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Full text of "Die Fauna südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905"

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Die 

Fauna  Südwest-Australiens. 

Ergebnisse  der  Hamburger 
Südwest-australischen  Forschungsreise  1Q05 

herausgegeben  von 

Prof.  Dr.  W.  Michaelsen  und  Dr.  R.  Hartmeyer. 
^^=1  Band  H,  Lieferung  24—25.  = 


Inhalt: 

Lief.  24.    Odonata  von  Dr.  F.  Ris,  Rheinau  in  der  Schweiz. 
Lief.  25.    Reptilia,    Geckonidae    und    Scincidae    von    Privatdozent 
Dr.  Franz  Werner,  Wien. 

Mit  34  Abbildungen  im  Text. 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 
1910. 


Verlag  Ton  Crüstav  Fischer  in  Jena. 

Zoologische  und  anthropologische  Ergebnisse 
einer  Forschungsreise  im  westlichen  und  zentralen  Südafrika 

ausgeführt   in    den  Jahren    1903— 1Ü05    mit   Unterstützung   der   Kgl. 
Preussischen  Akademie  der  Wissenschaften  zu  Berlin 

von 

Dr.  Leonhard  Schultze, 

a.  o.  Prof.  an  der  Universität  Jena. 

(Denkschriften  der  Medizinisch-Naturwissenschaftlichen  Gesellschaft  zu   Jena. 
Band  XIV,  XV,  XVI.) 

Erster  Band. 


Systematik  und  Tiergeographie. 

Erste  Lieferung. 

I.  ProtOZOa.  Pycnothrix  monocystoides,  nov.  gen.  nov.  spec,  ein  neues  ciliates* 
Infusor  aus  dem  Darm  von  Procavia  (Hyrax)  capensis  (Pallas).  Von  Dr.  H.  Schubotz, 
Assistent  am  zoologischen  Institut  der  Universität  Berlin.     Mit  Tafel  I— III. 

II.  Helminthes.  Nematoden  und  Acanthocephalen.  Von  Dr.  toh  Liiistow, 
Generaloberarzt  in  Göttingen.    Mit  Tafel  IV. 

III.  Annelida.  A.  Oligochäten  aus  dem  westlichen  Kapland.  Von 
Prof.  Dr.  W.  Michaelsen,  Hamburg.  Mit  Tafel  V  und  l  Karte  im  Text.  — 
B.  Polychaete  Anneliden  der  Angra  Pequena- Buch  t.  Von  E.  Ehlers 
(Göttingen). 

IV.  Insecta.  (Erste  Serie).  A.  Apterygota  (I.)  Collem holen  aus  Süd- 
afrika nebst  einer  Studie  über  die  I.  Maxille  der  Collembolen.  Von  Dr.  Carl 
Böriier  (St.  Julien-Metz).  Mit  Tafel  VI  und  VII  und  15  Figuren  in  Text.  — 
B.  Archiptera  (I.).  Termitidae  per  il  Prof.  F.  8ilvestri  in  Portici.  Con  tavole 
VIII— X.  —  C.  Goleoptera  (I).  1.  Carabidae.  Von  Dr.  P.  Obst  in  Berlin.  Mit 
2  Figuren  im  Text.  2.  Cicindelinae.  Von  Dr.  Walther  Horii,  Berlin.  3.  Neue 
Staphylinidae  aus  dem  subtropischen  und  tropischen  Afrika.  Von  Dr.  Max  Bern- 
hauer, Grünburg,  O.Ö.  4.  Nitidulidae,  Lathridüdae,  Cryptophagidae  und  Parnidae. 
Von  A.  (Jronvelle.  5.  Dynastidae,  Cetoniidae  und  Scarabacidae.  Von  Prof.  H.  Kolbe, 
Berlin.  6.  Buprestidae.  Par  Ch.  Kerremanns,  Bruxelles.  7.  Mordellidae.  Von 
J.  Schilsky,  Berlin.  8.  Melyridae,  Ptinidae,  Mylabridae  und  Bruchidae.  Von  31.  Pic. 
9.  Chrysomelidae  und  Coccinellidae.  Von  J.  Weise,  Berlin- Niederschönhausen.  — 
D.  Diptera  (I.).  1.  Chironomidae.  Von  Prof.  Dr.  J.  Kieffer,  Bitsch.  Mit  15  Figuren 
im  Text.  2.  Asilidae.  Von  Prof.  Dr.  Fr.  Hermann,  Erlangen.  3.  Dolichopodidae. 
Von  B.  Lichtwardt,  Charlottenburg.  4.  Anthomyidae.  Von  Prof.  P.  Stein. 
5.  Diptera  pupipara  (Hippoboscidae).  Von  Dr.  med.  P.  Speiser.  Mit  1  Figur  im  Text. 
(5.  Simuliidae,  IJombyliidae,  Empididae,  Syrphidae,  Tachinidae,  Muscidae,  Phyco- 
dromidae,  Borboridae,  Trypetidae,  Ephydridae,  Drosphilidae,  Geomyzidae,  Agromy- 
zidae,  Conopidae.     Von  Prof.  Mario  Be/zi,  Torino.    Mit  6  P'iguren  im  Text. 

Mit  10  Tafeln  und  40  Abbildungen  im  Text.     1908.    Preis  35  Mark. 

Zweite  Lieferung. 

V.  Arachnoidea.  Araneae  (L).  By  W.  F.  Pureell.  With  Plate  VI.  - 
Skorpione  und  Soli  fugen.  Von  K.  Kraepelin.  Mit  10  Figuren  im  Text.  — 
Pseudoscorpionina  (Cheloneth  i).   Von  Albert  TuUgren.     Mit  (J  Fig.  im  Text. 

VI.  Insecta.  (Zweite  Serie).  A.  Apterygota.  (IL)  Thysanura.  Von 
J.  Silyestri.  Mit  Tafel  XII— XVIII.  —  B.  A  rchipte  ra  (II.)  1.  Odonata.  Von  F.  Bis. 
(Zugleich  Katalog  der  Odonaten  von  Südafrika).  Mit  17  Figuren  im  Text. 
2.  Embiidae.  (Eine  neue  Emhiide  aus  Südafrika.)  Von  Günther  Endericin.  Mit 
2  Figuren  im  Text.  3.  Coi)eognatiia.  (Hexacyrtoma,  eine  neue  Copeognathengattung 
vom  Kapland).  Von  Güntlier  Enderlein.  Mit  2  P'iguren  im  Text  und  Figur  1  auf 
Tafel  XIX.  —  C.  Orthoptera  (I.).  Blattaeformia  Oothecaria.  Von  IL  Karny. 
Mit  Tafel  XX— XXII.  —  D.  Coleoptera  (IL).  Tenebrionidae  und  Curculionidae. 
Von  B.  Pering'uey.  Bostrychidae  de  l'Afrique  allemande  du  Sud-Ouest.  Von 
P.  Lesne  Cerambycidae.  ^'on  Ch.  Aurivillins.  Paiteliden  und  Melolonthiden.  Von 
G.  J.  Arrow.  Elatoridae.  Von  Fd.  Fleutianx.  —  Term  i  top  h  il  en.  (Ein  neues 
termitophiles  Staphinilidengonus  nebst  anderen  Bemerkungen  ü])or  die  Gäste  von 
Ilodotermes).  Von  E.  Wasmann.  Mit  Tafel  XXlIa.  —  E.  Diptera.  (IL)  1.  Sciariden 
und  Zoocecidien.  Von  Ew.  H.  Riibsaanien.  Mit  Tafel  XXIII— XXIV  und  1  Figur 
im  Text.  2.  Ceratopogoninae.  (Neue  Ceratopogoninen  aus  Südafrika.)  Von  Günther 
Enderlein.     Mit  4  Figuren  im  Text  und  Figur  2—4  auf  Tafel  XIX. 

VII.  Anthozoa.  (Die  Aktinienfauna  Westafrikas.)  Von  Ferdinand  Pax. 
Mit  Tafel  XXV  und  4  Karten  im  Text. 

Mit  IG  Tafeln,  42  Abbildungen  und  4  Karten  im  Text.     1908.    Preis:  W)  Mark. 
Fortsetzung  auf  Seite  ^  des  Umschlages. 


Die 

Fauna  Südwest-Australiens, 

Ergebnisse  der  Hamburger 
südwest-australisclien  Forschungsreise  1Q05 

herausgegeben  von 

Prof.  Dr.  W.  Michaelsen  und  Dr.  R.  Hartmeyer. 
^^^=  Band  II,  Lieferung  24.  :^^= 

Ho  Odonata 


0====g  U-) 


von 


°  Dr.  F.  Ris 

(Rheinau  in  der  Schv 

Mit  27  Abbildungen  im  Text. 


I  --^  (Rheinau  in  der  Schweiz) 

i  o 
m 

CD 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 
1910. 


Alle  Rechte  vorbehalten. 


Die  Odonatensammlung  der  Hamburger  südwest-australischen  For- 
schungsreise war  zur  Zeit  der  Ausführung  der  Forschungsreise  der  erste 
etwas  größere  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Odonatenfauna  jenes  wenig  be- 
suchten Landes.  Seither  haben  wir  über  die  Libellen  Australiens  eine  ganze 
Reihe  wertvoller  Arbeiten  von  Mr.  R.  J.  Tillyard  in  Sidney  erhalten. 
Dieser  junge,  eifrige  und  erfolgreiche  Forscher  hat  unter  anderem  auch  im 
Sommer  1906—1907  eine  Exkursion  nach  Westaustralien  ausgeführt  und 
das  Resultat  in  einem  sehr  interessanten  Bericht  veröffentlicht.  Es  war 
eine  gegebene  Sache,  die  Daten  dieses  Berichtes  hier  mit  der  Analyse  der 
Hamburger  Ausbeute  zu  vereinigen.  Die  Materialien  beider  Sammlungen 
ergänzen  sich  insofern  günstig,  als  die  MiCHAELSEN-HARTMEYERsche  Ex- 
pedition in  die  Frühsommerzeit  (Anfang  Mai  bis  Mitte  Oktober),  die 
TiLLYARDsche  im  wesentlichen  in  den  Hochsommer  (Januar)  fällt.  Außer- 
dem wurde  alles  aufgenommen,  was  ich  in  der  zugänglichen  Literatur  über 
westaustralische  Odonaten  finden  konnte;  es  war  außerordentlich  wenig; 
ich  kann  allerdings  nicht  dafür  einstehen,  daß  mir  gar  nichts  entgangen 
sei,  da  ich  ganz  gründliche  Literaturstudien  nur  für  die  Libellulinae  durch- 
geführt habe.  Außer  den  Angaben  über  Westaustralien  wurde  das  für 
Nomenklatur,  Synonymie  und  geographische  Verbreitung  der  Arten  Wichtige 
mit  aufgenommen,  so  daß  die  folgende  kleine  Arbeit  als  ein  möglichst  voll- 
ständiger Katalog  dieser  Fauna  gelten  kann.  —  Einige  nicht  westaustralische 
Arten  wurden  zu  Vergleichszwecken  mit  aufgenommen  ;  die  westaustralischeu 
Arten  sind  mit  einer  Ordnungsnunimer  versehen,  die  in  der  Michaelsen- 
HARTMEYERSchen  Sammlung  vertretenen  außerdem  noch  mit  dem  Zeichen  *. 
Besonders  sei  noch  auf  die  kleine,  aber  interessante,  am  Schluß  beschriebene 
Ausbeute  von  Larven  aufmerksam  gemacht. 

Eine  erschöpfende  geographische  Analyse  würde  zu  weit  führen  und 
auch  an  der  fragmentarischen  Fauna  nicht  befriedigend  durchzuführen  sein. 
Einige  Beiträge  zu  diesem  Thema  seien  immerhin  gegeben.  Durch  Zufall 
mehr  als  mit  bestimmter  Absicht  hat  der  Verfasser  im  Laufe  der  Zeit  alle 
3  australen  Faunen  auf  ihre  Odonaten  bearbeitet:  die  Südspitze  Amerikas 
(Odonaten  der  Hamburger  Magelhaensischen  Sammelreise,  1904  und  Bei- 
trag zur  Odonatenfauna  von  Argentina,  Deutsche  Ent.  Ztschr.  1908,  p.  518  ff.), 


418  F.  Ris> 

Südafrika  (Odonata  in  L.  Schultze,  Forschungsreise  im  westlichen  und 
zentralen  Südafrika,  Jenaische  Denkschr.  XIII,  1908,  p.  303  ff.)  und  eines 
Teils  von  Australien  in  der  vorliegenden  Studie.  —  Alle  3  Faunen  haben 
gemeinsame  Züge  und  doch  ihre  Verschiedenheiten,  Am  reinsten  ist  der 
Charakter  der  Fauna  des  austraten  Afrika:  sie  erscheint  als  eine  reine 
Reduktion  der  äthiopischen  Tropenfauna  ohne  irgendwelche  Beimischung 
von  Elementen,  die  nicht  ohne  weiteres  aus  dieser  abgeleitet  werden  könnten. 
Etwas  komplizierter  liegen  die  Verhältnisse  im  austraten  Südamerika:  hier 
wohnen,  durch  die  Cordillere  getrennt,  zwei  Faunen ;  die  Fauna  der  atlantischen 
Seite  entspricht  absolut  der  südafrikanischen,  insofern  als  auch  sie  als  eine 
völlig  reine  Reduktion  der  entsprechenden  südamerikanischen  Tropenfauna 
erscheint.  Dagegen  zeigt  die  chilenische  Fauna  bei  äußerster  Artenarmut 
wohl  noch  einen  Einschlag  recenter  neotropischer  Elemente,  aber  einen 
Grundstock  höchst  archaischer,  zum  Teil  völlig  isolierter  Formen,  auf  deren 
Beziehung  zu  Australien  noch  zurückzukommen  ist.  Die  Fauna  West- 
australiens endlich  ist  völlig  rein  eine  Reduktion  der  subtropischen  und 
außertropischen  Fauna  des  australischen  Kontinents  überhaupt.  Aber  diese 
Australfauna  selbst  ist  nicht  der  äthiopischen  oder  neotropischen  vergleich- 
bar, sondern  selbst  ein  komplexes  Gebilde  aus  einem  ungeheuer  archaischen, 
dem  chilenischen  sehr  analogen,  aber  erheblich  reichern  Anteil  und  einem 
starken,  polwärts  aber  sehr  lasch  abnehmenden  Einschlag  von  indomalaiischen 
Elementen  oder  deren  Derivaten. 

Es  wird  das  beste  sein,  mehr  zur  Andeutung  als  ausführlichen  Be- 
gründung dieser  Dinge  die  einzelnen  systematischen  Gruppen  der  Liste 
durchzugehen.  —  Die  Calopterijgidae  sind  in  Australien  durch  die  Gattung 
DlpJilebia  sehr  spärlich  vertreten.  Wir  sind  genötigt,  die  Calopter3'giden 
in  gewissem  Sinne  als  die  primitivste  aller  Odonatenfamilien  zu  betrachten, 
aber  doch  nur  so,  daß  wir  in  ihr  die  sozusagen  geradlinige  Fortentwickelung 
eines  primitiven  Stammes  sehen,  während  wir  dessen  heute  lebende  Ver- 
treter in  weit  überwiegender  Mehrzahl  als  hochspezialisierte,  an  cäno- 
genetischen  Merkmalen  reiche  Formen  zu  betrachten  haben;  ihre  größte 
Fülle  fällt  in  die  reichen  Faunen  des  indomalaiischen,  neotropischen,  weniger 
des  äthiopischen  Reiches.  Sie  sind  in  Südafrika  durch  2  Ausläufer  der 
äthiopischen  Fauna  vertreten  und  fehlen  im  austraten  Südamerika  ganz. 
—  Die  große  Familie  der  Agrionidae  ist  in  Westaustralien  spärlich  ver- 
treten, durch  einige  wenige  Arten  der  Subfamilie  Agrionmae,  Vertreter 
altweltlich  tropischer  (Xmilhagrion  als  nahe  Verwandte  von  Pseudagrion), 
mehr  spezifisch  indoausti-alischer  (Argiolestes)  oder  kosmopolitischer  Formen- 
kreise (Ischnura);  bemerkenswert  ist  aber  der  verhältnismäßige  Reichtum 
der  Fauna  an  Lesfes-Arten.  Die  Gattung  ist  kosmopolitisch  und  sicher 
archaisch ;   ihre   Vertreter   dürften   für  das  außertropische   Australien   den 


Odonata.  419 

alten  autochthonen ,  die  der  Agrioninae  den  eingewanderten  Anteil  der 
Agrionidae  bilden.  Manches  ließe  sich  über  die  äußere  Erscheinung  der 
Odonaten  verschiedenster  Gruppen  sagen.  Hier  sei  nur  darauf  hinge- 
wiesen, daß  in  keiner  Fauna  der  Welt  Agrioniden  mit  einem  Farbenmuster 
aus  Himmelblau  und  Bronzeschwarz  fehlen;  dieser  Typus  wird  in  der 
paläarktischen  Fauna  in  der  Hauptsache  von  der  Gattung  Agrion  gestellt, 
in  der  nearktischen  von  Enallagma,  in  der  neotropischen  von  Acanthagrion 
und  Argia,  in  der  äthiopischen  von  Pseudagrion  und  Enallagma,  in  der 
indischen  und  indoaustralischen  von  Pseudagrion  und  Caconeura,  im  ge- 
mäßigten Australien  von  Lestes.  Man  könnte  sagen,  diese  Gattung,  die 
in  ihrem  übrigen  Verbreitungsgebiet  andere  Färbungstypen  repräsentiert 
(vorwiegend  einen  dunkelgrün  metallischen)  hat  mit  ihren  himmelblau- 
bronzeschwarzen  Typen  in  Australien  eine  Stelle  ausgefüllt,  um  welche 
eine  genügende  Zahl  Mitbewerber  aus  den  anderen  Gruppen  fehlten.  Von 
allen  mir  bekannten  Les^es-Arten  gehört  diesem  Färbungstyp  nur  noch  die 
einzige  chilenisch-argeutinische  Art  L.  undulatus  an,  die  aber  übrigens  zu 
einer  neotropischen  Artengruppe  gehört.  — Die  Gomphinae  sind  im  außer- 
tropischen Australien  nur  durch  die  ziemlich  artenreiche,  wahrscheinlich 
archaische  und  autochthone  Gattung  Austrogomphus  vertreten;  wahrschein- 
lich repräsentieren  die  zwei  aus  Westaustralien  genannten  Arten  den  Be- 
stand dieser  Fauna  nur  unvollständig.  —  Die  Petalurinae  und  die  Aeschninen- 
gruppe  Petalia  sind  für  Westaustralien  nicht  nachgewiesen ;  die  Gattung 
Petalura  darf  aber  hier  nicht  übergangen  werden,  bildet  sie  doch  einen 
besonders  markanten  Teil  der  archaischen  Australfauna.  Mit  zwei  Arten 
in  Australien  (die  zweite  vor  kurzem  in  Queensland  durch  Mr.  Tillyard 
entdeckt),  je  einer  Art  in  Neu-Seeland,  Chile,  Japan  und  zwei  Arten  in 
Nordamerika  ist  die  Subfamilie  der  Petalurinae  in  Bestand  und  Verbreitung 
gleich  merkwürdig.  Der  Typus  ist  in  höchstem  Maße  archaisch  und  seine 
Vertreter  (wenigstens  der  chilenische  Phmes  raptor  und  die  australischen 
Petalura)  gleichzeitig  hoch  spezialisiert.  Es  scheint  mir  nicht  ratsam,  diese 
wenigen  Ueberreste  einer  sicher  einst  bedeutenden  und  vielleicht  kosmo- 
politischen Gruppe  untereinander  in  ein  näheres  Abstammungsverhältnis 
bringen  zu  wollen.  Ihre  Gegenwart  bedeutet  wohl  weniger  einen  engeren 
Zusammenhang  der  heutigen  Wohngebiete  in  geologischer  Vergangenheit, 
als  den  diesen  Gebieten  gemeinsamen  Charakter,  Refugien  anderswo  ver- 
drängter und  verschwundener  Formen  zu  sein.  Sicher  trifft  dies  in  hohem 
Maße  für  Australien  zu,  aber  ich  glaube  auch  für  Chile,  Japan  und  Nord- 
amerika lassen  sich  Beispiele,  die  diesen  Charakter  belegen,  nicht  nur  aus 
den  Odonaten  beibringen.  —  Dieselbe  Ueberlegung  möchte  ich  auch  auf  Mr. 
Tillyards  allermeikwürdigsten  Fund,  die  Petalia  aus  den  Blauen  Bergen 
von  Neu-Süd- Wales,  anwenden ;  die  Art  ist  noch  ungenügend  bekannt  und 


420  F.  Ris, 

ihre  Vergleichiing  mit  den  chilenischen  (auch  noch  sehr  schlecht  bekannten) 
Formen  bleibt  noch  durchzuführen.  Eine  zwingende  Begründung  für  einen 
einstigen  Zusammenhang  von  Südamerika  mit  Australien  möchte  ich  auch 
aus  der  Koexistenz  dieser  Form  in  den  beiden  Weltteilen  nicht  sehen. 
Petalia  ist  ein  äußerst  archaischer  Typus,  wie  er  als  Vorfahre  heutiger 
Aeschninen  wohl  denkbar  ist  und  seine  zwei  einzigen  noch  bekannten  Asyle, 
das  Waldland  des  südlichen  Chile  und  die  Blauen  Berge,  erscheinen  als 
Refugien  in  der  strengsten  Bedeutung  dieses  Wortes.  Die  Aeschninae 
Westaustraliens  und  Australiens  überhaupt  (außer  der  eben  erwähnten 
Petalia)  setzen  sich  zusammen  aus  dem  reich  entfalteten  Genus  Austro- 
aeschna,  das  dem  archaischen  Zweig  der  Subfamilie  (mit  Brachytron,  Epi- 
aeschna,  Aeschnophlebia,  CaliaescJma  etc.)  angehört  und  den  autochthonen 
Anteil  der  Fauna  bildet,  und  aus  einem  ganz  geringen  Anteil  dem  cäno- 
genetischen  Zweig  angehöriger,  wohl  eingewanderter  Formen ;  die  drei  Haupt- 
gattungen dieses  cänogenetischen  Zweiges  sind  im  außertropischen  Australien 
nur  durch  je  eine  Art  von  Anax  und  Aesrhna  vertreten,  Gynacantha  fehlt 
dieser  Fauna  wie  allen  gemäßigten  Zonen  überhaupt.  —  Die  Libellulidae 
Australiens  zeigen  ein  sehr  merkwürdiges  Verhältnis  der  beiden  Sub- 
familien :  die  cänogenetischen  in  der  übrigen  Welt  dominierenden  LibelluUnae 
sind  nur  durch  einige  wenige  Arten  vertreten,  die  zwar  meist  dem  Kon- 
tinente und  seinen  Annexen  eigene  Formen,  aber  ohne  Schwierigkeit  von 
indoaustralischem  Stamme  ableitbar  und  somit  wohl  in  letzter  Linie  als 
Einwanderer  zu  betrachten  sind.  Als  Brücke,  oder  für  einen  Teil  der 
tropischen  Formen  als  Ursprungsherd  erscheint  in  erster  Linie  Neu-Guinea ; 
aber  auch  ein  Nebenweg  über  die  kleinen  Sundainseln  und  Timor  ist  durch 
einige  wenige  Formen  (Diplacodes  nebulosa,  Orthetrum  pruinosum,  vielleicht 
Camacinia  Othello)  angedeutet.  Unter  diesen  Umständen  ist  es  nicht  ver- 
wunderlich, daß  die  LibelluUnae  in  Queensland  noch  verhältnismäßig  gut 
vertreten,  in  dem  der  Eintrittspforte  fernen  Westaustralien  auf  ein  Minimum 
reduziert  sind.  Dafür  herrschen  die  Cordulinae  in  ganz  auffallender  Weise 
vor.  Der  phylogenetische  Zusammenhang  der  LibelluUnae  und  Cordulinae 
ist  noch  reichlich  dunkel  und  eine  ganze  Reihe  von  Fragen  sind  zu  lösen 
noch  kaum  versucht;  aber  soviel  scheint  mir  sicher,  daß  die  Wurzeln  der 
Cordulinae  weiter  in  die  Vergangenheit  verfolgbar  sind  als  die  der  Libellu- 
Unae, oder  mit  anderen  Worten,  daß  unter  den  Cordulinae  mehr  ganz  alte 
Stämme  erhalten  geblieben  und  diese  weniger  unter  der  homogenen  Masse 
recenter  Formen  begraben  sind  als  bei  den  LibelluUnae.  Die  heute  lebenden 
LibelluUnae  sind  mehr  breite  Massen,  die  Cordulinae  mehr  Spitzen,  so  daß 
es  denn  audi  nicht  befremdet,  wenn  wir  unter  den  Cordulinen  Formen 
finden,  die  als  den  reinsten  und  vollendetsten  Ausdruck  der  Idee  einer 
Libelle  zu  bezeichnen  erlaubt  sein  dürfte.   Australien  ist  nun  ein  Cordulinen- 


üdonata.  421 

asyl,  vor  allem  ein  Refugium  in  größtem  Maßstabe  für  den  höchst  archaischen 
TyT^im  Sj/nthemis,  der  dieser  Region  in  reicher  Entfaltung  angehört.  Synthemis 
wie  Macromia  weisen  wohl  auf  Ursprünge  der  Libellulidae  aus  einem 
Formenkreis,  von  dem  die  in  Australien  nicht  vertretenen  ChhrogomjMnae 
und  Cordulegasterinae  als  in  anderen  Richtungen  entwickelte  Relikte  er- 
scheinen. 

Somit  ist  der  Charakter  der  Odonatenfauna  des  außertropischen  Austra- 
liens zu  bezeichnen  als  ein  im  ganzen  ziemlich  eindeutiger:  ein  mäßig 
reicher,  aber  doch  weniger  als  in  irgendeinem  anderen  Teile  der  Welt 
verarmter  Grundstock  von  archaischen  autochthonen  Formen  {Lestes,  Austro- 
gomphus,  Petalura,  Fetalia,  Austroaeschna,  Synthemis,  Hemicordulia,  Procor- 
didia)  und  ein  überraschend  kleiner  Anteil  recenter,  eingewanderter  Formen, 
meist  aus  indomalaiischem  Stamm  (Agrioninae,  Anax,  Aeschna,  Libelhdinae). 

Für  das  Thema  des  einstigen  Zusammenhanges  der  australen  Fest- 
länder lassen  sich  aus  der  Odonatenfauna  keine  zwingenden  positiven  Argu- 
mente gewinnen.  Für  die  auffallendsten  Koinzidenzen  (Petalurinae,  Petalia) 
scheint  dem  Verfasser  eine  andere  Erklärung,  d.  h.  deren  Auffassung  als 
Relikte  einer  einst  kosmopolitischen  Verbreitung,  die  wahrscheinlichere.  — 
Damit  soll  aber  nicht  gesagt  sein,  daß  der  Verfasser  geneigt  ist,  aus  an- 
deren Tiergruppen  gewonnene  Argumente  gering  zu  schätzen.  Es  ist  selbst- 
verständlich, daß  eine  Gruppe  von  der  Eigenart  der  Odonaten,  die  hohes 
erdgeschichtliches  Alter  verbindet  mit  beträchtlicher  aktiver  und  passiver 
Verbreitungsfähigkeit  vieler  ihrer  Glieder,  bei  der  sehr  große  Areale  der 
einzelnen  Arten  mehr  die  Regel  als  die  Ausnahme  sind,  ihren  eigenen 
Verbreitungs-  und  Erhaltungsgesetzen  folgt.  Wir  kennen  davon  noch  zu 
wenig,  um  mehr  als  einige  Hauptlinien  anzudeuten. 


Farn.  Calopterygidae. 


Kein  Vertreter  dieser  Familie  ist  bisher  in  Westaustralien  nachgewiesen, 
doch  ist  das  Vorkommen  der  für  Australien  charakteristischen  Gattung 
Diphlehia  auch  in  diesem  Teile  des  Kontinents  nicht  unwahrscheinlich. 

Farn.  Agrionidae. 

Subfam.   Lestinae. 

(xatt.  Lestes. 

Die  kosmopolitische  Gattung  ist  auf  dem  australischen  Kontinent  ver- 
hältnismäßig reich   vertreten  und   eine  Mehrzahl   von  Arten  ist  für  West- 


422  F-  Ris, 

australien  nachgewiesen.  Es  schien  erwünscht,  alle  aus  Australien  be- 
schriebenen Arten  hier  zu  erwähnen.  Eine  analytische  Tabelle  für  die  J 
und  eine  Serie  von  Abbildungen  der  Appendices  der  d  dürfte  ebenfalls 
willkommen  sein.  Zwei  mir  nicht  vorliegende  Arten  (L.  paludosus  und  L. 
aridus)  mußte  ich  von  der  Tabelle  ausschließen,  ebenso  die  ?,  für  welche 
mein  Material  zu  große  Lücken  hat.  Alle  australischen  Lestes  sind  schmal- 
Hügelig  mit  schmalelliptischen  Flügelspitzen,  sehr  schmalem  Viereck,  dessen 
costal-distaler  Winkel  sehr  groß  (manchmal  180"  fast  erreichend),  dessen 
anal-distaler  Winkel  sehr  spitz  ist.  Sie  gleichen  darin  dem  paläarktischen 
L.  fuscus.  Abtrennung  irgendwelcher  besonderer  Gattungen  von  Lestes 
(sensu  Selysi)  halte  ich  zur  Zeit  nicht  für  opportun;  auch  die  Gattung 
Sympycna  für  L.  fuscus  ist  ungenügend  begründet;  eine  Unterteilung  der 
Gattung  könnte  nur  gestützt  auf  die  Arten  aller  Weltteile  mit  Erfolg  ver- 
sucht werden ;  ein  solcher  Versuch  ist  aber  bisher  nicht  gemacht. 

Australische  Lestes  $. 
I.  Dorsum  des  Thorax  vorwiegend  hell  (rötlichbraun) :  breite  helle  Median- 
binde, lateral  von  einem  kaum  breitem,  metallgrünen,  außen  buchtigen 
Streif  gesäumt,  der  von  der  Schulternaht  weit  entfernt  bleibt.  Hinter 
der  Schulternaht  nur  einige  kleine  dunkle  Fleckchen  der  Seiten.  Ap- 
pendices Fig.  1.     Sehr  schlanke  Form.  —  S  Abd.  37,  Hfl.  22,  Pt.  V2. 

L.  tenuissimus. 
II.  Dorsum  des  Thorax  vorwiegend  dunkel,  grün-  oder  kupfrigmetallisch ; 
auf  der  Mediannaht  höchstens  ein  feiner  heller  Streif.     Schmale  helle 
Juxtahumeralstreifen,  die  meist  das  dorsale  Ende  der  Naht  nicht  völlig 
erreichen,  bei  einem  Teil  der  Arten  sie  nahe  diesem  Ende  mit  einem 
kleinen  Fortsatz  nach  hinten  überschreiten ;  die  dunkle  Färbung  reicht 
meist  bis   zur  Mitte   zwischen    Schulternaht   und   hinterer  Seitennaht; 
diese  letztere  trägt  bei  den  meisten  Arten  eine  dunkle  Linie. 
A.  Appendices    superiores   ganz    nahe    der    Basis    mit   einem   langen, 
schmalen,  ventralwärts  gerichteten,  etwas  stumpfen  Fortsatz.  Ende 
der  Appendices  inferiores  verschmälert  und  dorsalwärts  gebogen, 
a.  Dorsum  des  10.  Sgm.  dunkel.     Die  bronzegrüne  Zeichnung  des 
2.  Sgm.  erreicht  nicht  völlig  den  vorderen  Rand   und  ist  vorne 
in  einem  Bogen  ausgerandet,  der  etwas  tiefer  als  ein  Halbkreis 
ist.      Helle   Basairinge  der    Segmente    3 — 7    V«    (ler    Segment- 
länge   oder    etwas    weniger.     Heller  Juxtahumeralstreif  schmal, 
ohne    posthumerale    Verlängerung;     dunkle    Linie    der    hintern 
Seitennaht  schmal.    Der  distale  Zahn  dei-  Appendices  superiores 
sehr  robust,  das  Ende  derselben  verbreitert;  Länge  der  App.  inf. 
1/4  der  sup.  Appendices  Fig.  2.  —  <J  Abd.  30.  Hfl.  21,  Pt.  1-5. 

L.  cingulatus. 


Odonata. 


423 


aa.  Dorsum  des  10.  Segments  hellblau.  Die  bronzegrüne  Zeich- 
nung des  2.  Segments  reicht  von  Rand  zu  Rand  und  ist  durch 
eine  schmale  hellblaue  Dorsallinie  geteilt.  Helle  Basairinge  der 
Segmente  3 — 5  fast  die  Hälfte  bis  "'/s  der  Segmentlänge,  6  etwa  V^, 
7  etwa  Vs  derselben.  Heller  Juxtahumeralstreif  etwas  breiter 
als  bei  a,  etwas  höher  reichend  und  mit  einem  kleinen  post- 
humeralen  Fortsatz ;  dunkle  Linie  der  hinteren  Seitennaht  schmal. 
Der  distale  Zahn  der  App.  sup.  schmal  und  spitz,  das  Ende  der- 
selben kaum  verbreitert.  Länge  der  App.  inf.  '/s  f^^^'  sup.  Ap- 
peudices  Fig.  3.  -  Schlanker  als  a.    6  Abd.  30,  Hfl.  20,  Pt.  1*2. 

L.  leda. 
.  Appendices  superiores  etwa  auf  dem  basalen  Viertel  oder  ein  wenig  wei- 
ter distal  mit  einem  spitzen  oder  stumpfen  Zahn,  der  nicht  so  völlig  ven- 
tralwärts  gerichtet  ist  wie  der  der  Basis  nähere  Fortsatz  der  Gruppe  A. 
b.  Dorsum  des  10.  Segments  zum  größten  Teil  hellblau.     Ende  der 
App.  inf.  dorsalwärts  gebogen  und  verschmälert.     App.  inf.  halb 
so  lang    wie    die    sup.    (die    relativ  längsten    bei    australischen 
Lestes).  —  Dorsum  des  2.  Segments  ganz  schwarz  mit  einer  äußerst 
feinen  hellen  Medianlinie  auf  dem  hinteren  Drittel.    Helle  Basal- 
ringe  der  Segmente  3—5  etwa  ^/^  der  Segmentlänge,  6  etwa  ^/g,  7 
nur  ein  schmaler  Saum,     Heller  Juxtahumeralstreif  schmal,   das 
dorsale    Ende    der    Naht    nahezu     erreichend    und    mit    einem 
kleinen    posthumeralen    Fortsatz ;     dunkle    Linie     der    hinteren 
Seitennaht  schmal.    Der  proximale  Zahn  der  App.  sup.  spitz,  so 
laug    wie    der  distale,   auf  dem    proximalen  Viertel    der  Länge. 
Appendices  Fig.  4.  —  d  Abd.  26,  Hfl.  16,  Pt.  1.  L.  io. 

bb.  Dorsum  des  10.  Segments  schwarz.  App.  inf.  höchstens  ^4  so 
lang  wie  die  sup.,  ihr  Ende  nicht  dorsalwärts  gebogen. 
ßß.  Der  proximale  Zahn  der  App.  sup.  auf  dem  proximalen 
Drittel,  wenig  kürzer  als  der  distale,  spitz.  —  Segment  2  mit 
grünmetallischer  Dorsalbinde  von  Rand  zu  Rand,  die  hinter 
der  Mitte  verschmälert  und  ohne  mediane  helle  Zeichnung 
ist.  Helle  Basairinge  der  Segmente  3  — 7  etwa  V«  der  Segment- 
länge, Heller  Juxtahumeralstreif  schmal,  ohne  posthumera- 
len Fortsatz ;  dunkle  Linie  der  hinteren  Seitennaht  breit. 
Appendices  Fig.  5.   6  Abd.  26,  Hfl.  17,  Pt.  l'l.  L.  psyche. 

ßß'.  Der  proximale  Zahn  der  App.  sup.  auf  dem  proximalen  Viertel, 
breit  und  völlig  abgestumpft.  —  Segment  2  basal  mit  einem 
schmalen  grünmetallischen  Querstreifen,  apical  mit  einem 
grünmetallischen  Dorsalfleck,  der  nicht  ganz  die  halbe  Seg- 
mentlänge erreicht  und  fast  gerade  abschließt.  Helle  Basal- 
ringe  der  Segmente  3—7  V3— V4  der  Segmentlänge,  aber  die 


Die  Fauna  Südwest-Australiens.     II. 


28 


Li 


424  F-  Ris, 

helle  Zeichnung  dadurch  sehr  vergrößert,  daß  der  dunkle 
Dorsalstreif  sich  schon  vom  apicalen  Viertel  an  in  eine  lange 
Spitze  verschmälert.  Sehr  feine  helle  Linie  auf  der  Thorax- 
mediannaht; heller  Juxtahumeralstreif  breit,  ohne  posthume- 
ralen  Fortsatz ;  dunkle  Linie  der  hinteren  Seitennaht  schmal. 
Appendices  Fig.  6.  —  Robuste  Statur.  6  Abd.  29,  Hfl.  20, 
Pt.  r3.  L.  annulosus. 

C.  App.  sup.  ohne  proximalen  Zahn  oder  nur  mit  einem  stumpfen 
Höcker  ganz  nahe  der  Basis,  mit  einem  robusten  und  spitzen  Zahn 
etwa  auf  dem  distalen  Drittel. 

c.  Dorsum  von  Segment  2  mit  bronzeschwarzer  Zeichnung  von  Rand 
zu  Rand,  die  auf  der  Mittellinie  durch  eine  breite,  etwas  buchtige 
helle  Binde  in  ganzer  Länge  geteilt  ist.  Helle  Basairinge  der 
Segmente  3 — 7  weniger  als  '/g  der  Segmentlänge,  aber  die  dunkeln 
Dorsalstreifen  schmal  und  auf  der  Mitte  durch  eine  helle  Linie 
fast  in  ganzer  Länge  geteilt.  Dorsum  des  10.  Segments  hell.  Helle 
Linie  auf  der  Thoraxmittelnaht ;  helle  Juxtahumeralstreifen  breit, 
mit  einem  posthumeralen  Fortsatz  völlig  das  dorsale  Ende  der 
Naht  erreichend;  an  der  hinteren  Seitennaht  nur  dorsal  ein 
feines  dunkles  Streifchen.  Ende  der  App.  sup.  ventralwärts  ge- 
gebogen und  unten  fast  gerade  abgeschnitten.  App.  inf.  sehr 
kurz,  höchstens  Vn  ^^^^  Länge  der  sup.  Appendices  Fig.  7 — 8. 
—  S  Abd.  34,  Hfl.  20,  Pt.  1*2.  L.  analis. 

cc.  Dorsum  von  Segment  2  mit  breiter  bronzeschwarzer  Zeichnung  von 
Rand  zu  Rand,  die  nur  hinter  der  Mitte  ein  wenig  seitlich  ein- 
gebuchtet ist.  Helle  Basairinge  von  Segment  3 — 7  höchstens  7? 
der  Segmentlänge,  die  dunkeln  Streifen  breit.  Dorsum  des  10. 
Segments  hell.  Aeußerst  feine,  nicht  vollständige  helle  Linie  auf 
der  Thoraxmittelnaht;  helle  Juxtahumerallinie  mäßig  breit  und 
mit  einem  schmalen  posthumeralen  Fortsatz  völlig  das  dorsale 
Ende  der  Naht  erreichend ;  auf  der  hintern  Seitennaht  nur  ganz 
am  dorsalen  Ende  ein  dunkles  Dreieck.  Ende  der  Api».  sup. 
auf  eine  längere  Strecke  als  bei  c  ventralwärts  gebogen,  all- 
mählich verschmälert.  App.  inf.  fast  Vs  der  Länge  der  sup. 
Appendices  Fig.  9.  —  d  Abd.  34,  Hfl.  24,  Pt.  Pö. 

L.  Colensonis. 

L.  tenuissimus  Tillyard. 

Lestes  temdssimus  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXI,  p.  179,  tab.  17,  fig.  2a, 
2b  (l'J06)  iS  '■^  Cairns,  N.  Queensland). 

Vorliegend  2  S,  1  ?  Cooktown,  I.  08,  1.  Tillyard.    —    Diese  Art 
scheint   enger   als    mit  den   typischen  Australformen   verbunden   mit  einer 


Odonata. 


425 


Les^es- Gruppe,    welche  Indien,  Indonesien  und  die  Neu-Guinea-Region  be- 
wohnt. 

i.  cingulatus  (Bunn.). 

Agrion  cingulatum  Burmeister,  Hdb.  Ent.  II,  p.  823  (183D)  (cj'  5  Neu-Holland).  —  Cal- 
VERT,  Trans.  Amer.  ent.  Soc,  XXV,  p.  45,  tab.  1,  fig.  1  (1898)  (Burmeisters 
Type,  sehr  gute  Abbildung  der  Appendices  des  J.) 

Lestes  cingidata  Selys,  Synops.,  p.  50  (1862)  ($  N.-Holland).  —  Martin,  M^in.  Soc.  zool. 
France,  1901,  p.  244  (Australien). 

Lestes  cingulatus  Kirby,  Cat.,  p.  163  (1890). 

Vorliegend  6  9  von  Gisborne,  Victoria,  1.  R.  J.  Tillyard.   Vor 


Fig.  1.  Lestes  tenmssimus  Till.  $, 
von  Cooktown  (Koll.  Eis).  Hinterende 
des  Abdomens  von  oben  und  von  der 
Seite. 


Fig.  2.  Lestes  cingulatus  (BuRM.) 
J,  von  Gisborne  in  Victoria  (Koll.  Eis). 
Hinterende  des  Abdomens  von  oben 
und  von  der  Seite. 


allen   anderen   australischen  Lestes   unseres   Materials  ausgezeichnet  durch 
den  intensiven  grünen  Metallglanz  der  dunklen  Zeichnungselemente. 


*1.  L.  leda  Selys. 

Lestes  leda  Selys,  Synops.,  p.  47  (1862)  (N.-Holland,  Melbourne,  Nordost-Küste).  —  Kirby, 
Cat.,  p.  163  (1890).— Martin, Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  244  (Victoria).  —  Til- 
lyard, Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXI,  p.  409—423,  tab.  32—33  (1906)  (Imago 
und  Larve,  Sidney). 

Fundnotizen:  Station  109a,  Subiaco  nördl.,  Liefert  1.  1  ?,  VI. 
bis  X.  05;  Station  127,  Mundijong,  1  ?,  21.  IX.  05;  Victoria,  Port 
Melbourne,  den  im  Hafen  liegenden  Dampfer  umfliegend,  W.  Micha- 
elsen leg.  11  d,  5  ?,  15.  IX.  05. 

Koll.  RIS:  Sidney  (Tillyard),  Victoria  (R.  Martin). 

Die  Bestimmung  der  2  westaustralischen  $  als  L.  leda  ist  etwas  un- 
sicher,  um  so  mehr,  als  Mr.  Tillyard  die  Art  aus  dem  Gebiet  nicht  er- 

28* 


426 


F.  Eis. 


Fig.  3.  Lestes  leda  Selys,  $,  von 
Port  Melbourne  (Michaelsen  leg.). 
Hinterende  des  Abdomens  von  oben 
und  schräg  von  der  Seite. 


wähnt.  Mein  Material  gestattet  überhaupt  nicht  die  Aufstellung  sicherer 
Kennzeichen  für  die  $,  da  es  viel  zu  klein  ist,  um  eine  eventuelle  Varia- 
bilität der  Zeiclmungsmerkmale  festzustellen.  Von  anderen  blaugeringelten 
$  würden    wir   leda   gegen   psyche   und   io  nach  der  etwas  beträchtlicheren 

Größe  abgrenzen,  ferner  nach  dem 
etwas  längeren  und  schmäleren,  hel- 
leren ,  rötlichgelben  bis  rotbraunen 
Pterostigma.  Mit  dem  o.nnulosus-'^ 
muß  die  Statur  ungefähr  überein- 
stimmen :  bei  den  sicheren  leda-^  von 
Port  Melbourne  ist  der  Juxtahumeral- 
streif  gleich  breit  wie  bei  den  zuge- 
hörigen cS;  die  einzigen  2  vorliegenden 
annulosus-d  haben  diesen  Streif  un- 
gefähr doppelt  so  breit  wie  leda,  es  ist 
also  vielleicht  erlaubt,  bei  annulosus-^ 
ein  ähnliches  Verhältnis  vorauszu- 
setzen. In  dieser  Annahme  wurden 
die  erwähnten  westaustralischeu  $  zu  leda  gerechnet,  da  sie  in  der  Zeich- 
nung mit  den  Exemplaren  von  Port  Melbourne  übereinstimmen.  Beim 
einen  derselben  (Mundijong)  ist  die  Thoraxmittelnaht  ganz  dunkel,  beim 
zweiten  (Subiaco)  trägt  sie  ein  feines  hellblaues  Streifchen. 

L.  paludosus  Tillyard.  • 

Lestes  pahtdosus  Tillyärd,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXI,  p.  181,  tab.  17,  fig.  3a, 
3b  (1906)  iS  2  Townsville,  Nord  Queensland). 

Mir  unbekannt.  Nach  dem  Autor  nahe  L.  leda.  Die  Figuren  der 
Appendices  sind  in  zu  kleinem  Maßstab  gegeben,  um  eine  sichere  Be- 
urteilung der  Form  zu  gestatten. 

*3.  L.  io  Selys. 

Lestes  io  Selys,  Synops.,  p.  46  (1862)  ((j"  $  Neu-Holland,  $?  Melbourne).  —  Kirby,  Cat. 
p.  168  (1890).  —  Martin,  Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  244  (Victoria).  —  Til- 
lyard, Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  738  (1908)  (Wilgarrup,  Bridgetown, 
Armadale,  Margaret  River). 

Fuiidnotizen :  Station  88,  Moora,  1  ?,  8.  VIII.  05;  Station  109, 
Subiaco  nördl,  2  ?,  26.  VI.  05;  Station  142,  Bunbury,  1  S,  24/25. 
VII.  05. 

Andere  Exemplare  dieser  Art  habe  ich  nicht  gesehen ;  das  S  scheint 
ganz  sicher;  die  $  etwas  fraglich;  ich  habe  sie  als  L.  io  bestimmt  nach 
Mr.  Tillyards  Angabe,  daß  die  Flügel  von  L.  io  besonders  langgestreckt 
und  schmal  sind,  was  für  unsere  Exemplare  zutrifft. 


Odonata. 


427 


i.  aridus  Tillyard. 

Lestes  aridics  Tillyaed,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  762,  tab.  42,  fig.  4,  5 
(1908)  (S  $  Tennants  Creek,  Nordterritorium  von  Süd-Australien). 

Mir  unbekannt.  Nach  der  Beschreibung  ist  das  d"  von  allen  anderen 
australischen  Lestes  verschieden  durch  die  ganz  hellblauen  Segmente  9— 10. 
Die  Abbildung  der  Appendices  ist  im  Maßstab  etwas  klein  und  gibt  eine 
Struktur,  die  L.  io  sehr  nahe  stehen  muß. 


3.  L.  i^syche  (Hagen). 

bestes  jjsyche  (Hagen)  Selys,  Synops.,  p.  45  (1862)  (J  2  Neu-HoUand).  —  Kirby,  Cat., 
p.  163  (1890).  —  Martin,  Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  244  (fast  ganz  Australien). 
—  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  738  (1908)  (Perth,  Armadale, 
Margaret  River). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 


Fig.  4.  Lestes  io  Selys,  cJ,  von 
Bunbury,  Hinterende  des  Abdomens 
von  oben  und  von  der  Seite. 


Fig.  5.  Lestes  psyche  (Hagen),  (J, 
von  N.  S.  Wales  (Koll.  Eis),  Hinter- 
ende des  Abdomens  von  oben  und  von 
der  Seite. 


Koll.  Ris :  2  c?  N.  S.  W  a  1  e  s  (N  a  t  i  0  n  a  1  P  a  r  k),  XII.  07,  Tillyard  leg. 
4.  L.  annulosus  Selys. 

Lestes  anmdosa  Selys,    Synops.,   p.  48  (1862)   {^  $  Adelaide).   —   Martin,  Mem.   Soc. 

zool.  France,  1901,  p.  244  (Victoria,  Süd-Australien). 
Lestes  annulosus  Kirby,  Cat.,  p.  163  (1890).  —  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales, 

XXXII,  p.  738  (1908)  (Perth,  ßridgetown,  Süd- Australien,  Victoria). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten,  falls  nicht  die  oben 
erwähnten  2  $  eher  zu  annulosus  als  zu  leda  zu  rechnen  sind. 
Koll.  RIS:  2  S,  Victoria  (R.  Martin). 


*5.  i.  (inalis  Rambur. 

Lestes  analis  Rambur,   Nevr.,  p.  253  (1842)   ($  Neu-HoUand).  —    Selys,  Synops,,  p.  49 
(1862)    (^  $  Schwanenfluß,   Adelaide,   Tasmania).   —   Kirby,   Cat.,  p.  163  (1890).  — 


428 


F.  Ris, 


Martin,  Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  244  (Australien).  —  Tillyard,  Proc.  Linn. 
Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p,  738  (1908)  (gemein  in  West-Australien;  Süd- Australien, 
Victoria,  N.  S.  Wales).  —  Ibid.  p.  764,  tab.  42,  fig.  3  (Appendices  des  Sh 


Fig.  6.  Lestes  annulosus  Selys,  cf, 
von  Victoria  (KoU.  Ris),  Hinterende  des 
Abdomens  von  oben  und  schräg  von  der 
Seite. 


Fig.  7,  Lestes  analis  Rambur,  $, 
von  Victoria  (KoU.  Ris),  Hinterende  des 
Abdomens  von  oben  und  von  der  Seite. 


Fandnotizeii :  Station  llß,  East 
Fremantle,  Recreation  Groiind,  1  S, 
27.  VII.  05 ;  Station  181,  Serpentine, 
2  9,  23./25.  IX.  05;  Station  139,  Bruns- 
wick, 1  9,  7.  X.  05;  Station  148,  Bus- 
selton, 1  d,  4./6.  X.  05.  KolL  RiS: 
Victoria  (R.  Martin). 

Von  dieser  Art  sind  bei  einiger- 
maßen gut  erhaltenen  Farben  auch  die 
$  leicht  kenntlich  an  der  sehr  breiten, 
hellen  medianen  Längsbinde  über  das 
ganze  2.  Segment,  an  dem  breit  bis  an 
das  Ende  der  Naht  laufenden  Juxtahu- 
meralstreif  und  an  der  geringen  schwarzen 
Zeichnung  der  hinteren  Seitennaht,  die 
nur  als  ein  Streifchen  ganz  am  dorsalen  Ende  der  Naht  erscheint. 


Fig.  8.  Lestes  analis  Rambur,  S, 
von  East  Fremantle  (Stat.  116),  Hinter- 
ende des  Abdomens  von  oben  und  von 
der  Seite. 


L.  Colensonis  (White). 

Agrion  Colensonis  White,   Voy.  Erebus  and  Terror,   Ins.,   tab.  6,   fig.  3  (1846)    [ex  Cat. 

Kirby]. 
Lestes  Colensonis  Selys,  Synops.,  p.  44  (1862)  {$  $  Neu-Seeland).  —  Kirby,  Cat.,  p.  163 

(1890).  —  Hudson,  New  Zealand  Neun,  p.  19,  tab.  3,  fig.  4,  5  (1904)  (Neu-Seeland). 


üdonata. 


429 


Vorliegend  2  d,  1  ?  Neu- 
seeland (Mus.  Zürich).  Das 
Original  von  Fig.  9  war  in- 
sofern nicht  ganz  günstig,  als 
ein  deutlicher,  der  Basis  sehr 
genäherter  stumpfer  Höcker 
an  der  medianen  Kante  der 
App.  sup.  in  der  gezeichneten 
Stellung  unsichtbar  blieb ;  diese 
Struktur  ist  in  de  Selys'  Be- 
schreibung erwähnt,  de  Selys 
erwähnt  aus  dem  British  Mu- 
seum von  Sidney  datierte 
Exemplare,  bezweifelt  aber 
wohl  mit  Recht  die  Richtigkeit 
dieser  Angabe. 


Fig.  9.  Lestes  Colensonis  (White),  (J,  von 
Neu-Seeland  (Mus.  Zürich),  Hinterende  des  Ab- 
domens von  oben  und  von  der  Seite. 


Subfam.  Agrioninae. 


6.  Argiolestes  fnifiiimis  Tillyard. 

Argiolestes  minimus  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  735,  tab.  35, 
fig.  11,  12  (19Ü8)  ((5  2  häufig  an  den  Gebirgsbächen,  seltener  an  den  größeren  Flüssen 
und  Küstenlagunen). 

Eace  pusülus,  ibid.  p.  736  (mit  der  typischen  und  Zwischenformen  Bridgetown,  Wilgarrup, 
allein  Albany). 

Koll.  ßlS:  1  S  West-Australien,  Margaret  River,  R.  J.  Til- 
lyard, leg.  I.  07. 


*7.  Ischnura  aiirora  (Brauer). 

Agrion  aurora  Brauer,  Zool.  bot.  Wien,  XV,  p.  510  (1865)  (c^  §  Tahiti).  —  id.  Novara, 

p.  65,  tab.  1,  fig.  12  (1866.) 
Micronympha  aurora  Kirby,  Cat.,  p.  143  (1890). 

Agrion  delicatum  Hagen,  Zool.-bot.  Wien,  VIII,  p.  479  (1858)  (nomen  nudum,  Ceylon). 
Ischmira  dclicafa  Selys,   Synops.   Agrion.,  p.  37,  281   (1876)   (Ceylon,  Bengalen,  Tahiti, 

Boroboro,  Südwesten  und  Norden  von  Neu-HoUand,  Adelaide).  —  Martin,  Mem.  Soc. 

zool.  France,  1901,  p.  246  (Australien,  Victoria).  —  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S. 

Wales,  XXXII,  p.  384,  739  (1907)  (West-Australien,  häufig  in  allen  Sümpfen  und  an 

den  Lagunen,  seltener  an  den  größeren  Bergströmen;  10  Proz.  andromorphe  5). 

Fundiiotizeii :  Station  109  u.  110,  Subiaco  nördl.,  1  ?  und  Mon- 
gers  Lake  bei  Subiaco,  2  ?,  10.  X.  05. 

Koll.  RiS:  S  ?  West-Australien,  Wilgarrup,  Tillyard  leg. 
I.  07;  Victoria  (R.  Martin). 

Die  Priorität  des  BRAUERSchen  Namens  ist  unzweifelhaft.  Auffallend 
ist   die    enorme   Verbreitung  eines   so   kleinen    und  zartgebauten   Tieres; 


430 


F.  Eis, 


doch  kommt  ähnliches  in  der  Gattung  Ischnura  mehrfach  vor.  Immerhin 
wäre  eine  genaue  Vergleichung  des  Materials  aus  den  verschiedenen  Teilen 
des  Gebietes  erwünscht. 

8.  Xanthaf/rion  er'ythroneuruni  Selys. 

Xanthagrion  erytJ/roneurum  Selys,  öynops.  Agrion.,  p.  231  (1876)  (S  ?  Melbourne).  — 
KiRBY,  Cat.  p.  154  (1890).  —  Martin,  M6m.  Soc.  zool.  France  1901,  p.  247  (Australien). 
—  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  741  (1908)  (Perth). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
KoU.  RIS:  West- Australien,  Perth,  S  ?,  Tillyard  leg.  I.  07; 
Victoria  (R.  Martin). 


*9.  Xanthagrion  coertileum  (Tillyard). 

Pseudagrion  coeruletim  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  739,  tab.  Sf), 
fig.  13,  14  (1908)  (cj"  $  Perth,  Armadale,  Bridgetown,  Wilgarrup,  Margaret  River). 

Fundnotiz:  Station  110,  Monge rs  Lake,  1  S,  10.  X.  05. 

Koll.  ßlS:  West-Australien,  Perth,  Tillyard  leg.  3  6,  1  9; 
I.  07. 

Diese  Art  muß  aus  Pseudagrion  ausscheiden,  da  ihr  ein  wichtiges 
Gattungsmerkmal  fehlt:  der  hintere  Rand  des  Prothorax  ist  beim  $  wenig 
von  der  Form  des  d  verschieden  und  entbehrt  der  für  Pseudagrion  $ 
charakteristischen  zwei  nach  vorne  übergelegten  Griffelchen.  Das  gleiche 
trifft  zweifellos  für  die  ostaustralische  Art  Pseudagrion  cyane  (Selys, 
Synops.,  p.  218,  1876  —  <?;  Tillyard,  1.  c.  p.  741)  zu  und  sehr  wahr- 
scheinlich für  eine  dritte  von  Mr.  Tillyard  in  Victoria  und  Tasmania  ge- 
sammelte, noch  unbeschriebene  Art.  —  Die  kleine  Gruppe  fällt  damit  ohne 


/ 


Fig.  10.  Xanthagrion  coertileum  (Til- 
lyard), S,  von  Perth  (Koll.  Eis),  Hinter- 
ende des  Abdomens  von  oben  und  von  der 
Seite. 


W^  v^ 


Fig.  11.  Xanthagrion  cyane  (Selys), 
S,  von  Sidney  (Koll.  Ris),  Hinterende 
des  Abdomens  von  oben  und  von  der 
Seite. 


weiteres  in  den  Gattungsbereich  von  Xanthagrion;  dabei  ist  noch  zu  |be- 
merken,  daß  der  Typus  der  Appendices  der  S  bei  diesen  Arten  und  X. 
erythroneurum  ein  sehr  übereinstimmender  ist. 

Die  Unterschiede  von  coertileum  und  cyane  scheinen  etwas  problematisch 


Odonata. 


431 


und  vielleicht  nicht  spezifisch.  Die  Appendices  der  S  sind  im  Prinzip 
gleich,  doch  bei  den  coeruleum  von  Perth  (Fig.  10)  etwas  robuster,  der 
App.  sup.  ein  wenig  stumpfer  als  bei  dem  einzigen  vorliegenden  cS  cyane 
von  Sidney  (Fig.  11).  In  beiden  Figuren  ist  der  Deutlichkeit  halber  ein 
Büschel  steifer  gelblicher  Borsten  weggelassen,  das  von  der  medialventralen 
Fläche  des  App.  sup.  dorsalwärts  ragt,  und  ganz  ähnlich  sich  auch  bei  X. 
erythroneurum  findet.  —  Bei  den  wenigen  vorliegenden  Exemplaren  finden 
sich  folgende  Farbenunterschiede  der  beiden  Formen: 

coeruleum : 


cyane : 
Abdominalsegment  1 
von  Rand  zu  Rand. 


Bronzefleck 


Segment  2:  ebenso,  der  Fleck  in 
der  Mitte  mäßig,  am  Ende  auf  etwa 
Vs  verschmälert. 

Segment  3:  Vorderes  Fünftel  der 
Segmentläuge  blau,  Bronzefleck  über 
dem  hinteren  Fünftel  auf  der  ganzen 
Breite  des  Dorsum ,  dann  etwas 
schmaler  und  vorne  spitz. 

Segment  4 — 7 :  Bronzeschwarz, 
vorne  mit  schmalem  blauen  Ring 
von  ^8 — Vio  der  Segmentlänge. 


Segment  8 :  Blau  mit  quadratischem 
schwarzen  Fleckchen  am  Ende ;  9  blau 
mit  einem  hinteren,  fast  halbkreis- 
förmigen schwarzen  Fleck,  dessen 
Scheitel  die  Segmentmitte  erreicht. 

Segment  10:  schwarz. 


Abdominalsegment  1 :  Bronzefleck 
von  vorn  bis  etwas  über  die  Segment- 
mitte. 

Segment  2:  Fleck  von  der  Mitte 
an  verschmälert,  berührt  den  hinteren 
Rand  mit  sehr  feinem  Stiel,  bei 
1  Exemplar  überhaupt  nicht. 

Segment  3 :  Vordere  Hälfte  bis  fast 
zwei  Drittel  blau,  der  hintere  Bronze- 
fleck stumpf  oder  in  feiner  Spitze 
abschließend. 

Segment  4 :  Bronzeschwarz  mit 
vorderem  blauen  Ring  von  Vs  — V4 
der  Segmentlänge;  5—6  wie  cyane; 
7  vorne  nur  eine  Spur  blau,  hinten 
V4— Vs  der  Segmentlänge. 

Segment  8—9:  ganz  blau. 


Segment  10:  schwarz. 


Die  Aderung  beider  Formen  ist  gleich :  Ursprung  von  Cu  2  genau  an 
der  Cuq  und  in  einem  Niveau  in  der  Mitte  zwischen  Anq  1  und  2 ;  im  Dis- 
coidalfeld  3  antenodale  Zellen.  M  2  im  Vorderflügel  an  der  4.,  im  Hinter- 
flügel an  der  3.  Pnq  entspringend ;  Mla  2  Zellen  proximal  vom  Pterostigma. 

Prothorax  des  d  in  drei  sehr  flache,  etwa  gleichgroße,  im  Bogen  be- 
grenzte Läppchen  geteilt,  die  seitlichen  schmal  blau  gesäumt;  beim  ?  die 
Teilung  tiefer  und  die  Ränder  schärfer. 

?   Abdomen    bronzeschwarz,    sehr    schmale   basale    blaue   Ringel   auf 


432  F-  Ris, 

Segment  4— 7,  Vs — Vio  t^er  Segmentlänge;  8—10  bis  auf  fein  blaue  Gelenke 
schwarz.     Keine  Andeutung  von  Vulvardorn. 
d  Abd.  20,  Hfl.  12-5  —  $  19;  13. 


Farn.  Aeschnidae. 
Subfam.  Oomphinae. 

10.  Austrog omjyhus  collaris  Selys. 

Austrogomplms  collaris  Selys,  Synops.  Gomph.,  p.  45  (1854)  (5  Neu-HoUand).  —  Selys 
und  Hagen,  Monogr.  Gomph.,  p.  432,  tab.  10,  fig.  1  (1857).  —  Kirby,  Cat.,  p.  70 
(1890).  —  Martin,  M^m.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  230  (Victoria,  Süd-Australien).  — 
Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXIl,  p.  728  (1908)  (West- Australien,  häufig 
an  den  meisten  der  Gebirgsflüsse  und  Bäche). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

11.  Austrogom2)hus  occidentalis  Tillyard. 

Austrog om.phus  occidentalis  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  729, 
tab.  35,  fig.  5,  6,  tab.  36,  fig.  3  (1908)  (Margaret  River).  —  Ibid.,  XXXIV,  p.  254  (1909). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

Subfam.  Aeschninae. 

13.  Austroaeschna  anacantha  Tillyard. 

Austroaeschna  anacantha  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  732,  tab.  35, 
fig.  7—10,  tab.  36,  fig.  4  (1908)  {S  ?,  Gebirgsbäche  Armadale,  Waroona,  Bridgetown, 
Wilgarrup,  Margaret  River,  XII — II). 

Austroaeschna  aspersa  Martin,  Coli.  Selys,  Aeachn.,  p.  96,  fig.  90  (1909)  (West-Australien). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
Koll.  ßlS:  West-Australien,  Wilgarrup;   Tillyard  leg.  1  d, 
1  9,  I.  07. 

13.  Austroaeschna  inerniis  Martin. 

Austroaeschna  inerniis  Martin,  Coli.  Selys,  Aeschn.,  p.  91,  fig.  85  (1909)  (J  Victoria, 
West-Australien). 

Weder  in   Koll.   Michaelsen-Hartmeyer  noch   in   Mr.  Tillyards 
Liste  vertreten. 

*14.  Aeschna  hrevistyla  ßambur. 

Aeschna  hrevistyla  Rambur,  N6vr.,  p.  205  (1842)  ( J  $  Neu-Holland).  —  Kirby',  Cat.,  p.  88 
(1890).  —  Martin,  Meni.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  233  (Australien  und  Neu-Seeland), 
—  Hudson,  New  Zealand  Neur.,  p.  18,  tab.  4,  fig.  5  (1904)  (Neu-Seeland).  — 
Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  732  (1908)  (häufig  überall  in 
West-Australien  —  fast  in  ganz  Australien  gefunden,  aber  in  den  tropischen  Teilen 


Odonata. 


433 


Fig.  12.    Aeschna  brevistyla  Rambur,  Flügel   eines  $  von 
Sidney  (Koll.  Eis). 


fehlend  oder  sehr   selten).   —    Martin,  Coli.  Selys,    Aeschn.,  p.   53,  fig.  50  (1908) 
(Australien,  Neu-Seeland). 

Fundnotizen:  Station  109,  Siibiaco  nördl.,  1  ?,  10.  X.  05;  Vic- 
toria, Port  Melbourne,  den  Dampfer  umfliegend,  W.  Michaelsen 
leg.  1  d,  1  ?,  15.  XI.  05. 

Koll.  ßlS:  N.S.Wales,  Sidney  und  National  Park;  Tillyard 
leg.  6  ?. 

Ae.  brevistyla 
zeigt  im  Habitus 
große  Aehnlichkeit 
einerseits  mit  der 
paläarktiscli  -  neark- 
tischen  um  Äe.  jun- 
cea gruppierten  For- 
menreihe,  anderer- 
seits mit  der  süd- 
amerikanischen 
Gruppe,  als  deren 
typischer  Repräsen- 
tant die  chilenisch- 
argentinische Äe.  diffinis  gelten  kann.  Ihr  gänzlich  isoliertes  Vorkommen 
in  Australien  würde  völlig  rätselhaft  erscheinen,  wenn  wir  sie  der  juncea- 
Gruppe  zuteilen  wollten ;  etwas  geringer  erschiene  die  Schwierigkeit,  sie  bei 
der  südamerikanischen  Gruppe  einzureihen;  doch  steht  dagegen  ein  Be- 
denken,  da  der 


Äe.  brevistyla  ge- 
rade    eines    der 

charakteristi- 
schen Merkmale 
dieser  Gruppe, 
ein  Höcker  auf 
der  Ventralplatte 
des  1.  Segments, 

fehlt.     Jede 

Schwierigkeit 
löst     sich    ohne 
weiteres       wenn  ^'^*  ^^'    ^'"^^^'^*^'  brevistyla  Eambur,  Flügel  eines  $  von  Su- 

'  biaco  (Station  109). 

wir  brevistyla  an 

Änaciaeschna  jaspidea  anschließen.  Dies  scheint  mir  das  Richtige  zu 
sein.  Ä.  jaspidea  ist  weit  über  die  indomalaiische,  indoaustralische  und 
polynesische  Region  verbreitet ;  im  Flügelbau  ist  die  Uebereinstimmung  mit 
Äeschna  im  allgemeinen  und   mit  Äe.  brevistyla   im    besonderen   eine   sehr 


434 


F.  Ris, 


Aveitgehende.  Eine  Besonderheit  der  Ae.  hrevistyla  ist  die  Art  der  distalen 
Gabelung  von  Rs  und  M  2  (siehe  unten  und  Fig.  12 — lo).  A.  jaspidea  hat 
als  eigenartigen  Zug  eine  Neigung  zur  Bildung  sekundärer  Sektoren  im 
Feld  zwischen  Rspl  und  dem  Analrand,  besonders  fällt  ein  solcher  supple- 
mentärer Sektor  auf,  der  M4  genähert  ist  und  mit  M4  parallel  verläuft 
(siehe  Fig.  14—15).  Die  für  Anaciaeschna  charakteristischen  supplementären 
Seitenkiele  der  Abdomiualsegmente  fehlen  zwar  hrevistyla,  sind  aber  doch 
durch  eine  stumpfe  Wölbung  wenigstens  etwas  angedeutet.  —  In  ihrer 
Isolierung  erscheint  hrevistyla,  die  kein  Relikt  eines  archaischen  Typus  ist, 
als  ein  eingewandertes  Element  der  australischen  Fauna  und  ohne  Ver- 
bindung mit  der  artenreichen,  autochthonen  Gattung  Austroaeschna. 

Breites  Feld  zwischen 
Rs— Rspl  und  M4— Mspl. 
Asymmetrische  Bifurka- 
tion  von  Rs,  der  anale 
Ast  der  Gabel  ungefähr 
in  der  Fortsetzung  des 
Stammes ,  der  costale 
costalwärts  abbiegend, 
dieser  costale  Gabelast 
von  Rs  bei  den  meisten 
Exemplaren  nicht  bis  zum 
Flügelrand  regelmäßig 
verlaufend,  sondern  mit 
M  2  verbunden  und  in  das  allgemeine  Netzwerk  aufgelöst ;  die  Bifurkation 
von  Rs  im  Niveau  des  proximalen  Endes  des  Pterostigma,  oder  etwas 
weiter  distal.     Meist  eine  deuthche  Bifurkation  des  Endes  von  M  2,  distal 

vom  Pterostigma 
und  dieses  Ende 
costalwärts  abge- 
bogen. Das  Ende 
von  M  4  in  Vorder- 
flügel und  Hinter- 
flügel auf  eine  lange 
Strecke  aufgelöst. 
3 — 4  Queradern  im 

Supratriangular- 
raum.     Analdreieck 
des  (?  meist  3  Zellen, 

Fig.  15.    Anaciaeschna  jaspidea  (Burm.),  Flügel  eines  $  von    ^^^^^      ^^^^^      eigen- 
Lombok  (KoU.  Ris).  artiger  Einmündung 


Fig.  14.  Anaciaeschna  jasjndea  (BuRM.),  Flügel  eines 
S  von  Lombok  (Koll.  Rrs). 


Odüiiata.  435 

der  Querteilung  in  das  distale  Ende  der  Längsteilung.  -  Am  Ende  der 
10.  Bauchplatte  des  $  eine  halbkreisförmige  Fläche  dicht  mit  sehr  kurzen 
schwarzen  Dörnchen  besetzt. 

=^15.  Anaoc  papuensis  (Burm.). 

Aesehna  papiiensis  Burmeister,  Hdb.  Ent.,  II,  p.  841  (1839)  {$  Neu-Holland). 

Anax  papuensis  Brauer,  Novara,  p.  63,  103  (1866)  (Sidney).  —  Hagen,  Zool.-bot.  Wien, 
XVII,  p.  33  (1867)  (Südwest-Australien).  —  Karsch,  Ent.  Nachr.,  XVII,  p.  279 
(1891). 

Hemianax  papuensis  Selys,  Synops.  Aeschn.,  p.  15  (1883).  —  Kirby,  Cat.,  p.  86  (1890;. 
—  Martin,  M6m.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  233  (Victoria,  Süd-Australien).  —  id.  Coli. 
Selys,  Aeschn.,  p.  28,  fig.  21,  p.  29,  fig.  23  (1908)  (Australien,  Neu-Guinea).  —  Til- 
lyard, Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  732  (1908)  (West- Australien,  häufig 
an  der  Küste,  seltener  im  Binnenland). 

Anax  congener  Rambur,  Nevr,,  p.  191  (1842)  (cS"  sine  patria). 

Fimdiiotiz:    Station  109,  Subiaco  nördl.,  1  <?,  21.  VII.  05. 

Koll.  ßlS:  Victoria  (R.  Martin),  Sidney  (Tillyard). 

Mit  Karsch  (1.  c.)  halte  ich  dafür,  die  Stellung  dieser  Art  sei  rich- 
tiger bei  Anax  als  mit  ephippiger  bei  Hemianax.  Die  seitlichen  Supple- 
mentärkiele der  Abdominalsegmente  fehlen  allerdings  papuensis  vollständig, 
wie  ephippiger ;  doch  stellen  wir  dieses  Merkmal  in  zweite  Linie,  neben 
einer  ephippiger  allein  auszeichnenden  Eigentümlichkeit  in  der  Aderung, 
um  so  mehr,  als  die  Supplementärkiele  durchaus  nicht  bei  allen  Anax- 
Arten  gleichmäßig  ausgebildet  sind;  z.  B.  sind  sie  bei  A.  immaculifrons 
nur  eben  angedeutet. 

Bei  papiuensis  ist  das  Feld  Cu  1 — Cu  2  im  Hinterflügel  kaum  von  der 
für  Anax  typischen  Konfiguration  verschieden.  Von  4  vorliegenden  Exem- 
plaren zeigen  1  d,  1  ?  symmetrisch  2  Zellreihen;  1  S  rechts  2  Zellreihen, 
links  2X3  Zellen;  1  S  (Subiaco!)  links  3X3  Zellen,  rechts  2X4  und 
1X3  Zellen,  aber  auch  dieses  ohne  die  eigentümliche  Ramifikation  und 
die  rückläufige  Wendung  des  Cu2  von  H.  ephippiger  (über  diesen  siehe 
Karsch,  1.  c. ;  Ris,  Jenaische  Denkschr.,  XIII,  p.  323,  1908;  Needham, 
Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.,  XXVI,  p.  736,  tab.  36,  fig.  3,  1903).  -  Die  Bi- 
furkation  von  Rs  fehlt  nicht  (ebensowenig  wie  bei  A.  imperator,  parthenope, 
immaculifrons  etc.) ;  sie  liegt  im  Niveau  des  distalen  Endes  des  Pterostigma ; 
der  costale  Ast  bildet  die  Fortsetzung  des  Stammes,  der  anale  erscheint 
als  ein  den  kurzen,  zwischen  Rs  und  Rspl  eingeschalteten  Supplementär- 
sektoren analoges  Gebilde;  zwischen  beiden  Ästen  liegen  nur  2  Reihen 
kleiner  Zellen.  M2  ist  variabel,  bei  den  meisten  Exemplaren  nahe  dem 
distalen  Ende  des  Pterostigma  in  scharfer  Knickung  costalwärts  gebogen, 
nur  sehr  wenig  so  bei  dem  J  von  Subiaco.  —  Eigenartig  ist  der  mit  ziem- 
lich groben,   schwarzen  Zähnchen   auf  der  Dorsalfiäche  besetzte  Appendix 


436  F.  Ri8, 

inferior  des  S-  —  Occipitalrand  beim  J  glatt,   beim  $  mit  zwei  lateral  ge- 
stellten, aufrechten,  etwas  stumpfen,  dünnen  Hörnchen. 


Farn.  Libellulidae. 

Subfam.  Cordulinae. 

16.  Syntheniis  wiacrostigma  Selys. 

Synthemis  macrostigma  Selys,  Synops.  Cordul.,  p.  122  (1871)  {$  2  Oceanien,  Viti).  — 
ibid.  Addit-,  p.  18  (1874)  (Nord-Australien,  $  Swan  River).  —  Kirby,  Cat.,  p.  56  (1890). 

—  Martin,  Coli.  Selys,  Cordul.,  p.  85  (1906).  —  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S. 
Wales,  XXXII,  p.  724  (1908)  (West- Australien:  Bridgetown,  Wilgarrup  —  N.  S.  Wales, 
Victoria,  Viti). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

17.  Syntheniis  cyanitincta  Tillyard. 

Synthemis  cyanitincta  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  724,  tab.  35, 
fig.  3,  4,  tab.  36,  fig.  1  (1908)  {$  $  Margaret  River,  Armadale).  —  Martin,  Coli.  Selys, 
Cordul.  Add.,  p.  96,  fig.  101  (1909). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
18.  Syntheniis  Martini  Tillyard. 

Synthemis  Martini  Tillyard.  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Waleg,  XXXII,  p.  726,  tab.  35, 
fig.  1,  2,  tab.  36,  fig.  2  (1908)  (J  $  West-Australien:  Flüsse  und  Bäche  überall  im 
Südwestdistrikt,  Perth,  Margaret  River,  Bridgetown).  —  Martin,  Coli.  Selys,  Cordul. 
Add.,  p.  97,  fig.  102  (1909). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
Koll.  RiS:  West- Australien,  Bridgetown,  1  J,  Tillyard  leg. 
L  07. 

19.  Hemicordulia  australiae  (Rambur). 

Gordulia  australiae  Rambur,  Nevr.,  p.  146  (1842)  (cj  $  Neu-HoUand), 

Hemicordulia  australias  Sei^ys,   Synops.  Cordul.,  p.  21  (1871)  (Swan  River,  Queensland). 

—  Kirby,  Cat,  p.  47  (1890).  —  Martin,  M^m.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  225  (Vic- 
toria, Queensland).  —  id.  Coli.  Selys,  Cordul.,  p.  15  (1906).  —  Tillyard,  Proc.  Linn. 
Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  723  (1908)  (West-Australien,  ziemlich  häufig  an  den  Ge- 
birgsflüssen  im  Süden). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
Koll.  RiS :  N.S.Wales,  Queensland,  d,  ?• 

*20.  Hemicordulia  tau  Selys. 

Hemicot-dulia  tau  Selys,  Synops.  Cordul.,  p.  22  (1871)  (Melbourne,  West-Australien,  in 
Südwest  und  Nordost,  Viti).  —  Kirby,  Cat.,  p.  47  (1890).  —  Martin,  Mem.  Soc.  zool. 
France,  1901,  p.  225  (Victoria,  Süd-Australien).  —  id.  Coli.  Selys,  Cordul.,  p.  15 
(1906)  (ganz  Australien,  Viti).  —  Tillyard,   Proc.   Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII, 


Odonata.  437 

p.  723  (1908)  (West-Australien,  überall  häufig.    Ganz  Australien,  auch  die  trockenen 
Regionen  im  Zentrum.) 

Fundiiotizeii:  Station  109  und  109a,  Subiaco  nördl.,  1  cS,  10.  X. 
05  und  1  ?,  Liefert  leg.  VI. — X.  05;  Victoria,  Port  Melbourne, 
den  Dampfer  umfliegend,  1  (J,  1  ?,  W.  Miciiaelsen  leg.,  15.  IX.  05. 

KoU.  RIS:  Victoria,  N.  S.  Wales,  d,  ?. 

Gratt.  Procordulia, 

Aus  dem  großen  und  nicht  homogenen  Formenkreis,  der  die  Selys- 
sche  Gattung  Somatochlora  bildete,  hat  R.  Martin  (Coli.  Selys,  Cordul., 
p.  16,  1906)  die  neue  Gattung  Procordulia  abgetrennt  mit  den  Arten  ir- 
regularis  Martin,  sumhawana  Förster,  jacicsoniensis  Rbr.,  affinis  Selys, 
Smiihi  White.  Keine  dieser  Arten  ist  ausdrücklich  als  Type  der  neuen 
Gattung  bezeichnet;  als  solche  möchte  ich  P.  affinis  festlegen,  da  diese 
allein  bei  Martin  mit  einer  photographischen  Abbildung  der  Flügel  und 
einer  Figur  der  Appendices  der  S  dargestellt  ist.  —  Martin  trennt  Pro- 
cordulia von  Heniicordulia  nach  der  Bildung  des  Analrandes  der  Hinter- 
flügel beim  S\  dieser  ist  bei  Procordulia  ausgeschnitten  mit  regulärem 
Analdreieck  und  vorspringendem  Analwinkel,  bei  Eemicordulia  gerundet, 
ohne  deutliches  Analdreieck,  annähernd  wie  beim  ?.  Diesem  Flügelmerk- 
mal entspricht  das  Vorhandensein,  resp.  Fehlen  von  Öhrchen  an  der  Seite 
des  2.  Abdominalsegments ;  die  Öhrchen  von  Procordulia  sind  sehr  klein. 
—  Von  Somatochlora  trennt  Martin  Procordulia  nach  dem  Vorhandensein 
einer  zweiten  Cuq  im  Hinterflügel  bei  Somatochlora,  Fehlen  derselben  bei 
Procordulia.  Wieweit  dieses  Merkmal  einer  Untersuchung  größerer  Serien 
aller  bekannten  Arten  standhält,  bleibt  eine  oflfene  Frage.  Für  die  kleine 
vorliegende  Serie  von  Exemplaren  der  hier  zu  behandelnden  zwei  Arten 
Procordulia  trifft  dies  Merkmal  zu,  ebenso  für  das  gerade  verfügbare 
Material  europäischer  und  nordamerikanischer  Somatochlora.  Dieser  größere 
Komplex  bleibt  aber  immer  noch  als  nicht  homogene  Gattung  zurück;  ich 
bezweifle  sehr,  daß  S.  Grayi,  Braueri,  villosa^  heterodoxa  zu  Recht  mit  der 
paläarktisch-nearktischen  Serie  in  der  gleichen  Gattung  stehen.  Doch 
wird  für  weitere  Aufteilung  der  Gattung  umfassende  kritische  Untersuchung 
nötig  sein. 

Die  zwei  für  West-Australien  nachgewiesenen  Procordulia- kriOin  stehen 
einander  sehr  nahe,  scheinen  mir  aber  sicher  verschieden.  Ihr  Habitus 
ist  annähernd  der  der  Hemicordulia-Arten  des  gleichen  Faunengebietes. 
Beider  Beschreibungen  in  de  Selys  Synopsis  stimmen  gut  mit  unseren 
Exemplaren  überein ;  es  dürfte  aber  vielleicht  doch  erwünscht  sein,  sie  hier 
nochmals  zu  charakterisieren. 


438 


F.  Eis, 


31.  JPi'ocoi'dulia  jacksoniensis  (Rambiir). 

Cordulia  jacksoniensis  Eambür,  Növr.  p.  147  (1842)  (5  Neu-Holland).  —  Selys,  Synops. 

Cordul.,  p.  2ö  (1871)  (N.  S.  Wales,  West-Australien). 
Somatochlora  jacksoniensis  Selys,  2.  Add.  Synops.  Cordul.,  p.  27  (1878).  —  Kirby,  Cat. 

p,  47  (1890).  —  Martin,  Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  225  (Victoria). 
Procordulia  jacksoniensis  Martin,  Coli.  Selys,  Cordul.,  p.  16  (1906)  (West- Australien, 

Victoria,  N.  S.  Wales). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 
KoU.  RiS:   Tasmania,    Cressy,  4  <?,    2  $,   Tillyard  leg.  11.  bis 
14.  I.  09. 

$  (in  den  Farben   gut  erhaltene,   mit  Wärme  getrocknete  Exemplare, 
immerhin  gegenüber  den  Alkoholexemplaren  von  P.  afßnis  zweifellos  etwas 

nachgedunkelt) ,  Lippen 
'<ri.!4)  und  Gesicht  trüb  weiß- 
lichgelb, etwas  nach  oliv. 
Stirn  oben  glänzend 
metallisch-grün,  seitlich 
hellgelb,  vorne  in  der 
oberen  an  die  metallisch- 
grüne Zeichnung  an- 
stoßenden Hälfte  orange, 
in  der  unteren  sehr  licht 
oliv.  Scheitelblase  trüb 
gelblich.  —  Thorax  licht 
rötlich-braun,  sehr  dicht 
und  lang  weißlich  be- 
haart; die  ganze  vordere 
Fläche  diffus  metallisch-grün  glänzend,  seitlich  zwei  breite,  metallisch-grün 
glänzende  Binden  an  der  Schulternaht  und  auf  der  hinteren  Seitennaht. 
Beine  schwarz,  Femur  1  ganz,  2  auf  der  Beugeseite  rotbraun.  Tibienleiste 
an  Tibia  1  etwas  mehr  als  die  distale  Hälfte  einnehmend,  an  Tibia  2  fehlend, 
Tibia  3  vom  distalen  Ende  bis  auf  höchstens  1  mm  von  der  Basis  reichend. 
Abdomen  schlank,  Segment  3 — 4  mäßig  eingeschnürt,  5—7  sehr  mäßig 
spindelförmig  erweitert.  Segment  1—2  trüb  braun,  3 — 9  dorsal  schwarz, 
ohne  Metallglanz ;  seitlich  rötlichbraun,  an  den  Segmentenden  4—8  auf 
etwa  V?  ^6^  Segmentlänge  die  schwarze  Farbe  des  Dorsum  bis  zur  Seiten- 
kante reichend  und  an  dieser  in  schmalem  Saum  bis  zur  Segmentmitte 
nach  vorne  verlängert.  Segment  10  in  der  basalen  Hälfte  schwarz,  in  der 
analen  gelblich.  Ventralseite  licht  graugelb,  die  Gelenke  und  die  hinteren 
Hälften  der  Seitenkanten  fein  schwarz  gesäumt. 

Ai)pendices  superiores  wenig  länger  als  das  9.  Segment,  schwarz,  dünn, 
fast  zylindrisch,  in   der  Dorsalansicht  an   der  Basis   mäßig   entfernt,   sehr 


Fig.  16.    Procordulia  jacksoniensis  (Rambur),  Flügel 
eines  ^  von  Cressy  (Koll.  Ris). 


Odonata. 


489 


Fig.  17.  Procordulia  jaeksoniensis  (Ram- 
rur),  (j",  von  Cressy  (Koll.  Ris),  Hinterende 
des  Abdomens  von  oben  und  von  der  Seite. 


kurz  nach  der  Mitte  bis  fast  zur  Berührung  konvergent  und  die  Enden 
wieder  ungefähr  bis  zur  basalen  Entfernung  divergierend,  stumpf.  In  der 
Seitenansicht  in  tiachem,  fast  regelmäßigem  Kreisbogen  ventralwärts  ge- 
krümmt ;  im  proximalen  Drittel  ein 
kleiner  ventral-medianwärts  gerich- 
teter Zahn.  Appendix  inferior  Vö 
der  Länge  der  superiores,  drei- 
eckig, spitz,  die  Spitze  etwas  dorsal- 
wärts  gebogen.  ~  Genit.  2.  Seg- 
ment: Lamina  anterior  niederlie- 
gend, in  flachem  Kreisbogen  aus- 
geschnitten. Hamulus  ziemlich  groß, 
steil,  eine  breite,  leicht  konkave 
Fläche  lateral-kaudalwärts  gerichtet, 
ziemlich  abrupt  zu  einer  feinen, 
seitwärts  gerichteten  Spitze  ver 
schmälert.  Lobus  etwa  von  gleicher 
Höhe  wie  der  Hamulus,  steil,  spitz- 
dreieckig. 

$.  In  der  Färbung  dem  S 
ähnlich.  Die  metallgrüne  Zeichnung  der  Stirn  ist  bei  einem  unserer 
Exemplare  auf  einen  kleinen  Fleck  an  der  Basis  und  in  der  Tiefe  der 
Furche  reduziert,  beim  zweiten  nur  wenig  kleiner  als  beim  cJ,  doch  die 
vordere  stumpfe  Kante  nicht  erreichend.  Metallgrüne  Zeichnungen  des 
Thorax  etwas  reduziert  und  mehr  diffus.  Am  Abdomen  die  schwarze 
Dorsalbinde  relativ  etwas  schmäler. 

Valvula  vulvae  etwa  Vs  ^^'^'  Länge  des  9.  Segments,  hellgelb ,  ein 
wenig  abstehend,  gewölbt,  durch  einen  dreieckigen  Einschnitt  nicht  ganz 
bis  zur  Mitte  in  2  stumpfdreieckige  Läppchen  gespalten.  —  Appendices  so 
lang  wie  das  9.  Segment,  gerade. 

Flügel  J  9  hyalin,  Aderung  dunkel  bis  auf  den  gelblichen  Arculus  und 
einen  feinen,  gelblichen  Saum  an  der  Basis  der  Costa.  Pterostigma  hell 
rotbraun.  Basis  der  Vorderflügel  mit  winziger  gelblicher  Spur  in  sc  und 
cu,  der  Hinterflügel  mit  etwas  größerem  gelben  Fleckchen  in  sc,  cu  gelb 
bis  Cuq  und  das  Analfeld  in  gleicher  Breite  längs  der  Membranula;  in  sc, 
cu  und  im  Analdreieck  die  äußerste  Basis  schwärzlich,  etwas  variabel,  am 
stärksten  und  weitesten  bei  den  ?. 

Membranula  grauschwarz,  Basis  und  Ende  schmal  weißlich. 
6  Abd.  33,  Hfl.  31,  Pt.  2.  —  ?  34,  31,  2. 

Die  Fauna  Südwest-Australiens,     ^j  <i9 


>^ 


440 


F.  Ris, 


*33.  Frocordulia  afßnis  (Selys). 

Gordidia  affinis  Selys,  Synops.  CorduL,  p.  26  (1871)  (J  Südwest-Australien). 

Somatochlora  afßnis  Selys,  2.  Add.  Synops.  CorduL,  p.  27  (1878).  —  KniBY,  Cat.,  p.  47 
(1890).  —  Martin,  Möm.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  225. 

Procordulia  affinis  Martin,  Coli.  Selys,  CorduL,  p.  16,  fig.  11,  p.  18,  fig.  12,  tab.  1, 
fig.  3  (1906).  —  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXII,  p.  723  (1908)  (West- 
Australien:  Wilgarrup,  Margaret  River). 

Fiiiidiiotizeii :  Station  109a,  Subiaco  nördl.,  7  d,  2$,  Liefert  leg. 
VI.— IX.  05;  Station  131,  Serpentine,  1  $,  23./25.  IX.  05. 

S  (in  den  Farben  gut  erhaltene  Alkoholexemplare) :  Unterlippe  weiß- 
lichgelb, Oberlippe  und  Gesicht  trüb  hell  rötlichbraun.  Stirn  oben  glän- 
zend violettschwarz-metallisch,  seitlich  und  vorne  orange,  nach  unten  all- 
mählich in  Rötlichbraun  übergehend.  Scheitelblase  rötlichbraun.  —  Thorax 
hell  scherbengelb,  dicht  und  lang  weißlich  behaart,  vorne  mit  sehr  diffusem, 

nur  nach  der  Medianlinie 
zu  etwas  dichterem  grün- 
lichem Metallglanz ;  über  die 
Schulternaht  eine  schmale 
schwarzbraune  Linie  mit 
blauen  Metallglanz,  die  auf 
die  Lateroveutraluaht  über- 
geht und  wieder  dorsalwärts 
umbiegt,  wo  sie  am  Stigma 
abbricht;  eine  gleiche  Linie 
über  die  hintere  Seitennaht. 
Beine  schwarz ,  die  proxi- 
malen %  der  Fem.  1  gelb. 
Tibienleisten  wie  jacJcsoni- 
ensis.  Beine  etwas  kürzer 
als  bei  jacJcsoniensis  (3.  Tibien  6,  resp.  7  mm  lang).  —  Abdomen  schlank, 
Segment  3—4  mäßig  eingeschnürt,  5 — 7  etwas  spindelförmig  erweitert; 
Seiten  hell-bräunlichgelb,  über  die  ganze  Länge  von  Segment  2—9  eine 
breite  tiefschwarze  Dorsalbinde.  Die  schwarze  Färbung  zeigt  von  Segment 
4—6  in  der  Mitte  einen  kleinen  Vorsprung  und  setzt  sich  von  Segment 
4 — 8  breit,  auf  V4  bis  fast  Vs  tler  Segmentlänge  bis  zur  Seitenkante  fort, 
ist  aber  an  dieser  Kante  nur  minimal  nach  vorne  verlängert.  Segment  10 
in  der  basalen  Hälfte  schwarz,  in  der  analen  hellgelb.  Unterseite  hellgelb, 
die  Enden  der  Segmente  4 — 7  ziemlich  breit  schwarz. 

Appendices  superiores  so  lang  wie  Segment  9,  scliwarz,  dünn,  zylin- 
drisch. In  der  Dorsalansiclit  au  der  Basis  weit  entfernt,  ein  wenig  distal 
von   der  Mitte   bis  zur  Berührung  konvergierend   und   die  Enden  parallel 


Fig.  18.    Procordulia  affinis  (Selys).   Flügel  eines 
(J  von  Subiaco  (Station  109  a). 


Odonata. 


441 


oder  ein  wenig  divergent,  stumpf.  In  der  Seitenansicht  die  proximale 
Hälfte  in  engem  Kreisbogen  gewölbt,  die  distale  gerade ;  an  der  Knickungs- 
stelle, in  der  Mitte  oder  ein  wenig  distal  ein  sehr  kleines  Zähnchen. 
Appendix  inferior  nur  eine 
Spur  kürzer  als  die  superiores, 
dreieckig,  die  Spitze  etwas  dor- 
salwärts  gebogen.  —  Gen.  2. 
Segment:  Sehr  ähnlich  wie  bei 
jacJcsoniensis ;  der  Hamulus 
etwas  niedriger ;  der  Lobus  ein 
wenig  breiter,  mit  leicht  kon- 
vexer hinterer  Seite. 

?.  Dem  cS  in  der  Färbung 
sehr  ähnlich,  auch  der  große, 
metallisch  -  violette  Stirnfleck 
vorhanden  (und  danach  auch 
das  ?  von  der  ähnlich  gezeich- 
neten Hemicordulia  tau  sofort 
zu  unterscheiden).  Thorax  wie 
(S.  Auf  dem  Abdomen  die  dorsale  schwarze  Binde  etwas  schmäler  mit 
deutlicheren  medianen  Vorsprüngen  auf  Segment  4—7,  auf  Segment  2  nur 
trüb  bräunlich  angedeutet.  10.  Segment  ganz  hellgelb  oder  nur  mit  sehr 
schmal  schwarzer  Basis. 

Valvula  vulvae  ähnlich  wie  bei  jacksoniensis,  aber  etwas  mehr  ab- 
stehend; die  terminale  Ausrandung  schmäler  und  weniger  tief,  nicht  mehr 
als  V4  der  Länge  der  Valvula  vulvae  erreichend. 

S  9  Flügel  hyalin,  Aderung  dunkel,  die  Costa  bis  zum  Nodus,  die 
Anq,  der  Arculus  und  der  Nodus  hell  gelbbraun.  Licht  goldgelbe  Spur 
an  der  Basis  der  Vorderflügel,  etwas  deutlicher  der  Hinterflügel  in  sc  und 
cu.  Membranula  grauschwarz,  an  beiden  Enden  diffus  weißlich.  Ptero- 
stigma  hell  gelbbraun. 

S  Abd.  33,  Hfl  29,  Pt.  2.    $  36,  32,  2. 

Durch  eine  ganze  Reihe  kleiner  aber  wohl  definierbarer  Differenzen 
in  Färbungsmerkmalen  von  Kopf,  Thorax,  Abdomen  und  Flügeln,  sowie 
Strukturmerkmalen  in  Genitalien  und  Appendices  der  d",  Valvula  vulvae 
der  $  sind  diese  zwei  nahe  verwandten  Arten  doch  sicher  zu  trennen. 


Fig.  19.  Procordulia  affmis  (Selys),  S,  von 
Subiaco  (Station  109  a),  Hinterende  des  Abdomens 
von  oben  und  von  der  Seite. 


Subfam.  Libellulinae. 

*33.   Orthetruni  caleclonicuni  (Brauer). 

Libellula  caledonica  Brauer,  Zool.-bot.  Wien,  XV,  p.  505  (1865)  (5  Neu-Caledonien). 
id.  Novara,  p.  94,  104  (1866). 

29* 


442  F.  Eis, 

Orthetrnm  caledonicnm  Martin,  Mera.  Soc.  zool.  France,  1901,  i>.  224  (Australien,  Neu- 
Caledonien).  —  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales,  XXXll,  p.  722  (1908  (West- 
Australien:  sehr  gemein  bei  Perth,  seltener  noehr  im  Süden).  —  Eis,  Coli.  Selys, 
Libellul.,  p.  180,  225  (1910). 

Orthetrimi  bramineum  KiRBY,  Cat.,  p.  39  (1890).  —  id.  Ann.  Mag.  Nat.  Hist.  (6),  XIV, 
p.  20  (1894)  (Queensland). 

Fundiiotizeii :  Station  109a,  Subiaco  nördl.,  1  d  juv.,  Liefert 
leg.,  VL-X.  05. 

24.  Nannophya  Dalei  occidentalis  (Tillyard). 

Nannodythemis  australis  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.Wales  XXXI I,  p.   723  (1908) 

(West-Australien:  Wilgarrup  häufig,  sonst  nicht  gefunden). 
Nannodytherms  occidenta/i.s  id.,  ibid.  XXXIII,  p.  450,  tab.  6,  fig.  3,  4  (1908). 
Nannophya  Dalei  occidentalis  Eis,  Coli.  Selys,  Libell.  (1910). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

Koll.  ßI8:  Westaustralien,  Wilgarrup,  1  <?,  1  $,  Tillyard 
leg,  L  07. 

Ausführliche  Beschreibung  und  gute  Abbildung  siehe  bei  Tillyard 
1.  c,  Begründung  der  Einreihung  dieser  Form  als  Subspecies  siehe  Ris  1.  c. 
(zur  Zeit  des  Abschlusses  dieser  Arbeit  im  Druck). 

*25.  Dijylacodes  biptinctata  (Brauer). 

Libellula  (Diplax)  bipunctata  Brauer,  Zool.  bot.  Wien  XV,  p.  503  (1865)  (Tahiti,  Neu-Cale- 
donien).  —  id.  Novara,  p.  86,  104  (1866). 

Diplacodes  bipunctata  Tillyard,  Pfoc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales  XXXII,  p.  722  (1908)  (West- 
Australien  ziemlich  häufig:  Perth,  Armadale,  Waroona,  Bridgetown).  —  Eis,  Coli. 
Selys,  Libell.  (1910)  (Australien,  Oceanien,  Neu-Seeland  —  siehe  daselbst  weitere 
Literatur  und  Synonymie). 

Fuiidiiotiz:     Station  109,  Subiaco  nördl.,  2  ?,  10.  X.  05. 
36.  Diplacodes  haeniatodes  (Burm.). 

Libellula  haematodes  Burmeister,  Hdb.  Ent.  II,  p.  849  (1839)  (cj  Neu-Holland).  —  Calvert, 
Trans.  Amer.  Ent.  Soc.  XXV,  p.  62  (1908)  (Burmeisters  Type). 

Diplacodes  haematodes  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales  XXXII,  p.  722  (1908)  (West- 
Australien  ziemlich  häufig :  Arraadale,  Waroona,  Margaret  Eiver,  Albany).  — Eis,  Coli. 
Selys,  Libell.  (1910)  (Australien,  Neu-Guinea,  Neu-Caledonien  —  siehe  daselbst  weitere 
Literatur  und  Synonymie). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

*37.  Aiistrothetnis  nigrescens  (Martin). 

Diplax  nigrescens  Martin,   Mem.  Soc.  zool.  France,  1901,  p.  222  {S  ?  Victoria,   N.  S. 

Wales). 
Diplacodes  nigrescens  Tillyard,  Proc.  Linn.  Soc.    N.  S.  Wales   XXXII,   p.  722   (1908) 

(West- Australien :  Perth,  Armadale,  Margaret  Eiver,  Fremantle). 
Austrothcmis  nigrescens  Eis,  Coli.  Selys,  Libell.,  p.  31  (1909)  (Gattungsdiagnose). 

Fuiidnotiz :   Station  110,  Monge rs  Lake  bei  Subiaco,  1  S. 


Odonata.  443 

38.  JPantala  flavescens  (Fabr.). 

Libellula  flavescens  Fabricius,  Suppl.  Ent.  syst.,  p.  285  (1798)  (India). 
Pantala  flavescens  Hagen,  Syn.  Neur.  N.  Amer.,  p.  142  (1861)  (kosmopolitisch) — Tilly- 
ard, Proc.  Linn.  Soc.  N.  S.  Wales  XXXII,  p.  721  (1908)  (West-Australien:  Waroona). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

39.  Traniea  Imihata  (Desjard).  (forma). 

Tramea  Loewi  Tillyard,  Proc.  Linn.  N.  S.  Wales  XXXII,  p.  721  (1908)  (West- Australien: 
Perth). 

In  Koll.  Michaelsen-Hartmeyer  nicht  vertreten. 

Die  Nomenldatiirfrage  der  zahlreichen  geographischen  Formen  jener  die 
ganzen  Tropen  der  alten  Welt  bewohnenden  Trawm-Art,  deren  Mauritiusform 
den  ältesten  Namen  {Libellula  limhata  Desjardins  1<S32)  trägt,  ist  zurzeit  in 
befriedigender  Weise  nicht  zu  lösen.  Man  hat  sich  gewöhnt,  die  Form  des 
kontinentalen  Australiens  T.  Loewi  zu  heißen ;  sie  wird  aber  diesen  Namen 
nicht  behalten  können,  da  er  von  Brauer  einem  Exemplare  von  Ceram 
gegeben  ist,  das  ziemlich  sicher  einer  anderen  Form  der  polymorphen  Art 
angehört. 


Anhang:  Larven. 


Australische  Odonatenlarven  sind  bisher  erst  in  sehr  geringer  Zahl 
publiziert.  Mr.  Tillyard  hat  aber  schon  erhebliches  Material  zu  deren 
Kenntnis  gesammelt  und  es  steht  zu  erwarten,  daß  in  absehbarer  Zeit  eine 
gute  Übersicht  derselben  zu  gewinnen  sei.  So  erschien  es  lohnend,  die 
von  der  Hamburger  Expedition  mitgebrachten  Larven  möglichst  genau  zu 
charakterisieren,  trotzdem  von  keiner  die  Artzugehörigkeit  mit  voller  Sicher- 
heit festgestellt  ist.  Ihre  spätere  Identifizierung  ist  aber  recht  wahrschein- 
lich gew^orden. 

Lestes-LsLVYe  A. 

Fuiuliiotiz:  Station  149,  Vasse  River  bei  Busselton,  2  adulte 
Exempl.,   6.  X.  05. 

Eine  durch  den  sehr  eigentümlichen  Bau  des  Labium  von  der  Larve  B 
und  den  mir  bekannten  europäischer  Arten  weit  verschiedene  Form. 

Licht  rötlichbraun.  Kopf  oben  gleichmäßig  bräunlich  mit  Andeutung 
einer  hellen  Querbinde  am  hintern  Ende  der  Augen  und  einem  hellen 
Fleck  zwischen  den  hinteren  Ocellen.  Thorax  licht,  der  hintere  Rand  des 
Prothorax  und  der  Rand  des  Flügelsinus  schmal  dunkel  gesäumt.  Dorsum 
des  Abdomens  bräunlich,  von  Segment  2—  8  eine  sehr  feine  weißliche  Median- 
linie;   Segment  2 — 6  auf  der  Mitte  jeder  Seite  mit  einer  schmalen,  in  der 


444 


F.  Ris, 


Mitte  unterbrochenen  weißlichen  Längsbinde,  Segment  7 — 9  mit  vollständigen 
Längsbinden.  Über  das  mittlere  Drittel  des  Hinterrandes  vom  Segment  2—8 
je  ein  dreieckiges,  durch  die  weißliche  Mittellinie  geteiltes  dunkelbraunes 
Fleckchen.  Beine  hell  mit  diffuser  Andeutung  eines  dunkleren  Ringes  auf 
dem  distalen  Drittel  der  Femora.  Kiemenblätter  lang  und  schmal,  zuge- 
spitzt, das  mediane  ein  wenig  kürzer  und  breiter  als  die  lateralen;  sehr 
hell  weißlichgelb,  Zeichnung   durch  bräunliche  Färbung  der  Haupttrachee 

und  der  Tracheolen;  sehr  diffuse 
und  lichte  Andeutung  von  3  dunk- 
leren Querbinden. 

Labium  sehr  mäßig  lang,  das 
Gelenk  abstehend,  das  Niveau  der 
2.  Hüften  nicht  überschreitend.  Der 
freie  Rand  des  Mittellappens  flach 
konvex,  sehr  fein  und  regelmäßig 
gezähnt,  2  schräge  Reihen  von 
6 — 7  langen  Borsten.  Der  proximale 
Teil  des  Seitenlappens  einfach  mit 
etwas  hakenförmig  nach  hinten  ge- 
bogener Spitze  und  äußerst  fein 
gezähntem  medianen  Rand.  Der 
distale  Teil  des  Seitenlappens  in 
3  lange  Spitzen  geteilt,  von  denen 
die  2  äußeren  etwas  längeren 
etwas  konvergieren ,  die  mittlere 
etwas  kürzere  gerade  ist.  Endhaken 
schlank  und  sehr  spitz,  eine  Borste 
auf  der  Basis  des  Seitenlappens, 
2  (abnormerweise  auf  einer  Seite 
3)  auf  dem  Endhaken. 
Länge  inkl.  Kiemen  25  mm,  laterale  Kieme  7  mm,  Labium  vom  Ge- 
lenk bis  zum  freien  Rande  des  Mittellappens  3  mm. 


Fig.  20.    Les^es-Larve  A,  vom  Vasse  River 
(StatioD  149),  Labium. 


Lestes-LsiYYe  B. 

Fundiiotiz:  Station  147,  Boyanup,  Süßwasser-Teich,  29  Exempl., 
1.  VIIL  05. 

Höchstens  halberwachsene  Individuen,  die  sehr  wahrscheinlich  alle  zur 
gleichen,  aber  von  A  weit  verschiedenen  Art  gehören.  Die  Form  des 
Labium  gehört  zu  einem  auch  bei  europäischen  Les^es-Larven  vertretenen 
Typus. 


Odonata. 


445 


Dorsal  hellbraun,  ventral  weißlich.  Über  das  Abdomen  eine  äußerst 
feine  weißliche  Medianlinie  und  über  die  Mitte  jeder  Seite  eine  etwas  trübe, 
ziemlich  schmale  hellere  Längsbinde,  die  median  und  lateral  von  einer  dif- 
fusen Verdüsterung  der  Grundfarbe  gesäumt  ist.  Beine  licht  bräunlich, 
ein  ziemlich  scharfer,  mäßig  breiter  etwas  dunklerer  Ring  auf  dem  distalen 
Viertel  der  Feniora.  Kiemenblätter  lang  und  schmal,  spitz,  sehr  licht  bräun- 
lich, fein  grau  marmoriert  mit 
dunklerer  Haupttrachee ;  proximal 
von  der  Mitte  zwei  einander  ge- 
näherte, mäßig  verdüsterte,  etwas 
diffuse  Querbinden. 

Labium  sehr  lang  und  schmal, 
abstehend ;  das  Gelenk  das  Niveau 
der  3.  Coxae  mindestens  erreichend. 
Freier  Rand  des  Mittellappens  ziem- 
lich stark  konvex,  fein  und  regel- 
mäßig gezähnt,  je  zwischen  zwei 
Zähnen  ein  schuppenartiges  Chitin- 
blättchen.  Zwei  schräge  Reihen  von 
5 — 6  langen  Borsten.  Proximaler  Teil 
des  Seitenlappens  einfach,  mit  sehr 
feiner  Hackenspitze,  der  mediane 
Rand  sehr  fein  und  regelmäßig 
gezähnt.  Distaler  Teil  aus  einer 
proximalen,  am  freien  Rande  fein 
gezähnten  Platte  mit  größtem  proxi- 
malen Zahn  und  aus  einem  langen 
robusten,  gekrümmten  distalen  Zahn 
bestehend.  Endhaken  mäßig  lang. 
1  Borste  auf  dem  Basalstück,   2  auf  auf  dem  Endhaken. 

Größte  Exemplare:  Länge  inkl.  Kiemen  19  mm,  laterale  Kieme  6  mm, 
Labium  vom  Gelenk  bis  zum  freien  Rande  des  Mittellappens  3*2  mm, 

Aeschninen-Larve  C. 

Fundnotiz:     Station  130,  Jarrahdale,  Süßwasser,  1  d,  20.  IX.  05. 

Diese  Larve  ist  etwas  rätselhaft.  Nach  dem  Ausmaß  der  Flügel  scheiden 
scheint  sie  dem  letzten  Stadium  anzugehören ;  nach  der  Kopfform  und  dem 
Bau  des  Labium  würde  sie  der  primitiveren  Formenreihe  der  Subfamilie, 
also  sehr  wahrscheinlich  Äustroneschna  angehören.  Sonderbarerweise  zeich- 
net sich  aber  auf  der  Flügelscheide  an  der  Stelle  von  Rspl  und  Mspl  je 
eine  feine  Leiste,   nach   deren  Form  und  Lage   man  auf  eine  ^waa;-Larve 


Fig.    21.     Les/e.s-Larve  B,    von   Boyanup 
(Station  147),  Labium. 


446 


F.  Ris. 


Fig.  22.  Aeschninen-Larve 
C,  (J,  von  Jarrahdale  (Station 
130),  ganzes  Tier  von  oben. 


raten  würde.  Da  aber  die  Larve  für  das  adulte  Stadium  von  Anax 
papuensis  viel  zu  klein  wäre,  ihre  Kopf-  und  Labiumbildung  eine  für 
Anax  ganz  unerhörte,    so   habe   ich   die  Änax-Rypothese   doch   fallen   ge- 

lassen  und  halte  jene  Leisten  der  Flügelscheiden 

für  akzidentelle  Gebilde.  Bei  dem  im  übrigen 
starken  und  opaken  Integument  ist  von  Aderung 
sonst  nicht  viel  zu  sehen.  —  Die  Larve  sieht 
derjenigen  von  Brachytron  hafniense  ziemlich 
ähnlich,  unterscheidet  sich  aber  sofort  durch 
die  viel  längeren  Kaudalstacheln. 

Kopf  relativ  kurz ,  mäßig  gewölbt ;  der 
Längsdurchmesser  des  Auges  ein  wenig  länger 
als  der  freie  Seitenrand  des  Occiput,  dieser  nur 
mäßig  medianwärts  schräg  und  der  hintere  Win- 
kel sehr  breit  gerundet.  Seitenfortsätze  des 
Prothorax  stark,  die  beiden  Aeste  spitz  und  fast 
gleichlang.  Abdomensegmente  9— 6  mit  kräftigen, 
nach  vorne  allmählich  etwas  kleineren  Seiten- 
stacheln ;  minimale  Andeutung  von  Seitenstacheln 
auf  Segment  5.  Kaudalstacheln  so  lang  wie  Seg- 
ment 9  -f-  10,  die  seitlichen  etwas  konvergent  gekrümmt,  der  mittlere 
gerade.  Cerci  und  Appendix  medius  fast  gleichlang,  etwas  weniger  als  die 
Hälfte  der  Kaudalstacheln.  —  Beine  lang  und  sehr  robust. 

Labium  kurz,  das  Gelenk  die  Mitte  der  Coxae  2 
nicht  erreichend,  am  Gelenk  relativ  sehr  breit,  nur  wenig 
schmaler  als  am  freien  Rand.  Dieser  in  der  Mitte  mäßig 
vorspringend,  dicht  mit  kurzen  Borsten  bekleidet  und 
in  der  Mitte  sehr  fein  eingekerbt.  Medianer  Ast  des 
Seitenlappens  von  der  Brachytron-Form,  mit  gezähntem 
Medianrand,  am  Ende  ohne  deutliche  gerade  Strecke. 
Endhaken  robust,  mäßig  lang. 

Opakes,  dicht  mit  feinen  Körnern  chagriniertes  In- 
tegument. Trüb  und  dunkel  graubraun;  über  die  Mitte 
des  Abdomens  eine  schmale  hellere,  diffus  dunkler  ge- 
säumte, an  den  Segmentenden  unterbrochene  Binde  an- 
gedeutet, eine  noch  weniger  deutliche  und  schmalere 
helle  Linie  median  von  der  Reihe  der  schwarzen  Stigmen. 
Beine  mit  zwei  undeutlichen  helleren  Ringen  der  Femora. 

Ganze  Länge  31  mm.  Breite  des  Kopfes  über  die  Augen  5  mm,  des 
Abdomens  am  7.  Segment  6*5  mm,  des  Labium  am  Gelenk  2'(j,  am  freien 
Rand  :V2. 


Fig.  23.  Aesch- 
ninen-Larve  C,  cj, 
von  Jarrahdale 
(Station  130),  La- 
bium. 


Odonata. 


447 


Aesclmiiieii-Larve  D. 

Fundiiotiz:  Station  110,  Mougers  Lake  bei  Sii 
erwachsene  Larven,  10.  X.  05  und  eine  halbgewachsene 

Diese  Larven  gehören  sehr  wahrscheinlich  zu 
Aeschna  hrevistyla.  Die  auf  den  Flügelscheiden  gut 
sichtbare  Aderung  zeigt  ziemlich  deutlicli  die  etwas 
eigenartige  Bifurkation  von  Rs  und  die  weit  distale 
ßifurkation  von  M2,  ferner  ein  breites  Feld  Rs— Rspl 
und  M4— Mspl.  Die  Kopfform  ist  eine  Mittelform 
zwischen  derjenigen  europäischer  Aeschna-  und  Anax- 
Larven ,  sehr  ähnlich  einer  Larve,  die  Needham 
(Proc.  U.  S.  Nat.  Mus.,  XXVII,  tab.  40,  flg.  2.  1904) 
von  Java  als  Anax  guttafus'}  abgebildet  hat.  Nach 
der  Flügeladerung  und  der  Form  des  Labium  ist  aber 
unsere  Larve  ziemlich  sicher  keine  Anax-Lurye. 

Kopf  relativ  breit,  die  Seitenränder  nach  hinten 
nur  mäßig  konvergent;  der  longitudinale  Durchmesser 
des  Auges  viel  länger  als  der  freie  Seiteurand  des 
Occiput.  Seitenfortsatz  des  Prothorax  weit  ventral 
gelegen,  sehr  kurz,  in  zwei  stumpfe  Höcker  geteilt, 
von  denen  der  vordere  nur  halb  so  breit  ist  und 
beträchtlich  weniger  vorspringt  als  der  hintere.  Ab- 
domen :  Segment  9  und  8  mit  langen,  7  mit  kürzeren, 
6  mit  sehr  kleinen,  den  hinteren  Rand  nicht  über- 
schreitenden Seitenstacheln.  Pyramide  der  Kaudal- 
stacheln lang,  die  3  Stacheln  eng  zusammenschließend, 
der  mittlere  etwas  kürzer,  am  Ende  ziemlich  breit 
abgeschnitten.  Die  Cerci  und  der  Appendix  medius 
unter  sich  gleich  lang,  etwas  kürzer  als  die  Hälfte 
der  Pyramide.  Appendix  medius  dreieckig,  spitz.  — 
Beine  mäßig  lang  und  eher  dünn. 

Labium  groß,  langgestreckt,  relativ  schmal ;  das 
Gelenk  reicht  l)is  in  die  Mitte  zwischen  dem  2.  und 
3.  Beiupaar.  Der  freie  Rand  des  Seitenlappens  auf 
eine  kurze  Strecke  gerade,  die  vordere  Ecke  nicht 
scharf,  die  hintere  in  eine  kleine  Spitze  ausgezogen, 
die  in  eine  kleine  Kerbe  des  in  der  Mitte  etwas  im 
Bogen  vorspringenden  freien  Randes  des  Mittel- 
lappens paßt.     Endhaken  dünn  und  lang. 

Ziemlich  gleichmäßig   licht    rotbraun.      Dorsum 


b  i  a  c  0.   Zwei  völlig 
Larve,  9.11  G.  V.  05. 


Fig.  24.  Aeschninen- 
Larve  D,  vom  Mongers 
Ijake  (Station  110),  gan- 
zes Tier  von  oben. 


Fig.  2ö.  Aeschninen- 
Larve  D,  vom  Mongers 
Lake  (Station  119),  La- 
bium. 


448 


F.  Eis, 


des  Abdomens  mit  einer  ca.  2  mm  breiten,  etwas  diffns  begrenzten  me- 
dianen dunkelbraunen  Längsbinde,  die  durch  eine  sehr  feine,  unterbrochene 
helle  Linie  undeutlich  längsgeteilt  ist;  unmittelbar  an  der  dunklen  Binde 
ziemlich  licht,  nach  dem  Seitenrand  zu  ganz  allmählich  dunkler.  Stigmen 
schwarz.  Beine  zeichnungslos  hell  rotbraun.  Litegument  äußerst  fein 
punktiert  und  quergerunzelt. 

Ganze  Länge  38  mm;  größte  Breite  des  Kopfes  ül)er  die  Augen  9*5; 
Breite  des  Abdomens  am  6.  Segment  8'2,  Länge  der  Kaudalstacheln  4'G; 
Länge  des  Labium-Mittellappens  9*5,  Breite  am  Gelenk  3,  in  der  Mitte  3'5, 
am  freien  Rand  5*5. 


Cordiiliiien-Larve  E. 

Fimdiiotiz :    Station    132,    Serpentine    River 
Exemplar,  23./25.  IX.  05. 


ein    jugendliches 


Eine  sehr  merkwürdige  Form,  die 
nach  der  Form  der  Labiumzähne  sehr 
wahrscheinlich  zu  den  Cordulinen  ge- 
hört, die  ich  aber  sonst  nicht  zu  klassi- 
fizieren weiß.  Von  der  Larve  von 
Syntliemis  eiistalacta ,  von  der  ich 
Exuvien  Mr.  Tillyard  verdanke,  ist 
sie  weit  verschieden. 

Sehr  flach  gebaut,  der  dorso-ven- 
trale  Durchmesser  des  Abdomens  kaum 
mehr  als  1  mm.  Triil»  graubraun,  die 
Ventralseite  etwas  heller;  eine  schmale 
helle  Längslinie  vom  Prothorax  bis  zum 
Ende  des  9.  Segments;  unmittelbar  an 
dieser  Linie  die  Färbung  am  dunkelsten, 
seitwärts  allmählich  etwas  heller ;  im  übrigen  keine  andere  Zeichnung  als  eine 
feine  Marmorierung  unregelmäßiger  schwärzlicher  Punkte.  Zwischen  den 
Augen  eine  schwärzliche  Querbinde  vor  der  Occipitalnaht,  hinten  schmal 
heller  gesäumt.  Zwei  etwas  undeutliche  dunkle  Ringel  der  Femora  nahe 
deren  Ende. 

Kopf  klein ;  die  Augen  sehr  eigentümlich  auf  stielartigen  Sockeln  weit 
vorspringend.  Je  ein  Kranz  kurzer  steifer  Borsten  auf  der  Oberlippe,  auf 
einem  niedrigen  Kamm  zwischen  beiden  Augen  und  an  den  hinteren  Ecken 
des  Occiput.  1.  und  2.  Fühlerglied  stark  verbreitert,  dicht  mit  kurzen 
steifen  Borsten  besetzt,  die  folgenden  dünn  und  kahl,  das  diitte  ziemlich 
lang.  Labium  verhältnismäßig  groß,  das  Gelenk  in  der  Mitte  der  2.  Coxae. 
Am   freien  Rand   der  Seitenlappen   ca.  9  Zähne,    die  Einschnitte   zwischen 


Fig.  26.  Cordulinen-Larve  E,  von 
Serpentine  River  (Station  132),  ganzes 
Tier  von  oben. 


Odonata. 


449 


(leuselben  etwa  gleich  tief,  wie  ihre  Basis  breit;  jederseits  9  iu  eine  regel- 
mäßige Linie  gestellte  mentale  Borsten  und  6  Borsten  am  Seitenlapi)en. 
—  Flügelscheiden  noch  nicht  ganz  1  mm  lang.  Beine  lang  und  sehr  dünn. 
Abdomen  breit,  oval ;  das  10.  Segment  sehr  klein,  in  der  Dorsalansicht 
vom  9.  völlig  umfaßt.  Kleine,  medianwärts  gekrümmte  Seitenstacheln  des 
9.-7.  Segments,  keine  Dorsalstacheln.  Kaudalstacheln  sehr  klein.  — 
Integument  kahl,  durch  feine  Punktierung  matt. 

Ganze  Länge  11  mm,  Breite  des  Abdomens  4*2. 


Cordiiliiieii-Larve  F. 

Fuiidnotiz:  Station  78,  Yalgoo,  in  einem  Bächleiu,  2  kleine,  1  größeres 
Exemplar,  11.  VIL  05. 

Licht  rötlichgelb  mit  bräunlicher  Fleckenzeichnung.  Vom  Haltitus 
europäischer  Cordulinen-Larven 
{Cord,  aenea  z.  B.)  und  durch 
die  Gestalt  der  Labiumzähue 
als  solche  wahrscheinlich  aus- 
gewiesen. Da  das  ziemlich  große 
größere  Exemplar  doch  höch- 
stens im  drittletzten  Stadium 
ist,  dürfte  die  Larve  einer 
größeren  Art  {Hemicordulia 
tau?)  angehören. 

Breit  und  hoch  gewölbt. 
Licht  rötlichgelb  mit  einer  hell- 
braunen Fleckenzeichnung,  die 
besser  aus  der  Abbildung  zu 
ersehen,  als  durch  Beschreibung 

wiederzugeben  ist.     Zwischen  den  Augen  eine  dunkle  Querbinde;   Femora 
mit  2,  Tibien  mit  3  dunkeln  Ringeln. 

Kopf  ziemlich  groß,  oben  flach.  Ansatz  der  Fühler  beträchtlich  nach 
vorne  von  einer  die  vorderen  Augenränder  verbindenden  Querlinie.  Augen 
klein,  ihr  Längsdurchmesser  kaum  mehr  als  halb  so  lang  wie  der  freie 
Rand  des  Occiput;  diese  Ränder  mäßig  konvergent,  die  hinteren  Ecken 
gerundet.  —  Das  1.  und  2.  Fühlerglied  nur  wenig  dicker  als  die  folgenden, 
kahl.  Labium  sehr  breit;  das  Gelenk  zwischen  den  2.  Coxae;  am  freien 
Rand  der  Seitenlappen  9  Zähne,  die  Einschnitte  zwischen  denselben  weniger 
tief  als  ihr  basaler  Durchmesser.  Zwei  regelmäßige  Reihen  von  je  7 
mentalen  Borsten,  8  Borsten  am  Seitenlappen.  —  Flügelscheiden  des 
größeren  Exemplars  3  mm,  der  kleineren  1  mm.  Beine  lang  und  ziemlich 
dünn.  —  Abdomen  oval,   am  7.  Segment  am  breitesten;   das  10.  Segment 


Fig.    27.      Cordulinen-Larve  F,    von    Yalgoo 
(Station  78),  ganzes  Tier  von  oben. 


450  ^-  ^^^'  Odonata. 

klein  imd  eingezogen,  die  Spitze  der  Kaudalstacheln  den  Ventralrand  des 
9.  Segments  kaum  überragend.  Sehr  kleine  Seitenstacheln  nur  am  9.  bis 
8.  Segment,  keine  Dorsalstacheln.  Kaudalstacheln  kurz.  —  Integument 
kahl,  durch  sehr  feine  Punktierung  matt. 

Größeres  Exemplar:  Ganze  Länge  16  mm.  Breite  über  die  Augen  4"5, 
am  7.  Segment  6"8.  —  Kleinere  Exemplare:  9'5;  2'8;  5. 


Literaturverzeichnis. 

Brauer,  Dritter  Bericht  über  die  auf  der  Weltfahrt  der  Kaiserlichen  Fregatte  Novara  ge- 
sammelten Libellulinen.     Zool.  bot.  Wien,  XV,  p.  501  ff.  (I8(j5). 
Brauer,  Novara-Expedition,  Zoologischer  Teil,  Neuropteren  (1860). 
Burmeister,  Handbuch  der  Entomologie,  Bd.  II  (1839). 
Calvert,  Burmeisters  Types  of  Odonata.   Trans.  Amer.  P^nt.  Soc,  XXV,  p.  27  ff.,  tab.  1 

(1898). 
Hagen,  Synopsis  der  Neuroptera  Ceylons.    Zool.  bot.  Wien,  V,  p.  471  ff.  (1858). 
Hagen,  Notizen  beim  Studium  von  Brauers  Novara-Neuropteren.    Ibid.  XVII,  p.  31  ff. 

(1867). 
Hudson,  New  Zealand  Neuroptera.     London  1904. 

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KiRBY,  A  synonymic  catalogue  of  Neuroptera  Odonata  or  Dragonflies.     London  1890. 
KiRBY,  On  a  small  collection  of  Odonata  (Dragonflies)  from  Queensland,  with  description 

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Martin,  Les  Odonates  du  continent  australien.    Mem.  Soc.   zool.  France,  XIX,  p.  220  ff. 

(1901). 
Martin,  CoUections  Selys.    Cordulines.    Bruxelles  1906. 
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Rambur,  Histoire  Naturelle  des  Insectes.     Nevropteres.     Paris  1842. 
Ris,  CoUections  Selys.    Libellulinen.    Bruxelles  1909—1910. 
DE  Selys-Longchamps,  Synopsis  des  Gomphines.    Bruxelles,  Academie,  1854.  —  Synopsis 

des  Agrionines.    Lestes.    Ibid.,  1862.  —  Synopsis  des  Agrionines.    Agrion.    Ibid.,  1876. 

—  Synopsis  des  Cordulines.  Ibid.,  1871.   Addit.  1874.  2.  Addit.  1878.  —  Synopsis  des 

Aeschnines.    Ibid.,  1883. 
DE  Selys-Longchamps  und  Hagen,  Monographie  des  Gomphines.    Liege  1857. 
Tillyard,  New  Australian  speeies  of  the  family  Agrionidae.     Proc.   Linn.  Soc.   N.   S. 

Wales,  XXXI,  p.  177  ff.,  tab.  17  (1906). 
Tillyard,  Life-history  of  Lestes  leda  Selys.   Ibid.,  XXXI,  p.  410  ff.  tab.  32-33  (1906). 
Tillyard,  On  dimorphism  in  the  females  of  Australian  Agrionidae.    Ibid.  XXXII,  p.  382  ff. 

(1907). 
Tillyard,  The  Dragonflies  of  South- Western  Australia.    Ibid.,  XXXII,  p.  719  ff.,  tab.  34 

bis  36  (1908). 
Tillyard,  On  a  collection  of  Dragonflies  from  Central  Australia  with  description  of  new 

speeies.   Ibid.,  XXXII,  p.  761  ff.,  tab.  42  (190S). 
TiLliYARD,  On  the  genus  Nannodythemis,  with  descriptions  of  new  speeies.    Ibid.,  XXXIII, 

p.  444  ff.,  tab.  6  (1908). 
Tillyard,  On  sorae  rare  Australian  Goinphiuae,  with  descriptions   of  new  speeies.    Ibid.. 

XXXIV,  p.  238  ff.,  tab.  22—23  (1909). 


Die 

Fauna  Südwest-Australiens. 

Ergebnisse  der  Hamburger 
Südwest-australischen  Forschungsreise  1905 

herausgegeben  von 

Prof.  Dr.  W.  Michaelsen  uiki  Dr.  R.  Hartmeyer. 


Band  II,  Lieferung  25. 


Reptilia 

(Qeckonidae  und  Scincidae) 


Privatdozent  Dr.  Franz  Werner 

(Wien). 
Mit  7  Abbildungen  im  Text. 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 
1910. 


Alle  Rechte  vorbehalten. 


Die  hier  beschriebenen  Eidechsen  gehören  ausschließlich  zu  den  in 
Australien  so  reich  vertretenen  Familien  der  Geckoniden  und  Scinciden, 
von  denen  die  erstgenannten  durch  13,  die  letzteren  aber  durch  23  Arten 
vertreten  sind ;  sowohl  von  den  Geckonen,  als  von  den  Skinken  haben  sich 
je  2  Arten  als  noch  unbeschrieben  erwiesen.  Als  besonders  artenreich 
sind  die  Gattung  Diplodactylus  unter  den  Geckoniden  mit  7  Arten  (also 
mehr  als  die  Hälfte  aller  gesammelten  Arten)  und  Lygosoma  unter  den 
Scinciden  mit  14  Arten  (abermals  mehr  als  die  Hälfte  aller  mitgebrachten 
Arten)  hervorzuheben.  Die  Geckonenausbeute  der  Michaelsen -Hart- 
MEYERschen  Reise  ist  relativ  sehr  artenreich,  da  außer  den  14  hier  be- 
schriebeneu Arten  nur  noch  4  mit  Bestimmtheit  aus  West-Australien  bekannt 
sind  und  dasselbe  läßt  sich  auch  von  den  Scinciden  sagen ;  nur  bei  Egernia 
sind  von  9  west-australischen  Arten  bloß  3  hier  genannt,  dagegen  von 
25  Lygosoma  14,  von  8  Ablepharus  6  Arten,  also  immerhin  von  44  west- 
australischen Scinciden  über  die  Hälfte. 

Durch  treffliche  Erhaltung  und  Individuenreichtum  ist  auch  dieser  Teil 
des  Materials  ausgezeichnet. 

Im  übrigen  kann  ich  auf  die  kurze  Einleitung  zum  ersten  Teil  meiner 
Bearbeitung  der  südwest-australischeu  Reiseausbeute  (Bd.  II,  Lief.  16,  1909) 
verweisen. 

Lacertilia. 

Farn.  Oeckonidae. 

(xen.  Nephrurus  Cfthr. 
Neplii'urus  platyurus  Bliigr. 

BouLENGER,  Ann.  Mag.  N.  H.,  (5)  XVIII,  1886,  p.  91 ;  Cat.  Liz.,  III,  p.  478. 
Stirling  and  Zietz,  Trans.  R.  Soc.  S!  Austrat.,  XVI,  1893,  p.  155. 

Fuiidiiotiz :  Stat.  65,  Denham,  9.  u.  11.  VI.  05. 
Das    vorliegende  Exemplar  (rf)   unterscheidet  sich   von   der   Original- 
beschreibung nur  in  folgenden  unwesentlichen  Punkten :  Tympanum  Vs  des 


452  Feanz  Werner, 

Orbitaldiirchmessers ;  5  Höckerschuppen  quer  über  den  Interorbitalraum ; 
20  Supralabialia  deutlich  unterscheidbar.  Die  Abi)lattung  des  Schwanzes 
erinnert  an  die  der  breitschwänzigen  Gymnodactylus-(PhyUurus-)Arten. 

^^  Färbung  hell-graubraun ;  ein  dunkles  hufeisen- 

förmiges Band  auf  dem  Hinterkopf,  die  Augenhinter- 
ränder  verbindend;  Kopfseiten   weiß  bis  auf  einen 
M^         ,'  '  dunklen,   vor  dem  Auge   liegenden   und  zu  diesem 

wie  vertikal  nach  aufwärts  zwischen  Nasenloch  und 
Auge    einen  Fortsatz    entsendenden    Flecken.     Ein 
.  dunkler  Läugsfleck  auf  dem  hinteren  Teil  des  Unter- 

/:/  lippenrandes,  der  mit  dem  der  anderen  Seite  durch 

Jr      >      ein  zweites,  dem  vorderen  paralleles  Hufeisenband 
'  getrennt  wird ;  ein  drittes  dunkles   breiteres  Quer- 

band auf  dem  Nacken,  alle  drei  durch  weilUiche 
-=^  '  Zwischenräume  getrennt.  Ein  dunkles  Querband 
vor  und  ein  dunkler  Flecken  jederseits  von  der 
Sacralgegend.  Gliedmaßen  oben  Ijräunlichweiß, 
Unterseite  weiß. 

Länge  55  +  20  mm ;  Kopflänge  19,  Kopf  breite 
4;^  14  mm. 

Verl)reituiig- :    Das    Originalexemplar    stammt 

Pig.  1.    Nephrurus  pla-        ,        .    ,  ,    -r.  »,,.,,,,, 

tyurus  Blngr  •  nat.  Gr  ^^^^'  ^"^^  ^^^^"  BouLENGER  aus  'Adelaide;  doch  halten 
Stirling  und  Zietz,  welche  die  Eidechsen  der 
ELDER-Expedition  bearbeitet  haben,  diesen  Fundort  für  irrig  und  sind  der 
Ansicht,  daß  dieser  Gecko  auf  Zentral-Austr allen  beschränkt  sei,  wo 
ihn  die  ELDER-Expedition  bei  Victoria  Springs  und  zwischen  dem 
Everard-  und  Fraser-Gebirge  fand.  Doch  zeigt  der  obige  Fundort, 
daß  die  Verbreitung  eine  weitere  ist  und  auch  auf  Südwest-Australien  sich 
erstreckt,  während  Adelaide  keinesfalls  in  das  Verbreitungsgebiet  dieser 
Art  fallen  dürfte. 

Die  ELDER-Expedition  fand  die  Art  unter  Büscheln  von  Stachelgras 
{Triodia  irritans). 

Grcii.  Gyvnnodactyliis  Spix. 

Gymtiodacty Jus  311  Hu sH  li i> r y . 

BoULENGER,  Cat.  Liz.,  I,  p.  48. 

Fuiidiiotiz :  Stat.  100,  Subiaco  nördl.,  3.  IX.  05. 

Ein  halbwüchsiges  Exemplar,  in  allgemeinem  ganz  typiscli.  Zwischen 
der  2.  und  ;>.  hellen  Querlinie  ist  die  Nackengegend  dunkler  rotbraun,  als 
die  übrige  Oberseite,  eine  Art  Halsband  bildend.  Schwanzoberseite  .sehr 
dunkelbraun  mit  3  hellen  Querbindeu. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae),  453 

Verbreitung":  Boulenger  erwähnt  diesen  in  Australien  anscheinend 
weitverbreiteten  Gecko  von  C  li  a  m  p  i  o  n  B  a y. 

Auch  G.  platyurus  White  dürfte  in  West-Australien  vorkommen. 

Uen.  Heteronota  (xray. 

Heteronota  binoei   Grray. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  I,  p.  74. 

Fiiiidiiotiz :  Stat.  75,  Denham,  9./11.  VI.  05  (4  dd,  1  9),  20.  VI.  05 
(3  dd,  1  ?,  2  Junge),  4./22.  IX.  05  (4  33,  1  ?);  Stat.  80,  Eradu,  13.  VII.  05 
(4  ??);  Stat.  93,  Kalgoorlie,  29./30.  VI.  05  (2  Junge). 

Von  den  21  Exemplaren,  die  vorliegen,  haben  nur  die  beiden  jüngsten 
aus  Kalgoorlie  den  Schwanz  intakt,  lieber  die  Beschuppung  und  Färbung 
ist  folgendes  zu  bemerken.  Die  dd  haben  fast  ausnahmslos  4  (9  Exem- 
plare), nur  eines  3  Präanalporen.  Die  Rückentuberkel  stehen  meist  in  12 
(nur  bei  2  Exemplaren  in  14)  Reihen ;  die  der  beiden  medianen  Reihen  sind 
nicht  selten  voneinander  um  ihre  eigene  Breite  oder  sogar  noch  eine 
größere  Distanz  getrennt,  doch  sind  die  seitlichen  Tuberkelreihen  auch  in 
diesem  Falle  eng  aneinander  gerückt.  Die  Anzahl  der  Supralabialia  schwankt 
zwischen  7  und  9,  die  der  Sublabialia  zwischen  5  und  7  und  ist  sehr  häufig 
auf  beiden  Seiten  verschieden.     Nachstehend  die  gefundenen  Zahlen : 

8-7    8—8    7—8    7—9    7—8    7-^    7-8    8—7    7—7    7-8    8—8    8-7 
6—5'  6—&   6—6'   6—&  6—6'  6—6'  6-6'  6-6'  5-5'  6-6'  6-6'  5—6' 

7-7    9—7    7—7    7—7    8—8 

5-6'  7—6'  6—5'   6—6'  6-5' 

Was  die  Färbung  anbelangt,  so  ist  die  Grundfarbe  durchweg  eine  sehr 
helle,  grauweiße;  die  Querbinden  haben  häufig  dunkle  Räuder.  Es  können 
nun  Variationen  nach  zwei  Richtungen  eintreten :  entweder  bleiben  die 
dunklen  (graubraunen)  Querbinden  auf  dem  Rumpf  und  Schwanz  erhalten, 
verlieren  jedoch  nach  hinten  allmählich  die  dunklen  Ränder;  in  diesen  Fällen 
sind  die  Querbiuden  in  der  Regel  breiter  als  die  Zwischenräume  zwischen 
ihnen,  namentlich  auf  dem  Schwanz ;  oder  aber  es  bleiben  die  dunklen 
Ränder  erhalten,  die  Querbinden  aber  hellen  sich  bis  zur  Färbung  der 
Grundfarbe  auf;  ebenfalls  wieder  nach  hinten  allmählich  immer  mehr;  in 
diesem  Falle  finden  wir  den  Körper  mit  sehr  schmalen  unregelmäßigen  oder 
in  Flecken  aufgelösten  Querbinden  auf  sehr  hellem  Grunde  gezeichnet. 
Lippenschilder  entweder  nur  mit  einer  schwachen  Spur  dunklen  Pigments 
bis  vorwiegend  dunkel,  so  daß  nur  die  Suturen  weiß  erschienen. 

Die  Anzahl  der  Querbinden  kann  man  nur  an  den  beiden  jungen,  un- 
verletzten Exemplaren  aus  Kalgoorlie  erkennen.  Das  eine  von  ihnen  hat 
außer  dem  occipitalen  Hufeisenband  noch  6  dorsale  Querbinden,  von  denen 


'cvm 


>-,\ 


454  Fkanz  Werner, 

die  3.  rechts,  die  5.  (sacrale)  links  gegabelt  erscheint;  der  Schwanz  trägt 
15  Querbinden,  die  etwa  ebenso  breit  sind,  wie  ihre  hellen  Zwischenräume. 
Da  zweite  Exemplar  gehört  der  Form  mit  breiten  Querbinden  an;  hier 
sind  ungefähr  6  dorsale  und  gegen  20  kaudale  Querbinden  vorhanden ;  die 
hinteren  dorsalen  und  vorderen  kaudalen  sind  sehr  undeutlich.  Hier  ist 
die  Oberseite  eigentlich  hellbraun  mit  schmalen  weißen  Querbinden  und 
kleinen  dunklen  Punkten. 

Länge  erwachsener  Exemplare  40—45  mm  von  der  Schnauzenspitze 
zur  Kloakenspalte;  die  Jungen  messen  24  +  32,  25  +  39  mm. 

Verbreitimg :  Diese  Art  ist  ausschließlich  aus  dem  Westen  (H  o  u  t  - 
man 's  Abrolhos,  Champion  B  ay)  und  der  Mitte  (Barrow  Range; 
zwischen  Fräser  Range  und  Southern  Gross)  Australiens 
bekannt  und  anscheinend  nicht  eben  selten. 

Gen.  JPhyllodactylus  Crray. 
JPhyllodactylus  wiarniorattis  Oray. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  I  (1885),  p.  88,  tab.  7,  fig.  6. 

Fuiidiiotizen :  Stat.  99,  Lion  Mi  11,  22.  V.  05  (3  Exemplare).  Ein 
großes  Exemplar,  50  +  50  cm,  hell-graubraun,  deutlich  gezeichnet,  sowie 
2  Junge.  Bei  dem  großen  Exemplare  ist  der  Schwanz  vom  Grunde  aus 
regeneriert,  das  Regenerat  aber  durch  Zeichnung  und  etwas  größere 
Schuppen  auffällig  von  der  Schwanzbasis  verschieden. 

Stat.  101,  Mundaring  Weir,  9.  VIII.  05  (1  Exemplar).  Junges 
Exemplar,  24  +  27  mm.  Schwanz  nicht  verdickt,  während  die  Verdickung 
bei  dem  Exemplar  von  South  Albany  schon  sehr  deutlich  ist;  Zeichnung 
undeutlich. 

Stat.  109,  Subiaco,  nördl.,  3.  IX.  05  (1  Exemplar).  Länge  50 
+  61  mm.  Hell-bräunlichgrau  mit  deutlicher  Zeichnung.  Auch  hier  ist  der 
Schwanz  anscheinend  vom  Grunde  regeneriert  und  dann  noch  ein  zweites 
Mal  in  der  Mitte,  doch  in  beiden  Fällen  Beschuppung  und  Zeichnung  voll- 
kommen mit  den  primären  Verhältnissen  übereinstimmend.  Sacci  endo- 
lymphatici  sehr  deutlich. 

Stat.  113,  Cottesloe,  18.  V.  05  (1  Exemplar).  Länge  50  +  62  mm. 
(Schwanz  regeneriert.)  Das  Rostrale  ist  links  vom  Nasenloch  getrennt, 
rechts  berührt  es  dasselbe  deutlich.  Färbung  dunkelgrau  mit  kaum  merk- 
barer Zeichnung. 

Stat.  136,  Harvey,  27.  VII.  05  (4  Exemplare).  Länge  des  größten 
Exemplares  50  +  56  mm. 

Stat.  137,    Collie,   26.  VIII.  05  (1  Exemplar).     Länge  43  +  57  mm. 

Stat.  142,  Bunbury,  21./25.  VII.  05  (4  Exemplare).     Das  einzige  er- 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  455 

wachsene  Exemplar  ist  50  +  70  mm  lang.  Färbung  grau  oder  graubraun, 
mit  winkeligen  oder  zackigen,  in  der  Mitte  des  Körpers  meist  schiefen  und 
hinten  heller  gesäumten  Querbinden. 

Stat.  146,  Boyanup,  1./3.  VIII.  05  (7  Exemplare).  Länge  des  größten 
Exemplares  53  -h  55  mm.  Der  Schwanz  ist  hier  zweifellos  regeneriert, 
doch  kann  ich  in  keiner  Weise  die  Bruchstelle  entdecken,  da  Beschuppung 
und  Färbung  vollständig  mit  der  der  Schwanzbasis  übereinstimmen,  gewiß 
ein  Beweis  für  die  primitive  Beschuppung  des  primären  Schwanzes.  Die  6 
jungen  Exemplare  sind  ziemlich  lebhaft  gezeichnet  bei  gelbbrauner  oder 
graubrauner  Grundfarbe.  Bei  einem  der  Jungen  ist  das  Rostrale  vom 
Nasenloch  auf  einer  Seite  getrennt. 

Stat.  160,  Cranbrook,  23.  VIII.  05  (1  Exemplar).  Länge  50 +  68  mm. 
Schwanz  stark  verdickt,  Sacci  endolymphatici  sehr  deutlich  vortretend. 

Stat.  162,  Torbay,  19.  VIII.  05  (1  Exemplar).  Jüngeres  Exemplar, 
mit  vollständigem  Schwanz.  Grundfarbe  dunkelgrau,  den  dunklen  Quer- 
binden ist  auf  dem  Schwänze  hinten  ein  grellweißer  Fleck  angelagert. 
Solche  helle  Flecken  oder  sogar  Längsstreifen  linden  sich  auch  bei  den 
kleineren  Exemplaren  von  Boyanup  mehr  weniger  deutlich  an  derselben 
Stelle. 

Stat.  167,  South  Alb  an  y,  16.  VII.  05  (1  Exemplar).  Jüngeres 
Exemplar,  30  +  30  mm  lang,  mit  deutlicher  Zeichnung  auf  hell-gelbbraunem 
Grunde. 

Hierher  wären  auch  alle  Exemplare  zu  rechnen,  die  ich  wegen  des 
vom  Nasenloch  getrennten  Rostrale  zu  Ph.  affinis  gestellt  habe,  einer  Art, 
der  ich  aber  keine  Artrechte  zubilligen  möchte. 

Verbreitung:  Ph.  marmoratus  ist  aus  Nord-,  West-  und  Süd- 
Australien  bekannt. 

?   Phyllodactylus  affinis  Blugr. 

ßouLENGER,  Cat.  Liz.,  I,  p.  89,  tab.  7,  fig.  4. 

Fundnotizeii :  Stat.  103,  Guildford,  28.  VIII.  05  (1  Exemplar); 
Stat.  109,  Subiaco,  nördL,  3.  IX.  05  (1  Exemplar);  Stat.  116,  Fast 
Fremantle,  19.  VIL,  27.  VI.  05  (2  Exemplare);  Stat.  136,  Harvey, 
27.  VII.  05  (2  Exemplare);  Stat.  150,  Yalliugup,  5.  X.  05  (1  Exemplar). 

Der  Unterschied  von  marmoratus  beschränkt  sich  auf  die  Trennung  des 
Nasenloches  vom  Rostrale.  Die  Färbung  ist  hellgrau-gelblichgrau  oder 
gelblichbraun,  die  dunklen  Querbinden  sind  nicht  schief,  wie  so  oft  (aber 
auch  nicht  immer)  bei  marmoratus.  Der  Umstand,  daß  das  eine  der  beiden 
Exemplare  von  Fremantle  und  von  Harvey  mit  marmoratus  in  einem  Glase 
sich  befand,  daher  offenbar  bei  derselben  Gelegenheit  erbeutet  wurde, 
macht   es   mir  sehr  wahrscheinlich,   daß   beide   Arten   zueinander  in  dem- 

Die  Fauna  Südwest-Australiens.     II.  30 


456  Franz  Werner, 

selben  Verhältnis  stehen,  wie  Lacerta  jonica  und  taurica  (die  aber  nach 
dem  Farbkleid  stets  auseinandergehalten  werden  können),  d.  h.  zusammen- 
gehören. 

Das  größere  der  beiden  intakten  Exemplare  aus  Fremantle  mißt  45 
-f-  57  mm,  das  von  Yallingup  28  -f-  34  mm ;  die  von  Harvey  haben  den 
Schwanz  regeneriert,  ebenso  wie  das  von  Guildford  und  Subiaco. 

Verbreitung:  Ph.  affmis  wird  von  Boulenger  nur  für  die  Neuen 
Hebriden  angeführt.  Mir  scheint  es  wahrscheinlich,  daß  hier  eine  Ver- 
schleppung einer  echt  australischen  Art  vorliegt,  und  wenn  dem  Autor 
zahlreichere  Exemplare  vorgelegen  haben  würden,  so  hätte  er  sich  sicher 
von  der  spezifischen  Identität  mit  marmoratus  überzeugt.  So  aber  mußte 
ihn  der  Fund  eines  Phylloddctylus  auf  den  Neuen  Hebriden  mit  abweichender 
Pholidose  auf  den  Gedanken  bringen,  eine  neue  Art  vor  sich  zu  haben. 

Phyllodactylus  ocellatus  (xrjiy. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  III,  p.  93. 

Fuiidiiotiz :  Stat.  95,  Boorabbin,  3.  VII.  05. 

Ein  Exemplar  dieser  kleinen  Art,  54  mm  lang  (Schwanz  regeneriert, 
21  mm).  In  mori)hologischer  Beziehung  ist  es  ganz  typisch.  Färbung 
graubraun  mit  4  dunklen  Längsstreifen,  das  äußere  Paar  vom  Nasenloch 
durch  das  Auge  und  vom  hinteren  Augenrand  bis  zum  Ende  des  primären 
Schwanzrestes  ziehend,  das  mittlere  am  Hinterkopf  beginnend,  weniger 
deutlich ;  Andeutung  einer  dunklen  Längslinie  am  Bauchrand ;  kleine,  wenig 
zahlreiche  und  nicht  sehr  deutliche  Ocellen  auf  dem  Rücken  und  den 
Gliedmaßen. 

Verbreitung- :  Die  Art  ist  bisher  ausschließlich  von  W  e  s  t  -  A  u  s  t  r  a  1  i  e  n 
(Houtman's  Abrolhos,  Champion  Bay)  bekannt  gewesen. 

Gren.  Diplodactylus  (xray. 

J>lplodactylus  sjyiniyerus  Oray, 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  I,  p.  99. 

Fundnotiz;  Stat.  114,  Buckland  Hill,  21.  V.  05. 

Ein  Exemplar,  das  ich  als  ?  ansehen  muß,  weil  ihm  die  Präanalporen 
fehlen,  obwohl  es  andererseits  3—4  Tuberkelschuppen  an  der  Seite  der 
Schwanzbasis  besitzt.  Schnauze  doppelt  so  lang  wie  der  Augendurchmesser; 
liückenbeschuppung  nahezu  homogen;  12  Supralabialia.    Länge  58  +  42  mm. 

Oberseits  hellgrau,  dicht  fein  dunkel  punktiert;  ein  dunkleres  dorsales 
Medianband,  auf  dem  Schwänze  zwischen  die  beiden  Reihen  von  schwarzen 
Stacheln  fortgesetzt.  Unterseite  heller,  schmutzig-weiß,  Kehle  dunkel  punktiert. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  457 

West-Australien  Hoiitman's  Abrolhos,  Chaini)ioii  Bay  ;  in  Zentral- 
Australieu  Fräser  Range  (Stirling  und  Zietz);  in  Nord-Australien 
F  r  e  e  ni  a  n  1 1  e  ^). 

Diplodactylus  Interniedlus  Ogilby. 

Rec.  Austral.  Mus.,  Vol.  II,  1892,  p.  10. 

Fiiiidiiotiz :  Stat.  76,  Day  Dawn,  9./10.  VII.  05. 

Obwohl  die  Art  erst  aus  N.  S.  Wales  bekannt  ist  und  einige  kleine  Ver- 
schiedenheiten von  der  Originalbeschreibung  vorliegen,  so  kann  ich  doch 
nicht  umhin,  das  vorliegende  Exemplar  damit  zu  identifizieren. 

Schnauze  doppelt  so  lang  wie  der  Augendurchmesser,  IVaUial  so  lang 


Fig.  2.     Diplodactylus  intermedius  Ogilby.;  etwas  vergr. 

5.  Zehe,  die  beiden  basalen  geteilt,  die  apikalen  nicht  oder  nur  wenig  von 
den  übrigen  verschieden.  Die  Reihen  vergrößerter  Dorsaltul)erkel  sind 
mehrmals  durch  größere  Zwischenräume  durchbrochen.  Das  erste  Paar 
von  Nasalschuppeu  durch  3  kleine  nebeneinander  stehende  Granula  getrennt. 

Labalia  — j — zr^. 

Rücken  mit  undeutlichem,  dunklerem,  welligem  Medianbaud;  ein  ähn- 
liches an  jeder  Körperseite,  mit  dem  Dorsalband  ein  helleres,  in  unregel- 
mäßigen Zwischenräumen  erweitertes  Band  einschließend.  Färbung  oben 
hellgrau,  Unterseite  weißlich  mit  kleinen  dunkleren  Punkten. 

Totallänge  95,  Kopfrumpflänge  60  mm  (?). 

Verln'eituiig :  Aus  N.  S.  Wales  bekannt, 

Diplodactylus  vittatus  Gray. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  I,  p.  100,  tab,  8,  fig.  3. 

Fimdiiotizen :    Gooseberry    Hill,    31.    V.   05    (2    dS);    Stat.    75, 
1)  Richtiger  „Fremantle  in  SW.-Australien" ?    Anm,  von  W.  Michaelsen. 


458  Franz  Werner, 

Geraldton,  16.  VII.  05  (d  und  jung);  Stat.  155,  York,  11.  VIII.  05; 
Stat.  158,  Broome  Hill,  24/25.  VIII.  05  (S). 

Die  beiden  Exemplare  von  Gooseberry  Hill  unterscheiden  sich  nur 
wenig  vom  Typus;  die  Schnauze  ist  länger  als  der  Augendurchmesser,  die 
Entfernung  von  der  Ohröffnung  zum  Augenhinterrand  dem  vom  Augen- 
vorderrand  zum  Nasenloch  gleich.  Supranasalia  groß ;  hinter  ilmen  ein 
zweites  Paar,  aber  viel  kleinerer  Schildchen ;  ein  ebensolches  Schildchen  ober- 
halb des  Nasenloches  nach  außen  vom  Supranasale.  Symphysiale  länger 
als  breit,   trapezförmig   (fast   spitzdreieckig),   hinten   abgerundet.     Labialia 

][9  II ][2 

"     ;  — — r^.    Das   größere,    schwanzlose   Exemplar   mißt  52    mm    von 
lu     ii      il      1^ 

der  Schnauzenspitze  zur  Kloakenplatte,  das  kleinere  45  +  31  mm  (Schwanz 
vollständig  regeneriert),  Seiten  der  Schwanzwurzel  mit  einer  runden  Gruppe 
(nicht  Längsreihe)  kegelförmiger  Tuberkelschuppen.  Das  helle  Rückenband 
ist  bei  dem  kleineren  Exemplar  rotbraun  und  weniger  unregelmäßig  als  das 
mehr  fahlbraune  des  größeren.  Helle  Seitenflecken  nur  spurweise  bemerk- 
bar ;  auf  den  Gliedmaßen  fehlend.     Grundfarbe  rotbraun. 

Das  Exemplar  vom  Broome  Hill  gleicht  im  Farbkleid  im  wesentlichen 

denen  von  Gooseberry  Hill ;  Labialia  -^ — -r-;  Sublabialia  und  Symphysiale 

intermediär  zwischen  Gooseberry  und  Geraldton;  Schnauzenlänge,  Rostrale, 

Nasalia  wie  Gooseberry.    Schwanz  ähnlich  wie  der  Rücken  gezeichnet,  aber 

vollständig  regeneriert.     Länge  des  Exemplares  45  -{-  35  mm. 

Die  Exemi)lare  von  Geraldton  haben  eine  kürzere  Schnauze  (nur  wenig 

länger  als  Abstand  vom  Auge  zum  Ohr) ;  die  Supranasalia  sind  durch  2  bis 

12—13 
3  Granula  getrennt;  Labialia  ' .    Färbung  mehr  schokolade])raun,  das 

helle  Rückenband  bräunlich  weiß  mit  vereinzelten  dunklen  Punkten,  wenig 
ausgezackt,  hinten  stellenweise  fast  geradrandig,  auf  dem  Schwanz  aber  zick- 
zackförmig.  Körperseiten  und  01)erseite  der  Gliedmaßen  mit  weißen  Flecken. 
Länge  des  größeren  Exemplares  52  -{-  29  mm.  Von  den  Gooseberry-Exem- 
plaren  außer  durch  die  Trennung  der  Supranasalia  auch  durch  entschieden 
kürzeres  Symphysiale  (kaum  länger  als  breit)  und  entsprechend  auch 
kürzere  Sublabialia  verschieden. 

Bei  dem  kleinen  Exemplar  aus  York  ist  die  Schnauze  V/^mnl  so  lang 
wie   der  Augendurchmesser,   die  Entfernung   vom  Auge   und  Ohr   so  hing 

wie  die   vom  Auge  und  Nasenloch;  Labialia  :7^;   Supranasalia  wie  bei  den 

Gooseberry-Exemplaren,  aber  dahinter  kein  zweites,  kleineres  Paar  (eben- 
sowenig bei  dem  Broome  Hill-Exemplar).  Symphysiale  breiter  als  lang; 
Färbung  wie  Gooseberry-Exemplare.     Rückenband  wenig  zackig,  über  dem 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  459 

Sacriim  sogar  gerad räudig,  auf  dem  (vollständig  regenerierten)  Schwanz 
schwach  wellig,  hier  durch  eine  schwarze  Randlinie  von  den  mit  dem  Dorsal- 
band gleichfarbigen  (am  Rumpf  dunkleren)  Seiten  abgegrenzt.  Rumpf  seit- 
lich mit  undeutlichen  helleren  und  dunkleren  Flecken. 

Die  Exemplare  von  Geraldton  scheinen  die  typische  P'orm  zu  repi-äsen- 
tiereu.  Zu  bemerken  wäre  noch,  daß  es  mir  unmöglich  erscheint,  bei  dieser 
Art  auf  die  Größe  der  Subdigitallamellen  Gewicht  zu  legen,  da  im  übrigen 
vollständig  übereinstimmende  Exemplare  große,  runde,  der  Abbildung  ent- 
sprechende, eine  mediane  Reihe  bildende  Platten  oder  aber  kleine  Tuberkel- 
schuppen in  mehreren  Reihen  auf  der  Unterseite  der  Finger  und  Zehen 
haben  können.  Ersteres  ist  z.  B.  der  Fall  bei  den  Gooseberry-Exemjjlaren, 
letzteres  bei  dem  sehr  ähnlichen  Broome  Hill-Exemplar. 

Verbreitung':  Die  Art  scheint  im  Australien  weit  verbreitet  zu 
sein;  aus  dem  Westen  ist  sie  von  Houtman's  Abrolhos  und  Cham- 
l)ion  Bay  von  Boulenger  verzeichnet  worden. 

Exemplare,  die  ich  lebend  hielt,  erwiesen  sich  als  ausschließlich  boden- 
bewohnende,  nächtliche  und  im  Benehmen  etwa  am  meisten  an  Stenodactylus 
erinnernde  Tiere. 

Dipl odacty las  polyophthahnus  (jünther. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  I,  p.  101. 

Fuiuliiotizeii :  Gooseberry  Hill,  31.  V.  05.  (4  Exemplare); 
Pickering  Brook,  22.  VII.  05  (1  Exemplar). 

Von  den  vorliegenden  Exemplaren  ist  nur  eines  in  der  Zeichnung 
typisch,  während  die  übrigen  in  der  Ausbildung  eines  hellen,  dorsalen 
Zickzack-  oder  Rautenbandes  mehr  dem  „^>M?c/?er" -Typus  sich  nähern.  Die 
Entfernung  vom  Augenhinterraud  zum  Tympanum  ist  bei  allen  Exemplaren 

so  groß  wie  die  vom  Angenvorderraud   zum  Nasenloch.    Labialia  t^;  Syni- 

physiale  ebenso  lang  wie  breit  oder  breiter  als  lang.  Supranasalia  groß. 
median  in  Kontakt  oder  durch  ein  kleines  Schildchen  getrennt  (nur  in  einem 
Falle).     Schwanz  kurz,  stark  verdickt. 

I.  Färbung  dunkelgrau,  auf  dem  Kopf  mit  zahlreichen  dichtstehenden, 
kleinen,  runden  bräunlichen  Flecken ;  Rücken  mit  zwei  Reihen  größerer 
runder  weißlicher  Flecken;  Seiten  und  Oberseite  der  Gliedmaßen  und  des 
Schwanzes  mit  kleinen  runden,  ebenfalls  weißlichen  Flecken.  Unterseite 
rötlichbraun.     Länge  40  -|-  25  mm  (Gooseberry  Hill). 

IL  Die  übrigen  Exemplare  sind  oberseits  mehr  rötlichbraun  (wenigstens 
der  Kopf),  die  Rückenflecken  sind  größer,  hell-gelblichgrau  bis  hellgelb-  oder 
rotbraun,  entweder  alternierend  oder  zu  großen  Querflecken  oder  einem 
Zickzackband  zusammenfließend.     Diese  Zeichnung  setzt  sich  auch  auf  den 


460  Franz  Werner, 

Schwanz  fort,  wo  die  Flecken  so  groß  werden  können,  daß  die  dunkle 
Grundfarbe  nur  in  Form  unregelmäßiger  schmaler  Querbinden  erhalten 
bleibt.  Durch  das  ausnahmslose  Fehlen  einer  scharfen  dunklen  Begrenzung 
der  großen  Rückenflecken  unterscheidet  sich  die  Art  stets  von  ähnlichen 
Varietäten  anderer  Arten.  Kehle  und  Brust  rotbraun,  Unterseite  sonst 
weißlich;  der  regenerierte  Schwanz  oben  hellbraun  mit  dunkelbraunen,  un- 
regelmäßigen Linien,  unten  weißlich  mit  kleinen  braunen  Flecken.  —  Die 
vorliegenden  Exemplare  bilden  eine  hübsche  Serie  von  der  unter  I  ange- 
führten Färbung  zu  der  sehr  großfleckigen,  gelbbraunen  Form,  wie  sie  das 
Exemplar  von  Pickering  Brook  vorstellt;  in  dieser  Serie  differenziert  sich 
auch  allmählich  eine  dunkle  Schläfenbinde.  Es  besteht  für  mich  kein 
Zweifel,  daß  gerade  das  Pickering  Brook-Exemplar  die  phylogenetisch  älteste 
Zeichnung  der  Art  trägt  und  das  „typisch"  gefleckte  dunkelgraue  Exemplar 
gerade  die  extremste  Form  vorstellt.  Das  Pickering  Brook-Exemplar  mißt 
45  -}-  30  mm. 

Von  dem  ihm  in  der  Zeichnung  etwas  ähnelnden  D.  alhogiUtatus  unter- 
scheidet sich  polyophthalnms  sofort  durch  den  Besitz  einer  Reihe  vergrößerter 
Lamellen  auf  der  Unterseite  der  Finger  und  Zehen,  durch  die  Erweiterung 
dieser  am  Apex  und  durch  den  kürzeren  und  dickeren  Schwanz. 

Verbreitung:  Dieser  Gecko  ist  von  West- Australien  bereits  be- 
kannt (Champion  Bay,  Nicol  Bay). 

DiplodactyUis  3Iichaelseni  n.  sp. 

Fundiiotiz:    Stat.  105,  Denham,  4/22.  IX.  05. 

Gehört  in  die  Gruppe  des  B.  viUatus,  ist  aber  von  allen  hierherge- 
hcirigen  Arten  {vittatus  Gray,  polyophthalmus  Gthr.,  stenurus  Wern.)  durch 
die  Streifenzeichuung  leicht  zu  unterscheiden. 

Kopf  dick,  konvex;  Schnauze  zugespitzt-abgerundet,  kaum  länger  als 
der  Abstand  des  Augenhinterrandes  von  der  Ohröffnung,  um  die  Hälfte 
länger  als  der  Augendurchmesser.  Auge  groß;  Ohröffnung  klein,  rund. 
Körper  und  Gliedmaßen  mäßig  schlank.  Finger  und  Zehen  mäßig  lang; 
etwas  abgeplattet;  aus  der  Haltung  derselben  bei  dem  konservierten 
Exemplare  kann  man  ersehen,  daß  dieser  Gecko  sowohl  die  Finger  gegen 
die  Hand-,  als  die  Zehen  gegen  die  Fußfläche  einschlagen,  also  im  wahren 
Sinne  des  Wortes  mit  Händen  und  Füßen  eine  Faust  machen  kann.  Eine 
Erweiterung  des  apikalen  Teiles  ist  nicht  bemerkbar.  Die  Unterseite  ist 
mit  deutlichen  Querlamellen  Ijedeckt,  von  denen  aber  nur  die  3  apikalen 
vollständig,  die  basalen  aber  geteilt  sind.  Ober-  und  Unterseite  mit  kleinen 
glatten,  konvexen  Kiemenschuppen  bedeckt.  Rostrale  5-eckig,  mit  medianem 
Einschnitt;  Nasenloch  zwischen  Rostrale,  1.  Supralabiale  und  G  Nasal- 
schildchen,  das  erste  am  größten  und  von  dem  entsprechenden  der  anderen 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  4G1 

1  ^ 
Seite  durch  o  Körnerschuppen  getrennt.     Labialia  ^;    Synii)hysiale  klein, 

io 

trapezförmig,  nicht  von  den  angrenzenden  Sublabialen  verschieden ;  keine 
Kinnschilder.  Schwanz  angeschwollen,  rübenartig;  Beschupi)ung  wie  die 
des  übrigen  Körpers. 

Färbung  hell-rötlichbraun  (Schwanz  mehr  gelblichl)raun)   mit  gelblich- 
weißen,  dunkel  gesäumten  Längslinien,  und  zwar:  eine  mediane  Linie  vom 


Fig.  3.     Diplodactylus  Michaelseni  n.  sp. ;  etwas  vergr. 

Hinterkopf  bis  zur  Schwanzwurzel,  auf  dem  Schwanz  breit  und  undeutlich 
werdend;  eine  helle  Längslinie  auf  der  Schnauzenkante,  in  der  Mitte  der  Ent- 
fernung zwischen  Nasenloch  und  Auge  beginnend,  bis  zum  Auge  ziehend, 
vom  Augenhinterrand  an  der  Kopf-,  Rumpf-  und  Schwanzseite  bis  zur 
Schwanzspitze  verlaufend ;  eine  zum  Teil  in  Längsfleckeu  aufgelöste  ähnliche 
Längslinie  unter  dieser,  vom  Augenhinterrand  bis  zur  Schwanzwurzel; 
eine  ebenfalls  damit  parallele,  vollständigere  Linie  vom  Mundwinkel  über  das 
Tympanum  zum  Hinterbeinansatz;  unter  dieser  kann  man  nach  den  an- 
gedeuteten dunklen  Rändern  noch  1 — 2  derartige  helle  Läugsbinden  an 
den  Rumpfseiten  erkennen.  Bauch  mit  Spuren  dunkler  Längslinien,  Kehle 
und  Gliedmaßen  mit  undeutlichen  dunklen  Punkten.  Hinterkopf  mit  einer 
etwa  hufeisenförmigen  hellen  Linie. 

Länge  53  +  27  mm.  Kopf  15  mm  lang,  10  mm  breit.  Vorder-  und 
Hinterbeine  gleich  lang  (20  mm). 

Dieser  schöne  Gecko  liegt  in  einem  einzigen  weiblichen  Exemplare  vor, 
doch  ist  die  Verschiedenheit  von  den  bisher  beschriebenen  Arten  außer 
Zweifel. 


462  Franz  Werner, 

Diplodactylus  pulcher  Stdchr. 

Steindachner,  S.-B.  Ak.  Wiss.  Wien,  LXII,  I,  1870,  p.  343,  tab.  2,  fig.  3—5. 
BouLENGER,  Cat.  Liz.,  I,  1885,  p.  102. 

Fundiiotizen :  Stat.  95a,  Boorabbin  (angeblich);  Bahnwärter  vend. 
3.  VII.  05.  Ein  d"  von  42  mm  Kopfrumpflänge.  Schnauze  fast  doppelt  so 
lang  wie  Augendurchmesser.  Rostrale  mit  deutlichem  Einschnitt,  Nasen- 
loch zwischen  5  Nasalen,  das  vordere  am  größten,  das  obere  das  nächst- 
größte; 12  Supralabialia,  das  erste  viel  größer  als  die  folgenden ;  11  unter- 
scheidbare Sublabialia,  das  erste  am  größten. 

Färbung  sehr  hell  -  rötlichbraun ,  Kopf  und  5  große  unregelmäßige, 
schwarz  gesäumte  Flecken  gelblichweiß. 

Stat.  156,  Beverley,  26.  VIII.  05.  Ein  S  von  38 -f- 24  mm  Länge. 
Schnauze  noch  spitziger  als  beim  vorhergehenden  Exemplar,  Auge  größer, 
daher  Schnauzenlänge  nur  V/^mal  so  groß  wie  der  Augendurchmesser; 
6  Schildchen  um  das  Nasenloch;  Mentale  hinten  mehr  zugespitzt  (beim 
vorigen  Exemplar  mehr  abgerundet). 

Färbung  rotbraun,  die  hellen  Flecken  hell-rötlichbraun,  ihre  seitlichen 
Verlängerungen  an  den  Rumpfseiten  zum  Teil  abgelöst,  selbständige  helle 
Augenflecken  bildend. 

Stat.  80,  Eradu,  13.  VII.  05.  Halbwüchsiges  Exemplar,  32  +  18  mm 
lang.  Schnauze  l^/^msd  so  lang  wie  der  Augendurchmesser;  6  Schildchen 
um  das  Nasenloch;  Supranasalia  durch  ein  großes  Schildchen  hinter  dem 
Rostrale  getrennt.  Rücken  mit  hellem,  etwas  welligem  und  zackigem 
Medianband,  das  aber  auf  dem  Hinterhaupt  sich  nicht  wie  bei  vittatus 
gabelt,  sondern  einfach  ausbreitet,  so  daß  die  ganze  Oberseite  des  Hinter- 
kopfes die  helle  Farbe  besitzt,  die  nach  vorn  zu  allmählich  sich  verdunkelt. 
Auf  dem  (vollständig  regenerierten)  Schwänze  wird  das  Dorsalband  stark 
zackig.  Seiten  rotbraun,  mit  einer  Reihe  weißlicher  Flecken  zwischen 
Vorder-  und  Hinterbein  und  noch  kleinere  Flecken  am  Bauchrande;  die 
rotbraune  Seitenfärbung  von  dem  helleren  Dorsalband  durch  eine  vom 
Augenhinterrand  ausgehende  dunkle  Linie  getrennt. 

Ich  schlage  für  diese  auffallende  Varietät  den  Namen  var.  dorsalis  vor. 

Verbreitung :  Die  typische  Form  ist  bereits  aus  W  e  s  t  -  A  u  s  t  r  a  1  i  e  n 
bekannt. 

IMjylodactyUis  alhogiittatus  ii.  sp. 

Fundnotiz:    Stat.  65,  Denham,  9./11.  VI.  05;  4./22.  IX.  05. 

Dieser  Gecko  gehört  in  die  Sektion  IIB  bei  Boulenger  (Cat.  Liz., 
I,  p.  98),  unterscheidet  sich  aber  von  Steindachneri,  pulcher,  stcnodactylus 
und  bilineatus  durch  die  völlig  verschiedene  Zeichnung,  von  tessellatus  und 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae). 


463 


pachyurus   durch   die   wenig   vergrößerten  Rückenschuppen,    und   von    con- 
spicillatus  durch  die  durchwegs  deutlichen  Labialia. 

Schnauze  abgerundet,  ein  wenig  länger  als  der  Abstand  des  Auges 
von  der  Ohröffnung,  IViinal  so  lang  wie  der  Augendurchniesser.  Auge 
groß,  Ohröffnung  klein,  schief- elliptisch.  Gliedmaßen  ziemlich  schlank, 
Finger  und  Zehen  mäßig  lang,  am  Ende  nicht  erweitert,  unterseits  mit 
Körnerschuppen,  am  Apex  mit  zwei  kleinen,  runden  Platten.  Schwanz 
ziemlich  lang,  in  der  Mitte  etwas  verdickt,  gegen  das  Ende  sich  allmählich 
veischmälernd.  Beschuppung  homogen ;  Rückenschuppen  deutlich,  aber 
nicht  auffallend  größer  als   die  an  den  Seiten,  und   auch  noch  größer  als 


Fig.  4.     Diplodaetylus  alboguttatus  n.  sp. ;  vergr. 


die  des  Bauches,  ziemlich  deutlich  geschindelt;  Schwanzschuppen  in  gleich- 
artigen Wirtein  angeordnet.  Rostrale  fast  doppelt  so  breit  wie  hoch,  recht- 
eckig, mit  kurzem  medianen  Einschnitt;  Nasenloch  begrenzt  von  Rostrale, 
1.  Supralabiale  und  4  Nasalen,  das  oberste  stark  vergrößert,  median  in  Kontakt 

mit   dem    der   anderen    Seite.     Labialia  y — j^.     Symphysiale    länger  als 

breit,  trapezförmig,  hinten  abgerundet,  nicht  länger  als  die  angrenzenden 
Sublabialia.  Die  an  die  Sublabialia  angrenzenden  Gularschuppen  sind 
größer  als  die  hinteren. 

Länge  44  +  42  mm.  Kopflänge  14,  Kopfbreite  8  mm.  Vorderbein  15, 
Hinterbein  19  mm. 

Das  dieser  Beschreibung  zugrunde  liegende  Exemplar  ist  ein  S  mit 
3  kleinen  Höckerschuppen  au  jeder  Seite  der  Schwanzbasis. 

Färbung  hell-  (nahezu  weiß-)grau,  mit  hellbräunlichen,  undeutlich  be- 
grenzten Rückenflecken;  eine  sehr  undeutliche  graue  Lateralzone,  darauf 
weiße,  runde,   ziemlich  große  Flecken   in   einer  Reihe,   darüber  eine  eben- 


464  Franz  Werner, 

solche  Reihe  von  Tropfen  flecken  am  Rande  der  Dorsalzone.  Gliedmaßen 
mit  bräunlicher  Marmorierung  und  kleinen  weißen  Tropfenilecken.  Schwanz 
mit  dunklen  Flecken,  die  eine  netzartige  Zeichnung  oder  undeutliche  Quer- 
binden bilden. 

Ein  zweites  Exemplar  (J)  mißt  45  +  50  mm.  Zeigt  auf  hellbräuu- 
lichem  Grunde  dichte  bräunliche  Schnörkelzeichnung;  das  dunkle,  schon 
bei  dem  vorigen  Exemplar  nur  angedeutete  Lateralband  ist  nur  an  der 
Schläfe  bemerkbar;  die  beiden  seitlichen  Rundfleckenreihen  sind  deutlich. 
Schwanz  oberseits  mit  einer  Reihe  großer,  sehr  unregelmäßiger,  weißlicher, 
bräunlich  gesäumter  Flecken  auf  bräunlichem  Grunde. 

Das  dritte  und  größte  Exemplar  (50  -|-  45  mm)  besitzt  eine  hellbräun- 
liche Dorsalzone,  die  zum  Teil  durch  dreieckige  Vorsprünge  des  hier 
ziemlich  deutlichen  dunklen  (braunen)  Lateralbandes  in  eine  Reihe  von 
großen,  ungefähr  5-  oder  6-eckigen  Flecken  zerlegt  erscheint,  in  deren 
Mitte  kleine  braune  Flecken  (meist  zwei  nebeneinander)  sichtbar  sind. 
Seitliche  Rundfleckenreihen  deutlich;  keine  w^eißen  Flecken  auf  den  Glied- 
maßen. Schwanz  vom  Grunde  aus  regeneriert,  mit  kleinen  dunkelbraunen 
Flecken ;  Schnauze  bräunlich  mit  hellem  Medianband.  Bei  diesem  Exemplar 
sind  die  Tuberkel  an  den  Seiten  der  Schwanzwurzel  sehr  schwach  entwickelt. 

Es  sind  nunmehr  nicht  weniger  als  19  Diplodactylus- Arten  bekannt 
(gegen  8  im  Jahre  1885),  die  sich  auf  folgende  Weise  unterscheiden  lassen. 
I.  Rücken  mit  Körnerschuppen,  die  mit  größeren  Tuberkeln  untermischt 
sind;  Rostrale  geteilt;  d  mit  Präanalporen. 

1)  Augenbrauenrand  und  Schwanz  mit  langen 

Stacheln 1.  ciUaris  Blngr. 

2)  Augenbrauenrand  ohne  Stacheln. 

A.  Schwanz   oberseits  mit  2  Reihen  langer 

Stacheln 2.  spinigerus  Gray 

B.  Schwanz     nicht     mit    Längsreihen     von 
Stacheln. 

a)  Schwanz  mit  Querreihen  von  Tu])erkeln     3.  intermedius  Ogilby 

b)  Schwanz  ohne  Tuberkeln 4.  strophurus  DB. 

IL  Rücken  mit  Tuberkelschuppen ;  Rostrale  ungeteilt. 

1)  Tuberkelschuppen  regelmäßig  angeordnet; 

Rücken  mit  dunklen  Querbinden    ...      5.  Byrnei  L.  u.  F. 

2)  Tuberkelschuppen  unregelmäßig  verteilt; 
Rücken  mit  kleinen  schwarzen  Ringen,  in 
deren  Mitte  eine  weiße  Tuberkelschupi)e  sich 

befindet C.J5'/(?c/-»Stirl.u.Zietz^) 

1)  Abbildung  und  Beschreibung  dieser  Art  sind  so  mangelhaft,  daß  man  nicht  einmal 
sagen  kann,  ob  hier  wirklich  ein  Diplodactyhis  vorliegt! 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  465 

III.  Rückenschuppen  gleichartig ;  Rostrale  ungeteilt. 

1)  Finger  und  Zehen  unterseits  mit  einer  Reihe 
vergrößerter  Tuberkelschuppen. 

A.  d  mit   1  Präanalpore ;   Rostrale  berührt 

nicht  das  Nasenloch 7.  stenurus  Wern. 

S    mit    4—5    Präanalporen    jedorseits; 

Rostrale  berührt  das  Nasenloch    ...       <S.  taeniocauda  De  Vis 

B.  J  ohne   Präanalporen ;   Rostrale  berührt 
das  Nasenloch. 

a)  Supranasalia  durch  Körnerschuppen  ge- 

13 
trennt;  j^  Labialia;   Rücken  mit  drei 
lo 

schmalen  Längslinien 9.  Michaelseni  Wern. 

b)  Supranasalia  meist  in  Kontakt ;  Labialia 

-pr — r-r-;    Rücken    nicht    mit    schmalen 

Längslinien. 

a)  Schnauze  ebenso  lang  wie  der  Augeu- 
durchmesser ;  Rücken  mit  hellem,  nach 
vorn  gegabeltem  Längsband    ...     10.  vittatus  Gray 

ß)  Schnauze  etwas  länger  als  der  Augen- 
durchmesser; Rücken  mit  kleineren 
oder  größereu  hellen  Flecken     ,     .     11.  jwlyophthalmus  (jTHR. 

2)  Finger  und  Zehen  unterseits  mit  kleinen 
Tuberkeln,  deren  Mittelreihe  nicht  ver- 
größert ist. 

A'.  Rückenschuppen  klein. 

a')  Nur  das  1.  Supralabiale  von  den  dar- 
überliegenden  Schuppen  unterscheid- 
bar; Nasenloch  von  7— S  Nasalen  um- 
geben; Oberseite  retikuliert  ....     12.  conspiciUatus  L.u.  F. 

h')  Die  Supralabialia  alle  deutlich  von  den 
darüberliegenden  Schuppen  unterscheid- 
bar. 
«')  Rostrale  das  Nasenloch  berührend. 
1')  Rumpf  etwa  4,8mal  so  laug  wie  der 

17 
Kopf;  Labialia  ~^;   Bauchschuppen 

kleiner  als  Rückenschuppen      .     .     13.  Ulineatus  L.  u.  F. 


466  Franz  Werner, 

2')  Rumpf  etwa  2,4mal  so  lang  wie  der 

Kopf;  Labialia  ~r\   Bauchschuppen 

größer  als  Rückenschuppen       .     ,     14.  SteindachneriBh^GR. 
3')  Kein  helles  Dorsalband ;  Seiten  mit 
weißen    runden    Flecken,    Labialia 

.^.   Rückenschuppen  größer  als 

Bauchschuppen 15.  alboguttatus  Wern. 

ß')  Rostrale     vom    Nasenloch     getrennt. 
Nasenloch   grenzt  an   das   1.    Supra- 
labiale; <S  mit  3 — 3  Präanalporeu    .     16.  stenodadylus  Bi.^gb.. 
Nasenloch    vom    1.    Supralabiale    ge- 
trennt; S  ohne  Präanalporen ;  Schnauze 

zugespitzt 17.  pulcher  Stdchr. 

B'.  Rückenschuppen  groß. 
a")  Gliedmaßen  und  Zehen  lang     ...     18.  tessellatus  Gthr. 
ß")  Gliedmaßen  und  Zehen  kurz     ...     10.  pachyurus  Wern. 
Die  seit  1887  neu  beschriebenen  Arten  sind  in  der  Reihenfolge  obiger 
Synopsis : 
intermedius  Ogilby,    Rec.  Austral.  Mus.,  Vol.  II,    No.  1,    1892,  p.  6  (N.S. 

Wales) 
Byrnei  Lucas  and  Frost,  Proc.  R.  Soc.  Victoria,  (2)  VIII  (Z.-Australien), 
Elderi  Stirling  and  Zietz,  Trans.  R.  Soc.  S.-Austral.,  XVI,  1893,  p.  191, 

tab.  6,  fig.  1 — la  (Barrow  Range,  Z. -Australien), 
stenurus  Werner,  Zool.  Jahrb.  Syst.,  XXVIII,  1909,  p.  267  (Queensland), 
conspicülatus  Lucas  and  Frost,  Proc.  R.  Soc.  Victoria,  (2)  IX,  p.  55,  (Char- 
lotte Waters,  Z.-Australien), 
hilineatus  Lucas  and  Frost,  Proc.  R.  Soc.  Victoria,  (2)   XV,   p.  146   (W.- 
Australien), 
stenodactylus  Blngr.,  Ann.  Mag.  N.  H.,  (6)  XVIII,  1896,  p.  232  (Roebuck 

Bay,  NW.- Australien), 
pachyurus  Werner,  Zool.  Jahrb.  Syst.,  XXVIII,  1909,  p.  267  (Australien), 
und  die  beiden  hier  von  mir  beschriebenen. 

Oen.  Gehyva  Gray. 
Gehyra    variegata  DB. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  I  (1885),  p.  151. 

Stirling  and  Zietz,  Trans.  E.  Soc.  S.  Austral.,  XVI,  1893,  p.  161. 

Zahlreiche  Exemplare  von  verschiedenen  Fundorten. 

Fuiidiiotizcii:    Stat.   69,  Edel   Land   (Baba   Head),    7.  IX.  05  (d). 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  467 

Anordnung  der  Femoralporen :  s  in  einem  Winkel,  die  9.  vorn  an  der 
Spitze  des  Winkels.  Hellgrau  mit  unregelmäßigen  zackigen,  dunklen  Quer- 
binden, die  hinten  von  bläulichen  Flecken  eingefaßt  sind.    Kehle  bräunlich. 

Stat.  70,  Tamala,  7./8.  IX.  05  (Junges).  Länge  26 -f- 34  mm.  Hell- 
grau mit  ^^-^--^-förmigeu  Querbinden  auf  dem  Rücken. 

Stat.  71,  Northampton,  15.  VII.  05  (1  $,  2  Junge).  Der  Schwanz 
des  $  an  der  Basis  auffallend  verdickt  und  etwas  abweichend  gezeichnet, 
ist  nichtsdestoweniger  primär.     Länge  42-|-54  mm. 

Stat.  75,  Gerald  ton,  16.  VII.  05  (1  Exemplar). 

Stat.  76,  Day  Dawn,  O./IO.  VII.  05  (S,  S,  Junges),  d  mit  11  Femoral- 
poren, $  und  Junges;  Schwanzregenerat  des  (5  mit  Längslinien  oder  Punkt- 
reihen von  gleicher  Breite  und  ungerader  Zahl  (charakteristisch  für  Gecko- 
niden  und  Pygopodidcn!).  Junges  mit  -— ^-N^-^-förmigeu  Querbinden  des 
Rückens. 

Stat.  77,  Yalgoo,  11.  VII.  05  (d).  Anordnung  der  Femoralporen: 
9  in  einem  Winkel,  die  10.  vorn  an  der  Spitze  des  Winkels.  Länge  42 
"1-  46  mm.  Die  Zeichnung  läßt  die  typischen  3  Längsstreifen  hinter  jedem 
Auge  erkennen,  Rumpf  und  Schwanz  mit  bläulichweißen,  vorn  dunkel  be- 
grenzten kleinen  Flecken. 

Stat.  80,  Eradu,  13.  VII.  05  (J,  9  "utl  Junges),  d  mit  13  Femoral- 
poren (12  in  einem  Winkel,  die  13.  vorn  an  der  Spitze  des  Winkels) ;  $ 
38  +  51  mm.  Junges  25  +  30  mm. 

Stat.  84,  Dongarra  (Duuenbusch),  17.  VII.  05  (?).  Grau  mit  un- 
deutlicher dunkler  Leiterzeichnung,  48  mm  (Schwanz  regeneriert,  oben  mit 
dunklen,  unten  mit  hellen  grauen  Punkten. 

Stat.  88,  Moora,  8.  VIII.  05  (2  ?,  1  Junges).  Sehr  großes  5,  52 
+  55  mm  lang,  Schwanz  wie  bei  dem  oben  erwähnten  ?  von  Northampton ; 
1  halbwüchsiges  ?  und  1  Junges. 

Stat.  91,  M  0  u  n  t  Robinson  bei  K  a  1  g  o  o  r  1  i  e ,  1.  VII.  05  (3  dd, 
7  $$,  4  Junge).  Femoralporen  11—13;  Kehle  rötlichgrau;  das  einzige 
Exemplar  mit  unverletztem  Primärschwanz,  1  d  ist  47  +  51  mm  lang. 
Regenerierte  Schwänze  mit  dunklen  Längslinien  oder  Punktreihen. 

Stat.  93,  Kalgoorlie,  29./30.  VI.  05  (Junges).  Länge  30 +  38  mm; 
Zeichnung  leiterartig,  indem  zwischen  den  beiden,  die  Fortsetzung  des 
dunklen  Schläfenbaudes  bildenden  dorsolateralen  Längslinien  ^—-förmige 
Querbiuden  (7  vom  Nacken  zum  Becken)  sich  ausspannen;  eine  mit 
den  Rückenlinien  parallele  Linie  von  unterhalb  des  Auges  durch  das 
Tympanum  bis  zum  Hiuterbeinansatz ;  eine  am  Hinterrand  des  Oberschenkels 
und  an  der  Seite  des  Schwanzes. 

Stat.  95,  Boorabbin,  3.  VII.  05  (3  dd,  3  ?$).  Femoralporen  13. 
Kehle  und  Schwanz  unterseits  dunkel,  rötlichgrau. 


468  Franz  Werner, 

Stat.  97.  N  o  r  t  h  a  m ,  15.  V.  05  (?  und  Junges).  Das  $  ist  43  +  46  mm 
lang,  das  Junge  25  -f-  21  mm.  Dieses  mit  dunklen  Flecken,  hinter  denen 
weißliche  Rundliecken  stehen,  die  kurze  Querreihen  bilden.  Ähnlich  den 
Exemplaren  von  York. 

Stat.  155,  York,  11.  VIII.  05  (2  d  ad.,  1  ?  ad.,  1  juv.).  Femoral- 
poren  11 — 12.  Farbkleidmuster  sehr  lebhaft,  auf  grauem  Grunde  schwarze 
unregelmäßige  Querbinden  und  ruude,  weiße  Flecken.  Das  einzige  er- 
wachsene intakte  Exemplar,  ein  d,  mißt  40  -\-  55  mm. 

G  0  0  s  e  b  e  r  r  y  Hill,  31.  V.  05  (Junges).  Zeichnung  wie  die  Exemplare 
von  York  und  Northam. 

Verbreitung:  Dieser  Gecko  scheint  in  Nord-,  West-  und  Zentral- 
Australien  sehr  häufig  zu  sein  und  ist  auch  auf  den  Inseln  der  Torres- 
Straße  gefunden  worden. 

Außer  den  vorstehend  verzeichneten  Geckoniden  sind  aus  West- 
Australien  noch  bekannt : 

Bhynchoedura  ornata  Gthr.  (N i c o  1  B a y ;  auch  Everard  Range, 
Z. -Australien), 

Phyllodactylus  Guentheri  Blngr.  (Champion  B  a  y), 

Gehyra  australis  Gray  (S  w  a  n  River), 

Diplodadylus  biUneatus  Lucas  and  Frost  (We  s  t- Aus  tralien). 

Im  allgemeinen  sind  übrigens  die  älteren  Fundortsangaben  über 
australische  Geckoniden  von  erschreckender  Dürftigkeit,  so  daß  z.  B.  von 
den  6  im  Cat.  Liz.  verzeichneten  Oedura-Arten  nur  bei  3  eine  genauere 
Angabe  als  „Australien"  vorliegt.  Doch  scheint  wenigstens  Oedura  Lesueuri 
DB.  in  We  s  t- A  ustralien  vorzukommen. 

Fam.  Scincidae. 

Gen.  Traehysatirus  Gray. 
Trachysativiis  rugosiis  Shaw. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  143. 

Fundnotizen:   Stat.  70,   Edel  Land,   Tamala;   7./8.  IX.  05  (1  ?). 

I :  Oben  dunkel-rotbraun  mit  gelblichen,  dunkel  gesprenkelten,  kurzen, 
unregelmäßigen  Längsbinden.  Bauchseiten  gelblichweiß,  mit  dunklen  Quer- 
binden, Bauchmitte  mit  3  breiten  dunklen  Längsbinden  und  jederseits 
2  Reihen  dunkler,  ebenso  breiter  Längsflecken,  die  zum  Teil  mit  den  lateralen 
Querbinden  verschmelzen.     Sq.  28. 

Stat.  97,  Umgebung  von  Northam;  R.  Strelitz  ded.  20.  V.  05 
(1  c^). 

II :  Oberseite  schokoladebraun,  einzelne  Schuppen  mehr  weniger  stark 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  469 

weißlich  gesi)renkelt ;  Bauchscliuppen  mit  dunklen  Seiteurändern,  daher 
Bauch  mit  abwechselnden  dunklen    und  hellen  Längslinien.     Sq.  24. 

Stat.    121,    Rottnest,    6./13.   IX.  05  (1  d). 

III:  Ganze  Oberseite  dicht  gelb  gesprenkelt;  Unterseite  grünlich  mit 
grauen  Längsstricheln.     Sq.  26. 

Das  Exemplar  hat  beide  Penes  ausgestülpt. 

Stat.  155,   York,    11.  VIII.  05   (2  6). 

IV:  In    der  Färbung   zwischen   II  und  V.     Sq.  22. 

V :    Kopfschilder  meist   nur   braun  gerändert  oder  ganz  hell.     Sq.  24. 

Verbreitung:  Diese  Art  scheint  in  Australien  weit  verbreitet  zu 
sein  und  wird  aus  dem  Westen  auch  von  Boulenger  genannt  (King 
George's  Sound,  Houtman's  Abrolhos,  Dick  Hartog  Island, 
Sharks  Bay). 

Von  der  verwandten  Gattung  Tiliqua  nennt  derselbe  Autor  T.  occipitalis 
Ptrs.  vom  Swan  River. 

Glen.  Egemia  Grray. 

Egernia  Kingii  Grray. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  HI,  p.  138. 

Fuiidnotizeii :  Stat.  121,  Rottnest,  6./13.  X.  05.  Sq.  38.  Prae- 
frontalia  in  Kontakt;  4  Supraocularia;  das  6.-7.  oder  7. — 8.  Supralabiale 
sind  Subocularia;  3  Paar  Nuchalia;  Rückenschuppen  vorwiegend  zwei- 
kielig,  Schwanz  schuppen  dreikielig.  Nur  die  Finger  und  Zehen  greifen  über- 
einander. 

Dieses  Exemplar,  das  größte,  welches  sich  in  der  Sammlung  vorfindet, 
ist  oben  braun,  mit  schwarzen  und  gelblichen  Flecken ; 
an  den  Seiten   sind  die  hellen  Flecken  weiß.     Auri- 
cularschuppen   weiß.     Kehle  grau   gefleckt. 

Stat.  162,  Tor  bay,  19.  VIIL  05.    Sq.  37.    Prae- 
frontalia  in  Kontakt;  6. — 7.  Supralabiale  subocular; 

2-3  Nuchalia;  Rückenschuppen  dreikielig,  die  Kiele  aJi^'K^pfvrdeS; 
schärfer  als  bei  vorigem  Exemplar.     Die  Zehen  er-  nat.  Gr. 
reichen  eben  die  Finger. 

Färbung  oben  graubraun  mit  drei  ziemlich  regelmäßigen  Längsreihen 
schwarzer  Flecken;  ein  dunkles  Lateralband,  nach  oben  durch  eine  unge- 
fleckte Zone  von  den  Fleckenreihen  des  Mittelrückens  getrennt,  nach  unten 
nicht  scharf  abgegrenzt,  von  der  Schnauzenspitze  zum  Auge  und  von  hier 
oberhalb  des  Tympanums  bis  zum  Hinterbeinansatz.  Dieses  dunkel-rotbraune 
Lateralband  ist  am  Rumpf  oben  und  unten  unregelmäßig  schwarz  gesäumt 

Die  Fauna  Südwest-Australiens.     II.  ol 


470  Franz  Werner, 

und  weiß  und  schwarz  punktieit;  auch  unter  ihm  finden  sich  schwarze  und 
weiße  Punkte  verstreut. 

Ich  halte  diese  Form  für  das  $  zu  der  vorigen,  die  ich  als  d"  betrachte. 
Dafür  spricht  die  Beibehaltung  der  Längsstreifung,  die  starke  Abplattung 
des  Kopfes  und  Köri)ers  und  die  Kürze  der  Gliedmaßen. 

Als  ??  betrachte  ich  noch  die  folgenden  Exemplare: 

NW. -Australien.  Liefert  vend.  6.  VIII.  05.  Sq.  34.  Praefrontalia 
in  Kontakt;  6. — 7.  Supralabiale  subocular;  2  Paar  Nuchalia ;  Rückenschuppen 
dreikielig,  in  der  Rumpfmitte  der  Mittelkiel  sehr  schwach,  die  Kiele,  nament- 
lich auf  dem  Schwanz,  kräftiger,  fast  tuberkular.  Färbung  ähnlich  wie  beim 
vorigen  Exemplar,  aber  Seitenband  weniger  deutlich  abgegrenzt,  weiße 
Punkte  an  den  Seiten  zahlreicher  und  auch  auf  den  Gliedmaßen  deutlich. 

Stat.  138,  Lünen berg,  22.  IX.  05.  Sq.  38.  Praefrontalia  und  Nasalia 
wie  voriges  Exemplar.  7.  und  8.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  2  Paar 
Nuchalia.  Rückenschuppen  scharf  gekielt,  zwei-  bis  dreikielig.  Rücken  mit 
kleinen  schwarzen  Flecken  in  6  nicht  sehr  deutlichen  Längsreiheu.  Ober- 
lippe bräunlich,  weiß  gefleckt. 

Stat.  167,  South  Albany,  16.  VII.  05.  Sq.  36.  Praefrontalia  in 
Kontakt,  Nasalia  berühren  sicli  in  einem  Punkt.  Subocularia  wie  beide 
vorigen  Exemplare.  Nuchalia  3 — 2;  Rückenschuppen  ziemlich  scharf,  zwei- 
oder  dreikielig.  Mittlere  Rückenfleckenreihe  zu  einem  Längsstreifen  zu- 
sammengeflossen. 

Verbreitung:  Aus  West-  und  Süd-Au  stralien  bekannt.  Bou- 
LENGER  nennt  sie  von  DickHartog  Island,  Houtman's  Abrolhos 
und  vom  Swan  River. 

Egernia  piilchra  n.  si). 

Fuiidiiotizcn:  Stat.  138,  Lünen  berg,  22.  IX.  05;  Stat.  162,  Tor- 
bay,  19.  VIIL  05  (Typus!);  Stat.  167,  South  Albany,  16.  VII.  05. 

Tyi)us  (Stat.  162,  Torbay):  Kopf  dick,  ähnlich  wie  bei  Lacerta  agilis. 
Frontonasale  in  Kontakt  mit  Rostrale.  Praefrontalia  bilden  eine  breite 
Sutur.  Frontale  etwa  P/3  mal  so  lang  wie  breit,  länger  als  das  Inter- 
parietale, im  Kontakt  mit  dem  ersten  und  zweiten  der  4  Supraocularia,  von 
diesen  das  zweite  am  größten.  Ein  Paar  Nuchalia,  bedeutend  größer  als 
die  folgenden  Schuppen.  5.  und  6.  Supralabiale  unter  dem  Auge;  das 
erstere  nach  unten  kaum  verschmälert.  Schuppen  in  38  Reihen,  die  dor- 
salen stumpf- dreikielig,  die  lateralen  (nicht  kleiner  als  diese)  sowie  die 
kaudalen  kaum  merkbar  gekielt,  die  ventralen  (nur  wenig  kleiner  al»  die 
dorsalen  —  11  hintereinander  liegende  entsprechen  9  der  letzteren)  voll- 
kommen glatt,  ebenso  die  auf  den  Gliedmaßen  mit  Ausnahme  der  Tibia, 
wo  sie  schwach  gekielt  sind.     Drei  Auricularschüppchen ,  von   oben  nach 


Reptilia  (Geckonidae  und  tScincidae).  471 

unten  an  Größe  abnehmend.  Von  den  Infialal)ialen  (1  nnj)aares,  3  Paare) 
sind  die  beiden  hinteren  Paare  durch  größere  Schiklchen  median  getrennt. 
Färbung  oben  hell-rötliclil>raun,  Kopfschihler  mit  dunklen  Suturen 
(Supralabialia)  oder  Flecken  (Oberseite).  Lidränder  und  Auricularschuppen 
weiß.  Zwei  dorsale  schwarzbraune  Längsbänder,  um  weniger  als  2  Schuppen- 
breiten voneinander  entfernt,  etwas  breiter  als 
der  Zwischenraum,  auf  jedem  eine  Reihe  von 
runden  Tupfen  von  der  Grundfarbe,  die  am 
Nacken  zu  einer  Längsbinde  zusammenüießen. 
Seiten  bräunlichweiß,  schwarzbraun  weitmaschig 
retikuliert,  oder  mit  unregelmäßigen  zackigen  ^^s-  6-  Eijem/d  ptdchra 
TT       .,    ,1        1  o,  1  .11.  1  "•  ^V->  Kopf  von  der  Seite; 

Vertikalbändern.     Schwanz  mit  kleinen  schwarz-     ^^^   q^. 

braunen    Flecken    in    Querreihen.      Gliedmaßen 

schwarzbraun  und  weißlich  gefleckt  oder  genetzt.    Unterseite  hell-bläulichgrün. 

Totallänge  261  mm,  Kopfrumpflänge  90,  Kopflänge  21  mm.  Vorder- 
bein 30,  Hinterbein  40  mm. 

Diese  Art  ist  mit  E.  Kingii  nahe  verwandt,  gleicht  aber  in  der  Färbung 
außerordentlich  der  glattschuppigen  E.   Whitii  Lac. 

Ein  zweites,  kleineres  Exemplar  von  derselben  Lokalität  gleicht  dem 
vorigen  in  allen  wesentlichen  Punkten ;  nur  sind  die  Tupfen  auf  den  dor- 
salen Längsbändern  heller  als  die  Grundfarbe  und  auch  relativ  kleiner  als 
bei  dem  großen  Exemplar.     Schuppen  in  36  Reihen. 

(Stat.  167,  South  Albany.)  Sq.  36,  Auf  der  rechten  Seite  ist  das 
6.  und  7.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  Zeichnung  wie  beim  ersten 
Exemplar.  Auf  der  Schwanzoberseite  (Basalhälfte)  haben  die  Schuppen  jeder 
2.  Querreihe  einen  runden  schwarzen  Fleck  an  der  Spitze. 

(Stat.  138,  Luneberg.)  Drei  Exemplare,  Sq.  36,  40,  36.  Rücken- 
zone lebhaft  hell-rötlichbraun,  das  zwischen  den  Dorsalstreifen  und  der 
(hier  nicht  gebänderten,  sondern  mehr  oder  weniger  dicht  gefleckten)  La- 
teralzone gelegene  helle  Band  gelblichbraun ;  die  Dorsalbäuder  durch  Ver- 
größerung der  Tupfen  mehr  weniger  in  Auflösung  begriffen,  bei  einem 
Exemplar  nur  die  schwarzbraune  Außenrandlinie  erhalten.  Bei  dem  einzigen 
Exemplar  mit  intaktem  Schwanz  ist  dieser  in  den  distalen  3  Vierteln  ein- 
farbig braun.     Sonst  wie  das  typische  Exemplar. 

Egernia  depressa  Blngr. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p,  141,  tab.  5,  fig.  1. 

SxiRLmG  and  Zietz,  Trans.  R.  Soc.  S.  Austral.,  XVI,  1893,  p.  171. 

Fuiidiiotiz:     West- Australien.     (B.  Woodward   ded.   9.  X.  05.) 

Nasalia  bilden  eine   nur  kurze  Sutur,    da  das  Frontonasale  mit  langer 

Spitze  sich  zwischen  sie  einkeilt.     P'routale  so  lang  wie  breit,  ebenso  lang 

31* 


472  Franz  Weeker, 

wie  das  Interparietale.  Supraciliaria  5—7.  Auricularschüppchen  kaum 
untersclieidbar. 

Die  dunkle  Zeichnung  der  Oberseite  ist  im  Nacken  am  hellsten,  hell- 
rotbraun, wird  in  der  Rückenmitte  dunkel-rotbraun  und  auf  dem  Schwanz 
schwarzbraun;  auf  dem  Nacken  ist  die  helle  Grundfarbe  nur  in  Form  von 
Flecken  erhalten. 

Totallänge  130,  Schwanzlänge  35  mm. 

Verbreitung:  Die  Art  wird  von  Boulenger  vom  Swan  River  an- 
geführt (Typen),  ist  seither  auch  schon  lebend  nach  Europa  gekommen. 
Lebende  Exemplare  befinden  sich  zurzeit  in  der  ebenso  reichhaltigen  als 
vorzüglich  eingerichteten  Reptiliensammlung  des  Zoologischen  Gartens  in 
Frankfurt  a.  M.  —  Außerdem  im  Murchison  River  District,  West-Australien. 

Im  Brit.  Mus.  Cat.  werden  außerdem  noch  folgende  Egernia-Arten  aus 
West-Australien  genannt;  £J.  luctuosa  Ptrs.  (ohne  genauere  Fundorts- 
angabe), Whitü  Lac.  (Swan  River,  Houtman's  Abrolhos),  Cunning- 
hami  Gray  (29^  südl.  Br.),  Stolcesü  A.  Dum.  (Houtman's  Abrolhos, 
Disk  Hartog  Island);  hierzu  kämen  noch  die  seither  beschriebenen 
Arten  E.  inornata  Rosen  (West- Australien)  und  E.  Dahlii  Blngr. 
(Roebuck  Bay,  NW.- Australien). 

Die  bisher  bekannten  16  Egernia-Arten  lassen  sich  auf  folgende  Art 
unterscheiden : 

I.  Schwanz  subzylindrisch,  meist  überkörperlang;  nicht  abgeplattet,  nicht 
oder  nur  kurz  bestachelt. 
A.  Rücken-  und  Schwanzschuppen   glatt  oder  gestreift,   nicht  gekielt. 

24  Schuppen  rund  um  den  Körper,  Auricular- 
schuppen  klein ;  Gliedmaßen  erreichen  oder 
übergreifen  einander E.  luctuosa  Ptrs. 

28  Schuppen  rund  um  den  Körper ;  Auricular- 
schuppen  groß ;  Gliedmaßen  erreichen  ein- 
ander nicht,  sondern  bleiben  weit  getrennt  E.  lauta  De  Vis 

32—40  Schuppen  rund  um  den  Körper;  Fron- 
tale nicht  2  mal  so  lang  wie  breit,  nicht 
oder  wenig  länger  als  ein  Frontoparietale ; 
5.  und  6.  oder  6.  und  7.  Supralabiale  unter 
dem  Auge E.   WhiUi  Lac. 

42  Schuppen  rund  um  den  Körper;  Frontale 
2  mal  so  lang  wie  breit,  viel  länger  als 
ein  Frontoparietale;  4.-6.  Supralabiale 
unter  dem  Auge E.  inornata  Rosen 

46  Schuppen  rund  um  den  Körper ;  Frontale 


Keptilia  (Gockonidae  und  Scincidae).  473 

1  Vg"^'^^!  SO  lang  wie  breit;  6.  und  7.  Supra- 
labiale unter  dem  Auge E.  Dahlii  Blngr. 

Rücken-  und  Schwauzschui)pen  mehrkielig,  nicht  stachelig. 

2Q  Schuppen  rund  um  den  Körper,  die  dor- 
salen stumpf  4-kielig ;  Frontale  viel  länger 
als  Frontoparietalia ;  4  Supraocularia; 
Frontoparietalia,  Interparietale  und  Parie- 
talia  geteilt;  Gliedmaßen  übereinander 
greifend E.  rugosa  De  Vis 

26 — 28  Schuppen  rund  um  den  Körper,  die 
dorsalen  4— 5-kielig;  Frontale  2  mal  so 
lang  wie  breit,  viel  schmäler  als  das  2. 
Supraoculare ,  nicht  länger  als  Fronto- 
parietalia; 5  Supraocularia;  Kopfschilder 
nicht  geteilt ;  6  Supraciliaria;  Gliedmaßen 
erreichen  einander  nicht E.  dorsalis  Peters 

28 — 32  Schuppen  rund  um  den  Körper; 
Frontale  nicht  2  mal  so  lang  wie  breit, 
so  breit  wie  das  2.  Supraoculare;  10 — 12 
Supraciliaria.  3  Paar  Nuchalia.  Schwanz- 
schuppen gekielt E.  major  Gray 

30  Schuppen  rund  um  den  Körper;  9  Supra- 
ciliaria; 4  Paar  Nuchalia;  die  Kiele  der 
Schwanzschuppen  nach  hinten  allmählich 
schwächer;    diese    schließlich    ganz    glatt  E.  hungana  De  Vis 

28 — 32  Schuppen  rund  um  den  Körper,  die 
dorsalen  4 — 5-kielig;  Frontale  nicht  2 mal 
so  lang  wie  breit;  7  Supraciliaria;  5.  oder 
G.  Supralabiale  berührt  das  Auge  .     .     .  E.  striolata  Ptrs. 

34  Schuppen  rund  um  den  Körper;  die  dor- 
salen stumpf  2-kielig;  Frontale  2  mal  so 
lang  wie  breit;  Supralabialia  vom  Auge 
durch  Suborbitalia  getrennt E.  Frerei  Gthr. 

36—40  Schuppen  rund  um  den  Körper,  die 
dorsalen  2 — 3-kielig ;  6.,  7.  oder  6.  und  7. 
oder  7.  und  8.  Supralabiale  das  Auge  be- 
rührend ;  2 — 4  Paar  Nuchalia,  nicht  länger 
als  die  folgenden  Schuppen E.  Kingii  Gray 

36 — 40  Schuppen  rund  um  den  Körper,  die 
dorsalen  stumpf  2-kielig;  5.  und  6.  (aus- 
nahmsweise 6.  u.  7.)  Supralabiale  berührt 


474  Franz  Werner, 

das   Auge;   nur  ein   Paar   Nuchalia,   viel 
größer  als  die  folgenden  Schuppen .     .     .  E.  pulchra  n.  sp. 
C.  Rücken-  und  Schwauzschuppen  einldelig,  der 

Kiel  hinten  in  einen  Stachel  ausgezogen  .     .  E.  Cunninghami  Gray 
IL  Schwanz  stark  niedergedrückt,  breit,  kürzer  als 
der  Körper,  stachelig. 

Frontonasale  in  Kontakt   mit  dem  Rostrale; 

obere  Schwanzschuppen  einspitzig  .     .     .  E.  Stohesii  A.  Dum. 
Nasalia  in  Kontakt  hinter  dem  Rostrale ;  obere 
Schwanzschuppen   dreispitzig  (die  Mittel- 
spitze am  längsten) E.  depressa  Gthr. 

Egernia  Kintorei  Stirling  und  Zietz  (Trans.  R.  Soc.  S.  Austral., 
XVI,  1893,  p.  171)  ist  anscheinend  niemals  kenntlich  beschrieben  worden 
und  konnte  daher  in  obige  Synopsis  nicht  aufgenommen  werden. 

Crcn.  Lygosonia  Oray. 
Lyfjosonia  (Hinulia)  ocelliferum  Blngr. 

Aim.  Mag.  N.  H.,  (6)  XVIII,  1896,  p.  232  (ocellatum). 

Fundiiotizen :     Stat  156,  Beverley,  26.  VIII.   05.     (2  Exemplare.) 

I:  Sq.  32.   Entfernung  zwischen  Schnauzenspitze  und  Vorderbein  IVsinal 

in  dei"   vom  Vorder-   zum  Hinterbein  enthalten.     Praefrontalia  deutlich  in 


Fig.  7.    Lijgosoma  ocelliferum  Blngr.;  nat.  Gr. 

Kontakt.  8—9  Supraciliaria.  Aeußere  Fleckenreihe  jederseits  sehr  un- 
deutlich. Sublabialia  dunkel  gerändert,  auch  einige  kurze  dunkle  Längs- 
strichel  auf  der  Kehle  und  vereinzelte  dunkle  Punkte  auf  Bauch-  und 
Schwanzwurzel,  sonst  ganz  typisch. 

Totallänge  164  mm,  Schwanz  99  mm. 

II :  Sq.  30.  Entfernung  zwischen  Schuauzenspitze  und  Vorderbein  1  Vanial 
in  der  vom  Vorder-  zum  Hinterbein  enthalten.  Praefrontalia  deutlich  in 
Kontakt;  Supraciliaria  7—7.  Andeutung  einer  äußeren  Ocellenreihe  am 
Bauchrand,  außer  den  10  normalen  Reihen.  Ventralia  mit  undeutlichen 
Längslinien  zwischen  den  Schuppenlängsseiten.  Sonst  wie  voriges  Exemplar, 
aber  kleiner. 


Reptilla  (Geckonidae  und  Bcincidae).  475 

Stat.  155,  York,  11.  VIII.  05. 

III :  Sq.  32.  Entfernung  zwischen  Sclinauzenspitze  und  Vorderbein  1  V^nial 
in  der  vom  Vorder-  zum  Hinterbein  enthalten.  Praefrontalia  bilden  eine 
deutliche  Sutur.  Supraciliaria  7 — 7.  Frontale  so  lang  wie  Interparietalia 
und  Frontoparietalia  zusammen.  Parietalia  bilden  eine  kaum  merkbare 
Sutur.  10  deutliche  Ocellenreihen,  am  Bauchrande  noch  Andeutung  eines 
weißen,  dunkel  gesäumten  Längsbandes,  darunter  noch  eine  dunkle  Linie. 
Sonst  wie  voriges  Exemplar. 

Verbreitung:  Aus  NW. -Australien  (Roebu  ck-Bay ,  leg.  Dahl) 
beschrieben. 

Lygosoma  (Himili(i)  Lesueuril  D.  B. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  22ü. 

Fiindiiotizen :    Stat.  80,  Eradu,   13.  VII.  05. 

I:  Sq.  30.  Entfernung  Schnauzenspitze  -  Vorderbein  in  Entfernung 
Vorder-Hinterbein  iVoin^l  enthalten.  Rostrale,  Nasalia  und  Frontonasale 
in  einem  Punkt  in  Kontakt.  3  Paar  Nuchalia;  6.  und  7.  Supralabiale  unter 
dem  Auge.  Länge  80  -f  200  mm.  Vertebralliuie  gelblich  anstatt  weiß  ein- 
gefaßt, Ptücken  bis  zu  der  schwarzen  Einfassung  der  weißen  Dorsolateral- 
linie  braun.  Das  diese  nach  unten  begrenzende  breite  Band  mit  einer 
Reihe  weißlicher  Tupfen,  nach  vorn  undeutlich  werdend;  das  weiße  Band 
zwischen  Vorder-  und  Hinterbein  nach  unten  durch  eine  dunkle  Linie  be- 
grenzt.    Auricularläppchen  weiß. 

II:  Stat.  121,  Rottnest,  12.  IX.  05  (2  Exemplare).  Sq.  28.  Obige 
Entfernungen  verhalten  sich  wie  1:2.  Rostrale  und  Frontonasale  in  Kon- 
takt. 2 — 3  Nuchalia ;  Supralabialia  wie  oben.  Länge  80-}- 180  mm.  Verte- 
bralliuie weiß  eingefaßt,  Rücken  bis  zur  weißen  Dorsolaterallinie  schwarz. 
Untere  Begrenzung  des  weißen  Bauchrandbandes  breit,  vorn  selbst  weiß 
gefleckt;  darunter  noch  ein  weißes  Längsband  und  eine  dunkle  Linie  vom 
Vorder-  zum  Hinterbeinansatz.  Schnauze  hellbraun,  Hinterkopf  schwarz 
gefleckt. 

III:  Sq.  28.  Obige  Entfernung  wie  1 :  P/a ;  2  Paar  Nuchalia.  Rostrale 
und  Supralabialia  wie  oben.  Länge  80  -j-  190  mm.  Färbung  wie  voriges 
Exemplar. 

IV  :  Stat.  155,  Y o r  k ,  11.  VIII.  05.  Sq.  28.  Obige  Entfernung  wie  1 : 1  'U. 
Nasalia  hinter  dem  Rostrale  in  Kontakt.  3—2  Nuchalia.  Supralabialia  wie 
oben.  Halsseiten  auf  dunkelbraunem  Grunde  mit  weißen  Tropfenflecken. 
Junges  Exemplar.     Färbung  wie  vorige. 

Die  Zahl  der  Auricularschüppchen  schwankt  zwischen  2  und  4.  Die 
beiden  weißen  Dorsolaterallinien  setzen  sich,  schwarz  eingefaßt,  auf  den 
Schwanz  fort,  hier  mehr  gelblich  werdend  und  samt  der  dunklen  Einfassung 


476  Franz  Werker, 

allmählich  verschwindend.  Anch  die  dunklen  und  hellen  Seiten  streifen 
gehen  auf  die  Schwanzreihen  über.  Schwanz  hellbraun.  Beine  oben  braun- 
schwarz gestreift. 

Lygosoma  (Himilia)  LaMllardieri  Grray. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  229. 

Fuiidiiotizeii :    Stat.  99,   Lion   Mill,  20.  VII.  05  (2  Exemplare). 

I:  Sq.  26.?  Auricularschuppen  3—3,  dreieckig.  Nuchalia  3 — 3. 
Supralabiale  6  und  7  unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht  Ellbogen.  Länge 
50  +  79  mm.     (Schwanz  reg.) 

II:  Sq.  26.  2—3  Auricularschuppen,  meist  abgerundet.  Nuchalia  4 — 4. 
6.  und  7.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  Finger-  und  Zehenspitzen  er- 
reichen einander.     Länge  58  +  59  mm.     (Schwanz  reg.) 

Stat.  129,  Jarrahdale,  19./20.  IX.  05  (3  Exemplare). 

II:  Sq.  26.  Auricularschuppen  2— 4,  abgerundet;  Nuchalia  4 — 4.  5.,  6. 
oder  6.,  7.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht  die  Finger- 
spitzen.    Länge  57  -j-  73  mm.     (Schwanz  reg.) 

II:  Sq.  24.  Auricularschuppen  3— 4,  kurz,  abgerundet.  Nuchalia  4— 4. 
Supralabiale  6  und  7  unter  dem  Auge.  Finger-  und  Zehenspitzen  greifen 
übereinander.     Kopfrumpflänge  53  mm. 

III:  Sp.  26.  Auricularschuppen  3-3,  sehr  schmal,  aber  höher  als  lang, 
mit  der  Langseite  dem  Ohrrande  anliegend.  Nuchalia  5 — 5.  6.  und  7. 
Supralabiale  unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht  die  Handwurzel.  Länge 
52  +  SO  mm.     (Schwanz  reg.) 

IV.  Schuppen  in  24  Reihen.  Auricularschüppchen  2—3,  kurz,  abge- 
rundet. Frontonasale  und  Frontale  stoßen  in  einem  Punkte  zusammen. 
3  Paar  Nuchalia.  6.  und  7.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  4.  Zehe  er- 
reicht die  Fingerspitzen.     Länge  57-|-95  mm. 

Stat.  138,  Lünen berg,  22.  IX.  05.  Sq.  26.  Auricularschuppen  4  —  4, 
kurz,  zugespitzt  oder  abgerundet.  Nuchalia  4 — 4.  5.  und  6.  Supralabiale 
unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht  Handwurzel.  Länge  51  -f-  82  mm. 
(Schwanz  zur  Hälfte  regeneriert.) 

Stat.  145,  Donnybrook,  28./29.  VII.  05.  Schuppen  in  26  Reihen; 
Auricularschuppen  5—4,  abgerundet.  Nuchalia  3—4.  5.  und  6.  Supra- 
labiale unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht  Handwurzel.  Junges  Exemplar 
(37  +  64  mm.) 

Stat.  146,  Boyanup,  1./3.  VIII.  05.  Sq.  26.  Auricularschuppen 
granulär,  4—4,  Nuchalia  4—4.  5.  und  6.  Supralabiale  unter  dem  Auge. 
4.  Zehe  erreicht  Fingerspitzen.  Länge  63  +  69  mm.  (Schwanz  reg.)  Fronto- 
nasale mit  Rostrale  und  Frontale  in  einem  Punkt  mit  Kontakt. 

Stat.  154,   Pickering   Brook,   22.  VII.  05. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae). 


477 


I :  Schuppen  in  26  Reihen ;  Auricularschuppen  3—  4,  mehr  oder  weniger 
zugespitzt.  4 — 3  Nuchalia.  5.  und  6.  Supralabiale  unter  dem  Auge. 
4.  Zehe  erreicht  Handwurzel.     Länge  55  +  91  Dini.     (Schwanz  reg.) 

II :  Schuppen  in  26  Reihen.  Auricularschuppen  3—5,  abgerundet.  Nu- 
chalia 3 — 4.  5.  und  6.  Supralabiale  unter  dem  Auge.  4.  Zehe  erreicht 
Handwurzel.     Junges  Exemplar  (35  -|-  63  mm).     Schwanzunterseite  rötlich ! 

Station  162,  Torbay,  19.  VIII.  05.     (4  Exemplare.) 


^""räher'  A^i"c^ilarsch.    Nuchalia 


I 

II 

III 

IV 


3-4 
3—3 
2—2 
3-4 


3—4 
3—3 
3-3 
5-4 


Supralabiale 

5.  6. 
5.  6. 


Länge: 


4.  Zehe 
erreicht 

Handwurzel  55  +  103 

Fingerspitzen  57+86  (Seh w.  reg. 

Mitte  d.  Finger  55  +  100  (reg.) 

Ellbogen  50+85  (reg.) 


Stat.  164,  NO.  von  Albany,  17.  VIII.  05  (4  Exemplare). 

^"Ä?""  Auricularsch.     Nuchalia     Supralabiale        4.  Jehe  ^änge: 

4—4  3—3  6. 7.,  5. 6.        Handwurzel  50+98  (reg.) 

4-4  4—4  5.6.,  6.7.         Fingerspitzen        65  +  73  (reu.) 

4—4  3—3  5.6.  Handwurzel  51  +  95 


reihen 

28  (30) 

28 

26 


28  4—4  2-2  5.6.  „  35+87 

Stat.  167,  South  Albany,  16.  VII.  05  (20  Exemplare.) 


No. 


Auricular- 
schuppen 


4.  Zehe  reicht 
bis 


Länge 


Färbung  und  Zeichnung 


I. 
II. 

III. 

IV. 

V. 

VI. 

VII. 

VIIL 

IX. 

X. 

XI. 

XII, 

XIII. 

XIV. 

XV. 

XVI. 

XVII. 

XVIII. 

XIX. 

XX. 


3—4 

4-3 

3-4 

4-3 

3-3 

4—4 

3-3 

4-3 

3-3 

4-4 

2-3 

3-3 

3—3 

3-3 

2-4 

3-4 

4-4 

3-3 

4-3 

4-4 

4-4 

5-4 

3-3 

4-4 

3-4 

4-4 

(anliegend) 

4—4 

2 2 

3-4 

4-4 

3-3 

4—4 

4-3 

3-3 

4-3 

4—4 

4-4 

4-4 

4-4 

Fingerspitzen 

erreicht  nicht  die 

Fingerspitzen 

Fingerspitzen 

Basis  d."  Mittelf. 
Handwurzel 

Basis  d.  Mittelf. 

Mitte  d.  Finger 
Fingerspitzen 
Handwurzel 
Fingerspitzen 

Mitte  d.  Finger 
Handwurzel 


Basis  d.  Mittelf 
Handwurzel 


73  +  75    (reg.) 
70  +  103 

704-96    (reg.) 
70+41     (reg.) 
68+113  (reg.) 
66+114 
66+99 
(35+110 
65+92    (reg.) 
65  +  72    (reg.) 
64+101 
64+88    (reg.) 
63  +  109 
63+97    (reg.) 
63+88    (reg.) 
62  +  109 
61+95 

60+105  (reg.) 
53  (halbw.) 
jung 


Auffallend  ist  bei  allen  Exemplaren  die 
gelbbraune,  schwarz  marmorierte  Über- 
seite der  Gliedmaßen.  Oberseite  braun, 
jederseits  mit  einem  schwarzen  Längs- 
band eingefaßt,  das  medianwärts  un- 
deutlich begrenzt  ist.  Rückenzone  mehr 
weniger  dunkel  und  hell  punktiert.  Das 
dunkle  Seitenband  der  Dorsalzone  wird 
nach  unten  von  einer  schmalen  weißen 
Linie  begrenzt,  die  auf  den  Supraciliaren 
.beginnt  und  erst  in  der  Mitte  des 
Schwanzes  undeutlich  wird.  Das 
schwarze  Lateralband  ist  weiß  punk- 
tiert; darunter  eine  halb  so  breite  Binde 
vom  Vorder-  zum  Hinterbein  und  unter 
dieser  wieder  eine  schmale,  nicht  ganz 
deutliche  dunkle  Linie  in  derselben  Aus- 
dehnung. Diese  3  dunklen  Streifen  sind 
durch  2  weiße  Binden  voneinander  ge- 
trennt, von  denen  die  obere,  noch  mehr 
die  untere,  undeutlich  sein  kann.  Kehl- 
schuppen häufig  fein  dunkel  gesäumt. 
Bauch  weiß,  Unterseite  der  Gliedmaßen 
gelblich,  die  des  Schwanzes  mehr 
weniger  intensiv  blaugrün.  Das  ^ 
scheint  sich  durch  grünliche  Kehle  und 
grünlichgelben  Bauch  auszuzeichnen. 
Das  5.  und  6.  Supralabiale  bei  I — 
XVIII  unter  dem  Auge,  bei  XIX  und 
XX  rechts  das  6.  und  7. 


478  Franz  Werner, 

Ich  vermute,  daß  die  Exemplare  mit  zickzackförmiger  weißer  Bauch- 
raudlinie,  weiß  punktiertem,  dunklem  Seitenband  mit  nach  hinten  undeutlich 
werdender  oberer  hellerer  Saumlinie  die  dS  sind  (Exemplare  von  Stat. 
138,  1G2,  1G4,  145.) 

Verbreitung:  Diese  Art  ist  für  West- Australien  charakteristisch 
und  vom  King  George 's  Sound,  Swan-River  und  Albany  bereits 
bekannt. 

Lygosoina  (lAolepisma)  niusteUmini  O'Sh. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  267,  tab.  19,  fig.  2. 

Fuiidnotiz :  Koll.  Mus.  Hamburg,  West -Australien;  Timmer- 
mann leg. 

Ein  Exemplar  mit  22  Schuppenreihen.  Frontoparietalia  paarig.  Zeich- 
nung der  01)erseite  deutlicher  als  bei  dem  von  Boulenger  al)gebildeten 
Exemplar,  da  einzelne  der  dunklen  Längsstrichel  der  Oberseite  stärker 
verdunkelt  sind  und  auch  der  Dorsalteil  des  Schwanzes  von  einer  dunklen 
Längsliuie  jederseits  begrenzt  wird. 

Verlbreituiig :  Aus  N  S.Wales  bekannt. 

Lyfßosomci  (I/iolepisina)  trilineatum  Gray. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  III,  p.  279,  tab.  J2,  fig.  2,  2a. 

Fuiidiiotizeii :  Stat.  165,  Albany,  13./22.  VIII.  05  (2  Exemplare). 

I:  Entfernung  von  Schnauzenspitze  zum  Vorderbein  2mal  in  der  vom 
Vorder-  zum  Hinterbein  enthalten.  5  Supraciliana;  27  Schuppen  um  die 
Rumpfmitte,  die  dorsalen  und  suprakaudalen  sehr  deutlich  gestieift.  Finger 
und  Zehen  erreichen  einander  nicht.  Die  Zeichnung  entspricht  der  fig.  2 
bei  Boulenger,  die  Färbung  ist  aber  erhe])lich  dunkler,  so  daß  die  Streifen 
weniger  deutlich  erscheinen.  Oberseite  braun,  Unterseite  grünlichweiß, 
Schwanzunterseite  graublau. 

Länge  53  +  90  mm. 

II :  Entfernung  wie  oben,  wie  1  zu  etwas  über  2.  Schuppenreihen  26. 
Sonst  ganz  wie  voriges  Exemplar. 

Länge  57  +  77  mm  (Schwanzspitze  fehlt). 

Fuiuliiotizen :  Stat.  144,  Bridge town,  30.|31.  VII.  05  (2  Exemplare). 

Entfernung  wie  oben,  wie  1  zu  etwas  weniger  als  2.  Schuppenreihen 
26.  Finger-  und  Zehenspitzen  erreichen  einander.  Zeichnung  wie  fig.  2  a 
bei  Boulenger,  Färbung  anscheinend  gleichfalls  dunkler.  Sonst  wie  vorige 
Exemplare. 

Länge  53  -\-  85  mm. 

Verbreitung:  Aus  Süd-  und  Südwest- Australien  (Albany, 
S  w  a  n  R  i  V  e  r)  sowie  aus  Tasmanien  bekannt. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  479 

Lyr/osonia  (Honiolepida)  branchiale  Günther. 

GÜNTHER,  Ann.  Mag.  N.  H.,  (3)  XX,  18Ü7,  p.  47. 
BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  321,  tab.  26,  fig.  2. 

Fuiidiiotiz :  Stat.  95,  Boorabbin,  3.  VII.  Ofx 

Körper  lauggestreckt,  die  Eutferniing  von  Schnanzenspitze  und  Vorder- 
bein etwa  2Y3nial  in  der  vom  Vorder-  zum  Hinterbein  enthalten.  Schnauze 
kurz,  abgerundet.  Unteres  Augenlid  mit  großen  rechteckigen  Schuppen  in 
der  Mitte.  Nasenloch  in  einem  ungeteilten  Nasale,  das  mit  dem  der 
anderen  Seite  hinter  dem  Rostrale  eine  sehr  deutliche  Sutur  bildet.  Vertikal- 
furche hinter  dem  Nasenloch  vorhanden.  Rostrale  fünfeckig,  hinten  deut- 
lich winkelig  zwischen  die  Nasalia  eingekeilt.  Frontonasale  breiter  als  lang, 
mit  dem  Frontale  eine  Sutur  von  der  Breite  dieses  letzteren  bildend; 
Frontale  in  Kontakt  mit  dem  2.  und  3.  Supraoculare ;  4  Supraocularia, 
das  1.  und  4.  am  kleinsten;  5(6)  Supraciliaria.  Frontoparietalia  und  Inter- 
parietale deutlich,  das  letztere  gegen  2mal  so  groß  wie  eines  der  ersteren, 
die  Parietalia  vollständig  voneinander  trennend.  3  Paar  Nuchalia.  5.  Supra- 
labiale unter  der  Augenmitte,  das  6.  am  größten.  Ohröffnung  klein,  elliptisch, 
mit  einem  kleinen,  abgerundeten  Auricularschüppchen.  24  Schuppen  um 
die  Rumpfmitte ;  dorsale  Mittelreihen  am  breitesten.  Präanalschuppen  etwas 
vergrößert.  Finger-  und  Zehenspitzen  bleiben  weit  getrennt.  Finger  und 
Zehen  kurz,  3.  und  4.  Zehe  etwa  gleich  lang,  15  gekielte  Lamellen  unter 
der  4.  Zehe.     Schwanz  kürzer  als  Kopfrumpflänge. 

Kopfrumpflänge  80,  Schwanzlänge  64  mm. 

Kopf  14  X  9  mm ;  Vorderbein  14,  Hinterbein  15  mm. 

Oberseite  rötlichl)raun,  einfarbig,  Unterseite  grünlichweiß,  Schwanz- 
unterseite gelblichweiß. 

Von  der  Beschreibung  Boulengers  nur  durch  den  gestreckteren 
Körperbau  und  die  Färbung  unterschieden ;  trotzdem  sieht  das  Tier  recht 
verschieden  aus,  so  daß  ich  den  Varietätsnamen  elongatum  in  Vorschlag 
bringen  möchte. 

Verbreitung:  Bekannt  ist  die  Art  bisher  nur  aus  Nordwest-  und 
West-Australien. 

Nahesteht  der  vorliegenden  Varietät  L.  melanops  Stirl.  u.  Zietz 
(Trans.  R.  Soc.  S.  Austral.,  XVI,  1893,  p.  173,  tab.  6,  fig.  3,  3a). 

JLyf/osoitia  (Hofnolepida)  austvale  Gray. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  323. 

Funclnotiz:  Stat.  167,  South  Albany,  16.  VII.  05. 

Das  einzige  vorliegende  Exemplar  stimmt  sehr  gut  mit  Ed.  Kono- 
piTZKYs  schöner  Abbildung  auf  tab.  5  der  SB.  Ak.  Wiss.  Wien,  LXII, 
1870  (Steindachner,    Herp.  Notizen  [II j,   p.  342,  als  HinuKa  gracilipes). 


4^0  Franz  Wernee, 

Länge  192  mm  (Kopfrumpflänge  67  mm). 

Entfernung  zwischen  Schnauzenspitze  und  Vorderbein  etwas  über  2mal 
in  der  zwischen  Achsel  und  Hinterbein  enthalten,  Frontonasale  und 
Frontale  bildet  eine  sehr  kurze  Sutur.  Schuppen  in  20  Längsreihen,  Ober- 
seite braun,  Kopf  dicht  dunkel  punktiert ;  Rückenmitte  mit  dunkler  Längs- 
binde, die  aus  einer  dichten  Anhäufung  dunkler  Punkte  entsteht  und  seit- 
lich nur  von  einzelnen  Punkten  begleitet  wird.  Körperseiten  wie  auf  der 
oben  zitierten  Abbildung. 

Verbreitung:  Die  Art  wird  von  Boulenger  vom  Swan  River  und 
King  George's  Sound  erwähnt, 

Lygosonui  (Hejuierejis)  initiale  n.  sp. 

Fundiiotizeii :  Stat.  99,  LionMill,  L  X.  05  (6  Exemplare) ;  Stat,  129, 
Jarrahdale,  19./20,  IX,  05  (3  Exemplare). 

Diese  Art  ist,  wie  der  Name  andeuten  soll,  das  Anfangsglied  der 
Hemiergis-Reihe.  Sie  hat  5  Finger  und  Zehen,  während  Peronii  4,  decresiense  3 
und  quadrilineatum  2  Finger  und  Zehen  besitzt.  Im  übrigen  stimmen  alle 
5  irrten  außeroidentlich  überein,  nur  durch  die  Zehenzahl  kann  man  sie 
mit  Sicherheit  unterscheiden.  Obwohl  es  nun  naheliegt,  anzunehmen, 
daß  diese  Arten  nur  Mutationen  derselben  Art  vorstellen,  so  ist  es  dennoch 
bemerkenswert,  daß  niemals  2  Arten  auf  demselben  Orte  gefunden  wurden, 
daß  sie  sich  also  in  ihrer  Verbreitung  vollständig  ausschließen.  Wir  können 
nur  so  viel  sagen,  daß  L.  initiale  das  Anfangs-,  quadrilineatum,  soweit  bis 
jetzt  bekannt,  das  Endglied  einer  geradlinig  verlaufenden,  absteigenden 
Eutwicklungsreihe  ist  und  daß  sie  einander  so  nahestehen,  daß  sie  ohne 
Berücksichtigung  der  Zehenzahl  derselben  Art  zugerechnet  werden  mußten. 
Allerdings  steigt  die  Schupjjenreihenzahl  höher  als  bei  den  folgenden  Arten 
(von  9  Exemi)laren  sind  7  mit  20,  1  mit  21,  1  mit  22  Schuppenreihen), 
die  Dimensionen  bleiben  geringer  und  der  Schwanz  häufig  kürzer  (nicht 
über  doppelte  Körperlänge)  als  bei  diesen. 

Rücken  mit  2  oder  4  Längsreihen  feiner  Punkte,  die  beiden  mittleren 
(denen  L.  quadrilineatum  entsprechend)  in  der  Regel  vorhanden.  Seiten 
grau,  durch  eine  dunkle  Linie  vom  Rücken  abgegrenzt.  Unterseite  gelb- 
lich, Kehle  und  Schwanzunterseite  mehr  grau,  oder  alle  Bauch-  und  Sub- 
caudalschuppcn  dunkel  eingefaßt. 

JLyffosorna  ( Hernier <jis)  Peronii  Fitz. 
[quadridif/itatuni  ii.  iioiuj 

BooLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  326, 

Fuiidnotizen:  Stat.  144,  Bridgetown,  30./31.  VII.  05  (4 Exemplare) ; 
Stat.    150,    Yallingup,    5.    X.    05   (1    Exemplar);    Stat.    162,    Torbay; 


Eeptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  481 

19.  VIIL  05  (2  Exemplare);  Stat.  164,  NO.  v.  Albany,  17.  VIII.  05 
(2  Exemplare) ;  Stat.  165,  Albauy,  22./23.  VIIL  05  (9  Exemplare);  Stat.  167, 
South  Albany,  16.  VII.  05  (3  Exemplare). 

19  Exemplare  haben  20,  2  aber  nur  18  Schuppenreihen;  das  größte 
Exemplar  mißt  210  mm,  wovon  145  mm  auf  den  Schwanz  entfallen,  der 
in  der  Regel  mehr  als  2mal  so  groß  ist,  wie  der  übrige  Körper. 

Unterseite  mitunter  vorwiegend  dunkelgrau.  Rückenzeichnung  aus 
kurzen  Längsstricheln  oder  rundlichen,  dicht  hintereinanderstehenden 
Punkten  bestehend,  die  nicht  immer  ausgesprochene  Reihen  bilden.  Schwanz- 
unterseite weiß  mit  tief  dunkelgrauen  Schuppenrändern,  am  Regenerat  ganz 
grau.  Ausnahmsweise  ist  die  Rückenzone  ganz  einfarbig,  lebhaft  metallisch 
rotbraun. 

Verbreitung' :  Diese  Art  wurde  bei  A 1  b  a  n  y ,  K  a  n  g  a  r  o  o  - 1  s  1  a  n  d  und 
King  George 's  Sound  bisher  gefunden. 

Bei  dieser  Gelegenheit  möchte  ich  bemerken,  daß  der  Artname  Feronü 
im  Cat.  Liz.  zweimal  vorkommt,  nämlich  p.  286,  No.  82,  L.  Peronii  Dum. 
BiBR.  Heteropus)  und  p.  326,  No.  134,  L.  Peronii  Fitz.  (Seps.J.  Da  der 
DuMERiL-BiBRONsche  Name  älter  zu  sein  scheint  als  der  von  Fitzinger, 
für  L.  Peronii  Fitz,  aber  kein  verwendbares  Synonym  vorliegt,  so  wäre 
die  Art  neu  zu  benennen,  und  ich  möchte  für  sie  den  Namen  L.  quadri- 
digitatum  vorschlagen,  obwohl  er,  wie  ich  gern  zugebe,  nichts  weniger  als 
charakteristisch  ist. 

Lygosonia  (Hemiergis)  decresiense  Fitz. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  327. 

Fundiiotizen :  Stat.  134,  Lunenberg,  22.  IX.  05  (1  Exemplar); 
Stat.  145,  Donnybrook,  28./29.  VIL  05  (4  Exemplare). 

Die  Exemplare  haben  durchwegs  20  Schuppenreihen ;  das  größte  ist 
195  mm  lang,  davon  der  Schwanz  134  mm ;  dieser  ist  im  allgemeinen  mehr 
als  doppelt  so  lang,  wie  der  übrige  Körper. 

Verbreitung":  Boulenger  nennt  die  Art  von  K  an  gar  oo -Island 
und  Süd- Australien. 

Punktreihen  des  Rückens  stehen  weiter  auseinander  als  bei  initiale; 
Schuppen  der  Kehle  und  der  Schwanzunterseite  oder  auch  die  des  Bauches 
mit  grauen  Rändern. 

Lygosonia  (Hemiergis)  quadrilineatum  DB. 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  III,  p.  328. 

Fundnotizen :  Stat.  109,  S  u  b  i  a  c  o  n  ö  i-  d  1. ,  21 .  VII.  05  (2  Exemplare) ; 
Stat.  114,  Buckland  Hill  bei  Fremantle,  1.  VII.  05  (4  Exemplare) ; 
Stat.  116,   Fast  Fremantle,    27.  VI.  05  (1  Exemplar);  Stat  117,  Fre- 


482  Franz  Werner, 

mantle,  Kalkhügel,  23.  VII.  05  (1  Exemplar);  Stat.  119,  Fremantle, 
Obeliskliügel,  5.  V.  05  (1  Exemplar);  Stat.  121,  Rottnest,  6.|13.  X.  05 
(6  Exemplare);  Stat.  142;  Bunbury,  24./25.  VIL  05  (1  Exemplar). 

Die  Zahl  der  Schuppenreihen  beträgt  meist  18,  nur  einmal  IG;  das 
größte  Exemplar  hat  68  mm  Kopfrumpflänge  und  101  mm  Schwanzlänge, 
das  nächstgrößte  nur  02  mm  Kopfrumpf-  und  138  mm  Schwanzlänge,  ist 
also  rund  200  mm  lang.  Auch  hier  ist  der  Schwanz  meist  doppelt  so  lang 
wie  der  übrige  Körper. 

Rücken  mit  2  Punktreihen  (je  eine  auf  der  der  Medianlinie  zunächst- 
liegenden Schuppenreihe  [No.  117J),  die  sich  auch  auf  den  Schwanz  fortsetzen 
und  zu  einer  Längslinie  zusammenfließen  können  (No.  121),  dazwischen 
häufig  die  Grundfarbe  etwas  aufgehellt.  Rücken-  und  Seitenzone  durch 
eine  Punktreihe  oder  (viel  häufiger)  Längslinie  voneinander  abgegrenzt,  die 
sich  ebenfalls  auf  den  Schwanz  fortsetzt.  Zwischen  dieser  und  der  dor- 
salen Punktreihe  (oder  Linie)  nicht  selten  noch  eine ;  Seiten  unter  der  vor- 
genannten Grenzlinie  mehr  weniger  grau,  mit  feinen  Längslinien  (den 
Schuppenreihen  entsprechend)  an  den  Seiten  des  Schwanzes  mehr  weniger 
deutlich  schief  nach  aufwärts  und  hinten  gerichtet,  wie  bei  Delma  impar. 
Unterseite  einfarbig  gelblichweiß,  nur  Kehle  häufig  mit  grauen  Längsliuien 
(den  Schuppenreiheu  entsprechend).     Subcaudalschuppen  grau  gesäumt. 

Verbreitung:  Boulenger  verzeichnet  diese  Art  von  Swan  River, 
H  0  u  t  m  a  n  \s  A  b  r  o  1  h  o  s  und  C  h  a  m  p  i  o  n  B  a y . 

Die  Schuppenreihenzahlen  sinken  in  dieser  Gruppe  mit  der  absteigen- 
den Zehenzahl: 

L.  initiale  Zehen  5,        Schuppenreihen  20 — 22 

L.  Peronii  „       4,  „  18—20 

L.  decresiense  „       3,  „  20 

L.  quadrilineatum  .,2,  „  Ki — 18 

Dagegen  steigt  bei  allen  die  Entfernung  der  Gliedmaßen  derselben 
Seite  mit  zunehmendem  Alter,  sie  ist  bei  jüngeren  Tieren  2mal,  bei  alten 
ungefähr  3mal  so  groß  wie  die  von  Schnauzenspitze  und  Vorderbeinansatz 
(s.  Tabelle  p.  483). 

Lygosovna  (Rhodona)  Hneopttnctulatuiu  (DB.). 

Boulenger,  Cat.  Liz.,  III,  p.  336. 

Fundiiotizen :  Stat.  109,  Subiaco,  nördl..  9.,  12.  u.  l(i.  V.  05. 

Ein  schön  erhaltenes  Exemplar,  welches  mir  unwiderleglich  den  Beweis 
zu  erbringen  scheint,  daß  die  nachfolgende  Art  nur  eine  weiter  reduzierte 
Form  der  obigen  ist.  Mit  Ausnahme  des  Besitzes  stummeiförmiger  Vorder- 
gliedmaßen und  der  Färbung  stimmt  dieses  Exenii)lar  vollkommen  mit  L. 
bipcs   überein,    so   daß,   abgesehen   von   diesen  beiden  Merkmalen,  die  Be- 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae). 


483 


L.  initiale 

L.  Peronii 

L.  decresiense 

L.  quadrilineatum 

Stat.- 
No. 

1 

2 

3 

Stat.- 

No. 

]. 

2 

3 

Stat.- 
No. 

1 

2 

3 

Stat.- 
No. 

1 

2 

3 

99 

1 
201  fast  3 

45  (92) 

165 

20 

3 

65  (145) 

134  '20  fast  3 

61  (134) 

142 

18 

373 

68  (108) 

99 

">2 

27, 

45 (86) 

165 

20 

2^4 

62  (101) 

145   20!  fast  3 

57  (100) 

114 

18 

374 

62  (138) 

99 

21 

2V 

43  (76) 

165 

20 

fast3 

61  (134) 

145  ;20 

über  2 

76  (126) 

116 

18 

über  3 

60  (116) 

129 

20 

2V4 

40  (104) 

162 

20 

27« 

60(130) 

145  120 

2 

39  (95) 

117 

18 

37.    i  59  (94) 

99 

20 

über  2 

40 (82) 

165 

20 

fast  3 

60  (126) 

145   20 

2 

28  (66) 

121 

18 

3       1  59  (93) 

129 

20 

2 

36  (89) 

144 

20 

fast  3 

60  (87) 

109 

18 

278    i  53  (120) 

99 

20 

2 

36  (72) 

162 

20 

27. 

57  (137) 

121 

18 

27« 

52  (117) 

99 

20 

über  2 

35  (87) 

144 

20 

27. 

56  (157) 

121 

18 

2^7 

52  (95) 

129 

20 

über  2 

34  (84) 

144 

20 

27. 

56  (136) 

109 

18 

3 

52  (89) 

1(35 

20 

fast  3 

56  (126) 

114 

18 

27, 

50(113) 

167 

20 

274 

56(118) 

121 

18 

2Va 

49  (107) 

144 

20 

27.3 

55  (140) 

121 

18 

Über  2 

48  (131) 

144 

18 

27 

53(151) 

114 

18 

2V.> 

44  (113) 

165 

18 

27 

53  (148) 

121 

18 

2V3 

43  (103) 

167 

20 

27. 

52  (142) 

114 

18 

27 

42  (86) 

1(35 

20 

27 

50  (133) 

167 

20 

27. 

50  (-) 

164 

20 

über  2 

48  (97) 

150 

20 

2 

48  (86) 

165 

20 

274 

46(130) 

165 

20 

2 

27  (64) 

1  =  Zahl  der  Schuppenreihen  rund  um  die  Körpermitte. 

2  =  wie  oft  Entfernung  von  Schnauzenspitze  zum  Vorderbein  in  der  vom  Vorder- 
zum  Hinterbeinausatz  enthalten. 

3  =  Kopfrumpflänge  (eingeklammert  Schwanzlänge). 

Schreibung  von  L.  Uncopunctidafum  bei  Boulenger  vollkommen  auf  die 
andere  Art  paßt. 

Dimensionen:  Totallänge  150,  Kopfrumpflänge  84,  Vorderbein  1,  Hinter- 
bein 8  mm. 

Die  medianen  beiden  Puuktreilien  bestehen  aus  größeren  Punkten, 
als  die  angrenzenden ;  sie  entsprechen  denjenigen  der  gestreiften  Form  von 
L,  U2)es.  Gegen  den  Bauchrand  zu  werden  die  Punkte  immer  kleiner,  auf 
dem  Schwanz  bilden  sie  schief  nach  aufwärts  und  hinten  gerichtete  Reihen, 
ähnlich  wie  die  Zeichnung  von  Delma  inipar  Fisch.  Oberlippensuturen 
dunkel.    4.  und  5.  Supralabiale  unter  dem  Auge.    Ohrötfnuug  deutlich  klein. 

Verbreitung:  Die  Art  ist  nur  aus  West- Australien  (Swan 
River)  bekannt. 


Lytßosoma  (Hhodona)  bipes  (Fischer). 

Fischer,  Arch.  f.  Naturg.,  1882,  p.  292,  tab.  16,  fig.  10—15. 
Stirllng  and  Zietz,  Trans.  R.  Soc.  S.  Austral.,  XVI,  1893,  p.  175. 

Fundiiotizeii :  Stat.  65,  Denham,  4./22.  IX.  05;  Stat.  70,  Tamala, 
7./8.  IX.  05. 

2  Exemplare  von  Denham,  ein  größeres,  mit  92  mm  Kopfrumpf- 
länge (Schwanz  abgebrochen),   und   ein    kleineres  (110  mm  Total-,  BO  mm 


484  Franz  Werxer, 

Kopfriimpfläuge).  Das  Hinterbein  ist  beim  großen  Exemplar  7  mm  lang, 
so  lang  wie  die  Mundspalte. 

Schuppen  in  20  Reihen  (18  beim  Originalexemi)lar).  Färbung  oben 
bräunlichweiß,  unten  weiß.     Das  4.  Supralabiale  unter  dem  Auge. 

Die  abweichende  Färbung  und  höhere  Schuppenreihenzahl,  die  Lage 
des  4.  (beim  Typus  ist  es  das  3.)  Supralabiale  uuter  dem  Auge,  das 
weniger  vorspringende  Rostrale,  das  siebeneckige  Frontonasale  mit  kon- 
kavem Hinterrand,  das  längere  Interparietale  und  die  anscheinend  kürzeren 
Gliedmaßen  sind  anscheinend  genügende  Unterschiede  von  L.  hipes. 

Ich  habe  aber  noch  ein  weiteres  Exemplar  vor  mir,  und  zwar  von 
Tamala,  welches  mich  davon  überzeugt,  daß  alle  diese  Unterschiede  indi- 
viduell sind  oder  auf  ungenauer  Zeichnung  beruhen.  Dieses  Exemplar  hat 
ebenfalls  20  Schuppenreihen,  das  4.  und  5.  Supralabiale  unter  dem  Auge, 
die  Zeichnung  ist  vollkommen  typisch,  wie  von  Fischer  beschrieben,  die 
Oberlippenschilder  haben  dunkle  Suturen.  Im  übrigen  stimmt  es  mit  den 
einfarbigen  Exemi)laren  von  Denham  vollkommen  überein,  auch  ist  das 
1.  Paar  von  Intralabialen  bei   allen  3  Exemplaren  median  in  Kontakt. 

Ich  möchte  für  die  einfarbige  Form  von  Denham  den  Namen  var. 
concolor  n.  vorschlagen. 

Zweites  Exemplar  von  Tamala  mit  20  Schuppenreihen  und  ganz 
winzigen  Rudimenten  der  Vordergliedmaßen.  Sonst  ganz  wie  das 
vorige  vom  selben  Fundort,  weshalb  ich  vermute,  daß  in  der  Gattung  Lygo- 
soma  unter  Umständen  sogar  das  Vorhandensein  oder  Fehlen  von  Glied- 
maßenrudimenten als  Artmerkmal  unwesentlich  sein  kann,  ebenso  wie  ich 
dies  für  die  Zeheuzahl  (s.  Äblepharus  distiguendus  S.)  anzunehmen  ge- 
neigt bin. 

Länge  42  -f-  32  mm. 

Verbreituns":  Der  Typus  Fischers  stammt  von  Nicols  Bay,  W.- 
Australien; die  Art  kommt  auch  in  Zentral- Australien  (Barrow 
Range)  vor. 

I/ygosoma  (Mhodona)  praepeditum  Bliigr. 

BoULENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  337.  ' 

Fuiuliiotizen :  Stat.  109,  Subiaco  nördh,  3.  IX.  05  (4  Exemplare). 
Länge :  56  +  49,  54  +  40,  56  -f  32,  43  -f  32  mm.  Der  Schwanz  ist  nur 
bei  No.  3  regeneriert,  sonst  intakt.  Ganz  ähnlich  dem  vorigen  Exemplar, 
nur  die  nuchale  Punktreihe  fehlt,  und  die  Retikulation  der  Bauchränder 
erstreckt  sich  bis  zur  Mitte. 

Stat.  114,  Buckland  Hill  bei  Fremantle,  1.  VI.  05.  Fronto- 
nasale  und  Frontale   rechts   verschmolzen.     Seitenband  schwarzbraun ;  am 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  485 

Nacken  zwischen  ihm  und  der  dorsalen  Punktreihe  noch  eine  solche.  Bauch- 
seitenschuppen fein  dunkel  gerändert,  doch  die  Zone  unter  dem  Lateral- 
band einfarbig  weiß.     Schwanzunterseite  dicht  dunkel  punktiert. 

Länge  55  +  4(3  mm. 

Stat.  121,  Rottnest,  6./13.  X.  05.  Totallänge  03,  Ko])frumpflängo 
59  mm  (Schwanz  regeneriert).  Ganz  typisch,  nur  Färbung  ganz  weiß,  Seiten- 
band dunkelgrau.  Das  Auge  wird  unten  vom  3.  und  4.  Supralabialc  be- 
grenzt. 

West- Australien.  B.  Woodward  don.  9.  X.  05.  Länge  56 
-f  31  mm  (Schwanz  regeneriert),  ganz  wie  das  Exemplar  von  Stat.  114. 

Diese  Art  scheint  mir  ein  noch  weiter  in  der  Reduktion  der  Glied- 
maßen vorgeschrittenes  und  damit  in  bezug  auf  die  Grabschnauze  besser 
entwickeltes  L.  hipes  zu  sein,  mit  dem  es  in  der  Zeichnung  sehr  gut  über- 
einstimmt. 

Verbreitung:  Die  Art  ist  ausschließlich  aus  West-Australien 
bekannt. 

Außer  den  hier  verzeichneten  Lpgosorna  -  Arten  sind  aus  West- 
Australien  noch  die  folgenden  bekannt : 

L.  (Hinulia)  Fischeri  Blngr.  (Nicol  Bay,    Barrow  undEverard 

Range 
„  „        pallidum  Gthr.  (Nicol  Bay) 

„  „         isolepis  Blngr.  (Nicol  Bay,  Swan  River) 

„  „         Richardsoni  Gray  (Houtman's  Abrolhos) 

„  „         monotropis  Blngr.  (Champion  Bay) 

„  „         Colletti  Blngr.  (Roebuck  Bay) 

L.  (Homolepida)  gastrostigma  Blngr.  (S  h  e  r  1  o  c  k  R  i  v  e  r ,  N  i  c  o  1  B  a y) 
„    (Liolepisma)   Guichenoti  DB.  (Swan  River) 
„    (Rhodona)  microtis  Gray  (Swan  River) 
„  „  Gerrardi  Gray  (Swan  River,  Champion  Bay) 

„  „  miopus  Gthr.  (Champion  Bay) 

„  „  Walkeri  Blngr.  (Roebuck  Bay,  Condillac  Island). 

Oen.  Ablepharus  Fitz. 
Ahlephartts  Botitoni  Desj.  var.  JPeroni  Coet. 

ßoüLENGER,  Cat  Liz.,  III,  p.  34G,  347. 

Fundiiotizeii :  Stat.  80,  Eradu,  13.  VII.  05,  Länge  41  -f  55  mm.  Kopf 
hellbraun,  dunkelbraun  und  gelblich  fein  gefleckt.  Rückenzone  hellbräun- 
lichgrau,  mit  kleineu  dunkelbraunen  Flecken  dicht  besät;  Nacken  auch  mit 
weißen  Punkten;   dunkles  Lateralband  hell  punktiert;   Unterseite  weißlich. 

Die  Fauna  Südwest-Australiens.     II.  3^ 


\' 


%■ 


486  Fbanz  Werner, 

Stat.  93,  Kalgoorlie,  29./30.  VI.  05  (2  Exemplare).  Kopf  braun 
mit  helleren  und  dunkleren  kurzen  Längsstriclieln.  Rückenzone  dunkel 
eingefaßt;  helles  Dorsolateralband  nicht  dunkel  getüpfelt,  nicht  viel  heller 
als  die  Rückenzone ;  dunkles  Lateralband  undeutlich  heller  punktiert.  Unter- 
seite einfarbig,  bezw.  die  Zeichnung  des  großen  Exemplars  von  Stat.  101 
nur  angedeutet.  Länge  34  -j-  48  mm.  Bei  einem  kleineren  Exemplar  der- 
selben Provenienz  ist  der  Kopf  oben  ausgesprochen  hellbraun,  die  helleren 
Flecken  der  Dorsal-  und  Lateralzone  heller,  zahlreicher  und  deutlicher; 
sonst  wie  das  größere  Exemplar. 

Stat.  95,  Boorabbin,  3.  VIL  05.  Ähnlich  dem  gleichfalls  halb- 
wüchsigen kleineu  Exemplar  von  Stat.  93. 

Stat.  101,  Mundaring  Weir,  9.  VIII.  05  (2  Exemplare).  Prae- 
frontalia  bilden  eine  breite  Sutur;  Schuppen  in  26  Reihen.  Färbung  oben 
schwärzlich,  mit  undeutlich  begrenztem,  vom  Augenhinterrand  ausgehenden 
und  nach  hinten  sich  allmählich  verbreiterndem  weißlichem,  fein  dunkel  ge- 
tüpfeltem Dorsolateralband.  Rücken  dunkelbraun,  dicht  dunkel  und  weiß- 
lich i)unktiert;  Kopf  und  Seiten  weiß  punktiert;  Bauchseiten,  Hals  bis  zur 
Mitte,  fein  dunkel  punktiert.  Schwanzunterseite  ebenso  (Regenerat  dunkel- 
grau). Kopfrumpflänge  46  mm.  Bei  dem  kleinen  Exemplar  ist  die  weiße 
Punktierung  auf  Kopf  und  Rücken  viel  deutlicher. 

Stat.  103,  Guildford,  28.  VIII.  05.  Rückenzone  schwärzlichbraun, 
von  dem  dunklen  Seiteubande  durch  ein  ungeMecktes,  undeutlich  begrenztes 
gelblichbraunes  Band  getrennt;  Kopf  dunkel,  Rückenzone  gelblich  getüpfelt, 
Andeutung  eines  hellen  Bandes  zwischen  Vorder-  und  Hinterbeinansatz. 
Unterseite  einfarbig. 

Stat.  109,  Subiaco  uördl.,  3.  IX.  05.  P'ärbung  der  Oberseite 
schwarzbraun,  daher  Punktierung  kaum  bemerkbar.  Helle  Dorsolateral- 
linie  schmal.  Vordere  Infralabialia  und  Postmentalia  gelblichweiß,  Untei'- 
seite  sonst  grünlich.  Frontonasale,  Frontale  und  Praefrontalia  berühren 
sich  in  einem  Punkte. 

Stat.  155.  York,  11.  VIII.  05.  Supralabialia  4— 5 ;  Frontonasale  durch 
eine  mediane,  von  hinten  ausgehende  Furche  halb  geteilt.  Au  jeder  Seite 
der  graul)raunen  Dorsalzone  2  Reihen  dunkler  Flecken.  Helle  Dorsolateral- 
binde  ungeÜeckt,  hell-graubraun.  Dunkles  Lateralband  hell  punktiert. 
Länge  40  -\-  49  mm.  Außerdem  noch  ein  schlecht  erhaltenes  Exemi)lar 
ebendaher. 

Verbreitung:  In  den  Tropen  weit  verbreitete  Art;  die  Varietät  ist 
bereits  von  West- A  ustr alien  (Swan  River)  bekannt. 


Eeptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  487 

Ablepharus  lineo-ocellatus  DB. 

Boui.ENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  348. 

Funcliiotizeii :  Stat.  71,  Northampton,  19.  VII.  05.  Sq.  26.  Sui)ra- 
nasalia  vorhanden.  4.  Zehe  erreicht  Handwnrzel.  Länge  44 -j- 7 1  nun. 
Dimldes  Seitenband  fehlt. 

Stat.  101,  Mundaring  Weir,  9.  VIII.  05.  Sq.  28.  Das  1.  eben- 
so wie  das  4.  Supraoculare  etwa  ebenso  groß  wie  das  3.  Von  den  ersten 
5  Snpraciliaren  ist  das  2.  am  kleinsten,  das  3. — 5.  keilen  sich  winkelig 
zwischen  die  Supraocularia  ein.  4 — 5  Supralabialia  vor  dem  Suboculare. 
4.  Zehe  erreicht  Ellbogen. 

Graubraun  mit  dunklerem  Seitenrand.  Rückenzone  wie  bei  Chalcides 
ocellatus  var.  tiligugu. 

Dieses  Exemplar  stimmt  mit  keiner  der  angegebenen  Varietäten  über- 
ein. Es  hat  am  ehesten  die  Färbung  der  var.  A,  aber  deutliche  Supra- 
nasalia;  von  B  unterscheidet  es  sich  durch  die  höhere  Zahl  der  Schuppen- 
reihen, von  C  durch  die  Färbung. 

Kopfrumpflänge  46  mm  (Schwanz  regeneriert). 

Stat.  109,  Subiaco  nördl. ,  3.  IX.  05.  Sq.  28.  Keine  Supranasalia; 
Färbung  wie  beim  größeren  Exemplar  von  Stat.  121.  Länge  43  +  59  mm. 
Supralabialia  4—4.     4.  Zdie  erreicht  Fingerspitzen. 

Stat.  121,  Rottnest,  6./13.  X.  05  (8  Exemplare). 

I :  Großes  Exemplar,  137  mm  Totallänge  (Schwanz  87  mm).  Schuppen 
in  2()  Reihen.  Oberseite  hell-graubraun,  am  Rücken  ein  die  beiden  ver- 
breiterten Medianreihen  und  die  angrenzenden  Hälften  der  nächsten  Reihe 
jederseits  bedeckendes  Längsband  bildend,  mit  schwarzbraunen,  unregel- 
mäßigen Querbinden,  die  gelbliche  Flecken  einschließen  (ähnlich  wie  bei 
Chnlcides  ocellatus  var.  tiligugu).  Ein  schwarzbraunes,  vom  hinteren  Augen- 
rand über  das  Tympanum  au  jeder  Seite  des  Körpers  entlang  ziehendes 
Längsband  ist  von  dem  Dorsalband  durch  ein  gelblichbraunes,  ungeÜecktes 
Band,  von  einer  vom  unteren  Augenrande  zum  Hinderrande  des  Tympanums 
und  von  hier  zum  Vorderbein  ziehenden  die  Ansatzstelle  des  Vorder-  und 
Hinterbeines  verbindenden  schwarzen  Linie  durch  ein  weißes  Band  getrennt ; 
alle  drei  von  etwa  gleicher  Breite.  Unterseite  bläulichweiß.  Die  Schwanz- 
zeichnung undeutlich. 

II :  Kleineres  Exemplar,  42  +  58  mm ;  in  morphologischer  Beziehung 
im  allgemeinen  mit  dem  großen  übereinstimmend,  aber  die  mittleren 
Rückenschuppenreihen  weniger  breit.  Rücken  mit  2  schwarzbraunen  Längs- 
streifen, jeder  V2  Schuppenreihen  breit,  zwischen  ihnen  ein  schmaler  Verte- 
bralstreifen   von  weißlicher  Färbung,    durch   blaß-rotbraune  schmale  Quer- 

32* 


488  Franz  Werner, 

binden  in  einzelne  Flecken  geteilt.  Die  dunklen  Längsbinden  werden  nach 
außen  durch  eine  weiße  Binde  von  gleicher  Breite  begrenzt,  die  wie  die 
mediane  von  rötlichen  Querlinien  durchkreuzt  sind  (diese  rötlichen  Quer- 
binden ziehen  sich  über  den  ganzen  Rücken,  sind  aber  auf  dem  schwarz- 
braunen Streifen  weniger  deutlich).  Ein  breites  schwarzbraunes  Lateralband 
wird  von  einer  Reihe  von  weißen  Stricheln  (am  Halse  zu  einer  Längslinie 
zusammenfließend)  der  Länge  nach  halbiert;  nur  der  untere  Teil  kann  bis 
zum  hinteren  Augeurand  verfolgt  werden,  der  obere  ist  heller.  Eine  weiße 
Linie  zieht  von  der  Zügelgegeud  unter  dem  Auge  bis  zum  Tympanum,  von 
hier  oberhalb  der  Gliedmaßenansätze  bis  zur  Schwanzwurzel ;  sie  ist  nach 
unten  von  einer  breiten  schwarzen  Linie  eingefaßt.  Schwanz  oberseits  mit 
Querreihen  von  weißen,  schwarz  gesäumten  Flecken,  ähnlich  Chalcides 
ocillatus. 

Von  den  weiteren  Exemplaren  stimmen  5  mit  den  vorhin  beschriebenen 
größeren,  1  mit  dem  kleineren  Exemplar  derselben  Lokalität  in  der 
Zeichnung  überein. 

III :  Sq.  26,  Supralabialia  4—4 ;  Supranasalia  vorhanden.  4.  Zehe  er- 
reicht Ellbogen,  helles  Dorsolateralband  auch  mit  Augcnfleckeu.  Kopf- 
rumpflänge 47  mm. 

IV :  Links  fehlt  das  2.  Supraciliare.  Supranasalia  fehlen.  4.  Zehe  er- 
reicht Fingerspitzen. 

V:  Rechts  kein  Supranasale.  4.  Zehe  erreicht  Ellbogen.  Kopfrumpf- 
länge 48  mm. 

VI:  Supranasalia  vorhanden.     4.  Zehe  erreicht  Ellbogen. 

VII:  Keine  Supranasalia.     4.  Zehe  erreicht  Ellbogen. 

VIII:  Keine  Supranasalia.  4.  Zehe  erreicht  Fingerspitze.  Länge  40 
-(-  52  mm.  Das  Exemplar  ist  auf  der  Oberseite  (auch  Gliedmaßen)  reich- 
lich weiß  gefleckt,  Unterseite  grünlichweiß.     Keine  rotbraune  Querlinie. 

Die  Exemplare  dieser  Zeichnungsformen  haben  mehr  weniger  deutlich 
gestreifte  Rückenschuppen,  die  Streifen  schwärzlich. 

Stat.  14(),  Boyanup,  1./3.  VIIL05.  Sq.  28.  Supranasalia  vorhanden ; 
Praefrontalia  in  Kontakt.  Frontale  erheblich  kleiner  als  die  Hälfte  des 
Interparietale.    4.  Zehe  erreicht  Handwurzel. 

In  der  Zeichnung  entsprechend  dem  Exemplar  von  Stat.  101. 

S(i.  26.  Sui)ranasalia  vorhanden.  Frontale  wenig  kleiner  als  das 
Interparietale.  Vorder-  und  Hinterbein  erreichen  einander  nicht.  Dunkles 
Seitenband  unten  durch  weiße  Linie  begrenzt,  darunter  dunkle  Linie  vom 
Mundwinkel  zum  Vorderbeinansatz.  Kopfrumpflänge  48  mm.  Sonst  wie 
Exemplar  von  Stat.  101. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  489 

Stat.  167,  South  AI bany,  16.  VII.  05.  Sq.  26.  Frontale  deutlich 
kürzer  als  Interjjarietale ;  Supranasalia  vorhanden.  4.  Zehe  erreicht  Hand- 
wurzel. Sonst  wie  das  Exemplar  von  Stat.  101.  Auch  Färbung  ähnlich, 
nur  dunkles  Seitenband  unten  von  einem  hell-gelblichbraunen  Band  begrenzt, 
dieses  wieder  von  einer  dunklen  Linie,  die  unterhalb  des  Tympanums 
beginnt.     Supralabialia  4 — 4.     Kopfrumpflänge  42  mm. 

Verbreitung:  In  Australien  anscheinend  weit  verbreitete  Art.  Die 
var.  A  wird  vom  Swan  River,  var.  B  von  W.- Australien  und  Kangaroo 
Island,  var.  C  von   Süd-Australien,   Victoria   und  Queensland  angeführt. 

Ablepharus  taeniopleurus  Ptrs. 

Mon.-Ber.  Ak.  Wiss.  Berlin,  1874,  p.  375. 

Fuiidnotizeii :  Stat.  91,  Mount  Robinson  bei  Kalgoorlie; 
1.  VII.  05;  Stat.  95,  Boorabbin,  3.  VII.  05. 

Die  beiden  vorliegenden  Exemplare  unterscheiden  sich  in  einigen  mir 
freilich  nicht  wichtig  erscheinenden  Punkten  von  der  Origiualbeschreibung. 
Erstens  sind  Auricularschuppen  wohl  vorhanden,  wenngleich  zum  Teil  sehr 
klein  und  schwer  sichtbar.  Ferner  fehlt  die  das  dunkle  Seitenband  nach 
oben  begrenzende  weiße  Linie.  Dagegen  ist  die  Abplattung  vom  Kopf  und 
Rumpf  sehr  deutlich. 

Supranasalia  vorhanden.  Das  Frontonasale  bildet  mit  dem  Rostrale 
eine  längere,  mit  dem  Frontale  eine  kurze  Sutur.  4  Supraocularia,  das  1. 
in  Kontakt  mit  dem  Praefrontale,  das  2.  am  größten.  Die  6  Supraciliaria 
sind  alle  gleich  breit,  keine  springt  winkelig  zwischen  die 
Supraocularia  vor.  Parietalia  bilden  eine  kurze  Sutur.  4 — 5  Supra- 
labialia vor  dem  Suboculare,  das  erheblich  (IV2 — 2mal)  so  breit  ist,  wie  eines 
der  vorhergehenden  Supralabialia.  1  Paar  Nuchalia.  Schuppenreihen  26 
bis  30.  Oberseite  hellbraun.  Vom  hinteren  Augenrande  zieht  ein  schwarz- 
braunes Band  über  den  Unterrand  des  Tympanums  bis  zum  Hinterbein- 
ansatz;  ein  weißes  Band  darunter,  vom  Suboculare,  durch  das  Tympanum 
ebenfalls  bis  zum  Hinterbein  eine  parallele  weiße  Linie,  die  selbst  wieder 
von  einer  dunklen  nach  unten  begrenzt  wird  und  vom  Mundwinkel  bis  zum 
Vorderbein  nur  durch  vereinzelte  Flecken  angedeutet  ist.  Unterlippe  dunkel 
gefleckt.  Unterseite  bläulichweiß,  Schwanz  und  Gliedmaßen  oben  spärlich 
punktiert,  unten  gelb  oder  gelblichweiß,  ersterer,  wenn  regeneriert,  mit 
dunklen  Punkten  am  Vorderraud  des  Subcaudalia. 

Länge  45 -|- 64  mm;  das  zweite  Exemplar  mißt  46  +  52  mm  (Schwanz 
regeneriert). 

Verbreitung:  Die  Art  war  bisher  erst  von  Port  Bowen  in  NO.- 
Australien  bekannt. 


490  Franz  Werner, 

Ablepharus  Greyi  (xray. 

ßouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  349. 

Fuiidiiotizeii :  Stat.  98,  W  o  o  r  o  1  o  o ,  29.  V.  05  (3  Exemplare).  Fronto- 
nasale,  Frontale  und  Praefrontalia  berühren  sich  in  einem  Punkte.  4  Reihen 
von  Punkten  auf  der  Dorsalzone,  am  Nacken  nur  die  beiden  inneren.  Länge 
3ö  -f  40  mm.  Ptückenschuppen  deutlich  gestreift.  Bei  einem  von  zwei 
jungen  Exemplaren,  die  im  übrigen  typisch  sind,  ist  das  Interparietale  teil- 
weise mit  dem  Frontoparietale  verschmolzen. 

Stat.  101,  M  u  n  d  a  r  i  n  g  W  e  i  r ,  9.  VIII.  05  (2  Exemplare).  Stimmen 
ganz  mit  der  Beschreibung  überein.     Rückenzone  ungefleckt. 

Stat.  103,  Guildford,  19.  V.  05  (2  Exemplare).  Ganz  typisch, 
wie  die  vorigen.     Das  größere  32  +  44  mm  lang. 

Stat.  119,  Fremantle,  5.  V.  05.  Frontonasalgegend  und  dorsale 
Punktreihen  wie  großes  Exemplar  von  Stat.  98.     Unterseite  gelblich. 

Stat.  155,  York,  11.  VIII.  05  (2  Exemplare). 

I :  Ganz  typisch,  Frontonasale  bildet  mit  Frontale  eine  üljeraus  kurze 
Sutur.     Kopfrumpflänge  34  mm. 

II:  Exemplar  ebenfalls  ganz  typisch. 

Stat.  156,  Beverley,  26.  VIII.  05.  Ganz  typisch;  Frontonasalgegend 
wie  bei  dem  großen  Exemplar  von  Stat.  98. 

VerM'eituiig :  Aus  W. -  und  S. -Australien  (Swan  River)  be- 
kannte Art. 

AblepJiarus  distinf/tiendus  n.  sp.  [A], 
Fimdiiotiz:  Stat.  119,   Fremantle,  Obelisk  Hill,    15./17.  X.  05. 
Ein  Exemplar,  37  +  30  mm  lang  (Schwanz  regeneriert),  mit  18  Schuppen- 
reihen rund  um  den  Körper. 

Ablepharus  elegans  Gray  [B]. 

BouLENGER,  Cat.  Liz.,  III,  p.  355. 

Fundnotiz:  Stat.  121,  Rottnest,  6./13.  X.  05. 

Ein  Exemplar,  41  -f  41  mm  lang  (Schwanz  regeneriert),  mit  16  Schuppen- 
reihen. 

Es  ist  schwer,  zu  sagen,  welche  dieser  beiden  Arten  der  richtige  A. 
elegans  ist.  Die  Schnauzenform  und  die  Zahl  der  Schuppenreihen  paßt  auf 
B,  die  Färbung  auf  A. 

Beide  sind  in  vielen  Punkten  übereinstimmend,  der  Unterschied  besteht 
im  folgenden: 

Rostrale:  bei  A  hinten  stumpfwinklig,  mit  dem  Frontonasale  in  Kon- 
takt, bei  B  hinten  fast  gerade  abgestutzt,  vom  Frontonasale  getrennt. 


Reptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  491 

Schuppen:  bei  A  in  18,  bei  B  in  16  Reihen. 

Färbung:  bei  A  oben  bronzebraun;  die  4  medianen  Schuppenreihen 
des  Rückens  mit  je  einem  dunklen  Punkt;  eine  dunkelbraune  Längsbinde 
über  die  aneinander  grenzenden  Hälften  der  3.  und  4.  Schuppenreihe,  vom 
Augenhiuterrand  bis  zum  Hinterbeinansatz.  Seiten  darunter  bräunlichweiß, 
mit  einer  dunklen  Längslinie  vom  Augenhinterrand  über  das  Tymi)anum 
zum  Hinterbeinansatz,  darunter  eine  Punktreihe  zwischen  Vorder-  und 
Hinterbein  und  noch  2  Punktreihen  von  geringerer  Deutlichkeit  und  gleicher 
Ausdehnung.     Unterseite  gelbbräunlich. 

Bei  B  Oberseite  hellgrau  mit  einem  schwarzen  Längsstreifen  über  jede 
der  beiden  medianen  Schupi)enreihen,  ein  breites  schwarzbraunes  Längs- 
band über  die  3.  und  einen  Teil  der  2.  Schuppenreihe  ;  über  ihr  ist  die  graue 
Grundfarbe  des  Rückens  zu  Weiß  aufgehellt;  die  beiden  Dorsallinien  be- 
ginnen am  Occiput,  die  lateralen  am  Augenhinterrand,  sie  erstrecken  sich 
auch  noch  auf  den  Schwanzseiten  rein  weiß,  eine  feine  dunkle  Linie  vom 
Vorder-  zum  Hinterbein.     Unterseite  weiß,  am  Schwanz  etwas  gelblich. 

Ich  bin  der  Meinung,  daß  das  zweitgenannte  Exemplar  B  die  Art  A. 
elegans  Gray  repräsentiert,  und  möchte  daher  für  das  andere  Exemplar 
A,  das  zweifellos  einer  verschiedenen  Art  angehört,  den  Namen  Ä.  di- 
stinguendus  vorschlagen.  Sie  ist  sehr  ähnlich  dem  Ä.  Muelleri  Fischer, 
der  aber  nur  dreizehige  Gliedmaßen  besitzt.  Möglicherweise  sind  sie  trotz- 
dem identisch,  bei  dem  Mangel  größeren  Vergleichsmaterials  kann  ich 
jedoch  diese  Frage  nicht  beantworten. 

Verl)reituiig':  Der  echte  A.  elegans  ist  aus  W.- Australien  bereits 
bekannt,  wo  außerdem  noch  A.  Muelleri  Fisch,  und  lineatus  Bell,  vor- 
kommen. 


492  Franz  Werner, 


Verzeichnis  der  wichtigsten  Literatur  über 
australische  Reptilien  und  Batrachier  (1890—1909). 


1894.    BoETTGER,  O.,  Lurche  (Batrachia),   Schlangen.    In  Semon,  Zool.  Forsch.  Austral. 

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Eidechsen  und  Schildkröten.     Ebenda  p.  127—146,  figg. 
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Eeptilia  (Geckonidae  und  Scincidae).  493 

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Diplodactylus  Byrnei,  DiporopJiora   Winneckei). 

1896.  Lucas,  A.  H.  S.,  and  Frost,  C,  Eeport  of  the  Hörn  Expedition  to  Central 
Australia.     Part  II:  Eeptilia,    p.  112—151,  tab.  8—12. 

1902.  Lucas,  A.  H.  S.,  and  Frost,  C,  A  census  of  Australian  Lizards.  Eep.  Austral. 
Assoc,  VIII,  p.  256—261. 

1903.  Lucas,  A.  H.  S.,  and  Frost,  C,  Description  of  two  new  Australian  Lizards, 
Varanus  Spenceri  and  Diplodactylus  bilineatus.  Proc.  Soc.  Victoria,  (2)  XV, 
p.  145—147. 

1892.  Ogilby,  J.  D.,  On  some  undescribed  Eeptiles  and  Fishes  from  Australia.  Eec. 
Austral.  Mus.,  II,  p.  23. 

1892.  Ogilby,  J.  D.,  Description  of  three  new  Australian  Lizards.    Ebenda  p.  6. 

1894.    Ogilby,  J.  D.,   Ee-description  of  an    Ablepharus   from  Australia  (A.  Boulenyeri). 

Eec.  Austral.  Mus.,  I,  p.  10. 
1906.     Ogilby,  J.  D.,  A  new  Tree-Frog  from  Brisbaue.    Proc.  E.  Soc.  Queensland,  XX, 

p.  31  (Eyla  luteiventris). 
1890.    Ogilby,  J.  D.,  and  Eamsay,  E.  P.,  Ee-description  of  an  Australian  Skink  {Lyyosoma 

Maccooeyi),  I,  p.  8. 

1896.  Spencer,  B.,  Eeport  of  the  Hörn  Expedition  to  Central  Australia.  Part  II: 
Amphibia,    p.  152—175,  tab.  13—15. 

1893.  Stirling,  E.  C,  and  Zietz,  A.,  Scientific  results  of  the  Elder  Exploring  Expedi- 
tion.   Vertebrata.    Tr.  E.  Soc.  S.  Austral.,  XVI,  p.  154—176,  tab.  6—7. 

1897.  Waite,  E.  E.,  Notes  on  Australian  Typhlopidae.  Tr.  E.  Soc.  S.  Austral.,  XXI, 
p.  25—27,  tab.  3. 

1899.     Waite,  E.  E.,  Notes  on  Snakes.     Eec.  Austral.  Mus.,  III,  p.  104—105,  figg. 

Einzelne  neue  australische  Arten  sind  ferner  beschrieben  in  den  „Eeports  on  Addi- 
tions  to  the  Collection  of  Batrachians  in  the  British  Museum"  und  „Eeports  on  .  .  .  . 
Lizards  .  .  .  ."  von  Boulenger,  in  den  Katalogen  des  Senckenbergischen  Naturhistorischen 
Museums  von  Boettger  u.  a.  O. 


Frommannsche  Buchdruckerei  (Hermann  Pohle)  in  Jena.   —  3746 


Die 

Fauna  Südwest-Australiens 

Ergebnisse  der  Hamburger 
Südwest-australischen  Forschungsreise  1Q05 

herausgegeben  von 
Prof.  Dr.  W.  Michaelsen  ....d  Dr.  R.  Hartmeyer. 

Band  II. 

Mit  23  Tafeln  und  166  Abbildungen  im  Text. 


Verlag  von  Gustav  Fischer  in  Jena. 
1908—1910. 


Alle  Rechte  vorbehalten. 


Inhaltsverzeichnis 

des  II.  Bandes. 


Seite 

J.  Weise  (Berlin),  Chrysomelidae  und  Coccinellidae 1 — 13 

Max  Bernhauer  (Grünberg,  O.-Ö.),  Staphylinidae 15 — 23 

GrEORG    Ulmbr    (Hamburg) ,    Trichoptera    und    Ephemeridae.      Mit 

44  Abbildungen  im  Text 25—46 

F.  Silvestri  (Portici),  Thysanura.     Mit  10  Tafeln 47—68 

Malcolm  Burr  (Eastry,  Kent),  Dermaptera.  Mit  1  Tafel  .  .  .  69 — 80 
F.  Richters  (Frankfurt  a.  M.),    Rotatoria,  Tardigrada  und  andere 

Moosbewohner.     Mit  3  Abbildungen  im  Text 81 — 85 

K.  Kraepelin  (Hamburg),  Scorpiones     .     |  i  t  f  1  /  '     '     "     '  ^'^ — ^^^ 


K.  Kraepelin  (Hamburg),  Scolopendridae   |                        l  .     .     .     .  105 — 128 

R.  Shelford  (Oxford),  Blattidae.     Mit  1  Tafel 129—142 

H.  Lohmann    (Kiel),    Copelata    und    Thaliacea.      Mit    1    Abbildung 

im  Text 143—149 

H.  Lohmann  (Kiel),    Marine  Hydrachnidae    und    Halacaridae.     Mit 

2  Abbildungen  im  Text 151 — 154 

Eugene  Simon  (Paris),  Araneae,    2'"^  Partie.     Mit  14  Abbildungen 

im  Text 155—212 

M.  Pic  (Digoin),   Ptinidae 213 

Arthur  M.  Lea  (Hobart),  Curculionidae 215 — 232 

Georg  Duncker  (Hamburg),    Pisces,    1.  Teil:    S^yngnathidae.     Mit 

2  Abbildungen  im  Text 233—250 

Franz  Werner  (Wien),   Reptilia  exkl.  Geckonidae  und  Scincidae. 

Mit  2  Tafeln  und  3  Abbildungen  im  Text 251—278 

F.  Silvestri  (Portici),  Isoptera.     Mit  6  Tafeln 279—314 

E.-L.  BouviER  (Paris),  Onychophora.    Mit  7  Abbildungen  im  Text  315 — 328 
Werner  Th.  Meyer  (Hamburg),  Cephalopoda.    Mit  1 1  Abbildungen 

im  Text 329-335 

Arnold  Jacop.i  (Dresden),  Homoptera.    Mit  13  Abbildungen  im  Text  337 — 345 
Ernst  Hentschel  (Hamburg),  Tetraxonida,   1.  Teil.     Mit  2  Tafeln 

und  29  Abbildungen  im  Text 347_402 

Annie  Weiss    (Graz),    Turbellaria,    Rhabdocoelia    und    Tricladida 

paludicola 403 — 410 

Alb.  Tullgrbn  (Experimentalfältet),  Cbelonethi.   Mit  3  Abbildungen 

im  Text 411—415 

F.  Ris  (Rheinau  in  der  Schweiz),    Odonata.     Mit  27  Abbildungen 

im  Text 417—450 

Franz  Werner  (Wien),  Reptilia:  Geckonidae    und  Scincidae.    Mit 

7  Abbildungen  im  Text 451—493 


71198 


Verlag  yoii  (Tiistav  Fischer  in  Jena. 

Fortsetzung  vo)i   Seite  2  des   Umschlages. 
Zweiter  B  a  n  d  : 

Systematik  und  Tiergeographie. 

Erste  Lieferung. 

VIII.  Myriopoda.  Von  C.  Graf  Attems.  Mit  Tafel  I— IV  und  13  Figuren 
im  Text. 

IX.  Isopoda  I:    Land-Isopoden.    Von   G.   Budde-Luud.    Mit  Tafel  V— VII. 

X.  Insecta  (Dritte  Serie):  A.  Mutillidae.  Par  Eriiest  Andre.  B.  Anoplura 
(Siphunculata)  et  Mallophaga.  Von  Dr.  Günther  Enderlein,  wissensch.  Kustos  des 
zoolog.  Museums  Stettin.     Mit  Tafel  XIII. 

Mit  8  Tafeln  und  13  Textfiguren.    1909.    Preis:  20  Marie. 
Zweite  Lieferung. 
X.  Insecta  (Dritte  Serie):    C.  Die  Bienen  Afrikas   nach  dem  Stande  unserer 
heutigen  Kenntnisse.    Von  Dr,  H.  Friese,  Schwerin  i.  M. 

Mit  2  Tafeln,  1  Figur  und  19  Karten  im  Text.    19Ü9.    Preis:  36  Marl«. 
Dritter  Band: 

Anatomische  Untersuchungen  am  IVIenschen  und  höheren  Tieren. 

Erste  Lieferung. 

I.  Cerebra  Hererica:  Appendica:  I.  Crani  die  Herero.  II.  Due  cerolli  di 
Ovambo  ed  un  cervello  di  Ottentotta.  Perl  il  Dr.  Sergio  Sergi  (Roma)  con  prefazione 
del  Prof.  W.  Waideger.     Con  Tavole  I-  XXI. 

II.  Anatomische  Untersuchungen  an  den  Köpfen  von  vier  Ilereros, 
einem  Ilerero-  und  einem  Hottentottenkind.  Von  Dr.  H.  von  Eggeiing,  a.  o.  Prof. 
und  Prosektor  am  Anatom.  Institut  zu  Jena.     Mit  Tafel  XXII. 

III.  Das  Muskelsystem  eines  Hererokindes  mit  Berücksichtigung  der 
Innervation.     Von  Elie  Groyssniann  (Odessa).     Mit  Tafel  XXIII— XXIV. 

Mit  24  Tafeln.    1909.    Preis:  40  Marlf. 
Zweite  Lieferung. 

IV.  Die  Halsorgane  von  Orycteropus  afer  capensis  (Pallas)  und 
Tamandua  tetradactyla  L.  Ein  Beitrag  zur  vergleichenden  Anatomie  des  Schlund- 
und  Kehlkopfes  der  Säugetiere.  Von  Dr.  Otto  Bender,  Priv.-Doz.  für  Anatomie 
in  Heidelberg.     Mit  15  Figuren  im  Text. 

\.  Das  Auge  von  Orycteropus  afer  (Pallas).  Von  Dr.  V.  Franz, 
Helgoland.     Mit  Tafel  XXV  und  XXVI  und  4  Figuren  im  Text. 

VI.  Neue  Beiträge  zur  Kenntnis  des  Urogenitalsystems  der 
Säugetiere.  Von  Dr.  Max  Ranther,  Jena.  Mit  Tafel  XXVII-XXIX  und 
25  I'iguren  im  Text. 

VII.  Das  Kopulationsorgan  von  Clinus.  Von  Max  Rautlier,  Jena. 
Mit  (1  Figuren  im  Text. 

VIII.  Zur  Kenntnis  des  Faserverlaufs  im  Gehirn  von  Orycteropus. 
Von  Tli.  Ziehen,  Berlin.     Mit  31  Figuren   im  Text. 

Mit  5  Tafeln  und  Gl  Textfiguren.     1909.    Preis:  25  Mark. 
Vierter  Band: 

Systematik  und  Tiergeographie. 

Erste  Lieferung. 

X.  Insecta.  (Dritte  Serie.)  D.  Form  ici  dae.  Von  A.  Forel,  Yvorne  (Schweiz). 
Mit  Tafel  I  und  1  Figur  im  Text.  —  E.  Liste  der  Ichneumoni  d  ea  und 
Braconidea.     Von  0.  Schmiedeknecht.   —   F.   Crysididae.    Von   S.   Mocsary. 

—  G.  Orthoptera  (s.  str.).  Von  H.  Karny,  Wien.  Mit  Tafel  II.  —  II.  Lepi- 
doptera.  Von  K.  (xrünberg,  Berlin.  Mit  Tafel  III  und  4  Figuren  im  Text.  — 
I)  Physapoda.     Von  Filip  Trybom.     Mit  Tafel  III b  und  III c. 

XI.  Arachnoidea:  Aranea  (IL).    Von  E.  Simon. 

XII.  Pantopoda.     Von  T.  V.  Hodgson.     Mit  4  Figuren  im  Text. 

XIII.  Anthozoa  (Nachtrag):  Pennatu  li  d  en.  Von  Hjalmar  Kroch, 
Kristiania  (Norwegen).     Mit  2  Figuren  im  Text. 

XIV.  Echinodermata:  A.  Holothurioidea.  Von  M.  Britten.  —  B. 
Asteroidea,  Ophiuroidea,  Echinoidea.  Von  L.  Döderlein,  Professor  in 
Strassburg  i.  E.     Mit  Tafel  IV  und  V. 

XV.  Mollusca:  A.  Cephalopoda.  Von  Wm.  C.  Hoyle.  With  Plate  Va 
and  10  Text-Figures.  —  B.  Poly  placophora,  Gastropoda  maiina,  Bivalvia. 
Von  Dr.  Job.  Thiele.     Mit  1  Figur  im  Text. 

Mit  8  Tafeln  und  22  Figuren  im  Text.     1909.    Preis:  35  Älark. 
Zweite  Lieferung. 
XVL  Vertebrata:  A.  Pisces  aquae  dnlcis.   Von  P.  PappenheiiM,  Berlin. 

—  B.  Reptilia  et  Amphibia.  Von  Dr.  Franz  Werner,  Wien.  Mit  Tafal  VI— XI 
und  15  Figuren  im  Text. 

Mit  6  Tafeln  und  15  Figuren  im  Text.     1910.    Preis:  20  l»3ark. 


Verlag  von  CrastaT  Fischer  in  Jena. 

Lehrbuch  der  vergleichenden  Entwicklungsgeschichte 
der  wirbellosen  Tiere. 

Von 

E.  KorSChelt,  Prof.  in  Marburg,  und  K.  Heider,  Prof.  in  Innsbruck. 

Allgemeiner  Teil.    Erste  und  zweite  Auflage. 

Ei-ste  Lieferung.    Mit  318  Textablnldungen.     1902.    Preis :  14  Mark. 


Intialt:  Erster  Abschnitt.  Experimentelle  Entwicklungsgeschichte. 
1.  Kapitel.  Der  Anteil  äusserer  Einwirkungen  auf  die  Entwicklung.  2.  Kapitel. 
Das  Determinationsproblem.  3.  Kapitel.  Ermittelungen  der  im  Innern  wirkenden 
Entwicklungsfaktoren.  Zweiter  Abschnitt:  Die  Geschlechtszellen,  ihre 
Entstehung,  Reifung  und  Vereinigung.  4.  Kapitel.  Ei  und  Eibildung. 
5.  Kapitel.  Sperma  und  Spermatogenese. 
Zweite  Lieferung.     Mit  87  Textabbildungen.     1903.    Preis:  5    Mark  50  Pf. 

Inhalt:   6.    Kapitel.    Eireifung,    Samenreifung    und    Befruchtung.     Anhang: 
Theorie  der  Vererbung. 
Dritte  Lieferung.     Mit  104  Textabbildungen.     1909.    Preis:  4  Mark  50  Pf. 

Inhalt:  III.  Abschnitt.   Furchung  und  Keimblätterbildung.    7.  Kapitel. 
Die  Furchung. 
Vierte  Lieferung.  I.Hälfte.  Mit  217  Textabbildungen.  1910.  Preis:  7  Mark  50  Pf. 

Inhalt:  8.  Kapitel.     Keimblätterbildung. 

2.  Hälfte  enthaltend:  (Die  „ungeschlechtliche  P'ortpflanzung"  erscheint  im 
September  1910.)  

Normentafeln  zur  Entwicklungsgeschichte  der  Wirbeltiere. 

In  Verbindung  mit 
Dr.  Bl  es -Oxford,  Dr.  B  oeke  -  Helder,  Holland,  Prof.  Dr.  Brächet -Brüssel,  Prof. 
Dr.  B.  Dean-Columbia  University,  New  York,  U.S.A.,  Prof.  Dr.  H.  Fuchs- 
rftrassburg,  Dr.  G 1  a e s  n  e r  -  Strassburg,  Prof.  Dr.  0.  Gro  sser- Wien,  Prof.  Dr. 
B.  Henneberg-Giessen,  Prof.  Dr.  Hubrecht-Utrecht,  Prof.  J.  Graham  Kerr- 
Glasgow,  Prof.  Dr.  Kopsch- Berlin,  Dr.  Thilo  Krumb  ach -Rovigno,  Prof. 
Dr.  Lubosch-Jena,  Prof.  Dr.  P.  Martin -Giessen,  Dr.  Nierstraß -Utrecht, 
Prof.  Dr.  G.S.  Minot-Boston,  U.S.A.,  Prof.  Mitsuku  ri -Tokio,  Prof.  Dr.  Nicolas- 
Paris,  Prof.  Dr.  Peter -Greifswald,  Prof.  Reighard-Ann  Arbor,  U.S.A., 
Dr.  Sakurai  -  Fukuoka,  Japan,  Dr.  Scammon- Harvard  Medical-School,  Boston, 
U.S.A.,  Prof.  Dr.  Semon-Prinz-Ludwigshöhe  bei  München,  Prof.  Dr.  Sobotta- 
Würzburg,  Prof.  Dr.  So  ulie- Toulouse,  Prof.  Dr  Tand  1er -Wien,  Dr.  Taylor- 
Philadelphia,  U.S.A.,  Prof.  Dr.  Tourneux- Toulouse,  Dr.  Voelker- Prag,  Prof. 
Dr.  Whit  man -Chicago,  U.S.A., 

herausgegeben  von 

Prof.  Dr.  F.  Keibel,  LL.  D.  (Harvard),  Freiburg  i.  Br. 
Heft  I.    Normentafel    zur    Eutwicklungsgescliichte    des    Sclnveiues   (Sus    scrofa 

domesticus).     Von   Prof.  Dr    F.    Keibel,    Freiburg   i.  Br.     Mit  3  lithogr.  Tafeln. 

1897.    Preis:  20  Mark. 
Heft  II.    Normentafel  zur  Entwicklungsgeschichte  des  Huhnes  (Gallus  domesticus). 

Von  Prof.  Dr.  F.  Keibel  und  cand.  med.  Karl  Abraliam.    Mit  3  lithogi-aphischen 

Tafeln.     1900.      Preis:  20  Mark. 
Heft  III.    Normentafel   zur  Entwicklungsgeiscliichte  des  Ceratodus  forsten.    Von 

Prof.   Dr.   Richard   Semon,    München.    Mit  3  Tafeln  und   17   Figuren  im   Text. 

1901.     Preis:  9  Mark. 
Heft  IV.    Normentafel   zur   Entwicklungsgeschichte    der   Zauneideclise    (Lacerta 

agilis).     Von    Prof.    Dr.   Karl    Peter    in    Breslau    (jetzt   in    Greifswald).     Mit 

4  Tafeln  und    14  Figuren    im  Text.     1904.    Preis:  25  Mark. 
Heft  V,    Normal  Plates  of  the  Development  of  the  Babbit  (Lepus  cuniculus  L.). 

By  Charles  S.  Minot  and  Ewing  Taylor,    Harvard  Medical-School  Boston,  Mass. 

With  3  plates  and  21  figures  in  the  text.     1905.     Preis:  20  Mark. 
Heft  VI.    Normentafel  zur  Entwicklungsgeschichte  des  Rehes  (Cervus  capreolus). 

Von   Dr.   Tsunejiro   Sakurai,    Fukuoka   (Japan).     Mit   einem  Vorwort  von  Prof. 

Dr.    F.   Keibel.     Mit   3    lithographischen  Tafeln   und   1   Figur   im   Text.     190ü. 

Preis:  20  Mark. 
Heft  VII.    Normentafeln    zur    Entwicklungsgeschichte   des   Koboldmaki  (Tarsius 

spectrum)  und  des  Pluniplori  (Nycticebus  tardigradus).   Von  A.  A.  W.  Hubrecht, 

Utrecht,  und  Franz  Keibel,  Freiburg  i.  B.    Mit  einem  Vorwort  von  Franz  Keibel. 

Mit  4  Tafeln  und  38  Textfignren.     1907.     Preis:  20  Mark. 
Heft  VIII.    Normentafeln  zur  Eutwicklungsgesehiclite  des  Slenschen.    Von  Franz 

Keibel,    Freiburg  i.  Br.,    und  Curt   Elze,    Halle  a.  S.    Mit    Beiträgen    von    Prof. 

ßroman-Lund,   Prof.   Hamniar-Upsala  und   Prof.   Tandler- Wien.     Mit  G  Tafeln 

und  44  Figuren  im  Text.     1908.     Preis:  36  Mark. 
Heft  IX.    Normentafeln    zur   Entwicklungsgeschichte    des    Kiebitzes    (Vanellus 

eristatus   Meyer).     Von  Prof.  0.  Grosser,   Wien   und   Prof.  0.  Taudler,  Wien. 

Mit  3  Tafeln.     1909.    Preis:  7  Mark  50  Pf. 
Heft  X.     Normal   Plates    of    the    Development    of   Lepidosiren    paradoxa    and 

Protopterus    annectens    by   J.    Graham    Kerr,    University   of   Glasgow.      With 

1  figuro  in  the  text  and  3  jilates.     1909.     Preis:  10  Mark. 
Heft   XI.     Normal    Plates    of    the    Development    of   Necturus    maculosus.      By 

Albrecht  €.  Eycleshymer  and  James  M.  Wilson,  St.  Louis  University,  St.  Louis  Mo.. 

U.S.A.    With  3  plates.     1910.     Preis:  12  Mait