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Full text of "Die Druckkunst und der Buchhandel in Leipzig durch Vier Jahrhunderte. Zur Erinnerung an die Einführung der Buchdruckerdunst in Leipzig 1479 und an die dortige Kunstgewerbe-Ausstellung. 1879"

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Sartfatö CoUrge librarg 

FRANCIS B. HAYKS 

ICliua of >8a»l. 

Rectived MAR 4 1837 












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^^Äfeunft unti ^uri^gantiel in "^tij^s^^. 



^iE ^radftfiunft 

vnn 

^Et ^uilgantiEl in Xrfpsij 

©Itr 3aM«ntiErtE. 



Züv oEdnnecuns 

an ble Clnffigninff btt 1Sncf|lirncficrBunft In XttgstS 1479 UDb an blt 

bärtige ßnnftgttaeifiC'SlnifteaunK 1879 



«atf 25. JCntd 




1879 




2> r33Ä./, i' 




y 



©arfiemctftung. 



jl ii^t getabe ben Iteinffen %fiai beS ?tn(e^enS, 
Sjbeffen Seipjig in bet ganjen ctöilifirten 
LSBelt geniest, oetbanit ti feiner ©tettmig 
) als äßetiotiDte bet beutfi^en %^poqrap^k 
I unb beS beutfi^en JSuc^^anbetg; benn eine 
' fotile tft ei in SBa^rfieit gerootben. 

@g toac beS^alb natürlich, bag bie° 
,■ ienigen Sßännet, meli^e ben ©ebanten fagten 
^\ unb ausfüllten, in Sei;ijig eine Sunrigemerbe» 
81u5ftetluiig beä tönigreii^« ©ai^fen, ber 
X^üringtfci^en Staaten unb bet ^eugift^m 
SProöinj ©ai^fen ju toeraitftotten, einen befonbeten 5Bert(| auf bie ©et^ei= 
ttgung feitenS ber gta^^tfc^en ©emetbe unb be§ i9u<^^anbet8 legten. 

3ln ben Unferseii^iiefen erging bic Sluffotbening, feine ftrdfle ber 
grofj^ifc^en ^uifteQung ju wibmen. @r mugte el, fo ESiefeS aitc^ bagegen 
^ptaä). für eine Sßftic^t erachten berfetben 3oIge ju leiften. ©3 gelang i^m 
einen SreiS @Ieti$gerinntei;, jum ^eif biefetben EoÜegen, bie mit i|ni 
jufammen bie grop|ifd(ie SluSffeOnng für 5p^ttabelp^ia burtligefüt|rt fiatten, 
äu öeröwlaffen, pi^ »it§ Eomite für bie @mppe ber gropiiifi^en ffünfte ju 
conftituiren. ^aii) Sräften würbe gcroirtt, bamit bie MuSfteßung eine mi)g= 
lici&ft aUgemeine unb SeipjigS ©teQung i^araftmfirenbc »erbe, fßon foft 
aßen Seiten fanb baä Somite bereitmilligfteS Entgegcntommen; Don einigen 
ntenigen ieboi^ bie ablDeifenbe Haltung, bie fo entmut^igenb mirtt, nenn 
es fii^ um bie S^rbening eineiB aOgemeinen Qwedti ^onbelt. ^ie S(uä> 
ftettung (onnte beä^alb nic^t ganj o^ne fiitden bleiben, merni fie auc^ im 
©roßen unb ©an^en ben Sroecf erfütiL 




2)a§ ßomitc ^otte bic 2lugfü^rung eincS tocitcrgel^cnben^ßlancg ing2lugc 
gefaßt S)ie föuitftgcmcrbc-Slu^ftcffung fie( mit bcr 400j[ä^rigcn Einführung 
bcr SJud^brudterfunft in Scip^ig fo gut mic jufammen (ctmaS ganj ®cnaue§ 
läßt fic^ nid^t fcftftcffen). @g fd^ien bcg^alb erttjünfc^t, bic ©ntmidtelung ber 
83u#rudtcrlunft in Sci^jjig l^iftorifd^ öorjufü^rcn unb juglcid^ jum SScrgleic^ 
mit bcrt Sei^j^igcr ^rcfecr^cugniffen unb jur öetel^rung für bic ^t1§tmxUn' 
ben eine 8lnja^I öon Sudlern, SKi^fttationcn unb SJuc^cinbänbcn aug bcn 
bcbcutenbften älteren beutfc^cn 3)ructftättcn: Safcl, Strasburg, 2luggburg, 
Slürnbcrg u, f. m. jur Slnfc^ouung ju bringen, ^ant bem au§no^mgIog rvo^U 
toottenben ©ntgcgcntommcn ber betreffenbcn 2lutoritäten unb ?ßriöot- 
jperfonen, ben befonberen öemü^ungen beg SJibIiot^e!ar§ Dr. SSSuftmonn, 
fottjic ber D^jferbereitmiHigfet beg gefd^äftgfü^renben 9lugfd^uffe§ für bic 
Slugftcttung ttjurbe bic 2lufgobe gelöfi S)ic boju bett)ittigte ttja^r^aft fd^önc 
afiäumlid^fcit erl^iclt noc^ einen für gad^genoffen befonberg intereffanten 
SBanbfd^mudt burd^ bie 5ßorträt§ einer Un^a^l tjon ben in Sei^jjigg S)rucf- 
gefd^id^te renommirten öerftorbeneij$erfönIid^feiten in DriginatDelgemöIben 
ober in Süften. 

S)ag täglid^e SJefc^äftigtfein mit ber Slu^fteÖung mußte unmiff!ürlid^ ben 
SBunfd^ bei bem Unterseid^neten rege mad^en, burd^ ba^ gebrudfte SBort gleich- 
fam einen jufammenfaffenben SRol^men für bie öielen ©injcln^eiten an^ 
ber SSergangenl^eit unb ber Sefetjeit, ttjeld^e ben Slugen ber 2lugftettung§* 
Sefud^er entgegentreten, ju fd^affen unb bie tjorl^anbenen Südten tt)enig- 
ftenö auf bem $a<3ier ju ergänjen. SJereitg früher l^atte er in ben öon x^m 
^erouggegebenen „Slnnalen ber %t)pOQxapi)xt" eine Slnjal^I öon ©fiäjen 
geliefert, toeld^e bie S)ructcr== unb SSerleger-Sefd^ic^te Sei^jjigS big jum 
gubelja^re 1840 jum SSormurf l^atten, S)er ©ebanfe bot fic^ öon felbft 
bar, biefe ©üijen ju einem ©anjen jufammensufügen unb für ben S^i^- 
pmtt t)on 1840 bis auf ^eute ju öertjollftänbigen. 

©0 et^ftanb biefe ® et egenl^eitgfd^rift Sie enthält feine müf)- 
famen Sfiefultate eigener Ouettenforfd^ung, fonbem berichtet nur in ffiür^e 
S)ag, maS Slnbere bereits Iritifd^ feftgeftettt l^abe«, ober toa^ in ber 5ßeriobe 
t)on 1836 ab bis auf ben heutigen Xag fid^ unter ben 2lugen beS ^tian^^ 
geberS tjottjog. SBar ber SBunf^, einen rafd^en Ueberblidt ber Vergangen* 
^eit unb ber ®egenn)art fotoie eine nüfelid^e Slnregung für bie Sutunft ju 
geben, größer atö bie föraft baju, fo bittet um nad^fic^tige SJeurtl&eilung 

Xetp5t0, am So^anniStage 1879. Carl 2ß* %mäi. 



anöalt 



35(E ©BtgansBngcit. 1479— 1840. 

ceiUt 1—40) 

Sritt 
L X)on fecc ietnfUi>L-uii0 ber 3iaä)bvudei:tunfi in Scipjig E>ts )um 

bettten 3ul«Ife(le bec ifcfinbuitg ber)tlt>cii (1479—1740) . . 3 
n. ^c Kcfontuit^i^tn ber Xiudibvaitaxi unb bes ^ut^t^aiibeto 

0740— 1800) .' itf 

m. Vom S([tmn bee XIX. 3«l>ct)unberM bis juc wierten 3ulwlf(iec 

1840 ap 

^ic afcgEirtnatt, 1840 — 1879. 

(8riM 41-1*0 

I. itipiig Ate SiQ bw 23öcftns^mR6 bes bcutri^cn ;&i(^^nbtl0 

unb bts dut^l^änblttifi^en tCommtfi|t«n69cf<f)äfte 43 

1. £ec £<irfcni\>cmn bcc beirttl^en ibu^^nbler 44 

s, !Ciu £etpjt{|cc <CöntnttlVion8{|efAäft 47 

n. Seipjtg «i» X>eelas»' »nb Srutfoct 54 

I. Ziec tHufldm VtvlaB onb 3Dni(f. Sie Aupisi unb 'Hcäi 

benjacbeiten 5(^ 

a. 3Die Umi>ecr<t[!tefiA<ifK unb bie großen Ofjidnen .... 85 

3. See Sutf^tNinbel unb bie IT^ogcdptne im Sienfte btt:\t)iffens 

f*«fr 97 

4. See tnufiVdltens unb Sunfl^anbel 113 



vm SInSalt, 

Seite 

III. ^e stap^iid)tn s^ülfSfQ^twtvht unb «:Glün(^e 121 

!♦ 3Dic B(^rtft0icßci!ei 3Dic XyloQmp\)k* JOit ^oc^äQun0« 122 
2« 3Die Bupferflecbhinfl* 3Die £it^O0t!apl>ie* ^te p^oto^ 

Qvapf)it 126 

3« 3Die 23uc^btnbereu ^te (Scaptrhinf^ 131 

4* ^a$ papicc^cfc^äft 138 

S* 3Dic UTafc^inen^ unb Utiniilitm^abtitaticn 140 

€fn 1:511* in We ^ußunft 

(,9eiU 143— 158O 
PcrfOttCtt^^gijlcr» C^eUe 159-1Ö4O 




1479— 1840» 



.i 



I. 
^on ber Cinfügning tier 2$u4bnic6er6un{t 

Ui 5um btitten 3lufirfftftc her €rflnbung berfcmcn. 

1479— 1740* 




Stt^t werfireitenben ffiunft troß olter gorjc^imgen, bie ""*'*' 
matHle fünfte aufgehellt ^aben, boc^ not§ Bielfac^ in ein 
3)utdel gefüllt ift, bog gans aufjidlären fc^toerltc^ je 
gelingen wirb, fo ift bieS inSbefonbete au^ mit ben 



Stnfängen ber Äunft in Seipjig ber gall. SS ift iai um fo rätl)fel^ofter, 
atö biefe ©tabt jieralic^ fpät i^re erfte 5DtuiIerei erhielt, ju einer Qdt, 
ino eine 91ei^e uon ©täbten \mo1)l Süeutfi^tanbs als bes SluStonbeS 
fc^on auf ein bebeutenbeS @tüil Suc^brucfergef^ic^te jurildblideit 
tonnte unb bereits nic^t menige SReiftertDerle ber neuen ^nft ^eroor^- 
gebrad^t ^atte. 

Seifijig, baS eine fo miifittge Atolle in ber @efd|ti:!^te ber X4pogra))!^e 
(pielen foKte, ttar ni^ einmat bie erfte ©tabf ©at^fenS, toetc^e bie 
Sunft in i^ren äJiaucm Aufnahm, benn es giebt bereits Sü(^er ouSbera 
3a^re 1473 mit bem S)rucCorte SKeräSborg. Sie SSe^auiJtung, bafe bieS 
nt(§t SJicrfeburg fei, fonbem äRörsburg am Sobenfee, ^at fic^ längft 
ate unbegriinbet erwiefen. 



4 Bon btv €tnfüfmau (er Vßnt&ttutätfOktmft in Xtiysit 

«üb. 9nsiier ®ic crftc ^crfönKd^f rft, t)on bcr man toeife, ba^ fle cmc S)ruclcrei 
nad^ fieipgig gebrad^t l^obe, tft tin geleierter SRann SOnbrea^ jfri^ner« 
®r tpar ber ©ol^n ernei^ Sdot^Sl^erm in SQSunftebel, ftnbirte in Seipjig 
unb begab fid^ fpäter nad^ 9titmberg, \od er bei bem berfil^mten fdwi)^ 
brurfer Sol^ann ©enfenfc^mib afö ßorrector fungirte* ©poter bmdtte 
er in ©emeinfc^aft mit ©enfenfc^mib nnb legte bann eine eigene 
3)mdEerei in 5Rämberg an* 3m Saläre 1479 tonrbe er als ^ofeffor 
ber X^eologie nac^ Seipgig bemfen, tt)o er 1482 bie S^renfteDe eineg 
SlectorS ber Unitjerfität betteibete. ©eine S)mdEerei lie^ er nad^ Sei))}ig 
fommen- (S§ unterliegt tro^bem einem 2^d\d, ob ba§ 1481 gebmdtte 
93uc^ : 3oanni$ $lntt iBiumtnU <^^ffd fnpet Slpocaip^flm feiner Dfficin 
entfprungen ift; unb ein S)mdE mit feinem JRamen ift über^au<)t nid^t 
auf^utoeifen- ^riSner tourbe fpciter t)om ^apfte 3uIiuS n. atö Papae 

et sedis apostolicae primarius Ordinarius nac^ Slom berufen, too er 

1504 ftarb* ©eine treffe öermac^te er bem ^ebigerconöentjuSeipjig; 
feiner SBaterftabt SBunfiebel 56 SBüc^er, barunter ha^ t)on il^m in 
9htmberg gebmdtte SSJerf iltflorta XonAdtUra« Sn bem Katalog ber 
SBunfiebeler SBibliotl^ef, welche übrigens gegen 1740 ein Staub ber 
glammen tourbe, toirb fJriSner burd^ folgenben poetifd^en Srguß beS 
©tabtfd^eiberS gu SQSunfiebel, §erm 91- ^tMtx, geeiert: 

mit 5(5 ^üc^er bie ^ieberef an^efan^en wüv^ 
Von bem ^oc^berü^mten ^ertrn Tinbvt ^rigneu, 
3Det: ^eiligen Betrifft 23efenner unb ^t\)ttv^ 
%ls tt vKXtc pöbflL unb TiömL Btu|>(0 )u l^om, 
i&n»d)lut ^ener von \Dunftebel ba^tn Font/ 
' &cin X)ater(anb bamtt Qtt\)vt^ 
3D4mtt bds fünftt0 nxirb QtmtfytU 
3ttHin)t0 (ßolben baneben tefhrt/ 
Vnb bog mit (Bebenben nit n>irbe Qtittt^ 
Zfyat tt bem l^tl) unb ^reunbfc^aft befe^ln^ 
3|>r pfiiä)t unb Qiun^ b<iv<iue )u lern/ 
3Die (ßebäube olfo ^u'tre^itm/ 
Vnb fiti^iQ baneben sollidtim, 
^ag biefelben ^ebrac^t )um i£nb 
tnit ^ülf unb Beben milber ^änb« 
3(1 «n0ef«n0en im 1518 3«|>r 
mit eytel ^ro|>n Titweit unb 23ettel für t*>«^r 
Tluferbaut/ voHenbt unb ^Qttid^t 
3m 34^r 1522 ^obe ic^ gefe^n unb berieft* 



0i^ sunt ^ittttt Snfielfefte bet Ctfinbitno. 1479—1740. 5 

SSon bem jtoctten Bcf anntcn Söud^bruder Scipäigg JSartu^ 2ßranli 2»arc. »tant 
ober 93ranber ift ein ^uä): %tattatü\ui üe Segtmine ]$omini$ auS 
bem Saläre 1484 auf hk 3e^tjett gefommen* ©n«JBari^ 2ßranlii^ »tsstanw» 
(1488—98) ift frül^er für ibentifc^ mit il^m gel^alteti toorben* 3Rori^ 
SSranb brudEte 1488 ein ^elbengebid^t eines bamafö l^od^gefd^ä^ten 
©id^terS ^riamuS SapociuS ©icuIuS : JFrtt>ertcu# an fmtxitnm ^apjniae 
öuctm Qfi Wctum Slüoiplfum Stmperatorem ^ueWcum ?c. — Slu§ bem Saläre 
1489 ftammt bie, ol^ne Slngabe eines S)ru(ferS erfd^ienene jttjeite, 
fel^r feltene, SluSgabc ber nieberföd^fifd^en Ueberfe|ung beS ©ad^fen* 
fpiegefö. Itonrab Watgelofen, ber lange Qdt für SeipjigS erften S3ud^^ «. «ead^eiofen 
brudEer galt, toirlte öon 1489 ob, in ttjeld^em Saläre er Sol^. SBibmannS 
t)on @ger: ^eBenUt ttnti fffififcgt Secgnung auf allen H^auffmannfcgaft, 
ein Sel^rbud^ ber elementarfen 3Ratl^ematiI, in toeli^em auc^ einfädle 
§oIjfd^mtte öorlommen, brudte. Sai^elofenS Xl^ätigfeit n^ar mt bebeu^ 
tcnbe; eine auSgejeid^nete Seiftung tt^ar ba^ im ^Qi)xt 1495 gebrudfte 
3Kci§ner SOliffale. 3m Saläre 1495 jog er ber ^eft tt^egen nad^ greiberg. 
S)ie Seipjiger ©tabtbibliotl^el befi^t jeboc^ einen S)mdE öon il^m, batirt 
Seipjig 1513. 

^S Tlann t)on 6(efd^madE ift Müttin Xanb^fierg c^attimi 3R.sanmnQ 
^ttbmittiMf b. f). aus SBürgburg, 1499—1516) ju ertt^ä^nen. ©r 
gel^örte ju ben geleierten SSud^brudEem, intereffirte fid^ fel^r für hk 
Verausgabe tDiffeufd^aftlid^er SBerfe nnb mad^te fid^ namentlii^ burd^ 
feine ßIaffi!er*2luSgaben bemerfbar. ©ein erfteS S)rudEtt)erf ttjar ein 
S8üd|Iein beS belannten 8lbIa§prebigerS Sol^. be ^alj: öas ^ptöWn 
toirli genant ött gpmeltfcB JFunötgruö. Siner feiner Ie|ten Sei))jtger 2)rudEe 
tnar bagegen : %uiltunnu beutfeg be$ stattet unfet fuet ti^e tinfeltigen 
It^tn ^Qctortl oü^artint Xutjjtrt, Slugufttner 5u D^ittenfiergH^ 1519^ in 
toeld^em Saläre er Seipjig öerlie^ unb nad^ §alle überficbette. 

WtAf^mu ^t&tätl (3KoIitor) aus äßüni^en tnarb in Srfurt, ©. ©tdcw 
tt)o er eine ä^ttl^ng eine Suc^brudEerei l^atte, SaccataureuS. 1495 tarn er "• ^ 
naä) Seipjig unb tt)irlte bort bis 1523. (Sr brudEte l^auptfädeiii^ ©laffiler : 
Dt)ü), ^riScian, ©eneca, SlriftoteleS , fpäter tj^eologifd^e ©d^riften, öon 
benen bie bis jum Saläre 1520 gebrudEten gartet für Sutl^er nal^men, 
jum Xl^eil t)on biefem öerfa^t ttjaren. SBon ba ab ttjurbe er ein l^ef^ 
tiger ®egner ber Sleformation unb brudEte fd^on in bem Saläre 1520 
eine ©treitfd^rift beS granjiScaner Sllüelb, eines ber erbittertften ©egner 
Sutl^erS; tnaJ^rfd^einKde ift er aud^ ber S)ruder ber ©diriften ©mfer'S 
gegen Sutl^er. §erjog ©eorg ber SBärtige rief il^n 1524 als §ofbuc^* 
brudEer nad^ 2)rcSben. 1516 n^urbe baS erfte gried^ifc^e S3uc$ gebrudEt».@(^«mann 
öott ©rfentin ^tgumann (1515—1535), ber aud^ 1520 ^ebräifd^ 



6 Bott ber €ittffil9tirat bet t(5tid|btnc8et!ltmft to Xeipsift 

3. xfiamet mtttclft l^öIjcTtter S^pcn ficfcrte. 3)urc^ feine öotjfiglid^en ©c^uI^äuiJ^ 
gaben ber Glaffiler machte fid^ 3fa8afi Cganner CS^öttgitu*) av& SQSürj:» 
bnrg (1498—1528) belannt. 

(Straftet UeBetl^aupt trat bie Äunft in Seipjig fofort in ben ©ienft ber 

^J^ aaäiffenfc^aft nnb ber SlufHärung unb ift il^nen big auf ben l^eutigen 
Xag eine treue Wienerin geblieben, ^ie QÄt ber Sonate, ber armen«« 
bibet, ber §eilfpiegel unb äl^nlic^er für bie erften SBilbungSftabien 
bered^neten @tbtU unb SSüberbüc^er tpar vorbei; htnftbegeifterte fjürften 
unb ^finftler erften SlangeS befa^ Seipjig nid^t unb l^at beSl^alb nid^t 
aus feiner Sncunabeinjeit einen Il^euerbairf ober ein äl^nßd^eS ^unfttoerl 
aufeuttJeifen. ©d^ule unb Uniöerfität toaren bie SRäcene feiner S3ud^* 
brudEereien. SeipjigS Slaffiler^StuSgabeuäeid^neten fid^ burd^gSngig 
burd^ il^re ©auberleit unb ©enauigfeit an^, unb tjiele baöon ftel^en nod^ 
l^eute neben btn Sttbinen unb Suntinen in Slnfel^en. ©elel^rte 3Ränner 
öerfd^mäl^ten e§ nid^t, bie ßorrectur ju übemel^men, unb Seipgig l^at 
eg öerftanben bis auf ben l^eutigen Xag , fic^ ben Slul^m ber ©orgfam* 
feit für bie Sleinl^eit feiner ^reBerjeugniffe ju bettjol^ren. 

gRei(!ö.ßotter 8lud^ bie aieformation fanb in ben SBud^brudEem unb S3ud^pnb* 
lern SeipäigS eine bereite §ülfe. Unter biefen nimmt Mtl^lot 
Xotter (Sottl^er) einen l^eröorragenben Pa| ein. ©r ftammte au§ 
Slue im fäd^fifd^en SSogtlanbe, l^eiratl^ete bie Xod^ter Äad^etofen», 
©orotl^ea, unb erl^ielt am 16. 3uni 1498 ba^ Seipiiger SBürgerred^t. 
Ungefäl^r feit htm Saläre 1500 n^urbe er ber ©efd^äftSnad^foIger feines 
©d^toiegeröaterS. ®ie jtoeite SluSgabe beS bereits erttJä^nten äßei^ner 
SRiff ale brudten Äod^elofen unb Sotter gemeinfam, unb öon nun an ging 
eine große Slnjal^I äßiffalien, Sreüiarien unb bgt cm^ SotterS 5ßreffen 
l^eröor, bie baS SöiStl^um 3Reißen l^erauSgab. Sotter felbft fiebelte, 
t)or ber ^eft in Seipjig fliel^enb, für eine Qdt lang nad^ aReißen über, 
©eine eigene SSerlagStl^ätigleit auf htm ©ebiete ber ^l^ilofopl^ie unb 
ber ^l^itologie toar eine außerorbentlic^e. 6in treuer toiffenfd^aftlid^er 
aJütarbeiter toar il^m §ermann Xulic^, ber fpäter ^rof eff or in SBitten** 
berg ttjurbe. ©eit 1518 l^atte Sotter n^ieberl^oft für Sutl^er S)rudEauf** 
träge befommen unb biefer bettjog il^n, eine S)rudEerei in SBittenberg 
anjulegen, toorauS jebod^ Sotter fein ©egen erttjad^fen foCte. ©elbft 
überfiebelte er jebod^ nad^ SBittenberg nid^t, fonbem fanbte feine beiben 
©öl^ne 3KeId^ior unb SWid^ael. Qmti großen Xl^eil finb bie jal^Ireid^en 
©c^riften Sutl^erS, bie er im Slnfang ber jtoanjiger Saläre in bie SBelt 
fanbte, an^ ben Sotterfd^en ^reffen entftanben, toäl^renb man frül^er 
§anS Sufft afö erften ®rudEer Sut^erS betrad^tete. ©elbft baS äßonu^ 
mentaltperf beS SReformatorS, bk S5ibelüberfe|ung, tourbe t)on Sotter 



9i# 3um bcitten SoBelfefte btr €tfitibttitt. 1479—1740* 7 

unternommen unb fc^on am 2L ©eptember 1522 tpar ber ®rudE be8 
Sleuen XeftamentiJ öoHenbet» SBäl^renb be8 3)rucf§ be8StttenS;eftament8 
tritt jeboc^ ein (Srialten be8 freunbfc^aftlic^en SBerptniffeS Sut^erä 
ju Sotter ein unb §an8 Sufft erfc^eint nun al8 ber Beöorjugte ^xM^ 
brudEer, toenngleid^ bie SBerBinbung jttjifd^en Sut^er unb Sotter nid^t 
ganj oufl^örte* S)er @runb, toe8l^aft ber le^tere öon bem erfteren fallen 
gelaffen tourbe, unb toe^^atb au(^ ber Surplrft griebric^ il^m ungnäbig 
tourbe, ift nid^t befannt. Sotter8 Xl^ätigleit, bie jebod^ fel^r eriol^mte, 
lägt fic^ nod^ Bi8 gnbe ber breigiger Sa^re nad^toeifen* ©r foH im 
Saläre 1542 geftorben fein^ 

äfö mit Sutl^er8 Slamcn eng öerfotttpft ertoäl^nen toir l^ier nod^ ^ mutA 
jtoei Seipjiger SBud^brudfer* ®er erfte, dBitofaujI l^olrafi (1539), ^at 
fic^ burd^ bie ©d^riften, bie er gegen Sutl^er brudtte, eine getoiffe 
aSerül^mtl^eit erworben- Stt8 guter ^raftif er öerfd^mäl^te er e8 aber bod^ 
nid^t, Sutl^erg S5ibel nac^jubrudfen. ®er jtoeite, tltrfian iPaufiff®, u. ©auwfd^ 
toar cm^ einem Sluguftinerflofter ju (Srogenl^ain entflol^en unb tourbe 
t)on Sutl^er bei Sac. SBertoalb in Seipjig in bie Seigre gebrad^t, ttjo er 
fid^ nad^ längeren Steifen (1551—1555) nieberlieg. SBoIb ttjurbe er 
jjebod^ nac^ ©8leben berufen, ttjo er Sut]^er8 ©d^riften brudEte unb erft 
1592, neunjig Saläre alt, ftarb* 2)ag e8 nid^t ol^ne @t\af)x toar, für 
feine religiöfen ober poütif^en änfid^ten einjutreten, betoeift ba8 S3ei- 
fpiel be8 ^Hlmberger a3uc^fä]^rer8 l^an^ Ilerraatt, bem ber §erjog 
(Seorg 1524 auf bem SRarlte ju Seipjig ben Äopf abfd^Iagen lieg* 

Dbtool^I bie ©rudEertl^ätigfeit in Seipjig, tt^ie au8 Dbigem ^eröor^ »te nfte 
gel^t, fd^on eine bebeutenbe tt^ar unb Sei))jig öor bem Saläre 1500 über ^"J^^ 
150 batirte 3)rudEe, t)on 1500 bi8 1517 über 250 bergleic^en, abgefel^en 
t)on über 100 conftatirten 3)rudEen ol^ne 3)atum, aufn^eifen lann, fo 
l^atte e8 bod^ bei ber erften ©äcularfeier nod^ nid^t tm f old^e S3ebeutung 
erlangt, bag e8 al8 SSorort bk geier felbftänbig begel^en lonnte. 2)ie 
Äunftjlünger SeipjigS gingen nad^ SBittenberg, um ba8 geft mitjufeiem, 
toeId^e8 bie bortigen SBud^brudter, mit §an8 Sufft an ber ©))tfee, t)tx^ 
anftaltet l^atten. 



3n golge ber 9lef ormation toar ber ©d^toerpunft ber Sultur immer ^m^i 
mtf)X nad^ bem 5Rorben öerlegt* §ier n^el^te eine frifd^ere Suft, ttjäl^renb ^^^^^^^ 
ber ©üben üiel mel^r htm ©nflug ber latl^olifd^en Saifer, ben Sin* 
Pfterungen bi^ ÄIeru8 unb btn PadEereien ber laiferlid^en S3üc^er* 
p)nnniffarien unb Senforen preisgegeben toar. äKöglid^ern^eife l^aben 



8 Bon bet Cittfäthntng btt ^vu^btoAttäuaft in Xelystt 

ottd^ bie ftabtifd^ f8tf)ixbm f^ronlfurts nid^ genfigenb ben fUktäf beS 
t)onftänbtg unbdoftigten bud^l^änblerifd^en SSerle^ onettarntt« 9tt(i^t8 
toox bc^f)Qii natürlid^cr, al8 baß bcr SRorbcn fid^ t)on bcn JBüd^er* 
meffen gronffurt» ju cmattc^)iren unb in bcr bcrül^mtcn SRe^tobt be8 
Sterbens — too bic Sicgicrung ic|t liberaleren «nfid^ten l^ulbigte, bie 
ßenfur in l^umanerer SQSeife üben ließ unb bie Sfic^er t)on ber Äccife be* 
freit l^atte— einen felbftänbigen Süd^ermarft ju grünben tmlnfd^te* 3^^ 
aWic^aelig^äßeffe 1594 erfc^ien ber erfte Seipjiger aReßfotoIog, l^erau»^ 
gegeben t)on bem SBui^l^änbler unb SBuc^bmcfer Henning ®roß, }u 
bem fic^ in ben Sauren 1598—1619 ein jtoeiter Katalog t)on äbra* 
f)am Samberg gefeilte, ber 1620 mit bem tSroß'fd^en bereinigt 
ttjurbe. Qtoax lonnte Seipjig al8 SSerlogSpIa^ im Saläre 1595 nur 
68 ärtilel gegen 117 in gran!furt 'aufweifen, aber fd^on 1600 toor ba8 
SBer^öItniB ein beffere«, nämlici 125 gegen 148, unb 1632 trug Seipjig 
einen glänjenben ©ieg baüon mit 221 SBerlen gegen 68 au8 grani* 
fürt. 2)ie SReßlataloge t)on 1565—1640 öerjeid^nen 8216 in Seipjig 
erfc^ienene SaSerfe, baüon famen 243, atö bie ftärffte Qoijl einer Sal^reS* 
probuction, auf ba^ Sal^r 1613. 

»OL »(M)|i Slnfel^nüc^ ttjar bie Sleil^e ber bebeutenben SBud^brudEer unb fßuä)^ 

l^änbler Seipgigg au§ biefer ^eriobe. ©inSud^bruder erftenSRangeS toar 
©alentin aßajifl (1541—1589). ©eine (Srjeugniff e »erben t)on Sennern 
als ben beften ebenbürtig erKärt, ja S3reitIopf nimmt nid^t Slnftanb, 
tintn t)on il^m gebrudften Äatec^iämuS btm guff unb ©c^öffeffd^en 
^falterium an bie ©eite ju fteßen, toäl^renb bie Klaff iler^SluSgaben 

®. »dgeiin feines ©c^tt^iegerfo^neS €rnfl ©öaelin (1559—1578), fottjo^l l^in^ 
fid^tlid^ ber tec^nif(^en SluSfül^rung afö ber ©orrectl^eit, btn Sttbinen 
gleid^gead^tet toerben. SSögelin, ein ftubirter 3Rann, ttjurbe in 9lefigton8* 
ftreitigleiten üertoidEelt, pd^tete unb ftarb in §eibelberg 1590. (Sroßen 
giuf ertoarben fid^ SCfiragam TEamfiera (1587—1629), Hennina 45ra|[ 
(1575—1621), d^ttnotiu^ »i^föS (1624—1643) unb beffen ©o^n 
Cimatgeujl »itSfö^ (1 638—1 678). 
»et m(u Slber ber iRüdEfd^Iag ber ungünftigen Qtitm fottjol^l für ben S5ud^^ 
W(iQ j^anbel al8 für bie SSud^brudEerei fonnte nid^t ausbleiben unb Seipjig 
litt mit ganj ©ad^fen öorjugStoeife unter ben 2)rangfalen beS breigig*» 
jäl^rigen Krieges. äRangell^afte ©d^riften, nad^Iäffige Sorrectur, fd^Ied^^ 
teS Rapier lennjeid^nen bie äRel^rjal^I ber SBüd^er auS bamaliger Qdt 
Sticht beffer tt^ar eS mit ber X^Iograpl^ie befteHt. hiergegen l^alfen 
natürlid^ tt^eber Sefd^rätrfungen ber SBud^brudEereien auf Seipjig, SBitten*' 
bergunb 2)reSben, nod^ furfürftLconceffionirte Suc^brudEereiorbnungen, 
5^jen jur Siegulirung ber ?ßapier^ unb Süd^erpreife unb SBifitationS* 



9i# sunt btittett Sttfielfefte titt €t^nbunu» 1479— i74o* 9 

ofifd^icbc an bic Uniücrfitätcn, toorut Slcctor unb 3)ccanc crmol^nt 
werben, für guten ®ru(J unb forgffiltige gorrectur ju forgen* 

aSon ber ^ncl^t m\> Drbnung in ben 3)rudfereien ber guten alten 
ßeit befommt man eBenfaHS feine großen S3egriffe, toenn man bie 
aiefcripte lieft, ttjorin ben ©efeDen eingefd^ärft tt^irb, bem §erm gebül^r* 
lxä)t Sl^re unb ©el^orfam ju erjeigen, ii)m nid^t tt)iberfe|ig ju fein, öiel 
toeniger mit tl^atjäd^Iid^er ©ettjalt fid^ an il^m ju vergreifen, gemer 
ttjerben fie ermal^nt, „öoe fiixd>tn^ (Bou laffem, 2(nöere 3«r Bancf 
I^Mtn 5u unterlaffen; 3(ben^8 nicbt mit Ungef?öm atBttflopfen^ 
lattcb^en^ (Befcbrey $tt tumultuiren, nid)t öie Werten 30 ^ficfen; öos 
lieöerlicbe Metern, me(>tent(>eil8 um öes uncbtiflUcben ÖÄufene, 
@cbu7elgen8 nn^ CoKtfttene tDtKen^ foulte ^06 3(bMten (>eimltcbet 
ConventtcttU be^ufj öes Sfuftoiegelnö anderer (Befetten, etn^uflettem" 



Xro| aller ber ®rangfale, unter n^eld^en Sei))jig litt, rttftete eg »te jtoeitc 



fid^ bod^ jum felbftänbigen S3ege]^en be8 jtt^eiten ©äcularf efteS. 3^9^9^w 
ttjaren bie Vertreter von fünf S3ud^brudEereien , nämlid^: Q5regoriu8 
9*iM^/ Sol^. 8116* aKinleliuS, §enningu8 Äöler, Ximotl^euS 9H|fc$ 
unb griebric^ Sangfifc^' SrBen mit elf (Sel^ülfen unb brei an biefem 
Xage loggefprod^enen Sel^rlingen, unter »eichen fid^ ber fpäter belannte 
®re§bener S3ud^brudEer ®imel Söergen befanb. 8lfö bie grud^t ber 
Slnftrengungen ber vereinigten Sud^brudEer erfd^ien eine befonbere SuBet 
fd^rift, bereu SluSftattung aUerbingS bag oben ©efagte öoQ beftätigt. 

S)a§ geft felbft lonnte unter ben gefd^ilberten aSerl^ältniffen fettft* 
üerftänbüd^ fein unbebingteS greuben^ unb 3ubelfeft fein, ©ottfr. 
©tarf , ©onrector ber SWfoIaifd^uIe, l^ieft eine ^iftorifd^e geftrebe unb 
^rof eff or Sol^anneg §öpner feine geftprebigt : öt Caitojraplfta, toie bk 
Sud^bruderfunft nod^ bamatö oft überfe|t tourbe. §öpnerS JRebe enbigt, 
ttjie aUe bie anbem ^t\xtn unb ©ebid^te, mit ber S3itte um ben grieben 
unb entwirft t)on bem ^uftanbe ber SSud^brudterei unb beä Sud^l^anbefö 
foIgenbeS trübe S3ilb : 

„Wie «ber in bem jeQt^en %ntQStot(tn btt &t<inb btv <Be[e^t?ten/ 
bit Äifc^en, Schulen vnb X)nit)ei:fttätett Qtbtudt vnb ruinirt werben^ 
wclä)tB bod^ md)t ftyn follte/ wenn wiv <inbcvs QlüdfcliQ MtQtn wollen : 
Tilfo witb aud) biefe 3Di*ud!ei*IPun^ vnb alles / wm mit papptet* vnb 
Jl5ud)ttn tyinbclt, Qcbtuät vnb mtvflid) Qt^inbtvt/ vnb 0efcbtet>t babuvd^ 
betr tvetrt^en Posteritet tin vnühtvwinblid^tt &d)<ibt^ welchen man jeQt 
ttic^t mttdtt/ aber man wivb ee wol 0etvat>t; werben« XOit viel pappicv^ 
tnü|>len flnb x>ern>üflet wovbtni vnb tt>et( ber 2^üc^er X>er(a0 nid^t me^r 



1640 



10 Bon bet €infü9titn8 bet t(5ud|btttc8tcBttnft in Xeipsit 

dttMfeiec erfolget/ fo (»leiben fe^t; mel nüQlic^e vnb nöt\)iQt tDetf liegen/ bamit 
^^® ben :Eit;c^en x>n6 «Hen Btänben bet: (C^triflen^it mercflic^ Fönte Qttati^tn 
vnb 0e|>olffen werben. 3n Bumma^ ber Begäbe ifl nic^t aue^ufprec^en/ 
welchen bet; vetrbetrblic^e :Erie0 vttutf<td)tt^ baburc^ :Glit;c^en/ Bc^ulen/ 
vnb X)nit)erfttäten vtvwüftct wctbcn^ «He (BefeQe vnb Qutt OvbnunQcn 
tt>et;ben jeniittet, vnb wicb bas oberfle ju pntetrfl 0el?e^>t:et, <uic^ «He 
n«^t;un0 vnb t^nblunQ )u 23oben geworfen« 3D«ntmB foHen wiv (ßott 
beflo ernfllic^et: vmb bm litbtn ^trieben «nniffen/^ 

3)tc Subclgebic^te tjerfud^en jtüar einen l^etteren Sott anäuftimmctt; 
fo l^ei^t es unter attbem itt bem ^tutäti>Zämtt^%emts : 

Bo finden toiv mit ^t;etvben«@c^«Il 

3Die (B«nfe^^cbet:n «n, 
Vnb pt;eifen/ wm <ß(2>tt ül»et;«Il 

%n vns buv^ fit 0et^«n« 
3Die (B«n0 i(l reic^/ it>r 23ett i^ meic^/ 

3^>r Hefl ein t^ttt^ 
3Der ^ebefn noc^ viel mtl)v* 

3D«bert «H )l)t <ß«nfe/ b«betrt/ 
^«bert «U it>r U^umptn, ^bert/ 

^«betJt <l«i:d!, jum ^dftifu vnb S^btViXtlavd* 

Bo fingen wiv mit ^fewbenj^Bc^«!! 

%ud^ bit 23uc^tiH^d!ei: «n^ 
Vnb pvdftn/ toM ^0ZZ iiBet;«Il 

^n i^vct Bc^dflpt 0etl>«m 
3Der Be^ef feQt, ein %n(At nti^t/ 

il^n ^trucüet; IP«n 
Bo viel «Is t«ufenb in«nm 

BeQet «H il)v BeQet: fe^et, 
Vtt^tt «H )fyt Vtt^tv neQet/ 

Vtti^tt ftrifc^, ber Trucfef trudlet tdfd}^ 

W)tx ber Slefrattt bleibt bod^ aud^ l^ter ftetg ber g riebe, tote 
in bem: ^tftBluf^(5efet3letn* Sa fin^tn im Z^on: Wer (B(tStt nicbt mit 
ans ^tefe 3ett^ ic* 

3Weyl>unbert 3«^i: per0«n0en feyn, 

3D« 'Ztudttty erfttnben/ 
^(ßrr, 0ib Dne boc^ ben triebe bän^ 

Vtvhinbt vnftt XOunbtn/ 
t^cil bes i^«nb0 23rüc^/ er^«(t btin Wort, 

PfI«nQ felber Tmcferey noc^ fort 
3u bdncs n«men0 if^re* 



W Stttti Mtttn 9tt9e!feftt bet ^tfittbuttd» 1479— 1740. 11 

3)oci^ bcr §err crl^örtc nod^ nid^t bie Sitte nm btn gricbcn, unb «uncjen te» 
felBft afö btefcr enblid^ erreid^t toar, bauertc e§ nod^ lange, e^e bie ®^'^*^* 
SSud^bruderei fi(^ öon il^rem SBerfaH lieber erJ^oten tonnte* Xro|bem 
l^at Seipjig fett[t ang ber trüBften ^eriobe S)rudEtt)erfe unb 2)mdfer 
aufjutüeifen, bie jeber Qdi Sl^re gemad^t l^aben tüürben, nxü) l^örte nie 
auf, im (Sebiete ber SQSiffenfd^aften naml^afte SBerfe an ba^ Xageälic^t 
ju förbem. ®n tt^efentlid^er unb anbauernber Sluffd^toung tritt ober 
erft gegen ia^ ^xibt beg 17. Sal^rl^unbertg ein. 

1680 brudte 3fuflu^ 95ranli bag erfte armenifi^e 95ud^ ; im SBeginn 
be8 ad^tjel^nten Sal^rl^unbertg jeid^nete fic^ Cgriftopg gunfiel (1714) 
an^, unb l^einr* Cgriftapg Cafifie (1711) tcar burc^ feine öielen orien^ 
talifc^en ©d^riften belannt. aßerng* Cgriftopg 95reitfiapf, ber SBater».(j^.»rett. 
be§ t^pogropl^ifd^en 9lef ormator^, war ein auSgejeid^net tüd^tiger SSud^^^ ^^^ 
brudter, ©d^riftgie^er unb Sud^l^änbler. ®r war am 2. ajiärg 1695 in 
®Iau8t]^aI geboren unb lernte in ®o§Iar. 8lm 3. Dct. 1718 tarn er 
nad^ Seipjig, l^eiratl^ete 1719 bie SQSitwe be§ S3ud^brudEerg Sol^. ©agp* 
3MIer, unb übemal^m bie SSud^brudEerei , bie jebo(^ fel^r in SBerfaH 
geratl^en war. Sreitfo^fä Xüd^tigfeit unb Sled^tfi^affenl^eit Keßen il^n 
jeboc^ ©önner finben, bie il^n in btn ©taub fe|ten, [ic$ l^eraugjuarbeiten 
unb ben ,,®oIbenenS8ären" ju bauen, ber bai @ef(^äft 135 Saläre lang 
bel^erbergen foQte unb SSeranlaffung ju beut 2)rudferjeid^en be§ S3ären 
gab. S)er ,,@ilbeme SBör" Warb beut golbenen gegenüber 1765—67 erbaut. 
S)ie Dfficin, im Saläre 1722 bk breijel^nte in ber Siangorbnung , war 
1742 f^on bie britte unb ber »efi^er jur 3eit be§ Subelfefteg 1740 
angefel^ener Dberältefter ber Snnung. 8luf bem S3oben be§ tüchtigen 
©rudEerl^anbWerfg erwud^S balb ein anfel^nlid^er SSüd^erüerlag, ber 1723 
mit einer l^ebräifd^en ^anbbibel begann. ®ie 3ReJ3lataIoge üon 1725 
ii^ 1761 weifen 656 SSerfagSWerle S3reitfo))fg auf. Sn l^erüorragenber 
SQSeife ift babei ber SBibelüerlag vertreten ; btn wefentlid^en Gl^arafter 
erl^ielt ber SSerlag jebod^ burc^ bie engen Söejiel^ungen S3reitfopf§ ju 
S* 61^. (Sottfd^eb unb beffen grau Suife geb. ^Imug. ©ottfd^eb blieb 
bis JU feinem ©übe SSreitfo^fS greunb unb §auggenoffe im (Solbenen 
SBären. ©eine 2)rudEerei übergab SSreitfopf 1745 feinem ©ol^n; im SBer^ 
tage wirfte er noc^ bis 1762 unb ftarb l^od^betagt unb geeiert am 
26. Wt&xi 1777. ®r erlebte eS no^, wie ©ottfd^eb il^m 1736 prop^ejeit 
l^atte, ba§ fein ©ol^n i^n nod^ überftral^Ie, obwol^l er afö ber erfte 
SSuc^brudEer 2)eutfd^Ianb§ gegolten l^atte. 2)ie (Sefd^id^te barf aber nid^t 
öergeffen, baß bieS bem ©ol^ne öießeid^t nur möglid^ geworben ift, 
inbem ber S^öter il^m bk S)rudEerei in einem 34*^^^^ l^interiieß, baß 



12 Bon btt €infü9tutta bet t(5uc8btit(Aetftttnft in XefjpsUl 

er fid^ ol^nc ©darauf cn feinen, mitunter loftfpieltgen SSerfud^en unb 
©rfinbungen l^ingeBen fonnte. 
9». ®. S)ie 3ci]^I ber Bebeutenben SSerlag^l^anblungen toud^S fortn^äl^renb* 

©cibmatitt 2)1^ i^gj^ ^j, belonnte l^eibmann'fd^e »ui^^anblung tt^ar üon jaori^ 

(ßearB l©eibmann gegrünbet. 3)erfelbe tt)arb am 13. äßärj 1658 in 
©pe^er geboren, tüo feine aSoreltem bis in8 vierte ®Iieb ©uperinten* 
beuten gen^efen toaren* @r erl^ieft eine forgfältige ©rjiel^ung unb tarn 
1673 in bie Seigre bei Sol^. 3)at). Qunntt in granffurt am 3Rain, ging 
barauf nad^ (Senf, fpäter nac^ g^anlreid^. Sn ber Dftermeffe 1682 fam 
er nad^ Seipjig, tüo eg il^m fo tüol)! gefiel, ba^ er fein ©efd^äft l^ier 
eröffnete unb bie SBitwe beS SBud^pnbler» äßattl^. Slitter tieirat^ete* 

3.ß.®icbitfd& gr ftarb am 18. Stuguft 1 693, erft 35 So^re aß. 3fa8* TEuDta» a5lebitfti&, 
geboren ju ©fd^enborff umoeit ^irna am 24. äKärj 1663, ttjarb frül^ 
öertoaift unb erl^ielt feine ©rjiel^ung auf ber gürftenfd^ule ju ajiei^en. 
®enS3ud^]^anbeI lernte er bei Sol^. S^tfd^ 1678—1683 unb conbitionirte 
bort fpäter. 3m Saläre 1694 ^cirat^ete er bie SBitttje 3R. @. SBeib^ 
mannS, ber er gro^e gefd^äftlid^e 2)ienfte erliefen l^atte, unb fül^rte bag 
©efd^äft in tüd^tiger SBeife fort, bis er e§ im Sa^re 1714 htm ©tieffol^ne 
®eorg 3Rorife SQSeibmann übergab. SSon ba ab lebte er öom ©efd^äft 
jurüdEgejogen unb ftarb am 20. ganuar 1741. 

3.gf.®icbitid& 3)er ältere SBruber Sol^ann Subtt^igS, %ti^* jftitbtiäi aPlehttfdJ 
(geb* am 15. Sluguft 1658), njar ber (Srfinber ber berül^mten gfeid^^ 
namigen girma. ®t erl^ielt afö 8Uumnu§ ber Xl^omaSfd^uIe ju Seipäig 
feine S3ilbung unb lernte bann M S. ©c^umad^er in SBittenberg, bei 
bem er 14 Saläre öerblieb, jule^t ha^ ©efd^äft aQetn leitenb. Dftem 
1681 tarn er nad^ Sei))jig ju 3[o8» JTritfi®. 3)iefer toar burc^ üer^ 
ttjanbtfd^aftlic^e SSerl^ältniffe 3ßitbefi|er ber öon Cgama^ ^tijurtr 
1593 gegrünbeten S3ud^]^anblung .getoorben, unb befa^ fie feit 1675 
allein unb unter feiner girma. gritfd^ ftarb 1680. (Slebitfd^ l^eiratl^ete 
beffen SBitoe unb führte baS ©efd^äft fort, big er e§ 1694 feinem 
©tieffol^ne, Xl^omaS gritfd^, übergab unb ein eigenes (Sefd^äft 
grünbete, ©eine bebeutenben literarifd^en SSerbinbungen, fein Siuf unb 
feine ©orgfalt in ber ^erfteQung feines gebiegenen SBerlagS mad^ten 
fein ©efd^äft ju einem ber bebeutenbften in 2)eutfd^Ianb. 3m 3al^re 
1710 nal^m er feinen am 23. JRoüember 1682 geborenen ®o^n^of)ann 
griebrid^ als Xl^eilnel^mer in fein (Sefd^äft auf. S)erfelbe ftarb 
jeboc^ fd^on im 3al^re 1711 unb ber SBater überlebte il^n nid^t lange 
(f 26. Wt&ti 1716). ®ie §anblung tourbe öon bem eiujig lebenben 
©o^ne 3o^. ©ottlieb ©lebitfc^ (geb. 8. 3uni 1 688) fortgeführt. 



9i]^ snm (citten ^nMftftt (et €tflntmnu» 1479—1740. 13 

aaifann I|etariti& Zebler (geb. 1706, f 1763) tourbc burc^ fein3.«.8ebier 
,,<f(tofe| Honftäntiigt« ttnttttcfal^Xe^ton aDtt Datffenftgaftett nnü Iftfinftt'', 
68 SBänbc, 1731—1754 bclattiti pr folc^c grofec enc^ttopäbifc^c, 
für bic oHgcmemc SSilbung bcrcd^netc Untemd^mungcn ift Sci^jjtg bt8 
auf bctt l^cutigctt %aQ bcr §auptort gcblicBcn , cbenf tote für bic auf 
©rlcid^terung uub görberung beS litcrarifc^^biblio^oßfc^ctt SScrfcl^rg 
jiclcttben Unterucl^mungen, tpoju toir anä) bic öon <©tt0 juaem&e im 
Saläre 1682 gcgrüttbctcn: %tta Cruöitarum, bic crftc Ktcrarifd^c Q^U 
fc^rift 5Dcutfd^Ianb8, rcd^ncn löuttcn. Sag. ^gmuel HeinfiHgl, bcr 1725 
bic 1691 begonnene §emfiu8'fc^c Sud^^anblung ubcmontmen l^attc, ift 
befonber» bclannt burd^ fein bebeutenbeg ©ortimentölager, über tocI^cS 
er öortrepd^e Kataloge l^erauSgab. 3« erttJä^nen ift nod^ Cgr» jfriebr* 
oPefner auf (Srunb feines fd^riftfteHcrifc^cn aaSirfenS für bic X^))o^ ^ 
grapl^ie* SEBenn aud^ feine „fa nätgtg gif nfitsadje ^ttcprucßerftutift" 
unb fein „in Her ^utgtirucfteret Uiofil erfafirent TUMunut" in einem 
fcl^tt)a|]^aften 2;on gefi^ricben finb unb jeber f^ftematifd^en Slnorbnung 
cntbel^ren, fo ttjaren fic bod^ für bic bamaligc 3^ü toid^tig unb l^abcn 
nod^ l^cutc öielfad^eä Sntcreffe* 

2)er äße^f atalog, bief er (Srabmeff er beg SBud^l^anbcfö , ttjcld^er in »ec sweB« 
ben legten jn^ei 2)rittl^cilcn be§ fiebjci^nten Sal^rl^unbcrtS einen ^n& ^^^^'^ 
gcing gejeigt l^attc, toieä nun eine ©teigerung auf* Scipjig, ba^ 
granifurt im Saläre 1 604 jum crften 3ÄaIe übcrl^oft l^attc unb t)on ba ab 
balb öorangcl^t balb jurüdfbicibt, bepit nun, mit StuSnal^me beS Sal^rci^ 
1680, bic gü^rung unb ttjcift im Sa^rc 1689 310 aOSerfe gegen granf^ 
fürt» 90 auf; 1699 319 gegen 109 unb im Subcljal^rc 1740 253 
gegen 74. S)ie Xotalfummc bcr ^ßrejscrjcugniffc Scipjigg wn 1641 
big 1740 betrug 19,711, tooäu bai 3a^r 1698 bag ftärffte ©ontingent • 
mit 401 Slrtiletn lieferte. 2)ie grequenj ber Seipjiger SBud^l^önbler'' 
meffe fteigt Jn bemfelben SSerl^ältni^ unb 1740 jäl^Ite ba§ „»trstitöntf 
Her mttmtnUtn l^ttttn ^nt^^inlj^ltt, \ntlt^t Hie Xti^^tutt Mtfftn 
ittSffemein 3u öefudjen pflegen'', bie Sllabemie ber SQSiffenfd^aften in 
®t Petersburg obenan, 314 girmen auf, öon bereu Siepräfentanten 
107 austoärtige unb 25 SJeipäiger perfönßd^ iugegen toaren. 



Unter fotd^en SBerl^ältniffen ttjurbe mit größerer ßuöerfid^t an »ie bcitte 
bai Sege^en ber britten ©äcularfeier gefd^ritten. 17 SBud^brudEer^ ^^If^" 
principale mit 137 (Sel^ülfen ttjaren bieSmal jugegen. Unter bm ^ßrin«* 
ctpalen befanben fid^ $• ß. XaHe, ©l^riftopl^ ^nntd unb S3eml^arb 
ei^riftop^ Sreitlopf , berjeit Dberöltefter. ©ottfd^eb ^ielt feiten» ber 



14 Bon btr €infti9ttm8 (et %uttittntätthün^ in XtijpsiS 

Uttteerfität bic gcftrcbe in bcm äubitorium ber p^ofopl^ifcl^cn gacu^ 
tat, ba bic Scnufeung ber Äird^e nad^ öielcn bipIomatif(|cn SScrl^anb* 
lungctt mit bcm Dbcrcottfiftoriatpräfibenten öon ^oI|ettborff in ©rcSbcn 
fd^Iie^üd^ öcrttjcigcrt tpnrbe* 3)ie geicr lonnte ben Gl^arctftcr einer Snb el* 
feier annel^mcn* Sci^jigS Scl^r* unb ^rüfnnggjeit tt^ar üBcrftanben 
nnb mit SSertranen fal^ man ber S^h^^ft entgegen, ©tatt ber SSerjagt* 
l^eit beS 3a]^re8 1640 atl^men bie SReben unb poetifd^en (Srgüffc bieS^ 
mal eine jiemlictie ?ßortion ©ettftgefüi^I, tt^ie au§ ben folgenben 5ßroben 
erfid^tlid^ ifi §err griebrid^ Sonaöentnra §ofmann fingt: 

Paris unb A^OnbOn ju befc^ämen, 

Unb Qimiictbam bm Xang ju net^men, 
HDoa t(l 6«: Jwed!, btn btefe @ta6t/ 
23e^na^e fc^on tvvtiä)tt \)<iU 
3Die %luQt^tit toitb ts leicht et;meffen/ 
@ie |>oU ftc^ ttut: jiim Vtvfad)^ 
Tiue p})üyt:ttne fc^önen preffen 
' Üän tDcuF bei? %un^/ ein tm^ig 23uc^* 

^ier tmt;6 toae unQtmtin )u nennen/ 
3Da6 TiuQt 04n) l»QattBet;n IFönnen^ 
Weil Bc^trift/ popiet: unb SDrud! etweijl, 
XOae WtQ, unb ^letf , unb ^ufwanb ^ä$u 
%d)l lebte noc^ in biefen ZaQtnf 

mn ^tcpl>anu$^ mb dn ^vobccnl 

Bie n>üt;ben mit ^t;^aunen fdQtnx 
XOm U^tipiiQ bvudt/ fty prächtig f(^c>m 

3Die wa^r^^eit, eMe Z^uniivctxoonbtcn^ 

^t ißuc^ fc^on län0(l bieg jugef^anben: 
3Dtrum lebt/ unb n>4C^(l/^unb blü^t unb ^eigt/ 
.3Dag :Eunf^/ unb l^u\)m nodj täglich fleigt 
3Die fZtvi^tit e^t il>t:em ^iinße/ 
2(uc^ ituvt n^men fün^liO) ein; 
^<xgt iQt bit t^tv^tn Quttv HDinge/ 
XXnb iCuer ^efl poH Wonne feim 

Sl^m fecunbirt in feinem Siebe jum^ßreife „berberül^mtenSinben* 
ftabt'' ber fRector in ©anger^aufen, §err 6^r. @ottI. Äänbler: 

3Du hi^ 0ele^>trt, ireicft, «rti0/ fc^ött, 
tD«0 Öpatrta, Ty rue, 5iom, ^t^^en, 
3eb0(^ 0et^>eilt unb einzeln wäftn^ 
^as ttifft man ^iet; ^ufammen an/ 



Mf sunt biftttn Slnltlfeltt tm tfc<iitbiins> 1479— 1740' 15 

tDhl er an ttir ntt^ts totteln ttmn. 

€0 fc^hi^ bet jcctnbe iton una (Vcif^t, 
€0 untcriliel» tv fiäf bodf tädft, 
XDm £ctp3tg bvuOtt )u tKcft^nuilKn/ 
Papier unb ätttecn ttnb )u r<^ön, 
t£r benft )um @^[ug : ^Otis $u fc^eti/ 
laifeiii er fle(>et Jtcipjtfl ffe^n. 

a)aS „Stein ^ari8" bürfte fid| al(o bomoIiS ou(^ ein „Stein 
Sonbon" unb noc^ baju ein „Stein ?lmfterbom". 




^c ficfarmfltarcn 
öcr 1I5u£|^hi:ucfiErEi unb bt^ llBiwöganbel^. 

^ogttnn aßottlafi 3|mmanuet 2e>cett{iii|)f — J^^ü^jf aEca^mu^ Kei$ 
1740 — 1800. 




nter ben 137 ®e(|ülfen, Ktelc^e ba2 3ubetfeft non 1740 
I feierten, öefonb fii^ ein junget SDlonn, melci^er beftimmt 
~ roor, aSieteS beijutragen, um SetpjigS Stu^m (elbftna^ 
) ben fernen SBeIHfieüen ju tragen unb einen h>efentli(^en 
Ol^nflufe barouf ju üben, ba§ SeijJätg fii^ Jpöter in ber 

X^at ebenbürtig neben $ariS, Sonbon unb Slmfterbom ftellen fonnte. 

©8 War bieg 

Sogann «l^ottloft Smmanuel %ttitisapf. 

susmiH. er fflar am 23. KoB. 1719 aU ©o^n beä Seml). 6liriftot)§ S3reit= 

■***" lopf geboren. Son 9iotur fe^r aufgewetft unb begabt, Iiatte er leine 
3leigung, bem SSunfdie (eine« SSofer« gemäß, fic^ ber Suc^brutferei ju 
ffiibmen. 3ebe trämer: unb J^anbttieriamäSige Sefi^äftigung mar feinem 
leJ^aften ®eifte juwibcr, bagegen jog eS i(|n unwiberfte^fid^ jum 
©tubiren. 3)er Sampf mit bem SJater, ber ben ®eban!eii nictit ertragen 
fonnte, bag baiS mit \o vieler Siebe gegrünbete Sßert mit feinem Xobe 
brieber untergeben foQte, f<jE|Iog mit einem Sompromig, tuoju £eipjig 



Wt Sefotmdtoeett« 1740 — i8oo* 17 

unb ®utcnberg8 Äunft fid^ nur ©lud tüünfd^ett tonnten: Sol^ann^ 
Snnnanucl foQtc fic^ fottjol^l bcn ©tubicn d§ bcm ©cfd^äft nnbnten* 

@r legte fid^ nun mit grojsent ©f er auf Siteratur , ©efc^id^te unb 
auf ba8 Sateintf(^e, toäl^renb er gegen ba^ ©ried^ifd^e eine unttbertüinb^ 
lid^e SlBneigung l^atte. Sr öerfud^te fic^ aud^ fd^riftfteDerifd^ unb über* 
fe^te unter anberm einige Sudler öon SSirgifö Sieneibe* ©roßen ©in*' 
fing auf feine 8lu8bilbung ühk ©ottfd^eb, ber il^n in bie fi^olaftifd^e 
?ßPofop]^ie eintoeil^te mb einen fertigen 3)i8putator au8 xf)m mad^te. 
Aber in ber ^ßl^itofopl^ie fanb er boä) feine SSefriebigung unb toanbte 
ii^r fpäter ganj bm 3lüdEen; auc^ bk Siebe für bie alten Slutoren leierte 
fid^ fpäter in baS ©egentl^eil um* ^n feinen näl^em greÄnben gel^örte 
aud^ ber nad^ntalige Äaujler ber Uniöerfität Äiel, ßramer* 

Srft in feiner festeren 3ugenb ntad^te bie Suft jur SKatl^entatif, m gtortut» 

ber er einen großen Il^eil feine» Slul^me» öerbanfen foHte, fid^ bei il^m ^^^ 

geltenb. 2)a8 SBerf Sllbred^t S)ürer§: Hlntertoepfung ötr Mtffmu mit 

Utm Zitäti u* f. to. fiel il^m in bk §änbe. ®ie matl^ematifi^e Sered^nung 

ber ©d^riftöerl^ältniffe intereffirte il^n, unb nun toar er für bie S^po^ 

Qvapf)k gettjonnen. Sr ging an baS SSergleid^en mit btn alten 3)rudEen 

nnb fanb, njie bie immer mel^r fid^ öerfd^Ied^tembe gorm mit bem SSer^ 

fatt ber ©d^önfd^reiberei in SBerbinbung ftanb. 9Kit großem ©fer fing 

er an, bie S3u(^ftaben matl^ematifd^ ju bered^nen* 6r fammelte emfig 

aCe SRufterfd^riften unb SBerfe über ©d^riftenlunbe unb begann nun 

feine Sieformen, namentü^ arbeitete er unabläffig für bie SSerbefferung 

unb SSerfd^önerung ber gracturfd^rift* ©iefelbe l^atte il^re urfprüng^« 

lid^e Mftige unb fd^öne gotl^ifd^e gorm verloren unb toar burd^ mel^rere 

©tabien l^inburd^ immer tiefer unb tiefer gefunlen, ja man ging mit ber 

Sbee nm, fie ganj ju befeitigen* Db bieg für bie SSetbreitung ber 

beutfd^en ©prad^e unb Siteratur toirllic^ ein Slad^tl^eil gen^efen toäre, 

foll ]§ier ebenfotoenig bejjal^t afö verneint unb nur einfach bk %f)(d^ 

fad^e feftgeftellt werben, baß bie g^actur tt^al^rfd^einlic^ nur burd^ 

Sreitlopf t)or öollftänbiger SSerbrängung betoal^rt tourbe unb aHmäl^* 

Kd^ toieber ju Sl^ren lam* S)ie ©rünbe, tceld^e il^n bewogen, feine 

änftrengungen ber Slegeneration ber gracturfd^rift ju toibmen, l^at er 

f^^äter in feiner ©d^rift: „Heftet ^iftitaatapBte unn %iMnmw (1793) 

entwidfett. ©einer Slnfii^t nad^ wäre bie beutfd^e ©(^rift ber lateinifi^en 

unbebingt öorjujiel^en, fie eigne fid^ felbft für bit Xranäfcription fremb^ 

länbifd^er SBerfe, d8 l^ebräifd^er unb arabifc^er, beffer afö biefe* 9lur 

bie SSerac^tung, weld^e bie ©elel^rten ber beutfd^en ©d^rift bewiefen, 

trage bie ©d^ulb, baß biefelbe nid^t eben fo üerbeffert unb öerfd^önert 

toorben, wie bie aßgemein beliebte lateinifd^. (£8 bebürfe aber nur ber 

2 



Sanblarten 



18 9ie Sefottttdtottti (et t(5tt(9ttttAetei 

Slufmwttcruttg, um bic fttoiftler ju öeranlaff cn, unter ßufltunbclcguug 
ber ©d^öffcr'fc^cn SKuftcr, ober ber 2;i^euerbanI^S;^pe , eine gractur* 
fd^ft ju fc^affen, toeld^e ber fc^önften «ntiquafc^rift bie SSäage J^olte* 
©eine öerBefferte beutfd^e ©d^rift finben tt)ir juerft tu: „€mut TUtUtt 
für XefitnfftettHen", fciue äntiquafc^rift in gorbtgerS »uSgobe be8 
©atuH angetoenbei 
«ttfM« unb ©eine ©tubien führten i^n nod^ toeiter, unb im Saläre 1755 l^otte 
er fein ©^ftem, SDhifif mit betoegli^en SRoten ju fe^en, burd^geffil^rt, 
unb jtoar in einer fo gelungenen SaSeije, ba& e8 fid^ nod^ l^utigentage» 
tro^ aCer onberen SBetifud^e als baS beifte betoäl^rt f)cA. SBer nur ein^^ 
mal einen SROtenlaften mit bm öiertel^albl^unbert öerfd^iebenen, für bie 
unenbßd^ften Kombinationen bered^neten Qdä)tn gefeiten l^at, vm^ 
freubig befennen, ba§ Sreitfopf l^iermit eine gro^e t^pogropl^ifd^e S^l^ot 
tJoHbrad^t l^at, bie feinen Flamen bem be« großen äßeifterS unb ©rfinberS 
ber Äunft toürbig anreil^t 

©ein beweglicher ®eift berul^igte fid^ aber l^iermit nid^t unb öer* 
anlaste il^n nun, ein gelb ju betreten, bei beffen Bebauung toir jn^ar 
feine gäl^igfeiten betounbem mfiffen, jjebod^ nid^t ol^ne JBebauem, ba| 
er fie einem f o unfrud^tbaren SBoben jugetoenbet f)at 

Qa^t tooHte er bie ^erfteHung ber Sanbfarten ber Sud^brudEerei 
jutoeifen* 3)ie Serec^nung aller ber SQSeHenlinien ber öerfd^iebenften 
Slrt für bie S^errainjeid^nung, bie Siotl^toenbigfeit, bk ©d^rift freuj unb 
quer nad^ öerfd^iebenen 8lic^tungen ju fe^en, furg, alle bie ©d^toierig* 
leiten, bie tm Äarteujeid^nung barbietet, mad^en bk t^pogropl^ifd^e 
Slu8fü]^rung, tt^enn aud^ nid^t gerabeju unmögfid^, bod^ fo fd^toer, ba| 
fie beinal^e nur al8 bie Söfung ber Aufgabe betrad^tet »erben lann, 
toie man mül^fam für mel^rere SKarf ba8 l&erfteßt, toaS man auf anberem 
SBege leidster für einige ^Pfennige l^aben fann* 

3)ie8 fül^fte Söreitfopf tool^I felbft, toie au8 feinen «u^fprüd^en in 
ber t)on il^m 1777 ]§erau8gegebenen Srofd^üre: „lleöer öen ^rutil öer 
ije00ra»Btft8en Karttn" l^eröorgel^t. S)ie barin entl^altenen ?ßroben 
feiner ©rfinbung toürben faum an bc& XageSlid^t getreten fein, toenn 
er fid^ nid^t öon bem SSerbad^t ptte reinigen tooHen, afö fei er mit 
feiner ©rfinbung fpäter gefommen atö §aa8 in SBafel mit ber feinigen. 
@r tritt mit ®ntrüftung biefem SSerbac^t entgegen unb Iritifirt ftreng 
ben §aa8'fd^en SSerfud^, ben er „mel^r ein opus musivum ofö typogra- 
phicum nennt, mit Il^on nnb gefautem ?ßapier nac^gel^olfen, toie man 
bergleid^en fd^on längft in ber 2)rudEerei fennt''. 3n bemfelben 3al^re 
folgte noi) : „^te ^efdjretftung &e# «eicgj öer TüMt'' mit einer Äarte, 
unb 1779 „^er <ßuen öec »^finfdje", ebenfalls mit einer Äarte, bic aber 



nttH ht^ VBüt^^ütiM^* 1740 — 1800» 19 

cBcnfotoenig al8 eine gtüdHid^c Söfung ber gcfteUten SlufgaBe Bctrad^tet 
toerbcn laxm. 

SRag bieg aud^ fein, fo ift bod^ Sreitfopfg t^pograpl^ifd^er ©d^arf* 
finn fel^r ju Betounbem unb feine Äartenöerfud^e Bleiben t^pogrct>)]^ifd^e 
Sfteliquien öon f)of)tm fC&txÜ). S)er ©afe, ber nod^ l^eute erl^alten i^, 
befeitigt jeben SSerbad^t, afö fei burd^ geile, SÄeffer, ungeregelten ?lu8* 
fd^Iu§ ober in anberer SBeife nad^gel^otfen; äße ©tüäe finb ftreng 
f^ftematifd^ unb einfad^ toie in itbem ©afe aneinanbergerei^t 

Dbgleid^ Söreitfopf« ftafer SSerftanb i^m fagte, bog er ouf biefem 
aSege feine großen praftifd^en ©rfolge erjielen toürbe, f veranlagte il^n 
bod^ fein ettoag l^artnädKger ßl^arafter, joeiter ju gelten* „Sr tt)ar", 
tt)ie fein S5iogra:p]^ ^anfing fagt, „jufrieben, ©eutfd^Ianb ben Shtl^m 
einer nmtn ©rfinbung in feinem gad^e errungen ju l^aben, el^e ein "äui^ 
länber biefette erftrebt l^atte/' 

3e|t mUk er eg nod^ möglid^ mad^en, 5ßortrait8 mit %t)pm l^er^ gfiauten^eaö 
jufteDen* S)ie ©trid^lagen be8 Äu<)ferfted^er§ liegen i|n an bie 2Rög^ 
fid^feit glauben, ebenfaUg burd^ paraDet laufenbe Sinienftüdte ba8 3icl 
erreid^en ju tönnen» ©eine groben l^at SWemanb gefeiten, e2 ift aber 
nad^ ben neueften arbeiten SÄoußnetg nnb Slnberer in biefem ®enre 
leidet, fid^ öon S)em, toai er im beften gaC erreid^t l^aben tonn, ein unge* 
fäl^reg S5ilb ju mad^en» %üx bie praftifd^e Sud^brudterei gel^ören alle 
biefe SSerfud^e jtt)ar jum ®ebiete be2 an unb für fid^ Unpraftifd^en, beS«« 
l^afb fönnen toir fie jebod^ nid^t afö fttr bie %ii^ unb gortbilbung ber 
X^pogra^pl^ie unnü|e Slrbeiten bejeid^nem 

S)ie ^erfteHung be8 d^inefifd^en @a|e8 mit betoeglid^en Settern wnefifd^er 
ift eine ber SCufgaben, bie fid^ bie %t))fost(üj>f)k feit langer geit gefteHt ®^ 
unb fd^fieglid^ aud^ gelöft l^at. ©otoo^I bie franjöfifd^e al8 bie p&pp 
lid^e ^Regierung l^atten l^ierauf t)iel ®elb unnü^ öertoenbet* S)ie groge 
Sbijal^I ber ©d^riftjeid^en mad^te bie SCnfertigung toftfpietig, unb bie 
SCel^nlid^feit ber ßl^araftere unter fid^ btn ©a^ äugerft fd^toierig^ SBenn 
bie ei^inefen nod^ immer il^ren ^oIjtafelbrudE öorjiel^en, fo bürfte bieg 
nid^t nur il^rem ftereot^pen ®innt jujufd^reiben fein, fonbern aud^ bem 
Umftanbe, bag in einem Sanbe, too bie Slrbeitglräfte nod^ fo bißig finb 
unb eine fo groge ^anbgefd^idlid^feit l^errfd^t, ba8 ©d^neiben einer 
^oljplatte tool^Ifeiler ift alg ber @a|. 

S3reitIopf löfte feine Slufgabe unb fanbte fofort eine 5ßrobe an ben 
^a:pft, ber il^m burd^ ben Garbinal Sorgia in fel^r fd^meid^el^aften 
Slugbrüdten banlen ttejs^ Slber aud^ bei biefer ©rfinbung unterblieb 
bie ^)raltifd^e Sbtgbeutung* ©in l^oDänbifd^er SSerleger unterl^anbelte 
jwcr mit S3reitIo^)f über bag ©efeen eineg d^inefifd^en Xejteg in Sei|)iig, 

2* 



20 9te Hefocmatoctn bec VBnt^lttütkttti 

bie SBcrl^anblungcn fäl^rtcn aber ju feinem SRefuItate, unb S3reitfoj)fö 
fd^ott frül^er eriüäl^nter S5togr(tpl^ meint toieber : „®i tt)ar il^m im ©runbc 
nid^t t)iel baran gelegen; bie ®]^re ber (Srfinbung für SJeutfd^Ianb toar 
il^m genug ''♦ ©anj mtoaf)x mag bie§ tool^I nid^t fein; ba8 rein ©efd^äft* 
lid^e l^atte S3reitfopf nie red^t intereffirt, toäl^renb bie geiftige Arbeit 
bei feinen ©rfinbungen il^m §od^genu§ toax. 35ie erften ?ßroben feiner 
d^inefifd^en ©d^rift übergab er 1789 ber Deffentlid^feit 
anbete »et« 3lan tooUk Sreitfopf aud^ matl^ematifd^e giguren mit betoegüd^en 
aeffetmißen %)^p^ |e|ej^^ ^{^ ©ebanfe, ber jtoar praftifd^er toar oIS ba^ ©efcen öon 

Portrait«, jebod^ bei ber Silligfeit be2 einfad^en $oIjfd^nitte2 feine 
grojsen Srfolge l^aben tonnte. 5lud^ biefe ©rfinbung fam nid^t jur pra!* 
tifd^en ®eltung. 

©d^Keglid^ lüenbete er feine SCufmerff amf eit barauf , bie 33er jierungen, 
bie nad^ unb nad^ ben l^öd^ften ®rab öon Ungefd^madterrei^t l^atten, 
burd^ gefd^madföoDere ju erfe|en. 3^ biefem Qtotdt Ke§ er gute ältere 
SSorbilber nad^al^men unb in ^olj fd^neiben. ©einen ©runbfä^en getreu 
tooQte er aber nid^t bamit l^eröortreten, big feine ©ammlung einen 
getoiffen ®rab öon SSoHftänbigfeit erreid^t l^atte. 

Slud^ ba§ ®ie§en unb bai S)rudEen l^aben il^m SSerbefferungen ju 
öerbanfen. ©eine ©ießerei toar toegen il^rer öortrefftid^en SWetoH^^ 
legirung berül^mt. (Sinen S5ett)ei8 für biefe liefert bk fReinl^eit ber 
SlbbrüdEe, bie nad^ SSerlauf öon l^unbert Sal&ren öon btm ©a^e gemad^t 
tourben; bie ©ießerei arbeitete mit gegen öierjig Seuten an jiüölf Defen 
unb fanbte il^re ©d^riften nad^ aßen ßänbem ber SBett. 

Dbiüol^t fetbft tin abgejagter geinb be§ Äartenfpiete, errid^tete 
Sreitfopf bod^ eine ©piettartenfabril, bk er nad^ großen SSerluften 
toieber aufgab. Äein beffereS ©d^idffal l^atte eine S:a^)etenfabrif , ob^ 
tool^I bie SÄufter öon btm beften ©efd^madt jeugen. Sreitfopf toar 
tim ber SWann beä ®rfinben§, nid^t aber in gleid^em SWaße für bie 
pecuniäre Slu8beutung ber ©rfinbungen gefd^affen. 

Sinem fo feingebitbeten ®eifte tonnten bie l^anbtoerfgmäfeigen 
SRol^l^eiten, bie mit ber SoSfpred^ung eines ßel^rüngS öerbunben toaxtn, 
felbftöerftänbüd^ nid^t jufagen. (Sr fd^affte beäl^atb bie bei fold^en 
©elegenl^eiten üblid^en, auf SSerl^öl^nung, förperlid^e 5ßladerei unb 
HJreöerei gielenben fcenifd^en Slupl^rungen ab unb befd^räidte fid^ 
barauf, ben f^mbolifd^en ©inn ber SWarteriüerf jeuge erflären ju laffen 
mb in einer finnigen SRebe ben ßo^gejprod^enen über feine Siedete unb 
^flid^ten ju belel^ren. ©otd^e SCenberungen unb Steuerungen, bie auf baä 
Sefd^ränfen beS XrinlenS unb be§ geierabenbmad^enä abgejel^en toaren, 
fanben aber begreiflid^ertoeife feine ®nabe, unb man ging anfänglid^ 



unb be^ t25uc||9dnbef^« 1740— 1800« 21 

fo toctt, bie bei Srcttfopf SluSgcIemtcn ntd^t für öoD ancrfennen ju 
lüoQen; bod^ bal^ntcn [id^ SSemunft unb ©itte fd^fiepd^ ben SBeg. 

SBie mand^c feiner ted^nifd^en 5ßtäne unb SEperimente, fo Blieben ©t^nft* 
au^ mand^e feiner fc^riftfteHerif^en Slrbeiten nur entttrfhrfe* Um feinen ^mm 
§auptplan, eine großartig angelegte ©efd^id^te ber SBud^brudEerei ju 
fd^reiben, tttd^tig burd^jufü^ren, l^atte er mit vieler Sorgfalt unb mit 
großen Soften eine Söibliotl^ef ber SBerfe über Sud^btwferfunft unb 
groben t)on hm Seiftungen berjelben gefammelt S)urd^ eine Sieil^e 
t)on Salären l^atte er ßoHectaneen angelegt, aud^ einige 5ßartien auSfül^r^ 
tid^er bearbeitet* 1779 erfd^ien feine Sörofd^üre: „Iteön: tue ^efcBttftte 
utt dErfinöunff ttt ^utfttirutiierßunfi", toeld^e im breit angelegten ^lan 
feines SBerleS entioidEelt @§ folgte bann 1784 einer ber burd^gearbei* 
teten ^Ibfd^nitte: „T^ttfnt^ fifier tien Ulrf^mng: tier ^^telfitarten« €rftet 
Cfteii"» S)er jloeite X^eil lourbe nad^ SBreitfopfS S;obe öon S. 6* 5* 
SRod^ 1801 l^erauSgegeben, toeld^er in ber SSorrebe barüber Hagt, baß 
bie l^interlaffenen Slotigen SöreitfopfS nid^t berart angelegt feien, um 
eine größere Sluäbeute ju getoäl^ren. Sreitlopfg reger ®eift fül^rte il^n 
toäl^renb ber Slrbeit immer toeiter; bie 5Roten übertoud^em hm S^ejt 
®t looHte SlHeä, loaS il^n interef firte , aud^ auSfül^rlid^er bearbeiten, 
unb . fo l^aben loir ju bebauem, boS^ toir nur einige, tomn aud^ f el^r 
toertJ^öoQe Sörud^ftüdEe erl^ielten ftatt einer öoHftänbigen, nod^ l^eute 
nid^t öorl^anbenen ©efd^id^te ber Äunft, bie ju fd^reiben er, tpie !aum ein 
ßtoeiter, fällig getoefcn toare, loenn er nur bie ^ft fid^ ju befd^ränfen 
beffer öerftanben l^ätte* 

Sreitfopf ftarb am 28. Sanuar 1794 nnb l^interließ feine S5ud^*= »ceirto>)f» 
brudEerei als eine ber am reid^ften auSgeftatteten, ttjenn nid^t gar als '^^^ 
bie reid^fte ber SBelt» Sie befaß gegen 400 öerfd^iebene ©d^riftgattungen, 
16 ©orten SRoten, einen großen SBorratl^ öon SSignetten, unb befd^äftigte 
120 Slrbeiter* S)aS ©ef^äft tourbe öonbem ©ol^ne Kl^riftop]^ (Sottlob 
fortgefüH *>er fid& im Saläre 1796 mit® ottfrieb S^riftopl^ §ärtel 
affociirte. SSonl 798 batirt bie f5irma25reitSopf& Partei. S.®.S5reifc: 
topf ftarb am 7. Slpril 1800. @s toirb ®elegen]^eit geboten »erben, bie 
®efd^id^te biefer berül^mten, bis auf ben l^eutigen Xag blül^enben girma 
fpöter ju berül^ren. SSon bebeutenberen Flamen als %üfimn (ßottlofi 
ämmantiel 95reitftopf l^at bie fpecieHe SBud^brudfergefd^id^te SeipjigS 
feinen, bie allgemeine toenige auf jutoeifen. 



22 9te Hefocmatoctn ^ec t25tic|)^cn(ftecei 

SBte bic S;5pogrct|3l^te in Srettlopf , fo fanb ber Sud^l^anbel bcn 
^Reformator in 

geB^ 1. 35eccmBer 1717 in ßaubad^ in ber SBetterau* 9letd^ lernte al8 
SBnd^^änbler in fjranffurt a. SÄ. unb l^ielt [td^ längere Qdt in ®nglanb 
unb ©d^ioeben auf. 1756 fant er in baS aßeibmann'fd^e ©efd^äft, beffen 
6^ef, ber ^ofratl^ aWori| SBeibmann, 1743 geftorben toar. S)urd^ 
unregeJmäßige gül^rung toar bagfelbe fd^neö jurüdgefommen, l^oB fid^ 
aber unter SReid^g einfid^tSöoDer mib energtfd^er SSerroaltung ebenfo 
fd^neö, fo ba^ bie a5e[i|erin, bte Xod^ter SBeibmannS, fid^ öeranta^ 
fal^, il^n 1762 atö X^eü^aber aufjunel^men , mit ber contracttid^en 
Seftimmung, baß baä ©efd^äft bm Ueberlebenben juf aßen foQte, loorauf 
bie girma in M* €♦ Wtibmmn§ €tbtn & lUciig umgeänbert tt)urbe* 
Sluf 9teid^3 Slnratl^en toar ber SÄe^atalog fd^on 1759 angefauft, ber 
big um bie SRitte unfereä Sol^rl^unbertS im Sefife ber girma blieb» 
»etioa«« SReid^ forgte für eine toürbige SluSftattung feineä SBerlagS unb ließ 
twtiflwt jj|g fc^5ntt)iffenfc^aftüc§en SBerfe mit S^ferftic^en ber beften SWeifter 
jieren. Sr toar nid^t aßein SSerieger, f onbem aud^ greunb einer Slnjal^I 
ber bebeutenbften ©eifter, j. 85. SRamler, ©uljer, Satjater, ©eöert, 
833ielanb u. a., unb fein §auS toar ber regelmäßige ©ammelpla| ber 
geiftigen ®litt Sei|)jig§. 2)urd^ feine ©igenfd^aften ertoarb er fid^ tin 
großes perfönlid^eä Slnfel^en unter bm Sud^l^änbtem unb fein SSort 
l^atte eine bebeutenbe ©eltung in aCen Slngelegenl^eiten beS Sud^l^anbefö, 
beffen SReform er mit großem unb auäbauembem Sifer feine beften 
Äräfte toibmete. 
Kcfonn^ SJÜt btvx gortfd^reiteu ber Siteratur l^atte eS nid^t ausbleiben 
Beüteöunßcn fji^j^xtm, baß xititn maud^eu Söerufenen aud^ tint jiemlid^e Qa^ Unbe*« 
ruf euer, oon ben anfd^einenb großen SSortl^eilen gelodft, fid^ in btn 
Söud^l^anbel einnifteten. 3n einer 1733 erfd^ienenen S3rofd^üre: „€inti 
dufticgtt]ien]^dtrtQtenun90rtettf(|$e<tE^eti0nfiien^c«'' l^eißteS: ,,ä3erborbene 
SRagiftri, l^alb ober gar nid^t ftubirte ©tubenten unb Cluadfalber, 'ott^ 
lauf ene Sud^brudEerjungen, f aöit getoorbene Äaufleute, lieberlid^e Äauf *^ 
biener, armfeßge ©d^neiber, l^erren^ unb el^rlofe Saquaien tt)oIIen bei 
ber au3 SRotl^ ertoä^tten Sud^l^anblung glüdHid^, reid^ unb el^rtid^ 
toerben''. Seber ©d^toinbel, ber l^eutjutage geübt toirb, um Slbfa| ju 
erjielen, tourbe aud^ bamafö in öoDem SRaße angetoenbet. Setrügerifd^e 
?ßrofpecte, SRaffenoerläufe um jieben 5ßreiS, Sluctionen, ßotterien toaren 
an ber Xageäorbnung, baju ber unoerfd^ämtefte SRad^brudE fetbft ber 



un^ ^e^ t25uc||9<tn^er#* 1740— 1800« 23 

burd^ faifcrtid^e ^riöilegten gefd^ü^ten Süd^er^ Sllä aJüttet, um btcfcn 
UcBeln ju fteucm, f dalägt bcr SSerfaffcr bcr patriotifd^en ©ebanfen 
einen innungSmäjsigen SSerbanb ber Sud^l^anbter öor. Slber bte Qnt 
njar nod^ nid^t bafür gefommen unb ba^ Uebel toud^S nod^ toäl^renb 
ber ßolamitäten be§ fteBenjäl^rigen ^ieg§ unb ber in ben Salären 1760 
big 1761 entftanbenen ©elbtoirren» 

Sn ber Söud^l^änbtermeffe 1764 erfd^ien nun tüieber ein ©irculär, 
hai toal^rfd^einßd^ Sieid^ jum SSerfoffer l^atte, tüorin energifd^ auf* 
geforbert tourbe, nunmel^r enblid^ bem Untoefen entgegenjutreten, unb 
bieSmal mit befferem (Srfolge. S)urd^ raftlofe Semül^ungen brad^te eä 
Sfteid^ tro^ ber l^eftigen Dppofition öon öielen Seiten ba^in, ba| fid^ 
in ber Dftermeffe 1765 ber erfte Sud^l^änbleröerein conftituirte. S)er 
Qmd beffelben toar, Drbnung unb fefte SRegeln in ben gefd^äftfid^en 
SSerlel^r ju bringen, ber ©d^Ieuberei unb Unregelmäßigfeit in hm 
SRabattbebingungen eine ®renje ju fe|en, t)or SlCem aber burd^ gemein* 
fd^aftlid^e SWaßregeln wergifd^ gegen ben SRad^brudE auf jutreten* S)ie 
conftituirenbe SSerfatomlung fanb im üuanbf fd^en §aufe in htm ßocale 
bes §erm @rdel ftatt, »0 jlä^rfid^ in ber Dftermeffe jtt)ei ©eneral* 
öerfammlungen abgel^olten ttjerben foHten. ©ed^2unbffinfeig S5ud^* 
l^anblungen, njorunter bit angefel^enften girmen, toaren bie Segrünber, 
unb am 10» SKai 1765 tourbe bie erfte ©i^ung gel^alten. Sin ber 
©pi^e beS SSereinä ftanb ein ©ecretär, ttjoju SReid^ ertoäl^It tourbe, unb 
er fd^eint biefeg Slmt hi& ju feinem S^obe beßeibet ju l^aben* 

aUeid^ ftarb l^od^geel^rt am 3.S)ecember 1787, fiebjig Saläre alt SSer* mm ^on 
tragämäßig ging bie §anblung auf bie il^n übertebenbe ©efeUfd^afterin 
über, toeld^e nunmel^r ba8 ©efd^äft unter ber girma „ll&cilimantf f^e 
25ti48anbtim0" f ortfe^te. 

S)er erfte SSerfud^, eine 6ort)oration ju bitben, bie fid^ über baä 
ganje ®ebiet beS beutfd^en Sud^l^anbete erftredfte, fd^eint mit SReid^g 
%o\> fid^ in ben ©anb verloren ju l^aben unb e8 ift toenig öon btn 
SSerl^anblungen belannt geiüorben» Slber bie einmal angeregte 3bee 
lonnte nid^t toieber untergel^en, unb nod^ öor bem ©d^Iuß beS Sal^r* 
l^unbertg trat dn jioeiter SSerein inS Seben* ?ßaul ©ottl^elf Äummer 
tocct bk aSeranlaffung, baß 1792 in bem bamaligen SRid^ter'fd^en Kaffee* 
l^aufe (je^igem S)uf our'fd^en $aufe) mel^rere gimmer gemietl^et tourben, 
um bort gegenfeitig abjured^nen, toäl^renb man bis bal^in mit feinen 
§anblung2büd^em unter bem Slrme öon einem ©efd^äft in ba8 anberc 
getoanbert toar* 1797 tourbe auf Setrieb 6arl ßl^riftian §oröatl^8 aus 
$ot8bam (geb. 1752) baä fpätere ©onöictorium im ^aulinum für bie 



24 9te ftefonndtoteit bet %vit^hmtkttti 

fremben ^ud^l^änbler gemtetl^et, too burd^ fünfimbitDanjig Solare bie 
Sttred^nungcn ftattfonben* ®Ieid^ jum Scginn traten 116 ^anblungcn 
bcm aScrcine Bei. 



Sluf ber ®renje be§ 18. unb 19. Sal^rJ^unbertä unb ber mit bet 
(Sinfttl^rung ber Stereotypie unb ber ©d^neDpreffe Beginnenben neuen 
Slera ber Sud^bruderei unb beS Sud^l^anbel? treffen njir nod^ einen 
3Rarf[tein t)on großer Sebeutung: bie girma @. 3» ©öfd^en* 

9uflenb:= »ar ju Sremeu geboren; fein ®eBurt8tag ift nid^t genau Befaniit^ er 
flefc^ic^te ^^^^^ aber am 22. Slpril 1752 getauft. Sn früher Äinbl^eit öerlor er 
ik ajiutter. ©ein SSater l^eiratl^ete nod^ jioeimal, loar aber im ®efd^ft 
• t)om UnglüdE verfolgt, fo ba^ er nod^ ftüd^tig toerben mugte, tool^in 
Blieb unBefannt. ®eorg tt)ar nun fo gut tok ettern* unb l^ülflo«» 3)ie 
Slngeprigen feiner jioeiten ©tiefmutter gaben il^m nod^ ba8 Sieifegelb^ 
um nad^ Sremen ju fommen, n)o SSerioanbte unb mitteibige Äaufleutc 
ein Sal^reggelb öon 80 S;i^alem für il^n aufbrad^ten, bai er genießen 
foHte, Bis er münbig toürbe. 35rei 3al^re BüeB er nun in ^enfion bei 
einem ©d^uHel^rer in SlrBergen, einem S)orf e Bei Sremen, too ber $aftor, 
SSater be^ ®öttinger 5ßrofeffor8 $einrid^ fiubtoig beeren, il^m mit 
biefem jugleid^ Unterrid^t gab* SRitbem 15. Saläre fam er in bie Seigre 
Bei bem Sud^pnbter Äramer in Sremen, beffen t)oDe Siebe er erloarb 
unb burd^ beffen gürfprad^e er in ber befannten Sud^l^anblung 6rufiu8 
in Seipjig ünt ®eptfenftelle erl^ielt. Sn biefer BüeB er 13 gal^re tl^ätig 
unb ertoarb fid^ nid^t allein bk 3iineigung ber ®elel^rten, mit benen er 
ju öerf eieren l^atte, fonbem fanb aud^ Qaixitt in gead^tete gamißen^ 
unter biefen bie Sijmer'fd^e, mit bereu ©ol^n ßl^riftian ®ottfrieb er 
innige fjreunbfd^aft fd^Io^. 

1782 ging (S^^l^nad^ 35effau, too 1781 eine „SPucgJanhlung ter 
oPcfeSrtcn" errid^et toar, loeld^e jum Qtoed ffoitt, ©etel^rten bie 3Rög*^ 
lid^feit ju getoäl^ren, i^re SQBerle auf eigene Soften ju brudten. $ier 
reifte in il^m ber @ntfd^Iu|, fid^ in Seipjig ju etabliren. ®r fd^lo§ mit 
feinem greunbe Äömer einen ©efeUfd^aftgöertrag unb fd^on 1785 
regiftrirt ber SWe^atatog SQBerle au3 feinem SSerlage, jebod^ nod^ mit 
ber SBejeid^nung: SJeffau unb Seipjig. ®öfd^en entfaltete nunmehr eine 
groge SRül^rigfeit, Bef am SQBerle öon SOBielanb, Sobe, aWufäuS in SSeriag, 
trat in SSerbinbung mit ®oet^e unb ©d^iller unb fonnte fd^on 1787 



unti be^ %ut9^anMi* 1740— 1800* 25 

fein aSerl^ältnig ju Äömer orbnen unb löfen. 1787—1791 brudttc er 
bic erftc ©efammtauSgaBc öon ©oetl^eä SBerfcn. 

Um eine ^rad^tauSgaBc t)on SD3ielanb§ SBerfcn mit latcmifd^en ^dm- 
Settern ju bruden, faßte ©öfc^en ben ^ian, fetbft eine »uc^brucferei '"*«'*'" 
ju errid^ten, ba bie öorl^anbenen S)rucfereien feine fjorberungen nid^t 
erfüllen fonnten. S)aS ttjar aber in ber bamafigen Stütl^e beS Snnung§^ 
njefenS feine leidste ©ad^e, ba ®öfd^en nid^t gelernter Snd^brudter njar. 
Sr mnßte in feinem ®onceffton§gefnd^e an btn S^nrfürften , ba^ am 
4. SÄai 1793 BetoiQigt ttjnrbe, geltenb mad^en, ba^ er nur „mit 
lateinifd^en Settern nad^ 35ibot" brudten lüoQe, baß biefe nid^t in ßeipäig 
öorl^anben, unb ba^ feine X^pen nod^ fd^öner feien, afö bie öon Unger 
in Serlin, fo baß Seipjigg Sud^brudEerrul^m baburd^ fteigen ttJürbe; 
außerbem tooQe er nur für fid^ brudten unb fogar nur fold^e Slrtifel 
feines SSerlageä, bie Slnbere nid^t auSfül^ren fönnten* SRid^tSbefto^ 
weniger tt)urbe t)on ©eiten ber Snnung mit aDen Säften gegen il^n 
gearbeitet; man l^atte tool^I ba§ ®efül^l, baß ein ®eift tt)ie ©öfd^en 
nid^t bei ben lateinifd^en %t))pm nad^ 35tbot ftel^en bleiben njürbe, toai 
an^ ber %aü toax. 35enn um biefer brüdtenben S5efd^rän!ung ju ent^ 
gelten, Verlegte ©öfd^en feine S)rucferei nad^ ®rimma, in beffen SRäl^e 
er ba8 ®ut ^ol^enftfibt befaß, unb erl^ielt am 14. Suli 1797 miit^ 
fd^ränfte 64)nceffion unb S)i8penfation t)on bem Slufbingen unb So^^ 
fpred^en. 

Slad^bem er bie erfte Sei|)jiger ßonceffion erl^atten l^atte, fd^ 
er an fein großes SBorl^aben, bie ®efammtau3gabe t)on SBietanbS 
SBerlen, gegen toeld^e übrigens bie SQBeibmann'fd^e Sud^l^anblung auf 
®runb il^reS ®igent]^um2red^t2 an fiebenjel^n barin entl^altenen SBerfen, 
iebod^ öergebüd^, ©infprud^ tl^at. 2)iefe SluSgabe foHte etiüaä nod^ 
nid^t 35agett)efene8 fein unb erfd^ien in t)ier ®eftaftem 2)ie große 
$rad^tau2gabe in 42 SÖänben in 4», mit Slntiqua gebrudtt unb mit 
36 Su))fem gefd^müdft, foftete 250 Sl^aler. S)ie ßorrectur besorgte 
©eume* SU« SBielanb 1794 nad^ Sei|)jig tarn, ließ ®öfd^en il^m ben 
erften S5anb unter feftlid^em ®e))ränge öon gried^ifd^ gefleibeten ®enien 
überreid^en, toäl^renb bie SÄufe SBielanb« ^aupt mit einem Sorbeer«» 
franje fd^müdfte. — S)ie ^ad^tauSgabe in großem Dctat) foftete 
125 Xl^aier; bie in Heinerem Dctaö 112 V2 Xl^aler, bie getoöl^nttd^e 
SluSgabe 25 ^l^ater. 

aud^ öon Älopftod« SBerfen »oßte ®öfd^en eine ä^ntid^e au2^ 
gäbe öeranftalten; fie blieb aber unöoDenbet, nad^bem in ben Solaren 
1798—1810 fieben S5änbe baöon erfd^ienen toaren. &aeQmbe feiner 
Sud^brudEerei ift aud^ bie, nid^t öoQftänbig getoorbene $rad^tau§gabe 



26 9te Hefotmdtocen bec %w%ttütättti 

be« SBoIfpfd^cn §omcr unb btc ®rie2boci^'fd^c Slu8gabc bti SRcum 
Xcftamcntä. SBielanb fd^ricb an ©öfd^en: „©ie ftnb bemgbeal bcr 
SSoHfommenl^eit in biefem %aä)t fo na^e gefommcn, atö c8 pl^^ftfd^ 
mögßd^ tft Sd^ lann mid^ nid^t genug über bte ©d^önl^eit biefer Settern 
ergoßen", — tin Urt^eit, bem ber Sud^brudter in Setreff ber gried^ifd^en 
S:^pen ©öfd^enS aber nid^t beiftimmen toirb* 

^oä) üiele SBerle öon ©d^iller, gorfter, ^outoalb, Sfflanb, Ätnb, 
äRüQner u. ö. % gingen au3 feinen ^reffen l^erüor» ®egen Slutoren 
toar®öfd^en ber toal^re ®entleman=33erleger unb er bejal^Ite für bamaßge 
SSerl^ältniffe enorme Honorare. SBielanb erl&ieft für bie jtoeite SCuflage 
feiner fämmtttd^en ©d^riften 7000 Xl^aler* ©d^ißer fd^reibt iS)m nod^ 
@nH)fang beS §onorar§ für hm erften SlbbrudE ber ©efd^id^te be» 
SOjäl^rigen ÄriegeS: „©ie l^aben mi^ nid^t bejal^It, fonbem belol^nt, 
unb bie SBünfd^e aud^ be§ ungenügfamften SCutorS befriebigt"; felbft 
§ofratl^ SJfüHner, ber mit aller SBeft in ©treit tag, lobte il^n. 
Kcfotm« gür im Sud^l^anbel afö ©tanb fül^Ite ©öfd^en ftet« auf ba8 
tefireBttnßen ^g^^j^j-te ; feine SSeftrebungeu, einen über ganj S)eutfd^Ianb fid^ erftreden*' 
ben SSerein unter btn Sud^l^änbtem ju bilben, njaren jebod^ für btn 
SCugenblidE erfolglos, Sead^tenSloertl^ bleibt aber feine ©d^rift: „Jöleine 
(fE^etianfiien ö&er tien ^ucj^fiantiel unti fi&er tieffen Manutl, meine tuentgen 
Crfafintngen unti meine unmaf ge&Iicgen l^orfdjläge/ tiiefeffien 3U berfiefTetn^' 
(1802). — Sr foHte loenigftenS nod^ bie greube erleben, baß es Slnberen 
mögßd^ tourbe, feinen SBünfd^en unb planen .für bk Hebung be8 
©tanbeS burd^ bie in ber Dftermeffe 1825 erfolgte Segrühbung be8 
Sörfenöereinä SSertoirßid^ung ju geben. 

1823 l^atte ©öfd^en aud^ feine Sud^l^anbtung nad^ ©rimrna t)er* 
legt unb bie ßeitung ber S5ud^brudEerei feinem älteften ©ol^ne übergeben. 
Sr felbft öerbtieb aber nod^ bis in feine legten Sage bud^l^änblerifd^ 
unb fd^riftfteHcrifd^ tptig unb bel^ielt feine öoDe ©eifteSfrifd^e bis ju 
feinem am 5. Slpril 1828 auf ^ol^enftäbt erfolgten S^obe, Sr l^atte baS 
SCtter öon beinal^e 76 Salären erreicht. 35ie ^anblung ging 1838 an 
bie 3. ®. (Sotta^fd^e Sud^l^anblung über, bie l^ierburd^ bm SSerlag bei^ 
nal^e aller beutfd^en ßlaffiler in il^rer $anb bereinigte. 

%nixttt l^crlE0ct unö 55ufölirufßei% 

^tbtn ben jnjei Sternen erfter ®röße, SReid^ unb ©öfd^en, l^at 
bie erfte $älfte beS vierten Sal^rl^unbertS ber SSud^brudEerfunft nod^ 
mand^e tüd^tige Flamen unter Sud^l^änblem unb Sud^brudEem Sei<3jigS 
auf juioeifen, unb girmen lourben begrünbet ober erftarlten , bie jum 
Sl^eil nod^ l^eute fortleben, jum Sl^eil ©runbfteine tourben, auf benen 



ttnti ^e# VBüf9^anMi* 1740^x800« 27 

bic filnftige ©encration mit SRul^c unb ©id^erl^ett bai mäd^tige ©ebäube 
bc8 l^eutigen t^pogropl^ifci^^Bibüopofifd^cn £et|)jig toeiter auäbaucti 
Joiiutc» 

SSott bctt gtrmen, bic nod) in frül^erer 3^ü tonxiän, ift bicaf-a.®iebitf(i& 
oPfeWtfig^fd^e ju nennen, bie 1750 in bem S3e[i| griebr. Snbtoig 
©lebitfd^ njar* ©ie tonrbe nid^t mel^r mit ber friH^eren Snergie be^* 
trieben, iebod^ bnrd^ öerfd^iebene Srtoerbungen, barnnter ben SSerlag 
öon Sl^om* %xii\ä) , öergrö^ert. ^itsftitix "Ztitttäft Crufiufl (geb. 
1738) übemal^m 1765 ein um 1730, toal^rfd^einßd^ afö Seipjiger giliale 
beS S^eubner'fd^en 8lntiquariat2 in Söraunfd^iüeig, gegrünbeteS ©efd^äft. 
3n bem rafd^ emporbtül^enben ©rufiuö'fd^en SSerlag erfd^ien eine Slnjal^l 
ber SBerfe ©d^iÜerS, ßl^r. gelif SBei^eS toettbertti^mter Äinberfreunb 
(24 Xl^eile), e» ®. ©aljmannS ©lementarbud^, SBafebotoS SBerfe, 
unb SröberS, ber ftubirenben 3ugenb ber ganjen SQBett genugfam be«* 
fannte, tateinifd^e ©rammatit 3m Sollte 1808 übergab ßrufiuS baS »etannte 
©efc^äft an%. 6. SB. SS gel unb ftarb 1827. %n% dürnft. ^pS^^J^f * 
(geftorben 1760) faufte 1745 Slug. SRartiniä, 1712 begonnenen 
aSerlag, bie ^.Sibliotl^ef ber fd^önen SBiffenf^after erf^ien 1757—1806. 
^t)U einziger ©ol^n Sol^. ©ottfrieb, ein lüiffenfd^afttid^ fel^r ge^» 
bilbeter SÄonn, ber felbft öiete ©d^riften l^erauggab, übemal^m 1763 
baä ©efd^äft* pmil aPottJrif Jfummer, geboren am 29. ©ecember 
1750, tourbe im Saläre 1776, nad^ langem SBiberftreben ber jnjölf 
etablirten ©oQegen, afö breijel^nter aufgenommen, ©ein SSerlag loar ein 
fel^r reid^l^altiger unb, namentlid^ burd^ bie öielen ©d^riften Slug. 
t). Äofeebueg, fel^r gefud^ter. ©eine SSerbienfte um baä allgemeine 
SBol^I beS S3ud^l^anbefö tourben fd^on ertoäl^nt. Cngclgarlit 
25cn|amtn ^äfisxtikttt griinbete 1770 mit Reinen SWitteln ein 
SSerlagSgefd^äft , ba8 er burd^ umfid^tigfte Xptigfeit fd^neöin bie 
^öl^e brad^te. Sn bie öon Stuj^ TEröereigt IHctnf&e 1791 gegrünbete 
S3ud^]^anblung trat Sol^. §einrid^ $inrid^§ 1796 afö ©ociuS 
ein, übernahm [ie 1800 aOein unb ftarb 1813. 2)ie Hinritijfl'figc 25ucg^ 
Janhlunsiftnamentlid^ burd& il^re periobifd^en, 1797 begonnenen Site== 
raturf ataloge eine burd^ bie gange Kterarifd^e unb bud^l^änblerifd^e SBeft 
populär geioorbcne girma. 2)a§ ©efd^äft oPearg ©öf ftammt au8 
bem Saläre 1791 ; 3t» 25» 05» JFIeif^eriS S3u^]^anblung, namenttid^ burd^ 
il^r, aud^ an auSlänbifd^er Siteratur fel^r reid^eä ©ortiment befa'nnt, 
aus 1788. 3[a8. Sfmfir» 25artB erttjarb 1789 bie, 1780 t)on 3- $♦ 
$aug begrünbete S3ud^l^anblung. 2)er berül^mte Sud^^ unb Äunft** 
fenner %. %* 05» Wti^tl grünbete fein ©efd^äft 1797. 35ie l^auptfäd^:« 
lid^e Xl^ätigfeit biefer girmen gel^ört ber folgenben ^eriobe an. 



28 Vtt tMttmtttMtn. 1740 — i8oo> 

%on ^(^bnufeieim finb ju nennett bet 9lat:^Iiu({|biuder inr. 
Cgt. ^aafflfltiä (geftorben 1798), beffen ©ejc^äft, ucfprünglid^ »un 
Henning ©tofe im 3a£)re 1604 gegrünbet, unb nad| uidm 
SSanbelungm in ©aolbai^s |tänbe übergegangen, namentlich tet^ an 
orientotifc^en I^pen roor unb Biet fitt ben ©lebitfdi'fc^en SBcrlag 
arbeitete; ifttetir. aEtnttgaai '^aoAätt (fnitierSc^niebeS); Wiffi. tPoOL 
^ommcr (geftorben 1794), betonnt a(§ Stcribenibrud«; €p. jTticftr. 
^offirijj. C9r. Wii99 ^&tt (geftorben 1803) fiberno^m 1755 eine, 
1670 Don @[iaS ^ixQ begriinbeteSSiu^bruderei unb bnicfte namentlich 
für SBcibmoratS, SBeiget, ©tebitfd^; aui^ bie ßeipjiger ^ntang würbe 
bei i^m Bon 1763—1803 ausgeführt, ©eit 1792 war ber glei(^= 
namige ©o^n Xtjeünel^mer. ä(8 t^pogra^j^ifc^er ©c^riftfteDer, jeboc^ 
in Setpjtg nie doblirt, war Cgt. i&otä. CäuBel betannt, beffen Der< 
fc^tebene Serie, obwohl gefd^madtoS unb ungtei^mägig be^anbelt, noc^ 
^eule SBertfiBoneS bieten. Sflo^ meistere anbere tüf^tige unb tüftig 
wirfenbe SBudibruder, bie baju beitrugen, SeipaigS Suprematie ote 
®rucf>, 35erlag8= unb SommiffionSort feft ju fiegrünben, WÖren mo^I ju 
erroätinen, aber SJiiemanb in tiefer ^eriobe erteii^te an SRul^m ben 
erbffner bcrfelben, S8reit!opf, ober ben SBefc^Iiefeer, ©öfc^en. ®cft 
bie fpäfere geit foUte SÄänner ^erworbringen, bie \\^ biefen afg eben- 
bürtig onreititen. 




mm %t0m ttf XIX. 3Ia&r5unhEtt^ 

W 5ur 3BufitIfcftt 1840. 




Hl te erpitbimg ber ©tereot^jjie uiib ber ©d^neOprefle yowie 

boS SiebeiaufttKuften ber ^Qlogrotifiie Ratten eine neue 

ll Mmi für bie Söuc^bructerei unb ben Sut^^anbet eröffnet 

lunb fieijjjig, feiner ©teHutig utib ber bamit i^m auf« 

y erlegten 5ßflid|ten eingeben!, »erfäumte nii^t, fic^ ff^neU 

ber neuen Srfinbungen ju bemächtigen unb fie ouäjubeuten. 

9Joran in ber SHei^e bec SBänner, benen Seipjig in biefer entf(^ei= «.liuufciis 
benben ^ertobe bie ^^attung unb Sermelirung feines Slu^meS ber= 
büttft, ffe^t 

Bart C9ri|lß|ig «TrauBott öTau^niis. 
@r war am 29. Drt. 1761 in Oro^parbau bei ©rirnmo, Wo fein 
SBofer ©ii)ulmeiftei: mar, geboren. iBa er roegen feiner Strmut^ ra(^ 
ffubiren fonnte, trat er 1777 als S8ud|bruderle^riing bei ©ommer ein 
unb arbeitete fpäter bei Unger in Serfin, bec afö Snd^bnidfer unb 
$oljf(^neiber einen auSgejeid^neten $ta{( einnatim. 1792 telitte er nac^ 
Seipäig jurütf unb ftanb olS goctor bem ©ommer'fdien ©efc^öft »or. 
3m 3o|re 1797 gelang i^m ber Sttrfauf einer deinen Sud^briuferei mit 
einer ^effe; bai @efd|äft getoann aber balb burc^ Xaui^nig' %Ui^ 
unb Slccurttteffe on Slusbe^nung; fi^on 1800 (onntc er eine ©i^ft= 
giegerei unb eine 93uii|^anbtung mit ber iBui^bruderei bereinigen, unb 
feine äBictfamteit mug f|auf)tfäi^lii^ in bec SJerBinbung biefer uerfi^ie« 



30 )^om VBtuinn be^ xix. SaMunbett^ Bt^ snc Sotteffetec 1840* 

bcnen ©cfd^öfte für ein gi^t Bctrad^tct unb bcurtl^eilt toerben* S)tcfeg 
Siel toax befottbcrg bic $crau8gabc ber gried^tfd^en unb römifd^eti 
©laffifer in guter SluSftattung, größter Sorrectl^eit unb jubem ju hm 
biöigften ^ßreifen. 

©tetepttrtne Sut Saläre 1808 mad^te er bamit btn SCufang. Dl^ne baS üon 
Sorb ©tanl^ope emgefül^rte SSerfal^ren ber Stereotypie toären bie oben 
genannten ©genfd^aften fd^ioer ju erreid^en getoefen» Sr mad^te ftd| 
bai neue SSerfal^ren ju eigen unb bebiente [id^ beffelben nid^t allein M 
im ßlaffifem, fonbem aud^ für mel^rere S3ibelau§gaben, 3n ber (Sin*' 
f ül^rung ber Stereotypie lourbe er öon bem ©ngtänber SEBattS, in feinen 
Semül^ungen für bie SSerbefferung ber Slntiqua, ber gried^tfd^en unb 
ber orientalifd^en ©d^riften öon ben ©d^riftgie^em S. ®. ©d^elter unb 
SKatt^eS unterftü|t. 

®mt: Seiftungen befd^ränlten fid^ aber nid^t auf braud^bare bißige 
SluSgaben, er lieferte aud^ 5ßrad^tau2gaben erften SRangeä, j* S5. bie 
f5oUo^?lu3gabe öon Sl^eofrit (1 809), baS Carmen Arabicum Szasieddini 
Helensis (1816), bie Äul^n'fd^e $^mne an Äönig fjriebrid^ Sluguft öon 
©ad^fen u. f. to. Qu feinen bebeutenbften ßeiftungen gepren aud^ bie 
ftereot^pirten l^ebräifd^en Söibeln öon $al^n (1831—1833) unb bie 
arabifc^e SCuSgabe be§ Zorans öon glügel (1834)* S)ie Umarbeitung 
ber SuEtorffifd^en Soncorbanj burd^ fjürft unb bie SSuIgata im ®runb* 
tejrte mit gegenfiberftel^enber Ueberfe^ung loaren nod^ unöoHenbet hti 
feinem Sobe, ber il^n mitten unter bm 5ßlänen ju neuen loid^tigen 
Untemel^mungen ganj plö^Iid^ am 14. ganuar 1836 abrief» 833ie 
frül^er bei feinem am 18. ^ril 1827 gefeierten Subiläum, jeigte fid^ 
jefet bie aügemeinfte Sl^eilnal^me feiner SWitbürger, unb bie ganje 
t^pograpl^ifd^e SBeft betrauerte ben Heimgang eines il^rer ffior^pl^äen. 

ft. c. ?ß^. ©ein ©ol^n Äarl ßl^riftian ^l^ilipp, ber eine auSgejeid^ete 
zanm^ Sübung genoffen l^atte, f e^te ba§ ©efd^äft, ol^ne bemfelben mit ber öoDen 
Steigung beä SSater§ jugetl^an ju fein, bod^ ganj im ©inne be§ Sefetereit 
fort» SCuf aSeranlaffung ber Slmerifanifd^en SJfiffion in ©^rien towcbt 
bei i^m unter ber perfönlid^en Seitung beä SKiffionärä Dr. gli ©mitl^ 
eine neue arabifd^e ©d^rift gefd^nitten, bie ganj bem ©efd^madt ber 
Drientalen fid^ anpaßt, jebod^ im ©a| größere ©d^toierigfeiten bietet 
at8 bk ältere, mit toeld^er ber Äoran gebmdft lourbe. 

8f. «. »rotf. SBie neben Sreitlopf ©öfd^en in feiner 2)oppelfteQung als föud^^ 
'^""* bruder unb SSerleger rül^mlid^ft genannt werben mußte, fo fielet nthtn 
Saud^ni^ ber, am 4. aWai 1772 geborene, geniale Segrünber ber 
berül^mten fjirma %. Sl. Srodl^aug: 



)^om %taim tt^ XIX. SfdBtBunbett^ 9t$ sur 9uBe!feiet 1840* 31 

©er SSater toar ffiaufmann unb Siatl^gl^err in ©ortmunb unb gricbrid^ 
Slmolb lernte ebenfaiffs bort ba2 fanfmännifd^e ©efd^äft, ftubirte jiebod^ 
bann ein Sol^r in Sct|)jtg. 3nt Saläre 1798 eröffnete er ein englifd^eS 
äKanufacturtoaarengefd^äft in S)ortmunb, toeld^eS er 1802 nad^Slmfter* 
bam öerlegte, 1805 gaB er biefe» ©ejd^äft auf, um fid^ bei einem bud^^ 
l^änblerifd^en Öejd^äft unter ber girma SRoIoff & 60. ju betl^eiligen, 
toetd^e girma fid^ fpäter in Äunft^ unb Snbuftrie^Somptoir änberte^ 
SRad^bem bie granjofen §oQanb erobert l^atten, verlegte SrodEl^auS bag 
©efd^äft nad^ Sittenburg unb nal^m bie je^ige fjirma an. ©einen 
©d^arfblidE für bie Sebürfniffe ber 3cit befunbete er burd^ öiele Untere 
nel^mungen, t)or aQem burc^ fein ®ont)erfation2lejrfIon. 1815 jog er 
nad^ ßei|)jig, ha er aber bie Sud^brudEerei nid^t junftmä^ig gelernt 
l^atte, mu^te S3. ®. S^eubner il^m feine girma teilten, unb eS entftanb 
bemjufolge „bie jioeite Seubner'fd^e Sud^bruderei"» %. 81. SrodE^auS 
ftarb unerttjartet frül^ am 20. Sluguft 1823. ©ein @n!el Dr. (Sbuarb 
SBrodl^aug l^at il^m ein ttJürbigeg biogro^pl^ifd^eg S)enfmal gefegt. 

S)a8®efd^äft ging auf bie ©öl^ne fjriebrid^ unb ^einrid^ über, 
griebrid^ l^atte bie Sud^brudEerei 1816—19 bei SSietoeg in ©raun* 
fd^toeig gelernt mi> arbeitete fpäter bei ^xopdet in 5ßari§. 9lad^ feiner 
SftüdKel^r gegen ®nbe be8 Sal^reS 1820 übemal^m er bie fjül^rung ber 
Sud^brudEerei, loeld^e bamafö 10 ^olgpreffen bejd^äftigte. 1821 fd^affte 
er bie erfte eifeme treffe an, 1826 eine ©d^neOpreffe bpn Äönig unb 
SBauer, bie erfte in Seipjig, bereu SluffteHung ju Unrul^en ber Slrbeiter 
SSeranlaffung gab, bie nod^ nid^t einjel^en gelernt l^atten, toie fie l^iermit 
gegen i§r eigenes gteifd^ unb Slut toütl^eten. 1833 tourbe bie ©tereo* 
t^pie eingerid^tet unb nun folgte bie Slneignung ber neuen ©rfinbungen: 
ber l^^braufifd^en treffe, ber ©atinirmafd^ine unb fd^fie^lid^ ber 35ampf ^ 
mafd^ine. 1840 arbeiteten 3 ©d^nettpreffen, 30 eifeme 5ßreffen unb 
7 l^öljeme ^anbpreffen unb 253 5ßerfonen fanben S5efd^äftigung in 
bm, auggebel^nten ©efd^äft. SereitS i836 toar bie, namenttid^ burd^ 
il^re öorjüglid^en gracturfd^riften berül^mte SEBalbaum'fd^e ©d^rift«^ 
giejierei in 3Beimar öon SBrodB^auS ertoorben. 

25enclitttufl aPottgelf 5Ccu6ner, 
ber ©ritte im Sunbe, l^atte nod^ öor SrodEl^auä fein fpäter f bebeuten* fd^xmimt 
beä ©efd^äft begrünbet. Sr toar ju ®ro|frau^nigf in ber SJlieber^ 
laufil, 100 fein SSater ^rebiger loar, am 16. ^nni 1784 geboren. 
Sei SReinl^oIb in S)re2ben (ernte er ba8 ©efd^äft unb übemal&m 
am 21. fjebruar 1811 bk, ben aSeineberfd^en ©rben geprenbe Sud^* 
brudterei, loeld^er er bereit? afö gactor öorgeftanben l^atte. (Sr begann 



32 l^otn ISetitttt be^ xoc. 2l09r9tintietti^ W snt SfnBeYf^n 1840* 

feine SBirffamfett mit 2 l^öljemen ^reffen, t)erftanb ober bur(§ uner^ 
mfibfid^e Xl^ätigleit unb Umftd^ eS bol^in ju brinflen, baß er 1840 in 
feinem neuerbcmten $aufe bie S)mdEerei üon 2 ©d^neDpreffen unb 25 
eifemen §anb^)reffen mit ®rat)ir^ unb ©uißod^iranftalt, ©d^ftgiegerei, 
Stereotypie unb X^Iogropl^ie t)ereinigen fonnte. S5ereit8 1823 l^otte 
Xeubner mit feiner Sud^bruderei eine Sud^l^anblung öerbunben, bic fid^ 
burd^ il^ren p^ologifd^en SSerlog unb correcte ©lafftfer^'Äuggabcn einen 
großen SHuf ertoerben foUte* ©neStoeigbrudferei inS)re2ben toar fd^on 
1832 gegrünbet tt)orben. 

S;eubner toar eifrig für einen forgfamen S)rudE bemüi^t unb l^at in 
biefer ^infid^t loefentßd^e SSerbienfte um bie Äunft; aud^ rid^ete er fein 
Streben auf ©teganj in allen Slccibenjarbeiten unb auf ben garbenbrudf. 
S)ie t)on il^m l^erau^gegebene Subelfd^rift be8 Dr. 6. gattenftein, bic 
tro| aller innem ©d^ttJäd^en ein bebeutenbeS unb intereffanteg S)eirfmal 
ber 3ubelpreffe öon 1840 bleibt, geigt, ttjaS ba« ©efd^äft auf ben »er* 
fd^iebenen gelbem be2 grapl^ifd^en ®ebiet8 ju leiften öermod^te* @inb 
biefe Seiftungen aud^ burd^ bie ber ie|igen B^it überflügelt, fo tooren 
fte bod& für bie bamalige geit bebeutenb, unb bie Sieubner'fd^e S5ud^* 
bruderei geprte mit ju ben in ber neueren Siid^tung tonangebenben* 

^ttnöere ^öutgöniffter unti ^tütgtt. 

8rr. 9Hc8 ®leid^ SCaud^uil toenbete JFtiebriig jßieiS (geb. ju Dffenbad^ am 

6. Sluguft 1804) feine X^ätigleit ber ^erfteUung orientalifd^er SBerle 
JU. ®m ©efd^äft eröffnete er 1829 unb untemal^m juerft bag SBag* 
ftüdf, l^ierogt^p^ifd^e Stipen in feiner 1831 eingerichteten ©d^ftgießerei 
l^erjuftellen. 2)ie l^ierogl^pl^ifd^e Sitberfd^rift beftel^t au3 gegen 1500 
öerfd^iebenen giguren. 2)iefe, bie in mand^erlei ®rößen, enttoeber 
nad^ red^tg ober nad^ linfö gettjenbet, benu|t loerben unb oft einanber 
fel^r öl^nlid^ feigen, in ein rid^tig gegtieberteä X^penf^ftem ju bringen, läßt 
fi^ tool^l ate ein tt|pograp]^ifd^e§ SBagniß bejeid^nen. SS gelang jebod^, 
m6> bie Alphabeta genuina Aegyptiorum; Dr. SR. ®. ©d^toarfeeä 
„©^fteme ber altäg^ptifd^en ©d^ftentjifferung''; öor allen aberbaS 
Sfliefenioerl Dr. @d^tt)ar|e3 „S)a§ alte Sleg^pten'' jeigen, loa« bie Dfficin 
leiften fonnte, unb bieg loar nad^ bamaligen SSerl^ättniffen S5ebeutenbeg. 
1840 fonnte SRieS mit feinen ©d^riften gegen 300 ©prad^en brudEen* 
mattt, ^oof, 3n berf elben 3iid^tung toie Xeubner toirften außer 05^ 1|» Mattt 

©irfdjfett) (1824—1833), wm. Haaft (1824—1838), ber einen großen ®e* 
fd^madf in allen feinen Slrbeiten geigte namenttid^ aber €♦ %. l|trfig^ 
ftlb. ^aä) mm längern Slufentl^alt in 5ßari§, loo er ©elegenl^eit 



)^0m %tuinn be# xix. ^d^tBunbett^ Bi^ 3Ut SuBelfeiet 1840* 33 

J)aüt feinen ©efd^mad ougjubilben, trat er in t)a^ öäterüd^e ©efd^äft 
3. S5*^irfd^fe(b unb übemal^m e2 1827 nad^ bem Sobe beS SSater«. 
1840 befd^äftigte er 16 §anbpreffen, öorjüglid^ mit SlccibenjarBeiten. 
©eit 1835 öerbanb er Stereotypie unb (Sraöiranftatt mit ber fdnd)^ 
brucferei unb filierte bie öerfd^iebenen.SSerbefferungen ein* 3m83unt:= 
unb ®oIbi)rudE leiftete er SebeutenbeS, unb ba8 öon il^m l^erauS* 
gegebene S^ableau in gegen jtüanjig garbenplatten: Typographia 
jubilans ift einS ber bebeutenbften Srjeugniffe ber Subelprcffe. 

SSon ben ©tamml^altern ber Sud^brucferei in ßeipjig bel^auptete »mtw 
no^ baS ©ef^äft 25rettftapf & Härtet ben i^m gebfi^renben 3fiang. * ^*'*'^ 
®. e. §ärtel ttjar jttjar lein gelernter SBud^brucfer, ftanb aber bem 
©efd^äft in öortreffßd^ftcr SBeife öor. @r ließ burd^ ©d^elter gried^ifd^e 
S^^pen nad^ Soboni unb Slntiquajd^riften nad^ SeÄault fd^neiben unb 
grünbete 1805 aud^ eine ©teinbrudEerei. 2)ie übrigen ßtoeige biefeS 
auggebel^nten ©efd^äftg liegen un8 l^ier ferner» 9lad^ bem S^obe beS 
aSater8(25.3uIil827) trat juerft, 1832, beriüngere@ot)n3fia^munb 
in bag ©efd^äft; fpäter, 1835, ber ältere ^ermann unb brad^ten ba§ 
etttjaS jurüdgegangene ©efd^äft balb lüieber jur alten Slütl^e. § ermann 
gärtet, geb* am 27, SlprU 1803, l^atte bie Sted^te ftubirtunb toar 
1 828 Dr. juris gctüorben. Sie Sunftintereff en jogen il^n mäd^tig öom 
©efd^äftgleben ab, aber al8 bie ^flid^t il^n in biefeS rief, toarf er fid^ mit 
bem il^m eigenen fjeucrcifer auf baSfetbe, ol^ne beSl^alb je feinen ^nft^ 
intercff en untreu ju toerbcn. SR a ^ m u n b § ö r t e I , geb. am 4, 3uni 1810, 
übemal^m fpecieH bie Seitung ber S5ud^brudEerei, toeld^e jur Qdt bc§ 
3ubetfefte8 1840, in beffen 6omit6 3fia^munb §ärtel itn SSorfi^ führte, 
mit 2 ©d^nellpreffen unb 16 §anbpreffen, einem ^erfonal öon 145 
SDWtarbeitem unb einer 2)rudtteiftung ttjie ba2 Senbemann'^^übner'fd^e 
SWbelungenßeb in bie ©d&ranlen treten fonnte. 

SSon ben älteren rein bud^l^änblerifd^en girmcn, ttjeld^e burd^ 
il^re SSerlagStl^ätigleit fo öieleS baju beigetragen l^atten, bie fieipjiger 
Stipograpl^ie ju lieben unb il^r ben ©tentpel be8 emfteften ©trebenS 
aufeubrüdEen, billigte nod^ eine große Slnjal^l ju (Snbe be§ öiertcn tt))fo^ 
grapl^ifd^en ©äcutumS. 

^tc n&ethmann'fcge SPucgganhluns ujar im Saläre 1822 in ben «Bcibmann 
Scfil öon ®eorg Slnbr. Sieimer in Serlin (geb. am 27. Slug. 1776, 
geft. am 26. Slpril 1842) übergegangen. äRit il^m fam loieber frifd^eS 
Seben in ba2 (Sefd^öft, eS blieb jebod^ nur eine giüate feineS berliner 
©efd^öftg, big e§ im 3a^re 1830 burd& ben Uebergang auf feinen 
älteften ©ol^n, 6arl IReimer, unb feinen ©d^ttjiegerfol^n, ©alomon 
^irjel, ttjieber ein felbftänbigeS ßeipjiger Stabliffement tourbe, baS 



34 ]0om !6e0intt bti xdc. SaBtQuttbett^ Bi^ 3ur SaBelfeiet 1840« 

fid^ am ©d^Iug bicfct ?ßcriobc in groger Slütl^c bcfanb* S)ie S38etb* 
mann'fd^e 93ud^l^anblung l^atte im Saufe ber ^eit bie Siteraiitr mit einer 
Sfteil^e t)on ©d^riften ber bebeutenbften ©d^riftfteßer bereid^ert» An bie 
SBerfe t)on ©id^l^orn, &an^, ßat)ater, 3o]^. t)« STOüDer, SWeme^er, ©nljer, 
Simmermann, S^öi^f^^f^^^/ feuert, t)on ©tolberg, (S^amiffo, SHüdert, 
SlnaftafiuS (Srün unb nod^ t)ielen anberen gefeßte fid^ eine SHeil^e öor* 
trefflid^er ©laffifer^Sluggaben, t)on ben l^eröorragenbften ^j^ilofogen 
l^erauäigegeben. SBerül^mt »urben bie Sluägaben ber ©d^riften 85ega8. 

s. «. ». 3m Saläre 1808 fibemal^m jf. C* !©♦ ©ojel (geb^ ben 30, Slprit 
^'«'^ 1776; geft ben28.Dctbr. 1842)ba86rufiu8'fd^e®efd^fiftunbt)ermel^rte 
ben namentlid^ auf ben ©ebieten ber Xl^eologie, ^l^ilologie unb bet 
Drientaüfd^en Siteratur angefel^enen SSerlag burd^ gteid^ tottß)WVit 
SBerle t)on 5ßaffon)*®efeniug, SSSiner, Äoberftein u. a., fotoie burd^ 
©rtoerbung älteren SSerlageS. SDWt bem SSerlag t)erbanb er ein au8^ 
gebel^nte« Eommiffionä** unb ©ortimentägefd^äft. ®ine t)on il^m im 
gal^re 1811 eingerid^tete S)r udEerei geprte ju ben renommirteften Dfficinen 
unb jeid^nete fid^ namentlid^ burd^ ben S)rud orientalifd^er fBitdt ani. 
©ie tt)ar au8 ben frul^eren Dfficinen t)on ©olbrig (gegrtobet öon 13» $♦ 
SRid^ter 1685) unb öon ^olle (gegr. t)on Slb. ^einr» ^lolle 1736) 
entftanben. 1837 folgte ber ©ol^n SBill^. griebr. Xl^. SSogeL 

3f. «. sBatti^ S)ie girma SoSann SCmfiroflu^ 25arti8 ging 1813 auf ben ©ol^n 
SBiIl^eImSlmbrofiu883art]^ über, ber eine ungemeine Xptigleit im 
»iffenfd^aftüd^en SSeriage enttoidEelte. SBartl^ fd^eute bei feinen Unter* 
nel^mungen feine Soften, toenn eS ber görberung ber SSSiffenfd^aft galt; 
aud^ für bie äu|ere SluSftattung lonnte er Opfer bringen, »ie ba8 prad^t* 
tjoüe S33erl §einrid^ t)on ber §agen8 „SWinnefänger'' jeigi 83art]^8 
SSerbienfte um bie Sleg^ptologie »urben fd^on ern^äl^nt» @r toar ju* 
gleid^ ein lunftfinniger ©ammler, unb intereffirte fid^ aud^ für ba8 dSi^ 
gemeine SSSol^I be8 S5ud^]^anbel8* ©eineSieben8tt)ürbigIeit unb Sozialität 
mad^ten il^n ju einer beliebten ?ßerfönlid^Ieit, fo bag bie SRad^rid^t t)on 
feinem plöfeßd^en Xobe am 2. S)ec» 1851 allgemeine Xl^eilnal^me er* 
toedfte. 

3.e.$itttid&« 3)ie 31. C» 1^intiäif%t SSud^Sanhlunj toud^S beträd^tlid^ burd^ 
neuen SSerlag unb Stniäufe. 3)ie mttot 3- ©• |>inrid^8' nal^m 1819 
a^x. gr. Slb. 9t oft jum Xl^eiC^aber» ©taat8tt)iffenfd^aft, 3nri8prubenj 
unb 5ß]^iIofop]^ie toaxen namentlid^ bie gäd^er, toeld^e geppegt »urben, 
t)or Slßem aber bie S3ibliogra^)]^ie« 
*. ®. p^ <&. Äummer^ SBirffamfeit für bie allgemeinen 3ntereffen ttjurbe 

jhtmmec |^^j^ frül^er ertoäl^ut, fie erftredtte fid^ aud^ in biefe ^eriobe l^inein unb 
er »ar t)on 1811—1833 SSorfifeenber be8 Seipjiger S5ud^pnbler* 



)^om VBtuinn ht^ xix. 9aBt9unt»ett^ Bi^ 3ut SuBeffelec 1840. 35 

aScrcin«. @r ftarb plöpd^ am 25* gcBr* 1835, ©eine Bud^^änMerifd^- 
fiterarifd^e SRad^Iaffenfd^aft »urbe bem Slrd^it) be8 SBörjen^SSerein« cin^ 
t)erleibi @r toax eine eben fo biebere afö originelle Siatur, babei im 
®efd^äft öon einer peinlid^en (Senauigleit ©ein ©ol^n ®b, Äummer 
mx bereite feit 1818 SRitbefi^er be8 ®efd^äftg, »eld^eä burd^ öiele Sin* 
fäufe fel^r ernjeitert »urbe. 

S)ic berül^mte girma jffx. f^tinx. (ßlehftfcg »ar 1805 in bem S5efi| 8f.e.®iebitf(^ 
t)on ®nod^ Sftid^ter unb n^nrbe nod^ 1807 burd^ SSereinigung 
mit bem 3» @. §einfiu8'fd^en nnb anbcren SSerlag öermel^rt, g^m Se»» 
trieb bcr grogartigen Unternel^mungen ttjurbe nod^ eine SBu^brndEerei 
eingerid^tet S)ie ®rfd^ unb (Sruber'fd^e Snc^Kopäbie, biefe Gi*eat 
Eastem be8 SBud^l^anbetö, toeld^e jeigt, bag aud^ im SBud^l^anbel bem 
Untemel^mungggeifte ©d^ranlen geftedft finb, bie man nid^t ungeftraft 
fiberf d^reiten lann, f onntc nid^t red^t in gal^rt f ommen ; SRid^ter l^atte 
feine ^äfte überfd^äfet, unb fa^ fid^ 1830 genöt^igt, ba8 ©efd^äft auf- 
jugeben* ©er größte Xl^eil be^ JBerlage» lam in bie §änbe %. ^» 
S5rodE]^au8' ; ber SReft tourbe jerfplittert* S)ie SBud^brudEerei unb bai 
belannte Dictionnaire tjon Xl^ibaut übemal^m Carl pg. Mtlitx^ ber 
bereite im »efi^ berDfficin be8 am28,SrpriU789 öerftorbenen Ulrid^ 
ßl^r* ©aalbad^ fid^ befanb» S)a8 ®efd^äft SKeljerS »ar ein fel^r 
blü]^enbe8, afe er iebod^ älter tourbe, trennte er fid^ t)on einem Xl^eil be8 
SSerIage8; er ftarb am 1. Slpril 1846, 

S)ie 25aum8ärtner'fd5e 25uc8öan Wunj toax t)onSlbam®ottl^eIf »aumaftrtnct 
SSaumgärtner (geb, 14, ©eptbr, 1759) in8 ßeben gerufen, 3)en 
©tamm für biefelbe l^atte ber Heine ©d^irmer'fd^e SSerlag gcbilbet, 
Saumgärtner befag einen bebeutenben ©pecuIation8geift unb einen 
offenen JBIidE für bie bud^l^änblerifd^en SBebürfniffe ber 3^it, namentlid^ 
in SSetreff ber Xed^nologie, unb verlegte unb faufte in öortl^eUbringenber 
SBeife, 1808 fonberte er ben Seitfd^riften-3)ebit fott)ic eine Slnjal^I t)on 
Untemcl^mungen, bie mel^r einen rein f auf männifd^enSSertrieberforberten, 
j.a5,ÄinberfpieIcunb bie@rjeugniffe einer 1809 angelegten ©pielfarten^^ 
fabrif, au8 feinem a3erlag88efd^äft au8, unb grünbete für biefe eine be* 
fottbere girma: 3nbuftrie-ßomptoir, bie fpäter ©igentl^um feine8 
S5ruber8 §einrid& tourbe, Slm 15, SKai 1825 übergab er ba8 ganje 
S3erlag8gefd^äft feinem jtoeiten, allein nod^ lebenben ©ol^ne 3uliu8, 
ber es im ©inne be8 SSaterS (f 28, Sioö, 1843) fortfe^te unb nament- 
tid^ ben ted^nologifd^en, lanbtoirtl^fd^aftlid^en unb päbagogifd^en SSer- 
lag förbertc, 

Hefnr. wm. I|aSn, feit 1792 SSefifeer ber ^al^n'fd^en §ofbud^- «. ». mn 
l^anblung in l^annoöer, faufte 1810 bie SSerlag8l^anblung t)on Äa8par 



86 ]0om !6e8intt bt^ xdc. 9a9t9uttt»ert# W 3Ut SuBeTfeiec 1840* 

tJritfd^, bie bamafö über 100 gal^rc .geBlül^t l^atte unb nod^ l^eute atS 
^ol^n'fd^e SSerlaggl^anblung in Seipjig blül^t» 2)cr ©ol^n § c i n r* SB i 1 1^. 
§al^n njurbc am 9. San. 1795 geboren, ftubirte in ©iJttingen unb trat 
1818 dg (Sefeüfd^after in baö §annot)er'fci^e ©ejd^äft. 5Der jüngere 
S3ruber,§einrid^ SSernl^arb, übemal^m 13 Saläre fpäter baSSeipjiger 
©efd^äft, öerlaufte c8 aber in bcn öierjiger Salären an ben älteren JBruber, 
3)er SSerlag i[t ein f aft rein n)i[f en jd^aftlid^er unb päbagogifd^er geblieben 
unb njeift eine lange Sfteil^e SBerle öon ben tü(^tigften ©elel^rten ht^ 
fonber« ?ßäbagogen, auf afö t)on: (Stoalb, ®öbefe, §e^ne, ©rotcfenb, 
DItrogge, Sol^Iraufd^, SBoIger u. m. a. @ine ^auptjierbe beS SSer* 
lagg finb bie Monumenta Germaniae historica, t)om greil^erm t)on 
Stein ins Sebcn gerufen, öon (Seorg §einrid^ 5ßerfe geleitet» 
3. «. ®. Site öielfad^, namentüd^ um ben Äunft** unb SlntiquariatS^^anbel, 
®"ö«^ öerbient ift %n^* SCuj* (ßottL H&eiari ju nennen» ®r »ar in Seipjig 
am 23. gebr. 1773 geboren unb lernte in ®lebitfd^' Sud^l&anblunfl* 
1793 übemal^m er bie Seitung ber SDWißer'fd^en SBud^l^anblung unb 
tourbe nad^ bem Xobe feines SSaterS, 1795, an beffen ©teße Sluctionator 
ber Unit)erfität. (£r errid^tete nun juerft ein Slntiquariat unb tonnte ic^ 
reitS im Saläre 1807 einen Sagerf atalog t)on über 15,000 SBerlen 
unter bem Xitel Apparatus literarius, ber fel^r öermel^rt toieber 
aufgelegt njurbe, erfd^einen laffen. Später folgte bie ©rünbung einer 
SSerlagSbud^l^anblung, in ttjeld^er eine SReil^e öon öorjüglid^en SBerfen, 
namentlid^ pl^ilologifd^en Sn^alteS, erfd^ien, bei bereu Verausgabe 
SBeigel fetbft mit feiner außerorbentlid^en S5üd^erfenntni§ öorarbeitenb 
unb fel^r förbemb mittoirfte. ®r toar jugleid^ ein^ eifriger ^nftfreunb 
unb Äenner unb befa§ eine öorjüglid^e Sammlung öon Driginal^anb:» 
jeid^nungen, ®emälben, ^ferftid^en, Slabirungen unb j^lograpl^ifd^en 
Slrbeiten, t)on toeld^en er 1836 — 1845 unter bem Xitel „Slel^renlefe auf 
bem gelbe ber Äünfte'' eine »ertl^öoKe SSefd^reibung l^erauSgab. ®r 
ftarb am 25. S)ecember 1846. 
^, m Slm 21. SRärj 1818 übernahm Xeopo» ©ufl (geb. 17. 2)ec. 1793) 

baS t)on feinem SSater, ®eorg SSog, 1791 gegrünbete, fpäter nad^ !Deffau 
überfiebelte SSerlagSgefd^äft. S)er S)rudE ber Qtit laftete bamalS fd^toer 
auf bem ©efd^äft beS SSaterS, toie auf bem SBud^l^anbel überl^aupt, f ba| 
fieopolb S3o| juerft btn ©ntfd^lu^ fa|te, fid^ bem SBaarenl^anbel ju 
tt)ibmen. S)ie allgemeine SBegeifterung riß aud^ il^n mit fort unb er trat 
in baS S5anner ber freittJÜligen Sad^fen, auS bem er fpäter als Dfficicr 
feine (Sntlaffung nal^m. S)a ber SSater baS ®efd^äft anzugeben Uah^ 
fid^tigte, mußte fieopolb fid^ nunmel^r entfd^eiben. 2)er SSud^l^anbel be^ 
l^ielt ben Sieg, tooju fid^ bie SBiffenfd^aft nur ®lüdE toünf^en tonnte, 



Warn %tuinn t»e^ xix. Sfa9t9uttt»ett$ Bi$ 3uc SfuBeffeiec 1840. 37 

benn SSoß ttjenbcte feine SSeriegertl^ätigleit ttamentlid^ ben „fcj^njeren'' 
SBerlen ju, bie in feinem gaüe einen fd^neüen, öftere gar feinenmaterieKen 
(Setoinn abtoerfen* ®8 feien nur genannt: Äarftcn, „Snc^Kopäbie 
ber 5ß]^^ftf'', Sl^renberg, „ajäfeogeologie'', unb beffen „SnfufionStl^ier** 
d^en als öoüfommene Organismen'', bie ©efammtauSgaben t)on Äant 
unb §er6art unb bie S33erle t)on 8lub. SBagner, SBurbad^, ßaftren, 
©l^oulant, ©iJmmering u. f* ft). (Sanj auägefd^Ioffen Blieb jebod^ bie 
fd^iJue Siteratur nid^t. ©d^on ber SSater l^atte bie, einft fo gefd^ä^te 
ffSeitung für bie elegante SBelt'' gegrünbet, Seit 1,832 tpar SSo§ 
Ö^ommiffionär ber Äaiferlid^en Slf abemie ber SBiff enf d^aft ju ©t» 5ßeterS^ 
bürg, »oburd^ öiele »ertl^öoHe SSerbinbungen in 9iu§lanb angdnü))ft 
tDurben* 

aRand^e ältere SSerlagSfirma ttJäre »ol^I nod^ ju nennen* S)ie m, Sfe^, 
a^pfi'fd^e 25ud5öanMun5, ttjeld^e am h 3anuar 1814 in ben ©efife ^^^^"^ 
6arl 61^ r. Äirbad^S (f 1845) au8 §alle gelangt toax unb in tüd^tiger 
SBeife geleitet njurbe; ber€* SP/^dätaiÄerffd&e ©erlas, t)on bem 
baffelbe gilt. S)ie iFefl'fdJe SSertagSl^anblung unb SBud^brudEerei tarn 
1835 an ©♦ 5ßolj, ber le^tere unter feinem Flamen fortfül^rte» 

S)ie t)on 3ol^» SSenj. ®eorg gteifd^er 1788 gegrünbete ©ud^:= gfr. gfwfc^r 
l^anblung ging am l. Slpril 1819 auf feinen ©ol^n ifriehridS JFl^ifdJer 
über, ber ben SJerlag namentlid^ burd^ Slnfäufe fel^r öergrögerte, 
®an} befonbere perfönlid^e SJerbienfte erwarb fid^ gteifd^er um bie 
Onftitutionen be8 Sörfen^^SSereinä unb ber Seipjiger Korporation, unb 
er l^at einen ^auptantl^eil an bem SnSlebentreten berfelben* 

€rnfl jirteifd^er, ein ©ol^n beS Seipjiger S5ud^pnbler8 ©erl^arb ®. ofidfc^er 
gleif d^er, geno| eine fel^r forgfättige Srjiel^ung unb bitbete fid^ auf 
SHeifen au8, t)on n^eld^en er bie SBorliebe für bie auSlänbifd^e ßiteratur 
mit nad^ §aufe brad^te, bie er aud^ burd^ feinen, am L Slug. 1822 be^ 
grünbeten SSerlag belunbete, inbem er fel^r correcte unb für bamalige 
Seit mufterl^aft au8geftattete ausgaben auSlänbifd^er ©laffifer brudttc, 
®r toar in ©ejug auf gute SluSftattung einer ber Sal^nbred^er* S)er 
beutfd^e SSerlag »urbe jebod^ nid^t öemad^läffigt, fo brudfte er j. 85. bie 
loftbare ,,9laturgefd^i^te'' unb „Sie SSiJgel 3)eutfd^lanbS'' t)on 
SRaumann, 9te|fd^, „Umriffe ju ©l^afefpeare'' vu a. 1829 übemal^m er 
ben ganjen Serlag feine« SSater8. SRitten in feinem cmfigen ©d^affen 
rief i^n ber 2ob am 18. 3uni 1832 ai. 2)a8 ®efc^äft ging auf ?ß^. 
aRainoni über. 

2)er S3egrünber ber girma 3lo8» -fftltbu llartfinod^ toax ju 3. gft. 
(Solbap in Dftpreugen am 28. ©eptbr. 1740 geboren. Sr ftubirte ^^^"""^ 
in Königsberg, bie SRotl^ jtoang il^n aber jum SBud^^anbel über* 



38 ]0om beginn be^ xdc. 9a9t9unt»ett^ Bi^ 3uc 9u«effeiec 1840* 

jugel^cn. 3m Saläre 1763 etablirtc er fid^ in SRitau, jog iebod^ 1767 
nad^ SRiga unb brad^tc ba8 ©cfd^äft burd^ feine öerftänbige Seitung 
rafi in bie ^'if)t. 5Der ©oJ^n 3o]^- fjriebrid^ (geb* 1769) fül^rte 
ba^ ®t\ä)&\t mit gleid^cr Sl^ätigleit fort, geriet)^ ober in unangaiel^me 
Sifferenjctt mit bcr ruffifd^en ^Regierung, tooburd^ il^m ber Slufent* 
f)alt in 9tiga Verleibet »urbe» 2)ag ©ortimentSgefd^äft berfaufte er 
unb jog mit feinem SSerlage nad^ Seipjig* ®r pflegte nid^t oDein 
biefen auf bai forgfältigfte, fonbem nal^m mit ®öfd^en, ftummer, 
aSogel u. a. tl^ätig tl^eil an aüen ^Reformen im Sntereffe be8 gefd^äft*» 
lid^en Setriebe« unb be8 literarifd^en 9ied^t8* ®r ftorb in fjolge 
eines ungßldttid^en ©turje» t)on einer ^öl^e ^inab am 19» ©eptr* 1829^ 
3)a8 ®efd§äft fiel an einen feiner ©öl^ne, ®eorg, ber e8 jebod^ nid^t 
mit ber ©nergie beg SSater« fortfe^te. SRad^ bem Sobe ©eorg'g, 1832, 
fiel ba8 ©efd^äft an feine SBittoe, bie e8 im Stpril 1834 il^rem jtoeiten 
SRanne Sari Otto Naumann cebirte» 

süttöctc SSon ben jüngeren fjirmen, bie in biefer ?ßeriobe il^re SSJirffamleit 

Ofirmen ^^^^j^ntn, biefe aber erft in bcr folgenben öoll entfalteten, finb unter 
anberen ju nennen: 6arl %x. Äöl^ter, ßl^r» ®. ÄoUmann, ^r* 
SSoIcfmar, SBil^^ SRaud, ?(• SBienbrad, ^i). 3fleclam jun., 
3flob,griefe, g-S.§erbig, 3uL Älinl^arbt, SBil^. @ngeU 
mann, Dtto S33iganb, SBernl^. Saud^ni^» Vitien bem »iffen* 
fd^aftlid^en unb beüetriftifd^en SJeriag mad^te aud^ ber ißuftrirte feine 
gorberungen geltenb, auf »eld^e Seipjigg SSud^brudEereien jebod^ nid^t in 
bem Tlaa^t eingeri^tet »aren, tt)ie auf bie Sebürfniffe ber ftrengeren 
SBiffcnfd^aft. S)a| ßeipjig aud^ in bem iUuftrirten 2)rudE bie gül^rung 
fd^nell übernel^men fonnte, t)erbanfte e8 namentlid^ ben ©eftrebungen 
Sol^» 3al SBeberg unb ®eorg SBiganbg. 

aRufwoiien. Uuter ben SIRufif alienl^anblungen finb neben ©reitlopf&^ärtel 
üammm t)orjug8tt)eifc 3l0S» JFr» otarl Hofmeifler (gefi 10. gebr. 1812) ju 
nennen. ®r grünbete am 1. 2)ec. 1800 im SSereinmit Slmbr. Sül^nel 
ba8 Bureau de musique, njeld^eS 1814 6. g. ^eter8 ertoarb» 1828 
ginge8 auf @. ®. ©. ©öl^me über. — jft. I^ofmeifler (geb. 24. 3an- 
1782) errid^tete 1807 unter feinem SRamen ein aRufifafiengefd^äft. 
SBegünftiflt burd^ bie mufifalifd^en Soca^SSerl^ältniff e ßeipäigS, gelang 
e8 il^m burd^ feine umfid^tige Sl^ätigleit unb glüdHid^en Slnläufe, fid^ ju 
einem ber bebeutenbften SRufiföerlcger 3)cutfd^Ianb8 emporjufd^toingen* 
SBefonbere Serbienfte ertoarb fid^ ^ofmeifter bei ©rünbung be8 SSereinS 
ber SRufifalienl^änblcr, fo tt)ie burd^ feine SBeftrebungen für bie §erbei* 
fül^rung geregelter ©efd^äftSöerl^ättniffe in bem mufifalifd^en SSerlagS* 



J^nm %tuinn t»e$ xdc. 9a9r9unt»en^ Bi^ 3uc SuBelfeiec 1840* 39 

l^anbeL §ofmeiftcr bcrlegtc aud^ nod^ bebeutenbe naturtDiffenjd^aftUd^e, 
namcntlid^ botanifc^C; SBcric unb Beforgtc bcn 2)ebit bcr großen SRatur* 
gefd^id^tc bcg §ofrat^8 &. Sfleid^cnbad^ in S)rc8ben. 

2)ic girma C JF* H&SifWinj »urbc 1835 gegrünbct; bag t)on 
$cinr. mh. ^robft 1823 etabtirtc äRufifaliengcfc^äft ging am 
1. 3an- 1831 auf Carl jlFr* Jffflner (f 1844) über. SDer aRufitoerlag 
t)on C« 91I« Memm 'batirt au8 bem Sa^re 1821 unb tourbe t)on 1838 
ab t)on @l^r* 93ernl^* ^(emm fortgefe^t 



S)te ^riöatoereine jur Segrünbung ber Drbnung in ben gefd^äft:^ s)« »»tfen. 
ttd^en aScrl^ältniffen be^ ©ud^l^anbcfö l^atten jtpar il^ren großen 9lu|en ^^^ 
geftiftet, fie befaßen aber begreifßd^ertoeife leine legiSlatorifd^e ©etoalt. 
S5ei bem immer »ad^fenben Umfang be8 ®efd^äft8 ttjurbe ber SBunfd^ 
nad^ einer anerfannten amtlid^^n Korporation immer bringlid^er, unb fo 
entftanb 1825 ber 25firfenterein in feiner je^igen ©eftalt gr.Sampe 
au8 Slümberg ^erfaßte ben Snttourf ju einer Sörfenorbnung, bie am 
30* Stpril 1825 t)on 101 ^anblungen unterfd^rieben njurbe^ bie Statuten 
ttmrben 1831 erweitert unb traten afö Drbnung für bie SBud^l^änbler^ 
börfe in Äraft. 

- 2)ie fd^neße SJermel^rung ber aJütgüeberjal^I mad^te ben ©ebanlen, 
ein, bem SBerein ange^renbeS geräumige^ Socal ju fd^affen, lebenbig. 
?Q8 bemnad^ 1833 ber Antrag gefteHt »urbe, ein Sörfengebäube auf 
Slctien ju errid^ten, f anb berfelbe ben aßgemeinften SBeifaü, aud^ bei ber 
©taatgregierung unb ben ftäbtifd^en SBeprben bie niJtl^ige Unterftüfeung. 
?lm 26. Dctober 1834 ttjurbe ber (Srunbftein jur S5örfe gelegt unb am 
26. Stpril 1836 tonnte bie feierlid^e (Sinn^eil^ung ftattfinben. 3)ie neuen 
Statuten »urben am 14* aRärj 1838 t)on ber Sftegierung beftätigt unb 
f omit geftigfeit in ben Serein gebrad^t. S)ie 2af)l ber SRitglieber, toeld^e 
1825 ettoa 100 betrug, toar ju S5eginn be8 Saläre« 1840 auf über 700 
geftiegen. 3)ie ©efd^äfte t)on 1252 au8n)ärtigenS5ud^l^anbIungen »urben 
t)on 78 Seipjiger ©ommiffionären beforgt, unter »eld^en 10 jufammen 
565 girmen vertraten. 1834 tourbe ba8 „SBörfenblatt für btn 
beutfd^en SBud^l^anber' auf Anregung be8 Seipjiger 83ud§^ 
l^änbler^'SSereinS in8 ßeben gerufen, im näd^ften Saläre ging e8 
fd^on atö amtlid^e» Drgan be8 S3örfen*SSerein8 in ben S5efi| beffelben 
über, blieb jebod^ bi8 1844 unter ber SSertoaltung be8 Seipjiger SJerein?. 



\ 



40 )^om ^e0itttt t»e$ xix. 9a9r9unt»ett^ Bi^ sut SuBeffeiet 1840* 



S)a83uMfe{l 

1840 



@o fittb tt)ir betttt toiebcr bei einem t^pogropl^ifd^en SubeQal^re an* 
gelangt unb itoax bei bem britten, bag inSeipjig feftlid^ begangen 
toerben foHte. Unb mit ttjeld^en ftoljen ©efül^Ien tonnte Seipjig fid^ jur 
SBegel^ung ber geier ruften ! 

SBä^rcnb im Sa^re 1640 fünf »uc^brucfereibefifeer mit 14@eptfen, 
im Saläre 1740 ad^tjel^n Sud^brudereien mit 138 ©el^ülfen bem gefte 
beinjol^nten, jeigt bie Sifte ber SBetl^eUigten im Saläre 1840*) 24 fSnä)^ 
bmdercien mit 232 ^anbpreffen unb 11 ©d^neüpreffen unb mit 672 
®eplfen, baiu nod^ 7 ©d^riftgie^ereien (öon toeld^en 6 mit SSud^:^ 
brudEcreien öerbunben n^aren) mit 62 ©eplfen, fd^Uepd^ 108 83ud^* 
l^anblungen (t)on benen 14 in §änben t)on S5ud^b»idEereibefi|em) mit 
121 ©epifen» 2)ag Kontingent, njeld^eg aUein ba^ SrodEl^auS'fd^c 
©efd^äft fteßte, betrug mel^r afe bie (Sefammtjal^l ber, baS geft t)on 1740 
geiemben* 

aSir tDoUen nid^t bie Äette t)on geftlid^feiten l^ier fd^ilbem, ben 
glänjenbenSlufjug, bie gefttafeltDon 3000 5ßerfonen, bie l^iJd^ftintercff ante 
SlugfteHung, bie l^errlid^e STOufifaupl^rung, bai gelungene SBoIföfeft, 
ben t)on 4000 5ßerfonen befud^ten 93aH, bie glänjenbe gllumination unb 
bag geuertoerl ; tt)ir!ön neu nid^t ben begeifterten 3ubel befd^rciben, 
ber auf bem SÄarfte l^errfd^tc, alg nad^ ber jünbenben geftrebc be8 
jugenblid^en SRa^munb ^ärtel bie Riffle t)on bem intproöifirten ©taub* 
bitb be8 SKeifterS fieL ®8 ttjar einer ber unbergeßlid^en Slugenblidfc, 
bie iebcm Sl^eilnel^mer nad^ b^m SSerlauf eine« aKenfd^enalter« nod^ 
eben fo lebl^aft ttjie am erften Xage t)or ben Singen ftel^en. 



♦) S)ic Beim Sfeftc betlöeilißtcn 3finnctt mit 




SotuS 813 


®e^firfen. 


il^ren ©e^älfen maren: 






3. ®. 92afiel 


mit 9 




fjf. 9B. ^nbra 


mit 7 


®e^ü(fen. 


(S. ®. 92aumann 


11 




»reitfopf & ^ftrtcr 


61 


// 


gfr. «ßicg 


84 




Sf. fi. SSrod^auS 


lao 


tf 


». ®. $ora 


28 




f5f. ©l^r. S)ürr 


6 


n 


?ß^ Kcclam 


27 




%. ^. eiBcrt 


2 


ti 


(S. aftüdmann 


20 




eb. gifdler 


6 


n 


SB. @tarij^ 


6 




3. fj. ©lud 


2 


n 


SB. Xauc^ni^ 


49 


It 


3. SB. ^irfdlfelb 


44 


it 


(S. Xaud^ni^ 


40 




■3. 0. grr. ^ö^m 


2 


tt 


SB. ®. 3:eubner 


101 




Zfi, ^öl^m 


3 


II 


3. ©. »atcr 


— 


II " 


@turm & ßoppe 


14 


n 


SB. % %% »09er 


15 




©. % mahn 


46 


II 


3nt)aliben 


20 






SJatu» 813 ®cpifcn. 


©umma 672 


©cl^ülfcn. 




^it (ßtgentaart 



1840— 1879» 



unb Ut$ fiutggänblnifcgen Cannnjffion^ftgäft^. 




nur Setpjig Wat bet 24. 3uni 1840 nid^t Uoi ein gmtbetis 
Kf unb Subetfeft, fonbern ein aRoment toon eingrei^bet 
^ Sebeutung. 3)0^ Seipäig baS ©cepter im SReid&e ©iiten» 
!- DetgÄ fül^tfe, War eine S)^atfod|e; abn bo8 ^ei{§ ttior 
yicin ®rtitei(^, fonbem ein SBa^Iceif^. 2lton ^otte jWat 
Seipiis von oQen Seiten auffi 9leue ge^uTbtgt, jebo^ baS 0tec^t, baS 
©cepter ju fügten, galt ni^t toeiter al8 e8 bet aJiUe unb bie fitaft, 
ttiel(^ moo^ßebenb für bie gneit^miß ber aitadE)t geroefen, aut§ bie[e 
SÄa^t ferner s« bel)aupten öerftefien tnürben. ©eä^oIB war ber 
24. 3uni 1840 aut§ ein Xag em^ innem Sinte^riS für fieipjig. 

gtüifc^en biefem Sjjge unb Seide liegen faft 40 3o^te. ®in Slid 
auf biefe wirb am beften jeigen, ob bo8 neue fiei^igig fi(^ feiner Stufgabe 
betougt unb biefer gewaj^fen mar. 

SSiU man ba§ üSorge^en £ei))jigi$ in biefem ^eitramne ricfitig he* 
urt^eÜen, fo muß feine a;^(itigfeit öon i»ei Seiten beleu^tet werben. 
Sllan muß ßeipjig einerfeits in feiner (Sigenf^aft ol8 §amjtftabt be8 
beutfctien üSut^^änbterftaates mit allen ^ierauS erwac^fenen Snftitutionen 
«nb alß SnoteniJunlt aller ber Stallte, bur^ wel^e bie ftcte IBerbinbung 
mit ben gro^n unb fleinen Orten be« ©toale» untet^olten wirb, inS Sluge 
faffen, anbeterfeits feine Sebeutung olä but^^änblerifdie unb t^po« 
gia^^ifc^e ^bnU unb ^nbufttieftabt prüfen. 



44 Xei93i0 dt$ ^it3 t»e^ t2Söcfetu)^erein$ 



!♦ ^Et 1J5nrfen^l^erefn tiet öeutfd&en 1?5ud&8änWet 

l^atte feit bcm ^af)xe 1834 fein eigenes Organ, feit 1836 fein eigene« 
§aug. 3n ber Dftermeffe 1869 tonnte ber 93örfent)orftanb bcn 3Jttt* 
gliebem anjeigen, ba§ bi^feS ^au^ fd^utbenfreie« Sigentl^nm be8 SSerein« 
fei. Sin biefem glüdHid^en ©rfolg l^atte bie ÄiJnigl. ©äc^fifd^e ©taat«*» 
regiemng einen ganj »efentlid^en Slntl^eÜ, bnrd^ ben bon il^r feit ®t^ 
rid^tnng ber 93örfe getoäl^rten jäl^rlid^en ö^f^^B ^^^ '^^^ %f)almt. 

fßammm ®Ben fo rafd^ tt)ie ba« SBermögen ftieg bie SSSirffamleit unb ber 
©influt be« SSerein». 9lamentlid^ ^at er eine fel^r günftige ©ntoirfnng 
onf bie ©efe^geBnng ba8 geiftige ©gentl^umSred^t betreffenb geübt. 
§ier tt)ar e8 balb ber SJerein, ber bie Snitiatiöe ergriff, Bolb »urbe 
biefer öon ben ^Regierungen veranlagt, feine Slnfid^ten auSjufpred^en. 

©itnamieit S3ereitg im Saläre 1833 ^jetitionirteberSSereinbeiberÄgLSBürftem* 
16ergifd^en ^Regierung um §ülf e gegen ben SRad^brudE. 3nt Sörfen^^SSerein 
- fettft njurbe lein SRad^brudEer gebulbet. Snt Saläre 1834 erbat ftd^ bie 
SgL ©äd^fifd^e ^Regierung ein ©utad^ten in ^Betreff ber geftfteHung bes 
literarifd^en 9fled^t8juftanbe8 in ben Staaten be8 S)eutfd^en SSunbe». 
SRad^ 17 ©i^ungen übergab ba8 ad hoc ernannte ßomitö einen t)oü^ 
ftänbigen (£ntn)urf, ttjeld^er auf bie ganje einfd^Iägige ®efe|gebung in 
3)eutfd^Ianb einen großen ©nflu§ ausüben foKte. Slm 11. 3an. 1837 
erfd^ien baS ^reu^ifd^e SRad^brudEggefe^ ; am 9. SRoö. beSfelben 3a]^re8 
ber SBunbeSbefd^lu^. S3ei aßen erlangten SSortl^eilen blieb jebod^ bie 
aSerfd^iebenl^eit ber ©efe^gebung ber einjelnen ©taaten S)eutfd^Ianb8 
ein großer Uebelftanb, namentlid^ für ben ßentralpla^ beS gefd^äftlid^en 
aSerlel^r«, mi^alb ber Serein 1841 eine S)enlfd^rift an bieÄgl. ©äd^fifd^e 
©taatSregierung rid^tete : fie möge auf ©leid^mä^igleit ber gefefelic^en 
SSeftimmungen l^intoirf en, jugleid^ auf Sttfd^Iu^ t)on Verträgen mit bem 
SluSlanbe. 1842 tt)urbe eine jtoeite 3)enffd^rift über ßenfur unb 5ßre6* 
freil^eit in S)eutfd^Ianb au8gearbettet, ber fid^ im Saläre 1845 eine britte 
über bie Drganifation be8 beutfd^en SBud^l^anbel» anfd^Io^. Slud^ in ben 
Salären 1856 unb 1864 »urben Outad^ten be^SSereing eingel^olt. 13m 
Saläre 1868 beantragte ba§ 93unbe8lanjleramt, ©ad^öerftänbiöe ju 
toSS)kn, um fie ju ben Seratl^ungen eine« (Sefe^eS jum ©d^u^e beS 
Url^eberred^te« im SRorbbeutfd^en SBunb beijujiel^en. 2)iefeg ®efefe t)om 



IL 3um 1870 tDurbe 3teid^§gefe^. Slud^ ba§ ateid^Slattäleramt trat in 
SScrfel^r mit bcm SSerein unb öeranlaßte bie SBilbung eine« SluSfd^uffe^, 
um btn Sntttjurf eineg intcmatiottalen ©ci^u|geje|e8 ju betätigen. Stu^ 
biefcm Sitten Qtf)t f)etoox, tüdäjt SBid^tiglcit für ba§ (Satije in ber tooi)U 
* gcorbneten Drganijation liegt. 

%üx bie Drbnung im eigenen §auje gejd^al^en ebenfatts mand^e 
»id^tigc ©d^ritte, unter benen bie 93eftimmungen über bie ^aftpflid^t bei 
6ommijfion§fenbungen, ttJeld^e im gebruar 1848 517 Unterfd^riften 
erlangten, bejonbere SBebeutung l^atten* 

3m Saläre 1844 begann bie Sluffteüung ber SBilbnif je berftorbener, 
vtm ben SBud^l^anbel bejonbere t)erbienter SSerein^^SRitgtieber, njofür 
im Saläre 1864 ein befonbereg 9flegutatit) feftgefe^t ttjurbe. 3)er Soften 
eines Wci^ioax^ ttjurbe 1855 gefd^affen* 

^ajl 250rfenBtett* 

©in fel^r »id^tiger Xl^eil ber SSSirtfamfeit beS SSereinS fommt auf ®a8 »örfen* 
ba8 „Sörjenblatt für ben beutfc^en Suc^^anbel'^ biefeS befte »inbemittel ^^^" 
ber SÄitglieber, jugleid^ eine reid^e ©innal^mequeHe. <Bdt 3anuar 1867 
erfd^eint baäfelbe täglid^ IV2— 2 Sogen ftart 3)ie SRebaction fül^rt 
feit 1856 3uL ^xavi% 1874 ttjurbe befd^Ioffen, neben bem SBörfenblatt 
aud^ „5ßubIifationenbeS93örfent)ereinS'' in jn^anglofen §eften erfd^einen 
jU laffen; eine befonbere ©erie berfelben bilbet baS „^xä)io jur ©efd^id^te 
beS beutfd^en SBud^i^anbetö'', »eld^eS als SSorläufer einer ,,®efd^id^te beS 
SBud^l^anbefe'' bienen fott, bie laut SSereinS^SSefd^Iu^ öon 1878 er^ 
fd^einen »irb, gür bie Vorarbeiten tt)urben jugleid^ 5000 3J?arf 
bett)iüigt. 

mt Mtüäft SDu^ftenung. 

(Sine red^t nüfelid^e 3nftitution fönnte bei größerer ^tanmäßigfeit m «u»« 
bie jäl^rlid^ jur ßeit ber Slbred^nung ftattfinbenbe SluSfteHung öon neuen ^^"^"""^ 
©rfd^cinungen n^erben. SBie fie j|e|t ift, l^at fie nur eine mäßige 
SBebeutung mb e? l^aften il^r öerfd^iebene SRängel an, öon benen ber 
^Raummangel nid^t ber fleinfte ifi 

l^it 25iBIiot8efi 

bilbet ein, »enn aud^ nid^t (Selbgen^inn bringenbeS, fo bod^ fel^r ®ie »ibuo« 
»ertl^tjottes S3efi|t]^um bes SereinS. SluS Meinen Anfängen unb ^^'^ 
namentlid^ an^ ©d^enlungen entftanben, »ud^S fie im Sßerborgenen 
unter ber Uebeöoüen 5ßf(ege beS befannten unb geleierten Sllb» 
Äird^^off l^eran. SltS 1869 ber erfte a5ibliot^efö:*Äatalog, eben*« 
faüs unter ber ßeitung Äird^l^offS gebrudtt, erfd^ien, nal^m man mit 
©taunen ttjal^r, baß ber SSerein einen ©d^a^ t)on na^eju 2000, 



jum Il^cil umfangreid^ett SSSerfcn fein nennen tonnte. Sn bemfelben 
gal^re tourbe g* §. SRe^er jum befolbeten SiWiotl^elar befteüt. 2)ie 
©ammlung ift eine rein fad^Iid^e unb befd^ränft \x6) auf SSJetle über 
S5ud^]^anbel, baS literarifd^e unb ba^ ^reßred^t, bie Xed^nil ber §ütf8=' 
gettjerbe unb bie SBüd^erfunbe. 1879 umfaßte fie an SBüd^ern über 
6000 Siummem* (Sine große SSermel^rung erl^iett bie 93ibIiotl^ef burd^ 
bie t)on bem SSerein 1877 befd^loffene ©rnjerbung ber ©ammlungen t)on 
§einrid^ Sempera in ©öln, toeld^e bie Summe öon 18,000 SKarf 
fofteten. Sie betreffen bie SSorgefd^id^te unb ©efd^id^te be8 SBud^brudEeS 
unb beS 93ud^]^anbelg : Sonatfragmente, X^Iograpl^ifd^e S)rudEe, ©piel^ 
f arten, Slblaßbriefe, ^ortrait^, 3)rudEproben, ©ignete, Slutograpl^en, 
5ßapierproben, Sinbanb^bedEen, SlbbrudE beg ©iegefö ©utenbergg tc. 
Sllb» Äird^l^off , öon ber Uniöerfität Seipjig jum 3)octor ernannt, 
fd^enfte in großl^erjigfter SBeife ber SBibliotl^e! feine ©ammlungen, ju^ 
näd^ft eine über 1000 Siummem umfaffenbe JBibliotl^el, femer feine, 
bie Sentperfe'fd^e bielfad^ ergänjenbe ©oHection t)on ©eltenl^eiten. gort^ 
toäl^renbe S5ereid^erungen burd^ Slnföuf e unb ®aben finben ftatt, unb ba 
fielet njieber 2ltb. Äird^l^off obenan, ber in feinem 3ntereffe für bie 
SBibliotl^ef nie erfaltet, 93ei forgfamer Pflege unb planmäßiger S(u2^ 
füDung ber nod^ öorl^anbenen SüdEen tt)irb biefe SBibliotl^el einjig in 
il^rer Slrt baftel^en. Sie ift in n^ürbigfter SBeife in einem baju befonberg 
eingeridf;teten ©aale beS 8}örfengebäube8 untergebrad^t. S33a8 jiebod^ bie 
Siu^barmad^ung ber l^ier gef ammelten ©d^ä^e betrifft, bleibt nod^ SRand^e« 
ju »ünfd^en übrig, 2)er gutoad^« ift faft ein ju reid^er unb ptöfeüd^er 
getoefen, SSor allem ift e8 notl^ttjenbig , baß eine Qdt lang mit be* 
beutenben (Srtoerbungen fiftirt »irb, bamit Sllle« georbnet, gebunben, 
refpectitDe ein öoHftänbiger Äatalog gebrudtt toerben !ann, 

^a^ ]ltnterftul3uns$lbiefen 
a)a8 Untere j^at in bem SSörfen^SSerein einen eifrigen görberer gefunben, »enn er 
^* tte"ef ' P^ <J^^ ^^^^^ birecten eingreifen» entl^alten l^at. @r gen^ftl^rt bem in 
SBerlin bomicilirten Unterftü^ungS^SSerein für 5ßrincipale fottjol^l al8 für 
(Sel^ülfen einen jäl^rlid^en S^fd^^^ß ^^^ '^^00 3J?arI unb gelegentlid^e 
(^abett)illigungen, unb bel^ält fid^ nur feinen ßinfluß auf bie Drgani^ 
fationöor, S)erUnterftü|ung8^SSerein bi^ponirt über einen aieferbefdnb 
t)on 162,975 SKar!, außerbem über bebeutenbe fiegate. 3m Saläre 1878 
fteuerten 1738 5ßrincii)aleunb8l8®eplfen 18,574 SWarf. Sluägeja^lt 
»urben 252 Unterftüfeungen im betrage t)on 40,909 SKarf, 3)er erfte 
SBegrünber toar ®eorge®ropiu8 in SBerlin, bem aud^ im großen 
öörfenfaale eine marmorne S^rentafel crrid^tet ift. 



unb t»e^ C0mmiffi0tt^0efcSäft^. 47 



2. ^a^ WtWißt Cammffffon^eftöäft 

S)er S5örfent)ereitt jäl^ttc im Saläre 1878 cttoa 1200 SJlitglicber, a)er ^emt 
eine ftattlid^c Qaf)l jtoar, aber nod^ nid^t ber t)iertc Sl^eil bcr mit 
einanbcr über Seipjig im SSerfclör ftcJ^cnben ©ud^pnbter» 

2)iefer SJerlcl^r ift ei, ttjcld^er bcn ©ommiffionSl^anbel in Scipjig 
fd^f, eine in il^rcr SluSbcl^ttUttg bem bcutfd^en ©ud^l^anbct fo eigen** 
tJ^ümfid^e unb für Seipjigg ©teßung im SBud^l^änblerreid^e fo be** 
ftimmenbe ©inrid^tung, baß eS l^ier tool^t am ^ta|e fein bfirfte, biefe, 
oft \oaxm betounberte, oft bitter angef einbete Drganifation, bie aUm 
©türmen ju trogen fd^eint, tttoai näl^er in« Sluge ju faffen. 

®in beutf d^er SSerieger ftel^t in ber Siegel mit 7—800 Sortiment«* 
l^anWungen in SSerbinbung; nid^t feiten mit 1000 ja bis ju 2000 l^inauf» 
©ollte nun jeber SSerieger jebem @ortiment«]^änbIer iebe8 einjetne 
83ud§, jebe» ^eft ober gar jebe S^itfd^riftennummer birect jufteüen unb 
festerer feinerfeit« bem erfteren jeben einjelnen ©efteHjettel, jeben S5e** 
trag für abgefegte SBü'd^er, ober itben rüdEgel^enben SommiffionSartifel 
birect jufommen laffen, fo »ürben, tro^ aüer ©rleid^terungen feiten« ber 
?ßoft, eine unerfd^toinglid^e SlrbeitSlaft unb fold^e Soften entftel^en, baß 
ber SSortl^eü in t)teten gälten abforbirt »erben, in ben meiften aber 
ein birecter SRad^tl^eil entftel^en toürbe* 

§ier greift nun ba8 Seipjiger ßommiffionSgefd^äft t)ermittelnbs)a8®ommij« 
in ben ßn^ifc^enöerfe^r t)on etttja 5000 »uc§^ Äunft- unb aRufilalien- «^^"»«^wt 
^anblungen ein, t)on toeld^en jebe einen ©ommiffionär in Seipjig 
pt*). 

^SBiU ber, außerl^alb ßeipjig» ttjol^nenbe SSerieger ßirculäre, 3^ttel, 
JBüd^er öerfenben, fo pa(it er alle für feine öerfd^iebenen Äunben unter 
bie @ortiment«]^anbIungen beftimmten ßettel ober ?ßadEete in ein 5ßoft** 
padEet ober in einen Sauen unb fenbet bie» SllleS an feinen Seipjiger 
©ommiffionfir* 3n biefer S33eife ftrömen öon öerfd^iebenen ©eiten 
alle für eine ©ortimentSl^anblung beftimmten ©enbungen bei bereu 
ßdmmiffionär jufammen, ber nun ?llle8, toai für biefe eine §anblung 
beftimmt ift, in ein ?ßadEet bereinigt unb an biefe ejpebirt* ßettel, 

*) SHe nad^olgenb citirte ©teile ijl bem foeben in bvtttet «uilade Bei 3. 3, «Bebet in Set|)sifl 
erft^ienenen XBerft^en (Earl f8, üotdi: „^e ^rfteSung toon SnutttetTen" entnommen. 



®a8 ©ommif:: Soutttale uttb f el^t eilig verlangte Sudler ttjerben gctDöl^nlid^ einmal 
iionsflefw ttjötj^entfid^ mit ber 5ßoft, am STnbere, ebenfaH« in ber SReget to'iä)tnU 
lid^, in SBoIIen per Sifenbal^n abgejenbet» - 

. SBie ber SSerieger mit feinen ©enbnngen nad) Seipjig, fo mad^t 
e§ feinerfeitg and) ber ©ortimenter, SlHe feine SefteHjettel unb bie an 
bie SSerieger jurüdgel^ettben Sudler gelangen erft bereinigt an feinen 
©ommiffionär in Seipjig, ber bie SSertl^eilung an bie ©ommiffionärc 
ber betreffenben SSerleger beforgt SCtte ©enbungen öon ber einen unb 
üon ber anbern ©eitc t)erfte]^en fid^ franco Seipjig. 

S5ei ber jäl^rüd^en Slbred^nung in ber Dftermeffe unb bei aßen im 
Saufe beg Sal^reö öorlommenben ^^^lungen tüirb eö ebenfo gel^atten* 
S)er ©ortimenter fenbet an feinen ©ommiffionär bie g an je ©umme, 
bie er an t)erfd^iebcne SSerleger fd^ulbet, mit Slngabe, tüie öiel ein 
jeber ju befommen l^at» 3)er ©ommiffionär fertigt feinerfeitg eine Siftc 
aller ber ßal^lungen, bie alte feine Kommittenten an eine unb biefelbe 
SJerlagSfirma ju leiften l^aben, unb jal^tt bieg auf einmal an ben ßom*' 
miffionär ber lefeteren. S)a in biefer SBeife jnjei ßommiffionäre fid§ 
oft gegenfeitig 25—50 Siften ju bepnbigen l^aben, fo toerben biefe 
fiiften öon Sßeiben auffummirt unb nur bie S)ifferenj bejal^lt, fo ba§ 
mand^malöieleSaufenbe burd^ baare ßal^lung öon ganj fleinen ©ummen 
au^geglid^en toerben. 

%nx bie Siid^tbud^l^önbler mag bie§ nod^ ettoag unflar fein; toir 
»oHen e8 burd^ ein SSeifpiel au8 ber SBirfli^Ieit fapd^er ju mad^en 
öerfud^en* 

©erolb in SBien n^iß t)on Suftu^ 5ßert]^e8 in® otl^a lO^em* 
plare: ,,©tielerg §anbatla8" l^abem ® er olb fenbet nun öonSBien 
feinen SSefteHjettel (jugleid^ mit fotd^en an anbere SSerleger) an feinen 
©ommiffionär in Seipjig, §aeffel; §aeffel liefert biefen Bettel an 
5ßert]^e8' ßommiffionär, bie SRein'fd^e SBud^l^anblung , ai; Stein 
fd^idtt ben Sattel (jugleid^ mit aßen anberen 93efteßjetteln, bie für ^ertl^e« 
bei il^m eingelaufen finb) aa^ßertl^eä» $ßert]^eg padft baS ?ßadEct mit 
btn 10 Sjemplaren ©tieler« §anbatla8 für (Serolb (jugleid^ mit aßen 
für anbere ©ortiment8:^S3ud^]^anblungen beftimmten 5ßadieten) in einen 
Saßen unb fenbet biefen an 91 ein, Stein giebt baS betreff enbc ?ßadEet 
an $ aef fei unb §aeff et fd^idft eg (mit aßen anberen für ®erolb ein*' 
gelaufenen 5ßadEeten) in einem Soßen an ben Sefetgenannten* 

©d^idEt nun ©erolb jur Dftermeffe t)on ben 10 ßjentplaren §anb^ 
atlag 4 jurüdE, fo gelten fie benfelben SBeg, nur in umgelel^rter Sfteil^en^ 
folge: t)on ® erolb an §aeffel, öon §aeffel an ^tin, t)on Siein 



ttttti ftti Commiffi0n^0tfcSäft^. 49 

an ?ßcrtl^e8. S)a8 (Selb für bie abgefegten 6 ©jemplare mad^t genan 
benfelben SBeg* 

S)iefer ©efd^äftSgang fielet jtoar fel^r fd^ttjerfäHig nnb contplicirt 
au8, ift aber in ber ^ßrajis öu^erft einfad^, unb bie Organisation bei 
bm nnenblid^ öielen ©d^riftftütfen, Soumalen unb SBüd^erpadetd^en 
eine fo ejacte unb bißige, ba§ felbft öon Seipjig njeit entfernte ©täbte, 
bit jefet xburd^ bk ©fenbal^n jeitlid^ laum eine ©tunbe an^ einanber 
liegen, für getüöl^nüd^ il^re SHed^nung babei finben, über Seipjig mit 
einanber ju öerfel^ren* SSereinfad^t unb befd^Ieunigt toirb natürüd^ baS 
Oefd^äft bebeutenb, toenn bie betreffenbe SSerlagSl^anblung ein SluS* 
lieferungSlager bei il^rem Sommiffionär in Seipjig l^ölt, fo baj3 biefer 
fofort bag verlangte SBud^ an bm ßommiffionär ber ©orttmentSl^anb* 
lung liefern fann* S)ie ßeid^tigfeit beS SSerlel^rg burd^ bie ©fenbal^nen 
l^at ben Ufu8, Säger in Seipjig ju l^alten, ium Siad^tl^eil beS Stttgemeinen 
fel^r befc^rfinft/' 

@inen ganj toefentlid^en SSorfd^ub bei bem ßommiffionSgefd^äft a^ic »epen^ 
leiftet ""^''' 

aSenn man bebenit, ba^ bie in Seipjig anfommenben ?ßoften an 
bie Seipjiger ßommiffionäre täglid^ ettoa 50,000 ©irculäre, SBefteö- 
jettel unb ©efd^äftöpapiere aller 2lrt bringen, unb ba§ biefe frül^er burd^ . 
befonbere SBoten an bit l^unbert öerfd^iebenen ßommiffionäre überbrad^t 
toerben mußten, fo läßt eS fid^ beulen, toeld^ ein großem ^p^rfonal erfor^ 
berlid^ toar, um biefe Slrbeit ju besorgen, unb toie leidet bie Keinen Qtüd 
Verloren gingen ober unrid^tig abgegeben tourben. grug man im ®ef d^äft 
nad^ einem SJiarftl^elfer ober SBurfd^en, fo lautete bit Slnttoort: „trägt 
Settel an^*\ Qu btn unumgänglid^en SSerluften an Qdt unb Qtüd 
tarn ber öerfd^ulbete» S)urft ift eine allgemein menfd^Iid^e ©d^toäd&e unb 
ber ßeipjiger SJiarftl^elfer mad^te leine SluSnal^me» 3n ber fogenannten 
„Keinen SBörfe" ging eS beim ©d^oppen red^t lebl^aft ju. ®g toar nid^t 
lool^Imöglid^, bieSeute in ber Sßertoenbung ber ß^t jn controliren unb il^re 
aSeftentafd^en toaren berüd^tigt als ^öl^Ien beS UnglüdES für bie Qütd, 
bie fid^ einmal in bit\t l^inein öerirrt l^atten* 3e mel^r baS ©ommiffionS^ 
gefd^äft nnb SeipjigS räumlid^e SluSbel^nung juna^men, um fo größer 
ttmrben bie UnjuträgKd^feiten* 

ffi8 mn^ beSl^alb atö ein außerorbentlid^eS Sßerbienft beS öer* 
ftorbenen S3ud^pnbler8 unb ©tabtratl^g gr* gleifd^er betrad^tet 
werben, baß er im 3a]^re 1842 bie ©nrid^tung ber SBefteöanftaft 
burd^fe^te. 3)iefelbe regelt ben internen ßettetoerfel^r ber Äeipjiger 



ßommifttonäre ia bcrfelben 833cife, tpic ber ßommifftottäl^anbcl beit 
SSertel^r bcr auStüörtigcn ^nä)f)ixnbki. ®ie l^at fid^ als eine förmüd^c 
©tabtpoft für ben SSud^l^anbel auSgcbilbct, unb gctoäl^rt faft biefelbc 
©id^erl^eit in ber SBcforgung. Seber ©ommiffiottör liefert nad^ Sin* 
fünft ber ?ßoftfenbungen öon an^m oKe bie üon feinen ©ommittenten 
eingegangenen ©d^riftftüdEe en bloc an bie SSefteöanftalt, bort fortiren 
bie Slngefteöten aÖe bieß^ttel einjeln nad^ b^n ßomntiffionären 
ber Slbreffaten unb bringen fie bm ©ommiffionären berfetten ntel^r* 
ntols tägüd^ inS $auS, ebenfalls en bloc» S)er ßommiffionär öer* 
tl^eitt fie nun in SBel^älter, öon tpeld&en jeber ©ommittent eins für fid^ 
l^at* S)ie burd^ biefen SSerlel^r entftel^enben Äoften betragen circa 
14,000 SJiarf jäl^rlid^, bie auf bie cinjelnen ßommiffionäre refpectiüe 
aSerleger SeipäigS nad^ Xajation öon feiten ber Sßorftel^er ber %tftalt 
re^jartirt toerben* 2)er pd^ft befteuerte ßomntiffionär jal^ft 1000 SKarf 
jä^riid^ , bie niebrigft befteuerte Klaffe nur 3 Wlaxt 3)er (Setoinn 
on (Selb, 3eit, fo toie an ©id^erl^eit ift ein ganj aufeerorbentüd^er; 
3 ©ortirer unb 4 SluSträger, bie jeittpeilig aud^ als ©ortirer arbeiten, 
burd^ 3 ober 4 SluSl^elfer unterftü|t, beforgen eine Slrbeit, tooju fonft 
80—100 SIRarftl^elfer ober SBurfd^en erforberlid^ getoefen loären* 3)er 
©ebanfe, in äl^nlid^er SBeife eine ^ßadEetbeförberungSanftaft ju errid^ten, 
ift öfters öentilirt njorben, ftie§ jebod^ auf §inberniffe, bie bis j|e|t 
nid^t ju überttjinben njaren, njenn fie aud^ nid^t als abfolut unüber*^ 
toinblid^ ju betrad^ten finb, toenigftenS für ein ßonfortium öon bm 
Sßerlegem Seip jigS, bie nid^t jugleid^ ßommiffionäre finb. 
«nfaitg be8 S^ic Qa^ btx ixt Seipjig burd^ 6ommiffionäre vertretenen 83ud^^ 
©ommif« l^anblungen belief fid^ im Saläre 1878 auf 5130 girmen, öon benen 
fionsflejdjäf«^.^ 1231 nur mit bem SSerlag, 3216 nur mit Sortiment befc^äfHgen- 
2)ie girmen öertl^eilen fid^ auf 1295 ©täbte; 4012 girmen in 925 
©täbtenlommenauf baSS)eutfd^e9ieid5; 613girmenin 204 ©tobten auf 
Defterreid^. 1435 auStoärtige Sßerleger l^atten in Seipjig SluSlieferungS^ 
lager, ber ßommiffionSl^anbel befd^äftigte 126 fjirmen. JBerün l^atte 
29 ©ommiffionäre mit 2776ommittenten, Stuttgart 14 Eommiffionäre 
mit 464 Kommittenten, SBien 30 ©ommiffionäre mit 514 Kommittenten, 
man fielet barauS bit enorme SBebeutung beS Seipjiger KommiffionS* 
gefd^äfts. SSon btn 127 Kommiffionären l^aben 4 girmen mit 
1092 Kommittenten ben vierten Sl^eil beS (Sefd^äftS in §änben. S)ie 
mit ber gröjjten Slnjal^I öon Kommittenten arbeitenben 14 firmen 
l^aben 2429 §anblungen ju vertreten, beforgen alfo aDein bie ©efd^äfte 
von faft ber §älfte ber mit Seipäig in SSerbinbung ftel^enben girmcn* 
S)aS umfangreid^fte KommiffionSgefd^äft vertritt 387 girmen unb 



Bcfd^äfttgt 74 $ßerfoncn, eine im SSerl^ältni^ ju ber Slrbeit immer nod^ 
unbebeutenbe ^a% todd^t bie, namehtlid^ ju @nbe ber SBod^e, in ber 
SBei^nad^töjeit unb jur ßeit ber SHemittenben unb ber SlBred^nung, 
enorme Slrbeit nur burd^ bit ganj öortrepd^e Drganifation beö Som** 
mif fionägef d^äftS ju bewältigen im ©tanbe ift. SBie bk\t^ gettjad^f en ift, 
ergiebt fid^ barau8, bafe Setpjig8 ©ommiffionöre im Saläre 183.3 nur 
1045, im Sa^re 1860 2391, im Saläre 1872 3716 (Sommittenten l^otten- 

UeBer ben eigentlid^en Umfafe be8 SBud^l^anbefö über Seipjig mnfoiim 
ettoag (Senaueg aujugeben ift nid^t möglid^* (£g n^erben in ber Siegel »«*^«"^ 
für bie a<)projimatiöe SBered^nung bie Umfä|e öott öier ober fünf ber 
bebeutenbften ßommiffionSfirmen ju (Srunbe gelegt, t)on njeld^en bie 
©rfal^rung geleiert l^at, bai fie in einem conftanten SSerl^öItni^ ju ben 
Umfäfeen ber anberen ^Jirmen ftel^en. iflad^ ben Slngaben be8 
aSerid^tg ber ßeipjiger §anbetölammer betrugen bie ßal^Iungen jur 
Dftermeffe 1877 14,744,220 SÄarf, toäl^renb bie Sal^lungen im Saufe 
beg Sal^reS 1877 13,396,404 aÄarl auSmad^ten, bieS würbe dfo eine 
©efammtfumme öon gegen 30 SKüIionen 9Rarf ergeben* S)ag ©ewid^t 
be8 aSüd^erguteg tourbe auf 9,042,696 Kilogramm gefd^äfet, öon toeld^en 
etwa ber neunte Sl^eil ber ?ßo[t jufieL 

Wt 95ud58änbler^%e8ranjlalt» 

SBie bie SSefteö^Slnftalt^ \o ift aud^ bie SSud^l^änbler^^Sel^ranftalt ®ie se^t. 
ganj dnt ©d^öpfung be§ SSereinS ber SSud^l^änbler ju Seipjig unb *"^*" 
ebenfalls iunäd^ft ein SBerf beS ©tabtratl^g fjr, gleifd^er* @ie würbe 
am 4. 3anuar 1853 eröffnet unb lonnte fomit 1878 il^r 25j[ä]^rige8 
©tiftunggfeft feiern* 3n bm erften 12 Salären l^atte ber jefeige ©d^ul^ 
rat^ Dr. SKöbiug in ©ot^a bie 2)irection; bann folgte 11 Saläre 
linburd^ Dr. SBräutigam unb j|e|t leitet Dr. %x. @m, ©ad^fe bie 2ln=^ 
ftalt, bie circa 80 ©d^üler iä^a Sl^r bigl^erigeö ßocal in bem »örfeu:^ 
gebäube mufete fie öerlaffen unb l^at je|t il^re 9läume in ber frül^eren 
SHcoIaifd^uIe* 3)ag SBubget betragt circa 6000 SKarl, ba8 ©d^ulgelb 
30 SKarf , ba8 deficit öon circa 3500 SKarf trägt t^rils bie (Saffe beS 
Seipjtger JBerein», tl^eilS wirb e8 burd^ freiwiDige SSeitrage gebedEt* 

S)er Sßerein ber 85ud^]^änbler ju Seipjig umfaft bie »weine in 
SSertreter t)on 342 fjirmen* Sbtfeerbem giebt eS in ßeipjig circa ^^** 
60 girmen, bie nid^t SRitgUeber be8 SSerein« finb. S)a8 aSereinä«* 
vermögen beträgt circa 60,000 SKarf. 

Son anbem SSereinen finb in Seipjig bomicitirt : 
®er beutfd^e 85ud^brudEer verein, gegrünbet am 15* Sluguft 
1869 in SRainj. S)erfelbe umfaßt ^rincipale aus aDen ©egenben 

4* 



S)eittf(I^Ianb8. JUS Orgmt bienen bie, je nad^ SSebürfttig erfd^enbett 
„aKitt^eilungen mtS bem beutfd^en iBud^brucfet^Skrein''. 

S)er SSerein ber beutfd^en äRufüalien^finbler, gegrüitbet 
am 23. aRot 1829. 

®er »crcitt bcr bcutfd^cn ©ortimentg^finbler^ ge* 
grfinbet am 1* ©eptember 1863 in ^oUttii. 

3)cr ßeipjigcr Sßerlegcr^Sßcreitt^ jur ©crBeifffl^rimg mib 
«ufrcd^tcrl^attimg ctnc8 orbtwnggmäfigen JBcrlc^t». 

®cr Srcig:* SSercitt ,,©ad^f cn'' be8 beutfd^cnlöud^brudE er* 
Screitt8. 

S)er @a(i^t)erftänbigen*ä3erein für baS Sönigreid^ 
©ad^fcm 

S)er aUgemeine SSud^l^anblungS * ©el^iilfen ^SSerein, 
gcgrünbet am 13. DctoBcr 1872. 3)cr SScrrin bcobfid^tigt bic Sßcr* 
tretimg ber Sntereffen ber ®e]^filfett|d^aft^ er f)(d oxu^ eine firanfen*^ 
©terbe* nnb ?ßenfiong*®affe errid^tei 

S)er S3ud^]^anbInngS*®e]^üIfen^S3erein, gegrfinbet am 
5. DctoBer 1833. 3)er SSercin jäl^ft ettpa 120 2RttgIieber. Srbefilt 
eine SBiMiotl^ef^ and^ eine Unterftä|ttngg*, firanlen^ nnb ?ßenfion8:* 
6a[fe. 

e^tüi* Sffg für htn Bnd^pnblerifd^en (Sefd^aftgbetrieb anfeerorbentlid^ 

«iweBbuc^ toid^tige §ülf8mittel finb am tpid^tigften att biefem Drte jn nennen 
D* St. ©d^nlj' ,,SIbrepnd^ für ben beutfd^en »nd^l^anbeP 
nnb 5Wanm6nrg8 ,,8Bal^IjetteI für btn bentfd^en S5nd^* 
l^anbel nnb bie bamit öerttjanbten ®efd^äft8itt)eige\ 
©d^ulj' Slbre^bnd^ , bem hk obigen ftatiftifd^en Slngaben über hm 
(SommiffionS'^aSnd^l^anbel entnommen finb, ift ein, mit einem inunenfen 
S^ei^ abgefaßtes , jäl^rlid^ erfd^einenbeg §anbbnd^ , beffen 833ertl^ für 
bin S3nd^]^anbel gerabejn nnfd^ä^bar genannt n^erben mnß nnb jn htm 
lein ßanb ein ©eitenftüdE onfttjeifen fann» ®8 tonrbe 1839 t)on 
Dtto Slugnft ©d^nlj begonnen, ©d^nlj l^atte fid^ bereit» öielfad^ 
mit literarifd^en Slrbeiten im 3ntereffe be8 SBnd^l^anbete befd^dftigt. 
®r toar and^ ber erfte 9iebactenr bc8 SBörfenblatteS unb ertoarb fid^ 
bann bnrd^ baS Slbreßbnd^ ein grojjeS SSerbienft nm bm SBnd^^^wtbet 
9lad^ bem Sobe t)on D. Sl- ©d^nlj im gal^re 1867 fe|t beffen ©ol^n, 
§ ermann ©d^nlj, hai Slbrepnd^ in gleid^ öortrefflid^er SSeife fort. 
®er erjie Sal^rgang nmfajjt 171 ©eiten, ber 3o^tgang 1879 aber 
772 ©eiten. SKan fann fd^on l^ieranS anf ba8 SBad^Stl^nm be8 SBud^* 
l^anbelg nnb ben aieid^t^nm ber gegebenen Siotijen fc^Iießen. 



ttn( 0e# (S^ommifflon^dtf^äft^, 53 

gcftorben 1868) im 3a^rc 1846 gcgrünbet. Sr ift baju befttmmt, bcn ^^^'"'^ 
Sßerlegcm bie SJcrfcttbung tl^rer ßtrculärc unb SBal^IjettcI ju ersparen 
unb bcn ©ortimcnts^anblungett bie SBcfteöungen ju ctleid^tem* S)urd^ 
groJ3c ^ßünftlid^Icit unb SBiUigfcit ber Snf eraten))rctfc , bie tro| ber 
feit 1846 ntel^r alg öcrboppelten Sluflage unöetänbert geblieben finb, 
befiegte Slaumburg aUe ßoncurrenjöerfud^e* S)a8 JBIatt erfd^nt fed^g 
mal tPöd^entfid^, oft bi8 ju öier unb mel^r SBrief ^?ßIaIat^85ogen ftarf , unb 
toirb jefet in 3925 Sjemplaren afö „aRanufcript für »ud^^dnbler" 
gratis öerfanbt 




Xtii^ii^ aif ©Erl[fl0^^ unb ^ntiflait. 




Jp bleibt mäi bie tviditigfte unb f(^tinerigfte $tufga£e 
übrig, ein müglid^t übeifK^ic^eS föiib Bon SeipjigS 

l iX^fitigfeit aU 2]ru(I= unb SSerlagSoct in bei @egen= 

^jraartiu geben. 

Sebennann totV^, ba§ fieipjig eine gtofe S[r^a^( 
Don gefc|ä^Ii(§en StabliffemcntiS umfa^, weld&eben Serlog, ben SSu^* 
bntd, bie ©i^riftgte|erei unb anbere giop^if^e @eteerbe junt ©egen^ 
ftanb ifirer SBirtfamldt machen ; eg befi^t »orjugstoeife »iele großartige 
3nCtitute, bie alle genannten iBrani^en in fit^ (cEiIießen, fo baß eiS 
f^toer ift ju (agen, ob fie bebeutenber aU SJertagS^anbtungen ober ot« 
gra))^if^e SInfialten finb. 

SBürbe man nun, um Seipjig« 6ibIiDgrapf|ifc^ät5i)ogra()^if(^e 
S^IjätigMt juDemnfi^autii^en, ftreng fai^metfe Dorge^en, toaiS aller> 
bingiS jur ©etoinnung ftatiftifc^er Sftefultate ber rici^tiafte SBeg Wäre, ^o 
ttürbe man genöt^igf fein, bie großen girmen fo ju fagen ju biüiferiien, 
bie gangen lebenbigen DcganiSmen in eingelne S^fieiCe ju jeclegen 
unb mit anbem ä^nlic^en jufammeniutnerfen. SRam^e %vcma loärbe 
in fünf bis fediS oerfi^i^enen ^t^eitungen ju befprei^en fein, ja 
njürbe, um bie eii^elnen Swnge ber but^^änblerifcEien ober grafj^ifc^n 
SSSirtfamteit gefonberl ju betrocCiten, eine nod^ toeitergefienbe Xlieitang 
vorgenommen, fo tonnte bie Qa^l ber SßieberfiDlungen ftd| letc^ 
uerbopv^tn. 



©d^Iügc man anbercrfcits hm leEtfalifd^ett, nttt 35 attfangenbcn 
uttb mit 25 enbigcttben 833cg m, fo träte bic ©d^attenfeitc bcgfclbcn, 
baj3 er, toennaud^ ein für bai SRad^f dalagen bequemer, bod^ für 
bag ßefen ermübenber unb jebe Umfd^au auSfd^Iieienber ift, in btn 
SSorbergmnb, 

©0 mongetl^aft aud^ ber 2lu8tt)eg eine? ßompromiffcS ftetö fein mag, 
toeld^er ba§ 9lid^tigfte mit bem augenbüdHid^ Srreid^baren in (Sinttang 
ju bringen fud^t, fo blieb bod^ l^ier, foHten biefe ©eCegenl^eitgbldtter 
nid^t über bk SC&fid^t toeit l^inauS auggebel^nt »erben unb post festum 
fommen, nur übrig, ju einem fold^en 6ont|)romi§ B^ff^^t i^ nel^men* 
3n bem golgenben finb bemgemäg brei gro§e ©mppen aufgefteHt 
unb bk einzelnen 3nftitute in dm berfelben eingeorbnet, je nad^ il^rer 
l^auptfäd^Ud^ften Xl^ätigfeit, festere jebod^, totrvx fie aud^ über bie 
©renjen ber ©ntppe l^inauSreid^te, in i^rer Xotalität gefd^ilbert* S)ie 
angreifbare ©eite biefeg SSerfal^renS liegt auf ber §anb; fie ift genau 
biefelbe, toeld^e ber Slnorbnung einer jeben Sluffteöung — unb dm 
fold^e gab ja junäd^ft SSeranlaffung ju biefer ©d^rift — anhaftet» 




^^^ 



i) ^cr inujtrittc ©criag unb 5^*. 
5We HCixiaip mb Stcrihensacfiritcn. 




fljec MbliopDliJ^'t^tJOgrapfiifc^ ä^itotifcl^nitt, bei iioar 
J üom 3uiielja^re 1840 baiixt tnurbe, etgentfi(^ ober in ben 
^iger So^ren feinen SInfang na^m, tarnt vooH)l mit 
("löoHem Siedfjt at8 berjenige ber Siterotur jur aügemetnen 
ySBerbreifung nftfelii^er fienntniffe unb beä ?[uf6IÜ^en8 
ber mit bie(er not^ioenbtg Derbratbenen §ijijf(^neibehtnft beseif^net 
meiben. 9bir bte gtänjenbe fjSeriobe bet beutfdien Xtipogropliie 
unb ber ^e^togrop^ie in ber erften §iilfte beS 16. 3at|r^unbertS , wo 
^emorragenbe Sut^^äitblet unb SSuc^bruder, »on ben ifluftrirenben 
®to^' unb Steinmeiftem unterftüfet, eine trunberBare 3;^ätiglteit ent= 
widetten, bietet etiuaS bem Sle^nlic^eä. 

Sluä biefem ©runbe bürfte eS ou^ natürii^ (ein, bie näfiere 
©ti^Iberung S)effen, »aS £ei|)jig im 35mdf unb SSeriag toa^renb bieget 
3ett leiftefe, nii^ mit einet Sfiüdtetir ju ben alten berühmten Käufern 
äu beginnen, fonbern bie Slufraerffamleil juerft benjenigen jüngeren 
girmen äujuwenben, weifte in Sejug auf bie iflnftrirte Literatur unb 
bie Don ber(elben untrennbare ffleroßgemeinerung beS ©inneä für gute 
äluiSffattung an ^iDrud, ^apki unb £3u(i|binbung ben SInftog gaben. 

®8 ift ganj erHärlii^, bafe biefer nii^t DorsugaiBeife öon ben alten, 
in feften ^a^nen ru:|ig bonvärtä ft^reitenben i^irmen ausgegangen 



^et itluftcitte )^ttlau unh ^tutß« 57 

ift; e8 l^anbeltc ftd^ ja }m eine Slrt t)on 9leöoIutiott, imb begreif:^ 
lid^ertücife überlägt baS Filter, fclbft bei aller ®t)mpaüjk für SSer* 
befferungett, bie SSSagniffe einer fold^en lieber ben jüngeren Äräftem 
3n biefem ©inne finb jtüei 9Ränner an bie ®pi|e biefcg Slbfd^nitte» 
gefteöt, ttjeld^e afö SBal^nbred^er bejetd^net toerben muffen, 3^3*8Beber 
nnb ®. SBiganb, beibe SUeüolutionäre im beften ©iraie beg SBorteg, 
Oefinnnngggenoffen in ber Totalität il^re8 ©trebenS : bit SIÄänner ber 
Ännft unb ber Siteratur jn vereintem ßnfammentüirfen ju öeranlaffen, 
weraiaud^ in il^rer Slrt unb 833eife ganj öerfd^ieben; Mbt leine SSud^* 
brud er, nnb boä) einen mäd^tigen ©nftu§ auf bie Scipjiger X^pogra^)l^ie 
au8übenb, toie nur tüenigc ber eigentlid^en Sünger biefer Äunft* 

am 3. WpxH 1803 in 85afel geboren, begann 1818 feine Seigre bei 
©manuel Sl^ume^fen in SBafel unb conbitionirte bann bei Sean 
Sacque» ^ßafd^oub in (Senf, girmin SJibot in ?ßarig, SBreitfopf unb 
§ärt«I in Seipjig unb ^erber in greiburg i* 85r. SBer bie fpätere 
aSirlfamfeit SBeberS auf merif am verfolgt, toirb uufd^n^er ben ©nftufe 
nadjtüeifen fönnen, ben ber gefd^äftlid^e 85etrieb in biefen renommirten 
Käufern auf il^n geübt l^at* 

3m 3a]^re 1832 toirfte SBeber afö Seiter ber in ßeipjig t)on 
SBoffange pfere in ?ßari8 eröffneten giliale. 

deiner, ber bie Qdt mit SBetougtfein erlebt l^at, toirb bie Sluf* 
regung im SSud^l^anbel unb im ^publicum öergeffen, toeld^e ba^ t)on 
ßl^arle» Änigl^t in Sonbon, unter ben Slufpicien ber Society for the 
diffusion of usefiil knowledge im Saläre 1832 ]^erau8gegebene 
Penny Magazine öerutfad^te* ®iefer S31i| jünbete M 3» 3» SBeber* 
SDWt ©nergie unb großem ©efd^idE fe|te er tro^ aller entgegenflcl^enben 
ted^nifd^en unb anberen ©d^wierigleiten bag „^ßfemttgs'SIÄagaäin" burd^, 
weld^eö fd^neö bie bamafö in S)eutfd5Canb unerhörte Slbonnentenjal^l öon 
60,000 erreid^te. ®ott)ol)I bag für SBof fange unternommene „^Pfennig** 
aHagajin", toie aud^ bai für SBeberS 9led^nung jufammen mit bem 
bcrül^mten Siational^^Defonomen gr. Sift begrünbete „Slational^ 
SKagajitt" gingen fpäter in fj. % SrodE^aug' ^änbt über* 

3)a8 eigene ©efd^äft l^atte SBeber am h 2lug* 1834 eröpet. Mt 
feine Untemel^mungen befunbeten bie Steigung für fd^öne 8lu8ftattung 
unb ßeibenfd^aft für bie 3nuftration, bit xi)m eigen blieben unb il^m 
ben SBeinamen: „ber iöuftrirte SBeber'' öerfd^afften» SDWgnetg „Oe:« 
fd^id^te ber franjöfifd^en äleöolution" , ©porfd^ils „Äaiferd^ronil" mit 
jtanjöfifd^en ©tal^Iftid^en eröffneten ben ^Reigen, %S)oma^ a Äempig' 



58 9et irrufttitte l^ttlüu uttti ^tucs« 

„aSicr 85üd^cr öon bcr Siad^folgc ©l^rifti" unb ©porfd^ife »»©d^tocijcr»* 
^onif " brad^ten fd^on bciitfd^c ©ttd^^ 3)ie tJIügcI toud^fcn^ unb mit 
bcr SScrpftanjung ber üon SScmct iUuftrtrtcn „(Scfd^id^c SiapoIconS" 
auf beutfd^ctt SSobcn toarb ber erftc grojsc SScrfud^ mit bcr ^oljfd^nitt* 
Sttuftratiott gcmad^t, ber 833ebcr nunmehr treu Uxtb. SBer j|e|t fiel^t^ 
mit loeld^er ßeid^tigfeit bit bebeutenbfteu ißuftrirten SBerle in ben öor* 
jfiglid^ eingcrid^teten S)rudEereien auf ©d^eöpreffen herunter gebrurft 
toerben, !ann fid^ tool^I laum eine redete SSorfteQung t)tm hm ©d^tmerig^ 
leiten mad^en, bie bamafö übertounben toerben mußten, too man toeber 
baS in ber f^aBril geglättete Rapier, nod^ eine ©atinirmafd^ine l^atte, 
m feine 3öuftration8farbe in S)eutfd^Canb nod^ nid^t in OeBraud^^ hk 
Ifinftlerifd^e 3urid^tung nod^ unbelannt unb ber ©rudE t>on SKuftrationen 
auf ber ©d^neDpreffe öoDenbg unerhört toor. S)ie ©nfttl^rung aller 
hierauf bejüglid^en SSerbefferungen in ßeip jig öerbanit man namentKd^ 
ben erften Untemel^mungen SBeber8* ^inm toefentlid^en Sßorfd^ub 
leiftete l^ierBei ber t)erftorbene fjriebrid^ SrodE^au» burd^ ba8 
Sntereffe, toeld^eg er al8 JBud^brudEer an biefen Steuerungen nal^m» 

sag ein tPirflic^eg SBagftücf folgte nun bie Äugler'fc^e „®ef(^i(§te 
fjriebrid^ beg ®ro§en" mit £)riginaI*SKuftrationent)on8ö)oIf SKenjel» 
3)ie §oIjfd^neibefunft tpar bamatö in ßeipjig eigentfid^ nur burd^ einen 
tild^tigen Slnf änger, ©buarb Ärefefd^mar, repräfentirt, beffen 9iame unb 
85eftrebungen im 3ntereffe ber X^Iogra^)]^ie fo eng mit btn SBeber'fd^en 
Untemel^mungen öerfnilpft finb^ ba§ toir ü^n faft al8 hm Paneten 
SBeber» bejeid^nen lönnten, ber Sid^t unb SBärme öon il^m erl^ieft* @8 
bfirfte begl^alb l^ier ber geeignetfte Drt fein, aud^ feiner ju gebenlen* 

Cbuartr Mttt^^mat \oax ju Djd^afe am 2L SJiärj 1807 geboren* 
©d^on frül^äeitig äujserte fid^ feine Steigung für bie ieid^nenben fünfte; 
S(rmut]^ jtoang il^n aber, als Saufburfd^e in ber S3rodEl^au8'fd^en fSnü^^ 
brudEerei ju bienen; fpäter n^urbe er (Sonbitorlel^rting, iibte biefeS 
©efd^äft 11 3a]^re mib jeigte fein plaftifd^eS Satent, inbem er gormen 
für Äud^enöerjierungen fd^nitt* ?tt8 im Sol&re 1833 ba8 rr^ßfennig*^ 
SKagajin'' erfd^ien, toagte er fid^ an einen ©oljfd^nitt, hm er mit einem 
gebermeffer in SBimbaum augfül^rte» 1836 jog er nad^ S5erßn unb 
arbeitete unter Unjelmann» Seitung* 3)ie iQuftrirte Oefd^id^te griebrid^ 
be8 ®roJ3en toar eigentlid^ ba8 erfte SBerf , burd^ t06ld^e8 er Odegenl^eit 
befam, fein Salent ju jeigen* 

öei bem SKangel an E^togra<)l^ifd5en firäften in ßeipjig unb ber 
ftarlen 85efd^äftigung ber Wenigen tüd^tigen SBerliner ^äfte, Unjelmann 
unb bie ®ebr. Sßogel, mu^e ßi^ffttd^t 8« ^^^ berül^mten SlnftaCt öon 
Änbreto, S3eft&SeIoir in?ßari8 genommen toerben. 2Ran beule fid^ 



^ie Xtiru^ ttnti Slccitiensacüeiten* 59 

jcbod^ beit ©d^redEcn beS SSerlegerg, atö bie $ßrobcbru(fc, trofe bcr 
öorjügüd^cn Xcd^nif in ber Slugfül^rung, unter ber jcbod^ bic 
fünftlerifd^c (Sigcnart SRenjefö öcmid^tet tpar, öon Se|tercm mit feinen 
braftifd^en SBemerlungen jurüdfamen, bic ungefäl^r besagten: lieber 
jeben anbem %ob leiben, als fid^ öon franjöfifd^en ober engüfd^en 
^oljfd^neibern jerfleifd^en laffen. S)ie tl^eueren ^oljfd^nitte tpurben 
jum Xl^eil bem geuer geopfert nnb l^iermit toar jugleid^ ein SBenbe^ 
punft \äx bit §oIjfd^neibefunft in Seipjig eingetreten» Ärefefd^mar 
öerfud^te nun burd^ ein j9logra<)l)ifd5e8 Snftitut genügenbe tü^tige 
firäfte iu bilben, toeld^e felbft hk ftrengften Slnforberungen eineg 
SRenjel, biefe8 ©d^redEbilbe» ber ^oljfd^neiber, ber biefen mand^mat 
Slufgaben fteDte, njorüber fie ber SSerjtt)eifeIung na^e gebrad^t tourben, 
batb befriebigen foDten* 3)ag SBerl gelang unb toirb burd^ 3al^r* 
l^unberte afö ein S)enfmal beutfd^er X^Iogra^)]^ie unb 3)rudBfunft 
baftel^en» 

$ier fei nod^ einiger Untemel^mungen SBeberS aug biefer 
tßeriobe gebadet, tocld^e mel^r im Sntereffe beS ©tanbeS, afö in 
ber SluSfid^t bamit ©etoimt ju erjielen, unternommen tourben: 
„Seitung für »uc^^anbel unb öüc^erfunbe'^ (1838—39) mit i^rer 
gortfefeung ,,Saigemeine ?ßrefeeitung" (1840—43) unb: ,,a3ibIio^ 
polif«e8 SaPud^" (1836— 42). Sie finb nic^t ol^ne (Sinflu^ auf 
bie fpötere gad^Rteratur geblieben, namentlid^ l^at bk „^refeeitung", 
unter ber ßeitung ®b. 3ul. ^ifeigS unb §artmann ©d^eöwife' , auf bie 
Klärung ber Slnfid^ten über bai ßterarifd^e ®igent]^um8red^t unb bie 
betreffcnbe ©efefegebung einen toefentlid^en (Sinflu^ geübt 

S33ie feinerjeit bai „Penny Magazine" bei SBeber gejünbet l^atte, 
fo toar e8 aud^ felbftoerftänblid^, ba^ ba8 Srfd^einen ber „ülustrated 
London News" unb ber ?ßarifer „Illustration" il^m leine Slul^e lie§, 
bis im 3uK 1843 bie erfte Siummer ber ßeipjiger „3Quftrirten 
Seitung" folgte» Slad^ ben oben gefd^ilberten SSer^ältniffen ber X^Io«* 
gro^)]^ie unb ber %t)poffcopf)it toaren bie ju übertoinbenben ©d^njierig* 
leiten begreifßd^ertoeife außerorbentlid^ grofee» Slnffinglid^ mugtc 
natürüdö ba8 Slu8lanb jum toefentlid^en S^eil mit ©lid^SS auäl^elfen, 
bod^ bauerte biefe ^]^ängig!eit nid^t lange* (£b* ^e^fd^mar rid^tete 
fein Ätefier faft ganj auf bit SBebürfniffe ber 3ttuftrirten ßtitmQ ein, 
unb oii er 1858 ftarb, fam bai j^Iograpl^ifd^e 3nftitut in bie §änbe 
ber ©Epebition ber 3ttuftrirten S^i^ng. S)aSfetbe befd^dftigt reget«» 
mfi^ig ettoa 40 §oIjfd^neiber unb liefert nid^t nur für bie 3öuftrirte 
Leitung bie §oljfd^nitte, fonbern aud^ für anbere SSerleger be8 3n* unb 
8lu8lanbe8» Ärefefd^mar toar, toennaud^ fein genialer ^ünftler, fo 



60 ^ec iHttftritte J^ttlau unft Wtuth* 

boä) ein öon bcm ernftcftcn ©trcBcn nad^ Sßollfommenl^cit in feiner 
Äunft befeelter SJiann, beg^alb aud^ nie mit htm Srreici^ten ju^ 
trieben, fonbem Bentül^t, eine nod^ pi^ere ©tnfe eingnnel^nten* ©tint 
aSerbienfte um bie X^Iogrctpl^ie fönnen in Seipjig nid^t l^od^ genug 
gefd^ä|t toerben* Sr i)at jal^treid^e ©dritter auSgebilbet^ öon toeld^en 
öiele ber Sunft Sl^re mad^en* 

Sm Saläre 1845 ging ein Xl^eil be8 SBeBer'fd^en Sßerlag« auf 
©arl 83. SordE über, mit bem bie in ben Salären 1837—1845 ent^ 
ftanbenen Unternel^mungen gemeinfd^aftlid^ gemad^t toorben toaren» 

SReben ber „SHuftrirten 3^itog" lieferte 833eber im Saufe ber 
Saläre nod^ eine grojse Slnjal^l bebeutenber üluftrirter SBerle, barunter 
?ßöppigg „SRaturgefd^id^te", 4 SBbe. goL; ©d^omburgfö Steifen in 
a5ritifd^**®uiana; Sfd^ubig „S^ierleben ber Sttpentoelt" (1875 
10* SluftO; ©d^öppner» ,r§au§fd^a| ber ßänber^ mü) Sßölferhtnbe"* 
Sine für bie SSoHöbilbung beftimmte ©ammlung, bie, mit ©nergie be* 
trieben, l^öd^ft toid^tig »erben fann, finb bie Söuftrirten Sated^iämen, 
j[e|t 90 aSänbd^en- ® er, ber SHuftrirten ß^itans entfprungene 3ttuftrirte 
Äalenber jftp bereits 35 gal^rgfinge* 

aSon ben SHuftrirten ÄriegSd^ronilen au8 bm Salären 1864, 
1866, 1870—71 ift befonberS Ie|tere eine ganj öortrepd^e ßeiftung 
beutfd^er X^togra^)l^ie unb S)rud!unft unb eine pd^ft njertl^öoHe 
£i,müt jur Senntnij3 jener großen Qdt Unter btn öerfd^iebenen 
§ot jf d^nitt ^ Sltbumg öerfpred^en bie tim jjefet begonnenen „SReiftcr** 
toerle ber §oIjfd^neibeIunft" eine befonberS intereffante ßeiftung ju 
toerben, bie erft ganj jeigt, toetd^e reid^e ©d^äfee unter hm 40,000 
Sßuftrationen ber 72 SBänbe ber Söuftrirten S^i^fl P^ befinbem 

Slud^ bie SSerlagStl^ätigleit SBeberS nad^ anberen SRid^tungen l^in 
ift eine große, iiamentlid^ toanbte er ber bramatifd^en unb bramatur»« 
gifd^en ßiteratur feine Slufmerffamfeit ju unb öerlegte unter anberen 
bk ial^Ireid^en SBerle öon SSenebij, ßaube, Sbuarb S)eörient, ?ßru|, 
aRofent^al n. Sl. 

©eit 1860 ift 3* 3. SBeber aud^ SSud^brudEer getoorben, bod^ lag 
eS nid^t in feiner Slbfid^t, felbft bie großen 'Unternel^mungen fertig ju 
fteöen, biefe toerben l^auptfäd^Iid^ bei g* Sl. SSrodEl^aug auSgefül^rt 

Sm (Sefd^äft xoitb SBeber öon feinen brei ©öl^nen Sol^anneä, 
^ermann unb Dr. gelij SBeber treu unterftüfet* 

2ln htm Xage, n)0 biefe Qdkn gefd^rieben tourben, beging SBeber 
feinen 76j|ä]^rigen ©eburtstag, nod^ immer in öoDer ®eifte8frifd^e, ber 
,,Äned^tSRupred^t" ber SBud^brudEer, babei als „ber alte Sean SacqueS'' 



eine ber populdrftcn ^ßcrjönKd^Icitcn unter ben ©oHegcn» SBcnnaud^ 
bai, toag 833eber gctj^an, für einen SJiann gerabe genug getl^an ift, fo 
fielet ju l^offen, ba^ feine lieBeöoQ pftegenbe §anb nod^ an mand^em 
fd^önen SBerfe erfid^tßd^ fein toirb* 

toarb in ®öttingen als ittjölfteg Äinb ad^tbarer aber burd^ btn 
^eg verarmter @ßern am 13^ %thx. 1808 geboren* ©ein älterer 
©ruber Dtto Ke§ ben öierjel^njäl^rigen Snaben nad^ Safd^au fommen^ 
um il^n für fein ©efd^äft auSjubilben» SKit unermüblid^em %kxi 
toax, Oeorg bemül^t^ bie SüdEen feine» mangeC^aften ©d^ulunter^ 
rid^tg augjufütten, unb betoieg fid^ jugleid^ im (Sefd^äft fel^r praftifd^, 
foba§ er, als Dtto nad^ ?ßrepurg überfiebeöe, bai (Sefd^äft bis 
1828 allein fül^ren fonnte* 1828 übernal^m er eS für eigene 
Sied^nung» SBiganb toar ein SRann öon äd^t beutfd^er ®efinnung mit 
einem toarmen §erjen für beutfd^e Literatur unb Sunft, eS jog il^n 
bal^er untüiberftel^Iid^ nad^ 3)eutfd^Ianb jurüdE, unb 1834 begann er 
fein ©efd^äft in Seipjig» 

S)en ®runb ju feinem 9luf legte namentlid^ baS „SÄalerifd^e unb 
romantifd^e S)eutfd^Ianb", ein innerl^alb eines engeren fJreunbefreifeS 
burd^gefü^rteS bebeutenbeS Slctien^Untemel^men, begonnen ju einer 
Seit, too man fid^ nod^ nad^ ©nglanb njenben mujste, um bie 
Seid^nungen ber beutfd^en Sünftter burd^ englifd^e ©tal^Ifted^er auS^ 
ffil^ren, jum Xl^eit öerbaHl^omen ju laffen» 68 erfd^ien in 10 ©ectionen 
mit mel^reren l^unbert ©tal^tftid^en unb tourbe mit allgemeiner Slner*^ 
fennung aufgenommen» 

Oleid^ SBeber loanbte fid^ aud^ SBiganb balb t)on btm ©tal^Iftid^e 
ab unb bem ^oljfd^nitt ju unb blieb, n)ie jener, biefer Siebe treu* S)a§ 
bie 3£^Cogra^)]^ie nod^ tief in bm aSinbeln ftedCte, als SBiganb na^ 
Seipjig lam, ift fd^on oben berid^tet* ©eine SSerbinbung mit Subtoig 
Stiftet, toeld^e fid^ ju einem innigen greunbfd^aftsbunb geftaltete, war 
für bie Siid^tung SBiganbS entfd^eibenb* SBie SBiganb beftimmenb 
auf gtid^terS fünftlerifd^e Xl^ätigfeit njirlte, fo mad^te bie Seid^enweife 
SRid^terS SBiganb ju einem ©egner ber englifd^^franjöfifd^en mit btm 
©tal^Iftid^ in SBettfampf tretenben 9Äanier unb ju einem eifrigen 
Änl^änger unb görberer beS einfad^eren unb ftrengeren ©tils ber 
beutfd^en SKeifter auS bm 16. Sa^r^unbert* SBol^I feiten l^aben SSerleger 
unb Äünftter in ber SluSfül^rung einer SReil^e öon anjiel^enben 
®rfd^einungen fo $anb in §anb unb (SineS ©inneS gettjirlt, wie SBiganb 



62 ^et iltnftritte H^erlag tinti ^tucfl* 

unb aiid^ter^ tod^ Se|tcrer fclbft jagt: „^^ l^abc mid^ an Ö^re »arme 
Xlicilnal^me \o gctoöl^ttt, ba% id^ mir ganj öertoaift öotgefommctt bin, 
mm einmal eine fnrjc ?ßanfc eingetreten ift ®S ift mir bod^ immer, 
afö gepre id^ ginnen ganj befonberäan, nnb afö müßte id^ eigentlid^ 
SlKeS für Sie mad&en"- 

®in fd^önrc ©enfftein, btn er im SSerein mit feinem SBruber Dtto 
iem SuBeljal^r 1840 errid^tete, toar bie iHnftrirte Sluägabe beS 
3libelnngenliebeg mit geid^nnngen t>on SBenbemann unb §ü6ner* S)ie 
§oIäfd^nitte unb 9labirungen ju feinen Untemel^mungen Keß SBiganb 
]^au))tfäd^Iid^ öon 2)regbner Äünfttem: ©aber, SBürfner, Sanger n. a* 
augfül^ren* 

®eorg SBiganb befaß nid^t bm ©inn für ia^ aHmäl^üge.l^er^ 
fömmlid^e SluSnu^en beS ©rrungenen, il^m njar forttt)äI)renbe8 3leu^ 
geftalten unb ©d^affen SBebürfniß* SBenige SSerleger l^aben beäl^alb 
einen fo großen SBanbel in iliren SSerlaggbeftänben ünh in bem 
ßl^arafter i^reg ganjen ®efd^äft8 aufjutoeifen, wie (Seorg SBiganb* 
aSereitg 1843 überließ er einen S^eil feinet ©efd^äft» an S* tiemann 
in aSertin* SIÄit ©uftat) SRa^er begrünbete er 1842 neben ber 
feinigen ik girma SRa^er unb SBiganb, bk fid^ 1845 auftöfte utib 
in btn alleinigen SSefife ©uftat) SKa^er« überging; 1844 laufte er 
baS SBe^ganb'fd^e (Sommiffionggefd^öft, ba8 er 1856 §• §aeffel über*^ 
Keß* 1850 grünbete er ia^ „Siterarifd^e ©entratblatt" unter ber girma 
,^®Epebition beS SIÄeßfatalogg''. Qtod Saläre t)or feinem 5£obe errid^tete 
er nod^ ein Slntiquariat mit SHbr» Äird^l^off jufammen» 

S)ie ^rone aller feiner Untemel^mungen, an ber er bi8 ju feinem 
Xobe mit Siebe unb Eingebung unb unter vielerlei 3Rül^e unb ©orge 
arbeitete, n)ar ©d^norr öon 6arotöfeIb8 „SSibel in (240) aSilbem'^t 
S)iefe8 unüergänglid^e SBerf beutfd^er Sunft tourbe 1852 begonnen» 
SBiganb foöte wenigften8 bie ©enugtl^uung erleben, baß er im ^^ 
unb SluSlanbe ben öerbienten, aber öon faft aDen feinen greunben 
bejtoeif elten ©rf olg fid^ errang» SRad^ längeren Seiben ftarb SBiganb 
am 9. gebruar 1858 in nod^ nid^t öoKenbetem 50, SebenSjal^re» ©o 
lange ©d^norrS nnb Subtoig 8fiid^ter8 SBerfe btn ®eift erl^eben ober 
erl^eitem, wixb SBiganb^ 3lamt als görberer il^reS 3lu]^meS mit S)anf 
genannt toerben- 3)ag ©efd^äft ift jefet in ben §änben beS jüngeren 
©ol^neS, ®eorg SKartin SBiganb» SBal^nbred^enb ift bai t)on il^m 
»erlegte „SUhifterbuc^ für ^uSlid^e Slrbeiten" be8 Dr. % t)on ga^u 
gettjorben» 



^ie %nxnp unh %ttiUn^^t6tittn* 63 



Crnft mn 

aSenn bcr 3lame ®rnft ÄetI an bie Slantcit SBcber unb SBiganb 
unmittcttar angereil^t wixb, fo gefd^iel^t cg, tücil Seifö „©artctilaube" atö 
ein tocit Ieud^tcnbe§ SBeifpiel baftcl^t^ tpctd^c enormen, aQe aSorauSbered^*» 
nungen über ben Raufen njerfenben ®rf olge niittelft ber, burd^ bie beiben 
©enannten toieber in S)eutjci^Ianb l^eimif d^ gen)orbenen Sßerbinbnng öon 
SBort unb SSilb erreid^t »erben f önnen, toenn fie mit rid^tigem Sßerftänb»« 
ni§ für bie geiftigen SSebürfniffe beg SSoffeg benu|t toirb. S)ie „ ©arten* 
laube" ift gerabejn maaßgebenb für bk ganje Siterotnr ber iöuftrirten 
Unterl^aitungSMätter getoorben^ bie meiften ber SRad^f olger l^aben eg 
jebod^ nur ju einer äußeren Slel^nlid^feit gebrad^t, feinet aber l^at ba8 
aSorbilb an 3nl^alt einigermaa^en erreid^t, ja fein anbereS Sanb l^at 
ein äl^nüd^eg SSeifpiel aufjutoeifen, baß ein tool^IfeileS Unterl^altungi^* 
Matt eine SJiad^t geworben, bereu Slusfprud^ oft toirffamer toar, afö ber 
mand^en ®ebieterS, aber nur beSl^att , njeil bief e SRad^t nie für priöate 
ober untoürbige ßtoedfe gemißbraud^t tourbe* 

,,®artenlaube: Sluftage 375,000; ?ßat)iert)erbraud^ jäl^rlid^ 4300 
bis 4500 JBaQen; befd^äftigt bei ber ^erfteöung 18 ©d^neOpreffen, 
4 ©atinirmafd^inen* 3n ber ©rudEerei arbeiten 60—70 Seute, in ber 
JBud^binberei 40—50, ©efd^äftsperfonal 25*'' SSSie trodEen tautet biefe 
Änttoort auf bie Slnfrage in SBejug ouf bie für bk ^erfteHung ber 
©artenlaube je|t notJ^toenbigen Gräfte unb baS erforberlid^e SJiaterial; 
tote fd^ön aber ber ©ebanfe, baß ba8 SBerf, toeld^eg faft boppeft f o öiele 
©d^neOpreffen in ununterbrod^ener 85etoegung l^ält, alg ganj Seipjig 
im SubeQal^re 1840 aufjutoeifen l^atte, nur iaS gtefultat ber SluSbauer, 
tüd^tigen ©efinnung unb Oefd^idHid^feit eineS armen 85ud^pnbler* 
ge^ülf en ift 

©ruft ßeit tourbe am 6. S)ec- 1816 in ßangenfaija geboren- 3n 
ber ipoffmann'fd^en SSud^l^anblung in SBeimar bilbete er fid^ gefd^äftlid^ 
av& unb empfing bort jugleid^ bie erfte Slnregung ju eigener literarifd^er 
^ptigleit «(8 ®epfe in Sei^)jig übernahm er 1841 bie Seitung ber 
SBod^enfd^rift „Unfer ?ßlanet", toaS il^m jebod^ balb öon ber JBe^rbe 
unterfagt tourbe* 3m 3a]^re 1845 grünbete er o^ne 9ÄitteI, nur auf 
feine eigene Xptigfeit öertrauenb, tin ©efd^äft mit ber Verausgabe be3 
i^Seud^ttl^urm''» 8118 SSerlagSort mußte Seil auf Omnb ber ?ßreßöer^ 
l^ättniffe geife toix^im. ®a8 SStatt fanb jebod^ leinen bteibenben ©c^ufe 
gegen bie SBerfoIgungen ber löe^rben» 3n ben SetoegungSia^ren 1848 
unb 1849 trat eine furje Qdt ber aHu^e für Seil ein unb ber „Seud^t^^ 



64 9tc innfttete l^etlga un^ 9tatk* 

tl^urm" fonntc in Seipjig crfd^chtcn, bdb aber begonnen lieber bie 
SSerfoIgungen, toeld^e fd^Ite|(icl^ bai^ ^I5fd^en ber f^Iamme bed Seud^t^ 
tl^urmeg jur golge l^atte* ©n neues Unternel^men, ber öon gerb* ©toUe 
rebigirte „SQuftrirte SJorfbarbier'', gelangte fd^neQ jur Slütl^e unb 
l^atte im. jel^nten Wlomt feines Srfd^einenS fd^on 22,000 Stbnel^mer, ba 
tt)urbe ^eil auf ®runb feines poUtifd^en SSerl^altenS ju einer neunmonat^ 
fidlen §aft auf ber §ubertusWrg öerurtl^eilt. §ier entwarf er ben 
Pan }ur ^©artenlaube'', ben er nad^ feiner ©ntlaffung fofort inS 
2Berf fe|te* Stoße unb %. 3)ie}mann lid^en il^re 3iamen als fftebacteure 
l^er, ba Äeil ben feinigen auf ®runb ber ?lnorbnungen beS $refeefe|eS 
nid^t geben fonnte» 

S)aS Untemel^men gebiel^ fd^neQ unb eS finb bie überrafd^enben @r^ 
folge Sebem befannt. 1853 mit 5000 Sjemplaren bebütirenb, l^atte baS 
Statt im 3a^re 1863 157,000 Abonnenten. S)a traf bie ,, Gartenlaube '^ 
in golge eines unüberlegten ?lrtifels ein SSerbot in ^reufeen, tooburd^ 
bie Slbonnentenjal^I auf 100,500 fiel, fie ftieg jebod^ 1864 ttjieber auf 
125,000, 1866 auf 142,000. 3)ie Sefefeung SeipjigS burd^ bie ^ßreußen 
im 3a^re 1866 brad^te bem Statte eine jtoeite Äataftropl^e, bie leidet 
t)emid^tenb l^ätte ttjerben fönnen. S)aS ©rfd^einen ber Gartenlaube 
tourbe »erboten; bie SKaagregel, auf ben Slntrag SBiSmardES jurüdE:» 
genommen, toenbete fid^ nun jum Segen für baS Untemel^men : nad^ 
SSerlauf t)on toenigen SBod^en l^atte bie „Gartenlaube" 177,000 
Slbonnenten, unb l^eute jäl^It fie 375,000. 

3)aS ©rfd^einen ber „Gartenlaube" ift ein epod^emad^enbeS ®t^ 
eigni§ im SBud^tjanbel unb il^r (Sinflug auf bie Sitbung unb ben natio*« 
naten Gebanfen ein ganj augerorbentlid^er geworben, ©ie fd^enfte 
faft auSfd^tiepd^ bem beutfd^en ä^itn unb ©treben 33erüdEfid^tigung^ 
S)ie Slrtifet öon föod, Semme, ßart SBogt^ 8iotmä§Ier, JBre^m trugen 
il^r 33efte^ baju bei, bie SBerbreitung ju förbem, fpäter §. ©d^mib^ 
StuptnuS, Semn ©d^üding, ©torm, (S. SKarlitt u. ST. 3)ie ©eete beS 
Ganjen blieb aber t>on bem erften Sage ab unb bis ju feinem Xobe 
Seit felbft mit feiner nie erlal^menben Xl^ätigfeit, Umfid^t unb gürforge* 
SBie er für fein »latt lebte, (äfet fic§ nic^t beffer fc^itbem, als er 
es felbft ttjut in einem 33rief an einen fj^eunb , ber ^eit um Siatl^ 
gefragt tjatte, ob wol^l ein beiben befannter ©d^riftftetter bie fftebaction 
eines iHuftrirten SBlatteS übemel^men foüte. Slad^bem* ^eit bie 
erfolge feines SBtatteS gef^ilbert, fäl^rt er fort: „S)aS finb ©rfolge, 
auf bie id^ wo^l ftolj fein fönnte, ba fie rebactioneQ unb gefd^äfttid^ mein 
aßeinigeS SBerf finb. gragt man mid^ aber, ob fie mid^ glüdtlid^ gemad^t, 
fo ^abe id^ nur eine trübe Slntwort. tJünfje^n 3a]^re lang l^abe id^ nur 



ben einen ©ebanfen gel^abt, ber mid^ Xag unb SRad^t unb überall mit 
bämonifd^er ©etoalt bel^errjd^t l^at* tJünfeel^n Saläre — bie fd^önften 
beS Seben8 — l^abe id^ nur gearbeitet, nur gegrübelt, nur gefd^affen, 
feinen Sonntag gel^abt , mid^ t)on ben meiften greuben jurüdf gejogen 
unb nur bem Untemel^men gelebt* %xo^ ber mir ju &thok ftel^enben 
Sfteifemittet l^abe id^ — mit SluSnal^me einer ©d^ttjeijer^Sieife — t>on 
ber SBelt 3liä)H gefetjen, unb toenn man morgen meine müben ®ebeine 
J^inauSträgt, ttjerben bie ßeute fagen: „®t toar ein 9larr unb l^at jein 
Seben nid^t genoffen!" 3)ie Seitung cineg fotd^en Untemel^meng ift ein 
fjlud^f ber mit eifemen klammern gefangen l^äft unb fc^Iieglid^ baS 
2tUn fnidft, bag nur nod) in einer gelungenen Stummer SBertl^ tjat''* 

S)te ,,®artenlaube" blieb eine SBoIföjeitung im toal^ren ©inne beS 
SBorteg unb ttjarb t)on bem SBomel^mften fo gut toie öon bem ®e^ 
ringften, öon bem ©elel^rten eben f o gern, toie öon bem einfad^ ©ebilbeten 
getefen. ©el^r SBieleä l^at bag S5Iatt beigetragen, bie S)eutfd^en im fernen 
Slugfonbe in geiftiger SBerbinbung mit bem äWutterlanbe ju l^atten. 

SBonÄeifö fonftigenUntemel^mungen feien erwäl^nt: gerb* ©toHeg, 
Subto- ©tord^g, §einr. ©d^mibg unb ®. aWarlittS ©d^riften, SBodES 
berü^mteg „SBud^ t)om franfen unb gefunben äWenfd^en", toeld^eg jtoötf* 
mal aufgelegt, in über 200,000 ©Eentplaren t)erbreitet tourbe, SRo^^ 
mäglerg SBüd^er ber SRatur* 

©ebrudtt toirb bie „©artenlaube" in ber SBud^brudEerei t)on %ltj:. 
Witbt, bie nur auf bie Äeirfd^en Slrbeiten eingeri^tet ift 

Äeil ftarb am 23. SKärs 1878. S)ie Äunbe t)on feinem Sobe ging 
toie ein Sauffeuer öon SUiunb }u SÄunb ; ti toar, afe ptte 3eber einen, il^m 
nal^e ftel^enben greunb t)erloren, obtool^t Äett t)ietteid^t SBenigen perfön^ 
lid^ belannt toax, ha er, früher gejtoungen, fpäter grunbfci|tid^ fid^ öon 
aßen öffentlid^en Slngelegentieiten fem l^ielt Xro^ feiner glänjeuben 
aSerl^ältniffe unb feinet prad^töotten §aufeg lebte Äeil, toie aud^ fd^on 
aus feinen eigenen SBorten l^ert)orget|t, einf ad^er, atö mand^er fd^wad^ 
fatarirte ®eplfe. SBenn eS aber galt ju l^etfen, ba toar er bereit, 
fobalb er fid^ felbft überjeugt l^atte, bafe bie §ülfe angebrad^t toar. 

%nttttt l^etleget ifluftrirtet ^lätttt unb Wttkt^ , 

©elgagen & Wafing* Unter ben gamitienbtättem, bie nad^ bem »cr^m & 
aSorbilbe ber „(Gartenlaube", tl^eitoeife mit ber nid^t ju t)erteugnenben *^^"^"^ 
Slbfid^t, biefer eine birecte Soncurrenj ju mad^en, entftanben, ift, toaS fo^ 
too^C benSBertl^ ber 3ttuftrationen afö be8 XejteS betrifft, ba« „S)al^eim" 
ba« bebeutenbfte* 6« toirb t)on bem S ei<)}iger ßtoeig ber girma ^tU 



«ei^agen A j^agcii & Älafittfl itt Siclefelb ijerlegt unb ift äugerlid^ bcr „ ©artentaube" 
^^*ö fel^r ä^nlid^; in polittjd^er Haltung jebod^ jiemlid^ t)on berfelben t)cr^ 
jd^ieben. Sin Slbonnentenjal^t reid^t bag „SaJ^eim" itid^t an bie ,,®arten^ 
taube" l^eran, befi^t aber einen jiemlid^ feften ©tamm öon Sefem. 

Unter ben iöuftrirten SBerfen ber girma l^at ba^ neuefte, bie 
Äönig'fd^e ,,Siteraturgefd^id^te", in tJad^freif en mel JBead^tung gefunben, 
abgelesen t)on bem ©rf olge, ber il^r im großen publicum in bem reid^ften 
SWaage gu Xl^eil geworben ift* gaft fämmttid^e gra^)]^ifd^e ^nfte, ein* 
gered^net bie jüngfte, bie ßinfogropl^ie unb ben mit berfelben öerbunbenen 
garbenbrüdE auf ber Sud^brudEer*©d^neIIpreffe, l^aben bei biefem SBerfe 
jufammengeimrit, um bie älteften beutfd^en ©prad^»^ unb Siteratur* 
benfmale bilblid^ jur Slnjd^auung ju bringen* 

S3efannt finb ebenfalls bie ,,Siebl^aberbrudEe", in beutfd^en ©d^rift* 
gatturigen älteren ©d^nitteS, mit benen bie girma juerft ben SBeg 
befd^ritten l^at unb jtoar mit einer „SluSgabe für SBüd^erfreunbe ** in 
Dctat) unb mit einer SluSgabe ber ,,SabinetftüdEe" in ©ebej* S)er S)rudE 
ift mit ben ©d^n^abad^er ©d^riften 3)ruguKng auSgefül^rt, an ben (Sin*^ 
bänben l^aben fid^ bie beften SBud^binber ßeipjigg, unter Slnlel^nung an 
alte gute SKufter, öerfud^t* SBenn bie S3eftrebungen, bie ältere gractur 
unb ©d^tüabad^er ttjieber einjufü^ren, nid^t mit benfetben Srfolgen 
gefrönt ttjurben, ttjie bie für Slnn^enbung ber JRenaiffance^Slntiqua, fo 
liegt bieg einfad^ barin, ba§ man, toaS bie erfteren betrifft, nid^t, ttjie 
bei ber festeren, auf muftergültige SBorbilber jurüdEgreifen fonnte* 
(Seogr. m^ ©iue fel^r öerbienftooHe Xl^ätigfeit entn^idEett bie ^PeograjiSifcöe 
^^^*J«^*=9IInftaIt t)on SSel^agen & ^afing- 3)iefetbe tourbe am h Suü 1873 
fttafing gegrüubet, unb ftel^t unter ber toiffenfd^aftlid^en S)irection beS Xl^eit* 
tjaberS Dr. Sftid^arb Slnbree* ©ie befd^äftigt burd^fd^nittlid^ mer 
fartograpl^ifd^e ßeid^ner unb fünfjel^n ßitl^ograpl^en* Slbgefel^en öon 
jal^Ireid^en einjelnen harten für ben eigenen unb für fremben SSerlag, 
finb aus ber Slnftalt t)erfd^iebene, ttjeit verbreitete Mauten .l^eröor* 
gegangen: ber gro^e pl^tififalijd^^ftatiftifd^e SltlaS beS 3)eutfd^en Sieid^e« 
t)on Slnbree unb ^efd^el; ber in fel^r vielen ©d^ulen eingefül^rte ^iftorifd^e 
©d^ulatlag öong- SB- ^u|ger; ber bereits in 180,000 (SEem|)Iaren t)er* 
breitete Slllgemeine SBoIfefd^uIattaS t)on Dr. Si. Slnbree, fowie SCnbree«« 
5ßu^gerg (S^mnafiat unb 8iealfd^ulattag in 48 harten. S)ie le^teren 
brei Mauten jeid^nen ficl^ burd^ ftaunenSttjertl^e SilKgleit auS, bie nur 
burd^ bie 3inf^od^ä|ung unb ben farbigen SBud^brudE mögtid^ ttmrbc* 

«. e. *a^ne SMfiert i^tnxji l^ajine ift in Sonbon geboren unb fam 1839 nad^ 
&t\piXQ, tt)o er toä^renb brei Safere al8 ©ta^Ifted^er fid^ befd^äftigtc* 



3)atttt begann er für eigene Sied^nung bai befannte „ Uniöerfum **, 
ba^ öielc 3a]^re l^inburd^ in ganj 3)eutfd^Ionb fel^r t)erbreitet toat. 
SRit e. %. SBrain begrünbete er 1839 bie girma ,,englifd^c Ännft^ 
anftaft'^ bie er 1842, afö SBrain nad^ Sonbon überfiebelte, oQetn 
übernal^m. (Sr t)eröffentlicl^te bie befannten Sluggaben ber ®alerien 
t)on ©reiben, S5erlin, SWünd^en unb SBien* 3m 3a]^re 1854 be^ 
grünbete er „^a^ illuftrirte gamiüen=^3onrnaI'' jn 1 @gr* ttJöd^nt* 
Kd^, ttjeld^eg in nnglanblid^ furjer ßeit eine Slnftage t)on 50,000 
erjiette* 3)iefe« SBIatt ift bann f^jöter (im 3a]^re 1870) mit: ,,S)ag 
nene Statt'' t)erfd^motjen tooxbtn nnb l^at eine Slnftage üon über 
100,000 ejem|)Iaren. „3)er iHnftrirte gamilien^Äatenber'', ttjeld^er 
je^t in feinem 24. Sal^rgange erfd^eint, erreid^t aUjäl^rlid^ eine Slnflage 
t)on über 300,000 (SEem|)taren- 

3m 3a^re 1854 l^atte baS ®efd^äft fid^ foweit anggebel^nt, ba§ 
bie Slnlegnng einer eigenen 3)mdferei erttjünfd^t fd^ien ; biefe arbeitet 
l^ente mit 19 ©d^neßpreffen, 23 Änpferbrud*=, 6 ©teinbrudE:» nnb 
3 $ßrägpreffen* 3)ie girma befi^t an^erbem einen jiemlid^ augge* 
bel^nten SSertag t)on SSBerlen in englifd^er ©prad^e, njeld^er t)on il^rer 
Sonboner Filiale vertrieben n)irb. 



^ie illuftrirten jJSobeseitunsen, reid^ mit ^oljfd^nitten nnb s>tc tnuiithy 

aeitungen 



5IRnfterbeiIagen onSgeftattet, fpielen befannttid^ eine bebeutenbe 8ioIIe. ^ ^^ 



3^ren eigentUd^en ©i| l^aben fie nid^t in Seipjig, fonbem in 33erlin, 
aber bie ^erfteHnng gefd^iel^t in Seipjig. S)ie bentfd^e 9ln§gabe beg: 
„SBajar" tüirb in circa 80,000 ©jentplaren bei 83. ®. Senbner gebrudEt 
(öergL ©• 88); bag „ajiobeblatt" in einer Slnflage t)on 30,000 bei 3nL 
ftttnfl^arbt Dtto 3)ürr brudtt bie bentfd^en Sln^gaben ber: „3Qnftrirte 
fjranenjeitnng" in 34,000 unb ber : „SWobentoelt'' in253,000 ^emplaren* 
aSon bem le^teren Statte erfd^einen aufeerbem 4 franjöfifd^c, 2 engtifd^e 
Äuggaben, unb je eine bänifd^e, fd^tuebifd^e, l^oHänbifd^e, italienifd^e, 
fpanifd^e, portugiefifd^e, |)oInifd^e, ruffifd^e, böl^mifd^e unb ungarifd^e 
aiuggabe. 

©g bettJeift biefe Xl^atfad^e red^t l^anbgreiflid^ bie Sebeutung 
Seipjigg afö ßommiffiong^ unb 3)rudEpta|. 3)enn bie t)orjügtid^en (Sin*« 
rid^tungen ber Seipjiger Sud^brudEereien, im SSerein mit ber ®rfpami| 
an ©|)efen unb Slrbeit, wetd^e baburd^ ertt)äd^ft, bafe bie SWtter am 
©pebitionSorte fetbft gebrudEt tt)erben, gaben SBeranlaffung, ba§ biefe 
ttrid^tigen 3)rudEarbeiten nad^ Setpjig gingen. 

3)ag ttjeit t)erbreitete „Ueber Sanb unb 3Keer'' t)on Sb. ^al^ 
berger in©tuttgart wirb ttjie befannt in t)ortreffIid^fter SBeife bort 

5* 



68 9ev ifTuftrine l^ttUu uttti ^tucA. 

gcbrudft, abtt für bcn SScrtrieb begfclten unb bc^ ^aübcrgcr^fd^cn 
SSerlageS überl^aitpt ttjurbc ein bcfonbercg ©cjd^äft in Sei^jjig gcgrünbct 
Auf bcn Umfang, toeld^en bte SE^^ebition be^ ^aUbergcr'fd^en SBer*« 
lag^ l^ier ^at, fann ang bem Umftanbc gefd^Ioffcn ttjerbcn, bafe bie 
l^iefige ^ivma üon bem ©tamml^aufe jäl^rli^ circa 20,000 ©entner 
aBaare empfängt. 

Unter ben SSerlegem, toeld^e fid^ befonberS bem iHnftrirten SSerlag 
toibmcn, muffen nod^ fotgenbe genannt tocrben* 
swebr. JFrietiridS aprantiftetter, geboren 1803, tt)ar anfänglid^ Äanfmann 

öronbitetter ^^^ ^^^^ ^^j^^^^ ^^ ^^ ^^ ^^^ SBnc^^anbd jugenjenbet ^atte, fein 

Seinttjanbgefd^äft fort. Slfö SBnd^l^änbter etablirte er fid^ 1844 bnrd^ 
Slnfanf ber ^kma ©d^elb & So. in Baltimore. Später ertoarb er 
nod^ ben SSerlag öon gerb, ©ed^tling. @r betrieb l^anptfäd^üd^ ben 
päbagogifd^en SSerlag, namentfid^ in ber ißnftrirten Siid^tnng. 3Kit ber 
nötl^igen Slugbaner, nm baS einmal getoäl^Ite ßiel jn verfolgen, t)erbanb 
SBranbftetter einen fd^arfen 85IidE, ba^ Siid^tige jn erfennen, nnb e8 gelang 
il^m, feinen SSerlag, ber fid^ ebenfotool^I bnrd^ ©ebiegenl^eit afö bnrd^ 
eine f e^r gefd^madEüoHe SlnSftattnng anSjeid^net, jn einem ber beliebteften 
unb gead^tetften ju geftalten. ®8 feien ^ier genannt: „SBlätter unb 
SBIüttien beutfd^er 5ßoefie unb Äunft"; |). SKafing, „Slaturftubien" ; 
e. 31. aftofemäßter, „3)ag SBaffer^'; SB. ©d^ütte, „S)er ©tem^immel". 
Sranbftetter ge^rt burd^ bie minutiöfe Slufmerffamfeit, toeld^e er ber 
^erfteHung feiner iHnftrirten Untemel^mungen toibmete, ju benjenigen 
SSeriegem, bie inbirect öiel ju btn gortfd^ritten ber S^pogropl^ie in 
Seipiig beitrugen. Sr ftarb am 30. Dctober 1877. 

cgf-Ämdana €♦ Jp* SUmetons^ ©erlas bafirte auf ba8 t)on (Sari griebrid^ 
Slmclang 1806 in »crlin gegrünbete ©efc^äft, bag fic§ ^auptfäc^üc^ 
mit bem SSerlage öon Äinberfd^riften befd^äftigte. 2)ie Slrtifel SlmetangS 
l^atten einen fel^r guten SRuf , aber itn Sfleuerungen abl^olb, l^ielt er nid^t 
©d^ritt mit ben Slnforberungen ber ßeit an bie 2lu8ftattung, fo ba§ 
ba8 ®efd^äft etn^ag t)on feinem Slnfel^en eingebüßt l^atte, afö eg griebr* 
aSoIdmar in ©emeinfd^aft mit Slnton SBogel (S- ®- SRittler) 1850 
erwarb. SSogel fd^ieb fd^on 1853 aug bem ©efd^äft. SRit bem, SBoIdEmor 
eigentl^ümttd^en ©inn, bag gefd^äftlid^ Siid^tige ju treffen, ttjurbc eine 
Slnjal^t fel^r fd^ön auSgeftatteter Untcmel^mungen burd^gefül^rt, barunter: 
ba8 ,,SUbum für 3)eutf^Ianb8 Söd^ter", ißuftr. t)on ©eorg^, Sl^umamt 
u. Slv in 9 Sluftagen ; ,,ßieber, SBoßaben unb aflomanjen'', ^enbant }u 
bem SKbum; ©oleribge, „2)er alte SKatrofe", iHuftr. öon ®uftat) S)ore; 
Slbalbert ©tifter» SBcrIe in t)ielen Slu^gaben. 



S)ie ^ixma I|irt & ^ogn ift ein @|)rö|ting bcr befannteneirtASo^n 
Utttoerfitätgbud^l^anbtuttg öon gerb- §irt in S5te§fau* Sie tüurbe am 
L Sanuar 1873 begrünbet unb übematjm einen Xl^ett beS SSerlageS ber 
©tammfirma* gaft aßc Slrtifet beg Seipjiger ©efd^äfteS finb reid^ 
iHnftrirt; fie beftel^en tjanptfäd^Iicl^ in Sfteifettjerfen unb Sinberfd^riften, 
inclufiöe ber reid^en SBrand^e ber gröbetiana, babet ift jebod^ rein 
toiffenfd^aftlid^er SBerlag nid^t auggefd^Ioffen* 

3)ie toeftbefannte girma Jf arl 25ätiefier fann aud^ ber illuftrirten ftavi mMn 
®ntppe jugejäl^ft »erben* SBer fennt nid^t bie t^pifd^ geworbenen 
rotl^en 33änbe t)on Äarl SBäbefer in Noblen j, begonnen 1839 mit ben 
^Sftl^einlanbe", oon toeld^en je^t bie 20, Sluflage in ber treffe ift* 9lad^ 
bem Xobe beg ©rünberS (1859) übemal^m ber äftefte @ot|n, Srnft, ba8 
©efd^äft. 3)ief er ftarb bereits 1861, n^orauf Sari unb fpäter grife 33äbef er 
in ben SBefi^ traten unb 1872 nad^ Seipjig überfiebeften* Sm 3at|re 
1878 trat Äarl aus bem ©efd^äft aus* SBie toid^tig bief e Ueberfiebelung 
für Seipjig atö S)rudEort toar, jeigt fd^on ber SlubtidE bief er t)on 
3Huftrationen, planen unb harten ftro|enben SBänbe, t)on toetd^en 
Sluflage auf Sluflage folgt, beutfd^, ftanjöfifd^, engtifd^ in bunter JHeil^e* 
S)ie SluSftattung ift immer öortrefffid^ unb mad^t fotool^I ben 3)rudfereien 
als ber fartograpl^ifd^en Slnftalt öon SBagner & S)ebeS, bie l^au))tjäd^tid^ 
in „SBäbefer'' arbeitet, alle (Sl^re* 

3)ie SJrnoItiifdSe Sud^l^anbtung ttjurbe 1825 afö B^eiggefd^äft «moibifd&e 
ber Slrnotbifd^enSBud^tianblung in Bresben t)onSl^rifto|)]^ Slrnolb ®JJJ'^ 
gegrünbet* (Sr l^interüe| bie ©efd^äfte feinen Slboptiöf ö^nen Sftobert 
Sfteimann^Slrnotb unb SuIiuS 6. Slrnolb. 9lad^ SReimannS 
Sobe gingen fie in ben 33efi| 3ul* SlrnoIbS unb ©uftat) Slb. 
^ofmannS über, ©rftgenannter übernal^m 1849 \)m S)reSbner 
ßttjeig, festerer ben ßetpjiger. Sul. §ofmann ftarb 1874. S)ie je^igen 
SBefi^er finb §ugo §ofmann unb 3uIiuS ßel^L 

3n jüngerer ßeit l^at fid^ bie Slmotbifd^e SBud^l^anbtung nament* 
lid^ bem mit d^romotit]^ogra:p|ifd^em ©d^mudE illuftrirten SSerlage ge^ 
tt)ibmet, }. S5. 31. öon ßatju, „SBortagen für Dmamentmalerei"; ,©• 
§utlcr, ,r§öuSfd^a|''; bie TOumS unb t)iete 33tument)orIagen öon 
ajiarie t)on SReid^enbad^ , §. ©title, ^. §oppner, Söiarie Siem^, %. 
§egg, bie aUc öorjügtid^ gut auSgeftattet finb'. 

5Wod^ ift }u ertoäl^nen bie fji^^ma l^ermann Hfttt^f bie, fonft fid^ e- 3fnc» 
nur bem SommiffionSl^anbet n^ibmenb, jtoei ittuftrirte SSBerfe erften 
SftangeS t)on §♦ Äöui|: „©erbien", 2 Sänbc, unb „©onau^SuIgarien 



70 ^et iftuftrirte l^etTdQ unh ^tucA« 

unb ber a5aHan'^ 3 33änbc, bie befonbcrg für ben Stugenblid ein gattj 
üorjüglid^eg 3ntereffc l^abcn, ijcriegtc* 



ctto ©pamer ©tnc ttt t^ret ^ßtobuctiottStüeife l^öd^ft eigenartige, f aft eine Klaffe 
für fid^ bilbenbe girma, bie eine oft anS gaBell^afte gefteigerte Xl^ätig^^ 
feit enttoidelt, ift 

a)ag ®efd^äft tourbe im Saläre 1847 eröffnet, 3)en Anfang 
feiner (Sr folge mad^te ®pamtt mit aiotl^fd^itb^ ' ,,Safd^en6ud^ für 
Äaufleute'', (SS folgte eine gro§e Slnjal^t t)on ißuftrirten Sugenb^* 
unb aSoIfSfci^riften, ©pamer »ar unleugbar bemül^t, nic^t allein für 
ben fjottfc^ritt in ber SluSftattung feiner SSerlagSartifel }u toirfen, 
fonbem aud^ ben innem SBertl^ ju fteigern, inbem er nad^ unb nad^ 
tüd^tige fd^riftfteHerifd^e Gräfte ju gewinnen fud^te, S)abei toirlte 
er felbft anregenb, ergänjenb, öfteri^ aud^ ganje SSBerfe aus feiner 
gen^anbten geber liefernb, ©eine :perfönttd^e Xptigleit unb Slrbeitg* 
Iraft finb um fo ftaunenerregenber, afö fie jum Sl^eil unter fd^toeren 
förperlid^en ßeiben enttt)idelt n)urben, ©etbft »er fid^ mit ber Sluf* 
faffung ©pamerS nid^t einöerftanben erftären fann, mu§ einräumen, 
ba^ er mit Seib unb ©eele feinem S5eruf ergeben ift unb mit großer 
©onfequenj unb (Snergie fein ßiel verfolgt, 

StUein bie, entn)eber in ber erften ^ubtication ober in neuen Sluf^ 
tagen begriffenen umfangreid^en SBerfe bilben eine bebeutenbe ©umme 
an Slrbeit unb Kapital, ©iefinb: ,,Sttuftrirte2ßont)erfation8^ßeEifon" 
in 10 S5änben, mit nal^eju 10,000 SHuftrationen unb jal^Ireid^en harten; 
D. aWot^eg, „SttuftrirteS S5auIeEiIon^ 4 S5änbe, mit 3000 Sttuftra^ 
tionen; SKüaer unb SKot^eS, „Slrd^äotogifd^eg SBörterbud^'', mit 
1500 Sttuftrationen; „Söuftrirteö |)anbeföteEifon^ 4 JBänbe, mit 
800 Sßuftrationen; „3)aS S3ud^ ber (£rfinbungen'^ 6 S5änbe mit bem 
(SrgänjungSbanbe „S)cr SBettöerfetir", mit 3500 SUnftrationen ; Dtto 
t)on eorüin, „SBettgefd^i^te", in 8 »änben mit 2000 Sttuftrationen; 
,,Unfer beutfd^eS ßanb'^ t)on t). Äföben unb t), Poppen, 13 SBänbe, mit 
1300 Sauftrationen — , in ©umma circa 50 Sö&nit mit über 20,000 
SUuftrationen. 

daneben taufen nun öerfd^iebene ©erien öon Sinber*, Sugenb^^ 
unb poputären ©d^riften, beren Einfügung in einanber fid^ nid^t ganj 
teid^t merfen tä|t, in ©umma circa 500 JBänbe mit weit über 50,000 
SQuftrationen , t)on benen 191 jtoei ober mel^r Sluftagen ertebten unb 
bie in mel^r ats 3 aJliQionen S3änben t)erbreitet tourben. 



SSerfoIgen biefc SSBerle aud^ nid^t btc pd^ften QkU ber SBiffen^ 
fd^aft uttb ber Äunft, fo ift il^r (Sinflufe auf bic SBübung fein geringer 
getoefen^ 3)urd^ il^re SiUigfeit l^aben fie fel^r baju beigetragen, bk 
Klaffe ber SBüd^erfäufer ju t)ermel^ren* S)aj3 ©:pamerS S^ätigleit t)on 
erfolg gettjefen, betoeift fein 1876 erbautes großartiges ©efd^äftSl^auS 
in ber ®ettert^©tra|e* S)ie jn^edhuägig eingerid^teteii ©ebäulid^feiten 
umf äffen bie SSerlagSl^anblung mit einem ^erfonat t)on 41 ^erfonen; 
bie öerfd^iebenen fftebactionen mit 13 SlngefteHten; bie artiftifd^en 
Slnftolten mit 50 ^erfonen; bie SBud^binbcrei mit 50 Slrbcitem, S)ie 
t^|)ogra^)Pd^e Slnftaft, bie jebod^ nur ben Meinften Sl^eil beS SBertageg 
}u bruden vermag, befi|t 7 ©d^neOpreffen unb befd^äftigt.51 ^erfoncn- 



mann 



SBie bie SReil^e ber ju biefer ©ruppe t)ereinigten SBertaggfirmen mit e. «. ®ee. 
jtoeien anfing, bie in il^ren ©nbjielen SBunbeSgenoffen, in ben SKitteln, 
biefe ju erreid^en, t)erfd^ieben erfd^einen, fo fd^Iiegt fie aud^ mit jtoei 
aSerlegem, bereu ©treben ein gemeinfameS, toäl^renb fie bod^ öerfd^iebene 
SBege einf dalagen, nämlid^ ©♦Sl*©eemann unb Sllpl^onS S)ürr, 

Unter ben Sßerlegem tiaben wenige fid^ größere SJerbienfte um 
bie SSerattgemeinerung beS ©inneS für bie, ben meufd^Iid^en S^arafter 
unb bie ©itte t)erebelnbe Äunft in itirer Slntocnbung auf alle unS tag:== 
täglid^ umgebenben ober t)on ung in bie §anb genommenen ®r jeugniff e 
ber öerfd^iebenen ©etoerbe ertoorben afö 

€♦ %. Seemann* 

(Stert Slrtl^ur ®mft ©eemann toarb am 9. SWärj 1829 in §erforb 
in SBeftfalcn geboren unb fam, nad^bem er eme tüd^tige toiffcnfd^afttid^e 
unb gefd^äftlid^e erjiel^ung genoffen unb feine SSBanberjal^re gut bfenu^t 
l^atte, atö bud^l^änbterifd^cr Seiter ber britten Sluftage beS 5ßierer'fd^en 
6ont)erfation8lepfon nad^ Slftenburg unb betl^eitigte fid^ aud^ literarifd^ 
bei ber Verausgabe, 1858 etabtirte er ein ©ortimentSgefd^äft in ©ffen 
bei gteid^jeitiger ®rtt)crbung eines Sl^eiteS beS 3lenger'fd^en SScrIageS, 
unter toeld^em fid^ aud^ bie erfte Sluflage t)on ßübfeS „®efd^id^te ber 
Slrd^iteftur" befanb. S)iefeS reid^ iöuftrirte, epod^emad^enbe SBerf bilbete 
ben ®runb, auf toetd^em ©eemann fein 1861 nad^ Seipjig übergefiebelteS 
aSerlagSgefd^äft toeiter baute* S)aS (Srfd^einen ber jtoeiten Sluflage 
regte bei ©eemann ben ®ebanfen an, eine reid^ iöuftrirte ©efd^id^te ber 
ajialerci unb eine ebenfold^e ber pafti! ju t)eranlaffett* Se^tere crfd^ien 
benn aud^ fd^on 1863 öon SBil^* Sübfe bearbeitet, t)on ber erfteren 
tonnte Sllfr, SBottmann im Saläre 1878 ben erften öanb jum Slbfd^Iuß 
bringen. 



72 9et tnufttitte 9etla0 nn^ 9tutk. 

3)ic fcftc unb breite Safi8 für bie, in i^rer confequenten ®ittfeittg* 
feit um fo toirfungäreid^ere SBerlagStl^ätigJeit erlangte ©eemonn burd^ 
bie SBegrünbung ber wS^itf^^ft fö^ bitbenbe Äunft'' im Saläre 1865. 
S3i8 bal^in tüaren oDe SSerfud^e, ein (Sentralorgan für bie föi^tlerifd^en 
3ntereffen ber Qtrt }u fd^affen, gefd^eitert, unb jtoar tl^eifö an bcr 
geleierten ^ebanterie, tl^eifö an einer getoiffen ©d^eu öor ber „SQu^ 
ftration" unb ber ^opularifirung ber Äunft* 3n Sari t)on Sfifeoto fanb 
Seemann ben redeten SOiann, bie Sbee erfolgreid^ burd^jufü^iren, unb 
bie S^itf^rift fielet btül^enb in i^rem 14, Sal^rgange ba. Stu8 ber 
Söegrünbung biefeä 3oumaIg enttoidEeften fid^ bie lebl^aften SBejiel^ungen 
be8 ©efd^äft^ ju ber jüngeren ©eneration ber Äunftfd^riftfteQer. 3uL 
SDte^er, ber je|ige 3)irector be8 Serfiner 9Jiufeum8, übertrug an ©ee* 
mann feine „©ejd^ic^te ber mobemen franjöfifd^en SDlalerei''. S)er leiber 
JU früi^ t)erftorbene, geiftöoHe Sllb* t)on ßal^n öeranla^e bie ^erau^gabe 
ber „3a]erbüdeer für ^nftttjiffenfd^aft'' unb bie Srtoerbung t)on 3ac^ 
SBurdE^arbtg „Sicerone'' unb beffen „Sultur ber Sienaiffance in 3talien'^ 
SBerfen, bie, in öafeC erfd^ienen, bis bal^in otine bie gebül^renbe SBead^* 
tung geblieben toaren* Qu ben ßierben beg ©eemann'fd^en SBerlage« 
gel^ören femer SBoltmannS r,§anS §otbein" (1874 in 2. Slufl.); 
Xl^aufingS „3)ürer", eine bebeutenbe t^pogra^)ieifde^artiftifdee Srfd^ei* 
nung, unb ©• t). Sü|on)8 ^rad^ttoerf über bie SBiener aBettauS« 
fteHung. 

aSon ben fünftterifd^en Kräften, bereu Slufblül^en in urfäd^Iid^em 
Sufammenl^ange mit ber (Sutn^idEeCung beS ©eemann'fd^en ©efd^äfts ftel^t, 
finb t)or allen ju nennen SBiöiam Unger unb Sl* Drttoein^ ©eemann 
erfannte fofort in ben erften Slnfängen ba8 eminente Xalent Unger8, 
beffen Sftutim afe 3labirer längft bie ©renjen S)eutfd^IanbS überfd^ritten 
I)at* Slad^bem 1868 „S)ie SOieiftertoerfe ber Sraunfd^Ujeiger ©alerie" in 
18 blättern entftanben toaren, folgte in ben Salären 1870—71 bie 
„Gaffeter ®alerie'' in 40 93Iättern. Sn ©emeinfd^aft mit Drtttjein 
untemal^m ©eemann feit 1871 ba8 umfangreiche ©ammetoer!: 
,,S)eutfd^e SRenaiffance'', tüeld^eS je^t bereits in metir afö 1000 Safein 
ben ©d^afe ber nationalen Sau*^ unb aSerjierungSlunft au8 bem 16. unb 
17. 3a^r]eunbert ans ßid^t gejogen l^at, SSon anberen ©enfmale^ 
5ßublicationen finb nod^ l^eröorjul^eben: „S)ie SRefibeuj ju SJtünd^en", 
l^erauSgegeben t)on S. ^. ©eibet, mit l^errlid^en Slrd^itefturftid^en öon 
®b, Dberma^er unb üorjügtid^en garbenbrudfen t)on SBindEetmann & 
©öl^ne, ber t)on §. Lettner l^erauSgegebene „S)re8bner ßn^inger'' unb 
S)o]^me8 ,,a3erliner ©d^log", beibe mit umfangreid^en Sid^tbrudEen- 
®in8 ber jüngften^ augleid^ ein» ber bebeutenbften Untemel^mungen 



©cetnami» ift bag unter Sft* ©ol^meg Scitung erfd^cincnbc, auf 6 S3änbe 
in l^od^ 4t. bcred^netc biogrctp^ifd^c ©ammetoerf : „Äunft unb Äünftlcr 
beg WlxMaÜtti unb ber SRenjeit", beffcn t)ierter Sanb bic berühmte 
"SioppdhioQtcOffik SRafaeß unb SRid^el Slngeto^ t)on Slnton ©^rnnger . 
enthält, 

SBaS ben äußeren ©rfolg unb bte (Sintoitfung auf §au8, ©d^ulc 
unb SBerIftättc betrifft, fann fid^ öießeid^t fein Unternehmen ©eemann» 
mit ben aug bem enormen Sttuftrationä^SReid^tl^um feinet SSerlageg ent^ 
fprungenen: „^nftl^iftorifd^e Silberbogen'' meffen* S^ erfd^iencn l^icr^ 
t)on fd^on engtifd^e, franjöfifd^e unb J^oHänbifd^e SlüSgaben* 

Sltö ein nic^t ju unterfd^ä|enbe8 SJtittel für bie SSerbreitung beg 
beutfd^en SSerlageä nid^t fad^n)iffenfd^aftUd^en Snl^atteS mufe nod^ ber 
t)on ©eemann l^erauggegebene : ,,3ttuftrirter SBeil^nad^tgfatalog'^ ber 
big jefet 7mal erfd^ien, ertoäl^nt »erben, 

. SßJie gro§ ber ßterarifd^e Sinftufe getoefen ift, toetd^en ©eemann 
auf bie t)on il^m verlegten SBerfe mitunter au8geilbt l^at, entjiel^t fid^ 
ber SBcurtl^eilung ; er toirb bei ©eemannä Äenntniff en unb feiner @t^ 
toanbtl^eit mit ber geber umjugel^en fid^erlid^ fein unbebeutenber gewefen 
fein, 3)a ©eemann nod^ in t)oIIer ©d^affenäfraft ftel^t, fo ift cg ju 
erwarten, bafe feine t)erlegerifd^e S^ätigfeit nod^ mand^eä fd^öne SBerf 
an8 3;agc8lid^t förbem wirb. 

ber neben htm mtf)t realiftifd^en ©eemann afö Sbealift bejeid^net tocrben mp% »öw 
fann, gel^t, toie fd^on angebeutet tourbe, einen ettt)a8 anbern SBeg ate 
biefcr, SBäl^rcnb ©eemann l^auptfäd^Hd^ beftrebtift, unS'bie großen 
Äünftter atö SKenfd^en perföntid^ naiver ju bringen, ift S)ürr bemül^t, 
fie felbft burd^ il^re eigenen SBerfe }u un8 fpred^en ju laffen* SBe&e 
ergangen fid^ fomit, ol^ne bafe barüber ein ®int)erftänbni§ beftel^t, Sn 
golge beg ©cfagten fpielt bei S)ärr8 SBerlag ber ©tid^ eine bebeutenbc 
SftoHe ; ttjo ber ^oljf^nitt jur SBertoenbung f ommt, tritt l^auptfäd^Iid^ 
bie einfädle SOianier, tt)etd^e bie Snbiöibualität be8 Äünftter8 jur 
®eltung bringt, in bm SSorbergrunb, ©eemann bagegen brandet bie 
Sftaffinementg ber iJoHenbeten Xed^nif für bie ©arfteHung ber fünft** 
gctocrbtid^en ©egcnftänbe mit il^ren bieten S)etail8, ober^für bie bebcu^ 
tcttb t)crfleinerten Sieprobuctionen ber Silber ju feinen biogra^)]^ifd^en 
SBerfcn; too ber ©tid^el nid^t genügt, tritt bic Sftabimabel ein, 

mpf). 3)ürr (geb, 2L Sanuar 1828) übernahm 1853 bieSttJiet^ 
mc^er'fd^e SBud^l^anblung für au^länbifd^e Literatur, bie fpäter lieber 



in bie ^Snbe beS ©ol^neS Xioietme^erS gelangte« @8 tft tt^ol^t onju^ 
nel^men, bafe bie t)telen fd^önen (Stjeugniffe ber englifd^en unb fran* 
jöfifd^en treffe, bie tägtid^ burd^ bie §änbe S)ürr8 gingen, ben ©inn 
für bie Äunft bei il^m gewedEt l^aben, ber fpäter burd^ einen längeren 
Äufentl^alt in Stauen genährt nnb gcfräftigt ttjurbe« 5)ie görberung 
ber ^nft tt)urbe ber Seitftem feiner SSerlegcr^Xl^ätigfeit nnb er befanb 
fid^ babei in ber gCüdHid^en ßage, ol^ne ju ängfttid^e 8flüdEftd^t anf ben 
fd^neHen ®rfoIg feiner Steigung folgen ju fönnen« 

©eine SSSirffamfeit begann mit bem einlaufe einiger SBerfe erften 
SRangeö, bie au8 öerjd^iebenen ©rünben nid^t red^t jur Geltung ge* 
fommen toaxm. Sm Saläre 1867 übemal^m er t)on ber Ärtiftifd^en 
«nftalt ber S- ®- Sotta'fd^en »ud^lianblung in aJWind^en ©eneQiiJ 
,,Umriffe ju S)anteg göttlidier Äomöbie'^ S)ie prad^töoQen ©outpo* 
fitionen, in meifterl^aften ©tid^en t)on ©d^ü|, l^atten bei il^rem erften 
©rfd^einen ba§ publicum faft gelaff en, fottjol^l S)ante afö ®eneßi l^atte 
man nod^ nid^t red^t begreifen gelernt, Sluc^ Sl^ortt)a(bfen8 rf®injug 
SUejanberg in 33ab^Ion", biefer „Seftgefang in aKarmor'', l^atte feinen 
Srfolg gel^abt, obtvo^ du SReifter toie DöerbedE fid^ nid^t für }u gut 
erad^tet l^atte, biefeg SBerl gleid^fam au8 bem ^taftifd^en in ba8 
SRaterifd^e ju über}e|en, unb ein anberer äWeifter, ©• SfoiSler, ben 
©tid^ übernommen l^atte. ©inem gteid^en ©d^idEfal unterlagen (SarftenS' 
SSSerfe, in Umriffen öon SB, äJiüUer in SBeimar geftod^en; fie toaren 
in aJiüHerS ©etbftöerlag erfd^ienen unb unbead^tet geblieben, 

S)ie ©rtoerbung ber obengenannten SBerfe, um fie burd^ bie SBers» 
anftdtung neuer , tool^If eilerer unb burd^ jtoedfmd^ige Xejte bem SSer* 
ftänbnil ber Sefer nä^er gebrad^ter SluSgaben bem publicum gerettet 
ju l^aben, bleibt ein SSerbienft 3)ürr8, Slud^ ben ®runb ju feinem 
E^Iograpl^ifd^ iHuftrirten SSertag legte S)ürr burd^ Slnfauf, inbem er 
p^rid^8 ,,S3et^Ie^emitif^er SBeg" t)on ©aber inS)reSben, D, ^letf^g 
Äinberbüd^er t)on ber SBeibmann'fdien fflud^l^anbtung in Berlin unb 
©d^ererg ,,aSotf§Iieber" u, f, tt), t)on ®, ©d^erer in Stuttgart übemal^m 
unb neu auflegte, 

Sn einem Sal^rjetjut entftanb nun eine SRei^e burd^ ©tid^e fotool^t 
atö burd^ X^lograptjien iHuftrirter SBerfe, üon toeld^en tt)ir bie l^eröor^ 
ragenbften in d^ronologifd^er gotge ertt)äl^nen: ®enelli, „Slu8 bem 
Seben eineg Äünftter8", fo ju fagen eine @elbftbiogra^)l^ie in Silbern 
(©tic^); Sofe|)^ üon p^ric^, „Sr ift auferftanben" (^ol^fc^nitt); „2)ie ^ 
biblifc^e ©efc^ic^te in SBilbem'^ (©olgfc^nitt) unb „S)ie Oleic^niffe 
be8 ,f)erm" ($^otolit^ogra|)l^ie) , beibe SBerfe nad^ ben ©nttoürfen 
befannter neuerer SWeifter; „©atura'', eine Slnjal^l (SeneHi'fd^er 



Sontpofitionen, in Umriffen geftod^en t)Ott ©d^ü^, bte ein jiemlid^ 
öoßftänbigeS 53i(b öon bcr Xl^ätigfeit ©enellis geben; Sl^omaS 
t)on Äentpen, ,,S8ter SBüd^er t)on bet Jiad^fotge Sl^rifti'^ mit §oIj^ 
fd^nitten nQ,d^ ^ö^tid^, 3m Sa^re 1870 .erfd^ien ein §(utptocrl, bie 
„Db^ffee'', mit ben berühmten ßontpofitionen ^rellerg, ber für biefe 
«uggabe fein öottftänbigeg Ob^ffee^SBerl mit befonberer aWldffid^t auf 
bie Slugfül^rung in 5)otifd^nitt neu jeid^nete. 8[IS Äo:pft)ignetten für 
bie 24 ®efänge lieferte er nod^ 24 figürfid^e ßeid^nungen aus bem 
^rebeöen^S^ttuS in SBeimar* Sie britte Sluftage biefeS bebeutenben 
^rad^tn^erfeS erfd^ien 1876. 9?un folgten SRoril t)on ©d^toinbS 
^SWärd^en t)on ben fieben Sftaben" unb ,,Slfd^enbröbet", beibe in §oI}^ 
fd^nitten; feine ©emölbe aus bem Sanbgrafenfaate auf ber SBartburg 
toaren fd^on frül^er erfd^ienen^ Sin biefe SBerfe reil^ten fid^ an: 5ßeter 
t)on ßornefiuS' berühmte „ßoggienbitber ber ^ßinafotl^ef ju 3Ründ^en'^ 
t)on SWerj nad^ ben Driginatgeid^nungen in bem 3Rünc^ener Äupferftid^* 
Sabinet geftod^en; gütjrid^S „3)er ^faöer" (^oljfd^nitt) ; „ßanb* 
fd^aften", 12 SRabirungen t)on SubU)- SRid^ter; ^reHerS „giguren^ 
grie« jur Db9ffee'^ in garbenbrudE; ,,SDa8 S3ud^ JRutl^'', baS le|te SSBerf 
be8 t)ortrepd^en gütjrid^, beffen gefammteS ©d^affen in ber tief 
religibfen Ueberjeugung n)urjelte unb ftets üoH t)on ^oefie aber frei 
t)on aQer unb jeber mobemen ©ffectl^afd^erei toar. 2)aS fd^on 1877 
erfd^ienene SBerfc^en gül^rid^S ,,S)er arme §einrid^'' ift jtüar einS ber 
ttjeniger umfangreid^en SBerlagSmerfe 3)ürrS, aber afö ein burd^meg 
Iiarmonifd^eS ©rudftoer! ]^ert)oräu]^eben, SS ift ftreng im ©tit ber 
33Iütl^ejeit ber X^tograpl^ie unb ber S)rudEfunft gel^alten, bie Snitiale 
unb ber SinbanbbedEel rül^ren t)on älteren 3Reiftern l^er: SSefpafiano 
Slmfiario unb SBrebeman SSrieS; ber muftergiltige S)rudE in %t)pm 
alten ©tileS ftammt auS ber ©rugulin'fd^en Dfficin* (Sben fo ftreng 
burd^gefül^rt ift bie 3ubeIauSgabe ber ,,®ebid^te SRid^el SlngetoS" mit 
einer reid^en SluSttJal^I t)on ßierftödEen SSirgiC ©oIi§', ^eter gtötnerS 
u, %. 3)ie SReil^e befd^Iie^t üortäufig, aber fid^erlid^ nid^t für lange 
3eit, ^retterS ,,StaIienifci^eS Sanbfd^aftSbud^'\ freie S3earbeitungen 
aus bem ©fijjenbud^ be8 ÄünftlerS. 

Sieben bem ©treben, bk SBerfe ber großen 3Reifter befannt ju 
mad^en, entttjidfett S)ürr eine befonberS öerbienftlid^e SBirffamfeit, inbem 
er aud^ bie Äinberttjelt an ben ®aben ber Äunft, fotoeit fie für biefe 
geniepar finb, in reid^Iid^em 3Raa§e tl^eitnel^men läßt (SS ift geu^iß 
nid^t leidet, für Äinber ju fd^reiben unb ju jeid^nen, unb bie Un^ 
münbigen finb oft fd^arf e Etiler* 3)ie n)eit verbreitete , ef ell^aft fü§* 
Cid^e 3D'leine4iebe^tinber:^Siteratur mit il^ren ©efd^madE unb ^^antafie 



76 l^tt illuftritte l^ttiau und ^rncA* 

öerbcrBcnbcn SBiCbcm l^at unenMid^cn ©d^aben gcftiftet, unb jcbcS 
©trcben, ben Äinbern gcfunbe geiftige Äoft ju reid^en, t)erbient Sin* 
crfennung- S)ürr gcl^t t)Ott bem fe^r rtd^tigen ©runbfa^ auS, ba| für 
bic Äittbcr ba8 S3efte nid^t ju gut fei, unb lieferte eine Bebeutenbe Slnjal)! 
üon t)ortreffIid^en iDuftrirten Ätnberfd^riften* S)ie ßeitfd^rift „3)eutfd^e 
Sugenb" ift etn^aS t)on bem SBeften, toaS man Äinbem in bie §änbe 
geben fann* Sn biefen Untemel^mungen glänjt befonberS ber SRaler 
ber Äinbertüett, Döcar Petfd^» 3)iefer SKeifter in einem Keinen ®enre 
bringt jäl^rlid^ neue ®aben, öon benen bie le^te ftetg als bie fd^önfte 
gilt, bi8 eine neue ba8 ^erj öon Sung unb Sllt erfreut, 

33ei bcn ©ürr'fd^en Unternelimungen ttjirften bie beften artiftifd^en 
Gräfte, sag ©ted^er: S. SBurger, Ä, t), ©onjenbad^, §, SWerj, ^. ©d^% 
SB- SDÜüUer, ©♦ SlmSter, §♦ SBürfner; afö ^oljfd^neiber: SBrenb'amour, 
Ä- Oertel, ^. ©untrer, ^. Ääfeberg, Slug. ©aber, gteget u- a. 



ßfficincn für S)ie SSorfül^rung biefer langen Sfteil^e üon girmen, toeld^e fid^ 
3^^^««=^auptfäc^Iic^ mit iCuftrirtem SSerlag bef^äftigen, ben)eift jur ©enüge, 
toeld^e Sebeutung biefer ßttjeig in ßetpjig l^at, Unb bod^ feilten nod^ 
bie Unit)erfa^®efd^äfte, n)ie SBrodEl^auS, Sibliograpl^ifc^eS Snftitut, 
SBreitlopf & gärtet unb bie SSerteger, n)etd^e l^auptfäd^tid^ ben toiffen^ 
fd^afttid^en SBerlag cultiöiren, iebod^ ebenfalls iöuftrirte SBerfe erften 
SRangeS aufjutoeifen l^aben. Sei ber ^ier eingefül^rten ®rup|)irung 
nad^ ber l^auptfäd^Kd^ften Xptigfeit fonnten nid^t äße an bie fem 
Pa^ erttjäl^nt »erben. 

(Sbenfo gel^t eS mit ben Sud^brudEereien* S)ie großen combinirten 
©efd^äfte tt)ibmen fid) fefbftöerftänblid^ aud^ bem iHuftrirten S)rudf unb 
verfügen jum Xl^eil über eigene j^Iograpl^ifd^e Slnftalten ; fie »erben 
»eitcr unten befprod^en »erben. §ier finb nur nod^ einige 3)rudEfirmen 
ins Singe ju faffen, bk mel^r eine ©|)eciatität auS bem iUuftrirten S)mdE 
mad^en. 

(l^ffirinen für 3lfluflratf0n^tn:ucift. 

©. m. ». SBir beginnen bie SReil^e ber S3ud^brudEer mit C* J^g» ©♦ aPrumfiadj, 
0r«m6ac^ »eÜ biefe girma an bie bereits er»ätinte, t)on @b. Äre^fd^mar für ben 
3ttuftrationSbrudE ganj befonberS eingerid^tete 3)rudferei fid^ anlel^nt. 
Sonrab ^1^, SSalentin ©rumbad^, geboren ju fjtanffurt am SKain 
am 28.f5^bruar 181 1, »ar ein SRann unb SBud^brudEer öom ödsten ©d^rot 
unb Äom. Sm Sa^re 1835 fam er als gactor ju ^art Xaud^ni^ in 
Seipjig, ©eine SBirffamleit in biefer ©teHung »urbe jebod^ burd^ feine 



^ie 'JCuxup unb SQccibensatBeiten* 77 

SSertüidEeluttg in lange Untcrfud^ungett auf ®runb femeg politifd^cn 
SScrl^oItcttS untetbrod^cn, fpäter jcbod^ tüieber begomten^ 1858 übcr^ 
nal^m er bie Ärefefd^mar'fd&e Söud^brudfetei- üRit bem ©tamrn öot^ 
trefflid^ gefd^ufter ©rüder begann er feine SBirffamfeit* 3)ie S)anf* 
barleit tierlangt t^, mm unter biefen, Sol^.ßl^r.SBenebict^ befonberg 
ju nennen, ttjetC biefer fd^Iid^te Srbetter einen ganj ttJefentttd^en Sinftufe 
auf SBilbung ber guten ©d^ule für SttuftrationSbrud in Seipjig gel^abt 
l^at, ein SWann, ber bem fettenen SBal^Ifprud^ l^utbigte: „SS fann eine 
Slrbeit nie gut ^enug fein", ßu ben alten Äräften gefeilten fid^ neue 
unb ©rumbad^ lieferte mit biefen mand^eö tiortrefflid^e SUuftration»» 
toerl* 6r ftarb am 12» gebruar 1871 unb fein ®efd^äft ging auf 
SB. SBiefing über, ber, unterftü^t üonbem feften ©tamm ber Slrbeiter, 
obttJol^C nld^t gelernter SBud^bruder, e^ tierftanben l^at, ben fftuf ber 
Dfficin aufredet ju erl^alten. 

aSieleg ®ute lieferte bie girma %ltj:* €tielmann (S3efi|er Sttej. «icj. dbeu 
ebelmann unb Otto gr. S)ürr). S)ag ©efd^äft na^m einen rafd^en "*^" 
Äuffd^ttjung unb arbeitete 1878 mit 13 ©d^nettpreffen unb circa 
100 Arbeitern. Singer bem eigenen SSerlag (j, SB. bag ßeipäiger Slbrefe^ 
bud^) unb fielen Slrbeiten atö UniüerfitätS^^SBud^brudferci lieferte bie 
Dfficin namentlid^ iHuftrirte SBerfe unb ßeitfd^riften, fo bie „SOiobe* 
miv* in 9 tierfd^iebenen SluSgaben unb bie „Sßuftrirte grauenjeitung'', 
femer bie im eigenen SSerlage erfd^einenbe „SHIgemeine SWobejeitung". 
3m Saläre 1878 trennten fid^ bie S8efi|er j S)ürr bel^ielt bie S)rudEerei 
unb bie 2)ürr'fd^e SBud^l^anblung ; Sbelmann begrünbete ein neue» 
©efc^äft. 

S)ie girma llunbertflunti & Tj^xit^ ift eine ber jüngften Seipjigg, «unbettnunb 
rul^t aber auf ber ©mnblage einer ber älteften l^iefigen Dfficinen , ber * ***^ 
©aalba^^fd^en, toetd^e big 1870 in bem »efifee e. ^^. SKetfeerg war. 
am 1. Sanuar 1871 übernahmen 81. ^unbertftunb unb 31- 5ßrieg 
bag ©efd^äft, unb brad^ten eg fe^r fd^neU fo toeit, ba§ eg jefet 15 ©d^neU*: 
preffen mit etnja 90 Slrbeitem umfaßt. 3i&r ^auptfäd^üd^eg Slugenmerl 
rid^ten bie SBefifeer auf ben SHuftrationSbrud, in weld^em fie bereits 
t>xtki aSortrefftid^e, namentlid^ eine grofee Slujal^I ber lunftgefd^id^t:» 
fidlen aSerlaggartifel (S. 3. ©eemannS, geliefert l^aben. 

:JFift8er & Witäi tourbe 1862 t)on 6^. gerb, gifd^er unb m\^& 
(£]^r. gr. aSittig gegrünbet. S)urd^ bie Verausgabe eines fel^r guten "^*® 
§anbbud^S: „S)ie ©d^nettpreffe'' teufte bie girma bie Slufmerlfamleit 
ber „aWafd^inenfabrif SlugSburg" auf fid^, unb fie tourbe §auptagent 
biefer bebeutenben Slnftatt. S)ie ©ruderet blüi^te rafd^ empor. Am 



78 9et rnnftritte l^ttldu uttb ^ntcA. 

15. 3uR 1876 ftarb S. %. müxQ, am 16. 2Rätj 1877 folgte t^m 
S. S, Sifc^cr. ®ic ©ö^nc S. «. D. gifc^cr unb S. §. aßttttg 
üBcmal^mcn bag ©cfd^äft, trennten fid^ aber batb. gif ^ er bel^ielt 
bie S)ruderei, SBtttig bie Agentur. 3)a8 ©efd^äft verfügt übet 
7 ©c^neOpreffen unb ein ^ßerfond üon ettoa 85 fiöpfen- S)er 
SKuftrationg^ unb garbenbrudE fotoie ber Slccibenjbrud toerben befon* 
berg gepflegt unb wirb barin fel^r ?[nerlennen8toert]^e8 geleiftet. gifd^er 
brurft j, ». baS „©al^eim" unb bie ^2Reiftertt)erfe ber §oIjfd^netbe^ 
ftmft'' (SSertag üon S- 3. SBeber), fon^ie bie ©rote'fd^en iOnftrirten 
8(u8gaben. 

fciet.»aibo)o 9Bfe^- l©aItiota ift tin ®efc^äft eigentpmlid^er Statur, eine Su^^ 
brudEerei für Sud^brudEereien, bie im 3al^re 1860 begrunbet ttjurbe. 
1863 üerbanb SBalbon) mit ber Dfficin eine S5erlag8l)anblung, fpeciett 
für bie t^pograpl^ijd^e gad^titeratur. S)er SSerlag umf a^ über 40 f old^e, 
}um Sl^eil unter perfönlid^er SDWtoirfung be8 SBerlegerg entftanbene 
SaSerle. Süperbem erfd^eint in 3Ronat8]^eften ba^ ,,ard^it) für SBud^* 
brudEerfunft unb öerttjanbte ®efd^äft8jn)eige", tt)eld^e8 fc|on 16 3al^r* 
gänge l^inter fid^ I)at unb namentlid^ feiner öielen praftij^en ©a|* unb 
S)mdfproben unb ber t)ielen ©d^riftbeilagen toegen, toeld^e wn ben 
bebeutenbften ©d^riftgiejsereien geliefert tt)erben, öielfad^ verbreitet ift. 
S)ie S)ruderei be8 §erm SBalbott) ift nur bem eigAten SSerlag gett)ib* 
met unb l^ält fid^ be8l^alb innerl^alb engerer ©renjen, at8 e8 bei ber 
Xüd^tigf eit ber Seiftungen tüal^rfd^einlid^ ber gaU fein Würbe, tomn fie für 
Slnbere arbeitete, ©neu weiteren ®efc^äft8jWeig bilbet bie SKafd^inen* 
unb Utenfitienl^anblung für Sud^brudEereien unb üerwanbte ®efd^äftc. 
SaSalbow fülirte 1872 bie fpäter fo beliebten XiegelbrudE^SWaf^inen 
t)on 3)egener & SBeiler in Slew^^orl in 3)eutfd^Ianb ein* 



«ccibens* Stt8 iu beu breifeiger 3a]^ren ber ©inn für SBerfd^önerung ber 
«»«**« JBüd^er mäd^tige gortfd^ritte mad^te, war e8 natürüd^, bafe man aud^ 
anfing, allen benjenigen Slrbeiten, weld^e man, im ©egenfa^ ju im, 
eigentlid^en SBud^brudE (SBerlbrudE) , mit bem Flamen Slccibenjien 
belegt, eine größere ©orgfaft ju wibmen. 3)ie ßlaffe biefer arbeiten 
ift eine mäd^tig grofee; fie umfafet t)on bem prad^töoHen 3ubeftableau 
bt8 l^erab auf ein SWemoranbum ober einen SBefteHjettel aUe t^pogra^ 
p]^if(|en Slrbeiten für ba8 Deffentlid^e, ben faufmännijd^en unb gewerb* 
Ud^en ®efd^äft8betrieb unb ba8 ®efellfd^aft8leben. 3)ie Sit^ograpl^ie 
l^atte auf biefem gelbe bem SBud^brudE einen fd^wer 5U beftel^enben Äampf 
bereitet. S)iefe geinbin fonnte nid^t ganj befeitigt werben, e8 galt 



be^l^att einen SSerftünbeten aug il^r ju mad^en unb il^re Äräfte im 
aSerein mit benen ber %\))pOQxap^k ju benufeen* ©o entftanben 
grctpl^ifcl^e Slnftalten, bie tt)ir nid^t fd^Ied^tl^in afö SBud^brudereien 
bejeid^nen fönnen» SBäl^rettb für bie gortfd^ritte beg eigentlid^en S3ud^* 
brudEeg bie SSerieger faft mel^r beftimmenb toaren, ate bie Sud^bruder^ 
mu^te, toag ben SlccibenjbrudE betrifft, ber SBud^brudEer felbft bie 
Snitiatiöe ergreifen» SUg bal^nbred^enb in biefer fftid^tung lann, oDen 
anberen öoran, bie girma 

genannt njerben» 

„2)aS mad&t eben biefe Seute gro§, ba§ fie rüdEfid^t^Iog jn öer^ oicfede a 
tt)erfen öerftel^en'', fo fprad^ fid^ ber öerftorbene berühmte ©elel^rte ^^^^^^ 
5ßrofeffor Äonftantin öon lifc^enborf gegen feinen nid^t weniger 
bernl^mten ©oUegen, bm Sleg^ptologen ®eorg ©berg, aug» (SS tt)ar 
bie Sftebe öon ben S8efi|em ber girma ®iefedEe & ©eörient, mit 
benen bie genannten Söeiben bnrd^ bie |)eranSgabe monumentaler 2)rudEs: 
tt)erfe eng öerfnüpft toaren, unb treffenber afö mit ben obigen njenigen 
SBorten bürfte eine ©l^arafteriftif biefer girma laum geliefert totxbtn 
lönnen- 

3ltbtn bem ominöfen „©d^Ied^t unb billig'' ftel^t baS faft nod^ 
ominöfere „@S ift gut genug für ba§ 5ßubßcum; biefeS tt)iQ eS gar nid^t 
beffer unb öerftel^t baS SSeffere nii^t ju tt)ürbigen'', benn eS birgt biefe 
Sluffaffung beg ©efd^äftS eine nod^ größere ©efal^r in fid^- 2)aS tt)irf^ 
lid^ „©d^Ied^te" fül^It baS 5ßublicum fd^Iiepd^ felbft l^erauS unb t)tx^ 
tt)irft eS; aber für ha^, ,,tt)aS gut genug ift'', fel^It fo lange ber SIRaa^* 
ftab, bis öorttjörts ftrebenbe 5ßrobucenten burd^ Darbietung beS toirflid^ 
®uten ben ©efd^madE beS ^ublicumS f o auSgebilbet l^aben, baß Ie|tere8 
nunmel^r felbft baS öerioirft, tt)aS man il^m öon anberer ©eite afö gut 
genug ju octro^iren öerfud^i 2)er ©runbfa^, fic^ beim SWittelgut jju 
berul^igen, ift ber beutfd^en I^pograpljie, fo gut loie anberen ©ettjerben, 
eine gefäl^rlid^e Älippe gett)efen, benn er l^at öerljinbert, ba^ berjenige 
©inn re^t SßJurjel ju f äffen öermod^te, ber nid^t baS „gut genug", 
fonbern bie Slrbeit afö fold^e im Singe beljäft, ber ©inn, ber j. 83* e8 
bem ©e|er einer furjlebigen S3rofd^üre verbietet, bie SRegeln ber S^po* 
pxop^t unb beS guten ©efd^madEeS jU öemad^Iäffigen, „loeil ber ©a| 
gut genug für eine epl^emere ®rfd^einung ift", unb ber il^m bann, mnn 
es fid^ um bie ^erfteUung eines 5ßrad^ttt)erIeS l^anbeft, abl^anben 
gelommen ift unb fid^ nur burd^ mül^eöoKe 5lrbeit fümmerßd^ erfefeen 
Iä|t* 2)ie SBedhuig biefeS ©inneS, ber eS bem Arbeiter unmöglid^ mad^t, 



80 ^et multtittt T^ttiau nnh ^tutk* 

für bag Slrbeiten jioeierici SRaaß anjulegcn, unb nur ba2 eine lennt, 
bag: gut ju arbeiten, ift eS ja eben, ttjag bie lebl^afte reformatorifd^e 
S5ett)egung im ^nftgen)erbe im Singe l^ot ober l^aben jollte* 

gür ba8 t^pogrctpl^ifd^e fjad^ finb in biefer fftid^tung bie SSerbienfte 
ber girma ©iefede & 2)et)rient bebeutenbe ju nennen, benn fie tt)ar ftetö 
reblid^ bemül^t, ba^ relotiö ®ute burd^ baS abfolut Oute jn erje^en 
unb bem ®ef d^mad b^ 5ßubKcumg öorauSjugel^en unb biefen ju bilben. 

Slm LSuni 1852 eröffneten SlIpl^on^S)et)rient unb ^ermontt 
©iefedEe ii)x (Stabüffement unter ber gi^^^^ OiefedEe & 2)et)rieni 
SlIpl^*S)eörient, ber berül^mten Äünftlerf amilie 2)eörient ange^renb, 
tt)ar am 2L 3anuar 1821 geboren* ®r lernte bei griebr. SRieS, arbeitete 
fpäter öier 3al^re Ijinburd^ in ber Imprimerie royale in 5ßariS, in ber 
jogenannten Chambre arabe unter ber ftrengen jebod^ njol^tooUenben 
Seitung Subioig SRoffeau^ unb beg geleierten Drientafiften SuL 33lo% 
unb ging bann nad^ Snglanb* ^ermann OiefedEe, ©ol^n be^ gleid^*» 
namigen S3efi|erg ber ©^riftgiegerei ©d^elter & ©iefedEe, lernte ben 
Sud^l^anbel unb bie SSud^brudEerei iti SB- lauS^nil unb ging bann 
bel^ufg feiner «weiteren Slu^bilbung auf ffteifen. 

2)ie, bamafö ganj ungett)ö]enlidee gefd^madtoolle ÄuÄfül^rung jeber, 
felbft ber tteinften Slrbeit txtoaxi ber jungen girma fo fd^neU bie allge* 
meine ®unft be^ 5ßublicumg, baß bie Slffocieg balb jur Äu^fül^rung 
il^reg, fie bei ber ©rünbung ber girma leitenben ©ebanlen^: ein Snfti* 
tut JU fd^affen, todäjti fämmtlid^e graptjifd^e gäd^er in fid^ bereinigen 
foUte, fd^reitenlonnten* ©d^on 1857 mußte ein eigene^ ®ebäube errid^tet 
ttjerben, ttjeld^eg burd^ Sieubauten bebeutenb erweitert ujorben ift Slad^ 
unb nad^ entftanben bie Sitliograpl^ie unb bk ©teinbrudEerei mit ^räg* 
anftalt; bie SSud^binberei ; bie Äupfer^, ©tal^I* unb ßiufbrudEerei; bie 
®raöir^ unb ©uinod^ir^Slnftalt, mit ben gatoano|)Iaftifdeen unb med^a* 
nifd^en SBerfftätten, bie namentlid^ für bie Slbtl^eilung für @elb^ unb 
SBertie|)apiere mit ber SSud^brudEerei einträd^tig jufammenloirlen muffen* 
Sefetere ujurbe in ben Salären 1875—1876 völlig reorganifirt, baS 
aßaterial burd^gängig erneuert unb bie ©d^riften auf 5ßarifer ^öl^e 
gebrad^t. 3)ag ©tabliffement arbeitet -jefet mit 21 ©d^neHpreffen, 
72 ^anbpreffen, 5 ©atinirujerlen , 65 SRumeririoerlen unb öielen 
^ülf^mafd^inen unb öerfügt über ein ©d^riftenmaterial öon 32,500 Äilo, 
fowie über 3800 ©teine. S)ie ganje Slnftalt befd^äfttgt gegenwärtig 
260 5ßerfonen- 

®g ift unmögfid^, l^ier auf bie einjelnen 5ßrobucte ber mannigfal* 
tigen, in biefem t9pogra|)ieifdeen Snftitute bereinigten B^^^Ö^ ^ä^^^ 
einjugel^en, fo intereffant eS aud^ toixxt, bie ^erfteUung namenttid^ ber 



unenbUd^ öielen SBcrtl^jeicI^en ju öerfolgeit, mit bcren Sötfertigung bie 
gtrma ntd^t nur öon öcrfd^iebenen Stegieruitgcn unb ©clbinftituten 
S)eutfcl^Ianb8, fonbem aui) bcr ©d^ioeij, StaltcnS, |)oKanb8, ©d^toebenS, 
fjinitlanbs, SRumänicnS unb Slmerifa» betraut tt)orbcn ift; cS loun nur 
©tnjelneS l^cröorgel^ofteu tocrben* 

Ätö ein l^öd^ft intcreff antcS, toirÄidö monuntentolc^ S)rudEtt)crf ift 
bie t^pograpl^ifd^e gacfimile^^SReprobuction ber älteften unb fd^önften 
aller SBibell^anbfc^riften ju nennen, bie öon 5ßrof. iifd^enborf in beut 
SSerllärungSflofter am ©inai aufgefunben tonxbt. 2)iefer Codex 
Bibliorum Sinaiticus toax in ben S3efi| ber Sluffifd^en ^Regierung 
gelangt unb bie 9le|)robuction Oiejede & S)et)rient üBertragen. Sutt\t 
würben |)]^otogra|)l^ifcl^e gacfimüeg ber einjelnen SSud^ftaben, tt)eld^e 
bem Herausgeber ben ©l^aralter ber ^anbjd^rift am beften auSjubrüdEen 
fd^ienen, öeranftaftet unb l^ieröon jn^ei (Sattungen, eine für ben lejt 
unb eine für bie Sioten unb fpäter nod^ eine britte gefd^nitten, 2)a eS 
fid^ jebod^ ergab, ba§ bie Slbftänbe jttjifd^en ben einjelnen S3ud^^ 
ftaben in bem Driginat mand^mal in einem anberen 83erp(tni§ ju ein* 
anber ftanben, al8 in bem ©a^, fo mußten öerfd^iebenartige Oü^e 
gemad^t, ober burd^ Unterfd^neiben ber einjelnen SSud^ftaben nad^^ 
gel^olfen ttjerben. 2)er fftaum jttjifd^en ben einjelnen SSud^ftaben tt)urbe 
öon Sifd^enborf nad^ Sinien auSgered^net unb bie QaS)l berfelben an 
jeber einjelnen ©teile im SWanufcript öerjeid^net. gemer mußten, nad^^ 
bem lifd^enborf entbedEt l^atte, ba§ öier öerfd^iebene ÄaQigra^jIjen id 
bem ©obeg tl^ätig gettjefen toaren, eine 3Renge ®rgänjungSt^pen ge^ 
fd^affen ttjerben, um bie Sigentl^ümlid^Ieiten ber öerfd^iebenen ©d^reiber 
toieberjugeben. ©o erl^ielt j. S3. ber S3ud^ftabe Dmega 7 SBarianten* 
?tud^ bie getreue SBiebergabe ber ©d^riften jtt)ifd^en ben Qtiim mad^te 
befonbere ©d^tDierigleiten* ©elbft bie Slbloeid^ungen ber alten ÄaÖi* 
grapl^en öon ber SRegel ttjurben getreulid^ ha nad^geal^mt, tt)o fie öor^ 
lamen« 

Unter ben fonftigen t5pogra|)]^ifd^en Seiftungen ber girma feien 
nur nod^ erttJäl^nt: Sifd^enborfS Monumenta sacra palimpsesta mb 
®raul8 Bibliotheca tamulica, ju ttJeld^en beiben aud^ befonbere 
%\))ptn gefd^nitten ttjurben, femer QuQtnhaiQi Bibliotheca Thetica, 
SBrugfd^' „®eogra^)]^ifd^e Snfd^riften altegtiptifd^er 2)enlmäler", ®er8^ 
borfS Codex diplomaticus Saxoniae unb au2 lefeter 3^^* ^^^ 
Äreling'fd^e SluSgabe öon ©oetl^e» „gauft" 

ÄI8 eine öorjüglid^e Seiftung ber Iit]^ogra^)]^ifd^en Slbtl^eilung ift 
femer ber, 1876 tjon SBil^. engelmann verlegte ^ßap^ro« (Sberg 
JU bejeid^nen. S)ie 5lufgabe bei biefem gacfimiIe^S)rudE toax bie 

6 



82 ^et inufttitte }^tt\au nnti ^tucft. 

getreue Siad^aJ^mung ber gärbung ber ©d^rift unb ber ^Pflonjentejtur 
beg ^ßap^rog» 3)a^ Oanje gelang fo öonfontmen, ba§ man ein auf 
5ßap{er aufgejogene^ ^aptiroSblatt öor fid^ ju l^aben glaubt. S)er 
t5pogra^)l^ifd^e Il^eil ber Slrbeit geljört ber girma S3rettfopjr & gärtet, 
toeli^e aUein in Seipjig bie unter Seitung be§ 5ßrofefforg Sepfiug in 
Serlin für bie bortige Slfabemie ber SBiffenfd^aften l^ergefteUten l^iero* 
glQpl^ifd^en %)i)pm in Umri§, circa 1500 öerfc^iebene ©tüdEe^ befi|t* 

Sn neuerer ßeit l^at bie Slnftalt nod^ einen ttjeiteren ®efd^äftSjtr)eig 
^injugefügt, ben fie mit ni^t minberm (Srfolg atö bie übrigen betreibt: 
bie Äartograpl^ie, namentüc^ bie SBiebergabe to|)ogra^)l^ifd^er 
Slrbeiten. Slud^ auf biefem (ätikk toirfen bie einjelnen SBrand^en be8 
Snftituteg : bie ^upferftid^^Slbtl^eüung unb Sitl^ograpl^ie, bie Äu^)f er* 
unb ©teinbrudEerei, bag pl^otograpl^ifd^e Sltelier unb enblid^ bie gal* 
öanifd^e Slnftalt in einer, bie (Süte ber fd^ioierigen Slrbeiten öerbürgenben 
Harmonie* Sltö 3RufterIeiftungen auf biefem ©ebiete fönnen bie geolo^ 
gifd^e ^arte öon ©ad^f en , l^erauggegeben öon §erm. Srebner, unb bie 
topogra^jl^ifd^e ^arte öon ©ad^fen beg Dberft SSoUborn gelten. S)ie 
geologif^e ^arte ift in 26—30 garben litl^ograpl^ifd^ gebrudEt; bie 
to|)ogra^)l^ifd^e, in Supf erbrud au^gef iil^rt, ift in einem fo großen SWaaß^ 
ftabe angelegt, ba§ jebe Sarte nur ein SCerrain öon nod^ nid^t 2 V2 DSReilen 
umfaßt. 3)em a3eif|)iele ©ad^feng folgte SBaben mit ber in breifad^em 
ÄupferbrudE gebrudten tot)ogra|)I)ifd^en ^arte beS Oberftlieutenant 
©d^neiber, bie, toie eine gro^e glö^Iarte beS toeftfölifd^en ©teinlol^ten* 
©ebirgeg, öon ©iefede & ©eörient auSgefül^rt njerben. 

9H^t lange foHte Sllpl). 2)eörient ben (Sl^rentag beg 25id]^rigen 
Subüäumg ber girma (18. SRobr. 1877) überleben, ©r ftarb am 
Dftermorgen 1878 in ^Berlin, tooiiin er gegangen toar, um \xä) einige 
S^age öon ber angeftrengten Slrbeit ju erljolen. §erm. OiefedEe über* 
nal^m bie girma junäd^ft allein, fül^rt fie aber feit bem 1. Sanuar 1879 
im SSerein mit feinem SBruber Dr. SBruno ©iefedEe, njeld^er fd^on 
frül^er toäl^renb eines ß^i^raumeS öon jel^n Salären (1867—77) ber 
Slnftalt ate S^l^eill^aber angel^örte, fott)ie mit feinem ©ol^ne fftaimunb 
©iefedEe fort. 

^ieterw SBeuu uutcr ben Seipjiger SSud^brudEereien eine Dfficin be* 
6tt(^brtt'tfecci fr^^^^^ ^^^^f obtt)ol)l fie tocbcr in Seipjig no^ „in bm umliegenben 
3)örfem" bomicilirt ift, fo bebarf bieS aßerbingS einer SRotiöirung. 
SRid^t nur, ba^ bie Söefifeer bem Greife ber Sei^jjiger SoHegen ange* 
l^bren, fonbern bie ganje Iptigfeit ber Dfficin tourjelt ganj fpecififd^ 
in ber ßeipjiger Slngel^örigleit. SBenn fie gerabe im Slnfd^lu^ an bie 



oBctt Bcft)rod^enc fjirma gcnamtt njtrb, fo tft bteS auc§ ntd^t aBfid^tSloS 
gcfd^el^ctt, bcnn fie gcl^ört ju benienigcn girmen, bic eilten Bebeutenben 
Sittflu^ augüBen, ba§ bag 5ßuBIicum felBft an bem äußern Äleibe fold^er 
S)ru(ifad^ett SBoJ^IgefaUen finbet, um bereu SluSfel^eu eS fid^ fouft toeuig 
Belümmert l^at ©emeint tft bie 

t)ou @te|)]^au (SeiBel & Somp. iu SlIteuBurg* 

Slm 25. DctoBer 1709 loufte ber ^ofBud^brudEer Sol^* Subtt)» 
SRid^ter bie öou feinem SSruber Bis bal^in öon ber ^Regierung pacl^t== 
tt)eife innegel^aBte 3)ru(Jerei um ben äan^pxd^ t>on 720 ©ulben* 
1801 emarB fie (Sel^. |)ofrat^ Sol). gieret; öon 1832 aB fefete fie 
ber aKqor §• Sl, ?ßierer fort Bis ju feinem S^obe, 1850, öon tt)o 
aB bie Dffirin in bie |)änbe feiner ©öl^ne (Sugen unb Sllfreb üBer* 
ging. 3)aS in btm SSerlage ^piererS erfd^einenbe UniöerfalleEifon 
Befa§, ueBen bem Sörodl^aug'fd^en ©onöerfationSiejif on, grogeS Slnfel^en. 
S)ie 2)ruderei ttjar bm Seipjiger Dfficinen feine ganj angenel^me SRad^^ 
Barin, benn fie \oax leiftungSfäl^ig unb lonnte bamals unter aubem 
Xariföerl^ältniffen toefentlid^ ttjoljlfeüer arBeiten afö bie Sei^jjiger 
2)rudereien. Slm L 3an- 1872 öerlauften 5ßierer'8 baS Oefd^äft an bie 
je^igen S3efi|er: gr. SBoIdEmar, 3)undEer & |)umBIot, g. gueS' 
SSerlag utti) ©tepl^. ®eiBeI, ttjeld^ lefeterer bie alleinige Seitung 
beS ©taBIiffement» l^at* S)aS Sepfon ging in bie §änbe öon Slb. 
@|)aarmaun in DBerl^aufen üBer* 2)aS 3)rudEereigef^äft tt)urbe nun 
in einem ftattlid^en ^tniau jttjedEmä^ig eingerid^tei (SS Befd^äftigt 
circa 200 ^erfonen, Befi|t 20 ©d^neUpreffen, öerfügt üBer ©d^rift* 
gte^erei, ®atoanot)Iaftif unb ©tereot^pie. (£8 Begreift fid^ 'Bei ber 
SluSbel^nung ber Dfficin, bag fie BefonberS auf SBerfbrudE im großen 
SDiaa^ftaBe Beregnet ift* 3ebod^ liegt eine Befonbere ©tärle ber girma 
in ber gefd^madtooUen, mobernften SluSftattung aUer il^rer 2)rudEtt)erIe, 
ganj BefonberS oDer Bud^^änblerifd^en Slccibenjien, Kataloge, 5ßrofpecte, 
Sirculäre* ©ie l^ulbigt ber SRobe mel^r afö in £ei^)jig üBlit^ ift unb 
l^at es in ber je^t . fo BelieBten Drnamentil mittelft Sinien unb 5ßunfte 
ju einer eminenten SSirtuofität geBrad^t, 3n biefer aSejiel^ung lann 
ber ju jebem SBeil^nad^ten toieberfe^renbe ©ortimentslatalog öon 
gr. aSoIcfmar gerabeju als ein tt)pograpl^ifd^eS SKufterBud^ Betrad^tet 
toerben. @8 ift jioar nid^t anjunel^men, ia^ eine fo |)rononcirte SDiobe 
eloig bauem toirb, eS tt)ürbe ja üBerl^aupt ein SBiberfprud^ fein, öon 
etoigen SRoben ju reben, aBer ju Bejtoeifetn ift nid^t, ba^ bie S)rudEerei 
mit berfelBen Energie eine mu SRid^tung fid^ ju eigen mad^en tt)ürbe, 

6* 



84 ^et tnufttitte ^etl00 nttb ^tucft. 

mm eg erforbcrfi^ loirb. ®ertngjd^ä|cn barf ntan übrigen» bie 
SfÜd^tung leinegtDegS, benn fie gcioiJl^nt btn @c|cr, mit einem fpröben 
SRaterial gett)anbt nnb leidet umjugel^en unb mit SBenigem fel^r gnte 
©ffecte ju erreid^en. 

(5. ®. fjür ben SlccibenjbrudE befonberS arbeiten nod^ folgenbe girmen» 

Naumann ^^ ^^ jßaumann tt)iQ nur eine „S)ru(Jerei für |)anbel unb (SetoerBe" 
fein nnb i)at fid^ bie Slufgabe gefteQt, oDe einfd^Iägigen Slrbeiten gut 
unb billig ju liefern, ot)ne nad^ btn aUerl^öd^ften QuUn ju ftreben* 
2)ie aSud^brudEerei ttjurbe im So^re 1802 burd^ S. ®* SJlaumann 
gegrünbet, eine unter ben Seipjiger ßoHegen fel^r belannte unb beliebte 
?ßerfön(id^feit unb langjäl^riger 83or[i|enber ber 3nnung* 9lad^ bem 
iobe SRaumannS im 3al^re 1864 ging baS (Sefd^oft erft auf ben 
äfteften ©ol^n (£. %f). SRaumann allein, feit 1869 aud^ auf ben jüngeren 
a3mber ®- 6. Siaumann über. (£» njerben 9 SBud^brudE^Sd^neHpreffen 
unb 1 @tembrudE^@d^nelI|)reffe, 3 Sretpreffen unb 7 |)anb^)reffen für 
93ud^^ nnb ©teinbrudE befd^äftigt* 3tn Saläre 1878 förberte bie Dfficin 
9561 S)rudEaufträge in 30,785,505 ®Eem|)Iaren, ttjaS eine gunal^me 
t)on nal^eju 12 SRiQionen gegen ba§ gal^r 1877 ergiebt. SBie fel^r 
bie lateinifd^e ©d^rift ba» Uebergetoid^t über bie beutfd^e ©d^rift im 
Äccibenjfad^e l^at, gel^t barau» Ijeröor, ba§ unter 9447 Slufträgen nur 
161 in beutfd^er ©d^rift auSgefül^rt ttjurben. 

• 

2fr. oröBct iFri^briäj oPröfier ift ebenfalls eine im Stccibenjfad^e fel^r ftreb*« 
fame girma. 3)er S8efi|er grünbete 1840 eine ©teinbrudEerei unb 
iitl^ogra^3l)ifd^e 5lnftalt mit einer ^anbpreffe. 1858 ttjurbe eine S3ud^* 
brudEerei errid^tet, l^auptfäd^Iid^ al8 ©tüfee für bie ©teinbrudEerei. ©ie 
gebiel^ jebod^ fo fd^neU, ba^ fie bag Uebergeioid^t bel^ielt unb aQein 
4 ©clneOpreffen befd^äftigt. 3)ie Dffirin ift jtt)edEmä§ig in einem 
neuen ©efd^äftggebäube untergebrad^t unb liefert namentlid^ lauf* 
männifd^e ^ccibenjarbeiten. griebrid^ ©röber jur ©eite ftel^en feine 
brei ©b^ne 6arl, x^xi^ unb SRuboI^))^. 

DBc. Seiner SDie SSud^brudEerei öon <©^car TEeiner mit 5 ©d^neüpreffen liefert 
namentlid^ ?ßlalate unb äl^nfid^e Slccibenjarbeiten; 1|* €♦ Jframer 
farbige ©tiiJmufter öon gefegten formen. 




s) 5^eMnfi)erfal0Efd^äfte unftöic stoßen t^^ffitincn. 




Mt bcfaiint, ift Qe\:pii% vä^t getabe reici^ an or(^ttet= w* htdim 
Ttonilc^ ^eroorragenben ©eMuben; eä giebt jebo(§ eine W'"" 
; nic^f gonj deine Slnja^I oon Käufern, bie burd^ ifire 
[ ©röge unb genftetäal)! jtc^ Don ben SSio^n^äufem 
'llndfl unter[c^eiben unb ben giemben jn bec grage 
tjeranlaflen: „Mai für einSebäube ift baä?" 3)ö ^at bet Söefragte 
in her Sieget nur jtoif^en jroei Slntmorten ju wählen: „©ne ©d^ute" 
ob« „Sine SBui^bruderci". 3)ie großen ©ebäube legterer Stoffe 
umjf^tießen bie UmBerffltc[cftf|fifte, itiet^e ben @(^toet« unb SDWtteI= 
(mnft für baä bt6tiD()Dttf^=t9pograp!^if(^e ®efciE|tlft 6itben, unb ^au})t= 
jäd^tic^ bie großen enc^ftopäbifd^en unb ©ammelroerte onä Sit^t 
förbera, »el^e fi(^ on leinem anbem iDrte in fotd^er Seife concentrirt 
finben. 2Jte meiften biefer Slnftolten befd^ränten fic^ jeboc^ nit|t auf 
biefe« i^nen unbefteitbar ge^örenbe leaoin, fonbetn greifen otiS 5ßer» 
teger ober ©niäer in bie onbem ©nippen über. Die weittterjroeigte 
X^ätigfeit foli^er Jirmcn in alten (äinjetn^eiten p oerfolgen, mürbe 
fetbftöerftänbli^ Piet p iweit führen, es (ann fn^ nur borum Jianbeln, 
baiS jefae befonberä E^aroRerifirenbe (urj ^ewoi^ufieben. 



?tuf ben 4. SKai 1872 fiet ber lOOiä^rige ©eburtSlag Sriebr. s. a. 
ärnotb 93rod^au8'. SöHt SBefriebigung tonnten bie SRat^fommen *"*^'" 
ji^ jur S8egef)Kng i^reS gefteä tiiften, benn gfeife, UmficEit unb 
SSetriebfamteit Ratten büS $cm3 ju einem ber größten in bet äßiw^« 
^änblerroett ^eramoac^fen taffen. 



86 ^ie ItniHerfdlgefcSäfte unb Hie stoßen <^^tintn* 

3Rtt bem Lganuar 1850 tDar gricbr^ SrodEl^aug au8 bem 
©efd^äft gefd^ieben* @r toar eifrig bemül^t gcloefen, ber SBud^bruderei 
bie ©upcrioritdt in bem, in ben öierjiger Salären jur SSIütl^e gelangten 
SHuftrationSbrud ju fiebern, unb jd^eute leine Opfer, um ben SSergleid^ 
mit bem Slu^Ianbe beftel^en ju fönnen» (£r toax jugleid^ ein SRonn 
t)on ber noBelften (Sefinnung unb feines bieberen S^arafterS ttjegen 
t)on Smen gefd^äfet, bie in naiveren SSerfel^r mit il^m traten; geeiert 
unb geliebt öon feinen Untergebenen ; leidet in |)i|e auf braufenb, aber 
ü)tn fo leidet in l^erjgeioinnenber SBeife bie §anb jur SSerfö^nung 
barbietenb. (£r ftarb in S)reSben am 15. Sluguft 1865, 

Siunmel^r ttjar §einrid^ SSrodEl^auS (anläpd^ ber 3ubelfeier 
ber Uniöerfität 3ena jum Sl^renboctor ernannt) alleiniger S8efi|er beS 
umfangreid^en ©efd^äfteS, bis erft fein älterer ®of)n Dr. Sbuarb 
SBrodE^ aus (geb. 7. STuguft 1829) im 3a^re 1854 unb bann ber 
Jüngere ©ol^n SRuboIp^ (geb. 16. Suli 1838) 1863 X^eilnel^mer 
nmrben. 2)ie QaiH ber im Saläre 1840 angeftounten 3 ©d^nellpreffen ift 
jefet auf 25 gettjad^fen. S)ie SSud^brudEerei befd^äftigt 260 ^erfonen; baS 
bisponibte ©c^riftmaterial beträgt 200,000 Äilo. 3)ie ©c^ncOpreffen 
förberten in bem Saläre 1878 circa 39 aKüIionen 3)rudEe. 3)ie ted^^ 
nifd^en Slnftalten ftel^en unter ber 3)irection beS §errn 83. ©iegfrieb, 
ber äugleic^ einen tDefentlid^en Slntl^eü an ber confequenten unb öor* 
trepd^en ©urd^fü^rung beS: „S3über=»SltIaS jum ©onöerfationSleEilon" 
l^at, eines SBerleS, toie eS nur in einem Uniöerfalgefd^äft tt)ie baS SSrodE* 
l^auS'fd^e, ttJeld^eS über aUe Arten ber ted^nifd^en ^erfteKung gebietet, 
in fold^er SBeife burd^jufüljren möglid^ ift. 

3Rit ber SSud^brudEerei äufammen tt>irlen nod^ bie ©d^riftgie^erei 
mit 12 ®ie§maf deinen ; bie ©d^riftfd^neiberei unb (Sraöiranftalt; bie 
med^anifd^e SBerfftätte; bie ©tereottipgie^erei unb galöanoplaftifd^e 
Slnftaft; bie S3ud^binberei; bie artiftifd^en Änftalten für X^Iograpl^ie 
unb Sitl^ograpl^ie; bie ©tein*, ©tal^t^* unb ÄupferbrudEerei. S)ie geogra^» 
pl^ifd^e Slbtl^eilung toirb t)on |)errn Il^eobor öon SBomSborff geleitet. 

Slu^erbem betreibt bie girma nod^ ben SommiffionSl^anbel, baS 
auSlänbifd^e ©ortimentSgefd^äft unb baS Slntiquariat. (gs ift fomit in 
SBirftid^feit ein Uniöerfalgefd^äft gefd^offen, mt eS öom beginn ab 
confequent angeftrebt tDurbe. Filialen in SBien unb S3erlin erleid^tem 
ben SSerlel^r mit circa 2500 girmen. Sm (Sanjen befd^äftigt baS ©efd^äft 
582 ?ßerfonen. 5)aS (Srunbftüö für bie ©ef^äftSgebäuIic^Ieiten unb 
für bie SBol^n^äufer ber S8efi|er umfaßt ein Slreal öon 1 1,370 d SRetern. 

3)er mufterl^aft angeorbnete Katalog über bie t>on 1805 bis 1872 
verlegten SSäerfe mit einer auSfül^rlid^en l^iftorif d^ ^ bibliograpl^ifd^en 



^ie ItnitietfdTsefcdäfte unb bie stoßen ^ffidnen* 87 

(Sinlettung umfaßt 1148 Seiten unb öerjeid^net 2552 Slrtifel in 
5551 SBänben» ©in ©jemplar beS gefammten SSerlag» l^atte fd^on 
im Saläre 1871 einen Saben|)rei§ öon 40,404 SJiorl, SBie foß e8 
ba ntöglid^ fein, ba8 öiele SBebeutenbe barauS nur ju erioäl^nen? 

SBer anä) gar nid^tö öon bem (Setriebe be8 S3ud^l^anbefö lennt, 
öerbinbet bo6) mit bem ^Begriff „Sonüerfotiong^Sejilon" ben SRamen 
SBrodEl^aug* 2)iefe^ Untemel^men bleibt nod^ immer ber ttjid^tigfte 
©dftein be8 großen ©ebfiubeS, unb ber (SinfTu^, njeld^en biefeg tint 
SBerl auf bie S3i(bung beg »otteS geübt ^at, ift in ber a;^at ein 
nid^t leidet ju fd^äfeenber. 1868 ttjurbe bie 11* Sluflage beenbigt unb 
bie 12. näl^ert fid^ jefet mit rafd^en ©d^ritten il^rer SSoUenbung. 5lu8 
bem großen Sejrflon entfprang bag „kleine S3rodE]^au§'fd^e ßonöer^ 
fationS^^SepIon'' unb baS :periobifd^e Untemel^men „Unfere 3^*"* 
S)aneben gel^t — läuft barf man nid^t fagen — bie ®rfd^ unb 
©ruber'fd^e „(Snct)fIo^)äbie", bereu @nbe ein l^eute ©eborner fd^ioerlid^ 
erleben tt)irb* 

Unter ben neueren Unternel^mungen befinben fid^ nod^ bie bebeuten* 
hm Serien: „S3ibIiotl^eI auStänbifd^er Slutoren", bi§ jefet 150 SSänbe; 
„aSibliotl^ef ber beutfd^en SRationattiteratur", 86 Söänbe; bie „3nter^ 
nationale ttjiffenfc^apc^e SBibliot^el", 36 SBänbe. 

Unter ben ©rjeugniffen ber öerfd^iebenen gra^)l^ifd^en Slnftalten 
muffen genannt ujerben : ba8 gro^e ^ßrad^tttjerf be^ ©rgl^erjog^ Subtoig 
©aiüator: „SDie SSalearen''; bie ^ßed^t^fftamberg'fd^en „©alerien''; 
SangeS „©eograpl^ifd^er ^anbatla«", S)ie „Ärieggd^ronil" öon 1870 
big 1871 im SBeber'fd^en SSerlage ift eine ber beften 2)rudEIeiftungen 
ber girma* SDie SBeber'fd^e „SUuftrirte ß^i^ung" ttjurbe öon SBeginn 
ab unb Ui auf ben l^eutigen lag bei SBrodEl^auS gebrudEt. 

5lm 14. SRoüember 1874 fefete ber Xob ber raftlofen Xptigfeit 
|)einrid^ SBrodEl^auS' eine (Srenje. 3Rit Seib unb ©eele toax er feinem 
Söerufe jugetl^an unb er lannte nur ben einen Sl^rgeij, in biefem einer 
ber beften ju fein. SRad^ ®unft ber SHäd^ttgen unb äußeren 5lu8^ 
jeid^nungen I)at er nie geftrebt. Auf ber SBruft trug er feine Drben, 
aber in ber Söruft unDerbrüd^ttd^e UeberjeugungStreue. 2)er 2;itel, 
ber il^h jierte, ttjar ber eineg S^renbürgerg öon Sei^jjig unb leiner 
:pa§te beffer für il^n, benn er ttjar unb blieb ein ä^ter, fd^Iid^ter 
SBürger, jebem äußeren ^runf abl^otb. ©eine SSefriebigung fud^tc er 
nur in ber Slrbeit unb in ber Söefd^äftigung mit SBiffenfd^aft unb 
^nfi ©eine (Srl^olung, um bie Äräfte für ntue Slrbeit ju fammeln, 
fanb er in feinen öfteren, längeren ffteifen. 



88 Ißtt llnibetfalsercSäftt utiti btt 9to0en ^ffitinen. 

%* <^* %tuimtt, 

r 

)8.®.a:ett6ncr SRad^ tt)ic t)or bcm SuBelfeftc 1840 toirfte unermübfid^ SBcnebict 
(Sottl^elf leubner fort* Sei feinem Sobe am 2h3öttuar 1856 
toaren 7 ©d^nettpreffen im (Sang, au^erbem l^atte er in SJreSben ein 
gilialgefd^äft gegrünbet, bai ie|t 5 ©c^neOpreffen 6efd^äftigt 3)ag 
®efc§äft fe|en feine @d^tt)iegerfö^ne ?lb. fftopac^ (Xl^eit^aber feit 
1853) nnb 5llbin SldEermann (feit 1856) fort; ein britter ©^ttjieger«» 
fol^n nnb Slffocie, ©b- ^od^, toax fd^on 1854 anSgefd^iebem 1875 
tonrbe ber ©o^n Slb* SRopai^g, 5lrt^nr, «ffocifi, 3m 3a§re 1872 
trat ber, nm ben tt)iffenfd^aftlid^en Sßerlag ber %itma fel^r öerbiente 
uttb t)on ber Uniöerfität 3ena jnm 3)octor ernannte Sing» ©d^mitt 
atö Il^eilljaber ber SSerlagSl^anblnng ein» 

3)ie 3)mdEerei l^otte tro| ber ®rö^e be8 §anfc8 anf bem SlngnftnS^ 
^)ta|e 6alb leinen SRaum mel^r in bemfelben» 3)ie bebentenbcn reget* 
mäßigen 3)mdEorbeiten, öoran ber ,,S3ajar" mit feiner enormen Slnflage, 
bie „Seipjigerßeitnng'' mit iljren bieten Söeitagen, bo8 ebenf oCg täglid^ 
erfd^einenbe „SSörfenblatt für ben bentfd^en Sönd^l^anbel" nnb ber eigene 
ftet8 load^f enbe SSertag mad^ten mel^r Slanm, mel^r Snft, mel^r Sid^t notl^* 
tt)enbig» Slnf ber ^ßoftftra^e, ber ?ßoft gegenüber, erl^eben fid^, öon einem 
nnbebentenben SBol^niianfe öerbedEt, in jioei l^intercinanber liegenben 
§öfen brei mäd^tige ©ebänbe für bie SSerlagSl^anblnng nnb bie S3nd^* 
brndEerei» ^ier finbet man eine ber am beften eingerid^teten Äüd^en nebft 
SSorratl^gfammer für bie geiftigen Sonf erüen, bie öon Seipjig anS in alle 
SBelt üerfenbet toerben» S)a^ bie S3efi|er nid^t baran gebadet l^aben, l^in* 
fid^ttid^ be8 Umfang» il^r lefeteS SBort jn fpred^en, baranf beuten fotool^l 
bie l^eröorfpringenben ©teine ber ©eitentt)änbe, bie auf ben Slnfd^tn^ 
jloeier «weiterer glügel nad^ ber $ßoftftra§e ju ttjarten fd^einen, at8 
aud^ ber ©rtt^erb anfto^enber (SmnbftüdEe, loobnrd^ ein Som:pteE öon 
5000 D3Keter gebilbet n)urbe» ©8 ift ja ber Unterf^ieb jtoifd^en bem 
geiftigen nnb bem leibli^en 3Jiagen, \>a% je mel^r man bem erfteren 
bietet, je mel^r toiü er l^aben. 3)ie Äüd^en für tie geiftige ©|)eife l^ciben 
atfo aud^ gute Slu^fid^ten, immer größer jn ttjerben» 

2)ie innere ©inrid^tung be8 (Sefd^äftg, toetd^eS im ®anjen circa 
400 ^erfonen befd^äftigt, ift eine pd^ft jioedEmäBige» ©8 ttjerben 
34 ©d^neHpreffen, alle au8 ber gabril öon Äönig & SBaner in Ätofter 
DberjeU, befc^äftigt» 3 |)eim'fd^e SJo^elfatinirmaf^inen , 8 ©lätt:' 
|)reffett, bamnter 4 ^^brantifd^e, unb feit Surjem eine Äaftenbcin'fd^e 
©efemafd^ine finb fortttjäl^renb im ©ebraud^» leubner» l^aben ben 
Orunbfafe, tro| ber großen Slnflagen, bie bei il^nen gebmdEt tt)erben. 



^ie Itnitierfalsefcgäfte unb Hie großen ^ffidnett. 89 

faft nur mit flemen SKafd^inen ju arbeiten, unb eS lä^t fid^ ja aud^ 
nid^t leugnen, ba§ 6ei Slrbeiten, bie eine ftefonbere (Sorgfalt Verlangen, 
ba8, toa^ gegen bie großen SKafd^inen auf ber einen ©eite an Qtxt 
verloren gel^t, auf ber anbem ©eite gettjonnen ttjerben lann burd^ 
bie Ueberfic^tlid^feit, bm fd^neüeren ®ang ber Heineren 3Raf deinen 
(mittlere ©efd^toinbigfeit 1400 pro ©tunbe), burd^ bie leid^tere 3Rani=^ 
:puIation be8 geud^tenS, ©atinirenS, (Stätten«, Änlegeng unb burd^ 
ben barauS entftel^enben geringeren Abgang» 

Slu^er ber 5luf(age be8 beutfd^en „S3ajar" liefert bie Dfficin aud^ 
ben SKuftrationSbrudt für mel^rere ber auSlänbifd^en 5luSgaBen biefe» 
SBIatte», toäl^renb bie übrigen fremben SBerleger öon ber 3)rudEerei mit 
©atoanoS ober ©lid^eS für ben S)rudE il^rer SluSgaben öerfel^en »erben* 
®g bleibt eine mertoürbige (Srfd^einung, ba§ felbft baS Sanb ber SWobe 
bie Sßuftrationen ju feiner öerbreitetften SWobejeitimg au8 2)eutfd^Ianb 
l^olt unb ba§ ber S)rudE berfelben in ^ariS fel^r tt)eit gegen btn S)rudE 
ber beutfd^en Aufgabe jurüdEfte^t, 

Vitien ber ^erfteKung ja^Ireid^er ß^itfci&riften unb ttjiffenfd^aft^ 
üd^er SBerfe betreibt bie SBu^brudEerei mit SSoriiebe ben 3)rudE feiner 
SUuftrationSwerle* SSon l^erüorragenben Seiftungen auf biefem (Sebiete 
au8 ber jüngften 3^^* f^^^« befonber? erioäl^nt: ©oleribge, „3)er afte 
SÄatrofe", mit ©♦ 3)ore8 göuftrationen; Äleift, „3)er jerbrod^ene 
Ärug", öon Slb* SWenjel iUuftrirt; bie polnifd^e Slu^gabe öon 2)ore8 
SBibel unb bie ruffifd^e t)on SRilton, „2)a8 verlorene ?ßarabie8", titn^ 
falls mit ben 2)or6'fd^en S3ilbern. ©parfame» Umgel^en mit ber 
garbe bilbete fd^on einen SBorjug be8 alten S3enebictu8 leubner* 3Ran 
mad^t nid^t ben gefäl^riid^en SBerfud^, eine mangell^afte ßurid^tung burd^ 
Sarbenmaffen ju erfe^en, um einen 2)rudE ju erjielen, ben ber Saie al8 
„tounberfd^ön fd^toarj", ber SDrudEer afö öerfd^miert ju bejeid^nen pflegt* 

3)ie ©ie^erei, bie nur für bie SBebürfniffe beS §aufe8 arbeitet, 
befd^fiftigt 8 ®ie§mafd^inen unb öiele ^ülfSmafd^inen* 3n ber QaU 
öanoplaftifd^en Slnftatt arbeitet eine eIeItro:^magnetifd^e SRafd^ine öon 
©iemenS & $al8le in Söerlin- 

3)ie eigenen Untemel^mungen S^eubnerS befd^ränlen fid^ faft auS:« 
fd^tießlid^ auf bie ^l^ilologie unb beftel^en in mel^r als 1800 SBerlen 
tjon gegen 3000 SSänben. Obenan ftel^t bie Bibliofheca scriptorum 
Oraecorum et Romanorum, bereu JBänbejal^I aÖein über 300 beträgt 
unb bie, il^rergeit fo berül^mten Äarl Saud^ni|'fd^en Ausgaben ganj 
öerbrängt l^at* 2)ie jioeimonatlid^ ausgegebenen „aKittl^eilungen'', 
toeld^e über bie neuen Untemel^mungen berid^ten, befunben genügenb 
bie immer toad^fenbe SSerlagStptigfeit ber girma. 



90 ^ie IttnitietfdIsefciSäfte unb bie stoßen ^ffidnen* 

1J5reitftapf & #aml 

»rcttfot)f 4 3)cr Sluffd^tDung, bcn baS ^aug a3rettfo^)f & |)ärtcl unter ber 
«>ärtei geitung ber betben S3rüber |)ermann unb Slatimunb §ärtel 
genommen, n)urbe ein immer größerer» Slid^t allein ba^ SBad^8tl^um 
beg aRufilalien^ unb SSüd^erberlageg, fonbem aud^ bie, burd^ bie 
^ttbfd^aft notl^tDenbig geworbene bebeutenbe SSermel^rung ber S3ud^== 
brudEerei mad^ten e§ unerlä^Iid^, ben, aUerbingS etoaS altersgrau 
gettJorbenen, ©dlbenen SBären ju öerlaffen unb im Saläre 1867 ein 
neues, immenfeS Oefd^äftSl^auS auf ber SRürnbergerftra^e ju bejiel^en* 
SDod^ aud^ l^ier toäre e§ ju eng getootben, mnn nid^t bie girma bie 
3n[trumente^5abriIation aufgegeben l^ätte* 3n ber neuen Oefd^äftS* 
l^eimatl^ lonnte bie girma il^r IBOjä^rigeS rul^möoQeS SBeftel^en am 
27* Sanuar 1869 unter großer Xl^eitnal^me feiern* 

2)ie ted^nifd^en Slnftalten befd^äftigen über 400 ^erfonen; bie 
aSud^^ unb Slotenbrudferei arbeiten mit 30 ©d^neQ^ unb 36 ^caib^ 
preffen, ju benen für bie ®rudE^§iIfSgett)erbe bie mannigfaltigften 
burd^ S)ampf betriebenen äRafd^inen jum Slbpreff en, ©Wtten, ©d^Ieifen, 
pöbeln, ©ägen, ®ie^en, SSergoIben, SSerfupfem, 5ßrägen u* \. tt)* 
l^injutreten. ©in ©d^riftmaterial öon mel^r atö 150,000 Mo in btn 
morgen^ unb abenblänbifd^en ©prad^en, ^ierogl^pl^en unb Äeilfd^rift 
. nid^t auSgefd^Ioffen, unb in Sioten ermöglicht bie rafd^e gleid^jeitige 
a3ett)ä(tigung ber complicirteften unb umfänglid^ften Slufgaben, bie ber 
mobeme SBüd^eröerlag einer SSud^brudEerei fteßen lann* 

3)ie ^auptaufmerffamfeit ber t^pograpl^ifd^en Il^ätigfeit ift barauf 
gerid^tet, ben l^öl^eren Slnfprfid^en an ben befferen SBerf^ unb 3Ku* 
ftrationSbrudE ju genügen, unb bie SBud^brudEerei jäl^ft eine SReil^e ber 
angefefienften SSerieger ju il^rer ^unbf^aft* 2)ie Slrbeiten l^aben ftd^ 
ftetS burd^ ©olibität unb einen einfad^en, guten ©efd^madE auSgejeid^net» 
SDie Dfficin Iä§t fid^ nid^t öon jeber toed^felnben 50iobe l^inrei^en, ift 
aber geneigt, jebe toirflic^e SSerbefferung fid^ anjueignen* 2)er ganje 
©l^arafter beS ©efd^äftS forbert, nid^t aHein in ted^nifd^er SSejiel^ung, ju 
einem SSergleid^ mit bem S)ibot'fd^en in ^ariS l^erauS* SBie in biefem, fo 
ift ein ©runbjug in bem SSreitlopf & ^ärtePf ^en ^aufe bie |)umanität 
in aUen SSerl^ältniffen nad^ Sinken unb 3nnen. Sine Slnftellung im 
^aufe ift äiemlid^ gleid^ mit einer lebenSlänglid^en SSerforgung unb 
bie 3ubiläen jagen fid^ bort förmlid^* 

Dr. ^ermann |)ärtel, gleid^ fel^r auf ®runb feines red^t=^ 
fd^affenen Sl^arafterS, tok feines tiefen SBiffenS, feiner grünblid^en ^nft* 
fenntniffe unb feines gemeinnü|igen ©trebenS l^od^gefd^ä^t, ftarb am 



^ie ItniHerfdl^efcSäfte unb bie großen ^ff{dnen. 91 

4. Slug- 1875^ giatimuttb gärtet fielet noc§ in üoUcr ®ci[tc8frif^c 
bem Oefd^äft öor, eben fo ftelannt ofe einer ber unermüblid^ften unb 
getoanbteften 5lrbeiter, ber überall ju §aufe ift unb überall ben klaget 
auf ben Äopf trifft, fei e8 nun im eigenen ©efd^äft, fei e§ in ben üielen 
Sl^renämtem, bie er Belleibet l^at, toie ate ein öon ben menfd^en^^ 
freunblid^ften ©efinnungen burd^brurigener SRann* 3]^m jur ©eite 
ttjirlt afö Sl^etltiaber ein Snlelpaar ©ottfr- ^ärtetö: SBil^elm 
Sßotfmann unb Dr. ®. D. S* |)afe* 

SSon bem aufgefteQten (Srunbfa|e: bie SBirIfamfeit einer girma 
in il^rer Oefammtl^eit ju überBIidEen, mu§ in biefem gaUe abgegangen 
»erben* SDenn bie SSebeutung ber girma für btn aßufifl^anbel in 
Seipjig ift eine fold^e, ba^ e§ nid^t gut möglid^ ift, bem SKufit 
l^anbel einen Befonberen SlBfd^nitt ju tt)ibmen unb barin S3reitIo|)f & 
|)ärtel nid^t ju nennen* (£g fei be^l^alB l^ier nur erttjöl^nt, ba§ ber 
Süd^eröerlag ftet^ an S3ebeutung getoinnt unb ba§ bie girma felbft 
bie fd^öne unb bie ißuftrirte Siteratur in ben Ärei§ il^rer Unter=» 
nel^mungen gejogen l^at, ber fid^ fonft, aBgefel^en öon tl^eoretifd^en 
SBerlen über SRufil unb biograpl^if d^en S)enlmalen großer Xonfünftier, 
namentfid^ auf bie ftrengere gad^tt)iff enf d^aft Bejiel^t. 3u bemtl^eologifd^en 
SSerlag finb 3Ränner toie Ä* Slug* unb k. ?Kfr. $afe, SSaumgarten^ 
©rufiuS, in bem juriftifd^en: ?ßud^ta, 3^ering, SBäd^ter, in bem mebi* 
cinifd^en: 21* SB* unb SR. SSoHmann, ^igoroff; in bem ^)]^i{oIogifd^en 
unb pl^ilofopl^ifd^en: ®. |)ermann, D. Sal^n, SSurfian, D. S)onner, 
®. ged^ner, SBei^e unb nod^ öiele anbere loiffenfd^aftüd^e Siotabiti^ 
töten t)ertreten» 

SBenige SBud^pnbler^SJlamen bürften fo toeit in ber SBeft Befannt ». %aumt^ 
fein tt)ic ber SJlame Sernl^. SCaud^nife. 3^ tjielen S^aufenben unb aller 
Drten finb SBüd^er t)erBreitet, tt)e(^e biefe girma auf bem litel tragen. 
An bm Siamen Xaud^ni| fnüpft fid^ ein großer gortfd^ritt: S)ie (Snt* 
ftel^ung eines internationalen SSerlagSred^tg. 3)enn el^e bie ^Regierungen 
aSerträge barüBer abfd^Ioffen, l^atte ber SBud^^änbler Xaud^ni| bag 
aied^t beg ©d^riftfteUerg auf @d^u^ feiner SBerle aud^ au^erl^alb feine» 
SBaterlanbe« t^atfäd^Iid^ anerlannt unb feine SluSgaBe englifd^er Slutoren 
auf bm ®runbfa| Bafirt, für bm SBieberaBbrudf eine» SBerle» bie ©r^ 
lauBni^ be» SSerfaffer» einjul^olen unb für biefe Sntfd^äbigung ju jal^Ien. 

e^riftian SSern^arb Xaud^ni| toar am 25. Sluguft 1816 ju 
©d^Ieinil Bei SRaumBurg geBoren. SRad^bem er fid^ im ®efd^äft feine» 
Dl^eim» Äarl Xau^nife auSgeBilbet l^atte, grünbete er 1837 unter ber 



92 ^ie ItniHerfdlsefcgäfte nnb Me stoßen f^ffidntn. 

fjirma Scrn^rb laud^nil eine SSerlagSl^anblung, mit ber eine umfang^ 
reid^eSruderei unb ©tereot^pengie^erei öerbnnben toax. 3)ie erften Sßer* 
lagSartilel ber jnngen girma toaren ftefonberS juriftifd^e SBerle. 3)icjer 
juriftifd^e SSerlag ift nie ganj aufgegeben ttjorben, aber gegen ba8 
riefige Untemel^men ber Meinen „Tauchnitz Edition" jnrüdEgetreten» 
2)oS erfte Söänbd^en ber ki^km brod^te Söntoer« „?ßeC^am" mb tDurbe 
am L September 1841 ausgegeben. SDer gtDedE ttjar, hk englifd^e 
Siteratur auf bem ©ontinente in guten unb billigen ?lu2gaben Wim 
jugänglid^ ju mad^en, benen bie engfifd^en 5ßreife ju f)o6) toaren, gür 
ben äRarft in ©nglanb unb ben engfifd^en Kolonien bel^ielten ftd^ bie 
englifd^en SSerleger unb 5lutoren il^re SRed^te öor, überliefen aber für 
aUe iibrigen Sauber Iaud^ni| bie Ausbeutung* 68 ttJar nid^t leidet, bie 
l^eröorragenbften engüfd^en 2)id^ter unb $ßrofaifer, hk ttjomöglid^ aUe 
gettjonnen ttjerben foUten, für ba8 Untemel^men ju intereffiren, ©c^on 
in ber SSerfd^iebenl^eit ber (Selböerl^äftniffe in ©nglanb unb ©eutfd^i^ 
lanb tag eine groge ju übertoinbenbe ©d^ioierigleit , bmn bie SluSgabe 
mufete biUig fein, um allgemeine SSerbreitung jU finben, Ml^renb bie 
an bie Slutoren ju jal^Ienben §onorarbeträge oft fel^r bebeutenb toaren; 
fo empfing j* S3. Sorb SRacauIa^ circa 50,000 ajiarl , unb feine @rben 
bejiel^en nod^ fortwöl^renb namhafte SBeträge* 3)cr ©rfolg toar aber 
ein fo glänjenber, ba§ bie engttfd^en Slutoren e8 fid^ balb jur ©l^re 
red^neten, in bie JTauchnitz Edition aufgenommen ju ttjerben, unb aud^ 
bie SJlorbamerifaner l^aben fid^ gern geioinnen taffen» UebrigenS finb 
riid^t nur jeitgenöffifd^e ©d^riftfteHer, fonbem aud^ bie ältere claffifd^e 
Siteratur SBritannienS unb SlmerifaS in ber Sammlung vertreten* 3m 
Saläre 1860 erfd^ien ber fünfl^unbertfte SSanb; ben taufenbften bilbet 
bie englifd^e Ueberfefeung bes bleuen 2;eftament8* Dftern 1879 ttjurbe 
ber 1820fte S3anb ausgegeben* 

aWit biefer ©ammlung öerbanb ber SSerleger eine jtoeite cnglifd^er 
Sugenbfd^riften* 3n einer „France classique" nal^m er bk beften 
claffifd^en SBerfe ber granjofen auf* 9iad^ ®runbfä|en genauer Ztgt^ 
reöibirung unb forgfältigfter äußerer AuSftattung, öerbunben mit 
©orrectl^eit, bie il^n bei allen feinen ©ammetoerlen leiteten, begann er 
in brei SluSgaben btn 3)rudE römifd^cr unb gried^ifd^er ©taffiler unb 
fefete il^n energifd^ fort. 2)a l^ier mel auf SBürbigung ber neueften 
gorfd^ungen anfommt, fo tt)urbe bie Seitung berül^mten ^ßl^ilologen 
übertragen. Stile bie genannten Sammlungen l^aben einen bleibenben 
SBertl^ unb finb ftereott)pirt. S)ie SSertagSl^anblung l^at ju il^rer $er* 
fteHung ttjeit über 500,000 ©tereot^pptatten gießen taffen muffen* 
S)iefe ungel^eure ßal^t ttjirb ge»i§ nid^t fo leidet öon einent anbem 



^ie ItnitierfdisefcSäfte unb bie 0to0en <(^ffidnen. 93 

SScrlagSgefd^fift üBerttoffcn. ©ine neue SoKection: „German Authors" 
bringt engltfd^e Ueberfe^ungen beutfd^er SBerle, unter totld^en tt)ir 
bereits bie SRamen öon ©oetlje, Seffing, 3f^^f^^f SSertl^oIb Sluerbad^, 
fjril SReuter, 5ß. $e^fe u. a, finben» SBebeutenb ift auä) bie ß^^t ber 
übrigen S^aud^nife'fd^en SSerlagSioerfe» 3)er fd^on erloäl^nte juriftifd^e 
SSerlag entl^ält eine gro^e Slnjal^I l^erüorragenber SBerfe unb eine ateil^e 
|)eriobifcl^er B^tifd^tiften* 2)ie öerfd^iebenen Sibelauggaben im Urtejte^ 
Xifd^enborfS, „Codex Ephraemi Syri Rescriptus", beffelben „Monu- 
menta sacra inedita, sive reliquiae antiquissimae textus Novi 
Testamenti graeci" u. a* finb SBerfe, bie befonberg l^eröorgel^oben ju 
tDerben öerbienen* Sine ttjeitere Slbt^eilung beS laud^nife'fd^en SSer^ 
lag» entpft eine Slnjal^I tDertl^öoUcr SBörterbüd^er, unter benen fid^ 
3uL gürftg gro^e» „^ebräif^eS unb c^dbäifc^eg ^anbttjörterbud^'' 
in beutfd^er unb englifd^er Bearbeitung befinbet. SSon anbem Sudlern 
ertt)äl^nentr)ir: ba8$ßrad^ttt)erf SBel^r» „©enealogie ber gtop^^^äufer", 
bie „Acta Kectorum Universitatis Studii Lipsiensis^' unb ba» 
Äöl^Ier'fd^e „ Sogaritl^mifd^ :« trigonometrifd^e ^anbbud^", in tt>e(d^ 
Ie|terem bie ©ntbedfung eine» gel^Ier» mit 1 SouiSbor ^)rämiirt tourbe. 
S^aud^nife genoß öiele ÄuSjeid^nungen* 1866 tt)arb er in ben erb^^ 
Ud^en fjreil^ermftanb erl^oben unb er fungirt al8 1 ©ro^britannifd^er 
©eneratSonfuL ©eit h Suli 1866 ift fein ättefter (Sol^n, Dr. jur. 
Gl^riftian ^arlSScrnl^arb ^Jteil^err t>, S^aud^nife, aföll^eil^ 
l^aber in bai ©efd^äft eingetreten* 

aSie mäd^tig Sei^jjig feine 5lttraction8fraft übt, weld^e SBud^t in muim- 
ber centralen ®efd^äft§*Drganifation tiegt, geigt unter anberen ber ^"^***"* 
Umftanb, ba§ bie fo auSgebel^nte Slnftalt : 3)a§ Sibliograpl^ifd^e 
Snftitut in ^itbburgl^aufen, toeber bie einmatigen enormen Äoften 
unb SRül^en einer Ueberfiebelung nad^ l^ier, nod^ bie bteibenben ge^ 
fteigcrten S3etrieb2foften fd^eute, um feine SBirIfamleit nad^ bem ©entrum 
be8 SBud^l^anbetö ju öerlegen. Seipjig ttjurbe baburd^ im 3cil^re 1874 
um ein Uniöerfalgefd^äft reid^er, loeld^e» nid^t nur burd^ feinen lotoffalen 
Umfang, fonbern auc^ burd^ feine öortrefflid^e Drganifation ju btn 
erften jäl^ft. 

3m3a^re 1826 grünbete Sofe:p 1^ SRe^er, geboren in &oti)a am 
9. SRai 1796, in feiner Sßaterftabt ba8 SBibüogra^^ifc^e Snftitut, 
»eld^eg 1828 nad^ ©ilbburgl^aufen jog* 3)a8 öon SRetier l^erau»^ 
gegebene rrUnit)erfum''erreid^te in btn breißiger Sauren eine Verbreitung 



94 ^ie ttniUerfdlgefcgäfte unb bie stoßen ^ffidnett. 

öott 80,000 ©fentplaren. ®8 folgten ijerfd^icbene Sibliotl^clcn )oon 
beutfd^en ©laffifem, tüeld^e burd^ bie bamafö nod^ unbclannte S3iIIig!eit 
fel^r öiel beitrugen, bie Slationalfd^riftfteHer im SSoHe ju ijerbreiten, 
beren SRed^tmä^igfeit jebod^ nad^ bantafö geltenben literarifd^en ©igen* 
ttjumSred^ten öielfad^ angefod^ten tüurbe* S)ann lata ba8 große 
,,6ont)erfation8=^Äejcifon'' in 52 ftarfen Sänben mit taufenben i)on 
Slbbilbungen* ®a8 naivere ©ingetien auf bie raftlofe 3;^ätig!eit SOie^erg, 
toeld^e erft mit feinem S^obe am 27. 3uni 1856 enbete, getiört nid^t 
in ben SRal^men biefer 33Iätter. 

®er ©ol^n § ermann 3uliu8 Sffie^er übemal^m ba8 ®efd^äft. 
©r gab 1857—1860 bie erfte l^anblid^e SluSgabe be8 (SontjerfationS^ 
SepfonS in 15 Sänben ^erauS; eine jtoeite tourbe 1867 ijoHenbet. S)ie 
1862 angefangene iUuftrirte ßeitf^rift „®IobuS" ging 1866 in bie 
§änbe gr. SSieioegS über; bie „©rgänäungSblötter jum EonöerfationS^^ 
Sejifon" erfd^ienen bi§ 187h ©n SBerf öon l^o^em SBert^e tt)ar 
% e.S3re^mg „3;^ierleben" in 6 Sänben mit präd^tigen SUuftrationen. 
S)ie „öibliot^ef beutfc^er Slaffiler" gelangte 1868, bie „S3ibIiott|ef 
auslänbif^er eiaffifer'^ 1872 jur SBoaenbung. 

®a8 conbenfirte ©ontjerfationS^ßeEifon, „SOie^er« §anbIejifon", 
»urbe 1870—1872 veröffentlicht. 3m Saläre 1874 lourbe jur britten 
Sluflage beS großen ßonöerfationS^^ÄeEifonS gefd^ritten. 

2)ie Unjulänglid^feit ber SRäume, bie großen Slnforberungen an 
bie ted^nifd^en §ülf§mittel, bie vielen SSerbinbungen mit ben artiftifd^en 
unb literarifd^en Säften ju Äetpäig, bie ©d^ioierigfeit ber regelmäßigen 
©Epebition — aUe biefe Umftänbe gaben 1874 SBeranlaffung, bie länger 
geplante Ueberfiebelung nad^ Seipjig inS SBerl ju fefeen. @in mäd^tigeS 
§auptgebäube mit gttjei l^ervorfpringenben Slügeln unb von einer ?fteil^e 
von §intergebäuben umgeben, umfd^tießt bie immer toad^fenbe Slnftalt, 
bie gegen 300 5ßerfonen befd^äftigt unb 22 Sud^bruäfd^neDpreffen 
nebft 2 SRotationSmafd^inen, beren Seiftung^fä^igleit faft ba2 a^tfad^e 
ber geioöl^nlid^en Keinen ©d^neüpreffen beträgt, 8 ©atinirmafd^inen 
unb 15 l^tibraulifd^e ©lättpreffen befifet 2)ie betoegenbe traft geben 
2 ©ampfmaf^inen von 60 $ßferbefraft. Sitte biefe »etriebämittel 
toerben nur für ben eigenen äSerlag in Slnfprud^ genommen. 

©0 imponirenb aud^ baS Sleußere biefeg ©tabliff ement« toirft, — eS 
l^at afö näd^fte Slad^barin bie nid^t toeniger großartige SRöber'fd^e Sloten^» 
bruderei — , fo ift e§ bod^ namentlid^ ik innere, ii^ auf bie Keinften 
S)etaife burd^gefül^rte planmäßige Drbnung unb ftrenge faufmännifd^c 
Drganifation, toeld^e Setounberung erregen muß. S)aS SRe^er'fd^c 
(Sefd^äft fud^t unb finbet feine Äraft in ber Soncentration. ®2 l^at fid^ 



^ie ItniHetfdlaefcgäfte unb bie stoßen #ffidnen* 95 

felbft äietnltd^ enge ©rensen geftetft unb lä^t fid^ nid^t herleiten, biefe ju 
überf^reiten ; aber innertiatt biefer ©renjen [trebt e§, bie SSoßf ommen^ 
l^eit ju erreid^en» @o ftreng öfonomifd^ aud^ Slßeg gel^aubtiabt lüirb, 
fo fittb bod^ feine Sfoften jn gro^, lüenn eS gilt, ted^nifd^e Sßerbeffernngen 
einjnfül^ren» Seboc^ nur S)a§, toa^ \xd) betüöl^rt, lüirb beibel^alten- 
tfQaf)Un bereifen"; »aä nid^t bie 5ßrobe ber ß^l^^en auSl^öIt, lüirb 
öeriüorfen- 

SRit biefen ®runbfä|en, lüeld^e bie SeiftungSfäl^igleit ii^ auf bie 
©renje be§ ©rreid^baren [teigert, gebeil^t ba§ §au§ immer mel^r unb mel^r. 
S)ie neue Sluflage beg 6ont)erfation§=^ÄeEiIon, über 1000 enggebrudte 
S3ogen in jiüeifpaltigem @a^, mit über 400 ^Beilagen, t)on benen öiele 
in garbenbrud, tüurbe in mel^r afö 100,000 ®5em))Iaren innerl^atb 
5 Saläre öoKenbet 2)aiu 8 SBänbe ber jtüeiten^öoUftänbig umgearbeiteten, 
mit einer großen Slnjal^t neuer Sßuftrationen gefd^müdEten Sluflage t)on 
93ret|mS „S^l^ierleben'', tüeld^e auf 10 S3änbe bered^net ift, unb eine 
Sleil^e öon SReifel^anbbüd^em , bie tüertl^tJoHe , reid^ iHuftrirte gül^rer 
bur^ SBefteuropa unb Statten bieten» 

Seipjig l^at aßen ®runb, fid^ über biefen jüngften ßniüad^S feiner 
Uniöerfalgefd^äfte, toeld^e fo SSieteä baju beitragen, bie SBilbung in aKe 
aSäelt ju verbreiten, ju freuen. 

3lul Mtoßfiaröt 

3u ben älteren ©tabliffements, bie in ber legten 3rit gang au^er^s.Äiinr^arbt 
orbentlid^ an Umfang unb Sßielfeitigleit getüonnen l^aben, gel^ört baS 
öon Suliuä Stinfl^arbt am h Sffiai 1834 gegrünbete. ®urd^ lüert^öoKe 
SSerbinbungen mit einem SreiS öon anerlannten ©d^ulmännern erl^ielt 
ber aSerlag, ber burd^ ben Slnfauf öerfd^iebener Keinerer ©efd^äfte öer^ 
meiert ttjurbe, feine öom^iegenb <)äbagogifd^e SRid^tung. @nbe 1861 
tourbe bie, tüegen il^rer guten Slrbeit belannte SBud^^ unb SlotenbrüdEerei 
)oon Umlauf & ßüber angelauft; 1871 bie befannte 3. ®. S3ad^'fd^e 
Iitt|ogra<)]^ifd^e Slnftalt, foiüie bie ®uft. ©d^elter'fd^e ©d^riftgie^erei, 
Stereotypie unb galöanifc^e Slnftalt. SlUe biefe 3tt)eige tourben in einem 
neuen ©efd^äftSl^aufe, ioeId^e§ fd^on 1878 burd^ Sleubauten toefentlid^ 
öergrö^ert tourbe, eingerid^tet. Slm 1. Suni tourbe ein gilialgefd^äft 
in SBien etablirt. @o ift nad^ unb nad^ ein bebeutenbeg ©tabliffement 
entftanben, baS gegen 300 5ßerfonen befd^äftigt. 

S)ie littjograpl^ifd^e Slnftalt mit 2 ©d^neß^ unb 15 §anb<)reffen 
geniest fd^on lange eines fel^r guten ?ftufe§ unb befd^äftigt fid^ nament^ 
lid^ mit Slrbeiten für toiffenfd^aftüd^e Qtotd^, j. S3. DöerbedE, „Sltlaä jur 



96 ^ie ttniUetfdloefcgäfte unb bie großen ^ffidnen. 

gricd^ifd^ett Sun[tmt)tt|oIogic"; Itjicrfetber, ^Sltlaä bcr <)att|otogifd^cn 
^iftologie"; 5ßa6[t, ,,5ßiIje",fott)ic mit ^Beilagen für iJtelc mffenfd^aftKd^e 
3eitfd^riften. 3ebod^ aud^ bie ©l^romogrttpl^ie, bic nid^t ftarf in Seipäig 
vertreten ift, toirb mit öiclem ©rfolg gepflegt* SSon bem Sal^rbud^: 
„Seutfd^e Sunft in Sitb nnb Sieb" erfd^ienen fd^on 21 Sal^rgdnge. S)ie in 
bem Slmolbifd^en Sßerlage l^erouSgegebenen S3Iumentüetfe öon Termine 
©tiffe, SRemt), ^öppntx, SKarie SReid^enbad^, fotüie bie SRnfterbüd^er 
öon ö. Qaf)n nnb bie 5ßert^e§'fd^en ,,93ilber für ben Stnfc^annngS** 
nnterrid^t" ftammen an« ber SBad^'fd^en Slnftalt nnb Belnnben ein ernfte» 
©treben, S^tid^tige« jn leiften. 

S)ie ©d^riftgie^erei entttJidEelt eine überrafd^enbe S^ptigfeit. @ic 
befc^öfttgt jefet 25 SWafc^inen nnb etiüa 100 Slrbeiter. S)a2 tiöc^ft 
ftattlid^e SRnfterfind^ geigt nid^t allein eine grofee Slnjal^I öon SSrob* 
fd^riften mi SÄnfifnoten, fonbem and^ eine reid^e SlnStoal^I öon S^itel^ 
nnb ©d^reibfd^riften, 9Signetten, ©infaffnngen, barnntcr fd^on mand^e 
Driginalprobnction* Sn ber ©alöanoplaftif arbeitet eine b^namo*= 
eleftrifd^e 9Kafd^ine* 

S)afe bie Snd^bmdEerei, bie über 10 ©d^neH^jreffen öerfngt, fel^r 
a5ead^tengtt)ertt|eS liefert, bettjeift nid^t nnr ber S)mdE ber ©d^rift* 
<)roben, fonbem and^ bie 9Kobejeitnng ,,a5ictoria" nnb bie Slccibenjien 
ber girma* ©ine ©<)ecialität ift ber SlotenbmdE, ber öortrepd^ geübt 
toirb* Änrj, bie Slnftalt l^at einen fold^en Slnffd^ttjnng genommen, ba| 
fie nnjtoeif ell^aft einen bebentenben 9lang nnter ben Seipjiger gra^jl^ifd^en 
Snftitnten bel^anpten toirb» 

^g* JSecIam jun. 

m* Sin Unternehmen, »eld^eS mit feinen S3änbd^en jn 20 Pfennigen 

aiecfainjim. ^j^^ Sönc^bnidEerei öon 22 ©c^neUpreffen nnb gegen 90 ^erfonen 
befd^äftigt, ift bie „Uniöerfatbibliottie!. S)ie girma ^t|* JRecIam jun. 
tonrbe 1837 begrünbet 1839 ertoarb SRecIam bie bnrd^ bie änßer*« 
orbentlid^ forgfame SlnSfü^mng aller il^rer Slrbeiten belamtte fßn^^ 
brndEerei t)on S33ill^. §aat Sleclam toibmetc fid^ anfänglid^ bm. 
poM'\ä)tn aSerlag, ioa2 1846 ein SSerbot beffelben in Defterreid^ jnr 
golge l^atte^ ©<)äter ^)flegte er ben leEilalif^en ßtoeig. ^m Solare 
1867 begann er nad^ ©rlöfd^en ber 5ßriöilegien für ben 6(affifer«= 
aSertag feine Uniöerfalbibliotl^ef, t)on »eld^er bi8 jefet 1190 JBänbd^en 
erfd^ienen» 




3) ^tt 2ßu(|^8flnhel und hie CppPBrapöfc 
im ^tnfte bet D^ffenfigaft. 




ä erübrigt no^ einen SBItd ouf bie ^fiätigfeit öeijenigen sec 
gitmcn ju werfen, bie, Öulerli^ weniger tin()omrenb imb i^ ^'^^ 
gfanäDod auftretenb, fii^ bie eble Aufgabe gefteGt, treue 
L 3)ienerinnen ber SBJiffenf^oft ju fein unb baburi^ fo SBieteS 
^beigetragen t)aben, bem beutfd^en 93ui^I)anbet baä ^ot|e 
älnfe^en gu erwerben unb j» wahren, in Welchem er bei allen 
mOmt fte^t 

SS liegt in ber SRatur fol^er ®ef(f|äfte, bafe bie X^ätigfeit ber 
aSertreter fic^ ben äugen beS ^ubticuras entjie^t unb fic^ in bem 
ftißen StrbeitSiimmet BoHjietit; fie Beru£)t fiauptfäc^lic^ auf ben 
intimeren öesie^nngen äWifc^en Slutor unb SSerleger. ©o intereffont 
bie ©fiecialbeiträge ju ber ©efi^c^te beS ä3uä)f|anbelä finb, netdie unS 
einen tieferen Sinblict in folc^e SSerf)äItniffe geftatten, unb fo fe^t fie 
aui^ beitragen, über bie literarifdien ßuftänbe gonjer ^erioben S,i(S}t ju 
»erbteiten, fo begreift eS fii^, bafe in einer fo allgemeinen ©Rüe, wie 
ber UDiiiegenben, baS ^erfönlii^e jurüdtreten mu^ 3)arau3 fci^Iiegen ju 
tooHen, ba§ ben ©eftrebungen ber Setreffenben geringere S8ebeutung 
beigelegt werbe, märe ein uöQig falfc^er @d^(ug. 

<&% Hegt femer in ber iWatur ber ©a^e, bn^ fotd^e ^xmea feiten 
über Sltac^ entftetien, ft^nell profperiren unb fc^neU uerfc^minbeit. 



fonbent bo^, eben toeU fte cmS (ongerea mtb forgfam ge^yflegten 
Serbtnbungen longfam enuacl^en, i^ Urffnnmg in ben meiften goOen 
fc^on bx ben früheren 3^^fc^nitten jn \vidfen ift. S>af|eIBe gilt für 
biejemgen ISnc^brndereien, bie in o^nlic^ 9Uc^tnng tsMctL 

8fA£^.»ofld S33il^elm griebrid^ Sßogel fonfte 1847 bie alte berfil^mte 
2)ieteric^'f^e SBnd^tianblnng in ©öttingen nnb fiebefte im Sal^e 1849 
ganj nac^ bort über. Am 1. October 1862, furj wv bem in ©ottingen er^ 
folgten Xobe SSogete, ging ber SSerlaginbenSBefi^ öonDr.Carl %mnft^ 
©ifdjer, Urgroßneffen öon ©• S. 6mfin§ nnb (gitfel g. 6. SB. 
SSogetö, über. Verfette nnbmet fic^ mit großer Energie bem SSerlag 
toiffenfdjaftli(^er, ^anptfäd^Iic^ mebicinifd^er SBerfe, öon benen eine 
gro^e 3lnja^I öon l^otier 95ebentnng, jnmeift in me^en Änflagen, 
erfd^ienen. S)aneben toerben nid^t toeniger al8 nenn fjöd^jeitfd^ften 
l^erauSgegeben. Unter ben SBerfen feien ertoäl^nt: txm 3^^^/ 
^§anb6nd^ ber fperieHen 5ßatt|oIogie nnb Tf)napxt'*, 16 JBänbe; 
S. ^ermann, ^§anbbnd^ ber ^ti^fiologie'', 6 SBänbe; öon SBerfen 
an§ anberen gäd^ern: ®bert, ,,®efd^id^te ber Siteratnr be^ aJiittel* 
allerg"; „§iftorifc^e aSoIfSfieber ber ©enffd^en'', l^eranSgegeben öon 
ö. Siliencron; §. ©d^mibt, „Sitnftformen ber gried^ifc^en ^oefte''; 
Äoberftein, „®efd^id^te ber bentfd^en Siationa^Siteratnr'', 5 S&nbe; 
„Kitab al-filiiist^j I^erau2gegeben t)on glügel; Sufti, „^anbbnd^ 
ber 3cnbf<)rad^e". 

3f.c. Sm Saläre 1840 tourbe 6. g. Sl. 91 oft alleiniger 95efi|er ber 

^^tn^y'^' (£• §inric^§'fc^en »uc^^anblung nnb na^m 1850 feinen ©o^n, 
^onwung S. Sl. §. 9loft, alö 2;^ei(net|mer anf. ®er SBater ftarb am 3. ©ept 
1856. S)ie 1797 begonnenen be!annten l^albjätirlid^en Sataloge fe|t 
bie girma nod^ tieute fort, l^at aber nod^ anbere bibliogra^jl^ifd^e 
§ülf§mittel \iCiXCiXi gefnüpft: feit 1842 bie ,,SÖIgemeine93ibKogra|)^ie''; 
feit 1846 ben .M^xiilyx^x^ioiald^'' \ feit 1866 bie monatlid^ erfc^einenbe 
toiffenfdjaftlid^e Ueberfid^t; feit 1856 ben fetir toid^tigen «Sünfial^reg«' 
fatalog", beffen 5. S3anb 1876 erfd^ien, u. %. 

93ereit§ im öorigen 3a^rl^nnbert unternal^m §inrid^8 biete 9ieife* 
toerle mit harten unb eine gro^e Sarte bon ©entfd^Ianb in 30 JBIottem. 
S)iefe SSerlagSbrand^e tourbe \)\^ anf bie neuefte 3^it eifrigft öerfolgt 
nnb lieferte üiele bebentenbe SBcrle, j. 95. Stein» „^aviAnä) ber 
®eogra|)^ie" (7. Slnfl. in 11 »änben 1872). 1855 erfd^ienen bie 



im Wettfte t»et n^iirettfcilaft* 99 

cpoc^cmad^enben „^öJ^cnfd^td^tcn^SBanbf arten" auf SBad^gtud^ wn 
®ir. 6. aSogcI unb ?|h:of. D- S)eatfdö. 

Slbcr aud^ bic fttcngcrctt SBiffenfd^aftcn, natnetttUd^ SuriSprubenä 
unb %f)tdloQU, lüurben nid^t öcmad^Iäffigt S)ie gro^c „Slcal^lSnc^flo^ 
pfibic für ))roteftantifcl^c Il^eotogie unb Äird^e'' erfd^cint in 2. Sbifl/ 
in 15 Sänbcn* 

Sine ©pcrialität ift in neuerer 3^tt bie Sleg^tologie, vertreten 
burd^ Smgfd^s'SBe^, S)mnid^en, (Sifenlol^r, SOiariette^üBe^ n. 31. ©eit 
1863 erfc^eint bie ,,3eitfc^rift für ©g^ptifc^e ®pxaä)e unb Satert^untg^ 
funbe", t)on SBrugf^ begründet unb öon SepfiuS fortgefefet* SltS 
befonberg toi^tige SBerfe finb ju ertoäl^nen ha^ rr §ierogIt)pt|ifd^*» 
bemotifd^e SBörterbuc^'' öon §♦ S3rugf^; „Dictionnaire geogra- 
phique de rancienne Egypte" öon Srugfd^; Srugfc^, rr ^i^togl^* 
^)t|ifd^e ©rammatif '' ; „Äarnaf" mit fielen Xafeln in golio öon 
ajiariette^SBe^* gür bie meiften biefer SBerle tourbe bie Slutogra|)]^ie 
t)ertt)enbet, »a« bie §erftellung toefentlid^ erleid^tert. S)a§ ertoätinte 
„Dictionnaire gfeographique", bag toiff enfd^aftlid^e SRefuItat jttjanjig^ 
jäl^riger foftfpieKger ©tubien unb Jfteifen, umfaßt gegen 1000 auto^ 
gra|)t|irte ©eiten in golio, beren Äoften, totun mit %t)ptn gebrudtt, 
cttotßL getoef en toären. Slßerbingg toirb bie unerläpd^ nöttiige jier^ 
lic^e ^anbfd^rift unb ©id^ertieit im Qddfxtm ber giguren nic^t jebem 
Slutor eigen fein. 

(Sine ber attberfil^mten girmen ging 1853 für Sei|)jig verloren. ©. ^itaei 
3n biefem Sa^re trennten fid^ nämüc^ bie S3efi|cr ber SBeibmann'* 
fd^en SBud^tianblung. 6arl Sieimer Bel^ielt bie girma unb ben 
grölten S^l^eil be« 9SerIageg unb fiebefte nad^ ^Berlin über, wol^renb 
ber onbere S^l^eil im a3efi|e ©• §irjel8 blieb, ber eine ber QUxhm 
beg Scipjiger SBuc^l^anbefe werben foDte. ©alomon §irjel war 
am 13. ^fcbruar 1804 in 3^^^ geboren. ®r geno§ eine üorjüglid^e 
©rjiel^ung in feiner SSatcrftabt unb ging in feinem 20. 3al^re in bie 
Seigre ju Sieimer in S3erlin, beffen $au8 ein SSerfammlungSort 
ber (Slite ber JBertiner ©efeQfc^aft toar. ^ier l^atte ^irjel fd^on 
als 3üngling ©clegenl^eit , mit ben geiftigen ®rö§en ber Qdt in 
SSerbinbung ju treten, unb bilbete fid^ au^erbem burd^ emfte ©tubien 
ax&. ©ein Verlag gewann fel^r fc^neQ eine gro^e Sebeutung; obenan 
ftel^t bag, fc^on wäl^renb ber SSerbinbung mit 9leimer begonnene 
uumumentale ©prad^werl ber Srüber ©rimm, bem eine Sieil^e wiffen* 
fc^aftlic^er SBerle t)on l^ol^er ä3ebeutung folgte. äSoeding, ^ema^g. 



7» 



©urtiuS, Sol^n, SRommfcn, SBattcnBad^, $au|)t, XxmbdtnhvtxQ, 
©traufe, 3^^^^ ^ttb öielc anbete Slamen finb bie ßierben feines 
SSerlogSfotalogS* Sefannt ift ^irjel auc^ afö greunb unb SSerleger 
©uftaö gretitagg* Sei it|m erfd^ien femer bie SJBod^enfd^rift: „3m 
S)eutfd^en SReid^''* @r ift ber beutfd^en SBiffenfcl^aft ein mäd^tiger 
görberer geiüefen; bie Uniöerfität Seipäig etfannte biefe«, inbem fie 
il^n ju il^rem @I)renboctor ernannte* Slber ^irjel Blieb berfelfeen 
nid^t§ fd^utbig unb öermad^te ber Uniöerfitätgbibliot^ef feine einjig 
baftel^enbe ®oetl^e^@ammIung* S)urd^ fein ganjei^ Seben l^at er ben 
®pm(S) beg öon il^m fo t|od^ geeierten ?lltmeifter2 jur 833al^rl^eit 
gentad^t: „®bel fei ber SRenfd^, plfretd^ unb gut''. 

®m @üt|n ®eorg ^einrid^ ©alomon §irjel fefet ba8 
©ejc^äft fort* 

IJ^ilgelm Cngelmann 

mifi, lüurbe am 1. Sluguft 1808 in Semgo geboren* 3m 3at|re 1810 l^atte 
©naetmann ^^^ gj^j^^. sßjii^elmS eiu ©efd^öft gegränbet* S)urc§ beffen lob toarb 
ber ©ol^n genöt^igt, fid^ fd^neß für ben bud^^änblerifd^en Seruf au2* 
jubilben, toaS il^m in einer für feine ßufunft günftigften SBeife im 
§aufe beS §erm %^. ©l^r* gr* ©n^Iin in Serün vergönnt toarb. 
§ier begann er fd^on ©efd^madE an ben bibIiogra))l^ifd^en Slrbeiten ju 
finben, in loeld^en er fo §ert)orragenbe§ geleiftet t|at* 3tt Bremen, in 
bem §et)fe'fd^en ®efd^äft, ertoarb er fid^ nod^ Senntniffe in ber pra!* 
tifd^en SluMbung ber Xt)<)ogra:pt|ie, ik i^m bei ber Sorgfalt, bie er 
feinen aSerIag§tt)erIen toibmete, fe^r ju ftatten fam* ©eine SBanberjeit 
loar mit bem 24,3a^re gefc^Ioffen unb eä trat nun ber ©ruft ber 
eigenen Oefd^äftsfü^rung an il^n l^eran* 

®m aSerlag gemann balb einen größeren Umfang* ©erüinug, 
btn er in granffurt a* SJi* fennen gelernt l^atte, brad^te bem jungen 
aSerleger feine mit großem (Srfolge aufgenommenen SJBerfe unb burd^ 
i^n vermittelte fid^ fpäter bie Sßerbinbung mit ^rof* SBeber in ^eibel^^ 
berg, beffen grofee§ SBerf „bie allgemeine SBeltgefd^id^te", je|t ber 
aSoUenbung nal^t* S)urd^ feine S3efanntfd^aft mit bem ^ti^fiotogen 
Sel^mann, mit ©iebolb unb 31* Äößiler getoann fein mebicinifd^*natm> 
tüiffenfc^aftlid^er SBerlag eine l^ol^e S3ebeutung. Slud^ ben übrigen 
Slaturtoiffenfd^aften, namentlich ber ©eologie unb Sotantf, fotoie in 
hm testen 3al^ren ber Slftronomie, toanbte fid^ Sngelmann mit ®IüdE 
JU. ©ein 1877 ausgegebener 9SerIag8fataIog toeift nid^t weniger al8 n 
118 ftreng mffenfd^afttid^e SBerfe naturtoiffenfd^aftlid^en 3n]^ölt8 auf. 



im ^ienfte (et ü^iffenfcSaft« 101 

Sn frül^crett Saluten gab Sngelmantt eine Jftei^e öon gried^ifd^ett 
unb lateinifd^en ©d^riftfieHem in l^anblid^en Sönben (S^ejt unb Ueber^ 
fefenng mit erflärenbcn Slnmerlungen) l^eraug. Sin biefe fd^Iie^t fid^ 
ber f<)rad^tt)iffenfd^aftüd^e Serlag an, beffen »ertl^tjollfte nnb loftbarfte 
5ßnbIication ber f^on oben (©. 81)bef<)rod^ene „5ßap^rog ßberg" ift. 

Sltö <)raltifd^e grüd^te feiner bib(iogra:pl^ifd^en S^ptigleit erfd^ien 
bie grofee SReil^e ber ^Sibliottiefen", ik er über öerfc^iebene ©ebiete 
ber SBiffenfd^aft öeröffentüd^te, nnter benen befonberS bie „Bibliotheca 
zoologica" nnb bie „Bibliotheca scriptorum classicorum etc." 
als 9Ktt[ter fad^tt)iffenfd^aftlid^er Kataloge gelten. 

©nblid^ ntn§ nod^ ber nmfangreid^en nnb gefd^ä^ten 3SerIaggtt)erfe 
gebadet »erben, bie er anf ben ©ebieten ber Slrd^äologie, ber Ännft* 
tüiffenfd^aft nnb ber Xec^nologie ber SBelt übergeben ^at. Dtjerbetfg 
großer ,,^tIaS ber gried^ifd^en Ännftmtjtl^ologie'^ beffen „^ßompeji'^ 
bie nene ?In2gabe öon 9lagIerS „SlUgemeine§ Mnftler^ßejcifon". 
^enfingerS ,,§anbbnc^ für f^jecieHe Sifenba^nted^nif ", fotüie ha^ nod^ 
nic^t abgefd^Ioffene „§anbbnc^ ber Sngenienr^^SBiffenfd^aften" finb — 
jebod^ nnr ate einjelne 93eif<)iele — nod^ gn nennen. 

daneben gelang eS ©ngeintann ein blül^enbe« ©ontmiffionggefd^äft 
jn grünben, ba« im Saläre 1874 anf ^ermann grieS überging. — Qu^ 
näc^ft fein frennbfd^aftlid^e« SBertjältnife jn SRnboIf SBeigel gab il^m 
©efd^madE für ha^ Sammeln öon ©tid^en. ©eine ©pecialität lüar bie 
ei^oboiüiedH ^ ©amminng, bie faft öoUftänbig jn nennen ift nnb bie 
er in einer fel^r gefd^ä^ten SWonograpl^ie befd^rieben l^at. 

S)er ältefte ©o^n ©ngeünannS, Sinbolpl^, l^atte fid^ mit großer 
Siebe nnb mit ®rfoIg ber Slftronomie gett)ibmet. 9lad^ bem^S^obe beS 
jüngeren, für ben bnd^l^änblerifd^en SBernf beftimmten ©o^ne«, 5ßanl, 
entfd^Ioß fid^ jebod^ 8lnboI<)]^ nad^ fd^tt)erem Kampfe, feinem il^m fo 
lieben 93emfe jn entfagen nnb fid^ bem SBnd^l^anbel jn loibmen, tt)a8 
er bann mit regem Sifer tl^at. SBil^elm ©ngelmann, ben bie Uniöerfität 
Sena jnm ©l^renboctor ernannt l^atte, ftarb, ^od^ geeiert tjon feinen 
©oßegen mb SRitbürgem, am 23. SJecember 1878. 

J5* t^tiutl — C <^* Wtiißl 

JtubolpS n&eijel, ein befonberer grennb nnb ®efinnnng8genoffe aiub. mti^ti 
§irjefö nnb ©ngelmannS nnb ättefter ©ot|n 3. 31. ®. SBeigetg, 
l^otte bereit« 1831 bie „Slnftalt für Snnft nnb Äiteratnr'^ begrünbet, 
jebod^ 1842 bie girma 9inb. SBeigel angenommen. SJBeigel ttjar 
ein SWann mit großem Ännftfinn begabt, ber tiefe ffenntniffe im 



Äuttftfad^ Bcfafe. ©ein, in 35 SIBtl^ctlungctt l^erauSgcgcBcncr Säger* 
lotalog, 8 S3bc. 1837—1866, foiüte feine Sluctionen genoffen eineg 
SBeltrufe». ©ein SSeriag bejog fid^ anSfd^üepc^ auf bie Äunft unb 
entl^ölt wandten »ert^öoßen Slrtifel, j. 93* Slb. SBartfd^, „Le peintre- 
graveur", 21 Sänbe mit ®\üfpl t)on 3. 2)* 5ßaffat)ant (6 Sbe.) unb 
SR* aSeigel (1 »bO; „Slrc^it) für bie geic^nenben Sünfte^ 1855—1870; 
,,§anbäeid^nungen Bcrül^mter 9Keifter'' (36 Slätter), ,,§oIjfd^nitte 
bertttimter SReifter" (64 93L); 31- SBeigel, ,,S)ie SBerfe ber 9KaIer in 
i^ren ^anbjeid^nungen". tiefer 9SerIag ift jefet im S3efi| öon ^of). 
SlmBr- S3art^. 

x,D.©ei9cr Cgeobor (©Ifaalb M&eijri, ber jüngere, 1812 geborene Sruber 
^vbolpJ)^, übematim 1838 baS öäterli^e ©ef^äft unb baute baS* 
felbe, nad^ bem am 25. ©ecember 1846 erfolgten lobe be8 9Sater8 
3* Sl» ®* SBeigeU in tjerfd^iebenen Sftid^tungen, jebod^ ber biäl^erigen 
lenbenj treu bleibenb, aus* 

Sllä aSerleger rief er eine SReitie toertJ^öoCer ^ad^ttoerfe l^eröor, 
tt)ie: görfter, „©enfmale beutfd^er Saulunft, Silbnerei unb aRalerei'', 
ein aSerf mit mel^r afe 600 geftod^enen Xafeln, ju beffen ^erfteHung 
ein Kapital t)on über 150,000 SOiarf erforberlid^ tourbe. gemer 
®ai(]^abaub, „S)ie Saulunft be8 V. bi§ XVI. Sa^r^unbertg", in 
6 Sänben mit 300 lafetn; Unger, „S)ie Urtoelt"; Ungetoitter, 
„®ott|ifd^e ©onftructionen" unb „©ammlung tnittelalterlid^er Dma** 
mentil"; Jfteber, „SRuinen SRom«'^ S)aran reiben fid^ SBerfe toie 
Käufer, „SBü^erlejrifon'^ in 20 Itieilen; 8Bieter§t|eim, „9SöHer== 
toanberung"; SRacauIa^, „©efd^id^te t)on ©nglanb''; Ulrici, „^l^ilofo* 
<)l^ifd^e ©d^riften", unb üiete anbere* S)ie-8ltdäufe ber ©d^umann'fd^en 
unb ber Äülin'fc^en Suc^tianblungen in Seipjig fotoie ber 5ß alm'fc^en 
^anblung in ©rlangen, fd^tiefelid^ ber großen naturioiffenfd^aftttd^en 
SBerfe öon SWartiug öerme^rten ba8 SSerlagSgefd^äft toefentlid^. 

S)a8 Sluctionägefd^äft brad^te aUjäl^rlid^ grofee mh berül^mte 
a5ibIiott|e!en unter hm Jammer. S)aS Slntiquargefd^äft pflegte mit 
befonberer Sorliebe ba3 gad^ ber ©eftenl^eiten, ber guten SluSgaben 
ber Äird^enöäter unb ber gried^ifd^en unb römifd^en 6Iaf fif er. S)ie SBänbe^^ 
ja^I be8 Sägers fann auf 150—160,000 Sänbe unb 400—500,000 
©iffertdttonen gefd^ä^t »erben. 

aSon frül^efter 3ugenb ab toar %. D. 833eigel ein ©ammler. 
®ne in ber ©d^utperiobe begonnene ©iegelfammlung abeliger 
gamilien bilbete bie eigentlid^e ©runblage ju ben: „©eutfd^e ®rafen* 
pufer ber ©egentoart", 3 ©änbe mit 724 SSSappen in §oIafd^nitt, 



im ^iettfte bet l^ifrenfcsaft. 103 

uttb ju beti: „^appm ber bcutfd^cn frcil^crrüci^ett unb abeUgcn 
gamilien", 4 85änbc^ ©ie reid^e Slutogrttpl^ettfamtnlung über bic 
SReformatiottgäctt unb hm SOjätirigctt ^eg ift tl^eitoeife in bem 
„Slutograpl^cttä'^rad^talbum'' mit 47 Xafeln gacfimileg befd^ricben* 
S)ic toid^tigftc SBeigcrfd^c ©ammlung tüurbc burd^ ben SBunfd^ 
]^ert)orgenifett, S)cutfd^Ianb bie, \i)m üielfad^ beftrittene ©l^re ber 
®rfinbung ber S)rudEfunft mit untoiberleglid^en 93eiüeifen ju öinbiciren. 
S)ie ©rgebniffe ber eingel^enben Unterfud^ungen ber j^Iogra^jtiifd^ett 
unb t^^jogrctp^ifd^en ®rftIing§brudEe, ber aRetoU^^ unb §oIjf (Quitte, 
fotoie ber Äupferftid^e finb niebergelegt in bem SBerfe: „$)ie Stnfönge 
ber S)rudEerfunft in Silb unb ©d^rift, erläutert öon %. D. SJBeigel unb 
Dr. 31. 3^P^^^^^tt* 3Jiit 145 gacfimileg unb fielen in ben S^ejt 
gebrudEten ^oljfc^nitten", 2 JBänbe in golio. 

^a^ $Cntfquariat|ä5ef#ft in HttWu^ 

®i^ bürftc öieHeid^t an biefem Drte angebrad^t fein, einige SCBorte «ntiquoce 
über baäSlntiquargefc^äft, aföbeffen erfter S3egrünberaSl.®.aBeigeI 
jtt betrad^ten ift, ju fagen. Sauge ßeit toar ber benannte, unb fpöter 
ber ©ol^n, %. D. SBeigel, faftjber einjige SBertreter be8 »irflid^en 
SlntiquariatS, jeneg t)on jel^er in l^otiem Slnfel^en ftel^enben ßtüeigeg be3 
S3ud^t|anbefö. Sefet jätilt man fieben größere ©efd^äfte in Sei^jjig, 
»eld^e ouSfd^Iie^i^ ober boc^ jum größten Il^eile i|re Srfifte biefer 
SBrand^e toibmen: %. % SBrodEl^auS' Sortiment unb Slntiqua^ 
rium, Dtto $arrafott)i|, §ermann Wartung, Äird^l^off & 
aSiganb, Ä- g- Äötiler'« Slntiquarium, Sift & grancfe, 
@immeI&®o., %. D. SBeiget Slufeerbem giebt e8 eine größere 
Slujal^I bon girmen, toeld^e mel^r ober tt)enigcr antiquarifd^e ©efd^fifte 
betreiben, biefe aber nid^t aU bie S3afi§ itirer S^l^ötigfeit betrad^ten. 

3ebe ber angefül^rten fieben §anblungen unterl^ält tin grofeeS %\e maim 
Sager, tt)cld^eg fid^ über aCe 3^^^9^ ^^^ Siteratur Verbreitet, unb jebe 
berfelben üeröffentlid^t aUjä^rtid^ eine Slnjal^r tt)iffenfd^aftlid^ georbneter 
Äataloge. SSeld^ rege§ Seben in biefem ©efd^äft l^errfd^t, bettjeift 
bie Xtiatfad^e, ba^ bie girma Äird^^off & SBiganb (1856 gegrünbet) 
big jefet 552, Ä. g. Äö^ter (gegr. 1848) 310 unb Sift & grandEe 
(gegr. 1862) 130, mel^r ober toeniger umfangreid^e unb toertl^öoUe 
Äataloge ausgegeben tiaben. Sin großer %f)cxt ber in S)eutf^Ianb 
fotool^I al2 im SluSlanbe befinbtid^en Sibfiotl^efert nimmt, toenn eine 
JBcrtt)ertl^ttng berfelben erfolgen foß, ben SBeg nad^ Seipjig unb gel^t 
enttoeber burd^ Äauf in ben 8efi| eine» ^iefigen Slntiquarä über, ober 



Vuctionen 



104 ^et %naii%anM unb bie i:99O0ta99ie 

totrb burd^ ein ?luctiott8inftitut für Slcd^ttung be8 95c[i|er8 ücrftcigert* 
©old^cr Snftttutc gtebt c8 jefet jtüei: Sift & grandEc unb %. £). 833cigcl. 
Sinige Qe\t öor einer Sluction tt)erben forgfälttg Bearbeitete Äatalogc 
nad^ aßen §intmefögegenben verbreitet, in golge beffen jal^treid^c 
Slufträge eingeben, bie öon ben SSeranftaltem ber Sluction fotüie 'oon 
mel^reren SluctionS * ©ontniifftonären gegen dm mäßige 5ßroi)ifton 
getoiffen^aft für bie auStoärtigen ffunben auggefül^rt »erben. 
s)ie SltS jttjei ber merfiüürbigften Sluctionen ber neuem Qdt ertüäl^nen 

tt)ir bie, int Saläre 1869 t)on Äift & grandEe abgel^oltene, über bie 
in SWepco burc^ ben unglüdttid^en Äaifer aJiapmiKan gcfamntelte 
foftbare Sibliotl^et unb bie, 1872 ijon %. £). SBeigel abgel^altene 
SSerfteigerung feiner eigenen t^^jogrctpl^ifd^en ©ammlungen, in toeld^er 
für 533 SRuntniem bie enorme ©umnte öon 250,000 SWarf erjielt 
tourbe. S)ie erfte j^(ogr(4)t|ifc^e SluSgabe ber ^Ars morienäi^y 
13 ©eiten S^ejt unb 11 Seiten Silber, tt)urbe bem British Museum 
für 21,450 SWarf jugef dalagen, tt)ä]^renb ein SWetoUfc^nitt „Sl^riftuS am 
Äreuje'^ (au8 ben Satiren 1100—1150) 4375 SÄarl erjiette. 

o. ©iflonb S)en Flamen ber ohtn ertüäl^nten SOiänner öon tiefem SBiffen unb 
n)iffenfd^aftKd^em ©treben mag berjenige eines 3Jianne8 angereitjt ftel^en, 
ber fid^ al« einen rüftigen SBorfämpfer für bie <)oIttifc^e ©nttüidelung 
S)eutfd^IanbS aHejeit beriefen unb in ber 3eit be2 Äampfei^ als JBer^ 
leger ben nationalen ©ebanlen öielfad^ unterftü^t l^at* 

Otto SJBiganb toar am 10. ^uguft 1795 in Oöttingen geboren, 
©eine erften SBerbienfte ertoarb er fic^ um bie SSerbrettung ber beutfd^en 
Siteratur in Ungarn. SllS JReifenber feine« in 5ßrepurg etablirten 
SBruberS ful^r er mit einem Pantoagen öoC öon Sudlern über bie faft 
unenblid^en 5ßu^ten Ungarn« unb befud^te Sbel^öfe, Sifd^ofSfifee unb 
5ßfarren. 9Kit feinem öomel^men, gefälligen unb gebilbeten äBefcn toar 
er ein überaß gern gefetiener ®aft. 1816 etablirte er fid^ in ^afc^au, 
fiebelte aber fpäter nac^ 5ßeft über unb untematim ein, in Slnbetrac^t 
ber bortigen SSertjättniffe, riefiges SBerf , fein ungarifd^eS ©onöerfationS* 
lejifon. 1832 jog SBiganb nad^ Seipjig, too er mit offenen Slrmen 
aufgenommen tourbe, benn bie neue ))oIitifd^e Qdt tiatte eben im 
Suc^l^anbel ein regeS Seben l^eröorgerufen unb erforberte junge unb 
frifd^e Gräfte. JRafd^ er^ob fid^ bie girma, bie fid^ jebod^ feineStocgS 
ber politifd^en Siteratur allein jutoenbete; fonbem eine groge Slnjal^I 
po<)uIäre, enc^tto^jäbifc^e unb toiffenfd^afttic^e SJBerle fd^uf, unter 
toeld^en bie für bie mebicinifd^en fjäd^er epod^emad^enben, 1834 



im ^ienfte (et D^ifTettfcSaft. 105 

bcgottttctten ©d^mtbt'fd^ctt „3at|rbüc§cr bcr aKebiriti" gatij bcfonbcri^ 
ju emäl^nen finb* 

9Sott großer Sebcutung toarcn ferner bie feit 1838 öon Slmolb 
JRuge unb %f), ©d^terma^er in §allc t|erau8gegebenen „S)eutfd^eSa]^r^ 
büd^er für SBiffenfd^aft unb Äunft", bie nad^ fünfjäl^rigent 93eftel^en 
öerBoten tourben» Sin ä^ntid^eg ©c^idEfal traf htn fämmtlid^en SSerlag 
Otto SBiganbä in Defterreid^. Site ba8 nam^aftefte äBerf feine» f^jäteren 
SSerlage« muß baS ©anberS'fc^e SBörterbud^ ber beutfd^en @<)rad^e 
erttjäl^nt loerben* S)aS große unb fd^öne SJBerf — e8 umfaßt 360 Sogen 
in 40 — tt)urbe in 6V2 Salären burd^gefül^rt* 

Sine SBud^brudEerei l^atte SBiganb im Saläre 1845 in feinem neu 
erbauten §ofe ,,®utenberg" eingerid^tet» SBud^brudEer au8 innerem 
Sriebe toar er jebod^ nid^t; für il^n toax bie SBuc^brudEerei nur 
ajiittel jum Qmd. Sr übergab fie 1854 an feine ©öl^ne Dtto unb 
SB alt er, unter bereu Seitung fic^ bie Dfficin eine» guten 9tufei^ 
für bie tüd^tige unb gefd^madtooDe StuSfül^rung i^rer Slrbeiten ertoarb. 
S)er ältefte @ot|n, ^ugo, tt)irlte afö SBud^l^änbler mit bem SSater 
jufammen Ui er 1864 baS ©efd^äft allein übemal^m* Dtto SBiganb 
ftarb, afö Sfleftor ber Seipjiger Serleger, am 1* September 1870. 
3ur Qdt ber SBeltauSfteUung ju SBien fiel bort ber ©ol^n §ugo am 
26. Suni 1873 ber Spolera jum D<)fer. S)er jüngfte ©ol^n Dtto fc^ieb 
aus ber SBud^brudEerei unb SB alter fe|t je^t fotool^I bie Sud^brudEerei 
afö bie Sud^tianblung fort* 

^untßer & 3|umfifot 

Sin getoid^tiger Qatoa^^ an tt)iffenfd^aftlid^em SBerlag entftanb 
für Sei|)jig burd^ Ueberfiebelung ber girma S)undEer & §umblot 

Sari gr. SB» S)undEer, ein fotoo^I burd^ feinen SSerlag, al8ft.s.s)ttncier 
burc^ feine in bem ©efammtintereffe beS Su^l^anbefö öielfad^ erprobte 
erfprießtid^e Xtjätigfeit befannter unb allgemein gead^teter ©oHege, 
»urbe am 25. SWärj 1781 geboren» 3m Satire 1800 trat er in bie 
Seigre bei ®eorg 9Soß in Äeipjig; 1806 übemal^m er nad^ bem Xobe 
be» berliner »uc^^änbler« §. grölic^ bie Seitung t)on beffen ©efc^äft 
unb trat 1808 in SSerbinbung mit feinem gi^eunbe 5ßeter ^umblot »und« & 
(t 1828) ben Sefife berfelben an. ©^toere Seiten toaren ju überftel^n; *"'"^^'* . 
e8 gelang aber ber lüc^tigleit ber 3lffoci6§, aUe ©c^toierigfeiten ju 
übertoinben» 2)ie l^iftorifd^e Siteratur bilbete ben Äempunit beS 
aSerlageg ; ber, ijon griJIic^ übernommenen SBeltgef d^id^te t)on SedEer 
ttmrbe bef onbere Sorgfalt jugetoenbet SBerle ber angefel^enften Slutoren 



106 ^et %üi&^«nM unh bie i:9909td99<e 

al8 §cinr, Sco, ^xtn% 9Saml^agcn, Sl» ©d^tnibt, 93ct|fe, SBac^gmutl^, 
SRiemcr, ßeltcr, tjor Söten aBer öon Scop. 9lanfe folgten nad^, baju 
bic gef ammctten SBerfc §egel8* ?Iuci^ bie fd^öne Äiteratur »ar öettreten, 
nantentlid^ burd^ SBißibalb Sllejig unb Subtüig SleBftaB* 

2lm h 3anuar 1866 übergab ©undEet feinen Sßerlag an Sari 
Oeibel jun. in Seipjig, nnb ftarb am 15. Suni 1869. 

®er jefeige S3efi^er fül^rt ben SBerlag mit großer ©nergie in ber 
biäl^erigen SBeife fort, fo ba§ (e^terer jefet in ben %ää)etn ber ©efd^id^te 
unb ber 5ßoIitiI, ber SRed^tg^^ unb @taatgtt)iff enfd^aften unb ber politifd^en 
Delonomie einen fel^r ^ol^en SRang einnimmt SSon öielen ber älteren 
berütimten SBerfe tt)urben neue Sluflagen gebrudtt; öiele SBerie erften 
SRangeS erfd^ienen neu. Sin ^auptuntemel^men finb bie „©efammelte 
SBerfe" Seop. 9ftan!eS in 44 93änben, t)on benen bie 6 erften fofort 
neu aufgelegt toerben mußten. 9ieu erfd^ienen t)on SRanfe bie „^txd^ 
toürbigleiten be8 gürften öon §arbenBerg'^ 6 Sänbe, ,,S)ie beutfd^en 
SRä^te unb ber gürfteuBunb", bie ,,®efc^id^te a33aCenftein8". SRojc 
S)undEer8 ,,®efdöid^te be§ Sßtertl^umS" !onnte nod^ nid^t ju @nbe 
gefül^rt loerben, öon ben öier erften Sänben erfd^ienen injtoifd^en 4 
refp. 5 Stuf lagen. S)ie 4. Sluflage ber SedEer'fd^en „SBeltgefd^id^te" 
in 24 Sänben, tourbe burd^ @b. Slrnb unb (£. SuHe bi8 auf ba8 
Sal^r 1877 fortgefütirt. SBiHifenS „%t)tom beg großen ^egeS", burd^ 
bie ©rgebniffe ber gelbjäge öon 1859 unb 1866 öermel^rt, erfd^ien 
in neuer Sluftage. Äuglerä „§anbbud^ ber SWalerei'' tourbe jum britteus^ 
mal gebrudft. 

Unter ben gauj neuen Untemel^mungen ber jefeigen Seipjiger 
girma finb ju ertoä^nen: bic „ga^rbtid^er ber beutfd^en ©efd^id^te'' ; 
bie „Slßgemeine beutfd^e SBiograpl^ie", auf 20 85änbe Bered^net; bie 
,,5ßreu6ifd^en ©ef^ic^tfd^reiBer be8 XVI. unb XVII. Sa^r^unbert«" ; 
bie „^anfereceffe^^ 6 Sänbe, burd^ ^art So))pmann unb t)on ber SRop^) 
]^erau§gegeben; bie ,,§anfifdöen ©efd^id^tSBIätter", bie „Sal^rBfid^er 
beg S)eutfd^en SReid^eS" ton JRanle, bie „®nct)Ito<)äbie ber SRed^tS:* 
toiffenfd^aft" öon ö. |)oI^enborff unb beffen „Sal^rBud^ für ®efe|geBung, 
aSerttJottung unb SRed^t§))fIege be§ ©eutfd^enSReid^eS''; ba§ „©taatg^ 
ard^it), Sammlung ber officteHen SlctenftüdEe jur ©efd^id^te ber ®egen^ 
toaxt"; @.t). ßofel, „©efc^ic^te be8 ^reufeifc^enStaateg", in 8 »änben; 
^efd^efö „9lb^anb(ungen jur ®rb^ unb 9SöIferfunbe''; öiele ©d^riften, 
bie 3uftänbe ber beutfd^^ruffifd^en ^ßroöinjen Bel^anbelnb ; bie „SOiemoiren 
beS Saifer« ajiajcimüian t)on SUiepco", bereu 2. Sluflage, 60 Sogen 
ftarf, in 9 ^^agen in ber 5ßierer'fd^en ^ofBud^brudEerei l^ergefteHt tourbe; 
bie aSerfe t)on Sari Smil graujo«, zc. S)ie Slufjäl^Iung biefeg Xl^eileg 



im ^tettfte ber )9iffettfc9aft. 107 

bcr neuen SBerlagStoetfe Beiüeift fd^on jur Genüge bie Sßebeutung 
ber %xx\m, bie äugleid^ ber Slu§[tattung aUer tl^rer SBerlagSartifel eine 
ganj ungeiüöl^nlid^e Sorgfalt n^ibmet; fie finb in ber 5ßierer'fd^en 
^ofbud^brudEerei in Stttenburg gebrucft* 

totlä)e 1822 in ^eibelberg gegrünbet tourbe, tarn am 1. S)ec» 1854 ©int«» 
in ben 85e[ife öon ®. 83. S. ^ßolj. 1858 tüurbe (£. g. ©rauBner ®"^"** 
S^l^eil^aber unb übemal^m ant L SWai 1864 bag ©efd^äft afö alleiniger 
S3efifeer. ®er Sßerlag, ber burd^ ben 3* 83. aJiüHer'fc^en in ©tuttgart, 
ben geft'fd^en unb ttieitoeife ben ©ruft ©d^äfer'fd^en in Seipjig )otx^ 
meiert lüurbe, Befielet namenttici^ aug SBerfen red^t«^, ftaatg*' unb natura 
tt)iffenfd^aft(id^en Snl^alteg. 2lu8 itn Slrtifeln erfterer QJattung feien 
eriüö^nt: 9lau, „Sel^rBud^ ber politifd^en Defonomie" in jal^Ireid^en 
Sluflagen, Qöp\l, „©runbfä^e beg genteinen beutfd^en ©taatSred^te«", 
ajiartinä Se^rBüd^er beS „Sriminalproceffeg" unb beg „Bürgerlid^en 
^roceffeg", Slenaub'g „ißel^rBud^ beg 6it)itprocefered^teg''. Son natura 
»iffenfd^aftüd^en SBerfen unb Soumalen führen tt)ir an: SieBigS 
„e^emifc^e JiBriefe''; beffelBen „SInnalen ber e^emie'^ (SSb. 196); 
SeudEart, „®ie menfd^Ii^en 5ßarafiten'' ; SRofemä^Ier, ,,S)er SBalb"; 
SBilHomnt, „gorftlid^e gtora"; 93re^m, „(befangene SBögel^'; SBronn 
„SIaffenunbDrbnungenbe8 2;^ierreid^g"; ©üntl^er, „ißetire i)on ben 
Blutigen Operationen", n. f* ». 

S)ie girma Sfog» SCmfir» 25art8 BlieB Big 1863 int 93efi| feiner 3. «. »att^ 
SBitn^e unb ging bann auf ben ©ol^n Dr. Slb. SlntBr. S3art^ üBer. 
©erfelBe, ber too^I geeignet toar, bag ©efd^äft im ©inne ber SBor* 
t)äter fortjufütiren, ftarB leiber fd^on nad^ fed^g Salären. 3m Sefife 
folgte 1870 ber S3ruber, 3o]^. SlmBr. SSartl^, ber ben SBerlag 
burc^ ben Slttfauf beg größten Il^eileg ber 9lub. äBeigerfd^en Slrtifel 
öermel^rte. SBon ben Bertilimten ,,3lnnalen ber 5ß]^^fif unb ß^emie", 
t)on 3* E- 5ßoggenborff, erfc^ien 1874 ber 150. 93anb in einer 3uBel* 
auggaBe. 6in Bebeutenber Slrtifel ift SB. ®. Sol^rmann, „Karte beg 
aRonbeg" in 25 Äupfertafeln. 

Sllg Xeopolb ©of fid^ 1865 jur Sftutie fefete, üBerna^m fein ßeop. »ob 

jtoeiter ©ol^n 3uliug bag QJefd^äft unb führte eg ganj im ©inne 

, beg Saterg fort. ®r öerlegt namentlid^ SBerf e auf ben ©eBieten ber 

^l^ilofo<)t|ie, ber SOiebicin unb ber Siaturtoiffenfd^aften, bie fid^ fotool^l 

burd^ bie ©orrectl^eit alg bie äußere Slugftattung ijorttieill^aft augjeid^nen. 



108 ^et %uc99anbel uttb bie i:99O0ta99te 

Sltt8 bcm pl^ilofo^jl^ifd^cn SScrIag finb ^cröorjul^ebcn bie öoti (S. 
§artettftctit l^erauggcgebenctt Äant^fd^en unb ^erbart'fd^cn SBcrfc; in 
mebicittifd^cr Stid^tung eine größere Slnjal^I gefd^öfetcr ©om^enbicn, 
ä^ 83. gunfe, „?ßi^^fio(ogie"; Sud^l^eim, „StrsneimitteKel^re'' ; jn bcn 
foftBaren älteren natnrtüiffenfd^aftfi^en SBerfen gefeHen fid^ neue, j. 83* 
OoetteS SBud^ über bie Unle. 
s)tj!W 2)ie ^gS'fiS^ 95utS8anhlun0 tüurbe feit 1848 t)on Sllejanber 

^^rtng SBilti^ Sirba<l^ betrieben. S)er Serlag ift [treng »iffenfd^aftlidöer, 

namentlici^ etl^nogrttpl^ifd^er Sflatur. 
cgfteifc^r S)ie girma Crnfl JFteifti&er ging 1851 auf gerb, ©ed^tling 
über unb tarn 1870 in bie §änbe öon ©arl Huguft ©c^ulje. 

^. ©. ^i^n T^tinu WiV^* llagn feierte am 18. ©eptentber 1868 fein 
SOjdtirigeg gubiläum. ©r ftarb ant 19. Wpnl 1873. »efifeer ift 
feitbem §. SB. 31. ^^I^ielen in ^annoöer. S)aS Oefd^äft lüirft ganj 
in belannter rü]^mli(^er SBeife fort. 

3ui. 3[uU 25aum0ärtnerÄ aßutijganhlunj, im 93efi^ ber SBittoe 

«aumgartnerg^ßjjg 83.'^, arbeitete in^ber begonnenen SBeife toeiter. Slm 1. Suli 
1876 ging ba§ ©efc^äft auf ben älteften ©o^n Dr. SOp^onS a3aum^ 
gärtner über. Unter ben neueften Untemel^mungen finb ganj befonber§ 
§. Äöl^ler, „^ßot^d^rome äReiftertoerfe ber monumentalen Äunft in 
Statten" ju nennen, ein ^ßrad^ttoerf im ebelften ©tile. 

s. s. «K!rttg S)ie t)on griebr. SufebiuS ^erbig 1819 begrünbete girma 
jSf.%. I|erfii0 ttjurbe 1839 öon griebrid^ SBil^elm Orunoto 
ertoorben. ®runoio ftarb 1877. Unter feiner girma erfd^ienen öer^* 
fd^iebene SBerfe öon Sultan ©d^mibt; bie „©rengboten"'; SJior. 93ufd^, 
,,®raf SiSmardE'^ u. t). a. SBerfe. 

gr. srifif«^ ipriehr» jfitl^äitt trennte 1853 feinen SSerlag öon bem Sortiment 
unb fefete erfteren fräftig fort. ®r ftarb ben 3. SWai 1874. ©ein 
Slnbenlen toirb leben, fo lange bie, namentttd^ burd^ il^n ini Seben 
gerufenen Snftitutionen, bereu oben gebadet lourbe, beftetien. 

3. a». % M* oPefiJarht^ ©erlag (ißeo^). ©ebl^arbt) ift reid^ an guten 

©eb^arbt ^ugeubfc^rifteu unb Verlegte bie laufmännifi^en ©d^riften t)on Slug. 

©c^iebe unb ®. ®. Obermann. 
mt & 6o. S)ie SerlagS^anblung ©eit & Co» tourbe am 1. Sanuar 183i 
öon bem f^jäter um ben S3ud^t|anbel fo l^od^öerbienten Dr. SWori| Seit 
gegrünbet unb befinbetfid^ feit 1876 in ben §önben öon § ermann 
ßrebn er. S)ie SBerfe finb meift naturtoiffenfd^aftttd^en, mebicinifd^en 
unb gefd^id^tttd^en Snl^atte«. ©rtoäl^nt feien: „Slrc^iö für Slnatomie, 
^l^^fiologie unb toiffenfd^aftttd^e ajiebicin" 'oon 3ol^. SWüHer unb 



im ^ienfte txer D^lffeitfcSftft. 109 

@. bu f8oi^Mtt)monh; bie anatomifd^ett Xafeln öon SB» JBraune; 
Stoffen, „©ejc^ic^te ber 5ßreu§tjc§en ^oIitiI^ in 5 W)tf).; &. öon 
Sftönne, wSBerfaffung unb aSertoaltung beS 5ßrcu§tjd^en ©taatcS''; Seop. 
©d^efer, „SluägettJäl^Ite SBerle"» eine aSerlagSjpecioIität finb ©d^riften 
über ba8 ©d^ad^fpieL 

S)er aSerlag öon ^fitffünj & Jptanfie Befd^ränft fid^ faft ganj »ötffiing & 
auf bie Xl^eologie; ju nennen finb namentlid^: S. %. Seit unb gr» ^**"'^* 
Selifefd^, rrS3iWifd^er Sommentar ü6er bag SUte Seftament" 16 S3be/, 
®raut BiUiotheca Tamulica\ öiele ©d^riften öon S» S. Sutl^arbt u»Sl. 

Sb. SlöenariuS & §einr» ÜRenbeUfol^n grünbeten bie «»enariu« & 
fjirma SUbenariusi & Äenlielsifaön, lauften 1850 t)on Sari S3. Sord ^'"*''^*^'^" 
bie iHuftrirten SBetfe, »eld^e juerft im SSerlage 3» 3. SBefieriS erfd^ienen 
ttjaren, unb brudEten neue J^inju. SSon ©eorg SBiganb übemal^men 
fie 1852 ben äKefefatalog unb bag ,,Siterarifd^e Sentralblatt\ 1855 
trennten fid^ bie Slffociög; Slöenariu» bel^ielt bag ,,Siterarifd^e 
©entralblatt", aJienbelSfol^n ben fonftigen SSeriag» Unter feinen 
neueren Slrtifeln finb befonberS öerfd^iebene SBerfe unb SluSgaben beS 
bleuen Xeftamentg öon ß. ö» Xifd^enborf unb bie ,,3ieifebriefe" %t\\i 
ÜRenbefefol^n*'93artl^oIb5§ in jal^Ireid^en SluSgaben ju ertoäl^nen» 

Sdmfir» Sdfiel übemal^m 1852 ben S3üd^ert)eriag %x. ^ofmeifter« «. «6ei 
unb brudEte nurSBerfe naturtoiffenfd^aftlid^en unb mebicinif d^en Snl^altS» 
Söebeutenbe Untemel^mungen finb §♦ ©• S» JReid^enbac^ unb ©»SReid^en*» 
bad^, Icones florae Oermankae et Eelveticae, in 20 S3btt* in 4o, 
eine ttjol^lfette Slu^gabe erfd^ien in 8«; 3leid^enbad^, Iconographia 
hotanica; B. de Visiani, Flora dalmatica; O. W. Walsers, Befper- 
torium. Sl. Slbel ftarb 1878. 

Sdrtöur -fftlij: laufte 1856 ben öon STIb. görftner l 3. 1802 «.gdü; 
in S3eriin gegrünbeten SSeriag unb im 3al^re 1863 bie SSerlagSl^anb^ 
lung 3* 5ß. Sngell^arbt in ^reiberg. %tlvjc ftarb 1870. 2)er SSerlag 
ift namentlid^ mineralogifd^er fottjie berg*' unb l^üttentoiffenfd^aftlid^er 
SRatur. 

oauanlit & K^änliel (»efifeer St. SB. $. $änbel) tagt ^au<)tfä(§Iic§ ouanw & 
md)tv unb 3eitfc^riften aug ben Säc^ern ber (S^emie unb ^f)t)\it ^^"^^ 
brudfen, barunter §. §irjefö unb ®. ©retfd^etö „^(ä)xbud) ber @r** 
finbungen"» 

»arl ^t^nltit (gegr. 1868) »irft in fräftigfter SBeife für feinen «• ®<^oi^ 
ard^iteltonifd^en, ted^nifd^en unb funftgetoerblid^en SSerlag, ber fd^on 
einen bebeutenben Umfang erreid^t l^at. 3)arunter befinben fid^: 
%. 3)emmin, „^anbbud^ ber bübenben unb getoerblid^en Äünfte'', mit 



6000 SttBilb.; ,,Slrc§itcItcn*=2Rappe", 4. Slufl.; &. »crger, ..Scl^rc bcr 
5ßerfpectit)e^ 5. Slufl.; eb. Stockt, „%aqabtnMbum*\ 2. Slufl.; Sl. 
gricfe, ^.SBorlagen für Slrc^tte!tur^ 4. Slufl.; Sl. ®raef ,,DmamentiI 
ber Snbuftrie'S 2, Slufl.; S). ©uillmarb, „Dmamenten*@d^a|''; t)iele 
aSerle t)on $itten!ofer, g. SB. ^olj, SB. Secp, g. D. ©d^uljc u. Sl. 
9Rit bctt genannten tft übrigens bie Sifte ber j[e|t t^ätigen SSer^^ 
lagSl^anblungen leineSttjegg erfd^öpft. 



6S finb nur nod^ bie SSnd^brudereten au^er ben Unitjerfa^ 
Slnftalten ju ertoäl^nen, mliS)t ben Verlegern »tffenfd^aftlid^er SBerfe 
in il^rem ©trefien befonberS Beiftanben ober no(^ beiftel^en, juerft: 

f5fr. 9Hc« jfn Jßiejl tt)ar, tüie fd^on an anberer ©teile Bemerlt tüurbe, 
nid^t ganj im ©tanbe, mit feinen orientalifd^en ©d^riftgie|erei^ nnb 
S3nd^brudEerei^Slrbeiten ben Slnfprüd^en ber fortfd^reitenben SBiffenfd^oft 
jn genügen. @r ttjar jjebod^ nid^t ber ÜRann, um ba^ l^eute rüdEfid^t8lo8 
ju öerttjerfen, ttjaS geftem gut gettjefen ttjar, unb fo ttjurbe il^m bie 
frühere ©d^affenSluft Verleibet nnb baS fonft fo blü^enbe ©efd^äft 
öeröbete nad^ unb nad^. Slm 1. 3uli 1856 öerfaufte er baS ©efd^äft 
an Sari S3. &oxd, »äl^renb fein großer ®runbBefi| fpäter in bie 
§änbe beS §m. <ß. Kfurflen überging, ber bortl^in feine, namentlid^ 
bnrd^ ben SSerlag be8 ttjeittjerbreiteten ,,S)orf^Slnjeiger" belannte 
Dfficin (früher gifd^er & Surften) verlegt ^at. 

i. ©. 2oxd Carl 25* %ar&, ber bie girma „%x. SRieg'fd^e SBuc^bmdferei nnb 
©d^riftgießerei" beibel^ielt, ttjar 1814 in ßopenl^agen geboren, ftnbirte 
bort, trat ieboc^, öon ber Siebe jur Suc^brudEerei getrieben, in bie 
Seigre bei bem bamate belannteften Sud^bmdEer ßopenJ^agenS, Sianco 
ßuno. S)en S3ud^l^anbel lernte er bei 3. 3» SBeber in ßeipjig, mit bem 
er ftd^ jur Verausgabe iHuftrirten Süc^erberlagS unb ber SHuftrirten 
ßeitung bereinigte. 1845 übernal^m er ben Süd^er^^SSerlag unter 
feiner girma. SSon feinen fpäteren Unternel^mungen feien erttjöl^nt: 
bie iHuftrirte SlnSgabe t)on Xl^ierS', ,,@efc^td^te be2 ©onfulatS nnbbeg 
Äaiferreic^S"; §. ©. SlnberfenS, §. e. DerftebS, ^. SidenS' SBerle, 
®u|Iott), ,,3)ramatijd^e ©d^riften"; bie „$iftorif(^e §au2bibliot^ef" 
(80 S3be) ; bie 3^üjd^tift „Europa''. 3)iefer SSerlag ging auf SSerfd^iebene, 
bie öon i^m l^eröorgerufene Sud^l^anblung für ©f anbtnaöif d^e Siteratur 
auf Sllp^on» SDürr über, ©eine ^auptaufmerffamfeit toenbete SordE 
ber SBud^bmdEerei ju, bie ööHig reorganifirt unb fo bebentenb 



tm ^tenfte bet D^lffettfcgaft. 111 

öcröoüftänbigt tourbc, ba§ ber officicKc SScrid^t üBer bic ^ßorifcr 
aBeltauSfteüung 1867 crftärte, nur bie Äaijerlid^e 2>rutferei in^ßariS ' 
lönne in fjranfreic^ baffelbc leiften* 3m Saläre 1868 gab Sord aud^ 
bic 2)ru(ferei unb gtöar an SB» ®. 2)rugulin ab. ©eitbcm toibmcte 
er fid^ ber Verausgabe ber ,,SlttnaIen ber 2;9pogra^)l^ie''* 

W* €♦ "©ruauBn (geb» am 25. gebr» 1822) l^atte bie S3ud^^ ». «. 
brudEerei in ber 9Heg'f(^en Dfficin gelernt, fid^ fpäter öielfad^ literarifd^ ^*^""" 
befd^äftigt unb 1856 ein antiquarifc^eS Äunftgefd^äft unter ber girma 
rr ßctpjiger Äunftcomptoir'' etablirt. 2)rugutin geno§ ben SRuf eineg 
ber größten Äenner öon älteren ©tid^en unb 2)rudEen, unb feine 
Äataloge unb ^unftauctionen ftanben im beften Slnfel^en- 2HS S3ud^^ 
brudEer fe^te er bag, t)on feinen SSorgängem begonnene SBerf mit großer 
©nergie unb @ad^!enntni^ fort. 6g gelang il^m nod^, bk ©tempel unb 
bie äWatern ber Äarl Xaud^ni^'fd^en ©d^riftgie^erei, bie in ben S3efi^ 
öon äWe^ger & SBittig übergegangen ttjaren, unb aufeerbem noc^ mel^rere 
orientaüfd^e, öon 9Jie|ger in 3nbien gefd^nittene Schriften ju erto^rben. 
2)urd^ bie SSereinigung ber ©d^riften ber beiben Dfficinen SRieS unb 
Xauc^nife, bie öom S3eginn ab mit bemfelben Qkl öor Slugen geleitet 
toaren unb bie fid^ in mand^er Söegiel^ung ergänzten, burd^ nod^ «weitere 
Srtoerbungen unb eigene ©d^öpfungen, iftnunmel^rein ©c^riftencomplej, 
gefc^affen toorben, toie eS in 2>eutfd^Ianb leinen jtoeiten giebt» 

Sine ©|)ecialität ber Dfficin ift ber S)rudE öon SBerfen im alten 
©til» SruguIinS antiquarifd^e Äenntniffe unb fein auSge|)rägter 
^uttftfinn ftanben il^m ^ier in förbemfter SBeife jur ©eite unb er 
betoieS in biefer Stiftung einen l^ol^en ®rab öon ÜReifterfd^aft- Sie 
bei il^m in S)rudE befinblid^e „ßl^ronif öon ©ad^fen unter ber SRegierung 
Äönig SHbertS'', eine nad^trägüd^e %t\tQabt jur filbernen ^od^jeit 
beS Äöniggpaareg, ift ein toal^rer t^|)ograp]^ifd^er tour de force im 
mittelalterlid^en ©tile; ©enfenfd^mib unb SRaboIt würben fid^ertid^ 
leinen Slnftanb genommen l^aben, 3)rugufin afö 3)rittett im SBunbe 
aufjunel^mett. ®S voaxb biefem nid^t vergönnt, bie S3eenbigung be8 
aSerfeS ju erleben, ©r ftarb am 20. Wpxxl 1879. ©ein „t^pogra|)l^ifd^e8 
aiequiem'' tourbe bie britte Sluflage t)on ßordES „®ie ^erfteHung öon 
SrudEttjerlen'', bie atö eine 5ßrobe beg enormen 3leid^tl^um8 ber 
Srudferei an feltenen ©d^riften bienen fann. 

?p]^. laud^nife, ^atte bereite 1865 bie Ä. Xauc^nife'fd^e Dfficin an ». xanmt^ 
g» £♦ 3Re|ger abgetreten. äJiefeger toar frül^er ©d^riftgie^ereifactor 
bei Äarl Xaud^nife gettjefen unb ging 1848 al2 SSorftel^er ber S)mdEerei 
ber Church mission society nad^ Slgra in 3nbien, too er 14 Saläre 



»eilte unb fid^ at8 ©d^riftfd^tteiber orientolifd^er ©d^riften einen 9lamen 
erttjarfi. Sie Sruderei in Slgra »nrbe burd^ bie 3let)oIution 1857 
jerftört unb nad^ SlHal^abab öerlegt. 1863 lam äWelger nad^ Seipjig 
jurüdE unb affociirte fic^ mit Stob» SBittig, einem 3Jianne öon großen 
©eifteggaben unb mit guten ©efd^äftSerfal^rungen au^gerüftet. S)a8 
©efd^äft Mtt^itt & Witüi blül^te rafd^ entpor unb bejd^äftigt j|e|t 
9 @d^nell|)reffen unb gegen 110 Slrbeiter* SBittig, ber fid^ in bmi 
beutfc^en SBud^brudEer^^aSerein, namentlid^ in ben Xarif s^Slngelegenl^eiten, 
befonberg tl^ätig gejeigt l^atte, ftarbam 19. Slpril 1876. S)er fjonb 
ber alten unb orientafifd^en ©d^riften öon Äari 2aud^ni| ging, toie 
fd^on ertoäl^nt, auf S)rugulin über» 

m^hxudec 25är & l^ttmmn (gegr. 1860) arbeiten mit 10 ©d^nellpreffen 
tüiKflft= ««^ beschäftigen circa 150 Slrbeiter, bie Dfficin befifet eine ©c^rift^ 
lit^n sscriofl gic^em für bk S3ebürfniffe be§ §aufe8. Sie brudEt faft ben ganjen 
SSerlag ber ^al^n'fd^en SSerlagiSl^anblung unb ift ganj befonber« mit 
ruffifc^en ©d^ri^en gut öerfel^en. — 9ll^ Cg* Cnaelgarbt, ein SbgKtig 
öon gr. SRieg, grünbete 1853 eine Sud^brudferei, bie jefet ju ben am 
beften etngerid^teten geprt unb 7 ©d^neHpreffen befc^äftigt. — @vAt 
Slrbeiten liefern <ßtimmt & Crtimel mit 4 ©d^neHpreffen. — 3)ie 
girma €. X Ufeftgfelli («efifeer 3. 93. ©irfc^felb) ^at fic§ i^r gute« 
^Renommee für SBerfbrudEarbeiten erl^alten. — a5» Jtrepfinj, frül^er bie 
g. S. SB. aSogerfd^e S3ud^brudEerei , befifet öerfc^iebene orientafifd^e 
©d^riften. — Qu ertoäl^nen finb ferner SB&ermann & ((5tefer, JFerfier 
& ^epbel, W. ^ti^utaarM & Co*, XtnftAb & 25är, f fifd^el & Cr^te, 
ßrabuctib^oSenaffenfdäaft beutfi^er ajuti^brufter in tteulinüs^ ^ud^ 
l^ier gut, »ag bei ben SBerlagSl^anblungen erttjäl^nt tourbe, ba§ bie 
Sifte feineätoegS erf^öpft ift. 

(5. Wh Slufeer ber Dfficin beiS ,,Seipjiger Sägeblattes'' befifet ßeipjig leine 

gro^e 3^ititng8bud^brudferei. Sie girma €♦ l^al3 befc^äftigt junäd^ft 
mit bem 2)rudEe beS genannten Statte» 6 ^opptU unb 4 einfädle 
©d^neHpreffen. S)aS rfSetpjiger Sägeblatt " »urbe am h 3uß 1807 
gegrünbet unb beftanb bamafe aus einem l^alben S3ogen in Meinftem 4». 
3e^t ift eine SRummer in ber lebl^aften ©efd^äftSjeit oft 8—10 Sogen 
in golio ftarf. Sie Sluflage beträgt 16,000 (S^ipl ©eit 1873 ift 
SBoIbemar ^ßotj aUeiniger 3n]^aber ber girma. 

(B.fRtnm Sin ßoncurreuäblatt gegen ba8 Sägeblatt finb bie ,rßetpjiger 
SRad^rid^ten", fte tüerben öon (tPuilia tteufri^e gebrudEt unb öerlegt. 




4) ^tt Mü^aiitn^ unh her ]toinfl&0nbcl. 



|"ie im SBüi^erDertag, fo l^ot Seipjig au(§ im 5KufiIatien* »« » 
ücrtog unfieftritten ffti je|t bie Dber^crrfi^aft. JSertin ^"^ 
unb aSien fiep^ [elbftoerftäntitit^ für ben SKufif^anbet 
eine grofeeäBitfitigteü unb toerben bie(e begatten. 3n allen 
-anbeten ©täblen tritt er nur fporobifc^ ouf, getnüpft 
an ben SHamen irgenb eine» intelligenten Unfeme^ers. Qitljt eine 
girmo öon Sebeutnng bon einer ©tabt Weg, Wie g. 33. ©imrod bon 
Sonn, fo f)at bamit bie ©eltung beS ^la^eS als mulifalifd^er SieiiagS* 
Ott aufgehört, roeil bie aSorbebingungen, bie einen beftimmten @ef^&ft3> 
jioeig an einen dt tnUfifen, nid|t bor^anben finb. 

Snberä liegen bie Sßer^attniffe in Seipiig. ©o wenig wie biefe» 
nur burd^ SufaQ ©tapelplol bes Suc^^anbelS geworben, fo wenifl 
^at fi^ ber SOtulif^anbel jufäUtg ^iei)er gejogen. £ei))iigiS fBwS)- 
^anbel fanb feine ©tilge in ber berühmten UniDerfität; Sei))jigiS 
Sebeutung in ber 5KufiftDeU warb feftbegriinbet burc^fein ©ewanb^ouä* 
concert, feinen X^omonerc^Dr, fein ffionfertratorium für SDtufil, feine 
aSereine für geiftlidie unb roeWic^e SJocfll' unb Snftrumentalmufa. 
ajlänner wie 3. ©. iSaäj, ®oteS, ^ifler, ©^i^, gelij SDlenbetöfo^n« 
SSart^olb?, aßofc^ele«, Hauptmann, ®abib, ®abt, 3iob. Schümann, 
älieg, Steinede toirlten perfijnlic^ ^ier unb äbten einen mäi^gen Sin' 
flug ouf bie mufifoliff^en SJertiältniffe ou8. SDiit ber ^rojiä fling 
bie X^eorie |)anb in ^anb ; bie mufilatif c^ Sttetotur unb Soumali^ 
(onbeu ^ier SerauSgeber unb SSetleflct. 



3. ffl. 3. 3» ®. 3» S5reitfo|)f letftctc burd^ feine Äatotoge, burd^ feinen 
»reirtopf ^(jji5ei ,ji{t gefd^riebenen äJiufilalien, öomel^mlid^ aber burd^ feine 
aSerbefferungen im SRotent^|)enbrudE bem äJhifilaliengefd^äft »efent*» 
Kd^en SSorfd^ub» ©p&kx ttjurben feine ©rfinbnngen bur^ bie Sitl^o* 
gropl^ie unb bie SBerbinbung ber ©raöirung unb beS ©tid^e« mit bem 
UmbrudE unb ber litl^ogra^l^ifd^en ©c^neHpreff e überfülgeft» 3)ie erreichte 
©d^neHigleit unb SBiUigfeit ber ^erfteHung, im SSerein mit bem Sluf* 
l^ören be8 SSerlagSfd^ufeeS für bie mufilalifd^en Slaffiler l^aben eine 
Umtöätjung im mufifolifd^en SSerlag l^erborgebrad^t, bie eine ttjeit 
größere ift, ate bie Settjegung, toeld^e gleichzeitig auf bibfiopolifc^em 
®ebiete burd^ ben Uebergang ber SBerfe ber großen ©d^riftfteUer be8 
SSotte« in ben Sefife ber Station entftanb* 

S)er S3oben für ßetpjigg ÜRufifalien^^aSerlag niar fc^on lange gut 
vorbereitet; berfelbe ttjurjelt in biefem fo feft, unb ba8 ©ebeil^en ift 
ein fo naturtoüd^figeS, ba§ er nad^ menfd^Iid^er ©infid^t auf lange 
l^in l^ier blül^en unb reife grüd^te tragen toirb» 



©teitfopf & SSon ben SSerlegem ift juerft ju ertoäl^nen ba8 alte, berül^mte, 
^"^^^^ im aSorl^ergegangenen öfters (©♦ 16 u» 90) befprod^eue $au8 

i:5reitß0pf & ^ml 

S)er SRufitoertag l^atte ein Sal^rgel^nt nad^ ©♦ 6* ^ärtetö Sobe 
einen neuen Sluffd^toung genommen unb e« toar bem S3rüberpaare §• unb 
3l. $ärtel t)ergönnt, in befter SRanneSiraft bie neue SBlüt^eperiobe ber 
SRufil ju erleben, bereu l^erüorragenbe SSertreter: ÜRenbeföfol^n, ©d^u* 
mann, Sl^opin il^re SBerfe htm SSerlage S3reitfo|)f & §ärtels anöer* 
trauten, »äl^renb bie SBerfe ©d^ubertä unb SBeberS nad^ ^eimfatt 
be8 ©gentl^umgred^tg an bie Station in reöibirten Äuggaben öer*» 
öffentlid^t ttjurben* S)a8 big ©übe 1878 ergänjte 9Kufift)erjeid^ni§ 
umfaßt in mel^r al8 15,000 SBerlen ba8 gefammte ®ebiet ber 9KufiI; 
t)on ben alten äJ^eiftem bis jum ©d^&pfer beS beutfd^en aRufifbromaS 
fel^It laum ein gefeierter 9lame» Sie STOufilpäbagogil ift in oütn 
gäd^em öom erften SRotenfd^reibunterrid^t big jur ÄuSbitbung , be8 
aSirtuofentl^umS unb ber p]^iIofo|)]^ifd^en S3egrünbung ber Xl^eorie öer* 
treten. 

S)ie ©runblage ber gefammten 9SerIaggtl^ätigIeit bilbet nad^ toie 
öor bie SBeröffenttid^ung neuer mufilalifd^er ©d^öpfungen. Släd^ftbem 
l^at fid^ bie ^irma jtoei Hauptaufgaben gefegt : bie §erau8flabe einer 
monumentalen Iritifd^en ©efammtauSgabe unb einer bilKgften SSottS* 
ausgäbe ber mufifolifd^en StaffÄer. 



"Btt .lllttfmaTftn' unO Ott HttnftSdnOel. 115 

?ln btc SScranftoItung bcr crftcren ®efamtntau8gabctt, bie für bie 
UeBcrtragung fritifd^^pl^üologifd^er 5ßrinci|)icn auf bie SRufitoiffeii* 
fd^aft cpod^emad^cttb gettjorben fmb, fe|tc bie %ixma, in planmä^gcr 
SBcifc öorgcl^cnb, feit ber äRitte beS äfal^rl^unbert« il^re beften ^äfte» 
Um baiS 3^t^^^'fomtnett einer 5ßartiturau8gabe öon 3» ©• S3acl^8 
aSerfen, bereu 24* goliobaub in SSorbereituug ift, uiad^te fie fid^ burd^ 
SDiitbegrüubuug ber Jöad^gefeHfd^aft uub burd^ bie ted^uifd^e StuSfüJ^ruug 
öerbieut, bie fie aud^ ber ^äubetgefeUfd^aft »ibuiete» Sie öoUftäubige 
Sluggabe iu ?ßartitur uub ©timmeu öou S« bau SBeetl^otjeuS SBerleu 
iu fritifd^er SRebifiou bou l^erborragenbeu SDiänueru toarb bou 1862 
U^ 1866, txnt gleite SluSgabe bou g* SWeubeföfol^u ^ Sartl^olb^» 
fömmtlid^eu SBerfeu, fritifd^ burc^gefel^eu bou 3» 3iie|, bou 1874 bi8 

1876 ju ®nbe gebrad^i (Siue ?ßartiturau8gabe bou SB* Sl* SKojart» 
fämuttlid^eu SBerleu ift feit 1876 im ®auge uub jur §älfte boHeubet, 
tint com|)Iete Sluägabe bou 5- ©^opiuS SBerleu tourbe 1878 begouueu 
uub foH Slufaug 1880 abgefd^Ioffeu »erbeu» (Sine ettoa 30 golio^ 
bäube umfaffeube Sluägabe bou &. ?p. be ?paläftriua2 SBerfen, »eld^e 
fid^ au bie bereite fertig borliegeubeu 7 SBäube ber SRotetteu aufd^Ue^, 
tourbe foebeu augeßlubigt 

(Seit 1866 toarb, um bem moberneu S5ebürfui§ ju geuilgeu, bie 
,,Sluggabe S3reitfo|)f & §ärter' ju billigeu ^ßreifeu beranftattet ®ube 

1877 toarb auf ®ruub uub au ©teQe berfelbeu bie „SBoIfSauSgabe 
S3reitfo|)f & gärtet'' ini Seben gerufeu, bou ber jefet fd^ou circa 
400 S3äube borliegeu» 2>iefelbe giebt bie ^aupttoerfe ber Staffiler iu 
äd^ter ®eftaft uuter ber Sürgfd^aft ber erfteu 3Jiufi^ÄritiIer, iu bilKgfter 
Söcife, jugleid^ iu fel^r guter Sluäftattuug» 

Um bie Slufprüd^e be8 mufifolifc^eu ©ortimeutl^aubetö befriebigeu 
ju löuueu, begrüubeten S3reitIo|)f & ^ärtel im 3al^re 1878 eiu gro§e8 
Sager gebuubeuer 9RufiIaIieu uub äKufilliteratur eigeueu fott)ol^I afö 
frembeu SSertogeg, toeld^e ju beu Drigiuolpreifeu ber SSerleger geliefert 
»erbeu; forttoäl^reub berboUftäubigte Kataloge berid^teu über bie rafd^e 
Slu8bel^uuug biefeg fel^r uü^tid^eu Stabliffemeutg* 

ift baS uäd^ftättefte, au Umfaug ber 5ßrobuctiou unb be8 SlbfafeeS c Sf. *eter« 
jefet ba8 größte SKufilalieugefd^äft Seipjig«» JBereit» bom S5egiuue ab 
l^atte bie ^aubluug eiueu fel^r guten Stuf» Sie S5egrüuber $off^ 
meiftet uub Äül^nel ttjaren felbft burd^gebilbete Muftter uub ber^ 
folgten bie gebiegeufte 3lid^tuug* Slad^bem bie ^anblung uad^ 
S. @. ©. SBö^meg %o\> 1855 eine Seitlaug für SRed^nung ber 

8* 



116 INc cmnUKalttn" ttttb tiet KttnftSantxel* 

JBöl^mc'fd^en aBol^Itl^ätiglcttiSftiftung öertooltct ttjorben »arb , ging ftc 
1860 in bcttS3cft| 3uL grieblänber» ü6er, ber 1863Dr. SKaj 
SlbraJ^am als Xl^ettl^aber aufnal^tn* 2>aS ®efc^äft befinbet ftd^ feit 
1875 in bcm eigenen fd^önen ®efc^äft8gebänbe in ber Xl^olftra^e* 

3l^ren frül^erett Slul^m öerbanite bie girma ben Iritifd^en 
SlnSgaben öon 3o]^. ©eb* Söad^g, ^änbetö, §a^bnS nnb SRojartg 
3nftrumentaltt)erlen, fotoie ben ©ontpofitionett Äreu|er8, Sftobeg, 
©polaris nnb öielen einjelnen SBerfen berül^niter lonbid^ter. 3n nenerer 
3eit ift bit fjirma ganj bejonberS bnrd^ il^re Edition Peters bdannt 
geworben* Siefe bi^ anf nal^eju 2000 Sßnmntern angettmd^fene ßoHection 
ift toieber eine ber Uniöerfalnntemel^mnngen, bie fo SSiele« jn Sei|)iig8 
bibliopofifd^em Sftnf beitragen» 2)aS ®anje ift in planmä^igfter unb 
fd^neibigfter SBeife angelegt nnb bnrd^gefül^rt nnb entpit, mit SlnS^^ 
nal^me öon Sl^opin, beffen SBerle erft am 1. 3an» 1880 ©emeingnt 
»erben, faft 2UIe8, toag öon claffifd^er äKnfil ejrfftirt, in forgfältigfter 
StnSftattnng nnb in fel^r correcten nnb fritifd^ bepnbeßen Singgaben» 
S)a finben fid^ 5ßartituren öon ^aä), ^a^bn, äRojart, Jöeetl^oöen, 
©d^nbert, äJienbeföfol^tt; Sl^orftimmen jn beren puptfäd^Iid^ften SBocal* 
tüerfen; 60 SlaöieranSjüge öon Dpem nnb Oratorien für Panoforte 
jn 2 ^änben; 43 ju 4 §änben; 200 SlnSgaben mit lejt; bie Original 
toerfe fämmtlid^er ßlaffifer für 5ßianoforte je jn 2 nnb 4 ^änben nnb 
in JBegieitnng anberer 3ttftmmente; tt)eit über 1000 ßieber; eine 3Renge 
öon Slrrangementg, n» f» to. gür SSocaltoerfe »nrbe ein prrftifd^e» 
gr» 8», für bie ®lat)iertt)erle jn 2 §änben gr» 4», für ßJatnertnerle 
jn 4 §änben qn. 4<> gettjäl^It 

JTrfelir. Äfftner. 

2fr. ftiftnet SRad^ griebr» ^iftner« Xob blieb ba« ©efd^äft nod^ big 8»Dct» 
1866 in ben ^änben ber Srben nnb ging an biefem Xage anf 
6» g» 2. & Vixd^ an^ über, vodä)tt baSfelbe fd^on lange geleitet ptte» 
Sie girma nimmt eine jel^r bebeytenbe ©teHnng ein nnb befi|t einen 
großen, gebiegenen SSerlag öon faft allen neneren SDieiftern, ol^ne eine 
bejonbere 3iid^tnng jn verfolgen. @in bebentenbeä SBerf ift ©l^embini« 
„Xl^eorie beg Sontrapnnfte§ nnb ber gnge''. Stnber, SBoielbien, Serfioj, 
etjo^jin, ©iern^; äKenbelgfol^n, Stob» granj, filier, ©d^nmann, Sennett, 
ajiofd^eleg, 3iie|, ®abe, Sabib, SReinedEe finb ftarl vertreten; ond^ 
D|)em^Somponiften aHernenefter 3eit; fo erf^ienen bei Äiftner bie ^ßar** 
titnren bon tetfd^merg ,,S)ie goHnnger" nnb ,,§etnrid^ ber Sötoe''; 
öon ^erm» ®ö|' ,,S)er SBäiberfpänftigen ^ä^rnrntQ" nnb ,,grance8ca 
öonSRimini"» Äiftner |at ängleid^ ein bebentenbeä ©ommiffionggefd^äft 



K^tt^t^ithmt MüfiMimhttltgtt. 

Sieben ben brei genaimten toirft in Seipjig eine Slnjal^t jum 
%f)tü fel^'r bebeittenber SRufilalienöerleger» 

jjfriebt» K^afmeifter ftarfi am 30* @e|)teniber 1864, faft 83 3al^re sf. ^ofmeiftw 
Ott, nad^bem er bereits im Saläre 1852 feinen ©öl^nen Slbolp]^ ÜRorife 
nnb aBill^» griebrid^ ba8 ©ejd^äft übergeben l^atte. ®rfterer ftarb 
1870, lefeterer 1877 afö 5ßrofeffor ber JBotanif in §eibelberg* 2)ie 
^anblnng ift jefet im JBefi^ öon 5ßrof* §ofmeifter8 Srben nnb SB* 
3t. Sllbert aflötl^ing, ber bag ®efc§äft leitet. Slbolp^ $ofmeifter 
tt)ar befannt atö ^eranSgeber bon bem ,,$anbbnd^ ber mnfilaüfd^en 
Siterotnr" nnb öon bem mnfilalifd^en „9Ronatgbericl^t". S)er SSerlag 
ift ein bebentenber, ol^ne eine befonbere Sftid^tnng jn vertreten. 

€.jf*W* ^itsü§ SRnfiloIienöerlag ttjnrbe 1846 öon ©iegelc s- ». 
nnb (gbm. ©toll gegrttnbet. 3m Sa^re 1850 trennten fic§ bie Slffocieg ^'"^^ 
nnb tl^eilten fid^ in btn SSerlag. 9lad^ ©iegefö %ob, 1869, ging 
fein ©efd^äft anf SRid^. Sinnemann über, nnb befinbet fid^ jefet in 
fd^önfter SSIütl^e. S)er SSerlaggfatalog toeift eine befonberiS reid^e 
SlnStoal^I öon ©doncompofitionen, öon bieten ßiebem nnb ®efängen 
für SUiännerd^or nnb anberen ttjertl^bollen Sontpofitionen, namentlid^ 
nenerer SDieifter, anf. Sie ^anblnng ertoarb faft fämmtlid^e 6om* 
|)ofitionen ÜKas JBmd^S, bann öiele öon SReinedEe, SRubinftein, gabaiS* 
fol^n, ®abe, @en6e, ®vüppe, 3ll^einberger n. 31. 

% Hitttt^^itbttmmn entftanb 1849 in SBintertl^nr. S)er 3. »Hetcr. 
a5egrünbertt)arein©eiben]^änbIer3o^.aRerc^ior 3iieter-a3ieber^ «Hebcmmnu 
mann, ber fid^, bereits in reiferen 3al^ren ftel^enb, aniS befonberer 
SSorliebe bem ÜKufifaßenöerlag »ibmete. Siefer gettjann fc^neü bnrd^ 
bie eble SRid^tnng, bie er verfolgte, nnb bnrd^ bie tüfirbigfte Sing* 
ftattnng Slnfmerffamfeit nnb Stnfel^en. Stm 1. ÜRäi^ 1862 verlegte 
3lieter*S3iebermann ben ©d^tt)er|)nnlt feiner §anblnng nad^ Seipjig. 
©einer emfigen, anfopfemben Xl^ätigfeit fe^te ber lob am 25. 3annar 
1876 eine ®renje. ©eit biefer Qdt leitet fein ©d^ttjiegerfol^n, ®bm. 
Slftor, bie §anblnng tren im ©inne bes ©rünberS fort. S)er Satalog 
jäl^ft bereit« über 1000 SRnmmern anf, nnter toeld^en 93ral^m8 einen 
bebentenben Pafe einnimmt. Unter ben jüngften Srfd^einnngen ift 
at8 eine befonberiS öerbienfttJoHe bie fel^r forgfältige Sln8gabe einer 
adeil^e öon Äird^encantaten ©eb. Sad^iS in ßtaöierauSjügen nnb mit 
nntergelegtenDrgelftimmenjtt nennen. @in rül^mtic^eg Seifpiet fd^önfter 
Änaftattnng giebt ber ßtaöierauSjng öon Jöeetl^oöen« „gibelio''. 



118 "Btt MufOialitn* unb btt HttnftSanbef. 

®ro^er Sauf gcBül^rt bcr girma für bic aBieberaufnol^mc ber 
. ^snigemeinctt ajiufilafifd^en QdtmQ", toclc^c bon JBrcitfopf & ^ärtel 
Bcgrüttbet toar unb in il^rer neuen ©eftoltung jefet fd^on 13 Saläre 
leintet ftd^ l^at. Slud^ anbete ntufifalifd^4iterartfc^e SBerle öerbanfen 
ber fjirma il^r ©ntftel^en. 

«. gf. »o^nt cg,;, jpr, jl^gnt grünbete 1851 fein (Sefd^äft^ »ei ©elegenl^eit 
be8 25iä^rigen gubiWumS trat fein ©o^n ?ßaul Saj^nt al2 %f)t\l- 
l^aber tjingu. 3l^ren au8ge|)rägten Sl^aratter unb il^re Sebeutung 
gettjann bie girma namentlid^ burd^ bie Uebernal^nte ber bon ^ob. 
©d^untann 1834 gegrünbeten, öon i^m bi2 1844, f|)citer öon granj 
»renbel rebigirten „9leue Seitfc^rift für SKufil^ ©eit bm Xobe 
bt^ Sefeteren l^at Sal^nt felbft bie Seitung üBemommen» §anb in 
§anb mit ber jonmaliftifd^en SSertretung ber „neuen SRid^tung" in ber 
9RufiI, tüeld^e ^anj Si§t , ber bem Statte feine bef onbere ^protection 
juttjenbete, mit feinen f^ntpl^onifd^en Sid^tungen inaugurirt l^atte, trat 
aud^ bie eigenartige 3iic^tung be8 mufilatifd^en Verlages ein, ber 
jum großen %f)üL au8 ben Sontpofitionen Si§t8 unb beffen ytai^^ 
fotger befielet. Slud^ tl^eoretifc^e ©d^riften erfd^ienen bei Sal^nt 

(i.m.mm S33ie Si§t in Sal^nt, fo l^at Sftid^arb SBagner in €♦ W* iFriljftg, 
einer ^anblung jüngeren 2>atum§, eine tl^ätige SSertreterin gefunben» 
aSon grilfd^ feftft l^erauägegeben erfd^eint bereit» im 10* 3al^rgange 
„aJiufifalifd^eS SBod^enMatt", toeld^eg bie SBagneffd^e Sftid^tung mit 
Xalt unb ©efd^idE öertritt. SSagnerS gefammelte ©d^riften unb feine 
Sid^tungen erfc^einen bei ^rifefd^, fottjie eine nid^t unbebeutenbe Slnjal^I 
öon mufifafifd^en SBerfen jüngerer Som|)oniften» Sil» ein ßuriofum 
fei ein S3ud^ öon SB» Iap|)ert: ^^SBagner^^SeEifon, SBörterbud^ ber 
Unl^öflid^feit'' ertoäl^nt, »elc^eS eine fel^r gettjiffenl^afte ©ammtung 
aller ber groben, pi^nenben unb gel^äffigen SluSbrüdEe entl^äft, bie 
gegen SBagner, feine Slnl^änger unb Slac^folger gebrandet tourben. 

»art^.®enff 95art8alf ^enff grünbete fein ©efd^äft 1847. ©enff ift nament:^ 
Kd^ burd^ feine, j|e^t im 37. Sal^rgange ftel^enbe S^ttfc^^f*» rr ©ignale 
für bie mufilafifd^e SBett" befannt unb po^julftr geioorben. 3)iefe 
anwerft reid^l^altige unb unter^aßenbe S^ttfc^^ft ift fojufagen ein 
SKoniteur ber Mnftlerttjett getoorben, übt einen großen (Sinflu^ auf 
ben gefd^äftlid^en SSerlel^r ber Äünftler unb ^nftgenoffen aug unb 
trägt ben lagegbebürfniffen berfelben in öortreffßd^er SBeife SRed^nung. 
©enp SKufilalientjerlag blü^t baneben frifd^ auf unb entl^ält mand^e 
toertl^öoQe Slrbeiten jüngerer SRufiler, namentlid^ ift ber 9lame 3luBin? 
ftein fel^r ftarl vertreten* 



% ^«gufiettij & Ca*, ein fel^r auSge6reitetc8 @cf d^äft mit gißale 3. ®*u6etti 
in SRen)*2)orf, tourbe am 6^JDctober 1826 in Hamburg gegrttnbct ^^' 
uttb beftcl^t in ßcipjig feit 1* SuK 1859* Unter ben Driginalett be8 
SSerlageS finben fid^ SBerle öon Si§t, 3t. ©d^umann, JBurgmüHer, 
^eb8, SSieujtempg vu ö. 31. Sie Edition Schuberth ift reid^ an 
Originalen nnb Bearbeitungen, g. @. ©d^nbertl^ ftarb am 9. Suni 
1875. 2112 ©d^riftfteQer ift er befannt bnrd^ fein in je^nter Slnftage 
erfd^ieneneg „SIeineä mnfifafifc^eg ßonöerfationS^^Sefifon". — ilafiert 
Jfarfiersjl feit 25 Salären beftel^enber SSerlag ift auf bolb 2500 Shunmem «. gortcr« 
^erangettjad^fen unb entl^äft bieleiS fel^r @nte ol^ne einen au8ge|)rägten 
Sl^aralter. — Ilafiert ^ei^ SSertag ift ein tjerbienftlid^er, »enn aud^ 8t ©cife 
nid^t fel^r groger. — jffu l^SifHinajl Katalog jeigt SSäerle \>dn9t.mmini 
SRob. granj, gr. MdEen, 9tob. ©d^umann u. 31. — JF» €♦ C* 
%eu(fiart »urbe 1782 in S5re8tau begrttnbet unb öon bem fpäteren g. (g.c. 
S3eft|er ©onftantin ©anb er 1870 nad^ Seipjig gebrad^t. ,,Seudfart8 ^^^"^ 
^auSmufif" ift eine bebeutfame unb gut bearbeitete ßoUection. — 
€♦ %* Mltmm ift l^au^jtf äd^Iid^ befannt auf ®runb feiner bebeutenben c. «. mcmm 
ßei^anftatt, bereu Satalog über 25000 Slummem aufjffl^ft. SSon 
großer Sebeutung ift bie öon 9Mfr* ^örffel 1861 in« Seben gerufene «itc %ixm 
»ibliot^ef. ©ne für bag ©tubium ber äKufil ^ö# ttjertl^tJoHe »üc^er^ 
unb SRufifoIienfammlung ift bie, frül^er Sari griebr. JöedEer 
gel^örenbe, j|e|t in ben S3efi| ber ©tabtbibfiotl^el übergegangene. 

^er ttunfttaerlag unb beruf unftganbel l^aben in Seipjig bei n^eitem 2)er stnnp 
nid^t bie Sebeutung, ttjie ber SRufilalienl^anbel. Sie öielen SBerfe in ^^^^^ 
illuftratiöer 3Wd^tung ttjurben bereitiS bei ben einjelnen SSerlegem 
befprod^en. S)er ^nftoertag im engeren ©inne jebod^, ber fid^ nament* 
tid^ auf bie SSeröffentlid^ung eigentlid^er Äunftblätter legt, f anb biSl^er 
fo gut tt)ie leine SSertretung. 

SHd^t ol^ne SBebeutung für ben SSerfel^r im ^nftl^anbel ift bie 
SSerlegung be8 gr. S3rudEmann'fd^en Sepot öon S3erßn nad^ Seipjig, 
um fo mel^r, afö e« ben 3lnfd^ein l^at, afö tooHe ber Se^jofitftr SJti* 
littst aad) ben Äunftöerlag felbftänbig betreiben. Sin fd^öneg 
SBerl ift ba8 öon il^m begonnene: „ajieifterttjerle ber 3lquareII^ÜRaIerei", 
toeld^eS jebod^ burd^ JBerliner ^äfte auSgefül^rt lourbe. — Slud^ 
€biain ^cglaemp fing ben S3er(ag p^otogra))]^ifc^er ^unftblätter burd^ 
bie „®uftat) gre^tag*®alerie" in bebeutfamer SBäeife an; biefe« SBerl 
nmrbe ebenfaQi^ brausen, in äJiünd^en, auSgefül^rt. Sin jtoeiteS, 
foeben t)on ®d^(oem^ angefangenes Untemel^men „^aS Sunftgetoerbe 



120 9et Müft^tiHitn* unh bet KttnftBantitl. 

im ^oufc", öerfprid^ ein anjicl^ttbeS ju toerbcn* — ©j»at Ciaenhorf 
brad^c bie Anfänge einer „Wlf)ttm ^avifi^®aUm'\ 
a>o« fhtnn- Sie alte belannte, 1799 begrünbete Äunftl^anblung l^letro hei 
fortiment j^j^^j^^ jeit 1872 in »efife ber »rüber Slmotb nnb Dgtoalb ©üfemilc^, 
bel^an^jtet il^ren gnten Stuf, l^ält fic^ jebod^ t)on bent SBerlag fern» 
2)nrd^ bie öon bem SSater, Dtto ©il^mild^, im Saläre 1846 begonnene 
permanente ^nftanSfteHung l^at fie an^erorbentlid^ öiel jnr SBer* 
breitnng be8 Äunftfinne« l^ier am Drte beigetragen nnb ben Sünftlem 
im SSerfel^r mit bem ^ßublicnm toefentlici^e 2>ienfte geleiftei S)er SBertl^ 
be8 3nftitnt« ift mn fo l^öl^er jn fd^äfeen, afö Seipjig an§er feinem, l^anpt* 
fdd^üci^ an» priöaten SWitteln entftanbenen nnb öermel^rten ©täbtifd^en 
SRufenm feine öffentlid^e ©aterie nnb leine regelmäßig toieberfel^renbe 
ÄttnftangfteHnng anftnttjeifen l^at. 

S)a§ bie nenen ©d^öpfnngen : ba8 ®ett)erbe^3Änfenm, ba8 SJinfenm 
für Sänber^ nnb aSößerfunbe, fotoie bie in biefem Saläre [tattfinbenbe 
Snnftgetoerbe^StugfteHnng ni^t ol^ne SBirfnng anf ben ©efd^mac! beS 
5ßnblicnm8 nnb ben Untemel^mnngSgeift ber SSerleger bleiben »erben, 
ift anjnnel^men» Sann ift e8 tool^I and^ nid^t jn bejttjeifeln, baß bie 
öorl^anbenen lünftlerifd^en ©lemente fid^ entfalten nnb nene fid^ jeigen 
toerben, tomn fie entfpred^enbe SSertoenbnng finben» 

3n ben legten Salären ift bie Äunftl^anblnng ((Juflah W* ^eiij 
(S3efifeer ßarl S3» SordE) bemül^t gewefen, ein 6entraIbe|)ot für bie 
Srjengniffe beS ^axbtxibmät^ nnb ber |)Iaftifd^en ^nftgewerbe jn 
fd^affen, nm bamit nid^t nnr bm SBebfirfniffen be8 ?pia|e8 jn genügen, 
fonbem and^ bem ©ortimentSl^anbel biefe ©rjengniffe, bie in toeit 
jerftrenten gabrilationSorten beg 3n«= nnb Sln8tanbe8 il^ren Urfpmng 
l^aben, beqnem jngänglid^ jn mad^en» 

S)em localen ©efd^äft »ibmen fid^ anßer ben ©enannten nod^ 
Xoui^ aocta, % 25* Mein (Si. SRaöenftein), Xonl^ fernilsfcft nnb 
K^ermann ©ojel, ber jngleid^ ein nmfangreid^e« 6ommiffion8gefd^äft 
befi^t 
«uni»« ©eit bem Sobe SB» S)rngn(in8 mf)i ba8 ^nftantiqnariat nnb 

«ittiquattot jji^ gjeranftdtnng ber Ännftanctionen allein in ben betoä^rten ^ctnben 
C ^4 95fitnet$l* 





5) 5^B grap§ffc|&En ^üiip<6t\attht mb *&ün|h. 



Hin, toem au(j§ nur fc^moc^eS SBilb üonaiem ju geben, xitmv- 
[ loaä Suc^brndter imb Su(^f|änbler in enger SÖerbtnbung, "*"**• 
jloft jogor in einer $erfon Bereinigt, fiitboS Süd^ergeiöetbe 
J in Setpäig getDtrlt fidben unb noc^ toirten, raor bte Sluf= 
^^ gäbe ber torftefienben glätter. S)Q§ bic X^^ogrtHJ^ie 
ben er[ten $ta§ bei ber ^erfteltnng eines SJruiwerleiS einninnnt, läfet 
fic^ ja nic^t in STbrebe fteUen, aber bas SBud^ ber Sieujett ergebt, roie 
oft in bem 31or^erge^enben ju benterf en ©elegen^it tvoi, nsä) Stnfprüc^e 
an ^iUfSbereite Gräfte montier Slrt. Sie mit biefen Slättem geftetite 
aufgäbe fann beS^alb nii^t olä gelöft betrQ(^tet toerben, bebor nit^t 
ein SßivS auf ben ©tanbpunft gemotfen raorben ift, ben bie übrigen 
gtafi^ifc^en J^Qnfte unb ©etuerbe in £ei;i}ig einnehmen. 

3BaS bie ©d^riftgiefeerei betrifft, mit ber in bem Slot^fotgenben 
ber SInfflng gemalt »oirb, fo gefct|iet|t i^c ftreng genommen burt^ bie 
aSerfegung auf biefen ^lofe ein Unrecht. 2)te Sudibmtferei fann feines* 
megS bte Si^riftgiegerei nie eine ber JMnfte neueren S^atum^: bie 
Sit^ograp^ie ober bie ^f)otograp'^ie, ja jelbft nit^t toie bie urolte 
Sßorgängerin ber X^pograp^ie, bie X^togiop^ie, als ein ^ülfSgeioeibe 
betrof^ten, welches man noc^ fSrmeffen ober 93ebiirfrti§ beiiu^t ober 
unbeachtet lägt. @ie bübet eben baS SSefen ber 3^QpDgra))^ie. 3)enn 
bie me^aniff^e ^erfteHung gleichmäßiger Iltnjenlörper ift ber ent* 
fd^benbe 3)?oment in ber ISrfinbung ©utenbergS. Sa bie @if|rift= 
gießerei fic^ jebodi im Saufe ber geit als (ettftänbigeS, nic^t 
notl^nienbig in äJerbinbung mit ber %u<$bmilecei ^e^enbeS ©emerbe 
aujSgefiilbet §at, fo mag eS Wo^l jutäffig fein, ifirer an biefem Orte 
getrennt oon ber X^ograp^ie ju gebenden. 



122 Wt 0td99ifc5en l|^ulfi^''(6elnet«t unb 'Hünftt« 



s«c 6c^dft= S)tc ©d^riftgic^crei in ßcipjig l^at jttjar ctncn bcbcutenben Umfang, 
gieBetei {jj jgj)^)^ j^i^j tonangcBenb für S)eutfd^Ianb« Sem entgegen fielet, fo |)ara* 
boj eg aud^ Bingen mag, ber gro^e Umfang ber SmdEofficinen* Sediere 
treiben nämtid^, wie and^ an betreff enber ©teile ertoäl^nt tonrbe, faft 
aOe bie ©d^riftgie^erei atö Slebengefd^äft entnjeber anSfd^Iie^Iid^, ober 
bod^ jnnäd^ft, für ben eigenen S3ebarf- S)a biefer l^an^jtfäd^Kd^ bnrd^ 
ben SBerlbmdE beftimmt toixi), baS Slccibenjfad^ ober leine l^ertjorragenbe 
©teHe einnimmt, fo l^at man lein befonbereS 3ntereffe baran, mit 
ber äWobe gar jn fd^neU jn toed^feln, nm einanber ben SRang ab* 
jngetüinnen, ttjogegen bie 3ieifenben ber, ben SDiarlt bel^errfc^enben 
granlfnrter, Dffenbac^er nnb berliner Dfficinen baranf angetoiefen 
finb, bei itiren in ber 3legel mel^rmals jjäl^rlid^ toieberlel^renben Sefnd^en 
bie kanflnft il^rer Snnben ftets bnrd^ ettoaS SleneS jn reijem S3ringen 
fie nnn etttjag befonberS Qxotdm&^xQt^ nad^ Seipjig, fo werben tool^I 
bie äJiatem öon ben großen ^änfem ertoorben, ob man jebod^ bannt 
ein l^atb Sal^r el^er ober fpäter fommt, baranf liegt fein befonbereg 
©etoid^t. SRnr gried^ifd^e, l^ebräifd^e, arabifd^e, überl^an^jt feltenere, 
namentfid^ orientaüfd^e ©d^riften werben öorjngäweife öon Setpjig 
(unb S3erlin) in Driginalfd^nitten geliefert. 3Jüt ben ©d^riftgießereien 
finb bann and^ ©tereot^pien berbnnben, toobnrc^ ber ©d^riftenconfnm 
toefentlid^ verringert wirb. 

S)ieienigen 2>mdEofficinen, bie jngleid^ über eigene ©d^riftgießereien 
verfügen: JF* %. 25ra(B9au^, 25» <ß* Ceufiner, 25ern8* Cautgnils, 
W. ^rusuHn, 3[uU Hönfigarbt, 25ifiIiasrap8if8eS 3fnffcitut, 25är 
& Ilermann, 25reitfiapf & Ilärtel, Mttsitt & Wtttin wnrben bereite 
befprod^en. 

Slad^ bem oben ®efagten fann ber l^iefige pa^ fomit nid^t von 
überwiegenber Sebentnng für 'bie l^iefigen felbftänbigen ©c^rift«' 
gießereien nnb beren 3^^^ bemnad^ anc^ nnr eine mäßige fein. 

3.®.6(^eiter %* ^* Mft^tlttt & ((5iefe(fie ift bie größte ©d^riftgießerei 

& oie^ede geipäigg, näc^ft ber glinfd^'fd^en in granlfnrt a. 3Ji. bie rnnfang* 

reid^fte in 2)entfd^(anb, nnb jngleid^ eine in jeber ^infid^t vorjügßd^ 



etngcrtcl^tctc* Sie girma »urbe atn 24. Sunt 1819 gcgrünbet öon 
ben in bcr Ä» Xaud^m^'fc^en Dfficin arfieitenben 3. @. ©dieltet 
unb Sl^r. gr* ©iefedEe. 1841 trat ©d^ettcr auS bcrgirma, ttjcld^e 
®iefedEe allein fortfill^rte» Sie erfte ©ie^majd^ine tourbe im 3al^te 
1845 aufgefteHt. 

Slad^ bem 1850 ertotgtenlobe S^r» gr» ©iefede« ging ba8 ©efd^äft 
auf bie Beiben ©ö^ne 6- SB. g. (SiefedEe unb 85. «. ®ief ede über. 
Sie ßal^t ber ©ie^tnafd^inen tt)ud^8 auf 50 l^eran; 1870 tüurbe 
SanH)f betrieb' für biefelben eingeführt. Sie 3iäume ertoiefen fid^ at8 
ju Kein, namentlid^ ba nod^ eine 3Jiafc^inenf abrif, eine gaIt)ano|)Ia[tifd^e 
Slnftatt, med^anif d^e SBerlftatt unb ©raöiranftalt j^injugelontmen ttjaren. 
3n ber S3rüberftra§e ttjurbe ein großartiges ®efd^äftSl^auS erbaut unb 
mit aßen neuen öortl^eül^aften Sinrid^tungen öerfel^en; l^ier »irb nun 
baS ©efc^äft mit einem Slrbeiterbeftanbe öon circa 300 5ßerfonen 
betrieben. 

Ser ^Betrieb felbft tourbe gleid^jeitig öoUftänbig reorganifirt. Ser 
©ol^n Jöeml^arb ©iefedfeS, ®eorg, »eld^er feine lefete gefd^äftlid^e 
$lu8bilbung in bem berül^mten $aufe Wlac ^tüax, ©mitl^ & 3orban 
(Johnson type foundery) in SRen)*g)orf erl^alten l^atte, übernahm bie 
ted^nifd^e Seitung. 3« bem ß^ittaum öon brei 3al^ren würben 32 @it^^ 
mafd^inen amerifanifd^er ßonftruction fertiggefteHt. Sieben ben amerifa** 
nifd^en arbeiten vorläufig nod^ 35 ajiaf deinen älterer ©onftruction. 
ßugleid^ begann aud^ bie §erftellung neuer 9Ratrijen nad^ amerilanifd^em 
©9ftem. Sie nötl^igen ^ülfämafd^inen tourben tl^eil« im §aufe felbft 
gebaut, tl^eilg öon Slmerfla begogen. Sin ben äJiatrijen arbeiten 
unau8gefe|t 7 3uftirer, Ȋl^renb 8 ajied^anifer mit ^erfteHung ber 
3nftrumente, toeld^e nur au8 gel^ärtetem ©tal^l angefertigt toerben, 
Befc^äftigt ftnb. 

Sie med^anifc^e SBerlftätte »urbe mit ben neueften S5ol^r* unb 
gtaiSmafd^inen, $obet unb Srepänfen auSgerüftet unb ebenfo bie 
Sannjfs'iifd^lerei jur Slnfertigung öon S3ud^brudf*Utenfilien aller 2lrt. 
©in eigeneis ted^nifd^eg S3ureau vermittelt SBud^brudEerei^Slnlagen jeber 
®röße. aud^ werben amerilanifc^e gal^rftül^le bon SB. ©eHer« & 6o. 
in 5ßl^ilabelpl^ia, XranSmiffionen öon ©eorge Sreffon ebenbafelbft, 
Treibriemen öon Slnton §eim in ^Im^^^oict, ©orbon« „granllin"** 
unb ©aH^S „Uniöerfal^'^^reffen, fowie galjmafc^inen bon aJiartini, 
Xanner & So. in Sjcauenfelb (©c^weij) nebft öielen ^ülf^mafd^inen 
auf Säger gel^altou 68 ift ein fo öoUftänbige» ©d^riftgießerei* 
Snftitut, wie e8 verlangt werben fann unb wie e2 feiten gefmiben 
wirb. 



«nbcre 3)ic ©d^tiftgtcfecrci C 95er5er »urbc 1842 öoti ©ruft Otto, 

teS^ eiitcm aufecrorbctttüd^ tüid^ttgen ©d^riftgiegcr, gcgrünbet unb ging 
1862 itt bic §cittbc t)on g c r b* 8fl ö f d^ , einem Belannten ©d^riftfcl^tteiber, 
über, Bi8 fie 1866 öon ®mil S3erger ertoorben tourbe* ©ie arbeitet 
mit 22 ©ie^mafd^inen unb befd^äftigt gegen 60 ^erfonen* Äugl & 
Äotö befd^ftftigen 14 ®iegmafd^nen xtx6> circa 30 ^erfonen* €. %* 
ÄfaBers liefert fotool^t im eigentlid^en ©d^riftgiegereifad^ afö in gatoano* 
plaftifd^en Slrbeiten aSorjüglid^eg. Zittnia & jEeufdJ befd^ränlen fid^ 
l^aiiptfäd^Iid^ auf gabrilation guter äReffinglinien, ebenfo dnt girma 
neueften S)atumg Äujer & l^tn^t. S)iefe SBrand^e tft in neuerer ßeit 
außerorbentlid^ in Slufnal^me gefommen unb tritt öftere afö felbftänbigeS 
Oefd^äft auf, S)ie jal^Ireid^en Slccibenjien mit iSinieneinfaffungen unb 
bie t)ielen tabeßarifd^en Slrbeiten l^aben ben S3ebarf fel^r gefteigert* 
®ute galöanoplaftifd^e ^Arbeiten liefert aud^ 05* T^* 95aultan* 



/ 



a)ie ®ie flpfasrapfiie ift öon ben gra^)]^ifd^en fünften, toeld^e jur 

x^oör<n»^ie ^erftcHung etneiJ SBud^eiJ gel^ören, bie äßefte unb »id^tigfte; ber 
aSorgänger berfelben, ber äRetaül^od^fd^nitt, fam nid^t baju, ber Sudler* 
HHuftration ju bienen, ©ie ift jugleic^ bie »id^tigfte ber illuftrirenben 
fünfte unb toirb öoraugfid^tlid^ nie burd^ ein anbere8 SSerfal^ren t)on 
il^rem ®]^renpla| uerbrängt toerben, 

S)er ©nfü^rung ber neueren ^oläfd^neibelunft unb be8 erften 
bebeutenben 5!lugüberg berf elben ®b,Sre|f^mar tourbe bereits (©. 58) 
eingel^enber gebadet, S33enn bie Qai/l ber E^Iogra^)]^ifd^en Slnftolten in 
Seipäig nid^t fo grog erfd^eint, »ie SJiand^er öieHeid^t erwartet, f o ift ber 
®runb barin ju fud^en, ba§ bie großen Dfficinen f aft alle über eigene ^olj* 
fd^neibe^SltelieriJ verfügen, ^inju lommen nod^ bie SlnftattenD, ©pamer» 
unb ber ©fpebition ber Süuftrirten S^tti^ttfl* 3wi Oanjen genommen, 
toerben »enige öon ben §oIäfd^nitten,tt)eId^e bie jaI)Ireid^en3Iluftration3* 
tt)erfe Seipsiger Sßerleger fd^müdCen, au^erlialb Seipjigg angefertigt, 
3. ®. afiegec SSon ben felbftänbtgen Slnftalten ift in erfter JUei^e afö bit 
ältefte, jugleid^ afö eine öortrepd^e, bie öon % 05* ipfesri ju 
ertoäl^nen. glegers Seftrebungen finb ftets auf aSoHfommenl^eit in 
feiner Äunft gerid^tet genjefen, ©eine mifroff opifd^en , naturtoiffen^ 
fd^aftüd^en unb anatomifd^en Slrbeiten finb nid^t übertroffen unb nur 
bei S3etrad^tung burd^ bie Supe ganj ju »ürbigen, SBorjüglid^ finb aud^ 
feine Slad^bilbungen t)on iRabirungen nad^ JUembraubt, SSiele feiner 
beften Slrbeiten finben fid^ in bm aSerlagSnjerlen SBil^. ©ngelmann» 
ÄoÄpar öerftreui S)ie ^Arbeiten pon Jlaiäpar (©ertel, bem feit Äurjem bk ©teHung 
o«rt«J eineiJ ^ßrofeffor» an ber Slfabemie $u Seipjig juertl^eilt tourbe, betoegen 



\xä) l^auptfäd^Iid^ in bcm ftrengercn ©tüc, toic er in bcn ärtiictn 
Sllpl^oniJ S)ürrg toorlommt, für toclci^c Dertel fel^r öicic öorjüglid^c 
©d^tttttc lieferte. Itt* 25renh'am0ur & Cov eigentlid^ in S)üffeIborf »renvamm» 
^ttföffiflf ^^Jö^tt ttt lefeterer ßeit eine giliale in Scipjig begrtinbet; il^re * ®'^* 
Seiftnngen jeid^nen fid^ burd^ eine brillante Sled^nif aug, bie nid^t 
ju übertreffen ifi W. SCarfanh, C 1|- 1|. Mitfig, 3f* JF* !©♦ »öig^ «nbm 
litjer, a. 1|. Hf. Cejetmeper, I|* Käfefiers, C »♦ Sit* Naumann; ««>iaf*ne«>er 
a. oP* ^igütte, H* <£. ^injer, €. aSoti^e, 1|. oPuntSer, tt. l^enfiri, 
3f* SC* Knofifaig unb anbere öerbienen Slnerfennung für il^re Seiftungen. 
®ro§e aSortl^eile gett)äl^rt bie Uebertragung ber ^l^otogro^l^ie auf 
§oIj. €. Hf^ ^tt^tty Hf* ®5irte unb T^* jff* W^lä^u liefern t)or^ 
jüglid^e Slrbeiten in biefer JUid^tung. 

^ie 2;infi0$rapgie ift ein, t)on SSielen nod^ nid^t genau sintogroi)^ 
gettjürbigte» SBerfal^ren neueren S)atumg, »eld^eg, neben einigen nid^t 
ju befeitigenben SWängeln, grofee aSorjüge befi^t unb namentttd^ 
au^erorbentlid^ SSiele» ju bem Slufblül^en beiJ Sanblartenl^anbetö htU 
getragen l^at Slerrain^ unb namentlid^ ©d^rift^^Sd^nitt »aren ftetiJ 
Äli^pen, an njeld^en bie ^erfteüung öon iSanblarten in §oIjfd^nitt 
fd^eiterte. 3e|t »erben bk Äarten einfad^ öom ©tein auf bie ßinl* 
^platte umgebrudEt unb aße^, toa^ nid^t in bem Slbbrudt erf^einen foH, 
»eggeä^t, fo baß bie S^^^^i^^S ^i^ ^^iwi §oIäfd^nitt erl^aben jurüdt^. 
bleibt unb »ie biefer fid^ auf ber S3ud^brud(erpreffe brudten läßt. 
S)tefeg in SSerbinbung mit ben iSeiftungen ber SRafd^inen für mel^rere 
garben l^aben eine 8flet)oIution in ber ^erfteüung billiger Sanblarten 
öerurfad^t, bk ber Verbreitung nüfelid^er Äenntniffe l^öd^ft förberlid^ 
geworben ift. ©in eminenter SSorjug ift hk äRöglid^feit, ol^ne QdU 
öerluft unb mit btn geringften Soften auf rein med^anifd^em SBege 
Vergrößerungen ober SBertteinerungen öorl^anbener ß^^nungen ober 
anbere 8lbbrüd(e ju tiefem; fo finb beifpiefönjeife bie §oIjjd&nitte au^ 
©d^norrS S3ibel al8 S33anbtafeln vergrößert toorben. S)ie 3infogra^)]^ie 
nimmt fomit bem §oIjfd^nitt eine 6(affe öon Slrbeiten ab, »eld^e fie 
tt)eit bittiger unb jum Xl^eil beffer auöfül^ren lann afö biefer, wirb 
aber ben ^otjjd^nitt von feinem eigentlid^en ©ebiete nid^t öerbrängen. 
©ine fel^r verbreitete Slntoenbung finbet aud^ bie 3irtEogra^)]^ie jur ^er^» 
ftettung von platten ju SBüd^ereinbänben. ®tüht wirb biefe ^nft in 
fieipiig von €. ^igSnert^ d^b. düotUtt^ <?• T^. Sßaulton unb Ift. %üt§f 
ber jugteid^ eine S)rudEerei für btn ©d^warj^ unb S3untbrud( jinlo^ 
grapl^ifd^er Slrbeiten befifet unb fel^r S3ead^teniJwertl^e8 liefert. 



126 ^e gvapBifcgen l^üIf^^etnetBe nnti/Mnfte« 



2. ^it JtupferMftunfl. ^k HÜtöograpöie* 

s)ie«u»)fer« ®ie Jtupferjletgfiuiijl f)at in Sciijjig nur einen 5Ramen t)on 
tted^tunji ftebeutenbem ?Ruf ju htn ©einigen ju jöl^Ien : Sog* jftitbv. 25aujfe, 
geboren am 5. 3onuar 1738 ju §afle, »o er fid^ juerft l^abilitirte* 
©pöter [iebette er nad^ iSeipjig über, tt)0 er big furjöor feinem Slobe, ber 
inSSäeimar am 3, 3anuar 1814 erfolgte, fid^ aufl^ielt unb afö ^ßrofeffor' 
ber Äu^jferfted^Iuttft »irfte. S3elannt ift er namentlid^ burd^ feine 
öielen meifterl^aften ^ßorträtö, Slud^ ^icgtlina ernjarb fid^ in biefer 
iRid^tung ein guteg 8flenomm6e. %ik ben SlugenblidC jeid^net fid^ 9Mfr* 
Ärauf e alg ein tüd^tiger Ättnftler in öerfd^iebenen iRid^tnngen unb 
namentlid^ atö m öortrefflid^er ^ßorträtfted^er aug, (©♦ Ufer, ^rofeffor 
an ber Sffabemie, lieferte frül^er in 9tom fel^r gute ©tid^elarbeiten, 
ttjenbete fid^ jebod^ fpäter mel^r ber äJialerei ju, SHiJ ber ©tal^Iftid^ 
lurj t)or 1840 bebeutenb in Slufnal^me lam, ße§ fid^ eine förmlid^e 
ßolonie englifd^er ©tal^Ifted^er l^ier nieber, bod^ prte bit äRanie 
balb auf, 3m ^orträtf ac^ leiftet %b. Mtummn fel^r SBead^tenStoertl^eiJ, 
aud^ 91t* Wtutx fd^affte für S3ud^]^änbIerjtt)edCe mand^eiJ ®ute. gür 
jtt)edEmä§ige Slu^fül^rung öon SRobebilbem ift 1^* a5* 25rin*mann 
belannt, SSorjüglic^e S)rudCe liefert bie ÄupferbrudCerei öon JF» ^* 
3ßrodggau$[ unter ber fieitung ^ug«@id^nerS, W^* Ztffi ift olS ein 
fel^r getoiffenl^after S)rudEer belannt 

a>ie sit^o. ^i^ Xitfiosrapöie l^at in Seipjig nid^t ganj mit ber X^pograpl^ie 
Qtopw ©d^ritt gel^alten. SBeber in ber bereitiJ l^inter un^ liegenben ^eriobe, 
toä^renb toeld^er bie Sitl^ograpl^ie uorjuggtoeife afö aSert)ielfäItigungg=== 
mittel ber SSäerfe ber äRalerei ober bem gtoedte ber SBüd^eriHuftration 
biente, nod^ ju einer fpäteren ßeit, atö ber garbenbrudC aße anbere 
3fluftrationg^3Ret]^oben ju überflügeln fd^ien, l^at biefer S^^ifl ^^ 
grapl^ifd^en fünfte einen fo l^ol^en ?ßla^ eingenommen, toit man e8 
tt)o]^I l^ätte ernjarten lönnen, 3^^^ erllärt fid^ bieg unfd^toer burd^ 
bag gel^Ien öon Oalerien unb bebeutenben iSe^rinftituten; jebod^ feigen 
toir Slnftalten erften Jftangeg, toie bie t)on 3uft, ^ertl^eg für bie Äarto^ 
grapl&ie unb t)on ®. SB, ©ei| in SBanbgfiedt für btn garbenbrudt, 
in ©tobten öon geringerer S3ebeutung entftel^en unb gebeil^en, S)od^ 
ift in jüngfter Qdt ein 5!luffd^n)ung eingetreten» 



^ie C9tQmosrap9ie tt)ar burd^ hit 1844 begribtbete unb nod^ s)ie (si^romo. 
bcftcl^cttbc gtrma 3i* oP* 25ai8 juerft ücrtrctem Sol^ann ©ottlob g^^^L 
^aß) toar ein in aßen, bamafö geübten Sto^^Q^^ ^^^ ©enef eiber» 
Sunft l^öd^ft gefd^ö^ter ^Arbeiter. (£ine feiner beften Seiftungen auiJ bem 
3a]^re 1842 jeigt unS baiJ ©tragburger SÄünftet, auggefül^rt nad^ öon 
if)m felbft in S)aguerreot^pien ftüdtt)eife aufgenommenen ^nfid^ten in 
@rat)irmanier. Slu» jener ßeit ftammt aud^ ein garbenbrudt, W 
äJiofd^ee ®utab*9Ktnar, »eld^er atö üorjüglid^ bejeid^net »erben ma% 
ebenfo fpred^en bk für bie ßritfd^riften ^iii). ©ngelmanni^ gelieferten 
mifroffo^pifd^^anatomifd^en ^rbSten fel^r ju ©unften ber Slnftalt, bk 
im SÄai 1851 in bie §änbe ©b, ©törmer» übergegangen toar, ber 
feinerfeitiJ fie am 1, 3anuar 1871 an 3uL Älinfl^arbt üerlaufte* 
S)ie arttftifc^e Seitung fü^rt feit 1866 3ul- ©eitler* ©törmer begieß fic§ 
bm aSerlag einiger größeren iduftrirten SSäerfe: Äretfd^mer unb iRol^r:^ 
bad^, wS)ie Xrad^ten ber SBöIfer" unb Äretfd^mer, ,,S)eutfd^e SSoHg^ 
trad^ten" \)ox, bie er unter ber girma % a5* 25a«8si ©erlag bebitirt* 

ffibenfoQS eine filtere girma ift jFriehriig Wrttfrgmer, jefet jpr* leretfdmer 
Jlretfrgmersl Jßaigfalser* Der S3egrünber cultiöirte namentlid^ bie ^^^'>^^^^ 
Slnfertigung öon iiteln ju SRufifalien, ju ber Qeü, tt)o e8 SKobe 
toarb, aud^ nid^t btn Ileinften SBaljer ju brudten, ol^ne einen befon*« 
beten Slufwanb auf ben 2;itet ju öertoenben» 3e6t liefert ba^ ©efd^fift 
mittelft 2 ©d^nettpreffen mb 4 §anbpreffen gute ^ccibenjarbeiten, 
Sßuftrationen ju Sugenbfd^riften u* bgL 

Mti^ntt & 95ud5 (Sefifeer 3* %* 3Äei§ner) nel^men unter bm ^^mtt & 
girmen, toeld^e fid^ mit btm SuntbrudE für bie Sartonnagefabrilation, * ^^^ 
Suxugpa^)iere, S31umenlarten u* bgL abgeben, ben bebeutenbften ^ta| 
ein. S)ie öorjüglid^ eingerid^tete, großartige Slnftalt ift 1861 gegrünbet. 
©d^on ber intpofante bunte QkQtlban inmitten einer fd^önen ©arten*» 
anläge, fotoie bie großen gemalten genfter beiJ Slreppenl^aufeS toeifen 
auf ben pol^d^romen S^arafter beS ©efd^fiftg l^im S)aiJ 3ttnere erfreut 
bai^ ^uge burd^ bk l^öd^ft jtoedCm&ßige (Sinrid^tung unb burd^ bie 
burd^ baS ®anje gelienbe betounbemSioertl^e Drbnung. 3m ©outerrain 
arbeiten 20 ^rägpreffen jum Xl^eil größten ÄaliberS unb tro| ber 
fd^üfeenben (£ifenreifen toixb eg ®inem etnjaS unl^eimüd^ $u SIRutl^e, 
toenn bie fd^toeren Äugeln ber Salanrier» bid^t am Äopf vorbei* 
fd^toirren. S)ie ^ßarterre^Socalitäten finb t)on ben ©otttptoiriJ unb 
bem §anblager, ber erfte unb ber jnjeite @tod( öon 60, jum 3;i^eil 
burd^ S)ampf getriebenen §anb:preffen unb 5 ©d^nellpreffen ein? 
genommen; aud^ bie ßeid^en^SfteKer» l^aben l^ier il^ren ^lalj. 3n bem 



128 9ie 0tajp|ifcgeit ^ülf^ttMtU ua^ ^Uünftt. 

obctften ®tod befinbcn fic^ bic ^a:picr[tuben* S)a8 Saget öon ©tcincn 
mit bctt Driginaljcid^ttungctt cntliäft mcl^r olg 10,000 ©tilcf. 
225 ^erfonen finben in ber Slnftolt Scfd^äftigung* 

SÄit Slugna^me b^8 ^agcIbcrg'fd^enStiftitutö in »erltn bürftc »ol^I 
fein» in ©cutfd^Ianb ba8 aWcißncr & »uc^'jd^c hinter fid^ taffen. S)er 
5!lbfa| crftrcdEt fid^ nic^t mit über S)cutfc§Iattb, Slußlattb, ©lonbinamen, 
3talictt uttb Slmcrifa, fonbembicgabrilationift fpecicfl für bcn ettglifd^en 
aRatft eine bcbcutenbc unb aud^ ber SlBfa|nad^ grattlreid^, ba8 für biefe 
gabrifatiott einen fo bebeutenben 8fluf bat, ift immer im Steigen» ©el^r 
tüd^tige Äünftler geben il^re Slrbeiten oer Slnftolt, bie f ogar nid^t bic 
Opfer fd^eut,umt)on fel^r renommirtenÄünftlemDelbilber ju erwerben, 
atö SSorbilber für Sartonnage^Slrbeiten, bie getoö^nlid^ in 10 bis 14 
garben gebmdft toerben, Sei biefem regen ^ortfd^rittSgeift ift e8 anju* 
nel^men, bag hit Slnftaft eine immer l^öl^ere SBebentnng erreid^en toirb. 

«seaei 4 5!lnd^ anbere Stnftolten rüliren fid^ tüd^tig, üoran Wt^tl & 

9ianmann ^^^j^^^^ j^it 4 ©c^neßpreffen unb 13 §anbpreffen nebft 16 ^filf»^ 

maf deinen, einen ^ßerfonalbeftanb öon circa 150 Äöpfen befd^fiftigenb» 

©ie arbeiten namentßd^ für ben ©jcport unb liefern pbfd^e unb 

preiSttJürbige ©egenftänbe» 

• 

«nbcrcm^o^ S)ie girma (©par jpurftenau (Eonr* S)ünfel unb SÄor. 
anfS ©eitler) befc^äftigt 25 Slrbeiter mit 1 ©c^nettpreffe, 8 §anbpreffen 
unb 4 ^rägpreff en» — (£inen bebeutenben Umfang erreid^te \>a8 ©efd^äft 
CftfiefiadS & ^©äfer (3 ©^neCpreffen, 15 §anbpreffen, 9 ^ag«« 
preffen, 60 ^erfonen). — €. m %otae (feit 1870) bereinigt S3ud^^ 
brudCerei unb Sitl^ogropl^ie» ©ne ©pecialität be8 ®efd^äft8 ift bie 
Slnfertigung öon SJifitenlarten, bie nad^ uerfd^iebenen Sönbem ?lbfa| 
finben. 1878 tourben 15 3Mionen ©tüdE angefertigt. S)ie Stnftalt 
befd^äftigt fid^ jefet mit aüen t^pograpl^ifd^en unb Kt^ogropl^ifd^en 
Slrbeiten, fott)ie mit Slnfertigung t)on ©lac^:* unb Buntpapieren unb 
bisponirt über 3©d^nenpreffen, 14§anbpreffenunb ettoa 80 Arbeiter.— 
oPrimme & l|empel (f. 1875) liefern namentlid^ pacate unb ®tiquetten 
ieber 5!lrt (1 ©^neflpreffe, 6 §anbpreffen). — tl* ftatgmann & Ca. 
(f, 1862) fertigen mittelft 18 §anbpreffen namentlid^ SupSpapiere. — 
aus* Müm^ (f* 1864) X^ätigfeit ift befonberiJ auf Slrbeiten in 
Sreibemanier unb in S3untbrudC, fotoie auf bie ^erfteHung großer 
SBanbf arten gerid^tet. — Jißar* l^refiger (f. 1854) mit 1 ©d^nctt»« 
preffe unb 8 §anbpreffen. — % oP* jFriijfdJe (2 ©d^neOpreffen, 
7 §anbpreffen). — l|ermann SCrnoUi (f. 1871), 6 §anbpreffen, fteUen 
namentUd^ bunte S3itber unb Sttquetted l^er. — €. SQ. ifun&e (1874) 



frül^er einer ber tüd^tigften SJütarbeiter öon S» ©♦ 83ad^, leiftet ^er^^ 
üorragenbeg in Äreibe nnb ©raöirmanier anf bem ©eöiete natnr^ 
toiffenfd^aftlicl^er ©arfteüungen. 

S)a§ eine Sin jal^I öon SBnd^bmdCereien and^ litl^ograpl^ifcl^eSlccibenj^ 
Slrbeiten liefern, njurbe bereits ertoäl^ni 

®ie «©ottnhnidfterei mu^te, nad^ bem, »aS über bie SBebeutnng ««e «Roten, 
be« aWnfilalien^anbefö gefagt »nrbe, fetbftöerftänblic^ eine große Sln8- ^"^"^ 
belinnng nel^men* 

€. 45. ÄSher ift eine 9lotenbrnd(^8lnftaIt, »ie fie tool^I nid^t jnm ^ ®. «dbet 
ättjeitenmal gefnnben ttjirb, S)er Segrünber ßarI®ottIieb Jftöber 
^at red^t fd^Iagenb ben)iefen, toa^ ein SJiann erreid^en fann, toenn er 
feiner SBirffamfeit beftimmte ©renjen ju jiel^en öerfte^t, innerl^alb biefer 
aber nad^ äSoIIIommenl^eit [trebt* 

Slm h Dctober 1846 eröffnete Sftöber fein ©efd^fift al8 Sloten- 
fted^er mit einem iSel^rling. 1847 fam eine SlotenbmdEpreffe baju, 
nnb 1853 njnrbe eine litl^ograpl^ifd^e Slnftalt eingerid^tet» 3i)a§ ®efd^äft 
gebiel^ jnfel^enbs bei bem ®mnbfa|e be§ S3efi|erS, nnr tüd^tige Slrbeit 
JU liefern. SRit ber ©nfül^mng ber litl^ogropliifd^en ©d^nettpreffe 
befd^äftigte \xä) SRöber forttoä^renb. 1860 gelang t^ i^m, bk erfte 
in ®ang jn bringen; 1864 »nrbe ber S)antpfbetrieb eingerid^tet» S)ag 
große in ber 3)örrienftraße anfgefül^rte ©efd^äftSgebänbe ertt)ie8 fid^ 
balb atö jn Mein, ein neneS tourbe bem 5BibIiogra^)l^ifd^en Snftitnt 
gegenüber gebaut, unb Seipjig ift um ein großartige^ ©efd^äft reid^er, 
S)ie iRöber'fc^e Slnftalt befifet 25 ©c^neQ^reffen, 39 §anbpreffen, über 
20 §ülfgmafd^inen unb befd^äftigt ein ^erfonal öon nal^eju 350 
Söpfen. (Sine ber fd^önften Seiftungen beö SKotenbrudEeS ift bie, bem 
Saifer granj Sofepl^ gettjibmete ^ßartitur t)on ber ©d^Iußopotl^eofe 
ber Äaiferouüerture S33ill^. SSäeftme^erS. S)er @tid^ ber S)iamant^ 
noten unb ber S)rudE ber J8 Slätter, beren geftoc^ener %f)dl mit 
22 Sinienf^ftemen nebft bem Slejt btn ?Raum öon nur 7 V2 8ofl ^öl^e 
einnimmt, fann tool^I afö ba2 SBoüenbetfte gelten, toaS ber Sßotenftid^ 
unb *S)rud( geliefert ^ai 1873 trat 6. @. iRöber ba8 ©efd^äft an 
feine ©d^toiegerföl^ne, S. §• SBotff unb 3R* SRentfd^ ab» 

^ie ]!lart0graiiSifigen SCnftalten gen)innen in Seipjig immer ftartooropi^. 
mel^r unb mel^r Slerrain. 2)er große toiffenfd^aftUd^e unb ©d^ul^ T^«**«^*«« 
üerlag mad^ten ilire gorberungen geltenb, unb too fold^e gebieterifd^ 
auftreten, ift aud^ bie ^ülfe ba. Sei^jjig l^at öier ÄartenbrudKnftitute, 
bie in SSerbinbung mit anberen ©efd^äftSjtoeigen [teilen: jff* %* 
'^toik^mx^, OßiefeAe & ^ebrient^ se^ifiliOQrapgifigesI Slnftitut^ 

9 



J^elgasen & Wafinj« Unter ben felbftänbigen ^nftalten i[t namentlid^ 
!!♦ n^^ner & €* ^efiejl ju ncnncm @ic bcfd^äftigt [td^ au8fd^Itc§Ii4 
mit bcr ^Bearbeitung, bem ©tid^ unb bem S)rudE öon geogropl^ifd^en 
harten unb planen fttr eigenen unb fremben, namentlid^ ben 
SBäbeler'fd^en SSerlag. ®egrünbet tourbe ba8 ©efd^äft in ©armftobt 
1835 t)on @b» 833a gner, bem SSater beg jefeigen SRitbefi^erS 
§♦ 833agner; e8 befd^äftigt 3 ©d^neDpreffen unb 6 §anbpreffen nebft 
öerfd^iebenen §ülf8majd^inen unb 40 ^erfonen, barunter 16 Sitl^o^ 
grapsen unb 5 ßeid^ner* ©♦ b. apoms^harfl^ Äunftanftalt für 
• Ktl^ograpl^ifd^e arbeiten befaft fid^ ebenfalls öorjugStoeife mit ber 
ffiartograpl^ie* 

m ^ie l^Satosrapgie felbft liegt ber gra^)l^ifd^en SSrond^e femer, 

moimm^^ für »eld^e ber untoeränberlid^e Sid^tbrudE eine größere SSebeutung l^at, 
SK8 bie (Srfinbung S)aguerre8 1839 bie S33elt in Staunen öerfefet 
l^atte, fanb fie aud^ balb in Seipjig (Singang* äßan befd^rätdte fid^ 
iebod^ l^auptjäd^tid^ auf bie S)aguerreot^pte; bie $a:t)ierpl^otograp]^ien 
tonnten faft mel^r afe ©rjeupiffe be8 SÄalerpinfetö bejei(^net toerbea 
3m Saläre 1859 »urben bie erften lebensgroßen ^ßl^otograpl^ien öon 
jnaanetfie l^ergefteHt, ber aud^ im Saläre 1864 juerft bei SKapeftum* 
üd^t pl^otograpl^irte* ©pöter lieferte er bie erften Sid^tbrudEe unb 
milroftopifd^en SSilber* gür lefetere Srand^e errid^tete ^ofeffor 
Sjermal mit knieten Soften eine Slnftalt; nad^ feinem Xobe n)urbe 
fie t)on ber Uniöerfität unter ber Seitung Xl^* §oniIel8 aufgenommen* 
Slud^ für bxt Qtotdt ber ©terutoarte toirb bie ^l^otograpl^ie l^äufig unb 
mit ®IüdE t)on Dr. S* SBeinef angetoenbet. 

a)erßi(i^tbnt(i S)er unöerönberRd^e Sid^tbrudE, bie ^ßl^otolitl^ograpl^ie unb ^f)oU)^ 
i\))pxt l^aben in Seipjig big jie|t feinen bebeutenben S3oben gewonnen, 
©er Sßerlag öon btn burd^ biefe SSerfal^ren l^ergefteHten S33erlen 
gel^ört faft augfd^Iießlid^ SSerlin, S)re2ben, 3Ründ^en, Sftümberg unb 
©tuttgart an* 3n neuerer Qtü befd^äftigen jpr* <<5raap, I|* ©eit, 
C. Sß^ad^ unb namentlid^ %. «Naumann ^ toeld^er baS Siedet ber 
pl^otograpl^ifd^en Slufnal^me öon ©egenftänben in ber Seipjiger Äunft*» 
gett)erbe:^Slu2fteIIung erworben l^at, mel^rere Reffen mit Si(§tbmd(* 
arbeiten. 

SSon ben ?ßorträtp]^otograp]^en flnb unter anbem ju nmam: 
C 25rifad5, 45* aprofiefdj, (©^car Iteätfig (Delpl^otograpl^ien), W. 
f^&Uftct, JF. Mmtikt, <0eBr. ^iefie^ %* «©aumann^ 2ß. Wtftntct^ 
96^ei6mann unb C 9D« Culenftetn« 



^<e 9td99ifc9en l^uIfM^ettietfie «nb #lttittfte« 131 



3^ ^e 25u#inticrei. ^k (^raWrßunft 

Sßetm toir t)on ben Seiftungen ber S3uci^btnberet f)n:ecl^en n^oQen, m 
fo l^aben »ir e8 mit ben ©rjeugniffen jtoeier ganj öerfd^iebener *<^«^'^^* 
^robuction8tt)eifen jutl^un: mitber^anbarbeit, toeld^e ben einjelnen 
SBonb l^erftellt, mb mit ber SRaffenfabrifation im S)ienfte ber Sßerleger 
jur ^erfteOung ganjer Sluf[agen eine» Sud^e» in gleichförmiger SSäeife* 

3n ber ^anbbud^binberei l^at S)eutfc^Ianb im SlUgemeinen ©nglanb 
unb fjronfreid^ nid^t erreid^t, ol^ne ba§ bie ©d^ulb jebod^ auf bie 
beutfd^en SSud^binber oQein fäUt, bie oft im Slu8lanbe ju ben renom* 
mtrteften Slrbeitem gel^bren« 

©el^r t)iel ©d^ulb fällt auf baS ^publicum ober, toerni man lieber 
fo toiQ, auf bie S3ermögen»t)er]^ältniffe beS beutfd^en publicum». @S 
giebt in S)eutfd^Ianb nid^t bie ®[affe ber reid^en Sibfioppen, bie nid^t 
allein barauf SEBertl^ legt, eine auSerlefene S3üd^erfammlung ju befi^en, 
fonbem fie aud^ in einem ouSerlefenen @ttoanb l^aben toiU, ja oft ba8 
©etoanb über ben Snl^alt fefei Sinbanbpreife, toie fie tagtäglid^ in 
Sonbon unb $aris bejal^tt toerben, g^ören in S)eutfd^tanb fd^on ju 
ben SluSnal^men; bon btn eigentlid^en bibtiopegifd^en ©d^auftilden foQ 
gar nid^t gefproc^en »erben» Qtoax fteigt bk Suft jum Saufen, je mel^r 
gute ^Arbeit geliefert toirb, aber e8 fel^ft bod^ ber allgemeine SEBol^tftanb, 
toeld^er burd^ feine größeren Slnfprüd^e bie gute Slrbeit ]^ert)orruft unb 
belol^nt* S)ieS mujs man feftl^alten, toiU man bie beutfd^e S3ud^binberei^ 
^anbarbeit geredet beurtl^eilen« 

Slnbererfeits lä|t fid^ nid^t in Slbrebe ftellen, ba§ mand^eS t)on sRangei^ 
S)em, »a8 antägtid^ ber JBeftrebungen ber %xma ®iefed(e & ©eörient^^^*^ 
oben gejagt »urbe, teiber aud^ für bie Sud^binberei gili S)ie ©ebiegen* 
l^eit unb 5!lccurateffe ber Slrbeit, bie fjeftigleit be8 ©nbanbeS mit 
©efd^meibigleit gepaart, bie 2;iefe unb ©d^önl^eit be8 galjeiJ am S)edEet, 
bk Siettigfeit ber geftidften Kapitale vu f» to» finben fid^ immer nod^ 
nur al8 SluSnal^men bei btn beutfd^en Slrbeiten» ®leid^ ber ©inblidE in 
ben l^ol^len iRüden, ben man fogar öfter» nid^t einmal mit einem tt)ei§en 
Sogen, fonbem mit btm erften beften SKaculaturbogen überjiel^t, 
toirlt abjd^redfenb* ©elten giebt ein beutfd^er S3ud^binber fid^ bie SÄül^e, 
bie Unebenl^eiten, bie bei ^albfranjbänben burd^ baS Ueberjiel^en bei 
iRüdCenS ober ber (SdCen mit Seber entftel^en, burd^ ©d^aben unb 
©d^neiben ju egalifiren, fo baj5 man oft glauben lönnte, e8 mit einer 
Sftelieflarte ju tl^n ju l^aben, auf »eld^er bie aReeregfüften in allen 

9* 



möglid^ctt SSäellcnKnicn fid^ t)on ber SWecreSpd^c ablieben. Sin bic 
innere Seite be8 S)ed(efö toirb fel^r feiten tttoa^ öertoenbet, toäl^renb 
in mand^en englifd^en unb franjöfifci^en (Sinbänben gerabe bie feinfte 
Dmamentimng bie inneren ©eiten beg S)edetö fd^müdEt* 

gfranaöpfd^e Sie granjofen l^aben einen »efenttid^en aSorf:prung vx Ü)xtx 

«rtcit sitbcitgtl^eilnng- 9lid^t nnr, bag bk öerfd^iebenen Slrten be» ©nbanbeS 

feiten in einer Dfficin jnfammen geübt »erben, e8 ift nid^t einmal 

üblid^, aQe jn einer iürt t)on ©nbanb gel^örenbe Slrbeiten in einer 

aBerfjfteüe jn vollbringen, fonbem eg giebt befonbere ©d^nittöergolber, 

§anbt)ergoIber, äRarmorirer u* f* »., benen man bie ©pecialarbeit 

junjeift 3n ben einjelnen Dfficinen finb toieber bie einjelnen 83e« 

fd^äftignngen gmppentoeife üertl^eilt. SBon jol^Ireid^en Slrbeitem, bie 

in il^rer ©perialität SSorjüglid^eiJ leiften, finb toiele nid^t im ©tanbe, ein 

SSnc^ leiblid^ jn binben. S)iefeg ©Aftern mag aüerbing» ber allgemeinen 

Slugbilbnng be8 einjelnen 3nbit)ibuumiJ l^tnberlic^ fein, baS ^ublicnm 

erl^ält jebod^ bnrd^ baffelbe billigere nnb beffere SBänbe* 

(sngiifd^ S)er Snglänber öertoenbet feiten ein anbere» äRaterial, afe feinfteS 

®^**«^ Äalbleber ober ©affian. ®r binbet fein ^nd) in Seinnjanb* 

hiermit finb toir jn einem §anptnnterfd^ieb jtoifd^en ber bentfd^en 
Snd^binberei nnb ber englifd^en unb franjöfif^en gefommen, Ser 
Seintoanbeinbanb ift in S)eutfd^Ianb bominirenb, toälirenb bie Sein* 
wanb^üUe bem (Snglänber eigentlid^ nur bag ift, »ag in S)eutfd^Ianb 
bie Srofd^üre» §ier lägt nun ber SSerleger gange Sluflagen ober gro|e 
^Partien binben unb ber ©ortimentgl^änbler vertreibt bk SSüd^cr 
gebunben an baö publicum, 3n ®nglanb überlädt ber SSerleger bem 
Käufer bie Jöüd^er nad^ feinem ©efd^madf ju binben, toiß er bieg nid^t, 
fo gen)äl)rt bie Seintoanb^Sartonnage allenfalls genügenben ©d^u|* 

a)cr mifm. S)urd^ Setpätgg ©teüung als ©entralpunft l^at fid^ biefe gabri*: 
einftanb j^^p^ bcfouberS uad^ l^ier gejogen. 3m Saläre 1840 fal^ eS mit ber 
JBud^binberfunft in Sei^jig nod^ fel^r trübe aus, ©d^öne §anbarbeit 
tourbe nid^t verlangt unb nid^t geliefert. S)ie äJiufterfabrifation l^atte 
nod^ nid^t S33uräel gefd^Iagen unb aüe Sudler, bie gebunben »erben 
foHten, felbft in einfädle Seinnjanbbänbe, toanberten nad^ SSerlin* 
S)ag SBIatt l^at fid^ jebod^ öollftänbig getoenbet, Seipjig bel^errfd^t je|t 
ben SRarft in ber Sud^binberbrand^e öoHftänbig unb fein S^^Ö ^^^, 
grapl^ifd^en Oenjerbe ^at feit 1840 fo au^erorbentlid^e gortfd^ritte 
gemad^t, »ie bie Sud^binberei. 9lid^t allein bie in Seipjig gebrudEten 
SBerfe »erben l^ier gebunben, fonbem Seipjig arbeitet für ganj 
S)eutjd^Ianb unb üerfd^iebene anbere Sauber, ©inen mäd^tigen SSor^ 
fd^ub l^at baS ©rogfortiment, »eId§eS auf @runb ber ©teüung 2tVfiiQi 



al8 Sommif fion8pIa| l^aitptfäd^fic^ fic§ ^ter coticentrirt, bcr Sud^binbcrci 
getciftet* eiftcrc» ©cfd^äft ru^t auf einer fe^r gefimben Saft», bemi eg 
ift für ben SSerleger f öidoI^I olS für ben ©ortimeitter unb für ba8 ^ßub* , 
Rcum üortl^eill^aft unb bequem* S)er ®ro§fortimettter fouft bebeutenbe 
^artten t)om Sßerleger unb geniest baburd^ einen l^öl^eren iRobatt unb 
^reiejemplore, bie ber ©ortimenter beim S9ejug einjelner ©jem^are 
nid^t l^at S)er ©inbanb, ber maffenl^aft öon einem unb bcmfelben 
S33erf l^ergefteüt tt)irb, lommt btm ©rogfortimenter ebenfalls toeit 
bidiger ju [teilen atö bei einjelnen SefteHungen, unb bie §erftettung 
fd^öner unb tl^eurer Sedtelplatten ift möglid^, »eil bie Äoften, auf eine 
gro^e Qaiil öon ©jemplaren repartirt, fid^ für ben einjelnen iöanb auf 
ein SRtnimum rebuciren* S)aburd^ lauft ber ©ortimenter billiger, atö er 
felbft l^erfteHen laff en f ann, mtb bai publicum gewinnt erft red^t, toeil e8 
baS 85ud^ gteid^ o^ne SKül^e fertig befommt unb jtoar ju einem 5ßretfe, 
für ben e8 fid^ fonft ein fold^eg abfolut nid^t üerfd^affen lann» SouiS 
Qanbn in iSeipjig ift ber Url^eber biefeiJ ©Aftern», gr^SSoIdtmar 
f aufte il^m biefe Örand^e ab unb f onnte burd^ bie großen il^m ju ®ebote 
ftelienben SRittel unb »eitüerbreiteten SSerbinbungen baS ©efd^äft ju 
einem fotoffalen Umfang auSbel^nen» S)a§ ©oncurrenten fid^ aud^ be8 
©ebanfeniJ bemäd^tigten, ift begreiflid^ ; fie entftanben nid^t aQein in 
Seipjig, fonbem aud^ in JBerlin unb SBien* 

3n ber §erftettung ber S)edEeIpIatten ju biefen ©nbänben $eigen »ie '* 
fic^ gegen früher ganj »efentlic^e gortfc^ritte. S)ie l^oc^ erl^abenen, ^*^^^'**^ 
^o^Ien ^ßreffungen, bie äRebaiConporträti^, »üften, ©tatuen, fräftig 
genäl^rten (Sngel, Seiern, ^almenjtoeige unb ^euje 2C »erben mel^r 
unb mel^r burd^ lünftlerifd^ bel^anbeöe glad^omamente erfe|t. 2Rit bem 
®oIbe toirb toeit mafeöoHer umgegangen, atö f onfi Slud^ bit l^od^rotl^en, 
bie fted^enb grünen unb blauen garben ber Seintt)anb l^aben ben jarteren 
garben öiel 5ßla| einräumen muffen» SKit bebeutenbem ©rfolg toirb 
bie toeiße Pergament ^Smitation uertoenbet» Sn Seipjig l^atten bie 
S3eftrebungen ber Sud^binber eine gute ©tüfte in htm SBorftanbe beS 
l^iefigen Sunftgetoerbe « 3Jhtfeumg , ber biefer l^ierort» fo »id^tigen 
SJrand^e mit befonberer SSorliebe jugetl^an ift SÄan befd^ränft fid^ 
aber nid^t auf biefe Slnftalt, fonbem l^ott fid^ oft mit großen Soften bie 
beften SSorlagen au8 SBKen, S)re8ben unb Serlin» 

Sine ©efal^r l^at biefe SRaff enprobuction : bie ^ßreif e finb oft auf 
ba8 äu^erfte SÄaal gebrüdft, fp baß e8 mand^mal bem Sud^binber 
fd^njer genug toirb, auf baS galjen unb §eften ber Sudler bie nötl^ige 
©orgf alt ju öertoenben» SRid^t fetten getoäl^ren biefe äußerlid^ präd^tigen 
Sänbe einen traurigen Slnblicf, toenn fie gelefen, unb bamit öoüftfinbig 



au8 bcm Seim gegangen finb* §ier f ann nur ber SSerleger l^elfen, tnbem 
er bie 5ßtetfe nid^t anf bag Sleu^erfte brüdft unb bie Soncurrenijfigcret 
l^eröorruft, bann aber and^ niä)t nur auf ein fd^öneS Sleu^ere, fonbem 
aud^ auf folibe Slrbeit feiten» be8 Sud^binber» l^äli 

©toDicfttttti ?luf hfe oPrabirfiimffc l^aben bie SntoidEelung ber SBud^brudEer^ 
fünft unb ber fo fel^r in Äufnal^nie getommene äRaffeneinbanb fel^r 
eingetoirlt unb biefe ftel^t in Seipjig auf einer bebeutenben ©tufe* S)ie 
©raüiranftalten liefern bie 5ßlatten nid^t nur für bie SSäerle, bie l^ier 
gebunben »erben, fonbem aud^ in großer QQi)i mä) aufeen* SSon ben^ 
fetten finb namentlid^ SWfiert ^«gmibt, C & I|* ^t^üfltt, U. 
(ßergolb^ I|uso I^orn^ W. '^ttikt^ M^% dSifitef!/ % ^* l^Ufvi^ 
CS* jfrfeM ju erttjöl^nen* S)ie gröjgte Slnftalt ift bie t)on ItU oPer* 
galh im Saläre 1866 Begrünbete» @erI)oIb ertoarb fid^ ben SRul^m afö 
einer ber bebeutenbften ®rat)eure S)eutfd^Ianbg» ®r ftarb allgemein 
gead^tet unb beliebt im ^eife feiner SKitbürger im Saläre 1874» ^a^ 
©ef^äft tt)irb t)on §♦ SL ©irfe unb ©• 5!l» Sänge fortgefefet unb befd^äf«* 
tigt 55 Slrbeiter mit 12 ^ülfönrafd^inen* 3m Saläre 1878 »urben für 
20,000 3RarI 3lotIiguB verarbeitet. 2)ie Patten unb SÄeffingfd^riften 
©erl^olbs l^aben eine au^erorbentUd^ gro^ SSerbreitung aud^ aujserl^att 
S)eutfc§Ianbg. 

©c^uiac A 2)ic Seinnjanb, »eld^e benüfet toirb, ift in feineren garben $um 
memann <^^y^ ^^ euglifc^eu Urfprungg. 3n S)eutfc^tanb ejiftirt nur eine 
einjige gabrif in ©ntrifefd^ bei Seipjig, bie t)on ^SfvA^t & Mitmann* 
S)iefette liefert namentlid^ in ben bunfleren garben ein ganj öorjüg* 
fid^e» gabrilat, l^at jebod^ nad^ §erabfe|ung beg ßoüeg öon 6 2RarI pro 
©tüd( auf faft Slid^tS einen fd^toeren ©taub bm engfifd^en fjabrtten 
gegenüber. 

^ottcfcumc. S)ie 5ßortefeuiße:=5abrifation ift im ganjen genommen in Seipjig 
gabriTation ^^^^ ^^^ ^^ianQ, ohmf)l eg für biefe »rändle afö ein günftfger pa| 
bejeid^net toerben mn% 

S)ie S3ud^binberei verlangt eine SÄenge von §ülf8maf deinen afö: 
^räg^, SSergoIb:» unb ©d^^arjbrudEpreffen, SBatjenttjerle, ©nfäge*, 
9lüdEenrunbungg=«, Sttpreß^, S3efd^neibe=« unb S)ed(enabreibemaf deinen* 
S)ie galjmafd^inen l^aben fo gut toie feinen ©ngang, gefunben, ^eft*' 
mafd^inen mittelft S)ral^t erft in ber a(lerle|ten Qtit 

3. 8f. Site einen ber SBorangel^enben in ber JSud^binberfunft in Seipjig ifi 

»öfenberg gj^ ^^ apfifenfierfl s« ttenueu. SRac^ einem längeren Slufent^alt m 



t^oirfreid^ unb anbercttSänbem begann er 1842 bte feftftänbige S;]^fiti9=* 
lett mit einem ®e]^älfen unb einem Sel^tling* Sem ^nbrängen meisteret 
SSerleger nad^gebenb, öerfd^rieb er 1846 bie erfte eifeme SSergoIbepreffe 
t)on Sol^n ©l^ertoin in Sonbon; »eitere folgten balb nad^* 1855 ertoarb 
er bag erfte aäaljtoerl, 1861 tourbe bie erfte eifeme Sefd^neibemafd^ine 
aufgefteüt, 1863 bie erfte englifd^e äbpreßmafd^ine, bie m^ S)entfc^Ianb 
fam, nnb fo ging eg regelmä^g toeiter. 3e|t öerfügt bie 5!lnftalt über 
circa 30 SÄafc^inen unb bef^äftigt 60—70 ^erfonen. »öfenberg l^at 
fid^ ftetS burc^ feine forgfältigen Seiftungen au^gejeid^net fottjol^l in 
$anb* dg in äRafd^inenarbeit Sr toar ber erfte, ber bk fogenannten 
geberfd^nitte imb btn ©d^ttjarjbrudt einffil^rte* @r ging ebenfo öoran 
in SSerttjenbung t)on SRöbd^en jum §eften, goljen nnb Oolbauftragen, 
feinen ßoncurrenten einen SBeg jeigenb , ber $ur bebeutenb bifligeren 
^erfteUung mand^er Strbeiten fül^rte* 

©neu befonberen Sftuf bel^ielt SSöfenberg al8 ^onböergolber unb 
öiele \)on feiner §anb rül^renben Slrbeiten legen ba^ befte S^S^ife ^^^ 
feiner Xüd^tigf eit unb ©trebfamleit in biefer aHid^tung ab, bie burd^ bie 
SÄafd^inenarbeit fel^r in ben §intergrunb gebrängt wirb* SRad^bem er 
fic§ int ?Ru^e gefe|t, fü^rt ber @o^n ®. 833. »öfenberg bag ©efc^äft 
ganj im ©inne beS äSaterS fort unb liefert toie biefer aud^ fel^r gute 
^anbarbeiten. Sie meiften SÄaffenarbeiten für ba8 JBibliograpl^ifd^e 
Snftitut »erben öon Jööfenberg angefertigt. 

I|rinri«8 Operons »ar ber erfte, ber in Seip$ig unb tool^I überl^aupt ^. ^pnun 
in S)eutfd^Ianb ben S)am:pfbetrieb für bk JSud^binberei einfül^rte unb 
f omit bk SKaff enprobuction ermöglid^te, jugleid^ .rid^tete er fein ®efd^äft 
nad^ ftreng laufmännifd^en ©runbfö^en ein. @^)erling eröffnete fein ^ 
©efd^äft am 23, Wfxxi 1846. Slad^bem bie nad^ unb nad^ bejogenen 
Socalitäten fid^ ungenügenb ertoiefen, baute er in ?Reubni| in ber 
©lenburgerftra^e eine neue 833erlftätte, in tocld^er je|t 130—150 ^ßer«^ 
fönen arbeiten, unb 45 üerfd^iebene §ülf8mafd^inen öertoenbet »erben. 
S)a8 §au8 l^at feine eigene, nad^ ^ßrofeffor §irjetö ©^ftem angelegte 
©aiJanftalt. Sine Snftitution öerbient Srnjäl^nung, nämlid^ eine 
SlfterSöerforgung für baiJ 8lrbeit8perfonaI, »eld^e unter öortl^eill^aften 
JBebingungen mit ber JBabifd^en SSerforgungSanftalt in Äarförul^e 
ein Slblommen getroffen l^at, unb ber ©perling, aufeer einem feften 
gufd^u^, ben ©rtrag eines S5ierfd^anle8, »eld^er Ertrag in mm, Saläre 
über 600 SÄarl einbrad^te, jutoeift. 

§einrid^ ©perling ftarb 1876. S)ie jefeigen Snl^aber beS ®efd^äft8 
finb: ber ©o^n^einrid^ ©perling unb beffen ©d^mager Sugen 



136 ^e 0rd99ifcden l^tilfiM^elntrBe unb ^Htunfte. 

©rimm* tBon bcm Umfange, miä)m bic größeren Sud^binbcreten 
SeipitgiJ crrcid^t l^abcn, fprcd^en folgcnbc Qi^mu 3m Saläre 1878 
ttjurbctt im ©^)crKng'fd^ett ©efd^äft ucrbraud^t: @epre|tciJ Ealico für 
26,000 matt, Sebcr für 40,000 äRarl, gcfc^Iagene« ®oIb für 
40,000 SRarl. gür Söl^nc ttmrbcn öerau^gabt über 100,000 3Rarf. 
aSon Rappen famen 3000 ©entner jur aSertoenbuug, ^n Slrbeiten 
ttjurben abgeliefert 340,000 »änbe, 90,000 ©tüdt Sud^bedet unb 
200,000 Srofc^üren. ©efaljt tourben 171/2 SRiBionen Sogen, gelieftet 
131/2 3Rimonen, 

3.«. €cr4og % JH* Ilersas etablirte fid^ 1852 nnb bejog 1869 ba^ eigene 
Orunbftücf, ®r toax, im aSerein mit bem öerftorbenen ©raüeur ©erl^olb 
berjenige, ber frifd^ereg Seben in bie S)ecoration ber (Sinbänbe brad^te, 
l^ielt jugleid^ auf folibe Slugfül^rung bec Slrbeit, toa^ in bzn 60er Salären 
nod^ feltener »ar alg jefet S)ag ©efd^äft befd^äfrigt circa 130 Slrbeiter 
unb befi^t 52 §ülf8mafd^inen, öon »eld^en 22 mit S)ampf betrieben 
ttjerben; SKand^e barunter finb nad^ ben eigenen Slngaben ^erjogg 
conftruirt ober öerbeffert^ 3n ber legten 3^^ arbeiten jnjet auS 
Slmerifa eingefülirte ^eftmafd^inen« S)ie Slrbeiten ©erjogg finb fel^r 
ju loben unb fe^r mannigfaltig, fotool^t ^rad^tbänbe, 8l(bumg unb bgL, 
afö aud^ äRaffeneinbänbe* gür Stattgolb, $appe, ©alico unb Seber 
»erben faft äl^nlid^e ©ummen toie in ber ©perting'fd^en Sud^binberei 
ausgegeben* SBeld^e S)imenfionen felbft bie Keinen SluSgaben in fold^en 
®ef(^äften annel^men, läfet fid^ barauS beurtlieilen , ba§ bie jäl^rlid^e 
SluSgabe für Stoim 1500 äRarf beträgt unb ebenfoöiel für Kapital:' 
unb ßeii^enbänber unb ba§ jäl^rüd^ 4—5000 Äilo Seim üerbraud^t 
»erben* . 

®.gfcifef(^e 45uflah Hftiiz^t gel^ört ju ben jüngeren girmen, nimmt aber 
bereits einen ^Ia| unter bm erften ein* Sr begann 1864 fel^r Kein 
unb mit einem Slrbeiter. S)er Slnfang toat ein fc^njerer unb an ®nU 
belirungen reid^er. (£ine (£rleid^terung getoälirte bie aSerbinbung mit 
%x. aSoldEmarS ©ro^fortiment, inbem fie il|m bie SRittel jur freieren 
aSettjegung öerfd^affte* grifefd^eS aSemül^ungen, ba8 mögtid^ft ®ute 
billig JU tiefem, fanben fot^e Slnerfennung, ba^ er bereits 1872 im 
©taube n)ar, ein eigenes ^auS ju ernjerben* Sflaä) fed^S Satiren fd^on 
jeigte fid^ biefeS als öoUftänbig unjulänglid^ für baS fid^ ftetS öer* 
grö^ernbe ©efc^äft* 3m Saläre 1879 n)urbe nun ein neues, elegantes 
unb anwerft jtoedEmä^ig eingerid^teteS Oefd^äftSl^auS bejogen, toeld^eS 
genügenben ?Raum für einen aSetrieb mit 150 5ßerfonen bietet ©egen 
30 ©ülfSmafd^inen finb öor^anben, barunter eine englifd^e S)am|)f* 



9ie 0ta99ifcSett I^uTf^^($eSner0e mtt "Münftt* 137 

^räg* uttb SSergotbcmafc^inc, toeld^c ftünbtic^ 600 ScdEcl liefert unb 
ein fel^r finnreid^ conftmirter ©arouffe^eomptetirtifd^, 

8ln Umfang übertreffen einige Sui^binbereien bie öon fjrifefd^e, 
feine aber an Ottte, ©olibität unb reinem (Sefd^madE ber Slrbeiten* 
gri^fd^e, tin SRann t)on aufgenjedter Sßatur unb ftetS »eiter ftrebenb, 
ift in mand^er S3ejiel^ung tonangebenb genjefen, Iä§t fid^ aber babei 
t)on Sunftüerftänbigen gern belel^ren, ®r, im Sßerein mit 3ul. ^ager, 
l^at bag SSerbienft, bie folibe Sinbung beg ^albfranjbanbeS nad^ eng* 
fifc^er unb franjöfifd^er äRanier in S)eutfd^Ianb »ieber in Slufnal^me 
gebrad^t $u l^aben» 5)ag fd^öne SBrocat^SBorfafepapier fiilirte er toieber 
ein unb ließ ftitoofle SRufter anfertigen* 8lu(| tl^eoretifd^ l^at er für 
feine ^nft, burd^ §erau§gabe einer Sammlung üon Süd^ereinbänben 
in ©l^romolitl^ograpl^ie, ju toirlen gefud^t 

©el^r forgfältige Slrbeiten tiefem femer: jperti* Ilalle, l^uliu^ »erfdjicbcne 
Hafler (3oi äRauI), SSorneljmlic^ auf SBinben ganjer Sluflagen \in\>^^^^^^^^ 
eingerid^tet (ßroefie & 25art8el, ^uM & ^endt, % JF* %e5ri* 
Sßamentlid^ für baS SSoIdEmar'fd^e (Sortiment arbeiten: Cg* Jinaur, 
II* jFojle, oPuflatt ftappelmann unb %. ftaHner, beffen ©perialität 
©d^ulbüd^er finb. W. ^rgäffel üerforgt ]^au:ptfäd^üd^ baS ©taadt*» 
mann'fd^e ©roßfortiment* 

„Ueberaug reid^ unb reijenb", fo fagt ein eben erfd^ienener Slug* «efuitote 
fteßunggberid^t eine§ gewiegten Sennerg Dr. 3* ©todEbauer, „fteHen 
fid^ bie Süd^ereinbänbe bar, g^ft alle SluSfteder l^aben arbeiten geliefert, 
bie ben fd^Iagenbften SBenjeig geben, ba§ eine SSerebelung ber ©inbänbe 
njeit über SBerfud^e, toeit über einjelne ?ßroben I^inaug ift, baß fd^öne, 
jnjedEentfpred^enbe unb d^arafterüoHe (£inbänbe bereits in »eiteften 
toifen fid^ greunbe unb Setounberer ertoorben l^aben unb mel^r 
unb mel^r an Sebeutung unb SluSbel^nung gewinnen* ©d^on bie SluS* 
fteHung ber S)mdEereien unb SSerlagi^lianblungen giebt baöon ßeugniß, 
bie meiften ber auSgeftellten SSäerle präfentiren fid^ in einem äußeren 
SIeibe, einem ©nbanbe, ber im aSerl^ältniß unb in SBejiel^ung ju bem 
Snl^atte unb ber tt)pogra:p]^ifd^en SluSftattung ift, Slud^ burd^ biefe 
äußerft gefd^madEöoflen unb fd^önen ®inbänbe bocumentirt fid^ Seipjig 
adfeitig afö bie SIRetropoIe beg „S3ud^gett)erbe§" in ber aüen Slnfor* 
bemngen, »eld^e man an ben Süd^ermarft ftedt , aud^ in ber form* 
entfpred^enbften, fd^önften unb foßbeften S33eife genügt »erben/' 



las 9ie acdp9ifc9tn |^u!fM^tl»er0t unt *Mn^. 



4^ ^fl^ f ^ferseftöflft 

jFerh* jFlinfig, geboren am 19. Slug, 1792, i[t atö ber SBegtünbet 
be8 mobetnen ^opierl^anbefö in ßeipjtg ju betrad^ten* Slm 20. Stpril 
1829 eröffnete er im Sßerein mit bem jüngften S3mber ^einrid^ 
griebrid^ ©ottlob ein ©efd^äft im 5ßaulinnm, tt)0 bie ^anblung 
nod^ l^eute i^x Socal l^at Später trat ber jmeite S3ruber Sari 
Sluguft l^injn. StSeitere Sager »urben in Slnnaberg, SSa^reutl^, §of, 
Strasburg, Dffenbad^, fpäter in granffurt am 3Kain enid§tet. ®8 
toar bieg für ben SSerlagälianbel eine gro§e ©rleid^temng, ba man 
nun im ©tanbe toar, fofort eine Slui^toal^I treffen $u fönnen, unb 
mand^eg bebeutenbe Untemelimen »urbe auggefül^rt, ba^ üidtteid^t 
unterblieben toäre, njenn bie SBef c^aff ung beg ^apiereö mit ben frül^eren 
@d^n)ierigfeiten öerbunben genjefen tt)äre. 

S3i3 je^t l^atte man fid^ nur beg ^anbpapierg bebient. Slinfd^ 
loenbete feine ^ufmerffamleit ber neuen SRafd^inenfabrifation ju, bit 
fein Sruber §einrid^ in ber berül^mten gabril üon SÄontgotfier in 
Slnnonai näl^er lennen gelernt l^atte. ®r faufte t)on feinem SSetter 
unb treuen greunbe Äeferftein eine biefem gel^örenbe ^apiermül^Ie 
in $enig, bie über eine üorsüglii^e S33afferfraft bisponirte, unb befteßte 
eine ^ßapiermafd^inc bei Sr^an, S)onfin & 6o* in Sonbon. 9lad^ 
öerfd^iebenen mißlungenen SSerfud^en gelang bie gabrifation fd^Iie^«» 
lid^ fo gut, ba§ fie aßen Slnforberungen genügte* 3m Saläre 1842 
njurbe eine jttjeite äJiafd^ine in Slanfenberg, bem ©eburt^orte glinfd^'S, 
njo bie üäterlid^e ^apiermül^Ie ftanb, errid^tet, locü^renb ^einrid^ 
gßnfd^, ber bem granffurter ©efd^äft üorftanb, bie ^ßapierfabrif üon 
Soll* Sifd^of in iJi^eiburg im Jöreiggau faufte. Slm 11. 9lot). 1849 
öerfd^ieb gerb, glinfd^ im S3efi^ ber pd^ften Sld^tung unb äkht 
feiner äJütbürger, ©efd^äftgfreunbe unb ber il^m SRäl^erftel^enben. 9lad^ 
feinem Xobe ging ba^ ©efd^äft auf feine brei ©öl^ne, ®uftat)(tl875), 
^einrid^ unb Sllejanber, fotüie auf ben Sruber Sari über. 
Sefeterer jog fid^ 1862 jürüdf. 1863 »urbe ein gilialgef^äft in 
SBertin errid^tet. Sm Saläre 1873 ging bie ^ßeniger gabrtf in ben 
83efi| einer Äctiengefeüf^aft über, »etd^e „5ßatentpapierfabrif in ^enig'' 
firmirt. 

5Reben gerb, glinfd^ wax lange ßeit bie girma Vieler & ©osel 
bie einjige t)on Sebeutung in Seipjig. @ie tt)urbe 1825 t)on gerb, 
©ieler unb 3. 6. SSogel begrünbet. S)er erftgenannte ftarb 1842. 



Sm Sal^rc 1849 tourbc Slbolf ©d^röbcr Xl^cil^abcr unb fett 1855 
dlcintger JBcft^cr» 1862 Begrünbete er eine eigene gobril in ®oIjem 
bei ©rimrna, tt^eld^e je|t circa 200 ?(5erfonen befd^äftigt unb jä^rlid^ 
circa 1,100,000 Silo 5ßapier unb jtoar öorjuggtoeife, feinere SrudE**, 
SupferbrudE^, ©d^reib* unb Umfd^Iaggpopiere liefert, ©eit htm Zobt 
m. ©d^röber» fe^en bie ©öl^ne SWaf unb SWartin ©d^röber 
ba« ©efd^äft fort* 

SBenn aud^ bie Qtxt öorbei ift, tt)o bie girmen Slinfd^ unb 
©ieler & SSogel ben Sud^l^anbel in Sei^jjig fo gut tt)ie allein öerfal^en, 
fo bleiben bie Sager biefer girmen bod^ bie bebeutenbften l^ier am 
5ßla§e unb fie l^aben nod^ l^eute bie fefte gül^Iung mit bem Sei^jjiger 
SJud^l^anbeL- SSon anberen l^iefigen girmen, toeld^e namentlid^ mit 
bem aSerlagSl^anbel arbeiten, finb ju nennen §♦ §♦ Ullftein unb 
S3» ©iegigmunb, ber unter anberen bie berül^mten gefd^öpften 
5ßapiere öon öan Selber ßoonen in Slmfterbam fiil^rt. ©n beben* 
tenbeg ©efd^äft toixb je^t öon ben öerfd^iebenen Gabrilen birect ober 
burd^ Slgenten gemalt unb jtoar nid^t allein öon benen in näd^fter 
SRoi^e, fonbem aud^ öon entlegenen, j» S5» in ©d^lefien unb ©Ifajg» 
S)er Umfang be8 5ßapierl^anbetö entjiel^t fid^ ber S3ered^nung unb betrifft 
jumeift bie befferen ©orten S)rudEpapier8 für ben Süd^ertjerlag , ba 
Seipjig« QütanQi^ mib SlccibenjbrudEerei, toie mel^rfad^ ertoffl^nt lourbe, 
nid^t toxt in S3erlin ben 3lu8fc|lag giebt* 

S)ie ^ßapier^'Snbuftrie ift in Seipjig öon leiner fel^r großen 
SJebeutung» Sine SluSnal^me bieten jebod^ bie gabrifen öon <i5uflah 
«Majore unb -ff. 1|ara3im; toeld^e namentlid^ burd^ il^re matt geftrid^enen 
Äreibepapiere für ©l^romobrudE belanntfinb. S)ie großartige gabril 
t)on ^apiertoäfd^e t)on Jäep & Cbßcg in $lagtoi| gel^ört n^eniger 
in ben l^ier bel^anbelten Äretö» 

gür bie gabrilation öon ©efd^äft^büd^em begrünbete <©|car 
^perlins 1875 fein ©efd^äft, ba^ je^t mit öier ©d^nettpreffen unb 
fed^Sjel^n anberen äJiafd^inen arbeitet, barunter öier große ß^linber* 
iäiniirmaf deinen. S)ie gabrtf l^at jwei ©pecialitäten: bie gabrtf ation öon 
©opirbüd^em, öon toeld^en in bem legten 3al^re circa 45,000 ©tüdE, 
unter einem ^apieruerbraud^ öon gegen 15,000 Stieg, geliefert tourben, 
bann aud^ bie ^erfteHung copirfätiiger S)rudEfad^en, bie namentlid^ ba 
öon S3ebeutung finb, too ber gebrudfte Sejrt iufammen mit ber l^anb*« 
fd^riftlid^en SlugfüHung copirt toerben foH» 3n äl^nlid^er SBeife arbeitet 
ßaul llunsar; eine ©pecialität biefer girma ift bie Slnfertigung üon 
©üd^em für lanbwirttifd^aftlid^e« Sled^nungStoefen. 



140 ^te uttapWtS^tn ^üiii*i6ttntt%t unb ^^ünftt. 



5. ^t JDEflftöfnen^ unö UtcnflHen^iFflftrißatfon^ 

wawinen. QxLxti @^lu| fei Ttod^ ttitt einigen SSSorten ber Slnftolten gebadet, 
^^titation ^^j^^ p.^ j^.^ groptiifc^en ®ett)er6e bq8 aKaterioI an SKafc^inen unb 

Utenfifien liefern^ 

SBenn Seipjig ond^ im Stögemeinen lein §anptort für SD'iafd^inen«^ 
gabrifation ift, fo toar c8 bod^ faft felbftoerftänblid^, ba§ ber gro|e 
aSebarf nnb bie centrale SSebeutung be8 5ßla|e8 für bie gra^)]^ifd^en 
©ewerfie nad^ nnb nad^ SUiafd^inenfabrifanten l^ierortg öeranlaffen 
toürben, ber gabrifation öon SWafd^inen für önd^bmdEer, Sitl^ograpl^en 
nnb S3nd^binber itire Slnfmerlfamleit jn toibmen* 

Slm längften Iie| bk gabrifation üon ©d^neöpreffen anf fid^ 

toarten* Seq^jigg 93nd^brudtereien finb nod^ l^ente jum großen kl^eil 

ber erften bentfd^en renortmirten ©d^nellpreffen^gabril öon Äönig & 

Saner in Älofter DberjeU tren nnb tribntpflid^tig, ®rft ^pät gelang e8 

anberen gabrilen, namentlid^ ber äRafd^inen^'gabrif „Slnggbnrg", ftd^ in 

Seipjig (Singang jn öerfd^affen nnb neben Äönig & Söaner ben pa§ 

jn bel^anpten, {ftafc^er ging eg mit ben Iit]^ogra|)t)ifd^en ©d^neHpreffen, 

beren gabrifation in Seipjig eine gro|e Slnäbel^nnng erreid^t \)at 

Unter bm äRafd^inenttjerfftätten finb jn nennen: 

n- M* ^taiberpi^ S)ie gabrif njnrbe 1868 gegrünbet nnb 1867 

©toibcr8K jj0jt t)ei,i jefeigen S3efi|er übernommen^ 3)amalg arbeitete fie mit 

11 5ßerfonen, je|t mit 120. 3^^^ ®^^M^iii^« \^^^^ ^^ 3)rel^=* 

' bänie, §obeI*, @to|=', graig^ nnb SSol^rmafc^inen in Xptigleit. gür 

©teinbrndE toerben SWaf deinen feit 1867 fabricirt, für S3nd^bmdE feit 

1874, baneben |)ülfgmaf deinen aller 2lrt nnb namentlid^ bie für ben 

Keinen betrieb fo jmedEmägigen, transportablen ©ampfmaf deinen. 

©eüefert tonrben 180 Iitt)ograpt)ifd^e nnb 155 t^pograpl^ifc^e ©c^neö* 

preffen. SJelannt finb bie öon ©njiberSfi ben englijd^en nad^gebü^ 

beten Sönd^bmdEmafd^inen „Sipfia", njeld^e einen leidsten ®ang befi|en, 

biHig finb nnb einen 5ßnnltirer überpffig mad^en. 

®(^mier8, 2)ie gabrif öon ^d^mier^, Wttntt & ^tein bant namentlid^ 

ffi«ner & g^jj renommirte litl^ograpl^ifd^e ©d^neUpreffen* ©iegmafd^inen liefert 

*"" befonberg «tid&arh Jiuönau feit 1861 in anerlannter ®üte* Slnd^ bie 

©rjengniffe öon ©tto ^turm finben Stoerlennnng. 

Slfö bie SJnd^binberei fo fräftig toud^S, l^atte fie mand^e ^ülfg* 
maf deinen nötl^ig, bie jnerft an^ Sngtanb belogen tonrben. S)en 
bentfd^en gabrilanten gelang eS aber balb, fid^ ber Sörond^e ju 
bemä^tigen nnb, öon ben ©rfal^rnngen ber S3n(^binber nnterftüfet, 



^ie dr0p9ifc9en 1|uTf^f<l5el»etBe unb ^^ünftt* 141 

äRafd^inen ju bauen, bie nid^t allein bcn beutfd^en aWarft fiel^errfd^en, 
f onbem aud^ f ogar nad^ ©nglanb unb Stmerif a au^gefül^rt toerben. Unter 
ben gabrifen öon SBudöbinberbebürfniffcn f)at SJub* JFomm einen «uö. somm 
bebeutenben 9luf afö ©pecialifi ©eine Slnftalt tourbe 1862 errid^tet 
unb arbeitet mit 40—50 ^erfonen unb 26 $ülf§maf deinen, gomm 
l^at ben SodEungen toiberftanben, billige unb toeniger gute äKafd^inen 
iu tiefem unb njibmet ber gabrilation fortwäl^renb bk größte Sorgfalt 
Slud^ njerben immer SSerbefferungen eingefül^rt, namenttid^ in S3etreff 
ber ßonftruction ber 5ßa|)ierfd^neibema}d^inen, ber ^apierfd^eeren, ber 
®oIb* unb ^od^brudEpreffen unb Santenabfd^räge*=aRaf deinen. S)ie 
blanfen Sl^eile toerben alle öemidEelt. — Sfog* €* JFumm ift eine 
Heinere, aber ebenfalls folib arbeitenbe gabrit 

S)ie girma Jtari Biraufe beftel^t feit 1855 unb befd^ränlt fid^ «an lecaufc 
au8fd^Iie§lid^ auf bie gabrilation öon äßafd^inen für SBud^binber, ©tein* 
brudfer unb^ud^brudEer. Äraufeö $a))ierf d^neibemaf deinen, ©atinirttjerfe, 
©töttpreffen, S9ud^* unb ©teinbrudEpreffen finb beftenS befannt auf 
(Srunb ber ©olibität, Slccurateffe unb Sn^edEmä^igleit» 2)ag neuefte 
®rjeugni§ ift ein Äatanber mit jtoei feittpolirten ^artgu^ttjaljen unb 
einer ^ßopierwalje. 35ie aujgerorbentlid^ praftifd^ eingerid^tete gabrtf 
befd^äftigt 200 Slrbeiter mit 70 aBerljeugmafd^inen. S)er Stbfa| ber 
Ä. Äraufe'fd^en unb ber % gomm'fd^en SWaf(^inen erftredEt fid^ auf 
alle europäifd^en Sauber* 

SWel^rere ginnen befaffen fid^ auger mit ber gabrilation ber mmim-^ 
SWafd^inen mit ber Slnfertigung öon, ober bem ^anbd mit ben öielen ^j^^l^^^^ 
für bie grapl^ifd^en S^^eige notl^toenbigen Utenfilien. ®§ tourben ^&nwec 
bereite % (ß* ^djeter & (ßtt^ttät^ %ltj:* W^lbüia unb Jfifd&er & 
Wittlg, genannt, SSon SBebeutung ift ebenfalls bie öon %* llojenfarfl: 
fel^r praftifd^ angelegte aRafd^inenfabrif ; befonberS gelobt werben il^re 
©d^neibe:»2J?afd^inen unb ^erforir^ unb ©tättpreffen, ^ogenforft öer*» 
tritt jugleid^ bie äRafd^inenfabrif öon Äönig & S3auer unb bie garben^ 
fabril ber ®ebr, 3änedEe & griebr. ©d^neemAun in ^annoöer. 

Sin garbenf abrilen befifet Seipjig bie fel^r gut renommirte öon 
iFrep & ^eninj, gegrünbet 1870 öon Dr. 3. ^. %xtt) mib ©♦ D- 
©ening; biefeg nod^ junge ©tabliffement l^at e8 öerftanben, für il^re 
SHuftrationSfarbe in Seipjig ba8 Xerrain ju genjinnen. ©ie fabricirt 
aud^ bunte Seigfarben, bie vermöge il^rer eigentl^ümlid^en 5ßrapa* 
ration fid^ jal^retang gefd^meibig erl^alten, unb liefert aud^ für bie 
9lotation2mafd^ine entfpred^enbe garbe. C aßerjer & Co*, frül^er 
^arbegen, fabriciren namentlid^ 3^itoig2farbe. 



€ln ^lt& In öie %uftunft* 



«Ein 28Ii« in We Zufinnft 




nite eS in einem tDo^Igeortineten ^oufe, moSOtonn unb 
\ grou einig für boiS ©ebeifien besfelBen jufcunmenTOirien, 
' f^tocr fein mag, ju etüf^eiben, »er am meiften ju bem 
i gtüdli^en ^uftflibe beiträgt, ber emfig ft^affenbe unb 
Jj ertoerftenbe Warn ober bie unermitblic^ pflegenbe unb 
jorgfam ei^altenbe ®attin, fo bürfte eiS, nenn bet ^M auf baS 
bfü^enbe §aiJSiDe(en jurüdfäHt, Welches wä^tenb eines geitröuineS 
»on Bier 3afir^unberfen bur^ getreutic^eS Sufaimnentoirlen be8 
Suci^l^anbel^ unb ber X^pogro^^ie in Seifijig begninbet ttnb befefttgt 
nntiAe, mant^mot nii^ teü^t fein, bie grage ju beantroortcn: 
„SSielc^er ber beiben tJactoren ^at am meiften baju beigetragen?" 

©ie gehörten eben bcibe baju. Oft waren eiS inteßigente SJer» 
leger, aeld^e bun^ tfiren Unteme^mungSgeift bie ÜBut^brudei ju beit 
grögten Slnftrengungen mit fortriffen unb te^nifi^e Snftitute t|er« 
üorriefen, bie im ©tanbe naten, ti)ten Slnfprüd^en ju genügen; oft 
rooren e« wiebet glei^ infeHigente ©m^bnider, bie ben SBerlegetrt 
jUDoiIamen unb bun^ i^re SetftungSfä^igfeit jene anfeuerten, Unter<^ 
ne^mungen aujufangen lutb burd^jufegen, bie fonft unterblieben toäien. 

3113 glüdlii^S 9tefultat beS 3uf<^"tin™>i>><^ii — »nb i^etouf 
lommt tS ja ^auptfäc^ic^ an ~ erbliden nrii ein no^lgeorbneteiS, 
ja reicfreS ^aai, nid^ nuc eine liebe $eimat^ für bie nä^ften Sh" 



146 , €isi V5U1A itt kU Zukunft. 

geprigen, fonbem eht $auS, m toeld^ aud^ ber ^embe gern ein«« 
feiert, ömi bem er fagt: ^$ier ift gut toeilen''* 

3a, treues unb anl^oItenbeS, aQm&tig bie f^d^e bringenbeS 
Sufammenarbetten, nid^t ein momentane^ ®rünber*?[ufPadEent ober 
&iM im ©picl ift cS, bag Seipjig jum SSorort beg Sud^l^anbefö 
unb ber S^pogropl^ie gemad^t l^at. Seibe finb l^ier nid^t afö Zxtib^an^^ 
pflanjen über 5Rad^t fd^nell auf gefd^offen, um eben f o fd^neU ju öerblül^en* 
S)ic 9legierung l^at nid^t nötl^ig gcl^abt, in Seipjig eine foftfpieKge 
©taatäbrudEerei inS Seben ju rufen, fie l^at nid^t eiranal immer 
(wenn aud^ in ben SluSnal^mef allen nur bem äujgeren S)rudE, nid^t 
bem eigenen S^riebe nad^gebenb) bem ®runbfa| beg rul^ig @m&f)xm^ 
laffenö gel^ulbigt, Slud^ bie ©elbmäd^te SeipjigS toaren nid^t tote 
in Stuttgart bem S3ud^l^anbel juget^n; im ©egentl^eü, e§ ift nid^t 
gar fo lange l^er, ba^ ein SJud^l^änbler in il^ren ^ugen nid^t afö ^ 
einem SBaarenl^änbler ebenbürtig galt. SBag Sei^jjigg fBviä)f)anbd 
unb S3ud^brudEerei getoorben, finb fie l^au<)tfäd^Ii^ nur bur^ fid^ 
felbft geioorben, 

ÜÄit einiger ßi^^^^iti^t ^omi man beSl^alb an bie öfters aufge^» 
toorfene grage l^erantreten: „$at Seipjig nid^t fd^on ben §öl^epunft 
atö biblio^jolifd^^t^pograpl^ifd^er SSorort erreid^t, unb ift nid^t bie 
©efal^r eines, toenn aud^ nod^ laum bemerlbaren ^inabfteigettS }^ox^ 
l^anben?" 

S33eId^eS finb tool^I bie ©efal^ren, bie brol^en fönnten? 

3)ie aSudöPnblermeffe, als SSSaarenmeffe, ^at fd^on mit bem Huf* 
l^bren beS Xaufd^l^anbelS unb ber Sinfül^rung ber 9lot)itätenfenbungen 
il^re ©nbfd^aft erreid^t. S)ie fogenannte SWeffe ift belanntlid^ nur ein 
SlbredönungStermin unb eine ©elegenl^eit ju perfönlid^em ßi^fctnimen^ 
treffen ber Oefd^äftsfreunbe geworben. SKügte SeipjigS S3ebeutung 
mit bem 5lufl^ören ber SWeffe finfen, fo wäre biefe längft bal^in. &a 
©entratpunit für ben bud^l^änblerifd^en SSerfel^r ift aber l^eute tbttx fo 
notl^wenbig toie frül^er, mag biefer nun ßeipjig l^eijgen ober einen 
anberen SRamen tragen. Sifenbal^nen unb 5ßoften l^aben betounbemS* 
werttie ©rleid^terungen gefd^affen, biefe fönnen jebod^ nie bie erforber* 
lid^e ^öl^e erreid^en, um ben birecten SSerfel^r jwifd^en SSerleger unb 
©ortimentSl^finbler ober gar, unter Umgel^ung beS festeren, jtoifd^en 
aSerleger unb 5ßubücum ju monopofifiren. 3)arauf jielenbe 5ßläne 
Werben t)on ^ebem, ber (äelegenl^eit gel^abt l^at, baS SBefen beS (£om« 
miffionSgef^äftS in ber 9l&l^e 2U feigen, als Xl^eorie erlamtt werben, 



€to mith ftt Me ZüHnnft 147 

unb felbft bei allen geBotenen materiellen SBortl^eilen bürften fogar bie 
eifrigften SKonopoI * SSerel^rer boä) wofjH S3ebenfen tragen, ein, bie 
l^öd^ften ®ef al^ren bringenbeg S)anaergef^enl einer SRono^Jottfirung be8 
literarifd^en SSerlel^rg aninnel^men* 

Standet aber ber Snd^l^anbel einen ©entratpla^, toavma f oBte bemi 
Seipjig auf^ren, biefer ju fein? ßtoar l^aben bie, faft jeben Slbftanb auf* 
l^ebenben Sifenbal^nen jur golge gel^abt, ba§ eg nid^t mel^r fo toid^tig ift, 
ttjie eg früi^er toar, ob ein fold^er ®entralj)la| aud^ im Sentrum beg 
9leid^e2 liegt, aber bie grage entfielet bod^, toeld^erpal toürbe oli 
©entralpnnft fold^e SSortl^eile bieten, ba§ ber Sud^l^anbel berjenigen 
©tabt ben SRüdEen julel^ren follte, in ber e8 il^m fo lange tool^lgefaHen 
l^at, an bie er burd^ ®runbbefi| unb 5tt)edftnä|ige Snftitutionen ge** 
fnüpft ift? 

35ie einl^eitfid^e 9leid^8gefe^ebung über ^reg^« unb Itterarifd^e8 
®igent]^umS=» Siedet mad^t e8 einer einjelnen ber beutfd^en 9legierungen * 
unmöglid^, burd^ liberale Seftimmungen unb milbe 5ßrapg bie 3nter=* 
effen ber treffe unb be8 SJud^l^anbefö in l^öl^erem SKaage ju fd^ü^en 
alg eg eine anbere tl^ut* SJefonbere ©rünbe fönnen alfo in biefer 
§infid^t aUerbing« j[e|t nid^t für Seipjig fpred^en, ober eben fo tt^enig 
für irgenb eine anbere ©tabt, benn bie ©rünbe, bie jur 3^*^ ^8 ber 
JBud^l^anbel nad^ Sei^jjig überfiebelte, für eine Slenberung be^ ©entral^ 
))Ia|eS geltenb gemad^t n^urben, finb thtn l^infällig getoorben« 

„SBeld^e ©efal^ren lönnten alfo brol^en?'' — 5Rur bie, toeld^e 
Seipjig fid^ felbft bereiten toürbe, toenn bie ©genfd^aften, todd^e il^m 
fein ®ttoxd)t üerfd^afft l^aben, in bie gegentl^eiligen umfd^Iügen unb eg 
fid^ eine SSemad^täffigung ber gefd^äftlid^en unb Sl^renpflid^ten, toetd^e 
eg oli (S4)mmiffionS))Ia$ auf fid^ genommen l^at, ju ©d^ulben lommen 
liejse. 

„Siegen nun bie SBerl^ättniffe fo, bag ein fold^er Umfd^Iag betdbar 
toäre?" — Sin ©lidE auf bie SSergongeiti^eit unb bie ®egen»art loirb 
Seml^igung für bie ßirfunft geben« 

Slngenommen jlebod^, bajg felbft alle in S3ejug auf Sommifponä^ 

unb Slbred^nunggtoefen getroffenen Snftitutionen fid^ mit Seid^tigleit nad^ 

einer anberen ©tabt »erpflanjen liegen, fo befielet bod^ nod^ ein ^avOjA^ 

moment für Seipjig» SJerbleiben ate SSorort: ixt fd^tt^ertotegenbe quan* 

titatiDe unb qualitative S3ebeutung feinet äSerlage^ unb feine grap^ifd^en 

Stabliffement^* 

ro* 



148 €in %xm in bie Zn%ün% 

%a^t man btc ßrgebniffc bcr ©tatiftil beg f8nä)f)anMi unb bcr 
gropl^if d^ett bewerbe in Scip jig in eine Qa^ juf ammeit, f o ergiebt fid^, ba§ 
toeit über 10,000 SWenfd^en im JBud^^anbel ober für benfelben rafttoä 
arbeiten* S)ie ßal^I ber ^erfonen nnb bie S3ebentung ber S)mcifräfte 
n^äd^ft forttDöl^renb fotool^I avä fid^ felbft l^erauS afö aud^ burd^ bie 
StttractionSfraft, toeld^e immer neuen Sutoad^S öon Slujgen l^erjufül^rt* 

6in SBergteid^ l^infid^tlid^ ber quantitativen SJebeutung ber ^ro^* 
buction lajgt fid^ nur mit ber 9leid^§l^au|)tftabt aufteilen* (Sin fold^er 
ergiebt, ba^ lefetere mit einer gröjgeren Slujal^I öon @e|em arbeitet al8 
Seqjjig* ßiel^en toir jebod^ bie au8fd^lie|Iid^ für bie 2age8preffe, bie in 
JBerlin eine l^öd^ft bebeutenbe, in Seip jig eine fel^r mäßige ift, Slrbeitenben 
beiberfeitg ai, ebenfo bie Qaf)l ber für bag Slccibeujfad^ SJefd^äftigten, 
toeld^e» in ber äRiüionftabt unb bem ©ife ber 9iegierung mit il^ren öielen 
Organen begreiflid^erttjeife eine ganj anbere S3ebeutung atö in Seipjig 
^aben muß, fo toirb fid^ ergeben, ba| bie ^äfte, njeld^e für ben eigent* 
lid^en SBüd^eruerlag in Seipgig toirlen, bei ttjeitem größer finb, al§ bie 
für ben äl^nlid^en Qmd in SJerlin tl^ätigen. SSon ben ©efammt^ 
erfd^einungen beg beutfd^en S3ud^l^anbel8 fommt im 35urd^fd^nitt , ber 
3a^l nadö, ber fed^fte Xl^eit auf Seipjig, ber ad^te auf S3erlin* SRod^ 
anberS fteöt fid^ jebod^ ba% SSerl^ältniß, wenn bie (Srfd^einungen nid^t nur 
nad^ SJänben ober heften ge jät)It, f onbem nad^ il^rem Umfang unb itirem 
®ett)id^t für ben bud^l^änblerijd^en SSerfel^r beurtl^eitt njerben* Sn ber 
^jolitif^ mb öon ben allgemeinen Sntereffen beg StugenblidEö fo lebl^aft 
bettjegtcn ^auptftabt fpielt bie S3rojd^üre Heineren Umfanget felbft^ 
öerftänbüd^ eine tt)id^tigere 9ioIIe atö in Seipjig. Slud^ bie 5ßrobuction 
ber toenig umfangreid^en ©d^riften für ©d^uIjtoedEe ift eine weit leb* 
öftere in Söerlin, fd^ließtid^ nod^ bit, mä) ja^Ireid^en heften jäl^lenbe 
SJoIfö^Unterl^altungSliteratur. ®2 feilten in ber berliner 5ßrobuction 
jebod^ im ganjen genommen bie internationalen unb enctjÄopäbifd^en 
Unternetimungen, wie bie umfangreid^en ©oHectionen öon SJrodE^aug, 
Saud^ni^, äJie^er unb Xeubner, bie großen iCuftrirten ßeitfd^riften 
aaSeberö, teitö, SSel^agen unb Äkfingg (bie SBeriiner Untemel^* 
mungen: ber „Söajar'', ba^ ,,aRobebIatt'', bk ^^grauenjeitung", bie 
,,9Kobentt)elt" werben in Seipjig l^ergefteHt), fowie ber mit |)oIjfd^nitten 
reid^ auggeftattete iEuftrirte SSerlag S)ürrg, ©eemannS, Slmelangg, 
S3ranbftetterS, ©pamerö unb metirerer anberer girmen* 3)agegen 
bel^auptet Berlin öoßftänbig ben SSorrang in bem ard^iteftonifd^en, ted^* 
nifd^en, lanbwirtl^fd^aftlid^en, lunftgewerblid^en, militärifd^en unb in 
bem eigentlichen Äunfts^SSerlag* 



<ein %\m in bie SSuftuttft 149 

ßugcgebcn , ba^ Sei^jjig immer nod^ fein Ueberfletoicl^t in ber 
Ouantität ber ttipogropl^ifc^en Seiftungen jeigt, toie ftel^t eg aber mit 
ber Oualität biefer Seiftnngen? $at Seipjig aud^ in biefer SSejiel^ung 
feinen Siul^m ju wal^ren gettju^t? 

S3ei einem SSergleid^ nad^ ber Onalität lommt au^er SJerlin nament^* 
lid^ Stuttgart in Setrad^t ; SBien lann bei biefer, toie bei ber Ouantitätg«: 
frage, an biefem Drte tro| aller öortrefflid^en Seiftungen außer ^t^ 
rec^nung gelaffen njerben, bemt njenn aud^ ber 2)eutfd^e S3ud^l^anbet 
nad^ ber politifd^en Trennung nid^t aufl^ören ttjirb, Defterreid^ unb 
S)eutfd^Ianb al8 ein literarifd^eö ©ebiet ju betrad^ten, fo ttJürbe tt)of)i 
5Riemanb an eine Verlegung beg @d^tt)erpunfte§ be2 Sud^l^anbefö unb 
ber graptiifd^en 5ßrobuction S)eutfd^IanbS nad^ SBien beulen, 

®S ift um f mel^r geboten, ber oben aufgetoorfenen grage nid^t aug 
bem SBege ju gelten, al2 in ber treffe öftere bel^auptet toixb, Seipjig fei 
bereits afö S)mdEftabt, toenn nid^t ber Öuantität, fo bod^ ber Dualität 
ber Seiftungen nad^, öon Stuttgart überpügelt, 

93ei einer öergleid^enben SJeurtl^eitung ift juerft ju bebenfen, ba§ 
Seipjig in bm breißiger 3al^ren f o raf d^e gortfd^ritte gemad^t l^atte, ba^ 
es beim vierten 3ubelfefte ben anberen ©tobten um ein S3eträd^tIid^eS 
öorauSgeeift war. ©eit jener Qdt ift erfreulid^ertoeife baS SSortoärtS* 
ftreben ein allgemeines getoorben, ©elbft in mand^er Keinen ©tabt ent^ 
ftanben SrudEonftalten , bie afö öorjüglid^ bejei^net tt)erben muffen* 
SSor allem aber l^at in ©tuttgart eine, namentlid^ auf bem Gebiete ber 
iHuftrirten Siteratur rege SSerlagStl^ätigleit, öon bem Kapital unb ben 
öorjüglid^en Sunft^Slnftalten unterftüfet, bie SJud^brudEerei mäd^tig öor^* 
toärts getrieben, unb Stuttgart liefert je|t im iHuftrirten S)rudt t)dx^ 
trefflid^e Slrbeiten. 

3e mel^r man l^ier unb überall nad^ SSeröoHIommnung ftrebte, um 
f Heiner mußten nad^ unb nad^ bie Slbftänbe fterben , tt)eld^e bie 
Seiftungen SeipjigS öon benen ber anberen ©täbte biSl^er getrennt l^atten, 
benn, ift erft baS ®ute erreid^t, fo !ann baS aSortoärtSgetien nid^t mit fo 
bemerlbaren ©d^ritten gefd^e^en als öorl^er. S)ie Slnnal^me l^ie unb ba, 
afö ftagnire Seipjig, ift beSl^alb tool^I l^auptfäd^lid^ barauf iurüd^ufül^ren, 
baß aud^ bie anberen ©täbte fid^ rüftig t)ortt)ärtSben)egt l^aben, tooburd^ 
es ben Slnfd^ein getoinnt, afö ftänbe Seipjig ftiH. 

SluS ber öortrefflid^en SluSfül^rung einer Slnjal^I iQuftrirter SBerfe, 
bie in Seipjig nid^t beffer geliefert toerben fönnen, fd^ließen ju tt)ollen, 
baß ©tuttgart als 3)rudplafeSeipäig überpgelt l^abe, tpäre ebenfo 



150 €itt V5Xm in (te Zu%mfu 

imrtd^tig, cii tooBtc man Bcl^mtptcn, ba8 ©tuttgarter Drd^efter fei bcff er 
olg ba8 Seipjiger, toemi, erftere« einige SSirtuof en auf irgenb einem 3n* 
ftrumente befi|t, bie man in bem ßeipjiger öieHeid^t nid^t auftoeifen lann» 
SBie jlebod^ ba2 Sei^jjiger Drd^efter gerabe burc| bie Totalität feiner 
Seiftungen unb nid^t burd^ bie SSirtuofität einjelner feiner SDlitgiieber 
feinen SBeltruf erworben l^at unb erl^ölt, fo bel^auptet, beurtl^eitt man 
bie Seiftungen beg Sei^jjiger t^pogropl^ifd^en Drd^efter« in feiner ®e* 
f ammtwirlung, biefeg unbebingt ben SJorrang» S3i2 je^t larni nod^ nid^t 
emftlid^ bk Siebe baöon fein, ba^ Stuttgart Sei^jjig überfülgelt l^abe, 
tooi)i aber l^at Seipjig allen ®runb auf ber $ut ju fein, einer fo l^ol^e 
3iele öerfolgenben ßoncurrentin gegenüber*)» 

SBeniger nod^ ift ber Sergteid^ mit ben Seiftungen ber ^Berliner 
^reffen ber Dualität nad^ ju fd^euen» 2)ie ©erßner Sud^brudEer 
felbft befennen freimütl^ig, ba^ bie Äunft in S3erlin lange fd^toer 
bamieber lag, Xl^eilweife ift baS fd^on anberg gettjorben unb toirb 
nod^ ganj anberg ttjerben ; baran ift lein Qtoti^d. gür ben Stagen* 
büdE jlebod^ l^at SJerlin nur toenige Slnftalten aufeuweifen, bie e2 im 
SBerlbrudE mit ben beften Stuttgarter ober Sei^jjiger Dfficinen auf* 
nel^men lönnen, 2lm fd^neöften finb bie gortfd^ritte bort im Slccibenj^* 
brudE gett)efen unb S3erlin mu§ in biefer Srand^e naturgemäß Seipjig 
hcHb überl^olen, S)a§ bieg mit bem litJ^ogropl^ifd^en garbenbrudE, 
bem Sunftftid^ unb bem Sid^tbrudE fd^on je^t ber gaQ ift, tourbe 
bereit« angebeutet. 3n biefen gäd^em mu| Seipjig nod^ t^eiltoeife 
feine ßuflud^t ju Söerßn nel^men, tote SBertin feinerfeit« bie t^po* 
gra|)l^ifd^en Äräfte Seipjig« plr fid^ in Stnfprud^ nimmt, 3htr große 
Slnftrengungen lönnen Seipjig auf biefen ©ebieten concurreuifäl^ig 
mad^en**). 

Slu« btm oben ®efagten gel^t bereit« jur ©enüge l^eröor, baß 
mit ber Sel^auptung: Sei^jjig füHe ixti ®roßen unb ®an§en feinen- 
Pa| al« bibliopolifd^^^^jogroptiifd^er SSorort toürbig au«, feine«toegS 



*) QtfycsXbex biefeS ftat toieber^olt, unb ganj befonberS a(8 SSerid^terftattec ber sro^^tfc^en 3urt)« 
gru))))e ber SBiener SBeltauSfteauns 1873 in ber 9Rotibirung ber duect^eilung ber golbenen 9RebaUle 
an bie ©tuttgarter SoOectib^SluSftellung bffttttli^ bie SBerbienfte Stuttgarts fo unumtounben aner» 
lamtt, unb flc^ aatfi bei anberen SBerankfiungen aI8 ein fo unbebingter SBerel^rer ber Seiftungen 
ber tSftrmen ih;5ner unb ^aUberger erüftrt, baB too^I ein SBerbac^, aI8 fei er bon einem befonberen 
SocaI))atrioti8mu8 influirt, auSgefd^loffen bleiben mug. 

**) Stoei »erliner Snjtitute, bie beibe, iebe» in befonberer IRid&tung, ©oraüglid^e« leiflen: 
bie ,,ftgt ©toatsbruderei'' unb bie frfil^ere ,,(9e]§eime Oberl^ofbud^bruderei beS ^erm b. Seder'', 
»elc^e sunt S^od^tl^eile ber $ribatinbuftrie bernnftc^jt su einer Sieid^Sbuc^bruderei bereinigt »erben 
foaen, Idnnen, bermöge i^rer «tuSnai^mefteaung, nid^ mfjü mit gleid^em STIoaBe »ie bie ^batinflitute 
gemeffen tt)erben« 



€ttt %Xttk in btt Zn%um* 151 

aud^ bamit bic ücrbunbett tocrbcn bürfc: eS f)aU hai ©rretd^barc 
bereit« l^inter fid^ unb löune auf ben gefammelten Sorbeem eine 
ßeitlang au8rul^en. 9htr bie Slnfid^t foHte geltenb gemad^t toerben, 
ba§ Iein*®runb öorl^anben fei ju ffird^ten, ba^ Sei^jjig je aufprcn 
toerbe, SSorort beg JBud^l^anbefö ju bleiben, üorauggefe^t, bajg 
bei ben Stu8übern ber gropl^ifd^en Sänfte ber redete ®eift l^errfd^enb 
bleibt, ober in ben SJrand^en, tt)o er nod^ fel^ft, toad^gerufen toirb, 
nnb ba^ bk Slnftrengungen mit ben geredeten Slnforberungen be8 
SJud^^anbelg ftet« ©d^ritt l^olten. Slber biefe Slnftrengungen muffen, 
' unb bag lann j[a nur im Sntereffe be8 ©anjen liegen, gro| fein, benn 
bie Slnftrengungen S3erling unb Stuttgarts toerben Seipjig feine Sluf* 
gäbe möglid^ft erfd^toeren. 5RamentIid^ borf nid^t überfetien tt^erben, 
bafe bie Stellung SerlinS ju bem ©anjen eine toeit günftigere Qt^ 
tt)orben, feitbem bie Srl^ebung jur ?Reid^§l^auptftabt bie particulariftifd^e 
@teQung als $au:()tftabt beS Sönigrei^S ^reugen in btn ^intergrunb 
gebrängt l^at 

SUiöge e8 bal^er geftattet fein, jum ©d^Iu^ nod^ @inige8 — toenn 
aud^ toenig 5Reue2 — anjubeuten, toaS für Seipjig ertoünfd^t, ober notl^* 
njenbig fein bürfte» 

Sltö erfte^flid^t ber Sud^brudEer Seipjigg mn^ tool^Ibie SBieber*» 
eröffnung ber Unterrid^tSanftalt für Sel^rlinge betrad^tet 
toerben, ju ber eine fo gute ©runblage gelegt wax. Oefd^äftlid^e SSer^ 
l^ältniffe toäl^renb ber ©triiejeit 1873 motiöirten jtoar eine proöiforifd^e 
©d^Iie^ung, nid^t aber, ba^ biefe, nad^bem bie ©rünbe bafür befeitigt 
finb, in eine permanente öertoanbeft tourbe. 2)afe für bie praftifd^e 
Einleitung SSiele« l^ier gefd^iel^t, foD nid^t in Slbrebe gefteQt ttjerben; aber 
bie ©elegenl^eit jur tl^eoretifd^en StuSbilbung barf bantim bodS) xdäjH 
f eitlen. S)ie S5u^pnbler=« Korporation SeipjigS mit il^rer ©d^ule fa^t 
in biefer Sejiel^ung il^re Slufgabe Don einem l^öl^eren ©tanbpunite 
auf. Ueber bie Sinrid^tung einer fold^en Unterrid^tSanftalt für Sel^r*^ 
linge ^errfd^en fel^r öerfd^iebene Slnfic^teit, laum jebod^ barÜber, ba^ 
©ttoaS gefd^el^en muffe. S)ie feiten« SBien unb Serlin injtoifd^eh ge^ 
mad^ten ®rfa]^rungen toerben öietfad^ maaggebenb fein lönnen* 

Um aber fold^e unb äl^nlid^e ß^^edEe im allgemeinen Sntereffe 
verfolgen ju lönnen, bürfte e« notl^ttjenbig fein, eine feftere gorm für 
ben 9Serein ber S3ud^brudEereien in Seipjig ju finben, toeld^er am 
11. 3uK 1876 an ©teHe ber frül^eren 3nnung trat S)iefer Socal*' 
aSerein beS beutfd^en a3ud^brudEer*»SSereinS, toeld^em eine bebeutenbe 
^jal^t Seipiiger firmen angehört, lann laum als ein eigentlid^eS 



152 €tn %XM in bie Znfkmft* 

©ottb bctrad^tet toerben- ©elbft aber, tocnit eS nod^ betn Sud^brudEer* 
aSerein gefingen foDte, feinem urfprünglid^en 5ßlane gemä^, annäl^ernb 
ba8 für ba^ t^^jogropl^ifd^e ©etoerbe 2)eutfd^Ianb8 ju toerben, tt)a8 ber 
S3örfen*SSeretn für ben SBud^l^anbel ift, toürbe auf Orunb ber befon* 
bereit ©teDung Sei^jjigg ein fräftiger DrtSöerein ebenfotoenig über^ 
pffig fein, als bie Seipjiger Korporation burd^ ben Surfen ^SSeretn 
unnötl^tg gemad^t toorben ifi 

SRod^ ifolirter afö bie Sud^brudEer ftel^en bie SluSüber ber übrigen 
grapl^ifd^en Sünfte, unb bürfte eS öieQeid^t mit nod^ größeren ^inber^* 
niffen öerbunbenfein, biefe ju befonberen, gut organifirten Korporationen 
ju öerbinben. dagegen toürbe f el^r SSieteg baf ür fpred^en raüeßtemente 
ber grapl^ifd^en fünfte unb ©etoerbe in ber Slrt, toie eS ber 
5ßarifer Cercle tl^ut, für gewiffe allgemeine ßttjedte ju öer^ 
einigen. ®erabe in ber SSereinigung SlUer, burd^ toeld^e fid^ Sebcr 
aföXl^eU beg ©anjen füllten lernt, aber aud^ nur alg Xtieil, über bem 
baS ®anie ftet)t, liegt ber ©d^njerpunft einer fold^en SSereinigung. 

Sud^l&änbler, S3ud^brudEer, Sitl^ograpl^en, ^oljfd^neiber, ©d^rift^ 
gießer, Si(^tbrudEer unb SJud^binber l^aben fid^ frieblid^ in ber fünften 
Slbtl^eilung ber Seipjiger funftgenjerblid^en SluSftellung gufammcn^ 
gefunben. äßand^eg ©ute toixb jur Stnfd^auung gebrad^t n^erben, aber 
mand^eg (Snoünfd^te toirb feilten. SBie gauj anberS toürbe eine fold^e 
©d^aufteHung aufgefallen fein, toenn fie gemeinfd^aftlid^ burd^ einen 
®efammt^aSerein, toie ber Cercle, öeranftaltet worben tt)äre, njetd^ 
le^terer auf allen SluSfteHungen bie l^öd^fte ©l^re eingelegt l^at* SWan 
toirb burd^ bie SluSfteHung einfel^en lernen, toaS burd^ 3i^f^^^^n== 
toirfen SlHer fid^ l^ätte erzielen laffen. 3Ran toirb bie folgen baöon 
l^erauSfül^len, ba^ e8 am l^iefigen 5ßla^e nod^ an ©ammlungen unb 
Sel^ranftalten im größeren ©tÜe f el^lt. 

6ben, toeil ba^ ber gaß ift, toürbe eine fold^e Bereinigung il^r 
^auptaugenmerf auf SBegrünbung öon einem 9)iufeum für bie 
gr apl^if d^ en Äünfte ju rid^ten l^aben. gür bie Srtoerbung ber großen 
©eltenl^eiten ber t^pograpl^ifd^en Äunft forgen bie öffentlid^en SSiblio^^ 
tl^efen, befonberS aber ba^ ©ermanifd^e SKufeum. SDie Sibliotl^elen 
Seipjigg finb fotool^l reid^ an fold^en ©d^ä^en afö aud^ liberal öertoaltet. 
Sin ein, mit fold^en Slnftotten concurrirenbeg 3nftitut foQ nid^t im @nt^ 
femteften gebadet toerben; ber ©elbpunft toürbe ja ol^nel^in einen fold^en 
® ebanf en auSf daließen. 8Ba8 notl^ tl^ut, ift gunäd^ft einereid^eäßufter* 
fammlung toirllid^ nad^aJ^menätoertl^er S)rudEfad^en, SBerle fotool^l 
afö Slccibenjien, S3lätter in ben öerfd^iebenften grapl^ifd^en Slrten aui^ 



€in Witk in tiie SSufiunft. 153 

gcfül^rt^ aSorlaßett, bie jur SSertücnbung anfpornen, bie jeboc^ in htn 
toeniflften gällen ju bcn cigentlid^ tl^cueren ©eltcnl^eiten gel^ören. 
3m Heineren äßaa^ftabe l^at bie ttipogropliifcl^e ©efeüfclaft in Seipjiö 
einen red^ fiead^tenSttjertl^en Slnfang gemad^i Dl^ne eine ongemeffene 
Socalität inm Slnäfteßen, refp. jum Stnfd^auen, toürbe eine fold^e 
©amminng jebod^ nnr ein tobtet ©d^a^ fein. Sin biefe ©ammlung 
toürben fid^ äRobeHe ted^nifd^er Stpparate, t^pograpl^ijd^e Sieüquien, 
3ubelertnnerungen, 3)enlmünäen, SBübniffe u. bgL paffenb anfd^fie^en. 
ßeiber finb bie ted^nifd^en unb perfönlid^en ^Reliquien auS ber SSer== 
gangenl^eit ber X^pograpl^ie in 2)ent}d^Ianb jum allergrößten Xl^eile 
bereite verloren gegangen nnb man ttjirb fein ©egenftüdE jn bem 
Pantin'fd^en SKufeum in Slntwerpen bejd^affen lönnen. Um fo er^ 
ttJÜnfd^ter würbe eS aber fein, SlUeö, tt)ag fid^ nod^ in ^riüatbefi^ be^ 
finbet, unb toa^ toal^rfd^einlid^ nad^ unb nad^ ju ®runbe gel^t, njenn e§ 
nid^t in einer fold^en Sammlung eine fidlere ©tätte finbet, ju öereinigen. 
SBie fd^merjlid^ toixb e^ gefül)lt, baß nii^t eine einjige %t)pt au8 ®uten^ 
bergg Seit öortianben ift, bie alle bie Streitfragen, bie in ber ü)po^ 
grapl^ifd^en Siteratur aufgeworfen tourben, mit einem SWale befeitigen 
lönnte ! SBie wertliöoll toäre eS ju wiffen, toie ©utenbergg erfte treffe 
bef d^affen getoefen ! SBie lange wirb e§ bauem unb eS finbet fid^ fein 
Sud^brudEer, ber nod^ eine l^öljeme 5ßreffe unb bie S)rudEerballen 
aus eigener Slnfd^auung f ennt ! SBie SBenige giebt e§ je^t fd^on, bie eine 
SßorfteHung baöon l^aben, wie ©enefelberS 5ßreff e ober Sönig & SJauerg 
erfte S)rudEmafd^ine conftruirt waren! ©d^on jefet wiffen SSiele nid^t, 
wie eine ©aguerreot^pie ausfielet* Unb, um aud^ üon ben Srjeugniffen 
beg l^eutigen Xageg ju reben, wie SBenige l^aben eine 2lt)nung j. 83. öon 
ber ftuf enweifen (Sntftel^ung eines %axbtn\)xvidti ! 

3Rit ber ©ammlung öon SSorlagen unb SBerfen, bk bnxä) i^re 
ted^nifd^e unb fünftterifd^e SluSfül^rung unb SluSftattung 
bilben follen, muß felbftöerftänblid^ aud^ eine ©ammlung öon S3üd^em 
öerbunben fein, weld^e nur burd^ ben 3ttl^alt förbemb wirfen foH. 
35iefe S5ibliotl)eI bürfte fid^ feineSWegeS biefetbe Slufgabe [teilen, wie bie 
S3ibliotl^eI be8 SSereinS ber beutfd^en S5ud^l)änbler eS mit üoHem Siedet 
tl^ut, SllleS JU fammeln, waS je über baS ^ad^ gebrudEt würbe, fonbem 
foHte nur SBerfe entl^alten, weld^e ber SluSbilbung beS Oefd^madEs unb 
ber SBerwertl)ung berfelben für bie ^rajiS bienen. S)ie ßufammenfefeung 
lönnte beSl^alb aud^ gar nid^t bem Zufall überlaff en bleiben, fonbem Wäre 
ein SBerf ber ftrengften SluSwal^L 35ie maaßgebenben SBerfe müßten 
in mel^reren ©Eemptaren öorl^anben fein unb bie SSenufeung burd^ ein 



154 €itt tBftcft in bfe ^ttHnnft 

lool^Ieittgerid^tcteJ Scfcjtimncr unb liberale SSemaltung etleid^ert 
toerben, bamtt md^t tobte ober nur ben ßtoedteit Stnjelner btenenbe 
©d^äle gel^äuft toürbem Arbeiteten bie SSertoaltuitgeit biefer unb 
ber SBibliotl^ef be8 S5örfen=«SSerein8 getreulid^ jufammen, fo toürbe 
Seipjig balb im S5efi| eine» »al^rl^aft frud^tbringenben 3nftitnt8 fein, 
»äl^renb bie lefetgenannte ©ammlung allein unmbgfid^ ben ganjcn 
Stotd tt)irb erreid^en fönnen. 

I^ier liegen lol^nenbe Aufgaben für eine Bereinigung ber ^äfte öor ! 



äWit beut Obigen finb jttJar bie Slnfprüd^e, »eld^e an bie näd^ften 
3ntereffenten erl^oben n^erben fönnen, ol^ne feitenS berfelben bie 6in=» 
toenbung l^eröorjurufen, bieS gel^e über bie ^äfte ber Sinjelnen l^inau», 
erfd^öpft* "SiaiVi jebod^, ba^ Seipjig in SOSal^rl^eit baS toerbe, toa8 e8 fo 
oft genannt toixb, unb toa8 e8 alg SSorort aud^ fein foQte: bie l^ol^e 
©d^ule für ben SSud^l^anbel unb für bie grapl^ifd^en Äünfte, 
gel^ört toeit mel^r. 

aOSaS bie SOSiffeufd^aft an eblen ®aben barjubieten öermag, befi|t 
Seipjig f d^on burd^ feine berül^mte Uniöerfität mit ben baju gel^örenben 
Snftitutionen in einem f o reiben aJiaa^e , toie irgenb eine ^auptftabt 
®eutfd^Ianb8^ SBeniger günftig ift eS, toie öfters in bem SSorl^er^» 
gel^enben l^eröorgel^oben n^urbe, in S5ejug auf Äunft unb Äunftgetoerbe 
gefteQt @S feilten l^ier bie reid^en Äunftfammlungen, ein großartige» 
Snftitut für ^nftinbuftrie, toie e» j. S5* SBien aufjutoeifen l^at in feinem 
„äRufeum für öfterreid^ifd^e ^nft unb Snbuftrie", mit ben berül^mten 
Seigrem toie @tod, ö- gaHe unb S5runo Sudler, toeld^e maaßgebenb für 
bie Oefd^madEg^'Siid^tung toerben unb t)on toeld^en aud^ bie Sünger ber 
grapl^ifd^en fünfte SSortl^eil unb geiftige SRal^rung jiel^en fönnen. 
©old^e Slnftalten unb Seigrer bilben jugleid^ baS publicum unb bie 
©ntpfänglid^feit beSfelben für bie befferen Seiftungen, fie meieren baS 
büd^erfaufenbe publicum, um toeld^e» bie beutfd^en ^robucenten bie 
franjöfifd^en unb englifd^en beneiben, unb fe^en fie in bie Sage, bem 
„SBißig unb ©d^Ied^t" ein Sebetool^I auf SRimmertoieberfel^n jujurufen* 

Slnläufe finb jn)ar in Seipjig genommen unb äWand^eS ift l^ier 
bereits mit ffeinen aJütteln — e8 tonxbt j^ 85. fd^on auf ben Sinjiuß 
be8 Äunftgenjerbe^SRufeumS auf bie S5ud^binberhtnft l^tngen)iefen — 
erreid^t Slber fel^r SSiele» bleibt nod^ ju tl^un übrig, toa8 nid^t lange 
öerfd^oben werben barf, toenn nid^t bie Sünger ber gra:p]^ifd^en fünfte 



€ltt Vfith In bic tSttHunft. 155 

in JBetrcff il^ter pi^ercn Äugbilbung l^ter einen mit fd^ttjereren ©tanb 
l^aBen foQen, ol^ il^re Sollegen in ben gtojsen Ännftftäbten^ 

3toar unterl^ält bie Siegierung eine Slfabemie ber bilbenben Äünfte 
in Seipjig nnb l^at fogat in ber jüngften Qdt biefe mit Sel^rftiil^Ien ber 
X^Iogropl^ie, ber Sitl^ogrttpl^ie nnb ber Snpferfted^funft au8geftattet* 
®S f ann bnrd^an» nid^ in ber Slbfid^t biefer ßeilen liegen, bie SBirff am« 
feit ber Söobemie ober il^rer Seigrer in irgenb einer SOSeife benrtl^eilen jn 
tooQen» ®8 foH nnrüBer ein 5ßrincip gefprod^en toerben^ ®S bttrfte 
l^ier gelten, toie fo oft, mm man, toie eS im getoöl^nlid^en Seben 
^ei^t, jtoei gKegen mit einer Älappe treffen toiU: fie entfd^Iüpfen beibe* 
3)ie angeftrebte Bereinigung ber3RaIerfd^nIe,mit ber Äunftgetoerbe«* 
fd^ule bürfte, toeil bie SSorbebingungen nnb bie ßiele ju öerfd^ieben finb, 
feine glüdttid^e fein, eben fo toenig tt)ie ba8 ^rinctp, mit ben Sel^rftül^Ien 
einen gefd^fiftlid^en betrieb einjelner S^^eige ju öerbinben, @g ift ja 
nid^t bie ßJelegenl^eit jn rein med^anifd^er SluSbilbnng eines Sel^rlingJ 
in ben ted^nifd^en Sinjelnl^eiten, an ber eg in Seipjig fel^lt, fonbem an 
ber aJiöglid^f eit für ben SluSgelemten gebrid^t e8, feine geiftigen gallig* 
feiten über bie eine» getoöl^nlid^en Slrbeiterg l^induS auSjnbilben^ 

S)er fogenannte gortbiIbnng8^aSerein ber ßJel^üIfen l^at, »ie e8 
aud^ gar nid^t anber» fein fomtte, nur fläglid^e SRefuItate ergeben* S)ie 
Slgitation für anbere ßtoede, allenfalls ein ©efpräd^ über baS ®efd^äft 
bei einem ÖJIafe S3ier, eine SBibliotl^ef fel^r gemifd^ten Snl^altS unb, um 
ben SRamen einigermaa^en ju retten, ai unb ju ein SSortrag öon irgenb 
einem QJefäQigen, bamit toar bie ©ad^e öorbei* ©in SJerein mit 
emfteren ßtoedEen ift bk au8 $ßrincipalen unb ©el^ülfen beftel^enbe 
t^pograpl^ifd^e ©efeUfd^aft. (Sine toirftid^e SReform an §aupt unb 
©liebem im ©inne ber toal^ren ^nft barf aber t)on berfelben billiger* 
toeife nid^t »erlangt »erben* S)ie gemeinfame ©d^toäd^e aller fold^er 
SSereine ift, ba^ bie Ängel^brigen Slerjte unb Tarife in einer ^erfon 
finb* ®8 feilten bie, ba8 Xerrain öoUftänbig bel^errfd^enben Seigrer unb 
SBeratl^er, bie einfi^tSöoQen gül^rer burd^ bie 3rrtt)ege beS ©efd^madt», 
funftöerftänbige äRänner, toeld^e bie ^raji» burd^ bie Sl^eorie läutern. 

aOSa» notl^ tl^ut, toiß man nnrflid^ l^öl^ere Qidt erreid^en, ift, ba§ 
ber Dilettantismus einem ftreng f^ftematifd^enUnterrid^tin 
allem ®em, toaS baju gel^brt, „baj^apud^ alj^ Äunfltaerfi*)" 
l^erjuftellen, ben pa| räumt @S mu§ bem aOSeiterftrebenben nad^ 



*) (SS fei ^iet auf ben, biefe Ueberfd^cift tragenben 9ttffa$ SBruno Sud^etS in bec ^^tCeutfd^en 
Shmbfd^ou'', Wit^W 1878, t^emiefen. 



156 <ettt VBUth in bit Zü^iunfu 

bcftanbcnct Seigre bie äRögltd^fcit qtro&^vt »erben, fid^ für eine 
fünftlerifd^e Sluffaffung feines SernfeS öorjubereiten , feinen SBlid ju 
erweitern, feinen ©inn für ba^ Sbeale — nid^t jn öertoed^feln mit bem 
Unpraftifd^en — jn mdm, ein ©inn, ber fid^ in jebem S5eruf geltenb 
utad^en lann unb foH, ®r mufe in bie Sage öerfe^t fein, an ber ^anb 
©effen, toaS ein SKnfenm, refp, permanente ober temporäre SUiufter:^ 
auSfteHungen iL an SilbnngSmaterial bieten, bnrd^ SSorträge belel^rt 
unb aufgeHärt n^erben ju lönnen* Slber bie SlBl^altung fold^er SSorträge 
barf nid^t bem Qn\aU überlaffen bleiben, fie mu^ fic^ in einem ftreng 
f^ftematifd^ angelegten S^flug ben^egen, fo ba§ ber Sernbegierige 
©elegenl^eit l^at, einen öollftänbigen , üieUeid^t ätoeijäl^rigen KurfuS 
burd^jumad^en, ober in einzelnen SRid^tungen feine S^enntniffe ju er^ 
toeitern unb f omit bie S3efäl^igung für bie befferen ©teHungen ober für 
ben eigenen betrieb beS ©efd^äfteS ju ertoerben, SBirb bie ©elegenl^eit 
geboten, burd^ eine öffentlid^ abjulegenbe Prüfung bie ern^orbenen 
gäl^igfeiten ju bocumentirenunb ein gutes 8eugni§ ju erl^alten, fo toürbe 
bie ©riangung fold^er Stellungen ben Jöetreffenben fii^erlid^ fel^r er*» 
leid^tert »erben, (gbenfo ift anjunel^men, baj3 bie öielen ^rincipal^ 
föl^ne, »eld^e afö SSoIontäre einige ßeit in Seipjig jubringen, eifrige 
SBefud^er einer »ol^l eingerid^teten §od^fd^uIe ber grapl^ifdEjen filinfte 
»erben »ürben, ja, ba^ ber Qu'fbi^ berfelben fid^ ju einem nod^ toeit 
größeren geftaltet, je größer bie ©elegenl^eit jur SluSbübung »irb- @S 
»irb bieS baju beitragen, baS Söanb, »eld^eS Seipjig mit bem Oefammt^ 
bud^l^anbel öerfnüpft, nod^ enger ju jiel^en^ 

©elbftüerftänblid^ fönnte bie SluSbilbung nid^t ol^ne ©ntgelt 
getoäl^rt »erben, bod^ müßte biefeS, »enn ber Qtotd erreid^t »erben 
f oU , für Unbemittelte ein fel^r mäßiges fein, 3ebenf aüS »ürben bie 
©innal^men- nid^t genügen, um bie Soften ju bedfen, unb nid^t unbe^ 
beutenbe Dpfer not]^»enbig »erben, benn bie ins Singe ju faffenben 
Sel^rlräfte finb nid^t ju 2)u|enben ju l^aben unb müßten grunbfä^Iid^ 
gut bejal^It »erben, ^ud^ bie Sefd^affung ber not]^»enbigen Socali^ 
täten unb Sel^rmittel »ürbe Dpfer erforbem, bk ben Korporationen 
nid^t jugemutl^et »erben fönnten, ©tabt unb ©taat bürften nid^t 
fd^euen, ein vorläufiges Opfer ju bringen, »eld^eS jebod^ reid^Iid^e 
ßinfen tragen »ürbe, ©inb bod^ ber Söud^l^anbel unb aUe bie fic^ um 
il^n gruppirenbenÄunftj»eigenid[)t bloS fd^müdfenbe perlen in berÄronc 
©ad^fenS, fonbern emfig für ©tabt unb ©taat fd^affenbe gactoren, 
rrScipäig nimmt im SBeltl^anbel bie erfte ©teile ein im S8ud^*= unb 
äRufifl^anbel; hk erfte ©teile im ©eutfd^en SReid^ in ber 83ud^^ 



€in %Uth In Die S^uButtft 157 

brudEeret, SRotcnftcd^crci unb SBud^binbcrct", fo fagt ein eben öon bem 
SRatl^ ber ©tabt Seip jtg l^erauÄgegebeneg ftattftifd^eS SOSerf ♦ ©beit beSl^alb 
eignet fid^ aber anä) Seipjig öorjngStoeife für bie ßoncentratton ber 
anf SluSbilbnng ber grctpl^tfd^en gäd^er jtelenben Snftitnttonen, b e nn in 
Sejng anf biefe ift Sei^jjtg öoHIonimen bie ßJrojsftabt, in ber alle 
aSorbebingnngen, tneld^e aJDlein einer fnnftgetoerblicl^en S5übnng8anftalt 
SebenSfäl^igfeit öerleil^en, öorl^anben finb^ S)ie Äöniglid^ ©öd^fifd^e 
©taatöregiemng erfennt öoQftänbig ben aOSertl^ ber ßoncentration beS 
S5nd^]^anbefö inSeipjig an, toeld^e ang biefem eineSlrt eigener literarifd^er 
^anptftabt S)entfd^IanbS gefd^affen l^at, 6S nnterliegt mf)l faum einem 
3tüeifel, ba^ fie ein offenes D^x l^aben toürbe, toenn bie gra:p]^ifd^en 
Korporationen in Seipäig emftlid^ hit Snitiatiöe ergreifen, in ^Betreff 
öon SSorfd^Iägen, toeld^e barauf l^injielen, ba§ Seipjig in öoQem Um=' 
fange feinen $ßla| atö SSorort anSfüUe^ 

SJamit aber Seipjig biefen 5piafe anSfüKe, ift aud^ ber Pa| im 
räumfid^en ©inne erforberlid^* 

®a8 (StiQX(bt, tüdiS)t^, afö eS im gal^re 1836 t)on bem S5örfen== 
öerein ber bentfd^en JBud^pnbler errid^tet n^nrbe, bei aJiand^em ein 
Äopffd^ütteln ob feiner ®rö§e öeranla^te, l^at fid^ fd^on afö jn Kein 
erliefen* 3)ie SBefteUanftalt für S5nd^t)änblerpapiere nnb bie Sel^r== 
anftalt für SBud^l^änblerlel^rlinge l^aben fd^on augtuanbem muffen* 
©oQ bie Söibliotl^el il^ren Qtotd fcoUftftnbig erfüllen, n^erben and^ 
für biefe SRebenränme notl^toenbig »erben* S)er Keine ©aal l^at fid^ 
fd^on längft afö nnjulänglid^ für jtoedmä^ige SlugfteUnngen erliefen, 
unb ber gro§e ©aal ift baburd^, ba§ er für ettoa ad^t S^age n^äl^renb ber 
Dftermeff e für bie Slbred^nung in Slnfpmd^ genommen n)irb , für ben 
Slu^fteHungS-ßtoedE nidE)t ju üertoenben* S)ie SRebaction unb ©jpebition 
beS SBörfenblatteS bürften ebenfalls nirgenbS paffenber untergebrad^t 
fein, afö im Söörfenlocal* ©d^on jefet taud)t beSl^alb t)ie unb ba ber 
Oebanfe auf, baS jefeige ©ebäube burd^ ein größeres in ber eigentltd^en 
„S5ud^l^änblerlage" ju erfefeen unb bk SluSfütirung beS ®eban!ens 
bürfte njol^I nur eine grage ber ßeit fein* ©ie toirb baburdt) geförbert 
»erben, »enn aud^ bie Korporationen ber übrigen ®ett)erbe, bie fid^ 
bem 83ud^]^anbe( anfd^Iie^en, für bie obenern)ät)nten Snftitutionen, bie 
l^off entließ nid^t lange auf fid^ »arten (äffen »erben, SRäume fud^en 
muffen* 

Dr. üan ber Sinbe fagt in feinem foeben erfd^ienenen üerbienft^^ 
öoUen SBerfe über ©utenberg unb bie Srfinbung unb ©efd^id^te 
ber 3;^pograpl^ie: „SlHeS juf ammengenommen ejciftirt nod^ fein, ber 



168 ein «IM in iit auinnft 

Stfinbung btx X^pogrop^e entfpiec^entieS aRonument. @Ieic^tDie baS 
nöi^fte So^rfitmberf 6ei feinet ©äculatfeier ben fd^lüpfrigen SBoben ber 
Sage jii tietlaffen unb fid^ auf ben getfen ber ®ef(^i(^te ju fleHen, b. ^. 
ba8 erfte ^ot6e 3a^rtaufenb ber %i)poscap^\t 1450—1950 ju feiern 
§at, fo erridite aud^ baS neuerftanbene ®eutf(^e Sflei(^, eittwebertn feiner 
poUtiff^en ^ouptftabt Berlin, ober in feinet tQtioc|ta)>^if(^en ^aufjtftobt 
Seifijig, ein gtogartigeiS, oQe J£(einFrämerei :6efi^ätnenbcS ®utenberg> 
monuntent". 

Ber mö^te nid^t gern mit bemSßetfaffct toilnf(^en, baß biefet ®e= 
batäe fi<j^ einftenS reatifite. Bo wäre aber ein wütbigeret $Ia^ für ein 
foIi^eS S^entmal, als Vor bem monumentalen ©ebfiube, totii^ti 
imSa^ie 1950 fid^eilid^ bie Snftitute atle umfaßt, meldte 
Seipjig alS SJorott unb §o^e ©c^ute bes S3u(^^anbetS 
unb bet gta))(|if<$en Sönfte }u jener ^i'xt befi|}en tpitb! 




^Etfonen^iKEjffter. 



SHorlanb, SB. ©. 125. 
«6cl, «m6r. 109. 
«bral^am, Dr. 3». 116. 
^cfermonn, 3116. 88. 

3. 9t 112. 
51melang, ©. g. 68. 
«nbrcc, Dr. 9t 66. 
^molb, (S:^rifb|)^. 69. 

,, $etnt. 128. 

^ 3ul. e. 69. 
«ftor, ebm. 117. 
^öcTiariug, eb. 109. 

95ad§, 3. ®. 127. 
»acbcler, (Srnft. 69. 
„ gri^. 69. 
„ Äorl. 69. 
„ Statt jun. 69. 
»ctr, 3. ®. 112. 
»apft »at 8. 
öort§, m. Slmbr. 107. 

3o^. Slmbr. 27. 34, 

jun. 107. 
m% «mbr. 34. 
öart^cl, g. 51. 137. 
Sauntann, @:. D. 38. 
öoumgärtner, Dr. SL 108. 
21. &. 35. 
^eiitr. 35. 
äfuL 35. 
»oufc, 3. 126. 
»eder, ($:. g. 119. 
»eaa4 (S:. 130. 
öenebict, 3. e^r. 77. 



fr 



»r 



f/ 



n 



ft 



it 



©ergcn, ®imcl. 9. 
©crgcr, @. 124. 141. 
»emalb, 3ac. 7. 
»öl^me, ®. (H. @. 38. 115. 
»ömer, ©. ®. 120. 
ööfcnbcrg, 3. %\ 134. 
„ (H. SB. 136. 
©omgborff, a:§. ö. 86. 
öot^c, ©. 125. 
»oulton, (H. $. 124. 126. 
»roTib, 3uft 11. 
S3ranb, SO'lQrcug. 5. 
93ranbig, S^ort^. 6. 
öranbftetter, gr. 68. 

93rettfo:pf, ». @:]^. 11. 13. 
©. (». 21. 
3. ®. 3. 16. 114. 
»rcTib'amour, 9t 125. 
Srittdmattn, $. (S. 126. 
©rofcfd^, (H. 130. 
93rodl^attd, Dr. (Sb. 86. 

gfricbr. 31. 58. 86. 

griebr. Slmolb. 31. 86. 

Dr. ^ctnr. 31. 86. 87. 

9htb. 86. 



n 
» 
n 
tf 



ConU)c, gr. 39. 
@:otta, 3* <S* 26. 
(Srebncr, $. 108. 
(äirufmg, ®. ß. 27. 

^ebed, (E. 69. 130. 
^eide, )S. 134. 



160 



]^etfoitttt4lle0iftet« 



tt 



n 



3)cnd, (8. $. 137. 
%€omni, SSiV^%. 79. 
3)örffcl, snfr. 119. 
3)örPnö, ©. 3f- 109. 
3)ruöuKn, SB, (£. 111. 
3)ütifel, Coti. 128. 
%^xi, 3. @. 134. 
3)undcr, ^. gr. SB. 105» 
3)ürr, 5llp§. 73. 

^ 0. gr. 77. 

„ (5:^r. $1^. 28. , 
3)^f, 3. ®. 27. 

„ jun. 27. 

tfbelmatin, ^Icj. 77. 
@bli4 g. @. ö. 139. 
eid^ticr, 51. 126. 
©ßcnborf, OSc. 120. 
engel^arbt, 51- 2:^. 112. 
^ngelmann, $. 101. 

91. 101. 

SB, 38. 100. 
(gfc^cbac^, e. ©. 128. 
©ulenftein, (£. SC. 130. 

jFelif, 5lrt§. 109. 
gerber, 3- S- 112. 
gcft. 37. 
j^Wx, ©§. g. 77. 

,, 3. ^. D, 78. 
Siegel, 3. Öl. 124. 
gleifd&er, (5. 37. 

gr. 37. 49. 51. 108. 
„ ®er]§. 37. 
„ 3. SB. ei. 27. 37. 
giinf4 ^ley. 138. 
" „ ©arl. 138. 
,, gerb. 138. 
„ (Suft. 138. 
„ ©einrieb. 138. 
„ ©. g. ®, 138. 
görfttier, SWb. 109. 
Softe, ©. 137. 
gomm, ^ug, 141. 

„ 3. 6:. 141. 

gorberg, 9lob. 119. 
groncfe, §. 103. 



Sfranfe, g. 2:. 109. 
8frc^, 3. $. 141. 
gfricbel, %% 134. 
gfrieblänber, 3ttl. 116. 
gfricS, $. 69. 
gfrtcfe, 9lo6. 38. 
grnStier, ^nbr. 4. 
gritf4 3ol&. 12. 

„ 2:§. 12. 

gfri^fdS, e. SB. 118, 
Sfri^fc^e, ©uft. 136. 
„ 3. (H. 128. 
gunfe, e. «. 128. 

(ßabler, e. 125. 
eiaubifdS, Urb. 7. 
(Sleb^arbt, i8eo:p. 108. 
@letber, @tep]§. 83. 

„ C. jun. 106. 
®et6Ier, 3ul. 127. 

„ SWor. 128. 
®er^oIb, 91. 134. 
Oegtier, (J^r. gr. 13. 
eiiefecfe, Dr. »runo. 82. 

„ ©^r. gr. 123. 

„ C. SB. g. 123. 

„ ». 9t 123. 

„ Öleorg. 123. 

,, iperm. 79. 

,, 9laimunb. 82« 
Oirle, $. ^. 134. 
eilafer, g. 3:. 112. 
eilebitf4 g. S. 27. 

3. g. 12. 35. 
3. Öl. 12. 
3. S. 12. 
Ölöfd^en, ®. 3- 34. 
eiracip, 8fr. 130. 
(Sraubner, (S:. g. 107. 
(^rimm, ^g. 136. 
eirimme, @. 91. 128. 
(Sröber, ©arl. 84. 

„ tJricbr. 84. 

« Sn^. 84. 

„ 9lub. 84. 
®ro^iu3, (H. 46. 
®ro6, Henning. 8. 28. 
©rumbadö, (S:. $)§. «. 76. 



rr 
fr 



PnfaneH'StsHttt. 



mat^n, &. 125. 
iBuiiI^uS, e. $. S. 116. 

l|aa(, ». 32. 
^anbtl, «. KB. §. 10». 

^aitei, e. e. 21. 33. 

„ Dr. ft. 33. 90. 114. 

„ eHaqmunb. 33. 40. 90. 114. 

„ 6. SB. 35. 

, , „ im. 36. 108. 
^aOberger, <£]). 67. 
^Oe, 3fnb. 137. 

3. 9r. 37. 
^nigmt, 9. 139. 
^uirafFotiiil, D. 103. 
^atönm^, ffl. 38. 

3- Sc 37. 
$arhins, $. 103. 
$afe, Dr. ®. 0. 3. 91. 
^g, 3. ¥. 27. 
^rin[mä, So^. ©. 13. 
^tmfO, tr. as. 128. 
Senfcl, 8J. 125. 
^enge, 124. 
©et6ifl, g. S. 38. 108. 
$nnnann, S. 112. 
^engDtt, $(inö. 7. 
§eraoa, 3. W. 136. 
^tnrufte, 3. e. 27. 34. 

$it[(5fEib, e. s. 32. 

3. ». 112. 

$irt, 5. 69. 

§tti«I, ®. 6. S. 100, 

„ 6al. 33. 99. 
fiSfIcrt, SB. ■ 130. 
^alfmeiftet, «. SR. 38. 117. 
$Dfmann,.Qt. 9. 69. 



^ofmetftet, ISCi. i 



in. 



^ogenforft, 8. 141. 
^otte, a. &. 34. 
konM. Zt 130, 
^orn, ^ugo. 134. 
§010016, E. K^r. 23. 



$übel, e, ;$. 137. 
§umMot, ¥. 105, 
^unberl^nb, 9. 77. 
^ungat, $aul. 139. 

Socobüec, ^i. <». 28. 

Itai^elofni, Sonr. S. 
SäUbtTä, $. 12g. 
fta^nt, e^t. gr. 118. 

„ $aul. 118. 
fiä))))tlmanii, @l. 137. 
Sat^mann, ^. 91. 128 

fifii, e. 63. 
aiifM^, a. SB. 108. 

„ ff. ffi^t. 37. 
Äitt^ÖOff, ai6. 4S. 46. ,82. 103. 
ftiftnre, 5. gfr.. 39. 116. 
Ä(o(infl, g. a. 66. 
Slemm, e^r. ÜB. 39. 

„ ff. a. 39. 119. 
fflinf^arbt, 3ul. 38. 95. 127. 
«fitfi^, ff. §. §. 125. 
SlDbeig, (E. a. 124. 
Smm, t,^. 137. 
SnoblDil, 3. a. 125. 
fiD4 (£b. 88. 
Sb^Ier, S. JJr. 38. 103. 
SVöliT, IpeiiniHfl. 9. 
Äböner, 9. 137. 
JluUmann, (£l|r. d. 38. 
Äramer, ^. ff. 84. 
Sraufc, Sari. 141. 
Sraug, 3ul. 45. 
ScouB«, aifc. 126. 
»cetfi^niec, griebr. 127. 
Sre^fi^inar, ffb. 58. 
ftre^ling, ®. 112. 
Ärbt[(i(, D. 130. 
ßü^naii, tHJ4 140. 
Süijtttl, ambr. 38. 115. 
gü^rtS, fflug. 128. 
ftttipen, ©. 110. 
aummer, ffb. 35. 

„ % ®. 23. 27. 34. 

Xombetg, SIbi. 8. 
aarope-Sifc^o;, Dr. 6. 98. 
Sanbebn:^, Wart. S. 



162 



j|^etfottett'iat0iftet* 



£ange, (S. % 134. 
ßangfif4 gr. 9. 
Segel, 3. S. 137. 
iSeiner, D^c. 84. 
ßeo^jolb. 112. 
ßcudart, g. ©. S:. 119. 
iSinnentann, 91. 117. 

ßift, Sfclij. 103. 
iSoH ^. 125. 
Sötte, ©. SB. 128. 
2oxd, C. ». 60. 110. 120. 
Sotter, aRcI4 6. 
,, ©öl^ne. 6. 

«Hßamoni, $1^. 37. 
SÄanedc, g. 130. 
SRaret, ®. ©. 32. 
SWartini, 3C. 27. 
aRaul, 3fo^. 137. 
SRa^er, (Hüft. 62. 
SReißner, 3- S- 127. 
Ttel^ex, d, $^. 35. 
SWcndfe, 0. 13. 
SWenbctöfo^Ti, ©. 109. 
SWe^ger, fj. ß. 111. 
9Keuf4 ®. S. 91. 124. 
SWe^, (5:. @. 139. 
SRe^er, g. $. 46. 

„ §. 3ful. 94. 

I, 3of. 93. 
SWinfeeaug, 3. 21. 9. 

Jßajorl, ®uft. 139. 
SRaud, 2BiI§. 38. 
fitaumann, ^. 130. 
2lb. 126. 
„ e. ®. 84. 
®. C. 84. 
,, (5:. 31. 91. 125. 
e. X^. 84. 
3. g. $. 128. 
SRoumburg, d. SB. 83. 53. 
9KcS, fjr. 32. 110. 
S^iematin, Slug. 134. 
Sillag, a^aj. 134. 

<<^ertel, ita^p. 124. 
Otto, e. 124. 



n 



n 



pa^ne, 51. $. 66. 
$erni^f4 S. 120. 
^eterg, d. g. 38. 
gieret, 51. 83. 

„ e. 83. 

„ $. 2L 83. 

I, 3ol&. 83. 
Vmel 112. 
$oIa, @. 37. 107. 112. 

„ SBoIb. 112. 
^refd^er, SRor. 128. 
^rieg, 51. 77. 
$robp, §. 51. 39. 

ftat)enfteitt, ffi. 120. 
aieclam, $§. 38. 96. 
giei«, $5. @. 22. 
3lcimanTi*5lrnoIb, 31. 69. 
Sletmer, ®. 51. 33. 

„ S:. 33. 99. 
3leinide, 5C. S. 27. 
3lentf4 aJl. 129. 
Sleufd^e, ®. 112. 
3licl&ter, @no4 35. 

„ 3» $♦ 34. 
3iieter«S8iebermann, 3. 117. 
SRt^f4 eireg. 8. 9. 

„ Xim. 8. 9. 
3locca, S. 120. 
3lod^Ii6er, 3- S. SB. 126. 
3iöber, ©. ®. 129. 
3löfd&, g. 124. 
3l5t§ing, 91. 51. 117. 
3io6bQd^, 5lb. 88. 

5lrt^. 88. 
3ioft, ©. g. 5C. 34. 98. 

„ S. 51. $. 98. 
3iüger, 124. 

^aalha^, U. ©l^r. 28. 35. 
@artber, ©. 119. 
©d^äffel, 2B. 137. 
©d^clter, 3. ®- 123. 
©«litte, 51. ei. 125. 
©d^Ioem:!), @btt. 119. 
©d^mibt, 5116. 134. 
Schmitt, Dr. 51. 88. 
©d^mierg, S. SW. 140. 
@d^5nert, ^. 125. 



jj^etfotten^Etegiftet* 



163 



©d^olfec, Ä. 109. 
©d^röbcr, m 138. 

„ aRarttn. 139. 

„ a^aj. 139. 
©d^ubert^, 3* 119. 
. „ g. ei. 119. 
©d^uli^, ^erm. 52. 
(Bmh 0. Sr. 52. 
@4uläe, e. ^. 108. 
©d^ulj^e, 91. 134. 
©d^umann, ^al. 5. 
©d^ürcr, %% 12. 
©döüßler, @. 134. 
„ §. 134. 
©d^umorbt, SB. 112. 
©c^midfcrt, (£. 83. 27. 35. 
©ec^tting, fj. 108. 
Seemann, @. 91. 71. 
©eig, 9lob. 119. 
©enjf, ». 118. 
©ening, ®. D. 141. 
©id^tling. 126. 
©iebe, ®ebr. 130. 
©ieflel, ©. 5. m. 117. 
©tegfrieb, 83. 86. 
©tegiSmunb, @. 139. 
©ieler, gr. 138. 
©tmmel. 103. 
©inger, 31. (g. 125. 
©olbrig, C. g. 28. 34. 
©ommer, SB. ÖJ. 28. 
(Bpamet, 0. 70. 
©:perltng, $etnr« 135. 

„ „ Jan. 135. 

„ 0«C. 139. 
©teger, ©. g. 125. 
©tein, 3. 3). ©. 140. 
©tödfel, SBoIfg. 5. 
©ton, (S.bm. 117. 
©tormer, @b. 127. 
©türm, D. 140. 
©agmtI4 9lrm)Ib. 120. 

„ O^todb. 120. 
Otto. 120. 
©loiberdf^, $)§. 140. 

C&ubel, (S:^r. (SottL 28. 
XaHe, $. (S^r. 11. 13. 



%and)mi, ^- 6:. 2:. 29. 

„ . Ä. C. $^. 30. 111. 

„ S3. ö. 38. 91. 

„ C. t. ». Ö. 93. 
Xegetme^er, $(. $. 125. 
Xeubner, ö. (H. 31. 88. 
2:§anner, 3af. 6. 
%me, 8fr. 125. 
a:i^ielen, $. SB. 9C. 108. 
3:te^e, 9tb. 119. 
Xre^jte, g. (g. 112. 
a:römel, C. §. 112. 

Mfer, 0. 126. 
Uafteiti, §. ©. 139. 

©eit, $. 130. 

„ Dr. m. 108. 
»erlogen & Älofitig, f. Älafing. 
»ögelin, @. 8. 
»ogel, 91. 68. 

„ gf. ©. SB. 27. 34. 98. 

„ §erm. 120. 

„ 3. S:. 138. 

„ SB. gf. X^. 34. 
SJoIdfmar, gr. 38. 68. 83. 133. 
SJoIfmann, SB. 91. 
Sog, (H. 27. 36. 
,r 3. 107. 
„ Sco^).^ 36. 107. 

])^agner, @b. 69. 130. 
„ $. 130. 
„ $etnr. 69. 
SBalboto, 9llej. 78, 
SBattl^er, $. g. 125. 
SBebcr, Dr. gfel. 60. 
„ ^erm. 60, 
,, 3o^. 60. 

n 30l§. S<^t 38. 57. 

SBeger, 9lug. 126. 
SBel&nert-Sedmamt, ». 130. 
SBetbmann, &. Tt. 12. 22. 

• „ 33. 

SBeigcI, 3* 9C. ®. 27. 36, 
„ aHub. 101. 
„ 3:. 0. 102. 103. 
SBeinebeL 31. 

11* 



164 


Ptifantndlfom«. 


Sadnct, Dr. S. 130. 




SSltti», Stt. ät. 


iSeimre, % $, 140, 




. S. S. 78. 


mtjel,5. 8. 12». 




„ ».6. 11!. 


«Bdltlmg, 6. g. 3». 119. 




iSotff, a. 6. 129. 


«Blentorf, K. 38. 




Kolmb, 3Hc. 7. 


S8lafin9, B. 77. 






aBiflonb, ®. 38. 61. 




Stanb», SouiO. 1 


„ «.m. 62. 




SiMei, a. ». 13. 


„ S. 106. 




8rtl, 3ut. 69. 


„ Dito. 38. 104. 




. S&. 126. 


„ jnn. 105. 




ata«, «. ». 12 


„ aBdtra. 105. 




SunlEl, S^r. 11. 




Siud um Ol. Imigultn in Uef)^ 



JLitevavifi^e tMitjeiöe^ 

Stm Betlap btt llntetjettSnettn tft foefien etf(|^entn unb tiutd^ alle 
tßuililtanblungen 3U fieste^en: 

für 
tion 

Carl 3, ITorcft, 



BDdttf/ umgearbeitete unb vermehrte TiuflaQt^ 

tottift foeben im unterjeid^neten SSerlage erfd^ien, beabfic^tigt, toie oud^ bet 
Xitel unb bie f olgenbe gnl^altiSüberfici^t befagen, nid^t m ^anbbud^ f flr iBud^ « 
bruder }u fein, fonbem ben mit biefen SSerlel^renben, alfo namentlid^ Slutoren 
unb SSerlegem, diS ^ülfiSmittel eineiS leid^teren fßtxläfx^ ju bienem Sa^ 
ber SSerfaffer, ein befannter unb longji&l^riger ^raltiler atö SSerleger unb 
Sud^bruder, feine Slbfid^t bortrefflid^ erreid^t ^at, baffir f))red^en fomol^I bie 
Slotl^menbigleit einer brittenSluftagetoteoud^ bie umftel^enb abgebrudEten Stimmen 
ber treffe. Sie borliegenbe 9luf(age ift burd^ bie Biftartfcge Ctniettnng 
unb burd^ ia§ ^apüd: „Wit ftann der Sutor sur ^tmgfteit tiej ^ucfiej 
fieltrftffenV^ bermel^rt, bie übrigen ^ccpittl ftnb, fomeit ed ber&nberte ®efd^&ftiS^ 
berl^Sttniffe notl^menbig mad^ten, umgearbeitet« 

^ai fdui) ift mtf e^tra feinem, eigenes boju angefertigtem l^oQ&nbifd^en 
Qaxibpccpkv gebrudEt unb loftet elegant gebunben 5 äRorl* 

Sei<)aig, 1879« 

^erlagjfiud^liantilung Hon 9. 9* Wtbtu 



SfngaltlflbRfli^ nmfte^enb. 



Sfnöalt^überfiröt 



Cinlettung: Znt (BtHtt^ittitt Her t^ud^HtutiKetiiunft* 

L ^ie Ced^nift her Sßud^liruÄerÄunft^ 

I» 'Bit ^9pen unb i^te l^etfttnuttg. — 2. ^a^ ^et^en. — 3* Ba^ Cottigitett* — 

4* ^a^ ^^ntcften. 

IL ^rafttifd^e Winfit für hie ^^erfteHung eine| ©ruÄhietÄtsl^ 

!♦ ^«# JÄanufctipt. — n* Ba^ JFocmat utib bit ^cörlft. — 3. ©le Corcectut. — 

Müt$t SDnteitunfi sum Cortectutlefen. — ])^ie Bann bct $Outor suc !25ini0Reit be^ 

9ttt(fte^ Beitragen. — 4* ^a^ jj^apiet unb bie SOuffage* — 5. ^a^ ^tcceot^piren. — 

6^ ^er K^Dlsfcgnltt. — r* ^a# 55rDfc8fren unb OElnBlnben. — 8. ^er ©erttleB» 

III. ^ie ^d^riften unb igre SÜniuentiung^ 

!♦ JFractue unb SCntlftua. — a. ^ie SBu^seicönuna^* unb ClteTfcötlften* — 3. ftttattt 

Jbcgciften bet alten unb neuen WtXU 



Stimmen her treffe öfter We erfte unli siueite SBuflage* 

SBir begrüßen bicfc ©dörift mit maftrer greubc unb finb überjcugt, ha% btcjclbe 
totrütd^ Tutoren, Verlegern unb uberl^auipt Wien, meiere trgenb ein ^ntereffe an ber mt* 
ftcl^unö bon ^rudfmerlen nel^men, etne wiflfommcne &aht fein wirb. S^ber, ber ein 
©udj jtt ebiren untemimmtj foHte fortan fid^ junäd^ft in biefem öüd&Iein orientiren. 
^en ©elel^rten mirb aud^ bie reid^e Sammlung bon 6d^riftproben ber berfd^iebenften 
SJöIIer unb S^jrat^en nod^ öon befonberem Sntereffe fein. — 3)er <Bül ift Mar, an- 
]pmd)^lo^ unb nichts weniger als troden, fo ha^ had $ud^ eine angenel^me Seetüre 
bietet ^ie t^|)Oöra^)]§ifdöe $erftefluna beffetben ift hie befte 3ffluftration §u bem S^ejtc 
unb jeugt bafür, hai l^ier S^^eorie unblßrajig $anb in ©anb gelten. c%ittt, ctntiamattO 

SBir l^atten unS nid^t getäufc^t, aU toix biefem $ud^e ein günfti^eS ^rognoftifon 
fteEten. S^n wenigen SD'ionaten ift baffelbe Vergriffen gewesen unb bereite hegt und eine 
neue unb öerbefferte SCufloge bor. 3)er (Srfolg Tonnte aflerbmgg nid^t jweifell^aft fein. — 
SBir meinen, jeber SDrudfer, jeber Seriejer foUte barauf l^alten, bo| 
ber ©d^riftfteUer, mit bem er in ^erbtnbung tritt, junäd^ft genaue 
^enntntg näl^me t)on bem borliegenben 93ud^e. cxiter. «sentcaibiatt.) 

Sfd^ felbft l^abe aHed ^ad, toad M ber ^erfteHung bon ^rudftoerlen in f^rage 
fommt, genauer fennen gelernt, aber id^ muß geftel^en, ha^ ber ^erfaffer ed wobi ber* 
ftonben i^at, ha^ S3efannte bon foldpen &e^id)t^pnntten aus ju geigen, hie ben ®egen« 
ftanb in §um S^l^eil not^ neuem Sid^t erblidfen laffen. 3c^ für meine $erfon befenne 
gern mth miliig, auS bem SBerfc^en, welches. id& mit wahrem 3ntereffe gelefen, biete« 
%eue gelernt ju l^aben« !BiBnot9eRar Dr. 9uT* ]^et39oIbt. (»iig. %ns. fuc %mo 



Sari ^. 2oxd f^at üon feinem t)ortreffItd^en SBerfd^en eine jtoette Auflage 
erfdfteinen laffen. 3)er Umftanb, bog M iw ßoufe (SineS g^l^reS neben bcr crften 
^u^age nod^ eine ^meite nötl^tg gemad^t l^at, tft ber befte Setoeid für hie aHfeitige 
^nerfennung, hie bem Sdnd^e, tn meld^em Xl^eorie unb ^ta^S im fd^önften ^tnflange 
$anb in ^anh ge^en, gebül^renber Tiaren ju X^eil geworben tft. 

Sänge fel^nlic^ emaxtet, öon berufenfter geber öerfagt, erfd&eint btefeg trefflid^e 
öanbbudö aüen Tutoren. SBerlegem, ©orrcctoren unb folgen, hie eg toerben tootten, ju 
^ufe unb grommen. mit formamer SluSfübrlic^feit, emgel^enber 5lnfciöttulic§feit unb ber 
löbftd&en Slbfid^t, ber Unfenntnig beS XecJ^nifd^ien, ber man bei beutfd^cn Slutoren l^äufig 
begegnet, t)on ä^runb aud ab^ul^elfen, t)ereintgt ha^ S3ucl^ in ber X^penfd^au ^iel^ 
feitigleit beg Ölebotenen. 05U f. Xittr. «ntetöO 

^tefe^ fd^on im üorigen ^a^xe erfd^ienene mertl^üolle Heine 93üd^Ietn fann benen, 
für toeld&e ber Serfaffer ei auf bem Xitel beftimmt :^ot, beftenS cmpfol^ten »erbeiL 
tüeil es in präcifer Sufommenfaffung eine gülle »id^tiger Äenntntffe entpU, hie ipraltifdj 
nur mü^fam unb allmältg unb gemö^nli^ erft nac^ 8^^^^^ einigen SebrgetbeS er« 
tt)orben werben* 3)er Serfaffer pttc neben ben 5lutoren unb Verlegern nodo eine britte 
Kategorie t)on Sefem naml^aft mad^en lönnen, unb itoax bieienige, tDeld^e t)ielleid^t am 
raeiften hei i^m *u lernen ^ot: hie hex Sournoliften^ benen bie correcte „©erftettung 
öon 2)rudttt)erlen" hie meifte ffloti) mad^t unb bie mit ben ©d^wiertgfeiten berfclben 
täglich 5U fäm|)fen ^aben. ((Dcenj&oten.) 

^urd^ hie iperaui^gabe biefeS Sdn^ei tft unS %itoxen ein unenblidb toid^ttger 
^tenft geleiftet unb td^ gefte^e el^rlid^ unb gern, ha^ id) Mielei haxani gelernt f)(we, 
toai td^ aU fünfttge 9^id^tfd^nur beim ä)'lanufcri:|)t ober bei ben (Siorrecturen gemtffenl^aft 
benufeen »erbe, gd^ benfe, bog jcber öernünftige ©d^riftftetter meine eigene SWeinung 
tl^eilen toixh. l^eint. !25tu0f(g'!25(9* 

ißad^bem baS Sord'fc^e ^ucb „^ie iperfteQung üon ^rudmerfen'' erfd^ienen unb 
in meifterl^after SBeife feinp SCufgabe, ©ud^^änbler unb ©c^riftfteller einjumeibcn jum 
Eintritt in ben Xempel bcr ©ancta 3^öi>ogra|)]^io, gelöft l^at, ift eS fc^on on 
unb für fid& ein gewogteS Unternehmen, fo furje Qeit na^l^er bagfelbe 2felb bebouen 
ju »DoIIen unb ei finb nur ^»ei SBege benfbar, auf benen hiei mit Erfolg gef^e^en 
lönne: entweber man mug ben fraglid^en (^egenftbnb nod§ me^r ^ufammenbröngen 
unb nur in furjen fräftigen Sögen jetd^nen, »obei man aber in ©efa^r gerätl^, in etne 
attju o:|)]^oriftifd&e unb beSl^alb uitaenügcnbe öe^anblungSweife ju öerfauen, ober man 
muß no(| augfül^rlic^er fein toie Sordf, unb ]§ier würbe ei gelten, bie gefä^rKdJe itliippe 
aff^ugroger äBettfd^weifigfett mit ^efd^id ju umfegeln, um nid^t auf Dem einförmigen 
©tt^nbe ber (Slemein|)iö|e unb ber äangenweile aufzulaufen. 

%%* OßoeBtr» CSfoucnal f. tlSuiQbr.) 

3)iefe ©d&rift öerbient nod^malS in Erinnerung gebrad^t ju »erben, ha fie nid^ bloiJ 
für Slutoren unb SSerleger, fonbern für jeben öud^^änbler 3ntereffe ^at, benn oud§ hie 
bloßen ©ortimenter, »ie i§re ©ebilfen unb ßebrftnge, foflten fid& »ol^I haxnm fümmem, loie 
hie äBaare entfte^t, bie fie tftglidg unter ben ^änben l^aben. 

ift. alFtommattn* (tisatfen&l. f. b. beutfil^. t»0bl.) 

3)dS S5u4 toirb feinen Qtoed, Tutoren, SJerlegem unb ©orrectoren ju bienen, 
öortrefflidö erfüueit. »enn biefe ei langen, lefen, unb in gftllen ber Unfid^er^eit unb 
Slatl^Tortgfeit a\i leitet unb Slatl^geber benu^en. 

(5. €. !25actBeT* Ct»itofen&l. f. b. beutrtQ. !>8dbf.) 

@in febr fd&ö^enijttjcrtl^eg »ud&, toie ei längft l^ättc ejiftiren follen. SÄdgen unfere 
©oflegen im Serlag juerft ei nid^t öerfäumen, baffelbe fennen ju lernen. 

C9* Xitfcginr* CSßbb. t»u(95.*jetg.) 




SBtr freuen Vin9 aufrid^H^, bog t)on btefent 9ud§e fo halb eine matt 9(uflaae 
ndtl^ig geworben. (&in tl^atfäd^Itcqer SBeföetö, bo^ ber ^erfaffer etnent »tnßd^en SBeoftrr« 
niffe entgegenlanu Unb tott l^offen, ei$ töerbe bei biefer jmeiten Auflage aud^ ttimt 
bleiben. — SBir olouben fidler, ouS bem ©tubium biefer ©d^rift olien Cottegen fo 
biel (i^enug aU SJelel^rung t)erfpre(^en }u bürfen. csöbb. !>8u(99.«2t90 

(Sine forgfftittge unb bog t)orgeftedCte Ri^I ^i^ in ^i^ fletnften ^etoild t)erfoIgenbe 
unb erfd^dpfenbe Arbeit. — ^te %ii)pen](fym tft mit m^d^t auf ben Rtoed bed 93ud^ei» 
bad IBefte unb ^raftifdftfte, »od idg je gefeiten. — ^ag 93ud6 l^ilft mirflid^ einem 
IBebflrfniffe ob unb berbient in ber %fiat nur ongelegentlid^ entpfol^Ien p n^erben. 

^9. Mfttt* CSfoucn. f. tQuigbruArcfianft) 

SBir l^oben bie 9|efpred^ung biefeS äl^erld^eng ehooS ou^gebel^nt, n^eil toir eS 
fite ein unbeftreitborei^ ^erbienft M S3erfafferi$ l^ielten, bamit eine iSlngelegenl^eit 
oefprod^en ju ^oben, toeld^e, toenn fie nur rtd^ttge 9(nerfennung unb t)erbiente Verbreitung 
finoet, filr bie gefommte ^uc^brudCermeU bon nid^t ju unterfd^ä^enbem Vortl^dl fein 

Dürfte. C^rc Corcefponiient f. tQut^bniAec.) 

fßoiil feiten l^ot ein 93ud^ mel^r ^nfprud§ auf bod fd^on oft jur ^erfiflage 
getoorbene @:prid^»ort: ,,baj| ei einem längft Qefül^Iten 93ebürfntB abgebotfen'' ^u mod^en, 
al9 hai oben ongef ü^rte. Ser Verfaffer bejeu^net eS aU ^$rartifd^e n&inte fär Hutoren 
vaih Verleoer"; er ptte metner Ueber^eugung na(^ l^injufe^en foHen „fotoie für IBud^« 
bruder unb olle mit ben graij^^ifc^^ l^ünften 93ef^äftigte''. (%(tgo0rap0(ao 

S)ad 93u(^ berul^t auf ben bielfetttgen ^enntniffen, n^eld^e ber Verfoffer »Dä^renb 
eines I&ngeren (!(efd^ftftslebend otö 93ud^9önbler unb 93ud^bruder gewonnen l^at, unb 
bo er ftetS ein offenem ^uge unb einen ungemö^nlidben ©inn für tt):pograp^tfd^e iSlrbeiten 
gel^obt l^ot, fo lonnte er in bem fHoü^finq feinet iBebeni^ eine SO'laffe oon fleinen ^uf» 
jeid^nungen fommeln, n)eld§e ]§ier, als ein mol^lgeorbneteiS ©on^e geftaltet^ oorliegen. 

Ueber hie jcfet erfc^ienene britte Slufloge f^jrad^en fit^ ebenfottg bereits mel^rcre 
ber ongefebenften $regorgane onerfennenb ouS; hie fftene ^reie treffe fagt: ^n 
britter «ufioge ift im 3. S* SBeber'fd&en Serloge ju Seipaig ein öud^ erfd^ienen, 
beffen SRü^Ti^feit unb ©id^tigfeit fiir mite bet^eiligte Ärdfe eine unbeftreitbore ift. 
di ift boS bie bereits burd^ bie früberen beiben Zuflogen auf hai oortbeil^oftefte 
befonnt getoorbene ©dftrift: „3)ie ^erftellung üon ©rudfmerfen. $roftifd&e SBinfe für 
Slutoren unb öud^l^änbler, öon Carl 8. Sordf". SBir begrüßen bereu SBtebererjäeinen 
mit oufrid^tiger greube unb finb überjeugiL bog fie oud^ femerbin nid^t nur ©d^rift* 
ftellem unb SScrIegern, fonbem überbo^t TOen, meldte ein gfntereffe an ber ©ntfte^ung 
t)on S)rudn)erfen nebmen, olfo oudg »ud^bmaem unb ben mit gropbijd^en mnften 
93efd^öf tigten eine »Diulommene ®obe fein nrirb. ^n ben brei ^auptabfdonitten: „me 
Xed^nif ber öut^brudferfunft", „$roftifd^e SBinfe für hie ^erfteHung eines ferudfroerteS", 
„^e ©c^riften unb il^re ^nmenbung'' be^onbelt boS 93u4 o,Ue einld^Iäatgen grogen mit 
mufter^ojter Älarbeit unb Ölebiegenbeit, unb eS bürfte foum @ine berjelben geben, auf 
toeld^e ntd§t bie nnitoovt barin ju flnben tt)&re. S)abei ift eS fnopp in ber gorm uno 
im duSbrude, bermeibet olfo iebe unnü^e SBeitmenbigteit; ber ©til i\t tro^bem nicBtS 
meniger als troden, fo ha^ boS 93u(^ oud^ eine ongenebme £ectüre btibet. S^eber, oer 
ein äBerl ju ebiren unternimmt, foHte fortan junäqft ftd^ in biefem S3ud^e orientiren. 
3)em ÖJele^rten tt)irb aud6 hie reid^e Sammlung üon ©d^riftproben ber üerfd^iebenften 
Sblfer unb ©prod^en no^ bon befonberem Snterejife fein, fßexmei^xt ift bie oorliegenbe 
britte ^ufloae burd^ hie Einleitung: „gur ^efd^id^te ber 93ud^brudenunft" unb boS 
(S:apitel „9Bte fonn ber ISutor pr ^iüigfeit beS ^rudCeS beitragen?'' — 93eibeS fel^r 
lefenStoert^e iSluffäge. ^ie tm}ogra:|)l^ifd^e ^uSftottung ift eine mu^erl^ofte, beS S3erlegerS 
unb ber berühmten jDfftdn i)rugulin in Seipjtg toürbige. 



Cruct von YD. SruBuUn in LCMp^l«. 



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Harvard College. Cambridge, MA 02138: (617)495-2413 



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