Die
Fauna Südwest-Australiens.
Ergebnisse der Hamburger
Südwest-australischen Forschungsreise 1Q05
herausgegeben von
Prof. Dr. W. Michaelsen und Dr. R. Hartmeyer.
^^=1 Band H, Lieferung 24—25. =
Inhalt:
Lief. 24. Odonata von Dr. F. Ris, Rheinau in der Schweiz.
Lief. 25. Reptilia, Geckonidae und Scincidae von Privatdozent
Dr. Franz Werner, Wien.
Mit 34 Abbildungen im Text.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1910.
Verlag Ton Crüstav Fischer in Jena.
Zoologische und anthropologische Ergebnisse
einer Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika
ausgeführt in den Jahren 1903— 1Ü05 mit Unterstützung der Kgl.
Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
von
Dr. Leonhard Schultze,
a. o. Prof. an der Universität Jena.
(Denkschriften der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena.
Band XIV, XV, XVI.)
Erster Band.
Systematik und Tiergeographie.
Erste Lieferung.
I. ProtOZOa. Pycnothrix monocystoides, nov. gen. nov. spec, ein neues ciliates*
Infusor aus dem Darm von Procavia (Hyrax) capensis (Pallas). Von Dr. H. Schubotz,
Assistent am zoologischen Institut der Universität Berlin. Mit Tafel I— III.
II. Helminthes. Nematoden und Acanthocephalen. Von Dr. toh Liiistow,
Generaloberarzt in Göttingen. Mit Tafel IV.
III. Annelida. A. Oligochäten aus dem westlichen Kapland. Von
Prof. Dr. W. Michaelsen, Hamburg. Mit Tafel V und l Karte im Text. —
B. Polychaete Anneliden der Angra Pequena- Buch t. Von E. Ehlers
(Göttingen).
IV. Insecta. (Erste Serie). A. Apterygota (I.) Collem holen aus Süd-
afrika nebst einer Studie über die I. Maxille der Collembolen. Von Dr. Carl
Böriier (St. Julien-Metz). Mit Tafel VI und VII und 15 Figuren in Text. —
B. Archiptera (I.). Termitidae per il Prof. F. 8ilvestri in Portici. Con tavole
VIII— X. — C. Goleoptera (I). 1. Carabidae. Von Dr. P. Obst in Berlin. Mit
2 Figuren im Text. 2. Cicindelinae. Von Dr. Walther Horii, Berlin. 3. Neue
Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. Von Dr. Max Bern-
hauer, Grünburg, O.Ö. 4. Nitidulidae, Lathridüdae, Cryptophagidae und Parnidae.
Von A. (Jronvelle. 5. Dynastidae, Cetoniidae und Scarabacidae. Von Prof. H. Kolbe,
Berlin. 6. Buprestidae. Par Ch. Kerremanns, Bruxelles. 7. Mordellidae. Von
J. Schilsky, Berlin. 8. Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae. Von 31. Pic.
9. Chrysomelidae und Coccinellidae. Von J. Weise, Berlin- Niederschönhausen. —
D. Diptera (I.). 1. Chironomidae. Von Prof. Dr. J. Kieffer, Bitsch. Mit 15 Figuren
im Text. 2. Asilidae. Von Prof. Dr. Fr. Hermann, Erlangen. 3. Dolichopodidae.
Von B. Lichtwardt, Charlottenburg. 4. Anthomyidae. Von Prof. P. Stein.
5. Diptera pupipara (Hippoboscidae). Von Dr. med. P. Speiser. Mit 1 Figur im Text.
(5. Simuliidae, IJombyliidae, Empididae, Syrphidae, Tachinidae, Muscidae, Phyco-
dromidae, Borboridae, Trypetidae, Ephydridae, Drosphilidae, Geomyzidae, Agromy-
zidae, Conopidae. Von Prof. Mario Be/zi, Torino. Mit 6 P'iguren im Text.
Mit 10 Tafeln und 40 Abbildungen im Text. 1908. Preis 35 Mark.
Zweite Lieferung.
V. Arachnoidea. Araneae (L). By W. F. Pureell. With Plate VI. -
Skorpione und Soli fugen. Von K. Kraepelin. Mit 10 Figuren im Text. —
Pseudoscorpionina (Cheloneth i). Von Albert TuUgren. Mit (J Fig. im Text.
VI. Insecta. (Zweite Serie). A. Apterygota. (IL) Thysanura. Von
J. Silyestri. Mit Tafel XII— XVIII. — B. A rchipte ra (II.) 1. Odonata. Von F. Bis.
(Zugleich Katalog der Odonaten von Südafrika). Mit 17 Figuren im Text.
2. Embiidae. (Eine neue Emhiide aus Südafrika.) Von Günther Endericin. Mit
2 Figuren im Text. 3. Coi)eognatiia. (Hexacyrtoma, eine neue Copeognathengattung
vom Kapland). Von Güntlier Enderlein. Mit 2 P'iguren im Text und Figur 1 auf
Tafel XIX. — C. Orthoptera (I.). Blattaeformia Oothecaria. Von IL Karny.
Mit Tafel XX— XXII. — D. Coleoptera (IL). Tenebrionidae und Curculionidae.
Von B. Pering'uey. Bostrychidae de l'Afrique allemande du Sud-Ouest. Von
P. Lesne Cerambycidae. ^'on Ch. Aurivillins. Paiteliden und Melolonthiden. Von
G. J. Arrow. Elatoridae. Von Fd. Fleutianx. — Term i top h il en. (Ein neues
termitophiles Staphinilidengonus nebst anderen Bemerkungen ü])or die Gäste von
Ilodotermes). Von E. Wasmann. Mit Tafel XXlIa. — E. Diptera. (IL) 1. Sciariden
und Zoocecidien. Von Ew. H. Riibsaanien. Mit Tafel XXIII— XXIV und 1 Figur
im Text. 2. Ceratopogoninae. (Neue Ceratopogoninen aus Südafrika.) Von Günther
Enderlein. Mit 4 Figuren im Text und Figur 2—4 auf Tafel XIX.
VII. Anthozoa. (Die Aktinienfauna Westafrikas.) Von Ferdinand Pax.
Mit Tafel XXV und 4 Karten im Text.
Mit IG Tafeln, 42 Abbildungen und 4 Karten im Text. 1908. Preis: W) Mark.
Fortsetzung auf Seite ^ des Umschlages.
Die
Fauna Südwest-Australiens,
Ergebnisse der Hamburger
südwest-australisclien Forschungsreise 1Q05
herausgegeben von
Prof. Dr. W. Michaelsen und Dr. R. Hartmeyer.
^^^= Band II, Lieferung 24. :^^=
Ho Odonata
0====g U-)
von
° Dr. F. Ris
(Rheinau in der Schv
Mit 27 Abbildungen im Text.
I --^ (Rheinau in der Schweiz)
i o
m
CD
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1910.
Alle Rechte vorbehalten.
Die Odonatensammlung der Hamburger südwest-australischen For-
schungsreise war zur Zeit der Ausführung der Forschungsreise der erste
etwas größere Beitrag zur Kenntnis der Odonatenfauna jenes wenig be-
suchten Landes. Seither haben wir über die Libellen Australiens eine ganze
Reihe wertvoller Arbeiten von Mr. R. J. Tillyard in Sidney erhalten.
Dieser junge, eifrige und erfolgreiche Forscher hat unter anderem auch im
Sommer 1906—1907 eine Exkursion nach Westaustralien ausgeführt und
das Resultat in einem sehr interessanten Bericht veröffentlicht. Es war
eine gegebene Sache, die Daten dieses Berichtes hier mit der Analyse der
Hamburger Ausbeute zu vereinigen. Die Materialien beider Sammlungen
ergänzen sich insofern günstig, als die MiCHAELSEN-HARTMEYERsche Ex-
pedition in die Frühsommerzeit (Anfang Mai bis Mitte Oktober), die
TiLLYARDsche im wesentlichen in den Hochsommer (Januar) fällt. Außer-
dem wurde alles aufgenommen, was ich in der zugänglichen Literatur über
westaustralische Odonaten finden konnte; es war außerordentlich wenig;
ich kann allerdings nicht dafür einstehen, daß mir gar nichts entgangen
sei, da ich ganz gründliche Literaturstudien nur für die Libellulinae durch-
geführt habe. Außer den Angaben über Westaustralien wurde das für
Nomenklatur, Synonymie und geographische Verbreitung der Arten Wichtige
mit aufgenommen, so daß die folgende kleine Arbeit als ein möglichst voll-
ständiger Katalog dieser Fauna gelten kann. — Einige nicht westaustralische
Arten wurden zu Vergleichszwecken mit aufgenommen ; die westaustralischeu
Arten sind mit einer Ordnungsnunimer versehen, die in der Michaelsen-
HARTMEYERSchen Sammlung vertretenen außerdem noch mit dem Zeichen *.
Besonders sei noch auf die kleine, aber interessante, am Schluß beschriebene
Ausbeute von Larven aufmerksam gemacht.
Eine erschöpfende geographische Analyse würde zu weit führen und
auch an der fragmentarischen Fauna nicht befriedigend durchzuführen sein.
Einige Beiträge zu diesem Thema seien immerhin gegeben. Durch Zufall
mehr als mit bestimmter Absicht hat der Verfasser im Laufe der Zeit alle
3 australen Faunen auf ihre Odonaten bearbeitet: die Südspitze Amerikas
(Odonaten der Hamburger Magelhaensischen Sammelreise, 1904 und Bei-
trag zur Odonatenfauna von Argentina, Deutsche Ent. Ztschr. 1908, p. 518 ff.),
418 F. Ris>
Südafrika (Odonata in L. Schultze, Forschungsreise im westlichen und
zentralen Südafrika, Jenaische Denkschr. XIII, 1908, p. 303 ff.) und eines
Teils von Australien in der vorliegenden Studie. — Alle 3 Faunen haben
gemeinsame Züge und doch ihre Verschiedenheiten, Am reinsten ist der
Charakter der Fauna des austraten Afrika: sie erscheint als eine reine
Reduktion der äthiopischen Tropenfauna ohne irgendwelche Beimischung
von Elementen, die nicht ohne weiteres aus dieser abgeleitet werden könnten.
Etwas komplizierter liegen die Verhältnisse im austraten Südamerika: hier
wohnen, durch die Cordillere getrennt, zwei Faunen ; die Fauna der atlantischen
Seite entspricht absolut der südafrikanischen, insofern als auch sie als eine
völlig reine Reduktion der entsprechenden südamerikanischen Tropenfauna
erscheint. Dagegen zeigt die chilenische Fauna bei äußerster Artenarmut
wohl noch einen Einschlag recenter neotropischer Elemente, aber einen
Grundstock höchst archaischer, zum Teil völlig isolierter Formen, auf deren
Beziehung zu Australien noch zurückzukommen ist. Die Fauna West-
australiens endlich ist völlig rein eine Reduktion der subtropischen und
außertropischen Fauna des australischen Kontinents überhaupt. Aber diese
Australfauna selbst ist nicht der äthiopischen oder neotropischen vergleich-
bar, sondern selbst ein komplexes Gebilde aus einem ungeheuer archaischen,
dem chilenischen sehr analogen, aber erheblich reichern Anteil und einem
starken, polwärts aber sehr lasch abnehmenden Einschlag von indomalaiischen
Elementen oder deren Derivaten.
Es wird das beste sein, mehr zur Andeutung als ausführlichen Be-
gründung dieser Dinge die einzelnen systematischen Gruppen der Liste
durchzugehen. — Die Calopterijgidae sind in Australien durch die Gattung
DlpJilebia sehr spärlich vertreten. Wir sind genötigt, die Calopter3'giden
in gewissem Sinne als die primitivste aller Odonatenfamilien zu betrachten,
aber doch nur so, daß wir in ihr die sozusagen geradlinige Fortentwickelung
eines primitiven Stammes sehen, während wir dessen heute lebende Ver-
treter in weit überwiegender Mehrzahl als hochspezialisierte, an cäno-
genetischen Merkmalen reiche Formen zu betrachten haben; ihre größte
Fülle fällt in die reichen Faunen des indomalaiischen, neotropischen, weniger
des äthiopischen Reiches. Sie sind in Südafrika durch 2 Ausläufer der
äthiopischen Fauna vertreten und fehlen im austraten Südamerika ganz.
— Die große Familie der Agrionidae ist in Westaustralien spärlich ver-
treten, durch einige wenige Arten der Subfamilie Agrionmae, Vertreter
altweltlich tropischer (Xmilhagrion als nahe Verwandte von Pseudagrion),
mehr spezifisch indoausti-alischer (Argiolestes) oder kosmopolitischer Formen-
kreise (Ischnura); bemerkenswert ist aber der verhältnismäßige Reichtum
der Fauna an Lesfes-Arten. Die Gattung ist kosmopolitisch und sicher
archaisch ; ihre Vertreter dürften für das außertropische Australien den
Odonata. 419
alten autochthonen , die der Agrioninae den eingewanderten Anteil der
Agrionidae bilden. Manches ließe sich über die äußere Erscheinung der
Odonaten verschiedenster Gruppen sagen. Hier sei nur darauf hinge-
wiesen, daß in keiner Fauna der Welt Agrioniden mit einem Farbenmuster
aus Himmelblau und Bronzeschwarz fehlen; dieser Typus wird in der
paläarktischen Fauna in der Hauptsache von der Gattung Agrion gestellt,
in der nearktischen von Enallagma, in der neotropischen von Acanthagrion
und Argia, in der äthiopischen von Pseudagrion und Enallagma, in der
indischen und indoaustralischen von Pseudagrion und Caconeura, im ge-
mäßigten Australien von Lestes. Man könnte sagen, diese Gattung, die
in ihrem übrigen Verbreitungsgebiet andere Färbungstypen repräsentiert
(vorwiegend einen dunkelgrün metallischen) hat mit ihren himmelblau-
bronzeschwarzen Typen in Australien eine Stelle ausgefüllt, um welche
eine genügende Zahl Mitbewerber aus den anderen Gruppen fehlten. Von
allen mir bekannten Les^es-Arten gehört diesem Färbungstyp nur noch die
einzige chilenisch-argeutinische Art L. undulatus an, die aber übrigens zu
einer neotropischen Artengruppe gehört. — Die Gomphinae sind im außer-
tropischen Australien nur durch die ziemlich artenreiche, wahrscheinlich
archaische und autochthone Gattung Austrogomphus vertreten; wahrschein-
lich repräsentieren die zwei aus Westaustralien genannten Arten den Be-
stand dieser Fauna nur unvollständig. — Die Petalurinae und die Aeschninen-
gruppe Petalia sind für Westaustralien nicht nachgewiesen ; die Gattung
Petalura darf aber hier nicht übergangen werden, bildet sie doch einen
besonders markanten Teil der archaischen Australfauna. Mit zwei Arten
in Australien (die zweite vor kurzem in Queensland durch Mr. Tillyard
entdeckt), je einer Art in Neu-Seeland, Chile, Japan und zwei Arten in
Nordamerika ist die Subfamilie der Petalurinae in Bestand und Verbreitung
gleich merkwürdig. Der Typus ist in höchstem Maße archaisch und seine
Vertreter (wenigstens der chilenische Phmes raptor und die australischen
Petalura) gleichzeitig hoch spezialisiert. Es scheint mir nicht ratsam, diese
wenigen Ueberreste einer sicher einst bedeutenden und vielleicht kosmo-
politischen Gruppe untereinander in ein näheres Abstammungsverhältnis
bringen zu wollen. Ihre Gegenwart bedeutet wohl weniger einen engeren
Zusammenhang der heutigen Wohngebiete in geologischer Vergangenheit,
als den diesen Gebieten gemeinsamen Charakter, Refugien anderswo ver-
drängter und verschwundener Formen zu sein. Sicher trifft dies in hohem
Maße für Australien zu, aber ich glaube auch für Chile, Japan und Nord-
amerika lassen sich Beispiele, die diesen Charakter belegen, nicht nur aus
den Odonaten beibringen. — Dieselbe Ueberlegung möchte ich auch auf Mr.
Tillyards allermeikwürdigsten Fund, die Petalia aus den Blauen Bergen
von Neu-Süd- Wales, anwenden ; die Art ist noch ungenügend bekannt und
420 F. Ris,
ihre Vergleichiing mit den chilenischen (auch noch sehr schlecht bekannten)
Formen bleibt noch durchzuführen. Eine zwingende Begründung für einen
einstigen Zusammenhang von Südamerika mit Australien möchte ich auch
aus der Koexistenz dieser Form in den beiden Weltteilen nicht sehen.
Petalia ist ein äußerst archaischer Typus, wie er als Vorfahre heutiger
Aeschninen wohl denkbar ist und seine zwei einzigen noch bekannten Asyle,
das Waldland des südlichen Chile und die Blauen Berge, erscheinen als
Refugien in der strengsten Bedeutung dieses Wortes. Die Aeschninae
Westaustraliens und Australiens überhaupt (außer der eben erwähnten
Petalia) setzen sich zusammen aus dem reich entfalteten Genus Austro-
aeschna, das dem archaischen Zweig der Subfamilie (mit Brachytron, Epi-
aeschna, Aeschnophlebia, CaliaescJma etc.) angehört und den autochthonen
Anteil der Fauna bildet, und aus einem ganz geringen Anteil dem cäno-
genetischen Zweig angehöriger, wohl eingewanderter Formen ; die drei Haupt-
gattungen dieses cänogenetischen Zweiges sind im außertropischen Australien
nur durch je eine Art von Anax und Aesrhna vertreten, Gynacantha fehlt
dieser Fauna wie allen gemäßigten Zonen überhaupt. — Die Libellulidae
Australiens zeigen ein sehr merkwürdiges Verhältnis der beiden Sub-
familien : die cänogenetischen in der übrigen Welt dominierenden LibelluUnae
sind nur durch einige wenige Arten vertreten, die zwar meist dem Kon-
tinente und seinen Annexen eigene Formen, aber ohne Schwierigkeit von
indoaustralischem Stamme ableitbar und somit wohl in letzter Linie als
Einwanderer zu betrachten sind. Als Brücke, oder für einen Teil der
tropischen Formen als Ursprungsherd erscheint in erster Linie Neu-Guinea ;
aber auch ein Nebenweg über die kleinen Sundainseln und Timor ist durch
einige wenige Formen (Diplacodes nebulosa, Orthetrum pruinosum, vielleicht
Camacinia Othello) angedeutet. Unter diesen Umständen ist es nicht ver-
wunderlich, daß die LibelluUnae in Queensland noch verhältnismäßig gut
vertreten, in dem der Eintrittspforte fernen Westaustralien auf ein Minimum
reduziert sind. Dafür herrschen die Cordulinae in ganz auffallender Weise
vor. Der phylogenetische Zusammenhang der LibelluUnae und Cordulinae
ist noch reichlich dunkel und eine ganze Reihe von Fragen sind zu lösen
noch kaum versucht; aber soviel scheint mir sicher, daß die Wurzeln der
Cordulinae weiter in die Vergangenheit verfolgbar sind als die der Libellu-
Unae, oder mit anderen Worten, daß unter den Cordulinae mehr ganz alte
Stämme erhalten geblieben und diese weniger unter der homogenen Masse
recenter Formen begraben sind als bei den LibelluUnae. Die heute lebenden
LibelluUnae sind mehr breite Massen, die Cordulinae mehr Spitzen, so daß
es denn audi nicht befremdet, wenn wir unter den Cordulinen Formen
finden, die als den reinsten und vollendetsten Ausdruck der Idee einer
Libelle zu bezeichnen erlaubt sein dürfte. Australien ist nun ein Cordulinen-
üdonata. 421
asyl, vor allem ein Refugium in größtem Maßstabe für den höchst archaischen
TyT^im Sj/nthemis, der dieser Region in reicher Entfaltung angehört. Synthemis
wie Macromia weisen wohl auf Ursprünge der Libellulidae aus einem
Formenkreis, von dem die in Australien nicht vertretenen ChhrogomjMnae
und Cordulegasterinae als in anderen Richtungen entwickelte Relikte er-
scheinen.
Somit ist der Charakter der Odonatenfauna des außertropischen Austra-
liens zu bezeichnen als ein im ganzen ziemlich eindeutiger: ein mäßig
reicher, aber doch weniger als in irgendeinem anderen Teile der Welt
verarmter Grundstock von archaischen autochthonen Formen {Lestes, Austro-
gomphus, Petalura, Fetalia, Austroaeschna, Synthemis, Hemicordulia, Procor-
didia) und ein überraschend kleiner Anteil recenter, eingewanderter Formen,
meist aus indomalaiischem Stamm (Agrioninae, Anax, Aeschna, Libelhdinae).
Für das Thema des einstigen Zusammenhanges der australen Fest-
länder lassen sich aus der Odonatenfauna keine zwingenden positiven Argu-
mente gewinnen. Für die auffallendsten Koinzidenzen (Petalurinae, Petalia)
scheint dem Verfasser eine andere Erklärung, d. h. deren Auffassung als
Relikte einer einst kosmopolitischen Verbreitung, die wahrscheinlichere. —
Damit soll aber nicht gesagt sein, daß der Verfasser geneigt ist, aus an-
deren Tiergruppen gewonnene Argumente gering zu schätzen. Es ist selbst-
verständlich, daß eine Gruppe von der Eigenart der Odonaten, die hohes
erdgeschichtliches Alter verbindet mit beträchtlicher aktiver und passiver
Verbreitungsfähigkeit vieler ihrer Glieder, bei der sehr große Areale der
einzelnen Arten mehr die Regel als die Ausnahme sind, ihren eigenen
Verbreitungs- und Erhaltungsgesetzen folgt. Wir kennen davon noch zu
wenig, um mehr als einige Hauptlinien anzudeuten.
Farn. Calopterygidae.
Kein Vertreter dieser Familie ist bisher in Westaustralien nachgewiesen,
doch ist das Vorkommen der für Australien charakteristischen Gattung
Diphlehia auch in diesem Teile des Kontinents nicht unwahrscheinlich.
Farn. Agrionidae.
Subfam. Lestinae.
(xatt. Lestes.
Die kosmopolitische Gattung ist auf dem australischen Kontinent ver-
hältnismäßig reich vertreten und eine Mehrzahl von Arten ist für West-
422 F- Ris,
australien nachgewiesen. Es schien erwünscht, alle aus Australien be-
schriebenen Arten hier zu erwähnen. Eine analytische Tabelle für die J
und eine Serie von Abbildungen der Appendices der d dürfte ebenfalls
willkommen sein. Zwei mir nicht vorliegende Arten (L. paludosus und L.
aridus) mußte ich von der Tabelle ausschließen, ebenso die ?, für welche
mein Material zu große Lücken hat. Alle australischen Lestes sind schmal-
Hügelig mit schmalelliptischen Flügelspitzen, sehr schmalem Viereck, dessen
costal-distaler Winkel sehr groß (manchmal 180" fast erreichend), dessen
anal-distaler Winkel sehr spitz ist. Sie gleichen darin dem paläarktischen
L. fuscus. Abtrennung irgendwelcher besonderer Gattungen von Lestes
(sensu Selysi) halte ich zur Zeit nicht für opportun; auch die Gattung
Sympycna für L. fuscus ist ungenügend begründet; eine Unterteilung der
Gattung könnte nur gestützt auf die Arten aller Weltteile mit Erfolg ver-
sucht werden ; ein solcher Versuch ist aber bisher nicht gemacht.
Australische Lestes $.
I. Dorsum des Thorax vorwiegend hell (rötlichbraun) : breite helle Median-
binde, lateral von einem kaum breitem, metallgrünen, außen buchtigen
Streif gesäumt, der von der Schulternaht weit entfernt bleibt. Hinter
der Schulternaht nur einige kleine dunkle Fleckchen der Seiten. Ap-
pendices Fig. 1. Sehr schlanke Form. — S Abd. 37, Hfl. 22, Pt. V2.
L. tenuissimus.
II. Dorsum des Thorax vorwiegend dunkel, grün- oder kupfrigmetallisch ;
auf der Mediannaht höchstens ein feiner heller Streif. Schmale helle
Juxtahumeralstreifen, die meist das dorsale Ende der Naht nicht völlig
erreichen, bei einem Teil der Arten sie nahe diesem Ende mit einem
kleinen Fortsatz nach hinten überschreiten ; die dunkle Färbung reicht
meist bis zur Mitte zwischen Schulternaht und hinterer Seitennaht;
diese letztere trägt bei den meisten Arten eine dunkle Linie.
A. Appendices superiores ganz nahe der Basis mit einem langen,
schmalen, ventralwärts gerichteten, etwas stumpfen Fortsatz. Ende
der Appendices inferiores verschmälert und dorsalwärts gebogen,
a. Dorsum des 10. Sgm. dunkel. Die bronzegrüne Zeichnung des
2. Sgm. erreicht nicht völlig den vorderen Rand und ist vorne
in einem Bogen ausgerandet, der etwas tiefer als ein Halbkreis
ist. Helle Basairinge der Segmente 3 — 7 V« (ler Segment-
länge oder etwas weniger. Heller Juxtahumeralstreif schmal,
ohne posthumerale Verlängerung; dunkle Linie der hintern
Seitennaht schmal. Der distale Zahn dei- Appendices superiores
sehr robust, das Ende derselben verbreitert; Länge der App. inf.
1/4 der sup. Appendices Fig. 2. — <J Abd. 30. Hfl. 21, Pt. 1-5.
L. cingulatus.
Odonata.
423
aa. Dorsum des 10. Segments hellblau. Die bronzegrüne Zeich-
nung des 2. Segments reicht von Rand zu Rand und ist durch
eine schmale hellblaue Dorsallinie geteilt. Helle Basairinge der
Segmente 3 — 5 fast die Hälfte bis "'/s der Segmentlänge, 6 etwa V^,
7 etwa Vs derselben. Heller Juxtahumeralstreif etwas breiter
als bei a, etwas höher reichend und mit einem kleinen post-
humeralen Fortsatz ; dunkle Linie der hinteren Seitennaht schmal.
Der distale Zahn der App. sup. schmal und spitz, das Ende der-
selben kaum verbreitert. Länge der App. inf. '/s f^^^' sup. Ap-
peudices Fig. 3. - Schlanker als a. 6 Abd. 30, Hfl. 20, Pt. 1*2.
L. leda.
. Appendices superiores etwa auf dem basalen Viertel oder ein wenig wei-
ter distal mit einem spitzen oder stumpfen Zahn, der nicht so völlig ven-
tralwärts gerichtet ist wie der der Basis nähere Fortsatz der Gruppe A.
b. Dorsum des 10. Segments zum größten Teil hellblau. Ende der
App. inf. dorsalwärts gebogen und verschmälert. App. inf. halb
so lang wie die sup. (die relativ längsten bei australischen
Lestes). — Dorsum des 2. Segments ganz schwarz mit einer äußerst
feinen hellen Medianlinie auf dem hinteren Drittel. Helle Basal-
ringe der Segmente 3—5 etwa ^/^ der Segmentlänge, 6 etwa ^/g, 7
nur ein schmaler Saum, Heller Juxtahumeralstreif schmal, das
dorsale Ende der Naht nahezu erreichend und mit einem
kleinen posthumeralen Fortsatz ; dunkle Linie der hinteren
Seitennaht schmal. Der proximale Zahn der App. sup. spitz, so
laug wie der distale, auf dem proximalen Viertel der Länge.
Appendices Fig. 4. — d Abd. 26, Hfl. 16, Pt. 1. L. io.
bb. Dorsum des 10. Segments schwarz. App. inf. höchstens ^4 so
lang wie die sup., ihr Ende nicht dorsalwärts gebogen.
ßß. Der proximale Zahn der App. sup. auf dem proximalen
Drittel, wenig kürzer als der distale, spitz. — Segment 2 mit
grünmetallischer Dorsalbinde von Rand zu Rand, die hinter
der Mitte verschmälert und ohne mediane helle Zeichnung
ist. Helle Basairinge der Segmente 3 — 7 etwa V« der Segment-
länge, Heller Juxtahumeralstreif schmal, ohne posthumera-
len Fortsatz ; dunkle Linie der hinteren Seitennaht breit.
Appendices Fig. 5. 6 Abd. 26, Hfl. 17, Pt. l'l. L. psyche.
ßß'. Der proximale Zahn der App. sup. auf dem proximalen Viertel,
breit und völlig abgestumpft. — Segment 2 basal mit einem
schmalen grünmetallischen Querstreifen, apical mit einem
grünmetallischen Dorsalfleck, der nicht ganz die halbe Seg-
mentlänge erreicht und fast gerade abschließt. Helle Basal-
ringe der Segmente 3—7 V3— V4 der Segmentlänge, aber die
Die Fauna Südwest-Australiens. II.
28
Li
424 F- Ris,
helle Zeichnung dadurch sehr vergrößert, daß der dunkle
Dorsalstreif sich schon vom apicalen Viertel an in eine lange
Spitze verschmälert. Sehr feine helle Linie auf der Thorax-
mediannaht; heller Juxtahumeralstreif breit, ohne posthume-
ralen Fortsatz ; dunkle Linie der hinteren Seitennaht schmal.
Appendices Fig. 6. — Robuste Statur. 6 Abd. 29, Hfl. 20,
Pt. r3. L. annulosus.
C. App. sup. ohne proximalen Zahn oder nur mit einem stumpfen
Höcker ganz nahe der Basis, mit einem robusten und spitzen Zahn
etwa auf dem distalen Drittel.
c. Dorsum von Segment 2 mit bronzeschwarzer Zeichnung von Rand
zu Rand, die auf der Mittellinie durch eine breite, etwas buchtige
helle Binde in ganzer Länge geteilt ist. Helle Basairinge der
Segmente 3 — 7 weniger als '/g der Segmentlänge, aber die dunkeln
Dorsalstreifen schmal und auf der Mitte durch eine helle Linie
fast in ganzer Länge geteilt. Dorsum des 10. Segments hell. Helle
Linie auf der Thoraxmittelnaht ; helle Juxtahumeralstreifen breit,
mit einem posthumeralen Fortsatz völlig das dorsale Ende der
Naht erreichend; an der hinteren Seitennaht nur dorsal ein
feines dunkles Streifchen. Ende der App. sup. ventralwärts ge-
gebogen und unten fast gerade abgeschnitten. App. inf. sehr
kurz, höchstens Vn ^^^^ Länge der sup. Appendices Fig. 7 — 8.
— S Abd. 34, Hfl. 20, Pt. 1*2. L. analis.
cc. Dorsum von Segment 2 mit breiter bronzeschwarzer Zeichnung von
Rand zu Rand, die nur hinter der Mitte ein wenig seitlich ein-
gebuchtet ist. Helle Basairinge von Segment 3 — 7 höchstens 7?
der Segmentlänge, die dunkeln Streifen breit. Dorsum des 10.
Segments hell. Aeußerst feine, nicht vollständige helle Linie auf
der Thoraxmittelnaht; helle Juxtahumerallinie mäßig breit und
mit einem schmalen posthumeralen Fortsatz völlig das dorsale
Ende der Naht erreichend ; auf der hintern Seitennaht nur ganz
am dorsalen Ende ein dunkles Dreieck. Ende der Api». sup.
auf eine längere Strecke als bei c ventralwärts gebogen, all-
mählich verschmälert. App. inf. fast Vs der Länge der sup.
Appendices Fig. 9. — d Abd. 34, Hfl. 24, Pt. Pö.
L. Colensonis.
L. tenuissimus Tillyard.
Lestes temdssimus Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXI, p. 179, tab. 17, fig. 2a,
2b (l'J06) iS '■^ Cairns, N. Queensland).
Vorliegend 2 S, 1 ? Cooktown, I. 08, 1. Tillyard. — Diese Art
scheint enger als mit den typischen Australformen verbunden mit einer
Odonata.
425
Les^es- Gruppe, welche Indien, Indonesien und die Neu-Guinea-Region be-
wohnt.
i. cingulatus (Bunn.).
Agrion cingulatum Burmeister, Hdb. Ent. II, p. 823 (183D) (cj' 5 Neu-Holland). — Cal-
VERT, Trans. Amer. ent. Soc, XXV, p. 45, tab. 1, fig. 1 (1898) (Burmeisters
Type, sehr gute Abbildung der Appendices des J.)
Lestes cingidata Selys, Synops., p. 50 (1862) ($ N.-Holland). — Martin, M^in. Soc. zool.
France, 1901, p. 244 (Australien).
Lestes cingulatus Kirby, Cat., p. 163 (1890).
Vorliegend 6 9 von Gisborne, Victoria, 1. R. J. Tillyard. Vor
Fig. 1. Lestes tenmssimus Till. $,
von Cooktown (Koll. Eis). Hinterende
des Abdomens von oben und von der
Seite.
Fig. 2. Lestes cingulatus (BuRM.)
J, von Gisborne in Victoria (Koll. Eis).
Hinterende des Abdomens von oben
und von der Seite.
allen anderen australischen Lestes unseres Materials ausgezeichnet durch
den intensiven grünen Metallglanz der dunklen Zeichnungselemente.
*1. L. leda Selys.
Lestes leda Selys, Synops., p. 47 (1862) (N.-Holland, Melbourne, Nordost-Küste). — Kirby,
Cat., p. 163 (1890).— Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 244 (Victoria). — Til-
lyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXI, p. 409—423, tab. 32—33 (1906) (Imago
und Larve, Sidney).
Fundnotizen: Station 109a, Subiaco nördl., Liefert 1. 1 ?, VI.
bis X. 05; Station 127, Mundijong, 1 ?, 21. IX. 05; Victoria, Port
Melbourne, den im Hafen liegenden Dampfer umfliegend, W. Micha-
elsen leg. 11 d, 5 ?, 15. IX. 05.
Koll. RIS: Sidney (Tillyard), Victoria (R. Martin).
Die Bestimmung der 2 westaustralischen $ als L. leda ist etwas un-
sicher, um so mehr, als Mr. Tillyard die Art aus dem Gebiet nicht er-
28*
426
F. Eis.
Fig. 3. Lestes leda Selys, $, von
Port Melbourne (Michaelsen leg.).
Hinterende des Abdomens von oben
und schräg von der Seite.
wähnt. Mein Material gestattet überhaupt nicht die Aufstellung sicherer
Kennzeichen für die $, da es viel zu klein ist, um eine eventuelle Varia-
bilität der Zeiclmungsmerkmale festzustellen. Von anderen blaugeringelten
$ würden wir leda gegen psyche und io nach der etwas beträchtlicheren
Größe abgrenzen, ferner nach dem
etwas längeren und schmäleren, hel-
leren , rötlichgelben bis rotbraunen
Pterostigma. Mit dem o.nnulosus-'^
muß die Statur ungefähr überein-
stimmen : bei den sicheren leda-^ von
Port Melbourne ist der Juxtahumeral-
streif gleich breit wie bei den zuge-
hörigen cS; die einzigen 2 vorliegenden
annulosus-d haben diesen Streif un-
gefähr doppelt so breit wie leda, es ist
also vielleicht erlaubt, bei annulosus-^
ein ähnliches Verhältnis vorauszu-
setzen. In dieser Annahme wurden
die erwähnten westaustralischeu $ zu leda gerechnet, da sie in der Zeich-
nung mit den Exemplaren von Port Melbourne übereinstimmen. Beim
einen derselben (Mundijong) ist die Thoraxmittelnaht ganz dunkel, beim
zweiten (Subiaco) trägt sie ein feines hellblaues Streifchen.
L. paludosus Tillyard. •
Lestes pahtdosus Tillyärd, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXI, p. 181, tab. 17, fig. 3a,
3b (1906) iS 2 Townsville, Nord Queensland).
Mir unbekannt. Nach dem Autor nahe L. leda. Die Figuren der
Appendices sind in zu kleinem Maßstab gegeben, um eine sichere Be-
urteilung der Form zu gestatten.
*3. L. io Selys.
Lestes io Selys, Synops., p. 46 (1862) ((j" $ Neu-Holland, $? Melbourne). — Kirby, Cat.
p. 168 (1890). — Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 244 (Victoria). — Til-
lyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 738 (1908) (Wilgarrup, Bridgetown,
Armadale, Margaret River).
Fuiidnotizen : Station 88, Moora, 1 ?, 8. VIII. 05; Station 109,
Subiaco nördl, 2 ?, 26. VI. 05; Station 142, Bunbury, 1 S, 24/25.
VII. 05.
Andere Exemplare dieser Art habe ich nicht gesehen ; das S scheint
ganz sicher; die $ etwas fraglich; ich habe sie als L. io bestimmt nach
Mr. Tillyards Angabe, daß die Flügel von L. io besonders langgestreckt
und schmal sind, was für unsere Exemplare zutrifft.
Odonata.
427
i. aridus Tillyard.
Lestes aridics Tillyaed, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 762, tab. 42, fig. 4, 5
(1908) (S $ Tennants Creek, Nordterritorium von Süd-Australien).
Mir unbekannt. Nach der Beschreibung ist das d" von allen anderen
australischen Lestes verschieden durch die ganz hellblauen Segmente 9— 10.
Die Abbildung der Appendices ist im Maßstab etwas klein und gibt eine
Struktur, die L. io sehr nahe stehen muß.
3. L. i^syche (Hagen).
bestes jjsyche (Hagen) Selys, Synops., p. 45 (1862) (J 2 Neu-HoUand). — Kirby, Cat.,
p. 163 (1890). — Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 244 (fast ganz Australien).
— Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 738 (1908) (Perth, Armadale,
Margaret River).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Fig. 4. Lestes io Selys, cJ, von
Bunbury, Hinterende des Abdomens
von oben und von der Seite.
Fig. 5. Lestes psyche (Hagen), (J,
von N. S. Wales (Koll. Eis), Hinter-
ende des Abdomens von oben und von
der Seite.
Koll. Ris : 2 c? N. S. W a 1 e s (N a t i 0 n a 1 P a r k), XII. 07, Tillyard leg.
4. L. annulosus Selys.
Lestes anmdosa Selys, Synops., p. 48 (1862) {^ $ Adelaide). — Martin, Mem. Soc.
zool. France, 1901, p. 244 (Victoria, Süd-Australien).
Lestes annulosus Kirby, Cat., p. 163 (1890). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales,
XXXII, p. 738 (1908) (Perth, ßridgetown, Süd- Australien, Victoria).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten, falls nicht die oben
erwähnten 2 $ eher zu annulosus als zu leda zu rechnen sind.
Koll. RIS: 2 S, Victoria (R. Martin).
*5. i. (inalis Rambur.
Lestes analis Rambur, Nevr., p. 253 (1842) ($ Neu-HoUand). — Selys, Synops,, p. 49
(1862) (^ $ Schwanenfluß, Adelaide, Tasmania). — Kirby, Cat., p. 163 (1890). —
428
F. Ris,
Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 244 (Australien). — Tillyard, Proc. Linn.
Soc. N. S. Wales, XXXII, p, 738 (1908) (gemein in West-Australien; Süd- Australien,
Victoria, N. S. Wales). — Ibid. p. 764, tab. 42, fig. 3 (Appendices des Sh
Fig. 6. Lestes annulosus Selys, cf,
von Victoria (KoU. Ris), Hinterende des
Abdomens von oben und schräg von der
Seite.
Fig. 7, Lestes analis Rambur, $,
von Victoria (KoU. Ris), Hinterende des
Abdomens von oben und von der Seite.
Fandnotizeii : Station llß, East
Fremantle, Recreation Groiind, 1 S,
27. VII. 05 ; Station 181, Serpentine,
2 9, 23./25. IX. 05; Station 139, Bruns-
wick, 1 9, 7. X. 05; Station 148, Bus-
selton, 1 d, 4./6. X. 05. KolL RiS:
Victoria (R. Martin).
Von dieser Art sind bei einiger-
maßen gut erhaltenen Farben auch die
$ leicht kenntlich an der sehr breiten,
hellen medianen Längsbinde über das
ganze 2. Segment, an dem breit bis an
das Ende der Naht laufenden Juxtahu-
meralstreif und an der geringen schwarzen
Zeichnung der hinteren Seitennaht, die
nur als ein Streifchen ganz am dorsalen Ende der Naht erscheint.
Fig. 8. Lestes analis Rambur, S,
von East Fremantle (Stat. 116), Hinter-
ende des Abdomens von oben und von
der Seite.
L. Colensonis (White).
Agrion Colensonis White, Voy. Erebus and Terror, Ins., tab. 6, fig. 3 (1846) [ex Cat.
Kirby].
Lestes Colensonis Selys, Synops., p. 44 (1862) {$ $ Neu-Seeland). — Kirby, Cat., p. 163
(1890). — Hudson, New Zealand Neun, p. 19, tab. 3, fig. 4, 5 (1904) (Neu-Seeland).
üdonata.
429
Vorliegend 2 d, 1 ? Neu-
seeland (Mus. Zürich). Das
Original von Fig. 9 war in-
sofern nicht ganz günstig, als
ein deutlicher, der Basis sehr
genäherter stumpfer Höcker
an der medianen Kante der
App. sup. in der gezeichneten
Stellung unsichtbar blieb ; diese
Struktur ist in de Selys' Be-
schreibung erwähnt, de Selys
erwähnt aus dem British Mu-
seum von Sidney datierte
Exemplare, bezweifelt aber
wohl mit Recht die Richtigkeit
dieser Angabe.
Fig. 9. Lestes Colensonis (White), (J, von
Neu-Seeland (Mus. Zürich), Hinterende des Ab-
domens von oben und von der Seite.
Subfam. Agrioninae.
6. Argiolestes fnifiiimis Tillyard.
Argiolestes minimus Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 735, tab. 35,
fig. 11, 12 (19Ü8) ((5 2 häufig an den Gebirgsbächen, seltener an den größeren Flüssen
und Küstenlagunen).
Eace pusülus, ibid. p. 736 (mit der typischen und Zwischenformen Bridgetown, Wilgarrup,
allein Albany).
Koll. ßlS: 1 S West-Australien, Margaret River, R. J. Til-
lyard, leg. I. 07.
*7. Ischnura aiirora (Brauer).
Agrion aurora Brauer, Zool. bot. Wien, XV, p. 510 (1865) (c^ § Tahiti). — id. Novara,
p. 65, tab. 1, fig. 12 (1866.)
Micronympha aurora Kirby, Cat., p. 143 (1890).
Agrion delicatum Hagen, Zool.-bot. Wien, VIII, p. 479 (1858) (nomen nudum, Ceylon).
Ischmira dclicafa Selys, Synops. Agrion., p. 37, 281 (1876) (Ceylon, Bengalen, Tahiti,
Boroboro, Südwesten und Norden von Neu-HoUand, Adelaide). — Martin, Mem. Soc.
zool. France, 1901, p. 246 (Australien, Victoria). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S.
Wales, XXXII, p. 384, 739 (1907) (West-Australien, häufig in allen Sümpfen und an
den Lagunen, seltener an den größeren Bergströmen; 10 Proz. andromorphe 5).
Fundiiotizeii : Station 109 u. 110, Subiaco nördl., 1 ? und Mon-
gers Lake bei Subiaco, 2 ?, 10. X. 05.
Koll. RiS: S ? West-Australien, Wilgarrup, Tillyard leg.
I. 07; Victoria (R. Martin).
Die Priorität des BRAUERSchen Namens ist unzweifelhaft. Auffallend
ist die enorme Verbreitung eines so kleinen und zartgebauten Tieres;
430
F. Eis,
doch kommt ähnliches in der Gattung Ischnura mehrfach vor. Immerhin
wäre eine genaue Vergleichung des Materials aus den verschiedenen Teilen
des Gebietes erwünscht.
8. Xanthaf/rion er'ythroneuruni Selys.
Xanthagrion erytJ/roneurum Selys, öynops. Agrion., p. 231 (1876) (S ? Melbourne). —
KiRBY, Cat. p. 154 (1890). — Martin, M6m. Soc. zool. France 1901, p. 247 (Australien).
— Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 741 (1908) (Perth).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
KoU. RIS: West- Australien, Perth, S ?, Tillyard leg. I. 07;
Victoria (R. Martin).
*9. Xanthagrion coertileum (Tillyard).
Pseudagrion coeruletim Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 739, tab. Sf),
fig. 13, 14 (1908) (cj" $ Perth, Armadale, Bridgetown, Wilgarrup, Margaret River).
Fundnotiz: Station 110, Monge rs Lake, 1 S, 10. X. 05.
Koll. ßlS: West-Australien, Perth, Tillyard leg. 3 6, 1 9;
I. 07.
Diese Art muß aus Pseudagrion ausscheiden, da ihr ein wichtiges
Gattungsmerkmal fehlt: der hintere Rand des Prothorax ist beim $ wenig
von der Form des d verschieden und entbehrt der für Pseudagrion $
charakteristischen zwei nach vorne übergelegten Griffelchen. Das gleiche
trifft zweifellos für die ostaustralische Art Pseudagrion cyane (Selys,
Synops., p. 218, 1876 — <?; Tillyard, 1. c. p. 741) zu und sehr wahr-
scheinlich für eine dritte von Mr. Tillyard in Victoria und Tasmania ge-
sammelte, noch unbeschriebene Art. — Die kleine Gruppe fällt damit ohne
/
Fig. 10. Xanthagrion coertileum (Til-
lyard), S, von Perth (Koll. Eis), Hinter-
ende des Abdomens von oben und von der
Seite.
W^ v^
Fig. 11. Xanthagrion cyane (Selys),
S, von Sidney (Koll. Ris), Hinterende
des Abdomens von oben und von der
Seite.
weiteres in den Gattungsbereich von Xanthagrion; dabei ist noch zu |be-
merken, daß der Typus der Appendices der S bei diesen Arten und X.
erythroneurum ein sehr übereinstimmender ist.
Die Unterschiede von coertileum und cyane scheinen etwas problematisch
Odonata.
431
und vielleicht nicht spezifisch. Die Appendices der S sind im Prinzip
gleich, doch bei den coeruleum von Perth (Fig. 10) etwas robuster, der
App. sup. ein wenig stumpfer als bei dem einzigen vorliegenden cS cyane
von Sidney (Fig. 11). In beiden Figuren ist der Deutlichkeit halber ein
Büschel steifer gelblicher Borsten weggelassen, das von der medialventralen
Fläche des App. sup. dorsalwärts ragt, und ganz ähnlich sich auch bei X.
erythroneurum findet. — Bei den wenigen vorliegenden Exemplaren finden
sich folgende Farbenunterschiede der beiden Formen:
coeruleum :
cyane :
Abdominalsegment 1
von Rand zu Rand.
Bronzefleck
Segment 2: ebenso, der Fleck in
der Mitte mäßig, am Ende auf etwa
Vs verschmälert.
Segment 3: Vorderes Fünftel der
Segmentläuge blau, Bronzefleck über
dem hinteren Fünftel auf der ganzen
Breite des Dorsum , dann etwas
schmaler und vorne spitz.
Segment 4 — 7 : Bronzeschwarz,
vorne mit schmalem blauen Ring
von ^8 — Vio der Segmentlänge.
Segment 8 : Blau mit quadratischem
schwarzen Fleckchen am Ende ; 9 blau
mit einem hinteren, fast halbkreis-
förmigen schwarzen Fleck, dessen
Scheitel die Segmentmitte erreicht.
Segment 10: schwarz.
Abdominalsegment 1 : Bronzefleck
von vorn bis etwas über die Segment-
mitte.
Segment 2: Fleck von der Mitte
an verschmälert, berührt den hinteren
Rand mit sehr feinem Stiel, bei
1 Exemplar überhaupt nicht.
Segment 3 : Vordere Hälfte bis fast
zwei Drittel blau, der hintere Bronze-
fleck stumpf oder in feiner Spitze
abschließend.
Segment 4 : Bronzeschwarz mit
vorderem blauen Ring von Vs — V4
der Segmentlänge; 5—6 wie cyane;
7 vorne nur eine Spur blau, hinten
V4— Vs der Segmentlänge.
Segment 8—9: ganz blau.
Segment 10: schwarz.
Die Aderung beider Formen ist gleich : Ursprung von Cu 2 genau an
der Cuq und in einem Niveau in der Mitte zwischen Anq 1 und 2 ; im Dis-
coidalfeld 3 antenodale Zellen. M 2 im Vorderflügel an der 4., im Hinter-
flügel an der 3. Pnq entspringend ; Mla 2 Zellen proximal vom Pterostigma.
Prothorax des d in drei sehr flache, etwa gleichgroße, im Bogen be-
grenzte Läppchen geteilt, die seitlichen schmal blau gesäumt; beim ? die
Teilung tiefer und die Ränder schärfer.
? Abdomen bronzeschwarz, sehr schmale basale blaue Ringel auf
432 F- Ris,
Segment 4— 7, Vs — Vio t^er Segmentlänge; 8—10 bis auf fein blaue Gelenke
schwarz. Keine Andeutung von Vulvardorn.
d Abd. 20, Hfl. 12-5 — $ 19; 13.
Farn. Aeschnidae.
Subfam. Oomphinae.
10. Austrog omjyhus collaris Selys.
Austrogomplms collaris Selys, Synops. Gomph., p. 45 (1854) (5 Neu-HoUand). — Selys
und Hagen, Monogr. Gomph., p. 432, tab. 10, fig. 1 (1857). — Kirby, Cat., p. 70
(1890). — Martin, M^m. Soc. zool. France, 1901, p. 230 (Victoria, Süd-Australien). —
Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXIl, p. 728 (1908) (West- Australien, häufig
an den meisten der Gebirgsflüsse und Bäche).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
11. Austrogom2)hus occidentalis Tillyard.
Austrog om.phus occidentalis Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 729,
tab. 35, fig. 5, 6, tab. 36, fig. 3 (1908) (Margaret River). — Ibid., XXXIV, p. 254 (1909).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Subfam. Aeschninae.
13. Austroaeschna anacantha Tillyard.
Austroaeschna anacantha Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 732, tab. 35,
fig. 7—10, tab. 36, fig. 4 (1908) {S ?, Gebirgsbäche Armadale, Waroona, Bridgetown,
Wilgarrup, Margaret River, XII — II).
Austroaeschna aspersa Martin, Coli. Selys, Aeachn., p. 96, fig. 90 (1909) (West-Australien).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Koll. ßlS: West-Australien, Wilgarrup; Tillyard leg. 1 d,
1 9, I. 07.
13. Austroaeschna inerniis Martin.
Austroaeschna inerniis Martin, Coli. Selys, Aeschn., p. 91, fig. 85 (1909) (J Victoria,
West-Australien).
Weder in Koll. Michaelsen-Hartmeyer noch in Mr. Tillyards
Liste vertreten.
*14. Aeschna hrevistyla ßambur.
Aeschna hrevistyla Rambur, N6vr., p. 205 (1842) ( J $ Neu-Holland). — Kirby', Cat., p. 88
(1890). — Martin, Meni. Soc. zool. France, 1901, p. 233 (Australien und Neu-Seeland),
— Hudson, New Zealand Neur., p. 18, tab. 4, fig. 5 (1904) (Neu-Seeland). —
Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 732 (1908) (häufig überall in
West-Australien — fast in ganz Australien gefunden, aber in den tropischen Teilen
Odonata.
433
Fig. 12. Aeschna brevistyla Rambur, Flügel eines $ von
Sidney (Koll. Eis).
fehlend oder sehr selten). — Martin, Coli. Selys, Aeschn., p. 53, fig. 50 (1908)
(Australien, Neu-Seeland).
Fundnotizen: Station 109, Siibiaco nördl., 1 ?, 10. X. 05; Vic-
toria, Port Melbourne, den Dampfer umfliegend, W. Michaelsen
leg. 1 d, 1 ?, 15. XI. 05.
Koll. ßlS: N.S.Wales, Sidney und National Park; Tillyard
leg. 6 ?.
Ae. brevistyla
zeigt im Habitus
große Aehnlichkeit
einerseits mit der
paläarktiscli - neark-
tischen um Äe. jun-
cea gruppierten For-
menreihe, anderer-
seits mit der süd-
amerikanischen
Gruppe, als deren
typischer Repräsen-
tant die chilenisch-
argentinische Äe. diffinis gelten kann. Ihr gänzlich isoliertes Vorkommen
in Australien würde völlig rätselhaft erscheinen, wenn wir sie der juncea-
Gruppe zuteilen wollten ; etwas geringer erschiene die Schwierigkeit, sie bei
der südamerikanischen Gruppe einzureihen; doch steht dagegen ein Be-
denken, da der
Äe. brevistyla ge-
rade eines der
charakteristi-
schen Merkmale
dieser Gruppe,
ein Höcker auf
der Ventralplatte
des 1. Segments,
fehlt. Jede
Schwierigkeit
löst sich ohne
weiteres wenn ^'^* ^^' ^'"^^^'^*^' brevistyla Eambur, Flügel eines $ von Su-
' biaco (Station 109).
wir brevistyla an
Änaciaeschna jaspidea anschließen. Dies scheint mir das Richtige zu
sein. Ä. jaspidea ist weit über die indomalaiische, indoaustralische und
polynesische Region verbreitet ; im Flügelbau ist die Uebereinstimmung mit
Äeschna im allgemeinen und mit Äe. brevistyla im besonderen eine sehr
434
F. Ris,
Aveitgehende. Eine Besonderheit der Ae. hrevistyla ist die Art der distalen
Gabelung von Rs und M 2 (siehe unten und Fig. 12 — lo). A. jaspidea hat
als eigenartigen Zug eine Neigung zur Bildung sekundärer Sektoren im
Feld zwischen Rspl und dem Analrand, besonders fällt ein solcher supple-
mentärer Sektor auf, der M4 genähert ist und mit M4 parallel verläuft
(siehe Fig. 14—15). Die für Anaciaeschna charakteristischen supplementären
Seitenkiele der Abdomiualsegmente fehlen zwar hrevistyla, sind aber doch
durch eine stumpfe Wölbung wenigstens etwas angedeutet. — In ihrer
Isolierung erscheint hrevistyla, die kein Relikt eines archaischen Typus ist,
als ein eingewandertes Element der australischen Fauna und ohne Ver-
bindung mit der artenreichen, autochthonen Gattung Austroaeschna.
Breites Feld zwischen
Rs— Rspl und M4— Mspl.
Asymmetrische Bifurka-
tion von Rs, der anale
Ast der Gabel ungefähr
in der Fortsetzung des
Stammes , der costale
costalwärts abbiegend,
dieser costale Gabelast
von Rs bei den meisten
Exemplaren nicht bis zum
Flügelrand regelmäßig
verlaufend, sondern mit
M 2 verbunden und in das allgemeine Netzwerk aufgelöst ; die Bifurkation
von Rs im Niveau des proximalen Endes des Pterostigma, oder etwas
weiter distal. Meist eine deuthche Bifurkation des Endes von M 2, distal
vom Pterostigma
und dieses Ende
costalwärts abge-
bogen. Das Ende
von M 4 in Vorder-
flügel und Hinter-
flügel auf eine lange
Strecke aufgelöst.
3 — 4 Queradern im
Supratriangular-
raum. Analdreieck
des (? meist 3 Zellen,
Fig. 15. Anaciaeschna jaspidea (Burm.), Flügel eines $ von ^^^^^ ^^^^^ eigen-
Lombok (KoU. Ris). artiger Einmündung
Fig. 14. Anaciaeschna jasjndea (BuRM.), Flügel eines
S von Lombok (Koll. Rrs).
Odüiiata. 435
der Querteilung in das distale Ende der Längsteilung. - Am Ende der
10. Bauchplatte des $ eine halbkreisförmige Fläche dicht mit sehr kurzen
schwarzen Dörnchen besetzt.
=^15. Anaoc papuensis (Burm.).
Aesehna papiiensis Burmeister, Hdb. Ent., II, p. 841 (1839) {$ Neu-Holland).
Anax papuensis Brauer, Novara, p. 63, 103 (1866) (Sidney). — Hagen, Zool.-bot. Wien,
XVII, p. 33 (1867) (Südwest-Australien). — Karsch, Ent. Nachr., XVII, p. 279
(1891).
Hemianax papuensis Selys, Synops. Aeschn., p. 15 (1883). — Kirby, Cat., p. 86 (1890;.
— Martin, M6m. Soc. zool. France, 1901, p. 233 (Victoria, Süd-Australien). — id. Coli.
Selys, Aeschn., p. 28, fig. 21, p. 29, fig. 23 (1908) (Australien, Neu-Guinea). — Til-
lyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 732 (1908) (West- Australien, häufig
an der Küste, seltener im Binnenland).
Anax congener Rambur, Nevr,, p. 191 (1842) (cS" sine patria).
Fimdiiotiz: Station 109, Subiaco nördl., 1 <?, 21. VII. 05.
Koll. ßlS: Victoria (R. Martin), Sidney (Tillyard).
Mit Karsch (1. c.) halte ich dafür, die Stellung dieser Art sei rich-
tiger bei Anax als mit ephippiger bei Hemianax. Die seitlichen Supple-
mentärkiele der Abdominalsegmente fehlen allerdings papuensis vollständig,
wie ephippiger ; doch stellen wir dieses Merkmal in zweite Linie, neben
einer ephippiger allein auszeichnenden Eigentümlichkeit in der Aderung,
um so mehr, als die Supplementärkiele durchaus nicht bei allen Anax-
Arten gleichmäßig ausgebildet sind; z. B. sind sie bei A. immaculifrons
nur eben angedeutet.
Bei papiuensis ist das Feld Cu 1 — Cu 2 im Hinterflügel kaum von der
für Anax typischen Konfiguration verschieden. Von 4 vorliegenden Exem-
plaren zeigen 1 d, 1 ? symmetrisch 2 Zellreihen; 1 S rechts 2 Zellreihen,
links 2X3 Zellen; 1 S (Subiaco!) links 3X3 Zellen, rechts 2X4 und
1X3 Zellen, aber auch dieses ohne die eigentümliche Ramifikation und
die rückläufige Wendung des Cu2 von H. ephippiger (über diesen siehe
Karsch, 1. c. ; Ris, Jenaische Denkschr., XIII, p. 323, 1908; Needham,
Proc. U. S. Nat. Mus., XXVI, p. 736, tab. 36, fig. 3, 1903). - Die Bi-
furkation von Rs fehlt nicht (ebensowenig wie bei A. imperator, parthenope,
immaculifrons etc.) ; sie liegt im Niveau des distalen Endes des Pterostigma ;
der costale Ast bildet die Fortsetzung des Stammes, der anale erscheint
als ein den kurzen, zwischen Rs und Rspl eingeschalteten Supplementär-
sektoren analoges Gebilde; zwischen beiden Ästen liegen nur 2 Reihen
kleiner Zellen. M2 ist variabel, bei den meisten Exemplaren nahe dem
distalen Ende des Pterostigma in scharfer Knickung costalwärts gebogen,
nur sehr wenig so bei dem J von Subiaco. — Eigenartig ist der mit ziem-
lich groben, schwarzen Zähnchen auf der Dorsalfiäche besetzte Appendix
436 F. Ri8,
inferior des S- — Occipitalrand beim J glatt, beim $ mit zwei lateral ge-
stellten, aufrechten, etwas stumpfen, dünnen Hörnchen.
Farn. Libellulidae.
Subfam. Cordulinae.
16. Syntheniis wiacrostigma Selys.
Synthemis macrostigma Selys, Synops. Cordul., p. 122 (1871) {$ 2 Oceanien, Viti). —
ibid. Addit-, p. 18 (1874) (Nord-Australien, $ Swan River). — Kirby, Cat., p. 56 (1890).
— Martin, Coli. Selys, Cordul., p. 85 (1906). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S.
Wales, XXXII, p. 724 (1908) (West- Australien: Bridgetown, Wilgarrup — N. S. Wales,
Victoria, Viti).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
17. Syntheniis cyanitincta Tillyard.
Synthemis cyanitincta Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 724, tab. 35,
fig. 3, 4, tab. 36, fig. 1 (1908) {$ $ Margaret River, Armadale). — Martin, Coli. Selys,
Cordul. Add., p. 96, fig. 101 (1909).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
18. Syntheniis Martini Tillyard.
Synthemis Martini Tillyard. Proc. Linn. Soc. N. S. Waleg, XXXII, p. 726, tab. 35,
fig. 1, 2, tab. 36, fig. 2 (1908) (J $ West-Australien: Flüsse und Bäche überall im
Südwestdistrikt, Perth, Margaret River, Bridgetown). — Martin, Coli. Selys, Cordul.
Add., p. 97, fig. 102 (1909).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Koll. RiS: West- Australien, Bridgetown, 1 J, Tillyard leg.
L 07.
19. Hemicordulia australiae (Rambur).
Gordulia australiae Rambur, Nevr., p. 146 (1842) (cj $ Neu-HoUand),
Hemicordulia australias Sei^ys, Synops. Cordul., p. 21 (1871) (Swan River, Queensland).
— Kirby, Cat, p. 47 (1890). — Martin, M^m. Soc. zool. France, 1901, p. 225 (Vic-
toria, Queensland). — id. Coli. Selys, Cordul., p. 15 (1906). — Tillyard, Proc. Linn.
Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 723 (1908) (West-Australien, ziemlich häufig an den Ge-
birgsflüssen im Süden).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Koll. RiS : N.S.Wales, Queensland, d, ?•
*20. Hemicordulia tau Selys.
Hemicot-dulia tau Selys, Synops. Cordul., p. 22 (1871) (Melbourne, West-Australien, in
Südwest und Nordost, Viti). — Kirby, Cat., p. 47 (1890). — Martin, Mem. Soc. zool.
France, 1901, p. 225 (Victoria, Süd-Australien). — id. Coli. Selys, Cordul., p. 15
(1906) (ganz Australien, Viti). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII,
Odonata. 437
p. 723 (1908) (West-Australien, überall häufig. Ganz Australien, auch die trockenen
Regionen im Zentrum.)
Fundiiotizeii: Station 109 und 109a, Subiaco nördl., 1 cS, 10. X.
05 und 1 ?, Liefert leg. VI. — X. 05; Victoria, Port Melbourne,
den Dampfer umfliegend, 1 (J, 1 ?, W. Miciiaelsen leg., 15. IX. 05.
KoU. RIS: Victoria, N. S. Wales, d, ?.
Gratt. Procordulia,
Aus dem großen und nicht homogenen Formenkreis, der die Selys-
sche Gattung Somatochlora bildete, hat R. Martin (Coli. Selys, Cordul.,
p. 16, 1906) die neue Gattung Procordulia abgetrennt mit den Arten ir-
regularis Martin, sumhawana Förster, jacicsoniensis Rbr., affinis Selys,
Smiihi White. Keine dieser Arten ist ausdrücklich als Type der neuen
Gattung bezeichnet; als solche möchte ich P. affinis festlegen, da diese
allein bei Martin mit einer photographischen Abbildung der Flügel und
einer Figur der Appendices der S dargestellt ist. — Martin trennt Pro-
cordulia von Heniicordulia nach der Bildung des Analrandes der Hinter-
flügel beim S\ dieser ist bei Procordulia ausgeschnitten mit regulärem
Analdreieck und vorspringendem Analwinkel, bei Eemicordulia gerundet,
ohne deutliches Analdreieck, annähernd wie beim ?. Diesem Flügelmerk-
mal entspricht das Vorhandensein, resp. Fehlen von Öhrchen an der Seite
des 2. Abdominalsegments ; die Öhrchen von Procordulia sind sehr klein.
— Von Somatochlora trennt Martin Procordulia nach dem Vorhandensein
einer zweiten Cuq im Hinterflügel bei Somatochlora, Fehlen derselben bei
Procordulia. Wieweit dieses Merkmal einer Untersuchung größerer Serien
aller bekannten Arten standhält, bleibt eine oflfene Frage. Für die kleine
vorliegende Serie von Exemplaren der hier zu behandelnden zwei Arten
Procordulia trifft dies Merkmal zu, ebenso für das gerade verfügbare
Material europäischer und nordamerikanischer Somatochlora. Dieser größere
Komplex bleibt aber immer noch als nicht homogene Gattung zurück; ich
bezweifle sehr, daß S. Grayi, Braueri, villosa^ heterodoxa zu Recht mit der
paläarktisch-nearktischen Serie in der gleichen Gattung stehen. Doch
wird für weitere Aufteilung der Gattung umfassende kritische Untersuchung
nötig sein.
Die zwei für West-Australien nachgewiesenen Procordulia- kriOin stehen
einander sehr nahe, scheinen mir aber sicher verschieden. Ihr Habitus
ist annähernd der der Hemicordulia-Arten des gleichen Faunengebietes.
Beider Beschreibungen in de Selys Synopsis stimmen gut mit unseren
Exemplaren überein ; es dürfte aber vielleicht doch erwünscht sein, sie hier
nochmals zu charakterisieren.
438
F. Eis,
31. JPi'ocoi'dulia jacksoniensis (Rambiir).
Cordulia jacksoniensis Eambür, Növr. p. 147 (1842) (5 Neu-Holland). — Selys, Synops.
Cordul., p. 2ö (1871) (N. S. Wales, West-Australien).
Somatochlora jacksoniensis Selys, 2. Add. Synops. Cordul., p. 27 (1878). — Kirby, Cat.
p, 47 (1890). — Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 225 (Victoria).
Procordulia jacksoniensis Martin, Coli. Selys, Cordul., p. 16 (1906) (West- Australien,
Victoria, N. S. Wales).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
KoU. RiS: Tasmania, Cressy, 4 <?, 2 $, Tillyard leg. 11. bis
14. I. 09.
$ (in den Farben gut erhaltene, mit Wärme getrocknete Exemplare,
immerhin gegenüber den Alkoholexemplaren von P. afßnis zweifellos etwas
nachgedunkelt) , Lippen
'<ri.!4) und Gesicht trüb weiß-
lichgelb, etwas nach oliv.
Stirn oben glänzend
metallisch-grün, seitlich
hellgelb, vorne in der
oberen an die metallisch-
grüne Zeichnung an-
stoßenden Hälfte orange,
in der unteren sehr licht
oliv. Scheitelblase trüb
gelblich. — Thorax licht
rötlich-braun, sehr dicht
und lang weißlich be-
haart; die ganze vordere
Fläche diffus metallisch-grün glänzend, seitlich zwei breite, metallisch-grün
glänzende Binden an der Schulternaht und auf der hinteren Seitennaht.
Beine schwarz, Femur 1 ganz, 2 auf der Beugeseite rotbraun. Tibienleiste
an Tibia 1 etwas mehr als die distale Hälfte einnehmend, an Tibia 2 fehlend,
Tibia 3 vom distalen Ende bis auf höchstens 1 mm von der Basis reichend.
Abdomen schlank, Segment 3 — 4 mäßig eingeschnürt, 5—7 sehr mäßig
spindelförmig erweitert. Segment 1—2 trüb braun, 3 — 9 dorsal schwarz,
ohne Metallglanz ; seitlich rötlichbraun, an den Segmentenden 4—8 auf
etwa V? ^6^ Segmentlänge die schwarze Farbe des Dorsum bis zur Seiten-
kante reichend und an dieser in schmalem Saum bis zur Segmentmitte
nach vorne verlängert. Segment 10 in der basalen Hälfte schwarz, in der
analen gelblich. Ventralseite licht graugelb, die Gelenke und die hinteren
Hälften der Seitenkanten fein schwarz gesäumt.
Ai)pendices superiores wenig länger als das 9. Segment, schwarz, dünn,
fast zylindrisch, in der Dorsalansicht an der Basis mäßig entfernt, sehr
Fig. 16. Procordulia jacksoniensis (Rambur), Flügel
eines ^ von Cressy (Koll. Ris).
Odonata.
489
Fig. 17. Procordulia jaeksoniensis (Ram-
rur), (j", von Cressy (Koll. Ris), Hinterende
des Abdomens von oben und von der Seite.
kurz nach der Mitte bis fast zur Berührung konvergent und die Enden
wieder ungefähr bis zur basalen Entfernung divergierend, stumpf. In der
Seitenansicht in tiachem, fast regelmäßigem Kreisbogen ventralwärts ge-
krümmt ; im proximalen Drittel ein
kleiner ventral-medianwärts gerich-
teter Zahn. Appendix inferior Vö
der Länge der superiores, drei-
eckig, spitz, die Spitze etwas dorsal-
wärts gebogen. ~ Genit. 2. Seg-
ment: Lamina anterior niederlie-
gend, in flachem Kreisbogen aus-
geschnitten. Hamulus ziemlich groß,
steil, eine breite, leicht konkave
Fläche lateral-kaudalwärts gerichtet,
ziemlich abrupt zu einer feinen,
seitwärts gerichteten Spitze ver
schmälert. Lobus etwa von gleicher
Höhe wie der Hamulus, steil, spitz-
dreieckig.
$. In der Färbung dem S
ähnlich. Die metallgrüne Zeichnung der Stirn ist bei einem unserer
Exemplare auf einen kleinen Fleck an der Basis und in der Tiefe der
Furche reduziert, beim zweiten nur wenig kleiner als beim cJ, doch die
vordere stumpfe Kante nicht erreichend. Metallgrüne Zeichnungen des
Thorax etwas reduziert und mehr diffus. Am Abdomen die schwarze
Dorsalbinde relativ etwas schmäler.
Valvula vulvae etwa Vs ^^'^' Länge des 9. Segments, hellgelb , ein
wenig abstehend, gewölbt, durch einen dreieckigen Einschnitt nicht ganz
bis zur Mitte in 2 stumpfdreieckige Läppchen gespalten. — Appendices so
lang wie das 9. Segment, gerade.
Flügel J 9 hyalin, Aderung dunkel bis auf den gelblichen Arculus und
einen feinen, gelblichen Saum an der Basis der Costa. Pterostigma hell
rotbraun. Basis der Vorderflügel mit winziger gelblicher Spur in sc und
cu, der Hinterflügel mit etwas größerem gelben Fleckchen in sc, cu gelb
bis Cuq und das Analfeld in gleicher Breite längs der Membranula; in sc,
cu und im Analdreieck die äußerste Basis schwärzlich, etwas variabel, am
stärksten und weitesten bei den ?.
Membranula grauschwarz, Basis und Ende schmal weißlich.
6 Abd. 33, Hfl. 31, Pt. 2. — ? 34, 31, 2.
Die Fauna Südwest-Australiens, ^j <i9
>^
440
F. Ris,
*33. Frocordulia afßnis (Selys).
Gordidia affinis Selys, Synops. CorduL, p. 26 (1871) (J Südwest-Australien).
Somatochlora afßnis Selys, 2. Add. Synops. CorduL, p. 27 (1878). — KniBY, Cat., p. 47
(1890). — Martin, Möm. Soc. zool. France, 1901, p. 225.
Procordulia affinis Martin, Coli. Selys, CorduL, p. 16, fig. 11, p. 18, fig. 12, tab. 1,
fig. 3 (1906). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXII, p. 723 (1908) (West-
Australien: Wilgarrup, Margaret River).
Fiiiidiiotizeii : Station 109a, Subiaco nördl., 7 d, 2$, Liefert leg.
VI.— IX. 05; Station 131, Serpentine, 1 $, 23./25. IX. 05.
S (in den Farben gut erhaltene Alkoholexemplare) : Unterlippe weiß-
lichgelb, Oberlippe und Gesicht trüb hell rötlichbraun. Stirn oben glän-
zend violettschwarz-metallisch, seitlich und vorne orange, nach unten all-
mählich in Rötlichbraun übergehend. Scheitelblase rötlichbraun. — Thorax
hell scherbengelb, dicht und lang weißlich behaart, vorne mit sehr diffusem,
nur nach der Medianlinie
zu etwas dichterem grün-
lichem Metallglanz ; über die
Schulternaht eine schmale
schwarzbraune Linie mit
blauen Metallglanz, die auf
die Lateroveutraluaht über-
geht und wieder dorsalwärts
umbiegt, wo sie am Stigma
abbricht; eine gleiche Linie
über die hintere Seitennaht.
Beine schwarz , die proxi-
malen % der Fem. 1 gelb.
Tibienleisten wie jacJcsoni-
ensis. Beine etwas kürzer
als bei jacJcsoniensis (3. Tibien 6, resp. 7 mm lang). — Abdomen schlank,
Segment 3—4 mäßig eingeschnürt, 5 — 7 etwas spindelförmig erweitert;
Seiten hell-bräunlichgelb, über die ganze Länge von Segment 2—9 eine
breite tiefschwarze Dorsalbinde. Die schwarze Färbung zeigt von Segment
4—6 in der Mitte einen kleinen Vorsprung und setzt sich von Segment
4 — 8 breit, auf V4 bis fast Vs tler Segmentlänge bis zur Seitenkante fort,
ist aber an dieser Kante nur minimal nach vorne verlängert. Segment 10
in der basalen Hälfte schwarz, in der analen hellgelb. Unterseite hellgelb,
die Enden der Segmente 4 — 7 ziemlich breit schwarz.
Appendices superiores so lang wie Segment 9, scliwarz, dünn, zylin-
drisch. In der Dorsalansiclit au der Basis weit entfernt, ein wenig distal
von der Mitte bis zur Berührung konvergierend und die Enden parallel
Fig. 18. Procordulia affinis (Selys). Flügel eines
(J von Subiaco (Station 109 a).
Odonata.
441
oder ein wenig divergent, stumpf. In der Seitenansicht die proximale
Hälfte in engem Kreisbogen gewölbt, die distale gerade ; an der Knickungs-
stelle, in der Mitte oder ein wenig distal ein sehr kleines Zähnchen.
Appendix inferior nur eine
Spur kürzer als die superiores,
dreieckig, die Spitze etwas dor-
salwärts gebogen. — Gen. 2.
Segment: Sehr ähnlich wie bei
jacJcsoniensis ; der Hamulus
etwas niedriger ; der Lobus ein
wenig breiter, mit leicht kon-
vexer hinterer Seite.
?. Dem cS in der Färbung
sehr ähnlich, auch der große,
metallisch - violette Stirnfleck
vorhanden (und danach auch
das ? von der ähnlich gezeich-
neten Hemicordulia tau sofort
zu unterscheiden). Thorax wie
(S. Auf dem Abdomen die dorsale schwarze Binde etwas schmäler mit
deutlicheren medianen Vorsprüngen auf Segment 4—7, auf Segment 2 nur
trüb bräunlich angedeutet. 10. Segment ganz hellgelb oder nur mit sehr
schmal schwarzer Basis.
Valvula vulvae ähnlich wie bei jacksoniensis, aber etwas mehr ab-
stehend; die terminale Ausrandung schmäler und weniger tief, nicht mehr
als V4 der Länge der Valvula vulvae erreichend.
S 9 Flügel hyalin, Aderung dunkel, die Costa bis zum Nodus, die
Anq, der Arculus und der Nodus hell gelbbraun. Licht goldgelbe Spur
an der Basis der Vorderflügel, etwas deutlicher der Hinterflügel in sc und
cu. Membranula grauschwarz, an beiden Enden diffus weißlich. Ptero-
stigma hell gelbbraun.
S Abd. 33, Hfl 29, Pt. 2. $ 36, 32, 2.
Durch eine ganze Reihe kleiner aber wohl definierbarer Differenzen
in Färbungsmerkmalen von Kopf, Thorax, Abdomen und Flügeln, sowie
Strukturmerkmalen in Genitalien und Appendices der d", Valvula vulvae
der $ sind diese zwei nahe verwandten Arten doch sicher zu trennen.
Fig. 19. Procordulia affmis (Selys), S, von
Subiaco (Station 109 a), Hinterende des Abdomens
von oben und von der Seite.
Subfam. Libellulinae.
*33. Orthetruni caleclonicuni (Brauer).
Libellula caledonica Brauer, Zool.-bot. Wien, XV, p. 505 (1865) (5 Neu-Caledonien).
id. Novara, p. 94, 104 (1866).
29*
442 F. Eis,
Orthetrnm caledonicnm Martin, Mera. Soc. zool. France, 1901, i>. 224 (Australien, Neu-
Caledonien). — Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, XXXll, p. 722 (1908 (West-
Australien: sehr gemein bei Perth, seltener noehr im Süden). — Eis, Coli. Selys,
Libellul., p. 180, 225 (1910).
Orthetrimi bramineum KiRBY, Cat., p. 39 (1890). — id. Ann. Mag. Nat. Hist. (6), XIV,
p. 20 (1894) (Queensland).
Fundiiotizeii : Station 109a, Subiaco nördl., 1 d juv., Liefert
leg., VL-X. 05.
24. Nannophya Dalei occidentalis (Tillyard).
Nannodythemis australis Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S.Wales XXXI I, p. 723 (1908)
(West-Australien: Wilgarrup häufig, sonst nicht gefunden).
Nannodytherms occidenta/i.s id., ibid. XXXIII, p. 450, tab. 6, fig. 3, 4 (1908).
Nannophya Dalei occidentalis Eis, Coli. Selys, Libell. (1910).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Koll. ßI8: Westaustralien, Wilgarrup, 1 <?, 1 $, Tillyard
leg, L 07.
Ausführliche Beschreibung und gute Abbildung siehe bei Tillyard
1. c, Begründung der Einreihung dieser Form als Subspecies siehe Ris 1. c.
(zur Zeit des Abschlusses dieser Arbeit im Druck).
*25. Dijylacodes biptinctata (Brauer).
Libellula (Diplax) bipunctata Brauer, Zool. bot. Wien XV, p. 503 (1865) (Tahiti, Neu-Cale-
donien). — id. Novara, p. 86, 104 (1866).
Diplacodes bipunctata Tillyard, Pfoc. Linn. Soc. N. S. Wales XXXII, p. 722 (1908) (West-
Australien ziemlich häufig: Perth, Armadale, Waroona, Bridgetown). — Eis, Coli.
Selys, Libell. (1910) (Australien, Oceanien, Neu-Seeland — siehe daselbst weitere
Literatur und Synonymie).
Fuiidiiotiz: Station 109, Subiaco nördl., 2 ?, 10. X. 05.
36. Diplacodes haeniatodes (Burm.).
Libellula haematodes Burmeister, Hdb. Ent. II, p. 849 (1839) (cj Neu-Holland). — Calvert,
Trans. Amer. Ent. Soc. XXV, p. 62 (1908) (Burmeisters Type).
Diplacodes haematodes Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales XXXII, p. 722 (1908) (West-
Australien ziemlich häufig : Arraadale, Waroona, Margaret Eiver, Albany). — Eis, Coli.
Selys, Libell. (1910) (Australien, Neu-Guinea, Neu-Caledonien — siehe daselbst weitere
Literatur und Synonymie).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
*37. Aiistrothetnis nigrescens (Martin).
Diplax nigrescens Martin, Mem. Soc. zool. France, 1901, p. 222 {S ? Victoria, N. S.
Wales).
Diplacodes nigrescens Tillyard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales XXXII, p. 722 (1908)
(West- Australien : Perth, Armadale, Margaret Eiver, Fremantle).
Austrothcmis nigrescens Eis, Coli. Selys, Libell., p. 31 (1909) (Gattungsdiagnose).
Fuiidnotiz : Station 110, Monge rs Lake bei Subiaco, 1 S.
Odonata. 443
38. JPantala flavescens (Fabr.).
Libellula flavescens Fabricius, Suppl. Ent. syst., p. 285 (1798) (India).
Pantala flavescens Hagen, Syn. Neur. N. Amer., p. 142 (1861) (kosmopolitisch) — Tilly-
ard, Proc. Linn. Soc. N. S. Wales XXXII, p. 721 (1908) (West-Australien: Waroona).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
39. Traniea Imihata (Desjard). (forma).
Tramea Loewi Tillyard, Proc. Linn. N. S. Wales XXXII, p. 721 (1908) (West- Australien:
Perth).
In Koll. Michaelsen-Hartmeyer nicht vertreten.
Die Nomenldatiirfrage der zahlreichen geographischen Formen jener die
ganzen Tropen der alten Welt bewohnenden Trawm-Art, deren Mauritiusform
den ältesten Namen {Libellula limhata Desjardins 1<S32) trägt, ist zurzeit in
befriedigender Weise nicht zu lösen. Man hat sich gewöhnt, die Form des
kontinentalen Australiens T. Loewi zu heißen ; sie wird aber diesen Namen
nicht behalten können, da er von Brauer einem Exemplare von Ceram
gegeben ist, das ziemlich sicher einer anderen Form der polymorphen Art
angehört.
Anhang: Larven.
Australische Odonatenlarven sind bisher erst in sehr geringer Zahl
publiziert. Mr. Tillyard hat aber schon erhebliches Material zu deren
Kenntnis gesammelt und es steht zu erwarten, daß in absehbarer Zeit eine
gute Übersicht derselben zu gewinnen sei. So erschien es lohnend, die
von der Hamburger Expedition mitgebrachten Larven möglichst genau zu
charakterisieren, trotzdem von keiner die Artzugehörigkeit mit voller Sicher-
heit festgestellt ist. Ihre spätere Identifizierung ist aber recht wahrschein-
lich gew^orden.
Lestes-LsLVYe A.
Fuiuliiotiz: Station 149, Vasse River bei Busselton, 2 adulte
Exempl., 6. X. 05.
Eine durch den sehr eigentümlichen Bau des Labium von der Larve B
und den mir bekannten europäischer Arten weit verschiedene Form.
Licht rötlichbraun. Kopf oben gleichmäßig bräunlich mit Andeutung
einer hellen Querbinde am hintern Ende der Augen und einem hellen
Fleck zwischen den hinteren Ocellen. Thorax licht, der hintere Rand des
Prothorax und der Rand des Flügelsinus schmal dunkel gesäumt. Dorsum
des Abdomens bräunlich, von Segment 2— 8 eine sehr feine weißliche Median-
linie; Segment 2 — 6 auf der Mitte jeder Seite mit einer schmalen, in der
444
F. Ris,
Mitte unterbrochenen weißlichen Längsbinde, Segment 7 — 9 mit vollständigen
Längsbinden. Über das mittlere Drittel des Hinterrandes vom Segment 2—8
je ein dreieckiges, durch die weißliche Mittellinie geteiltes dunkelbraunes
Fleckchen. Beine hell mit diffuser Andeutung eines dunkleren Ringes auf
dem distalen Drittel der Femora. Kiemenblätter lang und schmal, zuge-
spitzt, das mediane ein wenig kürzer und breiter als die lateralen; sehr
hell weißlichgelb, Zeichnung durch bräunliche Färbung der Haupttrachee
und der Tracheolen; sehr diffuse
und lichte Andeutung von 3 dunk-
leren Querbinden.
Labium sehr mäßig lang, das
Gelenk abstehend, das Niveau der
2. Hüften nicht überschreitend. Der
freie Rand des Mittellappens flach
konvex, sehr fein und regelmäßig
gezähnt, 2 schräge Reihen von
6 — 7 langen Borsten. Der proximale
Teil des Seitenlappens einfach mit
etwas hakenförmig nach hinten ge-
bogener Spitze und äußerst fein
gezähntem medianen Rand. Der
distale Teil des Seitenlappens in
3 lange Spitzen geteilt, von denen
die 2 äußeren etwas längeren
etwas konvergieren , die mittlere
etwas kürzere gerade ist. Endhaken
schlank und sehr spitz, eine Borste
auf der Basis des Seitenlappens,
2 (abnormerweise auf einer Seite
3) auf dem Endhaken.
Länge inkl. Kiemen 25 mm, laterale Kieme 7 mm, Labium vom Ge-
lenk bis zum freien Rande des Mittellappens 3 mm.
Fig. 20. Les^es-Larve A, vom Vasse River
(StatioD 149), Labium.
Lestes-LsiYYe B.
Fundiiotiz: Station 147, Boyanup, Süßwasser-Teich, 29 Exempl.,
1. VIIL 05.
Höchstens halberwachsene Individuen, die sehr wahrscheinlich alle zur
gleichen, aber von A weit verschiedenen Art gehören. Die Form des
Labium gehört zu einem auch bei europäischen Les^es-Larven vertretenen
Typus.
Odonata.
445
Dorsal hellbraun, ventral weißlich. Über das Abdomen eine äußerst
feine weißliche Medianlinie und über die Mitte jeder Seite eine etwas trübe,
ziemlich schmale hellere Längsbinde, die median und lateral von einer dif-
fusen Verdüsterung der Grundfarbe gesäumt ist. Beine licht bräunlich,
ein ziemlich scharfer, mäßig breiter etwas dunklerer Ring auf dem distalen
Viertel der Feniora. Kiemenblätter lang und schmal, spitz, sehr licht bräun-
lich, fein grau marmoriert mit
dunklerer Haupttrachee ; proximal
von der Mitte zwei einander ge-
näherte, mäßig verdüsterte, etwas
diffuse Querbinden.
Labium sehr lang und schmal,
abstehend ; das Gelenk das Niveau
der 3. Coxae mindestens erreichend.
Freier Rand des Mittellappens ziem-
lich stark konvex, fein und regel-
mäßig gezähnt, je zwischen zwei
Zähnen ein schuppenartiges Chitin-
blättchen. Zwei schräge Reihen von
5 — 6 langen Borsten. Proximaler Teil
des Seitenlappens einfach, mit sehr
feiner Hackenspitze, der mediane
Rand sehr fein und regelmäßig
gezähnt. Distaler Teil aus einer
proximalen, am freien Rande fein
gezähnten Platte mit größtem proxi-
malen Zahn und aus einem langen
robusten, gekrümmten distalen Zahn
bestehend. Endhaken mäßig lang.
1 Borste auf dem Basalstück, 2 auf auf dem Endhaken.
Größte Exemplare: Länge inkl. Kiemen 19 mm, laterale Kieme 6 mm,
Labium vom Gelenk bis zum freien Rande des Mittellappens 3*2 mm,
Aeschninen-Larve C.
Fundnotiz: Station 130, Jarrahdale, Süßwasser, 1 d, 20. IX. 05.
Diese Larve ist etwas rätselhaft. Nach dem Ausmaß der Flügel scheiden
scheint sie dem letzten Stadium anzugehören ; nach der Kopfform und dem
Bau des Labium würde sie der primitiveren Formenreihe der Subfamilie,
also sehr wahrscheinlich Äustroneschna angehören. Sonderbarerweise zeich-
net sich aber auf der Flügelscheide an der Stelle von Rspl und Mspl je
eine feine Leiste, nach deren Form und Lage man auf eine ^waa;-Larve
Fig. 21. Les/e.s-Larve B, von Boyanup
(Station 147), Labium.
446
F. Ris.
Fig. 22. Aeschninen-Larve
C, (J, von Jarrahdale (Station
130), ganzes Tier von oben.
raten würde. Da aber die Larve für das adulte Stadium von Anax
papuensis viel zu klein wäre, ihre Kopf- und Labiumbildung eine für
Anax ganz unerhörte, so habe ich die Änax-Rypothese doch fallen ge-
lassen und halte jene Leisten der Flügelscheiden
für akzidentelle Gebilde. Bei dem im übrigen
starken und opaken Integument ist von Aderung
sonst nicht viel zu sehen. — Die Larve sieht
derjenigen von Brachytron hafniense ziemlich
ähnlich, unterscheidet sich aber sofort durch
die viel längeren Kaudalstacheln.
Kopf relativ kurz , mäßig gewölbt ; der
Längsdurchmesser des Auges ein wenig länger
als der freie Seitenrand des Occiput, dieser nur
mäßig medianwärts schräg und der hintere Win-
kel sehr breit gerundet. Seitenfortsätze des
Prothorax stark, die beiden Aeste spitz und fast
gleichlang. Abdomensegmente 9— 6 mit kräftigen,
nach vorne allmählich etwas kleineren Seiten-
stacheln ; minimale Andeutung von Seitenstacheln
auf Segment 5. Kaudalstacheln so lang wie Seg-
ment 9 -f- 10, die seitlichen etwas konvergent gekrümmt, der mittlere
gerade. Cerci und Appendix medius fast gleichlang, etwas weniger als die
Hälfte der Kaudalstacheln. — Beine lang und sehr robust.
Labium kurz, das Gelenk die Mitte der Coxae 2
nicht erreichend, am Gelenk relativ sehr breit, nur wenig
schmaler als am freien Rand. Dieser in der Mitte mäßig
vorspringend, dicht mit kurzen Borsten bekleidet und
in der Mitte sehr fein eingekerbt. Medianer Ast des
Seitenlappens von der Brachytron-Form, mit gezähntem
Medianrand, am Ende ohne deutliche gerade Strecke.
Endhaken robust, mäßig lang.
Opakes, dicht mit feinen Körnern chagriniertes In-
tegument. Trüb und dunkel graubraun; über die Mitte
des Abdomens eine schmale hellere, diffus dunkler ge-
säumte, an den Segmentenden unterbrochene Binde an-
gedeutet, eine noch weniger deutliche und schmalere
helle Linie median von der Reihe der schwarzen Stigmen.
Beine mit zwei undeutlichen helleren Ringen der Femora.
Ganze Länge 31 mm. Breite des Kopfes über die Augen 5 mm, des
Abdomens am 7. Segment 6*5 mm, des Labium am Gelenk 2'(j, am freien
Rand :V2.
Fig. 23. Aesch-
ninen-Larve C, cj,
von Jarrahdale
(Station 130), La-
bium.
Odonata.
447
Aesclmiiieii-Larve D.
Fundiiotiz: Station 110, Mougers Lake bei Sii
erwachsene Larven, 10. X. 05 und eine halbgewachsene
Diese Larven gehören sehr wahrscheinlich zu
Aeschna hrevistyla. Die auf den Flügelscheiden gut
sichtbare Aderung zeigt ziemlich deutlicli die etwas
eigenartige Bifurkation von Rs und die weit distale
ßifurkation von M2, ferner ein breites Feld Rs— Rspl
und M4— Mspl. Die Kopfform ist eine Mittelform
zwischen derjenigen europäischer Aeschna- und Anax-
Larven , sehr ähnlich einer Larve, die Needham
(Proc. U. S. Nat. Mus., XXVII, tab. 40, flg. 2. 1904)
von Java als Anax guttafus'} abgebildet hat. Nach
der Flügeladerung und der Form des Labium ist aber
unsere Larve ziemlich sicher keine Anax-Lurye.
Kopf relativ breit, die Seitenränder nach hinten
nur mäßig konvergent; der longitudinale Durchmesser
des Auges viel länger als der freie Seiteurand des
Occiput. Seitenfortsatz des Prothorax weit ventral
gelegen, sehr kurz, in zwei stumpfe Höcker geteilt,
von denen der vordere nur halb so breit ist und
beträchtlich weniger vorspringt als der hintere. Ab-
domen : Segment 9 und 8 mit langen, 7 mit kürzeren,
6 mit sehr kleinen, den hinteren Rand nicht über-
schreitenden Seitenstacheln. Pyramide der Kaudal-
stacheln lang, die 3 Stacheln eng zusammenschließend,
der mittlere etwas kürzer, am Ende ziemlich breit
abgeschnitten. Die Cerci und der Appendix medius
unter sich gleich lang, etwas kürzer als die Hälfte
der Pyramide. Appendix medius dreieckig, spitz. —
Beine mäßig lang und eher dünn.
Labium groß, langgestreckt, relativ schmal ; das
Gelenk reicht l)is in die Mitte zwischen dem 2. und
3. Beiupaar. Der freie Rand des Seitenlappens auf
eine kurze Strecke gerade, die vordere Ecke nicht
scharf, die hintere in eine kleine Spitze ausgezogen,
die in eine kleine Kerbe des in der Mitte etwas im
Bogen vorspringenden freien Randes des Mittel-
lappens paßt. Endhaken dünn und lang.
Ziemlich gleichmäßig licht rotbraun. Dorsum
b i a c 0. Zwei völlig
Larve, 9.11 G. V. 05.
Fig. 24. Aeschninen-
Larve D, vom Mongers
Ijake (Station 110), gan-
zes Tier von oben.
Fig. 2ö. Aeschninen-
Larve D, vom Mongers
Lake (Station 119), La-
bium.
448
F. Eis,
des Abdomens mit einer ca. 2 mm breiten, etwas diffns begrenzten me-
dianen dunkelbraunen Längsbinde, die durch eine sehr feine, unterbrochene
helle Linie undeutlich längsgeteilt ist; unmittelbar an der dunklen Binde
ziemlich licht, nach dem Seitenrand zu ganz allmählich dunkler. Stigmen
schwarz. Beine zeichnungslos hell rotbraun. Litegument äußerst fein
punktiert und quergerunzelt.
Ganze Länge 38 mm; größte Breite des Kopfes ül)er die Augen 9*5;
Breite des Abdomens am 6. Segment 8'2, Länge der Kaudalstacheln 4'G;
Länge des Labium-Mittellappens 9*5, Breite am Gelenk 3, in der Mitte 3'5,
am freien Rand 5*5.
Cordiiliiien-Larve E.
Fimdiiotiz : Station 132, Serpentine River
Exemplar, 23./25. IX. 05.
ein jugendliches
Eine sehr merkwürdige Form, die
nach der Form der Labiumzähne sehr
wahrscheinlich zu den Cordulinen ge-
hört, die ich aber sonst nicht zu klassi-
fizieren weiß. Von der Larve von
Syntliemis eiistalacta , von der ich
Exuvien Mr. Tillyard verdanke, ist
sie weit verschieden.
Sehr flach gebaut, der dorso-ven-
trale Durchmesser des Abdomens kaum
mehr als 1 mm. Triil» graubraun, die
Ventralseite etwas heller; eine schmale
helle Längslinie vom Prothorax bis zum
Ende des 9. Segments; unmittelbar an
dieser Linie die Färbung am dunkelsten,
seitwärts allmählich etwas heller ; im übrigen keine andere Zeichnung als eine
feine Marmorierung unregelmäßiger schwärzlicher Punkte. Zwischen den
Augen eine schwärzliche Querbinde vor der Occipitalnaht, hinten schmal
heller gesäumt. Zwei etwas undeutliche dunkle Ringel der Femora nahe
deren Ende.
Kopf klein ; die Augen sehr eigentümlich auf stielartigen Sockeln weit
vorspringend. Je ein Kranz kurzer steifer Borsten auf der Oberlippe, auf
einem niedrigen Kamm zwischen beiden Augen und an den hinteren Ecken
des Occiput. 1. und 2. Fühlerglied stark verbreitert, dicht mit kurzen
steifen Borsten besetzt, die folgenden dünn und kahl, das diitte ziemlich
lang. Labium verhältnismäßig groß, das Gelenk in der Mitte der 2. Coxae.
Am freien Rand der Seitenlappen ca. 9 Zähne, die Einschnitte zwischen
Fig. 26. Cordulinen-Larve E, von
Serpentine River (Station 132), ganzes
Tier von oben.
Odonata.
449
(leuselben etwa gleich tief, wie ihre Basis breit; jederseits 9 iu eine regel-
mäßige Linie gestellte mentale Borsten und 6 Borsten am Seitenlapi)en.
— Flügelscheiden noch nicht ganz 1 mm lang. Beine lang und sehr dünn.
Abdomen breit, oval ; das 10. Segment sehr klein, in der Dorsalansicht
vom 9. völlig umfaßt. Kleine, medianwärts gekrümmte Seitenstacheln des
9.-7. Segments, keine Dorsalstacheln. Kaudalstacheln sehr klein. —
Integument kahl, durch feine Punktierung matt.
Ganze Länge 11 mm, Breite des Abdomens 4*2.
Cordiiliiieii-Larve F.
Fuiidnotiz: Station 78, Yalgoo, in einem Bächleiu, 2 kleine, 1 größeres
Exemplar, 11. VIL 05.
Licht rötlichgelb mit bräunlicher Fleckenzeichnung. Vom Haltitus
europäischer Cordulinen-Larven
{Cord, aenea z. B.) und durch
die Gestalt der Labiumzähue
als solche wahrscheinlich aus-
gewiesen. Da das ziemlich große
größere Exemplar doch höch-
stens im drittletzten Stadium
ist, dürfte die Larve einer
größeren Art {Hemicordulia
tau?) angehören.
Breit und hoch gewölbt.
Licht rötlichgelb mit einer hell-
braunen Fleckenzeichnung, die
besser aus der Abbildung zu
ersehen, als durch Beschreibung
wiederzugeben ist. Zwischen den Augen eine dunkle Querbinde; Femora
mit 2, Tibien mit 3 dunkeln Ringeln.
Kopf ziemlich groß, oben flach. Ansatz der Fühler beträchtlich nach
vorne von einer die vorderen Augenränder verbindenden Querlinie. Augen
klein, ihr Längsdurchmesser kaum mehr als halb so lang wie der freie
Rand des Occiput; diese Ränder mäßig konvergent, die hinteren Ecken
gerundet. — Das 1. und 2. Fühlerglied nur wenig dicker als die folgenden,
kahl. Labium sehr breit; das Gelenk zwischen den 2. Coxae; am freien
Rand der Seitenlappen 9 Zähne, die Einschnitte zwischen denselben weniger
tief als ihr basaler Durchmesser. Zwei regelmäßige Reihen von je 7
mentalen Borsten, 8 Borsten am Seitenlappen. — Flügelscheiden des
größeren Exemplars 3 mm, der kleineren 1 mm. Beine lang und ziemlich
dünn. — Abdomen oval, am 7. Segment am breitesten; das 10. Segment
Fig. 27. Cordulinen-Larve F, von Yalgoo
(Station 78), ganzes Tier von oben.
450 ^- ^^^' Odonata.
klein imd eingezogen, die Spitze der Kaudalstacheln den Ventralrand des
9. Segments kaum überragend. Sehr kleine Seitenstacheln nur am 9. bis
8. Segment, keine Dorsalstacheln. Kaudalstacheln kurz. — Integument
kahl, durch sehr feine Punktierung matt.
Größeres Exemplar: Ganze Länge 16 mm. Breite über die Augen 4"5,
am 7. Segment 6"8. — Kleinere Exemplare: 9'5; 2'8; 5.
Literaturverzeichnis.
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sammelten Libellulinen. Zool. bot. Wien, XV, p. 501 ff. (I8(j5).
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— Synopsis des Cordulines. Ibid., 1871. Addit. 1874. 2. Addit. 1878. — Synopsis des
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Tillyard, On sorae rare Australian Goinphiuae, with descriptions of new speeies. Ibid..
XXXIV, p. 238 ff., tab. 22—23 (1909).
Die
Fauna Südwest-Australiens.
Ergebnisse der Hamburger
Südwest-australischen Forschungsreise 1905
herausgegeben von
Prof. Dr. W. Michaelsen uiki Dr. R. Hartmeyer.
Band II, Lieferung 25.
Reptilia
(Qeckonidae und Scincidae)
Privatdozent Dr. Franz Werner
(Wien).
Mit 7 Abbildungen im Text.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1910.
Alle Rechte vorbehalten.
Die hier beschriebenen Eidechsen gehören ausschließlich zu den in
Australien so reich vertretenen Familien der Geckoniden und Scinciden,
von denen die erstgenannten durch 13, die letzteren aber durch 23 Arten
vertreten sind ; sowohl von den Geckonen, als von den Skinken haben sich
je 2 Arten als noch unbeschrieben erwiesen. Als besonders artenreich
sind die Gattung Diplodactylus unter den Geckoniden mit 7 Arten (also
mehr als die Hälfte aller gesammelten Arten) und Lygosoma unter den
Scinciden mit 14 Arten (abermals mehr als die Hälfte aller mitgebrachten
Arten) hervorzuheben. Die Geckonenausbeute der Michaelsen -Hart-
MEYERschen Reise ist relativ sehr artenreich, da außer den 14 hier be-
schriebeneu Arten nur noch 4 mit Bestimmtheit aus West-Australien bekannt
sind und dasselbe läßt sich auch von den Scinciden sagen ; nur bei Egernia
sind von 9 west-australischen Arten bloß 3 hier genannt, dagegen von
25 Lygosoma 14, von 8 Ablepharus 6 Arten, also immerhin von 44 west-
australischen Scinciden über die Hälfte.
Durch treffliche Erhaltung und Individuenreichtum ist auch dieser Teil
des Materials ausgezeichnet.
Im übrigen kann ich auf die kurze Einleitung zum ersten Teil meiner
Bearbeitung der südwest-australischeu Reiseausbeute (Bd. II, Lief. 16, 1909)
verweisen.
Lacertilia.
Farn. Oeckonidae.
(xen. Nephrurus Cfthr.
Neplii'urus platyurus Bliigr.
BouLENGER, Ann. Mag. N. H., (5) XVIII, 1886, p. 91 ; Cat. Liz., III, p. 478.
Stirling and Zietz, Trans. R. Soc. S! Austrat., XVI, 1893, p. 155.
Fuiidiiotiz : Stat. 65, Denham, 9. u. 11. VI. 05.
Das vorliegende Exemplar (rf) unterscheidet sich von der Original-
beschreibung nur in folgenden unwesentlichen Punkten : Tympanum Vs des
452 Feanz Werner,
Orbitaldiirchmessers ; 5 Höckerschuppen quer über den Interorbitalraum ;
20 Supralabialia deutlich unterscheidbar. Die Abi)lattung des Schwanzes
erinnert an die der breitschwänzigen Gymnodactylus-(PhyUurus-)Arten.
^^ Färbung hell-graubraun ; ein dunkles hufeisen-
förmiges Band auf dem Hinterkopf, die Augenhinter-
ränder verbindend; Kopfseiten weiß bis auf einen
M^ ,' ' dunklen, vor dem Auge liegenden und zu diesem
wie vertikal nach aufwärts zwischen Nasenloch und
Auge einen Fortsatz entsendenden Flecken. Ein
. dunkler Läugsfleck auf dem hinteren Teil des Unter-
/:/ lippenrandes, der mit dem der anderen Seite durch
Jr > ein zweites, dem vorderen paralleles Hufeisenband
' getrennt wird ; ein drittes dunkles breiteres Quer-
band auf dem Nacken, alle drei durch weilUiche
-=^ ' Zwischenräume getrennt. Ein dunkles Querband
vor und ein dunkler Flecken jederseits von der
Sacralgegend. Gliedmaßen oben Ijräunlichweiß,
Unterseite weiß.
Länge 55 + 20 mm ; Kopflänge 19, Kopf breite
4;^ 14 mm.
Verl)reituiig- : Das Originalexemplar stammt
Pig. 1. Nephrurus pla- , . , , -r. »,,.,,,,,
tyurus Blngr • nat. Gr ^^^^' ^"^^ ^^^^" BouLENGER aus 'Adelaide; doch halten
Stirling und Zietz, welche die Eidechsen der
ELDER-Expedition bearbeitet haben, diesen Fundort für irrig und sind der
Ansicht, daß dieser Gecko auf Zentral-Austr allen beschränkt sei, wo
ihn die ELDER-Expedition bei Victoria Springs und zwischen dem
Everard- und Fraser-Gebirge fand. Doch zeigt der obige Fundort,
daß die Verbreitung eine weitere ist und auch auf Südwest-Australien sich
erstreckt, während Adelaide keinesfalls in das Verbreitungsgebiet dieser
Art fallen dürfte.
Die ELDER-Expedition fand die Art unter Büscheln von Stachelgras
{Triodia irritans).
Grcii. Gyvnnodactyliis Spix.
Gymtiodacty Jus 311 Hu sH li i> r y .
BoULENGER, Cat. Liz., I, p. 48.
Fuiidiiotiz : Stat. 100, Subiaco nördl., 3. IX. 05.
Ein halbwüchsiges Exemplar, in allgemeinem ganz typiscli. Zwischen
der 2. und ;>. hellen Querlinie ist die Nackengegend dunkler rotbraun, als
die übrige Oberseite, eine Art Halsband bildend. Schwanzoberseite .sehr
dunkelbraun mit 3 hellen Querbindeu.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae), 453
Verbreitung": Boulenger erwähnt diesen in Australien anscheinend
weitverbreiteten Gecko von C li a m p i o n B a y.
Auch G. platyurus White dürfte in West-Australien vorkommen.
Uen. Heteronota (xray.
Heteronota binoei Grray.
Boulenger, Cat. Liz., I, p. 74.
Fiiiidiiotiz : Stat. 75, Denham, 9./11. VI. 05 (4 dd, 1 9), 20. VI. 05
(3 dd, 1 ?, 2 Junge), 4./22. IX. 05 (4 33, 1 ?); Stat. 80, Eradu, 13. VII. 05
(4 ??); Stat. 93, Kalgoorlie, 29./30. VI. 05 (2 Junge).
Von den 21 Exemplaren, die vorliegen, haben nur die beiden jüngsten
aus Kalgoorlie den Schwanz intakt, lieber die Beschuppung und Färbung
ist folgendes zu bemerken. Die dd haben fast ausnahmslos 4 (9 Exem-
plare), nur eines 3 Präanalporen. Die Rückentuberkel stehen meist in 12
(nur bei 2 Exemplaren in 14) Reihen ; die der beiden medianen Reihen sind
nicht selten voneinander um ihre eigene Breite oder sogar noch eine
größere Distanz getrennt, doch sind die seitlichen Tuberkelreihen auch in
diesem Falle eng aneinander gerückt. Die Anzahl der Supralabialia schwankt
zwischen 7 und 9, die der Sublabialia zwischen 5 und 7 und ist sehr häufig
auf beiden Seiten verschieden. Nachstehend die gefundenen Zahlen :
8-7 8—8 7—8 7—9 7—8 7-^ 7-8 8—7 7—7 7-8 8—8 8-7
6—5' 6—& 6—6' 6—& 6—6' 6—6' 6-6' 6-6' 5-5' 6-6' 6-6' 5—6'
7-7 9—7 7—7 7—7 8—8
5-6' 7—6' 6—5' 6—6' 6-5'
Was die Färbung anbelangt, so ist die Grundfarbe durchweg eine sehr
helle, grauweiße; die Querbinden haben häufig dunkle Räuder. Es können
nun Variationen nach zwei Richtungen eintreten : entweder bleiben die
dunklen (graubraunen) Querbinden auf dem Rumpf und Schwanz erhalten,
verlieren jedoch nach hinten allmählich die dunklen Ränder; in diesen Fällen
sind die Querbiuden in der Regel breiter als die Zwischenräume zwischen
ihnen, namentlich auf dem Schwanz ; oder aber es bleiben die dunklen
Ränder erhalten, die Querbinden aber hellen sich bis zur Färbung der
Grundfarbe auf; ebenfalls wieder nach hinten allmählich immer mehr; in
diesem Falle finden wir den Körper mit sehr schmalen unregelmäßigen oder
in Flecken aufgelösten Querbinden auf sehr hellem Grunde gezeichnet.
Lippenschilder entweder nur mit einer schwachen Spur dunklen Pigments
bis vorwiegend dunkel, so daß nur die Suturen weiß erschienen.
Die Anzahl der Querbinden kann man nur an den beiden jungen, un-
verletzten Exemplaren aus Kalgoorlie erkennen. Das eine von ihnen hat
außer dem occipitalen Hufeisenband noch 6 dorsale Querbinden, von denen
'cvm
>-,\
454 Fkanz Werner,
die 3. rechts, die 5. (sacrale) links gegabelt erscheint; der Schwanz trägt
15 Querbinden, die etwa ebenso breit sind, wie ihre hellen Zwischenräume.
Da zweite Exemplar gehört der Form mit breiten Querbinden an; hier
sind ungefähr 6 dorsale und gegen 20 kaudale Querbinden vorhanden ; die
hinteren dorsalen und vorderen kaudalen sind sehr undeutlich. Hier ist
die Oberseite eigentlich hellbraun mit schmalen weißen Querbinden und
kleinen dunklen Punkten.
Länge erwachsener Exemplare 40—45 mm von der Schnauzenspitze
zur Kloakenspalte; die Jungen messen 24 + 32, 25 + 39 mm.
Verbreitimg : Diese Art ist ausschließlich aus dem Westen (H o u t -
man 's Abrolhos, Champion B ay) und der Mitte (Barrow Range;
zwischen Fräser Range und Southern Gross) Australiens
bekannt und anscheinend nicht eben selten.
Gen. JPhyllodactylus Crray.
JPhyllodactylus wiarniorattis Oray.
BouLENGER, Cat. Liz., I (1885), p. 88, tab. 7, fig. 6.
Fuiidiiotizen : Stat. 99, Lion Mi 11, 22. V. 05 (3 Exemplare). Ein
großes Exemplar, 50 + 50 cm, hell-graubraun, deutlich gezeichnet, sowie
2 Junge. Bei dem großen Exemplare ist der Schwanz vom Grunde aus
regeneriert, das Regenerat aber durch Zeichnung und etwas größere
Schuppen auffällig von der Schwanzbasis verschieden.
Stat. 101, Mundaring Weir, 9. VIII. 05 (1 Exemplar). Junges
Exemplar, 24 + 27 mm. Schwanz nicht verdickt, während die Verdickung
bei dem Exemplar von South Albany schon sehr deutlich ist; Zeichnung
undeutlich.
Stat. 109, Subiaco, nördl., 3. IX. 05 (1 Exemplar). Länge 50
+ 61 mm. Hell-bräunlichgrau mit deutlicher Zeichnung. Auch hier ist der
Schwanz anscheinend vom Grunde regeneriert und dann noch ein zweites
Mal in der Mitte, doch in beiden Fällen Beschuppung und Zeichnung voll-
kommen mit den primären Verhältnissen übereinstimmend. Sacci endo-
lymphatici sehr deutlich.
Stat. 113, Cottesloe, 18. V. 05 (1 Exemplar). Länge 50 + 62 mm.
(Schwanz regeneriert.) Das Rostrale ist links vom Nasenloch getrennt,
rechts berührt es dasselbe deutlich. Färbung dunkelgrau mit kaum merk-
barer Zeichnung.
Stat. 136, Harvey, 27. VII. 05 (4 Exemplare). Länge des größten
Exemplares 50 + 56 mm.
Stat. 137, Collie, 26. VIII. 05 (1 Exemplar). Länge 43 + 57 mm.
Stat. 142, Bunbury, 21./25. VII. 05 (4 Exemplare). Das einzige er-
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 455
wachsene Exemplar ist 50 + 70 mm lang. Färbung grau oder graubraun,
mit winkeligen oder zackigen, in der Mitte des Körpers meist schiefen und
hinten heller gesäumten Querbinden.
Stat. 146, Boyanup, 1./3. VIII. 05 (7 Exemplare). Länge des größten
Exemplares 53 -h 55 mm. Der Schwanz ist hier zweifellos regeneriert,
doch kann ich in keiner Weise die Bruchstelle entdecken, da Beschuppung
und Färbung vollständig mit der der Schwanzbasis übereinstimmen, gewiß
ein Beweis für die primitive Beschuppung des primären Schwanzes. Die 6
jungen Exemplare sind ziemlich lebhaft gezeichnet bei gelbbrauner oder
graubrauner Grundfarbe. Bei einem der Jungen ist das Rostrale vom
Nasenloch auf einer Seite getrennt.
Stat. 160, Cranbrook, 23. VIII. 05 (1 Exemplar). Länge 50 + 68 mm.
Schwanz stark verdickt, Sacci endolymphatici sehr deutlich vortretend.
Stat. 162, Torbay, 19. VIII. 05 (1 Exemplar). Jüngeres Exemplar,
mit vollständigem Schwanz. Grundfarbe dunkelgrau, den dunklen Quer-
binden ist auf dem Schwänze hinten ein grellweißer Fleck angelagert.
Solche helle Flecken oder sogar Längsstreifen linden sich auch bei den
kleineren Exemplaren von Boyanup mehr weniger deutlich an derselben
Stelle.
Stat. 167, South Alb an y, 16. VII. 05 (1 Exemplar). Jüngeres
Exemplar, 30 + 30 mm lang, mit deutlicher Zeichnung auf hell-gelbbraunem
Grunde.
Hierher wären auch alle Exemplare zu rechnen, die ich wegen des
vom Nasenloch getrennten Rostrale zu Ph. affinis gestellt habe, einer Art,
der ich aber keine Artrechte zubilligen möchte.
Verbreitung: Ph. marmoratus ist aus Nord-, West- und Süd-
Australien bekannt.
? Phyllodactylus affinis Blugr.
ßouLENGER, Cat. Liz., I, p. 89, tab. 7, fig. 4.
Fundnotizeii : Stat. 103, Guildford, 28. VIII. 05 (1 Exemplar);
Stat. 109, Subiaco, nördL, 3. IX. 05 (1 Exemplar); Stat. 116, Fast
Fremantle, 19. VIL, 27. VI. 05 (2 Exemplare); Stat. 136, Harvey,
27. VII. 05 (2 Exemplare); Stat. 150, Yalliugup, 5. X. 05 (1 Exemplar).
Der Unterschied von marmoratus beschränkt sich auf die Trennung des
Nasenloches vom Rostrale. Die Färbung ist hellgrau-gelblichgrau oder
gelblichbraun, die dunklen Querbinden sind nicht schief, wie so oft (aber
auch nicht immer) bei marmoratus. Der Umstand, daß das eine der beiden
Exemplare von Fremantle und von Harvey mit marmoratus in einem Glase
sich befand, daher offenbar bei derselben Gelegenheit erbeutet wurde,
macht es mir sehr wahrscheinlich, daß beide Arten zueinander in dem-
Die Fauna Südwest-Australiens. II. 30
456 Franz Werner,
selben Verhältnis stehen, wie Lacerta jonica und taurica (die aber nach
dem Farbkleid stets auseinandergehalten werden können), d. h. zusammen-
gehören.
Das größere der beiden intakten Exemplare aus Fremantle mißt 45
-f- 57 mm, das von Yallingup 28 -f- 34 mm ; die von Harvey haben den
Schwanz regeneriert, ebenso wie das von Guildford und Subiaco.
Verbreitung: Ph. affmis wird von Boulenger nur für die Neuen
Hebriden angeführt. Mir scheint es wahrscheinlich, daß hier eine Ver-
schleppung einer echt australischen Art vorliegt, und wenn dem Autor
zahlreichere Exemplare vorgelegen haben würden, so hätte er sich sicher
von der spezifischen Identität mit marmoratus überzeugt. So aber mußte
ihn der Fund eines Phylloddctylus auf den Neuen Hebriden mit abweichender
Pholidose auf den Gedanken bringen, eine neue Art vor sich zu haben.
Phyllodactylus ocellatus (xrjiy.
Boulenger, Cat. Liz., III, p. 93.
Fuiidiiotiz : Stat. 95, Boorabbin, 3. VII. 05.
Ein Exemplar dieser kleinen Art, 54 mm lang (Schwanz regeneriert,
21 mm). In mori)hologischer Beziehung ist es ganz typisch. Färbung
graubraun mit 4 dunklen Längsstreifen, das äußere Paar vom Nasenloch
durch das Auge und vom hinteren Augenrand bis zum Ende des primären
Schwanzrestes ziehend, das mittlere am Hinterkopf beginnend, weniger
deutlich ; Andeutung einer dunklen Längslinie am Bauchrand ; kleine, wenig
zahlreiche und nicht sehr deutliche Ocellen auf dem Rücken und den
Gliedmaßen.
Verbreitung- : Die Art ist bisher ausschließlich von W e s t - A u s t r a 1 i e n
(Houtman's Abrolhos, Champion Bay) bekannt gewesen.
Gren. Diplodactylus (xray.
J>lplodactylus sjyiniyerus Oray,
Boulenger, Cat. Liz., I, p. 99.
Fundnotiz; Stat. 114, Buckland Hill, 21. V. 05.
Ein Exemplar, das ich als ? ansehen muß, weil ihm die Präanalporen
fehlen, obwohl es andererseits 3—4 Tuberkelschuppen an der Seite der
Schwanzbasis besitzt. Schnauze doppelt so lang wie der Augendurchmesser;
liückenbeschuppung nahezu homogen; 12 Supralabialia. Länge 58 + 42 mm.
Oberseits hellgrau, dicht fein dunkel punktiert; ein dunkleres dorsales
Medianband, auf dem Schwänze zwischen die beiden Reihen von schwarzen
Stacheln fortgesetzt. Unterseite heller, schmutzig-weiß, Kehle dunkel punktiert.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 457
West-Australien Hoiitman's Abrolhos, Chaini)ioii Bay ; in Zentral-
Australieu Fräser Range (Stirling und Zietz); in Nord-Australien
F r e e ni a n 1 1 e ^).
Diplodactylus Interniedlus Ogilby.
Rec. Austral. Mus., Vol. II, 1892, p. 10.
Fiiiidiiotiz : Stat. 76, Day Dawn, 9./10. VII. 05.
Obwohl die Art erst aus N. S. Wales bekannt ist und einige kleine Ver-
schiedenheiten von der Originalbeschreibung vorliegen, so kann ich doch
nicht umhin, das vorliegende Exemplar damit zu identifizieren.
Schnauze doppelt so lang wie der Augendurchmesser, IVaUial so lang
Fig. 2. Diplodactylus intermedius Ogilby.; etwas vergr.
5. Zehe, die beiden basalen geteilt, die apikalen nicht oder nur wenig von
den übrigen verschieden. Die Reihen vergrößerter Dorsaltul)erkel sind
mehrmals durch größere Zwischenräume durchbrochen. Das erste Paar
von Nasalschuppeu durch 3 kleine nebeneinander stehende Granula getrennt.
Labalia — j — zr^.
Rücken mit undeutlichem, dunklerem, welligem Medianbaud; ein ähn-
liches an jeder Körperseite, mit dem Dorsalband ein helleres, in unregel-
mäßigen Zwischenräumen erweitertes Band einschließend. Färbung oben
hellgrau, Unterseite weißlich mit kleinen dunkleren Punkten.
Totallänge 95, Kopfrumpflänge 60 mm (?).
Verln'eituiig : Aus N. S. Wales bekannt,
Diplodactylus vittatus Gray.
BouLENGER, Cat. Liz., I, p. 100, tab, 8, fig. 3.
Fimdiiotizen : Gooseberry Hill, 31. V. 05 (2 dS); Stat. 75,
1) Richtiger „Fremantle in SW.-Australien" ? Anm, von W. Michaelsen.
458 Franz Werner,
Geraldton, 16. VII. 05 (d und jung); Stat. 155, York, 11. VIII. 05;
Stat. 158, Broome Hill, 24/25. VIII. 05 (S).
Die beiden Exemplare von Gooseberry Hill unterscheiden sich nur
wenig vom Typus; die Schnauze ist länger als der Augendurchmesser, die
Entfernung von der Ohröffnung zum Augenhinterrand dem vom Augen-
vorderrand zum Nasenloch gleich. Supranasalia groß ; hinter ilmen ein
zweites Paar, aber viel kleinerer Schildchen ; ein ebensolches Schildchen ober-
halb des Nasenloches nach außen vom Supranasale. Symphysiale länger
als breit, trapezförmig (fast spitzdreieckig), hinten abgerundet. Labialia
][9 II ][2
" ; — — r^. Das größere, schwanzlose Exemplar mißt 52 mm von
lu ii il 1^
der Schnauzenspitze zur Kloakenplatte, das kleinere 45 + 31 mm (Schwanz
vollständig regeneriert), Seiten der Schwanzwurzel mit einer runden Gruppe
(nicht Längsreihe) kegelförmiger Tuberkelschuppen. Das helle Rückenband
ist bei dem kleineren Exemplar rotbraun und weniger unregelmäßig als das
mehr fahlbraune des größeren. Helle Seitenflecken nur spurweise bemerk-
bar ; auf den Gliedmaßen fehlend. Grundfarbe rotbraun.
Das Exemplar vom Broome Hill gleicht im Farbkleid im wesentlichen
denen von Gooseberry Hill ; Labialia -^ — -r-; Sublabialia und Symphysiale
intermediär zwischen Gooseberry und Geraldton; Schnauzenlänge, Rostrale,
Nasalia wie Gooseberry. Schwanz ähnlich wie der Rücken gezeichnet, aber
vollständig regeneriert. Länge des Exemplares 45 -{- 35 mm.
Die Exemi)lare von Geraldton haben eine kürzere Schnauze (nur wenig
länger als Abstand vom Auge zum Ohr) ; die Supranasalia sind durch 2 bis
12—13
3 Granula getrennt; Labialia ' . Färbung mehr schokolade])raun, das
helle Rückenband bräunlich weiß mit vereinzelten dunklen Punkten, wenig
ausgezackt, hinten stellenweise fast geradrandig, auf dem Schwanz aber zick-
zackförmig. Körperseiten und 01)erseite der Gliedmaßen mit weißen Flecken.
Länge des größeren Exemplares 52 -{- 29 mm. Von den Gooseberry-Exem-
plaren außer durch die Trennung der Supranasalia auch durch entschieden
kürzeres Symphysiale (kaum länger als breit) und entsprechend auch
kürzere Sublabialia verschieden.
Bei dem kleinen Exemplar aus York ist die Schnauze V/^mnl so lang
wie der Augendurchmesser, die Entfernung vom Auge und Ohr so hing
wie die vom Auge und Nasenloch; Labialia :7^; Supranasalia wie bei den
Gooseberry-Exemplaren, aber dahinter kein zweites, kleineres Paar (eben-
sowenig bei dem Broome Hill-Exemplar). Symphysiale breiter als lang;
Färbung wie Gooseberry-Exemplare. Rückenband wenig zackig, über dem
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 459
Sacriim sogar gerad räudig, auf dem (vollständig regenerierten) Schwanz
schwach wellig, hier durch eine schwarze Randlinie von den mit dem Dorsal-
band gleichfarbigen (am Rumpf dunkleren) Seiten abgegrenzt. Rumpf seit-
lich mit undeutlichen helleren und dunkleren Flecken.
Die Exemplare von Geraldton scheinen die typische P'orm zu repi-äsen-
tiereu. Zu bemerken wäre noch, daß es mir unmöglich erscheint, bei dieser
Art auf die Größe der Subdigitallamellen Gewicht zu legen, da im übrigen
vollständig übereinstimmende Exemplare große, runde, der Abbildung ent-
sprechende, eine mediane Reihe bildende Platten oder aber kleine Tuberkel-
schuppen in mehreren Reihen auf der Unterseite der Finger und Zehen
haben können. Ersteres ist z. B. der Fall bei den Gooseberry-Exemjjlaren,
letzteres bei dem sehr ähnlichen Broome Hill-Exemplar.
Verbreitung': Die Art scheint im Australien weit verbreitet zu
sein; aus dem Westen ist sie von Houtman's Abrolhos und Cham-
l)ion Bay von Boulenger verzeichnet worden.
Exemplare, die ich lebend hielt, erwiesen sich als ausschließlich boden-
bewohnende, nächtliche und im Benehmen etwa am meisten an Stenodactylus
erinnernde Tiere.
Dipl odacty las polyophthahnus (jünther.
Boulenger, Cat. Liz., I, p. 101.
Fuiuliiotizeii : Gooseberry Hill, 31. V. 05. (4 Exemplare);
Pickering Brook, 22. VII. 05 (1 Exemplar).
Von den vorliegenden Exemplaren ist nur eines in der Zeichnung
typisch, während die übrigen in der Ausbildung eines hellen, dorsalen
Zickzack- oder Rautenbandes mehr dem „^>M?c/?er" -Typus sich nähern. Die
Entfernung vom Augenhinterraud zum Tympanum ist bei allen Exemplaren
so groß wie die vom Angenvorderraud zum Nasenloch. Labialia t^; Syni-
physiale ebenso lang wie breit oder breiter als lang. Supranasalia groß.
median in Kontakt oder durch ein kleines Schildchen getrennt (nur in einem
Falle). Schwanz kurz, stark verdickt.
I. Färbung dunkelgrau, auf dem Kopf mit zahlreichen dichtstehenden,
kleinen, runden bräunlichen Flecken ; Rücken mit zwei Reihen größerer
runder weißlicher Flecken; Seiten und Oberseite der Gliedmaßen und des
Schwanzes mit kleinen runden, ebenfalls weißlichen Flecken. Unterseite
rötlichbraun. Länge 40 -|- 25 mm (Gooseberry Hill).
IL Die übrigen Exemplare sind oberseits mehr rötlichbraun (wenigstens
der Kopf), die Rückenflecken sind größer, hell-gelblichgrau bis hellgelb- oder
rotbraun, entweder alternierend oder zu großen Querflecken oder einem
Zickzackband zusammenfließend. Diese Zeichnung setzt sich auch auf den
460 Franz Werner,
Schwanz fort, wo die Flecken so groß werden können, daß die dunkle
Grundfarbe nur in Form unregelmäßiger schmaler Querbinden erhalten
bleibt. Durch das ausnahmslose Fehlen einer scharfen dunklen Begrenzung
der großen Rückenflecken unterscheidet sich die Art stets von ähnlichen
Varietäten anderer Arten. Kehle und Brust rotbraun, Unterseite sonst
weißlich; der regenerierte Schwanz oben hellbraun mit dunkelbraunen, un-
regelmäßigen Linien, unten weißlich mit kleinen braunen Flecken. — Die
vorliegenden Exemplare bilden eine hübsche Serie von der unter I ange-
führten Färbung zu der sehr großfleckigen, gelbbraunen Form, wie sie das
Exemplar von Pickering Brook vorstellt; in dieser Serie differenziert sich
auch allmählich eine dunkle Schläfenbinde. Es besteht für mich kein
Zweifel, daß gerade das Pickering Brook-Exemplar die phylogenetisch älteste
Zeichnung der Art trägt und das „typisch" gefleckte dunkelgraue Exemplar
gerade die extremste Form vorstellt. Das Pickering Brook-Exemplar mißt
45 -}- 30 mm.
Von dem ihm in der Zeichnung etwas ähnelnden D. alhogiUtatus unter-
scheidet sich polyophthalnms sofort durch den Besitz einer Reihe vergrößerter
Lamellen auf der Unterseite der Finger und Zehen, durch die Erweiterung
dieser am Apex und durch den kürzeren und dickeren Schwanz.
Verbreitung: Dieser Gecko ist von West- Australien bereits be-
kannt (Champion Bay, Nicol Bay).
DiplodactyUis 3Iichaelseni n. sp.
Fundiiotiz: Stat. 105, Denham, 4/22. IX. 05.
Gehört in die Gruppe des B. viUatus, ist aber von allen hierherge-
hcirigen Arten {vittatus Gray, polyophthalmus Gthr., stenurus Wern.) durch
die Streifenzeichuung leicht zu unterscheiden.
Kopf dick, konvex; Schnauze zugespitzt-abgerundet, kaum länger als
der Abstand des Augenhinterrandes von der Ohröffnung, um die Hälfte
länger als der Augendurchmesser. Auge groß; Ohröffnung klein, rund.
Körper und Gliedmaßen mäßig schlank. Finger und Zehen mäßig lang;
etwas abgeplattet; aus der Haltung derselben bei dem konservierten
Exemplare kann man ersehen, daß dieser Gecko sowohl die Finger gegen
die Hand-, als die Zehen gegen die Fußfläche einschlagen, also im wahren
Sinne des Wortes mit Händen und Füßen eine Faust machen kann. Eine
Erweiterung des apikalen Teiles ist nicht bemerkbar. Die Unterseite ist
mit deutlichen Querlamellen Ijedeckt, von denen aber nur die 3 apikalen
vollständig, die basalen aber geteilt sind. Ober- und Unterseite mit kleinen
glatten, konvexen Kiemenschuppen bedeckt. Rostrale 5-eckig, mit medianem
Einschnitt; Nasenloch zwischen Rostrale, 1. Supralabiale und G Nasal-
schildchen, das erste am größten und von dem entsprechenden der anderen
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 4G1
1 ^
Seite durch o Körnerschuppen getrennt. Labialia ^; Synii)hysiale klein,
io
trapezförmig, nicht von den angrenzenden Sublabialen verschieden ; keine
Kinnschilder. Schwanz angeschwollen, rübenartig; Beschupi)ung wie die
des übrigen Körpers.
Färbung hell-rötlichbraun (Schwanz mehr gelblichl)raun) mit gelblich-
weißen, dunkel gesäumten Längslinien, und zwar: eine mediane Linie vom
Fig. 3. Diplodactylus Michaelseni n. sp. ; etwas vergr.
Hinterkopf bis zur Schwanzwurzel, auf dem Schwanz breit und undeutlich
werdend; eine helle Längslinie auf der Schnauzenkante, in der Mitte der Ent-
fernung zwischen Nasenloch und Auge beginnend, bis zum Auge ziehend,
vom Augenhinterrand an der Kopf-, Rumpf- und Schwanzseite bis zur
Schwanzspitze verlaufend ; eine zum Teil in Längsfleckeu aufgelöste ähnliche
Längslinie unter dieser, vom Augenhinterrand bis zur Schwanzwurzel;
eine ebenfalls damit parallele, vollständigere Linie vom Mundwinkel über das
Tympanum zum Hinterbeinansatz; unter dieser kann man nach den an-
gedeuteten dunklen Rändern noch 1 — 2 derartige helle Läugsbinden an
den Rumpfseiten erkennen. Bauch mit Spuren dunkler Längslinien, Kehle
und Gliedmaßen mit undeutlichen dunklen Punkten. Hinterkopf mit einer
etwa hufeisenförmigen hellen Linie.
Länge 53 + 27 mm. Kopf 15 mm lang, 10 mm breit. Vorder- und
Hinterbeine gleich lang (20 mm).
Dieser schöne Gecko liegt in einem einzigen weiblichen Exemplare vor,
doch ist die Verschiedenheit von den bisher beschriebenen Arten außer
Zweifel.
462 Franz Werner,
Diplodactylus pulcher Stdchr.
Steindachner, S.-B. Ak. Wiss. Wien, LXII, I, 1870, p. 343, tab. 2, fig. 3—5.
BouLENGER, Cat. Liz., I, 1885, p. 102.
Fundiiotizen : Stat. 95a, Boorabbin (angeblich); Bahnwärter vend.
3. VII. 05. Ein d" von 42 mm Kopfrumpflänge. Schnauze fast doppelt so
lang wie Augendurchmesser. Rostrale mit deutlichem Einschnitt, Nasen-
loch zwischen 5 Nasalen, das vordere am größten, das obere das nächst-
größte; 12 Supralabialia, das erste viel größer als die folgenden ; 11 unter-
scheidbare Sublabialia, das erste am größten.
Färbung sehr hell - rötlichbraun , Kopf und 5 große unregelmäßige,
schwarz gesäumte Flecken gelblichweiß.
Stat. 156, Beverley, 26. VIII. 05. Ein S von 38 -f- 24 mm Länge.
Schnauze noch spitziger als beim vorhergehenden Exemplar, Auge größer,
daher Schnauzenlänge nur V/^mal so groß wie der Augendurchmesser;
6 Schildchen um das Nasenloch; Mentale hinten mehr zugespitzt (beim
vorigen Exemplar mehr abgerundet).
Färbung rotbraun, die hellen Flecken hell-rötlichbraun, ihre seitlichen
Verlängerungen an den Rumpfseiten zum Teil abgelöst, selbständige helle
Augenflecken bildend.
Stat. 80, Eradu, 13. VII. 05. Halbwüchsiges Exemplar, 32 + 18 mm
lang. Schnauze l^/^msd so lang wie der Augendurchmesser; 6 Schildchen
um das Nasenloch; Supranasalia durch ein großes Schildchen hinter dem
Rostrale getrennt. Rücken mit hellem, etwas welligem und zackigem
Medianband, das aber auf dem Hinterhaupt sich nicht wie bei vittatus
gabelt, sondern einfach ausbreitet, so daß die ganze Oberseite des Hinter-
kopfes die helle Farbe besitzt, die nach vorn zu allmählich sich verdunkelt.
Auf dem (vollständig regenerierten) Schwänze wird das Dorsalband stark
zackig. Seiten rotbraun, mit einer Reihe weißlicher Flecken zwischen
Vorder- und Hinterbein und noch kleinere Flecken am Bauchrande; die
rotbraune Seitenfärbung von dem helleren Dorsalband durch eine vom
Augenhinterrand ausgehende dunkle Linie getrennt.
Ich schlage für diese auffallende Varietät den Namen var. dorsalis vor.
Verbreitung : Die typische Form ist bereits aus W e s t - A u s t r a 1 i e n
bekannt.
IMjylodactyUis alhogiittatus ii. sp.
Fundnotiz: Stat. 65, Denham, 9./11. VI. 05; 4./22. IX. 05.
Dieser Gecko gehört in die Sektion IIB bei Boulenger (Cat. Liz.,
I, p. 98), unterscheidet sich aber von Steindachneri, pulcher, stcnodactylus
und bilineatus durch die völlig verschiedene Zeichnung, von tessellatus und
Reptilia (Geckonidae und Scincidae).
463
pachyurus durch die wenig vergrößerten Rückenschuppen, und von con-
spicillatus durch die durchwegs deutlichen Labialia.
Schnauze abgerundet, ein wenig länger als der Abstand des Auges
von der Ohröffnung, IViinal so lang wie der Augendurchniesser. Auge
groß, Ohröffnung klein, schief- elliptisch. Gliedmaßen ziemlich schlank,
Finger und Zehen mäßig lang, am Ende nicht erweitert, unterseits mit
Körnerschuppen, am Apex mit zwei kleinen, runden Platten. Schwanz
ziemlich lang, in der Mitte etwas verdickt, gegen das Ende sich allmählich
veischmälernd. Beschuppung homogen ; Rückenschuppen deutlich, aber
nicht auffallend größer als die an den Seiten, und auch noch größer als
Fig. 4. Diplodaetylus alboguttatus n. sp. ; vergr.
die des Bauches, ziemlich deutlich geschindelt; Schwanzschuppen in gleich-
artigen Wirtein angeordnet. Rostrale fast doppelt so breit wie hoch, recht-
eckig, mit kurzem medianen Einschnitt; Nasenloch begrenzt von Rostrale,
1. Supralabiale und 4 Nasalen, das oberste stark vergrößert, median in Kontakt
mit dem der anderen Seite. Labialia y — j^. Symphysiale länger als
breit, trapezförmig, hinten abgerundet, nicht länger als die angrenzenden
Sublabialia. Die an die Sublabialia angrenzenden Gularschuppen sind
größer als die hinteren.
Länge 44 + 42 mm. Kopflänge 14, Kopfbreite 8 mm. Vorderbein 15,
Hinterbein 19 mm.
Das dieser Beschreibung zugrunde liegende Exemplar ist ein S mit
3 kleinen Höckerschuppen au jeder Seite der Schwanzbasis.
Färbung hell- (nahezu weiß-)grau, mit hellbräunlichen, undeutlich be-
grenzten Rückenflecken; eine sehr undeutliche graue Lateralzone, darauf
weiße, runde, ziemlich große Flecken in einer Reihe, darüber eine eben-
464 Franz Werner,
solche Reihe von Tropfen flecken am Rande der Dorsalzone. Gliedmaßen
mit bräunlicher Marmorierung und kleinen weißen Tropfenilecken. Schwanz
mit dunklen Flecken, die eine netzartige Zeichnung oder undeutliche Quer-
binden bilden.
Ein zweites Exemplar (J) mißt 45 + 50 mm. Zeigt auf hellbräuu-
lichem Grunde dichte bräunliche Schnörkelzeichnung; das dunkle, schon
bei dem vorigen Exemplar nur angedeutete Lateralband ist nur an der
Schläfe bemerkbar; die beiden seitlichen Rundfleckenreihen sind deutlich.
Schwanz oberseits mit einer Reihe großer, sehr unregelmäßiger, weißlicher,
bräunlich gesäumter Flecken auf bräunlichem Grunde.
Das dritte und größte Exemplar (50 -|- 45 mm) besitzt eine hellbräun-
liche Dorsalzone, die zum Teil durch dreieckige Vorsprünge des hier
ziemlich deutlichen dunklen (braunen) Lateralbandes in eine Reihe von
großen, ungefähr 5- oder 6-eckigen Flecken zerlegt erscheint, in deren
Mitte kleine braune Flecken (meist zwei nebeneinander) sichtbar sind.
Seitliche Rundfleckenreihen deutlich; keine w^eißen Flecken auf den Glied-
maßen. Schwanz vom Grunde aus regeneriert, mit kleinen dunkelbraunen
Flecken ; Schnauze bräunlich mit hellem Medianband. Bei diesem Exemplar
sind die Tuberkel an den Seiten der Schwanzwurzel sehr schwach entwickelt.
Es sind nunmehr nicht weniger als 19 Diplodactylus- Arten bekannt
(gegen 8 im Jahre 1885), die sich auf folgende Weise unterscheiden lassen.
I. Rücken mit Körnerschuppen, die mit größeren Tuberkeln untermischt
sind; Rostrale geteilt; d mit Präanalporen.
1) Augenbrauenrand und Schwanz mit langen
Stacheln 1. ciUaris Blngr.
2) Augenbrauenrand ohne Stacheln.
A. Schwanz oberseits mit 2 Reihen langer
Stacheln 2. spinigerus Gray
B. Schwanz nicht mit Längsreihen von
Stacheln.
a) Schwanz mit Querreihen von Tu])erkeln 3. intermedius Ogilby
b) Schwanz ohne Tuberkeln 4. strophurus DB.
IL Rücken mit Tuberkelschuppen ; Rostrale ungeteilt.
1) Tuberkelschuppen regelmäßig angeordnet;
Rücken mit dunklen Querbinden ... 5. Byrnei L. u. F.
2) Tuberkelschuppen unregelmäßig verteilt;
Rücken mit kleinen schwarzen Ringen, in
deren Mitte eine weiße Tuberkelschupi)e sich
befindet C.J5'/(?c/-»Stirl.u.Zietz^)
1) Abbildung und Beschreibung dieser Art sind so mangelhaft, daß man nicht einmal
sagen kann, ob hier wirklich ein Diplodactyhis vorliegt!
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 465
III. Rückenschuppen gleichartig ; Rostrale ungeteilt.
1) Finger und Zehen unterseits mit einer Reihe
vergrößerter Tuberkelschuppen.
A. d mit 1 Präanalpore ; Rostrale berührt
nicht das Nasenloch 7. stenurus Wern.
S mit 4—5 Präanalporen jedorseits;
Rostrale berührt das Nasenloch ... <S. taeniocauda De Vis
B. J ohne Präanalporen ; Rostrale berührt
das Nasenloch.
a) Supranasalia durch Körnerschuppen ge-
13
trennt; j^ Labialia; Rücken mit drei
lo
schmalen Längslinien 9. Michaelseni Wern.
b) Supranasalia meist in Kontakt ; Labialia
-pr — r-r-; Rücken nicht mit schmalen
Längslinien.
a) Schnauze ebenso lang wie der Augeu-
durchmesser ; Rücken mit hellem, nach
vorn gegabeltem Längsband ... 10. vittatus Gray
ß) Schnauze etwas länger als der Augen-
durchmesser; Rücken mit kleineren
oder größereu hellen Flecken , . 11. jwlyophthalmus (jTHR.
2) Finger und Zehen unterseits mit kleinen
Tuberkeln, deren Mittelreihe nicht ver-
größert ist.
A'. Rückenschuppen klein.
a') Nur das 1. Supralabiale von den dar-
überliegenden Schuppen unterscheid-
bar; Nasenloch von 7— S Nasalen um-
geben; Oberseite retikuliert .... 12. conspiciUatus L.u. F.
h') Die Supralabialia alle deutlich von den
darüberliegenden Schuppen unterscheid-
bar.
«') Rostrale das Nasenloch berührend.
1') Rumpf etwa 4,8mal so laug wie der
17
Kopf; Labialia ~^; Bauchschuppen
kleiner als Rückenschuppen . . 13. Ulineatus L. u. F.
466 Franz Werner,
2') Rumpf etwa 2,4mal so lang wie der
Kopf; Labialia ~r\ Bauchschuppen
größer als Rückenschuppen . , 14. SteindachneriBh^GR.
3') Kein helles Dorsalband ; Seiten mit
weißen runden Flecken, Labialia
.^. Rückenschuppen größer als
Bauchschuppen 15. alboguttatus Wern.
ß') Rostrale vom Nasenloch getrennt.
Nasenloch grenzt an das 1. Supra-
labiale; <S mit 3 — 3 Präanalporeu . 16. stenodadylus Bi.^gb..
Nasenloch vom 1. Supralabiale ge-
trennt; S ohne Präanalporen ; Schnauze
zugespitzt 17. pulcher Stdchr.
B'. Rückenschuppen groß.
a") Gliedmaßen und Zehen lang ... 18. tessellatus Gthr.
ß") Gliedmaßen und Zehen kurz ... 10. pachyurus Wern.
Die seit 1887 neu beschriebenen Arten sind in der Reihenfolge obiger
Synopsis :
intermedius Ogilby, Rec. Austral. Mus., Vol. II, No. 1, 1892, p. 6 (N.S.
Wales)
Byrnei Lucas and Frost, Proc. R. Soc. Victoria, (2) VIII (Z.-Australien),
Elderi Stirling and Zietz, Trans. R. Soc. S.-Austral., XVI, 1893, p. 191,
tab. 6, fig. 1 — la (Barrow Range, Z. -Australien),
stenurus Werner, Zool. Jahrb. Syst., XXVIII, 1909, p. 267 (Queensland),
conspicülatus Lucas and Frost, Proc. R. Soc. Victoria, (2) IX, p. 55, (Char-
lotte Waters, Z.-Australien),
hilineatus Lucas and Frost, Proc. R. Soc. Victoria, (2) XV, p. 146 (W.-
Australien),
stenodactylus Blngr., Ann. Mag. N. H., (6) XVIII, 1896, p. 232 (Roebuck
Bay, NW.- Australien),
pachyurus Werner, Zool. Jahrb. Syst., XXVIII, 1909, p. 267 (Australien),
und die beiden hier von mir beschriebenen.
Oen. Gehyva Gray.
Gehyra variegata DB.
BouLENGER, Cat. Liz., I (1885), p. 151.
Stirling and Zietz, Trans. E. Soc. S. Austral., XVI, 1893, p. 161.
Zahlreiche Exemplare von verschiedenen Fundorten.
Fuiidiiotizcii: Stat. 69, Edel Land (Baba Head), 7. IX. 05 (d).
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 467
Anordnung der Femoralporen : s in einem Winkel, die 9. vorn an der
Spitze des Winkels. Hellgrau mit unregelmäßigen zackigen, dunklen Quer-
binden, die hinten von bläulichen Flecken eingefaßt sind. Kehle bräunlich.
Stat. 70, Tamala, 7./8. IX. 05 (Junges). Länge 26 -f- 34 mm. Hell-
grau mit ^^-^--^-förmigeu Querbinden auf dem Rücken.
Stat. 71, Northampton, 15. VII. 05 (1 $, 2 Junge). Der Schwanz
des $ an der Basis auffallend verdickt und etwas abweichend gezeichnet,
ist nichtsdestoweniger primär. Länge 42-|-54 mm.
Stat. 75, Gerald ton, 16. VII. 05 (1 Exemplar).
Stat. 76, Day Dawn, O./IO. VII. 05 (S, S, Junges), d mit 11 Femoral-
poren, $ und Junges; Schwanzregenerat des (5 mit Längslinien oder Punkt-
reihen von gleicher Breite und ungerader Zahl (charakteristisch für Gecko-
niden und Pygopodidcn!). Junges mit -— ^-N^-^-förmigeu Querbinden des
Rückens.
Stat. 77, Yalgoo, 11. VII. 05 (d). Anordnung der Femoralporen:
9 in einem Winkel, die 10. vorn an der Spitze des Winkels. Länge 42
"1- 46 mm. Die Zeichnung läßt die typischen 3 Längsstreifen hinter jedem
Auge erkennen, Rumpf und Schwanz mit bläulichweißen, vorn dunkel be-
grenzten kleinen Flecken.
Stat. 80, Eradu, 13. VII. 05 (J, 9 "utl Junges), d mit 13 Femoral-
poren (12 in einem Winkel, die 13. vorn an der Spitze des Winkels) ; $
38 + 51 mm. Junges 25 + 30 mm.
Stat. 84, Dongarra (Duuenbusch), 17. VII. 05 (?). Grau mit un-
deutlicher dunkler Leiterzeichnung, 48 mm (Schwanz regeneriert, oben mit
dunklen, unten mit hellen grauen Punkten.
Stat. 88, Moora, 8. VIII. 05 (2 ?, 1 Junges). Sehr großes 5, 52
+ 55 mm lang, Schwanz wie bei dem oben erwähnten ? von Northampton ;
1 halbwüchsiges ? und 1 Junges.
Stat. 91, M 0 u n t Robinson bei K a 1 g o o r 1 i e , 1. VII. 05 (3 dd,
7 $$, 4 Junge). Femoralporen 11—13; Kehle rötlichgrau; das einzige
Exemplar mit unverletztem Primärschwanz, 1 d ist 47 + 51 mm lang.
Regenerierte Schwänze mit dunklen Längslinien oder Punktreihen.
Stat. 93, Kalgoorlie, 29./30. VI. 05 (Junges). Länge 30 + 38 mm;
Zeichnung leiterartig, indem zwischen den beiden, die Fortsetzung des
dunklen Schläfenbaudes bildenden dorsolateralen Längslinien ^—-förmige
Querbiuden (7 vom Nacken zum Becken) sich ausspannen; eine mit
den Rückenlinien parallele Linie von unterhalb des Auges durch das
Tympanum bis zum Hiuterbeinansatz ; eine am Hinterrand des Oberschenkels
und an der Seite des Schwanzes.
Stat. 95, Boorabbin, 3. VII. 05 (3 dd, 3 ?$). Femoralporen 13.
Kehle und Schwanz unterseits dunkel, rötlichgrau.
468 Franz Werner,
Stat. 97. N o r t h a m , 15. V. 05 (? und Junges). Das $ ist 43 + 46 mm
lang, das Junge 25 -f- 21 mm. Dieses mit dunklen Flecken, hinter denen
weißliche Rundliecken stehen, die kurze Querreihen bilden. Ähnlich den
Exemplaren von York.
Stat. 155, York, 11. VIII. 05 (2 d ad., 1 ? ad., 1 juv.). Femoral-
poren 11 — 12. Farbkleidmuster sehr lebhaft, auf grauem Grunde schwarze
unregelmäßige Querbinden und ruude, weiße Flecken. Das einzige er-
wachsene intakte Exemplar, ein d, mißt 40 -\- 55 mm.
G 0 0 s e b e r r y Hill, 31. V. 05 (Junges). Zeichnung wie die Exemplare
von York und Northam.
Verbreitung: Dieser Gecko scheint in Nord-, West- und Zentral-
Australien sehr häufig zu sein und ist auch auf den Inseln der Torres-
Straße gefunden worden.
Außer den vorstehend verzeichneten Geckoniden sind aus West-
Australien noch bekannt :
Bhynchoedura ornata Gthr. (N i c o 1 B a y ; auch Everard Range,
Z. -Australien),
Phyllodactylus Guentheri Blngr. (Champion B a y),
Gehyra australis Gray (S w a n River),
Diplodadylus biUneatus Lucas and Frost (We s t- Aus tralien).
Im allgemeinen sind übrigens die älteren Fundortsangaben über
australische Geckoniden von erschreckender Dürftigkeit, so daß z. B. von
den 6 im Cat. Liz. verzeichneten Oedura-Arten nur bei 3 eine genauere
Angabe als „Australien" vorliegt. Doch scheint wenigstens Oedura Lesueuri
DB. in We s t- A ustralien vorzukommen.
Fam. Scincidae.
Gen. Traehysatirus Gray.
Trachysativiis rugosiis Shaw.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 143.
Fundnotizen: Stat. 70, Edel Land, Tamala; 7./8. IX. 05 (1 ?).
I : Oben dunkel-rotbraun mit gelblichen, dunkel gesprenkelten, kurzen,
unregelmäßigen Längsbinden. Bauchseiten gelblichweiß, mit dunklen Quer-
binden, Bauchmitte mit 3 breiten dunklen Längsbinden und jederseits
2 Reihen dunkler, ebenso breiter Längsflecken, die zum Teil mit den lateralen
Querbinden verschmelzen. Sq. 28.
Stat. 97, Umgebung von Northam; R. Strelitz ded. 20. V. 05
(1 c^).
II : Oberseite schokoladebraun, einzelne Schuppen mehr weniger stark
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 469
weißlich gesi)renkelt ; Bauchscliuppen mit dunklen Seiteurändern, daher
Bauch mit abwechselnden dunklen und hellen Längslinien. Sq. 24.
Stat. 121, Rottnest, 6./13. IX. 05 (1 d).
III: Ganze Oberseite dicht gelb gesprenkelt; Unterseite grünlich mit
grauen Längsstricheln. Sq. 26.
Das Exemplar hat beide Penes ausgestülpt.
Stat. 155, York, 11. VIII. 05 (2 6).
IV: In der Färbung zwischen II und V. Sq. 22.
V : Kopfschilder meist nur braun gerändert oder ganz hell. Sq. 24.
Verbreitung: Diese Art scheint in Australien weit verbreitet zu
sein und wird aus dem Westen auch von Boulenger genannt (King
George's Sound, Houtman's Abrolhos, Dick Hartog Island,
Sharks Bay).
Von der verwandten Gattung Tiliqua nennt derselbe Autor T. occipitalis
Ptrs. vom Swan River.
Glen. Egemia Grray.
Egernia Kingii Grray.
Boulenger, Cat. Liz., HI, p. 138.
Fuiidnotizeii : Stat. 121, Rottnest, 6./13. X. 05. Sq. 38. Prae-
frontalia in Kontakt; 4 Supraocularia; das 6.-7. oder 7. — 8. Supralabiale
sind Subocularia; 3 Paar Nuchalia; Rückenschuppen vorwiegend zwei-
kielig, Schwanz schuppen dreikielig. Nur die Finger und Zehen greifen über-
einander.
Dieses Exemplar, das größte, welches sich in der Sammlung vorfindet,
ist oben braun, mit schwarzen und gelblichen Flecken ;
an den Seiten sind die hellen Flecken weiß. Auri-
cularschuppen weiß. Kehle grau gefleckt.
Stat. 162, Tor bay, 19. VIIL 05. Sq. 37. Prae-
frontalia in Kontakt; 6. — 7. Supralabiale subocular;
2-3 Nuchalia; Rückenschuppen dreikielig, die Kiele aJi^'K^pfvrdeS;
schärfer als bei vorigem Exemplar. Die Zehen er- nat. Gr.
reichen eben die Finger.
Färbung oben graubraun mit drei ziemlich regelmäßigen Längsreihen
schwarzer Flecken; ein dunkles Lateralband, nach oben durch eine unge-
fleckte Zone von den Fleckenreihen des Mittelrückens getrennt, nach unten
nicht scharf abgegrenzt, von der Schnauzenspitze zum Auge und von hier
oberhalb des Tympanums bis zum Hinterbeinansatz. Dieses dunkel-rotbraune
Lateralband ist am Rumpf oben und unten unregelmäßig schwarz gesäumt
Die Fauna Südwest-Australiens. II. ol
470 Franz Werner,
und weiß und schwarz punktieit; auch unter ihm finden sich schwarze und
weiße Punkte verstreut.
Ich halte diese Form für das $ zu der vorigen, die ich als d" betrachte.
Dafür spricht die Beibehaltung der Längsstreifung, die starke Abplattung
des Kopfes und Köri)ers und die Kürze der Gliedmaßen.
Als ?? betrachte ich noch die folgenden Exemplare:
NW. -Australien. Liefert vend. 6. VIII. 05. Sq. 34. Praefrontalia
in Kontakt; 6. — 7. Supralabiale subocular; 2 Paar Nuchalia ; Rückenschuppen
dreikielig, in der Rumpfmitte der Mittelkiel sehr schwach, die Kiele, nament-
lich auf dem Schwanz, kräftiger, fast tuberkular. Färbung ähnlich wie beim
vorigen Exemplar, aber Seitenband weniger deutlich abgegrenzt, weiße
Punkte an den Seiten zahlreicher und auch auf den Gliedmaßen deutlich.
Stat. 138, Lünen berg, 22. IX. 05. Sq. 38. Praefrontalia und Nasalia
wie voriges Exemplar. 7. und 8. Supralabiale unter dem Auge. 2 Paar
Nuchalia. Rückenschuppen scharf gekielt, zwei- bis dreikielig. Rücken mit
kleinen schwarzen Flecken in 6 nicht sehr deutlichen Längsreiheu. Ober-
lippe bräunlich, weiß gefleckt.
Stat. 167, South Albany, 16. VII. 05. Sq. 36. Praefrontalia in
Kontakt, Nasalia berühren sicli in einem Punkt. Subocularia wie beide
vorigen Exemplare. Nuchalia 3 — 2; Rückenschuppen ziemlich scharf, zwei-
oder dreikielig. Mittlere Rückenfleckenreihe zu einem Längsstreifen zu-
sammengeflossen.
Verbreitung: Aus West- und Süd-Au stralien bekannt. Bou-
LENGER nennt sie von DickHartog Island, Houtman's Abrolhos
und vom Swan River.
Egernia piilchra n. si).
Fuiidiiotizcn: Stat. 138, Lünen berg, 22. IX. 05; Stat. 162, Tor-
bay, 19. VIIL 05 (Typus!); Stat. 167, South Albany, 16. VII. 05.
Tyi)us (Stat. 162, Torbay): Kopf dick, ähnlich wie bei Lacerta agilis.
Frontonasale in Kontakt mit Rostrale. Praefrontalia bilden eine breite
Sutur. Frontale etwa P/3 mal so lang wie breit, länger als das Inter-
parietale, im Kontakt mit dem ersten und zweiten der 4 Supraocularia, von
diesen das zweite am größten. Ein Paar Nuchalia, bedeutend größer als
die folgenden Schuppen. 5. und 6. Supralabiale unter dem Auge; das
erstere nach unten kaum verschmälert. Schuppen in 38 Reihen, die dor-
salen stumpf- dreikielig, die lateralen (nicht kleiner als diese) sowie die
kaudalen kaum merkbar gekielt, die ventralen (nur wenig kleiner al» die
dorsalen — 11 hintereinander liegende entsprechen 9 der letzteren) voll-
kommen glatt, ebenso die auf den Gliedmaßen mit Ausnahme der Tibia,
wo sie schwach gekielt sind. Drei Auricularschüppchen , von oben nach
Reptilia (Geckonidae und tScincidae). 471
unten an Größe abnehmend. Von den Infialal)ialen (1 nnj)aares, 3 Paare)
sind die beiden hinteren Paare durch größere Schiklchen median getrennt.
Färbung oben hell-rötliclil>raun, Kopfschihler mit dunklen Suturen
(Supralabialia) oder Flecken (Oberseite). Lidränder und Auricularschuppen
weiß. Zwei dorsale schwarzbraune Längsbänder, um weniger als 2 Schuppen-
breiten voneinander entfernt, etwas breiter als
der Zwischenraum, auf jedem eine Reihe von
runden Tupfen von der Grundfarbe, die am
Nacken zu einer Längsbinde zusammenüießen.
Seiten bräunlichweiß, schwarzbraun weitmaschig
retikuliert, oder mit unregelmäßigen zackigen ^^s- 6- Eijem/d ptdchra
TT ., ,1 1 o, 1 .11. 1 "• ^V-> Kopf von der Seite;
Vertikalbändern. Schwanz mit kleinen schwarz- ^^^ q^.
braunen Flecken in Querreihen. Gliedmaßen
schwarzbraun und weißlich gefleckt oder genetzt. Unterseite hell-bläulichgrün.
Totallänge 261 mm, Kopfrumpflänge 90, Kopflänge 21 mm. Vorder-
bein 30, Hinterbein 40 mm.
Diese Art ist mit E. Kingii nahe verwandt, gleicht aber in der Färbung
außerordentlich der glattschuppigen E. Whitii Lac.
Ein zweites, kleineres Exemplar von derselben Lokalität gleicht dem
vorigen in allen wesentlichen Punkten ; nur sind die Tupfen auf den dor-
salen Längsbändern heller als die Grundfarbe und auch relativ kleiner als
bei dem großen Exemplar. Schuppen in 36 Reihen.
(Stat. 167, South Albany.) Sq. 36, Auf der rechten Seite ist das
6. und 7. Supralabiale unter dem Auge. Zeichnung wie beim ersten
Exemplar. Auf der Schwanzoberseite (Basalhälfte) haben die Schuppen jeder
2. Querreihe einen runden schwarzen Fleck an der Spitze.
(Stat. 138, Luneberg.) Drei Exemplare, Sq. 36, 40, 36. Rücken-
zone lebhaft hell-rötlichbraun, das zwischen den Dorsalstreifen und der
(hier nicht gebänderten, sondern mehr oder weniger dicht gefleckten) La-
teralzone gelegene helle Band gelblichbraun ; die Dorsalbäuder durch Ver-
größerung der Tupfen mehr weniger in Auflösung begriffen, bei einem
Exemplar nur die schwarzbraune Außenrandlinie erhalten. Bei dem einzigen
Exemplar mit intaktem Schwanz ist dieser in den distalen 3 Vierteln ein-
farbig braun. Sonst wie das typische Exemplar.
Egernia depressa Blngr.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p, 141, tab. 5, fig. 1.
SxiRLmG and Zietz, Trans. R. Soc. S. Austral., XVI, 1893, p. 171.
Fuiidiiotiz: West- Australien. (B. Woodward ded. 9. X. 05.)
Nasalia bilden eine nur kurze Sutur, da das Frontonasale mit langer
Spitze sich zwischen sie einkeilt. P'routale so lang wie breit, ebenso lang
31*
472 Franz Weeker,
wie das Interparietale. Supraciliaria 5—7. Auricularschüppchen kaum
untersclieidbar.
Die dunkle Zeichnung der Oberseite ist im Nacken am hellsten, hell-
rotbraun, wird in der Rückenmitte dunkel-rotbraun und auf dem Schwanz
schwarzbraun; auf dem Nacken ist die helle Grundfarbe nur in Form von
Flecken erhalten.
Totallänge 130, Schwanzlänge 35 mm.
Verbreitung: Die Art wird von Boulenger vom Swan River an-
geführt (Typen), ist seither auch schon lebend nach Europa gekommen.
Lebende Exemplare befinden sich zurzeit in der ebenso reichhaltigen als
vorzüglich eingerichteten Reptiliensammlung des Zoologischen Gartens in
Frankfurt a. M. — Außerdem im Murchison River District, West-Australien.
Im Brit. Mus. Cat. werden außerdem noch folgende Egernia-Arten aus
West-Australien genannt; £J. luctuosa Ptrs. (ohne genauere Fundorts-
angabe), Whitü Lac. (Swan River, Houtman's Abrolhos), Cunning-
hami Gray (29^ südl. Br.), Stolcesü A. Dum. (Houtman's Abrolhos,
Disk Hartog Island); hierzu kämen noch die seither beschriebenen
Arten E. inornata Rosen (West- Australien) und E. Dahlii Blngr.
(Roebuck Bay, NW.- Australien).
Die bisher bekannten 16 Egernia-Arten lassen sich auf folgende Art
unterscheiden :
I. Schwanz subzylindrisch, meist überkörperlang; nicht abgeplattet, nicht
oder nur kurz bestachelt.
A. Rücken- und Schwanzschuppen glatt oder gestreift, nicht gekielt.
24 Schuppen rund um den Körper, Auricular-
schuppen klein ; Gliedmaßen erreichen oder
übergreifen einander E. luctuosa Ptrs.
28 Schuppen rund um den Körper ; Auricular-
schuppen groß ; Gliedmaßen erreichen ein-
ander nicht, sondern bleiben weit getrennt E. lauta De Vis
32—40 Schuppen rund um den Körper; Fron-
tale nicht 2 mal so lang wie breit, nicht
oder wenig länger als ein Frontoparietale ;
5. und 6. oder 6. und 7. Supralabiale unter
dem Auge E. WhiUi Lac.
42 Schuppen rund um den Körper; Frontale
2 mal so lang wie breit, viel länger als
ein Frontoparietale; 4.-6. Supralabiale
unter dem Auge E. inornata Rosen
46 Schuppen rund um den Körper ; Frontale
Keptilia (Gockonidae und Scincidae). 473
1 Vg"^'^^! SO lang wie breit; 6. und 7. Supra-
labiale unter dem Auge E. Dahlii Blngr.
Rücken- und Schwauzschui)pen mehrkielig, nicht stachelig.
2Q Schuppen rund um den Körper, die dor-
salen stumpf 4-kielig ; Frontale viel länger
als Frontoparietalia ; 4 Supraocularia;
Frontoparietalia, Interparietale und Parie-
talia geteilt; Gliedmaßen übereinander
greifend E. rugosa De Vis
26 — 28 Schuppen rund um den Körper, die
dorsalen 4— 5-kielig; Frontale 2 mal so
lang wie breit, viel schmäler als das 2.
Supraoculare , nicht länger als Fronto-
parietalia; 5 Supraocularia; Kopfschilder
nicht geteilt ; 6 Supraciliaria; Gliedmaßen
erreichen einander nicht E. dorsalis Peters
28 — 32 Schuppen rund um den Körper;
Frontale nicht 2 mal so lang wie breit,
so breit wie das 2. Supraoculare; 10 — 12
Supraciliaria. 3 Paar Nuchalia. Schwanz-
schuppen gekielt E. major Gray
30 Schuppen rund um den Körper; 9 Supra-
ciliaria; 4 Paar Nuchalia; die Kiele der
Schwanzschuppen nach hinten allmählich
schwächer; diese schließlich ganz glatt E. hungana De Vis
28 — 32 Schuppen rund um den Körper, die
dorsalen 4 — 5-kielig; Frontale nicht 2 mal
so lang wie breit; 7 Supraciliaria; 5. oder
G. Supralabiale berührt das Auge . . . E. striolata Ptrs.
34 Schuppen rund um den Körper; die dor-
salen stumpf 2-kielig; Frontale 2 mal so
lang wie breit; Supralabialia vom Auge
durch Suborbitalia getrennt E. Frerei Gthr.
36—40 Schuppen rund um den Körper, die
dorsalen 2 — 3-kielig ; 6., 7. oder 6. und 7.
oder 7. und 8. Supralabiale das Auge be-
rührend ; 2 — 4 Paar Nuchalia, nicht länger
als die folgenden Schuppen E. Kingii Gray
36 — 40 Schuppen rund um den Körper, die
dorsalen stumpf 2-kielig; 5. und 6. (aus-
nahmsweise 6. u. 7.) Supralabiale berührt
474 Franz Werner,
das Auge; nur ein Paar Nuchalia, viel
größer als die folgenden Schuppen . . . E. pulchra n. sp.
C. Rücken- und Schwauzschuppen einldelig, der
Kiel hinten in einen Stachel ausgezogen . . E. Cunninghami Gray
IL Schwanz stark niedergedrückt, breit, kürzer als
der Körper, stachelig.
Frontonasale in Kontakt mit dem Rostrale;
obere Schwanzschuppen einspitzig . . . E. Stohesii A. Dum.
Nasalia in Kontakt hinter dem Rostrale ; obere
Schwanzschuppen dreispitzig (die Mittel-
spitze am längsten) E. depressa Gthr.
Egernia Kintorei Stirling und Zietz (Trans. R. Soc. S. Austral.,
XVI, 1893, p. 171) ist anscheinend niemals kenntlich beschrieben worden
und konnte daher in obige Synopsis nicht aufgenommen werden.
Crcn. Lygosonia Oray.
Lyfjosonia (Hinulia) ocelliferum Blngr.
Aim. Mag. N. H., (6) XVIII, 1896, p. 232 (ocellatum).
Fundiiotizen : Stat 156, Beverley, 26. VIII. 05. (2 Exemplare.)
I: Sq. 32. Entfernung zwischen Schnauzenspitze und Vorderbein IVsinal
in dei" vom Vorder- zum Hinterbein enthalten. Praefrontalia deutlich in
Fig. 7. Lijgosoma ocelliferum Blngr.; nat. Gr.
Kontakt. 8—9 Supraciliaria. Aeußere Fleckenreihe jederseits sehr un-
deutlich. Sublabialia dunkel gerändert, auch einige kurze dunkle Längs-
strichel auf der Kehle und vereinzelte dunkle Punkte auf Bauch- und
Schwanzwurzel, sonst ganz typisch.
Totallänge 164 mm, Schwanz 99 mm.
II : Sq. 30. Entfernung zwischen Schuauzenspitze und Vorderbein 1 Vanial
in der vom Vorder- zum Hinterbein enthalten. Praefrontalia deutlich in
Kontakt; Supraciliaria 7—7. Andeutung einer äußeren Ocellenreihe am
Bauchrand, außer den 10 normalen Reihen. Ventralia mit undeutlichen
Längslinien zwischen den Schuppenlängsseiten. Sonst wie voriges Exemplar,
aber kleiner.
Reptilla (Geckonidae und Bcincidae). 475
Stat. 155, York, 11. VIII. 05.
III : Sq. 32. Entfernung zwischen Sclinauzenspitze und Vorderbein 1 V^nial
in der vom Vorder- zum Hinterbein enthalten. Praefrontalia bilden eine
deutliche Sutur. Supraciliaria 7 — 7. Frontale so lang wie Interparietalia
und Frontoparietalia zusammen. Parietalia bilden eine kaum merkbare
Sutur. 10 deutliche Ocellenreihen, am Bauchrande noch Andeutung eines
weißen, dunkel gesäumten Längsbandes, darunter noch eine dunkle Linie.
Sonst wie voriges Exemplar.
Verbreitung: Aus NW. -Australien (Roebu ck-Bay , leg. Dahl)
beschrieben.
Lygosoma (Himili(i) Lesueuril D. B.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 22ü.
Fiindiiotizen : Stat. 80, Eradu, 13. VII. 05.
I: Sq. 30. Entfernung Schnauzenspitze - Vorderbein in Entfernung
Vorder-Hinterbein iVoin^l enthalten. Rostrale, Nasalia und Frontonasale
in einem Punkt in Kontakt. 3 Paar Nuchalia; 6. und 7. Supralabiale unter
dem Auge. Länge 80 -f 200 mm. Vertebralliuie gelblich anstatt weiß ein-
gefaßt, Ptücken bis zu der schwarzen Einfassung der weißen Dorsolateral-
linie braun. Das diese nach unten begrenzende breite Band mit einer
Reihe weißlicher Tupfen, nach vorn undeutlich werdend; das weiße Band
zwischen Vorder- und Hinterbein nach unten durch eine dunkle Linie be-
grenzt. Auricularläppchen weiß.
II: Stat. 121, Rottnest, 12. IX. 05 (2 Exemplare). Sq. 28. Obige
Entfernungen verhalten sich wie 1:2. Rostrale und Frontonasale in Kon-
takt. 2 — 3 Nuchalia ; Supralabialia wie oben. Länge 80-}- 180 mm. Verte-
bralliuie weiß eingefaßt, Rücken bis zur weißen Dorsolaterallinie schwarz.
Untere Begrenzung des weißen Bauchrandbandes breit, vorn selbst weiß
gefleckt; darunter noch ein weißes Längsband und eine dunkle Linie vom
Vorder- zum Hinterbeinansatz. Schnauze hellbraun, Hinterkopf schwarz
gefleckt.
III: Sq. 28. Obige Entfernung wie 1 : P/a ; 2 Paar Nuchalia. Rostrale
und Supralabialia wie oben. Länge 80 -j- 190 mm. Färbung wie voriges
Exemplar.
IV : Stat. 155, Y o r k , 11. VIII. 05. Sq. 28. Obige Entfernung wie 1 : 1 'U.
Nasalia hinter dem Rostrale in Kontakt. 3—2 Nuchalia. Supralabialia wie
oben. Halsseiten auf dunkelbraunem Grunde mit weißen Tropfenflecken.
Junges Exemplar. Färbung wie vorige.
Die Zahl der Auricularschüppchen schwankt zwischen 2 und 4. Die
beiden weißen Dorsolaterallinien setzen sich, schwarz eingefaßt, auf den
Schwanz fort, hier mehr gelblich werdend und samt der dunklen Einfassung
476 Franz Werker,
allmählich verschwindend. Anch die dunklen und hellen Seiten streifen
gehen auf die Schwanzreihen über. Schwanz hellbraun. Beine oben braun-
schwarz gestreift.
Lygosoma (Himilia) LaMllardieri Grray.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 229.
Fuiidiiotizeii : Stat. 99, Lion Mill, 20. VII. 05 (2 Exemplare).
I: Sq. 26.? Auricularschuppen 3—3, dreieckig. Nuchalia 3 — 3.
Supralabiale 6 und 7 unter dem Auge. 4. Zehe erreicht Ellbogen. Länge
50 + 79 mm. (Schwanz reg.)
II: Sq. 26. 2—3 Auricularschuppen, meist abgerundet. Nuchalia 4 — 4.
6. und 7. Supralabiale unter dem Auge. Finger- und Zehenspitzen er-
reichen einander. Länge 58 + 59 mm. (Schwanz reg.)
Stat. 129, Jarrahdale, 19./20. IX. 05 (3 Exemplare).
II: Sq. 26. Auricularschuppen 2— 4, abgerundet; Nuchalia 4 — 4. 5., 6.
oder 6., 7. Supralabiale unter dem Auge. 4. Zehe erreicht die Finger-
spitzen. Länge 57 -j- 73 mm. (Schwanz reg.)
II: Sq. 24. Auricularschuppen 3— 4, kurz, abgerundet. Nuchalia 4— 4.
Supralabiale 6 und 7 unter dem Auge. Finger- und Zehenspitzen greifen
übereinander. Kopfrumpflänge 53 mm.
III: Sp. 26. Auricularschuppen 3-3, sehr schmal, aber höher als lang,
mit der Langseite dem Ohrrande anliegend. Nuchalia 5 — 5. 6. und 7.
Supralabiale unter dem Auge. 4. Zehe erreicht die Handwurzel. Länge
52 + SO mm. (Schwanz reg.)
IV. Schuppen in 24 Reihen. Auricularschüppchen 2—3, kurz, abge-
rundet. Frontonasale und Frontale stoßen in einem Punkte zusammen.
3 Paar Nuchalia. 6. und 7. Supralabiale unter dem Auge. 4. Zehe er-
reicht die Fingerspitzen. Länge 57-|-95 mm.
Stat. 138, Lünen berg, 22. IX. 05. Sq. 26. Auricularschuppen 4 — 4,
kurz, zugespitzt oder abgerundet. Nuchalia 4 — 4. 5. und 6. Supralabiale
unter dem Auge. 4. Zehe erreicht Handwurzel. Länge 51 -f- 82 mm.
(Schwanz zur Hälfte regeneriert.)
Stat. 145, Donnybrook, 28./29. VII. 05. Schuppen in 26 Reihen;
Auricularschuppen 5—4, abgerundet. Nuchalia 3—4. 5. und 6. Supra-
labiale unter dem Auge. 4. Zehe erreicht Handwurzel. Junges Exemplar
(37 + 64 mm.)
Stat. 146, Boyanup, 1./3. VIII. 05. Sq. 26. Auricularschuppen
granulär, 4—4, Nuchalia 4—4. 5. und 6. Supralabiale unter dem Auge.
4. Zehe erreicht Fingerspitzen. Länge 63 + 69 mm. (Schwanz reg.) Fronto-
nasale mit Rostrale und Frontale in einem Punkt mit Kontakt.
Stat. 154, Pickering Brook, 22. VII. 05.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae).
477
I : Schuppen in 26 Reihen ; Auricularschuppen 3— 4, mehr oder weniger
zugespitzt. 4 — 3 Nuchalia. 5. und 6. Supralabiale unter dem Auge.
4. Zehe erreicht Handwurzel. Länge 55 + 91 Dini. (Schwanz reg.)
II : Schuppen in 26 Reihen. Auricularschuppen 3—5, abgerundet. Nu-
chalia 3 — 4. 5. und 6. Supralabiale unter dem Auge. 4. Zehe erreicht
Handwurzel. Junges Exemplar (35 -|- 63 mm). Schwanzunterseite rötlich !
Station 162, Torbay, 19. VIII. 05. (4 Exemplare.)
^""räher' A^i"c^ilarsch. Nuchalia
I
II
III
IV
3-4
3—3
2—2
3-4
3—4
3—3
3-3
5-4
Supralabiale
5. 6.
5. 6.
Länge:
4. Zehe
erreicht
Handwurzel 55 + 103
Fingerspitzen 57+86 (Seh w. reg.
Mitte d. Finger 55 + 100 (reg.)
Ellbogen 50+85 (reg.)
Stat. 164, NO. von Albany, 17. VIII. 05 (4 Exemplare).
^"Ä?"" Auricularsch. Nuchalia Supralabiale 4. Jehe ^änge:
4—4 3—3 6. 7., 5. 6. Handwurzel 50+98 (reg.)
4-4 4—4 5.6., 6.7. Fingerspitzen 65 + 73 (reu.)
4—4 3—3 5.6. Handwurzel 51 + 95
reihen
28 (30)
28
26
28 4—4 2-2 5.6. „ 35+87
Stat. 167, South Albany, 16. VII. 05 (20 Exemplare.)
No.
Auricular-
schuppen
4. Zehe reicht
bis
Länge
Färbung und Zeichnung
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIIL
IX.
X.
XI.
XII,
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
XVII.
XVIII.
XIX.
XX.
3—4
4-3
3-4
4-3
3-3
4—4
3-3
4-3
3-3
4-4
2-3
3-3
3—3
3-3
2-4
3-4
4-4
3-3
4-3
4-4
4-4
5-4
3-3
4-4
3-4
4-4
(anliegend)
4—4
2 2
3-4
4-4
3-3
4—4
4-3
3-3
4-3
4—4
4-4
4-4
4-4
Fingerspitzen
erreicht nicht die
Fingerspitzen
Fingerspitzen
Basis d." Mittelf.
Handwurzel
Basis d. Mittelf.
Mitte d. Finger
Fingerspitzen
Handwurzel
Fingerspitzen
Mitte d. Finger
Handwurzel
Basis d. Mittelf
Handwurzel
73 + 75 (reg.)
70 + 103
704-96 (reg.)
70+41 (reg.)
68+113 (reg.)
66+114
66+99
(35+110
65+92 (reg.)
65 + 72 (reg.)
64+101
64+88 (reg.)
63 + 109
63+97 (reg.)
63+88 (reg.)
62 + 109
61+95
60+105 (reg.)
53 (halbw.)
jung
Auffallend ist bei allen Exemplaren die
gelbbraune, schwarz marmorierte Über-
seite der Gliedmaßen. Oberseite braun,
jederseits mit einem schwarzen Längs-
band eingefaßt, das medianwärts un-
deutlich begrenzt ist. Rückenzone mehr
weniger dunkel und hell punktiert. Das
dunkle Seitenband der Dorsalzone wird
nach unten von einer schmalen weißen
Linie begrenzt, die auf den Supraciliaren
.beginnt und erst in der Mitte des
Schwanzes undeutlich wird. Das
schwarze Lateralband ist weiß punk-
tiert; darunter eine halb so breite Binde
vom Vorder- zum Hinterbein und unter
dieser wieder eine schmale, nicht ganz
deutliche dunkle Linie in derselben Aus-
dehnung. Diese 3 dunklen Streifen sind
durch 2 weiße Binden voneinander ge-
trennt, von denen die obere, noch mehr
die untere, undeutlich sein kann. Kehl-
schuppen häufig fein dunkel gesäumt.
Bauch weiß, Unterseite der Gliedmaßen
gelblich, die des Schwanzes mehr
weniger intensiv blaugrün. Das ^
scheint sich durch grünliche Kehle und
grünlichgelben Bauch auszuzeichnen.
Das 5. und 6. Supralabiale bei I —
XVIII unter dem Auge, bei XIX und
XX rechts das 6. und 7.
478 Franz Werner,
Ich vermute, daß die Exemplare mit zickzackförmiger weißer Bauch-
raudlinie, weiß punktiertem, dunklem Seitenband mit nach hinten undeutlich
werdender oberer hellerer Saumlinie die dS sind (Exemplare von Stat.
138, 1G2, 1G4, 145.)
Verbreitung: Diese Art ist für West- Australien charakteristisch
und vom King George 's Sound, Swan-River und Albany bereits
bekannt.
Lygosoina (lAolepisma) niusteUmini O'Sh.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 267, tab. 19, fig. 2.
Fuiidnotiz : Koll. Mus. Hamburg, West -Australien; Timmer-
mann leg.
Ein Exemplar mit 22 Schuppenreihen. Frontoparietalia paarig. Zeich-
nung der 01)erseite deutlicher als bei dem von Boulenger al)gebildeten
Exemplar, da einzelne der dunklen Längsstrichel der Oberseite stärker
verdunkelt sind und auch der Dorsalteil des Schwanzes von einer dunklen
Längsliuie jederseits begrenzt wird.
Verlbreituiig : Aus N S.Wales bekannt.
Lyfßosomci (I/iolepisina) trilineatum Gray.
Boulenger, Cat. Liz., III, p. 279, tab. J2, fig. 2, 2a.
Fuiidiiotizeii : Stat. 165, Albany, 13./22. VIII. 05 (2 Exemplare).
I: Entfernung von Schnauzenspitze zum Vorderbein 2mal in der vom
Vorder- zum Hinterbein enthalten. 5 Supraciliana; 27 Schuppen um die
Rumpfmitte, die dorsalen und suprakaudalen sehr deutlich gestieift. Finger
und Zehen erreichen einander nicht. Die Zeichnung entspricht der fig. 2
bei Boulenger, die Färbung ist aber erhe])lich dunkler, so daß die Streifen
weniger deutlich erscheinen. Oberseite braun, Unterseite grünlichweiß,
Schwanzunterseite graublau.
Länge 53 + 90 mm.
II : Entfernung wie oben, wie 1 zu etwas über 2. Schuppenreihen 26.
Sonst ganz wie voriges Exemplar.
Länge 57 + 77 mm (Schwanzspitze fehlt).
Fuiuliiotizen : Stat. 144, Bridge town, 30.|31. VII. 05 (2 Exemplare).
Entfernung wie oben, wie 1 zu etwas weniger als 2. Schuppenreihen
26. Finger- und Zehenspitzen erreichen einander. Zeichnung wie fig. 2 a
bei Boulenger, Färbung anscheinend gleichfalls dunkler. Sonst wie vorige
Exemplare.
Länge 53 -\- 85 mm.
Verbreitung: Aus Süd- und Südwest- Australien (Albany,
S w a n R i V e r) sowie aus Tasmanien bekannt.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 479
Lyr/osonia (Honiolepida) branchiale Günther.
GÜNTHER, Ann. Mag. N. H., (3) XX, 18Ü7, p. 47.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 321, tab. 26, fig. 2.
Fuiidiiotiz : Stat. 95, Boorabbin, 3. VII. Ofx
Körper lauggestreckt, die Eutferniing von Schnanzenspitze und Vorder-
bein etwa 2Y3nial in der vom Vorder- zum Hinterbein enthalten. Schnauze
kurz, abgerundet. Unteres Augenlid mit großen rechteckigen Schuppen in
der Mitte. Nasenloch in einem ungeteilten Nasale, das mit dem der
anderen Seite hinter dem Rostrale eine sehr deutliche Sutur bildet. Vertikal-
furche hinter dem Nasenloch vorhanden. Rostrale fünfeckig, hinten deut-
lich winkelig zwischen die Nasalia eingekeilt. Frontonasale breiter als lang,
mit dem Frontale eine Sutur von der Breite dieses letzteren bildend;
Frontale in Kontakt mit dem 2. und 3. Supraoculare ; 4 Supraocularia,
das 1. und 4. am kleinsten; 5(6) Supraciliaria. Frontoparietalia und Inter-
parietale deutlich, das letztere gegen 2mal so groß wie eines der ersteren,
die Parietalia vollständig voneinander trennend. 3 Paar Nuchalia. 5. Supra-
labiale unter der Augenmitte, das 6. am größten. Ohröffnung klein, elliptisch,
mit einem kleinen, abgerundeten Auricularschüppchen. 24 Schuppen um
die Rumpfmitte ; dorsale Mittelreihen am breitesten. Präanalschuppen etwas
vergrößert. Finger- und Zehenspitzen bleiben weit getrennt. Finger und
Zehen kurz, 3. und 4. Zehe etwa gleich lang, 15 gekielte Lamellen unter
der 4. Zehe. Schwanz kürzer als Kopfrumpflänge.
Kopfrumpflänge 80, Schwanzlänge 64 mm.
Kopf 14 X 9 mm ; Vorderbein 14, Hinterbein 15 mm.
Oberseite rötlichl)raun, einfarbig, Unterseite grünlichweiß, Schwanz-
unterseite gelblichweiß.
Von der Beschreibung Boulengers nur durch den gestreckteren
Körperbau und die Färbung unterschieden ; trotzdem sieht das Tier recht
verschieden aus, so daß ich den Varietätsnamen elongatum in Vorschlag
bringen möchte.
Verbreitung: Bekannt ist die Art bisher nur aus Nordwest- und
West-Australien.
Nahesteht der vorliegenden Varietät L. melanops Stirl. u. Zietz
(Trans. R. Soc. S. Austral., XVI, 1893, p. 173, tab. 6, fig. 3, 3a).
JLyf/osoitia (Hofnolepida) austvale Gray.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 323.
Funclnotiz: Stat. 167, South Albany, 16. VII. 05.
Das einzige vorliegende Exemplar stimmt sehr gut mit Ed. Kono-
piTZKYs schöner Abbildung auf tab. 5 der SB. Ak. Wiss. Wien, LXII,
1870 (Steindachner, Herp. Notizen [II j, p. 342, als HinuKa gracilipes).
4^0 Franz Wernee,
Länge 192 mm (Kopfrumpflänge 67 mm).
Entfernung zwischen Schnauzenspitze und Vorderbein etwas über 2mal
in der zwischen Achsel und Hinterbein enthalten, Frontonasale und
Frontale bildet eine sehr kurze Sutur. Schuppen in 20 Längsreihen, Ober-
seite braun, Kopf dicht dunkel punktiert ; Rückenmitte mit dunkler Längs-
binde, die aus einer dichten Anhäufung dunkler Punkte entsteht und seit-
lich nur von einzelnen Punkten begleitet wird. Körperseiten wie auf der
oben zitierten Abbildung.
Verbreitung: Die Art wird von Boulenger vom Swan River und
King George's Sound erwähnt,
Lygosonui (Hejuierejis) initiale n. sp.
Fundiiotizeii : Stat. 99, LionMill, L X. 05 (6 Exemplare) ; Stat, 129,
Jarrahdale, 19./20, IX, 05 (3 Exemplare).
Diese Art ist, wie der Name andeuten soll, das Anfangsglied der
Hemiergis-Reihe. Sie hat 5 Finger und Zehen, während Peronii 4, decresiense 3
und quadrilineatum 2 Finger und Zehen besitzt. Im übrigen stimmen alle
5 irrten außeroidentlich überein, nur durch die Zehenzahl kann man sie
mit Sicherheit unterscheiden. Obwohl es nun naheliegt, anzunehmen,
daß diese Arten nur Mutationen derselben Art vorstellen, so ist es dennoch
bemerkenswert, daß niemals 2 Arten auf demselben Orte gefunden wurden,
daß sie sich also in ihrer Verbreitung vollständig ausschließen. Wir können
nur so viel sagen, daß L. initiale das Anfangs-, quadrilineatum, soweit bis
jetzt bekannt, das Endglied einer geradlinig verlaufenden, absteigenden
Eutwicklungsreihe ist und daß sie einander so nahestehen, daß sie ohne
Berücksichtigung der Zehenzahl derselben Art zugerechnet werden mußten.
Allerdings steigt die Schupjjenreihenzahl höher als bei den folgenden Arten
(von 9 Exemi)laren sind 7 mit 20, 1 mit 21, 1 mit 22 Schuppenreihen),
die Dimensionen bleiben geringer und der Schwanz häufig kürzer (nicht
über doppelte Körperlänge) als bei diesen.
Rücken mit 2 oder 4 Längsreihen feiner Punkte, die beiden mittleren
(denen L. quadrilineatum entsprechend) in der Regel vorhanden. Seiten
grau, durch eine dunkle Linie vom Rücken abgegrenzt. Unterseite gelb-
lich, Kehle und Schwanzunterseite mehr grau, oder alle Bauch- und Sub-
caudalschuppcn dunkel eingefaßt.
JLyffosorna ( Hernier <jis) Peronii Fitz.
[quadridif/itatuni ii. iioiuj
BooLENGER, Cat. Liz., III, p. 326,
Fuiidnotizen: Stat. 144, Bridgetown, 30./31. VII. 05 (4 Exemplare) ;
Stat. 150, Yallingup, 5. X. 05 (1 Exemplar); Stat. 162, Torbay;
Eeptilia (Geckonidae und Scincidae). 481
19. VIIL 05 (2 Exemplare); Stat. 164, NO. v. Albany, 17. VIII. 05
(2 Exemplare) ; Stat. 165, Albauy, 22./23. VIIL 05 (9 Exemplare); Stat. 167,
South Albany, 16. VII. 05 (3 Exemplare).
19 Exemplare haben 20, 2 aber nur 18 Schuppenreihen; das größte
Exemplar mißt 210 mm, wovon 145 mm auf den Schwanz entfallen, der
in der Regel mehr als 2mal so groß ist, wie der übrige Körper.
Unterseite mitunter vorwiegend dunkelgrau. Rückenzeichnung aus
kurzen Längsstricheln oder rundlichen, dicht hintereinanderstehenden
Punkten bestehend, die nicht immer ausgesprochene Reihen bilden. Schwanz-
unterseite weiß mit tief dunkelgrauen Schuppenrändern, am Regenerat ganz
grau. Ausnahmsweise ist die Rückenzone ganz einfarbig, lebhaft metallisch
rotbraun.
Verbreitung' : Diese Art wurde bei A 1 b a n y , K a n g a r o o - 1 s 1 a n d und
King George 's Sound bisher gefunden.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich bemerken, daß der Artname Feronü
im Cat. Liz. zweimal vorkommt, nämlich p. 286, No. 82, L. Peronii Dum.
BiBR. Heteropus) und p. 326, No. 134, L. Peronii Fitz. (Seps.J. Da der
DuMERiL-BiBRONsche Name älter zu sein scheint als der von Fitzinger,
für L. Peronii Fitz, aber kein verwendbares Synonym vorliegt, so wäre
die Art neu zu benennen, und ich möchte für sie den Namen L. quadri-
digitatum vorschlagen, obwohl er, wie ich gern zugebe, nichts weniger als
charakteristisch ist.
Lygosonia (Hemiergis) decresiense Fitz.
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 327.
Fundiiotizen : Stat. 134, Lunenberg, 22. IX. 05 (1 Exemplar);
Stat. 145, Donnybrook, 28./29. VIL 05 (4 Exemplare).
Die Exemplare haben durchwegs 20 Schuppenreihen ; das größte ist
195 mm lang, davon der Schwanz 134 mm ; dieser ist im allgemeinen mehr
als doppelt so lang, wie der übrige Körper.
Verbreitung": Boulenger nennt die Art von K an gar oo -Island
und Süd- Australien.
Punktreihen des Rückens stehen weiter auseinander als bei initiale;
Schuppen der Kehle und der Schwanzunterseite oder auch die des Bauches
mit grauen Rändern.
Lygosonia (Hemiergis) quadrilineatum DB.
Boulenger, Cat. Liz., III, p. 328.
Fundnotizen : Stat. 109, S u b i a c o n ö i- d 1. , 21 . VII. 05 (2 Exemplare) ;
Stat. 114, Buckland Hill bei Fremantle, 1. VII. 05 (4 Exemplare) ;
Stat. 116, Fast Fremantle, 27. VI. 05 (1 Exemplar); Stat 117, Fre-
482 Franz Werner,
mantle, Kalkhügel, 23. VII. 05 (1 Exemplar); Stat. 119, Fremantle,
Obeliskliügel, 5. V. 05 (1 Exemplar); Stat. 121, Rottnest, 6.|13. X. 05
(6 Exemplare); Stat. 142; Bunbury, 24./25. VIL 05 (1 Exemplar).
Die Zahl der Schuppenreihen beträgt meist 18, nur einmal IG; das
größte Exemplar hat 68 mm Kopfrumpflänge und 101 mm Schwanzlänge,
das nächstgrößte nur 02 mm Kopfrumpf- und 138 mm Schwanzlänge, ist
also rund 200 mm lang. Auch hier ist der Schwanz meist doppelt so lang
wie der übrige Körper.
Rücken mit 2 Punktreihen (je eine auf der der Medianlinie zunächst-
liegenden Schuppenreihe [No. 117J), die sich auch auf den Schwanz fortsetzen
und zu einer Längslinie zusammenfließen können (No. 121), dazwischen
häufig die Grundfarbe etwas aufgehellt. Rücken- und Seitenzone durch
eine Punktreihe oder (viel häufiger) Längslinie voneinander abgegrenzt, die
sich ebenfalls auf den Schwanz fortsetzt. Zwischen dieser und der dor-
salen Punktreihe (oder Linie) nicht selten noch eine ; Seiten unter der vor-
genannten Grenzlinie mehr weniger grau, mit feinen Längslinien (den
Schuppenreihen entsprechend) an den Seiten des Schwanzes mehr weniger
deutlich schief nach aufwärts und hinten gerichtet, wie bei Delma impar.
Unterseite einfarbig gelblichweiß, nur Kehle häufig mit grauen Längsliuien
(den Schuppenreiheu entsprechend). Subcaudalschuppen grau gesäumt.
Verbreitung: Boulenger verzeichnet diese Art von Swan River,
H 0 u t m a n \s A b r o 1 h o s und C h a m p i o n B a y .
Die Schuppenreihenzahlen sinken in dieser Gruppe mit der absteigen-
den Zehenzahl:
L. initiale Zehen 5, Schuppenreihen 20 — 22
L. Peronii „ 4, „ 18—20
L. decresiense „ 3, „ 20
L. quadrilineatum .,2, „ Ki — 18
Dagegen steigt bei allen die Entfernung der Gliedmaßen derselben
Seite mit zunehmendem Alter, sie ist bei jüngeren Tieren 2mal, bei alten
ungefähr 3mal so groß wie die von Schnauzenspitze und Vorderbeinansatz
(s. Tabelle p. 483).
Lygosovna (Rhodona) Hneopttnctulatuiu (DB.).
Boulenger, Cat. Liz., III, p. 336.
Fundiiotizen : Stat. 109, Subiaco, nördl.. 9., 12. u. l(i. V. 05.
Ein schön erhaltenes Exemplar, welches mir unwiderleglich den Beweis
zu erbringen scheint, daß die nachfolgende Art nur eine weiter reduzierte
Form der obigen ist. Mit Ausnahme des Besitzes stummeiförmiger Vorder-
gliedmaßen und der Färbung stimmt dieses Exenii)lar vollkommen mit L.
bipcs überein, so daß, abgesehen von diesen beiden Merkmalen, die Be-
Reptilia (Geckonidae und Scincidae).
483
L. initiale
L. Peronii
L. decresiense
L. quadrilineatum
Stat.-
No.
1
2
3
Stat.-
No.
].
2
3
Stat.-
No.
1
2
3
Stat.-
No.
1
2
3
99
1
201 fast 3
45 (92)
165
20
3
65 (145)
134 '20 fast 3
61 (134)
142
18
373
68 (108)
99
">2
27,
45 (86)
165
20
2^4
62 (101)
145 20! fast 3
57 (100)
114
18
374
62 (138)
99
21
2V
43 (76)
165
20
fast3
61 (134)
145 ;20
über 2
76 (126)
116
18
über 3
60 (116)
129
20
2V4
40 (104)
162
20
27«
60(130)
145 120
2
39 (95)
117
18
37. i 59 (94)
99
20
über 2
40 (82)
165
20
fast 3
60 (126)
145 20
2
28 (66)
121
18
3 1 59 (93)
129
20
2
36 (89)
144
20
fast 3
60 (87)
109
18
278 i 53 (120)
99
20
2
36 (72)
162
20
27.
57 (137)
121
18
27«
52 (117)
99
20
über 2
35 (87)
144
20
27.
56 (157)
121
18
2^7
52 (95)
129
20
über 2
34 (84)
144
20
27.
56 (136)
109
18
3
52 (89)
1(35
20
fast 3
56 (126)
114
18
27,
50(113)
167
20
274
56(118)
121
18
2Va
49 (107)
144
20
27.3
55 (140)
121
18
Über 2
48 (131)
144
18
27
53(151)
114
18
2V.>
44 (113)
165
18
27
53 (148)
121
18
2V3
43 (103)
167
20
27.
52 (142)
114
18
27
42 (86)
1(35
20
27
50 (133)
167
20
27.
50 (-)
164
20
über 2
48 (97)
150
20
2
48 (86)
165
20
274
46(130)
165
20
2
27 (64)
1 = Zahl der Schuppenreihen rund um die Körpermitte.
2 = wie oft Entfernung von Schnauzenspitze zum Vorderbein in der vom Vorder-
zum Hinterbeinausatz enthalten.
3 = Kopfrumpflänge (eingeklammert Schwanzlänge).
Schreibung von L. Uncopunctidafum bei Boulenger vollkommen auf die
andere Art paßt.
Dimensionen: Totallänge 150, Kopfrumpflänge 84, Vorderbein 1, Hinter-
bein 8 mm.
Die medianen beiden Puuktreilien bestehen aus größeren Punkten,
als die angrenzenden ; sie entsprechen denjenigen der gestreiften Form von
L, U2)es. Gegen den Bauchrand zu werden die Punkte immer kleiner, auf
dem Schwanz bilden sie schief nach aufwärts und hinten gerichtete Reihen,
ähnlich wie die Zeichnung von Delma inipar Fisch. Oberlippensuturen
dunkel. 4. und 5. Supralabiale unter dem Auge. Ohrötfnuug deutlich klein.
Verbreitung: Die Art ist nur aus West- Australien (Swan
River) bekannt.
Lytßosoma (Hhodona) bipes (Fischer).
Fischer, Arch. f. Naturg., 1882, p. 292, tab. 16, fig. 10—15.
Stirllng and Zietz, Trans. R. Soc. S. Austral., XVI, 1893, p. 175.
Fundiiotizeii : Stat. 65, Denham, 4./22. IX. 05; Stat. 70, Tamala,
7./8. IX. 05.
2 Exemplare von Denham, ein größeres, mit 92 mm Kopfrumpf-
länge (Schwanz abgebrochen), und ein kleineres (110 mm Total-, BO mm
484 Franz Werxer,
Kopfriimpfläuge). Das Hinterbein ist beim großen Exemplar 7 mm lang,
so lang wie die Mundspalte.
Schuppen in 20 Reihen (18 beim Originalexemi)lar). Färbung oben
bräunlichweiß, unten weiß. Das 4. Supralabiale unter dem Auge.
Die abweichende Färbung und höhere Schuppenreihenzahl, die Lage
des 4. (beim Typus ist es das 3.) Supralabiale uuter dem Auge, das
weniger vorspringende Rostrale, das siebeneckige Frontonasale mit kon-
kavem Hinterrand, das längere Interparietale und die anscheinend kürzeren
Gliedmaßen sind anscheinend genügende Unterschiede von L. hipes.
Ich habe aber noch ein weiteres Exemplar vor mir, und zwar von
Tamala, welches mich davon überzeugt, daß alle diese Unterschiede indi-
viduell sind oder auf ungenauer Zeichnung beruhen. Dieses Exemplar hat
ebenfalls 20 Schuppenreihen, das 4. und 5. Supralabiale unter dem Auge,
die Zeichnung ist vollkommen typisch, wie von Fischer beschrieben, die
Oberlippenschilder haben dunkle Suturen. Im übrigen stimmt es mit den
einfarbigen Exemi)laren von Denham vollkommen überein, auch ist das
1. Paar von Intralabialen bei allen 3 Exemplaren median in Kontakt.
Ich möchte für die einfarbige Form von Denham den Namen var.
concolor n. vorschlagen.
Zweites Exemplar von Tamala mit 20 Schuppenreihen und ganz
winzigen Rudimenten der Vordergliedmaßen. Sonst ganz wie das
vorige vom selben Fundort, weshalb ich vermute, daß in der Gattung Lygo-
soma unter Umständen sogar das Vorhandensein oder Fehlen von Glied-
maßenrudimenten als Artmerkmal unwesentlich sein kann, ebenso wie ich
dies für die Zeheuzahl (s. Äblepharus distiguendus S.) anzunehmen ge-
neigt bin.
Länge 42 -f- 32 mm.
Verbreituns": Der Typus Fischers stammt von Nicols Bay, W.-
Australien; die Art kommt auch in Zentral- Australien (Barrow
Range) vor.
I/ygosoma (Mhodona) praepeditum Bliigr.
BoULENGER, Cat. Liz., III, p. 337. '
Fuiuliiotizen : Stat. 109, Subiaco nördh, 3. IX. 05 (4 Exemplare).
Länge : 56 + 49, 54 + 40, 56 -f 32, 43 -f 32 mm. Der Schwanz ist nur
bei No. 3 regeneriert, sonst intakt. Ganz ähnlich dem vorigen Exemplar,
nur die nuchale Punktreihe fehlt, und die Retikulation der Bauchränder
erstreckt sich bis zur Mitte.
Stat. 114, Buckland Hill bei Fremantle, 1. VI. 05. Fronto-
nasale und Frontale rechts verschmolzen. Seitenband schwarzbraun ; am
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 485
Nacken zwischen ihm und der dorsalen Punktreihe noch eine solche. Bauch-
seitenschuppen fein dunkel gerändert, doch die Zone unter dem Lateral-
band einfarbig weiß. Schwanzunterseite dicht dunkel punktiert.
Länge 55 + 4(3 mm.
Stat. 121, Rottnest, 6./13. X. 05. Totallänge 03, Ko])frumpflängo
59 mm (Schwanz regeneriert). Ganz typisch, nur Färbung ganz weiß, Seiten-
band dunkelgrau. Das Auge wird unten vom 3. und 4. Supralabialc be-
grenzt.
West- Australien. B. Woodward don. 9. X. 05. Länge 56
-f 31 mm (Schwanz regeneriert), ganz wie das Exemplar von Stat. 114.
Diese Art scheint mir ein noch weiter in der Reduktion der Glied-
maßen vorgeschrittenes und damit in bezug auf die Grabschnauze besser
entwickeltes L. hipes zu sein, mit dem es in der Zeichnung sehr gut über-
einstimmt.
Verbreitung: Die Art ist ausschließlich aus West-Australien
bekannt.
Außer den hier verzeichneten Lpgosorna - Arten sind aus West-
Australien noch die folgenden bekannt :
L. (Hinulia) Fischeri Blngr. (Nicol Bay, Barrow undEverard
Range
„ „ pallidum Gthr. (Nicol Bay)
„ „ isolepis Blngr. (Nicol Bay, Swan River)
„ „ Richardsoni Gray (Houtman's Abrolhos)
„ „ monotropis Blngr. (Champion Bay)
„ „ Colletti Blngr. (Roebuck Bay)
L. (Homolepida) gastrostigma Blngr. (S h e r 1 o c k R i v e r , N i c o 1 B a y)
„ (Liolepisma) Guichenoti DB. (Swan River)
„ (Rhodona) microtis Gray (Swan River)
„ „ Gerrardi Gray (Swan River, Champion Bay)
„ „ miopus Gthr. (Champion Bay)
„ „ Walkeri Blngr. (Roebuck Bay, Condillac Island).
Oen. Ablepharus Fitz.
Ahlephartts Botitoni Desj. var. JPeroni Coet.
ßoüLENGER, Cat Liz., III, p. 34G, 347.
Fundiiotizeii : Stat. 80, Eradu, 13. VII. 05, Länge 41 -f 55 mm. Kopf
hellbraun, dunkelbraun und gelblich fein gefleckt. Rückenzone hellbräun-
lichgrau, mit kleineu dunkelbraunen Flecken dicht besät; Nacken auch mit
weißen Punkten; dunkles Lateralband hell punktiert; Unterseite weißlich.
Die Fauna Südwest-Australiens. II. 3^
\'
%■
486 Fbanz Werner,
Stat. 93, Kalgoorlie, 29./30. VI. 05 (2 Exemplare). Kopf braun
mit helleren und dunkleren kurzen Längsstriclieln. Rückenzone dunkel
eingefaßt; helles Dorsolateralband nicht dunkel getüpfelt, nicht viel heller
als die Rückenzone ; dunkles Lateralband undeutlich heller punktiert. Unter-
seite einfarbig, bezw. die Zeichnung des großen Exemplars von Stat. 101
nur angedeutet. Länge 34 -j- 48 mm. Bei einem kleineren Exemplar der-
selben Provenienz ist der Kopf oben ausgesprochen hellbraun, die helleren
Flecken der Dorsal- und Lateralzone heller, zahlreicher und deutlicher;
sonst wie das größere Exemplar.
Stat. 95, Boorabbin, 3. VIL 05. Ähnlich dem gleichfalls halb-
wüchsigen kleineu Exemplar von Stat. 93.
Stat. 101, Mundaring Weir, 9. VIII. 05 (2 Exemplare). Prae-
frontalia bilden eine breite Sutur; Schuppen in 26 Reihen. Färbung oben
schwärzlich, mit undeutlich begrenztem, vom Augenhinterrand ausgehenden
und nach hinten sich allmählich verbreiterndem weißlichem, fein dunkel ge-
tüpfeltem Dorsolateralband. Rücken dunkelbraun, dicht dunkel und weiß-
lich i)unktiert; Kopf und Seiten weiß punktiert; Bauchseiten, Hals bis zur
Mitte, fein dunkel punktiert. Schwanzunterseite ebenso (Regenerat dunkel-
grau). Kopfrumpflänge 46 mm. Bei dem kleinen Exemplar ist die weiße
Punktierung auf Kopf und Rücken viel deutlicher.
Stat. 103, Guildford, 28. VIII. 05. Rückenzone schwärzlichbraun,
von dem dunklen Seiteubande durch ein ungeMecktes, undeutlich begrenztes
gelblichbraunes Band getrennt; Kopf dunkel, Rückenzone gelblich getüpfelt,
Andeutung eines hellen Bandes zwischen Vorder- und Hinterbeinansatz.
Unterseite einfarbig.
Stat. 109, Subiaco uördl., 3. IX. 05. P'ärbung der Oberseite
schwarzbraun, daher Punktierung kaum bemerkbar. Helle Dorsolateral-
linie schmal. Vordere Infralabialia und Postmentalia gelblichweiß, Untei'-
seite sonst grünlich. Frontonasale, Frontale und Praefrontalia berühren
sich in einem Punkte.
Stat. 155. York, 11. VIII. 05. Supralabialia 4— 5 ; Frontonasale durch
eine mediane, von hinten ausgehende Furche halb geteilt. Au jeder Seite
der graul)raunen Dorsalzone 2 Reihen dunkler Flecken. Helle Dorsolateral-
binde ungeÜeckt, hell-graubraun. Dunkles Lateralband hell punktiert.
Länge 40 -\- 49 mm. Außerdem noch ein schlecht erhaltenes Exemi)lar
ebendaher.
Verbreitung: In den Tropen weit verbreitete Art; die Varietät ist
bereits von West- A ustr alien (Swan River) bekannt.
Eeptilia (Geckonidae und Scincidae). 487
Ablepharus lineo-ocellatus DB.
Boui.ENGER, Cat. Liz., III, p. 348.
Funcliiotizeii : Stat. 71, Northampton, 19. VII. 05. Sq. 26. Sui)ra-
nasalia vorhanden. 4. Zehe erreicht Handwnrzel. Länge 44 -j- 7 1 nun.
Dimldes Seitenband fehlt.
Stat. 101, Mundaring Weir, 9. VIII. 05. Sq. 28. Das 1. eben-
so wie das 4. Supraoculare etwa ebenso groß wie das 3. Von den ersten
5 Snpraciliaren ist das 2. am kleinsten, das 3. — 5. keilen sich winkelig
zwischen die Supraocularia ein. 4 — 5 Supralabialia vor dem Suboculare.
4. Zehe erreicht Ellbogen.
Graubraun mit dunklerem Seitenrand. Rückenzone wie bei Chalcides
ocellatus var. tiligugu.
Dieses Exemplar stimmt mit keiner der angegebenen Varietäten über-
ein. Es hat am ehesten die Färbung der var. A, aber deutliche Supra-
nasalia; von B unterscheidet es sich durch die höhere Zahl der Schuppen-
reihen, von C durch die Färbung.
Kopfrumpflänge 46 mm (Schwanz regeneriert).
Stat. 109, Subiaco nördl. , 3. IX. 05. Sq. 28. Keine Supranasalia;
Färbung wie beim größeren Exemplar von Stat. 121. Länge 43 + 59 mm.
Supralabialia 4—4. 4. Zdie erreicht Fingerspitzen.
Stat. 121, Rottnest, 6./13. X. 05 (8 Exemplare).
I : Großes Exemplar, 137 mm Totallänge (Schwanz 87 mm). Schuppen
in 2() Reihen. Oberseite hell-graubraun, am Rücken ein die beiden ver-
breiterten Medianreihen und die angrenzenden Hälften der nächsten Reihe
jederseits bedeckendes Längsband bildend, mit schwarzbraunen, unregel-
mäßigen Querbinden, die gelbliche Flecken einschließen (ähnlich wie bei
Chnlcides ocellatus var. tiligugu). Ein schwarzbraunes, vom hinteren Augen-
rand über das Tympanum au jeder Seite des Körpers entlang ziehendes
Längsband ist von dem Dorsalband durch ein gelblichbraunes, ungeÜecktes
Band, von einer vom unteren Augenrande zum Hinderrande des Tympanums
und von hier zum Vorderbein ziehenden die Ansatzstelle des Vorder- und
Hinterbeines verbindenden schwarzen Linie durch ein weißes Band getrennt ;
alle drei von etwa gleicher Breite. Unterseite bläulichweiß. Die Schwanz-
zeichnung undeutlich.
II : Kleineres Exemplar, 42 + 58 mm ; in morphologischer Beziehung
im allgemeinen mit dem großen übereinstimmend, aber die mittleren
Rückenschuppenreihen weniger breit. Rücken mit 2 schwarzbraunen Längs-
streifen, jeder V2 Schuppenreihen breit, zwischen ihnen ein schmaler Verte-
bralstreifen von weißlicher Färbung, durch blaß-rotbraune schmale Quer-
32*
488 Franz Werner,
binden in einzelne Flecken geteilt. Die dunklen Längsbinden werden nach
außen durch eine weiße Binde von gleicher Breite begrenzt, die wie die
mediane von rötlichen Querlinien durchkreuzt sind (diese rötlichen Quer-
binden ziehen sich über den ganzen Rücken, sind aber auf dem schwarz-
braunen Streifen weniger deutlich). Ein breites schwarzbraunes Lateralband
wird von einer Reihe von weißen Stricheln (am Halse zu einer Längslinie
zusammenfließend) der Länge nach halbiert; nur der untere Teil kann bis
zum hinteren Augeurand verfolgt werden, der obere ist heller. Eine weiße
Linie zieht von der Zügelgegeud unter dem Auge bis zum Tympanum, von
hier oberhalb der Gliedmaßenansätze bis zur Schwanzwurzel ; sie ist nach
unten von einer breiten schwarzen Linie eingefaßt. Schwanz oberseits mit
Querreihen von weißen, schwarz gesäumten Flecken, ähnlich Chalcides
ocillatus.
Von den weiteren Exemplaren stimmen 5 mit den vorhin beschriebenen
größeren, 1 mit dem kleineren Exemplar derselben Lokalität in der
Zeichnung überein.
III : Sq. 26, Supralabialia 4—4 ; Supranasalia vorhanden. 4. Zehe er-
reicht Ellbogen, helles Dorsolateralband auch mit Augcnfleckeu. Kopf-
rumpflänge 47 mm.
IV : Links fehlt das 2. Supraciliare. Supranasalia fehlen. 4. Zehe er-
reicht Fingerspitzen.
V: Rechts kein Supranasale. 4. Zehe erreicht Ellbogen. Kopfrumpf-
länge 48 mm.
VI: Supranasalia vorhanden. 4. Zehe erreicht Ellbogen.
VII: Keine Supranasalia. 4. Zehe erreicht Ellbogen.
VIII: Keine Supranasalia. 4. Zehe erreicht Fingerspitze. Länge 40
-(- 52 mm. Das Exemplar ist auf der Oberseite (auch Gliedmaßen) reich-
lich weiß gefleckt, Unterseite grünlichweiß. Keine rotbraune Querlinie.
Die Exemplare dieser Zeichnungsformen haben mehr weniger deutlich
gestreifte Rückenschuppen, die Streifen schwärzlich.
Stat. 14(), Boyanup, 1./3. VIIL05. Sq. 28. Supranasalia vorhanden ;
Praefrontalia in Kontakt. Frontale erheblich kleiner als die Hälfte des
Interparietale. 4. Zehe erreicht Handwurzel.
In der Zeichnung entsprechend dem Exemplar von Stat. 101.
S(i. 26. Sui)ranasalia vorhanden. Frontale wenig kleiner als das
Interparietale. Vorder- und Hinterbein erreichen einander nicht. Dunkles
Seitenband unten durch weiße Linie begrenzt, darunter dunkle Linie vom
Mundwinkel zum Vorderbeinansatz. Kopfrumpflänge 48 mm. Sonst wie
Exemplar von Stat. 101.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 489
Stat. 167, South AI bany, 16. VII. 05. Sq. 26. Frontale deutlich
kürzer als Interjjarietale ; Supranasalia vorhanden. 4. Zehe erreicht Hand-
wurzel. Sonst wie das Exemplar von Stat. 101. Auch Färbung ähnlich,
nur dunkles Seitenband unten von einem hell-gelblichbraunen Band begrenzt,
dieses wieder von einer dunklen Linie, die unterhalb des Tympanums
beginnt. Supralabialia 4 — 4. Kopfrumpflänge 42 mm.
Verbreitung: In Australien anscheinend weit verbreitete Art. Die
var. A wird vom Swan River, var. B von W.- Australien und Kangaroo
Island, var. C von Süd-Australien, Victoria und Queensland angeführt.
Ablepharus taeniopleurus Ptrs.
Mon.-Ber. Ak. Wiss. Berlin, 1874, p. 375.
Fuiidnotizeii : Stat. 91, Mount Robinson bei Kalgoorlie;
1. VII. 05; Stat. 95, Boorabbin, 3. VII. 05.
Die beiden vorliegenden Exemplare unterscheiden sich in einigen mir
freilich nicht wichtig erscheinenden Punkten von der Origiualbeschreibung.
Erstens sind Auricularschuppen wohl vorhanden, wenngleich zum Teil sehr
klein und schwer sichtbar. Ferner fehlt die das dunkle Seitenband nach
oben begrenzende weiße Linie. Dagegen ist die Abplattung vom Kopf und
Rumpf sehr deutlich.
Supranasalia vorhanden. Das Frontonasale bildet mit dem Rostrale
eine längere, mit dem Frontale eine kurze Sutur. 4 Supraocularia, das 1.
in Kontakt mit dem Praefrontale, das 2. am größten. Die 6 Supraciliaria
sind alle gleich breit, keine springt winkelig zwischen die
Supraocularia vor. Parietalia bilden eine kurze Sutur. 4 — 5 Supra-
labialia vor dem Suboculare, das erheblich (IV2 — 2mal) so breit ist, wie eines
der vorhergehenden Supralabialia. 1 Paar Nuchalia. Schuppenreihen 26
bis 30. Oberseite hellbraun. Vom hinteren Augenrande zieht ein schwarz-
braunes Band über den Unterrand des Tympanums bis zum Hinterbein-
ansatz; ein weißes Band darunter, vom Suboculare, durch das Tympanum
ebenfalls bis zum Hinterbein eine parallele weiße Linie, die selbst wieder
von einer dunklen nach unten begrenzt wird und vom Mundwinkel bis zum
Vorderbein nur durch vereinzelte Flecken angedeutet ist. Unterlippe dunkel
gefleckt. Unterseite bläulichweiß, Schwanz und Gliedmaßen oben spärlich
punktiert, unten gelb oder gelblichweiß, ersterer, wenn regeneriert, mit
dunklen Punkten am Vorderraud des Subcaudalia.
Länge 45 -|- 64 mm; das zweite Exemplar mißt 46 + 52 mm (Schwanz
regeneriert).
Verbreitung: Die Art war bisher erst von Port Bowen in NO.-
Australien bekannt.
490 Franz Werner,
Ablepharus Greyi (xray.
ßouLENGER, Cat. Liz., III, p. 349.
Fuiidiiotizeii : Stat. 98, W o o r o 1 o o , 29. V. 05 (3 Exemplare). Fronto-
nasale, Frontale und Praefrontalia berühren sich in einem Punkte. 4 Reihen
von Punkten auf der Dorsalzone, am Nacken nur die beiden inneren. Länge
3ö -f 40 mm. Ptückenschuppen deutlich gestreift. Bei einem von zwei
jungen Exemplaren, die im übrigen typisch sind, ist das Interparietale teil-
weise mit dem Frontoparietale verschmolzen.
Stat. 101, M u n d a r i n g W e i r , 9. VIII. 05 (2 Exemplare). Stimmen
ganz mit der Beschreibung überein. Rückenzone ungefleckt.
Stat. 103, Guildford, 19. V. 05 (2 Exemplare). Ganz typisch,
wie die vorigen. Das größere 32 + 44 mm lang.
Stat. 119, Fremantle, 5. V. 05. Frontonasalgegend und dorsale
Punktreihen wie großes Exemplar von Stat. 98. Unterseite gelblich.
Stat. 155, York, 11. VIII. 05 (2 Exemplare).
I : Ganz typisch, Frontonasale bildet mit Frontale eine üljeraus kurze
Sutur. Kopfrumpflänge 34 mm.
II: Exemplar ebenfalls ganz typisch.
Stat. 156, Beverley, 26. VIII. 05. Ganz typisch; Frontonasalgegend
wie bei dem großen Exemplar von Stat. 98.
VerM'eituiig : Aus W. - und S. -Australien (Swan River) be-
kannte Art.
AblepJiarus distinf/tiendus n. sp. [A],
Fimdiiotiz: Stat. 119, Fremantle, Obelisk Hill, 15./17. X. 05.
Ein Exemplar, 37 + 30 mm lang (Schwanz regeneriert), mit 18 Schuppen-
reihen rund um den Körper.
Ablepharus elegans Gray [B].
BouLENGER, Cat. Liz., III, p. 355.
Fundnotiz: Stat. 121, Rottnest, 6./13. X. 05.
Ein Exemplar, 41 -f 41 mm lang (Schwanz regeneriert), mit 16 Schuppen-
reihen.
Es ist schwer, zu sagen, welche dieser beiden Arten der richtige A.
elegans ist. Die Schnauzenform und die Zahl der Schuppenreihen paßt auf
B, die Färbung auf A.
Beide sind in vielen Punkten übereinstimmend, der Unterschied besteht
im folgenden:
Rostrale: bei A hinten stumpfwinklig, mit dem Frontonasale in Kon-
takt, bei B hinten fast gerade abgestutzt, vom Frontonasale getrennt.
Reptilia (Geckonidae und Scincidae). 491
Schuppen: bei A in 18, bei B in 16 Reihen.
Färbung: bei A oben bronzebraun; die 4 medianen Schuppenreihen
des Rückens mit je einem dunklen Punkt; eine dunkelbraune Längsbinde
über die aneinander grenzenden Hälften der 3. und 4. Schuppenreihe, vom
Augenhiuterrand bis zum Hinterbeinansatz. Seiten darunter bräunlichweiß,
mit einer dunklen Längslinie vom Augenhinterrand über das Tymi)anum
zum Hinterbeinansatz, darunter eine Punktreihe zwischen Vorder- und
Hinterbein und noch 2 Punktreihen von geringerer Deutlichkeit und gleicher
Ausdehnung. Unterseite gelbbräunlich.
Bei B Oberseite hellgrau mit einem schwarzen Längsstreifen über jede
der beiden medianen Schupi)enreihen, ein breites schwarzbraunes Längs-
band über die 3. und einen Teil der 2. Schuppenreihe ; über ihr ist die graue
Grundfarbe des Rückens zu Weiß aufgehellt; die beiden Dorsallinien be-
ginnen am Occiput, die lateralen am Augenhinterrand, sie erstrecken sich
auch noch auf den Schwanzseiten rein weiß, eine feine dunkle Linie vom
Vorder- zum Hinterbein. Unterseite weiß, am Schwanz etwas gelblich.
Ich bin der Meinung, daß das zweitgenannte Exemplar B die Art A.
elegans Gray repräsentiert, und möchte daher für das andere Exemplar
A, das zweifellos einer verschiedenen Art angehört, den Namen Ä. di-
stinguendus vorschlagen. Sie ist sehr ähnlich dem Ä. Muelleri Fischer,
der aber nur dreizehige Gliedmaßen besitzt. Möglicherweise sind sie trotz-
dem identisch, bei dem Mangel größeren Vergleichsmaterials kann ich
jedoch diese Frage nicht beantworten.
Verl)reituiig': Der echte A. elegans ist aus W.- Australien bereits
bekannt, wo außerdem noch A. Muelleri Fisch, und lineatus Bell, vor-
kommen.
492 Franz Werner,
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australische Reptilien und Batrachier (1890—1909).
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1899. Waite, E. E., Notes on Snakes. Eec. Austral. Mus., III, p. 104—105, figg.
Einzelne neue australische Arten sind ferner beschrieben in den „Eeports on Addi-
tions to the Collection of Batrachians in the British Museum" und „Eeports on . . . .
Lizards . . . ." von Boulenger, in den Katalogen des Senckenbergischen Naturhistorischen
Museums von Boettger u. a. O.
Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3746
Die
Fauna Südwest-Australiens
Ergebnisse der Hamburger
Südwest-australischen Forschungsreise 1Q05
herausgegeben von
Prof. Dr. W. Michaelsen ....d Dr. R. Hartmeyer.
Band II.
Mit 23 Tafeln und 166 Abbildungen im Text.
Verlag von Gustav Fischer in Jena.
1908—1910.
Alle Rechte vorbehalten.
Inhaltsverzeichnis
des II. Bandes.
Seite
J. Weise (Berlin), Chrysomelidae und Coccinellidae 1 — 13
Max Bernhauer (Grünberg, O.-Ö.), Staphylinidae 15 — 23
GrEORG Ulmbr (Hamburg) , Trichoptera und Ephemeridae. Mit
44 Abbildungen im Text 25—46
F. Silvestri (Portici), Thysanura. Mit 10 Tafeln 47—68
Malcolm Burr (Eastry, Kent), Dermaptera. Mit 1 Tafel . . . 69 — 80
F. Richters (Frankfurt a. M.), Rotatoria, Tardigrada und andere
Moosbewohner. Mit 3 Abbildungen im Text 81 — 85
K. Kraepelin (Hamburg), Scorpiones . | i t f 1 / ' ' " ' ^'^ — ^^^
K. Kraepelin (Hamburg), Scolopendridae | l . . . . 105 — 128
R. Shelford (Oxford), Blattidae. Mit 1 Tafel 129—142
H. Lohmann (Kiel), Copelata und Thaliacea. Mit 1 Abbildung
im Text 143—149
H. Lohmann (Kiel), Marine Hydrachnidae und Halacaridae. Mit
2 Abbildungen im Text 151 — 154
Eugene Simon (Paris), Araneae, 2'"^ Partie. Mit 14 Abbildungen
im Text 155—212
M. Pic (Digoin), Ptinidae 213
Arthur M. Lea (Hobart), Curculionidae 215 — 232
Georg Duncker (Hamburg), Pisces, 1. Teil: S^yngnathidae. Mit
2 Abbildungen im Text 233—250
Franz Werner (Wien), Reptilia exkl. Geckonidae und Scincidae.
Mit 2 Tafeln und 3 Abbildungen im Text 251—278
F. Silvestri (Portici), Isoptera. Mit 6 Tafeln 279—314
E.-L. BouviER (Paris), Onychophora. Mit 7 Abbildungen im Text 315 — 328
Werner Th. Meyer (Hamburg), Cephalopoda. Mit 1 1 Abbildungen
im Text 329-335
Arnold Jacop.i (Dresden), Homoptera. Mit 13 Abbildungen im Text 337 — 345
Ernst Hentschel (Hamburg), Tetraxonida, 1. Teil. Mit 2 Tafeln
und 29 Abbildungen im Text 347_402
Annie Weiss (Graz), Turbellaria, Rhabdocoelia und Tricladida
paludicola 403 — 410
Alb. Tullgrbn (Experimentalfältet), Cbelonethi. Mit 3 Abbildungen
im Text 411—415
F. Ris (Rheinau in der Schweiz), Odonata. Mit 27 Abbildungen
im Text 417—450
Franz Werner (Wien), Reptilia: Geckonidae und Scincidae. Mit
7 Abbildungen im Text 451—493
71198
Verlag yoii (Tiistav Fischer in Jena.
Fortsetzung vo)i Seite 2 des Umschlages.
Zweiter B a n d :
Systematik und Tiergeographie.
Erste Lieferung.
VIII. Myriopoda. Von C. Graf Attems. Mit Tafel I— IV und 13 Figuren
im Text.
IX. Isopoda I: Land-Isopoden. Von G. Budde-Luud. Mit Tafel V— VII.
X. Insecta (Dritte Serie): A. Mutillidae. Par Eriiest Andre. B. Anoplura
(Siphunculata) et Mallophaga. Von Dr. Günther Enderlein, wissensch. Kustos des
zoolog. Museums Stettin. Mit Tafel XIII.
Mit 8 Tafeln und 13 Textfiguren. 1909. Preis: 20 Marie.
Zweite Lieferung.
X. Insecta (Dritte Serie): C. Die Bienen Afrikas nach dem Stande unserer
heutigen Kenntnisse. Von Dr, H. Friese, Schwerin i. M.
Mit 2 Tafeln, 1 Figur und 19 Karten im Text. 19Ü9. Preis: 36 Marl«.
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Anatomische Untersuchungen am IVIenschen und höheren Tieren.
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I. Cerebra Hererica: Appendica: I. Crani die Herero. II. Due cerolli di
Ovambo ed un cervello di Ottentotta. Perl il Dr. Sergio Sergi (Roma) con prefazione
del Prof. W. Waideger. Con Tavole I- XXI.
II. Anatomische Untersuchungen an den Köpfen von vier Ilereros,
einem Ilerero- und einem Hottentottenkind. Von Dr. H. von Eggeiing, a. o. Prof.
und Prosektor am Anatom. Institut zu Jena. Mit Tafel XXII.
III. Das Muskelsystem eines Hererokindes mit Berücksichtigung der
Innervation. Von Elie Groyssniann (Odessa). Mit Tafel XXIII— XXIV.
Mit 24 Tafeln. 1909. Preis: 40 Marlf.
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Tamandua tetradactyla L. Ein Beitrag zur vergleichenden Anatomie des Schlund-
und Kehlkopfes der Säugetiere. Von Dr. Otto Bender, Priv.-Doz. für Anatomie
in Heidelberg. Mit 15 Figuren im Text.
\. Das Auge von Orycteropus afer (Pallas). Von Dr. V. Franz,
Helgoland. Mit Tafel XXV und XXVI und 4 Figuren im Text.
VI. Neue Beiträge zur Kenntnis des Urogenitalsystems der
Säugetiere. Von Dr. Max Ranther, Jena. Mit Tafel XXVII-XXIX und
25 I'iguren im Text.
VII. Das Kopulationsorgan von Clinus. Von Max Rautlier, Jena.
Mit (1 Figuren im Text.
VIII. Zur Kenntnis des Faserverlaufs im Gehirn von Orycteropus.
Von Tli. Ziehen, Berlin. Mit 31 Figuren im Text.
Mit 5 Tafeln und Gl Textfiguren. 1909. Preis: 25 Mark.
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Systematik und Tiergeographie.
Erste Lieferung.
X. Insecta. (Dritte Serie.) D. Form ici dae. Von A. Forel, Yvorne (Schweiz).
Mit Tafel I und 1 Figur im Text. — E. Liste der Ichneumoni d ea und
Braconidea. Von 0. Schmiedeknecht. — F. Crysididae. Von S. Mocsary.
— G. Orthoptera (s. str.). Von H. Karny, Wien. Mit Tafel II. — II. Lepi-
doptera. Von K. (xrünberg, Berlin. Mit Tafel III und 4 Figuren im Text. —
I) Physapoda. Von Filip Trybom. Mit Tafel III b und III c.
XI. Arachnoidea: Aranea (IL). Von E. Simon.
XII. Pantopoda. Von T. V. Hodgson. Mit 4 Figuren im Text.
XIII. Anthozoa (Nachtrag): Pennatu li d en. Von Hjalmar Kroch,
Kristiania (Norwegen). Mit 2 Figuren im Text.
XIV. Echinodermata: A. Holothurioidea. Von M. Britten. — B.
Asteroidea, Ophiuroidea, Echinoidea. Von L. Döderlein, Professor in
Strassburg i. E. Mit Tafel IV und V.
XV. Mollusca: A. Cephalopoda. Von Wm. C. Hoyle. With Plate Va
and 10 Text-Figures. — B. Poly placophora, Gastropoda maiina, Bivalvia.
Von Dr. Job. Thiele. Mit 1 Figur im Text.
Mit 8 Tafeln und 22 Figuren im Text. 1909. Preis: 35 Älark.
Zweite Lieferung.
XVL Vertebrata: A. Pisces aquae dnlcis. Von P. PappenheiiM, Berlin.
— B. Reptilia et Amphibia. Von Dr. Franz Werner, Wien. Mit Tafal VI— XI
und 15 Figuren im Text.
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der wirbellosen Tiere.
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E. KorSChelt, Prof. in Marburg, und K. Heider, Prof. in Innsbruck.
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Intialt: Erster Abschnitt. Experimentelle Entwicklungsgeschichte.
1. Kapitel. Der Anteil äusserer Einwirkungen auf die Entwicklung. 2. Kapitel.
Das Determinationsproblem. 3. Kapitel. Ermittelungen der im Innern wirkenden
Entwicklungsfaktoren. Zweiter Abschnitt: Die Geschlechtszellen, ihre
Entstehung, Reifung und Vereinigung. 4. Kapitel. Ei und Eibildung.
5. Kapitel. Sperma und Spermatogenese.
Zweite Lieferung. Mit 87 Textabbildungen. 1903. Preis: 5 Mark 50 Pf.
Inhalt: 6. Kapitel. Eireifung, Samenreifung und Befruchtung. Anhang:
Theorie der Vererbung.
Dritte Lieferung. Mit 104 Textabbildungen. 1909. Preis: 4 Mark 50 Pf.
Inhalt: III. Abschnitt. Furchung und Keimblätterbildung. 7. Kapitel.
Die Furchung.
Vierte Lieferung. I.Hälfte. Mit 217 Textabbildungen. 1910. Preis: 7 Mark 50 Pf.
Inhalt: 8. Kapitel. Keimblätterbildung.
2. Hälfte enthaltend: (Die „ungeschlechtliche P'ortpflanzung" erscheint im
September 1910.)
Normentafeln zur Entwicklungsgeschichte der Wirbeltiere.
In Verbindung mit
Dr. Bl es -Oxford, Dr. B oeke - Helder, Holland, Prof. Dr. Brächet -Brüssel, Prof.
Dr. B. Dean-Columbia University, New York, U.S.A., Prof. Dr. H. Fuchs-
rftrassburg, Dr. G 1 a e s n e r - Strassburg, Prof. Dr. 0. Gro sser- Wien, Prof. Dr.
B. Henneberg-Giessen, Prof. Dr. Hubrecht-Utrecht, Prof. J. Graham Kerr-
Glasgow, Prof. Dr. Kopsch- Berlin, Dr. Thilo Krumb ach -Rovigno, Prof.
Dr. Lubosch-Jena, Prof. Dr. P. Martin -Giessen, Dr. Nierstraß -Utrecht,
Prof. Dr. G.S. Minot-Boston, U.S.A., Prof. Mitsuku ri -Tokio, Prof. Dr. Nicolas-
Paris, Prof. Dr. Peter -Greifswald, Prof. Reighard-Ann Arbor, U.S.A.,
Dr. Sakurai - Fukuoka, Japan, Dr. Scammon- Harvard Medical-School, Boston,
U.S.A., Prof. Dr. Semon-Prinz-Ludwigshöhe bei München, Prof. Dr. Sobotta-
Würzburg, Prof. Dr. So ulie- Toulouse, Prof. Dr Tand 1er -Wien, Dr. Taylor-
Philadelphia, U.S.A., Prof. Dr. Tourneux- Toulouse, Dr. Voelker- Prag, Prof.
Dr. Whit man -Chicago, U.S.A.,
herausgegeben von
Prof. Dr. F. Keibel, LL. D. (Harvard), Freiburg i. Br.
Heft I. Normentafel zur Eutwicklungsgescliichte des Sclnveiues (Sus scrofa
domesticus). Von Prof. Dr F. Keibel, Freiburg i. Br. Mit 3 lithogr. Tafeln.
1897. Preis: 20 Mark.
Heft II. Normentafel zur Entwicklungsgeschichte des Huhnes (Gallus domesticus).
Von Prof. Dr. F. Keibel und cand. med. Karl Abraliam. Mit 3 lithogi-aphischen
Tafeln. 1900. Preis: 20 Mark.
Heft III. Normentafel zur Entwicklungsgeiscliichte des Ceratodus forsten. Von
Prof. Dr. Richard Semon, München. Mit 3 Tafeln und 17 Figuren im Text.
1901. Preis: 9 Mark.
Heft IV. Normentafel zur Entwicklungsgeschichte der Zauneideclise (Lacerta
agilis). Von Prof. Dr. Karl Peter in Breslau (jetzt in Greifswald). Mit
4 Tafeln und 14 Figuren im Text. 1904. Preis: 25 Mark.
Heft V, Normal Plates of the Development of the Babbit (Lepus cuniculus L.).
By Charles S. Minot and Ewing Taylor, Harvard Medical-School Boston, Mass.
With 3 plates and 21 figures in the text. 1905. Preis: 20 Mark.
Heft VI. Normentafel zur Entwicklungsgeschichte des Rehes (Cervus capreolus).
Von Dr. Tsunejiro Sakurai, Fukuoka (Japan). Mit einem Vorwort von Prof.
Dr. F. Keibel. Mit 3 lithographischen Tafeln und 1 Figur im Text. 190ü.
Preis: 20 Mark.
Heft VII. Normentafeln zur Entwicklungsgeschichte des Koboldmaki (Tarsius
spectrum) und des Pluniplori (Nycticebus tardigradus). Von A. A. W. Hubrecht,
Utrecht, und Franz Keibel, Freiburg i. B. Mit einem Vorwort von Franz Keibel.
Mit 4 Tafeln und 38 Textfignren. 1907. Preis: 20 Mark.
Heft VIII. Normentafeln zur Eutwicklungsgesehiclite des Slenschen. Von Franz
Keibel, Freiburg i. Br., und Curt Elze, Halle a. S. Mit Beiträgen von Prof.
ßroman-Lund, Prof. Hamniar-Upsala und Prof. Tandler- Wien. Mit G Tafeln
und 44 Figuren im Text. 1908. Preis: 36 Mark.
Heft IX. Normentafeln zur Entwicklungsgeschichte des Kiebitzes (Vanellus
eristatus Meyer). Von Prof. 0. Grosser, Wien und Prof. 0. Taudler, Wien.
Mit 3 Tafeln. 1909. Preis: 7 Mark 50 Pf.
Heft X. Normal Plates of the Development of Lepidosiren paradoxa and
Protopterus annectens by J. Graham Kerr, University of Glasgow. With
1 figuro in the text and 3 jilates. 1909. Preis: 10 Mark.
Heft XI. Normal Plates of the Development of Necturus maculosus. By
Albrecht €. Eycleshymer and James M. Wilson, St. Louis University, St. Louis Mo..
U.S.A. With 3 plates. 1910. Preis: 12 Mait