeten zufammenftieß. Die 
fammtzahl dieſes Heeres petrug nun 
ca. 18000 Mann. Am 13. Nov. kam e8 
vor Hericourt zur Schlacht — der Ber- 
Inft der Burgunder wirb auf 3000 Mann 
geſchätzt. Drei Tage nach der Schlacht 
ergab fih das Schloß, worauf ſich das 
Bundesheer auflöfte. Lilieneron II Mr. 
133. Robt I, 323; Vögelin I, 373. 

5. Unter Führung Wilhelm Hange 
nor's und Hans Wafjermüller's. 

6. Unter Führung Hans Vittel's 
und Conrad Eifenbofer's. Am 13. April 
batte ber Kaifer "von Köln aus von der 


2. der fam— Andernach’ fehlt We. 
5. ſtetlach Wie. ftetlin Dad. 


4. mit 9. Sigmunden 
10. Rein ab—genöt: Nein ab warb 


Stabt Augebur neuen Zuzug verlangt, 
ba die ‘hilf’ derſelben “difher noch nicht 
jo volkomenlich als die notburfft ervordert 
eingetroffen. Br.⸗B. VII, S. 36 Nr. 
4 


7. Andernah war nicht auf Seite 
ber Feinde der Stadt. Ennen III, 535. 

8. Unweit der Münbung der Erft 
in den Rhein. Bor Simig anden im 
Heerhaufen des Herzogs Albrecht won 
Sachſen die Augsburger. Ste benahmen 
fih bier fo tapfer, daß fie ber Kaijer 
öffentlich belobte. Auch bei der Eroberung 
des Neuß gegenüberliegenden Schlofies 
Stein, das am 2. April genommen 
mwurbe, zeichnete ſich das Augsburger 
Eontingent aus. Würbinger II, 127. 
Bei einer Necogmotclerung, die mit 
Augsburgiſchen Bogenſchützen und 500 
reichsſtädtiſchen Reitern Ende April 
unternommen wurde, verloren die ge⸗ 
nanuten Truppen 80 Mann an Todten 
und 40 an Gefangenen. Ebenda. Ueber 
einen unter den Reichsſtädten wegen der 
Führung der ihnen anvertrauten Reichs⸗ 
fahne entſtaudenen Streit und deſſen 
Schlichtung durch den Katfer fiehe 1. c. 


9. ©. über die Feinbfeligleit von 
Remagen, Linz, Erpel, Untel, Königs- 
winter und ben bazır gehörigen Aemtern 
Ennen III, 533. 

10. Nordöftl. von Sinzig am öſtl. 
Rheinufer. 

11. Nordweſtl. von Erpel. 

12. Königswinter am rechten Rhein» 
ufer nordiweftl. von Untel. 

13. Ladenburg, öſtlich von Erpel, 


25. Nov, 


248 V. Chronik des Hector Mulich. 
Ling! wurden gendt. ber landgraf von Helfen? kam mit macht, auch ver 
bifchof von Aichitett 3, Eberhart der jung von Wirtenberg *, ber biſchof von 
Münfter 5 fan mit ven henftetten 6 mit großer macht. alle fürften und ftett 
bes reichs famelten fich gen Köln”. alſo zoch der kaiſer von Kölen hinaus 
in das veld und macht ain wagenburg und bett 7000 pferb und 40000 züs 
füß, und zogen gegen hertog von Burgundi ber. da das ber herkog von 
Burgundi ſach, da macht er fich auf und zoch dem Taifer entgegen, und kamen 
als nach zuſamen, das [46h] fie ainander granfamlich ſchuſſen ®. da warb 
ain frid gemacht, alfo ward Neyß erredt und nit gewunnen, und was ber 
hertzog mit aller macht 48 wochen darvor gelegen!? und hett wol 50 dunnen 10 
golds darvor verzert; und warb bo frid gemacht. der herkog von Burgundi 
hatt vergeffen ben aid, ven er dem kaiſer gefworen bett zü Trier, da er im 

25. Mai leben lihet!. factum corporis Christi 147512. man maint, ber von Bur⸗ 
gundi hab etlichen teutjchen fürften gelt geben 13, dann bie fürften wolten nit 
ftreiten. aljo bett bifchof Hainrich von Münfter!t nun begert der reichitett ıs 
vol und vermaint, er wölt ven von Burgundi in feinem heer zü tod ges 
ichlagen haben. fie mainten dannocht, das der Burgunbier hör vor Neyß 

1. wurden genöt: genot W. alfo genennt w. auch' fehlt ADd. 


fpäter in Æ Münſter'. hentſtetten Dd. reichſtetten Wi. 4. und fleß reichß W. 
ainander Wu. 17. erfchlagen haben ('zÜ tod’ fehlt) Di. zu ted fchlagen We. 


3. Minſter' alle Hſſ.; 
8. zuͤ 





1. Süpäflid von Erpel. 

2. Der Landgraf Heinrich von Hefien, 
Bruder des Kölniſchen Gubernators und 
jpäteren Erzbifchofs Hermann. 

3. Wilhelm von Reichenau. 

4. &8 waren im ager Graf Ulrich 
und Graf Eberhard der Altere anweſend. 
Stälin III, 577. 

5. Heinrich III. Graf von Schwarz⸗ 


burg. 

6. Henſtädte = Hanſaſtädte. 

7. Eigenthümlicher Weiſe thut Mü- 
lich der zahlreichen Zuzüge, die ver Kaifer 
aus Silddeutſchland erbielt, nicht voll» 
Ränbiger Erwähnung. ©. Diefe bei Stä- 
lin IIL, 578, das Verzeichniß der an dem 
Feldzuge fich betheiligenden ſchwäbiſchen 
Rei Städte nebft Angabe der Stäbte 
hauptfeute j. iu der Speierer Ehron.l. c. 


8. Am 23. Mai rüdte der Kaifer in 
Schlachtordnung bis an bie Erft und 
ihlug bier, nur eine halbe Stunde von 
bem Finblichen Lager entfernt, eine Wa⸗ 
genburg; ber Herzog zog ihm entgegen, 
und fo kam es zu cinem Gefecht, das ſich 
zu Gunſten der Kaiſerlichen entfchieb. ©. 
hiezu Lilteneron IL, 51 Zeile 298 ff. und 


die angezogene Reimchronik in St.Chron 
XX, 597, Anm. zu Vers 2691 -2714. 
9. Nachdem es am 26. Mai zu 

einem zweiten Gefecht gekommen, wurde 
am 28. Mai ein ben Frieden anbahnenber 
Waffenſtillſtand verfünbet, dem dann bie 

riedensſchlüſſe vom 15. Juni und 17. 

ov. Torgten. 

10. Bom 29. Juli 1474 — 9. Juni 

1475, womit die 46. Woche ber eigent- 
lien Belagerung begann; am 10. Juni 
brach der Herzog von Neuß auf. 

11. S. oben S. 240, 9. 

12. Diejes Datum (um einige Tage 
u früh) bezieht fih auf den erwähnten 
Baffenfifland vom 28. Mai. 

13. Klagen über den Berrath des Kaiſers 
f. bei Rauſch 143. Vgl. auch die Koel⸗ 
office Chron. in St.- Chron. XIV, 
841 


14. Der kampfluſtige Biſchof von 
Münfter wird wegen feines tapferen Ber- 
baltens vor Neuß in gleichzeitigen 
Duellen öfter gerühmt. So in einem 
Volkslied bei Liliencron II, 50, 230.231; 
andere Belege ſ. in St.Chroniken XX, 
502, Anm. zu Zeile 2535. 


1475. 


249 


verloren [bett] 10000 man!. und ain legat von Rom was da?. und wann 
e8 dem bergogen von Burgundi übel gieng, fo zerraiß er, was er ankam, 
und baiß im jelb bie negel ab. bie in ber ftat Neyß waren, was ain lant- 
graf von Heflen? mit vil ritteen und Inechten und hond mänigen groffen 
s fturm erlitten, und maint ber von Burgundi, er wolts in 14 tagen ge» 


wunnen haben. 


Darnach zog ber kaiſer wider herauf und kam gen Werb an bie Thonaw 
am britten [147°] tag novembris 1475, und kam fein fun Marimiltan 
wiber zü im von Dillingen gen Werd; und fürt man bem faifer fein 

sofchag von hinnen hinab; und zoch ab gen Lanvshüt auf hertzog Jörigen 


hochzeit 4. 


Anno domini 1475 am freitag nach ofteren am 31. tag marecii 
fam ber die fünigin von Denmardt5 mit 40 pferven, man fehandt ir 
zwen aimer weins und 24 feattlen confect, A fchaf mit flich, und kam 

ı5 wiberumb ber von Rom sexta feria post Viti. 

Deffelben jars am 10. tag julii hond unfer thümherrn hie erlangt 
vom bapft, das kain geporner Augspurger nimmer mer auf ven thüm zit 
ainem chorherrn genommen fol werben. es wirb aber geprochen, wenn 
man will. und prachten das mit erlogen worten züwegen ”?. 


1. verlur We. und ain— was da: und pracdht Iegatien von Rom MDd. 9. "wider" fehlt 
We. 10. Ranpepft' fehlt W. 13. 80 pferden W. 14. ſtättlen D. flattel d. 
fyattlen D. "confect’ fehlt MW. 15. 'sexta feria’ fehlt Dd. am domftag nad) fant Beip 


tag W. Vite MDä. 
gehalten We. 


1. Bgl. die Koelhoffſche Ehron. 1. c. 
841, 14 mit Anm. 

2. Alexander, Biſchof von Forli. ©. 
über deſſen Auftrag vom Papſte St.» 
Ehron. XX, 599, Anm. zu Zeile 2743. 

3. sanbgraf Hermann von Heſſen 
(nal: oben S. 248 Anm. 2), deram 24. 

ärz 1473 von ben Stäbten zum Stifts- 
verwefer ernannt mworben war. Reim⸗ 
chron. in St.Chron. XX, 512, Anm. 
zu Zeile 61-96. 

4. Am 29. Sept. verließ ber Kaiſer 
Köln (vgl. Ianfien I, 1 Nr. 512) und 
war Anfangs Nov. in Wörd (Königs: 
borfer I, 256 fagt am 4. Nov.), wo er 
mit feinem Sohne wieder zufammentraf. 
Zu ber Reife nach Landshut ſ. dem erften 
der beiden ‘ Merkzettel’ bei Gemeiner 1. 
c. III, 563. 

5. Dorothea, Johauns des Alchy⸗ 
miften, Markgrafen von Brandenburg 
Tochter und Chriſtophs III., Könige von 


Der Abſaß fehlt w. 


16. primo julio w. 18. aber nit 


Dänemark, Wittwe. Die BR. des Jah⸗ 
res, die zum Belege bienen Lönnte, fehlt. 

6. Es wurde dort im Jahre 1475 dag 
Jubeljahr gefeiert. 

T. Schon im Anfang bes 14. Ihorts. 
hatte das Domcapitel bie Augsburger 
Bürger vom Capitel ausgeſchloſſen. 
Durch das neue Statut vom 25. Febr. 
1474, beftätigt vom Papſt Sixtus IV. am 
8. Juli 1475, wurden auch die Söhne 
von Bürgern und Bürgerinnen ausge 
ſchloſſen. ©. die „Darftellung der unrecht⸗ 


“mäßigen Ausſchließung Augsburgifcher 


PBartricier und Bürgerfühne von dem 
dortigen Domftift“. Frlf. u. Leipz. 1789 
und Mofers Zuſätze zum neuen St.-R. 
HI, 320. Der Rath fuchte, fobald er von 
den Verhandlungen des Domcapitel® zu 
Rom hörte, daffelbe davon abzuhalten und 
ließ am 26. Zult bei ihm anfragen, womit 
‘die wirdig flatt follih fundrung und 
ſchmach verbient hätte Am 8. Aug. 


16. Juli 


250 V. Ehronil des Hector Mülich. 
Anno ut supra am fünften tag aprilis wolt Ludwig Vetter ! ainem 
burger von hinnen atnen pauren 2 berechten zum tod, ba kunt in ain rat 
nit von tädingen. alfo laut man die fturmgloglen und fürt in für recht 
und clagt da zů ım, er wäre fein lanbzwinger, und bes wolten bie richter 
atn wiffen haben, was notzwangs er an im begangen bett. [142°] da fund er s 
nichts Tagen, aber er bett leut genüg, bie im wolten helfen fchweren; alfo 
warb ber paur ledig und ber Vetter eingelegt, e8 geftänd in wol taufent 
guldin, bis er ledig ward ?. 

Anno eodem visitationis Marie fat man auf ain wuchenfteur 
mit geleuter fturmglogfen €: alle fontag gab ain petler ober tagwerder 10 


2. Juli 


3. tundent in die rautgeben nit darvon tarringen Ww. 4. ‘und’ fehlt M. 6. da fund— 
fagen : do fund er& nit bringen We. 8. Die Hff. Wis fahren nun fort: "Alfo gienges af: 
Ludwig Better heit ain liebhaberin, die hieß Elß Röſchin, die fchidt er mer den in (ainen W) 
mal zů ainem feiner binderfaß,ain paur, der hieß der Eraper (in W über ausgeſtrich. Pelß'), und 
ließ an in forderen fein gelt. da gab der paur der Elſen me den ain mal höche, böfe wort, auf 
left da ſchlůg ex fie mit ainer forengabel und wundet fie. da wartet der Ludwig Better des pau- 
rend bie und ergrif in hie und ließ in anlegen und wolt in peinlich berechtet haben. da ward im 
ain rechtag gefeh, da klaget Ludwig Better über in, wie er ain landzwang an im und den feinen 
begangen het und wäre jein Tandfzwinger und des gangen landß landzwinger, wie man ben Magt 
nah kayſerlichen rechten und nad der fiat bäd hie zü Augdpurg. da was Partolme Welfer der 
erft urtaiffeller, ‚der fält fein urtail recht, dem was alfo: mochte Ludwig Better dar ftan (dar 
thun 0) und fchwerren ain gelerten (gelerte W) ayd und 6 nad im, das fein ayd wär rein und 
nit gmain, das ers den billich genufe (genoffe so). da fält der Dieb, der Schwark, die ander urtail, 
die lautet alfo: das Ludwig Better billich fagte, wie oder waran der paur den landzwang began- 
gen het. das urtail ward von des Echwarken jungen, das wafend fein zunftmaifter, dad merrer. 
alfo ward Ludwig Better auf dife urtail mit ferfaft mit leutten, den die urtail was aus dem 
braub ‚und widers flat buͤch. da warb der paur ledig erfent und Ludwig Vetter einglegt, den 
des pauren fraind fchandten dem dieb, dem Schwartzen, an der nacht darfor zwen wegen mit habern, 
und geftond den Better me den 800 gl., das er dem Echwarhen, dem dieb, mäüft geben, wolt er 
anderfi aus den eyſen. 9. ‘auf fehlt ADd. wuͤcherſteut M. 10. gab: muͤſt 
geben Wo. 


wurde bem Rathe von Seite bes Domca- 
pitels eine ausweichende mündliche Ant: 
wort zu theil, indem dieſes fagen ließ, fie 
‘hetten nichts news fürgenonten, ſundern 
was vonaltem herkomen was'. Rathsdeer. 
von 1475, S. 35 u. 36. S. über die 
Schritte, welche die Augsburger in dieſer 
Sache beim Papſte thaten, Herberger, 
Conrad Peutinger und ſein Verhältniß 
zu Marimilian I. im 15. u. 16. Jah 
reöber. bes hiſt. Ver. für Schwaben u. 
Neuburg ©. 33 Aum. 7. Im der Titte- 
ralienſammlung des Augsburger Stadt: 
archives liegen eine Anzahl hierauf bezüg⸗ 
licher Aktenſtücke. 

1. Ludwig Better, aus ber befannten 
Geichlehter- Familie, gab infolge des im 
Texte erzählten Handels noch im Jahre 


1475 fein Bürgerrecht auf und zog nach 
Donauwörth. Gaſſer 1685. 

2. Nach Gaſſer bie er Georg Krater 
von Drkelfingen bei Ehingen. 

3. Die Sache wurde durch Bermitt- 
lung bes Grafen Hugo von Werbenberg 
in ber Art beigelegt, daß Vetter mit einer 
dem Bauern zu bezahlenden Entſchädi⸗ 
gung davonkam. Gaſſer 1. c. 

4. Rathsdecr. v. 1475 Bl. 33b: “Uff 
aftermäntag in pfingftoprtagen bantt 
clainer und großer raut umb notburfit 
und merrers mut willen biffer wirbigen 
ftatt ainhellicklich erlennt diß nachgeſetzte 
wochengelt zenemen, ſolaung elainem und 
großem raute zů willen ꝛc. 

Hernach vollgt der artilel der auff⸗ 
ſatzung: 


1475. 251 


4 bn., ain hausman, ber nicht8 veriteurt, gab 6 dn.; darnach allweg als 
oft ainer ain gulbin verfteurt gab er 4 dn. vom gulbin, und ber maiſt 
gab nur ain & Müncher. das wert 6 wochen, gefiel ain wochen 250 


gulbin. 


5 Item an fant Jacobs abent kam unfer zeug von Cölen berhaim!, 4 Juti 
ber Toftet uns mer dann 16 taufent gulvin?, dann ih was bau: 
maifter? und gab follich gelt alles aus. 

Anno etc. ut supra am 14. novembris hat hertzog Geörig zü Lands⸗ 
hät Hochzeit gehabt mit des künigs tochter von Polan 5, bei der ift ge- 

ıo wejen ber kaiſer und fein ſuns und funft 14 fürften. der von Augspurg 
find brei von räten dahin gejchidt und haben gepracht ain ſcheur umb 


114 guldin und 100 gulbin barinn. 


2 'ıı’ fehlt MDd. der gab We. 


7. dann —alles auß: dann der waß baumaifter zů der 


zeytt, der daß geſchriben oder gemacht hat Dad. fehlt w. 11. ain vergiliten ſcheyr Dad. 


Item ain yeber better 107 geit ainer 4 den. tüt 2fl 8d 
DE tagwerder 151 geit ainer 6 ben. tüt 4 fl 66 den. 
. . habnit bantwerder 2700 geit ainer 12 den. tüt 154 fl 


- . babnit bis in 1fl 420 geit ainer 14 den. tüt 28 fi 
‚von !/s fl bis in 1fl 532 geit ainer 16 den. tt 40 fi 2 dd minus 8 den. 
„von 1ft bisin 3fl 266 geit ainer 22 ben. tüt 28 fl 20 ben. 


I fl 
16 geit ainer 12 gro TH 
15 geit ainer 2 tt 7A 2%. 
13 geit ainer 18 groß tüt 9 1 minus 10 ben. 
2 
af 


fl 98 geit ainer 30 den. tüt 14 fl 

fl 59 geit ainer 1 ortt tüt 13 fl 12 groß 
fl 48 geit ainer 60 den. tüt 13 fl 3 d 

fl 26 geit ainer 10 sr tüt 
nl 
nl 
fl 
fl 


tüt 
ü 2 4 


14 geitainer 3 4. tüt 1 


Stem 50 fl bisin SOfl 4 getaine 1fl tüt 


Sem 60 f bisin 7TOf 3 mann 
Stem 70 fl bisin SH 7 mann 
Item 80 fl bisin Of 2 mann 
Item 90 fl bisin 10H A mann 


tüt 16 mann 
eit yeder 4 


tütt 18 fl 60 den. 


Summa 4716 mann und ift nit geraitt kraug vatter 
und müter, erſthuſer und all pflegen. 


tütt 
1 


ain wocden 366 f[ minus 


6 den. 
Summe ain jar: 18000 255 gulbin 6 ß 20 den. 


Diefe aufergewöhnliche Steuer war 
dur die für den Neufer Krieg erwach⸗ 
jenen Koften nothwendig geworben. Vgl. 
auch Galler 1685. 

1. S. über den Einzug der Zuritd- 
tehrenven Gafler 1685. S. aud die Zu- 
fätte in W w unter 1475. 

2. Vgl. über bie diesbez. Koften ber 
Nürnberger bie Beil. ILL zu ben Jahrb. 


bes 15. Ihdts. in St.-Chron. X, 439, 12. 
3. Die Baumeifter des Jahres waren 
ee Jörg Strauß und Hector 


Mülich. 

4. ©. hiezu Riezler III, 445 ff. und 
die ©. 447 Anm. 1 angef. Litteratur. 

5. Hebwig, Tochter des Königs Kafi- 
mir von Polen. 

6. S. oben ©. 249, 7. 





252 V. Chronik des Hector Mülich. 


2. März [148?] Anno domini 1476 am fambitag invocavit in ber vaften ift ber 
bergog von Burgundi mit mechtiger herescraft zü veld gelegen wider bie 
Sweytzer und ire puntgenoffen. alſo haben fich bie aidgenoſſen oder 
Schweiger züfamengefamelt und find zum berkogen von Burgundi in 
das velb gezogen, do ift der von Burgundi mit feinem volck flüchtig s 
worden! und bat ba bie wagenpurg verlorn und ſovil par gelts, Haider 
und Hainat, püchfen und pulver, das man maint, das bie Sweytzer ime 
genommen haben auf bifen tag mer dann zü viermalhundert tanfent gul⸗ 
din wert. hond im genommen 800 camerwägen und 800 liderin trüchen, 
mit leder under⸗ und überzogen und groß güt barinn ; item 30 groß, weit ı0 
wägen mit koſtlichen kirchtüechern und teppich von allerlai hiſtori ge- 
würdt; item 96 wägen mit allerlai metall zü ver münt gehörent, item 
8 wägen mit roßeifen, negel und ſpießeiſen, item 5 wägen mit lanten 
und pfeilen, 12 farren mit failen;; item vil Taufmanfchag mit 3000 wägen 
und karren ber Taufleut und cramer warb verprent; item 600 türckiſch 15 
Yetten mit floffen z& den gefangen, item falpeter und pulver 13000 zen- 
ten, item vil bunnen mit goldſchmidzeug, lauter gold und filber, 300 
zenten von pagantent zů münten; item bie wagenpurg, was ain halbe 
meil weit, zwo Toftlich lang [145] ftraffen darinn von venediſchem güt und 
lampartiſchem güt, und ain befonbere ftraß von flandriſchem und niber- 20 
lendiſchem güt und ain ftraß von teutfchem güt; item 2 büren, bem 
hertzogen zügehörend, und 400 hüren auß Niderland, die haben all groß 
güt geben und gewifen haimlich güt, durch behaltung irs lebens; item 3 


1. Die rothe Imitiale fehlt hier M. 9. Hond i. gen.: und darbei Wi. Iudrex truchen, 
mit leder überzogen M. Tideren tr., mit leder underzogen und uber Dd. liderit tr. W. liderin wo. 
mit led.—überzogen' fehlt Wi. 10. ‘groß, weit’ fehlt Wu. weit' fehlt Dd. 11. koſtlich M. 
12. gewerdt D.” mit koſtl. gewirdten tiecher und t. von allerl, hibſcher hiſtory gewirckt Wer. 
gehörig We. das zü d. m. geberit Dd. 13. mit roßnegel und fpießenien We. 15. dur 
giſch M. 18. mit pagameng We. 21. niderdennfchem M. ‘und lampart.—niderl. güt’ 
fehlt Da. 22. und funft 400 gemain hären Ww. 


1. Die Schlacht bei Sranfon am 
2. März 1476. Der Rath der Stabt 
Augsburg wurbe von Züri und Straß» 
burg auf fein Erfuchen hin fleißig über 
die friegerifchen Vorgänge zwiſchen ben 
Eib enoffen und dem Herzog von Bur- 
gund auf bem Laufenden erhalten. Am 
6. März berichten bie Züricher Über bie 
Schlacht. von Granfon: fie hätten durch 
ihren eigenen Boten erfahren, daß ‘uf 
fambftag nachft verjchinen’ (2. März) Die 
Eidgenoſſen nnd deren zugewanbte Leute 
mit bem Herzog von Burgund geftritten, 


ihm feine Wagenburg abgenommen ‘unb 
bie vyennd byß gen Orben gejagt unnd 
ſy alle unnderſtanunden babent, mit ber 
Bir got nyder zelegenn’ ıc. rue. VII 
Nr 


10. ©. auch ebenda Nr. 33. Bgl. 
ben Beriht über Diele Schlacht vom 
16. Mai 1476 bei Janſſen IL, 1 Nr. 526 


und bie verfchieberten Stegesberichte bei 
Knebel II, I ff. S. zum ganzen Robt 
II, 7u ff.; Joh. Müller V, 24 ff. Lilien⸗ 
cron II, 72 ff. (Nr. 138—141); vgl. auch 
bie Jahrb. d. 15. Ihdts. in St.Chron. 
X, 348, 10, 


10 





1476. 


253 


töftlich ſchauben von perlen und ebelm geftain, item 5 mentel von perlen 
und ebelgeftain, das fie ftünden; item 9 helmlein, find 20 000 guldin 
wert; item fein gulbin feffel und fein ftreitmantel, fchegt man umb hun⸗ 
bert taufent guldin; item 40 gulbin ſchauben; item bie cantlei, barinn 
s bond fie funden vil züfchreiben, das im ber babſt und alle weliche land 
getaun haund, und vil ver teutſchen fürften, das ift alles behalten!. und 
vil folds ift tod beliben, under ben ift des künigs fun von Napeli auch 
eritochen?. das geichach nach bei Jeniff zu Peterlingen® bei Freiburg, 


sabbato invocavit. 


Darnach fchraib berkog Karl von Purgundi aus allen künigen und 
herren und kommun in ganken welchen landen, die kamen im zü Hilf‘. 
und macht aber ain groß veld und belegert ain ftättlin, hieß Mortaw, 


darinn waren bei 300 Schweytzer, bie fchriben andern Schweytzern umb 


hilf. die machten fich auf und kamen iv wol 40 [140°] taufent züfamen 5 


Johannis baptiste, und ftritten mit ainander ®. alfo warb der von Bur- 
gundi aber flüchtig, und warb der von Burgundi gezelts güts volds er- 
ſchlagen 16236 mann, und ertrunden bei 6000 man koſtlichs raiſigs 
volds, fürifer, in ainem fee, darunder waren 15 grafen ”’, und kam aber 


alles die Schweytzer. 


2. “item 5 mentel—tdeigeftain' fehlt M. 
2 tauf. gi. Da. *und' fehlt MDd, 


8. nach geſchach' in d hineincorrigirt: ‘ya Mortt‘. 


20 umb fein wagenburg unb püchfen und auf 300 güte gezelt, das namen 


belemiin W. helin D. hellin d. 3. geflanden 
6. getaun: gefchriben Wi. 7. ft" fehlt MWDa. 
Genif W. Jenff Ddu. Peterlingen: 


Vienmundt A. Piemunt D. Biginent W. Piginent eo, von anderer Hand durchſtrichen und an 


den Rand geſchrieben: "vor Granſon'. 


Freyberg Wu. 


12. Morter We. Morton Dd. 


18. der v. B.—erfdlagen: deß v. B. gezelß g. v. erfchlagen Da. der hertzog v. 2. ſelbß erfchlagen 


mit W. und ward an der fludht erfehlagen mit w. 


1. ©. über bie Bente Knebel II, 18; 
Robt LI, 96 ff. u. Joh. Müller V, 34 ff. 
Unter anderen kamen auch Augsburger 
Kaufleute nach Lurzern, um aus ber bort 
zum Berkaufe ausgebotenen Beute Ein« 
fünfe zu machen. Knebel IL, 49. 

2. Friebrih von Tarent, Sohn bes 
Königs Ferbinand von Neapel, hatte dam 

oge von Burgund ein Hilfscorps zu⸗ 
geführt. Die Angabe Mülichs, daß bicler 
Prinz in ber Schlacht von Granfon um- 
gekommen, ift falſch. Bereits einen Tag 
vor der Schlacht von Murten verlieh er, in 
feinen Hoffnungen aufdie Hand ver Tod 
ter Karl des Kühnen getäuſcht, mit feinen 
Zruppen den Herzog. Rauſch 104. 

3. Franzöſiſch Payrne, weſtlich von 
Freiburg, ziemlich weit von dem wirl⸗ 


20. ‘auf’ fehlt Wi. 


lihen Kampfplatz entfernt. 

4. ©. zum Ganzen bie Jahrb. bes 
15. Ihdts. in St⸗Chron. X, 348, 21 u. 
349, 7; Liliencron DI, 89 ff. Nr. 142 u. 
144 ;, Edlibach 156; Vögelin I, 392 ff. 

5. Ueber Die Zahl der Schweizer⸗ 
truppen — viel geringer als Müulich fie 
angiebt — ſ. Rodt II, 267. 

6. ©. die Berichte Über Diefe Schlacht 
bei Janſſen II, 1 Mr. 532, 533, 534, 
535 und Knebel II, 64 ff. 

7. Die Zahl der Gefallenen wird fehr 
verſchieden angegeben, ſchwankend zwiſchen 
8000 und 18000, ja über 20000 hinaus. 
Bol. hiezu Anm.1 in St.-Ehron. X, 348 
Ueber Die gefallenen Edlen ſ. Robt II, 
285, wo bie vornehmſten aufgeführt find, 


2. März 


ısund zügen dem von Burgundi zit in bas veld, beichach am fambftag vor 2. Sun 


954 V. Chronik des Hector Mülich. 

ZA fant uͤlrichs tag ift ain ſchießſpil mit püchfen hie gewefen 1 und 
mit ainem bafen? und allen bingen gehalten worben, als davor mit den 
armbroften gewefen ift, faft Yöftlich im 1470 [jar] ®. 

Item am 2. tag septembris hat ain herr von Ferrer den andern 
beren wöllen außtreiben, aljo kam marggraf Nicolai zü Ferrer ein, unds 
fein vold belaib zů lang aus, aljo warb er gefangen und veffelben tags 
entbaupt und 300 erhangen %. 

11. Nov. Des jars zü jant Martins tag hat künig Mathias von Ungern 

- hochzeit gehapt mit des künigs tochter von Napelss. 
[149°] Item die von Straßburg und Baſel und herkog Sigmunds von 10 
Öfterreich vold im Elſaß zägen dem von Lutringen z& Hilf und namen 
witer ein das land Lutringen, das bett im ver herkog von Burgundi 
abgewunnen 6. 

Item ber hertzog von Mayland, ver Galeatz, hat Mayland und Jenaw 
inngehalten wider ven kaiſer und an fant Steffans tag, als das new jar ıs 
eingieng 1477, das gefchach, das er ainen burger zü Mayland gefmecht 
bett, ver kam in fant Steffans Kirchen, da ber berr meß Hort, und erftach 
ben hertzogen, und warb ber burger auch erftochen ob dem berkogen”. 


4. Juli 


3. ‘im 1470’ nur in M. 5. marggraf: er morgen® M (‘er über der Zeile). morgeß D. mor⸗ 
gend d. 11. im Elfaß' fehlt M. und h. Sigmund v. D. fl folcks gehabt im Eifab Wie. 
14. Galeaß M. Galiag WeoDd (in D urſprünglich Gallißer'). Genaw W. Genua Dis. 
16. nad ‘Mailand’ in D über der Zeile nachgetragen: "fein weib'; fein weib gemecht (sic) bett d. 
Bielleiht urfprünglich : “das er ainem b. z. M. fein weib gefmwecht Hett‘. 18. und an jant 
Et.—ob d. herpogen : und an fant Gtefand tag in weidhenächten ward er erſtochen in der kirchen, 
ald man das facrament aufhuͤb, von ainem burger von Mayland, dem bett er fein weib büllet. und 
als er in erftach, da floh er under die weiber, ba kamend im nach des hertzogen diener und er- 
ſtachend in auch; wär er under die man gefiochen, mainen fil der leut, er werte darvon kumen Wir. 


1. Verſchiedene auf dieſes Schießen 


Efte, den Herzog Hercules I. zu ftürzen, 
bezügliche Acta find erhalten in ber Litte⸗ i 


Tr 
ba8 Diario Ferrarese bei Muratori 


raltenfammlung des Augsb. Stabtar- 
ines. Ausführlich berichtet barliber Rem 
I. 273b, der auch die Preife aufzählt: 
50 fl. waren ‘das böſt', 1 fl. der Iekte 
Preis, man ſchanckt allen fchliten altag 
ye 4 ſchützen 2 maß wein und 4 brott und 
1/g aiuß keß'. 

2. dem J. e.: ‘da legt man 1 kreutzer 
ein für 1 zebelin, und der Gregg, ber 
burgermaifter, gewan bas beft’. Auch ein 
Rennen ‘mit laffroffen’ wurde veranftal- 
tet, man rannte babei “under ber laſt, eß 
muft yettlicher, ber ranınt, 125 & haben 
und borft kainer kain gaifel fieren, allain 
fporen. ber pfalggraff gewan das beft, 
1 vergilte ſcheuren. 

3. ©. oben ©. 230, 13. 

4. ©. über dieſen Berfuch Nicolas von 


Bb. XXIV, ©. 250 ff. 

5. Die Bermählung bes Königs 
Matthias von Ungarn mit Beatrix, ber 
Tochter bes Königs Ferbinand von Neapel 
u. Sictlien, fand ftatt am 22. December 
1476. Szalay III, 325. Bgl. Matthiae 
r. Hung. nuptiae a palatini comitis 
legato descriptae bei Schwanbtner, 
Ser. rer. Hung. I, ©. 519. 

6. Die Zuriideroberung Lothringens, 
das Karl im Jahre 1475 eingenommen 
hatte, durch Herzog Rene II. (1473—1508) 
erfolgte im Sommer 1476. Hilfe hatte 
der Herzog nur von den Elſäſſiſchen 
Stäbten und dem Lothringifchen Abel. 

7. Ermordung des Herzogs Galeazzo 
Maris Sforza am 26. Dec. 1476 im ber 
Stephanskirche zu Mailand durch Olgiati, 


1477. 


An fant Lucien tag ift der pfaltzgraf Friderich am Nein tod, den ber 13. Der. 


faifer bie in die aecht tett ?, 


255 


9 
Item ain ſolliche verſchreibung iſt herkomen 1477: 


Newe mer verkünd ich euch in eil, das fich begeben bat. 


sbor Erhardi find der hertzog von Lutringen, berkog Sigmunds zeug von 
Dfterreich, bifchof von Straßburg, bie ftat Straßburg mit ven aidgenof- 
jen 2 [150°] und andern zügewanten zogen bei Nashaim?, ba der burgun- 
diſch herkog gelegen ift in ainem clofter bei Nashaim, hond fle in ange 
wendt am morgen umb bie achte ftund und find den berkogen angegangen 
so und hond in flüchtig gemacht und ime erfchlagen auf 3000 man * und diß 
gefangen. und ift erjchlagen 5 ber graf von Nashaim®, von Bredaw', der 
berr von Symoy®, der herr von Biebers?, ber herr von Goliers 10 und 


Fridrich von Flershaim 12. 


item biß find gefangen: die zwen paftart von 


Burgundi Anthonius und Balduinus, herr von Krahin 12, der herr von 
ıs Suntmaye 13, des marggrafen von Rottel fun!*, herr Jobſt von Balın 


6. ‘die fl. Straßburg’ fehlt Wu. 


10. und in erſchl. W. und in erſtochen mit 3000 mann w. 


rien und Naſſaw' darüber geſchrieben. 
hain Wu. 
ſtrichen und Croy' darüber gefchrieben). 


Lampugnani und Carlo Bisconti. Die 
—* erſteren gingen bei dem Fluchtver⸗ 
ch aus der zu Grunde, der letz⸗ 

an pure hingerichtet. Leo III, 417. 
1. Pfalzgraf Friedrich farb am 
12. Dec. 1476 und wurbe am 27. Yan. 
1477 zu Heibelber erß begraben. Vgl. die 
Speierer Chron. J. e. 511b u. Arnpel 
81. Ueber die Aechtung ſ. o. S. 243, 23. 
2. Die Schweizer betheiligten ſich nur 
inſoweit, als ſie ihre Schaaren gegen Sold 
an dem Feldzug theilnehmen ließen, 
namentlich Berner und Züricher. Dieſe 
Truppen vereinigten fich mit einer öfter 
reichiſchen Abthetlung und dem Zuzug 
aus den Stäbten und Länbern ber oberen 
—— ſo daß das Geſammtheer 
ei lich eine Stärkevonca. 15000 Mann 

5 


N übe biefe u: die Berichte 
bei Knebel II, 121 bie Speierer 
Chron. 520. 


T. Nanshain We, fo auch unten. 


paſchart MW. batſchart D. 


8. *in’ fehlt We. 
11. Nanthain W. in w durch⸗ 
12. Balier Dd. Gloiers Wu. 13. Flerd- 

14. Krohin Dd. Krahain We (in w durch⸗ 


15. von Nötele Wo. 


5. Dal. über bie Gefangenen und 
Tobten Edlibach S. 165, bie Spelerer 
Ehron. 1. c., Unreſt L c. 613; Diebold 
Salling, veſchr d. Burgund. Kriegen, 


5 Bahrieintic i bier der Graf 
Engelbrecht II. von —* au gemeint, der 
unten richtig unter den Gefangenen auf⸗ 
geführt wird. 

7. Wohl mit dem vorhergehenden die⸗ 
ſelbe Perſon. Er gehörte der Linie Naſſau⸗ 
Breda an. S. Cohn⸗Voigtel, Stammtafeln 
Anm. 100. 

8. Bei Unreſt: Herr von Simey. 

9. Joh. von Rubempre, Herr von 
Biévre. 

10. Jacobo Galeotto. 

11. Friedrich von Flörheim, Haupt⸗ 
mann der piölgtigen Hulfsſchaar. 
— Philipp von Croy, Graf von 

ma 

13. Suntana bei Unreft. 

14. Philipp von Hochberg-Rötelen. 


am fontag 5. Ian. 








256 V. Chronik des Hector Mälich. 


auß dem künigkreich Neapels!, der herr von Schattnaye?. auch ift ein 
graf von Naffaw? gefangen, ber fol in ainem tag herkomen in unfer ftat 
Straßburg‘. es ift auch ain befonder vitter gefangen, herr Ruͤland von 
Holwein 5, ift von Prugk. u | 

Uff datum ift waure potfchaft ber fomen, das der herkog von Bur- 5 
gundi ift tot im velb funven worden, und [man bett] in [nach] Rashaim 
gefürt und in da herrlich zü fant Jörigen begraben® uff mitwochen vor 
batum. es fol auch ain herr erfchlagen fein von Kroy, ber fol berkog 
[1sod] Ludwigs von Veldentz ſchwager fein?. und ber hertzog bat nit vil 
über jech8 taufent man gehebt, und fend der aitgenoffen geweſen auf acht 10 
taufent und auß ber ftat Straßburg taufent zü roß und zü füß, fonft 
ander zügewant fend züfamen kumen auf zwelf taufent gät und bös 8. der 
hertzog von Burgundi bat 9 taufent pferd güts volcks gehabt, ver merer 
tail englifch. 

Item dem bertogen find abgezogen geivefen bei vier taufent mannen ı5 
und hungers tod und erfroren ob taufent mannen ®, 

Item dem bertogen ift fein legerftatt gank abgewonnen und bariın 
genomen, was da gewefen iſt von aller gegiert, auch auf 24 groffer 
ſchlangenpüchſen, auch zwo hauptpüchſen, vie ain 13 fchüch lang, die ander 
auf, 17 fhüch lang und dennoch weit und hoch; vil karrenpüchs und 20 
haggenpüchs, Hain püchs, ftreitlolben, ain groß ſumm pferb und har- 
naſch; vil gezelt und güts und Hainat abgezogen. iederman hat genommen, 
was im werden mocht ; und ift iederman wider haim gezogen. 

Datum Straßburg 13. januarii 1477, 

6. Mir Am bornftag vor oculi in der vaften was [ısı*] ain pfarrer zů fant 25 
uͤtrich hie, hieß Friſchhanns, der hett mit feiner peichttochter gefchlaffen, 


1. Schutnay W. Schulnay w. 2. ‘gefangen fehlt Wi. 4. ift von Burguny W, ift 
von Burgundi de, dafür in se von anderer Hand am Rande: ‘aus Flandern. 6. Ranshain Wis. 
8. vor datum ift (iſt' fehlt d) am funtag vor Erhardi Da. 9. Felniß W. 12. *‘fumen’ 
fehlt MDd. 18. au auf: und Wim. 20. auf’ fehli Wie. 22. clainat und die 
toten abgezogen Wu. 24. '13. jan.’ fehlt We. 
1. Jobſt von Lalain. von Beldenz war Johanna, Tochter An- 
2. Wahrſcheinlich iſt Johann von tons (des Großen) von Eroy. 
Montaigu aus dem hochburgunbifchen 8. Im Ganzen mochten die Truppen 
Haufe Neufchatel gemeint. bes Herzogs 20000 Mann zählen. Bo: 
3. Graf Engelbredt von Naſſau. gelin 408, 
4. Bgl. Fugger 836. 9. Um Weihnachten, zu welcher Zeit 
‚ 5. Bei Joh. Müller V, 124 Anm. die Kälte am größten war, erfroren von 
584k, Roland von Halwyl. dem Heere Karls einige hundert Mann 
6. Am 12. Yan. 1477. und viele Pferbe. 1. c. 409. 


7. Die Gemahlin bes Herzogs Ludwig 


1477. 257 


was ain Hains jungs meblin. alſo wurben es des kinds fründ gewar und 
clagten follich8 dem vicari. ber verachtet follich® auch, da fürten fie das 
meblin fur ain rat. alfo gleich fieng man ven pfaffen zü fant Ülrich vor 
ber kirchen und fürt in fchantlich enmitten burch die ftat herab und ftün 


s ob 


dem Perla und groß vold umb in, dann er was ain ftolßer, pöfer 


pfaff und was von Eoftnik pürtig und ftünd wol zwo ftund, bis man 
ainen karren züricht, und pand in creugiweis auf den karren und fürten in 
gen Dillingen zi dem bifchof. und zwen vom rat ritten vor hinaus und 
fagten dem bifchof bie urfach. alſo kam ver bifchof herein mit dem pfaffen 
10 und ließ ainem rat jagen, fie wären im pann. aber e8 warb nichts dar⸗ 
aus, und es ward ber pfaff wider eingelegt und darnach ausgelaffen !. 


Item 1477 am 19. tag aprilis do warben enthauptet Hanns Vitel 


und fein brüber Leonhart mit im. item Hanns Vitel was oft burgermaifter 
gewejen und was erft vom Faifer von Wien herauf komen und was von 

13 bifer ftat beftellt mit 4 pferben 5 jar und bett 250 gulbin darauf, und 
wenn er außrait, bo bett er bie zerung empfor. und von ftolßer [1sıP] 
wort wegen warb er verurtailt. fein brüber Lienhart was wol ain ftolger 
mentjch und bett oft ainem vat übel gerebt?. 


11. Der Abfag lautet abweichend in Wer: Deß jars for oculy in der faften was ain pfarrer hie 
zů fant Urlich. Der dieß der friſch Hanf, der warb vom Schwarken, burgermaifter becjigen, er 
hett um aine in der beicht Büllet und die in fein hauß gladen, ain jung unzeitigß medlin. alfo 
richtet der Echwark zf durchß medlin® fraind, das ſy daß klagten dem vicary; der tet nir darzü, 
da klagtens ſy es ainem raut. aljo gleich fieng man den pfafen zů fant Urli for der kirchen 
und fürt in ſchantlich dur flat herab fir das rauthauß und ſchicket nach ainem farren und ſchmidet 
in darauf. das ferzoch man mit willen, damit das fil folckß zülof, als den beſchach. er was ain 
ſtolher truglicher pfaf und was von Eofleng pürtig. es werret me den zwo flund, bis der farren gericht 
ward ; und fürt in gen Dillingen zü den bifhof. und zwen vom traut ritten for hinauf und fagten das 
dem biſchof die urfach. alfo kam der bifchof herein mit dem pfafen (pfafem W) und ließ ainem raut fagen, 
ſy werten im pan. und hielten ain tag auf der pfaltz. der Schwarh, burgermaifter, der truͤgß haimlich 
(homlich W)ab und ward nix darauf, und ward der pfaf wider eingelegt und darnach aus gelaufen. und 
waß daß die urfach, darum im der Schwark feind was: er heit wider in prediget und feine zeifchaft 
deg was me den der halb raut, die am Schwargen hiengen, das was ber neid. 15. ‘von d. flat’ 
febit ADd. und bet ain wuchen trithalb guldin darauf We. 16. empfor: darzı We. 
18. und von flolger—übel gerebt: er het dem kaiſer gefagt, wie der Echwark ain regiment hie het; 
da er her lam, da wifl der Schwarg alled und begert an in, er folte hinder ain raut ſchwerren, 
deß wolt der Hans Bitel nit thon, alfo legt man in, und ließ der Schwarg, was burgermaifter, 
fein brüder Leonhart Bitel auch fachen, der mas fo ain ge, fraidig man, daß der Schwark in 
fort, den het er gehort, das fein brüder wär gefangen gewefen, der Schwarg wer niert for im 
bin kumen, er hete in erwurgt. deß fordht der Schwarß und ließ ausrieffen über Hanſen Vitel, 
ex hete aine gmaine flat ferunglimpft gegen unferm Taifer, dad fain wunder wär geweflen, das 
aim groſer auflauf hie beichechen wer, und ließ ausriefen über den Leonhart Bitel, er hette zuͤm 
didern mal ain frid gebrochen und ainem raut übel geredt. es was war, er hette for langft gefagt 
gegen des Schwargen fun, er wäre ained diebß fun; das mas nit erlogen, er bett ain frid aber 
gegen im. (In wo: cr bett ain f. a. gegen im nit, und worden auf dem Perla baid ent 
hauptet) We. 


1. In der BR. des Jahres finden mit Friſchhannſen gen Dillingen gegann⸗ 


io mehrere auf Fiſchate bezügliche gen’. Sonnt. vor Lät. (9. Maͤrz). 


inträge. So Bl. 55b: ‘ 


t. 3 fl. 6 gefellen 2. ©. Beil. IV Nr. 2. 
Gtädtechroniten XII. 17 


2. Suni 


258 V. Chronik des Hector Mulich. 


Des jars floch Endris Fridinger in die freiung gen fant Ülrich und 
jtarb da am 26. tag im maien, und was bes Vitels ſchweher und was 
auch oft burgermaiſter hie gewefen!. 

Item 1477 am 17. tag im maien warb Jörg Kurk enthauptet, was 
ber zeit zunftmaifter under ven meßgern, und warb erhangen ber Sünlin s 
Kur und ver Lüder, mebger, und funft zwen, betten raberei getriben und 
den von Nürnberg güt genommen bei Trüshaim gen Werd, das warb man 
innen, und betten es die Kurtzen lang getriben und vil verräterei hinaus 
getaun. Jörig Kur bett ain Schregin zum weib?. 

Item fonntag vor Johannis baptiste fam bes kaiſers fun Maximi⸗0 
lianus gen Rain?, alfo raiten zwen vom rat hinab zu im gen Rain und 
Ihandten im ain vergulte fcheur, koſtet 88 gulbin, und 100 guldin ba» 


2, 16. tag Wu. 3. Der Abfap ift nach Wer in den Tert aufgenommen, da er in AM in zwei 
durch den folgenden Abſatz getrennte Theile geſchieden ift, wovon der erfi von Frickinger's Zod (nur 
diefer in Dd) und der zweite von deſſen Flucht handelt, doch fonft faft mit den nämlichen Worten 
wie oben. 5. Eynnlin Dad. 6. Lider Dad. 7, Drewſhaim D. Dreykhaim d. 
9. Der Abſatz lautet in Wer: Deß jars 17 tag im mahen lieh fi der Schwartz wol gedunden, 
er hette im zů fil than mit den Bitelen, die wafend von burgern, und fieng an und wolt an die 
von zinften auch, als er dan tet, und fleng der meßger zunftmaifter, Jorgen Kurgen, und fein jun 
und ainen, hieß Hanna (der Hamma w) Kurk, und Jorgen Burdhart und ain, hieß der Bider 
¶ V bat weiter unten ‘Lider‘), wafend all meßger, und ainen rodhirten, hieß der Mepeler, die betten 
lang bie außgeraubt und gät ferrautten und den von Riernberg pallen aufgehauen. da ſchlüg man 
dem zunftmaifter Sorgen Kurpen fein haubt ab, und was des Schwargen junger ainer, den ftillet 
der dieb der Schwarg alfo: er gieng zü im in die eyſen und fagt im, redete er ain wort vom 
Schwarken oder von feiner bieberey, fo miefte fein fun auch flerben. nun wift der Jorg Kurp 
wol, das fein fun aud gefangen lag, alfo gieng der Kurk aushin und redete nie fain wort wider 
den Schwartzen; alfo lie er im fein fun ledig, und darnach kipfet man den Liber (Bider eo) auch 
und handt die trey an galgen, den Hama Kurken alfo toten, den er wolt fih nit gefangen geben, 
dag man in erflechen müſt am fachen; und bandt den Jorgen Burdhart und ben roßhirten, den 
Mepeler. der Jorg Kurk bet ain weib, was ain Schregin oder Knoringerin, die nam er aus fant 
Stefand clofter.’ 12. fheyr M. 





1. Ueber Andreas Fridingerf. 0. S. 236 
Anm. 1 Wittwer berichtet itber den in 
Rede ftebenden Vorfall S. 295: Socer 
(autem) ipsius Johannis Fitel, dietus 
Andreas Frickinger, qui etiam sepe 
fuit magister civium Augustensium, 
sine culpa fugit ad locum et monaste- 
rium nostrum cum filio Johannis Fitel, 
timens infidelitatem ipsius Swarz et 
suorum adherencium, nec voluit re- 
vertere ad domum suam, licet haberet 
libertatem et securitatem a consulatu, 
sed permansit in stuba ducisse, ubi 
et mortuus est post breve tempus, et 
forte pro nimia tristieia et tribula- 
cione. 

2. ©. Beil. IV Nr. 1. 
3. Am 2. April 1477 fchreibt ber 
Raifer von Wien aus an ben Rath ber 


Stadt Augsburg, feinem Sohn ‘ein anzal 
geraifiger pferd ..... zu ſchicken, mit im 
zu ber (gemelten) feiner gemahel in bas 
Burgundifch lannd zureitten. Brief-®. 
vIIle 81.39, NRr.54. In einem jürbie 
Augsburger ausgeftellten Empfehlungs- 
ſchreiben Marimilians an den Kaifer, dd. 
Coln am 18. Juli 1477, findet fi) Die 
Bemerkung: in Rain ‘haben mid und 
mein liebe gemahel Maria hertzogin zu 
Burgund ꝛc. die non Augspurg mit ainer 
vergolten ſchewrn und hundert gulbein 
eert. Ebenda Bl. 39b, Nr. 55. Die 

R. des Jahres weift aus BI. 44b: ‘it. 
ain vergülte ſcheuren für 88 fl. und da⸗ 
rinnen 100 fl. r. feind geihändt B. 
Marimilianns von Ofterrich, bes rd. k. 
un zü feiner gemaheljchafft zu Rain. ge: 
—— und vertzert 24 guldin 15 groß 


1477. 1478. 59 
rinn, und [ech im 11 pferb und güt gefellen, vie raiten mit im bis in das 
Nivderland, da er hochzeit het mit des herkogen von Burgundis tochter. 
und warb im ba das Niberland eingegeben. [152°] das koſtet uns von 
Augspurg wol 1000 guldin, vann ich gab ſollichs aus und was 

sbes jars baumaifter!. und waren unfer 11 gefellen aus ain 
halb jar. | 

Item in dem jar am bornftag vor Martini war Graf Eberhart von 6. Ro. 
Wirtenperg bie? und rant feharpf felb viert an dem Weinmarkt, und 
ftachen darnach 12, Halb evel halb burger; und bett ain dans und gab 

eerung aus. koſtet und von Augsburg auch wol 200 gulin®. 

Item bes jars an aller hailigen tag fend 5000 Türken zü roſs komen 1. Rov. 
in Trigaul in der Venediger land und haben ven Venebigern ir ſöldner 
erichlagen und 42 börfer abgeprent und wol 4000 mentfchen hinweg ge- 
fürt, und ift ain erpärmlich fach gewefen *. 

15 Anno bomini 1473 am 28. tag februarü, was am fambftag 
letare, am morgen umb bie vierte ftund kam ain clainer erdpidem, das 


6. Rev, 


3. ‘2a’ fehlt Wie. 4. ich Hector Mielich Dad. 5. "dann ich —baumaiſter' fehlt ww. 
10. Der Abfap lautet in Wer ausführlicher: Deß jard am dornftag for Martiny, das was an 
fant Leonhark tag, kam graf Eberhart von Wirtenberg herr und het der flat for gefchriben, er 
wolte hie han ain zelengfich. alfo auf den tag rant er feharpf mit her Iorgen von Felberg, und 
Albrecht von Waldaw rant ſcharpf mit graf Jorgen von Helfenftain. geſchach hinder dem bundt. 
alfo e ſy trafen, da fiel dem von Waldaw fein tartichen hin, das erfady der graf und was fo 
erber und gieng auf mit fpieß und rant in auf fein hüt. beſchach, e man das gefelftedy anfieng 
alfo kamend Her edel in ſtechzuigen, mit namen ber Jorg von Felberg und aber Jorg von Felberg, 
Michel Reyß (Reis wo), Wolf Dachahauſer, ain Epett und ain Schenck; da famen von dennen 
bieigen burgern Eytel Hand Langenmantel, Hartman Langenmantel, Jorg Hofmair, Marr 
Walther, Laur Ravendpurger, Ludwig Meuting. und wardend zwen dend ausgeben, ain ring 
ward geben Michel Reyſſen und ain ring Sorgen Hofmair, geſchach bei ainem nachtdantz (nady- 
tang so), den man hielt deffelben nah nad dem geſtech. geftand die flat me den 200 guldin. 
11. zů ofe' fehlt Wo. 14. und ift—gemwefen: das erbermlich waß W. des zü erparmen iſt w. 


mit 40 pfäritten. Sonntag vor Petri et 
Pauli’ (22. uni). — 81. 475: ‘it. 485 gul⸗ 
den auf die rais mit hertzog Marimilia⸗ 
nus von Ofterreich feiner gemahelichafft 
vergert auf 11 p. (pjerb) Deren Sigm. 
marfchalf ritter. — it. 111 fl. herrn Sig⸗ 
mund marſchalk ritter für 3 pfärit ber 
gemelten raid. Sonntag vor Andree’ 
(23. Nov.) ꝛc. 

1. Die Baumelfter des Jahres waren 
a: Onforg, Ulrich Walther und Hector 

ich. 


2. Graf Eberhard der Jüngere, Sohn 
bes Grafen Urih V. BR. 1477, ‘all 
Ihannlung,’ Bl. 366: “it 13 lib. umb 


wein geſchänkt graff Eberharten von Wire 
temberg und 6 groß. Sonntag vor Mar: 
tini' (9. Nov.). j 

3. Bezüglich Des Stechens unter ‘ge 
mains außgeben,’ BI. 620: ‘13 guldin 
8 groß umb 12 fed und fättel zu graf 
Eberharts von Wirtembergftehen. Sonn- 
tag vor Martin!’ (9. Nov.) — Bl. 638: 
‘it. 74 guldin dem Kidlinger zerung graff 
Eberharts von Wirtenberg dem jüngern 
zu erung bes ftehens. Sonntag post dli- 
sabethe’ (23. Nov.) ꝛc. Bgl. Walthers 
Tournierbud BI. 3b u. As, 
4. Szalay III, 331 mit Anm. 5; Leo 

176. 


7 


17* 


260 


V. Chronik des Hector Mälid. 


menigclich bie empfand, als fam teblichem etwas groß in feinem haus 
wäre umb gefallen, und wagen; und tett doch kain fchaben. 

Am 18. tag aprilis warb uͤlrich Schwark, ber zeit Burgermeifter, 
gehendt?!. und was [152°] vier jar an ainander burgermaifter gewefen ? 
und was fo gewaltig, das kainer in Augspurg nie fo gewaltig was ge- 5 
wefen. und was ains zimmermanns fun? und was zunftmaifter unver 
ven falzfertigern und kam alfo auf, was er wolt, das bett ain fürgangk. 

Und am 11. tag im april davor was ain wol gefamelter rat, bo 
gieng ber vogt ein und fprach, man folt in nit fürchten, und griff ven bur- 
germaifter an auf feinem fig und behend zů der thür auß in die vändnus *, 10 


1. ettlichem M. 2. waggen Da. 
“Am 18. tag—fürgang® fehlt o. 


1. ©. die Beil. IV Nr. 3. 

2. In den Sahren 1475, 1476, 1477, 
1478. Die Bekleidung bes Bürgermeifter- 
amtes zwei Jahre Bintereinanber var 

en das Herkommen, Daher wirb bie 
Shatfache, daß Schwarz fogar viermal 
hintereinander das Bürgermeifteramt 
innegehabt, in ben Chroniken bejonbers 
betont. 

3. Nach ber biesbegligtichen Angabe 
in der Vorbereitung des Rathes ıc. BI. 
1213, die, abgejehen von einigen Kleinen 
Verſtößen im ber Angabe der Steuerjäte 
durch Die Steuerbilcher beflätigt wird, war 
ber Bater des Bürgermeifters Schwarz 
ein armer Zimmermann im Sabre 1428, 
‘als ain pfalburger under den vifchern 
wonhaft gejeflen, der im Jahre 1446 
ſtarb. Ulrich Schwarz, mie ber Bater 
Zimmermann, wohnte ebenfalls ‘under 
den vifchern’ und findet fi) auch längere 
Zeit mit einer nur geringen Steuer in 
den Steuerbüchern aufgeführt. Später 
findet er fih als in ber S onganergaje 
wohuend eingetragen, wurde 1452 zum 
erften Male von ber Zunft der Zimmer: 
leute als Zwölfer in ven großen Rath 
gewählt, aus welchem er, angeblich wegen 
Ehebruches, wieder ausgefloßen wurbe, 
beffeivete 1467 zum erften Male bie 
Würde eines Baumeifters, heirathete 1469 
eine reiche Wittwe und wurbe im gleichen 
Yahre zum erftien Male zum Bürger: 
meifter erwählt. Die BiographieSchwarz's 
in Stettens Lebensbeichreibungen ꝛc. 
©. 65 ff. fußt großen Theils auf ber er- 
wähnten Vorbereitung 2c. 

4. S. Beil. IV Nr.3. Rem 2805 erzählt 
die Verhaftung Schwarz's in folgender 


fehlt We. 
8. befamiter Wie. 


7. “und was zunft. u. d. falpf.' nur in W. 
9. in: im W. ſich w. 


Weife: ‘1478, am, famftag adj. 11. april 
da fieng man den Ulrih Schwarken bur⸗ 
germaifter, daß waß alſo georbnet, daß 
man fodret auß dem ratt 2 deß Schwarben 
beften gefellen, alß welt ainer etwaß mit 
im jprechen, bas was Joß Taglang, ber 
beden zunftmaifter, und Mar New 
milller, der zymerleutt zunftmaifter. da 
beraus famen, ba fiert ſy ber vogt in 

ie eufen; darnach gieng der vogt mit 
6 felbner in die ratt ftuben und ſprach 
ofienlich, ain ratt folt mit erihreden, er 
wurb ainen zu feinen handen nemen, 
und folt ain yeder ſtill fiten, und tert 
fih umb gegen dem Schwarten, ber bann 
alß ain burgermaifter bey der tür faß, 
uud fagt gegen im, er wer gelangen; da 
fagt der Schwark: ‘ich? als ob erß nicht 
recht verftan welt; ba fagt der vogt: “ja! 
und griff im in das goller, und bald mit 


‚im zu der tür auß und fuert in im bie 


eufen. und Joß Onforg waß mit im bur- 
germaifter, ver erihrad auch, dann er 
weft nicht umb ven anfchlag. und darnach 
fieng man mer 2 zunfftmaifter, der bier- 
ichenden, hieß Der Glatz, und ber jcheffler, 
bieß ber Hader, pie legt man aud in die 
eyfſen. alfo lag der Schwartz Stag, in ber 
felben zeyt erfünbet ain ratt an im, waß 
er ſchaden bett ton, und beſchicket alle, bie 
dan in furken jaren von ber ftat empter 
enpfangen hetten, bie müften fagen, waß 
ſy im geben hetten, auff den ayd, und 
ſunſt anberleüt auch, und waß er dem 
hailigen gaift enpftert bett. alfo ſand man 
warlich ob 6000 fl, die er ungerechtiklich 
eingenommen bett, und fil ſilbrin ſBl. 
281b] klainat, die man im geichendt bett. 
alfo an bem 18 tag aprill ba fuort man 


1478. 961 
308 Onforg was mit im burgermaifter, der wißt nichts warumb, etlich 
ratsherrn wißtens, etlich mit. und fleng mit im vier zunftmaifter, das 
was 308 Taglang, ber bed, Marx Neumüller, Hader, ver fcheffler, und 
Glatz, der bierfchend!. 

5 Item am 29. tag aprilis. Jos Onforg was burgermaifter, ber gieng 
auf ber gaffen und flel niver und ſtarb gechlingen, davor uns got alle 
behũet?. 

Am andern tag im maien hanckt man Joſen Taglang, was der 
becken zunftmaifter, er was ungelter, da bett er bei geſtolen?. 

10 Den Swartzen fürt man auf ainem wagen aus und bett ain ſcham⸗ 
fotten mäbrin rod an und ain rugkfech bauben auf mit 2 groffen perlin 
Inöpfen®. 

Der Hader, Glatz und Neumüller wurben außgelaffen und [153°] 
inen raut und recht verpotten>. 

15 Und ter Schwarg bett ain ſchwartz ſamatins wammas an. 

In dem jar am 24. tag aprıilis ift zü Florentz ain auflauf gewefen. 
bie Mebict und Pati jend wider ainander gewejen®, alfo ift ain Medici 


1. wit nir umb deffen handel W. 2. etlih ratsh. —nit: und etlich fil der rapherren, die do 
am Ehwarpen biengend W. Jos Dnforg—nit‘ fehlt wo. *etlich nit’ fehlt Dad. 4. Jos Tag. 
lang — bierfchend: Jos Taglang der beden zunftmaifter, Marx Niumiller, zunftmaifter under 
den zimerleutten, und Hader, der fcheffler zunftmaifter, und den Glatz, zunftmaifter under den bier- 
fhenden. und als man den Schwargen henden wolt, da fürt man in hinauf auf ainem wagen 
hoch entbor (damit in menichlich wol fehen mödt sw) Wu. 7. Der Abfap lautet in We: 
Deß jart am 29. tag im aprillen gieng Jos Onforg auf der gaffen und flarb gechlingen alfo an 
der ſtraß vor angflen. 9. geftolen, der fuma wie vil wais ih nit w. + 11. ain fhwarken 
zamelot rod (fchamlotten wo, tod‘ fehlt W) mit meder ferfletert Wu. vol: ſchauben Dd, 
12. Inöpfen, und ain famatin wammas an w. 14. ewicliden ferpotten We. 15. ſamatis 
M ſamaty W. famett D. fametd d. wammaß an, dem hender ward die mebere ſchaub Dad. 
17. auflauf geweſſen von zway geſchlechten der burger, das ain gefchledht hieß die Medich dad 


ander Pacy, die wafend wider ainander Was. 


in auß auff ainem ſpittal wagen, er faß 
hoch empor, daß man in wol fechen fund, 
und bett fein ſchamlottin ſchauben an uud 
fein fechen hauben auff, und hauckt in an 
den galgen. dar vor hett ain ratt alleß fein 
güt befchloffen, daß gab man feinem weyb 
und finden wider und nam im kain Bit; 
er waß ain fo gwaltiger burgermatfter, 
der Schwarg, alß kainer nie in Augfpurg 
fo gwaltig waß geweien; er waß zunft 
maifter in der faltferger zunft und was 
ains zimermans fun. am 11 tag april 
warb er gefangen 2c.' 

1. ©. die Zuſ. unter 1478 im Anh. I. 

2. Am 5. Mai zeigt der Rath ber 
Stadt Augsburg bem Hans Langenmantel 
dem älteren ben Tod bes Iof. Aunforg 


an, meldet ihm, daß eran bes Verſtor⸗ 
benen Stelle ‘das jar fürauß' zum Bür- 
germeifter erwählt worben und forbertihn 
auf, fih zum Antritt feines Amtes nad 
Augsburg zu verfügen. Brief-B. VII 
8.138, Nr.231. ©. Bell. IV Nr. 3 und 
Sender 81. 1266. 

3. ©. Bell. IV Nr. 3. 

4. Ebenda. 

5. ©. den Inbang DI unter 1478. 

6. Verſchwörung der Bazzi gegen bie 
Medict. ©. darüber Reumont, Lorenzo 
de Medici 1277 ff; vgl. K. Stollel.c. 139. 
Die That geſchah am 26. Aprildes Jahres; 
eine Hauptrolle fpielte unter ben Ber- 
ſchworenen Girofamo Riario, ein naher 
Berwandter des PBapftes Sixtus IV. 


262 


V. Chronik des Hector Mülich. 


erſtochen worden!. aber fie hand ber Patzi drei erhenckt, ain gefiertailt?, 
ben biſchof von Piſa gehendt3, ain cardinal gefangen*, des cardinals vater 
gehenckt; find 130 man gehenckt und erſchlagen zů dem bifchof5. und in 
ainem clofter parfüfferordens vor Florentz warb gefunden fteigzeug, aljo 
wurden 36 münch und pfaffen aus dem clofter erhangen und waren münch, 
bie den orben hielten®. ber babft und ver fünig von Neapels waren mit 
groſſem volck bei Floreng und woltens haben helfen einnemen”. 


3. zü: bey Wu. 


4. ‘vor Zlor.' fehlt We. 


6. "von Neapeld’ fehlt A. T. woltens 


haben eingenommen Dd. Am Ende des Abjapes if in W von der erfien Hand, aber fpäter und 
flüchtig, Hinzugefeht: "Daß obgefchriben ift der mertail erlogen’. Darunter dann von einer fpäteren 
Hand die Bemerlung: Mecht ainer fagen, ber corrigirer lug felb® in halß yber daß er eß gang 


boffliden verwuͤſcht. 


1. Giuliano, der Bruder des Lorenzo. 

2. Hiugerichtet wurden Jacopo, Fran⸗ 
ceseo und Renato de Pazzi. 

3. Kranz Salviatt. 

4. Raffaele Sanfone, ein Neffe Giro⸗ 
lamo Riario's, ein 1Tjähriger Jüngling, 
am 10. Dec. 1477 zum Garbinaldiacon 
von San Giorgio in Belabro creirt. Er 
war einer der Wenigen an der Berichmd- 
rung Theilnehmenden, die dem unter 
ihnen nad dem Mißlingen berjelben an- 
gerichteten Blutbad entgingen. 

5. Man berechnet, Daß gegen 80 Per: 
fonen ihre Theilnahme an der Verſchwö⸗ 
rung mit dem Leben büßen mußten. 

. Mehrere der Verſchworenen flich- 
teten ſich in die Benebiltinerabtei; als fie 
dort entbedt wurben, richtete fich bie 
Wuth des Bolles gegen die Mönche; 
Stolle c. 1. 146 fpridt von ber Hin- 
nhtung eines Guardians mit fünfzehn 
Münden 


7. ©. hiezu Reumont 1. c. ©. 283 
u. 302. — Rem BI. 282b erzählt den 
Borfall mit folgenden Worten: ‘Anno 
domini 1478 da waß zü Florentz ain 
grofier aufflaff in ver ftatt. eß waren 
2 geichlecht, die medhtigiften, fo jy in der 
fat Florent waren, bie waren ain ander 
feind, und waren burger zu Florentz. 
das ain gefchlecht waren 2 brieber, hieſſen 
die Medezi, Lorento und Juliano; fo 
hieſſen die andren bie Bati, daß waß ain 
geo geſchlecht. nun hetten bie Bazi etlich 
urger in ber flatt, die auff ir ſeytten 
waren, unb auch ander freund. und auff 
ain tag da wolten bie Bazi mit iren helf⸗ 
fern bie 2 brieber, die Medezi, erflochen 
paben in ainer kirchen, hayſt a sancta 
iberata. das was aljo georbnet: war 
man das ampt bett und nern herrn auff- 


bieb, fo wolten ſis erflechen und betten zů 
yetlichem Medezi beſunder lelitt verorbntet 
zit erfiechen. alſo warb ber jünger brüder, 
der Juliano, erſtochen in der kirchen, und 
ſein brüder Lorentzo ward ain wenig 
wund auff dem halß hinden. aber er kam 
darvon in den ſeggrer, es halff im ain 
pfaff darvon und ſein ſtaffier, er wer ſunſt 
au I worben. alfo warben bie 
Bazi gefangen und ire belffer, aber etlich 
kamen darvon. und die gefangen wurben, 
die wurben gehendt an dem pallaft zü ben 
fenftern herauß; eß ward ain erbbifchoff 
von Biſa gehendt und 3 Bazi und funft 
auch etlich treffenlich leütt und fil knecht, 
das danocht ob 70 perfon gehendt wurden. 
ber bapft und kunig von Naplaf bie betten 
folck geſchickt ven ——* zu hilff, aber da 
der anſchlag nicht geriet, da kam daß ſelb 
folck nicht in die ſtatt; wer aber der Lo⸗ 
rentzo de Medizi auch er⸗ 2830ſtochen wor⸗ 
den, ſo wer eß den Bazi nach irem willen 
gangen. eß warb auch ain junger far: 

inal von Rom, bey 17 jarem allt, zu 
Florentz gefangen, ber waß dem bapft faft 
lieb auff Die welſch artt, als vie ſag waß; 
alſo lieſſen in die von Florentz ledig her 
nah, dann ſy beforgten, folten fie in 
tötten, jo wurd fy Der bapſt Friegen, ale 
dan hernach danocht beichach, er Krieg fy 
und der kunig von Naplaß auch. daß 
vorgeſchriben beſchach, weil ich, Wilhalm 
Rem, zů Florentz was und welſch lernett, 
ich hab ir fil ſechen ſelb hencken, ich hab 
ir auch fil kennt, die gehenckt ſend worden. 
eß waren 2 darvon fomen, die nicht ge- 
fangen wurben, alfo legt ber Lorentzo be 
Medizi fo fil koſtung darauff, daß man 
im den ainen auf der Türggey gefangen 
gen Florent bracht, und ben andren bett 
er auch zit wegen bracht, doch erft über 





1478. 1479. 263 
Herkog Ludwig von Landshuͤt ſchraib her gen Augspurg, man folt 
im zü hilf ſchicken, dann bie Zürgfen wolten fein land berüren und über: 
ziehen. aljo an fant Afra tag zügen bie aus 100 man, eitel püchfen- 7. Aus. 
Ihügen, zwen zit vos, hauptleut, ain wagen. und kamen in A wochen 
s wiber her, waren zü Kütpühel gewefen!. 
Anno domini 1479 im newen jar am kindleins tag, gefchach zü Lenes 2, De. 
im tal?, [153°] do waren 800 Schweiter ?, da kam bes von Maylands wold 
mit 8000 mannen, aljo kamentz anainander; aber die Walken wurben 
fliehen, die Schweytzer behüben das veld und wurden ber Walhen 1500 
soerfchlagen und 17 gefangen. die Schwehter zugen für Felnir*, aber fie 
ſchuͤffen nichts. 
Am freitag post epiphaniam domini was ain turnierhof zů Wirk- s. San. 


burg. 


° 


Am 18. tag im jenner ſtarb hergog Ludwig, herkog Georigen vatter, 


15 zů Lanbshüt ®. 


In vigilia Laurentii erfchlüg ver bergog von Burgundi, ver Marie 9 ag. 


4, und 2 pferd, hauptleut Wu. 
des 3. 1478. 


fehlt We. 


etlich jar. — Ein anderer biesbezliglicher 
Abfat auf BI. 2833 lautet: ‘1478 unge. 
farlich über 4 ober 6 wochen, nach dem 
der aufflaff zu Florentz waß, ba warb ber 
pfaff erftochen, der dem Medizi zu Florentz 
darvon bett geholffen; daß —2 alſo: 
der pfaff hett ain ſchreiber, der hett im 
geſtollen, und der pfaff ergriff in daran 
und wolt den ſchreiber fachen, alſo zoch 
der PN dem pfaffen fein aigen bey⸗ 
meſſer auß und erſtach in darmit. 

1. Die Türken waren damals bis in 
die Gegend von Erding vorgedrungen. 
Das Schreiben des Herzogs verlangte von 
den Augsburgern Zuzug zu den im 
Auguſt 1478 zum Schutz der Landesgrenze 
nad raunſtein und Kitbühel zu fenben- 
ben bayeriſchen Streitkräften. In einem 
Schreiben vom 7. Aug. bebanft fich der 
Herzog dem Rathe gegenüber für bie 
Bereitwilligleit deſſelben, ihm Schüten 
zu fenden und beitimmt Landshut als 
vorläufiges Ziel. Br.⸗B. VIIIR, Nr. 35. 
Vgl. Riezler III, 453; die Landshuter 
Rathschronik in St.«Ehron. XV, 322,1 
mit Anın. 

2. Das Lininerthal an den Südab⸗ 
hängen bes St. Gotthard. 


und’ fehlt W. 
6. Leueß D. Leud d. Leues w. 
nerhof 7. ain tumier W. Der Abfah fehlt w, ebenfo der folgende. 


5. Der Abſaß fleht in w an der Spiße 
8. ‘alfo fament®’ fehlt M. 12, thur⸗ 
16, der: dem M. 


3. Die Urner waren mit ven Dailän- 
dern im Spätherbfte 1478 aus unbebeu- 
tenden Anläffen in Streit geratben und 
begannen nun, geſtützt auf ein eibge- 
nöſſiſches Heer, mit diefen eine erbitterte 
Fehde. Am 28. Dec. 1478 Tam «8 
zwiſchen beiben zu der Schlacht bei Gior⸗ 
nico, wo ca. 600 Schweizer gegen ca. 
15000 Dann Mailänbifher Truppen 
fanden. Bol. Lilieneron IL, Nr. 154; 
|. Bögelin 424 ff. 

4. Bellenz. Der Zug vor Diefe Stabt 
batte ſchon vor der Schlacht bei Giornico 
flattgefunden. 

5. Vgl. die Jahrb. d. 15. Shots. in 
St..Ehron. X, 355, 2, fälſchlich unter 
1478. ©. die Nadrichten tiber bie 
Tourniere zu Würzburg und Bamberg 
in den Jahren 1479 u. 1486, Würzburg 
1867. Bgl. auch bie Denkwürdigkeiten 
des Ritters Michael von Chenheim in 
Jung's Miscell. III, 366 ff. 

6. Das Datum ift richtig. Vgl. St.- 
Ehron. XV, 322, 7 mit Anm. Am 
20. Januar zeigt Herzog Georg dem Rathe 
der Stadt Augsburg ben Tob feines 
Baters an. Br.:B. VIIIa, Nr. 66, 


264 V. Chronik des Hector Mülich. 
miltan, dem künig von Franfreih 9000 mann und [nam] bei 5000 ge- 
fangen ; ver Burgundier kamen auch vil umb!. 

34 fant Martins tag wurden 32 taufent Dürden erichlagen in 
Sibenbürgen ? vor ainer ftat, haißt Weydach, das tät das landvolck. 

Und des jars an dem herbft wurben in diſer ftat under ber par⸗⸗ 
füfferficchen und under dem fchlachhaus und allenthalben im Lech in ber 
ſtat ſovil fifch, groffer parmen, gefangen von allermenigclich, das man 
hatt wol umb Hundert gulpin, das ift vor nie’ gehört [154°] worden. 
man fand wol ain püben, ber auf ain tag 10 parmen fieng, der ainer wol 
60 dn. galt und mer; und wurben nun mit ben henden gefangen und er⸗ 10 
ſchlagen, dann der Lech was abgelafjen. 

Anno 1479 am 25. tag jenner ift ain frid gemacht worden zwifchen 
35. Aprit des bürdifchen Taifers und der Venebiger, das hat getaun ain burger von 

Candia mit namen Yuan Dario, ift zu Conftantinopel gejcheben 3. 

Am 17. aprilis fam des bürdifchen Taifers botihaft gen Venedig ıs 
mit 40 perfon, und darnach an fant Mare tag auf dem plak ift ber frib 
alfo offenlich ausgerüft worben‘. 

Am erften geben die Venediger dem Dürcken hundert taufent gulvin5, 
feiner potſchaft Halb par und halb über ain jar, und barzü bie ftat Scu- 
teri mit iver zügehörung, und mer ain ſloß und land, haißt Scalinini®, 20 
ift 60 wälfch meil umbfangen ; mer ain land, haißt Albrazo ve Ruma”, 
hat das mer an ainer feiten und bat 2 floß, auch alles vold, das in diſem 
land ift, mag mit irer hab aus dem land ziehen, ob e8 dem ‘Dürden nit 
undertenig wil fein. fo gibt der Dürd ben Venebigern ain floß, haißt 


11. Nov. 


3. 36000 Wis. 4. tätten M. 5. *under’ in WW über audgeftrichenem ‘fur’. 7. in d. 
flat’ fehlt Auo. 8. umb: fir We. 10. erfchlagen und gefangen MDd. 11. dann’ 
fehlt Wio. 14. Zwann D. Daria Wi. In a flatt des Namens eine Rüde. 20. Etuteri 
WDw. Steur d. haiß M. Stalininyg D. Gtalinini d. Etaliny W. Gtalini w. 


21. Albrafo Wow. de Rima D. dermia d. 


1. Schlacht bei Guinegate am 7. Aug. 
1479. Die Zahlen find ungefähr richtig. 
Rodt II, 528. 


Zinkeiſen II, 444 und Herzberg 634. 
3, Bgl. die Anm. 2. Der Friebe 
fam zu Stande am 26. Januar 1479. 








2. Nah dem mit den Benetianern 
abgeichlofienen Frieden von Conſtanti⸗ 
nopel (Ian. 1479) drangen die Türken 
in Ungarn und Siebenbürgen ein, wur⸗ 
den jedoch durch die Schlacht bei Szaz 
Varos (Broos) am 13. Oct. von einem 
aus magyarifchen, rumärnifchen, ſäch⸗ 
fiſchen und ſzekleriſchen Truppen befte 
benden Deere unter Führung des Wot- 
woben Stefan Bathory und bes Grafen 
von Temeswar Paul Kinizfy geichlagen, 
wobei fie furchtbare Berlufte erlitten. 


Benollmächtigter der Benetianer war 
Giovanni Dario, der Sehretär des Se 
nates der Republilk. 

4. Zinkeiſen IL, 434. 

5. ©. über die Bedingungen biejes 
Friedens Romanin, Storia docum. di 
Venezia IV, 382; Zinkeiſen II, 433 
Anm. 1; 2eo DIL, 182. 

6. Lemnos, Stalimini (71/, Duabrat- 
meilen groß). 

7. Albrazzo di Maine, 





1479. 1480. 265 
Argos, ligt 2 meil von Napoli Romana!, und das land umb Napoli Ro» 
mana 20 meil weit mit allen floffen und zügehörung; mer 70 wälfch meil 
(154°) umb Moden ? und 20 meil umb Curvon? ® mit floffen und feiner zu- 
gehörung. fo ligt ain floß 10 meil von Eurvon, genant Stroboli*, ift 

ser Venediger, das füllent fie abbrechen. auch fo vergünt ber Türd ben 
Benebigern, das fie mügen fegen gen Eonftantinopel ain herrn5, und 
gibt in ir haus darzů mit allen iren zägehörungen, das fie vor zeiten auch 
inngebebt hond, und [er fol] gewalt haben, bie iren ba über das plüt zü 
ſtraufen und [z3ü] richten, als von alter da gewonhnit ift geweien; und 

10 300 ducaten barzü alle jar, ift vor alter alfo gewefen, die weil die Kriechen 
ba geregniert hond. mer jo föllent die Venebiger dem Dürden alle jar 
geben 8 taufent ducnten®, bamit fo mügent fie in bes Türcken land 
allenthalb zolfrei faren, ferr oder nach, mit rem güt; und ob bie Vene- 
biger auf dem mer over land Dürden, bie raberei triben, ergriffen, mügen 

15 fie wol ftraufen, desgeleich herwiderumb auch. und ver frid fol ewig fein. 

Am fontag vor Symonis und Jude was ain carbinal hie und legat 
von Rom, was fein nam Uzia, tt. s. Sabine cardinal monta regalis”?. 4. Det. 
Item des jars ift der künig Mathias von Ungern über ben kaiſer 
Fridrich mit herescraft gezogen®. alſo fchraib uns und allen herren und 


20 [155°] ftetten der Taifer umb Hilf, do ſchickten wir im 50 püchſenſchützen 9, 


1. Roma A. 
Koron Dd. 7. in: im We. 
mit allen (aller d) ier zügehorung Dd. 
15. fies: fie M. fo Da. ſy es Wu. 
Der Abſaß fehlt w. 


1. Rauplia di Romania. Der Sultan 
räumte die Lanbichaften aller Städte, 
welde in Albanien, Dalmatien und 
Morea uch in den Händen Benebigs 


waren. 
2. Modoni, an ber Süpweftede 
Deffeniens. 
.Coroni an ber Ofttüfte Meſſeniens. 
4. Steobiki, nabe am Golf von Ar⸗ 


5. " Einen Bailo — bie Civilgerichts⸗ 
barteit über bie Angehörigen der Republilk. 
Nach Zinleifen und Leo 10000 
Dnteten, 
7. Aufias, Carbinalpriefter zu St. 
Sabine. &. Über feine Anweſenbeit in 
—— St.⸗Chron. X, 358, 6 mit 


Den Anlaß des Krieges bildete bie 
dur den —X betriebene Erhebung. bes 


3. Madon W. Modon w. Maden Dd. 
darzu: da ein We. 


17. Ufia Dd. 


3. 4. Corffon W. Korfon w. 

mitt aller zügehorung Wi. 
11. gerengniertt D. geregiert dev. gerigiert W. 
tt. 8. 8.’ fehlt W. feblt Dad. 


mit dem König von Ungarn verfeindeten 
früheren Graner Erzbiihofes Johann 
Bedenflaher zum Erzbifchofe von Salz⸗ 
burg. Cube bes Jahres 1479 verſah 
Matthias Corvinus Pettan, Leibnitz, 
ſowie andere Salzburgiſche und Sedau⸗ 
iſche Feſten mit Beſatzungen, in den 
Saft en 1480 ließ er Frieſach, Gmünd, 

chſenbur und andere Salzburgifche 
Schlöſſer beſetze .Fr. Mayer, Ueber 
die —** bes Erzbifchofs Bernhard 
von Salzburg nnd den Ausbruch bes 
britten Krieges zwiſchen Kaifer Friedrich 
und König Matthias von Ungarn 1477 
— 1481 im Archiv f. öfterr. Geſch. Bo. 55; 
Huber II, 257 ff. 

9. Sie fchloffen fih an Die 250 von 
Nördlingen, Ulm und Memmingen fe 
jenbeten Schüten an. Würbinger I 





29. Sept. 


266 


V. Chronik des Hector Mülich. 


bie legt man gen Fürftenfeld 1, do zoch der künig von Ungern für und ge 
wan das, und wurden bie unfern alle gefangen. er gewan auch Ragels⸗ 
purg 2. bie Dürden famen auch in das land bis gen Rottenman und fürten 


vil volcks hinwegt?. 


Anno domini 1480 jar Jiss] zoch der Türck für Robis * und verdarbts 
das land darumb, aber die ftat kund er nit gewinnen. und zugen in Pullen 
und gewunnen Otranta, ain güte ftat, und hielten bie lenger dann ain 


jar inn und zugen da wider darvon ®. 


Do mat man ain gnabenreich jar in alle welt den Robifern zü 
21. Juli Hilf®, gieng bie ein in vigilia Marie Magdalene und weret ain jar und 10 
pracht uns arm laien umb vil gelts, das in bie truhen gelegt warb. bie 
Rodiſer kamen her und namen bie und anberhalb das gelt ain und machten 
bie allain mit den Taufleuten wechjel umb 28000 guldin, und was übel 
angelegt, dann die Robifer und der bapft wurben unains, und wolt ber 
bapft die genab wider aufgehept haben, e8 was ain halbe bejcheifferei. 
Des jars berüft kaiſer Friedrich alle Herrn und ftett auf fant Michels 
tag gen Nürmberg?. [ıssP] alfo kamen vil herrn, bo begert ber kaiſer 


1. Hunger M. 
lien vo, Pulie d. 
corrigirt). 11. in die gnadtruchen We. 


für: für Wien Wo. 


1. Fürftenfeld an der Feift, öſtlich von 
Graz. Die genannten reicheftäptiichen 
Truppen wurben im nächſten Jahre bort 
gefangen genommen, hatten ſich aber jo 
tapfer vertbeibigt, daß fie König Matthias 
aus Anerkennung gegen das Beriprechen, 
nicht mehr gegen ibn zu dienen, ohne 
Löfegeld entließ. Würbinger 1. c. 

2. Rablersburg an der Mur, fünlich 
von Fürftenfeld. Vgl. Unrest, Chron. 
Austriael. c. 648. 

3. Die Bosntichen Türken brachen im 


‚Aug. 1479 in die ſüdöſtliche Steiermart 


ein. Huber III, 255. 

4. Die Belagerung von Rhobus be» 
gann Ende Mat und endete nad) dem 
Mißlingen eines am Scluffe des Juli 
verſuchten Sauptflurmes. 

5. Die Stadt Otranto fiel am 26. Juli 
1480 in die Hände der Osmanen, bie 
fie num bie zum 10. Sept. 1481 beſetzt 
hielten. Zinkeiſen IL, 454 ff. Vgl. die 
Jahrb. Des 15. Ihdts. in Chr. X, 301, 7 
und ſ. die dort in Anın.4 aufgef. Fitteratur. 

6. ©. Über den von Sirtus IV. zu 
Gunſten des Ichanniterorbens ertheilten 
Ablaß, der vom Palmfonntag 1480 bie 


3. NRägelöpurg Dd. Regelspurg Mu. 
7. Drianta W, Drtonca w. Tottranta d. (in D "Totranta‘ aus "Diranta’ 


6. Pul⸗ 


übers Jahr währen follte, das Diar. Parm. 
ap. Muratori SS. XXII, 334; gl. die 
Jahrb. Des 15. Ihdts. in St.-Chron. X, 
361, 8; vgl. auch Die Ehron. in Hormayr's 
Taſchenbuch 1834, S. 146, die nach Rem 
Bl. 2876 berichtet. Der betr. Abſatz 
ichließt: “Der graff Rubolff von Werben: 
berg, der das Gelb für die Rhodiſer ein- 
fammelte) ritt mit 24 pferden, aber vor 
der gnab bett er lecht 4 pferd. er ritt bei 
dem ftechen auff dem wein mardt bie 
umb in der fafnadht und rannt auff der 
pan auff und ab bei dem ftechen und bett 
ain groffe täfchen auff dem arich bangen, 
bie Met auff und wifchet dan ain geofler 
zerß berauß alfo for den frauen. darbey 
man verflan mag, wie Daß gelt wol ange 
Iegt fey worden? Bei biefer Gelegenheit 
fet bemerft, daß die in Hormayr's Tafchenb. 
geprudte Chron. zum weitaus größten 
heil eine Sombinirung ber Rem'ſchen 
und Senber'fhen Chron. ifl. 
T. Diefer Reichstag war urfprünglich 
auf den 25. Suli 1480 ausgefchrieben 
eweien, fam aber erſt im Herbfte in 
ang. Vgl. die Jahrb. d. 15. Ihdts. in 
St.» Thron. X, 363, 3 ff. 


1480, 1481. 1482. 1484, 267 
hilf wider bie Türden, alſo warb im Hilf zügefagt, doch das man vor in 
der criftenbait frid machte!. alfo wurben bie fürften und herrn zü rat 
und die curfürften und ſchickten bifchof Hanfen von Augspurg und mit 
im Graf Iofen von Zolrn gen Frandreich mit 50 pferden, den fünig von 

s Srandreich und ven berkog von Burgundi zü verrichten. ber bifchof von 
Enftet warb auch gefchiet zum Fünig von Ungern, ben künig und kaiſer 
mit atnander zü verrichten; den bifchof von Freyſingen ſſchickt man] gen 
Rom und in weliche land, do ainigkait und frid zů machen. und man gab 
tegclichem bifchof 1500 gulden zü verzern. und kamen widerumb Bartho- 

lomei, do ward aber ain tag gemacht?. 

Anno domini 1481 am andern tag mat ftarb der dürckiſch kaifer, ain 
groffer plütvergieffer. fein fun nach im warb ain friblicher kaiſer und was 
wol mit ven Venebigern ains?. 

Des jars wurden bifer ſtat waflergräben all geraumpt und ausge- 

15 FlöRt 4. 

Anno bomini 1482 was ain groffer auflauf zü Köln, was bie ges 
main wider ain [156°] rat, alfo wurben ir 8 man geföpft von dem bofel, 
und ward darmit geftillet®. 

Des jars müßten wir von Augspurg 70 mann zů roſs und 70 mann 

20 zů füß folden dem faifer wider den fünig von Ungern. das koſtet uns 
mit des Vitels abtrag wol 12 taufent gulbin®. 


24. Aug. 


3. ‘und’ fehlt Wi. 4. Zoller W. Zoler w. Boren Dd. 15. Der Abjah fehlt vo. 
20. felden: foldner ſchicken Wi. 21. abtrag: vertrag Dd. In so am Rande von anderer 
Hand: ‘ergo if den Bittlen ain abtrag gefchehen.' 


1. Bgl. Müller, R-T.-Th. IL, 743. 
2. Der neue Reichstag wurbe auf ben 18. 
März des nächſten Jahres ausgefchrieben. 

3. Mohamed 11. fieib am 3. Mai 
1481. Sein Sohn und Nachfolger Ba- 
jefiv II. war thatſächlich ein friedlieben⸗ 
der Sultan. Die von Mülich erwähnte 
Annäherung des Letzteren an bie Bene- 
tianer hat auf die am 16. Ian. 1482 ab» 
gefihloffene Erneuerung des zwifchen ben 

eiden Mächten bereits beftandenen 
Friedens Bezug. 

4. uff fampflag nach dem bailigen 
uffarttag (2. Juni) a. 1481 hatt ain rat 
angefehen und erfennet, das bie puw⸗ 
maifter den graben von Wertachbrugter 
tbor herab unt geen ber hauptſtat hinab 
räumen laffen und doby weeg und mittel 
fürnemen und. ermefien fullen bomit 
ſollich coſtung fo darüber geen wirdet 
nit allain uber bie ſtatt gannge.“ Raths⸗ 


decr. ad a. 1481 BI. 84a. In der BR. 
biejes Jahres finden ſich mehrere hierauf 
bezügliche Einträge. 

5. S. über diefen Aufſtand Ennen 
III, 586 ff.; die Koölhoff'ſche Ehron. in 
St.-Chron. XIV, 852 ff.; die Reimchron. 
ebenbe 945 ff.; die Profarelation 1. c. 


6. In der BR. des Jahres 1482 
Dt. 29a findet fich folgender Eintrag: 
Nota was Idrig Wifer zü zerung uff den 
rytt gen Ofterreich zü unnjerm herren kai⸗ 
fer empfanngen und was er da inden em⸗ 
pfangen und bie zů bezahlen angefchaffet 
hatt, das alles hatt er verprucht in bes 
Bittlin banndel und in ber hilff ver key—⸗ 
ferlichen mayeftatt wider ber Mathiafen 
künig zů Ungern und hatt bie ftatt gebent 
fünffundſechtzig zu voß und ſechsundſecht⸗ 
gs zit fh.’ Als Summe ‘alles ußgeben 

a3 jar gen Ofterrich” ift bier angegeben 


268 V. Chronik des Hector Mulich. 
30. Mäy Am palmabent fiel die Herkogin von Burgunbi auf dem velb an 
ainer faldenpaiß vom bem roſs, und wolt ir ain hertzog vom Berg helfen, 
und trat fie das ros, das fie ftarb. bett zwat find bei irem herren Maxi⸗ 
milian!. 

Des jars entfagten bie Venebiger dem fignor Hercules, marggrafen s 
von Ferrer? und legten fich für bie ftat Terrer mit aller macht®. bo 
famen dem herren von Ferrer zü hilf der fünig von Napels*, ber von 
Mahland und all wälfch herren, und waren Florentzer und Genuer wider 
bie Venebigerd. das werot zwai jar und koſtet die Venebiger groß güt, 
bann fie hetten an 9 enden veld. und warb verricht, und gewan niemant 10 
bem anbern nichts ab, 1484 im augusto®, | 

Des jars 1482 was groſſer hunger und teurin am Nein? und im 
Niderland, alſo das ain tün korn 6 guloin galt zü Prugk und zü Gent. 
alſo warb man das korn auß bifen [ıseP] landen holen, und warb vaſt vil 
korns ans unferen landen gefürt, das bie auch ain teurin warb, und galtıs 
ain ſchaf roggens 21/, gulbin®, das werot 2 jar, und warb von bifer ftat 
prot alfenthalben auf das land bis an die Thonaw und bis gen Orhingen 
gefürt, alle tag bei 70 in 80 farren und wägen. und wäre man bie nit 


m m Ben 


4. bei herzog Mar., ierem herren Dd. und ferließ zway find, ain fun und ain tochter Wie. 


6. fingnor Dd. 
14. ‘ward’ fehlt M. 


11610 f.6 & 116 Ah. Weber bie 
Kriegsthaten der Augsburger in biefem 
Sabre fiehe Würdinger IL, 142. 

1. Sie ftarb am 27. März 1482. Die 
von ihr Hinterlaffenen Kinder waren: 
Bhiltpp, geb. 1478 und Margaretha, 
geb. 1480. 


2. Krieg der mit dem Papfte Sirtus 
IV. verbünbeten Venetianer gegen ben 
Herzog Herkules I. von Ferrara und 
befien Verbündete Leo III, 183 ff. Eine 
betaillirte Geſch. Des Krieges giebt Petrus 
son Corfifa »De bello Ferrariensi« in 
Muratori XXI. 

3. Die Stabt Ferrara ſelbſt kam im 
Jahre 1482, ohne belagert zu fein, durch 
Humgersnoth ins Gebränge, weil aus 
der Umgegend Alles nach der Stadt flüch⸗ 
tete; im Sabre 1483 machten die Bene 
tianer einen Plünberungszug bis in bie 
Nähe von Ferrara. 

4. Serdinand J., der Schwiegervater 
des Herzogs. 

5. Auf Seite der Benetlaner ftanben 
außer bem Bapfie Genua, Siena, der 
Malatefta von Rimini mit Roberto yon 


8. auch was Sloreng und Genuma Wis. 
15. "ward vaft—landen’ fehlt Da. 


13. Prüg D. Brag d. Brig W. 
17. Erchingen Wie. Gcingen Dd. 


Sau Severino als Führer, auf Seite Des 
Herzogs von Ferrara außer Neapel, Mair 
land, Florenz, Mantua und Giovanni 
Bentivoglio von Bologna mit Federigo 
von Urbino als Feldhauptmann. 

6. Der Krieg wurde am 7. Aug. 1484 
durch den Frieden von Bagnolo verrichtet. 
S. die Friedensbedingungen bei Leo 
LI, 190. ' 

7. ©. 3. B. die Kölhoff'ſche Chron. im 
St.-Ehron. XIV, 256, 17. 22. 

8. BR. 1482, BI. 508: Verzeichnun 
einer Ausgabe der Baumeifter von 654fl. 
um 184 iſchaf waitzzens und umb 150 
ſchaf roggens alles jchrannmaß,’ aufge 
kauft ‘al8 ain ſchaf roggens 9.E3 galtt zů 
Regenipurg, zu Straubingen undzü Keel- 
bayın.’ In der angegebenen Summe find 
die Herihaffungstoften mit eingerechnet. 
Vgl. Sender BI. 131b; die Jahrb. des 
15. Ihbts. in St.-Chron. X,368, 18, auch 
Edlibach 1. c. 186 ad a. 1483 und die der 
taillitten Angaben ber Tucher ſchen Fort» 
ſetzung der Jahrbücher bis 1469 in St. 
Chrom. XI, 474, 3 ff. 





1482. 1483, 1484. 1485, 269 
gewejen, es wäre vil volcks hungers tod. und alsbald das new korn ein- 
geſchnitten ward, da galt ain fchaf rogg 3 ort ains guldins und ain aimer 
güts weins ain guldin. 

Anno bomini 1483 am 26. tag mat was ber bifchof von Gran hie! 

s und warb hernach bifchof zu Salgburg?. 

Des jars am 24. tag septembris wurden bie criften zü Prag all 
außgetriben 3, und folt fürbas niemant do wonen, dann die Huffen glauben 
balten. 

Anno bomini 1484 am 6. tag februarii ftachen hie hertzog Criftof 

ıo und hertzog Wolfgang von Payren mit den burgern, und was ain gefellen- 
ftechen *. 

Am fambftag in ben vier tagen erftach hertzog Eriftof ben von Abens⸗ 28. Febr. 
perg, ain freiberren, bei Freyſingen 5. 

[157°] Am 19. tag februarii fam ber ain jundfraw, was hertzog Albrechts 

15 tochter von Sachſen, und was vermehelt herkog Sigmunden von Ofter- 
reich gen Insprugf®, und was mit ir hie ir vatter und hertzog JIdrigen 


3. ain halben guldin w. 5. Der Abfah fehlt w. 7. und furbaß ließ man kain me do 
wonen We, Eteht in ww unter d. I. 1484. 11. Der Abfap lautet in Wo: ‘Anno dm- 
1484 am 6. tag februario was hie ain gefellenäthed, und kam hertzog Criftof und herkog Wolf. 
gang (Wolgang W) in dad geſtech, ire vier, ain ebeiman, hieß der Hagen, und Hanf Amman 
(Ama W), da flachend mit inen vier burger: Jorg Langenmantel, Marx Röchlinger, Marz 


Waliher und Anthoni Herwart, und ward kain dand auögeben.’ 
die andern fleng man (die ander fing W) Ww. 


1. Johannes Bedenfläher, vorher Bi- 
jchof von Erlau, fpäter von Großwarbein, 
dann Erzbifchof von Gran, feit dem 1182 
Erpijoie. Salbıng, Bgl.o. S. 2058Anm. 
8. BR. 1483, Bl. 180it 13 I6 ßumb 32 
kanten wein und zetragen geſchanckt dem 

biſchof von Gran mit zwayen zubelach 
mit viſchen. DI. ſonntag vor Urbani' 
(12. Mat) — ferner Bl. 33a: ‘item 2fl. 
des bifchofs von Grau camerer als bur- 
germaifter und ettlich rätt mit ſein gnaden 
geefien haben. LI. jonntag vor Urbaui’ 
(12. Mall. 

2. Diefe, eine Unrichtigleit enthaltende 
Bemerkung beutet darauf hin, baf ber 
Eintrag bes Abſatzes erft längere Zeit 
nach 1483 gemacht worben iſt. 

3. Angriff ver Prager Utraquiften auf 
ihre Gegner, namentlich auf bie Schöppen, 
am 24. Sept. 1483, der von vielen blu⸗ 
tigen Greueln begleitet war. 

4. ©. das Zonrnierbuh Mar Wal- 
t Bl. 10b u. 11a. — Die diesbezüg. 
liche Stelle in Hormayr'sTafchenbuch 1834 


13. ain freih. felb finft, 
16 Dfiprug D. 


S. 157 ff. ift, wie es fcheint, weiter nichts 
als eine Erläuterung des betr. Bildes im 
Tournierbuch. — BR. ‘all ſchauckungen', 
BL 168: “it 27 45 128. umb 2 aymer 
weins gefchandt hertzog Eriftof und hertzog 
Wolfgang von Bayrn mitſampt 2 zuber- 
lad mit vifchen. Sonntag post Doro- 
thee’ (8. $ebr.). 

5. Die That gefhah am 28. Febr. 
1485. Die Stätte ift durch einen Dentl- 
ſtein bezeichnet. Bol. Döllinger und 
Start, Die Grafen und Reichsherrn son 
Abensberg in den Verhandlungen bes 
Ai Ber. f. Nieverbayern. Bd. XIV, 
IV 8.85, wo aud ber erwähnte Stein 
abgebildet iſt; Liliencron II, Nr. 162; 
Jahrb. d. 15. Ihdts. in St.-Ehron. X, 
373,5 mit den Anm. ; Sender BI. 134. 

6. Sigmund vermählt am 4. Febr. 
1484 mit Katharina, Tochter bes Herzogs 
Albrecht des Beherzten von Sachſen. Vgl. 
über Die Selerlichleiten in Augsburg 
Sugger 925. 


31. Aug. 
2. Juni 


25. Juli 
16. Det. 


270 


müter!, auch aine von Sachfen, und varmit bei 1000 pferden, darunder 


V. Chronit des Hector Mulich 


20 grafen. man bett ir ain tank und fchandt in Foftlich 2. 
Am 13. tag augusti ift babft Sirtus tod, und warb Innocencius 


octavus zü bapft erwelt®. 


An fant Gilgen abent was ain durnier zů Ingelftatt*. 
Anno bomini 1485 in die corporis Cristi ergaben fich bie von Wien 
an ben künig von Ungern, bie waren ber herrn von Ofterreich, des kaiſer 


Triebriche 5. 


Alſo zů fant Iacobi tag zoch der kaiſer herauf in das reich und kam 


her an fant Gallen tag®. 


Der Marimilian, hertzog von Burgundi, hat Die von Gent mit gewalt 
gendt, das fie alle ir wör und zeug und waffen hond müeſſen von in 


2. in: ier Dd. 


inen tentz tag und nacht und fehandt inen fofllid. We. 


fehlt w. 
reich We. 


5. Jilgen Dd. Gilglen W. 
10. Der Abfap fehlt w. 


1. Die Mutter des Herzogs Georg 
von Bayern war Amalta, Tochter bes 
Kurfürften Friedrich II. von Sachſen. 

2. BR. 1484 BL. 166: “item 14 2 
85. 2 den. ufgeben von acht furften 
Ihandungen und andern grafen, freyen 
herren, ritter und Inechten zetragen bie 
fanten und viſch. Nämlich berkog 
Albrechten von Sachſſen, frälin Katherine, 
ſein gnaden tochter, hertzog Sigmunds 
von Oſterrich gemahel und hertzog Lud⸗ 
wigs ſaligen wittib, der hyedem man be 
junder ain vergulte verbedte ſcheurn 
zwuſchen 60 und 70 guldin wert, ain 
aymer walſch weins unb zway ſchaff 
mit viſchen in ſunderhait geſchanckt hatt. 
Item dem biſchof von Augspurg, hertzog 
Criſtof und hertzog Wolfganng von 
Bayern der yedem beſunder 1 aymer 
wälſch weins und 2 Jaafl mit viſchen 
und dem biſchof von Meychfen und dem 
ermwellten bifchof von Briren ber yebem 
befunber 1 aymer wälſch weine. von 
yeber kanten geytt marı 1 ben. und von 
ainem ſchaff mit weichen 8 den. getragen. — 
ber anndern graven freyhern ritter unb 
knecht iſt on zahl vil gewefen. DI. fonn- 
tag vor Math.’ (15. Februar). — Laut 
Beichluß des Rathes ‘uff aftermontag 
fannt Matheis aubent!' (24. Februar) 
wurde auf Fürbitte der fürſtlichen Säfte 


grafen —koſtlich: areffen und fregen. ſy hetten ain xelengſtech bie, und hielt 


4. Diefer und der folgende Abfap 
8. wafend faifer Fridrichß ain ber von Öfter- 


11. Jenntt w. Sennt Dd. 


einer Anzahl aus der Stadt verwiefener 
Perſonen ‘die flatt vergonnet und wide⸗ 
rumb geöffnet dann ſy an irem einritten 
ainßtayls mit In einlieffen doch fo fullen 
ſy fih hinfüro beſchaydenlicher hallten. 
Folgt nun die Liſte der Begnadigten. 
Rathsdecr. ad a. 1484, Bl. 1144. 

3. Papſt Sirtus IV. ſtarbam 12. Aug. 
1484, fein Nachfolger Innocenz VIII. 
wurde am 24. Aug. 1484 gewählt. 

4. ©. Veit Arnpek 1. c.159; Lipows 
tw, verzo Chriſtoph, Beil. XII, S. 161. 

5. Der Einzug des Siegers fand am 
1. Juni 1485 ftatt. Vgl. die Jahrb. des 
15. Ihdts. in St.-Chron. X, 373, 8 mit 

n 


m. 

6. Der Kaifer war am 15. Oct. im 
Nürnberg eingetroffen. Jahrb. bes 15. 
Shots. 375 Anm. 3. Am 17. Oct. gieng 
er nach Bamberg, von wo er anı 28. Oct. 
wieder nad) Nürnberg zurückkehrte. 1. c. 
376, 1 mit Anm. 1 u. 376, 2. Am 12, 
Nov. verlieh er Nürnberg, 1. c. 376, 7; 
die Tucherſche Fortſetzung der Sabre. 
482, 4 nebft Anm. 2, Sanffen 1. c. II, 
1 Nr. 591. Am 15. Nov. traf er in 
Augsburg ein. ©. Beil. III, Nr. 4. 
Mülich irrt demnach mit feinem Datum, 
welches, wenn es ‘an fant Gallen abent 
lauten würbe, noch um vier Wochen zu 
früh wäre. 


10 








1485. 1486, 271 
geben, und fend im zu füffen gefallen umb gnad; alfo hat er ir 11 Köpfen 
lafien 1. 
[1.7P] Des jars traib der hertzog von Landshüt groffen gewalt mit ven von 
Nördlingen und fchlaift in das Torn auf dem veld?. 
6 Anno domini 1486 zü oftern ift ver kaiſer mit den curfürften zü 26. man 
Trandfort geweien und hond Marimilian zü römifchem künig ainhellige- 
(ich erwelet, purificationis Marie. 2. Gebr. 
Do ftarb biſchof Hanns von Werdenberg zů Srandfurt in vigiliaMa-2s. gebr. 
thei und warb ber gepracht in dominica letare und in thom begraben s. Mär 
10 und befungen als ber forig5. bo ſchraib das capitel hie aus allen fürften 
und berrn, fie wolten ainen bifchof welen auf ben mäntag in ber Tar- 
wochen 8. alſo kam ber hertzog Jörig von Landshüt, herkog Albrecht von zo. Mär 


2. In M am Rande von fpäterer Hand: "Anno 1540 bat fayfer Karl der 5. Gent geftrafft, 14 vom 
rat köpfen lafien, ift im der niw rat, 24 vom adel, 204 von zünfften, die ftriden am (sic) bälfen 
gehabt, zů füß gefallen umb gnadt. der fanfer hat inen auch alle zeug und waffen, auch alle ir privi« 
legin genomen, die ftattthor abgeworffen und bey j. Bancius ciofter ain ſchloß gepauen.“ 4. fchlaift 
ind. k. auf d. v. ab und was mit fold for Nerlingen Dd. zerfchlaift in alled Torren auf dem 
feld ab. das was darum, das ſy (ſy' fehlt W) ainen böfen büben, der was ir offner (ofer W) 
feind, den bettend gefangen und (um W) im fein fopf abgehauen und in aud feim land gefiert We. 





5. iſt fayfer Fridrich Wi. 
for der cardinal befungen ward Wi. 


1. Bgl.die Kölhoff ſche Chron. in St. 
Chron. XIV, S. 862. Am 28. Juni 1455 
kam es mit Beiſtimmung Gents zu einem 
iedeerertea — den flandriſchen 

täbten und Maximilian, der am 8. Juli 
zu Gentbejhworenwurbe. Rodt II, 563. 
Ueber bie der Hinrichtung ber Häupter 
bes Aufftandes vorangehenden Umflände 
berichtet ausführlich Fugger ©. 945. 

2. Es handelte fi) nach der Behaup⸗ 
tung bes Herzogs Georg um Eingriffe der 
Stadt Nördlingen in jeine Gerichtsbar⸗ 
keit. Vgl. das Schreiben des Herzogs 
Georg an den Rath der Stadt Augsburg 
vom 21. Febr. Br.“B. VIIIa Nr. 15 und 
das Schreiben des Rathes der Stadt Nörd⸗ 
lingen an ben der Stadt Augsburg vom 
30. Juni, in welden er ausführlich bie 
Urfachen dieſer Fehden barlegt. Ebenda 
Bl. 25b, Nr. 30. Zum Ganzen ſiehe Joh. 
Müller, Chronik von Nördlingen, ©. 58; 
Weng und Guth, Das Ries, wie e8 war 
und „Heft 9, S. 34 ff.; Würbinger IL, 
14 


3. Maximilian wurde erwählt am 
26. Febr. 1486 und am 9. April zu 
Aachen gekrönt. Bol. die Tucher'ſche Fort 
fegung in St..Chron. XI, 488, 5, 489, 
7; die Kölhoff' ſche Chron. in St.⸗Chron. 


6. Maxim., fein fun Wu. 


7. ja lichtmefe w. 10. wie da 


XIV, 866, 11. ©. Ulmamı, Die Wahl 
Marimilianus I. in Forſch. 3. d. Geſch. 
8b. XXIL 133 ff.- 

4. Biſchoff Johann ftarb zu Frank⸗ 
furt am 23. Febr. Seine Eingeweide und 
fein Herz wurben in Frankfurt zu Bi 
I. Krauen Brüdern im Chor vor dem bl. 
Sacrament beigefett, Die Leiche wurde 
nah Augsburg gebracht und beftattet im 
Dom in der Kapelle des HI. Vital. 

5. ©. oben 224, 18 und vgl. bie 
ausführliche Beſchreibung der Leichen⸗ 
feterlichleiten bei Wittwer 1. c. 329 ff. 
Die zum Leichenbegängniß bes Bi— 
ſchofs nad Augeburg elomntenen 
Säfte find aufgeführt in der B. R. 1486, 
BI. 206ff.: “Item 10583 15 81 den. umb 
254 kantten wein und zetragen, geſchanckt 
ben nachgeichriben herrn, grafen, abbteıt, 
rittern und edeln, Die bey der beſingknuſs 
des bifchofs geweſen find. Sonntag vor 
Galli’ (14. Octbr.). 

6. Am 21. März für Friedrich, den 
Schweſterſohn bes verftorbenen Biſchofs. 
Die B.⸗R. des Jahres 1486 weifen in einer 
Anzahl von Einträgen auf biefen Wahl- 
kampf bin; fo finden fih BI. 17b um bie 
Zeit ber Baht in der Reihe der vom Rathe 
mit Schentwein bewilllommten Fremden 


272 


V. Ehromit des Hector Mulich. 


München, hertzog Ott vom Neuenmarckt; hertzog Criſtof und hertzog 
Wolfgang waren auch bie, unſer thůmbrobſt, hertzog Hanns, was auch hie, 
und baten für hertzog Hannſen, das man den zü ainem biſchof walte. 
do ſchraiben der kaiſer und römiſch kümig und die curfürften alle ſechs, die 
dannocht zů Franckfurt waren, umb graf Fridrich von Zolr, ver was fains 
chorherr hie und was dechant zů Straßburg, alſo erwalten ſie den von 
Zoler. die ſechs herrn von Bairen waren [158°] vier tag bie und ritten 
haim. alſo zoch hertzog Hanns hie aus nun mit ainem knecht gen Jeru⸗ 
ſalem und ſtarb da und ligt begraben auf dem berg Syon. obiit des jars 


1. Det. an ſant Franciſcen tag!. 


Die von Regenspurg hond ſich an hertzog Albrecht ergeben on alle 
not, und iſt vor ain frei ſtat geweſen, nun ift fie ain gſchleff geworden?. 


4. und fing Marimilian Wi. 
8. alfo ritt We. 


‘und’ fehlt M. 
nun—Inedht‘ fehlt Wis. 


5. Zoller Wo. Zoren Dd. 7. Zoren Dd. 
10. Die Hff. Wi fahren noch fort: "Das 


capitel mocht im felb& nit fo fill erren an thon, das ſy ainen bifchof walten auß irem capitel, da 
warden (ward W. waren eo) deſſelben jard trey tomherren von hinen an andıen ortten trey biſchof 
gemacht, al aus dem hieigen capitel, das was graf Fridrich von Öttingen, ward erwelt zů ainem 
bifchof zü Paffaw, her Urli von Fraintsperg (Frundöperg 0) ward ermwelt zů ainem biſchof zü 


Briren, her Hainrich Groß zů ainem bifhof zü Bamberg.’ 
ſchleff A. fchlepfy 2, in d umdeutlich corrigirt. 


gehört Wu. 


die Namen mehrerer Taiferlicher Diener 
und Räthe, während die bayrijchen Herren 
als perſönlich anwefenb aufgeflihrt werben. 
DR. BLITP: It 26 1452 den.umb2 
aymer wäljchen weins und zetragen ge- 
Kgendt hertzog Eriftoffen und bertog 

olfgaungen von Bahern gfebrueber. 
Sonntag vor Yubica’ (12. März). It 
13 fi. umb wein hertzog Albrechten hertzog 
Dtten und berkog Georgen gefdandt 
am ofterabent” (25. März). ©. über bie 
Borgäuge vor und bei der Wahl bes 
neuen Biſchofs „Das Tagebuch Über bie 
erſten drei Regierungsjahre des Biſchofs 
Friedrich von Zollern” in Steichele, Beitr. 
zur Geſch. d. Bisth. Augeb. I, 133 ff. 
und bei Wittwer 1. c. die Abfchnitte: De 
electione successoris ejus (bed ver⸗ 
forbenen Biſchofs) sew futuri episcopi, 
. c. 334 und De prineipibus, qui ad- 
venerunt ad prefatum diem eleccio- 
nis novi episcopi 1. c. 336. Der Kaifer, 
fein Sohn Marimilten, alle Kurfürften 
mit Ausnahme bes von der Pfalz, ebenjo 
andere Kürften, wie Erzherzog Sigmund 
von Defterreich, Star Eberhard von 
Württemberg, bie Bifchöfe von Bamberg 
und Eichftett 2c. waren für die Wahl 
Friedrichs von Zollern thätig, während 
die bayriichen Kürften ihren andten 
ben Dompropft Johann durchzuſetzen ver- 


12, geweffen und bat zum reich 


ſuchten. Das Domcapitel entfchieb fich 
für erfteren. Nah der Niederlage ber 
bayriſchen Partei bei ver Wahl ritten, 
wie ber Berfafler des angezogenen Tage 
buches ſich ausdrückt, die Herren von 
Bayern ‘mit großem unwillen und dro⸗ 
worten’ heim. 

1. Dompropfi' Iohann, geb. am 
1. Aug. 1443, ftarb auf einer Pilgerreife 
im gelobten Laub zu Ierufalem am 4. 
Dct. 1486, wo er bei den Minoriten auf 
dem Berge Sion begraben liegt. Der In- 
balt des Zuſatzes in W und w findet fich 
auch bei Wittwer 1. c. 337. (Friedrich 
von Ottingen, Biſch. von Paflau, 1485 
—90. Ulrich von Freudenberg, Bild. 
von Trient 1486— 93. Hein. Groß von 
Trolau, Biſch. von Bamberg 1487— 
1501.) 
2. Bol. die Jahrb. d. 15. Ihdts. 1. c. 
279, 5; f. über bie legten, der liuterwer- 
fung ber Stabt unter Herzog Albrecht 
vorangehenden Borgänge und Unterhand⸗ 
lung Gemeiner II, 709 ff.; am 6. 
Aug. 1486 ritt der Herzog In bie Stadt 
ein, um bie Huldigung berfelben ent- 
gegenzunehmen (Gemeiner 1. c. 739 ff.), 
am 6. Sept. des Jahres Ichreibt der Rath 
ber Stadt Regensburg alt deu von Auge 
burg, daß fie fich in ber größten Noth dem 
Herzoge unterworfen und von ihm viele 


10 








1486. 1487. 273 

Item 1486 an fant Michels tag warb unfer veind ver Geswein, ber 20. Sept. 
uns vil zu laid tät, in ainem ſack toter hergepracht und für fant Steffans 
tor gelegt. 

Des jars am herbft galt ain jchaf rogg 18 groß, ain fchaf geriten 

sauch 18 groß, ain after fcheiter galt auch 18 groß, ain metz zwifels galt 
auch 18 groß, ain aimer Nederwein 2 guldin, galt der guldin 26 groß 
4 dn. oder 7 ß minner 2 bn. 

Anno bomini 1487 in den vier tagen ber vaften hat hertzog Jörig 

von Lanbehüt eingenommen bie marggrafichaft zu Burgaw und bat fi 
10 gelöft von dem bifchof hie umb 32 taufent guldin ?, 

In der karwochen ift herkog Sigmund von [1ss“] Öfterreich auf die 'rım 
Benebiger zogen? und bat 130 erber Walhen, Taufleut, zü Bogen im 
mardt gefangen und in ob 30 taufent gulbin genommen. er hat Rüffe- 
reyt, ain ftättlin, geivunnen, ift 6 wochen barvor gelegen 3. die Venediger 

ıs gewunnen bem hergogen Iffan‘ ab, ward in umb gelt übergeben. alfo 
ward es verricht Katherine, und warb ben Fauflenten das ir wider ge 3. Rom. 
geben. 

Man fol wiffen, das ben Venebigern zů breimalen vil vold8 er- 
ſchlagen und ertrendt warb und ir hauptleut all umblamen; das tätten bie 

20 Schwaben, die dem von Öfterreich zü Hilf kamen6. 
2. totter herbracht und bey dem Luͤginßland in ber Herdgaſſen nidergelegt. das tet ain raifig 
tnecht, der het in aus Bechmer land geflert und iberredt und giengend zü füß und wolten ain nam 
thon. alfo was it anſchlag, und bey Nöttenberg fchlüg in der raifig knecht mit ainem wurf- 
beihel hinden an kopf und jchläg in zü tod; darum gab im ain traut 600 gl. Wu. 5. zwyffel 
Da. 6. In Wie flatt ‘groß’ immer Bechmer' (be). 7. *galt—2 dn.' fehlt Wu. odar— 
Zn.’ fehlt Da. 10. guldin, die was ferpfendt von ainem berkogen von Dfterreich Wi. 


In W no von fpäterer Hand hinzugefügt: und ift darnach wiberumb von ine gelöfft worden im 
1492 jar.’ 14. Roffereytt Dd w. Nubereyt W. 15. fan: 1 fanen (!) Dad. 





Freiheiten augefichert e erhalten babe. Litte⸗ 
Te „auch Liltencron IL, 
163 


1. Herzog Georg von Bayerm-Landes 


hut löfle die Markgrafſchaft Burgau mit 
Einwilligung bes urfpränglicen Be⸗ 
ſitzers, des Herzogs Sigmund von Tirol, 
am 28. Nov. 1486 von dem Biſchof von 
Augsburg, an den fie am 10. Dec. 1470 
tünflich gelommen war, um 32011 fi. 
Rheiniſch ein. Lichnowoty VID, Regg. 
893, 1002. Bgl. Brunner tm 31. Yab- 
resber. ıc. 86 ff. Das Gelb Tieß ber 
Biſchof in Landshut am 5. Mä in — 
pfang nehmen. Tagebuch über di 

— egierungsinbre bee Bifhofs 


rich dom Solenn 
über bein Fe Egger, Geſch. 


Gtädiehroniten XXIL 


Tirols I, 611 ff.; Lichnowsty VILL, 89 ff. 
Die einhfeliglelten begannen im März 
und April 1487. 
3. Roverebo fiel nach 37 Tagen in bie 
dande des erzherzoglichen Heeres. 
Ilvano im Valſugan. 
F Friede zu Venedig am 13. Nov. 


6. Die Truppen Sigmunds, unter 
denen ſich viele ſchwäbiſche Söldner be⸗ 
fanden, brachte den Venetianern in dieſem 
Kriege mehrere Niederlagen bei. Die, 
auf welche die von Mülich angeführten 
Thatſachen zunächſt paflen, war bie bei 
Calliano, wo viele venetiantiche Sölbner 
in bie € & geiprengt wurben, unter 
ihnen aud ber venetianifche Feibherr 
San Severin. 


18 


I. Nnhang. 
Schriftſtücke verfchiedenen Inhalts. 











Verzeichniß der Schriftküdke, 





I- „Bewarungsbrief unſers herrn kaiſers (Friedrich II.) an hertzog 
Ludiwigen“ dd. Graz 13. Juli 1461. 


U. Schreiben des Markgrafen Albrecht von Brandenburg an ven Rath 
der Stadt Augsburg dd. Ansbach 8. Det. 1461 mit eingefchlofjenem 
Schreiben des Kaiſers Friedrich II. an die Städte Aug burg, 
Nördlingen, Kempten, Donauwörth, Aalen, Bopfingen und Kauf- 
beuren dd. Leoben 25. Sept. 1461, betreffend den Reichskrieg 
gegen Herzog Ludwig von Bayern. 


III. Schreiben des Königs Georg (Podiebrad) von Böhmen vom 7. Dec. 
1461: Berfündigung des Waffenftilftandes zwiſchen Herzog Lud⸗ 
wig einerjettö und dem Kaifer und Markgrafen Albrecht andrer⸗ 
ſeits. 


IV. Zwei Auszüge aus Schreiben über pas Erdbeben in Neapel im Dec. 
1456: 

1) ans einem Briefe des Pertucius Conterino (11. Dec. 1456). 

2) aus einem Briefe des Hercules von Efte (7. Dec, 1456). 


V. Atenftüde betreffend den Zug gegen die Türken aus den Jahren 
1454—56:: 

1) Borberathungen wegen der für ven Türkenzug zu treffenden 
Borlehrungen und Maßregeln. 

2) Weitere Vorberathungen in diejem Betreffe, hauptſächlich 
wegen der Bewaffnung des Kreuzheeres. 

3) Anordnungen des Königs Ladislaus wegen des zu erwarten- 
ben Rrenzheeres. 

4) Anoronungen des Königs Ladislaus wegen des aufzubrin- 
genden ungarifchen Heeres und der Verpflegung der von 
auswärts kommenden Krenzfahrer, 


278 Berzeichniß der Schriftftüde. 


5) Schreiben des Königs Ladislaus an die geiftlihen umb 
weltlichen Fürſten dd. Ofen 7. April 1456 wegen feines 
Zuges gegen die Türken. | 


VI. Zwei Schreiben, die Fehde des Ian von Wittowig mit Kaifer Fried» 
ri III. betreffend: 
1) Abfagebrief des Ian von Wittowig an den Kaifer vom 
24. April 1457. 
2) Schreiben des Kaiſers bezüglich der Erfteigung der Stabt 
Cilly dd. Obercilly 30. April 1457. 


VI. Schreiben des päpftlihen Protonotarins Stephan von Nardini und 
der übrigen „Lhädigungsleute” betreff8 der „Thädigung” zwiſchen 
dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg und dem Herzog Lud⸗ 
wig von Bayern dd. Nürnberg 9. Juli 1459. 


VIII. Schreiben des Pfalzgrafen Friedrich an den Rath der Stadt Augs⸗ 
burg betreffs Aufkündigung des Geleites dd. Heidelberg 24. Dt. 
1467. 


IX. Ehronilalifhe Aufzeihnungen über K. Heinrichs VII. Nachkommen, 
Karla IV. Leihenbegängniß, des nachmaligen Katferd Sigmund 
Verbindung mit Maria von Ungarn. 


X. Die Relation Enenkels über den Zug Friedrichs IH. nah Italien 


im Jahre 1451—52 und deflen Krönung in Rom dd. Rom 
20. März 1452. ‚ 


Die von Lexer in ber Hanpfchriftenbejchreibung S. XLII als 
„Anhang“ bezeichneten Schriftftüce verfchienenartigen Inhalts, die fich der 
Mütlichichen Chronik anfchließen, werden im Nachfolgenven als I. Anhang 
mitgetbeilt. Da an mehreren Stellen der Chronik auf dieſe Schriftſtücke 

s veriwiefen wird, müffen fie wenigftens zum Theil Mülich bereits während 
ber Abfaffung verfelben vorgelegen und als Quellen gebient haben. Ur- 
jprünglich mag Mülich, wie man aus. dem auf S. 17 ver Chronik mit- 
getheilten Briefe bes Herzogs Leopold von Ofterreih an ben Rath von 
Augsburg vermuthen kann, beabfichtigt haben, fie alle feiner Chronik ein- 

10 zuverleiben, wovon er fpäter, um allzu große Unterbrechungen im Verfolg 
der mitgetheilten Ereigniffe zu vermeiden, abgefehen zu haben fcheint. 
So kamen fie an den Schluß der Chronik als eine Art urkundlichen Be⸗ 
leges für das im Chronikterte Erzählte, wie auch ver Nürnberger Chronift 
Heinrich Deichsler für fein Werk die Beigabe eines Urkundenbandes ge- 

ıs plant zu haben fcheint. Daß Mülich außer den von ihm mitgetheilten 
Schriftſtücken eine Menge anderer, ähnlicher als Quellen benügt bat, 
geht aus feiner Chronik als unzweifelhaft hervor (f. die Einl. S. XXV); 
von einer planmäßigen Auswahl, fo daß etwa eine beſtimmte Gattung 
oder beſondere Wichtigkeit maßgebend geweſen wären, kann jo wenig die 

20 Rede fein, wie bezüglich bes in bie Chronik aufgenommenen Stoffes : vie 
Sammlung madt ven Einbrud, als feien die einzelnen Stüde burch ven 
Zufall oder durch eine gewiſſe forglofe Wilffürlichfeit aus ber Maſſe her⸗ 
ausgegriffen. Ein großer Theil verfelben ift bereits in älteren Publica- 
tionen zu finden; im Intereffe der Vollſtändigkeit des zum erften Male 

as im Drude ericheinenden Mülichichen Chronikwerkes ſchien es fich jedoch 
zu empfehlen, fie mit Ausnahme eines einzigen, in ben Augsburger Chro⸗ 
niten bereit8 abgedruckten alle aufzunehmen, um fo mehr als dadurch 


1. ©. jeboch die einleitenbe Bemerkung zu Nr. IX des Anhanges. 





980 V. Ehronit des Hector Mulich. 


Gelegenheit geboten war, burch Erläuterungen, die ben älteren Druden 
fehlen, manche nicht ganz klare Stelle aufzuhellen. 


I. 


Bewarungbrief unfers herrn kaiſers an hertzog Ludwigen. 


Wir Fridrich von gots gnaden römiſcher kaiſer, zü allen zeiten merers 
des reichs, zů Hungern, Dalmacien, Croacien ꝛc. künig, hertzog zů Oſter⸗ 
reich, zu Steir, zü Kerndten und zü Crain, grave zů Tyrol ꝛc. thuͤn dir, dem 
hochgepornen Ludwig, pfaltzgraf bei Rain und hertzog in Payren, zů wifſſen!: 
als wir dir ſollicher anſuchung [159°] und ſprüch halb, ob du der icht zü uns 
zit haben vermaineft, gefchriben? und unfer potichaft bei dir gehabt haben? 10 
und an dich begert, ob du icht vermainteft, darumb wir dir von früntihaft 
ober von rechtes wegen zu thůn ſchuldig wären ober fein ſolten; desgleichen 
umb die ſprüch und vordrung, fo wir zů bir haben, uns darumb mit dir güt- 
lichs oder rechtlichs außtrags zu underreven und zü verainen, und fo ferr 
des notdurft wurd, durch unfer felb8 perjon over unfer treffenlidh rät an ges ıs 
legen ftett zuͤſamen zu füeren und zü verwilligen. und aber ung ſollichs von 
dir abgeflagen tft und [du] uns in deinem brief verkündet haft‘, wie das du 
mit etlichen deinen herrn und fründen alſo gewant feteft, das dir auſſerhalb 
derfelben nit fügclich fei, ain underreven mit uns zü haben, des wir ung doch 
nach follihem unſerm erpieten zü dir mit verfehen hetten und hoch befrembdt 20 
hat, und nachdem uns zů manigen malen angelangt hat etwas frömds un⸗ 
früntlichs willens, fo der hochgeporn Albrecht, herzog ze Ofterreich zc., unfer 
drüber, mit fampt etlichen andern wider uns, unfer land und leut ſuͤchet, ung 
gegen demſelben unferm -brüber mit unferm kaiſerlichen offen brief [150°] 
baben erpotten®, ob er icht fprüch oder vorderung zü uns zü haben vermaine, 25 
umb was ſachen das fei, wo wir darumb mit ainander guͤtlich nicht veraint 
oder vertragen möchten werben, mit vecht ausfindig lafien zü machen, wes 


7. thin: bien Dad. 9. föllicher mainung an- 
15. perfon: berfhun D, woraus d 


4. Etatt 'wir’ DE faft durchgehends "mir". 
fühung Dd. 14. außdringen in underreben Dd. 


beyſihand' gemacht hat. 16. ‘und’ fehlt Af. 17. verfönndet M. dir: du Dad. 
19. derfeiben zeytt Dad. fleglih D. fridlich d. ain: zu' alle Sf. des wir: der 
wir D. der mir Dd, 21. mengem mal Dd. 23. unferen land Da. 24. mit 


unferem Tayierlichen brieffen Dd. 26. ‘verainen? alle Hf. 





1. S. den Tert ©. 164, 20. Der Brief 
if abgebrudt bei Müller, Reichstags⸗ 
theater II ©. 68. 

2. Zum erften Male fchrieb damals 
der Kaifer an Herzog Ludwig von Graz 
aus am 13. Mär 1461. S. Kludhohn 
184 ; vgl. Riezler IIL, 405. 

3. ©. „Gebharten Pewſchers mer: 
bung bei Stockheim Beil. Nr. LIS. 294. 
Er lam Anfang Mai nach Landshut. 


Kluckhohn 185 Anm. *. 

4. Gemeint ift der Brief des Herzogs 
vom 13. Juni 1461 (Neub. Cop.»B- 
Nr. 12 fol. 11). S. Kluchhohn ©. 189 
Anm. ** 


5. ©. ben Brief des Kaifers an feinen 
Bruber Albrecht dd. Graz, Samft. nad 
Si Erofm. (6. Zunt) bei Müller L. co, 





Anhang I. 281 


ieder tail dem andern von billichait oder rechtens wegen ſchuldig oder pflichtig 
ſei, wie das am fuderlichſten geſchehen mag ꝛc.; [nach] inhalt deſſelben unſeres 
briefs und wir bir ſollich unfer erpieten gütlichs und rechtlichs außtrags auch 
mit unſerm kaiſerlichen offen brief verkündt und zü wiſſen getaun und dich 
s darauf als unfern und des hailigen reichs geſwornen fürften hoch erfordert 
und ermant haben, dem vorgenanten unſerm brüder voran zü weiſen, ſollich 
egeruͤrt erpieten gütlichs und rechtlichs außtrags aufzünemen, und ob er über 
ſöllichs uns, unfer land und lent-befriegen wölt, das du dann zü bejchir- 
mung und hanthabung unfer Taiferlih und des hailigen reichs gewaltjam 
ı und oberfait, auch des rechtens und der gerechtigkait, uns, unfern landen und 
leuten bein getrew Hilf und beiftand tün folteft, ſollich unrechtlichen gemalt 
und frevel helfen zü wenden zc., wie dann das derſelb unjer brief, dir dar⸗ 
umb von unfern [160°] wegen übergeantwurt, mit merern worten eigentlicher 
inhalt. und follich egerärt unfer erpieten von dem benanten unſerm brübder 
„und dir gegen uns verachtet ift, indem das berfelb unjer brüder, hertzog 
Albrecht, und etlih ander im zü hilf uns Darüber und über merdlich verfchrei- 
bung, jo wir von im haben !, und alles des, fo er uns als ainem römiſchen 
faifer al8 unfer und des reichs geſchworener fürft mit nid gewant und ver- 
pflicht ift, aim unpillich veintfchaft gefagt und darauf uns an unfern landen 
90 und leuten beſchediget haben?, darzů du auch über das, [wa8] du uns und dem 
bailigen reich und dir felb ſchuldig bift, in merdlich und in manig weg zü- 
ſchub Haft gethHaun?, dadurch wir, unſer land und leut auch über Das egerürt 
erpieten und verkünden, fo wir bir deshalb haben getaun, wider recht, 
darzu unerclagt und unerfolgt alles rechten befchediget fein und nod 
as täglich befchediget werden; und auch den erwirdigen Johannſen biſchof 
zü Aichſtet, unfern und des reichs belehneten und gefwornen fürften 
und geftift daſelb zů Eufteten, die nit das minft gelid unfer und des 
bailigen reiches fein, mit bein felb8 gewalt und dürſtigkait mit heres⸗ 
macht [1soP] überzogen‘, belegert und uns und dem hailigen reich abge- 
30 rungen und durch unpillich verfchreibung auf pflichtungglübt dir zügezogen 
baft, alles unerclagt und umervolgter recht und darzů aud über ſöliche auch 
pillich und genügfam rechtpot, dir von dem benanten von Euftett beſchehen. 
alfo haben wir betrachtet und fürgenommen, in ſolchen zü Hanthabung und 
beſchirmung unfer kaiſerlichen majeftat gewaltfam und oberkait, auch des 
35 hatligen reichs recht und geredhtigfait, der mit rat, Hilf und beiſtand unfer 
und des hailigen reich8 curfürften, fürften, graven, freien, herren, ritter- 
(haft und fletten wider dich zü geprauchen nach unfer und des hailigen reichs 
notturft. 
2. füderlihen Da. 6. al wiffen Da. 7. egerierten bieten Dd. außgetragen Dd. 
9. gewalfem D. 13. aigentlih Dd. 19. fand M. 28. dein felb8: demfelben D. 
dennfelbenn d. 30. Müller: pflicht und gelübbe. 31. Ebenda ftatt föliche: vollige. 


32. ſollichß auch püllih Da. 33. die follihe Dd (Müller: “in folden’). 35. der mit: 
darmiit d. 36. ‘herren? fehlt Dd. 37. ritter und knecht, fletten Dad. 


1. Gemeint ift ber Bertrag vom 27. an fid IS reißen. 
Juni 1458, demgemäß Friedrich während 2. S. bien im Allgemeinen Huber, 
der nächften drei Jahre Nieberöfterreih, Geſch. Ofterreiche III ©. 151 ff. 
Albrecht Oberöfterreich verwalten follte. 3, Kiegler UI ©. 404ff. 
Letzterer ſuchte nun des Erftern Anthelil 4. ©. den Tert S.155, 19, 


282 V. Ehronit des Hector Mulich. 


Geben zü Gretz mit umferer kaiſerlichen majeftet aufgedrucktem infigel 

13, Zul am mäntag nach fant Margrethen tag nach Erifti gepurt vierzehenhundert 
und in dem am und fechzigiften, unfer reiche des Romifchen im zway und 
zwenzigften, des laifertüms im zehenden und des Hungrifchen in Dem britten jare. 


Ad mandatum proprium domini 
imperatorisin consilio Ulricus 
Weltzli, cancellarius. 


I. 


Wir Albrecht von gotes gnaden marggraf zii Brandenburg, burggraf 
zu Nürnberg, kaiſerlicher hauptman, thün kunt allermenigclich 1 [161°], nach= 10 
dem die warhait unfer zeug iſt, das wir in unferm fürftlihen gemüet nicht 
genaigt find, als fi auch das aus fürftlicher wird wol zimpt, temant höchers, 
unfer8 oder niders ftandes mit manigerlat unzimlichen und in der warhait 
nicht gegründten worten zů fchmehen oder zü verunglimpfen, des wir aber 
nicht überig fein, unfer widerpartheien, die aus frävelihem fürnemen mit ıs 
worten und geſchriften, die fi in waurhait nimmer erfinden föllen, uns 
underftaun zü ſchmehen und an unfern fürftlihen wirden, als fie Funden, zů 
verunglimpfen, dardurch wir bewegt und geraigt werben, die warhait da⸗ 
gegen zit entveden?, und wiewol biefelbigen unfer widerpartheien ir erdicht 
wider ung furnemen und fchreiben mit langen worten fablen und das gern 20 
auf ainen ſchein der warhait in die leut pilden, fo wöllen wir dod in unfer 
antwurt die züflucht und hilf aus der warhait nemen und follih8 mit turen 
worten aus gütem grund verantwurten. 

Als hertzog Ludwig von Bayren in ainem feinem brief den hochge⸗ 
pornen fürften, unferm lieben ſchweher, herrn Wilhalem, hergogen za Sachen, 25 
lantgraf in Düringen und marggraf zů Meichſen, zügefant, des datum lautet: 
im veld bei der Nemenftatt an der Aiſch am mäntag exaltationis sancte 

14. Expt.crucis anno domini 1461, ſchreibt und darinn anzeucht, wie die kaiſerlichen 
brief, [161] der datum z& Greg lautent, nicht von feinen Faiferlihen wirden 
fonder zů Sultzpach ausgangen? und der salvum marggräviſch gedicht umd 30 
nicht kaiſerlich fei, wir auch unſers gnedigiſten herrn des kaiſers fecret bei 
uns haben füllen. ver kains fol fi in warhait nimmer erfinden, als weit 
dann das durch die kaiferlihen majeftat, feiner kaiſerlichen majeſtat cangler, 
auch Kriefen und hantgeichriften, aus ver Taijerlihen cantlei außgangen, 


1. unferm M. unferen Dd. 3. unſer reihe —zwenzigften’ aus Müller ergängt. 12. wird: 
gewierd D. gewiert d. nement Dad. 23. aus g. grund: mit der warhait Da. 
26. Doringen M. 30. der felin Dad. 


1. ©. den Tert S. 166, 16. Bgl. zum 195. 
Ganzen Kluckhohn 1.c. Ereure8 ©.372 ff. 3. Kluckhohn 196. Briefe bes Her- 
2. ©. über den Federkrieg, der dem 3098 Zubwig an Wilhelm von Sachſen 
Ausbruch der Feindſeligkeiten des Jahres etwas fpäteren Datums finden fidh bei 
1461 vorausging, Kludhohn S. 192 u. Miller IIS. 81 ff, 





Auhang I. 283 


wol fürpringen mägent, dann uns unfer herr der römiſch Taifer in diſen 
(eufen kaines feiner gnabenflgill over fecret zügefchidt oder bevolhen hat; 
jolten wir dann ain follich figel oder fecret jelber haben, fo wären wir ain 
felfder; von den und allen untätten wiflent wir uns als ainen frummen 
5 fürften zü enthalten, dann uns von adenlicher tugent, fürftlichen wirben und 
frumleit anderſt angeporen ift. folten wir dann ain brief felfhen mit da⸗ 
tum, wäre ung fain not, fo wir das kaiſerlich figel hetten, fonder wir möchten 
wol befommen, das aufgüdruden durch feiner kaiſerlichen gnad bevelhen an 
feiner gnaden ftatt als ain kaiſerlicher hauptman!, veshalben wäre nit not, 
ıoaim faljch ze treiben, und ſchampten uns, famlicher fubtiliteten zü geprauchen, 
als mau fi) gegen uns befleift. aus dem allem abzünemen tft, das uns 
bergog Ludwig 1620] obgenanter mit böfen worten on grunt gern fere 
ſchmachte. und umb das unfers allergnädigiſten herrn des römiſchen kaiſers 
gerechtigkait, grunt der waurhait und wille, auch güte mainung, die er zü 
ıs dem reich hat und von des reichs wegen fürnimpt, lauter an den tag komen 
und iederman feins rechten herrn des römiſchen kaiſers will und bejchwerbe 
vermerdt, und das die ſach fein perfon und das reich und nicht ſeins brüders 
bergog Albrechts ſach, oder ir erblih land, das doch auch unabgeſchaiden, 
ſonder ains wirbigen fürſtenthümb bes reichs ift, berüren, wie dann Das der 
20 kaiſerlich brief erflärt, nachdem fein kaiſerlich gnad mit hertzog Albrechten, 
feinem brüder, der ſachen halb fein erblich land beruͤrend bis auf fant Jo⸗ 24. Juni 
hanns tag fchierft gefrivet ift?. fo haben wir hernach hierinn verleibet ainen 
kaiſerlichen brief, dem erbern rat zü Augspurg under feiner kaiſerlichen maje- 
ftat infigel aufgegangen, züfampt ver die ding lauter erflert und von wort 
25 ;ü worten alſo lautet®: 

Wir Fridrich, von gotes gnaden römiſcher kaiſer, zü allen zeiten merer 
des reichs, zů Ungern, Dalmacien, Croacien zc. kümig, hertzog zů Ofterreich, 
za Steir, zü Kerndten und zü Crain, graf zk Tyrol ıc, erpieten den erſamen 
unfern und des veich8 lieben getremen burgermaifter, räten, burgern und 

gemeinde der flatt Augspurg, Nörblingen Kempten, Werd, Aulen, Bopfin- 
gen [162°] und Kaufbenren unfer guad und alles güt. erfamen und lieben ger 
trewen, wir haben euch zu merermalen durch unfer hauptleut und unfer kai⸗ 
jerlih brief zü erfennen geben? und verkündiget die merdlihen ungehorfam, 
frevel und verhandlung, fo hertzog Ludwig von nivern und obern Bayren 
san und und dem heiligen römifchen reich und wider unfer kaiſerlich majeftat 
und des hailigen reichs oberlait und gewaltfam über umjer völlig erpieten 


2. leffen Dd. Aainer’ alle Hff. 8. bechennen M. wir m. w. bekommen' fehlt d. 
10. fami.s folliger D. “hauptman— ſamlicher' fehlt d. 11. ald man unnß gegen ung braucht 
und fleift Dd. 19, wirdied M. 21. feinem M. 30. Allen Dad. 


1. Das war er mit Markgraf Karl 3. Ein glei lautendes Schreiben 
von Baden u. Graf Ulrich von Württem- ° des Kalle an bie Stäbte Eflingen, 
berg feit dem 15. Juli 1461. Rottweil, Reutlingen, Heilbronn, Wimp⸗ 

2. Bertrag zwifhen Friebrih und fen und Weil von bemfelben Datum 
Albrecht arenburg vom 6. Eept., findet fi bei Müller IS. 77ff. 
bem nid die Feinbfeligleiten bis zum 4. ©. Hierzu Kluckhhohn l. c. ©. 189 
24. Junt 1462 ruhen follten. und Ercure 8, 


284 V. Chronik des Hector Mülich. 


gütlichs oder rechtlichs außtrags, ob er anderſt vermainte, icht ſprüch oder 
vordrung an uns zü haben, manigfaltigelichen begangen hat!, und auch über 
das er und mit feinem aid, fo er und auf das hailig ewangelium leiplich ge- 
taun bat, verpunden ift, und wider alle mentſchen getrem gehorfam zü fein 
und weder Hilf noch rat nimmer mer zü geben noch zü gehellen wider uunfers 
perfon und weſen, ſonder unfer ere und nut getreulich zu fehaffen und unfern 
haben zü verhüeten, verren er Immer vermüg, er in verpuntnus mit unfern 
wiberwertigern wiber uns [fi] veraint und verpunden hat, vor dem und 
eemalen er und ainich auflagung feiner pflicht (ob ex die het getün mägen, 
des wir im doch nit zügeben) und wider unfer Taiferlich gepot, fo wir dem 10 
benanten hertzog Ludwigen haben getaun auf bie mainung, ob unfer brüber, 
ber&og Albrecht, Über unfer vorgemelt erpieten [163°] gütlichs und rechtlichs 
außtrags, ob er ichts zü und zů fprechen zü haben vermaint, uns, unfer land 
und leut befriegen wölt, das er dann zü beſchirmung und hanthabung unfer 
faiferlihen und des hailigen reichs gewaltſam und oberfait, auch des rechten ı5 
und gerechtigkait, uns, unfern landen und Ienten Hilf und beiftand thün fol- 
ten, follih unrechtlichen gewalt helfen zit wenden, venfelben unfern wider- 
wertigern, die und, unfern landen und leuten auch wider ſollich egemelt un⸗ 
fer völligs erpieten gütlichs oder rechtlich außtrags, darzii umerforbert, un- 
erclagt, unervolgt und unerlangt alles rechten, befriegt und beſchediget haben, zo 
merdlich züfhub und hilf getaun hat, dardurch wir dann von dem benanten 
hertzog Ludwigen auch wider recht und ſollichs, fo vor gemelt ift, befchebiget 
worben fein. und darumb und auch umb das, das er an dem erwirdigen 
Sohannes, bifhoven zü Eychſtetten, unſerm fürften und lieben andechtigen, 
und dem ftift daſelbs? und varzü etlichen unfern und des reichs ftetten, näm- 25 
Ih Werd3, Diündelspühel? und andern wider uns und des hailigen reichs 
unerclagt [und] unerfolgt alles rechten frevenlichen begangen hat, euch und 
andern bei hohen penen haben gepotten, das tr mit eur macht auf fein und 
unfern und des reichs hauptleuten, darzü geordnet, unferm paner in ben 
ſachen züziehent und den von unfern und des reichs wegen [1esP] Hilf und so 
beiftand tün fölten, folliden vorgemelten unrechtlichen gewalt und frävel und 
fürnemen zü hanthabung unfer kaiferliher und des reichs oberlait und ge- 
waltfam helfen zů wenden und zit ftraffen. alfo ift uns angelangt, wie ir 
bisher auf hertzog Ludwigen von Bayren und etlich ander geſchriften in den 
ſachen hinderftellig worden jend5 und follidh egemelt unfer faiferlich gepot ss 
damit verachtet habt, ſollichs uns von euch body und faft befrömbdet, und 
thin euch darauf biemit zü wiſſen, das unfer Faiferlich majeftat perfon und 
öberkait, gewaltſam, wird und weſen alfo ift, das die niemant von ainander 
getailen noch geſchaiden mag. und nachdem wir dann aus derfelben unjer 
faiferlihen oberlait und gewaltfam ſchuldig und pflichtig find, ainem ieden, so 


7. verren: fo fert Da. 8. “in verp. er wider und mit u. w. veraint’ alle Hff. 31. ln‘ 
fehlt Dd. 32. 3 bandthaben’ alle Hff. 34. Ludwig M. 36. fat Hoch Da. 
37. damit Dd. 


1. ©. den kaiſerlichen „Bewahrungs- 3. ©. oben ©. 135, 17 ff. 
brief” auf S. 280 ff. 4. ©. oben S. 117, 12. 
2. ©. oben ©. 155, 19. 5. ©, Kludhohn ©. 195. 








Anhang L 285 


der wider recht, onerclagt und onerfolgt des rechten bekriegt oder befcheniget 
wirdet, fo wir darumb angelangt werben, in vor gewalt umd unrecht von 
des hailigen rveich8 wegen zu hanthaben und zü firmen, mügt ix wol ver 
ſtaun, das wir auch desgeleichen und und nit minder denn ainem andern des 
s ſchuldig fein und darinn unſer kaiſerlich oberlait und gewaltſam zů prauchen 
und zü geniefien. und wann dann unfer vorgemelt völligs erpieten guͤtlichs 
und rechtlichs außtrags gegen ums groblich verachtet und abgeflagenift, und wir 
darüber [104*] und [wider] unfer kaiſerlich gepot, aus oberkait unfrer Tatferlich 
gewaltfam und gerechtiglait an den benanten hertzog Ludwigen ausgegangen, 
10 beſchediget und darzů auch an umfer kaiſerlichen majeflat durch des benanten 
hertzogen verhandlungen, an dem egenanten unferm fürften von Eichſtet und 
dem ftift daſelbs und unfern und bes reichs ftetten begangen, belaiviget fein: 
gepürt uns als römiſchem kaiſer unfer und des hailigen reichs oberlait, ge- 
waltſam und geredhtiglait und unfer kaiſerlich majeftat darinn nit lafjen ver- 
ıs achtet fein, ſonder die in ſollichem ftrengclich zü hanthaben umd zü befchirmen. 
fünftigen unrat und zertrennung, die in dem hailigen reich Daraus entflaun 
möchten, damit zü verhüeten, haben wir unfer und des reichs hauptmanſchaft 
und paner darumb auf unfern bewarungsbrief, an den egenanten hertzogen 
Ludwigen ausgangen, unfern bauptleuten, barzü geordnet, bevolhen, als 
20 wir des uns und dem hailigen reich ſchuldig ſend, und nit von andern fon 
derlihen fachen wegen, die uns funft iemants darein tragen wolt; das wöllen 
wir euch hiemit genugſamlich verfündet haben. und darumb fo ermanen und 
gepieten wir euch aber in aller mauß als vor von römischer Faiferliher macht» 
vollomenbait ernftli und veftigelich mit Difem brief bei allen den pflichten, 
235 die ir und und dem [164*) hailigen reich ſchuldig und pflichtig find, und alles, 
das wir euch von unfern und des hatligen reich8 wegen ermanen mügen, und 
darzü bei ainer pen, nämlidy taufent pfund lötigs golds, uns in unfer kaiſer⸗ 
ih camer unablaßlich zü bezalen, und bei unfer und des hailigen reichs höch- 
ſten ächte und aberädhte, das ir euch von flund an nach angeſicht ditz unfers 
so brieſs unverzogenlich bei tag und nacht mit eur macht auf das fterdft darzů 
Ihidet und zürichtet und dann on alles verziehen damit den gemelten unjern ' 
hauptleuten und unferm Taiferlihen paner züziehen und in den fachen denſelben 
unjern bauptleuten in unferım namen und an unfer ftatt gehorfam feit, inen Hilf 
und beiſtand tüt, follidenvorgemelten unrechtlihengewalt, frävel und verhand⸗ 
sslung und belaidigung, an unfer fatferlihen majeftat und dem hailigen reich 
begangen, zü hanthabung und beſchirmung derfelben unfer Tatferlichen ober- 
fait und gewaltfam ze wenven und helfen zü firaffen. das iſt gang unfer 
ernſtliche mainung. dann das ir des nit tätten, und diſem unſerm pot unge 
horſam, dem alfo nit nachkomen und in den ſachen aber hinverftellig beleiben 
0 wurdent, jo mainen und wöllen wir und ercleren auch ie al8 dann und dann 
als ietz von umfer egeruͤrten kaiſerlicher machtvolkomenhait mit rechten wifjen 
[168%] und gütem zeitigen raut unfer und des reichs getrewen mit Difem brief, 
das ir dann umb ſollich eur veradhtung, ungehorfam und undandperfait alle 


4. alnen andern M. ainen ander Dd. 8. und auß Dad. 11. verbandlung Dd. 
16. jertzennung: zäenderung Dd. 21. ‘die unds—wolt‘ fehlt Dad. 29. echten und ober- 
echten DA. 33. ‘gehorfam feit’ aus Müller ergängt. 35. belaydung M. 








25. Eept. 


286 V. Chronif des Hector Mulich. 


bie gnaden, freihaiten und lehen und gerechtigkaiten, die ir gemainclich und 
jonderlid von unfern vorfarn am reich, römiſchen kaiſern und fünigen, auch uns 
in Hinigelihen und kaiſerlichen wirden oder ainem andern unfern und Des reichs 
fürften und andern in ainem wege oder weife erhalten, verloren habt, ver 
füro nicht mer zů geprauchen noch zü genteflen, wann wir biefelben all und s 
iede beſonder auch ietz als dann und dann als tet von römiſcher Taiferlicher 
machtvolkomenhait wiſſentlich in craft dit briefs widerräfen und möllent 
wiverräft haben, alfo das fie fürbas mer an allen enden und ftetten weder 
in gericht noch auffer gerichts, vor allen richtern und gerichten und allermenge⸗ 
lich kain kraft noch macht haben fonder kraftlos, untauglich und vernidht fein 10 
und darfür gehalten werben füllen bi8 anf unfer oder unfer nachkomen am 
reich, römiſcher kaiſer oder fünig, ander orbnung und ſatzung; fonder fo er- 
kleren und wöllen wir auch von egemelter unfer kaiſerlichen machtvolkomen⸗ 
bait, wie vor flat, das auch darumb alle ewer mitburger, innwoner und 
binderfäflen kaufmanſchaft und güte, welliherlat die fein, überal in dem hai⸗18 
ligen veih an kainen enden Tainerlai [1s5P] fiherhait noch gelatt haben, ſich 
des gefräen noch geprauchen und darinn niemants wider und noch Das hailig 
reich fräveln füllent noch mügent, fo lange und fo vil, bis das ir oder eur 
nachkommen uns oder unfern nachkomen am reich umb föllih eur ungehorfam 
und undandperlait ain völlige und benüegigs abtragen getaun habt und 20 
widerumb in unfer umd des reichs gehorfam komen fend. und wir wöllen 
auch gegen ven, die fih als ungehorfam erfinden lieſſen, umb ir vergeflen 
und übertretung ber pfliht und gehorjam, die fie uns und dem hailigen reich 
ſchuldig fein, unfers hailigen vatters des bapſts und des ftüls zü Nom ! rates 
pflegen und darzü mit raut, hilf und beiftand der andern unfern und des as 
reih8 gehorfam und getrewen thün und handlen nad) unfer und des hailigen 
reichs notturft, als wir des unfer kaiferlihen majeftat oberkait und gewalt- 
ſam, dem hailigen römifchen reich und der gerechtigkait ſchuldig und pflichtig 
fein, und gegen den gehorfamen und iren nachkomen wöllen wir das. züſampt 
der pillicait in fondern gnaden gnädigclich erfenmen und zů güt nit vergeflen 30 
und darinn ir gnediger herr und beſchirmer fein. 

Geben ze Leuben? mit unfer kaiſerlichen majeftat aufgedrucktem infigel 
befigelt, am freitag [1s6*] vor fant Michels des hailigen ergengels tag nach 
Crifti gepurt 1461, unfers reichs des römiſchen im 22., des TaifertHüns Im 
10. und des hungrifchen im dritten jar. | 35 

Ad mandatum domini imperatoris 


in consilio Ulricus Weltzli can- 
cellarius. 


Und darauf fo erforderen wir ainen ieven von Augspurg, uns hilf und 40 
beiftand z& thin als ainem kaiſerlichen hauptman feiner gnaden willen und 


4, !verloren habt’ aus Müller ergängt. 9. auffern Da. 19. gefräen: gefaren Dd. da, 
ran Dd, 20. beniegeß Da. 21. forfamm D. Torfamen d. 24. vatter I. 
32. Leben Dd. 


1. Pius IL. 11581464. 2. Leoben. 





Aubang I. 287 


des reichs notturft und helfen zü volpringen und ung [zü] zů ziehen nach "laut 
ver kaiſerlichen bevelhnus und auf erfordrung bei den pflihten und penen, 
in feiner kaiſerlichen gnaden [brief] begriffen, als ir dann des der kaiſerlichen 
majeftat ſchuldig, gelobt und gefworen jeit; das wirbet dieſelb fein kaiſerlich 

s majeftat züfampt der billihait mit allen gnaven erkennen und on zweifel zü 
gät nit vergeffen, und wir wöllent auch das als ain Faijerliher hauptman 
umb die gemainen flat verdienen und [umb] ainen ieden günftlich beſchulden, 
uns auch des gegen der kaiſerlichen majeftat von euch als den gehorfamen 
dandperlic bexuͤmen. 

16 Geben und mit unferm zü end der gefchrift aufgedrudtem infigel ver- 
figelt zu Onolspach am dornstag vor fant Dioniſten tag anno domini ete. 8. Det. 
sexagesimo primo. 


II. 


[166] Wir Jörig, von gotes gnaden künig zü Behem, marggraf zů Mecheren, 
15hergog zü Lütelburg und Sleſien und marggraf zü Lufig befennen und 
thän kunt offenlich mit diſem brief, das unfer künigelich gemüet billich und 
auch ftettigelich darzi in funderhait genaigt ift, dardurch follich ummwill, ge- 
prechen und zwiträcdht zwiſchen dem allerburdhleuchtigiften fürften und herrn, 
herrn Fridrich, römiſcher kaiſer zc., unferm lieben herrn und fwager, ains 
20 und dem hochgeporen fürſten, unſerm lieben ſweher, her Ludwig pfaltzgraf ıc., 
des andern tails, erſtanden, hingelegt und aufgehebt, frid und ainigkait ge⸗ 
macht und der criſtenleute ſchaden und unrat deſter bas verhüetet werd, da⸗ 
rumb got dem allmechtigen ze lob, unſerm herrn und ſwager, dem kaiſer, zü 
eeren, dem hailigen reich zü beſterckung und gemain landen zü nutz, fo haben 
25 wir zwifchen den benanten partheien mit wiflen und gütem willen unfers 
und fmagers, des faifers, rät und machtbotſchaft, nämlich der ftrengen 
unfer Tteben befonder Hannfen Rorbachers und Hannſen Mülfelvers, rittere 2, 
berebt und betäbinget und ung auch bierinn des egenanten unſers fwehers, 
ber&og Ludwigs, mit feinen räten, nemlidy der erfamen und geftrengen veften 
30 unſer fonder lieben, maifter Martin [167°] Maiers, Hannfen Serberstorffers, 
Eriftof Dorners, cantler, und Hannſen Pügners?, ir aller wiflen gemech⸗ 
tiget, alle8 auf form, als hernach volget. 


3. ‘gnaden—taiferlichen? fehlt Da. 5. billichait: pflictiglaytt D. pflichtiglalt , 7. ainem 
Da. goͤnſtlich M. 23. macht !und bottfchaft Dad. 30. Maier" alle Hfl. 
Gelberötorfferb Dad. 


1. S. hiezu Müti 119, 13. Bel. Nr. 118: Bericht zwifchen bes kaiſers 
über bie Berbanblungen zu Pro amißhen und berczog Lubwigs und aber zwiſchen 
den feindlichen Parteien Kiudhohn 1. c. peraog Eubioige und marggraf Albrechts’ 
200 ff.; am 7. Dec. kam ein Waffen bei Stodheim Pr. 118. 
ſtilſtand zuflanbe, ber vom 21. Dec. 2. Bgl. Kluckhohn 203. 

1461 bis zum 24. April 1462 banern 3, Fre Namen fliehen an der Spike 
ole. ©. das einf Pig e Urkunden- ber bayrijchen “Instructiones zum tag 

at. ochheim Nr. IE _12 incl en Brage bei Stodheim Nr. 89. Der 
Gedruckt ift per Brief bet Müller, Reichs⸗ ame „Serboltsborfer” ift corrumptert 
tagstheater IS. 89 und bei Stodheim aus „Seiboltsborfer”. 


21. Dee. 


24. April 


6. Febr. 


288 V. Chronik des Hector Mülich. 


Zum erften, das alle krieg zwifchen im und iren helfern, helfershelfern 
und allen [ven], Die darunder gewant und verdacht fend, fie fetent fürften, 
grafen, freien, herm, ritter, knecht oder ander, gaiftlich oder weltlih, auf 
fant Thomas des hailigen zwelfbottentag ſchierſt künftig mit der fonnen auf⸗ 
gang hingelegt, aufgehaben und abgethaun fein föllen. es füllent auch all s 
todfleg, raub und prant, die fi in dem gemelten frieg bisher begeben habent 
und hie zwifhen fant Thomas tag nechſt genant begeben: wurben, abe und 
tod fein und kain parthet zü der andern darumb vordrung noch anfprach 
haben, denn von der ſchatzung und prandſchatzung wegen, die noch unbezalt 
ausftaund, die füllent von baiden tailen bis auf fant Gregorien tag fchierift 10 
nit gefobert werden. ob aud iemant in follichen kriegen gefangen wäre, ber 
fol bi8 auf den genanten fant Gregorien tag betagt werben, nemlid ain 
erber auf gewonlich gelübt und burger und pauren auf bürgſchaft; und ſollich 
betäbingen fol eingaun auf den benanten fant Thomas tag und amem 
tegclichen gefangen in 14 tagen nad) fant Thomas tag, der[167?] das begert, ob« 15 
gemelter mauß beſchehen on gefärde. wer auch ver gemelten krieg halben 
jein leben aufgefagt bett, darumb fol es auch gütlich beftaun bis auf den tag, 
der, als hernach volget, zü Neum! fol gehalten werben. und das die ge- 
prechen und zwiträcht, zwiſchen baiven partheien entflanven, befter bas hin⸗ 
gelegt werden mügen, fo füllen der egenant unfer herr und ſwager, der kaiſer 20 
und unfer ſweher hertzog Ludwig, ir ieder fein vordrung und anſprach, die 
fie z& dem andern ze haben vermainten, in vier wochen nad) datum dit briefs 
nachvolgent uns alled gen Prag fhriftlic, in ſtuckweis verzaichnet, wifien 
[laffen]?; jo wöllen wir fürtter unſers herrn und fwagers, des kaifers, vor- 
drung und anſpruch hertzog Ludwigen und deſſelben hertzog Ludwigs vor⸗ 25 
drung und anſpruch dem kaiſer züſenden. und ob die ſachen durch urſachen 
willen von baiden tailen ietzund nicht mächtigclich an uns geſtellet wurden, 
dannodıt fol ain gütlicher tag von baiden tailen, den wir in unſer ſtat zü 
Neum auf fant Dorothea tag fchierfi genant haben, zwifchen in gehalten 
werden, auf den wir alle drei perſönlich erfcheinen wöllen, ob got will, in 30 
hoffnung, die fach zü gütem zü pringen. 

Item wir haben auch got dem almechtigen zü lob und gemaines nu, 
frummen und gemachs willen in fonverhait Hiebei die zwiträcht, unmillen, 
[168°] vehde und aufrüre, fo dann zwifchen unferm lieben fweher und ſwager 
den hochgepornen fürften herrn Ludwigen, pfaltzgraven bei Rein, hertzogen ss 
in nider und ober Bairen, ains und heren Albrechts, marggranen zu Branden⸗ 
burg ꝛc., des andern tails, auch allen iren helfern und helfershelfern, und Die da⸗ 
rnndervonbaidentatlengewant, entftanven fein, fie ſeient fürften, grafen, freien, 
bern, ritter, knecht oderander, gaiſtlich oder weltlich, mit wifjen und gütem willen 


2. “alle die’ alle Hfl. 8. anfprud Dd. 14. 'ainen’ alle Hff. 18. Rewem Däd. 
22. zü ainander Dd. 24. “fürtter! aus Stodheim ergänzt 25. "und anſpruch h. Lud⸗ 
wigen—und anſpruch' aus Stockheim ergänzt. 29. Rewen Dd. 


1. Es war auf den 6. Febr. 1462 zur drung' gegen ben Kaiſer bei Stockheim 

befinitiven Beilegung ber Streitfaden Nr. 114 S. 553 und des Kaiſers “pruch' 

ein Tag nad Znaym beflimmt worden. gegen den Herzog ebenda Nr. 115 S. 556. 
2. Bat bes Herzogs ſpruch unb vor 








Anhang I. 289 


der ftrengen unfer lieben befonder Hannjen Rorbachers und Hannſen Mül- 
felders, unfers lieben herrn und ſchwagers, des römischen kaiſers, räte und 
machtpotſchaft, die fi) dann von jener durchleuchtigkait willen, des genanten 
marggraf Albrechts hierinne gemechtiget Haben, und aud mit wifjen der er- 
sfamen und ftrengen und fonder lieben maifter Martin Maiers, Hannſen 

Serberstorffers, Eriftof Domers, cangler, und Hanfen Pütners, des ge 
nanten unſers lieben ſwehers, hertzog Ludwigs, rät, des wir und bierinn 
auch gemechtiget haben, aufgehaben, abgethan in aller mauß und forme, als 
dann hievor zwiſchen unjerm herrn und fwager, dem kaiſer, und unferm 

ıofweher, hertzog Ludwigen, begriffen und gejchriben flaut, es ſei umb aufs 
fagung der lehen, ſchatzung, prantſchatzung, [1ss?] gefangen und anders. 
und auf das die geprehen und zwiträdht, zwifchen den genanten hertzog 
Ludwigen und marggraf Albrechten erftanven, deſter bas hingelegt werben 
mügen, fo füllen fie baive auf hievor gemelten tag bei unferm bern und 

15 fwager, dem kaiſer, und uns in unfer flat ze Neum erſcheinen, fo wöllen fein 
durchleuchtigkait und wir alsdann getrewen fleiß thün, fie und ire ſpenn und 
geprechen gütlidy zů verrichten. 

Zü urkond haben wir iedem tail folder unfer berednuß und teybing 
ainen brieve in gleiher lautt, mit unferm fünigelichen anhangendem infigel 

20 verfigelt, übergeben in unfer ftat Prag am mäntag nad fant Niclaus tag 7. Da. 
anno 61, unſers reichs im vierten jare. 

Nota!, in aller maß, als die krieg zwifchen hergog Ludwigen [und] 
marggraf Albrechten hieinnen aufgehaben find, alfo jend die Frieg in, ſonder⸗ 
hait zwifchen hergog Fridrichs, curfürften, und feinen ſünen von Sachen gen 

25 dem bifchof von Wirkburg?, item zwiſchen dem bifchof von Babemberg und 
marggraf Albrechten, item zwiſchen dem bifchof von Wirgburg und marg- 
graf Albrechten, item zwifchen hertzog Albrechten von Ofterreih und marg- 
graf Albrechten aufgehebt. 


IV. 


30 [1698] Bon Neapels iſt der herrſchaft zü Venedig durch ainen procon- 
ſul, genant Pertueius Conterino, alſo zügeſchriben worden. 1456.3 


1. Bon erſtem, wie an dem fünften tag des monat8* decembris, als drei 
fund vor tages geweſen fei, ain erjchrodenlicher grofler erdpidem, der ge- 


2. In der Hf. *unfer lieben heim’; die Correctur ift nach Stochheim. 6. Seibenfderfier D. 
Geyberädorffer d, 15. Newen Dd. 18. folher—lautt’ (in unferer Handſchr. aus Ber 
feben auögelaffen) ift aus Stodheim 1. c. ergänzt. 


1. Diefe „Nota” findet fi) weber in hann von Würzburg ambrerfeits, bei 
dem Abdruck bei Müller, noch bei Stock- Stodheim Nr.117 und bei Müller II, 92. 
heim, 3. Ein Aueıng aus dem von Mälich 
2. ©. die Berichtsurtunde zwiſchen citirten Briefe Conterinos. 

Kurfürft Kriedrih und deſſen Söhnen, 4. 8.TertS.121,15. Bol. dazu den 
ben Herzogen Ernſt und Albrecht von Bericht in ber Speirer Ehron. 1. c. 415; 
Sachſen, einerfeits und dem Biſchof Io das Chron. Austr. bei Sendenberg 1. c. 


Städtedhronifen XXL. 19 


290 V. Chronik des Hector Mülich. 


werot bat alfo lang bis das man fprechen hat mügen den pfalın miserere, 
der in der flat ains tails zerprochen bat das caftell sancto Heremol, darinn 
geftorben fend 9 perfon; aber in der flat hat er nider geworfen vil heufer 
und find tod bei 60 perfonen, under den geweſen ſend vil guͤter edler leut, 
und ſchier alle andere heuſer find geneigt nider zü fallen, alfo das man fies 
müß underfpreufien, und wie fie bei unfern zeiten nicht mügent wiverumb 
aufgepaut werben. 

Item wie auch all kirchen, etlich gang nivergefallen und bie andern 
zerfloben fein 2 und wie die gang ftat Neapels träwnus geb nider zü fallen, 
und müge niemant darinn gaun on groß periculo und beforglichait, und wer 10 
da müge, fliech aus auf die weite und wone under den hütten over gezeltenzc. 

Item wie man tag und nacht procefflon mach, und die jundfrawen und 
Inaben gaund parfüß und parhaupt und fchreient: misericordia, das haift, 
herr erparın dich über uns. 

Item wie das vom land all tag newe mer foment vom erften, wie dag ı5 
die flat Arianoꝰ mit fampt dem caftell gant nider gefallen ſei und bie dreu 
viertail der mentſchen darinn geftorben fein. 

Item das caftell Benevento mit ainem grofjen tail der flat, darinn tod 
find übervil perfon. 

Item [wie das] ain flat, genant Apozy *, gant nider gefallen und die 20 
mentſchen darinn verborben und tod fein, 

Item ain ftat Padulas, darinn auch alles volck tod if. 

Item Achloly® in Bullen gang nider gefallen mit vil andern caftellen, 
der on zal ift, alſo das man ſchätzt Über 12 taufend perfonen, die tod fein, 
under den geweſen jend vil mechtiger herrn der obgemelten caftellen und die 25 
geweſen find zentilhomini von Neapels. 

Item wie auch noch überal groſſe forcht ſei und wie es wol viertzig tag 
nit aufgehört hab zü regnen, alſo das man in dem land nit ſeen mocht, und 
wie man noch alle tag erbpidem empfinde. 


Sollich gefhrift ift geben worben am 11. tag decembris 1456. 30 


2. Auch hat des herrn von Ferrer brüder, genant Hercules”, als an dem 
fibenvden tag decembris [170°] 1456 gejchriben und nent noch vil mer ftett 


1. miserere mei deus etc. Dd. 6. underpreiffen Dd. *mügent‘ fehlt Dd. 9. tramin® D. 
tranins d. 10. pericul, das ift fhaden oder forg und beforglichhait Dad. 11. Hütten : 
leytten Dd. 13. 'd. haißt' fehlt Dd. 16. Ariono M. Ariona Dd. 23. Aſchyolus Da. 
26. zentylifanny D. zentyllhamny d. Napels M. 


V, &. 27; die Cronica di Bologna bei 4. Apizi, ebenfalls in ber Nähe von 
Muratori, Script.rer. Ital. Bd.XVIII Benevent. 


©. 722 ie und Istoria Napolit. ebenda, 5. Babuli norböfll. von Benevent. 
Br. ©. 232. 6. Ascolt öſtl. von Artano. 
1. St. Ermo oder Elmo (Erasmus), 7. Aud die Chron. di Bol. 1. c. 723 


a Stadt Neapel beberrfhende ſpricht von Briefen des während bes Erb- 


pebene mit dem Könige von Aragonien 

2.9. „gerüber die Chron. di Bol. in Apufien fih aufhaltenden Hercules 

Le S.7 fte, Bruder bes Markgrafen Borfo 
3, Kciamı öftt, von Benevent. 





Anbang I. 


291 


und caftell damı der vorgenant Bertucius Contereno und ſpricht, wie das 
vil darunder gang verfunden fein, alfo das man nit erfennen müg, ob ie 
ſtett oder lent daſelbſt geweſen ſeient oder nit, und ſetzt in ſeinem ſchreiben, 
wie das hundert tauſent mentſchen tod ſein und verfallen. 

Und das ſchreiben iſt ausgangen aus der ſtat Foza! 1456 am 7. tag 


decembris. 


V. 


Man vermaint ains verkünten ſtreits? von dem hailigen ſtül der rö⸗ 
miſchen kirchenꝰ aus redlichen und eehaftigen ſachen wider die Türcken, und 
10all criſtenlich fürften ſend gemant, zü hilf zit fomen und zü helfen. 

Item man maint, das das allermaift zügehört ze fileren den ftreit dem 
allerdurdleuchtigiften heren dem künig zü DHungern und von der zeit, darinn 
der ftreit beichehen fol, und die ftat, darinn die frömbden heer jöllen zü- 
jamen komen, fol er beſchaiden und fürfehen die ding, die notturftig fend 


ı5dem höre. 


Item am erften fol fein majeftat manen den römischen kaiſer und ander 
fürften, in welcher zeit berait müg werben das heer feiner majeftat, und die 


8. aind:auß Dd. ftül zu Rom Dd. 


17. berait—beer : beraittung und deß ber Dd. 


von Ferrara, die über Das Erbbeben be- 
richten. Ebenſo bie Ann. Bononienses 
bei Duratori ©. 889 

DAS in Apulien, norbivefll. von 


Y Snfotge ber Eroberung von Eon- 
utinopel Durch die Türken berieth man 
‚it ber Chriftenheit eifrig Über die gegen 
gefährlichen Feind zu eo reifenden 
Beftegen; ; fo beichäftigte ſich ſich amit der 
duchengi n Megensburg, einberufen auf 
ben 23. April 1454 [f. über ihn, afameit 
er bie Be betrifft, Müller, 
t L 430ff.; —* von 

ßzeben Nrachlefe in den Reichsge⸗ 
Iichten unter er Bee Rhiler 


liche ien bes late afen Albr Achilles) 
U, S. 18ff.; Voigt J. c. DI, 101ff.), ein 
— Frankfurt, einberufen auf ven 
er Seht. 1454 [f. über ihn Müller ]. c. 
413ff., Pray, Annales regum Hung. 
II, 150; Capistranus triumphans 
©. 417, 474, 525; Höfler, Das kaiſerl. 


13. ftombde beer M, 


die herren, die frembden ‚DE. 
fein M. 


a bes Mertgrafen Albrecht uailee 


©. 30ff.; Boigt 1. c. 119ff.) und zu 
Reufadt —* auf auf den 2. ebr. 1455 
[f. über ihn Müller, L c. 509ff.; Stock⸗ 


beim]. c. Urkunbenband Nr. 1 ©. 3ff.; 
Voigt 1. c. ©.134 ff.]. Die beiden erften 
ber im Nachfolgenden mitgetheilten Stüde 
(ohne Datum) feinen ſich auf, bie Be⸗ 
rathungen in Regensburg zu beziehen, ba 
von einem erſt vorzunehmenben Anichlag 
bezüglich des aufzubringenben Heeres bie 
Rede if, ein folder aber auf dem zweiten 
Tage, dem zu Frankfurt, wirklich zu 
Stande kam. 

3. Nikolaus V. (1447—1455) hatte 
bereit3 am 30. Sept.. 1453 eine zum 
Kreuzzug gegen bie Türken auffordernde 
Bulle an alle Herrſcher Europas erlaflen. 

4. Ladislaus. Johann von Ra: 
fliglione, derBiſchof von Pavia. drängte 
als päpftficher Legat den König Ladislaus 
bereits anfangs des Jahres 1454 zu einem 
Kriege gegen bie Türken; dieſer machte 
eine beftimmte Entſcheidung von den Be⸗ 
ſchlüſſen der nach Ofen und Prag ein⸗ 
berufenen Landtage abhängig. 


19* 





292 V. Chronik des Hector Mülich. 


fiat, dahin fümlich Die heere ander [170°] fürften fich mügen genehen zü dem 
heer feiner majeftat. 

Item er fol auch fenven ain fiher gelait für all fürften und ander 
bilgerim und frömbd leut, die da kumen von iren landen. 

Item es fol aud fern majeftat fürſehen und erfennen, wo die fürften 5 
und die pilgerin fomen in das lan. 

Item er fol auch bewarnen, an was flat die [chef von dem mer füllen 
fomen!. 

Item von der müng wegen und fpeis, als in den erften artideln iſt 
begriffen, fol der allergröft fleiß und aufmerdung gehalten werden, das den 10 
Hungern werd zügeben ain Teutſcher, und ob ain grofler fürft käm als ver 
von Burgundi?, das er auch ainen zü feinem tail darzü geb, und were, 
das man mit Briefen, die gefant wurden, möcht gewarnet werden, wie vil 
ex gelts bebörfte, darumb er fpeis faufte, wäre nit ain Heine hilf, warn 
aim iegelicher möchte nach dem wol ſchätzen, was er ausgeben wurd in ainem ı5 
tag, monat oder in ainem jar. man möchte fich auch wol bemarnen, das 
man wechsler ordnet, die Das golt wechjleten und in irem werd filber zelten 
und gold. 

Item ee das die fambnung werd zerftröt, das [ırıX] alle, die da 
gegenwirtig find, ftatt und durchziehung geben den bilgerin, und das man 20 
ſpeis geb in kumlichem und gleichem kauf und ain geleichs thüe mit der 
müntz. 

Man fol auch mwarnenen, in welchem land und gepiet gröſſer und 
merer der fpeis, die dem heer notturftig ift, follung fei, und ander notturf- 
tiger fach, da® man von denjelben ftetten ziech und trag zit dem heer und anas 
den weg von Der durchziehenden wegen. 

Item am erften ift ſich wol zü fürfehen, das man hab ain zimliche und 
notturftige zal, zü beftreiten und überwinden die medhtigfait des Dürden, 
man fol fich auch fleiffen, das man nit mer vold8 hab wann notturftig fer, 
wann ain Überfläffig zal wär vil fwär und möcht mer ſchaden pringen so 
wann frommen und nuß; darumb ift wol zü ſchätzen, wie vil wapner und 
füßfnecdht mügent genänt werden aus dem edlen künigreich, und durch mas 
man fie müg nöten und zwingen. 

Item z& dem andern mal ift zü wifien: zü fürfehen vie zeit, in der 
man zü veld fülle ziehen. 

Item an welchem end man wurde ziehen in des Türden land. 

Item man fol fürfehen, [171P] das das hungeriſch hör und der andern, 
die da zü hilf foment, ſpeis, und das da notturftig ift, mitteilt werde. 

Item auch ift zü willen, was wauffen man müg haben im künigkreich. 


35 


1. timiih Dad. 
den Da. 


ſy migen genegen Dd. 7. ſchiff Da. 21. thüe die A. 32. auf 





1. Der Papft, ver König von Neapel, 
ſowie Genua, Venedig und andere Staa- 
ten Italiens follten im April nächften 
Jahres eine Kreuzflotte auslaufen laſſen. 

2. Der Herzog Philipp von Burgund 


war von ben aufßerbeutichen Fürften ber- 
jenige, ber für die Thellnahme an einem 
Türkenzuge den meiften Eifer zeigte; auf 
dem Neichstage von Regensburg war er 
perfönlich anweſend. 





Anbang I. 293 


Item e8 ift ſich auch zů fleiffen, das man wol und erberclich empfad 
die frömbden heer, darauf aim hofnung ift ze fomen von teutichen landen 
und von Frankreich. 

Item es ift auch zü fürfehen, das man im Ungerland over in bes 

s Dürden land, oder wo das hör wirt fein, das man fpeis geb umb ain kum⸗ 
8 gelt oder müng oder müntz neme, guldin, filberin oder erin. es tft 
auch wol güt, das man über die müng, golb und filber, leut ſetzt und 
ander, die da ſpeis, und was notturft wäre, zü laflen füeren und tragen. 

Item man fol fambnen fechtber, ftreitper wäpner und füßfnecht und fol 

10 befhägen ain tegclichen landsherrn, was er vermüg und fol in befchweren 
nad feinem vermügen, dad er mit im pring wäpner und füßknecht. des⸗ 
jelben gleihen von fetten und aus den gepieten, das man ainer iegelichen 
ftat anleg, [das fie] Hundert oder zwat hundert jend, nach dem und fie ver- 
mag, und alfo auch aus den gepieten, und die aljo fürfehe mit zerung und 

1s harnaſch. und [das] alfo iederman [172°] befhwärt und angelegt [werb] 
nach feinen ftatten durch das gang land, wann das gat vil liederlicher zü, 
wann das ain hör erft beftuirte das vold und gelt fambnete und darnach 
außgeb den wäpnern. 

Dis obgeſchriben ſend vorlaüf am erften. 


20 2. Es ſend aud vil zü merden, bie notturftig find zum flreit. 


Des erften jagt man, das der Türd hab fünf over feh8 taufent man 
außgelefen und all ze roſs und fechtperi, mit den ift er. gewönlich beliben 
zü veld; und ob die ander mengin flüchtig wurd (wann als fe fagent, die 
reitenden Dürglen weichent oft den criften und fliehent vor in darumb, daß 

25 ih die criften firden, und darnach koment fie herwider merer gerennt und 
gefterdt und dann werbent die eriſten, alfo gefträet und ungeordnet, über- 
wunden), dennoch beleibent vie fünf oder ſechs taufent bei dem kaiſer irem 
herren, alfo gefambnet. 

Item aus dem tail der Unger und des criftenlichen heeres fol man 

solefen und ausklauben zum minften ſechs taufent wolgewapneter reiter von 
gewönlichem und gütem harnaſch und als vil fühgeenver, die füllent alle 
ſchilt [172®] tragen und lantzen, und aus den allen fol ain fpit gemacht 
werben, nachdem und die füßgengel mügent fein bet ven reitern, die fol be 
leiben feft und unbewegbar gegen des Dürglen. und die füßknecht füllent, 

3530 dem minften ire haupt und pruft, fein bewart mit harnafch und lang langen 
und fchneident waffen haben. das ander vold fol man ordnen an die ſpitz 
nad ſchickung der flatt, do dann der flreit wirt; und mochte man gehaben 
harnaſch für die roſs allermaift umb die, die da werben fein in der hät und 
beihirmung, wäre die ſach defter beſſer und vefter. 


6. wemlichsâ Dd. 7. *oder erin—filber' ſehlt Dad. 9. wäpnär M. 13. “anleg’ 
fehlt Dd. 19. forlaff Dd. 2%. das nott. ift Da. 21. Nah ‘man! noch einmal 
‘ab’ M. 22. und all —fechtper: und alfo zeweis unbefechter M. beleiben M. 23. firöen : 
fterden .Dd. 31. füßfncht Dd. 39. befhirmen A. beſſer und’ fehlt Dad. 


1. Die Spahis. 


294 V. Chronik des Hector Mülich. 


Item es ift notturftig, das man hab vil arbaiter, die da haben 
ſchauflen zü vergraben die befhirmen und das heer [?] und das auch zů ſchicken 
an berg. und der arbeiter füllen fein zwai oder dreu taufent. 

Item es fend notturftig wägen, die da füeren helmparten und ander 
zeug zum ftreit. 5 

Man fol auch merden, was pruch und mangel im Ungerland fei, das 
man aus andern landen und vold fü, die dann berait find zü helfen. man 
fol auch ordnen perfon, die da geſchickt und gät darzů feien zu füeren und 
widerfüeren das heere. 

Item man fol aud erfaren, "wie die Reuffen und der fünig von 10 
Boſsne und ander, die des Türden [173°] umbfäflen fend, ſich in dem ftreit 
wöllen halten, ob fie ſich wöllen halten als bint her!, tego mit den criften 
iego mit dem Türcken, wann gröſſern ſchaden möchten fie pringen dann das 
fie offen feint wären, darımb müß man von im haben ain gewishait Der 
früntichaft oder veintſchaft. 15 

Die allergröft gnad unfers herrn ift erſchinen über Ungerland, ift, 
das es aufnehmen will und das auch der allerhailigoft vatter der babft, der 
faifer und andere geſchlecht allermaift [fich] fliffent umb weiterung und be 
ſchirmung des künigreichs, das man bisher nit hat gefehen. das ungeriſch 
vold hat gewonhait, ze füchen ferre und weitligende land und daſelbs [zit] 20 
ftreiten, und verlofien ire aigne land und weſen. nun folt tego das gang 
(and nit ziehen in ferne land fonder in der nähe beleiben und in den landen, 
die die Türden befümbernt, durch die hilf der gnaden gotteß, die erzaigt ift, 
da er geben hat ain ſollichen bapft, durch den als ain Diener der götlichen 
barmhertzigkeit vie welt ift bewegt. 25 

Item es iſt wol warzenemen, wohin das fchef unſers allerhailigften 
vatters des bapft8? werd zülenven und abpruch thüe dem veint und hilf der 
criſtenhait. 


3. [173) Das iſt die ordnung, bie künig Laslaw bat gemacht gen 
den, die da komen füllen gen Ungern zü hilf wider den Zürglen.330 


Am erften will er, das die pilgrin ain groflen gemach füllent Haben, 
fie fomen auf der Thonaw oder anderswau, auf waſſer oder auf dem land, 
oder wo fie in das fünigreich komen, fo fol man fie güetigclich und mentſch⸗ 
lihen halten. i 

Es fend auch darzü geben mechtig herrn, die da beſchirmen fällent die ss 
bilgrin, das inen kain belatdigung bejchehe. 


2. ‘;ü’ fehlt Da. 3. an die berg Dd. 10. k. v. Bollen .Dd. 2. zů beleiben’ 
alle Hfſ. 23. und durch M. erjuigt Dd. 26. ſchiff Da. 27. thüe: ‘die alle Hiſ. 
30. ‘gen den— wider den’ fehlt Dd. 36. belaidung Dd. 


1. ©. über dieſe Verhältniffe Selen abgehalten (f. o. S. 291 Anm. 4), ver nad 
III, ©.125ff., S. 162; Sertberg, Geſch. 1Atägiger Berathung am 25. an. vers 
des Osm. Reiches S. 606. ſchiedene Beſchlüſſe zur Aufſtellung eines 
2. S. oben S. 292 Anm. 1. mächtigen Heeres faßte. Szalay III, 
3. Anfangs Ian. 1454 wurde wegen 155; Katona, Hist. crit. reg. Hung. 
des Türlenzuges zu Ofen ein Yandtag Bd. VI, ©. 952ff. 








Anhang I. 295 


Item das man alle ding um ain geleichs gelt geb und verlaufe. 

Item das müntz genommen werb und filber und gold gezelt in irem 
werd. und zü der ſchatzung ze machen wervent geben teutjch mit den Ungern 
von der fürften und bilgerin wegen, das da kain ardwon und untrew fei. 

sund des alles hat begert ver römijch kaiſer mit den curfürften an Hinig La» 
law durch brief. 

Item das man die bilgerin nit zwing, fürerlon ze geben. 


4. Hiernach iſt gefjhriben bie ordnung in Ungerland zc. 


Item alle prelaten, fürften, herren und commun [174°] find gefordert 
und gemant von lünig Taslaw, das fie fomen wider den Türden nad) ord⸗ 
nung feins reichs und teverman nach feinem vermügen. über das alles ift 
angeleit worden durch das gan künigkreich, das hundert mentſchen fenden 
vier roſs, drei männer zü flreiten und zwen füßknecht!. 
Das ift die veft ordnung, das vil gefambnet werd, aber fie ſend nit 
ıs genüg ze wiberftan der medhtigleit des Dürden. 

Darumb ain iegelicher criftan, der da begert den glauben [zü] erfenden 
an unfer nachlomen und von im gehaifien [zü werden] ain güter criften, 
der fol Hilflih fein, als vil ex mag, das allermaift in dem jar, das dem 
Türcken werd wiberftanden. 

Item ain iegclicher herr in feiner herrichaft fol nachvolgen dem criften- 
lichen fünig und bieter in feinem land und piet, das ain fiherhait ſei; [das] 
ven bilgerin, die da durchziehent, fain fürerlon genommen werd und das 
man and müng geleich neme und die ſpeis nit theurer verlaufe, warn pillich 
und gleich ſei. 

Item man ſol nachvolgen dem künig in dem, das er alles, das er ver⸗ 
mag, darlegt, umb criftenlihen glauben fein macht und ſterckin ſeins künigk⸗ 
reichs [zü] keren wider den Türcken. 


20 


25 


5. Ladislaw von gottes gnaden ze Hungern, ze Behem, ze Dalmacien, 


ze Croacien? ꝛc. künig und [174°] ze 


2, gezelt: ‘gelten’ alle Hi. 7. fürlon Dd. 
angebett Dd. 16. ietlicher kriſt Da. 
27. toren M. 


1. Artitel IV ber bei Katona 1. c. 
954 abgebrudten Beſchlüſſe lautet: Es 
ſeien auszuheben “de centum portis 
iobagionalibus tam ecelesiasticarum 
quam secularium personarum quatuor 
equites, similiter pharetras ac clipeos 
et ides habentes'. Wie body ges 
fpannt diefe Forderung war, erfieht man 
daraus, daß nad) dem Gefehe von 1435 
je vier Hausſtellen nur je brei Bewaffnete 
zu ftellen haben jollten. 

2. Am 7. April erhielten bie in Peft 


fterreich,, ze Steir hertzog und marg⸗ 


8. Die Ueberfährift fehlt Dd. 12. angeleit: 
22. fürlon Dad. 233. wann : dann Dd. 


verjammelten Stände bie Nachricht, daß 
der Sultan fih mit einem gewaltigen 
Heere Belgrad nähere, worauf Die augen- 
blickliche Eröffnung des Felbzuges an- 
eordnet wurde. S. die Briefe des Königs 
adislaus und bes Karbinal® Carvajal 
dd. Ofen 7. April 1456 an ben Papft 
bei Katona VI, 1041 ff., bezw. 1045 ff. 
Das von Mülich mitgetheilte Schreiben 
ift jedenfalls identiſch mit dem von Lich⸗ 
nowsty, Geſch. des Hauſes Habsburg VI, 
©. CXCU Reg. Nr. 2103 erwähnten. 





296 V. Chronik des Hector Mülich. 


graf ze Merchern zc. den allererwirdigoften in Erifto vättern und durch⸗ 
leuchtigiften fürften und herrn ergbifchofen, herkogen und marggraven, des 
bailigen römifchen reichs curfürften und andern fürften ze teutfchen landen, 
unfern allerliebften Brüdern, hail und glüd zü begern. ir allerermirbigiften 
värter und durchleuchtigiften fürften, ir allerliebften brüder, wir haben ins 
unfern vorigen briefen kunt getaum eur wirdigkait, was unfer fläte und ge- 
trewe maimung ſei umb die bejchirmung der geläubigen, was darinn ze thun 
ſei. zU dem letften haben wir dem allererwirbigften unſerm vatter und herrn 
Johanni, carvinal sancti Angelil, zü allen feinen vorbrungen, die von der 
eriftenhait wegen find, offenlich und redtigclich lafjen antwurt geben. über 10 
die ding alle begeben wir uns an bie brief des benanten legaten. doch wir 
gedingen, lenger zeit ze haben ze ſamnen und ze bezwingen ain heer und 
volck; aber fo num der veind tego beraitet ſeinbruch] ze machen in unfer.reich 
und land, fo bezwingt er und, das wir im entgegen wöllen ziehen, fo er alfo 
ber kompt in unfer end des künigkreichs, und nit feirot weder tag noch nacht 15 
noch monet. fo wir immer erſt mügen, wöllen wir im mit vold engegen 
fommen. darumb fürfech fid) ewer [175°] bruͤderlichait und erwirdigkait, Das 
ir mit andern fürften, mit den, die ſich got und der hailigen römiſchen kirchen 
umb die befhirmung criftenlich® gelaubens verhaiflen habent, zit güter zeit 
zü hilf foment darımb, das mit Treften ain folliche burbe des widerwertigen 20 
ftreit8 getempt werd und das unjer werd unjerm gemaimen criftenlien ger 
lauben mit der hilf gotes fromben pringe und nutz. 

Datum ze Offen am fiebenven tag des aberellen anno 1456, unfers 
reichs ze Ungern im achtzehenden jar, aber ze Behem im dritten jar ıc. 


VI. > 


[175°] 1. Dem allerdurdleudtigiften fürften und herrn herrn Fridrichen rö- 
miſchem Taifer, zü allen zeiten merer des reichs, herkog zu Oſterreich, zů 
Steir ꝛc. thun ih Ian Wittebig? zum Grabin, underban in windiſchen 
landen, zu wiflen, als dann ain tädingzedel 3 zwifchen emern kaiferlichen ges 


1. in got Da. 10. wegen' fehlt Da; flatt ‘find’ haben die Hſſ. it‘. 12, gedengten Da. 
faumen Dd. 18. die: fie. A. feblt Da. 23. apımll Dad. 1461 Da. 233. Wi⸗ 
dübüß Da. 


1. Der in ber vorhergehenden Anm. 


Austr. bei Sendenberg 1. c. V ©. 31. 
genannte Sohann von Carvajal; er war 


3. Gemeint tft die “abreb zwiſchen 





urch die Bulle vom 17.Sept. 1455 zum 
Lateranlegaten für Ungarn und Deutfch- 
land ernannt worden. ©. über feine 
Zirtamteit in Ungarn Boigt l.c. II 


2. ©. den Text ©. 124, 8. Bol. die 
Eillter Chron. ©. 129ff.; das Chron. 


unferm allerguedigiſten herren dem Rö⸗ 
miſchen kayſer und Janen Wittowiecz, 
ſo mit irer baider willen beſchehen 
und gemacht iſt ze Cilli an unſerr 
lieben frawn abend der verkundung in 
ber vaßten (24. Mär) anno domini 
1457’, mitgetheilt von Birk, Urkunben- 





Anhang 1. 297 


naden und mein ausgangen ift, Das ich mich aus den dienften meines gnä- 
digiften herrn künig, Laslaw zü Hungernzc., mit eern nicht hab mügen müeffi- 
gen, fonder feiner füniglihen gnaden biener bin als meins natürlichen herm 
und angeenden erben der verlafjen herrichaft weiland meins gnedigiften herren 
sgraf Ulrichs ze Zilt 2c. und fo umb [17:P] ſollich verlaffen herrſchaft an ewer 
kaiſerlichen gnaden hof aim furg recht geſprochen worden ift, das weilant 
meins gemelten bern von Zili zc. rät überſehen habent, aud; mein gnedige 
fraw von Zilt ꝛc. mit ainem fürftenftand fürgefehen, vie ftift nit verpracht, 
der andre von Grabin nicht ledig, auch die brief won Oberzili verrudt, bie 
ıo farend hab daſelbs, die meiner frawen von Zili zc. rechtlichen zůgehört, 
verzuckt, die diener nit gantz entricht und den ſachen in manigen ſtucken nit 
nachgegangen iſt, als dann am erſten getädinget, fürgenomen und beredt 
ward, nämlich das etlich an eur kaiſerlich gnaden hof mich und ander mein 
güt fründ weilent meins bern gnaden von Zili zc. Diener neu taufen ver- 
ısmainen und iren ſchimpf aus in triben haben, und villeiht mir und in 
zu ſwär wurb am letften follich tauf, des nit ze warten ift; darauf will ich 
mich meins egemelten gnebigoften heren, künig Laslaw ze Ungern, ꝛc. bienft 
halten als ains rechten angenven erben [der] verlafien herrſchaften weilend 
meins gnedigen herrn von Zili zc., auch ewer kaiſerlichen gnaden und der 
20 ewern veint fein und ſchaden trachten mit allen meinen mithelfern, freun- 
den, gejellen und dienern, vie [ih] neben mir [176°] auspringen mag wider 
eur kaiſerlich genad und Die eweren, und will ich mit diſem brief mein ere 
bewart haben gen ewern kaiſerlichen gnaden und ven ewern. 
Geben under meinem bettfchaft am fontag an fant Jörigen tag anno 2. April 
25 domini 1450 septimo. 


1176) Fridrich, römiſcher kaifer. 


2. Lieber getrewer! wir verlünden euch, das an dem fambstag 
morgen nah ſant Jörigen tag Underzili abgeftigen und gewonnen ift und so. Aprit 
unfer figill und räte gefangen find; das figill ift Hain mit vil wappen, da 

sofert euch Hinfür nad datum der yebel nicht mer an und ermanlen] und 
pitten euch durch gots und unſers und ewers verberben willen, mir mit 
land und leuten zu Hilf zü komen furderlichen, und feit bei eur warnung 
[und pringt ieverman auf] ımb verkündet das gen der Newenftatt, Kernten, 
Crain und pringt iederman auf ze Hilf bie und laßt mich nit, als ich euch 
3; vertraw, und eilt auf das peft und feiret nit und haißt mir zü hilf ziehen!. 


7. ach M. 21. freunden: ftembden Dd. 24. bittfchafft Da. 27. Lieben gedrüen Da. 
verlönnden M. 32. landen Dad. 


Auszüge zur oe. Kaijer iebrice IH. fen Bernhard von Baden vom 2. Mat 
in ben Jahren 1152—69, ©. 140 1457 an Bürgermeifter, Richter und Rath 
Es war darin —8 mt worben, es ee der Stadt Oebenburg, im welchem er 

fi Wittowi ald als möglich zu La⸗ ihnen die ea der Burg Cilly 
dislaus bege a zu verfuchen ‚ urlaub durch Wittowit mittheilt und fie bezüg⸗ 
von dem vorgenannten nig Laſſſawn lich bes abhanden gelommenen taljen. 
zu erlangen’ Siegels warnt. Ebenda S. 141 Nr. 4 

1. Bgl. das Schreiben bes Markgra⸗ 


298 V. Chronik des Hector Mülich. 


Geſchriben zu Oberzili an dem fambftag nach fant Förgen tag (und 
ſchickt des briefs abgefchrift für umd für in unfer land) anno 1457. 


30. April 


v2. 


[176°] Bon! gottes gnaden wir Steffan von Narvinis, des hailigen ſtüls zü 
Rom prothonotarius und referendarins, Seyfried, biſchof ze Speir, Hainrichs 
Senftleben, thümbvedhant zü Preslaw, unfers hailigen vatters des babfts 
ſendpoten; Johamnes, biſchof zu Aichfteten, Albrecht erghertog, Sigmund, 
hertzog zů Ofterreich, 3 Steir, zů Kernten und zů Erain, graven zü Tyhrol ac, 
Sohannes, pfalggraf bet Rein, hertzog in Bayern? ꝛc. befennen und thän fun! 
offenlih mit difem brief: umb die irrung und unwillen, fo zwiſchen dem 10 
allerdurchleuchtigoſten fürften und herrn herren Fridrichen, römiſchem kaiſer, 
zů allen zeiten merer des reichs, zů Ungern, zů Dalmacien, Croacien künig, 
hertzog zů Oſterreich ꝛc. unſerm allerdurchleuchtigiſten herrn ꝛe. und dem 
hochgebornen fürſten, unſerm lieben herrn ſwager, öhem und vettern, herrn 
Ludwigen, pfaltzgraven bei Rein, hertzogen in nidern und obern Bairen ꝛc., 15 
von wegen der geſchicht zů Schwebiſchen Werd, auf der Thonaw gelegen, aufs 
erftanden wauren, darumb das derſelb hertzog Ludwig die ie genante ftat 
Werd zü feinen handen gepracht bett? und der genant unfer gnevigifter herr 
der faifer, vermaint, das fie wider zü dem heiligen römifchen reich folt geant⸗ 
wurt werben, [771°] darumb auch fein Faiferlich gnad dem hochgeporen fürften, 20 
unferm lieben herrn dheim und fwager, herrn Albredhten, marggraven zů 
Brandenburg und burggraven zü Nürmberg, etlih bevelhnus getaum bat, 
das wir mit dem benanten hertzog Ludwigen von fein jelb8 wegen und dem 
ießgemelten marggraven Albrechten an ftatt und als hauptman unfers ge- 
nanten gnebigiften herrn, des römischen kaiſers, alſo beredt und abgetäbinget 25 
haben, das die vorgenant ftat Swäbiſch Werd folin den nachſtfolgenden acht 
tagen dur den obgenanten hertzog Ludwigen in aller maß, als er die ein- 
genommen hat, ungevarlic zu unfern handen frei und ledig ein- und über- 
geantwurt werden, alſo das wir die aimem aus uns bevelhen und einant- 
wurten mügen und füllen, ver fie von unfer aller wegen und in unferm so 


4. In Dad die Ueberſchrift: Kernach ftatt geiährieben, dad Werd wider an das reich geben iſt 
worben. 7. erzhertzog: erkbifchoff..Dd. 13. In der Handſchr.: “und von dem hodhgeb. f. 
14. ſwäger M. 16. ‘N’ fehlt Da. 26. fat‘ fehlt M. 


1. ©. ven Tert ©. 149, 1. Die Url. 2. Sobann IV. + 1463. 








ift gebrudt bei Stodheim S. 82 Nr. 
Xu. Bol. hiezu Kludhohn S. 104. 
Sie waren am 21. April vom Papfte 
—* I. benuftragt worden, den Frieden 
erzuftellen. ©. die Urf. bei Kremer, Frie 
drid der Siegreihe Nr. LX und vgl. 
Boigt IL, 218. 


3. ©. oben ©. 137, 17 ff. 

4. Am 4. Juni 1459 ernannte ber 
Kaifer ven Markgrafen Albrecht von Bran- 
denburg und ben Herzog Wilhelm von 
Sachſen zu Hauptleuten für den bevor- 
ftehenden Reichskrieg. 


Anhang I. 299 


namen bis auf den nechſt künftigen fant Michels tag ein hab, vegiere und 2. Sept. 
verweje. und wir obgenanten undertäbinger füllen und wöllent vor der 
zeit ainen tag, den wir nemlich auf den hailigen creuß tag exaltationis nach⸗14. Sept. 
künftigen benennen und beftimben hie zue Nürmberg zwifchen unſerm aller- 

s gnedigoften herrn, dem kaiſer, und hertzog Ludwigen egenanten ſetzen und 
halten, fie in irem fürbringen durch ſich felb8 oder vollmechtig [177°] anwält 
verhörn und durch unfern ſpruch darumb guͤtlich oder rechtlich entſchaiden. 
und wohin und zü welches handen wir die oftgemelten ſtat Werd alſo ſprechen 
oder weiſen, dohin fol fie gefallen, und die burger und inwoner daſelbs füllen 

10 demſelben, den fie zügefprochen oder geweift wurde, gewonlich huldung thün 
on widerſprechen. und ob wir undertäbinger all bei dem tag, als oben ge 
melt ift, gegenwirtig nit gefein möchten, was dann drei hie aus uns fprechen, 
thin oder handeln, darbei jol e8 beleiben in aller maß, als wär es durch uns 
all beſchehen. 

15 Es ift auch ven wegen ber verfchreibung, fo die von Dündeljpühel ! 
gen dem vorgenanten hergog Ludwigen getaun haben, alſo beredt worden, 
ob er umb follih8 gen dem genanten unferm gnedigiften herren, dem römi⸗ 
ihen kaiſer, nicht einig wäre, das er dann auf dem obgemelten des hailigen 
creus tag follich verfchreibung und brief zü unfern handen antwurten und 

20 diefelben ſach auch zů uns fegen ſülle; mas wir dann ſprechen, das e8 dar- 
bei beleib, alles getreulih und on geverde. 

Des zu urkund haben wir genanten undertäbinger unfere infigel an 
difen brief ton [173°] benden, der geben ift zü Nürmberg am mäntag nach 9. Juli 
iant Kilians tag nad Erifti gepurt vierzehenhundert ımd in dem neun und 

25 fünftzigften jaren. 


vi. 


Den erjamen wenjen unjer lieben befunder burgermaifter und ratte 
der fiat Augspurg Fridrich von gottes genaden, pfaltgraff bei Kein, hertzog 
in Baiven, deß heiligen römiſchen reichs ertzdruchſeß, kurfürſt, unferen 

zo günſtlichen grüß züfor*. erſamen, weyſen, lieben beſundern, als von diſen 


1. nauſt X. 4. nennen Dd. 7. und: oder Dd. 15. beſchreibung' alle Hff. 
27. D 282= d 228b, fehlt M. 


1. S. oben ©. 218, 10. zu machen, wie eine Anzahl von Schrift» 

2. ©. ven Text 218, 10. Diefes ftüden, bie fih in ber Litteralienfamm- 
Schreiben ift abgebrudt bei Braun, Not. lung des Augsburger Stadtarchives er- 
hist.-litt. ®b. IV, &. 136 Nr. 5 (mit halten haben, darthun: ber Rath ber 
orthographifchen und anderen geringen Stabt Augsburg an Ffelagraf Friedrich 
Abweichungen). — Der Rath der Stadt mit der Bitte, den Kaufleuten das Geleit 
Augsburg gab fih große Mühe, diefe auf die Frankfurter Meſſe wieder zu geben 
den Handel der Augsburger Kaufleute dd. 20. Febr. 1468; der Rath der Stabt 
ſchwer fhäbigende Maßnahme rüdgängig Augsburg an den Rath der Stabt Ulm, 


2. Cti. 


300 V. Chronit bes Hector Rulich 


irrungen, [tie] zwiſchen Tem hochgebornen fürſten unſerem lieben jetter 
rudwig, pfaltzgraff bei Rein, hertzog in nider und oberen Bairland ainß 
und nich deß auderen daylß ſchweben, hatt ung derſelb unſer fetter ber 
ſachen halb verſchriben, daſſelb und auch die geſchrift, [die] ir unß zu— 
geſchidt, wir hören leſen han und vwermerdent, das derſelb ımjer Lieber s 
verter ui und der uieren gelaytt und gemainſchafft in feinem finftenvom 
ablint und verbotten und unß darauf gar ernſtlich erſůcht und gebetten hatt, 
unß dermafſen gegen uih und den eweren zü halten. nachdem num derſelb 
unfer fetter und mir ainander gewant fend, verkünden wir ui), das ier und 
die eweren auch kain gelaptt in unſerem fürftenthom euch auch nit geben 10 
werden und die unferen mit den eweren kain gemainfchafft füllen haun. 
darnach wiffend nich zü richten. 

Datum Haydilberge auf ſamſtag nad der ailf dauſſent maid tag 
im jar 1467. 


IX. 15 


Das nachfolgende Stüd befteht aus drei Theilen: der erfte, ganz 
furze, beginnt mit der Wahl Heinrichs VIL zum römifhen König und 
fließt mit der Nachricht vom Tode Kaifer Karla IV.; der zweite fchilvert 
in ausführlicher Weiſe die Feierlichkeiten von feinem Tode bis zu feiner Be- 
ftattung; der dritte erzählt, in theilweife ebenfalls ziemlich breiter Dar: 20 
ftellung, die Kämpfe und Erlebniffe Sigmunds in Ungarn, von feiner Ber 
lobung mit Marta, der Tochter Ludwigs I. von Ungarn, bis zu feinem end- 
fihen Siege über die ihn befämpfende neapolitanifhe Partei. Während 
der zweite Theil den Einprud eines won einem Augenzeugen verfaßten Be⸗ 
richtes macht (f. auch Frensdorff in St.-Chron. IV ©. 50 Anm. 2 undas 
S. 60 Anm. 2), verrathen der erfte und der dritte Theil durch eine Menge 


I. Mien Irrung (fo au bei Braun). 4. der geſch. (wie bei Bram). 5. beren. Bei 
Braun verlefen: tan’, 10. Bei Braun nad fürſtenthom' (dort fürftenthumb') *tbon'. 
11. Bei Braun wieder verlefen: lan‘. 13 alf. 


fih bei Pfa hart 
verwenben d Rath der rich im biefer Sache, Senfo an Biſchof 
Stabt Augsburg an Hans Bittel,Leonhart Mathias von Speier und die Grafen 
NRabauer und Jörg trauf, der Zeitauf Ulrich und Eberhard von Württemberg 
bem Tag zu Landshut, betr. Werbung vom 27. Det. des Jahres. Alles ver- 
bei dem Raiferl, Anwälten und ver geblich; erft der im nächſten Jahre zu 
—3 in dieſer Angelegenheit Stanbe gelommene Friede zwiſchen ber 
d. Mär; ber — ber 5 tabt Augsburg Stabt Augsburg unb Herzog Kg 
an Uri, Graf zu Württemberg um von Bayern ſcheint ben Pie 
Sermittiung bei Herzog Friedrich, ebenjo Zurücknahme des „Abichreibens“ be. 
an vera Sherbard von Württemberg gen zu baben. 
4. Sept.; weitere Bitte bes Rathe 


Yeir, dr dezeatt zu der Stadt —— an ezeref ied⸗ 








Anhang I. 301 


der ärgften Verwechſelungen und Unrichtigfeiten, daß ihre Abfaſſungszeit 
erft einige Zeit nad den in ihnen erzählten Ereigniflen zu ſetzen ift. 
Wahrfcheinlich hat ter Verfaſſer des Stüdes, als er fih daran machte, die 
allem Anfehen nad ihm durch mündliche Tradition überkommene Erzählung 
sder von Sigmund in Ungarn erlebten Abenteuer niederzufchreiben, den erften 
Theil als eime Art Einleitung biezu vorangeſetzt und bat derſelben dann, 
als er bei der Notiz von dem Tode Kaifer Karls anlangte, den ihm ſchrift⸗ 
ih vorliegenden Bericht über die Leichenfeier angefügt, ähnlich wie auch 
der Schreiber der Chron. A in St.-Chron IV venfelben feiner Chronik 
‚einverleibte. Auf leinen Fall ftammt die Compilation von Mülih. Da- 
gegen fpricht ſchon der Umftand, daß das Stüd vor der Wahl Sigmunds 
zum deutſchen König (1410) und vor vefien Krönung zum Kaifer (1433) ge« 
ſchrieben worben fein wird, weil fonft nad) der ganzen Anlage ver Erzäh- 
lung fiher von Sigmund als König und Kaiſer die Rede wäre. Ja e8 
ısift zweifelhaft, ob fi in dem von Mülich feiner Chronik beigegebenen An- 
bang dieſes (und das nächſtfolgende) Stüd urjprünglich befunden hat, over 
erft von einem Späteren hinzugefügt wurde. Der Umftand, daß fich dieſe 
Stüde in feiner Handſchrift der Mülichſchen Chronik als in M finden, 
ſcheint faft für Letzteres zu ſprechen. In der Münchener Staatsbibliothek 
oo befindet ſich eine Handſchrift Cod. germ. Nr. 369 mit ſehr ſchöner Schrift 
des 15. Ihdts., welche unjer Stüd und aud) das bei Mülich num folgende - 
enthält (e8 ift Dies der ganze Inhalt der Handſchr.). Sollte dieſe over eine 
Abſchrift derfelben die Duelle gewejen fein? Wenn umgelehrt der Schrei- 
ber dieſes Cod. die Handſchrift M zur Vorlage gehabt hätte, wäre nicht 
srecht erfihtlih, warum er nur die beiden legten Stüde daraus genommen 
hätte. Daß die beiven Handſchriften von einander abhängig find, ift aus 
verſchiedenen Merkmalen zu erfehen; jo findet fih, um mur eines anzu⸗ 
führen, die Lüde bei M DI. 204a nad) den Worten: ‘Item dem babft 
dienten zwen carbinal der von dem .... genau in berjelben Weife in dem 
z30 Cod. der Staatsbibliothel. — Eine andere die Schickſale Sigmunds im 
Ungarn (bis zum Jahre 1408) erzählende Chronik konink Sigmundus 
erontca zu Ungern’, mitgetheilt von H. Cardanus in den Forſchungen zur 
deutfchen Geſch., Br. 16, S. 339—350 fteht in Bezug auf geringen 
biftorifden Werth auf derfelben Stufe wie das in Rede flehende Stüd in 
35 M; beide aber zeigen, wie fchnell im Gedächtniß des Volkes das Andenken 
an die abenteuerlichen Erlebniſſe Sigmunds von fagenhaften Elementen 
umfponnen wurde. 


29, Rov. 


302 


V. Chronik des Hector Müulich. 


Der allerdurchleuchtigoft kaiſer Hainrich der fibent mit ſchilhenden augen 
was aim graf von Lützelburg und warb zü römiſchem kümigk erwelt nad 
Erifti gepurt taufent dreu hundert und act jare. darnach berüft er amen 
hof gen Speir, do kamen gar vil fürften, herren, ritter und knecht von wel: 
fhen und teutſchen landen und vil ebler frawen. do fam auch zü dem hof; 
gen Speir des künig Wentlaws tochter! von Behem, der was ir watter und 
müter tod, das das künigkreich von Behem auf fie ererbt was. ver kaiſer 
Heinrich Hett ainen fun, hieß Karolus, der macht do ain ee und gab die jungen 
fünigin von Behem feinem fun Karl und zoch mit [178®] ime gen Behem und 
machet in zů lünigin Behem. und derjelb Karl ward auch darnach ſzů) kaiſer?. 10 
anno domini 1378 do ftarb kaiſer Karl an ſant Endris abent zü Prag in 
feiner eigen flat und ward da begraben, als hernach gejchriben ftat: 

Item er ift ob der erd geftanven alfo toter ganzer tag amliff — — 
— — und an dem 17. tag nad) feinem tod ward er begraben ?. 

[182°] Item kaiſer Karl hett drei fün, der ain hieß Wentlaus, den madt er ,, 
bei lebenvigem leib zu römiſchem künig mit ver curfürften willen; ver bett 
ain frawen, was ain hergogin von Bayren. der ander hieß Jos, den macht 
er zů ainem marggraven in Merhern‘. ver dritt hieß Sigmund, der nam 
ain künigin von Hungern und legt ims fein fwiger zü haimlich wider aller 
beren von Ungern willen, dann da der künig von Ungern ftarb, da famen,, 
alle landsherrn züfamen und verfagten, welher des künigs tochter beſchlieff, 
den folt man auf zwen wild ochſen pinden und in in die Thonaw verfenden®, 


1. Dad nun bid zum Ende Folgende ift mit Ausnahme der Beſchreibung des Leichenbegängnifſes 


Karla IV, (D 254b-—2582 ; d 2026— 2088) nur in der Hſ. M vorhanden. 


11. 1379 M. 


1. Eine böhmiſche Geſandtſchaft bat 
im Sommer 1310 zu Frankfurt Hein. 
rih VIL um Belehnung feines Sohnes 
Johann mit dem Königreih Böhmen 
und beffen Vermählung mit Eitfabeth, 
ber Schwefter des letzten Przemysliden 
Wenzel IH. Die Belehnung Johauns 
mit Böhmen fand ftatt am 31. Auguft 
1310 zu Speier, worauf die Bermäh- 
lung mit der Prinzeſſin erfolgte. 

2. Karl, von dem bier Die Rebe ift, 
war ber Enkel Heinrichs, der Sohn 
Johanns; er wurde am 11. Suli 1346 
zum Könige gewählt und empfing am 
5. April1355 Die Kaiferfrone; Das Datum 
jeines Todes ift rap. 

3. Dieſes Stüd tft, weil bereits in 
der Ehron. A gebrudt (Bd. IV der St.- 
Chron. ©, 59, 9 ff.), bier ausgelaffen 
morben. 

4. Am 29. Nov. 1378 theilte Karl 
ſeine Länder unter feine Söhne: Wenzel, 
vermählt jeit 1389 mit Sophie, ber 
Tochter bes Herzogs Johann von Bayern⸗ 
München, erhielt Böhmen, Schleften, 


7. muder M. 


Bauten, ben weftlichen Theil der Nieber- 
Lauftg, die Luxemburgiſchen Befisungen 
in Bayern, Franken und Sadfen, Sig- 
mund das Kurfürftentbum Branben- 
burg, Sohann ein aus Görlit, dem öft- 
lichen Theil der Lauſitz und ber branden⸗ 
burgifhen Markt über der Ober neu 
gebilbetes Fürftentyum Görlitz; der im 
erte genannte Jos, Jobſt, Jodok war 
nicht ein Sohn, fondern ein Neffe Karls, 
ber von feinem am 12. Nov. 1375 ver 
ftorbenen Bater (Karls Bruder) bie 
Markgrafſchaft Mähren geerbt hatte. 

5. Sigmund wurde Ende 1374 mit 
Maria, der damals äÄlteften Tochter des 
Königs Ludwig I. von Ungarn und 
Polen verlobt. ©. hiezu Huber, Geſch. 
Defterreihe, Bd. IL, ©. 324 ff. und 
Szalay, Geſch. Ungarns IL, ©. 321 ff. 

6. Eine derartige Hinrichtungsart 
fam damals in Ungarn öfters vor. So 
ließ Sigmund einen gefangenen Rebellen 
in Ofen binrichten, indem biefer ‘nad 
ber approbierten Sitte unjeres Reiches 
und nach ber dem Rechte entſprechenden 








Anbang 1. 


303 


dann die tochter ain amige erbin was des Hünigreih8 von Ungern!. Do 
wolten fie die landsherrn verheirat [182] haben, alfo ſchickt die alt künigin 
nach kaiſer Karls fun, hieß Sigmund, und legt ims zů auf ainem ſloß wider 
aller Herren willen?. darumb wolten die Ungern den Sigmund nit zü fünig 
shaben und ſchickten nad ainem künig von Neapel oder Püln, der kam, ven 
machten fie zü Hinig in Ungern und ſchwuͤren dem als irem rechten herrn?; 
do dorft Sigmund nicht in dem land beleiben‘. darnach nit lang da wolt 
bie jung Tünigin faren mit irem vold von ainem floß in ain ftat®, do hetten 
fi) die landsherrn aus Ungern gefambnet mit ainem vold, und wolten da 
mit ainander rat haben als von des lands wegen; under den was aud ber 
groß graf aus Ungern®. und ungefar famen fie auf dem veld an die jungen 
fünigin, des Sigmunds frawen, und fiengen die mit irem volck, und fürt fie 
ber groß graf an am ort? von dem vold und notzoget fie und hett mit ir zů 
ihaffen, und rüft da andern landsherren von Ungern, aljo das ir bei 28 
1s herren mit ir ze ſchicken heiten. und lieſſen da fie und ir vold hinfaren ®. 


Berfügung unferer Barone am Schweife 
eines Pferdes durch Die Straßen und 
Saffen der Stadt gefchleift und endlich 
entbauptet unb mit einer Hade gesier 
theilt und die Stüde wie ein ſtinkendes 
Ars außer Die Stadtmauer hinausge⸗ 
worfen werben follte’. 

1. Am 17. Sept. 1382 wurbe Maria 
(nad) dem Tobe ihres Baters am 11. Sept. 
d. & in Stuhlweißenburg zum ‘Könige 


gekrönt. 
2. Eliſabeth, die Mutter Marias, 
ſtand mit Sigmund auf ſo ſchlechtem 
ße, daß ſie ſeine Verlobung mit ihrer 
ochter rückgäugig zu machen ſuchte und 
eine Verbindung berjelben mit Ludwig 
von Orleans, dem Bruber Karls VI. an- 
firebte. Schließlich kam aber body die 
Heirath Marias mit dem Luremburger zu 
Stande (im Sabre 1385 unter unbelann- 
ten Umftänden). 


3. Eine unzufriedene Bartei, an ihrer 


Spite die Familie ber Hormwäthi, rief 
Karl von Neapel Karl den Kleinen von 
Durazzo),den nächften männlichen Erben 
Ludwigs, ins Land. Am 12. Sept. 1385 
landete Karl in Zengg. 

4. Sigmund hatte wenige Wochen 
nah feiner Hochzeit Ungarn verlaffen 
mäfen, um ben Nachftellungen feiner 
Feinde zu entgehen. 

5. Im Nachfolgenden finden ſich 
robe chronologiſche Berftöße: Am 7. 

ebr. 1386 wurde Karl von Neapel Durch 
die Bartei der Königin überfallen, ſchwer 
verwundet und gefangen, am 24. Febr. 
d. 3. erbrofielt. (Bon der Ermorbung 
des Königs ift erft am Schluffe unferes 


Stüdes BI. 1868 die Rebe.) Daraufhin 
erft erfolgte von Seite ber Gegenpartei 
der Ueberfall Der auf einer Keife von 
Ofen nach ber Burg Cara (jebt Gorian, 
jüdweftlic von Efiegg) in Slavonten be 
griffenen Königinnen bei Dialovär am 
Morgen des 25. Juli 1386. ©. bierliber 
Huber, Die Gefangennehmung der Kö- 
niginnen Eliſabeth und Maria von 
Ungarn und die Kämpfe König Gig: 
munds gegen bie Neapolitanifche Partei 
und die übrigen Neichsfeinbe in ben 
Jahren 1386—1395. Archiv für öfterr. 
Geich. Bo. 66, ©. 509 ff. 

6. Der große Graf von Ungarn 
(Balatinııs) war bis zum Herbſte bes 
Jahres 1385 Nikolaus von Gara, bie 
Hauptiſtütze der Königinnen; er mußte 
anf kurze Zeit, bis zum Frühlinge des 
nächſten Jahres bem ber Gegenpartei an⸗ 
gehfrenben Nitolaus Szechy weichen. 

etterer wirb nicht unter ben an ber 

Spike bes gegen bie Königinnen ge- 
machten Angriffes Stehenden genannt, 
von denen Johann und Ladislaus Hor- 
wäth mit dem Sohanmiterprior Johann 
die Hernorragenbften waren. 

71. Die iniglunen wurben ausge⸗ 
plündert und in das dem Bijchofe von 
Agram ‚gehörende Schloß Gomnech ge- 
fperrt, Nicolaus Gara, ihr Beſchützer, 
wurde getöbtet, ihre übrigen Begleiter 
auf aerlpiebene Burgen in Gefangenichaft 

ebracht. 
8. Die von dem zur Befreiung der 
Königinnen —— Sigmund 
von Brandenburg und deſſen Anhängern 
in die Enge getriebenen Rebellen brachten 


304 V. Chronik des Hector Mülich. 


nnd tetten Die herrn [e8] darumb, das fie mainten, des kaijers fun, Sigmund, 
wenn e3 der innen [ıss*] wurd follih8 von feinem gemahel, jo käme er 
nimmermer zü ir. alſo fam die lieb fraw gen Offen in die ftat und jchraib 
irem lieben gemabel, vem Sigmund, gen Prag, der was da bei feinen: vatter, 
faifer Karolo!, ain follihe mainung, wie man follih8 an ir begangen bett s 
und wer nit mer wirbig zů im zu fomen und bei im zu fein, dann fie wär 
verunraint und am offene fünderin zu ſchätzen, und das er im das lieſſe laid 
ſain. do ſchrib ir ir gemahel, der Sigmund, widerumb in ſollicher form, wie 
das fie im defter unmerer nit wär und wolt irs in argem nimmer aufheben, 
er wolt fie auch nit deft minder lieb haben und das nit ungerochen laflen, yo 
und das fie nit laidig wäre; dann die raw was fo laidig, das fie hernach 
vor laid ftarb 2c. 2 alſo befamlet Sigmund ain zeug in Behem und ritt in 
Ungern und verjpehet, das fich die landherrn von Ungern geſamlet heiten 
und wolten zü ainem hof renten, und da mit in für auch des grofien grafen 
weib von Ungern. alſo rants Sigmund an auf dem veld und erftah und ı; 
pieng ir vil. und als er obgelegen was, aljo fund er den groffen grafen 
nit finden, dann er was zü feiner eelihen frawen inn wagen geflohen und 
bett [1s3P] frawenflaiver angelegt. alſo füchet Sigmund felb im wagen ımb 
fand in alfo fiten und ergraif in bei dem haar und zoch in herfür und 
ſchlüg im ſelbs das haupt ab und warf Das wider zü der frawen in den 20 
wagen?. und die andern gefangen fint er gen Ofen und ſatzt den ainen 
rechttag, dann die von der flat Offen verbieflen im recht über fie zu 
Iprehen®. des wurden die andern herrn im land innen, das man ir fründe, 
ainem fein brüber dem andern feinen fun oder ander, gefangen heit und 
das die von Offen recht über fie ſprechen wolten. do fehriben fie den von; 
Offen aimen brief in folliher form: wäre, das fie recht Tprechen über ire 
frünbe oder [das die] vom leben zum tod gepracht wurden, fo folten fie wifjen, 
wo fie dann ainen burger von Offen ergriffen, jo wolten fie in benden und 
machen, das ir fainer nimmer aus der ftat dörſte; wolten fie aber fie levig 


20. zu den. 24. bett: waren. 


die Königinmen aus bem Innern Eroa- 
tiens nad ber Küfte in bie Burg Novi⸗ 
grab bei Zara. Dort wurbe Mitte Ja⸗ 
nuar die Königin eijabetb erbrofielt; 
Maria wurde, bauptfächlich durch bie 
ihr von Venedig zu tbeil geworbente 
Unterftügung, am 4. Juni 1387 nad 
mehr als jehtumenatlicher Gefangenichaft 
befreit und vereinigte fih am 4. Sunt 
1387 zu Agram mit ihrem Gatten. Die 
mit den beiden Königinnen gefangenen 
Edlen hatten jchon etwas vorher ihre 
Freiheit erlangt. 

1. Natürlich Alles Fabel; Kaifer Karl 
war bereits .1378 geftorben! 

2. Sie ftarb erft am 17. Mai 1395. 

3. Bon einem derartigen Vorfalle ift 
nichts befannt. Wohl aber fielen im Ver: 


laufe des Krieges Viele Der Rebellen in 


die Hände Sigmunds und feiner Bartei- 


gänger und wurden hingerichtet; mit 
ejonderer Strenge wurde dabei natürlich 
gegen die bei dem Anfchlage auf bie 
beiden Königinnen Betheiligten vor- 
gegangen. 

4. Den hiftorifchen Kern des im Texte 
Erzählten bildet die Verſchwörung, die 
ſich aus verſchiedenen Gründen unter ven 
Widerſachern Sigmunbs gegen ihn wäh- 
rend des Jahres 1400 vorbereitete und 
im nächſten Jahre zum Ausbruch kam. 
Am 28. April 1401 zogen die Verſchwo— 
renen auf Das Schloß, hielten ibm dort 
ihre Beichwerben wor, bemächtigten fich 
feiner Berfon und führten ibn gefangen 
nach Piffegrab: 





Anhang I. | 305 


laflen, fo wolten fie dem graf Sigmunven und in abtrag tün ꝛc. do nun 
Sigmunden und den burgern von Dffen der brief werlefen war, do ftänden 
die von Offen in zweifel, auch barbei in forgen; der fünftig künig Sigmund 
wäre auch erwaicht worben, aber bie lieb fraw, Die jung künigin, [184*] bie 
was vejt und flard in irem müt, umd do fie das erhort, gieng fie mit aufge: 
flochtem har mit iren jundfrawen auf das rathaus und rüft und ſchrai arm 
md rei an, das man ir recht zü den ließ gaum, die das mort und übel an 
ir begangen betten. und mit follihem jämerlichem gejchrat, das fie tett vor 
allem vold, wurden die burger mit ainander ains, das fie wolten recht über 
Die gefangen laflen gaun, was fie joch darumb laiden müßten, und lieſſen 
die gefangen berrn für recht flleren. und warb da geurfailt, das man fie 
al folt enthaupten; aljo wurden fie in der flat auf dem mardt all enthanptet. 
do das die edlen herrn auf dem land inmen wurden, erdachten fie, wie ſie ir 
fründ reden wolten, dann fie wolten ie den graf Sigmunden nit zü künig 
ıs haben, dann fie hetten ainen walhen zum fünig gemacht, als ir gehört habt!, 
und fehriben den von Offen haimlich ainen brief, darinn begriffen was ꝛc. 
wolten fie den Sigmunden, der die junge fünigtm haimlich genommen hett 
zu der ee wider aller herrn willen, in übergeben und [in] haimlich in die 
ftat und jloß helfen, das fie in gefahen möchten, jo wolten fie fich gen in 
go verjchreiben, die fahen [184°] nimmer mer in übel gen in [zü] gevenden. die 
von der flat Offen wurrden des ains, das fie das thün wölten, dann fie ge- 
dachten, das fie nimmer fiher wurden, als bald fie für die ftat fümen, und 
enputten ben edlen auf dem land, auf ain ftund zů komen, ſo wolten ſie die 
ſtat in öffnen und [fie] einlafien und in den graf Sigmunden übergeben, 
9,008 fie mit im tün und laſſen mödten, was fie wölten. das geſchach auch. 
aines mals kamen die herren vom land mit groſſer macht, der fründ man 
enthauptet hett, zü der ſtat Offen, do was dannoch graf Sigmund mit feiner 
eelihen frawen, der fünigin von Ungern ?. die burger ltefjen des egenanten 
Sigmunds veind ein, alſo kamen fie auch in das ſloß im der ftat und für bie 
zo kamer und auch hin, da graf Sigmund was, der erſchrack vaſt ſere. dero, 
bie hinein zü im in die kamer giengen, der waren acht bern von dem land, 
die fi außgeſchoſſen betten für die andern. do fie in num anfaben, do 
ftünden fie fttl uud ſprachen im zü umb vänduus. do ſprach der evel graf 
Sigmimd, des kaiſers Karls fun, der dannocht in leben was zü Prag: wes 
35 gefangen er fein folt. fie ſchwaigen ſtill, und gedacht iegelicher: ſprich [185°] 
ich, er ſei mein gefangen, wirt dann des ſein vatter, der faifer, i innen, jo möcht 
er mich vom land vertreiben und mic umb das mein pringen. ımb namen 
aim gedencken und giengen hinder ſich wider zit der kamer hinaus und wur⸗ 
den ains, das ſie in der groſſen gräfin in Ungern wolten pringen, der hett 
„er iren man ſelb getöpt?, die ließ in dann auch nit leben. und giengen 
wider zů im in die kamer und ſprachen, er wär der groſſen gräfin gefangner zc. 


14. rechten, 22. bald: bals. 


1. Karl den Kleinen von Durazzo, |. 2. Diefe war, wie bereits erwähnt, 
oben S. 303 Anm. ſchon im m Sage 1395 geftorben. 
. oben &. 303 Ann. 6. 


Staͤdtechroniken XXI. 20 


306 V. Chronik des Hector Mülich. 


fie namen den edlen Sigmunden und furten in aus der ftat Offen und prach⸗ 
ten in der grofien gräfin in iv väncknus und im ir gefchloß, Die was fro, wann 
fie bett zwen fün, den der egenant Sigmund iren vatter getöbt heit, und 
legt in in ainen thuren und vaft hert gefangen. und lag etwa lang alfo. 
doch zů ainem mal wurden fie zü rat und beraiteten ainen wagen zü und s 
twolten in darauf geſchmit haben und an zwen wild ochfen gepunden haben, 
das fie mit im gelaufen wären in Das wafler Thonaw und in darinn ertrendt 
hetten. die zwen jungen grafen wolten ie den Sigmund nit lebendig laflen 
darumb, das er iren vatter auch getöbt bett, und gedachten, ime nıanigerlei 
töd zü tim. umd am letften befantent fie ir müter und [1s5P] hetten iren 10 
raut, wie fle graf Sigmunden von Tügelburg töten folten. do gab in ir 
müter ain follihen rat und ſprach: tötent ir in, fo find ir ewigclich nimmer 
fiher und möcht euch in ververblich ſchaden pringen, dann fein vater kaiſer 
Karl, läßt in nit ungerochen, und der mag euch wol gant vertreiben, dann ir 
bapt nit vecht zü im in den fachen darumb das er ewren vatter getönt Batıs 
und meinen eelihen man, da hat er recht an getaun, dann hett er im folliche 
ſchmach und hand nit an feiner eelihen frawen begangen, do er fie notzoget 
und ſchandt, er hett in nit getöbt. lieben fin, laund in leben, fo verhaißt 
er euch und verſchreibt fich des, euch nit deſter veinder zü fein, dann er mag 
noch wol künig in Ungern werden ꝛc., und verhaißt euch Hilflich zü fein und zo 
beiftand zü thin, wo ir fein bebdrfent ꝛc. die fram erwaichet Die zwen fün, 
das in der müter raut auch wol gefiel, und lieſſen ven lieben graf Sigmun- 
den ledig, der verſprach in das alles zü halten. 

Item under der zeit da was künig in Ungern ain wald, ains künigs ſun 
von Pullen, und do was groffe zwiträdt: ain tail des landsvolcks in Ungern „, 
hetten gern zü künig gehabt den, der die jungen künigin bett, graf Sigmun- 
den, [1s6*] ains tails hielten ſis mit dem welfchen künig !. 

Item es ift zä willen, das ain man bett laſſen machen ain köoͤſtlichs 
beſchlagnes, langs mefjer und wol vergält und kam an des künigs hof und 
fragt nach dem künig, und er wolt dem fünig das mefler von ſeins herrn 5, 
wegen ſchencken, und trüg das lang mefjer hoch enpor in baiden henden?. 
man ließ in für den fünig, der fach das mefler, und gefiel im wol. der geſell 
zoch das mefler aus, der fünig wönt, er wölt ims zaigen, und fchläg ven 
fünig von Ungern in das haupt, das er toter fiel auf die erd. der gefell, der | 
ven künig erjchlagen bett, ſchrai mit lauter ſtimm: bie lebt Sigmund, ven ,, 
wir haben wöllen zü fünig in Ungern! do das vold das geſchrai erhort, 
die Walhen, die bei dem künig waren geftanden, und ander Diener, die ver- 
mainten nun, der graf Sigmund wäre villeiht im floß, und fluhen all, 


21. bedörffen. 29. beſchlages D. 


1. ©. oben S. 303 Anm. 3. König mit einer Streitart ſchwer ver: 
2. &8 ift bier von dem Mordanſchlag wundete; die italienifchen Soldaten des 
egen Karl von Durazzo am 7. Febr. 1386 felben entflohen und ließen den Todt⸗ 
ie Rebe. Siehe ©. 303 Anm. 5. Er geglaubten in ben Händen feiner Feinde 
wurbe eingeleitet durch Nicolaus de Sara zurlid, die ihn, als fie ihn genefen jahen, 
und durchgeführt von dem Obermund- am 24. Febr. erbroflelten. 
ſchenk Blafius von Forgaͤch, ber den 


Anhang L 


307 


ainer zum thor aus, Der ander Über die maur aus, und kam der gejell dar- 
von, das im dermals nichts geſchach!, der den künig ertodt bett. und kam 
graf Sigmund in Ungern mit groffem vold und ward geweltiger fünig in 
Ungern; und bett vil fechten und manigerlai arbait, bis das er fünig in 


5 Ungern ward 2. 


X. 


[1se] Der allerdurchleuchtigiſt, großmedtigift und aller criftlichift römiſch 
künig Friderich, all zeit merer des hailigen römifchen reichs, ain vegierender 
und geborner fürft von Ofterreih, iſt aus teutfchen landen gezogen? zü em⸗ 
10 pfahen die hailigen römiſchen cron und fen gemahelfhaft zü Rom [zit] ver- 
meheln und zü faiferlicher wirbigfait zü pringen, in den jaren als man zalt 
von unfers lieben herrn Jeſu Erifti gepurt taufent vierhundert und in dem 


zwai und fünftzigiften jar®. 


Und ift des erften aus aimer flat geritten in Kernten, die iſt genant zü 
15 fant Veit, Do denn das land und flat der fürften von Öfterreich tft und ain 
ertzbiſchtämb iſt. und [ift] doſelbs außzogen in ven weihennechtfeirtagen 6 


1. Forgäch wurbe bei dem oben er- 
wähnten Weberfall bei Diacovaͤr über- 
wältigt und euthauptet. 

2. Der enbgiltige Sieg Sigmunbs 
über die neapolitaniſche Partei war erft 
im Jahre 1403 entſchieden. 

3. S. über die Zweifel wegen der 
Zugehsrigkeit dieſes Städes zur Mülich⸗ 
ſchen Chron. bie Einleitung zu Nr. IX. 

4. S. den Tat S. 109, 5. Bon 
feiner Romfahrt und Kaiferfrönung be 
fhen wir fo ausführliche Beichreibungen 
wie über bie $riebrich II. im Jahre 1452, 

Die nachfolgende Relation ift verfaßt 
von Caspar Enentel, kaiſerlichem Rathe 
und Landrechtsbeiſitzer, und war wahr: 
ſcheinlich für bie öfterreichiichen Stände 
beſtimmt, fo daß wir im ihr eine Art 
officielles Schriftſtück zu erbliden haben. 
©. über Enenkel und feine Relation 
—— Geſchichtsquellen II, S. 283. — 
Enenkels Beſchreibung ber Romfahrt 

riedrichs iſt, in vielen und wichtigen 
tüden von unferem Terte abweichend, 
öfter abgebrudt worben, fo in: Hoheneck, 
Stände des Erzhauſes Defterreih ob 
der Enns III ©. 138 ff.; Georg von 
Königsthal, Nachlefe in bem eichs⸗ 
eſchichten (unter der Regierung Kaiſer 
riedrichs III.), Frankfurt 1759, ©. 
1 ff; Würdtwein, Subsidia diplo- 
matica, Bd. XII ©. 4 ff. (unter dem 


Titel Hodoeporicon Friderici II. 
pro corona adipiscenda). 

Eine Handſchrift der Enenkelſchen 
Beihreibung,gleichzeitigesPerg.-Mfcrpt., 
45 Bl. ftarl, ſah Gregorovius auf ber 
Heidelberger Bibl. S. Gregorovius, Geſch. 
d. St. Rom VII ©. 123 Anm. 1; eine 
andere, ebenfalls ans dem 15. Jahrhdt. 
ſtammende, findet fi im ber Hof- und 
Staatsbibl. in Münden, Codex germ. 
Nr. 276 20 fol. 13°— 212, dann in Ood. 
germ. Nr 396. 40 fol. 11a—41a. 

Biele ergänzende intereffante Einzeln- 
heiten bietet Aeneas Silvius in feiner 

ist. Friderici IT. Bon älteren 
Darftelungen dieſer Romfahrt find 
außer dieſen Quellenfchriften bern 
beben: Fugger, Ehrenfpiegel; Müller, 
Reichstagsth. IL, 376 ff⸗ — von neneren: 
Chmel, Kaiſer Friedrich IV. II S. 670ff. 
Lichnowsky, Geſch. des Hauſes Sabeburg 

&.107 ff.; Boigt, Enea Siloto 
S. 37 ff.; Gregorovius, Geſch. ber 
Stadt Rom VL, ©. 115 ff. 

5. St. Belt, norböftlih von Klagen 
furt, war bis 1518 die Hauptftabt Kaͤrn⸗ 
thens; ein Biſchofsſitz war es nicht. 

6. Nach Ebenborfer, 1. c. 869 ver⸗ 
ließ Friedrich Graz am Borabende St. 
Thomae (20. De.) und kam am Weih⸗ 
nachtsabend (24. Dez.) nach St. Beit. 


’ 


20* 


308 V. Chronik des Hector Mülich. 


in dem obgeſchriben jar und zů dem erſten komen in der Venediger land in 
Frigaul, do haben i in die Venediger mit groſſen wirdiglaiten und eeren lafjen 
empfahen; und ir oberſter in dem land Frigaul liſt genant loco tenent, 
das iſt alsvil zů teutſch als ain ſtatthalter) der iſt zů dem römiſchen fünig 
Fridrich komen und mit im ain herr, genant Mifer Karolo von Dlantaw, s 
gar ain groffer, ſchöner, herrlicher [157°] man, als man in immer fehen folt, 
und bett ain koftlihen zeug mit gütem volck, wol aufgeräft, bei im. und 
habent den römiſchen künig Fridrichen zemal koftlihen empfangen und in 
mitfampt allem vold belait treulih von ainer flat und caftell in das ander 
bis gen Terviß, ain große medhtige ftat, und ift vor zeiten verfaßt den Vene ,, 
digern von den eltern fürften von Öfterreiht. do find aber der Venebiger 
bottſchaft gar koſtlich zů dem künig Fribrichen komen, und der poteſtat aus 
derſelben ſtat Dewis iſt mit koſtlicher proceſs und mit allem hailtum und 
mit allem volck, frawen und man, jung und alt, reich und arm, gaiſtlich und 
weltlich, dem künig loblichen entgegen gangen und geritten und hat in herr⸗ 18 
Iihen empfangen und im übergrofle ere und wirbiglait erzaigt und erpotten. 

und da von Terviß aus haben die Venediger all gräben lafien einziehen und 
new prugfen laſſen machen bis gen Badaw, dem fünig und feinem vold zü 
eeren und notturft. 

Item Badaw? ift gar ain groß, mechtig flat, da find die Venediger von 
Benedig aber mechtigclich fomen und haben dem künig noch gröfler eve und 
wirde erpoten und von allen mentjchen [187°] ver ftat zu Badaw, gaiftlihen 
und weltlihen, mit allem hailtum und von allen burgern, reihen und armen, 
den frawen mitfampt den kindern, ift in groß eere erpotten worden: die alle 
find nider gefallen auf tre Inte gegen dem künig mit groffem lob und wirbig- ,, 
fait, on zweifel, als ab got von himel felb wär komen, jo möchten fie im 
wol nit gröfjer eere haben erpotten. 

Item in allem land der Beneviger haben fie all notturft dem künig 
und allem feinem volck genugſamlich geben von ſpeis und fuͤter und in gantz 
verzert und ime das alles geſchänckt bis in des margrafen von Ferrer land. 
daſelbs iſt am groß ſchifreichs waſſer, genant ver Pfatt 3, da fert man über, 
und wann man über das wafler fompt, jo hebt ſich des marggrafen von 
Ferrer land und gepiet an und hat der Venediger land daſelbs ain end. do 
bett der marggraf? ain brugfen von newen lafjen machen über vafjelb groß 
wafier, dem fünig zü eeren. und ifl bo ber marggraf fomen mit ainem,, 
güten raifigem zeug, mit foftlihem vold, und iſt Do der marggraf an der 
brugk ze füß abgeftanden mit allem feinem vold, mit mechtigen herrn, rittern 
und gentilhomen, lisse] und ift da mitſampt inen diemüetigelich für ven 


24. und von allen—erp. worden: all burger reich und arm, framen mitfampt den finden tft groß 
eere erp. worden, 


- 4. Treviſo. Die Trevifaner ftanben 2. Padua. 
im 14. Ihbt. längere Zeit unter bem Haufe 3. Der Bo. 

Defterreih. Im Jan. 1384 trat Herzog 4. Markgraf Borfo von Efte, Herr 
Leopold Treviſo an Ferrara ab. von Ferrara. 





Anhang I. 309 


fünig nider geknieet und hat fi gan geweltiget und umbertenig gemacht 
fein perſon und alles fein vold und bat die ſchlüſſel zü ven ftetten und 
allen caftelltörn dem künig als feinem rechten natürlichen herrn eingeant- 
wurt, das fein konigclich majeftat damit hab zit fchaffen, tün und laſſen, 
swas jein gnad wöll. alfo hat der fünig dieſelben ſchlüſſel empfangen 
und ime biefelben wider empfolhen, und bat in viemiletigclih aufge- 
nommen. 

Darnach hat in der marggraf gefürt in ain ſchöne herrliche flat, haißt 
Rubigo !, do ift man im aber gar foftlich entgegen gangen mit aller wirdig- 

ꝛo kait; und bat der marggraf in der flat zü Rubigo ain fchöne veften, va hat 
er ven künig ſelbs auf gefürt und do dem fünig und allen den feinen und 
auch iedermenigelich geben alle genügfamlait. und darnach den kuünig gefürt 
zu Ferrar?, das ift aber ain groſſe flat, und ime fo groß eere enpotten, mit 
gatftlichen und weltlichen leuten fo wirdigelich, als man es ervenden möcht. 

a0 und bat da ain gar ain ſchön palaft zügericht, do tft ain weiter plats in der⸗ 
felben ftat und [1ss?] mit grofjer zier, da ift denn allweg der marggraf inn 
gewefen mit feiner wonung. und iſt ver fünig daſelbs wol bei zehen tagen 
beliben, und man bat im und allen den feinen alle genügfamkait pa geben 
und geſchenckt zemal auf das allerfoftlioft. in allem land deſſelben marg- 

20 graven ift dem fünig ımd allen den feinen nichts geprochen, und man hat 
auch Don niemant nichts genommen, und ift alle genuͤgſamkait da geweſen. 
und bat in der marggraf fridlichen mit macht belait aus feinem land bis in 
der von Bolonia land. 

Da ift denn auch zü Ferrar zü dem gnädigoften künig Fridrich komen 

35 der herr von Mantaw, der des marggraven von Brandenburg tochter hat}, 
und mit im des conto Francisco fun‘, denn der conto Francisco iſt iegund 
gewaltig zä Mayland, und hat do dem kaiſer gefhändt gar koſtlich, das 
man e8 [hatt auf etwie vil taufent guldin. und habent fidh baid herrn, ber 
von Mantaw und conto Francisco ſun, gar dienftlih dem fünig enpotten 

so und vil gt beweift und ſend auch Lieplich und gütlich von dem künig ab» 
geſchaiden. 

Item die von Bolonia find dem künig gar koſtlich [189°] entgegen ge⸗ 
ritten 5, der poteftat und vil mechtiger burger von Bolonia, dann es ift 
zimal gar atn groß, mechtige flat, und hat der bapſt ftättigelich daſelbs ain 

ss carbinal, der ift aim legat® und hat den palaft inn mit vil ſöldnern, auch ift 


33. Boloni. 


1. Rovigo, norböftlih von Ferrara. 
2. ©. über ven Aufenthalt Friedrichs 
in Ferrara das Diario Ferrarese ap. 
Muratori Bd. XXIV ©. 198; die Cro- 
niea di Bologna Lc.XVIU ©. 698; 
die Additamenta 1. c. 1091; Aeneas 


4. Franz Sforza's Sohn, Galeazzo 
Maria 


5. Er fam nad Bologna am 25. 
San. und verlieh Die Stabt am 27. Ian. 
gl. die Chron. di Bol. 1. c. 698. Mit 
dem Betreten bes Gebietes von Bologna 


Silv.1l.c. ©. 233. Nach der Chron. di 
Bol. betrat Frieprih die Stabt am 
19. Jan. und verließ fie am 24. Ian. 

3. Ludwig Gonzaga, Herr von 
Mantua. 


etzte der Kaiſer feinen Fuß in dag Gebiet 
er Römischen Kirche. 

6. Kardinal Bellarion, der Verwalter 
der Legation Bologna. 


310 V. Chronik des Hector Mülich. 


am biſchtümb da und ain hohe ſchuͤl und vil fludenten, und zumal ain ſchön 
weiter plat und aim vaft hoher turn. und ver carbinal mit allem feinem 
vold und der biſchof mit aller prüfterfchaft, die body ſchul mitfampt allem 
gemainen vold, burgern und andern, find dem künig entgegen geritten und 
gangen und haben in zümal loblich und erwirdigelich empfangen und in ins 
des biſchofs Hof eingefürt under ainem koftlichen himel, der was mit aller 
ier gar köſtlich zügericht, und haben dem künig und allem feinem vold 
alle notturft geben nach genüegen und in alleuthalben gelöft aus allen her- 
bergen. 

i Dofelb8 regiert das conımon die flat, und haben allweg groß parthei 10 
under in! und beforgen fi allzeit vaft vor amander, und ir land werot 
zwo groß tagrais bis an der Florentzer land. und die Florentzer haben ir 
mechtig und koſtlich bottſchaft z& unferm herrn, dem [1s0P] künig, geſchickt, vie 
find mit im zu Bolonia außgeritten. und ale bald ver künig in der Flo» 
venger gegent kam, do haben fie in gar Eoftlich empfangen und in durch ir ıs 
ftett und floß gang mit aller notturft verzert und koſtlich erpotten im und 
allem feinem vold. und als er nahent zü Florentz kam, da habent im 
engegen geritten die mechtigoften zu Florentz zemal koſtlich in fat koſtper⸗ 
Iihen Haidern von ſeiden, von gold, famat und von ſcharlach, wol bei 
taufent pferden, und haben in da herrlich empfangen und find alle für ven 20 
fünig nider gelnieet und babent im bie ſchlüſſel geantwurt und fich und vie 
iven mit leib und güt dem künig diemüetigclich empfolhen als die fein, und 
das er gewaltigelich müg thün, fchaffen und haiſſen als ir rechter natür⸗ 
liher herr, wann fie fein und des hailigen römifchen und Eaiferlichen reichs 
feien. und darnach bei der ftat alles hailtum und prüfterfchaft iſt vemss 
fünig entgegen gangen und haben in mit lobgefang und frölicher wirdigkait 
empfangen und nider gelnieet mit dem bailtum. darnach find da geweſen 
alle mechtig frawen und koſtlich wol geziert [190°] jundfrawen nad dem 
höchſten, und babent den künig empfangen mit niderknieen, und darnach das 
gemain vold, mann und frawen und kinder, mit allen mentſchen ain groſſe so 
ſchar. und habent alfo den römiſchen fünig mit grofjer wirdigkait under gar 
ainem koſtlichen himel eingefürt zü unfer lieben frawen in die rechten haupt⸗ 
fichen zü Florentz und do loblichen mit freuden gefungen: te deum lau- 
damus :c. und in darnach gefürt zemal in ain ſchönes clofter zü herberg, 
da alle jäl und famern faft zierlih waren zügericht und mit Eoftbarlichen ss 
tühern überzogen. desgleichen ift auch geweſen bei dem edleſten künig 
Laslaw und bei des künigs brüber, hertzogen Albrecht. doſelbs ift künig 
Fridrich beliben bei 13 tagen. und habent die von Florentz dem künig und 
allem ſeinem vold geben und gejhändt alle notturft, die weil er da ift ge- 
wejen, und babent grofie freud do gemadt mit feur und mit vil hüpfcher «0 


39. geben und alle nott. gejchändt. 


1. Seit dem Jahre 1447, in welchem nomie wieber anerfannt hatte, herrſchte 
da8 abgefallene Bologna das päpftlihe im ber von Parteien zerwühlten Stabt 
Regiment unter Wahrung feiner Auto- leidliche Ruhe. 


Anhang IJ. 311 


fpil und zierhait, die fie dem römiſchen kümig zü eern haben züberait und 
zu feölicher furgmweil!. 

Zü verjelben weil oder zeit ſchidet unſer hailiger vatter zu unſerm 
herrn, dem känig Fridrichen, gen [100°] Florentz zwen mechtig cardinäl. ber 
ain des bapſts Brüder, der ander der cardinal [von] ſant Angelo?, die den 
römifchen künig an des bapfts ftatt Koftlichen empfiengen und im züfagten, 
wie im unſer bailiger vatter die Latferlichen cron willigclih mit fröden wölt 
geben. viejelben zwen cardinal habent wol zwai hundert pferd gehabt und 
gar Eöftlich Diener mit in und find fürbaß ſtättigs bei dem fünig beliben, bis 
10 das er gen Rom komen ift. Ä 

Item es ſend auch gen Florentz komen zů unferm herrn, dem künig, die 
von der Hohenfyn ? gar mit ainer koſtlichen bottſchaft und haben in da die⸗ 
mäetigclihen empfangen und durch vleilfig gebet in zemal waft bewegt, zü 
in zü fomen, wann fie fein mit grofler frölicher begird begern*. 

15 Es find auch do gen Florentz komen der von Venedig und der von 
Mahyland bottſchaft und ſtättigs mit dem künig geritten bi8 gen Kom. 

Es ift auch zů Florentz komen gar herrlich bottfchaft des künigs von 
Portigall 5 zümal koſtlich. dieſelben prachten da die eriten bottichaft, Das 
die vil loblicheſt und allererlicheft Die fünigin, iegund mechtige Taiferin, gen 

20 Pifa zu komen wär, wann das fortun [191°] des meres heit fie daſelbs zů⸗ 
pracht®. derſelben freudenreihen bottſchaft erfröwet fih der römiſch künig 
Fridrich und alle, die mit im waren, wann man begierlich iv was mit freu« 
ven zü fehen. und ber künig ſchickt von ſtund aim mechtige bottihaft gen 
Piſa wol mit 400 pferden, zu empfahen jein liebften gemahel, die nun wol 

35 ain lobliche und zierliche hochgekrönte kaiſerin iſt. und find mit namen da- 
bin geſchickt: der biihof von Kegenspurg, der hertzog von Teſchin“, ver 
burggraf von Maidburg, graf uͤlxich von Schaumburg, der herr von Stu⸗ 
benberg®, herr Ülrich von Stardenberg?, herr Hanns Ungnad, camer- 


— 


5. bapft. 





1. S. über den Aufenthalt Friedrichs 

in $lorenz Platina, Vita Nerii Cap- 

onli ap. Muratori ®d. XX ©. 511; 

iecordi storiei di Filippo di Cino 

Rinueecini ed. Ajaszi. Firenze 1840, 
75. 


p. 

2. Filippo Calandrini, des Papſtes 

— und Cardinal Johann von 
al. 


3. Siena. 
4. Nicht ohne anfänglich Bedenken 
m tragen: ©. hiezu Boigt, Ened Silvio 


5. Nicolaus Landmann von Fallen⸗ 
fein, einer ber beiden von Friedrich zur 
Abholung ber Braut abgelanhten Hof- 
lapläne. S. die Beſchreibung ber inter- 
effanten Reife ber Beiden, fowie bie 
Fahrt der Braut nach Italien 2c. in ber 


"Dominae Leonorae Authore 


Historia Desponsationis et Corona- 
tionis Serenissimi Domini Friderieci 
Imperatoris Tertii et ejus Augustae 
icolao 
Lanckmanno de Valkenstein bei Pez, 
Script. rer. Austr. II, 572. 

. Das Schiff der Braut war am 2. 
ebr. 1452 (ftatt, wie beſtimmt war, in 
alamone, wegen wibriger Winde) in 

Livorno gelandet, am 6. Febr. erhielt 

Friedrich durh Landmann die Kunde 

Davon; von Livorno aus begab fich Leonore 

nf Anordnung Friedrichs zunächft nach 
a 


ſa. 
7. Herzog Wladislaus (Wlodko) von 
Teilchen nnd Gr. Glogau, + 14. Febr. 


8. Ulrich von Stubenberg. 
9. Ulrich von Starhemberg. 





312 V. Chronit des Hector Mälid. 

maifter, herr Jacob von Caſtell, wartmaifter !, ülrich Sumenberg?, herr 
Hanns von Zelling, ritter, Yörig von Weyſſenegk, ritter, Asm Honek?, ritter, 
Silberberger, ritter, uud ander 2c.* viefelb hottfchaft enpfiengen vie ſchön Lob» 
lichen lonigin an des römischen fünigs, irs gemahels, flatt. und darnach in vier 
tagen komen and die herren und frawen mitfampt iren jundfrawen®, dies 
dam der römijch künig feinem gemahel, der künigin, vor entgegen bett ge- 
fanbt, wann fie hetten der künigin vor etwie lang gewartet bei ben mere 
[191%] zü ainer porten, haiflet Thalamon, aber von fortun des meres modht 
fie dahin nit züufchiffen, beſonder, als vor gejchriben ift, gen Peys. dieſelben 
herren und frawen des künigs empfiengen aber fo die fchönen Tünigin 10 
wirdigelich mit diemäetigfait. und riet daſelbs zů Peys oder Bila die 
künigin und alles ir vold, Das mit ir komen was und auch das ix der kümig 
engegen bett gefant, bis in die dritten wochen. 

Item es iſt diefelb unfer gnedigoſte fraw kaiſerin gar koſtlich dahaim 
außgefertiget worden, als koſtlich man mag erdencken. und iſt ain koſtlicher 18 
mechtiger ertzbiſchof mit ir komen und ain marggraf?, ain gar koſtlicher 
herr, und mer dann achtzig ritter und edelman gar koſtlich mit guldem ge- 
wand und in famat geflaivet und vil guldiner halspand, und hat vil medh- 
tiger frawen und jundfrawen und beſonder ain mechtige gräfin®, ver ift 
wol bei viergig frawenbild geweſen, zemal koſtlich von guldem gewand und 20 
in famat geflaivet; und ift irs volcks zů roſs und ze füſſen mer dann fiben 
hundert perfon gewefen. und iſt der [1s2*] obgenanf ergbifchof und auch der 
mechtig marggraf mitſampt etlihen jundfrawen mit der fünigin bis gen 
Nom zogen und die andern bei dem ſchif beliben. 

Darnach zog der wirbig römiſch künig Fridrich zů Florentz aus gen 25 
der Hohenfin ? und wartet da, bis das fein gemahel, die fünigin, zu im kam, 
und bie burger zü der Hohenfin hetten fo groß liebin zü dem künig, das zü 
vil wär zit fagen, venn fie haben ven kaiſer, vesmals künig, fo koftlich 
empfangen mit fo groffen freuden und mit ganger begird, fraw und man, jung 
und alt, gaiftlich und weltlich, arm und reich, und find im engegen gangen mit 30 
zterlicher proceffton mit hatltum gar medtigclih, und bat ievdermenigclich mit 
lauter ftinm gefchrieen: „bie lebt der kaiſer!“, lund hatten] all gaſſen mit 
grönem graß und mit bomen beftedet und von ainem haus in das ander 
überzogen mit grönem puchspaum und mit loftlihen tüchern die heufer behangen 
gar koſtlich, und hetten in ain iegclich gaflen gehendt ain breieggeten ſchilt und 35 
daran laſſen nıaulen an das aim ort das kaiſerthůmb und an das ander ort 


32. ‘all 





2. In der Handfchr. heißt es, wie e® fcheint, ſinnlod nad *Zelfing‘: *ritter und kntcht'. 


gaffen’ aus König von Königäthal ergänzt. 


1. Jacob be Caftro Romano, ber 
Leibarzt Friebriche. 

2. Ulrich Sonmenberger. 

3. Ein Aſin Holbneder aufgeführt 
bei König von Königsthal J. o. S. 5. 

4. Die Namen dieſer Geſandten und 
noch anderer find aufgeführt 1. c. ©. 5. 

5. S. Chmel II S. 699. Die Füh- 
rung biefer Geſandtſchaft war bem Biſchof 
Aeneas Silvius, der lange Zeit in Ta- 
lamone auf die Braut gewartet hatte, 
übertragen ; Yandınann 1. c. 594. 


6. Der Bifchof von Coimbra. 

7. Marcheſe de Valencia. 

8. Eine Blutsvermanbte der Königin. 
Landmann fagt von ihr: Una erat de 
regis sanguine, Dominae Imperatriei 
conjuncta, scilicet Domina Maria, 
multum speciosa sed juvenis. 

9. Dort fam er am 8. Febr.an. ©. 
zu feinem Aufenthalte in Siena: Mala- 
volti, Hist. de Sanesi ®b. III, Venetia 
1599, fol. 38. 


Anhang I. 313 


Bortigal und an das dritt ort Oſterreich, und haben den kaiſer [192°] gar 
under ainem Toftlihen himel eingefürt und gar koſtlich frävenfpil gemacht 
und zemal koſtlich fhendung getaun, und vil und überflüffiger genügſamkait 
ift Da geweſen. 

6 Und do mun die ſchön, lobliche fünigin kam, das was am dornstag in. Fer. 
der erften vaftwochen!, do ward erft groß fröd und froloden von ievermenigc- 
lich. und beſchach da gar ain koſtlich und wirdig empfahung der künigin, 
dann am erften ritten tr engegen die burger von der Hohenſyn, wol hundert 
der mechtigoften vom rat, zemal koſtlich in rotem famat und rotem ſcharlach 

10 beklaidet, die vielent ir zu füflen auf tre nie, do fie zü tr famen, und 
empfiengen fie als ir allergnedigiite, gewaltige frawen und befalhen ſich und 
tr tat, land und leut, in ir huld, gnad und gewaltfam zemal diemüetige⸗ 
lichen. darnach kam der allerdurdpleuchtigoft herr und fürft Herkog Albrecht 
von Ofterreich, des römifhen kaiſer Fridrichs leiplicher Brüder, wol mit 

ıstaufent pferden und mit im vil grafen und herren, ritter und knecht; und 
ſtuͤnd da ab von feinem pferd, desgleihen auch alle herren mit im. do 
ftünd auch ab die aller erwirdigeft fraw fünigin von irem [193°] pferd gegen 
im und geſchach da aim Tieplich, früntlich und frölich empfahung von dem 
Ioblihen fürften hertzog Albrechten. darnach kam der burdleuchtigoft fürft 

20 und herr fünig Laslaw, das aller edelſt plüt, von kaiſerlichem ſtamm ge 
born, und mit im aus der maſſen ain koftlicher zeug, dem die VBenediger 
ritten im an ainer feiten und an der andern feiten die Maylander, bie 
waren allzemal koſtlich, und ritten vor im vil mechtiger ftett und herren, 
ambaflat und bottfhaft. da fielen all herren ab ze füflen mit dem evelften 

35 jungen fürften und herrn künig Laslaw, der daſelbs die loblichen, ſchönen 
faiferin empfieng mit jo gar früntlichen groſſen freuden, das über maſſe 
was. und iegelich ambaflaten und botichaft der fett emputten ſich zü- 
mal viemüetigclih gegen iv und empfulhen fi) in ir beſonder gnädige 
majeftat. 

30 Darnach kam der allercriſtenlichiſt, großmechtigiſt und durchleuchtigoſt 
römiſch kaiſer?, desmals künig Fridrich, und hett mit im an der ainen ſeiten 
unſers hailigen vatters, des bapſts, leiplichen brüder, ain mechtigen cardinal, 
mit vil biſchofen, und an der andern feiten den cardinal von ſant Angelo 3, 
zemal [193] ain weifer herr, und mit im vil herren. und empfieng do 

3; der Fünig Friderich, ietzo gewaltiger kaiſer, feinen gemahel die loblichen 
ſchöne kaiſerin mit groffen freuden zemal lieplich und fräntlih und fie im 
widerumb, denn fie baide hetten ainander vor nie gefehen. darnach die car⸗ 
dinäl auch mit groffer diemütigkait und die bifchof und prelaten und bie 
berren all, die da waren, enputten ver kaiſerin all grofje ere und wirbiglait. 

4 darnach kam alle prüfterfchaft mit allem hailtum, die burger mit der gematn, 
frawen und jundfrawen auf das allerfoftlihoft angelegt, die gtengen all ge- 
gen der loblihen Faiferin under ainem ſchönen koftlihen himel mit gold in 


32. bapft. 


1. Der Zug ber Infantin traf am liſchen Thore. Vgl. Dati, Hist. Sen. op. 
24. Febr. in Stena ein. Vgl. Voigt U, S. 229. 
S. 40. 3. Die obgenannten Cardinäle Ca⸗ 

2. Friedrich wartete vor dem Camol- landrini und Carvajal. 


314 V. Chronik des Hector Mülich. 


die flat für den thümb. da ift ain grofler platz!, da Bett man zümal ain 
koſtlich ſpil zügericht, ain groſſen tabernadel, und faß oben darauf ain recht 
zterlih junckfraw, faft koftlih angelegt, und bett ain guldin cron auf irem 
haupt. zü derfelben jundfrawen bett man gemacht hüpſch zierlich knaben als 
die [194°] engel mit gulvin flügeln, nnd betten auch guldin cron auf irens 
hänptern. und was da ain groß rad zügericht und waren die fnaben in ſeilen 
gemacht und verpunden und ſchwungen fi und flugen und ſchwebten, als 
in den lüften, in ver höch auf und ab und jungen da gar mit füeflen ſtimmen 
und betten vil hüpſcher inftrument, damit hofierten fie. und was zümal 
(uftlih z& ſehen und noch frölicher zü hören. das fpil hetten fie zü eerem 10 
ber loblichen kaiſerin zügericht. 

Darnach fürt man die kaiferin in den thümb in die firhen, die was gar 
koftlich zügericht, und warb da mit orgeln und frölidem fingen te deum 
laudamus volpracht, und der bifchof von der Hohenſyn las da etlich andechtig 
befonder collect über fie. darnach ward fie in des thümbs palaft gefürt und ıs 
was ir herberg daſelbs übermaſſen Löftlich zügericht. und ze morgens hetten 
die von der Hohenſyn ain koſtlich ſchanckung zügericht, dieſelben ſchenck truͤgen 
wol bei zwai hundert mannen, [134°] ie zwen nach ainander, und ſchancktends 
da der künigin. 

Item darnach kamen die allerſchönſten mechtigoſten frawen, vie zü der 20 
Hohenſyn waren, zü der künigin und empfiengen ſie auch zumal lieplich und 
mit tugentlihen freuden. und ward da groß froloden von iever menigclich 
in der gantzen flat mit bofieren, tangen, fingen und mit allen weltlichen 
freunden, wann die flat zü der Hohenfun allweg groß lieb hat zů ainem iegc- 
lichen römiſchen künigk oder kaiſer, und empfalhen fi im mit irem leib und 25 
güt; und in iren beufern und auſſerhalb maulen fie gewonlich das kaiſer⸗ 
thümb. und ift der faifer in die vierten wochen da beliben 2 und fein ge- 
mahel, die kaifertn 3, acht tag, und haben die burger groß zerung und oft da 
gehabt. 

—A Darmnach in der ander vaſtwochen hat ſich der künig von dannen gehebt 30 
I md am nechften tag die künigin, und ift in der kirchen unſers hailigen vatters, 
des bapfts, Iand gezogen, das er dann ietzo innhelt, mitſampt den [195°] car- 
pinälen. und ift da beitellt gewejen durch unſern hailigen vatter, ven bapft, 
in allen fein ftetten, ſchlöſſern und caftellen alle genügjamfeit, und alle, die 
mit dem römischen fünig, und auch alle, die mit der kaiſerin gezogen find, 3s 
bat unfer hailiger vatter nichts laſſen verzeren und bat in durch alles fein 
land bis gen Rom alle notturft geſchenckt und darzů in allen feinen ftetten 
und floffen zc. groß eere und wirdiglait ſchaffen enpieten mit proceffion und 
wirdigem hailtum auf das koſtlichoſt uns gen Rom. 
8. März Und an der mitwochen vor oculi in der vaften ift der fünig und and) 40 
die kumigin frölihen komen für die wirdigen flat zü Rom und ift ver kaiſer 


32. bapft. 
1. Der Pla wurde fpäter von bem 2. Bom 8. Febr. bis 1. Mär. 
Saneſen zum Andenken mit einer Säule 3. Dom 24. Febr. bis 2. März, 


geziert. 





Anhang I. 315 


mitfampt der faiferin des nachts vor ver flat beliben!. da iſt zemal ain 
ſchöner Toftlicher palaft zügericht geweſen vem fünig 2, auch desgeleichen ver 
küunigin ain beſonder palaſt. und iſt daſelbs zemal ain weite und praite 
ſchöne wijen?, da bett man gar koſtliche ſchöne zelt aufgefhlagen von plaw, 
s rot und weiſſer ſeiden, und hett unſer hailiger vatter, der [195° J bapft, da be» 
ftellt alle notturft von eflen und trinden, von höw und füter, und alle 
genügfamlait. und am bornflag vor oculi ift georbnet, das alle die, dies. Min 
mit dem römischen künig gen Kom zogen find, ſich anlegten in gantzem har⸗ 
naſch, als ob fie flreiten folten, und da komen auf die ſchönen wifen, de 
io hett man ain geſchicklich ordnung gemacht‘, wie fi iederman halten folt. 
do warf man bes bailigen römiſchen reichs paner auf und den adler mit ainem 
haupt in ainem koſtlichen guldin tuch, an ainer guldin flang hat mans fliegen 
laſſen; und ward das paner bevolhen dem wolgebornen edlen herrn herrn 
Michel, des hailigen römiſchen reichs burggraven zu Maidburg und grafen 
1: zu Harbegl, ver hat des hailigen reichs paner gefürt in die wirdigen flat zu 
Rom. und zü dem paner find georbnet geweſen güt grafen, herren und 
ritter, wol bei fünfhundert, in koſtlichem harnaſch mit iren Dienern, und vor 
dem paner auch wol zwaihundert ze rof8, zemal auch wol geharneſcht. und 
nach des hailigen reichs paner find aber geordnet geweſen wol ſechs hundert 
203€ xoſs und zemal mol gezeugt, und was ba hertzog Albrechts, des Künigs 
brüders, vold. darnach ift geordnet gewejen [196°] das liebſt, edelſt plüt, 
das von kaiſerlichem ftammen geporen ift, künig Laslaw, und mit im bie 
Venediger und Maylander und vil ander teutſcher und welſcher herrn und 
ritter, ain koſtlicher zeug. die ſend zunechſt vor dem künig Fridrich geritten. 
2r darnach rait der römiſch künig, ietz kaiſer Fridrich, und der ſenat von Rom 
vor im mit den mechtigoſten von Rom, all in ſamat und ſcharlach geklaidt. 
man fuͤrt auch dem ſenat von Rom vor ain gar koſtlichs ſwert, des ſchaid 
was mit gold beichlagen, und was jein pferd loſtlich verdackt und hett auf 
ſeinem haupt ain hohen vehen bit und hett an ain langen, koſtlichen mantel 
30 von rotem ſcharlach, mit vehem underzogen, und ain groffen fappen, auch mit 
vehem. und hetten die andern ratsherrn von Kom alle filberin ftäb in iren 
henden, vie hiefjen ieverman ans dem weg reiten. und bett der fenat vil 
trummeter zemal koſtlich, und do er des erften zit dem künig fam, do fchlüg 
er fein ſchwert under und redt das nit über fich, dieweil er bei dem künigk 
35 was, warn er fein wirdiglait von ainem kaiſer hat. und ift nit lenger fenat 
dann ain halb jar aljo mechtig, fo fest man ainen andem®. 


18. gehamefl. 


1. Nach alten Herlommen mußte ber 
Römiihe önig wenigſtens eine Nacht 

or den Mauern Roms lagern, bevor er 
bie Stabt betreten durfte. 

2. Für den König war der Palaſt bes 
Slorentiner Kaufmanns Thomas Spi⸗ 
nelli am Keen von Monte Mario ein» 
gerichtet worben. 

3. Die Neroniſche Wiefe. 


4, Bgl. Landmann 1. c. 596. Feſt⸗ 
ordner war des Königs Bruder, Herzog 
Albrecht. S. die ordinatio ingressus etc. 
bei Peg 1. 0.561 ff.;, Monel.c. I ©, 
3912; Würbtwein le. 16 ff.; den Be 
richt eines angenanten bei Yanffen IL, 1 
Nr. 186, 

6. An ber te bes Stabtregimentes 
Rand. ein auf ein halbes Jahr gewählter 


316 


[4 


V. Chronik des Hector Mulich. 


tem der fünig rait alla, [106°] ledigelich, und man fürt im fein koſt⸗ 
lichs ſchwert vor, das tätt der marfchald von Pappenheim. ver fünig rait 
an ſchöns verbadtes pferd mit ainem ſchönen guldin fattel mit vil edelm 
geftain, zemal koſtlich mit zierlichen ftegraifen und fporu, und bett ain gar 
foftlihen zaum, und rait in ainem koftlichen praunen rod mit gold beichlagen s 
und fürt zemal ain koſtlich halspand und ain ſchön, Toftperlichen rang umb 
an ſchwartzen hüt: alfo das man die zier, die er an feiner perfon und an 
feinem pferd fürt, achtet und ſchätzet befjer Dann zwaimalen hundert taufent 
ducaten mit fampt dem fchwert. 

Item an des kunigs feiten ritten zween herrlich cardinäl, gar mechtigclich, 10 
und zünehhft binden an dem künig die prelaten, gaiftlich als ertzbiſchof und 
weltlih als landsherren und grafen ꝛc. und nad inen ander prelaten uno 
Doctores und des Hinigs rät. es giengen auch ze füllen vil landsherrn und 
des künigs camerer und truchjeflen ꝛc., wol bei fünftzig, in irem harneſch, das 
niemant zü dem künig nähen mocht. und rittent wol bei fünfhundert rüftiges ı; 
volcks bei dem künig und nach demfelben zeug bei zwaihundert Inaben mit 
fanen, [197°] auch alle ze roſs, und nad denſelben aber vil herren, ritter 
und knecht. 

Darnach rait daher die edel zierlich fünigin, Leonura genant, und neben 
iv zwen fürften, ver hertzog von Teſchin und der marggraf von Portigal, „, 
und ain ergbifchof und ain mechtiger doctor, herr Albrecht von Puttendorfi, 
ir bofmaifter, herr Idrig von Vollerstorf?, ir camermaifter, herr Bernhart 
der Deyjenfteiner, iv marſchalck, herr Jörig Weyſſenegker, herr Balthazar 
Kottenberger und vil koſtlicher ritter des künigs, die man ir zügefchaft bett, 
und vil Portigaler ritter, mer dann fünftzig, zemal koſtlich. die fraw fünigin 9, 
faß auf amem gang verbadten roſs, mit ainem gulvin tüch verbedt, und bett 
an ain guldin koſtlichen mantel in plaw und bett gar ain koſtlich halsband 
am hals, und die von Puttendorf, ir hofmaifterin®, und oil jundfrawen, gar 
foftlih mit guldin und famatin Haidern umbgeben, mit ſchönen ſateldecken 
und zemen und geraiden, und neben aimer iegclichen frawen oder jund: ;, 
frawen rittent allweg zwen ritter, an tegclicher feiten ainer. und was bie 
zierlich künigin zümal Foftlih und mit fröden zügericht mit vil trummeten 

‚und [197°] manigerlai faitenfpil. 

Darmach ritten die herren von reichsftetten, zümal ain koſtlicher zeug, 
der waren vil von füß auf geharneſcht, ain wolgerüfter zeug, wol bei fünf: 3; 
hundert zü rof8. 

Darnach hetten beftellt unfer hatliger vatter, der babft, und die Römer 
wol dreu taufent ſöldner ze roſs‘, fürwar gar Toftlih, und hetten die 


27. halsbald. 











Senator, die drei „Confervatoren” als 
Auffichtsbehörbe der Stadt, der Rath der 
„Negionencapitäne” und ber der „Sechs⸗ 
undzwanziger”. 

1. ©. die Namen bei Landmann 
1. c. 594. 

2. Georg von Volkersdorf. 


3. Die Gemahlin Albr. v. Putten- 
Dorf, eine geborne fichtenfteln von Murau. 

‚4. Der bezüglich ber Gefinnung 
Friedrichs etwas ängflliche Papft batte 
angeblich, um das Geleite zu zieren, 3000 
Reiter und 2000 Söldner zu Fuß ge 
mietbet. 


Anhang I. 317 


getailt in acht Haufen; denſelben zoch man vil verbadter pferd vor mit 

guldin und famatin tüchern, die waren wol geharneſcht und hetten gar vil 

helmlin, mil gold und filber beichlagen und mit loftlichen feverpüfchen geziert. 

und darnach giengen wol zwai tanjent man ze füflen, auch wol geharnaſcht, 
s die all hieltent die nachhůͤt. 

Und alſo mit ſollicher ordnung und zierlicher macht ritt der römiſch 
künig ain zů Rom. und do er erſt in die ſtat einrait und kam zů dem berg, 
den man nent zů latein montem gaudii, zů teutſch der Frödenberg, da legt 
man im für ain büch des hailigen ewangelis, darein er gelobet und ſchwuͤr 

10 ainen ſollichen aid !: 

Ich Fünig Fridrich, künftiger kaiſer, gelob und ſchwer, den Römern 
zit halten alle ix güt und alt gewonhait, alſo helf [195°] mir got und diſe 
hailigen ewangelia.’ 

Es ift auch zü wiflen, das die alten Römer fprachen, das kain römi- 

15 ſcher fünig, zü empfahen das kaiſerthumb, jo mechtigelich, zierlich und koſtlich 
und fo wol georonet in vil hundert jarn gen Rom nie fomen wär, und 
möchten das auch nit finden in iren croniden, das kainer fo mechtigclich on 
menigclih trrung und dem alle wälſche land fo gehorfam weren geweſen 
und auch alle fürften und landsherrn, die all ir treffenlich bottſchaft zi und 

20 mit im gejant heiten und ambaftator bei im gehabt, gaiftlih und weltlich, 
mitfampt den teutfhen reichsſtetten, dar komen wäre. 

Do er nun kam zü dem tor des hailigen engelß, do ward er herrlich 
empfangen von aller priefter[haft und prelaten, zumal vil koſtlich bröbſt, 
abt, chorherrn und vil ander gaiſtlicher orden mit allem hailtum und koſt⸗ 

25 lichen ornaten mit vil koſtparlichen himeln und zelden von gold und ſeiden, 
das man alles dem künig engegen trüg, das fürwar vil ſchön und koſtlich 
was. und wer got ſelbs in der mentſchait auf erden komen, man möcht im 
nit wol mer ere und wird haben enpotten, dann fie [108°] hetten Da creußer 
und rachväfſer und fungen mit hochlobender ſtimm: “ecce ego mitto 

30 angelum meum vobis, qui praeparavit viam ante me etc.’ ba traten 
und wurfen fein camerer vil gelts vor im under das vold und trüig im ber 
flatrichter oder oberfter ain koſtlich ſchwert nah. und warent da all burger 
und mechtig Römer, ain groß menig, und vaft koſtlich in ainer langen ſchar 
und proceffion, die viellent da all nider auf ire Inte für den fünig und 

35 enpfiengen in. desgeleichen nad) in die mechtigiften Römern, frawen und 
jundfrawen, der man vil in manger zeit nie gefehen bett, der was auch ain 
michel fchar, vergleihen man fürwar in ainem gangen Tünigreich kaum folt 
vinden, die fih auch knieend fo diemüetigclich erputten umb ben fünig 
empfiengent. desgeleichen tett audy darnach das gemain vold, das zümal fo 

0 vil was, das man wunder da fach. und ieder mengelih feiret denſelben tag 
und auch die nechſten zwen tag darnach der wirbigen zulunft des römiſchen 
fünigs, als wer es der oflertag oder crilttag geweſen. 

Do fürten die edlen fenaten, die Römer, den künigk und auch Die 


2. geharneſt. 


1. Lateiniſch bei Müller, 1. c. 387. 


318 V. Chronik des Hector Mulich. 


künigin ir iegelichs fo gar [199°] mit groſſen eeren, lobgeſang und trummeten 
und pfeifern und mit allerlai ſaitenſpil under zwain zemal koſtlichen himeln, 
mit gold gemacht, zů dem münſter des hailigen himelfürſten ſant Peters bis 
an die ſtiegen. do hett ſich unſer hailiger vatter, der bapſt, angelegt, als 
wolt er ain ampt der meß fingen, der gieng im mit feiner proceſs entgegen: 
biß an die fliegen, do er ſich niverfeget, und auch mit im die cardinäl und 
biſchof z& baiden fetten auf der erften oder höchſten ſtapfeln, vie epiftier, 
aceolliten und ander fein diener, mit fampt feinen edlen fürften und herrn, 
amptleuten und dienern des bapftes ſals. 

Item die cardinäl und bifchof hetten all koſtlich ornat am und infeln 10 
auf tren hanbten. 

As num der fünig abftünd von feinem pferd, do giengen im etlich car 
dinäl engegen und fürten in vie flaffeln hinauf bis zü unſerm hailigen vatter, 
dem bapft, do kuſt im der künig vor fein füeß! und opfert im do gold nad 
feiner begierd und willen. dornach ftünd der bapfl auf und empfieng in mit !5 
feinem handpieten, die im der künig auch Füflet, und zü dem dritten mal 
umbfieng in der bapft umd gab im den Fuß des frids am ain wang. do 
knieet ver künig fir in [iso] nider, do laſe der hatlig vatter lang ob im und 
fagt in darnach zü im nider. dornach empfieng er den edlen fürften künig 
Laslaw und des künigs brüder, hergogen Albrecht, und die andern mechtigen 20 
herren, die kuſten dem bapft all die füeß. der bapft hat allweg koſtlich ſchüch 
an von gold mit ainem creug und auch dergeleichen gar koſtlich hantſchuͤch 
mit ainem zaichen, darauf man in küſt. 

Dornach fürt man auch zü im bie fünigin, vie küſſet im die füeß und 
bie gerechten hand und knieet darnach für in; do ſprach er andedhtig gebet 25 
und collecten lang ob tr. dornach fürt der künig an der gerechten fetten und 
ber epiftler an der gelinglen feiten den bapft ein, dem auch nachgefuͤrt ward 
die künigin, in ain capell unfer lieben frawen. do hielt der diaconus oder 
ewangelier das büch mit dem tert des hailigen ewangeliums dem kaiſer für, 
ber da gelobt und ſchwuͤr ain ſollichs gelübt und Leiplichen aid: 30 

Ih Fridrich, römiſcher fünig und mit gottes vergündung ſchier künf⸗ 
tiger kaiſer, verhaiß, gelob, verpind und ſchwer vor got und dem hailigen 
fant Peter, das ich hinfür die hailigen römiſchen kirchen [200°] und bäpft- 
lihen oder criftenlihen kirchen will ſchützen und beſchirmen und will bir, 
obrefter bifchof verfelben firchen, und deinen nachkomen in allen notturftikait ss 
und nußberkatt halten eur befigung, er und wird, und aud eur gerechtig⸗ 
fait, als ferr ich mit gots hilf mag und fan, nad allem meinen wifien 
und vermügen mit rechter und lauter trew, alfo helf mir got und bife hailige 
ewangelia.’ 2 

Darnach gieng unfer hailiger vatter, der bapft, mit allen feinen orven 10 
und dienern ein für den alter fant Peters und verpracht da vor fein gepet 
und fast fi darnach hinauf auf fein ftül. dieweil belib ver künig mit brei 
biſchofen und carvinälen, id est Portuensi, Hostiensi et Albanensi, und 
mit fein eveln leuten in der vorgemelten capell unfer lieben frawen, darinı 


1. ©. hiezu ben Excurs bei Müller 2. Auch im der Speirer Chromil ©. 
l. ec. ©. 388 3 392b, 





Anhang I. 319 


er vor mit den thümbheren fant Peters ward aufgenommen und empfangen 
zü ainem chorherrn, als hienach bas berürt wirt. 

Darnach fürt man den fünig und and die künigin in ſant Peters 
mänfter, das was zierlich umbhangen mit koftlihen tepichen von gold, famat, 

s bamasdg und feinen, und prunnen gar vil [200°] ampeln und Yergen, es was 
Abermaß koſtlich zügericht, und do man fie batde fürt für fant Peters altar, 
Da fang man da auf der orgelen gar frölih ‘te deum laudamus’, darnach 
laſe aber unfer hailiger vatter, der bapft, etlich andächtig collect über fie baide 
und verkündet da allen ablaß, der in allen firchen zu Kom were, und tailt 

10 denſelben mit allen den, die da bei der empfängknus und wirbiglaiten des 
römifchen künigs waren geweien. . 

Darnach fürt man den Hinig in des bapſts palaft, ver was faft koſtlich 
zügericht, und waren vier fäl darinn, das man ie von ainem in den andern 
gieng, und was in iebem fal ain koſtlichs bett mit famat und ſeiden zü- 

15 gericht, und warent all bend, ſtüll und wend mit gar Toftlihen teppichen 
umblegt und bevedt, veögeleihen was auch in der fünigin palaft alle 
camern, jäl und gemäch zügericht, und auch in des edeln künigs Laslaw. 
und bett der fürft hertzog Albrecht, des künigs brüder, [fein herberg] zunechſt 
darbei in ainem clofter, haißt zum hailigen gaift, das was auch allenthalben 

20 zierlic, züberait. und des bapfts kuchin und keler was fürfehen mit aller 
genugſamkait von fpeis, trand und füter. 

Und alfo ruet da der künig und [201°] fein gemahel vie Hinigin bis 
auf den dornstag vor letare, und ze maift alle nacht kam unfer hailiger 16. Mär 
vatter der bapft zü dem kimig Friderich, und waren oft bei zwaien ſtunden 

25 bei ainander und hetten groß haimlich gemain und rat mit ainander!. 

Und am dornstag vor letare hett man zu fant Peter das münfter 16. Mär 
zemal koſtlich zügericht mit ampeln, kertzen, umbhangen und fang da der 
babft felb gar atn loblich ampt und was koſtlich angelegt und mitfamt im 
alle cardinäl und wol bei zwai hundert bifchoven, zemal vil volds. und 

"waren da bei dem altar die ſtül berait, gar aus der maſſen koſtlich, ainer 
unjerm hailigen vatter, dem babft, der ander unſerm herren, dem künigk, der 
dritt der künigin, gar zierlih umbhangen mit guldin tüchern; und was 
ain ftäl bei 20 ſchriten von dem andern. des bapfts fiil was am höchften 
und was in ber mitt gegen fant Peters altar, des hailigen himelfürſten, und 

5 des fünigs frül was, jo man hinauf gat ze ſant Peters altar zü der rechten 
band, und feret der künig fein antliit gegen dem bapft und der künigin; 
und der fünigin ftül was auf der gelingfen feiten und keret ſich auch mit 
dem antlig gegen dem bapft und dem künig. und al® man das hailig [201] 
ewangeli bett gelefen, do legt ver künig au fein ornat und fein hormantel, 

a0al8 fo er tm der majeftat figt, und man träg im da vor ain cron, Die was 
von gold, filber und ftahel, die man haißt die Maylandiſchen cron; auch 
trüg man im da vor fein gar koſtlichs fchwert, fein zepter und den apfel. 


9. were' aus König von Königethal ergänzt. 37. “und d. künigin’ fleht in der Hf. nur einmal. 
8. Die Hf. hat ganz widerfinnig: ‘gegen dem künig und der fünigin’, 


1. S. hiezu Voigt IL, 43. 


320 V. Chronik des Hector Mülich. 


und fnieet da für unfern hailigen vatter niver, ver hüb in auf mit der hand 
md fürt in für fant Peters altar, und mit andechtigen collecten und frö« 
lichem lobgefang und gebet fest er im auf die maylandiſchen cron!, darmit 
er loblih ward gekrönt. und der künig was zemal diemüetig und gar an⸗ 
dechtig. do pracht man die Schönen, edlen fünigin dar, die mitfanıpt dem s 
fünig müßt nider knieen, und do ſprach unfer hailiger vatter etlich gebet 
und collect ob in baiden. darnach bie er fie wider aufftaun und vermehelt 
fie der babft und ftieß dem kaiſer zemal ain koftlihen ring an fern hand und 
desgeleihen darnach der kaiſerin; biejelben ring heit der bapft ſelbs und 
Ihandt fie dem kaiſer und der kaiferin zu ir gemahelſchaft. und las da aber 10 
lang ob in baiden. darnach gab fie der bapft züfamen mit iren henben und 
hielt des kaiſers und feine gemahels [202°] hend Iang in feiner band und 
las aber etlich orationes, als Darzü gehört. do müßt die Taiferin ven 
kaiſer küſſen an das recht wang und der laiſer fie wiverumb an das gelingf 
wang. vornach kuſten fie baide dem bapft fein hand, und gieng tr ietweders 15 
an fein ftatt. alfo verpracht man das hailig ampt gar loblich mit groffer 
wirbiglait, und gab da unfer hailiger vatter den fegen und alle die genad 
und ablaß, der zü Rom in allen firhen ift, allen den, die dabei waren 
geweſen. 

Dornach gieng der bapſt in ſein palaſt und mit im der kaiſer. auch 20 
ward die wirdig kaiſerin haimgefuͤrt in ir herberg und gemach von dem 
edlen jungen fürſten und herrn künig Laslaw, der ſie allweg fürt zu aller ir 


wirdigkait. 
16. März Das geihach alles am dornstag vor letare. und alfo rüwet man für- 
19. Mär baß bis an ſontag letare ꝛc. 25 


sem am f ontag letare bett man vor fant Peters münfter gar ain 
groſſen ſchönen ſtuͤl aufgemadit, von Toftlihen umbhangen und bebedt mit 
koſtlichen guldin tüchern, und auch dem bapſt gar ain koſtlichen ftül beſonder 
zuͤgericht. und bett ſich da ver babſt zemal zierlich und aud all fein car- 
dinäl angelegt mitjampt allen bifchofen in Eoftlich chormentel, [202”) und all 30 
ir infeln auf als der bapft ſelbs. und waren wol bei dreu hundert in 
weiflen infeln von bogenſchin und mit weiſſen ſtoln. do ſaß unſer hailiger 
vatter, der bapſt, auf ſeim ftäl und die cardinäl und biſchoff all ze baiden 
ſeiten under und neben in. do kam der kaiſer, gar diemüetigelich geklaidt in 
ainem plawen rock und wullem tuͤch, für unſern hailigen vatter, den bapft, 3 
und fnieet für in. do ſprach er etlich collecten ob im und fürt da der bapft 
ven kaiſer herab von dem tabernadel,; do ift ain vorthor vor ſant Peters 
kirchen, do waren die chorherrn von fant Peter all in ainer capel unfer 
lieben frawen, do legten fie dem künig aimen ſchönen horrod an ımb ain 
Ihöne chorkappen von fech und laſen da lang ob im und fungen te deum 40 


22, der: die 


1. Friedrich erbielt nicht die Krone Schreiben des Mailandiſchen Geſandten 
von Monza, ſondern an deren Stelle dd. 17. März 1452 im Notizenbl., Beil. 
eine andere. Siehe hiezu Boigt II, zum Archiv f. Kunde öfter. Gefchichte- 

; Chmel II, 722 mit Anm. 2, bas quellen, Jahrg. 6, 1856, ©. 30 ff. 








Anbang I. 321 


laudamus: dann es mag lamer bapft over kaiſer werben, er müß vor ain 
horherr werden zü ſant Peter. und als ver künig zů ainem chorherrn warb, 
kuſten in alle chorherren an das recht wang. 

Dornach fürt in der bapft mitfampt ven chorherrn in fant Peters 

s mänfter zů der lingken hand und legten im an ſein kaiſerliche klaider. und 
alſo giengen vor im die vorgemelten chorherrn [203°] und bifchof, die fungen 
das refpons: Petre, amas me’. und do man in pradt bis zü fant Peters 
kirchthür, Die man haißt die ſilberin porten, do ſprach der biſchof Albanenfis 
über in ein follih oration, darinn er im von got begert weishait und für- 

10 ſichtigkait, raut und mechtigkait zů nutz der hailigen criftenhait!. als man 
in num darnach fürt mitten in bie firchen, do fprach der bifchof Portuenfts 
am ander gebet über in, darinn er im pat umb vefte befagung und umb 
fein götlih Hilf und weishait, umb friv und götlich lieb, Das er behüetet 
werd vor geitigleit, das er recht urtail und gerechtiglait volprächt mit übung 
15 aller waurhait und ſich behüet wider alle veind der hailigen criſtenhait?. 

Darnach fürt man in zů fant Peters beicht, do viel er zü der erd nider 
mb fprach der erft ſubdiacon über in die letanei, dem antwurt der ander 
epiftler. do ſprach der biſchof Hoſtienſis: “pater noster’ ıc. ‘et ne nos’ xc, 
‘salvum fac’ 2c. und die klainern preces und die collect: ‘pretende, quae- 

20 simus, domine, famulo tuo’ ıc.? 

Darnach fürt in der bapft und die chorherrn zu oberft im die Firchen zü 
fant Mauricien altar mit ainer loblichen proceffton, ver [203°] was gar zier- 
ich zügeriht. do legt man dem kaiſer an kaiſerliche zier und gewand, und 
falbet in do der biſchof Hoſtienſis in ereutzweis mit dem hailigen öle zwifchen 

25 dem gerechten arın und der fchultern mit groffer andacht und wirdigkait und 
bat im in der oration, die er darzü ſprach, gelüd und craft zit kaiferlicher 
wirdigfait, und das im zü regteren fen criftenlichen kirchen kain gegenwirtige 
noch künftige wiverwertiglait mocht widerfton, und das er durch gnad Des 
bailigen gaiftes alles ſein vold mit ver wang rechter gerechtigfait möcht 

30 regieren, und das er in allen feinen werden gottesfördhttg beleib und die all 
zeit im zü lob und eeren tett und wörchte, amen. derſelbig fprach auch noch 
ain collect über in, 

Item num betten die von Nürmberg gen Rom pracht das hailig wirdig 
hailtüm, des hailigen, hohen himelfürften kaiſer Karls cron, die da vol 

35 wirdigs hailtüm ift, und das hailig ſchwert, das der engel im vom himel 
pracht, mit demſelben ſchwert er mantgfaltigelich geftritten hat und criften- 
gelauben gemert. verfelb hailig kaiſer Karl bat das kaiſerthümb in der 
Teutſchen band pracht. auch hetten die [204°] von Nürmberg darpracht des- 
felben hailigen kaiſers zepter umb den apfel und bie kaiſerlichen dalmacien, 

“den hormantel, fein fhüch, fein ſtol und alles, das zü der kaiſerlichen wir- 
digkait gehört. . 


8. die: dal. 27. und was. 

1. Das Gebet bei Müller II, 393. 4. Ebenda. J. 3 

2. Ebenda. 5. S; via Tomelii. ec. S. 724 Anm, 
3. Ebenda. 2 zu S.7 


Staͤdtechronilen XXII. 21 


322 V. Chronik des Hector Mülich. 


Darnach gieng der taijer zů jant Peters altar hinauf in ain beraiten 
tabernadel, do empfleng in der bapft mit dem tuß des frids als ain fein 
Diener oder diacon. alſo hub man die meſs an zit fingen und nad dem 
‘gloria in excelsis deo’ las der bapft die erften collect von demjelben tag 
und die andern für den faifer und bat im umb tugent und craft des figes 1. 5 

Item dem babft dienten zwen cardinäl, ver von dem Engel was 
ewangelier 2 und der carbinal von der Saul? was epiftler, und warent da 
wol bei dreu hundert biſchoven all in iren foftlichen ornaten, und was zemal 
am groß vold da. 

Die weil ftünd der kaifer in feinem ftül zů der gerechten hand bei ſant 10 
Peters altar, geklaidet mit des groſſen furſten jant Karls des groſſen hailigem 
klaid, das im die von Nürmberg zu eeren dar hetten pradht*, und das iſt 
kaim kaiſer in vil hundert jaren nie widerfaren, das er mit ſollichem hailigen 
Haid angelegt zů kaiſerlicher wirdigkait komen ſei und gekrönet; und [das] 
von iedermengclich [204°] für groſſe wird, er und befonder gnab gottes warb 15 
geihägt. auch ſtuͤnd daſelbs in irm ftül auf Die gelinglen fetten die zierlich 
junckfraw, die ſchier künftige kaiſerin, gar Toftlih angelegt und waidenlich ge- 
ziert mit ainem koftlichen halspand. 

Als num das hailig ewangeli ward gelejen, da gieng der bapft hoch 
auf feinen ftül und der kaiſer und auch die faiferin mit im. do nam der 20 
hailig vatter, [der] bapft, ven katfer und fürt in für fant Peters altar, darauf 
er meſs fang. do fnieet ver taifer niber, da las der bapft etwa lang ob im 
gar andechtigelich und wirbiget in da zu römiſchem kaiſer und jeget im da 
auf die hailigen cron kaiſer Karls und ſprach in latein®: nim hin ain zaihen 
der eer, ain diadem bes reichs und die cron des kaiſerthümbs, das du ver- 25 
fhmeheft den alten böfen veind mit allen fünben und laftern, und das du 
alſo lieb habeft gerechtigkait und barmhertzigkait und gerechte urtail, das du 
von unferm bern Jeſu Erifto in der gejellihaft aller feiner außerwelten 
hailigen empfahelt die ewigen cron, amen. ich jet dir auf dein haupt ain 
cron von edlem geftain und bis ain gewaltiger fürft über alle diſe welt in 30 
[205°] namen got des vatters, des funs und des hatligen gaifts, amen. 

Darnach nam der bapft das hailig ſchwert, das der engel gots von 
bimel herab hat pradıt, und gab Das dem römiſchen und wirdigen newen 
faifer Friderichen in fein hand alfo ploß, das er erft her nam von fant 
Peters altar, darbei man verſtaun fol, das im dardurch wird geben die forge 35 
und beſchirmung der ganken welt. und ſprach der babſt zit Iatein®: ‘nim hin 
das ploß fchwert von unjern benden, das wir haben genommen von fant 
Peters leihnam, das dir kaiſerlich verlihen iſt durch unſer ampt md 
das geordnet ift von got zu ſchutz und ſchirm der hailigen criftenhait, zit rach 
der böſen und zit [ob der güten, und gedenk darbei des, von Dem der prophet 10 
David ſpricht im pfalter: gürt umb dein ſchwert, das du dardurch verpringeit 


6. Nach ‘der von dem’ eine Rüde: Engel' aus Königthal ergänit. 


1. ©. bei Müller 1. e. 394. „Heiltümer“ befanden fi jett 1424 in 


2. Orfint. Nürnberg. 
3. Eolonn 5. Müller, 1. c. 395. 


4. Die faiferfichen Inſignien, Die 6. Ebenda. 








Anhang I. | 323 


die craft aller gerechtigkait und alles übel und boshait kreftigclich darmit 
zerpredheft, und das du darmit ftreiteft fir all gläubig und fie befchirmeft, 
und zeritöreft a faljch criften und ketzerei, das du auch götlich beſchirmeſt 
witwen und waifen und das du recheft alle ungerechtigkait und beftätigeft 

5 alle wolgefhidte ding in craft des hailers aller welt, des [205P] geleichnus du 
tregft, amen.’ and, ſprach der babfl mer zü im: ‘nim hin das hailig jchwert, 
das von himel komen ift, damit jo bis ain beſchirmer der bailigen criftenbatt 
und folt damit angefigen allem dem, Das dir widerwertig tft, in dem namen 
des ewigen gots, amen. 

10 Nachdem als nun der kaiſer fant Peters ritter was worden und bett 
fi umbgürt mit dem hailigen ſchwert und das wider ausgezogen und vor 
im erſchütt und wider eingeftedt, als gewonhait ift, mit vil hüpſchen gaift- 
Iihen worten, da gab im der hailig vatter das hailig zepter faifer Karls in 
bie gerechten und ter hailigen majeftat apfel in die Imglen hand und ſprach 

ısin latein, als der kaifer vor im ftünd, ain hüpſche andechtige collect!, darinn 
er im pat von got vollomen weisheit, genügfamlait aller frucht und notturft, 
gefumthait mit langem leben, frid und fon in feinem kaiſerthümb und fig 
wider all fein veind und unglaübigen, und das man in fördht und lieb bett, 
und das er im geb und verlich nach diem zeitlichen, ſäligen leben die ewigen 

20 freud. und ſprach aud noch mer: ‘nim hin das zepter der [206°] gerechtig- 
fait und thü ainem tegelihen damit das gleich recht und nim ven hailigen 
apfel deiner majeltat, darmit du herſchen folt über alle diſe welt, in dem 
namen der hailigen trivaltigfait, amen. 

Darnach ſprach aber unfer hailiger vatter, der bapft, diſe collect oder 

25 fegen über in?: ‘wir bitten dich, herr, fegen ung unjern fürften, den wir, 
als wir gelauben von deinen genaden haben, und verleich im flerd und leip- 
lich eraft, das er zü begertem alter kumm und zů ainem fältgen und götlichem 
end; verleich und hoffnung, das er erwerb die genad, die du haft mitgeteilt 
Aaron in dem tabernadel und Helifeo in den wafjer und Ezedie an feinem 

30 todpett, Zacharie, dem propheten, in dem tempel; verleich im craft und macht 
zü regieren, als von dir empfieng Joſue in den burgen, Gedeon in dem ftreit, 
der hailig fant Peter in den ſchlüſſeln und fant Pauls in feiner criftenlichen 
eere, und volpring alfo durch fein hirtſchaft die forg und behüetung deiner 
ſchafflach, das verleich uns, der du regnierft mit got, dem vatter, an end, 

35 amen. 

Nach difen und andern andechtigen gebeten unſers hailigen vatters füflet 
der kaiſer im diemietigclich fein füeß und gieng da wider hinauf auf fein 
tal umd trüg das hailig [200P] zepter in der gerechten hand und bey gulven 
bailigen majeftat apfel im der gelingfen hand. do knieet für in fein brüber, 

ad hertzog Albrecht von Ofterreich, und ander fürften und herren, ritter und knecht 
und auch die von reichsſtetten, und wünſchten im glüd und alle fältgfait, und 
paten iegelihe nach iren begierden confirmation und ander ir notturft. Do 
gab in der loblich kaiſer Friderich der dritt gnädigelich und miltigeli. under 


14. der: den. 41. wünften. 


1. Müller, 1. c. 395. 2. 1. c. ©. 396. 
21” 


324 V. Chronik des Hector Mülich. 


den zeiten auch die diener und cantores, in jeiven Tappen darzuͤ georbnet, 
wänfchten hail und überwündung oder fig dem römischen kaiſer und jungen 
über in die litanei. 

Darnach fürten der loblich künig Laslaw und der hergog von Taſchin 
bie ſchön, jungen und zarten künigin und jundfrawen dar, Die was mol geziert > 
und was ir bar ir ſchön und waidenlich über iren nad zügeridht, ir ſchaitel 
gantz ploß und zemal lieplich an zü ſehen. do nam fie unfer batliger vatter, 
der bapft, dem fie fein hand küſſet, und fhrt fie für fant Peters altar. do 
Inteet die loblich künigin diemüetigelich nider für in, da las der babſt etwa 
lang andechtigelich ob ir und falbet fie darnach mit dem hailigen dl mit [207°] 10 
follihen worten!: ‘vie genad des hailigen gaifts kumm im dich durch umfer 
diemüetigs gebet und ampt durch die jalbung; und als du mit unfern un⸗ 
wirdigen henden mit dem leiplihen dl auswendig wirft gefalbet, alfo werbeft 
du Durch Die unfichtperlihen got8 genad gejalbet, das Du vermeideft alle un⸗ 
zimliche ding und die fliehen und verfchmehen mügeſt und all zeit begern 15 
und betrachten mit dem wirden alle nüge werd deiner feel, mit hilf unſers 
herrn Jeſu Erifti, amen.’ 

Darnach ſatzt ir der babft zemal ain ſchöne cron, gar koſtlich gemacht, 
auf ir haupt, die ir in fonverheit was züberait gar zierlich, mit ſollichen 
worten zů latein?: ‘dur das ampt unferer wirdiglait erwelt zü aimer rö= 20 
miſchen kaiſerin und wirdigelich geſegnet, nim hin die kaiſerlichen cron, die 
dir mit unfern unwirdigen bifhofshenden wirt aufgefegt, und als du auß⸗ 
wendig bift geziert mit gold und fein berlein, alfo gerüch und fleiffe dich, in- 
wendig geziert [zit] werden mit gold götlidher weishait und mit weinberlen 
der tugent, das du nach difem leben dem ewigen preutigam mitfampt den wei⸗ 25 
fen jundfrawen aim wirdige fünigin engegen komeſt, amen. 

[207°] Und alfo warb fie frölich gewirdiget zu ainer mechtigen kaiſerin aller 
welt und ward da alſo gefrönt und gefürt wider auf iren koſtlichen ftäl, und 
ward do grofje freud von allermenigclid. 

Darnach las der babft die fecret, der die ander was, für den römiſchen 30 
fatfer und volpradıt das amt und wandelt got. do nun unfer hailiger vatter, 
der bapft, das facrament niefien folt, do gieng er wider von dem altar hinauf 
auf fein fläl, der was in ver höch, das im iever menigclih mocht gefehen; 
do pracht man im gar aim foftlichen patenen, darauf lag der wirdig fron- 
leichnam Criſti, als er in vor bett confecriert, und waren von im drei tail 35 
daraus gemacht. alfo müßt der faifer und auch die Fatjerin hinauf zu im 
gaun, und empfieng da der hailig vatter das hatlig facrament andechtigclich 
aus feinen aigen henden. alfo ftünd und Inieet der Tatfer und auch Die 
faiferin vor im, die empfiengent auch das facrament wirdigclih und von im 
mit grofjer andacht. darnach pradt man dem babſt am groflen koſtlichen 20 
kelch mit dem rofenfarben plüt Jeſu Crifti, und lag ein guldin rörlin in dem 
feld, und [208°] der hailig vatter noß dafjelb facrrament durch das guldin 
rörlin ; und verpracht da der bapft das ampt der meſs wirbigclid. 


2. wünften. 22. bifhofhennv. 


1. Müller, 1. e. S. 394. 2.1. c. ©. 396. 





Anhang 1. 325 


Und nad dem jegen gab er da die grofien genab und ablaf den, die 
da mit unferm herrn, dem kaiſer, und auch mit der kaiſerin nah Rom komen 
waren, die in dem gnadenreihen jar find geweſen, und ir iegelichs ift nit 
mer jchuldig gewejen, dann das er die vier hauptlicchen zů viermalen haim 

s ſücht andächtigclich und das er fi) beicht, fo fol man in abfolvieren von pein 

und ſchuld. aud fo hat im ver babft viefelben genad alfo mitgeteilt an iren 
letften zeiten, das fie ain iegelicher prüefter, der ain criften ift, mag außrich⸗ 
ten von pein und ſchuld. 

Der hailig vatter, der bapft, hat auch angefehen ſollichs ſorgklichs weſen 

10 des wegs, darein fich Die hetten geben, die mit unfer frawen, der kaiferin, 
dar waren komen, und tailet denſelben mer beſonder genad mit, alfo das fie 
und ir nachkommen ain tegclidher prüefter, der ain criften wär, mag abfol- 
vieren von pein und ſchuld bis an die britten fipp, doch alfo, das tr nach⸗ 
fomen, die nit zit Rom weren geweſen, ain gant jar all freitag vaſten ſüllen 

1s und an den enden, ba fie find, die nechſten [208°] vier kirchen fällen haim⸗ 
fügen und fich treulich beichten, fo fol man fie atneft im leben und ainmal 
an irem letiten end ausrichten von ſchuld und pein; und fie haben auch ver- 
dient alle die genad und ablaß, ver zů Rom in allen firchen ift. 

Darnach fürt der loblich künig Laslaw die edlen kaiſerin haim in iren 

20 gemach, und giengen vil herrn und fürſten mit ir. und unſer hailiger vatter, 
der bapft, und alle cardinäl und biſchofe giengen mit unſerm herrn, dem kaiſer 
Friderich, bis für ſant Peters münſter und auch alle ſtapfen ab. do gab 
unſer hailiger vatter dem wirdigen kaiſer die roſen von Jericho, die man 
gewonlich alle jar geit dem edelſten oder mechtigoften, der zü Rom auf 

25denfelben fontag letare, daran fie ver babft felb geit, wen er damit begert 
zit eeren. 

Und rait da der bapft und die cardinäl mit umferm berm, dem kaiſer, 
bis zü der Teyferbrugk!, da ließ man fliegen des reichs paner, Daran der 
abler mit zwaien häuptern, das der babſt dem faifer nad) der meſs hett geben 

sound empfolhen zü beſchirmen die gangen criftenhait. und bett iegclichs Haupt 
am diadem in ainem Toftlihen fanen, von eitelm [209°] gold gewirdt an ainer 
koſtlichen guldin flangen. daſſelbig paner fürt der wolgeporn edel herr herr 
Michel, des römischen reih8 burggraf zu Maydpurg und graf zi Harved, 
vor dem kaiſer bis mitten auf die Teyferbrugk. daſelbs ward auch koſtlich 

35 aufgemorfen des edeln fant Sörigen, des himelfürften und ritters, fenlim, das 
ward da bevolhen dem edeln ritter heren Hainrichen von Randegk. und alfo 
mitten auf der Teyferbrugk hielt da des hailigen reichs paner und fant Idri⸗ 
gen fenlin, und fhlüg da der römiſch kaiſer zů ritter fürſten, grafen und herrn 
und evelleut wol bei 300, als fie dann all mit namen befchriben find. 

40 Und da nun die ritter all gefchlagen wurden mit dem hailigen des kai⸗ 
ſers Karls fwert, das der engel gottes, als oben gefchriben ift, von himel 
gepracht hat, das in auch allen befonder gnad von got, ere und [ob vor den 
mentſchen ift, do müßten fie all niver Inieen und warb in ba ordenlich nad 
notturft erzelt ritterlich ordnung. 

45 Darnach rait der kaiſer mit allem feinem vold durch die ftat zu Rom 


1. Bei der Engeleburg. 








326 V. Chronit des Hector Mülich. 


bis z& ſant Johanns Latrou! [209°] in aller feiner faiferlichen wirdigkait, mit 
ber coftfihen cron auf dem haupt, und fürt Die guldin rojen, die im der bapft 
bett geichendt in der Hand, und was aus der maflen groß vold da, und wer 
nun den kaiſer mocht anrüren, der gedacht ſich fälig und wirdig fein. man 
ſäet auch groß gelt vor dem faifer auf Den weg und under das vold, das ers 
möcht weg gehaben, und aud zü eeren kaiſerlicher majeftat. 

Da nun der Loblich kaifer zü ſant Johanns zü Latron fam, to bett 
unfer hailiger vatter, der bapft, gar ain koſtlichs mal laſſen beraiten mit aller 
genägfamleit. und was nun ie wol ain hor in die nacht. da fürt man 
den kaiſer des erften in die firchen und fang und las gar loblich ob im, dar⸗ 10 
nad fürt man in zü dem eſſen und heit Da ieder menigclich genüg eflens und 
trindend. und damad in der dritten flund in der nacht rait kaiſer Friderich 
wider zü fant Peter, und ward da die faiferlich eere erft daſelbs volpracht. 
amen. 





[210°] Was rittergefhlagen find.2 15 


Hertzog Albrecht von Ofterreih. Herzog Walde von Tafhin. Herkog 
N. von Taſchin?. Graf Wilhelm von Hennenberg. Graf Michel von Mayd⸗ 
burg. Marggraf Rudolf von Kottel. Graf Heſs von Leyningen. Graf U: 
ri von Schaumberg. Graf Haug von Montfort. Graf Hanns von Pofing. 
Graf Albig von Sulg. Graf Hanns von Pfannendberg. Graf Oswald von 2u 
Tpierftein. Graf Ülrih von Werdenberg. Graf Hainrich von ZTengen. Graf 
Nicolaus von Schaunberg. 


Freien und herren. 


Sweder, von Kullenberg. Hanns von Stubenperg. Wendo von 
Tſchernho. Ulrich von Stardenderg. Watla von Aichoren. Watzla von 25 
Lamnitz. Jörig von Falckendorff. [210] Watzla von Wlafhin. Trutpert 
von Stauffen. Albrecht von Vettaw. Albrecht von Eberstorff. Niclaus 
von Liechtenſtain. Jan von Vettaw. Wolfgang von Kreyg. Florian von 
Loſenſtain. Hadmar von Volckesdorff. Fridrich von Stubenperg. Hanns 
von Zelling. Hainrich von Vettaw. Criſtoff von Rappach. Eraſem von so 
Wildhauſen. Walramb von Bed. Frantziſchk von Spenberg. 


Räte. 


Hainrih .marihald zu Bappenhaim. Jörig von Babenberg. Jörig 
von Rorbach. Jörig rufe von Walpurg. Wolfgang Saurer. Hanns 


1. St. Giovanni in Faterano. 


nur ein Herzog von Teihin aufgeführt 
2. Bgl. hiezu das an einigen Stellen r — 


Flodo), was auch richtig zur ſein ſcheint. 
Die Nennung eines zweiten Herzogs von 


etwas genauere Verzeihniß bei König 
von Königsthal 1. c. ©. 17 ff. und bei 
Wiürbtwein 1. c. 33; die Namen derer, 
deren Familien noch beftehen, find zu- 
ſammengeſtellt bei Lichnowsty IV, S. 198 


nm. 97. 
3. Bei Würbtwein, 1. c. S. 33 wirb 


Taſchin“ fcheint Durch die in ben ver- 
ſchiedenen Berzeichniffen verfchiebene 
Schreibweiſe des Taufnamens veranlaft 
worden zu fein. König vou Königsthal 
l.c. S. 17 nennt Rudolf und Hans von 
Teſchin“. 


Anhang I. 327 


von Yrawenberg. Conrat von Morepurg. Yörig Klosner. 211] Jöðrig 

Fuchs. Conrat vom Stain. Hanns Senberstorffer. Pilgron von Heudorff. 

Barcival Aichberger. Frivrih vom Haus. Wilhalm Truchtlinger. Hanns 

Münid. Hainrich Nothaft. Hainrich Reid. Hanns von Suflenhaim. 
> Hatnrid von Auföperg. Herman von Eptingen. Fleunſch von Turen. 


Hofgeſind und gef. 


Wolfgang Ungnad. Wolfgang Awer von Talberg. Iörig von Red 
berg. Hanns Neydegker. Weyprecht von Helmftatt. Jörig Konacher. Veit 
von Rechberg. Caspar Tſchernemel. Ülric von Fruntsperg. [211°] Daniel 

10 Rolniger. Hanns Rugfendorffer. Fridrich Reysacher. Hanns von Sechen⸗ 
dorff. Fridrich Heberstorffer. Merck von Embs. Hanns von Rorbadh. 
Dieg Truchſäß. Sigmumd von Spaur. Griftoff von Rechberg. Thoman 
Zebingr. Mang Marſchalck. Balthafar von Weispriah. Andres Gries- 
neder. Bernhart Fleyt. Con von Huttn. Criſtoff Fuchs. Reinprecht 

ıs Reichenperger. Euſtachius Fredmacher. Matheus von Spaur. Hanns 
Preyfinger. Criſtof marfhald zü Bappenhaim. Yörig Oldacher. Fritz 
Segkendorffer. Fridrich von Montftral. Hainrich Hymelberger. Sigmund 
Mordart. [212°] Lazarus von Andlach. Hanns Konacher. Jörig Grabner. 
Hainrih von Lamperg. Lutz von Landaw. Iörig Smweinped. Caspar 

20 Aspach. Alſem Holnegker. Hanns von Freyberg. Pangrat von Spaur. 
Marquart vom Stain. Hanns Ramung. Hanns von Podmaw. Hanns 
Gradnegker. Wilhelm von Hompurg. Hanns Fuchs. Criſtoff Pibriacher. 
Hanns von Embs. Jacob Raunader. Partifal Zenger. Hanns von Haus- 
dorff. Hanns Sybenharter. Steffan von Vogtsperg. Hainrich Vogt. 

25 Hainrich Rittſchad. Haug von Landenperg. Ruͤprecht Nußdorffer. Veit 
Aichaimer. [212°] Hanns Pemont. Albrecht Sad, Hanns von Landenberg. 
Haintz Zobel. Hanns Göndrichinger. Hanns Erhart von Reinach. Idrig 
Pibriacher. Caspar von Laubenberg. Hanns von Walrod. Walther von 
Holnegk. Hanns Moroltinger. ülrich von Rumlang. Achatz Han. Conrat 

. 30 Danhauſer. Hainrich Aſpach. Pupelin vom Stain. Ülrich Pfundtan. 
Hainrich von Ratzenhauſen. Hanns von Landegk. Jacob von Schonaw. 
Jacob ze Rein. Hochenwarter. Jacob von Stainau. Job von Schinaw. 
Hanns von Perenfels. Hanns Cheferhuler. Comrat von Perenfels. [213°] 
Hanns von Kunſtatt. Allerius von Newenfels. Mang von Halmreid). 

35 Hanns von Flachsland. Schend von Kunſtatt. Niclaus von Sofringen. 
Hanns Pettſliſter. Wilhalm Behem von Gütmunt. Hainmrich Scheller. 
Jan Tündel. Hainrich von Mülheim. Diepolt von Mülhaim. Ludwig 
von Mülheim. Philip von Mülheim. Jörig Zorn. Fridrich Ruſt. Hanne 
Pöckel. Markhart Preifinger. 


30 Künig Laslaw Diener. 


Der von Puchem. Der von Stubenberg. Der von Kreng. ‘Der von 
Baltftein. Der von Kranichsperg. Wilhalm Schend von Oftermig. Der 
von Weching. [213°] Ernft von Tichernohoh. Der von Toppel. Ülrih von 
Graben. Eriftoff Sparer. Diethmar Rintihad. Waderzil, 


328 V. Chronik des Hector Mülich. 


Die nahgefchriben fol man vorderen und ordnen, ale zü 
ir jedem gehört. 


Yörig Herbartftainer. Colman Holnegker. Hanns Vogt von Saltzpurg. 


Lamparter. 


Ludwig von Tulmis, des marggrafen von Ferrer pot. Anthoniuss 
Corneſi. 


Portigaler. 


Bodericus Berena!. Peter von Sonſa, caftalan zü Pregantz. Aries 
Ferreira. Alvarus von Arta. 


20. Marz Datum Rome am möntag nach letare in der vaſten anno etc. quin- 10 
quagesimo secundo 1452, 


1. Roberiquez Berena (Würbtwein S. 36) 


— ln — —— — — — — 


I. Xndang. 
Zufäge von Demer, Walther und Rem. 


Item es ift zü willen, das das Augspurg ift fomen an das römijch w 1» 
reich 1 under kayſer Octaviano, den man nant Auguftum, und Augufta 
nach dem kayſſer genent worben, ben for hies e8 Findelica Cysra?. und 
ift gewunnen worden von Trufo, der was kayſer Octavianus ftieffun?, 

sim erften tag des monetz augusty, da ietzo fant Peters kettenfeier an ift*. 
das gefchach 16 jar for ver geburt Erifti5, und warb alda von Truſo um- 
mauret®. und Augspurg ift ain ftatt geweſſen 1000 und 59 jar, e got 
geporren ward, und 600 jar und etlichen jar, e Rom gepauen ward”. 
und hett Augspurg des mals kain ander wappen ben rott und weyß, da 

10 gab in Truſus der Römer aus gwalt feines ftiefvatters Octaviany ain 
gronen perr® barein, bie ſy noch Hand. auch ift zit willen, das etlich 
wellend, Truſſus lig zü Men begraben hinder fant Albans altar®, des 
nit enift; er ift totter gen Nom gefiert worden und alda erlich und berr- 
[ih von ven Römern begraben worden. das find man clarlich in hyſto⸗ 

ıs rien, den er hatt teufchen land faft bezwungen. 

Til der menfchen fagend, Augspurg ſey erit gepauen nach Zroya 
erftörrung von Ennea !%, was ain böswicht und ain ferrätter feine vatter- 
landß und ain fluchtiger man, das des war ſey, fo ift Troya erjtört fil 
jar nach Criſti gepurtt, fo ift Augspırrg 1000 und 59 jar for der gepurt 


11. In der Sangenmantelihen Chronik 1. c. lautet diefe Stelle: *ain gryne ber, darein war ain 
zyren nißlein, wie fle dann noch haben’. 14. Römer. 


1. Der Abfatz findet fih ähnlich auch 
in ber og. Langenmantelihen Chronik 


Bl. 28. 

2. ©. zu dem Namen Pinbelicia C 
280, 12 mit Anm. 3, zu dem Namen Eysra 
C 281, 17 mit Anm. 7. 

3. Bgl. Mülich S. 1,1. 

4.©. gu biefem Datum Ü 282 Anm. 2. 

5. Bgl. C 286, 12. 

6. Bel. C 287, 9 mit Anm. 5. 
1. Wie Meifterlin. Eine andere Be 


rechnung bei C 279, 15 ff. 
8. S. hiezu Mülich S.1,2 mit Anm.3. 
9. S. Mulich S. 1, 3. 

10. Wie Meiſterlin. Die Frage, ob die 
Stadt ihren Urſprung von den Trojanern 
durch Vermittlung der Franken herleite, 
wurde von klaſſiſch gebildeten Autoren, 
wie z. B. Meifterlin einer war, gern und 
Häufig erörtert. Vgl. auch Die Reimchronit 
Küchlins in St.-Chron. IV, 344 ff. 


332 V. Chronik des Hector Mülich. 


gepauen worden von ven Schwaben, bie fundend ain bequemlichen gejun- 
den ftatt zwiſchen Wertach und des Lechs!, da pauetent [fy] die ftatt 
Augspurg bin. das findeftn in fant Affra legendt. 


952, 


Wöe w2e Anno domini 952 jar da was ain graf zü Graispach, der ermörbet s 
fein brüber2, ber graf, der das mord tet, hies Ruͤland und ftiftet das clofter 
Kayſen zů büß. 

971. 
Von ainem großen hunger. 
w2 Anno domint 971 do was fo ain groſſer hunger?, das alſo ain ıo 


bifchoff von Denk lies ain ſtadel vol armer leutt ſamlen und verbrent ſy 
alle darin, darumb famen raten und meyß über in und frafjen in ze tot. 


1050. 

Anno bomini taufet und finftzig jar ift baubft Xeo, der erft*, hie zů 
Augspurg geweffen zů füß® und fang das ampt zü unfer frawen an bem ıs 
2. Sehr. hailigen liechtmeſ tag und weichet fant Gallen Firchen ® und begabet ſy mit 

ablauf. 


W4b w4b 


1078. 


Wäbwib Anno domini taufet und acht und fibentzig jar ferbran hie zů Auge 
purg ab fant Morigen kirchen?, die hett gepauen barfor neu ain bifchof 20 


6. claifter W. 7. Kaiſſa o. Der Abf. von des erfien Hand in WW nacıgetragen. 





1. Dal. C 280, 4 ff. 

2. Die Grafen von Graisbach hießen 
früher Grafen von Lechsgemünde; der 
erftere Name kommt erft jeit dem 13. Sabt. 

vor, wahrſcheinlich nad Send 
Schloſſes Lechsgemünd. Das Flofter® —* 
beim, Kaiſersheim (nördlich von Donau⸗ 
wörth) Siitereienferorbene, wurde erft in 
den dreißiger Jahren bes 12. Ihdts. von 
dem Grafen Heinrich von Lechsgemünd 
und feinem Sohne Bollart gegründet. 
©. Lang, Baierns alte Grafſchaften und 
Gebiete S. 336 ff. ; Reiſach Geſch. ber 
Grafen von Lechsmunb und Graisbeach in 
den hiſt. Abhbl. d. f.6.Alad. d. W. 1813 
LI, 349 ff.; Steichele, Das Bistbum Augs⸗ 
' burg 672 fi. Bol. auch Meiſterlins 
Chronik der — Rürnberg in St. 

Ehron. III, 76, 12 und 99, 1 

3. Die Sage if in Mainz otatifiet, 


doch ohne Nennung des Namens des 
Sie ofs; in zahlloſen Berfionen vorkom⸗ 
‚ wurbe fie guet von Trithemius 
auf Hatto von Mainz bezogen. Bgl. 
Kaufmann, Quellenangaben zu Sim- 
rocks Rheinſ agen S. 99 und Will in ber 
Monateie ke für rhein.⸗weſtf. Geſch. I 


” Papft Leo IX. (1048—1054). 

5. Das Jahr des in Rebe ſtehenden 
Sreigniffee if 1051. Am 2. Febr. bie es 
Jahres befanden ſich der Kaiſer Heinrich 
III. und ber Co nebft vielen gehen 
und weltlichen Großen in YAugsbur .©. 
über biefen Tag in Augsburg bie Gap 
bücher bes deutſchen Rees unter Kaiſer 
Heinrich II. 8b. ©. 138 ff. 

6. Vgl. Braun, ei d. Biſch. 1,375. 

7. Bgl.C 3 


Anhang II. 


333 


von Augspurg, ber was ain herr von Payrren und des kayſſer Hainriche 

brüver, ber hies Bruno ! und ligt begraben zu fant Morigen 2. fein jar- 

tag wirtt begangen alle jar an fant Sorgen abet mit vem gantzen thüm 22. Aprit 
. von unfer frauen, mieffend hinauf gan gen fant Moritzen. 


5 1084. 


Anno domini taufet und vier und achtfig jar warb bie ftatt Augspurg wanwsr 
mit falichen ſchlislen hergogen Wolfgangen von Payrren? ubergeben®, und 
famen durch ain engs birlin herein, bes fich niemand ferfach, und ward 
bie ftatt geplindert und das clofter zk unfer frauen auch, das desmals ain 

10 clofter was, ben ſy tailten iren nam ober raub in dem refatt, und ift dar⸗ 
nach erft zü tomherren worden, darfor wafleng minich®. und band tie 
tomberren jant Iorgen gemacht und geftift®, das verjelbig orden darnach 
gehalten werd; venfelben orden betten korherren for an in. 


1137. 
15 Anno domini 1137 da was kaiſer Hainrich, der finft, der zerftöretw s= 


Nürmberg von grund aus”. 


Zü der zeit gewan ain ſaw ain ferlein, das bett ains weibs angeficht, 
und ain fraw ain find mit ainem hundskopfs. etlich ſetzen, es fei ge- 


fchehen im 1119 jar. 


20 1199. 


Anno zwelfhundert minder 1 jar warb das hailg facrament gefun⸗ WS* w5» 
ben in ains armen manß hauf bie zů Augspurg, das man noch zaigt zü 


dem hailgen creutz ®. 


Yy. die’ fehle W. 10. refett w. 

1. ®gt. C 299, 5. Biſchof Brun, 8. 
Heinrichs II. Bruder, regierte von 1006 
bis 1029. 

2. Bgl. C 299, 9. 

3. Welf I. Bol. Riegler I, 548, wo 
die Vermuthung ausgeſprochen wird, 
bag auch die unter bem Jahre 1080 
fehenbe achricht von einer Eroberung 

ugsburgs in den Ann. Mellie. (Mon. 
Germ. Seript. IX, ©. 499) hieher zu 
ziehen ei. 


4. Bgl. C 301, 24. 

5. Bl. C 301, 26. 

6. Dal. C 303, 8. 

7. Es ift die Belagerung und Er- 
oberung Nürnbergs durch Kaiſer Hein: 
rich V. (+1125) im Sabre 1105 gemeint. 


Bol. Ekteh. Chron. univ. in Mon. 
Germ. Script. III ©. 108; Ann. Hil- 
desheimenses 1. c. Script. III ©. 108; 
Meifterlin, Chronik der Reichsſtadt Nürn- 
berg in St.-Chron. TI ©. 89; die 
deutſche Weltchronik, 1. c. 272, 9. atjer 
Heinrich V. brachte die Stabt nad zueh 
monatlicher Belagerung (vom Juli bis 
Sept.) durch Vertrag in feine Gewalt. 
Bon einer Zerflörung ber Stadt, non 
der fpätere biefe Belagerung erwähnende 
Chroniken erzählen, wiſſen die gleich⸗ 
Ytigen Nachrichten nichts. St.-Chrom. I 


8. Solche Fälle von Mißgeburten fin- 
den fi in Chroniken häufig verzeichnet. 
9. Vgl. C 304, 24. — Anno Do- 


Wbaw5b 


w 68 


W 58 


334 


V. Chronif des Hector Mülich. 


Und ward des jars kayſſer Philips erftochen zü Bamberg von aim 


graffen von Witelspach!. 


1228, 


Anno domini 1228 da was hertzog Gottfrid von Bayrrn in bem 
ſchloß zü Werd? und bett ain weib, die was ain hergogin von Brauwant, ; 
die hieß Maria. er ließ ir das haubt abfchlagen, er zig ſy mit ainem 
evelman und tet ir unrecht. zů püß müßt er pauen das clofter Firftenfelo 


zu Payrren. 


1229. 


Anno domini 1229 hat Bonifacius der achtet babft des namens, tem 10 
petelorven gewalt geben peicht zü hören ®. 


1311. 


Anno domini 1311 jar da lag ain römischer kayſer mit allen kur⸗ 
fürften for ber ftat Erdfurtt 13 wochen, ba ſchloß man [bie] ftat nie kain 


tag zü und warb nit gewunen*. 


8. In W nadhgetragen. 
getragen. 


mini 1199 corpus domini versum est 
in cruentam carnem in hac civitate 
Augusta in parochia sancte crucis, 
ubi a canonicis in eadem ostenditur 
usque in hunc diem. ®ittwer 1. c. ©. 
152. Bei Rem BI. 49d lautet der be 
zütgliche Abſatz: Anno bomint 1199 da 
ward das hailig facrament bie zit Augſ⸗ 
purg gefunden in ains armen manß hauß 
n batlig freußer pfarr, da8 man noch 
zeigt, Da8 manß weys, als ſy zů dem ſa⸗ 
erament gteng in ber firhen umd ir ber 
priefter gab, ba namß ſy den mantel für 
ben mund und tet ef wiber auß bem 
mund und trüg eß haym und legt eh in 
ain trüben. und alf man eß gewar warb, 
da holt man ef, da waß eß in flaifch ver⸗ 
wandelt. alfo hieß man eß hernach day 
hailig gütt, und darnach alß man zalt 
1494 jar, ba bracht der propft zit bem 
bailigen freuz zit Nom zü wegen, daf er 
eß mecht "hailjen daß wunderlich facra- 


ment, damit er wider gelt mocht von den 


leutten bringen.’ Bgl.auchChron. Elwac. 
in Mon. Germ. Script. X, ©. 37. ©. 
in Zapfs Augsb. Bibl. II ©. 634 ff. 
bie zur „Geſch. des wunderbarlichen Sa- 
craments” angef. Litteratur. 


Mm w unter 1268. 


15. Der Abf. von der erften Sand nad» 


- 1. Diefe Notiz findet fi unter dem 
richtigen Jahre 1208, ſowie unter falſchen 
Jahreszahlen in vielen Chroniken ent- 
weber in der Form, wie fie unfer Text 
aufmeift 4. 8. Chron. Elw.Lc.X, ©. 
37), oder in Erweiterungen. Die falfche 
Zahl 1213 fett 1208 bürfte daraus ent- 
ftanden fein, daß aus dem V ber lat. Vor⸗ 
lage (MCCVIII beim Abichreiben ein X 
wurde. ©. die Speirer Ehron. 383 mit 
Aum. **. 

2. Die u. d3b bringen bie Notiz 
von ber Hinrichtung der Herzogin aus 
Wahraus 218, 1, jeboch unter der Jahres⸗ 
zahl 1251. Der in Rebe ſtehende Herzog 
ift befanntlich Ludwig ver Strenge, er 
ließ feine Gemahlin, Maria von Brabant, 
am 18. Jan. 1256 in Donaumörth hin⸗ 
richten. ©. die Zufammenftellung ber 
Quellen bei Steichele III ©. 848 Anm. 
292. 


3. Im Jahre 1223 verlieh Papft 
Honorius III. (1216— 1227) dem Orden 
des Franciscaner das Recht, Überall zu 
prebigen und Beichte zu hören. Der im 
Texte erwähnte Bonifactus VILL. jaß von 
1294—1303 auf dem päpftlidhen Stubfe. 

4, Erfurt wurde eingenommen von 


15 


Anbang II. 335 


1313. 


Anno domini 1313 da warb dem kaiſer vergeben im facra-" 7“ 
ment von ainem prebigerminich, das richt] ver babft zue?, dann ber 
babft beforget fich vor diſem kaiſer. er hat gehaifien kaiſer Hatnrich, ift 

sain graff von [7°] Lützelburg geweſen. und als im ber minich zů Florentz 
ober zu Senis > in weljchlanven vergeben het, da wolten im die erkt das 
gift vertriben haben burch ertzney. da fagt der kaiſer: das wöl got 
nit, das ich ben von mir treib, bey dem ich ewigklich fein wil. und ftarb 
aljo. und feider, wann bie prebigerminich meß haben, fo müeſſend fy das 
10 facrament mit ber gelinden hand nieffen, darumb das fh dem kaiſer ver- 
geben hand. 


1331. 


Anno domini 1331 jar da ferpran dem alten Gofjenprot fein hauß w s« 
ab* und beliben 3 tot barin. 


15 1339. 
Anno bomini 1339 primo die julii erat defectus solis horra W 1. 
wespertina®. 
1346. 
Anno domini 1346 da kamend gros fterbend in alle land und ftur, 7 16% 


w 8a 


2o bend des gehen tobR®; da bot ber baubft und ſatzt auf den ereutzgang an 


ſant Marr tag. 


14. Der Abf. von der erfien Hand nachgetragen. 


in W nadıgetragen. 20. fa W. 


Heinrich IV. im Jahre 1080, won Lothar 
von Sachſen im Jahre 1118, von ber 
Bartei Philipps von Schwaben im Jahre 
1203. Im Jahre 1309 wurde die Stabt, 
bie in einen Krieg mit Markgraf Friedrich 
von Meißen verwidelt war, won dieſem 
vergeblich belngent. S. Wegele, Friedrich 
der Freidige, S. 308. 

1. Aus C 306, 19. 

2. Das Kolgende ähnlich wie Königs⸗ 
bofen in St.-Chron. VIII, 464, 9, Bol 
auch die Rott; tm Chron. Sampetrinum 
in den Geihichtsquellen ber Provinz 
Sachſen J S. 158. ©. über das Gerüdt 
von Heinrichs Vergiftung Böhmer, Font. 
I, 485 und Kopp, Geſch. der eibgen. 


16. die: de. 19. Bon der erftien Sand 


Bünde IV, 333. 
3. Si 


. Siena. 

4. Vielleicht ift Diefer Brand identiſch 
mit dem unter 1324 bei C 307, 15 er: 
wähnten. Bol. indeß die zur dieſer Stelle 
gehörende Anmerkung. 

5. Bol. WB 246, 13. Im Sehr 
1339 waren zwei Sonmnenfinſterniſſe, 
eine am 7. Juli und eine am 31. Dec. 

6. Es iſt jedenfalls das im Sabre 
1348 und den nächſtfolgenden Jahren 
auftretende „große Sterben” gemeint, von 
bem faft alle Chroniſten berichten. VBgl. 
insbefonbere Cloſener in St. Ehron. 
Nun, 120, 14; Königshofen 1. c. IX, 
759, 18. 





336 V. Chronik des Hector Mülich. 


1352. 


Anno 1352 da was bie ftat Augspurg inn geltſchuld gefallen, pas 
fü verkauften ver Abelhaitten Halbherrin?, Berchtolden Halbherren felige 
wittib, 26 pfunb gueter Augspurger pfennig gellt leibding auff 7 leib, 
bie kauft ſy umb 195 pfund gueter und geber Augspurger pfennig. unds 
haben fich die ratgeben, bie zü dem zeitten ratgeben waren, und bie ge- 
maind ber ftat zu Augspurg verfchriben under ber ftatt innfigel und ha⸗ 
ben barziı ver Halbberrin zů purgen gefegt. herrn Herwartten ®, herrn Jo⸗ 
hann fon, den Vögelin, herrn Wernhers feligen fun, bie doch ver ftatt 
pfleger waren*, herren Johannſen ven Langenmantel, herrn Riedigers 10 
feligen fun, berrn Conraben den Miynner 5, herrn Johanſen den Dachs ® 
und heren Hainrichen ben Bacher? unverfchaibenlich, ob ir das gellt nit 
gefiel zü rechter weil, fo mag ſy die purgen all ober wie vil ſy wil manen, 
die folt dann in acht tagen hie zů Augspurg in gemainer gaftgeben beufer 
einfarn in rechter gejellfchafft on gevar, bis ir das gelt wirbt gereicht. 15 
und die burgen haben all ir innfigl daran gebendht, dann ih, Wilhelm 
Rem, hab den brieff und figil gefehen und hab ain copey darvon beballten. 


1353. 
25. Sufi Anno domint 1353 um fant Jacobs tag do erhieng man hie zü 
BA Augspurg ain maurer, ber hieß ber Kinblin 8, und feiner ſün fiben mit im 2o 
auf ainen tag. und hetten den leutten getter eingefegt an iven heuſſern, 
daß man etlich ftangen an dennen gettern fund hinder fich fchieben und 
clamen darnach dardurch hinein und ftallen den leutten daß ir. 


1363. 
Darnach da man zalt 1363 da ferbran e8 aber aineft ab, da ferbra- 2 
nend aber 2 man barin. und da man e8 panet, ba fiellent 2 man ir hels 
ab; und pauetz ber Berchtold Goffenbrott. 


19. an f. 3. abent Da. 
erften Hand nachgetragen. 


w 8b 


Ww 58 


23. *auf ainen tag— den I. daß ir’ fehlt Dd. 27. Bon der 


1. ©. hiezu Gaffer ©. 1490. 
2. ©. über bie Familie Halbberr 
Stetten, Geſchl. S. 130. 


Wernhers feligen fun im Urf.-B. Nr.477 
genannt.) 
5. In der Gejchlechtergefchichte oft ge 


3. Ein Hainrich der Herwort wird 
als Pfleger im Jap 1353 genannt. 
Augsburger Urk.B. Nr. 498. 

4. Als Stadtpfleger des Jahres 1352 
werben im Augsburger Urk.B. Nr. 488 

enannt: “ber Johans der Langmantel, 
Bern Ruedigers feligen fun, ber Hainrich 
der Bogelin, des Waelſers feligen tochter- 
man. [Ein Johan der Bögelin bern 


nannt, häufig in Urkunden vorkommend, 
geft. im Jahre 1364. 

6. Johann der Dachs im Urk.B. Nr. 
477 genannt. 

T. Her Hatnrich der Badhe im Urk.⸗B. 
Nr. 426 genannt. 

8. Dal. W 221,5; WB 47, 3. 

9. Nämlich das Haus Goflenbrot's. 
Bol. unter 1331 Wö5r (oben S. 335,13). 


Anhang II. 337 


1365. 


Wie die von Augspurg beftalleten Hundert gefrönten beim w 10b 
auf bie gejelfhaft, fo bey Straspurg lagt. 


Anno domini 1365 auf donerstag nach fand Margretben tag haben 17. Jul 
bie von Augspurg beſoldet und beftelt 100 frönter helm dem reich uf bie 
gejelfchaft, die bey Straspurg lag, und gaben iedem beim, ber ſelb brit 
mit 3 pferben faren fol und nicht minder, 50 &/ haller zů iedem [11°] 
monat fur all fach. und ift alſo gerebt: alſo bald ainer angefchriben und 
angenomen wirt, fo bat er zübannd 10 &/ baller verbient, ob die rais 
sohalt nicht fur fich gat; ift aber, das man auszeucht und das ſy uber 
Wertachbrugk fomen und über nacht ze feld Ligen, fo Hat ydlicher helm 
halben ſold ains monats verbient; wenn ſy aber 14 tag und 1 tag zuͤ feld 
figen, fo bat yeblicher helm ganten ſold ains monats vertient. aljo fol 
man es furbas mit den andern auch hallten, jo ſy lenger dauſſen beliben. 
ıs mer tft auch gerebt, ob das were, das es zü atnem rechten felpftreitt geriett 
und das ſy an bemfelben ftreit kämen, da mit den feinden geftritten wurd, 
do unnfer herr ber kayſer und beren und ftett bey weren, wurden unfern 
ſöldnern verloren roß oder man oder harnaſch mit eren on flucht, das fol 
ftan an dem ratt zů Augspurg, ob er in icht dafür thue, was es ſey, 
ao daran fol ſy benuegen ; thut er in aber nichts barfür, fo ift man in nicht 
ſchulldig, und ſy haben auch nicht zů vorberen noch ze ſprechen in kain weg. 
Item fo geben wir dem Conrat von Burgaw, das er ver ftat haupt⸗ 
man ift bieweil die raiß werdt, 100 & Haller zů feinem gefagten ſolld mit 
ber befchaidenhait, were, das die rais wendig wurd, bieweil ſy dannocht 
3; nicht mit dem auszug aus ber ftat fomen und ain nacht ze feld gelegen 
weren, fo ift man im von tenfelben 100 e0 haller nicht ſchulldig; tft aber, 
das ſy mit dem auszug uber die Werttachprugfh Tomen und uber nacht 
zü feld Ligen, jo find im 50 & haller von ver hauptmanfchaft gefallen; 
wenn ſy aber 14 tag und 1 tag zü feld Ligen, fo find im aber 50 @% haller 
z30 von der hauptmanjchaft gefallen. und wie lang er dan furbas der ftatt 
hauptman ift und zu felld ligt, fo ift man im von ber hauptmanfchaft 
nichg mer ſchuldig noch verpunden. 
[11°] Item fo hat man beftellet marfchalth Hannfen von Nechsperg, ob 
das were, das es zu ainem rechten felbftreitt geriet mit unnferm her, dem 
zs kaiſer und herrn und ftetten gen den feinden, das er ber jtat panier fiern 


14. mit den andern: die andern. 


1. ©. hiezu Mülich S. 4, 13 und Beil. II zu Mülich S. 396 ff. 
Erättehroniten XXII. 22 














w 
13° —14b 


w 
14b— 18a 
wish. 


w 18b 


338 


V. Chronik des Hector Millich. 


und beforgen fol in dem ftreit mit ganten trewen, als verr im leib und 


güt geraichen mag und feinen eeren wol anftanden. und das fol van an 


bem hauptman von Burgaw ftan und an ben zivaien burgermaiftern umd 
zwaben vom ratt, was man im barumb thun folle, fo er herwider haim 
fompt; und was man im dan gibt, baran fol im benuegen und fain an⸗s 


ſprach furbaß habenn. 


Item ſo hat man beſtellt und beſtettet Hartman von Burgaw und 
Hannſen den Remen, das ſy marfchalfh fein füllen, und das fol auch an 
ben funffen ftan, was man in barumb thue, fo ſy herwider haim komend, 
und daran fol ſy auch benuegen und kain anſprach mer furbaß babenn. 


1368. 


Copia von der zunft brievet. 
Eopia der zunft auffaßungsbriene?. 
Der laufleut brieve copta?. 


Hiernach folgt der burgert namen, fo nit inn zunft flommen 
ind, die man bernah nah aufrihtung ber zunft Die von berren 
genennet hats. 


Anno domini 1368 ftannd hernach ber burger wapen gemalt und ire 
namen barbey, bie burger beliben find, und nicht inn zunft feind fomen, 


19. Aus Rem corrigirt. Bei w beißt ed ſinnlob: A. d. ftannd hernach der burger gewalt und 


ire namen”, 


1. Bei Rem BI. 1026 bis Bi. 103. 
©. dazu Beil. J zu AS. 132 ff. Ju w 
wie in ber Remſchen Chron. am Schluffe 
mit den Namen ber Junftmeifter. Er ift 
nen abgebrudt im Urk⸗B. Nr. 611. 

2. Bei Ren BI. 1048 big Bl. 1078. 
©. hiezu die cit. Beil. S. 135, 10 ff., wo 
er 135, 16 ff. auch abgebrudt ift; ein 
u Abbrud befindet fih im Urk.B. 

r. 612. 


3. Nach dem in der vorigen Anm. 
beifprochenen Briefe heißt es bei Rem BI. 
1076: Darnach machten ſy aber ain 
brieff, wie man yebliche zunfft hallten 
folt, und yedliche zunfft hatt ain brieff, 
der yeder laut alß ver ander, alß hernach 
ur der ain von den faufleutten. (Er 

ebt auf BI. 107a u. b.) Außer ihm ift 
von dieſen, von den einzelnen Zünften 


ausgeftellten Briefen feiner mehr erhalten. 

©. —* bie cit. Beil. 146, 1 ff. Der 

Brief ift abgebrudt in Langenmantel’s 

Regimenteht orie und im Url.-B. Nr. 
4. 


4. „Bürger“ in dem Sinne, wie bies 
Wort bier der Chroniſt gebraucht, bezeich- 
net vor Einführung der Zunftverfafjung 
Angehörige der Geſchlechter im Gegenſatze 
zu benen „ber gemain” oder einzelner 
nicht zum Geſchlechterverbande gehörenber 
Berionen. 

5. Die im Terte vorlommende Be 
zeichnung „bie vom herren“ findet ſich (nach 
1365) regelmäßig in den — allerdings 
erft aus fpäterer Zeit erhaltenen — 
ber den Rathsdecreten eines jeben Jahres 
vorangehenden Tiften der Rathsherren, 
um bie Geſchlechter von ihren ven Zünften 


10 


15 








Anbang LI. 


339 


als die zunft angefangen haben, als fich die von ber gemainb mit bem 
burgern veraint [19°] habenn in ber geftallt, welcher burger ber kain handl 
ober gewerb bat wellen treiben und fich feiner rent und gult hat wellen 
bebelfen, ver ift aim burger beliben und hat in kain zunft durffen fomen, 
s welcher aber Taufmanfchaft over gewerb bat getriben oder wellen treiben, 
ver hat muefjen in ain zunft fomen!. es haben fich etlich gefchlecht ge- 
taillt?, als ich hab horen fagen, das van zü glauben tft, dan etlich ſeind 
be den burgern beliben, fo find etlich inn zunft fomen, bie man noch inn 
ber kaufleut zunft inn gefchrift findt, mit namen ain Weljer, ain Fideler, 
ıoain Hofmair, ain Kargen, unnd zwen Ravenspurger, bie find all golb- 
ſchmid gewefen. ich ſchetz, ſy ober ire vatter, als die zunfften angefangen 
haben, jeten nicht in vermugen gewefen. ich hab von meinem eny, bem 
alten Ülrich Wallther vernommen, der ain vaft alter man ift gewefen ?, 
er bab ſy all wolf khenntt. biefelben funff gefchlecht Haben gleich wappen 
ıs gehapt wie die andern ire frundt, bie bey ben burgern find belibenn. 


angebörenben Kollegen zu unterjcheiden. 
Vebrigens findet fich in eben dieſen Liſten 
bas Prädikat „Herr“ auch den mit ben 
hohen Aemtern betrauten Zünftlern bei 
gegeben 3.8. ‘her Andres Frilinger, bau⸗ 
maifter' (1453). 

1. Ueber die Forberungen, welche die 
Bünfte in biefer Beziehung bei Aufrich- 
tung bes Zunftregimentes an die Ge 
ſchlechter geftellt und über bie Art und 
Weife, wie fich die leßteren dieſen gegen- 
über ftellten, fehlen verläffige Quellen. 
So viel iſt jebodh ficher, daß es einer An⸗ 
zahl von ——— gelang, fi, trotz⸗ 
dem fie Handel trieben, vor dem Eintritt 
in eine Zunft zu bewahren. Wahrſchein⸗ 
lich find es folche, welche pie Mittel zum 
Betrieb eines Großhandels beſaßen, wäh 
rend jene, die auf Kleinhandel ober anderen 
Erwerb angemwiefen waren, dem auf fie 
ausgeübten Drude fih fügen mußten. 
Roh am 1. April 1383 fagt ein Die 
bezüglicher Rathsbeſchluß, daz alle Die, 
bie in die zunfft fomen find, do die zunfft 
an viengen, und ouch fiber im bie zu 
komen find, bie jullen alle und ir teglicher 
in ber zunfft beliben, ba er-inne iſt. mer 
aber ber komen ift feiber die zunfft an- 
gevangen find oder die noch in kunfftigen 
zeiten ber koment, ez fien frawen ober 
man, die fullen alle in bie zunfft varen 


und im ben zunfften fin und mugend 
auch varen in welbich zunfft fi werd. wer 
bez niht gehorfam wer, den fol der rat von 
ben herren und zunfften borumb pezzern 
a8 erzerat wirt.’ Stabtb., Original, Bl. 
1196. Bei Rem 112° findet ſich noch fol- 
gende nicht in Die Handſchr. w aufgenom- 
mene, biebergehörige Stelle: ‘Item fo 
bör ich jagen, es fern etliche gefchlächt zü 
den burgern fomen und bie burger haben 
fy aufgenommen. alß aber 7 jar ver 
gangen fend, nachdem bie zünfft ange: 
fangen haben, Da hatt man fain mer wellen 
annemen, dann ir zit vil hat wellen wer: 
den. doch fo hab ich ei nun von hören 
fagen, ich hab eß nit im geſchrift funden; 
es mag gleych wol nit war fein.’ 

2. Ein die Beantwortung ber Frage, 
welche Familien nad) 1368 den Geſchlech⸗ 
A aenörken, fehr erſchwerender Um⸗ 

and. 

3. Sigmund Rem, der Vater Wilhelm 
Rems, von dem die Stuttgarter Hand⸗ 
ſchrift der Mülich'ſchen Chronik und die 
Rem’iche Chronik herrührt (ſ. Einleit. zn 
Mülich S. XXXV), war mit Urſula 
Waltherin, einer Tochter Ulrich Wal⸗ 
ther's vermählt. Walther's Tournierb. 
Bl. 212. Dieſer war geb. 1418, alſo 
50 Jahre nach Aufrichtung des Zunft⸗ 
regimentes. 


22* 











340 V. Ehronit des Hector Mülich. 


Dife hernach gefhriben find burger beliben und die von herren 
| genennet worben!. 


Stoltzhirſch?, Eylentaler 3, ytz die Horwart, bie Horwart, ain befon- 
ber gefchlecht mit ainem andern wappen‘, Schongawer®, Fibeler®, Karg', 


Hurnlocher®, Breyfhuch ?, Rechlinger 1, [1s®] Hollet1, Mulleyſen 12, Zelth- 5 


wein13, Zangen !*, Schrotter!5, Banwolff1, Ravenspurger 17, Bortner 18, 
Krenng 1?, die von Hoy?o, Goffenbrott?!, Morshaupt??, Rapoldt 23, 
Prepning?*, Langenmantl von Sparn?®, Pfettner 26, Welljer??, Luit- 


1. Dieſer Abjatz bildet Die Quelle für 
die bei Stetten, Geſch. der Geſchl. in ber 
fünften Abtheilung, Beſchreibung ber- 
jenigen Geſchlechter, welche nad Einfüh- 
rung bes zunftiihen Regiments fich bey 
ihrem Herkommen erhalten haben' aufs 
genommenen Lifte der 51 Geſchlechter⸗ 
namen. Stetten hat fie einfach aus Rem 
bherübergenommen, weber einen wegge- 
laffen, noch hinzugefügt und dann in 
feiner „Beichreibung” Das beigebracht, was 
ihm über bie einzelnen Geſchlechter be» 
kannt geworben. Rem beruft fich bei 
feiner Aufzählung auf fein amtliches Ber- 
zeichniß, ſondern fcheint nur nach münd⸗ 
licher Ueberlieferung und nach Urkunden, 
in die er Einblid erhalten, zu berichten. 
Einige der von ihm bier aufgezählten 
Geſchlechter find ſchon vor der Errichtung 
des Zunftregiments aus der Stadt ge 
sogen oder ausgeftorben, andere herunter» 
gekommen, nur verhältnißmäßig wenige 
bleiben übrig, die unter den neuen Ver⸗ 
bältnifien fortblühen. Das von Stetten 
über dieſe Geſchlechter mitgetbeilte Ma—⸗ 
terial ließe ſich aus den Bau-Rechnungen, 
den Steuerbüchern, den Söldnerbüchern, 
dem älteſten Bürgerbuch 2c., ſowie aus 
den neueren einſchlägigen Publikationen, 
unter denen das Augsburger Urk.B., ſo⸗ 
wie bie verſchiedenen in ber Zeitfchr. des 
bift. Ber. f. Schwaben und Neuburg er 
ihienenen Urkundenabbrüde und Re—⸗ 
geften (Chrift. Dieyer, Urkunden⸗Reg. aus 
dem Nefrologium des St. Morizftifts, 
Jahrg. 1882 ; Eberh. Schott, Beiträge zu 
der Geſch. des Carmeliterkiofter8 und der 
Kirche zu St. Anna in Augsb., Jahrg. 
1878 ff; die Urkunden des hiſt. Ver. f. 
Schwaben u. Neub. Jahrg. 1876 ff.; Hör⸗ 
mann, Erinnerungen an bas ehemalige 
ee Katharina zu Augsburg, 

ahrg. 1882 ff. 2c.) hervorzuheben find, 


vermehren " unb theilweiſe verbefiern. 
Eigenthiimlich ift es, daß ſchon Rem, der 
doch zu vielen der bebeutendften Ger 
I&lechterfamilien in verwanbtichaftlichen 
und freundſchaftlichen Beziehungen ftand 
und offenbar für bie Geichichte der Ge 
ſchlechter Intereffe und Verſtändniß bejaß, 
wie man aus dem Nachfolgenben ſieht, 
fich vielfach in Vermuthungen ergeht, wo 
man bei ihm Gewißbeit vorausiegen 
möchte. Bgl. zum Ganzen Beil. IX zu 
Ulman Stromer in St.-Chron. I, 214 ff: 
Die Erbaren nnd das Patriciat von 
Nürnberg. 

2. Stetten 1. c. 64. 

3. 1. c. 132. 

4. ]. c. 101. ©. das Wappen der 
Herwart bei Langenmantel, Regiments- 
biftorie BL. 1 na ©. 42, das der Eulen- 
thaler bei Stetten 1. c. VI Nr. 50. 

5. 


X 
6. 1. c. 120. 

c. 125. 

e. 117. 

c. 128, 
c. 87. 
. L. c. 124. 
12. Mühleijen, J. c. 130. 
13. Volkwein, 1. ec. 125. 
14. Lang, L ce. 121. 
15. Schroter, 1. c. 127. 
16. Banwolf, 1. c. 127. 
17. 1. c. 122, 
18. 1. ce. 83. 
19. Cranz, 1. c. 129. 

1. c. 112. 


je.) 
“ 


21. 1. c. 80. 
22. Als Morentopf, 1. c. 130. 
. L. c. 116. 
24. Breuning, 1. c. 128. 
1. c. 70. 


26. 1. c. 119. 
27.1. c. 9. 








Anhang II. 341 


friv!, Vennden?, Onſorgs, Münnert, Bögelin’, Glaner®, Halb- 
herren’, Bach ®, BHailiggraber?, Yllfung!0, Nieverer!!, Langenmantel 
von R.12, Hoffmair 18, Kenglman!‘, Bitiehlin!5, Winckler 16, Hanges 
nor 1?, Briol18, Hurnauß 1%, Dillinger 2%, Gollenhofer 21, Zollraper 22, 
s Keullen 23, Goldor 4, Dornawer 25. 


[222] Hienach etlih burger, die in zunft haben muefjen fomen, 
barumb bas ſy hHanbel getrieben haben. 

Anno domtni 1368, als die zunft angefangen haben, ba habend et- 

fich burger inn zunft mueſſen Thomen aus urſach, das ſy henndel getriben 
10 haben. das find geweien Remen?s und Dachjen?’. aus ven zwaien ge 
fchlechten, Remen und Dachjen, findt man in allten befigelten brieven, bie 
ich ſelb hab, das ſy lanng vor den zunfften burgermaiſter hie zů Augspurg 
find gewefen; van welche vor dem zunfften in dem gewallt ſeind gewefen, 
bie findt man gewonlichen in befigelten brieven mit ber ftat innfigil; bie 
15 zeugen find gewefen als burgermaifter ober pfleger oder ander zeugen ge 
wefen feind, viefelben hab ich darfur, das ſy ratsheren ober richter fein 
gewefen 28; dieſelben all burger gewefen find, dann die burger vor den 


5. Es folgen nun diefelben Namen, in anderer Drbnung und zum Theil in anderer Schreibweije, 
noch einmal ald Beiſchriften zu den gemalten Samilienwappen. Daran reiben fi dann noch die 


Wappen der Rhemen' und * Daren‘, fowie der Egenn, Dendrich, Nordlinger". 13. In we: 
‘den gewallt', 
1. 1. c. 86. Rem wird öfter als Bürgermeifter ge 
2. Send, 1. e. 116. nannt; fo 3.8. in einer Urk. vom Sabre 
3. 1. e. 77. 1317 im Urk⸗B. Ar. 248 ©. 209. Name 
4. l.c. 75. und Siegel jenes Johann Rem, von dem 
5. Le. 82. Die verſchiedenen Zweige ver Rem'ſchen 
6. Le. 129. Geſchlechter ausgeben, findet fich unter 
7.1. e. 130. ber NRathsausfertigung des erften fog. 
8. Le. 85. Zunftbriefes. Er begab fi dann unter 
9.1. c. 131. die Zünfte und wurbe fpäter mehrmals 
10. 1. e. 107. Bürgermeifter. 
11.1. e. 73. 27. Stetten, 1. ce. 50. Ein "herr Jo⸗ 
12. 1. e. 65. hauns der Dachs wirb ebenfalls öfter als 
13. 1. c. 112. Bürgermeifter genannt; 3. B. in einer 
14. 1. c. 113. Urt. vom Sabre 1355 im Urk.⸗B. Nr. 507 
15. 1. c. 74. II, ©. 61. 
16. 1. e. 124. 28. Als Zeugen bei Urkunden, auch 
17. 1. e. 79. privatlichen, ericheinen häufig die beiden 
18. 1. c. 126. Bürgermeifter und mehrere Gefchlechter, 
19. 1. e. 127. gewöhnlich in ber Formel: Dez find ge- 
20. 1. ec. 118. zaig: ber Barthel der Weljer und ber 
21.1. c. 83. Chunrat der Herbort, Die Do burrgermaifter 
22.1. c. 131. waren, ber Rübeger ber Langenmantel xc. 
23. Kell, 1. c. 126. ... und ander erber leut genüg ’ Aus 
24. 1. c. 123. einer Urt. vom Jahre 1330 im Augsb. 


25. 1.c. 132. Url.-B. Nr. 292. 
26. Stetten, 1. c. 158. Ein Bertbolb 


3492 V. Chronik des Hector Mülich. 

zunften geregniert haben. wiewol ich barfur hab, er fein noch mer von 
ven burgern inn bie zunft komen, aber ich hab es bisher nit erfaren kun⸗ 
ben, das man es mit brieff und figil beweifen kundt, wie ich dann die 
obgefchriben zway gefchlecht beweifen fan. es wollen woll etlich, ir vor⸗ 
beren fein auch burger gewefen, bie zit berfelben zeit find handwerksleutt 
gewejen. ich wil hernach weitter davon fchreiben. 


Sundere geſchlecht. 


Item ſo find ich etlich geſchlecht, als Egen!, Dendrich? und Nör⸗ 
linger?, in beſigellten brieven vor ben zunfften; doch fo find ich ſy nit, 
das ſy in dem gewallt fein gewefen [22°] al8 burgermaifter und pfleger ı0 


oder ander zeugen, aber ich hab darfür, fy fein nicht burger vor den zunf- 
ten gewefen. 


Bon etlihen geſchlechten, bie auh burger vor den zunften ſeind 
geweien. 
tem fo find ich will alter gefchlecht in alten befigellten brieven, vie 
vor ben zunfften auch purger find gewejen, van tr etlich burgermaifter und ı5 
pfleger hie jend geweſen und ander zeugen und brieff, bie der ftat innfigel 
haben, vie man nicht find, das ſy in zunft find khomen; man findt ſy auch 
nicht, das fu burger find beliben: darfur ich Hab, das ſy all abgeftorben 
fein, oder aber aus ber ftatt zogenn, als bie zunft angefangen haben, 
dann ich hab horen fagen, das etlich burger, als bie zunften angefangen 
haben und handel getriben haben, ehe ſy inn zunft habenn wollen komen, 
in feind ehe gar aus ber ftatt zogen. und das ſeind big nachgefchriben ge- 
Schlecht, bie burger vor den zunften geweſen feind * mit namen: Fundan >, 


* 


1. Stetten 1. c. 57. Peter Egen be bie vierte Abtheilung feiner Geſchlechter⸗ 


gab 1a in die Zunft ber Kaufleute. 

2. 1. c. 60. Die Dendrich traten in 
bie Sin ber Kramer. 

3. 1. c. 61. Auch die Nörblinger 
ſchlofſen fich den Zünften an. Die Namen 
biefer brei Geſchlechter finden ſich thatſäch⸗ 
lich nicht in ber Reihe ber Bürgermeifter 
vor der Einführung des Zunftregimentes. 
4. Die genannten Urkundenwerke ſo⸗ 
wie bie Baurechnungen und bie Steuer- 
len meifen eine ſehr große Anzahl 
folder „Bürger“ auf. Rem nennt bier 
wiederum, wie es jcheint, nur jolche, deren 
Namen ihm in irgend einem Document 
befannt geworben find, fo daß von Voll⸗ 
ſtändigkeit feine Rebe ift. Stetten bat für 


geh. das von Rem bier gegebene Ber- 
—*2 benützt; jedoch hat er es, ſoweit 
es ihm möglich war, vervolfftünbigt, einige 
unficher zu belegenbe Namen weggelafien 
und, ba er bei feinen weiteren Nachſor⸗ 
(hun en fand, daß auch manche der hier 
aufgeführten Gejchlechter fih unter bie 
Aunite bes beg eben haben, das betr. Kapitel 

chtig betitelt als „VBeichreibung etficher 
befannter Familien, welche voor Aenberung 
des Regiments entweber ansgeflorben 
find, oder bei biefer Gelegenheit die Stabt 
berlaffen, ober fih unter die Zünfte be 
geben haben“ - 

5. Stetten 1. e. 116. 


Anbang II. 


Rauboten!, 


343 


Schreiber von Lagnigen?, maifter von Schönedh?, Not« 


nagel*, Burggraved, Cramer an dem geplin®, Iſenhofen?, Pfolater s, 
Lacher, Ulman!?, Witinger !! von Pforken!?, Ritihart13, Thäesmer 14, 
Krafft von Ulme 15, Schmigjchugen 16, Mairfchopff 17, apotheder 18, Klock⸗ 
sher.19, Mahr 20, Wittolff 1, Wolffhart??, Bachtlin 3, Amman?, Am- 
man von Werte 33, Vetter mit den brey gilgen im plaen feld, und Eylen⸗ 
taler, wiewol man bie Eilentaler fegt, ſy fein burger beliben, als die zunft 


angefangen habenn. 


ich hab aber darfur, ſy fein wol 50 iar vor denn 


zunften abgeftorben?®, und bie Horwart habenn ber Eylentaler wappen 
solang vor [23°] den zunften angenommen. dan ich find, das die Horwart 
ob 60 iarn vor ven zunften zů ven Eilentalern geheyrat haben und che, 
das fh bye Eylentaler geerbt haben, dann ſy der Ehylentaler felhaus yetz 


1. 1. c. 55. 

2. Soll jebenfalls heißen „von Lauin⸗ 
en“, wie aud bei Rem Bl. 1112 ſteht. 
er Name „Schreiber“ oder „Scriba” mit 

Beifügung des urfprünglichen Heimats⸗ 
ortes findet ſich öfters in Urkunden und 
in a Bol. au Stetten 
. 6. 62. 


3. l. ce. 52. 

4. Ein ‘herr Thoma Notnagel er» 
ſcheint als Zeuge in einer Urk. vom Jahre 
1288. Urt.-B. Nr. 106. Bgl. Stetten 62. 

5. Stetten 53. 

6. Bol. Stetten 62. 

l. e. 62. Her Diepolt der Eufen- 
hober wirb als Zeuge in einer Urk. vom 
Sabre 1286 genannt. Url.-B. Nr. 101. 

8. Billentor, Piltator? ‘Piliator dic- 
tus de Werde’ ift genannt in einer Urk. 
vom Sabre 1291. Zeitſchr. des hiſt. Ber. 
j. Schwaben u. Nenb. 1582 ©. 160. 

9. Zn einer Url. vom Sabre 1345 
wird ber Ott ber Lachher Kapplan (des 
hl. Geiftipitals) als Zeuge genannt. 
Urk.B. Nr. 409. Es ift aber auch mög⸗ 
lich daß es ſtatt Pfolater und Lacher 

Piaterlacer heißen fol, wie in Rem 

1118 thatfächlich fteht. 

10. Ein Augsburger Bürger Ulmann 
erſcheint im einer Urf. vom Sabre 1277. 
UrkB. Ar. 5 


11. Steten 5 

12. Bei Ken Bi. 111 fteht dafür ein 
Vizzinger von Fuzzen. 

13. Her Saitrie Ritſchart ift als Seuge 
erwähnt im einer Urk. vom Jahre 1318 
Urk.B. Nr. 2 

14. Ser Suter der Thaeufmer if 
genannt im einer Urk. vom Jahre 1343. 


Urk.B. Nr. 397. 

15. Stetten 46. S. auch Die Anmerkung 
unten zu Ott der Kraft. 

16. Bgl. Stetten 62. Iſt der Name 
entftanden aus Schmit Us? Ein Us 
Schmid wird genannt in einer Urk. vom 
Sabre 1371. Zeitſchr. d. hiſt. Ver. f. 
Schwaben u. gen. 1883 ©. 313. 

17. Stetten 49. Ser uͤlrich Morſchopf 
iſt als Zeuge genannt in einer Urk. des 
Jahres 1320. Urk.B. Nr. 288. 

18. Stetten 49, wo ein Mairſchopf in 
ber Apothel erwähnt iſt; ein Luitfrid ber 
Apothefer findet ſich als Zeuge im einer 
Urk. vom Jahre 1304. Zeitſchr. d. hiſt. 
Ser. für Schwaben und Neub. 1883 ©. 
05 

19. Stetten 49. 

20. Diefer Name kommt in verfchie 
denen Schreibarten fter vor. 

21. Ein ‘juvenis Witolf fommt vor 
in der Baurechnung des Jahres 1323. 
Zeitichr. d. ein ge f. Schwaben u. 
Neub. 1878 

22. Stetten S — 

23. Ein Liupolt Bähtlin wird als 
Zeuge in einer Urk. vom Jahre 1322 ges 
nannt. Urk⸗B. Nr. 267. 

24. Stetten 319. 

25. Stetten 319 u. 76. Die Amman 
von Werd find bie Better von ben Lilien. 

26. Eulenthaler kommen im Url.-2. 
um legten Dial vor im Jahre 1310. Urk. 

217; in einer Urt. vom Jahre 1319 
findet fich noch herr Liupold der Eulen⸗ 
taler genannt. Zeitſchr. des hiſt. Ber. f. 
Schw. u. Neub. 1882 S. 172. Cuurad 
Ulentailer wirb in der Baurechnun 8 von 
1331 genannt. Ebenda 1878 ©. 189 








344 V. Chronik des Hector Mülich. 
zäverwallten unnd in pflegs weis innhaben 1. jo hab ich etlich geſetzt fur 
gefchlecht, die ich nicht fur gefchlecht halt, wie hernach jtatt. 

Item in ainem brieff hab ich [ainen] gefunden, ber ift ain pfleger 
gewejen, hat gehaiffen her Hainrich von Fueſſen?. ich halt aber es ſey 
fein zuenam nicht gewefen, fcheg aber, ſey von Fueſſen purttig gewelen 5 
und hab ainen anbern zuenamen gehapt. 

So findt ich dan ainen, ift pfleger gewejen anno 1306, ber bat 
gehaifien Ott von Ulm?, den hab ich aud fur ain geichlecht gefegt, wie- 
wol ich nicht darfur hab, pas es ain beſonnder gefchlecht fen, urfach, es 
ftat in dem felben brieff, das pfleger ſeind geweſen Rudger ber Langen⸗ ı0 
mantl und Dtt von Ulme, fo find ich in ainem annbern brieff, auch in ber- 
felben tarzall, pas pfleger find gewejen Rudger der Langenmantl und Ott 
ber Krafft; alfo jche ich, der Krafft fey von Ulm purttig geweſen, ba- 
rumb man gefegt bat von Ulm und ven zuenamen Kraft ausgelaffenn. 
item benn fo Hab ich geſetzt appoteder; da hab ich darfur, es ſey fein ıs 
zuenamen nicht gewelen, und er ſey ain appoteckher geweſen und hab ainen 
anndern zuenamen gehapt. 

[23°] Item dann ainer haift an dem gäßlein, ven hab ich auch fur kain 
geſchlecht, urjach, ich hab in ainem brieff gelefen, do ftatt Friverich an dem 
gäßlein; ich hallt, er jey an ainem gäßlein mit hauß gewejen und hab 20 
ainen andern zuenamen gehabt. 

Item dann Amman und Amman von Wörbt. ba find ich ainen 
pfleger, hat gehaiflet Sohanns Amman. in ainem andern brieff tft auch 
ain pfleger gewejen Johanns Amman von Wörds. ich hab darfur es 


17. Bon fpäterer Schrift ift beigefügt: NB. da8 haben die alten vil gebraucht". 


19. In we 


beißt e8 *Tainem’; die Gorrectur aud Rem BI. 116d, 


1. Die Herwart und Eulenthaler 
ftanden in Gefchlechts- und Wappenge- 
meinſchaft. S. den Wappen: Eonfirma- 
tionsbrief von Kaifer Friedrich ILL. denen 
Herwarten ertheilt am 18. April 1459, 
Sacob, Heinrich und Lucaſſen denen Ge 
brübern Utentaler, genannt die Hermwart. 
Beitichr. des hift. Ber. f. Schw. u. Neub. 
1882 ©. 118 u. die Anm. 3 daſelbſt. 

2. Hainrih von Yüzzen ift in einer 
Urk. vom Jahre 1300 als Stabtpfleger 
unter den Zeugen genannt. Url.-B. Nr. 
180. Sg Stetten 46. 

3. Ott von Ulme, ber durch feine 
Stellung bei Kaifer Rubolf bekannte 
Ulmifche Gefchlechter, wirb mit her Ruͤd⸗ 
ger der Langenmantel als Die ‘bie bo der 


ftet phleger warn’ unter den Zeugen in 
einer Urt. des Jahres 1306 aufgeführt. 
Urk.B. Nr. 205. Er kommt unter dem 
Namen Otto am Steg (in semite) als 
Landvogt zu Augsburg im Sabre 1286 
vor — Mon. Germ. Leg. 446 — und 
ift, wie Rem richtig vermuthet, identiſch 
mit Otto Kraft von Ulm. ©. über ihn 
Preſſel, Otto am Steg, Amman zu Ulm 
und Bogt zu Augsburg in den Berbantb- 
lungen der Ber. f. Kunſt⸗ u. Altertum in 
Ulm u. Oberfjhwaben 1870 ©.41; Reiben: 
ftein in der hiſt. Zeitichr. |. Schw. u. 
Neub. 1885 ©. 85, 86. Stetten 47. 

4. ©. oben 343, 5. 

5. Johann Amman von Wörth wird 
oft im Urkunden erwähnt. ©. 3. 3. im 





Anbang II. 345 


jey kain nam geweſen, und fein rechter zuenam ſey gewejen Vetter, das 
ſeind die Vetter mit den drey weiſſen gilgen, bie von Wörb, und ſey von 
Wörd herkhomen, urſach, ich hab’ felb ain brieff, ven hat ain Vetter zu 
Wörd befigelt, der iſt amman geweſen. fo hab ich ain andern brieff, da⸗ 
srin ftatt, das Friderich und Konratt, des allten Ammans feligen fun, 
burger zů Wörd, biefelben zwen brutever haben etlich guetter verfauft und 
haben befigelt mit iren innfigeln, das ift ber Vetter wappen mit drey gil- 
gen, und haben ſich nit Better gejchriben, aber ich hab genglich darfur, 
fü haben Vetter gehailjen, wiewol man ſy Amman gebaiffen bat, fo ir 
10 vatter amman gewefen ift zů Wörd. nun möcht ich wol 5 ober 6 gefchlecht 
oder bie ich fur geichlecht gefett hab, ausgelaffen und nicht geſetzt haben. 
aber allain hab ichs gethan, ven ihenigen zuegut, fo ti bůch lefen werben, 
das ſy bericht Haben, was doch vor ben zunfften fur gefchlecht hie gewejen 
fein, dann inn ber wahrhait ich groffe miehe gehabt hab, bis ich ſovil 
1s brieff zü wegen bracht habe zü leſenn. 


[242] Wie die burger nah den zunften wider haben angefangen zü 
handlen und bie von herren genent worben. 


Item etlich iar, nach dem bie zunft angefangen haben, ba haben et- 

(ih burger wiber anfahen zü hanndlen mit fauffmanfchaft und biefelben 
20 haben dannocht nicht dürffen in bie zunft fomen, wie e8 dann am erften, 
als die zunft angefangen haben, gemacht tft worben. und bie gehandelt 
haben, find gewejen die Langenmantl mit dem R.1, die von Hoy?, Well- 
fer?, Gofjenbrot*, und Hörwartd und barnad) ander mer; jo hab ich bis- 
ber noch nit erfarn kunden bie iarzall, wan man die burger, die man ich 
25 bie von herrn haift, haben anfahen, tie von heren zü haifjen, dann vil leut 
mamen, man bab fh tie von herrn gehaiffen, als die zunft angefangen 
hab und auch vor den zunfften; dan als ſy mainen, wie man ſy in ven 
briefen gefchriben bat ber Hanns oder her Eonrat, wie dann ainer ge: 
baiffen bat, jo haben ſy bie von herrn gehaiffen 6; daſſelb ich nit darfur 
so hab, dann zit derfelben zeit, als die zünft angefangen haben, als man in 


2. Bon jpäterer Hand ift an den Rand bemerlt: ‘NB. Ammas zi Werdt, deß geſchlechts ein 


vetter” (mit einer Beinen Zeichnung ded Wappenb). 5. Statt ' des jeligen’ ftand zuerft 
‘des felbigen’. 

Urk⸗B. Nr. 446. 447. 450. 488. ©. 4. 1. c. 80. 

Stetten 76. 5. Le. 101 
1. Stetten 65. 6. ©. biegu Stetten, Geil. 8 10 ©. 
2. 1. e. 112. 12 ff und S. 338 Anm. 5. 


3. 1. c. 95. 








346 V. Chronik des Hector Mülich. 


ainer copey findt, wie fich bie burger mit der gemainb vertragen haben !, 
wie man es mit allen dingen in ainem rat halten ſoll, da werben ſy bur- 
ger genempt und nit bie von herren, wiewol den burgern zuͤhinderſt 
in felben brieff, die ven brieff haben helffen figlen, auch herr gejchriben 
ift, als herr Conrat oder herr Heinrich, oder wie dan ainer mit feinem > 
tauff und zuenamen gehaiffen hat. auch fo find ich in befigeliten briefen 
lang vor ben zunfften, das man ſy auch burger nenntt, dieſelbe brieff ich 
felb8 hab. und find kauffbrieff mit ber ftatt innfigil, barin ftatt, das 
bie, fo verkauft haben, die haben petten um der ftatt innfigil, das die bur- 
ger auff ir bett daran gehenndht haben. 10 

Sch hab aber [24P] uff das aller lengeft, als man bie burger von ben 
herrn genempt hat, das ich gelejen hab in ainem befigellten brieff, des 
batum ftatt 1445 iar. darumb fo hab ich barfur, man hab ſy erſt hernach 
uber etlich iar nach ben zunfften die von herrn gehaiffen. jo fagen etlich, 
als man in ben allten brieven vor denn zunfften finbt, die zeugen find ge- t5 
weien, die werben herr genent und man hab num ben burgern herr ge- 
ichriben. daſſelb wil ich wol gelanben vor den zunften, bann welche 
zeugen find gewejen, bie feind burgermaifter oder pfleger, ober ratsheren 
ober richter gewefen, bie ſeind all burger gewefen, van bie burger geregniert 
haben. und bie allſo in gwalt feind geweſen, ven hat man herr geſchriben, 20 
und den tauff und zuenamen dartzu; man hat auch nach den zunften et- 
lichen, die im gwallt feind gewejen, auch herr gefchriben, bie in bemfelben 
iar weder burgermaifter noch pfleger ſeind gewefen, bie in ven zunften 
jend, das wil ich mit brieff und figil beweifen, und das man bie von herrn 
por ben zunften burger gebaiffen hat und nit die vonn herrn. ich hab 25 
aber darfur, e8 ſey der gebrauch vor zeiten gewejen, das man benen berr 
geichriben hat, die in gemalt feind geweſen, das feind geweſen vie burger, 
und hat fh nit bie vonn herrn gehaiffen, wie ich oben angezogen hab. 


1374. 
w 308 ff. Wie kaiſer Karl diefer tat zunft beftät?. 


1393. 
Und glaubten, wie bienad ſtats. 
was Erftlich habenn ſy gepeichtet irenn zwelfpoten und brüebern, bie [so°] 
eitl Iayen find gewejen, und hand pues von denen empfangen und glaub- 


1. Rem denkt bier an ben jog. zweiten re darnach ift fle neu abgedruckt im 

Zunftbrief. Urk⸗B. Nr. 6 B. Nr. 644. Bgl. aud Beil. I zu 
2. Url. vom 9. San. 1374. das Orte A 148, 19. 

ginal befindet fih im. b. allgem. Reichs⸗ 3. Voran geht die Erzählung von der 


Anbang ID. 347 


ten, das ſy inen all ir fünbt vergeben möchten als wol, als ain priefter, 
bifchoff oder babit. 

Zum andern haben ſy gehaltenn und glaubt, das nun zwen weg 
fein, ainer zü bimel und der ander gen hell und kain fegfeuer. 

5 Zum britten haben ſy glaubt, das kain gepet für bie totten dem ſeelen 
helff noch almufen ober vaſſten noch ablaß oder Firchfertten oder anders 
nichg, dann allain, haben ſy recht ober unrecht thon, fo finden ſy e8 dort. 

Zum vierten haben ſy gehallten, das ſy unnfer liebe fraw noch kainen 
hailigen nichtz bedorften pitten, umb genab von got zi erwerben, warın 

10 ſy möchten das mit thun. 

Zum fünften, das das weichwaffer vie taglich ſünd ab nent oder kain 
ablaß, wie oder wann oder von wen ber gebenn ober beftätt wär, kain 
nuß für die ſünd wär, das glaubten ſy nicht. 

Zum fechften, das ain bifchoff ain kirchen oder ainen altar ober ainen 

sstirchhoff hailiger machte mit der weich nach orbnung ber hriftenhait, dan 
ob er ſy nie geweicht bet, das glaubten ſy auch nicht. 

Zum ſybenden, ſy glaubten auch nicht, das niemanbt den andern 
zum tob verurtailen möcht on ſünd, wie gro8 halt die fchullb wer. 

Zum achten, [das] kertzen, palmen, ſaltz, freutter ober anter bing 

20 hailigkait empfiengen von ber weich und bie böfen gaift bamtit [50°] ver- 
treibenn ober mit bailigen wortten, das glaubten ſy auch nit. 

Zum neundten, ſy glaubten, das ſy nicht gebunden weren, bäpjtliche 
gepot zit hallten noch an ablaß ber fünd noch an ven pan, wann bie pfaffen 
des vill geſetzt Habenn von bes gel wegenn. 

25 Zum zehenven, ſy baben fich gehalten für die kündten und uns 
hriften für die unkündten oder für die frembben, und ir glaub wer gerecht 
und wer ben nit hielt, ver irret und thät nit recht. und ſy hielten es für 
ain gar frembds ding, das ains von ben künden ains von ben frembben 
zur ee nam, unb welche von geichlecht irs glaubens waren, die bundhten 

30 ſich wolf pefjer für die antern. 

Zum ailften, von ber firmung haben ſy nichtz gehallten, das es ſey 
ain veftung chriftenlich8 glaubens. 


6. In Rem Dt. 1468 heißt es richtiger *ze kirchfertien'.. 15, Statt *bijchoff‘, wie ed im Texte 
beißt, muß ‘Hirchhoff' ſtehen; fo ſteht auch bei Hormayr 1. o. 120 und bei Rem Di. 1460. 21. In 
Rem DI. 1468 heißt es deutlicher “und die böfen gaift vertreiben damit oder mit hailigen wortten'. 


Gefangennahme von Kebern in Auges Defele I, 618 ff. und mit wenig Abwei⸗ 
burg; bieran reiht fe die Aufzählung Hungen in der in Hormayr’8 Tafchenb. 
ihrer Slaubensartitel. S. Millih S.40, 1834 abgebrudten Augsb. Chron. ©. 
20; die Slaubenzartifel der Keber finden 119 ff; enblich bei Rem Bl. 1463. 

fih auch in der tort angezogenen Chron. 








w*71a 


9. Juni 


12. Det. 
w4 

w u 
d 185 


348 V. Ehronit des Hector Mülich. 
Zum zwelften habenn etlich under in das pater noster gebett und 
nicht das ave Maria. 

Item ſy haben iren irren glauben bay kainem priefter nie gepeichtet, 
und wer ber lauff nit aufgeftanven, ſy heiten e8 nymermer gepeicht als ir 
porbern will, bie in der irrſal vor allſo verſchaiden findt. 5 


1431. 


Wie man ewig gelt nod fel gerätt den gaiftliden 
vertaufen folT!. 

Am fambitag vor fannd Veit tag bett Hainer und allter ratt von 
ber ftatt nu wegen erkannt, das nun furo ewigklichen dhain burger bie in 10 
ber ftatt weder von reichen noch armen kain eiwig gelt noch jellgerätt weber 
aus heuſſern noch gärtten in kain gaiftlich Hannd weber pfaffen, münchen, 
zechenn, fpitalen noch clofterfranen noch dhainen andern, die gaiftlichen 
ſchein an in tragend over babend, nit mer verfhauffen noch ſchaffen [71] 
ſollend weber wenig noch vill von dhainerlay fachen wegen in bhatn weiß. ıs 
wer das überfiere und barwiber thetten, ven will aim ratt herttigklich 
darumb ftraffen nach geitallt der fachenn. und follen auch follich Teuff 
weber krafft noh macht han in bhain weiß. 


1435. 


Des jars an der mitwuch for Galli ertrandt man Engla Bernauerin 20 
zů Straubingen; ließ thon hertzog Ernſt von Payrren, dan fein jun hertzog 
Albrecht hett ſy lieb und hielt ir Eoftlich hof als ainer fürftin, und fil leut 
mainten, er hetz zů ber e genomen. ſy was ainß barbierers tochter von 
Augspurg ?. 


4. Bei Rem 1. o. beißt es nach *geftanden’: das fy vermären forchten von andern auß andern 
fetten, da das vor auff kam'. 11. Nah *ewig gelt' flebt in der Urf. der Ratbödeer. leip⸗ 
ding”. 13. zechenn : pfartzechen (1. c.). - 23. Engell Dd. Perrauerin: W (darüber 
von fpäterer Hand ‘Berrawerin‘) ; Berraferin w; Pernerin Dd. 21. thon: den Dd. Nach 
Ernſt' im .W ‘ meib’ von anderer Hand über der Zeile, darnach in w: Ernſts weib'. 23. bar⸗ 
birres W. ſchererß Da. 


1. S, die Rathsdecr. Bd. I BI. 1606 
Nr. 319, wo fi der in Rede ſtehende 
Beichluß bes Rathes, ziemlich wörtlich 
mit unjerem Texte übereinftiummenb, fin- 
det. Nur das Datum weicht von dem bei 
w.ab; es lautet: ‘an mäntag nach ber 
ballgen oberften tag’ (9. Ian). 

2. Sie wurbe ertränft am 12. Oct. 
1435. Bol. Lipowsky, Agnes Bernauerin; 


Riezler in feiner Geſch. Baierns III, 314; 
deſſen Abholg. in den Sitz⸗Ber. der bift. 
Kl. d. b. Atad. d. W. 1885 ©. 285 ff; 
Horchler, Agnes Bernauerin in Geld. u. 
Dichtung, Programme der Realſchule in 
Straubing 1883, 1884. Der Anon. BI. 
72b berichtet iiber den Tod ber X 

Bernauer nad) C 322, 23; vgl. auch bie 
Eonft. Chron. in Mone I, '33Yb; interef» 





Anhang II, 


349 


1439. 


An fant Eatarinen nacht fehieten die von Augsburg gehlingen 170 
mann zu füs gen Werbt!, vie fi begert hetten, die kamen darnach am fon- 


tag wider ber. 


1440, - 
Am hailigen ofterabent bran e8 alhie in ver Bächin? hof bey einem 


huckher, hieß der Hofer. 


1441. 


Des jars ward enthaubtet Jorg von Riethain zu Werb von bennen 
wovon Augspurg?. der bett grofen gewalt triben mit armen leutten, ber 
was zü ber zeit pfleger zů Höchftett und hertzog Ludwigs bienner, bes 
hoferten. ber herkog trüg bifer ftatt neib bis an fein end. er hett dennen 
non Schönefeld ir fich genomen, die waſend bey diſer ſtat Augspurg in 
befelch. fein wirt zu Werb der ferriet in dennen von Augspurg, wie er 
is zů Werb warre, und was fein gaft und Het ain glait. alſo bey der nacht 
ritten die von Augspurg hinab und legten ain ſöldner von hinen, ver hieß 
ber Elefatel®, an vie Wernigbrug, wie ainen minich anthan, und ritten 


4. Bon anderer Hand. 


ſante Einzelheiten finden ſich bei Senber 
DI. 605 und bei Pentinger. Im leuterer 
Chron. lautet BI. 558 der betr. Abſatz: 
"Anno domint 1435 an der mittwochen 
vor jant Sallentag (12. Oct.) ertrandt 
man zu Straubingenn in Bayren bie 
frauen, genant Bernauerin, bie berkog 
Albrecht von Münden an im bett, die ba 
was ein barbierers tochter von Augspurg, 
der hies der Leichtlin, das ſchuff fein vater 


hertzog Ernnft, dan fie wolt mit gwalt ein 


hergogin fein zů Bayrn. und [ba} fie fach, 
das fie fterben müft, da begeret fie in ein 
clofter, das halff alles nit, ſonder man 
warffs in ein wafler, da ſchwams zum 
offternmal zum geftat. fo nam fie ber 
nachrichtter mit einer fangen, widlet irs 
in das haar vnd trudets under Das wafler, 
bis fie ſtarb, wann fie bett gar ein ens 
baar, war auch von leybe gar ein jene 
weib, got ber herre ſey ir gnedig. 

1. Ueber Fehden, durch welche bie 
Donauwörther damals beunruhigt wur- 
ben, |. Königsdorfer, Geſch. des Kloſters 
3. bl. Kreuz in Donauw. IS. 201. Die 


7. Ben anderer Hand. 


17. Kleefatl w. 


B.⸗R. des Jahres 1439, die genanteren 
Ausweis bieten tönnte, fehlt. Jedoch findet 
fih in der B.-N. des Jahres 1440, DL. 
116b, ein Eintrag, der darauf binmeift 
daß Augsburg damals den Donaumör- 
thern öfter mttHilfe beifprang: am ſamſtag 
nad unfer frawen tag nativitatis find 
10 füßknecht gen Werd gefenbt und geit 
R ainem vom tag 5 gr. alslang ſy uzz 
ind.’ 

2. BR. 1440, BI. 93% finden ſich 
eine Anzahl “czit der prunft in der Pächin 
of in Beziehung flehender Einträge. 

esurrexi — Oftern (26. März). 

3. S. Mülih 79, 14. Der im Text 
ftehende Zuſatz Rems fcheint mündliche 
Zrabition zur Quelle zu haben. — Die 
Gefangennahme Rietheim's erfolgte noch 
im Jahre 1440, wie aus folgendem Ein- 
trag des B.-R. BI. 107 b diefes Jahres zu 
erfeben ift: ‘it. 200 gulbin geben den 19 
gefellen die Jörigen von Riettheim fien- 
gen ꝛe. Ohne Datum. 

4. Clebſattel kommen ſchon ſehr früh 
im Dienſte der Stadt vor. Sie hatten 


23. Nov. 
w 76b 


29. Nov, 


26. März 
w 778 


W 438 
w 77b 


350 V. Chronik des Hector Mülich. . 


ſy, als man das tor zu Werb auf tet, hinein. ba plies der wechter bie 
rehter an, alfo hortz Jorg von Riethain und fraget, wien ber wechter 
anpließ. da warb im gejagt, die von Augspurg. ba machet er fein an⸗ 
ſchlag, die weil ſy ir harneſch austhond, die weil wolt er darvon. und 
rant bie ftat hinab felb trit, da lagend bie von Augspurg in des Aleran- 5 
ders haus inen an glefern und hielten ains tails auf iren pferden im ftal. 
unb da ber von Riethain fur daſſelb wirtzbaus rant, ſchray er im: wol 
nacher! das beichach den, ſy ranten im an feinen ferjen nach, ba er fam 
bis an die aufer fehranden, ba z0ch ter minich, ber Slefatel, zü und 
ſchlůgß fchloß ein. alfo fprangt er und der ain knecht int Wernig, da bot 10 
man im ain fpieß, das er daran rauf ftig, und gab fich. der ander Tnecht 
rant hinderſich int ftat und kam darvon. und als er fein rechttag bett, 
do kam der alt Fogelin!, burgermaifter von Augspurg, und 12 zunft- 
maifter mit im und ob 60 weggen mit gewaptner knecht darauf gen Werd 
zu dem rechtag da Fam bie hergogin von Bairen? gen Werb geritten und ı5 
bald ließ der Fögelin das rathauß zu fperren,. ben er forcht, bie herkogin 
wurd hinauf tringen und ben Riethainer under iren arm nemen, das ſy 
ſchon wolt than haben. und da fy nit hinauf fund, da forbertz ben Fo⸗ 
gelin zü iv nab; ber kam, da batz fur den von Riethain. da zoch ber 
Togelin ain brief aus feinem büfen und fagt: gnedige frau, wa ich bem 20 
rechten nit nach Tem, fo torft ich weber zü weib noch zu finden me heim, 
alfo Heftig hand mir meine vautfreind da gefchriben. alfo ritz on [a4*] 
herberg aus Werd und wolt weber effen noch trinden. da ftond ain graf 
von Ottingen bei dem Riethainer und tet imß wort, es half nix, er warb 
enthaubtet und fein Inecht Cuͤntz auch. 25 


1456. 
Wie Hand von Hoy, ain reicher burger, bie verbarb?, 
w 1008 Zu ber zeit* bo verbarb ain reicher burger hie, ber was ain groffer 


2. wien: wen e. 5. ‘die’ fehlt W. 6. an fenftern w. 12, ‘bett? fehlt W. 
16, alsbald ww. 17. Rietenmair W. 21. bein W. 23. on herberg: on die 
berkogin W. 25. ‘burger audgeftrichen und ven anderer Hand *gichlechter' darüber gejchrieben. 


ein Haus in der Armenhausgafle, die 1439, 1442, 1444 und befleidete außer⸗ 
nach ihnen benannt war. Auch in der bem häufig andere wichtige ſtädtiſche 
BR. des Jahres 1440 wird BI. 1066 Aemter. 

ein Clebſattel (ohne Angabe des Tauf—⸗ 2. Margaretha, die Gemahlin Lud⸗ 
namens) unter ven Sölpnern aufgeführt, wig bes Budlichen. 


in etwas jpäteren Jahrgängen bes B.-R. 3. ©. über die Familie der Hoy Stet- 
wird ein Marx Elebjattel unter den Söld- tem, Geſchl. ©. 112. 
nern genannt. 4. Vgl. zu dem Abſatze Sender, BI. 


1. Konrad Bögelin “von den herren 792 und den Anonymus Bl. 83a. 
war öfterd Bilrgermeifter, jo in den Jahren 





Anhang U. 351 
faufman, bies Hanns von Hoy, er handelt vaft gen Venebig. ber was 
ſchuldig preiffig taufent guldin ven Walhen zu Venedig und auch hie und 
an andern enden, der gieng von allem gut gen Fridperg. er bet darvor 
zwo böchter verheyratt und bat ydlicher 12 taufent gulpin geben zum 

smann. und nam barnach zu Venedig theur Keuff auf fich mit woll und 
trawet, damit zü bezallen, und wen er hie ſchuldig was, bem verpfenntt 
er. es namen auch die gellter fein baußratt, der warb verganttet umb 
331 fl., aljo das es den gelltern bey fünfzehenntaufent gulbin werd und 
gellt warb, pfannd und auch fonft, darnach litt er armut und bet nichtz 

so und ftarb im ellennd. 


1458. 
Dep jars, als margraf Albrecht Hochtzeit ! heit, kamen czwen Oſter⸗ w os“ 
reicher mit namen?........ und fchlügenb auf ir gezelt for Anfpach 


und lieſend benden ire ſchilt mit iren wappen dem margraf an feinen fal 

15 und ainen hörold darbey laufen berieffen: wär inbert ainer, der von ſeins 
buͤllen willen törfte ain fpieß mit ainem brechen, ver mocht kumen hinauf 
ins felo, da wurde er beftanden. aljo fam niemant. da rantten die czwen 
Öfterreicher mit ainander hinderm Bund, und was vor in bien fanden 
nie kain rennen befchechen, und ferlobten die czwen Ofterreicher ainanber, 

zu nit zür hochtzeit nein gen Anſpach [zü geen], bis ir ietweder ain rennen 
ferbracht Het. alſo fam das rennen mit fpiefen in bife land, doch müft 
man eben lang nur im feld venen, den in ftetten wolt man es niemant 
geftatten. und das erft rennen in ftetten das tet margraf Albrecht mit 
einem Fronberger zü Augsburg auf dem fronhof. 


95 1461. 
Des jars fergrüb man ain frauen, die het fil geftollen, hies Wal- W am 
hofferin. 2 156 
1465. 


Des jars ftach Matheus Wilbrecht * ven Michel Pfifter 5 hart und w 


77. Bon der erfien Hand in W nadıgetragen, in D u. d unter 1467. 


1. Seine Hochzeit mit Anna von 
Sadlen fand flattzu Ansbach am 12. Nov. 
145 


2. Dabei war erſchienen Herzog Sig- 
mund von Defterreich mit 200 Pierben. 
. ©. Mil .80,1 


— Wohl der ineinerürt. vom 21. Juli 


1452 aufgeführte Junker Matheus Wil⸗ 
brecht, burger zu Augsburg’. (Zeitichr. 
des hiſt. Ber. f. waben u. Nenburg, 
Jahrg. 1879 ©. 200, Nr. 62.) Vgl. unten 
Blatt 1238 in W 
5. Michel Pfiſter wird ir ſpäteren Urk. 
öfter genannt, jo als Stifter eines Jahr⸗ 


352 V. Chronik des Hector Mülich. 
7. Yun ſchlůg im ain wunden in Topf, beichach funtags nach ſant Urlichs tag for 
ber trindftuben. 

Des jars an fant Barbara tag da handt man bes Pfefferlins, 
fiihers 1, fun von Gegingen darum, das er ainem herren von Niernberg 
fil ſilbergeſchir geftollen bett. 5 


4. Dee. 


1466, 


28. Jan. Des jars den neften funtag nach fant Pauls körstag zü nacht da warb 

w 15% Frank Wolgemüt, ver kirsner, zu tod gefchlagen an dem fchwal und warn 
bie trey darbey: Matheis Hofmair, Dt Yauginger, Jacob Vitel, ber teß 
mit feiner band, den ver Wolgemüt was in ainem haus bey ainer gütten 10 

. bieren. bie Elopften an; fagt der Wolgemät: bift bu baufen, jo bin ich 
hinen. ba fagt ber Vitel: tom rauf. da gieng er nauß, alfo fchlüg ber 
Bitel dar, das er fiel. ba fagt ver Wolgemüt: hey du hauft gefelt; doch 
ſtond er nit mer auf. 

20, Dept: Des jars am neften fambitag vor fant Matheis tag am herbft ba ıs 
J33 ſchlůg man 3 gejellen ir köpf hie ab, ver ain hies Jorg Reiſchlin, ains 
4135 becken fun, ber anter bies der Wanner, was ain meßgersfun, unb 

ainer von Zusmershaufen, die hetten ben leutten in ire heufer brochen. 

2 Dan Des jars for fant Pauls beförstag da erhanckt fich Urlich von Rech 
2 ısaberg felber an aim wildſail, geſchach zu Dinftborf? in ainem gartten. 20 

12, Min An fant Georgi tag in ber faften da verpranten [? wir] unferer fein, 
d 135“ den ainen mit namen ben jungen Yurtenbach und fchlüg feinem gefellen 

das haupt ab, hieß Sirtuß Haylgenman, und ain fchüfter von Burten- 

bach, geichach ainß tagßo. 
Def jarß warb her Ülrich von Rechberg erwellt zů ainem bechent zü2s 

unnfer frauen t. 

Des jars am benftag nach fant Veitz tag ba handt man bie 
ben Schwarken, ben wald, ver bett full geftollen, und ain mit im, ber 

14. In W von der erften Sand 


17. Zuni 


5. Bon der erflen Hand nachgetragen. 7. beierötag w. 


nachge tragen. 16. Reiftlin Da. 18. !in’ fehlt W. Nachgetragen 20. an ainem 
felber mit aim ſayll D. an ainem felberbaum mit ainem faill d. Dirmftdorff Dd. In W 
nachgetragen. 22. fein d D. 


3. Am 14. Jan. 1466 berichtet der 


tages in der obencitirten Zeitſchr. Jahrg. 
Rath der Stadt Augsburg an den der Stadt 


1879 ©. 215 Nr. 82 (Url. aus dem J. 


1475), 

1. Die Pfefferlin waren eine befannte 
Augsburger Fiicherfamilie, bie ſich öfter 
im Rathe vertreten findet. B.-R. des 
Jahres 1465, BI. 1048: “it. 1 gulbin 
dem nachrichter von bez Pfefferlins wegen.’ 

2. Donzborf, bei Geiflingen, war 
eine alte Rechbergſche Befitung. 


Nürnberg, daß man Seit von Burten- 
bad, der einen Nürnberger Bürger, Na 
mens Claus Schloffer, beſchätzt habe, ge 
fangen genommen. Briefb. VI. Nr. 9. 

4. Ulrich von Rechberg, Dombelan 
bon 1465— 1501. ©. fein Epitaph bei 
Khamm I, 547. 


Anbang II. 353 
bett ain Teich geftolen; und furtz auff ainem wagen auß biß zum 
galgen. 

Dep jarß an fant Banthaleons tag da erbrand dem Gerspach, dem 2. Zur 
fiſcher, fein bochtter auff dem Bodenſee! bey Mörspurg, [176] und ver 

sman fam hartt auf. 

Des jars, montag nach fant Endris tag fergrüb man bie ain jungs 1. Det 
tochterlin, das bet ain Find gewonen und warf es in ain ſcheishauß; ba D 1700 
bieneg bey aim weber, hies ber Stebelin, underhalb des hailigen creutz. 
und an fant Katerinen tag fücht ber bender im fcheishaus und fand 2s. Nov. 

odas find. 


1468, 
Des jars, jamftag nach dem aufartag, ſchlůg man hie zü Augspurg 3. Mai 
den Safpar Alten ?, vem weibel, und dem Kingberger, fchmid, ir haupt = 162 
ab, vie hetten bie leut auf frembe gericht geladen als gen Weftpfallen und 
ıs anderſchwas. 


1470. 


Am aftermentag nach ſant Eljbetten tag da ſtarb der allt probft zů 20. Rev. 
dem hayligen Frei, ber hieß her Han ber Dahp*, und man fand in tod d 159% 
ligen in feinem ftiblin. 
20 An fant Niclaß abentt va wallt man ain anderen bropft zü bems. Der. 
hapligen Frei, ber hieß der Ülrich der Burchſchneider >. 


1471. 


Des jars warb erwelt Better Herwart z& burgermaifter zum erften W om 
mal und ber dieb Schwarg mit im. 


3. Bartholomey tag d. 4. Im Terte flieht nad Mörbpurg’, wie es fcheint, durch Verſchreiben 
und der Merdpurger. 7. ain jundfrelin Da. warf ed von flund an Dd. 9. da 
füdht man das k. im ſch., und darinn fandp der hender Da. 10. In W nachgetragen- 
15. anderdwahin w. Der Abfak in WW nachgetragen. 18. ‘man’ fehlt Dad. 4. mW 
nachgetragen. 


1. Ein Hans Gerßbach wird in ben 
Rathsdecr. des Jahres 1475 BI. 268 als 
alter Zunftmeifter ber Fiſcher verzeichnet. 

2. Caspar Alt, der von Zink 275, 21 
unter dem Sabre 1462 als deſſen Haus- 
wirt Ermähnte? 

3. Die Befreiung der Stabt von 
„Fremden Gerichten“ war eines der älteften, 
toftbarften und, wie es in der Wichtigkeit 
der Sache lag, am eifrigften gewahrten 
Privilegien der Stadt; im Jahre 1482 


Erädtechronifen. XXII. 


wurbe es von Kaijer Friedrich ILL. neuer- 
dings beftärint: wer Sprud ober Kor: 
derung zu Bürgermetifter und Math hätte, 
follte vor dem Landvogt, wer Bürger be 
langen wollte, vordem Stabtoogt oder vor 
anbern bebörigen Orten, Hagbar werben. 

4. Johann Das, Propft zum HI. 
Kreuz, 1440 — 1470. 

5. Uri IV. Burgſchneider, 1470 
bis 1475. 


23 


354 V. Chronik des Hector Mülich. 


Bon drey gefellen, die warend wijfent, die hanckten ainen, fy 
wurben bernad gefangen und geftraft. 


21. Der Des jars an fand Iohans tag inn weihennechten da gieng ainer, 
gefellen zu Burgam, aus ver firchen, ba warend drey wifjent des weft- 
fallifchen rechtens da, die fielen in an und bes geſchray kam inn bie Fir- s 
hen; und fürten in nit ferr zu ainem paum, va banndten jy in an. als 
ſy in fiengen, ba lieff fein weib heraus, die was gros ſchwanger, und wollt 
im bellfen, ba waren ire brüeber zwen, die wurffen ſy erniber und woll- 
ten im nit helfen laffen, und hielten ſy bieweil. ber güt man ruft bie 
richter und das recht auch an, aber es mocht nichtz helffen. alfo in dem 10 
fieren ftachen ſy im groß wunden mit fpieffen, und iederman fach allſo zue, 
bis ſy in Handten. und ſy waren ain tail fein fründt, ſy zigen in, er 
hette atnen faljchen aid gejchworen. und das dorff ligt ain meil von 
Schongaw, da e8 geichehen ift. 

Das beftuend alfo bis im bie vaſten. ba ervorſchet der richter dieweil 15 
allem ding nach und ob ſy recht oder unrecht haben than, das waiſt got 
wol, dann fovil, ſy wurden all drey gefangen; und ſeins weibs brüeder, 
bie ſy bueben und bartzue Hulffen, die famen darvon und wichen, warın 
ſy wurden gewarnt. und alfo leget man ben ainen ein zu Füeſſen, ba 
was er burger, ber kam darnach aus überlang, bie andern zwen zů Schon- 20 
gam und ba lagen ſy ‚gefangen untz mitvaften, da man zallt 1467 1, da 
wurden bie zwen mit urtail ertrendt, durch die wilfenden zu Minichen 
warb das urtail gefellt. 


1472. 


wor Des jars ward Jos Onſorg zum erjten burgermaifter und Jörg 2s 


Strauß, mebger, mit im. 
23. Sept, An ber mitwuchen vor fant Michels tag nach mittag fiel der alt Graf 2, 
D 199 der Firöner, ven hals ab in fant Moritzen turen. 
14. Due Da man zallt von Erift geburb 1472 jar, am neften mentag nach fant 
a sr Ottilia tag, warb Heinrich Langenmantell gefangen, ver jung, von unferen 3 


25. In W nachgetragen. Jörg’ über ausgeſtrichenem “Hans' W. 27. An—nab m.: 
des jars W. ‘alt’ fehlt W. 29. In W nachgetragen, in Dd unter 1470. 


1. Diele Jahrzahl ift, wenn bie erfte 2. Ein Conrad Graf wird um dieſe 
(1471) richtig if, felbfiverftänblich ein Zeit öfter, fo im I. 1462, als Zunft: 
Schreibfehler. meifter der Kürſchner genannt. 





Anbang IL 355 
feinden Jacob von Argam.! und her Wilhalm der Zannrid? und ward ge- 
fiertt auff ain ſchloß enthalb Bechemer wald, haift Deitz?. und erg 
von Wertheim, ain ftattinecht hie, war mitgeritten auf berfelben fart 
[und] ward erftochen. und gefchach in Bahren 3 meyll von binnen umb 

5 Ziebellbach *, alß ſy von Saltzburg ritten firchfertt. 


1473. 


Des jars handt man hie des Kifingers brüber, ftatmilfer, ver het W IM 
fil gejtollen >. 


1474. 
10 Vom weinungelt, das man diſer zeit hoher fäßt. 


Des jars ſatzt die ſtatt das weinungellt anderſt und verkert die maſs 

alſo, das in ain aymer ſolten gan 76 maß (es hielt vor ain aymer 72 

maß), und man folt hinfüro geben vom aymer 15 maß, bo gab man vor 

10 maß; warn man mueft gellt machen. das geſchach zu ſannd Mar—⸗ 
15 tins tag ®. 


w 1748 


11. Nov. 


1475. 


De jars, als unfer fold wider komen waren von Köllen, ba hetten w 1140 
wir ain fölnner ba gehebt, ver hieß Fachenbock, der was unfer ausgeber " 


1. Zandenried d. 3. Werthain D. war: ward D. 


8. In W nachgetragen. 


bie—fart’ fchit d, 5. tirchfart d. 


1. Ein Sohn des bekannten Peter 
Egen (von Argon). 


6. Bgl. Gafier ©. 1684. Nach ber 
„Borbereitung bes Rathes ꝛc.“ ging ber 


2. Wilhelm von Zaunried zu®utened 
(in Nieberbanern Ib chen bem ott- und 
Bilsthale). ber ihn Hund, Bayr. 
—— 13 

3. Schloß —8* öſtl. von Pfreimt 


in der Oberpfalz. 

4. Zeitelba bet Altomünſter (öſtl. 
von Srienberg). Ueber Zaunried's Ende 
ſ. die Jahrb. d. 15. Ihdts. in St.-Chron. 
X, 346, 4ff. mit Anmerkungen. Vgl. 
auch Gemeiner UI, 586. 

5. Wohl ein Bruder Leonhard Kiſ⸗ 
finger'8, des Zunftmeifters ber Huder; 
gehängt wurde erwegen Unterſchla ungen 
vie er fi als Stabtmüller zu gu ben 
fommen ließ. B.⸗R. 1473, BI. 56b, 
unter „nachrichter”: ‚Recspit mer 1 fl. 
vom Kiſſinger zerichten und 4ß.' Bgl. 
Gaſſer 1679. 


Anſtoß zu der Neuerung von dem Bürger: 
meiſter Ulrich Schwarz aus. Es wird 
DI. 852 erzählt: Er forderte ‘das man 
bie ſchenkmas umb fowil Hainer machen 
jolt, das die am aimer bem rath fünf 
mas zit dem vorigen zehen mafjen tragen 
unb geben ſolt; und zangt dem rath ain 
Haines cuftergleslin mit waſſer in bem 
tath und jagt: fecht, ihr hern, ain jolliches 
gar klaines trindlin bringt ainem rath 
über 8000 fl. iarlichs einkommen! welli- 
chem auch allſo bewilliget worden, und ift 
ſollichs bis auff diſe zeyt noch epreuchig, 
das der aimer dem rath 5 maß zů ungelt 
gibet unb aber die mas umb ſovil deſt 

lainer worben ift, deshalben bie burger, 
nah der groſſen maß befter Tieber zü 
zechen, in bie dörffer geen. 


23* 


w 183b 


356 V. Ehronit des Hector Mülich. 


und bett untruilichen gehandlet, ven fieng man, als bald er herheim kam, 


und ſchlůg im fein Topf ab!. 


1478. 
Sienac folgt des Ülrihen Schwargen und feines 


anhangs biftory, ir erberglait belangenb, uf das fürgeft und 


in reims weys geftellt?. 


Nun merdhent all zii diſer zeit, 
wann bife rebt jagt und bebeut, 
warumb und wie ſey erhangen 
Us Schwark und Joß Zaglange. 

Der Schwark was fo ein liftig man, 
mit feinem zuefliden er began 
ſich alfo maiſterlich halten, 
bas ſy in zü ainem zwelffer walten?, 
das thetten kiſtler und zimerleutt. 
darnach gar fchier fam bie zeit, 
bas man in wider haim hies gann, 
als man dann thut ainem erlofen mant. - 


1. ©. Mülich ©. 251,5. Bol. auch 
Pentinger BI. 1038. Die BR. des 
Jahres 1473, BI. 768, weift unter be⸗ 
ftellt föllder' aus: ‘Hans Vahenbok 50 fl. 
zit Gerdrudis.’ 

2. Der Sturz bes mächtigen, weithin 
befannten Bürgermeifters Ulrich Schwar 
erregte gewaltiges Aufjehen, wie fie fi 
in mebreren uns erhaltenen Bolfsliebern 
fpiegelt (f. Lilteneron II Nr. 149—152); 
anbere mögen verloren gegangen jein. 
Das von Rem im Terte mitgetheilte 
ſcheint fich beſonderer Beliebtheit erfreut 
A haben. Es wurte, wie unter Beilage 

V des Näheren dargethan werben wird, 
in der gegen das Zunftregimentgemünzten 
„Borbereitung bes Rathesꝛc.“ eine Haupt⸗ 
quelle der Ulrich Schwarz betreffenden 
Stellen und war auch zur Zeit Gaſſers 
noch wohlbekannt. Er fchreibt Davon in 
jeiner Augsburger Chronik ©. 1691: 
‘Porro de tota ista famosa actione 
editi fuere tunc, qui hodieque extant, 
vulgares rythmi admodum mordaces, 
in quibus per allusiones quorundam 
nominum sub generosorum praestan- 
tiumque avium nominibus omnes hu- 


jus aevi honesti ac commodi aves 
suis evehuntur laudibus ac sub im- 
puriorum rapaciumque volucrum ad- 
pellatione nequam nocuique jure car- 
puntur senatores. 

Der Dichter ſchöpfte hauptſächlich aus 
der weitverbreiteten bekantnus und ver⸗ 
giht Ulrich Schwarzens (f. unten Die 
Aufäte Rems unter 1478 S. 368, 17) und 
aus mündlichen Duellen. Das Gebicht 
ift nad) einer anderen Hanbfchrift abge 
drudt bei Lilieneron II Nr. 151. Bgl. 
Braun, Not. hist. litt. IV, 42 ff. En 
von Liliencron vergeblich gefuchtes Ge⸗ 
dHihtHans Schneiber's aufllrihSchwarz’ s 
Sturz wurbe von Lerer gefunden in einer 
Papierhandſchr. des 15. Ihdts. der Hof 
und Staatsbibl. in Münden, cod. germ. 
Nr. 379 40 und beranögegeben von Eon- 
rad Hofmann in den Sit.-Ber. d. Kgl. 
b. Akad. d. W. 1870, L, S. 500—511. 
Neues lernen wir daraus nicht kennen. 

3. Er wurde im Jahre 1452 Amölfer 
in der Zunft der Zimmerleute. 

4. wurde, wie bie Vorbereitung 
bes Rathes BI. 848 angibt, aus bem 
Rathe geftoßen wegen Ehebruches. 


5 


u 


20 





Anbang LU. 


het man es darbey laſſen beleiben, 

man börft ie etlich ding nit fchreiben ; 
boch die in darnach hannd gefrifcht, 

bie hat er ſeyder uberlift. 

er hielt fich, fam er were biber, 

untz das er kam inn ratt wider, 

da fundt er fich als wol erkaigen, 

gen jungen und gen aliten naigen, 

bis das er überfam ain gewallt 

und man in für witig zallt. 

alsbald er pa fein ſelbs empfand, 
darnach er fich bald unberwand, 

er wolt ain gemainen nutz anrichten, 

ber burger? urtail auch vernichten?, 
brindftuben, tanthaus wolt er verwandlent, 
es folt fein ainem als dem anderen. 
[154°] daſſelb geftel wol manigem thumen, 
der nye von eeren her was khumen, 
deren boch der Schwarg gar manigen het, 
mit ben er auch zuerichten thet, 

das etlich weis, erber und frummen 


14. Zu ‘burger’ die Randgloffe: “Patritiorum'. 


1. 1459, in weldem Jahre er zum 
Zunftmetfler ber Simmerleute gewählt 
wurbe. 

2. „Bürger“ im Siunevon, Patricier”. 
©. die Zuf. zu Mülich S. 335 Anm. 4. 

3. Bei Liliencron II, 132, 26 beißt e8 
flatt urtail' ‘freiheit’. Der Sinn ſcheiunt 
zu fein: Schwarz wollte ven Antheil ver 
Geſchlechter am Stabtregiment vernichten. 

‚4. ©. hiezu die Vorbereitung bes 
Rathes ꝛe. BI. 84b. Bol. die Variante 
bei Liliencron II, 132, 28. 


5. Schwarz's Beſtreben ging barauf 
aus, bie Sefchlechter im Rathe mehr und 
mehr zurüdzubrängen, um baburdy ber 
Zuuftherrſchaft und mittelbar ſich ſelbſt 
einen fefteren Halt zu verſchaffen. Der 
bedentungsvollfte Schritt hiezu wurde im 
Jahre 1476 beichloffen: ‘Am näcften 
mäntag nach dem obroften (8. Ian.) iſt 
in ainem groffen rat von breyen fluden 
red gehalten. zuerſt, ob güt wäre, Das 
es füro alſo gehallten wurd, das bie zünft, 


ſo biſher vier perſon im allten rat gehebt 
haben, füro dobey belyben und die ann⸗ 
dern, all yebe beſuuder, drey erber perſon 
haben ſollten. zum anndern obe an ſtatt 
der dreyzehen ainer uß den von herren 
und von yeder zunft ainer genomen werd 
den der ſtatt nottdurft und ſachen untz an 
ainen rat zů ermeſſen und davon zeratt⸗ 
ſchlagen befolhen werben ſulle, wie bisher 
ben dreyzehen bevolhen geweſen ifl. zum 
dritten, obe diſer flatt gericht mit ainem 
uß den von berren und uß yeber zunft 
ainem beſetzt werben fulle 2c. von der ftud 
aller Dreyer wegen ift in ainem grofien 
rat ain frag umbganngen und der ziwayer 
erften ſtuckhalb das merer worden, das 
die fyben zünft auch einen züfat haben, 
das auch an flatt ber brengeben ainer uf 
den herren und uf yeber qua ainer 
enomen werben fullen. und das britt 
ck, das gericht zur befezzen, ift uff ainen 
clatnen rat gefegt worden. baruff ain 
elainer ratt dem zufat, wie ob fteet, ge 
nomen, auch dobey angeiehen hatt, das 





358 V. Chronik des Hector Mülich. 


da mueſtend aus dem ratte komen, 
und meret etlich zunft hinein, 

das feiner volg deſter mer möcht fein. 
er khundt gar Tiftigklich zuerichten 

mit feinem trachten und gebichten, 
bas man in zů burgermaifter machet!, 
damit ſy waren unverfachet. 

das berayt er mit dem Taglange ? 

im zü ainem föllichen anhange 

alle die geren waren volle, 

wo man der zech nit zallen folle. 


2. Zu *meret' von anderer Hand die Gloffe: “bracht durch mehrere flimmen zuͤwegen'. 


anftatt der dreyzehen fürohin bayben bur- 
germaiftern, auch dem allten burgermaifter 
uß den von herren, ber das nächſt jar dar⸗ 
vor burgermaiſter geweſen ift und uß 
peber zumft dem newen zunftmeifter der 
ftatt nottburft ung an ainen rat zü be 
trachten uff ir ayde befalhen und in alfo 
uſſerhalb ver burgermaifter achtzehen fein 
fullen, dermaſſen ob ain zunftmaifter zü 
zitten reblicher mottburft und gejchäffts 
halben bobey nit gefein möcht, das er 
feinen allten zunftmanfter an feiner ftatt 
ze ſchicken macht haben fulle, alles unge. 
varlich. Des gerichtshalben ift in ainem 
clainen rat angejehen, das es alle jar mit 
zwölf erbern perſonen befetst werben fulle, 
der ainer uß den von herren und aylif uf 
den von zunften gemomen werben jullen. 
und find baruff die fobenzehen zunft mit 
dem loß gerottiert und in drey tayl ge 
tayft worden, nämlich alje. das ſyben⸗ 
zehen zebenlin im ain hawben gelegt und 
zit erft fünf zedenlin heraußgenomen wor- 
den find, uß denfelben fünf zünften, fo da⸗ 


tan geichriben waren, uf yeber ain richter 
enomen worben ift, dieſelben fünf mit 
ampt dem uf den von herren zway jar 
richter fein fullen. darnach find ſechs 
zebenlin uf der hawben genomen worben, 
und uß benfelben ſechs zuuften uß yeber 
ain richter ermeelet, dieſelben ſechs nitmer 
dann ain jar richter fein und das annber 
uß ben ſechs zünften, bie in der hawben 
belyben find, ſechs richter an irer ftatt ge- 
nomen werben, und alſo für und fir, jo- 
lanng ainem rat gefellig ift, alle jar ze 
wächjel geen fullen, und wenne e8 allıweg 
am britten jar daran komet, das die fünf 
ünft, die am Lofe die erften geweſen find, 
avon geen, werben, jo foll unnder den 
anndern zwölf zünften aine mit dem loſe 
davon geen, domit allmeg ainer uß den 
von herren und aylif uß den von zünften 
in obgejchribem underſchid an das gericht 
gefetst werben, ungefahrlich, und das loſe 
ift yego anfangs gefallen, wie hernach 
t 


eet. 
Hiernach folget das Lofe ber richter: 


Die erften fünf zünfte: Die anndern jechs zünft: Die lettften fechs zünft‘: 

Kauflilt Beden Weber 
Cramer Schnyder Metzger 

ymmerlut Viſcher Schuſter 

chmid Schäffler Kürſchner 
Ledrer Hucker Bierbrewen 

Saltzfertiger Loder. 
gen auf anno 77 davon. 


Rathsdecr. 1476 Bl. 472. 

1. Zum erſten Male wurde er Bürger⸗ 
meiſter im Jahre 1469. 

2. Jos Taglang, öfter Zunftmeiſter 
der Bäcker. Er war 1473, 1475, 1477 


neuer, 1474, 1476, 1478 alter zn 
meifter ber Bäder und mit mehreren 
Degen und höheren ftäbtifchen Aemtern 
befletbet. 





20 


25 


Anbang II. 


359 


wenn er fein anhang züfamen bracht, 

was er fich denn mit in erdacht, 

das kündt der Eünlin ! anfchreiben, 

bes morgens folt e8 alfo beleiben; 

darmit behueb er allweg bas mere, 

vill follicher abentheur trib ere. 

wann es dann fam uff weihennacht?, 

jo bet er fich vorhin bedacht, 

wie er jeinem anhang thätte jagen: 

“ich wöllt vil guetter ding erjagen, 

folt ich heur burgermnifter fein ;’ 

barmit hallf er im aber hinein. 

alfo machet in fein anhang 

zu burgermatifter, und Zaglang 

ber fam an bie fteur® und übers gellt, 

am ungellt, wa man e8 wol zellt. 

[184°] welcher an ain ambt wolt denckhen, 
ber mueſt fih an ven Schwarken henckhen!. 
boch ſeind etlich beliben frum, 

bie auch haben eingenomen darumb 

gelit, fteur und ander dingen. 

vom anhang fol man fingen, 

bie da [ihn] wellten vier jare 

aneinanber 5, das ift ware, 

aber nit recht und billich geweſen; 

bas man püecher und brieff het gelefen. 

es wäre villeicht nit beichehen ! 

ber Schwart betrachtet nachts und morgen, 
das mit im wurd ver [burgermaifter] Joß Onforge $, 


27. Diefe Zeile if aus Liliencron ergängt. 
‚_t. Der Stabtfhreiber Conrad Flud⸗ 


eifien. 

2. Die Zunftmeifter und die Zwölfer 
wurben am Tage nad nem Weihnachts: 
tage (am 26. Dec.), der Bürgermeifter, 
die Baumeifter, fowie die Übrigen Raths⸗ 
und Gerichtsperfonen am Tage nad) Dem 
Dreilönigätage (am 7. Dec.) gewählt. 

3. Zaglang war 1477 Steuermeifter. 

4. Bgl. die Vorbereitung bes Ra- 
thes ꝛe. BI. 110%. Noch ‘uff mitwochen 
nach fonntag invocavit (11. Febr.) auno 
1478 bittet Schwarz, ben Hteronymus 


Müller bisher “Yolle! am Hauſtetter⸗ 
thor zu einem Spitalmeifter und ven 
bisherigen Spitalmelfter Conrad Thoner 
zum ‘figelampt uff dem weinflabel zu be- 
fördern. Rathsdecr. unter 1478 Bl. 992. 

5. Schwarz wurde, wie ſchon ange 
führt, vier Jahre hintereinander — 1475, 
1476, 1477, 1478 — zum Bürgermeifter 
gewählt. 

6. Jos Ohnſorg, aus einem alten 
patriciichen Geſchlecht, war 1472, 1474, 
1476 und 1478 Bürgermeifter. * 





360 


1. Beftechlichleit war einer ber Vor⸗ 
ben. ©. die Aelantnueg in 


3. 


V. Chronik des Hector Milich. 


fo bett er feinen aigen narren, 

ver hulff im fchieben an bem karren; 
der Schwarb het in gelernet die kunft, 
das er niemant nichtz thet umbjunft!. 
und wie ber ftarb, bas ift geſchwigen, 
fo laffen wir in auch alfo Tigen?. 


Dey des Schwargen gewallt wuechs ain wirt 


im ratte, bie hieß Jörg Kurk?, 

ber hueb fich ordennlich inn baren, 

er maint, feinen maifter bald erfaren 

mit böfen liften uf feinen frumen, 

das het ver henckher underkhumen. 

doch het der Kurtz ain guten troſt, 

der anhang ſollt in han erloſt, 

doch niemant zeher umb in wangt, 

gleich als da man ſeinen maiſter hangt. 
Nun hörend von dem ſchwartzen rappent, 

wie er ſo manigem ſetzt ain ſchlappen, 

als er ſein neſt gemachet het, 

darein er vil vogel ſamlen thett 

[186°] von allſtern, kräen, geyren, weyen, 

die alweg nach dem geitz ſchreyen; 

ir geſchray was gar manigfallt, 

ſchier niemand konndt vor irem gwallt. 

mit iren liſten und böſen ſchwegel 

meint er zů nötten bie guten vögel, 

ven abler, pellican und ſtraus 

hettens gepiffen ab bem haus, 

o wee, wie wer es und ergangen, 

ber ſchwartz rap heiß alles umbfangen, 

ber ſchwartz rapp mit feinen jungern 

ber khund im ſelbs pieffen ven hungern. 

beym gefres ſy machten ain capitl, 

das müeſtend fterben baide Vittel®; 


Raben) und feines Anhan 


und bie Beil. IV Nr. 1 ©. 416, 21 ff. 
wäürfe, bie Ulrich Schwarz hie wur⸗ 4. D. i. „Raben“. Hier beginut ber 
en Remſchen Ber Sieh ‘des Bürgermeiiter Schwarz (des 


men Bögeln, „Salgenvögeln“, feiner Geg- 
eorg Kurz 1474 Zwölfer, 1475 ner mit eb edlen 
neuer, 1476 alter, 1477 neuer Zunft« 5. ©. Pürich ©. 257, Y und die 


meifter ber Metsger. S.Mülih S.258,4 Beilage IV Nr. 2 S. 420,9 


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Anhang II. 361 
ba fach man weib, mann, gro8 und klaine, 

gar allenthalb uff der gaffen wainen, 

und daucht bie leutt ain jelgam Loft, 

dem ainen geſchachs Durch ven pirenn moft!. 


ber rappe mit feinem anhang 

bonn fölbnern und amptleutten zwang 
reiniſch guldin wol zwantaufent 2, 

wem noch ob dem anhang graufet, 

bas barff niemant duncken unbillich, 

ſy fraffen mer malvafier daun milich. 
ber rapp mit feinem anhang ains mals 
flog aushin an den Wagenhals®, 

ba macht er im ain felgams neft, 

boch weret e8 nit lang, das was * das Heft. 
bennoch der ftraug 5 ſchier komen ſolt 
vom rappen, das im nit gefallen wolt. 
ber rapp im zuerichten thett 

manig vögel alfenthalben in ver ft, 
[185°] die im zü allen zeitten fagten, 
wie oder was bie leutt Magten®, 

er machet in diſer ftat ain grawen, 
das niemant borft dem andern trawen. 
ber rapp mit feinen weyen unb gehren 
betten im ſynn nit zü feyren, 

bis [fie] die ſechs der frumen vögel”? 
vertilgten mit irem valfchen jchwegel, 


Eine e Anfpietung auf bie Schwarz 
zur Sof elegte Weinfälich ung. ©. bie 
unten fofbende —— ©. 370, 1. 

2. Man fagte ibm nach, daß er 
Räbtifche enter verkaufe. S. unten 
©. 369, 5. Nach der Vorbereitung bes 
Rathes 2c. BI. 129 hatte er in feinem 
Haufe eine Truhe ftehen mit einem ‘bir- 
mentinen zettel’, auf welchen folgende 
Zeilen fanden: 

Die trüben ift des hayligen geift, 
darein gelegt wirb allermanfl, 
alles, was ben armen wirt geben 
zur befferung irs armen leben, 
auf das ſich die erlauben wol, 
hierin behalten werden ſol! 
In dieſe Truhe mußte angeblich jeder 
nen Angeſtellte einen Beitrag liefern zu 


Gunften der Armen des hl. Gäft-Spitals. 
3. Die Vorſtadt vor dem Schwib- 
bogentfur. S. Muülich ©. 3, 22. 
4, Gemeint ift fein „Wafferhaus“ am 
Brunnenbad‘ vor dem rotben Thor. 
Fir die unten folgenbe ‘ bekantnus 
s S. 363 19 und die Zuſätze 
Ben 8 ©. 372, 

5. Georg trau, der Mebgerzunft 
angehörenb, e eit 1456 öfter Bilrgermeifter, 
feit 1472 von biefem Amte perbrängt, 
unmittelbar nah Schwarz’ 8 Sturze wie. 
ber iu basjelbe eintretend. 

6. Er foll nad der Ausfage feiner 
Feinde zur Ueberwachung berfelben an 
allen Eden und Enden ber Stabt Spione 
unterhalten haben. 

. Aus ber Reihe ber Gejchlechter 


362 


V. Chronik des Hector Mülich. 


die erbern von dem alten geichlecht, 
jo maint er dann mit ratt und recht 
nad jeinem ſynne umb ze gan, 

doch wolt es got nit allſo han. 

aus den gefangen zwaitaufent gulbin ! 
bet er geleft, wellich hulde 

han wolten, das ſy kamend aus, 

ba lebten feine vögel in dem ſaus. 

ber rapp mit feinen Fugen liſten 

ber hund in manig haus wol niften, 
o kundent etlich ftuben reden, 
wurbens fo jelgame ping keden, 

e8 wer wol, das man es weft, 

das recht erftoret wurd das neft. 

doch erfhennt man ain, ver e8 alles wais, 
ber heb num vaft und laß Kain ſchays, 
ober e8 wurd als übel ftinden, 

das etlichen ſein haupt wurd ſincken. 


Nun hörend, wie der rapp ſchwere 
gang, fürſtoß und auch hinderwere. 
wol fünfzehentauſent guldin bare 
hat [er] eingetragen in kurtzen jaren, 
bei vierhundert ſtücken filbergefchirr 
was in feinem neft, das glaubenb mir?. 


[186°] 


auch gieng im an ligenver habe 


prithalb tauſent guldin nit abe; 


wann im bie ſchetz nun komen fend, 
bas wiffent, bie im geholffen hand. 


auch hat er gehept ber ftatt innfigel?, 


eb, der ven voglen prech ir fligel, 
bie im follich8 hand geholffen ! 
faljchen tenor und böfe folffen 


werben als beſonders erbitterte Feinde 
Schwarz’ 8 Hans Langenmantel, Bar 
tbolomaus Welfer, Leonhard Rehlinger, 
Georg Cöntzelmann, Peter und Lucas 
Herwart, Sigmund Goffenbrot ge 
nannt. 

1, Eigennüßige Ausbeutung der Ge 
fangenen Gildete ebenfalls eine der gegen 


Schwarz erhobenen Antlagen. ©. die ‘be- 
fantnue’ ©. 3 
2. Es Iourbe "ach Schwarz’8 Ges 
fangennahme Hausſuchung gehalten und 
das Vor Tuben noventarifirt. ©. die 
Suite 
She elantnne & S. 370,7. 


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Anhang II. 363 


fang diſer rapp mit feinen vöglen, 
ſy dauchtend ſich als gros und göglen; 
wa ſy auff der gaſſen flugend, 

haupt und knie ſich gen in pugend, 

ſo gros was worden des rappen bracht. 
er het ſynn, etwan bey der nacht 

wolt er ain ſollich gerümpel trechen, 
die peften vögel lan erftechen 1 

bonn herren und auch ander leutt, 

bie im nit wollten fliegen mit 

und wolten nit fingen fein gefang, 

jam etlich und ber Zaglang. 

ber rapp wolt gewaltiger berr fein, 
fein reppin hies er Tünigein?. 

ber rapp hett in feinem neft ain gemach, 
das man alles hört, was man fprach, 
auff baiden tailen warb er innen, 

was ytlicher tail het im ſynnen, 

wa man irrjall und theding weft, 

das Fam fchier alles jam in fein neft, 
von leutten, bie etwas vermöchten, 

fein anhang im zewegen brachten. 

ber rapp und auch fein wögel ſchwatzten, 
bis das ſy baid partheyen ſchatzten ?. 
[1s3®] der rapp uns die Syrenen bedeutt, 
wa auff dem mör farend bie leutt, 

fo tft ir geftallt und ſtym fo fieße, 

das man darvon entichlaffen müeße, 

fo thut ſy dann das ſchiff verjenden 
und auch die leutt darin ertrenden ; 

bie märner verfchiebend ire oren, 

das ſy der Syrenen ftim nit horen. 


1. Ebenda S. 370, 12. 

2. Vgl. die Vorbereitung bes Ra⸗ 
thes ꝛe. Bl. 112b; in dem Gedichte bei 
Lilieneron II ©. 131, Str. 4, wird ſie 
gar „Katferin” genannt. 

3. Es wurde ihm nachgefagt, daß er 
auf feinem Amtszimmer in einem Kaften 


die ſich allein glaubenden Parteien be- 
lauft und dann, geftütt auf feine ſo er⸗ 
baltene Kenntnif der Dinge, bie grehten, 
den Parteien werrichtet habe. Dadurch 
erwarb er fich häufig ben Dank derfelben 
und ben Ruf eines befonvers klugen 
Richters. 


364 


1. ©. die ‘belantnus’ S. 370, 9. 
2. Ramentlih bei ben bayeriſchen 


V. Ehronil des Hector Mülich. 


mit ſüeſſen wortten, wol gefchmirbt, 
ber rapp auch auch manigen bat verfiert; 
welfich vogel zu im fend geflogen, 

bie hat er mit den negen verkogen, 
das ſy noch harrt komend daraus. 
etlich gut vögel und ber ftraus 

hand gethan als bie getrewen märner, 
ir oren hand ſy verfchoben gar 

al8 vor des rappen ſtymmen vill, 

fein attem töttend feberfpill. 

hetten ſy den rappen mit gebefit, 

jo wär als ftard worden fein neft, 

das [e8] noch lang nit wer zerriffen, 
damit jo weren wir all beichiffen. 

der ſtraus und ander gut gefügel, 
hettend ſy gelaffen gar ven zugel 

ben rappen, Erden, alftern, geyren und weyen, 
weib und mann vie müeſtend fchreien 
angft, jammer und nott in biefer ftatt, 
bie bett uns alle zogen mitt ratt. 

ber rapp het ſynn in feiner Fraft, 
plindern die werben priefterichaft. 
bes rappen fchwargen find ergligen 
[187°] mit cluegen liften und faljchen wigen, 
das in fürften und herrn erfannten 
und im ire gab zii gefallen jannten 2, 
das ift an im alles fam verloren. 

er hat auch zü etlichen thoren 

ichlüffel in jeinem neft? und gewör, _ 
ey, das ſy müeften über mör, 

bie im ſollichs hand gelimpft, 

ber teufel lache ires ſchimpf. 


Allſo ift er mit Augspurg umbgangen, 
bis das er ift worden am galgen erhangen, 
das daucht manigen guten vogel zeit, 
die kantendt die beſchwernus aller leitt, 


Fürften war er gut angefchrieben. 
3. ©. die ‘belantnus’ S. 369, 14. 


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Anbang II. 





365 


ben ballf got, das der rapp einfloch 

und etlich vögel mit im zoch. 

vier faffen mit im auff ven oben, 

ainer unden, der ander oben, 

allſo ſend ſy geflogen von dem neſt, 

fünf vögel wurden des Strelins geft: 

ber rapp, die mörgans und bie he, 

ber weye, die alfter 1 mit ivem geſchwetz. 
Wie aber das warb angetragen, 

wie ſy gefangen wurtend, wil ich [nit] jagen, 

bie red wurb davon zü lange: 

ber rapp, bie mörgans wurden erhangen, ? 

fräen, alfter, weyen bie famen aus, 

boch ſollen ſy nimmer fliegen aufs haus ® 

zum ftraus‘, abler und pellican, 

man will ie peſſer vögel han. 

bie fledermaus >, fpa und ber geyr 

[187®) die hettend auch nit lenger feyr, 

bis das ſy vom flug entrunnen, 

darbey fol man ſy auch erfunden. 

bie ſchwalbẽe macht gen Fribperg ir rue, 

bie allweg flog dem rappen zue; 

jo volget im alweg ber wibhopf, 

der verlor darumb feinen Topf, 

boch ſend bie zwen nit geweſen 

jam diſe, boch rapp bet fein weſen 


6. Zu "Etrelin’ von anderer Hand die Bloffe: 


mike (der weye), 
Bat Kr abe alfter). 
S. Milih S. 260, 3; 261, 8; die 

Be IV N.36©. 432 

3. Das heißt fie w rben vom Rathe 
ausge ſchloſſen. 7 unten bie bezüglichen 
Zufäge S. 374, 

4. Der bereits oben genannte Georg 
Strauß. 

5. Martin Mayr ober Mor, Fleder⸗ 
maus benannt, weil er fich in der Nacht 
vor der Gefangennahme Schwarz's zu 


"Strelin, eijenmeifter zuͤ Augsburg”. 


biefem begab, um ihn zu warnen. Cr 
war 1474 neuer, 1475 alter, 1476 netter, 
1477 alter, 1478 nener Zımftmeifter ber 
Leberer. Nach dem Sturge Schwarz's be- 
gab © er ſich nach Tauingen. 

6. In der Borbereitung bed Ra- 
thes xc. 8. 138b ff. wirb Bartholomäus 
Schneider (1474 und 1475 Zwölfer ber 
Kramer, 1476 und 1478 neuer, 1477 
alter Zunftmeifter), Geor Selb, der 
Goldſchmied, der Freund Ulrich Schwan’ 8, 
Peter Hertel (öfter Zunftmeifter der Schu⸗ 
fer, 1475, 1476, 1477 Steuermeifter) als 
Flüchtling nad Friedberg aufgeführt. 





366 


V. Chronik des Hector Mülich. 


gebraucht, das er were gewiſe. 

ber grönipech flog über die Yſere,“ 

wie wol er gelobt het ven herren, 

fein leib und gut nicht verkeren; 

ber bet des rappen bochter genomen 
auff ber ftatt ſchaden zü feinem frumen; 
unb wer ber rapp nit worben gelett, 


bie vogthey het er auch befekt, 
ungelthaus, zoll und ander jachen. 
ſich ſchämen, pie ims hulffen machen. 


Des rappen neſt ward erzertt, 
da Jeſus Chriſtus jarzall ward 
in teutſch mit namen geſchriben zwar 
vierhundert acht und ſibentzig jar, 
des abrilis dem achtenden tag 
ben böſen vöglen ir gewallt lag. 
doch ſol man loben got auf erde, 
das ietz das böſe verſorget werde. 


Darnach worden gewelt zwen burgermaiſter?, 
man hofft, ſy werden baid wol laiſten 


1. Gemeint iſt Ulrich Frieß. S. über 
ihn: Die Frieſen und ihre Geſchlechter, 
heraldiſch⸗genealogiſche Monographie. 
Wien 1885, S.73. Eriiftum dasJaͤhri 410 

eboren, ſtand vor 1451 eine Zeit lang 

in kaiſerlichen Dienſten, wurde in dem 
enannten Jahre in den erblichen Adel⸗ 
Ban erhoben und erjcheint won 1467 
i8 1479 als Magifter Ulrih Frieß, 
Licentiat der weltlichen Rechte, Syndikus 
der Stabt Augsburg, in den ftäbtifchen 
Büchern. Er war ein Bruder der zweiten 
Frau Ulrih Schwarz's, einer geb. Frieß 
(f. bie Urt. Nr. 181 auf ©. 182 u. Nr. 197 
auf S. 191 der Zeitichr. bes bift. Ver. 
für Schwaben u. Neub., Jahrg. 1880) 
und war in zweiter Ehe vermäbhlt mit 
Anna, einer Tochter Ulrich Schwarz’s. 
Sein Verhältniß zum Rathe war durch 
den Sturz feines Schwiegervaters fo er- 
ſchüttert worben, daß er fich nicht mehr 
länger in der Stabt halten konnte und 
mwollte: 

uff afftermäntag nach ſant Bonifacius 
tag (8. Juni) anno 1478 iſt maiſter Ulrich 
Fries für aim raut kommen' und erklärte 


fi dem Bermittlungsrefultate Des Hector 
Mülich und Claus Schaller zwiichen ihm 
und bem Ratbe a einer billigen Ab: 
findung für feine der Stadt geleifteten 
Dienfte unterwerfen zu wollen. ‘Daruf 
haut ain raut mit im gerebt und fi mit 
im gütlich geaint und betragen allfo, das 
im ain raut für fein dienſt und folld auf 
erber zimlich quitanten geben fol und 
wil 200 guldin R.; barkü fol im ain 
raut aim brief geben, das er mit ains 
rauts wiflen und willen güttlich abge- 
ſchiden fy, und im fein bußfeomwen alhie 
wonen und ſitzen laußen, ſolanug ainem 
raute gevellig, und auch daß fi wie aunder 
einwoner ftür und pflicht thue.“ Raths⸗ 
deer. unter 1478 BI. 102b. Frieß zog 
nach Schrobenhaufen, daun nach Lauds⸗ 
but, wo er 1482 ftarb. Seine Witte 
Anna vermählte ſich mit Sebald Päbinger, 
ber einer Landshuter Batricterfamilie an- 
gehörte. (S. über diefe Familie St.- 
bron. XV, 351 Anm. 3; auch ein Seb. 
Päbinger wird bort erwähnt.) 
2. Uff famflag vor dem ſonntag jubi- 
late nad oflern (11. April: anno 1478 


10 


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16. am dem. 


als ain wolbefambneter treffenlicher raut 


Anbang II. 367 
das guette und das böfe halfen, 

das trautt man in in allen gaffen. 
fh laſſen nymer vögel fliegen 

[18°] hie und die leutt betriegen. 
abler, pellican und ftraus 

treibend des rappen gejellen aus, 

wa man fh fchulbig finden tet, 

fo wurb bie gan ftatt erfrebt. 
machen, das ſy fich werben fchamen 
und nit mer alljo fliegen züjamen 
und machend urtail bey dem wein, 
es ift nit gut und ſoll nit fein. 


Adler!, ftraus und pellican, 
manigen guten vogel mügt ir hann, 
jtillend die gauch, ftaren, bie trappen, 
bie allweg hiengend an dem rappen 
und hulffen im zü böfen dingen; 
frum vögel folt ir nit verbringen, 
fam ver rapp und fein anhang 
etlich aus dem ratt drang. 
man mag auch willen, wer ſy fein, 
ich wöllt, ſy kemen wider ein 
und bulffend pellican und ftraus 
das untrew gefügel treiben aus. 
abler, ftraus und pellican, 
bie hoffnung, die ich zü euch han, 
ir thiet das böß vertreiben und gu meren. 
bie rotte eylꝰ die lauft auch gern 


23. Zu rotte eyl’ von anderer Hand die Bloffe: ‘Die Hermart‘. 


maifter zewelen fllrnimbt.’ Nathsbecr. 


Ulriden Schwargen, Joſen Taglang und 
Margen Newmüller irer verhanndlung 
halb in vangknüs angenommen, baut ain 
raute mit gütem vorrate und ainhelliger 
flimme den fürfichtigen erfamen und wei⸗ 
fen Hörigen Strumßen zu ainem ver- 
weßer des burgermaifter ambts erforen, 
verorbriet und gejeet alljo, das er daſſelb 
burgermaifter ambte gleich ain geſchworn⸗ 
ner burgermaifter verweßen und alſo 
gehalten werben fol big zuͤr zeitte, Das ain 
raut nach loblichem herfommen burger- 


1478 Bl. 100%. Der ziveite neugewählte 
Bürgermeifter, Erjag für Jos Dhmjorg, 
war Hans Langenmantel der ältere. ©. 
Mülich S. 261 Anm. 2. 

1. Sigmund Goſſenbrot, deſſen Fa⸗ 
milienwappen einen Adler zeigt. 

2. Mangmeiſter? 

3. Gemeint iſt Peter Herwart, ſchon 
längere Zeit Mitglied bes Rathes von 
den herren', Bürgermeiſter in den Jahren 
1479, 1481, 1483. Die Familie Herwart 
führt eine rothe Eule im Wappen. 


w 188b 


368 


V. Chronik des Hector Mülich. 


mit manig frumen vogel und federſpill, 
die ich nit aller nennen will; 

bie böfen nenne ich auch nit gar, 

wenn bie fach ift offenbar. 

[1ss®] ftrauff, alſo nimb es in die hendt 
und mach atn jolliches regiment, 


das diſe kaiſerliche ftatt 


verſorget ſei mit ainem ratt, 

und das gros lobe und eer 

diſem commune wider werd 

und hie vermeiden neid und haß 

als vor in mengem hertzen was. 

wem das gefelt, das ſprech amen, 

das wir alle in gottes namen 

mit frid leben auff diſer erden 

und darnach zum himel behalten werden. 


Hie nach volgt ülrichen Schwartzen bekantnus und vergicht!. 


Item er hat bekhannt, das er mit ſeinem anhang die bey im gefangen 
geweſen ſind hab wellen fürnemen, 6 perſonen von den peſſten und allten 


10 


geſchlechten?, ire heupter ab laſſen ze ſchlahen und aus tilgken und reutten 20 


aus dem ratt. 


1. Diefe bekantnus und vergicht' ge⸗ 

ört zu den am weiteſten verbreiteten 
Schriftſtücken, die ſich über den Schwarz⸗ 
ſchen Handel erhalten haben; man findet 
fie in vielen Chroniken, Die darüber be⸗ 
richten; auch in ber Vorbereitung bes 
Rathes ꝛc. iſt fie, aulerbinge mehr Details 
aufmeifend, enthalten. Doch fcheint bie 
Acchtheit dieſes Schriftſtückes zweifelhaft, 
jelbft wenn man in Betracht ziebt, Daß 
die darin niebergelegten Belenntnifie 
unter der Folter gemacht wurben. Das 
Ganze macht zu jehr den Eindrud einer 
künſtlich conftruirten Anklage, ber es 
darum zu thun tft, Schwarz als einen 
ber größten und abfcheulichiten Uebel⸗ 
thäter binzuftellen, die jemals am Galgen 
gebüßt, ibm alle nur denkbaren Verbre⸗ 
hen — vollführte und beabfichtigte Morb- 
thaten mit eingejchloffen — aufzubürben. 
Wefentlich anders lautet ber in ber Bei⸗ 
(age IV unter Nr. 4 mitgetheilte „Beruf“, 


ber im Gegenfatze zu andern bie Verbre⸗ 
hen bis ins einzelnfte aufzählenden Be⸗ 
rufen, ſich ſehr ſummariſch ausdrückt und 
gerade von den größten Schwarz in der 
Urgicht aufgebilrbeten Berbrechen jchweigt. 
Ebenſo drüdt fih auch ber art ben Kaifer 
abgefandte Rechtfertigungsbrief bes Ra- 
thes (ebenfalls abgebrudt in Beilage IV 
Nr. 4) viel zahmer und vorjichtiger aus. 
Auch Conr. Sofmanı ſpricht in der Cinlei⸗ 
tung zu dem obenS. 356Anm. 2 erwähnten 
Gedichte Hans Schneider's Zweifel bezüg⸗ 
lich der Authenticttät dieſes Schriftftüdes 
aus. Doch felbft wenn e8 mit ber bekant⸗ 
nu8’ feine volle Richtigkeit hätte, jo müßte 
man doch auch erfi Schwarz's Berthei- 
bigung hören, um erftere in ihrer Trag⸗ 
weite würdigen zu können. 

2. Seine Hauptfeinbe unter den Her: 
ten find jhon oben S. 361 Anm. 7 auf 
geführt. Die im Rebe ftehende Anklage 
ıft offenbar nur ein Ausfluß der umter 





Anbang I. 


369 


Item er bat auch verjehen, wie er feinem vorfar, feins weibs man 
felig geweſen, ber ain erber frumer man gewejen tft, hab vergeben !. 
Item er hat auch verjehen, das er aus ven gefangnen hab triben bey 


2000 gulbin. 


5 [189°] Item er bat auch befhannt, das er bei feinem regiment aus ben 
amptleutten, jöldnern und allen anderen auch annverhalb miett und gab 
erobert hab, ob 2000 gulvin, die er all hat entjekt von iren ampten und 


bienften?. 


Gelihen gelt bat er empfangen, und wie ers wider geben bat. 


10 


Item er bat mer verjehen, das er ob vier taufent gulbin wert hab 


eingenomen von erbern leutten, die um ſollichs in trewmans hand be- 
volhen haben, vie er inen mergklich hab vorgehallten über iren willen und 


geleugnot des masften tatil83., 


Item mer, das er fonderlich fehlüffel zü etlichen thoren diſer ftatt 


ıs gebebt habe. 


Item das er und-auch feine gefellen von ber ftat ſteur und ungellt 


merdfich gellt hab abgetragen. 


Item das er inn vil jaren kain rechte peicht hab gethan. 
Item das er ain mercklich ſum gellt auf etlich des rats gelegt hab 


20 und zuegricht, dieſelben zů erftechen *. 


Item mer bat er inn gehebt merdlich pfleggüt von gotzbeufern, 
ipitälen und etlich ſunderfiechheuſern; auch anverhalb genomen und ab" 


getragen >. 


ben Geſchlechtern durch das Borgehen 
Schwarz's gegen die Vittel verurſachten 
Furcht fiir ihre Sicherheit; in Wirklich 
teit ſcheint Schwarz die Hinausbrängung 
und Deeinträtigung ber Geſchlechter aus 
und in Dem Rathe Durch Rathsbeſchlüſſe, 
nicht durch Gewaltthaten geplant zu haben. 
S. oben ©. 357 Anm. 5. 

1. Seine Frau war bie Wittwe bes 
begüterten Thomas Seidenneher (Seiben- 
netter). Borbereitung bes Rathes Bl. 
121b. Das ihm bier zur Laſt gelegte Ver⸗ 
brechen trägt ben Stempel ber Unwahr- 
ſcheinlichkeit an fih. Warum ſchwieg man 
beinahe ein Jahrzehnt hiezu — folange 
war Schwarz mit biefer Frau verheirathet 
— wenn man Grund zu foldher Beſchul⸗ 
di ung hatte? Wäre es ferner benfbar, 
bob ein unter fo furcdhtbarem Verdacht 


Gtädtehroniten XXII. 


fiehbender Mann Jahre lang das Ber- 
trauen des größten Theiles feiner Mit- 
bürger genoßt 

2. Diefe und die vorhergehende Be- 
ſchuldigung iſt durch nichts ürkundliches 
zu erweiſen. 

3. Man findet in den ſtädtiſchen Bü⸗ 
chern dfter Hinweis ai Gelbjummen 
und Bertbgegenftänbe, die von Privat. 
perjonen zur Sicherheit auf eine Zeit 
lang bei dem Rathe niedergelegt und von 
ben Baumeiftern in Gewahrjam genom- 
men wurden. Darauf ift bier Bezug ge 
nommen. 

4. ©. oben ©. 368 Ann. 2. 

5. Schwarz hatte wie andere Raths⸗ 
berren auch vwerjchiebene Pflegen zu ver- 
br ggrunꝛer auch die des Spitals zum 

Geiſt. 


24 


370 V. Chronik des Hector Mülich. 


Item das er mermals birenmoft und anber moft für wein hab 
verkaufft. 

[1s9P] Item nachdem als er ietz bes hailigen wirbigen fpitals zu Augs- 
purg, zum hatligen gaift genant, pfleger gemwejen tft, hab er etlich ligende 
güetter an fich genomen und bie aus des 'pitals büechern und regifterns 
laffen abtbon, und bie genoffen als andere feine aigne güllt. 

Item [er] hat auch bekannt, das er allain ain aigen ftattinnfigel hab 
gehebt, und er und feine gejellen zü mermalen gebraucht haben. 

Item wie er und fein anhang haben ain regifter gemacht und ba 
außgeſchriben ain orbnung, wie ſy die erwirbigen priefterfchafft zu Augs⸗ 10 
purg wellen laffen überfallen, blinberen und ſackhman machen. 

Item deßgleichen die allten rett von herren inn bie heufer laffen 
lauffen und die ermörben bei der nacht !. 

Item er hatt auch will zwiträchtiglait zwifchen den eeleutten gemacht 
und fich darnach underſtanden, die zit nerainen, daraus er auch merdlich 15 
Ihandung und gellt getriben hatt 2. 


Hie weitter folgt, was, auch wie vil man barfhafft und anders 
in feinem haus funden bat. 


Erſtlich wie er gefangen worden ift ıc. 

11. Aprit [190°] Item auf fambitag vor jubilate in dem 1478. jar ift der vorgenant 20 
Schwark mit etlichen feinem anhang gefangen worden durch gefchefft 
bes römifchen kaiſers und aines -erberen rats und ganter gemainb zü 
Augspurg?. 


Nota. 


Item darnach fein Haus eingenomen und‘, was ba gefunden iftas 
worden, beſchriben und ain rat zü feinen handen genomen. 

Item es ift gefunden worden an barem gelt bey 15 taufent gulbin, on 
das fein hausfram darvon hat gebracht, das auch ain merdlich ſuma iſt. 

Item dreyhundert filberin pecher, bie im gejchendt find worben. 

tem zwen merdlich gulbin Töpf, die man bey anderen feinen clai⸗ so 
nattern gefunden hatt. 

Item 40 fcheuren, verbediht und vergulit, bie ime geſchenckht find 
worden. 


1. S. oben ©. 364, 22. 3. ©. Mülich S. 260, 8. 
2. Ausführlich in ber Vorbereitung 4. Bgl. Die Vorbereitung bes Ra⸗ 
des Rathes BI. 1132. thes 2c. Bl. 1328, 





Anhang II. 371 


Item an ligenden güetteren, heufer, gertten, weyeren, enngern und 
anders, das man fchett bey dreitauſent gulbin. 


Zu mererm verftand volgt hie weitter bes Ulrichen Shwarten .m 190b 
feine begangne handlung nad der lengeil. 


5 Vergangener zeit da heiten bie zumftmaifter hie angefangen und 
giengen züfamen bey 12 ober 14 oft 162, das was ber mertail fchlecht 
bandwerchsleutt, die on weishait, leib und guet fchlecht waren. under 
denen was ainer, hies Ülrih Schwark, aus ber zimerleutt zunft, ber was 
auch ain ſchlecht man, doch wa8 er ber furnembft in bifer rott; er hueb 

ıo bie andern zefamen, ſy ftallten auch vaft nach dem zunftmaifterampt in 
ben zünften, ſy machten ainander gewalltig inn ber ftatt und im ratt, das 
ir ftim fürtraff, das ſy jo ainhellig waren, alfo das ſy machten ben 
Schwarten zum burgermaifter, ainen zum paumaifter, ben andern zů 
fteurmaifter, ben dritten zum ungellter; und allfo verliehen ſy der ftatt 

ıs ämpter, ſy inen ſelbs und anainander, alle jar, wann ir gewallt meret 
fih. und giengen alle tag züfamen und affen und trunden mit ainander 
und gab niemank nichtz, und do machten ſy vann allen anſchlag, wie ſy 
wellten vegnieren und in ainem ratt ir fach handlen; wann was fy in fürs 
namen, das hett kraft, der ander herrn rett ftim galt nichtz, wann es et- 

20 lich frum erber leutt von burgeren auch anbern verbroß, das ir ftim nichtz 
folt fein, das ſy deſt minder in ratt giengen, das was ben andern nun lieb. 
und wann ainer nit mer was ober nit [mer zum] zunftmaifter erwelt warb, 
jo gedacht im ver Schwarg umb aim anderen, barmit das fein ftim nit 
ergieng. und wann ainer wiber in was, ben ftraffet er berttigflichen und 

25 jagt etlich erber und frum burger mit feinem gewallt aus dem ratt?, [101°] 
wann man ain newen ratt befegen jolt, und fat darwider jung burger 
unb ander, do er hoffet, bie nit wider in weren in irer urtail. und ber 
Schwark was drey jar anainander erwellter burgermaifter‘, und im 
vierbten jar bo warb er aber burgermnifter, do warb er aber gehendt, 

30 wie hernach ftan wirkt. 

Nun was ainer bie, hies Jos Onforg 5, was von herrn, ain jchlech 
ter man, was auch oft burgermaifter, den bracht er auch in fein gefel- 
ichafft, das er nit wiber in was. er was jo gewaltig, das in iederman 


1. Das bier Borgebrachte enthält zum 3. 3.8. Andreas Fridinger. 

größten Theil Wiederholungen von be 4. ©. oben S. 260 Anm. 2. 

zeits Erzähltem. 5. ©. oben S. 359 Anm. 6. 
2. ©. biezu Beilage J zu A, ©. 140, 


24* 


372 V. Chronik des Hector Mülich. 


forcht und borft niemant wieber in reden; fein gejellen hetten all gelobt, 
nit wider in ze fein. 

Nun was ber Schwarg gar geittig auf guet, und was bie ftatt von 
ämpter bett zů verleihen, e8 wär ſöldner zu beſtellen ober ämpter, als 
ballenbinder, weingieber, korenmeſſer oder ander, bie verlich er und fakts 
etlih ab und verlihe daſſelb anderen !, vie fchandtend im dann vil gelt. 
und was zwitrechten was under ben leutten, biefelben fachen nam er an 
fih und nam von baiden partheien gellt und richtet ſy dann mit ainanber. 

Er was auch des hailgen gaiſts pfleger bei 6 jaren geweſen?, das 
er alle nutung in feiner pflegichaft nie verraitt, was er ainnam ober ıo 
ausgab, vefielben das fpital groffen ſchaden empfieng. wann auch leut 
gefangen lagen in den eyſen, fo nam er gellt und ballff in wider aus ®; er 
het ain knecht bargue 4, der zü in gieng in bie fändhnufs und im die ge- 
fangen alfo befchäget und in zäwegen bracht, dann follich ding begunnet 
er on ſcham unczalbarlichen vil, dann niemant vebt im barein. und wann ıs 
bie reichen burger etwas begertten von ainem ratt, das bracht er in zü- 
wegen und nam gelit von in, darumb waren foliche leutt fısı] auch allfo, 
bie an in begerten, unrechte fach zů wegen zů bringen. auch fo pauwet 
er ainen thurn vor dem rothen thor bey ben engern unden an dem pach, 
als man zü ben ziegelftablen® will, und ber follt wafjer in die ftatt tragen, 20 
und bracht ain |brieff zämegen von ainem ratt, das er möchte biefelben 
beichel durch die ftattmaur fteren und inn ber ftatt aufbrechen, wo er wolt, 
das folt die ftat auf iren coften wider ze machen, und ber prunn und ber 
pam folt tes Schwarten und feiner erben fein, und mocht darmit hanbeln 
ale mit feinem güt; des warb im ain brieff geben under ber ftat innfigel. 25 
und ben prunnen füert er bis an ber ftat graben, da gieng er auff, und 
wolt in durch der ftatt maur fleren in bie ftatt und wolt in dann in bie 
beufer fieren, da folt man im vil gelt umb ain pronnen geben. und fein 
anfchlag wolt im nit gefallen und maint, es wer nichg werbt, als auch 
war was; ba verlauffet er den thurn mit allem paw ber ftatt umb 1050 fl.6» 
und da pauwet in ba ain vatt und er bet als fein wefen darin wie vor. 


9. des: den. 

1. ©. oben ©. 359 Anm. 4. 6. BR. 1477 Bl. 59b: ‘Ytem 1267 

2. ©. oben ©. 369 Anm. 5. guldin recepit uͤlrich Schwark burger- 

3. ©. oben ©. 369,3. malfter fo ain rant im von wegen bes 

4. Hans Mebger, einerbervierStabt- thurn und prunnen zegeben angefchen 
knechte. und geſchafft dagen er bie brief abgeton 


5. Derjelbe Thurm, von bem bereit8 und übergeben baut.’ 
oben S. 361, 11 Die Rebe war. geben ha 


Auhang II. 373 
und da man in handt ba brach man alle Ding wider ab inn grundt ? und 
was alles verloren gellt. 


Auch was ain groffer unwil worden under ben burgern, das ir will 
wollten aus ber ftatt ziehen, wann er vil ſteur auflegt ; etlich zohen aus 
sber ftatt, bey 4 ober 5 reich burger 2. | 


Die groſſen untrew, die der Schwarg ber ftatt und dem hailigen 
gaift und fand Wolfgang und andern fromen leutten thet, mocht got nit 
mer dulden und verhenget, das ander frum ratgeben von herrn und von 
burgern und ander fich follicher ding betrachten und haimlich gedachten, 

sowie ſy dem Schwargen fein unrechten gewallt erftören wöllten. doch 
betten ſy hilff von ſechs feiner gefellen ober zunftmaiftern, [192°] bie im 
geholffen Ketten und [ven] follich ungerechtigkatt auch mißfallen wolt, das 
ſy den andern frummen ratsherrn zuefagten, ſy wolten inen hilflich fein 3, 
folich übel an dem Schwartzen zü ftraffen. 


Deß jars ward Wilhalm Hangendr und dem Marren Hofmair 
raut und recht ferbotten. ber Hofmaird nam 50 gl. von Jacob Sima- 


15 


15. vor Marxen' iſt ‘dieb' audgeftrichen. 


1. ‘Ein erfammer ratlaftden Schwar- 


zen fein thuren abbrechen und die ſtain laſt 
man berein fileren’ (folgen bie Koften). 
Hector Mayr’s Memory BI. 2688. 

2. In ber Borbereitung bes Ra⸗ 
thes ꝛe. Bl. 1118 werben 3. B. brei 
Honolde genannt. 

3. Gemeint werben fein GeorgSulzer 
(ans ber Zunft der Kaufleute, im nächften 
Jahre nach der Hinrihtung Schwarz’s 
— 1479 — mit Peter Herwart Bürger- 
meifter), ber Schon öfter erwähnte Georg 
Strauß aus der Zunft ber Mebger, Nilko⸗ 
laus Schaller (ans ber Zunft Der Weber, 
im Jahre 1480 zum erften Male Bürger 
meifter mit Hans Langenmantel), Ulrich 
Balther, der Bater Marx Walther's (aus 
der Zunft ber Kaufleute, oft mit ben 
hoben Aemtern der Stabt — dem Bau⸗ 
meiften, Einnehmer⸗ Siegleramt — 
betrant), Der ebenfalls Icon öfter erwähnte 
Hans Weiher, genannt Mangmeifter aus 
der Zunft ber Weber, Peter Weiblinger 
ans der Zunft der Schufler (1474 neuer, 
1475 alter, 1478 neuer Zunftmeiſter). 


6, dazu Vorbereitung des Rathes Bl. 


4. Wilhelm Hangenor aus einer alten 
Geſchlechterſamilie. Er befleibete in ben 
Jahren 1476 und 1478 das Amt eines 
Baumelfters, 1475 das eines Sieglers, 
1477 da8 eines Einnehmers. Auch ein 
Anton Hagenor fcheint in die Sache ver- 
widelt gewejen zu fein. Uff famstag 
fant Marcus tag’ (25. April) ſchwört An- 
thoni Hangenor, der In fangknus gelegen 
und bes entlebiget' worden, Urfehbe; 
daruf if} im aller banbel gütlich begeben 
und nadıgelaußen ferrer in unfrüntichafft 

egen im nicht mer ze äfren noch gerechten 
oundern fol a ab und geridht fein.’ 
Rathöbecr. 1478 Bl. 1018. 

5. Ebenfalls einer Gefchlechterfamilie 
angehörend. Er war im Jahre 1477 Ein» 
nehmer und zuletzt in den Jahren 1474, 
1475 und1476 Stenermeifter. Das Berbot 
von Rath uud Recht erfolgte übrigens 
wegen eines anberen als bes im Eerte 
angegebenen Bergebens. ©. ben nächften 

ab. 


Ww 1182 
w 192b 








374 V. Chronik des Hector Mülich. 
binger 1 und fol dem Schwarten geben han, das man ven Simabinger 
lenger am folb bie ließ, die bebielt er; und warb der Simadinger geur« 
laubt von dem Schwarken. | 

Des jars vor weichnachten fteng ain rautt ven Marren Hofmair for 
bem rechten und legt in in die eyſſen. er bet bieblich gehandelt mit fal- s 
ſchem barchattüch? und warb darnach mainahd an ainer gantzen ftat, ven 
man lies in bie aus, und ſchwor, aus ber ftat nit zü komen; das bielt er 
nit. er gieng gen Rom unb lies fich vom ayd abfolvteren. unb warb 
. im raut und recht ferbotten und fein wapen bat man abthan auf ber 
berrenftuben. 10 

Deß jars ferbot man rautt und recht des Schwargen jüngern ains 
tails, die in betten helfen an galgen bringen 3, daß was der Weyer ver 
mangmaiftert, Bilfinger der ſchneider, Martin Mairs, Schweiglin ber 


W 1180 
w 192b 


ww 1184 
w 192b 


2. Nach ‘er’ außgeftrichen: ‘als ain die’ W. 
8. in’ fehlt W. 


4. Bor Marxen' ift ‘Dieb’ auögeftrihen W. 
6. falchem W. falfchen parchanttuechen ww. 10. Nachgetragen in W. 





1. Die Baurechnungen führen ihn 
auf unter den Söldnern: Jacob von 
Symentingen, 4 pfärd, folld 2 guldin, zil 
Dionyfi” ‘Samstag vor Johannis Bab- 
tifte (15. Juni) anno 1476 haut ain raut 
Jacoben von Symentingen umbe bas er 
feins leibs unvermüglich ift fein bienft 
zu feinem zil Dyoniſy (9. Det.) ſchirſt ab 
erkennt ſich ferrer mit dienſt zů fürſehen. 
Rathsdecr. 1476 BI. 75 b. 

2. Der biebliche' Handel ſcheint 
mit dem ebenfalls verurtheilten Schnei⸗ 
ber Peter Bilfinger (ſ. Ammerfung 5) 
geichloffen worden H ſein. Uff donrstag 
vor Thome apostoli (17. Dec.) anno 1478 
hatt ain rat Marren Hofmayrs halben 
red gehallten und nach verhorung des ge⸗ 
richts hanndels zwuſchen ſein und Petern 
Byſfingers auch ettlicher erbern lut ſagen 
demſelben Hofmayr ze ſtraff uffgeſetzt das 
er nunfürohin ſein letia weder an rat 
noch art gericht auch zů kainen diſfer flat 
ampten genomen werben und ber aller 
entſetzt fein fulle” Rathsdecr. 1478 Bl. 
108b. Diefe Strafe wird ihm vorgelefen 
am Samstag vor Thomas (19. Dec.). 

3. Der will wohl jagen, daß bie 
Genannten Ulrich Schwarz unterftiltt 
haben und es ihm dadurch möglich mach» 
tet, fich ſoweit von der Bahn bes Rechten 
zu entfernen, daß er fchlielich am ben 
Galgen kam. ©. higu Mülich S. 261, 
2; 13. Vgl. Sender BI. 129. 


4. Hans Weyer, genannt Mangmeifter 
(f. oben S. 373 Anm. 3) war einer ber 
entichiebenften Feinde Ulrich Schwarz's. 
Sein Name fteht aljo hier an gem falicher 
Stelle. Vgl. Liliencron II Rr. 150, im 
welchem Lied Mangmeifter wegen jei- 
nes feindlichen Verhaltens gegen Ulrich 
Schwarz gepriefen wird. 

5. Beter Bilfinger 1477 neuer, 1478 
alter Zunftmeifter der Schneider. “Uff 
(den obvermeldten) donrstag (vor Thom. 
ap.17. Dec.) hat ain ratt der haundlunge 
halben zwuſchen bes genannten Hofmayrs 
und Byffingers denſelben Byſſinger ze 
firaff uffgefeßt, das er von flundan uff - 
ainen turn geen und von ber zitt ung uff 
den achtenden tag nad dem obroften 
(13. San. 1479) daruff beleiben und 
wenne er nach ußgang follicher zitt herab 
geen wolle das er one verzichen ainen 
zentner ſchmaltz in das findefhaufß geben 
julle. füro ettlicher unzimlicher reb und 
worthalben ber fich derſelb Byffinger ze 
vergangner zitt in ainem erfamen rat 
fravenlich gepraucht, hatt ain rat ange 
ſehen das derfelb Byſſinger darumb funf 
jar die nächften nachainander weder an 
rat noch an gericht genomen werben fulle.' 
Rathsdeer. 1478 BI. 1086. Die Strafe 
wird ihm vorgelefen ‘uff ſampstag vor 
Thom 


e. 
6. S. oben ©. 365 Anm. 5. 


Anbang DI. 


375 


obfer!, Zeſching ber bierbrui?, Marxen Nuimiller?, dem Hader 4, 


vem Glatzb. 


1482, 


Des jars ſchlüg man Michel Köchlin fein haubt ab®, er bett hie ain W 


s bierichenden ferwarttet, hies Hartman Keim, in feim gartten und ſchatz in 


umb hundert gl. 


1485. 


Des jars an fant Gertranten tag zü nacht um feren kam ain vin- 
ſternus der funnen, weret 1 bald ftund”, 


2. Maren—Blag’ in W nachgetragen. 


5. Klim w. 


6. In W nachgetragen. 9. Nach⸗ 


getragen in W. In D 223b und wo 198® Tautet der Abfap wie folgt: *1485 jar adj 16. tag im 
mergen, waß an fant Gerdruden abend, da was ain finfternu® am himel an der fonnen (am 
bimel—fonen’ fehlt D) und ward alfo finfter, daß man die ſteren am bimell fach, und waß nady 
mittag (zwiſchen: umb die oo) 4 und 5 ur und weret bei ainer balben ſtund'. 


1. Hainrich Schwerglin, Schwiglin, 
Schweyglin 1474 Zwölfer der Huder 
zunft, 1475 neuer, 1476 alter, 1477 
neuer, 1478 alter Zunftmeifter. 

2. Darr Zeſching 1474 neuer, 1475 
alter, 1476 neuer, 1477 alter Zunftmeifter 
der Bäder, 1478 Zwölfer. 

3. Marx Neumiller 1474, 1476, 1478 
neuer, in ben Dazwischen liegenden Jahren 
alter Zunftmeifter ber Zimmerleute, mit 
Ulrich Schwarz abwechſelnd. Er war 
1477 Steuermeifter unb betraut mit der 
Pflege von St. Leonhard. Er war unter 
ben mit Ulrich Schwarz Verhafteten. ©. 
oben ©. 261, 3. 

4. Hans Hader, öfter Zwölfer und 
Zuuftmeifter der Schäffler, zuletzt 1477 
neuer, 1478 alter. Uff den obgenannten 
Donrstag (17. Dec.) baut Hanns Hader 
durch Conraten Koch zunfftmaifter an 
ainen raute pringen laußen allermäßen 
jo Baltos Glatz wie obftett geton haut, 
daruf im von wegen ains rauts gejagt 
if, Das er auff (öfiden jeinen geſchwornen 
aide abgeen unb rauts unb rechts füro 
müßig een ſülle, das er auch in zehen 
jaren dem nechften zit ber ſchäffler zunffte 
nicht kommen fol doch ains rau und 
ber punfi gebotten gehorßam und pot- 
mäßig zejein. Rathsdecr. 1478 BL. 100b. 
S. die nächſte Aum. 

5. Baltos Glatz 1476 Zwölfer der 
Zunft der Bierbräuer, 1477 neuer, 1478 


alter Zunſtmeiſter. Uff donrstag fant 
Jörgen aubent (23. April) anno 1478 
PR Baltos Glat brüw Iut feiner urfehd 

inber ainen raut geſchworn und baruf 
durch den altten burgermaifter Bartbolo- 
mens Wällfer ainem raute feiner gnäb 
umb gütwillilait im feiner vangknüſshalb 
beweißet mit hohem vleiß Dann den laufen 
und ſich erpotten baut, ſölich gnäb und 
gütwillifatt umb ain erfamen raut mit 
aller undertenifait zü verbienen mit höch—⸗ 
ſtem vleiß pittende in ferrer in gnäben 
bevolhen zehaben und gnediclich zebe⸗ 
dencken dann er hanndeln und tun wölle 
ſo er verhoffte im by ainem raute nicht zů⸗ 
verwiſſen ſten werde. Daruf haut im ain 
raut auf den aid geſagt das er auf ſöllichen 
ſeinen geſchwornen aide abgeen und rauts 
und rechts füro müßig ſteen ſülle. Raths⸗ 
becr. 1478 Bl. 100b, 

Uebrigens find in dieſem Abfat durch⸗ 
aus nicht die Namen aller nach bem 
Sturze Schwarz’ 8 von dem Rathe gemaß- 
regelter und beftrafter Rathsherren auf 
geführt. Die Vorbereitung des Rathes zc. 
nennt no eine ganze Anzahl, auch Die 
Eiuträge in den Rathsdecreten weifen 
auf noch Mehrere bin. 

6. BR. des Jahres, BI. 90% unter 
nachrichter'. Recepit ‘mer 1 fl. von 
Micheln Kochlin mit dem ſchwert gericht.’ 

7. Wittwer 1. oc. 324. 


121b 


196b 


W 1238 
17. März 


376 V. Chronik des Hector Mülich. 


Ww 1238 
1988 


Des jars ſchlüug Matheus Wilhrechtt der herren ftinbenfnecht zü tob 
for der herren ftuben. 


4 


1486. 
11. Min Darnach am famstag nach letare farb margraff Albrecht von 
a 174- Brandenburg zů Franckfurt?. 5 
1487. 
Dar Des jars het berkog Albrecht von Minichen Hhochgeit gehebt mit 


IE fayſer Friderichs tochter® und man bracht im von hinen ain fergulte 
ſcheyr, koſtet 130 gl. und gelt darin, wol auf basmal nit nemen 4, ben 
er bet ungnab z& uns von Augspurg, umb das fein brüber herkog Eriftof 1° 
von binen hinaus den von Abensperg zü tob het gefchlagen, daran wir 


kain ſchuld hetten >. 
2. In W nachgetragen. 


1. Bgl. obenS. 351,29. Matheus Wilb- 
recht wirb noch Bfter in ſpäteren Urt. ge- 
nannt. ©. 3. B. bie Zeitſchr. des hiſt. 
Ber. f. Schwaben u. Neub. Jahrg. 1878 
©. 248 Nr. 96 u. 97 (beide Urk. aus bem 
%. 1488). 

2. Er flarb am 11. März 1486 im 
Dominilaner-Klofter zu Frankfurt. Vgl. 
St.Chron. X, 377, 10. 

3. Die firhliche Trauung Albrechts 
mit Kunigunde, ber Tochter Kater Fried 
richs, fand ftatt zu Junsbruck am 2. Jan. 
1487. Bol. Rialer, Die Bermählung 
H. Albrechts IV. mit Kunigunde von 
Defterreih. Sib.-Ber. der bifl. RI. d. 
Münchener At. d. Wiſſenſch. 1888, 377 ff. 

4. BR. 1487 BI. 308: ‘St. 124 fl. 
zocepit Hanns Müller goltihmid an 
ftatt Anthoni Laugingers für ain verglillte 
verbedte ſcheurn, bett an gewicht 8 mard 
minus 4 Iot die mard umb 16 fi., ge 
Ihandt des Römiſchen kayſers tochter 
hertzog Albreh& von Bayern gemahel, 
man fürt fy gen München. — Item 100 


12, den er het—ſchuld Hetten’ fehlt Da. 


guldin ber obgenannten fürſtin inn ber 
obgemellten ſcheurn gefhandt. Amdtande: 
daz gelt und jcheur bat man wiber bracht 
und bebarff nit in rechnung.’ 

5. Die Stadt Augsburg war bei 
Herzog Albrecht IV. von Bayern in Un⸗ 
grade gelommen, weil fie, wie e8 in einer 

erathbung des Rathes bezüglich einer 
deshalb an ihn abzufertigenden Botſchaft 
heißt ‘nach der geichicht zů Sranft en in 
ab und zü reytten ber, fo bey fo ider e 
ſchicht geweſen jenen, annderfi dann fich 
jein fürftl. gnab zü ainem rat verſehen 
bab und aunderſt dann geburlich, ge 
hanndelt haben fulle’ Es banbelte ſich 
dabei bauptfählih um ben Aufenthalt 
der Herzoge Wolfgang und Ehriftoph in 
Augsburg. S. o. S. 269, 12. Es bedurfte 
mehrerer Geſandtſchaften an den a 
bis ſich dieſer ihnen ihre angebliche Bartei- 
nahme filr bie beiden ihm feindlich ge- 
innten Brüder verzieh. Litteralienjamm: 
ung. 





Beilagen 
zur Chronik des Hector Mülich. 


Verzeichniß der Beilagen. 





I. Marx Walther's Tournierbuch“. 
I. Die Theilnahme Augsburgs an dem Feldzuge Kaiſer Karla IV, gegen 
„nie böfe GSefellihaft" im Jahre 1365. 
DI. Zu dem Aufenthalte König Sigmunds in Augsburg im Jahre 1418, 
Kaifer Friedrichs III. im Jahre 1485 und den Reichstagen in Augs⸗ 
burg im Jahre 1473 und 1474. 
IV. Zur Geſchichte des Bürgermeifterd Ulrich Schwarz. 
1. Der Proceß und die Hinrichtung des Zunftmeifter8 Georg Kurz. 
2. Der Proceß und die Hinrichtung der beiden Bittel. 
3. Der Proceß und die Hinrihtung des Bürgermeifters Ulrich 
Schwarz. 
4. Anhang: 
A. „Der Berüf” Ulrich Schwarz's. 
B. Schreiben des Rathes ver Stadt Augsburg an den Kaifer 
dd. 22, April 1478, Ulrih Schwarz betr. 


Marx Walther's „Tournierbuch“. 


Es iſt ſchon in der Einleitung zu der Chronik Hector Mülich's (S. 
XXXVI.) erwähnt worden, daß Marx Walther außer feiner Chronik auch 


sein „Tournierbuch“ hinterlaſſen hat. 


Dieſes befindet ſich gegenwärtig in 


der Handſchriftenſammlung der kgl. Hof⸗ und Staatsbibliothek in München, 
Cod. germ. 1930 20, Papierhandſchrift, nur 24 foliirte Blätter um— 
fafiend!. Da es durch feine bildlichen Darftellungen und feine fchriftlichen 
Einträge theild Ergänzungen zur Walther’ichen Chronik bietet, theils jelbft- 
10 ftändigen Werth befitt, jo ſchien e8 angezeigt, im Folgenden näher darauf 


einzugeben. 


Blatt 1* enthält drei auf Augsburger Feſtlichkeiten bezüglihe kurze 
Einträge von fpäterer Hand, von denen ber erfte von dem Tournier in ver 
Faſtnacht des Jahres 14422, der zweite von dem Eimitt 8. Marimilians 
ısam 20. Januar 15653, der dritte von einem Stechen „auff ſontag cantate“ 


(12. Dat) deſſelben Jahres Handelt. 


Bon Bl. 1? an — Bl. 20% finden ſich bildliche Darftellungen von 
„Stehen“, an denen Mare Walther betheiligt warb, Yeberzeihnungen mit 


1. Bon den in der tgl. Hop und 
Staatsbihl. in Minden über Tourniere 
fih vorfindenden Handſchriften ift bier 
noch befonders das von Paul Hector Mair 
(j. Aber ibn Stetten, Lebensbeſchrei⸗ 
gungen, I. Boden ©. 331) veranlafite 
Werl: De arte athletica (Cod. icon. 
Nr. 393) hervorzuheben. Es beſteht aus 
zwei mächtigen Bänden und ift mit einer 
großen Anzahl prächtig ausgeführter Bil- 
der ausgeftattet, von bemen ein Theil den 
bie verichtedenen Arten von Tournieren 


behandelnden Text illuftrirt. Auch die 
beiden von Mülich S. 8, 7 u. ©.55, 5 
erwähnten Zweikämpfe (unb deren Ber- 
anlaffung) find dort im LI. Bdo. Bl. 1542 ff. 
bezw. BI. 1612 ff. ausführlich erzählt und 
bildlich erläutert. 

2. S. Mülich ©. 80, 1. 

3. Sol heißen 1566. ©. Stetten, 
Geſch. von Augsburg I 567. 
i 4. Ebenfalls im Jahre 1566. L. c. 

11. 


380 V. Chronik des Hector Mülich. 


Waflerfarben colorirt, die, wie es ſcheint, nicht alle von der gleihen Hand 

berühren; während einige eine ziemlich primitive Auffafiung und Mache 

aufweifen, find andere, namentlich die legten, von natürlicher Lebendigkeit 

in der Bewegung und forgfältiger Ausführung in Zeihnung und Bemalung; 

alle zeugen von realiftiiher Treue und bilden jo eine werthoolle Quelle fürs 
Koſtüm⸗ und Waffentunde, fowie für die Kenntniß der mancherlei eigen- 

thümlichen Gebräuche bei den werfchtenenen Arten von „Stechen“ ober 

„Rennen“, 

Jede Darftellung nimmt zwei Seiten in Anfpruch und zwar fo, daß 
immer die Rückſeite eines Blattes und die Borverfeite des nächſten zuſam⸗ 10 
mengehören; bie auf den Bildern vorgeführten Perfänlichleiten find oben, 
unten ober feitwärtd von Walther mit Namen bezeichnet; er felbft tritt uns 
auf jedem entgegen, theil® als Sieger, theils als Unterlegener ; das Jahr, 
in welchem jedes Stechen ftattgefunden, ift ebenfalls von feiner Hand, am 
Fuße des Bildes angegeben. " 15 

Die vorgeführten „Nennen“ find folgende: 

Bl. 10 — 20: Marr Walther gegen Jörg Hofmatr. 1477, 

Bl. 2° — 3%: Marx Walther gegen Hank Kentzelman; Laux Raven 
[purger gegen Lubwig Meuting. 1478. 

Bl. 3” — 4°: Innerhalb der Tournierſchranken find dargeſtellt: Jorg 20 
von Fellberg, ritter (gweimal), Mare Walther, Laux Ravenfpurger, Ludwig 
Meuting, Yörg Hofmair, Eytelhanß Tangenmantel, Michel Reyß, Spett, 
Schend, Wolf Dahenhaußer. 1478. 

Bl. 40 — 5°: Mare Walther gegen Sigmund von Welda ritter. 1479. 

Bl. 5°—6*: Ein befonders buntes, lebendiges Bild, einen Faftnachts- 2 
aufzug darſtellend (junge Bürger aus den angefehenften Familien im Nar- 
rengewand, Darunter mehrere zu Roſſe), wobei Marr Walther gegen Jörg 
Hofmair rennt. Rechts im Hintergrunde, ebenfalls zu Roß, Jörg Gran- 
der. 1480. | 

Bl. 6—7*: Utz Walther gegen Marx Walther. 1481. 30 

Bl. 70 —82: In Tournierräftung find dargeftellt: Idrg Langen 
mantel, Marx Redlinger, Jörg Mörkin, Dominicns Sulger, Pauls von 
Schienberg, Marı Walther, Berr Meuting, Laux Gafiner, eine Perfon ift 
unbezeichnet. 1481. 

Bl. 8’ — 9°: Marz Walther gegen Achacius Umgelter von Ulm. 1482. 36 


Bl. P— 10°: Marı Walther gegen Wilhalm Echinger von Ulm. 
1483 czů Ulm. 





Beilage I. 381 


Bl. 10°— 11°: Als Tournierer find dargeftellt: Marr Rechlinger ge 
gen Herzog Wolfgang von Bayern, Jorg Langenmantel gegen Hager, Anthoni 
Herwart gegen Hans Ama von Niernberg, Mare Walther gegen Derzog 
Chriftof von Bayern. Unter des Figur Hager’s findet fi von ſpäterer Hand 

s eingetragen: Augustae Vindelicorum ann. Chr. 1482 die 6 Febr. Wolf- 
gangus ac Christophorus Duces Bavariae nec non duo nobiles hastis 
concurrerunt in coemiterio Collegiatae Ecclesiae, auffm frohnhoff cum 
quatuor patriciis. Martin. Crus. lib. 8. ann. Suev. pars 3. c, 17. — 
Am Fuße des BI. 11* fteht von Walther's Hand die richtige Jahrzahl 1484. 

10 Bl, 11°— 12°: Mare Walther gegen Stoffel Umgelter von Ulm. 
1485. 

Bl. 13° —12*: Mare Walther gegen Ludwig von Kuöringen. 1485. 

Bl. 13°— 14: Marr Walther gegen Enpris von Liechtenſtain ritter. 


15 Bl. 14° - 15%: Marc Walther gegen Antonius her czů Enffan. 1485. 
Bl. 15°— 16°: Mare Walther gegen Achacius von Ottingen, 1485. 
Bl. 16°— 17°: Mare Walther gegen Hainrich Craft von Ulm, 1485. 
Bl. 17° —18*. Marr Walther gegen Hans Ama von Nierberg. 1487, 
Bl. 18°— 19°: Marz Walther gegen Stofel Umgelter 1488 zü Ulm, 
20 Bl. 19°— 20°: Marz Walther gegen Jacob Ridler von Minichen. 


Bl. 20°: Marx Walther, mit einem Knaben auf dem Speere über 
ven Frohnhof fprengend; der vordere Theil des langen Speeres reicht noch 
weit in das Bl. 21* herüber. Unter diefem Bilde, dem am feinften aus⸗ 

25 geführten des ganzen „Tournierbuches*, fteht von Walther’ Hand, genau in 
denſelben Schriftzügen, wie ſie die Walter'ſche Handfchrift der Mülich ſchen 
Chronik aufmeift: 


Item 1489 fürt ih, Marx Walther, ain über großen fpieß und rant 

in auch widern Jacob Ridler von Minichen for als befüchen. ven mich bes 
30 fühhtend vier die beriempteften wappenmaifter, fo fy auf dißmal lebten, das 
was maifter Thoma Windenmacher, fein fun, Frank Ridler, Jörg Grander, 
und weret des befüchen gar nachet trey flund, und was alles czü thon von 
des ſpies weggen, benn er was alſo, das in Dit Lauginger auf ſeim roß nit 
anf pan fierren fund, der was mein wappenmailter ; aber ire czwen bie trü- 
3; gend in auf pan, ainer da fornen, ver ander da binden. da maintten meine 
widertail, ich fieret in auf ainer kunſt, des nit en waß, denn mit dem fortail, 
des mir niemand werren mocht. alfo gieng darnach ain red auß, ber ſpieß 
werre hol. da für ih, Marr Walther, czů und beritt mich ongefar auf dem 
fronhof czů Augspurg und hett darinnen bey mir ain knaben, der was im 
a0 vierczecheden iar, ben ließ ich mir auf den ſpieß ſetzen, wie e8 ven da gemalt 


382 V. Chronik des Hector Mülich. 


ftat, und fürt in uber ven fronhof und herwider. das hat gefechen und ift 
darpey geweſſen graf Friverih von Öttingen, der darnach ain biſchoff czů 
Paſſau warbiund Friverih von Lichtenaw, Eriftof Herwart, Urli Probft, 
Urlich Apt, maller, Criſtein Breiſchuch, Petter Med, kyſtler, Eriftelin, kyſtler 
und ſunſt oil leut. und darnach ſchlůg ich das eyſſen vom ſpies herab, das 
gos ich ain maß weins ins ſpies eyſſen. 

Graf Eberhart von Wirtenberg und her Wilhalm marſchalck von Pa⸗ 
penhaim ſagten baid gegen mich auf der pan, das ſy noch kain groſern ſpies 
hetten nie rennen ſechen for beſuͤchen. 


Mit Bl. 210 begimnen weitere Aufzeichnungen von Marx Walther's 10 
Hand. Das erſte Stück, bis BI. 22° (incl.) reichend, enthält eine am mit⸗ 
woch nach der hailgen trey küng tag 1506 (7. Jan.) begonnene Abſchrift 
der von ſeinem Vater, Ulrich Walther, zuſammengetragenen Aufzeichnungen 
über die Abſtammung, Fortpflanzung und Verzweigung ꝛc. des Walther'ſchen 
Geſchlechtes?, dem dann auf Bl. 23° ein farbig ausgeführter Familien- ı5 
ftammbaum (mit Wappen) folgt, das zweite, auf BI. 23 und 24°, ein Ber- 
zeichniß der zahlreihen Stiftungen 2c. der Walther'ſchen Familie. ‘Die ein- 
zelnen Abfäge find, wie dies aud bei der Chronik Walther's der Fall ift, 
durch Heinere oder größere Zwifchenräume getrennt, um Raum zu Nad- 
trägen offen zu halten. 20 

Die genealogifche Überſicht bietet wegen der Genauigkeit ihrer Angaben 
bei der weiten Derzweigung der Walther'ſchen Familie Interefle für die Do⸗ 
naumörther und Augsburger Familiengeſchichte, das Verzeihniß der Stift 
ungen des Walther'ichen Geſchlechtes, namentlih im den Donauwörth be- 
treffenden Abfäten, für die Lokalgeſchichte dieſer Stadt; zugleich geben beibe 25 
Stüde ein anjhaulihes Bild von dem lebendigen Familienſinn, der in den 
reihen und angefehenen Gejhlehtern in der Blütezeit des mittelalterlichen 
Bürgerthums herrichte, fowie von den hunderterlei Banden, mit welchen noch 
am Borabende der Reformation die Kirche die einzelnen Familienglieder 
unter fich verfettete und die Öefammtfamilie umfchlang. 30 


6. Es folgen Hier im Waltherſchen Manuferipte noch die finnlofen Worte: *hinden ind die (2). 


1. Friedrich von Dettingen war Bi- Familiengeſch.iſt aus den Aufzeichnungen 
hof von Paffaı von 1485—1490. Uri und Marr Walther's, die fpätere 
2. ©. über das Walther'ſche Gefhleht ans anderen Duellen gejhöpft. 
Stetten, Geſchl. S. 165 ff. Die ältere 





Beilnge I. . 383 


Die Abftammung, Fortpflanzung und VBerzweigung des 
Waltherſchen Geſchlechtes nah Aufzeihnungen Ulrich 
und Marx Waltber’s. 


[21°] Item diß nachgefchriben hab ih, Marr Walther, abgeſchriben am 
5 mitwuch nad) der hailgen trey küng tag 1506 iar auf ainem biechlin, hat. San. 
mein vatter Urli Walther czuͤſamen gefamelt. 

Es ift czu wiſſen, das ih, Urlih Walther, czü Augſpurg erfüdht und 
erfaren han durch gefhrift, hehratbrief und ander gütten allter anczaigen 
etliher ftift zu Werd, wenn mein uranher und auch mein anber, die cl 

10 Werd gefeflen find, [wenn fy] geborren find, auch czů wen ſy ſich ferheyrat 
hond und auf welich czeit ſy geftorben jend und wa ſy begraben worden find 
und ir iartag, die ſy geftift Haben, wa man ſy haben fol und wir Walther 
brief darum babend, fo hienady gefchriben ftett. 

Anno domint taufet truihundertundacht iar ift der elteft Walther ge⸗ 

15 borren worden, darvon wir Walther von willen, und ift Urlihs Walthers 
cz Augfpurg, der die Rivlerin gehebt hat, uranher geweflen und baut ge- 
haifien Cimrat Walther und ift czit Werb geborren worven. anno domini 
truihundertundvierundtreyſig iar hat er fich ferheyrat zit Agneffen, Urlichen 
Höchſteters tochter czü Werd, und ſend die Höchſtetters edelleut geweſſen 

20 und einkumen gen Werd, und bat der Cünrat Walther cezwen fün gehabt, 
ainen genant Friderich und der ander Cümrat, und derfelben czwayer fun ' 
geburt folgt hernach. anno Domini taufet truthundertundtrutundfinfezig iare 
ift der forgenant alt Walther geftorben umd ligt czů Werb in der pfarfirchen 
for der hailgen zwelf botten altar for dem chor, den man nent den friemefjer 

25 altar, czwifchen des weichkeſſelß und vesfelbigen altar, und hat ain ewigen 
tartag auf der portfichen auf unſer Tieben frauen altar am naften funtag 
quasymodigeniti nad) öfteren. 

Anno domint taujet truihundertundviergig tar ift Friderich, des for 
genanten Cinrat Walthers fun, geborren worden. anno Domini taufet trui⸗ 

30 hundertundneinundſechtſig tar ift Friderich Walther, obgenant, czu Werd fer- 
heyrat worben czů Elſbetten Gerlaherin!, und band kain kind nah im 
ferlanfien, und die iarczal irs fterbens iſt mir nit wiſſend, und tft die Elſbet 
Urlihen Kramers? tochter geweflen und hat for ainen man gehabt, ainen Ger⸗ 
lacher. 

35 ’ Anno domint taufet truihundertundachtundvierczig iar ift des forge- 
namten alten Cimrat Walther fun, Cünrat genant, czu Werd geborren 
worden. anno domini taufet truihundertundezwayundſibenczig iar hat er fich 


3. Diefe Ueberſchrift wurde erſt von dem Bearbeiter zur deutlicheren Gliederung bed Gangen 
vorangefeht. 


1. Die Serlacher werben bei Steihele nannt. 
II DI, 793 unter den Spendern von 2. Ebenfo bie Kramer. 
Kirchenſtiftungen In Douauwörth ge- 


384 V. Ehronil des Hector Mültch. 


ferbeyrat czu Elſbet Hagerin zü Werd, und [hand czwen fun und czwo 
tochteren mitainander gehebt, der ain fun Cünrat genent und der ander fun 
Urlich, und die aim tochter Anna genent, die ander Elfbet, und der obge- 
ſchriben vier gejchwiftergot geburt folgt hernach. anno dommi taufet vier- 

2. gebt. hundertundezwayundtreyſig tar czů liechtmeſs, ift der obgefchriben Cünrat s 
Walther tod und ligt czu Werd in der pfarkirch bey feinem vatter daſelbs 
for dem tor bey der czwelfbotten altar. anno Domini taufet vierhundertund- 

vierczig tar iſt die genant Elfbet Hagerin, Cünrat Walthers hausfraw, ge- 

6. Aug. ftorben an fant Oſchwalds tag und leit cz dem hailgen creucz czuo Werd 
for fant Michels altar, und die ezway obgejchriben eleut haben ainen ewigen 10 
iartag und aim ewig liecht czum hailgen crent ob irer grebtuuß, und bat 
Urlich Walther von Augipurg, ix baider andiin, ain hübichen altartafel 
geben auf den fant Michels altar, geftat 80 gl. mer haben fy ainen ewigen 
tartag czü Werd auf der porfirchen in der pfar auf ımfer lieben frauen altar 

14. Sehr. auf fant Ballentins tag. 15 

Anno domini tauſet truihiundertundvierumdfibengig iar ift Cimrat 
Walther, des obgeſchriben Cünrat Walthers fun, geborren worden an fant 

10. Nov. Martins abet. anno domini taufet truihundertundachtundneunſig iar hat er 
ſich ferheyrat zü Anna Volfin gi Werd und hat mit ihr ain tochter gehebt, 
Suſanna genant, und die felb tochter ift Elaufen Regel! czu Werd ferheyrat 20 
worden. und vemfelben Walther ift fein hauffraw, vie Wolfin, tod, do man 
alt taujet vierhundertundvterumpgzwainfig iar. und darnach bat fich der⸗ 
jelbig Cünrat Walther [bat fih] hie czü Augfpurg ferheyrat gi Urſula 
Mangmaifterin und hat kain find mit ir gehebt, geſchechen, do man czalt 
taufet vierhundertundfechfundezwainfig iar und flarb, als man galt taufet 25 

7. Aug. vierhundertundvterundtrenfig tar an ſant Affra tag. und nad feinem tod 
kam fein hauffram gen Pforgen in Das clofter daſelbß und ftarb daſelbß im 
taufet vierhundertundtreyundſibenczigoſten iar. und derfelbig Cünrat Walther 
bat ain ewigen iartag czü Werd, den ſollend die hailgenpfleger in der pfar 

15. Juli haben auf der czwelfbotten taillung tag, und ift eingejchriben in den kallendis 30 
in der pfar czu Werd im fegerer bafelben. 

Anno domtni taufet truihundertundainßundachtfig tar iſt Elſbet Wal⸗ 
therin, Conrat Walthers tochter, czü Werd geborren worden. anno domini 
taufet vierhundertundezway iar ift fu ferheyrat worden gi Oſchwalden 
Lauginger zu Nörblingen?, und ſy und er fend geftorben des iars, als man ss 
Galt taufet vierhundertundtruiczechen iar. 

Anno domini tauſet vierhundertundfinfezechen iar ift die forgenant 
Anna Waltherin, auch Cunrat Walthers tochter von Werd, ferheyrat worden 
zu Friderichen Frickinger czi Nördlingen und bat mit im ain fun gehabt, 
genant Anthony. anno domini taufet vierhundertundgwayundezwainfig tar 10 

3, Aug. ftarb Anna Sridingerin am montag vor fant Affra tag und Bat ain ewigen 

15. Juli iartag czu Werd in der pfar auf der czwelfbotten taillung tag. 


1. Eines ber enjenntiäfen Geſchlech⸗ 2. S. über bie Lauginger Stetten 
ter in Donauwörth. S. über dieſe Fa- 1. c. 183. 
milie Stetten 1. c. 247. 


Beilage J. 385 


Anno Domini taufet truihundertundvierundadfig tar ift Urlich Walther, 
der Conrad Walthers jun czü Werd ift geweſſen, geborren worden an jant 
Urlihstag. anno Domini taufet vierhundertundadit iar ift er ferheirat worden 4. Iutt : 
bie czü Augfpurg ezů Barbara, Hanjen Wilandß tochter, und hand trui finder 

s mit atmander gehebt, czwen fun, Helyas und der ander Urlich genant, und 
aim tochter, Urjela genant, und der finder gepurt obgefchriben folgt hernadh. 
anno domini taufet vierhundertundneungzehen jar am freytag for fant 
Gallen tag ift Urlih Walther tod in Der neintten ur czů morgens und ligt 13. De. 
hie czü Augfpurg czum tom auf der gred bey dem brebigftül, und ift Barbara 

10 fein hauffraw!, Helyas und Urfela in neun tagen nad im tod in ainem ge- 
mainen fterben der peſtilentz. und uͤrlich Walther hat ainen tartag czu Werb 
in der pfar auf der czwelfbotten taillung tag umd ift eingeſchriben in calendis 15. Juti 
im fagerer daſelbſt zü Wer. 

Anno domint taufet vierhundertundegwelf iar ift Urſela, Urlich Walthers 

18 tochter, geporren worden und tft geftorben des iars, als man czalt taufet 
vierhundertundnaimezechen iar. 

Anno Domini taufet vierhundertundvierggehen iar ift Helyas, Ulrich 
Walthers fun, geborren worden und ift geftorben, do man czalt taufet vier- 
hundertundneunczechen jar. 

20 Amo domini taufet vierhumdertundachtezechen iar ift uͤrlich Walthers 
ſum, genant Urlich Walther, auf dem Perlach bie czu Augſpurg geporren 
worden. anno domini taufet vierhundertundſiebenundtreyſig iar an ſant 
Alexius tag iſt er ferheyrat worden? czü Barbara, Marren Ridlers tochter. 17. Juli 
anno domini tauſet vierhundertundſibenundtreyſig tar am montag [nad] 

as unfer lieben frauen tag irer gepurt hatten wir hochczeit. anno Domini taufet 9. Sept. 
vierhundertundneunundtrenfig iar jeyen wir czů augen haus gejeflen, und wir 
haben die hienach gejchriben czwayundezwainſig finder bey- und mitainander 
gehebt mit namen acht fun und vierczechen tochter, und der finder purt folgt 
hernach. 

30 Anno domini tauſet finfhundert und als man fieng czü czellen in dem 
finften iar ſtarb uͤlrich Walther an nuien iarstag? gen nacht um ſexen und 1. Ian. 
leit begraben czuͤ Augfpurg auf dem finftren gret bey dem bredigftäl unt hat 
ain ewigen erlaft iartag, er und fein hauffrau, czü fant Peter alwegen auf 
des nuien tardtag, darczü miefjend herren geben opferbrot und kerczen, und 

35 hat auch ain iartag, er und fein weib, czů fant Katerina hie czu Augfpurg. 

Anno domini taufet vierhundertundachtundtreyfig iar iſt unfer tochter 
Barbara, das erft find, czuͤ Landſperg geporren worben in ainem fterbenv 
der peftilenczt, und ift tod, do man galt taufet vierhundertundſechsund⸗ 
vierczig iar. 

40 Anno domini tauſet vierhundertundneunundtreyſig iar iſt mein tochter 
Urſela geporren worden am ſamſtag an ſant Niclaus abet. anno dominis. Der. 


1. S. das Epitaph Ulrich Walther's der Verlobung oder Verſprechung' und 
und feiner Frau bei Praſch, Epitaphia der kirchlichen Einſegnung b.1 ber Dodipeit 
Augustana 1 ©. 242. 3. Das Epitaph bei Praſch 1. c. 

2. Man unterjhieb zwiſchen dem 242; doch muß es bier flatt 1405 beißen 
‚Berbetraten oder Zuſammengeben', d. i. 1505. 


Etädtegroniten XXII. 95 


386 V. Chronik des Hector Mülich. 


taufet vierhundertumdfibenunpfingig iar ift ſy ferheyrat worden am montag, 
der do waß der ainundtreyfigoft tag des monecz ienerd. anno Domini taufet 
27. Apniı vierhundertundſechßundachtfig iar an fant Bitals abet ftarb die obgenant 
Urſela, mein tochter, und bat czwainfig finder gehebt bey Sigmunden 
Rämen!, irem ewirt. anno Domini taufet vierhundertundvierundneunfig iar s 
am dornſtag fant Teodofya tag amı abet in der ſechſten ur ftarb Sigmund 
Räm am trytten tag deß monecz apprilis. 
[21°] Anno domini taujet vierhundertundaimßundviergig iar ift mein tochter 
5. Sepı. Felictas Waltherin geborren worden an fant Mangen abet und ift under 
dem tar geftorben. 10 
Anno domini taufet vierhundertundezwayundviergig iar ift Suſanna 
5. Sept. Waltherin geborren worden an fant Mangen abet und iſt tod undrem iar. 
Amo domini tauſet vierhundertundtruiundvierczig iar iſt Jorg Walther 
10. Oct. geborren worden am dornſtag for ſant Gallen tag und iſt tod undrem tar. 
Anno domini taufet vierhumdertundvierundviergig iar ift Regina ıs 
30. Nov. Waltherin, mein tochter, geborren worden am montag an fant Andreas tag. 
anno domini taufet vierhundertundvierundjechfig tar ift ſy verhegrat worden 
16. Nov. zu Petter Imhof? am freytag an fant Othmars tag und hand hochczeit 
235. Rov. gehebt an fant Katerima tag fermelter iarczal. anno Domini taufet vierhundert? 
am treyczehenden tag des weinmoneg an fant Colomans tag ift Petter zo 
Imhof tod. 
Anno dommi tauſet vierhundertundfehsundviergig iar ift Veronika 
31. März Waltherin, mein tochter, geporren worden, am dornflag in der vaften nad 
dem funtag letare. anno Domini taufet vierhundertundvierundfedfig iar ift 
16. Rov. ſy ferheyrat worben czü Anthony Haunold * am freytag an fant Othmars 25 
235. Kor. tag, und hand hochczeit gehebt an jant Katerinen tag egemelter iarczal. und 
die obgemelten Regina und Veronica, die Waltherin, haben auf ainen tag 
hochczeit gehebt in Marren Ridlers haus, auf dem Berlach gelegen czüunächft 
an der trindftuben, ir annis haußd. anno Domini tauſet vierhundertund- 
9. Juni neunundachſig iar am neuntten tag des brachmonecz gepar mein tochter, Die zo 
- Haunoldin, ain find, Sabina genant, und ftarb daran deflelben nachcz; und 
1. Sept. was das achtezechet Find. anno domini 1496 iar an fant Gilgen tag ift An⸗ 
tbony Saunold tod. 
Anno domini taufet vierhunvertundflebenundviergig iar ift Dans 
6. Iuni Walther, mein fun, geporren worden am aftermontag for unfers herren ss 
fronleihnam® tag gen der nacht, der Do was der ſechſt tag des brachmonecz, 
zwijchen nein und czechen uren. anno domini taufet vierhundertundaingund- 
fibengig iar ift er ferheyrat worden czü Madalena, Leonhart Radauers ® 
6. Sept. tochter, gejhechen an fant Eufemia tag. anno domini taujet vierhundert⸗ 
undſibenundachtſig iar iſt Madalena Waltherin tod am montag, der do maß. 


1. Sigmund Rem, der Bater Wil- 4. Vgl. Stetten]. c. S. 190. 
beim Rem's, des Verfaſſers der Stutt- 5. In dem Haufe Mare Riedler's, 
garter Haudſchr. der en: ſchen Chron. des Baterd von Ulrih Walther’s Gattin 
2. ©. über die Imhofs Stetten 1. c. Barbara. 
172 ff., wo auch Peter aufgeführt ift. 6. Aus einer Linie ber Fangenmantel 
3. ‚Hier nd bie nach, „vierbundert“ vom Sparren. ©. Stetten ©. 70. 
folgenden Heineren Zahlen ausgelaffen. 





Beilage I. 387 


der czwenundezwainſygoſteſt tag des weinmonecz, im tag wilden ain und 22. Det. 
away uren, und hand finf tochteren mit ainander gehabt, die trey fend 
undrem jar tod, die czwo bat aine Anna gehanfien, vie ift geborren worben 
an ſant Beig abet 1473 iar, die ander hat Barbara gehanfien, die tft ge⸗14. Juni 
s borren worden an fant Barbeltag 1475. und Hanns Walther ift gefterben 4. Dec. 
adj. 25 mergzen!, ver da waß unfjer lieben frawen tag irer verfindung gegenn 
tags czwiſchen fieren und fünffen im 1511 tar. anno Domini tanfet vier- 
bundertundimvierundneinfigoften tar ift Anna Waltherin, Hanfen Walthers 
tochter, czü Urlichen Sulger ? ferheyrat worden am famftag fant Dominicus 
ı0tag, der da waß der vierumdezwainfigoft tag des monecz mayen. anno 
domint 1503 iar des aylften tagf Des monecz ieners ift Barbara Waltherin 
dem Cuͤnrat Rechlinger ? ferheyrat worden, und ſy ift geftorben adj. 6 aberell 
des iars, was karfreyttag im 1515 iar. 
Anno Domini taufet vierhundertundadhtundviergig iar iſt Wolfgang 
15 Walther geborren worden am famftag an fant Giglgen anbet ezwiſchen ain 31. Aus. 
und way nad mittag und ift tod undrem tar. 
Anno domini tauſet vierhundertundneinundvierczig iar ift Anna Waltherin 
geborren worden am fontag, der do waß der 28 tag des monecz feptember 
czu morgens zwifchen vierren und funfen an unfer lieben frauen kirchweich 
20 tag for fant Michels tag, und defielben tag was engelweidhin. und dieſelb 
Anna Waltherin ift komen gen fant Raterina * bie czü Augfpurg und tft ein- 
geihaft worden in ſant Dommicns orven® am montag, der do was 31 tag 
des monecz ieners im 1463 iare. anno Domini taufet vierhundertundneunczig 
ior ift fraw Anne Waltherin pryorin worden zu fant Katerina, geſchechen 
235 an dem treyczechedem tag des monecz merczen, und dieweil ſy pryorin was, 
bat ſy das clofter ſant Katerina gancz nui erpauen lauffen, und bat geftanven ' 
aylf taujet und ſechshundert gI.® 
Anno domini taufet vierhundertundainfundfinfgzig iar ift Maria 
Waltherin geborren worden an ainem famftag nacht czwiichen czwelfen und 14. Aug. 
30 ain, und was unfer lieben frauen naht, als ſy gen bimel für. und ben 
finfegecheteft tag des augft mıonecz anno domini taufet vierhundertundtrutiund- 
jechtfich var ift die genant Maria Waltberin gen fant Katerina fumen obfer- 
melten ordens und ift eingefchleft worden am ainundtreyſigoſtem tag deß 
monecz ieners. 


7. Der Satz: "und Hanns BWalther—im 1511 jar’ ift fpätere Beifügung. 
“und jy ift geſt. —im 1515 iar’ ift fpätere Beifügung. 


13. Der Cap 


1. ©. das Epitaph Hans Walther's 
und feiner Stan bei Prajch L c. I 279. 

2. ©. Stetten &. 169. 

3. ©. Stetten S. 87 ff. 

4. ©. hiezu Hörmann, Erinnerungen 
an das ehemalige Krauenklofter St. Ka⸗ 
tharina in Augsburg. Zeitichr. d. hiſt. 
Se, A gwaben u. Neub. Jahrg. 1582 


S 
5. Das Katharinenkloſter war dem 
Dominikanerorden einverleibt worden. 


1. o. S. 360. 

6. S. ebenda S. 366 den Abſchnitt: 
Der neue Kloſter⸗ und Kirchenbau. Der 
Plan zu dem Neubau wurde entworfen 
von Burkhard Engelberg und Ulrich 
Stier, der Baur begonnen am 29. März 
1498, vollendet am 2. Sept. 1503. Die 
Koften desjelben betrugen ohne Anrech⸗ 
nung ber von dem Klofter ſelbſt geiteen 
Fuhren ꝛc. 10 975 fl. 1 Ort 13 Groß 1Pf. 


25” 


2. Aug. 


A. Febr. 


16. Rov. 


9. Aug. 


388 V. Ehromil des Hector Mülich. 


Anno domini tauſet vierhundertundggwayuntfinfgig iar ift Affıa 
Waltherin geporren worden am freytag ſant Affra tag im erften augft und 
ift undrem iar tod. 

Anııo domini taufet vierhundertundvierundfinfgzig iar ift Jeromias und 
Urli die Walther, czwen fun, geborren worden am dornflag nad fant 
Affra tag nach mittag czwiſchen trui umd vier uren, der do waß der achtett tag 5 
des augſt monecz und wardend in ainer viertail ftund nachainander geporren, 
Jeromias der erſt und darnach Urli. und Jeromias iſt tod under dem iar. 
anno Domini tanjet vierhundertundadhtundnaingig iar fant Oſchwaldß tag 
ift derſelb Urlih Walther ferheyrat worden czü Kegina von Stetten!, und 
was der finft tag des augfimonet, darnach am montag fant Bernhark tag 10 
hat man die hochezeit gebebt. auno Domini taufet vierhundertundneunund⸗ 
naingzig tar iſt geborren worden des iungen Urlich Walther fun, genant 
Johann Baptiſta, an ainem funtag czwiſchen vierren und funfen und iſt tod 
under dem iar. anno domini tauſet finfhundert iar iſt geporren worden der 
ander fun des benannten Urlichen Walthers, genant Bernhart, am ſamſtag 18 
der ſibenſchlaffertag, und was der 27 tag des brachmonecz. anno domini 
1501 an dem ahlften tag des criſtmonecz iſt Regina Waltherin, deſſen 
Urlihen Walthers tochter, geborren worden und iſt undrem iar tod. anno 
domini taufet finfhundertundtrui tar ift die ander tochter, Regina genant, 
geporren worben des monecz merczen ber czechet tag und ift undrem iar tod. 20 
amo domini 1504 ift die trit tochter, Sivilla, geporren, des genanten 
tungen Urlihen Walthers tochter, an dem 27 tag des herbftmonet. 

Anno domini tanfet vierhundertunpfehsundfinfgig iar ift Marx Walther 
geborren am dornftag nah jant Ambroſius tag cz morgens czwiſchen 
finffen und jeren, der was der achtet tag des monecz apprillen. anno Domini 25 
taufet vierhundertundvierundadjfig iar ift Marx Walther ferheyrat worten 
zu Affra Menttingin? am aftermontag nad fant Balentins tag am fiben- 
czeheden tag des monecz hornung und hat hochczeit gehebt an ſant Matheis 
tag im 1484 tar. 

Anno Domini taufet vierhundertunpfibenundfinfgig iar ift Barbara 30 
Waltherin geborren worben am famftag fant Conratz tag in der nacht 
czwiſchen ain und czway uren der fechezechet tag des wintter monecz. ano 
Domini taufet vierhundertundneimmodfibengig iar ift ſy ferheyrat worden czů 
Paulſen Imhof? am ſamſtag nad) fant Sacobstag, der do maß der 31 tag 
des heumonecz. anno Domini tanfet vierhundertundezwayundachſig iar ift ver ss 
genant Paulus Imhof tod fant Othmars tag. anno domini taufet vier- 
hundertundvierundaditfig tar ift die genant Barbara Waltherin ferheyrat 
worden czů iunkher Hanſen marfhalden czü Biberbach, des hailgen reichß 
erbmarſchalck, und hand hochczeit gehebt czuü Laugingen an ſant Romanus tag. 

(227) Anno domini tauſet vierhundertundneunundfinftzig tar iſt Jorg 10 


2. Statt freytag' follte ſtehen aftermentag'. 13. Johann' fpäter darüber geſchrieben. 
32. Der Conracz tag’ ift der 26. Nov. 


i, N über dieſes Gefchlecht Stetten 1. c. 186. 
l.c 3. ©. oben ©. 386 Anm. 2. 
2 S über die Familie Menting 


Beilage L 389 


Walther geporren worden am montag fant Urlihs kirchweichin und ift tod 
undrem iar des andren tags im aprillen. 

Anno Domini tauſet vierhundertunpfädtfig tar ift Elſbet Waltherin 
geporren worden am aylften tag Des monecz may formittag czwiſchen finf 

„und ſechs uren. anno domini tauſet vierhundertundainsundachtſig tar ift ſy 

ferheyrat worden czü Anthony Rüdolfl am funtag fant Adelhaid kayſerin tag 

am jechezeheden tag des monecz December. anno domini 1505 iar an fant 
Michels forfeir abet ftarb Anthony Ruͤdolf, der Elſbetten Waltherin man. 28. Sert. 

. Anno domint taufet vierhundertundainsundfechtfig tar am fontag fant 

10 Better und Pauls abet gen der nacht czwiſchen neunen und czechnen ift Clarra 
Waltherin geporren worden des 28 tagß des brachmonecz. amo Domini 
taufet vierhundertfehsundaditfig iar ift die genant Clara Waltherin ferhey- 
rat worden gi Marren Ehem ? famftag fant Adelhaidis kayſerin tag am 
ſechczecheden tag des monetz decembris. 

15 Anno domini taufet vierhunderttzwayundſachtzig iar am freytag fant 
Hylarien tag tft Sibille Waltherin geborren worden am morgen czwiſchen 
vieren und finfen des 13 tags und monecz augft. amıo Domini taufet vier- 
hundertundneunundachtſig tar am ſamſtag ſant Maidhilden tag ver fibet 
tag des hornungß ift Sibilla obgemelt ferheyrat worben czü Laux Örander, 

90 und ſy ift geftorben am 24 aprill 1516 ſyſt fy geftorben]. 

Anno Domini taufet vierhundertfinfundfadtfig iar iſt Madalena Wal- 
therin geporren worden am bdienftag, der da waß der vierczechend tag des 
heumonecz und ift undrem tar tod. 

Anno domini taufet vierhundertundtruiundjachtfig iar am freytag an 

9; fant Calixſtus babft tag in der naht wilden ain und way ift Lucas 
Walther geporren worden, der Do waß der vierczeched tag des weinmonecz, 
cz Werd in ainem gemainen fterbend der peftilengz. anno domini taufet 
finfhumdert und im tritten iar an fant Leonhartz tag ift Lucas Walther fer- 
heyrat worden czü Appollonia Milichtn, des Hector Miellichß tochter, und 

30 habend hochczeit gehabt am montag nad) fant Katerinen tag 1503. 27. Rov. 

Anno domini taufet finfbundertundvier tar ift fen tochter Anna ges 
porren worden, Lucas Walthers tochter, an dem finften tag des weinmonecz 
an ſant Clamanus tag des biſchofß. 

Anno domini tauſet finfhundertundfinf iar am treyundezwinfigoften 

35 tag des weinmonecz iſt Lucas Walther, des Lucas Walthers fun, geporren 
worden an fant Severins des biſchofß tag. 

Ammo domint taufet finfhundert und in dem neuntten tar an dem fiben- 


DD. Der Sa: "und ſy ift geſt.—geſtorben' ift ſpaäͤter beigefügt. 32. Die Worte Lucas 
Walthers tochter? find fpäter darüber gefchrieben. 33. St. Eolomammus ift am 13. Oct. 


1. S. über die Rudolf Stetten, S.162. am 4. Sehr. 1507 erfolgten Tod Walther 
Anton Rudolf liegt begraben im Dom in feiner Chron. Bl. 2408 folgende 
‘auff ber finftern gräbt.” ©. das Epitaph koſtümgeſchichtlich intereflante Bemerkung 
bei Praih IS. 248. macht: ‘da Hagten in fein fraind, mit 

2. ©. über die Ehem Stetten 1. c. binden umgejchlagen um ain büt, bas 
193, Marz Ehem war, wie es ſcheint, was forezů Augspurg nitgefehen worden. 
ein Bruder jenes Georg Chem, zu deſſen 

® 


390 V. Chronik des Hector Mülich. 


den tag des mayen in ver nacht da es X ſchlug (ift) Lucaſen Walthers fun 
geporren worben, genant Marr!. 
Anno domini taufet finfhundert und im fibenven tar tft Barbara Wal- 
therin, die des Urlihs Walthers hauffrau gewefjen ift und 22 finder bey 
12. Rinim gehabt, geftorben an fant Gregorius babft tag in der vaften und was |y 5 
alt tm ſibenundachtſigoſten tar und was als alt, das [fg] aim gugin was, Da 
was kain menſch in Augspurg czü ber gzeit, der nie weder gugen noch gugin 
geſechen hett?, und leit begraben auf ber grett bey item man Urlichen 
Walther. ſy mas Marrxen Ridlers tochter, der da begraben ligt in fant Ur- 
ichs capel im thom czuü unfer Lieben frauen? und was der kinder obenges 10 
ſchriben mäter, anna, uranna uud gug. 


Die Stiftungen zc. der Walter’fhen Familie 
in Donauwörth und Augsburg. 


[23°] 34 wifien, das Conrat Walther und fein fordren czů Werd in der ıs 
pfarrlirhen ain grebtnus hond auf dem eſtrich for der czwelfbotten altar for 
dem chor daſelbſt und das auf die iarczal anno Domini taufet triuhundert- 
undtreyundfinfgzig iar. 

Es ift auch weytter czů wifjen, ald do man czalt von Criſty gepurt 
taufet vierhundertundgwainfig iar, do hüben an Conrat Walther czů Werd 20 
und Eifbet?, fein hausfraw, got dem almadhtigen, der tundfraw Maria und 
der hailgen trifaltifait czit [ob und ere ain pilgrinhauß, do man arm pilgrin 
ine beherberget und ain fpital daran daſelbs czů Werd und gabend im an« 
fang czwayhundert gl. re. an dem hauf und betten und betflatten und ander 
gabend. item mer bat Conrat Walther darczü geben ain hof, czü Grem⸗ 25 
bain gelegen, ift ayggen gilt, tarlichen 6 ſchaf kerrens, ſechs ſchaf rogens, 

6 ſchaf geriten, finf ſchaf haberns, 6 pfd. dn. czů wiögelt, czwo genß, czwo 


2. Bon ſpäterer Hand iſt beigefügt: *[der] jung des Rathes ſteurher'. 
ſchrift wurde erft vom Bearbeiter vorangefept. 


14. Auch diefe Ueber 


1. Er wurde des Rathes Zeug. und 3. ©. ihr Epitaph bei Prafh I ©. 
Steuerberr und ftarb am 12. März 15745 242. Statt Barbara „Ablerin“ tft dort 
vermählt war er mit der ihm am 10. März gu Iejen „Ridlerin“, ftatt „1405” Die Zahl 


im Tode vorangehenden Barbara Kamin» „15 


gerin. ©. die Epit. bei Praſch IS. 254. 

2. Marz Walther fagt in feiner Chron. 
DI. 2386 unter dem Jahre 1506: “Def 
tars iſt Barbara Waltherin Ulrich Wal- 
thers des erberen hausfra ain gugin wor: 
den am vieten tag nach Sacobi, den ir 
urandlin hat ain find bracht, ain knaben, 
den ſy elich tragen hat bey Jorgen Haufer 
czu Worishofen.’ 


4. ©. oben ©. 385, 22. 

5. ©. hiezu bei Steichele, Das Bis- 
thbum Augsburg DI ©. 280: Die Geſch. 
bes ftäbtifchen Sospitafs in Donaumörth. 
Die bortigen Angaben werben durch 
unjern Text beflätigt und erweitert. 

; m Gremheim norböftl. von Donau⸗ 
worth. 


Beilage L. . 391 


fasnachthennen, vier herbſthöner und anderhalbhundert ayr, und man fol 
den hof czů kainen andren Dingen brauden dan allain czů dem pilgrinhau 
und hofpital armen leutten. wäre aber ſach, das man denſelben Hof «zu 
Gremhain czů andren fahen prauchen und nieſſen welte, auch daß man fain 
s goczdienſt domit folbrechte, jo fol alsdan derfelb hoffe mit feiner czůgehörd 
an die Walther czů Augfpurg oder an ir erben des namenf fallen als lang, 
bis man jollich goczdienft, pilgrinhauß und fpital wider aufrichtet; und wen 
das geſchicht, fo fol Urlich Walther oder fein erben denfelben hof mit feiner 
czůgehörd widergeben an die forgemelten pilgrimhauß und ſpital. des han 
10 ich, Mrih Walther, und mein erben ain brieff mit der ſtat Werd inſigel, des 
datum ftet taufet vierhunderttreyumbvierczig tar. es tft aber angefangen 
worben, wie obftet, mit der tarczal anno Domini tauſet vierhundertezwainfig 
iar, und der hof gültet gerren taufet gl. 
Es ift czů wiflen, das ain ſchilt hanget ezů Werb im fpital, daran flat 
15 alſo geſchriben: “anno domint taufet vierhundertundggwainfig iar hat der 
erfam Comat Walther got czů Lob dis Spital und das pilgrinhauß angefan- 
gen czů pauen und darczů ain hof czů Gremhain und czway hundert gl. re. 
gegeben’, wie obftet. 
Item derſelb fchilt ift von meſſing gegofjen mit feiner mainung und 
20 inhalt. und gefährift jollen mein erben nimermer ab lan gan, das tft mein 
geihaft und eur aller er. man fol auch in nit mit mer wortten machen, 
fonder bey alter maynung beleiben laufen. 
Anno domini taufet vierhunderczwayundczwainſig tar hat Conrat Wal 
ther und Elfbet, fein hausfrau, czů Werd von der pfar und iren hatlgen 
25 pflegern tren trut finden, mit namen Conrat und Urlich die Walthern und 
Anna die Fridingerin ! aim ewigen tartag erlauft und venfelben tartag folle 
man alle iar iarlich haben auf der hailgen czwelfbotten taillung tag, alfo ftat 15. Juli 
geſchriben im Tallenver im fegerer zu Werd, und Die obgejchriben trey per- 
ſonen ſend vechte geſchwiſtergot geweſſen von vatter und von mütter. 
30 Anno domint taufet vierhundertfinfundtrenfig iar hat der alt Conrad 
Walther und Elfbet, fein hauffrau, trey ewig iartag kauft in der pfarlichen 
czů Werd, den erften im ſelbß und Elſbetten, feiner hanffrauen, ain iartag 
auf ſant Valenteins tag iarlich cz began, den andern iartag feinem vatter 14. Sehr. 
und mmütter, Conraten Walther und Agnefien feiner hausfrau, des naften 
35 funtagß quasymodygenity nad) oftern, den tritten iartag Urlihen Kramer, 
Eifbetten feiner hauffrauen, die der Elfbetten vatter und mütter geweflen 
fend, der ftat auf des hailgen creut tag, als e8 erhöcht waß. 14. Sept. 
Item ver caplan auf der porfichen auf unſer lieben frauen altar czü 
Werd fol die obgefchriben trey tartag alfo haben: namlich des nachtes mit 
40 ainer gefungen vigily und des morgens mit ainer gefungen felmeR und fol 
dargü vier fergen auffteden, vie ſollend vigily, veiper, ſelampt und das 
fronampt brinnen, und der caplan fol auch dem pfarrer czechen den. geben 
czü brefentz und den trey czůgeſellen in der pfar ir iedlichem finf den., dem 
ſchůlmaiſter czechen den. dem mefner trey den. und dem pfarſchreiber ezwen 
a5 den.; der capellan fol auch treyſig den. geben armen leutten ob des obger 


1. ©. oben ©. 384, 37, 


16. Rov. 


14. Febr. 


392 V. Chronit bes Hector Mülich. 


dachten Conraten Walthers grebtnuß vor der zwelfbotten altar auf dem 
eſtrich durch gocz willen; er ſol auch der ſechß perſonen forgenant ewiclich 
laſſen gedencken am ſontag an der canczel im ſelbrief und dem pfarrer das 
gelt davon geben. | 

Item um die trey ewig iartag und um tie ewigen gedachtnus obge- 5 
ſchriben im felbrief hat Conrat Walther unfer lieben frauen auf der port- 
firhen cz Werd geftift ainen halben hof czü Aſpach, bey Werd gelegen, ver 
alle iar giltet finf ſchaf waiczen, fiben fhaf haber, Werver maß; ſechs pfund 
den. czü wißgelt, czwelf den. czi weifat, ain ganß, czwo fasnachthennen, 
way herbſthoner und anderhalbhundert ayr; und unfer lieby frau hat darfor ,, 
auch fo vil gilt auß dem genanten hof gehebt, czuͤ Aſpach gelegen. 

Es ift auch weytter czů wiffen, wen man ber trey ewigen iartag obge: 
ſchriben ain oder ſy all nit hat noch beget, wie obftet, desgleichen die ewigen 
gevendnus am funtag an der canczel, als dan fol der iarnucz von dem fer- 
melten hof czů Aſpach den hailgen pflegern in der pfar czů Werd haimfallen; ,, 
die follend dan den iartag haben, und das gelt, daß am iartag uberpleibt, 
das follend die hailgen pflegern inhaben als oft und did Das geſchicht; und 
das ift die pen, darauf dan die trey iartag fland in der pfar czu Werd im 
kallender im fagrer daſelbſt. umb das alles hab ich aim brief mit aines abe 
czů dem bailgen creucz zeů Werb inſigel!, ver ain lechenher ift unfer lieben ,, 
frauen altar auf der porkirchen in der pfar daſelbß. 

Anno domimi taufet vierhundertundviergig tar hat Conrat Walther 
und Elfbet, fein hausfran, an jant Otmars tag ain ewigf liecht kauft czů 
dem bailgen creucz czů Werd for ſant Michels altar, das fol tag und nacht 
prinnen got czu lob und ere und allen iren forfaren und nachkomen und allen „, 
ellenven glaubigen felen czü hilf und troft. 

Mer hat Sonrat Walther ain ewigen iartag czu dem hailgen creucz 
erfauft, ven fol man haben und began auf fant Valentine tag, achtag for 
oder nad) ungefarlih; namli des nahe mit ainer vigily und morgens 
mit ainem gefungen jelampt und mit auf geftedten prineben ferczen, tags und 0 
nachcz mit rach, und mit procefionen, und wen man den iartag began wil, 
fo fol man Conraten Walthers und Eljbetten, ferner hausfrauen, frainden 
zu Werd czů hauß und czů hof fagen und darczů ferkinden; ob aber iemand 
von dem geſchlecht czů Werd jeshaft wäre, alddan fol man den pflegern des 
pilgrinhauß und ſpitals czů Werd darczů jagen und ferfinden. und das iflss 
bie pen, darauf gefeßt: ob beſchache, das Die von dem hailgen creucz follihen 
iren tartag nit heiten noch begiengen, wie obftat, und das ewig liecht auch 
nit prantten, fo ſend ſy czů pen ferfallen, fiben fl. rei. ven pflegern czů ber 
ellenden herberg over fpital zegeten, als oft und dick das beſchicht; darum 
hat der genant Conrat Walther geben hundertundvierczig fl. rei. des hab ich 
brief, mit deß aptz vom hailgen creucz und feines convents infigel ferfiglet. 

Anno domini taufet finfhundertundirui iar hat Urlih Walther von 
Augfpurg geben ain guldime altartafel gen Werd gen hailgen creucz auf fant 
Michels altar for der Walther grebtuus und ewigem liecht, geftat achtſig gl. 

Es ift czů willen, das Conrat Walther czů Werd hat ain glaß im fant ss 


1. Johann Sulzer, Abt von 1425 bis 1439. 





Beilage J. 393 
Jacobß capel! auf dem kirchhof, da ftat unfer wappen in mit ver iarezal 
taujet truihmdertainsundachtſig; und dieſelben capellen hat man abrochen, 
als man die pfarkirchen pauen wolt. alſo babend die von Werd mir, Ur- 
lichen Walther, ain glaß im kor fermelter pfarkirchen darfur geben, und das⸗ 

sfelb glaß fiat bey dem fagrer im chor, tft for auch meiner fodren gweſſen. 

Anno domini tauſet vierhundertezechen tar hat Conrad Walther czů 
Werd aim wais tamaſtis mesgwand und czwen ewangelierröck in der pfar 
zu Werd gemacht, desgleichen aim weis tamaſtis mesgwand, gemacht czů 
unſer lieben frauen tm teutſchen hauß czů Werd, und iſt auf ir kainem unſer 

10 wappen. 

Anno domini tauſet vierhundertfinfundezwainſig i iar hat Conrat Walther 
zu Werd den erſten ſtain helfen legen mit ainem apt von Kayſſen und mit 
Diten Better dem eltern? an vie capellen ſant Johans in ver forftat?, und 
bat Conrat Walther czway glefier und ain filberin kellch in diefelben capellen 

15 laſſen machen. 

Anno Domini taufet vierhundertundviergzig tar, als man bie pfarkirchen 
czu Werd anfieng czepauen, und als man den erften ftain legt*, va gab Elſ—⸗ 
bet, Conraten Walthers witib, hundert gl. auf denſelben erften flain an den 
pau und Marien, der mütter gottes, czů erre. 

20 Es iſt czů wiſſen, das ih, Urlich Walther, aim grebtnus, czwen ſtain 
neben ainander, czů unſer lieben frauen czům thům ezů Augſpurg hab auf 
der gred bey dem bredigſtül, und ligt mein vatter, Urlich Walther, in dem 
ainen grab, auch fo hat Hank Walther ain grebnus gleich zunäft daran, das 
ver Walther grebtnus num trey anainander jend. mer ſend noch czwen 

35 ſtain daſelbß enmitten auf der gred, die ſend Hanſen Wilandß gweſſen, und 
under dem ainen ſtain liegt Barbara Wielendin, mein, Urlich Walthers, 
mütter, und die andren ſtain hand Jacobß Peuttingers erben; das ewig 
licht darbey hat der genant Hans Wielland geftift, und ber ift mein, ‚Urli 
Walthers, anny geweflen, mütterhalbenS, und daſſelb ewig liecht fol in des 

30 benanten Wielandß namen und wappen pleiben; das hab ich Jörgen Peut- 
tinger falig mit vecht abbehebt, darum ich brief und figel hab. dem ven 
brief um dafjelbig ewig lieht hand des Jörgen Peuttingers erben in. mer 
ſo hat Marr Walther ain grebtnus czů fant Katerina enmitten in der kirchen 
zu Augſpurg, ain marbelſtain. 


34, Der Sag: 'mer—marbelftain? tft Tpätere Beifügung. 


1. ©. über die St. Yalobslapelle 
Steihele III S. 786, über die (nicht 
genau befannte) Zeit Des Abbruches 8 

über den Bau der Pfarrkirche S 
168 f.: am 11. Mat 1444 wurde ber 
Grımbftein zu letzterer gelegt. 

2. Otto Better (vom Dantherthier) 
wurbe vom Rathe der Stabt beauftragt, 
die freirmilligen Beiträge zu ſamme n. 
Köntgsborfer 1. c. 379. Er lebte noch 
1448 und war in dieſem Jahre Bürger 


meifter in Donauwörth. Stetten ©. 76. 

3. Als bei ber Befeftigung von Donau: 
wörth in dem Kriege gegen Herzog Ludwig 
ben Bärtigen die obere Vorftabt won der 

etgentlihen Stabt na wurbe, 
erbaute man für bie fo Zueael chloſſenen 
das Kirchlein St. Johann. ©. Steichele 
DI S. 575. 

4. Am 11. Mat 1444. 

5. ©. oben ©. 385, 3, 


394 V. Chronik des Hector Mülich. 


Yıno domini taufet vierhundertimbachtundtrenfig iar han id, Urlich 
Walther, czům hailgen gaift czů Werb im fpital atn glaß gemacht. 

Anno Domini taufet vierhundertezwayundvierczig tar hat man den creucz⸗ 
gang czů Werd czů dem Hailgen creucz gewelbt, da hab ich Urlich Walther 
ain tafelin uber die thur gemacht. 

Item das trit glaß czů fant Morigen czü Augfpurg, in der abſeytten 
vor der Eyllendaller altar herab, iſt mein, Urli Walthers. 

Item ain glas ai den barfuͤſſen czů Augſpurg ob der thur, als man 
buch den creutzganck hineinget. mer ain glaß daſelbſt czů den barfüfſen. 
und iſt das erſt glas bey ſant Niclas altar ob meinem ſtůl, den ich daſelbſt ıo 
han mit ezway ſtenden; mer ain ſtul, auch czů den barfüflen, an ver faul, do 
der Rivler altar anftat, ift mein, Urli Walthers. 

Anno domini taufet vierhundertundſachtſig iar Han ich, Urli Walther, 
ain glas gemacht zü fant Stefan czů Augfpurg, nachdem [und] die kirch fere 
bran! und wider aufgericht ward. 

[24°] Anno domtnti taufet vierhundertundfibengjig i tar han ich, Urlich Walther, 
ain gwel lafjen machen czů Werd im chor in der pfarkirchen. mer han ich 
ain gwelb laſſen machen in der abſeytten in der pfarkirchen czü Werd und 
ain glas darunder, darin ſtat Walther und Hager wappen, helm und ſchilt, 
und ſend vor in der alten pfarkirchen geſtanden czů Werd. 20 

Item mer han ich, Urlich Walther, ain glaß laſſen machen im chor czů 
ſant Katarina czů Augſpurg und ander hupſch gemal in der kirchen daſelbß; 
auch han ich ain hubſche gemalte tafel laufen machen ober die thür im creucz⸗ 
gand for dem capitelhauß, geſtat vierundvierczig gl., und bin ich, Urlich 
Walther, und mein hausfrau und mein fun Marx gancz gerecht gůt abconter- 2 
fetet, wie wir czü derfelben czeit geſechen haben. 

Item 1506 band Urlih Walthers erben ain glaß lan machen im gocz⸗ 
ader derfelbigen firchen neben dem altar im chor, darin der Walther wappen 
flat; und aufen bey glas auf dem kirchof oder goczader habend Walther ligen 
an grabftatn, darauf der Walther wapen, iarczal 1500. 30 

Item 1506 hand Urlich Walthers erben lan machen ain glaß czü fant 
Urlih und ain gwelb, trey fchwibogen, geſtand 121 gl., und jo hat Hans 
Walther darneben aud) ain glaß und gwelb und vier fhwibogen lan machen, 
und flat fein und ſeins weibß wapen darin und czwen tochternianß wappen 
und feiner tochtern; ſo ſtat in Urlich Walthers glaß feines vaters und feiner ss 
muͤtter, der Wielendin, wapen und bargegenuber jein wapen und feine weibß, 
der Riblerin. 

Hienach folgend die ſtend der ftiellen, fo mir, Urlihen Walther, czuͤ⸗ 
gehörend: 

Item ain frauenftül czü unfer lieben frauen aim thuͤm an ders 
maur neben fant Nicla8 altar und floft an der Hartman Langenmentlin 


ſtuͤl daſelbſt. 
30. Der Sag: "und außen—iarczal 1500° iſt fpäter hinzugefügt. 31. In der Handigr. ſteht 
Hat‘. 37, Der ganze mit bläfferer Tinte gefchriebene Abfap iſt nachgetragen. 


1. Im Jahre 1459. S. Mülich S. 222. 


Beilage I. 395 


Mer ain halben ftül bey fant Niclaus altar, der hindergoft an dem 
pfeyller, und der hindertail an dem ftäl ift der Vetterin, Jorgen Onforgen 
tochter, und den fordertail an dem ftäl hat mir, Urlich Walther, geben Elſ⸗ 
bet Domanin, des han ich aim brief, des iarczal weift 1461. 

5 Item mer han ic ain ſtand im ftiellen, die an der maur ftand, fo man 
in die ftiel gat bey der ezechentauſet marterer altar, und fend die lange ftiel 
czwiſchen fant Agnes capel und der ainen creuczganck tür. 

Jeen ih han czwen ſtend zit ſant Johans im dor neben dem altar 
daſelbſt. 

10 Item mer han ich ain mansftül mit way ftenden «zit fant Petter auf 
dem Perla for dem gatter czü der linden fenten, jo man bineinget, und 
ift Darob gemalt fant Johans der taffer, und noch mer ain frauenftäl pafelbft, 
ftat nachſt for mein mansftäl, aus erlaubtnus hern Albrechtz von Rechberg, 
thomher und brobſt fermelten ſtifts fant Petters und ander corberren aller 

1s daſelbß, anno domini 1460 iar. 

Item mer fo han ih ain mansftand czü unfer lieben frauen brieber, 
mer czwen frauenftiel czit unfer lieben frauen briedern in der abfentten bey 
dem bailgen trey fing altar daſelbß. 

Item an ſtül mit trey ſtenden czü jant Katerina, ver ift halber mein, 

20 Urlich Walthers, und halber her Hanfen Langenmantels. 

Item mer in fant Urlichs capel czüm thim fend al mansſtiel und 
franenftiel neben dem altar auf baid feytten, die jend halb mein und halb 
der Rangenmentel. 

Item zit fant Feliczen ain frauentül, ftat formen bey dem altar, und 

3noh am mansftül daſelbß, binden bey der thür, ſend baid mein, Urli 
Walthers. 

Item ber Hans Langenmantel nnd Jorg Langenmantel und id, Urli 
Walther der elter, haben ain frauenftül czü den barfüfien bey Sem brevigftül 
czwiſchen des Bachen umd des Hörlin ftül, ift der Marr Rivlerin, meiner 

zo ſchwiger, gemweflen, ven haben Langenmantel und ich mui gemacht und czalt 
auf Georgy anno domini 1496, geftat 3 fl. cz machen. 

Item Hans Walther hat aim mansftül czů dem thüm neben dem alten 
tor bey fant Ulrichs capel hinder des Weftermairs ftül. 

Item Marz Walther hat ain mansftäl czk dem thüm for dem altar 

3sder trifaltifait, und ift Binden an der faul, daran der ftül flat, der hailgen 
trey kung altar. 

Item am Mariabild, ſtat gi dem thäm unfer frauenkirchen neben fant 
Michels altar, ftat der Walther mappen ben. 

Item 1506 hab ih, Mare Walther, geben der pfarczech fant Stefan 

soon Augfpurg ain monftrancz, filberin, Daran mein wappen; geftat 132 gl. 
darfor hettens nun ain kupferine 1. 


al. Diefer tete, mit biäfferer Tinte gefchriebene Abſaß ift ſpäter nachgettagen. 


1. Aehnlich lautet ein diesbez. Ein- dem Jahre 1506, BI. 2385. 
trag Walthers im feiner Chrom. unter 





I. 


Die Theilnahme Augsburgs an dem Feldzuge Kaifer 
_RarlsIV. gegen die „böfe Gefellfchaft“ im Jahre 1365. 


©. hiezu Mülich S. 4, 13 und die Zufäge Rems S. 337,4. Am 
4, Juli 1365 fordert Kaiſer Karl IV. von Selz aus die Bürger der Stadt? 
Augsburg auf, ihm bet feinem Kriegszug in das Elſaß mit ihrer Heeresmacht 
nach Selz zuzuziehen. Augsb. Urk.-B. I Nr. 588. Daraufhin fchliekt die 
Stadt mit Konrad von Burgau, Hartmamm von Burgan, defien Sohn, 
Marſchall Hans von Borberg und Gerlah von Welzigen nebft deren Ge 
jellen einen Vertrag behufs Leiſtung von Kriegsvienften gegen die fog. „Ge: ! 
fellfiehaft“ ab. Urk⸗B. IINr. 589. Ueber viefe Verträge wurden amtliche 
Niederſchriften angefertigt, von denen Rem eine Abſchrift, die er im Ein- 
zelnen etwas änderte, vorlag. Eine folche findet fi, im Wortlaut an einigen 
Stellen von Rem etwas abweichend, auch in der von Frensdorff in der 
Beil. II zu Erhard Wahraus „ver Zug nad) Zwingenberg“ (St.-Chron. IV, * 
250 ff.) benügten Augsburger Chronik, die jedoch außer dem von Rem Mite 
getheilten auch nod von dem Vertrag der Stadt Augsburg mit dem ‘maifler 
Ulrich dem artzat' berichtet. Die Stelle lautet: 


Item fo haben wir beftellt unjern viener, manfter Ülrich den arkat, das 
er mit unfern dienern und ſöldnern yetzo die rayß varen und ziehen foll, die 20 
wen! ſy uſſen ſeyen, und foll in feinen getrewen dinft und feinen getrewen 
rat und hilf mit aller feiner kunſt und wigzen mittaylen und wartend fein, 
wer fein bedörff, tags oder nachts, on all gefärde und foll in auch als zeitlich) 
und reblic mit dem lon ton, das ſy von im nicht ze clag kommen, und das 
hat er fein trew geben an aines aydes ftatt, alfo getrewlich zü volfüren on al 25 
gefärde; und darumb haben wir im yetzo geben zwölf pfund pfenning mit 
dem gedinge: ift, das ain rechter velpftreit befchicht von unjerm herren, dem 
fanfer, und von herren und ftetten gen den veinden und das er mit unjern 


Beilage II 397 


földnern zü demfelben ftreit fommen tft und das fn hand angelegt haben in 
offen ftreit, fo hat er die zwölf pfund pfenning vervient; wär aber, das 
unfer ſöldner zü dem rechten velpftreit nicht kämen, fo wurd geftritten oder 
nicht, fo fol er der ftatt von fant Jacobs tag (25. Yult), der ſchieriſt fompt, 

süber ain gantzes jar getrewer diener fein umb die vorgenannten zwölf pfund 
pfennig on all wiberrebe. 


Ferner finden ſich anf dieſen Feldzug bezügliche Einträge im älteften 
Augsburger Söldnerbuche, das ebenfalls in der Beilage II zu Wahraus von 
Frensdorff benügt wurde, An der Spitze der hiehergehörigen Einträge findet 

10 ſich folgender Abfag : 


Anno domini millesimo 1365 proxima feria sexta ante diem beatae 
Marie Magdalene (18. Juli) exivimus cum centum galeatis et uno 
galeato, quos apreciavimus ad serviendum serenissimo domino nostro 
Karolo quarto Romano imperatori necnon sacro Romano imperio ac 
15 universo populo christiano contra malam et pessimam gentem dietam 
gesellschaft ipsos cum dei iuvamine occidere et delere totaliter et 
dabimus cuilibet galeato omni mense 50 lib. h. extoto et non plus et 
sunt infra scripti. 


Die Namen der hierauf folgenden „gefrönten Helme“! finden fi auch 

20 in der angezogenen Augsburger Chronit, aus welcher fie bier mitgetheilt 

werden. Die wihtigeren Abweichungen im Söldnerbuche find in ven 
Barianten angegeben. 


Item das find die hundert helm: Zum erften her Conrat von Burgam, 

der ift hauptman und ſoll felb zehent helm fein, und find die nächſten: 
25 Item Hartman von Burgam, fein jun. It. Conrat, fein fun. It. Gerlad 
von Weiffingen. It. Ülrih von Übrichingen. It. Oswalt von Aslau⸗ 
bingen. St. Hainrich von Münfter. It. Herman Weiffinger. It. Cunt 
Reihlinger. It. Hans von Scheppadh. It. marſchalk Hans von Borperg. 
It. Hans von Epttenhaufen. It. Eglolff von Riethain. It. Haintz von 
30 Reichen. It. Ug von Reihen. It. Hainrich von Wefternah. It. Gerwig 
Güſß. It. Erafem von Erring. It. Hainrich von Erring, fein brüber. 
It. Gerung von Lutterbach. It. Cong von Lutterbach. It. Herman von 
Serutt. It. Rembolt von Althain. It. Joſ. Schwingkeift. It. C. 


24. Im Söldnerbud heißt ed: ‘Primo herr Chünrat von Burgam, der ift hauptman und geben 
im z& finem reiten fold von der hauptmanſchaft wegen 100 lib. haller, wie fang er da uffen if’, 
26, Weiszingen. 27. Weizzinger. 28. Zwifchen "Hand von Borberg’ und ‘Sand 
von Eyttenhauſen' ſtehen im Sõöldnerbuch die in unferer Lifte weiter unten genannten: uͤlrich 
der alt von Weldin und uͤtrich, fin fun, mit dryn helmen. 3. Güg. Eradm. von 
Erringen. 32. Luterbach. 33. Gereut. Swincriſt. 


1. S. über dieſe Bezeichnung Hefner, tiſchen Heraldik J. Theil, München 1861 
Handbuch der theoretiſchen uub pro» ©. 122. 


398 V. Chronik des Hector Mulich. 


Swingkeift, fein vetter. It. Hartman von Stainhain. St. E. von 
Angelberg. It. Paittellürher. It. Sei von Burttenbach. It, Eglolff 
Ploſß. It. Wittel von Horgun. It. Steffen Münfterlin. It. Steffan 
von Egling. It. Bertolt Müelich. I. C. Oſchthaimer von Ottring. 
It. Ulrich Medlinger. It. Tillmann von Burdrain. 3. Ulrich vons 
Riedtſend. It. E. von Scheppach. It. Eberhart von Stainhain. It. 
Conrad von Eglingen. It. fo ift mit im hauptman Ulrich Langenmantel. 
Karl jung Bad. Gt. ernher Pfettner. It. Jos von Rottenflin. It. 
Bes von Lauphain. It. Ülrich Amman von Memmingen. It. Hanns 
Eglolffer, fein gejel. It. Hainrich der Altmanshofer, ir gefell. St. Lauman 10 
auch ir gejel. It. Hanns Burttenbah. It. Degenhart ver Schüg. St. 
Ülrih von Erifingen. It. UN Probft von Egenhouen. It. Dit Judman. 
St. H. Haufer. It. Schimelhaing. It. C. Hübſch von Aychach. It. 
uͤtrich der allt von Welldin, und uͤtrich, ſein ſun mit drey helmen. 

Item hienach vollgent die burgere, fo beſtellt worden find von eynem ıs 
erjamen rat zu Augspurg. 

Item zum eriten Wernher Bögelin. It. Hainrich Vögeln, fein brüber. 

It. Hainrich Vögelin, des bemellten Bögelins fun. It. Ulrich Langen: 
mantel. It. Iacob Püttrih, fein fwager. It. Hainrich Bitſchlin. It. C. 
Bend. It. Hanns Teusmer. It. Herwort, des C. Herworts fun. It. 20 
Thomas Rappot. It. E. Porttner. It. Bertlin Porttner. It. Karl jung 
Bad. It. Hanns Drädfiel. It. Hans Rem. It. C. Bad. It. Peter 
Langenmantel. It. Peter Köntzelman. St. Erhart Dillinger. It. Hanns 
Heutter. It. uͤlrich Tenndrich. It. Hanns Tenndrich. It. C. Lorber. It. 
Herwort Brüning. It. Weidman von Weſternach. It. Caspar der Elgner. 25 
It. Peter Zolrer. It. C. Riedrer. It. Bed von Schmiehen. It. 9. 
Zanginger. It. Hans Ichinger. It. Herman Hendenmantel. It. Erhart 
Haber. It. Berchtold Wülfinger. It. Hans Wülfinger, fein vetter. It. 
Hatnrih Berwanger. It. Hanns Probft. It. Ulrich Amman von Bobingen. 
It. Jörig von Tapfhain. It. Ott, des Langenmantels Diener. It. Hauns sı 
Teuerner. 

Das iſt yede gejellfchafft!: 

Item am erſten Werrnher und H. der Vögelin und Hanns Bögelin, 
der bemellten Vögelin vetter, Karl und Conat Baden, Hans Drädjfel, 


1. Swinckriſt. Zwiſchen "Hartmann von Stainhain’ und C. von Angelberg’ ſtehen im Söldner⸗ 
bud die weiter unten folgenden: Eberhart von Gtainhain, C. von Scheppach, Ülrid) von Ritſend, 
Tilman von Burkrain'. 2. Paitellircher. 3. Eglolf Ploy. 4, Dſthaimer. 
5. Nach ·Ulrich Medlinger' ſtehen im Soͤldnerbuch die weiter unten genannten: Wernher Pfettner. 
Sof. von Rotenftain', 12. Rah uͤlrich von Erifingen’ nennt das Söldnerbuch: Jos von 
Erifingen und Pauls von Erifingen’. 13. Hufer. 15. Cives etiam stipendiarii. 
18. Das Soͤldnerbuch fügt bei Bögelin bei "Aliaster Kargen. 20. Günrat Bende. Herwordus 
flius Herwordi calvi. 21. PBertelin Perttner. 22. Drechſel Rliaster Behin. Chung 
Badı. 23. Kunpelman. 25. Chünrat Eigner. 27. Daa Söldnerbud fügt kei 
Lauginger bei: “Aliester Gremlin'. 29. Perwanger flisster Plinſpechin. 


1. Das unter biefer Ueberfchrift fol- buche. 
gende Verzeichniß fehlt im Sölpner- 


Beilage IL 399 


Hans Rem, Peter Langenmantel, Peter Congelman, und haben gehabt 4 
wägen!, 2 von Erringen?, 1 von Labmettingen?, 1 von Weiternaitting. 
Item Ulrich Langenmantel, Jacob Puttrich 9. Pitſchlin, C. Vend, 
Hans Teufmer, Herward, des kalen Herwards fin, Thomas Rappot, C. 
5 Portner, Herwort Brüning und Ott, des Sangenmantels knecht, die haben 
gehebt 4 wägen, 2 von Obern und Nidern Meutting, von Hiltolfingen? 1 
und von Hurnlochs 1. 
Item Erhart Dillinger, Hans Heutter, Ulrich und Hanns die Tenndrich, 
C. Lorber und Hendenmantel, die haben 2 wägen gehebt von Geggingen. 
10 Item Weidman und Hainrih von Weſternach, E. von Scheppach, 
Eherhart von Stainhain, Bertlin Portner, E. Elgner und Peter Zolrer 
haben 2 wägen von Menchingen gehapt. 
stem C. Riedrer, C. Bed, H. Lauginger, Erhart Haber, Hanns 
Wülfinger, Gerwig Güß und Riedſend haben 1 wagen genommen von 
15 Sablungen und 1 lonwagen des Peternaws. 
Item ber Conrat von Burgam felb dreyzehent heim 5 wägen gehebt: 
3 von Bobingen und 2 lonwegen, vom fpital 1 und H. Stofjer 1 wagen. 
Item die von Welldin mit 3 helmen und haben 1 gelöntten wagen, 
Üben des Walchers. 
20 Item H. von Reihen, Hans AÄhinger, Ber Muelich und H. Perwanger 
mit ainem wagen von Otmairkhaufen®, 
Item Medlinger, Steffan Eglinger, Ber Wülfinger und Hanns Probft 
mit 1 wagen, Ülrih Binden zelonen. 
Item Gerung und E. von Lutterbach, Eraſem und H. von Erring mit 
25 1 wagen von Hauftetten 
Item Herman von Gerewtt, Wittel von Horgun, Steffan Münfterlin 
und Eglolff Plozz mit 1 wagen von Herwolghofen?. 
Item Hanns von Eyttenhaufen, Amman von Bobing, Eglolff von 
Riethain und Baittellürder mit ainem wagen von Inningen. 
30 Item Hanns Burttenbad, C. Ofthaimer, Degenhart Schütz und Jörig 
von Tapfhain mit 1 wagen von Dierborff 8. 

- Item Wernher Pfettner, Jos von Rotenſtain, Bet von Lauphain, 
uͤlrich Amann von Memmingen, Hanns Eglolffer, H. Altmanßhover und 
H. Lauman mit 2 wägen, 1 von Geſſerßhuſenꝰ und des Weiders lonwagen. 

35 Item Ulrich, Jos und Pauls die Erfinger und UN Probft von Egen« 
hoven mit 1 wagen von Inningen. 
Item Ott Judmann, 9. Hüſer, Tilman von Burdrain und Hübſch 
von Aichach mit 1 wagen von Langenreichen. 
Das find die wägen, den hundert helmen unbermorffen: 
40 Item am erften Ödggingen gibt yetzo 2 wägen Erhardt Dilinger und 
fein zwen gejellen. 


1. ©. hiezu St»Ehron. IV, 252, 5. Hurlach. 

21 ff. 6. Otbmarshaufen. 
2. Yangenerringen. 7. Herbertshofen. 
3. Lamenbdingen. 8. Dieborf. 


4. Hlltefingen. 9. Geſſertshauſen. 


400 V. Chronik des Hector Mülich. 


Item Inningen auch yetzo 2 wägen, Üridh und Jos und Pauls die 
Erfinger und ir gejellen 1 wagen, und den amıdern wagen Cpttenhufer, 
Amman von Bobingen, Eglolff von Riethain und Paittelfürder. 

Item Bobingen geit yetzo 3 wägen, der von Burgam der hauptman, 
und zwen lonwägen darzü, das ift fpitaler und Hannfen des Stozzers, und 5 
was nur mit 12 heimen. 

Item Wäringen gibt 1 wagen. 

Item Weiternaitting 1 wagen Wernher und Hainrich die Vögelin und 
ir gefellichafft. 

Item Mendhingen 2 wägen Weidman Wefternah und fein gefellen 16 
mit 7 helmen. 

Item Erringen 3 wägen Wernher und H. Vögelin und ir gejellfchafft 
nur 2 wägen, den ainen uff iren haben genommen. 

Item Hiltolfingen gibt 1 wagen Ülrich Langeumantel und fein ge- 
ſellſchafft. 15 

Item Müllbaufen und Ladmettingen 1 wagen Wernber und Hainrid 
pie Vögelin, und ir gejellihafft darzü genommen. 

Item Hurnloch 1 wagen, darzü genonmen uͤtrichen Langenmantel und 
ſein geſellen. 

Item Obermeutting und Nidermeutting 2 wägen Ülrich Langen 20 
mantel, Büttrih, Pitſchlin, C. Bend und ir gefellichafft. 

Item Grabun!. 

Item Oftermaitting. 

Item Ottmairßhuſen 1 wagen, H. der Richen, Hans Ähinger, Ber 
Müelih und H. Perwanger darzü genommen. 25 

Item Hauftetten 2 wägen, die zwen Lautterbach und zwen Erringer 
nur 1 wagen. 

Das find die andern: 

Item Pergen 1 wagen. 

Item Dierborff 1 wagen Hanns Bürtenbach, C. Oſthaimer und ir ge⸗ 30 
ſellſchafft. 

Item Gözzerßhuſen 1 wagen Wernher Pfettner und ſein geſellſchafft 
und 1 lonwagen, Werber 2. 

Item Langenreihen 1 wagen Judman, 9. Hüfer und ir geſellſchafft, 
Tilman und Hübſch von Aichach. 35 

Item Plienſpach 1 wagen. 

Item Herwolghouen 1 wagen Herman von Gerewt und ir geſellſchafft. 

Item Eyſenprechthouen 1 wagen. 

Item Gablung 1 wagen C. Riedrer, C. Pe und ir geſellſchafft und 
1 lonwagen des Peternnaws. | 40 

Item Gerßhouen1 wagen. 

Sp gibt man den nahgejchriben ſechs Ionwagen von yeder wochen 
yedem wagen drew pfunt pfenning für all face: 

Item dem erften: Peternaw 1 wagen. 


Item Ulrich Wind 1 wagen. 45 


1. Graben. 


Beilage II. 401 


Item Ug Walther 1 wagen. 
Item Werber 1 wagen. 
Item Hanns Stoffer 1 wagen. 
Item fpital 1 wagen. 
5 Den Schluß der hiehergehörigen Einträge bildet im Söldnerbuche eine 
Ueberfiht der Koften, die der Feldzug der Stadt verurſachte: 
Distributa stipendiorum et alia que pertinent ad exercitum: 
Primo den 88 helmen halben ſold aind monag 1200 & u. 15 & dr. 
It. her Chimrat von Burgaw von der hauptmanſchaft wegen 25 &/ vn. 
It. maifter Ülrich, dem arkart, 12 &/ d. mit dem geding alz vor 
so gefehriben fat. 
St. fo haben wir 6 Ionwegen gebingt uf der dörffer ſchaden, Die niht 
wegen leihen wolten, und geben iedem wagen all wochen 3 & dv. für all ſach. 
Primo PBeternaw 1 wagen dedimus jam 3 &/ d. 
Ft. Ülrih Vind 1 wagen auh 3 & d. 
15 En Us Walther 1 wagen au 3 X d. 
It. Werver 1 wagen and 3 & d. 
It. Hans Stozzer 1 wagen auch 3 @/ v.1 
Ft. Spitaler wagen. 
Ft. Knoflach 1 wagen. 
20 Daz nachgeſchriben ſuln wir noch widerraiten: 
Primoden 88 helmen ze old von ainem monat 2400 & und 50 dn. 
It. her Chünret von Burgaw von der hauptmanfchaft wegen 25 & vn. 
gt. den von Weldin mit dryn helmen ze halben ſold ains monatz, den 
fi lenger da ufjen waren dann ainen monat, alz ir brief fagent, 37 1/2. &/ pn. 
25 It. den dryn hauptman ze koſt, do fi riten wol mit 30 pferiden mit 
andern fteten zů unferm herren, dem keyſer, über Rein, 67 gulbin die tünd 
v 1a pm. AD. 46 0 moaßsd. 
It. Hartman von Burgaw, daz er marſchalk waz, 5 & dn. 
Kt. Hanfen dem Remen au 5 & d. vom marſchalk ambt. 
30 It. von den zwain prebigern pro koft 14 lib. d. 
Daz fint Die wegen von ainem monat: 
Primo Peternaw 12 dn. 
Ft. Ulrich Bind 12 bn. 
gt. Utz Walther 12 d. 
35 I. Werder 12% d. 
It. Hans Stoger 12 d. 
St. dez fpitald wagen 15 &/ d. wann im die erften wochen nihg wart. 
Ft. Knoflauch 12 &/ d., die habent die von Erringen geribt. 
It. do gaben wir an ainem wagen, der von Öerutt waz, daz wir 
40 gröggers ſchadens überwürden, 25 8. 
Summa totalis ann ben wagen, den Erringer ufgeriht haben, 2600 &% 
58 20 on. daran haben wir von Pergen 10 &/ minus 5 |, 


1. Zwiſchen diefer und der voran» et 77 & d. verraitt. 
gehenden Zeile fieht: Summe 1200 & 


Städtehroniten XXIL 26 


IN. 


Zu dem Aufenthalte König Sigmunds in Augsburg im 
Jahre 1418, Kaifer Frieprihs im Jahre 1485 und den 
Neihstagen in Augsburg im Jahre 1473 und 1474. 


Im V. Bande der St.-Chron. S. 382 ff. werden in der Beil. IVs 
zu Zink's Chronik von Frensdorff aus den Briefbühern und ven Bau⸗ 
rechnungen Beiträge zu dem Aufenthalte ver Könige Sigmund und Friedrich 
zu Augsburg in den Jahren 1431 und 1442 geliefert, als deren Fortfegung 
das Nachfolgende betrachtet werden möge. 


1. Zum Aufenthalt König Sigmunds zu Augsburg im Jahre 1418. 10 


Auf ihn wird in der angeführten Beilage nicht eingegangen. Er wird 
erwähnt m St.⸗Chron. IV, 320; V, 79, 19 und 148, 8 und bei Mülich 
©. 63, 9. Der König kam damals von Eonftanz, das er am 21. Mai ver- 
ließ, über Schaffhaufen, Bafel, Mömpelgard durch das Oberelfaß nad 
Straßburg , hielt fih dann in andern elfäflifhen Reichsſtädten einige Zeit ıs 
auf, ging von da nach Württemberg, über Weil, Eßlingen, Billingen an 
die Quellen von Nedar und Donau über Ulm und Donauwörth (f. über 
feinen dortigen Aufenthalt Königsdorfer 1. c. 157) nad) Augsburg, wo er 
am 3. Oct. anlam; von da wandte er ſich nad) Ingolſtadt, wo er fich bereits 
am 17. Dct. befand, 20 

Die BR. des Jahres 1418 (nicht paginirt) enthält eine Anzahl auf 
biefen Aufenthalt des Königs in der Stadt bezüglicher Einträge — es find 
die letten des Bandes — aus denen die, welde zu dem Mülich'ſchen Terte 
im irgend einer Beziehung ftehen, bier herausgehoben find. 


Do an dem nehften mentag vor fant Francifcen tag (3. Oct.) chame 20 
unfer herre tung Sigmund Römifcher fung und kung czü Unger in difen flat 


Beilage III. . 403 


Augfpurg mit finer herſchafft und dig hernachgefchriben haut diſe ftat im 
und finen fürften, herren, rittern und knechten geſchenckt, cz dem erften: 
Item 97 gulbin haben wir geben umb ainen übergülten kopff, der wag 
7 mard und 4/, Iot je ain mard umb 13 guldin umferm herren dem kunig 
s geſchenckt. 
stem 1000 guldin unſerm herren dem kunig in dem kopff ge⸗ 
ſchenckt. | 
Item 841/, gulvin Peter Kefiler umb 21 aumer und 47 mauß 
wälfchweins geſchenckt unſerm herren dem fung und andern fürften und 
10 herren. 
Item 20 guldin 2 und 68 unferm herren dem küng umb czway vaz 
Elſazzers hette 14 aymer gefchendt dem kunig. 
Biſchof von Paſſau!: | 
Item 78 guldin geben Georgen dem Mangmaifter umb ainen ver- 
15 gülten kopff gejchendt dem von Baſſau. 
Item 18 gulden umb wäljhen ımb umb Nederwin gefchendt dem 
hertzogen von Prig? und habern dargzüı. 
Item 18 guldin umb wälfhen und dutſchen wein und habern darczü 
geſchenckt dem biſchoff von Baſſaw. 
20 Item 10 guldin umb ain vaz Necker weins geſchenckt hertzog Ludwigen 
von Baim?. 
Item 1 guldin dem Hopffen, der dez nahtes hät in dez Hoffmairs huſe 
vor dem füng. 
Item 26 guldin geben Hanfen Hoffmatr von wegen fins hufes wegen 
25 darinn der fung waz alz lang er bie waz. 
Die Summe: Summa summarum de; gel& uff ven fung: 
1000 guldin, 500 guldin, 86 gulvin 
20%, 320 wm 6fde, 


Bon dem in das Jahr 1434 fallenden Aufenthalte des Kaiſers Sig- 

30 mund in Augsburg, erwähnt von C, St.-Chron, IV, 322, 22; von Zinl, 

St.⸗Chron. V, 147, 8; von Mälih ©. 76, 1 Tann, da die B.R. des 

Jahres 1443 fehlt, Näheres nicht mitgetheilt werden; jedoch wird auf bie 
Notizen in Hector Mayr's Memory BL. 3* verwiefen. 


2. Zum Reihstage und Aufenthalte Kaifer Friedrichs IH. 
35 in Augsburg im Jahre 1473. 


©. hiezu Mülih ©. 236, 15 ff.! Im Nachfolgenden wird ein der 
Litteralienfammlung des Augsburger Stadtarchives angehörendes Schrift- 


1. Georg von Hohenlohe 1387—1423. Janſſen 1. c. II,1 &. 248 Nr. 449 und 
2. Seinri IX. (geft. vor 1420). 450. — Beichreibungen von ben Feier⸗ 
3. Ludwig der ©ebartete. lichkeiten, mit denen der Kaiſer bei feinem 
4. Bol. zu diefem NReichstage Mil. Einzug in die Reichsſtädte empfangen 
ler, Reichstagsthenter IT S. 603 ff; wurde, fowie Beſchlußprotokolle und Re⸗ 


26° 


390 V. Chronik des Hector Mälich. 


den tag des mayen in ver nacht da e8 X ſchlüg (ift) Lucaſen Walthers fun 
geporren worden, genant Dlarr!. 
Anno domini taufet finfhundert und im fibenven iar tft Barbara Wal- 
therin, die des Urlichs Walthers hauffrau geweflen ift und 22 kinder bey 
12. Riyim gehabt, geftorben an ſant Gregorius babft tag in ver vaften und was ſys 
alt tm fibenundachtfigoften tar und was als alt, das [fy] aim gugin was, da 
was kain mensch in Augspurg czü ber czeit, der nie weder gugen noch gugin 
gefechen hett?, und leit begraben auf ber grett bey irem man Urlichen 
Walther. ſy was Marren Ridlers tochter, der da begraben ligt in ſant Ur- 
ih8 capel im thom ci unfer lieben frauen ® und was ber finder obenge⸗ 10 
ſchriben müter, anna, uranna uud gug. 


Die Stiftungen zc. der Walter'ſchen Familie 
in Donauwörth und Augsburg. 


[23°] 34 wifien, das Conrat Walther und fein fordren czů Werb in ber ıs 
pfarrlichen ain grebtnus hond auf dem eſtrich for der czwelfbotten altar for 
dem chor dafelbft und das auf die iarczal anno Domini tauſet triuhundert- 
undtreyundfinfgig tar. 

Es ift auch weytter (zu willen, als do man galt von Criſty gepurt 
taufet vierhundertundezwainfig tar, do hüben an Conrat Walther czů Werd 20 
und Eifbet?, fein hausfraw, got dem almachtigen, der iundfram Maria und 
der hailgen trifaltifait czů (ob und ere ain pilgrinhauß, Do man arm pilgrin 
ine beberberget und ain fpital daran daſelbs czů Werd und gabend im an- 
fang ezwayhundert gl. re. an dem hauß und betten und betftatten und ander 
gaben5. item mer hat Conrat Walther darczü geben ain hof, czli Grem⸗ 25 
hain 8 gelegen, ift ayggen gilt, iarlichen 6 ſchaf kerrens, ſechs ſchaf rogens, 

6 ſchaf gerften, finf ſchaf haberns, 6 pfd. dn. czů wisgelt, imo genß, «wo 


2. Bon fpäterer Hand ift beigefügt: *[der] jung des Rathes ſteurher'. 
ſchrift wurde erft vom Bearbeiter worangefeht. 


14. Auch diefe Uchere 


1. Er wurbe des Rathes Zeug- und 3. ©. ihr Epitaph bei Praſch I ©. 
Steuerherr und ftarb am 12. Mär, 1574; 242. Statt Barbara Adlerin“ ift dort 
vermählt war er mit der ihm am 10. März zu lefen „Riblerin“, flatt „1405" Die Zahl 


im Tode vorangehenden Barbara Ramin-» „1507 





gerin. ©. die Epit. bei Praſch IS. 254. 

2. Marz Walther fagt in feiner Chron. 
Bl. 238b unter bem Sabre 1506: Deß 
ars ift Barbara Waltherin Ulrih Wal- 
thers des erberen hausfra ain gugin worr 
ben am vieten tag nad) Jacobi, bem ir 
urandlin hat ain find bracht, ain knaben, 
den fy elich tragen bat bey Sorgen Haufer 
czu Wortshofen.' 


4. ©. oben ©. 385, 22. 

5. ©. hiezu bei Steichele, Das Bis- 
thum Augsburg III ©. 280: die Geſch. 
bes ftäbtifchen Hospitals in Donauwörth. 
Die dortigen Angaben werben durch 
unjern Text beftätigt und erweitert. 

z m Gremheim norböfll. von Donau⸗ 
wörth. 


Beilage L 391 


fasnachthennen, vier herbſthöner und anderhalbhundert ayr, und man fol 
den hof czů katnen andren dingen brauchen dan allain czů dem pilgrinhau 
und hofpital armen leutten. wäre aber ſach, das man denfelben Hof qzü 
Gremhain czů andren ſachen prauchen und niefjen welte, auch daß man kain 
5 goczdienſt domit folbredhte, fo fol alsdan verjelb hoffe mit jeiner czůgehörd 
an die Walther czů Augfpurg oder an ir erben des namenf fallen als lang, 
bis man follich goczdienft, pilgrinhauß und fpital wider aufrichtet; und wen 
das geſchicht, fo fol Urli Walther oder fein erben denfelben hof mit feiner 
czügehörb wivergeben an die forgemelten pilgrimhauß und fpital. des han 
10:6, Ulrid Walther, und mein erben ain brieff mit der ftat Werb infigel, des 
datum ftet tauſet vierhumderttreyundvierezig tar. es ift aber angefangen 
iworben, wie obftet, mit ber iarczal anno domini taufet vierhundertezwainſig 
iar, und der hof gültet gerren taufet gl. 
Es ift czů wiflen, das ain ſchilt hanget ezů Werd im fpital, daran flat 
15 alfo gejhriben: “anno Domini taufet vierhundertundgmwainfig tar hat ber 
erfam Conrat Walther got czü Lob dis fpttal und das pilgrinhauß angefan- 
gen czů pauen und dargzü ain hof czů Gremhain und czway hundert gl. re. 
gegeben’, wie obitet. 
Item derſelb ſchilt iſt von mefling gegoſſen mit feiner mainung und 
20 inhalt. und geſchrift follen mein erben nimermer ab lan gan, das tft mein 
gefhaft und eur aller ev. man fol auch in nit mit mer wortten machen, 
fonder bey alter maynung beleiben laufen. 
Anno domini tauſet vierhunderczwayundezwainſig tar hat Conrat Wal 
ther und Elfbet, fein hausfrau, czů Werb von der pfar und tren hatlgen 
25 pflegern iren trut finden, mit namen Conrat und Urlich die Walthern und 
Anna die Fridingerin ! ain ewigen tartag erlauft und denfelben tartag folle 
man alle iar iarlich haben auf der hailgen czwelfbotten taillung tag, alfo ftat 15. Iuli 
geſchriben im kallender im fegerer czů Werd, und die obgefchriben trey per- 
fonen fend rechte gefchwiftergot geweſſen von vatter und von mütter. 
30 Anno domint taufet vierhundertfinfundtrenfig tar hat der alt Conrad 
Walther und Elibet, fein hauffrau, trey ewig tartag kauft in der pfarkirchen 
czü Werd, den erften im felbß und Elfbetten, feiner hauffrauen, ain tartag 
auf fant Valenteins tag tarlich czů began, den andern tartag feinem vatter 14. debr. 
und miütter, Conraten Walther und Agnefien feiner Hausfrau, des naften 
35 funtagf quasymodygenity nach oftern, den tritten tartag Urlichen Kramer, 
Elſbetten feiner hauffrauen, die ber Elibetten vatter und mütter geweſſen 
fend, der ftat auf des hailgen creutz tag, als es erhöht waß. 11. Sept. 
Item ver caplan auf der porfirhen auf unfer lieben frauen altar czů 
Werd fol die obgeſchriben trey tartag alfo haben: namlich des nachtes mit 
40 ainer gefungen vigily und des morgens mit ainer gefungen ſelmeß und fol 
darczů vier kertzen auffteden, vie follend vigily, vefper, felampt und das 
fronampt brinnen, und der capları fol auch dem pfarrer cgehen den. geben 
czů brefentz und den trey czügefellen in der pfar ir iedlichem finf den., dem 
fhülmaifter czecden den., dem mefner trey den. und dem pfarfchreiber czwen 
ssden.; der capellan fol auch trenfig den. geben armen leutten ob des obge- 


1. ©. oben ©. 384, 37, 


16. Rov. 


14. Sebr. 


392 V. Chronik, des Hector Mülich. 


dachten Conraten Waltherd grebtuuß vor der zwelfbotten altar auf dem 
eftrich durch gocy willen; er fol auch der ſechß perſonen forgenant ewiclich 
laſſen gedenden am fontag an der cangzel im jelbrief und dem pfarrer Das 
gelt davon geben. 

Item um die trey ewig iartag und um Die ewigen gedachtnus obge- 5 
ſchriben im felbrief hat Conrat Walther unfer lieben frauen auf der port⸗ 
lirchen czů Werd geſtift ainen halben hof czů Aſpach, bey Werd gelegen, der 
alle iar giltet finf ſchaf waiczen, ſiben ſchaf haber, Werder maß; ſechs pfund 
den. czit wisgelt, czwelf ven. czü weiſat, ain ganß, ezwo fasnachthennen, 
czway herbfthoner und anderhalbhundert ayr; und unfer lieby frau hat darfor ,. 
auch jo vil gilt auß dem genanten hof gehebt, czů Aſpach gelegen. 

Es iſt auch weytter gi wiſſen, wen man ber trey ewigen iartag obge- 
ſchriben ain oder fy all nit hat noch beget, wie obftet, desgleichen die ewigen 
gedencknus am ſuntag an der canczel, als dan ſol der iarnucz von dem fer⸗ 
melten hof czů Aſpach den hailgen pflegern in der pfar czü Werd haimfallen; ,, 
die follend dan den tartag haben, und das gelt, daß am iartag uberpleibt, 
das follend die hailgen pflegen inhaben als oft und did das geſchicht; und 
das iſt die pen, darauf dan die trey iartag ſtand in der pfar czů Werd im 
kallender im ſagrer daſelbſt. umb das alles hab ich ain brief mit aines abtz 
czů dem hailgen creucz zeů Werd inſigel!, der ain lechenher iſt unſer lieben, 
frauen altar auf der porkirchen in der pfar daſelbß. 

Anno domini tauſet vierhundertundvierczig iar hat Conrat Walther 
und Elſbet, ſein hausfrau, an ſant Otmars tag ain ewigß liecht kauft czů 
dem hailgen creucz czů Werd for jant Michels alter, das fol tag und nacht 
prinnen got czü lob und ere und allen iven forfaren und nachkomen und allen, 
ellenden glaubigen felen czü hilf und troſt. 

Mer hat Conrat Walther ain ewigen iartag czů dem hailgen creucz 
erkauft, den ſol man haben und began auf ſant Valentins tag, achtag for 
oder nad ungefarlich; namlich des nachtz mit ainer vigily und morgens 
mit ainem gefungen | elampt und mit auf geftedten prineven kerczen, tags und 3, 
nachez mit rach, und mit proceſionen, und wen man den iartag began mil, 
fo fol man Conraten Walthers und Elſbetten, einer Hausfrauen, frainden 
zu Werd czů hauß und czů hof jagen und darczů ferfinden; ob aber jemand 
von dem gejchlecht czů Werb jeshaft wäre, alsdan fol man ven pflegern Des 
pilgrinhauß und fpital8 czü Werd darczů fagen und ferfinden. und das iſt z5 
bie pen, Darauf gejegt: ob beſchache, das die von dem hailgen ereucz ſollichen 
iren tartag nit hetten noch begiengen, wie obſtat, und das ewig liecht auch 
nit prantten, jo ſend ſy czů pen ferfallen, ſiben fl. rei. den pflegern czů der 
ellenden herberg oder ſpital zegeben, als oft und dick das beſchicht; darum 
hat der genant Conrat Walther geben hundertundvierczig fl. rei. des hab ich yo 
brief, mit deß apt vom Hailgen creucz und feines convents infigel ferfiglet. 

Anno domini taujet finfhundertundtrui iar hat Urli Walther von 
Augfpurg geben ain guldine altartafel gen Werd gen hailgen creucz auf jant 
Michels altar for der Walther grebtnus und ewigen liecht, geſtat achtſig gl. 

Es ift czü wiflen, das Conrat Walther czü Werd hat ain glaß in fants; 


1. Johanu Sulzer, Abt von 1425 bis 1439. 


Beilage J. 393 
Jacobß capel! auf dem kirchhof, da flat unfer wappen in mit der tarczal 
taufet truihundertainsundachtſig; und viefelben capellen hat man abrochen, 
als man die pfarkicchen pauen wolt. alſo habend die von Werd mir, Ur- 
Iihen Walther, ain glaß im kor fermelter pfarkirchen darfur geben, und das⸗ 

sjelb glaß flat bey dem fagrer im chor, ift for auch meiner fodren gweſſen. 

Anno domini tauſet vierhundertczechen iar hat Conrad Walther czũ 
Werd ain wais tamaſtis mesgwand und czwen ewangelierröck in der pfar 
zu Werd gemacht, deögleihen ain weis tamaſtis mesgwand, gemacht czů 
unſer lieben frauen im teutſchen hauß czů Werd, und iſt auf ir kainem unſer 

10 wappen. 

Anno domini tauſet vierhundertfinfundezwainſig tar hat Conrat Walther 
czů Werd den erſten ſtain helfen legen mit ainem apt von Kayſſen und mit 
Otten Better dem eltern? an die capellen ſant Johans in der forftat?, und 
bat Conrat Walther czway gleffer und ain filberin kellch im dieſelben capellen 

15 laffen machen. 

Anno domini taufet vierhundertundvierczig tar, ald man die pfarkicchen 
czu Werd anfieng czepauen, und ald man ven eriten ſtain legt?, da gab Elſ⸗ 
bet, Conraten Walthers witib, hundert gl. auf denſelben erften ſtain an den 
pau und Marien, ver mütter gottes, czů erre. 

20 Es iſt czů wiſſen, das ich, Urlich Walther, ain grebtnus, czwen ſtain 
neben ainander, czů unſer lieben frauen czům thům czů Augſpurg hab auf 
der gred bey dem bredigſtuͤl, und ligt mein vatter, Urlich Walther, in dem 
ainen grab, auch jo hat Hank Walther ain grebnus gleich zünäft daran, das 
der Walther grebtnus num trey anainander ſend. mer ſend noch czwen 

35 ftain daſelbß enmitten auf der gred, die ſend Hanſen Wilandß gweſſen, und 
under dem ainen ſtain liegt Barbara Wielendin, mein, Urlich Walthers, 
muͤtter, und die andren ſtain hand Jacobß Peuttingers erben; das ewig 
liecht darbey hat der genant Hans Wielland geftift, und der ift mein, Urlich 
Walthers, anny geweſſen, mütterhalben, und dafjelb ewig liecht fol in des 

30 benanten Wielandß namen und wappen pleiben; das hab ih Jörgen Peut- 
timger falig mit recht abbehebt, darum ich brief und figel hab. denn ven 
brief um dafielbig ewig liecht hand des Jörgen PBeuttingers erben in. mer 
fo hat Marr Walther ain grebtnus czü fant Katerina enmitten in der firhen 
zit Augfpurg, ain marbelftain. 


34, Der Sag: 'mer—marbelftain‘ iſt fpätere Beifügimg. 


1. S. über die St. Salobslapelle meifter in Donauwörth. Stetten ©. 76. 


Steichele I S. 786, über die (nicht 
genau befannte) Zeit des Abbruches ©. 

über den Bau der Pfarrlirde ©. 
268 f.; am 11. Mat 1444 wurbe ber 
Grunbfein zu leßterer gelegt. 

2. Dtto Better (vom Pantbertbier) 
wurde vom Rathe der Stabt beauftragt, 
die fretrilligen Beiträge zu ſamme n. 
Königsdorfer 1. o. 379. Er lebte no 
1448 unb war in biefem Jahre Bürger: 


3. Als bei der Befeftigung von Donau⸗ 
wörth in dem Kriege gegen Herzog Ludwig 
ben Bärtigen bie obere Vorſtadt vom ber 

eigentlichen Stadt en mwurbe, 
erbaute man für die fo ausge] chloſſenen 
das Kirchlein St. Johann. ©. Steichel e 
LI S. 575. 
4. Am 11. Mat 1444. 
5. ©. oben ©. 385, 3, 


394 V. Chronik des Hector Mülich. 


Anno domini taufet vierhunbertundadhtundtrenfig iar han id, Urlich 
Walther, czlim hailgen gaift czů Werd im fpital ain glaß gemacht. 

Anno domini taufet vierhundertczwayundvierczig tar hat man ben creucz⸗ 
gang czů Werd czů dem hailgen creucz gewelbt, da hab ich Urlich Walther 
ain tafelin uber vie thur gemadit. 

Item das trit glaß czů fant Morigen ezů Augfpurg, in ber abſeytten 
vor der Eyllendaller altar herab, iſt mein, Urlich Walthers. 

Item an glas czũ den barfuͤſſen czů Augſpurg ob der thur, als man 
durch den creutzganck hineinget. mer ain glaß daſelbſt czů ven barfuͤſſen. 
und iſt das erſt glas bey ſant Niclas altar ob meinem ſtuͤl, den ich daſelbſt 10 
han mit way ftenden; mer ain ftül, aud) czů den barfüflen, an ver faul, do 
der Ridler altar anftat, ift mein, Urlich Walthers. 

Anno domini taufet vierhundertundſachtſig iar han id, Urlich Walther, 
aim glas gemacht zü fant Stefan czü Augfpurg, nachdem [und] die kirch fe 
bran! und wider aufgericht warb. 
[24°] Anno Domini taufet vierhumdertunbfibenczig i iar han ih, Urlich Walther, 
ain gwel lafjen machen gi Werd im chor in der pfarkirchen. mer han ich 
ain gwelb Iaflen machen in der abjeytten in der pfarfichen zit Werd und 
ain glas darunder, darin flat Walther und Hager wappen, helm und jcilt, 
und ſend vor in der alten pfarkirchen geftanden czů Werd. 2 

stem mer han ich, Urlich Walther, ain glaß laffen machen im dor czů 
fant Katarina czů Augſpurg ımd ander hupſch gemal in ber Kirchen vaſelbß; 
auch Han ich ain hubſche gemalte tafel laufen machen ober die thär im crencz« 
gand for dem capitelhauß, geftat vierumbvierezig gl., und bin ich, Urlich 
Walther, und mein hausfrau und mein fun Marx gancz gerecht gůt abconter⸗ 25 
fetet, wie wir czů derfelben «zeit gefechen haben. 

stem 1506 hand Urli Walthers erben ain glaß lan machen im gocz⸗ 
ader derfelbigen firhen neben dem altar im dor , darin der Walther wappen 
ſtat; und aufen ben glas auf dem kirchof oder goczader habend Walther Ligen 
am grabftain, darauf der Walther wapen, iarczal 1500. 30 

Item 1506 hand Urli Walthers erben lan machen ain glaß czü fant 
Urlich und ain gwelb, trey fchwibogen, geftand 121 gl., und fo hat Hans 
Walther darneben auch ain glaß und gwelb und vier ſchwibogen lan machen, 
und ftat fein und feins weibß wapen darin und czwen tochternianß wappen 
und feiner tochtern; fo ftat in Urlich Walthers glaß feines vaters und feiner 35 
mätter, der Wielendin, wapen und dargegenuber fein wapen und ſeins weibß, 
der Ridlerin. 

Hienach folgend die ftend der ftiellen, fo mir, Urlihen Walther, czuͤ⸗ 
gehörend: 

Item am frauenftül czu unfer lieben frauen cezüm thüm an ders 
maur neben ſant Niclas altar und ftoft an der Hartman LRangenmentlin 


ſtul daſelbſi. 


30. Der Sap: und außen—iarczal 1500° iſt fpäter Hinzugefügt. 31. In der Handſchr. ficht 
hat‘, 37. Der ganze mit bläfferer Zinte gefchriebene Abfag ift nachgetragen. 


1. Im Jahre 1459, S. Mil S. 222. 


Beilage I. 395 


Mer ain halben ftäl bey fant Niclaus altar, ver hindergoſt an dem 
pfegller, und der hinbertail an dem ftäl ift der Vetterin, Jorgen Onforgen 
tochter, und den fordertail an dem ftül bat mir, Urli Walther, geben Elf» 
bet Domanin, des han ich ain brief, des iarczal weift 1461. 

5 Item mer han ich ain fland in ftiellen, die an ver maur ftand, fo man 
in die ftiel gat bey der czechentaufet marterer altar, und fend die lange ftiel 
czwiſchen ſant Agnes capel und der amen creuczgand tär. 

Pe ih han czwen flend czuͤ fant Johans im dor neben dem altar 
daſelbſt. 

10 Item mer han ich ain mansſtül mit czway ſtenden «zit ſant Petter auf 
dem Perlach for dem gatter czü der lincken ſeyten, jo man hineinget, und 
ift darob gemalt fant Johans der taffer, und noch mer ain frauenftül dafelbft, 
flat nachſt for mein mansftil, aus erlaubtnus hen Albrechtz von Rechberg, 
thomher und brobft fermelten ftifts fant Petters und ander corherren aller 

18 daſelbß, anno domini 1460 iar. 

Item mer fo han ich ain mansſtand cz unfer lieben frauen brieder 
mer czwen frauenftiel czu unfer lieben frauen briedern in der abfentten bey 
dem bailgen trey fing altar daſelbß. 

Item ain ftäl mit trey ſtenden czů fant Katerina, der ift halber mein, 

20 Urli Walthers, und halber her Hanjen Langenmantels. 

Item mer in fant Urlichs capel czüm thüm fend al mansftiel und 
frauenftiel neben dem altar auf baid feytten, die jend halb mein und halb 
der Langenmentel. 

Item czů fant Feliczen ain frauenftül, fiat fornen bey dem altar, umd 

2 noch ain mansftül daſelbß, hinden bey der thür, ſend baid mein, Urli 
Walthers. 

Item ber Hans Langenmantel und Jorg Langenmantel und ich, Urlich 
Walther ver elter, haben ain frauenftül czü den barfuͤſſen bey vem bredigſtuͤl 
ezwiſchen des Baden und des Hörlin ftül, Ift der Marx Rivlerin, meiner 

zo ſchwiger, geweflen, den haben Langenmantel und ich nui gemacht und czalt 
auf Georgy anno domint 1496, geftat 3 fl. czu machen. 

Item Hans Walther hat ain mansftül czü dem thuͤm neben dem alten 
for bey fant Ulrichs capel hinder des Weftermairs ftül. 

Item Marr Walther hat ain mansftül gzü dem thim for dem altar 

35 der trifaltileit, und ift binden an der faul, daran der ftül flat, der hailgen 
trey fung alter. 

Item am Mariabild, ftat zü dem thum unſer frauenkirchen neben ſant 
Michels altar, flat der Walther wappen bey. 

Item 1506 hab ih, Marr Walther, geben der pfarczech ſant Stefan 

so za Augfpurg aim monftrancz, filberin, daran mein wappen; geftat 132 gl. 
darfor hettens nun ain kupferme !. 


41. Diefer legte, mit bläfferer Zinte gefchriebene Abfag ift fpäter nachgetragen. 


1. Aehnlich lautet ein diesbez. Ein- dem Jahre 1506, BI. 238. 
trag Walthers in feiner Chron. unter 


II. 


Die Theilnahbme Augsburgs an dem Feldzuge Kaifer 
Karls WV. gegen die „böfe Gefellfchaft“ im Jahre 1365. 


©. hiezu Mülih S. 4, 13 und die Zufäte Rems ©. 337,4. Am 
4. Juli 1365 fordert Kaiſer Karl IV. von Selz aus die Bürger der Stabt 
Augsburg auf, ihm bei feinem Kriegszug in das Elſaß mit ihrer Heeresmadht 
nad Selz zuzuziehen. Augsb. Urk.-B. I Nr. 588. Daraufhin fehliekt die 
Stadt mit Konrad von Burgau, Hartmann von Burgan, deflen Sohn, 
Marihall Hans von Borberg und Gerlach von Welzzigen nebft deren Ge⸗ 
jellen einen Vertrag behufs Leiftung von Kriegspienften gegen die ſog. „Ge⸗ 10 
ſellſchaft' ab. Urk.-B. I Nr. 589. Meber diefe Verträge wurden amtliche 
Niederfäriften angefertigt, von denen Rem eine Abjchrift, die er im Ein- 
zelnen etwas änderte, vorlag. Eine ſolche findet fih, im Wortlaut an einigen 
Stellen von Rem etwas abweichend, auch in der von Frensporff in der 
Beil. I zu Erhard Wahraus „ver Zug nach Zwingenberg“ (St.-Chron. IV, !® 
250 ff.) benützten Augsburger Chronik, die jedoch außer dem von Rem Mit« 
getheilten auch nody von dem Vertrag der Stadt Augsburg mit den “maifter 
Ulrich dem artzat' berichtet. Die Stelle lautet: 


stem fo haben wir beftellt unjern Diener, mayſter Ülrich ven arkat, das 
er mit unfern Dienern und ſöldnern yetzo die rayß varen und ziehen foll, Die 20 
wen! ſy ufjen feyen, und foll in feinen getrewen dinft und jenen getrewen 
rat und hilf mit aller feiner Tunft und wigzen mittaylen und wartend fem, 
wer fein bedörff, tags oder nachts, on all gefärde und fol in auch als zeitlich 
und redlich mit dem lon ton, das ſy von im nidht ze clag kommen, und daß 
bat er fein trew geben an aines aydes ftatt, alfo getrewlich zü volfüren on all 25 
gefärde; und darumb haben wir im neto geben zwölf pfund pfenning mit 
dem gedinge: ift, das ain rechter veldſtreit befchicht von unferm herren, dem 
fayfer, und von herren und ftetten gen den veinden und das er mit unfern 





Beilage IL 397 


ſöldnern zü demfelben ftreit kommen ift und das fy hand angelegt haben in 
offen ftreit, jo hat er die zwölf pfund pfenning verdient; wär aber, das 
unfer ſöldner zü dem rechten velpftreit nicht kämen, fo wurd geftritten over 
nicht, fo foll er der ftatt von fant Jacobs tag (25. Juli), der fchierift kompt, 

süber ain ganges jar gefrewer diener jein umb die vorgenannten zwölf pfund 
pfennig on all wiberrebe. 


Ferner finden fid) auf diefen Feldzug bezügliche Einträge im älteften 
Augsburger Söldnerbuche, das ebenfalls in der Beilage II zu Wahraus von 
Frensdorff benügt wurde. Under Spige der hiehergehörigen Einträge findet 

10 fih folgender Abſatz: 


Anno domini millesimo 1365 proxima feria sexta ante diem beatae 
Marie Magdalene (18. Juli) exivimus cum centum galeatis et uno 
galeato, quos apreciavimus ad serviendum serenissimo domino nostro 
Karolo quarto Romano imperatori necnon sacro Romano imperio ac 
15 universo populo christiano contra malam et pessimam gentem dictam 
gesellschaft ipsos cum dei iuvamine occidere et delere totaliter et 
dabimus cuilibet galeato omni mense 50 lib. h. extoto et non plus et 
sunt infra scripti. 


Die Namen der hierauf folgenden „gelrönten Helme“! finden ſich auch 

20 in der angezogenen Augsburger Chronik, aus welcher fie hier mitgetheilt 

werden. Die wichtigeren Abweichungen im Söldnerbuche find in ben 
Barianten angegeben. 


Item das find die Hundert helm: Zum erften her Conrat von Burgam, 

der ift hauptman und foll jelb zehent heim fein, und find die nächlten: 
25 Item Hartman von Burgaw, fein fun. It. Conrat, fein fun. It. Gerlach 
von Weiffingen. It. Ülrih von UÜbridingen. It. Oswalt von Aslau- 
bingen. It. Hainrih von Münfter. It. Herman Weiffinger. It. Cunt 
Reihlinger. It. Hans von Scheppadh. It. marihalt Hans von Borperg. 
It. Hans von Eyttenhauſen. It. Eglolff von Riethain. It. Haing von 
Reihen. It. Utz von Reichen. It. Hainrich von Wefternadh. It. Gerwig 
Güſß. It. Erafem von Erring. It. Hainrih von Erring, fein brüder. 
It. Germg von Lutterbach. It. Cong von Lutterbach. It. Herman von 
Gerutt. It. Rembolt von Althein. It. Joſ. Schwingkeift. It, ©. 


24. Im Söldnerbudh heißt ed: "Primo herr Ghünrat von Burgaw, der ift hauptman und geben 
im zuͤ finem rechten jold von der hauptmanfchaft wegen 100 lib. haller, wie fang er da ufien if. 
26, Weizzingen. 27. Beisginger. 28. Zwifchen "Hans von Borberg’ und "Sans 
von Epitenhaufen’ fliehen im Söldnerbudh die in unferer Lifte weiter unten genannten: “Ulrich 
der alt von Weldin und Ulrich, fin fun, mit dryn heimen. 31. Giy. Eradm. von 
Erringen. 92. Luterbach. 33. Gereut. Swinckriſt. 


1. S. über dieſe Bezeichnung Hefner, tiſchen Heraldik J. Theil, München 1861 
Handbuch der theoretiſchen und pre» S. 122. 


398 V. Chronik des Hector Mulich. 


Swingkeift, fein vetter. It. Hartman von GStainham. It. C. von 
Angelberg. It. Paittelkürcher. It. Seit von Burttenbad. It. Eglolff 
Ploſß. It. Wittel von Horgun. St. Stefan Münfterlin. It. Steffan 
von Egling. It. Bertolt Müelich. It. C. Oſchthaimer von Ottring. 
It. Ulrich Medlinger. It. Tillmann von Burdrain. It. Ulrih vons 
Riedtſend. It. E. von Scheppach. St. Eberhart von Stainhain. St. 
Conrad von Eglingen. St. fo ift mit im hauptman Ulrich Langenmantel, 
Karl jung Bad. It. Wernher Pfettner. It. Jos von Rottenftein. St. 
Det von Lauphain. %. Ühid Amman von Memmingen. It. Hanns 
Eglolffer, fein gefel. It. Hainrich der Altmanshofer, ir geſell. It. Lauman, 10 
auch ir gejel. It. Hanns Burttenbah. It. Degenhart der Schütz. It. 
Ülrih von Erifingen. It. UN Probft von Egenhouen. It. Ott Judman. 
St. H. Haufer. It. Schimelhaing. It. C. Hübfh von Aychach. St. 
Ulrich der allt von Welldin, und Ulrich, fein fun mit drey helmen. 

Item hienach vollgent die burgere, fo beitellt worden find von eynem ıs 
erſamen rat zu Augspurg. 

Item zum erften Wernher Bögelin. It. Hainrich Bögelin, fein brüder. 
It. Hainrich Bögelin, des bemellten Vögelins fun. It. Ulrich Langen- 
mantel. It. Iacob Püttrih, fein fwager. It. Hainrich Bitſchlin. It. C. 
Bend. It. Hanns Teusmer. It. Herwort, des C. Herworts fun. St. 20 
Thomas Rappot. It. E. Borttner. It. Bertlin Porttner. It. Karl jung 
Dad. St. Hanns Drädfiel. It. Hans Rem. It. C. Bad. It. Peter 
Langenmantel. It. Peter Köngelman. It. Erhart Dillinger. It. Hanns 
Heutter. It. Uri Tenndrich. It. Hanns Teundrich. It. C. Lorber. St. 
Herwort Brüning. It. Weidman von Weſternach. It. Caspar der Elgner. » 
It. Peter Zohrer. It. C. Riedrer. It. Bed von Schmiehen. It. 9. 
Lauginger. It. Hans Ichinger. It. Herman Hendenmantel. It. Erhart 
Haber. St. Berchtold Willfinger. It. Hans Wülfinger, fein vetter. I. 
Hainrich Berwanger. It, Hanns Probft. It. Ulrich Amman von Bobingen. 
st. Jörig von Tapfhain. It. Ott, des Langenmantels diener. It. Hanns so 
Zeuerner. 

Das ift yede geſellſchafft!: 

Item am erften Werber und 9. der Vögelin und Hanns Bögelin, 
ver bemellten Bögelin vetter, Karl und Comrat Baden, Hans Drächſel, 


1. Swinckriſt. Zwiſchen "Hartmann von Stainhain’ und C. von Angelberg' ftehen im Söldner⸗ 
buch die weiter unten folgenden: Eberhart von Stainhain, C. von Scheppach, Ülriy von Nitfend, 
Tilman von Burkrain'. 2. Paitellircher. 3. Eglolf Ploy. 4. Oftbaimer. 
5. Nach Airich Medlinger' ſtehen im Soldnerbuch die weiter unten genannten: Wernher Pfettner, 
Joſ. von Rotenſtain'. 12. Nach üilrich von Eriſingen' nennt daß Söoldnerbuch: Jos von 
Erifingen und Pauls von Erifingen‘. 13. Hujer. 15. Cives etiam stipendiarii. 
18. Das Edldnerbudy fügt bei Bögelin bei "Aliaster Kargen. 20. Günrat Bende. Herwordus 
filius Herwordi calvi. 21. Pertelin Porttner. 22. Drechſel filiaster Behin. Chung 
Bad. 23. Kungelman. 25. Shünrat Eigner. 27. Das Söldnerbud fügt bei 
Lauginger bei: Aliaster Gremlin‘. 29. Perwanger filiaster Plinfpedin. 


1. Das unter dieſer Ueberfchrift fol-_ buche. 
gende Bergeihniß fehlt im Söldner: 


Beilage IL 399 


Hans Rem, Peter Langenmantel, Peter Contzelman, und haben gehabt 4 

wägen!, 2 von Erringen?, 1 von Ladmettingen?d, 1 von Wefternaitting. 

Item Ulrich Langenmantel, Jacob Püttrich, H. Pitſchlin, C. Vend, 

Hans Teuſmer, Herward, des kalen Herwards fün!, Thomas Rappot, C. 

s Portner, Herwort Brüning und Ott, des Sangenmantels knecht, die haben 

gehebt 4 wägen, 2 von Obern und Nivern Meutting, von Hiltolfingen! 1 
und von Hurnlodh? 1. 

Item Erhart Dillinger, Hans Heutter, Ulrich und Hanns die Tenndrich, 

C. Lorber und Hendenmantel, die haben 2 wägen gehebt von Geggingen. 

10 Item Weidman und Hamrid von Weſternach, C. von Scheppad, 
Eherhart von Stainhain, Bertlin Portner, C. Elgner und Peter Zolrer 
haben 2 wägen von Menchingen gehapt. 

stem C. Riedrer, C. Bed, H. Lauginger, Erhart Haber, Hanns 
Wülfinger, Gerwig Güß und Riedſend haben 1 wagen genommen von 

15 Gablungen und 1 lonwagen des Peternamws. 

Item ber Conrat von Burgaw jelb vreuzehent helm 5 wägen gehebt: 
3 von Bobingen und 2 Ionwegen, vom fpital 1 und H. Stofler 1 wagen. 

Item die von Welldin mit 3 helmen und haben 1 gelöntten wagen, 
Üben des Walchers. 

20 Item H. von Reihen, Hans Ähinger, Ber Muelih und H. Berwanger 
mit ainem wagen von Otmatrfhaufen®, 

Item Medlinger, Steffan Eglinger, Ber Wälfinger und Hanns Probft 
mit 1 wagen, Ulrich Binden zelonen. 

Item Gerung und E. von Lutterbach, Eraſem und H. von Erring mit 

25 1 wagen von Hauftetten 

tem Herman von Gerewtt, Wittel von Horgun, Steffen Mänfterlin 
und Eglolff Plozz mit 1 wagen von Herwolghofen”?. 

Item Hanns von Eyttenhauſen, Amman von Bobing, Eglolff von 
Riethain und Baittellürdher mit ainem wagen von Inningen. 

30 Item Hanns Burttenbad, E. Ofthaimer, Degenhart Schät und Jörig 
von Tapfhain mit 1 wagen von Dierborff ®. 

Item Wernher Pfettner, 308 von Kotenftain, Bes von Rauphain, 
uͤlrich Amann von Memmingen, Hanns Eglolffer, H. Altmanßhover und 
H. Lauman mit 2 wägen, 1 von Geſſerßhuſen?ꝰ und des Weiders lonwagen. 

35 Item Ulrich, 308 und Pauls die Exrfinger und UN Probſt von Egen- 
hoven mit 1 wagen von Inningen. 

Item Ott Jubmann, 9. Hifer, Tilman von Burdrain und Hübſch 
von Aichach mit 1 wagen von Langenreichen. 

Das find die wägen, den hundert helmen unberworffen: 

40 Item am erften Göggingen gibt yego 2 wägen Erhardt Dillinger und 
fein zwen geſellen. 


1. ©. hiezu St.⸗Chron. IV, 252, 5. Hurlad). 

21 ff. 6. Othmarshauſen. 
2. Langenerringen. 7. Herbertshofen. 
3. Lamendingen. 8. Dieborf. 


4. Hlltefingen. 9. Geſſertshauſen. 


400 V. Chronik des Hector Mülich. 


‚tem Inningen auch yetzo 2 wägen, uͤlrich und Jos und Pauls die 
Erſinger und ir geſellen 1 wagen, und den anndern wagen Eyttenhufer, 
Amman von Bobingen, Eglolff von Riethain und Baittellürder. 

Item Bobingen geit yetzo 3 wägen, der von Burgamw der hauptman, 
und zwen lonwägen darzü, das ift fpitaler und Hannfen Des Stozzers, und s 
was nur mit 12 helmen. 

Item Wäringen gibt 1 wagen. 

Item Wefternaitting 1 wagen Wernher und Hainrid die Bögelin und 
ir geſellſchafft. 

Item Menchingen 2 wägen Weidman Weſternach und fein gefellen 16 
mit 7 helmen. 

Item Erringen 3 wägen Wernher und H. Vögelin und ir gejellichafft 
nur 2 wägen, den ainen uff iren fchaden genommen. 

Item Hiltolfingen gibt 1 wagen Ülric) Langenmantel und fein ge: 
ſellſchafft. 15 

Item Müllhaufen und Ladmettingen 1 wagen Wernher und Hainrid 
die Vögelin, und ir gejellihafft darzii genommen. 

Item Hurnloch 1 wagen, darzu genommen uͤlrichen Langenmantel und 
fein gefellen. 

Item Obermeutting und Nivermeutting 2 wägen Ülrich Langen⸗ 20 
mantel, Büttrih, Pitſchlin, C. Vend und ir gejellfchafft. 

Item Grabun!, 

Item Oftermaitting. 

Item Ottmairhhufen 1 wagen, H. der Richen, Hans Ähinger, Ber 
Müelich und H. Perwanger darzu genommen. 25 

Item Hauftetten 2 wägen, die zwen Lautterbach und zwen Erringer 
nur 1 wagen. 

Das find die andern: 

Item Pergen 1 wagen. 

Item Dierdorff 1 wagen Hanns Bürtenbad, C. Ofthaimer und tr ge: so 
ſellſchafft. 

Item Gözzerßhuſen 1 wagen Wernher Pfettner und ſein geſellſchafft 
und 1 lonwagen, Werder 2. 

Item Langenreichen 1 wagen Judman, H. Hüſer und ir geſellſchafft, 
Tilman und Hübſch von Aichach. 35 

Item Plienſpach 1 wagen. 

Item Herwolghouen 1 wagen Herman von Gerewt und ir gefellichafft. 

Item Eyſenprechthouen 1 wagen. 

Item Gablung 1 wagen E. Riedrer, C. Pe und ir gejellichafft und 
-1 Ionwagen des Peternnams. 40 

Item Gerfhouen 1 wagen. 

So gibt man den nachgeſchriben ſechs lomwagen von yeder wochen 
yedem wagen Drew pfunt pfenning für all fadhe: 

Item dem erften: Peternam 1 wagen. 

Item Ulrich Wind 1 wagen. 45 


1. Graben. 


Beilage II. 401 


Item Us Walther 1 wagen. 
Item Werber 1 wagen. 
Item Hanns Stoffer 1 wagen. 
Item fpital 1 wagen. 
5 Den Schluß der biehergehörigen Einträge bildet im Söldnerbuche eine 
Ueberfiht der Koften, die ver Feldzug der Stabt verurſachte: 
Distributa stipendiorum et alia que pertinent ad exercitum: 
Primo den 88 helmen halben fold ains monag 1200 & u. 15 & dn. 
It. her Chimrat von Burgam von der hauptmanfchaft wegen 25 &/ dr. 
It. maiſter uͤtrich, dem artzart, 12 & d. mit dem geding alz vor 
10 geſchriben ftat. 
St. fo haben wir 6 lonwegen gevingt uf der dörffer ſchaden, vie niht 
wegen leihen wolten, und geben iedem wagen all wochen 3 & d. für all fach. 
‚Primo ®eternaw 1 wagen dedimus jam 3 & d. 
It. Ülrih Vind 1 wagen auh 3% d. 
15 It. Ug Walther 1 wagen auch 3 d. 
St. Werber 1 wagen auh 3 & d. 
It. Hans Stozzer 1 wagen au 3 d.! 
It. Spitaler wagen. 
It. Knoflach 1 wagen. 
20 Daz nachgeſchriben juln wir noch wiberraiten: 
Primo den 88 helmen ze ſold von ainem monat 2400 & und 50 pn. 
It. her Chünrat von Burgaw von der hauptmanſchaft wegen 25 &/ pn. 
It. ven von Weldin mit dryn helmen ze halben fold ains monaß, ven 
fi Tenger da uſſen waren dann ainen monat, alz ix brief fagent, 37 1/,. dn. 
25 It. den dryn hauptman ze koſt, do fl riten wol mit 30 pferiden mit 
andern fteten zů unferm herren, dem keyjer, über Kein, 67 guldin die tünd 
gei3ßn.4d. 450 ım6f. 
It. Hartman von Burgaw, daz er marſchalk waz, 5 & pn. 
%t. Hanfen dem Remen auch 5 d. vom marſchalk ambt. 
30 It. von den zwain prebigern pro Loft 14 lib. d. 
Daz fint Die wegen von amem monat: 
Primo Peternaw 12 & dn. 
Ft. Ulrich Bind 12 &/ dn. 
Kt. Utz Walther 12% d. 
35 HH. Werner 12% d. 
It. Hans Stozzer 12% d. 
It. dez fpitald wagen 15 & d. wann im die eriten wochen nihtz wart. 
Ft. Knoflauch 12 &% d., die habent die von Erringen geriht. 
It. do gaben wir an amem wagen, der von ©erutt waz, daz wir 
40 grözzers ſchadens überwärben, 25 ß. 
Summa totalis ann den wagen, den Erringer ufgeribt haben, 2600 & 
58 & 20 dan. daran haben wir von Pergen 10 & minus 5 ß. 


1. Zwiſchen biefer und der voran» et 77 EZ d. verraitt. 
gebenben Zelle fteht: Summe 1200 &3 


Städiechronifen XXIL 26 


IN. 


Zu dem Aufenthalte König Stgmunds in Augsburg im 
Jahre 1418, Kaifer Friedrichs im Jahre 1485 und ben 
NReihstagen in Augsburg im Jahre 1473 und 1474. 


Im V. Bande ver St.-Chron. S. 382 ff. werben in der Beil. IV; 
zu Zink's Chronik von Frensdorff aus den Briefbühern und ven Bau- 
rechnungen Beiträge zu dem Aufenthalte ver Könige Sigmund und Friedrid 
zu Augsburg in ven Jahren 1431 und 1442 geliefert, als deren Fortſetzung 
das Nachfolgende betrachtet werden möge. 


1. Zum Aufenthalt König Stgmunds zu Augsburg im Jahre 1418. 19 


Auf ihn wird in der angeführten Beilage nicht eingegangen. Er wird 
erwähnt in St.-Chron. IV, 320; V, 79, 19 und 148, 8 und bei Mülich 
©. 63, 9. Der König fam damals von Conſtanz, das er am 21. Mai ver- 
ließ, über Schaffhaufen, Bafel, Mömpelgard durch das Oberelfaß nad 
Straßburg , hielt fi dann in andern elfäfltihen Reichsſtädten einige Zeit ıs 
auf, ging von da nach Württemberg, über Weil, Eßlingen, Billingen an 
die Duellen von Nedar und Donau über Ulm und Donauwörth (f. über 
feinen dortigen Aufenthalt Königsporfer 1. c. 157) nach Augsburg, wo er 
am 3. Oct. anlam; von da wanbte er ſich nad) Ingolftadt, wo er fich bereits 
am 17. Dct. befand, 20 

Die BR. des Jahres 1418 (nicht paginirt) enthält eine Anzahl auf 
biefen Aufenthalt des Königs im der Stadt bezüglicher Einträge — es find 
die legten des Bandes — aus denen die, welche zu dem Mülich ſchen Texte 
in irgend einer Beziehung ftehen, hier herausgehoben find, 


Do an dem nehften mentag vor fant Francifcen tag (3. Det.) chame 2. 
unfer herre tung Sigmund Römifcher fung und fung cz Unger in difen ftat 





Beilage DI. . 403 


Augſpurg mit finer herſchafft und dig bernachgefchriben haut diſe flat im 
und finen fürften, herren, rittern und Inechten gefchendt, czü dem erften: 
‚Item 97 guldin haben wir geben umb ainen übergülten fopff, der wag 
7 mard und 41/, Iot je ain mard umb 13 gulvin unferm herren dem funig 
5 gefhendt. 
Item 1000 guldin unferm herren dem kunig in dem lopff ge- 
ſchenckt. 
Item 841/, guldin Peter Keſſſer umb 21 aymer und 47 mauß 
wãlſchweins geſchenckt unſerm herren dem kung und andern fürſten und 
10 herren. 
Item 20 guldin 2 & und 68 unſerm herren dem küng umb czway vaz 
Elſaͤzzers hette 14 aymer geſchenckt dem kunig. 
Biſchof von Paſſau!: 
Item 78 guldin geben Georgen dem Mangmaiſter umb ainen ver⸗ 
15 gülten kopff geſchenckt dem von Baſſau. 
Item 18 gulden umb wälſchen und umb Neckerwin geſchenckt dem 
hertzogen von Prig? und habern darczũů. 
Item 18 guldin umb wälſchen und dutſchen wein und habern darczü 
geſchenckt dem biſchoff von Baſſaw. 
20 Item 10 guldin umb ain vaz Neder weins geſchenckt hertzog Ludwigen 
von Bairnd. 
Item 1 guldin dem Hopffen, der dez nahtes hät in dez Hoffmairs huſe 
vor dem kumg. 
Item 26 gulvin geben Hanfen Hoffmair von wegen find huſes wegen 
25 darinn der fung waz alz lang er hie waz. 
Die Summe: Summa summarum bez gel& uff den fung: 
1000 guldin, 500 guldin, 86 guldin 
20%, 32 und 6ß de. 


Von dem in das Jahr 1434 fallenden Aufenthalte des Kaiſers Sig⸗ 

30 mund in Augsburg, erwähnt von C, St.Chron. IV, 322, 22; von Zink, 

St.-Chron. V, 147, 8; von Mälih ©. 76, 1 Tann, da die B.⸗R. des 

Jahres 1443 fehlt, Näheres nicht mitgetheilt werben ; jedoch wird auf bie 
Notizen in Hector. Mayr's Memory BI. 3* verwiefen. 


2. Zum Reihstage und Aufenthalte Kaifer Friedrichs IL. 
35 in Augsburg im Jahre 1473. 


©. hiezu Müll S. 236, 15 ff.“ Im Nachfolgenden wird ein ber 
Litteralienfammlung des Augsburger Stadtarchives angehörendes Schrift- 


1. Georg von Hohenlohe 1387—1423. Janſſen 1. e. II,1 &. 248 Nr. 449 und 
2. Heinrich IX. (geft. vor 1420). 450. — Belhreibungen von ben Feier⸗ 
3. Ludwig der Gebartete. lichkeiten, mit denen der Kaiſer bei feinem 
4. Bgl. zu dieſem Neichötage Mil. Einzug in die Reichsfläbte empfangen 
ler, Reichstagsthenter III S. 603 ff.;; wurde, fowie Beidhlußprotofolle und Re⸗ 


26* 


404 V. Ehronit des Hector Mälic). 

ſtück mitgetheilt, welches uns über vie Anoronungen berichtet, die der Rath 
für den in Ausfiht ftehenden Reichsſstag umd die Ankunft Kaifer Friedrichs 
traf. Es ift ein ſtark durchcorrigirtes Concept, wohl das Originalprotololl 
der einzelnen Situngen, im denen die in Rede ſtehenden Beſchlüſſe gefaßt 
wurden. Gegen den Schluß findet fih ein Eintrag über einige während ders 
Berathungen eimgetroffenen Fürften zc., dem dann noch weitere Anord⸗ 
nungen ähnlicher Art wie die vorangehenden folgen. 


Anfehung ains ratts mäntags nach Letare (29. März) anno etc. 
9. Mig LXXIIIO. 

Item: Nachdem red ußlomen und bie fag ifl, das unnfer allerg. berre, 10 
der rd. k., und funft mergklich herſchaft herfomen fulle, hatt aim ratt Den 
erfamen Hannjen Langen! und Yörigen Sulczer? befolhen und ſy darczu 
verorpnott, das ſy Durch die ftatt uß herberg und ftallung nad) notturft be 
fehen und befchreiben und darob fein fullen, das furften herren und annder 
gefte mit herberg verfehen werben. 15 

Mer hatt ain ratt angefehen, das ain never zunftmaifter den harnaſch 
in feiner zunft von hauß ze hauß beſchauen und darob fein fulle, das yeber- 
man domit geruft und deſterbas bewart feye, aud die hoptmanſchaft zu er- 
neuern und nottdurfticlich zü furfehen, in maßen dann ze thün befolhen und 
maiſtstayls beichechen tft. 20 

It. den werkluten ift befolhen, alle fehranden vor ver ftatt nott- 
durfticlich zů verforgen und an allen ortten, da gebruch tft, zuͤ verneuen. 

Der hatt ain ratt angejehen, das die drenzehen uber die ding flczzen, 
den nachgedenken und ung an amen ratt von ferrer. nottpurft reden ſullen, 
die Dann des obgenannten tags nach maalczitt beyainander gewefen find und 2 
uff nachfolgend maynung von ben Dingen geredt haben. 

Züerft das die nebentörlach, fo e8 daran fomen, tags mit ainem wachter 
und nachts mit ainem wachter befegt werben fullen, das ift den bumaiftern? 

efolhen. 

It. under die vier hopttor, under hedes befunder, des tag® vier man so 
zit den, die vor da find, ze ſetzzen, uffmerken ze haben als der zedel innhellt, 


26. Diefer Abfap ift, wie es fcheint aus Verſehen, durchſtrichen; das Nachfolgende zeigt, daB er 
nicht fehlen darf. 


lationen über bie fr einen angefagten 
Reichstag zu treffenden bez. getroffenen 
Vorkehrungen haben ſich aus dem letzten 
Bun Ban ber Regierung Seiebriche 
mehrere erhalten. ©. 3.8. die Beil. I zur 
QTucher'ichen Fortſ. der Jahrb. bis 1469: 
Kaifer Friedrich III. in Nürnberg in 
St..Chron. XI S. 5i1ff.; Veit, III zu 
ber Tucherſchen Sortfenung: Zum Nürn- 
derger Meichetng von 1487; die Archiv⸗ 
noten über Kaiſer Friebrichs Ankunft 
und Aufenthalt in Frankfurt 1474 bei 


Sanfien II, 1 S. 303 Nr. 462, S. 309 
Nr. 463; den Bericht bes Rathes ber 
Stabt Frankfurt über ben Reichstag zu 

ankfurt im Sabre 1486 bei Janſſen 
. c. 415 ff. Nr. 607612. 

1. Hans ang, Mitglied des Rathes 
‘yon bem herren’, Der Bater bes Cardinals 
Matthäus ang: 

2. Georg Sulzer, Zwölfer in ber 
Zunft der Kaufleute. 

3. Die Baumeifter des Jahres waren 
Jos Onforg, Zörg Strauß, Iac. Gregk. 





Beilage IH. 405 


der under yedes tor ainer gegeben und hernach gefchriben ift; es iſt auch 
yetzo angejehen, wie die bejegzt werben fullen, als auch hernadh fteet. 

It. mer fullen uff denfelben vier hopttoren tags und nachts zwen wach⸗ 
ter fein, ift auch den bumayſtern befolben. 

5 Mer fullen zwen man tags und nachts in den buchjenftadel verordnot 
werden, ift auch den bumayſtern befolben. 

Mer iſt angefehen, das der Berlachturn, fo die herſchaft fomen, mit 
zwayen ratgeben befett werben und im rat umbgeen fulle, die aubents 
zwufchen ſyben und acht horen binuff geen und die nacht und tag unt wider 

10 hinumb uff den aubent zwufchen fyben und acht hor uff dem turn beleiben 
und uff diefelben zitt annder zwen ratgeben angeen fullen, fleyfjig warcze- 
nemen und darob ze fein, das mit der gloggen gefarlic nicht gehanndelt 
auch nit angejchlagen werde, es jeyen dann ainer oder bayd burgermaifter 
jelb8 da oder yemand anndrer, der ains burgermanfters waargzeichen hab, 

15 des ſich die burgermaifter? mit den zwayen, die allaubent Hinuff gand, zü ge 
haym verannen jullen, darnach denden ung an ainen ratt. 

It. Hailigerugertor, auch unnfer frauentor tags mit ainem wachter 
und nachts mit ainem wachter czů befebzen ift den bumaiftern befolhen. 

It. die nachtwacht czü beſetzzen in yevem viertayl mit ſechs mannen vor 

> und mit ſechs mannen nach mitternacht, deßgeleich in ver vorftatt, fol won 
hauß ze hauß umbgefagt werben, als herkomen ift. 

Mer fullen hundert man in ver ftatt in gelegne hufer tags und nachts 
verordnott und im vier tayl eimgetaylt werben, als hernach angejehen und 
eyngetaylt ift und die vier heufer angeczaigt find. 

25 Es ſullen aud) alle nacht zwen ratgeben czü den torn reytten oder geen, 
ſchloß tor und bannd zü befehen, das nichts gefarlih8 domit gehanndelt 
werd, fol auch under den ratgeben umbgeen. 

Mer ift angefehen, an nachfolgenden ennden im der ftatt fetten fur- 
zeichlagen und wo bie nit vorhannden wärn, den bumaiftern zü befelhen, daran 

30 ze fein, domit die gemacht werden, nämlich: 

von dem rathuß an die trindftuben uber 

den enfenberg oben uber 

den bedfenberg uber 

an dem tantzhuſe bayderſitt uber 

35 von fant Mauricien an das weberhauß uber 

in fant Leonhartts gafjen in der mitte uber 

bey dem Knobloch bayderſitt uber 

bey unnfer frauentor barfüflertor hatligerugertor, 

auch funft annder nebengafien, wo nottburft ift, zü verfchraniden und 

40 die fellgätter zü furſehen, ift den bumaiftern befolben. 

It. was naht und tagwachtern begegnot, das fullen ſy den burger- 
manftern verkunden und ze wifjen thin. 

St. esift angejehen, bey dem kaiſerlichen und annder furften und herren 
marſchälken daran ze fein und fy zu erfüchen, bey irem Hofgefind zü beftellen 


1. Die Bürgermeifter bes Jahres waren Barth. Welfer und Ulrich Schwarz. 


406 V. Chronik des Hector Mülich. 


beſchaydenhait und zucht ze hallten und, ob feur ußfäme, das die irren in - 
den herbergen beleyben. 

St. e8 fol dem vogt! befolhen werben, tags und nachts nottdurfticlich 
darob ze fein, domit beſchaidenhait und zucht gehallten werbe. 

It. man fol in den zunften verkunden, tags und nachts wafler in irens 
heuſern cze haben. i 

It. all wirt und bie alle, fo geft bey im haben, zů beſennden oder zü im 
cze ſchicken und in uff eer und ayd in guter gehaym zů befelhen, obe er oder 
fein gefunde tags oder nachts ainicherlay fähen, horten over vernämen, das 
gefarlich wäre mit ruften oder in annder wege, das fü ſollichs ainem burger: 10 
maifter on vergziehen verkunden und das fy acht und merden haben uff ver 
geſt weer und harnaſch, desgelich das fy ſollichs irem huſgeſinde uff eer und 
ayd befelhen ſollich uffmerden auch ze haben. 

St. den kayſer zü empfahen find verorbnott: her Bartholome Wällſer, 
her uͤlrich Schwark, bayd burgermaifter, her 308 Onforg, her Idrig Strauß, 15 
Jacob Gragk, drey bumaifter, ber Peter Herwort, Ulrich Walther und Claus 
Schaller, drey eynnemer. 

It. den himel cze tragen find verorbnott: Lucas Herwort, Lucas 
Ravenfpurger, Hanns Lauginger, Hector Muelih, den himel «zit beftellen 
mit ftangen mit maulen und in annder weege wie nottburft ſeye. 20 

St. den wanbeln yedem zwen guldin ze geben, fich in der flatt farb zů 
beflauden und den burgermaiftern und räten die czitt, da die herichaft bie 
beleyben, defter mit mererm fleiß gewärtig ze fein. 

It. mit der ſcharwacht fol e8 mit dem züfa und mit der merung die 
czitt der herfchaft mit umbjagen in den vier taylen von hauß ze huſe gehall- 25 
ten werden als funft im jare. 


Schanfung. 


Item dem kayſer aim ſcheyren ob hundert guldin und taufent gulvin 
dorinne. 

It. des kayſers fune, ob er käme, ain ſcheyren bis in Hundert guldin. 30 

St. dem von Mäntz ain ſcheyren bey fechezig oder fybengzig guldin. 

It. herczog Iörigen ain clainat ob achtig bis in hundert gulbin. 

It. dem von Sachſen, herczog Ernften, hurfurften, ift ain elainat ge 
Ihendt bey ſechſundfunfczig guldin. 

St. herczog Wilhalmen von Sachſen aim clamat bei vierundiybengzig 35 


gulbin, 

St. zü verorbnen, das man zü den fhandungen nit mangel an 
viſchen hab. 

St. den ſchenckwein bey den wirten ze nemen und kain faß cze Tauffen 
das ungellt angejehen. 40 

St. wölliher ain pfärttt hatt und futter hon und ſtro vom wirt nymmet 


8. Raut hatts den zwayen herbergmanftern befolhen. 22. In dem Shhriftflüd heißt ed nad 
zit’ flatt da’ ‘und', . 


1. Dem Stadtvogt Georg Dtt. 


Beilage IH. " 407 


und darczů 'mit geliger furſehen wirbet, der gibt tag und nacht acht pfenning. 
wölliher aber fütter, houe und firo ſelbs hatt und in der wirt allain legt, 
gibt von der ftallung und geliger vier pfenning. wer allain legt und weder 
ftallung noch ſtro gibt, 2 A. wöllicher allain flallung gibt und weder legt 

snoc ſtro gibt, 2 X. 

It. es iſt angefehen das uff gelegen thurne buchſen verorbnot werden 
ſullen, auch in ettliche gelegne heuſer karren oder haggenbuchſen mit dem 
geczeug, fo darczü gehört, und das zü yeder ain man verordnot werd, der 
darczu Funde, und fo es daran käme, das ſy bey den buchfen feyen und der 

so burgermaifter oder irer gewijen botten geſchäffts dabey erwartten. 

It. zwayhundert buchſen ſchutzzen in den viertaylen zü verordnen, ob 
man anſchlagen wurde, das ſy mit den buchfen uff vie pläßz Laffen, dohin fy 
gehören. ob e8 daran käme, das man ir an anndre ennd in ber flatt ber 
dörffte, das man fy in den vyertaylen wiß ze finden. 

15 It. uß den ſcharwachtern, ſaltzladern, brechern, ballenbindern, weyn⸗ 
ziehern, kornmeſſern, weinkuſtern und waybeln füllen am eynreytten des 
kayſers zü zwölf lanngen flangen verordnot werden, davor ze fein, domit an 
bayden ortten der gafjen die herren nit uberbrungen werben, und die ubrigen 
alle fullen heder haben atmen güten drämel, die lut ze mayftern, domit nye- 

20 mand uberbrungen werde. 

St. zů verbyetten, Das weyb und Find am eynreytten des kayſers bie 
pordern gaſſen vom rotten tor fur fannt Ulrich ung uff die pfallcz herab nit 
je weeg ze geen noch jteen. 

It. wer züm feur verorpnot ift, der fol, ob e8, da gott vor ſey, daran 

25fäme, auch darczu laffen, wie biſher beichehen ift. 

It. den föllonern zü verkunden, uff wien fy merken haben und wie fy 
fih in gegenwurtigkait der herſchafft hallten fullen. 

It. die ketten zit beichlieffen fol den nächſten burgern dabey gejeflen 
befolhen werben mit einantwortung der ſchluſſel. 

30 It. mit den jungen burgern, eeluten und ledigen, ze reden, mit- 
Gereytten, fo man ven kaiſer empfahen werde, doch on harnaſch, junft uff 
das ſeyberlichoſt. 


Uffdiezunfthufer czelegen zc. 
Item die von herren & 


35 kauflut 5 7 25 weberhauß. 
weber 15 
Item cramer 7 
beden 7 
(Gmib N | 28 bedenhauß. 
N) ſchůſter 7 
Item kurſner 4 
ſchneider 4 
breuen 5 
(ober 4 28 turfinerhauß. 
15 zymerlut 7 
viſcher 4 


408 V. Chronik bes Hector Mülich. 


Item fchäffler 4 
meßger 7 
hucker 5 ? 27 metzgerhauß. 
ledrer 
falggvertigr 7 5 


St. under die vier houpttor, nämlich umder das vottor funf, under 
Ödggingertor funf, under Wertachpruggertor vier und under Jacobertor 
vier man, fullen all des groffen ratts zwölfer fein und under die tor gefanndt 
werben, wie hernach mit dem loß angefehen und hernach gefchriben ift. 


bie von herren 10 
fauflut 

weber under Sacobertor 

cramer 

beden 


metzger F 
ſchůſter 

kurſnre Göoggingertor 

ſchneider 

breuen 


loder 20 
— rottor 


ſchäffler 
ſchmid 
hucker 
ledrer 
ſalezfertiger 


It. die bechpfannen allenthalb in der ſtatt zü zerichten und bech dargü 
zeordnen. 

It. man hatt Lucaſen Herwort verordnot, dem kayſer entgegen: so 
zereptten uff Munichen Hin und da gü erfam, ob er von Saltzburg 
durch herczog Ludwigs lannd fur‘ Inmderftorff oder fur Munichen her- 
komen werde. 

It. der thurn zü ſannt Giligen ift auch furfehen mit ainem wachter 
tags und mit ainem nachts. 35 

It. den burgermaiftern hatt man [ut zügeorbnot, yedem bey acht per. 
onen und dem vogt auch bey achten. 

It. nachts Iut uff die ſtattmaur ze ordnen iſt noch nit beichehen. 

It. nachdem red ußkomen ift, das unnſer allerg. herre, der rö. kayſer, 
und funft mergklich herſchaft herkomen fulle, hatt aim rat angefehen, Das die «o 
von den herren, fo es daran fome, alle tag funff gewappnot manne uff das 
weberhauß verordnen, die all tag ung uff ains rats widerrueffen aubents 


| Wertachpruggertor 25 


30. Am Rande fieht: ſich anzebyetten gegen graf Haugen von Werdemberg'. 


Beilage III. 409 


zwuſchen ſyben und acht horen angeen und nacht und tag un widerumb uff 
diefelben zitt dajelb8 beleiben und annder funf angeen fullen, fleiffig uff- 
merfen ze haben und zů bewaren, domit tags und nachts beſchaydenhait ges 
hallten und nichts gefarlichs furgenomen werde. ſy ſullen auch alle tag ainen 

s gewappnotten erbern man uß in under dem rottentor haben, der mit dem 
uffichliefien anganng und mit dem czuͤſchlieſſen abganng. 

An yede zunft fol ainen uß den zwöllfen under die tor, im befchiven, 
Ihiden!. 

Die perjon alle, fo under die vier hopttore des tags verorbnot find, 

10 fullen fleiffig merken haben uff alle die fo veyttend und geennd uß und ein 
wanndeln werben. ſy fullen auch darob fein, wer ſich gefarlich ftallt, oder 
byellte ze roß oder ze füß, das ber gerechtfertigt und das nit hederman nad) 
feinem willen unbekannt uß und eingzereytten oder ze geen geftatt werde, und 
ob in ichts gefarlich8 begegnen wurde, das allmeg an die burgermaifter on 

15 vergienn gelanngen lafjen. 

Uff frytag vor dem hailigen palmtag anno ꝛc. Lrriijo nad mittetag 1. April 
zwujchen zwanen und drey horn find eingeritten bie burchluchtigen 
hochgebornen furfien und herren herren Ernft, churfurſt, und Wilhalm, her⸗ 
zogen in Sachſen ꝛc.? und Albrächt, marggraff zů Branndemburg, hurfurft 

2020.? bayden herren von Sachſen yedem ain ſcheyren, aine ſechſundfunfczig 
und aine bey drey oder vierundfunfczig guldin weert. marggraff iſt vor 
jaren, als er mit dem Fronberger rannt!, ain clainat geſchenckt, darnach ba 
er die frauen name5, der frauen ain ſcheyren und ze letſt, als er churfurſt 
warb 6, ain ſcheyren ob hundert gulvin, yetzo dreu fhaff mit vifhen und ain 

25 banczlin wälſchweins, bayden herren yedem zway ſchaff mit viſchen umd ain 
bänczlin mit wälfchwein. 

St. der herr von Weinfperg hatt ainen bırrgermaifter erinnert, ex ſey 
von feinen vordern aljo herkomen und gefreyet: fo ain römiſch kayfer ins 
reich reytte, das der himel, darunder man in einfieret, fein fen, auch bie 

30 bett und bettflatt, daran er gelegen, wen! er in der flatt geweſen wäre”, bey 
den juden hätt er auch gerechtigkait, jo aber kainer hie wär, tätt e8 nit nott, 

ſy wärn pflichtig, die bett und bettftatt zü beczalen. 

It. durch die hoptlut zü beftellen, das die feurftett beſchauet und für- 
fehen werben und ain yeder wafler in feinem hauß haben. 

35 It. die vor Wertachpruggertor fullen nachts anhaym beleiben und die 
nachtwaacht hallten alle nacht drey man. 

It. ain glögklin uff unnfer frauen tor, was fich in der flatt mach, dos 
mit in bie vorftatt zü verkunden. 

It, ob der kaiſer bey nacht eynreitten wurbe, kerczen zü beftellen, an 

ao bayden ortten neben feinen k. g. prynnend ze tragen. 


. &. oben S. 408, 6. Aufenthalt des Kaifers in Frankfurt (25. 

. &, Mülich S. 236,17. Die 28. Jan.) 1474 bei Jauſſen 1.c. I, 

. ©. Mülich S. 237, 4. 1 ©. 305. Auch das Roß bes Kaifers 

. . . pflegte Sehen, b zu werden. ©. 5. 8. 

. ©. Müli 2, 13, 7. Sabo er, brev. Chron. bei Delete I 

. Yu Sabre 1 317; bte seboffäe Ehron. in St.- 
. Bgl. bie Arhionoten über ben Ehren. XIV, 866, 3 


senPmunn 
a 
3 
a 
A 
2 
8 
ab 





22. Ian, 


410 V. Ehronil des Hector Mülic. 


3. Zum Reihstage und Aufenthalte Kaifer Friedrichs I. 
in Angsburg im Jahre 1474. 


©. Mülih S. 3331, Das folgende, ebenfalls der Litteralienfanm- 
lung des Augsburger Stadtarchives entnommene Schriftftüd enthält Anorb- 
nungen des Rathes für den auf das Jahr 1474 nad) Augsburg berufenen s 
Reichstag. Selbſtverſtändlich blieb man der Hauptſache nad bei den für 
das vorige Jahr feftgefetten Beftimmungen, die man nun nad den mit 
ihnen gemachten Erfahrungen abänderte. 

Am Schluffe des Ganzen findet fi folgender Paffus, der hier als 
Ueberfchrift benützt wird: 10 


Güt anſchleeg züſaller ſorgfalltigkait, als der kaiſer erſtmals 
eingeritten iſt, und nachmaln lehen gelihen hat und wie die 
von den herren und zunfft ingelegt worden ſind. 


Uff ſampſtag vor fannt Pauls tag conversionis ao. etc. Lxxiũio. 
hatt ain rat angeſehen, das nachdem gemaine ſag iſt, das bie k. maieſtatt 15 
uff das ußſchreiben, furſten, herren und ſtetten beſchechen, in kurcz wider hie 
ſein werde, das die, ſo vormaln zů den herbergen ußzegeben beſchiden ſind, 
nämlich die erſamen Hanns Lanng und Jörig Sulczer noch darob fein und 
allen fleiß ankeren ſullen, das die furſten, herren und annder mit herberg 
ſtallung und geliger nottdurfticlich furſehen werden. 20 

Sy ſollen auch darob ſein und alſo darein ſehen, das die geſt, ſo täg⸗ 
lich ab und zü reitten, auch underkomen und herberg gehaben mugen, und, 
wo ain wirt mer ſtellen möcht dann legen, werden ſy bey den nachgebaurn 
daran fein, Die ubrigen mit geliger underczepringen, und wer ſich des ze thün 
widern wurd, fo haben fy macht, den vogt czü erfordern und die ungehor: 25 
famen, die fi) follih8 geligers widerten, durch fein gebott uff befelhnuß 
ains rats darczuͤ ze hallten. 

It. der ſtalmyet halben iſt alſo angeſehen: wer futer hou und ſtro 
von dem wirt nymmet und den der wirt darczii legt, der ſol von ainem yeden 
pfäritt tag und nacht acht pfenning ze ſtalmyet geben, wer aber füter houso 
und ftro felb8 hatt und den der wirt allain legt, der fol tag und nacht von 
ftallung und geliger vier pfenning geben, wer allain ftellet und weder füter, 
hou, ſtro noch geliger gibt, der fol von der ploffen ftallung under tag und 
nacht zwen pfenning haben, und wer allain legt und nit ftellet, füter, hou noch 
ftro gibt, der fol von dem geliger allain zwen pfenning haben und ver, bey ss 
dem er ftellet, füter, hou und firo nymmet, ſechs pfenning. 

St. es ift in ainem ratt angefehen des umbreyttens halben nachts zu 
den toren ſchloß, tor und bannd zu befehen, alfo das zwanen nahent gefeflen 
erbern burgern bey yedem tor befolhen werde, follih8 alle nacht, und fo oft 
ſy nott gedund, fleiffig zu befehen, domit an denſelben ennden nicht gefar= «0 


1. ©. zu biefem Reichsſstage Müller, 


1.c.1,16S. 317 Rr. 474 ff. , Lehmann 
Reichstagstheater ILS. 619 ff. ; Janſſen 1. c. 8 


96 ff. 


Beilage IL. 411 


lichs gehannbelt werde. dobey mag ain ratt oder burgermaifter, wenne fy 
nott gebunden wurde, zü zitten ettlichen vatgeben befelhen, die ding auch 
zü bejehen. 

St. was nacht und tagwachtern begegnot, fullen fy den burgermaiftern 

5 allweg verkunden und ze wiſſen thün. 

It. der furften marſchälken daran ze fein und fy treffenlich zit erfüchen, 
bey irem hofgefind, edeln und bienern, darob und daran ze fein, domit be⸗ 
ſchaydenhait und zucht gehalten werde, und ob, da gott vor ſeye, feur 
ußkäme, das ſollich ir Hofgefind in den herbergen beleybe. 

io Es fol dem vogt befolhen werben, tags und nachts nottdurftielich und 
mit fleiß darob ze fein, domit beſchaydenhait und zudt in heuſern und uff 
der ftraß gehalten werbe, 

Den faifer zů empfahen lut verorbnen ꝛc. 

Den himel ze tragen Iut verorbnen ꝛc, 

15 Dem kaiſer entgegen ze reytten, ainen zit verorbnen zc. 

Es hatt ain ratt angefehen, das ain yeder zunftmaifter in feiner zunft 
ſich fleiffigklih erfarn fulle, wievil under in feyen, die mit der buchjen 
ſchyeſſen kunden, und die ainem ratt in ſchrift ubergeben. uß ven allen ain 
ratt durch die obroften hoptlut oder annder beftellen will zwanhundert 

20 buchſenſchutzzen nemen und ven befelhen wirbt, ob es daran käme, weyl die 
berichaft bie wär, das man anſchlagen wurde, das diefelben zwayhundert 
mit geruften buchfen uff die plätzz laffen, da never bingehöret, ob man ir be⸗ 
durffen wurde, das man fy uff iren plätzzen wiſte zů bebretten. 

Weyb und finden zu verbyetten am eynreitten des kayſers ab dem weeg 

25 3e geen, bomit nyemand ſchad beſchech und die gaß deft geraumer feye. 

It. den föllonern zü verfunven, uff wien ſy merken haben und wie ſy 
fih in gegenwurtigfait der herſchaft hallten fullen. 

It. mit jungen burgern, eeluten und ledigen, ze reden, mitczereytten,, 
jo man den kayſer empfahen werde, on harnaſch, funft uff das zierlihoft. 

30 Den burgermaiftern Iut zů czeordnen, fo der Taifer herkomet, ir hedem 
vier und dem vogt acht. 

It. bey den obroften hoptiuten zü beftellen, das die feurſtett beſchauet 
und furfehen werben, und wo das nit befihechen, das ed noch unvercgogenlich 
befcheche, bey vermeidung ains rats ſchwärer ftraff. 

35 Yin yeder obrofter hoptman fol on alles vergziehen güten fleyß anleren 
und in feinem viertayl und bayden vorftetten von ſtundan darob und daran 
jein und mit den werfinten zü befehen, das die feurftett nottpurfticlich ver⸗ 
fehen und gemadet werden, wo das biſher nicht befchechen wär, bey ver- 
meydung ains rats ſchwärer ftraff. 

40 So e8 mit der nachtwacht daran komet, fullen die vor Wertachpruggertor 
nyendert annderhalb verordnot werben, funder die nachtwacht alle nacht mit 
dreyen mannen vor dem tor befetzzen. 


Bon der nachtwacht wor den foren cze reden. 


Die tagwacht under den vier hopttoren yedes mit vier mannen zü den, 
1s die vor da find, z& beſetzzen mit vatgeben, des groſſen rats zwölfern, und wo 
am zwölfer verhindert wurd, das der feinem zumftmaifter atmen erbern burger 


412 V. Chronik des Hector Mülich. 


an feiner ftatt ftelle, und ob den zumftmaifter derſelb furgeftellt burger darczü 
tagenlich gedundt, fo mag er in an jein ftatt ſchicken. 
Die hundert man in heufer ze legen, ze even ob es beflee wie vor. 


29. Gebr. Mäntag nad) dem fonntag Invocavit anno 74. 


Yin raute dißer flatt Augfpurg haut auf betradjten! der k. m. unds 
ander fürften und herrn zülunffte und fonnder von gemains nuß wegen 
reicher und armer fürgefehen und gefegt, das am yeglicher gaft, jo viſch her 
in diße ſtatt Augſpurg pringet, er hab vie außwenndig gelaufft over in jein 
ſelbs wyeren oder waflern gefanngen, alle tag, wenn er wil, wie aunder 
viſcher albie zit failem mardt fleen und verfauffen mag ungehindert und auch 10 
auff ains rautz wiberrüffen. 

Und wer mit andrer Inpnarung von geften alher fomet, der ober bie, 
wo in fayl ze haben gewert wurde, 'mügen zit baiden burgermaiftern oder ir 
ainem fomen, die oder der in nach geftallt der fach fail ze haben zü erlauben 
und zü vermyden macht haben, auch auf ains rautz widerrüffen. 15 


4 Zum Aufenthalte Kaifer Sriebrihs IH. in Augsburg 
im Jahre 1485. 


Die nachfolgende, ebenfalls in der Litteralienfammlung des Augsburger 
Stadtarchives erhaltene Relation zerfällt ihrem Inhalt nach tu zwei Theile: 
in dem erften wird über die Empfangsfeterlichleiten beim Einzug des Kaiſers 20 
berichtet, offenbar in der Abſicht, Dadurch für die Zulunft eine Richtſchmm 
zu bieten, in dem zweiten von einer Unterrenung des im Namen des Kaifers 
ſprechenden Grafen Hugo von Montfort mit einer Deputation des Rathes, 

‚in welcher vom Kaifer eine Bermehrung der gegen den König von Ungarn 
bereits gefanbten Hilfstruppen verlangt wird. Diefer Theil war wahrjchein- 35 
lid, zur Mittheilung an die Städte beftimmt, um dieſe auf die auch von 
ihnen zu erwartende Yorberung des Kaiſers vorzubereiten. 


Hienach folget, wie man fi gehallten hatt, als unnfer allerg. 
berre, der römiſchkayſer, zü Augfpurgeingeritteniftuffaffter 


15. Ron. mäntag nad fannt Martinstag anno Lxxxv*. ” 


- 


It. züerſt wurden ze ſtundan und feiner !. g. zufunft ainem rat defs 
ſelben morgens verlundt ward, die erfamen Iheronimus Wällfer und Bar- 
tholome Hörlin verorbnott, herberg und ftallung zů bejchreiben. 

Darnach ward angefehen, das fein k. maieflatt von rats und gemainer 
flatt wegen im veld empfangen werben follt, und wurden darczü verorbnot 35 


29. Romiſchen Taiferd einteiten zuͤ Augfpurg. 


1. Diele Berorbnung Tiegt aufeinem merl: ‘Macht ben zebel auf birmit.’ 
eigenen Blatte bei. Es trägt ben Ber 


Beilage III. 413 


bayd burgermaifter Peter Herwort und Jörig Sulger, Sigmund Goſſem⸗ 
prot und Hanns Langenmantel bayd allt burgermaifter, Ludwig Hofer bu- 
manfter und Hiltpold Rydler, die feinen k. gnaden uncz geen Gerfthofen 
entgegen geritten find und fein k. gnad in ainem wagen farende nächſt bey 

5 Gerfthofen heerwarts von rat und gemaind wegen, als ſich geburt, empfangen 
haben und darnach mit feinen k. gnaden herein gefaren find. allda unnbter 
Wertahprugfertor fadeln und windtliecht beftellet warn, bey und umbe ven 
waagen herein uncz uff die Pfalcz ze leuchten. es was auch bey aller priefter- 
haft beftellet, fo die groß glogk zum thuͤm geleuttett wurd, ſich von allen 

10 clöftern und pfarren in der thümtirhen zuſamnen, fein f, gnad mit dem 
bayligthümb zů empfahen und in diefelben thumkirchen zů belaytten, allda fein 
k. gnad vor der firhtur ab dem wagen geflannden und in kirchen uff den neuen 
Kor durch herczog Johannſen von Bayern, thümproftzc., und marggraff Karln 
von Baden unt fur den altar gefuert worden und allda ain zimlich zitt ge- 

is knyet und furo durch die kirchen uß uff die pfaltz gegangen, als e8 ungefarlich 
umb neun hor nachts gewejen ift. 

Uff das der nächſten mittwochen fannt Othmars tag darnach enmornens 
am erſamer rat angefehen hatt, daß nen und allt burgermaifter obgenannt 
und mit in der bumaifter Hofer !, Hiltpold Rydler und Ulrich Walther von 

3orat und gemaim wegen fchennden follten, nämlich ain vergulte fchenren be. 
120 fl. x. und dorinn achthundert guldin r., funf ſchaff mit viſchen und drey 
aymrig bonczen wälſchweins. ſollich ſchannck auch derfelben mittwochen umb 
zehen hor vor mittags beſchechen in gegenwurtigkait der kaiſerlichen maieſtatt, 
grauf Haugen von Montfort, heren Sigmunden Breuſchenncken?, maiſter 
3 Johann Kellers, fiſcals, und heren Eyczingers?. daruff fein E. maieſtatt 
durch graf Haugen dannck gejagt und ferrer von der k. maieſtatt wegen die 
maynung geredt hatt: ain ratt diſer ſtatt Augſpurg und annder wiften, das 
fein k. maieſtatt von nottdurft wegen des hailigen richs und tutſcher nation 
zwen täg in dem hailigen rich ſelbs in aigner perſon gehallten hätt, den 
zo ainen zu Regenſpurg!, den anndern hie zů Augſpurg? und darnach durch 
feiner k. gnaden anwällt auch zwen® und, dem Turken, auch dem kunig von 
Hungern widerſtannd ze thün, allen fleiß angekert hätt, dann vie Turgken 
ob zehentauſent mentſchen uß feiner k. 9%" lannden weeggefuert und die laund 
gewueſt hätten?, und ſovil des vorhannden und uberbeliben, ſydher durch 
3; den kunig von Hungern on alle urſach gehelligot wäre® und noch täglich an⸗ 
gefochten wurde. und wiewol num fernen ken gnaden zwü hilf uß dem rid 


eorbneten ber Stäbte betr. eine Lriegs⸗ 


1. Ludwig Hofer. 

2. Siegmund Prüſchenk. 

3. Martin von Eizinger? Diefer wirb 
unter ben auf dem Reichstage in Franl- 
furt im 93. 1486 die nächſte Umgebun 
des Kaifers bildenden ‘Sranen um 
Herren’ aufgeführt. Müller 1. c. III, 3. 

4, Im Lahr. 1471. S. o. S. 225,1. 

5. Im Jahre 1473. S. o. S. 236, 15 ff. 
Ueber die Verhandlungen auf dieſem 
Tage zwiſchen dem Reiter und den Ab- 


fe gegen bie Türken 2c., |. Jauſſen 1. 
c. I, 1 Nr. 449. 

6. zu Nürnberg 1479 und 1480. 
S. Müller 1. c. IIS. 754 bezw. ©. 763. 

7. Gemeint wird fein ber letzte, im 
Dct. des Jahres 1483, von ben Türken 
nach Kärntben unternommene Raubzng. 
&. Unreft 1. c. 689. 

8. ©. oben S. 265, 18. 


414 V. Ehromit des Hector Mülich. 


zügeſanndt!, jo wärn die doch alfo züganngen, das ain rott frue die annder 
fpatt komen und alfo unerfhießlich gewejen wärn. demſelben kunig der bifchof 
von Salczburg?, auch der bifchoff von Paſſaus ettliche ſchloß on nott uber- 
geben hätten, das der Er m. zü mergklichem ſchaden fomen wäre. auch hätten 
die von Wienn nit allain die ftatt, ſunder aud feiner ken gnaden bouptlut, s 
nämlich feiner k. gnaden fifcal, dem kunig übergeben. darauff ſich fein k. 
maieſtatt abermaln ſelbs perſonlich in das reichs ze thün bewegt wär und 
ainen tag mit churfurſten und furſten furgenomen, auch die ſtätt umb hilf 
erſuͤcht hätt, die all feinen Fer gden Hilf zügeſagt hätten, der hoffnung, Das 
follich Hilf mit beſſer ordnung und famentlicher zügeen wurde. und nachdem 10 
die von Augfpurg feinen k. guaden bifher allweeg gehorfam erſchinen wärn, 
fo wär feiner I" gnaden begerung, das fy in follichem feiner F" gnaden Des 
bailigen reichs und gemainer tutſcher nacton mergklichem anligen ſich aber 
gehorfam beweyſen und jo in maalftatt und zitt nad) gelegenhait und gröffe 
der ſach mit trer anczal nit verhalten und ſich dorinn hallten wurben als ıs 
feiner 8. gnaden vertrauen fund. bes wollt ſich ſein k. g. zů ainem rat ver⸗ 
ſehen und in ſundern gnaden erkennen. 

Es was auch feiner k. gnaden begerung, das feinen k. gnaden dennoch 
desſelben aubents antwurt gegeben werden ſollte, wiewol die obgenannten 
ratzbottſchaften ainen zug untz enmornens an ainen rat ze pringen begerten. 20 


Hieran möge ſich noch ein den in Rede ſtehenden Aufenthalt des Kaiſers 
in Augsburg betreffender Auszug aus der B.⸗R. des Jahres 1485 reihen: 


[14°] Schandung dem römischen kayſer als fein k. M. uff afftermontag nad 
Martini (15. Nov.) nachts in der achten ſtund herkam. a. etc. 1485. 

It. 800 gulbin r. geihandt hern Friderichen römiſchen kayſer in ainer2s 
vergullten verbedten ſcheurn mit ſampt annderm fo hernadh fteet. 

St. 112 fl. 1 6 8. umb ain vergollte verdedte ſcheurn verfchandt 
bat 8 mard minus 4 lot die mard umb 141% fl. 

St. 16 fl. 14 ß umb 3 aymer wäljchweins oder drey buntzzen darinn 
was 3 aymer und 18 maß wälſchweins gefhändt dem kayſer mit 5 ſchaf mit so 
viſchen darinn 28 ſtuck viſch ferhenen hecht und karpffen. 

Mer 1& 98. 1 da. davon zetragen. 

It. 3 & umb 3 elen rots zannvels und 2 elen leinwats uber bie ſcheurn. 

Hierauf folgt: fo ift das nagefchriben ver k. M. dienen geſchäncu 
worden. (Uff mitwoch ſannt Othmarstag a. etc. 85.) ꝛc. 


S. über die Site Augsburgs oben 
©. 265, 20 ; 267, 19. 
2.&. oben ©. 265 Anm. 8. Yr 
m Ganzen Huber 1. c. III ©. 256 
älter. c. 11 ©. 752, 


3. Nach dem Tode bes Biſchofs Ulrich 
von Paflau (2. Sept. 1479) wurde vom 
Domtlapitel Friedrich Mauerkircher, ber 


Kanzler bes Herzogs Georg von Bayern 

emählt, während der Kaifer und ber 
—* den Cardinal Georg Häsler durch⸗ 
zuſetzen fuchten. In ben darüber aus— 
brechenden Feindſeligkeiten wurde der 
erſtere von Köni a Datthine von — 
unterſtützt. igler III, 491 
nowsty 1. c. us 


IV. 


Zur Geſchichte des Bürgermeisters Ulrich Schwar;. 


Die in der Einleitung S. XXXIX erwähnte und im den Anmerkungen 
öfter benüßte Vorbereitung des Rathes gegen Georg Ofterreicher 1 enthält 
seine ausführlide Darftellung des Ulrich Schwarz jhen Regimentes und 
defien Sturz. Seine Amtsführung bildet unter den vielen gegen die Herr- 
haft der Zünfte vorgebrachten ſchweren Beſchuldigungen den Haupt- 
anflagepunkt, bemüht fih, alle Hanplungen des gejhmähten Bürger- 
meifter8 und feiner Anhänger in das fchlechtefte Licht zu ftellen, fein ganzes 
10 Regiment als eine ununterbrodhene Kette von Fehlern und Verbrechen zu 
kennzeichnen umd erweift ſich in allen Punkten als voreingenommen, leiden⸗ 
Ihaftlih, ungeredht und parteiifh. Dennoch ift dieſe Schrift für die Be- 
urtbeilung der in Frage kommenden Berhältnifje durchaus nicht werthlos, 
indem der unbefangen Prüfende den dur Parteiwut entftellten wahren 
15 Sachverhalt wohl auszulernen vermag und Manches in der Tradition 
Fortlebende geboten wird, das aus dem vorhandenen archivaliſchen Mater 
rial nicht ausgegraben werden kann, wohl aber durch dieſes Beflätigung 


findet. 


Die Schrift beruht auf amtlihen Quellen, den Baurechnungen, 


den Steuerblihern zc. und — für ein derartiges Schriftftüd wie die Bor- 


1. Die Papierhandſchr, fol. in Per⸗ 
gamenteinbanb, trägt folgenbe yufierife: 
‘Copia ber Borberaitung aines erbern 
Rats der Stat Augfpurg wider bie nichtig 

8 ongegründet und grob Anklag bes 
Sferrei ers Anno 1555. Ultimo De- 
cembrie.’ Auf dem letzten befchriebenen 
Blatt, fol. 1548, ſteht noch: Und iſt 
bife Vorberaytung urch unns der bern 
Ratpfleger gefcheffte Anno 1555 anf ben 

9. tag des Monats December beſe ließ⸗ 
te Ih gem eenbet und übergeben worben.’ Auf 

ückſeite des Blattes findet ſich der 


Bibelſpruch: Verſprich und beſchütze bie 
Warhait bis inn den todte, ſo wirt Got 
der Dem, für dich ſtreytenn. Iheſu Sirach 


Diele Handichrift (von einer Schreiber- 
band ſehr ſchön gefchrieben, von einer 
flüchtigen , etwas unbeutlichen leichzei⸗ 
tigen burchcorrigt rt — bie wichtigeren 
Eorrecturen find in ben Borianien an an» 
8 enden) bildete Die Hauptquelle Stetten’s 

Darftellung des Schwarz'ſchen Regi⸗ 
mentes und deſſen Sturzes: eine fehr 
fhlechte Quelle! 


416 V. Chronik des Hector Mülich. 


bereitung ꝛc. iſt, bezeichnend genug — auf mehreren über den Schwarz⸗ 
ſchen Handel erwachſenen Volksliedern. Unter dieſen wird das im der 
Stuttgarter Handſchrift von Rem mitgeteilte (ſ. oben S.356,4) am meiſten 
benäst, ja ausgenützt. Beſonders ſcheint den Urhebern der Vorbereitung ꝛc. 
das gewiß nicht übermäßig gejchmadvolle allegoriſche Beiwerk des Liebes s 
gefallen zu haben, mit vem fie in endloſen Wiederholungen ihre Darftellung 
durchziehen. Was den naiv fchaffenden, für naive Gemüther beſtimmten 
Volkslied allenfalls noch nachgefehen werven kann, paßt ſehr ſchlecht zu einer 
fonft in ziemlich ſchwerfälligem Kanzleiftil gehaltenen Anklageſchrift, wie es 
„Die Vorbereitung des Rathes ꝛc.“! if. Bon den darin enthaltenen in fich 10 
abgerundeten Erzählungen find in Folgendem drei herausgehoben, welche 
das von Mälih, Walther und Rem zum Theil nur andeutungsweiſe Ge⸗ 
botene in helleres Licht ftellen und Gelegenheit geben, außer dem bereits 
oben Mitgeteilten no Einiges aus dem hierüber ſich vorfindenden archi⸗ 
valiſchen Material? in den Anmerkungen vorzuführen. Die in demis 
Schriftſtücke vorkommenden Apoftrophierungen Georg Oſterreicher's und 
feiner Partei find bier, wo fie den Gang der Erzählung nur flören wür- 
den, weggelafien worben. 


1. Broceß und Hinrichtung des Zunftmeifters Georg Kurz?. 


[87°] Als ſich zügetragen, das anno 1475 der Neufler kriege fich geendet ‘20 
und des raths rayffigen und fueßfnecht wiverumb zü Augjpurg anlommen 5, 
do hatt es fich begeben, das etliche metzger, [ss*) fo in gemeltem Triege ge 
wejen, dieweyl die des raubens gewonet, fich züfamen gejchlagen und von 


1. Uebrigens iſt ber Berfafier dieſes 
Schriftſtückes, auch abgejehen von ber 
parteitfchen Tendenz, zum minbeften ſehr 


Schwarz's widhtigfte bes Jahres 1478), in 
den Briefbiihern, den Rathsbecreten und 
den bez. Stellen in der beiprochenen „Bor- 


forglo8 verfahren, wie eine Menge von 
Ungenantgleiten und Berwechslungen 
von Berfönlichkeiten, falf de Namen u. ſ. w. 
erfenuen Halbe Denn er z. B. auf OL. 
97. den Biſchof Friedrich von Zollern, der 
erft im Jahre 1486 ben bifchöflichen Stuhl 
beitteg, unter ben Fürbittern der im Sabre 
1477 verurtheilten Vittel als berzeitigen 
Biſchof nennt, fo iſt das für ein officie 
Altenftüd des Rathes der Bifchofeftabt 
gewiß ein flarfes Stück! 

2. Solches bat fi im Augsburger 
Stadtarchive aufßerorbentlich reichlich er- 
halten. mögelehen von den zum Xheil 
recht werthuollen Einträgen in ben Ban- 
rechnungen (feiber fehlt die für ben Sturz 


bereitung bes Rathes sc.” finden fich zahl: 
reihe Stüde in dem verſchiedenen Copial⸗ 
büdern, fo namentlich in dem unter ben 
Schätzen“ des Archivs befinblichen Eober 
‘Ein geſchriben büch, darin verzaichtet bie 
Irrung zwifchen Bayern und ang! urg, 
item derer von Argen und Bite —* 

lungen. Item Ulrich Schwartzen und 
Martin Maiers ſachen. Bon Banl Hector 
Mair Auch das oft erwähnte „Dremorh”- 
Buch besfelben Sammlers enhält viele 


Beiträge. 

3. ©. higu Mülich S. 258, 4. 
4 ©. Mulich ©. 249,7. 
5. ©. Mülich S. 251, 5. 


Beilage IV. 417 


binnen auß auff ain peüt geritten, dann fie züvor etliche wägen mit feypin 
gwanbt, fo denen von Nürmberg zugehörig waren, durch ainen frembden 
rofshirten, der Nieß genannt, verkhundtichafft Hatten. eemalen aber diſe 
reyterifche metzger auff den raub aufritten, feind fle zü irem wetter Georg 

5 Kurzen, wellider der metzger zunfftmayſter! und des ſchwartzen rappen 
anhang ainer gewejen, gangen und dem angefagt, das fie ainen zug auß⸗ 
tbon wöllen, und ob der nen glüdhen würve, jo mwöllen fie ime und dem 
[warten rappen ain gutte verehrung darvon thon. deshalben er, dieweyl 
ime der fhwarg rapp wol vermaint und offt mit ime in dem gulbin flublin 

10 auff dem metzgerhaus etliche ze und malzeyten gehaltten, dohin handlen 
wöll, das die bayde ain m zuthon und allfo den ſachen vefter minder nach⸗ 
fechten wölle, das inen Georg Khurk, ir vetter, zugefagt, wie er dann auch 
dem ſchwartzen rappen ſolchs entworffen hat. 

Dife vier metzgeriſche reytter ziehen dohin und erlangen dur ren 

15 kundtſchaffter, den Niefien, zwen wägen mit dem feybin gewandt geladen, 
vor Treuffen?, oberhalben ver fat Werbe, [ss] und rennen auff die wägen 
dar und nöttigen die furleut, mit den wägen in das holt züfahren, welches 
auch die furleut thon müeſſen; allfo fiengen fie an, die pallen auff zü hauen. 
wie nun jollihes ainer, jo mit inen auff eerlihen reyttersdienſt geritten, 

20 Cong Lider genannt, erfehen, hatt er zü men gefagt: “en, lieben reytter, 
was ift das, difes ift kain eerlicher rit, darzu ir mich gebetten haben, ich will 
bey difem raub nicht fein, auch weder thayl noch gemain daran haben, 
jonder von euch reytten’ und hat fi hiemit umbgewendt, von inen auß dem 
holtz geritten und vor dem holt gehaltten. dieweyl haben die andem vier 

2: von dem famat und ſeydin gewandt genommen, wa® inen gefallen, und 
jovil fle darvon füeren mögen, welchen fie gen Augſpurg in ire heuſſer ge- 
pracht, aldo etliche verfaufft, gutte malzeyten mit iven gejellen gehaltten und, 
wen fie etwas verhayſſen, den haben fie mit damaſt und ſchamalot ſtuckhen 
vereeret. 

30 Nicht überlang kommen etliche gefaunten des raths ſampt denen lauff- 
lentten, fo das entnommen guet zugehörig gewejen, von Nürmberg gen 
Augfpurg, und die wen! die das felgam regiment in Augfpurg vernomen 
und ertundtigt, das herr Bartholme Welfier mit dem ſchwartzen rappen als 
am verwejer in dem burgermaniter amıpt gewejen®, haben fle [ss*) durch 

35 etlicher räthe iven zügang zü herren burgermanfter Bartholme Welffern ge- 
nommen und dem allen beſchaydt ires verluſts ſampt irer waren kundtſchafft, 
das foldhe that von Augſpurg auß befcheben und auch ir entnommen wahr 
in die ftat Augſpurg kommen fey, fürgelegt und begerten bierinnen feinen 


3. In der Handichrift heißt es fälfchlich "der Gries. 5. In der Handſchrift fälſchlich Georg 
Kargen‘. 31. Die Worte ſo— geweſen' find von einer corrigirenden andern Hand an den 
Rand geichrieben. 


1. Georg Kurz war 1474 Zwölfer, wörth, in der Nähe ber Schmutter. 
1475 und 1477 neuer, 1476 alter Zunft» 3, Die Bürgermeifter des Jahres 
meifter der Metzger. waren, wie richtig im Terte fteht, Bartho- 
2. Druisheim, füblih von Donau» lomäus Weljer und Ulrih Schwarz. 


Erädtechronilen XXL. 97 


418 V. Chronik bes Hector Mülich. 


rath, wie fie fi, auff das fie wider zü dem iren kommen mochten, in bifem 
fahl Halten folten. herr Bartholme Welffer was gar ain weyſſer und ge- 
rechter herr, der den rath ſampt dem anbang des ſchwartzen rappen vaft 
wol kennet, gab imen ven rath, das fte fid) anhaims auff das ftilleft halten 
und weytter umb erfundigung durch frembde perfonen halten jolten, welche 5 
fie auch gethon. alljo in zwen tagen warth der Nieß, mellidher den vier 
reyttern die zwen wägen verrathen hette, wie der mit aimem ftudh ſamat 
gen Augfpurg kommen und verfhauffen wolt, von denen von Rürmberg ver- 
fundtihafft, auch auf bevelch herrn burgermanfter Welſſers gefangen und 
in die eyſſen gelegt! und zue ſtund auff etliche fragftudh in den eyſſen ge⸗ 10 
fragt worden. ber befannt von ſtund an, das der und dife, fo er mit namen 
nennet, ſolchen ſchaden gethon hette. alfo warb der vogt mit vilen be 
ſchickht, welche diſe meßger fahen folten. allfo wurden derfelben nicht ſoob 
mer dann ziwen und der Contz Liber, fo nicht angriffen hatte, gefangen und 
in eyfjen gelegt, die andern wolten fi nicht gefangen geben, Die wurrten ., 
erftohen. wie nun diſe auch in die eyſſen kommen und nad) den ſtuckhen 
famat und ſeyden gefragt worben, haben fie under anderm befhennet, Das 
fie ain ftudh dem Kurben, irem vetter und zunfftmayſter, geſchenckht Hatten, 
mit deflen wifjen und willen fie folden angriff gethon haben. auff ſolliches 
ſchueff burgermayſter Welffer, das man nad dem zunfftmanfter Nurken ,, 
trachtet, und den in die eyſſen legen ſolt. es was aber gemelter "Georg 
Kurs dismals auff dem meggerhaus in dem guldin ftüblun, und was ver 
ſchwartz rapp und ander auch bafelben und huelten aim fröliche zech. in 
dem fompt Georg DOth 2, ſtatvogt, in gemelte ftuben und greyffet den zunfft- 
mayſter Kurken an, fagt zü ime, das er ains raths gefangner fey. Dera; 
Kurk ficht ven ſchwartzen rappen an, der ſchwartz rapp ſprach: “herr vogt, 
auf was gwalt und befelch thut ir das? Georg Oth antwort: “auf be- 
feld herrn burgermanfter Welffers, der hat mir follidhes geſchafft'. ver 
ſchwartz rapp fagt: ‘wie, ift der gewalt fo gro® umb die herrn, warumb hatt 
er mir nicht auch darvon fagen laflen? bin ich Doch gleych jo wol burger: 
manfter als er ain verwejer, [so?) ich will mich deſſen gegen ainem erbern 
rath ob ime beflagen. aber lieber zunfftmanfter, geet nun frölich hin und 
befuemert euch umb nichten, dann wir mit den unfern, die ir wol kennen, 
darzü thon wöllen, das ir bald erleviget werben jolt, es tft euch nicht mer 
dann umb ain gehorfame zü thon'. allſo warbt zunfftmanfter Georg Kurt s; 
auch im Die enfjen gelegt und gefragt, wo das ſtuckh ſeydin gewandt were, 
das ime diſe reutter gefchendhet hatten. allſo befaunt er, das dieſelben 
dahaim in feinem hauß, aber ſchon von ainander in zwen thanl gejchnitten 
weren. 

Alfo fuengen die von Nürmberg an zfı denen, fo inen den ſchaden zü- 
gefüegt und darbey gewejen waren, rechtlich zii Magen, und wart mit urthayl 


1. Die BR. des Jahres 1477 (bier atzung Jörig Kurken Bernbarts feine 
nit paginirt) weift folgende bieber- funs und Annbree Niefen. Sonnt. nad 
gehörigen Einträge auf: “Item 6 7% 8ß dem auffarttag’ (18. Mal). 
asung Conrat Liders Burkh. Schafer- 2. Georg Ott, Stadtvogt von 1457 
nacks nnd Hanns Metzers. Sonnt. vor bis 1510 (geſt. am 23. März des Jahres. 
Zeory (20. April). — item 222 14625. ©. fein Epitapb bei Praſch J. c. 248;. 


Beilage IV. | 419 


zu recht erfannt, das man über fie und über alle, fo thayl und gemain, auch 
rath und that darzü gegeben hatten, mit biuetiger hand vom leben zum tobt 
jollten gericht werden. dem ſchwartzen rappen was vaft angft, dann er forg 
truege, wo Georg Kurtz im den eyſſen auf in ſchwetzen wurde, das e8 ime 
san jein ſchwartzes gefider auch geen möchte und ain galgen veſper fingen 
müeßte, dann er ime das halb ftudh zübringen in der zech verhayſſen bett. 
und fam an ainem morgen früe vor tags allain zů ime in die eyſſen [sob] und 
fagt zit ime: “lieber zunfftmayfter, ſeyt keckh und onerfchrodhen, wie wol der 
von Nürmberg gewallt vaft groß ift, dann fie des firengen rechtens feer und vaſt 
10 begern und ain rath ſollichem begern ftat geben mueß, fo willen, das wir und 
alle die unjern, fo euch wol belamnt ſeind, darumbe gros laydt haimlich tragen; 
wir haben auch ainen fimm erdacht, dardurch wir euch erledigen wöllen, dan 
wir an Dreyen enden aim großes vold verorbnet haben, die euch am ausfüeren 
dem nachrichter ab der hand reyſſen und vom gericht erlöfen werben; und 
15 will euch deſſen ain ſollichs warzaychen geben, das wir Die flurmgloggen auff 
daß fürgeft fo müglih wöllen Ieutten lafien; allain Iaflet euch (auff das 
unſer vorberaytung und anſchlag nicht offenbar werde) mit ainichen wort 
nicht merdhen.” der arm zumfftmanfter ift fro, vermaint, das ime hiedurch 
geholfen werden folt, fo ime doch hiemit nun ain faljches umd liſtigs rappen- 
20 gefang mitgetaylet worden tft. 

Als num der tag, an dem zunfftmanfter Kurtzen fein rechtstag angefetet 
worden, erichinen ift, do hatt der ſchwartz rapp die ſturmgloggen auff pas 
kurtzeſt (als zünor nie erhört worden) leutten laſſen, und als der berueff 
über in gethon worben!, hatt der betrogen arm mann immerzü under fich 

25 gefehen und [sı*] verhofft, das, wie ime ver ſchwartz rapp verhayfſen, ge 
holfen werden ſolt; an dem ausfüeren bat er immerzü umb fich gefeben, 
und fo offt er aim gaffen eingefliert worden, fetn haupt umbgeworffen und 
auff fein erlöflung achtung gebapt. wie er aber das klenckerthor? angejehen, 
do ift er gar zag worden und gefagt: ‘ach lieber got, nun find ih mich von 

30 menigclich verlafien, und wirt mir nicht gehalten, was mir zügefagt worden 
ift” und bat fich hiemit got bevolhen und feinen tobt, den ime das recht 
geben, als ain armer man gelitten ?. 

Noch was ain widerwertiglayt im rechten vorhanden, und dieſelb was 
dife: Conrad Lider, wellider von den meßgerifhen reyttern, als zimor ger 

35 hört, auff ain eerlichen reyttersdienſt gebetten worden, auch darauff mit 
men geritten und bey der that nicht fein wöllen, fonder von inen auß dem 
holtz verritten was, diſer fagt, das er weder rath noch that darzü gegeben, 
auch weder wenig noch vil von difer peut haben wöllen, deshalben er recht⸗ 
(then verhoffet, das er das leben wie diſe, jo den raub begangen hatten, 


6. “in der zech“ von der corrigirenden Hand darüber gefährieben. 


1. Das Ablefen der von bem Uebel» unter 'nachrichter aus: ‘mer 4 fl. A ze 
thäter begangenen Berbrechen. richten (bie A Mebger). Sonnt. vor Jory 
2. Dort fand bie Hauptſtatt'. SC (20. April). — mer 2 fl. vom en und 
308 Anm. 9. Nießen zerichten. Sonnt. nach uffarttag’ 
3. Die BR. des Jahres weiſt ferner (18. Mai). 


27* 








420 V. Chronik des Hector Mülich. 


mit nichten verwürdet folte haben. hierauff die von Nürmberg fagten: 

“fieber Conrad, wir fehen Doch der art und mannlidayt an [dir], wann 

deinen ſoib] gefellen etwas ob den wegen begegnet were, das du benfelben 

beygeftanden und nicht verlaffen haben wurdeſt. darauff Conrad Lider 

jagt: ‘ta, ich wolt fie halt nicht verlaflen haben, ſonder zü inen gejett, was; 
ich vermocht hette.” hiemit er ime das leben ſelbs abgeredt, darumb er 

auch wie Dye andern gericht worden ift. 


2. Proceß und Hinrichtung der bfiden Bitte. 


(92°) Anno 1477 was ain eerliher frommer herr, wellicher ain zunfft⸗ 10 
mayſter von faufleutten 1 und ain merer der geſellſchafft von der herrn ftuben 
gewefen, dann er herrn burgermaniter Ennderis Fridingers tochter? zü der 
ehe gehapt und züvor zü dreymalen das burgermanfterampt mit [92] 
groſſem gunft [von] armen und reychen getragen und daſſelbig ampt yeder zeyt 
loblichen verlafien hatte, herr Hanns PVittel genannt, wellicher in allen bot= ı5 
ſchafften des raths an die kayſerlichen höfen, auch zit furften und herrn, des 
raths potjchafften zümerben 3, feines fley8 und redlichayt halben für ander vaſt 
geprauchet worden. diſer herr Hanns Vittel erfannt die falſche anfeindung 
und practidh wider die eerliche gefchlechter, Die der ſchwartz rapp wider fie 
fampt feinem anhanng ſtetigs prauchet, deshalben er ime immer zü auff Den zo 
bueff merdhet und, wo er modt, ime in feinem argen fürnemmen dermafien 
einträg gethon, das dem ſchwartzen rappen feine anjchleg nicht allmegen fort 
geen mochten. deshalben gemeltter ſchwartzer rapp mit den feinen den heren 
Bittel bey dem rath dahin pronunciert, das er auff etliche iar zit ainem 
legation herrn auff Drey pferd angenommen worden‘, dann er gedacht, das as 
er mit diſem werckh zway feiner vorbabung aufßgericht hatte, namlich Das 
er in daß burgermanfterampt nicht neben ime erwölet werden möcht und 


1. ©. hiezu Mülich ©. 257, 12. Die 
Bittel waren eine wohlhabenbe, ange 
fehene Familie, die zu ben Mehrern der 
Geſellſchaft' zählte und auch fonft enge 

ühlung mit den Patriciern hatte. ©. 
ber dieſe Familie Stetten, Gefchlechter 
©. 220. Hans Pittel, der hier gemeint 
ift, gehörte nicht der Zunft der Kaufleute, 
fondern ber ber Kramer an und erfcheint 
viele Sabre hindurch als Zunftmeiſter, 
meiftene mit Hector Mülich abwechjelnd; 
er bekleidete in biefer Stellung bie be- 
deutendſten Ehrenämter der Stabt und 
war in ben Jahren 1468, 1470 und 1474 

Bürgermeifter. 
2. ©. über Sridinger Mülich ©. 236 


Anm. 1. 
3. ©. die nächſte Anm. 


4. Er war feit 1474 „Legationsherr” 
mit 3 Pferden. Im Jahre 1476 erhielt 
er bayı noch ein viertes. “Dornflag vor 
fant Laurencien tag (8. Aug.) anno 1476 
baut ain raut bern Hanſen Vittel altten 
burgermaifter zü fampt ben Dreyen pfü- 
ritten, damit er vor innhalt ſeins patt- 
briefs beftellt worben ift, noch ain pfärit 
und darsü ainen Inaben zühalten bie 
zeit auf Iutt feins pattbriefs, auf baflelb 
vierb pfärit fol er gleich bie andern 50 
gulden järlichs ſollds haben und damit 
gehalten werden allermafen ber merge 
melbt fein pattbrief innhalt.” NRatheberr. 
1476 Bl. 598. Bon Bittel's Legations⸗ 
berichten an ben Rath haben fich eine An- 
—— in der Litteralienſammlung des 

ugsburger Stadtarchivs erhalten. 


Beilage IV. 421 


auch dem rath nicht mer jo flreng und fleyffig wie zänor befuechen mochte, 
als dann er mit den feinen alles, was im geliebet, defter bas in dem rath 
erlangen wolt. [ss*) nun bat es ſich gemeltes 1477 iar begeben, das ge- 
melter herr Hanns Bittel auß gefhäfften des raths hinab gen Wien zü 
s kayſer Friderich, des namens der brit, gefchidet warbt, dem gemellter 
ſchwarz vogel feinen tochterman, Ülrichen Sriefien!, der rechten Ticenciat, 
wellihen der rath durch feines ſchwehers anrichten, auff das er bey hevem 
ampt des raths die feinen hatte und willen mocht, was in allen gehanblet 
worden wer, zit amem findicum angenommen, an bie feytten richtet mit 
10 haimlichen befelch, das er auff herrn Hannſen Bittel, alten burgermanfter, 
feiner reden halben achtung haben folte ꝛc. ver fromb herr Hanns Bittel 
fam an den kayſerlichen hove 2, der warbt von dem kayſer Friderich und 
allen Hofräthen ſampt der cangley vaft eerlih empfanngen und gehaltten, 
dann er, der herr Pittel, in dem krieg vor Neuß von des rath8 wegen ge 
15 wejen ? umd vil gehaims mit ime geredt und gehanndlet. das vertros den 
Frieſſen, des ſchwartzen vogels tochterman, nicht wenig, und als kayſer Fri- 
derich den Pittel auff ain zeyt beruffen Iueß und mit ime in beyſein des 
Frieſſen von der geihäfft des raths hanndlet, redt ine der kayſer an und 
fagt: “lieber herr Vittel, wie ſteets bey euch in dem rath? man jagt bey ung 
20 wunderliche Ding von dem regiment des [v3®] raths zit Augfpurg, und wo 
dem allfo were, kunden wir der flat Augfpurg, an deren und und dem reych 
nicht wenig gelegen, was hilfflich fein, daran wir und nichts wolten irren 
lofien, dann wir hören, das diebe und bößwicht im rath figen follen, das 
uns in bie lengin nicht gut Dundhet zit leyden.“ darauff herr Hanns PVittel 
25 dem kayſer geantwurt: “ta, gnediger herr kayſer, es fteet übel guuteg, und 
darff damocht ſchier niemant nichts darzuͤ reden. in dem der kayſer auff⸗ 
geftannven und den Vittel mit ime auff ain ort gefuert und nicht lanng mit 
ime gerebt, dieweyl licenciat Frieß hinder fich getretten und gewartet. und 
wie der kayſer von dem Vittel fih gewendet, hatt er den riefen mit 
30 ſchelchen augen angefehen, domit feind die bayde vom hove abgetretten. 
Der Fries, des rappen tochterman, ſchreybt haimlich feinem fehweher 
alle fahen zu, und al8 der fromm Pittel anhaims kommen, ift er auf ge- 
fcheffte des ſchwartzen vogels durch amen falfhen Judas tüd mit ſechs 
fannten wein empfanngen und verehret worden. der Bittel hatt fein rela- 
35 tion vor den ainundzwainpig des gehaimen raths gethon, und hatt ain rath 
ob feiner hanndlung, darumbe er geſchickht worden, ain güt gefallen ge» 
tragend. als aber herr Hanns Bittel abtretten [s4*] wolt, tft er von dem 


BR. 1477 weift auf BI. 342 auf: ‘St. 


1. S. über Uri Frieß oben!S. 366 
Anm. 1 


2. Vittel ftanb vor dem Kaifer am 
10.März 1477 und zwar in einer Kammer: 
gerihtelade. ©. Hector Mayr's ©. 416 

nm. 1. angef. Cod. des Stadtarchives 
Bl. 2648, 

3. ©. Mülich ©. 247,8. 

4. Es war der Willkommtrunk, wieer 
in folhen Fällen als üblich galt. Die 


25 groß umb wein gefehändt dem burger- 
meiſter Bittel und maifter Ülrich Frießen 
von Ofterreich fommen. Sonnt. vor qua- 
simodo' (6. April). 

5. Das tragifche Geſchick der beiben 
Vittel wurde von Bollspichtern nicht 
nur in den aufden Sturz Ulrich Schwarz's 
gedichteten Liedern beklagt, ſondern es 
euntſtanden dieſen Stoff beſonders behan⸗ 


422 V. Ehroygik des Hector Mülich. 


Ihwarten rappen angeredt worden, was dann das nen geſchray an dem 
kayſerlichen hove von dem rath zů Augfpurg were, darauff herr Hanns 
Vittel geantwort, wie das man gleych wenig güts von dem rath faget. 
darauff gemeltter ſchwartz vogel den Bittel gefragt, ob er aber ainen rath 
in folliher bezüchtigung verantwortet bett over nit. herr Hanns Vittels 
fagt, wiewol er zů den fachen gerebt, fo bett es doch nichts bey dem kayſer 
verfahen wöllen, und e8 werbe in ainer furken zeyt won dem kayſer dem 
rath ain fchreyben züfommen, in dem ber fhwark rapp fein anders geflügel, 
als den widhopffen, heher, jcherben, gugger, alfter, gimpel, araweyen, gey⸗ 
wigen, fledermeus und ander ſeines gleychen faur angeſehen, und hiemit auffs 10 
geſtanden. 

Den nechſten rathstag iſt herr Hanns Vitel von dem ſchwartzen rappen 
abermalen voriger handlung halben in dem klainen rath angeſprochen wor⸗ 
den. herr Hanns Vittel hat ſich aber etwas ſtrennger dann zünor verant⸗ 
wort. es hatt in aber der ſchwartz rapp dahin bringen wöllen, das er ſich ıs 
mit dem ande jolte purgieren, das er dem rath kain onlob oder oneer, 
ſonder alles gutes nachgeſagt und in oab] allem, was onehrlich hayſt, ver- 
ſprochen haben fol, und wann das befchehen, fo wolte es ain rath der zeyt 
allfo beleyben laſſen, welchs herr Hanns Vittel nicht thon wöllen ; darauff 
ime ain rath ain bevendhen geben hat. 20 

Auff den angejegten rathstag was ain verfamleter rath, und erfchinen 
die gantze fchar der helliichen wögel in dem rath, und ward gemelter herr 
Hanns Pittel abermalen umb fein ramigung beſchehner bezücht vom 
ſchwartzen vogel angeredt, und wurden ime vil mer ſchmachreden, die er an 
dem kayſerlichen hove wider den rath gethon haben folt, fürgehaltten. herr as 
Hanns Pittel verantwort fi wie zivor gannt beftenndig und berueffet fich 
auff ven kayſer, bey dem er fein fach ſchon aufgetragen hette, ob diſer ant⸗ 
wort fi) der ſchwartz rapp erzlimet und fagt: ‘nun wöllen wir beſechen, ob 
an rath mer fen dann ir!” und batt den herrn Bittel, als die thiren und 
ftiegen am rathaus befeet wurden, außzütreten gefchaffet und am umb⸗ zo 
frag im rath geen laſſen, ob man ſolche red dem Pittel ſchennckhen oder ine 
darıımbe [in] aines raths fronfeft legen und verwarren lafjen; dann er be 
jorgt, wann er ime entrinmen und an des fayfers hof kommen, das es ime 
jel68, dem rappen, (wie auch befehehen were) [s5*] fein leben often wurde. 
die umbfrag in dem rath geht herumb, und wiewol dem rappen vil daran ss 


delnde Gebichte, wie das bei Lilieneron IL 
S. 128 Nr. 149 unter dem Titel „Bon 
den Bitel” abgebrudte. Es findet fith, 
mit ftarfen Abweichungen, auch in Hector 
Mair's Memory BL. 5468 ff. und enthält 
bier drei Strophen mehr als bei Lilien. 
cron. In ber leisten fpricht der Verfaſſer, 
allerdings ohne feinen Namen zu neunen, 
von feiner PVerjönlichleit und zwar fo, 
daß damit auch ein Fingerzeig für bie 
Entftiehungszeit bes Gedichtes gegeben ift: 
esift entjtanden vor dem Sturze Schwarz’, 
denn nach bemjelben hätte ber Dichter 


feinen Grund zur Furdt vor dem An⸗ 
bang „des Schwarzen” zu äußern gehabt. 
Sie lautet: 

Der uns das lieb gefungen bat, 

Der barff ſy felbs nit nennen; 

Er fürcht des Schwarzen anhang hart, 

Das man in wurbt erkennen, 

Und mueſt umb unſchuldt fterben, 

Wie er den fromen Vüttlen hat gethon. 

Eine weitere Hanbichrijt dieſes Liebes 

findet fih in einer bei Braun, Notitia 
hist. litt. Bd. IV ©. 42 beichriebenen 
Augsb. Chronif. 


Beilage IV. 


423 


gelegen mas, auch deshalben alles, was dem herrn Bittel entgegen was, 
auff Die pan gepracht worben, noch ſchickhet es got, das des raths erlannt- 
nus gleych imftuenden, dann ain thayl wolt, man folte güetlih mit im 
hanndlen, er were fo eerlih und redlich von ainem erben rath erkannt 
s worden, ia auch des vermügens und wol befrainbet, das er nicht weychen 
wurde, und man folte ime umb feinen fleys und müe, dem rath bewifen, 
befjern dannckh jagen zc. die andern fagten, das er wiber feinen ayd als 
ainer des raths auch der legation und als ain gemamer burger fih an dem 
rath vergriffen babe zc. und wie die umbfrag ſchon herumb kommen was 
10 und der rath alljo ſtreyts weyß mit einander red huelt, auch kain thayl von 
feiner erfanntnus wenden wolt, jehend, lieben herren und nachkommen, do 
kam am fchandtlicher vogel, ain Iorige flevermaus!, auß der zunfften von 
leverer, welcher gen Taugingen (bohin hernach vaft dergleychen vögel, ala im 
ain neues Mirandula?, ir neft gemachet haben) empflohen ift und fein leben 
15 doſelbs verzeren müefjen, in ven rath. diſer flevermaus tugendt ſosd) er⸗ 
fennet ver ſchwartz rapp gar wol und erzelet ime den handel, namlich wie 
das der herr Vittel umb fein ſchmächliche wordt, welche er dem rath an dem 
kayſerlichen hofe beganngen, außgeſchafft und ain umbfrag im rath be 
ihehen were, der geftallt, ob man in in Des raths fronfeft legen oder ime 
20 Solche ernrüerige wordt nachlaſſen folte ze. jo weren bie erfamntnufien in 
der umbfrag glench befunden worben, veshalben er fagen und erkennen folt, 
wie ex8 mit ime hanndlen wölle ꝛc. hierauff diſer erfennt, man follte den 
berm Bittel in aines raths fronfeft legen als ain andern armen burger, der 
fih mit ſolchen reden an dem rath vergriffen habe ꝛc. ſolche erfanntnus was 
25 dem ſchwartzen vogel vaft angenem, halff ſampt dem rath, [daß] das gemelte 
erkanntnus volgogen und der güt herr Vittel in des raths fronfeft geleget 
wart?, es hatte aber herr Hanns Bittel ainen bruder, Leonhart genannt, 
welcher in diſer zwitracht auß zoren vil ſchmächlicher worbt wider den 
Ihwarzen rappen und feine vogel aufßgofien, ab weldem ain rath ain ver⸗ 
zo trus gehapt, nach demſelben griffen und auch einlegen lafien. fo bald diſe 
bayde in die eyſſen khommen, do ſeind die verbampten [9e*) ſchanndtvögel 
alle haimlich an beſonndere eunden und orten, test in der huckher Haus, 


1. Martin Mayr, Mair ober Mor, 
aunftmeifter ber Lederer. ©. oben ©. 365 
5 


um. o. 

2. Mirandola, Stabt in dem früheren 
Herzogthume Modena, bier wegen ihrer 
Fruchtbarkeit Im Sinne von „Barabies” 
genannt. 

3. Der ben beiden Bittel febr wohl⸗ 
gefinnte Wittwer ſchreibt hiezu: Fuerunt 
(autem predicti) duo fratres capti 
feria tercia post octavas Pasce, 
hoe est in translacione s. Udalrici 
episcopi et fuit 17. kal. Maij, Joannes 
Fitel in consilio sew consulatu propter 
verba, que locutus fuit publice contra 
magistrum civium Ulricum Swarz licet 
vera, tamen potestas ipsius et suorum 


discipulorum prevaluit contra eun- 
dem honestum ac probum virum Jo- 
hannem Fitel, non solum eciamcontra 
eum, sed quasi contra omnes de do- 
minis ipsius consulatug, quos voluit 
idem Swarz omnes deleri. — Post- 

uam autem captus fuit Johannes 

itel inmediate et sine causa missi 
fuerunt servi eivitatis, ut caperent et 
fratrem eius Leonhardum Fitel, quod 
et factum est in domo sua propria ex 
mandato ipsiug Swarz et suorum sibi 
adherencium. 1. c. 294. — Die B.-R. 
bes Jahres (bier nicht paginirt) weift 
aus: It.8 atzung der zwaier Bittel und 
ber fo an ber thür gelegen fein. Sonntag 
vor Jeory' (20. April). 


494 V. Chronik des Hector Müulich. 


dann in des rappen würtzhaus und auff dem fchäffler und fchuefter auch 
beckhen zunfftheüfier züfamen kommen und über die zwen eerliche Vittel rath 
gehaltten, wie fie denen begegnen mögen, auff das ir falſches wefen nicht offen- 
bar wurde, und haben in rath befunden, das fie, eemalen ain kayſerlich 
Ichreyben vom Hof fommen, denen ain rechtstag auff das belvift anfegen 5 
wöllen, welchs auch allſo beſchehen zc. 

Als nun ime der rechtdtag angefegt und dem geprauch nach berauff 
auß dem gemwelb gelegt worven, hatt herr Hanns Vittel feinem weyb und 
fhinden aim brief gefehriben 1, wie das er von dem diebiſchen rappen an 
jenem leben verkurget werde, deshalben fie got für in pitten und etliche 10 
meſs für ine Iefen laffen und jonuft alles, was für ainen onfhuldigen mann 
zu bitten von nötten, an inen nichts erwinden lafien wöllen, welches auch 
allfo von feinem weyb und gefrainten befchehen. und als der ſambsta 

19. April nad) fannet Tiburtius tag im monat april, welder den frommen Pittlen zü 
amem rechtstag von dem rath ernennt worden, erjchinen, do ſeind abermalen 15 
[se] alle des vetter teuffels vogell züfamen kommen und rath gehalten, wie 
fie die frommen Bittel, auff das tr fchantliher anhanng nicht offenbar 
wurde, von dem leben zum todt bringen mögen. nachdem und auff den- 
felben tage in den rath geleuttet wart und der ſchwartz rapp als ain un⸗ 
würdiger burgermanfter in den rath ganngen, do ift ime des frommen herrn 20 
Vittels tochter, wellihe von leyb gro8 ſchwanger, ſampt irer fraw mutter 
und bey 600 ſchwangere wenber auff des rathaus kommen und gemeltem 
ſchwartzen rappen zü fueflen gefallen, denfelben mit weinenden augen durch 
got und des jungften gericht willen gepetten, das er mit fampt dem rath 
dem berm Bittel und feinem bruder gnad und barmhertzigkait bewenfen 25 
und in am burgerliche ftraff annemmen wölle. alfo haben alle ſchwangere 
wenber auff dem rathaus mit grofiem Häglihen geſchray auch gethon?, 
welche klägliche und wainende bittung der ſchwartz rapp alles verachtet und 
mit wilden ungeftiemen geberden und harten rauhen wortten die tochter und 
bausfrau des herrn Vittels von ime gewifen und den ſtatknechten gefchafft, 30 
diefelbige hinwegk züflteren. nad difer grofien bittung feind hertzog [97°] 
Albrehts von Munden gefannten?, aud der thombprobit, pfalggraf 
Hanns, herkog in Bayren*, und der tehant5 von des bifchofs, fo ainer von 
Zollern gewefen®, und des capituld wegen, item der apt zü fanct Ulrich, 
welliher Johannes von Oiltlingen, des adels, was, die aptijfin von jannct 35 
Stephan, die frau Anna Harfcherin®, des adeld genannt gewejen, aud 


1. Wie im Bittellied bei Liliencron 
II Nr. 149 Str. 5. 

2. Bgl. das angezogene Lich Str. 6. 

3. Bgl. eben dieſes Lied Str. 6. 

4. S. Mülich S. 218 Anm. 3. 

5. Delan des Domkapitels war ba- 
mals Ulrih von Rechberg. Braun, Die 
Domlirde ıc. ©. 235. 

6. Biſchof war damals Johann von 
Werbenberg 1469—1486. Der im Terte 
genannte „von Zollern“ war deſſen Nach⸗ 


folger Friedrich I. (1486—1505). 

T. Abt von St. Ulrih war damals Hein- 
rich Frieß 1474— 1482. [In der 0.5. 366 
Anm. 1 citirten Frieß hen Familien⸗ 
geih. (©. 78) wird als wahrſcheinlich an- 
genommen, daß dieſer Heinrich ein Bru⸗ 

er des Augsb. Syndikus Ulr. Frieß 
geweſen ſei.) Der im Terte genannte 
Johann von Giltlingen (1482 — 1496) 
war deſſen Nachfolger. 
8. Anna Harſcherin 1475 — 1488. 





Beilage IV. 425 


der bropft zum haylligen creuß, der herr Johannes Fuchs hieß, und der 
bropft zü fannet Georgen, welliher herr Niclas Stainer genannt was 2, 
dife alle und vil andere, fo vom adel und gemamer burgerſchafft waren, 
haben auff diſen tag für die frommen Bittel, ir leben zü friften, auff das 

s befftigift und allerfläglichift gepetten, aljo das zünor nie erhört worden, das 
am folliches grofjes gepet für ainihen gefanngnen te befchehen fei. 

Difes wart auf dem verftodten neyd des ſchwartzen rappen® und 
jeines lafterlihen geflugels alles verachtet und in ven wind gefchlagen. des 
reychs ſtatvogt, Georg Oth genannt, wart in den rath berueffen und ver 

10 frommen herrn Bittel urgicht verlefen, wellihe kain andere untugend von fidh 
zuerfhennen geben, dann das er Die warhayt von dem rath zů Augfpurg dem 
kayſer, und dannodt nun mitt halbenn [97°] worbten, eröffnet und den 
rath nicht verfproden hatte, wellicheß aber mit ver warhayt nicht be- 
ſchehen kundt. 

15 Herr Bartholme Welffer fampt andern herrn von den gejchledhtern 
und haabhafften zunfften 3 beiten in der unbfrag der urthayl, wie aud 
züpor, dem bern Bittel gern fein verwürdhen in ain burgerlidhe ftraff ge- 
wenndet, und was aud ir urthayl dafelb hin gerichtet. es lage inen aber 
der ſchwartz rapp (welder nach der Vittel unſchuldigs biuet vaft durſtet) 

20 fampt jeinem anhanng ſtettigs im wege und jagt, wann e8 kain grofier 
Hanns fonder ain armer zunfftmanfter als der Georg Kurt were, jo wurde 
man die geredtiglant bad prauchen werden, wiewol er am zunfftmanfter 
von kauffleutten und am mehrer der hohen gejellihafft auff der herrn 
ftuben gemejen. dagegen dem rappen fürgehaltten, das doc, ſolliche hannd⸗ 

25 lung kain malafigia und allain nur wort weren, man jolte befhaybt vom 
thanferlihen hof erwarthen; hierauff der verfluecht app jagt, wann man 
thon wolt, was er begert, was dann ain rath were? in ſumma, die urthayl 
warth mit amem wenig fürgeendem merer dohin beichloffen, das man die 
bayde Bittel, umbe da8 herr Hanns Bittel dem rath [9s*] vor dem kayſer 

so abgelegt und demjelben an fein eere und Lobliche8 weſen und regiment ſelbs 
frevenlidh geredt hatte, wellihes er wider ſein drey ayde, namlich bey dem 
aydt unnd pact der botichafft (dann er mit Dreyen pferven in des raths pot- 
Ihafft zit reytten vom rath beftellet was), desgleychen bey dem ayde, fo er 
an dem vath, venjelben zuͤverſchweygen, gethon hatt, und fonft wider feinen 

35 bürgerlichen ande, den er tärlichen dem rath, feinen ſchaden zü warnen zc., 
pfleget zü tbon, wellches wider alles erbers wefen und Iobliches herkommen 
des raths were, darauß auch vil mordt und bfuetvergieflung befhehen möcht. 
folichen züfürtommen, und auff das andere perfonen, fo dem loblihen rath 
übel reden, deren vil in der flat weren, am exempel ver ftraff haben möch⸗ 

so ten, folten die zwen Vittel, Hanns und aud Leonhart, fein bruder, (der 
gleychwol ain vilredender menſch was) mit bluttiger hannd vom leben zum 
todt gerichtet werben ꝛc. 


21. Im Terte beißt es ſtatt *onder" ‘aber‘. 


1. Sohannes II. Fuchs 1474—1488. 3. Darunter wurben in ber Regel 
2. Nitolaus Stainer 1475— 1479. die ber Kaufleute, der Kramer, der Sal. 
©. über die Bemühungen, die zur Ret⸗ fertiger und ber Bierbräuer verflauben. 
tung der beiden Bittel gemacht wurden, 4. ©. Wir. 1 diefer Beil. 
auch Wittwer L c. 294. i 


426 


V. Chronik des Hector Mülich. 


Und als folliches urtayl, mit dem merer gefellet worden, und der vogt 
ben frommen Bitlen ſolche des raths urthayl anzangen folt, ift Georg Oth, 
ſtatvogt, auffgeſtannden und gefagt, wie das er fein lebenlanng ainiche 
arbayt nie als ungern lost] gethon hette als eben diſe, dann ie der fromm 
herr Hanns Vittel ain eerlicher mann die ganutz zeyt feines lebens geweſen? 
und menigclichen in und aufferhalben ver fat Augſpurg bey khayſer, honig, 
furften und herrn lieb und werdt gehalten worden jey, barauff ime ber 
ſchwartz rapp geantwort, er, vogt, folle wifien, was er rede, dann er ſelbs 
die urthayl auff den ayd verfamlet habe, darauff Georg Oth, ſtatvogt, ge- 
antwort, nun es wird fi) mit der zeyt wol finden werben. 

Hiezwiſchen ift der berueff, der ungefarlich wie in der urthail vermelbt, 
geftellet worden !, und als man die mordt oder flurmgloggen angezogen, do 
feind die bayde Bittel allerft zuͤſamen gefiert worden, dann züvor aufs ver- 


ordnung des jchwarken rappen kainer von dem andern etwas wurflte ; 


dann 


10 


wie herr Hanns Bittel vor der raths fluben angenommen und m die 15 
enfien gelegt worden, in derfelben fund warth aud Leonhart Bittel in 
feinem haus angriffen und im die eyſſen gefüert, allſo das fainer wuſt, ob 


fein bruder auch gefanngen wer oder nicht. 


und als die bayde brueder an⸗ 


ainander erſehen, hatt herr Hanns Pittel zü feinem brüber [99*) gejagt: 
“ad, mein lieber bruder, biſt du auch albie wie auch ich als arme leutt ge % 
fanngen genommen und verurtaylt worden? und dieweyl e8 got alljo ge⸗ 
füeget, Das wir bayd auf ainen tage unſchuldigelichen fterben und von des 
diebiſchen gewallts wegen unfer bluet vergieflen miüeflen, fo bis gebuldig 
und in deinem gemuet ftannbhefftig, jo wöllen wir, ob got will, auff heut 


umb der gerechtigkayt willen das ewig leben befigen! 


reden? mer feind in dem enflenhof befchehen, das der Strölm, eyfſen⸗ 
mayſter, und alle die ſolches angehöret, vor grofiem layd hefftig gewainet 
haben und fih doch auf forcht des ſchwartzen rapens mit nichten dorffen 


merden laflen. 


ſolche und andere 25 


Indem werben die frommen herrn Vittel, gebrueder, wie auch die übel» 30 
thätter, umbe das fie von dem ſchwartzen rappen und feinem geflügel die 


warhant gefagt hatten, den eyſſenberg? gebunden herauff gefüert. 


es hatte 


aber ber ſchwartz rapp züvor alles, was zů ainer auffruer und empörung ge⸗ 
hörig zü verhuetten, verorbnet. die fülnner, welcher der zeyt ain rath der 
frieg balben bey 150 an dem ſold hatte, fampt den vogt und alle amptleut 35 
[ss] und ſcharwachter die waren im harniſch und famen zü roß und fueß 
auff den Berlach für Das rathaus, jagten das gemain foldh, Deren über die 


1. Die Berufe ber beiden Bittel find er- 
balten in dem 0.8. 416 Anm. 2 erwähnten 
gestor Mayr'ſchen Eod.ides Stadtarchives 

3122 ff. Der über Hans Vittel ent⸗ 
foric ber oben S.425,29 ff. angegebenen 
Motivirung des Urth cite, der überLeonhard 
Vittel ſagt, daß dieſer ‘offt und didh vil 
und menigerfay fchwerer, grober, uner⸗ 
barer und unwahrbafftiger reben und 
wort gebraucht, das erbar Loblich weien 


und — iment diſer ſtatt antreffeirbe? . 

ber die ayd und pflichte, damit 
er einem ratt und bifer flatt als ain 
burger verwandt und verpflichtet ge⸗ 


en.’ 
2 Bol. das Pittellied 1. c. Str. 10 
u. 2 
Ein Berghang, der vom Perla 
in bie niebriger gelegenen Stabttheile 
berabfübrt. 





Beilage IV. 497 


maſſen ain groffe angal, die loblichen Vittel zu jehen, doher geloffen waren, 
auß dem weg, das alle opferhüttin und andere kramen, fo der zent auff dem 
berlach zü faylem mardt geftannden, zueſcheyttert wurden ımd viel voldhs 
die Berlachſtieg hinab, auch arm und fueß abgefallen und fonft vaft vil 
» volckhs gejchädiget worden ift. und nachdem ber ring under dem erdiher ges 
macht und mit den rayffigen umbgeben worben, do ift ber ſchwartz rapp 
neben andern herrn, zü ſeinem (auß neyd) erwunſchten luſt züzefehen, ge 
ſtannden, do iſt durch den rathsſchreyber (wie domalen gepreuchig), Conrad 
Fludeyſſen genannt, der auch ain haimlicher anhang des ſchwartzen rappen 
10 und ſeines geflugels geweſen, durch deſſen verhilff auch im anſchreyben des 
merers gemeltter ſchwartz rapp ſeltten ain merers verloren, ſonnder wider 
menigelichs verhoffen vilmalen erhalten hat, beyder herrn Vittel berueff 
offentlichen verleſen und außgeſchryen worden. 
[100°] Als nun der berueff (wellicher, wie auch zůvor gemellt, geartet geweſen) 
1s uber fie beſchehen, do haben bayde Vittel ire häpter über ſich gehabenn und 
geſagt: nun müeß es Got erbarmen!, das wir allain von der warhayt 
wegen ſterben müeßen, an welchem allem allain du, Schwartz, ſchuldig biſt, 
und ſoll menigelich wiſſen, das du, Schwartz, ain groſſer dieb biſt, der dem 
rath, auch reychen und armen, das ſein wider got, eer und recht offtermalen 
2 geſtolen und abgetragen haſt; und eemalen ain iar verſcheinet, würſt du an 
den galgen gehanngen werben, barauff wir als fromme eerliche leutt fterben 
wöllen.” ab welder rede der ſchwartz rapp ſtilſchweygend hart ergrimmet 
und die zeen auff ainander gebifien hatt. | 
Das ander foldh alles hat ain vaft gros mitleyden mit den erben 
25 bern Bitteln gehapt, und menigelich mit wainenden augen, aber auf forg, 
fort und ſchreckhen, fo ab des ſchantlichen ſchwartzen rappens anfthifften 
(dann er fampt feinen gejellen, fo Das haimlich ampt des raths inmen gehapt, 
alle pläg und örtter auff dem Berlach und fonft underſpickht und bejeget 
hatten) fich nichts dörffen [1006] merdhen lafien, dann ſovil yedes gewiſſen 
30 der gerechtigkayt dem menſchen die zäher auß den augen, mit betruepten 
feuffgen und grimmen angefiht ainander ſtilſchweygend ziterihermen geben 
baben. e8 was niemantd on den ſchwartzen rappen und fein falſch elends 
geflugel in der flat vorhannden, der nicht diſen tag, an dem gar kain gnab 
an jollihen eernleutten auß neyd gar nicht gelanngen wöllen ımb ain jollid 
35 vou got verflueht urthayl ergammgen, für arg unglüdhafftig und abſchew⸗ 
ih huelte. e8 ware auch der loblichen altten gefchlehter drinckſtuben, auff 
welcher der güt und fromm herr Pittel zum offtermalen fein frewd und eerliche 
kurtzweyl gehalten, binden und vornen fo gar befchlofien, das auch Die fenfter- 
läden zügethon und nicht ain menſch darinmen gejehen worden. die ſoldner, 
1050 neulih im Neuſſerkriege? und fonft in des reychs potſchafften, auch auff 
die reihstäge mit ime geritten waren und ine nicht anderſt als ainen auff- 
richtigen, eerlihen und warhafften herrn, der fih auch vaft fraintlich mit 
inen gehalten, erfennet und berömet, denen hat [101] man zum offtermalen mit 


1. Wie im Vittellied J. c. Str. 8 u. 9. übrer des am 20. April nach Neuß zum 
2. Wie ſchon oben bemerft (©. eichöheere abgehenden Augsburger Con⸗ 
421, 14), war Hans Bittel einer ber tingentes. 


4 V. Ehronif des Hector Můlich. 


vergrimpten, fauren und unwürſſen angefichten Die zeher mit hauffen auß den 
augen herab fliefien fehen, welche fie mit iren blechhandſchuehen von ven 
badhen gewiſchet haben, welche auch wider iren willen auß gleycher forg und 
forcht des neydigen [warten rappen darzü ſchweygen müeſſen. desgleychen 
auch alle. ſchutzen, denen der herr Bittel vaſt angenen und men etlide> 
ſchieſſen zügefallen gehaltten!, aim grofles laydt umb den herrn Bittel ge- 
tragen, auch hefftig für ine gepetten haben. umd in ſumma, es iſt Die ganntz 
ftatt, ganftlih und weltlih, wenber und menner, jo nicht mit des Schwartzen 
geſellſchafft behafft geweſen, mit ganntzem vollomnen trauren unt Hagen 
erfillet worden. 10 

Mit follihem traurigen fhredhen, ſorg, angft umd betrueptnus ſeind 
die eerlihe herrn Bittel, welche als betruepte aber warhafftige und fronme 
leutt mit aller tapferlait doher getretten, durch die flat gegen ver hauptſtat 
zu gefteret worden, und als die hin und wider gejehen und urlab von iren 
befannten genommen haben, do hatt Herr hans Vittel des fh marken rappen 15 
elttiften jone, Ambrofius genannt, erfehen, zü dem gemeltter herr Bittel ge 
fagt: [101?] ‘0 du diebs fone, was fteeft vu, uns bayde als fromme, be- 
truepte leutt nad) deinem luft zü fehen, bie, gedennckh, das bein vatter, der 
gros Diebe ꝛc. noch in iarsfrift als ain rechter Diebe an den galgen gefüeret 
wirdt; alsdann ſiche denfelben mit foldem Luft, wie du yetz uns anfibeft, 2° 
aud an! :c. in funma, vorgemelte herrn Bittel feind mit vilem gewapneten 
folckh bi zü der bauptftat, wie es dann von dem ſchwartzen vogel und feinem 
anhanng verorpnet, gefiteret worben ıc. 

Aldo Hat fih gar am tranriger firent zwifchen bayden herrn ge⸗ 
britedern, den Vitteln, erhaben, dann yeder der erſt fein wolte, Der dem 25 
anndern durch die unfhuld ires todts in das ewig leben vorgon wolte, 
und ift fol tragedifher brueberliher ſtreyt und zangk nicht mit zagem, 
weybiſchen gemitet, fonder mit aller vernunfft und mannlichayt, auch nicht 
mit rauhen gotlojen wordten ſonder mit vergebung aller iren feinden 
beſchehen. es hat aber herr Hanns Vittel zit letſt feinen brudern mit 3% 
diſem argument überwunden, namlich fagt herr Hanns Bittel zi feinem 
bruder Leonharten: ‘mein lieber bruver, feytemal e8 auß verhendhnus 
gotte8 layder dohin kommen, das wir bayde umb der warhayt willen aus 
neyd onſchuldiglichen [102°] fterben und ums gegen got, dem allmedhtigen, umb 
unferer jeelen hayl wegen nichts mer zů getröften haben dann das vilfaltig 3 
gepet der menjchen und in ſonders der eerwürdigen priefterfchafft, denen 
unfer unſchuldiger todt auch vaft layd ift, fo ermane ich dich umb gottes 
willen, das du mit mir allen denen, fo ſchuldt und thayl daran haben, von 
bergen vergeben wölleft, jo würbt und auch got der allmedtig alle unfere 
fünde dur difen unfern unfchuldigen todt aud) gern vergeben werben; und 10 
dieweyl ich dir als der eltter in vifem leben vorganngen, fo achte ich auch 
billih fein, das ic, dir in das ewig leben auch vorgeen foll’?, in welches 


25. Die Worte herrn gebrüdern den’ von der corrigirenden Hand. 


1. Vgl. Wittwer 1. c. S. 295. u. 11. 
2. Bgl. das Vittellieb 1. c. Str. 10 





Beilage IV. 


429 


Leonhart Bittel bewilligt; darauff fie einander vaft freundtlich und bebergt 
gejegnet und feind hierauf nad einander reblich gerichtet? und volgents in 
dem prediger clofter züfamen in ain grab gelegt worden?, aldo ir grabftein 
noch gefehen würvet. ab welchem betriiepten jpectadel alle züfehende mit 
5 groffem trawren, wainen und iamern erfillet worden, auch ſolchen unfeligen 
tage mit erichlagnem, forchtſamen gemüet hingepracht, und in ſonders die 
von der eerlihen geſellſchafft ver herrn ſtuben, welche denfelben tag vor 


trawren nicht vil gejehen worden. 


[102°] Wienun dem elenden ſchwartzen rappen und feinem ſchantlichen geflügel 
10 in ainer ſo kurtzen zeyt der angel der boßhayt ausgelaſſen worden und ir 
falſch gemüet an den frommen Vitteln nun vaſt wol erküelet hatten und auch 
gemelte Vittel nicht gar acht tag lang gefanngen gelegen waren?, weliches 
der liſtig rapp alles darumbe, auff das kain kayſerlich ſchreyben, das die 
Vittel an irem leben friſten, vom kayſerlichen hove an ainen rath kommen 
ı5 mocht, von ime erdacht und beſchehen. es ſeind aber kaum 9 tage nach er⸗ 
ganngner falſcher urthayl über die herrn Vittel verſchinen“, ſehen, do kommen 


13. Nach darumbe' dad Wort *gerhon’ angeſtrichen. 


1. ®ittwer L c. ©. 293 berichtet 
überbie Hinrichtung in folgenden Worten: 
Anno Domini 1477 contigit lamen- 
tabile factum in hac civitate regia 
Augusta Recie. Nam Sabbato ante 
Georgii mart. id est tercio decimo 
kal. Maij (19. April) decollatus est 
honestus vir Johannes Fittel consul 
et civis Augustensis necnon sepius 
magister civium hujus regie civitatis, 
virprudens, providus,probusac magne 
sapiencie et eloquencie coram regibus 
et principibus et ab omnibus dilectus, 
una cum fratre suo carnali Leonhardo 
Fitel, de quorum morte quasi tota 
civitas sew communitas tristebatur et 
conpaciebatur, demtus aliquibus con- 
sulibus nequissimis et furibus hujus 
eivitatis, videlicet magistri civium 
Ulrico Swarz cum suis adherentibus 
et falsis diseipulis, quibus ipse Jo- 
hannes Fitel pluries contrarius fuit 
in consulatu, dicens eis veritatem et 
nequiciam eorum ac falsitatem etc. 
Die BR. des Jahres 1477 (nicht pagi- 
nirt) weift aus: ‘St. 24 groß recepit 
Hürblinger die zwen Vittel außzeführen.’ 
Unter „nachrichter": ‘mer 2 fl. won ben 
2 Bitteln. Sonntag vor Seory' (20. April). 

2. Ueber die Beftattung der Beiden 
ſchreibt Wittwer 1. c. 295: Exequie 
‚autem) illorum duorum fatrum per- 
acte sunt dominica inmediate se- 

uente et feria secunda cum officio 
defunctorum et vigiliis per conven- 


tum hujus loci cum magno fletu et 
luctu filiorum, uxorum et aliorum et 
tota progenie eorum, necnon omnium 
tocius civitatis utriusque status et 
sexus, demptis interfectoribus et con- 
spiratoribus illorum. ©. das Epitaph 
der Beiden bei Praſch 1. c. IS. 269. 

3. Die Gefangennahbme war am 
15. hell, die Hinrichtung am 19. April 


olgt. 
4. Wittwerl. c. ©. 294 weiß barüber 
zu berichten: Proxima die post mortem 


. eorum virorum venit nuncius Cesaris 


Friderici, portans literas consulatui 
et omnibus wulgariter zünften, in 
quibus mandavit, ne idem duo Fitel 
et fratres carnales lederentur neque 
in corpore neque in vitasive membris - 
aut bonis temporalibus usque ad 
guam examinacionem scil. ipsius im- 

eratoris. Thatfählih hatten fich bie 

erwanbten ber beiden Gefangenen ſo⸗ 
fort an den Kaiſer gewandt, ber Damals 
in Wien weilte, und biefer erließ auch, 
wie es ſcheint, augenblidlich, ein die 
Rettung der beiven Vittel bezmedenbes 
ernftliches Mahnfchreiben an “burger: 
maifter, rathe und gannze gemeinde ber 
flat Augspurg’, ohne fein Wiffen und 
feinen Befehl “wider bie gemelte brueder, 
die Vittel, ire leib noch gueter' nichts 
vorzunehmen. Das Schreiben dd. Wien, 
26. April 1477 ift abgedrudt in Braun, 
Not. hist.-Ltt. ®b. IV ©. 142 fi. 
Nr. LX. 








430 V. Chronik des Hector Mülich. 


von dem römiſchen kayſer Friderich dem dritten nicht allatn dem rathe fonder 
den bayden merern ftuben und allen zunfften, yeden in ſonderhayt, doch 
gleuches lauts, brieflihe mandaten mit grofier eyl zü, welche mit ainem 
ſummariſchen begriff in ſich gehaltten, wie das fein kayſ. majeft. nicht mit 
weniger betrieptuus angehört und vernommen, nemlich Das feiner maj. in⸗s 
funder lieber und getrewer Hanns Vittel, burger und des raths zü Augſpurg, 
famt feinem brueder Leonharten etlicher reden halben, fo gemeltter Hanns 
Bittel an dem Tanferlihen hove folte gethon haben, [103*] mit gefengknus 
von dem rath auf neyd angetafchet und eingezogen worden; dieweyl aber 
fein kaiſ. maj. gemelten bern Hanufen Bittel ye und allwegen als erber, 10 
fromm, warbafft und redlih in allen feinen verbinften und hanblen Des 
raths und fonft in jeinem tbon und lafjen an feiner majeft. hove erkannt, 
geipärt und erfunden worden, fo mandier, fchaffe und gepiet fein kayſ. maj. 
dem rath und allen zunfften auß römischer kanjerlichen majeſtat macht und 
volkommenhayt im krafft diſes offnen mandats bey prefierung, entfegung und 15 
verlierung aller des raths, der zunfften und gemeiner flat privilegien, frey⸗ 
hayten und geredhtiglayten, wie die von allen römischen fayfern und khönigen 
inen gegeben und mit gutter gewonhayt auff fie kommen ſeyen, das fie ge- 
meltten bern Hannjen Pittel und feine mitverwandten weder am leyb noch 
am gut antafchen, veronehren, noch ainiche ſchmach ſampt allem, was bös 20 
und arges, auch zü jchmelerung feiner und der feinen eern dienlich genannt 
werben mag, nicht ergangen und bewehjen ſollen, auch ſolches süthon mit‘ 
nichten ftattgeben, fondern feiner maj. comifarj, fo fein kayſ. maj. darzů ver⸗ 
ordnet habe und auff dem wege jeyend, erwarthen ſollen. datum ꝛc. Wien 
anno 1477 den 26. appril!. diſe mandaten werden in der'zunften behaltnuß 25 
befunden. 

[103®] Solliches ſchreyben des kayſers hat dem ſchwartzen rappen und 
ſeinem anhanng ain vaft groffe anfechtung gemacht, haben fovil angericht, 
das ain rath ain legation, darunder herr Leonhart Langenmantel, ge⸗ 
nannt Radauer, auch Georg Straus, baumanfter 2, fampt mayſter Ballenthein so 
Eher, ftatfchregber, gen Wien zum kayſer abgefertiget worden. als vie aber 
an den Tanferlihen hof kommen und kayſer Triverih vernommen, Das der 

from Vittel ſampt feinem brudern mit dem ſchwerdt gericht worben fen, haben 
ſein maj. ain gros befrembden auch laydt darab getragen und gemelte bot- 
ſchafft des raths nicht hören wöllen, wie hart fie umb aubieng und verhör 35 
bey * maj. angehalten, ſonder ongeſchaffter ding wider anhaims verreytten 
müeſſen. 


7. Die Worte amt feinem brueder Leonharten' von der corrigirenden Hand. . 8 Rad 
‘getbon haben’ find die Worte "in etwas fort und anfehtung fommen und der forg das er auch‘ 
ausgeſtrichen. 9. Nah worden' cin augsgeſtrichenes "modt‘. 12. Die Worte "jeinen ver 
dinften und handlen des raths und fonft in’ von der corrigirenden Kant. 23. Die Worte 
*dife mandaten werden in der zunfften behaltnuß befunden’ von der corrigirenden Hand. 


1. Die Wiedergabe des Inhalts bes 2. Die Baumeifler des Jahres 1477 
Briefes iſt —— ei und ungenau. waren Joſ. Onſorg, Ulr. Walther, Hector 
Bon der Abjenbung eines bereits auf bem Mülich; Georg —* hatte dieſes Amt 
Wege nach Augsburg befindlichen kaiſerl. zuletzt im Jahre 1475 bekleidet. 
Kommiflärs iſt darin feine Rebe. 


Beilage IV. 


431 


Züdem bat auch diſer erbärmlich bluethandel ven rath und gemaine [1osP] 
flat, züdem das gemeltes regiment in der flat und fonft allenthalben in ainen 
grofien fpot fommen, das man Ihmähliche lieder von inen gefungen bat, on 
was ſchaden und nachtayl durch den adhtiärigen rechtshandel, welchen die lieb 
5 frau Pittlin von ires lieben herrn onfchuldigen todts wegen an dem kayſer⸗ 
lichen hof gefüret, den rath und gemaine flat Augfpurg ain hohe ſumma 
geltz geftannven!, dann zületft alle herrn Bittel, fo allhie, zt Eöln?, Nörd⸗ 
Iimgen? und fonft gewonet haben, under welchen etliche teutfche herrn cometur 
gewefen*, züfamen berueffen worben, mit denen ſich der rath difer bayder 
10 herrn Bittel onſchuldigen entleybung halben vertragenS und denſelben ain 
tapffere ſumma gelt bezalen müeſſen. vifes alles am rath bey dem kayſer 
und gefreundten über 12000 fl. koſtet hat ®. 


1. Die Frau des hingerichteten Leon⸗ 
hard Bittel wandte fih klagend an den 
Kaiſer, der in einem Schreiben dd. Graz 
3. Dec. 1478 befiehlt berjelben ‘umb 
ſollich ſchmach belaidigung und ſchaden 
abtrag ferung und wanndel’ zu tbum 
unnd fy darum anclaghafft’ zn machen. 
(Abgeprudt in „Merlwürbigleiten ber 
Zepriäen Bibl. Bd. I ©. 267 ff.) 

iejer Befehl hatte keine Folgen und auf 
ernente Klage der Wittwe erging au ben 
Rath ein neues Laiferliches Schreiben dd. 
Graz 12. Febr. 1479, das bie Stabt vor 
Gericht fordert. Nach Iangen Berhanb- 
lungen erlaufte fi dann bie Stabt im 
Jahre 1482 die katferliche Gnade wieber. 
Derkosiprehungspriefdd. Wien 21.April 
1482 ift abgebrudt bei Stetten, Ge 
ſchlechter S. 411. Die Sache war jedoch 
auch jetzt noch nicht beendet. Jakob Bittel, 
ein Bruder von Leonhard und Hans 
Bittel, fowie Hans ein Sohn des Letzteren, 
verlangten im Sabre 1486 neuerdings 


von ber Stabt „Abtrag“, begaben ſich, 


als fie abgewiejen wurden, zu ben Adels⸗ 
heimern, nahmen den Stadtſyndikus M. 


Ulrich Schaller nebft deſſen Knecht Hans M 


Haslach bei Lauingen gefangen unb 
ſandten dann ber Stadt einen Abjage- 
brief. Die Augsburger wandten ſich num, 
und zwar mit Erfolg, an bie bayrifchen 
Serzoge, fowie an ben Kaifer, ber über 
die beiden Bittel die Acht ausiprach (dd. 
Nürnberg 7. Nov. 1487, abgebrudt in 
Stetten, Geſchl. S. 412), und trieben 


dadurch ihre Feinde fo in die Enge, daß 
diefe ihre Verwandten um Bermittlung . 
angingen. Dieje führte zu dem Refultate, 
daß Hans und Yalob Bittel mit den 
übrigen Verwandten der Hingerichteten 
fih gegen bie Stadt Augsburg verfchreiben 
mußten, dieſelbe für immer Haglos zu 
ftellen und in Zukunft feine Anſprüche 
mehr zu erheben. Dagegen „ftellte” der 
Kath Hans und Jakob Vittel „außer 
Sorge” und verfpradh, ihnen bei ihren 
Bemühungen, die faiferliche Gnade wieder 
zu erwerben, nicht binberlich fein zu 
wollen. (Die einfchlägigen Eoncepte ber 
Berhanblungen liegen — ohne Datum 
— in ber Titteralien- Sammlung des 
Augsburger Stabtardives.) Vieles findet 
fih auch in dem oben S. 416 Anm. 2 anu⸗ 
gezogenen Cop. Hector Mair’s, 

2. Unter den in ber erwähnten Ber 
fchreibung genannten Bitteln ift ein 
Kölner ſpeciell nicht efgetührt. 

K 3. Sörig Vittel, Bürger zu Nörd⸗ 
i . 


ngen. 

4. Genaunt ift Ulrich Vittel, brüber 
(ont Johannes orbens zü Velden und 

ele. 

5. Außer den Genannten find no 
aufgeführt: Urſula Bittlin weilent Bar⸗ 
tholome Hörline fallgen gelaßune wittib, 
burgerin zů Augsburg, Cünrat Vittel, 
Simprecht Vittel, Katharina Vittel, 
Klofterfrau bes Gotteshaufes zu St. Peter, 
Predigerorbens zu Conſtanz. 

6. S. Mülih ©. 267, 19. 


432 V. Chronik des Hector Mülidh. 


de BProceß und Hinridhtung des Bürgermeifters 
Ulrich Schwartz. 


[1136) Kayſer Friderich, wellicher nicht allain der fridſam ſonder feiner groſſen 
fürſichtigen dyemüetigkayt halben auch [114°] der ſinnreich und weyß genannt 
worden, als deſſen kayſ. maj. erfaren, durch was wege auch warumbe und 5 
wie unloblich ſein frommer diener, der herr Vittel, ſampt feinen bruder 
mit dem ſchwerdt gerichtet worden, haben fein maj. iv genglich fürgenonmen, 
mit gemeltem vath gar kain freundtfchafft (wie zuͤvor) „pi baben. und auff 
das auch die frommen und redlichen herrn des raths zü Augſpurg durch Die 
offne erkhundigung gegen den onloblichen des raths nicht in gröſſere gefarde 10 
kommen, haben ſein kayſ. maj. herrn Sigmunden! marſchalckhen von Bappen⸗ 
haim, des hayligen römiſchen reychs erbmarſchalckh und landvogt der ſtat 
Augſpurg, in groſſem gehaim bey verlierung ſeines erbamptes des reychs er⸗ 
fordert und demſelben aufferlegt, das er alle geſtallt, thon und laſſens, red⸗ 
lichs und unredlichs, gros und klaines, ſampt allen umbſtenden des raths zü 15 
Augſpurg, darzu die urſachen, darumbe herr Hanns Vittel gericht worden, 
in groſſem gehaim erkundigen und ſolliches ſeiner maj. wider anzaygen ſolle, 
welches auch allſo beſchehen, und ſeind alle vor und nach beſchehene hand⸗ 
lungen ſampt der geſtaldt des raths dem kayſer, wie befohlen, widerumb 
aggep ygt und khundt gethon worden. 20 
[114°] Hierauff kayſer Friderich herrn Sigmund marſchalckh von Bappen⸗ 
haim als ainem landtvogt der ſtat Augſpurg von des reychs wegen haimlichen 
bevelch geben, das er in den ſachen on alles verziehen dohin handlen wölle, 
domit ain erber rath durch ainen rechtlichen wege von ſolchen unfuegfamen 
und uneerlihen leutten gepurgiert und gerainiget werde, und an diſem fich 25 
nichts wenden noch irren laffen wölle. herr Sigmund marjhaldh von 
Bappenhaim nimpt den befelch des kayſers an und reyt mit andern befelchen, 
bie er neben diſem bevelch vom kayſer empfangen, berauff gen Augſpurg. 
und als ber ſchwartz rapp fein ankunfft angehört, hat er ine mit zehen kanntten 
mein ſchenckhen und empfahen lafien. mas Hainer fahen mit dem rath zů 30 
handlen geweſen, hat er verrichtet und fürgeben, das ime der kayſer von dem 
hove zü feinem weyb und khinden erlaupt, bey welchen er bey 21 wuchen 
nicht gewefen were, und damit fein abzug auff Bappenhaim genommen. es 
hatte aber herr Sigmund marjchaldh Georgen Othen, feinen undervogt der 
ftat Augfpurg, auff das fein bevelch nicht vermerdht werde, auff dem tiſch 35 
ſchertzweyß an [115°] geredt, ob er ime das gelaydt, fo er wedh ziehe, geben 
wölle, welches Georg Dth gern bewilligt und zü antwort geben, das er ſolchs 
one das im finne gehapt. damit Georg Oth, flatuogt, herrn Sigmunden 
mar Halt das glaydt bis gen Wefthenvorff ? gegeben, alba fie über nacht beliben 
ſeind. zů morgens hat herr Sigmund marſchalckh Georgen Othen allain 10 
zit ime in die ſtuben gefordert und ine bey dem ayde, welchen er ime von 
wegen des kayſers umd des reychs mit feinen zwayen fingern auff feinen 
ſchwerdtsknopff der vogtten halben in feiner belehnung gethon, ermanet, 


2. Weftenborf, nörblih von Augsburg. 





Beilage IV. 433 


alles, was er ime anzaygen würbe, in groſſer flille und gehaim halten 
und solches mit gütter beſchaydenhayt handlen und volziehen wolle, damit 
alles des kayſers willen on allen abgang fleyſſig verrichtet werbe, welches 
ime Georg Oth, flatuogt, zü haltten angelobet bat. auff ſolches herr Sig- 
s mund marſchalckh dem Georg Othen angezangt, namlich mie Das bie fan. 

maj. erfaren und berichtet worden, das es gantz ubel in vem rath zů Augf- 
purg ftehe und vil unehrlihe und untüchtige perfonen den rath befigen, die 
weber erber noch from feind und etliche [115] eerliche herrn im rath an- 
feinden, das dem kayſer umd reych nicht leydenlich fein möge, deshalben er 

10 dohin gedendhen und fi) bey wenigen, jo ime vertranet, in höchſtem gehaim, 
auff das die rechtſchuldigen nicht enttrinnen und die onfchuldigen, jo es vor 
der zent offenbar würde, ſchaden empfahen, beratichlagen, wie, wann und 
dur was mitel und wege joldhe mißthätige perfonen ind gefengknus ge= 
pracht und nach ordnung der flat rechtens geftrafft werden, domit der rath 

153% Augfpnrg, an welchem dem kayſer und dem reych vil gelegen, von foldhen 
laſtern ftattlich möge geburgiret und gerainiget werben. 

Georg Oth, ſtatvogt, hat ven befelch des kayſers bey dem mittel jeines 
aydts zů volziehen angenommen, und auff das er diſes ernftlihen bevelchs 
halben gegen menigclihen nicht in verdacht fomme, batt er von herrn Sig⸗ 

20 munden marſchalckh urlaub genommen und ift eylendts wider auff Augfpurg 
verritten und zü morgens umb raths zent dem ſchwartzen rappen von feinem 
bern ain grues zügepradit. und als Georg Oth allen anfchlag, wie es mit 
dent angriff, auch mit der gefengfhnus und mit dem einfahl in [116°] die be 
bauffung und neft des rappens ſampt anderm, das zůu ainer jollihen purga⸗ 

25 tion des raths gehörig, mit etlichen des raths, deren wir nicht mer dann ſechs 
herrn zü nennen wiflen, nanıli herr Bartholme Welfler, Sigmund Goſſen⸗ 
brott, herr Better Herwart, herr Bernhart Rehlinger!, Georg Strauß, und 
Hanns Weyher, genannt Manngmanfter, in höchſtem gehaim berathichlagt 
hatte, do ift mit allem auff ainen gepotnen und verfamleten rath, auff 

30 welchem man alle Ding in das werckh ziehen wolte, gewartet worben. 

Wie num anno 1478 auff ven fambftag vor jubilate durch die geſchäffte 11. Aprit 
beyder herrn bürgermanfter (welche umb vorgemeltes geſchäfft des kayſers 
gar nichts gewuſt) ain rath mit allem ernſt zufamen angeſagt und gepoten 
worden, do iſt ain haimlichs gemumel in der ſtat worden, man wölle den 

ss Schwartzen fahen, wie dann etwan zůvor auch ſolliche reden umbgangen. es 
was aber ain haimlich junger des rappens, vor dem ſich ain rath nichts 
ſonders beſorget oder ſolliches an ime gemerckht hatte, das er ſeines anhangs 
were, vorhanden, Martin Mayer genannt, ain reycher man von der lederer 
zunfft, der fam inn ber nacht zum [116] ſchwartzen rappen und zayget im 

40 an, das ain gmain geſchray umbgienge, man wolt in im rath fahen, welche 
warnung aber der rapp aus verhenknus gotes verachtet und lachend zů ime 
geſagt: 'o lieber zunfftmayſter, glaubts nur nicht, dann alle händel des raths 
durch mich geordnet werden, und wan etwas an der ſach were, ſo wollte ichs 
auch wiſſen. das aber diſer rath ſo ernſtlich gepotten worden, iſt auß der 


Er ſoll heißen Leonhard Rehlinger: Anm. 7 uud 375 Ann. 4. 
©. fiber die Genannten oben ©. 3 


Staädtechroniken XXII. 28 


434 V. Chronik des Hector Millich. 


urſach befhehen, das wir den rath ven erbern zunfften zü guttem, auff da® 
wir vor dem groffen gewaldt der grofien Mayr auff der alten ftuben (alſo 
hatt er die burgerlichen altten gefchlechtern pflegen zü nennen) defter bas und 
fiherer belegben mögen, noch etwas fterdher und mit merer perfonen auß 
den zunfften befegen lafien, veshalben follen ir auch darauff bedacht fein, > 
und wolte gern das die von den jchäfflern, bierſchenkhen, cramer und meßger 
vefter geflifiner an den rath fommen; deshalben, wo tr die betretten, mügt 
ir fie darumbe anreden.’ vorgemelter zunfftmanfter Mayr hat ſolchem 
glauben geben, auch den befeldh des rappen aufgericht, und die weyl er bey 
ber nacht den rappen gewarnet hat, tft er under andern geflügel die fleder⸗ 10 
maus genannt worden. nachmalen hatt er, [117°] rapp, nad) dem Schmiblin!, 
underlauffel, vorgenannt, geſchickht, ver hatt alle feine verräther berueffen, 
die haben ime angefagt, fie haben deren reden züvor wol mer gehört, es ſey 
aber dannocht bis anher nie bejhehen, mit vermelden, das fie von ainer 
tapffern oder anjehenlihen perfonen foldhe wordt nie vernommen haben. ı5 
zudem hatt er aud) feinen fone Ambrofium außgeſchickht, auff das er achtung 
haben folt, was von ime auff den gaflen und plägen geredt würde. Der 
gieng allenthalben in ven gaffen hin und wider und kam zü dem ſchwartzen 
rappen, feinem vattern, der gleych auf feinem haus an den rath geen wolt, 
und faget ime, wie das er gar nichts höret Davon fagen, aber wo er in ain 20 
gaflen oder auff den Berlach kommen, das man ine hefftig und mer dann 
züvor angefehen und doch on angefproden gelafjen hett, hiemit er vie raths⸗ 
gloggen leutten lafjen und in die rathöftuben gangen. 

Nach diſem ift Herr Jos Onforg, fein mitburgermanfter, auch an den 
rath kommen, dem er alles, was ime begegnet, auch was nachfragen er ger 25 
bapt, angefagt. e8 hat aber auch herr Jos [117P] Onforg von allem, was 
beihehen, gar kain wiſſen gehapt, und haben bayde herren bürgermanfter 
ſollches alles für ain fpot und ſchreckhung gehaltten. indem der rath geſeſſen 
und wie Georgen Otben, ftatuogt, zeyt bedaucht, das die lafternögel alle 
beyfammen in den rath kommen, ift er mit feinen zügeorbneten ſampt den 30 
ſtatknechten, die ſich in der ſtyl, wol gewapnet, verſamlet hatten, auff das 
rathaus gangen und bayde thüren am rathaus nad ime eingeſchlagen und 
inwenndig befeget und volgents mit den übrigen für Die ratheftuben 
fommen , und die rathsdiener von dem rigel an ber rathöftuben gejchafft, 
vdenfelben feinem knecht bevolhen und allfo darauff in feinem banker und ss 
harniſch, fein ſchwerdt an ver feytten, ſtoßdegen auff dem ruggen und ainen 
faufthamer in der lingken hand tragende mit vier ftardhen nechten on alles 
fragen in den rath gangen und fich ſelbs innwenbig für die rathöthir geftellet 
und gefagt: “ir fürfichtigen und weyſen herrn, euer weyßhait follen ſich ab 
mir gar nicht entjegen, dann ich ain fa, fo mir auff ven ayd bevolchen, 10 
verrichten mueß’, und domit fi gegen dem fchwargen rappen, ter auff feinem 
[115] burgermanfter fit gejeffen, gewendet, den mit gwalt angriffen, und von 
feinem ftuel herab gerifjen und gefagt: ‘herr burgermanyfter, gebt euch gefangen!" 
auf foldes herr Sigmund Goflenbrot gefagt: nicht burgermaniter jondern 


1. Bgl. Lilieneron II Nr. 152 Zeile 147. 


Beilage IV. 435 


großer Diebe!’ darauff er aber, der ſchwartz rapp, gefagt: wes gefangner fol 
ich fein? hierauff Georg Oth geſagt: ‘des römischen kayſers und aines erbern 
raths!' und bat denſelben den vieren zů halten geben, darauff er, rapp, 
wider geſagt: wer hat euch diſen gwalt geben?” dem bat Georg Oth 
s geanntwurt: “ir werbend noch wol innen werben.’ nad) ſolchem hat ver 
ſtatvogt nöd, vier zunfftmanfter, namlich 308 Taglanng der bedhen, Marx 
Neumiüller, der zimmerleutt, Hans Glatzen, der bierfchendhen, und Hader, 
ver jhäffler zunfftmayfter, gefangen genommen und die den andern vwieren 
überantwort?!; aber er ſelbs mit dem ſchwartzen rappen zü der thir auf, 
ı0 binden die flieg hinab in die eyſſen, und diefelben,, wie gefangnen leutten 
züfteet, wol bewaren laffen, und feind alfo die mörgänng, der aramen, ſcherb 
und widhopff mit dem ſchwartzen rappen des Strölns (der eyfſenmayſter 
was) geft worden. und die weyl ſich vor gemelte herrn von des Schwarken 
anhang beforget und deshalben fich heimlich umb ainen getreuen benftandt 
ı5bey etlichen guetherzigen beworben, welihe zü ainzig heimlicher weyß auf 
ver herren und fauffleutt trindftuben gewapnet ſich gethan und gewartet, ob 
amem rath was grobs winerfahren, das die ainem rath benftenndig fein 
wolten, und aber verfelben Iofung umd fregven gewefen, wan man ven fahnen 
zu dem erder ausſtöcken würde, das der rath fein fah mit dem 
20 Schwartzen ſchon verrichtet und zit gefendnus gebracht hate und wol abgeen 
mechten, welches and alfo beicheben, dann, als der außgeftedt worden, tft 
ieder man zü haus gangen. 
An rath ift ab follicher handlung, der urſach das gar wenig [118°] da⸗ 
rumbe gewußt, vaſt übel erfhrodhen, body ainer mer dann ber ander, nach⸗ 
25 dem ainer auff ime ſelbs gewufit, fich beforget. und wie Georg Oth wider 
in den vath fommen, hatt er an den rath begeret, das man ime etliche herrn 
des raths zůgeben wölle, mit denſelben wölle er alles, was in des Schwartzen 
haus ſeye, inventieren und beſchreyben?. und als herr Jos Onſorg, burger⸗ 
mayſter, fogar erſchrockhen und erſtockhet was, haben ime die andern herrn 
30 des raths etliche heren, welde man darzlı geſchickht und taugenlich fein wuſte 
“ amd zuvor berorbnet worden, dem ſtatvogt Georg Othen zügeben und ver- 
orbnet, welche dem ſchwartzen rappen mit etlichen gewapneten in fein haus 
und neft gefallen und alles, was wenig und vil werts geweſen, befchriben, 
auch, was gellt und ſilbergeſchirr, büecher, regiſter und briefe geweſen, ſampt 
35 etlichen truhen mit men genommen und auff das rathaus in ain gewelb ver- 
ordnet und befchloffen. es hatte aber die rappin, welche ver rapp fein königin 
genannt? hat, als die vernommen, das die thiren des rathaus zůgeſchloffen 
worden, was ſie gemöcht, geflehnet und abwegs gethon. 
[119%] Mittlerweyl ſeind auch andere herrn über den rappen zugen, welche 


1. Die Worte: auf ſolches herr Sigmund Goſſenbrot geſagt: nicht burgermayſter ſondern großer 
diebe” von der corrigirenden Hand. 7. Im Zerte beißt ed: N. Glatzen'. Im Terte 
Heißt es in Folge eines Leſefehlers ded Abſchreibers "Hector flatt “Hader. D. Die Eäpe 
‘und die weyl —zuͤ haus gangen' find von der corrigierenden Hand an den Rand gefchrieben. 


1. ©. oben ©. 374, 11 ff. wächter ıc. j. in Hector Mayr's Memory 
2. S. o. S. 370, 25 ff.; die dem Rathe BI. 20 
dabei erwachſenen Loften für die Schar⸗ 3. S. oben S. 353, 14. 


28* 


436 V. Chronik bes Hector Mülich. 


ine auff etliche fragſtuckh, fo ſchon darzu geftellet, befragen folten, geſchichht 
worden, alfo ift den andern gefangen auch beſchehen. und wart diſer rath, 
in welhem auß geſchefft kayſer Friderichs der ſchwartz rapp mit jenem neft 
erhept und gefangen worden, anno 1478 den anlfften appril gehaltten. 

Dieweyl wir nun mit unferm Turken befchrenben ven elenven rappen s 
dohin gepracht, das der jampt andern galgenveglern gefangen worden feind, 
wellen wir nebenhandlungen von geliepter kurtzin wegen fallen laflen und 
allain zů dem befchlus feines ends eylien. 

Es was nun mer kaum vor ſechs tagen ain tar verfchinen, das die 
bern Bittel waren gerichtet worden!. allſo do diſer ſchwartz rapp von Deut 10 
anlfften appril bis auff ven 18., nämlich bey acht tagen, gefangen gelegen, 
do ift dem ain rechtsag, von dem rath ernennet [119°] worden, in wellichen 
fi der rapp, dieweyl er fich bekannt ven tobt wol verſchuldet, vaft willig er⸗ 
geben?; wie aber fein urgicht gelauttet, auch wer im feiner geſellſchafft ge- 
weſen und wer ſein genoflen und entgolten hat, Das wöllen wir am ende des ı5 
Oſterreychers laußgus unfer geliepten nachkommen erzelen ®, 

Es ift nicht gnugſam zit beſchreyben, mit was grofler freude die gang 
ftat Augfpurg ab des rappen und feiner Lafterfögel gefenkhnus erfillet worden, 
und als groß die klage ab der eerlichen Vittel todte auff der herrn fluben ge⸗ 
wefen, gleych als grofje freude ift damalen ab des ſchwartzen rappens ges 20 
fengkhnus auff gemelter herrn drindftuben entftanden, dann dieweyl der ge⸗ 
fangen gelegen, täglich groſſe gehen und malzeyten mit allen freuden und 
kurtzweyl darob gehalten worden feind. allſo auff den 18. appril kam ain 
grofjer ſpital wagen, auf welches laytterpaümen oben ain groſſe pine mit 
prettern uberbedt nnd gemachet was, für Das rathhaus, Dann gar ain grofle 25 
menig foldh auff etlihe meyl wegs her in die ftat Augfpurg fommen, vie 
den grofien bößwicht wolten [120°] richten fehen. und als die fturrmgloggen 
uber in geleuttet, und ex, der ſchwartz rapp, auf ven eyſſen gefüeret, an ben 
ſtockh geftoffen, auch under den erder geftellet worven, do haben in bey 160 
ranffige pferde, die alle der ftat jöldner und Des vogts Diener geweſen, umb- 30 
ringet, und wurden fonft alle amptleut und ſcharwachter, auff 200, in ' 
harnifch verordnet, die ine, den rappen, zů dem hohen gericht belayten folten. 

Der berueff, welliher nicht (wie fonft gepreuchig) in genere, fonder in 
specie geftaltet wa8*, wart in aller mafjen, wie er jolliches in den eyſſen 
befannt hatte, von ftudh zü ftudh uber ine offentlihen außgerueffen; darnach 35 
ward er nach dem berueff oben auff die bine, fo auff den fpital wagen ge 


6. *ampt andern galgenveglem’ von der corrigirenden Hand darüber gefchrieben. 


1. Die beiden Vittel waren am guettlih on enntgeltnuß enntiebigen 
19. April des vorigen Jahres enthauptet —* Mayr's Memory Bl. 2 
worden S. Mülich S. 257, 12. Auf Bl. 1366 — 141». 

Die Herzoge Ludwig und Geor Fi Er iſt biefer Beilage unter A 
bon en erhebt verwandten ng angehängt. Er erweifl fich, wie ſchon 
in dringlicher Weife, ſchriftlich und dur oben ©. 368 Anm. 1 bemerkt, feinem 
Abgeſandte) mündlich für Ulrich Schwan, Inhalte nach durchaus nicht als idenuſch 
ber ihnen “mit gütter willen geweien’, mit ber “belauntnus’. 
man möge ihn “follicher gefenndhnuß 


Beilage IV. 437 


machet was, (das er nicht gern gethon, auch dafür gepetten) mit ſampt dem 
henckher und feinem beuchtvatter geſetzet. er hatte ainen ſchamaloten rockh, 
mit marder gefuettert, deren diſer zeyt nicht vil in Augſpurg geweſen, den 
geſchlechtern zü layd an, ain ruckmarderine hauben mit zwayen grofjen berline 
s fnopffen hatt er auff, und ain ſamatin wamas truge er diſmals an feinem 
leybe. und als züvor, an dem tage, wie die frommen herrn Bittel gerichtet 
wurben, der herrn brindhftuben beſchloſſen und gar kain [120°] herr vor laydt 
darauff ſich ſehen laſſen, allfo wurden yetzunder gemelter herrn drindhftuben 


alle fenfter auffgethon und alle mit herrn der hohen gejellfhafft befeget, vie _ 


10 iren erkfeinde hören außrueffen und an galgen füeren jehen wolten?, 

In summa, er wart bis zü dem hohen gericht gepradit, aldo er ge- 
beuchtet, und als in der hender im auffftengen der laytter ermanet, keckh zů 
fein und ainen bern ſchaldt, hat er gefagt: ‘ach got, wol bin ich fo ain 
armer herr worden!' er hat aber vor feinem abſchid menigclih umb ver⸗ 
1s zeyhung gepetten und die allerihöneften gepet geſprochen, das er vil leutt 
zu ainer erbärmbt bewegt hat. allſo hat in ver hendher uber die laytter ab⸗ 
geftoffen, aldo er erworget ift. er ift auch mit dem angeficht gegen der ftat 
gehendt worden, und auff das er von feinen freunden bey nächtlicher weyl 
nicht ab dem hohen gericht genommen würbe, ift er bey tag und nacht 14 tag 
go lang behyetet worden?. und hat der hender jenen rodh, hauben und wamas 
etlihe wochen offentlihen angetragen, welches die gefrainte nicht für gut 
haben wöllen und dem nachrichter gemelte klayder abgelaufft, auch viefelben 
zü iren handen genommen, dann er darinnen einher getretten, als ob er der 
bürgermanfter Schwartz jelber geweſen ſey. [121?] und hernadh, auff ven 
gsandern may, wart Jos Taglang®, welicher der zunfft von beden zunfft- 
mapfter, auch ungelter und des Schwarzen anhang geweſen, aud an dem 
ungellt dem rath grofjerr ſchaden gethon, neben den Schwargen an den 
galgen gehendht®, und haben allfo der rapp und die mörgans, dieweyl der 
diener nicht über den manfter ift, gleychen lohn empfangen und ir geſell⸗ 


30 ſchafft in hohem Iufft gehalten. 


1. Bei Wittwer 1 c. 296 heißt es: 
O quanta gaudia, quanta tripudia 
omnibus civibus, omnibus hominibus 
huius civitatis utriusque status tam 
spiritualium quam secularium fuit, 
quando ille furum fur Swarz duce- 
batur super curru ad patibulum, sed 
in curru non pro reverencia, sed 
propter debilitatem pedum et ut vide- 
retur ab omnibus, et ille sedens sic 
inhonestissime neminem audebat in- 
spicere sicut fur et omnes ejus dis- 
eipuli et conspiratores non appa- 


ruerunt, sed fugam ceperunt et aligui 
capti sunt. Uxor eius et omnes eius 
filli et amici fugerunt et recesserunt, 
nescientes, ubi possint esse securi 
ac tuti. 

2. Die für das “häten’, das hinnauß 
füren’ und ‘richten! Schwarz'8 erwachſenen 
Koften find zu erjehen aus Hector Mayr's 
Memory BI. 2798 ff. 

3. ©. über ihn oben ©. 358 Anm. 2. 

4. Die Koften jeiner Hinrichtung find 
zugehen in dem citirten Memory BL 

792 ff. 





438 V. Chronit des Hector Mülich. 


4, Anhang. 


A. 


Im Nacfolgenden wird der über Ulrih Schwarz verlejene „Beruf“ 
mitgetheilt, entnommen aus dem oben ©. 416 Anm. 2 angeführten Cod. 
Hector Mair's. Eine andere Abfchrift befindet fih in Hector Mair'ss 
„Memory“ BI. 265°. 


Alfo tft Ulrich Schwartz ausgerüfft worden!. 


Schwarg inn fein ämptern gemeinen nu [hwerlid 
veruntreut, 


Kund und wifjend fey gethan allermenigelih, das uͤtrich Schwartz, 10 
der da gebunden und gefangen ſteet und im an leib und leben geet, in den 
ampten, die im in diſer ſtatt Augſpurg ettliche iar auf trew und ayd ver⸗ 
traut worden und bevolchen ſend, mercklich hoch und groſs verhandlung, 
aller erberkait ze ſchmach und unehren, im ſelbs und den feinen zu ſonderm 
und argem nug in vil und manigerlay geftalt, geferlih und betrogenlid, ı5 
fürgenomen und gehandelt und gemainen nut darin fchwerlich veruntrenet 
und verhindert bat. 


Shwarg inn unnderhanndlungen zolle und 
ſchanckungen genomen. 


Zü erft in dem, das er kuntſchafft und auf merden gehebt und zehaben 20 
beftellet bat, wo irrung zwifchen fromen leutten entſtanden ober erber leutt 
mit recht wider einander anhengig worden fend, das er durch fich ſelbs und 
durch ander mittelperfon mit untreuer erzaigung gäts willen vlais ans 
geferet und an ze keren gefrömet hat, das er zu undertabinger genomen und 
im allweg nad geftalt der fach gelt over gellts wert bedingtlich? daraus 25 
worden und gefallen ift. 


Gefanngen durch den Schwargen hinder einemrath umb gelt 
und güt befhegt worden. 


Zum andern, das ain merdlich anzal perfon zü zeitten durch fein zü- 
richten on wiflen ains vatt8 und ettwan mit willen in diſer ftatt Augſpurg 30 
fengkhnus Tomen 3 und durch fein betrogenlich furhalten oder durch ander von 
feinen wegen on ains ratts wortt, willen und willen umb merdlidh gelt und 


8. Diefe Worte ſtehen am Rande. Die Bei⸗ und Ueberſchriften find natürlich erſt Zuthat Hektor 
Mair's. 


1. Bgl. oben S. 436, 33. 3. Vgl. oben ©. 369, 3, 
2. Vgl. oben S. 370, 14. 


Beilage IV. 439 


güt in fengkhnus befhetst worden fend und im barzü geloben und ver- 
baifien müflen haben, ir lebtag nichts davon ze fagen; des gleich hat er vie 
leut beſchetzt durch drau, das er ſy fachen, und an iren leiben ftraffen 
laſſen wöllte. 


sShwarg ettlich der ämpter enntfegt, annder angenommen 
unnd aud gellt daran gefhriben. 


Zum dritten, das er vil amptleut difer ftatt durch ſein liſt ſorgfeltig 
gemacht, zü zeitten atmen geurlaubt und denſelben oder ainen andern wider 
genomen hat, daraus im mit geding und vorwortten alweg mercklich müet 

10 und gaab worden ſend!. 


Schwartz gemein guett abgetragen. 


Zum vierten, das er des gemainen güts difer ftatt mercklich ein- 
genommen und anzaigen gethan hat, wohin er des bedörffte; ſollichs gelts 
er denn alſo ain anzal an ſollich angezaigt end aus geben und das ubrig im 

15 ſelbs behalten und alfo das gemain güt veruntreuet, verftolen und ab⸗ 
getragen hatt?. 


Schwarg fpittlipfleger gewefen und ſich darmit 
groffer untreu gepraudt. 


Züm funfften fo ift er des ſpitals züm hailigen gaift ettliche tar 

pfleger gemwejen, in ſollicher pfleg er ſich mercklicher groſſer untreu und gefar 

20 gebraucht, aigen nut gejüht und dem hailigen gaift das fein vermtreuet 
und abgetragen hat?. 


Schwartz eerlihen leuten wider treu ſchmach 
und uneer zügefüegt. 


Züm fehlten fo bat er auf from, erber burger diſer ftatt in dem ratt 
25 und anferhalb, Diener und ander, die das treueft und wägeft geredt haben, 
merdhen gehebt, züträger und verrätter darauf beftellet und den ſelben 
erbern leutten, im ratt und aufferhalb, burgern und dienern, ſollich red mit 
fein felb8 hand eingefchriben, in der geftalt, fo darnach fein zeit kem, das er 
bie felben erbern leutt follicher treuer rede entgelten laflen und in darumb 
zo ſchmach, ſchand, unehr und ſchaden an leib, ehr und güt züfuegen welte, als 
dann on zweifel beihechen, wo das durch ſchickung des almechtigen got? nit 
underkomen wär. 
In maſſen deme in den ſtuckhen allen durch ain merdlich groß anzal 


9. In Memory nad 'mit’ das Wort 'vil’. 


1. Bel. oben S. 369, 5. 3. Bgl. oben ©. 370, 3. 
2. Bgl. oben ©. 369, 16. 


440 V. Chronik des Hector Mülich, 


erbern perfon fo gnugſam anzaigen beſchechen ift, das er des alles nit 

abred fein mag, ſonder jelb8 aufferhalb martter befennet hat, die ding non 

ſtuckh ze ftudh anzezaigen und zemelven lenger zeit bepdrffte, alles uber bie 

pfliht, ayb und glubde, damit er difer wirbigen ftatt ratt und gemain, 

burgerredht8 und der ampter halben, fo er gehebt hat, vertraut und vers 
wandt gewejen ift. ! 


Urtl widern Shwargen. 


Solid obvermeldt fein merdlih untren und verbanblung, aud den 
erihrodenlihen unratt und ubel, fo difer wirdigen ftatt, ainem erjamen 
ratt und fromen burgern und inwonern, gaiftlihen und weltlichen, weitter 10 
daraus entftanden fein möcht, ain erfamer weijer ratt wol billid ze bergen 
genomen und darauf in gegenwurtigfait des hailigen reichs und diſer ftatt 
vogts und auf fein frag nad des hailigen reichs und diſer flatt rechte zu 
recht erfennet und geſprochen bat, das zit im mit brudhner hand vom leben 
zuüm tod gericht werben folle, zc. 1478 iare. 15 


B. 


Aus dem im Folgenden mitgetheilten Schreiben des Rathes der Stadt 
Augsburg (Briefb. VII, fol. 123) ift zu erfehen, wieder Rath in faſt zaghafter 
Weiſe von der Hinrichtung des Bürgermeifters Ulrich Schwart berichtet und 
ſich forgfältig hütet, diefem die Schuld an der Hinridhtung der beiven Bittel, 20 
wegen deren der Kaiſer die in dem Schreiben in Rebe ſtehende Lifte der vor- 
jährigen Rathsherren eingeforbert hatte, aufzumälzen!. Außerdem ift das 
Schreiben, foweit e8 fih mitder Aufzählung der von Ulrih Schwarz angeblich 
verübten Verbrechen befaßt, eine Beftätigung der Unächtheit der „befantnus“. 


Allerdurchleuchtigiſter, hochmächtigifter römischer kayſer 2c., allereas 
gnadigifter herre. unnſer gehorfam, ſchuldig pfliht und dinſtlich unnder⸗ 
thänigkait ſeyen euern kayſerlichen gnaden allezeit mit diemutigem beraittem 
fleiß züwvor als billich iſt. euer kayſerlich mayeſtatt beſchloſſen brieve unns 

81. Min uff afftermäntag nad ſonntag Quasimodogeniti in unnferm ratt geannt⸗ 

28, gebt. wort, des datum wert auff vonritag nah Mathie nächſtverſchinen, hab wir 30 
mit geburlicher wirde empfanngen, dorinn euer Fanferlich befelhnuß unnd 
will if, das euern kayſerlichen gnaden die namen der perjon, jo in dem 
Inden und fybengigiften jare nächftverganngen bes klainen und groffen rats 
bey unns gewejen find, fchrifftlich ubergefanndt werden fullen ꝛc. wiewol 
unns nun an dem, das euer kayſerlich m. der namen obvermellter maflen 35 


1. Der Rath kam fpäter, als er wegen 3. B. das Schriftſtück in dem angef. Cod. 
ber Hinrichtung der Bittel fih verante Hector Mair 31.2578: Warumb man 
worten mußte, in die Lage, biefen Juſtiz- die Vittel gericht hab.’ 
aft nachdrücklich vertreten zu müflen. ©. 


Beilage IV. 44 


bericht feye, wenig gelegen, dann e8 ain unverborgen offenbar ding, burgern 
umnd geften wifjent if, yeboch nachdem vergleich begerung an unnfer vor⸗ 
farn oder unns vormaln befhehen fen nye erhört ift, beforgen wir, das 
villicht euer kayſerlich maneftatt durch ungleich furhallten der, die unns nit 

s befier8 gönnen, zü ungnädigem furnemen wider unns bewegt feye. ſollich 
forgfälltiglait wir unns dennod nit wännden laffenn, ſunderr, euerm kaen 
willen gehorfam zü erjcheinen, die namen der perfonen unnfers Hainen 
unnd grofjen ratts des vermeldten ſybenundſibenczigiſten jars herein ge⸗ 
legt haben. 

10 Wann wir nun inſunderhait nit bericht ſeyen, ob unnd was urſachen 
euer kayſerlich maieſtat zit ungnaden wider unns bewegt ſein ſollte, aunderſt 
dann das durch unnfer bottſchafft, fo wir am jungſten bey euern fer gnaden 
gehebt haben, in gemein an unns gelaungt ift, das villicht euer fa. maieftat 
unnſers regiments ungefallen unnd in furballten laſſen haben fulle, uff 

15 maynung das es domit anndbrermaffen dann von allter herkomen gehalten, 
darezů enern kaen gnaben, wo dem allfo wär, ze thun geburen wurde, bittenn 
wir in biemuttiger unndertänigkait, unns gemädiclih zit gelauben, das 
unnfer vorfarn und wir allweg mit fundern begirden und wolbillih ganncz 
genaigt gewejen umd noch feyen, mit allermaiftem unnd höchſtem fleyß zü 

20 betrachten, darob unnd daran ze fern, Domit der gemain nucz bey unns ge 
furdert und unnfer erber comun in loblichem weſen behallten unnd ges 
hanndthabt würde, auch jhenen, die follih erber weſen durch tr untreue zü 
verhindern gefucht, nad geftallt irer verbanndlung an Iyb und an leben 
vilmaln geftrafft haben, im mafjen in kurczverſchinen tagen mit uͤtrich 

28 Schwarczen auch beſchechen, der auff ſampſtag vor Jubilate umb mergklich 11. april 
verhanndlung ze fancknuß genomen und uff ſambſtag vor datum nach Des 18. april 
hailigen reichs unnd unnferr flattredht verurtailt und mit dem ſtranng ge- 
richt iſt, urſachen halb das er in den ampten, fo im bei unns uff treu gelubd, 
eer unnd ayd befolhen und vertraut worben find, aller erbergfait ze ſchmach 

go unnd ımeern, zü verhindrung gemains nuczzes gefarlich nund untreulich ge- 
banndelt, das gemain gut veruntrenet unnd abgetragen unnd in allen feinen 
aufrihtungen aigen nucz gefarlich gefucht hatt. wir beforgen aud nit on 
urſach, das derjelb Schwarcz zü zeittenn unnd eıter kaiſerlich majeſtat hie bey 
unns geweſen tft unnd ſydher auff troft feins untreuen gewallts fur ſich 

35 felb8 on unnfer wort, willen unnd willen manigerlay furgenomen unnd ge 
hanndelt hab, dardurch euer kayſerlich maieftat zü ungnaden wider unns 
und zü verbrieß bewegt worden fein möchte, das unns doch, wo das allſo 
beſchehen, ganncz ungefellig im getreuen wider unnd layd wäre, in binft- 
licher gehorſam mit allermaiſtem unnd höchſtem fleiß unnderthänigklich byt⸗ 

sotennd, das euer kayſerlich mayeſtatt unnfer offt bewiſen gehorſam und uns 
geipart willig darlegen Iyb8 und guts, auch unnfern begirlichen beraitten 
willen euern fat" gnaden nach unnferr gelegenhait furohin als getreu, fronm 
unnderthan gehorfam zu erſcheinen gnädiclih bedennden, unnjer gnädiger 
berre unnd fchirmer fein, unnd, ob ainicherlay euern krlen gnaden verbrieflich 

45 on unnfer wort, wiflen und willen gehanndelt wär, unns unſchuldig und 
unnfer erber conmun des in kainen ungnaden enntgellten, auch unnferer ant⸗ 
wort unverhört unns ze nachtail nichts finmemenn noch ußgeen lafien, 


442 V. Chronik des Hector Mülich. 


under des hanndels alls unnfer allergnabigifter berre, uff den wir allein 
merden unnd ufffehen haben, eemaln gnadiclich erinnern unnd berichten 
wolle, wie das unnfern raczbotſchafften, fo zit zeitten bey enern Ta" gnaden 
ummjerr notturft halb geweſen find, auch unns felbs in gegenwurttigkait 
euer Ta" mayeſtat unnd von tren wegen zü zeitten guäbiclich zügefagt ift. 5 
wir feyen aud in unczweifennlicher hofnung, jo das allfo befchehe, euer 
kayſerlich maieſtat auf unnfer erber redlich veranntwortung ir ungnad, ob 
bie wider unns wär, gnädielich abftellenn unnd uff obvermellt gnädig zü- 
fagen unnfer gnädiger herr und fchirmer fein, fih auch merer gehorfam z& 
unns dann zü follihen unns ungunftigen bewegern verjehen were. 10 
Solliher uberfenndung der namen vermelpter perfon euern kayſerlen 
gnaden zittlicher beichehen, wo unns ver furfal des Schwarczen halb da- 
ezwuſchen nit begegnot wär, dardurch wir unnfern botten ettlich tag uffezer 
ballten bewegt ſeyen, euer kayſerlich maneftatt ains bey dem anndern zü 
berichten, in hoffnung, euer kayſerlich gnad follihen verczug in gnaben vers 15 
fleen unnd bes nit verbrieß haben, ſunder als unnfer aller gnabigifter 
herre unnfer obvermellt notturfft unnd umbertänig bett gnädigelich annemen 
unnd erhörem werde. das wollen wir als treu gehorſam unnderthan alls 
czeit gehorfamklich unnd gerne gebiennen umb viefelben euer kayſerlich maie- 
ftatt, Die gott der herre in fäliger regierung glucklich unnd ſäligklich uffeze⸗ 20 
2. apri hallten umnd ze friften geruchen wolle. datum mitwochen nad fonntag 
Canntate vor pfingften anno ꝛe. LXXVIIO. 
Euer kayſerlichen maieftat 
gehorfam unndertan burger 
maifter unnd rätte der ftatt 25 
Augſpurg. 


VI. 


Anonyme Shronik. 
von 991—1483. 


Finleitung. 


Die im Nachfolgenden zum erften Male veröffentlichte anonyme 
Chronik fteht zu allen bisher von der hiſtoriſchen Commiſſion heraus⸗ 
gegebenen Augsburger Ehroniten mit Ausnahme der Reimchronik von 
Küchlin! in Beziehung 2. 

Sie beginnt mit dem Jahre 991 mit einer kurzen Notiz? aus ber Feat 
Augsburger Kirchengefchichte, fpringt dann über auf bie Jahre 1018, runs- 
1019, 1039 mit Notizen verfchievenen Inhalts, wovon einige die Kaifer- 
gefchichte berühren, greift dann nochmals auf das Jahr 1019 zurüd, bies- 
mal Notizen aus ven Iahren 1066 und 1082 anreihend, ausſchließlich 
firchengefchichtlihen Inhalts. Nun wird ebenfalls ziemlich ſprunghaft 
bie ältefte Augsburger Bifchofsgefchichte erzählt, indem der Chronift mit 
Timotheus, der „Quctum, ben Tünig, zu criftenlichem gelaben“ belehrt, be- 
ginnt, unter anderem auf ven „Erzieher“ Kaiſer Heinrich IV., Bifchof 
Heinrich, zu fprechen tommt 4 und mit der Erzählung von der Vebertragung 
ber Ueberrefte des Bifchofs Ulrich in die für ihn neu errichtete Gruft 
(im Sabre 1187) fchließt. Dann fährt die Chronik mit Notizen verichie- - 
benen Inhalts aus den Jahren 1231—1375 fort, greift noch einmal zu- 
rüd und zwar zu den Jahren 1200, 1216, 1209, worauf fie, mit 1295 
anschließend, chronologisch geordnete Einträge bis zu einer Notiz aus dem 
Sabre 1414 enthält. Zwiſchen dieſer und einer anderen aus bemfelben 


1. St.«Chron. IV, S. 335 ff. 274; die Einleitung zu Zink, St»Ehron. 
2. ©. die Einleitung zu ben Ange V,S. XXIV ff.; die Einleitung zu Hec- 
burger St.-Ehron. in St.-Chron. IV, tor Mülih oben S. XIX. 
©. XL]; die Einleitung zu der Chronik 3. In der Handſchrift b? (a). ©. St.- 
von 1368—1406 (1447) 1.c. ©. 9; die Chron. IV, ©. 17. 
Ginichtung zn ber Ehronif von ver Grün. 4. Hiemit beginnt die Handſchrift b 
bung ber Stabt Augsburg bis 1469 1. c. (A). S. St.-Ehron. IV, ©. 16 unten. 





Duellen. 


1. Die 
Ehrenif 


446 Einleitung. 


Jahre fehaltet ver Ehronift eine fehr ausführliche Gefchichte des Augs⸗ 
burger Bilchofsftreites (1413— 1424) 1 ein und fährt dann mit weiteren, 
bald kürzeren notizenhaft gehaltenen, bald längeren erzählenden und aus» 
führlich berichtenden Einträgen fort. Solche größere Einfchaltungen 
wiederholen fich öfter: dazu gehört die Erzählung von Ereigniſſen ber 
Huffitentriege (1421— 1431), von foldhen aus dem Markgrafenkriege 
1449/50, von dem Streite des Cardinals Nicolaus von Cuſa mit Erz- 
herzog Sigmund von Oefterreich, von dem Reichskriege im Jahre 1462, 
von dem Reichskriege im Jahre 1474/75 u. |. w. Im Allgemeinen ift 
bie chronologifche Folge der Ereigniffe, bie mit dem Jahre 1295 begimnt, 
beibehalten; nur einige Male wirb davon abgegangen, fo wieber gegen 
ben Schluß: nachbem bereits von Ereignifien des Jahres 1482 und 1483 
berichtet ift, endet die Chronik mit einer Notiz des Jahres 1477, die Ein- 
führung des Klaftermaßes für das Holz betreffend?. Schon die Art und 
Weife, wie ver Chronift beim Beginne feiner Arbeit umbertaftet, um ein 
Geleiſe zu finden, in dem er weitergehen kann, zeigt, daß er fich obne 
Plan an feine Arbeit gemacht hat; er fcheint, ähnlich wie (anfänglich) 
Demer und Walther, bald aus diefer bald aus jener Chronik, die ihm 
eben zur Hand war, Auszüge gemacht zu haben, ohne daß fich ein beſtimm⸗ 
ter Gefichtspuntt für bie Auswahl des Stoffes erkennen ließe. 

Die Quellen, die ihm vorlagen, find und zum weitaus größten 
Theile Tenntlih. Gleich die erften Sätze der Chronik finden fich zum 
heile wörtlich in der Chronik von der Gründung ber Stabt Augsburg 
bis zum Jahre 14694, 

Damit ift eine ber Hauptoorlagen des Anonymus genannt, bie er 


gen der benügt, jo weit fie reicht. Auf Meifterlin, ver eine ber Quellen bieler 
Stadt sis Chronik bildet ®, hat er nuram Anfange bei ver Darftellung der Biſchofs⸗ 


zum 
Ze, 
u 


geſchichte zurückgegriffen. 

In vielen Fällen erweiſen fich die Nachrichten des Anonymus reicher 
als bie ver Quelle C, ohne daß fich beftimmen Iteße, woher er die Zufäte 
genommen. Nicht unwahrſcheinlich ift e8, daß ihm außer Meiſterlin noch 
anbere Quellen ver Chronik C vorlagen, die von ihm ausgiebiger benützt 
worben find, als von dem Verfaſſer der Iegteren®. 


ang bie Einteitung zu Zinf in : St.⸗Chron. IV, ©. 265 ff. - 

St. Sen ©. die Einfeitung zit ber Chronit 
bie Sanbiärifimbefreißun von der Gründung der St. X. bis zum 
in —* IV, S. 17 Abſatz 4 * Jahre 1469 S. 270. 


Abſatz 5. 6. Alle Umſtände weiſen darauf hin, 


3. ©. bie Einleitung zu Mülich S. daß e8 eine uns unbekannte, hauptſächlich 
XXXI bezw. XXXIV. bie innere Geſchichte ber Stabt während 


a 


Eine Anzahl von Notizen des Anonymus find aus der Chronik von dh: Die 
Erhard Wahraus!, einige wenige aus den Chronikaliſchen Notizen bes, 9. 
14. Jahrhunderts“ entnommen, wieder andere aus der Chronik von 1368 „Hrn, 
bis 1406 (1447). Für bie jpätere Zeit, in ber bie genannten Quellen Mi Son 

| (mit Ausnahme von C) verfiegen, tritt die Chronik des Burkard Zinf ® items 
als eine vielfach, namentlich für bie längeren Stücke ausgebeutete Quelle 1406 
in ben Vordergrund. Frensdorff ſah fich in der Einleitung zur Ehro- ok 
nit Zink's bereits veranlaßt*, das Verhälniß unferer anonymen Chronik X; 
zu ber Zink's zu erörtern. Er ift zu dem Refultat gefommen, daß vie 3 ah. 
zwifhen ben beiden herrfchende Verwandtichaft aus ber Ableitung ver 
einen aus der andern zu erklären ift, daß aber „nicht Zink den Anonymus 
benugt, ſondern biejer vielmehr jenen excerpirt hat“. Dieſes Verbältniß 
bürfte nicht nur, wie Frensdorff angibt, für das IL. Buch ver Zink'ſchen 
Chronik beftehen, ſondern auch für das IV. Greifen wir z. B. ben Abfchnitt 
heraus, in welchem von der Belagerung bes Katfers in Wien im Jahre 
1462 berichtet wird, fo finden fich beim Vergleiche des Anonymus mit 
Zink fo viele wörtliche Anklänge, daß ein Zweifel über das Verhältniß 
der beiden Berichte zu einander nicht entftehen kann. 3. B. 


Einleitung. 447 


Zink S. 290, 26. 


Als hertzog Albrecht nun vor der 
ftat lag, da ließen in pie Wiener ein 
und wurden all prüdig an dem kaiſer 
— — — ımd als der faifer ir untreu 
vernam, Da wich er in das ſchloß zů 
Wien mit der Taiferin und mit all 
feinen dienern. 


— ç — —— — — 


Zink 291, 8. 


alſo ſchrieb der kaiſer dem künig 
von Behem, dem künig von Ungern 
und andern herrn ꝛc. und begert hilf. 
da kam der Finig, von Behem mit 
großem vold gen Wien für die ftat 
und ließ ein fried anrüefen und be> 
geret, der Taifer und aud) die von 


der erften Hälfte bes 15. Jahrhunderts 
behandelude Chronik gab, bie auch von 
Sind, von Mülih und von Frank benützt 
wurbe. 


Anonymus DI. 95°, 


Da kam hertzog Albrecht, des kai⸗ 
ſers prüber, für bie ftat Wien, da 


fteßen fie in ein und huldeten im - 


und wurden prüdig an irem herrn, 
dem kaiſer. da floh der kaiſer mit 
weib und finder und mit feinem vold 


in fein ſchloß. 


Ebenda. 


und ſchrib der kaiſer dem künig von 
Behem, 


der ſaumet ſich nit und zoch für 
Wien und ließ ein fried anrlefen 
und begert da, ben kaiſer und die 
von Wien gegen ainander zii ver- 


1. St. Ehren. IV, ©. 199 ff. 
2. L. c. 145 ff. 


448 Einleitung. 


Wien folten von baiden tailen zu im hören, fo wolt er fie verrichten, 

in das veld kommen, und er wolt 

hören klag von baiven tailen, und ob 

er möcht, fo wolt er fie verrichten. 

da wolten bie von Wien den faifer 

nit laßen reiten zu dem künig von 

Behem, er wolte dann zů fueß gan 

mit ſeinen rittern und knechten. alſo 

mueſt der kaiſer zů fueßen gan mit alſo mueſt ver kaiſer zů fůß in das 
den feinen in das veld zuü dem kunig feld gan mit feinen rittern und 
von Beham zc. knechten zc. 


Man fieht, die Darftellung des Anonymus erweift fich als ein freier 
Auszug des Anonymus aus Zink: es befteht bafjelbe VBerhältniß des Ano⸗ 
nymus zu Buch IV der Zink'ſchen Chronik wie zu Buch II. 
5 Die Enplich finden ſich auch eine Menge von Stellen, für welche fich die 
v. are Chronik Hector Mülich’8 als Quelle ergibt, wie in der Einleitung zu dieſer 
* pe Näheren dargetban wurde!. 
6. Selb⸗ Der Sätze und Abſchnitte, die ſich nicht auf eine der aufgeführten 
Chroniken zurückführen ließen, ſind es im Ganzen nicht ſehr viele. Sie 
werden häufiger von der Mitte der ſechziger Jahre an und machen nun 
den Eindruck eigener Aufzeichnungen, von denen ſich einige auf mündliche 
Ueberlieferung zu ſtützen ſcheinen. 
Beit ber Für die Zeit, in welcher bie Chronik abgefaßt wurde, bieten fich nir- 
faffüng. gends beftimmte Anhaltspunkte; boch findet fich nichts, was abhalten 
würde, das Zunächjtliegende anzunehmen, daß bie Chronik bald nach dem 
Tode bes Verfaſſers der fpäteften vom Anonymus benügten Quelle, der 
Chronik Hector Mülich's (Fca. 1490), niedergefchrieben wurde; im Jahre 
1501 war die Handſchrift A, wie ein Eintrag auf dem Titelblatt berfelben 
befagt?, bereits fertig: demnach würde fich als Zeit der Entſtehung biefer 
Chronik das Decennium von 1490—1500 ergeben. 
De Ber, Der Autor der Chronik ift, wie die Ueberfchrift, mit ber dieſelbe 
- eingeführt werden mußte, erkennen läßt, nicht befannt. Aus der ganzen 
Schreibweife und ber Geſchicklichkeit, mit der ber, Verfafler da, wo 
es ihm barum zu thun ift, feine Quelle umgeftaltet, bald excerpivend, 
bald erweiternd, ſowie aus der Art, wie er ſich, geftütt auf eigenes 
hiftorifches Urtbeil, in freilich fehr unglüdlicher Polemik gegen ben Ver» 
fafjer einer feiner Quellen, ben ‘Münfterlin’ oder Mayſterlin' wenbet?, 


1.©. bie Einleitung zu Mülich S. in St. Chron. IV, ©. 1 
X fi. | 3. ©. 455, 29. 456, a. 481,1. 
2. ©. bie Hanbjchriftenbefchreibung 


Einleitung. 449 


bürfen wir auf einen Dann aus ven gebilveten Stänten ſchließen. Wo 
er uns mehr bietet als die von ihm ausgebeuteten Chroniken, ſind es 
weniger Nachrichten aus ber inneren ftäbtifchen Geſchichte, vie etwa auf 
einen im Rathe ober im Dienfte ber Stabt eine Rolle fpielenve Berjön- 
lichkeit hinweifen, wie dies bei Mülich und Zink ber Fall ift, fonvern 
mehr vie äußere Geichichte (vie Kriege) der Statt berührenve, die jedem 
befannt fein konnten, und, was für uns bier befonders in Betracht fommt, 
jolche, welche einen tem geiftlichen Stande angehörenden Verfaſſer wahr: 
icheinfich machen. Auf Seite 457, 1, bei Erzählung ver Bilchoföge- 
ichichte beruft er Jih auf Quellen, ‘als man van in ber fronid von 
Augspurg und in ber liberey zü unfer lieben framen es aigentlich vindt', 
in ver Erzählung bes Augsburger Bifchofstreites (von 1413— 1424) 
zeigt er fih fehr gut über die ben Ausfchlag gebenden Verhältniffe 
und Unterbantlungen unterrichtet, Bl. 9SP berichtet er über vie 
‚erite meſs' des zum Coadjutor des Bifchofs Peter von Schaumburg er- 
nannten Grafen Iohann von Werbenberg, ebenta weiß er die Koften für 
tie ‚begräptnus’ des erfteren anzugeben, Bl. 99° erzählt er eingehend 
von tem Einfchreiten des Biſchofs gegen das Kloſter zů vem Holz’, lauter 
Dinge, die uns veranlafjen, ven Verfaſſer unferer Chronif unter dem 
Domklerus zu fuchen. 


Wie unfer Chronift beim Beginn feiner Chronik ohne beftimmten Ausmah 
Plan war, ſo ſcheint er auch ſpäter in der Auswahl des in ſein Werk auf⸗ — 
zunehmenden Stoffes keinem leitenden Gedanken gefolgt zu ſein; wir 
treffen in ihm, ähnlich wie bei Mülich, auf Notizen und Erzählungen des 
verſchiedenſten Inhaltes. Die bedeutenderen der letzteren ſind bereits 
oben hervorgehoben!. 


Die formelle Behandlung des Stoffes iſt eine ſehr verſchiedene. An Worwen 
vielen Stellen ruft unſer Chroniſt den Eindruck eines ſehr ſorgloſen Ab⸗ lung — 
ſchreibers bezw. Bearbeiters der ihm vorliegenden Quelle hervor: falſche tem. 
Fahreszablen, Abruntungen tes Monatspatums, Verwechslungen von 
Namen, oberflächliche Wiedergabe genauer Angaben finden fich ziemlich 
häufig. Dann fommen aber auch wieder Stellen, bei denen fich ter Ber- 
faffer zur Erzielung eines wahrheitsgetreuen Berichtes wirklich Mühe 
gegeben hat. Er läßt es fich in tiefen Fällen nicht verbrießen, aus meh— 
reren Chronifen zu combiniren, um feine Daritellung, bie er aus ver 


Der Anonymus ſcheint auch ein über „Abenteuer“, die für die Schützen 
arofer Freund des Schützenweſens ger weranftaltet wurden, vermutben lafjen. 
wejen zu fein, wie die zahlreichen Notizen 


Etädtechrenifen XXII. 29 


450 Einleitung. 


erften Quelle nimmt, mit einem genauen Datum aus einer zweiten und 
einigen Detailzügen aus einer britten auszuftatten. Meiſtens beſchränkt 
er fidh jedoch auf Auszüge, vie er aber, wie bereits angebeutet, faft durch⸗ 
weg mit gutem Geichide zu Stante bringt ; er verfteht es, das Weient- 
liche herauszugreifen, ohne intereffante Einzelheiten, tie dem Ganzen 
Character und Leben verleihen, zu verihmähen. Zufammengehöriges, pas 
er in feinen Quellen außer Zuſammenhang findet, bringt er in fachliche 
Verbindung, und einige Dale macht er nicht ohne Glüd den Verſuch zu 
längerer pragmatifcher Entwidlung ver ihm in lofer Erzählung vorliegen- 
ven Berbältniffe und Thatſachen. Beſonders ift in biefer Beziehung feine 
Darftellung des Augsburger Bilchofsftreites, auf bie bereits Frensborif 
in ter Einleitung zu Zink aufmerkſam gemacht, hervorzubeben. Ein 
Vergleich rer Erzählung Zink's mit ver des Anonymus möge zeigen, wie 
weit der Xettere dem Erſteren an Ueberfichtlichleit in ter Darftellung ter 
von den beiden Parteien gegen einander geführten Schachzüge überlegen iſt. 


Im fprachlichen Ausorude Hält fih der Anonymus in der Regel 
nicht viel an feine Quelle, es fällt ihm nicht ſchwer eine Redewendung 
in eine andere ihm entfpechendere umzuprägen, eine breitere Ausdrucks⸗ 
weife in Inapperen Worten wieber zu geben und umgelehrt. Höchſt eigen- 
thümlich fällt manchmal feine Neigung auf, die Vorlage lediglich durch 
Umftellung von Sägen und Worten zu verändern, wobei manchmal un- 
natürliche Verrenkungen zu Tage kommen, bie feltfam gegen bie fonft nicht 
ungeſchickte Ausdrucksweiſe abftechen ; hierher gehören natürlich nicht die 
Fälle, in denen er ſolche Umfegungen (von Sägen) zur Erzielung größerer 
Klarheit vornimmt. Derbe oder gar gemeine Wörter vermeidet er und 
erſetzt ſie durch andere; ftatt des Wortes „Pfaffe” wählt er, obwohl dieſes 
damals noch keinen verächtlichen Beigeſchmack hatte, faft ausnahmslos bie 
Dezeichnung „Priefter”. Mit feinem fubjectiven Urtheil hält er, abge- 
ſehen von den ſchon erwähnten Ausfällen gegen Meifterlin zurüd, wo 
er ein folches in feiner Quelle vorfindet, läßt er es meiſtens weg. 


Bat D Wie bargetban, tft unfere anonyme Chronik in der Hauptfache eine 
"abgeleitete, fo daß der Werth berfelben al8 gefchichtliche Quelle nicht hoch 
angefchlagen werten kann. Ihre Bebentung beruft auf ber Stellung, 

bie fie unter den Augsburger Chroniken als Quellenwerk einnimmt: in 

ben Chroniken von Demer (und Manlich), von Walther, von Rem (und 

zwar ſowohl in ter Stuttgarter Hantfchrift wie in ber Augsburger), von 
Beutinger, von Senber, von Gaſſer, dann in den aus diefen fchöpfenden 
ſpäteren Chroniken fowie in dem Gejchichtswert des älteren Paul von 


Einleitung. 451 


Stetten ftoßen wir überall auf Stellen, die auf den Anonymus als Quelle 
zurücdweilen 1. 

So ungern ber Entichlußgefaßt wurde, dieſe Compilation, deren Quellen 
in ben bisher von ber biftorifchen Commiffion edirten Augsburger Chro- 
niken zum größten Theile gebrucdt find, volljtänbig in die Sammlung 
aufzunehmen, fo war angeficht8 ber litterarbiftortfchen Bedeutung ber- 
jelben doch nicht wohl davon Umgang zu nehmen, da ſonſt eine der für pas 
15. Jahrhundert am häufigſten benützten Chroniken darin fehlen würbe. 
Eine Mittheilung derfelben etwa in der Art, daß man unter Verweifung 
auf die Quellen nur die Anfangs« und Schlußworte ver einzelnen Abfäte 
mittheilte, war bei der freien Haltung, bie ver Anonymus an den meijten Die von 
Stellen feinen Vorlagen gegenüber einnimmt, nicht thunlich. aubsase 

Die bei ven einfchlägigen Theilen der Zink'ſchen und Mülich’ichen 
Chroniken burchgeführte Einrichtung, bie abgeleiteten Stellen von ven 
Erweiterungen, Zufägen und neuen Abſchnitten durch verſchiedenen Drud 
zu kennzeichnen, ließ fich bei eben angebenteten Verhältniß des Anonymus 
zu feinen Quellen nicht durchführen. ‘Dagegen wurbein pie Barianten Alles 
aufgenommen, was das Verhältniß ver anonymen Chronik zır ihren Quellen 
und Ableitungen klarzulegen geeignet ift. ‘Die benügten Stellen find am 
Rande angegeben und zwar bezeichnet, wie bei Mülich, A die Chronik von 
1368—1406 (1447), W die Chronik von Erhard Wahraus, WB vie 
berjelben angehängten „Chronilalifchen Notizen des vierzehnten Jahrhun⸗ 
derts“, C die Ehromif von der Gründung der Stabt Augsburg bis zum 
Sabre 1469; die Chroniken von Burkard Zink und Hector Mülich find 
mit den Namen ver Verfaſſer ſelbſt bezeichnet; auch da, wo eine diefer 
Chroniken nicht als Quelle erfcheint, wurbe die betreffende Stelle zum 
Bergleiche an ven Rand gefet, ſchon um auf die dazu gehörigen Anmer- 
fungen hinzuweiſen. 

Die von der anonymen Chronik abgeleiteten Chronikitellen find in 
ren Anmerkungen aufgeführt und zwar bebeutet hier D bie Demer’fche 
Chronik, d die Manlich’fche, W bie Walther’iche, w bie Rem'ſche (Stutt- 
garter Handſchrift), in ven übrigen Fällen find die Namen ber Verfaffer 
angegeben. 


Dr. Roth. 


1. Auch in die Hände auswärtiger gefommen a fein, ©. 3.2. St.-Chron, 
Chroniften ſcheint unfere Chronik bald ‚S. 335 Anm. 


29* 


Handſchriftenbeſchreibung. 


Die zwei Handſchriften, in denen obige Chronik enthalten iſt, ſind 
in der Einleitung zu der Chronif von 1368—1406 (1447) befchrieben ; 
fie find dort als b, b2, hier al8 A, a bezeichnet. Der Text von A mwurte 
in ber Abſchrift zu Grunde gelegt; jener von a ift jünger, aber an vielen 
Stellen beffer und hatte eine antere Vorlage als A. 

Die Orthographie wurte in Bezug ter Confonantenhäufung (fft, 
ft, nnd u. ſ. w.) vereinfacht; y kommt felten inlautend, manchmal aus 
lautend neben ie. vor. Beide Handſchriften fehreiben öfter et für eu, i 
für ü, te für üe, in welchen Fällen bie leßteren Laute geſetzt wurden. 
Alle anderen Inconfequenzen ber Orthographie wurten beibehalten. 


Nürnberg. 
Dr. Lexer. 


[sP] In der jarzal unfers herren 991 bei dem bifchoff Lutoldus bawet man c 208, 6 
unjer frawen kirchen zit dem tüm zů Augspurg widerum mit almüfien und 
mit bilf jant Adelhait der künigin, wan das mänfter was faft verprumnen. 
der biſchof pracht zu wegen zü Rom, das man fant uͤtrich hailiget!. undc 200.4 
sdarnadh in der jarzal 1018 da kam ſant Bernharter orden auf und ain jarc ze. 6 
darnach kam des Machmets gelaben auf?. 
‚Item nad) Chriſti gepurt 1039 da machet Taifer Hainrich das küngreich c 209, 10 
zu Zenmardt dem reich undertenig?. 
Item in der zeit wolt der künig von Engellant fein ſchwager, kaiſer c2w, 11 
10 Hainrich, verratten, des entfchuldiget er fich und ſchob ob dem tifch ain pißen 
prots ein und fpradh: ſei die zügnus war, fo fol ih erworgen an dem bien 
prots. das geſchach und erworget an dem pißen prot® ob dem tiſch von 
ſtundan. 
Item zit der zeit flugen würm, das man das ertrich kam fach. C299, 16 
15 Item des jars prebiget man das creug an die Türden zit dem erften c 209, 16 
mal, da kam ain groß vold auf von allen landen. das vold verfürt ain 
priefter, der hieß der Gotſchalk, das fie all flurben. 
Item in der zeit ward Irbun gewunnen von den crilten aber nit lang c 2, 19 
inn gehalten von nen ꝛc. 
20 Item als man zalt von Chriftt gepurt 1019 jar ward fant Mloricen c 209, 5 
kirch geitift von kaiſer Hainrichs brüvder‘. darnach als man zalt 1066 jar C301, 14 
da ftiftet grauf Schweiger von Walczhauſen fant Peters und fant Felitzen 


1. Der Anfang fehlt in A, deſſen Teyt erfi mit dem Jahre 1055 beginnt. “Zeut.’ in D un- 
deutlich, Leotoldus d, Quitold Wi. 3. fingin D. 4. praucht d. 6. ‘und ain 
jar—auff’ fehlt w. 9. In DdW: Ungerland. ſchwaiger d. 14. flugen würm: 
feligen wirunt d. 15. breget Dd. Zurden: lirchen Dad. 18. Bei DAW "Ierufalem‘. 
21. brüder: brüder zb Balghaufen D (Blakhaufen d) offenbar durch Verſehen aus der nächſten 
Zeile heraufgejogen. 22. Botphaufen a, ebenſo bei d. 


1. Uebergegangen in D6bd 18 (tiefe als Duelle dient, ein Verhältniß bas 
Handſchrift beginnt mit obigem Abſatze: durchweg nachweisbar iſt. 

fiebe die Handichriftenbeichreibung S. 2. D6bd 13 W 4b w 2b, 

XLV) W 4b w 2b. Der Vergleich des 3. D 7a d 12 W 4b, ebenda auch bie 
Demer'ihen Textes (dieſer Stelle, mit nächften vier Abſätze. 

dem Anonymus und C zeigt beutlich, 4. D 108 d 13 W 3b w 4a, 

daß nicht etwa C fondern der Anonymus 


454 VI. Anonyme Ehronit von 991—1483. 


firhen auf dem Perlady; und het zwen prüber, der ain ftiftet das Flofter 
Aueröperg, der ander das geftift zu Walghaufen, das kam hernach in die flat 
gen ſant Morigen von unfrids wegen. und fturben all drei on leibs erben 
gang ab!, 
Defielben jars tett ſant Sebolt große zaichen zu Nürnberg. auch was s 
ain jolliche teurin hie, das vil leut hungers fturben. 


C 301, 10 


c zei. 8 Darnach als man zalt 1082 jar verpran fant Morigen firchen wider ? ıc. 
Beifer: Item Timotheus befert Lucium, den künig, zü criftenlihem gelaben, 


iin der ward fo hailig und inprinftig in dem gelaben, das er criftengelaben warb 
predigen und verließ alf fein güt und zoch in Schwaben gen Augspurg und 10 
ek ‚13 prebiget da das wort gottes und beferet das vold da und teffet e8. darnach 
“in warb der eriftengelaub wider niver getrüdt von Diocleciano, das hernach 
c 20,15 bifhoff Dionifius wider pracht. nun zü der zeit fancti Dionifit regiert 
Reifter. Divclecianus, der kaiſer, und under den nachbenanten bifhoff Witerpus ? 
vegieret Pipinus, der kaiſer“s; und wan man der benanten biſchoff jar zür ı; 
ſamen thüt, die fie Hand geregieret, ſend bei 140 jaren, und von Diocleciano 
zu Pipinus zeiten fend ob 400 jar, das joltu alfo verftan, das villeiht nit 
biſchof ſend geweſen alfo nachainander von des ungelaben und ketzerei wegen, 
die da zwiſchen geweſen ſend, over villeiht iv namen nit gar gefchriben fen. 
der lieb herr ſant Witerbus det der ftat vil güts. zü Der zeit ſchicket der 20 
papft Gregorius ſanctum Bonifactum in dife lands und fchrib den fürften 
in Schwaben und in Bayren, das fie fant Bonifacio hulfen, das er bei der 
Meifter Thonaw ain concilium famlet. auch thailet jant Bonifacius Das Bayrland 
tn fier biftum, das ift Saltburg, Freyſſingen, Regenspurg und Paſſaw7; 
er machet ein ergpiftum zü Meng, da was er auch bifchof®, und er machet 25 
fant Wilbald zu Aichftet? zü ainem biſchof und fant Burckhart zu Wirkburg; 
zü dem letften bawet er das clofter Fult 19 und zoch in Friefen, da previget 
er und warb ba gemartert. das geſchach alles nach Ehriftt gepurt 750 un⸗ 
gefarlich 11. 
0294, 20 Item der lieb bijchof ſant Simprecht der hat auch diſer ſtat vil güts so 
Meifer gethon, das von kürtz wegen nit ſtat: er erwarb umb ven kaiſer Karulo der 


2. Ausperg D, Abperg d. In W 'Auadpurg’ von fpäterer Hand durchſtrichen und Ausperg' an 
den Rand gefhrieben. In a am Rande noch: "Edelftet das frawenkloſter'. Balpenhaufen a. 
darnach fum er Dd. 6. ſollchen D, ſollichen d. 7. wider: ab W. 16. “bundert jar 
und dreiffig jar' bei Meifterlin. 





1. D 108 d 32 W 3b w 4a, ebenda 
auch ber nächte — 
bAd3b W 3b, 
— erwähnt in ber Reihe ber Auge 
Durget Biſchöfe bei C 290, 25. Er ftarb 


y Diocletianus legte befanntlich Die 
Regierung im Jahre 305 nieder, bie Pi- 
pins begann im Sabre 752, 

er Anongmue hat die Binde 
nit ‘benannt db. i. aufgeführt; bei 
Meiſterlin ift Dies der Fall. 


6. ©. über die Wirkjamleit bes Bo⸗ 
nifacins in Bayern Riezler I, 102 ff. 

7. Riezler I, 104. 
, 8. Er war Erzbiſchof von Mainz feit 

46. 

9. ©. hierzu Riezler, Das Bisthum 
Eichſtett und ſein Slavenſendrecht in den 
dorſgms en z. d. Geſchichte Bd. 16 


10. Im Jahre 744. 
11. Bekanntlich im Jahre 755. 








1055. 1064. 1065. 1087. 455 


ftat, was inerthalb des Lechs ift, das ed num darzü gehort, wan es vor nit 

was, umb etlich ding wegen!. item fo bamwet aud der biſchof Banto? das 

clofter zit Fuoßen und erhůb fant Mangen mit ains concilii? verhenfnus. 

aud der bifchof Adelbers was ain vernünftig weis mant, das in der kaiſer Reifen 
;sAmolt praudet. zü der zeit verpran die flat Kegenspurg 5, die pawet 

der fatjer wiverumb und pracht ſant Dionifium dahin von Baris®. der Faifer 

ftarb ains jemerlichen tods, wan in die leus fraßen ”. 


[sı*] Item als man zalt 1055 was Hainricus bifhoff zu Augspurg. nun c 300, 3 
ver biſchoff Hainricus erzoch den kaiſer Hainrich den fierten, er pawet auch 
10 unfer frawen lichen zü dem tüm und die ſchön thür auf dem plag hervomen 
und wolt fant Ulrichs kirchen aucd erneuert haben. da er den grund ließ 
graben, da fand er ſant Affre leihnam in ainem ftainin ſarch und fand das 
warzaihen des prands an ir, als fie erftedt wa worden, und ſatzt auch auf, 
fant Ülrieh ze feiren. da nun das fold in der ftat hort und aud anf dem 
15 land, das man fant Ülridh feiret und das fant Affra gefunden was, da zoch 
groß fold mit iren gauben und almüſſen zü dem paw, und warb groß güt da 
hin geben. des underzoch ſich der bifhoff Hainrich, das wolt das fold nit 
leiven und ſchickten zu dem babſt Alerander und Hagten im dat. da gebot 
im ter pabjt bei feinem ampt verlierung, das er es alles wider geb; das 
90 müft er thün und gabs wider. nun plaget in got, das er ſich verging gen 
des kaiſers ſchweſter, das er verfagt ward gen dem kaiſer, er hät ims pe⸗ 
fhlaffen; des müft der bifchoff weichen und kam in fein ſchloß gen Falken⸗ 
ftain bei Fuͤſſen. da zoch der kaiſer für das ſchlos mit großem fold und lag 
lang darvor, aber er mocht fein nit gewinnen. zu dem leiten ward der 
95 bifchoff herab tedingen mit güten worten und gefihert am leben, und ließ 
im ein keil in fein gemecht ſchlachen und der kaiſer faget tm, die het er nit 
gefihert. alfo fürt man in her gen Augspurg und ftarb an dem triten tag 
und ſchüff 50 & dn. an jant Ulrichs paw vor feinem tod®. 


Die ding find gefchechen nach meiner redh[sı?]nung nach Chrifti gepurt 
30 bei 1290, aber nad) des Manfterlins fag nach Ehrifti gepurt 1064, und müß 


2. Meifterlin: Lanco. 6. Bon anderer Hand nachgetragen. Fehlt auch bei Meifterlin. 
8. In C unter 1062. In A, deifen Tert mit diefem Abfage beginnt, ift von anderer Hand 
die Jahreszahl 1060 darüber gejchrieben. Am Rande diefer Seite bat der Abjchreiber folgendes 
binzu gefeßt: "Anno domini 900 da zägen die Unger uber dad Lechfeld, mit den ftrit kaiſer Lud⸗ 


wig und lag ernider, da zügen ſy gewaltiklich durch Schwaben und Francken sc.’ 10. ſchen 
D, darüber ſtainen'; jo auch d. 12. fanden Dad. 17. bin da geben A. 18. und 
ſchicket a. 19. verlieren a. 20. don D. 22. er h. fo beſchl. a. 24. mocht e8 
nit a. 26. ließ im ein fpeidel durch f. g. ſchlagen. 27. ‘gen Augdp. fehlt A. 
1. Bgl. Braun, Biſch. I, 126. 891. 
2. Sol heißen Tante. ©. über ihn 6. Dies iſt unrichtig. 

Braun I, 141 ff. 7. Arnulf ftarb befanntlih an ben 
3. Braun S. 143. Folgen eines Sölagenfalles. 
4. Braun ©. 151 ff 8. D 7b d 1b W 3a w 3a, 


5. Diefer Brand fällt in das Jahr 


C 301, 1 


456 VI Anonyme Chronit von 991—1483. 


ains erlogen fein oder villeicht fie baide, dann ich was nit bei der rechnung noch 
der Mapiterlin!. 

Item anno domini 1064 warb erwelt grauf Embricus von Leiningen 
zu ainem bifchoff zu Augspurg. item der bifhoff Embricus, ain grauf von 
Leiningen, der pawet ſant Steffans firchen wider, die was verprunnen. ers 
ernewert auch fant Martins kirchen und fant Sorgen fir, die war aud) ver- 
prunnen und was außerhalb der flat. er madet aud das korlin an jant 
Johannes fir, auch leget er jant Affra, als ſie ietzo leit. er fant auch ſant 
Eunoniam, Eutropiam ‚und Dignam in plei gelegt; er weichet auch unſer 
frawen kirchen zů dem tim und ſant Ulrichs kirch und ſant Gerdrauten capell. 10 
auch auf die zeit da gieng kaiſer Hainrich den pfingſtag zu unſer frawen 2. 
die ding ſind geſchechen nach meiner rattüng nach Chriſti gepurt 1236 jar, 
das der biſchoff Embricus regniert, aber nach dem Münſterlin iſt es 
1065 jar 3. 

Es iſt zu wißen, das die vorgenanten biſchoff, die doch nach ſant uͤlrich 15 
ſend gewejen hie, vil gepam hand gemadt, der jarzal ich nit eigenlichen 
wißen fan; aber merd von etlihen ven nachgeſchribnen biſchoffen, vie da 


0301,20 vorn furklichen begriffen ſend. als Sigifrivus bifhoff [mas], mit dem ward 


am bifchoff, hieß Wigoldus, da was Sigifrivus da zu Augspurg und Wi- 
goldus hielt Fueſſen in, dem half hertzog Welf von Bayın, der fam ains 20 
mals und verprant die vorftat mit 152°) ſampt fant Jacobskirchen hie. dar⸗ 
nad) da ward dem hertzogen die flat übergeben mit falſchen ſchlüßlen an 
ainem morgen frü, und kam in die ſtat und zerprach den korhern ir cloſter 
zü dem tüm, und lagen in irem dormet und namen, was fie funden; war 
auf die zeit da hielten die forhern iren orven. darnach kam er aber in dies; 
ftat auf unfer frawen platz ungewarnet, Da ward der her&og.ußgetriben. 
darnad) fam er aber an dem antläßtag haimlih und tett großen fhaden und 
fieng den biſchoff Sigifridum und zerprac Die maur an der ſtat biß auf den 
grund. da nam ber biſchoff Wigold (der Fueſſen inn hett) alle zier der tüm- 
fichen zů unfer frawen, von gold, von filber, von taflen, von kellich und zo 
rauchfaß und fürts mit im hinweg. die ding find geſchechen als man dan in 


1. “und mäß ains erl. fein’ fehlt bei 4; das Folgende auch in den übrigen Handſchr. 2. Der 
Schreibet von A hat Folgende Gloffe an den Rand gejept: "et ita est; ambo errant, nam anno 
MLYVII constitutus fuit Hainricus episcopus mediante Hainrico 4. etc., obiit anno MLXIII, 
successit Embrico etc. 8. iepen ligt a. 9. Dingnam a. Beronica, Eutr. und Dinga d. 
Eronimia W. Eufemia w. 14. aber nach des Miniterlin rechnung ift es 1065 jar a, 
16. vil gepawt bant a. nit aigentlich alt willen ift W. 17. merdt D. 18. 'wa# fehlt A. 
19. Wilgoidus A. Nigoldus Da, 22. mit falfhen fliehen A, fehlüffen D. 24. tor 
mit a. 25. auf die zeit—orden: auf d. z. da was der them ain clofter Weo. 29. Rigold 
D, Nigoldeß d. 





1. Biſchof Heinrich IL., „ber Erzieher" 
K. Heinrichs IV., regierte von 1047—1063, 
Meiſterlin iſt alfo, abgefehen von den 
übrigen Unrichtigleiten und Verwechs⸗ 
ungen, mit der von ihm angegebenen 
J eszahl 1064 der Wahrheit bedeutend 
näher als der Anonymus mit feiner gänz⸗ 


lich Anbegrülnbeten Jahreszahl 1290. 
a d. 22 W 38 (unter 1276) w6n. 
; Der Biſchof Embrico regierte von 
1063— 1077. Die Kritik des Anonymus 
über bie Berehnung „Münſterlins“ ift 
aljo auch bier wieber eine ganz unberech⸗ 
tigte. 





1231. 40. 94. 38. 40. 70. 1305. 1276. 90. 94. 1321. 43. 24. 


457 


der fronid von Augspurg und in der liberey zü unfer lieben frawen es 
atgentlich vindt, aber, als ver Mayfterlin in ber ftat büch hat, jo find ich 
1087 jar. und barnad) über zwai jar warb der biſchoff Sigifrivus wider 
ledig mit großem güt, das er geben müft!. 
5. ‚tem Hermanus der bifchoff ftieß den Hailigen apt Eginus auf fant csoz ıı 
Ulrich Hofter, der was 10 jar darin geweſen; davon erriß ſich das grab ſant 
Affre bis an den kupfrin ſarch von ainem erdpidem. der biſchoff gab den 
zehenden gen dem hailigen kreucz. 
De wolt er? ſant Ulrichs münſter wider pawen, das was verprunnen, C303, 23 
10 da kund man ſant uͤlrichs grab nie finden. am leſten fand man zwai hol 
ob ainander, und ob dem andern hol hob man ain ſtain herauf an ainem 
fail, das prach, und fiel ber ftain auf ain jüngling, da want man, [52°] er 
wer tod, und da man ben flain ab im hüb, da was im nit ain laid ges 
ſchechen. ab dem großen zaichen fand man ſant ülrich in ſeinem meßgewand 
15 unverſert und bei im ain ſilberins puchslin und ain truchlin mit vil hailtums, 
das leget man alles mit im in ain küpfrin ſarch. darnachꝰ über 4 jar famc 304, s 
ain kaiſer Friderich mit drei ſeiner ſün und mit ettwan vil biſchoffen und mit 
dem biſchoff Udalſtalcus und trüg ſant uͤtrich ſelb drit auß ſeiner grunft 
herauß, [und leget in] ob feiner grunft in ain ſarch hinder feinem altar, als 
20 er ietz leit. 
Da man zalt 1231 jar da ward hertzog Ludwig von Bayren erflochen ? w 217, 4 
von ainem, der was unbelant, bei Kelhaim, das ſachen alle fein Diener, und wis, ı 
als man zalt 1240 jar da tailten hertzog Hainrich und hertzog Ludwig das 
land zu Bayrn, und darnach bei 2 jaren ba ließ der herkog Ludwig jeiner 
25 frawen, hieß Maria [53°] und was des hergogen von Braband ſchweſter, ir 
hapt abſchlachen in der ſtat zu Werd und that ir unrecht, als man ſaget. da 
warb ir zit peßerung geftiftet das kloſter Fürftenfeld, es warb aud ir tob 
fat gerodhen und er ſelbs ftarb 39 jat nad) irem tod 5. 
Nach Chrifti gepurt 1238 da vieng hailiger kreuber orden hie zů Augs⸗ sos, 7 
30 purg and und ſtat ietzo an der andern ſtat. 


1. liberey unfer frawen A. 2. vindt man ed aigentl. Aa. In A am Rande die Jahrzahl 
1058. der Diinfterlih a. 5. Ogenus W. 7. In den vom Anon. abgeleiteten 
Chroniken corrumpirt: ‘darum das (darvon er Dd) er fih dad grab fant Afften lyß ann den 
fupiern far (fucch d) von ainem erd ſniden'. 12. want: mont D, maint d, 15. filbrie 
4. tühlin a. Die Hff. haben "haltums’, in A fand urfprünglich *haltung”. 17. *drei’ 
in A undeutlich corrigirt, urſprünglich ſcheint den' geflanden zu haben. 18. Üldalfiaicus 4, 
19. feinen altter a. 22. Bei Wahraud unter 1255. ‘ald m. % 1240 jar' flieht in a 
falſch nah Kelhaim'. 24. Bei Wahraus: "in dem nächſten jaur daurnauch ſy getaylt hätten’, 
2. das hailig kreitz iren orden hie w. 


Duelle C 303, 23;fteht, aber vom Anony⸗ 
mu⸗ nicht enanııt ift. 
4. In D 1a d 3b tft diefe Notiz, wie 


1. D8Sb d 22 W 32 w 3b, Ebenda 
auch Die folgenden zwei Abſätze. 
2. Hermann, Biſchof von 1096-1133; 


das Münfter brannte erft im Jahre 1183 
ab, In C 303, 23 wird als Erneuerer 
deſſelben Bischof Udaſchalcus genannt, 
Der von 1184—1202 regierte. 

3. 4 Jahre nad) 1179, welche Zahl für 
das oben Erzählte in Des Anonymus 


es fcheint, aus Wahraus aufgenommen 
(jeboh in den Zeitbeflimmungen von 
ihm abweichend) 

5. Er har, 39 Sabre nach der Thei⸗ 
lung, nämlich im Sabre 1294. 

6. w6®, 


458 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


C 305, 1 Und da man zalt 1240 da prediget prüder Berchtold von Regenspurg 
hie zü Augspurg!. 
C 305, 18 In der jarzal unfers herrn 1270 jar da fomen auf die münd mit Den 
roten Freuen auf weißen klaidern, genant der püchelorden oder tempelorven 2, 
c306, 14 ber ward abtan von dem pabft Clemens, als man zalt 1305 jar?. 5 
C 305, %0 Und ald man zalt 1276 jar da warb der ftat büch hie zü Augspurg 
c 306, ı beftat*. darnach über ain jar warb Aders und das hailig land wider ver- 
Ioren, das ftat in der babſt cronicks. 
C 308, 5 Da man zalt 1290 jar, da verpran das rauthaus hie®. deſſelben jare 
C 308, award den juden ain aigen bad erlapt?. 10 
C 306, 7 Und da man zalt 1294 jar warb der bifchoff Wolfhart mit ver ftat 
ains, das iederman umb fein leibding ainer dem andern brief geben und 
nemen fol 3 ꝛc. 
C 307, 1 ‚stem nach Chriſti gepurt 1321 jar da ward der alt for zů unfer lieben 
c 308, 3 frawen gemacht nnd gewelbt von dem kuſter Handegg?, und als man zalt!5 
1343 jar warb die kirchtür gegen dem tor wart bet Der jhül gemacht von 
dem gemelten kuſter 19, 
nd, In der jarzal unfers herrn 1324 jar da zügen die von Yugspurg für 
Burgo an fant Margreten tag kaiſer Ludwig von Bayın zü hilf. da kam 
hertzog Friderich von Oſterreich mit großem fold wiver fie, Da wid der faifer zo 
307,15 gen Laugingen 11. [s3®] besjelben jars verpran des Goſſenprots haus bei 
c 307, sfant Lienhart 12. desjelben jars verdarb auch der Portner, was ain reicher 
burger und ſaß vor unſer frawen tor und het hof als am grauf, wan er 
was gar reich (und was wol an küng Ludwig der obgeſchriben). der hat 
verftanden, das ber kaiſer die juden ab wolt tün, das was in gehaim. daz 
nam der Portner vil güts auß von den juden auf ain zeit und mainet, er 
darfs villeiht nit wider geben, wan man fie ab that. das gieng num nit 
für fih, da müft er die juden zalen, wan der kaiſer ſchrib ber ſtat darumb 


1. von Regensp.' fehlt in C. 3. die weiffen mind C. 4, freißen D. ‘auf weißen 
Maidern, gen. der püchelorden o. tempelorden" fehlt bei C. 5. abdann D. der ward — 
jar: der ward in aller welt abthan auf ain tag bis an aine, das flat noch, als man zalt 1305 
jar Ww (*bid an noch’ fehlt w). 7. bewert und beftett Pdio. Aders cor und A. 
Alter Dad. 8. des paubfh fronid Dd. 10. erlaptt D. 11. Bilfhart Wer. 
12. ainer: iederman Ww. 15. von dem kuſter Anshalm Nenninger D. von dem cufter, ge⸗ 
nannt der von Randed, auch die portten jo man zA der fhuol hinauf gehett W. 16. bie 
gegen dem for warh D. 19. In W323: "umb Martini. t. L., ain ber von Bayıen Wir. 
23. 'wan er was gar reich’ fehlt Wi. 24. am kunig Ludwigen a. ‘der obgeichr.” Tebit 
Wu. 23. don D. im gehaim: das wift er in geham We. 27. er derid a. auf 
ain zeit—that: und maint das nit czuͤ bepallen Wi. 


. Ebenba. 
. D 106 d 3b, 
. D 10b d 4a W 5a w 78, 


1. w 6b. 4 
2. Frensdorff, Stäbtehron. IV, ©. 5 
305 Anm. 10 hat dieſe Notiz, wie e8 auch 6 
unſer Tert thut, nach ber angegebenen 7. Ebenba. 
Tracht bereits auf bie Tempelberren bes 8. Ebenda. 
zogen, boc tft vom ihm auch bemerkt, 9. D 10, W 6a (von fpäterer Hand). 
daß die Gründung biefesg Ordens um 10, Di 
anderthalb Jahrhunderte fellber fallt. 11.D 11a d 4 W10aw7b, 
3. D 10b d 3b W 58 w 12. Ebenda. 











1328. 33. 38. 48. 49. 51. 56.60.62. 56.60. 62. 56.62.57. 55 (56). 64.72(73). 459 


und möft alfo iederman zalen auf ain furke zeit. des verbarb er und warb 
darnach ain vorjpred am rechten der pauern auf dem land 1 zc. 

Nach Chrifti gepurt 1328 jar am funtag vor dem auffertag da verpran C307, 17 
das kloſter datz ſant Ülrich gar hart, und ſeider gat man alle jar auf den tag 

s mit ainer proceſs umb die kirchen?. 

Und da man zalt 1333 jar da verpran ſant Margreten kloſter und Das „GP, 
Ihwiboger tor und daſelbs umb wol 250 heufer, das gar großer ſchad 
geihad ®. 

3ü der zeit ald in der jarzal Ehrifti 1338 jar da Tomen vil heuſchrickel c 308, 2 

10 ber an zal, die waren vor nit gewefen? zc. 

Als man zalt nad) Chrifti gepurt 1348 jar, da ward Die ſturmgloggen gr. 
goßen hie zü Augspurg. 6 1 5 

Und als man zalt 1349 jar z& fant Urbans tag da zügen die von „WP, 
Augspurg mit dem biſchoff Marquart von Randeck für Mittelburg und zer- dt mi. 

15 prachen das ſchloß. c Bin 


Desfelben jars verprant man die juben bie. Bu. —* 

Darnach über 2 jar da zügen die von Augspurg für das ſchloß Fillen- ' vs 
bach und zerpradhen das am 6. tag des maien. 

Und da man zalt 1356 jar an fant Paur tag da was ain großer erb- 


20 pivem, da [sı*] verfiel Bafel und vil burg und ftet und dörfer. — 


Da man zalt 1360 jar, da zügen die von Augspurg mit halbem folck! ng n 
auf der flat auf ven von Wirtenberg kaiſer Karl zü hilf von Behem >. NR 

Darnach über 2 jer am 9. tag ſeptembris zoch auß ain fiertail der ftat ws. 
gen Zwingenberg zü andern fteten und gewimnen und zerprachen das mit 27. 1 

25 hilf der ftet zc. 

Bon Chrifti ‚gepurt 1356 jar Hüb man an die grundfeſt zuů machen zů 0308, 12 
dem newen tor zü unfer lieben frawen. des jars ward auch gemacht ſant — 1 fe 
Jacobs firhen und das fpittal daran in der vorftat. 

Auch da man zalt 1362 jar ward gofen vie groß forgloggen zů ſant we 3m, 1 

30 Morigen, haiſt regina. 11 


2. De 


1. da ma er—verdarb er: von der jallung ferdarb er Wo. 2. ‘der pauren' fehlt Wu. 
4. zü fant a, Das nad ulrich Folgende fehlt in C. 6. am montag vor fant Jacobs tag 
Dd Wio. 7. do enbran ain fuir am Affenwald, daß ferbran ab durch die beckengaſſen Wo. 
und der fhwihogen biß gen fant Niclaß Dd. 8. “und dafelbe— had geſchach' fehlt bei 
WB. 9. daſchrickel A. 10. In Wie: "Anno dm. 1339 an fant Jacobß tag da waren 
vie erften heufchridel, die hie czuͤ Augspurg gefechen waren’. 13. In WB]: 6 tag vor 
Urbany’. 16. In C unter 1348. 17. Fullenbach a. 20. Am Echluffe des Abfapes 
findet fi in a folgendes nachgetragen : ‘da faßten die von Etradpurg den kerkgang auf, bad ain 
rat wullin und parfäß gat auf fant Baur tag’. 23. In W2.: 'Feria [tertia] setemerbris". 
der laß A. 23. “in der vorſtat' ift Zufaß ded Anon. (vielleiht aus Mülih?). 30. In 
C unter 1368. 


1. D 11» d 4b W 5b w Tb. 3. D4a W 10. (1333 in 1334 corri- 
2. D 2 (mieber durchſtrichen) dA W girt) w 8= mit Benügung von WB. 
103 :1328 in 1324 corrigirt) w Sa. ©. 4. D 19a W 102 (unter 1339) w 88. 
über bie im ‚niebe ftebende Proceſſion 5. w 9b, 
Wittwerl.c 1 


460 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


C.308, 16 R Und da man zalt 1357 jar warb der Mynner cappel geftift und ge- 
madt. 
Und als man zalt 1355 und 56 ftiftet uͤlrich Ilſung 5 ewig meiß, 
2 n unſer frawen und 2 zu ſant Moriten und aine zü fant Jacob in ver 
vorſtat. 
an Und nad Ehrifti geburt 1364 jar ward Cünrat Mynner erfiohen von 
ih 4, 7 dem Leutfrid. | 
— Auch zu der jarzal was ain vorſtat und ain haptſtat geweſen vor 
193.11 Gegginger tor; auch ward Die vorſtat am wagenhals gar abgeprochen, Tas 
6308,25 waren heufer außer dem fpitteltor, und ftünd auch ain tum daſelbs gen ı 
c 308,21 Bayın war, warb als abgeproden. auch verfagt ain raut iren falßftatel 
dem capitel zů dem täm umb 1280 @/, davon gaben in die von Augspurg 
64 &/ dem capitel alle jar. das leßet ain burger, hieß Ulrich Ilfung !, und 
ſchüf, das man die vier unfer frawen tag iedem armen mentfchen ain Dr. 
geb, des gab man ime brief und figel von der ftat Augspurg. 15 
15. Zuni Als man zalt 1372 jar zü fant Veits tag, da Frigten die von Augspurg 
Bat. Mi mit den herrn von Bayın, da fatt man hie 7 man zu dem frieg, Die hie 
lich 10, 3 man die feloner: den Nieverer, [54°] ven Ilfung, ven Nerlinger, ein Dend⸗ 
42, 10 rich, ain Eringer, die waren füerer des kriegs. da zügen die von Augspurg 
ihio,nauß an dem obgeſchriben tag gen Bayın mit offnem banner und branten ta 20 
faft umd zügen für Landsperg under das fpitaltor und verpranten die vorftat 
und Sandaw und Kaufringen und Scheyringen und zügen wiver haim und 
A 28, 10 verluren nun ain man unver dem tor zu Landsperg. da heiten die von 
ih 10,11 Augspurg [ven] herkog von Did zü ainem hauptman, dem gab man wel 
C a1, 2 8000 guldin den frieg. auch verprant man dem von Freyberg dem ritter, 25 
ih 10, 6 3 Dörfer ab, Das wolt der von Wirtenberg rechen, da mäft im die flat geben 
2gl.Diür 4000 gulvin. 
c 311,7 Da zugen die Bayr herren über Lech zü baiden feiten und ſtraßen und 
hr lagen zit Bobingen 5 tag mit gewalt und bei Gablingen und pranten gar 
ih 11, 2 faft und namen, was fie funten. 
Das tett hertzog Steffan und hertzog Friderich, fie pranten auch die 
A 31,2 zeun ab an den gerten vor der ftat. darnach müften die von Wertingen Den 
1219,20 bern von Bayrn geben 2100 gulbin, da mochten die von Augspurg nit vor 
2. Der, fein. darnach am kindles tag ward Friberg gewunnen und verprant von 
Bai. Mu. ven von Augspurg und hettens 300 man und giengen wider haim on ſchaden. 35 
5 12, 5auch waren die von Augspurg wider außzogen biß für Schongaw und zer: 
tie 10,20 prachen das ſchloß Schwabegg und verpranten 15 man darin. 


311,5. 10 : 
Pyl.Müs . 
1110,14 7. landfrid a. 10. auß dem fpital A, auß dem ip. tor a. und find aud ain 


tür A, 11. ‘dad waren— ward als abgeprochen' ift Zuſatz des Anon, (vielleicht aus Mülich ?). 
13. ülrich' ift Zufaß ded Anon. 15. dad gab ma inne A. dad gab a. ‘und figelv. d. fl. Auger.' 
fehlt A. 16. Das Datum aus A 27, 11? 19. vierer A. 21. *under bag fpitalser" 
iſt Zufaß des Anon. 23. Ebenjo: "und verluren— ft Landsperg'. 25. S00. ault. 4. 
26. rechten A. 28. die B. her a, 32. "an! fehlt A. 32, mußten die Langenmentel 
von Wertingen a. 


9 


RT] 


1. ©. über Ulrich Stfung und feine 110. 
firhlihen Stiftungen Stetten, Geſchl. 





1372 (13). 76. 75. 1200. 16. 9. 95. 98. 89. 1300. 78. 89 (93). 46i 


A 30, 16 
Und darnach das ander jar da giengen wol 300 man auf der flat gen „a1. 7Rd; 
Bayın und pranten 7 dörfer und namen, was fie funden. und da fieülbr 
die ſchwartzen erd fomen, da kam Kraft Waller an fie wol mit 70 fpießen 
und erſtach der von Augspurg wel 140 man, und wurden wol 50 man wund. 

s da waren desſelben tags wol 300 man zü Baidelkirch, da pranten fie 3 Dörfer ni ‚mie 
ab und zügen wider haim [55°] on ſchaden. aud fo waren die von Augs- ı og, , 
purg für Schongaw zogen ee bie Bayr herren über Led kamen. auch A so, ı 
pranten die Bayr in der Reifchenaw faft und überal umb und lagen da 5 tag TF- 
und tetten vil ſchaden überal. 

10 Nah Chriſti gepurt 1372 jar da wurden wol 250 man auf der w2,3 
ſchwartzen erd erichlagen an dem obreften!. 6. San. 

In der jarzal 1372 jar da ſchicet kaiſer Karl ſein potſchaft gen Augs- 4 4, 17 
purg und begert, das man im die juden vieng. Das wolt die flat nit tün, lid 14, 9 
und bie juden ſchwuren atmen aid bei der ftat zü beleiben. 

15 Desjelben jar8 was gar tuir zu Augspurg; es galt am ſchaff fern —A 
5 guldin, ain ſchaff roggen 4 guldin, am ſchaff habers 11/, guldin, und gab 
dannoch nit wol auß am mallen. 

Desfelben jars ritten vie zwen burgermaiſter und Seybolt Menchinger Dat mi. 
zu kaiſer Karl gen Prag und verzarten wol 900 gulvin und fhüffen nichts. 322 

20 darnach als man zalt 1376 jar, da ſchicket kaiſer Karl fein potfchaft gen IT 
Augspurg, das man feim jun Wengzelaus jchweren folt. da wolten die von 
Augspurg ir potfhaft vor zü dem kaiſer ſchicken; da bejorgten fie, das fte 
in wurden ander reidhitet hindern und verfpradhen, in all ir freihait zů be- 
fteten. alfo ſchwuͤren fie, und darnach von ftund ſchickten fie ir potſchaft zü 

a5 dem kaiſer Karl, da warb in ir freihait beitet und mer, wellicher von der 
ſtat fiier oder ziehen wolt, das er 3 nachſteur gäbe ꝛc. 

Da man zalt 1375 jar da fieng Hans Rem, was bürgermaifter, und 4 43, nn 
der vogt den Wilhelm Wauler und Schapyelly und prachten fie ber, und IE 13 
wurden gericht bei prinnenden jchauben :c. 

30 In der jarzal unfers herren 1200 jar warb der deutſch orden angehebt waıe,13 
bei pabft Innocencio dem britten, und als [55°] man zalt 1216 jar, ward waır, ı 
prediger orden beftätiget von dem gemelten pabit Innocencio. er beitatet waıe,15 
aud 7 durfürſten zuͤ deutſchen landen, die gewalt habent, einen römiſchen 
fünig zů erwelen?. 

35 Und als man zalt 1209 jar da warb das hailig grab eingeantwurt w aır.2 
dem kaiſer Friverih on all ſchwertſchleg ꝛc. 

Auch als man zalt 1295 jar, da tett der burggraf zu Nürnberg feiner wꝛis,is 
jün drei in den deutihen orten mit der feſt Birnsperg und ftiftet auch bie 
forheren zit Spalt. 


4 
7. zochgen a. 14. Ba Mülih unter 1973. 16. Sn W beißt es ſtatt ‘guldin’ überall 
‘74 dm.’ 19. Ric A 38, 19. 21. Laslaus C. 23. verprachen A, 28. vegt 
ift in A durdsitrihen und dafür vieng' an den Rand geſchrieben. 30. deiſch A, deitſch a. 
35. In W 1229. 33. teiſchen A. Weineèrerg Am. 
1. Davon war fhon oben ©. 461, 2 2. w 5b, 


die Rebe. 


462 VI. Anonyme Chronit von 991—1483. 


w218,18 Und darnach in der jarzal 1298 wurden die juden erfchlagen zů Nürn- 
berg, und hät auch künig Albrecht da fein hof desjelben jars!. 

218,12 Und darvor, da man zalt 1289 jar ward hertzog Ludwig von Bayım, 
bes alten hertzog Ludwigs fun, erſtochen an einem rennen von einem von 
Schelcklingen, geſchach auch zü Nürnberg? x. 

oa tem da man zalt 1300 jar an fant Marx tag da flarb ain erber man, 

N 5 hieß der Straußmair, ains gechen tods. und desſelben tags kam ein wetter 

w223.13 und erſchlüug brei frawen bei dem ziegelftabel, die kraut dörten in den Adern. 

9, auch desfelben tags erbrand ein man in dem Lech; da ward fant Marz tag 

wa M aufgelegt ze falten, das ung got behilet vor ainem gachen tod zc. 10 

Als man zalt 1378 jar da ward die flat Ötengen von dem reich trun- 
gen von dem vor Wirtenberg und die müft er vesfelben jars wider geben und 
ledig laſſen, das ſchüf kaiſer Karl xc. 
Rule. Item da man zalt 1389 jar zü pfingften, da machet künig Wenzelaus 
von Behem und römtfcher künig [se*] ain landfrid z& Eger mit herren und ıs 
fteten, und die ftet mäften al pünd ablafien des wolten vil ftet nit tün, fie 
wolten e8 vor haim pringen an die iren. die von Regenspurg und von 
Nürnberg ſchwuͤren da zů Eger und ver künig und all herren ven landfrid, 
alſo ward tedliche fiat verricht mit iren, nadhpauren. vie von Kempten wol⸗ 
ten nit ſchweren, die nött hertzog Steffan darzü mit vil vold, daz fie ſchwe⸗ 20 
Raid ven mäften den landfrid. und aljo famen die von Augspurg und die von 
Peyren zů ainem rechten gen Ingolftat mit herkog Steffan von Bayın; das 
recht ward gar hart, aljo das man kain darein kumen ließ. alſo müften die 
von Augspurg berkog Steffan geben 10 taufent gulden und der berkog 
müft ven zol und alle umecht ablaßen und die von Augspurg freien und 2; 
beihirmen in feinem land erwigllidhen. vie von Augspurg hatten ſich nit 
wol fürfehen mit weifen leuten: Cůurat Ilſung was burgermaiiter, was ain 
güt man, und Peter Tüchfcherer tät das wort; und die von Bayın beflünven 
das rech und wurden den von Augspurg nichs ſchuldig. 
a 97, 1 Item da man ber ketzer innen ward ° und ſie vieng, da flüchen ir vil auß yo 

18.0.2 po der ftat, da prediget in ain münch prediger orbens, hieß maifter Engerlin, 

a 0%, und der lieh fie büeßen, und ſtuͤnden etlich leut ſelbs auf am ver predig und 
ag7,2begerten gnad. es kamen aud) etlich wider herein, da fie verflünben, das 
man fie biegen ließ, und numen büß auf, die müften-fie alſo ain jar tün 

497,15 alle tag. damad kamen ver Teer 14 mit dem bifchoff überein und gaben 3, 
im 80 gulbin, das fie der gelben freug vertragen weren. bes word ain 
raut innen und vieng ir 5. Die verprant man, Die andern begnadet man, Die 

497, numen das freug wider an fih. aud umb ſant Martins tag verprant man 


2. In W: Iherujalem. 4. In den abgeleiteten Chron,: zů dott geryiten von ainem von 
Schelcklingen'. 5. Schelckingen A; darunter geſchrieben: Hochenloch'. 8. ziegelſtadlin a. 
23. Mulich: das man mit der minn darin fomen ließ. 3. Mülich: ain gach, irrig man. 
29. und wurden dem hertzogen nichs fchuldig A. 31. Engerly A. 36. 70 guldin A. 
der felben kreiz A. 38. wider’ fehlt A. 


1. w 7a, 3. Hier tft ber erfle Theil der Erzäh⸗ 
2. D 1» d3b W 58 w 78, lung weggelaflen. 





1396. 97. 98. 99. 1401. 2.3.1.2. 6. 463 


‚der feger wol 10 zü Wer«[so’ Jtingen, und zü fant Michels tag verprant man 20. Sept. 
5 man und 2 framen zü ſchwebiſchen Werd, fie Hielten nichs von vil finden MUS, 
des glabens und beichtet aind dem andern und triben vil bileberei und wär 

oil darvon zů fehreiben ꝛc. 

Item da man zalt 1396, da tet die ſtat Augspurg alle leibding des 319,3 
biſchoffs Burchhart und der prieſter, die ſie dan hetten, in zinslehen, und vs 7 
das folt flan 70 jar; des wurben brief gemacht iedem umb fein gut bi zů 
ber zeit. 

Desjelben jars brach man das dantzhaus ab, das ſtünd auf dem Pers 'sz5, 

ı0 lach und was mit ſchindlen gededt, und ward gefegt zů fant Morigen, als ıi “4 
e8 noch ftat zc. 

Item als man zalt nad) Chriſti geburt 1397, da was baumaifter Al⸗ Patig 
brecht von Fillenbach und Hans Alberähofer, da büben fie an den graben ze * 31 6, 
machen bei jant Steffan, va verpot man in die ftat ewigflichen darımb, das 

ı5 fie e8 hetten getan on erlaptnus aines rats zc. 

Item nad) Chrifti geburt 1398 jar da ward ein großes ſterben ver miunn 
mentſchen hie zů Augspurg und meret von jant Jacobi tag biß weihennechten, 25. Juli 


und man gieng mit dem hailtum umb die Hat und gieng zů Streffinger tor * De 
hinauß und dafelben wider herein, und müft ieverman faften. C 316, 13 
20 Desjelben jars warb das ſchůchhaus gemacht. Sg. Ri 


Auch des jars lebet dannoch fant Auguftin, und warb aud Schottland Cı6, 10 
zů hriftenglaben befert. 
In der jarzal verpran des kaiſers hoffftat, das if, da ietzo das prot- oaıe, 11 
haus ift, das hieß [57°] desmals alfo; und pran biß gen parfüßen, dad ver iii, 
25 pran aud) und ftänd lang öd, biß die flat bawet. und die hofftat was des 46, 17 
capitel8 von unſer frawen, und die ftat hats mit gemalt eingenomen ꝛc. 


Item als man zalt 1399 jar nad weihennachten, da ließ man das 2, De 


ungelt alles ab. darnach an dem herbft erfand man, das man es nit eriten- de 
ren fund, das über Die flat gieng, und jagt wider ungelt auf bardant, und ir 


s0 jagt dem aimer weind noch 4 maß, und der gab vor 6 maß, alfo ift es noch!. 


da weren 5 zänft gefamlet und kamen mit iren panern gen den parfüßen, "rang 


und was nachent ain auflauf worben, das ward geftillet durch den Tenden?; 47, 13 


doch müßt man die alten ungeltprief verprennen. des jars gab man die Kö 


erft geſchworen ſteur ꝛc. 


22 
35 Item in der zal 1399 da vieng man des Hanfen Erdingers jun R. 3 gt 


jelb jehft umb fant Veits tag und verprant das ſchloß N. 15, Juni 


1. die feper Aa. umb fant Niclaus tag A. 4. dawon' feblt A. 5. allen Ieyb, 
ting a. 8. iedem umb fein guͤt biß zu der zeit’ ift Zufag des Anon. 17. weinnadten A. 
18. haltung A. Treifinger tor A. 19. "und gieng zů Etreffinger tor hinaus und mi 
. iederman faften‘ ift Zuiah des Anon. 22. belert anno 1420 a. 26. ‘und die boffl.— 
eingenomen? fehlt A. Es ift dies ein Zuſaß zur Duelle. 91. paner A. 85. den 
Hanfen A. ed’ fehlt a. 36. ſelb ſechſt' ift Zujah des Anon. N.: Biberbah W. 


1. Vgl. das Rathsdecret vom 23. lantwein von jebem aymer beſonder ſechs 
Febr. 1398 in St.-Chron. IV, 164, 22 ff; mauß u entrichten waren. 
demgemäß von ‘allem waiſch wein. Sohann Send? S. Stetten, Ge- 
von jebem aymer zů ungelt vier maß, late. S. 116. 


und Neckar wein, Sranden, Ellſaußer, , 


464 VI Anonyme Ehronit von 991—1483. 


ga16, 19 Des jard giengen leut hie umb in weiſſen leinin tiechern und gewand 
id 48, 1 und mit ftriden gürtet. 

REN Item nad Chrifti geburt 1401 jar da machet man dem ftatgraben Bin- 
lic 49, 7 Der fant Jorgen; des andern jars machet man den graben und zwinger von 
arme dem fpitaltor biß zů Wertenpruggentor. vesfelben jars hetten die münchs 


pl Dir ſant Lienharts capel an ze machen vor Öeginger tor. 
j Und vesfelben jars ward ein müntz aufgeworfen, der giengen 34 an ı0 
ain lot, und beftünd zit dem halben, und |man] gab 140 für am gulpinzc. 
Zint57,2[570] Anno domint 1401 in dem augmonat fam künig Rüpredit gen Augs⸗ 
ti 48,12 purg mit fo großem fold, als vor nie gehort ift, daz ain künig fo mit großem 
vold herkumen ift. es waren all clöfter und tůmherrnhöf vol und ain teil 
ußerhalb der ftat. der fünig wolt mit gewalt gen Rom ziehen, da ward er 14 
gehindert; alfo fam er herwider und vil der feinen ufßgelaßen? zc. 
[57°] Item da man zalt 1402, da tailten die herrn von Bayrn ir land, herkog 
Steffan und hertzog Ludwig, fein fun, auf ainem tail und herkog Ernſt und 
hergog Wilhalm auf dem andern tail?, und kriegten unb Münden, wan 
ieblich tail wolt her über München fein, und die ftat wolt hertzog Steffans 20 
fein, und das was nit recht, darumb müften die beften dem bofel entweichen 
auß der ftat*. alfo ward fie zetail hertzog Ernſten und hertzog Wilhalmen. 
15, Min Und darnach über 4 jar am montag vor mitfaften da fomen her gen 
51,5 Augspurg hertzog Steffan, hertzog Ludwig, hertzog Emft und herkog Wil: 
halm und beten ain teding umb den aufjat, den hertzog Hainric won Niter- 25 
bayın dem obern Bayrland alle jar folt dienen, järlih 12 taufent guldin. 
der zind was 8 jar verfeßen und warb gefett an 6 man, die folten darumb 


12. Der Abjap ſteht in A am Rande von 
20. pegliches tail a. 25. Bei Müli or: 


6. Mülih: 205, 7. Muͤlich: welſchweins. 
Bi. 57b; in a nach Tem Jabre 1406. 
Milbalm’ noch Hainrich'. 





1. Vgl. Beil. VII zu Zink ©. 425, 
14. 21. 26; Beyſchlag ©. 55; Gafler 
1542: signati novi nummi sunt, quo- 
rum CXL aureum unum valebant 
pondereque duas uncias aequabant. 

Kt. die Einleitung zu Zink ©. 


3. Streit zwifchen dem Herzog Ste- 
phan von Bayern-Ingolftabt und bejien 
Sohn, Ludwig dem Gebarteten, auf der 
einen, ben Herzogen Ernit und Wilhelm 
von Bayern⸗München auf der andern 
Seite wegen ber Landestheilung. Am 
6. Oct. 1402 wurde von 24 von den 
Herzegen aufgeftellten Schiedslenten ein 
Spruch gefüllt, vem gemäß man auf bie 
Theilung von 1392 zurückkam: Stephan 
babe beim Ingelftätter, Ernft und Wil- 


beim beim Münchener Antbeil zu bleiben. 
Auf einer VBerfammlung zu Ingolftaht 
wurde in den Tagen nom 6.—9. Januar 
1403 diefer Sprudy zum Bollzug gebradit. 
Riezler III, 197. 

4. In Minden ftanden fich zwei 
Parteien gegenüber; eine demokratiſche, 
bie dem Herzog Stephan von Bayern 
Ingolſtadt anbieng, und eine patriciiche 
Rathspartei), bie auf Seite der Herzoge 
Ernft und Wilhelm ftand. Die erfte be 
fam durch einen tumultuarifchen Auflauf 
am 14. April 1398 das Stabtregiment 
in ibre Hände, worauf eine Anzabl ter 
alten Ratbaberren aus der Stadt entwid. 
Riezler III, 185. Vgl. Jörg Kazmair's 
Denfihrift in St.-Chron. XV,474, 15 ff. 


1406. 1407. 1409. 1408. 1409. 465 


außſprechen in jarsfrift: Das was hertzog von Ded, der von Wirtenberg, der 
burggranf zů Nürnberg, der von Öttingen, grauf Cünrat, des biſchoffs prüder 
von Augspurg, der grauf von Kichperg, und der granf von Raltenperg. 
Item nad Chrifti geburt 1406 jar da ward grauf Eberhart von Kirch⸗ 5317,10 
s berg bifchof zü Augspurg und eingejegt, und die ftat fhandt im ain fchal is 
von 90 guldin und 100 guldin darin. er wolt, die fat folt im fchweren mit 0.7.18 
geleuter gloggen, der fturmgloggen, das wolt man nit tün, da rait er gen 
Dillingen. darnach fam er herwider, da hultet im die flat und er in hin⸗ 
wiber, und [warb] nit geſchworen; und da er auf das rathaus gieng, da 
10 leutet man die fturmgloggen. darnach fhandt man im ain fam rainvals. 
Desjelben jard was ain großer wind und weret 2 ftund, der [ss*] warf 
aim wagen und 4 roß ab der brugg in die Wertach, nach fant Erharts tag 1.8. Yan. 
Desſelben jars ward gemacht das türnlin mit der ſtundgloggen aufGS17 17 
dem vodern rathaus. (10 52, 3 
15 Desjelben jars ward Das Dach auf dem turen gemacht zů unfer frawen 
bei der ſchůl und der knopf hinauf geſetzt, pa gand 23 megen forend ein. der 
meifter und der knecht peihteten fi vor, von fort wegen des fals? ꝛc. 9317, 10 
Item da man zalt 1407 jar da warb bie Eiſengaßen gemacht, hieß Ta! Rü 
vor zů dem tollen ſtain. auch ward gemacht das Neidpad. 
20 Und bet der Aunshelm Meminger, der füfter zü dem tün, aim erger © 317. 20 
auf der flat maur, den prach die ftat ab. da rait er gen München zü hertzog ur 
Ernft und Wilhalm und klaget ab der ftat, da hüben die bern von Münden 
zü Partenkirch auf 26 pallen, die machet die ftat wider ledig, und mocht wol 
wiber herein reiten on glait. 
25 Und dieweil der küfter auf was, pawet die flat ain turen an bes Gnunzo 
ergers flat. 53, 4 
Desfelben jars zů fant Jacobs tag da begerten die korherrn von dem 25. Juli 
tüm ain freies gelait zü aller ir nutzung und gilt, die ſie beten venfelben 
herbſt. do antwurt in ain rat, man weft nit, das man icht3 mit in zü 
so ſchaffen het, darumb fie glaides bevorften; fie hetten e8 vor on glaid herein- 
gefüert, und wolt in kains geben. da beftalten fie feften zü Landsperg und 


Werd, und an fant Niclas tag verpran in als ir forn zü Werb®, 6. Dec. 
Desfelben jard da was auch ain großer fterben der mentſchen hie zu 7229.18 
Augspurg. . ũch 53,13 


35 In der vorgemelten jarzal da widers[ssP]faget hertzog Friderich von 
Öfterreich den ftetten von des Padaw! wegen, der mit den ftetten in puntnus 


2. Mütih: zwen grafen von Dttingen. 8. Bei Muͤlich: von Regenspurgs. erg. v. 


Kirchperg' fehlt A. Saltenberg A.! 7. geleider A. geleiter a. 13. das tärenlih a. 
14. vordern a. 17. peihten A. 20. Anshelm ; Meminger' fehlt a. m. dt berkog 
Emfl—ab der flat’ ift Zufap des Anon. 24. berin A. “und mocht —on glatt’ ift Zufah 


des Anon. 30. man weft nich8, das man mit in zu fchaffen hat a. 


1. Nach zofer S. 1525 hätte dieſer 3. w55b, Bot Gafſer S. 1546. 
Sturm am 11. Ian. ftattgefunden. Bgl. 4. Fehde zwiſchen dem Markgrafen 
Rem BI. 1528; Beutinger BI. 44b. Bernbarb von Baden und bem Herzog 

2. Vgl. Khamm, Hier. Aug. I, S. Friedrich von Oefterreih in ben Jahren 
272; Rem BL. 1528; Pentinger BI. 44. .1408—1409. ©. Wilrbinger I, 133 


Etädtehroniten XXL. 30 


466 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 

was, und die von Augspurg lichen dem von Pabaw 5 jpieß in den krieg. bie 
feloner kamen wider haim on urlab des von Padaw, war er wolt in kain 
beigg geben ꝛc. 

Item da man zalt 1409 jar an fant Mangen aubent, va zoch hertzog 
Ludwig von Bayın und fein lantihaft für Burgau, dem von Elerbach züs 
laid, und gewunnen den mardt, und am fibenten tag gab man aud) die feft 
auf! und gaben fie dem von Öttingen und dem von Wirtenberg em. und 
darnach über aln jar da fam hertzog Ludwig von Frandreich und nam die 
feft wider ain und befagt fie? ꝛc. 

Bal. Mi. In der jarzal unfers bern 1408 jar da nam der ritter herr Burdihart 10 

AZ von Schellenberg die Rechlingerin, wittib, Peter Egend dochter, hie zü 

19. Nov. ainem weib, der hüb fi auf an ſant Elsbeten tag und wolt her reiten und 
hochzeit haben und auf diefelbig nacht beiligen, und rit mit 10 pferden. 
und da fie famen gen Ufterbady, da kamen die von Landsperg und die von 
Bayın an fie und ſchluͤgen den preigof zü tod und feinen prüder und viengen 15 
die andern und füerten fie gen Landsperg und verpeiggeten ire roſs und 
harnaſch. und fühten Hainrichen von Schellenberg, iren feind, der was nit 
da, aljo müßten fie fein gefangen Hanfen von Fillenbach, wan derſelb 
Fillenbach und fein prüder waren feind herr Hain [so*] richs von Eifenburg, 
ritter, der was dabei, der ward beſchatzt umb taufent guldin von dem Fillen- 20 
bad); den andern gab man tag nach ainanver, biß e8 verricht warb. alfo 
müften die Bayr geben 6 taufent guldin an ain ewige meſs zü peßerung dem 
preigof ? x. 

iB.B SItem ald man zalt 1409 jar am freitag vor fasnacht, da vieng man 

Dgı Mü vier priefter und ainen Iaien, Die waren feger, und lagen 14 tag [gefangen]. 25 

2. ehr. und am freitag in der erften faftwochen da ftalt man die vier priefter an aim 
laiter bei unfer frawen und ftünden da ain flund, und darnach fürt man fie 
zit obereft auf den Berlachturn und ſchmidet fie an ain hültzin geheus, das 
gemadht was zü vier orten, das hieß man ain fogelhaus. der ain Iebet bi 
an den erften dornstag ze nacht, und da flurben zween, und am freitag zu 30 
mittag ftarb der viert, wan fie müften hungers fterben. es was ain pfaff zů 


5. Sept. 


3. Statt beigg' in A urſprünglich ‘berg’. 


17. harnaſch: hernach A. 23. ‘dem preigof’ fehlt A. 


2. on urblod a. 
15. breytgof a. 


5. Barga Aa- 
29. ortern a. 


mit Anm. 4. Im eine gieiäneitige Behbe 


Ludwig von Bayern⸗Ingolſtadt zog, ba 
mit ben ſchwäbiſchen Stäpten war ber —*— I 


Burgau an Heinr. v. Ellerbady nur ver- 


Herzog wegen andern von Kaufe pfänbet war, vor dieſe Stabt und nahm 
mannsgut verwidelt. ©. Mülich S. 55, fie als verwirktes Gut in Beſitz. Brun- 
10 mit Ann. 3. ner, Beitrag zur Geichichte der Markgraf: 


1. Bgl. A 114, 1, wo von ber Ein- 
nahme Burgaus, wohl fäljchlich, unter 
bem Jahre 1408 berichtet wird. Heinrich 
von Ellerbach, ber bamalige Se er 
Burgaus, hatte fich, den beftehenben Reichs⸗ 


haft Burgau im 31. Jahresbericht bes 
Airorifoen Ber. von Schwaben ©. 49; 
Würbinger 1. c. I, 210; Riezler III, 
224 Anm. 1. Bgl. die Reg. Boica XII 
©. 49, 50, 53. 





verhältniflen entgegen, zum Pfahibilrger 
in Ulm aufnehmen lafjer und biefer Stabt 
das Oeffnungsrecht in Burgau zugefagt. 


2.©. A 116, 6. 
3. Bgl.die Reg. Boica XII, &.361. 








1409. 1410. 1412. 1410. 1412. 1414. 1413. 467 


fant Johannes, der ander ainer von Gerfthofen, ver drit ainer previger- 
ordens, ber viert funft ain priefter. und wan man fie wag, fo waren die Will 
herren von dem tüm albeg barbei. und ben (nien verprant man am ſamps⸗ 
ing darnach. zü der zeit waren burgermatfter Ulrich Kengelman und Lorentz 

5 Egen ıc. 

Item da man zalt 1409 jar an fant Peters und Pauls aubent, da Fit 
kempfet der Geßwein, marſchalck, und Dieterich Hechſenacker mit ainander, Sylt ‚Rü- 
ploß in graben reden, auf dem weinmarckt, und der Hechſenacker erſtach ven” * 
marſchalcd des erſten ſtichs zů tod. 

10 Desjelben jars namen herr Friderich von Fledwitz und der von Weins- Mit 
perg ben ftetten ix güt in hersog Friderichs von Oſterreich land in dem 
gepirg, von ſolds wegen, das in der künig ſchuldig was, und ſie hetten nit 
abgeſagt, ſsob] und das verhenget der hertzog in feinem land. 

Des andern jars darnach wolten die von Landshůüt iren herren hertzog Do a 6 

15 Hainrich getet haben, des warb er innen und tettet ir vil und verfchidet auf Mitt 
dent waßer weib und find. 

stem ba man zalt 1410 jar warb Des Egens fpital gemachet und die iin, 


capel zů fant Antoni. 57,2 
Desfelben jard warb der nüm for angefangen zů gewelben zů unfer 0319.17 
20 lieben frawen und ward volpracht, da man zalt 1414 jar. Ecke 


In der jarzal machet der bifchoff und die ftat ain landfrid bei der ſtraß 
und an der Zujem ac. 
Item in dem 1412 jar da hüb man an an den rörprunnen zů graben?, 5318.10 
nun was an prunnenmaifter, der bet ſich verſchriben gen der flat, bie ũch 57,7 
25 prunnen aufzürichten; das mocht er nicht z& wegen pringen und wid auß ber 
ftat. da underwand ſich an burger hie, hieß der Staur, mit ſamt dem Ilſung 
und Luipold Kargen, doch das in die flat verſprech, fie on ſchaden ze halten, 
biß das fie die prunnen aufrichten. da machet es ji, das ain zwaiung ward 
zwiſchen Baftian Ilſung und des Hörnlins von der rörprunnen wegen und 
30 das fie mit ainander im raut aufſtießen; dad ward geſtillet. darnach ward 
der Radawer unains mit dem Hörnlin von ſchaden wegen, bie ber Radawer 
genomen haͤt, da er von der flat wegen geordnet war, in krieg zů im [zü] 
reiten wiber den margrafen von Brandenburg; daran maint im ber Hörnlin 
nichts umb fein ſchaden ze geben. desgleichen geſchach Fritz Purgraufen, ver 
35 auch beftellet was, das geſchach alles won ber ftat von Rottenburg wegen. 
das ward num auch geftilt, und das der Radawer den Hörnlin lüd zü gaft 


8. Sechſenacker A. 11. Mülich: Weispriach. 13. von ſolds wegen—fie hetten nit 
abgeſagt' iſt Zuſah des Anon. 16. Bei Muͤlich richtig unter 1410. 20. In © unter 
1413. 23. jaren Aa. 29. Beftin Ilſung A. Beſtin a. Die Hff. haben Herlin'⸗ 
‘Hemlin’ und Hõrnlinꝰ. 30. *im’ fehlt a. ’ 


1. Am 24. Zult 1410 wurbe burd) beifen Domcapitel und ber Stabt Augs⸗ 
mehrere Chorherren am Dome zu Auge- burg eine eunbliche Einigung auf bie 
burg einerjeits, die beiden Bürgermeiſter nä nn 2. abre geihloflen. Reg. Boica 
Sohann Sangenmentel v. R. und Ludwig 
Hörkin, fowie mehrere Bürger" andrer- A In. 
ſeits zwiſchen dem Bifchof Eherharb nebfl 


30* 





468 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


und den Topler von Rottenburg, [0*] des Radawers freımb. da rebt der 
Hörnlin under andern worten, er wolt, das dem margraufen gen den von 
Rottenburg gangen wer nach allem feinem willen. das verantwurt ber 
Topler, des betten ſich die von Rottenburg nit verfehen zu den von Augs⸗ 
purg, mit mer worten und fprad die red von Hörnlin an fein freund von 5 
Rottenburg. darnach fehriben die von Rottenburg den von Augspurg da- 
rumb. der prief ward dem Hörnlim, wan er was burgermaifter, und ver- 
trucket den brief, das er nit vor ain rat lem. darnach ſchickten fie in andern 
brief und empfalden irem poten, das er den brief ainem raut antwärt. ba 
das ain raut zü Augspurg verftänd, da warb der Hörmlin zü ren gefeßt. 10 
der verantwurts, er hets vergeßen, mit vil worten ꝛc. und ftillet darnach 
etlich rautgeben, das nich8 daran warb, und ain raut verantwürtet bie fach, 
das nichs ward. aber ber Hörnlin hat großen unglimpfen erlangt ıc. 
15. Sul Item als man zalt 1410 jar an ber zwelfboten tailung, da beſchach ain 
56, 1 fechten in Prüßen der teutfchen herren mit dem künig von Polen und den 13 
Reußen und Tarten. und die teutfchen herren lagen ernider, ir wurden 
erichlagen wol 600 der teutjchen herren und vil ir ſeldner, das fie verluren 
41 taufent man; und auf dem andern tail ward erfchlagen wol 104 malen 
„ aufent man. und die Reußen behüben dannocht das feld ꝛc. 
Sem da man zalt 1412 jar, ba ward das türnlin mit der ſtundgloggen 20 
1887,16 gemacht auf dem Berlachturn an fant Gallen aubent. und des andern jars 
ſchlüg ain waßerftral in den turn Durch ain gewelb ab. 
aaa 10 Desjelben jars wurden bie rörprunnen gemacht, und gieng der erft auf 
57, 7 vor dem weberhaug!, 
Do man zalt 1414 jar [soP], da verpran die Schwalmül zů fant Bars 25 
4. Aug. tholomeus tag? ıc. 


A te 


Der Augsburger Bifhofsftreit von 1413— 14243. 


Zint 58,3 Item nach Chriſti geburt 1413 jar da flarb grauf Eberhart von Kirch⸗ 

1087,18 ısperg, der biſchoff zü Augspurg. da ward ainer erwelt, hieß Anshelmus 
Nenninger, ber rait gen Rom und pat umb das bistum z& leihen. das zo 

wolt der babft nit tün und verlich e8 amem Öravenegger von des künigs 

gepet wegen. daran wolt fidh der Nenninger nit feren und wolt von dem 

bistumb nit flan und kam wider ber gen Augspurg und pat die flat, das 

ar, man in ließ einreiten als einen bifhoff. da erfant der Hain, groß und alt 
raut, das der Nenninger in die ftat mecht reiten ein oder auß als vor, das a5 


5. und ſpracht a. 8. für den rat a. 10. da was A. 11. ‘der verantw.' fehlt A. 
15. Preiffen Aa. 16. Reifſen Aa. 20. Werlach türin A. 21. ‘und ded andern 
jars— dur ain gewelb ab’ ift Zuſatz des Anon. 27. Die Weberfärift findet ſich nicht in 
der Handſchrift, fondern wurde erft von dem Bearbeiter hinzugefügt. 30. ‘pat in’ A. 
34. der groß, der alt rat (der alt’ über der Beile) a. 


1. D 1» (unter 1414). Bol. oben 3. Siehe über dieſen Biſchofsſtreit 
©. 167 2 re bie Bell. U zu Zink ©. 








1413. 1414. 1416. 1418. 469 


niemant gegen im reiten noch gan folt, und folt in auch niemant für dhainen 

bifhoff halten, noch niemant kain lehen noch ampt von im empfahen, dieweil 

er nit confirmiert wer; und wellicher das überfüere, der ſolt mit weib und 

kinden auß der ſtat und nimer darein kumen. das geſchach an ſant Katrinen 24. Nov. 
5 aubent. darnach an irem tag rait ber Nenninger ein und ward auf Den 25. Ro. 

altar gejegt von der priefterfhaft. da empfieng in niemant von der ftat 5319,21 

wegen denn der gewaltigen ainer von der gemaln, mit namen der Herlin; h 58,16 

darumb verpot man im die flat und fchidt in gen Straßburg, da ftarb er 

vor laid. 

10 Darnach über 8 tag kam maifter Oſchwald ber und pracht brief von Sint 59,3 
dem babft und von dem fünig ver flat und dem capittel, da8 man den Gra⸗ 
venegger folt haben für ain biſchoff. da was der Nenninger geritten zů 3int 59,7 
dem bifchoff gen Meng, der confirmieret in; aber die ftat hielt in für kainen 
bifhoff. darumb verfiagte er bie fiat gen den herrn von Bayrn, von Öfter- 

15 reich und von Wirtenberg und ſchicket den leupriefter und mer leut zü [sı*] 
dem fünig, der richtet fie ungüetlih auß und ſprach, [ver] Gravenegger 
müeſt bifhoff fein. darnach ſchicket die flat zu dem künig und faget, wie fie „Dit 
der Nenninger verflaget het gegen ven herren. das waren der Kentzel⸗ 
men, der Mangmaifter und der Ploß, bie richtet der fünig freuntlich auf 

20 und gab in brief gen den herren, das fte folten ver ftat tün lieb und dienſt 
und den Öravenegger haben für ain biſchoff. darnach het man ain tag mit 
dem Nermiger zü Werd, da ward e8 alfo gemacht, das er folt alle feintichaft 
abtragen, die er den von Augspurg hett gemacht gegen den herrn. die ftat 
bet vil reitens getan zů herrn und ftetten von des Nenningers wegen, das 

25 da nit gefchriben tft, des die flat atn tatl wol wer vertragen gewefen, aber 
fie taten e8 im peften zc. 

Item da nıan zahlt 1414 jar umb fant Sorgen tag, fam meifter Oſch⸗ 23. Aprit 
wald und pracht brief von dem babſt und von dem künig, das er ſolt pannen gt 
alle, die mit dem Nenninger weren. da beliben der korherren ain tail hie, © 10 

30 der tümbdegen und tümprobft und etlich mer, die anderen hatten es mit dem 
Nenninger, die müften auf der ftatt, und tet fle in pan. darnach Tamen die 
von Augspurg zit hertzog Wilhelm gen Lantshüt von feiner pet wegen, 
da warb e8 aljo gemadt, das die ftat folt ftill figen und die priefter mit 
ainander umb laſſen gan. darnach graif der Nenninger an alle, bie auf 

35 der priefter güt faßen, und bett all ſchloß inn, bie zu dem bistum gehorten. 
darnach fam der fünig mit dem Öravenegger zů deutſchen landen, und an Li. 
ſant Hilarien tag rait der Öravenegger ein zu Augspurg als ain bifchoff. \ 2 
und an unfer frawen aubent gelobet im ain rat, als fitt ift. 1“ Aug. 

Darmnach rait der Nenninger [sıP] mit hertzog Wilhelm zu dem fünig, zint sı,a 

40 der gab in brief alfo, das der Nenninger die fchloß folt inn haben und ber 


gint 61,1 


7. "mit namen der Herlin’ fehlt A, 9. Der Baffus ‘da empfieng—da flarb er vor faid’ fehlt 


bei Zink. 10. Dftwald a. 15. “von Hſterreich' fehlt bei Zint. Bei Zink 'malfter 
Audolfen'. 19. “und der Bloß’ fehlt bei Zink, ebenfo der Pafſus ‘die richtet der künig 
freundlich auf’. 2. Bei Bint fieht flatt Werd' faͤlſchlich Uim'. 26. Der Eap: 'des die 


flat—im peften’ fehlt bei Zink. 34. grif A. 35. Zink: biſchoff. 38. Der Sag: "und 
an unfer frawen aubent—als fitt if? fehlt bei Zink. 


470 VI. Anonyme Chronik von 991— 1488. 


Öravenegger hie zü Augspurg fein, und folten die zwen bifchoff güten friv 
haben mit ainander biß auf Das concilium, das zü Coſtanz wird zc. 
int 75,2 Nun was ain burger bie, hieß der Räm, ver bett alle jar 90 guldin ab 
rer dem Lurr, des bifchoffs zol. num was Zusmarhauſen fein fürpfend, da⸗ 
rumb er brief hät, nun wolt im der Nenniuger das gelt nit laßen folgen, 
er wolt in dann quittieren für ain bifhoff. und als man zalt 1416 jar 
8. Mär am weißen funtag, da nam ber Kim Zusmarbaufen ein. darumb verſchriben 
pie herrn von Bayın der ftat gar heftig von des Nenningers, und da wolt 
vie ftat kain forn mer gen Bayın laßen gan, wann ed große teurung was 
überal in dem land; und da wolten die Bayr herrn kain holg anf dem Led 10 
12.3. ber laßen gan. und darnach in der karwochen numen fie dem Ülrich Artzet 
ara 5 pallen umb die ſach. darnach ſchicket die flat den Lieber und den Goßen⸗ 
76, 15 brot zit den herrn gen München von der pallen wegen, alfo warb in geant- 
wort: wannderKäm Zusmarhauſen wider geb, fo wollen fie Die pallen auch 
wider geben. das prachten fie an am raut, alfo was ain raut nit ans: der ıs 
ain tail wolt Zusmarhauſen wider geben, der ander wolt den Rämen be- 
halten bei brief und figel. und ward gefchoben an die zünft, und des Rämen 
brief ward in vorgelefen, darüber erkanten fie, man folt ven Rämen zü dem 
rechten halten. alfo ſchickt ain rat den Baſtian Ilſung, die zeit burger 
maifter, und den Lieber wider gen Münden. da ward dem Nenninger und 20 
dem Rämen ain rechttag gejett gen Coſtentz, den ſchlug der Nenninger wider 
11. Rov. ab. da machten fie ain frid big gen fant Martins tag. darnach [e2*) 
ſchicket man wider zü den herm gen München, da warb geantwurt: fie wolten 
ber gen Augspurg kumen und ainen güten müt haben :c.1 
Arie Es Tamen ber am funtag nad) fant Affra tag hertog Ludwig von as 
Bor. Ri. Bayın und vil ftät: die von Regenspurg mit 110 pferven, die von Nürn⸗ 
ne berg, die von Ulm, Nerlingen, Werd, Eofteng, Memmingen und ander ftet 
4.15 und hetten ainen koſtlichen ſtechhoff hie an fant Lorentzentag und am andern 
c319, tag, und warn wol 60 helm auf der pan, und flachen die von Augspurg all 
gint 76,, Under irem wappen ; und geſchach in der jarzal 1416 jar. darnach ſchicket so 
die ftat botichaft zü dem füntg von der pallen wegen. alſo bot der künig 
dem Nenninger, das er vie pallen folt wider geben, und ſchrib vil fteten 
darımb, das fie der ftat bebolfen wären, ob e8 [ir] nit wolt wider werben. 
alſo ſchrib der hertzog von Haibelberg der ftat, das fie zit im femen, er wölt 
fie freuntlich richten. alfo ward gefhidt Baftian Ilfung, der burgermaifter. 3s 
da warb e8 aljo gemacht, das der Nenninger die pallen folt wider geben und 
folt dem Rämen geben, was er im ſchuldig wer; und der Räm folt Zusmar⸗ 
haufen wider geben. das geſchach alles ꝛc. 
at, Nach Ehrifti geburt 1418 jar Lich der pabft dem Nenninger das biftum 
von gelts wegen und von pet wegen ber herren. alfo bat er ven künig, das a0 


3. Hanns NRäm. 4. Zink: am &urg bei Sterpingen. 7. und ald man—funtag? fehlt 

bel Bint. 12. Bol. Sint ©. 76 Bar. zu 8. 1. 24. Der ganze Baffud von darnach 
fhidet die flat den Lieber und den Goflenbrot — ainen gäten mät haben’ fehlt bei Zint. 
27. Werd’ fehlt bei Zink. 32. Die Säpe ‘alfo bot der kuͤnig —richten' fehlen bei int. 
38. Fi 4. Baflin a. Der burgermaifter" fehlt bei Zint. 39. NRah--1418° fehlt 
bei Bint. 


1. D 12 d 38b w 60b. 





1418. 1419. 471 


ex im das biftäim auch lich, fo wolt er im geben 1500 guldin. das wolt der 
fünig nit tim und wolt in für dhainen biſchoff Haben. ber künig gebot ber 
flat, Da8 niemant von dem Nenninger kain ampt noch lehen folt enpfahen, 
und ſchicket ver fat vil brief, daS man die ſolt ſchicken herrn und ftätten, daz 
sman den Öravenegger einfeß machte, das büt er. nun [e2P] waren die „gt, 

priefter all mit dem Nenninger, und als man zalt 1418 jar am ſampstag ʒgi gia, 
nah font Veits tag, da horten die priefter all auf ze fingen und ge leſen und ig mi 
wolten kain iind taffen, noch niemant unfern herm geben, noch kain toten 
begraben in der flat. da beſchicket ain raut all leupriefter und las in ven 

10 brief vor von dem künig, den er der ftat gefant hat, und bat in, das fie fol- 
ten fingen und leſen und tün als vor, over aber auf der flatt gan, und gab 
in zug biß am montag. alſo famen bie korherrn all auß der flat und vil20. Juni 
priefter, ir belib ain tail haimlich in der flat. alſo gieng ain raut zů den 
mänden in bie dreu kloſter zü den parfüßen, predigern und unfer frawen prü- 

15 dern und retten mit in, daß fie folten fingen und Iefen, oder aber von ber 
fat gan. ſie begerten zug drei tag, ber warb im geben, und wurden zů 
raut, das fie ſungen und laſen als vor. da was ain prieſter hie von dem Jin 77,7 
Öravenegger und fam von Gerfthofen, dem lich man die pfarr zü dem tim. ih 62.10 
die fungen und lafen und kamen auch vil ander priefter auf den Dörfern, 

20 das man die andern pfarren alle bejegt und übrigs hett. 

Nun in der vorgefchribnen jarzal 1418 da tät der Nenninger die von „Zt, 
Augspurg in pan; ben pan hielt man in Bayrland faft, und wolten nichts Bel. Di. 
ber lafjen gan in die flat und wolten niemant fpeifen, der von Augspurg wog" 3150 
und zů in kam. darnach kam der Gravenegger, der biſchoff, her in die ftat 7. IE 

35an fant Marie Magpalene aubent und da trib er auf Die priefter, die bie 1 (60, 2 2 
waren beliben und nit wolten meſs haben ꝛc. 

Und da man zalt 1418 jar, da ſchicket ain raut den Baſtian Ilſung und Sink 78,1 
pen Rämen zu dem kimig gen Rotweil und erzalten dem kimig die ſach, und 
was dann ber flat Augspurg anlag, wie in die herrn von Bayern [es*] nichts 

30 zü liefen gan weder auf waßer noch auf land, und wie man die von Augs⸗ 
purg weber fpeifet noch hauſet in allem Bayrland. alſo richtet fie der kümig 
auß und fprad, er wolt im fchreiben und welt auch an die Tonaw und felber 
mit in veden; aber es warb in nit geholfen. darnach Fam ber künig nad) 7% 
Ulm und manet zů im all ftett; da fchieften pie von Augspurg Baſtian Ilſung, 

35 den Kengelman und 08 Kramer und Peter Scherer. alſo Hagten fie 
wider, wie das hertzog Ludwig (ber da engegen was) nichts zü den Dingen 
het tan und ſtüend als vor, mit mer worten. man bat aud) den künig von 
der bifchoff wegen, warn man die von Augspurg bennig hielt und dorft 
niemant von der flat wandlen. da antwort der Fünig, er welt ber gen 

40 Augspurg fumen und welt uns helfen auß dem ban; und der Nenninger 


7. Bei Zink ſteht fälſchlich "vor fant Veits tag’ flatt mach fant V. t. 8. teffena. 9. ſchicket A. 
Zink: pfarrer. 15. Bei Bint ſtait: “in die dreu Hofter—frawen prüdern' allgemein: in 
alle clöfter. 18. Gershoſen A. Bei int: ‘Item ed was ain pfaff hie von des Braff- 
neggers wegen, der bie der Wölflin; au lam ain pfaff her von Berfihofen zc.' 20. andıe 
pfare A. und übrige hett' fehlt bei Zink. 22. Borland A. 27. Bafta A. 
Beſtin a. 95. Bei Zink faͤlſchlich Johans Kramer’. 97. find a. man bat auch A 
38. von der bifchoff wegen’ fehlt bei int. 


472 VI Anonyme Chronit von 991 - 1483. 


c 320.6 müeſt kain biſchoff fein, oder er wolt nit künig ſein. der kümig Sigmund 
en kam her, da ſchanckt im vie ſtat ain kopf, vergult, geſtünd 100 guldin, und 


1000 guldin darin, und wein, viſch und haber. und hielten in Toftlih und 
heiten im aim tautz, da fehandt er ieder frawen am guldins vingerlin und 
vergab bei 50 ringlin. alſo ſchicket der künig feinen herolt, hieß der Unger- s 


29. Sept. Jan, st den herren von Bayrn nad) fant Michaelstag und gepot in, das fie 


79, 20 


die ftraß folten öffnen auf waßer und auf land, und was fie hetten ernider 
gelegt in trem land, das folten fie der ftat Augspurg wider antwurten, und 
folten ven Nenninger auß irem land tim. da embuten die herrn von Bayın 
dem fünig, fle wolten zü im kumen gen Regenspurg, da wolten fie im ge 10 
horſam tün, und wär in nit füglid her zü Inmen. alſo bat bie flat ven 
künig, das er es hie zü Augspurg het außgeriht. da antwurt er, wolt man 
im gelt leihen, fo wolt er nit von binnen kumen, er wolt den jachen ain 
außtrag machen. alfo [es] lich im die flat 4 taujent gulbin, Das er e8 hie 
außrichte. alfo ſchicket er ven bifchoff von Paſſaw zů den herrn von Bayın, ı5 


Zint80,3 da gaben fie die antwurt als vor. darnach zoch der künig ab gen Regens⸗ 


int 
82, 19 


Er 


purg, da zoch der Räm mit im von YAugspurg, und e8 famen die heren von 
Bayern auch zu im. da warb es alfo gemacht, das vie herrn von Bayrn 
die ſtraß folten offen laßen auf wafler und auf land und den von Augspurg 
zu laßen gan als vor. das wolten nun die Bayrherrn dannoch nit halten. 20 
da ſchicket man aber zů dem künig und erflagt fih follihe. da gab ver 
fünig den von Augspurg brief, das fie den Lech folten verſchlachen, das kain 
bolg mocht fürab gan. Die von Augspurg ermanten aud all ftet, die bei 
in waren in bem pund und klagten in ſollichs, und Das die Bayrherrn nit 
wolten halten des fünigs potſchaft und gefcheft. Die ftet famen all ber und as 
ſchickten potſchaft zu den Bayrherrn gen Münden. da warb es alfo ge- 
lagen, das die von Augspurg und all tr pundgenoßen folten kumen gen Frid⸗ 


4. Minberg, fo wolten fie auch dar kumen auf den aftermontag nach oculi in der 


Zint 
80, 11 


vaften, und wolten da aufrichten all henvel und fprüd, vie fie dann zit 
ainander beten. alſo komen fie all gen Fridberg und tebingeten vier tag so 
an ainander, da ward es alfo, Das der Lech und die ſtraß offen folten fein 
und holtz und andre ding gan als vor. da zalt man 1419 jar ıc. 

Nun kam maifter Oſchwald wider her und pracht brief, das der apt von 
Schotten die von Augspurg auf dem pan folt tün, und der Neminger folt 
zu dem rechten kumen, wann man in fodert, in 50 tagen. alfo fchidet manss 
maifter Oſchwald mit den briefen gen Regenspurg zü dem künig, und da der 
kümig vernam fein zülunft, da [s4?] was er fro und rait im engegen und ge- 
fielen im die brief wol und ſchicket in gen Nürnberg zü dem apt von Schotten, 
auch rait mit im Peter Scherer von der flat Augspurg wegen und etwan 
vil der gelerten. alfo fam er gen Nürnberg. alfo lüb man den Nenninger 40 
gen Nürnberg, wann man wolt die von Augspurg auf dem pan tün. alſo 


5, ‘und vergab bei 50 ringlin' fteht nicht in der Quelle C. 6. In der Quelle (Zink) ‘am 
montag nach fant Michaels tag’ (3. Dct.). und bat in A. 9. die embuten Aa. 
18. im’ fehlt A. 23. hinab gan a. 29. Bei Bint Heißt eu fälfhlich “auf after 
montag vor fant Dttilia in der vaſten'. aufridhten Aa. 34. apt von fteten A. 


35. fordert a. 


1418. 1419. 1420. 473 


fhidt der Nenninger maifter Rudolf und etwan vil gelerter gen Nitnberg ; 
e3 bat auch der künig ain Doctor, aim wolgelerten frumen man, nah Nürn⸗ 
berg gejant. und ba warb ain recht befegt mit 13 maiftern von baiden 
teilen. da erlant das recht, das die von Augspurg auß dem pan folten 

s fein, und alfo tet der apt von Schotten die von Augspurg auß dem ban 
und all priefter, die mit der flat waren und da fungen und laſen. das vecht 
beſchach an ſant Barbare aubent in der jarzal unſers herren 1418 jar. und 3. De. 
da appellierten zü flund, die mit vem Nenninger waren, für den papft, ob der 


pabjt ben brief het vergunnen ze geben ober nit. alſo müflen fie ſchweren Zint, 


ſchicket der Nennniger ainen und das capitel ainen und die ftat den Ploßen so 
zu dem pabſt. da was e8 alfo, Das der babft het vergunt dem abt von 
20 Schotten, das er die von Augspurg auß dem pan folt tün, und gab ver 
[64°] ftat ain brief, das fie auß dem pan weren, und folten die priefter all 
wider in die flat fumen und fie güetlich aufrichten, und jchidet dem bifchoff 
Nenninger auch ain brief der ſach. das gefchach zur liechtmef8 1419 jar. 2. Zehr. 
Es folten aud) über 3 monat widerumb fumen gen Rom des Nennins zints2,1 
25 gers botfehaft und der flat Augspurg botihaft, [und fol] ietweders vollen 
gewalt haben, und wen der pabft das biftüm gäb, das folten fie flat halten 
zu baiden feiten. under den meren famen auch ain tail priefter herein in die zint 82,7 
flat und hielten meſs als vor. alfo warden die von Augspurg auß dem pan 
gelaßen, und die priefter famen all herwider ein in bie flat. im der faften aint 52,8 
go in der vorgefehriben jarzal da kam ber weichbifchoff und maifter Rüdolf, der inagsı 
leupriefter zu unfer lieben frawen, und weicdheten die pfarren und die kirchhof. 
das was der tat faſt wider und bejchidet die oberften der priefter, und ain 
raut redet mit in, warůmb fie das beten getan, und man in e8 doch verboten 
bett. da redet der apt von fant Ülrich und etlicher mer, fie beten nit dorumb 
95 gewift. da erfant ain vat, daz der dittelbifhoff follt der ftat zü Augspurg 
geben 100 guldin zů pen; ver bifchoff fam auf der ftat zc. 

Und da man zalt 1419 jar da fchidten die von Augspurg zü dem künig Zint 
(Baftian Ilſung und den Nerlinger),ver was nun kumen ver under Regens⸗ 16 
purg hinab, und erzalten dem künig den gefegten tag für den babft und paten 

40 in, Das er in geb fudernus an in, das fie des Nenningers entladen wurden, 
und dem babft jchrib mit feiner hand, als er vor oft hät getan. Das tet der 


5. von ftetten A, 8. appolierten A. 10. vergunt a. 12. Bei Zint: ‘Item die 
von Augſpurg ſchickten brief‘ zc. 15. pfrend a. 18. die flat ainen, dad was der 
Ploß a. 19. da ward ed alfo gemacht a. 23. der ſachen a. 25. ‘und d. fl. 9. 
botſchaft' fehlt 4. yetwerß a. 31. laupriſter 4. lieben' fehlt A. 35. ‘da 
redbet—nit dorumb gewifl’ fehlt bei Zint. Bei Zink: weichbiſchoff'. 38. Bafla A. 
Bafli a. Bei Zink: "Herman Nördlinger. 39. geſechßten A. 


474 | VI. Anonyme Ehronil von 991—1483. 


Hinig und ſchrib dem pabft felber mit vil fchener red und pat in alfo umb 
die ſach, und fo wolte er ain ander fach hinfüro auch tin, und das die von [es®] 
Augspurg des Nenningers ledig wurden. er redet auch mit ben von Augs⸗ 
purg, ob das wär, das der pabit von dem Nenninger nit laßen wolt und im 
gint 84,5 gäb zů ainem bifchof, fo folten fie in aufnemen zü biſchof. es ift zü wißen, 5 
das die botſchaft geſchickt ward zü dem pabft, da ſchicket die flat Augsburg 
den Pauls Langen und den Nerlinger mit vollem gewalt am funtag vor fant 
2. Aug. Bartholomeug tag, und die prachten prief von dem pabft, das der probft von 
fant Sorgen folt ein vicart fein ains bifchoffs, und die ftat folt im tün alle 
recht als ainem bifchof zc. 10 
ca 1s Und in verfelben jarzal 1419 jar da hatten die korherren auf dem tünı 

16 64.18 ain capitel und waren wider atnander und ward aim auflaf under in aljo in 
dem capitel, und ward wund der tümtegen und bes tümprobft prüder und 
etlich mer, und ainer prach zů dem offen auf und etlich zü dem fenfter auf. 

039,14 da famen die burgermaifter und puten frid, da riten ir ain tatl auß der flat. 15 
—— Desſelben jars umb ſant Michels tag ward der Nenninger z& biſchof 
54, 19 geweicht zů Lindaw ꝛc. 
Kun Es ift zü wißen, das der probft zü fant Jorgen ſich nit wolt under: 
winden, das er ain vicari welt fein des biſtüms. das verkündt man wiber« 
umb dem babft; da gab der babft brief der flat, das der probft müeft vicari 20 
Zint 86,2 fein, oder er wolt in berauben feiner kirchen und ſeins ampts. da lüb in ber 
Nenninger gen Wirtburg und alle die, Die gät von dem gotshaus fant Jorgen 
beten, und alle, die lehen von dem biftüm beten, und burgermaifter und ain gan⸗ 

2. ebr. Ben raut der ftat Augspurg. das geſchach zů liechtmeſs, da man zalt 1420 jar. 
die ftat ſchicket auß nach gelerten leuten: da kamen ber atn doctor von Rürn- 25 
berg, ain doctor von Straußburg, ein doctor von Cofteng. losb] und da ward der 

doctor von Nürnberg gefant gen Wirkburg und mit im Johannes Grien- 
et bach und Claus Lauginger, die ritten von der flat wegen. man fchidet auch 
botſchaft zit dem künig und verkündt im all artikel, warımb der Nenninger 

die ftat geladen het gen Wirkburg. da verſchrib die flat, das fie den Nen- so 
ninger folten laden gen Rom vor den babft, warn fie doch ain citation 
betten von dem bapft und es wol tün mochten, das detten Die von Augspurg 
und fhlügen die citation an die firchentür und verkünden die in allen pfarren 
und fchieten fie and dem Nenninger under augen bei den Vogel, was ain 

pot vom babft. und da man zalt 1420 jar, da fchidet der fünig ain Doctor 35 
und ain brief zü dem bapft und pat in, das er den Nenninger von dem 
biftum tete; und die von Augspurg ſchickten den Jörg Ploßen und den vor- 
gint 86,3 gemelten Vogel, wann umb die artifel, da der Nenninger die von Yugspurg 
het geladen gen Wirkburg, das mocht nit außgericht werden, wie lang man 


1. feibert a. Der Paffus "und ſchrib dem pabſt —hinfüro auch tän’ fehlt bei Zink. 4. int: 
*mit dem Ilſung'. 9. allen reiht a. 14. den fenftern a, Der Paſſus ‘und ward 
wund —etlich zu dem fenfter auß' fehlt in der Quelle ©. 15. Ebenfo die Worte "da ritn— 
auß der flat". 16. umb fant Niclaus tag a. Ebenfo bei Zint, wo noch beigefügt iſt "und 
fang fein erſte meß am funtag nad) fant Ballen tag (19. Dct.), da man zalt 1421 jar' (f. 475, 27). 
21. beraben a. 26. Bei Zink: “Salkburg‘. 28. Bint: »Johannes Krumpach, der wat 
wol gelert und was ain publicas notarius‘, int fügt bei: ‘was ain gelerter Tai’, 
30. Bint: ‘da ſchrib der fünig den von Augfpurg, fie folten den Nenninger laden’ ꝛc. 83. an 
die kirchen a. 35. Zink: ‘der mas des babſis pot und pittel, mit ainem fliberin flab”. 


1420. 1421. 1423. 1424. 1414. 1415. 1416. 1417. 1418. 475 


darmit umbgieng, und ward gefchoben für den babft. nun fehidet ver Nen- Zint 861 
ninger den leupriefter für ven babft. und kamen alfo für ven babft, und 
nach der Mag verantwurtet den Nenninger der leupriefter, wie ex ain ſchwär 
man wär und mocht nit ſelbs fumen, wann die ladung was, mit fein felbe 

s leib ze kumen; des nam der babſt ab, perfünlich ze kumen, und warb nichts 
darauß. darnach fett der Nenninger mer artikel zü den vorigen und [üb Zintse,s 
bie von Augspurg gen Rom von bes pflaſterzols wegen und des weinungelts 
wegen und junft mer ftüde. darab erjchrad die flat und ſchicket zü den fteten 
gen Ulm den Baftian Iljung, den Schmüder und Joſen Kramer und klag⸗ 

10 ten das den fteten, wie der Nenninger den pflafterzol und das wein ungelt 
fodret, und das waren weltlich ſachen, dar[se*]wider fie brief baten, fie zů 
laden umb weltlich ſachen vor geiftlichen gericht. Die flet wolten des der ftat 
bebolfen fein und wolten [hidden zit dem Nenninger, das er die zwen artidel 
folt abtüän in feinem lapbrief, und tetten das alfo. da ward es alfo gemacht, 

18s das Die von Augspurg kemen gen Nürnberg, jo wolten die ftet auch dar 
fumen, wann der fünig het fich verfchriben, gen Nürnberg ze kumen, und der 
biſchof won Meng, der biſchof von Kelen und große herſchaft, und ber Nen- 
ninger folt auch dar kumen, und fo hetten fie die Ding zů gütem ze pringen. 
der tag folt werben von der Huffen wegen auf den funtag nach oftern, jo 

20 man fingt jubilate in der jarzal 1421 jar. nım e man gen Nürnberg 30), 
da kam ain brief von Rom, man wolt der flat Augspurg ainen andern bifchof 
geben, wölten fie darumb güt geben, als fie vor gefchriben beten, 10 taufent 
guldin; das wolt die flat gern tün. da warb bie teding gen Nürnberg 
abgefchlagen. alfo [hit man hinein gen Rom von ains andern bifchofs 

25 wegen, da ward nichts auf. 

Item nad Chriftigeburt 1421 jar am funtag nad fant Gallen tag be | ut 
fang der biſchof Nenninger fein erfte meſs, das beftünd alfo zc. 4, 
Und da man zalt 1423 jar umb fant Michels tag, da jagt ber hapft =, Gun 

den Nenninger ab von dem biftum und nam im die kirch und gab das biftum 1 

30 ainem von Menb, ver hieß der von Erenfels, aber er wolt das nit. darnach Bint 87,3 
gab der bapft das biftum ainem, hieß herr Beter von Schamberg, unb ber ER 
nam e8 auf und rit ein gen Augspurg als ain bifchof am funtag nad) dem. Juni 
aufferttag in der jarzal unfers herrn 1424 jar. alfo half got am leften 
den von Augspurg des Nenningers ab. umd die ding gefchachen bei fünig 

ss Sigmund ꝛc. 


[seh] Item da man zalt 1414 jar als 14 tag nad) oftern, da ſchüf der 31, Män 
fünig, das die von Augspurg widerfagen müften dem hertzog Friderich von 
Ofterreih!. und darnach am funtag zügen die von Augspurg auß mit 200 14. Apriı 


2. Iuipriefler A. 3. iuipriefler A. 6. Der Paffus und nad der Hag—und ward nichts 
darauf’ fehlt dei Bint. 9. den Schmücker' fehlt bei int. 11. fordert a. 
22. ‘taufent’ fehlt A. 23. beging A. 22. Der ganze Paſſus: "da warb e8 alfo ge 
macht —da ward nichts auß' fehlt bei Zink, 27. ©. oben ©. 474 die Barlante zu Beile 16. 
35. bei 1, Sigmunds zeyt a; die Schlußworte "alfo half—bei fünig Sigmund’ fehlen bei Zink. 


Nachdem ber am 20. März 1415 XXIII. Aufnahme bei Herzog g gr ebrich 
von " Tonfem entflohene Papft Johann von Defterreich gefunden, ſprach Sigmund 


476 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


pferven und 400 mamen ze füß für Ernberg und kamen da herwider an 
dem ailften tag!. man gab ſold auf ain pferd ?/z gulvin und auf ain füß- 
knecht 10 ß. ꝛc. 
Gen Item nad Chrifti geburt 1415 jar da viel ain lad ab dem Berlachturm 
i4 #, 6herab und ſchlůg zwen tagwerder ze tob; ber ain farb von ſtundan, ber s 
ander lebet über nacht. 


BL Desjelben jars was ain große finfternus an fant Bonifacius tag ?. 


lich 59, 4 Auch ward vesfelben jars der rot el? verprent ſelb achtend zü Lande 
perg; ir Taines verjach nie nichs, dann der rot Yel verjah auf fie all 
fiben ꝛc. 10 

I Item da man zalt 1416 jar, vieng man an, [an] der maur je machen 

ıic &0, ı umb bie porftat zü ſant Jacob. 

ag „ Desfelben jars fieng man an bie flat zit pfleftern vor unfer frawen 

59, 10 prübder ꝛc. 

0. Ant Item da man zalt 1417 jar an fant Rorengen tag, da erſchlüg Das ı5 

id 61,3 wetter Enbrig Langen tochter, was ain kloſterfraw zü fant Margreten, ge 
ſchach im kloſter. 

gm. Desfelben jars was ain teurin bie, galt 1 fchaf forn 7 & vn. man 

pracht e8 her gen Augspurg von Nürnberg, von Rotenburg und aus Fran- 
2gl-öintfen, und da ward darnach ain güt jar, ain fhaf güts korns umb ain gul«20 
“din; güt wein, Elfaßer und ander, umb 4 pn. ain maß ꝛc.“ 


Mae Item in der jarzal 1418 jar da wurden zü Parts mer dann 2000 
ſtudenten und priefter erftohen. 
22. De. Desielben jars ward am dornſtag vor weihennechten der Walhart, 


81, 17 ainer von Bayın, gefangen und vesfelben tags berechtet und [67°] gehendt, 25 
der hät den meßgern file genomen und vil ander büeberet getriben zc. 


2. alften A. 6. Der Eap 'der ain ftarb—über nacht' fehlt in C. 8. ſelb achet A. 
22. mer wen 200 taufent A. 23. *und priefter' fehlt bei Muͤlich. 24. Mülih: Waltber 
Bader. 26. fie geitollen a. ‘getriben’ fehlt a. 


am 30. März des Jahres die Acht Über verübten Ueberfallbetheiligt war, bei bem 
biefen aus und forderte wie andere Stäbte, auch zwei Münchner Bürger zu Schaben 
fo auch Augsburg auf, dem Herzog zu kamen. Gumppenbergihe Yamilienge 
wiberfagen, welchem Befehle bie Stadt ſchichte S. 104. 
am 5. April 1415 nachkam. Vgl. Zint 4. 440%, Im Jahre 1417 berrichte 
"©. 64, 23 ff. mit Anm. 2. ein ftrenger Winter (f. Zink S. 147, 9), 
1. Wie e8 fcheint ging ber Augsbur- ber dann für bie erfte Hälfte des Jahres 
ger Zuzug bereits vor dem 14. April, vem 1418 eine Theuerung zur Folge hatte 
zweiten Sonntag nad Oftern, von Aug» (f. Zink 147, 12): im Sommer biefes 
burg ab, fchon vor dem 23. April war Jahres fchlugen bie Preife Dann wieber 
ber gene Feldzug beendet. Vgl. Zint ab (Zinf 147, 16), worauf dann Das 
©. 65 Anm. 1; Würbinger I, 216. Jahr 1419 als ein bezüglich ber Lebens 
2. &8 fol heißen: ‘am freitag nah mittelpreife beſonders günftiges folgte 
fant Bonifacius tag’ (7. Juni). gl A Gint 147, 20. 25) Unfer Tert fcheint 
112, 15 mit Anm. 5 und Mültch 59, 4. mit Benütung de Zinf’fchen Angaben, 
3. Bon einem Jörg HL wirb berid« bie zufammengezogen wurden, entflanben 
tet, daß er im Jahre 1411 Hei einem an zu fein. 
Paul dem Weichſer bei Gunzenhaufen 


1419. 1420. 1421. 1422. 1429. 477 


Item nad) Ehrifti geburt 1419 jar da was ain gemainer fterb ber 
menfchen hie zuͤ Augspurg. 


Mulich 
64, 24 


Desjelben jars geprach ain fne ab in dem gepirg ‚bei Meran, haiſt im ne 


Baſeyr, und fürt Pie ftat Meran wol halbe hin und das fpital, und erdrun⸗ 

sden bei 400 mentſchen. es Iag ain kind in ainer wiegen und darbei ain 
fo, die füren auf dem waßer wol 2 meil, da ward dem find aufgeholfen on 
ſchaden mit der katzen zc. 


‚Item als man zalt 1420 jar, da was ain edler und fteter winter und 


64, 20 


Müulich 


ain frües jar: die peum ſtünden in voller plüe in der vaſten, und die oſter⸗7. Apriı 


10 feire was 3 wochen vor ſant Sorgen; und ward alles früe zeitig. 

Desſelben jars vieng der Huſſen glab an. 

Nun ward der ſterb, der vorgeſchriben ſtat, groß hie, und flüchen die 
leut faft aus der flat; doc ſturben ir etwan vil, die füert man wider herein 
alfo totten zü ir grebnus. nun ſtarb ainer von Augspurg zi Werd, hieß der 

15 Bittinger, on beicht und on alle gotsrecht. den fürt man wider gen Augspurg und 
begrüb in und befang in, und Iaglalfo etwen lang in dem kirchhoff. nun warb das 
dem Nenninger kunt getan von ainem priefter ze Werd, da empot er den 
prieftern zü dem tüm, fie folten den Pittinger wider außgraben, oder er wolt 
fie in pan tün; das wolten fie tün. da hät ver Pittinger ain brüber hie, 

20 der rait zu dem Nenninger und pat in, das er fein brüber ließ ligen in dem 
kirchhoff; das wolt er nit tün. er faget auch und het briefvon Werd, wie das 
fein brüber gerengottesleihnam oder ſacrament haͤt gehebt, da gefchach im zekurtz. 
es half aber [e7?] nit. alfo wolt in die flat nit laßen aufßgraben, dann mit 
ainem rechten. da boten die priefter all auf ze fingen und’ze lejen in allen 

25 pfarren und in allen Höftern in der flat und tetten nichts, dann Kind teffen 
und den leuten umfern herrn geben an ver nott; fie wolten niemant begraben. 
man fchidet zü dem probft zů fant Jürgen, der bie zeit des biſtums vicarius 
was, das er vergünnet, die leut z& begraben; das wolt er nit tün und ſprach, 
man folt ſchicken nach ainem doctor, was in der hieß, das wolt er tün. aljo 

30 ſchicket man auf und pracht 2 Doctores her, die retten, man möcht die leut 
wol vergraben on in den kirchhoff zů dem tüm. da erfant der groß rat, das 
man folt ain grüb machen zů ſant Jörgen und vie leut darein legen auf 
allen pfarren und auf ieder pfarr aim priefter haben, die folten meſs haben 
und die leut zü der erden beftäten. ° 

35 Das gefhach alfo. das was dem probft zä fant Jürgen wider, und 
verpot, man folt niemant legen in fein kirchhof. alfo machten es die Doctores 
und die priefter richtig, dem was alfo, das man den Pittinger wider auß⸗ 
grüeb zü dem rechten. und bie priefter fingen wider an zü fingen und zü 


1. flerbent a. 6. ain fapen a. faren A. 8. Die Worte: *Item—fleter winter, 
fehlen bei Muͤlich. 9. die pan A. pom a. 10. oflerfeir waren a. woch A. 
11. gelaub a. 13, wider rein a. 15. In a bier und an den folgenden Stellen 
*Beytinger und *Beittiger". on allen a. 16. und ward a. 17. Dar Saß "nun 
ward—priefter je Werd' fehlt bei Zint. 21. Die Säge "der rait —in dem lirchhoff/ und ‘das 
wolt er nit tlin’ fehlen bei Zink. 24. rechtent A. 26. unfern hergot a. Die Worte 
“Ae—begraben’ fehlen bei Zint. 34. beftetigen a. 35, "das geſchach alſo' fehlt 


bei Zint. 


233. April 
C 320, 16 


Zink 
68, 12 


Bol. 
129, 33 


2. Mäy 
1422 


2. Aug. 


Bal.Mü- 
(ie 66,14 


478 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


lefen. und das bet aljo geweret 14 tag, bie weil waren ob 80 mentihen 
tod, die begrüb man erft!. 

Desjelben jars fieng der Beitinger, ain goldſchmid, ain bab an ze 
machen, da badeten die leut in zübern in der vorftat bei ſant Jacob? zc. 

Item da man zalt 1421 jar, da friegten ? hergog Hainrich *, der burg 5 
grafS, hertzog Wilhalm, herkog Ernft von Münden ® und der von Öttingen? 
und die von Nerlingen® al wider hertzog Ludwig und ſchwüren züfamen 
und gewunnen im etwan vil lands und ſchloß ab; des bet in herkog Ludwig 
widerumb auch großen [es*] ſchaden. und des andern jars zů mitter- 
faften da warb der mardt Fridberg erftigen bei der nacht von hertzog Wil: 10 
balm?, und hertzog Hainrich het im auch vold gelihen. da trib er auf dem 
mardt man, weib und find, und wer, das er die feſt gewunne, fo folten fie 
wiber hinein kumen, fo wolt er teverman das fein winergeben on eßende 
ſpeis. alfo ſchußen fie vaft in das ſchloß und die auf dem ſchloß herwider⸗ 
umb zü in in den mardt, das ir vil umblamen. und am funtag vor fant ı5 
Bartholomens tag da zügen fie darvon und verpranten ben mardt. und 
darnach am herbft machet der fünig ain frid daran 19, der folt weren 4 jar ıc. 

Item nach Chrifti gepurt 1422 jar da zügen wol 17 ftet für Hohen⸗ 
zoler mit vil folcks und machten da ain paftey darvor, das man den winter 


möcht beleiben, und lagen bei 400 man darinn mer dan am gant jar 11; das 20 


23. Mai 
Bel. Mi: 
lich 72, 6 


ander vold zoch darvon. es geftind die von Augspurg vil gelts, man faget 
18 taufent guldin, wan fie beten vil volcks dar geſchickt und ain große 
büchfen!2, und was tr fold wol 17 wuchen auf. alſo gab man das ſchloß 
auf on gnad, aber, die darauf waren, gaben ſich auf gnad aller ftet. der 
waren 32, die fürt man gefangen gen Ulm, da fturben ir 3 underwegen. 25 
darnach in der jarzal da prach man das haus ab in den pfingfifeiren. 

Darmad über 7 jar wolt man Hohenzoler wider pawen und het holtz 


3. Beittiger (Kain goldſchmid' ift audgeftrihen) a. 
27. Sohengol A. 


4, jibern a. 8. dab dett a. 


1. D 148 w 64a. 


7. Die Grafen Ludwig und Friedrich 
2. D 15%. Die meiften Chroniken 


bon Dettingen. 





geben das Jahr 1420 als Entftehunge- 
jahr bes Babes an. In den Steuer- 
regiftern fteht fchon im Jahre 1408 “Püt- 
tingers babhaus’ an ber felben Stelle wie 
jpäter verzeichnet. S. Hofmann im ber 

eitſchrift bes bigen chen Bereines für 

chwaben und Neub. Jahrgang 1885 


S. 8 und 17. 


3. Wie es ſcheint mit Benützung von 
A 119, 19 und 120, 11. Der Krieg be 
gan 1420 und mährte 3 Jahre. ©. zu 

em Ganzen Riezler IIL, 250 ff. 

4. Herzog — von Bayern⸗ 
Landshut. 
5. Friedrich von Brandenburg und 
defſen Sohn Johaun. 

6. Ihre Ziegeertiãrung erfolgte erſt 
am 10. April 1421. 


8. Bon den Städten erſcheinen auf 
Seite ber Gegner Ludwigs Rothenbur 
a. d. Tauber, Nördlingen, Dinkelsbühl, 
Weißenburg, Bopfingen, Augsburg. 

9. S. bas Schreiben des Rathes von 
Augsburg an die Ulmer dd. 25. März 
1422 in St.-Chron. IV S. 120 Aum. 4. 
Bgl. Mülich 64, 26. 

10. Am 2. Oct, 1424 zu Regensburg. 
Bol. Mülich 65,9. 
11. Die Burg Hohenzollern wurbe von 
einem Württentbergijch - reichsftäbtifchen 
ere feit Anfang Juni bes Jahres 1422 
elagert und am 15. Mai 1423 zur Ueber: 
abe gebracht. Bgl. Zink 130, 20 ff.; 
f Sue II 


. in III, 422. 
12. Bol. die Württemb. Jahrbücher 
1851 &. 129 ff. 


1422. 1423. 1424, 1425. 1426, 1425. 1426. 1427. 1426. 479 


bar gefürt, da zügen bie ftet gemainklich wider darfür, und die von Augspurg 
zügen auß an fant Veits tag und verpranten das zimmer und das holt 15. Iunt 
alles, was man dar het gefürt. 
Desjelben jars was ain wind an fant Gallen tag, der weet den knopf 16. Or. 
s und ben bannen ab unſer frawen türen und weet dem Wilbredht ain ſchießen 
umb, der ſchlüg tm [ssP] durch ein dach und ain gewelb und tet im vil 
ſchaden ıc. 
Item da man zalt 1423 jar am montag nad) fant Matheis tag, da ver 5500,15 
pran bas Flofter zu der Horprugg. Bol. Mü- 
10 s Desſelben jars erhanckt ſelbs ain korher zů ſant Moritzen, hieß bee 
ang ꝛc. 
‚stem in der jarzal nach Chrifti gepnrt 1424 da verpran ain groß haus C320,24 
pei fant Lienharts capell, war des Goflenbrots. flünd am egg in der Suben ii 1. 8 
gaßen. das fuier gieng aber in dem haus auf und pran underſich ab, und 
ısda das dachwerk und die obere bün ainfiel, da wolt man ein bünin errett 
haben mit ainem eftrid und lonet darzu leut. und das haus het ain hodyen 
hießen, darauf ftünd ain ftorgenneft, das war alfo gantz beliben. und ale 
das futer umb mittag auf gieng am tag kathedra Petri, alfo fiel der ſchieß 22. Setr. 
umb mitternadht nider auf die leut und erſchlüg wol 24 mann ze tod. Des 
20 dings erſchracken auch 3 frawen fo falt, das die ain farb gechlingen; Die zwi 
wurben unrichtig!. 
Desfelben jars an ber mitwoc nad ſant Ambroſtus tag da verprumnen °- Fr 
wol 8 heufer bei ſant Sörgen hinab warts, und gieng auf zü dem Dirdemafr, 100, 16 
was ain egghan®. — 
25 Item desfelben jars was wein und foren wolfetl: ain ſchaf roggen galt 
[atn] bechmer, ven ofterwein fhandt man umb 5 du., den welfhwein umb 
8 bn.; umb gen dem herbſt jhandt mar wein umb 2 du. und umb 3 dn., 
und Elſaßer umb 5 dn. ain maß? ꝛc. 
Item nad Chriſti geburt 1425 jar umb fant Jacobs tag da warb *3u 
30 Baſtian Ilſung, burgermaiſter und ain gewaltig man in Augspurg, entleipt 2 1.Di8- 
zünechft bei Bergen von dem Peter Rechlinger und Dietenhaimer, waren bed lid RO 
des Liebers dochterman 3, 
[so*] Desſelben jars warb ain fraw ermürt von ainer andern frawen am 
ſuntag vor weichennechten, die ward gefangen. da ſchuldiget ſie ain weber⸗ 23. Der. 
35 knecht, der ward gefangen und hart gewegen und was unſchuldig. darnach 
verjach fie e8 ſelbs, alfo gegrüb man fle lebendig in der eriten faftwuchen, da 
man zalt 1426 ıc. 


8. Die Worte “montag nad’ fehlen in O und Mülih. Das Wort "montag’ bei int. 9. Gar 
prud a, 10. Rüti fügt dad Zagesdatum bei. 13. Dad nun Folgende, bis sum 
Schluſſe, iſt einer anderen Quelle entnommen. 14. daß feur a. 15. ebrin bin A. obem 
bini a. 16, lenet A. 23. Die Worte "bei fant Iörgen hinabwarts’ fehlen bei Zink, 
finden ih aber bei Mülich. Dirdenmair a. 24. Ebenſo fehlen bei Zink die Worte 
ab ain egghauß". 31. Nah Rechlinger' in a durchfirichen: ‘der waß ſeyn dochderman'. 
32. Die Worte ‘und Dietenhaimer—bohterman’ find Zuſah bed Anonymus. 34. weinhenechten 
4. 36. gruͤb a. 


Ein Aus aug bei W 58. ©. hieu bie Beilage I zu Wahr⸗ 
D 70b d 445 (unter 1425). aus y 262, 5. 20. 


2. Mär 
1422 


2. Aug. 


Bol. Mü- 
ie 66,14 


478 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


lefen. und das het aljo geweret 14 tag, die weil waren ob 80 mentfdhen 
tod, die begrüb man erft !. 

Desfelben jars fieng der Beitinger, ain goldſchmid, ain bad an ze 
machen, da badeten die leut in zübern in ber vorftat bei ſant Jacob? ꝛc. 

Item da man zalt 1421 jar, da friegten 3 hertzog Hainrich“, der burgs 5 
graf5, hertzog Wilhelm, hertzog Ernft von Münden ® und der von Ottingen”? 
und die von Nerlingen® al wiver hertzog Ludwig und ſchwüren zůſamen 
und gewunnen im etwan vil lands und ſchloß ab; des det in hertzog Ludwig 
widerumb aud großen [es*) ſchaden. und des andern jars zů mitter- 
faften da warb der mardt Fridberg erfligen bei der nacht von hergog Wil: 10 
balm?®, und hertzog Hainrich bet in auch vold gelihen. da trib ev auß dem 
mardt man, weib und find, und wer, das er die feft gewunne, fo folten fie 
wider hinein kumen, fo wolt er teverman das fein widergeben on efende 
ſpeis. alfo ſchußen fie veft in das ſchloß uud die auß dem fchloß herwider⸗ 
umb zü in in den mardt, das ir vil umblamen. und am funtag vor fant ı5 
Bartholomens tag da zügen fie darvon und verpranten den mardt. und 
darnach am herbſt machet der künig ain frid daran, der folt weren 4 jar zc. 

Item nach Chrifti gepurt 1422 jar da zügen wol 17 ftet für Hohen: 
zoler mit vil folcks und machten da ain paftey darvor, das man den winter 


möcht beleiben, und lagen bei 400 man darinn mer dan ain gant jar 11; das 20 


23. Mai 
Pol. Mü- 
lich 72, 6 


ander vold zoch darvon. es geftind Die von Augspurg vil gelts, man faget 
18 taufent guldin, wan fie beten vil volds dar geſchickt und ain große 
büdhfen!?, und was ir fold wol 17 wuchen auß. alfo gab man das ſchloß 
auf on gnad, aber, die Darauf waren, gaben fi auf gnad aller ftet. der 
waren 32, die fürt man gefangen gen Ulm, da fturben ir 3 umderwegen. 35 
darnach In der jarzal da prach man das haus ab in den pfingfifeiren. 

Darnach über 7 jar wolt man Hohenzoler wider pawen und bet holg 


3. Beittiger (Kain goldſchmid' ift ausgeftrichen) a. 
27. Hohenzol A. 


4. zibern a. 8. dad dett a. 


i. D 148 w 64a. 

2. D 15%. Die meiften Chronilen 
geben das Jahr 1420 als Entfichunge- 
Jahr bes Babes an. In ben Steuer- 


7. Die Grafen Ludwig und Friebrich 
bon Dettingen. 

8. Bon den Städten erfigeinen auf 
Seite der Gegner Ludwigs Rothenbur 


regiſtern fteht ſchon im Jahre 1408 “Püt- 
tingers babhaus’ an ber felben Stelle wie 
jpäter verzeichnet. S. Hofmann in ber 
aehiarift bes oilorifhen Bereines für 

hwaben und Neub. Jahrgang 1885 


8,8 und 17. 


3. Wie es jcheint mit Benützung von 
A 119, 19 und 120, 11. Der Krieg be 
genn 1420 und wäÄhrte 3 Jahre. ©. zu 

em Ganzen Riezler III, 250 ff. 

4. Herzog Heinrich von Bayern⸗ 

vanzehet., duch 
. Friedrich von Brandenburg und 

befien Sohn Johaun. ß 

6. Ihre kriegeerttärung erfolgte erſt 
am 10. April 1421. 


a. d. Tauber, Nördlingen, Dinkelsbühl, 
Weißenburg, Bopfingen, Augsburg. 

9. ©. das Schreiben bes Rathes von 
Augsburg an die Ulmer dd. 25. März 
1422 in St..Chron. IV S. 120 Anm. 4. 
Bol. Mülich 64, 26. 

10. Am 2. Oct. 1424 zu Regensburg. 
Bol. Mulich 65, 9. 

11. Die Burg Hohenzollern wurbe von 
einem Württembergifch « rei sftäbtifchen 
Heere feit Aufang Juni des Jahres 1422 
belagert und am 15. Mai 1423 zur Ueber⸗ 

abe gebracht. Bgl. Zink 130, 20 ff.; 
? Stältn ILL, 422. 

12. Bel die Württenb. Jahrbücher 

1851 ©. 129 ff. 


1422, 1423. 1424, 1425. 1426. 1425. 1426. 1427. 1426. 479 


bar gefürt, da zügen die ftet gemainklich wider darfür, und die von Augspurg 
zügen auf an fant Veits tag und verpranten das zimmer und das holt 15. Juni 
alles, was man bar het gefürt. 
Desfelben jard was ain wind an fant Gallen tag, der weet den Inopf ie. Ott. 
s und den bannen ab unfer frawen türen und weet dem Wilbrecht ain ſchießen 
umb, der ſchlüg im [esP] durch ein dad und ain gewelb und tet im vil 
ſchaden ꝛc. 


Item da man zalt 1423 jar am montag nach ſant Matheis tag, da ver⸗ ot, 

pran das Hofter zü der Horprugg. Bgı. Di 
10 Desſelben jard erhandt fi ſelbs ain korher zü fant Moritzen, hieß der 0320.20 
Lang ꝛc. alu. ie 


Item in der jarzal nad) Chrifti gepurt 1424 da verpran ain groß haus C320. 2 
pei ſant Lienharts capell, war des Goſſenbrots. flünd am egg in der Juden⸗ ‚Di 8 
gaßen. das futer gieng aber in dem haus auf und pran underſich ab, und 
1s da das dachwerk und die obere bün ainfiel, da wolt man ein bimin errett 
haben mit ainem eſtrich und lonet darzu leut. und das haus het ain hochen 
ſchießen, darauf ftünd ain florgenneft, das war alfo gan beliben. und als 
das fuier umb mittag auf gieng am tag kathedra Petri, alfo fiel der ſchieß 22. debr. 
umb mitternadht nider auf die leut und erihlüg wol 24 mann ze tod. Des 
20 dings erfchraden auch 3 frawen fo faft, das die ain ftarb gechlingen; die zwü 
wurden unrichtig!. 
Desfelben jars an der mitwod nad) fant Ambrofius tag da verprunnen - ah 
wol 8 heufer bei ſant Jörgen hinab warts, und gieng auf zü dem Dirdemair, an. 
was ain egghaus. ide 
25 Item desfelben jars was wein und foren wolfeil: ain ſchaf roggen galt 

[ain] bechmer, den ofterwein ſchanckt man umb 5 dn., den welſchwein umb 

8 dn.; und gen dem herbit Ihandt man wein umb 2 pn. und umb 3 du., 

und Eifaßer umb 5 pn. ain maß? :c. 

Item nach Chriftt geburt 1425 jar umb fant Jacobs tag da warb 3, Zul 

so Baftian Ilſung, burrgermaifter und ain gewaltig man in Augspurg, entleipt 34 IB. 

zünechft bei Bergen von dem Peter Rechlinger und Dietenhaimer, waren bed lidb os.1o 

des Liebers dochterman 3. 

[s9*] Desfelben jars warb ain fraw ermürt von ainer andern frawen am 

funtag vor weichennechten, die ward gefangen. da ſchuldiget fie ain weber⸗ 33. Der. 
35 knecht, der ward gefangen und hart gewegen und was unſchuldig. darnach 

verjach fie es ſelbs, alſo gegrüb man fie lebendig in der erften faftwuchen, va 

man zalt 1426 zc. 


8. Die Worte ‘montag nad’ fehlen in O und Mülich. Das Wort montag’ bei Zink. 9. Har⸗ 
pruck a. 10. Muͤlich fügt das Tagesdatum bei. 13. Das nun Folgende, bis zum 
Schlufſe, ift einer anderen Duelle entnommen. 14. das feur a. 15. ebrin bin A. obern 
bini a. 16. lenet A. 3. Die Worre ‘bet fant Yörgen hinabwarté' fehlen bei Bint, 
finden fih aber bei Mülich. Dirdenmair a. 24. Ebenſo fehlen bei Zink die Worte 
ab ain egghauß'. 31. Nah Rechlinger' in a durchſtrichen: ‘der waß ſeyn dochderman'. 
32. Die Worte “und Dietenhaimer —dochterman' find Zufap des Anonymus. 3. weinhenedhten 
4. 36. grub a. 


1. Ein Auszug bet W 58. 3. ©. hiezu ze Beilage II zu Wahr- 
2. D 70b d 44b (unter 1425). aus ©. 262, 5 


480 VI. Auonyme Chronik von 991— 1483. 


Item in der vorgemelten jarzal da ſchoß man umb ain abentuir hie zü 
Augspurg, die was ain och, ain ſchaul, zwei armproft, ain bar hofen und 
ain ring; und der von ber weiteften ftat fam, dem gab man ain ring vorauß. 
der abentuir waren fiben. da gewan ainer von Mindelhatm den erften, und 
die zwai befte darnach beliben zü Augspurg. e8 waren wol 130 ſchützen; s 
der topel was 16 grofs und ain nachender man 8 groſs und atn weiter gab 
6 dn., und man tet 42 ſchüß, und geſchachen in 5 tagen gar auß. 

Desielben jars was ain gät jar, da was wolfail wein und foren: ben 
wein gab man umb 2 und umb 3 dn., Elſaßer umb 4 pn., welſchwein umb 
8 dn., ain ſchaf foren umb 2 dn.; und was wolfail ſchmaltz, Öpfel, biren 10 
und alle ping! ze. 

Item da man zalt 1425 jar an fant Maria Magdalena aubent, da 
erihlüg das wetter zu Pobingen 2 dochter und 13 rinder. 

Mülic Desielben jard warf man ain münt auf, der folt man geben 2 @% dn. 

’ und 22 on. für ain gulbin. und als man die mäng aufwarf, ftünd bifchof ıs 
Peter felb8 bei den rautgeben auf dem rathans, und lailt vor die ſturm⸗ 
glogg; des was müntzmaiſter Jacob Pittinger. man gab bald 21/, & für 
1 gulbin. 

cl Item desfelben jars warb der newe for zü dem tim angefangen zů 

an mauren? in ber balmwuchen, des waren baumaifter der von Rech⸗ [69°] perg, 20 
der korher, und Jos Kramer, von dem raut gefegt. und prach darnach die 
manr in fant Jacobs capell niver, die man nennet des Dachs capellen® ꝛc. 


21. Juli 


Zint Nah Chrifti geburt 1426 jar an dem hatligen tag zü weihennechten 
garani. ba warb ber pfarter zü fant Steffan erftochen vor der mettin, und weft nie- 
lich 69, 1 mant, wer e8 getan bett zc. 25 
a a0 Item als man zalt 1427 jar, da warb die kornſchrand new gemacht. 
tich 69,19 i 
C321, 10 Desfelben jars machet man den niwen for zů dem tüm, als ba die 

priefter inn fingent ꝛc. 

* Item in der jarzal 1426 ertranckt ſich ain fraw auf der Lechpruggen. 

69, o 
Bol. Zint Desielben jars warb Ulrich Artet burger zü Nürnberg; der was als so 
72,15 f- ain reicher man als er mocht gefein in Augspurg ? ıc. 
nl. Mü, Item in dem jar ald man zalt 1427 kamen leut ber gen Augspurg mit 


$. am’ fehlt A. 17.2 A. 

2. in der erften faſtwochen W. 
22. bey f. Jacob altar in der capel W. nider 
31. des ald ain A. In w ift noch angefügt: zoch 


1. abenteir a. 2. das waß a. [hal a. 
18. Die Worte "man gab—guldin’ fehlen bei Mülich. 
*de8 waren—gefeht' fehlt bei W. 
fehlt A. Sand Sachſen (!) W. 
hinab mit weib' (von fpäterer Hand). 


1. ©. oben ©. 479, 25. Dal. bie 
Dahrbllger bes 15. Jahrhunderts in St.- 
Ehron. X, 144, 14. 

2. W 37u unter 1423. 

3. ©. über biefen Bau Braum, Die 
Domkirche S. 20. Die Iacobscapelle, 
bie im Jahre 1376 von Joh. Dachs ge 


ftiftet worden, mußte zu Gunften des zu 
erweiternben Chores und bes Einganges 
im Sabre 1425 abgebrochen werben, 
wurde aber zu Ende bes 16. Jahrhunderts 
von Biſchof Joh. Otto von Gemmingen 
wieber bergeftelit. 

4. w 68b. 


1427. 1428, 1429, 1430, 1431. 481 


weib und mit finden und nanten fi aus Egipten und beten atmen hertzoge; 
bie müften in der Roſſenaw ligen. die nennet man feider Die Zigeiner, und 
ſend hernach oft kumen. o | 
Item desfelben jars an fant Ülrichs tag zügen der von Angspurg auß tue 
° an bie Hufſen bei 50 mannen, bie kamen all herwiber in festo assumptionis 8, Rn 
Marie ic. n 
Item nach Chriſti geburt 1428 jar leget man ain ſtuir an die Huflen: 9321,16 
wer über 15 jar alt was, der gab 8 du. und wer über 20 guldin het, ber ug 71,1 
gab 1/, guldin, und über taufent guldin ain gulbin, und die priefter ir be⸗ 
10 junder ftuir. 
Desfelben jard warb der fpitalturn gemacht, genant das rot tor, und 5321,19 
die maur und die drei türn daran. ih 70, 6 


Desfelben jard nam der von Weinsperg ven obern [70°] ftetten mol Pp! ti 

40 geſchirr und vieng wol 180 kaufman, da was an barfchaft zü 50 malen „zint j 
5 tanfent guldin; und die wolten gen Srandfurt, geſchach an ſant Bartholomeus 94, Aug. 

tag. darnach warb e8 verricht und die gefangen wurden alle ledig, und folt 

vie flat Weinsperg ewigklich ain reichsſtat fein, und folten vie fardel auch 

wider werben; aber man muſt dem von Weinsperg geben 30 mal taufent 

guldin. die teding beſchach umb fant Niclas tag. darnach verpot der fünig, 6. De. 
20 Das man im nichs folt geben zc. 


Item nad) unfers herren geburt 1429 jar da ward das tantzhaus new |. 
gemacht und die metg und das prothaus darunder, und bie müntz ftünb 
daran, die warb gejegt auf unfer frawen platz. 

Desſelben jars fieng Caspar Summer an ain maienbad in zübern zit zus 

25 Wertenbrugg. 

Auch in der jarzal ertettet ain metzger fein elichen find und gab in kalch 5321,23 
ze eßen, weil ſie jung waren, ba müften fie fterben. ber ward zü Tribberg ti 71.20 
geratprecht uud hieß ber Grießherr zc. sine, 

Item desfelben jard wolt man ainen fremven kaufman mit falfchem zu 

30 faffran verprennt haben, der warb erbeten von den korherren und von den 
frawen, warm er dann ain ſchoͤn gerad man was; darnach ward er ain kart⸗ 
hauüſer. 

Desſelben jars waren aud 3 gefellen hie zit Augspurg, die gaben den GEM, 24 
leuten drand, das fle trei tag fchliefen, und fo namen fie dann, was fie fimden; 72, 1 

35 die handt man an fant Mangen aubent. b. Sept. 

In demfelben jar fieng aud an und warb ain große irrfale von der gl. 0 
bechmiſch wegen, das man fie nit geren nam, wan e8 waren vil falfcher Mitie 
bechmer. da erfant ain rant, das man vie güten folt ftempfen; [70°] und 


häb man an zü ftempfen am freitag nach fant Gilgentag ꝛc. 2. Sept. 
40 Item da man zalt 1430 jar, da warb der egget turn, genant der % 327, 
lüginsland, gemachet. ti) 72,16 

12. und die maur’ fehlt A ("und die mar’ gefchrieben und wieder durchſtrichen). 19. tedig A. 

In A ift Niclas’ von der gleihen Hand neben auögeftrichenes Michels' gefeht. 24. mayer⸗ 

bad a, bei Müli badſtuben'. in zübern’ fehlt bei Muͤlich. 28. elichliche A. 


31. von den korherren und von den framen, wann er—was' fehlt bei Mülich. 
Städtechronifen XXI. 31 


482 VI Anonyme Chronik von 991— 1483. 


Fr Desfelben jars z& fant Pauli lertag verprunnen zwai henfer und ain 
116 72,10 ftadel an dem ferhenmardt. 
3. Mai Item zů derfelben jarzeit an des hailigen cren& tag vieng man an zü 
hießen mit den püchſen. und warb den ſchützen all ſuntag aim bar hofien 
geben von der ftat!. 5 
Und vesjelben jard ward ain kürſchnerknecht erſchoßen mit ainer püchs, 
ver het ſich zů underft bei dem zil über die maur gelegt. 


Desfelben jars vieng man an ze graben den graben umb die vorftat vor 
fant Jacobs tor, das was darvor ain klains trückins greblin geweſſen?. 


c 32, 2 Item nad Chriſti geburt 1431 jar kam künig Sigmund aber her gen 10 
Augspurg. da ſchauckt man im ain Topf, geftänd 184 gulbin, und 100 guldin 
darin und li im darzü 3000 guldin, darumb gab er in die vogtet zů 
Menchingen und zů Yttenbayren, und gab in brief mit feiner majeftat [infigel), 
doch das man fie leßen mecht von ainem biſchoff; das verlaßet die flat und 

Mais wolt es nicht ablegen wider den biſchoff. und beftettet der ftat alle ungelt 18 
und gab in des brief, die fie vor nit hetten; er beftatet in auch alle vogtet, 
die fie beiten. er was mit der herberg an dem mweinmardt in des Egens 
haus d. 

3336 Desſelben jars erdranck uͤlrxich Dendrich auf ainem roſs in der Werdach, 

1473,10. al8 er von Franckfurt ritt. 20 

mung Desſelben jars erfchlüg das wetter ainen kürſchnerknecht zä dem Imler 

14. Juni an fant Veits aubent, 

12. Aug. [71*) Auch fo was ain großer hagel an fant Hilarien tag, da fielen groß ftain 
und tett großen [haben an opß, kraut und andern Dingen. 

— Es kam auch her ain praut, war des von Oſterreichs bochter, mit 25 

großer herſchaft, die was vermechlet ainem herkogen von Meichfen. auch 
waren vil Unger ber kumen von Nürnberg* vor 8 Tagen, die waren bes 
künigs diener. da ftachen unfer burger mit und hetten güten müt mit in. da 
ſtach ain Unger und der truchſeß von Walfe in polfterfatlen, da bet ver Unger 
an pund und flach den truchjeßen ab, da fund der Unger nit vallen. da hüß 30 
ſich ain rumor, aber e8 ward bald geftillet. 

Desjelben jars fturben die roſs vaft in dem land umb und umb, und 

was die für gar teur. 


Matid Auch pran e8 zü dem Vogel in der Staingafen. 


73. 13 
1. Pauls tag bekert a, 2. foreımardt a. 4. mit denn aremproft bichfen a. 7. über 
die m. gelainnet a. 9. tr. bechlin A. trudes greblin a. 13. Menſchingen a, 
15. ‘von ainem bifhoff—wider den bifchoff? fehlt bei C. allen ung. a. 2. Yale er 
von F. ritt’ it Zufaß des Anon. 22. Bei Mülih ‘an fant Beits tag". 26. Ueber 
herßogen' iſt in a von fpäterer Hand margrafen' gefchrieben. 31. rumier A. rũmũr a. 
1. D 158 W 396 w 70b, 3. Vgl. die Beilage zu Zink S. 383 ff. 
2. Bei Beutinger fteht (von anderer 4. Dort war von Sigmund ein gro- 


Sanh) am Rande: ‘graben umb Jakober Her Reichstag am 9. Febr. 1431 eröffnet 
borftat, die hat man erweitert anno 1545 worben. 
und 1546.’ 


1431. 1432. 1433. 1431. 1433. 1434. 1435. 1436. 483 


Desfelben jard was als ain kalter winter, als man te gedacht, und ? en 
weret von fant Endris tag biß auf fant Matheis tag, und was ain großer: * 


ſchne und erfruͤren vil pam, und warb darnach ain große güſs ıc. —*5— 


Item in derſelben jarzal unſers herren 1431 jar hüb ſich an ain concily o 20 
530 Bafel. zů der zeit waren zwen bebft Eugenius und Felix, ain hertzog von 
Savoy. das concily weret, bis man zelet 1434 jar. im dem concily ward Were 
ain babft ermwelet, bieß Felix, was ain herkog von Savoy, dieweil lebt 
dannocht der babſt Eugenius, der was noch zů Rom auf dem ſtül. und da 
man zalt 1433 jar, da ward künig Sigmund zü Rom zü kaiſer geweiht an Milid 
10 font Veits tag von dem babft Eugento. es kamen auch die Huflen von Praug Zint 
mit vil gelerten leuten und wolten fürkumen von irs Huſſen glabens wegen, ' 
und wurden auch verhöret ıc. 
[71°] Item nach Chriſti gepurt 1432 jar da was an aubenteur zů Augspurg 
aufgeworfen den ſchützin: ain kopf umb 10 guldin, ain ochſen umb 6 guldin, 
ısain ſchal umb 5 gulbin, am armbroft umb 4 guldin, ain peutel, darin 
3 gulbin und ain ring umb 2 gulvin, und dem allerweiteften her gab man 
am ring umb 1 guldin. der hüten waren wol 140, und ſchußen 5 tag. 
amer von Memingen gewan den kopf, und die von Augspurg gewunnen 
nichts, der waren 52. und man fhandt in al tag ain aimer weins und 
20 kes und prot den ſchützen von der flat zc. es waren auch wol 13 zelt auf- 
geſchlagen. und darnach am fampötag nach den pfingſtfeiren, als das ſchießen 14. Juni 
auß was, da kam ain großer wind, und waren etlich zelt in ver Roſenaw 
beliben, die zerriß der wind zu Hainen lemplen und warf zü Oberhaufen 
nider wol 8 Hebel. 
25 Desjelben jars warb die tafel auf dem früemefsaltar gemacht zůg 0322. 4 
dem tüm. — 15 
Und an dem ewenweicdhtag was gar aim große güſs, da vieng man anı. Yan. 
zü zelen 1433 jar!. 
Auch desfelben jard an fant Margreten tag zü nacht da ſchlůg aim 13. Iuli 
30 feurſtral in die Wolfmäl, und verbran, und darin wol 14 fed mit forn, das ugs. 7 
was bes Reicharts, des beden und andern leuten verpran auch vil? zc. 
Item da man zalt 1431 jar am montag nach ſant rise tag, da 30 9. gi — 
man bie zü Augspurg auf mit 200 pferden an die Huſſen und namen mit Dal IM 
in wegen und büchſen und was fie beborften. da was hauptman grauf Ulrich N I 15 
35 von Yelfenftain, der Sattelboger und ver von Wefternad und ver von 0322, 11 
Haimboffen. man zoch den Huflen in ix Iand; da beſchach ain aufpruch, da Fin 96.0 
verluren herren [72*] und ftet vil wegen und daibei vil volcks, und der Sattel⸗ 
boger warnet die von Augspurg, das ſie nichts verluren. und ain cardinal zintoe,7 
kam ſelb dritt darvon. und fie kamen ain tail wider am aftermontag vor gint ge,s 


40 ſant Bartholomens tag in der obgemelten jarzal. 21. Aug 
6. In der Quelle heißt e8 1444". 16. aller weyteſteſt. 20. gl A. N. fleitel a. 
27. eweinweidhtag A. weyenechttag a, 29, Bei Mülih: ‘an fant Alerius tag’ (17. Juli). 
31. Statt ded Paffus "und verbran—auh vil' heißt es bei Mülich nur: ‘und verpran vil korns 
darinn’. 34. bergen A. 


1. Bgl. St.-Chron. X ©. 149 2. Bgl. Gaſſer 1585. 
Anm. 3. 


31” 


484 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


31. Mai Item da man zalt 1433 jar nad) pfingften, da galten die rochen barchant 
=, 2 guldin und 1 dn. und gulten alfo bei 8 on. minder biß zü fant Jacobs 
158, 8 tag, und man gab 7 & und 8 &/ wol umb ain tüd. das korn galt desſelben 
Rilis jars 5 &/ dn. und der guldin 2 &/ und 7 dn. 


Sari Item nad dem concily zů Bafel! als umb fant Beits tag da kam faifer s 

AS Sigmund gen Ulm, da belib er bei 10 wuchen?. es warb aud ba verricht 
der kaiſer und hertzog Ludwig und und die Hofter, und berkog Ludwig gab 
die ſtat Werd wider zü dem reich, das was im verfett, und geflünd ben 
bergogen groß güt, das er verlor?. 

14. Aug. Darnach fam der kaiſer her gen Augspurg an unſer frawen assumptionis 10 

1 aubent und mas zü fant Ulrich mit der herberg. umd zů berfelben zeit an 

29. Sift unſer frawen tag ba gebar bes Peter Egens fraw ain fun, hüb der faifer 
und ber bifhof von Troy? auß dem tauf. 

217 Auch desfelben jars da was ain ftarder man hie zu Augspurg, der viel 

mit willen auf der gaßen nider, als wer er frand, und fo famlet man im ı5 
gelt; er ließ im auch alle gotsrecht tün. den handt man bie an den galgen 
umb fein bieberei. 


By Auch zů derfelben zeit müften die juden gelb ring tragen. 


wi Desielben jard was kain opß worben, weder epfel noch piven noch 
29.3ig' kainerlei ftainopß®, und e8 was auch zemaß und kraut ter: das kraut galt 100 20 
184. 12 köpf 16 groſs, daß füert [72°] man von Ulm und andern enden weit her; Der 
wein was teur, Nederwein und Breyßger umb 6 vn. 

Desfelben jars erkant aud ber groß raut und verpot, das man den 
außwendigen webern fein wol folt zu faufen geben; fie folten au kain 
bardant herein tragen; die pen was 1/, gulbin. es galten aud die barchant 25 
36 groſs und man gab auf die weißen tüch 8 groſs, und das gedacht fain 
man, und gab 9 &/ wol für 1 tüch® ıc. 

C32, 23 ‚tem da man zalt 1435 jar, da ertrandt man zů Straubingen in Bayın 
unſers bürgers bochter, hieß Leichlin, ain barbier, bie hät hertzog Albrecht 
an im von Münden, das hüf fein vater, hertzog Ernft? ꝛc. 30 

Fe Item nach Chriftt gepurt 1436 jar an fant Niclas aubent da ward 

77,15 Jörg Onſorg ermordt bei der nacht und ward funden t in der langen gaßen 
und niemant weſt, wer es getan haͤt. da beruͤft der vogt, wer den ſagte, 
der es getan haͤt, dem welt man geben 400 guldin; und ſagte aber ainer, 
das er es ſelbs getan haͤt, ſo wolt man im geben 200 guldin und dannocht 35 
frei fagen an leib und an güt. 


13. "und der bifchof von Troy’ fehlt bei Mülich. 29. Reihrlin a. 36. Der Baffus: ‘da 
bertift der vogt—und dannodıt frei fagen an leib und an gät' findet fich nicht bei Mülich. 


1. Soll heißen “von dem concily’; 4 Biſchofvon Trient (f. Zink 157,10). 
das Eoncil von Dafel enbete befanntlich 5. Vgl. die Eonftanzer Chronif bei 
erft im Sabre 144 Mone J. c. 3356; Zint 155, 14. 

2. Der Kaiſer fan nad Ulm Anfangs 6. Bol. Zint 155, 8 (und bazır bie 
Juni 1434 und weilte bort bis zum entſprechende Breishöhe im Sabre 1448 
13. Aug des Jahres. S. 186, 20 und im Jehre 1462 ©. 285, 

©. zu dem Ganzen Riezler III, 16), unten ©. 485, 1 
309 * 7. S. Anhang Inu Mülich S.348,20. 


1436. 1437. 1438. 1421. 485 


Desielben jars ward Lienhart Rot gefangen von dem von Sauber, unt 932, 2 
nam im 400 gulbin, darnach kam er auf der vancknus und fam gen Saltz⸗ de, 16,1 
burg. und darnach ward der von Rauber gefangen mit 3 knechten gen Salt» w 2, 6 
burg, und der von Zauber ward fo hart wund, das er ftarb in der vandnus; 
sund teten e8 ber von Angspurg ſeldner. darnach famen die von Augspurg Zauq 
gen Saltzburg, da wurden fie berecht, und der von Lauber ward erbetten, alſo w 235, o 
toten abziifchlagen fein haupt, aber die knecht wurden ber Haupt fürger. und  °2- * 
darnach wurden zween feiner knecht gehandt zů Nürnberg. 
[73°] Da kam atner von dem concily zü Bafel und prebiget, und warb ain rang 
10 ſtock aufgeriht und darzuů ablas geben, wer als vil darin leget, als er ainc 3%, 4 
wuchen verzeret in feinem haus; damit wolt man die Kriechen underrichten. 
ba Ioften fie fich mit dem gelt auß der herberg in dem concily zü Baſel. 
Desſelben jars gulten die barchant 37 groſs und 6 dn. und ain farb⸗ 
tüch 27 groſs und 3 du. in der karwuchen, und man gab 12 güter wol 1 


10 umb ain barchant. desfelben jars gab man auf die weißen goljchen 17 grofs Kr 
umb fant Martins tag, das gedacht kain man ꝛc. 11. Rov. 
Item da man zalt 1437 jar, da warb der Berlachturen gemalt. nie 

11,8 


Desfelben jars hät der Dartholome Sultzer gemuͤtwilliget, das er mer ® (ach 
umb fein leben fumen. der hät vier prüber, die paten für in und fo wolten " 
20 fie in behalten und vermauren ; da warb er In ergeben und warb vermaurt, 
und ains nachts, an ber herren fasnacht, ba hät er ain kertzenliecht, da ward 
ein faul bei im brinnen, und erflidet im rauch alfo in ber fandnus zc. 
Item in ber jargal unſers herrn [1438 jar] da was wein und foren ® LM 
tenr bie z& Augspurg: das foren galt in der vaften 5 dn., nad ofteren ı 13. April 
2:6, umb fant Jacobs tag 8 & dn. und nad fant Micelis tag galt es 3. Zul 
10 & vn. bis auf jant Sorgen tag. ber Nederwein galt 1 maß 6 bn.; „148. 
die ftat ſchicket Egloff Ploß und Hans Bechem gen Wien, da mas foren jass 
wolfeil, und hetten vil korns kauft im Ofterland, bei 2000 fhaf roggen und 50,5 
30 Schaf erbiß. das fürt man in ſcheffen bis gen Lantshät und darnach gen 
30 Augspurg auf wegen, und hergog Ludwig wolt e8 nit laßen gan durch fein 
[:3®) fand, damit pracht er die flat wol umb 1000 gulvin, dann man müft 
fein land darnach umbfaren. das foren geftünd bi gen Augspurg 1144 du., a 
das gab man von der flat umb 9 dn., wer es beborft, und ain meten a 
erbiß umb 8 groſs. und da e8 fam, da galt e8 wider 9 ain ſchaf, die Sint 
ss erbiß ain metz 10 groſs. auch was ainer, hieß ver Fibeler, der hät vil korens Be 
und wolt e8 nit geben, ain fhaf umb 10 &/ dn. und gab es am leften umb an 
6 & und 5 8. darnach do was nem koren kumen, da ſchlüg es wider ab 162, 20 


und galt num 4 @ dn. in dem jar 1439 zc, die groß tuiren was aud zů dich 


1. Laubor A. 3. Die Worte 'darnach fam er—lam gen Saltzburg' find Zufap des Anonymus. 


Laubor A. Laber a. 3: 7 bei W, 6. Labor A. 7. alfo tetten A. 8. In 
C: ik Nuiburg‘. 18. gemätwillet a. 22. Diefer Abfah des Anonymus enthält Mülich 
gegenüber verfchiedene erweiternde Einzeinheiten. 236. Naderwein A. 32. Zint: 12 @. 
dn. 33. und dad ed Aa. "und da ed—ain meh 10 grojd' fehlt bei Zink. 37.58: 


Zink '2 grob". 38. Zınt: 3 EZ. 


1. D 168, Bgl. oben ©. 484, 25; Rem Bl. 17 10. 


int 
87T, 16 


Zint 
88, 12 


486 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


Jenf und zu Coftnig und überal daſelbs, und es galt ain meh korens ain 
guldin an vil enden in demjelben land 1 ıc. 


Die Huffitenfriege 1421—1431. 


Item als nun ? fünig Wentelaus flarh, da was künig Sigmund des 
lands zü Bechem rechter erbherr. nun hät er das land geren eingenomen s 
und den ungelauben, ven fie in irem land hetten, geren zerftert, der nun gar 
weit und groß gewachſen was in trem land; wann fie der ftüd in dem coucili 
für leer erfent wurden, dardurch der Huß verprent warb. nun beiten etlich 
ftet und landsherrn künig Sigmund geren aufgenumen für iren herren, hetten 
fie geweft, das er ſie bei irem gelauben bet laßen beleiben, wann fie ven 10 
ungelauben nit laßen wolten, und darumb wolten fte den fünig Sigmund 
nit haben für iren herren. num wolt fie fünig Sigmund bei irem gelanben nit 
Iaßen beleiben und zoch in das land, [e8] mit gemalt atn zenemen ?; alſo fatten 
fih die Bechem zü wer. ver künig lag in dem Iand mit großem vold und 
kam gegen Breßla, die ergaben fih an in und gaben im die fchläßel zü allen ı5 
tören [74°] und zů dem rauthaus. der ließ er etlich fahen und in ire haubt 
abſchlachen und die von Breßla weiten nit, wamit fle ſollichs verfchult beten 


Bintss,s und beten fein kain forg. aud warb im der berg zit ver Kutten eingeantwurt, 


gint 
88, 10 


gint 
88, 19 


die waren noch güt criften, davon hett er all wuchen ain tunnen voller bech⸗ 
mifh. aber die von Praug wolten im nit undertenig fein, er verſprech in 20 
dann, fie in irem ungelauben laßen beleiben; das wolt ver künig nit tün. 
auch gedachten fle an die von Breßla, das er die alfo ungeuediklich geftraft 
hät, und beforgten auch ſollichs und widerſtünden im mit aller macht ie 
lenger ie mer; und was ver criften zü Praug waren, die müften auß der 


Zint89,7 ftat, und namen in, was fie hetten, und erfterten die firchen. der künig 2s 


gint 
89, 12 


erfchlüg der biteberei fo vil und er mocht, und was er in in dem Iand zit leib 
tin mocht, aber e8 mocht nit erfprießen. alfo ſchicket der Hinig aus in vil lend 
zu fürften und herren und fteten, das fie im volck ſchickten zü ftreiten wider 
die Huflen, und fchidet auf fant Jörgen fenlin, wellicher va wolt ritter 
werben ; alfo zoch ain groß volck zü von fürften und von herren und von so 


deutſchen landen. , da das die Bechem ſachen, da legten fi) ir landsherren 


darein und bebingeten mit dem künig, alfo das er das vold wider reiten 
ließ; fie wolten im die Bechem undertenig machen on ſchwertſchleg. da ließ 


8. Der 
14. 0 


3. Diefe Ueberſchrift iR erfi von dem Bearbeiter diefer Ausgabe hinzugefügt worden. 
Paffus: ‘wann fie der ſtück— verprent ward' fehlt bei Zint. 12, welten fy A. 
wer" fehlt A. 15. ſchlieſſel A. 16. die ließ An. 31. Beim A. 


1. D 16b. Bgl. die diesbezüglichen 
Ausgaben des Rathes ber Stadt Augeb. 
in einem Schreiben vom 30. Aug. 1437 
bei Zink 158 Anm. 5. 

2. Der Anonymus bat ben erften 
einleitenden Sat ber ihm zur Borlage 
dienenden Zink'ſchen Darftellung, der ben 
Tod des Königs Wenzel erwähnt wegge 


lafien, gebraucht aber trotzdem bie Con⸗ 
junction „nun“, bie Zink zur Fortführung 
ber Erzählung bient. 

3. ©. zu dem Ganzen: Bezolb, Kö« 
nig Sigmund und bie Reichskriege gegen 
Pi Huffiten. Münden 1872. 3 Bänd⸗ 

en. 


1421. 1427. 1430. 1431. 1438. 487 


ver fünig das vold wider reiten und hinweg ziehen; ta ſchlůgen vie herren 
wider umb, und was die täding nichts zc. 

Item nad Chriftt gepurt 1421 jar da jchrib der künig wider fürften Zintso 
und berren und fteten, auf ain tag [74] gen Nürnberg zü kumen auf den 

s funtag jubilate, und do wolt er zu in kumen und da ain anfchlag machen, 13. Aprit 
wider bie Bechem zü ziehen. aljo kamen gen Nürnberg ver biſchof von „Sint 
Mentz, der bifchof von Kölen, der hertzog von Haidelperg und vil ander 
fürften und herren und potſchaft von 50 reichsſteten und lagen da 3 wuden, 
und warb nichts außgericht, warn ber künig war nit dahin kumen, und zügen 
ıo wider haim!. ver babft fchidet ainen legaten herauf von Kom, der pracht Zint®,7 
pull und prief, wer an die Huſſen zug und da erfchlagen wurb durch criften« 
üchs glaubens willen, das er in dem gotsader leg und ain rechts himel- 
find wer. 
Die Huſſen zügen für die Kutten, und die gewaltigiften der Kutten die ee 
15 verfauften in den berg; und als fie des bergs gewaltig wauren, da viengen 
fie die verretter und möäften in tiven gelauben ſchweren zü halten. das 
geſchach. nun ſprachen fie: nun fult iv in difem glauben fterben, fo ſend 
ir hailig; und ſchlügen in ire haupt ab, das fie den berg nit anderswa 
verrieten. 
20 Item nad dem da machten die Furfürften und die fürften und Die zinesı,o 
reichſtet ain ainiglait, zü ziehen wider die Huflen, und bie furfürften wolten 
mit ix felb8 Leib ziehen, und die ftet ſolten vold fchiden, nachdem und iede 
flat vermödht. 
Und in dem jar 1421 am funtag vor fant Bartholomens tag zügen bie 17, Bug. 
25 zů Augspurg 50 pferd an bie Hufen und kamen herwider am freitag vor #1, 12 
ſant Gallen tag, und warb nichts gejchaft. 10. Det. 

Darnach da man zalt 1427 jar, da warb aber ain zig wider Die Huffen int 
ongefehen. da zügen vil fürften un herren, die von Augspurg fchicten 9 
aber ain hüpſchen zeug wider bie Huflen und zügen auß an jant Ülrich8 tag 4. zu 

30 und [75*] kamen herwider an unfer frawen aubent assumpcionis, und was 14. Aug. 
übel gangen ꝛc. 

Item da man zalt 1430 jar, da zügen die Huffen durch ven Wald und gint 
verberbten darvor den criften, was fie funden. da fluchen die Teut auf 
dörfern, mardten und Mainen fteten; darein zügen fie dann und namen, was 

35 fie funden, und verpranten e8 dann und zerfterten die firchen und namen alle 
gotszier und tetten großen ſchaden und groß mord. fie gewunnen ain herren- 
ftetlin, heift Plawe, war des herm von Plawen?; und als fie dar kamen, va 
floh alles vold in das ſchloß ob der flat, da machten fie ordnung in der ftat 
und namen da die weiber, die in der ftat waren beliben, und ſchickten Die vor 

soin an das ſchloß; und die auf vem ſchloß wolten tre weiber nit erfchießen und 
ire find, aljo gewunnen die ketzer das ſchloß und erſtachen ven merer tail des 


22. wolten felb® perfchonlich ziehen a. ain yedlichen flat a. 29. hipſchen zug A. 
ſchenen zeug a. 33. verbarbten a. 37. von Plawe a. 40. vor hin a. 


1. S. zu dieſem Reichstag Bezold I Menden II, 417, Neubig, Geſch. von 
S. 47 ff. Auerbach (in derOberpfalz) 29; vgl. Bezold 
2. S. die Altenzeller Chrom. bei LII, S. 34. 


488 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


volcks darin. desgleichen teten fle andern ftetlahen und verprantens alles. 
at darnach zügen fie herauß bis gen Baumberg, und die von Baumberg fauften 
frid von den fegern, und die reihen waren faft auß geflodhen. darnach zügen 

Zint 9,5 fte gen Grävenberg, ain ftetlin, ligt vier meil von Nürnberg, und gehert 
auch in zü; da Fauften die von Nürnberg frid umb fie umb 10 taufent gulbin, 5 
wann iv waren ob 20 taufent mannen zü roſs und zů fü, und fie beforgten, 
fie wurden das gank land verderben. alfo zügen fie wider hatm und numen 
underwegen, was fie funden, und verpranten es. 

Zint 94,1 Darnach kam aber ain carbinal von dem bapft mit großem ablas, wer 
an die Huffen züg oder fein ſteur darzü geb, und zoch hin gen Nürnberg zü ı0 
dem künig. und alfo gebot der künig fürften und herren [7s5?] und allen 
ftetten, das man ziehen folt und vold ſchicken, ieder nach feinem vermügen, 

A. Iuni und folten auf jant Johannes tag des tafers iederman gerüftet fern. die 

Bint 94,8 von Augspurg zügen auß mit 80 pferden, und man zoch überal anf, und 

3int 85,5 finig Sigmund was zů Nürnberg und empfald marggrafen Albrecht von ı5 
Brandenburg feinen gewalt und macht in [zU] haupftman über alles vold. 

“ui Afo zoch man dahin am fant ülrichs tag, als obgeſchriben ift, in 
9%, 11 der jarzal 1431. und man lag zů Bechem in dem land. es geſchach ain 
Ent 9an follicher aufpruch und fort in alles vold, das ieder man floch. num beten 
bie von Augspurg den Satelbogen beftelt mit 20 pferden, ver was geſeßen 20 
a vor Bechmerwalb, der fürt der von Augspurg fold mit allem irem zuig dar 
von durch alt weg on allen fchaden, und verluren nun aim man. alſo fam 
a, vil volcks umb, und vil wegen und ander zuig warb verloren. das was num 
der drit zug an die Huflen, dad man ob 100 tanfent man daran verloren 
hät und nit vil gefchaft hät ꝛc. 35 


ir Item als man zalt 1438 jar, da gab man allen juden urlab, bie hie 

Bol. Mü, zit YAugspurg in der flat waren, das fie folten auß der flat ziehen !, der 

"waren ob 300, jung und alt; und man gab in 2 jar frift, das fie in der zeit 

ir ding ſchickten und leib und güt von binnen füren folten. alfo ſchickten fie 
hinweg, was man füren mocht, und heuſer und alle güter verkauften fie. 30 

und das hit aim vaut erlangt von fünig Albrecht, und hetten des nit brief 

genomen; und da ftarb er. alsbald darnach da müft vie ftat kaiſer Frid⸗ 

vihen geben 12 taufent gulvin, das man die juden bet auf der ftat triben. 

da gab er der ftat brief, das fie die juden hinfür mügen außtreiben [76°] und 
einlaßen, wenn fie wellen? zc. 35 

Ba Item nach Chrifti geburt 1438 jar da was ain groß fterh hie zü Auge 

purg und flurben gar vil mentſchen, und die reichen fluchen vaft auß ber flat 

(und ftarben ain tail, die fürt man wider hinein), und das mangel was an 

burgermaifter und vautgeben. aljo ließ man [das] burgermaifterampt 


1. Die die Einnahme von Plauen erzäblende Epifodes ‘fie gewunnen ain herrenfletlin— ver 


prantens alled’ fehlt bei Zink. 2. Bomberg a. 10. fein tewr A. 17. int: ‘an 
montag nad fant Ulrichẽ tag‘. 24. drit zuig A. drit zeug a. 35. Die Worte: ‘da gab 
er—iwenn fie wellen’ fehlen bei Sint. 38. wider herein a. 


1. W 768, Bol. unten ©. 489, 12. Beilage III zu Zink 379, 23. 
2. Url. vom 5. Nov. 1456. ©. die 








1438. 1439. 1440. 1441. 1441. 1443. 489 


umbgan, das ieder rautgeb folt 14 tag burgermaifter fen; das geſchach 
alfo, und wann ainer nit hie was, fo müft er her fumen, wie weit er von 
binnen was, bei ainer großen pen. und hüb an zü fterben umb fant 
Jacobs tag. 3. Juli 
5 Desjelben jars warb bie ſtatpir umbgeſtochen auf dem Fronhoſ an 9323,15 
ainem ſtechen, die wolt der vicari nimmer auf laßen richten, da richtet fie die uf "5 
flat mit gewalt auf xc. 
Item nad Chrifti geburt 1439 jar da erfant der Hain und der groß 552, 18 
rat mit gelenter flurmgloggen: wer will, der mag bie meßgen und fleiſch fail tid 78, * 
10 haben, zwir in der wuchen, es ſeien geſt oder wer will. und fieng an an unſer 


frawen tag irer geburt ꝛc. 8. Sept. 
Item in dem jar, als man zalt 1440, da zochen die juden auß 3337 
der flat, ti) 79, 7 


Hem desſelben jars was ain ſchießen hie und ain aubentuir den arm⸗ ST 

15 broftihügen, das was 40 guldin das beit, ain roſs umb 18 guldin, ain kopf ag! i. a. 

umb 12 gulbin, ain ftier umb 8 guldin, ain flier umb 7 guldin, ain becher 

umb 5 guldin, ain becher umb 4 guldin, ain armbroft umb 3 gulvin, ain 

ring umb 2 gulvin und ain ring umb 1 guldin. und fleng an am montag 

in [den] pfingftfeiren, und ſchußen 7 tag. 16. Mai 
20 Desjelben jars kamen her 2 carbinal von dem concili von Bafel? und 

beten an [76] fant Andreas tag aim köſtlichen creutzgang von unfer frawen 3. Rov. 


gen fant uͤlrich, da ſang der biſchof das ampt; darmit giengen all münch 
und prieſter zc. 

Item de man zalt 1441 jar, da fieng man ain von Riethaim zů Werd, y, en 

25 der was der ftat veind und bet in vil zu laid getan. da bat für in ain ih", 14 

marggravin von Brandenburg, des hochferten hertzog Ludwigs gemachel von 
Bayrn. des gebetes wolt man fie nit geweren, und jchlügen bie von Werd 
im das haupt ab zů Werds. 

Desjelben jard warb ber von Welden, ain korherr, erfiochen zů fant 


30 Jörgen tag. 23. Arpil 
Desſelben iars warf men ain müntz auf an dem anfferttag. Faus 


Item in verjelben jarzal 1441 da vermauret man das Hofter zü fant —— 
Katrinen und prach das eiſin gater, dardurch ſie retten, und vermauret es. —8 
da wurden die nunnen zornig an den prior zů den predigern, und ſie ſchicten lich 79,11 

30 zů dem biſchof, das er in hulf und ſich ir an näm, darumb gehießen ſie im 
gelt. der biſchof nam ſich ir an und machets alſo, das fie über 2 jar ſolten 


8. dur ain groffen raut C. B. meben A. 10. es feien geſt —geburt' fehlt in ©. 
14. den armbroftfhügen" fehlt bei Zint. Es muß heißen ‘00 guldin', wie auch thatſächlich bei 
Zint febt. 16. Zint beide Male ftatt iſtier“: ain oche'. 25. und bet—getan’ fehlt in C. 
27. die von Augkpurg a. Die zwei Worte Werd im’ ftehen in A über der Zeile. 34. an 
den prior zu den predigern' fteht nicht bei Zint. 35. an num 4. 36. darum gehießen 
fie im gelt' fehlt bei Zink. 


1. ©. ofen ©. 488, 26. gt. ben Anhang II zu Müll 
2. BR. 1440 DT. 712: It. 12 ©. 349, 
16 8 umb wein ben zwayn carbinelen.’ 


499 VI Yusayne Chrenit von 991— 1483. 


auflen unt den erten halten, und wellidhe das zit tin welt, tie medht herauf 
fumen nur mit ic nemen, was fie bineim bei gepracht. des waren fie ro; 
2. Rang. und beichach nub fanı Vurteicmens tag. 
Pr Aus tesfelben in⸗ ward Tat Ihlch Maniels gewunnen ben ben regt 
E77 Jtem als man zalı 1442 jer am geilen meniag, da ame her merggraf 
Albredt ven Brantenburg unt venner jdarpi mit berm Haufen von Fron⸗ 
WDR Gera uf dem Fronher gar löRfidh in feizine bemmet; wat waren hie 54 !77°' 
_ Titter und 300 turmierer, und man bot allen zäufıen, das fie vold ſchickten 
wolgewapnet an bie fchranden; und wart koſtlich bejekt mit gewapneten und ı0 





geſchach miemant nichs. 
En — — jars am freitag ver ſant Jörgen tag da lam gen Augs⸗ 
EM | bertog Friderich von Oſterreich, erwelt zü römiihen fimig, und wolt 
uh1.3 66 "trönen Iafen zü And) und belih hie bi8 am mitwuchen nah fent Sörgen 


23. Ayıl tag ꝛ⁊c. 15 

zu Item im berfelben jarzal 1442 va was gar ain lalter winter bie, als 
in lain man ie gedacht in vil j jaren, und fieng gar zeit an und weret in das 
jar 1443. und viel ain großer ſchne. das * gr auf aimander lagen, 

c 39, 3 und kunt niemant wantlen auj tem veld; und lag 14 wuden!. and kant 

man in ber flat Augspurg nit malen noch baden, do machet tie fat 2 tret- ze 

mäl in ter juten tantzhans. va ſchicket Tie flat wol 400 ſchaf lorus gen 

Bobingen und ließ ta malen und gab iedem zů ainer notturft ain meben 

umb 4 groſs. 

Cu — Desſelben jars machet man den pecken ain ſchneller über vie lachen bei 
s1. 13 jant Ülrid: wellicher nit recht brot büdh, den ließ man in vie laden vallen „ 

umd erihnit im das prot. da zligen tie peden all auß der flat gen Frid⸗ 
berg und kamen in 5 tagen wiber herein, und man büeket fie, und der zunft⸗ 
maifter Taglang vergieng fi, das man im tie flat ewigklich verpot xc. 

Bei Zint Item Ta man zalt nad Chrifti geburt 1443, da waren wiber ainander 
älh die Schweiger und tie von Zürch [77®’, ımd die Schweiger jügen auf die x 
9 yon Zürd) mit großem vold und tie von Zürd herwiderumb auf die Schwei« 

ger mit vil püchfen, und famen zů flreiten auf ain meil von Zürch und er⸗ 
ſchußen ver Schweiger vl, ix ward auch vil erichlagen; doch waren ver 
Schweiger fo vil, dad die von Zürch muͤſten underligen und verluren das 
felv und wurden vil erſchlagen, doch famen der Schweiger mer umb dan ders; 
vou Zürch; aljo wurden erichlagen bei 500 manmen auf baiden tailen. 
darnach kriegten fie auf baiden tailen wider ainander mit ranben [und] pren⸗ 
nen, wie fie mochten. darnach zügen bie Schweiger wiber auf die von Zürd 
bis zů der flat, da zügen fie auß ver flat, und hüb ſich aber ain großer freit, 


se 


4, Mayeiels a. 8. Fronber a. ſeydin hemeter a. 9. gepot a. 12. Diefes 
Datum fehlt in C, bei Rulih: nach janı Jörigen tag kam her xc. 13. erwelt: er welt A. 
eı wel a. 14. "und belib—Jörgen tag‘ iR Zuſah des Anonymus. 17. ‘und fing 3. . 
a. u.—in dad jar 1443' Zufah des Anonymus. 18. Mülih: 37. 19. ‘und I. 14 wuchen 
Zufap des Anonymus. 21. Zint: 300. 35. wan der a. 3. auf b. fegtten a. 


37. darnach — tailen' fehlt a. 


1. Nad) Zink währte der Winter von (3. März 1443). 
Allerheiligen ! (1. Nov. 1442, bis Faſtnacht 


1443. 1444. 1445. 1446. 1447. 1442. 1443. 1444. 491 


und der von Zürch wurden vil erichlagen und fluchen wider in die ſtat, und 
an der flucht kamen der Schweitzer mer wan 30 in die ſtat, und die kamen mit 
gewalt wider auf der flat on 2 man, die wurden eyfchlagen. auch verpran⸗ 
ten die Schweiger die vorftat und erfchlügen das volf darin, das fie funden !; 
salfo warb auf baid tail erfchlagen bei 1000 mannen. und als bie von 
Schweitz wolten haim ziehen von Zürch, da kamen die von Rotwerczweil an 
fie und erfchußen ir wol 1000 ze tod mit ettel ſtraifpüchſen ꝛc. 
Desfelben jars ward hertzog Ludwig von Baryn zů Neuburg gefangen 627410 
von feinem fun, aud Ludwig genant. der jun warb dem vatter veind von lid 82, 5 
10 ainer ſchneden edlen frawen wegen, darumb fi groß unglüd erhüb. aud Er 
half im marggraf Albrecht von Brandenburg, fein ſchwager. und der warb ci 
übergeben dem hertzog Hainrid von Bayın, der was her&og Ludwigs [78®] 
veind; und teten es umb 32 taufent guldin. da ftarb er alfo in der 
fandnus. 
15 Desfelben jar warb fant Moriten for zů gewelbt; aud warb Geg- CS. 14 


gingertor beider gemacht und ernewert desjelben jars ꝛc. No 82.1 


Item als man zelet 1444 jar in ber dritten faſtwuchen, da für ainer 18. 2. 
von der flat, ain goldſchmid und mängmaifter, bieß Befinger, der was ſchul⸗ Bat int 
dig fardel und bei 10 taufent gulvin in der flat und außerhalb der flat bei 153, y 

20 28 taufent guldin. der zoch zü dem fünig und erlanget brief von im und 
fam wiber gen Augspurg in ofterfeiren, und die brief hielten inn, das im die 12. aprit 
gelter folten 2 jar frift geben, und ftänd tm rechten gegen den geltern, bie 
in verclagt hetten. da verlor er das recht Durch ainen brief, den er der ftat 
hat ſelbs gefchriben, und ain raut fieng in; alfo namen tn fein freunt wider 

35 auß der gefandnus umd namen als fein gät zü tren handen und traffen ain 
teding mit allen geltern, das fie den dritten dn. nach ließen feiner ſchuld, und 
der zwaier tail warb iederman bezalt. im geſchach auch ain tail zü kur, 
als man ſagt, wan ain raut hett im zů geſagt, man wolte müntzen, das er 
fi) darnach für ſech und er ſich darauf verkoſt; da warb es wider abgeſchla⸗ 

30 gen. darnach zoch er gen Schwaß, da ftarb er?. 

Desfelben jars ftarb fant Bernhartinus barfußer ordens ꝛc. C324, 17 

‚tem da man zalt 1445 jar, ſchrib kaiſer Friderich allen reichfteten, „274 18 
das fie zugen über die Schweißer, das wolten bie ftet nit tün und verant⸗ ti 85,15 
wurten fi, es gieng das reich nit an, und weren des nit ſchuldig ze tün®. 

35 Des andern jard 1446 jar da flach der jung Conrat Rechlinger fein gta. a 


füß ab und ftarb am achteten [73°] tag, und tet es ainer von Bahn? ıc. 6.16 

Item da man zalt nach Chrifti geburt 1447, da prady man das —2 2 

haus ab, das ftünd bei unfer frawen, und fagt es an den Weinmardt. * 15 
12, deö was A. 16, erhechet und hocher gemacht a, 17. fürt A. 22. 'und 
find —geltern" fehlt A. 25. ‘der gefandnus' fehlt A. 2. tegding a. 29. er ſy A. 


36, 'und tet ed a. v. Bayın! fehit bei C. 


1. Diefe Borgänge ſchloſſen & uns 2. D 17». 
mittelbar an bie eben erzählte lacht 3. Ebenda. 
(bei Set. Jakob an ber Siel) an, als — 4. W 478 (vom anberer Hand nach⸗ 
aurider | in ihre Stabt zurädflohen. ©. getragen). 

illier L c. II, 89 ff 


492% VI. Anonyme Chronit von 991—1483. 


Fr Aud fand man vor dem fpitaltor (auf der hech, haiſt auf ber Iſel) 

11 89, 3 ai pleiin far und darin ain toten mans gepein ıc. 

Beraha, Item im verjelben jgrzal erlanget die flat Augspurg von kaifer Fride⸗ 

ti) 90, 2rih die freihait, alfo wan die flat ainen für ſich felb8 bereiten will 
vom leben z& dem tod, das fie das tün mügen mit 24 vautgeben und nits 
minder ıc. 

C 326, 1 Item deflelben jard warb zü dem tüm zü unfer lieben frawen vie 
meffing tavel mit famt den 4 meffing zünder gemacht in dem newen for, 
und ftat ie auf dem alten for ꝛc. 

Ziau⸗ Item in der jarzal 1442 jar zü Nerlingen in der meſs, dieweil man i0 

rant umb den ſcharlach, da bat ſich gerüft Aunshelm von Eyberg mit 700 
pferven und wolten alles vold aufheben und hinweg füeren, was fie möchten. 
und kam auf die Kayrwifen und fam zü fpat, das das laffen oder rennen 
ain end hät, und das vold was faft vergangen, doch jagten fie vil volcks 
in die flat zc. 15 

mn Item da man zalt 1443 jarin dem feptember, da verprunnen zů Bogen 
in dem pirg 155 heufer. 

Fa Desfelben jars warb vie fett Yfenpurg bei Memingen zerprochen. mas 
herrn Veiten von Eifenburg; tet der von Wirtenberg ıc. 

aa [79°] Item als man zalt 1444 jar am aftermontag nad; fant Jorgen tag, da 20 

83,8 gewunnen die reichsſtet Hagenhaim und pranten das auß und fiengen ben 
Haintz Gebel, des dasfelb haus was zc. 


Fee Item desfelben jars ward Triend gewunnen bon ber lantichaft. 


6, April In demfelben jar am montag in der karwuchen verprunnen zu Prichſen 
8 83:16 hei 154 heuſer, und am freitag nach der himelfart Marie da verprunnen zü 25 
21 Aus. Stergingen bei 40 heuſer; leit auch in dem gebirg zc. 
28, Mai Item in der vorgefchriben jarzal 1444 jar am aftermontag vor pfingften 
63, 13 gewunnen die Schweitzer dem adel ain ſchloß ab, hieß Greifenſee, und fiengen 
62 mann darauf, darunder waren vil evel, und fehlügen in allen [vie] köpf 


vor dem ſchloß ab ꝛc. zo 
ae Desfelben jard umb fant Bartholomeus tag da lagen die Schweiker vor 
53. 19 Zürich mit 8000 mannen und zügen auch für ain fchloß, hieß Warensperg, 
2 Jeit bei 3 meil von Bafel, und fanten bei 15 man gen Bafel. nun waren 
mais die armen jeden in dem land, bei 80 taufent, und kamen gen Mympelgart 

in des von Wirtenberg land, der gab in e8 ein alfo; da was der Delfin von ss 


id Franckreich ir hauptman. und da famen der armen jeden bei 20 taufent an 
1. auff dem Ifel C. Bei W 396 (nachgetragen von der erften Sand unter 1444) lautet der Abs 
fa: des jard bat man hie zü Augspurg funden ain pleyin farh und ain corppel darin auffer- 
balb der flat zmifchen des rotten tord und Geginger tord an berg, hayſt am Eſſer, und ift der 
fardy mit dem corpel im katzenſtall noch'. 8. die meffing feul und tavel C. meffing 
ſeylen a. ‘mit famt den 4 m. zünder' fehlt bei C. 9. "und flat—for! fehlt A. auch 
bei ©. 13. laffen oder fehlt a. 14. jachten A. 16, Mülid: 
an fant Bilgen tag (1. Sept.). 18. die veft Mielburg. 21. Müli: Hagenpüll. 
23. Mulich: ‘von dem Tandfold an der Etſch'. 24. Mülih: “aftermäntag 1. d. 1. 
3. Mũlich: am auffarttag darnadı. 29. ‘darunter w. v. edel! Zufaß des Anonymus. 
30. Muͤlich: in dem veld. 31. Mülih: am 26. tag im augusto. 35. in des ein a. 





1444. 1445. 1446. 1445. 1446. 1447. 493 


die 15 hundert Schweiger und wurden mit in fechten und erjhlügen die 

Schweiger all, doch wurden der armen jeden bei 4000 erſtochen. alſo zůgen 

die Schweiger von Zürch und auch von dem ſchloß und zügen haim in ir land. 

und zü fant Jacobs a) was fünig Friderich und hergog Albrecht, fein prüber, g% Zune 
s zů Nürnberg und [79”] hertzog Sigmund von Ofterreih und all kurfürſten 176, 10 

und hertzog Hainrid und hergog Ludwig von Bayrn und baider pebft bot- 

ſchaft! umd biſchof, grafen, ritter und knecht und uf allen reichsfteten bot- 

ſchaft. und ber fünig von Frankreich, hieß Carolus, het die armen jeden in gu 

das land pracht, der lag vor Meg mit vil armen jeden. und zü weinnechten Bin 
10 machten die von Baſel ain frid mit ven jeden und die Schweiger. in dem frid * 

wolten die armen jecken und der adel Baſel ein haben genomen; da wurden 

fie des gewar und erſchlügen bei 300 mannen vor dem tor und behuben die 

ſtat. auch het man von allen reichsſtetten volck geſchidt gen Straßburg, und "4, 

die von Augspurg ſchickten auf i ir koſtung 52 güter büchſenſchützen, und dar⸗ ie 
is nach ſchickten fie 150 man zü roſs, fie beten teglich ſcharmützlen vor Straß- 

burg binauß mit den feinden. der adel hielt es auch ain tail mit den armen 

jeden und waren wider bie ftet. und in dem 1445 jar wurben der armen Wälis 

jeden vil erfchlagen, ee fie wider haim züigen ıc. 

Item in der jarzal 1445 jar am funtag vor liechtmeſs kam hertzog ?L, Ien- 

20 Ludwigs dochter von Bayrn her gen Augspurg mit vil enlen framen und 85, 10 

für gen Stütgarten, war man fie graf Ulrich von Wirtenberg hät geben zů 

ber ee. die hochzeit het man an der herren fasnacht, und gab im darzü 7. Behr. 

30 taufent guldin. fie hät 14 hobelmegen, als fie durch für, und vil volde. 


Item als der kaiſer ven reihäfteten ſchrib, das fie folten über die Balz, 
25 Schweiber ziehen?, da was hertog [so*] Albrecht von Ofterreich zů Malshit 
am Rein; der kaiſer ſchrib auch allen fürften und herren, das fie zügen auf 
bie Schweiger, und gebot [e8] pei verlierung ber lehen und wolt bie Schweiger 
verdilgen. die ſtet wolten nit ziehen, wann es gieng nun das baus'von 
fterreih an. da kam marggrave Albrecht, marggrauf von Badaw, marg- 
zo grauf von Rotel, grauf Ulrich von Wirtenberg, 3 graffen von Öttingen, 
grauf von Helfenftain? und funft vil graufen, freien, ritter und knecht und 
überall auf in allem Schwabenland, aljo das 1600 pferd zefamen kamen 
und bei 4000 ze füß. umb bie weil fie bei ainander waren, da gewunnen Rilis 
die Schweiter das ſchloß Reinfelden, mas des von Ofterreich, an fant Mangen 
35 tag, und fund in ver adel nichtS abgewinnen. die Schweiger kerent auch zit 6. Sept. 


9. ‘hieß Caroludꝰ und *het die a. j. i. d. I. pracht' fehlt bei Mülich. "4. weinnedhten’ ift 
Zufap ded Anonymus. 10. Ebenfo ‘die Schweiger. 11. Ebenfo ‘und der adel. 
13, Ebenfo der Paſſus: ‘auch Het man—gen Straßburg'. 17. Ebenfo die Säbe: fie beten 
teglih ſch. —m. d. feinden’ und ‘der adel—a. waren wider die ftet”. 18. Nah “erichlagen’ 
in a: ‘man meint, das bey 11 thaujend erihlagen wurden‘. (Aus Mülich 85, 2.) 20. In 
unferen Texte fälfhlih: “herkog Ludwigé dochter'. Bol. die Ginleitung zu Mülich S. XX. 
30. ‘von’ fehlt vor "Rotel' a, in A über der Zeile. 32. perd A. 35. lortten a. 


1. Die Botihaiten ber Päpfte Felix V. 3. Der Vergleich mit Millich ergibt, 
unb „gugentus 1 daß der Anonymus biefen burch mehrere 
2. ©. oben 8* 491, 32. wichtige Zuſätze erweitert und ergänzt bat. 


494 VI. Anonyme Ehronit von 991—1483. 


dem reich ain tail als Beren, Baſel, Lucern, Solliter und ander reichsſtet 
m Schweig. 

6, Mär Und in der jarzal 1446 jar am weißen ſuntag da kamen die Schweitzer 

—* zů ſcharmützlin mit dem adel zů Ragatz in dem dorf: die Schweitzer überfielen 
den adel bei der nacht, da fie mainten gan ſicher ze ſein; da waren der edlens 
bei 400 mannen, da ward erfihlagen Paul vom Stain, aimer von Elhofen. 
die Schweißer erftachen bei 200 mannen und numen in 2 paner. darnach zü 
pfingften warb der krieg verridht ! zc. 

Zou Item als man zalt 1446 jar im ber erſten faſtwuchen, ertrandt man 

*ainen man zü Ulm, der bat feiner frawen ir baimlichlait vernet mit ainem 10 

gewechiten faben, und als oft er ain ftich tet, fo machet er ain knopf an dem 
faden, das nit aufgieng. die fraw was groß ſchwanger und gieng bis an 
den dritten tag alſo vernet, ſsob] und geſchach ir noch dem kind nichs ꝛc. 

u. Mir Item darvor in der jarzal 1445 zü fant Gallen tag da fiengen die von 

ie 86, 5 Augspurg ainen von Zibingen, ber gab fih- auß für ain graufen und het auf is 
die von Augsburg gelt aingenomen zu Nürnberg und het falſch brief gemacht; 
man berechtet in da und ließ im das haupt abjchlachen zc. 

2, Miu Item nad Ehrifti geburt 1446 jar nad oftern da ſtarb der hoffert 

mi bergog Ludwig von Bayrn, der fein vatter gefangen het, zü Nürnberg. er 
haͤt marggrauf Albrechts von Brandenburg ſchweſter zů der ee und verließ 20 
ain dochterlin?. 

mug Darnach nam der marggrauf Neuburg ein und behielt ven alten 

Münch herkogen Ludwig, das tett den andern bern von Bayın zorin. und bes 

on nechften tags nah aller fellen tag da fürt in der marggrave hinweg von 

mälid Neuburg in fein land gen Francken gen Kadoltspurg, dad was allen herren 25 

2. Juli von Bayın ain ſchand. und umb fant Jacobs tag da kaufet hertzog 
Hainrich von Bayın den alten hertog Ludwig wider und fürt i in gen Burck⸗ 
haufen ꝛc. 

Mitig Item da man zalt 1447 jar in der falten, warb ver krieg verridt 

zwiſchen der Schweiger und den von Zürd, und warb geſetzt an Peter von so 

Argaw, der die zeit burgermaifter von Augspurg was; und was ver |predh, 
darbet wolten baid tail beleiben, des müften fie im brief geben und darzü 
ſchweren, das ftät zü halten, das er ſprech. alfo nam er im ain bevenden 
und hät der von Ulm und ander ftet raut und ſprach, das die von Zürch 
wider zu den Schweigern in den pund folten, wan fie ainen ewigen pund ss 


1. Sollitur a. 2. Der Schlußfaß: "die Schweiger--teichäftet in Schweih' ift wicder Zufak 
des Anon. 4. Rogaß a. 8. verricht mit ynen a. 10. ir fogen vernet a, f. verneet 
Mülidh. 12. aufgeng a. Der Sap “und als oft er— das nit aufgieng' Umfchreibung des 
Mülihfgen "und heit? wol verfnüpfi?. 13. ‘und geſchach ir n. d. f. nicht?’ Zufap des Anon. 
18, hofret A. 19. Muͤlich: Neuburg. 2. und lieg A. ‘und I. ain docterlin ' Zufaß 
des Anonymus. 25. “in fein land 9. Franken’ Zufah des Anon. Die Hſſ. haben 
“Rarelöpurg‘. 30. Mißverfländlich ftatt "an! (wie ed bei Mülich Heißt): von Peter! Aa. 33. ‘und 


darzu fch.— das er ſprech' Zuſatz des Anon. 33. ain bedacht a. 34. alſo nam er—u. 
ander ſtet raut' Zuſatz des Anon. 


4 


1. Dies gilt auch für dieſen Abſatz. 2. Katharina, um 1443 geboren. 





1447. 1448. 1449. 495 


Betten gemacht, und ir püntnus gegen dem haus von Ofterreich folt [s1*] ab 
fein, und ſchad gen [had ; und alfo warb es verridht. 

Desfelben jars zů fant Martins tag da widerfaget der hertzog von 1: Fov- 
Saffoy [mit] ven burgern von Beren in Schweiß den von Freyburg in td 90,18 

5 Jechtland, iſt der herren von Ofterreih. und in der jarzal 1448 jar in der 
faften da erfhlägen die von Beren den von Freyburg bei 400 mannen, wan 
fie hetten ain herten krieg mit ven von Freyburg. und darnach zü Bartholo- 4, Aus- 
mens tag warb ber krieg verricht und fie müften dem von Saffoy zü fühen 9%, 3 
vallen und in umb gnad pitten, und gaben im 40 taufent guldin ıc. 

10 Item da man zalt 1447 jar zü fant Niclas tag, ward des hofferten par 
hertzog Ludwigs weib burgerin zit Augspurg 10 jar mit Fridberg und feiner 8, 18 
zügehörung, alles zůſamen. 

Item da man zelet 1448 jar am farfreitag, da warb das hailtum und 2, Min 
clainat zü unfer lieben frawen zü den Einſidlen geftolen von drei mannen 9. 15 

15 und pradten es bis gen Zürch, da wurden fie ergriffen und erhangen und 
ward das halltum wieder gen Einſidlen gefürt. 

Und in demſelben jar zü fant Gilgen tag da gewunnen die [Hufen] !cır 
ab dem Teber die flat Praug und erichlügen die priefter all und fünft vil 91. 3 
volds mit ſturmen. 

20 Item desſelben jars an der mitwuchen wor aller hailigen tag da gewan he 
der adel Reinfelden, ain reichäftat, da was ir hauptman ainer von Öreningen, 9, 3 
und famen hinein als die bilgerer, und kamen ain tail auf ainem fcheff, das 
was vervedt, als ob es Holt wär. 

Item an unfer frawen aubent assumptionis da gewan der margranf !', Aus- 

25008 ſchloß Liechtenaw, da was er 3 wuchen vor gelegen. und zü derfelben Mütig 
zeit zugen bie flet den von Nitrnberg zü Hilf wol mir 700 pferden und numen Riuh 
vil raubs umd [sı°] pranten dem margraufen vil ſchloßlach ab und triben Yr 
mit in gen Nürnberg bei 2000 hapt vichs. die flet wurden ains und fagten 189, 26 
5 man zü dem krieg, die folten des kriegs gant gewaltig fein, die waren ber 100. 8 

3 Dener von Nürnberg, der Steffan Hangenor von Angspurg, der Walther y'.iRü- 
Echinger von Ulm, der Jeronimus Bopfinger von Nerlingen und der Gib 
von Memmingen; die folten zu Ulm fen und, was fie teten und ließen, das 
wär getan. 

Und an ver mitwuchen nach unfer frawen tag ritten hie auf bie jungen 2, Mus 
35 Burger und gewunnen ain merdtlin bei Graispach, haift Finſtat, was aines 9, 7 
von Wendingen. und an fant Johannis tag gewunnen die von Ulm mit 2, 18 
den obern fteten das ſchloß Gaißenberg und Hürbe und zugen für den 97, 10 
unberg, da trib man fie ab und wurden ir 7 erfchoßen, und zugen wider 
aim. 


2. ‘und ir püntnis— [dad gen ſchad' Zufak des Anon. 4. Wie aus der Anm, 1 zu Mulich 
©. 91 zu erfehen ift, muß bier ‘mit’ eingefchaltet werden. 8. den von A. 15. prachtent 
4. 16. "gen Einf. gefürt’ ift in a nachgetragen, fehlt A. 17. Suſſen' fehlt in unferem 
Terte. 20. da gewan: gewunen A. 24. Die Hff. ſtellen die Einnahme von Lichtenau 
u, ſ. w. noch ind I. 1448 (ebenfo der alte Drud). 25. Liechnaw Aa. 27. "und triben’ 
fehlt A. 91. Dihinger A. Gab a. 34. juden burger A. die jungen burger' iſt 
Zuſaß des Anon. 36. was aines von Wendingen' iſt Zufag ded Anon. 


496 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


wg , ‚rem an fant Gilgen aubent zügen die von Gmünd -auß und gewunnen 

9,13 ain ſchloß und numen vil raubs. und als fie haim zügen, da waren fie in 
kainer ordnung, und ritt der raifig zuig vor haim, da kamen des von Wirten- 
bergs vold über ver von Gmünd füßvold und erfchlügen ir bei 54 man und 
fiengen ir 65 man und fürten® gen Geppingen gefangen; und wurden er- 5 

%. Juni ſchlagen 18 Wirtenberger. am dornſtag vor unfer frawen tag visitacionis 
30 der von Wirtenberg gen Eplingen und hadet in vie weinreben ab und 
zerriß in die weingerten, und was fie vor ber ftat beten. und biefelben weil 
da zügen die von Rotweil, Überlingen und ander ftet mit ir lantſchaft in fein 
land und hüben im ain groß tal auf mit leib und güt und pranten Daß 10 
ab; da müft der von Wirtenberg wider von Eßlingen ziehen und ir veind 
werben. 

a Und am afternıontag darnach! zügen hie aus 120 pferd und 100 füß- 

1097,20 tnecht, [82°] und die vor z& Werb Ingen, die kamen zü in und zügen für Leip⸗ 
haim, und die andern ftet kamen auch zü in für Leiphaim und lagen 8 tag ıs 
daroor, und ba ergaben fie ſich. 

n⸗o Da gewunnen die von Nürnberg Weinspach, das ſtetlin, und pranten 
das auf und zügen darnach für Altorf und wurfen feur hinein, und das in 
der flat faft pran, und flurmeten, da wurben fie abgetriben, und famen bei 
30 mannen umb, und zůgen haim. die ſtet gewunnen ven Altenberg, ain ſchloß 20 
enhalb Laugingen, was ains von Weſternach. 

— Item darnach verpran der von Wirtenberg den von Ulm ir dörfer ab, 
biß gen Geißlingen. 

um Item in berjelben zeit an aller jelen tag, war an ainem funtag?, da ritt 

,4 der gemain zuig der flat auf zü Ulm, wol 436 pferd, darbei heiten Die von 25 
Augspurg 96 pferd, und pranten von Ulm pis gen Reytlingen, was des 

4. Nov. von Wirtenberg. und am aftermontag darnach pranten ſie den tag bis gen 
Eßlingen; und als fie zu Eßlingen kamen und ben tag hart waren geritten, 

da (hidten fie 60 pferd gen Eßlingen ſtallung zů fachen. da ließen ſie für 
reiten bes von Wirtenbergs zuig. und als die nun gen Eßlingen kamen, da 20 
kam der von Wirtenberg mit ainem zuig bei 600 pferden und fprang an ben 
bindern zuig von Eßlingen bei ainem fteig, das kainer hinter fi) mocht, und 

Milih traffen mit ainander alfo hart, bis das es als finfter was, das ainer ven 

andern fom fechen mocht und das baid tail abzügen. da ward erfchlagen auf 
ber ftet tail Walther Echinger von Ulm und Jeronimus Popfinger von ss 
Nerlingen, baid hauptman der ftet, ain burger von Schafhanfen und 2 von 
Eßlingen und bet [82°] 36 gefellen, und bei 50 gejellen gefangen und ainer 
von Gerolosegg, ain ritter; und auf des von Wirtenbergs tail (der alt von 
Wirtenberg ward mund) ward erihlagen her Hans von Steinheim, ain 


5. Mülih: 165 man. 6. Der ganze Abſchnitt: “am dornflag vor unfer frawen tag—ir veind 
werden‘ ift Zuſah des Anon. 12. veind weren a. 13. zugen ſy auß 4. 14. "und 
die v. Werd 1., d. k. ;ä in’ ift Zuſaß des Anon. 16. Ebenfo: "und lagen 8 tag davoer. 
26. "darbei—pferd' fehlt A. 3. Die nabfolgenden Einzelnheiten find bis an die Stelle, bei 
der Mülich wieder ald Quelle angezeigt iſt, Zufaß ded Anon, 37. ain burger v. Ed. u. 2 
von Eßlingen' ift Zujaß ded Anon. 38. Zerolodeg a (jo auch im alten Drude). *und ainet 
v. Gerolsegg' ift ebenfalld Zufah dee Anon. 39. Ebenfo ‘der alt v. W. w. wund'. 


1. Nah Maria Geburt. 2. Lies: Montag. 





1450. 1449. 1450. 1451. 1452. 497 


ritter und hauptman des von Badaw, und 4 edel und fänft oil geſellen und 
bei 35 gefangen, darunder 7 ebel. 
Item ald man zelet 1450 jar an fant Gregori aubent, zů miterfaften 11: * 

kam margraf Albrecht für Nürnberg und fordert fie herauß. alſo kamen fe 100 

s herauf mit 500 pferden und 3000 füßfnecht. da het der margrave 600 pferd. 

alfo kamen die raifigen an ainander, da gab der margrauf die flucht, und 

wurden 80 erſtochen und bei 100 gefangen, und waren 24 edel darunder, 

und gewinnen in ab 3 paner, 195 roſs und 200 panger. aber an fant 

Martins tag darvor waren die von Nürnberg vor Zen gewefen, ainem 11, Mor 
10 ftetlin; und als fie wider haim zügen und das volck in die flat Fam und dag mutig 

arm vold-Tief den hennen und genfen nad und ſich verhinderten, da fam 1% 

des margraufen vold an fie und erſtachen ir 81 und namen in 2 büchjen und 

bet 40 wegen. 

Item am funtag zů miterfaften zugen hie zů Augspurg auf 200 man !5, Min 
ısin das Rieß und pranten ba, und famen gemeiner ftet zeug zů in und ver« würd 
pranten Auftirch, ain mardt, und börfer. ba zügen bie von Nürnberg hinder 19 

Onspach und verpranten da, was fie anfamen, und prachten mit in haim 
4000 hapt vichs. der margrave pracht auf 2000 man, aber er mocht in 
nichts abgewinnen. und zů oſtern kamen den von Nürnberg zü hilf 800 man, Sl 
20 als Schweiger, auf tr aigen koft und folt. da beftalten fie aud) 2 Bechemer 101, 7 
lantSherrn, den von Swanberg und den von Renfienberg, die heten ir ges 
nants gelt, [s3°] und was fie pranten, da gab man in befunder gelt von; 
bie tatten hertzog Otten und margraven Hanjen großen ſchaden. 
Item am freitag vor dem balmtag erftachen die von Ulm dem von 7,1. 
25 Wirtenberg 34 füßknecht und viengen 12 mau. und am freitag nach oftern u, 
gewunnen die von Augspurg Donhaufen, den mardt, was des von Elerbach. Mülie 
die von Hallprunn numen dem von Wirtenperg 300 ochſen und erftachen 101. 13 
und viengen darbei 40 man. und am freitag nad oftern lagen die von 1. A 
Weyßeuburg erniver und wurden 12 erſtochen und 10 gefangen. 101, 17 
30 Item am juntag nad often beten bie herren und ftet ain tag zü 12. 2, April 
Münden, und waren ba des künigs rät, ımd mocht nit verricht werben, und 101, 11 
ward ain ander tag gelegt gen Babenberg. 
Item darnach ſchicten die ſtet ain zeug gen Dindelspühel auf den 1,7 
margraven, da was der ſtet züg nit aind mit ainander, ba ritten bie von 
35 Ulm und ander ftet wider haim zc. 
Item an fant Thiburken tag da zügen die von Dindelspühel auß und 14 Apeiı 
pranten ben margraven bei Onspach, da fam der margraf an der ftet zeug, 102, 2 
die wurden ain tail fliehent, und da wurden gefangen der von Augspurg 


2. und bei 35 gef. d. 7 edel’ ift Zuſ. des Anon. 4. feberet A. 7. Multi: hundert und 
neun. 8. 106 rofd und 200 panper’ ift Zufab ded Anon, 9. vor Zenng gelegen a. 
11. ‘den h. u. g. nad! fehlt A. und fy A. 14. Muͤlich: am fambflag vor judica in 
der vaften (21. Män). 17. Anspach a. 19. ‘der margrave pracht — nichts abgewinnen‘ 
ift Zuſatz des Anon. 23. Der Paſſus: ‘da beftalten fie auch 2 Bechemer lantöheren— die 
tatten h. Diten — großen ſchaden' ift Zuſaß ded Anon. 28. ‘am freitag nach oſtern' iſt Zuſaß 
des Anon. ; wahrſcheinlich iſt das Datum irrthümlich aus der vorhergehenden, die Eroberung des 
Marktes Donhauſen' betreffenden Notiz herübernommen. 32. ‘und ward ain a. t. gel. 3. Baben: 
berg’ iſt Zufah ded Anon. 33. ein zug A. 

Städtechronifen XXL. 39) 


498 | VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


70 man und pferd, war fie beten darbei 250 man, und den von Nürnberg 
54 man, von Nerlingen 15 man, von Memingen und Ulm 27; und der 
gefangen waren 200 man, und wurben gen Onspach gefüert und ward in 
tag geben. und Lienhart Langenmantel von Radaw was haptman der von 
Augspurg ꝛc. 6 
Raid Item nad) fant Ibrgen tag fieng der von Wirtenberg den von Eßlingen 
"130 frawen und 7 jundfrawen [ss] und fürts gen Stätgarten und het fle 
etwan lang gefangen; er rit auch für Eßlingen und trib die geiß in die 
weingerten und hadet in die pem ab und meet den von Hailprunnen Das 
forn ab. 10 


mul tem darnach teget man zü Babenberg, dieweil teten die von Baben- 
berg dem meargraven großen ſchaden ımd lagen mit gemalt in feinem land. 
und da ward frid gemacht, und fieng der friv an an fant Ulrichs tag, und 
was ſchad gen ſchad und teverman das fein witer; denn der margraf het 
den von Nürnberg ab gewunnen 5 ſchloß, da müften fie umıb rechten vor dem ıs 
fünig: und wär, dad die von Nümberg das recht verluren, fo folten fie 
im geben 30 taufent guldin darfür. 


mild Item in dem krieg het man zü Augspurg geboten den burgern pferd 
[pe halten]: welcher 20 gulvin fleuret, der hielt ain pferd, und die reichoften 2; 

mMitis und [man] bet hie 400 pferd, und man hät auch den leuten gepoten, korn und 20 

104,9 ſchmaltz und wein und ander fpeis zu laufen. 

mans Item desfelben jars huͤb ſich an der krieg zwiſchen zwaier rechter prüber, 

4. !utider hergogen von Sachſen, umb fant Ulrichs tag: die von Ertfurt hulfen 
dem alten herren von Sachſen, und die margraven und ander herren bulfen 
dem jüngern bern und teten großen ſchaden mit prennen; und an fantas 

17. Rov. Öerbranten tag ward der krieg verricht zc. 


Rülis Item in dem gnadenreichen jar zü Rom in der jarzal 1450 am ſamps⸗ 

19. De. tag vor dem hailigen criftag, als das jar num bald uß mas, da kam als vil 
volds gen Kom, das ain treng was auf der Tenferprugg, das bei 260 ment- 
ichen ertrungen wurden zů tod, darunder waren nun 5 deutfcher, und 7 roſs 30 
auch ꝛc. 


mh [sı*) Item da man zalt nach Chrifti geburt 1451 jar, als der bifchof Peter 

zu Augspurg und cardinal zü Rom was, da pracht er ber gen Augspurg 
ablaß von pein und von fhuld ain gant jar, aber es mäft amer in ftod 
geben halb als vil gelts, als er gen Rom verzeret het. da kam gar vil volcks ss 
ber, da fheget man, es wurben bei 20 tanfent guldin in ftod gelegt ıc. 


et tem da man zalt 1452 jar zů fant Dorotheen tag, da verpoten die 
108, 4 von Ulm allem irem vold, das niemant den von Augspurg nichts ab kaufen 
noch nichts ze kaufen geb. das weret ain halb jar, und ließen es wider ab, 


1. 'wan fie beten darbei 250 man’ ift Bufap des Anon. 4. Ebenfo der Sap "und Lienhart 
Langenmantel v. R. wad— von Augsburg'. 6. Das Datum nad fant Jörgen tag’ iſt aus 
Mülih 102, 16 hieher bezogen. 7. 7 jundftawen’ iſt Zufaß des Anon. 9. die pen A. 
‘und meet—ab’ in A am Rande. 11. *dieweil teten die von B. d. m, großen fhaden u. 
Il. m. gew. in f. land’ ift Zuſatz des Anon. 13. gieng ber f. ain a. 22. "rechter" ift 
Zuſaß des Anon. 235. Die von Ertfurt Hulfen—und teten großen ſchaden mit prennen’ iſt 
Zufag des Anon. 29. Zufferprud a. 


1452. 1456. 1449. 1458. 1457. (1446.) 1451. 1459. 499 


wan die von Augspurg groß Taufmanfchaft da triben, und mocht nit beftan 
irenthalb am maiften. 

Item beöfelben jars an der rechten fasnacht het hertzog Ludwig hochzeit ein 
zů Lantshüt, was hertzog Hainrichs fun, und am boruftag in den A tagen 108, 9 

5 beten fle ainen durnier, und waren als vil herren da, das man 2 burnier ” Schr. 
haben mäft, ain vor mittag, den andern darnach. es waren da 685 herren, 
bie burnierten, und 6 herrn von Bayın umd 2 margraven von Branden⸗ 
burg, 2 margraven von Padaw, ainer von Wirtenberg und funft graven, 
ritter und knecht on zal; und man gab iederman füter und mal, und verzeret 
10 niemant nichs zc. 

stem da man zalt 1452 jar zü fant Katrinen tag, da zoch fünig — 
Friderich auß gen Rom, da ſchickten im die reichſtet vil volds. und der zug 108, 4 
fam züfamen zü Bern. und er rit wol mit 2000 pferben [s+t] hinein, und zu 
der Hoden Sen kam fein praut zů im, die im vermechlet was, die was ain 

15 kümigin von Portengal und zoch mit im hinein gen Rom. und am funtag 
letare in der faften weichet in der bapft Nicolaus ber fünft zu kaiſer und 10. Mär 
die frawen aud und vermechlet fie zäfamen. da ritt der kaiſer gen Napels 
und het da hodyzeit und leget ſich da zii, darbei was ver fünig von Arguny. 
und zoch da wider heran gen der Hoden Sen und acht tag nach dem auf» 

20 ferttag fam er gen Venedig und lag da 14 tag. da kam die faiferin auf dem 25. Mai 
mer auch da Bin, und ward in groß er erpoten zc. 

Item als man zelet 1452 jar an fant Martins aubent, gewan der 10. Rov. 
pfaltzgraf am Kein Lugelftain, ain gůts ſchloß und flat, und Hulfen im die im, 1 
gemain veichftet und die Schweiger, und lag 20 wuchen darvor; und leit jen- 

25 halb Straßburg und was der graven von Lutzelſtain ꝛc. 

Item am aftermontag wor Marie Magvalene tag verpranten gemain 18, Juti 
reichſtet ain fchloß, hieß Ranıftain, leit bei Kotweil, was Hanfen von Rech⸗ 110, 3 
bergs. und darnach am freitag nach fant Niclas tag gewunnen bie — 
reichſtet ain ſchloß bei Lindaw, haiſt Ruckpurg, was auch Hanſen von Rech⸗ 110, ı5 

so pergs. 

Item desſelben jars z& fant Bartholomeus tag zügen bie von Unger, sang 
Bechem, Merchern und die von Wien für die Newenftat in Ofterreidh, darin 110, 
was Tatjer Friderich und die taiferin. und tr junger herr, fünig Laßlaw, den 
wolten fie haben und vordreten in und deten 3 ſchuß hinein mit ainer großen 

35 büchſen, da müft der kaiſer dem vold iren herren, künig [ss*] Laßlaw, geben; 
da fürten fie in gen Wien, da het in kaiſer Fridrich 10 jar erzogen zc. 

Item da man zalt 1456 jar, da verbarb ainer zü Augspurg, der was 
ain großer faufman, hieß Hans von Hoy, der was ſchuldig 30 taufent 
guldin, und gieng von allem güt gen Fridberg und het darvor 2 dochter 

40 verheirat und iedlicher 1200 guldin geben; und fein Hausrat warb vergantet 


2. und m. n. b.—am maiſten' ift Zuſaß deö Anon. 13. Muͤlich: Ferrer. Vgl. die Ein- 
leitung gu Mülih ©. XXI. 14. boden fön a. 20. ‘gen der Hoden Sen und acht 
tag nach dem aufferttag kam er’ iſt Zufag des Anon. Bol. die Einleitung zu Mülich ©. XXI. 
Ebenſo: und lag da 14 tag. 21. endpoten a. Der Paſſus "da kam d. kaiferin auf dem 
mer au dahin’ ift Zufap deö Anon. 32. Beim A, 39. dochdern a. 


32* 


500 VI Anonyme Ehronit von 991—1483. 


umb 331 gulvin, und warb ben geltern verpfenbt 15 taufent gulvin. dar⸗ 
nad lit er armüt und ftarb im ellend ꝛc. 

Zauo Item in der jarzal 1449 ſtal ain man den Venedigern iren ſchatz und 
prachts als in ſein herberg und ſagets ainem ſeiner geſellen, der verriet in, 
und warend baid Kriechen. und man hanckt den dieb und dem andern tets 
man ain ſchanckung. der ſchatz was wol 6 hundert malen taufent ducaten 
werd zc. 

335 at Item nad) Chrifti gepurt 1458 jar da ließen bie von Augspurg mit 

Bräid fampt dem bifchof ain newe müng maden, weiß Augspurger dn., und [man] 
gab 21 grof® für ain guldin, und ain ganger groſs galt 8 dn. und was ıo 
funft alle müng verboten, und dorft niendert niemant nich® wechilen, wen bei 

3.Srpt. dem Großlin. in der kirchweich zü fant Michels tag můſten wol 4000 
mentſchen auß der ſtat gan ungeßen und untruncken, wan man ir müntz nit 
wolt nemen, darauß ain großer unwill kam gen ven herrn von Bayın, das 
man in ir müng verſchlüg. 15 

Er tem in der jarzal 1457 jar ließ granf Ülrich von Öttingen ain newe 
müng maden, ſchwartz du., die waſen [s5°] gar ring. der gulbin galt 
22 grof8 und 22/,, und fa bie ring müng darunder, und galt der guldin 
30 groſs, wan die kaufleut prachten faft vil on. von Öttingen, aljo warb 

ea die müng verpotten. da ſchlügen vie Bayrherren auch mänt hie, die 20 

151, 11 Münder und Lantshüter dn. ze 5 dn. und darnach kam ber gulbin auf 
24 grof8, da beftünd es lang anf ıc. 

aa Item Peter von Argaw und Hainrich Langenmantel fließen in ainem 

Müih raut auf mit worten, und [Peter von Argam] gab die burgerrecht auf (und 

146, 17 2 mas besjelben mals burgermaifter) und rit auß der flat gen Aunspach 25 

ot und lüb die von Augspurg auf des marggrafen Iandgericht. da appellierten 

26, 2; bie von Augspurg für den kaiſer, ee man urtail ſprach, das was nit recht, 

206, 30 darumb mäüften fie wider gen Aunspach für recht, und ba der von Argam 

206, 13 gen Wien fam und fih verantwurtet, da flarb er zü Wien; und man fürt 
in gen Augspurg in fain capell. und er bett die müng und Die mang faufet so 

21, 1: von dem biſchof Deter auf fih (das geſchach 1446) und feiner 3 ſim leib, 

Bei. und er müft der flat 300 guldin geben, das verſprach er ze tlin, und Die was 

er ſchuldig und 3 nachſteur, das wolt fein fraw geben haben, da er geftarb, 
da wolt8 ain raut nit nemen, bis das das recht ain end nem?. geſchach int 
jar, als man zelet 1451 jar. und da man zalt 1459 jar in der erften faſt⸗ 30 
wuchen, ward die fach gericht mit des von Argaw weib und fein drei fünen 


s 


4. feinem gef. A. feinen gef. a. 13. angefien und an tründen A. 14. von Minichen 
von Bayın a. 15. man ir minb verpott verſchlug a. 17, was a. gar ring: 
gering a. 18. Die Hff. Haben: 22 grofd und 22 A. 22 grofs und 221/ (sio) a. '221%' 
wäre Bufaß des Anon. 20. die ſchluͤgen A. müng bie: ming h. A. 24. 'gab’ 
feblt a. 29. ‘da’ fehli A (in a über der Belle). 30. Rah apell' ficht in a noch: 
“und man hat in haimlich gehendt an ain widen, die wiſſeden, ald er von Wien zoch von dem 
tapfer’. Und am ande von der gleichen Hand: "die von Augspurg ſchuffen'. 


1, Bgl. die Zufäße S. 350, 27, wo find. 
bie Angaben bes Anonymus, bie als 2. w 96b, 
Duelle gedient haben, etwas erweitert 





1456. 1466. 1448. 1449, 501 


und der fat, und ſchad gen ſchad, und über das müſten die von Augspurg 
in geben 10 taufent guldin für all ſchaden zc. 
[se*] Item da man zalt nad Chriſti geburt 1456 jar, da erhüb fich in dem int 
land zü Ofterreih ain büeberei in dem land!. ver Taifer het viener, den „gint 
s mocht ir ſold nad) ivem willen nit gefolgen, da famleten fie ſich zuſamen in ''°- * 
dem land und machten ainen teber und gar feſt, und wurden ir vil und 
ſchwuren züfamen brüeder zu ſein, wie es in gieng, und man nennet ſie auch Fint, 
brũeder. die teten in dem land großen ſchaden und numen, was fie funden, Sint 
und waren aller welt veind; fie zügen bis gen Wien und zü der Newenftat '!” = 
sound namen überall umb ob 7 meil wegs und erſtachen vil, Die in wider waren, 
das mocht der Faifer nit umberftan. fie gewunnen Neukirch, ain mardt, Sint 
den umbgrüben fie auch und machten ainen teber darauf und ritten da auf us. 
und ain. fie hielten die ſtraß auf, das niemant gewandlen mocht, er ward 
beraubt, er num dan glait von in; und alſo wer zů dem kaiſer wolt oder _Zint 
ıs mit kaufmanſchaft umbgieng und gen Wien wolt, jo gab man im gelt umb 10a 
glait. das beftünd 3 oder 4 jar. da ſamlet fich kaiſer Fridrich mit 10 taufent Zint 
mannen und zügen an bie prüeder: da pegerten fie gnad und ſchwüren, fie u 
wolten auß dem land ziechen und nit mer darein kumen; da zoch der kaiſer 
wider hinweg. da merten ſich die brüeder noch mer und teten wie vor un 
20 gewinnen ain mardt, hieß Hedersdorf, ligt 8 meil von Krems, den umb- Bint 
grüben fie auch und machten mer teber und teten großen [haben bis das man 
zelet 1466 jar ıc. 
Item in der jarzal unfers herren 1448 jar am bornftag nach unfer 12. Sept. 
frawen geburt tag, des aubents [se] zwiſchen 6 und 7, da kam ain großer ig 9, 7 
25 hagel und tet großen ſchaden, und in vil jaren gedacht man nie kains follichen a 
hagels. 
Item desſelben jars was wein und korn wolfail: wein umb 3 bn., ap 
Elſaßer umb 4 dn. und den beften ain maß umb 5 dn. item das Foren galt ' 
13 grofs, das beft 14; der feren ain ſchaff 20 groſs, haber 9 grof8. 
30 Item desſelben jard was ain große ſamnung von dem adel, der rit zů 
margraven Albrecht; die ſtet heten 200 pferd darbei und waren 12 taufent 
man bei ainander zü Werd, und niemant weft, was fie tün wolten. und alfo 
fchieden fle von ainander und warb nichts daraup!. 
Item desfelben jard an fant Ottmars aubent da trüg ain plaicher ab 18. Rov. 
35 27 farvel barchant, hieß Hans Michel, der fluch in ains Torheren haus und 2 
ſchidet fein fränd für ain raut umb glait. alſo ſchnit man im bie zungen C33- 
anf und ſchlůg man im 2 finger ab darumb, Das er mainaib ward, umd der 
vogt nam mit gewalt die fardel auf des forherren haus. 
Desfelben jard warb ain mebger mit ainer kraußel ze tod geworfen in 
40 ainer zech ıc. 


2. 'und da man zalt 1459 jar—für all fchaden’ iſt Bufah des Anon. 5. nit gefallen a. 
9. viend A, 14. ed num Aa. 17. mannen auf A. 771. wolfal A. 2 dn. a. 
34. ain plochet Aa. 36. und ſchicket ſ. fr. f. ain raut umb glait' iſt Zuſaß des Anon. 


1. Es ſcheint bier ‘bie Samlun im fein, von ber Zink 218,1 t. 
Sommer * Jahres 1458 — zu 8 ſprich 


502 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


rn Item da man zalt nad Chriſti geburt 1448 jar wurden die gemain 
‚get und der rat zit Hall im tal unains, und die gemain zigen die rautgeben untrew, 
18 das bezengten fie mit dem aid, darumb bei 50 ober 60 aid wurden ge⸗ 
ſchworen, darumb [man] bei 10 erbern mannen das land verpot. darnach 
in der larwuchen verricht und ainiget ſie got der herr: umb ains nach mittag 5 
ba gieng in ainer ſchmitten für auf, das fürt der wind in bie flat, und im 
vier ftunden verprumnen alle die heufer, die in der rindmaur waren, [87°] 
und die forftat bei dem pfannhaus belib, die ander auch ain tail, und ver- 
prunnen 7 menſchen; alſo ftraffet fie got. 
18. Det. Item desjelben jars an ſant Zaur tag Da zügen bie Unger wider bie 10 
za 17 Türken, der waren bei 60 taufent, und die criften lagen ob. des andern 
tags lagen die Unger erniver und wurden erichlagen bei 50 taufent criften 
und auch tr hanptman, und die andern famen darvon; und der Türken 
wurben bei 80 taufent erjchlagen zc. 
C 325, 7 Item da man zalt 1449 jar da ward das rauthaus hie gewelbt zu 15 
Augspurg ımd die 2 tür gemacht. 
2. Sept. Item desfelben jars zü fant Morigen tag da handt man ainen, der 
—* was auf dem rauthaus und was faſt gewaltig, mit namen Erhart; und als 
man gelt erklaubet het, da het er 162 guldin davon geſtolen, das hat der 
von Argaw 1 gejehen und der dieb leugnet, da fand man es in feiner kamer 20 
hinder ainem fpiegel und hencket in. und als man in gehendt het, da ftal 
men im, was er an het?, und fellet in nadet ab dem galgen; alſo handt man 
in wider an den galgen. 
a Item desſelben jars vieng man an zu graben und laitet die Syntalt 
durch die Rofsenaw zit der ftat, und darnach pawet man die müle daran ıc. 35 
5 mi Item ba man zalt 1449 jar da fieng margraf Albrecht von Branden- 
15. Juni burg am zů Triegen mit ben won Nürnberg umb fant Veits tag ?; da hulfen 
im fein drei prüever, der lantgrauf von Heßen, herkog Dit, Wilhalm von 
Sachſen, der biſchof von Babenberg, der biſchof von Aichſtet, der biſchof 
von Mentz, hertzog Albrecht von Oſterreich, grauf Älrich von Wirtenberg, zo 
margrauf von Badaw und vil ander graufen und herren, die im all hulfen 
— Sin gint und im volck ſchickten. und die reichſtet hielten es mit ven 870] von Nitn- 
ders. und alfo frieget fie der margrave gar hart und verbarbt in alles traid 
auf irem land und zerftoret in vil ſchloß umb Nürnberg und gewan Haider 


a Ri und Lichtenaw! und pracht in ains tags umb 80 man. 35 
1. Bei Müli und Zink unter 1447. 4. darumb —geſchworen' fehlt a. 18. 'mit n. 
Erhart' fehlt A. 19. erklaubet Bet er A. 20. legnet A. 22. nadet in den galgen 


Aa. 35. Lichnaw A. Lichtnaw a. 


1. Peter von Ar spon, ber im Jahre ohne eine einleitende Bemerkung über zben 

1449 einer der brei aumeifker war. fang befielben vorauszufchtden. Dies 
2. Rem Bl. 1836 fagt: “da flal man holt er bier unter Erwähnung ber wid 

im fein bemet und a n beltz und 1 tigſten Parteigänger auf beiden Seiten 

man und weiterer Hervorhebung einiger wich 
3. Der Anonymus bat bereits oben tiger Vorgänge biejee Krieges nach. 

©. 495, 24 ff. ausführlicher über einzelne 4. ©. oben &. 495, 24. 

Ereigniff e des Markgrafentrieges berichtet, 


5, 


1448, 1451. 1454. 1455. 1458. 1456. 1457. 503 


Item lis mer barvon nad} ber jarzal Ehrifti 1448 jar. 

Darnach zügen die ſtet auß und verpranten im auch vil ſchloß und 
ſeinen helfern und legten im ob 100 pferden ernider. der krieg weret ain oe e. 
at, da warb ain tag gelegt gen Laugingen auf unfer frawen tag assumptionis 15. Aug. 

Sund da kamen vil herren zeſamen. und da zoch hertzog Hainrich ain brief 
auß und ſprach, den het im der künig geſchickt, und pot frid zwiſchen des 
margrawen und ber von Nürnberg, und ſolt weren von ſant Michels tag 20. Sept. 
über ain jar, und was ieder tail gewunen hät bi$ her, das folt er haben. 
alfo zoch iederman hai. 

10 Item da ſaget der von Wirtenberg ab auf dem tag und der margrauf 
von ains zols wegen, den die von Eßlingen geſetzt hetten durch erlaptnus 
des künigs; den wolt der von Wirtenberg nit leiden und zoch auf fie, und 
teten ainander ſchaden, und wurden der ftet vold vil erfchlagen, als vor ge⸗ 
ſchriben ftat!, 

15 Item da man zelt 1451, jar da warb Peter von Schamberg, der biſchof „IT, 
zu Augöpurg, carbinal zů Kom, und ee er hinein rit, da läd er ain raut zü %ı. 
Augspurg und empfald im fein priefterfchaft; da baden fle in auch, das er ; Mu 
die ſtat verſprech gen dem babſt, ob ſie verklagt würden. das verhieß er ine ii. 9 
ze tün, aber er hielts nit, wan da er wider kam, da het er bie flat ſelbs ver⸗ 

20 klagt vor dem babft und erlanget über die von Augspurg commiffart, den 33 es 
biſchof von Baſſaw und ander herren und fobret vil [ss*) gerechtilait, die 
er folt in der flat haben: er fodret pflafterzol und ander zol, des weins und Ef 
korns ungelt folt man mit feinem willen auffegen ; alle fteur, reicher und „a9! 
armer, wer halb fein, er wolt glait geben mit ainem vat; und ber ftüd ein 

25 waren 60, bie er fobret und gab bie in geſchrift ainem raut. und ein großer ‚ai 
raut las den brief und geviel im nit wol, des wolt man kains nit tin und 
wolten ee mit im kriegen und ee umb leib und umb güt kumen; des fhwüren 
zefamen ain großer raut, reich und arm. da legten ſich die herren darein, a4. 
und warb verricht umb alle ſach. Ran 

so Item vesfelben jard verpran das dantzhaus und [warb] wider gemacht os s 
als es ie ift ꝛc. 2 —5— 

Item da man zellt 1454 jar, da kam ain andechtiger man gen Augs⸗ C325, 19 
purg, genant prüder Johann de Capiſtrano, parfüßer ordens, und was zů get 1 
Augspurg 8 tag und prebiget all tag auf dem fronhof, da het er vor meſs 

35 und darnach previget er, und frawen und man müſt iedlichs befunber ſitzen. 
und gen dem aubent beftrich er die franden leut mit ſant Bernhardins hail- 
tüm: wellihe mentſchen gnad von got heten, die wurden gefund. auch 
richet er züi, das man vil fpilbrett, ſchliden und kartenſpil verprant auf dem 


fronboff. 


2. vil föleffer a. 13. an ander A. 2. war halb A. halbs a. 37. haltüng 
A. haltüm a. ewelliche m. g. v. g. b.—wurben gefund" ift Yufaß des Anon. 38. ſchliden 
u. tartenfpil’ fehlt a. 


Am 5. Augufl 1449 hatte Graf III, ©. 477, 482. Bgl. Zink 190, 5. 
Urce von Württemberg ber Stadt Eß- ©. ante, Geſchichte von Schwaben V, 
lingen feinen — geſandt. Stälin S. 70. 


504 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


Item desſelben jars wurden die pruggen gewelbt vor 4 toren bifer 

14 115 Rat, als fie noch ſend ıc. 

PH Item in ver jarzal unſers herren 1455 jar ba verbot ain rant hie ber 

ng 115 1158 Ihüfter zunft den raut 5 jar, dad fainer darein ſolt gan von folliher großer 
partei wegen, die fie wider in hetten zc. 5 

Bel Mir [ss"] Item anno bomini 1458 da zoch der Türd aus feinem land und kam 
bis gen kriechiſchem Weißenburg mit großem vold. da zoch der vorgenant 

235. Juli prüder Johann auch dahin auf fant Jacobs tag, und dahin famen zü im vil 
ftubenten und ander frum criften, der was nit halb als vil, doch figten fie 
und lagen den Türden ob mit der hilf gots und erſchlůgen ir bei 2000, die 10 
andern fluchen wider hinder ſich im ir land x. 

ae Item in dem jar 1456 da ſach man ain cometen mit ainem langen 

na 173 pfawenſchwantz, nach oſtern ꝛc. 

32 Desſelben jars ward Michel Rem, ain burger zů Augspurg, erſtochen 
— 3 bei der Lechvrugg von Fridberg herauß von ainem von Schamberg zu mit- ıs 
7. März foften ꝛc. 

8 Item desſelben jars was ain vogt zü Augspurg, dem het man von 
ale gerichts wegen zü behalten geben 800 guldin, die warb er on und wid von 
’ der flat, das muͤſt die flat zalen ꝛc. 
C 3238, i Desjelben jars ward ber turen auf dem rauthaus gemacht, ba Diez 
ftundglogg innen hanget ıc. 

Er ‚stem in dem obgefchriben jar da kam gen Augspurg ain legat von 
ai Rom, der previget dad creutz an die Türden, das namen an fidh bei 400 
C33, N mannen. und darnach zugen ir hie auß 80 an die Türden, darnach 400 

mann und zugen fer hinab in da8 land; da was es nichts und Tamenzs 
erwiber ellenttlichen , an tail beliben fie auf, und fie fachen nie kain 
ürden 
rn Desfelben jars ftarb der vorgenant prüver Johann ıc. 
120, 13 
0338, 15 [s9*] Item nach Chrifti geburt 1456 firaffet kaifer Friverich Die von Augs⸗ 30 
ST purg umb 13 taufend gulbin, das fie die juden auf heten triben 1 zc. 
Zaug Item da man zelet 1457 jar da het ſich Hinig Laſſel verheirat gen des 
2, &cn. fünigs von Franckreich dochter und nad; fant Michels tag ſchicket er fein raut 
p 
und den bifhof von Pafjam nach ir und wolt hochzeit haben, da ward im 
11. Ro. vergeben zü Prag umb fant Martins tag, die weil fie zu Srandreich waren. ss 
c,10 Item in der jarzal fam ein legat von Rom, der bot von des bapfts 
an wegen alle monat am jampstag ain kreutzgang, und nad) mittag leutet man 
121, 16 ain fiund, und wer 3 pater nofler petet, der het vil antlas. 
C 326, % Item besfelben jars wolt der von Holenftain den von Augspurg ain 
—3 — bauren berauben, da eilt man im nad; er entran, und man vieng im 12 pferd «0 
und 2 fneht. ba verrichtet es der margrauf Albrecht. 
0328, 3 Item desfelben jars pracht man ain viſch her, was ain florion, der 
. gt Mir wag 165 &. 





2. *ald fie noch fend’ ift Zufah des Anon. 5. bardey A. 18. ward er ana. 
38. wer' fehlt A. 


1. Vgl. oben S. 488, 26 u. 459, 12. 


1456, 1458. 1459, 1458. 1459. 1458, 505 


Item in demfelbem j jar bereiteten bie von Augspurg irer veind ainen G 327, 1 
zü Münden, und da man in hinauf fürt, das hapt ab zit Ihlagen, da nam gr 1261 
in der hertog mit gewalt dem hender ab der hand. 


Item desfelben jars zügen gar vil knaben gen fant Michel wider ir 327, 5 
s vatter und mütter willen, da geſchachen gar vil großer zaihen an in und 127, 15 
mit in. 
Item deöfelben jard wurden die deutſchen herren vertriben von irem (, 57, . 
hauptſchloß Mariaberg von dem künig von Polant darumb, das die deutfchen 177, 21 
herren ſich mütwillen anlegten mit iren dochtern. 


10 Item desfelben jard ward die mül vor dem Klendertor an ver Sindalt c 327, 4 
auß gemacht, die daſelben hinab flat. Ziig 


Item desſelben jars ward das rauthaus so0ð)] gar zit gericht und Dar« 0377, 10 
nad) gemalet. . 
Item nad) Chriſti geburt 1458 jar ba verputen Die prieſter den leuten C37.12 
15 das ſacrament in der beicht von des zehenden wegen auß der laien gärten; Mile 
und da es ain rat innen warb, da verbot ein raut in all zunft, kain zehenden 99 15 
ze geben, dan wie e8 von alter herkumen wer; und aljo ließent fie darvon. 


Item desfelben jars 1458 viengen bie von Augspurg 6 iv veind zi 0577, 10 
Ingelftat, ainer hieß der Klindhatmer mit feinen gefellen. ba ſchicket ain IP 
zoraut lent bar, bie fie folten bereiten, und nam die mit, den fie ſchaden 182, 16 
beten getan; und da vergiengen ſich Die von Augspurg, und Die veind wurden 
(ledig, und die der flat waren, wurden gefangen wol 14 mit den ſoldnern; 
und alfo gab man in tag, ſſich] wider zü ftellen gen Ingelftat. und da fle kamen, "gt 3int 
da rett man mit in, wolten fie ledig fern, fo jolten fie ven brief über fig 
25 geben, der was fo ſchantlich und heftig; da gaben fie antwurt: fie hetten des 
nit macht ze tin on ains rauts wißen und willen. alfo ward der brief ainem 
raut bie geſchickt, der geviel im nit und ward in wider geſchickt; alfo wolt 
man den von Augspurg nit mer tag geben und můſten geloben, nit auß der 
herberg zit kumen on erlauptnus. alſo ſchicket ain rat erbere potſchaft zů 
so hertzog Ludwig von ber gefangen wegen. da ſaget er: wolt man ſich zů 
im verpinden, mit aller macht ainander zů helfen, jo wolt er fie ledig laßen. 
da ſprachen fie: des hetten fie nit macht z& tin. alfo warb ain tag geſetzt uR'ne 
gen Negenspurg ; ; da warb e8 geſetzt auf den pfaltgraufen und berkog 
[so] Otten: wie e8 die machten, darbei folt e8 beleiben. da ließ man unfer 
35 gefangen ledig, geſchach in der pfingfiwuchen 1459 jar. des kam die flat Eine 
umb vil gelts. 

Nit lang darnach da warb der Ruͤdolfin ain fun ermort von dem C377,21 
Kiftler, der was der fiat Augspurg veind; und waren baid burger zü Augs⸗ Rei 
purg. alfo werd im hernach fein Hals abgefchnittem demfelben Kiftler von 14 15 

40 ainem priefter, der nam gelt darumb von den von Augspurg. 


1. iten veind A. ire veind a, 4. neben 4. 9. ſy mätw. a. und mätw. A. 
10. Klendentor a. 11. *die dafelben hinab flat iſt Zuſatz des Anon. 12. ‘gar zů 
gericht’ ift Zufay des Anon. 17. "und alfo ließent fie darvon’ ift Zufah ded Anonymus. 
19. Bon hierab lag noch cine andere Duelle vor. 20. mit: nit Aa, 22. flat’ fehlt A. 
2. zů kumen' fehlt A. 32. ‘da fp. fie’ fehlt A. 37. von ainem kiſtler a. 40. der 
nam—Augsp.' fehlt A. (Dieſer Saß fehlt auch in CO.) 


506 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


327,24 Item desfelben jard vieng man an zü pawen fant Sebaftianus cappel 
vor fant Jacobs tor, und [ward] darnach in kurtzen jaren gar zügericht. 
833 Item desſelben jars ward der eggturen in ſaut Jacobs vorſtat gegen 
Nia der Plaich gemacht, den man nent den roten turen. | 
ae Item in demſelben jar warb die mül bei den vifchern gemacht beis 
144, 18 Wertenprugger tor ; ift der ftat zc. 
18, Det. Item da man zelet 1458 jar an fant Gallen tag, zoch hertzog Ludwig 
mich von Bayrn für Werd i mit 20 taufent man und bei 400 wegen: da gaben 
IM ſie ims über und ließen in einreiten, und er tet niemant nichs; und was 
auch da [ain] haptmarſchalck, den ließ man bei der nacht zü dem tor auß. und 10 
alfo ſchwür man im und machet alle feine wappen an alle tor der flat und 
machet ain meürlin an der flat an dem ainen ort. und die von Werd beten 
Bi. Mi. den von Augspurg tr brief ze behalten geben; da ſchicket ver herkog mit ber 
ee von Werd botfchaft umb die brief, da gab man ims von flundan. das ber 
22, 20 ftünd alfo, bis das man zelet 1459. dba ſchuf kaiſer Friderich ain tag gen 16 
Nürnberg, und alſo müft hertzog Ludwig Werd wider z& vem reich geben 
oder margraf Albrecht wolt in kriegen von bes kaiſers wegen, ver lag zü 
feld mit 24 tanfent mannen bei ainander. und alfo nam der bifhof von 
239. Sept. Aichſtet Werd [90°] ain an des Faifers ftat und hat fie in bis fant Michels 
tag, da nam fie ain habtmarfchald von Papenhaim an des kaifers flat. 20 
a, 27 Item da man zalt 1458 jar, da kamen die von Augspurg zü den herren 
142, 10 von Bayın oder München 10 jar! [in pund] ; das warb verprieft. und da hielt 
a hertzog Ludwig fein zeug bei ainander, da beforgten die von Augspurg, er 
mid wurd für Augspurg ziehen. das tet hertzog Ludwig zorn und verpot in 
c 321.3 jenem land: wer den von Augspurg ſchuldig wer, das man in nich folt 25 
142, geben. 
C 327, 20 Und desjelben jars was aine große prunft zuͤ Waßerburg in Bayın 


a und verprunnen vil heufer. 
Zint Nit lang darnach ward ain alts weib gefangen, die het das feur ain- 


210, 15 gelegt, und wie man fle fraget fo ſprach fie: die von Augspurg hetten ix so 
24 guldin geben, das fie das tete. das was nit war. und verpran aljo, 
das fie es nit widerüefet. da fprachen die armen leut, die verprunnen waren, 
fie möchten den von Augspurg iren [haben nit alfo laßen faren; und vie 
von Augsburg kamen in groß ungnad gegen bem hertzogen. und dasſelb 
alt weib lag einmal gefangen zü Augspurg umb viebftal, und ftrid [man] fie ss 

“ mit rüten auf nach gnaden; da gab fie den von Augspurg den Ion. und 
fie ward auch ainmal mit raten aufgeftrihen zü Münden ıc. 


1. cappel' fehlt a. 2. vor Jacomwer tor a. ‘und [ward] darnach —zůgericht' it Zuſaß 
des Anon. 4. 'den mann. d. r. turen’ fehlt in der Quelle. Nah "roten turen’ in a noch 
der unverftändliche Satz: "und gaben ainer an ain fehladhgewander, hieß der HKarpffer'. 6. ‘bei 
Wertenprugger tor; ift der flat’ ift Zufap des Anon. 10. haubtmarſchalck a. 12. meyrlin 
4. meirlin a. 18. ‘bei ainander’ fehlt a. 20. an flat d. k. flat A. 2. ‘das 
ward verprieft’ ift Zuſatz des Anon. 3. beforten A. beforgen a. 277. groffen prunft a. 
37. außgeichlagen A. 


1. Eine kurze Darftelung ber Ein- wig und ber baran fidh Inlpfenben Er- 
nahme Donauwörths durch Herzog Lud⸗ eigniſſe. 


1459, 1451. 1460. 1459. 1460. 507 
Item da man zalt 1459 jar, warb ain priefter bei jant Urslen zü Auge, Mid 
purg ermürt in feinem aigen haus, und niemant weit, wer es getan het.0 3% 4 
darnach über lang ward er gefangen. berfelbig mörber het dem Weljer, 
dem bierſchanken, ain dochterlin ermort, den fast man auf am rad. 
5 Item desfelben jars [s1*) ward Ulrich Hangenor erfiohen von zwaien © 328, 7 


Bitlen, und der ain Vitel werd auch von ainem Hangenor erſtochen auf der guflz 
147, 18 


drindftuben. 

Item in dem felben jar ſchlüg man ainem kramer, Hans Hebig, züc s28, 0 

Augspurg den kopf ab, das er fein brief nit gehalten bet und träwort diſer 1088 
10 flat het getan. 

Und in 14 tagen darnach fhlüg man atnem Fürfchner den Topf ab, mund 
was oft zunftmaifter gewefen und was ainer der breizechen bes rauts; het &aas.s 
der flat 200 guldin ab tragen in ainer befeldänus feins ampts von der ftat 
wegen. 

15 Item in demfelben jar verpran fant Steffans kirch ꝛc. Malik 


andern namen und nant ſich Peter von Argaw!; er machet im auch ain ander Mütik 
wappen gel und ſchwartz ſtrich durchab, der fürt vor ain rechfüß in ainem '99 17 
20 weißen feld, und der füß was rot?, und er was oft burgermaifter ? und kam 
darnach mit unwillen auf der fat, als vor gefchriben flat nach der zal 1457 Bar. c 
jar. und die prüeder waren wider ainanderi, die von Argaw, und teten *28 21 
ainander in die acht und erfträmweten fih, ainer warb rauber5, und funden ir 
gät nit tailen und ließen es lang anftan, bis das fle groß güt verzerten, da 
25 wurden fie es tailen zc. 


Item als man zalt nad Chrifti geburt 1460 jar an fant Andres ze. Nov. 
aubent, da verpran unfer frawen pruͤder clofter gang ab bis an die firchen, „a, 
und 2 heufer verprumnen aud, die zu dem clofler gehorten, und gejhad; ® m 
durch ainen, was ir koch geweſen. 


30 Item im der gemelten zal beten die von Augspurg ain ftatfchreiber, a 328, 27 
hieß Erlbach, loꝛd] der het ain zwitrecht mit der flat und wich auf der flat W537‘ 


1. bei fant Urslen' iſt Zufah des Anon. 5. A dat an beiden Stellen Langenor'. 
9. Hans Herbig zu Augtpurg' flieht in A am Rande. In der Quelle Heißt er "Hain Keller‘. 
10. ‘und träwort difer flat het getan’ ift Zufag des Anon. 11. ‘Und in 14 tagen bammady’ 
ift Zufah des Anon. 19. Bon hier an wird die Darftellung des Anonymus felbfländig. 
23. *die von Argam—ainander‘ fehlt A. erſtrewten a. 27. Bei Zink: auf fant 
Andreas tag. 9. "und geſchach durch ainen, was Ir och geweſen' ift Zuſaß bes 
Anonymus. 


1. Vgl. oben ©. 500, 23. ©. zum 3. Er wurde zum erftien Male Bür- 
Ganzen außer Zint (aus dem unfer Tert, germeifter 1437, dann 1439, 1442, 1444, 
wie ee jgeint, nen Auszug gibt) die Bei-⸗ 1447, 1450. 
lage VI zu Zink ©. 395 ff. 4. Bol. Mülich 235, 3. 

2. Bgl. Zink 198, 14 mit Anm. 4. 5. S. z. B. Mülich 201, 9. 








508 VL Anonyme Chronik von 991—1483. 
) 


und trüg darnach der flat groß krieg an und kam zü dem herkogen von 
Münden, und verfaget die flat, und gen margraf Albrecht und zü andern, 
die wolten e8 nit gelauben. darnach Tam er zů hertzog Ludwig, der was 
der ſtat vor nit hold, da trůg der Erlbach vil unglück an mit verſagten 
worten. 


Dal. Sint Item desſelben jard warb wein und foren wolfail, man pradt vil 
oſterweins gen Augspurg, den fhandt man ain maß umb 5 und 6 und 
7 du. ꝛc. 


a Item auch in dem jar als man zalt 1460 was ain apt zu Kempten, 
Dal. der het ain bauren gefangen und erfeulet in aimem turen, der bet 2 fün, 10 
N pie wolten in rechen und lieffen gen Schweig und prachten bei 350 Schweigern 
auf und verhießen iedlichem ain gulpin, und was er Darzü gewun. und zügen 
auf ben apt herauf, und der apt bracht bei 700 mannen auf von bauren, die 
zügen gen ven Schweigern und kamen zit fechten mit ainanver in dem feld: 
da erſtachen die Schweiger bei 150 mannen, und ain ritter von Hohenegg ı5 
was tr haptman, und die andern fluchen darvon. da erichrad der apt und 
gedachten, die Schweiter ailten in nad, und er rüft die flat an und wolt ir 
das clofter übergeben, das fie im ze hilf kemen; das wolten fie nit tin, aber 
es geraw fie darnach, wan fie wären gewaltig gewefen über das clofter. da 
Re zügen bie Schweiger wider heim, und alsbald darnach ward es verricht und = 
Dig der apt mäft in geben 900 guldin und warb abgefegt durch die ſach. Das 
rn geihach in der faften am palmtag ıc. 
Bel. 15 [92°] Item als man zalt 1459 bis in das 60. jar da fchlügen bie herrn von 
Bayın ain müng, haift man ſchinderling, der gab man 18 umb 20 ſchilling 
ng Di Münder für 1 guldin und 30 für ain gangen Bechmer und am leftenzs 
Zii 60 dn. für ain Bechmer. und dieſelb müntz ließ auch ver kaiſer zü Gretz 
gar ame Ihlahen, und man muſts zů Wien und überal in dem Oſterland nemen. und 
111, 22 da man zalt 1460 da verpot man fie wiber 1. 


Bat. Bin Item es was zu Prichſen im birg ain biſchof, und was ain carbinal zü 

Mir Rom, faft geiftlih, und las oft meſs und prebiget und ftraffet das übel so 
9 fat und was genant Nicola de Cuſa; er wolt auch, das die korherren und 
die priefter ir pfriend verbienten ; aud fo vordret er etlich gilt und clainat 


3. ‘und kam zü dem herßogen von Münden—bie w. es nit gelauben’ if Zuſatz des Anonymus. 
4. Ebenfo der Satz: der was der flat vor nit Hold. 6. prach A. 7. fand 4. 
10. in maynem thuren a, 11. rehten A. brach A. 15. In A am Rande von 
anderer Hand: Her Walter von Hochenegl, zitter. 19. Der Paſſus ‘do erfchrad—über dad 
clofter’ iR Zuſaß des Anon. 24. fhinderlin A (für ausgeſtrichenes *fchilinger‘). 
23. bemif a. iöfena. 32. pfrend a. pfrüenden w. vodert a. ald 
Monte, Hal und Schwatz w. Diefe Worte find von fpäterer Hand durchſtrichen und dafür if 
an den Rand geichrieben: Monto, den lueg, dad pfaffenhaus zuü Hall und bad bergihwerfh 
sa Schwaz. 


1. Vgl. oben S. 500, 8. 16. nowsty VII, S 22ff. vgl. Zink 101,18, 
2, Aud in w 1178. ©. hiezu Lich⸗ Müllich 155, 12 





1460. 1472. 1460. 1461. 1462. 509 


von hertzog Sigmund, die zů dem bistüm vor zeiten gehort beten und dar⸗ 
von waren fumen, die wolt er wider zü dem bistüm haben. das wolt im 
hertzog Sigmund nit geben; da vorbret er den hertzog für den babft, er wolt 
im kain antwurt geben. und in der palmmuchen, da man zalt 1460 jar, zoch ®- Pr 
s hertzog Sigmund für Prauned mit 800 mannen und vieng den biſchof, da 
ergab er fi in fein gnad und gelobt im, nit mer wiber in ze tün und gab 
im brief, wie der hertzog wolt; und alfo ward er ledig. und da zoch der 
bifchof gen Rom und rüefet den babft Pium umb Hilf an, da tat er hertzog 
Sigmund in ban, der bot im recht, aber e8 wolt nit helfen, und man fang 
10 und las nichts defter minder in feinem land. und das weret alfo bisi in das 
3. jar!, da ſtarb der cardinal zü Rom?. da wellet das cappitel zů Prichſen 
ainen andern bifchof, genent der Golpfer?, den wolt der babft nit befteten 
und ließ ven hertzogen und fein land auß dem pan aber die priefter [s2°] nit 
und bie clofterfrawen zu Prichſen zů fant Katherinen, vie kainen priefter 
15 wolten laßen fingen in ir firchen, darumb fie all auß dem land müften. und 
da der bifchoff geftorben wa8* und der herkog auf dem pan kam, da zochen 
fie wider haim in ir clofter. darnach wolt babft Paulus ainen bifhof gen 
Prichſen ſchicken und befteten, hieß der Spaurer®, den wolt das cappitel 
und die lantjhaft nit aufnemen, und wolt den Goldſer nit befteten. das 
20 beftünd, De das man. zalt 1472 jar zů liechtmefs, da ward der Goldſer 
beftetet zu pifchof za Prichſen von bapft Sixto, und geftünd in 3000 gulbin 
in des pabſts famer, und ward alfo außgerichtet © ꝛc. 
Item in der jarzal 1460 jar in der karwuchen? da krieget hertzog 6.—ı2. 
Ludwig mit margraf Albrecht und biſchof von Aichſtet und pracht vil Bechem Ein 
25 heraus und zoch für Aichſtet wol mit 13 taufent mannen und verprant bie Mali 
vorftat ab. der pifhof und die torherren ergaben ſich bald an in und 165, 19 
madten ain teding, das fie nicht wider in fein wolten, die weil der krieg 
weret gen bem marggraven. darnach zoch er für Rot, das gewan er bald, Byl.Mü- 
und leget ſich da zü feld wol mit 14 tanfent mannen und lagen gegen aitt- Bali. 
30 ander zü feld auf 1/, meil wol 7 wuchen; da kam ber bifchof von Augspurg lich 194 
und verrichtet fie mit ainander, und der margraf gewan Rot wider. und 


5. 8000 man w. 7. Bei so fleht von der gleichen Hand wie oben an den Rand geichrieben:: 
er hatte auch den bifchof von Trient davor geladen auf die fadnacht, den behielt er bey im, 
das er on feinen willen nit dörffte Heim reiten‘. 8. tet er a. 12. Goldſee w. 19. ‘hieß 
der Sp. —beſteten' fehlt a. 22. außgeridht, das er biſchoff ward ww. A. prach A. 
23. vir Rott A, 


1. Die ‚en il bes Bannes er- von en. 
folgte am 2 St 1464. Bgl. Mülich Säliehltg erlan note Golfer doch 
200, 9; Zimt 102 Fi bie —5* Fi a (vom Beh 
2. Bol. Men 200, 1. Sirtus 1471—14 Lich. 
3. Georg Golfer; der Papft hatte den nowsky VII bie Steg, see, or 1614, 
Earbinal von Gonzaga ernannt. Bgl. 1615, 1665, 1666. Am 1. Juni 1473 
Lichnomsiy VII, 94. ertheilte ber zailer bem Goldſer die Re⸗ 
4. Nämlich der Carbinal von Eufa. galten. 1. 0. Reg. 1 
5. Baul IL 1464 — 1471 ernannte 7. Eine kurze Stelation über Kriegs» 
ftatt bes Carbinals Earbinal von Gon- ereigniſſe bes Jahres 1460. 
zaga ben Leo von Spaur zum Bifchofe 


510 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


anti wurden wol 400 Bechem erftodhen, doch verlor der margrave auch vold, 
156, 17 Da zoch iederman wider haim. und der krieg was als nun von des lant- 
ra gerichts wegen ıc. 
185,17 Foza] Item nach Chrifli geburt 1461 jar da was faifer Friderich wider 
a, herbog Ludwig don ungehorſame wegen und manet bie ſtet hoch, das fies 
—* 106, ıfolten kriegen hergog Ludwig und im helfen, im gehorfam ze machen!. ver 
el. kaiſer het georbnet z& hauptman an feiner flat margraf Albrecht. etlich 
47, 8 fürſten halfen dem kaiſer, etlich hertzog Ludwigen, etlich ſaßen ſtil. item 
hi url Augspurg, Ulm und ander ftet waren nit geren wider hertzog Ludwig, doch 
wolten fie größers fürfumen und wolten kriegen; aber die von Nürnberg 10 
faßen ftil und wolten nit friegen ꝛc. 
N Item da man zelet 1462 jar, kamen die von Augspurg in krieg mit 
anbern fteten und fagten hergog Ludwig offenlichen ab und allen feinen 
2 uthelfern, und aljo vieng fid) der frieg an. da kamen bie von Bayrn am 
21. Behr. funtag zü nat vor fant Matheis tag und verpranten die plaiche und ain ıs 
"aa ſegmüle darbei vor der ſtat!. und darnach am montag zügen die von Augs⸗ 
178, 1 purg aus mit 75 wegen und 150 pferben und 500 mannen füßvold. und 
EN * waren als leut auß den zünften, und zügen für Manhaim, ain ſtetlin, an 
aan, ſant Matheis tag. da waren wor im veld margraf Albrecht und der von 
Wirtenberg mit 15 taufent mannen, aljo gab man tn Manhaim auf, Das 20 
27. Bebr. verpranten fie gank ab und wurfen die maur wol halb umb am ſampstag 
ot, nah fant Matheis tag. darnach zoch der margrave mit dem zeug für 
ah Graispach, das warb im eingeantwurt mit deding für fein offen ſchloß; und 
m »: ), gügen darnach für Gundelfingen, da lagen fie 3 wuchen und mochtens nit 
RHL a ‚gewinnen, aljo zügen fie wider haim. und am dornſtag darnach verpranten 25 
Ns an 176,5 die bon Augspurg [v3] 2 dorfer in Bayrn; da verpranten die von Bayın 
Br Lechhauſen gang ab. darnach beftalten die von Augspurg folbner und grauf 
286, 1 Oswald von Zierftain was ir hauptman. darnach fast ain raut auf alle 
ding groß ungelt und groß ſteur, auch wolt man den gemainen ſoldnern 
5 guldin abprechen und nun 45 guldiu geben; aljo kamen etlich auf der ftat 30 
und wurben hernach ir groß veind zc. 
— Item in demſelben jar fterdet ſich hertzog Ludwig und beſtalt 4000 
179, 12 Bechem und oil prüeder und zoch mit 10 taufent mannen für den mardt 
Wertingen ſelbs, da verpranten fie den mardt gank auß und vwiengen bei 
150 mannen; die von Augspurg beten bei 100 gefellen dar geſchickt, die ss 
den ntardt folten helfen retten. und was der burger was, bie Tieß er gen 
Rain fleren in ain turen, bei 40, und beſchatzt fie um 700 gulvin, die 


5. al ſtet gar hoch a. 7. geomet A. geortnet a. 8. fiel A. 10. grofes A. 
11. fiel A. 15. "funtag’ in A für ausgeſtr. ‘famptag’ (sic). 17. Mülih: 70 wägen. 
mannen und füßv. A. 19. “an fant Matheid tag’ ift Zuſatz des Anon. 20. ‘und der 
v. W. mit 15 t. mannen’ ift Zufag des Anon. Monhauf auf A. 21. Rad "halb umb' 
in A nod einmal: ‘dad verpranten fie ganß ab". 26. das verpr. A. 3. Ochwald A. 
Dftwald a. 34. Werten a. , 


1. ©. hiezu Mülich 174 Anm. 1. 


1402, 611 


heten fie nit zü geben, und ſturben etfich wor hunger in der fandnus. dar⸗ Rais 
nach zoch er in der palmwuchen für Ketz und Naw und vil andre borfer, die 10. 
fieß er alle verprennen, und namen was fie funden und beſchetzten 300 Avrit 
bauren umb 3000 guldin, die machten fich ledig. auch numen Pechem alle 
5 gotszier in den kirchen und fchütten das ſacrament an bie erd und verpranten 
die lichen überal. da zoch er gen Ron, da lag er 3 wuchen und tet großen 
ſchaden an dem traid. 
Item darvor kam margrauf Albrecht gen Augspurg mit 200 pferden Mülig 
ſeins volcks und zoch mit der von Augspurg ſöldner auß, bei 1000 mannen, Be 
soin das Bayrland, und verpranten 8 borfer und fiengen etlich pauren und bei ie 
1000 haupt vis: da kamen die von Bayın und teten tn nich, da Hügen 
fie wider gen Augspurg. 
Item eins tags wolten die [s4*] ſöldner und Schweiger bie priefter 9 [.Mü 
übervallen han, darvor ain rat was, und warb dem tümprobft fein haus“ ‚eu 
15 geoffnet und geſchach im vil ſchaden. aljo ward aim ſoldner zü Augspurg 
gefangen, hieß Endris Truchſeß, der ward außteninget umb 800 gulbin _ 
und ward geftillet. darnach zoch hertzog Ludwig in das Rieß und ver- a. 
prant etlich dorfer; da kamen die ftet, da fluchen die von Bayrn gen + 10 
Laugingen. Mung 
20 Item am dornſtag vor Urbani zoch berkog Ludwig für die flat und 20. ine 
nam beim galgen bei Augspurg wol 600 haupt vichs und vil ſchaf. darnach arlia, 
am freitag zů nacht zoch Schilchhans, was haptman, mit 500 mannen auf ‚183, 1 
und verpranten 6 Dörfer. da zochen die von Fridberg auß mit 80 pferben % 1.Müs 
und 300 mannen und kamen an ainander, und widen die von Bayın ab 1188, 
25 und wurden bei 40 erſtochen; das gefchach zü des hailigen creuß tag. 3. Mai 


Item an unfer frawen tag visitacionis fam herkog Ludwig felb mit 2. Sui 
10 taufent mannen, va kauften die von Augspurg frid von hertzog Ludwig ı Pie 
umb 2000 gulbin; die teding machet ain korherr, herr Albrecht von 
Rechberg. 

30 Item hergog Ludwig gewan Haidenhaim und zoch für Giengen und lag Fuis 
bis fant Felitzen tag darvor; da zoch margraf Albrecht für das ſchloß Helen⸗ 10. duii 
ſtain oder Haidenhaim!, de zoch hertzog Ludwig mit 20 tauſent mannen darfür Aho 
ba wich der margraf auf den berg fur Giengen. da hetten die von Augs⸗ 4 
purg den grafen von Tierftain und Hilpolt von Kneringen z& haptman und 

35 fchlügen auf dem berg bei Giengen ir wagenburg auf, Da zoch hergog Ludwig 
auf fie und zerpradh die wagenburg und namen, was fie funden, und wurden 
gefangen bei 200 mannen, darunder was Hilpolt von Kneringen und ain 
Walvenfeljer, und Das ander vold floch ber flat zü den berg ab ſoab] und 


1. gefendnüß a. $, verpruennen A. 4. Müli: 1000 pauren. ſy ledig A. 
6. In a Ron’ über Rain’. 9. feind volid A. 16. Entriß Zrudies a (Endris' fehlt 
4). 20. In der Handſchr. fteht “nach Urbani'. für die fl. Augdp. und nam b. g. wol a. 
21. vil flaff A. 32. darfür' fehlt A. 35. auf den A. "auf fehlt 4. 388. wold* fehlt A. 


1. Heidenheim und Hellenftein find kommende ift Heidenheim. 
zwei verfchiebene Schlöffer; das in Frage 


512 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


fielen vil ab der prugg und ertranden in dem graben und vielen zü tod ob 
80 mannen. und die Bechem vielen nun auf das gät, und die von Bayın 
numen alles das, was bie ftet da beten; und da floch der margraf zeit und 
vant dur die fat auf ain ſchloß felb fünft, hieß Albegk; da ſchicket er gen 
Um, die füerten in mit gewalt gen Ulm. und hertzog Ludwig verlor beis 
500 mannen, die füert man gen Laugingen. das geſchach am montag vor 
19. Zut Marie Magdalene zü mittag. 
>. Iumi Item nah Petri und Pauli, da man zelet 1462, da zochen 3 fürſten 
uf 186,6 dem margraven zü Hilf wider herkog Ludwig, da leget fie der pfalßgrane 
ernider an dem Nein, der half hergog Ludwig; und was margraf von 10 
Badaw und fein prüber der bifchof von Ment und graf uͤlrich von Wirten⸗ 
berg, und wurden all 3 gefangen (wan ſie an ainander ſchaden heten getan) 
mit vil graven, freien, ritter und knecht; und geſchach 4 meil von Haidel⸗ 
berg. und alſo kamen auf baid tail umb 400 pferd, und waren der mertail 
BoD güt graven, ritter und edelleut, und waren gefangen, bis das man zalt is 
3. April 1463 jar zü ſant Jorgen tag. und wurde beſchatzt der margraf von Badaw 
[umb] 100 tauſent guldin, der von Wirtenberg lumb] 60 tauſent guldin, 
und 40 tauſent guldin was er von dem jungen von Wirtenberg ſchuldig, 
die müften ab fein; und der biſchoff und die herren müſten geben 4000 
guldin für die atzung, auch müſten fie dem pfalggraven auß dem ban und 20 
auß der ächt helfen oder im 30 taufent guldin geben, wan ver babſt het in 
in den pan tan von des bifchofs wegen und der kaiſer in die acht. alſo 
wurben fie ledig. 
1. 208- Item in dem jar 1462 am juntag nad Yacobi da zoch berkog Ludwig 
1180, 3 jelb8 mit ainem großen zeug und jchlüg fein wa⸗ [ss*] genburg bei Pferjchen 25 
und lag da 2 tag und verprant Pferfhen, Göggingen, Inningen und das 
ſchloß Radaw, da waren 34 geſellen uf, die enthielten das 11/2 tag, und 
zülegt müßten fie e8 aufgeben und warden gefangen, und verpranten das 
re ‚Ri ſchloß und Wellenburg und numen das vich, was fte funvden. da kauften 
"pie torherren und die bauen an ber ſtras frid umb 5000 gulbin, und des 30 
Radawers weib fhidet dem hertzogen ain krentzlin, was fast koſtlich, darmit 
ze. F behielt ſie ir ſchloß Hainhofen, das es nit verprent ward!. darnach ſchluüg er 
190, 10 fid) nider mit ainer wagenburg zwiſchen Merdingen und Wertingen und 
6. Aug. belieb da bis an dornſtag vor fant Affra tag und verberbet in derfelben 
refier umb, was er fand. 85 
Item dieweil der herkog vor der flat lag, da famleten ſich die ftet und 
zügen für Rain bis gen Newburg und verpranten vil börfer und numen bei 
1000 hapt vichs und viengen viel pauren. darnach am freitag vor fant 
6. zul. Affren tag da verpranten die von Augspurg das dorf Dintzelbach, ift des 
213, 19 Preiffings und numen 200 hapt vichs und 50 roſs und 40 ſäwe. darnach 40 
7. Aug. an fant Affra tag numen Die von Freyberg 6 ballen wol, waren Thoman 


10. margrafen 4. 14. Haiderberg A. pferden 4. 17. "der v. W. 60 t. guibin‘ 
fepit A. 20. abung: tapung Aa. 25. zug A. 91. Raudawers A. 


1. ©. über die Rettung bes Schloffes Hainhofen Fugger 687. 


1462. 1463. 1462. 1463. 513 


Echens, und ſchickten darnach abfagbrief gen Augspurg. darnach zügen zu „Bint, 
Augspurg auß über das Moſs 'gen Bayrn bei 250 man, was haptman 
Safper Alt, und prachten bei 200 hapt vichs und vil fchwein, gaiß und 
ander Ding. 

8 Item an unfer frawen aubent riten z& Augspurg auf 24 pferb und 14, Mus. 
40 füßfnecht und viengen 2 pauren, die müften in das vich zaigen, und 200 277, 8 
[bapt] allerlei vichs numen fie. gint 

Item desſelben jars plaichet man nichs. 25, 14 
Item nad Chrifti geburt 1462 jar warb ber frid angeftelt und lobt] als 
10 gieng drei tag ein nach ſant Bartholomeus tag und folt weren von fant 27. Aug. 
Michels tag Über ain jar. und am dornſtag nach Bartholomens zügen die 26. aup- 
von Bayın mit 400 pferden für Ulm und numen wol 1000 hapt vis uns „Sin, 
geirt, und gleich ze morgens gieng ber friv ain. und da der krieg verricht _Zint 
ward, da ließ bie flat iren wein auffchenden umb 3 pn., und ward aller * 
15 wein defter wolfler ꝛc. 


Item in dem krieg mocht man das gelt nit alles ze wegen bringen, das „Bel 

die flat bevorft, wie groß die fleur was von allen Dingen: da erfant ain 172, 12. 

rat, das man leibving und ewig guldin bin gab; das geſchach alfo ꝛc. Du nu 

Item in dem frid warb ain tag gemacht gen Regenspurg, da wolt — 

20 mans richten an ſant Gallen tag. und in dem frid wurden all gefangen 16 De. 
ledig und ſchad gen ſchad, tod gen tod, prand gen prand. 


Item in demſelben jar 1462 umb fant Jacobs tag ſchicket der kaiſer Zi Fu, 

ain dodter gen Augspurg, der nam der von Argaw haus em und die waug 276, 6 
und alles, das den von Argam züt gehört, und verfaufet alles, das er in dem 
25 baus fand, und machet des kaiſers wappen liber des von Argaw wappen 
und zoch da wider hinweg. darnach am mentag vor fant Gallen tag da 
famen die von Argam gen Augspurg und namen das haus wider ain und 


rißen des kaiſers wappen herab. zit dem allem was bie ftat unbelümert zc. 


Item da man zelet 1462 jar vor weihennechten, als der faifer in feiner „it, 
30 ftat z& Wien was, was die gemain wider ain vat zü Wien und fingen 
35 rant« [s8*] geben und zigen fie, fie hielten e8 mit dem kaiſer. fie fiengen 
dem laiſer etlich feiner Diener und wolten fie getöt haben, ba floch der Faifer 
mit weib und mit finden und mit feinem vold in fein ſchloß. da kam herkog 
Albrecht, des Taifer8 prüder, für die flat Wien, da ließen fie in ein und 
"35 huldeten im umd wurden prüdig an ivem herrn, dem faifer, und legten fich 
für das ſchloß; und die findenten hielten e8 mit den von Wien und wolten 
den faifer neten, wes fie wolten, und wolten in gant tod haben. und 
der kaiſer het in 10 tagen weder wein noch prot mit feinem gefind, und jchrib 
der Faifer dem fünig von Bechem, der ſaumet fi nit und zoch für Wien 
so und ließ ain frid anrilefen und begert da den kaifer und die von Wien gegen 
ainander zů verhören, fo wolt er fle verrichten. alfo mäft der kaiſer zu füß 
in das feld gan mit feinen rittern und knechten, und in dem floch die kaiſerin 


5. rit Aa. 10. geng A. 20. wolt man richtent A. 21. 'tod—gen prand' fehlt A. 
25. "über—wappen’ fehlt A. 35. prichtig A, 37. teb haben A. 39, dem faifer A. 
41. verberren A. verhern a. 


Eräbtehroniten XIII. 33 


514 VI. Anonyme Ehronit von 991—1483. 


an ir gewar. uud als ver kaiſer zü dem künig fam, da fürt er in mit gewalt 
von den Wienern gen Korneuburg, ba was er fiher. da das bie Wiener 
innen warden, da fielen fie über ir bürger und beſchetzten fie umb vil guͤts, 
das fie ir ſoldner zalten. alſo warb es verricht aber nit vergeßen ꝛc. 
— Item da man zelet 1463 jar da predigeten vie prieſter, man ſolt ans 
198, 14 die Turcken ziehen, und der babft bet das laßen verkimben: wer zug, dem 
wer pen und fchuld vergeben. da zochen zü Augspurg durch wol 8000 
man, und das vold folt gen Venedig ziehen ; da wurd man fie fpeifen und 
man ſchetzet, das bei 30 taufend zü Terfiß ſamen kamen. da ſie gen 
Venedig kamen, da ſprachen fie, fie weſten nichts darvon, und müft ieder⸗ 10 
man wider ſosb] haim ziehen. und vil ſturben vor Hunger, die nit zerung 
heten ꝛc. 
aut Item da man zalt 1462 jar, vieng man ainen, hieß Dendri und was 
Bat. Zint burgermaifter gewejen und oft zunftmaifter, der het ver ftat 32 guldin ab» 
a6, ! tragen, den fürt man auß den eijen als ain dieb mit geleuter ſturmgloggen, ı5 
ftalt in auf dem Berlach auf ain ftäl ‚offenlihen vor iederman und verbot 
im alles das, das ainem erbern man zügehort, und fein lebtag nit auf ber 
rindmaur ze komen ꝛc. 
c=,. Item [da man zalt 1463 jar], da ward die ftat Mentz haimlich vor 
ati tags erftigen von dem hertzog Ludwig, genant der ſchwartz herkog, und 20 
16 ward verraten von ainem, der ir wachter was gewefen; und vil burger 
wurden erichlagen und auß getriben. 

Item der von Eyſenburg mas biſchoff z& Meng, ven ſatzt der babft 
ab und lich es Adolf von Naſſaw; da wolt man in nit zü ainem [bifchef] 
haben, und der von Enfenburg wolt nit weichen von dem bistüm. indem 25 

a famen des ſchwartzen hertogen folcks bei 1000 unver häw und ftrofchober 
26 1 gefaren verborgenlih und zünten die heufer auf dem plag an, und die 
‚13 gemain mäft in ſchweren, was man fle hieß, daß folten fie tün. da gebot 
man in, daß fie von ſtundan uß der ftat folten gan: welicher das nit tett, 
der warb erftochen, umb borft kainer von im gan, und müften ſich ftellen 30 
at, gen Franckfurt. und vielen über die priefter und juden, und warb bie flat 
mit fremden vold befegt. und der bifhoff von Eyfenburg kam darvon, und 
F graf von Katzenellenbogen ward gefangen, und der von Naſſaw nam die 
at ain ꝛc. 
gint Item nad) difer geſchicht ward ain anſchlag gemacht [97*] über Franck⸗ 35 
furt, und wurden aud 2 tor geoffnet, da warden fie gewarnet von ainem 
edelman, und warb underftanden ꝛc. 


nie Item an fant Yeliten tag verpran die ftat zü Füeßen wol halb ab. 


— 2 


4. und nit a. 8. ‘man’ fehlt A. 9. dad ſy A. 15. verlaiter A, gelegter a. 


16. ftalt in’ fehlt A und iſt in a nachgetragen. 19. Die Jahrzahl fteht in den Hff. nur 
über dem Abfape, 27. jinten die bießer A. zinten bie heyßer a. 30, mäften fie 
flelen Aa. 


1. Statt 1463 ſollte Die Jahrzahl 1464 ſtehen. 


1463. 1465. 1466. 1457. 515 


Desfelben jard warb des Enborfers [jım] fein Hand bei der nacht ab» 0330,11 
geihlagen von dem vogt zů Augspurg on gefar, da müſt im ain raut vil vi 209,4 
gelts geben, alle jar 50 gulvin fen leben lang. 

‚stem da man zalt 1465 jar, da verdarb ain burger zů Nürnberg, bie 

5 Antoni Paumgertner, und was dem herkog von Sachen ſchuldig ob 30 
tauſent guldin umb fedfilber; der hüb darnach die von Nürnberg auf mit 
leib und mit güt, die müften im das bezalen. und er kam zÜ margraf 
Albrecht, der freiet in!. 

Item zü denfelben zeiten bet die ftat Augspurg veindſchaft, va machet 

10 ain kaufman Peter Schneider des Baumgertners wappen an fern pallen von 
fiherhait wegen, und zü Haiden verbuten e8 die Imhof von Nürnberg, den 
was der Paumgertner ſchuldig, und behüben das mit recht? zc. 

Item in der jarzal 1465 da namen Hand yon Reinaw, Burdhart von 6330,13 
Kneringen und Jacob von Argaw und ir helfer den von Augspurg unab- ũd 201,9 

ıs gefagt A wegen güts und viengen 4 folpner, und darnach fagten fie ab und 
fürtens gen Waßerburg, das was des von Argaw; und herkog Ludwig 
freiet fie und beſchirmet fie. da embot der kaiſer dem bifchof und carbinal, Bat. 
er folt ven Augspurgern Waßerburg einnemen; das tet er und ließ [ed] um 
darnach verprenmen und niberfellen. da fürten fie das güt gen Kein und 204. 3 

20 tailten e8 wider ainander. darnach Ihlügen fie ainem fürman ven kopf ab 
und verpranten ettliche [pP] dörfer umb die ſtraß, darvor die von Augspurg 
nit fein mochten. da legten fie auf die 3, auf ieblichen, 12 hundert guldin oder ee 
auf toden 1000 guldin; auch [auf] etlich ir knecht, die der ftat find waren 
und auch ſoldner waren gewejen in dem krieg mit hergog Ludwig, den man 

3siren Ion gemindert wolt haben, darumb fie auf der flat famen, der was 
bei 10, und auf ietlihen 400 gulvin umd auf die andern 50 guldin; und fie 
tettens in Die acht zc. 

Item da wurden gefangen zů Ingelſtat 2, der Kefchinger und aim „inf 
framer, was fein gefell, und verjachen an der marter auch auf ain, hie Bat. 
30 Ochfenfü von Rain; ver Keſchinger verjah, die von Augspurg beten im Zils 

gelt gehaißen, das er Neuburg verriet, und der Ochfenfüß folt im des 
belfen, und was der von Augspurg haimlicher knecht, und des verjach der 
Ochfenfüß auch auf marter. das ſchrib der herog den von Augspurg, er 
het ſich follich8 nit zü in verfehen. und da man fie töten wolt und berechten, 

35 da wiberretten fie da alles, fie hetten den von Augspurg unredt tan, und 

ftarben darauf und wurden gefiertailt zc. 


3. “alle jar—lang? fehlt A. 4. Der Abfap fleht in a unter 1464. 5. Baungertner A, 
Pongartner a. 6. quediylber a. 16. fuertentö A. ‘das w. d. dv. Argam’ fehlt A. 
7. Ina nad “.’ no: "fo gaben fie nichs darumb'. 


1. W 916 (vor der erften Hand nach⸗ Benebig und Abmiral, vom 26. Juli 1465 
getragen) D 282b d 2298. betr. die Beſchwerde des geichädigten Peter 

2. Ebenda. Mehrere iftſtücke der Schneider, dem auf Beranlaffung Anton 
Litteralien Sammlung bes Stadtarchives Baumgartner's in Benebig 3 Wagen mit 
in Augsburg geben über diefen Fall Auf 14 Säclen Wolle weggenommen worben 
ſchluß. So eines bes Rathes ber Stadt waren. . 
Augsburg an Ehrift. Morus, Dogen von 

33° 


516 VL um: Chemil von 21 1483. 


own tem desſelben jer6 firng hertzog Putwig 2 Enrger umt richeet zů durch 
ven Eribach, das fie verjechen ver großer marter, tie von Augtpurg 
wolten hertzeg Yurwig vergeben haben, des nam er inftrument: une bie 
ainer der Dolgner. un? fie widerrũefien es aud vor jürfken mb berren. 
fie teten ven von Augspurg ungüerlih, unt nun von großer marter beten 
fie das verjegen. und wurden klopft. 

e0,1 Item resfelben jars verbot hertzog Ludwig von Bayın in ſeinem 
laut, das niemant nichts gen Augspurg felt füeren, weder von eßen no 
trinden ıc. 

ea, „lm J Desfelben jars warb der turn auf hailig creuger tor erhecht und erneurt 10 

nD gemadt mit 8 Hainen turlach und ain turlin in ber mitte, das was vor 

34 mit ainem knopf als ain kirchenturen. 

31,14 Item vesjelben jars ward die weiß müng verboten !. 

BR 4 Ta ward ain apt zů fant Ulrich erwelt mit einem vet zü Augspurg 
215, 11 mit namen Melchior, von des gotshaus wegen. und was die kirch nun mit ıs 
a tvemen überlegt, da hüb man [an] daran ab zů prechen, und ze hinberft ftänn 

LA ain tum, 5 gaben hoch, der fiel felber umb, und gefchach niemant nichs. und 
ang die glogg fiel auch gang herauf und ain fird, was 2 gaden hoch und 
2 m 12 —* dick; und die glogg het 45 zentner. und am ſampstag nad 
Int Iacobi da gruͤb man den grund, der biſchof und cardinal gab daran 20 
„at 10 guldin umd ließ, holtz hawen, was man beborft, in feinem hol; und 

"eine" der pfarrer zu fant Ulrich gab 100 gulbin an den pau. and fand man ain 
N, ſtatpir under ber erd, was 12 ſchüch under der erd. da kam ain maifter 
ai von Wurms, hieß maifter Jos, der goß die gloggen von newin am mit» 
mus, wuchen vor fant Bartholomens tag, und geriet wol. darnach goß er Die groß 2s 
„at, gloggen zü dem tuͤm: bes erften lief der zeug aller in die erd, zü dem andern 

m ‚in geriet e8 wol, und het vor 74 zentnet, darnach 100 zentner?. 

Mn Desjelben jars het man ain tag zit Nürnberg wider die Türcken, unb 
ward nichs außgericht, und was groß herichaft da, geiftlich und weltlich zc. 
maus Da man zalt 1467 jar, gewan der herkog von Burgundi die flat so 

214, 17 Luttich, und — im 66. gewan er die flat Thienant ſoob] und verprant 

alles, das er fund. 

1331, 20 Item in der jarzal ward die ſtatmaur erhecht umb die fiat bei dem 

Klendentorlin bis für Strafinger tor zc. 

0:31,22 ‚ten desjelben jars ains tags hanckt man 5 man und legt ain auf ain 3 
ah. ‚ rad, die fürt man auf ainem wagen auf, und ain ſchlaipfet man zc. 

e nn M ‚tem desfelben jars prediget man das freut an die Böhmen und ward 

vil gelts in den ftod gelegt, und ain fremder ftudent flal 80 guldin Darauf, 


2, Pur den Eribach' Zufap ded Anon. 11. Das nach "gemadht' Folgende ift Zufaß des Anon. 
turliden 4. 15. “und was bie Kirch nun mit tremen überlegt‘ Zufah des Anon. 21. ‘ber 
biſchoff u, c.—in feinem holß' Zufap des Anon. 22, und der pf.—pau: und der pfarer gab 
100 9. der gi f. uͤurich 4. 3. flapir A. Der Sah ‘aud fand man—under der erd' iſt 
Zuſaß deö Anon. 28. zug A. 29. und ward nichs außgericht‘ Zufag deö Anon. 
Sl. Nah 980‘ if durch ein Verſehen des Schreibers die Reihenfolge der Blattzeilen fo: 99, 
1008, Vsb, Yya, 1000, 36. auß' fehlt A. 37. In der Gandſchr. fälſchlich "Turden'. 


1, Dieſe und die vorbergehende Notiz 2. Dieſer Abſatz gehört unter 1467, 
findet fih bet C unter 1466. ebenio der folgenbe. 


1467. 14088. 1469. 617 


den handt man; 
mit 2 ıc. 
Da flarb der biſchof und cardinal Petrus von Schamberg z& Dillingen, „Del, 
und am 10. tag fürt man in gen Augspurg, und leit hinber dem newen kor 24, 18 
5;3ü den tüm,. die begreptnus geftund 900 guldin zc. 
Da fang graf Hanns von Werdenberg fein erfte meſs auf dem tün, 


und waren 180 gulbin darin, aber man ſchuf nichs dar- 


und der kardinal und pifchoff Peter gab im das bistiim über 3, und ver pabft — 
beſtetet in. 25, 17 


[93°] Da handt man ainen zit Nürnberg, hieß Niclas Muffel, was ain raut⸗ 
10 geb, der was 70 jar alt und het ver flat abtragen 1190 gulpin®. 


Item zü verfelben zeit fieng man 3 laien zu Nürnberg, wauren Fleming, 

die hetten 5 jar meſs gehalten als die priefter und namen die filberin kellich 

und teten kupferin an die flat und beten aljo abtragen 108 felh®. ven fhlüg 

man die kopf ab. Ä 

Item besfelben jars was zi Augspurg am alter fhäfter, hieß Lienhart 

Guͤt, was 80 jar alt, der nam ain junges weib, der trib zaubrei und nam 

aim creut ab atnem grab, ba ainer entleipt wa® worden, und haret Durch 

die lecher, das er mügent wurd, und leget das am Farfreitag under fein pet. 

der müft der flat 50 guldin geben in das findelhaus, und het in funft er- 

20 trendt, und mäft an ainem ſuntag under der früemeſs nadent ain creutz 
tragen von umfer frawen bi® gen fant Uri, und fhlüg im ain münd von 
prebigern mit ainer gerten bis gen fant Aid ’x. 

Da verpran die flat Füeßen umb fant Martins tag und die vorftat bis 1. Ron. 
an 32 heufer, Die kirchen und das Mofter beliben. da gepot man in ziegel- hr 

25 dacher und [99*] gab in von der ftat halbtail bevor. 


2. 'und ain frember—aber man fhüf nichts darmit’ if Zuſaß deö Ansnymud. 8. ber 
ſtettiget a. 18. Beutinger DI. 84b: und hamet alſo durchs creuß, das heit ain loch". 
miget a. 19. finderbaus A. ° 22. und der kehermaiſter, doctor Laux von brebigern, der 
W ims gewand ab bis auft girtel und gab imd creuß an arm und ſtrich in for im gen fant 

rlich von unfer frauen kirchen an ainem funtag under friemeß Wis. 23. Müli : am män- 
tag früe nah Martini. 24. Muͤlich: 24 heufer. 


15 


1. Nach der Peutinger'ſchen Chron. 
Bl. 82b hieß er Johannes von Boſſenaw. 


2. Der Stod enthielt nad Beutinger 


1. o. ca. 800 Gulden unb wurde 
Sabre 1471 durch einen päpftlichen Be 
sollmädtigten ge fact und geleert. 

3. Aehnlich in W 988 (nachgetragen) 
D 1768, (Gehört, wie auch bie folgenben 
Abfäte, unter 1469.) 

4. W 102b mahgettngen) w 165» D 
2030 d 2206. Muffel wurde hingerichtet 
am 20. Febr. 1469. Vgl. die Jahrb. bes 
15. Yahrhunderts in St.⸗Chron. X, 
311,15; bie Beil. zu Nic. Muffel s Ge 
dentbuch in &t.-Ehron. XI, 753 ff. 
S. auch das Schreiben bes Rathes ber 
Stadt Augsburg an ben Rath ber Stabt 
Nördlingen vom 23. Febr. 1469, Nic. 


Muffel betr. im ber Fitteralienfemmlung 
des Stabtarcdyives in Augsburg. 

5. Rem BI: 2468 fügt bei: ‘Er fagt 
auß und auß, er hette daß entlechnet 
unbwel& wiber geben, aber bey ber lechen⸗ 
haft waß niemand bey‘. 

6. W 102b (nachgetsagen) w 1662 D 
283° d 2296. Bielletcht die drei, die nach 
ben Jahrbüchern bes 15. Jahrhunderts 
in St.Chron. X, 311, 14 am 12. Mär 
oder bie, welche nach berfelben Duelle 
1. ec. 311, 15 am 16. März getöpft 


wurden. 

7. W 102° (nadhgetragen) w 164b D 
283» d 229, Eine in eine große Anzahl 
der ſpäteren Augsburger Chronilen über 
gegangene Grzählung. 


518 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


Item desſelben jars kaufet herr Mang. marfhald, Wertingen mit 
aller gerechtifait und nugen von dem Langenmantel von Augspurg umb 
9000 guldin, und bet alle jar 400 guldin aufzüheben 1 ꝛc. 


Bieng man an bie flatmaur zü erhechen und pfeiler Darein und bogen 
darauf zů ſchließen; und die vorftat zü fant Jacob, das tail gegen ver flat s 
hinauf, daz was vor aim ſchlechts, niders meurlin mit zinnen, und machet 
den gang und das dach darauf alles mit ainanber? ꝛc. 


CL 1 [ggb] Da warb herkog Hans von Newenmardt tümprobft auf dem tüm z& 


K 
16 218,8 unfer frawen. 


C331, 2 


Sg Item desſelben jard ward ain comet gefechen ꝛc. ı0 
0232, 1 Da ward ain ebler gefangen, hieß Jorg Schnaitperger, und ward ainer 


21.6 erftohen (die waren der ftat Augspurg veind), und 2 wurden gejagt bis gen 

Landsperg auf die prugg unders tor, da wınden 2 veind gefangen und die 

3 föloner, und die veind ließ man ledig und pehielt die ſöldner. und der 
Schnaitperger ward gebendt und darnach ab dem galgen geftolen. 15 

ey Item e8 ward ie lenger ie mer verboten in dem Bayrland nichts gen 

Augspurg ze füeren noch fie [zü]) beherbergen. und warb ver Lech vers 

at, ſchlagen. und Der Stuntz ſchicket ſein knecht gen Lechhauſen, fein hew herein 

au.mi. je fileren, da warb im feiner knecht ainer erſtochen und die roſs genomen und 
"gen Fridberg gefüert; die wurden im [100°] wider. das geſchach 1468. 2 

und die Bayrherren ließen die Wertach verichlagen. 


X Und in der faſten 1469 jar ſchickten die von Augspurg 60 pferd und 
2 200 füßoold hinauf bei 6 meil, die prachten 40 floß. darnach ward alle 


fach geriht und alle veind auf gelaßen, und fürbas ver ftat Augspurg veind 
folt hertzog Ludwig nit mer enthalten und alle ding zü fileren laßen wie vor; 25 
und belieb nun Jacob von Argaw in veindſchaft, und worden 10 jar zü 
ainander [verbunden] zü helfen und hertzog Ludwigen 8000 guldin geben, 
alle jar 1000, bis zalt wirt ꝛc. 


2. gerihtifait A. 3. 'aufzüheben’ fehlt A. 4. In C unter 1466; das nach 'erhechen' Folgende 
ift felbftändige Erweiterung der Quelle. 6. merlin A. mörlin a. 7. allid A. -als denn 
noch flat w. 12. gejecht A. 18. fein be A. 20. Der Pafſus: Pie wurden im wider‘ 


Bis zum Schluffe des Abf. if Zufag des Anon. 


1. w 1678, Bgl. den ‘Kaufbrief an 
die Herrichaft Wertingen, von Wilhelm 
Langenmantel Mengen zu Hochenreichen, 
Mei 8. Erb -Marfcalten gegeben, am 
Afftermontag nad) Quasimodo geniti 
1467’ bei Lori, Geichichte des Lechraines 
Nr. 196, f. ferner 1. c. Nr. 197. 198. 

2. Zum Theil in W 988 (nachgetragen), 
ganz FM 8 ſchen Ch of 

. In der Beutinger'fchen Chron. BT. 
82 ff. beißt e8: ‘Da Taufften bie von 
ee ein wald im oberlanb bei ber 
Werthach und wolten das holt herab 


fueren auff der Werthach. ba verfchlugen 
bie von Landsperg und bie Bayren bie 
Werthach zu Türde ar ber prugk und 
wolten nichts berablaffen. anno bomini 
1469 im der vaften gochen Die von Aug) 
purg aus mit 70 pferben, wol gerift, 
und mit 2000 zu füß und irer werckleut 
zeug und ſchiff unb prachen bie Wertach 
wiber auf, unb morgens früe darnach 
fhidten bie von Augſpurg mer 200 füß- 
Inecht zu Hilff und prachten ob 40 floß 
holtzs. das gab man hyn und pracht 
mer ac. 


5 


10 


15 lich Ding worden, und waren faft edel frawen?. 


30 


1469. 1470. 1471, 


519 


[9°] Am funtag nad) pfingften da rit graf Hans von Wervenberg zü Augs« 17, Juni 


purg ein als ain biſchoff!. 


Desfelben jard warb ainer erfiohen, was von Agawang ?, vor Par⸗ 
füßertor vor dem prügglin des waßers oder Lechs, das da rinnt. 
Desfelben jars ertrand ain neblin von 3 jaren in dem pechlin vor des 


Pettingers haus. 


Desfelben jars was ain abenteur hie zü Augspurg, ain [hießen, und „pi, 


[4 


waren 35 filberin clainat, das beft was 101 gulbin, und was auch darbei 230, 13 


am hafen. 


Desſelben jars verlich der bifhof von Augspurg den bürgern leben. 
Item desſelben jars unterftünn fi der bifchof des kloſters zü dem 
Hol, da waren nun A frawen in, und het gan ab genomen, und ber frawen 


folten fein 24; und fie beten des Hofters gild vaſt verkauft, e8 hat 25 hundert 


gulvin gelts, das verkauften fle pi8 an 200 gulbin, und was faft unweflen- 


tag warb der bifchof zů raut mit dem apt zů fant uͤlrich und weleten 4 frawen 
auß dem kloſter zu Augspurg zů ſant Niclas und ma-[ıoo®Ihten aine auß in zů 
ainer maifterin* und fürten die mit in in das clofter zů Holtz und befalchen 
in das und bie regel zü halten, und die andern frawen, Die da waren, folten 
20 in undertenig fein und gehorfame halten mit in. das fagten fie in zit, aber 
etlich wolten es nit tin und iren willen prauchen als vor und wolten ains 
tags etlich erwitrgt haben, die dahin waren kumen. das claget die maifterin 
dem bifchof, der befaldy es dem apt zü fant Ulrich, der ließ der frawen 2 ge- 
fangen legen, ain gen fant Nicla® und aine gen Kiebach; und die maifterin 
25 was ame pon Freyberge, die tet er auß dem clofter, und die frawen von 
Holg müften ir alle jar geben 100 gulvin tr lebtag ; die viert belib zum 
Holy. und alfo viengen die frawen an zit bawen das kloſter, alfo kam es 


wider auf®, 


Desfelben jars heten die von Augspurg ain gietlihen tag mit herkog 


Ludwig von des Lechs wegen”. 


Ftem etlih mechtig kaufleut ffünden auf zü Nürnberg und retten, fie 
fünten nit zalen®, man geb in dan zil und tag; alfo ließ man etlidh halb 


1. Die Abſätze bis Seite 520 Zeile 14 gehören unter 1470. 
31, auf' fehlt Da. 


238. alſo kamenß wider auff Da. 


1. Der neue Biſchof von Augsburg, 


ber am 17. Juni 1470 feinen Eintritt in 
ber Stadt hielt. 

2. Agawang bei Zusmarshauſen. 

3. D 2836 d 2308 W 1052 (nachge⸗ 
tragen) w 1676. Es handelte ſich um bie 
Reformation bes Klofters. S. hiezu 
Braun, Biſch. III, 76; Wittmerl. e. 217, 
der am Schluffe feiner Erzählung. be- 
merft: ‘Acta sunt hee anno domini 
1469. Tune temporis fui noviciug'. 

4. Wittwer l. ec. 217: ‘Abbas Mel- 
chior (der damalige Abt von St. Ulrich) 
recepit de monasterio nostro sancti 


6. Pettingerd A. 11. das W. 


Nicolai extra muros civitatis Augu- 
stensis, quod pro tune nobis fuit 
subjectum, duas moniales, carnales 
sorores, videlicetGaudencianamHäss- 
lerin, quam promovit in priorissam 
in Holez, ac sororem eius nomine 
Affram, que postea facta est prio- 
rissa ibidem immediate post sororem 
suam in eodem monasterio’. 

5. Margaretha von Freiberg. 

6. Bol. Wittwer 1. c. S. 218. 

7. Bol. Mütich 218, 17ff.; 219, 22ff. 
221, 13 mit Anm. 4. 

8. D 2842 d 230b w 16%. 


und umb fant Narcifjen 20. Der. 


Můulich 


[4 


Bgi.Mü« 


lich 235,1 


520 VI Anonyme Chronik von 991—1483. 


nah und etlih den driten on., [100] und fie tetten e8 darumb. item 
3 waren fhuldig ob 60 taufent guldin, ainer 16 taufent gulbin, mer zwai 
12 taufent guldin zc. 

Desfelben jars fieng margraf Karl von Badaw 5 juden, die aller 
medhtigeften und gelerteften under den andern juden, und ließ fie töten von s 
wegen ains mords, das hetten fie begangen an ainem man mit weib und 
finden, der unwißent in ir Haus umb ain herberg was fumen! ꝛc. 

Item desfelben jars warb margrave Albrecht ain kurfürſt, die im fein 
prüder margrave Friderich bei leben übergeben hett. 

Item vesjelben jars warb das pflafter gemacht vor Parfüßertor bis zü 10 
dem Bogeltor, haift auf dem Rofsmardt. 

Desfelben jars vor fant Jacobs tag zoch der türgfifch kaiſer fir am 
ſchloß und flat, haiſt Nigrapont. . 

[1471] leget kaiſer Friderich ainen tag gen Regenspurg von ainikait 
wegen ber Turcken?. 

Desfelben jars waren 4 verborben discoli von Augspurg und kamen 
in ain wirt8haus gen Memingen? und wurden vol weind und machten ain 
anſchlag, fie wolten alle die erftechen, die in auf dem weg begegneten, und 
hlügen die wirtin für die zech. alſo famen die leut, und fie fluchen in Die 
kirchen gen unfer frawen und fetten fich zu wer und wundeten 9 mentjchen 20 
und bie leut liefen hinein und erſchoßen ain und erftachen ain und fiengen 2. 
und am dritten tag ſchlůg man in bie köpf ab. 

Item desſelben jars ftiftet Sebaſtian Aſung das salve [regina] an 
deu ſampstag zü fant Peter auf dem Berlach zü Augspurg !. 

Desfelben jars umb Itecht- [101°] meſs zoch der von Freyberg, Sigmund 25 
genant, über den Riethaimer unabgejagt von ains knechts wegen; und er 
was nit anheim, und fürt im vil pauren bin mit leib und güt und verprant 
fle varzü. das beftünd ain jar. da zoch der Freyberger aber umb liechtmeſs 
über den Riethaimer und verprant im aber vil dörfer, und am montag vor 
fant Matheis tag mas der TFreyberger aber in des Riethaimers land oder so 
gegent gewejen mit 7 pferven und keret gen dem ftavel ain (und wolt da 
eßen) auf dem Lechfeld: da kam der Riethaimer mit 14 pferden für den 
flavel, da fatten fi Die Freyberger in der ſtuben zü wer; alfo verprant 


15 





1. dann ſy des darumb thetten urfah eo. 
3. 1200 guldin a. 


A. begengnoten a. 77, unbaim A. 


1. Auf Befehl des Markgrafen Karl 
(1453 — 1475) wurben thatfächlih in 
Diefem Sabre mehrere bes Chriftenlinber- 
morbes beſchuldigte Juden feines Ge⸗ 
bietes verhaftet, gefoltert und bingwihtg 
Vgl. Grätz, Geſch. der Juden VII ©. 
264 und Wagenſeil, Hoffnung der Er- 
löfung Israels S. 102 fi. 

j 2. Der große Ehriftentag zu Regens- 
urg. 


12. Mülihz 1470, 11. tag julii, 


2. mer gwai: der ander und der dritt w, 
13, hieß A. 18. begenneten 


3. D 2406 d 1812 W 107« (nachge- 
tragen). Nach der in Einzelheiten auch 
fonft von ber Erzählung des Anonymus 
etwas abweichenden Pe nger [hen Ehren. 
Bl. 912 waren es vier Weber. 

4. W 106 (nachgetragen). Peutinger 
Bl. 91a: ‘ZA fingen zü jent Better alle 
fampstag und all hatlig abent mit ainem 
jequenz'. 


1471. 1472. 521 


der Riethaimer den ſtadel und fieng ven Freyberger und fein Inecht und fürt 
fie gen Angelperg! und wolt in nit ledig Iaßen, er folt im fein ſchaden 
widerlegen. alfo kam er darnach auf durch ain dieren, und die Riethaimer 
tetten den Freybergern vil ſchaden, darnach ward es verridht. 
5 Item besfelben jars ward hertzog Eriftoff von Münden gefangen von Bg';Ttt- 
feinem prüber, hertzog Albrecht, in vem bad. 3 
Item vesfelben jars ward ainer erhenckt von den wißenden des weſt⸗ 
pfellifden vechtens, da er auf der firhen gieng ; hernach in dem 1476 jar 
wurben die 2 ertvendt?®. 
10 Item desfelben jard warb die groß glogg zü dem tüm behendt von 
maifter Hamnfen, gloggenhender; und hat 85 zentner *. 
Desfelben jars zü jant Michels tag in der freiung kam Sigmund von a 
Argam gen Augspurg zů feinem prüber Anthoni und prad vie waug auf 
und wolt fein prüber erftechen, der rüft das recht an und ward darnach er- 
15 peten, man bet im funft den kopf abgefchlagen. da richtet fie marſchalck von 
Pappenhaim mit ainander ꝛc. [101?] 
Da ſach man ain cometen, was groß und bett ain praiten ſchwantz. Mäls 
Desfelben jars ertrandt man atmen, der ſprach, er bet den vallenten 
ſiechtag, und was nit war. 
20 Desfelben jars müntzet man mer haller und gab 26 grofs 1 dn. für 
an gulvin 5. 
Desfelben jars am fampstag nach fant Beit verpran Ertfurt gar hart, 20. Iunt 
darnad über 2 ſtund gieng feur auf und verprannen auch vil firden und 
wol 2000 heufer®, 


14. erfteden A, 19. fiechtagen a. 


1. Angelberg an ber Floſſach bei 
eim 


2. Aehnlich Pentinger BT. 912; dort 
wird der Abſatz geſchloſſen: “Und umb aut 
Zörgen tag ba kam Sigmund von Frei⸗ 
berg aus Durch ain dieren, und barnad) 
verprant der von Niethaim Caspar von 
Freiberg zů Bobingen vierkig heufer und 
thet ime auch vil fchabens, und ba fie 
nymer vil gelts betten, da wards gericht, 
ſchad gegen [Beben 

3. Wohl derfelbe Hall, von dem im 
Anbang II zu ©. 354, 3 au& 
führlicher die Rebe ift. 

4. Nach der Peutinger'ſchen Ehron. 
DI. 926 geihach das ‘Senden’ der Glocke 
‘am afftermontag vor oculi’. Es wirb 
bort noch hinzugefügt: ‘unb machet mal- 
fer Hanns ein werdien ül Darzü, das 
er 5 glogfen neben einander Vengtet. 
darumb gab man im zu Ion und um das 


holy 99 guldin 2c.’ In W 1065 (nach 
getragen) lautet ber im Teyte flehenbe 

fat: ‘Des jars aftermontag in ber 
andern faftwocen zoch man bie groſen 
glo ten, Maria genannt, P unjer frauen 
nn ben turen zäm erften hinauf’. 

5. In der Peutinger’fhen Chronik 
Bl. 93b Heißt es: “Nach oftern (29. März!. 
fienge man an zü my baller für 
18 —* guldin, und was myutz⸗ 
maiſter Steffann Greslin, das weret bis 
Bartholmel' (24. zug). 

6. Bgl. die Jahrbücher bed 15. Jahr⸗ 
unberts in St.⸗Chron. X, 331, 9; bie 
ucher'ſche Fortſetzung in St.-Chron. XI, 

468, 4; Konrad Stolle's Fhirtug ei. 
Ehron. ed. Helle im XXX VL Db. der 
Bibl. des litt. Vereins in Stuttgart ©. 
54 ff.; das Chron. Eccles. Nic. de 
Siegen ed. —A— in den Thüring. 
Geſch.Quellen Bd. IS. 450 ff. 


15. Aug. 


14 


Muͤlich 
236, 15 


522 


VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


Darnach pran aim fletlin auß ! gan bis an 3 ſtedel, bet ain edelman 
lagen ainlegen, der was vertriben worven von Wilhalm von Sachſen und 


wolt fih aljo rechen ꝛc. 


Desjelben jars Trieget herkog Ludwig mit dem von 
fchidten im die von Augspurg 25 pferd. 


Bechem?, da 


Desfelben jars in der wuchen nad unfer frawen tag assumpcionis 
da fieng man an zü pawen an fant Wolfgangen cappel vor Werven- 


prugger tor?°. 


Desfelben jars ward die univerfitet beftetet zü Ingelſtat von dem pabft 


in ewig zeit®. 


Desjelben jars was am abenteur zů Gegingen, ain fhießen, das beft 


18 gnioim®. 


Desfelben jars ward herkog Eriftoff ledig und auf dem tag zü Regens- 
purg ward gemadet, das der 4 prübder von Münden kainer wider ben 
des ward. ain brief verfigelt mit ıs 
U. April 36 figel von den fürften am naͤchſten tag nad) fant Jörgen tag zü nacht® xc. 

Da hät kaiſer Friderich ain tag zuͤ Augspurg. 

Item des jard wolt der hertzog von Lutringen Meng? ein haben ge- 
nomen, und famen vil graven und ritter in die ftat, die wurden all erftochen 
und die ge⸗ [102°] fangen gehendt, der waren bei 1508. 


andern furbas folt fein in ewig zeit. 


1. flelin 4 3. teten 4. 


1. Rem Dt. 2578 fügt bei: ‘bie 
Oſterfeld' (Fünäftlich von Naumburg). 

2. ©. iiber die damaligen Berwid- 
lungen der bayrifchen Herzoge mit böh- 
mifhen Herren (wegen ber Befreiun 
Bergen Chi ofe) Gemeiner II ©. 507 ff. 
Bol. Rem Bl. 2578; Peutinger BI. 948. 

3. Rem Bl. 2576 fügt bei: ‘und deß 
waren pawmaiſter won rat wegen Ulrich 
Schwark, ülrich Dirdenmatr und Better 
Klaß, der fiſcher, die orbnetten alle Ding’. 
Wittwer 1. o. ©. 293 berichtet über bie 
Bollendung des Baues: ‘Anno domini 
1476 sub (prefato) abbate Hainrico 
edificata est capella s. Wolfgangi 
extra muros civitatis Augustensis et 
consecrata in honorom predicti s. 
Wolfgangi episcopi cum tribus alta- 
ribus, sed depicta est anno domini 

19". 

4. Am 2. Januar 1472 erließ Herzo 
Ludwig das Eröffnungspatent. Prantl, 
Geſchichte ber Ludwig aximilians⸗Uni⸗ 
verfität I 20; die päp liche Bulle (von 
» ft Pius II.) datirt bereits vom 

Ari 1459. Brantl 1. c. 13. 

5, Ausführlicher bei Rem BI. 258% 
und bei Bentinger BI. 95% und b. Das 
Schießen wurbe von Endriß Sridinger’ 


4. freiget A, 


gegeben. 

6. ©. die Berhandlungen bei Krenner 
l.c. VOL S.45 ff. Der Austrag erfolgte 
am 9. Oct. 


T. Meb. . 

8. Rem berichtet 81.2596 darüber Fol⸗ 
genbes: “Anno domini 1472 in ber lar- 
wochen ba wolt der hertzog von Luttringen 
bie ſtatt Mei haben eingenomen, erbettain 

208 volck zu wegen bracht von fil enden; im 
Bett gelichen der pfaltgraff am Reyn 300 
pferd, auch bett er entlechntet etlich pferb 
von den von Metz und hett das fold alfo 
geordnet vor ber flat in ainem hallt. 
und bett etlich wegen zů gericht mit fun- 
berfiechen, bie ließ er in bie flatt faren, 
und ain wagen ber belib under dem tor, 
und ber fuorman faß ab und tet geleych, 
alß ob im etwaß erbrocdhen wer an dem 
wagen, und ber torwart hies in faren, 
daß wolt er nit ton, und bie weyl rayt 
der reyffig zeug ain tayl ein neben dem 
wagen in bie ſtatt; ba gebacht der torwart, 
ber rayffig [zeug] wer der flatt und daucht 
in doch 3% fil fein, und Die weyl ber 
wagen aljo unber dem tor ſtuͤnd und ber 
torwart mit im kriegt, da fach ber wach 
ter auff dem thurm den halt brechen und 
der ftatt zii rennen aim gros vold, ba 


10 


20 


10 


1473, 


523 


[1473] Desfelben jars kam kaifer Fridrich mit feinem fun gen Augspurg, der Zatig 
was 14 jar alt; da fhandt die flat Augspurg dem kaifer ain fcheiren, ger . 
ſtünd 135 guldin, darinn 1000 gulbin; und dem fun ain fheiren umb 
100 guldin. umd große herſchaft fam mit und nad) dem faifer, und er wolt 
sweber ſtechen noch rennen lagen. und das fold ſchwür dem kaifer auf Müis 

dem rathaus ımd auf dem Berlach, und er ftünd im dem erder aufpem 


rauthaus. 


Item am pfingſttag ſchlüg das weter in die römiſch cantzeley in ir 7. Juni 
truchen, da die brief in lagen, und verprant vil ſigel daran !. 

Und die von Straßburg wolten dem kaifer nit ſchweren? und ander ftet By!.ü. 
vil, und er rit hin weg von Augspurg an fant Veits aubent ꝛc. 

Desfelben jard verprannen 40 heuſer zü Stergingen in dem gepirg. 

Desfelben jard was ain durrer fumer?, das das vich nichs 


ſchray er „feind!” und ließ ben fhufigatter 
fallen auff dem wagen, das er zu trymer 
brach. und ba ber zeitg zü ber flatt kam, 
da mocht er nicht hinein, unb mochten 
auch bie nymer herauß, bie hinein waren 
komen, und biefelben ritten in ber ftatt 
umb unb wolten an kain berwerg, und 
ba warb ain gefchray in der ftatt, daß 
alle tor wurden gefpert, und alfo bie in 
die flat waren komen, bie wurben ge 
fangen und ir vil erſtochen, und darnach 
handten ſy bie gefangen all, graffen, 
ritter und knecht, der waren bey 150, bie 
man bandt, alſo behüt gott die flatt 
Metz'. S. dazu die hauptſächlich auf 
Meter Chroniken im Allgemeinen mit 
Rem's Angaben übereinfiimmende aus» 
fübrliche Darftellung bei Behphat, Geſch. 
der Stadt Metz, I. Bb. S. 261 ff. Der 
in Rebe ſtehende Herzog von Lothringen 
ift Nicolas L, der noch im Jahre 1473 
ftarb ; der Tag, an bem ber Ueberrump- 
lungsverſuch gast wurbe, der 10. 
April 1473. ©. bei Weftphal 1. c. 264 
das Schreiben bes Rathes der Stadt 
Met, in welchem es ven Kaifer über 
diefen Borfal benachrichtigt. Eine im 
Jahre 1478 eingeweihte Kapelle (des 
Lorrains oder de la Vietoire), die im 
Sabre 1751 bei Ebnung des jeßigen 
Platzes „Napoleon” demolirt wurbe, follte 
fiir ewige Zeiten an die wunderbare Er⸗ 
rettung der Stadt erinnern. 

1. Ren 81.2610: am pfingstag umb 
5 ur zũů nacht. 

2. Bgl. Stälin II ©. 569. 

3. Bol. die Jahrbücher des 15. Jahr⸗ 
bunberts in St.⸗Chron. X,336,1; Anon. 
San-Peterensis Chron. Salisburg. bei 
Pe, Script. rer. Austr. II ©. 437; bie 


anonyme Ulmer Chrom. L c. 31; ben 
Auszug aus dem Schriften des Nic. 
Gerung bei Mone lc. I S. 152b; Die 
Peutinger'ſche Ehron. BI. 976. Rem be- 
richtet darüber in folgenden Worten: 
1473 da was aim frües jar unb ain 
warmer jumer; an get Gertrautten tag 
ba waren bie plie all herauf ar pawmen; 
eß galt 1 metzen bairiich rieb 40 pfennig 
und 1 metzen gros rieb 24 pfennig um 
ain aymer frautt !/s fl. am freytag vor 
fant Jörgen tag da waß ain grofler wein- 
mardt, ob 160 wegen und karren mit 
wein faul, man geb in recht fayl auff 
3 und 4 pfennig zů ſchenden, gütt gematır 
lanbtwein genüg; ber teren galt 40—42 
groß, ber roggen 20 unb 22 grofs, haber 
8 groſs. es waß gar ain heyſſer ſumer; 
bie ferichen bett man bie feyl auff dem 
Berlad 3 wochen vor ſant Veytz tag umb 
piren zů fant Ülrihe[259®] tag ; e regnet 
von pfingften biß jant Bartholomefs tag 
ar wenig, e® was ftreng an ain anber 
Days biß Bartholomey, es wat alfo 
thurr, daſs das fih nichtz fand zu eflen 
auff dem feld, und kain watb nicht wuchß, 
und daß bie leutt wolten verzagen mit 
bem fi, und waß grofier mangel an 
waſſer an fil enden, baß in ben borffern 
die prunen befigen waren, unb waren alle 
mafln jet Hain; alfo gteng das vold ge⸗ 
mainklich auff dem land mit dem Tre 
gar feft und offt und batten gott um 
regen; am montag vor jant Jacobß tag 
gieng man bie mit dem kreütz in allen 
pfaren, barnad am montag famen bie 
all briefterfchaft jliomen zu unfer frauen 
und giengen mit ainer proceſs gen fant 
lrich, da fang man ain ampt. ba ber 
wein wolfeil waß, da warben fil newer 


240,8 
14. Juni 


524 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


fand zů eßen, und man bet oft creukgang; ſchmaltz und weint was 
. wolfail. 


— Item desſelben jars ward das tach zů ſant uͤlrich abdedt und wiber äber- 
oßen. 
tag Item vesfelben jars an fant Michels tag rit hergog Karl von Burgumbis 


gen Trier zu dem kaiſer und het 5000 pferd und het von füß auf ain gangen 
füri und ain rod darob, ſchetzet man ob 80 taufent guldin; und rit zü dem 
faifer in die flat mit 4000 dienen, die im nad und vor ritten und giengen, 
al in guldin und famaten und andern koſtlichen Haivern. und lüd den kaiſer 
zü tifch, der bet 500 credents, und dem faifer warb 35 eßen für tragen ; 10 
und der hertzog von Burgundi het dem faifer zü gefallen ain felpftreit mit 
[1025] feinem züg, wan er mainet, der faifer folt in zü künig gemacht haben. 
da zoch der kaiſer hinweg on fein wißen. 

Item vesfelben jars, da der dür fumer was?, da pranten vil weld, 
der Bechemerwald pran 14 wuchen; item Türingerwald, Schwartwalb und ıs 
bie weld in dem gepirg und an vil enden die all prunnen, auch merdt und 


dörfer. 


Nach Jacobi verpran dem bifhof von Babenberg Stafelftain, ain 
ftetlin, gan ab, und geſchach von veintfchaft wegen ?, und verprunnen bei 


2. wolfal A. 7. *ob’ fehlt A. 


wirt bie, bierihenden und ander leüt, 
bie wein fhandten, daß mer dann 120 
weinfchenden bie waren; das ſchmaltz galt 
1% 6 pfennig, und man fand fein gnug, 
und necher nach pfingften, und ſchluͤ 
darnach auff und galt 9 pf., daß hoe wa 
tenr, es galt ain gemains fuober 2 fi, 
man kund bie enger gemaintlich umb bie 
flat zů dem anbren mal nit böen, oder ſy 
gabent kain amat, und wellich ir hee ober 
enger liefien am erſten lang flan, ben 
warb nich und verpran gar; daß Lech 
feld meet man gar nicht, und alle möfer 
waren truden, Die beet man alle, bie man 
vor in vil jarem nicht mocht been, in dem 
fumer, daß man danocht vil moß bee ber 
bradt. an ſant Bartholmeh tag gab gott 
regen, ba ſchlüg daß form und ander 
tray wider ab, dan bie bauren kunden 
nit gen ader faren for thurry. 

. Der diesjährige Wein war nicht 
nur quantitatio ſehr reichlich, ſondern 
auch fehr flarl. Vgl. z. B. den Anon. 
San-Peter. 1.c. 435: Tam fortia vina 
ereverunt in Austria, quod nemo 
potuit eis uti sine aqua, quod infra 
100 annos nunquam fuit in memoria 
hominum.’ 

2. S. oben 8.523,13. Ausführlicher 
Rem BL. 2618: In dem hayſen fumer 


da verpranen an fil enben welb und 
ander unb auch von fear, daß von 
birtten ongefar gemacht wirt und aud 
vom holtz reutten. ber Bechmer walb 
bran wol 14 wochen an atnanber, daß 
man im nit Löfchen fund, und verpran fl 
gwilb barin; ba — grofier ſchad. 
der Dürgner wald bran lang, da bot mau 
auff allem fold umb dem wald, Die zůgen 
und müften retten und lefchen. ber 
ſchwartz wald prun auch fa tag und 
nacht, auch verpranen in dem gebürg au 
ber Otſch vil wälb an beu bergen an vil 
enden im land. von ber turry verprunen 
auch märdt und börffer.’ 

3. Bgl. die Jahrbb. d. 15. Ihdts. 
335,11 mit Anm. 3, Würdiuger IL, 107. 
Rem berichtet ausführlicher BI. 2626: 
Nach Jacobi verpran bem bifchoff vom 
Bamberg Staffelftein, ain flettlin, gank 
ab. er bett feindiichaft, und daß feur 
ward eingelegt und gieng bey der nacht 
auff. da lieff das wold zů ber flatt ter 
und mwolten riechen daß feur. Da mochten 
ſy daß tor nit balb öffnen, da fielen bie 
beufer nider auff das volck, und ver- 
pranen bey 50 menſchen, ee man daß tor 
öffnet; auch verpranen im vil heuſer in 
merdten und börffer umb Banıberg von 
berjelben feintſchaft. 


1473. 14714. 1475. 525 


50 mentſchen, ee man das tor Öffnet; und bran in merdten und Dörfern 
umb Babenberg, die eingelegt wurben; und zü Nirtingen 60 heufer, tft des 
von Wirtenberg ; und auch an der ſtraß oil beufer dem biſchof von Augs⸗ 
purg, das tetten die mänd von Itenbeyren, die wolt er veformiern !. aud 
sin Bayıland verprunnen vil heufer und ber wald, bei fant Ditiligen ver- 
pran das clofter und das wirtshaus darbei zc. 
ZU fasnacht gab man zů Augspurg ein aimer gehadts kraut umb 22 
und 24 groi9?. ' 
[1474] Desfelben jars an der rechten fasnacht hat Bhilipus, pfaltzgrave 20. Sehr. 

soam Rein, hochzeit mit herkog Ludwigs bochter von Bayın 9. 

Desfelben jard kam ver künig von Denmardt gen Augspurg. uud 

Darnach desfelben jars an unfer frawen tag in der faften fam gen 25. Min 
Augspurg ain legat, genant herr Marx, des tittels fant Marren priefter Kun 
[de8] cardinals patriarchen zů Aquilei. 

15 Darnach am aftermontag in der karwuchen kam kaiſer Friderich und vil San 
biſchöff und herren und pejegten ain recht, das lang weret, und der FTaifer 22, 1 
[103*] tet hertzog Fridrich am Rein in die acht und aberacht, wann er Die „DL, 
Pfolg und refgal eingenomen bett nad feines prübers tod und die nit 2, 2 
empfangen, und prauchet gemalt, wann bie von Amberg wolten im nit 

20 ſchweren als ainem herren mın ald amem anwaltt; denn der pfalggrave, 
fein prüber, het ain ſun verlaßen, ver erb was, va er das hett, da nam 
er 12 rantgeben von Amberg mit gewalt on recht und ließ in ir Haupt ab» 


ſchlagen. 


4. Dei Rem BI. 202e iſt noch beigefügt: die verkaften und vertretten alle guelt. 
Rem 1. co. ftehen nad ‘und’ die Worte "vor fant Jacobß tag”. 


fant Otilgen mynſter bey Straßburg". 
(24. Mär). 22. ire heptter a. 


1. S. über den Zwift des Biſchofs 
Johann von Werbenberg mit bem Kiofter 
Dttobeuren Keyerabend, Jahrbücher bes 
Kiofters Ottobeuren IL, S. 696 ff. 

2. Bei Rem Bl. 262= heißt es: ‘1473 
da verbarb rieb und kraut auff bem feld; 
ain hundert fraut eson galten 1 fl. und 
Hain fraut '!/a fl., daß man vor bett 
umb 4 oder 6 grof8 Faft ain Hundert und 
umb 8 groſs faſt gug, bie reb 1 metzen 
umb 3 ober 4 groſs, bie het mar bar vor 
1 jar umb 4 pfennig ober 6 pfennig 
1 meben geben, die gütt waren. 

3. Bermählung bes Pfalzgrafen Phi⸗ 
Iipp, des Neffen Friedrichs bes Sieg⸗ 
reichen, mit Margaretha, Xochter bes 
Herzogs Ludwig von Bayern-Lanbehut 
(am 17. April in Amberg). Der Rath 
entſandte hierzu nach ber Peutinger'ſchen 

ton. Bl. 988 Jörg Strauß und Ulrich 

Ither, die ber Braut eime golbene 
Scheuer im Werthe von 100 fl. zu reihen 
hatten. Bgl. bie Jahrb. des 15. Ihdts. 


5. Be 
Bei Rem: der wald umb 


12. Bei Muͤlich: in vigilie annunciationis Marie 


in St.Chron. X, 339, 1; bie Speirer 
Chron. 5106; Mathias von Kemnat in 
Quellen und Erörterungen II ©. 77; 
Kluckhhohn S.318 ff. Ber Rem Bl. 263% 
lautet der Abſatz: ‘Anno domini 1474, 
an ber rechten faſtnacht, bett Filip, pfalt- 
graff am Rein, hochzayt mit herkog Lud⸗ 
wigs tochter von Balren; ber [üb cin ratt 
bie, alfo ſchickt man von rat wegen ben 
org Straufs unp Ülrich Walther auff bie 
ochzeyt, brachten im [ain] vergült klainet, 
oft 100 fl., man bett ain gefellen geftech, 
eß waren 58 beim auff ber ban, ain 
Fronberger warb zů tob geftochen ober 
perofient in bem gefellen gehe, der wolt 
te ban behalten.’ 

4. ©. außer der ausführlicheren Dar- 
ftellung dieſes Ereignifies in der Spetrer 
Chrom. 1. oc. 4110 * auch die des Am⸗ 
berger Blirgermeiftere Michael Schwaiger 
Chron. von Amberg (1553), ed. Lipowsty 
1818 &. 25 ff. mit Anm. 


526 VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


Darnad über lang ward es gericht, aber hertzog Fridrich wolt es nit 
eingaun. 
mans Auch in denfelben zeiten verlich der kaifer zu Augspurg lehen auß, 
24, s und kam [ver] fünig von Denmardt von Rom aud wider gen Augspurg. 
243, 10 und der frid ward 6 jar erlengert, und ain anfchlag wider die Zürden ward s 
45, 7 gemacht, und der legat gieng under dem bimel und fang das ampt am 
22, 12 pfingflag und am oflertag; und vil andre ding, die da geſchachen. um 
24, 17 der kaiſer verzert 6700 guldin, da wolten die leut bezalt fein und hielten 
im roſs und wegen und andre ding vor und wolten in nit laßen hinweg 
F „ziehen. da lich die ftat 1500 guldin dar, und am legften warb iederman 10 
Tray bezalt. und am ſampstag vor fant Michels tag rit ber kaiſer hinweg ze 
As aubents umb 7, wann bie von Kölen beten im gefchriben, das er kem, fo 
25, 13 wolten fie im all wuchen 1000 guldin geben, wan ber hertzog von Burgundi 
„lag vor Newß, und den krieg machte ain biſchof, was am fürft von Bayrn. 
Sal das geſchach nach aller hailigen tag, da man zelet 1474 jar. und ba ſchicket 15 
? die flat Augspurg dem kaiſer gen Kölen 250 füßvold, 24 pferd und 2 wegen 
au ig und hernach 300 mann. und der kaiſer [103P] befegt Lintz, Da was er 4 wuchen 
an vor gelegen, und geſchach in ver karwuchen 1475 jar. und am funtag in 
H. Aprii der creugwuchen zoch der kaiſer von Kölen auf für ain ftetlin, genant Süng !, 
15. Mai und am montag nach pfingften machet der kaiſer fein erfte ordnung und ward 20 
am groß rumor zwifchen den von Straßpurg und dem bifchoff von Münſter, 
0 Dal mb murben auf baib tail vil gefellen? erſchoßen. und am aftermontag dar⸗ 
lich 248,4 nach Teget-fich der kaiſer auf ain halb meil für Newß gegen dem bergog von 
Burgundi, und der faifer het bei 40 taufent mann bei im (und der hertzog 
noch mer) und bei 2000 taufent wagen und 600 zelten®. und auf vemfelben 25 
tag, am aftermontag, ließ der römifch Faifer das reichsfenlach fliegen, das 
befalch er bergogen Albrecht von Sachſen“, und grauf Eberhart von Wirten- 
berg fürt fant Sorgen fenlin, und Wilhalm Befjer von Ulm fürt der reich- 
ftet fenlin®. und als man Die wagenburg befchloßen het, da zoch ſich ieder⸗ 
man auß, und was kain orbnung in dem vold; da kam der bergog von 3 
Burgundi mit macht für des kaiſers wagenburg und ließ fein büchſen ab- 
ſchießen auf des reichs vold; da warb das vold bald gericht in fein ordnung 


6. ‘gieng under dem himel’ fehlt bei Muͤlich. T. Ebenfo ‘am pfingflag‘. 8 Mülik: 
6736 guldin. 21. rumier A. rümur a. 28. Peſſeter a. 


ur Richtigſtellung der in der “umb fufferiß', bei vem eseine Menge Tote 
Darf ung unferes Tertes vorlommen- unb Berwundete gab. 
ben ſachlichen und chronologiſchen Ver⸗ 3. Dieſes Treffen an der Erft fand 
ſtöße iſt das in den Anmerkungen zu den ſtatt am 23. Met. Vgl. Mulich S. 248 
Fr igen Müli 43 Notizen aufge Anm. 8. 

aterial nachzufehen. 4. ©. Konr. Stolle l. c. 103. 

2. Ronreb Stolle 1. c. 103 berichtet 5. ©. über einen wegen ber —— 
von einem in ootaya corporis Christi , diefe Fahne zu flihren, zwiſchen ber 
(1. Juni) ftattgefundenen Geräufe zwi- —* w it en und fränttichen Ritterichaft 
(den ben Nürnbergern, Straßburgern, angebt 5 nen Streit Wardinger IL, 128. 

rtern einerſeits und ben Leuten ©. hierzu 1. 
iſchofs von Bremen ambrerjeits 


1475. 1476. 1477. 597 

und ſchußen ſtarck wider fie und triben fie mit gewalt ab1, da warb friv re 
gemadht am funtag nach corporis Christi, und tageten mit ainander, und 2%. Mai 
am montag vor fant Veit tag warb der friv ab kündet. und darnach hüben 12. Juni 
die von Newß und des reichs vold dem von Burgundi 9 große fhiff auf 

sdem Kein auf umb 100 taufent gulpin wert, und wurben im hernach wiber?, 
und gefhad kain veldftreit und ward frid. und an fant allen tag Jioas] 16. Der. 
zoch der Faifer gen Nürnberg, darnach auf hertzog Iorgen hochzeit und dar a 
nad haim gen Ofterreih, und die von Newß verluren 800 mann. und ain 
foloner von Augspurg, hieß Vachenbock, het der ftat gelt abtragen, den 

io kopfet man®. und in bem frieg leget die ftat fleur an und müft all wuchen Bol. Mi. 
1000 gulbin haben. und weil der von Burgundi vor Newß lag da zoch Marc 
hertzog Sigmund von Ofterreich mit den Schweigern dem von Burgundi 2 4 
für ain ftetlin, hieß Heligart, und gewunnen das und erfhlägen 1500, und 
geſchach nach aller bailigen tag 1474 jar ıc. 

15 Item da man zalt 1475 jar, da ertobten die juden ain find zů Triend, 


was drithalb jar alt®. 


Desjelben jard pawet man fant Ülrich firhen wiber von grund auf 


1. mit gewalt wider ab as 


1. Bgl. die Beichreibung biefer Vor⸗ 
gänge bei Konrad StolleL c. 103. 

2. Dgl. Konrad Stolle's Erzählung: 
Hie furte der hergoge von Burgund ſyn 
gut guioeg, 1.c. 105; Wierftrat 1.c. 603, 


3. Dies ift nicht richtig; ber Kailer 
reifte über Frankfurt an bie Donau; in 
Frankfurt traf er nah dem fläbtiichen 
Rechenbuch am 21. Oct. ein. Sanfjen IL, 
1 ©. 366 Anm. 

4. ©. die Berehnung Wierſtrat's 
L. c. 611, Zeile 3060— 3105. 

—*8 ben Auhang I zu Mülich ©. 


6. Bgl. Lilieneron II, 13 ff.; bie 
Speirer Chrom. 514b ff.; die Acta 
Sanctorum zum 24. März; Bzovius, 
Annales eccles.. ad annum 1475; 
Raynaldus, Annal. eceles. unter bem- 
felben Sabre, Wadding, Ann. Min. XIV 
S. 132 ff.; Panzer, Annal. typoer. II, 
S. 52 und bie Zuf. bayı .49, c.; 
Gemeiner III, 567. — ©. and Grätz 
Geſch. der Juden VIIL, 256 ff.; Jojep? 
Koben, Emck ha-Bacha ©. 79; 
Bagenfeil, Die Hoffnung auf die Er- 
löſung Iſraels S. 105 ff. — Rem erzählt 
über das in Rebe ſtehende Ereignis Fol⸗ 

endes: “Anno bomint 1475 am grönen 
onrftag da flal ain Jud ain Ineblin zů 
Triend, daß waß bei 21/2 taren allt, nnd 


12. mit dem A. 


bracht daß ben anbern Juden zů Triend; 
bie hetten im gebetten, er folt in ainf zu 
wegen bringen, und beiten im gelt ba- 
rumb verhayſſen. und aljo er in bas 
kneblin bracht, da martterten die Juden - 
das And und flachen es mit glunffen und 
riffen e8 mit gangen, und wie jy daß plüt 
von im mochten bringen, biß daß eh flarb, 
und fein blüt fiengen fy auff. nun ge 
warn daß find groffe frag im ber ftatt, 
daß waß ains telitichen, daß kind hieß 
Symon. nun verbangt gott, daß eß bie 
JIuden nit mochten verbruden, und warb 
eoffenbart burch ben Yuben, ber eß ge- 
Aofen bett, daß bie Juden daß find betten 
emartert, und bie Juden wurden all ge 
Fangen. das And fand man am oftertag, 
und am bornflag darnach waibnet mar 
das find auß und balfamtert eß und 
bebielt eß ſchon. ba tet gott Der almechti 
gar vil groſſe zeichen Durch des Finde 
willen, daß ain groffe fart zů bem find 
gen Triend warb, baß lag in fant Pettere 
irhen. num mit fürs, die Juden wur⸗ 
den gewegen, die verjachen albing. bie 
ſchuldig waren, die tött man, ber waren 
9, bie 6 verprant man, und 2 lieſſen fich 
tauffen, den jchlig man bie köpff ab, und 
den tritten Juden leget man auff ain rad, 
der waß ber ebroft, der het im ſelb den tob 
ton im der gefancknus. 


1.Müs 
li 252,1 
25. Sebr. 


Bol. Müs 
li) 255,4 


bei Mülih &. 250,1 mit den 


528 


VI. Anonyme Chronik von 991—1483. 


und prach all pfeiler ab bis in grund und maurets wider auf, die nider ge- 
fallen waren, und machet fie noch aineft größer dann vor!. 

Desjelben jard am montag nad der kirchweichen fant Ulrichs ward ain 
burger gefangen vor recht, hieß der Better, von ains pauren wegen ?, den er 
fachen ließ und in bereitet; und warb an fein flat gelegt, graf von Haugens 


vertadinget alle ſach. 


In demfelben jar zochen die aidgenoßen des herkogen von Savoy mit 
24 taufent man auß und gemwunnen dem grafen von Reimund 3 20 ſchloß 
und ftet ab und vertriben in, der flodh zü dem hertzogen von Burgundi, der 


het die püntnus geprochen. 


Item desfelben jars zü aller hailigen tag het hertzog Ludwigs fun, 
hertzog Jorg, hochzeit mit des fünigs von Bolaun dochter!. 

Item da man zalt 1476 da zoch der hergog [ıo4P] von Burgundi wider 
die aidgenoßen vor der fasnacht und ward flüdtig. da numen fle Die wagen- 
burgen ein und namen wol und vil über 3 malen 100 taufent gulbin ıs 
wert. darnach ſchriben die aidgenoßen den reichſteten umb hilf, und die 
von Augspurg ſchichten den aidgenoßen grauf Ludwig von Öttingen mit 


50 pferben 5 ıc. 


Item nach Chrifti geburt 1477 jar in dem fireif vor Naffam warb der 


12. Bolen a. 


1. Bgl. Wittiver ©. 289. 
2. VBgl. die ausführlichere Erzählung 
ar. zu 
Zeile 8. 

3. Jacob von Savoyen, Graf von 
Romout, einer der ausgezeichnetften Feld⸗ 
herren Karls bes Kühnen, ber Beſitzer bes 
größeren Teiles von Waadt. Am 14. Oet. 

475 erflärten ihm Die Berner den Krieg 
und nahmen in nicht ganz brei Wochen 
mit ihren Verbündeten (hauptſächlich 
Zugern und Zürichern) 16 Stäbte und 
43 Shlöffer bes Waabtlandes ein. Böge- 
Im 1, 978 ff.; Lilieneron II ©. 68 

.1 


4. Die Hochzeit Georgs mit Hedwig, 
ber Tochter bes Königs Kaflmir IV. von 
Bolen. Sie fand ftatt zu Landshut am 
14. Nov. 1475. 

5. Bol. Hierzu Strelin, Geneal. 
Geſch. der Grafen von Öttingen ©. 165; 
bie Peutinger'ſche Chron. BI. 114b; 
Safler &. 1687; Wilrbinger II, 130. 
Rem berichtet bierllber BI. 2738 Kol» 
gendes: ‘1476 da fchriben bie aydgenoſſen 
auß ben regchfletten, daß ſy im zit bilff 
femen, al gen Augſpurg, Ulm und gen 
eierenberg und get andren ftetten, warn 
fy betten kain Hilff von niemandt, dan 


von hertzog Sigmund von Öfterreich, ber 
tett im bilff mit raifigem zeug. und bie 
von Strajsburg beftallten vil rayſſig ge- 
fellen und befialten graff Ludwig von 
Öttingen mit 50 pferben 3 ainem habt. 
man, unb die von Baſſel und alfo ir 
bunbgenoffen tetten ir alles vermügen, 
wan die fach was nit Hain, daß fy ainem 
föllichen herren müften widerftand tund. 
ber kaiſer Fridrich ſchrib allen ftetten, 
daß fy nit folten ziechen, noch fold ſchicken 
wider den ber&og von Burgundi, waı er 
hette ain frib mit im, und gegen im und 
allem reych, bie Lafflefit mediten auch wol 
in fein land ficher wanbien, aber e8 warb 
kain jeib an in gehalten in feinem land. 
er kaiſer ſchrib auch hertzog Sigmund von 

ſterreych und den von Straſsburg, aber 
ſy wolten eß nit ton. aber die von Augſ⸗ 
purg Nierenberg Ulm und andern ſtett 
verantworten fich alſo gruen ben aid» 
genoſſen, das fy in nit zů derſten ziechen, 
deß kaiſſers verfchreibung halben; aber 


bebd ain ſumm gel zu leychen, 
daß et an Als bi — beſſer 


wurd. deß geſchach zit Ulm, ba waren 
gemain fett * ainander von der aid⸗ 


gnofen wegen, geſchach in ber erſten faft- 
wuchen.’ 


10 


1477. 1476. 1482. 1483. 1477. 529 


hertzog von Burgumdi erfchlagen, und doch niemant weft das, bis das man in 
fand an ainem weg und 4 mann bei im. 
Da warb ber hergog von Mailand in der firhen erſtochen von Bel 


Mülid 
ainem, hieß Andreas, ain feloner. 24, 14 
5 1477 am ſampstag vor fant Sorgen tag wurben die 2 Vittel enthaupt, 19, Mprit 
und Hanns Vittel was oft burgermaifter gewefen !. ai 


| Und damad über ain jar, 1478 jar, am ſampstag vor fant Sorgen 18. 8. An 

warb gefangen uͤlrxich Schwartz?, burgermaiſter zů Augspurg. und dar⸗ [id 260,8 

nad) über 8 tag ward er gefüert auf ainem fpitelmagen in feiner fhamalotin ale 
10 fhauben und vechen hauben, und hendet man in an den galgen ıc. 20, 


Item darnach über etlich tag hendet man ain zunftmaifter, hieß Jos nf 
Taglang, und verbot etlichen zunftmaiftern alle erberfait 3 ıc. * 8 
Item 1482 jar erhäb ſich am krieg zwiſchen den Venedigern und dent — 
hertzogen von Ferrer. 
15 ß 1483 jar verpran Botzen gantz ab bis an 15 heuſer und on die 
irchen. 
Item 1477 hüb man an, das holz zů meſſen mit der klafter oder maß, 
zu mittenfaſten!. 16. Marz 


6. geweſen' fehlt A. 10. *und v. hauben' fehlt A. ‘an d. galgen' fehlt A, 14. Forer 
4 16. In a wird von andrer Hand noch berichtet (BI. 536—54b) über die Gefangennahme 
von Urih Schwark und deſſen Belenntniffe. 


1. el. bie Beil. IV zu Mülich S.  faften (16. März) da erfant ain ratt, daß 


420, 10. man binfliro das holt bey ber Hafter jol 
2. vgl. die Beil. IV zu Mülich S. kaffen, dann barvor Taft man eß nad) 
432, 3 fl. dem wagen, nach bem gefiht: alfo fabt 


3. Vgl. den Anhang II zu Mülich man geſchworn Holt meffer, und man 
©. 358 Anm. 2 und bie Beil. IV zu gibt von 1 Hafter holt oder ſcheutter zů 
Müulich ©. 438, 24. meſſen 2 pfennig; der kaft, geyt! pfennig, 

4. Rem Bl. 2788 bringt biefe Notiz und, ber vetalt, ua 1 pfennig.’ Bol. 
mit folgenden Worten: ‘1477 zů mit» Gaffer 1. e.©.1 


Erädtehroniten XXL. 34 


Gloſſar. 


Das folgende Gloſſar hat zunächſt den praktiſchen Zweck, dem mit dem Wortſchatze 
und den Ausdrucksformen des XV. und XVI. Jahrhunderts weniger Vertrauten das 
Verſtehen der in dem Bande enthaltenen Chroniken zu ermöglichen bezw. zu erleichtern. 
Solche Wörter, die einer au dem I. Bande der Augsburger Städte-Chronifen entnom- 
menen Stelle angehören und in dem zu diefem Bande gehörenden Sloffar bereits erklärt 
find, fanden in der Regel keine Aufnahme, wenn fie nicht auch fonft noch vortommen ; 
ferner wurden nicht alle Stellen, an denen ein Wort erſcheint, citiert, fondern nur jene, 
wo der Zufammenhang die Bedeutung deffelben weniger far ertennen läßt. Andverfeits 
mußten manche Wörter eingereiht werden, welche, an fich nicht unverftändlih, durch die 
dialeftifhe Geftaltung oder durch verdorbene Schreibweife Manchen Schwierigkeiten 
bereiten könnten, wie auch folche, bei denen auf die Form, auf dad Geſchlecht, die Eon- 
ftruction oder das zeitliche Bortommen hingewiefen werden follte. 

Im Übrigen will der Berfaffer diefed Gloffard feine Arbeit nur ald Ergänzung der 
bereitd für die Augsburger Städte-Chroniten erfhienenen Gloſſare betrachtet fehen und 
hittet um gütige Nachficht, wenn er bei der Kürze der zur Ausarbeitung zur Berfügung 
ftehenden Zeit ein oder dad andere vielleicht aufzunehmende Wort überfehen oder ein 
überflüffig erfcheinendes herangezogen bat. 

At. Roth. 


Abecontrafetten (Part. abconter- 
fetet), nachbilden 56 A. 4; portrai⸗ 
tieren 394,3. 

abenteur (mit fhieflen) Preigfchießen, 
MWettfchießen 135,3. 519,7. 522,11; 
abenteuer 233,3; abentuir 480, 1%; 
aubenteur 483, 13; aubentuir 489, 4. 

abereilen etwas von einem, es ihm 
abjagen 22,2; einem etwas 33,17 u. 6. 

aberellder Monat April 296,3. 

aberkennen (Part. aberkent) etwas, 
durch Befchluß abfchaffen 209,9. 210,11. 

abet Abend (Pigilie), regelmäßige Form 
ei Valther; $ 3. B. 386,6°9; aubet 
387, 15, 


ablassen eine Sade, aufgeben 36, 2. 
108,8; ringeren und ablassen etlich 


beswärte ungelt 208,17 (vgl. 208,11 
12), abnemen die ungelt 208,21, 

ablesen dasdachwerck, daſſelbe 
abdeden 213, 19. 

abseite f. Nebenraum (überwölbter) in 
einer Kirche 50,5; abseytte 394,613, 
395,17, 

abstän ft. Vb. vom Pferde abfteigen, 
abſitzen 229 2-14, 313,16, 318,12. (vom 
Pferde ze füss) 308,37; vom Wagen 
(ab dem wagen) 413,12 ; stehen (Part. 
gestanden) von dem pferde 146,2. 

absteigen ft. Bb. cine Burg, erfteigen, 
ascensu capere 124,11. 168,1. 297,3, 

abirag m. Entihädigung 117,22. 149, 
18, A.1. 168,16. 305,1. Buße 141,°. 
171,11. 267,21, 





Gloſſar. 


abtragen ft. Vb. einem eine Entfchä- 

bigung leiften 145,21. 182,4. 220,16, 

286,8; etwas, 28 fchädigen 439, 15, 
441,81; jemandem, ihm Schaden zufügen 
427,2. 439,21; ftehlen 514, 1%. 517, 
0-3, 527,9. 

accolliten Afoluthen die dem Papfte, 
Bifchof zc. beim Sotteddienfte dienenden 
Geiftlichen, die Begleiter veffelben 318,8. 

ächter der Geächtete 221,11, 

äfren Vb. gegen einen, ihn verfolgen 
373 1.4. 

agst Art 175,15. 

aı ald Anlaut f. unter ei. 

albeg Adv. immer, überall 226,15. 
467,3; alweg 56 A. 4. allweg 68,17, 
112,6. 164,8. 166,15. 169,1. 207,5. 
226,18. 229,8. 233,10.11, 309,16, 318,21, 
320,22, 365,2?; alwegen 385,8; 
allweeg 414,11. 

allenthalben XAbv., nach allen Sei⸗ 
ten bin 159,2; überall 191,7. 233,3. 
245,16. 264,8; allenthalb 265, 12. 

allererlichest Abj., Sup., "überaus 
herrlich, anfehnlich 311.9. 

allster f. Elſter 360,21; alster 422,9, 

als wie 372,29; als vor wie zuvor 471,11; 
alsvil ebenjoviel 99,1; als vil 107,17. 
293,31. 295,18; als ferr fo weit 137,9; 
als verr 338,1; nit halb als vil nicht 
halb fo viel 504,9; als wol als eben» 
ſowohl ala 347,1, als groß — gleych 
alsgroß wie groß — ebenfo groß 436,19; 
als reich — als er mocht gesein in 
Augspurg | o reich, wie nur einer, der 
reichfte in Augsburg 480,8. 

also bei Adjectiven: also ploß 8,8; 
also toter 126,11. 145,22. 147,9. 221,9. 
485,6. Bol. Schmeller II ©. 183. 

amman verkürzt aud ambetman Bor» 
fteher einer Gemeinde, höchſte obrigkeit⸗ 
liche Berfon derfelben 345,4°10, 

amat die fpätere Grasernte im Gegen⸗ 
fage zur erſten, der eigentlichen Heuernte 
523 A. 1. 


ambasiat Geſandter 313,24-27; amba- 
siator 317,2, 

andechtig Wj., als Anredeformel 
184.4 


anderhalb anderwärts 117,14. 198,16, 
266,12; anderthalb 186,5. 

anderschwa anderwohin 353,15; an- 
derswa 487,38, 

angän Part. angeend, angend, ein 
angeender erbe, jemand, der fih ans 
fhidt, fein Erbe in Befig zu nehmen 
297,418; angän einen, ft. Db., ihn 
angreifen 255,9. 


531 


angelm. Stadel 429,10, 

angeleit Part. von anlegen, eine An- 
lage, einen Belaftungsplan fir Stel- 
ang von Heeredcontingenten aufftellen 

angesigen obfiegen 323,8. 

anhaims zu Haufe 418,%; anha 
409,%:; anheim 520,27; anhaims 
nah Haufe 421,32, 

ankeren, fleiß {vlais) ankeren an- 
wenden, aufbieten 410,19. 411,3. 413, 
32, 438,3 


ancklin Enfel 384,2. Bgl. encklin. 

anlangen ſchw. Vb. einen, ihn um 
etwas angehen, bitten 285,2; zur Ber: 
antwortung ziehen, zu Rede ftellen 131,3; 
uns ist angelangt fund geworden 
284,38, 

anmüten jemanden, ihn auffordern 
187,12, 

anna Großmutter 390,11. 

annemen ft. Dh. eine stat diefelbe 
einnehmen 124,9 jemanden, ihn ver- 
haften 426, 25. 

anni, anny Großvater 386,20. 393,8, 
©. eny. 

anschreiben ft. Db. etwag, jemanden: 
auffchreiben 6,14. 337,8. 359,3. 427,10, 

ansehen ft. Vb. befchließen 410, 152% 
37, 412,9. 413,18; ansehen mit dem 
1oß durch das Roos beftimmen 408,9. 

ansprach (vordrung und ansprach), 
Anipruc 288,821. 338,5, " 

anstal machen, Waffenftillftand machen. 
Bol. anstellen 192,9. 

anstellen fhw. 2b. einen anstal 
machen Waffenſtillſtand fchließen 
161,17 ‚f. anstal); anstellen den frid 
513,9. 

ansüchung (ansüchung und sprüch) 
Forderung 280,9. 

antaschen ſchw. Vb. einen, ihn ſchä⸗ 
digen; am leyb und gut 430,92, 

antlas Ablaß 504,8, 

antlasstag Gründonneretag 22,2. 
146,11; antläßtag 456,27. 

antragen fi. Db. etwas, eine Sache 
ind Wert ſetzen 365,9; antragen krieg, 
unglück jemandem, einen in Krieg, in 
Unglüd ftürgen 508,14, 

antworten (Part. geantwort) jeman= 
den, ihn audliefern, übergeben 114,8. 
440,2; antwurten 219,%, 298,29, 
299,19. 310,21. 472,8; überantworten 
298,8. Bgl. auch einantworten. 

anwenden cinen, jemanden überfallen, 


34* 


532 


angreifen ( (Bart. angwend) 8,8; (Part. 
angewendt) 25 
anziehen eine — etwas zum Gegen⸗ 
ſtand einer Klage machen und dieſe ener⸗ 
giſch vertreten 37,6. 123 9. 1. 
arawey 422,9. 435,11, Bol. wey. 
arm Adj. im Sinne von „armer Sünder”, 
von zum Tode PVerurtheilten gebraucht 
205,11, 206,1. 419,4. 426,%, 437,14 
artzat Arzt 396,19; artgart 401, 9 
aufbrechen ft. Db. einen Ort 11, 2, 
aufgeben ft. Vb. eine Stadt, ein 
* — übergeben 116,1. 179,9, 466,6, 


au fr z e nn aben Part. aufgehoben 288,5. 
289,8:23 neben aufgehebt 289,3 

aufhalten die straß verfperren, uf: 
fiher machen 501,%. 

aufheben jemandem etwas in argem, 
ihm daraus einen Vorwurf machen 
304,9; aufheben zwai dörfer fie ein- 
nehmen 199,5; aufheben ain tal mit 
leib und güt 496,10; aufheben volck 
(Xeute), gefangen nehmen 492, 12; ‚ jeman- 
den mit leib und mit güt 515,6 

auflauf m. Empörung, Bolkdaufftand 
163,2; auflaf in Fpaͤtlichteiten aus⸗ 
artender Streit 474,12 

aufnehmen intr. Bo. in die Höhe 
fommen, gedeihen 294,17, 

aufsatz ränfevolle Handlung ‚ Rift, 
Feindſeligkeit 58,8; eine vertraggmäßig 
beftimmte Yuflage, hier Entfhädigung 


aufs itz er Leute, die nur gelegentlich 
im Kriege zum Reiterbienfte verwendet 
werden als (3. B.) schüchster und 
schneider im Gegenſatze zu berufd- 
mäßig ausgebildeten Reitern 102,13, 

aufwerfen eine neue Münze 46,12. 
68,14, 79,18, 464,10, 480,14, 488, 31, 

augst (augstmonet) der Monat Auguft 
388,26-10, augmonat 464,12 gl. 
Birlinger unter Augsburg ©. 35. 

ausfallen ft. Vb. über die mauer 
en über die Mauer fteigen, elabi 

4,1 

ausklauben auslefen 293,80, 

ausnemen ſich ft. Vb. ſich loslöſen, 
freikaufen 33,8. 

außrichten einen von pein und 
schuld, ihn abfolvieren 325,8; auß- 
richten einen ungüetlich, freuntlich 
abfertigen 469, 16.10. 471,31; außrich- 
ten eine Sache, ſie ar Austrag brin« 
gen 472,12 15%, 47 


Gloſſar. 


außwendig Mi. fremd, externus 
194,7. 484.4, 


ausziehen dad Schwert, cd aus der 
Scheide ziehen, entblößen 153,1 
ausserhalb jemand?, ohne Beigiehung 
jem. 280,18, 


Pagament ungemünzted Geld 252,38, 
b ann d ei enband, Riegel am Thore 405, 


panckhart m. unchliges Kind, hier 
unehliher Sohn 163,9 
par f. Bahre —— pare 225,3; bar 


55 Bar. 
FF Barbe, eine Fiſchart 


parm 3 
264,7 

par —* Parteiung, Zwietracht 227,10; 

arthei (partei) haben u wietracht 

eben 115, * 310,10. 504 

bas Adv. Comp. von wol: fe, mehr 
319,2; 425,2; baß 132 ©. 
auch unter dester. 

pastey 478,19, 

patenem. Batene, Oblatenteller 324,%, 

paith brief m. Pactbrief, Vertrag 420 


’ 


payss = beiz Falkenjagd 68,2, f. 
falkenpaiss. 

bechpfanne zum Erleuchten der 
Straßen 408,38. 

bedenckhen geben einem, ibm Be- 
dentzeit is 422,%; bedencken 
nemen 4 

bedingtlich Adv. unter beſtimmten 
ae vertragsgemaäß 
2469. 1 

bedretten jemanden, ihn finden, treffen 
411,3; betretten 434, 
b egeben sich an einen brief, ſich 
darauf beziehen 296,11. 
behaben (Part. behabt, Prät. be- 
hüb, behueb) einen bei leben, ihn am 
Reben erhalten 160,3; bei seinem güt 
152,7; zurüdbehalten etwas, retinere 
143, 2; behaben das veld das Schlacht⸗ 
feld behaupten 44,12, 56,%, 59,2. 118,11, 
163,6. 168,812, 263,9 ; das mere 
bie Mojorität erhalten 359,5; die stat 

12. behaben etwa? mit recht «3 

ee eined Fechtsſpruches behaupten, 
behalten 515,12 

beichten sich Beichte ablegen: 325, 5-16, 
465,17; peichten 346.3. 348 

b eig 8, Anteil an der Beute, Ariigöbente 


b ei messer gladiolus: ein Meſſer, das 
man ald Waffe mit ſich führt 262 Anm. 
7. Bel. Grimm IV, 2145, 4 (wo 


Gloſſar. 


übrigens die Bezeichnung beimesser 
nicht vorkommt). 
eckinn. Beden, Schüffel 226,13, 

Dekümbern ein Land, ed bedrängen 
294,8, bekümern ſich einer Sache, 
fi) derfelben annehmen 246 U. 1; 
bekuemern fih, fi) Sorge machen 
418,8, 
ergamein Aj. aud Pergament ver 
fertigt 232,21. 

berichtnus f. die Richtung, das den 
Streit beendende Übereintommen 117,20. 

perlin Adj. perlin knopf, Knopf von 
einet Perle gebildet 261,11; berlin 

berüfen audrufen 16,%; berieffen 

. 351,8; berüfen ainen frid 179,18, 

besagung f. 321,12, 

beschaiden etwas, feftfeßen, beſtim⸗ 
men 291,, 

beschaidenhait f. angemeſſenes 
Benehmen, öfter besch. und zucht 
406,14 409,3. 411,8; Tatt 433,2; 
Bedingung 337,2, 

beschaidt fürlegen Auskunft geben 
über 417,36, 

beschließen ſt. Vb. verfchließen 


beschreiben (fl. Db.) Perſonen, 
Gegenſtände, ein Verzeichnis derfelben 
anlegen 370,26, 404,14, 412,3, 435, 
3, Bol. ain register machen 370,9, 

beschreien ft. Vb. jemanden, ihn 
wegen eined Berbrechend öffentlich an- 
rufen 90,12, 191,3. 

besechen um etwas (umb herberg) 
forgen für etwas 228,14, 

besingen einen Xoten, für ihn einen 
Zrauergotteödienft abhalten 129,1. 
213,. 477,18. besingknuss Subft. 
271.5. 

besitzen rautund recht, im Rath und 
Seriht (der Stadt) fipen 82,1; bes. 
den rath 433,7. 

besorgen jemandem die Ehre, feiner 
Ehre Senugtbuung verfchaffen 9,5. 

pesserung f. Entihädigung, Buße 
153,12; peßerung Buße 466,2. 

be,streiten (jt. Vb.) ein Heer, ed in 
einen Kampf verwideln 177,38. 

besüchen ctwad ſchw. Vb. unter 
ſuchen 381,29-82,. 382,9. 

bet 71,18 Bitte; pet 9,8. 132,9. 134,12; 
bett 442,17; rät und pet 220,2. 

betagen ſchw. Vb. einen, ihm einen 
Zermin feßen 288,12, Vgl. tag geben. 

betragen fich mit jem., durd) Dertrag 
einigen 366 9. 1. 


533 


bewarnen fundgeben 292,7; bewarnen 
sich ſich vorfehen 292,16. 

bewarungsbrief m. Fehdebrief 
(eigentlich Bewahrung der Ehre durch 
Zufendung bed Fehdebriefes 285,18. 

beweger, ungunstiger beweger, Auf- 
beber, Berleumder 442,10. 

bezeihen (Part. beezigen) beſchul⸗ 
digen 257 Dar. 3. 3. 11. Bel. zig. 

piennig Münze im allgemeinen 159,2. 
ieblich jchuftig, unehrlich 374,5. 

pine f. ein durd aufgelegte Bretter er- 
höhter Standplag 436,2; bine 436,3; 
bün Boden, Zimmerboden 479,3. 

birmit Pergament 412 9. 1. 

plaphart m. eine Art Grofchen 135,8. 
©. Lexer I, 296. 

plats freier Raum 309,15; 5 m. 
Spielplatz, Platz für ein Glücksſpiel 
135,5; dag Glücksſpiel ſelbſt 232,8. 
233,2, 

platzmaister der die Auffiht des 
Platzes hat 232,2. ©. platz. 

pletle Blättchen 231,12, 

pofel (bofel) m. Menge, Bolt, den Be- 
gen des jetzigen Wortes Pobel ftreifend 

7,2. 267,17. 464,21, 

bogenschin 320,8: pacasyn [ein 
Linnenzeug) in St.-Chron. I, 261,3; 
bocasinus bei du Gange I, 7088. 

poltztrager 232,8, der die Bolzen 
trägt. Auch boltzreicher f. Lexer J, 
325 


bomen Dat. Bi. von bom, Baum 
312,8, 


porte f. Thor 193,34, 

porte f. (lat. portus) Seehafen 312,8. 

portkirche der höber gelegene Teil 
ber Kirche, zu dem Stufen emporführen 
383,%, 392,6; porkirche 384, 1%, 
392,2, 

pöß, bös Abi. geringwertig 46,9. 256,12, 

potestat (ital. podesta) Dürgermeifter 
308,12, 309,8, 

prandstitze Brandftätte 192,14. Bol. 
brantsutze in St.Chron. II, 132,5 
und im dazu gehörenden Gloffar ©. 543, 

prechen (der Peſt) m. Seuche, Krank⸗ 
heit 64,24, 

prefierung Entziehung 430,1. 

preigof Bräutigam 466,152, 

presentz Geldgabe für Anweſenheit bei 
einem gotteödienftlichen Alte 226, 18-19; 
bresentz 391,8. 

p rief geben über sich, fid} verfchreiben 

48,4, 


pruch Mangel (pruch und mangel) 
294,6. 


534 


pübenhütt 232,17, 

püchelorden oder tempelorden 
458 4, 
üchs kleine Kanone 256,21. 
urgrecht Bürgerreht 210,4. 

purt f. Geburt 385,2. 


Dalmacien Pi. cin aus Dalmatien 
ammendes, ärmellojed Oberkleid, zur 
mtstracht der Diakonen der römifchen 
Kirche gehörend, auch ein Theil des 
faiferlichen Krönungsornates 321,8. 
damasgo (ital. damasto neben da- 
marco) Damaft 80,6; damasg 319,5; 
damast 417,2; tamastin Adj. 393,78, 

danck (Plur. denck) Preid des Sies 

erd bei einem Stechen 259 Bar. 3. 

3 10. ©. aud) eere. 

dannoch damals 31,16, 87,15; doc 
noch 80,18; danocht dennoch 262 Anm. 
7; dannocht damald 31,16. 37,8, 
39,1. 106,5. 131 9. 3. 244,3; 
damals noch 305,%; dannocht nicht 
noch nicht 337,4; dannocht dennod 
96,%. 98,11, 132,10. 434,14, 484,35, den- 
nocht dennoch), troßdem 84,15. 129,2. 

dauß Adv. draußen 180,18; daussen 
337,14: dausen 352,11, 

deichel Teuchel, Röhre zu Waiferlei- 

tungen 372,22. ©. auch teuchel. 
desmals Adv. damals 463,4, 
dester defto; dester besser und vester 
293,39; dester feinder 306,19. dester 
bas 288,19, 421,2; dester baß 39,2; 
dester mer 358,3; dester unmerer 
304,9; dester minder 509,10; dester 
minder 304,10, dester wolfler 513,15, 
dhain (dehain) fein 348,10-.18-18, 466,1. 
471,2; dhainerlay feinerlei 348,15, 

dick Adv. oft; meiſtens in Berbindun 
mit oft 392,17-3%; zum diekern m 
öfter 257 Bar. 3.3.18. 

dien den 102,16, 

diere — aine gütte diere scortum 
352,10, 

dittelbischoff Titel» d. i. Weih— 
biſchof 473,8. 

ditz diefes (Ben.) 286,7; diefed (Neutr.) 
58,5. 403,1. 

dorst, dörst ete. f. unter turren. 

drämeln. Prügel 407,19. 

drau Subft. Drohung 439,3. 

dreu die Zahl drei 226,27, 230,29. 244,2, 

290,16, 294,8. 409,24; drui tegels 
mäßig bei Walther. 

druhe f. trüche. 


Stoffar. 


drung Prät. von dringen (drängen) 
05,7. 
dürstigkait animositas 281,3. 


Ebrost Sup. der Oberſte, der Bor 
nehmfte 527 Anm. 6. 

eehaftig Adj. triftig 291,9, 

eehäftin Plur. Rechte 106,8. 

einantworten jemandem ein König: 
rei) 163,9; ein Schloß 128,1, 223,11; 
eine Stadt 298,8; einantwurten 
510,3. S. aud) antworten. einant- 
wortung der Schlüfjel 407,2. 

einest, ainest ein Dal 67,41. 107,17, 
191,20. 325,16, noch ainest grösser 
dann vor noch einmal fo groß ale vor- 
ber 528,2. . 

eingeben jemandem eine stadt 
fie ihm übergeben 39,%. 174,2. 492,3. 

einhaben innehaben 299, 1. 

einich (ainich) irgend ein 419,17. 425,6, 
426,3. 430,%, ainicherlay irgend 
etwas 441,4, 

einlaufen Part. eingelaffen die 
ringmawer, niederwerfen 193,%. 

einrauben jemanden, einen durch Raub 
einbringen 112,16, 

einrüss (ainrüss) Adj. nur mit einem 
Roffe dienend 178,11. 

einschlefen eintleiden 387,8. Bol. 
Birlinger 140 unter Einschlauf. 

einsess machen jemanden, ihn in feine 
Stelle, feine Rechte einfegen 471,5. 

einziehen einen ®raben, ihn ausfüllen 
308,17, 

einzig (ainzig): zü ainzig einzeln 
435,5, 


ellend fremd, heimatlos 392,89. (Das 
Haus der Elenden in Donauwörth oder 
ilgrinhauss, do man arm pilgrin 
ine beherbergt 390,23; ellende glau- 
bige selen arme gl. Seelen 392,3. 
empfor Adv. voraus 257,16, 
endnehmen n. ber Tod, dad Lebens⸗ 
ende 225,5. 
en Regation vor dem Berb: en waß 
381,8; enist 331,13, 
endlich Adj. tapfer 35,%. 
engelweichin f. Engelweihe 29. 
ept. (Tag des Erzengeld Michael, der 
yualcih ein allgemeine? Engelfeft war) 


enhalb Adv. jenfeitd 137,18, 496,21. 
eneklin Enkel 37,%, Bal. ancklin. 
enmitten Adv. mitten 257 4, 


| enmornens Adv. am Morgen 413,17; 


Gloſſar. 535 


untz enmornens bis morgen, bis zum 
nächſten Tag 414,2, 

enteren einen priester seiner weihin 
entfleiden 54,16. 

enthalb jenfeite 355,2 ſ. enhalb. 

enthalten ſich fl. 3b. fi aufhalten 
170,%, 215,8; enthalten (Prät. ent- 
hielt) jemanden, ibm Aufenthalt ger 
währen 62,8. 518,5; enthalten aın 
schlosa es halten, verteidigen 512,27. 

entwerfen (Part. entworfien) aus⸗ 
einanderfeßen, explicare 417,18. 

eny Großvater 339,12, Bgl. anni. 

epistler (epistolarius) der @eiftliche, 
der bei dem Hochamte auf der rechten 
Seite ded Altard einen Abfchnitt aus 
der Apoftelgefch., den Briefen ꝛc. vor⸗ 
lieſt 318,727. 321,18. 322,7; epistler- 
rock 162,14, 

erbärmbt f. Mitleid 437,18. 

erpärmlich bj. traurig, mitleid- 
erregend 259,14. 

erber Abi. honestus 240 A. 6. 259 
Bar. 3. 3. 10; adelig in Gegenſaß 
ju burger und pauer 288,18; einer 
»von den herren« 409,5; unbefcholten, 
verläffig 411,%, 

erbis Erbſe 75,10, erbiß 485,948. 

erdpidem m. Erdbeben 2,110, 27, 14, 
259,16, 289,3, 290,29. 457,7. 459,19; 
erdbidem 121,11. 

eere geben den Danf, den Preid (dem 
Sieger in einem Stechen) geben 122,45. 
Bol. au danck. — eere bejagen 
Ehre erwerben 34,14, — einem der 
eeren gönnen 43,9. 

erfarn sich erfundigen 411,17. 

erfredt erfreut 367,8. 

erfrören erfrieren machen 75,1. 

erl u gren in Erfahrung bringen 234 


erg eben jemanden ihn frei geben 71,18. 
133,9. 


ergehen ft. Db. eingehen, in Abgang 
tommen 371,4. 

erglitzen Vb. glänzen, gleißen 364,2. 

erklauben geld Geld zählen 502,19. 

eerlich Abj. in Ehren, honeste: eer- 
liche kurtzweyl 427,37, 

erobern einen Feind, ihn in die Hände 
befommen 214,21. 

erösen (Part. eröset) verwüften 158,2. 

erschiesen intr. Vb. ausreichen 172 
A. 4; erschiessen ain schloss es 
durch Schüffe befchädigen 195,10, 

erschlagen: erschlagnes gemuet 
niedergeichlagen, verzagt 429,8. 


erschütten (Part. erschütt) ain 
schwert fchwingen 153,1. 323,12, 

ersenden den glauben an die nach- 
komen den Glauben vererben 295,16. 

ersüchen (Part. ersücht) in der 
eb: ersüchen und erfaren erforfchen 

erstackt Prät. von erstecken er⸗ 
ſticken machen 77,99. 

ersthuser m. vielleicht einer, der erſt 
im Laufe des Steuerjahres feinen Haus⸗ 
ftand begründet 250 A. 4. 

erstockhet gelähmt vor Schreden (er- 
schrockhen und erstockhet) 435,2, 

ersträwen fi, zerftreuen 507,2. 

ertranten Prät. von ertrennen zer⸗ 
ftören 196,13, 

ertrungen im Gedränge getötet 105,8 
10, 498,8, 

erwinden (Prät. &onj. erwünd) auf» 
hören, ein Ende nehmen 17,M, 

erwinden lassen an ſich ed an fi 
fehlen laffen 424, 12, 

erzeugt audgerüftet 214,9. Bgl. ge- 


zeugt. 

esterich m. Boden mit Steinplatten 
225,4. 226,1; estrich 390,16. 392,2. 
479,16. 

etwa fehr, gar 205,20; etwa lang 306,4; 
etwan lang 498,8; etwan vil 472,8. 
478,8; ettwan vil 457,17; etwar 
irgend jemand 210,9; etwen lang 
477,16, etwie lang 103,3. 312,7. 

ewangelier der auf der linfen Seite 
des Altars dad Evangelium verlefende 
Geiftlihe 318,29. 322,7; evangelier- 
rock 393,7. 


Fachen stallung Stallungen in Be- 
chlag nehmen 496,29. 

falkenpaiß f. Yaltenjagd 268,2. 

fanen (fahnen) m. die Fahne 178,1. 
188,9. 435,18, 

fardel (ital. fardello, franz. fardeau) 
Bündel, Ballen 70,15. 93,8. 481,17, 
491,19, 501,8, 

fässlach oogfäblein beim Glücks⸗ 
hafen) Fäßlein 231,26, 

vast Adv. fehr 30,10%. 160,3. 164,4. 
180,2. 205,19. 245,3. 419,3; vast 
sere 305,%; vast wol 418,3; fast 
129,9. 164,1, 

fastnachthenne 391,1. 392,9. 

fausthamer malleus bellieus, dad 
Abzeichen eines feinen Dienft verrichten- 
den Schergen. (Auch der Scherge felbft. 
Bol. Srimm III, 1383). 434,37. 

feche f. Fehde, Überfall 193,35. 





536 


fechtper bj. kampftüchtig, combat- 
tant im Gegenfag sum Troß 101,9. 
335 daneben auch streitper 3. B. 
29 


fechten Prät. facht 84,9. 

federspill ein zur Bogelbeize abge: 
richtetet Bogel 364,10. 368,1. 

federwaut Bettzeug 6,2; vederwaut 
24,19, 37,21 


vehem, fech Pelzwerk 315,031, 320,40, 
vehen-hüt m. mit Pelzwerk verbrämter 
Hut 315,2, 
vehen-korkappe mit Pelz; ver 
brämte Chorfappe (almueium, birre- 
tum) 145,3, 
feifalter Schmetterling 87,10. 
veldn. Lager 83,15. 84,7. 87,21, 111,16, 
- 138,15, 140,18, 149,6-7-10, 157,9, 196, 
13, 217,21; im veld außerhalb der 
Mauern der Stadt. 412,8; veldstreit 
Schlacht 397,3; zü veld beleiben 
293,2; zü veld liegen 164,17. 166,1, 
183,15. 252,2; ain veld machen 253, 
. 12; sich zü veld schlagen 190,10; zü 
veld ziehen 190,17. 227,1; aus dem 
veld ziehen 166,8; das veld ver- 
. lieren die Schlacht verlieren 490,38, 
veldgeli gen Vb. feldlagern, belagern 
- 165,7. 


felen ®b. einen Fehlſtreich machen 201,6, 

fellgatter Fallgitter 405,40, 

ferchermarckt Schweinmarkt, der 
heutige Obſtmarktplatz 72,10; ferchen- 
marckt 482,2, ©. Birlinger 157b, 

verdacht j. gewant. . 

verdächtlich Av. mit Überlegung 
134,17, 

verderbt zu Grunde gegangen 13,2, 

verdriess Subft. Berdruß, ungünftige 
Stimmung 441,37. 

verehren einen, mit etwad beſchenken 
417,8, 

verfallen ft. ®b. durch einfallendes 
Mauermerf au Grunde geben 121, 14, 
179,21, 245,8. 291,4. 

ferfast fein mit etwas, verfeben fein 
250 Bar. 3.8.8. 

vergehen vom Plage gehen, ausein⸗ 
andergehen 492,14. 

vergraben dieprugg (verschran- 
cken und vergraben) fe durch Schran- 
in, und Gräben unpaffierbar machen 

4,4. 

vergündung f. Öunft, Gnade 318,31, 

vergunnen Part. vergönnt 473,9 
neben vergunt 473,19, 

verhalten fid (Prät. verhielt) zau« 


Gloſſar. 


dern, zu ſpät kommen 124,60; vorhalten 
intr. zurüdhalten, zögem 33,3; ver- 
halten etwas, zurüdhalten, retinere 
246 9.1; verhalten die straß die- 
felbe unſicher machen, auf ihr einen 
Hinterhalt ftellen 137,19. 

verhandlung, verhanndlung Ber- 
breden 283,94. 285,11, 366 U. 2. 
438,13. 440,8. 441,%, 

ferhenen Pl. Felchen, eine nament- 
ig am Bodenfee vorkommende Fiſchart 


verheiraten ſich, verloben 504,32. 
Bol. 385 U. 2. 

verheitest Sup. von verheit, das 
Argfte 187,15. Dal. über dieſes Wort 
Lexer III, 137. 

verhengen fubftantivifch gebrauäiten 
Berb, Zulaffung, Befehl 181,19. Vb. 
55,11; PBrät. verhangt 70,17, 

verhenknus&ubft. Zulaffung, Fügung 
433,41; Beranlaffung 455,8. Bgl. ver- 
hengen. 

verhindern fid, zurüdbleiben 497,11. 

verjehen (Part. verjehen) ausiagen 
219,%; befennen 205,1527, 206,1. 369, 
13:10: verjechen 516,6; Prät. ver- 
jach 476,9. 479,3. 515,29-30-32, 516,2. 
527%. 6. 

verjehung Belenntnid 205,14, Bat. 
verjehen. 

verkaufter ein, fubft. gebrauchtes 
Particip, Sklave 170,8. 

verkehren leib und gut fib an 
einen andern Ort begeben 366,4; etwas 
anders einrichten 355,11, 

verlaßen 482,%, 

verlegen wegnehmen 53,5. 

ferlein $erfel 333,17. (ferlen, Junge 
werfen, von der Schweindmutter ge 
braucht, farch Schwein. S. Birlinger 
157. 158.) 

verliesung Subſt. Verluft 85,16; ver- 
lierung 493,77. 

vermechlen einen Sohn oder eine 
Tochter, verloben 172,8; Part. ver- 
mechlet 28,7. 75,8, 109,9. 482,3. 
499,14: vermehlot 147,2; vermehelt 
73,1; 127,5. 269,15; vermechelt 85,12; 
vermechlen copulieren 109,11. 499,17- 
vermeheln 320,7; sein gemahel- 
schaft vermeheln den Trauungsaft 
vollziehen 307,10, 

vermyden verbieten 412,15. 

vernunftigelichen Adv. bei Bes 
wußtfein 226,2. 

verpeiggen ross zur Beute machen 
466,16, 








Gloſſar. 537 


verpfenden (Prät. verpfandt) ab 
jemandem etwas, fi von jem. ale 
Pfand aneignen 171,68, 

verpflichten fid hinter einem, ſich 
einem verpflichten 174,8. 

ferr, verr Adj. fern 43,11. 45 A. 4, 
162,18, 265,2; als ferr fo weit, fo 
viel 318,37; ferrer Comp. ferner, wei⸗ 
terbin 413,28, 

verraitt Part. verrechnet 372,10, 

verricht sein nach (allem) seinem 
willen einen Ausgleich erhalten haben, 
wie er gewünſcht wurde 159,13-15, 

verrucken (Part. verruckt) briefe 
wegnehmen 297,9. Val. verzucken. 

versagen jemanden, ihn verleumben 
508,2; versagt verleumderifch 508%. 

verscheinen vergehen 427,%; ver- 
schinen vergangen 429,18, 436,9; 
kurezverschinen 441,%; nächstver- 
schinen 440,%, 

verschieben die oren verftopfen 
363,31. 364,8, 

v erschlage n (ft. Vb.) die müntz 
ihr die Abnahme verfperren, fie nicht 
annehmen 500,3, 

verschranken Db. mit Schranfen 
verfehen 64,8. ©. vergraben. 

verschweygen jemanden, etwas, 
nichts davon audfagen 425,3, 

versetzen (Prät. versatzte) durch 
ein Geſez feitiegen, beftimmen 302,21, 

versitzen (Part. versessen) etwas, 
damit im Rüdftande bleiben 51,8. 

verspehen erfundfchaften 304,18. 

versperren etwas (Prät. verspart) 
zurüdhalten, retinere 246,2. 

versprechen jemanden, verteidigen 
106,1. 425,8. 503,8; versprechen 
fih, ft. Vb. ſich verteidigen 205,512, 

versprecher ©ubft. Schugherr 217,9. 

ve 2 ! elen (Part. verstolen) ftehlen 


fert Adv. im vorigen Jahre 159,17, 
215,14, 

vertragen werden (fein) einer Sache, 
von derjelben befreit werben (fein)462,3, 
489,5. 

vertrautund verwandt fein der 
statt , ihr verpflichtet fein 440,5. 

verwandlen etwäs, damit eine Ände⸗ 
tung vornehmen 357,15, 

verwarlassen (Part. verwarlasset) 
vera tät ſigen 70,2; verwarlost 
102,12, 


ferwatten einen, ihm auflauern, ihn 
überfallen 375,5. Vgl. verwarten in 
St.⸗Chron. I, 401,21. 


verwiesen tadeln, vorwerfen 375 
5 


verwürckhen Subſt. n. Vergehen 
425,17, 

verzeihen (Prät. verzech) ſich einer 
Sade, darauf verzichten 128 A. 8; 
153,15; einem etwas, entziehen 25,1%. 

verzeren einen (Part. verzert), ihn 
verföftigen, unterhalten 308,80, 

vertziehen (Part. vertzogen) ainen 
vogel mit den netzen in das Netz 
hineinzieben, verftriden 364,4. 

verzogenlich vorhalten durch Hin- 
ausziehen, Zögern vorenthalten 151,5. 

verzucken (art. verzuckt) farend 
hab heimlich oder räuberifch hinweg⸗ 
nehmen 297,11. Bgl. verrucken. 

feur n. wild feur, Blig 75,7; feurstral 
483,%, 

feurstatt f. Feuerftätte, Herd, Haus» 
haltung 217,9. 

feyr haben: nicht lenger feyr haben, 
nicht zögern 365,18. 

vingerlin $ingerringlein 472,8. 

fläsch Fleiſch 158,3; fleschheckel 
Fleiſchhauer 6,6. 

flechnen (Part. geflechnet) etwas, 
Alten 137,218, 179,16. 184,%; 

ehnen 435,38. 

fleissen sich fih bemühen 293,1. 
324,3, 

follung genügender Borrath 292,4, 

vordren ‘r. die Vorfahren 138,2. 

vorfechten fubitantivifch gebrauchtes 
Vb., der Kampf in der vorberfien 
Schlachtreihe, das Eröffnen der Schlacht 
43,7; Vb. 43,9, 

vorganger Borfteher einer Zunft, ber 
im Gegenfage zu dem Zunftmeifter nicht 
Mitglied des Rathes tft 115,10. 

vorlauf vorbereitende, einleitende Ber: 
handlung 293,19, _ 

vorrat m. Subſt. Vorbedacht, Über: 
legung 366 N. 2. 

vorreuter 185,11, ®gI. vortraber in 
St.-Chron. II, 202,21, 

vorsprech Pertreter vor Gericht, Ber: 
teibiger 205,8. 459,2. 

fort un (fortuna) n. des meres 311,2. 
312 


fotze feminale 86,21. 

frädenspil freudenfpiel 313,2. 

fraidig Adj. kühn, verwegen, über 
müthig 214,%. 257 Bar. 3. 3.18. 

fraw, schöne scortum 39,1. 131,7. 

frawenbild 312,2%. 

fred frieblicher, freundichaftlicher Ver⸗ 
tehr 207,5. 





538 


freien jemanden, ihm Zuflucht gewähren 
515,17 


freiknecht freiwilliger Theilnehmer 
bei einem Beutezug 12 Bar. } 3.11. 

frischen einen rt. gefrischt) wieder 
(aufs neue) einfegen 357,3. 

fründ Berwandter 157,2. 199,18. 225, 
26, 257,1. 304,2877. 305,14-26, 501,86, 

fudernus förderung (bier durch ein 
empfehlendes Schreiben) 473,40, 

für Sutter 11,20, 

fürbas Adv. hinfür, in Zutunft z. 2. 
269,7. 286,8. 337,130, 518,4. 522,15; 
fürbaß 6,%. 89,8. 121,8. 311,9. 
338,10; fürpas 76,5. 

fürgangk ab en vor ſich gehen, ge⸗ 
fcheben 260,7. 

fürkommen eine Sade, fie abftellen, 
verhindern 62,2; für kumen 510,10, 

fürnemen einen, ihn belangen 150,3, 

fürtreffen ft. Vb. übertmicgen (von 
den Stimmen im Rathe) 371,2, 

furt Subft. m. im furt 178,21. 179,1 
(durch bie Ach, w. von Friedberg); 183,9. 

füter — speis und füter (für die Rofle) 
308,%; füter und mal 499,9; füt- 
rung das Fouragieren 177,19, fuetern 
jemanden, mit Futter für fein Roß 
jorgen 230,6, 


Gäch, gech Adj. jäbzomig 36,14; 
ach plötzlich 462,10; gächlingen 
Ah. 9,10, geehlingen 261,6. 479,2; 
gehlingen 349,2. 
gaden m. Stockwerk 516,17; gadem- 
höch ebenſo 213,14. 
gain Präp. gegen 10,17. 
galeen Pl. ſchnellſegelnde fchmale, nie- 
dere Schiffe 92,%; galeoni ‘Pl. 91,5; 
galien Pl. 200,4. 
galgenvegler Galgenvögel 436,6. 
gast Pl. gest, ein Fremder, vom Aus⸗ 
lande Gelommener 42,9. 43,2; Gegen» 
ſatz zu Bürger 78,18. 441,2. 489,10; 
zum Einheimiſchen 412,7; den jegigen 
Sinn des Wortes fireifend 145,10, 
404,15. 410,21, 
gättret bj. ain alts gättretz haus 
71,1. Bal. Birlinger „Batter” S. 182b, 
gauch Kutut 367,%, 
gebet Bitte, Fürfprache 489,27, 
gebruch Schaden, Mangel 404,2, _ 
gedancken danfen, Dant jagen 129,10, 
geding n. Pactum 396,27. 401,9; 
Forderung auf Grund diefed Paktes 246 
1; geding und vorwortt Über: 


Gloſſar. 


einkommen und Vertrag 439,9. Bal. 
auch bedingtlich. 

geend, das geend folek Fußvolt, öfter 
im Gegenfage zu der reitend zeug 
(den Berittenen) 97,15. 100,4. 

gedemlach Dem. zu gadem, Heine? 
Haus, Hütte 46,23. 

gefarde Eubft. Gefahr 432,10; on als 
gefärde aufrichtig, ohne jeden Hinter- 
halt 81 9. 3. 240,5. 396,%. Bat. 
au ungefärlich; gefärlich Adj. in 
verbrecherifcher Abficht 18,11; geferlich 
438,5; gefarlich und untreulich 
441,%; sich mercklicher grosser 
untreu und gefar gebrauchen 439,19. 

Bei ert Tücke, Hinterliſt, Kampfesart 


43,8. 

geflügel 422,8. 425,8. 426,31 neben 
gefügel (Coll. zu vogel) 364,15, 

gefräen fid einer Sache, ſich derf. er- 
freuen 286,17, 

gefres Freſſerei (für Saftmahl) 360,8. 

gefreyet fein mit Privileg ausgeftattet 
fein 409,3, 

gefridet fein mitjem., Frieden haben 
283,2, 


gefründt Abj. verwandt 125,10; ge- 
fraindt Subft. 437,21, Vgl. fründ. 
gegen mit en. fest und unbewegber 
beleiben gegen des Dürgken 293,%, 
gegenwirtigkait Gegenwart 242, 
15; gegenwurtigkait 407,27. 411, 
27, 440,18, 


gehaben fih (Prät. gehüb) fi ge 
berden, benehmen 189,14; gehaben Bb. 
betommen: speis 166,4; harnasch 
293,97; underkomen und herbe 
Fr weg, die Bahn frei befommen 

gehellen ®b. fih ind Einvernehmen 
fepen, assentire 284,5, 

gehelligen ſchw. Vb. beläftigen, 
befehädigen 413,5. Vgl. auch helligen. 

gehen hinder sich seiner wort fein 
Wort zurüdnehmen, es nicht erfüllen 
185,21, 

gehors ame Subſt. /.Gehorfam 418,8, 

geitigkait Geiz 321,4; geittig Adj. 
gierig 372,3, 

gejäg Jagd 157,1, 

geleich Adv. die münz geleich 
nemen die M. zu einem entfprehennen 
Werth nehmen 295,3; Adj. geleichs 
gelt billiged Geld 295,1; nicht theurer 
verfaufen als pillich und gleich ist 
295,3; im gleichen kauf billig im 
Kauf 292,21; ain gleiche verichtnus 


Gloſſar. 


der Billigkeit gemäß 116,129. Vgl. auch 
gleyeh. 

geletzt Part. von letsen hemmen, 
aufbalten 366,7. 

geliger n. Sagerftätte, Nachtquartier, 
Herberge 410,24-32-33-35, 

gelimpfen (Part. gelimpft) Nachſicht 
haben gegen jemanden 364,81. 

gelingk Adj. link, sinister 319,37. 
320,14. 322,16; gelinck 335,10 neben 
lingk 321,5. 

geloben väncknus verſprechen nicht 
aus der Gefangenſchaft zu entweichen 
133,18, 155,5. 


gelten (Part. golten) bezahlen 9,16, 

gelter ft. m. Öläubiger 246 4. 1. 
491,2%, 500,1; gellter 351,7'8, 

gemach der haimlich 232,15; gemach 
Wohnzimmer 325,2, 

gemach m. Bequemlichkeit, freundliches 
Entgegentommen 294,31; Friede, Ruhe 
(in der Berbindung gemainer nutz, 
frummen und gemach) 288,32. 

gemain haben mit ainander, ſich 
gegenfeitig vertraut mittheilen 319,3; 

emainer fein, Mittelperjon der beiden 
eitenden Parteien fein 36,15. 37,10, 

gemal Gemälde 394,2, 

gemumel Gemurmel 433,9. Bel. 
murbeln. 

genänt Part. beflimmt, auegehoben 
292,2; genantes geld ber beitimmte 
Sold 497,21, 

genehen fih zu etwas, ſich nähern 
292,1. 


genempt Part. von genemen nennen 
346,8. 
gentilhomen (ital. gentiluomini) 
Herren vom Adel 308,8. 
genügsamkait hinreichender Vorrat 
(von speis, tranck und füter) 309,12 
132, 313,3. 314,9. 315,7. 319,2, 
323,16; genügsamlich Abj. 308,2. 
geprechen Eubft. Streitigkeit (in der 
erbindung unwill, geprechen und 
zwitracht) 287,17, 
geraide jhw. Subſt. Reitzeug 316,20, 
geraw Prät. es gereute 508,19. 
gerecht Adj. reht, dexter 318,352, 
321,8 neben recht 319,3, 
gerren Adv. leicht, ohne Schwierigkeit 
1,18, 


gerüchen erftreben 324,2, 

gerümpel Lärm 363,7. 

gesatzt — gesatzter solld durch Ber: 
trag beftimmter Sold 337,3, Vgl. ge- 
nantes geld. 


539 


geschaiden ®b. trennen (in der Ber» 
bindung getailen und geschaiden) 
2 


4,8. 
geschäft Beranlafjung, Befehl 227,0. 
391,21; geschäfft 407,10, 421,418-82, 
433,13; gescheft 472,25; geschefft 
370,21. 436,3. 
geschirr Laftmagen mit Beipannung 
481,14. 


geschmirbt Part. von schmirben 
fhmieren, falben 364,1, 

geschray neues Neuigfeit 422,1; 
gmain allgemeines Geſpräch, allg. 

ede, Gerücht 433,0. 

geschwistergot Geſchwiſter 391,29. 

gesein verftärfted sein 49,3. 170,14, 
357 A. 5. 480,31, 

g en e ıl enstechen fleinered Tournier 


gespiel Spiel, Glücksſpiel 135,5. 

gestapt — gestapte kerze mit einem 
Stabgrifi verſehene Kerze 63,18. 

gestehen (gestän) ft. Bb. cinen, ihn 
toften 250,7. 

getter Gitter 336,21-22, 

gewalt m. Sewaltthätigfeit 30,8. 79,15, 
143,53, 148,19, 218,16. 224,14. 2415. 
271,3. 349,10; Macht 215,2. 216,%; 
Vollmacht 63,4. 212,8. 

gewaltig, gewältig fein jemandg, 
ihn beberrichen, in Händen haben 119,2. . 
120,5; über ihn verfügen fönnen 139,12; 

ewaltig fein ded Kriege, den Krieg 

eiten 495,2; in dem gewallt sein 
am Stadtregiment beteiligt fein 341,13, 
342,10, (gwallt) 346,227, 

gewant fein mit jem., verbunden fein 
280,18. 300,9. 

gewant fein (von wähnen) gemeint fein 
(häufig in der Verbindung gewant 
und verdacht f. Lexer III, 90) 288, 

gewar f ficherer Ort, Aufenthalt 514,1. 

gewechst in Wachs getränft 86,21. 

gewegen Part. gefoltert 479,%. 527 
4.6. ©. auch wag und waug. 

geweltigen fi (Part. geweltiget) 
fi jemanden unterwerfen, ihm unter- 
thänig werden 309,1. 

gewinnen (Part. gewonen) ein Kind, 
zur Welt bringen 353,7. 

gewör Subſt. Waffe 364,2. 

geywitz Kiebitz (ein im Volksglauben 
unbeimliches Thier, wie Die Eule und der 
Kauz. Vgl. Grimm 657) 422,9, 

gezeugt mit Rüftung verfehen 315,20. 

gesiert f. Pracht, Herrlichkeit (von 
foftbaren Segenftänden) 256,18. 





540 


gicht Subft. n. 25,16, 

gilge Lilie 345,27. 

gilten intr. Vb. Ertrag abwerfen 392,8. 

glas, glass, gleser, glesser 
Fenſterſcheibe 350,6, bemaltes Kirchen» 
fenfter 393, 4.516. 394, 26-9-10-19-21-27- 
31-83 


glentz Frühling 50,7. 

gleych Adv. eben 434,19, allerdings 
422,8. ©. auch geleich. 

gnaden jemanden, ihn begnadigen 41,14. 

gnadensigill 283,?. 

gö gl en Adj., Blur. vornehm 363,2. 

gollern. Koller, Halsbekleidung 260.4. 

golsch Plur. golschen eine Art Bar⸗ 
St, Bodentuch 485,5. Vgl. Birlinger 
1983. 


gönnen einem einer Sache 43,9. 
goczdienst ein Gott wohlgefälliges 
Merk 391,57. 


go i 82 i er f. Coll. Kirchengeräthfchaften 
487,8, 

grab, hol grab Höhlengrab, Gruft 
225,8. 


graben fi. Vb. einen under graben 
eingtaben, begraben 159,38, 
grebnusn. Orabftätte 393,8. 477,16; 
grebtnus 390,16. 392,4, 393,2-2-38, 
gred (lat. gradus) f. Treppe, Stufe in 
der Kirche 385,9. 393,3; gret 385,32; 
grett 390,8. Bol. Birlinger 2028, 
grimm Adj. grimmig 427,81, 


gross, gros Groſchen 4 B. 78,1. 93, 
12:34, 131,13-44, 166,32, 2261819, 273, 
4.56, 480,6, 


grösslichen Adv. aufs höchfte 86,10. 
106%. 


grunft f. Gruft 82,122, 
gschleff Stiave 272,12, 
gueteundgebepfennige 336,5. 
guetherzig wohlgefinnt 435, %. 
gug Ururgrovater 390,7. Vgl. gugin. 
gugger Kudud 422,9. — 
ugin (gug) Ururgroßmutter 390,6 
⸗ 11, —8 eg I ; » 


gi. gug 
gulden Pl. guldin Gulden 233, 16, 
gült /. Einfommen 142,%, 146,2. 169, 
18:2) 190,1, 218,14; güllt 370,6: 
gilt 390,8; gild 519,8; jargilt 
151,1; jarnucz 392,14, 
Bw el n. Gewölbe 394,17; gwelb 394, 


Haabhafft Adj. wohlhabend, im Ge 
genjap zu nichtshäbig oder habnit 
9,18, 


Gloſſar. 


habnit (handwercker) ein Habenichts, 
d. h. ein Bermögenslofer, für die Ver⸗ 
mögendfteuer nicht Beranfchlagter, Ge⸗ 
elap & häbig 250 9. 4 und 
aabha 
hafen m. Glückshafen 231,16-21-22-31, 
232,102, 519,9; haf 231,2, haff 
233,2; hafenhütten f. 232,15. 
häftlinn. Agraffe 122,4. 230,%. 
haggenpüchs eine mit einem Hafen 
yon Aufftugen auf eine Gabel (behufs 
erminderung des Rückſtoßes) verſehene 
Büchſe 256,21. 407,7. Bgi. das Sloffar 
in ©t.-Chron. II ©. 5548. 
haim pringen etwas, an den Rath 
n berichten Ro . 5 Angel 
aimliehkait. geheime Angelegen⸗ 
heit 208,%; berlin die 494,0. “ 
halt m. Hinterhalt 178,%. 185,15. 522 
4.8; den halt prechen sehen die Ver⸗ 
borgenen aus ibrem Hinterhalte hervor: 
brechen ſehen 522 9. 8. 
halt Adv. allerdings, freili 420,5; wie 
gross halt wie groß auch 347,18, ob 
alt nicht wenn auch nicht 337,10, 
haren Db. harnen 517,17. 
haus für Rathhaus 193,3; hauß 172 A.4. 
hausman Hauswirth 251,1. 
hee (Heu) 33,19, 34,5. 81,5. 246 9.1. 
523 U. 3. häw 514.%; hew 518,18; 
hou 406,41, 410,8%; houe 407,3; 
hoe 523 9. 3; höw 315,6; höen, 
heen Vb. 523 U. 3. 
heben (Prät. hüb, Part. gehebt) sich 
von dannen aufbrechen 39,6. 314,890; 
cbenfo sich aufheben 466,12. 
heben und legen die gleihen Bor: 
theile und Laſten theilen (als Bürger) 81 
Anm. 3. Bgl. Beil. III zu Ulman 
Stromer in St.-Chron. I, 138,15-16, 
heerschilt Pavefe, hoher und breiter 
mit Eifenbleh befchlagener Schild, 
bauptfählih bei Belagerungen den 
Armbruſtſchuben zur Deckung dienend 
51 


helich Adj. heimlich 18,11. 

helligen (Part. „gehelligot) ein Land, 
befhädigen 413,8. 

helm gekrönter für Edelſöldner 
397,19, 

helmlin zierliher Pruntbelm 317,8. 

helmparte Hellebarte 294,4. 

helsen (Part. gehelst) coire 113,2. 
Sg DBirlinger 217«. 

herbsthöner Herbſthühner 391,1. 

392,10, 


herhaim heim, nad) Haufe 30,192, 311. 
33,15. 35,7. 176,3. 191,15. 201,11, 





Gloſſar. 


herrnhäusle kleines Schloß, Herren⸗ 
fitz auf dem Lande 95,17; herrenhäuslin 
97,8; herrenheuslach Dem. 189, 10. 16; 
herrnheuser Pl. 180,2. 

hertikeit f. Härte 122 9. 8. 

hertzigisch Abj. herzoglich, gen Ge⸗ 
folge des deueg gehörig 59 A.7. 

hetz f. Häher 365,7. 

hindergost Adj. der hinterſte 395,1. 

hinderstellig werben, zurudbleiben, 
zögern 284,85, 

hinderweren — fürstossen und 
hinderweren 362,%, 

hinderziehen jemanden, ihm in den 
Rücken fommen 34,17, 

hinen drinnen 352,12, 

hinschieben einen, ihn unterftügen 
221,18. Vgl. schub, zuschub. 

hintz Präp. (Dat.) gegen 9 4. 5; hintz 
her hiäher 294,12, 

hirig fat deſſen ift zu leſen hieig hiefig 
128,11, 


hobelwagen gebdedter Wagen, bier 
Kammermwagen 85,12. 493,2, 

höchern erhöhen, höher anfchlagen 74,12. 

hochzeitlich Abj. feftlid 226,2. 

höder Heer 158,6. 

hof Toumierhof 20,5. 

hofieren huldigen durch Beranftaltung 
von Feftlichkeiten 314,92, 

hönrkäufel Hühner-, Geflügelhändler 
205,28, 

hor: zwuschen syben und acht hor 
405,10; ain hor in der nacht 326,9; 
ungefarlich umb neun hor 413,16; 
zwuschen syben und acht horen 
409, 1; zw. zwayen und drey horn 

gi 


hüpsch bj. angemeffen, paffend 246 
a 1. 323,12:15, fchön 87,9. 

hui (Prät.) von hauen (mhd. houwen) 
201 Bar. 3.3.6. 236,0. 

hulde Gunft, Gnade 362,6, 

hülzin Adj. hölzern 88,19. 

hürenhütt 232,17, 


Icht Sing. etwas 337,19; Plur. etliche, | 


irgendwelde 280,98. 284,1; ichts 
Sing. etwas 284,13, 409,14, 465,9, 

ie nit durchaus nicht 305,14. 306,8. 

yedlicher jegliger 337,18; ydlicher 
337,11, 351,4. 363,88, 

imber Ingwer 15,17. 

indert Adv. irgend 351,1, 

infel f. Inful, Bifhofemüge 62,29, 
151,14, 162,15. 225,16, 229,15, 318,10. 
inful 226,17, 


541 


jenhalb Präy. (Gen.) jenfeits 125,14. 
160,38. 185,19. Bol. enhalb und ent- 
halb. 

Jeric Dort 163,2-3-6, 

joch &onj. au 305,10, 


Käfzef. (lat. capsa) ciborium 158,8; 
kepfs f. 198,11, 

kaiserthümb n. das Reichswappen 
312, 80. 

camermaister 312,1, 
316,2. 

camerwagen ein Wagen, der auf der 
Reife die fürftliche Kammer (Gewand, 
Kleinodien, Silberzeug 2c.) führt 252,9. 

kante f. Kanne 519.4. 129,4. 270 
A.2 


cantzel 242,18 ſcheint die Bedeutung 
von chor zu haben. 

capitl n. machen, einen gemeinfamen 
Deihluß faſſen 360,8, 

karrenpüchse fleinered, fahrbares 
veſzüs 179,18, 187,4. 256,2. 407,7. 

kauffmanschaft Kaufmanndwaaren 
345,19; kaufmanschaft treiben 108,7. 
499,1; mit kaufmanschaft umbgän 
501,15; kaufmanschatz treiben 108 
Bar. 3. 3. 8. Pol. 252,14. 

kecksilber Quedfilber 515,6. 

keden reden, erzählen 362,12, 

kepfsj.käfze, 

kertzgang m. Proceffion mit brennen- 
der Kerze 2 Bar. z. 3. 11. 

kerung (in der Verbindung abtrag, 
kerung und wandel) Erfah, Buße 
431 A. 1; keren den schaden ver- 
güten 158,19, 

kirchfertt Kirchfahrt, Wallfahrt 347, 
6, 355,9. ©. hiezu Schmeller LI, 327. 

klagen rechtlich zü jemandem, gegen 
ihn klagen 418,40, ” 

olagk appe eine Art Gugel 225,21, 

kloben m. gefpaltenes Holzſtück zum 
Bogelfang 365,3. 

glunffe Stlüfe, Stecknadel 527 U. 6. 

eollect f. ſchw. oratio, Gebet 314,15. 
318,8, 319,8. 320,273, 321,19-82, 
322,4, 

commun n. common, kommun Stadt, 
Gemeinde 59,8. 104,9. 152,%, 253,11, 
295,9. 310,10 368,10, 441,4. 

completzeit Tageszeit, in der die 
Complet (die legte fanonifche hora des 
Tages) gejungen wird 213,19, 

confectn. 181,17. 233,6, 249.1, 

constapfel Connetable 44,9. 

contrafett Eubft. m. Copie 56 A. 4. 
©. abceontrafetten. 


Kämmerer 





542 


kosten ®b. theuer fein, gelten ; als verr 
in leib und leben kostet fo theuer 
ihnen ihr Leib und Reben ift (Betheue⸗ 
rungsformel) 137,9. 

kramen Blur. Krämerbänfe 427,2. 

krametvo 8 el Kranewitvogel, Wach⸗ 
holderdroſſel 197,2. 

krautwurm Raupe 87,10, 

kraut — frawen, die kraut dörten 
in den äckern 462,8 corrumpirt aus fr., 
die kreytreten bei Wahraus 222,13, 

kreyden Signal 435,18. Bgl. Bir 
linger 2922. 

Kriechen Dat. Blur. Landedname: 
Griechenland 111,7. 

kriegen jemanden, befriegen 171,15; 
mit jemandem, ftreiten 522 A. 8. 

krisem Chrisam, geweihtes, mit Bal- 
fam gemifchtes Salböl 64,11, 

coron, eron aureus nummus Gall- 
cus cum Corona impressa, ein Gold⸗ 
ftüd 129,16. 

credentz f.&redenztifch, Büffet 233,2. 

cereutz ®l. creutzer, crux 317,%. 

eristan, cristen Chriſt, Chriſten⸗ 
menfch 295,16-17, 

kuchinflaisch 137,2, 

kumlich billig, den Verhältniffen an- 
gemeſſen 292,21. 293,5, 

kündten, die kündten im Gegenfape 
u von „unkündten oder frembden 


küriß 524,7. 

custergleslin Gläschen zum Koften 
des Weines 355 4.6. Pol. custprot 
(im Augs. Stadtbuch) Probebrod, das 
am St. Jacobdtag von dem neuen Ge⸗ 
treide gebacken wurde. 


Laden m. Zenfteröffnung 117,10, 
laffross Rennpferd 254 9. 2; laffen 
laufen, von Pferden 492, 18, 
laidig bj. traurig, betrübt 129,19. 
140,8, 304,11, 
landschaft f. die Landftände 169,6; 
lantschaft 492,3; Leute aus den zu 
einer Stadt gehörenden Ländlichen Ge⸗ 
bieten 496,9. 
landzwang gefegmwidrige Bergemwalti« 
gung einer Perſon 250 Bar. 3. 3. 8; 
ndzwinger 250,4; landzwinger des 
antzen landss 250 Bar. 3. 3. 8. 
gl. notzwang 250,5. 
laußgus lavatio postrema 436,16, 
Bol. Schmeller unter laus. 
laytterpaum 436,4. (Reiterbäume 
And die Stangen, in welche die Sproffen 
der Reiter eingefpannt find.) 


Gloſſar. 


lech Prät. zu leichen 171,912-18, 
lecht Adv. vielleicht 266 A. 6. 
le ge n gelt (gellt) auf jemanden, eine 
eldbelohnung auf feine 20 eifung oder 
Tötung ausfegen 164,3. 369,19. 515,22; 
legen geld hinder ainen bei ihm de» 
ponieren 118,19 (liegen haben etwas 
hinder jemandem 142,*); legen jeman- 
dem, ihn beherbergen 407,234, 410,29 


legerstatt Lager 256,17. 

leib — mit seins selb leib perfönlich 
475,4, 487,2, 

leilicher Plur. Leilaten 227 Bar. 3. 


leınwat 169,2. 414,38, 

lemple Dem. Lümpchen, Fepen 483,3, 

lengin f. Länge 421,2, 

leutsterber n. Maffenfterben 78,22. 

lezelten Lebzeiten, Honigfuchen 181,18. 

liberey f. Bibliothek 457,1, 

lieb besonder (besunder), unser l. 
bes. 287,27, 299,27-% ftatt des ge: 
wöhnlichen unser besonder lieber 
289 1; vgl. der sonder lieb maister 
etc. 289,5. 

lieb sein einem auff die welsch 
artt 262 4.7. 

liebin Liebe 129,29. 312,97. 

lonwagen Pl. lonwegen gemietheter 
Wagen 401,11. 

lufft m. 437,8. 

lügen einer Sache, darnach fpähen, 
darauf lauern 194,21. 

lugin f. Rüge 169,15, 

Lun London 163,3, 

lützel Apj. wenig 63,11. 66,11, 77,10, 
84,11. 120,2, 140,19, 242,2, 

lypnarung Lebensmittel 412,12, 


Maalstatt f. die Sammelftelle eines 
Heeres 414,%, 

machtbotschaft mit Bollmadt aus⸗ 
gerüftete Botſchaft 287,26, 289,3, 

magtumm. die Jungfrauſchaft 132,7. 

mainung — einem solliche mainung 
schreiben einen Brief ſolchen Inhalts 
ichreiben 304,5; maynung Indhalt, 
Wortlaut 391,2; m. reden eine Rede 
mit folgendem Inhalt 413,27, 

malafitzium ®Berbrehen,, begangen 
durch eine Handlung im Gegentap zu 
einem, begangen durch Worte 425,5, 

malmsseier Malvafier 233,9; mal- 
masier 190,8. 

mammoluck 163,10, 

mandat f. die Geremonie der Fup- 
wafchung am Öründonneretag 242,6, 


Gloſſar. 


mannnamen Männer (wahrſcheinlich 
im Sinne von Hauswirthen) 48, 10. 

manschlacht f. Schlacht 48,7. 59,1. 

marbelistain 'Marmorftein 393,3. 

marder Marderpel; 437,8. 

märner Pl. Seeleute 363,31, 364,7. 

marterhartt — einen marterh. 
stossen 59 U. 7. 

maulen — den himel (Traghimmel) 
bestellen mit stangen, maulen 
(Malen, Malarbeiten) und in annder 
weege 406,2, 

ma ulen fich, verdrießlich fein, ſchmollen 


me mehr 350,21. 

mechlisch Adj. — mechlisch tüch 
Zud aus Mecheln 15,1. 

medrin Adi. vom Marder herrührend 
(Marderpelz) 192,6. 

melbn. Mehl 193,13. 209,10. 

mengin f. Menge 293,2, 

meniger mandıer 216,3, 

merckhen jemandem auff den hueff, 
{hin argwöhnifch beobachten, im Auge 
behalten 420,20, 

mere Ereigniß 160,10. 473,7; mär 
Pl. Nachricht 181,3; mer Blur. 182,13. 
290,15; meer Blur. 185,6. 

merer n. die Majorität, der Majori- 
taͤtsbeſchluß 208,12. 357 A. 5. 426, 1. 
427,11; das fürgeende merer über: 
wiegende Majorität 425,38. 

merwunder ft. 205,10, 

michel Adj. aroß 317,37. 

miett (Gegenteiftung für einen Dienft) 
und gab (Plur.) erobern fi Ge⸗ 
ſchenke verfchaffen 369,6; müet und 

ab Plur. 439,10. 
mickte f. Mittwoch 8,2. 
minn F. gütliches Übereintommen 36,9. 
.” 


minner minder 273,7. 

mittetag 409,16, 

mörgans Meergand 365,7. 

mortn. mörberitcher Überfall 305,7. 

müessigen sich aus jemands dien- 
sten ſich davon losmachen 297,2. 

murbeln n. Semurmel 107,18; mur- 
blen n. 134,1. Dal, gemumel. 


Nach Adv. darnach 213,2, 

nächen zu einem, fih ihm nähern 
316,15. gl. genehen. nahent Adv. 
in der Nähe 410,38, 

nachfechten einer Sade, ihr nach⸗ 
geben, fie verfolgen 417,1. 

nachgehen (Part. nachgegangen) 


543 


einem Bertrage, ihn erfüllen 228,8. 
229,5. 297,12, 

nachpaur Nachbar 36,5. 105,19; nach- 
gebaur 410,2. 

nacht (im Mai), da es vire schlüg 
244,5. Die Zählung der Stunden be⸗ 
gann von Sonnenuntergang ab. 

na um gewaltfames Nehmen, Rauben 


necher billiger 523 9. 3. 

nest Adj. nächft 352,7-35; nast 391,3. 

niderfellen eine Burg (fie nieder 
fallen machen) niederreißen 515,19. 

niendert Adv. nirgende 158,8. 171,2. 
500,11; nirgendbin 171,1. 411,41; niert 
201 Bar. 3. 3.6. 257 Bar. 3. 3. 16. 

niessen genichen 324,32. 335,10, (Prät. 
noss) 324,42; benũtzen 391 #. 

noch noch dazu 221,2-, 

nom ®Prät. nahm 33,27. 159,3, 

nun (außer der jegigen Bedeutung) nur 
63,31, 105,9. 116,7. 119,16. 150,1. 
193,5, 233,10. 238,7, 460,%. 525, 
ud. 


Obrost (tag) der Dreitönigetag 15,1. 
152,16. 357 9.5. 374 A. 8 u. 6. 

obserhüttin Plur. Obſtlerhütten 
427,2; obB 482,20; 484,19; stainopB 
484,2, 

onentsagt 123,3 f. unentsagt. 

onwidersagt 29,% f. unentsagt. 

ort n. Ende (täumlidh), Eck 312,8. 313, 
1, 466,29; ort der vierte Theil eines 
Bulden 76 U. 7; 176,11, 232,4 u. ö. 

osterfeiren BI. die Ofterfeiertage 
156 ,®. 


Quitantz 366 9. 1. 
quittieren 470,8. 


Bach m. Race 44,16, 

rach m. Rauch 392,31; rachvass, rach- 
vässer Rauchfaß 317,29; rächen täu- 
chern 242,19, 

raien Reigen, Feſttanz 230,8. 

rainfail Wein von Rivoglio in Sftrien 
(als koſtbarer Schentwein vornehmen 
Gäſten gefhentt, außerordentlich häufig 
in den Baurechnungen vorfommend) 
504. 4. 

rais m. Zug, Kriegdzug 176,17. 

raissteur Kricgeiteuer 172,14, 

ramet räumt 234,3, 

rappe Rabe 360,17, 

rat Pi. rät, Beratung 169,9. ©. auch 
raut. 








544 


ratgeb, rautgeb Plur. ratgeben 
Mitglied des Rated 9,11. 18,22. 228,28, 

ratschatz 14,9. ©. Rerer II, 351, 

rattüng F Rechnung 456,12. 

räub Pl. zu raub, geraubie Beuteftüde 
31,8. 288,6. Dal. rat. 

rautt, ratt, rath 374,4 408,40, 
411,181, 417,%. 

rautzeit9,%,. 

recht — zü recht stellen etwas, 
der rechtlichen Entſcheidung anbeim- 
ftelfen 136,12; einem das recht wol 
und wee tün lassen über ihn die recht⸗ 
liche Entſcheidung ergehen laffen, ob fie 
für oder dep en ihn ausfällt 136,15; ain 

urtz rec Be sprechen itonifche Aus⸗ 

drucksweiſe 297,0; mit auf dem 
Rechtswege 76,419 u. ö. (eine fehr häufig 
vorfommende Ausdrudsweife). 

rechtfertigen (Part. erechtferti- 
got) jemanten, ihn anhalten, angreifen 
113,2. 157,12; zur Berantwortung 
ziehen 409,12. 

rechttag Gerichtstag 205,220. 

redlich Adv. in der hertömmlichen 
Weife, unter Beobachtung der gültigen 
Formen 429,2 

refatt (reventer, refeotorium) Speife- 
zimmer der Mönche 333, 

refier f. 512,8. 

reich n. dad dieichswappen 237,1, 

rennweg m. bie Rennbahn 81,1. 

reuten 2b. reiten 9,19, 

reyterisch Adj. väuberifch 4174, 

richten — sich r. lassen mit lieb ſich 
in Güte vertragen 39,17 

richtnus f. = richtung, Friedens⸗ 
ſchluß 160,5. ©. auch berichtnus. 

ring Abi. geringwerthig 15,16, 500, 17-18; 
zü ring pachen, Brob in zu geringem 
Gewichte baden 81, 

rohen n. Brüllen, ſtũmes Schreien 
209,%, 


rosseisen Hufeifen 252,18, 

rottieren (Part. gerottiert) durch 
das loss, in Gruppen theilen 357 U. 5. 

ruck fech aus Pelzwerk vom Nüden des 
Thiered 261,11. Dal. ruckmarderin. 

ruckmarderin Adj. etwas aus Pelz 
vom Nüden eined Marders Sefertigten 
4374, ‚Bol. ruckfech. 

rumini er Wein von Romenie 50,17; 
rumeniner 50 A. 4; ronennier 51 
U. 4 (ein koftbarer Schenfwein wie der 
reinfail, in allen möglihen Schreib» 
arten in den Baurechnungen häufig 
vorkommend). 


Gloſſar. 


; segerer 


Bagrer m. Sacriftei 393,5 0 


81, 391,8, geggrer 262 


| sackman machen plündern 38,8%, 


89,13, 91,4. 105,1. 181,%. 211,3 u. õ.; 
sackhman m. 370,4, 
8 alig Adi. ielig 393,9; ‚3, sälig glüdlich, 
glüaielig 442, 
saltzfertger, leer Ealafer- 
user, Salgverfihleißer 61,3, 260,7. 260 


sam Conj. wie wenn 357,5; als sam 
16,8.92,5. 260,1; sam wie 363,18, 365,38. 

samatm. Sammet 93,14. 225,35, 417,3. 
418,7.17; gamatin Adj. 437,5. 524,9. 

samentlich: mit besser ordnung 
und samentlicher 414,10. Bgl. un- 
gesam. 

sambstag: samstag, der schmaltzige 
Samftag vor Esto mihi 154,%. 240,18, 

samlich ſolch 283,10, 

sarch m. Behälter, eiborium 49,2 

Sarg 214,3. 455,12, 

sosttienf Blur. Shagteln 249,14, 

schab, Strobbündel 63,15; 'schaub 


8 ch: nie e nge lt Entfhädigungdgeld160,7. 

schadper bj. verwundet, Tampf- 
unfähig 159,%. 195,7. 

schafflach Dem. Schäflein 323,34, 

schamalot Subft. (von camelot), ein 

Stoff aus Kameelhaaren, am feinften in 

Stalien, Amiend und Cambray gefertigt 
417,8; schamlot, schamlotten Abj. 
192,5. 260 %.4. 261,10; schamaloten 
437 3. 

schänden (Part. geschänt) durch 
Shmähreden befichimpfen, verleumden 


scharlachm. Scharlachtuch (ein feiner 
Wollenftoff, gewöhnlich hochroth, hau 
als Preis bei Rennen, Stechen u. f. w 
dorfommend) 80,16. 9, 17.18, 310, 19. 
313,9, 315,26:30, 492,11, 

scharmützlen Vb. 34,16. 159,2. 
181: 3. 186,1; gescharmützelt Bart. 
184,6 

schaube F. eine Art Überrod (Rumpf- 

ewandung) 253,14. 260 9.4. 261 


ar.3.3.11 u. 15. 

schauf Piur. Schaafe 184,8. 

scheff Sing. Schiff 495, 2; schef 
294,%; schef Blur. 44,1. 292,7; 


scheffe Plur. 435,29; schif Blur. 44,3, 
schelch Abj. ſcheei a2l, 8, 
schenckwein zum Segen? gegebener 

Mein 50 4. 4. (Sn d den 

Augsburger Baurehnungen findet fi 

häufig eine eigene Rubrik Hiefür.) 


Gloſſar. 


scherb m. carbo agnatieus. (©. 
Schmeller III S. 397.) 422,9. 435,11, 
schier — schier künftiger kaiser 
318,31; sch. k. kaiserın 322,17; 
schierst Sup. 283,22. 288,29; schierst 
künftig 288,4; schier beinahe, fait 
0,5. 
schiess m. Öiebel 67,30. 479,5-17-18, 
schiessgeselle Theilnehmeran einem 
Mreisichießen 231,1. 
schiessspil Preis⸗Wettſchießen 79,5. 
92,1. 230,14, 254,1, Vgl. abenteur. 
schick m. (®en. des schickes) das 
Schiden 141 9. 1. 
schilhend jdielend 302,1. 
schimpf m. Scherz, Luſtbarkeit 86,19. 
schirm m. Schirmmwand oder Schirm 
dach bei Geihügen 139,6. 177,10; 
Schirmwand vor einer Scheibe 233,%. 
schlachhaus macellum 264,8. 
schlagen n. Subft. Raufen 239,2. 
sc hlangenpü chse eine Art langer 
Kanonen 256,19. 
schlappen setzen einem, ihm, Schas 
den zufügen 360,18. Bol. Birlinger396b, 
schlegkübel m. Rührfübel 184,2, 
schlosslach Dem. 495,27. 
schneller m. Vorrichtung gum Schnel⸗ 
len, Schupfen 81,2. ©. schupffe. 
scholder m. Spielgeld, En zu 
einem Hazarbfpiele 135 Bar. Fr .9. 
scholderer der Reiter oder Beranftal- 
ter eined Hazardipieled 135 Var. z. 3.9; 
scholderpüchs f. die Spielbüchfe 232,5. 
schub Sulsub, Unterftügung 110,8; 
Bol. züschub. 
schupffe f. Schnellgalgen von dem 
Vb. schupfen etwas oder jem. durch 
Schwung oder Stoß in fchnelle Be- 
wegung gen 814.3. Bgl.St.-Chron. 
XV, 45,28, ©. Birlinger 403b. 
schussgatter m. Fallgatter 522 4. 8. 
schwa ig er Bewirthfhafter eined Vieh⸗ 
hofes 123 A. 1. 
schwegel Subft. Lift, Hinterlift ; mit 
listen und bösen schwegel einen 
nötten 360,3 ; mit valschem schwe- 
el einen vertilgen 361,2. 
schweren ausdemland ſich durch 
einen Eid verpflichten das Land zu ver⸗ 
laſſen und zu meiden 154,14, 
secret .n. kleinere Siegel 282,31. 283,23. 
secret f. ftilled Gebet 324,8, 
seiberlich fhmud 407 32, 
selbrief Stiftungsbrief für ein Seel⸗ 
eräthe 392,8, 
selbschend wahrſcheinlich 
piert ftatt ſelbzehend 9,19, 
Etättechroniien XXI. 


corrum⸗ 


545 


senft Abi. fanft 214,1. 

Betzen beſepus beſtimmen 23,8. 76,1; 
setzen auf den altar (einen Bifchof), 
inthronifieren 50,8. 167,11, 229,16, 
469,6; setzen sich f. widerfeben 19,2. 
27,1; setzen den spruch an jemanden, 
ihn zum Schiedsrichter in einer Sache 
machen 88,3; haim setzen jemandem 
etwas, ihm zur Entfcheidung übergeben 
ſtellen 209,%; setzen mit leib und 
güt zu jemandem fich helfend auf feine 
Seite jtellen 210,10, 

seytemal Conj. fintemal 428,82. 

sider, seider339 A.1; seyder 357,4, 
459,4; sydher 413,%%, 

sinn: ainen 8. erdenken einen Plan 
entwerfen 419,12, 

sinwäll, sinwell rund 70,7. 184,8, 

sitzen: still sitzen, fih neutral ver» 
halten 469,8. 510,81. 

slagen (Part. geslagen) von jemandem 
abfallen, deficere 89,12; ebenſo schla- 
gen 212,17. Bgl. umbschlagen. 

sliessen (Part. geschlossen) um- 
fließen 189,6. 

smachait Schmach, Schande 133,14. 

söldner bier ein um Sold der Stadt 
dienender Edelmann 177,3. 

söldnerglogke Gignalglode für bie 
Tete üt. aolf ) Gefangsüb 

solffe (it., solfeggio angeubung, 
eigentlich Übung im Notentreffen 362.8. 

sontag der weisse Sontag Invoca- 
vit 153,18, 

sorge — einen aus (den) sorgen 
lassen ihn nicht (weiter) beläftigen 136, 
15. 141,6. 204,22, 

sorgfallti kait Sorge 441,6; sorg- 

tig machen jemanden in Sorge 
bringen, ihn bedrängen 439,7. 
sorglichait des rechten die be- 
denflihen Folgen, die bei Anwendung 
des ftrengen Rechte? erwachſen 122 U. 8. 
span Pl. spenne, spenn Streitigteit 
141 9. 1. 150,7. 289,16, 

speisen eine Stadt, fie mit Proviant, 
mit Pulver und anderem Kriegsmaterial 
verfeben 101,4. Bol. das Glofjar zu 
St.-Chron. V. 

spitz machen eine Schladhtordnung 
bilden 180,19. 293,32; ordnen an die 
spitz 293,8, 

sprach begeren vor gericht dad Wort 
begehren 205,11, 

spruch haben zu jemandem berech« 
tigte Anfprüche erheben gegen ihn 115,8; 
sein sprüch fallen lassen 150,5; 
221,16; unredlich sprüch Auefagen, 


35 





546 
auntingen 220, 17; schiedsspruch 
sta Y Hi ier (ital. staffa, der Bügel) 


Steigbügelhalter 262 4.7. 

stahel m. Stahl 143,5. 319,41. 

stainpüchs f. eine e Büchfe, "die Gteine 
ieh 184,5. 187, 

stenfen | en Blur Etifen 325,22, stapfel 

ing. 3 

statt m. 7 Stätte 332 2, 

stättlach Dem. Städtchen 121,3; 
stetlach 488, 

stattlich rindtic, von Grund aus 
433 

st egraif Steigbügel 316%. 

steigzeug vn‘ Exfteigen eines Hauſes, 
einer Burg) 

stellen (nämlich Rofie im Gegenfak 
gu m legen der Leute, im Sinne von 

beherbergen) 410,3-32:348, Bol. legen. 

sti ‘ hei Stecher beim Rennen Kourmier) 

5 


stoltz Adi. übermüthig, höhniſch 257,18. 

stossdegen 434,% 

sträen (Part, gesträt) ftreuen 181,18; 
Prät. strate fireute 317,90. ©. ströen. 

straifpüchse vielleicht eine leichte 
auf Karren beim Streifen mitgeführte 
Büuͤchſe 491,7. 

ströen ſich nf. ſ. zerfireuen, auseinan⸗ 
dergehen 293,35; Part. gesträet 293,%, 

ur e z eine holländi he Zählmünze 


stuifvatter 151 ‚7; stuifsun 1,1, 

stür Conj. Präf. ſieure 366 A. 1. 

sturm f. die Sturm umglode 30,17. 32,14, 
33,12.°50,22, 181,4. 182,3. 189,21, 
210, 15, 219, 1, 

subtil Ai. geziert 162,13, 

a — F. verweiflicher Kunſtgriff; 

- Kniff 2 

summa — in summa um au Ende zu 
kommen, fchlieglih 425,27. 428, A 
437,11. Bel. nun mit kürtz 527 %, 6, 

sünf? Berföhnung 6,20, 

Bwe Echwicgervater 68,11. 94,8, 
258,2. 257,2. 288, 21-34, al, 7.31, 


Tabernackel zeltartig (mit zeppihen, ) 
abgefchlofiener — Thron 314,2 
320,27. 322,2. 323,29 

tädin gsweis. 8 tädingsweis Adv. 
gemäß den Bertragsbeftimmungen 156,4. 

tädingzsedel PBertragäbrich 296,2. 

tafel Bild 456,0, 483,3; tafel, ain 
gemalte 394, 2. tafelin Dem. 394, 5, 

tag — die vier tage die vier Tage vor 
dem Sonntag Invocavit 108,1. 154,9, 


Gloſſar. 


176,12. 499,4; tag geben jemandem, 
ihn auf einen beftimmten Termin be 

ſcheiden 8,2, 25,13. 34,2, 102,11. 144, 

11, 466,21 „498, 4, 505, =, vgl. betagen: 

der t. geht her bricht an 19,21, 
tagenlich Xbj. tauglich 412, 2 
taılm. Seite 119,78-11-12, 


tapffer beträchtlich : ain tapffere 
summa geltz 431,11, 
tarraspüchse, tarraßp. Kanone 


aus de man Steintugeln hop 139,5. 
140 


tarteche tleiner Schild 259 Bar. 3.3.5. 

tauf m. dad Taufwaſſer 242,3. 

teber Er Ort 501,6:1221, Bol, 

tedingen? Part. = tedinget 455,2. 

tent ſchw. Subft. Zelt (aus franz. tente 
v. lat. tendere) 216,24. 

teuchel Röhre zu Waferleitungen 57,8, 
Vgl. deichel 

teurin f. Xheuerung 268,125, 454,6, 
476,13; tuiren 485,8. 

thüren Plur. zu thuren, Zhurm 70,7. 


tochterlach n. Dem. Töchterlein 89, 
Bar. 3. 3. 20. 

to eis m. ih üge des Schüßen bei einen 

reiöfchiegen 231,8. 232,22, 480,6. 

tournierhof 263, 163 Dal. hof. 

tr abante en Fußfoldaten, im Gegenſatz 
zu den Reifigen, Synonym zu füss- 
gengel 190,6. 191,8. 194 

trappe f. Trappgang, bisterdus367,5 

träwnus geben broben 290,2. 

träwort Drohwort 507,9, 

trechen ind Wert felgen 363, 7, 

treffen intr. Db. (Part. traf) mit 
ainander füämpfen 99,3. 496,8, 

treffenlich ver Bigtigkeit einer 
Sache angeneil en 14,5. 18,21; nad: 
drüdlich 41 

treger und "ründe Guratoren und 
Berwandte 122 U. 8. Dal. zu treger 
(Blur. zu trager) Birlinger 1212. 

tr s 0% en geld aus etwas, Geld erzielen 


tre men Dur. Balken 516,16, 

treng Öedränge 498,2. 

trewmans hand: einem etwas in tr. 
(curator) h. befelhen, zum Aufbe⸗ 
wahren geben 369,1 

tringen jemanden, "bebrängen 162,10; 
eine reichstatt vom reich tringen fie 
dom Reid) losreißen 21,21, jemanden 
von seinen freiheiten dringen (Part. 
Tr 106,5; ebenfo abtringen 





Gloſſar.' 


trost Hilfe, Unterſtũtzung 92,21; auff 
trost einer Sache, geftugt auf dieſe 
441,%, 

trüche f. Zrube; Kaften 142,4. 523,9; 
trüche für ablassgeld 266,11; L- 
derin truchen 252,9; Sarg 54.1. 2. 
89,5. 225,2; druche 181,16; trichlin 
Dem. 89 Bar. 3.3.20; truchlin 457, 

"8, Bel. trog m. 9,2. 

truncken dem Zrunfe ergeben 146,7, 

tugentlich Adj. mwohlgefittet, fein- 
gefittet 314,22, 

tuir Adj. theuer 461,18. 

turlach, turlin Dem. Thürmlein 516,11. 

turren anom. Derb. wagen, ſich ge 
trauen; dorst Prät. 83,1. 144,14, 
303,7, 471,8, dörste, törste Conj. 
106,14. 304,2. 351,8 u. ö. WUbris 

en? ift ed in mehreren Fällen zweifel: 
aft ob nicht im Original oder in ber 

Abſchrift aus Verſehen dorst ftatt dorft 
(von dürfen) ſteht. 

turry f. Dürte, Trodenheit 524, 9. 2. 


Übeltättig Adj. maleficus 219,%, 

überdringen (Part. überdrungen) 
jemanden, wegbrängen 407, 18:20, 

überfahren fubft. gebrauchtes Verb. 
Übertretung eined Gefeped 122 U. 8; 
Dh. 348,16. 469,8, | 

überleiten? 216,8. 

uffhalten erhalten (WBunfchformel: 
Gott möge die Regierung ded Kaiferd 
uffhalten und fristen) 442,2, 

umbgehen intr. nicht gelingen 203,3. 

11,11. 

umbhang Teppich (Bilderteppich) 319, 

27, 320,7. 


umb-herdan um berum 184,26. 

umbsässen Plur. Rahbam 294,11, 

umbschlagen ft. Bb. abfallen, defi- 
cere 111,21, 211,5. 241,3. 487,1. 
umbelagen fi 166,18. „Dal. slagen. 

umbziehen einen, herumziehen, bin- 
halten 222,11, 

unbekümbert jein mit etwas, nichts 
damit gemein haben, zu fchaffen haben 
122 A. 8; etwas gel@ehen laffen, ohne 
fi einzumifchen 513,38. 

unclagp 
befriedigen, entichädigen 160,5. 

und verbunden mit nachderh (nachdem 
und) 424,18; und (unnd) wo (geitlich 
= alö) 412,31. 441,8, 

under — zum under geben zu 
einer Mahlzeit, die zwifchen den drei 
gewöhnlichen Mahlzeiten 3. DB. um 9 
Uhr früh oder um 3 Uhr Nachmittags 


er machen jemanden, ihn 





547 


eingenommen wird. Vgl. Schmeller I, 
S. 87. Birlinger 420b: Undertrunk. 
underkomen verhindern 439,83, 
(Bart. underkhumen) 360,12; under- 
komen 439,8, 
underschlagen dad Schwert (er 


schlüg s. schw. under), fenfen 
315,34, 
underspickhen (Part. under- 


spickht) befegen 427,2. 
underspreussen ftüßen 290,8. 
understaun etwas, verhindern 17,12; 

understan 501,11. 514,37; fügen (bon 

Sott) 14,20; cine Sache au —* neh⸗ 

men, fie durchführen 252 A. 1. 370,8; 

‘sich Jjemands, einer sache under- 

stän einfchreiten dagegen 519,11. 
underwinden fih (Prät. under- 

wand) eine Sache auf fih nehmen 

357,12, 467,2, 474,18, 
underzogen gefüttert (vom Gewand) 


unentsagt ohnedurd einen Fehdebrief 
abgefagt zu haben 117,12, 201,9. 

unerfolgt alles rechten (uner- 
volgter recht) ohne daß ein Rechts⸗ 
fpruch erfolgt ift 281,431; unervol 
und unerlangt alles rechten 284,%;- 
onerelagt und onerfolgt des rechten 

85,1. 

unerfordert alles rechten ohne 
Recht gefordert, gefucht zu haben 284,19, 

unerschiesslich bj. ohne aus 
reichenden Nupen 414,2, 

ungevarlich ohne alle SHinterlift 
298,8; ungevärlichen ohne Beein- 
trächtigung 150,22; ahn geverde 299, 
21; ungefarlich ungefähr 392,2; on 
gefar ohne Verſchulden, ohne Abſicht 
zu [hädigen 515,2. Vgl. gefarde. 

ungefochten ohne einen Kampf be 
ftanden zu haben 43,1. 

ungelter Einnehmer des Ungelds 261,9. 

unger ein ungarifcher Gulden 160,°. 

ungesam dv. nicht zufammenftim- 
mend? 12,%, 

ungleich Abj. unbillig, ungerecht 441, 
‘4. Vgl. geleich. 

unglimpf Schmach 468,1. 

unkeusch Unkeuſchheit 215,3. 

unkündten Pl.; die unkündten oder 
frembden im Gegenſatze zu den kün- 
dten 347,%, 

unmerer ieniger 304,9. 

unratt, unrat Schaden 440,9; Roth 
287,2, 


untz Präy. bi® 354,21. 357,6. 4059. 
408,4, 413,914, 414,2; unts gen 


35* 





548 


Gloſſar. 


(geen! 267 A. 4. 314,2; unts an waugen VBb. wagen 159,8. 
357 A. 5. 404,%. 405,6; unts uff | waur Adj. wahr 159,4. 


3749. 5. 407,2; unts für 413,14. 
unversacht fein, ſchlecht verfeben fein 
358, 


unversehsidenlich 336,12, 

unverwägert Adv. ohne Weigerung 
94,10, 136,15. 

unvere zogenlich Adv. unverzüglich, 
fofort 411,38, 

unwissend Adj. bewußtlos 117,11, 

unwürß Adj. unwirfch 428,1. 

unzalber Abj. unzählig 70 9. 6. 

ur — um die 8. ur 229,2. Bgl. hor. 

uranna Urahne, Urgroßmutter 390,1. 

urgicht Bekenntniß 425,10. 436,1, 

urglogk H Uhr mit Slodenwert, horo- 
logium 233,8, 

urlaub Erlaubniß 46,17; urlab 466,2; 
urlab (urlaub) nehmen, Abſchie neh⸗ 
men 433,%. 428,14; urlaub (urlab) 
geben entlaffen 190,15. 208,2; ver 
treiben 488,77. ebenfo urlauben je 
manden 374,2, 439,8, 


Wa wenn 350,%. 367,7; wa wo 359,16, 

. 383,112, 

wächsen %j. aus Wachs geiertigt 19,7. 

wag Prät. zu wiegen (Gewicht haben) 
403,8, Prät. zu wegen foltern 467,2. 

waidenlich Adv. ſchön, herrlich 322, 
11, 324,6, 

waisat Geſchenk oder Abgabe p einer 
Jeſzeit 392,9. Vgl. Schmeller II, 1027. 

walch, walh ein Wälſcher 121,17. 305,15. 
306 ,%4-37 


walckmül f. 178, 15-16, 

wammas n. Wamd, Belleidung des 
Rumpfes 261,15. wamas 437,5, 

wangn. die Wange 320,14. 321,8, 

wangt weint 360,3. 

want PBrät. wähnte 457,12, 

wann (onj. weil, da 310,4. 311,14 u. 6. 

wapner Blur. ſchwer bewaffneter Reiter 
im Gegenfaß zu Fußknecht 292,31; 
wäpner 293,%11-18, 

wapp enmaister Herold 159,3. 381, 


warnen den schaden, verhüten 425,85. 
Bol. wenden. 

warnung — ze wach und warnung 
komen 22,%, BG warung im Sloffar 
zu St.-Chron. IV. 

wart thun Wadfamteit üben 211,11. 

warten fich, wehrten ſich 196,11. 

wartmaister Reibarzt 312,1. 

waugf Wage 235,4. 321,2, 513,3. 
521,8, Folter 54,11, 


weger Aj., Comp. beñet 11,8. 13,19; 
wägest Euy. 439,3. 

weichbischof 225,8. Bal. dittel- 
bisehoff. 


weinig bj. ebrius 69,5. 

weinkuster Beinjchäger 407,3. Bol. 
Schmelle OD, 341. 

weintzieher Küfer, Faßzieher 372,5. 
407,15, 


wenden, schaden wenden, ver⸗ 
hüten; frummen werben und scha- 
den wenden 240,3; schaden wen- 
den und frumen füdren 239 9. 5; 
unrechtlichen gewalt und frevel 
helfen wenden 281,11 {ere und nutz 
schaffen, schaden verhüten 284,6. 

we 2 2 N g werden, rüdgängig werden 


werben frummen ß wenden. 

werben eine potse „ betreiben, 
ausrichten 420,17, 

wesen — mit wesen inne sein wohnen 
7,1. 23,10, 

wett machen etwas, audgleichen, ab» 
gleichen 220,11, 

wey ein Raubvogel 360,21. Pol. arawey. 

weyl Conj. während 411,20, 

widerfüeren — füeren und wider- 
füeren hin⸗ und zurüdführen 294,9; 
wider reiten zurüd«, heimreiten 487,1; 
widerlegen den schaden erfegen 521, 
3; widerraiten verrechnen, Rechnung 
ablegen 401,%, Bgl. verrait. 

widern fi, fih weigern 410,53. 

widerwertig Mbj. feindlich 323,8; 
widerwertiger Subft. adversarius 
284,817, 

wiem == wem 150,14; wien = wen 
350,2. 407,%, 411,%. 

windtliecht 413,7. 

wizde Subſt. F. Würdigung, Ehrfurcht 


wirdigen jemanden, ihn in feine Würde 
einfepen 324,27, 

wirdigkait Ehrfurhtöbezeugung 310, 
31; wirdigkaiten und eeren 308,2; 
ere und wirde 308,21. 314,8; lob 
und wirdigkait 308,#%; lobgesang 
und wirdigkait 310,3. 

wisgelt 390,27. 392,9, 

wismad Heu 31,3; Wiefe 189,8.219,3. 

wyeren Plur. zu wyer Weiher 412,9. 

witzig Adj. weife 357,10, 

wont rät wähnte 164,8; chenfo wönt 
306,8. Bgl. want. 

wörchte wirfte Conj. Prät.) 321,81. 


Gloſſar. 


wurd gihel, Wurfſtreitaxt 273. Bar. 
3.3. 2. 


Zäher Pl. Zähren 427,8; zeher 360, 
15, 428,1. 
saichnen Vb. Zeichen, Wunder thun 


zanndel eine Art Zaffet 414,8, 

zein Blur. von zaun, Hinderniß beim 
Pferderennen 233,% 

senten Plur. Zentner 137,1. 151,3, 
252,161, 177,9; Sing. 225,2; da» 
neben centner 214,12; gentner 518, 


2 entilhomini „gorrumpiert ftatt gen- 
tilhomini 290,% 
serfueren ſchw. Vb. ein Schloß, ſchlei⸗ 
fen 223,12, 
5 00. en (Part. zu zerklieben) fpal- 
en 2 
zeug Heer, Schaar (im Kriege und Feft- 
zug im Frieden) 80,21. 84,4, 95,15, 96,6, 
102,5. 103,8. 117, 18, 139, 19, 140,17. 
228, ‚.@, 308, T, 313, 21 u.0.; zuig 
496, 1081; ; zug 497, 34, 499,12; züg 
524, 12. der reitend zeug im 1 Öegen 
fage zu "dem geend volck 100,4; zeug 
Knie gmaterial vr n, getten, Leitern 
⁊c.) 75,28, 118,12 
serß m. penis 266 4.6. 
ziehen etwas in das werckh bewerf» 
„ftelligen 433,30, 
sierlichait Collect. Schmud-, Kunft- 
gegenftände 103,9; zierhait 181,17. 
311,1; gier 184, 13, Bol. geziert. 
sige Son]: Prät. zu zeihen, befhuldigen 
Ind. Prät. zig 334,6, 354,12, 
507 7 Kr 81, 
zilhütt 232 ‚; zilhütte 232,16, 
ziller ft. m. Zieler 232,%. 


549 


*H ilstat 23 f. Säiehfätte 231,11, 232,16 
zimmer n. —* Balkenwerk 72,8, 
479,2. 


zübringen (Part. züpracht) jemanden 
wohin, ihn hinführen 311 

zucht Artigkeit (in der. Berbindun ng 
zucht und ere erpieten) 109,14, 207, 

zueflicken f&meicheln 356, 12, 

zug m. Friſt 414,%. 471,16, 

sühannd fofort, Jogteid '337, 9, 

zukommen 24 Bol. zügemacht 
und gedeckt 246, © 

sükunfftf. Antunft317, 4, zükunffte 
412,6; zükunft 472,37. 

züle gen einem eine Toßter, fie ihm zur 
Ehe geben 210,19, 211,1. 303,8. 

zülenden if fleuern 294, 2, 

zuename Geſchlechts⸗, Gamitiennamg, 
im Hegenſat zu tauffname 344,5 
345,1. 346,21. 

sünder Leuchter 492,8. Vgl. Birlinger: 
Zündler. 

süschub Unterſtützung, gilte 166,6. 
198,4, 281,21. Pol. schub 

süweib Kchöweib 154,18, 

2 * 4 m. Mittelpunkt der Scheibe 


meiie otte jeder der zwölf Apoftel56 


zwir Abv. zweimal 100,10. 140,5, 489,10, 

zwüg Prät. zu zwahen waſchen (einen 
Theil des Korperd) 242, 

zwuschen häufig ftatt Awifisen ; 
270 A. 2; zwischen mit dem —* 
und Dat. Mit dem Gen. 13,1. 56,2, 
88,2. 905. 96,@. 111,17. 264,1, Mit 
dem Dat. 15,2. 1185. 150 9. 5. 
287,18-%0, 288,1-19:34-38, 299,922--3- 
3-27, 299,45, Gen. verbunden mit Dat. 
16,%, 494,%- ozwischen 383,5 u. o. 








Berfonenverzeichniß. 


— —— 


Yorbemerkung. 


eiehmifte I. und II. Bandes. der 


der unbelannteren in ber Form, in 
tigeren Varianten find in Klammern beigefügt. 


Haron, der Hohepriefter 323, 20. 

Abensberg, die von 51, A. 4. 185,18, 
269,12, 376,11, 

Anöberg, Heinrich von 33,7, 

Adaimer, Jörg der 137, 14, 

a Gemahlin Dttos L, des Kaiſers 


Adelsheimer, die 431 A. 1. 
Ade obauſ er, Georg, der Pfleger in Mering 


ei A 332,3. 455. 456,8, 457,7, 
apram, Bifchof von 303, u7. 

Adinger, Hand 398,77, 399, D, 400,4, 
Aichaimer, Beit 327, *. 
Barcival 327,8, 
Aichoren, Wagla von 326, * 
Ainkürn, Bürgermeiſter von Nördlingen 


Albrecht L, rom. König 462,2. 
Albrecht IL, römifcher König 18,10, 79. 
121. 127,10, 488 31, 
Alerander IL, der Papft 455,18, 
Alerander von Donauwörth 350, 5, 
aan Mer an * ſh 
pershofer (Alppenhoffer, Allpiſchofer, 
Ar Alpendhofen), 
üg 1 
Hand 46,16, 463,18, 
Konrad 9, A. 5. 
Ulrich 29, Var. 3. 3. 14. 
Alt, Kaſpar, der Waibel 353,13, 513,3. 
Althain, Rembolt von 397,8. 
Seitz von 8,8. 
Altmandbofer beinrich der 398,10, 399,3, 
Ama, Hand (von Nürnberg) 381. 269, 
Bar. 3.3.11. 
Amann Ymman), die von Wörd) 343.344, 


Tas Bar onen- wie das Driduegeihiß iſt weienttich nach den Grunbfägen, die für er Ber 
e 


S. auch Better. 
Frierig 345,5. 
‘sodann 344. 

* 345,5. 

ui | von Bobingen) 398,2, 399, 

ug m Memmingen) 398,9. 
Amorbach, Heinrich, Abt von 75, U. 2. 
Andlach, Lazarus von 327,38. 
Andree, der lang 205,%. 515, 3, 
Aeneas (Ennea), der Trojaner 332, 17, 
Aeneas Silvius f. Pius I. 
npelberg, C. v. 398,1. 
Anjou (Anſey), Herzog Ludwig von 26,18, 
Apotheker (Appoteckher), der 344,15, 
Apt, Ulrich, der Maler 382 4, 
Aquileja, der Patriarch von 170, 9.1. 
Aremberg ip Eberhard von der Mark, 

Graf v. 
Armagnac, Graf von 61, 9.5. 
Amult Arnett), der Raifer 455,5. 
Arta, Alvarıd von 328,9. 
Arzt BT Aurich 59, u 470,11, 480, 


Adlanbingen, Däinako don 397,38, 
Aspach, afpar 327,19, 
Ausgsburg, Bifchöfe 
St. ionnfius 454. 455,6. 
Wicterpus 454. 
Simpertus 454,8, 
Lante (Banto, 455,2. 
Adelbero 455,8. 
St. Ulrich) 453,4. 455. 456,15. 457, 
Luitold 453,1. 
Bruno 333,2, 453,21, 
Heinrich II. 455. 





Perſonenverzeichniß (Augsburg, Bifhöfe — Bayern, Herzöge). 551 


Embrico 456. 

Sigfried 456. 457,3. 

Wigold 456. 

Hermanus 457. 

Udalſchalk 457,18, 

Wolfhart 458, 11, 

Marquard (von Randegg) 2. 62,%. 
7. 458,15 

Baltbe (von Hochſchlitz) 7,14. 62, 


Shadland, Johann 8,12, 62,9. 7. 

Burkhard (von Ellerbad)) 16, 15, 24, 
15-31, 36, 9.4. 37. 40,22, 45,7. 50, 
9.3.62, 4.7. 462,85. 463,6, 

Gberharh I. (®raf von —* 

0 mit A. 3. 51,3. 57 
1. 1. 465,4. 467,21, 468,2, 

Anfelm (von Rennin en) 57,8, 58. 
59,13. 62. 64,9. 67,17, 468. 469. 
470. 471. 472. 473. 474. 475. 
477. ©. auch unter Nenningen. 

Friedrich (von Grafened) 57,17. 58. 
62. 63,11. 64,1. 67,17, "468, 31, 
469. 470,1, 471. 

Peter (von Schaumburg) 58,7. 67. 
68,8. 85,5. 88,17. 94,17. 104, 
A. 3. 105. 106, 107. 116,8, 
121,18, 122, 4.8. 128,2, 142,1. 
151. 156, Y. 1. 159,8. 161, u. 4 
u. 9. 5. 201,8. 202,18, 212,8. 
214,6, 218,12. 219,4. 221, U. 5. 
224,18, 225. 226. 235, A. 3. 475, 
31, 480,16. 489. 498,32, 500. 503. 
509,%. 515,17, 516,%. 517. 

Johann von Werdenberg) 225,18, 
226,2. 228. 229. 230. 235,12, 
238, 10, 242. 246, Bar. 3 3. 9. 
257. 2678, 270,8. 4 18. 
424, N. 6. 517,8, 519. 525,3. 
Sein. Bicar2572; ſei ein Weihbiſchof 


—* (von Zollern) 271, U. 6. 
272. 273, U.1. 416, 9. 1. 424,9, 
Auer, Wolfgang, von Talberg 327,7. 
Auföperg v., Heinrich 327,5. 
St. Yuguftin 463,21, 
Auflas, Kardinal 265, 16, 


Babenberg, Jörg von 326,8. 
Bach (Bed), die 113,6. 341, 2, 349, 6,395,29, 
Heinrich, des Poriners Tochtermänn 
7,1. — 336,12 
Karl, der Jung 398. 
Konrad 398, 399, 13, 
Bächtlin, die 343,5, 
Liupold 343, 1.23. 
Baden Padaw, Badaw), Markgrafen von 





Albrecht 243, 10 

Bernhard I. 465,%. 466. — Bernhard II. 
88,4 (f. U. 8). 95.2. 108, A. 7. 134,8. 
297, 4.1. 

Chriftoph 238,18. 

Georg, viſchof v. Meb A ande ch, 

Jako J. 94,8. 95, A. 3. 

493,93, 497, 1 „502, 3, Sein Bruder 
96,2, 

Johann, Erzbifchof von Trier f. unter 
Trier. 

Karl88, U. 8.95,2. 108, U. 7. 167,7. 
173, 10, 186. 196,1. 215,10, 283, 
A. 1. 413,8, 512. 520,4, 

Marr, Verweſer des Bisthums Lüttich 
f. Lüttich. 

Ruboff 32,4, 

Bader, Ma ther 61, 1, Bol. Walbart. 

Balaban, türfifcher Feld err 207, 4.5. 

Balshaufe een), Srafenv. 454, 
Schweiger von 453,2 

Bamberg, Bifchöfe von 

Albert II. 52,12. 

Anton 94,14, 97, 5. 502,8, 

Georg I. 157,%, 158,12, 159,1. 

165,5. 170, 4 1. 173,6, 200, MA. 
203, A. 1. 289,3, 524, 18, 

Philipp 271,9. 6. 

Heinrich (Groß) 272, Bar. % 3.10. 
Banwolff, die f. Panwolf. 
Bar u. othringen, pen von 

Renatus I. 102,2. ©. aud) Loth. 


ringen. - 
Sänger, Franz, der Münzmeifter 79,19. 


Batban, Stephan von 264, U. 2. 
Baudug, Heinrich 199,3. 
- Wolf 199,3. - 
Bauman, Michel 234, Bar. 3.9. 8. 
Baumgarten ——— Kom (von 
Rürnberg) 116, Bar. 3. 3 
Anton 5 
Baumficchner, Ündrens, Ritter 115, 9.4. 
226,%. 227, Bar. z. 3. 1. 235,0, 
Bayer, Herzöge ıc. 8,3. 11,2, 132. 14. 
. 16,2, 20,1. 26. 31. 32, 40,3. 53. 
58. 18, 86. 136,8. 139,3. 143,8, 156,7. 
220. 221,17, 235, * 235,6, 239, 1, 
460,17, 469, “ 470. a71, 29, 472. 494, 
499, 1, 508. 518, 21, 
Welf I. (Wolf Lang) 333,7. 456. 
Ludwig der Kehfbeimer 4 457, 21, 
Seinrih XIILv. Niederbayern 457,8 
Ludwig der zöfrenge (Gottfried) 334,4, 
457. 462,4. — Maria v. Brabant, 
[eine Gemahlin 334,5. 457,8. — 
ubiwig, ſein ältefter Sobn 462,3. 
Ludwig IV,, röm. König 458. 





552, 


De? der Mörder Kaifer Philipps 
334,2 
Dito V. 13, 


Bayern Inge! olftadt 


Stephan III. der Kneißel 8,4. 9,8. 
11,9. 13,6. 20,5. 25. 28,6. 29. 30. 
31. 36. 374, 38. 39. 40,18. 50,1. 
51,5. 52,9. 4. 65. 460,31. 462, 
464. 478, — Slifabeth (Habean), 
feine Tochter 28. 56,10. 61 9.5; feine 
Nichte 65,5 mit U. 2. Sein Sohnl: 

dudwi 3 VIL, der Bärtige 28,10, 

49,2, 51,6. 52,17, 56. 
H 8, 60,8. 61,1. 64,4. 65,10, 
66,10, 18. 82, 86. 87,4. 88. 136, 
A. 2. 403,%, 464. 466. 470,8, 
471,%, 478. 484. 485,30, 491. 
494. Seine Gemahlin 56,10 u, 
A. 3; fein Sohn: 

Ludwig VIIL., der Höckrige 37,8, 78. 
79,16. 82. 86. 349,11, 491. 493,6, 
494 18; feine Gemahlin 86,8. 89. 
116,6. 122, 9. 8, 141,8. 179,6, 
350. 489,%. 494,2, 495,10: 
deren Töchter 89, Bar. 3. 3. 20. 
494,21 


Bayern⸗ Landshut 


Friedrich 9,6. 11,9, 13. 19,8. 20,4. 
29,18, 36, A. 4. 37,4, 40,15, 51, 
AA. 460, 3, Sein Sohn: 

Heinrich XVI. (der Reiche) 37,28. 40, 
18,49,4, 51. 52,17. 57,4, 60,8, 61,1. 
64,28, 65,12, 87,4, 88.96,3.104,12, 
1089, 170,16, 464,3, 467,15. 478, 
491,12, 493,6. 494,27. 499,4, 
503,5; Margaretba, feine Ge 
mablin, 170,18; Eliſabeth, feine 
Tochter, 85,11, 108, A. 8. 493,%, 
Sein Sohn: 

Ludwig IX. (der Reiche) 38,1. 91,21. 
108,9. 116, Bar. 3. 3. 20. 117. 
124, 132, 1. 133. 144. 148 
—150. 1523. 155160. 164 
— 174. 177. 179. 180. 182—185. 
187 — 192. 198,4. 199,3. 201. 
202. 204. 205. 206. 212,11, 218. 
219 - 222. 228,19. 229,29, 263. 
280-285. 287. 288. 289. 298. 
299.300,2.408,32,436, 4.2. 499,3. 
505,80. 506. 508,3.509. 510. 511. 
512. 515.516. 518.519,%. 522,4; 
Amalia, feine Gemahlin 108,10, 
138,21. 270,1. Sein Sohn: 

Georg. (der Reiche) 160,9. 249,9, 
263,14. 269,16. 271,3. 273, 8, 
436, A. 2. 527, 1, 528, 12.  Qudmilla, 
feine Braut 160, 10; „Sehr, jeine 
Gemahlin 251, 9. 528,12 


Perfonenverzeichniß (Bayern, Herzöge — Berena v. Rodericus). 


Bapern » München 
vergose 78,14, 173,7. 506,2, 508,1. 


gobarn I. 9,8, 13,6, 20,4. 36, A. 
4. 37,3, 38,2, 40,13, 52,17. — 
Sophie, feine Tochter 65, A. 2. 
302,17, Seine Söhne: 

Emft 38,1,51,8, 64,27, 65,18, 66,12, 
67,2. 3, 348,21 ‚464. 465, 2, 478,6, 
484,9 

Wilhelm. UI. 38,1. 51,6, 52, 9. 4. 
61,9.7.62,1 ‚65, 12, 66,12, 67,9.3. 
464. 465,8. 469. 478. 

Albrecht IH. (Emftd Sohn) 38,1. 
65,18, 66,12, 70,3. 91,18. 94,17, 
96,%. 101, a. 6. 104,18, 124. 
125. 126,12, 138,13, 142,%, 143,14, 
152,3. 154. 171,18. 348,32. 484,2; 
Agnes Bernauerin, feine Gemablin 
f. unter Bernauerin; Anna von 
Braunſchweig, feine Gemahlin 
91,%,. .131.%, 132; Eliſabeth, 
feine Schweſter, Gemahlin des 
Grafen Heſſo von Leiningen 91,9; 
fein Zuweib: „die Kürfchnerin” 
154,8, Seine Söhne: 

Johann iv. 108, A. 5. 121,2. 122, 
4 124,18, 126,4. 132,2. 138, 1“ 
142, 1, 149,4, 169,4, 197, 9, 298, 
9, 505,3 

Sigmund 108, 9. 5. 142. 169,4. 

197, A. 2, 202, U. 6. 220.8. 
234, A. 2. 

Albrecht IV. (der Weile) 202, U. 6. 
220,8. 223. 228, U. 5. 230,8. 
234,6, 238,8. 242,21. 271,2, 
272,11. 376,7, 424,92, 521,6; 
Km migunde, feine Gemahlin 213,8, 

f. aud unter Friedrich, 
tömifeher gonig 

Chriſtoph 202, U. 6. 220,8. 222, 
A. 3. 223, A. 6. 228, 9. 5. 230,8. 
232, U. 3. 233,19, 234,6, 238,3. 
269,9. 270, A. 2. 272,1, 376,1, 
381. 521,5. 522,13, 

Wolfgang 202, U. 6. 220, Bar. 

.8. 222, U. 3. 232, A. 3. 

233, N. 1. 234,5. 238,3. 222, 21. 
269,10, 270, 4. 2. 2722, 376, 
4.5. 381. 

Bayern» Holland, |. Lüttich. 

Bed, Walramb v. 326,31, 

a Albrecht, Bürger i in Memmingen 

Behein, Sand 485,27, 

Behem, Wilhelm, v. Gutmund 327,%. 

Denedift XIII. Papſt 61,°. 

Berena v. Rodericus 328,8, 





Perfonenverzeichnig (Berg, Herzog v. — Burgaraf, die). 


„Herzog v. 268,2. 
2 (hingen, Diether v., Marſchalk 194,12, 
Dernauerin, Agnes (Engla) 348,20, 484, ”. 
Bernhard v. Claimaur 453,5. 
St. Bernhardin 85,8, 112. 491381, 
Bernhauſen, Schrab v. 20,21. 
Berthold (v. Regensburg) 107,9. 458,1. 
Berwanger, Heinrich 398,2, 399,9 ‚400, 5 
Beſſarion, Kardinal 154, 5. 309, 3. 310. 
Beſſer, Wilhelm (v. Ulm) 526,8. 
Biberbach, Erfinger v., Marfchall 25,3. 

32,12. 48,2, 463,8. Seine Frau 25; 

Hans, fein Sohn 48, 2.463,35. — 388, 38, 
Bievre (Biebers), Hen v. 255, 2 
Die Albrecht v. 21,2, 

Bilfinger, Peter, der "Schneider 374,18, 
Bitſch p t), Herren v. 19,20. 32,8. 
Bitſchlin (Piglin), die 341, 3 

Heinrich 398,19, 399, 8. 400,21, 
Konrad 5,12, 
Dlandh, „mit der langen Rafen“, der Maler 

77T, Bar. 3. 3. 23. 

Blaubeuren, „der Haufer“ v. 20,6. 
danowics, Stephan v. 212, a 6. 
öhmen, Könige 
Wenzel III. 302,8. 
Elifabeth, feine Schweiter 302,8, 

Georg Podiebrad (v. 1458 an König) 91, 

5. 129,4 130. 146. 147. 151. 160. 

164,19, 165,4. 166, U. 1, 168,5. 169,13, 

170.8, 171. 172, 173,2 192,15, 1958. 

212. 222,18, 223,5. 227.2, 235,8. 287. 

289. 513,89, 514,1, 522,4, 

Littorin, Georg Pobdiebrads Sohn, 
151,2. 195, A. 7. 211,2. 218,6. 
222,14, 293, A. 1. 227, 3, 
Heinrich (v. Münfterberg), Georg? des 
Jũngeren Sohn 147,9.2.211,4.1. 
Zedeng Su Sidoni Georgẽ Tochter 147, 


Ballarim, "een jüngere Tochter 


eubmille deffen iöngfie Tochter 172,8. 
Ladislaus V. 243, 
Bologna, Biſchof v. 310. 
iovanni Bentivoglio 268, U. 5. 
Boniſacius UI VIH. Papft 334,10. 
IX. Bapft 39,2, 40,3, 57,17, 
gr Hieronymus (v. Nördlingen) 
‚0. 495,81, 496,35. 
Boönien, Rönia v. 208, 7, 294,10, 
Boffenau, Johann v., ein Student 517, A. 
Bourbon, Herzog d. 44,1, 
Borberg, —8 Marſchalt 396, 9, 397,8, 
Seifrid 37, U. 1. 
Drabant, Maria v., Herzog Ludwigs des 
Strengen Gemahlin, ji unter Bayern. 


593 


Branda, Kardinal 487,10, 
Brandenburg, Markgrafen v. 65,13. 142,15, 
225,2, 498,%. 499,7. 502, 8. 
Frievrihl. 467,8, 478,5 ; feinSopn 
Johann, der Aichhmiſi 75, 17, 94,21, 
138,19, 149,4. 478,4. 5. 497,8: 
Barbara, feine Gemablin 108, 
4.6; Barbara, feine Tochter 75,17. 
309,3. 
Friedrich IL, Kurfürft 94,2%. 138,19, 
166. 502,8. 520,9. 
Albrecht Achilled 82,7. 87,5. 93,17, 
94. 95. 96. 97,2. 100. 102. 103. 
104,1. 108,14. 115,17. 124,5. 
133,3. 138,19. 143. 145,4. 6. 
146. 148,16, 149. 150. 152, 153. 
155,17. 156—160. 165—168. 
171. 173—176.179—183. 187,8. 
188. 190. 210,19. 211,1, 212,12, 
237,4. 238,6. 239,10. 242, 9.1. 
243.5. 246,18. 247, A. 1 u. 2. 
282. 283. 286—289. 298. 351. 
376,4, 409,19, 488,15.490,6, 493,29. 
494. 495. 497. 498. 500,%. 
501,31. 502. 503. 504,41. 506,17. 
508,2. 509. 510. 511. 512. 
515,8. 520,8; Margarethe, feine 
Gemahlin 108, A. 6.; f. zweite ®. 
Anna 143,8. 351, A. 1. 409,3; 
Eliſabeth, feine Tochter 210, 19; 
Urſula, feine Tochter 211,1. 
Friedrich der jüngere (der jüngfte Bru⸗ 
der Albrechts Achilles) 94,21, 502, 8. 
Margarethe, Gemahlin Audwige des 
Hödrigen, f. unter Bayern. 
Brandie, Georg v. 186,% 
Braunfchweig, Herzog d. 168,7. 
Bredaw, Graf v. 255,11 (ſ. va. 7. 
vreiſchuh, die 72,11, 340, 5, 
Ghriftian 3824. 
Bredlau, Bifhof v. 227, U. 3, 
Breuning, die 340,8. 
Drieg, Herzog v. 63, ‚©. 403,17, 
Briren, Bilhof v., Nikolaus v. Cuſa, 
Kardinal 155. 161, 13, 200,7. 508,2, 
Georg Golſer 243, 17, 509, 
Leo v. Spaur 509, 18, 
Brüning, Herwort 398, ©, 399,5, 
Brüfhent (Breufgenne‘), Sigmund, kaiſerl. 
Rath 413,4, 
Buchmüller, der Goldſchmied 121, A. 6. 
Burgau (Burgam) die v., 8,16 
Hartmann v. 338, 1, 396, 8. 397,3, 
401,3, 
Konrad 337, 22, 396,8, 397,8. 399, 
16, 401. 400,4, — 397, 2, 
Burgauer, Ulrich 90, 1, 
Burggraf, die 343, 1, 


554 


Friedrich 467,3, 

Heinrich 64,16, 

Jörg 199. 

dire 199,14, 

Ulrich, der Domdechant 31,2%, 

——n— le 6 dl. Ray, A 

urgun urgunt) A erzog v., Johann, 
Graf v. Nevers 4 Ir ® 

Phiuipr be Gnteill. 17.170. 203,11, 


* * Kühne 203. 211,8. 215. 
216. 217. 224. 240,9. 241,3. 
243,18, 245,14. 247,5, 248, 249, 
252. 253, 254,12, 255. 256. 
516,%, 524. 526. 527.528. 529,1, 
Anton, Balduin, feine Brüder 255,14, 
Burdhart, Jörg 258 Bar. 5. 3.9. Bol. 
auch Schafernad. 
Burkrain, Zillman v. 398,5. 399,37, 
Burtenbach Purtenbach), die v. 8,18, 
Georg 201,10. 204,15, 206,14, 
Hand 398,11. 399,%. 400,%. 
Seitz 352,22.—398,?. - 
Purtenbadh (Sücenbad)), Heinrich, der Bed 


—8 der Schuſter v. 352,8. 

Getanbrini, Filippo, Kardinal 311,5. 

Ga, Papſt 113,8, 116,15. 121,16, 
134,5, 


Saloche, Eupifhof! v., Georg 128,7. 
Stephan 12 
Gamer, der v. 74, ya 
Ganale da, Nikolo 227, 1.4. 234, 4.1. 
Gapiftrano, Hand dv. 112. 118, 13. 120, 
503. 504. 
Garvajat, Fohann v., Kardinal 135, A. 5. 
95, A. 2. 296,9. 3113. 313,88, 322,8, 
Gaftell ( (Cafe), Graf v., Friedrich 183, 
Bar. 3.3.5 
Jakob 312, 1, 
Cheferhuler, Hans 327,8, 
Chiemfee, Biſchof v., Solveſter 101, A. 6. 
Ceſarini, der Kardinal 483,8, 488,9, 
Chöfchtaden 170, U. 3. 
Chur, Biſchof v. 243, 16, 
Cilly, Grafen von, Hermann II. 44,1, 
Ulrich 98,3, 110, U. 3. 119,2, 120. 
122,9. 124,8, 153,8. 297; feine 
Gemahlin 120,7. 297,10, 
Clebſattel (Efefatel, Riefael 349, 17, 350,9, 
Clemens V., Papſt 335,2. 458, 5, 
Elemens VI. „Papſt 335,20, 
Cloſner, Joͤrg 327,1. 
Wilhelm der 116, Bar. 3. 3. 20. 
Gloftermann ſ. Kloftermann. 
Coimbra, Bifchof v. 312. 316,21, 


Perfonenverzeihniß (Burgraf, Friedrich — Dorfer, Hand). 


Eolonna, Kardinal 16,21.— 322,7, 
Gonterino, Pertucius 289,31. 291,1. 
Gönpelman — Köngelmann. 

Eornefi, Antonius 328,5. 
Gosmas et Damianus 29, Bar. 3. 3. 14. 
örtignoln v., Michele Attendolo 87, 4.7. 
Eraft f. Kr aft. 

Cramer, „an dem geßlin“ 343,2 (f. auch 

Friedrich“). 

Jos, der Weber 57,14, 73, A. 5. 471, 
3%, 475,9. 480,21, 
Cranz ſ. Krennp. 
Cratzer f. Kraßer. 
Eriftelin, der Kiftler 382,4. 
Croy (Ktahin), Philipp v. 255.14. 256,8, 
Eypern, König v. Ludwig 163,8. 
Sobann III. 163,9. 
Jakob, deffen Sohn 163. 


Dagabaufer ae Wolf der 
259, Bar *81 
Dechſe, die 3 
Johann 556, 11, 341, U. 27. 480,9, 
©. aud) Kreuz hi. 
Damaskus, Herr v. 170,8. 
Dänemark, König von 
ChriftianI. 240,18. 244. 525,11. 526,4, 
Dorothea, feine Demaplin 249, 13, 
Dandolo, Gherado 89 . 
Danhaufer, Conrad 327, 3 
Dario, Giovanni (Buan) vd. Sandia 264,14, 
Degenberg, Wendel Gewolf v. 50,3. 
Sand II. Gewolf 223,9, 
Dendrich (Tendrich), die 343, 8, 
Hand 8,13, 19,14, 398,0, 399,8. 
Hieronymus Ada 
Jakob 191,3 
Jörg 73, 10. 
Uri 10,5. 398,4, 399,8. 460,%, 
—125, 10, 191. 514, 13 482, 19, 
Derrer (Dener v. Nürnberg) 495,8, 
Depfenfteiner, Bernhard der 316.8. 
Diebhartsfirchen, Erasmus v., der Stadt⸗ 
vogt 118, 9. 2. 133. 9. 1. 
Dietenheimer, Rubolf 102, 9. 3. 
Erhard 497,31, 
Diana, 456,9, 
Dillinger, die 341,4 
Erhard 398, 3, 399. 
Diomarges 89, 14. 
Dirkfemair 479, 3; Ulrich 522, 9. 3. 
Domanin, Eiebeth 395,3. 
Donneröberg, 
Engelhard v. 55,8. 
Geöwein v. 55, 6. 467, 7, 
Donnerfteiner, Georg ‘der 223, 9. 6. 
Kolmann 18,4. 6. 
Dorfer, Hand 234, Bar. 3.3.8. 


Perfonenverzeihniß Dornauer, die — Ezedhiel). 555 


Dornauer, die 341,5, 

Domer, Chriſtoph 287,31. 289,5. 

Drechſel Drãchſel), Hand 398. 

Drontheim, Erzbiſchef v., Kalteiſen Hein⸗ 
rich 116,11. 504 

Drufus (Trufug, Eruifus) 1, 1, 331. 

Durazzo, Karl v. 29,3, 303,5. 305,15. 
306, ⁊ 307,2. 


Eber, Valentin, der Stadtfchreiber 430,%, 
Eberitein, Graf Johann v. 154,11, 
Eberstorff, Albrecht v. 326,271 

Con zIrson), die 145. 190,12, 342,8, 


Anton 235, 9. 3. 521,13, 
Jakob 201, 10, 204, 10, 235, A. 3. 
355,1, 515. 
Lorenz 29, 13, 54,12, 57,2. 467,17, 
Peter 5, 18, 54, 2; ſeine Tochter, die 
Rechüngerin 54, 2, 466,11; — 
174,17, 76,3. 88. 145. 146, 1, 235, 
4.3. 355, A. 1. 482,17, 484, " 
494,%.500. 502,% ‚507; feine Frau 
500: ; feine Söhne 500, 3, 507,23, 
Sigmund 235,3. 521,12, 
Egker 7,19, 
Eglin en, Stephan v. 398,3, 399,22, 
Eglolffer, Hand 398,10. 399, 83, 
Egrer 68,8. 
Egypten, Sultan v. 
Yinat 170,8, 
Metet al Daher 163,10, 
Chem (Echem), Georg 389, A. 2. 
Marr 389,18, 
Ihoma 512,41, 
er (Singer Jezutm 


us 116‘ Bar .3. 20. 

Walther 95, 14, 99, 10, 495,30. 496, 
5, 235, 4. 1 

Wilhelm 350,36, 

Eichftätt, Bifchof v. 

St. Wilibald 454,%, 

SobannIl. v. Eid 94 ‚*. 96,95. 149. 
156. 159,12, 281. 284,2, 285,11, 
298,7. 502,3. 506,18, 509. 

Wilhelm v. Reichenau 219,4. 221. 
228 , 230. 243. 267, >. 271, 


A. 6 
Eifenbung (Syfenburg), Feiprich v. 466,19, 
eit v. 8 
Eiſenhofer —8* ee 234, Dar. 3. 
3.8. 343,2. 


Diepold 343, U. 7. 
Konrad 247, A. 6. 
Eiginger (Euzinger), der v. 413,3. 
lrich 110,9. 3. 


Elen, Zilhelm v., Domherr zu Fritzlower 


* ner, haſpar der 398,5. 399,11, 
au, der von 87,1. 494, 6, 
— Berthold v. 212, A. 6. 
Burkhard v. 115,15. 
Heinrich v. 17, 16, 1665. 
Puppelin v. 101, 14, 497, 26, 
Ellwangen 
det, abtn. 107,3; Job. v. Hirnhaim 


Embs, Met. 327,11, 
Hanna v. 327, —2 
Endorfer, Euftachius 203,0. St. 
Enentel, Kafpar v. 307,4. 4 
Engelberg, Burkhard 387, 4.6. 
Engerlin, der Dominitaner 41. 462,31. 
England, Köni 
Eduard I "iss, 9 
Eduard IV. v. Hort 163. 
Heinrich VI. v.Lancafter 104,19, 163, 
Richard v. Dorf 163,2, 
Engländer (Engellender), die 17,20, 
Eptingen, Hermann v. 327,5, 
Erenfelg, Beinvic 1. Propftv. St. Viktor 
in Mainz 475 
Erfurt, Abt v., Setwin 75,9. 2. 
Erhard, der Rathöfnedt 98,18, 502,18, 
Erltach, Heinrich v., der Stadtfchreiber 
133 ‚16, 148, 9. 3. 153,2. 154,1, 
198,7. 222. 507, 31, 508. 5162, 
Erlihhaufen, Submig v., Ordensmeiſter 
128, A. 1. 207,19 
Grolpbeim, Lang v. Cangherrv. Nereshain) 


Grin et, Erafem 397,31. 399,24, 400,%, 
einrich 397,3, 399, U, "400, 6, 
- der Burggra 10, 1, 
Hand, der Metzger 6, 6. 10,5. 460,9, 
Crfngr (vi (erifin en), So 399, 85 400, 1, 
400, 


herr 308, 12, 399,35. 400,1. 
Eicher, der Schuſter 18,85, 
Eugen IV., Papſt 73,17, 75,8, 77,1, 
483. 493,8, 
Gutentbater (Sylenballen), die 340,3. 343, 


30 nad 343, A. 26. 

Liupold 313 A. 26. 

Jakob, Heinrich, Lukas 344, 9. 1. 
Eunomia 456,9, 
Eutropia 456,9. 
—5 —8 Onshalm) v., Ritter 


Evſſen ſ. 
Erttenhauſen, Hans v. 397, 9, 399,38, 


—* der Prophet 323,29, 


— — — 





556 


Falckendorff, Jörg v. 326,28, 

Faltenftein, Hand v. 186, 12, 

Feder, Hand 148,8, 153, 507,11, 
ie (delberg) Jörg v. 259, Bar. z. 


—8 —2* v. 20,19, 
Felix V. (Amadeus III. v. Savoyen), 
Papſt 74. 483. 493,6 
ende, die ſ. Vende. 
ereira, Aried 328,8, 
errara, Herren v. 529,14, 
Borfo 290,81. 308. 309. 
Herkules 268. 290,81, 454,5, 
Nikolaus 254, 
Laurentius, Biſchof v. 212,7, 220, 
N Wilhelm 198, Bar. 3. 8.3 
iebeler, die 339,9, 340,4. 
der, des Pfettnerd Zochtermann 7,10, 
Fiedeler, Herbart 485,8. 
lachsland, Hans v. 327,3, 
lednitz, Friedrich v. 55,10. 467,10, 
leyt, Bernhard 327,14, 
lörheim (Flersheim), Friedrich v. 255,18, 
Fludeiſen, Konrad, der Rathſchreiber 
359,3, 427,9 
Boraig Forgag), Blafius v. 29,3. 306, 


So. —— v., Alexander, päpftlicher 
Legat 249 
— —* Venedig. 
rankreich, FR, 
Karl VI. 28,7. 56. 303, A. 2. 
Iſabella, ſeine Gemahlin, f. unter 
Bapern. 
eubwig v. Drleand, fein Bruder, 


Kari VII. 84,17, 104,19, 129. 132, 
14, 170. 493,8, 
Magdalene, feine Tochter 125,18, 
127,5. 128,16, 129, 504,83, 
eudw XL., fein Sohn 83, 4.7. 
84,5. 170. 217. 241, A. 3. 2641, 
267, 4, 492,3. 
Conẽtable v., Graf v. Eu 44,9, 
Nichmont 104, A. 4. 
Frauen, z. u. l. in Augsburg (Dom), 
Pfarrer v. 237,5 
Frauenberger, Hand der 80,4.181,1. 327 1. 
351,%. 409,22, 490,7, 
Wilhelm, der 47a, 
——— Euſtachius 327,15, 
reiberg, die 115,1. 512, ai 
Caspar v. 531, A. 2, 
Ehriftian v. 181, Bar. 3. 3. 10. 
Eberhard v. 18, 4. 6.—178,1. - 
Hand 175,5.— 327,%, 
EEE v. 10,6, 460, 5 .—168 11. 
Jörg v. (zu Reder) 89, Par. z. 2. 20. 


Perſonenverzeichniß (Faldendorff — Fuchs). 


Konrad v., 30,4. 
Margarethe v. 519,3, 
Sigmund 520. 521. 
srefing, BERN v. Johann IV. 153,19, 


—* Dr « 267,7, 
Dom probft v. 106, 10, 
Frep, (Kaplan zu St. Johann) 54, 


rer, ve * enknecht 206,8. 515,2, 

Friedri aiſer 457,17, 

Friedri li. Kaifer 461, 3, 

Friedri II, Gröhergog v. Defterreich, 
römischer König, Kaiſer 72,8. 81,3. 
82,4, 85. 87. 9. 101,9, 106. 109. 
110. 111. 121. 124. 134, 1, 136. 138. 
139,13. 142,16, 145,3, 146. 148. 
149,12. 150. 151. 152,1. 153. 162, 
164. 166—174, 177, 9. 6. 179. 186,7. 
190. 194,2, 195. 196. 197. 200,1". 
202,1. 204. 206,17. 211. 212,4, 218. 
219. 222. 223. 226,8. 227. 231,8. 
235—219. 251,10, 254,5, 257,1 
und Bar. 3. 3. 16. 258. 265. 266,18. 
267. 270. 271,5. 272,4. 280—289. 
291,16. 296-299. 307. 311—326. 
353, U. 3. 370,2. 376,8, 402. 403. 
404, 406—414. 421. 422. 425,®. 
430—433, 435,2. 436,3. 440. 441.442. 
488,3. 490,13. 491. 492,8. 493, 497, 
31, 499. 500,27. 501. 503,0. 504%. 
506. 508,3. 510,4. 512,2, 513. 514,1. 
515,17, 520,14, 522,17. 523, 524. 525. 
526. 527,7. 528, A. 5. Eleonore, ſeine 
Gemahlin 109. 110,9, 146, X 
195,5. 213,2, 307322. 324. 525. 
499. 513; Katharina, feine Schwefter 
88,35, ; Kunigunde, feine Tochter 
f. unter Bayern. 

Friedrich, an dem Gäßlein 344,19, ©. auch 
Cramer. 

Fries, Ulrich, Lic. 366,2, 421. 

Seine Schmefter 366, A. 1. 
Anna, feine Frau 366, 4. 1. 

Frickinger, Andreas 189,17, 236,1. 258,1, 
371,9. 3. 420,%, 522, 4.5. 

Friedrich (v. Rörblingen) 384,89; 
Anna, feine Frau 384. 391,% 
Anton, fein Sohn 384,4, 

Friſchhans |. St. Ulrich. 

Fronberger, die 51, U. 4. 

Fronhofen, die 51, 4. 4. 

Wolf v. 21, 8, 

Frundsberg, Johann v. 214,15. 


Ulrich v. 214.15. — 327,0. 
Fuchs, —8— 327,14, 

Hand 327,22 

Joͤrg 327, 3. 


— 


Perſonenverzeichniß (Fugger, Ulrich — Halbherrn, die). 


Fugger, Ulrich zu, Dar. 9.6. 
Fundan, die 342 
Füffen, Heinrich v. 4 


Gab, der (von Memmingen) 495,81, 
Saleotto (Solierd), „gen v. 255, 1, 
Safiner, Laux 380,8 

Gebel, Heinrich 83, 10, 492,2, 

Gebfatel, Ruprecht 21,10 (f. das Reg. zu 
St.-Chron. IV ©. 405 unter „Gept- 
zetel”). 

Geir, der Bierfchen? 69. 

Gemmingen, Schweiger v. 20,8. 

St. Georg, Pb je ‚Zohan 474, 477, 

Stainer, Ri 

Georg, der Abt v. Söclntoße in Nũrn⸗ 
berg 63,4. 472. 473, 

Georgiana Groß⸗Iberien), Gorgora, Fürft 
v. 162, 9. 3. 

Geriacher (v. Donauwörth) 383. 

re Jörg v., Ritter 95, U. 13. 


der v., Domberr 92,1%, 
Gerſpach, der Fiſcher 353, 8, 

Seine Tochter 353,8, 
Gerutt, Hermann dv. 397, 32, 399,8, 400,87, 
Bde 1, Demhard, Dombechant 181. 182. 


Sestocin 273, 1, 
Gideon 323, ai, 
Giſtort, —* v. 44,8 
Glaner, die 34 
Glaßkopf, Jörg, der Hühnerkäufel 205,3. 
Slap, —28— der Bräuer ( ierfegenf 
260, U. 4. 261. 365, N. 1. 375,2. 
Hana 435,7 (mit Balth. identijch). 
Gleichen, Grafen v. 95.. 
Glier, Ulrich 387, A. 6. 
Söndrichinger, Hand 327,77, 
Görtz, die Johann 153, 
Leonhard 243, 15, 
Goldochs, die 341, 5 
Gollen ofer, die 341, 4, 
Gofjenbrot Goſſenptoth, die 67,9, 237,0. 
13, 340,7. 345,8, 458,21, 479,18, 
—* 336. * 
Johann 5,13, 13. 15,18. — 147,19, 
Sigmund 361, 4.7. 367, 9. 1. 413, 
433,8, 434, “4 „—410, D, 
Biken 148, 4.1. 
Gotſchalk, der Priefter 453,17, 
Graben, Ulrich v. 327,4, 
Grabingen, Seifrieh v. 21, 5, 
Grabner, Förg 327,18 
Gradnegfer, Hand 327, 2, 
Graf, der Kürfchner 354, 27, 
Konrad 354, U. 2. 
Michael (v. Zürich) 82,22, 


557 


a aid v. 195, 9. 4. ‚208,6. 


ran, Erzbif chof v., Johann Kaniſ Ga 2, 
I Beenichlaher 265, N. 8 


" Srander, Jörg 380,8, 381,81, 


Laux 389,19, 
regt (Gregg) 254,9. 2. 
Jakob 404, Hl. 3. 406,16, 
Martin (vd. Ulm) 210, A. 2. 
Gregor IIL, Papſt 454,2 
Gregor —X ‚ Papſt 61, Im 
Grerebad (Rechegemünde), Örafen v. 332, 


Ruland, Graf v. 332,6. 
Greilfeneger (Re Mepönedtr), Andreas der 
Gremlinger, —5**— 13, 8* 

Grefinger, 7,2, 

Greſſe 9,1. 

Greßlin (Stoßlin), Stephan, der Münz« 
meifter 144, 9. 2. 500,2. 521,9. 5. 

Griechiſcher Kaifer, — * IV. Baläo- 
logus 77,12 

Grienbach, Johann 474,27 

Grieshert 71,20. 481,38 

Groͤnbach, Jatkob v. 201, 10, 204,15, 

Grönenbad, Hand v. 21, T, 

Grönenberg (Örünenberg), Wilhelm v. 92. 


1 
Graningen, der v. 92,6. 495,21. ©. Gronen⸗ 


erg 
Groß, — v, ſ. Bamberg Biſch. 
Süß, Diepold 8, 

Gerwig 397. %, 399,1, 
Oumppenberg, Heinri v. 37, 10, 

Konrad v. 141, 
Qundelfingen, der Pfleger v. 199,4, 
Gundelwein (v. Lauingen), der Buͤrger⸗ 

meiſter v. Donauwörth 140,7. 

Gut, Leonhard, der Schuſter 517,15, 
Quttenftein, Burianv. 243,9, 
Gwerlich, Hand 59,11, 


Baker Erhard 398,8. 399,1, 
abeburg: Sauffenburg, Gräfin Urfula v. 


— 2 — Peter v. 224,13, 241,4, 247, 


” Sphan 247, A. 3 
Hager, die 269, Bar. ; .3. 11. 381,2. 394,19, 
Glifabeth (von Donauiärtt) 384, 1, 
Haideck, der 20,2. — 93,18. 96,1, 
Haimbofen, ver v. 74, ws, 483, 3, 
Dader,, Sand der Schäffler 260, 4.4. 
261,8, 365, A. 1. 355,1. 435,7 
Häl, — Ritter 74, 17. 
Halbherrn, Die 341,1. 


558 


Adelheid 336. 
Berchtold 336,2. 
Hall, Konrad v. 68. 
Beter v. 69,3. 70,2. 
Halmreich, Mang v. 327, —2 
Halwyl (Beten), Ruland v. 256 #, 
Han, Adhap 32 
Hangenor, die sl. 2. 
Anton 148, 1. 1. — 373, 4.4. 
Dtarquard (Merlin) 18,8. 
Jörg 148, 9. 1. 
Stenhan 95,14, 495,90. 
Ulrich 147. 507, 5, 
Wilhelm 147. 507, 6,_247 ‚U.5.— 373. 
Hannaw, Graf. 44, 1, 
Fr „Der Reuffel“ 8, A.4 9, A.7 
ans (v. Aſch), der Schmied 246, a 1. 
Hand, der Slodenbenter 521,11, 
barjaer, Gottfried, Domdechant 64,15. 


—* Anna ſ. unter St. Stephan. 

Haſenloh, Bernhard 203, A. 3. 

Haslach, Hans 431, A. 1. 

Häsler, Georg, Kardinal 414, 9. 3. 

Hasperg, der v. 50, 

Haudorf (Heudorf), Hand v. 327,3. 
Pilgrin v. 327,2 

Haug, der Lederer 7, ’, 

Haus, Friedrich v. 327, 8, 

Haufen, Wolf v. 20, 18, 

aus (Hüfer), H. 398, 2, 399,37, 400, 80. 

Haylgenman, Sirtus 352,3, 

Heberftorffer, Friedrich 327, 11, 

Hechſenacker, Diettich 55, 467. N 

Heer, Rafo de 216,6, 

deifngen (Böffingen) grudleb v., Andread 


Cost, Dean IM ei. orig 181,10, 
Heinrich 178,4, — 181,11, der Doms 


probft. 
Konrad 20,19, 

Heidenheim, Konrad v. 21,7(f. d. Reg. zu 
Et. .Chron. IV.&. 406 unter "Satlid- 
hain“). 

Heiliggraber, die 341,2. 

Heinrich 1I., Kaifer 333, 1, 

Heinrich IT., ‚Kaifer 332, A. 5. 453. 

Heinrich IV., Kaiſer 334, N. 4. 455. 
456,11; ; feine Schwefter 455, 21, 

Heinrich V., Raifer 333,15, 

Heinrich VII, Kaifer 302. 335, 

Johann, fein Sohn 302, 4. 1. 

Heinrich, der Kegermeifter 40, v. 

Heing, der Tieffenpechin Mann 4, 12, 

delfenftein, Grafen v., die 32,2. 51, A. 
4. 235,6. 493,8 

Friedrich 177, H 


Perfonenverzeihnig (Halbherr, Adelheid — Hobenfeld, Walther v.). 


Sörg 259, Bar. 1,9 
Konrad g, 19, 23,2. EN 176,14 
504,8, 
Uri g, 12,3. — 74,16, 96,%, 186, 
4. 12. 483,3, — 97,4. 8. 
Helifeus, der Prophet 323,3, 
Helmftätt, der v. 77,11, 

Wiprecht v. 186,%. 327,8, 
Hemerlin, „der alt“ 55, Bar. 3; 9, 
Hendenmantel, Hermann 398,27. 399,9. 
Henneberg, Grafen 32,29, 232, * 

Otto 161, A. 2. — 232, A. 4. 

Wilbelm 326, 17, 

Herbartftainer, Joig 328, 8, 
Herwart (Herbart, Herwort, Heryparh, die 
340,8. 343. 344, A. 1 
Herwart. der Kahle — 398, m, 
999,%; fein Sohn ebenda. 
SHeinrih, der bei St. Martin 5,11. 
Bol. auch 5, A. 4 u. 336, A. 3. 
Anton 269, Bar. 3. 3. 11. 381,2. 
‚Chriftoph 382,8. 


Sand 72, A.7. — 336,8 ; fein Sobn 
ebenda. 

Konrad 341, U. 2 

Lukas 237, 16, Ar A. 7. 406,18 
408 


Peter 237, 183, 353,3, 361, 9.7. 
367, U. 3. 373, U. 3. 406,18, 
413,1, 433,27, 

Hertzel, Peter, der Schuſter 365, A. 6. 
Seiten, ‚Sandgraf v., Heinrich IM. 173,6, 


2 mann 245, 9.4. 249 #, 
Ludwig I. 130,1. „502, 2, 
Zudwig U. 157 
Heutter, Hand 398, 2“ 399,8. ©. auch un⸗ 


ter St. Ulrich. 
a (Seronimud), „ded Huffen 
e 
Hirnheim, Balthafar v., Domherr 64,15, 
Konrad 37,4. 
Walther 116, Bar. z .3.20. 
Hochenwarter 327,32, 
Ho Fr se v. Fhenhauſen 21,11 
(- 
FR rn inch —E v v. 21,5. 
Höchſtetter, die (in Donauwörth) 383, 19, 
Ulrich 383, 
Agnes, eine Tochter 383,18. 
Hofmair, die Ar 341 3. 
Sand 63,17. 403, 
Jörg 256, Ber 3. 3. 10. 380. 
Mathias 352,9 


Marr 373,16, 374. 
Hohened, Walther, Ritter (zu Wolkenberg) 


Gohenfels, "Balte v. 20,8, 








Perjonenverzeichniß (Hohengundelfingen, Schweiger v. — Keller, Johann). 559 


Bofenlhe io. Someiger v. 20,16, 
Hoheno Kr die v. 20,7, 233,19 


Gofengollem (Zollern) ‚ Strafen v. 6,17, 
Eitelfrig 72, A. 2 


Holle, die 405. 
Holneck v. Alfen 312,3, 327,2, 

Colman 328,3 

Walther 327, * 

Holub (Hölup), Hand 227, Bar. 3.3.1. 
A Bürgermeifter v. Wien 195,19, 

olaner „der Borfprech” 205,3. 516, 4, 
Hompurg, Wilhelm v. 327, 2 
Honold, die 373, U. 2. 

Anton 386. 

Sabine, feine Tochter 386,31. 
Honerius TIL, Papſt 334, U. 3. 
Hopf 403,2 
Horatiug (Dratiuß) 1, 

Horgun, Bittel v. 398, . 359, S, 

Hörlin, der 395,29. 
Bartholomäus 412,32. — 431,9. 5. 
Ludwig Lub 37, 1, 50,21, 58, 16, 

467. 469, 

Ulrich 116, 1 1. 

Homer, Ulrich 13,17. 

Homftein, Sobft v. 98, U. 7. 

Hormwäthi, die 303, 9. 3. 

Johann 303, 4.6. 

Radislaus 29,1. 303, A. 6. 
Hofer, der Huder 349,7. 

Zudwig 413. 

Höslin, Heinrich 66,3. - 
Hoy, die v. 340,7. 345,2, 

Sand 350. 351. 499,88, 

Pur, €. (v. Aichach) 398,13. 399,37. 


Sum, ‚geben 92,4. 118,14 119. 
120, 
eine Loͤhne: 
Ladis laus 119, 21, 120. 122. 130,7, 
Matbiad, fpäter König v. Ungam 
119,21. 120. 130,8. 146,6, 208,3. 
212. 220,%, 222,15, 293,2, 227. 
254,8. 265,18, 266, 1, 267. 270,7, 
413 a 
Pürlingen, Natziß, der Goldſchmied 239, 


Hurnauß, die 341 #, 
Hurnlocher, die 340, 5, 

der 183,3, 
Huß 58,3, 60, 3. 486,8 
Hutten, Gong v. 327,16. 
Hymelberger, Heinrich 327,17, 


Shinger atfegich inder odſch.f. Ähinger). 
Ilburg, der v. 
Illſung hing). Die 341,2, 

Konrad (auf dem Stein 5,12, 77, 
10,4. 13,16, 24,90, 36,18. 37. 
460,18. 462,27, 

Sehaftian 68,11, 467. 470.471.473, 
8, 475,9, - 479,9, — 86,15, 520,3, 

Ulrich 3, 8, "39, 13, 460,3. 

Imbler FImlen, der Kürſchner 73,0. 482,21. 
Hans (v. Münden) 26,2. 
Imerethi, Rang p p. „Georg 162, A. 3. 
Imhof, die 515 

Bau 388. 

Peter 386. 
Innocenz III, Papſt 461. 
Innocenz viũi Papſt 270,3. 
Isny en), Anton v. 381, 56. 
Johann XXIII., Papſt 61,6. 489. 
08 (von MWormd), der Slodengießer 516,%, 
Sofua 323,81, 
Fudmann, Dit 398,12. 399,37, 400,34, 
Sunfer, Klaus 203. 


Kaltenberg, Graf v. 51,10, 465,8. - 
Kaib, Bernhard v. Hohenftein 20, ’e, 
Kamer, der v., f. Gamer 
Karbimäle, Aibanenfis 318, “8, 321,8. 
Hoftienfis 318,4. 321. 
Portuenfie 318,68, 321 . 
Karg, die 339,10, 340,4. 
Zuipold 467, 7, 
war, A Große 321. 322. 323,18, 325,41, 


Bart N, römifcher König, Kaifer 4,8. 
3. 14. 16. 18. 19. 21,2% 2. 45, 
x. fi 65,7. 302. 303,8. 304,5. 305,34, 
306,14, 337. 346,9. 396. 397,1. 
401,%, 459,2, 461. 462,12, 
Seine Gemahlin 19,5. 
Sein Bruder 302, U. 4. 
su V., vömiföher König, Kaifer 271, 
ar. z. 
——— Grafen v. 32,2. 194, 


iie v. 211, A. 6. 
Katzenſtein. Herdegen v.5, U. 2. 
Kaufingen (Kauffen), Kunz v. 114. 
Kautſch, Hand 181, Bar. 3. 3.1 
Kaifer (Kayfer), der, Konrad 20, 8* (B a 
d. Perfonenreg. zu St. «Ghron. Br. 
unter Keyſer.) 
Keile (Keule), die 341,8. 
Keim, Hartmann, der Bierfchen? 375,8. 
Reller need), Heinz, der Kramer 148, 8, 


Reler. Sohamı, kaiferl. Fiscal 413,3. 


560 Perfonenverzeichnig (Remnater, Hand (Schilchhans) — Landegk, Hand v.). 


Remnaber, 1 Hand Echilchhans) 145,9. 
1 A 
Kempten, —* 226,2. 

Pilgrim 107,3. 

—*— II., 107, A. 3. 154,21, 155. 


getine 126, 9, 205,18, 515. 
geßlen Peter 403, 8, 
ß, Hand, der Maler 52,7. 
—A der 237.1, 259, 9. 3. 
Kindlin, der Maurer 336, %0. 
Kingberger, der Schmied 353, 18, 
Kinigſy, Graf Paul v. 264, 4.2. 
Kirchaim, Frid v. 21,8. 
Kirchberger, der 191, 1, 
Richberg, Straf Konrad v. 159,4, — 
Pe Heinrich (ze Gerkingen) 20,21. 
Kiß, Jakob ſ. hl. Kreuz. 
Kiſfingen Leonhard, N Huder 355, 4. 5. 
der Stabtmüller 236,8. 355,7, 
Kiftler, Hand 134,15, 164, 2, 505, 
Kap, Peter, der Fiſcher 522, 4. 3. 
Klingendeng, Eberhard zu Hohentwiel 200, 


Klinfhamer, Claus Kangenlon) 102, 4.3. 
132,19, 133. 144,9. 505,19. 
Johann, jein Sohn 102, 4. 3, 
Klockher, die 343,8, 
Klosner, Jörg f. Closn 
Koftermann "Stofterman), der Bleicher 


Ruoblon (Knofladh), ber 401. — 405,37, 
Knörringen, die 103,12 
Burkhard v. 177, 7, 201,9. 204,9. 
222,3. 515,13, 
Hand v. 178,10, 
Silpold 176,2. 178,9. 185,18, 188,7, 
511. 


Konrad 67,1, 
Ludwig 381,12. 


Koh, Konrad, der Zinftmeiſter 375, A.4. 


Köchlin, Michel 375, 
Köln, Erzbiſchof v. 
Friedrich III. 49,3, 
Rupert von der Bias 211,7. 218,1, 
245, 4. 4. 526,14 
Theoberich N 9, 13, 157,5. 218,2. 
475,17, 
Königded, —* v. 211,12, 
Königftein, Graf Eberhard v. 193. 
Könpelmann, die 341,3. 
Hand 380,18, 
Georg 361, 17. 
Peter 8,18, 9. 398,38, 399,1, 
Urih 9, 4.1. 33,4, 37,17. 50,2, 
54,13. 467,4, 469,18, 471,35, 


Kolb, der Schäffler 65, A. 5 
Koldip (Boldnip), Thymo v. 140. 
Kolniger, Daniel 327,10, 
Konadher, Hand 327, 18, 
Jörg 327,8, | 
Korbavien, Graf v. 228,1, 
Kraft (v. Ulm) 343,8, 
Heinrich 381, 17, 
Dtt ar A. 15. 344 (ſ. auch Ott 


m). 
Bramen, Uri (in Donauwörth) 383,88, 
 eifabeth, feine I 391,88, 


Kranichdperg, der v. 3 . 

tragen ( zeaper) „Georg 250, Bar. z. 3. 8 

artin die Fri * 

Kreuz BL, Broßft, ber, Burgfchneider, 
Uri 244, 


Dachs, Band 3a, ie 

Fuchs, Johann 425, 1, 

Kiß, Jakob, Conventual 54, 10. 467,2. 
Streng, ber v. 327,4 

olfgang v. 326, 8, 

Kullenderg, Sweder v. 326,%, 
Künig, der Bed 37,1, 
Kündel, Hand v. 55,3, 
Runftatt, Hand dv. 327 ‚R. 

Schend v. 327,5. 

Rupferf hmied, Hauptmann der Appenzeller 
Kurz, Georg, Zunftmeifter der — 
2 8. 360, 416. 417. 418. 419. 425, 

Seine Frau 258,9. 
rg ji Sohn 258, Bar. 3.3. 


Hanna (Hamma) 258, Bar. 3.3.9. 
Sunlin 258,5. 


Lader (Rauber), Sehaftian v. 76. 77.485. 
Bacher, die 343 
Dtt 343 "ro . 

Ladislaug (Postumus) 87. 109,15. 110. 
119. 120. 122. 125,1, 127. 128. 129. 
130. 136,2. 146, 4. 3, 151,21. 171,10, 
291,12, 292. 294, 6) 295. 297, 17 1310, 7. 
313. 315,2. 318,8, 319, 1 3241 
325,19, 499, 504,3, 

Ralin (Balin), Sobft v. 255,15, 

Zaimperg, die v. 8,1, 

Lamnig, Wapla v. 326,8, 

Lamperg, Heinrich v. 327, 19, 

Lampugnani 254, U. 7. 

Sandmann, Nikolaus 311,17, 

Landau, Eberhard v. 26, 16, 

Rup v. 39,18, — 327,0, 

Landegk, Hand v. 327,31, 


Perfonenverzeichnig (Randenberg, Hans v. — Mailand: Sforza, Fppolita). 


Zandenberg, Hand * 327,%, 

Haug v. 327,3 
Landskron, Burfharb Mönch v. 85, a. 3. 
Lang, die 340,6. 


Ghorherr zu St. Noris 67,5. 479,1, 


Endrie 61,3, 476,16 
Hand 404, 1, 410, 18, 
Matthäus, 404, 4.1. 
Paul 474, 7, 
Pangenmantel, die 340,8. 341,2, 345,2. 


eitelhang 259 Bar. 3 3.10. 380,2, 

Hand 3, A. 2. — 33,1.336,10.— 234, 
Bar . 
366, 


10, 394, € 
Heinrich 354, %, 
Jörg 269, Dar. , u 11. 380,8, 
381,2. 395,77 
Seonbard 109,7. 173, A. 1. 189,1, 
205,96. 299, U. 2. 386,38, 430.9, 
498, ; eine Frau 512,91 agde- 
fena, feine Tochter 386, 

Peter 9. 398,3, 399,1. 

Ruger 25,12. 

Rüdiger 336,10, 341, U. 28. 344,10, 

Ulrich 7,9. 398,18. 399,3. 400. — 

118,18. 504,17, 

Wilhelm 518,2, 

Laubenberg, Caspar v. 327,8. 
Laugingen Anton 376, A. 4 

Claus 474,8, 

Hand 398, A .399,13.— 237,1. 406,19, 

Oswald 384 A, 

Dtt 352,9, 234, Var. z. 3. 8. 381,8, 
Lauingen, Schreiber v., die 343,1, 
Laumann, H. 398,10, 399,3 
Laupbain, Beh v. ‚398,9, 399, 32, 
Fauterbad (Rutterbadı) 

Gond v. 397,32. 400,8, 

Gerung 397, 3, 400, 2, 

Lechsgemünde, Grafen v. 332, A. 2. f. 
Greisbach, Grafen von. 

Leichtlin (Reihlin), der Vater der Agnes 
Bernauerin 348 U. 2. 484,9 

Zeiningen, Grafen v. 142,8, 151,8. 

Sanemann 186,15 

Bpilipy 161,4. 2. 

Heſſo 326,18 
Leo L, apft 332,14. Bot. A. 4. 
Leſch —3 ol, Burkhard 24,1, 


nee ‚Srafenv.51,4.4. 


Sigobſt 36, 
Reupold * Binpkim) 21,9 (f.d. Res Au 
St.⸗Chron. IVS. 409 unt. „Rußbold‘). 
Staudtechroniken XXL. 


8. 8. 261,92. 361, 9.7. 
.2.395.413,2.— 467. 468. 
Hartmann 25,22. — 259, Bar. z. 2. 


561 


u Kunz 258,6. 417,2, 418,14, 419,3% 


Lieber 222, 1, 
Gberfarb 68 Bar. 3. 3. 10. 470. 


gieihtenau, Brei v. 382,8, 
Konrad v. 21,1 
Liechtenegg, beinrich v. 21,3, 
Konrad v. 20,1 
Liechtenftain, Andreas 381,13, 
Nikolaus 326,28, 
Raff 21,7. 
Limburg, Georg, Schenk v. 200,9. 4. 
-intbur (Limburg), Lenhart v. 20, 15, Dal. 
eg. zu St.-Ehron. IV unter 
Keippene (Renhart). 
Lorbeer, C. 398,24. 399,29, 
Loſ enftein, Yorian v. 326, 9 
Kotheingen, © —72 Johann 132,9. 4. 
Nikolaus 


522,18 
Rene I. 84, 4.7 
Fi Rene II. 254, 11, 255, 5.©. auch unter 
ar. 
Röwenftein, die v. 51, 4.4. 
Lucius, König v. Britannia 454,8, 
Rudovice, der Franziskanerbruder 162, 43. 
Lüder (Rider) f. Lider. 
Quidfried 4, Bar. 3. 3.7. 340,8. 460,7. 
der Apothefer 343, A. 18. 
Luſtenau, Hand v. 20, 18, 
Lutterbadh ſ. Zauterbac). 
Lüttich, Biſchof v. Johann v. Bayern 49,20, 
Subwig v. Bourbon 203,12. 215,8. 216. 
1 


Mars, Markgraf v. Baden Beſchützer 
u. Verweſer des Bisthums) 215. 
Lutz, Hand 40,2, 
kͤgelſtein, Grafen v. 109,18. 110, A. 1. 


4— 0 


Mager, Heinrich der 21,6. 
Maidburg, Surggraf v., Michael, Graf 
v. Barde 311,27. 315, 1, 325,33, 326,17, 
Maier, Martin (Mertin), der Kanzler222, 12, 
287,90. 289,5. 
Mailand, Herren v., Visconti: 
Barnabas 28. 
Rudolfu. Ludwig, feine Söhne 28,8 
Katharina, feine Tochter 28,4. 
Silippe Maria 87,19, 89,7. 
aleazzo 38. 49,1, 
Eforza: 
drang v. 89,10, 92,7, 100, 21, 206,21, 
309,28 


Saleagzo Maria, fein Sohn 207. 
243,%. 254,14, 309. 529,8 

Drufiana, feine Tochter 206, 2, 

Sppolita, feine Tochter 206, 2, 


36 


562 


Main;, Erzbiſchöfe v. 16,5. 17,17. 
Holt Lv u 16,5. 19, 


ar U. v. Naſſau 167. 173, 12. 192, 
193,18, 208,2. 238. 239, 242. 
243 246.18, 406,31, 514. 

Bonifacius 454. 

Dietrich v. Erbach 502,30, 

Dietrich v. Yſenburg 150,19. 158,1. 
161,1. 167. 172,1, 173,4. 186, 10. 
194. 208,2, 514. 

Hatto 332,11 (f. U. 3). 

Heinrich, Graf v. Württemberg (Coad⸗ 
jutor Adolfs IL. v. Naffau) 208,2. 

Johann I. v. Naffau 469,3. 

Konrad II. 40,9. 

Konrad III. 475, 17, 487,7. 

Mair (Mayr, Mor), Martin, der Lederer 
365, U. 5. 374,13. 423, U. 1. 433,3“. 
434 8, 

Mairihopf, Apotheker 343,. 

Ulrich 343, A. 17. 


St. Mang 455,3, 
Mangmeifter, Georg 403,14, 
Ä Hang 469,19 
Urfula 384, 4,6. auch Weiber. 
Mandhaim, Rachtold v. 33,2. 
Mantua, Herr v. 243,2, 
Genzagn, Ludwig III. 75.243,%,309; 
Bar ara feine Gemahlin 309, 5, 
Karl 308, 
Marel, —2*8 4, 10, 
Markus (de Shabarke) Kardinal 241,10, 
242. 243,12, 244, 
Marſchalck, Man 327 ,18, 
Martin V., Papſt 61, 8, 67, 15, 473. 474. 
475. 487, 10, 488,9, 
Martin (v. Rothenburg), päpftl. 


Mayr, die 343,5. ©. auch Mair. 
Marimilianl, herzo bon Burgund, nach⸗ 
maligenrömilge önig 2c.146,12.213,8, 
239, A. 5. 246,7. 2498. 251, 10. 
258, 10, 259, 263,16, 267, 5, 268, 3, 270, 
. 1,6. 272, ‘ 406, 3. 523; Maria 
s "Burgund, feine Gemahlin 258, 4.3. 
259,2. 268,1; feine Kinder 268, 3, 
Dazinilien I, tömifcher König, Kaiſer 
Meck, Meter, der Kiftler 382,4. 
Redii die (Rorenzo u. Siufiano) 261,17, 
26 


Medlinger, Wrih_398,5. 399,2. 

Meigen, Markgraf v., driedrih 334, 4.4. 
Biſchof von 270, 4.2 
Meifterlin (Day erlin ‚Rünfterlin) 455,W, 
456. 457,2 . auch die Einleitung. 

Mendinger, Seibold 461, 18. 


Legat 


Perſonenverzeichniß (Mainz, Erzbiſchöͤfe v. — Mynner, Conrad). 


Mertz, Georg, der Kürſchner 236,2. 
u. Pildof 1, — 167,7. 186. 196, 
512. 


—* er Roßhitte 258 Bar. z. 3. 9. 
menge Band der Stadtknecht 372,10. 
418 


Meuting, Ber 380,38, 

Hand 68,7. 

Ludwig 201, Fr 3.9.5. 259, Bar. 

3. 3. 10. 3 

Afra 388,77. 
Michel, Hans, der Bleicher 92,12. 501,3. 
Mittelburger, die (von Seifrieböberg) 199. 
Mohamed (Machmet), der Prophet 111,11. 


—** Grafen v. 232,8, 
Dugo 220 220,18. 228, 4.3. 326,19. 412, 


Montfort-Pfanndarf, Hand v. 227,9. 1. 
Montfort-Tetnang, Wilhelm v. 53, N. 7 
Montitral, Friedrih v. 327,17, 
Mordart, ne 327,18, 
Mörlin, Jörg 380,92 

Sebald 122, 18, 

Urfula 122,9. 
Moroltinger, Hand 327,8, 
Morshaupt, die 340,7. 
Morfpurg, Konrad v. 327 1 
Mofen, ziüheim v. 114, 41. 
Diolet, Gallus 223, U. 6. 

Rus Priefter zu „Unfer 1. gan 69,15. 
Murfel, Nitlas 101, U. 3. 517,9. 
Mühleifen (Mullevfen), die 30. 5, 
Müplfelder, Hand, Ritter 287, 7, 289,1. 
Mülheim, Heinrich v. 327,37. 

Diepold v. 327,37, 

Ludwig v. 327, a. 

Philipp v. 327, 3, 

Mulih, Muͤelich, t. im allgemeinen die 
Einleitung. 

Berthold 398,4, 399,2, 400,%. 

Hand 29,1%. 59,12, 

Hector 55, Bar. z. g. 9. 68,6 u. Bar. 
1.2.5.6. 81,2 u. Bar. z .3.2. 
89,8. 90,9. 100,8. 109,2. iz, 14, 
197,2, 237, 17, 254 251, A. 3. 
259,4, 366, „1. 399,2, 406,18, 
420, A. 1. 430, A. 2. 

Joörg, fein Bater 68, 6, 90,9. 
Apollonia, feine Tochter 389,9, 
Muller, Hang, der Goldſchmied 376, A.4. 

Hieronymus, der Zöllner 359, 14 

Münid, Hand 327, 

Münfter, Bischof v Seins 248. 526,21, 

Müniter, Heinrich v. 397,77 

Münfterlin, Stephan 398, 8, 399,8. 

Mynner (Dinner), die 9, 6 341,1. 
Conrad 4,7, 336, 1, 460, 6. 


Perfonenverzeichnig Naillac — Öttingen, Friedrich v.). 


Naillac (Nieot), Philibert v. 442, 

Rardini, Stephan v., päpftlicher Nuntius 
Protonotarius) 149, A. 2. 298 4. 

Nashaim, Graf v. 255,11. ©. die 2.6. 

Naffau, Oraf v. Engelbrecht 256,2. 

Sobann 1 61, u. 2. 

Natan, Förg, der Goldfchmied 90. 

Neapel, König ıc. v. (f. auch Durazzo, 
Fage Alphons V. 109,12. 134,7. 292, 


—5 I. 262,6. 268,7. 
Alfons, Pergog®. Ealabrien 206,2. 
Friedrih v. Tarent 253,7; feine 
Schweiter Beatrir 254,9. 
meiblingen (Neydlingen), Diebold v. 21,2. 
Neipperg, Hand v. 101, U. 6. 
Renningen, Anfelm (Onshalm)p. 53.57,18, 
465. ©. auch unter den Augsburger 
Biſchöfen. 
Neuenfels, Alexius von 327,%, 
Neufchatel (Schattnaye), der v. 256,1. 
es Heinrich v., Graf v. Blamont 


Neumiller, Mary, Zunftmeifter der Zimmer: 
leute 260, AA. 261,8. 365, A. 1. 366, 
A. 2. 375,1. 435,7. 

Niclas (Niklaus), ded Schwindelind (f. 
Schwindelin) Geſelle 73,6. 

Ricolaus V., Papft 74,2. 92, A. 3. 100,10. 
105. 106. 107. 109,10, 291. 292, 4.1. 

.294. 311. 314. 315,55. 316,37,318.319. 
320. 321—326. 499,16, 503. 
Nieß, Andreas 417. 418,8, 
Nördlinger, die 342,8, 
Hand 174,7. 
Hermann 10, 5, 460,18. — 473,8, 
474,7. 
Ulrich 133,%, 
Nothaft, Heinrich 327 4, 
Rotnagel, die 343,1. 
Thoma 343, 4.4. 
Non⸗ Ficlas, der Dominifanerprovincial 


Dre, Burggrafen v. 13,1. 19,6, 27,2, 
32,4, 44,1. 51,9. 52,15, 461,37. 465,8, 
Nußdorfer, Ruprecht 327, =, 


Oberndorf, Marſchall v. 168,14, 
Ochſenfůß 205,19. 515. 
Octavianus 1, 1, 331. 
Oldacher, För 1g 32 327 16, 
Onforg, die 341 
artmann 37, 4, 46. 
Se 77,8, 395, 2, 484,88, 
Seine Tochter, die Betterin 395,2, 
Jos 46,4. — 251, A. 3. 259, M1. 
260, A. 4. 281. 354,3, 359, 8. 


563 


366, A. 2. 371,21. 404, A. 3. 
406,5, 430, 4A. 2. 434, 435,3, 
Martin 206, U. 3. 
Ulrich 189,16, 
en der Goldſchmied 233, A. 2. 


Orbachheim (Orbicheim), Prsmann v. 21,8. 

Seyfried (Bafel) v. 21,8 

Drleand, Herzog v. 44,7, 
Öfterreich , Herzoge v. 49,4, 53,15, 87,3, 
90,8%, 270,7. 308, 1, 469, 14, 495. 

Herzoglicher Sandvogt 22,18, 

Friedrich der Schöne 458, ©, 

%copold III. 15,11. 17,8, an. 25. 

Sriedrih IV. 55,11. 112,1, 465,55, 
467,11, 475, 87, 

Emft 482,5. 

Albrecht der Verſchwender 12,2.85,17, 
86,3. 98, 9.7. 102,17, 103,8, 
109,16, 111,22, 128,12, 147,1, 
149, 9.4. 158,15. 164. 166,7, 
171,4, 173,8. 192,12. 195. 197,11, 
280. 281. 283. 284. 289,27, 298,7, 
310,37. 313.315,20, 318,20. 319,18, 
323,9, 326,16, 493. 502,%, 513. 

Margarethe feine Schwefter 12,9, 


griedrih T. unter Friedrich ILL, röm. 
König ꝛc. 
Sigmund 125,5. 135,11, 149, N. 4. 
155. 161, 162, U. 2. 165,6. 169, 
A. 170,9. 1. 173,5. 200,9, 212, 
i0, 219,5. 222, 9. 2. 224. 234, 
A. 2. 235, A. 5. 241,9. 243,21, 
247 4. 254, 10, 255,5, 269,15, 971, 
46. 273,1, 298,1. 351, A. 2 
493,6. 509. 527, 12. 528, q. 6. 
Katharina, feine Gemahlin. 269, 14, 
Defterreicher, Georg 415,4, 416,16, 436, 16, 
DOfterwig, Wilhelm, Senf v. 327 “, 
Oſthaimer (Ofhteime), & . © Öttring) 
398,4. 399,30, 400, 
Oswald, der päpftliche Bote 469. 472. 
Dthoman, Calixt, „der türkifche Kaifer“ 


* "este, der Stadtvogt 133,17, 203,5, 
260,9. 406,3. 411,10, 418, 4259. 426. 
432. 433, 434,8. 435, 515,2 

Dtt, deößangenmantele Diener3gg, 399,5, 

Dtt v. Ulm (Otto am Steg, in semita) 
344. ©. auch Kraft v. Ulm. 

Öttingen, Grafen v. 9, A. 7. 27,21. 32,M, 
36, 9.4. 51,10, 52,18, 101, A. 2, 
137,19, 143,1, 173, is, 465,2, 466,1. 
478.6. 493,80, 

Achatius 381,16, 
Belebrie, — 5— F Paſſau 272, 


2 


36* 


564 


Sriedrich III. 66,1. 2. 

Ludwig XU. 66, a 2. 

Ludwig XILL 6 

XIV. 188, u. 183,1. 202,18, 


Ulrich 131, 9, 143,22, 153,%, 166,19. 
168. 169, 175,9, 182. 202, » 
205,3. 500,16, 
Wilhelm 137, 4. 4. 
Dttlinger 67,8. 
Dttobeuren, der Abt v. 226,7. 


Padua (Badamw), Herren v. 

Franz v. Carrara 15. 23, 28,21. 38, 

Sein Sohn 38, 39,2, 

Paittelfürcher, der 398, 2, "399,9, 400,8. 
Banwolf, die 340,9. 
Pappenheim, Marſchall v. 

Chtiſtoph 157. 327,16, 

Heinrih 116, Dar. 3. 3. 20. 136. 
137. 139, 9.5. 140,12. 151,7, 
177,4. 6. 316,2, 326,8, 506. 

Konrad 188, U. 6. 

Mang 518, 1. 

Sigmund 178,6, 258, A. 3. 432, 1, 
433. 521,16(2). 

Wilhelm 383, 7, 

Paflay, Bildern, —X (v. Hohenlohe) 


* ai * Rush 106,10, 125, 
16, 129,4, 173,7. 503,2, 
5 

ren L (Mauerfirchner) 414,3, 

Friedri (v. Öttingen) f. unter 


Bibi, ie 366, U. 1. 

Paul Papft (Bietro Barbo v. — 
200, 16, 226,29, 227,6. 509,17 

St. Paui 323, ia 

PBavia, Bischof v. 
doh ang o. © Caftiglione 121,17. 291, 


Pazzi, die 261,17, 262, 
Pemont, Hand 327,8, 
Berenfeld, Conrad v. 327,8, 
Hand v. 327,8, 
Perfien, König v. 162,8. 
St. Peter 322. 323. 331, 5, 
Peternau 399,15. 400. 401. 
PBettinger 519,6. 
Bettflifier, Hand 327,8, 
Peuckhamer 234, Bar. 3. 3. 8. 
Peuſcher, Gebhard 280, U. 3, 
Peutinger (Beuttinger, Vetingerj der 
—8 122, A. 2. 478, 
Hand 99, Bar. z. 3. 6 
Se der er Rünjmeife 68,5, 393,97, 


Berfonenverzeichnig (Öttingen, Friedrich III. — Piccinino, Nikol.). 


Sörg 393. 
Konrad 72, A. 3. 99, Bar. 3.8. 6. 
Anna, Jorg Müuͤlich's Frau 6, 4.2. 
ren be Rhein (Herzöge von Hei- 
erg 2c.) 
Rupprecht I. 16,5. 32,2, 33,8, 
Rupprecht II. 34,21, 


Rupprecht III. 35,8, 
Qudivig IIL. 470,9, 487,7, 
a IV. 86, 2.8. 110, 9.1. 
525,2 
Friedrich I. 94. 99,9. 1. 102,1, 
108, 4. 5. 109,17, 110, 4.1. 


114, “, 124,16, 138, 10, 139, 11. 
141, 2. 1, 142, 15, 147,3, 149,15, 
150. 157,8, 159,18, 161,1. 165,8. 
167. 172,1. 173,8, 186. 192,12, 
203,2. 211,7. 218. 243,28, 244.2. 
255,1. 299. 300. 499,3. 505,8. 
612. 522, 9.8. 525. 526,1. 

Rupp, fein Bruder; f. unter 

Köln, Ergbifääfe 
Phiupp, Friedrichs Neffe 211, A. 6. 


eu v. Veldentz (ber Schwarze) 
114, 6. 150,21. 158,1. 167,7. 
192, 1 193, 5, 237, T, 244,8. 256,9. 
514, 


Seine Gemahlin 256, A. 7. 
Stenban, | fein Brubder, Domprobft in 


De r v.  Moötad-Reumartt 70,17. 
95,1. 100,19. 108, 9.5. 139, 
A. i. 171, a. 6 190,8. 497,2. 
502,3, 505, A, 
Otto II. 10, a5. 119,3. 233,3, 
238,17, 272,3 
Johann v. Neumarkt 61, 9.7. 65,12, 
Sohann, der Domprobft i in Augeburg 
218,8. 225,19, 230,9. 233, 
413, 18, 424, 32, 518, 8, 
Panzer 41 der willigen Armuth“ (St. 
Urfula) 47,6. 212,1. 507,1. 
Fall der Fischer 362, 3, 
Fa Pranthoch v. 8, 1, 
Pfettner, die 340,8. 
Paul, der 5, 4.2. 9,1, 
Ulin 7,19, 
Mernber 398, 8, 399,32, 400,82, 
Pfiſter, Michel 351, ”, 
Pflaterlacher, die 343, 49. 
Prolater, die 343,2. 
Pfundtan, Ulrich 327%, 
Philipp, der Kaifer 334, 1, 
Pibriader, Sf oph 327, æ. 


g327,2 
Biene, autos, 206,22, 207. 








Perfonenverzeichnig (Pilgrin, Konrad — Reinau, Hand v.). 


Pilgrin, Konrad 21,9, 
Pilleator (Pilliator) 343, 1.8. 
rer Hand v. (zu Kemnath) 89, Bar. 
d 
MWarmüth 34,3. 
Berner v. 117,9, 
Seine Gemahlin 117,1, 
Pipin, der König 454. 
Pirkheimer, Hang 142,9. 8. 
Piſa, Bifchof v., Salviati Fran; 262,2. 
pittinger (Bittingen), (Hand) 148, 2.1. 


Pius ID. (Enea Silvio), —V Biſchof 
v. Siena 134. 152. 15 5, 162. 
167,4. 170,8. 171. 196. 198, q. 5. 
200. 286,3, 298, A. 1.307, A. 4. 312, 
4.5. 314, 509. 514,2 

Platenberger, Johann, Rathfchreiber in 
Nümberg 101, A. 2. 

Plienſpach, Jos 33, u, 

Ploß, Eglolf 398, 2, 399, 1, — 485,7, 

Georg 469, 0, 473,18, 474,37, 

Podmaw, Hand v. 327, 21, 

Podel, Hand 327,8. 

Pöcklin, Stephan. 19,17, 

Boland (Polen), Könige 

Wladislaus 56, . 468,3, 
a . 137, 23, 207, . 251,0. 


Bollenfein, Hermann v. 21,9, 

Bortner, die 340,8, 
Bertfin 398, 21, 399 11, 
&. 398,21, 399 4, 
Heinrich 458. 

Portugal, A v. 311,17, 


"She 
Pöfing, Graf, —* v. 212,17, 326, 10. 
igmund 21 . 6. 
Prandenftein, der v. 151,17, 
Preuning f. Breuning. 
Preufinger, 512,40, 
and 327,16 


—**— 327,2 
Priol, die 341. 
Probſt, Hand 398,9. 399,22, 
—8 gendofen 398, w, 399,8, 


Puchem, der 5 "or, “, 
Mühler, Hang der 3, 4. 2. 


Püttrid — — daieh Fa 3, 16, 398, 


Putiendort, —* v. 316,21, 
Seine Gemahlin 316, 
Pe we Herzog Audiwige Rath 


Raab, Biſchof v., Auguftin 152, a 1. 
Rammingen, Barbara d. 390, 4. 1 


565 


Hartnit (Bermit v. 82,16, 
der v. 184 
Ramung, Hand a7, 21, 
Rande, Heinrich v. 325, 8, 
Konrad 458,35. 
Marquard v., Pattiarch v. Aquileja 
15,21, 23, 4.3. 6, auch unter den 
Au burger Biſchöfen. 

Rappach, Chriſtof v. 326, 80. 

Rappold (Raubot, Rappot), die 340,7.343 1, 
Ruger (Rug — 5 24,20. 2. 37. 
Thomas 398,21. 399 

en, Seinric v. ser, 31, 

Raub, P 
Raunader, — 37, 2. 
Ravensburger, die 339, 10, 340,8. 
Hand 80, 21, 
utas 237,17. 259, Bar. 3. 3.10. 


380. 406,18 
Rechberg, Albrecht *. Kuſtos zu Unſer 
Frauen 73, . 480 80,2, 511,8, — 


395,13 Dimben 
Ber 187,19, — 214,15, 
" Ehriftoph 327,12. 
Sand 85,9. 3. 86, A. 8. 92, 4.1. 
110. 112,16. 200,8. 499. 
Geine Gemahlin (eine Gräfin v. 
nd vn Sugeburge 110, 9.8. 
van der Augsburger Marihall 


Jörg Ger. 327,7. 

et (der junge) 97, 1.7. — 352,19, 

der Domdehant 238.9, 352,3, 424,8, 

Veit 327,9, 

Wilhelm 177,8. 182, Bar. 3.9.5. 
Regel, Klaus (in Donauwörth) 384,2, 

Song, Dürgermeifter v. Donauwörth 


Megendbnre, Diſchok v. 51,9.4. 311,8, 
Regklin 126,10 
Reblinger Beiinge), Die die 54,8. 340,5, 
Konrad 86,18. 491, 
3, — 387, 12, 
Reonharb 361, 1. 71. 433,77. 
Maut 260, Bar. 5. 3.11. 380,38, 
3 


Peter 68,10, 479,31, 


Ulrich 18, Bar. z. 2. 11. — 125,11, 
Bike Heinrich 327,4, 
Reichart, der Beck 483, 3, 
Reiden m Risen) Heing v. 397,20, 399,9, 
Kr v. 397,80, 


Reichenperger, Reinpreht 327,15, 

Reichlinger, Guns 397,3 

Reim zu, Jakob 327, =. 

Reinau (Rinadh), Handv. 198,3, 199,7. 201. 
204 10, 219. 221,%, 515, 18. — 327,7. 





566 


Reiſa Reif), hemann v. 204,19, 
Reiſchlin, Jörg 3 
Reifacher, Frie hr ar, 10, 
Rem a die 341; f. auch die Einleitung. 
Bart olomaud, Sigmunds Pater 
131, 4. 3. 
Berthold 341, A. 26. 
dans 18, Bar. y3 3.11. 19,1%. 37,16, 
2 


338,8. 341 6. 398,3, 399,1. 
401, ‚2. 461,277, — 470. 471, =, 
472,17. 

Jörg 59,4. 7. 
Michel 116 


Sun. 181, 4.3. 339, 9.3. 386. 

Ulrich 148, A. 1. 

Wilhelm 262, 9.7. 336,16, 339, 
4. 3. 396. 


Rennwart, Yörg 80, U. 3. 
Rephun, Milhe m 189, 18, 
Reyffenberg, Emmerich (Enid) 194,12, 
Friedrich 194,12 
Reyß, Michel 259, Bar. 43 3.10. 380,2. 
Riario, Sirolamo 261, 
Ridler, Raphael, der Eifemmeifier132, 4.2. 
Niedler (Ridler), die 394,12, 
Balthafar 86,17, 
Franz 381,81. 
Gabriel 116, q. 1.173, 9.1. 191,21. 
Gilg 132,5; deifen Vater ebenda. 
Hiltyold 413, 
Jakob (v. Münden) Se 
Leonhard 234, Bar. id: 
Marr 385, 386, 3, 39 
Geine Frau 395,9, 
Barbara, feine Tochter f. unter 
Walther. 
Riedhein (Niethain) 520. 521. 
{off v. 397,20 399,29. 400,3. 
an v. 79,14, 349 9, 350. 489,4, 
Rice 
460,18, 


‚ fein Kanecht 350 ‚>. 
artholomäus der 5, 14, 7,9, 10,4, 
Caſpar 35,19, 398,26. 399,13, 
Michael 141, 1.2. 


ara (Riebere), 1 Uri, der Licentiat 


Nieter, Andreas 175, 1, 
Seine Frau Deronita, eine Tochter 
des Gilg Rem 1 
Niedtfend, Ulrich v. 508, s 508, 16, 
Rimini (Rumel), Herten v. late 
196. 268, Ye Y 
Rifhap v. 51, 
vilenben B} —*XX 14,4. — _ (Ref 


Ritſchad, Dietmar 327,%, 
Heinrich 327,3, 
Rokyzana (Roggenzaun) 129,24, 


Perfonenverzeihniß (Reifah, Hamann v. — Sachſenheim). 


Romont, Graf v., Jakob 528,8. 
Rorbach, Hand v. 387, 71,289, 1. — 327,11. 
Jörg v. 326,8. 
Röſchin, Elfe 250, Bar. * 3. 8. 
Rot, Hans v. 64, 16 
Leonhard 76, 2. 485,1 
Rotawer, Warmund 88, 2 
Roöteln Röttel). Dartgrafen von 493,2, 
Philipp 255,15 
Wilhelm 243, 5, 
Rudolf 326, 18, 
Rotenftain, Georg v. 155,7, 
Kö ingen, Grafen v. 15, 1. 
Rottenderger, Balthafar 316,3, 
in (Rotenftein), Jos v. 398,8. 


Rugtendorffer, Hand 327.10. 
Rudolf, römiſcher König 344, A. 3. 
rn Andreas 134,17; beffen Mutter 
5,87 
Anton 3 
Rudolf, der Brig 54,10 ; ber Leupriefter 
46 473 


Rübenbeg Kundenperg) Hand v. 20,18, 

ufka 

Rumlang, uirich v. 327,2, 

Runkel, Dietrich, Junker zu 161, A. 2. 

Aunpmundt, Graf v. 44, 

Ruprecht, tömijcher König 45, A. 4 48,18, 
0,4. 7,1. 464,1, 467,12 

Ruf, gi 327, 88, 


Sasfen, — v.105,4. 142,14, 171,12, 


3 der Raifer 334, 4.4. 

Aus dem Haufe Wettin: Herzoge 

Feat 73,1.104,2, 108,10, 114. 
138,21, 289, 2 482.%. 498, a, 

Wilhelm 95,1. 104,2, 138,21, 147, 
4.1. 148, 15, 149. 157,18, 158,21. 
159,7. 160; 9. 1. 171,9, 2372, 
282,3. 298, A. 4. 406,35. 409,18, 
498,2. 502,2, 515,5. (2) 522,2. 

Ernft, SFriebriche 1. Sohn 114 237, 1. 
238,4. 289,20. 406, 8. 409,18, 

Albrecht IL., Friedriche II. Sohn 114. 
147, u 7 247,1, 269,14, 289,20 


526, 
Bedena, feine Braut, Podiebrad’d 
Zochter 147, A. 2. 

Katharina, feine Tochter 269, 14, 

Amalia, Friedrichs U. Tochter, Ge⸗ 
mahlin Herzog Ludwigs d. Reichen 
ſ. unter Bayern. 

Anna, Gemahlin des Markgrafen 
Albrecht v. Brandenburg f. unter 
Brandenburg. 

Sachſenheim, der v. 39,15, 


Perfonenverzeihniß (Sahfenheim, Berthold — Senftleben, Heinrich v.). 


Berthold 20,18. 
Friedrich 20,18. 
Sad, Albrecht 327,8, 
Salm, Graf Jakob v. 186,1. 
Salzburg, Bet v. 4142, 
Pilgrim 26,9. 29,15. 
riedrich IV. 101, A. 6 
igmund 146, A. 1. 161, 4.5. 170. 
Burkhard 170, A. 6. 173,7. 
Bernhard 265, U. 8. 
Sobenn (Bedtenfehlaher) 265, A. 8. 


Sanfone. Roffarle Karbinal-Diakon 262,2. 
Sein Bater 262,2. 

Sargang, Graf v. 86, A. 8 

en Erasmus v. 74, 16, 75,4. 483, 


Savoyen, Graf v., Amadeus 26,1. 
Herzog Rubivig 90. 91,1. 495. 
Saurer, Wolfgang 326,34 
e duelly 461,38, 
Schafernad, Burkhard 418, 4.1. (Bgl. 
auch Burkhart, Förg.) 
Schaffhauſen —— der Buͤrger⸗ 
meiſter v. 
Schaller, Gi. "der Deberzunftmeifter 
366, 4.1 . 373, A. 3. 406, 
Ulrich, der Siadiſhndikus 41, 4.1. 
Scaumberg, Sans v. 116. 504,15. 
Graf Nikolaus v. 326,22, 
Graf Ulrich v. 326,19, 311,9. 
Schelklingen, der v. 462,5. 
& enberg, die 24,9. 55,2, 
Burkhard v. 54,21, 466, 10, 
Heinrich v. 466,17, 
Marquard v. 199,17, 
Schellenbergerin, die 70, 1, 
Scheller, Heinrich 327, 36, 
S — der Ritter 259, Bar. .. 3. 10. 


es, Stan, marfgräflicher Rath 


Scheppach, C. v. 398,6. 399,10, 
Hand v. 397,8 

erer, Peter 411.85, 

ienberg, Baul v. 380,8, 

iltberger 41, U. 7. 

imeißain, der 398,13, 

inau, Job v. 327, 22, 

fanderöberger, ber 54,7. 

Sat, Ci Herzog dv. 190,8. 


ANAAAN 


loſſer, Elan (v. Rürnberg) 352, 4.3. 
Schmiechen, Bed v. 398 
Stephan v. 60,5. 
EN Albrecht (v. Raimingen) 180,7, 
miblin, der Unterfäufel 434,11. 
Schmied, Up 343, A. 16. 
Schmigfhugen, die 343 4, 


Ä 


567 


Schmuder, 192, Bar. 3. 3. 8.— 475,9, 
Schnaidper iger, arg 221,8, 518, 
Se —53 der Kramer 365, A. 6. 

er 

Säneiherin, bie af chenkin 69,17, 
Schober, Götz 20 

Wilhelm 21, h 
onau, Jakob v 327,31, 
önberg, Friedrich 114, 4.1. 


& 
& 
Schönberger, der Kiftler 54,9. 2. 


| < öned, Meifter v. 343,1. 


Schönfeld, Ulrich 37,17, 
—— Wilhelm v. 114, 4.1. 
Schongauer, die 340,4. 
toter, die 340,6. 
< walbach, Vvolbrecht v. 194,18, 
Schwanberg (Swanberg), der v. 497,21. 
Schwartz, „ber Walt“ 352,3 
Schwarz, Ulrich 236, U. 1. 237,18, 250 
Bar. 3.3.8. 257, Bar. z. 3. ii u. 16. 
258 Bar. 3.3. 9. 260. 353,4. 355, 
A. 6. 356—375. 405,4. 1.406, 15 ‚415, 
416441. 522, U. 3. 529,8, 
Sein Bater 260, U. 3. 
Sein Sähwiegersater, Thomas Sei« 
deneber 36 
Seine Frau 260, A. 3 u. 4. 363,16, 
369,1. 370,8. 435,%, 
Seine Kinder 260, MA. 
Ambrofiug, fein Sobn 257, Var. z. 3. 
16. 428,16, 434,16 
Schwarzburg, Srafen 95,8. 
Hand d. 
Heinrich . ur 2, 
Saweigttin, Beinzid, der Obftler (der 
Huder) 13 374, 
Schwelcher — Wieland, Rath 
dee ne des Bärtigen 31,1, 
eine Frau 31,12 


Scöwenningen(Swemmingen) Hans v.9,. 
Ott von 7,2, 8,1 
Schwinbelin 73, 5, 
Schwingfteift, C 
Jos 397,8 
Shüß, Degenhard der 398,11, 399,30, 
St. Sehald 454,5, 
Sedendorff, Hand v. 327,10, 
Fritz v. 327,17, 
Seiboltftorffer, Sand v., Rath Deraog 
su deẽ Reichen 287,8. 289, 
32 
Joͤrg, ebenfalls 141,5. 
ee (Sandhaim,Säundhaim), diev. 


Selb, Georg, der Goldſchmied 365, A. 6. 

Seldenegg Saldeneck), Hand v. 20,17, 

GSenftleben, Pen Br „agombeäant v. 
Breslau 149, A.2 


C. 398,1. 





568 Perfonenverzeihniß (Serbien, Lazarewitſch Gregor — Eulzer, Dominikus). 


a met Lazarewitſch Gregor 


L. Siephan 43,16, — 136, 4.5 
San Severino, Roberto v. 268, 4.5. 273, 


A. 6 
Siena Sopenfinn), Bifchof v. f. Pius IL, 


apft. 
Sighart, der Dierfchent 6,5. 
der Schreiber 9,11. 
a tömifcher König, Kalter 29,4, 
45,5. 57,19, 61,8. 63. 64,1, 
65,7, 72,17 u. Bar. z. 3. 18. 74, 5, 12. 
76,1. 77,%, 78,10. 130,8, 136,5. 235, 
A. 3. 302,18, 303307. 402. 403, 
468,31. 469. 470. 471. 472. 473. 474. 
475. 478,17. 481,19, 482, 483,9, 484. 
486.487. 488. 
Maria, feine Zemahlin 302,19, 303. 
304. 305. 
Elifabeth, feine ochter 78,10, 127,11, 
308 v. Mähren, fein Vetter 45, ‘ ‚302, 17, 
Silberberger, Ritter 312,3. 


SirtuIV., Bapft 249,17.253,5.261, 9.6. 


262,6, 266, 14, 268, 4. 2. 370, 8, 509, 21, 
Softingen, Ritolaus v. 327,8, 
Sonnenberger, Ulrich 312,1. 

Sons, Peter v. 328,8, 
Spalter, Ulrich, der & ulmeifter, Bürger 

v. Weißenb urg 37, 

Spaun, der Schneider 113, 11, 
Spaur, Ehriftoph v. 327, 
Matthäus 327,15, 


Svpeig iſchöfe 49, 8, 


Sigfried IIL. 142,7.149, 4.2. 298,5. 
Matthias 299, 4.2. 
Spenberg, Franz v. 326,31. 
Sperber 21,11, ‚ Mülic 20, 2.5. 
Sperbersed (Sperberei, Milhelm v., 
Domherr 148 
Sn (Spett), Mater 259 Bar. z. 3. 10. 


—— Ritter 21,8. 
Spinelli, Thomas 315, q. 2. 
Stadelfack Siadelpach 8,18, 
Stain (Stein), die 87,1. 

Conrad v. 327, 2 

ans 228,13, 
örg 211%. 

Marquard 327,21, 

Paul 86, U. 8. 494,8. 

Pupelin 397, 80, 
Stainau Jakob v. 327,2. 
Siainhaim (Stainhain), die 8,18, 

Eberhard v. 398,6 

Hand v. 99,1, 498, 30, 

Hartmann v. 398,1. 


Konrad v. 21,8, 

Stainlin 41,12. 

Stainperg, der v. 21,2 

Sn (Steinheim), Meldior v. f. 
t. u 

Stapf, der Weber 69,3. 

Starhemberg, Ahmad u. 227, Bar.3.3.1. 
Ulrich v. 311,38, 

Starfenber utrid v. 326,3, 

Staudenpühbel 41,18, 

Staufen, Trutpert v. 326,2 

GStauffer, der, oᷣn „Heron Ludwigs des 

Reichen Rath 141 

Staur 467,38. 

Stedelin, der Weber 353,8, 

Stein St Georg), Abt. v., Johann 75, 


Steiälingir 89,1. 
St. Stephan (im od Berthold, 
Pfarrer v. 69, 
Anna Harfe erin, Übtiffin v. 424,8, 
er Zdenko v. 168, 9.3. 212, 4.2. 


Stetten, Regine v. 3889, 
Stettin, Herzog v.95,2 ‚S.d.44 aufS.95. 
Stöffel, Eberhard v. A, 2, 
Sto hirſch die 340,8. 
Stoſſer, Hans 399,17. 400,5. 401. 
Straßburg, — v. 255, 6, 
Strauß, Frig 41,1 
Jörg, der ‚Dee 173,1. 205,8. 240, 
16.2 4.3. 299, 9.2. 354, 5. 
—* Fr 2. 4. 366, 1.2. 368,5. 
373, A.3. 404, Y.3. 406, 15 „430,9, 
433,27 
Straußmait g, 10, 462,7. 
ne (Steölin), der. Gifenmeifter 365,8. 
Strobel, — 178,7. 234 Bar. 3. 3. 8. 
Stubenberg, Friedrich v. 326,@, 
Hang v. 227, 9. 1. 326,9, 
Thomas dv. 227, 4.1. 
Ulrih von 311,2. 
Stumpf, Seit 206, U. 3. 
Stun 518,8, 
Sturmfeber, Burkhard 20,17, 
Stüßi (Steiß), Rudolf 82,3, 
Sultane: 
Bajefid I, 43,8, 44. 
Bajeſid II. 267, 12, 
Mohamed IL. 111,7. 118. 135, 9. 5, 
162. 170. 234, N ‚264. 267; 11 .295, 
4. 2. 520,12, 
Murad I. 92 9. 3. 
Sulz, Grafen v. 98,18. 
Altig 98, U. 6. 326,2. 
Sulzer, Barthol. 77,19, 485, 18, 
Dominitus 380,32 








Perſonenverzeichniß (Sulzer, Hand — Up, der Walcher). 569 


EHRE Abt in Donauwörth 392, A. 1. 
örg 373, U.3. 404,13. 410,18, 413,1. 
Ulrich 387, 2 

Summer, Rafpar 71,15. 481,9. 

Sunderhaymer, Kontad 76, 1, 

Sünderlin 204,17, 206,15, 

re" Otto v., der Domprobft 8,6, 

Suntmaye, der v. 255,15 

Suffenhaim, Hand v. 327, ‘ 

Sweinped, Jörg 327,18, 

Swinar, Würfabo v. 40, T, 

Sybenharter, Hand 327, 2 

N (Simardingen), Jakob v. 
373,16 

Symoh, Her v. 265, 13, 


Tagtang, — Zunftmeiſter der Bäder 


"5 Sanfmeifer der Bäder 260, 
356,10, 358,8. 359, —* 
* 12.365, A. i. 366, 4.2.435,8. 
437, æ* 529, 1, 
Zaller, der Kramer 68, s, 
Tanban, Dr., Heinrich 109,8, 
Zapfhain, Jörg v. 398,30, 399,30, 
Zafchin (Tefhen), Herzog Walde v. 311,2, 
316,%, 326,16, 


N. v. 326,17, 
Tatzental, Hand v. 21,10 (f. das Reg. zu 
t.-&hron. IV ©. 405 unter „Efel”). 
Ted (Ded), Herzöge v. 23,13, 51,9, 465,1, 
Friedrich 9,9. 7.10. 13. 20,1.460.9, 
Uri 53, U. 7. 54,8. 
Lang, f. Dendrich 
ngen, Graf Heinrich v. 326,21, 
echter, Johann 195, U. 4. 
an Hand 398,80 
Teusmer (Thädmer), die 343,3, 
Hand 398,20, 2 y 
Heinrich 343, 4.1 
Ichel, Jobſt (v. Hürden) a, 16, 
Thierhaupten, Abt v. 11 
Thoner, Konrad, der Sriteimeiter 359, 


Thorer (Dorer), der v. 191,18, 
Zierftein, Grafen v. 181, 14, 
Oswald v. 115, U. 4 122,5. 177,%, 
326,2, 510,8, 511,%, 
Et. Timotheus 454, 8, 
Topler, Bürgermeifter v. Rothenburg a/X. 


Toppel, der v. 327,@. 

Zörring (Zörringer, Döringen), ber 51,9. 4. 
Oswald 

Tott, Erhard, —* Zathetnecht o8, 18, 
Klara, feine Tochter 99, A. 1 


zrapenum, Kaifer v., David 162, A. 3. 


Gredtoih er, Sand der 223, A. 6. 
Treuchtlin Kran 145,9, 
Truchtlinger), Wilhelm 3 
Erent, ni iſheſe D. ed. 158,4 243, 17, 272, 
0. 484 
Erler, Enbifäo von 
Sobann II. 132,11, 167,6. 238,18, 
239,9. 246,18, 
Zruchfäß, Dieh 397, 18, 
Truchſeß Druchfähi), Konrad 21,2. (©. d. 
eg. zu St.Chron. IV ©. 403 unter 
„Dichishaufen”.) 
Zichernemel, Kafpar 327,9. 
z| emode, mt v. 327, @, 
Wencko v. 326,3 
Tübingen, Graf v., Uri 20,13, 
Zuchfcherer, Peter 36, 14, 37, is, 482, 2, 
Zulmid, Ludwig v. 328, 15, 
Tünkel, San 327,87, 
Zuren, Fleunſch v. 327,5, 
Wilhelm v. Kreshaim 21,9. (S. d. Reg. 
aan Chron. IV. ©. 404 unter 


Ubrichingen, Ulrich v. 397,2, 
Ulman, die 343,3, 
Uri St., Abte 
&g inus 457,5, 
—* Heinrih 424, A. 7. 
Giltlingen, Johann v. 424,3, 
Heutter, Heinrich 131, U. 2. 
& obenfteiner, Johann 131,7, 
tammpehm (Stainhaim), ‚Meihiors, 
131,5. 226.4. 516, 
Friſchhans, Pfarrer v 266, 2. 257, 
— der — v. 516,2 
une der Arzt 396,19, 401, g, 
Ulrich, Pfarrer zu Gerfthofen 54, 15, 467,1. 
Umbad, Konrad 33,3. 
—8 v. An), Achatius 380,85, 
Stoffel 3 
Ungarn, Enge 
Zudwig 1. 18, 9, 23. 25. 302,%, 
Elifabeth, ‚feine ®emahlin 29, 3 303,2. 
Ladislaus f. unter Ladislaus (post.). 
Ungem, ber Be Org v v. (Balatinue) 
eine Gemabiin 304, 305 "306, 
Deren Söhne 306. 
Ungehuir 7,9, 
Ungerland, König age Herold 472,5, 
Ungnad, Hand 3 
Wolfgang 327,7. 
Urban V., Papft 4,9. 
Urbino, Federigo v. 196, N. 2. 268, 4.5. 
U Mttich), der Walcher 399,19, 401 1. 


570 


Perſonenverzeichniß (Vahenbock, Hand — Walther, Konrad III). 


Babenbod | (Fagenbon, Hand, der Söldner Bose, päpftficher Bote 474. 


355 

Balenzia, —* 312. 316,%, 
Begentnopf 8, 
Behlin (von Dtemmingen) die 210, 9. 2. 
Bend (end), die 341,1. 463,32 

&. 398,2. 399, 3, 400, m 

Hang, Bür a zu Augsburg 32,9, 

Hand, der Ritter 20,15. 
Benedig, Doge v. 

Foscari, Franz 127,1, 

Malepiero, Pasquale 126,3 

Moro, Ehriftoforo 200,3, 515, A. 2. 
Beringen, Grafen v., 7,17. 
Bernd, $ „Herten v. (della Scala) 28,8. 38, 


3,9 
Vettaw Albrecht v. 326,77, 
gt enri v. 326,%, 
v. 326,2, 
Better, die (mit den 3 Lilien) 343. S. au 
Amann v. Wörth. 
Ludwig 250. 528,4. 
Otto der Altere 393,18. 
Dtto der Jüngere 79, 4. 5. 
PVetterin, die 395,2. 
PVillenbad Fillenbach), die v. (Claus, 
Albrecht, Conrad, Witgaw der ei 
Pitgaw der jüngere, Hans, Seizz) 3 


Albrecht v. 46,16, 463,18, 
Wigaw v. 3,8 

Hans v. 466, 18, 
(Ohfenpurg), v. 3,3. 
Wilhelm v. 26,17, 

Bind (Wind), Ulrich 399,3. 400,8. 401. 

Virgilius 1,4, 

Bittel, bie (eonbard u. Sand) 258, Bar. 
z. 360,20. 368, U. 2. 420, U. 1. 
424. 1a. 426, 497. 428, 31 436. 
437. 429. 

Hans 228, 6. 234, Var. z. 3. 8. 
235, 9.1 240, 4.1. 242, 2.1. 
247, U. 6. 257. 258,2, 267,4, 
420, 421. 422-428. 529,6, 

Seine Frau 424. 431,5. 
Seine Tochter 424. 

Hang, Ten Snhn 268, Y.1.431,4.1. 

Satob 431, A. 1 

Jörg 147. 507. 

Katharina 431,4. 5. 

Konrad 147. 607, 5, — 431,9. 5 

veonbant, fr oben Hans u. Leonhatd) 


Sim echt —* A. 5. 

ii 431,9. 4 

Urſu des Bertholomaͤus Hörlin 
Sattin 431 ‚2. 

Pisthum, Apel v. 105, * 


Bögelin (Vogel), die 341,1. 
Hand 73,18, 482,4, — 398,33, 
Zeinrich „ber fhön“ 5,13. 
„ber grau” 6,17, 7,6 
bed, Wermpere Tochtermann 336, 


des Wernhers Bruder 398. 
deſſen Sohn 398. 400. 
—— „perm Wernhers feliger 
u 
Konrad a 
Ludwig 133,15, 


336 ‚9. 398 
wog, Hand (0 Satpbug 328,3, 
Heinrich 327,24 
— Stephan v. 327,%, 
at Hadmar d. 326, * 
Jörg v. 316,2, 
Boltwein (Felkhwein), die 340,3. 


Wahraus (Baurauf), ghard 68,6. 

Wagner, der Weber 3 

Waderzil 327,4, 

Waldau, Albrecht v. 259, Var. 3. 3.10. 

Waldecker, Jörg ber 47, 1.2. 

Be ilhelm v. 178,2, 188,8, 
5 

Waler (Bauter, Waller), Peinriö ber, 21,1. 

Kraft 10,16. 12,16, 16,17 

Seitz 20, n. 

Wilhelm 16, 4.5. 18,3, 461,8. 
Walhart 476,4, Bol guch Bader, Walther. 
Walhoferin, die 351,* 

Wallenfels, Wilhelm v.89, Fe 3.3.20 
(f. wa bie A. 6 auf S. 8 

Walpach 8 

Walpurg, v., Trudieh 326,3. 

Maltod, Hand v. 327,38 

Walſee, der dv. 15,3. — - 482, m, 

aller, der Bierfchent 147, 13, 212, 2.507,3, 

Walther 

Konrad I. 383, 390,15, 391. 392,1. 

agne „(Haäftetterin), feine Frau 


Sriebrig, Konrabs a1 Sohn 383. 
eitiabeth (Serladherin), feine Frau 


Rontab In. Konrads I. Sohn 383, 
384, 390. 391. 392. 
eiifabeihlSagerin), feine rau 384, 

0,41, 391. 392. 393,18. Anna 
381 301. ) , Elifabeth 384, ihre 


Töchter. 
Konrad III., Konrad IL Sohn 384. 


| 
| 
| 391,3 








Perjonenverzeihniß (Walther (Wolf), Anna — Werbenberg, Hugo). 


Anna (Wolf), feine 1. Gattin 384. 
Urfula (Mangmeifterin), feine 2. 
Gattin 384. Sufanna, feine 
Tochter 384,80 
uiid L., „nahe 1 u. Sohn 384,3, 


Barbara (Wielandin), feine Frau 
385,4, 393,2. 394,9, Urfula, 
feine Locher 385; feine Söhne: 


Elias 
Us ll. 81, Bar. 3. 3.2. 237,14, 
259, 4. 1. 339, 3 373, a. 3. 


382,13, 383, 384 12, 385. 390. 
391,10, 392,%, 393. 394. 395. 
406, 16, 413, io .430,%. 2; Barbara 


(Rieblerin), feine, Fran 383, 16, 
385. 390,8. 394,8 
Deſſen Kinder: 


Barbara (L) 385,37. 
Urfula 339, U. 3. 385,41, 386, 
Felicitas 386, 9, 
Sufanna 386, 1, 
Georg I.) 386, 13, 
Regina 386. 
Beronifa 386; 
Tochter 386, si, 
Hand, 386, 387. 393,2, 394,9, 


Sabina, deren 


—* (Radauerin), feine 
Frau 386; Anna, Barbara, 
deren Tüchter 387. 

Wolfgang 387,14, 
Anna 387. 
Maria 387. 
Afra 388,1, 
Jeremias 388. 
Ulrih DIL 380,%, 388; 
Regina (v, Stetten), fei eine Frau 
88,9; Johann Baptift 388,13, 
Bernharb 388,15 feine Söhne. 
— (I) ) 388, IT, Regina (I) 
» Sibilia 388, 21 feine 


ud ter. 
Marr hi Bar. z. 8. 9. 259, 
Bar. 3. 3.10. 269, Bar z.3 


11. 3 3, A. 3. 379. 380. 381. 
382. 353. 388. 393,89, 394,2, 
395. ©. auch die Einleitung. 

afıa „Beutingin) feine Frau 


Barbara 1. 388, 
Georg (II.) 388,0, 
Eliſabeth 389. 
Klara 389. 
Sibilla 389, 
Magdalena 389,21, 
Lukas 389. 
Apollonia (Mielichin), feine Frau 





571 


389,29; Lukas 389,5, Marr 
390,2, Anna 389,81 feine Kinder. 
Waltkirchen, Konrad v. a 9.3. 
Waltftein, der v. 327, 
Walztzhofer, Jos 25, 1. 
Banner 352,17. 
Warthaufen, Meter v. 234, Bar. 3.3. 8. 
Waffermiller, Hand 247, 4.5. 
— Jörg, Dominitaner 54,15, 


ine, der v. 327 
F ige, —8 Yan Schufter 373,9. 3. 
Weichſer, der 25,13 
Weiber, — (Man HEN 367, U. 2. 
373, U. 3. 374,1 
Weingarten (Umgaigen), Wolf v. 21%. 
rl der v. 70. 481. — 235 6, 


Weifpriadh, die v. 55,10, (In Anom. fälfch- 
li der v. Weinsperg) 467,10, 
Balthafar 327,13, 
Weißeneck, Jörg v. 312,3, 316,2. 
Weizen, Biſchof v., Bincen 152, 4.1. 
wage (Weiffingen), erlach v. 396,0. 


Hermann 397,27, 
Meldin „(Selben), die v. 399,18, 401,3, 
489, 


Em 182, Bar. 1.3 
Sigmund to. Melda) "360,%, 
Ulrich, der alt 398,14, 
Ulrich, der Sohn 398, 16, 
wel, die 336, N. 4. 339, 9 340,8. 


— olomäug 341, A. 28. — 122,13, 
173,1. 228, A. 6. 237,13, 250, 


418. "435, 15, 433,8, 
Hand 122. 
Hieronymus 412,82, 
Lukas 122 Fr 8. 


Ulrich 12 
en Ui, taiferlicer Kanzler 282,6, 


Wemdingen, Jörg v. 177,8. 
Rembold v. 97, A. 5. 495,8, 
Wenzel, Yönilher König 18. 19,5, 28,11, 
39. 40,7. 45,3, 47, 5, 65. 

3 15, ii, 21, 462, 1, 486, «, 
Sophie, feine Gemahlin, f. unter 
Bayern (Johann v. München). 

—— Grafen, Eberhard (v. Ais⸗ 


lingen 
FRA 200, 4.6. — ©. auch unter 
Au &burg, Biſchöfe. 
Hugo 206,17.239,4.5.246,%.1.250, 
ri 3. 408, Bar. z. 3. 30. 528,5. 


572 


Jörg Alt ee & Paveaben) 186,1, 


— 
n, 2». 157,44. 
Berber, der 399,8. 401. 
Bartbeim, Albert Braf v. 52, #. 5. 
johann ». 208, 9. 1. 
jörg d. 234, Bar. ;. 3. 8. 355,2. 
Sonnen — Hans 6,5. 


Beftbulgarien u. Wibdin, Herr v. (Czar), 
di Stracimir 42,2, “ 
Beftermait 395,8, 
Befternad), Bes. 98,2. 406,. 
Bernhard 
— 2. 397,%, 399,10, 
tel 74,17, 483,85. 
Auger 151, a4. 
Welamann 398,25. 399,10. 400,10, 
Wefterftetten, der v. 151. 
Bieland, Barbara f. unter Walther. 
‚Hand, deren Bater 385,4, 393. 
Bilbreht 479,5, 

Mathäus 351,2. 376,1. 
Wildhauſen, Erafem v. 326,8. 
Bilgelm (cin Reifiger) 126,3. 
Bindenmager, X omas ch, 

Sein sohn 381,3 
Bindler, die ru 

Sutold 29, 
Binthaufen, ve, 194,13, 
Wirtemberg, rafen 83,4, 228,21, 239,1. 
469,15, 492. 

Eberhard (der Greiner) 5,3, 12,4, 14. 
19,5. 21,11. 22. 27,2, 32. 33,1. 
459,8, 462,12, 

unig, Fr Son 10. 21,1. 30,1. 


eh (ber Mitde) 50,1 51,0. 
. ‚1. 466,7, 
ulri V. 85,18, 96,14. 97. 98. 99. 
101. 103,1, 108,15, 133,2, 138, 
17, 149,15. 151,1. 157,9. 160. 
167,8. 171,9. 173,11, 175,3, 176, 
A. 8. 177. 182,10. 186. 196,1. 











200, 9. 6.248, 4.4. 283, 9.1. 
299, 9. 2. 492,35. 493. 496. 497. 
498,9. 4998, . 

512. 525,3, 


Sudwig 84,1. 

Eberhard im Barte 188,5. 200, 0.6. 
248,2. 271, 4.6. 299,9. 2.526,7. 

Eberhard, der Füngere 210,%. 259,7. 
382,7). 





Verſonenverjeichniß (Werbenberg, Jörg — Zoflreiber, die). 





Bifer, Jörg 267, U 6. 
Bitger, ol Bar. 3.14. 
Bitolf, die 4: 





Bilane (Bitch ip), Janv. 124,11. 296,8, 
Sidi, Otto v., f. unter Bayern, 
a Keilermeifler 6.7. 


Bigii die d. 332. 
a 

Beslet, Fan. br Knfäne 352. 
iohlgemut, Franz, mer 

Beil Ama —— ſ. unter 


Walther. 
Bolfahrt, die 343,5, 
— le, Schadland, Johann 
©. aud unter Augsburg, Bifhöfe. 
ot 130, a3. 
Bälfinger, Berthold 398,2. 399,2, 
„Hand, fein Better Ser . 399,16, 


— 1. 32,8, 52,08, 

Serharb 48. 

Gottfried 94,18, 

Sohann II. 138,%. 157,%. 158,12, 
159. 1655. 173,5. 200,12. 203, 
a. 1. 289,5, 


Dei (der tot Del) 476,8. 


323,0. 


4 
3 


Ad). 
»26,8. 
823,0, 


1er 375,1, 
5. 


). Jatob 76,1%, 
al) 21,0. 


.. 399,1, 
31, 


x 


Anden ie Ca, 2 Auch) 18,19, 81,4 
Aalen (Aut (Auen), “103, ri 6. 157, 9.3. 166, 


Accon th. 458, T, 

Achs heim (Asheim) 33, 5, 

Achsperg 22 

Adrianopel 56, 9. 3. 

Aenos (Eno bei Konftantinopel) 227€. 
Affing 12,14. 180,14, 
Agawang 51 

Agram 298, A.1. 233,9, 

viſchach 11,8. 34,2, 183,7. 

Aindling (&inlingen 180,12, 

Aislingen 32,7. 

Aitingen Groß⸗ u. Feeinziingen) 8,8, 
Albeck (Alwegk bei Ulm) 188,12. 512,8, 
Albrazzo ai Togo) di Ruma 264, 2, 
Alten 98,9. 496,18 

Altenberg (Altenyerg) 97,11, 98,18. 495, 


arabun eu) 114.2, 

Altheim 

Amberg —* . A. 6. 525, 10. 

Amberg —5 bei Türfheim) 190, 1.1. 

Andechs 15 

Andernach X 

Angelber 5212 

Ankona (Ankon) 198,16, 200,3. 

Anried 192, Bar. z. 3. 8. 

Ansbach —* Onspach, Joſfegh 
101,6.102.123, A.1. 143,8. 145,19, 242, 
A.1. 287,11. 351. 497. 498, 8, 500, 

Apizi (po) 290, DD, 

Appenzell 53. 54. 

Aquila (Adler) in den Abruzzen 85,9. 

Argos 265, 

Argshofen 16, 4.15. 

Artano 290,16, 

Arnegg 22, ‘ 

Aöbach bei Donauwörth 392. 

Ascoli (Afchkoly) 290,8. 

Aueröberg 454,3 


Ortsverzeichniß. 


Auftirchen (Aufkirch) a. d. Wörnig 101,5. 


Au kung: 
St. Annalirhe (U. gauen- Brüder. 
Kirche) 395. 476 
St Annatloſter 3 ‚0. 162,1. 213,5. 


—* — und Egens Spital 57,. 
63. 13. 467,17, 500,0, 

Yemul! —* igen (St. Urfule)507, 1, 

Arnoldötapell e4 

Padezunftgaud Seaenhau 407,8, 


Baht des Kaiſers Friedrich III. 


——* — 19,11. 264,5. 394,8. 
üßerklofter 46, *. 463, 3, 

Bar Bertbor 3, 4.3, 1133, 405,8, 
519,3, 520,10 

Bertenberg 405, 3, 

Biſchofshof f. unter Pal 

Bleiche 113,7. 175,8 06, 4. 510,15, 

Brodhaus 46. 71, it, 108, 2, 463, 2 
481,2, 

Brüdenthore 504,1. 

Vüchſenſtadel 405, 6, 

Bürgerbad 53,10, 

Bürgergäßlein 53, 11, 

Ghorherren-Steinhaus 160,12, 

Giebfattelgaffe (Armengaffe) 349, AA. 

Dachskapelle 480, 

Domtirche (U.v. * ) 2, 18, 41,8, 49,2, 
50,5, 57,12, 73,15. 78,2 . 90,6. 
113, 21, 121, #, 151, 3. 198.12, 
214,13, 225. 226. 228,17, 229,14, 
238. 242. 244,13. 245. 271,9, 
332,15, 333. 385. 390,10, 393,21, 
394, * 395. 413. 453, 3, 455, 10, 
456. 4571. 458, 459, 2. 460. 
463,2, 465, 15, 466,27, 467, D, 
477, si. ‚479, 5, 480, 481, 2, 483, =, 
491, ‚®, 492, i 516,2, 517. 518, 8, 
521.00, 


574 


Ortsverzeichniß (Augsburg: St. Egidienkirche — Rathhaus). 


St. Egidienfirhe (St. tom 408,%, 

Eifenberg 405,3. 426,32 

Eifengafje 465,18, 

Et. Glifabeth 224,2, 

St. Felirfirche 395, 24, 453,2, 

Ferchermarkt (f. d.Sloffar) 12,10.482 2, 

Feſtplatz für das Schießen im Juli 
1470: 231—33. 

Findelhaus 374, A. 5. 517,19, 

Unter den Fiſchern 145,1. 260, 9. 3. 

506,5. 


Fifcherthor 113 4, 

Frauenthor 405. 409, 37, 

Fronhof 31,8. 41,1. 785. 80,7. 107,4, 
112, 145,8, 48, 11. 381,8, 
382,1. 489,5. 490,8. 503,%, 

Galgen 11,16, 32,14, 184,1. 185. 
234,3. 511,21. 518,15. S. auch Ge⸗ 
ri t und Hauptftatt. 

Et. Galluskirche 332,16. - 

St. Georg 49,7, 65, », 67,12, 77,18, 
333,12, 456,8. 464,4,477,82.47 9». 

Gericht 4, 6. 437, 1, ©. auch Galgen 
und Saup tflatt. 

©ertrudenfapelle 2, Bar. 3. 3. 12. 
456,10, 

Böggingerthor 4,5. 8,20, 11,17, 49,14, 
89,4. 90,2, 113, A. 1. 244,11. 
408. 460,9, 491,5. 

Haunftetterthor f. Rothes Thor. 

Hauptftatt 4,5. 69,4, 145,1. 267, 
H. 4. 428, 460, 8, ©. auch Ser 
ticht und Galgen. 

Heilig«Beiftfpital 2,13, 4,3. 29,12, 
49,9. 70,5, 175 9, 361, U. 2. 
370,3. 372,9. 373,6, 399,17, 400,5. 
401. 439. 459,8, 

Hemerlin’d Mühle 175, U. 5. 

Herdgaffe 273, Bar. 3. 3. 2, 

Sofflatt (ded Raifere) 46,22. 463, 

Perbuud, Kloſter zu der 67, 3, 244 2. 

Som, A dem 53,8, 

Jakobskapelle (Kirche) ) 2,8, 456,21, 

459,8, 460,%. 480,2. 

Satobefpital g, 12, 

Jakoberthor 116.9, 134, Bar. z. 2. 
21. 408. 482,9. 506,2, 

Jakobervorſtadt 3, A. 3. 52,11. 60,1, 
113,5, 145,2, 456,21, 476,12. 
478,4. 506,3. 518,5, 

Sfel, die 492,1, 

Johanniskirche 88,13, 395,8. 456,8, 

Judenbad 458,10, 

Judenberg 47 1, 

Fudengaffe 229.15, 479,18, 

Judenktirchhof 11, 18, 70, 8, 

Ratharinentlofter 79,11 „89, Bar. 3.3. 


20. 385,8, 387. 393,8, 394.2 
395,19, 489,3, 
Kapenftabel 89, Bar. 3. 2. 6. 
Kienterthor 113, 4.1. 419,3. 505,10. 
516 


Rombaus (ded Bifchofd) 238,10, 
Komſchranne (bei St. Morik) 69,19 


Beilig ugtirche 244,13, 333,2. 
Heilig Kreuzkloſter 457, 3. . 
Hl, Kreuzthor 113,8. 405. 516,10, 
Kürf ne zunfthaus 407, 4, 

St. Lambrecht 31,3, 37,9 

Zange Gaſſe 484, 2 

es den Rederern (unter dem Berg) 


Et. Seonhardögaffe 405,8, 

St. Leonhardskapelle in der Stadt 
25,18, 67,9. 143,4, 229,15. 237,9, 
375, a. 3, 458, 2, 479, 13, 

Die Et. Reonhardötapelfe vor dem 
0 agingertordß, 14, 55, Var. z. 3. 


Lugindtand f, Bogelfang. 

Mange 500, 

St. angnretfentlofter 61,4. 229,7, 
459,6. 476,16. 


St. Martin 456,6. 
Dienge dieiſchuiebse 40,1. 


Mebgergunfthaud 408,3, 

Minnerkapelle 460,1. 

St. Morik 5,1. 39, 16, 46,86, 71,9. 
82,11, 135,1, 145,12, 199,4, 201,7. 
226. 245,10, 332,20, 333. 354,8, 
394,6, 405,35. 453,%. 454. 459,0. 
460,%, 463,10. 491,15, 

Münze „Münghaus) n, 12 88,1, 
481,2, 491,37, 500 

Neidbad 53, 9, 465, 2 

St. Rikolaus, Frauenkloſter außer⸗ 
halb der Stadt 519. 

Perlach (Platz) 5,9. 6,15. 18. 19,16, 
40. 46,7, 57,9, 78,8, 192,3. 239, 
4.5. 257,5. 385,21. 386,8, 395,1, 
426,37.427,3.434,21, 454 1.463 9. 
514,16, 523,6, 

Perlah (Thurm) 6,11. 54,17. 57,9, 
59,6. 77,8, 178,33, 405,7. 466,%, 
468,21, 485,17, 

St. „Peter 244, Er 385,8, 395. 453,2, 


—* ir oe 1 21, 238,8, 257 


—— 429,8, 

Rathhaus 5,14. 6. 50, 18, 52,4, 230,1, 
231,2, 233,1. 239. 257 Bar. 3.3. 
11. 405,31, 424. 426,37, 434. 435. 


71,10, 





DOrtöverzeichniß (Augdburg : 


436,5. 458,9. 465,9. 480,16, 
502, 15. 504,%. 505, 12, 523, 6, 

Rindermarft 63,16, 

Roßmarkt 520, i. 

Rothes Thor Gaunftetter Thor) 3,11, 
29,12, 89,3, 228,17, 229. 359, 
1.4. 372, 19.408. ©. auch Spital: 
tbor u. Rother Thurm 

Rother Thurm (b. d. Spital) 70,5.481, 
Sat; (bei der Bleich) 145, A. 2. 506, ‘ 

Sakabel3, 3,6.127,13,229,11, 460,1, 
häfflerzunfthaus 424, 1, 

siagpihel der 145,1. 

Schlachhaus 264,6, 

< miedgafie 47, 1, 1178, 

ngauergafle 260, U A. 3. 
En Hans 478, 463, D, 
Schufterzunfthaus a2, i. 

Schwalmühle 468,5. 

Schwibbogenthor 9,8. 459,7, 

Sebaftianstapelle 134,2. 506,1, 

St, Swwatius 4, 4,1. 219,2, 237, 12, 
4 


Siechenhaus 134,2, 

Singold, Mühlean der 502,3, 505,10, 

Spittalthor 460,10. 464,5, ‚492, 1.6. 
auch Rothes Thor. 

Spitalthurm 481,11. ©. auch Rother 


Zhurm 

Steingaffe 73,16, 462,39, 

St. Stephan (Kirchen. Kloſter) 46, 15, 
72,17,152,18, 258 Bar.3.3.9.394, 
16, 395, ”, 456,5. 463, ri 507,15, 

Stephanäthor 273,2, 

Streffinger tthor 3 3, i 58, nr 113, 9.1. 
134,19, 463,18 

Tanzhaus 46, 6, 1, r\ os. 229,11, 
239,5. 243, 3, 357, {13 406, 2*0 ‚463,9, 
481, 21, 503, 20 

Tanzhand der Juden 490,2, 

Zollenftein (Dolenftain) 53, 12 465,19, 

Zrinkftube 145,10. 147, 18, 357, 15, 
386,29. 405, 3, 427,%, 507, T, 

St. ieig — Kiofter) 41,8. 

2,15, 81 12 . 145,9. 
1. "ir. ri 108, 11, 213. 214, 
12, 225,3, 226,8. 229,8, 239, 4. 
5. 240,15, 345. 257 , Bar. B. 11. 
258,1.455.456,10.457, 150% 484, 
11, 490,3. 516.517. 524,3.527,17, 

. &t. Beit 25,16, 

Bogelfang (Fugindtant im) 72,16.273, 
ar. 3 

Bogelther 330, 1, 

age 235,6, 513,8. 521,18, 
Wagenhald 3, 12, 361,12, 460,9, 

Waſſerhaus, das am Brunnenbach 
361, A. 4. 372,19, 


Rathhaus — Bocksberg). 


Weberhaus 39,13.57,9.209,%,407,3. 
408,2. 468, 2 

Weinmarti 88, 16, 237, 1,239,6.243 a 
259,8. 266, M. 6. 467, 8, 491 ‚=. 
507.17, " 

Weinſtadel 359. N. 4. 

Wertachbruckerthor (Mertachbrüde) 
49,9. 71,15. 113,1. 145, A. 1. 267, 
A. 4. 337. 408. 409,8, 411,%, 
413,7, 464,5. 481,3. 506,6. 522,7. 

St. Wolfgang 373, 7, 522, 1, 

Wolfsmühle 75,7. 483, 0, 

Biegelftädel (ftädtifche) 4, 4,9,9, 228,21, 
372,2, 462,8, 


Zollbaus 174,18, 
Aureröheim 203, U. 3. 
Avignon (Avion, fan) 4. 17,7. 
Azincourt 59, U. 1 


Bagnolo 268, 4. 6. 

Baiersdorf (Bairftorf) 95,11, 

Balingen (Pallingen) 98,16. 

Balm (Palm) 98,1%. 

Balzhaufen (Walphaufen) 454 2, 

Bamberg (Baumpberg) 94,3. 103,16, 166, 
263, U. 5. 270, N. 6. 334,1, 485,2, 
497,3, 498,11. 525.2. 

Bafel 2,10, 61,11, 73,17, 74,8, 76,5. 77,5. 
83. 84.92,4, 254,10, 402,14, 459,20.483, 
5,485. 492,3, 493. 494 1. 528, 9. 5. 

ee (Baumgarten, Bamgarten) 


Bapenbofen 189, s 
ee 295,9. 2. 
Bellenberg ( (Bollenberg) 22,10, 
Bellenz (Feiniz) 263, 10, 
Belluno 15,9. 7 
Denevent 290,18. 
Bensheim 167, A. 5. 
Berchtheim 48, U. 2. 
Bergel 165, A. 15, 
Be (Bergen, Stadtbergen) 31,10, 68,12, 


Bergzabern (Berdzaber) 114,13, 
Bern (Beren, Deren) In 2, 90. 135, Bar. 
. 3. 9. 494,1. 495 


Bemheim 165, a.15. 

Biberbach 11, is 32,15, 34,8, 48,1. 463,%, 

Bibrach 20,7, 

Bilfen 216,9. 

Viſchofẽheim 40,6. 

Blaubeuren (Blaiobeuten) 39,19, 

Bliesbach 400 

Bobingen 11. * 10, 399,17, 400,4. 460,8, 
480,13. 490,2 

Bodenheim (Podenhaim) bei Frankfurt 


70,2 
Bodöberg 174,9. 


576 


Bologna (Bolonia) 309. 310. 

Bopfingen 13,12, 14,8, 21,8, 65, 9.3. 
137, 9.7. 166, 9.7. 283,0, 478, %.8. 

Borgioon (Burglonen) 216,4, 

Bogen (open) 64,2%, 83,6, 273, 12, 492,16, 


Brandenburg 22,4, 

Braunau (Praunam) 134,17, 

Bregenz (Pregnik) 2 18, 

Breiſach Preyſach) 224 

Brennenberg emenbeng) 22,5. (©. St.⸗ 
Chron. IV ©. 55, A. 4.) 

Brescia (Prifan) 48,1%. 

Dreelau Preslaw, Bredia) 112,12, 227 4. 


Drichfen 83,18. 492,24, 

Drügge EBrugf) 26, 2 268,13, 

Brünn (Prün) 1 

Brüfthem Brei) 216 „A. 2. 

Brugg an d. Aare 256,4. 

Brud (Prugg bei ‚Sürfenfet 66,10, 

Bruck (Prugf) 2 

Bruck a. 2.195, E 9, 

Brudberg 103, 4.6 

Bruneck VPraunegt 155, 10, 509,5. 

Bu enber, der (bei Kempten) 155, 1, 

Buchhorn 36, A. 2. 

Bühl MRühel) a. Biber 180,3. 

Burgau (Burgo) 128,18, 235, 18, 273,9. 
354,8. 458,19, 466,5. 

Burgbaufen 87, 6, 88, ‚oo, 170,18, 494,27, 


Calliano 273, U. 6. 
Candia 93,7. 
Eafalmaggiore a. Bo 87,94. 7.91, U. 4. 
Cerined auf Cypern 163, 1, 
Cham (Kamm) am Döpmerwalb 13,9. 3. 
171,12, 223,9. 4 
cin gia (Stoß) 23, 
ifearten (Chri Tun 71,18. 
Chur (Eur) 198,2; 200, Bar. 3.8.19. 
ei (Ode De u Untercily) 124. 296,9. 3. 
Giibate (Enbitat 15,11, 25,7. 
Sonegliano (RKünglan) 25,7, 
Eonftantinopel 92,19, 111. 154,6. 170,5. 
227,8. 264,14, 265, 6, 
Sonftan; (Rofini) 19,3. 36, 9. 2.58. 59, 
61. 62, 2, 67, 1, 70,12. 86, 
A 5. 135. 136,5. 161, 2. 6. 257,8, 
402,13, 470. 474,2, 486,1. 
Eoroni (Curvon) 265. 
Cremona (Eramona) 87,8, 
Eroja 207, 9. 5. 


Dad hau 27,5, 
Dachsbach VDaspach) 165,11. 
Dämelspurg 42,2. 


DOrtsverzeichniß (Bologna — Eitringen). 


Danzig (Tank) 207,17. 

Dafing (Lefingen, Zäfingen) 191,6. 219,14. 

Degenberg 223,9, 

Diacovär 303, 4.5. 

Diedorf Dierdorfi) 399,31, 400,20 

Dießenhofen 161,16 

Dillingen 50. 151,17, 199. 224,19, 246,8. 
249,9. 257,8. 465,8. 517,3. 

Dinani, Aynan Denant) 203. 215,14. 

516 

Dintelsbüßt Dinfeisyäße) 13,12, 14,3, 
40 .2. 102. 117. 
180. *. bon 17, 158,10, 175, 19, 242,7. 
1. 284,3, 299, 15, 478, a. 8, 497, 3, 

Dinhzelbach 512,8. 

Donauwörth (Werd) 20,5. 37,1. 41,17. 50, 
a. 1. 51,%. 59, A. 7.65, U 3. 76,#, 
79,14, 125,1. 136—141. 142,3, 143,11. 
144,15. 146,16. 148. 149,10, 150,13, 
151,7. 157. 166,9. 7.168, A. 5. 171,12, 
174,21, 183,12, 198,21, 210,9. 218,13, 
240,2 u. U. 6. 242, A. 1. 249. 250, 
A. 1. 283,30, 284,2, 298. 299,8. 334,5, 
349. 350. 382. 383. 384. 385. 389,27, 
390. 391. 392.393. 394. 402,17.417,16. 
457,%. 463,2. 465,32, 469,22, 470,27, 
477. 484 8, 489. 496, 1, 501,8, 506. 

Donzdorf —3 — 352, v. 

Dornsberg 31,7. 

Drzuburg (Obere u. Riederdrauburg) 153, 


Druisheim (ereuffen, zeushaim) bei 
Donauwörth 258,7, 417,4 


Eberſtein 5,4. 

Edelftetten 128, 4.2. 

Edenhaufen (Odenbaufen) 12,9, 

aa 13. 36,1. 146,17. 154, 14 171,17, 462. 
ling (Ellingen) 31, T, 
en (Ehingen) 22, 10, 

Ehrenberg 476,1. 

Ge (Euftet) 63,2. 

285,12. 454,8 , 

Guben (in der Schrei) 90. 495. 

Ellingen 18 

Ellwangen 161. 5, 

Enzersdorf 195, kit T. 

Erding 263, A. 1 

Geht (Grofurtt 156, U.3.334,16,. 498,8, 


Grlangen 95,10, 

Erlbach 165, 3, 

Erpel (Erbel) 247,11. 

Efelöberg (Efelöpurg) 187,17, 

Eßlingen 14,2, 19,2, 22,15 ‚99.103.146 ,16, 
169,8. 283, 7. 3. 402, 16, 496. 498. 
503, 1, 

Gitringen 220,8. 


155,20, 281,77, 
50 


Ortsverzeichniß (Falktenftein — Haunftetten). 


Faltenftein bei Füſſen 455,2. 

Farnsberg (Farensperg) 83,0. 84. 
Warendperg) 492,32, 

Feiſtritz Ende) 227, 9.1. 

Feldkirch 162,0. 

Feltre (Belter) 15, 1, 

Fertara (Ferrer) 77,18. 109,6. 268,8. 309. 

Findelicia (PBindelica Eyfra) 331,3. 

Florenz 109, A. 10. 261,16. 262,7. 268,8. 
310. 311. 312,3, 3355, 

Flüglingen 35,9, 

Foggia (Foza) 291,5. 

Formigni (in der Bretagne) 104, A. 4. 

Frankfurt 18,18. 40,5. 70,11, 78,9: 115,2, 
139, 9. 5. 172, 201, 11, 41, 41.246. 
2473, 271. 272,5. 291, 4. 2.302.4.1. 
3765, 403, U. 4. 409, A. 7.481,15. 
482,2, 514, 527,9. 3. 

Frauenbrunn ($rateprunn) 17,3. 

Trauenfeld 161, U. 6. 

Treiberg (in Sadıfen) 114, 9. 1. 

Freiburg (im Breisgau) A, A. 2. 253,8, 

Freiburg (im Uechtland) 90. 91, 1,495. 

Re 64,12, 269,13. 376, A. 5. 


Grit (Fridperg) 4, A. 1. 7,19, 11,3, 
12,8, 64,77, 78. 81, 15, 89, %, 113, 12, 
116. EN * 174, 17. 1758. 176,7. 178, 
179. 183. 185. 191, 8, 205,8, 218, 17, 
219. 222,9. 236,1. 365,21, 460,%, 472. 
478,10, 481,27,.490,28, 495,11, 499,39, 
504,15, 511,2, 518,%, 

Frieſach 265, U. 8. 

Fulda (Fult) 454,27, 

Fultenbach 128, N. 2. 

Tünfftet 97,8. 495,35. 

Sürftenfetb (Firftenfeld) bei Drud 334,7. 


Sinfen eb (in Steiermarf) 227, 4.1. 


—5** 161,1, 
Füßen (Fuoßen) 31. 115%. 4 228,8. 
455,9, 456. 514,8, 517,2 


Gablingen (Babtungen) 11,14, 183,207 
399,1, 400,39, 460,2 

Balata 111, 4. 2, 

St. allen 36, N. 2. 

Sara (Gorian bei Eifegg) 303, U. 5. 

Geislin ingen 22,11, 82,5. 98,17. 143,19, 
496,8, 

Senf (Geniff, Jen) 253,8. 486,1. 

Gent (3ent) 26,12, 111. ‘268, 2, 270,1, 
271,81. 

Senua (Jenaw) 23. 24. 25,9. 111,13, 
132,14, 207 11. 254,16, 268,3. 292, A. 1. 

Sera (Geraw) 105,1, 


Städtechroniten XXI. 


577 


Gerſthofen (Gerßhouen) 11,14. 62, 10. 63, 13. 
190, A. 1. 400, a, 413, 471, w, 

Gerutt (Sorgeugeren) 174, 6. 401,8, 

Gefertehaufen (Gosgeröhufen) 399,9. 


Siengen 8,0. 21,2. 27. 102, 9. 6. 157, 
A. 3. 187. 188, 189,2, 190, 17, 462,11, 
511. 

Giomico 263, A. 3 u. 4. 

Gmünd (in Württemberg) 97. 496. 

Gmünd (im Salzburgifchen) 265, A. 8. 

a 11. 184,14. 189. 

Golubaz (Taubenburg) 42,8, ©. aud 
Zaubenb. 

Goldenftein 153, A. 3. 

Gomnech 303, U. 7. 

Göppingen 97,17. 112, A. 1. 496,5. 

Börk ( affeng) 24, 1, 

Graben (Grabun bei Augsburg ) 400,2. 

Graſenderg (Greffenperg) 95,7. 104, 4, 


Graisbach 66,5. 97,9. 176. 495,8, 510,3, 

Granfon 252, 41. 

Graz (Greg) 109, U. 2. 223, 9. 3, 227, 
Bar. 3 1. 235, 11, 280, A. 2. 282. 
307, 508, %, 

Greifenberg 153, 4. 3, 

Greifenfee 83,14, 492,3, 

Grembeim ( bei Donaumörth) 390,35,.3918, 

Grönenbad) 83, U. 2. 

Großwardein 77,3, 

Grunheim 114, 4. 1. 

Buinegate 264, A. 1. 

Gundelfingen 8,14. 50, X. 1. 143,1. 176. 
177. 200,1. 510,4, 

Güns (in Ungarn) 115, A. 4. 

Günzburg 103,14, 128,18. 

Bunzenhaufen a2, A1. 

Gurkfeld 228, A. 1. 

Güußenberg Gaißenberg) 97,11, 495,37, 


Habeläheim (Habesheim) 24,10, 

adersdorf (Hederäborf) 501,20, 

Hagenhüll (Hagenhaim) 83, 9, 492, 21, 

Haided 95,%. 104,3. 502,% 

Haiden 216, — 515, 11, 

Hainhofen 189,13. 512,8, 

Hall (in Schwaben) 24, ». 158,11, 175,%, 
203,2. 242,91. 

Hall (im Innthal) 88,18, 155, 13. 502,2, 

Harburg sure) 68, 15, 

Harned 22 

Hartberg or, 4.1. 

Hartenftein 114, 4.1. 

Haffelt (Haſſel) 216,9. 

Haunftetten (Haugftetten) 32,5. 33,2%, 
132,5, 186,€. 218,15, 399,3, 400,%, 


37 


978 


Helfenftein 143,19, 


Heidelberg 57,1 186,7. 196,2. 211, 9.6. 


255, A. 1. 300,1, 512,1, 
Heidenheim 171, Aa. 175,2. 187. 188,1, 


Beilbronn (in Schwaben) 50,9. 1. 101,18, . 


103,6. 283, A. 3. 497,27. 498,9. 
Seilßtonn ‚Heatebrum in Franten) 166, 
Hellenſtein 175, 2, 511,31, 

Hembach 103, 4.4. 
Heppenheim 167, 1.5 
verbegtzboſen, ($emarptofen) 34,7. 76,2. 


Herd 316, * 

Hericourt (Ellecort, Heligart) 247,5.527,8, 
Hiesing (bei Wien) 164, U. 3. 
een (Hiftofingen) 220,6. 399,6. 


Sirblin en 11,3%, 189,5. 

Hochdorf 22, oo, 

Höchſtett (a. Donau) 50,9. 1. 79,48, 174, 
3, 175,9, 179,14, 183, 18, 206, 1, 

Säge Im Franken) 95, 9, 101, A. 6. 


Gobenbung (Hohenberg) 96,21. 98,16. 112, 


Shen (Honed) 165,11. 
Hohenfteiberg 115%. 

Hohenzollern 66, 1% 12,8, 478. . 
Sorgen (d (Bolß, of bei Bertingen) 184 


Gucifetter 1a. 4. 2, 

Hürben ru: am Nedar) 55,17. 
111,21, 495 

Hurlach —*8 31,2. 399,7. 400,18, 

Huy (Hope) 204,2, 215. 


97,11, 


Ickelsheim 165, U. 15. 

Illesheim 165, A. 15. 

Ilvano (Sffan) im Batfugan 273,15, 
Imft Ans, in der Nähe des Bielerſees) 


Suberbturf 408,%, 


Ingolſtadt 36,8. 56,18. 88,11, 132, 133,11, 
144. 171,5. 174.2. 180, 4.2. 204,2. 


270,5. 402, 19, 462, 2, 464, A. 3. 505. 


s . 


Suningen 11. 81,10, 189,12, 399. 400,1. 
512,2, 


Innsbruck 126,7. 128, U. 2. 161,18, 234, 
A. 2. 269,16, 376,4. 3. 

Iſareck 179, a. 2. 

Iſny 36, a. 2. 

Stteläbur 1 ( (bei Memmingen) 83, 4, 

St. Jakob an der Bird 84, A. 3 


Ortsverzeichniß (Hederdorf — Langenzem). 


Jeriho 3 
Serufalem (ten 272,8. 453,8. 461,35. 
Jettingen 17 


Rabotgburg (8 (Sabelöpurg, Karelöpurg) 86, 
saisheim Bann) dad Kloſter 31,38, 


gattinefe 15,11, 

Kammerftein 165, 11, 166, 9.1. 

Kaufbeuren (Beyen, Beuren) 19,4, 20,8. 
32,3. 36,17. 166, A 7. 283,31 . 

Kaufringen 460, 2, 

Kehlheim 268, 4.8. 457,2. 

Kempten 36, 5 70,2. 102, A. 6. 166, 
47. 283, 50, 462, ’, 508. 

Kirpheim (Kirchen) 14, 

Kiffin 

ne de 263, 5, 

Königsfelden (indie 28,18, 

Kornneuburg 514,2 

Krailsheim 97,1. 

Kreglingen 165,9. 

Krems 501,20, 

Kriegähaber (Ariche aber) 11,13, 76,18, 

Krimmitfhau 105, U. 2. 

Köln 115,2, 201, 1, 211. 245. 246,9. 1. 
A710, US. 49,4. 251,5. 258, 
A. 3. 267,16. 355,17, 431,7, 526, 

Königswinter (Winter) 247,11, 

Koßowa (auf dem Amftelfeld) 22, A. 3. 

Koſtolan (bei Tyrnau) 208, A. 

“ap (Broß- u. Aleintög X um) 180,3. 


—88 610,20 
Kühlenthal Küllenthal) 184, 10 
Kuttenberg 486. 487. 


Sabensurg (Ga (Sadenburg 247,11, 

Laibach 228 

Eomenbingen (Sadmettingen) 399,2. 

Landsberg 10,12, 31,2, 33,16, 60,6, 81, 
9. 1. 178, a. 220, 6, 221. 385,37. 
460,8, 465,31, 466. 476,8. 518,13. 

Zanded 156,10, 

Landehut 57,4. 78. 87, U. 1. 109,2, 
1181, 155, 1, 170,16. 171,8. 205,% 
218, a. 6. 219. 249,10. 251,8, 263,15 
u. a1. 273, 9.1. 299, 4.2. 366, 
Y.1. 467,1. 469,32, 485,9. 499,4, 

Langenau (Raw) 180. 511, 2, 

Langenerringen (Erringen) 1, 1, 399,2. 
400. 401, 

Zangenreichen 399,38, 400,3. 

Langenzenn (Zenn) 100,3, 165,8, 497,9. 








DOrtöverzeihniß (Langweid — Rikopolis). 


Langweid Fenweid) 190, A. 1. 

—8 104, A.1 

Lauingen 88, 1, 
176,2. 
206. 227, Bar. 3.3.1. 365, 9.5. 
388,7. 423, 1, 431,9. 1. 458, 2, 473, 

503, 4, 511, 19, 512, 6, 

openburg” 166, U. 3, 283, u. 2. 

Lechhaufen 9,18, 64,5. 69, 17, 141,9. 176,7. 
185,3. 510,27. 518, 1, 

Rechägemünd 332, N. 2. 

Leibnitz 265, U. 8. 

Reipheim 97,21. 143,19, 496, 


Seiterähofen. Lautiersho en) 31, 10, 189,11, 


Lenes —E 263,6, 
Leoben (Leuben) 286, 3, 


ur 97,3. 103, 4.6, 104,3. 495,8, 


Lichtenberg 11,4, — 150,2. 
Lienz (Lüng bei Toblach) 153,13, 
Lindach 206, 


Lindau 36, H 2, 88,8, 137,4. 1. 474,17, 


499,2 
Linz (am Rhein) 248,1. 526,17. 
Linz a. Donau 164, 4.2. 211,3. 
Livorno 311, A. 6. 
Lodi 89, 1. 3, 
Rondon (8un) 163, 3, 
Zonerftadt 103, u. 6. 
2003 Loyn) 216 13, 
Lübeck 198,15. 
Lueg Paß 55, 14, 
Lukau 168, 9. 3. 


Lüttich 49. 203. 214. 215. 216. 217. 


516,33, 
Lühelfiein 109,18, 499,3, 


Luzern 135, Bar. z. 3. 9. 253, A. 1. 


4941, 


Maaseyt 216,12. 
Magolsheim Margersheim) 22,10, 
Matenfeld Mayfels) 80,1. 490, ‘ 


Mailand 28. 87,21, 89. 9, 14, 92. 100,23, 


207,12. 254, 1, 263,7. 268, A. . 


309,27. 311,16. 313,3, 315,2, 319,41, 
Mainz (Meng) 1,3. 34,2, 632. 167,11. 
192.16. 193.194. 331,12. 454,3, 514. 


Manfredonia 109, X. 10. 

Mantua 152. 153, 171,21. 268, 9. 5. 
Marburg 227, 9.1. 

Marienburg 127,2, 207,18, 505,8. 
Maftricht 49,2, 216, 10, 

Matray (Matto) 155, 12, 

Mapenfieß 115,18, 

Meersburg (am Bodenſee) 353,0. 


Metring (Möhringen) 11,8 30, 12, 35,16, 


96,3. 168,1, 169,8. 
177. 182,9. 1832 187,8. 


579 


Meitingen, Meutingen (Ober u. Rieber- 
meitingen) 10,19, 199,2, 399,86. 400,20. 

Memmingen 14,9%. 59, 4.7. 70,2, 102 9. 
115,5. 137, 4.1. 160. 175,21, 198,1. 
210,9, 265, A. 9. 470,27, 483,18, 498,2, 
520,17, 

Meran 64,%. 477,8, 

Merchingen f. die Berihtigungen. 

Retingen 137,13, 157,10. 203, A. 3 
512, 

Mep 84, 11, 493,9, 522,18, 

ir Drigael in der Normandie 127, 17, 


grinbelserg (Mittelpurg) 2,5. 459,14, 

Mindelheim 7,15. 115,13, 214, 15, "180, 4 

Mirandola 433, 1“, 

Modoni (Moden) 135, 13, 265,3. 

Mömpelgard Da 4, 16, 18,2, 
84,1. 402,14 

Morlenbach 167,4 

Monheim 168,10. 175, 15, 176. 510. 

Montcalieri (ei Zurin) 134, 4.4. 

vun 320, 

Hlhaufen Bi ugeburg) 12,16, 33,13, 


Münden 8,8. 26,2. 27. 31,2, 40,13, 50,4, 
53. 66,Ä1, 101,19. 126. 152,11, 154, 
220,18, 234, A. 2, 354,2, 376, A. 4. 
408. 464. 470. 472,%, 497,31, 505,2. 
506,37. 

Nünfingen 22,9. 

Münfterhaufen (bei zei) 185 ,17, 

Murten (Mortaw) 253,12 


Nancy Rhein, Naſſaw) 84, A. 7. 255. 
2 


Rauplia vi Homania Rayofi Romana) 
265 


Reapel Pr 109,12, 121. 134,7. 268, 4. 5. 
289,90. 290. 499 17 

Negroponte Rigrapont) 234,1. 520,13, 

Neresheim 182,15 

Neuburg a. D. 76, 27 80,2, 82,7. 86. 
205,4. 491,8. 49. 512.27. 515,31. 9 

Neuenfels 80,1. 

Neuß 245,15. 248. 249,3. 250, A. 4. 
416,20. 421,14, 427,40, 526. 527, 

Reuftabt a. Siſch 165, 8. 167,14, 282,27, 

Neuſtadt (Wieneriſch) 87, 13, 109,5. 1108, 
134,12, 146, 9. 1. 192,9. 2. 195. 
212, %.4. 291,9. 2. 297,8, 499,3. 
501,9, 

Ned; mely 79, A. 1. 

—— Kloſter) 190,11. 349,18, 

Riſpolie (Schiltaw) 42,11, 43, 1 a5, 2, 
60, A. 2, 


37% 


580 


Nördlingen (Rerlingen) 13,12. 14. 19,1. 
27,8. 36, U. 2. 46,8. 59, 4.7. 65, 
43. 80. 88,2. 95. 96,6, 102,9. 


137,4. 1u.7. 143. 158. 166, 9.7. 
169.8. 175,19. 210,9. 242, A. 1. 265, 
A. 9. 271,4. 283,80. 431,7. 470,2. 


478,4. 8. 492,10, 498,2, 
Novigrad (bei Bara) 303, 4.8. 
Nürnberg 9,15. 16,9. 18, * 19,10, 30,3, 


32,2, 34,0, 36,3, 39, q, 5. 59, 4.7. 


61, Bar. } 9.5, 63,4, 68,8. 85,8. 
86,14. 89, 


A. 3. 192,9. 203,1. 20855, 


517. 519,31. 527,7. 528, 9. 5. 
Nürtingen 525,2, 


Oerhaufen 9,38 11,13, 185,10, 189,11, 
243,1. 483,% 


Dberlahnflein 45, 4.4. 

Oberndorf 24,2. 3, 6, 

Sdenburg 297, 9. 1. 

Dfen 122,8. 130,7. 
302, 4. 6. 303, 4. 5, 304. 305. 

hringen 268,17, 

Dlmüg 227, 4.3. 

Ortenburg 153, 10, 

Dfternaiting 400, 2, 

Dtranto (Ottanta) 266,7, 

Öttingen 153,2. 500, is 

Ottmaring 183, 6, 

onen (Ottmairähaufen) 399,21, 

40 


Dttobeuren (Attenbayen) 14,8. 83, A. 2. 
128, 9. N 482,13, 525,4, 

Dttenhofen 165, ũi. 15, 

St. Dttilien 525,5. 


Parun, Zadaw, Padaw) 25,9. 28,%. 38. 


Bavuli adufa) ) 290,2, 

Baindeltichen ( (Baibeltire, Faiteltirch, 
Baidelkirch) 12,12, 76,16, 461,5. 

Parenza (Bareus) 24, 2, 

Paris 61,12. 455,6, 

Bartentirchen Parthitirch 53,5, 465,2. 


. 93,17, 94. 95. 96. 97. 
98,8. 100. 101. 102,8. 103. 104,1. 
112,9. 2. 117,16, 136,38, 137, 4.1. 
142,22, 1458, 149. 156, 9. 3. 157, 
4.3. 159,17, 160, X. 1. 166,5. 172, 
212,9. 
221,3. 242, 4.1. 258,7. 266,17. 270. 
4. 6. 299. 321. 322,12, 333,16, 352,6. 
403, 4, 4. 417. 418,0, 419,9. 420,1. 
454,5. 462. 472. 473. 474,8, 475. 
476,19, 480,%, 482,77, 485,8, 487. 
488. 493,5. 494,19. 495. 496,17. 497. 
498. 503,7. 506,18, 510,10, 515. 516,8, 


294, U. 3. 296,2, 


Ortsverzeichniß (Nördlingen — Reifendburg). 


Paſſau 88,21. 235,1. 454,2, 

Pegnig 96, 16, 

Pera (bei Conſtantinopel) 111,12, 

PBeronne 217, 9. 2. 

Peſt 295, A. 2. 

Peterlingen (Bayerne) 253,8. 

Pettau 265, U. 8. 

Pfaffenhofen bei Wertingen 187,21. 

Pfeddersheim 161, A. 1. 

Pferſee Pherſchen) 11,32, 182,8, 189,12, 

Pforgen 384,77 

Piacenza (Biegenga) 89,12, 

Pichl (Büchel) 12,9. 

Piſa (Pens) 311. 312. 

Plauen 487. 

Pleinfeld (Pleyfeld) 99,3. 

Pont⸗à⸗Mouſſon 84, U. 7. 

Portenau (im Karft) 227, A. 1. 

Portogruaro (Gwer) 25,7. 

PBottifau 166, U. 1. 

Praß Braug, Drag) 9,13, 13,17, 18, D, 

22,2% 16, 45, 4 91, “127. 

12. "169,13. 17 10, 192, 15, 269, 6, 
288,3. 289, 9, 302, 11, 304.4. 305, 4, 
461,19. 483, 10, 486. 495, 18, 504, 5 

Provence (Brovin ıp ), die 17,8. 

Purlifchwab 68,16. Bol, d. 17. 


Rabenſtein (bei Geislingen 199 6. 

Rachowa (Raggam) 42 

Radau 189,18, 512, 27, 

St. Radegundie (bei Wellenbur ) 189,8, 

Fa (Ragelöpurg) a. d. Mur 266,2, 

Ragap (Rogatz) 86,5, 494,4 

Rain 34. 169,9. 1. 182,9, 183, 16, 184,7, 
185. 189, m, 190,10. 191, 16, 205. 
258,11, 510,9. 511,6, 512,9, 515. 

Raitenhaslach (Rotenhaslach) 29,16, 88,12, 

Ramftein (bei Rotweil) 110,*. 499,27, 

Rapperswyl (Rapperſchweyl, Rotwerczweyl) 
135,10. 4918. 


Ravensburg 36, U. 2. 69,18, 125,9. 5. 
en (Boffenftein) bei GSeißlingen 


Rechberg 97, 1. 1. 

—— 30,9. 34. 36,8, 59, 9.7. 
63,2%, 65,9, 87, 4.1. 112, 4.2. 157, 
43. 160, 9. 1. 164,6, 19, 4.2. 
194,18, 204, A. 6. 218, u.6. 220, 
4.5. 222,8. 235,2. 268, A. 8. 272,1, 
291, U. 2. 292, U. 2. 413,30, 454,4, 
455,5. 462,17, 470,8. 472. 473,8, 
505,8, 513,19, 520,14, 522,13, 

Rehling (Rechlingen) 1 12, 14, 30 ‚a, 180,14, 

Reichenweil 22,3, 

Reiſensburg ios. 








Drtövergeichnig (Remagen — Taferd). 581 


Remagen (Reinmagen) 247,1, 

Rettenbergen? 273, Bar. z. 2. 2. 

Reutlingen 19,2. 20,11, 21,16, 22,15, 
39,15, 99,5. 283, 4. 3, 496,3, 

Rheinau 98, 1, 

Rheinfelden 17,8, 86,3. 92,2. 224,9. 2. 
493,4. 495,21, 

Rhodus 266,5. 

Riedenburg Rietenpurch) 11,2. 

Riedlingen (bei Donauwörth) 123, 2, 

Rimini (Rumel) 196,% 

Rinnenthal 183,6, 

Nom 39, 48, “ 58,6. 63,8. 74. 75,13, 
77,8, 100. 105. 106, 3, 107. 109. 
120,2, 134,6. 201, PBar.z . 3. 6. 223,8, 


226,2, 240, 2, 244, 10, zug, 15, 265, 17. 
267,8. 307, 10, 311. 312,4. 314. 315. 
316,37, 317. 319-325. 331. 374,8, 


453, 4. 464,15. 468,30, 473,4, 474, 31, 


475. 483, 487, 10, 498. 499. 503, 16, 


504. 508,%. 
Rotenberg 100, 1, 
Rotenburg a. Nedar 55,17, 111,21, 


Roth 103, a I 156,14, 158,17. 160, 4.1. 


165,10, 


Rothenbur Ka Zauber 221. 24,9. 35. 
52,16, 58,19, 61, Bar. 3. 2. 5. 65, 4.3. 
102, 4. 6. 158,11, 175,19, 240, 9. 6. 


467,8, 468. 476,19, 478,9. 8. 
Rottmann (Rottenmann) 266,3. 
Rotweil 66, A. 5. 97,18, 98, 16, 102, 


A. 5. 112,15, 283, 2.3, 471,8, 4969. 


499,77, 
Roveredo (Nufferent) 273,14, 
Rovigo (Rubigo) 309. 
Ruckburg (bei Lindau) 110,16, 499,2, 


Sadıfensurg 265, 265, 2. 8. 

Sädingen 2 

Salburg 63,8 m 237,12, 355,5. 408, 
31, 454,9, 485,2. 

Sambad 200, A. 4. 

Sandau 460,8, 

Schaffhaufen 98,14. 102, A. 5. 402,14, 
496,%, 


Scherneck 30,21. 

Scheuring Scheyringen) ) 460,2, 
Schlaming 227, Bar. 3. 3. 1. 
Solüffelfelt 200, A. 4. 

Schöned 10,7 

Shengau 10,%, 117. 354,8, 460,8, 


—8 Niederſchönenfeld. 
Schrobenhauſen 183,7. 366, A. 1. 
Schwabach 100,16. 158,17, 
Schwabeck 10,14. 460,3. 


Schwabmünden er 1 1. " I * 


74,8. „183,7. 197,24, 
482,18 
Scmah 155,14, 491,90, 
— 36, 4.2. 
Schwenningen 7,4. 8. 
Sedenheim 286, ©, 196, 9. 1. 
Seifrienaberg (Geiferäpeng 199,12, 
Selbad 165, A. 15. 
Selz im Sifap 4, 9. 10. 396. 
Senen 216,1 
Serravalle Epewah 25,6. 


Siena (Hohenſinn, Hohenſyn, Senis) 109,8. 
134,11, 311,12, 312, 313,8. 314. 335,6. 


4199. 
. Sinzheim (bei a Y 70,1, 


Sinzig 247,1 

Stutari (Stuteri) 264, 9, 

Solothurn (Solliter) 494, 1, 

Sophia 92, A. 3. 

Spalt 461, 3 

Speier 19. 25,3, 34,2, 102, A. 6. 103,9. 


ao. (Bergen, ae 11,13, 182,8, 


Staffelftein Ar ie. 

Stalimini (Scalimini) 264,2, 

Startenburg 167, 9. 5. 

Stauf (Stauffen) 156,11, 

Stip 
30, 


Steier 211. 

Steiered 223, A. 1. 

Stein (bei Neuß) 247,9. 8. 
Steppad 11,13, 31, 10, 


re (Störgingen) 83,17. 492,8, 


Stodheim 216,11, 
Stogingen 22, 12, 


Straßburg 2, Bar. ; .3.11. 4,15, 17,19, 
49,5, 58,2, 84. 110,2, 224, 9. 2. 


240,9. 252, 4.1. 255,6. 256. 337. 


402,15, 469,8. 474,2. 493. 499,3. 


523, vo, 526, 2. 528, 45. 523,10, 


Straubing 143,15. 268, 9. 8. 348 ‚2. 
484,3, 


Stroboli 265 4, 
Stußtmeipenburg 303, 9.1. 


Stuttgart 9,4, 7. 22,15, 85,16, 99, 9.7. 


103,3, 493, 2, "498, T, 
Sulz 112,16, 
Sulzbach 34,2, 282,9. 
Szas Barod (Broog) 264,9. 2. 
Szerard (Sararen) 57,18, 58, 11, 64,2, 


Ziferdingen 11,13. 
Tafers 91, A. 1. 


ing (Stößlingen, Stetzli 12,7. 
ing Gi ingen, Steßlingen) 12 


582 


Tann (Dann) 165,11, 166, U. 1. 

Taubenbur Gelube ) 42,6. 135,16, 

Zauß (Tüſch) 13,7. | > 14, 18, 

Zelamone 311, 4.6 

Zeung (Deip) 355, * 

Thannhauſen Zeinhauſen, Donhauſen) 
101,13, 497, 

Thorn Thoren) 207, 17. 

Toblach Doblach) 153, 14, 

Zodi (in Umbrien) 200, 4.2. 

Todtenweis 12,9. 

Zongern (Tüngen) 216,9. 

Tours (Tore) a. Koire 128, , 129, 9.1. 

Zowion 163, 4. 2. 

Zraunftein 263, 4.1. 


Zrevifo Tervis, Dervis) 25,6. 308. 514,9. 


Trient 83,11. 109,8. 527,15 

Trier 85, A. 1. 240,9. 248,12, 
Trieſt 196. 197. 277, 9, 

Troja 331. 

St. Truyden (Drüden) 215,8. 216,9. 
Zübingen 86,5. 188,6, 494,15, 
Türkheim (bei Mindelheim) 220, 6, 


Überlingen 36, A. 2. 97,18, 196,9, 
Uffenheim (Offenheim) 165, 9, 
uplfel 103, 9. 6. 

Ujlat 120, 17. 

Ulm 14,21, 


102. 107, Bar, 
137. 
169. 175,21. 177. 180. 187. 
221,1. 240,9. 
380,37, 402,17. 


512. 513,12, 528, 9. 5. 
Untel 247,1, 
Uſterbach 54,22. 466, 1%, 


Balfıgana 15, 4.7. 

St. Beit 307, 15, 

Benedig 
91,1, 
120,8, 126,4. 135. 
200,6, 207. 226,9. 227,7. 


273. 289%, 292, 9.1. 
308. 311,15, 313,2, 
499,2. 500,3. 514. 529,13, 
Berona (Peren) 38. 499,13, 
Villach 2,2. 166,12. 
Billarfel 91, U. 1. 


19. 22. 24,%, 25,2, 26,5. 
30,10. 39, 40,5. 51,2. 70,12, 802. 
82,14, 86,%, 97,10, 98,17, 99,4. 101,11. 
1.3.21. 108,5. 115,5. 
139,4. 5. 143,18, 145. 157. 
189,7. 
198,8. 201,12. 204,%,. 210,8, 211,18, 
265, 9.9. 299,9. 2. 
470,77, 471,9, 478,3. 
484. 494. 495. 496. 497. 498. 510,9. 


15,10, 23, 25.° 53,5, 87. 89. 
92. 93. 101,2. 109,1. 115,3. 
162. 196. 197, 
234,1. 
243,17, 259,12, 264. 265. 267,13, 268. 
303, A. 8. 
315,8, 351. 


Drtöverzeihnig (Tann — Wolfertöhaufen). 


Villenbach Filenbach 2,0. 459,17, 
Villingen 85, A. 6 200, A. 6. 402, 16, 
Virnsberg 166, 4.1. 461, 8, 
Viſſegrad 304, 9.4. 

Bölkermarkt 235, U. 4. 


Wakefield 163, A. 1. 

Waldshut 224, 3. 493,8, 

Waldftetten (bei Gmünd) 97,9. 7. 
MWallerftein (Steinheim) 143, * 202,18, 
en Waüpiſchhofen bei ulm) 
Wartelftetten 137, 4.4. 

Balkr urg a. Sünz 201. 202. 204%. 


Bafkebug 00 —8 am Inn 30,1. 144,1. 

192, 

Wehringen —* 11,12, 400,7. 

MWeidenftetten 12, 4. 1. 

Weil (Weyl) 13,13. 21,18. 33,9, 96,11, 
102, U. 6. 103, A. 1. 283,9. 3. 
402,18, 

Weinheim 167, U. 5. 

Meindberg 70, 4. 481,17, 

Weißenburg a. ©. 35,9, 36, U. 2. 65, 
4.3. 99,3. 101,17, 102, 1. 6. 103,6. 
158,11, 478, 4.8. 497,9. 


Weißenburg griegife, Belgrad) 118,6. 


—8 16, * — 15, 512,8, 
Wembdingen 182. 


: Wertingen (Wertungen) 12,2%. 25,18, 32,6, 


41,17. 137,2, 174,14. 179. 184,1, 
188,17. 460,32, 463,1. 510,9, 512,8, 
518,1. 

Weſſem (Wefel) 216,11. 

Weſtendorf 184,14, 432,8, 

MWefternaiting 399,2. 400,8. 

Weydach 264,8. 

Widdin (Pudem) 423. 

Wien 78,2. 87,12, 110. 122,1, 135,1. 
145,2, 164,17. 194,2, 195. 197. 
223, A. 3. 257,14, 258, 4.3. 270,8, 
414,5. 421,4. 429, 4. 4. 430. 485,77. 
499. 500,8. 501,9. 508,2, 513. 
514,2, 

Wilden 227, Var. z. 3. 1 und 9. 1 

Wilmersdorf (Wiltmerddorf) 165, 1, 166, 

1 


Wimpfen 102, A. 6. 283, A. 3. 

Windetad (2 (Windpad) 988. 165,9. 166. 

Binböpeim 35 3 102, 9. 6. 158, 
9.5 

MWittislingen 188,16, 

Wolfertshaufen 176,8, 


Drtöverzeichnig (Wolföberg — Zwingenberg). 583 


Bolföberg (Wolfäperg) 31,11. 35,2, an da (Qemephaufen) 199,10, 


Zirl Girel) 
giriäbofen 3 390, U. 2, En um) "ie, 289,15, 
Worma 34,2 ürih (Zürh) 82. 83. 84,13, 88. 90,16 
Würzburg Wirzburg) 48,7. 246,6. 263,12 252, A. 1. 490. 491. 492,92, 493,3, 
454,3, 474. 494. 495,15, 
usmardhaufert (Zusmerßhauſen) 59,15. 
Dort 163, U. 2. 3 76,17. Fri 20. Si merpban ſen 


Zeurlbach (Ziedelbad) bei Aitomünfter | Zwingenberg 3,1. 4509,. 
355,9. 


Drud von Breitlopf und Härtel in Retpzig. 





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