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Full text of "Die finanzpolitik Italiens während des weltkrieges [microform]"

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Holtz,  Hans  Ulrich,  1894- 

nie  finanzpolitik  Italiens  während  des  wolt^ 
kriegos«  Greifswald,  Hartmann,  1921# 

16  p#  23  OEi# 


Thesis,  Greifswald# 


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Die  Finanzpolitik  Italiens  | ^ 

während  des  Weltkrieges. 


Inaugural -Dissertation 

zur 

Erlangung  der  staatswissenschaftlichen  Doktorwürde 

der  - 

Rechts-  und  Staatswissenschaftlichen  Fakultät 
der  Universität  Greifswald 

vorgelegt 

von 

Hans-Ulrich  Holtz 

Kandidat  der  Staatswissenschaften  . 
aus  Rom. 


Greifswald. 

Druck  von  Emil  Harlmann. 
1921. 


Berichterstatter:  Prof.  Dr.  Ed.  W.  Biermann. 


Der  nachfolgende  Auszug  ist  von  der  Fakultät  genehmigt 


Inhalt. 


I.  Teil:  Aufbau  und  Lage  der  italienischen  Finanzen  vor  dem  Kriege. 

1.  Aufbau  der  italienischen  Finanzen: 

a)  Einleitung. 

b)  Organisation  der  Finanzbehörden. 

c)  Der  Staatshaushaltsplan. 

d)  Das  Steuersystem. 

e)  Die  Kommunalbesteuerung, 

f)  Die  steuerliche  Belastung  vor  dem  Kriege. 

2.  Italiens  finanzielle  Lage  vor  dem  Kriege : 

a)  Der  Kurs  der  italienischen  Staatspapiere. 

b)  Die  Wirkungen  des  lybischen  Feldzuges. 

II.  Teil:  Die  Schuldaufnahmepolitik  Italiens  während  des  Krieges: 

1.  Die  Schulden  im  Inland: 

a)  Die  Vermehrung  des  Notenumlaufes. 

b)  „Die  Rüstungsanleihe“. 

c)  Die  zweite  nationale  Anleihe. 

d)  Die  dritte  nationale  Anleihe. 

e)  Das  anleihelose  Jahr  1916. 

f)  Die  vierte  nationale  Anleihe. 

g)  Die  fünfte  nationale  Anleihe. 

2.  Die  Schulden  im  Ausland: 

a)  Kreditabschlüsse  mit  nordamerikanischen  Banken  und 
mit  der  englischen  Regierung. 

b)  Kreditabschlüsse  mit  der  amerikanischen  Regierung. 

c)  Übersicht  über  den  Schuldenstand  Italiens. 

III.  Teil:  Die  Steuerpolitik  Italiens  während  des  Krieges: 

1.  Die  „Rüstungsperiode.“ 

2.  Das  Rechnungsjahr  1915/16. 

3.  „ „ 1916/17. 

4.  „ „ 1917/18  einschließlich  der  vier  letzten 

Kriegsmonate. 


IV.  Teil:  Statistische  Übersichten: 

1.  Übersicht  über  das  Anwachsen  der  Verschuldung  während 
des  Krieges. 

2.  Übersicht  über  die  Einkünfte  aus  Steuern  während  der 
Kriegszeit, 

V.  Teil:  Kritische  Schlußbetrachtungen  und  Ausblick: 

a)  Die  italienische  Regierung  und  das  Ermächtigungsgesetz 
vom  22.  Mai  1915. 

bl  Die  Entwicklung  der  Finanzpolitik,  speziell  der  Kriegs- 
besteuerung. 

c)  Der  Einkommensteuerentwurf  des  ehemaligen  Finanz- 
ministers Meda. 

d)  Zusammenfassende  kritische  Betrachtung. 


Literaturverzeichnis. 


A.  Deutsche  Literatur. 

I.  AlJgeineirie  Literatur. 

K.  Th.  V.  Eheberg:  Die  Einkommensteuer  in  Italien.  Handw.  d. 

Staatsw.  8.  Aufl.  Jena  1909—11.  Bd.  III.  S.  743. 
Derselbe:  Finanzwissenschaft.  16.  u.  17.  Aufl.  Leipzig  1921, 

M.  V.  Heckei;  Finanzverwaltung:  Handw.  d.  Staatsw.  3 Aufl.  Jena 
1909—11.  Bd.  IV.  S.  275  (281). 

Derselbe:  Finanzstatistik:  Handw.  d.  Staatsw.  8.  Aufl.  Jena  1909 — 11. 
Bd.  IV.  S.  267  (274). 

„ Wörterbuch  der  Volkswirtschaft:  3.  Aufl.  Jena  1911. 

Budget  und  Budgetrecht:  Bd.  I.  S.  595. 

Einkommensteuer:  Bd.  I.  S.  730. 

Finanzverwaltung:  Bd.  I.  S.  880. 

Gebühren:  Bd.  L S.  966. 

Staatsschulden:  Bd.  II.  S.  923. 

Direkte  Steuern:  Bd.  II.  S.  1010. 

Tabaksteuer:  Bd.  II.  S.  1081. 

J.  Riesser:  Finanzielle  Kriegsbereitschaft  und  Kriegführung.  2.  Aufl. 
Jena  1913. 

G.  Schanz;  Die  Erbschaftssteuer:  Handw.  d.  Staatsw.  3.  Aufl.  Jena 

1909—11.  Bd.  IV.  S.  1049  (1081). 

0.  Schwarz:  Die  Steuersysteme  des  Auslandes:  Sammlung  Göschen 
Nr.  426.  Leipzig  1908. 

Derselbe : Finanzsysteme  der  Großmächte : Sammlung  Göschen  Nr. 
450—51.  Leipzig  1909. 

Derselbe:  Finanzen  der  Gegenwart:  Handw.  d.  Staatsw.  3.  Aufl.  Jena 
1909—11.  Bd.  IV.  S.  226  (229,  254). 

Ad.  Wagner;  Finanzwissenschaft:  umgeändert  und  erweitert  in  Ge- 
meinschaft mit  Herrn.  Deite.  2.  Aufl.  Leipzig  1910. 

Für  statistische  Angaben  wurden  auch  die  entsprechenden  Jge. 
des  „Statistischen  Jahrbuches  für  das  Deutsche 
Reich“  herangezogen. 

II.  Besondere  Literatur. 

J.  Borchard:  Woher  kommt  das  Geld  im  Kriege?  Leipzig  o.  J. 
Broemel:  Italiens  nationale  Erhebung  und  seine  Wirtschaftsentwicklung 

von  1861  bis  1911.  Berlin  1911. 

K.  Th.  V.  Eheberg:  Die  Kriegsfinanzen.  2.  Aufl.  Leipzig  1917. 

E.  Hantos;  Volkswirtschaft  und  Finanzen  im  Weltkriege.  Göttingen 
1915. 

H.  Hartung:  Die  finanzielle  Rüstung  der  kriegführenden  Staaten. 

Berlin  1914. 


6 


Hu^o  Heyman:  Die  deutschen  Anleihen.  Berlin  1911. 

A.  Hoffmann:  Die  Kommunalbesteuerung  in  Italien.  Jena  1914. 

S.  Landmann;  Die  Kriegsfinanzen  der  Großmächte.  Jena  1915. 

A.  Landsburgh  : Die  Kriegskostendeckung  und  ihre  Quellen.  Berlin  o.  J. 
E.  Mayer:  Ueber  die  Deckung  der  Kriegsausgaben.  München  1916. 

G.  V.  Mayr,  Volkswirtschaft,  Weltwirtschaft,  Kriegswirtschaft.  Berlin 

und  Leipzig  1915. 

A.  de  Paolini:  lieber  das  Lebensversicherungsmonopol  in  Italien. 

Göttinger  Dissertation.  Göttingen  1914. 

W.  Prion;  Steuer-  und  Anleihepolitik  in  England  während  des  Krieges. 
Berlin  1918. 

Erw.  Respondek:  Steuer-  und  Anleihepolitik  in  Frankreich  während 
des  Krieges.  Berlin  1918. 

R.  de  Waha:  Die  finanzielle  Belastung  der  kriegführenden  Staaten. 
Luxemburg  1917. 

IlL  Periodische  Zeitschriften  und  Zeitungen. 

C.  Burkart:  Die  italienische  Steuer  auf  die  Einkünfte  vom  bew^eglichen 
Vermögen.  Finanzarchiv  Jg.  6 1.  Bd.  S.  1.  1889. 

A.  d.  Gwinner:  Kriegsanleihen.  Bankarchiv  Jg.  14  Nr.  21.  1914—15. 
Hermes;  Italiens  Kriegskosten.  Plutus:  Jg.  18  Heft  33— 84.  1916. 

J.  Jastrow';  Geld  und  Kredit  im  Kriege.  Ergänzungsheft  Nr.  1 zum 
Weltwirtschaftlichen  Archiv.  1915. 

H.  Köppe:  Jahrbücher  für  Nationalökonomie  und  Statistik.  8.  Folge: 

Die  Kriegsanleihen  Rußlands  und  Italiens.  Bd.  52  S.  577.  1916  II. 
Die  Kriegsanleihen  der  Ententemächte.  Bd.  56  S.  129.  1918  II. 
Die  Kriegsanleihen  der  europäischen  Großmächte.  Bd.  58  S.  385. 
1919  II 

R.  Meerw^arth:  Die  Steuern  im  Lande  des  klassischen  Steuerdrucks: 
Italien.  Finanz-  u.  volkswirtsch.  Zeitfragen.  Heft  42.  1917. 

Ricca-Salerno:  Die  Reform  der  indirekten  Steuern  in  Italien.  Finanz- 
archiv Jg.  1 Bd.  2 S.  1.  1884. 

A.  Sartorius  Freiherr  v.  Waltershausen:  Das  Auslandskapital  w^ährend 
des  Weltkrieges.  Finanz-  u.  volkswirtsch.  Zeitfragen.  Heft  15. 
1915. 

Derselbe:  Die  Kriegsanleihen  in  der  Volkswirtschaft!.  Eigenart  der  ein- 
zelnenLänder.  Finanz-u. volkswirtsch. Zeitfragen.  Heft  26.  1916. 
Osw.  Schneider:  Die  Kriegsfinanzen  der  europäischen  Großmächte. 

Schmollers  Jahrbuch  für  Gesetzgelmng,  Verw^altung  u.  Volks- 
wirtschaft im  Deutschen  Reiche.  Jg.  39  Heft  3 S.  1327.  1915. 
M.  R.  Weyermann:  Volksvermögen  und  Staatskredit  in  Krieg  und 
Frieden.  Finanz- u.  Volkswirtschaft!.  Zeitfragen.  Heft  47.  1918. 
Wilmersdorf  er;  Notenbanken  und  Papiergeld  im  Königreich  Italien  seit 
1861.  Münchener  Volkswirtschaft!.  Studien.  122.  Stück.  1913. 
0.  Schw^arz:  Die  finanzielle  Stellung  der  europäischen  Großmächte, 
zugleich  im  Hinblick  auf  ihre  finanzielle  Kriegsbereitschaft. 
Finanz-  u.  Volkswirtschaft!.  Zeitfragen.  Heft  5.  1913. 
Derselbe : Die  Finanzen  der  europäischen  und  wichtigeren  außer- 
europäischen Staaten: 

Finanzarchiv:  Jg.  32  1.  Bd.  S.  134.  1915. 

„ „ 38  1.  „ „ 267.  1916. 

„ „ 35  1.  „ „ 291.  1918. 

„ „ 37  2.  „ „ 53.  1920. 

G.  Würfel:  Die  bisherigen  Kriegsausgaben.  Zeitschrift  f.  Sozialwissen- 
schaft.  Neue  Folge.  8.  Jg.  Heft  2 und  3.  1917. 

Freiherr  v.  Zedlitz-Neukirch:  Finanzen  in  und  nach  dem  Kriege.  Finanz- 
und  Volkswirtschaft!.  Zeitfragen.  Heft  17.  1915. 


— 7 — 

Deutsches  Hamlelsarchiv. 

(Herausgegeben  vom  Reichsamt  des  Innern.) 

Handelsbericht  des  kaiserl.  Konsulates  zu  Florenz  für  das  Jahr  1912. 
Handelsbericht  des  kaiserl.  Generalkonsulates  zu  Genua  f.  d.  J.  1912. 
Handelsbericht  des  kaiserl.  Generalkonsul,  zu  Neapel  f.  d.  J.  1918. 
*j  Handelsbericht  des  kaiserl.  Konsulates  zu  Rom  f.  d.  J.  1913. 

^ Sämtliche  Artikel  stehen  im  2.  Teil  des  Jgs.  1914. 

j Finanzarchiv. 

f Die  italienische  Steuer  auf  Edelsteine,  Perlen  und  Edelmetallw^aren. 

^ Dekret  vom  15.  April  1917.  Jg.  35  Bd.  2 S.  41 1.  1918. 

Nachrichten  für  Handel,  Industrie  und  Landwirtschaft. 

(Herausgegeben  vom  Reichsamt  des  Innern.) 

Die  in  Frage  kommenden  Jahrgänge  enthalten  fortlaufend  Angaben 
über  wdrtschaftspolitische  und  Handelspolitische  Maßnahmen 
‘ Italiens  wdihrend  der  Kriegszeit.  Jg.  1916  Nr.  17  enthält  ein 

I Verzeichnis  der  Waren,  deren  Ausfuhr  Italien  verboten  hatte. 

j Österreichisch-Ungarische  Handelskorrespondenz. 

1 Die  Nr.  134—139  des  Jahres  1915  enthält  den  Inhalt  des  italienischen 

Steuerdekretes  vom  12.  Oktober  1915. 


Im  übrigen  wmrden  die  großen  deutschen  Tageszeitungen  zu  Rate  ge- 
zogen, besonders;  Die  Frankfurter  Zeitung.  Erw'ähnens- 
w^ert  sind  besonders;  Nr.  777  Jg.  65  vom  20.  Oktober  1920  und 
Nr.  948  Jg.  65  vom  22.  Dezember  1920,  w^elche  einen  Artikel 
über:  Italienische  Finanzen  und  Finanzreform“  und  einen  Ab- 

schnitt über  „Italienische  Finanzen“  enthalten. 


B.  Italienische  Literatur. 

I,  Allgemeine  Literatur. 

G Alessio;  Saggio  sul  sistema  tributario  in  ItalLa.  Vol.  I 1883. 

Vol.  II  1887.  ..... 

Delfino  Camillo:  La  grande  Italia  ed  i nuovi  orizonti  di  commercio 
internazionale.  Prato,  tip.  M.  Martini  o.  J. 

Cepello:  Manuele  teoretico-pratico  sul  debbito  publico  italiano.  Na- 
poli 1912  _ ou  A 

L Cossa:  Introduzione  allo  Studio  deir  economia  politica.  3 ed. 

Milano  1892.  . mo 

L.  Enaudi:  Lezioni  sulla  scienza  delle  finanze.  Torino  1913. 

G Ferraglio:  I debbiti  publici.  Torino  1869. 

Derselbe:  L’imposta  militare  e la  teoria  delle  imposte  speciali.  Roma 
1911. 

Nina:  La  teoria  del  lotto  di  stato.  Torino  190o. 

G.  Ricca-Salerno:  Teoria  generale  dei  prestiti  pubhci.^  Milano^loiJ. 
sälandra:  I debbiti  publici  nell  economia  nazionale.  Napoli  1877. 

C.  Soro-Delitala:  II  sistema  tributario  dei  communi  e delle  provincie. 

Roma  1879  . t i-  ^ mio 

Vignali:  La  riscossione  delle  imposte  dirette  m Itaha.  2 vol.  lyi/. 

II.  Besondere  Literatur. 

Alfr.Donadeo:  La  guerra  e Favvenire  del  popolo  italiano.  tip.E.  Voghera. 
Roma  1917. 


V 


8 


Benv.  Griziotti:  La  diversa  pressione  tributaria  del  prestito  e delF 
imposta.  L*  ed.  Roma  Athenaeum  1917. 

Publicazione  settimanale  italiana:  II  libro  verde  della  guerra. 
Milano  1914. 

Comitato  nazionale  per  le  tariffe  doganali  e per  i trattati  di 
commercio.  In  vigore  al  80  giugno.  Milano  1914. 

Consigli  agli  esportatori  di  derrate  abmentarii:  Camera  di  com- 
mercio italiano  per  la  Germania.  Torino  1914. 

Documenti  diplomatici  presentati  al  Parlamento  Italiano  dal 
rainistro  degli  affari  esteri  (Sonnino).  Roma  1915. 

Provvedimenti  ferroviarii  eccenzionali  da  effettuare  in  caso  di 
mobilisazione.  R,  D.  15  No.  082  aprile  1915. 

Dilazione  di  pagamento  in  materia  di  lasse  sugli  affari.  No.  1153. 
Milano  D.  L.  15  luglio  1915. 

Provvedimenti  per  il  personale  delle  amministrazioni  degli  enti 
locali  in  caso  di  ricchiamo  alle  arnii.  No.  1420  Milano  D.  L. 
81  agosto  1915. 

Imposta  sulle  eccenzione  dal  servizio  militare  siii  provvedi- 
menti degli  amministrazioni  alla  tariffa  dei  diritti  catastali. 
No.  1510.  R.  D.  12  ottobre  1915. 

La  politica  estera  di  guerra  deir  Italia  discussa  a Roma  alla 
Camera  dei  Deputat!.  Resoconti  ufficiali  Milano'  1910. 

II  numero  1090  della  raccolta  ufficiah*  delle  leggi  e dei  decreti 
del  regno.  Dato  a Roma  il  81  agosto  1910.  Tommaso  di 
Savoia.  Luogotenente  generale  di  Sua  Maesta.  Vittorio  Ema- 
nuele  III. 

Relazione  del  ministro  segretario  di  Stato  per  le  finanze  a J. 
A.  R.  Tommaso  di  Savoia,  Luogotenente  generale  de  S.  M. 
il  Re  per  il  31  agosto  1910  sul  decreto  che  approva  povve- 
dimenti  in  materia  tributaria. 

Cenni  statistici  del  movimento  economico  deir  Italia;  la  leggis- 
lazione  economica  della  guerra  e le  imposte  e tasse  in  Italia, 

Anno  IX  vol  XI  Barea  commerciale  italiana.  tip.  Capriolo  e 
]\Iessimino.  Milano  1917. 

Per  il  quinto  Prestito  Nazionale  consolidato  5% 

Consorzio  bancario  presieduto  dal  direttore  generale  della  Banca 
dTtalia  L.  Sti’ingher. 

Dal  manifesto  ufficiale  per  il  prestito  publicato  il  di  5 gennaio 
1918. 

Zur  Feststellung  des  Textes  der  Dekrete  wurde  die  „Raccolta  uffi- 
ciale delle  leggi  e dei  decreti  del  regno“  (Roma)  benutzt. 

Zur  Ergänzung  der  Statistiken  wurden  die  entsprechenden  Jahrgänge 
des  „Annuario  Statistico  Italiano“  herangezogen. 

III.  Periodische  ZcitscJiriften. 

Ugo  Ancona:  La  nuova  situazione  finanziaria  delP  Italia.  Nuova  An- 
tologia  gennaio  1914. 

Argentarius:  La  guerra  e Tinflazione  dei  corsi.  N.  Antol.  settembre  1918. 

E.  Arrigoni  degli  Oddi:  La  riserva  di  caccia  e la  protezione  della  sel- 
vaggia  in  Italia.  N.  Antol.  febbraio  1919. 

L.  Bodio:  Dei  probleini  del  dopo  guerra  relativi  all’  emigrazione. 
Giornale  degli  Economisti  e Rivista  di  Statistica.  ottobre  1918. 

Gius.  Bruccoleri : Associazione  e cooperazione  agricola.  Giorn.  d. 
Econ.  e Riv.  di  Statistica.  novembre  1914. 

G.  Carano-Donvito:  Le  finanze  del  nuovo  regno  dell’  Italia.  Giorn. 
d.  Econ.  maggio  1910. 


— 9 — 


Mario  Cermenati:  Intorno  le  pensioni  di  guerra.  N.  Antol.  dicernbre  1918. 
Giulio  Diena:  La  difesa  interna  e la  legislazione  sulla  cittadinanza. 
N.  Antol.  gennaio  1918. 

Magg.  Ferraris;  Le  ferrovie  delle  Stato  ed  il  movimento  dei  forestieri. 
N.  Antol.  gennaio  19l8. 

Derselbe:  Il  governo  ed  i porti  in  Francia  durante  la  guerra.  N.  Antol. 
giugno  1918. 

Derselbe:  La  situazione  finanziaria  nel  dopo-guerra.  N.  Antol.  febbraio 
1919. 

Arm.  Fraschetti:  La  politica  commerciale  italiana  ed  i sui  effetti  sull' 
economia  nazionale.  Giorn.  d.  Econ.  luglio  1916. 

Ed.  Giretti:  Il  ministro  Sonnino  ed  il  disegno  di  legge  sugli  zuccheri. 
Giorn.  d.  Econ.  febbraio  1910. 

Renv.  Griziotti;  Teoria  delL  amortamento  delle  imposte  e sue  appli- 
cazioni.  Giorn.  d.  Econ.  gennaio,  febbraio,  aprile  1918. 

Mar.  Grunberg  : La  politica  economica  dei  grandi  istituti  bancari 
italiani.  Giorn.  d.  Econ.  luglio  1918. 

Giov.  Indri:  L’esportazione  italiana  nei  prodotti  serici.  N.  Antol. 
marzo  1918. 

F.  Invrea:  LMmposta  progressiva.  Rivista  internazionale  di  scienze 

sociali.  1896, 

Filippo  Meda:  Le  garanzie  del  prestito.  N.  Antol.  giugno  1917. 
Derselbe:  II  secondo  anno  di  guerra  ed  il  rendimento  tributario  in 
Italia.  N.  Antol.  agosto  1917. 

„ Le  tasse  sugli  affari  in  Italia.  N.  Antol.  febbraio  1918. 

„ Le  imposte  dirette  e la  finanza  di  guerra  in  Italia.  N.  Antol. 
luglio  1918. 

„ Il  monopolio  del  tabacco  in  Italia.  N.  Antol.  ottobre  1918. 

„ La  riforma  nell’  imposizione  diretta  nel  disegno  di  legge  pre- 
sentato  alla  Camera  Italiana.  N.  Antol.  marzo  1919. 

„ Lo  sforzo  tributario  delF  Italia  nei  quattro  anni  di  guerra. 
N,  Antol.  ottobre  1919, 

G.  Ricca-Salerno:  Dell’  imposta  sull  reddito.  Annuario  delle  scienze 

giuridiche.  Milano  1881. 

Derselbe:  Di  alcuni  questioni  relative  al  debbito  publico.  Annuario 
d.  sc.  giur.  Milano  1882. 

Bern.  Sterponi:  Riforma  monetaria  di  guerra.  Giorn.  d.  Econ.  marzol918. 
Vinc.  Tangorra:  Riforme  urgenti  nella  legislazione  sul  registro  e sul 
bollo.  Giorn.  d.  Econ.  gennaio  1908. 

Tom.  Tittoni:  I rapporti  tra  il  Parlamento  ed  il  Governo  durante  la 
guerra.  N.  Antol.  febbraio  1918. 

Afredo  Vita:  Sulla  ripartizione  territoriale  del  risparmio  in  Italia. 
Giorn.  d.  Econ.  agosto  1914. 

Leone  Wollenberg:  Entrate  e spese  effetti ve  durante  la  guerra.  N. 
Antol.  settembre  1918. 

Derselbe:  Prime  linee  di  un  Schema  di  bilancio  post-bellico.  N.  Antol. 
novembre  1918. 

Ohne  Verfasser;  Aumento  delle  imposte  dirette  ed  imposte  globale. 
Giorn.  d.  Econ.  marzo  1915. 

Ohne  Verfasser:  La  circolazione  ed  il  debbito  publico  in  Italia  e la 
guerra.  Giorn.  d.  Econ.  settembre  1915. 

IV.  Zeitungen. 

An  Zeitungen  wurden  unter  anderen  hauptsächlich  benutzt: 

Corriere  della  Sera.  — Gazetta  ufficiale.  — Giornale  della  Ca- 
mera di  Commercio.  — Giornale  di  scienze  naturali  ed  economiehe 
di  Palermo.  — II  Sole. 


r 


Die  Finanzpolitik  Italiens  während 
des  Weltkrieges. 


Italiens  finanzpolitische  Lage  vor  dem  Kriege. 

Die  finanzpolitische  Lage  Italiens  ist  vor  dem  Kriege  in 
Tripolis  und  der  Cyrenaica  nicht  ungünstig  zu  nennen.  Im 
Staatshaushalt  war  ein  Defizit  so  gut  wie  unbekannt;  im  Gegen- 
teil, seit  der  Wende  des  20.  Jahrhunderts  ergaben  sich  von 
Jahr  zu  Jahr  steigende  Überschüsse.  Die  Regierung  genoß 
beim  Volk  infolgedessen  großes  Vertrauen.  Dies  äußerte  sich 
besonders  darin,  daß  der  kleine  Mann  gern  dem  Staat  sein 
Geld  anvertraute.  ^ An  der  Börse  stunden  die  italienischen 
Staatspapiere  hoch  im  Kurse,  sehr  oft  iiber  pari.  Es  muß  zu- 
gegeben werden,  daß  an  diesem  äußerst  glänzenden  Bilde 
manches  Scheingold  war,  nur  darauf  berechnet,  nach  außen 
den  Schein  eines  kraftvollen  Staatsgebildes  zu  erwecken.  Dies 
wurde  erst  sichtbar,  als  die  Folgen  des  tripolitanischen  Aben- 
teuers im  Heimatlande  ihre  Wirkungen  auslösten.  Der  Geld- 
markt und  die  Börse  blieben  allerdings  un erschüttert,  anders 
stand  es  dagegen  mit  den  Finanzen  des  Landes.  Überschüsse 
existierten  nur  noch  rechnungsmäßig  auf  dem  Papier,  und  um 
die  durch  den  Krieg  notwendig  gewordenen  schwebenden 
Schulden  zu  decken,  sah  die  italienische  Regierung  sich  zu 
vermehrter  Sparsamkeit  und  Neueinführung  von  Steuern  ge- 
zwungen. 

Das  italienische  Steuersystem. 

Es  wurde  von  je  her  viel  davon  gesprochen,  daß  Italien 
bereits  vor  dem  Kriege  steuerlich  überlastet  war.  Dies  soll  ein 
kurzer  Überblick  über  das  italienische  Steuersystem  erläutern. 
Die  italienische  Steuerverwaltung  teilt  die  Steuern  ein;  in: 

Direkte  Steuern; 

Verkehrssteuern; 

Indirekte  Steuern; 

Monopole. 


Die  direkten  Steuern  zerfallen  in : Grundsteuer,  Gebäude- 
steuer und  Einkommensteuer  vom  beweglichen  Vermögen. 
Untergruppen  zu  den  Verkehrssteuern  sind:  Stempelsteuern, 
Registerabgaben  und  Steuern  in  Ersatz  von  Stempel  und 
Register.  Die  Hauptgruppen  der  indirekten  Steuern  bilden  die 
Aufwandsteuern  und  die  Seeabgaben  und  Zölle.  An  Monopolen 
bestanden  vor  dem  Kriege:  Das  Tabaksmonopol,  das  Salz- 
monopol und  das  Lotto.  Systematisiert  man  die  Steuern  nach 
direkten  und  indirekten  Steuern  und  stellt  die  Einkünfte  aus 
diesen  beiden  Gruppen  einander  gegenüber,  so  gelangt  man 
für  1913  zu  dem  Ergebnis,  daß  die  direkten  Steuern  sich  zu  den 
indirekten  Steuern  verhielten  wie  100: 193,  was  eine  relativ  höhere 
Belastung  der  unteren  Schichten  der  Bevölkerung  bedeutete. 
Die  steuerliche  Prokopfbelastung  betrug  damals  78,6  Lire. 

Die  Anleihepolitik  Italiens  während  des  Krieges. 

Die  Anleihepolitik  Italiens  im  Inland,  wie  im  Ausland  kann 
als  Mißerfolg  angesehen  werden.  Im  Innern  wurden  fünf  An- 
leihen auferlegt,  wovon  die  erste  bereits  in  die  Zeit  der  soge- 
nannten Rüstungsperiode  fällt,  d.  i.  die  Zeitspanne,  welche 
Italien  verstreichen  ließ,  ehe  es  sich  aktiv  am  Weltkriege  be- 
teiligte. Nur  scheinbar  stiegen  die  Zeichnungssummen  bei  den 
einzelnen  Anleihen.  In  Wirklichkeit  wurden  so  viel  Schatz- 
wechsel in  Zahlung  gegeben,  bezw.  alte  Anleihestücke  bei  jeder 
neuen  Emission  zum  Umtausch  gebracht,  daß  das  einkommende 
bare  Geld  einen  immer  geringer  werdenden  Anteil  der  Gesamt- 
zeichnungssumme bildete.  Die  Regierung  sah  sich  daher  das 
ganze  Jahr  1916  gezwungen  auf  die  Ausgabe  fester  Schuldtitel 
zu  verzichten  und  sich  mit  Schatzwechseln  von  mehrjähriger 
Laufzeit  zu  behelfen.  Im  Jahr  1917  wechselte  man  dann  im 
Typ  der  Anleihen,  indem  man  bei  der  4.  und  5.  nationalen 
Anleihe  zur  Rentenanleihe  überging. 

Im  Ausland  war  Italien  nicht  viel  glücklicher.  Seine  Geld- 
geber waren  anfänglich  die  englische  Regierung  und  nord- 
amerikanische Banken.  Es  erhielt  aber  nur  sehr  schwer  und 
zu  ungünstigen  Bedingungen  Kredit.  Unter  anderen  mußten 
große  Summen  Goldes  als  Sicherheit  im  Ausland  niedergelegt 
werden.  Etwas  besser  wurde  es  mit  dem  Eintritt  der  Ver- 
einigten Staaten  in  den  Krieg.  Die  Union  war  sehr  viel  frei- 
giebiger, als  die  bisherigen  Gläubiger,  und  streckte  Italien  große 
Summen  vor. 

Immerhin  genügten  die  Beträge  nicht,  um  dem  *vachsenden 
Geldbedürfnis  des  Landes  Rechnung  zu  tragen,  sodaß  man  sich 
gezwungen  sah,  in  ausgedehntem  Maße  schwebende  Schulden 
zu  machen  bezw.  zur  Notenpresse  zu  greifen.  Die  Schulden- 


r 


Zunahme,  während  des  Krieges,  betrug  51  Milliarden  Lire,  die 
Verschuldung  des  Landes  am  Ende  des  Krieges  rund  70° o. 

Die  Steuerpolitik  Italien»^  während  des  Weltkrieges. 

Die  Finanzpolitik  Italiens  im  allgemeinen  und  die  Steuer- 
politik im  besondern,  stellt  sieh  im  großen  und  ganzen  als 
einseitiges  Handeln  der  italienischen  Regierung  dar,  ohne  daß 
das  Parlament  irgendwelchen  nennenswerten  Einfluß  auf  die 
zu  treffenden  Maßnahmen  gehabt  hätte. 

Die  italienische  Regierung  erhöhte  während  des  Krieges 
zunächst  die  direkten  Steuern,  danach  die  Verkehrssteuern  und 
im  Jahre  1916  besonders  die  indirekten  Steuern.  Zunächst 
wurden  die  drei  alten  direkten  Steuern  angezogen:  Grundsteuer, 
Gebäudesteuer  und  Steuer  auf  die  Einkünfte  vom  beweglichen 
Vermögen.  Die  ersten  beiden,  besonders  die  Grundsteuer,  er- 
wiesen sich  als  nicht  sehr  steigerungsfähig,  während  die  Ein- 
kommensteuer äußerst  anpassungsfähig  war,  trotzdem  zahlreiche 
Steuerzahler  zu  den  Waffen  gerufen  woi  den  waren.  Eine  recht 
zweischneidige  Steuer  bildeten  die  Kriegspfennige,  welche  trotz 
aller  Reformen  immer  wieder  auf  den  Staat  abgewälzt  wurden, 
sodaß  ihre  hohen  Erträge  recht  zweifelhafter  Natur  sind.  Als 
der  Finanzminister  Daneo  dem  König  den  Plan  zur  Erhebung 
der  Kriegspfennige  vortrug,  fügte  er  ausdrücklich  erklärend 
hinzu,  daß  dieser  Pfennig  auf  das  Eigentum  (l°o)  in  gewisser; 
Hinsicht  als  Ersatz  für  den  Verzicht  auf  ein  weiteres  Zuschlags- 
zehntel (10%  ) auf  den  Steuersatz  dienen  sollte.  Zu  gleicher 
Zeit  wollte  man  es  vermeiden,  die  Steuersätze  der  einzelnen 
direkten  Steuern  ungleich  zu  gestalten.  Interessant  ist  die 
Trennung  in  den  Kriegspfennig  auf  die  Einkünfte  und  den 
Kriegspfennig  auf  Zahlungen.  Gerade  diese  Steuer  blieb  aber 
Stückwerk,  da  es  sich  um  einen  Versuch  handelte,  der  noch 
nicht  erprobt  war.  — Eine  sehr  einträgliche  direkte  Kriegs- 
steuer war  anfänglich  die  Abgabe  der  vom  Kriegsdienst  Be- 
freiten. Sie  blieb  aber  erklärlicherweise  nur  so  lange  ergiebig, 
als  es  noch  genug  reklamierte  Waffenfähige  im  Lande  gab. 
Später  wurde  sie  durch  den  außerordentlichen  persönlichen 
Kriegsbeitrag  ersetzt,  der  als  gerechter  empfunden  wurde  und 
auch  leichter  zu  veranlagen  war.  Nicht  zu  unterschätzen  ist 
die  Abgabe  der  nicht  mit  der  Wafhi  kämpfenden  Militär- 
personen. Die  hohen  Kriegsgewinne  wurden  in  ausgedehntem 
Maße  durch  die  Kriegsgewinnsteuer  erfaßt,  die  bis  zum 
31.  Dezember  1919  verlängert  wurde. 

Für  die  Verkehrssteuer  war  das  Rechnungsjahr  1916/17 
entscheidend,  denn  erst  von  hier  ab  nehmen  sie  einen  Auf- 
schwung. Die  Steuern  in  Ersatz  von  Stempel  und  Register 


— 13  — 

hoben  sich  erst,  als  man  Versicherungsabschlüsse  und  Vor- 
sehußgeschäfte  mit  einem  zweiten  Kriegszehntel  belegte.  Als 
steigerungsfähig  erwiesen  sich  ebenso  die  Steuern  auf  staat- 
liche Konzessionen,  besonders,  als  man  im  August  1917  dazu 
überging  außerordentlich  hohe  Sätze  für  Erlaubnisscheine  für 
den  Betrieb  von  Herbergen,  Wirtshäusern,  Kaffees  usw.  ein- 
zuführen. Die  größte  Steigerung  erfuhren  unter  den  Verkehrs- 
j steuern  die  Registersteuern ; vor  allen  Dingen  infolge  der 

\ militärischen  Lieferungen.  Zunächst  hatte  es  geschienen,  als 

seien  diese  Steuern  sehr  unbeweglich.  Das  Rechnungsjahr 
1914/15  hatte  wider  Erwarten  wenig  Einnahmen  gebracht,  und 
I im  folgenden  Jahre  verdoppelte  sich  sogar  der  Rückgang  der 

; Steuern  aus  dem  Immobilienverkehr.  ImRechnungsjahre  1916/17 

I wurde  diese  Einbuße  jedoch  infolge  Gründung  zahlreicher  neuer 

I industrieller  und  Handelsunternehmungen  wett  gemacht.  Die 

Stempelsteuern  begegneten  anfänglich  vielen  Schwierigkeiten 
' in  der  Anwendung,  doch  entwickelten  sie  sich  zu  einem  auch 

für  die  Zukunft  viel  versprechenden  Faktor.  Merkwürdigerweise 
erwiesen  sich  besonders  die  kleinen  Steuern  als  sehr  steige- 
rungsfähig, während  die  großen  Steuern  bisweilen  die  Neigung 
zeigten,  trotz  höherer  Anspannung  gleich  bleibende  Erträge 
zu  liefern. 

Was  die  indirekten  Steuern  betrifft,  so  scheint  Italien  in 


diesem  Punkte  mit  seiner  Tradition  gebrochen  zu  haben,  denn 
es  widmete  diesem  Zweig  der  Besteuerung  weit  weniger  Auf- 
merksamkeit aft  bisher.  Allerdings  kommen  die  indirekten 
Steuern  ihrer  prozentualen  Steigerung  nach  gleich  hinter  den 
direkten  Steuern.  Diese  Steigerung  ist  aber  auf  das  riesige 
Anwachsen  der  Einnahmen  aus  Zöllen  und  Seeabgaben  zurück- 
zuführen und  nicht  so  sehr  auf  die  Steigerung  der  Steuersätze. 
Hat  doch  der  italienische  Staat  zugunsten  der  Gemeinden  auf 
die  gesamten  inneren  Verzehrungsabgaben  verzichtet.  Die 
Lustoarkeitssteuer  wurde  nur  langsam  erhöht  und  sah  anfäng- 
lich Ausnahmen  für  Theaterspiele  vor.  Verhältnismäßig  spät 
wurden  Luxussteuern  eingeführt.  (Steuer  auf  den  Verkauf  von 
Gold  und  Juwelen  und  Steuer  auf  pharmazeutische  Erzeugnisse.) 
Das  schließt  allerdings  nicht  aus,  daß  etliche  Verbrauchsab- 
gaben, insbesondere  Fabrikationsabgaben,  die  mehr  einzubringen 
versprachen,  nicht  auch  ganz  erheblich  gesteigert  worden  sind. 
Dies  gilt  insbesondere  von  der  Zuckersteuer,  dem  Steckenpferd 
jedes  italienischen  Finanzmannes;  und  es  ist  nur  verwunderlich, 
daß  diese  Steuer  nicht  auch  in  ein  ^Monopol  verwandelt  wurde. 

Die  Zahl  der  Monopole  wurde  während  des  Krieges  ver- 
mehrt. Zu  den  bereits  bestehenden  Monopolen  traten  zwei 
neue  hinzu:  das  Zündholzmonopol  und  das  Spielkartenmonopol. 
Beides  waren  Verkaufsmonopole  und  lieferten  dem  Staate  daher 


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14 


nur  Reinerträge.  Das  Monopol  des  Staates  galt  aber  nur  für 
das  Inland,  der  Verkauf  nach  dem  Auslande  war  frei.  Die 
Preise  der  Monopole  wurden  wiederholt  sehr  erheblich  erhöht. 
Vom  volkswirtschaftlichen  Standpunkt  fehlerhaft  war  es,  auch 
die  Salzpreise  zu  erhöhen,  wie  es  im  November  1915  geschah, 
zumal  der  erwartete  Erfolg  nicht  eintrat.  Es  wurden  viele 
Proteste  damals  abgegeben,  die  den  Erfolg  hatten,  daß  die 
Regierung  es  nicht  wagte,  während  des  Krieges  diese  Maß- 
nahmen zu  wiederholen. 

Ziisaminenfassung. 

Eine  abermalige  Systematisierung  der  Steuern  in  direkte 
und  indirekte  Steuern  und  Gegenüberstellung  beider  Gruppen 
ergibt  für  die  Zeit  nach  Friedensschluß  folgendes  Verhältnis: 
Die  direkten  Steuern  wiesen  eine  Steigerung  von  rund  151 
auf,  die  indirekten  eine  solche  von  rund  102‘’o.  Berücksich- 
tigt man  das  Steuerdruckverhältnis  vor  dem  Kriege,  so  ergibt 
sich,  daß  die  direkten  Steuern  sich  zu  den  indirekten  Steuern 
verhielten,  wie  100:153.  Somit  ist  das  Mißverhältnis,  das 
vor  dem  Kriege  bestand,  durch  die  steuerlichen  Maßnahmen 
erheblich  abgeschwächt  worden,  sodaß  der  Steuerdruck  sich 
zugunsten  der  unbemittelten  Klassen  verschoben  hat.  Die 
steuerliche  Prokopfbelastung  betrug  am  Plnde  des  Krieges 
172,92  Lire. 

Rückblickend  kommt  man  zu  dem  Ergebnis:  Die  italienische 
Regierung  war  nach  Kräften  bemüht,  diti  Steuerkraft  des  Landes 
bis  zum  äußersten  anzuspannen,  um  einen  möglichst  großen 
Teil  der  Kriegskosten  durch  ordentliche  Einnahmen  zu  decken. 
Daß  Mißgriffe  vorkamen,  lag  in  der  Natur  der  Kriegsmaß- 
nahmen begründet,  sowie  darin,  daß  den  parlamentarischen 
Kreisen  nicht  genügend  Mitwirkungsrecht  bei  der  Durchführung 
der  Vorlagen  gewährt  wurde.  Fehler  wurden  vom  finanz- 
politischen, wie  vom  volkswirtschaftlichen  Standpunkt  begangen. 
Man  bedenke  z.  B.  das  Unzweckmäßige  der  Besteuerung  der 
Rohöle  und  der  Kriegspfennige  auf  Militärlieferungen.  Schwierig- 
keiten lagen  aber,  abgesehen  von  der  Natur  der  Kriegsverhält- 
nisse, im  Steuersystem  selber  begründet.  Man  empfand  dies 
auch  und  der  Ruf  nach  einer  Reform,  besonders  der  direkten 
Steuern,  die  man  als  veraltet  und  infolge  der  hohen  Steuer- 
sätze als  unelastisch  betrachtete,  war  schon  vor  dem  Kriege 
laut  geworden.  — In  diesem  Zusammenhang  muß  der  Steuer- 
reform des  jetzigen  Schatzmeisters  Meda  Erwähnung  getan 
werden,  der  die  drei  alten  direkten  Steuern  zu  einer  Normal- 
steuer zusammenfaßte,  um  so  eine  einheitliche  Besteuerung  zu 
ermöglichen.  Seine  Vorschläge  wurden  angenommen  und  ge- 
langten nach  Friedensschluß  zur  Ausführung. 


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15 


Ausblick. 

Die  Steuergesetzgebung  ruhte  in  dem  durch  den  Krieg 
schon  hart  belasteten  Lande  auch  nach  F’riedensschluß  nicht. 
Bemerkenswert  sind  die  Bemühungen  von  Nitti,  der  durch 
eine  P^inanzreform  vergeblich  versuchte,  das  Gleichgewicht  im 
italienischen  Budget  herbeizuführen.  Die  Einkommensteuer 
wurde,  wie  eben  erwähnt,  nach  den  Vorschlägen  von  Meda 
reformiert.  Daneben  erfuhr  die  Kriegsgewinnsteuer  eine  Er- 
höhung von  10— 30",ü.  Eine  auf  30  Jahre  verteilte  Vermögens- 
abgabe soll  den  Zinsendienst  der  sogenannten  Friedensanleihe 
sicher  stellen.  Die  Reform  brachte  einen  Rückgang  der 
schwebenden  Schulden,  indem  12  Milliarden  Lire  Schatzscheine 
in  fundierte  Schuld  umgewandelt  wurden. 

Nitti’s  Nachfolger  Giolitti  ging  energischer  vor.  Unter  ihm 
wurde  die  zwangsweise  Plinführung  der  Namenspapiere  durch- 
gesetzt, wonach  Aktien,  Obligationen,  Staatsanleihe  und  sonstige 
Rente  ausnahmslos  in  Namenstitel  umgewandelt  wurden.  — 
Was  für  einen  Erfolg  die  völlige  Einziehung  der  Kriegsgewinne 
bringen  wird,  muß  abgewartet  werden.  Als  äußerst  drückend 
werden  die  neue  Vermögenssteuer  und  die  Automobilsteuer 
empfunden.  Das  P'azit  aus  diesen  Maßnahmen  ergibt  sich  aus 
einem  Finanzexpose,  das  Meda  am  19.  Dezember  1920  der 
italienischen  Kammer  vortrug.  Darin  wird  die  genügsam  be- 
kannte Tatsache  festgestellt,  daß  das  italienische  Budget  im 
Gleichgewicht  wäre,  wenn  die  Nachwirkungen  des  Krieges  ihren 
störenden  Einfluß  nicht  immer  wieder  geltend  machten. 

Zu  erwähnen  ist  noch,  daß  die  italienische  Regierung  sich 
viel  von  dem  Wiederaufleben  des  P’remdenverkehrs  verspricht 
und  durch  bessere  Organisation,  wie  durch  Anregung  der 
Privatinitiative,  die  daraus  fließenden  Einkünfte  bis  auf  eine 
Milliarde  L,re  zu  bringen  hofft. 


p-  I 


— 16 


Lebenslauf, 


Am  1.  März  1894  wurde  ich  zu  Kom  als  Sohn  des  Kaufmannes 
Ulrich  Holtz  geboren.  Ich  besuchte  anfiinglich  die  „Deutsche  evan- 
gelische Schule“  zu  Rom,  später  das  Reformrealgymnasium  zu  Berlin- 
Friedenau,  wo  ich  im  Februar  1915  die  Iteifeprüfung  bestand. 

Da  ich  als  Ausländer  galt,  erwirkte  ich  nach  langwierigen  Ver- 
handlungen mit  dem  italienischen  Generalkonsulat  meinen  Austritt 
aus  dem  italienischen  Untertanenverband,  um  dann  die  Preußische 
Staatsangehörigkeit  zu  erwerben.  In  Brandenburg  a.  H.  trat  ich  als 
Kriegsfreiwilliger  im  Füs.-Regt.  35  ein.  Ich  wurde  zweimal  verwundet 
erhielt  das  E.  K.  I.  und  II.  Klasse  und  wurde  im  Herbst  1917  Offizier. 
Infolge  einer  im  Felde  erlittenen  Gehirnerschütterung  und  Schädel- 
basisfraktur zog  ich  mir  ein  Nervenleiden  zu.  Ostern  1915  wurde  ich 
in  Berlin  immatrikuliert.  Seit  Januar  1920  studierte  ich  in  Greifswald 
Staatswissenschaften.  Die  mündliche  Doktorprüfung  bestand  ich  am 
22.  Januar  1921. 


Hans-Ulrich  Holtz, 
cand.  rer.  pol. 


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